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'H

BIBIIOTHM

DES

LITTER ARISCHEN VEREINS

IN STUTTGART.

LXVIIL

STUTTGART.

«RDRUCKT AUF KOSTEN DES LITTERARISCHRN VEREINS.

1862,

^

J sO ^ii "x^

K

PROTECTOR

DES LITTERARISCHEN VEREINS IN STUTTGART:

SEINE MAJESTÄT DER KÖNIG.

VERWALTUNG :

Präsident: Dr A. V. Keller, ordentlicher professor an der k. Universität in Tübingen.

Kassier: Dr Zech, ordentlicher professor an der k. Universität in Tübingen.

Agent: Fues, Sortimentsbuchhändler in Tübingen.

GESELLSCHAFTSAUSSCHUSS :

Dr Böhmer, Stadtbibliothekar in Frankfurt a. M.

G. freiherr v. Cotta, k. bayerischer kämmerer in Stuttgart.

Hofrath dr Grimm, mitglied der k. akademie in Berlin.

W. freiherr vom Holtz, obersthofmeister Ihrer Majestät der Königin in

Stuttgart. Dr G. V. Kar aj an, vicepräsident der k. Akademie in Wien. Dr E. v.^Kausler, vicedirector des k. haus- und Staatsarchivs in

Stuttgart. Dr Klüpfel, bibliothekar an der k. Universität in Tübingen. Dr 0. V. Klumpp, director der k. privatbibliothek in Stuttgart. Dr Maurer, ordentlicher professor an der k. Universität in München. Dr Menzel in Stuttgart.

Dr Pauli, ordentlicher professor an der k. Universität in Tübingen. Dr Wackernagel, ordentlicher professor an der Universität in Bas^l.

MEISTERLIEDER

DER KOLMAEEE HANDSCHRIFT

HERAUSGEGEBEN

VON

KAEL BAETSCE

STUTTGART.

GEDRUCKT AUF KOSTEN DES LITTEBABISCHEN VEBEmS

«ACH BE80HLUSB DBS AÜB80HD8BB8 VOM «OVXMBSB 1861.

1862.

DBOOR TOR Hv LAUPP IN TÜBIHABH.

EINLEITUNa.

Die Eohnarer liederhandschrift, die, mehr als fünfzig jabre ver-« schollen, vor einiger zeit in Basel wieder auftauchte, ist bekanntlich, seitdem in den besitz der hof- und Staatsbibliothek zu München über- gegangen, wo sie die bezeichnung Cod. germ. 4997 fühlt. Der jetzige einband ist vom jähre 1589 und trägt die aufschrifk Alt. Gesang. Bvch; es ist ein holzdeckel mit gepresstem leder überzogen, in der mitte des vorder- und rückendeckels messingene knöpfe, in den vier ecken ebensolche beschläge, zwei messingene Sperriegel halten das gewaltige volumea zusammen. Die tiandschrift zählt nach neuerer Zählung, die von herm professor Wurm in München herrührt, 856 blätter; das letzte ist auf den einband aufgeklebt und enthält, mit rother dinte im jähre 1591 geschrieben, ein meisterlied von Martin Brenn. Ich habe mich an die alte Zählung, die gleichzeitig mit der handschrift ist, gehalten. Ihr gehen zwei leere und 18 beschriebene blätter voran: letztere enthalten folgendes:

EL 1 und 2 gebete von einer band des sechszehnten Jahrhunderts. BL 3 15 umfasst das register, welches beginnt: Hec est Tabula super carmina magistralia Diß ist die tafel über der meinstergeticht gesanges Zu dem ersten in frauwenlobes geticht daz mereteil primo cantica canticorum vnser frauwen leych oder der guldyn flügel £y ich sach in dem etc.

Auf der ersten seite des registers, ziemlich unten, steht auf dunkelblauem gründe, roth eingefaßt, mit rother schrift folgendes: Dis buch vn daffel ist der XII Meister gediecht vn ist ob YII hundert joren zu mecz ^) im dur . . (abgerißen) legen vn in der lieberyg .... (abgerißen)

*

1) 80 statt niQz i. Maiiu« Meisterlieder. 1

Bl. 16 findet sich folgende Bemerkung Wickrams:

( )nno Domini 1546 vff deß helgenn Apostels Sant Thomas Tag hab ich Jerg wickram diß buch zu schlettstatt gekouft vmb ein Schiffer Phio^ genant Inn beysein Ciriacus Kappen Hab demnoch yff Yolgendenn weinacht tag Sampt einer geselschaft Die erst schul gehalte vnd mit gottes Hilf loblichenn volnbrocht hatt vff der schul gesungenn Cyriacus Kapp Balt Klitsch Toman meyer von vecklamarck Conrat vonn Wolfach Got geh witer gnod daß mir vnsere begeren noch ein Geistliche schul mügenn erhaltenn Dann ich alein dorum diß buch erkouft hab vnd zu banden brocht.

Bl. 17, ebenfalls von Wiekrams hand, enthält:

Ordnung deß gesangs zu mercken, worin die fehler im singen namentlich aufgezählt sind. Die rückseite von bl. 17 und das 18. der unbezeichneten blätter enthalten meistersängerverse.

Von der thätigkeit der meistersängerschule, die durch Wickrams bemühungen in Kolmar gegründet wurde, geben einige kleinere manu- Scripte zeugniss, die der Kolmarer liederhandschrift beilagep und jetzt ebenfalls der Mttnchener bibliothek gehören. Cod. germ. 5000, ein pergamentband in klein folio, aus dem 16. Jahrhundert, enthält die tabulatur der meistersänger auf sechs blättern. Sie begii^nen: Ab- nemen aller vnkünst des Meistergesangs wie man das erkennen vnd strofen solle. Zum ersten [von den Meister Tönen. Vonn falschenn meinungen das ander. 3 Vonn dem binden Vöd Silben der reimenn. Von Waisen Stollen vn abgesang das 4. Von zerspaltung der lieder was dass sey 5. Vonn den eignen nammen latin oder deutsch 6. Von einer gantzen equiuoca was das sey 7. Von einer equifoca über- hof was das sey 8. Von den halben equifoca was das sey 9. Von schilender equifoca was das sey 10. Von heimlicher equiuoca was das sey 11. Fierley diferentz wie man sie erkennet werden *) 12 15. Vom strof vnd namen aller rimen 16. Zu kurtz vnd zfi lang wie maus erkennen sol 17. Pausen wie man sie soll erkennen vnd ferstö 18. Was ein vngliche gebliemte melodey seye 19. Von mutierung der stim wie die zu mercken 20. Vonn stutz vnd stützlin wie die zu strofenn 21. Von halben worten wie man die strofett 22. Was ein vicium im gesang genant wirt 23. Von den milben wie man die er-

1) entweder werden oder man muß gestrichen werden.

8

kenett 24. Ordenung in wass gestalt anf vnser schälen solle ge- mercket») werden.

Der zweite hierzu gehörige codex (cgm. 4998. fol.) enthält auf 78 heschriebenen blättern, denen eine anzahl leerer folgt, die von Wickram gefertigte abschrift eines eigenhändigen liederbuches von Hans Sachs, so wie von liedem anderer sänger der Nürnberger schale. Die handschrift beginnt: Inn disem Bach Werden Begriffen aller band meistergedicht so zu vnseren zeitenn meistergesang wider habenn an das liecht gebracht Yolgt erstlich Haiis Saxen gedieht Tnd gehört diss Bach Der gemeinen singschal zu Colmar, ward angefangen zu schriben Durch jergen Wickramenn Tichter ynd an- fenger diser schulen Gott der almechtig weUe weiter genod gebenn. Amen. Anno salutis 1549. tertio Augusti. Jerg Wickram an die Singer. Es folgen zehn reimzeilen Wickrams; Bl. 2 beginnt die Sammlung sachsischer lieder, deren im ganzen 52 sind. Am schluße derselben, bl. 53*, steht: Dise vorgesehribnenn lieder hab ich alle- samenn geschribenn auß einem büchlin So mir vnd der geselschaft zugestandenn ist vnd geltthen von klaaß grubenn vnd hansenn tanner beid senger von friburg vnd hab also gar außgeschribenn vnd vollendet by lauter nacht vnd ann fetirtagenn vff den 29 Augusti hatt auch gemeltes büchlin Hans Sax von Nürenberg mit seiner eigen Hand geschribenn Der zit gedieht wie verzeichnet ein jedes lied mit seiner zifer stot Laus deo. Volgend mer Saxen gedieht vnd ander. Die dichter, von denen die hs. noch lieder enthält, sind Hans Bogel, Lienhartt Nunenbeck, HansNochbür (bl. 64 rw. bis bl. 74 vorw.) und Martin Schrot von Augspurg; am schluße findet sich ein register bl. 77» 78, mit der unterschritt Summa 68 Lieder.

Das dritte handschriftliche büchlein (cod. germ. 4999) enthält auf 26 blättern lieder der Colmarer meistersänger, von Sebastian Wild*), Baphael DOler oder DüUer, Caspar Wirt von Augspurg, Martin Gümpel, Magister Peter Pfort Diacon in Strasburg zum jungen S. Peter (1591), Onophrius Schwartzenbach») (1591). Die lieder sind zum theil auf melodien anderer z. b. Nürnberger meister gedichtet: in deß Foltzen chorweiß, in der feltweiß Michel vogels u. s. w.

*

1} es steht gercket und darüber eiu m. 2) Von ihm führt Wagenseil 8. 534 die kurtze Nacht- weiß, s. 535 die JoDgfraaweis an. 8) Auch von ihm erwähnt Wagenseil töne: s. 586 die Biüh^weis, s. 588 die Kleeweis.

1*

Von den hier genannten dichtem der Eolmarer schule stimmt kein einziger name mit den von Wickram angeführten, die hei der begrttndung der schale gegenwärtig waren. Daraus geht hervor daß Cgm. 4999, wie schon die darin vorkommenden Jahreszahlen beweisen, der zweiten generation der Eolmarer meistersänger an- gehört, während jene beiden andern handschriften gleichzeitig mit der Stiftung der schule sind.

Die Eolmarer liederhandschrift, die nach der meinung ihrer entdecker vorher siebenhundert jähre in der Mainzer bibliothek ge- legen, ist im fünfzehnten Jahrhundert von verschiedenen bänden ge- schrieben. Der ursprüngliche Schreiber, von dem bl. 478 nachricht gibt und der selber dichter war, ließ oft ein oder mehrere blätter leer, die zu ergänzungen bestimmt waren und in diesem sinne, auch noch im fünfzehnten Jahrhundert, ausgefüllt wurden: häufig aber reichte an einer stelle der räum für die nachtrage nicht aus und es musste ein freier platz an anderer stelle zu hilfe genommen werden, daher finden sich häufige Verweisungen ; auch wurden einzelne blätter eingeschaltet, die darum in der alten Zählung nicht mit- gerechnet si])d. Die erste Strophe jedes neuen tones ist mit noten- linien versehen, in den meisten fällen sind die noten beigeschrieben, manchmal sind die linien leer.

Ich lasse nun ein verzeichniss der Überschriften und lieder- anfänge folgen; anfänglich beabsichtigte ich alle Strophenanfänge zu verzeichnen, allein dann wäre die ohnedies schon umfangreiche In- haltsangabe zu einem ganzen buche herangewachsen. Die beigefügte nummer (nr.) bezieht sich auf die in diesem buche gedruckten ge- dichte.

(Bl. 1.) Carmina magistralia. Hie volget gesang der meister geticht Zum ersten In meister Heinrichs frauwenlobes tönen die nach einander gent Ynd die ersten genotiert et sie de alijs Diß ist vnser frauwen leich oder der guldin fiügel zu laün Gantica canticorum Stent ie zwey lied in eym tone vnd in eim gemesse vnd sint der töne XXH der lied XLfflI.

Der Schreiber faßt die beiden hälften, in welche die leichabsäize zerfallen, als lieder d. h. Strophen, und bringt daher 44 absätze ^) in dem leiche heraus, während die herausgeber mit recht nur 22 annehmen.

1) er bat sich aber verz&bU, es sind Dur 40.

I. 1. Ey ich sach in dem trone. Ettmüller (S. 1 16) 1. Hagen 2, 337.

Nu merckent wie sie trüge. Ettmüller 2.

Ey bemde meit vnd erentriche frauwe. Ettm. 3.

Nu leuckent nicht. Ettm. 4.

Syt irs die meit. Ettm. 5.

(2) Den syben kirchen schreip johan. Ettm. 6. Ob ich die warheit lerne. Ettm. 7.

(2b) Ey wie ein lebdes mynnen wort. Ettm. 8.

(3) Na lat ach lasten also hübsches meres. Ettm. 19. (3^) Ey was sich mischet vnd entmischet. Ettm. 17.

(4) Wie die tone lone schone. Ettm. 18.

(4^) Ein schnyder schneyd mir myn gewant, Ettm. 14.

(5) Ich bins herkennig nennig kürg. Ettm. 10. (5^) Sterck vnde zirde hat mich vmbehelset, Ettm. 13. (6^) Ich bin ein zackersaßer bnmne. Ettm. 12.

(7») Ich bins die gröste von der kür. Ettnu 9.

(7^) Der schmyt von oberlande. Ettm. 11.

(8*) Ich bin der ersten sach ein kint. Ettm. 16.

(8^) Ich bin der sterre von Jacob. Ettm. 15.

(9^) Gein berge clymmen durch ir nar die geiße. Ettm. 20.

n. 2. (10^) Dyß ist in frawenlobes aberzarten don

Heyliger geist herlacht min syne kamer. Nr. L 10. M 33. 3. (11^) Eyn anders im aberzarten ton

In ewikeit got dry person alleine. L 11.

Gar wirdech (1. wirdeclich) so ist die meit gezieret

Des baames craft wie künd ich den Jbewysen.

61. 13 ist leer: rothe Überschrift Härders leich, der aber fehlt, wenn er nicht mit dem^ folgenden identisch ist.

in. 4. (14») In dez Härders korwyse der galdin Schilling ist ein leych.

Eyn schone meit dorch schonet. Nr. 2. W 101. M 40, Strophe 11 and 13.

5. (15^) Ein ave in dysg ton. Ave der engel wanne.

Ey welch ein saß erclingen. Ave du blanend (so!) gerte.

6. (15<9 Ander dru in dyse-ton

Jhesns ein kunig der erden. Du keysersynne wyse. Ey wol in fyner gleste. Bl. 16 ist leer.

IV. 7. (17») Des harders gnldyn rey. .

Man höret aber riehen schal. Nr. 3. W 140.

V. 8. (18») Diß ist Leschen gnldyner reye. L 5. Ave Maria dich lobet rnnsica.

Ave maria gar alles daz da lept. Ave maria du hoher gotes sarg.

VI. 9. (19») Dyß ist ein Barant von her Peter von Saßen. L3. Als probe gebe ich die erste strophe:

Martä gnnhtic zuhüc, gotltche sonne wnnne, vtne, .schine durch der himel trön. schön . mit ged6n

5 s6 loben dich mit frende al gotes engel. Der eren ouwe, frouwe, dtn Übergttetic frOetic

zart- e art der hoechsten namen drt,

frt ssBlden zwt, 10 geknopfet schön tu rtcher blüete Stengel. Der süeze ein bach, ein umbevach, ein obedach, gdtltchz gemach, 15 der gotheit überzimmer; du gotes exempel, tempel, getemperieret , zieret

schöne fröne ist dtn wirdekeit,

breit und becleit- . 80 ist dtn lop bt got öwic nnde immer. Die handschrift liest 8 zart art. 9 fry der seiden. Die

zweite und dritte Strophe beginnen

Gar manigvaltig waltig. Der forsten zeder seder. 10. (19c) Als her peter von Sahsen dem münch von (die Hs. hat vo) Salczburg dyß vorgeschr. par schicket da schicket er

jme dyß naobgende latynisch par her wyder vmb in dem selben tone

0 Maria pya. Mones Hymnen 2 , 329. L 4. 1 1. (20«) Ein ander par jn dyse tone vonn meyS ein pryfil. (prtsliet.) Man sieht lenber tenber. Für die sweren meren. Wan sol ich tume blome. Vn. 12. (21») Mülichs von Präge rey.

Nv sieht man aber beyde. Nr. 4. Vm. 13. (22») Her Franwenlobs gecronter rey.

Sint frolieh fraw mit züchten gein dem meyen. Nr. 5. L 12.

IX. 14. (23») Cunrades von Wurtzburg rey.

Maria treit ein riebe cron. 9 Strophen, gedruckt im mnsenm für altdeutsche literatur und knnst 2, 202 205.

X. 15. (24^) Meinster Cnnrads gnldin reyel.

Wol vff ir geist hin über mer. 3 Strophen. Mnsenm 2, 205. 206.

XI. 16. (24<^) Dyß ist Franwenlobes taugen bort oder sin sloss bort vnd solt da vorn nach sim leich sten.

(24^) In gottes schoß gesehen wart. Nr. 6. (40d) Als ist ein ende frauwenlobs slossbort d* taugeny. Xn. 17. (41a) Dyß Peter von Richenbachs bort Ey froner wechter wecke. Nr. 7.

(49<^) Ein end her peter von richenbaches bort. Xm. 18. (50c) Dyß ist h' Nytharcz ffrass.

Mey din wunnenbernde zygt. 7 Strophen. Hagen 3, 309^. 798a. Hätzlerin S. 69.

XIV. 19. (5lc) Dyß ist in Muscatblüt nuwe ton von der schopfiinge vnd der geburt VII lieder der ton stet bien nach. Lim.

Ir merckent all besunder. Oroote S. 64. Im register steht zu diesem liede beme^rict: In muscatbl&t nnw* ton daz bat Dangbrotsbeim von Hagenauw gemacht. Nach bl. 51 ein nicht mitgezähltes blatt.

XV. 20. (52a) Des Danhusers Lude leich.

Mir tet gar wol ein lieber won. Nr. 8. 3 Strophen davon bei Hagen 2, 91. 92.

XIV. 21. (54») Museat. nuwer ton.

(D)ang hab der anbegynne. 13 Strophen. 22. (56^) Ein anders in dysem tone.

üou* Jericho du rose. 5 Strophen. Groote s. 62.

23. (56d) Ein anders muscatbltit nuwcn don.

Ich wir gdn dysem meyen. 3 Strophen. Groote s. 123.

24. (57^) Ein anders die syben kanst. 9 Strophen, die erste ^ehe ich als probe dieses tones: vgl. Groote s. 249.

Ich wil ein crenzlin buwen (1. bouwen)

forsten herren nnd frauwen

und werder ritterschaft.

ez knmpt von siben blnmen: 6 man vint mang frechen turnen

dem sie sint unbekant.

Sol ich die blumen brechen,

so muß ich singen sprechen

ir tugend und ir kraft, 10 ir riechen und ir smecken.

m^ yintz in mangen hecken

in ellenthafter hant

Sant ist des meres griess,

regen bringt wassers ffiess. 15 ich han sin kein verdriess

wer mir daz krenzlin bint.

der Wirt meister erkennet,

er hat zwar vorgerennet

und ist mit sinnen blint. a6 Tint ers, ich gib im brise

nnd sings in diser wise.

vorwar er heißt wol grise

und ist der gar kein kint. XVI. 25. (58») In des Zwingers rotten don sin bort. .

Adam vnd euen schuld wart hart vns armen. 7 Strophen. Im register steht hierzu bemerkt: Dez zwingers rotte don ste hie von dez hordes wegen.

26. (59*) Ein anders in dysem.

Heyliger geist nu hilff laß mir gelingen. 5 Strophen. W 97.

27. (59<^) Aber funff.

7 brechen zweimal. 14 bring. 16 kreczlin. 17 meinster.

19 bint.

:9

Johannes sach die wunder in der längen. W 96.

28. (60») Ein ander Ave.

Ave gegrüsset systn hymmelrose. 3 Strophen,

29. (60C) Dez wirtes lop.

Got grüß den wirt den ich in tagend yinde. Nr. 9. Die erste Strophe ist Germania 5, 210 gedruckt.

30. (60d) Aber dm in d(ysem).

Wer wil ein rosen crancz marien machen. 5 Strophen.

31. (61C) Ein vorwürff in dyse t(one).

Go (so!) grüß die singer in der senger schule. 5 Strophen, gedruckt Germania 5 , 210.

XVn. 32. (64»)*) Volget Muscatblutz alter ton die wyle der (darüber: sin) nuwe tone auch hy da vor stet.

Got vater worcht on alle vorcht. 7 Strophen. Groote s. 4.

33. (65a) Ein anders vom lyden.

Hör cristenheit mir ist geseit. 5 Strophen. Groote s. 10.

34. (65<i) Ein anders von vnser franwen.

Meit aller em ich solt dir mem. 7 Strophen. Groote s. 14. Hätzlerin S. 131.

35. (66c) Ein anders von IX &rwen Xi.

Dez meyen zyt der anger wyt 7 Strophen. Groote s. 7.

36. (67^) Ein anders von der weit lauff. 5 Strophen, die erste: vgl. Groote s. 189.

Ich slaff ich wach, ich zom ich lach, ich sing ich schri, golt Silber bli daz giess ich dorch einander. So get die tru mit afterru 5 ganz hinder sich. es ruwet mich , daz ich so vil gewander. Ich such tru warheit und den sin gemein an allen steten, wo ich daim kum, so sint sie hin 10 die es vor ziten teten. noch such ich mer tngend und er, die vind ich leider seiden. «)

1) 62 ist bei der Zählung überspraogeo , auf 61 folgt 63. 2) selten. Alle Stande der weit werden in diesem strafgedieht gerügt

ro

dar zfi s&ch ich daz edel recht: ich tinds unslecht 15 an manger stat mit missetat, die warheit muß ich melden. 36*. (66») Ein anders von priestern.

Ir priester werd vff dyser erde (sol). 4 Strophen; die Überschrift ist aber schwarz durchstrichen, es bildet daher dies lied mit dem vorigen ein neunstrophiges; Tgl. Groote s. 192.

37. (68c) Ein anders von vnser frauwen reinikeit.

Grünt von anfang kusch uberswang. 5 Strophen. Groote s. 33.

38. (69^) Ein anders von vnser frawen.

Ich lob ein meit die ist becleit. 5 Strophen. Groote s. 37.

39. (69d) Die cloriing (soll heißen cronung) vnser {r(auwen). Ein junckfraw zart gekronet wart. 5 Strophen. Groote

s. 41. Hätzlerin s. 102.

40. (70i>) Ein Ave.

Ave myn bort du bist daz wort. 5 Strophen. Groote s. 43. . 41. (71*) Ein ander par.

Der ewig tag verborgen lag. 5 Strophen. Groote s. 48.

42. (71<^) Ein anders dez alters clag.

Nach Inst reit ich da freut ich mich. 5 Strophen, wovon zwei im mnseum f. altd. literatnr 2, 189 gedruckt sind. Groote s. 52.

43. (72») Hie nach gent pryßlyder von fhiuwen.

Wjp süßer nam wip richer stam. 5 Strophen. Groote s. 112. W 144.

44. (72d) Ein ander pryslied.

Hercj^ mut vnd syn send ich da hin. 3 Strophen. Groote s. 107.

45. (73») Ein frage von zarten wyben.

Ein froulin zart von hoher art. 5 Strophen.

46. (73d) Ein ander pryßliet.

Ir mundlin rot vss aller not. 2 Strophen, am Schluß der zweiten steht: Such daz überige vnd me muscatblut an dem CLXXI blat nach fr. (d. h. Frauwenlobes) leit ton. 5 Strophen, im lieder- buch der Hätzlerin s. 111 und bei Groote s. 102. Auch bei Görres 8. 28.

XVni. 47. (74») Gesang jm langen ton Frauwenlobes.

11

Isayas der schrybet so der gottes knecht. 3 Strophen. L 13.

48. (74^) Ein anders.

Ave maria mnter vnd ein reine magt 3 Strophen.

49. (75«") Ein ander par.

Maria aller engel zierde vnd ir hört. 3 Strophen.

50. (75^) Ein ander ave maria in dysem tone.

(75c) Ave maria reine meit on allen spot. 3 Strophen.

51. (75ci) Hie nach stet im pare von der priesterschaft. So wol dir priester hochgelopter gottes knecht Nr. 10.

52. (76^) ein anders von der priesterschaft.

0 konicliche priesterschs^ft du gottes hant. 3 Strophen. Hagen 3 , 140« aas der Jenaer handschrift. Ettm. s. 36.

53. (76d) Ein ander par von den priestern.

0 du vil hochgelopter werder priesters nam. 3 Strophen.

54. (77^) Ein ander par appockalipsim.

In apokalipsy schrybet Johannes munt. 3 Strophen. P 2.

55. (77(1) daz vierde. Diese nnd die folgende Strophe gehören nicht zn dem vorigen liede, sondern bilden ein räthsel vom Anti- christ, in der zweiten Strophe nennt sich Regenbog e. Nr. 11.

56. (78»>) ein byspyl vnd 1 rat.

Uon richer konst gemachet wart ein aneboß. 3 Strophen. Nr. 12. T 32.

57. (78d) Ein ander *) par von der zungen zwingen.

Der Zungen zwingen ist richer tugend vrspring. 3 str. Nr. 13. W 126.

68. (79^) Ein anders von straffüng der weit.

Ich solt nch singen wie es in der weite stat. 3 Strophen.

59. (79^) ein anders von der weit.

Wer eines andern lachet vnd ym arges gan. 3 Strophen.

60. (80^) Ein strafliet gein eim tummen senger.

Ein Spiegel dar so glantz an einer wende hing. 3 Strophen. Nr. 14.

61. (80a) Ein anders von falscher mynne.

Die guten mynner die sint leyder gar verlorn. 3 Strophen* Nr. 15. Strophe 3 bei Hagen 3, 355«, 1. /

62. (81*) Ein anders dru exempel ysopy etc.

Ein alte krew zuyren lieben kinden sprach. 3 Strophen. Nr. 16.

1) es steht and für and*.

12 .^'63. (81^ Ein anders von dem abc der oberst zyte.

I

Bat an wer sint die zwentzig eim land geborn. 3 Strophen. Nr. 17.

64. (82^) Dis ist ein furwürff daz ist ein reitzunge vss gesag (1. gesang).

Ist ieman hie de (so!) mit gesange schallen wil. 5 Strophen. Nr. 18. Nochmals Bl. 90«. L 14.

65. f83^) Nu volget wyder geistlich geseng In dysem ton V liede die Xin liligen.

Maria muter lob vnd er sy dir geseit 5 Strophen. .: 66. (84*) Aber ül von vnser fr(auwen) vnd von dem sunder.

Maria gottes tochter lebendige brttt. 3 Strophen unter Frauen- lobs namen auch in der Pariser, Jenaer und Weimarerhandschrift. Hagen 2 , 343^ 3 , 124D. 130^>. Ettm. s. 32.

67. (84c) ander dru von vnser frauwen.

Ich lob ein meit zwar die ist aller tugend vol. 3 Strophen.

68. (85a) Von vnser frauwen.

Maria aller engel zierd ir höchster hört. 3 Strophen. Vgl. 75*.

69. (85c) Eyn anders ein bette zu got.

Ich bitt dich Schöpfer aller schopfenunge got. 3 Strophen. Hagen 3, 111^, Ettmüller s. 32, in der Jenaer handschrift.

70. (86^) Ein anders in dysem von Hans Gernspeck ein ewig wort.

Ein wort ist ye mit got in sin» ewikeyt. 5 Strophen. P 36.

71. (87a) Ein anders in dysem tone von dem tode.

Ach got wo sint nu hie die hohen forsten komen. Hagen 3, 125*, 61. 62. 60. Ettmüller s. 88. 86.

72. (87c) Ein ander par zu eren vater vnd muter.

Er vatter vnde muter werder jungeling. 3 Strophen. Nr. 19.

73. (88*) Dyß sint die xvij vmnder in dysem ton.

Got wunderer din wunder ist gar manigvalt. 9 Strophen. Vgl. T. 17 Bömers gsang wyß: (lOt hat gewundert wunderlichen manigfalt.

74. (89«) Dru lied in dysem ton von vnser frauwen.

Ich lob ein meit vnd die ist aller tugend vol. 3 Strophen. Vgl. 84o. 7«. (90*) Ein furwort.

Est ymant hie der mit gesange schallen wil. 5 Strophen. Nr. 18. Vgl. 82i>. L 14.

13

76. (90^) Eyn anders in dissem ton.

Ejn hört beslossen lag in der driualtikeyt. 3 Strophen.

77. (91^) ein anders von vnser franwen.

Maria kanigyn din hochgelopter nam. 3 Strophen.

78. (91*) Ein anders von vnser frauwen.

(92*) 0 herre got laß dir befolhen sin. 3 Strophen.'

79. (92^) Ein anders vom lyden etc.

(92^) 0 Mensch lob got dang ym der strengen znartel sin. 3 Strophen.

80. (93») Von den richtern jm langen frawenl(ob).

Ir sehent an wie ist daz recht verswunden gar. 3 Strophen. W 127. H 124.

81. (93®) Ein anders in de ton.

Ach got wie mag der mentsch so gar snndig gesin. 5 Strophen.

82. (94^) Ander .V. von vnser fr(auwen).

Her jesse lag in einem slaff jn trawmpt ein tranm. 5 str.

83. (95b) Ein ander par in dysem ton.

Johannes in der taugen wunder hat gesehen. 3 Strophen.

84. (95*) Ein anders in dysem.

Adam den ersten mentschen den betrog ein wyp. 3 Strophen; die erste bei Hagen 3, 355^ Ettmüller s. 102. Bricht in der zweiten Strophe ab, der rest bl. 102a, am Schluß von 95^ steht: such über VI Wetter CH.

XIX. 85. (96*) Im wurgendrüssel frauwenlobs.

Wir leben hie in sunden. 3 Strophen.

86. (96d) Ich sprich es noch den wisen. 3 Strophen. Nr. 20.

85 und 86 stehen in der handschrift als ^in Med von 6 Strophen, doch bezeichnet der große anfangsbuchstabe bei Strophe 4 den an- fang eines neuen liedes.

87. (97^*) Ein anders jn dysem.

Owe daz man daz rechte. 3 Strophen. Kr. 21.

88. (97*) Ander dry in dysem ton.

W^r sundet vff die ruwe. 3 Strophen. Hagen 3, 365**, 22. 20. 21. EttmfiUer, Sprüche 347. 345. 346.

89. (98^) Ich rat uch werden cristen. 3 Strophen.

90. (98®) Aber V in dem wurgendrüssel. Maria maget frone. 5 Strophen.

£L 100 und 101 sind leer. 102* fortsetzung von 95*.

14

XVm. 91. (102b) Ein anders abenture.

Ein Ritter seit von ritterschaft so seit der knecht. 3 Strophen. Nr. 22.

92. (102*) Ein anders von vnser fr(auwen).

In ganczer kusche wäre muter vnde maget. 3 Strophen. 9k (103^) Ein anders vo sacrament.

Wer gottz (so!) brot wil messen vnd syn fleysch darzfi. 4 Strophen. Hagen 3 , 124^. Ettmfliler s. 34.

94. (103*) Ein anders von abentur.

Man mag gewinnen gut daz es nit heysset gnt. 3 Strophen. Hagen 3 , 133^. EttmttUer s. 52.

95. (104b) Ein pryß lyet.

Wyp aller wird vnd aller gut vnd aller zucht. 3 Strophen.

96. (104*) Ein ander par vo gluck.

Was macht du sin gelncke sag an hast du list. 3 Strophen. Nr. 23. Hagen 3, 134», 92. 93. 137», 103. EttmttUer, Sprüche 116. 117. 120.

97. (105b) Ein anders von kunst.

Kunst ist ein edel erbe gut vnd die Vernunft. 3 Strophen. Nr. 24.

98. (105*) Ein anders von der trunckenheit.

Got gab sant vrban dryer hande Sachen für. 3 Strophen. Nr. 25.

99. (106C) Der weit schtraffe.

In dyser weit es leyder kummerlichen stat. 5 Strophen. Nr. 26.

100. (1071^) Ein ander in frauL

Min got myn herr myn schopfer laß den dinen zorn. 3 Strophen. W 125.

101. (107*) Ein furwurff in dy(sem).

6ot grüß die hochgelopten meinstersenger zart. 3 Strophen. Nr. 27. Am schluße von 107*^ steht: ker vmb U bletter (vgl. 110»).

XX. 102. (1Q8») In frauwenlobes dan ton.

Ich kam gerytten vff ein feit. 7 Strophen. L 21. XVin. 103. (109») In frauwenlobs lange don.

Ach wyser man durch liebe nieman lob zu vil. 3 Strophen. (110a) Da man die rechten meynsterkunst beweren soL Ge- hört zu 101 (107*).

104. (110^) Ein anders HI*

Wer ich gewaltig kiing über als römsche laut. Nr. 28.

15

105. (llOd) Vor an d^n LXXXVm blat stend XYII minder mit IX liedern in dysem ton Item aber XYII wunder in XYII lydern.

Wer vff der erd ein rechter cristen wolle sin. VgL 73 (88»),

106. (113^) In dysem tone franwenlobs clageliet.

Acb daz dirr ton eins meynsters gar verwyset ist. 3 stropben. Nr. 29. Strophe 2 bei Hagen 3, 125*^, 61. £ttm. s. 88. Ygl. 71 (87»).

107. (113d) Ein anders in dysem ton.

Die tnmmen jehent got Sprech zu sinr m&ter wyp. 3 Strophen. Hagen 3, 116«, 24. 25. 20. EttmflUer^ sprflche 154. 157.

108. (114^) Ein anders in dysem ton.

Got aller wunder wunderer ewiger rat. 3 Strophen. Bl. 115 ist leer. XXI. 109. (116») In der frosch wyse frauwenlobs.

Eyn ey gelich ist synewel. 3 Strophen. Nr. 30. L 22.

110. (116c) Ein anders in der froschwyse. Gesang den wil ich heben an. 5 Strophen.

111. (117.) Mich wundert ser vss hertzen grünt. 7 Strophen, in der handschrift vom vorigen Liede nicht getrennt. P 26.

Bl. 118 ist leer.

XXn. 112. (118, zweimal gezählt) In frauwenlobs guldin tone. Jung son vnd alter vater. 3 Strophen. L 15.

113. (118c) Ein anders ein forwurff. '

Fro siht man kunstelosen. 3 Strophen. Nr. 31.

114. (119a) Ein prys liet von den frauwen.

Wjp mynneclicher garte. 3 Strophen. YgL Hagen 3, 387». Ettmüller, spräche 416.

115. (119i>) Yon vnser frauwen ein anders. Frucht dauides gesiebte. 3 Strophen.

116. (119<i) Aber III in frauwenlobs guld(in) tone. Magt aller engel frauwe. 3 Strophen.

117. (120^) Aber Hlym selben ton von vnser lieben frauwen. Got sprach ich hab erzogen. 3 Strophen.

118. (120^) Aber ffl ym selben ton.

üaß aller tügend brunne. 3 Strophen.

119. (121^) Ein anders von der gotheit in dem selben tun. Fron kflnig was gesessen. 3 Strophen.

16

120. (121^) Ein anders von des hymmels tron bn selben ton ftinff lieder.

Zart ist ein feste schone. 5 Strophen.

121. (122c) Aber m von vnser fraüwen in disem ton. Ic(l. ich) lob in hohem prise. 3 Strophen.

122. (123*) Aber m von vnser fraüwen in dem ton. Jo- hannes sach so taugen. 3 Strophen.

123. (123^) Aber in in dissem ton straft weit weltlichen (so!) gewalt.

Slflg jüdit olofernen. 3 Strophen.

124. (-124») Aber DI in dyssem ton.

An hüb gewaltig keiser. 3 Strophen.

125. (124c) Aber IE von vnser lieben frauwen. Sinn hat myn hercz beweget. 3 Strophen.

126. (125») Fünf lieder von Symon juda daz sie ein kunig gleüb. Her künig was ein beiden. 5 Strophen.

127. (126») Aber ÜI jn disem tone vnderwisüng. Ler wer wil din gerüchen. 3 Strophen.

128. (126C) Ein strafflied ym guldin ton.

Dar wil ich lassen strichen. 3 Strophen. Nr. 32.

129. (127») Ein anders judaz Leben.

Haß wart dorch Judas muter. 9 Strophen.

130. (128») Ein anders von vnser fr(auwen).

Sol kunst nit knnst gemessen. 3 Strophen.

131. (1280) Ein furwurff in dysem.

Kürcz- wyle woll wir pflegen. 5 Strophen.

132. (129^) Ein ander fnrwuff (sol) des tones gemess. Solt ich ein krancz gewynnen. 5 Strophen. Nr. 33.

133. (130«) Aber Wl Heder.

Wer kan mich des berichte (so!). 3 stroi^en.

134. (130c) Aber IE priß liet von vnser (fehlt frauwen). Evnd ich füsch überfüschen. 3 Strophen.

135. (131») Aber WL ein vorwarf.

Wün mag mich nit emeren. 3 Strophen.

136. (131^) Dru lieder oder EQ die machtu teilen war du wolt wan sie sich nit paren.

Zam adam wol sin alter. 4 Strophen.

137. (13 1^) Nu get ein latyuesch lyt dar vffiidie nachgend (d. h.

17

eine lateinische und zwei dentsclie Strophen). üe tibi symonya. 3 Strophen.

138. (132b) Ein anders in dysem.

Uon hohen konsten singen. 3 Strophen.

139. (132*^) Ein anders von vnser frauwcn.

(132d) Crist leit Tor vns so swere. 3 Strophen. XXm. 140. (134ä) Im verhohi don frauwe(n)l(obs) L7CXTT namen Tnser franwen.

Der knngynn ich ob allen knngynn dienen wil. 6 Strophen. L 16. 141. (134^) Aber lU in franwenlobs verholn don.

üjl hundert tusent wachter wachten einen man. 3 Strophen. Nr. 34. Auch bl. 376». L 17.

XXIV. 142. (136») Im gecrönten ton frauwelops. L 23. 3 Strophen. Als probe gebe ich die erste Strophe: Gar Stare bekant ist der helfant, creftic sin bein,

ein lit , groz swsere last er treit. daz einham nieman dann ein meit 5 yfthet , wan man ez jeit. stn hom sint spitzic als ein grät. gar süezen smac daz pantir hat and da bt arc.

Daz eberswin wil küener stn, 10 als man uns seit: jeit manz, den spiez ez ane siht, dar !n ez looft, wie im beschiht, des tödes aht ez niht. der her grimmiges zomes pfligt, 15 der lewe in allen angesigt den tieren starc. Dannoch so ist der Sünder zwar vil küener dann die tiere gar, wan er der slselb in Sünden stift. «0 waeger Iseg bi im, wiz vorw&r, ein slang mit gift.

11 mans deo es spiss an siebt. 14 de ber. 16 den fehlt.

H^Bterlieder.

12 in iweimal.

18 todi.

18

143. (136c) Aber funff ym gecrontenton ürauwenlobs.

(136*) Es swebt ein wort drylicher hört. 5 Strophen.

144. (137c) Aber UI in dem gecronten ton fraüwen lobs. Maria werd hymniel vnd erd. 3 Strophen.

139 ist leer.

XXV. 14Ö. (140») In der hantwyse fr(auwenlobs). Marya knnigynne. 7 strof^en. L 24.

146. (141») Hie in dysem tone volgen dru lieder (fehlt oder) vier die nit geparet sin man mag sie teylen wohin etc.

Man seyt von einem hnnde. 2 Strophen. Nr. 35. Die erste bei Hagen 3, 23^, 5 ans der Jenaer handschrift, unter meister Eelin.

147. (141«) Ander jj lied abentür.

Elgast der wolte rytten. Es sind 3 Strophen. Die erste bei Hagen 3, 408», ans der Eolmarer handschrift. Nr. 36.

XXVI. 148. (142») In fraawenlobes spiegelwyse.

Johannes der sach also fron. 5 Strophen. H 93. P 45.

149. (142C) Aber IE in frauwenlobs spiegelwise.

Ich weyß ein wunderliches tier. 3 Strophen. Nr. 37. vgl H 54.

150. (142*) Aber VH in der Spiegel wise frauwen lobs Salue regina misericordie.

(143») Ave maria künigin. 7 Strophen.

151. (143«) Ein anders in dysem tone.

(143*) Snnder bedenck dez storcken not. 3 Strophen. XXVn. 152. (145») Im vergessen ton frauwenlobs.

alter ee schribet man vns besunder. 5 Strophen. P 1.

153. (146») Aber ÜI in der vergeßen wise.

Ir hüt üch vor der kunst die schaden wecket. 3 Strophen. Nr. 38. 146^ unten steht: Zwei liet zu dysen drin Mit zucht(en) lob 8jd vor oder nach. Vgl. 154^.

154. (146«) Aber DI ym selben ton.

Evnd ich den tag mit secken in gefüren. 3 Strophen. Nr. 39. Die erste bei Hagen 3 , 377^. Ettmüller s. 221.

155. (146^) Im vergessen don frauwenlobs HI.

Was sol ich singen von den reinen wiben. 3 Strophen.

156. (147^) Aber DI im vergessen don.

Zv kirchen ob dem tisch vnd an dem tancze. Nr. 40.

157. (147*) Aber VH ym vergessen ton fraüwen lobs.

19

Maria müter aller enge! frattwe. 7 stnqshen.

158. (148^) Aber fonff ein ewig wor ym vergessen don fraüwen lobs.

(149a) Der ersten sach zokfinfft die 6y begrüsset. 5 str.

159. (149<^) Aber HI Tom pellican ym vergessen ton franwen lobs. (149^) £jn slang ist an geboren von natflren. 3 Strophen.

160. (150*) Aber El Straf lieder ym vergeßen ton.

Dv sagst mir vil von dinen schirmsiegen. 3 Strophen. Nr. 41.

161. (150«) Aber IE.

Begrüßet sy die vetterlich persone. 3 Strophen. Hagen 3, 376b. Ettmttller s. 219.

162. (151») Aber HL ym vergeßen ton.

Ich für ein swert daz sol mir niemant straffen. Nr. 42. 162«. (151*) Aber V in dissem vergessen ton.

Der ersten Sachen zükünfft sy gegrflßet. Nor wenige zeilen, die wie die Überschrift ausgestrichen sind. Vgl. 158 (149*).

163. (löle) aber IQ ym vergessen ton.

Mjch düncket wol in allen mynen synnen. 3 Strophen. Nr. 43. ,

164. (151^) Aber in ym vergessen ton £r(aawen)l(obs).

(152a) Ave daz ist ein w(»rt dorch gründet süsse. 3 Strophen.

165. (152*) In frauwen lobs vergessen ton. V.

Dje weit die lag so herticlich gefangen. 5 Strophen.

166. (153*) Ein anders im vergessen ton.

Hje vor da bort man gern gotliches singen. 5 strichen.

167. (153«) Ein ander par von vnser (fehlt franwen).

Do got sin mentschlich blumlin wolt hernnwen. 3 Strophen.

168. (154») Ein anders ym vergessen ton.

Her frauwenlop ir hant ach hoch vermessen. 3 Strophen. Nr. 44.

169. (154*) Ander lieder im vergessen (fehlt ton).

Mit Züchten lob ich siezen by dem wyne. 2 Strophen. Nr. 45. 154^ steht: dys nachgend such yn fr(aawenlob8) lange ton 40 im selben sextem. Vgl. 153 (146»).

XKYIII. 170. (155») In dem Nuwen ton franwenlobs.

Wer half adam not in füre. 3 Strophen. Hagen 3, 371*. EttmüUer s. 201. L 18.

171. (155^) Funff lieder ym nüwen ton frau(wen)lobs. Fron was johans ewangeliste. 5 Strophen.

172. (156e) Im niiwen ton frauwen lobs.

2*

80

Ejn edel morgen röt vff brehen. 3 Strophen. J73. (157*) Aber DI ym nuwen ton fr(auwen)lobs. Ma- ria reine meit getirmet. 3 Strophen. ,174. (1570) Aber in ym nüwen ton fr(anwen)lobs.

Ma- ria ist ein bronn entsprossen. 3 Strophen. M 82.

175. (158*) Aber fünff in fraüwen lobes nuwen tone. Nvn senger laß din fry hofieren. 5 Strophen.

176. (158d) Aber m die X gebot ym nuwen tone.

Got soltü jnniclichen mynneii. 3 Strophen. Hagen 3, 367*. Ettmüller s, 206.

177. (159^) Der hört ym nuwen ton vom lyden cristi.

Wjlt du mensch tragen aller bilde. 14 Strophen. L 19.

178. (162a) Ander fünff ym nuwen ton alten meß beßer' wan die ford'gen fünff.

Fron was Johannes eywangeliste. 5 Strophen. Vgl. 171. L 20.

179. (162*) Ein anders, in dysem tone ein straffliet. 3 Strophen ; die erste gebe ich als probe:

. . . Ein Schrift eins vogels list bekennet, der zuo lattn ist uppupä genennet, als uns Solinus schrtbet wie daz er sin schoene geschendet, 5. wan er üz Hutes mist sin nest im macht. Sin vedern sint mancverwic schöne, üf sinem houpt ein angenomen crdne, als dicke er wil, macht er im die und. ist doch niht wan hone. 10 er wont da mit sin jungen in dem bäht. . . J6 ist der vogel hie gelich s6 wer in kunst erhebet sich, er ist doch niht wan laster rtch.' er merk sich selber eigenlich, 15 er si d^müetic und entwich

und danke im von dem alle gäbe entspringet, - - wan des genäde uns allen ist gemein.

180. (163^) Ein anders ym nuwen geticht onverborgen.

*

5 nest' (' ist roth hinzagefügt) macht. 7 heupt. 9 hane. 11 Ja. 14 eigentlich.

..►

2t

Ein wort in ewikeit erclang. Ö Strophen. XXIX. 181. (165«) In franlobs snße ton. Ein wort daz ist eyn wesen. 5 Strophen. 182. (165^) Ein anders der dein propheten tancz.

Ich lop die bymmelfranwen. 5 Strophen; die erste stehe als probe hier.

Ich lobe die himelfronwen

vür vlol blnomen cl6,

ich lobe sie rür die rAsen

dort in des meien ztt . A Uf dringet gein dem tonwe

nAch elementen fl6

wazzer erd Inft finr lösen,

der weite freade glt.

Sie ist gefrtt 10 vOr aller weite wnnne

din dort in engelischer w&t

gezieret stftt

schdn Tür die cldre sonne

die sie nmbvangen h&t. XXX. 183. (167») In frauwenlobs leyt ton.

Frncht bemde frncht Der weite trost. 5 Strophen, deren erste ich hersetze. L 37.

Fruhtbernde fraht, der weite tröst,

heil ist Yon dir entsprozzen,

Mart du kfinicltcher stani,

din nam gebreitet ist 5 in himel und üf erden.

Dtn meitüch znht h&t nns erlöst,

wir hän d!n wol genozzen,

du bist diu got nnd mensch gebar

so clär , got Jh^sü Grist 10 von dirwolt mensche werden.

Des bete sich diu drivalt lange vereinet.

Adftm gevallen was:

2 yot. 3 vor. 11 egelischer. 13 ▼ox. sonne. XXX. 10

mesce. . . . . '

22

dA slöz sich der gewaltic got yerclaiiet in dtn meitltchez vaz, IS nmb daz er Ad&ms val bezalt, vergalt des tiayels list Wd sine valsche gey^rde.

184. (167*) Aber DI lieder ym leyt ton fr(auwen)lobs. (168*) Ejn reine meit die ist gebom. 3 Strophen.

185. (168*) Aber m in dysem leit don.

On alles meyl weiß ich ein meit 3 Strophen. 169. 170 sind leer. XVn. (171) Muscatblnt gehört hin für nach dem LXXTIT blat

Din ermlin wyß in gantze flyss. 8 Strophen, zu 46 (73*) gehörig. Vgl. Hätzlerin s. 111. Groote s. 102.

186. (171*) Ein anders wyder die waiiieit.

Ein bürde ich hie lad vff mich. 7 Strophen, die alle stände der weit strafen. Hätzlerin s. 109. Groote s. 153.

187. (172*) Ein ander par von forsten.

Ir fnrsten all ein bitter gall. 5 Strophen. Groote s. 195. XXXI. 188. (173*) -In frauwenlobs gmnt wys. 5 Strophen ; die erste gebe ich als probe.

Ein wort daz wont im aller hoechsten tröne, daz sach Johannes fröne er üf gotes brast entnücket was, im stn geist von got kam üf gestigen i ob Chembtnes flügen: er sach die gotheit dnrch ein Spiegelglas Herbrehen schön dnrch drt persön von der gotheit,

sin wesen hat niht anevanc noch ende, 10 ein got dil namen sende, als nns daz bnoch apokalipsis seit. 189. (173«) Aber V in dissem ton.

Man fraget hoch wo got sess der schöpfere. 5 Strophen. Vgl 831 (762») nnd Mones anzeiger 1838, 381.

XXXn. 190. (175») Im zarten don franwenlobs.

17 sin. XXXI. 4 gMtige.

28

Sun da bist son snn yßertracht 5 atrophen. L 25. Tgl. EttmflUer , spr. 288. .

191. (176») In franwen lobes zarten don.

Mary du bist daz bernde riss. 9 Strophen. L 26.

192. (177«) In frauweh lobz zarten don.

Maria blündes mandel riss. 3 Strophen. L 27.

193. (178») In frawenlobes czarten von der driaalükeit m lieder. Lv Q. Dv) edel tochter von syon. L 28.

194 (178«) Fünff ym zarten don.fr(auwen)lobz.

Ich wil verbannen vnd verban. 5 Strophen. " Nr. 46. L 29.

195. (179i>) Im selben don.

(179«) Man fragt wo got behüset wer. 5 Strophen. L 30. W 117. Vgl. 173«, 762».

196. (180i>) ein anders von vnser franwen der zarte ton. Frattwe daz du des tochter wer. 3 Strophen.

197. (180^) In fraüwen lobs zarten don.

Johannes lag vff gotes brfist. 5 Strophen. L 31.

198. (181«) aber HI ym selben don.

Gotliche craft vormeret sich. 3 Strophen. L 34.

199. (182») Eyn anders von vnser fraüwen.

Mary der hohen hymel flamm. 3 Strophen. L 32.

200. (182«) £in anders vo liden jm zarten don fr(anwenlobs). Got nam an sich die war menscheit. 3 Strophen. L. 33.

201. (183») Furworff ein anders.

Dje meister wol g^chtet han. 3 Strophen. Nr. 47. L 38.

202. (183c) M zartai don priss liet.

Wjp seiden hört wip wonnen spil. 3 Strophen. Nr. 48. Die erste Strophe bei Hagen 3, 360». EttmüUer s. 178.

203. (185» *) Im zarten don pryss liet.

Was ye herfacht mit beides tat. 3 Strophen. Nr. 49.

204. (185*) aber eins ym zarten don. Genad her vatter wares brot. 3 Strophen.

205. (186^) aber Ol jm selben don. Maria mttter maget zart. 3, Strophen.

206. (186*) aber m ym zarten don.

Maria hohes hymmel ryss; 3 Strophen; vgl. K 191. 192. 199.

1) 184 Ut bei der Zahlung überspruiigen.

