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Lieferung 1 (Tafel I-VIII). Preis M. 4.—

ATLAS

DER

ORTHOPÄDISCHEN CHIRURGIE

IN RÖNTGENBILDERN.

HERAUSGEGEBEN VON

Geheimrat Professor Dr. A. HOFFA

UND

Dr. L. RAUEN BUSCH,

BERLIN.

8o TAFELN IN LICHTDRUCK MIT TEXT.

STUTTGART.

VERLAG VON FERDINAND ENKE.

1905.

Der Atlas erscheint in 10 Lieferungen mit je 8 Tafeln in Lichtdruck und erklärendem Text zum Preise von je 4 Mark.

Alle drei Wochen erscheint eine Lieferung.

3- %

Einleitung.

Die orthopädische Chirurgie gehört sicherlich zu den Spezial- gebieten der ärztlichen Wissenschaft, die den größten Nutzen von der Anwendung der Röntgenstrahlen gehabt haben. Sie er- leichtern die Diagnosenstellung, sie zeigen den richtigen Weg für das therapeutische Handeln, überzeugen auch den Patienten von der Notwendigkeit eines Eingriffs, und gestatten, den Erfolg eines solchen zu überwachen. Aber nicht nur in praktischer, sondern auch in theoretischer Hinsicht haben sie unsere Wissenschaft gefördert, in- dem sie das Walten der Transformationskratt am Lebenden ver- folgen lassen und uns ebenso auch wichtige Aufschlüsse über die Ätiologie der angeborenen Deformitäten gegeben haben.

Die in diesem Atlas zusammengestellten Bilder sollen von den praktisch wichtigeren orthopädischen Erkrankungen ein ausreichendes Bild geben. Deshalb wird die Tuberkulose der Knochen und Ge- lenke, bei der in der überwiegenden Mehrzahl aller Fälle eine durchaus konservative, orthopädische Behandlung Platz zu greifen hat, die Rhachitis, die angeborene Hüftverrenkung und die Coxa vara einen ziemlich breiten Raum einnehmen. Ein vollständiges Bild der ange- borenen Deformitäten zu geben, erübrigt sich umsomehr, als deren Interesse im allgemeinen ein mehr wissenschaftliches ist und dieselben schon anderweitig monographische Bearbeitungen gefunden haben. Einige weitere in der Praxis häufiger vorkommende Gelenkserkran- kungen, z. B. die freien Körper, chronische Arthritis u. s. w. glaubten wir nicht fortlassen zu sollen, ebenso haben auch die Typen der praktisch so außerordentlich wichtigen Knochenatrophie Aufnahme gefunden; auch bringen wir einige Bilder von Lues und chronisch

verlaufender Osteomyelitis, während wir die frische Osteomyelitis und die Frakturen, auch die deform geheilten, soweit sie nicht speziell orthopädisches Interesse verdienen, fortgelassen haben.

Einige allgemeine Bemerkungen zur Betrachtung der Bilder vorauszuschicken, dürfte ganz angebracht sein. Die sagittalen Auf- nahmen sind fast sämtlich in Rückenlage gemacht. Die Reproduk- tionen sind in Lichtdruck angefertigt. Beim Studium derselben hat man sich also vorzustellen, daß man den betreffenden Körperteil von hinten betrachtet. Retouche ist nur in wenigen Fällen zur Verdeckung von Plattenfehlern, niemals an den pathologisch ver- änderten Stellen angewandt worden. Soweit sonst die Lagerung bei den Aufnahmen nicht besonders angegeben ist, ergibt sie sich ohne weiteres aus der Betrachtung des Bildes, wenn man daran denkt, daß die der Platte näher liegenden Teile infolge der Zentral- projektion eine geringere Vergrößerung und schärfere Umrisse zeigen, als die entfernteren. Ganz allgemein empfehlen wir, wenn irgend möglich, Blendenaufnahmen und stereoskopische Bilder anzufertigen und bei Untersuchung der Extremitäten stets eine Kontrollaufnahme der normalen anderen Seite unter völlig gleichen Aufnahmebeding- ungen hinzuzufügen. Man wird dadurch häufig nicht nur vor sehr unliebsamen diagnostischen Irrtümern bewahrt bleiben und kleine Formveränderungen, die auch auf der normal funktionierenden Seite vorhanden sind, nicht unschuldigerweise anklagen, sondern auch feinere Veränderungen, z. B. in der Struktur und Dichtigkeit erst beim Vergleich beider Bilder entdecken. Bei Rumpfaufnahmen oder doppelseitigen Erkrankungen kann man sich nötigenfalls eine Kontrollaufnahme von einem gleichalterigen Individuum verschaffen. Da wir solche Kontrollaufnahmen besonders für weniger Geübte stets für nötig halten, haben wir im Interesse der Raumersparnis die Gegenüberstellung solcher Bilder unterlassen.

Kompliziertere Bilder, besonders solche der Wirbelsäule, er- fordern eine ganz systematische Art der Betrachtung, wenn feinere Veränderungen nicht der Feststellung entgehen sollen, sowie eine größere Zahl von Aufnahmen bei verschiedener Röhrenstellung,

speziell solche mit schräger Richtung der Röntgenstrahlen, worüber das Nähere in den Spezialarbeiten und den Lehrbüchern der Röntgen- technik nachzulesen ist. Bei allen Aufnahmen ist es ferner empfehlens- wert, sich unter Berücksichtigung der bekannten pathologisch-ana- tomischen Verhältnisse klar zu machen, was man überhaupt sichtbar zu machen erwarten kann. Das ganze Verfahren beruht auf der verschiedenen Durchlässigkeit der einzelnen Gewebe für die Röntgen- strahlen, also gewissermaßen auf Dichtigkeitsunterschieden. Abge- sehen von gröberen Formveränderungen sind also diejenigen patho- logischen Prozesse röntgographisch darstellbar, welche die Dichtigkeit der Gewebe vermehren oder verringern. Diese Erwägung wird uns vor allen Dingen bei der Untersuchung tuberkulöser Prozesse davor schützen, unsere Ansprüche an das Röntgenbild resp. -verfahren zu übertreiben, da gerade im Knochen ausgedehnte tuberkulöse Prozesse ohne Veränderung der Dichte vor sich gehen können. Ein voll- ständiges Literaturverzeichnis bis zum Jahre 1903 findet sich in der 2. Auflage des Lehrbuches von Gocht, auf welches wir hiermit verweisen.

Tafel I.

Figur i. Hals und Brust einer 29jährigen Frau.

An dem sonst normalen Bilde der unteren Hals- und oberen Brustwirbelsäule sieht man vom oberen Rande des 7. Halswirbels ausgehend zwei lange, Irei endigende Halsrippen mit kleinem Köpf- chen und deutlichem Tuberculum. Eine Skoliose bestand nicht, da- gegen Parästhesien und Schmerzen in den Armen, wegen deren die operative Entfernung der beiden Rippen vorgenommen wurde.

Figur 2. Hals und Brust eines 37jährigen Knaben.

Eine andere, und zwar die häufiger vorkommende Form der Halsrippe. Sie rindet sich hier beiderseits in Form eines kleinen Knochenstummels zwischen den Querfortsätzen des 6. und 7. Hals- wirbels.

Taf. I.

Tafel II.

Figur 3. Wirbelsäule eines 2 jährigen Knaben.

Das Bild zeigt die vier unteren Hals- und alle Brustwirbel. Der Schatten des 7. Halswirbels bildet ein annähernd gleichschenkliges Dreieck mit der Basis nach rechts, der Spitze nach links. Die Scheitelpunkte der beiden Basiswinkel sind nur durch einen schmalen Spalt von den Nachbarwirbeln getrennt.

Abgesehen hiervon ist der Zwischenwirbelraum gegen den 1. Brustwirbel gut ausgeprägt. Dagegen lagert sich die Spitze des Dreiecks gegen einen auf der linken Seite gelegenen, rundlichen, exostosenartigen Fortsatz des 6. Halswirbels.

Die Torsion der Brustwirbel, die im oberen Bezirk ziemlich stark ist, nimmt nach unten zu allmählich ab und ist am 9. oder 10. Brustwirbel nicht mehr nachzuweisen.

Die ersten Rippen der rechten Seite erscheinen plump, breiter und kürzer als links, von der Verbindungsstelle zwischen 6. und 7. Halswirbel geht auf der rechten Seite ein unregelmäßiger Knochen- vorsprung aus, anscheinend eine Halsrippe, das rechte Schulterblatt steht außerordentlich hoch, die Spina scapulae fast in der Höhe des Schlüsselbeins.

Es handelt sich also um eine angeborene rechtskonvexe Cervico- Dorsalskoliose infolge Keilwirbels, verbunden mit Halsrippe und Mißbildung der obersten Rippen rechts sowie angeborenem Schulter- blatthochstand.

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Tafel III.

Figur 4. Wirbelsäule eines 4 jährigen Knaben.

Das Bild zeigt die Wirbelsäule vom 3. Brustwirbel an bis zum Becken. Dieselbe weist eine linkskonvexe Totalskoliose auf, deren Hauptkrümmung in der Gegend des 2. Lendenwirbels liegt. Die 12. Rippe ist rechts nur rudimentär, links fehlt dieselbe, ebenso die 11. Statt dessen ist die 10. Rippe verdoppelt. An den Brust- wirbeln ist bis zum 9. nichts Abnormes festzustellen. Der 10. bis 12. Brustwirbel sind nicht genau gegen einander abzugrenzen. Doch scheint auch schon hier eine ähnliche Spaltung vorzuliegen, wie sie in der Lendenwirbelsäule deutlich sichtbar ist, ein Betund, der ja mit der Mißbildung der betreffenden Rippen auch gut vereinbar ist. Der 1. und 2. Lendenwirbel zeigen mediane Spaltbildung. An Stelle des zwischen den anderen Lendenwirbeln normal breiten Zwischen- wirbelraumes findet sich zwischen den beiden Wirbeln ein ganz feiner Spalt. Die Schattenbilder der beiden Teile stellen sich als abge- rundete Würfel von verschiedener Größe dar, am 1. Lendenwirbel ist der linke der größere, am 2. der rechte. Auf der linken Seite der Wirbelsäule zieht vom 11. Brustwirbel zum 3. Lendenwirbel ein schmaler Knochenschatten herab. Es handelt sich also um eine Spina bifida anterior dorso-lumbalis mit Mißbildung der Rippen.

Figur 5. Wirbelsäule eines 14 jährigen Knaben.

Das Bild zeigt die beiden untersten Lendenwirbel, Kreuz- und Steißbein. Während das Bild des 4. Lendenwirbels nichts Regel- widriges zeigt, fehlt beim 5. Lendenwirbel der Schatten des Dorn- fortsatzes und im Bereich des ganzen Kreuzbeins ist deutlich die weite Spaltbildung zu sehen. Weder die Crista sacralis media noch die Foramina sacralia sind vorhanden. Es handelt sich um eine Spina bifida posterior sacralis.

Auf die Erklärung dieser Deformitäten, die uns durch die Ent- wicklungsgeschichte gegeben wird, kann hier nicht näher einge-

gangen werden.

Figur 6.

Bemerkenswert an diesem Bilde, welches von einer Sirene stammt und ein Konglomerat von Deformitäten darstellt, sind haupt- sächlich die Mißbildungen der Wirbelsäule, bestehend in Spalt- und Keilwirbelbildung.

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Tafel IV.

Figur 7. Rumpf einer etwa 17 jährigen Patientin.

Bild einer rechtskonvexen Lumbal- und linkskonvexen Dorsal- skoliose. Auffallend ist die außerordentlich starke Torsion der Lendenwirbelsäule, infolge deren auf der linken Seite nicht nur die Quer-, sondern auch die Dornfortsätze deutlich zu sehen sind. Es handelt sich um eine paralytische Skoliose bei einer nahezu erwach- senen Patientin.

Taf. IV.

Tafel V.

Figur 8. Wirbelsäule eines 21jährigen Mädchens.

Die Halswirbelsäule zeigt eine rechts-, die Brustwirbelsäule eine linkskonvexe Ausbiegung, deren Scheitelpunkt etwa dem 5. Brust- wirbel entspricht. Dieser zeigt auch die Erscheinungen der Torsion und der Keilwirbelbildung am ausgesprochensten. Die Zwischen- rippenräume sind links ganz erheblich weiter als rechts. Die betreffende Patientin litt an einem linksseitigen, angeborenen Schiefhals, der erst kurze Zeit (etwa 1 Jahr) vor der Röntgenaufnahme operiert worden war. Im Laufe der Jahre hatten sich die schweren Ver- änderungen der Wirbelsäule allmählich herausgebildet.

Taf. V.

Tafel VI.

Figur 9. Wirbelsäule eines 13jährigen Mädchens.

Neben einer mäßigen, linkskonvexen Dorsalskoliose zeigt das Bild eine außerordentlich hochgradige Deformierung der rechten Thoraxhälfte, die in keinem rechten Verhältnis zu der Wirbelsäulen- verkrümmung steht. Diese Erwägung führt uns zu der Annahme, daß das Verhältnis der beiden Verkrümmungen wohl umgekehrt ist als sonst. In der Tat handelt es sich um eine empyematische Skoliose, wofür auch der wahrscheinlich durch dicke Pleuraschwarten bedingte Schatten zwischen den betreffenden Rippen spricht.

Taf. VI.

Tafel VII.

Figur 10.

Wirbelsäule eines Erwachsenen vom 7. Brustwirbel bis zum Becken.

Während die drei untersten Lendenwirbel ein normales Verhalten zeigen, beginnen vom 2. Lendenwirbel an undeutlich sichtbare Schatten zwischen den einzelnen Wirbelkörpern aufzutreten, besonders an den Seiten, welche die Zwischenwirbelräume überbrücken. Am deutlichsten ist dies rechts am Köpfchen der 12. Rippe zu sehen. Zwischen den untersten Brustwirbeln sind die Zwischenräume noch angedeutet, weiter nach oben verschwinden sie, so daß die Wirbelsäule einen völlig knöchernen Stab ohne Gliederung darzustellen scheint, ein typischer Befund bei der chronischen ankylosierenden Wirbel- säulenentzündung.

Taf. VII.

Tafel VIII.

Figur 1 1 . Halswirbelsäule eines 64jährigen Mannes von der Seite.

Der Körper des 3. Halswirbels ist nach vorn geschoben, der Körper des 4. teilweise eingedrückt. Trotz der hochgradigen Ver- änderungen fehlt die für Tuberkulose der Wirbelkörper charak- teristische Keilbildung. Anamnestisch ist ein schweres Trauma nachweisbar, welches offenbar zu der Luxation des 3. und der Fraktur des 4. Halswirbels geführt hat.

Figur 12. Mittlerer Teil der Brustwirbelsäule eines 30 jährigen Mannes.

Das Bild zeigt eine schräge Durchleuchtung der Wirbelsäule von rechts, indem der Zentralstrahl bei einem Röhrenabstand von ungefähr 30 cm von der Platte dieselbe in ihrem Mittelpunkt etwa unter einem Winkel von 30 33° traf.

Während wir auf der rechten Seite deutlich alle Einzelheiten der Wirbel, die Quer- und Gelenkfortsätze und die Dornfortsätze (dicht am rechten Rand der Wirbelkörper), sowie die hinteren Enden der Rippen sehen können, sind die linksseitigen durch die Körper der Wirbel verdeckt. Im Bereich des 6. und 7. Brustwirbels sehen wir eine ziemlich erhebliche rechtskonvexe kyphoskoliotische Ausbiegung der Wirbelsäule, die beiden Wirbel sind miteinander verschmolzen, besonders der 7. ist nach links zu stark abgeflacht, an der Rückseite sehen wir zwischen den Querfortsätzen eine ziemlich erhebliche Knochenwucherung in Form einer Kallusbrücke.

Es handelt sich anamnestisch um eine Wirbelfraktur vor 7 Jahren, nach der sich allmählich Erscheinungen einer typischen rechtsseitigen Halbseitenläsion eingestellt hatten. Das Bild spricht mit Wahr- scheinlichkeit dafür, daß dieselbe durch Kallusdruck bedingt ist.

Taf. VIII.

Lieferung 2 (Tafel IX-XVI). Preis M. 4.—

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DER

ORTHOPÄDISCHEN CHIRURGIE

IN RÖNTGENBILDERN.

HERAUSGEGEBEN VON

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80 TAFELN IN LICHTDRUCK MIT TEXT.

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VERLAG VON FERDINAND ENKE.

1905.