24

206-, und Ettmüller, sprüche 286. 289—291.

207. (187*') aber UI ym selben don. j Ich danck dir lieber herre myn. 3 Strophen.

208. (187d) aber ffl.

Armut dich hasset manig man. 3 Strophen. Nochmals 190*. Nr. 50. Die erste Strophe Hagen 3, 360^ Ettm. s. 177. L 39. M, U. ■■■ * 209. (188^) aher DI.

Ich sorgen vff myn hinnefart. 3 Strophen. W 119. r- 210. (188*) Von frauwen vnd loh der mynn.

Wypliches wip ich rate dir. 5 Strophen. Nr. 51. . :.211. (189<*) Em ander prysliet.

Wyp aller suß ein meyen tuft. 3 Strophen.

212. (190&) Ein anders yon armut.

Armut dich hasset manig man. Vgl. 187*. 3 Strophen. Nr. 60. L 39. M 44.

213. (190<^) Em anders vom lyden.

Un^ schribt Johannes adalar. 7 Strophen. XXXItt. 214. (192») In frauwenlobes grün don.

Her symeon der wyse. 3 Strophen. L 35. W 146. H 62. P 7. T 25.

215. (192c) Aber Y jm grün ton franwen lobs. Eljn wort was lang verborgen. 5 Strophen.

216. (193^) Aber VE ym grün tun (so!) vom sacramwit, (193«) Heiliges sacramente. 7 Strophen.

217. (194c) aber HI von vnser liehen frauwen ym grün ton. . Maria küniginne. 3 Strophen. Auch 227 (199«).

218. (195») aber HI prys lief (so!) ym grün ton.

Wo lüst wo wttnne spehe. 3 Strophen. Hagen 3, 150», 83. 34. 32.. Ettmüller, sprüche 257. 258. 256.

219. (195c) Ein anders von straff der weit in dissem ton. Ich gieng in einem meyen. 3 Strophen.

220. (196») aber HI vom tode ym grün ton.

Evng artus der was riche. 3 stophen. Hagen 3, 375i), 4. 5. 6. Ettmüller, sprüche 280—282; nach H 103.

221. (196«) aber HI in dissem ton vom tode.

Myn freud ist (fehlt mir) entgangen. 3 Strophen. Hagen 2, 351*, 8—10. Ettmüller, sprüche 283—285. . . : :

2&

222. (197*) Item DI ander lieder ym grftn. toll. '

Nach 1er der wisen pfaffen. Hagen 3, 375«, 1—3. Ettmfiller, Sprüche 277— -279, nach fl 29.

223. (197C) Aber III jm grün ton.

Wer lebet in dem wone (w&ne : verstftne). 3 atrophen. M.

18, 2.

224. (198*) Aber m jm gron ton fraüwen lobs. Ich sach dorch myn fünff synne. 3 atrophen.

225. (1980) Ein anders von tru vnd vntruwe ym grfin tofi.

Ich lag in slaffes twalme. 3 Strophen. Nr. 52. atrophe 3 bei Hagen 2, 351i>, 7. H 24; darnach bei GOrres s. 233.

226. (199*) Aber HI ym gron ton.

Got syt din ewig ymmer. 3 Strophen. Eüigen 3, 350b. Ett- mflller s. 134.

227. (199<i) Aber HI von vnser lieben fraftwen ym gmn tofi. Maria küniglne. 3 Strophen. Vgl. 194e.

228. (199d) Aber HI jn frauwen lobes gron tofi. (200*) Es ist ein ring ymbfangen. 3 Strophen.

229. (200«) ohne Überschrift.

Ich ragt by einem bäume. 3 Strophen. Hagen 3, 149^, 29-31. EttmüUer, sprüche 273—275.

230. (200d) Frawenlops rat.

Es lyt en hört verslossen. 4 Strophen. Nr. 53. Streitgedicht zwischen Franenlob und Regenbogen. Strophe 4 bei Hagen 3, 148^, 24. EttmüUer, Sprüche 266. M 20.

231. (201<)) Ein anders ym gron don. Hoffart ich wil dich hassen. 3 Strophen.

XXXIV. 232. (202*) In frauwenlobs Rytter wyse. Maria mater reine meit. 3 Strophen. L 36.

233. (2020) Dru ander von armut.

Daz den wolff vz holtze yeit. 3 Strophen. Nr. 54.

234. (203») Der hört in der Ritterwyse von eim verzwyfelten Ritter (erzählong).

Maria gnaden riebe frücht. 53 stropheiL (209*) Hie hat ein end der ritter.

235. (209») In frawenlobz ritter wise.

Ich sünge gern von ritterschaft (d. h. von geistlicher ritter- schaft). 9 Strophen. W 1^4.

236. (211b) ») Aber HL

Ave daz ist daz höchste wort. 3 Strophen.

237. (211c) In frawenlobs ritter wis ein ewig wort. Im ersten da was daz wort. 3 Strophen.

238. (212«) Im ritterdon frauwen lo(bs).

Mich freut ein mynnicliches bild. 3 Strophen.

239. (2120) Ander V lieder in dysem ton.

Got wart mit ym selber zu rat. 6 Strophen.

240. (213a) Ein anders.

0 milter got der weite trost. 3 Strophen.

241. (213i>) Ein vorworff.

Got gmß nch ir gesellen myn. 3 Strophen. P 31.

242. (213c) Ein anders.

Do got ein kint geboren wart. 5 Strophen.

XXXV. 243. (215») In der brüff wys.

Einist gestorben tucht mich gnng gestorben sin. 2 Strophen. Vgl. 293<^. Ist nicht als liedesanfang bezeichnet. Bl. 216 ist leer.

XXXVI. 244. (217») In frauwenlobes zügewyse.

üs erentricher porten wart gesendet. 5 Strophen. W 119.

245. (218») Aber fünffe.

Ich regenbogn war det ich myne synne. 5 Strophen. Hagen 8, 354» 1— -5. Von Re genbog e. H 147.

246. (218^) Ander dm in dysem (dorchstrichen). Ich lob ein meyt die dreit der eren kröne.

247. (219^) m in dysem.

Ich wolte gerne mit gesange schimpfen. 3 Strophen.

248. (219^) Ein anders vom tode.

Man sagt vns vil von wyser meysterschefte. 5 Strophen. W 113.

249. (220i>) Epyphanias seczet dyse materiem libro de infancia saluatpris licet sit apocriphum.

Jhesns der ging zu schul mit andern kinden. 7 Strophen. P 49.

250. (221»») Ein brysüet.

Ich stan alhie vor zarten frauwen reyne. 3 Strophen. Hagen

1) 210 ist bei der zShlang übersprangen«

27

3, 374i>. . EttmüUer s. 218, nach H 81. Auch bei Oörres 8. 12. XXXVII 251. (222«) In der anckelwyse franwenlobs. Ich sach in einen garten gan. 5 atrophen.

252. (222«) Von vnser fran (so!).

Ich lob ein meyt in ewikeit. 5 Strophen.

253. (223«) Ein anders in dysem.

Ach mynne daz da mangen man. 3 Strophen. Bl. 224 ist leer.v

XXXV. 254. (225») In der proffwys. Dyß ist die prflffwyse die ist franwenlobs vnd regenb(o)gen gemein daz iglicher dar ynn lichtet.

Ewiger starcker hoher almechtiger got. 3 Strophen. 255. (225<>) Xn lieder in dysem ton (durchstrichen, dafftr am rande: Von den weltlichen herren).

Phillipp ein konig in franckenriche was genant. 12 Strophen, die von der Vergänglichkeit der irdischen macht handeln. Als belege werden angeführt Alexander, Aswems, Gos- dras and die in folgenden beiden Strophen (11 and 12) ge- nannten :

War kam ein künic der geheizen was Davtt?

war kam ein rihter Josnd, der manigen strtt

durch rehtik^it ervohten het bt stnre zft?

war kam der Srste ritter Judas Machab^us reine? 5 War kam künc Karle der gerechtikeit durchsan?

war kam künc Artus unde alle stne man?

war kam der edele fClrste h^r üz Boliän,

der was geheizen Godefrit, ein herzöge wandeis eine?

War kam sich künic Salomdn der wise? 10 war kam ein künic, der hiez Nabuchodonosor ?

den got verstiez von sim rtch siben jär, deist war.

war kam Aristotiles der manic jftr

hie lebte und was ein künstlich man der weite gar ze prtse?

2 Josewe. 3 [ge]rechtigkelt. 4 0r8t[e] ritter jidam ^nd mach. 6 ko- Dig< 6 koalg artos ynd. 7 fOnte do he üs fi. 8 gSphyt. 11 Ton sinem tiche lieben Jar (: lar). 12 daz ist war war kam a. [der] m. tar. 13 1eht[e]. weit.

?8

- War kam h^r Samsön und onch alle sine mäht? . 16 war kam ein rise Golias der vaste yaht?

war kam der küene Dietedch? ir fürsten, traht.

war kam Witich nnd Heime hin, die helde wolgetäne?

War kam sich Filius nnd sin künste rtcher sin?

swie snel swie küen swie starc, s6 sint sie doch d& hin. . so 6ot der weiz da wol irn verlnst nnd irn gewin,

oh ir dekeinre si verlorn oder noch st in wäne. r Nn hilf uns got daz wir also verschulden

die ^t die wile wir hie lehen daz ist w&r^

hiut wol gestint, llht morne t6t (ow^ der v^l), 86 man leit uns in die erde tief gar offenhär :

ir f&rsten, da gedenkent an und lehent in gotes hulden.

256. (2270) Von filius filus (sol) bilde zu Rome dar ynn man swuor.

üon Ofentür vnd auch von ritterlicher dat. 9 Strophen. Nr. 55. Druck von Fr. Gutknecht. 4. Bl. 8. Ygl. Gödeke, grundriß s. 231 (15).

257. (229*) ander IX vom lyden.

Do got die sine grosse martel ane sach. 9 Strophen.

258. (230^) Ein anders der pfatfen straff.

(230ö) unrechtes vil bringt vns der pfaffen vbermut. 3 Strophen. Nr. 56.

259. (231*) Ein ander dru.

Do jhesus xpristus von betleem wolte gan. 3 Strophen.

260. (231C) Ander dru in diesem.

Ich bins ein vnferswigen hotte der worheit. 3 Strophen.

261. (232*) Aber dru T briefe wise.

Zv vil geflehet daz enfdget keinem man. 3 Strophen. Nr. 57. Auch bl. 270*.

262. (232C) Aber dru.

Ich kam do ich dry düfel fant gar erentrich, sie spielten kriechlins satzten sich gar dogentlich.

263. (233*) Aber dru.

16 kone. 18 künstln. 19 sneUe wie kone. 20 [do] wol Iren v. wd ir[e]ii. .21 oder noch sie. 28 jdie wU« die wir. 24 fox (d&rfiber roth).

29

Dje storckiime die bat den art noch irme syt 3 atrophen. Nr. 58.

264. (233c) Pryß lieder von frauwen YH.

Gesegen mich hat eyn wipplichs bild ts hertzen grant. 7 Strophen. Nr. 69. Str. 7 == W 135 , 3.

265. (234d) Aber drä.

Sjeben dügende sol ein ieglich fraftwe haben. Nr. 60.

266. (235^) Der krieg von wirtzburg (235©) XXÜT lieder.

Erst dügendrich der gerne boret gnten sang. 23 Strophen. Streitgedicht zwischen Franenlob und Regenbogen. 239C steht Des krieges end. Nr. 61. W 73.

267. (239c) Aber HI.

Her fraüwenlob ir fümt ein stflltz geflögel mit. 3 str. Nr. 62.

268. (240«) Aber dru (240^) in briefe wyse.

Es wart nie schöner wort gesprochen sonder spot 3 atrophen!

269. (240^) Aber dru in der briefe wise.

Gresegen mich httt der got der mich geschaffen hat. 3 Strophen. W 74. P 52 ; vgl. anzeiger 1839 , 379. Nach W gedruckt bei Zin- gerle s. 48.

270. (2411>) Aber dru.

Ach milter got ich armer sonder rOff dich an. 3 Strophen.

271. (241d) Aber dru.

Got ging mit got zu rat in der dryfalikeyt (s o !). 3 Strophen.

272. (242*>) Dru von vnser frauwen.

Her Joachjm gab eynen kusch dem frydel sin. 3 Strophen.

273. (242^) Von dryen wünschen.

Hette ich von gott zu leben dryer wttnsch gewalt. 3 Strophen. Nr. 63.

274. (243*>) Aber dry ander wünsch.

Solt ich drystunt wonschen nach dem willen myn. 3 Strophen. Nr. 64.

275. (244a) Oowe (1. Sowe) der frauw daz sie uff erd ye wart gebom. 3 Strophen. Nr. 65. Auch 269«.

276. (244c) Dyß sin furwurff vnd strafflied.

Eyn Singer meyster hat ein 1 vnd auch drü h. 5 str. Nr. 66,'

277. (245^) Ein lere von vnser frauwen.

DJs byspel sy aller der weite vorgeseyt. 3 Strophen. . 278. (246») Ein anders ist ein straffliet "J

80

Ujl manger heisset einre knwe kint ein kalp. 2 Strophen, für die dritte ist raom gelaßen. Nr. 67.

279. (2460 ^iii anders in dem (fehlt tone).

Gesein mich hnd ein tesch vol gnder straßbnrger. 3 str. Nr. 68.

280. (247*) Got danck uch meister habent mich empfiangen schon. 3 Strophen. Hagen 3, 344^, 4—6, ans der Eolmarer handschrift. In der dritten Strophe nennt sich Regenbogen.

248 Jst leer.

281. (249«) Aber YQ in der brnffwis. Reg(enbogen).

Ny bort ir hem ein abentar yon hoher art. 7 Strophen. Lanetens mantel. Nr. 69.

282. (250«) Aber m jn der brüfifwise.

(250^) I^h lichter stem mit zwolifif czincken was behafift 3 Strophen.

283. (250ci) Aber X in dem brieff don die YIL tot sunde.

Er wer ein lielt der lewen beren wilde swin. 10 Strophen.

284. (2521^) Aber lU in der brieff wise.

(2520) Wir boren in der hohen kflnge bttche lesen. 3 Strophen. Vgl. 290.

285. (252^) Aber lU in der brieff wyse.

(253*) Aljch manent myne borgen swind vnd auch gar swar. Nr. 70.

286. (253i>) Aber HI in der brieff wise.

(253<)) Uss drien stammen so wirt dryer bände frj'd. 3 str. Nr. 71.

287. (254») Aber DI in der brieff wise.

Gesein mich hüt die hohste gab die wart gegeben. 3 Strophen.

288. (254^) Aber DI in der brief wise.

{254<^) Do got by sinen jflngem ob dem tische saß. 3 Strophen.

289. (255») Hie vahet an die feronica jn der brieff wyse meyster Regenbogen.

0 süßer got all diner gnaden ich beger. 71 Strophen, in der letzten nennt sich Regenbogen: Ich Regenbög ich manen dich yil zarter got (: hat). Im 15. und 16. jahrhondert mehrfach gedruckt, vgl. Gödekes grondriss 149, Nr. 18. W 77. Auch in einer Ohntttzer handschrift des 15. Jahrhunderts, ?gL anzeiger 1861, spalte 391, ond in einer Wiener, ebenda. .

Sl

290. (266<^) Ein ander par jm brttf ton.

Man höret in der hohen konge cronig lesen. 3 Strophen. Vgl. 284.

291. (267») Anderdru.

Richter der schopfenonge yinder snßer list Sind aber nur 2 str.

292. (267i>) Von der gottz miltikeit.

Dje milt ist wol vff alle sach ein war yrspring. 3 Strophen, die mit den vorhergehenden 2 yielleicht ^in lied bilden.

293. (267d) Ander fonfe wie ein .fraw ein forcz Hess.

Es saß ein fraw gar zuchticlich bj yrem man. 5 str. Nr. 72.

294. (268C) Aber ffl.

Bara der kong die kröne trag zu Sodoma. 3 Strophen.

295. (269*) Ein anders in djsem tone«

Na hormt mich ir werden ritter vn^ aach ir knecht. 5 Strophen. Nr. 73.

296. (269<^) Ein anders von swachen fr(aawen).

So we der fraawen die yff erd ie wart gebom. 3 Strophen*. Nr. 65. Vgl. 275 (244»).

297. (270a) ohne Überschrift:

Za Til geflehet daz enzymmet keine man. 3 Strophen. Nr. 57. Vgl. 261 (232*).

298. (270b) Ein pryßliet.

Got grüß min liep in zackersnßer selikeit. 3 Strophen.

299. (270*) Ein ander pryseliet

Wer fraawet eret der ist wol ein selig man. 3 str. Nr. 74.

300. (271») Ein anders lyden.

Jhesns der wart gefaret an die erste stat. 6 Strophen, in der sechsten bricht es ab mit den werten : Wend vmb XITTT blatter daby 9; Bl."291» fortgesetzt, im ganzen 9 Strophen.

XXXVm. 301. (272») Diß ist Regenbogen geticht dez heiligen cruczes leich ie zwey liede in einem tone sint XXII töne. Dv wunnenberndes saß vrspring. Hagen 3 , 389» anter Fraaenlobs namen. Ettmüller s. 16 24 Bei der zählang der blätter springt es Yon,273 gleich aaf 279 über. 283^ steht: Hie hat ein end des heyligen cratzes leich.

XXXIX. 302. (283<i) Hie fahent an die dryzefaen reyen in der toren wise. Die erste Strophe gebe ich als probe, es sind 23 strophea.

82

leb singen ewig summersang wy got uss sin' almechtikeit fürt einen reyen in die zit von manges engel lichte cleit 5 die sin ye wesende gotheit scbneyt. Eyn engel der ewikeit der sacb in eine spyglin dar da yon sieb an ym bnb der nyt dez jacb ym manig engel zwar sie fielen alle zu ym dar. Daz was der erste reye den fart von bymmel lucifer

den andern reyen in daz paradiss von ebrä vnser war schepfer. XL. 303. (286c) Regenbogen tagewyse.

Ejn edel furste botten santte. 13 Strophen. Nr. 75. XLL 304. (288c) Sequitur Regenbogen uberlengter don.

( ) in sin durcblneht ein froner geist. Die Noten sind nieht beigeschrieben, aach das gedieht nieht vollendet.

Bl. 289 ist leer. . XXXV. 305. (290*) Dyß sin die syben ubergulten Ave maria in der briefif wyse.

Ave maria da ubergaldt ich lobe dich. 7 Strophen. 291» fortsetzung von 271*

306. (291^) Ein ander in dysem ton.

Kein besser wort wart nie gesprochen snnder spot. 3 Strophen.

307. (291d) Ein furwurff in dysem t(on).

Sint got wilkum ir gesanges gesellen gut. 3 Strophen. Nr. 76.

308. (292*) Ein anders sint lugen.

Ein sneeke vnd^ein besem betten einen sin. 3 Strophen. Nr. 77.

309. (292c) Ein anders von dem pfenning.

(292^) Ach Pfenning wer din vyle hat der redet recht. 8 Strophen. Nr. 78.

310. (293*) Ein ander von dem tode jn dysem ton.

Der tot quam zu mir heim vnd wolte toten mich. 5 Strophen. Hagen 3, 345«^ aas der Eolmarer handsehrift.

(293^) Die andern lieder die darzu gehorent vindestu nach der rytterwyse CCXV bletter Einist gestorben etc. Vgl. oben

33

243 (215a). XLn. 311. (294<^) In dem graen don Regenbogen.

Do got der herr zu rate ging. 3 Strophen. W 161. vgl. T 6.

312. (294c) XVn lieder in graii?ise etc.

üjerdehalbes jar vnd drissig ach. 17 Strophen, am schluße 297* steht: dez. morgens fro gehört daher ker vmb (steht 298»).

313. (297») Aber IH.

Ein snelle lebard mit Sprüngen drin. 3 Strophen.

314. (297C) Aber HI.

Im tempel üff ging zwey mentschen da. 3 Strophen, das gleichniss vom pharisäer und Zöllner. W 78.

(298») Aber zwey par gehörent her hinder zu dysem zeichen (vgl. 312); es sind aber 3 Strophen.

Nv morgens fru nit lenger meyd. M 62.

315. (298c) Aber HI (am rande: gebort auch in den hört).

Do Got der hoch zu hymmel für. 3 Strophen (zu 312?)

316. (299») Aber HI.

Maria dar du luchtest schon. 3 Strophen.

317. (299C) Aber IH.

Ave nit ließ dry künig her. 3 Strophen. W 69.

318. (299^) Aber EI.

Wer ist die meyt durch lüchtet dar. 3 Strophen; vgl. T6.

319. (300^) Aber VH.

I^n richer was der het verzert. 7 Strophen. Nr. 79.

320. (301^) Aber V in disem tonn.

Ejn monster hoch gebüwen ist. 5 Strophen.

321. (302») Aber HI in diesem tonn.

Ir jünger diet sint nit zu geyl. 3 Strophen. M 3.

322. (302C) Aber m etc.

Svnder din schilt ist ihus crist. 3 Strophen.

323. (303») Aber HI.

Ach wüster Xs o !) walt ich fint dich au. 3 Strophen.

324. (303c) Aber HI.

Ich lob din got sin werder nam. 3 Strophen.

325. (303d) Aber HI.

Got liden wolt vnd kniete nider. 3 Strophen.

326. (304^) Aber HI die mül ein rat.

Heisterlieder. 3

34

Dvrch büwet wart ein riches werck. 3 Strophen. Hagen 3, 347^ M 71. H 106. Vgl. Hoffmaun, Wiener handschriften 8. 251.

327. (304d) Aber HI der vff rat der mul.

Gar ynverczeit ntt hoer ich wol. 3 Strophen. Hagen '3, 348^ M 64. H 106.

828. (305*) Aber IH.

(305^) An allen zorn nu hoer ich wol. 3 Strophen. Auch 313^.

829. (305^) Aber EI daz gflldin eymmerlin. Ezechiel ein guldin port. 3 Strophen.

330. (306») Aber DI.

Ich lop ein meyt von anbeginn. 3 Strophen.

331. (306C) Aber ffl.

Wje das got ye mit crefften lebt. 3 Strophen.

332. (307a) Ein anders UL

Da got der fry lept snnder wan. 3 Strophen.

833. (307<^) In tavgeny Johannes sach. 3 Strophen.

834. (307*) Sequitur Got der ist ye mit einem wort (308b) Aber ffüuff.

Got der ist ye mit einem wort. 5 Strophen.

335. (309») Aber fünff. '

* Wo wort vnd craft am ersten wer. 5 Strophen. P 50.

336. (309c) Aber YII mangelt daz lest.

Eynig danid der hat geschrib. 6 Strophen, 310^ ist räum für eine fehlende gelaßen.

337. (310d) V lyder gehörnt in den hört (zu 312?). Des vatters wort jn margen ist. 5 Strophen.

338. (311») dyse HI in den hört.

Knngliches ryss' groß was din leyt. 3 Strophen. M 6.

339. (311^) Aber dry.

Barmunge vol genaden schryn. 3 Strophen. M 24.

340. (311*) Aber ander dru.

Her syn her syn es get mir nicht. 3* Strophen ,' die erste bei Hagen 3 , 347» , 4. Nr. 80. M 68.

341. (312^) volgent ewie vil (1. etwie vil) pryslieder.

Ich fragt ein wyp so mynniclich. 7 Strophen. Vgl. 313«.

342. (313*) Dez graen tones gemesse.

(313^) An allen zorn nu hör ich woL 3 Strophen, ygl.

3S

305» (328).

343. (313c) Ein prisliet jn disem; am rande: stett vor doch nit also. Vgl. 341 (312^).

Ich fragt ein wyp gar tngentlich. 3 atrophen.

344. (314*) Ein anders in dysem.

Es wart gesant eyn engel dar. 3 Strophen.

345. (314i>) Ein anders in dysem.

Da her adam geyallen was. 6 Strophen.

346. (315^) Ein ander par von noe arck.

Da der sintflüt also geswynn. 3 Strophen.

347. (315c) Ein anders.

Da got der werd kam aber ein. 3 Strophen. M 63.

348. (316*) ein anders vom lyden.

On allen hass sunder bedenck. 3 Strophen. W 163.

349. (316^) Ein anders.

Ich Regenbog ich was ein smyt. 3 Strophen. Hagen 8, 346b, ans der Kolmarer handschrift. W 67. T 31. Bl. 317. 318 sind leer.

Xim. 350. (319*) Hie volget gesang in Regenbogen langS don. Solt ich mit hohen fursten gnden (so!). 3 Strophen. M 8.

351. (319d) Aber HL

Ob mich daz wonder haben solte. 3 Strophen.

352. (320C) Aber m.

Ach mensche lebe in rechter moße. 3 Strophen. M 60, 4.

353. (321i>) Aber HI.

Got worht ein wonder werck by sonder. 3 Strophen, die dritte lautet:

Der hirz der wirfet sin g^wige von dem honbet, sehent da junget er sich mite, da von im wirdic wirt daz leben al vür den tot, daz wizze, mensch, für wäre. 5 Des slangen art ich niht verswige, wan er junget sich al nach des hirzes site, er leret üz der Mute streben: daz selbe glich ich zuo dem adelare. Swann sich der vogel jungen wil,

4 Tor. a wann«. 8 »delMre.

36

10 kiuset er im einen küeleu brunnen,

dar Ober nimet er s!n swil

mit fliegen daz diu hitze im von der sannen

begiuzet sfner vedern kil

mit sweize al sin gevider. 15 dar nach laßt er sich in den ursprinc nider.

s6 Wirt er alter vedern bI6z

und wahsent ander junge wider dar.

sündser, war umbe ist also grdz

diu Sünde? nu mäht du doch niht dfn jär so gelengen nach des hirzes site.

der slange der adelar die driu jungent wider.

du mäht niht lengen tödes zu:

von tage ze tage swachent diu gelider.

354. (322*) V lieder.

Johans her mit laüb ich sprechen. 5 Strophen. W 156. H 108.

355. (323i>) Aber V.

Sonder wiltü von sonden scheyden. 5 Strophen.

356. (324^) Der jüden krieg zehen lieder.

Ich haß üch jüden sondir maße. 10 Strophen. Hagen 3, 351», 2. 1. 3. 9. 10. 11, die andern abweichend. Vgl. 408^ M 17. 52.

357. (326c) Item ffl lieder.

Wer mit gesang wil hoch vff schallen. 3 Strophen.

358. (327i>) Aber m.

Got schüff.eyn wonder in der maße. 3 Strophen. Nr. 81.

359. (328a) Aber EI.

Mjne freud ist groß wann ich besynne. 3 Strophen.

360. (328d) Aber HI.

Dye meyster habent wol gesungen. 3 Strophen. Nr. 82. Vgl. Germania 5 , 444. W 149 , 2.

XLII. 361. (329^) Aber dru (am randö: Dyß par stet in dem gras ton von ubersehens wegen).

Marien wort durchsusset ist. 3 Strophen. XLin. 362. (330*) Funffe von den heüigen.

Got vatter in dem höchsten trone. 3 Strophen.

12 yii. Bonne. 13 begüsst all sine feder kil. 14 allz. 15 vTSpruDg.

87

H63. (331!>) Ton Tnser fraüwen hymmelfort XI lieder. Do got in siner ewikeite. 11 Strophen. W 168. T 23.

364. (333^) Die groß hymmelfart vnser lieben frattwen XV lyeder. (333^) Dje Schrift vns seit gar offenbare. 15 Strophen. Bf 80.

365. (337») Der gülden eymer V lieder.

Maria' hymmel keyserinne. 5 Strophen. W 159. vgl. H 68, and E 366. 376. 362. 389. 395. 398. 403. 417.

366. (337^) Aber ffl.

Maria lyligen brehend[e] sunne. 3 Strophen.

367. (338d) Aber HI.

Ich wil Yon vier personen singen. 3 Strophen.

368. (339c) Aber fOnff.

Wo von die weit ane wandel. 5 Strophen, über die entstehnng des kindes im mutterleibe, verhalten schwangerer fraaen n. s. w. H 9i:

369. (340d) Aber fttnff.

Ejn konig mechtig was gesessen. 5 Strophen, von dem könig Eckart von Frankenrich, der nie lachte. W 75. H 60. T 35; Gedruckt in Wackernagels lesebuche 1029 (4 aufl. 1237).

370. (342*) Aber ffl.

Johannes was entnücket schone. 3 Strophen. M 17, 4. Vgl. 489.

371. (342^) Aber ffl.

Ein wort vss dryn personen ginge. 3 Strophen. W 152.

372. (343^>) Aber HL

Ejn wort von angeng ist gewesen. 3 Strophen. Auch B66^» M 9.

373. (344^) Aber ffl.

Johannes sach hoch in dem trone. 3 Strophen. W 151. 374 (345») Aber V.

Got herr ye wesen (1. wesende) ye gewaltig. 3 Strophen, von gottes vier töchtern friede erbannung Wahrheit und recht. Vgl. erlösung s. Yffl. XXI.

375. (347*) Aber ffl von salomes tempel.

Eonig salomes tempel zarte (e roth). 3 Strophen. M 11.

376. (347d) Aber ffl.

Mari[a] du edler kttscher garte. 3 Strophen.

377. (348c) In Regenbogen lange dön.

Der seiden zwy gpfiantzet (sol) worden. 3 Strophen.

378. (349») Aber ffl.

88

Do adam was des tebens krancken. 3 Strophen. W l&T»

379. (a49d) Aber m.

Der starcke got in hohem werde. 3 Strophen.

380. (350*>) Aber m von der schopfttng. Ejnlichen ist dryfalt gewesen. 3 Strophen.

381. (351») Aber lU von drey (so!) ertzengeln.

Nv wüst ich gern in mynen synnen. 3 Strophen.

382. (351*) Aber EI von vnser frauwen. Ave du edel küniginne. 3 Strophen.

383. (352^) Aber HI liden Xi.

Sondiger mentsch du solt gedencken. 3 Strophen. <

384. (353*) Aber HI von der enge! vall.

Dvrch gründet ist vil gottes wunder. 3 Strophen.

385. (353«) Aber m vo abent eßen.

Got was by sinen jungem frone. 3 Strophen.

386. (354b) Aber m.

Adam der hat nit wol gehalten. 8 Strophen.

387. (355») Aber m.

Gottes wunder sint vngemessen. 3 Strophen.

388. (355e) Aber m.

£|jn wort ist on begynn gewesen. 3 Strophen. Tgl. 372 (343i>). M 9. 889. (356b) Aber m.

Ave da meyt ich wil dir clagen. 3 Strophen. 390. (356*) Aber m.

Gesanges hört den sol man rümen. 3 Strophen. Nr. 83. 891. (357b) Aber HI.

Johannes schript von einem brunne. Sind 5 Strophen.

392. (358b) Aber in (HI ausgestrichen) fünff. Johannes tattffet gott mit synnen. 5 Strophen. P 21.

393. (359^) Aber m.

Naturen krafft wurcket vil wunder. 3 Strophen. M 56. 894 (359d) Aber m der vffrat.

Ir sint der kunste all gar kinde. 3 Strophen.

395. (360b) Aber HI von vnser fraüwen. Maria gottz rosen anger. 3 Strophen.

396. (36 1ä) Aber m von den priestern.

£ljn wiser wol gelerter pfafe. 3 Strophen. P SO. M 54.

39

397. (361«) Aber IH,

Man vint noch mangen der da schildet 8 Strophen, yon Priestern. W 160.

398. (362«) Item Y lieder von der clage der sönde. Maria küniginne here. 5 Strophen. M 60, 3.

399. (363«) Y (am rande YII lieder) lieder von der geschöpft YBd von dem val der engel.

Got mit der gotheyt koset schone. 7 Strophen. P 12.

400. (364i>) Yon dem wirdigen sacrament fünf lieder. Heyliges sacramente frone. 5 Strophen. P 11.

401. (365^) Aber funff. ,

£jD wort daz was ou anbegynnen. 5 Strophen. Ygl. 423. W 154.

402. (366i>) Aber Y.

Geist vatter son dry namen frone. 5 Strophen.

403. (367i>) Aber m von vnser fraüwen. Maria gottes zederbaüme. 3 Strophen.

404. (367d) Aber XU (ausgestrichen, am rande: fElnfF) daz blntz troplin.

Got in driualtikeit eiuvalten. Ö Strophen. H 117.

405. (368^) Aber von vnser fraüwen. Dauid wer was die küniginne.

406. (369*») Aber EI.

(369c) Nicht synnes kan drü ding volrecken. 3 Strophen.

407. (370*) Aber HL

Wer mit gedencken wil dorch gründen. 3 Strophen. M 17.

408. (370<^) Aber fünf yon vnser fraüwen gebnrt über generacionis. Götz Wesen stet in grossem wnnder. 5 Strophen. W 150.

409. (37 IC) Aber drü.

Do got die winckellmasse name. 3 Strophen. M 7.

410. (372*) Aber HL

Ich sprich es von den wisen pfaffen. 3 Strophen.

411. (372d) Aber m.

£jn wiser rat der wart besessen. 3 Strophen. Ygl. 405^. .

412. (373^) Aber fünff daz myrren buschel.

0 cristen sei vemym die clage. 5 Strophen.

413. (374i>) Aber HI (am rande YII) vom Üden. Got der wolt liden willicliche. 7 Strophen.

414. (375^) Aber m.

40

Wjp wo dir ein solch gehUwe. 3 Strophen« XXm. 415. t376A) Aber m ym verholen don fraawenlobs.

Ujl hundert tüsent wachten (so!) einen man. 3 Strophen. Nr. 34. Vgl. 141 (134^). L 17. XLm. 416. (376C) Aber m.

Adam der Arte eynen reyen. 3 Strophen.

417. (377») Aber VII von figuren.

Mary der baremunge müter. 7 Strophen, Marias bildliche Bezeichnungen.

418. (378o) Aber HI sne waßer yss (Bild der Dreieinigkeit). Ir cristen lüt sollent bedencken. T 14.

419. (379») Aber Vn. lieder hysset (so!) der Cantder.

taügenie ist besonnen. 7 Strophen. Johannes als kanzler Gottes.

420. (380<^) Sequitor Archa aurea (am rande Die gülden arche). Ob ich mit synnen künd erdencken. 7 Strophen. T 20.

421. (381^) Daz sloss vber die arch.

Ejn gülden arch ist vfP geslossen. Ö Strophen. T 36.

422. (382d) Der wisheyt sloss lieder.

Wer nert Jonam vss visches wamme. 7 Strophen.

423. (384») Der propheten gesiebt.

Daz wort daz was an anbeginne. 7 Strophen. Vgl. 401. W 154.

424. (385c) Aber HI.

Dry enge! swebten wunniclichen. 3 Strophen.

425. (386») Aber V.

Gottes wunder (dazwischen groß) ztt allen stünden. 5 Strophen.

426. (387») von jüdaz dem patriarchen VII lieder. Got in dryüalt sant her vf erden. 7 Strophen.

427. (388«) Aber ftiüff.

Wer rosen rot zu einem crantze. 5 Strophen, ein geistliches tanziied, dessen erste Strophe lautet: Swer rösen rdt ze einem cranze ab brechen wil, ir art diu bi dem wege stät, der brech sie abe mit wiser list, sin lop daz wirt in höhen Sren schöne. 5 Der mac wol fröllch zuo dem tanze

4 ftchoene. 5 zu de crücze.

41

hüi komen dar der uns den rein getreten hftt.

Emäim^l genennet crist,

trat uns den rein her abe wol durch die ordne.

Ze vor er an dem tanze gienc 10 her tz dem tröne zeiner meit behende,

diu in lieplichen nmbevienc,

den tanz fuort er mit im üz dem eilende,

Adtoi Evä uns allesam :

wir wären alle verlorn, 15 Grist uns die muter hat ze tröste erkom.

vor langa: ztt Sibillä seit

diu in der sunne ze Röme daz ersach.

gelobet s! diu edel meit,

diu morgenroete uns troestlichen üf .brach, so et verbum caro factum est,

d6 er versüenen wolte Ewigen zorn.

freud unde wünne verlos Adam,

dar umb wart Crist von einer meit geborn.

428. (3891t) Daz rosen krenczlin fünff lieder.

Ejn rosen krentzlin wol geslagen. 5 Strophen. T 33.

429. (390^) Aber VH.

Ejn grossen strit ich vch verkünde. 7 Strophen ; vgl. T 26.

430. (391d) Aber V lieder.

Nöe der für vff sender flate. ö Strophen.

431. (392d) Aber Hl Ein rat.

0 stai'cker got gib mir gelingen. 3 Strophen. Nr. 84.

432. (393*) Aber m der vff rat.

Hab lop der meister knnste wiße. 3 Strophen. Nr. 85.

433. (394») ffie volget die Wbel VH lieder. Do abraham begünde alten. 7 Strophen.

434. (395*) Daz ander par nennet die XII gesiecht vnd leget den geistlichen syn.

Da Jacob wider kam zu lande. Eine poetische bibel, 396« das 3. par, 398» das 4. u. s. w., bricht aber unvollendet 401« ab; die blätter 402 404 sind leer and waren för das übrige be- stimmt.

6 rey. 8 rey. 10 tion zu einer. 17 suon. 22 vnd wnnd.

43

435. (405a) Etnch andere par in Regenbogen langen tone com alphabeto.

Do got in siner gotheit wolde. 3 Strophen. Vgl. 446 (414*).

436. (405<') Ein anders ym langen tone.

Ein wyser rat der wart besessen. 3 Strophen. Vgl. 411 (372*).

437. (406») Ein straffliet jn dysem tone.

Ein kalp sich vnderwant zu stygen. 3 Strophen. Nr. 86.

438. (406d) Ein prysliet V üed.

Waz heilsam wert der creftenriche. 5 Strophen.

439. (407d) Ein anders daz der tot vns vor angen sol sin. Mich wart myn mat so sere zwingen. 3 Strophen. Nr. 67.

440. (408^) Der Juden krieg VH 1yd.

Ich hass die jnden snnder masse. Sind nar 6 Strophen , für die siebente ist räum gelaßen, 409<^ steht: such sie gantz da fern mc Xiiij. Vgl. 356 (324b).

441. (409*) Volge (so!) aber VII lieder jm langen d(on). (410«) Wie got in sym ewigen wesen. 7 Strophen; vgl. M 12.

442. (411i>) Ein anders iu dysem ton von torn.

Ein adelar kam geflogen. 5 Strophen. H 20, vgl Mones anzeiger 1838, 373.

443. (412b) Ein anders.

Solt ich mit hohen fursten kosen. 3 Strophen. Vgl. 350.

444. (412*) Aber ein ander ewig wort.

Ein wort daz wonet in dem trone. 3 Strophen.

445. (413c) Ein anders von dem habnicht.

Der habe nit hat mich beraubet. 3 Strophen. Nr. 88.

446. (414>) Ein anders in dysem tone.

Do got in siner gotheit wolde. 3 Strophen. Vgl 435 (405^).

447. (414<^) Ander funff von Adam vnd sin kinden etc. Adam vnd eva wurden nacken. 5 Strophen. H 101.

416 und 417 sind leer. XLIV. 448. (418*) In regenbogen grünt wyse.

Den vier el[e]menten gab zu sture. 10 Strophen.

449. (418C) Aber IH.

Idich wil ein senger gut hie wecken. 3 Strophen. Nr. 89*

450. (418*) Aber m.

Ich wil den gast so schon enpfahen. 3 Strophen. Nr. 90.

451. (419») Aber m. '

48

Senger ich wil dir daneken geren. 3 Strophen. 452. (419b) Aber m.

Mjch fraüwt myiiB hertron aagenweyde. 3 Strophen. LDL 453. (419c) Aber fiinff.

Aye daz ist ein wort mit gantzen creften« Ö Strophen; am rande: hört nit in dysen tone. Reqre 009. Vgl. 554. XUV. 454. (420») Aber IX.

Man sol daz aae maria grflßen. 9 Strophen. 455. (420<^) £in anders in dysem.

Ich far so wyt in fremden hinden* 3 Strophen. Nr. 91. 421—423 sind leer. XLY. 456. (424») In regenbogen goldin ton.

6ot vatter sprach zu abraham. 5 Strophen. P 2i.

457. (424«) Aber fünf.

Nv merckent werde cristen hie. 5 Strophen.

458. (425^) Aber V.

Aye du keiserliche meit 5 Strophen.

459. (425d) Aber m.

6ot vnd sin ewig ewikeit. 3 Strophen.

460. (426a) aber fanff.

Johannes fron der wart entzflnt. 5 Strophen.

461. (426C) Aber ffl.

(426d) 6ot grüß fleh zuchticlichen al. 3 Strophen. Nr. 92.

462. (427») Ein anders im goldin ton. Maria hochgelopter nam. 3 Strophen.

463. (427b) Ein ander Aye.

Aye ein seldenricher nam. 5 Strophen. XLYI. 464. (428*) In regenbogen leyt don oder blawen wyß. Maria muter reyne meyt. 5 strq9hen. P 42.

465. (429») Aber VIL

Menschliches heyles ein yrspring. 7 Strophen.

466. (430») Aber f5nff.

Ich kam eins tags mir für zerran. 5 Strophen, die erste stehe als probe dieses tones hier (ygl. auch 432b) : Ich kam eins tages , mir finr zerran, ich sluoc üf herte steine, daz schoener flamme dar üz bran da mir daz lieht erscheine.

u

5 ich sach den stein d& tzen an

und sach kein lieht dar inne glän

ich d&ht: von wan hist her gesent?

daz ist ein sin so wilde.

Maniger fragt sich got nam 10 nnd von wan got s! kumen.

daz ist ein frage widerzam

nnd hringt im keinen frnmen,

er frag werz finr inn stein tet

und läz die gotheit nnberet, 15 wan sie ie was und blfpt an ent

schön in der gotheit bilde.

Wie dicke ich sluoc ann stein s6 vest,

daz fiur erglest,

hart man ez lest. 20 ez nam im aber eine rest,

dd sluoc ich aber wider dar,

gab er flammen milde.

467. (431*) Aber fünff.

£jn ewig wort daz wont in got. 5 Strophen.

468. (43 Id) Aber ffl.

Es sten drj rosen üff eym zwy. 3 Strophen. - 469. (432^) Aber fünff.

An eine tag mir für zerran. 5 Strophen. Vgl 466. XLVn. 470. (433») Dyß ist dez Marners langer ton.

Maria muter reine meit. 5 Strophen, vgl. H 125 und E 491. 508.

471. (434b) Aber ÜI.

Es wont ein worm in eyme hol. 5 Strophen. Nr. 93. Strophe 1 und 3 bei Hagen 2, 250», 15. 249^, 13.

472. (435a) Aber ffl.

Sünge ich den lüten myne liet. 3 Strophen. Nr. 94. Strophe 1 und 2 bei Hagen 2, 251, 20. 18. Vgl. 454*.

473. (435*) Ein anders die X gebot V lieder.

Wer vor der helle wolle genesen. 5 Strophen. Nr. 94. Strophe 1 bei Hagen 2, 2571», 42; 2 bei Hagen 2, 249i>, 12.

474. (jetzt 450«) ein nach 435 eingeschobenes blatt, unbezeichnet.

10 kommeD. 12 frommen. 13 in. 17 an.

45

Solt ich na vngesangen sin. Nicht liedesanfang.

475. (jetzt 450*>) Ein ander par von solicher ahentor. AU zu gesange höret spil. 3 Strophen. Nr. 964

476. (436d) Aber ffl.

E hymmel erd ee wasser wart. 3 Strophen. W 13. T 7.

477. (437c) Aber ffl.

Ny ert den er ist lobesam. 3 Strophen.

478. (438b) Aber ffl.

Wjr sollen bitten flehen got. 3 Strophen.

479. (439a) Aber ffl.

Dje maier malent an die want. 3 Strophen. Hagen 2, 246% 1—3. W 21.

480. (439^) Aber ffl.

Ich bins dez morgen rote üff brehen. 3 Strophen. Hagen 2, 247, 4. 5. 7.

481. (440*^) Aber ffl.

Got wirde vnd ere hat geleit. 3 Strophen. W 20.. M 24. T 16. vgl. Nr. 194

482. (441^) Aber ffl in mamers lang wiße von dem rfim. Ferwahsen sy der arge rüm. 3 stropheo. Nr. 97. Vgl. 452^

483. (441d) Aber ffl.

Wer kan den laten lüge erweren. 3 Strophen. Hagen 2, 252^

484. (442c) Aber ffl.

Nv ratent alle, waz daz sy. 3 Strophen. Nr. 97.

485. (443b) Aber ffl.

Mjch wondert sere ane allen spot. 3 Strophen.

486. (444») Aber f5nff.

Dje Schrift die sagt vns offenbar. 3 Strophen. Vgl. 494 (452d). M 83.

487. (445*) Ander funff von dep sacrament.

Heiliges wirdig sacrament. 5 Strophen. H 110. T 34.

488. (446c) In des marners langen don.

In seraphin hüb sich ein rat. 7 Strophen.

489. (447^) Ander VH in dysem ton der schon marner. Johannes was entüncket schon. 7 Strophen. H 43.

490. (449*) Ein anders jn dissem don.

Got sint all wunder wol bekant. 3 Strophen.

491. (450a) Ein anders von vnser fraawen.

46

Mary diu hocbgelopter nam. 3 Strophen. Vgl. ß08 (46Öd).

492. (45 1^) Ein anders flehung von der Sünde. 0 milter got dorch dinen got. 3 Strophen.

493. (4521») £in anders von spot und rume.

üerwahsen sy der arge spot. 3 Strophen. Nr. 97. Vgl. 482 (441'»).

494. (452*) Ein anders ym selben don.

Dje schritt vns seit gar offenbar. 5 Strophen. VgL 486 (444»). M 83.

495. (454*) Abentur ein anders.

Svng ich den lüten myne liet. 3 Strophen. Nr. 94. Vgl. 435*.

496. (454^) Von vnser frattwen in dysem ton.

Hoch sach ich in des hymmels tron. 3 Strophen.

497. (455») Aber V ym selben don.

Dje samenüng in seraphin. 5 Strophen.

498. (456») Von vnser frauwen die loyca.

Wer wißlichen dörch sinen münt. 7 Strophen. T 18.

499. (457^) Ein anders gedr[e]it jn dysem ton.

Johans vff gottes brttste lag. 3 Strophen. VgL 504 (461*). P 9. T 13.

500. (457d) In dysem ton von Jherüsalem.

(458») Ejn stat heisset iherüsalem. 5 Strophen.

501. (458*) In dem selben tone.

Ave du oberister bort. 7 Strophen. .Hagen 2, 257*; vgl. H 97; und K 513. 515.

502. (460*) Aber V ym selben ton.

Got vatter sänt sin sön selb her. 5 Strophen; vgl. M 74.

503. (461i>) Ein ander par.

Ave du liechter hymmel van. 3 Strophen. Hagen 2, 247'>, Ö 7.

504. (461*) Aber VE jm langen marner.

Johans vff gottes brüste lag. 7 Strophen. Vgl. 499 (457i>).

505. (463*) Ein anders von vnser frauwen.

Es swebt ob hoher kunst ein stem. 5 Strophen.

506. (464») Aber IX lieder von den VH kunsten jn dysem tone. Es sassen wyser tochter vier. 9 Strophen. VgL Hoffmann,

Wiener handschriften s. 251 (95).

(464*) Wend vmb II bletter da stet die sehste kunst Aris- metica mit dem nachgende (.vgl. 466c).

47

*

507« (465«) Item Y lieder jm langen marner. Got der beschaff vier element. 6 Strophen.

508. (465d) £m anders.

Maria hochgelopter nam. 3 Strophen. YgL 491 (450*). 466c am rande: gehört hin für (vgl 4644).

509. (466^) Dyse zwey lieder megent wol gesungen werden nach dem forworff am dritten plat vor appocalipsi (d. h. nach 510).

Es spnehet manger zwar ich bin. 2 Strophen. Nr. 100.

510. (467d) ander furwurff V lieder.

Ir Singer tichter mercker gut. 5 Strophen.

511. (468«) Ander syben lieder apockalipsim Im langen marner. Apockalips die heymlicheit 7 Strophen.

512. (469^) Ein anders jm langen marner. Got ging sinem vatter her. 3 Strophen.

513. (470^) Ein anders ym langen marner. Aye du hochgelopter stam. 3 Strophen.

514. (470d) Ein anders in dysem.

E hymmel erde wart gemacht. 3 Strophen.

515. (471^) y lied eyn ave ein anders ym selben (so!). Ave du hohe hymmel glock. 5 Strophen.

616. (472®) sacrament

Got sach sin ding gsr eben an? 3 Strophen.

517. (472^) Ein anders vom glauben ym marner. (473*^) Ich gleub in got der ewig ist. 3 Strophen.

518. (473C) Ein anders von drifaJt(ikeit).

Dry stunt ein got dry namen her. Bricht 474<^ in der achten Strophe ab : such hinder sich am nunden blat uf.

XLYIÜ.519.(475*) Der Propheten dantz ein eygengeticht dez mamers. Ich lob ein meit üb' all lant. 3 Strophen. Die erste Strophe, die auch M 198* steht, lautet:

Ich lobe ein meit übr alle lant, diu ist uns allen wol erkant, Martä so ist sie genant die engel diennt ir allesant, 6 dar zuo daz himelrtche.

-^

1 aber all K. 3 jnä ist M. g. M. 4 dient K. ir dint dj engel t. M. 6 reichw M.

1

48

Sie treit ein wolgeziert gewant,

diu weit diu st^t in irer hant.

von Orient biz occidant

man doch kein werder maget vant: 10 nieman ist ir geltche.

Sie ist von art ein edel stam,

hern Dayit und hern Abraham,

swaz ie verworhte Ev und Adam,

daz widerbräbte ir reiner säm. 15 sie ist der busch vor Moyses bran

und er sich dar nach nie yersan.

der busch der bran schön über al

daz im wart nie kein bletlin val.

sie ist des hcechsten gotes sal, so ir güete erhillet berc und tal.

sie ist diu meit

diu gote beheit,

da von man singet unde seit.

ir lop ist breit, tb sie ist beteit

ze tröst der armen cristenheit.

wir suln ir wol getrouwen,

der höchgelopten frouwen,

daz wir sie ane schouwen. so in weiden und in ouwen

ir lop ist unverhouwen.

den süezen himeltonwen

wolt sie ze uns emouwen

umb unser sfinde rouwen

6 wol gesniten.M. 7 ez stet d. werlt M. 8 dy sobcidant M. 9 man y hoer jonkf. fant M. 10 niemant K. ez war ny ir M. 11 eis edeln M. 12 her-her K. Dairtt fehlt M. 13 verwurckt ef K. daz vns v. eva M. 15 moyse M. 16 wsj hy der noh t. M. 17 hasche K. schön fehlt R. 18 dar an w. M. 20 hehillet K. ir schein durchlewcht M. 23 von der man singe M. 24 25 vertauscht M. 27 t. in aller er. M. 29 fehlt M. 80 81 vertauscht M. 30 anff erden vndy nawen M. 31 preiß M. vnverbnwen K. 32 33 ir loh ward ny vol pawen. dw himel reichez frawen M. 33 hernuwen K. thn dich zu M. 34 fehlt M.

49

85 herabe in diz eilende, gib ans Maria reine meit ein sselegez ende! XLIX. 520. (476^) Dyß par stet in maroers guldin tone vnd sagent die meinster d^ (1. daz) der meyster. s. (d. h. scilicet) mamer nust (1. niat) me habe gemacht dann dyss par doch Tint man me herynne in etlicher nach sengeticht (1. oachsenger ticht).

Ir schauwent an die cleyn ameyß. 5 Strophen. Hagen 2, 236*, 1. 2. 4. Nr. 101.

521. (477*) Ein anders in mamers guldin ton vom sacrament.

Heiliges sacrament so her. 5 Strophen. L. 522. (478*) Dyß ist in dem Ynherkanten tone magistri. s. scriptoris hnius libri vnd sint die LXXII namen vnser fraaweu der da keins me dar jnn hat gemacht von der wirdikeit wegen dyser namen Aber die meyster zn nnrnberg haben j par oder XU dar ynn gemacht Dyse uamen worden vnser lieben frauwen geben von dem heiligen (s o !) vnd die der heilige theophile in sine wnnder zeichen sach vnd worden geoffenbaret einem seligen bischofe von sclavonia In.solicher wyse wer sie all samßtage spreche vor yrem bilde mit einem gantzen für- sacz ynd nach ydem namen eyn ave maria dem wirt die maget vor sinem ende herschynen Sie fant dyser dictator zu regenspurg Im taeme an einer tafel cum talibns verbis super scriptis.

Ich singe (darüber v) gerne (es stand also) lyse. L 2. 5 Strophen; die erste lautet:

Ich sunge gerne Itse in unerkanter wtse, ob mirs got gan. dar zuo^beger ich stiure, 5Mariam die gehiure die mofe ich an. nu hilf mir meit behende, daz ich vollende minen muot, wie mir kam tn geflozzen 10 Heiligen geistes flamme, hilf, Jessd edel stamme, mir wonen bL

35 uf d. K. 36 fraw dein genad vns send M. ie]gz K. 8 Tolland den u^eii. . 10 goistz.

MelstarUoder. a

50

ein aoyanc aller seiden,

gib mir mfn Sünde ze melden, 15 s6 wirde ich fri.

din stiure du mir sende,

hilf daz min ende werde guot:

so singe ich nnverdrozzen.

Wan got hat dir gegeben 20 zwen nnde sibenzic namen h§r

mit hüfe und rate heiligen geistes fiare :

die sach der guot Theophil^

in wanderzeichen Marie

gar offenbar bewseet mit dem engel.

6 liehter lilgen Stengel,

nim nnser war,

gib bezzeronge im leben,

hilf uns ze freaden immer mer so mit diner gnaden stiure. 523. (479») Ein anders in dysem tone.

E hymmel wart beschaffen. 5 Strophen. LI. 524. (480*) In marner kiircze oder hofedone.

Ich mercke daz die sonne. 9 Strophen. Nr. 102. 103. Strophe 5 und 6 bei Hagen 2 , 243 , 3. 2.

525. (481C) Ein pryßliet ÜI.

Ich rat uch werden frauwen. 3 Strophen.

526. (482») aber IIL

Got in driualt ein wesen.' 3 Strophen. 627. (482c) Aber IE.

Es stet ein tom vff sulen. 3 Strophen.

528. (483«) Aber funff.

Wer kürtzowilen welle. 5 Strophen. W 11.

529. (483*) Aber ftinff.

Mjr sagt ein czwyfelere. 6 Strophen. Nr. 104. Strophe 1 und 2 bei Hagen 2, 245b, le. 244*, 9.

530. (4840) Ejn keiser sassz zu Rome. 12 Strophen. W 15.

531. (487») Aber ander im kurczen marner.

15 wurd. 20 ynd. 21 rat h* geistz. 23 wmm^rxeichen.

51

6ot der hat michel wander. 7 Strophen. 532. (488*) Von vnser frauwen I par.

Jhesns da wonderere. 4 Strophen. Nr. 102. Strophe 1 and 3 bei Hagen 2, 242, 1. 3. 489—491 sind leer.

lü. 533. (492*) In melster Canrades von Wirezbarg aaspis. HojQfart ist worden also groß. 3 Strophen. Gedrackt im maseam für altdeutsche literatar 2, 206.

534. (492C) Ein anders.

Ach junger man ich lere dich. 3 Strophen. Maseam 2, 208.

535. (492^) IX von der bychte.

Merck sunder arm ich gib dir 1er. 9 Strophen. Museum 2, 210.

536. (494^) ein anders im aspys.

Ich lag eins nachtz in slaffes gier. 2 Strophen, in der hand- schrift eins mit dem folgenden. Nr. 106. Museum 2, 215;

537. (494c) An luten halb die gottes craft 5 Strophen. Nr. 107. Museum 2, 216, aber nur die beiden ersten Strophen. Strophe 1 und 2 bei Hagen 2, 326, 5. 6.

538. (495^) Ein anders in dysem tone.

Asspis ein slang geheissen ist 4 Strophen. Hagen 2, 825, 1—4. Nach der Eolmarer handschrift im museum 2, 218.

539. (495d) Ein anders die X gebot.

Welch man sin leben one 8pot. 3 Strophen. Museum 2, 220.

540. (496«) Dz ist Ein ebich oder loyca in dysem ton,.

Jvnck man hab got vor äugen nicht. 3 Strophen. Museum 2, 222.

541. (496^) Ein furwurff in dem tone.

Wer tichten singen sprechen tut 3 Strophen, Museum 2, 224. W 130.

Lm. 542. (498*) In Gunradz von wirczburg Morgenwyse.

Ave Maria kusche maget stete. 3 Strophen. Hagen 3, 337, Strophe 18. 17. 12.^

543. (498C) Aber VH lyeder etc.

Ave Maria iemerlichen smertzen. 7 Strophen. Hagen 3, 337, Str. 11 etc,

544. (500^) Ein prysüe.

Wo wart ie bessers ie vor vngemüte. 3 Strophen. Nr. 105. Strophe 1 bei Hagen 2 , 329 , 6.

52

545. (500c) Ein anders von der snnde.

Snnder will du von dinen sunden keren. 3 Strophen.

546. (501») Ein anders vff den syn.

Das mer dz ist ein vrsprag aller bnmnen. 3 Strophen.

547. (501«) Aber dru von der gebort.

Ich lob die znknnft nacht nn far von hynnen. 3 Strophen.

548. (502») Ein prysliet.

Ich sol die reinen zarten franwen grüßen. 3 Strophen.

549. (502^) Ein furwurff in dysem ton.

Man sprichet alles zn mir ich sol singen. 3 Strophen. Nr. 106. W 91, 1. 2. 4.

550. (502d) Von der dryvaltikeit in d(ysem ton).

Ich weiß dry forsten sint in eyr geliehen. 3 Strophen.

551. (503**) Aber V lieder die daz lyden hermanen.

0 Maria ich man dich diner leyden. 5 Strophen; vgl. T 9.

552. (504*) Ein ander Ave Maria.

Ave maria hilff daz mir gelinge. 2 Strophen.

553. (504«) Ein ander parchi.

0 Maria ich man dich hymmel franwe. 3 Strophen.

554. (505») Hie volgent XL Ave maria in der morgenwyse.

Ave maria got in ewikeite. Hagen 3, 337« ff. 40 Strophen.

555. (510») Ein prysliet.

Got grüß min liep in trugen ich sie meyne. 3 Strophen. Vgl. H 33.

556. (511») Ein anders von de kargen.

Eins mals ein riehen kargen daz bevilte. 3 Strophen. Nr. 110. Strophe 1. 2 bei Hagen 2, 828, 5. 7.

- LIV. 557. (512») In Gunrads von wirczborg nachtwyse Alij dicont esse In frider(ich) von suneburg snße don.

Ave ich lob dich reine meit. 3 Strophen.

558. (512i>) Ein anders in dysem ton.

Ein cleynes kint weinen began. 3 Strophen.

559. (512o) Ein anders in dysem ton.

(512*) Dje maß ist zallen dingen gut. 3 Strophen. Nr. 108. LV. 560. (514») In cunratz von wirczburg kurcze oder im werden don.

Dez soltu dein geniessen. 3 Strophen. Nr. 112. 661. (514*) Ander ffl.

Ich wil den senger schauwen. 3 Strophen. Nr. 113.

63

562. (514<>) Ein anders in ijsem tone de (sol) krieg Marie mit xpo vmb den sonder.

Eent ir von got zu rechte. 13 Strophen.

563. (515^) Ein anders jn dyse tone.

Ich pmeff es by dem swane. 5 Strophen. Vgl. Albrecht von Halberstadt, einleitung s. CCLIX; Hagen 4, 507. H 120. LVI. 564. (517») In Cunrads von wirczburg hoflf don.

Waz in dem paradys ie wart gebildet vnd gemachet. 8 Strophen. Nr. 114. Strophe 2 bei Hagen 2, 331» 7. W 93,

565. (517«) Item fünf lyder von fünf tagenden,

Demut die bringet mange tugend alz ich ach wil (wil roth zwischengeschrieben) betüten. 5 Strophen. Nr. 115.

566. (518^) Drin von vnser fraawen.

Maria mater vnde meit der engel keyserynne. 3 Strophen.

567. (518d) vn lied in dysem ton von der verlornen zyt.

Wie gern ich mit vogelen sänge frolich an dem morgen. 7 Strophen. Nr. 116. Strophe 2. 3. 4 bei Hagen 2, 333, 19. 20. 18.

568. (519d) Ander dra in dysem ton.

Got herre was do wanders an dir selber hast geschicket 3 Strophen. Dsuin ein eingefügtes blatt mit 2 Strophen. Dyß lieder sint funff vnd ist Got herre waz daz ander vnd diß daz erste Uil cluge meinster sprechent daz sie neme michel wander. Im ganzen 5 Strophen. . Nr. 117. 2. 3. W 95, 2. 3.

569. (520b) Ander HI in dysem tone.

Dez hymmels wirt der hell ein vogt det schin den vngerechten. 3 Strophen.

570. (520*) V lieder von vnser fraawen die goltblame.

Maria mater vnde meit waz dir von allen zangen. 5 Strophen.

571. (52lc) Ander V git der meister der weit arlaap git.

Sich weit ich han gedienet dir so ich all beste knnde. 5 Strophen. Nr. 118.

572. (522«) Ein anders heysset daz wytzyg ey.

Wyslich gedencken sol ein man der sich nit gern let treffen. 3 Strophen. H 65.

573. (523*) Ein furwarff in dysem.

Mich mawet daz der meister kanste noch vil manger leezet. 3 Strophen. Nr. 119.

574. (523<^) Ein ander straffliet.

54

seyten noch rore 'nymmer rylich lop erclinget. 8 stropben. Nr. 120. W 90.

575. (524*) Von Incifers ewyp vnd jrn tochtem.

Do lacifer des erst^ von dem hymel wart Verstössen. 5 Strophen.

525 ist leer.

LVn. 576. (526*) In meinster Canratz von wirczeborg blawg tone.

Er mag vil lichte witze han. 3 Strophen. Nr. 121. 577. (526c) Ein anders jm blaen ton von vnser franwen.

Mary da hochgelopter nam. 3 Strophen. Vgl. 579 (528*). P 22. 678. (527») Ein ewig wort in dysem ton.

Ich lob die rejmen Wortes craft. 7 Strophen. 579. (528*) Ein ander par jm blawen ton.

Marya hochgelopter nam. 5 Strophen. Vgl. 577 (626«). P 22. 529 ist leer. LVm. 580. (530*) In des Eanczlers hohen gülden tone.

Was wird vnd hoher eren. 3 Strophen. Nr. 122. Vgl altd. bl. 1, 383.

(530<^) In dysem hohen galdin canczler mag man singen all die II die lieder dye im gülden canzler gent der ist nn herlich hoch vnd swer Aber hienach ist genotiert ein ander tone in dem selben gemess der ist nn (1. vil) senfter vnd saßer za singen da man dar mer' teil alles gesang jnn singet daz in eanczlers guld(en) Done stet.

581. (530^) Johannes in dem trone. 3 Strophen. Nr. 123. vgl. P 45^

582. (53 1*») Ein anders von den VII karfarsten. Als nu daz rieh vorware. 7 Strophen.

583. (532*) Ander IX lieder von der gebort.

Ein wechter saß verkündet. 9 Strophen. L 1.

584. (533<») In dysem ton ein ewig wort.

Ein wort in der dryaalten. 5 stropheü. L 1. H 96.

585. (534*) Ander fanfe in dysem ton ein ewig wort. Oot wont jn got mit crafte. 5 Strophen.

586. (534d) Aber V in dysem tone.

Got waz mit got alleine. 5 Strophen.

587. (535c) Ein anders HI lieder.

Do got jm höchsten trone. 3 Strophen.

588. (535^ Ander syben lyder.

55

Her durch die hymmel prehen. 7 Strophen. 589. ^536d) Item in kanczlers langen tone 9 par von vnserfrCauwen).

(537^) Daoid din blick sint wordmi. 9 Strophen. UX. 590. (538>) In des kanczlers hofdone.

Ich weiß ein keiserliche meit. 5 Strophen, die erste laatet: Ich weiz ein keiserltche meit der tugent st^t in ^ren cleit: grdz lop hat got an sie geleit, geist vater sun und Criste, 5 Verslozzen in der gotheit rät ir kiasche minne der trinität, da von clsßrltch geschriben hat Johans ^wangeliste, D6 er durch sach der tr6ne vach 10 in gotes tougeDle,

dd er sich dnrch die himel swanc ^

und im ein kinsche maget wanc, ir reinez herze ein umbevanc clär aller wandel frie. LX. 591. (539*) In des kanczlers snßem done.

Frau mynn geturet sy din nam. 5 Strophen. Hagen 3, 454 aas der Kolmarer handschrift.

LXI. ^92. (540«) Gesang in dez starcken Boppen hofedon. Ich weiß nit ob der hymmel hanget oder sweb. 5 Strophen. Strophe 2 bei Hagen 2, 380, 13. Vgl. 612 (556»).

593. (541») Aber ffl.

Ich gloüb in got der ye was vud almechtig ist. 3 Strophen. Auch 569b.

594. (541d) Aber ÜL

Da got in sinre hohen werden gotheyt saß. 3 Strophen. Auch 557^

595. (542b) Aber HI.

Vor gotz thron http sich ein gespreche breyt. 3 Strophen. Bearbeitung des gedichtes Sich hüp vor gotes tr6ne ein gespr^he schöne erlösung s. IX— XXv W 64.

596. (543») Aber funff.

Maria koniginne hoher heyles funt. 5 Strophen. Vgl. W 6^.

597. (544a) Aber m von vnser franwen.

56

Ave maria hohe h3rmmel keyserin. 3 Strophen. 698. (544*) Aber m.

Bescheiden mensche stant zu mess . andechticiiche. 3 Strophen.

599. (545<i) Aber lEL

Ob vz zwelff landen were gebom ein werder helt. 3 Strophen. Hagen 2, 382», 21. Str. 2 = 2, 377», 1. Vgl 624 (565^).

600. (546») Aber m.

Ich kam gegangen by ein ^^asser vff ein lant. 3 Strophen. W 132.

601. (546d) Aber IE.

Geselschaft die ist gut an manicher stat. 3 Strophen.

602. (547b) Aber m.

(547<^) Uon sinem home der einhorne ist genant. 3 Strophen, die dritte bei Hagen 2, 397», 7.

603. (548») Aber HI.

Ein Byspel daz bezüge ich mit den heyligen wol. 4 Strophen. W 132, 1.

604. (548d) Ein pryßliet.

Es lebt uff der erden nit bessers dan ein reines wip. 3 Strophen.

605. (5490) Aber HI.

Ich sOnge gern der eben wolt mercken mich. 3 Strophen.

606. (550») Aber IX in boppen hoff etc.

In engeis wiß der tfigent bild entrichten kan. 9 Strophen.

607. (55lc) Die syben zyt in (551*) dem starcken boppen X lieder. Cristiner mensche mercke dine wirdikeit. 10 Strophen.

608. (553^) Aber funff.

Ach sele min sit dich nach ym gebildet hat 5 Strophen.

609. (554b) Aber IH.

Ach süsser got wie lange sol ich din enbem. 3 Strophen.

610. (554*) Aber DI.

Maria waz man wunders von dir hat gelesen. 3 Strophen.

611. (555b) Aber m.

Got herre vatter vnser küng in hymmelrich. 3 Strophen.

612. (556») Aber V.

Des hohen großen starcken nberwnnders krafffc. 5 Strophen. Str. 2 bei Hagen 2, 380», 13. Vgl. 592 (540»).

613. (556*) Aber m.

Wer fuge kan dem ist er vnd lop beschert. 3 Strophen. Nr. 124.

57

614. (557b) Aber EL

Do got in siner wnnderbernden gotheit saß. 3 Strophen. Vgl. 5414.

615. (558a) Aber V.

Des wundert ynd herbarmet aach Ton hertzen mich. 5 Strophen.

616. (559») Aber DI y boppen tonn.

Gdomon ist ein dier von alsolicher art. 3 Strophen; vgl. W 57.

617. (5Ö9C) aber VH.

Ir Priesters nam ich lob vch vmb die reinen wort. 7 Strophen.

618. (560d) Aber VH.

Do got uff erden ging williclich in aremflt. 7 Strophen.

619. (562i>) Aber VH.

Ir leyen nement war ir hant vor ach ein buch. 7 Strophen.

620. (563*) Aber dry.

Ich wil ach von der messe kflnden aue far. 3 Strophen.

621. (563^) Aber IH.

Got vatter vnser der da bist in de hymmelrich. 3 Strophen.

622. (564i>) Aber ÜI.

Got was uff erden hie des menschen val bekant. 3 Strophen.

623. (564d) Aber ÜI ym boppen von lU fogeln.

Dridittius ein vogel heißt vnd fürt ein her. 3 Strophen; vgl. W 57.

624. (565b) Aber IE.

Ob sich in landen gen5men wer ein helt. 3 Strophen. Hagen 2, 382, 21. 22. Str. 3 = 2, 377», 1. Vgl. 599 (545©).

625. (566a) In Boppen hoff don daz mag man auch in disem langen ton singen.

Got hat gewurcket wunderlichen mauigfalt. 9 Strophen. W 34 : Müglin.

626. (567<^) Aber m jn dissem ton.

On anbeginn gotlich gewalt gewesen ist. 3 Strophen.

627. (JSöSb) Aber ÜI.

Adam der kam in angest vnd in große not. 3 Strophen.

628. (568^) Ein anders jn boppen hof don.

Got hat ym selb vff erd dry fogel vsserkom. 3 Strophen.

629. (569*) Aber m vom glauben.

Ich (fehlt glaub) in got der ie was vnd almechtig ist. 3 Strophen. Vgl. 593 (541»).

r

58

630. (569^) Ein andersz in dysem.

Milt ynd erbermde gab vns hie den höchsten rat. 3 Strophen.

631. C570C) Andere V lieder.

Dry Orden in der weite sint der zwen sint blint. Hier nar 3, bei den beiden letzten auf bl. 415 und 432 verwiesen , 571*

632. (571*) Ein anders von armut ynd huser. Uerfluchet sistu uberige aremut. 3 Strophen. Nr. 125.

633. (5710) Ein anders von vnser fr(auwen).

Maria mnter vnde hocfagelopte magt. 3 Strophen. W 133. H 142.

634. (572*) In dysem tone VII ave maria.

Ave maria mttter aller selikeit. 7 Strophen. Hagen 3, 405*, Poppe.

635. (573*») Ein anders von vnser fr(auwen).

Maria muter hochgelopt gedencke myn. 3 Strophen.

636. (573*) Ein ander par von vnser frau(wen).

Uff erden wart kein (574*) fraawen name nie so zart. 3 Strophen.

637. (574«) Aber V von der gotheit.

Got was ie got vnd ist ymmer on ende got. 5 Strophen. Mit den ersten werten beginnt das bekannte gedieht von Sibilien- weissagung.

638. (575*>) Ein anders vom spieler.

Wolt ir nu hom wie ein mynner eim spieler clagt. 3 Strophen. Nr. 126. Auch im cod. germ. mon. 444, bl. 141*.

639. (575*) Ein anders in dysem.

Aach junger man wie dunckest dich so synnentrich. 3 Strophen.

LXII. 640. (577*) Hie volget meinster Heinr(ich) von Mü- gelins gedichte zu erst in sim langen tone.

Wer tichtet vnd gesach nie warer kunste grünt. 7 Strophen. Die erste lautet:

Wer tichtet und gesach nie wärer kunste grünt,

ob sin gesang von meister strafen wirt verwnnt,

so stSt sin ticht in schäme sunder were.

Waz die natüre leukent, des enberen müz 5 mensch unde tier : daz vorchte nicht Ycarius,

des must er sterben in dem wilden mere.

Er flog und was kein vogel nicht,

h^r Dadalus im smitte daz gefider.

wie hdch ein man sin zimmer rieht,

x-^

59

10 (d ktmste pant, so müz ez vallen nider.

6 wer von gote singen sal,

den mensche nie begreif in sinen sinnen,

Wirt im sins herzen stfg zu smal,

sin val ist hoch üz vaischer konste zinnen. 15 er sol ein wärer meister sin, wil er für forsten tichten.

ir milte rtchet wäre konst

nach adels gunst:

welch man nicht rechter knuste kau, der yisch im wäge sichten. (18 die hs. sycht yn.) In der dritten Strophe heißt es:

In siuer langen wlse von dem himels ort

spricht Regenboge, der an stm (hs. sin) tichte st^t vermort,

Sit er nie ort gewan in stnem reife.

641. (578c) Aber VI.

Den himmel got geseczet hat in wares zil. Sind nur drei, itrsprünglich waren die 3 nächsten mit hinzagerechnet. W 42. -

642. (5791») ein anders.

f^n richter het so lang gebicht au einer stat 3 Strophen.

643. (579^) Aber in muglings langen ton.

(580*) 0 junger man wiltu hau yii gesunder tag. 3 Strophen, But diätetischen regeln. '

644. (Ö8ÜC) Aber ffll.

Go ist daz wort in dem sich- weut der speren achs. 3 Strophen.

645. (581^) von dem sacramente in (ausgestrichen, am rande: gehört zusamm).

Mjch wundert wie daz brot wirt gottes licham her. 3 Strophen. Aach ^94».

646. (582*) Aber HI in dysem tone.

Wjp adel ere die dry milt getichtet hat. 3 Strophen.

647. (582C) Aber m jn disem tone Ein straffe (582d) der vn- vorsichtigen.

Dv wiser spar mit nicht daz heil der sele din. 3 Strophen. W 40.

648. (583^) Aber VII in disem tone von den syeben fryen künsten. Dje erste frye kunst gramatica genant. 7 Strophen. W 35. .

649. (584^) Hie volget jn dysem ton abentürlich gesang exempel jsöpy.

Ejn esel fant eins lewen hflt er zoch sie an. 3 Strophen.

60

MüUer 1—3. W 54

650. (585^) Ein ander exempel aber HI.

EjD herre fromden hünden gerne gab sin brot. Müller 4—6. W 60.

651. (586») Ein ander exempel VII lieder.

Ejn fuhs ein wolff ein esel gingen var den walt. 7 Strophen, im ganzen 5 fabeln. Müller 7. 8 (str. 1. 2). 10—12. W 58.

652. (587e) Diß ist ein brys liet aber in in disem tone , am rande roth : am dritten blat gebort darzu O.

0 werdes ¥dp sieb stetter eren spiegel an. 8 Strophen. Die Verweisung am rande soll sich wohl auf das vorige lied beziehen.

653. (5880) Ein anders in dysem ton.

Unwyser arczt bistn veraffet vnd verganst 3 Strophen, lehren was ein arzt wißen solle. W 37.

654. (589a) Dyß gebort hinfür 9 (vgl. 65Ö).

Eym hnnd geschach den sammer lang von banger we. 3 Strophen. Nr. 127. Strophe 2 = Müller 11; 3 = M. 10. Die dritte Strophe etwas abweichend von Müllers texte, dagegen 587». (vgl. 651), wo sie aach vorkam, genauer stimmend.

655. (589c) ein anders (am rande: V lyder I sunder par).

Ein ander abentnre wol ist mir bekant. 5 Strophen. Nr. 125. In der vierten Strophe 590* abbrechend, wo steht: Am fanften plat 596 (fortgesetzt 594*).

656. (590») Ein anders von farsten.

Ir kung ir keyser farsten herren daz betracht 3 Strophen. W 53.

657. (5900) Ein anders.

Ein wolff der ging zu bicht alz ich vernomen han. 3 Strophen. Der wolf beichtet, es wird ihm aaferlegt kein vieh mehir zn essen, da trifft er einen esel and erklärt ihn für einen bansen, dann eine sau, die er als krebs verspeist. Vgl. Reinhart Fachs s. 321.

658. (591») Diß sint XV liede von der messe.

Nym war du vngelerte frau vnd auch du man. 15 Strophen. W 23 : Poppe.

659. (5930) Ein anders von den fursten vnd priestem.

Ir fürst ir hern ich wil ach straffen sunder wan. 3 Strophen.

660. (594») Ein anders sacrament.

Mich wandert wie dz brot wirt gottz lichnam her. 3 Strophen.

61

Vgl. 645 (Ö81b).

(594d) Dyß hört her hinder V bletter 459 (vgl. 655). 661. (595*) Ein anders von eim ubeln wyb. Der tafel zansenn herren sprach sag meyster myn. 3 Strophen, die erste gedruckt im altd. musenm 2, 196.

LXin. 662. (596*) Von jüngerer hand Im kurtzenn mügling drübergeschrieben.

Wer na der bybel buch. 39 Strophen, übersieht der biblischen bücher. Vgl. Hoffmann, Wiener handschr. s. 252.

663. (599<5) ffie volgen XVIU lieder in dysem tone von den XU zeichen vnd den ^11 planeten Wie die mentschen darnach genaturet sint.

Wer zuht den meyster für. J8 Strophen. Vgl. Hoffmann, Wiener handschriften s. 251 (94).

664. (601^) Nu volgent hie die syben knnst in dysem tone mit andern VII künsten in gezogen sint XV lied.

Gramatica die lert. 15 Strophen. W 65.

665. (602C) Ein pryßliet von frauwen.

Mich wandert wie mich hat. 3 Strophen. W 8.

666. (602d) Ein ander pryslie'd.

Wann sich verbirget no. 3 Strophen.

667. (603b) Von den guten vnd vngüten wirten IH in dysem ton. Uns sagt der meyster list. 3 Strophen. W 5.

668. (603c) Nu fahet an der hört in dysem tone Vnd heysset vnser lieben frauwen tüme Vnd sint über die LXX lieder die alle vnser frauwen lobet.

Was ie die meister han. 70 Strophen. W 52. Auch in der Heidelb. hs. 356, bl. 103i).

(610*) Hie hat ein ende Der tume von vnser frauwen Her vnder sint vermischet dry par von der barmherczikeit gottes vnd märie.

669. (610*) Item volgent aber IIÜ par von vnser frauwen jm selben. Lob in gesanges blut. 4 Strophen. W 51. Vgl. Hoffmann,

»Wiener handschriften s. 251 (91).

670. (612a) j par von der sach der pestelenczen zyt. Wer wil nu wissen dz. 3 Strophen. W 49.

671. (612^) Von fursten vn edeln dyser weit. Ir edeln seht wie stat. 3 stropben. W 3.

672. (612c) Ein ander par.

(612d) Dem edeln wol an stat. 3 Strophen. W 4.

62

673. (613a) Von vnrechten richtern.

Den richtern ninive. 3 Strophen. W 50,

674. (613b) Dm ding sol wir hassen.

Her salomon der spricht. 3 Strophen. W 6.

675. (613<)) Ein par von den mechtigen vnd edeln. Der lewe hat dry art. 3 Strophen. W 7.

676. (614*) ein ander par.

Marcus zu Rome slug. 3 Strophen. W 2.

677. (614i>) Ein ander par.

Saturnus daz vemam. 3 Strophen. W 2, 4.

678. (614c) Wyder die win liephaber Aber III. Lyens (so!) der was ein got. 3 Strophen.

679. (614*) Von zorn hoffart vnd rum.

äytame mit gefer. 3 Strophen. Albrecht von Halberatadt s. CCXLVn.

680. (615b) Ein ander par dem gelich.

Her Dadalas genant. 3 Strophen. Albrecht von Halberst. s. CCLV. W 66.

681. (615c) Von straffe der fleischlichen mynn. Durch mynn gein kriechen kam. 3 Strophen. W 9.

682. (615d) Ein prysliet.

Danes ein maget was. 3 Strophen. Albrecht v. Halberstadt s. CCLm. W 2 , 13.

683. (616») Waz wyb kommers bringe vnd auch frod(en).

Da demophon genam. 3 Strophen. Albrecht v. Halberstadt s. CCXLIV. 617 ist leer.

LXIV. 684. (618*) In meyster heinrich von mugelin Traum tpn. Einen gecronten reyen. 3 Strophen. W 47.

685. (618e) Ein ander par von der drifaltikeit. Kern schale mit dem stamme. 3 Strophen. W 47.

686. (619*) Ein ander par von der engel val vnd dem h(eil.) crucz. Do in der flammen tiegel. 5 Strophen. W 47.

687. (619c) Von der forsten liep zu dem volk. Do decius der keyser. 3 Strophen.

688. (620*) j par von der liebe der knecht gein den harren. Marcus dorch bruch gerüffen. 3 Strophen.

689. (620^) Ein anders von vngluck.

Dea meres vnd der erden. 3 Strophen.

63

690. (620d) Von mentschlichem blatvergjeß. Do gern der Romer here. 3 Strophen.

691. (621*) Von gytikeit der zytlichen guter. (621i>) Da gar was one kerge. 3 Strophen.

692. (621^) Von vndanckparkeit.

Wie dick karthago loste. 3 Strophen.

693. (622*) hieher gehört wie der flammen tiegel.

Ein anders ym träum ton vnd ist über krönte rey. W 56. Gar überkront mit synnen. 13 Strophen, wovon ich eine als probe dieses tones gebe:

(623*) Das heilig grap zu were den cristen wirt bekant, zu ylen über mere heyß er tutschem laut 5 die cristenheit zu lobe, der dobe

heyden gewalt hertrang. Gar schon an eynem bäume sin schilt gehencket wirt, 10 an sines astes zäume, der grünet vnd gebirt der cristenheit zu ere, sin spere

neigt über schiltcs rant. 15 Der Juppiter gar sunder wer

sich vmbesweiif nach lauffes ger XU jar nach sines geistes 1er, da mit er bricht Satumus sper so jn sines lauffes stranck.

694. (6231») Ander III in dysem ton.

Her künftig von sant annen. 3 Strophen. W d5.

695. (624*) Wer^und straffen sol oder nit. Wer mit der lere vnde. 3 Strophen.

696. (6241») £|i| ander par von vnser frauwen. Maria von danide (darüber e). 3 Strophen.

697. (624*) Aber V lieder von vnser frauwen. Got gotlich hat genomen. 5 Strophen.

64

LXV. 698. (626») In meister heinr(ich) von mngelin grün ton. Wilt du mentschen art. Ö Strophen. H 128. Vgl. Hoffmann, Wiener handschriften s. 250 (83).

699. (626^) Ein furwnrff in dysem ton.

Wer wil rechten sang. 3 Strophen, die erste lautet:

Wer wil rechten sang

lernen, merken, Sterken

aller wlse gang,

der sol die rinien meisterlichen trtlten, 5 Schön die süben zal

in allen wlsen brisen,

lenken iren val

und hovelich probieren vor den lüten,

Nicht guten sangg verschroten: 10 des sint die valschen senger gar behende,

an Silben und an nöten

daz under zwolven einer nicht erkenne.

man sol iglichem töne

4

helfen nach sinem rechten. 15 manger singet nach wäne und wil die kunst ervechten, mit Urlaub ich daz sprechen sol: ich wil üch gut gesang vil baz betüten.

700. (627^>) Ein ander furwurff in dysem tone. Sang vor aller kunst. 3 Strophen.

701. (627^) Ein par von vnser franwen gebart. Aller seiden trift. 3 atrophen.

702. (6281») Von priesterlicher ordenunge etc. Höchster wirde bort. 3 Strophen.

703. (628c) Ein anders von gutem bilde furtragen. Syt byzeichen 1er. Sf Strophen.

704. (629a) ^^^ anders von manheit vnd danck der dinst. Da kung hanibal. 3 Strophen.

700. (629c) Ein par wie man nit in vntugend verharre.

Wyß die reblin birt. 3 Strophen. LXVL 706. (630*) Dez munchs zarter don.

Her got almechtig dry person. 5 Strophen. Vgl. altdeutsche blätter 2, 347 (40). Ich gebe eine Strophe als probe:

65

Maria, wie gar fro du bist daz din kint Jhesus Crist zu hymmel ist fürst aller creatur,

5 by dem dir keiner sach gebrist, dem din bant manig frist durch sin genist

din tütlin bot zu mnnde.

Man got der vetterlichen gut, 10 dem San weich sin gemttt,

in geistes glttt

enzunt din zart figur.

bit daz got still dez meres flüt,

daz vmb all mentschen wüt 15 vnd vns behüt

vor sund vnd heUegrnnde.

Ir engel selig manigvalt,

ir lieben geist zu ym gezalt,

ir werden vier vnd zwenzic alt, 20 vertrybet pöser geist gewalt.

ein yglich engel der helff bald

dez mentschen des er hat gewalt,

daz er ym lyb vnd sei behalt, '

das vns herfrew der harpfen clangk 25 vnd aller engel suß gesanck. LXYU. 707. (631^) In dez muches hoffdone. Magt hochgeborn. 3 Strophen. Vgl. altd. blätter 2, 347 (41). Anch hiervon gebe ich eine strophe:

Magt hochgeborn

von dem gesiecht Jesse,

aller weit erkorn

zu trost der nuwen ee,

6 die Eva. verlorn

hett, da sie gottes zorn treyp dem paradyß. In beyden orn

*

15 YII8 fehlt.

16 hellegruDd. 19 zwenzyt.

leiflterUeder.

5

66

fluch I got ymmerme, 10 Adamen disteln dorn

vnd Evan (hs. ean) chindes we,.

and ir decke warn,

da ist der slang betorn

tet mit dem apfel biss. 15 Daz we vnd waflfen

ket Ann vnd Joachim

got ab erkauffen,

da sie dich pracbten ym

dein in dem tempel laoffen. jo Maria , vns vernym,

da wir daz geistlich tauffen

behalten reyn von straffen,

alz dinem kind gezym. LXVni. 708. (632a) Im manch von salczburg lange tone.

Kvm senfter trost heiliger geist. 5 Strophen. Altd. bl. 2, 346 (38). L 6. Heidelb. hs. 356, bl. 122»

709. (633^) Ein anders in dysem tone von der megtlichen gebart Maria kasche mater zart. 5 Strophen. Altd. bl. 2, 346 (36).

710. (634^) Ein anders von dem sacrament in dysem ton. (6340) Got in dryfaltikeit ein falt. 5 Strophen. Altd. bl.

2, 346 (37).

LXVn. 711. (636») Ein ander par (fehlt in) sym hofdon genotiert da fom.

In gotes namen. 5 Strophen. Altd. bl. 2, 347 (42). 637 ist leer.

LXIX. 712. (638») In des münchs saßen ton etlich sprechen korwyse.

. Ich bit dich geber gater dinge. 7 Strophen. Probe: (638®) Ave da vsserweltes vas

des höchsten meysters der da was, da er ob siner schyben saß ein feßlin für za brochen. 6 er macht dich later alz ein glaß, dar vmb bistu gegraßt vmb das du hast der alten slangen haß mit dinem fuß gerochen.

67

Ave du Aarones ryß, 10 din frticht ob aller frucht git prjss, din blute gab den Juden wyß wies priester sollen yinden. du arch verguldet schon mit flyß, dar ju die wäre hymmel spys 15 die gebot gab der alte gryß den israhelschen kinden. Ave du busch den Moyses sach brinnen, der doch nie gebran. ich wil gerne, zuhaut er sprach, so dyse wunder sehen an. ave du steme von Jacob, du Josuees syges sunn, mit mym gesange ich dich lop, der gnad ein überflüssig brunn. LXX. 713. (639^) Dez munchs von salczburg guldin abc.

Ave balsams creatur. 22 Strophen. Altd. blätter 2, 335 (8). Gedruckt Hagen 3, 468 z.

LXXI. 714. (643<') Dyß ist daz Taghorn dez munchs von Salczpurg. Gar lys in senfterwys. Gedruckt Fundgruben 1, 332. 3 str. LXXII. 715. (644^) Daz nachthorn.

Myn liebste fraw in lieber acht. Gedruckt Fundgruben 1, 331. 3 Str.

LIX. 716. (644^) Dyß ist dez munchs korwyse. Dje nacht wirt schier dez hymmels gast. 8 Strophen. Alt- deutsche blätter 2, 349 (50). Gedruckt Hätzleriu s. 302. 717. (646®) Ein ander par in dysem.

Got vater son heiliger geist. 4 Strophen,^ die vierte nicht voll- endet. Ygl. altd. bl. 2, 348 (46).

LXXTTT. 718. (647^) In dez munchs von salczburgk kurcze ton. Maria wyß gegrußet. 5 Strophen, die erste lautet: Maria, wyß gegrußet, din zertlich hochgelopter nam vor allen dingen süßet, du selige hymmel port.

19 gene. 22 jaoBuees. sonn.

68

fi Wer mocht din lob dnrchgrunden, Sit got von hymmel zu dir kam, der vns erlost von sunden dorch dich vil edler hört? Da bist der weg von got zu vns 10 vnd von vns hin zu got. durch all din (1. die) lieb dins traten sons (1. suns) hiljQT daz wir hie uff erden von ym gegrusset werden: des biß, Maria, bott. Altdeutsche blätter 2, 343 (28). LXXIV. 719. (648*) Dez munches Cisiojanus Die jarwyse.

Beschnytten wirdiclichen wart. 11 Strophen. Vgl. Fundgruben 1 , 329. Altd. blätter 2 , 348 (45*). Hoffmann , die altdeutsch, band- Schriften in Wien s. 252.

LXXV. 720. (649*) Her Reymar von Zwetel fraw eren don. Es wont ein magt vff erden hie., 3 Strophen. Hagen 2, 177 ff., Str. 2. 15. 17. L 9. ^

721. (649c) Aber HI von vnser fraü.

üil hochgelopte künigym. 3 Strophen. Nr. 129.

722. (649c) Aber dra.

Waz hilffet one selde kunst. 3 Strophen. Bei Hagen str. 93. 199. 46.

723. (650^) Ein anders wie der man sin sol.

Und solt ich malen einen man. 3 Strophen. Bei Hagen 99. 100. 94.

724. (650c) Ein anders von vnser frauwen die .V. bustaben Maria. (650d) Mary ist also suß ein nam. 5 Strophen. Hagen

238—242.

725. (651^) Ander funfe von vnser frauwen jn dysem t(on). Ich weyß ein rose wolgestalt. 5 Strophen. Unecht. L 7.

726. (652^) Aber dru in dysem ton.

Uon milch ein man von wn (win?) ein kint. 3 Strophen.

727. (652^) Ander III wie man Juden vnd cristen zeit, üon Juden cristen wart ein kiel. 3 Strophen. Nr. 130.

728. (653*) Aber m von gluck.

Ich sach gemalt an einer want. 3 Strophen. Nr. 131. Strophe 2 bei Hagen 2, 217*, 221.

«9

654 ist leer.

LXXVI. 729. (655») Im B ran den b'g er der ton stet da nach. Eein trawen frant wo man den fint ist goldes wert. 3 Strophen. Nr. 132.

730. (655^) Ein furwnrff im brannenberger.

Nu bind ich vff ist jeman hie der rytten sol. 3 Strophen. Nr. 133.

731. (655^) Ein anders jm brannenberger von der zangen. (656») Wer na daz aller hoste fleisch erkennen wil. 3

Strophen.

732. (658») In dem brannenberger.

In dyser zyt mir grosses eilend ist gegeben (hierbei die mnsik- Doten). 3 Strophen.

733. (658c) Aber ÜI. von der messe.

Ich kam eins morgens frü vor einen holen steyn. 3 Strophen. (659») Noch zweye lyeder am virden blat hom her zu :+% Ich vant. Vgl. 662».

734. (659») Aber HI.

Ich wil dejn edelen fürsten yemer sagen danck. 3 Strophen. Nr. 134.

735. (6590) Aber m.

Nv wol dem dage als erst ist mir wol worden knnt. 3 Strophen. Nr. 135. Hagen 1, 336»»; die zweite 1, 337», 7.

736. (660») Aber Y Ueder.

Got grüß dich fraüwe ob allen fratlwen ich bin wünt. 5 str.

737. (661) Aber IH in dem rat.

Eyn wiser man der rate waz daz mog gesin. 3 Strophen. Nr. 136.

738. (661C) Aber IH.

Mary mnder ich man dich an den jemerlichen gang (müder aus wider, das Unterpunkt ist). 3 Strophen.

739. (662») Dyß hört hinfur :+o® Ich vant ein edel wurcz an eyner dürre stan. 2 Strophen.

739. (662b) Von schon vnd liebe VII lieder Im bräbg.

Ich kam geslichen da ich taugenlichen vant. 7 Strophen. Vgl. Hagen 2, 337*. Suchenwirt^ s. 150 ff.

740. (663<5) Ein vrlaub geben einer frauwen.

üar gut wyp vnd rume mir das hercze myn. 3 Strophen.

741. (664») Ein ander pryßliett.

70

y , . Wie wol mir ist frolich so wil ich heben an. 9 Strophen.

742. (664^) Ein anders von schentlichen fr(auwen).

Mich jamert nach dem aller liebsten balen min (min roth zwischengeschrieben). 3 Strophen.

743. (664^) ein anders HI üed.

Ein richer karger man an sine tode lag. 3 Strophen. Hagen 3, 7*, unter Stolle.

744. (66öb) Diß ist daz bret spil.

Mjch bat ein fraw ich solt ir dienen manigfalt. 3 Strophen ; das brettspiel als bild des minnespiels durchgeführt. Nr. 137. LXXVn. 745. (666«) In Clingesores swarcze ton.

Ein edel bäum gewachsen ist. Bätsei von 3 Strophen und 3 Strophen vfFrat (von Wolfram). Hagen 3 , 181*». Simrock 71. 72.

746. (666c) Der helle krieg in dysem tone.

Do luczifer wont in hymmelrich. 5 Strophen. Simrock 143.

747. (667») Diß ist der hört von der astronomy.

(667^) In astronomi ein meister was. 66 Strophen. Hand- schriftlich auch in Wien, München, Nürnberg.

748. (675«) In clingesores swartzen ton.

Eyn fogel het vil jung herzogen. 3 Strophen. Hagen 3, 431*, 1—3. p 48.

749. (676») Der üff rat.

Nv hört ir herren über all. 8 Strophen. Hagen 3, 432«, 4—6. P 48.

7ö0. (676C) Der meinster lop. Mjn hercze was mir worden mat. 5 Strophen.

751. (677*) In de selben der see dämm.

Ejn vatter sinem kinde rieff. 6 Strophen und 3 Strophen vff- ratt von Wolfram: Klingsor ich lass dir dinen knotten. Hagen 2, 9«. Simrock 26. 27.' 29—32. 34. 35.

752. (678*) Ein par von vnser frauwen.

Won frauwen wil ich heben an. 3 Strophen.

753. (6780) Ein rat in dyse ton.

Ein schacz so lang verborgen lag. 3 Strophen, und 3 Strophen vffrat: Ein tempel wart- gefangen an.

754. (679*) Ohne Überschrift.

Mir kam in slaffes träume für. 3 Strophen.

755. (679®) Der stuben krieg in dysS ton.

I

k

71

Ich han gewandelt mangen tach. 31 Strophen.

756. (683») Der son rat Vn üeder.

Do lyt ein closter wol bewart, 7 Strophen.

757. (683*) Ein anders Ton syben künsten. Nu grüß ich alle senger gut. 3 Strophen.

758. (684<^) Yolget in dyscm tone die tal von meintz oder die pfaffen schand sint XVn lieder.

Zu meintz da wont ein tal was zam. 17 Strophen.

759. (68Öd) Dyst wie sant Brandigan die engel fragt in dys5 ton. Brandan sprach zu de engel yin. 10 Strophen.

760. (687<^) Diß ist ein teile an dem Lorengel dez mit einander in[<^ lieder sint jm swarczen tone.

Ein edel herczog von prafant. 41 Strophen; die erste Rückert 34? Die letzte beginnt Der swan stiess snabel vnde krag AI in den wag nu merckent ob ichs rechte sag = Bückert 66.

LXXVm. 761. (692») In der alment des alten Stollen.

Ich wil dich bitten milter got wann du dorch vns den tot. E Strophen. Nr. 138.

762. (692c) Aber dru von der messe.

Ein yglich priester freu sich der sinen wirdikeit. 3 Strophen. Unecht.

763. (693») Ein anders.

Eund ich geton wys vnde wort alz noch vil manger kan. 5 Strophen. Unecht.

764. (693^) Aber dru ander von der weit.

Gar wyß lere tet mir not werlich zu aller stund. 3 str. Unecht.

765. (694i,) Aber ein phar in enger straß gluckes rat.

^ schlojQfes dröume do ich lag vnd sach geluckes ratd. 3 Strophen. Nr. 139. W 105, 2. 4. 5. Vgl. 699°.

766. (694d) Aber IE.

Rebehöltz got gebe dir heyl du bringest manichen rat. 3 str. Unecht.

767. (695^) Ander IH d' gelich.

Mich hat verswom der seiden bort ist mir wol worden kunt. 3 Strophen. Nr. 140. Auch 701^

768. (696») ein anders Ein lere.

Eung Salomon lert sinen son du solt getruwe sin. 3 Strophen

769. (696*^) Aber HI.

72

Du bist gesessen geistlich orden hoch uff geluckes rat. 3 Strophen. Hagen 3, 330, 1 3, nach der Kolmarer handschrift, fälschlich unter Klingsor.

770. (697») Ein anders von der ere.

Der gut mit eren haben mag der mag es gerne han. 3 Strophen. die zweite (Fraw eren schaden) bei Hagen 3, 10^, 41.

771. (697c) Ein prysliet von fra(uwen).

Ein edel blum ein vyol smag ein erentricher tag. 3 Strophen.

772. (698») Ein anders in der almende.

Ich muß fragen solt ich darvmb ein jär vor kirchen stan. 3 Strophen. Nr. 141. l=Hagen 2, 135^, 2; 3=3, 4*, 6. Die erste unter Hardeggers namen, aber in der Jenaer hs. unter Stolle.

773. (698c) eins vatters (fehlt lere) in dyse ton.

Ein wyser man het einen son der was nit sinnen rieh. 3 Strophen.

774. (699*) Ein ander abentur.

Ein ofen zwen winde jagt daz wz ein wunder groß. 5 Strophen. Nr. 142.

775. (699d) Ein anders von abentur von wyben.

Ein huß vff einem berg herscheyn geheyssen äugen trost. 3 Strophen, von Venus und Cupido, Yenus als minne, Cupido als gelust erklärt. W 107.

776. (700*) Diß liet stet alleyn oder mangelt noch eins.

Gang gang jn gang hin gang her gang wyder vn^ gang für. Hagen 3, 10a. W 106, 5.

777. (700c) Ein ander par von den orden. V lieder.

Ich gienc eins tages über feit vnd tacht der weite not. 5 Strophen.

778. (701*) Ein ander par. ^

Ein schuwer stunt vil manigen tag alz noch vil mange tut. 3 Strophen.

779. (701*) Ein anders von vngeluck.

Mich hat versworn der seiden bort daz ist mir worden kunt. 3 Strophen. Nr. 140. Vgl. 761 (695*).

780. (702*) Ein strafliet.

(702*) Ein esel der wolt nit enbern er wolt zu schule gan. 2 Strophen, die zweite nicht vollendet. Raum gelaßen. Nr. 143.

781. (702°) ein par vonn ast .i. de membro ^irili.

Ein ast schon an dem manne stat der ast fürt hohen bryss.

73

3 Strophen. H 102.

782. (703«) Ein anders. Y. .

Micfaet ein swerer slaflf betrog vnd gar eyn michel not. 6 Strophen.

783. (703d) Ein anders von eilend.

Daheim vnd myn vnd wer dich hat vnd wol gehaben mag. 3 Strophen. Nr. 144.

784. (704^) Ein ander par. -

Es ist den wysen allen kunt wie man dem adel tut. 3 Strophen.

785. (704c) Ein anders von vnser frau.

Gar alles daz do lebet ie od' ie lebend wart. 3 Strophen. LXXIX. 786. (705*) Dyß ist dez jungen Stollen getichte vnd hat nit geticht dann dyse dm par darnach starp et wie er stürbe daz ste zn gotte.

Schaffzabel wart vor troy herdacht. 3 Strophen. Nr. 145; Str. 2. 3 bei Hagen 2, 375b, Spervogel.

787. (705*>) Do got zu drissig jaren kam. Passionsgesehichte. 13 Strophen.

LXXX. 788. (707») In Erenbotten Spiegel wyse.

Almechtig schopfer aller creature. 3 Strophen. Nr. 146.

789. (707«) fortlaufend mit dem vorigen.

( )s sol ein frunt mit frunde nit vil bagen. 3 Strophen- Nr. 147. W 138.

790. (707d) Ein ander lere JH.

^ JvDg man ich wil dir einen spiegel zeigen. 3 Strophen. Nr. 148.

791. (708i>) Aber HI.

Es kompt daz doren dick gebent gute lere. 3 Strophen. Nr. 149.

792. (708c) Aber IE.

Was sol ein man der frauwen lop nit übet. 3 Strophen. Nr. 150.

793. (709») Ein pryßliet.

Ein zertliches wyp die hat mich gefangen. 3 Strophen, unecht

794. (709c) Ein ander prysHet.

Es wart vff erde kein frucht nie so gehure. 3 Strophen, unecht.

795. (710») ein furwurff UI.

Den guten sengern wil ich des getruwen. 3 Strophen. Nr. 151.

796. (710^) Dyß liet stet allein sing es war du wil oder ander darzn.

74

Waz sol ein frnnt der nit frnntlich ml werben, unecht. 797. (711*) Ein anders in der spiegelwyse.

Treg vnde laß man muß dich alles wecken. 3 str. Nr. 152. 712 ist leer. LXXXT. 798. (713») In Embotten schallwyse oder langer don.

Maria blnend rttte. 3 Strophen, unecht. H 112: Kanzler.

799. (713c) Ein anders in dys6 ton.

Wer sine arczet traget. 3 Strophen. Unecht.

800. (713d) Ein furwurff in d(ysem ton).

Nu siut mir got wilkomen. 3 Strophen, unecht. Auch 715^. P 28.

801. (714i>) Ein ander furwurff in dysem ton.

Was ist daz best getichte. 3 Strophen. Nr. 153.

802. (714c) Ein anders aber in dysem.