Der Atlas erscheint in 10 Lieferungen mit je 8 Tafeln in Lichtdruck und erklärendem Text zum Preise von je 4 Mark.

Alle drei Wochen erscheint eine Lieferung.

m>mim>m Verlag von FERDINAND ENKE in Stuttgart, «su.'Sä.«^«^

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der

Orthopädischen Chirurgie.

Bearbeitet von

Geheimrat Prof. Dr. A. Hoffa.

Fünfte Auflage.

Mit 870 in den Text gedruckten Abbildungen, gr. 8°. 1905. geh. M. 21.—, in Leinw. geb. M. 23.—

Die orthopädische Literatur.

Zusammengestellt von

Geheimrat Prof. Dr. A. Hoffa und Dr. med. A. Blencke.

Zugleich Anhang zu Prof. Dr. A. Hoffas

Lehrbuch der orthopädischen Chirurgie.

gr. 8°. 1905. geh. M. 14.—, in Leinw. geb. M. 15.60.

Lehrbuch der Frakturen und Luxationen

für Aerzte und Studierende.

Von

Geheimrat Prof. Dr. A. Hoffa.

Vierte vermehrte und verbesserte Auflage.

Mit 554 Textabbildungen, gr. 8°. 1904. geh. M. 13.—, in Leinw. geb. M. 14.40.

Technik der Massage.

Von

Geheimrat Prof. Dr. A. Hoffa.

Vierte verbesserte Auflage.

Mit 43 teilweise farbigen Abbildungen im Text, gr. 8°. 1903. geh. M. 3.—, in Leinw. geb. M. 4

Gocht, Dr. med. Herrn., Handbuch der Böntgenlehre. zum Gebrauch für Medi- ziner. Zweite umgearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 104 in den Text gedruckten Ab- bildungen, gr. 8°. 1903. geh. M. 10.—; in Leinw. geb. M. 11.—

GOCllt, Dr. med. Herm., Orthopädische Technik. Anleitung zur Herstellung ortho- pädischer Verband- Apparate. Mit 162 in den Text gedruckten Abbildungen, gr. 8°. 1901. geh. M. 6.—

Schanz, Dr. A., Die statischen Belastimgsdeformitäten der Wirbelsäule

mit besonderer Berücksichtigung der kindlichen Skoliose. Mit 118 Abbildungen, gr. 8°. 1904. geh. M. 9

Wullstem, Prrvatdoz. Dr. L., Die Skoliose in ihrer Behandlung und

JiUtStellUIlg. Nach klinischen und experimentellen Studien. Mit 115 Abbildungen im Text, gr. 8°. 1902. geh. M. 7.60.

Tafel IX.

Figur 13. Seitliches Bild einer normalen Halswirbelsäule.

Figur 14.

Seitliches Bild von der Halswirbelsäule eines 57 jährigen

Mannes.

Wir sehen vom Kopf die Umrisse des Hinterhauptbeines, den Warzenfortsatz, den leicht s-förmig gebogenen Griffellortsatz, sowie den absteigenden Unterkieferast. Die Halswirbelsäule ist, wie uns wieder am besten die Zahl der Dornfortsätze zeigt, bis herab zum 6. Halswirbel zu sehen. Erkrankt ist hauptsächlich der 3. Hals- wirbel, von dessen Körper sich ein kleiner keilförmiger Rest zwischen den bedeutend niedrigeren und abgeschrägten 4. und den deutlich veränderten 2. Halswirbel einschiebt. Hier ist auch die Zwischen- wirbelscheibe völlig zu Grunde gegangen. Zwischen den Dorntort- sätzen der erkrankten Wirbel spannen sich krättige Knochenschatten aus, die, offenbar verknöcherten Bändern entsprechend, ein weiteres Zusammensinken nach vorn verhindert haben. Der starken Kyphose entspricht eine kompensatorische Lordose der unteren Halswirbel, so daß also diese Verhältnisse gerade umgekehrt sind, als an der normalen Wirbelsäule.

Es handelt sich um eine Spondvlitis tuberculosa cervicalis.

Zum Vergleich darüber das Bild einer normalen Halswirbelsäule (Figur 13).

Figur 15.

Wirbelsäule eines 7jährigen Knaben von der Seite, vom 7. Brustwirbel abwärts bis zum Becken.

Während die vier untersten Lendenwirbel keine Veränderung aufweisen, sind der 1. Lenden- und die beiden untersten Brustwirbel, wie man an der Zahl der Dornfortsätze sieht, zu einem nach vorn ziemlich spitzen Keil verschmolzen; am meisten zerstört ist der 12. Brustwirbel, von dem wenig mehr als der Dornfortsatz und die Wirbelbögen übrig geblieben ist. Dieser Einschmelzung entspricht eine starke runde Kvphose der ganzen Wirbelsäule. Spondvlitis dorso-lumbalis tuberculosa.

X

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Tafel X.

Figur 16.

Wirbelsäule eines 9 jährigen Knaben, vom 3. Brust- bis zum 2. Lendenwirbel.

In diesem Falle sind hauptsachlich der 9. und 10. Brustwirbel gegen einander nicht abgegrenzt und die dazu gehörigen Rippen einander genähert. Diese beiden Wirbel bilden den Mittelpunkt eines rundlichen Schattens, der, links etwas tiefer als rechts herab- reichend, sich vom 8. bis zum 11. Brustwirbel erstreckt und von dem bedeutend größeren Herzschatten, der ihn vollkommen überlagert, deutlich abzugrenzen ist. Auch hier liegt also eine Spondylitis dorsalis mit einem Abszeß vor, der sich wohl jeder anderen Fest- stellung entzogen haben würde.

Taf. X.

Tafel XI.

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Wirbelsäule eines 4jährigen Knaben, vom 3. Brust- bis zum 2. Lendenwirbel.

Die ganze Wirbelsäule zeigt eine leichte, linkskonvexe Total- skoliose. Bei der Betrachtung der Wirbelkörper, von unten nach oben gehend, finden wir bis zum 9. Brustwirbel normale Verhältnisse. Zwischen dem 8., 7. und 6. Brustwirbel sind die Grenzen verwischt, die den Zwischenwirbelscheiben entsprechenden Spalträume ver- schwunden, ebenso die Schatten der Querfortsätze, die Zwischen- räume zwischen der 8. und 7. und der 7. und 6. Rippe sind rechts enger als links, ferner finden wir einen elliptischen Schatten, zu beiden Seiten die Wirbelsäule etwas überragend, nach unten bis zum 9., nach oben bis zum 4. Brustwirbel reichend, dessen Mittelpunkt dem hauptsächlich zerstörten 7. Brustwirbelkörper etwa entspricht. Es handelt sich also um eine durch einen Kongestionsabszeß kom- plizierte tuberkulöse Spondylitis mit Einschmelzung des 7. Brust- wirbels und leichter skoliotischer Ausbiegung nach links.

Taf. XI.

Tafel XII.

Figur 18.

Wirbelsäule eines 43/4 jährigen Mädchens, vom 7. Brustwirbel

bis zum Becken.

Während die Brustwirbel regelmäßig gebildete, deutlich begrenzte Körper, gleichmäßige, gut ausgeprägte Zwischenräume und überall deutlich sichtbare Querfortsätze aufweisen, auch die Zwischenräume zwischen den einzelnen Rippen auf den entsprechenden Seiten gleich sind und nur nach oben zu der Zentralprojektion entsprechend etwas abnehmen, sind von den Lendenwirbeln nur die zwei obersten normal und lassen deutlich alle Einzelheiten, speziell Quer- und Dornfort- sätze, sowie auf beiden Seiten die durch Kreise angedeuteten Bogen- wurzeln erkennen. Der Dritte zeigt einen bedeutend abgeflachten Körper und steht etwas schief, rechts höher als links. Von dem 4. Lendenwirbel sind nur noch Reste vorhanden; er ist besonders auf der linken Seite eingedrückt und nach rechts etwas verbreitert.

Es besteht also hier eine Spondylitis lumbalis mit Zerstörung des 4. und geringer Beteiligung des 3. Lendenwirbels.

Taf. XII.

18

Tafel XIII.

Figur 19. Lendenwirbelsäule einer 31jährigen Frau.

Die Wirbelsäule zeigt eine rechtskonvexe Ausbiegung und als Grund derselben eine hauptsächlich die linke Hälfte betreffende Zer- störung des 5. Lendenwirbels. Besonders bemerkenswert ist ferner eine verwaschene, unregelmäßige Begrenzung des linken Psoasrandes, während derselbe rechts klar und schart als gerade Linie erscheint. Dieser Befund läßt mit größter Wahrscheinlichkeit den Schluß auf einen linksseitigen Psoasabszeß zu, bedingt durch eine Spondylitis tuberculosa lumbalis.

Taf. XIII.

Tafel XIV.

Figur 20. Beckenbild eines i'/2jährigen Mädchens.

Beide Hüftpfannen sind ziemlich flach, der linke Oberschenkel ist in allen Teilen etwas schwächer als der rechte, besonders auf- fällig ist dies an der Epiphyse des Kopfes. Dieselbe steht zwar dem Y-Knorpel genau gegenüber, jedoch bedeutend weiter vom Pfannen- grund entfernt als rechts, und bietet mit der flacheren linken Pfanne das Bild einer angeborenen Subluxation der linken Hüfte.

Tafel XV.

Figur 21. Beckenbild eines 8jährigen Mädchens.

Der rechte Pfannengrund ist so stark verdickt, daß am Ort der Pfanne eine Vertiefung kaum zu sehen ist. Dagegen hat sich ober- halb dieser Stelle auf dem Darmbein eine Grube gebildet, in welcher der abgeplattete Kopf einen guten Halt gefunden hat und zu der eine deutliche Gleitfurche führt. Der vordere Pfannenrand ist dop- pelt konturiert. Das Bild stellt den seltenen, ersten Typus der an- geborenen Hüttverrenkung dar, nämlich die Luxation nach oben, wobei der Kopf direkt unter der Spina iL ant. sup. stehen bleibt und zu fühlen ist.

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Tafel XVI.

Figur 22. Beckenbild einer 3jährigen Patientin.

Typisches Bild einer linksseitigen angeborenen Luxation dieses Alters. Die Pfanne ist flach, der Pfannenhoden verdickt, der Kopf, der nur ganz unwesentlich höher steht als rechts, steht dagegen erheblich weiter von der Pfanne entfernt, ist also auch nach außen gerückt, der Schenkelhals ist kurz und antevertiert. Bemerkenswert ist das flache Pfannendach der rechten, klinisch durchaus normalen Seite. Es entspricht durchaus dem Bilde einer Luxationspfanne.

Links ist eine deutliche Gleitfurche zu sehen, die von der Planne nach oben außen zieht.

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Lieferung 3 (Tafel XVll-XXIV). Preis M. 4.-

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1905.

Der Atlas erscheint in 10 Lieferungen mit je 8 Tafeln in Lichtdruck und erklärendem Text zum Preise von je 4 Mark.

Alle drei Wochen erscheint eine Lieferung.

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Ij e Jh-zODiaolb.

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Geheimrat Prof. Dr. A. Hoffa.

Fünfte Auflage.

Mit 870 in den Text gedruckten Abbildungen, gr. 8°. 1905. geh. M. 21.—, in Leinw. geb. M. 23.—

Die orthopädische Literatur.

Zusammengestellt von

Geheimrat Prof. Dr. A. HofFa und Dr. med. A. Blencke.

Zugleich Anhang zu Prof. Dr. A. Hoffas

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Lehrbuch der Frakturen und Luxationen

für Aerzte und Studierende.

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Vierte vermehrte und verbesserte Auflage.

Mit 554 Textabbildungen, gr. 8°. 1904. geh. M. 13.—, in Leinw. geb. M. 14.40.

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Mit 43 teilweise farbigen Abbildungen im Text. gr. 8°. 1903. geh. M. 3.—, in Leinw. geb. M. 4

Gocht, Dr. med. Herrn., Handbuch der Köntgenlehre. zum Gebrauch für Medi- ziner. Zweite umgearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 104 in den Text gedruckten Ab- bildungen, gr. 8°. 19U3. geh. M. 10.—; in Leinw. geb. M. 11.—

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mit besonderer Berücksichtigung der kindlichen Skoliose. Mit 118 Abbildungen, gr. 8". 1904. geh. M. 9

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Tafel XVII.

Figur 23. Beckenbild eines 1';= jährigen Mädchens.

Auf diesem Bilde, welches den am häufigsten vorkommenden 2. Typus der angeborenen Hüftverrenkung darstellt, steht die linke Schenkelhalsspitze, d. h. die Stelle, wo sich der Schenkelhals unten an den Schenkelkopf ansetzt, dem Y-förmigen Knorpel direkt gegen- über, der Kopf ist also etwas höher getreten. Auch auf diesem Bilde ist eine deutliche Gleitfurche zu sehen, sowie eine Verände- rung des gesunden oberen Pfannenrandes, der eine wellige, unregel- mäßige Begrenzung zeigt.

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Tafel XVIII.

Figur 24. Beckenbild eines 8jährigen Mädchens.

Rechts normale Verhältnisse. Links linden wir die Pfanne nur angedeutet, den Pfannenhoden sehr stark verdickt. Der Schenkel- kopf steht im Verhältnis zum Alter der Patientin nicht sehr hoch hinten auf dem Darmbein. Der Hals ist außerordentlich lang und schlank, das ganze proximale Oberschenkelende überhaupt vollkommen wohlgebildet bis auf eine ziemlich erhebliche Hypoplasie. Das Bild zeigt die vollendete Luxatio iliaca, den 4. Typus der angeborenen Hüftverrenkung.

Figur 25. Beckenbild einer 7 jährigen Patientin.

Der Pfannenrand der gesunden rechten Seite ist hier etwas flach und unregelmäßig begrenzt. Im Gegensatz zu dem vorhergehenden Bilde zeigt der Schenkelhals links einen ziemlich starken Grad von Anteversion und Verkürzung, die Hypoplasie des Oberschenkels ist noch hochgradiger, die Epiphyse des Kopfes nur angedeutet, der vordere Rand der linken Hüftpfanne ist doppelt konturiert, ihr Grund stark verdickt, der Y-Knorpel ziemlich breit und etwas unregelmäßig begrenzt.

Taf. XVIII.

Tafel XIX.

Figur 26. Beckenbild eines 2' jährigen Mädchens.

3. Typus einer doppelseitigen angeborenen Hüftluxation. Die Schenkelhalsspitze steht in der Höhe der Spina iL ant. int., der Kopf nach außen von der Spina iL ant. sup. Sonst ist das Bild dasselbe, wie auf den entsprechenden einseitigen Bildern. Deutliche Gleitfurche auf beiden Seiten.

Figur 27.

Beckenbild einer 5jährigen Patientin, bei Innenrotation in den Oberschenkel aufgenommen.

Außer dem gewöhnlichen Bilde einer doppelseitigen Hüftluxation zeigt das Bild sehr gut die plumpen, walzenförmigen Schenkelhälse sowie die mäßig starke Coxa vara-Bildung. Auf beiden Seiten be- ginnt der Knochenkern des Trochanter major sich zu' bilden. Die Epiphysenlinie des Kopfes ist unregelmäßig, die Epiphyse selbst klein. Der Hochstand ist im Verhältnis zum Alter der Patientin ein recht geringer. Beide Plannen sind flach mit stark verdicktem Boden.

Taf. XIX.

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Tafel XX.

Figur 28. Beckenbild einer 5jährigen Patientin.

Große Verschiedenheiten zwischen beiden Seiten zeigt das fol- gende Bild. Links finden wir eine nicht besonders flache Pfanne mit mäßig verdicktem Pfannenboden, starke Hypoplasie des ganzen Oberschenkels, einen langen, schlanken Schenkelhals und recht er- heblichen Hochstand des Schenkelkopfes. Rechts ist der Hochstand ein bedeutend geringerer, der Schenkelhals ist kurz und plump, ziem- lich stark antevertiert, hinter ihm sieht man deutlich den Ansatz und die Epiphyse des Trochanter major. Der Pfannengrund ist stärker verdickt als links.

Figur 29. Beckenbild einer 9 jährigen Patientin.

Neben außerordentlich flachen Plannen finden wir dem Alter entsprechend einen enormen Hochstand der Köpfe, starke Adduktions- stellung beider Beine, sowie ausgesprochene Coxa vara-Bildung. Die Köpfe sind auf beiden Seiten außerordentlich klein.

Taf. XX.

Tafel XXI.