Jung man ich wil dich leren. 3 Strophen. Unecht.

803. (715») Ein anders.

Fraut uch ir cristen werde. 5 Strophen. Unecht. W 116.

804. (715C) Ein furwurff.

Nu sint mir got wilkomen. 3 Strophen. Ygl. 794 (713d). P 28.

LXXXU. 805. (716») In Wolframs guldin tone vonEschel- bach.

Was sol ein keyser one recht. 3 Strophen. Nr. 154, die erste str. bei Hagen 2, 260».

806. (716c) Ein anders von kunig artus hörn.

Eung artus über tische saß. 9 Strophen. Gedruckt Germania 5 , 102 nach W 88.

LXXXm. 807. (718») Her Walthers von der Vogelweide gespalten wys.

Uil bochgelopter got wie selten ich dich prys. 3 Strophen. Nr. 155. Die erste bei Lachmann 26, 3^

808. (718C) Aber m.

Es sint nit alles frunde die man do frunde heisset. 3 Strophen. Nr. 156. Die zweite und dritte Strophe bei Lachmann 30, 9. 19.

809. (718d) Aber HI.

"Mit dienste man gar lüczel hüre erwirbet. 3 Strophen. Nr.

157. Die erste Strophe Hagen 2, 138*: Schulmeister von Eßlingen.

LXXXrV. 810. (720») Her walthers von der vogelweyde hoff-

75

wyse oder wendelwys.

Mary da bist daz bernde rjß. 5 Strophen, davon eine als probe:

Maijä, du bist der h^re trdn and den da künic Salomftn büwet hie vor von helfenbein so wsehe. Marjä, da bist diu porte ganz, 5 da dar Ezechi^l &ne schranz sach g^n einn künc s6 reine and oach s6 spähe. Marjä, da bist dia himelleiter die üzer liehtem golde heiter her Jacob in dem tröne sach. 10 Maigä, da bist der segen den Esonwe sin braoder Jacob nam sd hSre: Esoa enpfieng da von die sw^re daz im der flaoch also beschach. Marjä, da bist dia wol becleite froawe 15 von der Johannes sider sprach. ' Diese strophenform hat Walther 20, 16—26, 2. Bl. 721 ist leer. LXXXV. 811. (722a) In her walthers galdin wyse.

Die trinitat gedryet. 12 Strophen. Unecht. 812. (723*) m ander.

Wer rötet wo got were. 3 Strophen. Nr. 158. Vgl. Mones anzeiger 1838, 381. Str. 1. 2==P 38, 3. 4. 813. (723*) Aber lU.

Vjl maniger mich an lachet 3 Strophen. Nr. 159. 814. (723C) Aber HI.

Dje slange die hat gesprochen. P 38, 6 ff. 724 ist leer.

LXXXVI. 815. (725») In der mülwyse her Wolframs von £schelbach.

Got in sine obem trone sprach. 17 Strophen. Nr, 160. 727 ist leer.

LXXXVn. 816. (728») In der grüß wyse dez tagenthafften schrybers.

Eyn wyser man het einen son. 48 Strophen des Winsbecken. 817. (732») XV lieder in dem selben done.

76

Got here din hohen drynitat. 15 Strophen. Winsbeke 65 ff. Haapt. Nochmals 806^. Ich gebe die abweichenden lesarten beider texte von Haupt 65, 1—68, 3, 732*=a, 8061^ = b. 65, 1 din hohen dr. ab. 2 gotheyt b. 6 steten rüwen ab. 7 von schulden ab. 8 daz hie ab. gesendet ab. 9 ein phant ab. 66, 2 fervallen man ab. 10 fehlt ab. 67, 1 wingart ab. 6 nu hat der alter ab. 7 in sine stricke mich geweten ab. 10 den mir. 68, 1 Noch tröstet mich gedinge wol ab. 2 daz w. i. endelich für war ab. 3 dien ich ab. Strophe 76 gewährt folgende Varianten von a 733»: 76, 1 daz gesagen. 2 biß her. Ö ir gerne. 6 sonden enteylt. 7 in ir. 10 fant ich an.

734. 735 sind leer.

LXXXVm. 818. (736a) In dem vn gel arten.

Sang ist ein wyse meysterschaft alz ich uch wil bescheyden. 3 Strophen, theils mit theils ohne reime nach der vierten hebang der ersten zeile. W 164. Die erste lautet:

Sanc ist ein wise meisterschaffc, als ich iuch wil bescheiden,

daz kumt von spseher wortes craft hie üf der kfinste beiden.

swer sanges meister welle stn, der trete an disen tanz.

Der mezz die rtme manger lei als silben zal ez bringet, 6 bunt wid^r bunt an bunden zwei ein differenz üz dringet.

^quivocä er miden sol: s6 blüemet er den cranz.

Ob er die kunst erziugen kan,

daz kumt von wtsen sinnen dar:

daz merkent, frouwen unde man, 10 ir werden h^rschaft, nement war.

und kan er mezzen silben zal, die rtme schon probieren,

vor höhen fürsten üf der wal die melod! notieren,

hat er die selben kunst, so mac stn tiht wol werden ganz.

819. (736c) Diß ist der vngelerte.

Welchem menschen got hat geben sinen rechten sinne. 3 Strophen.

820. (737») Aber m.

Ich klage dir hochgelobter got ob ich mich habe vergessen. 3 Strophen.

4 rymen. iflfoen zar. 11 rymen. Das gedieht handelt Ton den 7

Areien künsten.

77

821. (73 7<») ohne Überschrift: Adam gedacht in sin6 synn vnd ^as ym also leyde. 4 Strophen. Adam schickt Seth ins paradies.

822. (738^) Ein bäum geproficieret wz by kunig dauids künne. 3 Strophen, noch zum vorigen gehörig?

Das leere blatt 739 ist benatzt, um Jörg Wickrams freuden thon darauf einzutragen. 740 und 741 sind leer.

LXXXTK. 823. (742*) In dem gekauften oder in dem fursten ton Heinrichs von Offtertingen. Von erst die zwene kriege.

Daz erste singen daz hie tut. 23 Strophen des Wartburgkrieges. Hagen 2, 3». Simrock 1—19.

824. (745^) Biß ist der ober krieg in dem kauften oder fürsten ton. Zwen falken kriegten vmb ein wesen. 47 Strophen des Wart- burgkrieges. Simrock 151 175.

825. (752C) Aber VU Ueder jn dysem tone.

In serphin ein engel was. 7 Strophen, der Sündenfall.

826. (753^) Ein ander par DI lied vnd gebort doch zu dem horde der Xin sint vnd daz dryt par dar nach. _

Sich bub gesprech in der gotheit. 3 Strophen.

827. (754*>) Aber HI gehorent zu den XIH. Ein ar ist über sich geflogen. 3 Strophen.

828. (754d) Ein anders in dysem tone von der gehurt.

Mary daz was ein selge stund. 7 Strophen ; auch zu dem bort gehörig.

829. (7^5*) Moyses kintheit in dysem fursten ton. Dem kunge Pharo wart geseit. 12 Strophen.

758 ist leer.

830. (759*) Hie volge^ ein ander stuck von luzifers fale von Adams vnd efan vale dar nach von Moyses vnd von dem furin husch vff dem berge.

Hoffart ich solte rügen dich. 13 Strophen. XC. 831. (762») Im ges winden ton Meinster Rums laut Etlich sprechen Wolframs.

Man fraget hoch wo got behuset were. 3 Strophen. Nr. 161. Vgl. 189 (173C) und Mones anzeiger 1838, 381.

832. (762^) Dyß sint Y herczeleit vnser frauwen jn dyse ton,

Maria reine jesse Wünschelrute. 7 Strophen. Unecht. XCI. 833, (765*) In meister Anckers tone.

Heiliger geist din kraft mit aller gute. 3 Strophen. Nr. 162. M 36.

78

834. (765i>) Ander dru von der schöffennng jn dysS. Eüng sabaoth in siner maiestate. 3 Strophen.

835. (765«) Ein anders von der dryualtikeit. Alpha et o kong sabaoth alleine. 3 Strophen.

836. (766») Ein ave in dysem tone. V. lieder.

Ave daz ist ein wort mit ganezen creften. 5 Strophen. XCII. 837. (767») In Mülichs von Präge langer tone. Got dine wnnder manigfalt. die sint so creftenriche. 3 Strophen.

838. (767«) Ejn ander par die figurierunge.

Do got mit sinen zwolffen gie mentschlichen hie vff erden. 5 Strophen. P 51 Müglin.

839. (768») Ein ewig wort jn dysem tone.

Eyn wort sich in dem tron erclang. hoch in dem hymmelriche. 5 Strophen, die erste lautet:

Ein wort sich in dem trdn erclanc hoch in dem himelrtche. got ist daz wort in der gotheit und wart becleit 6 mit heiligen geistes fiore. In der drivalt daz wort entspranc: wart ie knnst geliche? ez hat sich zno eim wort verpfliht, die kunst verniht: 10 daz wort ist mir ze tinre. Daz wort nieman vollenden mac und ist doch ie und immer ^ himel und Srde, naht und tac wer weiz der künste zimmer? i

15 nach der gotheit ir drier rät, sin trinität kein mensch durchgründet nimmer.

840. (768«) Ein ander von der vrstend vnsers herren.

Sant marcus vns geschryben hat ein schrift gar lobeltche. 7 Strophen.

Bl. 770 ist leer.

XCIII. 841. (771») In Tanhusers heupt ton oder guldfin) tone.

13 und vor erde fehlt.

79

Geluckes wer mir not 7 Strophen. 3 Strophen, nach W 85 Germania 5, 362.

842. (772^) ein anders von vnser franwen.

Maria hynunelhort 3 Strophen. Nach W 86 gedruckt Ger- mania 5 , 363—365.

843. (772d) Ein anders vnd ist tanhnsers end liet. Wer sol myns endes pflegen. 3 Strophen.

844. (773c) Aber Y lyder in diesem ton. Man hat vns prophezyt. 5 Strophen.

774 ist leer.

XaV. 845. (775») In dez Lieben Jarwyse. Was sol ein meder vff daz mat. 3 Strophen. Gedruckt Ger- mania 5 , 215. 776 ist leer.

XCV. 846.. (777») Ein anders (fehlt in) sinS senfte ton. 0 maria du reine meit. 5 Strophen; die erste lautet: 0 Maria du reine meit, tuo mir din helffe schin, daz ich ein heftlin dir bereit za einem krentzelin: 5 dar jn so setz ich syben steyn. Die stein sint edel luter dar vnd sint gar tugentlich. der höchste meister der ie wart der hatt so herticlich 10 polieret hie (1. sie) mit großer pin. Die selig zyt daz heftlin ist, die vuerdhalb vnd XXX jar vnd XL tag herr Jhü Orist vns geben hat so dar. 15 daz heftlin sol wir schöwen schon in rechter jnnikeit, den stein wil ich setzen dar an zu lop der reynen meit vnd auch dem höchsten forsten rein.

847. (777*) Ein anders in dysem tone. Gelobet systu reine meit. 5 Strophen.

848. (778c) Ein anders in dysem ton.

80

Maria kasche jiu]ckfr(aw) fron. 2 Strophen, aber 778d ist leergelaßen.

XCVI. 849. (779*) Meinster Meffryds geticht.

Hercz vnde syn nu müwe dich. 3 Strophen. Nr. 163. Vgl. Germania 5, 212.

850. (779»>) m ander.

Hat zit genng vnd komt noch wol. 3 Strophen. Nr. 164.

851. (779d) Aber HI.

Ach weit Wie sol ichs fohen an. 3 Strophen. Nr. 165. 862. (780a) Aber IH.

Mir drubent hertz vnd sinne myn. 3 Strophen. Nr. 166.

853. (780«) Ein pryßliett.

Ich sprich ein rein trut selig wyp. 3 Strophen. Nr. 167.

854. (780*) Ein strafflied.

'Es gingen zwen gesellen bald. 3 Strophen. Nr. .168. Gedruckt Germania 5, 213.

XVin. 855. (782») Der Michsener jn sim gedieht.

Got der ging durch vns einen jemerlichen gang. 3 Strophen.

856. (782C) Aber ffl.

Got geschttff den ersten man vz erden klein. 3 Strophen.

857. (783») Aber IH.

Gegrüßet sistu maria müter reine magt. 3 Strophen.

858. (783C) Aber IE.

üjer hörn von angende der weite sint bereit. 3 Strophen.

859. (784») Aber UL

Do got von ersten macht den hohsten hymmelgryß. 3 Strophen.

860. (784c) Aber ÜI.

Zv babilon drttg die krön als man vns laß. 3 Strophen.

861. (785») Aber IH.

£re vnd gut dn bist so liep der dich mocht han. 3 Strophen.

862. (78ÖC) Aber HL

Wer den ziegel weschet daz er sine röte la. 3 Strophen. Ge- druckt Germania 5, 44 nach W 110.

863. (786») Aber HI.

Wellich jüDg man gesanges welle gein mir pflegen. 3 Strophen.

864. (786C) Aber ÜI.

Der Zuversicht der ich armer sonder han. 3 Strophen.

865. (787») Aber Hl,

81

Ach arm&t daz din flff erden ye wart erdofat. 3 Btr. Nr. 169.

866. (787^) Aber m.

Ich kam al dar do ich mich frttntschafft vil versach. Nr. 170.

867. (788b) Aber m prysliet.

Gesogen mich hüte ein wypliches wyp vor alleme leyde. 3 Strophen. Hagen 3, 356; EttmüUer s. 103, nach H 34, nicht Heidelb. hs. 680, wie Hagen angibt.

868. (789») Aber HI.

Ich kam yff einen mitten tag nff einen plan. 3 Strophen.

869. (7890) Aber HI.

Wje lange ich swige fratlwe so müs ich dir sagen. 3 Strophen.

870. (790») Aber m.

Ach here got wem sol ich myn liden klagen. 3 Strophen.

871. (790o) Aber HI.

Ein reines wip die vor wandel ist behüt. 3 Strophen.

872. (791») Ein ander prysliet von fr(auwen).

Ir reynen wyp lant ach nit wandel angesygen. 3 Strophen.

873. (791c) Ein anders in dysem.

Got vatter son heiliger geist in maiestat. 3 Strophen.

874. (792*) Ein anders in dysem ton.

Des hohen gottes recht ist ist mir so gar vnkunt. 3 Strophen.

875. (792c) Ein anders.

Do got nicht geschnff den öbristen tron. 3 Strophen.

876. (793») Ein anders in dysem tone.

üon einem apfel all dis weit in schaden kam. 3 Strophen.

877. (793C) Ein anders.

Ein kunig der gewaltes pfligt ynd rechtes gert. 3 Strophen. Hagen 3 , 358». EttmüUer s. 48.

878. (794») Ein ander par von golya ynd dd (dauid).

Danid der kunig leyte da zu yelde sich. 3 Strophen. Hagen 3, 359». EttmüUer s. 50.

879. (794»>) Ein anders yon Noe.

Noe der werde sich in gantzen trawe hielt. 3 Strophen. Hagen 3, 357^. EttmüUer s. 46.

880. (794*) Ein and'r juff von sant petter.

Got ynd sant peter gingen beyd in aremüt. 4 Strophen, die vierte nicht vollendet, 795c fast ganz, 795^ ganz leer. . 796 ist leer. 797 bei der Zählung übergangen.

UeUtovUeder. 6

82

XCVII. 881. (797a) Dyß ist in meyster Suchensins tone. Icfi kam vff einen anger wyt. 5 Strophen. Nr. 171. Fichards Frankfartisches archiv 3, 225.

882. (798c man mag sie znsamen singen oder geteilt) , Herkent ich alle hlumen blang. 4 Strophen. Nr. 172. Ge- druckt nach einer Nürnberger handschrift erlösong s. 192.

883. (799it>) Ein ander par.

Got herr in diner ewikeit. 4 Strophen. Nr. 173.

884. (799<^) Volgent ander suchensin daz mei:* teil von frauwen ere vnd zucht.

Gegen der lichten sumerzyt. 3 Strophen. Nr. 174.

885. (799c) Ein anders.

Ich clag die lichten snmmertage. 3 Strophen. Nr. 175. Auf bl. 801»-^ fortgesetzt.

LXXXVn. 886. (800*) Der getruwen muter lere in der grußwyse dez tugenthaften schrybers Der ton stet 573 (vgl. 728«).

Ein wyplich ^yp mit züchten sprach. 8 Strophen der Wins- beckin. Haupt 1 ff.

XCVII. 887. (801^) Ein ander par (von Suchensin).

An einem morgen daz geschach. 4 Strophen. Nr. 176. Fichard s. 235.

888. (80 Id) Ein anders.

Gegen der lichten summerzyt. 4 Strophen. Nr. 177.

889. (802») Ein anders.

Ein edler lewe on missetat. 4 Strophen. Nr. 178.

890. (802c) Ein anders.

Betrübet ist daz hercze min. 4 Strophen. Nr. 179. LXXXVn. 891. (803*), In der grußwyse des sunes antwurt vff dez vatters lere die er vor vnd nach hat getane dem soue.

Uatter du hast vetterlich mir. 11 Strophen. Strophe 57 ff.Hpt. 892. (803d) ein ander lere dez vatters.

Son wiltu cleyden dine jugent. 27 Strophen des Winsbecken. 22 ff. Hpt 803^ zwischen 63 und 64 (Haupt) findet sich folgende Strophe, die alle andern iiandschriften nicht haben: Nu sage an, minne, ich frd^^e dich, wie stät din helfe und dtn gewalt? . sie sint verdorben, dunket mich, und siut ouch niht als e gestalt.

83

6 sie j^bent du stst eiu teil ze balt. na schäm dich darch diu reinen Yitp

daz unverswendet st^ der walt« din schapel dir unebene st4t, daz hat gemacht ein niuwer site 10 daz gaot weiz got nu vttr iach gät. 893. (806i>) Item XV lieder aber in dem selben done.

Got herre din hohen drynitat. 15 Strophen. Haupt 65 ff. VgL 732».

(808) Ein gedieht des 16. Jahrhunderts Im langen meyen schyn auf das leere blatt eingetragen. . 809 ist leer.

XCVm. 894. (810*) Graff Peters von Arberg tagewyse. Marien wart ein bott gesant. 26 Strophen. Gedruckt Hagen 3, 468^ und, in niederdeutscher faßung, im anhang zur erlösuog s. 296. Vgl. erlösung s. LXH. Hoffmanns altd. hss. in Wien s. 169 (16). 249 (64).

XCIX. 895. (812») Ein ander tagwyss graff peters von arberg. Ich Wächter ich solt wecken. 3 Strophen. Nr. 180. Erlösung s. 306. Auch in einer Wiener handschrift (Hoffmann s. 248. Nr. 54). Im liederbuch der Hätzleriu s. 31. 896. (812b) ein ander par.

Maria der eren ein kröne. 3 Strophen. C. 897. (812d) Aber EI.

Ich sihe von den genaden din. 3 Strophen, nicht als neuer ton bezeichnet.

CI. 898. (814») Graff peters große tagwyse. Ach starcker got all vnser not. 3 Strophen. Nr. 181. Vollständiger in einer Straßburger handschrift, anzeiger 1 , 25 27.

899. (8140) Aber fünff.

0 gnaden schloß. 5 Strophen.

900. (815c) Aber ffl.

Ich sing ich sage ez nohet dem tage. 3 Strophen. Nr. 182. Anonym bei Hagen 3> 427a*

Cn. 901. (817») Leschen getichte Sin cirkel wyse. Got herr din ewikeite. 3 Strophen.

902. (817C) Aber HI. . . Ich werde dicke gefroget. 3 Strophen*

903. (817d) Aber lU. "

84

Sage weit waz ist din Ionen. 3 Strophen.

904. (818^) Aber IH.

Do got abraham erschein. 3 Strophen.

905. (818c) Vn lieder in leschen hofe wise.

Eonde ich ez recht besinnen. 7 Strophen, singt das lob von 6 handwerken: schmid, köhler, weber, Spinnerin, mttller nnd gerber (lauwer).

906. (819C) Aber m.

Ich wolte sicherliche. 3 Strophen.

907. (819d) Aber ffl.

Lop sollen wir sprechen schcme. 3 Strophen.

908. (820^) Ein rat.

Was hilff mich daz ich singe. 6 Strophen. Nr. 183. Zwei Strophen aus P 40, gedruckt in Pfeiffers Germania 3, 314; vollständig bei Görres s. 236, aber sehr abweichend.

cm. 909. (82la) In leschen für wyse. 2 Strophen.

Ich lob die reinen frauwen zart

vor allez daz vff erd ie wart

so schon gezieret.

got hat sie geflorieret 5 al vor den Hechten tag«

Ich pryß im minniclichen lyp

al vor dez lieben meyen zyt

vnd auch sin blflte,

wann reyner wybe gute 10 nieman voUoben mag.

Man sol der zarten frauwen nit vergessen

wo sie by werden mannen sint gesessen,

da wirt frnntschaft gemessen

mit Worten gut, 16 vnd snße red frauwen mnnt gyt mangem hohen mttt. 910. (82lc) Ein anders in der für wyse.

Lob sy dem rat in ewikeit. 7 Strophen. CIV. 911. (823*) Dyß ist in Leschen hoff wyse.

Das recht ist manigfeltig krump. 3 Strophen. 912. (823«) Aber HL

Gesang ist eine wise meisterschafft. 3 Strophen, die erste lautet :

85

Gesang ist eine wise meisterschafft (8 silben), ein kttnftig (I. künstig) swerer hört, wer rechten gesang nfl dichten wil, der müs vil sinnes hegriffen.

5 Des waltent speher funde krafft, . wer beyde wise vnd wort

wol dichtet, dem gihe ich danckez zil, kerne er dort her von Nyffen. Welich man die künst herzüget, 10 daz kompt von angehomer sache here (klingend), dez Sinnes sich wenig smüget vnd gat für sich in dnrchlnehtiger gere. er müs loykus sin in der natüren, nüfündig mensch von wisem steren. 15 was loyka findet, daz sol er rein fignren, mit der gramatica heweren: so mag er nit enheren vil rüher dinge zu sliffen. 913. (824») Aber HI.

Ich wil zu dime dische gan. 3 Strophen. CV. 914. (825*) Leschen sang wyse. Wer nympt mit lieb daz höchste gut. 3 Strophen«

915. (825c) Aber HI.

Keine zünge kan dz vollesprechen nit. 3 Strophen.

916. (826«) Aber IH.

Minne vnd liebe got dar ztt czwang. 3 Strophen.

917. (826i>) Ein anders von der gehurt xpi. Do crist geboren wart on we. 5 Strophen.

918. (827a) Ein anders in dysem tone Equinacü. 3 Strophen die erste lautet:

Meitliche kusche muter her, din tngend vnd din wirdikeit bracht uns got her, dur uns er uff die erd sich liess

6 vnd nit enliess gar vnuerzeyt.

■»

10 sacher her. 14 stem.

66

Sant Gabriel die botschaft bracht

von got der dryvaltikeit,

ein solich bracht: 10 gracia plena, got mit dir.

nu horent ir

der seiden spil.

Got in der meyde hercze trat.

was vns der arge tufel trat, 16 daz wend vns trat

der fürst gemeit.

By dir, junckfrauwe, so lag er

IX manod gantz mit wird vnd er.

die dar gespil M gebar in da zu wyhennacht.

ein kalte nacht

was zn der zytt (1- zeit). CVI. 919. (828») Leschen gecronter Rey. 5 Strophen, die erste lantet:

Zukunft der wort propheten wort hat evan mort

kreftig veijeit ein reine meit schon vnd swanger ist genesen. 6 Got selber lut jn sinem mut daz edel blnt

mentschliche art geboren wart eyn kint vo thron zn wyhennacht wesen. Leit her Adam 10 vnd her Noe Abraham Moyses die qua! (1. quel) die sich her Danid leyt vnd aller menschen sei biß daz der sehst prophet sich swang 16 v5 hymmel in der erden schrang . Maria was der vmbefang sie enzunt dez heiligen geistes flang

*

meyde in z. 13 scheint meit heißen za sollen and reimt auf gemeit z. 16.

87

da got za yrem herczen trang vmb aller mentschen selikeit so des trag sie zam den höchsten sam got von ir nam natures kost Jhü zu trost

gab mey^cben (1. menschen) heyl an dem cristmorgen fril. CVn. 920. (829*>) Leschen tagwyse. M 37. 3 Strophen, die erste:

Znch dorch die wölken myn gesang

hin gein dem tag

man sol in fragen wer er sy

der sich also schon, vns hat faerzenget. 5 Finch arge nacht gar snnder wag (1. wang)

mit ... '

der Sternen glister wont in by

dem alle creatnre dieneet vnd neiget.

Zn wyhennachten daz geschach 10 daz von der meyde libe brach

der wäre got vnd man in sach

Xpns der hymmel obedach

in armnt ließ er sich schanweu

dar zu die mnter sin 15 den mannen vnd den frauwen

clagten die keyserin

da wüst er wol daz es mnst sin

alhie in dysem jamertal

daz schuf evas Tnd adams fal so ir hantgetat z' helle qnal

sie ludent got mit got zu tal

ye vnd doch got ein gotheit waz

wol ye vnd ymn^er

da von die eristenheit genaß S5 got der sich jung'

yil manig tarre sele

die lost er ußer quele

darnach zu dirre stant

wie brachten sie in here 80 den waren lichttragere

mary der seiden fant

88

der morgen sy enzant so schone

dez loben wir die edel maget reyne (fröne?) 85 ey waz vns großer eren an dem cristag herschein. CVni. 921. (831») In dem Härder sin hoff wyse, Mary kungynn ob allem kunne. 3 Strophen.

922. (831C) Aber HI.

Ich han myn mät also gestellet 3 Strophen.

923. (83 Id) Aber m.

Ich kam für eine stat was deine. 3 Strophen. Nr. 184. W 102. Aus H 2 gedruckt in Mones anzeiger 1838, 374. *924. (832i>) Aber m.

Seide ynd synne ist vngelich. 3 Strophen.

925. (832c) Aber HI.

Ach krancke weit wes machtü dich gefrattwen. 3 str(^hen.

926. (833») Aber HI.

Ich bin in Sünden lange en|;sloffen. 3 Strophen.

927. (833c) Aber funff.

Fjer bände lut[e die] hab[e] ich besonder. 5 Strophen. Nr. 185.

928. (834») Aber IE (gebeßert in IX).

Ich mttre ich zimmer ich smide ich wircke. 3 Strophen.

929. (834c) Aber HI (ausgestrichen). * Der groß planet in Oriente (e roth). 3 Strophen.

930. (834d) Aber HE (ausgestrichen).

Fjlosophia die (die ausgestr.) hat dich gelaßen. 3 Strophen. W 112, 2.

931. (835^) Aber m (ausgestrichen).

Sjt aristotiles der in prise. 3 Strophen. W 112, 5 7. üeber die macht des todes; die zweite lautet:

Und hadte ein man al kraft besunder die al weit hat, daz waer doch gröze kraft und daz er velse üf ander velse waere hebehaft. In tiberwunde daz freisllch kunder, 6 der T6t, der manigen risen hat ervalt. Samsön der starke dem argen Tot mit stme leben galt.

6 dode.

89

Der Tot der hat vervellet ipanigen recken, hern Dietertch Witichen Heimen [und her] Ecken« der Tdt der konde erschrecken 10 den starken httrnlnen Slfrit : swie stark er was, der arge Tot der liez in leben nit.

932. (83ÖC) Aber DL

Got grüß dich liep myns hertzen fraftwe. 3 Strophen.

933. (836») Aber m..

Ich lobe die fraüwelin ynd wil aber singen. 3 Strophen.

934. {836C) Aber m.

Gesang wie ist din so gar vergessen. 3 Strophen. Nr. 186.

935. {836d) Aber HI.

Eyn edel dofel wart bereit 3 Strophen.

936. (837^) Aber HI (geheuert in VII, dann ausgestrichen). Got sprach ir jOngem ir sollent warten. 3 Strophen. G von

Got ist dnrchstrichen, am rande steht: pama littera.

937. (837^) Aber m (ausgestrichen, am rande: 4™ non magna littera).

Sie fürtent yn hin vber ein gefilde. 3 Strophen.

938. (838») Aber in (ausgestrichen, am rande: VII non magna littera sed parna). 936 938 bilden also ein gedieht, das mit der letzten strophe von 938 schließt.

939. (838^) aber m.

Adam eva (eva ausgestrichen) wart üß dem paradise. 3 Strophen. Am rande : magna littera.

940. (838c) Aber m.

üernym kint ich wil dich leren. 3 Strophen. Nr. 187. W 103, 2. 839» mitten auf der spalte endet die handschrift.

Ich schließe vorstehendem inhaltsverzeichniss zunächst das einer Donaneschinger handschrift an, die mit der Kolmarer in innigstem Zusammenhange steht. Es ist dies die ehemalige laßbergische hand- schrift nr. 263, 15 Jahrhundert, 321 selten, kl. fol., Scheffel s. 47, die auf s. 1 204 ein deutsches compendium thcologie enthält. Den rest der handschrift (s. 205 321), die ehemals Greith gehörte, nimmt ein altdeutsches liederbuch ein.

10 hornin.

90

I. 1. (205) Des kantziers golden ton der lichtere sint bed ein mes.

Ein Wächter sfls yerknndet. 14 Strophen. E (d. i. Eolmarer hs.) 583. 584

n. 2.. (21 2) Im vnerkanten ton .V. liedt. Am untern rande der Seite steht roth : Diß ist der vnerkante ton magistri hnins libri vnd sint die zwen vnd sibenzig namen vnser frowen. der do keins me hat gemacht dar in von der wirdigkeit wegen, dieser namen.

Ich sünge gerne lise. in vnerkanter wise. 5 Strophen. E 522. UL 3. (216) Maria gnutig (1. gnnchtig) znchtig. 3 Strophen. E 9, von Peter von Saßen.

4. (218) Als her peter von Sachsen dem münch von salczborg. dis von (l. vom) geschriben par schickte. Da schickt er im dis nach gende lathinisch parher wider vmb. in dem selben thon. 0 Maria pia. 3 latein. Strophen. E 10.

IV. 5. (219). Ave maria dich lobet mnsica. 3 Strophen. E 8, von Lesch.

V. 6. (222) Cvm senffter trost heiliger geist. Darchcomponiert. E 708, vom Mönch von Salzburg.

VI. 7. (225) Her Remer von Zwetei frown em ton. Ich weiß ein rose wol gestalt. 7 Strophen. E 725.

Vn. 8. (227) In Römers sangwis von Zwetei.

Salue regina niater misericordie (deutsch); 7 Strophen. VI. 9. (233) Her Remer von Zwetei Irown em ton.

£s wont ein magt nf erden hie. 3 Strophen. E 720. Vin. 10. (236) Fr Owen lob 8 überzarter ton.

Heyliger geist herlncht min synne kamer. 3 Strophen. E 2.

II. (241) Aber eins ym überzarten ton frowenlobs.

In ewikeit got dry person alleine. 3 Strophen. E 3.

IX. 12. (245) Frowenlobs gecrönter Rey.

Sint froelich fraw mit züchten gen dem meyen. 7 Strophen. E 13.

X. 13. (249) Frowenlobs langer ton.

Esaias der schribet so der gottes knecht. 3 Strophen. E 47. 14. (252) Frowenlobs langer thon.

Ist iemant hie der mit gesange schallen wil. 5 Strophen. E 64. 75.

XI. 15. (255) Frowenlops güldin ton.

Jvng snn vnd alter vatter. 3 Strophen. E 112.

9J

Xn. 16. (257) Frowenlob verholen thon.

Der kUngin ich ob allen kungln dienen unl. 5 Strophen. E 140. 17. (250) Inn frowenlobs verholen ton aber dry.

(251) Uil hundert tasent >ivachten einen man. 3 Strophen. K 141. 415; an letzterer stelle derselbe Schreibfehler wie hier. Xm. 18. (252) 0 Frowenlop dis ist din nttwer thon. Wer half adam ns not in ftire. 3 Strophen. K 170.

19. (255) Der hört yn frowenlobs Nüwe' ton von dem liden vnsers herren ihesu xpi.

Wilt mensche tragen aller bilde. 14 Strophen. E 177.

20. (271) Andere Mnff im nüwen ton frowenlobs inn disem meß besser wafi die vorderen.

(272) Fron was iohannes ewangeliste. 5 Strophen. E

178, wo sich die bemerkung der Überschrift darauf bezieht daß das lied schon froher einmal (171) vorkam.

XIV. 21. (275) Frouwenlobs San thon.

Ich kam geritten uf eyn feldt. 7 Strophen. E 102.

XV. 22. (278) Ein ey gelich ist sinewel. 8 Strophen. E 109. Am antem rande steht : Frowenlobs früschs wiß ist dise.

XVI. 23. (280) Her frowenlobs gecrönter ton.

Gar starck bekant ist der helfant. 3 Strophen, mit abbil- düDg des elephanten und der schlänge. E 142. XVn. 24. (283) Frowenlobs hunt wise.

Maria kuniginne. 7 Strophen. E 145. XVm. 25. (287) Frouwenlobs zarter ton.

Svn du bist sun sun vsertracht. 5 Strophen. E 190.

26. (291) Aber ein anders In frowenlobs zarte ton Der sint nttne von vnser lieben frowen.

Maria du bist das bereut riß. 9 Strophen. E 191. ^

27. (296) Aber drü in disem ton.

Maria blündes mandelris. 3 Strophen. E 192.

28. (297) Aber drü von vnser frowen in disem ton.

Mu (1. Du) edel tochter vonsyon. 3 Strophen. E 193.

29. (299) Aber ein anders ym zai-ten ton frowenlobsz ein fdrwurff vnd der sint fdhffe.

Ich wil verbannen vnd verbau. 5 Strophen. E 194.

30. (302) Aber andere fünffe Im zarten ton frowenlobsz. Man fragt wo got behuset wer. 5 Strophen. E 195.

92

31. (305) Aber ander Mnffe in frowenlobs zartem ton. Johannes lag yff gottes brüst. 5 Strophen. E 197.

32. (307) Aber ein gedrittes in fronwenlobs zarter thon. Marki hoher himelflam. 3 Strophen. E 199.

33. (308) Aber eins der sint drü. Im zarten ton frowenlobs. von dem liden cristi.

6ot nam an sich die menschheit 3 Strophen. E 200.

34. (310) Aber ein gedrits in frowenlobs zarter ton. Götliche craft uermeret sich. 3 Strophen. E 198.

XIX. 35. (312) Frowenlobs grüner thon ist diser ist ein gedritß. Her Simeon der wise. 3 Strophen. E 214.

XX. 36. (313) Frowenlobs Ritter wise.

Maria mnter reine meit. 3 Strophen. E 232.

XXI. 37. (315) Frowenlob leit ton.

Ffücht bernde frucht der weite trost. 5 Strophen. E 183. XVin. 38. (318) Aber eins ym zarten ton fronwenlobs. ein ge- dritß Ein fürwrff.

Die meister wol gedichtet han. 3 Strophen. E 201. 39. (319) Aber ein ander in frowenlops zarter ton von der ge- dultigen yngewilligen aremüt.

Armut dich hasset manig man. 3 Strophen. E 208. 212.

Offenbar haben wir in der Donaueschinger handschrift einen anszug aus der Eolmarer vor uns, und wie es scheint einen unvollständig erhaltenen. Sie hält die reihenfolge der Eolmarer nicht genau, aber im wesentlichen inne. Von jedem tone gibt sie in der regel nur ein lied als probe, und zwar dasjenige was auch in der Eolmarer den ton beginnt. Eine größere ausnähme hiervon ist nur bei Frauenlobs zartem tone gemacht, von welchem zuerst 10 lieder fast durchgängig in der- selben folge wie in E, und am schluße noch 2, die vorher über- sprungen waren, mitgetheilt werden.

Vielfältige verwandschaft mit der Eolmarer zeigt femer die Wiltener handschrift, fiber welche Zingerle einen ausführlichen bericht ver- öffentlicht hat: Bericht über die Wiltener meistersäng^rhandschrifb (Wien, 1861. 79 ss. gr. 8. Aus dem Julihefte des Jahrganges 1861 der Sitzungsberichte der phil. bist, classe der kais. academie der wißen- schaften, XXXVn. band, s. 331—407, besonders abgedruckt). Es ist eine papierhandschrift, klein-folio, mit 176 blättern, gewöhnlich

93

10 blätter in einer läge' ans dem 15. Jahrhundert Die beiden letzten blfttter von späterer band geschrieben. Am ende des 16. Jahrhunderts gehörte die handschrifb der familie y. Wolkenstein; gegenwärtig dem prof. Kerer zu Innsbruck. Ich sdüiesse mich in der inhaltsangabe der art an, die ich bei den vorigen und folgenden hss. beobadite und verweise bei den einzelnen liedem auf E und wo sie in K fehlen auf die andern Sammlungen. Da Zingerle (s. 60 79) ein vollständiges strophenverzeichniss nach dem reim geordnet gegeben hat, so folge ich um so eher der reihenfolge der handsdirift.

I. 1. (1^) Gedicht auf die sieben künste. Überschrift: Gramatica.

£jn vrsprung aller künste hocher maister. Zingerle s. 4.

Loyca. '^ist red der kunst war vnd vnwar erkhennen.

Rethorica. Auf spechen sprach wort vnnd red florieren.

Musica. Klang nach der kunst durch suesse simponeyenn.

Arismetrica. Zal nach der kunst hebt sich mit zehen figurn.

Geometna. Mit kunst man alle masse gar begreifet.

Astronomya. Die hohe kunst des virmamenten speren. n. 2. (2^) Maister hainrich vonn mugelin in seinem hoffdonn. sagt hie von maniger haut, historien vnd cronickn die vonn andernn tichtemn verlassenn sind vnd die sich doch nach der geschrifft hal- tenn. Zingerle s. 5. K 676. 677. 682.

Marcus ze rome schlueg.

Do auf der eselin.

Des schmech nicht armer tat.

Satumus der vemam

Darnach her Jupiter.

Hörstw nun thummer man.

Phiton ain schlänge was.

Nach solichem laide kam.

Phiton satumus schnee.

Idea was genandt.

Wer ist so gar betört.

Dw weyser öden muet.

Dones ain maget was.

Netanabus trag sinn.

Nw wolt ich sein ain thor. 3* (^a) ^^^7 li^d ^on tugend vnd von era des adels.

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Ir edln sedit wie stat. Zingerle s. 54. K 671. Ir edln hem spreckt. Welich herr bezemet stat.

4. (4i>) Drey lied von zadit vnd warhait. Zingerle s. 55. K 672. Dem edln wol an stat.

Dw edler la dein wort. Secht wie die lynde fraet

5. (4^) Drey lied von den Wirten hainrich mugelin. Uns saitt der maister list. Zingerle s. 5. K 667. Des holerpaumes &ucht.

Liepleich dw edlär sich.

6. (5») Vonn liegenn der reydienn. Zingerle s. 56. K 674. Her Salomon der spricht.

Der lug dich reycher schäm. Ein liecht sich selber tert.

7. (öl)) Drey lied von des leben art. Zingerle s. 56. K 675. Der leo hat drey art.

Sleuss auf der tagend schrein. Vemym dw edler freye.

8. (5^) Drey lied von der minne vnd lieb. Zingerle s. 57. K 665. Mich wundert wie mich lat.

Aus schwebl peches fear. Trost hilff mein hoffen fraw.

9. (6») Drey lied von der minne Ion. Zingerle s, 57. K 681. Durch mynne gen kriechen kam.

Tarquinus was genant. Her' Salomon ward plos.

10. (6*) Newn lied von dem garten« der kunst: mugelin. Ich vand ain hayden prait. Zingerle s. 6.

Hin furpas ich da drat. Mein muet ward mir zustort. Der gart(e) mer vemam. Der paum tregt rosen siben. Also mecht noch gescheen. . Maniger sich maister nennet. Die vierd geometrey. Wer ist der gartner alt. m. 11. (7^) Wer kurezweylen welle(e). Nr. 188. K 528.

95

Der maister von natore.

Eyn maister hat drew 1.

Zwelf h [bedenten] zwelf houeweyse. lY. 12. (8a) Drey lied in des Morners langen don. Zingerle s. 42.

Wer hundert jar auf erden (fehlt gftt).

Der selbig kayser cosoras.

Seind das got aller menschen diet. 13. (8b) Drey lied in des Morners langen don. Zingerle s. 43.

£e hymel vnd erd ynd wagkh ye ward. K 476.

Der ewig got in wunder was.

Ein wunder von der craft entwaich. y. 14 (9a) Fünf lied von der schepfang.

£ ane Tieng hymel vnd erde.

Dar nach wol an dem fünften tage.

Das muet den tewfl also ser(e).

Gk>t kam vnd was erzürnet sere.

Got gunt der schlangen sere droen. m. 15. (10^) Hie hernach Yolgend nonczehen lied in des Mor- ners hofdon Yon SibiUa frag vnnd antbort Salomonis. 4 (IIa) Ein chaiser sazz ze Rome. Zingerle s. 44. K 630.

Ze Rome stund gemalet.

Sibill die hat gesprochen.

Der kdnig sprach ich preyse.

Die red ist ane langen.

Sibill durch all dein guete.

Sibill der kunste meine.

Sibill sag mir g(e)leiGhe.

Die frag will mich bezwingen.

Sibilla ist es gerechte.

Sibilla sag mir wäre.

Sibilla mich zimbt gros wunder.

Sibill ist es ergangen.

Sibill ob ich dich straffe.

Er gunde furbas fragen.

Der kunig sprach mit layde.

Der kunig spradi la hören.

Dw sagst von schwem Sachen.

Sibilla der wicze deine.

96

lY. 16. (15b) 0 ^^ ^^ Morners langen don drey lied von geyttigkhayt ynnd andern snndenn. Zingerle s. 43. Siben sünd ich nennen wü. Da lacipher Verstössen was. Dar vmb got auff die erden kam.

17. (14^) Drey lied von gesanck ynd von gneten aigenschafften des gesangs in des morners langen don. Zingerle s. 43.

Gesangkh ob aller khonst ain stem. Gsangkh ist der ziergkUmass ain zu. Gesangkh ist durch floriret gar.

18. (16a) Drey lied in des Morners langen don. Zingerle s. 43. Johannes in der tawgen sach.

Welich fraw sich selb wl em.

Fraw Er wiü lassen schauen. Die zweite und dritte Strophe sind in Mamers hofton (III) gedichtet.

m. 19. (16^) Hie stend drey lied in des Morners hofdon ain guete mainung etc. Zingerle s. 47.

Got aller weit zu haile.

Got kam zum andern male.

Moyses ich wil dich senden. lY. 20. (17a) Drey lied in des Morners langen don. Zingerle B. 44. E 481.

Got wird vnd ere hat gelaid. Vgl. Nr. 192.

Der auserwelte seiden hört.

Yemuftig weys vnd wiczig man.

21. (17b) Im 1. Morer (von späterer band). Zingerle s. 68. K479. Ain maier maldt an ainer wandt.

Semlicher thier ich nye gesach. Johannes in lantem sach.

22. (18b) Im 1. Momer (später). Zingerle s. 58. Ist yemand hie der singen well.

Ich ste dahie durcb raine beyb. Wirst dw geleczt durch &awen er. YI. 23. (19*) Im lang popen d(on); von jüngerer band. Zin- gerle s. 47.

Nembt war ir vngelerten &auen vnd ir man. K658: Mflglin.

1) Bl. 14 uud 15 sind falsch gebunden.

97

Kirieleyson das sprichet herre erbarme dich.

So nun da^ gloria in exselsis wirt gesungen.

In der epistl allem yolgkh der briester ratt.

Das gradual vnd auch der versch nu mergket eben.

Das ewangeli ist ain hoche weyse 1er.

Credo in ynum yacht der briester lobich an. j

Darnach beraitt der priester schon des keliches stat.

Gracias agimus haist dangkh sagen wir dem herren.

Sanctus sanctus sanctus dominus got.

Da zwischen sieht man wol den briester in andacht stan.

Nw mergkhend die grossen kraft ynd auch die wirdigkait. .

So nw der briester hat dayon gar ausgelesen.

Ny ist die messe zu gueter masse aus gesungen.

Darnach singt man comun ynd die collect behende. Vn. 24. (22») Hie hebent sich an drew lied in des albrecht lesdien mOlweis das erst. Zingerle s. 33.

Ich kan wol tichten an allen spot.

Ich kam dahin sy empfiengen mich.

Zw in spradi ich mit gueten sitten.

Uon freunten nam ich yrlaub schier.

Ich bitt dich yater jhü Crist. yill» 25- (22b) Das gülden schlos Albrecht Leschn yon ynser £rawen.

Ich wil yon ainer maget firon. Zingerle s. 31.

Ich bin die mechtig fraue guet.

Got sandt mir aus der hymel tron.

Ich azz des hymelreichs huen.

Mein frydel was gerumet sein.

Er ist ain kunstereicher schmid.

Ich han die hymel alle gar.

Der hymel tugend der köre schall.

Lob band die edlen fürsten drey.

Gar alles das got ye gemacht.

Gott ynd auch ich in freuden schwebt.

Weyt ynd(e3 brait hoch ynd(e) tief.

Sunder dar ymb yerczage nit. ,.;

vn. 26. (25») Albrecht lesch in der mülweis ynd sind fünff lied das erst. Zingerle s. 32.

Ich such gnad heyliger gayst.

HeiBterUed«r. 7

d8

Heyliger geyst rat fürpas mir. Der heylig geist tet mir noch kundt. Der heylig geyst der leret gach. Der heylig geyst lert yns noch schon, 27- (25^) Albrecht lesch in seiner mttlweiß III lied wie hernach stet. Zingerle s. 32.

Wann ich bedengk mein krangkes leben. Do sprach der heylig geist zw mir. Der hie empfacht die heyligkait.

IX. 28. (26») Albrecht lesch hat geticht die nachgeschriben fünf lied von dem heilign vnd stend in seinem hofdon.

Ich kam fUr aines fürsten haus. Zingerle s. 33. Der wanderwergkh sind ane zal. Das hans das ward gebaut alsust. Da nam er von der Mrchen sein. Ir merght das er begangen ist.

X. 29? (27») Hie hernach stend drew lied von der zakunft die hat geticht Albrech lesch in seiner gesanckweiß. Zingerle s. 33.

Her daniel geweyssagt hat. Hain ananias schreybt mit rat. Herr moyses tet den jaden jchen.

30. (27^) Albrecht lesch in der gesanckweis hat er geticht die nachgeschriben funff lied von der geport xpi. Zingerle s. 34.

Ich solt dir singen alle jar. Das wunder wundert manigen sin. Do ich den hayland vnd den trost. Mergk vnd frew dich dw menschen hant. Dy höchsten Patriarchen drey.

31. (28») Albrecht lesch hat gemacht die nachgeschriben jjj lied in seiner gesangkweis auf die singer.

Dw sprichst dw seyst ain maister hie. Was craft saturnus mug gehaben. Vnd mars mit seinem hertten gangkh.

XI. 32. (29») Jüngere Überschrift in eodem don, aber unrichtig, denn es ist leschen zirkelweise (K CH).

- Got sant sand gabrihele.

Aller erst gwan kraft ir hiem(e). Sy trueg in vnuersprochen.

99

Xn. 33. (29*) Maister hainrich von muglein drew lied in seinem langen don das erst me hernach folgt. Zingerle s. 6. Ich kam in ainen garten der was wunnigkleich. Ist yemant hie der mir den gartten aus richten kan. Der gartn den ich main das ist die weide gancz.

34. (30*) Mayster hainrich von mugelein hat gemach die nach* folgenden YIIII lied in seinem langen don.

Gott hat gewundert wunderlichen manigfalt. Zingerle s. 7. K 625: Poppe.

Got ist gewesen ye vnd hat kain ende nicht.

Was das nit ain vil wunderlicher sfilden fund.

Da got ainfedtig wort in seiner ewigkhait.

Bo was vor kunst ee got der weide ye erdacht.

Synn alle ding kan tichten vnde wegen gar.

Da synn nw fleissig ward aus gottes herczen grund.

Da synn dryfaltig got aus seinem herczen rann. *

Synn ist ain stul darauff das mer vnd weide stat.

35. (31^) Mayster hainrich von mugelein in seinem langen don siben lied von den siben freyen kunstenn. Zingerle s. 7.

(32») Die erste freye kunst ist gramatigkha genant. K 648. Dy ander kunst die ist genennet loyca. Der drytten kunste steig die sind mir alle kunt. Dy vierde arismetrica man seczen sol. Dy kunst geometria leret vnns die mazz. Ain yegklich don der hat aus musica sein zil. Artronomia lernt der planeten gangkh.

36. (33») Mayster hainrich von mugelen drey lied langn don. In kriechenland athenis in der haubtstat. Zingerle s. 7. Prister von schuld dich reyten solten siben weib.

Der hoche tum pauet der mues layter han.

37. (34») Mayster hainrich von mugelein drey lied in seinem langen don von trewmen. Zingerl^e s. 7.

Dv arczt bist dw der kunst verirret vnd verganst. K 653. Ayn weyser arczt von schulden der soll alle ding. All ausere ding beschlyessent sich in schlaffes pandt.

38. (34^) Mayster hainrich von Mugelein drey lied im ls»)ge& don von vnnser lieben frauen. Zingerle s. 7.

Eyn spiegl klar in ainem miste fanden wart.

100

Wolt ir nw hören wie es vmb die rede gat. Gerechtigkait die panuung vberwanden hat.

39. (35») Mayster hainrich von Mugelen im langen don drey fünf lied von wunderlicher abentheur.

Uenedig ist ain gaete stat die hört man loben. Zingerles.7; gedruckt Germania 5, 368.

Sy namen guet mit in als vil sy wolten han. Yirgilius der gieng hin auff den perg gerecht. Yyrgilius gieng forpas auff den perg hindan. Her »wider kam das teuflisch gesinde drat.

40. (36») Mayster hainrich von mugelein in seinem langen don drew lied von ainem kunig seinem sun vnd auch von seiner frauen was guecz sy im teten nach seinen tod. Zingerle s. 8. K 647.

0 weyser man. spar nicht das hayl der sele dein.

Auß lannden zoch der kunig von assiria.

Wicz vnnd vemuft ist in der weide gar ain wind.

41. (37») Hainrich von mugelein drey lied im langen don von vnzeyten werten. Zingerle s. 8.

üyl wort an nucz die kunnen nymant wol gefrumen. Ich gleich das wort der gallen vnd dem honigsam. Wort ist gewalt damit man wol zwinget den man.

42. (37^) Drew lied in des mugles langen don. Zingerle s. 8. Den hymel got geseczet hat in wares zil. K 641.

Uon der natur hab ichs gefunden vnnd gelesen. Der wendigkh hymel hat nit weyl an kainer stat.

43. (38») Drew lied im hainrichs von Mugelein langenn don. Zingerle s. 17.

Der mayde sun Eczechiel der weyse sprach. Dw solt nit wenen das got hab gelitten pein. Dy helle gluet ob aller hicze wiget hais.

44. (38^) Mugelein im langen don drew lied straffer. Zingerle s. 9. Mergkht in der weide so kan es nymmer wol gestan.

Nw mergket mer zwelff stugkh die nit zu loben sind. Das vierde stugkh das haysset reichtumb an guet er.

45. (39^) Mayster hainrich von mugelein in seinem langen don drew rat lied. Zingerle s. 9.

Ein wunder in der werlte fert durch alle land. Es laufft ain wunder in der weit mit grosser kraft.

101

(48») Ein Creator wont in der weit ist zwier gebom.

46. (48*) Drewlied hainrichenMaglens langen doB. Zingerle s. 17. Lr kayser ir knnig ir forsten herm nw betracht. K 656. Ezems ain kunig in persia gewaltig was.

Ain kaiser haist ain kaiser das er kiessen sol.

47. (48^) Hainrich von muglin im längen don UI lied von ainem es6l von ainer gans vnd von einem herren. Zingerle s. 9.

Ein esel fand ains leonhant er zoch sy an. E 649. Der herr het im erzogen ain klaines hanttelein. Ain gans die sprach sy war ain maister aller kanst. Xm. 48. (49^) Moglin in seinem tranm don m lied von vnser lieben. frawen ynd sand Anna ain lob. Zingeile s. 13. Ain früchtig pnrd sand Annen. E 695. Darchleuchtiger kharfungkel. ünns ward gesandt zutroste.

49. (40) Im trawmdon des muglin m lied von vnser liebn frawen vnd von got ain guette mainang.

Mich reuet herr mein schulde. Zingerle s. 18. Das hab vnns herr beschaffen. Da ward das spil gewunnen.

50. (40^) Hainrich von muglin im trawmdon III lied vnd ist ain Priester straff vnd 1er.

Wer mit der lere wunde. Sand bemhart spricht der lerer. Wer straffet mich durch erge.

51. (41^) Hainreich von muglin im trawmdon XH lied von vnser lieben frawen haist der vberkrönt rayen.

Ain vberkrönten rayen. Zingerle s. 13. E 684 686.

Tedoch will ich erfreyen.

Eys vnde schnee aus wage.

Chem vnd schallen mit dem stamme.

Der tegel soll drew egkhe.

Got Schöpfer der nature.

Der in der flammen tigel.

Graft kreucz vnd sein figure.

0 craft dein wasser sueste.

Lob sey dir ymmer haytter.

Wer ist des lebens sunne.

102

Got anfang ynd audh ende. Xnn. 52. (43a) Maister hainrich von Muglin III lied in seinem gruenen don von der priesterschafft. Zingerle s. 13.

Ain seliger wirden haft.

Wo ist der pfafhait nam.

0 Priester ob dw piat. n. 53. (43^) Maister hainrich ron muglin in seinem knrtzen don m lied von dem grossen sterben. Zingerle s. 11. E 670.

Ber nun well wissen das.

Da nun Saturmus was.

Do sprich ich sunder wan.

54. (44<^) Maister hainreich von muglin in seinem kurtzen don m lied von richtem. Zingerle s. 11. E 673.

Es sas in iniue.

Es schwuer ain romer fruet.

Das man solt schinden die.

55. (44^) Maister hainreich von muglin in seinem kurtzen don Xn lied von vnser lieben frawen. Zingerle s. 12. E 669.

Lob in gesanges laut. Got prach nature rigel. Hört wie nature steur. Durch deiner keusche stamm. Ain puech ward aussen vnd inn. , Mayd deines herczen wanun. Eind wisse sunder wan. ünns sagt nature ler. Des strausses äuge hegkht. Der schlangen ist begeben. Eunst der nature will. Des pellicanus art.

56. (46a) Hie hebent sich an XXUn lied jn maister hainricbs von muglein kurtzen don von vnnser lieben frawen. Zingerle s. 12. E 668.

Was alle mayster han. Des hoffet nicht mein list Her Salomon der spricht. Der pilder der vernuft. In deines herczen plat.

103

Pin ich entworffen nicht.

Auch tet der sunden pflancz.

Meins tichter span beschnejd.

Gonrat von mrczpurg pas.

Ee got der erden krays.

Der sinne Spiegel wann.

Ans vnnsers herczen schwell.

(50*) Chain liecht die steme han.

Dw plaender frenden hag.

Mayd höchste freuden zell.

Ans Jacob prehender stern.

Mayd des glibes gert

Dw pist die tafel her.

Dw pist das milde pluet.

Dw pmnn ynd hayles mar.

Dw plaender sälden stam.

Gnaden fear verleich.

War aller kanste schrein.

0 mayd dw pist der see. XTTT. 57. (51^) Maister Hainrich von magiin in seinem vber- krönten don oder trawmdon XIII lied vnd halst der krönt pawm von vnnser lieben. frawen. Zingerle s. 14.

Schon vberkrönt mit synnen. E 693.

Ans gottes herczen raine.

Zw lob der maget ymmer.

Aas edler erden thamme.

Die sunn begandt sich naigen.

Die aller schönst jnngkhfrane.

Der apiegl hat drey forme.

Die herren aas teutsehe lande.

In ocddens so schone.

Satomos in der zeyte.

Das heylig grab ze were.

So (es sieht wo) hat der prech volendet.

AJn ewigkrönten paume. xn. 58. (54<^) In maister hainrichs von magiin langen don m lied von dreyerlay maynang. Zingerle s. 17.

Mit gift ain kind erczogen ward in jndia.

104

In galadith dem lande wanndt ain vogel süss. Panthilophns ain thier genennet ist mit nam.

59. (55«) Im selben don. Zingerle s. 9.

Ain fudis ain wolf ain esel giengen fnr den waldt. E 651. Ain gais ain schaf ain kalb in zorne was berait. Welidi man durch abenteur in frömden landen staft.

60. (55^) Magiin in seinem langen don III lied. Zingerle s. 9. Ain yppig kalb pot ainem leoen kempfep an.

Ain klaines kalb das ward zw ainem ochsen gros. Ain esel sprach ich wolte das ich were tod.

61. (56^) Muglin im langen don m lied. Zingerle s. 10. Ein herr den frömbden banden gern gab sein prot. E 650. Ain hundt der sprach mein herr vnd der will jagen Schwein. Ain alter laithund ainem kind gegeben ward.

62. (57«) Maister Hainridi von Muglin in seinem laugen don fanff entlied von der weit wie hernach volgt. Zingerle s. 10.

(57^) Mir trübet ser mein hercz leib muet vnd auch der sin. Dar innen hab dein ruw bis an den liechten morgen. Die weit die sprach nun sag an warvmb thuestu das. Dar vmb so sold sich hueten payde jung vnd alt. Tedoch hab ich gedingen vnd vil guten trost.

63. (.58b) Muglin im langen don m lied. Zingerle s. 10. Zv Marien ward ain säldenreicher tag genum.

Uor schrigkhen ward dy rain die keusche die here rot. Zw band erschain ain adeleiches adelay.

64. (59^) Muglin im langen don fünf Ued von vnser lieben frawen. Zingerle s. 10.

Maria muter mayd vnd aller engel fraw.

Wie dw empfiengst die seidenreichen hochen purd.

Svnst man in fand zw bethlehem in dynner wat.

Herodes fragen thet die kunig lobepär.

Da namen sy ain vrlaub von dem hofgesind.

65. (60^) Hainrich (61*) Von Muglin im langen don fünf üed schone maynung, Zingerle s. 10.

In gottes thron da hueb sich ain gespreche prayt. E 595. Der tag ward auf gelayt mit siben künsten sin. Trew vnde lieb die khamen payd auf ainen grad. Da ließ der hochgelobte stender ainen schwärm.

105

Die parmung die gerechtigkeit da vberwant. n. 66. (62^) Hie liebent an XV lied in maister hainreichs yon mnglin kartzen don vnd sind die ersten VII lied von den freyen kttnsten vnd die nächsten darnach von andern. Zingerle s. 13.

Gramatica die lert. K 664.

Yns sagen maister gra.

Rethorica die verbt.

Wie sich die zall gepiert.

Geometria mist.

Sangkh vnd der sayten spil.

Bie die planeten gan.

Wie sich lasur gepiert.

Philossophia zwar.

Wie. weysleich sich gepem.

Wo kelte vngehewr.

Wie in der mayde hertz.

Nygramantzia lert.

Wie man mit hicze not.

Er sälig ist betagt. 67. (64») Andere HI lied im kurtzen don hainrichs von magiin.

Tantalas was genant E 680.

Das thet her titulus.

Hastw gefider guet. XV. 68. (641)) Regenpog in dem graben don lied. Zingerle 8. 24,

Ich regenpogen ich was ain schmid. E 349.

Es ist verlorn grosz arbayt.

Hör meinen gsangkh zw rechtem zil.

69. (66^) Regenpog in dem graben don HI lied. Zingerle 8. 25.

Mir riet mein sin wie das ich gieng. Mein muet mich zwangkh vergiß dich nit Verstolnes guet das erbet nicht.

70. (65b) Regenpog im graben don HI lied. Zingerle s. 25. Ave nicht lies da paudt die her. E 317.

Do schueff ave als manig laß.

Got waricht ayi werich dauon die hell

71. (66*) Regenpog im graben don HI lied von der merfart.

106

Er nahent der zeyt groß arbajt. Zlngerle h. 25. M 2.

Baa nw die vart wirt über mer.

Die recht geleich pringt er vns wieder. V. 72. (66^) Im siecht langen don des, Regenpogen m lied. Zingerle s. 25.

Ich wohl mein armuet gerne wenden. M 32.

Ir mergkhet wer mich des beschaydet.

Ich sadh ain thier in greyffes pügkhe. 73. (67^) Im schlecht langen don des Regenpogens HI lied von dem hymel der hell vnd vom paradeis. Zingerle s. 26.

Bje sich der hymel sey beschaffen. M 88.

Wan nun geschaffen wurd die helle.

Wa sich nun sey in wanne gantze. XVI. 74. (68a) Frawenlob vnd regenpogen Vmi lied in der brieffweis. Zingerle s. 23. E 266, 3 ff.

Durch meiner frawen willen so wil ichs heben an.

Nu sullen wir kurtzweillen vnd suUen frolich sein.

Nu hör ich wol man wil gesanges mit mir pflegen.

Ich ft*awenlob ich kam durch frawen wiUen her.

Ich regenpogen ich wil der annder kempfer wesen.

Ich wil bewarn daz frawen vil was den mannen taugent

Herr frawenlob ir sult von eurn kriegen nu lan.

Ich wil bewaren daz die frawen pesser sind denn man.

Adam der ward von frawen leib halt nie geporen. 75. (69^) Des poppen sogen in der Brieffweiss. Zingerle s. 48. K 269.

Geseng mich heut der got[got] der mich beschaffen bat.

Geseng mich hewt das heylig kreutz vnd auch die krön.

Geseng mich heut ain vrsprung aller guten art.

Ich pitt dich hochgeporne muter raine maydt.

Ich man dich heiTe wol an die höchst dryueltigkhait. Y. 76. (71«) Im siecht langen don III lied von ainem kunig in franckreich der nie gelacht hat Zingerle s. 26.

Ein edler kunig was gesessen. K 369.

Der edel, kunig in frangkhenreiche.

Da sprach der edl kunig weyse. 77. (72«) Im siecht langen don des regenpogenn m lied von Moys^s vnd von kunig pharao. Zingerle s. 26.

107

Gayst vater sun ain got gehewr.

Da kanig pharo nicht lassen wolde.

Moyses gieng hin als es got wolte. XYI. 78. (73») Bie Veronica im briefton, mit sehr langer auf- schrift, vgl. Zingerle s. 24. K 289.

(74») 0 suesser got der gnaden dein hab idk begier. XV. 79. (89») Hie stet drew lied in dem grabenn denn des Regenpogenn vom gleigsner vnnd etc. Zingerie s. 25. K 314.

Im tempel auff gieng zway menschen pilt.

Der gleichsner sprach ich danckh dir got

Der götlich flamm sich da beweist XVIL 80. (89^) Wolftam von Eschelwach im forsten don syben lied vnd halst Josephen träum wie hernach volgt.

(90») Ein Stern von Jacob erschain. Zingerle s. 36.

Josepfh da in einem thuren lag.

Ir hört wie got erzürnet was.

Ein loß das was gegeben dax»

Herr kunig des trawmes wirt gedacht

Ir höret wie der kanig tet

Josepfh der gwan so grossen gwalt. 81. (91^) Drey lied in des wolfgang von Esdilwach forsten don.

Ich wil dir ratten gerndenn man.- Zingerle s. 38.

Got selb im wierdschafft hat gedacht.

Got grieß dich tugenthaffter wierdt XYm. 82. (92») Klingsor im swartzen don XXV lied vnd haist der helle krieg wie hernach volgt. Zingerle s. 36.

Ber pracht vnns die kröne für; vollständig gedruckt in Pfeiffers Germania 6, 295.

83. (96») Clingsor im schwarczn don XIII lied von ainem püd zw Born das den eepredierin die vinger ab payzz. Zingerle s. 36. Gfedruckt Germania 4, 237.

Virgilius die künste sein.

Ir hört wie es darnach ergieng.

Der kayser fuer hin auf dem mer.

Der weise man sprach vnder in.

Dem kayser stuend hin haim sein gier.

Der kaiser sprach das mueß geschechen.

Ee das sy für gerichte trat

108

Nun hört was sy den ritter lert.

Der ritter thet was sy in hieß.

Da sy na für gericfate gieng«

Nvn hör an pild vnd merckh midh ehen.

Nun hört wes ir dy fraw gedacht

Die irawe sprach das sey getan. XYII. 84. (98«) Wolfgang von Eschlwach drey lied im forsten- don. Zingerle s. 36.

Und biet ich aller weide gnet.

Und hiet ich sibnzig kungreicL

War ich als ahsolone was. 85. (99«) Hie hebet sich an Vlll lied in wolfi-ams von eschlwach im forsten don. Zingerle s. 38.

Moyses an ainem perg aaff gie.

Moyses da von dem perg anf sach.

Moyses da fürpaß sprechen waß.

Wie dich das wunder vmbe jait

Do stuend der weit gar fewer far.

Moyses der fraget fürpas.

Moyses dir wirt von mir gesait

Moyses der von dem perg her prach. XIK. 86. (101») Tanhauser in lied. Zingerle s. 35. K 841.

Gelttckes war mir not Germania Ö, 362.

Stadeckh vnd in tumey.

Do mich von mediaraws. 87. (101^) Tanhauser lied. Zingerle s. 35. K 842.

Mein höchster himelhort. Germania 5, 364.

Der tugent ain volles fas.

Do er mit dem khreutze dranckh. Xn. 88. (102«) Hie nach stend HI lied in maister hainrich von muglin langen don vnd ist ain ewangeli von dem reichen maä vnd von lazaro. Zingerle s. 18.

Wan got zw seinen jüngeren sprach als ich verstau.

Lazarus starb da kham ain schar der engl groß.

Got vater sprach ein reicher das sey dir versait XX. 89. (103«) Maister Conrad von Wiertzpurg in seinem ab- gepitzten don vnd sind Vini lied. Zingerle s. 38. Gedruckt Ger- mania 5, 102. K 806.

109

Evnigk artaws zw tische saß.

Zw dem hören stuent ir gedanckh.

Evnig artaws der sprach also.

In dem hören geschriben ist

Die junckhfraw die was also khlneg.

Der kang von khriechen nams in die hant

Der kunig von hungern so frölich.

Der kunig von spang sach vmbe sich.

Sein fraw die aller schönest was. XXI. 90. (1041») Conrad Ton wiertzpnrg im hofdon III lied. Zingerle s. 38.

Man sagt, mir von geselleschafft daran in mich nicht khere.

0 mensch dw solt dich vntterweysen lassen dreyer sache.

Ich wais khain ding das grösser sey Tnd auch der sele so schwftre. 91. (105«) Aber Conrad von wierczporg in seinem hofdon m üed. Zingerle s. 38—40. K 574.

Avß rom noch aoß saytten nymer gueter lob erklinget

Sust pfeiffen geigen mich vor hochen fürsten wil verdringen.

Gesanckh ist vber ander konst getewret vnd'geeret XXn. 92. (105b) Conrad von wiertzpnrg in seiner morgehweis fünf lied. Zingerle s. 41. Vgl. Nr. 109. K 549.

Man spricht zw mir ich solle aber singen.

Uor do lewte pey ainander sassen. . . Maister gesangkh ließ ich vor ane schawen.

Maister gesanckh erfrewt noch manig hertze.

Maister gesangkh den sol man pilleich preysen. 93. (106^) Maister Conrad von wiertzpnrg in seiner morgenweis in Ued wie hernach volgt. Zingerle s. 42.

(107*) Ir höret zw ain tugentleiches chosen.

Ich lob dy maid vnd auch ir khind sy peyde.

Ich lob ain mayd dy schwebt in hoher wunne.

0

. XXIJ. 97* (107^) Maister Conrad von wiertzpuig in seinem hof- don lU lied. Zingerle s. 41. K 564.

Was in dem paradeise ward gepildet vnd gemachet Ujl dinges ligt den frawen an das sy nicht sanfte leiden. Welch fraw gantzleich .vnstätigkeit auß jrem hertzen. rewtet XXn. 95. (108») Maister Conrad von wiertzpnrg in seiner morgenweiß III guete lied. . Zingerle s. 42.

110

Seyt got wilkhnm ain maister tagenüeiche.

t

Ehain wolcken mag den pranne nicht yerseren. Wol syben rören die den prunnen rüeren. XXI. 96. (108^) In maister Conrads Yon wiertzpurg hofdon drew schöne götliche lied wie hernach (volgt). Zingerle 8. 41.

(109^) Ain maister maisterleichen saß mit werch ob seinem tichte. 0 herre was dw wnnder mit dir selber hast geschickhet. E 568, 1. Almachtiger schepfer den ich hodi ob allen kangen preyst. E 568,2. XXni. 97. (109^) Im prawnen don des zwinger III lied. Zingerle s. 52. Johannes sagt vnß wunder durch sein taugen. Der sunne schein hat mariam ymbbegeben. Jochynnes'tochter vnd ain khind mit rechte. 98. (110») In des zwinger prawn don fünf lied von vnser lieben frawen. Zingerle s. 52. E 26.

O starcker got nun hilff das vns gelingen. Ain maid auß jesse hat gepert ain kinde. Drey kunig sachen ain palast der was reiche. Herodes traumpt ain träum gar wunderleiche. Drey kunig woltten gottes macht anschawen. XXIV. 99. (110^) Härder IE lied. Zingerle s. 29. Got vater sprach lat ewren ammen. Dye gothait sprach auß edlem hertzen. Nvn genuegt mich wol sprach dy junckfrawe. 100. (111*) Härder von vnser schy düng VH lied. Zingerle s. 30. Ich wil von hochen sachen kosen. Schliest auff dy porten aller khrone. Die fursten des geerbten reiches. Maria ich zw straffen wäre. Fraw nun pistw ain kunginne. Maria wurczen alles hailes.

0 tochter frey dich grosser fruchte. /

\ 101. (lli*) Aber harder YH lied. Zingerie s. 30. E930. 931. Ich stuend ob aines grabes gründe. Phylossophya hat dich lassen. Geometria kunst der masse. Alchimia dw khunst verpargen. :: Auch aristotiles der greysse.

Vnd biet ain man all khrafft besunder.

. 111

Was sol ir grosses gnet der reichen. XXY. 102. (113*) Härder in ainem besanderen don XU lied vnd haist der guidein sdiilling wie hernach yolgt

(114^) Ain schöne magt durch schonet. Zingerie s. 30. K4.

Der mamer auff dem chockheu.

Ein wein der wart geschenckhet.

Reich pemder garte fruditig.

Des kunges sun der junge.

Die höchste wart durch plyckhet.

Ey wie gar tugCntleich(e).

Der rosen reysen aus este.

Der tegen vor dem höltze.

Der seldt schrein ward entschlossen.

Dem kunig entpfiel dy khrone.

Die hoche zw der tieffe.

XXIV. 103. (115») Aber harderlll üed. Zingerie s. 30. K923.

Ich kam wol für ain stat waG klaine.

Schon vmb die stat so gat ain Strasse.

Sol ich ewch nun die stat auß richten.

104. (115^) Aber harder m lied. Zingerie s. 30. Ich hau in meinem synnen fnnden.

Junger man idi wil dich leren, K 940, 1. Ir alten man ich wit ewch leren.

105. (116*) Harder aber IQ lied von vnser liebn frawen. Zin- gerie 8. 30.

Ich lob dich maria mueter sdiöne.

Grot dir maria ist erkhante.

Sunder du solt dich lassen straffen. XXTI. 106. (116^) Hie steend funff lied in des stellen änckel- weiß. Zingerie s. 50.

Her Pfenning was ir, wunder thut ir seyt ain tayl zw wert^

Wer sein guet mit eren hat der mag es gerne hau. E 765.

Mir vnd der affyn ist geleich wan dy zwey khind gepiert.

Ich lag in meynes schlaffes trawm ich sach gelückhes rad. K 765.

Ich kham für ainenn holen perg ich rüefft vil laut hin ein. K 765. 107. (117^) Aber funff lied in des stellen anckelweiß. Zingerie 8. 51.

Was flol tugent zucht vnd er was sol beschaydenhat-

112

»

Fraw er die hat geprechen vil ir klag ist manigfalt

Dreyer laj leut sind auf der erd dauoa wil ich ewch sagen.

Solt ich dann wünschen aynen wünsch so wer er manige guet.

6ee hin ynd her auß oder ein gee wider vnde für. E 776. 108. (118^) Aber in abentewrliche guette lied in des stoUen ankelweiß. Zingerle s. 52. K 775.

Ain hauß auf ainem perg erschain gehayssen aogentrost

Das hauß ersach ain jungeling vnd dem geuiel es wol.

Das hauß gleicht ainem rainem weyb der perg ,ir tugent groß. XXIY. 109. (119^) In des harders don.di-ew lied. Zingerle 8. 31.

Ich wayß mir zway genösslein klaine.

Den jägermaister wil ich {Hreysen.

Ich bin auf ierem pfat gesessen. XXVn. 110. (119b) Hernach volgt frawen lob (120*) in seinem iangen don IIl lied. Zingerle s. 18.

Was prueder perchtolt hat geret vor manigem jar.

Got der thet prueder perchtolden khunt

Bo synd nun pryester m^ als prueder perchtolt was. 111. (12.0^) Aber frawenlob in seinem langen don III lied Zingerle s. 18. Germania 5, 44. K 856.

Wer wascht den ziegel das er seinen rotte la.

Wer mit der zal der schaff vom wolffen hueten wiL - : Wer sue^ser rede alle zeyt gelauben wil.

XXVm. 112. (121*) Frawenlob in seinem krönten don III lied.

Maria pluender gart wirwart[en]. Zingerle s. 21. ygLH86.

Maria zart der thugent ain art.

Die engl denen in den tronen. 113. (122*) Frawenlob in seinem krönten don m lied halst die tauekam. Zingerle s. 21.

Khunig Reymar kham dar.

Uon persins ain kunig alsus.

Khunig reymot ze haut gepot. XXIX. 114. (122^) Frawenlob in der zugweiß fanf üed von .dem tod. Zingerle s. 20. K 248.

Man sagt vns vil von grosser maysterscheffte.

Der tod der sprach wie ser dich ab mir grauset.

Der tod der sprach ich gleydi dich zw ainem äffen.

113

Der reych der sprach her tod solt ich mich rechen.

Der tod der sprach khäm es nach meinem willen. 115. (123i>) Fraweniob in der zngweis fünf lied von vnser lieben frawen. Zingerle s. 20. K 244, \

Avß ernreicher pforten wart gesendet.

Dy maget sprach den khunig wil ich geweren. '

Dj dritte potschafft dy was also stete.

Syn vnde säld ir art wil ich ewch nennen.

War synne nicht der säld war gar vergessen. XXK, 116. (124^) Fraweniob in seinem newen don fünf lied von vnser lieben frawen vnd haist vnnser frawen kräntzl. Zingerle s. 20. j

Ich wil von hohen Sachen kosen. {

Für , trawrn ain grosser freyden spiegel.

Ain zuckher pninn nach hails geniesse.

Ein vaß darinn man conficieret.

üol pist junckfraw aller gnaden.

XXXI. 117. (125b) Fraweniob im knpferdon funff lied von vnser lieben frawen ain tagweiß. Zingerle s. 20. K 797: Erenbote.

Freyt euch ir cristen werden. Der khunig des himels anger. Sym Wächter an der zynnen. Maria mueter schöne. Sym Wächter schell dein hören.

XXXII. 118. (126^) Frauenlob in seinem zartten don fünf lied ans dem puech apokalipsis. Zingerle s. 20. E 195.

Man fragt wo got behauset war. Johannes sach in liechtem schein. Die varbe drey in ainem punt. Apokalipsis geit vrkhund. Vngreiffleich sach nie griffig ward.

119. (127^) Fraweniob in seinem zartten don drew lied von vnser lieben frawen schydung. Zingerle s. 21. M 43.

Maria di vil keusch die wert.

Ir klarhält pran als ain lucern.

Und was das nicht ain reich vrstend.

120. (I28<^) Fraweniob in seinem zartten don drew lied von vnnser herren martter. Zingerle s. 21. K 209.

Ich sarg nur auf mein hinefart.

ICoisterUeder. 8

114

Darnach seczt man im auf die krön.

Man nam got von dem kreutz her ab. 121. (129») Frawenlob in seinem zartten don drew straflied von den mayn swerem. Zingerle s. 21.

Es ist ain pöß gewanhait.

Ranschwerer wisse das der ayd.

Der ayd ward vns durch recht gegeben. XXXin. 122. (129^) Hie hebent sich an lied hat der frawenlob gemacht in ainem don haist der wargendrttssel. Zingerle s. 19.

Ain junger man gedenckhe.

Nun hör an mensch dw cristen.

Ein lawtre peicht gerechte. XXXIV. 123. (130a) Hie hernach steand IH lied in des frawen- lobs rör don. Zingerle s. 22.

Ich laße dies lied als probe des tones hier folgen:

Mit Witzen twanc

ein meister drizic roeren oder m^re,

daz ez also lüte erhal,

ir richer schal in also süezem ddne. A Stn kuust ist kranc

der niht wil volgen wlses mannes löre.

mit snellem winde er ez treip, \

wan der beleip, so swigens alsant schöne.

man der balge niht ensach, 10 muostens stille swtgen.

ein helle stimme da von flach:

also tnot süezez glgen

dem sich stn kunst in herzen grünt wil mdren,

den siht man seiden künste bioz. 16 wer niht enkan wan waz er wil nu lören,

der ist den roeren nu gen6z,

da von da, fldz sin kunst , die reit nach wöne. Wol her an mich

wer singen well mit mir in schoenen ztthten so zugwis parat und meistertanz, . . leich hofwis ganz wirt er von mir geweret.

9 entzach. 10 da. 13 wolt. 15 d«o was, 18 Bol.

115

Bedenk er sich

daz im sin fuoz iht st^ hin üf die flflhten,

in einer hübschen kurzewil, 85 der gdrch niht tl , der nach mtn herz begeret.

Nu beert ir herren alsant wts, j

kein falscheit si verswigen.

ich gib im hie den hoechsten prts,

kan er mir an gesigen. 30 kan er ze reht den stnen sanc volfOeren^

daz Silben rime st^n gelieh

and daz ein zal die ander müge gerüeren,

er mezzez eben und künsterich,

da von niht Twich als er ez habe gel6ret. 85 In stsetem fdrm

sol ein man die stnen kunst bewisen,

daz si im reht ze model st^,

niht anders wen nach der maister tihte.

Der sinne türm, 40 da kunst üz g^t, den meister ich wil prisen,

wan den gelich ich zno der zuht,

da von die fruht kumt in ein reinz geslihte.

Maniger wsent im si also

als ez get üz dem munde. 45 umb al sin kunst gaeb ich niht str6,

wan ers niht wegen künde.

wer sich verpfliht ze solher meisterschefte,

der wege si da si habe ein haft,

daz er sin kunst mit worten wol durchhefte : 50 s5 pfligt er wiser meisterschaft

mit sinne kraft daz man im lobes gihte. 124. (131») Hie hebent sich an drew lied in des frawenlobs rördon ain götleiche guette ma^nung. Zingerle s. 22.

Drey fürsten klar.

Darnach vil schier.

Gar truebeckleich.

81 Silben vnd reyme. 36 wohl so sol. 47 maitterschaflte. 49 d arch- hafte.

8* I

116

XXXV. 125. (131ii>) Hie steend VH lied in des frawen lobs ritter don. Zingerle s. 22. E 235.

Ich sung ewch gern von ritterschafft.

Die cristenheyt sy loben sol.

Alein fiiert er den ersten streyt.

Das khrentze prayt das was der schilt.

Den schilt er da zw rugken schwang.

Sechs tansent vnd sechshundert ser.

Da nun der fürst den streyt gewan. XXVn. 126. (132b) Hie steend drew guette lied in des frawen- lobs langen don. Zingerle s. 21. E 100.

Mein got mein her vnd schepfer nu las deinen zorn.

Got der verlech kung dauid das er mit kraft.

Was die prophettn habent gerett das ist geschechen.

127. (133<^) Hie hebent sich an schöner lied drew in des frawen- lobs langen don ain guete 1er. Zingerle s. 21. E 57.

Der Zungen Schlüssel ist der tugent ain vrspring. Junckh edel man wildw mit wierden werden alt. Seyd das der mund sol wissen vbel Ynd(e) guet.

128. (133^) Die nachgeschriben dre^ lied hat frawenlob geticht in seinem langen don vnd sind von dem rechten. Zingerl^ s. 18.

(134») Das recht ist layder in der weit verschwanden gar. E 80.

Er Wirt erkom das man in seczet in den rat.

So wil sich ayner mit dem andern ziechen für. ^ Vn. 129. ^34^) Albrecht Lesch in seiner mülweiß funff üed von der weit wie hernach volgt. Zingerle s. 32.

Mein hertz gedacht in maniger 1er.

Welt was dir wierden ee geschach.

Dar nach so ward ain fi-enntlich geben.

Uor langen zeyten fliegt sich das.

Brieff vnde sigl habii lang gewert. XXXV. 130. (135^) Hienach stent fünf lied in des frawenlob» ritterdon von der schepfung firmament. Zingerle s. 22.

Do got bey got gotleichen saß.

Der alle ding so wol bedacht.

Ist yemant weyß in maisterschafft.

Bie hoch wie tieff bis an den grund.

117

Das hat got alles wol gethan. XXXVI. 131. (136») Hie nach steend III lied in des frawnlobs don halst in dem axspitz von gesang. Zingerle s. 22.

Wer tichten singen sprechen thuet. E 541.

Ain maister singer der sol han.

Ein singer der sol han zweliff p. VI. 132. (136^) Hie nach Stent HI lied aaf singer in des poppen don. Zingerle s. 47.

Ich bin gewandert dnrch die land warvmb ist das.

Ber wegkht mich aass dem schlaffe wann ich sanft will ligen.

Ain junger TOgel dir ist dein Bchnabel vil zw waich.

133. (137i>) Hie stent drew lied des poppen don guete mainung. Zingerle s. 47. K 600. Str. d=^K 603, 1.

Ich kam nach ainem wasser hin wol an ain lanndt. Ains morgens frue durch abentheur wolt ich gan. Das beyspild das bezeug ich mit den hejligen wol.

134. (138^) Hie nach stend VE lied in des poppen don vnd sind auch gutter maynung von got dz allmechtigen. Zingerle s. 48. K633.

Maria muter hochgelobte raine mayd.

Ach herre got das ich an dir nit recht thue.

Unns sagt feronica das kunstenreyche puech.

Der zarte got ir payder hertz gar wol bekhannt.

Den val her wider wenden soll ain raine maydt.

Ich wil mir machen ain mueter die ist vor medn kind.

Adam das ich dir deinen freyen willen gab. XVI. 135. (140it>) Regenpogen III lied in der brief weis ain mannes lob. Zingerle s. 23.

Ich hab in meinen synnen das vnd ist auch war.

Got hat die werden man erhöcht gar wirdigkleich.

Was in der heyligen cristenheyt ye stet geschriben. 136. (141^) Frawenlob hat gemacht die nachgeschriben IH lied im brief don von frawen. Zingerle s. 21. Vgl. Hagen 3, 394a.

Irdisches paradeyses wunn ist weyb dein nam.

Ich frag dich weyb ob dw doch selb erkennest dich.

Ich glaub das kainem mann nicht vbel mug geschehen. E 264, 7.

XXXVn. 137. (142») In der spiegelweis von trunckenhait Dise

118

drew lied. Zingerle s. 53. Nr. 189. H ö8.

Die tniDgkhenhait die hat den sytt.

Sand vrban dem ward für gegeben.

Die trungkhenbait er an sieb nam. XXXVni. 138. (142^) Herr Ernpot vom Rein fünf liepleicher lied von der weißbait vnd torbait. Zingerle s. 34.

Er ist nicbt weys der v^eysbayt nit kban kennen.

Er ist nit weyß der got sein bandtat scbwacbet.

Er ist nit weys der alte leute vneret.

Er ist ;üt weys der glubde nit wil balden.

Er ist nit weys der trew vmb trew nit gebet. 139. (143b) Herr Ernpot vonn Rein dise HI lied. Zingerle 3. 34.

Es sol ain freant gen frennten nit vil pagen. E 789.

Wo boeber adl sieb an tugend scbwacbet.

Micb wundert digkb wie es got damit maine. XXXIX. 140. (144*) Hienacb stend scbpner lied ffl ain parat von vnser lieben frawen. Zingerle s. 54.

Ain p ain paratweys soll sein.

Dw pist der als bescbaffen bat.

Cbain scböner fraw ward nye gepoi)n. XL. 141. (145*) Hienacb hebt sich an ain schön parat IE lied hat der harder gemacht, baist mnsica. Zingerle s. 31.

Man höret aber reichen schall. E 7.

Warvmb solt ich schweygen dann.

Das alle paum zerprochen wern. XLI. 142. (146*) Hie nach Stent guetter lied drew von frawen bat der schonsbekel gemacht gute maynung. Zingerle s. 35.

Hilf berre got ich heb in weybes guete an.

Man sagt vnns wie die beyligen martrer band erlitten.

Ain yetzlicb weyser lob den rainen frauen sayt. XUI. 143. (146^) Hie hebent sich an schöner lied fünffe die der Muscatpluet hat ticht von vnser lieben frawen. Zingerle s. 29.

So gar subtil ich singen wil.

0 mueter mein dw pist ain schrein.

Ain creatur engeis figur.

Des wol dich mayd das die gothayt.

0 jnngkhfraw klar den adalar. 144. (147^) Hie nach steend funff üed bat der Muscatplued

119

gemacht von frawen vnd jonckfimen. Zingerle s. 29. Mich fragt ain man gar sonder wan. Wie möcht es sein das jangkhfrauen vein. Ein raines weyb mit keuschem leyb. Das weyb vnd man die zwo person. Mergkh jungkhfraw rain wie ich das main.

145. (148^) Die nachgeschriben funff lieder hat gemacht Mascat- jdoed von weihen, Zingerle s. 29. Groote s. 112. 310.

Weyb suesser nam weyb reicher stam. Weyb emschrein Weyb khayserdn. Wie möcht ain man gantz frewde han. Nu wol dich weih wen du deifi leib. Zart fraw ich setz dir hie zuletz.

146. (149^) Hernaclit voIgt Muscatplued fünf gute straffied auf ain yeden menschen. Zingerle s. 29. Groote s. 143.

Mir sagt mein muet n^e yedes guet.

Hör reicher man wildu verstau.

Sunder hör mich ich warn dich.

Was sol ain man der niht wil han.

Sunder gedenck ob dich got krenck. XLin. 147. (150b) In des Flgd (Oberschrift jünger). Zin- gerle 8. 59.

Her Symeou der weyse. K 214.

Darnach kam er hinwider.

Zu handt ward im vergeben.

Mer pat herr Symeone.

Antburt ward im alaine. V. 148. (151^) Im siechten langen don des Regnpogns XV lied von ainem grauen von Sophoy vnd seiner frawen. Zingerle s. 26. M 66.

Uns sagt die geschrift es war gesessen.

Do nu der edel graf so reiche. ^^

Do muest der edel fürst entrynnen.

Der edel furste kam ploß von guette.

Der edel furste ward erfrewet.

Der edel fürst kam wider palde.

Der kaufherren waren viere.

Der edel först begundt sich rauffen.

120

Ain kaaffer der gondt zn im sitzen. Hin schifften sy mit reichem schalle. Dem grauen mocht nicht misselingen. Die jungen herren all geleiche. Der edel kunig aus franckenreiche. Des smorgens da man solte stechen. Die frawe sprach gar tugentleiche.

149. (156«) Im siecht langen don lU lied lobgesang von frawen. Zingerle s. 26.

Weib dein durchleuchtigkleiches preysen. Weib durch dein wierd ist tagehoren. Ich main daz ye icht lieber wurde.

150. (156^) Im siechten langen don im Regenpogen drew lied. Zingerle s. 26.

Wer kemphen well in ainem ringe.

Was frawenlop ye hat gesungen. E 360, 1.

Noch sind der reichen gab vil mere.

151. (1571)) Im siechten langen don des Regenbogen funff lied Yon vnser lieben frawen. das ewangelinm das da haisset liber gene- racionis. Zingerle s. 27. K 408.

Gots wesen stat in grossem wunder. Da ist vater sun ain got gedreyet. Salman in seiner tugent weyse. Amon gepar in hohen eren. Ain maister hat herpracht mit synnen.

152. (159«) Im siechten langen don des Regenpogen drew lied aus dem puech apocalipsis von sand Johanns ge,sicht. Zingerle s. 27. K 373.

Johannes sach hoch in dem trone. Johannes sach souil der wunder. Johannes der wolt han durchgriffen.

153. (160a) Johannes. Im siechten langen don des Regenpogen drew lied von dem ewigen wort von sand Johanns der oben ge- Bchriben stet. Zingerle s. 27. E 371.

Ain wort aus dreyen personen gienge. Des hab got ymmer lob vnd ere. Johanns aus seiner synn vrsprunge.

154. (161*) Hienach Stent VE guette lied in des Regenpogen

121

ilechtn langen don ynd haist, das trewppel. Zingerle s. 27. Ain hoher wiert der was gesessen. Der sun der sprach herr vater meine. Der snü der sprach wo sol man holen. Nu mercket mich ir lieben lente. Got ließ sich in dem gartten vahen. Uns sagt die gloß der taugeneye. Wir mnessen alle an den rayen.

155. (16da) In des Begenpogen siechten langen don fimff lied ans dem paech apokahpsi. Zingerle s. 27.

Ain wort das was in anpegynnen. K 401. 423. Sein geist der kam so hoch geflogen. Johannes hat noch mer gesehen. . Johannes gotes Schreiber zaiget. Da ward die keusche maget swanger.

156. (164») In dem siechten langen don des Regenpogens drew lied von vnnsers herren martter. Zingerle s. 27. '

lodas wil dw mir geben zu kauffen. M 54. Marie kamen laide mere. Sünder du solt dir lan erparmen.

157. (165») In des Regenpogen siechten langen don drew lied. Zingerle s. 27.

lohannes herr dein lob ich spreche. E 354. Der zartte got der vns beschueffe. Der kunig wil gericht besitzen.

158. (166») Hie Stent drew lied im siechten langen don des Regenpogens von dem holz des heyligen krentz. Zingerle s. 27.

Do Adamen ward sein leben krancke. K 378.

Da lag es ye piß auf die weile.

Schon Meng es da in eren wache (1. vache). 169. (167») Hienach hebent sich an von vnser lieben frawen Bchydang schöner lied Xlll in des Regenpogen siechten langen don. Zingerle s. 28. E 363.

Da got in seiner ewigkaite.

Urlaub so nam der en'gel here.

Maria die begunde jehen.

Auf fuer die hymmelische frawe.

Auf fuer die maid mit reichem schalle.

123

Auf fiier die maid in kor den vierden. Auf fner die maget wandeis ane. Auf fiier die maget schon zu reste. Auf fder die edel kayserinne. Auf fner die maget wandeis freye. Auf Aier die maget als die sonne. Got het am dritten tag vrtaile. Sand Michel sprach ich wil euch leren.

160. (1701^) fiienach Stent in dem siechten langen don des Regen- pogen von vnser liehen frawen funff schöne lied. Zingerle s. 28; E 365.

Magt aller hymel kayserinne. Gelobet seistu hymelfrawe. Maria klare hymelrose. Maria rainer gotes tempel. Maria raine gotes amme.

161. (172«) In des Regenpogen siechten langen don drew lied von priesterschaft. Zingerle s. 28. K 397.

Es lebt noch manig' der da schüdte. Nu merck ain armer sunder rechte. Has duncket mich ain krancke enwichte. XY. 162. (172i>) L) dem graben don des Regenpogen III Ued vnd ist ain hymmelrad. Zingerle s. 25. K 311. Do got der herr ze rate gieng. Gar ynuertzait ain kunig herr. Driualtigkait die redt also.

163. (173«) Hienach Stent m lied in dem graben don des Reg^- pogen vnd sind von den XY zaichen. Zingerle s. 25.

Was Wirt geschehen das nymmer mer. Wol viertzig elln laint sich das mer. Die leut darnach wern es gewar.

164. (173^) In dem graben don des Regenpogen HI lied voa der vanckhnu0 cristi. Zingerle s. 25. E 348.

An allen haß sunder gedenck. Da got erkandt sein swäre pein. Sand peter sprach herr maister mein. XLIY. 165. (174i>) Des vngelartn phluegweis drew ßed. Zin- gerle R. 53.

123

Gesangk ist ain weise maisterschaft. als ich ench hie be- schaide. E 818.

Die mosica ain anefanck. ist aller melodia.

Smel vnd die zyrckelmasse. kain leng darinn vertzacke. VI. 166. (175*) Von jüngerer band. In der sanckwds. Zin- gerle s. 60.

Dye siben gab des heilling geistes ewen merck.

Di ander gab des beilling geist ist schan perait.

Dye trite gab des heilling geist ist gotlich knnst.

Di fierte (gab) des heilling geist die ist genant

Dye fünfte gab des beilling geist ist gotlich rat.

Dye sexte gab des heilling geist ist lobesam.

Die sibent gab des heilling geist ist also klar. Die Müuchener handschrift, cod. germ. 351 (in 4®, 11^76 blätter, pap., 15. Jahrhundert) enthält in ihrem ersten theile geistliche Sachen in prosa, beginnend mit Heinrichs von Hessen kenntniss der sOnden , wovon jedoch der anfang fehlt.

Ich hebe daraus folgende für die Sittengeschichte nidit an* ^chtige stellen hervor:

Bl. 64i>. Item an dem menschen ist besunderlich ze straffen menschlich czier an dem gewant durch manigerlay sach willen: am ersten durch grozzer teurung wegen , zu dem andern von der waioh wegen, zu dem dritten mal von uberfluzzichait des gewants wegen, QQd von dem lesten list man von ainem hailigen, der sach den teufel lachen, nu fragt in der hailig wes er lacht: do antburt im der tenfel und sprach 'ich han mein gesellen gesechen reitten auff ainem langen swancz, der äiner frawen nach gieng an irem geyrant, und das die frau pey einer lackhen den swancz auffhueb, das er nicht gemailigt würd: do viel mein gesell in die lachken, und des han ich gelacht'.

Bl. 65». Von hochvart der gurtel.

In der andern menschlichen gier, die verpoten ist, sind be- slagen gtirtel riemen oder seydein besunderlich ze meyden und ze

straffen Item man pint ain sakch, der güts traits vol ist, mit

^m stricklein, das man umb ain helbJing chaufft: da von ist ain grozze torhait, das man zu dem sachk des leibs, der voller (65^) QDsaabrichait ist, ain seydeine oder ain riemeine gurtel sucht, die ^t gold oder mit Silber beslagen ist.

I

124

Von slaiern die dj irawen gilbent oder yerbent.

Es ist ze mercken das gelbe varib an slairen and an aller czier weippleichem gepent ze meiden und ze straffen sej. das mag man also we weissen, wann den slair, den ain fran tragen sol, ist ain warczaichen der ondertanichait. ain fraw tregt darumb gepejit anff irem hanbt, das man da pey erchenn das sy dem man undertanig sol sein und der man über sey.

(66») Item alle die czier. die dy frawen mit varib tnent, ist zo straffen von der darstichait wegen die da geschiecht, wann sy sich des getarren an nemen das besunder allain got an gebort, als die tuend die frömder leut bar aaff ir haubt seczent oder die ir ange- siebt mit natürlicher varib an streicbent.

1. (68^) Von hocbvart und czier des pets.

In des pets czier sind dreierlay zu mercken: übrige waich, übrige chostlichait und übrige grozz.

2. (69*) Von hocbvart der edel.

Von der edel wegen der gepürd sol niemant hochvertig sein, wann die selb edel nicht an cze sechen noch ze schaczen ist, und ist cze meyden am ersten dar umb wann wir alle sambt von ainem vater und von ainer müter her chomen sein, man list nicht das unser herr ainen silbrein Adam gemacht hat, da von die edeln chomen weren.

Bl. 153i> 154* finden sich mehrere segenssprflche, deren ersten ich hier folgen laße.

Ain gueter segen für veindt des menschen.

Eya lieber vater Jhesu xprist,

wis weit gegen mir auf ertreich ist,

ist niemant under der sunnen schein,

der mir J^. welle schadt sein,

der trag in seinem munde (hs. mundt)

eines tötten menschen znnge (hs. zung),

als gantz und als gar

als der man der vor dreyssig jam

ze aschen ist warn:

der ist gelidtloss,

redtloss und rechtloss.

also sein mir .N. all mein feind gelidloss,

redtloss und rechtloss.

125

Des helff mir der vater und der son und der hailig gaist. Amen. £1. 173^. Eye hebt sich an sand Angustins spmch. Reimverse, immer drei tagenden und drei an tagenden aaf einander folgend. Fast allen diesen sprfichen liegt eine ftltere ge- stalt za gründe, die sich ohne mühe herstellen läßt. Aagastinas also spricht, das got an dem menschen nicht so yU gevellet als drey^tagent: das erste cheasch in der jugent, ö das ander genügsame mässichait, das drit gedalt in widerwertichait

Dri antagent. An Sünden drtn Itt schaden vil, der ankiasche ime alter phlegen wil, der rieh ist änQ güete, 10 hdchvart in armüete.

Drey tagent. Den teafel ain hailiger ainsidel fragt and beswar in das er im sagt^ mit wew man got schirst fand, der teafel sprach in karzer stand: 16 mit kartzem gepet das andachtig ist, der peicht phligt zw emsiger frist and mit diemütichait: den drein tagent ist got schier berait

Drt antagent. Von Sünden drin geschriben st^t 20 daz der raof ze himel über si g^t : daz 6rste mort als tet E^n, stns brnoder blaot raoft über in; swer arme liat beswseret, als die geschrift bewseret;

25 die dritte ensol man nennen,

*

1 spricht tlio. 4 erst. 7 drein sunden lelt Schadens. 8 in dh: 9. 10 Der reich ist hochaart in armüt. 14 in k. st. fehlt. 19. Ueberschrift Drey ontn. Drey sand sind Ton den g. st. 21 tet] begie. 22 da seine. 23 laydigt vnd b. 24 Als auch offt die g. pebart 25 dritten sol man nit nemen.

126

uinb die wolt got Terbreimen

Sodomam und (romorram,

da er Sünden geschrei vernam.

Drt tagent. Swer in gelücke fürhtet got 90 und gedingen hat in got und willic lldet gotes zuht, die dr! habent gröze vernuft.

Dri untugent. Swer in Unglücke zageltch tuot, von kleiner tugent hat übermuot 86 und über stn übel freude treit, die driu sint gote harte leit.

Dri tugent. In Sren diemüetikeit, ,

in armuot güetic miltikait, in verstantnisse einvaltikeit, 40 an den drtu Itt grdz wirdikeit.

Dri untugent. Verborgen schaz, verborgen kunst, die sint unwirdic aller gunst, in rtchtuom unbarmherzikeit, die driu sint gote harte l^it.

Drt tugent. 45 Der sich selben versmät, mit danke gotes gäbe enphät und guotes willen stsete phligt, mit den drin tugenden er gesigt.

Dri untugent. Swer heimlich welle übel sin, 50 üzwendic tragen geistlichen schin, swer andern Unten merket vll,

26. 27 got S. a. 6. Terpiennen. 29 mtdet spot? 31 wiUichleich. 33 Tng^ück. 34 düain tugenden. 85 franel hat (freyelheit?). 36 d. d. mistnaUeQt f^ot hart; nach 44 geheßert. 39 geistlich« «iny. 40 groisse. *41 Terpar^er veorpargnew. 43 vnd in lelchtnng. 45 Der in grosser tugent ^icb seiher« 46 Tn4 g- g. m. d. 47 willen] fünacz. st&tes. 48 des drin fehlt siget.

127

sich selben niht erkennen wil, swer alle dinc in übel kSrt, wie harte er got da mite särt! Drt tngent. 55 Swer stner rede hüeten kan, der ist waerltche ein ssbüc man; swer al stn zit nüzüch verzert, vil gnaden deme widervert; swer rät üz allen dingen nimt, eo guoter w4rheit daz gezimt.

Drt untugent. Swer versmähet guoten rät und sin törheit für sinne hat, sich frewet s6 er Übel taot, dise driu sint nieman guot. * Dri tngent In der jugent gevolgikeit, im alter rät verstentikeit, immer mäze bescheidenheit, die drin bringent wirdikeit. Nach dem letzten werte noch : Drey vntagent, and damit schließt das blatt; das folgende fehlt; vielleicht sogar mehrere.

Bl. 186 bis zum schluße eine Sammlung von meistergesängen, die Docen in Aretins beyträgen zur geschichte und literatnr 9^ 1128—1180 ausführlich beschrieben hat.

1. 1. (186*) Im grobenn don.

Ein meister weiß, in hoher schul, do man die kind sol leren. Frawen vnd man. die kristenheit. nu sorget uff dl gert. Daz dritte zwei, ist edels golt. wen uns got selber mant.

2. (186^) Im groben denn, W 70.

Ez nebt der zeyt. groß aribeit. übt sich durch elle^ laut. Hagen 3, 349», 13.

So Wirt di vart. hin über mer. so heben sy sieh drott. Hagen 3, 349b, 14.

... ... 41

62 TDd sich selber n. chennen. 58 geoadeo dem. 62 tdiheit]

salichait. hat fehlt. 63 wer sich« 66 in dem a. r. vnd y, 67 immer] in allen dingen, mas vnd b. J68 grosse v.

128

Dy reht geleich, pringt er her wider, der selbe kayser her. Hagen a. a. o. 15.

Vollständig gedruckt von Docen a. a. o. 1134; vgl. auch Mass- manns kaiserchronik 3, 1128.

3. (187a) Im groben don. K 321.

Ir jungen dyt. seyt nicht zu geil, zu frech in eur iugent. Pis nicht zu kark. zu keiner stand, wo man sein darff zun ern.

In Zornes grym. piz nicht zu gach. bedenk di wort gar eben.

4. (188*) Im grobenn don.