Figur 30. Linke Beckenhälfte einer 4jährigen Patientin.

Flache, nach oben ausgeweitete Pfanne, mit stark verdicktem Pfannenboden, Hypoplasie des ganzen Oberschenkels, besonders des Kopfes und Halses. Der letztere zeigt eine bei Coxa vara häufiger vorkommende nach vorn konvexe Krümmung. Der kleine Kopf steht hinten auf dem Darmbein. Sehr gut ist die von den Mm. glutaeus med. und minim. gebildete Muskelkappe zu sehen, die vom Trochanter maj. nach außen vorgewölbt wird.

Figur 31. Linke Beckenhälfte einer 23jährigen Patientin.

Ähnliche Verhältnisse wie das vorhergehende Bild.

An Stelle der Hüftpfanne findet sich eine kaum angedeutete flache Grube. Zwischen Spina iL ant. sup. und inf. hat sich eine flache, neue Pfanne gebildet, an deren oberem Rande der kleine Schenkelkopf steht. Die hochgradige Verkürzung des Schenkelhalses ist zum Teil sicherlich eine scheinbare, durch die Projektion be- dingte, da das Bein in starker Außenrotation steht, wie die Sichtbar- keit des Trochanter minor beweist. Die gleichzeitig bestehende Coxa vara ist ein relativ häufig zu erhebender Nebenbefund bei der angeborenen Hüftluxation. Der im Verhältnis zu dem Alter der Patientin nur mäßige Hochstand des Kopfes findet seine Erklärung darin, daß die Patientin wegen sehr starker Schmerzhaftigkeit des Gelenkes jahrelang das Bett gehütet hatte, sowie in der Bildung einer neuen Pfanne, mit der wohl die durch periostitische Neubildungen hervorgerufenen Schmerzen in ursächlichem Zusammenhang stehen.

Figur 32. Beckenhälfte einer 16jährigen Patientin.

Auch dieses Bild zeigt einen ähnlichen Befund wie die beiden vorhergehenden. Auffallend ist hier die erhebliche Adduktionsstel- lung, die vielleicht durch die in diesem Falle sehr gute Ausbildung von Schenkelkopf und -hals begünstigt wurde. Von Pfannenneu- bildung fehlt jede Spur.

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Tafel XXII.

Figur 33. Beckenbild einer 3jährigen Patientin.

Links sehen wir auf diesem Bilde eine sehr flache Pfanne mit verdicktem Grunde, einen hypoplastischen Schenkel, und finden den Kopf, dessen Knochenkern in zwei Teilen angelegt ist, etwa in der Höhe der Spina il. ant. inf. Auf der rechten Seite finden wir neben einer nach oben flach auslaufenden, erweiterten Pfanne, die den Kopf beherbergt, eine mittelschwere Coxa vara.

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Tafel XXIII.

Figur 34. Beckenbild eines 51'., jährigen Mädchens.

Linksseitige angeborene Hüftverrenkung, 3 Monate nach der Einrenkung. Die linke Hüftpfanne ist flach, besonders der obere Pfannenrand außerordentlich schräg, auch sonst die gewöhnlichen Kennzeichen der Luxationsptannen deutlich zeigend. Der ziemlich atrophische Überschenkel ist stark nach außen rotiert, weshalb der Trochanter major nicht zu sehen ist, flektiert und abduziert. Die relativ kleine Kopfepiphyse steht dicht am Pfannenboden und dem Y-Knorpel genau gegenüber.

Typisches Bild für eine wohlgelungene Einrenkung.

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Tafel XXIV.

Figur 35. Beckenbild eines 5jährigen Mädchens.

Einrenkung vor einem Jahr. Das rechte Hüttgelenk zeigt nor- male Verhältnisse bis auf den oberen Pfannenrand, der etwas un- regelmäßige Umrisse zeigt. Links finden wir eine abgeflachte Pfanne mit stark verdicktem Grunde, die nach obenhin etwas erweitert ist. Die Schenkelhalsspitze steht etwa in der Höhe des Ypsilonknorpels, der abgeplattete Kopf im oberen Teil der Pfanne, wo sich die mehr- fach beschriebenen Osteophytbildungen zeigen. Beispiel für exzentri- sche Pfannenbildung, sogenannte Transposition nach vorn.

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Tafel XXV.

Figur 36. Beckenbild eines 8 jährigen Mädchens.

Einrenkung der rechtsseitigen Luxation vor 3 Jahren. Die Pfannen sind auf beiden Seiten etwas flach, ein Unterschied zwischen der gesunden und der Luxationspfanne ist nur an dem etwas ver- dickten Pfannengrund der rechten Seite festzustellen. Die vorderen Pfannenränder sind beiderseits doppelt konturiert, die oberen Pfannen- ränder unregelmäßig begrenzt. Ein sichtbarer Unterschied zwischen den Oberschenkeln besteht nicht mehr.

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Tafel XXVI.

Figur 37. Beckenbild eines 2V2 jährigen Mädchens.

Eingerenkte doppelseitige Hüftverrenkung, 3 Monate nach der Einrenkung. Der linke Kopf befindet sich genau dem Y-Knorpel gegenüber, der rechte steht sogar noch etwas tiefer. An beiden oberen Pfannenrändern, rechts deutlicher als links, beginnende Knochenwucherung. Zu beachten ist, daß links die Entfernung des Kopfes vom Y-Knorpel eine ziemlich große ist. Auf dieser Seite trat denn auch im Verlauf der Nachbehandlung eine Reluxation ein, die durch eine erneute Einrenkung definitiv beseitigt wurde.

Figur 38. Beckenbild eines 21/, jährigen Mädchens.

Doppelseitige angeborene Hüftverrenkung, 3 Monate nach der Einrenkung. Stellung der Köpfe genau gegenüber dem Y-Knorpel. Rechts zeigen sich am oberen Pfannenrande die schon oft erwähnten Osteophyten. Zu beachten ist, daß die Köpfe nicht nur in der Höhe des Y-Knorpels, sondern auch in nur geringer Entfernung von demselben stehen.

Taf. XXVI.

Tafel XXVII.

Figur 39. Beckenbild eines 6jährigen Mädchens.

Ein Jahr nach der Einrenkung. Pfannen beiderseits außerordent- lich flach und nach oben erweitert. Vorderer Pfannenrand beider- seits doppelt konturiert. Das proximale Oberschenkelende ist auf beiden Seiten stark deformiert. Die Schenkelköpfe sind klein , die Hälse kurz und dick und in erheblicher Anteversionsstellung. Die Köpfe stehen am oberen Rande der stark erweiterten Pfannen, die auf beiden Seiten mäßige Osteophytbildung zeigen (vergl. Tafel 25).

Figur 40. Beckenbild eines 5 jährigen Mädchens.

r/2 Jahre nach der Einrenkung. Das Bild zeigt ähnliche Ver- hältnisse wie das vorige, nur sind die Pfannen weniger flach und nicht so stark nach oben erweitert, infolgedessen ist auch die Stel- lung der Köpfe eine erheblich bessere. Dieselben stehen nur wenig höher als der Ypsilonknorpel. An beiden oberen Pfannenrändern besteht eine deutliche Knochenwucherung.

Taf. XXVII.

Tafel XXVIII.

Figur 41. Becken eines 37jährigen Mädchens.

Das Bild zeigt ein wohlgebildetes rechtes Hüftgelenk. Links weist das Pfannendach eine geschweifte, flach nach oben auslaufende Begrenzung auf. Die Kopfepiphyse ist klein, der Schenkelhals kurz und plump, der ganze Oberschenkel hypoplastisch, der Gelenkspalt ist weit.

Es handelt sich um eine 8 Wochen vor der Aufnahme blutig reponierte linksseitige angeborene Hüftverrenkung. Die unblutige Einrenkung war zweimal erfolglos gewesen; als Ursache hierfür wurde bei der Operation ein sehr dickes und langes Lig. teres sowie ein außerordentlich enger Kapselschlauch und Verwachsung der vorderen Kapselpartien mit dem Pfannengrund gefunden. Die Pfanne, deren Boden von stark gewuchertem, höckerigem Knorpel ausgefüllt war, stellte ein kleines, kaum die Kuppe des Zeigefingers aufnehmen- des Grübchen dar.

Figur 42. Becken eines 4jährigen Kindes.

Die rechte Hüftpfanne ist leer, der Kopf steht außerhalb der- selben am oberen Pfannenrand. Zugleich besteht eine starke Ad- duktion und (aus der Unsichtbarkeit des Troch. min. ersichtlich) Außenrotation des Beines. Weitere Betrachtung zeigt uns, daß die das Hüftgelenk zusammensetzenden Teile beiderseits völlig gleich und wohlgebildet sind, ein Befund, der schon nach dem Röntgen- bilde die Annahme einer kongenitalen Luxation ausschließt. In der Tat handelt es sich um eine paralytische Luxation nach Polio- myelitis anterior acuta.

Taf. XXVIII.

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Tafel XXIX.

Figur 43. Beckenbild eines i1 Jährigen Mädchens.

Während die linke Seite vollkommen normale Verhältnisse zeigt, finden wir den rechten Schenkelkopf nicht in der Pfanne, sondern vorne und außen von der Spinil. ant. inf., welche in Form einer starken, exostosenartigen Knochenwucherung das Dach einer erheb- lich abgeflachten Hüftgelenkspfanne bildet. Der Oberschenkel ist nach außen gedreht, so daß der Troch. maj. hinter dem Kopf steht. Macht schon der Röntgenbelund die Annahme einer kongenitalen Luxation äußerst unwahrscheinlich, so werden unsere Zweifel zur Gewißheit, wenn wir die Narben mehrerer ausgeheilter Fisteln auf der Haut der Gelenk^egend finden und hören, daß dieselben nach einer fieberhaften Erkrankung etwa im Alter von '/* Jahr autgebrochen waren. Es handelt sich um eine pathologische Luxation im Säug- lingsalter, auf die Drehmann in jüngster Zeit wieder die Aufmerk- samkeit gelenkt hat.

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Allgemeines zur angeborenen Hüftverrenkung.

Da hier auf alle Einzelheiten nicht eingegangen werden kann, sei auf die Arbeiten von Hoffa, Joachimsthal, Lange, Lorenz, Lud- loff Narath, Schede und Bade verwiesen. Nur einige allgemeinere Punkte wollen wir hervorheben.

Wir befinden uns in Übereinstimmung mit vielen anderen Forschern, wenn wir annehmen, daß das Röntgenbild gerade bei der angeborenen Hüttverrenkung bezüglich der Prognose vor der Einrenkung sowie der Beurteilung des Erfolges nach derselben zu großen Irrtümern Veranlassung geben kann und infolgedessen nur neben eingehender Würdigung des sonstigen Befundes benutzt werden soll, da wir ja das vielfach ausschlaggebende Verhalten der Weichteile, besonders der Kapsel und des Gelenkknorpels, nicht direkt sehen, sondern nur von den Knochen rückschließend beurteilen können.

Was die Ätiologie der angeborenen Hüftverrenkung betrifft, so hat uns das eingehende Studium unserer Bilder in der Annahme eines vitium primae formationis bestärkt. Die Gelenkveränderungen, die wir außerordentlich häufig auf der klinisch vollkommen gesunden Seite gefunden haben und die nur graduell, und zwar manchmal nur recht wenig, verschieden waren von denen der luxierten Seite, die verschieden hochgradigen Veränderungen bei doppelseitigen Luxa- tionen, sowie die als Subluxationen zu bezeichnenden Übergänge vom normalen zum pathologischen Verhalten des Gelenkes lassen sich am besten durch diese Annahme erklären.

Je nach der Stellung des Schenkelkopfes unterscheiden wir vier Typen: i. Luxation direkt nach oben, meist nur bei ganz jungen Kindern, Luxatio supracotyloidea; 2. Stellung des Kopfes nach oben und außen von der Pfanne, wie wir es in der Mehrzahl aller Fälle bei Kindern im Alter von 1% bis 2 Jahren finden; 3. Stellung des Kopfes nach außen von der Spina iL ant. sup. und 4. Stellung des Kopfes hinten auf dem Darmbein, Fälle, in denen ein enormer Hochstand sich ausbilden kann.

Coxa vara.

Mit dem Namen Coxa vara bezeichnen wir nicht eine Krankheit sui generis, sondern einen Symptomenkomplex, gewissermaßen nur eine Funktionsstörung, die allerdings für alle Fälle ein gemeinsames Charakteristikum hat, nämlich die Verkleinerung des Schenkelhals- winkels oder eine Verkrümmung des proximalen Oberschenkelendes im Sinne einer Varusstellung, also eine mechanische Beschränkung oder Aufhebung der Abduktion. Diese kann als Folge aller die Gestalt oder die Festigkeit des Knochens in diesem Bezirk än- dernden, lokalen oder allgemeinen Erkrankungen auttreten, z.B. bei Arthritis deformans, Tuberkulose, Osteomyelitis u. s. w. Ab- gesehen hiervon haben sich aber gewisse Formen erfahrungsgemäß als typisch herausgestellt, so daß wir die Coxa vara im eigentlichen Sinne einteilen in angeborene, rhachitische, statische und traumatische.

Tafel XXX.

Figur 44. Becken und Oberschenkel eines 8jährigen Kindes.

Das linke Hüftgelenk zeigt außer einem etwas plumpen Ober- schenkel einen mäßig verkleinerten Schenkelhalswinkel. Die rechte Hüftpfanne ist schlecht ausgebildet, flach, der Pfannenboden ver- dickt, das rechte Darmbein kleiner als das linke. Die Planne selbst ist leer, das proximale Oberschenkelende ist als ein leicht keulen- förmig verdickter, abgerundeter Stumpf hinter dem Darmbein sicht- bar. Der ganze Oberschenkel ist hochgradig verkürzt, das bis auf eine mäßige Hypoplasie normale Kniegelenk steht etwas unterhalb der Mitte des linken Oberschenkels.

Es handelt sich um das in der letzten Zeit mehrfach beschrie- bene Bild einer angeborenen Coxa vara, zu deren Entstehung nicht nur der Schenkelhals, sondern auch der abgeknickte Schaft beitragen. Der Gelenkteil des Oberschenkels entgeht wegen der noch knorpe- ligen Beschaffenheit der Feststellung.

Figur 45. Unterkörper eines 4jährigen Knaben.

Das Bild zeigt eine Hvpoplasie des rechten Oberschenkels und eine Varusverbiegung desselben unterhalb des Troch. min. in der Diaphyse an einer der von Drehmann sogenannten schwachen Stellen. Das Hüftgelenk erscheint normal.

Auch dieser Fall, der wohl in dieselbe Gruppe wie der vorige gehört, stellt sich klinisch als angeborene Coxa vara dar, indem der dem Scheitel der Krümmung entsprechende Teil des Oberschenkels den Troch. maj. vortäuscht. Außerdem bestand noch ein doppel- seitiger Defekt der Fibula.

Taf. XXX.

44

45

Tafel XXXI.

Figur 46. Beckenbild eines 4jährigen Knaben.

Die rechte Seite ist normal, links rindet sich eine erhebliche Verkleinerung des Schenkelhalswinkels, Breite und Unregelmäßigkeit der senkrecht, d. h. ungefähr parallel zum Schaft verlaufenden Epi- physenlinie, sowie eine geringe Hypoplasie des Kopfes und Schaftes. Der Gelenkspalt erscheint oben stark verbreitert, der Kopf nach unten wie herausgedrängt aus der Planne.

Es handelt sich um eine typische, angeborene Coxa vara.

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Tafel XXXII.

Figur 47. Beckenbild eines 7jährigen Knaben.

Das Becken zeigt normale Verhältnisse. Die Oberschenkel- diaphysen sind beiderseits ziemlich dick und plump, der Schenkel- halswinkel erheblich verkleinert, links mehr als rechts. Dort ist auch die Verkürzung des Halses und die Unregelmäßigkeit der Epi- physenlinie ausgesprochener.

Das Bild zeigt also auf beiden Seiten denselben Befund, wie das vorige auf der linken, d. h. eine doppelseitige, angeborene Coxa vara.

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Tafel XXXIII.

Figur 48. Beckenbild eines 8jährigen Mädchens.

Außer einer ziemlich hochgradigen doppelseitigen angeborenen Coxa vara mit deren Kennzeichen (Zersplitterung der im allgemeinen senkrecht verlaufenden Epiphysenlinie, Vergrößerung des Zwischen- raumes zwischen Kopf und oberer Pfannenwand, Herausquellen des Kopfes an der unteren Begrenzung des Gelenkes) zeigt das Bild ein weiteres, knöchernes Abduktionshindernis in Form des kräftigen, hakenförmig nach innen abgebogenen Trochanter major.