Kunig sabaoth.^ dein schad mich müt. ich wunder von dir sag.

Emanuel. noch trewem siten. den knoten hot auff gepunten.

Ir glaubet mir. der vns gewan. auss ymmer werenden panden. Die erste Strophe nochmals 223^. 6. (188^) Im grobenn* don.

Heyl werender pawm. dein fruht di plut. vnd grünt in reichem zunder.

Dez appfels grüß, dar lawter rein, der werld ein ende zil.

Gotliches cleit. lipleichen gar. warstu dar ein verslossen. 6. (189a) Im grobenn don. K 338.

EOnckleiches reiß, groß waz dein leit. do ihüs ward gefangen.

Auff tribunal. für pilfltus. ward ihüs proht in twange.

Do praht man dar. ein holcz waz groß, daz wolt got selber tragen.

n. 7. (189i>) In regennpogs langenn donn. K 409.

(190a) Do got di winckellmasse name.

Geist water sun ewige sache.

£ adam eua vor bekante.

Got aller trewen ubergulde.

Wy waz adam in seiner persone.

8. (191a) In regennbogs langenn don. E 350. Solt ich vor hohen fursten geiyden.

Hely riff au dem creucz mit grymme. Enoster pater anne husy.

9. (192») In regennpogenn langenn donn. K 372. 388. Ein wort ein anfanck ist gewesen.

Geomatrey dein circehnasse. Es schreibt johans ewangeliste.

129

10. (193*) In regenDpogens langenn donn. * Was sick ymb treibt mit starken krefften. Ich sag euch wie di siben planeten.

Wy höh auff sey von der erde.

11. (194&) In regenpogenns langenn donn. K 375. In salomones tempell zarte.

Triualtig stranck sich vmbe lange. Ich heb an dez vater persone.

12. (194^) In regennbogenns langenn donn. Vgl. K 441. Wy nu daz mer ye müg gewesen.

Wer do lebt (hy eingeschaltet) in zweifeliung. Wi rechte weit oder wi preite.

13. (195^) In regennbogens langen don. Grotz Weisheit ließ im schon bereyten. 6ot vater wolt ein palast schauen. Got vater koß Weisheit zu kempfen.

14. (196^) In regenbogens langen don. Frewt euclf ir laderei* nicht sere.

So heisst der voit vir engel auff plosen. So wil der kunig sein gericht besiezen. 197^ das Salve regina deutsch in prosa.

15. (198») Ich lob ein meit vber alle lant. K 519, 1.

16. (198») Maria sun du prehender tag.

17. (199») Assit sancta maria.

In des regenpogen don. K 407.

Wer mit gedenken wil durchgrundeu.

Götz futemung schalt nicht betrachten.

Du sinnest wo die sinne weren.

Johannes her entnucket schone. K 370.

Johannes fant geschriben tausen (1. taugen).

Johannes sach mit seinen äugen.

Wie adam wer an der persone.

Wol her an mich welch iad ist weise. Hagen 3, 351», 1. K 356.

Ich straf euch iuden sundn masse. Hagen a. a. o. 2. K 356. in. 18. (202») in des frawen lobs grün don«

Ein warer gotes tempeL Gedruckt Aretin a. a. o. 1138. Hagen 2, 3Ö0»>, 3.

KeisterUeder. 9

130

Lebt niemant in dem wane. E 223. Got vater sun mit gaist(e). Gedruckt Aretin a. a. o. 1139. Hagen 2, 351», 4.

19. (202^) Frawe lobs grün don. Salman aus helffen peine. Ein hirss in einen walde. Ein lebe tot gewinet.

20. (203^) Gronn don. K 230.

. Ich weiss ein hört verschlossen. Die noch geporen werden. Ich wil den hört auf schliessen. IV. 21. (204») Ohne bezeichnung des tones. Von der ersten Strophe fehlt der anfang, ohne daß eine lücke bezeichnet wäre; woraus hervorgeht daß die haüdschrift aus einem original stammt, dem hier ein blatt fehlte, was der Schreiber nicht bemerkte.

, . . . in kunt ir merket nie u. s. w.

Dz. licht leucht schon durch sein luczern.^

Wer. nimt mit lieb dz höchste gut.

In. dem beschawten leben dort.

Du, edel hohe haihkait.

Eain. zung mag, dich vol loben nicht.

Man. sol sich pilich frewen dein.

Lob. sey der zeit lob sey den tag.

Nun. vnde leib got dar zu zwangk.

0. secht wie reich ein kint so her. Gedruckt Aretin a. a. o. 1140.

V. 22. (206^) in dem acspis don. Ich spur ein peyspel wunderleich.

Wir wellen peichtig werden hie. Gedruckt Aretin a. a. 0. 1141. Der esel sprach ich tu euch kant.

VI. 23. (207») in des marners longen don.

Her filius ein pilde gos. von er gar wol getan. Ein weibes pild auch al sein craft. mit listen über kam. Dar nach macht er ein spigel glas, fein lauter vnde dar. 24. (208b) In marners langen don. E 481.

Got wii'd vnd ere hat gelait. an reiner worte craft. Der anff der weite seiden hört, nach gotes willen gar. Gelaub ist aller seiden bort, seint^er die craft wol hat. -

131

VI». 25. (209b) Regina edel kungln her, einzelne Strophe in besonderem tone.

VIb. 26. (209b) Ein kindelein ist geporen. Weihnachtslied, ge- druckt in Docens Miscellaneeii 2, 244. ' Vn. 27. (210») Der hulczing. Almechtiger got du pist so stark. Her du pist in dem himel zam. Ein prister latein sprechen sol. VI. 28. (211») Des mamers langer don. Es ward der weide nie so gut. als ich heschaiden wil. W^er sprichet wol eim reinen weih, der ist von guter art Vnd wer ir loh in uhel tut. den reinen frawen zart. I. 29. (212») In dem grahen don.

W^er ist die mait der schon ein konn (1. kern), al gen der sonnen nacht. . '

Patenug vol genaden schrein. durch leuchtet aller tugent. K 339.

Loh hah die mait gar one clag. der wissenlich die tirr. Vm. 30. (212b) ungenannter ton. Wer ich ein kunk so wol ich schwern. WsiT vmh das man den kaiser rot. Vnd solt ich denn gericbtes pflegn.

IX. 31. (213b) Des ern poten don. Ich weis ein rosen gar(t).

Yil laut rif ein^ snnder. Gedruckt im altd. museum 2, 28« n. 32. (214») in des regen pogen longe don.

Ich wolt in ein (1. mein) armut geren wenden. W 71. Maister kanst du mich des heschaiden. Ich sach ein tir in greifen plike.

X. 33. (215b) Der sinnen kamer. K 2.

Hailiger gaist. durcht leucht meinr sin ein kamen (1. kamer). Dz^ hailig reicl^. stund manig iar ell^^nd. Ich wil der kungin singen die den kung. Der fursteu namen. nun merkt ich vil sie nennen, vn. 34. (217b) Des hulczings hof don. Gedruckt Aretin a. a, 0. 1147.

Baich mir den wein sprach trunken plot Zwischen pfingschen ynde rain.

9*

132

Do WZ der esel vnd dz schwein.

XI. 35. (218^) Maister Stein hera.

Hailiger gaist dein craft vnd al dein gute. Gedruckt Aretin a. a. 0. 1149.' K 833: Anker.

Hailig hailig hailig sind die drey klamen. Durch dreyfalt die klamen vns bezaigen.

XII. 36. (219*) Einzelne Strophe ohne bezeichnung des tones. Des lob wir gotes wunden.

XIII. 87. (219») Das ist des leschen tag weis.

Zeuch durch dy wölken mein gesank. Gedruckt Aretin a. a. 0. 1150. K 920.

Adam das was der erste man. Her ist er kumen in die lant. Sie zugen hin durch einen walt. Unvollständig.

XIV. 38. (220^) Des ketners schlussel weis.

leh wil zu eim schloss guidein. Gedruckt Aretin a. a. o. 1151.

Ich pit dich aller kraft vrrsprink.

Parmung vnd bort verschlossen wart.

Her abraham der profet weis.

Her isak aberhames sun.

Noch worcht sal zwelft ein maister stark.

Her moyses legt auch al sein kraft.

Eunk ^aloman ich lobe dich.

Esechiel dein pforten klar. ' Isayas taugenleichen fant.

Her abagug bewert vns dz.

Got wol des Schlusses maister wesn.

Lobt al die kaiserleiche mait.

Globt sey der stark almechtig got.

Glob sey got vater sun vnd gaist.

Glob seystu her vnd deiil^ craft. I. 39. Eunk sabaot sein schade mfit. dz "" wund' ich von im sag. Vgl. 4. Von dem vorigen liede nicht gesondert.

XV. 40. (224») Do stet zwey liett in harders Schilling. E 4. ■•' Dj hoe zu der tyffe. E 4, 111—122.

Ey crone dy ward bereitted. E 4, 133—144.

XVI. 41. (224^) Einzelne Strophe ohne bezeichnung. Die siben spere ich messen.

133

XVn. 42. (2241») Der zart don. Maria mnter reine mait. Set esst die frncht die ist so zart. 0 starker crefticleicher got.

43. (225»>) In dem zarten don. W 118. Da maria die keusch bemert.

Sie haben auf die dar luczern. Nun merket al dz reich vrstend.

44. (226*) zarten don.

Armut dich hasset manig man. Gedruckt Aretin a. a. o. 1153. K 208. 212.

Wer alle dink wol richten kan. Wer aller dinge hat gewalt

XVIII. 45. (227*) in des munich von salczpurks don.

Kum senfter trost haiüger gaist. Gedruckt Aretin a.a.O. 1153. Mein craft nach irem willen went. Durch dich ist die hailig geschrift. Du zündest siben kandelie. 0 wie fruchtig ward marey.

XIX. 46. (228b) in fraw eren don.

Got herre wes du von vns gerst. Hagen 2, 179», 10: Reinmar von Zweter.

Nach sunden lust du sunde nicht. Hagen 2, 193*, 88. Yil manig sunder sunden pfligt. Hagen a. a. o. 89.

47. (229*) Der minen schull in fraw eren don.

Gar alle schuUe sind ein wint. Hagen 2, 183», 31 Reinmar von Zweter.

Der esel weise frey adam. Hagen 2, 195i>, 103. Ach frawen imer werdes heil. Hagen 2, 1811», 26. Ker dich her vmb vil selig weip. Hagen 2, 182», 27». Vnd wilt du nicht her vme sehen. Hagai 2, 182», 27*.

48. (230») In fraw eren don stet aber ein par her nach ge- 8chriben.

Was got durch der profeten muut. Hagen 2, 197», 111 Reinmar. Was frawen claider wol an ste. Hagen 2, 184i>, 41. Der palsam ist den herren gut. Gedruckt Aretin a. a. o. 1158. Hagen 2, 186», 48. 3, 332i>.

XX. 49. (2301») im longen don frawe(nlobs).

134

Mich rewet herr zum ersten der vntrcTve kns.

Mich rewet herr das dir drey nagei wurden geschlagen.

Johanes sprach wir machen im ein grab so rein. XXI. 50. (231^) Des tanhausers haubt don.

Gesank dz ist ein hört.

Gramatica lert sprach.

Wer want gesange pey. 51. (232a) Des tanhausers haubt don.

Ein edel gart so teur.

Der hailig gaist der sprach.

Do sprach der vater alt. n. 52. (232^) Ohne Überschrift. K 356.

Jud waistu wz pfaton bedeute. Hagen 3, 353b, 10 Regenboge.

Pfaton geleich ich luciferen. Hagen a. a. o. 11.

Die israhelen durch die flute.

Sich iud du wilt dich nicht bedenken.

53. (234a) in des regenpogen longen don. Von Hng von Meiningen. Es siezet auf der kunsten stule. Gedrackt Aretin a. a. o. 1161. Wer es nu geren wolle hören.

. Wo sich got wer in freuden gaile. Wie das got selber vnser herre. Nun sint der köre neun dar inne. Als do sich lucifer der lose. Do eua adam gotes hulde.

54. (236i>) ein par in des regenpogen longen don stet her nach. Der starke in hoher werde.

Lob hab die aus der weite maite.

Lob hab marey mit irem kinde.

Ein weiser wol gelerter pfaffe. E 396.

Dz ewangelig vns beweiset.

Cristus mit werten vnd mit leben.

Judas wilt du mir gen zu kaufen. W 155»

Maria kumen laidig mere.

Sunder du solt dich lan der parmen.

55. (239*) Des regenpogen longer don. K 356. 440.

Jud hast du des gelauben pflichte. Hagen 3, 352*, 4 Regenboge.

Vir dinge der talmuten knechte.

Ach iud wie pist du gar verstainet. Hagen 3, 352*, 5.

185

Hör falscher iud seueran schreiben. Hagen a. a. o. 6. Wie sprach ysayas der werde. Hagen a. a. o. 7. Du yalscher inde das bedrachte. Hagen a. a. o. 8.

56. (24:1^) in des regenpogen longen don. E 393. Gk)t hat gewurket vil manig wunder.

Das ander das ist mir wol künde. Was aun das wunder mag gescine.

57. (242^) In des regenbogen longen don. Es stun drey engel wunechleichen, Johanes ret auf taugeneye.

Johanes las also beleiben. In der letzten Strophe nennt sich Ketowein als verfaßer.

58. (243») in des regenpogen don. W 72. Wie nun der himel sej geschaffen.

Wie nun geschaffen sey die helle. Wo aber nun der wunnen glanz(e).

59. (244*) regenpogen.

Von wem nun sey der stame teure. Nun wuchsen die geschlecht so reiche. Got tet auch dem kunig pfarone. Wie vil der rach(e) mocht geschehen. Denoch tet got vil mer der wunder.

60. (245^). regenpogen.

Ein rap fei der ist ein fürst der verre.

Hoffart die maiste sunde hordet.

Maria kunigine here. E 398.

Ach mensch nun leb in rechter masse. E 352.

Eins menschen leben taug zu nichte.

Ach mensch nun sich der sunden strike. I. 61. (247^) In dem graben don.

.Wie das got ie. begunde lebin.

Vil manger gicht. got were ain. '

Man wil das got. drilichen were. 62. (248«) in dem graben don. E 314.

Des morgens fru. nicht lenger pait.

Got der erschain. den iungern drat.

Got käme für. die iunger (sein).

Her nach vnlang. er in gepot.

136

Auf 4i9e erd. wonten sie gar.

63. (249^) lo dem graben don. K 347. Der werde zwar, kam uber ain. Vnd der gewalt. al von dem engel. Do got so fron, wart schon enpfangen.

64. (250») Im graben don. Gedruckt Aretin a. a. o. 1165. E 328. 342.

Gar vnferzeit. ich hör doch wol. Hagen 3, 348^, 10 Regenboge. Vir element. hat vns gegeben. Hagen a. a. o. 11. Durch alle laut, das fewr gat. Hagen a. a. o. 12.

65. (251^) Im graben don.

Do iosep kumen was vnd das.

Ein wasser sprank. im tempel hie.

Ir forcht da pey. wart gen got gros, n. 66. (251») Von dem graffen. d. h. der graf von Rom. W 147.

Mir sagt die schrift es wer gesessen.

Eins nachcz der selbig gröff so reiche. Gedruckt Aretin a. a. 0. 1167.

Der groff von danen must entrinen.

Der grof was er ein ann dem gute:

Der grofe der (fehlt wart) schir der freuet.

Der grof der kam her wider palden.

Der kaufe leüt der waren vire.

Der edel grof der gund sich raufen.

Ein kaufman der gund zu ym syczen.

Hin faren sie mit reichen schale.

Dem grofen mocht(e) mysselingen.

Die iungen herren al geleiche.

Der edel kunk in fronke reichen.

Des morgens do man solde stechen.

Do sprach die fraw gar tngentleichen. I. 67. (255i>) In dem graben don.

Es lebt die weit, vil lange stunt.

Got sant sein straff, dem kunig reich.

Dem kunk wart wo. er legt sich nider. 68. (256») im graben don. Gedruckt Aretin a. a. o. 1169. E340.

Her sin her sin. es get mir nicht Hagen 3, 847», 4.

Gut du pist gut. des wen ich nit. Hagen a. a. o. 5.

137

Ennk sabaot. ich singe dir. Hagen a. a. o. 6.

69. (256^) In dem graben don.

So wol die mait. ir wol gelink. Ane ein wort, der engel sprach. Nie wart betait. kain über zeit. \

70. (257«) im graben' don.

Wol hin las varn. ich hab auch die. Gedruckt Aretin a. 0. 1171.

Ich frew mich hie. vnd wil al do. Der vater sprach, ich wiges auf.

71. (257^) In dem graben don. Gedruckt Aretin a. a. o. 1164. K 326.

Gepawet wart, ein reiches werk. Hagen 3, 347^, 7.

Hört lat euch sagn. die rottl ist ser. Hagen 3, 348«, 8.

Hübsch Tnde clug. die stain sind zart. Hagen a. a. o. 9. XXn. 72. (258i>) In dem zigel don.

Gib dein hilf zu steure.

Du pist die edel maget. Gedruckt Aretin a. a. o. 1171.

Gar lusticlich betawen. XXni. 73. (2Ö9>) Kettners profeten tancz.

Nu hört wunecleichen tancz. Gedruckt Aretin a. a. o. 1172.

Ein seliger profet his noiel.

Her moises vnd sein prüder aron.

Kunk dauit vnd her salomon.

Wo sint adam dein raien hin.

Do got die vinsternüs zu prach.

Got lis den rayen haben ru.

Got her der alle dink vermag.

Globt sey die edel iunkfraw zart VL 74. (260^) In des mamers longen don.

Got gab dem himel reiche zir. das sag ich auch für war.

Got seiner engel vil verlos, aus ie dem kor ein tail.

Ir freud die wert ein kurcze zeit, eins wz dem ander lieb.

Der teufel macht sein rede gut. die fraw gelaubt dar an.

Got sendet einen engel her. schon aus dem (himel) hoch.

Got ward kain wunder nie zu gros, das sag ich euch für war.

Do got in seinem zesen sas. so gar gewalticleich. XXIV. 76. (263») Der musca plüt guldeiner don. Groote s. 85.

138

6ot worcht ein michel wunder gros. Was du nun gepeutest mir. Got gab im frolichen gewalt. Ich waiss nicht was fraw eua zam. Adam gar kumerlichen sach.

76. (264^) Des muscaplüt guldeiner don. Groote s. 228. Zwar siben tir sein mir wol kunt.

Das ander tir das ist ein schwein. Als sich yersint das hercze mein. Das vird wil ich euch machen kunt. Das fünft ein wunderleiches tir. Das seschte tir sey euch gesait. Das sibent tir in grosser not.

77. (265*) Dez muscaplucz gulder don. Aue du reiches fundement.

Aue dein lob für war ich such. Aue du pist ein rein aue. Aue du wol gezirtes pilde. Zu dir aue in hohem preiß.

78. (266&) Dez musca plucz gulder don. > Groote a. 222. Auch weit wie ich wesorge pin.

Für drechtikait die wer wol gut

Dinst du der weit hie tawsent iar.

Als pald verget der dreissig tag.

Was lait dir in dem sine dein, XVn. 79. (266b) In dem zarten don.

Got wolt versünnen vnser schult.

Sant peter der zoch auß sein swert.

Sant peter gieng dem heren nach.

Der Juden schal war ane maß.

Do punden sie den heren zart.

Dor noch so hieß er prechen sider.

Pilatus sach den heren an.

Maria muter küngin.

Do ward sein edel menschelt swach. Bricht ab, dar nach fehlt ein blatt, das den rest des liedes enthielt.

n. 80. (269«) Strophe 1 und 2 fehlen, von 2 nur der Schluß

139

erhalten; K 368.

Maria die begunde iehen.

Avff für die himellischc fraw.

Auf für die mayt mit reichen schal.

Auf für die (mait) als man das sach.

Avf far die maget i/?andels one.

Auf fdr die maget wol die peste.

Auf (far) der engel keiserine.

Auf für die maget wandeis frey.

Auff für die mait recht als die sunne.

Am dritten tag het got vrtail.

Sant Michehel sprach ich wil euch leren. XVn. 81. (273») In dem zarten don.

Das himelprot sant Thomä fand.

Peter paulus philip Jacob. XXV. 82. (273^) In dem Newen don.

Maria ist ein prun entsprossen. Gedruckt Aretin a. a. o. 1174. K 174.

Got hat vil er vnd wirdigkeyt.

Ste schon du gotes parideisse. VI. 83. (274^) In des marnes langen don etc. etc. E 486. 494.

Die Schrift die sagt vns offen par. yil manig wunder gros.

Josep die herberig beslug. elendicleicher sach.

Maria jres kindes gelag. josep stund sorgen plos.

Die nagel drey wurden bereyt. so gar on seinen danck.

Sunder nun merck war vmb got leit. auff erden so grosse not. Am schluße eine kaufmännische notiz vom jähre 1474, die bei Aretin a. a. o. 1175 abgedruckt steht.

Die Heidelberger handschrift 392, von Holtzmann (Pfeiffers Germania 3, 308) beschrieben und benutzt, um 1481 geschrieben. Auch hier gebe ich ein vollständiges Inhaltsverzeichniss, welches ich Holtzmanns gefälligkeit verdanke.

L 1. (I^^) In dem grönne don das gluck radt: von jüngerer hand.

Man malet an ain wende. 3 Strophen, n. 2. (1^) In des harders süsse ton.

Ich kam hin für ain stat war claine. 3 Strophen. 3. (2*) Ain harder.

140

Ain i/?ciser man der was gesesse. 5 Strophen. OednK^ m Pfeiffers germama 3, 312.

IV. 4. (2i>) Muscatplfit.

So gar subtil ich singen wil. 5 Strophen.

5. (3^) Muscatplfit..

Ein junckfraw zart bekrönet wart 5 Strophen. K 39.

6. (4») Muscatplfit.

Weib Süsser nam weib reicher stam. 5 Strophen. E 43.

7. (5«) Muscatplfit.

Auch weit vntrew ist worden new. 5 Strophen.

8. (5^) Muscatplfit.

Ein junckfraw stoltz vor gröne holtz. 5 Strophen.

9. (6») Muscatplfit.

Ein mundlin rot aus aller not. 5 Strophen. E 46.

10. (7«) Muscatplfit.

Ir niaid ir frawen ir solt anschawen. 3 Strophen.

11. (7ft) Muscaptplfit.

Manicher nimpt das im nit zimpt. 3 Strophen.

12. (7i>) Muscatplfit.

Ach got wie lang wie wee wie zwang. 5 Strophen.

V. 13. (8^) In des mnnich korweis.

Ich wil gar frelich heben an. 3 Strophen. Gedruckt Ger- mania 3, 326.

VI. 14. (9») Jörg Schilcher ray.

Wol geren ich mich gsang verweg. 8 Strophen. Vn. 15. (11*) In des jörg schilchers mayenweiß.

All in gedieht ich über krien. 5 Strophen. 16. (12b) Jerg Schillers maye weis.

Der may ist hie mit reichem schalL 3 Strophen. Vin. 17. (13») fraw ere ton.

0 herre got ich lobe dich. 3 Strophen. rV. 18. (13^») Muscatplfit.

Schweigt vnde lost gemachsam kost. 5 Strophen.

IX. 19. (14») Mamers guldir ton.

Es was ein kung in franckereich. 19 Strophen. Gedruckt bei Görres s. 195.

X. 20. (17») Regenbogen langen ton.

Ain adelar ist ausgeflogen. 5 Strophen.

141

XI. 21. (18*) Walthers ubergulte ton.

Mein gsang wi] ich erschölle. 3 Strophen. Xn. 22. (18b) Ohne Überschrift.

Got gras dich zarte wol getan. 3 Strophen. Xm. 23. (19») Im eilen ton.

Wol mich der gnaden reichen stund. 3 Strophen. I. 24. (19^) In dem gröne don (andre hand).

Ich kam auf ain gefilde. 3 Strophen. Gedruckt bei Görres s. 233. E 225.

V. 25. (20a) In der korweisz mnnichs von Salzb.

Got grües mein lieb zu aller stund. 5 Strophen. XiV. 26. (21») In des jorg schilcbers maye weis: maye aus- gestrichen.

Da in der flamme finster ser. 12 Strophen. 27. (22») Regenbogen langen ton. Es ist aber Schillers Hofton.

Der kaiser ist vns kumen her. 5 Strophen.

XV. 28. (23») Jerg schilhers parat.

Mensch wild du volgen meiner 1er. 5 Strophen. I. 29. (23^) Fraueulobs grüner ton.

Nu rat ir weise pfaffe. 3 Strophen; die erste bei Hagen 3, 375* EttmüUer s. 277, aus dieser handschrift. K 222.

XVI. 30. (24^) In der alement.

Hie vor in ainem winter kalt da wolt ein aram man. 3 Strophen.

XVn. 31. (25^) Frawenlobs zigweis.

So stand ich hie vor werde frawe raine. 3 Strophen. Hagen 3, 374b, 1—3, EttmüUer s. 386, nach dieser handschrift. K 250. XVra. 32. (26») Mülichs hofton.

Ich het ain schiens lieb auserkorn. 3 Strophen. Gedruckt bei Görres s. 14.

XIX. 33. (26i>) In des mülich hofton; darüber: in der morgen- weis maister Conrat von Wirzburg.

Got grtts mein lieb ain hechte morgen stere. 5 Strophen; vgl. K 555.

XX. 34. (27*) Ain meichsner; es stand in der morgenweise maister Conrat von wirtzpurg.

Geseg mich heut ain weibes gut vor allem lait. 3 Strophen. Hagen 3, 356b, '8— 10. EttmüUer s. 143. K 861.

142

XXI. 35. (28^) In der nachtweis.

Der ritter sprach ich lob die nacht, ö Strophen. Hagen 3, 428 nach dieser hs.

XXII. 36. (29*) Marners lange ton.

0 weih du miimecliches bild da senftiglicher nam. 3 Strophen. XXm. 37. (29^) Ain harder.

Got grüs den wirt vnd anch sein schöne frawe. 3 Strophen.

XXIV. 38. (30») In des liebers jarweis.

Ich sing von hipsche junckfraw rain. 7 Strophen. Germania 5, 214.

XXV. 39. (31^) Yerg Schilhers senfte ton. Hailiger gaist durch dein Tolaist. 9 Strophen.

XXVI. 40. (32^) Im spiegelton. Damit schließt 32^ and es fehlt wenigstens ein blatt.

33* beginnt mitten in einem gedichte in Regenbogens langem ton: die letzte strophe lautet:

41. 0 armer mensch gedenk der not. IV. 42. (33*) Ain Muscatplut.

Ain reich schiffart geraittet wart. 7 Strophen. Grote s. 283 nach dieser hs.

XXII. 43. (34a) Marners langen ton.

Johannes was entnucket schon auf gottes brist so zart. 5 Strophen. K 489.

XXVn. 44. (3Ö*>) Frawenlobs grawen ton. Ave marey gebeiiedeit. 3 Strophen. XXVm. 45. (36*) Klingsor schwarzen ton.

Welcher reckt sein maul herfir. 3 Strophen. Gedruckt Ger- mania 3, 315.

XXIX. 46. (36b) Frauenlobs gruntweis.

Durch meines hulcn willen wil ich singen. 5 Strophen.

XXX. 47. (37*) Regenbogen blawer ton : es stand zuerst grauer. £s ist ain singer kumen her. 3 Strophen. Gedruckt Ger- mania 3, 316.

XXXI. 48. (37b) Hilzings weiser ton.

Es dichtet menger frü vnd spat. 3 Strophen. Gedruckt Germania 3, 314.

XXVm. 49. (38») Eiingsor schwarze ton. Nun hört ir heren algemaiu. 3 Strophen.

XXXII. 50. (38b) Der kupferton.

148

Ir maister empüacht mich schone. 3 Strophen. Gedruckt Germania 3, 317.

XXXni. 51. (39») Des hoben hofton.

Ich wolt das recht in alle lande were gar. 3 Strophen. Hagen 3, 407. P 6.

XXVni. 52. (39^) Der clingsor schwarzen ton.

Nan wel ich geren r& han. 8 Strophen. Gkdrackt Ger- mania 3, 318.

XXXm. 53. (40») Des Poppen hofton.

6ot grtts mein lieh ain Hechten brechenden znndel fein. Bis 40^; der schlnß fehlt: vor 41 eine Iflcke von wenigstens einem blatte.

XXVI. 54. (41a) Überschrift am obem rande: In dem spiegel- don 1440.

Ich wais aiu wunderliches dier. 3 stroph^, vgl K 149. XXX. 55. (41*) In des regenbogen blawen ton.

Die maister haben vns geschriben. 7 Strophen. X. 56. (42*) Regenbogen langen ton.

Nun ist Tns allen hie ze wisen. 7 Strophen. XXVI. 57. (44i>) In spiegelton fraw erenbotz von rein.

Jhesus sprach zu den junger sein. 5 Strophen. 58. (45») In spiegelton fraw erenbotz von rein.

Die trunkenhait die hat den sit. 3 Strophen. W 136. XVI» 59. (45*) In der alement.

Ain alter man der liegt nit wol zu ainem jungen weih. 3 Strophen.

60. (46i>) Von andrer band: lu dem laugen regenbogen don.

Uns sagt die gschrift es wer gesessen. 3 Strophen. E 369. XXXni. 61. (47*>) Maister poppen hofton.

Ain habich het sein iung in ainem wald erzogn. 3 Strophen. L 62. (48a) Franwenlob grüner ton.

Her Simeon der weise. 3 Strophen. E 214. XXXni. 63. (49») Des poppe hofton.

Der sammer vnd der winter betten ainen streit. 3 Strophen. Germania 5, 284.

XX 64. (49*) Frawenlobs langer ton.

So heb ich an vnd gib euch aine gälte rat. 5 Strophen. XXXIV.. 65. (51») Maister conrat hofton.

U4

Gar weislich sich gedenck ain man e er sich not lat treffen. 3 Strophen. K 572.

XX. 66. (51^) Frawenlobs langer ton.

Ain pfeiffer der sol pfeiffen vnd ain geiger geig. 3 Strophen. XXII. 67. (52^) In dem langen marner don (ttberschiift von jüngerer hand).

Da ich was iung vnd darzao ciain. da facht mich singen an. 3 Strophen. Gedruckt Germania 3 , 319. X. 68. (53b) In dem langen regenbogcn don. Mary du edle himelfranwe. 7 Strophen.

69. (55*) In dem langen regenbogeu don. Grist hat sein leide uberwunde. 7 Strophen.

70. (57*) In dem langen regenbogcn don.

Ain exempel list man besunder. 5 Strophen. EX. 71. (58b) In des marners guldin ton. Uns schreib marcas ewangelist. 9 Strophen.

XXXV. 72. (60») Michel bechen verkerten thon. Ir herren mercken newe mer. 7 Strophen.

XXXVI. 73, (61») In dem zarte ton. Drivaltigkait die gieng ze rat. 7 Strophen.

IX. 74. (62b) ]jQ des marners guldin ton.

Ir schweigt ich wil euch heren laun, 7 Strophen. XIV. 75. (63b) In Schilchers ton.

Nun hert vnd merckt ain fremde krey. 9 Strophen. IV. 76. (65») In Müsgat plut don. 0 herre got mir leide not. 5 Strophen, bei Groote 8. 348 nach dieser hs.

XIV. 77. (6Öb) des gerg schilchers hoffdon stmdt marey.

Zu abeuteur stat mein gemut. 11 Strophen. XXXVn. 78. (67») In der prieffweyß ein legent.

Sant thorode die edel iunckfraw ward geborn. 25 Strophen, in der letzten nennt sich Michel Schrade. XXXVm. 79. (72») Ohne Überschrift. Es ist Begenbogens kurzer ton. 0 cristenmensch danck got so schone. 7 Strophen.

X. 80. (72b) In dem langen regenbogcn don. Die legent sagent vns furware. 9 Strophen.

XIV. 81. (75») In des jörg schilchers hoffdon.

Sorgseligkait nimpt mir mein mut. 13 Strophen. Der dichter

145

nennt sich.

X. 82. (76^) In dem langen regenbogen don.

Fünf streit die tu ich each beweisen. 5 Strophen. XXX Vn. 83. (78*) In der briefweis.

Ich kam ains ms^s auf ainen wnneclichen plan. 7 Strophen. XXXTX. 84. (79«) Frawelobs krenter ton.

Die namen drej. 5 Strophen. XL. 85. (80») Frawenlob wirgelston.

Got schwebt in seiner drivalte. 5 Strophen. XXXIX. 86. (81») Frawenlobs krenter ton.

Maria zart. .3 Strophen. W 111. X. 87. (81^) Regenbogen langen ton.

Lob sey der mait ob allen weihe. 3 Strophen. 88. (82») Regenbogen langen ton.

Ain anfang himel vnd der erden. 5 Strophen. XLI. 89. (83^) Des müglings träum weis.

Ich sas in ainer finster. 5 Strophen. XXX. 90. (84i>) Regenbogen blawen ton. Das ist ain rat

Ich kam ains mals auf abenteir. 3 Strophen, und 3 andere anflösnng.

X. 91. (85^) Regenbogen langn ton.

Wie nun die weit sey one wandel. 5 Strophen. K 368. XXXIY. 92. (87») Maister conratz hofton.

Ewiger got dein gewalt der ist starck aller ding wol mechtig. 5 Strophen.

XXYI. 93. (88») Maister erobotz spiegelton Ton rein.

Johannes der saeh also fron. 5 Strophen. E 148. XXIX. 94. (88^) Frawenlobs grundweis.

Ewiges wort yerleich Tns alle steire. Schließt in der 21. Strophe, dann fehlt wenigstens ein blatt.

(XLVlll.) 95. (89») Beginnt mitten in einem gedichte: vom segen Abrahams.

XLH. 96. (89^) Kanzlers guldin ton.

Ain wort in der drivalte. 5 Strophen. XXIT. 97. (90») Mamers lange ton.

Ave du seiden reicher gart darin meng feiel i^rangk. 3 Btrophen.

XTiTI. 98. (91») Kanzlers guldin ton.

Meifttorlleder. 10

146

Got hat yil wenig wunder. 5 Strophen. XXVII. 99. (92») Regenbogen grawe ton.

Ain wort ain wesn in ewigkait. 5 Strophen. XLIII. 100. (93») Frawenlobs vergesen twi.

Natur vnd kraft die zway die wirckent wunder. 5 Strophen. X. 101. (94») Regenbogen langen ton.

Adam vud ef die waren nacket. 3 Strophen. K 447. XYI. 102. (95») In der aliment; von andrer band: des Stollen.

Ain ast an ainem manne stat. 3 Strophen. K 781. I. 103. (9öb) Ohne Überschrift.

Kung artus der was reiche. 3 Strophen, nach dieser hand- schrift bei Hagen 3, 375», 4—6. K 220. XX. 104. (96») Frawenlobs langer ton.

Herr vilius von astromey ze schule gie. 3 Strophen. XXX. 105. (97a) Im plawen ton.

Ich kom ains mals on allen neit. 5 Strophen. XXVn. 106. (98») Regenbogen grawer ton.

Gebawen ward ain reiches werk. 3 Strophen und 3 auf- lösung. Hagen 3, 347—349. K 326. 327.

107. (99») Ohne anfang; das vorige lied bricht in der letzten Strophe ab; es fehlt wenigstens ein blatt. £nde: gots maiestat durchlesen hat iohannes über al.

X. 108. (99») regenbogen langen ton.

Johannes her dein lob ze sprechen. 6 Strophen. E 354. XXX. 109. (100^) Regenbogen blawer ton.

Ich lob ain maistersinger schon. 3 Strophen; nach dieser handschrift bei Hagen 3, 350».

XXH. 110. (101») Marners langen ton.

Hailiges wirdigs sacrament kom tus zu senden trost. 5 Strophen. E 487.

XXXIH. 111. (102b) Poppen hofton.

Zierusalem da ward gebotten in der stat. 3 Strophen. XLH. 112. (103») In dem.guldin kanzler don.

Mary du plüunde rutte. 3 Strophen. XLni. 113. (103i>) frawenlobs vergessen ton.

Johannes sach ain wort hoch in dem trone. 3 Strophen. XLH. 114. (104») Eanzlers guldin ton.

Wer kan mich des beschaiden. 3 Strophe.

147

115. (104b) Kanzlers guldir ton.

Gots weishait lag verborgen. 3 Strophen. XXXVI. 116. (105») Frawenlobs zarter ton.

Got schwebt in seiner mayestat. 5 Strophen. X. 117. (106») Regenbogen langen ton.

Got in trivaltigkait ainfalte. 3 Strophen. K 404. XLIV. 118. (107») Im roten don; von «ndrer band: des Zwingers.

Ain weiser man der ret zu seinem kinde. 3 Strophen. X. 119. (107i>) Regenbogen langen ton.

Ich han gelesen in dem püche. 3 Strophen. XLV. 120. (108^) In dem freyen don Erenpots von Rein. Ich brief es an dem schwane. 3 Strophen. E 563: Konrad V. Würzburg.

XXXm. 121. (109») In des poppen hofton.

Man fragt den got der alle ding beschaffen hat. 3 Strophen. X. 122. (109b) Regenbogen langen.

Sehne wasser eis die trew bezeuget. 3 Strophen. XVI. 123. (110*>) In der ahnent.

Eain man der lebt auf erde hie vnd wirt auch nimer mer. 3 Strophen.

XX. 124. (111») Frawenlobs lange don.

Nun schawend an wie wil das recht verschwinden gar. 3 Strophen. K 80.

XXII. 125. (11 1^) Marners lange ton.

Mary du berend reicher walt du dreyer furste wert. 5 Strophen.

XLVI. 126. (112b) Jerg schilchers tronweis.

Da adam ubergieng das bot. 7 Strophen; am Schluß nennt sich der dichter.

X. 127. (114») Langen regenbogen.

Singer ich rat euch auf mein trewe. 3 Strophen. Gedruckt germania 3, 320.

XLVH. 128. (115a) Müglings grüner ton.

Vnd wild du menschen art. 5 Strophen. E 698. X. 129. (115^) In dem langen regenbogen don.

Jhesus ward in die wüst gefüret. 3 Strophen. XXX 130. (116^) Regenbogen blawen ton. E ist ain seiden reicher stat. 3 Strophen.

10*

148

X. 131. (117») Langen regenbogen.

Frnmkait das ist ain edler horte. 3 Strophen. XXXVm. 132. (117^) Regenbogen kurze ton.

Ich haun gesechen glickes rade. 7 Strophen. XXX. 133. (118») Regenbogen blawen.

Welch fraw ain gatte man wel haun. 5 Strophen. XXX Vm. 134. (119*) Regenbogen kurze ton.

Her zu wer weis hie werd genenet. 9 Strophen. XLin. 135. (120») In dem vergessen don.

Sechs werck der barmherzigkait ich nenne. 9 Strophen. XLVm. 136. (121b) Guldin regenbogen thon.

Yns sagt die gschrift an argen list. 5 Strophen. XXXV. 137. (122a) In des michel bechems verkerter don.

Yernemet mich ain claine zeit. 19 Strophen. - XXXVm. 138. (124») Regenbogen kurze ton.

Begrüsset seyest raine maget. 5 Strophen. X. 139. (125») Ohne Überschrift (Regenbogens langer ton).

Got ret aus seim götlichen munde. 3 Strophen. XXXVm. 140. (125^) Regenbogen kurze ton.

Ein schädlich ding das wil ich melden. 7 Strophen. XXIV. 141. (126») In des liebers weis. . Ich lob die werde frawe zart. 5 Strophen. Germania 5, 214. XXXm. 142. (127») In des höbe hofton.

Maria mutter du vil hochgelobte mait. 3 Strophen. E 633. I. 143. (127^) In dem grünen don frauenlobs.

Der höchste king ein raitte. 3 Strophen. 144. (128^) Frawenlobs grüner ton.

Schon han ich mich verpflichte. 5 Strophen. XLn. 145. (130») In des kanzlers guldin ton.

Maria himel plome. 7 Strophen. XLin. 146. (131^) Vergessen her frawenlobs.

Ich lob ain wort in ewigkait so reiche. 7 Strophen. XVn. 147. (132b) Frawenlobs zigweis.

Ich regenbog wa tet ich ie mein sinne. 5 Strophen, nach dieser handschrift bei Hagen 3, 354». K 245. XXn. 148. (133^) Marners lange don.

Hiermit schließt 133^: das hier angedeutete lied und der schloß der handschrift fehlt.

149

Die Heidelberger handschrift 680, beschrieben von Holtzmann in Pfeiffers Grermania 3, 308, enthält bl. 1—72 eine sammlnng von meisterliedem aas dem 14 and 15 jahrhandert. Bl. 73 bis za ende sind Meisterlieder des 16 jahrhanderts , aaf welche wir keine rück- sicht nehmen.

I. 1. (1*) Frawenlob in seim vergessen don. Aas alter ee schreibt man vns grosse wander. 7 Strophen. K 152.

n. 2. (3^) Frawenlob im langen don.

Apocalipsis sagt yns darch iohannes mand. 6 Strophen. K 54. m. 3. (5^) Maister pop yon dem leiden vnsers hem. Do Jesns der liebe got gefangen wart. 5 Strophen.

IV. 4. (7») In dem groben don.

Peter sach die not hin vnder die jaden. 3 Strophen. I. 5. (J^) In dem vergessen ton von den XV zeichen.

Vor dem jangsten tag sollen geschehen. 5 Strophen, m. 6. (9*) Der pop.

Ich wolt das recht in allen landen wäre gar. 3 Strophen. Gedruckt Hagen 3, 407. H 51.

V. 7. (10) In dem grünen don.

Her Simeon der weyse. 3 Strophen. E 214. m. 8. (10b) Der pop V lieder. (11«) Zw einem österlichen zeitten doch geschach. 5 Strophen.

VI. 9. (12^) Der marn sein lenger donn.

Johannes anff gottes pruste lag er war entzwcket schon. 7 Strophen. E 489.

VII. 10. (15*) Maister canrad von Wnrtzpfirg in seinem margen donn.

Welch janger man well richtikleichen singen. 3 Strophen. Gedruckt Germania 3, 321.

Vm. 11. (17*) Kegenpog sieht langer don.

Da heiliges sacrament so frone. 3 Strophen. E 400.

12. (18*) Begenpog sieht langer donn.

Got mit der gothayt khoset schone. 5 Strophen. E 399.

13. (20) Regenpog sieht langer donn.

In anbeginne was das warte. 3 Strophen. IX. 14. (21*) Regenpog sein plober don von dem äntikrist. Di weit ist wnnderleich gestalt. 7 Strophen.

150

Vin. 15. (22i>) Regenpog schlecht langer don.

Wie säldenreis gepelz^t wurde. 3 Strophen, n. 16. (24») Frawenloh im langen don.

Als brnder Berthold ie gesprach vor mangem jar. 3 Strophen; ans dieser handschrift bei Hagen 3, 356», EttmüUer, sprOche 22 24.

IX. 17. (25) Im plaben ton.

Adam begande siechen also. 5 Strophen. 18. (26^) In dem plaben donn vonn denn XII zaichenn. Maisterschaft Wäl wir hie began. 7 Strophen.

X. 19. (28^) Frawenloh im newen donn.

Seind das die warhait ist so schwere. 3 Strophen.

VIII. 20. (29^) Regenpog schlecht langer donn.

Ain weiser wol gelerter pfaffe. 3 Strophen. K 396. 21. (30b) Regenpog siecht langer don.

Johannes tawfet got mit sinnen. 5 Strophen. K 392. Hier beginnt die zweite sammlang, bis 72^ reichend.

IX. 22. (32b) In dem plaben thon.

Maria dw hochgelobter nam. 5 Strophen. K 577. 579.

XI. 23. (33b) In des marners thonn gülden thon. Maria ich sing dein hohes lob. 5 Strophen.

XII. 24. (35b) Im galden regenpogenn.

Got rett mit abraham so schon. 5 Strophen. 25. (37») Im gülden regenpogen.

Der abraham zwirn sein gepar. 7 Strophen. Xm. 26. (38b) Im Froschdon.

Mich wundert ser von herzen grünt. 7 Strophen. K 111.

XIV. 27. (40») Im ratten don.

Ach heri got ich hab gesungen also lange. 5 Strophen; die 4. und 5. (41») ist abgeschnitten. Bl. 41b ist leer. Gedruckt Ger- mania 3 , 322.

XV. 28. (41» ; nach alter Zählung 42») Ein empfahung im kupfer den. Seit mir got wilikumen. 3 Strophen. Gedruckt Germania 3,

323. K 800. 804.

XVI. 29. (41b) Grues im gülden zwinger.

Got grues die edeln mayster schon. 5 Strophen; die erste Germania 3, 324.

XVn. 30. (42b) In der radweis.

Gesanck hat mich gefachten an. 5 Strophen.

151

XVm. 31. (44«) Gnies im ritter don.

Got graes euch ir singer allgemein (8 silben). 3 Strophen. Gedruckt Germania 3, 324. K 241 ?

DL 32. (44^) Schendnng im plaben donn.

Ich wais woU das ir maister seit. 3 Strophen. Gedruckt Gennania 3, 324.

XIX. 33. (45^) In cantzler gülden donn. Johannes hatt geschriben. 5 Strophen.

Vm. 34. (47») In dem sieht langen don.

Der herr cristos ist auff derstanden. 5 Strophen, n. 35. (48^) Im frawenlob langen don. Das golden schlos;

Gaist vatter snn das ewig wart in der gothait. 5 Strophen. K 70.

XX. 36. (50^) Im regenpogen kurzen donn. Der würffei vnd die irren fraw. 3 Strophen.

XXI. 37. (51*) Im angelarte fremden donn; darunter von Dil- bäums band: £s stat in des marnes wildem don.

Ist imandt hie der mit nur singen welle. 3 Strophen. Ge- druckt Germania 3, 325.

XXn. 38. (51^) In der vbergulden weis.

Ich sing als ich gedrincke. 9 Strophen. E 812. 814. XXIH. 39. (53*) In dem yngelerten donn.

Lucas schreibt der ewangelist. 5 Strophen. XXIY. 40. (54^) Im leschen donn; daneben von anderer band: Ziegelweiß.

So wolt ich gern singen. 6 Strophen. Gedruckt Grermania 3, 314. K 908.

XXV. 41. (56*) Im vnbekanten don.

Heiliger geist dein guette. 7 Strophen. XXYI. 42. (58b) Im laiddonn; daneben von andrer band : Regen- bogen.

Maria mntter raine maid. 5 Strophen. K 464. XXVn. 43. (60*) In der draumweis.

Got geseng vns die speisse. 3 Strophen. XXym. 44. (60*) Im senften don nachtigal. Ich will der keuschen maget rein. 5 Strophen.

XXIX. 45. (62*) In der spiegelweis.

Johannes der sach also fron. 5 Strophen. K 148.

XXX. 46. (63*) In der korweis.

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Frolich wil ichs heben an. 3 Strophen. Gedruckt Ger- mania 3, 326.

XXXI. 47. (64^) In der gmtweis.

Jesns der her stundt anff als ich euch sage. 5 Strophen. XXXn. 48. (66^) Im schwarzen don.

Ein Yogel het vil jung erzogen. 3 Strophen; und 3 Strophen anflösnng. Gedruckt nach dieser hs. bei Hagen 3, 431 432. E 748. 749.

XXXm. 49. (661») In der zugweis.

Jesns der ging zu schul mit andern kinden. 7 Strophen. E 249. IV. 50. (68*) Im groben don.

Wo wort vnd krafft. 5 Strophen. K 335.

XXXIV. 51. (69^) Im mttglmgs hoffdon.

Da got mit seinen zwelffen gie. 5 Strophen. K 838: Mülich von Präge.

XXXV. 52. (70b) In der brieffweis.

Geseng mich hewt der got der mich beschaffen hat. 5 Strophen. K 269.

XXXVI. 53. (72) Im Schiller.

Nun well wirs aber heben an. Bricht in der dritten 72^ ab. Im anzeiger für künde des deutschen mittelalters 2, 51 54 hat Hoffmann von Fallersleben den inhalt einer auf der stadtbibliothek zu Trier be^ndlichen papierhandschrift (16 jahrhnndert, 134 bl. in gr. 8) verzeichnet, die beachtung verdient, da sie ziemlich viel alte meisterlieder zu enthalten scheint. Ich habe mich vergeblich bemäht die handschrift zur benntznng zu bekommen. Das inhaltsverzeichniss Hoffmanns genflgt nicht, da es unter einer nummer Strophen ver- schiedener gedichte enthält. Dasselbe zu wiederholen halte ich för fiberfiüßig. Ich habe bei dem inhaltsverzeichniss von E auf die ent- sprechende nummer der Trierer handschrift (T) verwiesen, so weit ich ihren inhalt kennen konnte. Von sonstigen Sammlungen älterer meisterlieder kämen noch in betracht die Heidelberger hs. 109, deren inhalt, so weit sie lieder enthält, ich durch Holtzmanns freundliche mittheilung kenne. Ich habe nicht für nöthig gehalten, sie in be- sonderem verzeichniss aufzuführen, sondern die übereinstimmenden lieder und töne theils in dem inhaltsverzeichniss von E, theils bei der behandlung der töne angegeben. Ferner eine Dresdener hand- schrift (nr. 71 , pap. fol. 26 bl. des XV jahrh.) , die von der Hftgen,

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minesinger 4, 907 (bf. 63) erwähnt Nach den proben die er mit- theilt, scheint sie wenig oder nichts älteres zu enthalten. Gar keine ansbente geben die Berliner meistersängerhandschriften, so wie einige vor kurzer zeit von der Münchener bibliothek erworbene des 16 und 17 Jahrhunderts.

Ein näheres verhältniss besteht nur zwischen der Donaueschinger und Eolmarer handschrift, Ober das ich mich schon oben ausgesprochen habe. Die übrigen sfnd in der wähl und anordnung der lieder sowohl nnter einander wie von der Eolmarer sanunlung unabhängig. Jede enthält eine anzahl lieder, die nur ihr eigen sind, und auch wo sie mit einander lieder gemeinsam haben, weichen sie in den texten wesentlich ab. Die Eolmarer Sammlung ist die reichhaltigste nicht nur der zahl der lieder nach , sondern auch in der zahl der töne : sie ist femer (von der Donaueschinger abgesehen) die einzige, welche die töne eines dichters systematisch gruppiert und die lieder eines and desselben tones fast durchgängig nach einander folgen läfit, während in den andern hss. töne und dichter bunt durch einander laufen. Nur im anfange (bis bl.50) ist dieses System nicht beobachtet; es scheint die absieht des Schreibers gewesen zu sein, die leiche yer- schiedener dichter voranzuschicken und dann die lieder folgen zu laßen. Die gruppierung mehrerer einzelner Strophen zu einem liede ist in der Eolmarer wie in den übrigen hss. meist sehr willkürlich, daher auch in dieser beziehung die handschriften sehr aus einander gehen. Die alten meister dichteten Sprüche, von denen jeder einzelne ein selbständiges ganze bildete: ein zufall war es, wenn derselbe gegenständ in mehreren Sprüchen behandelt wurde, keineswegs be- absichtigte der dichter , die durch den Stoff verwandten Strophen zu einem ganzen, einem liede, zu vereinigen. So verfahren noch Reinmar von Zweter, der Marner, Eonrad von Würzburg. Frauenlob scheint der erste gewesen zu sein, der die ungleiche strophenzahl des lyrischen liedes (er selbst hat in seinen liedem immer drei oder fünf Strophen) auch auf den spruch anwendete, und häufig drei Strophen über einen gegenständ dichtete. Was bei ihm keineswegs durchgängig der fall ist, das machten seine nachfolger zur regel, und daraus ergibt sich das streben der meistersängerischen handschriften, drei, fOnf, sieben oder mehr ungrade spruchartige Strophen zu einem ganzen zu ver- einigen. In der regel geschieht dies, wenn irgend möglich, mit be- rücksichtigung des verwandten inhalts: aber wir finden in E auch

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öfter die bemerkmig bei einer einzefaieii oder zwei einzelnen Strophen, sie müssten mit andern, mit denen sie dem inhalt nach nichts za thun haben, zusammengesungen werden. Nicht unwahrscheinlich ist es, wenn man diesen zug der spätem meisterdichtnng festhält, daß viele einzelne sprüche älterer meister, namentlich Frauenlobs, durch hinzndichtung von zwei anderen zu einem Uede vervollständigt wurden.

Der Schreiber der Eolmarer handschrift war zugleich dichter: er hat seinen 'unerkannten ton*, in welchem auch gedichte in P und cod. pal. 109 verfaßt sind, zwischen die töne des Mamers (522 523) eingeschoben und gibt an dieser stelle eine längere noüz, in welcher die meister zu Kflrnberg erwähnt werden und der verfoßer (dictator) erzählt, er habe die 72 namen der Jungfrau im dom zu Regensburg an einer tafel gefunden. Daraus folgt aber noch nicht, daß der ver- faßer in einer dieser Städte heimisch gewesen sei. Die spräche weist vielmehr auf Mitteldeutschland, und da die wenn auch in ihrer zeit* angäbe irrige bemerkung, daß die handschrift in der bibliothek zu Mainz gelegen, auf einer thatsache beruhen muß, so ist am wahr- scheinlichsten, daß der Schreiber dort gelebt, und gedichtet habe. Dem entspricht es auch vollkommen, wenn die ganze handschrift mit Frauenlob anhebt und wenn dessen töne und lieder am stärksten ver- treten sind.

Der geschichte der meistersängerkunst erwächst durch die hier veröffentlichten lieder wie durch genauere kenntniss der Kolmarer handschrift überhaupt, wie ich glaube, nicht unerheblicher gewinn. Eine Itlcke in der fortentwickelung der Spruchdichtung wird dadurch ziemlich reichhaltig ausgefüllt. Wir sehen mit welchen Stoffen sich die spätem 'nachmeister , wie sich M. Beheim ausdrückt, hauptsächlich beschäftigten. Der gröste theil der gedichte hat geistlichen inhalt: sie verherrlichen die Jungfrau Maria, Christi opfertod, die geheim- nisse der dreieinigkeit. £in und dieselbe reUgiöse frage finden wir mehrfach behandelt, so die: wo goi gewesen sei ehe er himmel und erde erschaffen? Von dieser frage handeln in K mehrere lieder, vgl. 189. 195. 812. 831, zum theil mit so großer übereinstimmuog des ausdruckes, daß man vermuthen muß, es habe der eine dichter das lied des andern nur in andere form umgießen wollen. Man ver- gleiche femer K 197. 370. 489. 499; K 271 mit H 73; K 276 mit 528 und 541; K 393 mit H 100; K 388 (= 372) mit 401 (= 423) und P 13; K 462 mit 577 (== 579). 491. 508; K 479 (== W 21) mit

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H 1; K 818 mit 912. Ein besonders auffallendes beisgiel ist in meiner Sammlung 81, 24 69, welche Strophen nichts sind als dne nmreimnng von einer Strophe Frauenlobs (Hagen 3 , 355*). ' Neben den geistlichen Stoffen zeigt sich noch eine große manchfaltigkeit anderer; die Eolmarer handschrift enthält namentlich eine bedeutende anzahl Straflieder, in welchen der kunstlose, der sich zu dichten erkühnt, abgefertigt wird. Sie sind fQr die kenntniss der technik nicht unwichtig, da in ihnen yiele kunstausdrücke der dichtung vor- kommen. Mehr noch ist dies in einigen andern gedichten der fall, die sich mit den erfordemissen eines meistersftngers beschäftigen. Auf beide gattungen hier einzugehen würde zu weit führen; es möge genügen darauf hinzuweisen.

Daß unter den in tönen älterer dichter gedichteten Strophen, die die Eolmarer und die übrigen hier behandelten Sammlungen ent- halten, viele sind die jenen wirklich angehören, ergibt schon die einfache vergleichung mit älteren glaubwürdigeren handschriften. Aber auch wo solche vergleichung fehlt, dürfen manche. Strophen den dichtem zuerkannt werden, in deren tönen nur die meistersäuger- handschriften sie überliefern. Es gilt dies namentlich von Frauenlob nnd Kegenbogen, deren erweislich echte dichtungen dem Charakter späterer meisterlieder schon so nahe stehen, daß nach der anschauungs- nnd dichtungsweise allein ein sicherer Schluß weder für noch gegen die echtheit zu machen ist. Fast alle strophenformen aber werden in den meistersängerischen handschriften nicht in ihrer ursprünglichen gestalt überliefert, sondern erfahren verschiedene Veränderungen. Letztere sind hauptsächlich zweifacher art. Einmal bestehen sie im hinzufügen des auftakts, der der spätem meisterkunst unentbehrlich geworden war, so unentbehrlich, daß trochäische maße, außer im leiche, gar nicht mehr vorkommen. Sodann bei versen von sieben nnd mehr hebungen in der befestigung der cäsur an einer bestimn^ten stelle, gewöhnlich nach der achten silbe, und was damit zusammen- hängt im einfügen von binnenreimen in der cäsur. Erstere art läßt manchmal, wenn der auftakt ungeschickt eingeschwärzt ist und also leicht wieder entfernt werden kann, erkennen daß hier eine echte, wenn auch sonst nicht überlieferte, aber gerade dadurch beglaubigte Strophe vorliegt, üebrigens haben weder die Eolmarer noch die übrigen Sammlungen die tendenz, spätere in tönen älterer meister gedichtete lieder für echt auszugeben, wie schon daraus hervorgeht.

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daß hin und wieder die namen von nachdichtern genannt werden» und daß K wenigstens manche Strophen ausdrücklich als echt, also im gegensatze zu nachdichtungen in demselben tone, bezeichnet

Wir betrachten die dichter und töne in chronologischer folge, weil die der handschriften abweicht, und weil so am besten ersichtlich ist, welche älteren dichter am meisten auf die meistersängerische poesie eingewirkt haben.

L Walther von der Vogelweide,

Von tönen, in denen Walther nachweislich gedichtet hat, ent- halten die meistersängerhandschriften zunächst die gespaltene weise (E LXXXm, 807—809, nr. 156—158), in K im ganzen neun Strophen, von denen drei dem dichter gehören, eine vierte von dem Schulmeister von Eßlingen verfaßt ist. lieber die möglichkeit, ob auch untersten übrigen fünf etwas von Walther sein könne, habe ich Germania 6, 200 gesprochen. Bei Walther entbehrt die zweite zeile jeder Strophe des auftaktes, wogegen in K überall auftakt wenigstens beabsichtigt ist. Auch in den übrigen zeilen fehlt bei Walther häufig der auftakt, aber nicht so regelmäßig wie in der zweiten. Die zahl der hebungen wechselt in den einzelnen Strophen ia K, namentlich in der vierten zeile zwischen fünf und sechs, letztere ist die ursprüng- liche. Auffallend ist daß diese Strophenform in die meistersängerische poesie übergegangen ist, da sie von dem gewöhnlichen bau, wonach die beiden unter sich ganz gleichen stellen vorangehen und der ab- gesang folgt, abweichen, denn in ihr steht der abgesang zwischen den beiden stoUen, die außerdem durch das geschlecht der reime sich unterscheiden. Jene trennung der stoUen durch den zwischen- geschobenen abgesang scheint der name 'gespaltene weise' bezeichnen zu sollen , der jedenfalls nicht aus Walthers zeit stammt.

Hofweise oder wendeljreise wird in E (LXXXIY, 810, drei Strophen) der ton genannt, welchen eine reihe echter Strophen (bei Lachmann 20, 16—26, 2) haben; was E unter dieser aufschrift ent- hält, ist entschieden unecht. In der form hat diese strophe durch E keine Veränderung erfahren; nur ist natürlich der bei Walther noch nicht feste auftakt in allen zeilen streng durchgeführt.

Ein nicht nachzuweisender ton ist die goldene weise LXXXV, 811—814, nr. 158. 159), von welcher E im ganzen 21 Strophen enthält, und die sich auch in H 21, P 38 unter dem namen

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nbergolte weise findet ^ Sicher unecht sind die beiden von mir mit- getheilten lieder; es maß also vorläufig unentschieden bleiben, ob in etwa verlorenen Medem diese weise von Walther angewendet worden, oder ob sie eine spätere erfindung der meistersänger ist. Der lange ton (Hagen 4 , 185) ist ohne frage unecht. Auffallend bleibt immer, daß unter den zahlreichen tönen des dichters nur so wenige sich bei den meistersängern forterbten.

n. Wolfram yon Eschenbach.

unter dem namen des goldenen tones gibt E (LXXXn, 805. 806) zwölf Strophen, von denen drei bei mir nr. 154 bilden. Der ton findet sich nicht unter Wolframs echten liedem, wohl aber in der Pariser hs. (C) unter dem namen Grast die erste Strophe meiner nr. 154 , nur mit dem unterschiede , daß die reime von vers 1 und 4 sich in C nicht finden, sondern daß hier 1. 2 = 4. 5 langzeilen bilden, daher wohl auch in E so zu schreiben und die reime 1. 4 als inreime zu betrachten sind. Solche inreime hat außerdem die erste Strophe in Y. 3. 6, nicht aber die beiden andern, die dem dichter der ersten (Gast) abzusprechen kein äußerer grund ist, wenn gleich auch sie in diesem falle nicht in ursprünglicher gestalt vorlägen. Das zweite gedieht in diesem tone in E (806) steht in W 89 mit der bezeichnung 'Meister Conrad von wiertzpurg in seinem abgespitzten don* (d. h. Eonrads Aspis), es ist aber kein ton Eonrads, sondern eben der hier besprochene.

Die Eolmarer handschrift legt ferner Wolfram eine Mtthlweise (LXXXYI, 815, nr. 160) bei, die schon ihrem ganzen Charakter nach nicht echt sein kann , geschweige denn daß das fiberlieferte lied dem dichter aufgebürdet werden dürfte. Es ist ein volkstümliches gedieht des 14. Jahrhunderts, ähnlich dem in E unter Regenbogens namen stehenden (nr. 75). Die vorletzte zeile geht meist klingend mit drei hebungen aus, die beiden letzten also sind dem schlußverse der Ni- belungenstrophe identisch: geht die vorletzte stumpf aus, so hat sie vier voUe hebungen. Auch hier waltet also wie in 75 (anm. zu 75, 13) das alte gesetz deutscher metrik, daß der klingende reim eine hebung mehr gibt als der stumpfe. Die verse haben meist aüftakt,

1) Vgl. Hagen Ms. 4, 185, wo bemerkt ist, daß eine Berliner hs. und Wagenseil diesen ton Wolfram beilegen; vgl. Wagenseü s. 534.

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doch finden sich viele ohne denselben: niemals jedoch entbehrt ihn die letzte (anm. za 160, 106).

Nach der Überschrift von K 831 legte die meistersängerische Oberlieferung Wolfram auch den geschwinden tonEaumslandsbei, jedenfalls mit unrecht, and ebenso unrichtig bezeichnet W 80. 81. 84. 85 den ton des Wartburgkrieges, den kauf- oder fürstenton, der sonst Heinrich von Ofterdingen zugeschrieben wird, als Wolfram angehörig.

ni. Der tagendhafte Schreiber.

Unter dem namen der Gruß weise gibt K (LXXXVII, 816. 817. 886. 891 893) eine ziemliche anzahl von Strophen des Wins- beken (worunter eine bisher unbekannte, aber allem anschein nach echte, vgl s. 82.) und der Winsbekin, zum theil doppelt, in ziemlich lesbarem texte. Die strophenform hat keine Veränderung erlitten, auch nicht in bezug auf den auftakt, der in beiden gedichten schon fast überall durchgeführt ist. Ob der tugendhafte Schreiber, worauf die Überlieferung in K hindeutet, einen antheil an dem einen oder andern gedichte hat, gestattet hier der räum nicht zu untersuchen.

lY. Heinrich von Ofterdingen.

Ich reihe diesen und den folgenden namen hier an, weil beide in die Überlieferung des Wartburgkrieges verwebt sind, der auch die drei erstgenannten dichter angehören. Heinrich von Ofterdingen schreibt die Überlieferung der meistersänger den kaufton (gekauften ton) oder fürstenton zu, (K LXXXTX, 823—830) in welchem ein theil des Wartburgkrieges gedichtet ist. Daß derselbe ton in W Wolfram beigelegt wird, habe ich schon bemerkt; unter den von W gegebenen Strophen sind vier von Frauenlob, der auch in diesem tone gedichtet hat (Zingerle s. 19, £ttmüller s. 226). E enthält nach 70 Strophen des Wartburgkrieges (823. 824)* noch sechs gedichte mit 45 Strophen, die jüngeren Ursprungs sind.

y. Elingsor.

Der ihm beigelegte schwarze ton, im welchem der Lohengrin und ein theil des Wartburgkrieges gedichtet sind, findet sich in K (LXXVn, 745—760), W 82—83, H 45. 49. 52, P 48. Die Strophen in K gehören theils dem Wartburgkriege an, theils dem Lohengiin,

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theils sind es spätere nachdichtungen, die mit dem wartbargkriege in mehr oder weniger nahem zosammenhange stehen. W 83 habe ich in der Germania 4 , 237 ff. , W 82 Zingerle ebenda 6 , 296 ff. abdnieken laßen.

YI. Seinmar von Zweter.

Sein 'Fr au Ehren Ton', in welchem die meisten seiner spräche gedichtet sind, ist auch diejenige form, welche seinen namen bei den meistersftngern überliefert. Sie findet sich K LXXV, 720—728, L 7. 9, M 46 48, H 17, mit manchfachen entstellungen des namens. Die ursprüngliche Strophenform hat schon durchgängig den auftakt, und in der schluüzeile beider stoUen eine klingende cäsur nach der siebenten silbe, aber ohne inreim, den die meistersänger an dieser stelle durchgängig brauchen. £ine ebensolche cäsur, wie der 3. und 6. zeile, geben die meistersänger nun auch der zweiten und fünften jeder Strophe, aber ohne inreim, die nachweislich echten Strophen kennen die cäsur an dieser stelle nicht. Der inreim ist nun zwar im allgemeinen ein zeichen der unechtheit; aber er kann, wie wir das , an einigen echten Strophen in K sehen, auch erst vom bearbeiter eingeführt sein. Unvollkommen und absichtslos kann er sich sogar schon bei Eeinmar selbst gefunden haben, grade wie in manchen Strophen des Nibelungenliedes und bei den ältesten liederdichtem z. b. dem Eümberger. Unter den von mir mitgetheilten Strophen (nr. 129 131) ist 131, 2 als echt vonC überliefert; auch die beiden andern Strophen (131, 1. 3) geben keinen anlaß zum verdachte. Von 129 sind die erste und dritte Strophe wahrscheinlich echt, die zweite entschieden nicht. 130 ist unecht, aber stammt noch aus dem 13. Jahrhundert; ich habe in der anm. zu 130, 16 sogar die möglichkeit zugegeben, daß str. 1. 2 echt sein könnten.

Von Reinmar von Zweter L 9 noch eine sang weise, die bei den meistersängern auch sonst vorkommt (Hagens Ms. 4, 508); wohl derselbe ton wie Körners gsang wyß in T 17.

yn. Erenbote yom Shein.

Ich reihe diesen namen hier an, weil er in der Überlieferung dtf meistersänger innig mit dem vorigen verwebt ist. Den Übergang bildet Beinmars Frau Ehren Ton, woraus manche hss. einen Frau £hreu Ton des Ehrenboten vom Bhein machen. E unterscheidet

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jedoch beide dichter als zwei verschiedene: unter den Strophen des Ehrenboten sind allerdings manche, die in die zeit Reinmars (mitte des 13. Jahrhunderts) recht gut hinaufreichen können.

Wir betrachten zunächst seine spiegelweise (E LXXX, 788—797, nr. 146 152). Ein paar lieder in derselben, ohne an- gäbe des tons, enthält auch W 138. 139. Was dagegen in H 57. 58. 93 als spiegelweise oder spiegelton des Ehrenboten Tom Bhein steht , ist vielmehr Frauenlobs ebenso genannter ton. In den lang- zeilen von sieben hebungen hat dieser ton ursprünglich keine feste cäsur nach der achten silbe, wie sie ihnen die spätem meistersinger zu geben trachten (vgl. Hagen 4, 507). Unter den von mir ausge- hobenen Strophen sind die von 147 und 150 echt; die übrigen unecht aus verschiedener zeit, 149 wohl noch aus dem 13. Jahrhundert von einem mitteldeutschen dichter, 152. 151. aus dem 14. Jahrhundert

Die schallweise oder der lange ton (K LXXXI, 798 804, nr. 153) findet sich ohne namen des tones auch in M 21. Dem dichter wirklich angehörig ist keine der in E und M enthaltenen Strophen; die drei von nr. 153 stammen wohl erst aus dem 14 Jahr- hundert. Dieser ton hat die größte ähnlichkeit mit des Eanzlers goldenem tone, namentlich in den stellen, die vollkommen überein- stimmen ; auch der anfang des abgesanges stimmt genau, nur daß die vier ersten Zeilen desselben im goldenen tone in der schallweise durch Zerlegung der ersten und dritten zu sechs Werden. In W 117, H 50, P 28 ist derselbe ton Frauenlob unter dem namen kupferton bei- gelegt.

H 120 hat noch einen dritten ton des Ehrenboten, den freien ton, von welchem Hagen 4, 507 eine probe gibt. Derselbe ton findet sich unter dem namen kurzer oder werther ton Konrad von Würzburg beigelegt inELV, 560—563, nr. 112. 113, wahrscheinlich aber mit unrecht, wie auch bei andern tönen nachweislich ist, die £ auf Eonrads namen führt.

ym. Der Hamer.

Der bei den meistersängem am häufigsten vorkommende ton dieses dichters ist der lange, K XLVH, 470—518 (nr. 93—100), W 12. 13. 16—18. 20—22. M 23. 24. 28. 74. 83 (nr. 192. 193). H 36. 43. 67. 97. 110. 125. P 9. T 7. 13. 16. 18. 19. 34. Die fünfte und zehnte zeile jeder Strophe, mit je acht hebungen, hat keinen

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anftakt und keine feste cäsnr; ebenöo ist die erste zeile des ab- gesangs, mit sieben hebungen, ohne auftakt and cäsnr; auch z. 14, mit acht hebangen, scheint keine bestimmte cäsur haben zu mtkßen, gewöhnlich fällt sie allerdings nach der achten silbe, dagegen hat sie immer anftakt; derselbe üeüI findet bei z. 15 statt. Z. 17, mit drei hebungen, entbehrt des aoftaktes, meist auch z. 18; die beiden letzten dagegen (19. 20), mit acht hebangen, haben anftakt und keine cäsnr. Die Umarbeitung der Eolmarer und der andern hss. besteht in dem regelmäßig gesetzten anftakte aller Zeilen und der befestigten cäsur der langzeilen von sieben und acht bebuDgeu. Die ungeschicktheit namentlidi in bezug auf das anflicken des auf- taktes führt häufig auf die erkenntniss älterer Strophen. Von 93 ist die erste und dritte strophe durch C beglaubigt, die zweite, die die auflösung des in der ersten enthaltenen räthsels enthält, dagegen unedit, and nicht älter als das 14 Jahrhundert; der dichter dieser Strophe gab den Zeilen schon durchgängig auftakt. 94, 1. 2, eben- Ms in andern hss. demMamer beigelegt, sind echt, aber auch die dritte gibt keinen anstoß in der form, eher im inhalt. 95, 1. 2 stehen ebenfalls in G, die dritte halte ich fOr echt, die yierte da- gegen für das erzeugniss eines schwäbischen dichters aus dem an- £mge des 14 Jahrhunderts; echt ist wiederum die fttnfte. 96 rührt Yon einem mitteldeutschen ver&ßer, der dem schluß des 13 oder anfang des 14 Jahrhunderts angehört und nicht nur auftakte und cäsuren schon durchgeführt, sondern auch inreime angewendet hat. 97 scheint mir echt, ebenso in 98 außer der anderweitig bezeugten ersten strophe die zweite und rielleidit auch die dritte. Von 99 sind die beiden ersten für echt zu halten, die dritte dagegen ist die jüngere hinzugedichtete auflösuDg, wie bei 93. Echt sind auch die drei Strophen von 100. Wenigstens ist in den als 'echt' be- zeichneten Strophen nichts was der zeit und mundart des diditers widerspräche.

Eine sehr künstliche weise des Mamers ist der Propheten- tanz (K XLYin, 519), der aber nichts echtes enthält. Derselbe ton findet sich in M 15.

Marners goldener ton (K XLIX, 520—521, nr. 101) findet sich auch in H 19. 71. 74 und P 23. Vier Strophen von nr. 101 sind in *C enthalten, aber auch die fünfte halte ich nach der über- sdirift in E für echt, nach welcher die echtheit dieses gedichtes

MeiftwUeder. ^ 11

162

gegenüber dem folgenden desselben tones (521) ausdrücklich bezeugt wird. Wagenseil s. 536 gibt dem tone 18 reime.

Der kurze ton, gewöhnlich hofton genannte, des dichters^) kommt vor außer in K (LI, 524—532, nr. 102—105) in W 11. 15, 19, aber hier ohne namen. In der ursprünglichen strophenform hat nur die erste zeile jedes stoUen auftakt, die übrigen sind auftaktlos; im abgesange entbehren die erste, dritte, sechste, sie- bente und achte zeile des auftaktes. Die 14 zeile der Strophe, gewöhnlich auftaktlos, hat manchmal schon in C auftakt. Die lang- Zeilen von mehr als sechs hebungen haben beim Marner keine cäsuren. Z. 10 und 13, in der ursprünglichen strophenform neun- silbig, zäMen id K zuweilen nur sieben silben. Die übrigen Ver- änderungen in K sind die bekannten, den auftakt und die cäsur betreffend. Von 102 halte ich die ersten drei Strophen für edit; die vierte, von mir ausgelaßene ist entschieden jünger, die beiden letzten sind durch die Überlieferung anderer hss. gesichert. Die beiden ersten von 103 sind ebenfalls echt, aber hängen unter sich nicht zusammen; unecht ist die dritte. 104, 1. 2 sind in C unter Mamers namen überliefert, also genügend bezeugt; echt ist auch 104, 4; dagegen 104, 3 und 5 erzeügnisse einer spätem zeit Unter den Strophen von 105 begegnet die erste und dritte schon in C, die zweite und vierte (letztere sdion 102, 2) halte ich ebenfalls für echt.

IX. Tanhanser.

Unter dem titel Des Danhusers Lude Leich', den ich nicht verstehe, gibt K (XV, 20) ein echtes gedieht dieses dichters, mit einer anzahl jüngerer strophen vermehrt: ich habe das ganze unter nr. 8 gegeben. Des Tanhausers verse sind durchgängig auftaktlos, die wenigen davon abweichenden laßen sich leicht berichtigen, so 2, 1 (Hagen) Mich fröut noch [baz] ein lieber wän. Die reime ergeben, daß keine der. nicht in enthaltenen strophen dem Tan- hauser angehört, sondern einem nachahmer (einen solchen fand der dichter schon in Boppe, Hagen 2, 385^), der wahrscheinlich nicht in Oberdeutschland zu hause war. Die mundart des dem verfaßer bekannten Wartburgkrieges möchte der heimat des nachahmers am

1) Bei Wagenseil s. 6d7 Der kofton Warnere.

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nächsten liegen. E gibt den versen der echten und anechten Stro- phen durchgängig auftakt ; wahrscheinlich aber folgte noch der nach- ahmer der ursprünglichen form d. h. er gab die verse auftaktlos (anm. zu 8, 59), und daraus wie aus den reimen glaube ich schließen zu dürfen daß er nicht jünger als der ausgang des 13. oder anfang des folgenden Jahrhunderts ist, wohl nach dem Lohengrin, den er schon kannte (108).

Des Tanhausers hauptton oder goldener ton findet sich in K XCin, 841 844, unter ersterem namen auch in M 50, 51, na- menlos in W 86. 87. Weder der ton ist an echten gedichten nachweisbar noch gehören die unter diesem namen überlieferten Strophen aller drei hss. dem dichter an. Zingerle, der die Strophen aus W in der Germania 5, 362 ff. mittheilt, hat übersehen daß die erste zeile bei ihm (wenigstens in str. 1. 2) in zwei zu zerlegen ist; seine eintheilung zerstört den strophischen bau, in 1 reimt not: rät, in 2 Tumeis: zoberei.

X. Seinmaiui von Brennenberg.

Bei den meistersängem gewöhnlich nur der Brenneuberger oder Brannenberger, wie E schreibt. Seine nicht mit namen genannte spruchform findet sich inE LXXYI, 729—744 (nr. 132—137). Seine verse haben schon in der ursprünglichen gestalt der Strophe durch- gängig auftakt, die langzeilen von sieben und acht hebungen sind ohne feste cäsur, nur die schlußzeile hat fast durchgängig männ- lichen einschnitt nach der achten silbe. Von den Strophen, die ich nachE unter seinem namen ^ittheile, sind die von 132 unecht, aber wohl noch im ausgange des 13 jahrh. verfaßt; 138, welches die langgzeilen zum theil mit inreimen versieht (die in der ersten Strophe anders sind als in den beiden letzten, anm. zu 133, 6), gehört sicher erst dem 14 Jahrhundert an. 134, ebenfalls unecht, scheint auf den Odenwalt als die heimat des ver&ßers zu weisen (zu 134, 36) und ist dem vorigen gleichzeitig. Yon 135 sind die ersten beiden stropHen durch C gesichert; die diitte scheint eine nac^hmung der zweiten (namentlich 32 == 16) von einem nur wenig jüngeren dichter. 136 halte ich ftlr echt, wenn es auch nicht anderswärts bezeugt ist; 137 dagegen trägt entschiedene merkmale der unechtheit an sieb.

11*

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XI. Der Schonsbekel.

Unter diesem namen enthält W 142 drei Strophen von fragen*, deren anfange Zingerle s. 35 mittheilt, ohne jedoch anzugeben, in welchem tone sie gedichtet seien. Zingerle ist geneigt, diesen Schonsbekel für den bekannten Brün von Scönebeck zu halten, der 1266 constabel in Magdeburg war. Die yergleichung der mund- und reimart dieser Strophen mit der stark nieder deutsch gefärbten des hohen liedes müsste erweisen, ob diese vermuthung begründet ist oder nicht. Nachträgliche einsieht der hs. hat mich von der unecht- heit überzeugt.

xn. Der alte Stolle.

Die meistersänger kennen von ihm die Alment, die sich K ' LXXXYin, 761—785 (nr. 138—144), H 30. 59. 102. 123. (nr. 198) und unter dem namen ankel weise in W 106 108 findet. Sie hat schon überall auftakte, aber die langzeilen haben noch keine regelmäßige cäsur, nur die schlußzeile, von neun hebungen, hat immer männlichen einschnitt nach der vierten. Die Strophen von nr. 138. 139 halte ich für echt; bedenklicher ist, namentlich des Inhalts wegen, die echtheit von 140. Die erste Strophe von 141 gehört dem Hardecker, die zweite ist die auch anderwärts bezeugte entgegnung des Stollen, dem wohl auch die dritte zukommt. Echt scheinen auch die drei Strophen von 143, wogegen 142 und 144, in welchen bereits inreime eingeführt sind, entschieden den Stempel der unechtheit tragen. Die inreime in den cäsuren finden sich auch in den aus H entnommenen Strophen von 198 , die ich trotzdem ihrer grundlage nach für echt, wenn auch im 15 Jahrhundert über- arbeitet halte (anm. zu 198, 43).

Xni. Konrad von Wärzbnrg.

Die Eolmarer handschrift enthält von ihm zunächst einen reihen (K IX, 14), femer einen ton .unter dem namen guldin reiel (K X, 15), beide entschieden unecht und wahrscheinlich aucb nicht von dem dichter erfunden.

Dagegen ist sein Aspiston (K Lü, ö33— 541, nr. 106. 107), welcher in W 131 frauenlob beigelegt wird, während dieselbe hand- schrift zugleich unter dem entstellten namen des *abgespitzten tones» eine sonst Wolfram beigelegte weise gibt (vgl. Wolfram), durch

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echte Strophen hinlänglich' belegt. In den stoUen sind bei KoDrad die vierte, fünfte, zehnte nnd eilfte zeile jeder Strophe anftaktlos; vom abgesange dagegen entbehren alle Zeilen mit ausnähme der 16 and 17 strophenzeile des auftaktes. Die Strophen von nr. 106 sind entschieden unecht; von 107 sind die beiden ersten durch andere handschriften bezeugt, die drei letzten unecht, doch scheinen in ihnen die auftakte an den ursprünglich auftaktlosen stellen meist zo beseitigen und erst vom bearbeiter in E herzurühren. Eonrads Aspis findet sich auch M 22. '

Die morgenweise des dichters (E LIQ, 853. 542 656, nr. 108—110) begegnet auch W 92. 93. 95. H 33. P 10. T 3. 9. 37 (?). Alle Zeilen mit ausnähme der ersten des abgesanges, die acht hebungen ohne feste cftsur hat, entbehren de3 auftaktes, den die meistersängerhss. überall einführen. Die erste zeile des ab- gesanges hat in E häufig, in H und P immer sieben hebungen. Die erste strophe Ton 108 ist hinreichend gesichert; auch die beiden andern scheinen mir, yrenn auch nicht von Eonrad selbst, so doch Yon einem gleichzeitigen dichter herzurühren, der wie Eonrad selbst den auftakt noch nicht an den bezeichneten stellen hatte. Derselbe M findet bei den beiden ersten Strophen von 109 statt, während die dritte entschieden unecht und jünger ist. 110, 1. 2 sind vde- deram durch beßere handschriften bezeugt, mit der dritten verhält es sich wie noiit 108, 2. 3. 109, 1. 2.

Konrads hofton findet sich in E LVI, 564—575 (nr. 114—220), W 90. 91. 94. 96, H 65. 92. Bei Eonrad ist die dritte, siebente, nennte, zehnte und vierzehnte zeile jeder strophe auftaktlos; die. langzeilen ohne ständige cäsur, wenn auch häufig nach der achten sUbe ein einschnitt sich findet. E und die andern hss. geben allen Versen den auftakt. 114, 2 ist durch die Pariser hs. als echt be- zeugt, die erste und dritte bin ich ebenfalls geneigt für echt zu halten, wenigstens sind keine äußern gründe vorhanden, sie in eine spätere zeit als die Eonrads zu setzen. Ebenso verhält es sich mit anderen Strophen dieses tones, die ich wenn auch nicht für Konrads, so doch für das werk eines gleichzeitigen dichters halte, der den auftakt da wo ihn Eonrad nicht hat auch nicht anwendet; vgl. 115. 116, 1. 119. 120, 1. 2. Auch 118 gehört wohl dem ende des li oder anfange des 14 jahrh. an, hier scheinen aber die auf- takte schon vom dichter selbst herzurühren. 116, 5 7 dagegen

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sind spätem Ursprunges, ebenso 117, wenngleich E durch die über- iichrift dies gedieht als echt zu bezeichnen scheint.

Noch einige töne gibt E unter Eonrads namen, nämlich die nacht weise (E LIV, 557 559, nr. 111), die sidi auch in H 35, aber ohne Eonrads namen findet (vgl. Hagen 3, 428«) und wahr- scheinlich nicht Yon Eonrad henUhrt. Das eine von mir in dieser weise ausgehobene gedieht ist entschieden nicht von' ihm.

Von dem kurzen oder werthen ton (E LV, 560 563, nr. 112. 113) ist schon beim Ehrenboten (s. oben) die rede gewesen, wo bemerkt wurde daß dieser gewöhnlich der freie ton genannte wahrscheinlich nicht unserm Eon^d zukommt. Die beiden darin mitgetheilten gedichte (112. 113) tragen mitteldeutsdien Charakter und scheinen der erste hälfte des 14 Jahrhunderts anzugehören.

Mit noch größerer gewissheit läßt sich behaupten, daß der blaue ton (E LVU, 576 579, nr. 121) nicht von Eonrad von Wttrzburg stammt, sondern Regenbogen zugehört, bei weldiem er seine besprechung finden wird.

XIV. Boppe.

Sein hofton war bei den meistersängem sehr beliebt, erfindet sich in E LXII, 592—639 (nr. 124—126), in W 23. 132—134. H 51. 53. 61. 63. 111. 121. 142. P 3. 6. 8. Der auftakt ist schon überall in der ursprünglichen form der Strophe durchgeführt, nidtt so durchgängig die cäsur nach der achten silbe. In metrischer beziehung kommt die strophenform vollkonmien dem langen tone des Heinrich von Müglin (E LXTTI) gleich, beide können sich also nur durch die melodie unterschieden haben. Daß ein solcher unter- schied genügte, um zwei töne neben einander gelten zu laßen, sehen wir aus der bemerkung des gesangverständigen Schreibers in E 530^. Die drei Strophen von 124 können dem dichter recht wohl zuge- hören; entschieden unecht dagegen sind 125. 126, die im 14 oder 15 Jahrhundert verfaßt sein mögen.

XV. Der üngelarte.

Den namen des tones nennt E nicht; die darin enthaltenen Strophen (E LXXXVm, 818—822) sind sämmtlich unecht. Namen- los findet der ton sich auch P 39; dagegen ist die pflüg weise des ungelarten in W 165 mit dem tone in EP identisch. P 37

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enthält noch einen andern ton dieses dichters, n&mlich den fremden ton, den ich nicht weiter nachzuweisen vermag.

XYI. Saiunsland.

Sein geschwinder ton, welchen K XC, 831 832 (nr. 161) bietet, ist an echten liedem des dichters nicht nachzuweisen; doch ist kein gmnd vorhanden, weder den ton selbst, noch die drei Strophen von 161 zu bezweifeln, da sie wenn auch nur leise die mundartliche filrbung tragen, welche wir an den liedern des dichters kennen ^).

XVn. Der Kanzler.

Yen ihm enthält K zunächst den hohen goldenen ton (K LVIU, 580 589 (nr. 122. 123), gewöhnlich bloss goldener ton genannt, als welchen ihn auch Wagenseil s. 536 unter den 19 reimigen tönen auffahrt. Er begegnet außerdem in L 1. H 96. 98. 112. 114. 115. 145. P 33. T 10. 11. Der ton ist in metrischer beziehung identisch . mit einem andern, wie K in der Überschrift zu 580 (530«) andeutet, der viel sanfter nnd süßer zu singen sein soll. Dies ist die schall- weise des Ehrenboten (K LXXXI), von welcher schon oben ge-« sprochen wurde. Wirklich finden sich unter letzterem namen in K Strophen, die H dem kanzler und seinem goldenen tone beilegt (z. b. K 798 = H 112). Der ton ist durch eine reihe editer Stro- phen (Hagen 2, 388^51) belegt und gesichert. Das erste der von mir mitgetheilten lieder (122) halte ich für echt; auch bei dem zweiten (123) ist kein wesentlicher grund es dem dichter abzusprechen.

Des kanzlers hofton (K LIX, 590), von welchem ich s. 55 eine probe gegeben habe, ist in den übrigen von mir benutzten hss. nicht nachweislich; auch ist von den Strophen in K schwerlich eine echt. Den ton erwähnt Hagen 4, 704b, bei dem sich auch die sangweise mitgetheilt findet.

Endlich der süße ton (K LX, 591) den auch Hagen 4, 705» nach der Dresdener handschrift erwähnt, wo er aber von dem was in E unter diesem namen steht, gänzlich abweicht. Die fünf Stro- phen in K, die bereits bei Hagen 3, 454 stehen, machen den ein- druck der echtheit.

1) Nach der übersobrift von K (zu 831) wurde der ton auch Wolfram beigelegt.

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XVm. Der junge StoUe.

Erwähnt wird er auch sonst yon den meistersängem (z. b. Hagen 4, 892), aber Strophen von ihm finden sich nur in K (LXXIX, 786. 787), wo der name des tones nicht genannt ist. Von den drei Strophen, die meine nr. 145 bilden, findet sich die zweite und dritte in der alten Heidelberger hs. unter dem namen des jungen Sper- YOgels, auch in G unter Speryogel; die Überschrift in E, die dieses lied als echt von den folgenden 13 Strophen sondert, sieht glaub- würdig aus. Nach ihr dichtete er nicht mehr als drei Strophen und starb frühe, woraus sich sein beiname *der junge* erklärt. Die erste, sonst nicht überlieferte, bin ich geneigt auch für echt zu halten,, wenn man die in der anm. gemachte beßerung Yomimmt. £s scheint durch E einiges licht auf das noch räthselhafte verhältniss des alten und jungen Spervogels zu £allen.

XIX. Fraaenlob.

Von diesem berühmtesten aller meistersänger enthält E eine bedeutende anzahl von tönen, die zum theil sich sonst nirgend belegt finden. Unter einer großen menge unechter und ihm nachgedich- teter Strophen bietet doch E auch manches, was ¥rir mit recht ihm zusprechen dürfen, was wenigstens seiner zeit und reimart nicht widerspricht. Mir scheint freilich das eigenthum des dichters noch keineswegs überall hinreichend gesichert, und eine eingehende Unter- suchung, die die kriterien der echtheit und unechtheit an die band gibt, scheint unerläßlich: sie würde jedoch hier zu weit führen und muß einer andern gelegenheit aufbehalten bleiben. Wir betrachten Frauenlobs töne in der reihenfolge der Eolmarer handschrift, mit übergehung des leiches, der die hs. eröffnet.

1. Der überzarte ton (EH, 2—3, Nr. 1) findet sich außer- dem L 10. 11 und namenlos M 33. Der ton war bis jetzt nicht belegt; nach V. Voigt (Ettmüller s. XV) enthält er 48 reime, nach Wagenseil s. 540 nur 34; ich habe diese abweichung in der an- merkung zu 1, 57 zu vermitteln gesucht. Voigt gibt in seinem Schema der strophe mehr pausenreime als sich in der Eolmarer hs. finden; die annähme Ton inreimen (anm. zu 1, 52), die zum theil Tielleicht erst später eingefügt wurden, erklärt die niedrige verszahl bei Wagenseil. Die drei Strophen von nr. 1 sind vom jähre 1323,

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▼on einem nacbAhmer Franenlobs (zu 1 , 85) gedichtet. Noch jün- geren nrspranges sind die drei andern atrophen (K 3).

2. Der gekrönte reihe (E* YIII, 13, nr. 5), außerdem nur noch in L 12, ist sonst nicht nachgewiesen. Die flberschrift von K gibt die Strophen von nr. 5 für echt aus, doch lehrt näherer einblick daß an echtheit nicht zu denken ist. Die dritte zeile des abgesanges (v. 9 der Strophe) scheint in der nrsprflnglichen form anftaktlos gewesen zu sein (anm. zn 5, 22).

3. Der tougen bort oder sloßhort (K XI, 16, nr. 6) gibt sich ebenfalls in der flberschrift für ein echtes werk Franenlobs ans, was er, wie die reime zeigen, nicht sein kann. Die form dieses leicfaes ist dieselbe, wie wir sie in den echten leichen Franenlobs and bei allen spätem leichdichtem finden: jeder absatz ist in me- trischer und musikalischer beziehung dem andern ungleich und zer- fällt in sich in zwei gleiche hälften. Der dichter von nr. 6, wohl wenig jünger als Frauenlob, und in der mundart ihm nahe stehend, ahmt Frauenlobs ausdmcksweise vielfach nach: yielftltige Überein- stimmung mit nr. 7, die ich in den anmerkungen nachgewiesen, madit nicht unwahrscheinlich, daß der nachahmer kein anderer als Peter von Reichenbach ist, dessen leich in K unmittelbar darauf folgt.

4. Der lange ton, der bei Frauenlob selbst am zahlreichsten vertretene (EttmüUer s. 32 118), wurde audi von den meister-^ Sängern mit besonderer Vorliebe gepflegt. Er findet sich K XTin, 47—84. 91—101. 103—108 (nr. 10—19. 22—29), femer unter dem namen Meißner 855—880 (nr. 169. 170); in L 13. 14, W 110. 111. 126—128. M 49. H 34. 64. 66. 104. 124. P 2. 16. 35. T 4. 21. 28. 32. Wagenseil s. 508 gibt dem tone, statt der 19 reime bei Ettmüller Hagen und mir, deren 24, indem er die langzeilen von sieben hebungen durch die feststehende cäsur in je zwei zer- legt. In der ursprünglichen gestalt der strophe hat die vierte und zehnte, so wie die zweite hälfte der fünften und eilften zeile keinen auftakt. Der auftakt ist in E und den übrigen meistersängeriiss. (auch der Weimarer) schon überall durchgeführt ; seine leichtere oder sdiwierigere beseitigung in Verbindung mit den reimen gibt häufig die kriterien der echtheit. Zwar mögen nicht alle Strophen, in denen der auftakt an den bezeichneten stellen wahrscheinlich urspünglich nicht vorhanden war, von frauenlob selbst sein, aber doch nicht viel jünger als er, da man in der mitte des 14 jähr-

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hnnderts and später den aaftakt in allen Ijrisdien Strophenformen (mit ausnähme der kirchlidien lyrik) durchführte. Von diesem ge- Sichtspunkte aus ist hei der folgenden heurtheilung echt und unecht zu hetrachten. Echt erscheint mir die erste und dritte Strophe von 10, während die zweite Jüngern Ursprung yerräth; femer die tenzone mit regenhogen (11), in welcher der aufgehende wahrscheinlich Frauenloh ist; die dritte Strophe von 15 ist auch anderweitig unter Frauenlohs namen üherliefert, doch ist die erste und zweite ehenso- wenig anstößig. Endlich 19. 22, und 23, dessen Strophen schon durch andere hss. hezeugt sind. Ton besonderem literarischem Interesse ist 24, worin eine menge diditungsgattimgen namentlidi angeführt werden. Wäre nachzuweisen, daß dies gedieht von Frauen- lob (es liegen in den reimen wenigstens keine äußern merkmale vor, die entschieden die unechtheit bewiesen), so würden die darin vorkommenden gattungsnamen ein ungleich höheres alter eriialten als bisher. Aber wenn auch nicht von Frauenlob verfaßt, ist das gedieht nicht viel jünger und, wie die meist erst von K eingeführten auftakte zeigen, gewiss noch in der ersten hälfte des 14 Jahrhunderts entstanden. Bleibt es hier zweifelhaft, so ist die unechtheit ent- schieden bei 12. 13, das allerdings auch fast lauter untadelliche reime hat, 14. 16. 17. 26, das wohl erst im 15 Jahrhundert entstan- den ist. 18 rührt von einem mitteldeutschen diditer, dermitFranen- lob beinahe noch gleichzeitig ist und den auftakt an den bestimmten stellen noch nicht kannte. 25 ist bemerkenswerth durch den in einigen langzeilen (25. 31. 49. 50) sich findenden inreim in der cäsur; die auftakte in allen Zeilen sind schon ursprünglich; derselbe fall bei 27, das indess wohl etwas älter als 25 ist. 28, wohl nodi aus der ersten hälfte des 14 Jahrhunderts, jedenfalls jünger als 1308, da die sieben bürgen von Schwitz erwähnt werden, hat aufGedlend viele assonanzen und rtlhrt daher wohl von einem wenig gebildeten volksthümlichen dichter, der unter andern gelehrten erhaschten be- ziehungen auch den Sänger Hörant erwähnt Die erste Strophe von 29 enthält eine klage um Frauenlobs tod, ist also wohl von einem nachahmer und schiüer des dichters verfaßt. Die zweite Strophe ist wirklich von Frauenlob, ein zeichen wie willkürlich die Eohnarer hs. Strophen zu sogenannten liedem vereinigte. Es kam nicht aof einheit des Sinnes an, sondern nur darauf daß eine durch die regel bestimmte zahl von Strophen (3. 5. 7 n. s* w.) verbunden wurde.

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Die mandart und ansdrac^sweise Ton 29, 1 hat viel verwandtes mit Franenlob; der dichter scheint an den bezeichneten steDen den anf- takt noch nicht gehabt zn haben. Die Strophen, die E nnter dem namen Michsener im langen tone gibt, sind znm theil echte franen- lobische, wenn auch in den von mir mitgetheilten (nr. 169. 170) nichts ist was Frauenlob zugesprochen werden konnte. Der dichter von 170 nennt sich am schlnße Meißner, er war also wohl ein lands- mann Frauenlobs, als welchen ihn seine reime hinreichend charak« terisieren. Weder der sonst vorkommende alte Meissner noch der jange Meissner, den man fOr Frauenlob hält, stimmen mit den in E unter diesem namen stehenden Strophen überein.

5. Der Wttrgendrftssel, E XIX, 886—890 (nr.20. 21), auch noch in W 122, H 85, hat bei mir 17 reime, bei Ettmflller (s. 187—200) 22 Zeilen, weil er mehrere irrig zerlegt, wo nur Cäsaren anzunehmen sind. Ursprünglich hatte der ton wohl nur 15 reime, indem die vier letzten Zeilen zwei waren. Der reim nämlich, der sich zum theil in 14. 16 findet, den die Weimarer handschrift durch alle Strophen dordiführt, ist keiq ursprünglicher, wie man aus einigen Strophen in K und aus den drei Strophen (Ettmttller 326 328) sieht, die die Wiener hs. enthält. Daraus ist zu schließen, daß diejenigen Strophen in E, w^che in 14. 16 keinen reim haben, echt sind, wenn nidit andere gründe z.b. die reime dagegen zeugen. Ich halte die beiden von mir mitgetheilten lieder für das eigenthunf des dichters.

6. Der tannton (EXX, 102), auch in L 21, an echten liedem Frauenlobs noch nicht nachgewiesen, ist wohl derselbe, den Wagen- seil s. 535 unter den 13 reimigen als thönton aufführt. Die sieben Strophen in E und L sind nicht echt.

7. Die froschweise, auch von Wagenseil s. 536 erwähnt, war bisher ebenfalls noch nidit durch ältere gedichte belegt Sie findet sich E XXI, 109—111 (nr. 30); femer L 22. P 26. Die von mir mitgetheilten Strophen halte idi nicht für frauenlobisch ; sie sind aber sicher noch im 14. Jahrhundert verfaßt.

8. Der goldene ton, von EttmüUer s. 227—233 irrig unter dem namen Tageweise' aufgeführt, ein irrthum den der herausgeber s. XIV berichtigt, findet sidi in E XXII, 112—139 (nr. 31—33), so wie L 15. Der ton wird von einem nicht oberdeutschen diditer etwa um die mitte des 14 Jahrhunderts in einem besondem gedichte (nr. 33) erläutert. 31 ^ ungefähr aus derselben zeit, von einem nach-

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ahmer Franenlobs herrührend, der auch Mitteldeutschland angehört. 32 scheint demselben dichter and derselben gegend anzugehören; daß das gedieht nicht von Frauenlob ist, geht ans den reimen und aus T. 49 deutlidi genug hervor. Echtes enthält keines der drei gedichte.

9. Der verholne ton, K XXm, 140. 141. 415 (nr. 34) und L 16. 17, ist bisher noch nidht nachgewiesen und belegt gewesen; selbst der name war unbekannt. Das von mir mitgetheilte gedieht ist mit Sicherheit als unecht zu bezeichnen.

10. Der gekrönte ton, K XXIV, 142—144, mit 27 reimen, Avährend ihn Hagen 4, 740« als 26 reimig erwähnt. Auch er ist noch durch keine Strophe Frauenlobs belegt; ic3i zweifle daß unter den Strophen, die E in diesem tone enthält, etwas ist, was dem dichter zuzusprechen sein möchte ^).

11. Die hundweise, K XXV, 145—147 (nr.35. 36) und L24, ist ihrem namen nach noch nicht nachgewiesen; der ton findet sich, meister Kelin beigelegt , in der Jenaer hs. (Hagen 3 , 22 25) und unter den tönen des Mamers (Hagen 2, 241 242). Durch letzteres wird die autorschaft Frauenlobs sehr zweifelhaft, da die in G unter Mamer stehenden Strophen dieses tones nicht zu beanstanden sind. Gleichwohl könnte Frauenlob in diesem tone Mamers gesungen haben. Die zwölfte und sechszehnte zeile jeder strophe hat in der Pariser und Jenaer handschriffc immer neben hebungen, in der Eolmarer nur sechs: ersteres ist wohl das ursprüngliche. Der abgesang dieser Strophe zerfällt in zwei gleiche hälften von je vier zeilen. Hagen gibt dem tone zwei zeilen mehr, indem er den inreim in z. 5. 10 nicht erkannt hat. Die Strophen von nr. 35. 36 einem dichter mit bestimmtheit zuzusprechen ist schwer, weil man zwischen drei dich- tem schwanken kann; aber aus dem 13 Jahrhundert sind sie gewiss noch. 35, 1 gibt die Jenaer hs. Kelin, 36, 1 nur in K überliefert, legt Hagen ohne gmnd demselben dichter bei.

11. Die spiegelweise, bei Wagenseil s. 535 spiegelton ge- nannt, findet sich K XXVI, 148—151 (nr. 37); ohne Frauenlobs namen in W 137; als spiegelton des ehrenböten vom Rheine in H (54. 57. 58. 93); namenlos wieder P 45. Wir erwähnten schon oben die spiegelweise des Ehrenboten, die aber von der hier zu

1) Er findet sich außerdem L 28. W 112. 113. H 84. 86.

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besprechenden ganz abweicht. An echten atrophen Fraoenlobs ist der ton noch nicht nachgewiesen; auch das von mir gegebene gedieht (37) enthalt nichts echtes. Nach W H habe ich außerdem drei Strophen dieses tones unter nr. 189 des anhanges mitgetheilt, die wohl ebensowenig Frauenlob angehören.