Tafel XXXIV.

Figur 49. Beckenbild eines 5jährigen Mädchens.

Die linke Seite ist normal bis auf die steile Schenkelhals- stellung. Rechts findet sich eine etwas unregelmäßig begrenzte Pfanne, ein kurzer, plumper Schenkelhals, erheblich verkleinerter Schenkelhalswinkel und ein am oberen Ende mäßig verdicktes Femur. Dasselbe umschließt hier einen rundlichen, etwa bis zum kleinen Rollhügel reichenden, scharf begrenzten Schatten, an den sich nach unten zu noch mehrere kleinere, durch Knochensepten getrennte an- schließen. Der Verlauf der oberen Oberschenkelepiphyse ist an- nähernd senkrecht, die Epiphyse selbst klein, zum größten Teil noch knorpelig mit mehreren, unregelmäßig gestalteten Verknöcherungs- punkten.

Es handelt sich um eine angeborene Coxa vara in Verbindung mit einem zentralen Enchondrom der oberen Oberschenkeldiaphyse, ein Befund, der vielleicht geeignet ist, auf die Ätiologie dieser eigen- tümlichen Verbiegungen einiges Licht zu werfen.

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Tafel XXXV.

Figur 50. Beckenbild eines 16jährigen Knaben in Bauchlage.

Das rechte Hüftgelenk ist normal, links sehen wir eine ziemlich hochgradige Verkleinerung des Schenkelhalswinkels und einen senk- recht verlaufenden Spalt im Schenkelhals, der wohl der Epiphysen- linie entspricht. Der Kopf selber scheint oben abgeplattet, unten wie herausgedrückt aus der Pfanne.

Es handelt sich um eine statische Coxa vara (adolescentium).

Tafel XXXVI.

Figur 51. Beckenbild eines 4 jährigen Mädchens.

Das Bild zeigt stark nach außen konvexe Oberschenkelknochen, eine sehr breite, schräg von außen oben nach innen unten verlautende Epiphysenlinie, im Beginn der Verknöcherung stehende Kopfepiphysen und eine sehr stark ausgebildete, hakenförmig nach abwärts gebogene Schenkelhalsspitze.

Typisches Bild einer rhachitischen Coxa vara.

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Tafel XXXVII.

Figur 52. Beckenbild eines 17 jährigen Patienten.

Das rechte Hüftgelenk ist normal, das linke zeigt eine mäßige Coxa vara-Bildung und verkürzten Schenkelhals. Ferner ist deutlich die schräge subtrochantere Durchmeißelung des Oberschenkelschaftes zu sehen, die zur Korrektur der fehlerhaften Stellung vorgenommen wurde. Dieselbe erlaubt nicht nur eine Verbesserung der Abduktions- möglichkeit, sondern auch einen teilweisen Ausgleich der durch die Deformität bedingten Verkürzung.

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Tafel XXXVIII.

Figur 53. Rechte Beckenhälfte einer 60jährigen Patientin.

In der gut gewölbten Pfanne steht ein normal ausgebildeter Schenkelkopf; der Schenkelhalswinkel ist bis zu einem rechten ver- kleinert, der Schenkelhals selber zeigt etwa in seiner Mitte einen Spalt, der dem Adamschen Bogen entsprechende Sporn ist nach oben gerückt und stützt sich gegen den oberen Rand des Kopffragmentes.

Es handelt sich, wie aus dem Bilde mit Deutlichkeit hervor- geht, um eine traumatische Coxa vara.

Figur 54. Linke Hüfte und Oberschenkel eines Erwachsenen.

Das Bild stellt eine deform geheilte Oberschenkelfraktur dar. Verlauf der Bruchlinie im Gebiet des Troch. maj. von außen oben nach innen unten. Das obere Bruchstück steht, wie der vollkommen zur Darstellung gelangte Troch. min. beweist, in starker Außenrotation und Abduktion. Infolgedessen stößt der an demselben befindliche Teil des Troch. maj. am Darmbein an. Unterhalb des Troch. minor befindet sich eine diesem ganz ahnlich gestaltete Kalluswucherung.

Es handelt sich um eine recht hochgradige traumatische Coxa vara.

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Tafel XXXIX.

Figur 55. Beckenbild eines 8jährigen Mädchens.

Das linke Hüftgelenk ist normal. Der rechte Oberschenkel steht in mäßig starker Adduktion. Der Gelenkspalt ist verschmälert und besonders am oberen Pfannenrande verwaschen. Die Epiphysen- linie erscheint beim Vergleich mit der linken Seite undeutlicher und etwas unregelmäßig, die Epiphyse selber abgeflacht und auf der Höhe der Krümmung wie angenagt. Im ganzen haben wir also den typischen Befund einer Synovialtuberkulose, welche den Knorpel des betreffenden Gelenkes zu zerstören begonnen hat. Klinischer Beginn des Leidens 12 Wochen vor der Aufnahme.

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Tafel XL.

Figur 56. Beckenbild eines 2jährigen Knaben.

Das linke Hüftgelenk ist normal. Das obere Ende des rechten Femur, besonders der untere Teil des Schenkelhalses, zeigt eine erhebliche Zerstörung des Knochens mit Beteiligung der Epiphysen- linie und des Kopfes. Keine Adduktionsstellung. Es handelt sich um eine mäßig vorgeschrittene tuberkulöse Coxitis, wahrscheinlich vom Schenkelhals ausgehend.

Figur 57. Beckenbild eines 6jährigen Knaben.

Die rechte Hüfte ist normal. Der linke, stark verdünnte Ober- schenkel steht in erheblicher Adduktion und zeigt besonders in seinem oberen Teil einen ziemlich vorgeschrittenen Knochenschwund. Seine Umrisse sind undeutlich, hauptsächlich im oberen Teil des Schenkelhalses, wo sie ohne sichere Abgrenzung in den Rand der Planne übergehen. Vom Kopfe sind nur noch Reste vorhanden, also ein ähnlicher, nur weiter vorgeschrittener, Fall wie oben.

Taf. XL.

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Tafel XLI.

Figur )S. Beckenbild eines 5 jährigen Mädchens.

Das rechte Hüftgelenk ist normal. Links findet sich an Stelle von Kopf und Schenkelhals ein verwaschener Knochenschatten, der ohne deutliche Abgrenzung in die stark erweiterte Pfanne resp. in das Darmbein übergeht. Auch hier hat schon eine erhebliche

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Knochenzerstörung Platz gegriffen. Die Verkürzung des Beines geht im Vergleich mit der rechten Seite aus dem Hochstande des Trochanter major hervor und ist bedingt durch die Pfannen- wanderung resp. pathologische Luxation, sowie durch die teilweise Einschmelzung des proximalen Oberschenkelendes.

Figur 39. Beckenbild eines 8jährigen Knaben.

Das linke Hüftgelenk ist normal. Im Gegensatz hierzu zeigt die rechte Beckenhälfte, besonders der Knochen des rechten Ober- schenkels, eine außerordentlich hochgradige Atrophie. Derselbe ist nur wenig mehr als halb so stark wie links und beträchtlich auf- gehellt. Im ganzen ist der Oberschenkel erheblich verkürzt und zwar hauptsächlich durch die Einschmelzung des proximalen Endes und die Erweiterung der Pfanne nach oben. Der Gelenkspalt ist verschwunden, der Rest des Oberschenkels stützt sich gegen das deutlich sichtbare obere Ptannendach.

Taf. XLI.

Tafel XLII.

Figur 6o. Beckenbild eines 10jährigen Knaben.

Das rechte Hüftgelenk ist normal. Links ist die Pfanne nach oben erweitert und abgeflacht, der Oberschenkel ist stark atrophisch, Kopf und der größere Teil des Halses sind verschwunden. Der untere laterale Teil desselben, scheinbar sklerosiert, hat am oberen Pfannenrand eine gute Stütze gefunden.

Figur 61. Beckenbild eines gjährigen Knaben.

Das rechte Hüftgelenk ist normal. Der linke Oberschenkel ist stark atrophisch, das proximale Ende fast vollkommen zerstört, bis auf geringe Reste des Schenkelhalses und des Trochanter major, der in Form eines exostosenartigen Vorsprungs nach außen hervor- ragt. Auch am Becken sind die Zerstörungen recht hochgradige, da der Krankheitsprozeß sich von der Spina il. ant. sup. medial fast bis zur Symphyse erstreckt.

Taf. XLII.

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61

Tafel XLIII.

Figur 62. Rechte Beckenhälfte eines 18jährigen Mädchens.

Das Bild gibt eine außerordentlich hochgradige Flexions- und Adduktionskontraktur nach einer mit Plannen Wanderung ausgeheilten Coxitis hei einem erwachsenen Mädchen wieder. Bemerkenswert ist noch die sehr erhebliche Atrophie des Trochanter major, die in ähnlichen Fällen fast stets in gleicher Weise auttritt, sowie die Deformität des Beckens.

Figur 63. Beckenbild eines 9 jährigen Patienten.

Das Bild zeigt neben den Erscheinungen einer alten mit starker Zerstörung einhergegangenen linksseitigen Coxitis d^n Frfolg einer subtrochanteren Osteotomie, die zur Korrektur einer hochgradigen Flexions- und Adduktionskontraktur vorgenommen wurde.

Taf. XLIII.

Tafel XL1V.

Figur 64. Unterkörper eines 3%jährigen Knaben.

Das Bild zeigt hochgradige Veränderungen aller sichtbaren Knochen , sogar der Aletatarsen bezüglich ihrer Form und ihrer Struktur. Die Unterschenkel sind relativ wenig deformiert. In ihrem inneren Bau zeigen sie dieselben Erscheinungen, wie alle anderen Knochen, nämlich außerordentliche Verdünnung der Rinde und Rarer! zier ung der Spongiosa, sowie ganz erhebliche Kalkarmut. Am schwersten sind die Oberschenkel erkrankt, von denen der rechte sogar Abhebung des Periostes zeigt, wie sie bei Barlowscher Krank- heit und bei schwerster Rhachitis vorkommt. Es können so mantel- förmige Bildungen entstehen, die einer Totenlade nicht unähnlich sind. Die Weitmaschigkeit der Spongiosa ist eine so hochgradige, daß das Mark den Namen »Gerüstmark« wohl verdient. Sehr deut- lich sichtbar sind auch die knollig verdickten , noch unverkauften Epiphysen.

Es handelt sich um einen sehr schweren frischen Fall von Rhachitis universalis.

Taf. XLIV.

-4

Tafel XLV.

Figur 6

)

Rechtes Bein eines 2jährigen Knaben,

in Außenrotation der Platte aufliegend, um die nach vorn außen

konvexe Verkrümmung möglichst günstig zu treffen.

Der Oberschenkel zeigt am unteren Viertel eine erhebliche fast winklige Krümmung. Die Rinde ist ziemlich dick, an der Knickungs- stelle ziehen mehrere quere und zwei mehr längsverlaufende Strebe- pfeiler durch die Markhöhle von einer Seite der Rinde zur anderen.

Dieses wie das folgende Bild zeigen außerordentlich deutlich die bei der Ausheiluno- der Rhachitis vor sich gehenden Verände- rungen der Knochenarchitektur.

Figur 66. Kniegelenk und Oberschenkel eines igjährigen Mädchens.

Das hochgradige Genu varum dieser Patientin wird hauptsäch- lich durch die nach außen konvexe Krümmung des Oberschenkels bedingt. Hier sind die durch funktionelle Anpassung entstandenen Abweichungen der inneren Knochenstruktur bedeutend ausgeprägter. Die Verstärkungszüge sind aber ebenfalls im wesentlichen quer- resp. längsverlaufend und zeigen im Prinzip dasselbe Verhalten, wie oben.

Tafel XLVI.

Figur 67. Kniegelenk eines 5jährigen Mädchens.

Genu valgum. Im Gegensatz zu der Mehrzahl der Fälle finden wir hier den Sitz der Verkrümmung hauptsächlich in der Tibia, doch sind auch die Oberschenkel in geringerem Maße beteiligt. Außer- ordentlich deutlich sind die an der konkaven Seite befindlichen Ver- stärkungszüge und die starke Verdickung der Corticalis an Tibia und Fibula, die unregelmäßigen Epiphysenlinien sowie der schiefe Ansatz der Epiphysen des Oberschenkels zu sehen. Die Rhachitis ist, wie auf den früheren Bildern, bereits zur Ausheilung gelangt.

Taf. XLYI.

67

Tafel XLVII.

Figur 68. Beide Kniegelenke eines 2%jährigen Knaben.

Die an der Bildung des Kniegelenks beteiligten resp. ihm be- nachbarten Knochen sind samt ihren Epiphysen deutlich zu sehen. An der Fibula fehlt die letztere noch. Der Unterschenkel steht in mäßiger Valgusstellung und zwar ist die Verkrümmung bedingt durch einen schiefen Ansatz der Epiphysen an die Diaphvsen des Femur, indem dieselben an der Innenseite stärker ausladend und weiter nach abwärts reichend sind, als außen. Die Tibia ist, wenn auch in bedeutend geringerem Grade, an diesem Prozeß ebenfalls beteiligt. Die Höhe der Epiphysen selber ist nicht wesentlich ver- schieden auf der Außen- und Innenseite. Die Patellae sind als rund- liche, die Epiphysenlinie überlagernde Schatten deutlich sichtbar.

Tafel XLVIII.

Figur 6y u. 70. Beide Kniee eines 9 jährigen Mädchens.

Das Bild zeigt den Erfolg einer Geradstellung zweier hoch- gradiger Genua valga unmittelbar nach subkutaner Durchschneidung des Periostes resp. der Epiphysenlinie. Das zwischen den Knieen liegende Kissen dient dazu, die Redression während der Aufnahme, die ohne Verband vorgenommen wurde, aufrecht zu erhalten.

Wir sehen, daß die Corticalis des stärker nach unten ragenden inneren Oberschenkelkondyls bei der Korrektur eingebrochen, an der Außenseite offenbar durch das Lig. laterale ext. eine Abreißung des Epicondylus lateralis erfolgt ist. Der funktionelle Erfolg der Opera-

tion war ein guter.

Figur 71.

Das Bild zeigt die operative Geradstellung eines Genu valgum durch suprakondyläre Osteotomie nach Mc Ewen nach der Heilung.

Lieferung 7 (Tafel XL1X-LVI). Preis M. 4,

ATLAS

DER

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Der Atlas erscheint in 10 Lieferungen mit je 8 Tafeln in Lichtdruck und erklärendem Text zum Preise von je 4 Mark.

Alle drei Wochen erscheint eine Lieferung.

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Tafel XLIX.

Figur 72.

Rechtes Knie einer 60 jährigen Patientin.

Außenseite aufliegend.

Das Gelenk ist normal, deutlich sieht man die Fabella, das Sesambein im äußeren Kopf des M. gastrocnemius, welches nicht nur zu Beginn der Röntgenära, sondern auch jetzt noch ab und zu diagnostische Irrtümer veranlaßte, indem es für einen freien Körper gehalten wurde. Trotz seines immerhin ziemlich seltenen Vor- kommens ist deshalb seine Kenntnis praktisch wichtig.

Figur 73.

Linkes Knie einer 12jährigen Patientin.

Außenseite aufliegend.

Neben einer Epiphysenlösung am Oberschenkel zeigt das Bild eine Fraktur am unteren Ende des schnabelförmigen Fortsatzes der Tibiaepiphyse. Man sieht deutlich das Lig. pat. propr. zu diesem Fragment ziehen, so daß es sich wahrscheinlich um eine Abriß- fraktur handelt.

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(0

Tafel L.

Figur 74. Rechtes Knie eines etwa 60jährigen Patienten, von vorn.

Im lateralen Teil des Gelenkspaltes sieht man deutlich einen länglichen, freien Körper, der hinter der Eminentia intercondylica verschwindet. Das veranlassende Trauma liegt 35 Jahre zurück.

Figur 75. Beide Kniee eines 30 jährigen Mannes, von vorn.

Das Bild des rechten Knies zeigt deutlich einen Abriß der Eminentia intercondylica, welche nur an der medialen Seite noch mit der Gelenkfläche der Tibia in Verbindung steht.

%

Tafel LI.

Figur 76. Rechtes Knie eines 43 jährigen Mannes.

Das in Rückenlage aufgenommene Bild zeigt schwere Gelenk- veränderungen, besonders am äußeren Gelenkknorren des Schienheins, der breit ausladend ist und in seiner Form und Struktur außerordent- liche Unregelmäßigkeiten aufweist. Auch an sämtlichen anderen, das Gelenk zusammensetzenden Knochenteilen sind Veränderungen sicht- bar, die sich besonders in der Unregelmäßigkeit der Umrisse aus- prägen und den Knochenwucherungen entsprechen, die an den freien Knorpelrändern entstehen. Das fast vollständige Fehlen der Struktur- zeichnung ist jedenfalls zum größten Teil auf die ungleichmäßige Kalk- verteilung in den Knochen zurückzuführen. Aus der verschiedenen Breite resp. Enge des Gelenkspaltes können wir mit Wahrscheinlich- keit auf ausgedehnte Knorpelusuren schließen.

Es handelt sich um einen Fall von Arthritis deformans.

Figur 77. Rechtes Knie eines 51jährigen Mannes.

Noch bedeutend weiter geht die Gelenkzerstörung im folgenden Falle, in dem von den inneren Kondylen von Femur und Tibia große Stücke abgesprengt sind. Die Weite des Gelenkspaltes besonders an der Außenseite weist auf das Vorhandensein eines Schlottergelenks hin. Bemerkenswert ist ferner die Atrophie aller Knochen, wie wir sie bei neurotischen Knochenaffektionen häufig finden, charakterisiert durch Aufhellung des Schattens und Verwischung der feineren Zeichnung.

Da der Patient klinisch deutliche Zeichen von Tabes dorsalis darbot, ist mit Sicherheit eine tabische Arthropathie anzunehmen.

Taf. LI.

76

77

Tafel LH.

Figur 78. Rechtes Knie einer älteren Frau, von vorn.

Erhebliche Veränderungen an den Kondylen, besonders blasige Auftreibung des Condylus int. femoris zeigt das folgende Bild. Am inneren Gelenkknorren der Tibia sind die Erscheinungen weniger ausgesprochen als am äußeren , wo wir eine ziemlich starke Auf- treibung und Auffaserung linden. Der Gelenkspalt, auf der Innen- seite ziemlich eng, wird außen abnorm weit, dabei besteht eine Subluxation der Patella nach innen, sowie mäßig starkes Genu val- gum. Sämtliche Knochen sind kalkarm und atrophisch, an der Innen- seite finden sich im Gelenkspalt eine Reihe freier Knochenstückchen.

Auch hier handelt es sich um eine Patientin mit ausgesprochener Tabes dorsalis.

Taf. LH.

78

Tafel LI II.

Figur 79. Linkes Knie eines 5jährigen Knaben.

*

An dem mit der Außenseite autliegenden Bilde des linken Knies fällt in erster Linie eine ziemlich erhebliche Schwellung der Weich- teile, besonders unterhalb der Patella und an der Rückseite des Ge- lenkes, ins Auge. Die Gelenkkapsel scheint stark ausgedehnt, der Gelenkspalt weniger durchsichtig als bei einem normalen Knie, was für eine Ausfüllung der Gelenkhöhle mit irgend einer festeren Materie spricht und zwar bis in den oberen Recessus hinein. Die Dia- physen zeigen nichts Abweichendes, dagegen sind Tibia- und Femur- epiphvse, besonders die letztere, unregelmäßig gestaltet und vergrößert, wie aufgetrieben, die Oberschenkelepiphyse nach vorn überragend. Es handelt sich um das typische Bild eines tuberkulösen Kniefungus.

Figuren 80 u. 81.

'.-1

Die beiden nächsten Bilder zeigen einen bei den meisten seit- liehen Knieaufnahmen junger Individuen zu erhebenden Befund, der leicht als pathologisch aufgefaßt werden kann, nach Ludloffs Unter- suchungen aber durchaus normal ist. Es handelt sich um den so- genannten Epiphysenfleck , eine keilförmige, für Röntgenstrahlen durchlässigere Stelle der unteren Femurepiphyse.

Während das Bild 80 bei besonders gut gezeichneter Struktur, sogar der Patella, etwas direkt Pathologisches nicht erkennen läßt, zeigt 81 deutlich einen länglich geformten, etwas unregelmäßigen Herd in der Tibiaepiphyse, der durch die Epiphysenlinie hindurch bis an die durch einen etwas helleren Streifen angedeutete Verknöche- rungszone zu verfolgen ist. Eine geringfügige Ausdehnung der Kapsel erweckt den Anschein, als ob die Gelenkhöhle selber sich ebenfalls schon an dem Krankheitsprozeß beteiligt hat.

a

Tafel LIV.

Figur 82. Linkes Knie eines 3jährigen Knaben.

Das von vorn aufgenommene Röntgenbild des linken Knies zeigt neben einer leichten Ausdehnung der Gelenkkapsel, besonders an der Innenseite, Diaphyse und Epiphyse von Femur und Tibia, an der Fibula fehlt die Epiphyse noch. Im oberen Ende des Tibia- schaftes findet sich eine länglich ovale Höhle, die nach oben nicht ganz bis zur Epiphysenlinie reicht und unten eine ziemlich scharfe Knochenspitze enthält. Von ihr aus geht ein deutlicher Schatten durch die Epiphysenlinie, die hier verwischt erscheint, bis weit in die Epiphvse hinein, anderseits zieht sich auch nach der fibularen Seite der Corticalis ein Schatten hinüber, unterbricht die Rinden- schicht und geht in den Hohlraum über, der von einer deutlichen, das obere Ende der Tibia umgebenden Totenlade gebildet wird. Es handelt sich also um einen chronischen Knochenabszeß mit Erguß in das Kniegelenk und Periostitis ossificans am oberen Ende des Tibiaschattes. Die Bildung der Knochenschale in dieser Form spricht neben dem klinischen Verlauf mit Wahrscheinlichkeit für die tuber- kulöse Natur des Prozesses, da wir bei chronischer, nicht spezifischer Osteomyelitis stärkere Auftreibung und mehr Knochenneubildung resp. Sklerosierung zu finden pflegen.

Figur 83. Rechtes Knie eines 13'/= jährigen Mädchens.

Das von vorn aufgenommene Knie zeigt die schweren Form- und Strukturveränderungen, die bei länger bestehender tuberkulöser Gonitis zu stände kommen: Subluxation des Unterschenkels nach außen und Auftreibung der Kondylen von Femur und Tibia, sowie Ausbildung eines erheblichen Genu valgum und Verschmälerung des Gelenkspaltes durch Einschmelzung des Knorpels und Arrosion des darunter liegenden Knochens.

Tafel LV.

Figur 84.

Ein wesentlich fortgeschrittenes Stadium derselben Erkrankung zeigt das nächste in gleicher Lage aufgenommene Bild eines etwas jüngeren Kindes. Die Diaphysen weisen eine hochgradige Atrophie auf, die Epiphysen, in ihrer Form den vorigen ähnlich, einen ganz exzessiven Kalkschwund, desgleichen die Patella. Der Unterschenkel ist nach hinten subluxiert. Aus der Betrachtung dieses Bildes ergeben sich sofort die Gefahren jeder gewaltsamen Korrektur der Kontraktur- steilung, die bei der Kalkarmut der Knochen zu den mannigfachsten und schwersten Verletzungen führen kann.

Taf. LV

Tafel LV1.

Figur 85.

Das folgende Bild stammt von einem 13jährigen Kinde, bei dem nach einer vor mehreren Jahren wegen Tuberkulose ausge- führten Resektion die Erkrankung zwar ausgeheilt, aber allmählich eine rechtwinklige Flexionskontraktur eingetreten war. Die Form dieser Verkrümmung, an welcher hauptsächlich der Oberschenkel be- teiligt ist, ist eine typische. Ihr Zustandekommen bei vollkommener Erhaltung beider Epiphysenlinien und knöcherner Vereinigung der Epiphvsen selbst muß uns vor einer frühzeitigen Aulgabe der Fixa- tion warnen.

Figur 86.

Kniegelenk eines 15 jährigen Patienten.

Außenseite auf der Platte.

Das Bild zei°t ein wetren Tuberkulose reseziertes Kniegelenk. Man sieht deutlich die Neigung des Gelenkes zur Flexionskontraktur trotz knöcherner Ankvlose, und zwar tritt die Verkrümmung nicht in der früheren Gelenklinie, sondern, wie auch in dem obigen Fall, etwas oberhalb derselben im Oberschenkel auf. Außerordentlich schön ist die Verstärkung der Kompakta an der gefährdeten Stelle. sowie die strebepfeilerartige Anordnung der Spongiosabälkchen zu sehen.

Figur 87.

Das von der Innenseite aus aufgenommene Bild des linken Knies zeigt erhebliche Struktur- und Formveränderungen aller dem Gelenk benachbarten Knochen. Es besteht außer einer knöchernen Ankylose zwischen Femur und Tibia eine knöcherne Verwachsung der Patella mit ihrer Unterlage. Von der Patella nach oben bis weit über die Hälfte des Femur zieht, mehrfach mit diesem in Verbindung tretend, eine dicke Knochenspange von unregelmäßigem Bau, offenbar eine Verknöcherung im M. quadrieeps darstellend. Das Köpfchen der Fibula ist ebenfalls etwas autgetrieben, am oberen Ende der Tibia finden sich unregelmäßige periostitische Auflagerungen. Es handelt sich um eine chronische, deformierende, ankylosierende Gelenk- entzündung, die sich der Anamnese nach an eine Gonorrhoe an- geschlossen hat.

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03

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Lieferung 8 (Tafel LVII-LXIV). pre/s m. 4,

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D/£ dfes#* Lieferung beigefügten Texte zu Tafel I, LI, LI II und LVI sind an Stelle der früher beigegebenen Tafeltexte l , LI, LIH und LVI in Lieferung 1 und 7 zu setzen.

Tafel I.

Figur i . Hals und Brust eines 31/. jährigen Knaben.

Das Bild zeigt eine doppelseitige Halsrippe und zwar die häu- figer vorkommende Form derselben. Sie findet sich beiderseits in Form eines kleinen Knochenstummels zwischen den Querfortsätzen des 6. und 7. Halswirbels.

Figur 2. Hals und Brust einer 2g jährigen Frau.

An dem sonst normalen Bilde der unteren Hals- und oberen Brustwirbelsäule sieht man vom oberen Rande des 7. Halswirbels ausgehend zwei lange, frei endigende Halsrippen mit kleinem Kopi- chen und deutlichem Tuberculum. Fine Skoliose bestand nicht, da- gegen Parästhesien und Schmerzen in den Armen, wegen deren die operative Entfernung der beiden Rippen vorgenommen wurde.

Tafel LI.

Figur 76.

Rechtes Knie eines 51jährigen Mannes.

Wir finden auf diesem Bilde hochgradige Gelenkzerstörungen, indem von den inneren Kondylen von Femur und Tibia große Stücke abgesprengt sind. Die Weite des Gelenkspaltes besonders an der Außenseite weist auf das Vorhandensein eines Schlottergelenks hin. Bemerkenswert ist ferner die Atrophie aller Knochen, wie wir sie bei neurotischen Knochenaffektionen häufig finden, charakterisiert durch Aufhellung des Schattens und Verwischung der feineren Zeichnung.

Da der Patient klinisch deutliche Zeichen von Tabes dorsalis darbot, ist mit Sicherheit eine tabische Arthropathie anzunehmen.

Figur --

Rechtes Knie eines 43jährigen Mannes.

Auch dieses in Rückenlage aufgenommene Bild zeigt schwere Gelenkveränderungen, besonders am äußeren Gelenkknorren des Schienbeins, der breit ausladend ist und in seiner Form und Struktur außerordentliche Unregelmäßigkeiten aufweist. Auch an sämtlichen anderen, das Gelenk zusammensetzenden Knochenteilen sind Ver- änderungen sichtbar, die sich besonders in der Unregelmäßigkeit der Umrisse ausprägen und den Knochenwucherungen entsprechen, die an den treien Knorpelrändern entstehen. Das fast vollständige Fehlen der Strukturzeichnung ist jedenfalls zum größten Teil auf die ungleich- mäßige Kalkverteilung in den Knochen zurückzuführen. Aus der verschiedenen Breite resp. Enge des Gelenkspaltes können wir mit Wahrscheinlichkeit auf ausgedehnte Knorpelusuren schließen.

Es handelt sich um einen Fall von Arthritis deformans.

Tafel LIII.

Figur 79. Linkes Knie eines 5 jährigen Knaben.

_:n mit der Außenseite aufliegenden Bilde des linken Knies fällt in erster Linie eine ziemlich erhebliche Schwellung der Weich- teile, besonders unterhalb der Patella und an der Rückseite des Ge- lenkes, ins Auge. Die Gelenkkapsel scheint stark ausgedehnt, der . rnkspalt weniger durchsichtig als bei einem normalen Knie, was für eine ung ^cr Gelenkhöhle mit irgend einer fc tereu M tei -

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Es handelt sich um das typische Bild eines tuberkulösen Kniefungus.

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Die beiden nächsten Bilder zeigen einen bei den meisten seit- lichen Knieaufnahmen junger Individuen zu erhebenden Befund, leicht als pathologisch aafgel fo werden kann, nach Ludloffs Unter- suchungen aber durchaus normal ist. Es handelt sich um den so- genannten Epiphvsenfleck . eine keilförmige, für Röntgenstrahlen durchlässigere Stelle der unteren Femurepiph;. 1

Während das Bild Si bei besonders gut gezeichneter Struktur, sogar der Patella, etwas direkt Pathologisches nicht erkennen läßt, zeigt 80 deutlich einen länglich geformten, etwas unregelmäßiger]

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rungszone zu verfolgen ist. Eine gc gl Ausdehnung der K..

erweckt den Anschein, als ob die Gelenkhöhle selber sich ebenfalls schon an dem Krankheitsprozeß beteiligt hat.

Tafel LVI.

Figuren 85 u. 86. Beide Kniegelenke eines 12jährigen Mädchens.

Beide Gelenke zeigen eine erhebliche Subluxation nach außen. Die Gelenkenden aller Knochen scheinen aufs schwerste verändert; am wenigsten noch der rechte Oberschenkel, bei dem der Verlauf der Epiphysenlinie noch zu erkennen ist. Dieselbe zieht schräg von innen unten nach außen oben und ist unregelmäßig in ihrer Breite und Begrenzung. Die anderen Knochen zeigen kolbig verdickte Gelenk- enden mit ganz unregelmäßiger Begrenzung und vollkommen regel-

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loser Strukturzeichnung, in der ein schwammiges, plumpes Maschen- werk mit sklerosierten Stellen abwechselt.

Klinisch handelt es sich um einen schweren Fall von Rhachitis universalis mit abnormer Kürze der Extremitäten. Die Veränderungen der Epiphysen und angrenzenden Diaphysen sind an allen langen Röhrenknochen die gleichen.

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Figur 87. Rechtes Kniegelenk einer 28jährigen Patientin, von vorn.

Das obere Ende der Tibia, Diaphyse und Epiphyse, ist verbreitert und schließt eine anscheinend aus 3 Fächern bestehende Höhle ein, deren Begrenzung eine ziemlich scharfe ist. Nur am äußeren Con- dylus ist die verdünnte Corticalis unregelmäßig, wie aufgefasert. Dieser Befund findet sich bei gutartigen, meist aus Enchondromen, Echinokokken oder chronischen Abszessen hervorgehenden Cysten nicht, er ließ im Verein mit dem klinischen Bilde die Diagnose auf einen myelogenen, malignen Tumor stellen, der sich bei der Ope- ration (Excochleation) als Riesenzellensarkom erwies. Bis jetzt (i1/* Jahre) ist kein Rezidiv aufgetreten.

Tafel LVII.

Figur 88.

Das von der Innenseite aus aufgenommene Bild des linken Knies zeigt erhebliche Struktur- und Formveränderungen aller dem Gelenk benachbarten Knochen. Es besteht außer einer knöchernen Ankylose zwischen Femur und Tibia eine knöcherne Verwachsung der Patella mit ihrer Unterlage. Von der Patella nach oben bis weit über die Hälfte des Femur zieht, mehrfach mit diesen in Verbindung tretend, eine dicke Knochenspange von unregelmäßigem Bau, offenbar eine Verknöcherung im M. quadriceps darstellend. Das Köpfchen der Fibula ist ebenfalls etwas aufgetrieben, am oberen Ende der Tibia rinden sich unregelmäßige Auflagerungen. Es handelt sich um eine chronische, deformierende, ankylosierende Gelenkentzündung, die sich der Anamnese nach an eine Gonorrhoe angeschlossen hat.

Figur 89. Rechtes Knie eines 41jährigen Patienten.

Außenseite aufliegend.

Im Gelenkspalt, der infolge der Knorpelusur äußerst eng erscheint, liegen zahlreiche freie Körper. Von der Vorderfläche des Ober- schenkels ziehen zwei Fortsätze zur Patella, von denen der eine zwischen beiden Gelenkkomponenten eine Knochenbrücke bildet, während der andere mit einem ihm gegenüberliegenden kleinen Höcker der Patella bindegewebig verbunden scheint. Ferner gehen von der Kniescheibe noch zwei große Knochenwucherungen nach oben ab, zwischen denen der M. quadriceps an sein Sesambein herantritt. Der hintere Teil des äußeren Tibiacondylus ist erheblich deformiert.

Die Ähnlichkeit mit dem vorigen Bilde ist unverkennbar, so daß wir, besonders wegen der Ankylose der Patella ebenfalls irgend eine infektiöse Ursache annehmen müssen, obwohl die Anamnese mehr für eine Arthritis deformans spricht.

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Tafel LVIII.

Figuren 90 u. 91.

Die beiden folgenden Bilder stammen von zwei Brüdern aus einer Bluterfamilie.

90) Während das rechte Knie normal ist, weist das linke recht erhebliche Veränderungen auf und zwar ausschließlich regressiver Natur im Gegensatz zur Tuberkulose, bei der wir in den meisten Fällen neben Knochenschwund auch Zeichen von Knochenneubildung, wenn auch in geringer Ausdehnung, rinden. In erster Linie fällt die Atrophie des ganzen linken Beines ins Auge, die sich sowohl auf die Knochen, wie auch auf die Weichteile erstreckt. Die Epi- physen sind niedriger, der Gelenkspalt ist schmaler, seine Begrenzung ist, im Gegensatz zu den schön geschwungenen, abgerundeten Linien rechts, unregelmäßig und teilweise eckig, als Ausdruck des statt- gehabten Knorpelschwundes.

91) Das linke Knie des älteren Bruders zeigt noch bedeutend schwerere Zerstörungen. Der Gelenkspalt ist last völlig verschwun- den, die Fossa intercondylica außerordentlich vertieft, der Unter- schenkel steht in starker Valgusstellung und ist nach außen sub- luxiert, die Zerstörung der äußeren Kondylen, sowie die gesamte Atrophie der Knochen ist eine sehr hochgradige.

Taf. LVIII.

90

91

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Tafel LIX.

Figur 92.

Das folgende Bild stammt von einem 13jährigen Kinde, bei dem nach einer vor mehreren Jahren wegen Tuberkulose ausgeführten Resektion die Erkrankung zwar ausgeheilt, aber allmählich eine recht- winklige Flexionskontraktur eingetreten war. Die Form dieser Ver- krümmung, an welcher hauptsächlich der Oberschenkel beteiligt ist, ist eine typische. Ihr Zustandekommen bei vollkommener Erhaltung beider Epiphysenlinien und knöchernen Vereinigung der Epiphvsen selbst muß uns vor einer frühzeitigen Aufgabe der Fixation warnen.

Figur 95.

Kniegelenk eines 15jährigen Patienten. Außenseite auf der Platte.

Das Bild zeigt ein wegen Tuberkulose reseziertes Kniegelenk. Man sieht deutlich die Neigung des Gelenkes zur Flexionskontraktur trotz knöcherner Ankylose, und zwar tritt die Verkrümmung nicht in der früheren Gelenklinie, sondern etwas oberhalb derselben im Oberschenkel auf. Außerordentlich schön ist die Verstärkung der Kompakta an der gefährdeten Stelle, sowie die strebepfeilerartige An- ordnung der Spongiosabälkchen zu sehen.

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03 I-

Tafel LX.

Figur 94. Fibuladefekt.

Die Fibula fehlt, erhalten ist nur ein kleines Rudiment am unteren Ende, welches den Yorsprung des äußeren Knöchels bildet und nach oben zugespitzt sich in den Weichteilen verliert. Das Strukturbild zeigt ein ziemlich weitmaschiges Spongiosanetz ohne deutlich abgegrenzte Rinde. Tibia kräftig.

Figur 95.

Im Gegensatz zu dem vorigen Bilde handelt es sich um einen kleinen Defekt am zentralen Ende der Fibula. Dieselbe stellt eine dünne, schlanke Knochenspange mit deutlich differenzierter Rinden- und Markschicht dar. Die Epiphyse am unteren Ende erscheint etwas kurz und beim Vergleich mit normalen Verhältnissen höher stehend als Ausdruck der Yalgusstellung des Fußes. Am proximalen Ende ist die Epiphvse nicht vorhanden , die Verbreiterung zum Köpfchen dagegen deutlich zu sehen. Dasselbe endigt frei in den Weichteilen.

Taf. LX.

95

Tafel LXI.

Figur 96.

Das bei aufliegendem Tibiaknöchel aufgenommene Bild des rechten Unterschenkels zeigt eine in starker Dislokation stehende Fraktur beider Knochen im unteren Viertel. Die obere Tibiaepiphyse hat einen deutlichen schnabelförmigen Fortsatz, die Diaphysen zeigen im oberen Fragment im allgemeinen normale Verhältnisse. Die Knochenneubildung am peripheren Ende des oberen Fragmentes ist sehr gering. Beide unteren Fragmente sowie das gesamte Fuß- skelett fallen durch ihre außerordentlich hochgradige Atrophie auf. Die Kompakta ist größtenteils papierdünn, die Spongiosa außer- ordentlich weitmaschig. Die beiden unteren Bruchstücke endigen, kegelförmig sich verjüngend, abgerundet ohne die geringste Spur von Knochenbildung in den Weichteilen. An den Umrissen der Weich- teile ist die hochgradige Verkürzung und Deformation des Unter- schenkels zu erkennen, die in ihrem nach vorn offenen, stumpfen Winkel und dem an der Vorderseite vorstehenden, spitzen oberen Fragment charakteristisch für die intrauterine Fraktur der Unter- schenkelknochen ist. Auch die ungünstige Prognose dieser Frakturen wird durch Betrachtung dieses Bildes ohne weiteres klar.

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Figur 97.

Außer recht schwerer Klumpfußbildung zeigt das Bild die im Groben nicht veränderten Unterschenkelknochen. Bei genauerer Be- trachtung fällt allerdings an der rechten Tibia etwa am Beginn des unteren Drittels eine leichte Einschnürung auf, die sich besonders in den Umrissen der Markhöhle ausspricht; aber auch die äußeren Umrisse des Knochens sind in gleichem Sinne etwas verändert, die Rindenschicht ist hier ziemlich stark verdickt. Die Weich- teile zeigen an der entsprechenden Stelle eine starke zirkuläre Ein- schnürung. Diese Erscheinung leitet uns zu der Annahme einer amniotischen Abschnürung, die ihre Bestätigung in den mannigfachen Defekten der Zehen findet.

X

H

1

Tafel LXII.

Figur 98. Unterschenkel eines 4/, jährigen Knaber.

Das Bild zeigt deutlich die nach ausgeheilter Rhachitis aut- tretende Sklerosierung der Knochen, speziell die hochgradige Ver- dickung der durch Druck besonders in Anspruch genommenen kon- kaven Seite der Kompakta. Charakteristisch für gestörte Ossifikation sind auch die mehrfachen queren Züge im Mark in der Nachbar- schaft der Epiphvsenlinien.

Figur w . Unterschenkel eines 5jährigen Mädchens.

Das Bild zeigt ganz ähnliche Verhältnisse wie das vorige. Am Sitz der hauptsächlichsten Verkrümmung ist eine manuelle Osteoklase zur Korrektur der Stellung ausgeführt.

X

<^ a H

Tafel LXIII.

Figur ioo. Pes varus cong. sin.

Ein Blick auf dieses Bild laßt uns sofort die Diagnose eines

's'

ziemlich schweren, angeborenen Klumpfußes bei einem Erwachsenen stellen.

Wir sehen die Supinationsstellung des Fußes, infolge deren der laterale Fußrand zum Auftreten benutzt wird, die Längsachse des Fußes verläuft mit einer winkligen Abknickung im Chopartschen Gelenk, die Tuberositas des ersten Metatarsalknochens ist der me- dialen Fläche des Talus bedeutend genähert. Die Metatarsalia sind teilweise übereinander geschoben.

öv

Figur 10 1. Linker Fuß, Außenseite auf der Platte.

Schon an den Umrissen der Weichteile kann man die Supina- tionsstellung des Fußes erkennen. Gut sind die Veränderungen der vorderen Fußwurzelknochen zu sehen; besonders die nach unten zu keilförmige Gestalt des Kahnbeins. Dasselbe reicht nach oben fast bis an die Rolle des Talus und überlagert den Talushals voll- kommen. Der Taluskörper ist erheblich verkürzt. Das Cuboideum erscheint nicht wie aut einem normalen Bilde dreieckig mit der Spitze nach unten, sondern mehr viereckig. Die Gelenkverbindung des Cuboid mit dem fünften Metatarsus ist nach unten und hinten ab- gewichen. Die Anordnung der Spongiosabälkchen im Talus und Calcaneus, besonders im letzteren, ist ebenfalls hochgradig verändert, was aus dem Vergleich mit jeder anderen seitlichen Fußaufnahme klarer wird, als durch eine lange Beschreibung.

Das Bild stellt einen teilweise korrigierten Klumpfuß dar und läßt tadellos die noch nicht völlig ausgeglichenen Komponenten, besonders die Spitzfußstellung, an der Horizontalstellung des Cal- caneus erkennen.

Tai'. LXIII.

100

Tafel LXIV.

Figur 102. Kongenitaler Plattfuß. (Vergl. Fig. 94.)

Am meisten in die Augen fallend ist die vollkommene Ab- flachung des Calcaneus, die nicht nur in seiner äußeren Gestaltung, sondern auch besonders im Verlaut der Spongiosabälkchen zum Aus- druck kommt. Das Verhalten des Talus ist aus dem Bilde nicht mit Deutlichkeit zu ersehen. Hinter der kräftig ausgebildeten Tibia erscheint undeutlich das Fibularudiment stark in die Höhe gerückt

öv

als Ausdruck der hochgradigen Valgusstellung des ganzen Fußes.

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Figur 103. Fußbild eines 31jährigen Patienten, innerer Knöchel auf der Platte.

Das Bild zeigt eine flache Talusrolle; der Taluskopf artikuliert nur in seinem oberen Teil mit dem Xaviculare. während der untere Teil desselben, aus der Gelenkverbindung herausgetreten, nach unten gegen die Fußsohle zu gerichtet ist. Nach hinten ist das Schatten- bild des Talus keilförmig zugespitzt, so daß das Fersenbein sehr nahe an die Unterschenkelknochen herantritt. Das Xaviculare scheint gegen den Talus nach oben subluxiert. Am oberen Rande erscheint das Caput tali wie breitgedrückt durch das Naviculare. Der Calcaneus ist so um eine frontale Achse gedreht, daß der Fersenhöcker nach oben gerückt, der Processus anterior dagegen stark gesenkt erscheint. Trotzdem fällt der Schatten des Processus ant. calcanei etwa über 4 des Talushalses , während normalerweise nur ein ganz geringer Teil desselben, etwa % Tk, von dem Schatten des Processus ant. gedeckt wird. Der Sinus tarsi ist auf dem Röntgenbilde ver- schwunden. Im ganzen zeigen alle Knochen eine recht hochgradige Atrophie. Es handelt sich um einen schweren statischen Plattfuß.

Figur 104. Talocruralgelenk eines 31jährigen Mannes, von vorn.

Außer einer deformgeheilten Abduktionsfraktur beider Unter- schenkel zeigt das Bild eine erhebliche Atrophie der peripheren Fragmente und der Fußwurzelknochen. Infolge der Dislokation ist eine ziemlich starke Valgusstellung des Fußes eingetreten, die sich besonders in dem völlig gleichhohen Stand der beiden Knöchel ausspricht. Wir haben also einen typischen traumatischen Knick- fuß vor uns.

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Lieferung 9 (Tafel LXV-LXXII). preis jym 4_

ATLAS

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Der Atlas erscheint in 10 Lieferungen mit je 8 Tafeln in Lichtdruck

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Tafel LXV.

Figur 103.

Fußbild eines Erwachsenen von der Seite, innerer Knöchel

auf der Platte.

Das Bild zeigt die hochgradigen Veränderungen eines paralyti- schen Spitzfußes, die Einzelheiten ergeben sich aus der Betrachtung von selbst.

Figur 106. Fußbild eines 10jährigen Mädchens.

Die entgegengesetzte Deformität, einen paralytischen Hackenfuß, zeigt das nächste Bild; besonders auffällig ist die starke Drehung des Calcaneus.

Aul beiden Bildern rindet sich eine erhebliche neurotische Atrophie der Knochen.

Taf. LXV.

105

106

Tafel LXV1.

Figur 107. Fußbild eines 6jährigen Knaben, äußerer Knöchel auf der Platte.

Sämtliche sichtbaren Knochen zeigen eine Atrophie mäßigen Grades, die Weichteile auf der Vorderseite des Fußrückens scheinen etwas geschwollen. Bei genauerer Betrachtung findet man im Hals des Talus einen etwa bohnengroßen, unregelmäßig zackig begrenzten Herd, die Epiphyse der Tibia erscheint an ihrer vorderen Kante kalkärmer und wie angenagt, die Epiphysenlinie unregelmäßig be- grenzt. Von hier aus zieht nach oben ein keilförmiger Schatten in die Markhöhle hinein, der wahrscheinlich auch einem tuberkulösen Herde entspricht.

Figur 108. Linkes Fußgelenk eines 32 jährigen Mannes.

Innenseite der Platte anliegend; das Fersenbein, Würfel- und Kahnbein sind normal. Das Sprungbein erscheint von oben nach unten zusammengedrückt. Am Übergang der Talusrolle in den Hals springt eine kleine, unregelmäßige Knochenwucherung nach oben vor; desgleichen an der vorderen Seite der Tibia. Hinter der Tibia, in dem Winkel, den dieselbe mit dem Fersenbein bildet, liegt eine An- zahl rundlicher Knochenschatten von verschiedener Größe. Es handelt sich um eine Arthritis deformans des Fußgelenks.

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X

03 I-

Tafel LXVI1.

Figur 109. Linker Fuß eines 18jährigen Mannes, von oben.

Sämtliche Mittelfußknochen weisen eine recht erhebliche Atrophie auf, die sich in der weitmaschigen Anordnung der Spongiosa und in der Verdünnung der Rindenschicht ausspricht; auch die proximalen Enden der Metatarsalknochen zeigen dieselbe Erscheinung. Vom Würfelbein sind nur noch geringe Reste an der Innenseite übrig geblieben. Diese Zerstörung neben der allgemeinen Atrophie spricht für eine tuberkulöse Erkrankung des Würfelbeins, jedoch ist Lues nicht mit Sicherheit auszuschließen, wenn auch bei dieser Erkran- kung die Atrophie gleichzeitig mit erheblichen Wucherungserschei- nungen einherzugehen pflegt.

Figur 110. Fußbild eines 43jährigen Patienten.

Auch in diesem Bilde zeigen alle Knochen des Fußes eine gleichmäßige Abnahme ihrer Dichtigkeit. Beteiligt sind in erster Linie die Fußwurzelknochen sowie die Zehen, aber auch die Enden der Metatarsalknochen sind ziemlich schwer verändert.

Es handelt sich um die chronische Form der Knochenatrophie nach einem Bruch des Fersenbeins.

Taf. LXVII.

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Tafel LXVIII.

Figur in.

Angeborener Hochstand des Schulterblattes.

Das Bild zeigt das rechte Schulterblatt mit dem oberen Winkel das Schlüsselbein weit überragend, und als Nebenbefund noch eine angeborene Hypoplasie und Verkrümmung der rechten zweiten Rippe.

Figur 112.

Oberkörper eines 3jährigen Mädchens.

Anamnestisch ließ sich ein Geburtstrauma feststellen, klinisch lag ein typisches Bild der sogenannten Geburtslähmung vor, die aber hier nicht auf nervöse Störungen, sondern auf eine Knochenläsion zurückzuführen ist. Man erkennt im Gegensatz zu der schön aus- gebildeten Epiphyse der rechten Seite links zwei kleine Knochenkerne sowie eine erhebliche Verschmächtigung der linken Diaphyse, so daß die Annahme gerechtfertigt erscheint, es habe sich um eine Epiphysen- lösung dieser Seite intra partum gehandelt.

Taf. LXVIII.

in

112

Tafel LXIX.

Figur 113.

Vorderarm eines 16 jährigen Knaben.

Angeborene Verwachsung zwischen den proximalen Enden beider Vorderarmknochen. Während die Elle eine tadellose Ausbildung der das Gelenk bildenden Teile zeigt, ist das obere Ende der Speiche kolbig verdickt, die Spongiosabälkchen gehen kontinuierlich in die der Elle über.

Figur 1 14.

Angeborene Luxation des Radius.

Humerus und Ulna zeigen an dem vorliegenden Bilde keine er- heblichen Abnormitäten, dagegen ist das obere Ende des Radius nach vorn luxiert; man hat, wie dies auch Hoffa in seinem Lehrbuch be- schreibt, den Eindruck, als ob der Radius am Humerus vorbeigewachsen wäre, woraus der kongenitale Charakter der Luxation mit Sicherheit sich schließen läßt. Auffallend ist ferner die schlechte Ausbildung des oberen Radiusendes, welches kein Köpfchen besitzt, sondern völlig zylindrisch ausläuft.

Taf. LXIX.

11:5

114

Tafel LXX.

Figur 115. Beide Hände eines 13jährigen Mädchens.

An den Umrissen des Weichteilschattens erkennen wir die plumpe Form dieser breiten, kurzfingerigen Hände. Sehr eigentüm- liche Verhältnisse weisen Mittelhand und Fingerknochen auf. Der Metacarpus des Daumens ist zu einem kurzen runden Stummel ohne Epiphysen geworden, an den übrigen Fingern fehlen mit Ausnahme des vierten die Epiphysen der Mittelphalangen; Zeige- und Mittel- finger besitzen außerordentlich hohe eigenartig gestaltete Epiphysen ihrer Grundphalanx sowie ein epiphysenartiges Gebilde am peripheren Ende derselben.

Es handelt sich um eine angeborene Verbildung von mehr wissenschaftlichem als praktischem Interesse.

Figur 116. Vorderarm eines n jährigen Knaben.

Das Bild zeigt kurze, plumpe, leicht S-förmig gebogene Vorder- armdiaphysen, außergewöhnliche Breite des unteren Epiphysenspaltes der Elle, Unregelmäßigkeit desselben am unteren Speichenende, so- wie teilweise Verkümmerung der Epiphyse. Die Knochenkerne der Handwurzelknochen sind dem Alter entsprechend ausgebildet.

An den Mittelhandknochen Fehlen resp. mangelhafte Ausbildung der distalen Epiphysen, Fehlen der proximalen Epiphysen an den Grundphalangen, sowie weitgehende Verstümmelungen der Mittel- und Endphalangen.

Es handelt sich um eine angeborene Wachstumsstörung resp. Defektbilduni

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Tafel LXXI.

Figur 117.

Vorderarm eines 27jährigen Patienten.

Kräftige, kurze, bogenförmig nach vorn gekrümmte Elle ohne Griffelfortsatz, Fehlen der Speiche, des os multangulum majus und naviculare, sowie des Daumens, und Verkrüppelung der beiden End- glieder des Mittelfingers, das bekannte Bild der angeborenen Klump- hand, zeigt dieses Bild.

Figur 1 18. Obere Extremität eines gjährigen Knaben.

Sämtliche Knochen sind kurz und dick mit dünner Rinde und weitmaschiger Spongiosa. Die Epiphysenlinien sind unregelmäßig, hauptsächlich an Radius und Ulna; bemerkenswert ist es, daß an den besonders durch ihre Kürze autfallenden Fingern keine Epiphysen zu sehen sind; desgleichen fehlen sie an den Mittelhandknochen.

Es handelt sich um einen Fall von Zwergwuchs.

X

X

03

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Tafel LXXII.

Figur 1 19.

Oberarm eines 8jährigen Mädchens.

Etwa dem Beginn des unteren Drittels entsprechend, findet sich eine spindelförmige Verdickung des Humerusschaftes, gebildet durch eine Abhebung des Periostes mit nachfolgender Knochenneubildung. In ihrem oberen Bezirk ist dieselbe scharf gegen die Weichteile ab- gegrenzt, unten ist die Grenze verwaschen. Durch diese von der Periostsehale gebildete Höhle zieht deutlich sichtbar die Diaphyse, deren Rindenschicht stellenweise wie angefressen erscheint. Es han- delt sich um eine Periostitis ossificans (Sargbildung) bei einem Kinde, welches zahlreiche sonstige Zeichen von hereditärer Lues auf- wies, unter anderem ein Gumma der rechten Tibia, welches von einer Spontanfraktur gefolgt war. Der Krankheitsprozeß ging auf Jodkali langsam zurück.

Figur 120. Rechte Schulter eines 20jährigen Patienten.

Das Bild zeigt außer den 9 obersten Rippen das Schlüsselbein, das rechte Schulterblatt mit Akromion und Processus coracoideus und den oberen Teil des Oberarms.

Am Oberarmkopf findet sich eine außerordentlich undeutliche Begrenzung und starke Aufhellung. Auch die Umrisse der Fossa glenoidalis sind undeutlich. In der ganzen Gelenkhöhle verteilt finden wir außerdem noch eine für Röntgenstrahlen undurchlässige Substanz, die sich besonders am tiefsten Punkt angesammelt hat, aber auch den Oberarmkopf überzieht und demselben ein völlig ge- sprenkeltes Aussehen verleiht.

Es handelt sich um eine Karies des Schultergelenks, die mit Jodo- form-Glyzerininjektionen behandelt wurde. Das Jodoform hat sich auf den Rauhigkeiten des Knochens festgesetzt.

Taf. LXXII.

119

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120

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1906.

Druck der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart.

Vorwort.

Die in unserem Atlas wiedergegebenen Bilder sollen den großen Nutzen zeigen, welchen die Röntgenographie der orthopädischen Chirurgie gebracht hat. Wir haben die Bilder so ausgewählt, daß sie dem Anfänger in unserer Spezialwissenschaft eine gute Unter- weisung in allen einschlägigen Gebieten gewähren; es wird aber gewiß auch der Spezialarzt manches interessante Bild finden. Ge- rade zur Deutung schwieriger Fälle ist ein Vergleich mit anderen guten Röntgenbildern vielfach von größtem Nutzen. Jedem Bild ist eine das Wesentlichste enthaltende Erklärung beigegeben. So wird unser Atlas hoffentlich auch das Seinige dazu beitragen, die Diagnose, die pathologische Anatomie,, die Ätiologie und Therapie der Deformitäten zu rinden.

Am Schlüsse unserer Arbeit angelangt, können wir es uns nicht versagen, dem Verleger, Herrn Enke, unseren herzlichen Dank aus- zusprechen für die verständnisvolle und selbstlose Art und Weise, mit der er auf unsere Wünsche eingegangen ist und sich der keines- wegs geringen Mühe unterzogen hat, für die Herstellung von Re- produktionen Sorge zu tragen, die im allgemeinen allen billigen Anforderungen gerecht werden.

Rauenbusch. Hoffa.

Inhaltsverzeichnis.

Tafel

I

Fig. i

ii 2

,,

II

ii 3

ii

III

,i 4

ii 5 ., 6

II

IV

i. 7

,,

V .

i, 8

II

VI

.. 9

VII

ii io

Wirbelsäule.

Hals und Brust eines 3 l/s jährigen Knaben. Doppelseitige Halsrippe.

Hals und Brust einer 29jährigen Frau. Doppelseitige Halsrippe.

Wirbelsäule eines 2jährigen Knaben. Angeborene Skoliose. Keilwirbel.

Wirbelsäule eines 4jährigen Knaben. Spina bifida anterior dorso-lum- balis, angeborene Skoliose.

Wirbelsäule eines 14jährigen Knaben. Spina bifida posterior sacralis.

Sirene.

Rumpf einer etwa 17jährigen Patientin. Paralytische Skoliose.

Wirbelsäule eines 21jährigen Mädchens. Skoliose infolge von Torticollis.

Wirbelsäule eines 13jährigen Mädchens. Empyematische Skoliose.

Wirbelsäule eines Erwachsenen vom 7. Brustwirbel bis zum Becken. Ankylosierende Spondylitis. VIII ,, 11 Halswirbelsäule eines 64jährigen Mannes von der Seite. Fraktur des 3. Halswirbelkörpers. ,, 12 Mittlerer Teil der Brustwirbelsäule eines 30jährigen Mannes. Fraktur des 6. und 7. Brustwirbels.

Seitliches Bild einer normalen Halswirbelsäule.

Seitliches Bild von der Halswirbelsäule eines 57jährigen Mannes. Spon- dylitis cervicalis.

Wirbelsäule eines 7jährigen Knaben von der Seite, vom 7. Brustwirbel abwärts bis zum Becken. Spondylitis dorsalis.

Wirbelsäule eines 9jährigen Knaben, vom 3. Brust- bis zum 2. Lendenwirbel.

Spondylitis dorsalis, Kongestionsabszeß. Wirbelsäule eines 4jährigen Knaben, vom 3. Brust- bis zum 2. Lendenwirbel.

Spondylitis dorsalis, Kongestionsabszeß. Wirbelsäule eines 4', j jährigen Mädchens, vom 7. Brustwirbel bis zum

Becken. Spondylitis lumbalis. Lendenwirbelsäule einer 31jährigen Frau. Spondylitis lumbalis, Sen- kungsabszeß.

Hüftluxation.

Beckenbild eines t '/2jährigen Mädchens. Subluxatio cong. cox. sin. Beckenbild eines 8jährigen Mädchens. Lux. cox. cong. dextr., 1. Typus. Beckenbild einer 3jährigen Patientin. Lux. cox. cong. sin. Beckenbild eines 1 '/s jährigen Mädchens. Lux. cox. cong. sin., 2. Stadium. Beckenbild eines 8jährigen Mädchens. Lux. cox. cong. sin. iliaca, 4. Stadium. Beckenbild einer 7jährigen Patientin. Lux. cox. cong. sin. iliaca. Beckenbild eines 2^2 jährigen Mädchens. Lux. cox. cong. duplex, 3. Stadium. Beckenbild einer 5jährigen Patientin, bei Innenrotation dei ( Oberschenkel

aufgenommen. Lux. cox. cong. duplex. Leichte Coxa vara. Beckenbild einer 5jährigen Patientin. Lux. cox. o>ng. dupL Beckenbild einer 9jährigen Patientin. Lux. cox. cong. dupl.

IX

13

,, 14

I. 15

X

,, 16

XI

., 17

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, XIII

I, 19

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., 21

., XVI

., 22

., XVII

I. 23

. XVIII

24

I. 25

XIX

26

,1 27

XX

28

I. 29

Tafel XXI

Fig. 30

31

>. 32

xxn

33

XXIII

34

XXIV

.. 35

XXV

.. 36

XXVI

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XXX

XXXV

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A.W 11

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XXIX

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XXXI

46

XXXII

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. XXXIII

48

.. XXXIV

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50

.. XXXVI

» 51

XXXVII

.. 52

.. XXXVIII

.. 53

>. 54

Linke Beckenhälfte einer 4jährigen Patientin. Lux. cox. cong. sin., Hypoplasia femoris.

Linke Beckenhälfte einer 23jährigen Patientin. Lux. cox. cong. sin., Bildung einer neuen Pfanne.

Beckenhälfte einer 16jährigen Patientin. Lux. cox. cong. sin.

Beckenbild einer 3jährigen Patientin. Lux. cox. cong. sin., Coxa vara dextra.

Beckenbild eines 5'/* jährigen Mädchens. Lux. cox. cong. sin., ein- gerenkt, nach der Abnahme des Verbandes.

Beckenbild eines 5jährigen Mädchens. Lux. cox. cong. sin. Nach Abschluß der Behandlung.

Beckenbild eines 8jährigen Mädchens. Lux. cox. cong. dext. Ein- renkung 3 Jahre vorher.

Beckenbild eines 272jährigen Mädchens. Lux. cox. cong. dupl. Eingerenkt.

Beckenbild eines 21 2jährigen Mädchens. Lux. cox. cong. dupl. Eingerenkt.

Beckenbild eines 6jährigen Mädchens. Lux. cox. cong. dupl. 1 Jahr nach der Einrenkung.

Beckenbild eines 5 jährigen Mädchens. Lux. cox. cong. dupl. 1 '/« Jahre nach der Einrenkung.

Becken eines 31 2jährigen Mädchens. Lux. cox. cong. sin. S Wochen nach der blutigen Reposition.

Becken eines 4jährigen Kindes. Lux. cox. dextra paralytica.

Beckenbild eines 1 ! 2jährigen Mädchens. Lux. cox. dextra pathologica.

Allgemeines zur angeborenen Hüftverrenkung.

Coxa vara.

Allgemeines zur Coxa vara.

Becken und Oberschenkel eines 8jährigen Kindes. Coxa vara

congenita dextra. Unterkörper eines 4jährigen Knaben. Coxa vara cong. dextra. Beckenbild eines 4jährigen Knaben. Coxa vara cong. dextra. Beckenbild eines 7jährigen Knaben. Coxa vara cong. duplex. Beckenbild eines 8jährigen Mädchens. Coxa vara cong. duplex. Beckenbild eines 5jährigen Mädchens. Coxa vara cong. sinistra.

zentrales Enchondrom. Beckenbild eines 1 6jährigen Knaben in Bauchlage. Coxa vara sin.

adolescentium. Beckenbild eines 4jährigen Mädchens. Coxa vara rhachitica. Beckenbild eines 17jährigen Patienten. Coxa vara sinistra nach

der subtrochanteren Osteotomie. Rechte Beckenhälfte einer 60jährigen Patientin. Coxa vara traumatica. Linke Hüfte und Oberschenkel eines Erwachsenen. Coxa vara

traumatica.

. XXXIX

.. 55

XL

56

.. 57

XLI

58

.. 59

Coxitis.

Beckenbild eines 8jährigen Mädchens. Beginnende Coxitis dextra. Beckenbild eines 2jährigen Knaben. Coxitis dextra. Han d im

Collum femoris. Beckenbild eines 6jährigen Knaben. Hochgradige Coxitis sinistra. Beckenbild eines 5jährigen Mädchens. Coxitissinistra.fortgeschrittener. Beckenbild eines 8jährigen Knaben. Alte Coxitis dextra.

Tafel XLII XLIII

. XLIV

,. 64

XLV

65

66

, XLVI

67

, XLVII

68

, XLVIII

69

LIV

LVII

Genua valga, Verkrümmung

Genua valga rhachitica, Ver- Genua valga rhachi-

89

A'in

,.

LIX

., 92

Fig. 60 Beckenbild eines 10 jährigen Knaben. Alte Coxitis sinistra. 61 Beckenbild eines gjährigen Knaben. Alte Coxitis sinistra. ,, 62 Rechte Beckenhälfte eines 1 8jährigen Mädchens. Alte Coxitis dextra.

,, 63 Beckenbild eines 9jährigen Patienten. Alte Coxitis sinistra. sub- trochantere Osteotomie.

Oberschenkel und Knie.

Unterkörper eines 3 '/s jährigen Knaben. Rhachitis gravis universalis.

Rechtes Bein eines 2jährigen Knaben. Femur rhachiticum, frisch. Kniegelenk und Oberschenkel eines igjähri^en Mädchens. Femur rhachiticum. alt.

Kniegelenk eines 5jährigen Mädchens.

besonders in der Tibia. Kniegelenk eines 272jährigen Knaben.

krümmung besonders im Femur. 1. 70 Beide Kniee eines 9jährigen Mädchens, tica nach operativer Geraderichtung. Knie eines 1 8jährigen Knaben. Genu valgum nach der Operation

nach Mc Ewen. Rechtes Knie einer 60jährigen Patientin. Normales Knie mit Fabella. Linkes Knie einer 12jährigen Patientin. Abriß des schnabelförmigen

Fortsatzes der oberen Tibiaepiphyse. Rechtes Knie eines etwa 60jährigen Patienten, von vorn. Corpus

liberum traumaticum. Beide Kniee eines 30jährigen Mannes, von vorn. Abriß der Emi-

nentia intercondylica. Rechtes Knie eines 51jährigen Mannes. Arthropathie tabetique. Rechtes Knie eines 43jährigen Mannes. Arthritis deformans genu. Rechtes Knie einer älteren Frau, von vorn. Arthropathie tabetique. Linkes Knie eines 5jährigen Knaben. Gonitis tuberculosa fungosa. Linkes Knie eines 4jährigen Knaben. Gonitis tuberculosa. Linkes Knie eines 5jährigen Knaben. Normal, Epiphysenrleck. Linkes Knie eines 3 jährigen Knaben. Gonitis tuberculosa. Herd in

der Tibia. Rechtes Knie eines 1372jährigen Mädchens. Gonitis tuberculosa, alt. Rechtes Knie eines 10jährigen Mädchens. Hochgradige Gonitis tubercul. . 86 Beide Kniegelenke eines 12jährigen Mädchens. Hochgradige

Rhachitis, Zwergwuchs. Rechtes Kniegelenk einer 2Sjährigen Patientin , von vorn. Zentrales

Riesenzellensarkom. Linkes Knie eines Erwachsenen. Gonarthritis gonorrhoica. Anky-

losis ossea. Rechtes Knie eines 41jährigen Patienten. Gonarthritis deformans. . 91 Gonarthritis haemophilica. Kniegelenk eines 13jährigen Mädchens, von der Seite. Resectio

genu wegen Tuberkulose, Beugekontraktur. Linkes Kniegelenk eines 15jährigen Patienten. Resectio genu wegen

Tuberkulose, Beugekontraktur.

Unterschenkel und Fuß.

u. 95 Fibuladefekt. Intrauterine Fraktur des Unterschenkels. Amniotische Schnürfurche des Unterschenkels, Klumpfüße. Unterschenkel eines 4'/2Jährigen Knaben. Crura rhachitica.

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Unterschenkel eines 5jährigen Mädchens. Crura rhachitica, manuelle

Osteoklase. Pes varus cong. sin. eines Erwachsenen.

Linker Fuß, Außenseite auf der Platte. Klumpfuß in der Korrektur. Kongenitaler Plattfuß eines Erwachsenen bei Fibuladefekt (vgl. Fig. g4). Fußbild eines 31jährigen Patienten, innerer Knöchel auf der Platte.

Schwerer statischer Plattfuß. Talocruralgelcnk eines 31 jährigen Mannes, von vorn. Traumatischer

Plattfuß. Fußbild eines Erwachsenen von der Seite , innerer Knöchel auf der

Platte. Paralytischer Spitzfuß. Fußbild eines 10 jährigen Mädchens. Paralytischer Hackenfuß. Fußbild eines 6jährigen Knaben , äußerer Knöchel auf der Platte.

Tuberkulose des Fußgelenkes, Herd in der Tibia. Linkes Fußgelenk eines 43 jährigen Mannes. Arthritis deformans. Linker Fuß eines iSjährigen Mannes, von oben. Tuberculosis

ossis cuboides. Fußbild eines 32jährigen Patienten. Atrophia ossium chronica.

Schulter und obere Extremität.

Angeborener Hochstand des Schulterblattes.

Oberkörper eines 3 jährigen Mädchens. -- Geburtsverletzung, Epi- physeolysis humeri sin.

Vorderarm eines 16jährigen Knaben. -- Angeborene Verwachsung zwischen Radius und Ulna.

Angeborene Luxation des Radius.

BeideHände eines i3JährigenMädchens. Angeborene Wachstumsstörung.

Vorderarm eines 1 1 jährigen Knaben. Angeborene Wachstumsstörung.

Vorderarm eines 27jährigen Patienten. Radiusdefekt, Klumphand.

Obere Extremität eines 9jährigen Knaben. Zwergwuchs.

( (berarm eines S jährigen Mädchens. Kongenitale Lues, Gumma humeri.

Rechte Schulter eines 20jährigen Patienten. Caries sicca humeri. 1. 122 Beide Ellbogen von der Seite, innerer Kondylus auf der Platte. Arthritis cubiti haemophilica.

Rechtes Ellbogengelenk eines 30jährigen Mannes. Lues, Gumma radii.

Rechter Ellbogen eines 32jährigen Patienten. Syringomyelie.

Beide Hände eines i1 2 jährigen Kindes. Spina ventosa.

Hände eines 31/-. jährigen Kindes. Tuberkulose carpi dextri.

Finger eines 15jährigen Knaben. Leukämie.

Hand und Unterarm einer erwachsenen Patientin. Alte Hand- gelenkstuberkulose.

Handgelenke eines 13 jährigen Mädchens. Handgelenkstuberkulose, in Heilung begriffen.

Beide Hände eines Erwachsenen. Lupus der Finger.

Linke Hand eines erwachsenen Patienten. Syringomyelie.

Linke Hand eines 40jährigen Mannes. Lues metatarsi V.

Linke Hand eines 46jährigen Mannes. Spina ventosa metatarsi V.

Beide Hände eines 50jährigen Patienten. Akute Knochenatrophie links.

Rechte Hand einer 58jährigen Patientin. Arthritis chronica deformans.

Rechte Hand einer Erwachsenen. Zentrale multiple Enchondrome.

Linke Hand einer 60 jährigen Frau. Zentrales Enchondrom des Daumens und Zeigefingers.

Tafel LXXIII.

Figur 121 u. 122. Beide Ellbogen von der Seite, innerer Kondylus auf der Platte.

Während der rechte Ellbogen (Fig. 121) außer einer mäßigen Osteoporose keine Abnormität erkennen läßt, zeigt sich der linke schwer verändert. Eine besonders in der Gebend des Olekranon ausgesprochene Weichteilschwellung weist auf eine Ausdehnung der Gelenkkapsel hin. Die Osteoporose ist eine recht hochgradige, der Gelenkspalt ist verschwunden, ein Umstand, der uns aut eine völlige Zerstörung des Knorpels schließen läßt. Aus dem Röntgenbilde allein würde man hier wohl mit Recht die Diagnose auf Tuberkulose stellen; der klinische Befund, die Anamnese, sowie die Beteiligung mehrerer Gelenke führen dagegen zur Annahme, daß es sich um ein Blutergelenk handelt.

Auch das von vorn aufgenommene Bild zeigt die bedeutend weit- maschigere, etwas unregelmäßige Struktur der Spongiosa, sowie die Veränderung des Gelenkspaltes auf der linken Seite.

Tat LXXIII.

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122

Tafel LXXIV.

Figur 123.

Rechtes Ellbogengelenk eines 30 jährigen Mannes.

An Humerus und Ulna rindet sich nichts Abnormes, es besteht eine geringe Valgusstellung des Unterarms. Das proximale Drittel des Radius ist kolbig verdickt und stellt ein unregelmäßiges Maschen- werk von Knochenbälkchen dar, dessen dem Köpfchen entsprechenden Teile äußerst kalkarm sind. Die Abgrenzung dieser und ähnlicher Bilder gegen Knochensarkom ist ohne Berücksichtigung des klini- schen Verlaufes bezw. der Einwirkung von Jodkali außerordentlich schwierig, wenn nicht unmöglich. In diesem Falle handelte es sich jedenfalls mit Sicherheit um ein Knochengumma.

Figur 124.

Rechter Ellbogen eines 32 jährigen Patienten.

Außer einer mäßigen Valgusstellung zeigt das Bild eine erhebliche Verschmälerung des Gelenkspaltes und eine atrophische, sehr unregel- mäßig angeordnete Spongiosa im unteren Humerusteil. Das Radius- köpfchen, im ganzen stark verbreitert, erscheint an der Innenseite wie abgeschliffen, während es außen breitgedrückt wie eine plastische Masse hervorquillt, insgesamt das typische Bild einer syringomyeli- tischen Gelenk Veränderung.

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Tafel LXXV.

Figur 125. Beide Hände eines i1, jährigen Kindes.

Rechts normaler Befund, links zeigt der Metacarpus des Mittel- fingers eine vollkommene, blasige Abhebung des Periostes und er- scheint dadurch fast aufs Doppelte verdickt.

Es handelt sich um einen Fall von sogenannter Spina ventosa.

Figur 126. Hände eines s^jährigen Kindes.

Rechts erscheinen die Weichteile des Handgelenks und des kleinen Fingerballens etwas geschwollen. Die Knochenkerne der Handwurzel- knochen bis auf das Erbsenbein sind auf beiden Seiten schon vor- handen und zwar sind rechts Capitatum und Hamatum blasig und erheblich dicker als links, während die anderen Knochenkerne links etwas größer sind.

Es handelt sich um einen Fall von Tuberkulose der Handwurzel rechts. Das Bild zeigt die auch an anderen Stellen des Skelettsystems in Erscheinung tretende Wirkung der tuberkulösen Erkrankung, An- stoß zu geben zur Bildung eines voluminöseren, aber in seinem Gefüge aufgelockerten Knochens.

Figur 127. Finger eines 15jährigen Knaben.

An Ring- und Mittelfinger der rechten Hand, besonders stark an letzterem, fällt eine sehr unregelmäßige Anordnung und Rare- fizierung der Spongiosa der beiden distalen Phalangen auf. Im ganzen erscheinen die Phalangen etwas aufgetrieben.

Da der Kranke an hochgradiger lienaler Leukämie litt, ist es höchst wahrscheinlich, daß es sich hier um leukämische Verände- rungen des Knochenmarks und auch des dasselbe beherbergenden Knochens handelt.

125

Taf. LXXV.

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Tafel LXXVI.

Figur 128. Hand und Unterarm einer erwachsenen Patientin.

Das Bild zeigt eine Ankylose des Radiokarpalgelenks, sowie eine Verschmelzung mehrerer Handwurzelknochen. Die Einzelheiten er- geben sich aus der Betrachtung von seihst.

Klinisch handelt es sich um eine mit Versteifung ausgeheilte Handgelenkstuberkulose, speziell des Radiokarpalgelenks und des kombinierten Gelenks.

Figur 129. Handgelenke eines 13jährigen Mädchens.

Linkes Handgelenk normal, rechts findet sich eine hochgradige Atrophie aller, auch der Unterarmknochen, die sich in der Verkleine- rung und Verschmälerung im ganzen, so auch in der Verdünnung der Compacta und in der Aufhellung der Spongiosa deutlich aus- spricht. Die Epiphvsenlinie des Radius ist etwas unregelmäßig. Schwerere Formveränderungen der Knochen sind nicht zu sehen.

Es handelt sich um eine schon längere Zeit mit Bierscher Stauung behandelte, fast zur Ausheilung gelangte Tuberkulose des Hand- gelenkes.

Taf. LXXVI.

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Tafel LXXVII.

Figur 130.

Beide Hände eines Erwachsenen.

Das Bild stammt von einem Patienten mit Lupus der Finger und zeigt die hochgradigsten Zerstörungen und Veränderungen der Knochen. Die linke Hand ist weit ausgedehnter ergriffen als die rechte, und zeigt neben der Knocheneinschmelzung einen recht erheblichen Grad von Atrophie, indem sie einerseits in allen Dimensionen bedeutend kleiner ist als die rechte, anderseits außerordentlich aufgehellte Kno- chen besitzt. Charakteristisch und zur Unterscheidung von Syringo- myelie wichtig ist die Tatsache, daß bei Syringomyelie in erster Linie die Endphalangen erkranken, während der Lupus derartige Prädilektionsstellen nicht hat, sondern, wie auch aus dem Bilde hervorgeht, ebensogut die mittleren oder Grundphalangen primär zerstört.

Figur 131.

Linke Hand eines erwachsenen Patienten.

Das Bild zeigt die schweren Veränderungen, die im Verlauf der Syringomyelie bei einem Erwachsenen an der Hand aufgetreten sind. Neben hochgradiger Kalkarmut aller Knochen findet sich in den Fingergelenken Ankylosenbildung, die distalen Phalangen von Daumen und Zeigefinger fehlen resp. sind stark verkrüppelt, die Krallen- handsteilung ist gut zu sehen.

Taf. LXXVII.

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Tafel LXXVIII.

Figur 132. Rechte Hand eines 40jährigen Mannes.

Hier ist der Metacarpus des j. Fingers erkrankt. Er ist in seiner distalen Haltte aufgetrieben und umschließt hier eine läner- liehe, buchtige, unregelmäßig begrenzte Knochenhöhle, deren Wand von teils verdünnter, teils sklerotischer Corticalis gebildet wird. Die Handwurzel zeigt eine Atrophie mäßigen Grades.

Mit Wahrscheinlichkeit handelt es sich um eine Spina ventosa, bei der zum Unterschied von der kindlichen Form die erheblichen Wucherungsvorgänge im Periost völlig ausgeblieben sind und die Reaktion des Knochens mehr in sklerotischen Vorgängen besteht.

Figur 133.

Linke Hand eines 46jährigen Mannes.

Sämtliche Knochen sind normal bis auf den Metacarpus V. Der- selbe ist mit Ausnahme seines Köpfchens in einen länglichen Tumor umgewandelt und weist eine vollkommen regellose Anordnung der Knochensubstanz auf. Es handelt sich, wie die Reaktion der Schwel- lung auf Jodkali und die Anamnese zweifellos erwiesen haben, um eine luetische Affektion.

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Tafel LXXIX.

Figur 134. Beide Hände eines 50jährigen Patienten.

Während die linke Hand normale Verhältnisse und derbe, feste plumpe Knochen aufweist, zeigen sämtliche Knochen der rechten Hand ziemlich schwere Veränderungen, besonders in der Anordnung und Dichtigkeit ihrer Spongiosa.

Ganz im allgemeinen sind die Knochen weniger dicht als links, und zwar ist diese Abnahme der Dichtigkeit keine gleichmäßige, son- dern eine in regelloser Verteilung herdweise auftretende, so daß ein fleckiges Aussehen der Knochen resultiert. Besonders verändert sind neben den Handwurzelknochen die proximalen und distalen Enden der Metakarpalknochen und die Phalangen. Das Bild zeigt die ty- pische Form der von Sudeck und anderen genauer beschriebenen akuten Knochenatrophie, die in diesem Falle im Anschluß an eine Phlegmone des Handrückens sich entwickelt hatte.

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Figur 135. Rechte Hand einer 58jährigen Patientin.

Die gesamten Handknochen zeigen eine hochgradige Kalkarmut. Bei genauerem Zusehen fallen an einzelnen Fingergelenken mehr oder weniger hochgradige Veränderungen auf. Am kleinen Finger findet sich im Gelenk zwischen erster und zweiter Phalanx eine Ankylose neben blasiger Auftreibung der Gelenkenden. An den ent- sprechenden Gelenken der anderen Finger sehen wir unregelmäßige Umrisse, der Knochen ist stellenweise wie aufgefasert, desgleichen am Grundgelenk des Daumens und am Processus styloideus ulnae.

Es handelt sich um die ankylosierende Form des chronischen Gelenkrheumatismus.

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Tafel LXXX.

Figur 136. Rechte Hand einer Erwachsenen.

Die Handwurzel ist unverändert, desgleichen Met; - us und Phalang. les 5., Phalangen de:- 2., sowie die Endphalangen des 3. und 4. I _ . ^amtliche anderen Knochen umschließen rund- liche, glattwandige kleinere oder größere Hohlräume, die. zum Teil konfluierend, die Knochen aufgetrieben, die Cor dealis stellenweise außerordentlich verdünnt und die Spongiosa verdrängt haben. Wäh- rend der Daumen die schwersten Veränderungen zeigt, sehen wir in der zentralen H de 2. Metac jus deutlich die Anfänge

Höhlenbild. _

Differentialdiagnostisch beachtenswert ist die Multiplizität dieser Höhlen, das Fehlen jeder entzündlichen Reizung und Reaktion, sowie die überall glatte, scharfe Umrandung; nirgends ist diese durchbrochen oder autge: asert

Es handei: ich um zentrale Enchondror:

Figur :-- Linke Hand einer 60 jährigen Frau.

Die im Groben unveränderten Knochen weisen eine recht er- hebliche Atrophie auf. Die Spongiosa ist weitmaschig und trans- : Compacta ste' . äse il Vermutlich handei: -

üh um Altersatroph ie

Zeigefinger und besonders Daumen zeigen ein fortgeschri::. . _ Stadium derselben Erkrankung, wie das vorige Bild. Hier muß aut . Mehrheit der Tumorbildung besonders Gewicht gelegt werden. da die Wandung des großen Tumors an der Radialseite unre_ - - mäßig und durchbrochen ist, sie dies bei bösartigen Tumoren der Fall zu sein pflegt. Klinisch mußte der sich auf viele Jahre er- trecke k . lauf gegen die Annahme eines Oste :oms sprechen. Die I g de ttumors gelang leicht mit Erhaltung der

Phalan . :iich hervorgewachsen war.

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