12. Der vergeßene ton, der ursprünglich 12, später 15 reime zählte, und durch eine reihe echter Strophen belegt ist (Ettr müUer s. 219—225) begegnet K XXVÜ, 152—169 (nr. 38—45), H 100. 113. 135. 146. P 1. 5. Der inreim in der cäsur der sechsten und ziwölften zeile ist in K wie schon in der Weimarer handschrift durchgeführt. Daß er aber nicht ursprünglich ist, lehrt die einzige Strophe aus der Leipziger hs. die ihn nicht hat. Unter den in meiner sammlun^ enthaltenen gedichten dieses tones ist 39, 1 auch anderweitig als echt bezeugt; ebensogut sind aber 39, 2. 3 echt; femer halte ich für Frauenlobs werk 40. 45, und wohl auch 38. 44, zwar nicht von Frauenlob, aber wohl noch von einem zeitge- noßen an diesen gerichtet. 41. 42. 43 sind entschieden unecht, und mögen etwa um die mitte des 14 Jahrhunderts verfaßt sein; 42

rtihrt von einem nicht oberdeutschen dichter her: weniger die reime

als der ton dieses gedichtes ist anstößig.

13. Der neue ton, bei EttmüUer s. 200—218, findet sidi K XXVm, 170—180, L.18— 20, W 116, M 82, aber mit aus- nähme des ersten liedes (170), das durch andere handschriften be* zeugt ist, scheint E nichts echtes von dem dichter in diesem tone zu enthalten.

14. Der süße ton, K XXIX, 181—182, auch P 19, war bis^ her auch dem namen nach noch nicht bekannt. Weder K noch P enthalten aber unter dieser au&chrift eine echte Strophe Frauenlobs.

15. Der leitton, K XXX, 183—185, L 37, ist ebenfalls noch nicht belegt. Er enthält in 17 zeilen 22 reime und ist daher wohl derselbe den Wagenseil s. 538 als 22reimig unter dem namen leid» thon anführt. Was Ettmüller s. XTTT als laiton aus Y. Voigt ent- ninmit, weicht von dem strophischen baue in E ab.

16. Die grundweise, E XXXI, 188. 189, zwölfreimig, von Wagenseil s. 535 und Ettmüller s. XVn nach Y. Yoigt erwähnt, ist durch echte Strophen noch nicht nachgewiesen; auch die 10 Strophen in E enthalten nichts echtes. Sie findet sich außerdem in H 46. 94 und P 47.

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17. Der zarte ton, vonFiauenlob zienüich Mniig, angewendet (EttmüUer s. 164—180), kommt vor in K XXXn, 190—213 (nr. 46—51); femer L 25—34. 38. 39; W 118—121; M 42—44. 79. 81. H 73. 116. Wagenseü s. 537 gibt ihm eben&Us 21 reime. In der ursprünglichen gestalt hat die fünfzehnte zeile jeder strophe ( jL. w jj_ w ^ ^w/) kernen anftakt; derselbe findet sich jedoch meist schon in der Jenaer hs., nur str. 1. 5. 6. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 23 haben sie auftaktlos. In der Eolmarer hs. wie in L W M N steht er durchgängig. 48, 1 ist als echt anderweit^ bezeugt, auch 48, 2. 3. halte ich für zweifellos echt. Die erste strophe von 50 wird als Frauenlob gehörig nicht bezweifelt; mit demselben rechte darf man ihm audi 50, 2. 3 zusprechen. Echt ist auch 51; dageges gewährt 49 in der form, namentlidi in den reimen einigen anstoß, wenngleich es im tone sich Frauenlobs dichtungen s^ nähert. Entschieden unecht ist 46, ebenso 47, trotzdem daß 47, 19 sich Frauenlob nennt.

18. Der grüne ton, bei Ettmüller s. 133—164, also in einer bedeutenden reihe von Sprüchen, findet sidh K XXXm, 214—231 (nr. 52. 53), L 35, W 147 (mit der bezeidmung F 1 c z d, wovon die beiden ersten buchstaben ohne frage Frauenlob, die letzte dön bedeuten), M* 18—20, H 1. 24. 29. 62. 103. 143. 144, P 7. T 2. 15. 25. 30. Aus K habe ich zwei gedichte dieses tones aufgenom- men, wovon das erste (52) keine bedenken erregt; aber auch das zweite (53), ein streitgedicht zwischen Frauenlob und Regenbogen, halte ich für echt, wenn auch in der ersten Frauenlob zugehörigen Strophe raten : töten 13 reimt. Das nach M im anhange (191) mit- getheiite gedidit mag trotz der kürzung im reiiJie (tron : schön 2) dem dichter zugehören (vgl. die anmerkung).

19. Die ritterweise, der auch Wagenseil übereinstimmend mit E 16 reime gibt, ist noch nicht belegt. Sie findet sich EXXXIT, 232—242 (nr. 54), L 36, W 125, P 31. Das einzige gedieht, wel- ches ich darin mittheile, ist entschieden unecht, aber von einem mitteldeutschen dichter verMt.

20. Die zugweise, bei Ettmüller s. 218— 219 zncddü genannt, begegnet K XXXVI, 244—250; fernei> W 114. 115; H 31. 147, P 49. Schwerlich ist außer den schon bekannten auch in K stehen- den Strophen dieses tones etwas echtes in K.

21. Die ankelweise, nur in K XXXYII, 251—253 vorkom-

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mend, ist aas andern quellen noch nicht nachgewiesen. Auch W 106—108 hat eine ankelweise, die aher von dieser verschieden und vielmehr eine verwediselung mit der alment des alten Stdlen (s. oben s. 164) ist.

Noch bemerke ich den kaufte n, von welchem bei Heinrich Yon Ofterdingen die rede gewesen ist, den knpf ertön, welchen W 117, H 50, P 28 dem Franenlob mit größerm rechte beilegen als £ unter dem namen der schallweise dem Ehrenboten yom Rhein (s. diesen), den rohrton, welchen W 123. 124 Frauenlob zuschreibt, and endlich die briefweise (K XXXY), welche nach K Regen- bogen und Frauenlob' gemeinsam ist, in der Überlieferung der meistersänger dagegen in der regel dem erstem, und wohl mit recht, beigelegt wird, daher bei ihm davon die rede sein wird.

Wiewohl nun durch E-eine anzahl frauenlobischer töne, die bisher nur aus ganz späten quellen nachzuweisen waren, durdi dichtongen des 14 Jahrhunderts, die zum theil bis in die zeit des dichters Mnau&eichen, belegt ist, so bleiben doch noch, wenn man die liste bei EttmüUer s. Xu vergleicht , ziemlieh viele biäier un- belegte übrig. Es kann sogar die frage entstehen, ob Frauenlob wirklich in allen, den tönen gedichtet, die spätere Überlieferung auf seinen namen häufte: und ich bin geneigt hier ebenso zu verneinen wie es bei Walther von der Yogelweide und Wolfram von Eschen- bach mit Sicherheit geschehen konnte.

XX. Segellbogen.

Die Eolmarer handsdirift (XXXYlll, 304) gibt unter seinem namen zunächst den kreuzleich, der nach beßeren handschriften und mit größerem rechte Frauenlob (Ettmttller s. 16—24) beigelegt wird.

Sein bekanntester ton ist die briefweise, die sich K XXXV, 243. 254—300. 306—310 (nr. 55—74. 76—78), außerdem in W 74. 75. 78. 135. 136, H 78. 88, P 5^ findet. Sie begegnet bereits in der Pariser handschrift unter Regenbogens namen und dadurch wird sein ansprach auf die erfindung derselben dem didhter gesichert. Schon in ihrer ursprünglichen gestalt hat sie durch alle zellen Ma^ durch den äuftakt; in der schlußzeile des stellen und des abgesanges findet sich gewöhnlich qach der achten sUbe ein männlicher ein- sdmitt (mit ausnähme von 0 4, 13). Diesen hat K durchgängig, zuweilen auch inreime in der cäsur (vgl. 55. 59), doch wohl mehr

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zufällig als beabsichtigt. Ich habe eine ziemliche anzahl von ge- dichten in diesem tone aus K entnommen, die verschiedenen zeiten nnd gegenden angehören. Echt erscheinen mir 63. 64. 65. 73. 74; 71, 3 ist durch andere quellen Regenbogen zugeeignet, mit dem- selben rechte glaube ich auch 71, 1. 2 ihm beilegen zu können. Auch 59 ist vielleicht von ihm; ebenso die beiden ersten Strophen ' von 62, während die dritte Frauenlob zukommt. Unecht dagegen ist zunächst 55, eine bearbeitung der Yirgiliussage durch einen mitteldeutschen dichter, der gleich im eingange Frauenlob und Regen- bogen als ältere dichter nennt: doch ist er selbst wohl nur wenig jünger als sie, vielleicht noch ihr zeitgenoße, der sie überlebte. Auch 56 ist unecht, aber noch ans der ersten hälfte des 14 Jahr- hunderts; ebenso 52, worin wir eine beziehung auf das von mir für echt erklärte gedieht (40) finden, und 58, das von einem mittel- deutschen verfaßer herrührt. Derselben zeit etwa gehört das an- echte 60 an, welches sich im Inhalt an echte Strophen Regenbogens (Hagen 2, 309^) anlehnt. 61, ein fingiertes Streitgedicht zwischen Frauenlob und Regenbogen, worin (61, 13) die briefweise Regen- bogen ausdrücklich beigelegt wird,^ nach der Überschrift zu schließen von einem Würzburger verfaßt, stammt auch wohl aus der ersten hiUfte des , 14 Jahrhunderts. Der dichter ahmt einzelne audi bei Frauenlob vorkommende ausdrücke nach, wohl um seinem gedichte eine größere glaubwürdigkeit zu geben, wie es Wolframs nachahmer auch zu thun pflegten. 66 und 67, beide unecht, fallen aber wohl noch in Regenbogens zeit; 68 fällt noch in die ei^te hälfte des 14 Jahrhunderts; 69 dagegen nicht früher als dessen ausgang. Der dichter von 70, ein mitteldeutscher, ist vielleicht derselbe der 66 verfaßte. Auch 72 ist in Mitteldeutschknd entstanden, aber jünger als das erwähnte. 76 und 77, beide oberdeutsch, gehören wohl erst dem ausgange des 14 oder dem an&nge des folgenden Jahrhunderts an ; noch jünger ist 78 , wohl das späteste aller mit- getheilten.

Regenbogens thorenweise, nur in K XXXIX, 302 vorkommend, zählt 13 reime und könnte daher vielleicht dieselbe sein, die Wa- genseil s. 535 unter dem namen leichthon als 13reimig auffOhrt. Die 13 von K dem dichter zugeschriebenem reien sind sicher unecht

Die tageweise, die ebenfedls nurK (XL, 303, nr. 75) gewfthrt, Ist kein gedieht Regenbogens, sondern ein erzeugniss volkstümlicher

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religiöser dichtang des 14 Jahrhunderts. Der name ist bezeichnend, da es, wie der refrän lehrt, umdichtung eines weltlichen tageliedes ist Die volkstfimlichkeit und das abweichende vom gebrauche der meistersänger zeigt sich namentlich darin, daß nach der weise älterer metrik der klingende reim noch fttr zwei hebungen gilt, was in der lyrik schon seit dem anfange des 13 Jahrhunderts nicht mehr üblich war.

Der tlberlengte ton findet sich nur in K (XLI, 304), seine Seltenheit scheint schon daraus hervorzugehen, daß E nur ein einziges gedieht, und dies nicht einmal vollendet hat, so wie daraus daß die noten nicht beigeschrieben sind.

Der graue ton dagegen ist bei den meistersängern sehr beliebt; er begegnet K XLH, 311—349 (nr. 79. 80). 361; ferner W 68—71. 79. 162—164; M 1—6. 29. 39. 61—65. 67— 7L 106. 107; und irrig als ein ton Frauenlobs bezeichnet ^ 44; während mit der richtigen bezeichnung H 99. P 4. 50. T 5. 6. 8. 31. Die erste zeile jedes Stollens wird bei v. d. Hagen, fälschlich in zwei verse zerlegt, während nur inreim anzunehmen ist. Die zweite und achte Strophenzeile ist in 79 klingend, während in 80, übereinstimmend mit Hagen, stumpfl Letzteres gedieht, dessen erste Strophe auch anderweitig überliefert ist, ist echt, auch die zweite und dritte Strophe; dagegen 79 unecht und von einem oberdeutschen dichter des 14 oder 15 Jahrhunderts verfaßt.

Der lange ton Regenbogens ist nächst seiner briefweise am meisten in gebrauch gewesen. Wir finden ihn E XIJTT, 350<r-360. 362—414. 416—447 (nr. 81—88); femer W 14. 72. 73. 76. 77. 148—161. M 7—17. 32. 52—60. 66. 80. (nr. 190) H 20. 27. 56. 60. 68—70. 80. 82. 87. 88. 91. 101. 108. 117. 119. 122. 127. 129. 131. 139. P 11—13. 15. 20. 21. 34. T 14. 20. 22. 23. 26. 27. 33. 35. 36. Im langen tone ist auch Jörg Breynings heil. Ulrich (cod. paL 109, bl. 81*>, Görres s. 311) und sein heil. Alexius (ib. 84a, Görres s. 294) so wie ein namenloses gedieht im cod. pal. 109, bl. 159» verfaßt. Die Strophe liat nach Wa^enseil s. 538 22 reime; ich habe sie trotz- dem in 23 Zeilen gegeben, weil auf die cäsur von zeile 20. 21 4ie eine langzeile bilden, zuweilen ein reim fällt wie 81, 1. 3. Diese langzeile hat vor der cäsur 4 hebungen (8 silben), und nach der- selben fünf hebungen (10 silben), in der ersten Strophe bei Hagen in diesem tone sechs hebungen. Die von mir ausgehobenen gedichte dieses tones sind fast alle unecht; echt scheint mir nur 82, nach

MeiflterUeder. 12

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Franenlobs tode gedichtet, den Regenbogen ftberlebte, außerdem die dritte Strophe von 87, während 87, 1. 2 unecht sind. 81 ist in der zweiten und dritten Strophe umreimung einer echten Strophe Frauen- lobs ; 83 rührt von einem spätem oberdeutschen, 88 von einem nicht viel Jüngern mitteldeutschen dichter her. 190, nach M, ist ebenfalls unecht und gehört einem mitteldeutschen ziemlich gleichzeitigen Nach- ahmer.

Die grundweise scheint nur in K unter diesem namen vor- zukommen (K XLIV, 448—452. 454. 45ö (nr. 89—91), während sie übereinstimmend mit Wagenseil s. 534 unter dem namen kurzer ton erscheint in H 79. 132. 134. 138. 140, und in P 36 (nr. 199). Von den drei gedichten dieses tones ans E* kann höchstens das letzte (91) echt sein, wenn man die letzte zeile ändert (anm. zu 91, 21), die beiden andern, wahrscheinlich von einem dichter, sind mit Sicherheit als unecht zu bezeichnen. Auch nr. 199, aus P, ist ein erzeugniss späterer zeit , aber wohl noch aus dem 14. Jahrhundert. Die zweite und vierte zeile jeder Strophe hatte in der ursprünglichen gestalt vermuthlich keinen auftakt (vgl. anm. zu 89, 9).

Der goldene ton, auch von Wagenseils. 535 erwähnt, begepet K XLV, 456—463 (nr. 92), femer H 95. 136. P 24. 25. T 12. 29 und in gedichten des cod. pal. 109 , bl. 157b. 158^. Der ton stimmt mit dem unter demselben namen stehenden und ebenfalls Regenbogen beigelegten bei Hagen 3 , 350b , nur reimt in den Stollen E abcjabc, bei Hagen dagegen aac|bbc, was metrisch allerdings, nicht musikalisch einen unterschied macht ; femer sind z. 8 und 10 jeder Strophe bei Hagen sieben«, in E eilfsilbig. Das von mir mitgetheilte gedieht, das denselben gegenständ wie die echten Strophen bei Hagen 2, 309^^ behandelt, ist Kegenbogen nicht beizulegen.

Begenbogens leidton, verschieden von Frauenlobs ebenso ge- nannter weise, findet sich außer E XLYI, 464—469 nur noch P 42. In £ heißt der ton auch außerdem blaue weise, was aber jeden- falls ein irrthum ist, denn Regenbogen hat ^ine von dem leidton ganz verschiedi^e blaue weise gedichtet, die E dem Eonrad von Würzbarg beilegt.

Der blaue ton, der wie eben bemerkt in E (LVII, 576 579, nr. 121) unter den tönen Eonrads von Würzbnrg steht, wird, über- einstimmend mit Wagenseil, der jedoch dem tone 16 statt 15 reime gibt (8. 535) in H 47. 55. 90. 105. 109. 130. 131. 133, so wie P 14.

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17. 18. 22. 82 Regenbogen zugeschrieben. Ibm kann das Ton mir darin mitgetheilte gedieht (nr. 121) auch füglich angehören.

XXI. Mfilich von Prag.

Yon diesem weiter nicht bekannten dichter enthält E zunächst einen reien (E YII, 12), den ich unter nr. 4 mittheile. Die reinheit der reime^ in denen sogar an und ftn von einander geschieden werden (vgl. 4, 50 ff.) macht es wahrscheinlich, daß der dichter noch dem anfange des 14 Jahrhunderts angehört. Die wenigen mundartlichen spuren stinmien mit der heimat überein, die ihm der beisatz in E zuschreibt. Die 6, 12, 22 zeile jeder Strophe war wahrscheinlich ur- sprünglich auftaktlos (vgl. anm. zu 4, 22), was die gegebene Zeit- bestimmung bestätigen würde.

Außerdem findet sich unter seinem namen in E ein langer ton (XCII, 837—840), der in H 32 als hofton wiederkehrt und mit derselben bezeichnung, aber irrig als ton Müglins in P 51 steht.

XXn. Graf Peter von Arberg.

E legt ihm mehrere tage weisen bei, die alle einen volkstüm- lichen Charakter in form und Inhalt an sich tragen. Die erste der- selben (E XCYIII, 894), siebenreimig, wird in andern handschriften theils dem mönch von Salzburg zugeschrieben, theils namenlos über- liefert. Es wird sich schwer entscheiden laßen, welcher Überlieferung zu folgen ist; doch scheint mir nach dem Charakter der andern in E enthaltenen gedichte Peter von Arberg größern anspruch zu haben als der mönch.

Eine zweite fünfzehnreimige tageweise ist E XCIX, 895. 896 (nr. 180); das erste der beiden lieder (nr. 180) scheint umdichtung eines weltlichen tageliedes zu sein; ein ähnlich anfangendes weltliches findet sich im liederbuche der Hätzlerin s. 17 Ich wachter muß er- wecken; aber die strophenform weicht ab.

Eine dritte tageweise, die E nicht als neuen ton bezeichnet, um- faßt nur drei Strophen (E C, 897); sie ist weiter nicht bekannt.

Die letzte endlich, als große tageweise wegen der länge ihrer sti*ophenlbrm bezeichnet (E CI, 898 900) enthält zunächst das bekannte in der Limburger chronik ohne namcn des verfaßers er- wähnte lied (nr. 181), von dem es nur heißt, daß ein ritter es ge- dichtet habe; wir haben um so weniger Ursache die autorschaft Peters

12*

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von Arberg zu beziveifeln als die mnDdartMchen eigenheiten des liedes auf Mitteldeutschland weisen , and mitteldeutsch ist auch die spräche der chronik. Daher werden wir wohl auch die heimat des dichters im Nassauischen zu suchen haben. Das andere von mir mit- getheilte lied (nr. 182) ist ein weitliches tagelied, das ebenfalls einen mitteldeutschen dichter zum verfaßer hat; auch dies also werden wir Peter von Arberg nicht abzusprechen haben. In K unterscheidet sich die strophenform von 182 dadurch von 181, daß die 10 und 14 zeile je sechs behängen statt fünf hat ; doch ist wohl auch hier die zahl 5 die ursprüngliche (anm. zu 182, 10).

XXin. Heinrich von Mfiglin.

Sein achzehnreimiger langer ton, den Wagenseil s. Ö37 als zwanzigreimig anführt, ist, wie schon bei Boppe (s. 166) bemerkt wurde, metrisch dem hofton dieses dichters gleich und kann sich nur durch die begleitende musik unterschieden haben. Er begegnet E LXn, 640—661 (nr. 127—128) und W 33—47. 58—65. 88. Die beiden von mir mitgetheilten lieder sind wohl echt; 127, 2. 3 sind schon aus anderer quelle bekannt. Und wahrscheinlich noch mehreres in K in diesem und den folgenden tönen ist dem dichter beizulegen. Seine werke sind noch nicht bekannt genug, nm ein be- stimmtes urtheil über echtheit und unechtheit abgeben zu können.

Der kurze ton (K LXm, 662 683) unter demselben namen bei Wagenseil s. 535, kommt noch W 53 56. 66. 67 vor, und unter dem namen hofton ebenfalls in W 2 10. Was dagegen P 51 Müg- lins hofton heißt, ist wie ich schon bemerkte, der hofton oder lange ton Mülichs von Prag.

Der träum ton (KLXIV, 684—697) begegnet noch W48— 51; 57. H 89, P 43. W 57 erscheint noch ein zweiter naroe des tons, nämlich überkronter ton, vielleicht aus dem überkrönten reien (W Öl) entlehnt.

Endlich Müglins grüner ton (K LXV, 698—705), mit acht- zehn oder zwanzig reimen, findet sich außerdem W 52, H 118. Er steht als trochäisch anhebend fast allein unter den tönen des 14. Jahrhunderts da, und wirklich geben W und H der ersten zeile einen auftakt, >-'.^>-'.»_v-/_j_ statt _i_^^-!-w_i..

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XXIY. Peter von Seichenbach.

Dieser dichter ist nor aas E bekannt, worin sich nnter dem oamen Hort ein leicb von ihm findet (K Xu, 171), den ich nnter nr. 7 meiner sammlang mitgetheilt habe. Der mitteldeutsche Charakter der spräche darin ist nicht zu verkennen. Wahrscheinlich ist Peter TOD Reichenbach auch verfaßer des unter Frauenlob stehenden leiches, der sich tougenhort nennt (nr. 6), worauf ich schon oben (s. 169) hingewiesen habe. Die Übereinstimmung in spräche und ausdruck ist ttberraschend; nur ist im ganzen der zweite leich weniger über- laden, fließender, die verse leichter und foeßer.

XXY. Meister Meffi-id.

Auch diesen dichter kennen wir bis jetzt nur aus der Eolmarer handschrift, wo unter XCVI, 849 854 sechs lieder von ihm stehen, die ich sänamtlich mitgetheilt habe (nr. 163 168). Holtzmann (Ger- mania 5, 212) macht ihn wohl zu jung wenn er ihn unter die meister- säDger des 15. Jahrhunderts rechnet. Die reinheit seiner reime, so wie der umstand daß die 9. Strophenzeile in ihrer ursprünglichen gestalt aller Wahrscheinlichkeit nach keinen auftakt hatte, berechtigen uns ihn nicht später als in die mitte des 14. Jahrhunderts zu setzen. Seine heimat haben wir in Oberdeutschland zu suchen; die beiden mitteldeutsch gefärbten gedichte (nr. 166 und 168), die auch sonstige reimfreiheiten zeigen, namentlich 166, halte ich für das werk eines spätem mitteldeutschen nachahmers.

XXVI. Meister Anker.

Ebenfalls ein nicht weiter bekannter dichtername, unter welchem sich in K vier lieder mit vierzehn Strophen (K XCI , 833- 836 ^ nr. 162) finden; das erste hat auch M 35, aber unter dem namen eines ebensowenig bekannten meisters Steinh^m. Das von mir mitge- theilte gedieht (162) hat reine reime und ist wohl das einzige, welches dem meister zuzusprechen ist, der mit dem vorher genannten dichter gleichzeitig lebte.

XXyn. Snchensijm.

Nach einer von Hoffmann von Fallersleben beigebrachten notiz ein fahrender sänger aus der zweiten hälfte des vierzehnten jähr-

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hnnderts; von ihm enthält K (XCVn, 881—885. 887—896 (nr. 171 179) eine reihe gedichte, die sämmtlich in ein und derselhen Btrophenform verfaßt sind ; eine ziemliche anzahl , zum theil mit E übereinstimmend, sind im dritten bände von Fichards frankfartischem archive gedruckt. Seine reime zeigen eine in jener zeit nicht mehr gewöhnliche Sorgfalt und reinheit; dasselbe gilt von seinem versbaa.

XXVin. Der Härder.

Er wird von Michel Beheim (Germania 3, 309) unter den nach- meistem, d. h. den auf die alten meister des 13. Jahrhunderts fol- genden, aufgeführt. Was von ihm an dichtnngen bekannt war, bat Holtzmann (Germania 3, 312. 313) zusammengesteUt. Auch seine reime sind, wenn man sie z. b. mit Beheims vergleicht, sehr rein und sorgfältig zu nennen, daher ich ihn für einen altem Zeitgenossen halte, der noch dem 14. Jahrhundert angehört. Die Kolmarer hs. enthält von ihm zunächst die kor weise (E in, 4, nr. 2), mit dem zweiten namen goldener Schilling genannt ; unter letzterem namen auch in W 102, und bloß Schilling genannt in M40. Sein goldener reie (K IV, 7, nr. 3) findet sich noch in W 141, mit dem namen musica. Beide gedichte sind ihm ohne bedenken beizulegen;

Am bekanntesten ist seine hofweise, welche sich in K CVIII, 921—940 (nr. 184—187), ferner in W 99—101. 103—105. 109, und unter dem namen des süßen ton es in H 2.3. findet. Die cäsur der langzeilen von sieben hebungen war vielleicht ursprünglich nicht so regelmäßig nach der achten silbe, wie wir sie nun in den hss. der meistersänger finden : spuren in E scheinen darauf hinzuweisen.

In H 37 findet sich noch ein lied des Härders (vgl. Germania 3, 312), dessen erste zeile eilf silben und klingenden reim hat. Möglich daß dies ein neuer ton ist, möglich aber auch daß wie mehrmals auch in E die erste zeile fehlerhaft 12 statt 2 silben hat (vgl. anm zu 185, 45) und daß H 37 nichts anders als die korweise oder den süßen ton enthält.

XXIX. Der Zwinger.

Von den spätem meistersängern gewöhnlich Peter Zwinger ge- nannt^ auch ihn macht man zu jung, wenn man ihn ins 15 Jahr- hundert setzt. Dem widersprechen die reinen reime und guten verse seiner echten gedichte; viel späteres wurde auf seinen wie auf anderer

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nteister namen gehäuft*, im 15 und 16 Jahrhundert, schon in E, ond naehr noch in gedruckten fliegenden bl&ttern.

Am bekanntesten ist sein rother ton, der sich in K XYI, 25^31 (nr. 9) findet; ebenso H 118, P 27, T 24; vgl. Germania 5, 210-*-212. In W begegnet er unter dem namen des braunen tones, W 97. 98.

Weniger bekannt scheint der goldene ton zu sein, der sich in P 29 nachweisen Iflßt; und der noch gar nicht belegte achtzehn- reimige ho f ton bei Wagenseil s. 536.

XXX. Der Hfilzing.

In der Kolmarer hs. begegnet der name nicht, doch ist er in H und M nachzuweisen. Auch er wird unter den nachmeistern genannt von M. Beheim (Germania 3, 309); einige nachweisungen über ihn gibt Holtzmann, Germania 3, 314. 315. Die reime der von ihm überlieferten gedichte, namentlich in M, sind rein, die verse gut gebaut.

M 27. 34 finden wir seinen hofton, in zwei gedichten, die ich im anhange unter 195. 196 mitgetheilt habe. Merkwürdig in beiden ist die refränartige Wiederholung zweier worte an bestimmter stelle (anm. zu 195, 49). H 48 steht ein gedieht in Hülzings weisem (weißem?) tone, der aber wie die vergleichung lehrt (Germania 3, 314) kein anderer als der hofton ist. Und wahrscheinlich ist auch mit der hagelweise, die Wagenseil s. 536 als siebzehnreimig erwähnt, kein anderer ton gemeint, denn es stimmt die anzahl der reime.

XXXI. Der lieber.

Erwähnt und besprochen hat ihn bereits Holtzmann, Germania 5, 214 218. Er gehört wahrscheinlich dem schluße des 14 oder anfang des 15 Jahrhunderts an.

Seine jähr weise findet sich in K XCIV, 845, H 38. 141, und unter dem namen der radw.eise in P 30. Sie umfaßt 17, oder wenn man die beiden cäsurreime in z. 5. 10 mitrechnet, 19 reime; soUte sie identisch mit der noch nicht belegten jahrweise Frauenlobs sein, die Wagenseil s. 536 als achzehnreimig aufführt? In T 38 namenlos die jahrweise, vielleicht die des Liebers ?

Außerdem kennen wir von ihm noch einen sanften ton, den

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Holtzmann nicht erwähnt. Er begegnet E XGV , 846—848, and mit der undeutlichen aufschrift 'im senften don Nachtigal' auch P 44.

XXXn. Der Mönch von Salzbnrg.

Die zahl der töne dieses dichters, der am schlnße des 14 Jahr- hunderts lebte, ist ziemlich groß: die namen derselben überliefert uns zum größten theile nur K Wir finden da einen zarten ton (K LXVI, 706) mit 26 reimen; einen hofton (K LXVn, 707. 711) mit 23 reimen; einen langen ton (E LXVIU, 710), der sich aach L 6, und namenlos M 45, so wie im cod. pal. 109, bl. 154^ 156« nach- weisen läßt. Der süße ton oder die korweise (E LXIX, 712. 716. 717), unter letzterem namen auch von Wagenseil s. 539 als 26reimig aufgeführt, während er in E nur 24 reime hat, begegnet als korweise in H 13. 25. P 46; und namenlos cod. pal. 356, bl. 87*. Das goldene abc (E LXX, 713) ist auch unter diesem titel schon aus anderen handschriften bekannt; das selbe gilt von dem tag- hörn (E LXXI, 714) und von dem nachthorn (E LXXU, 715). Dagegen ist der name des kurzen tones (E LXXIU, 718) neu und^ vom Cisiojanus (E LXXTV, 719) wenigstens die zweite benennung, jahrweise. Endlich hat die Eolmarer hs. von dem Mönche noch ein lateinisches lied (E 10), das sich auch L 4 findet, als erwiderung auf ein ihm von dem gleich zu nennenden Peter von Sachsen zuge- sandtes deutsches, und wie das üblich war in dem tone des zusenders verfaßt.

XXXni. Herr Feter von Sachsen.

Ein adellicher herr, den wir nur aus E kennen, wo er uns im verkehr mit dem Mönche von Salzburg stehend, also als dessen zeit- genoße bezeichnet wird. E hat von ihm ein barant (E VI, 9), das auch L 3 wiederholt, und dem sich das in gleichem tone gedichtete lateinische lied des Mönchs von Salzbarg anschließt.

XXXIV. lesch.

Die spätem meistersänger geben ihm den Vornamen Albrecht, vgl. Germania 3, 314. Von ihm enthält E V, 8 zunächst einen ton, der goldene reie genannt, der sich auch L 5 findet. Den ton führt Wagenseil s. 536 als achzehnreimig an.

Die zirkelweise in E Cn, 901—908, unter welchen ein ge-

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dicht (905) irrig als hofwdse bezeichnet ist, begegnet auch P 40, mit dem entstellt beigeschriebenen namen der ziegelweise. Der ziegelton in M 72 ist, wie schon Holtzmann bemerkt hat, ton dieser Zirkel- oder ziegelweise verschieden. Ich habe in diesem tone ein gedieht (nr. 183) mitgetheilt. Wagenseil s. 536 gibt ihm 17 reime.

Die fenerweise, E Cm, 909. 910, ist derselbe ton, der in W 24. 26. 27. 129. 130 mühlweise heißt. Sie zählt 15 reime.

Die hofweise, K CIV, 911--13, begegnet unter demselben namen W 28. Auch die sangweise, K CV, 914 918, finden wir in W 29 31 vertreten. Der gekrönte reie, eine sehr künstliche weise von 29 reimen, ist bis jetzt nur in K CVI, 919 nachgewiesen. Noch künstlicher ist die tageweise, mit 36 reimen, die sich auch M 37 findet. *)

XXXY. Mnscatblnt.

Am häufigsten in seinen gedichten finden wir den ton angewendet, der nach des dichters eigener bezeichnung (Groote s. 150) hofton beißt in K XVII, 32—46. 185. 187 aber der alte ton genannt wird. Ohne namen des tons begegnet er noch W 143—146. H 4—12. 18. 42. 76, und im cod. pal. 109, bl. 144» (Groote nr. 28). Sein neuer ton, der in einem liede (bei Groote s. 249) als fröhlicher ton be- zeichnet wird, ist in K XIV, 19. 21 24 enthalten. Endlich enthält M 75 78 noch einen dritten ton, der der goldene heißt.

XXXYI. Dankbrotsheim von Hagenau.

Dieser als verfaßer des namenbuches bekannte dichter wird im register von E als autor eines in Muscatbluts neuem tone gedichteten liedes (K XIV, 19) genannt, welches in Grootes ausgäbe s. 64 dem Muscatblut beigelegt wird. Wir hJiben jedoch, glaube ich, keine Ur- sache das ausdrückliche zeugniss von E für unwahr oder unglaub- würdig zu halten.

XXXVn. Hans Gernspeck.

Ein sonst nicht bekannter name; E 70 wird er als verfaßer eines im langen tone Frauenlobs gedichteten fünfstrophigen gedichtes

1) Ein sonst nicht Toikommendei ton scheint das goldene schloß, W 25, mit 21 reimen zu sein.

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bezeichnet, welches de» in E häxifig vorkommenden titel *ein ewig wort* fahrt, womit gedichte religiösen theologischen inhaltes namentlich Ober die dreielnigkeit benannt werden.

XXXYin. Der Schreiber der Eolmarer handschrift.

Derselbe bezeichnet sich in der flberschrift von E 522 als er- finder eines eigenen tones, des anerkannten, der in 30 versen 32 reime enthält. In diesem tone (L) sind E 522. 523 gedichtet; auch in L 2 findet er sich. Es ist ohne frage derselbe, dem wir in P 41 begegnen, so wie der eines lateinischen gedichtes (ave yirgo et mater) im cod. pal. 109, bl. 152i>. Den ton legt Yal. Voigt bei Ettmaller s. XYI Frauenlob bei; er nennt ihn den nnbekannten ton. Doch glaube ich auf das zengniss von E größeres gewicht legen zu dürfen als auf das eines so späten meistersängers. Das vorkommen der weise auch in andern handschriften bezeugt, daß der Schreiber der Eolmarer handschrift keineswegs ein ganz unbe- kannter und unbedeutender mann war. Ihm haben wir die redaction des ganzen codex zuzuschreiben, yon ihm rtthrt auch die Umarbei- tung und umschmelzung der älteren Strophenformen in die dem 15. Jahrhundert gerechte weise her. Wir dürfen annehmen, daß er älter als die im nachstehenden zu nennenden meistersänger ist , von denen er nichts in seine Sammlung aufnahm.

XXXIX. Der Eetner.

Bei Wagenseil heißt er Fritz Eetner, doch ist auch wohl hier wie bei mehreren der früher genannten der vorname spätere erfin- düng. M 38 ist des Eetners schlüßelweise verzeichnet, die 22 reime zählt, also vielleicht derselbe ton, den Wagenseil 588 als frauenton mit ebensoviel reimen Anführt.

Zehnreimig ist der prophetentanz in M 73, der aber nicht, wie Docen (bei Aretin a. a. o. s. 1172) meint, mit dem prophetentanz des Mamers (vgl. E 519) identisch ist. Die namen der von Wagenseil noch außerdem genannten töne, den 14reimigen hohen ton, s. 535, die 16reimige osterweise, s. 536, und den 29reimigen baratreien, 8. 539 weiß ich nicht anderweitig nachzuweisen.

XL. Jörg Schiller.

Ein bei den spätem meistersängern sehr bekannter name. Ge-

187

dichte von ihm finden sich in H P and dem cod. pal. 109. Wir begegnen da seiner maien weise H 15. 16, mit 22 reimen, die auch im cod. 109, hl. 91^ (gedruckt hei Görres s. 259) steht; ferner dem bekanntesten, dem hofton, H 26. 7Ö. It. 81. P 53, cod. 109, b]. 92*. In diesem tone ist auch ein gedieht yon Michel Miller im cod. 109, bl. 107* (bei Grörres s. 19) gedichtet. H allein enthält außerdem von ihm einen reien (H 14) mit 22 reimen; femer die thronweise (H 126) mit 17 reimen; einen sanften ton (H 39) mit 26 reimen nnd einen sehr kttnstlichen, barat genannten (H28), TOn 34 reimen, worunter etwa die hälfte pausen sind.

188

I. Diz ist in Frowenlobes überzarten dön.

Heiliger geist, erliaht min sinne kamer,

hilf daz ich zamer

werde dann ich gwesen bin.

mtn clnoger sin, 5 wol üf, var hin

and gar schön in drivaltikeit :

da vinst daz wort caleinm meisterlich bereit

and stadier ganz

gar Sander schranz, 10 daz min getiht

also versliht

daz ez geval

ze lobe dem hoechsten künc mit schal

and oach dar zuo der lieben maoter sin, 15 Min kanst volleist ist noch niht ganz fiaht worden

nach meisters orden,

als sanges kanst von reht sol sin

and al hie in

daz herze min «0 clär lüter vin gednicket yast.

daz macht min tumpheit, swaerer sorgen Oberlast

I. K 10^. L 236. ^1 kammer KL. 2 zämer K. 8 werd wan

(wann L) ich gewesen EL. 7 caleyum meysterlich K. 15 am rande

in K der ander stoU. 16 meysters K. 20 fest E, ues't L. 21 sw'rer K, snerer L. überlest E, nberlescht L.

189

daz ich kunütch

dich, jancfroa rieh,

wol loben muoz. 25 d!ü werder grooz,

äve daz wort,

da von nns kam ein Ewiger hört''

nnd immer wemder clärer liehter schln,

Wolt mich der edel schln erquicken, so sd wolt ich der jancfroun zart

mit tihte ein lop zesamen stricken

durch ir höchgeborne art.

ich bite dich, schtn ob allem tag,

darzno dtn gfiet mir niht versag, 85 wan ich tnon allez daz ich mag.

juncfrowe, dnrch dtnen'prtsbejag

sd vdhe ich ez mit willen an

nach mtm vermügen als ich kan

ze tihten tf der künste bui 40 die kunst dar üz manc meister span

ze lobe in ^wikeit

dir, höchgeborne meit.

Daz heilic rieh staont manic jär eilende

an hilflich wende, 45 biz nns ein hoabt gegeben wart

von höher art,

was lange verspart.

ez lac ans hart, wir w&rn verflaocht,

biz eines künges gwalt mit craft ans widermocht, 50 der uns mit kür

wolt tragen für

mit siben fürsten.

22 kiiitlich K. 27 ein fehlt L. 28 vnd iemer wnnder L. 29 am rande die stey L. 32 hochgebornde KL. 86 diue KL. 38 myn L.

40 meinster K. Yor 43 daz ander Jiet K. 44 wend KL. 45 heopt K. 49 eiiiB KL. kunges K, künigs L. gewalt KL. ynd w. KL. wydei tracht K.

190

die wol tOrsten

himel and erd S6 darchlinhten sch6ne in vollem werd:

ir hörschaft ist gröz michel nnde Mr/

Der fürsten glich ir craft man nirgen fände,

als man ans l^ande.

ondr in wart ein widerteil «0 6 ans daz heil

an allez meil

wart genzlich veil und doch glich nutz.

der drier forsten craft ist ganz an allen haz.

der jn'nge saz 65 and mittelt daz

daz al gemein

wart über ein

and weit ein honbt

daz Swic wort, ir cristen gloabt, 70 der jange fürst löst ans üz aller swdr/

Und d6 der herre erwelet'wart

al in der forsten zirkelmaz,

gab im ein kiasch jancfroawe zart

diu sinem adel zimlich was. 75 der künic tet nikt als dn zag,

er macht die weit gar alle rag

and löst gevangen da sie lag

versenket in der vinster slag.

dar nach er listeclichen san, 80 biz er sie üz der pin gewan.

er fdorte selb den stnrmevan

dem aller witze nie zerran.

lob habe er Swiclich

and oach diu küngtn rieh.

86 Ich wil dem künc and oach der küngin singen,

TOT 67 der aiKier Btoll K. nlrgent KL. 69 tnder in K. vnd in L* 68 hflopt K. €9 glöbt X., glmipt K. Tor 71 die steig K, 73 k^auk L. 78 Tinstern £, flnster L. vor 86 Daz drytt K.

191

menschlich kan ringen,

and diu in megetlich gebar,

ka alle vär,

lüter und cl&r, 90 bleip ganz fftr war gar unengenzt.

die propbezien worden ganz und gar verschrenst

and al wissagen

wart fEtr getragen,

üf ein oristmorgen 95 wir üz sorgen

ganz wtoi erhaben

von einem höchgelopten knaben

der stn vermagen wolt menschltch zao ans taon.

Man sach daz hünc üz fliezen adellichen 100 in allen riehen,

als uns daz heil da wart gegeben.

meitlichez weben

worht daz wol eben

an widerstreben der dwikeit,

105 (die prophezien wären ganz oad gar bereit)

meitlich geschaft,

drilich behaft.

tf ei« cristnaht

haop sich ein braht 110 ypn engel schal

d6 ans dia jancfroa al zemäl

erqaicte mit irm eingdbomen san.

Lop habe daz edel tabemackel

da got selber inne stant 115 in dem captel dia brinnend fackel,

and alle cristenheit enzant

ich bite dich, wannenbemder tag,

87 meiglicb L. 91 propheten L. versGlirentz K. 92 alle L, wyssag KL. 93 getrag KL. 95 Tsser L. 98 yeimflg KL. ton KL. 99 Mon K. bong E, bonig L. 100 allen am schloß und anfang der zeile K. 101 dfi feMt L. lOd worcht K, worckt L. 106 meigtlich L. 112 herqoickt mit 719 (irem L) e. bod Kl«, vor 113 steig K. 116 capitel L. du brynnend KL. 116 all KL.

192

hilf deich mich miner sünde erclag der ich in grözer anwitz pflag

120 und noch gar schnldiclichen trag, fron, der genäden ich dich man, dar nmbe ich dir gesungen hän: daz min getihte ti disem plan wil ich dir hie ze letze 14u

125 in drt und zwSnzic jär, ein M driu c für war.

a

In des Härders körwlse, der gnldfn schillinc, ist

ein leich.

Ein schoene meit durchschoenet mit freude in einem garten saz undr einem sal, der kOnc stuont an der zinnen, Gar künclfch vln bekroenet, 6 wan sin geburt meitlichen was. er warf, sie vienc den apfl in kiascher minnen Gar tttgentlich in wize hendlin schöne, diu selbe gekrönte juncfrou zart diu vienc den apfel tf der vart, 10 er ir in ir hendel wart der aller hoechsten von dem künc sd fröne.

Der marner üf dem kocken

warf sinen anker in den wäc,

der viel so snel and hafte an dem gründe.

15 Sie gonde dem valken locken,

ir luoder daz gap riehen smac,

er ir wart begeren zuo der stunde.

wart volbräht begir des alten willen,

118 wonder b. L. 119 daz ich mich mlor KL. 125 zwoDCzig L.

XX K. 126 Tor war K. II. K 14». 3 Tnd' eim. 5 meitlieh.

6 apfel. 8 krönt jancfrauwe. 10 da. 14 hafftet.

193

ein richer ursprinc sich engöz, so dar üz manc edel würz entspröz, ein bluom der manic bluome genöz. na swigt, ir schrler, and lät iach g^stillen.

Ei Werder gart der frühte,

in dich sd spranc ein jonger man,

m

25 er hat ein pfat in dtnen dd gepfettet.

Der snn gap zao ir fltkhte;

als sich der vater des besan,

wart dem edeln in die warz gebettet.

Mit rösen lac der werde gast bedecket, so lieplich entslief, man Mez in ligen,

da er was in die warz gedigen.

der helt wart mit der meit gezigen:

wie nu, her fürst, hat iach der tac erwecket?

Des kttnges son der jange 85 sach ein gecrönte joncfrö zart

in Blnes vater anger blaomen brechen.

Er haop sidi üf ze spränge

der selbe 3^en üf der vart,

er hiez ir äv^ gradä plSnä sprechen. 40 Also hat sich der sselden spil geschanzet :

er in iren garten trat

and er den ylol mit ir jat,

im anger er spazieret hat,

des hat sie schöne stnen himel dordiswanzet.

45 Ein Win der wart geschenket

üz rtchem kelche in edelz glas:

sOndser, den trink and läz dich dürsten sSre.

Sd yrirt din herze gelenket,

dorch got von dinen Sünden Ikz: 50 trinkst da den tranc, dich dürstet nimmer m^re,

21 ein bifi. 22 swyg. ]aßt. 23 ff. = W 4 Reich pernder garten fruchtig. 31 gesigen? 34 ff. = W 5. 88 tegen. 39 pldnä fehlt 44 sinen hymmel schon. 45 ff. =r W 3. 47 torsten. 60 trickst, turstet.

MeisterUeder. 13

194

Der an dem somerberge ist entsprozzen: der brinnet lüter in dem glas, der win der wuobs üf dürrem gras, danc habe der in dem himel was, »des wir so voliiclichen hän genozzen.

Ein soumschrin wart entsiozzen,

diu cleinät legt man in ein lade,

die kisten sint des Schatzes schöne erfUlet.

Diu form hat sich engozzen, 60 drt rösen in dem touwebade:

daz kint wart in ein wülltn tnodi gehüllet.

D6 wart diu helle irs Schatzes gar beroubet.

Addm sin trüren gar entsleif

er dem kint sin hendlfn greif. 65 rümten sie der helle reif

and wart den alten niuwe freude erloubet.

Ir schoene wart entblicket,

sie gap dem blic gar hohen maot

daz er ir wart begeren zno der stunde. 70 Dia minne wart bestri(^et,

als noch diu wäre minne taot:

er schoen, sie zart, sin girde was Ton gründe.

D6 slichen gein der bürge porten drie.

'wer da, wer da?* gesprochen wart. 75 %riunt, sliezent üf, schoen junc&ou zart,

lät uns in iuwer burc ein vart:

wir füeren botschait von dem künc so frie.'

Eyä wie tugentltchen liez man den edeln fürsten in: «0 des freuten sich die wahter üf den turnen. Im sale was sin slichen,

51 birge. 56 ff. = W 10 Der s^e schr«in ward. 57 cleinheit.

61 wuUen. 67 ff, = W 6 Die höehste wart durcbpHckhet. 73 bocffe. 78 ff. = W 7 Ey wie gar titgentleich

196

da slief er bi der fronwen stn, lieplichen ambevangen sunder zttmen. Sie pflägen beide kiuscher minne lise. 85 üf brach der wnnnenbemde tac, Die rösen gäben süezen smac. wer durchreyieret uns den hac? sie sprach 'ez ist der alt der junc der grise.*

Die rösen riehen este M sie risen nider hin ze tal

üf einen mantel einer reinen meide.

Da wart gemachet veste

ein kränz yon rösen über al:

den truoc ein jungelinc in rlchem deide. 95 Der briutegam lac bi der werden briate.

da wart gegeben riebe miet

üz milter haut der gemden diet

ze der höchzit als man in riet:

dar umbe ir beider lop ich zertltch triute.

100 Dem künc enpfiel diu cröne,

die huob sin liebe tohter üf

und hat sich selber in die cröne gecroenet.

Sie stuont im also schöne:

in sich zöch sie der tugent hüf 105 und hat den edeln in den sal gefroenet.

Juncfrowe, diu werc diu kämen iuch ze stiure.

sin golt in iuwer siden dranc,

da wart der borte geflöhten lanc,

von der nätüre ein ermltn blanc, 110 sin wsere ein spän umb tüsend marc niht tiure.

Die hoehe zuo der tiefe,

dri forme ganz alt junc gesant,

84 mynn so lyse. 85 berde. 89 ff. =3 W 8 Der rosen reysen ans este. richeo] ry&ent. 96 Der brütgam der lag. 100 ff. = W 11.

103 ii? 104 hof. 107 trang. 110 span. 111 ff. = W 12, M 1.

13*

196

der Mne böte brMit ans dia wären msere.

Sie faort an heiles briefe 115 üz oberrfche in niderlant

des künges tohter nmb die alten swsere.

Die brieve gezeiget worden den commünen,

üf einem berge in einer stift

wart üf gebrochn in zomes gift, ISO die hantvest hielt diu röte schrift,

die artikel in iawer örn ich rünen.

Der degen vor dem holze

yon stnem ros spranc in daz gras:

dd wolt der helt in bluomen da erheizen 195 Mit einer maget stolze.

der jnngelinc was niht ze laz,

er ranc mit ir nmb minniclichez reizen.

Sie umbevienc den starken also balde.

swie mehtic und swie starc er was, ISO sie warf in nider in daz gras

da er den viol mit ir las:

des freuten sich diu vogeltn vor dem waide.

Der borte wart bereitet:

got in stner muoter lac, 136 wart daz golt schön in die stde gedrungen.

Maria wart beleitet,

vil höher wirde sie pflac

sie gebar den alten grtsen jungen,

In einem stalle, als ez got haben wolde. 140 da stuont ein esel und ein rint,

da wart der alte got ein kint:

daz ist im deine gedanket sint.

da wart der borte bereit von clärem golde.

114 bracht, darüber fart. brieffen. 117 worden gezeiget. 119 gebrocb. 122 ff. =s W 9. tegen KW. laO in daz zweimal. 133—143 s= M 2

Ej crone dy ward bereitted; in W fehlt die Strophe.

197

m.

Des Härders gnldin rei.

Man hoeret aber riehen schal

von quinten qnarten äne zal,

octäve und prime qninte discantieren über al.

galander climmet in accütis üf ein mdl, 5 velt diu lerche in gradibns im süezen val,

üz seharpfen doenen fidelt harpfet nahtigal,

daz sie zesamen doenen discantieren.

Sus stSt diu ganze musicä

ze walde M iren koeren da, io tz yogels kel erclingt [schön] nt rS mf sol lA.

sag, mei, sol ich mich freawen dtner knnft? sprich jl

durch lust frönt sidi diu erde grOen, der himel blä,

üf ruhen esten helt sich manges TOgels da:

von dem geschrei berc onde tal signieren. 15 Doch hat der mei der nahtigal geholfen

mit iren meisterlichen süezen solfen,

bimollis fälen seitenspil:

die halten sich gar sunder dissonieren,

ut fioris cantids quadrantes zieren 10 hoert man ze walde manic trippel, süez perdünen yiL

War umb solt idi nu swtgen sän? Zerbrochen ist mtns leides ban.

wer wider trüren vehten wil, der halt sich under mfnen van, da mS wan tüsent schützen gar in freuden span, S5 da von die zagen sint irs riehen muotes an, an muotes gire kan wol machen widerzan: ich wil mit willen miner frouwen singen.

III. K 17». 2 Ton qnart Tiind qninten one zal W. 3 prym qulnt. 11 dtoer fehlt. 12 dnrch luft frawt« 16 yrh meisterlichen soßen solpfen. 17 fa (schloß der zeile) len. 20 mang, pduneu (p unten quer durchstrlohen). 21—40 = W 140, 2 Waramb solt ich schweygen dann.

198

Ezn wart so dein nie vogelin

ezn simge sim gemehelin: so so singe ich willidichen gern ze dienst der froawen min,

diu bezzer ist dann tüsent weit yoI vogelln.

ir schoen gtt für die morgenroete liebten scbtn.

sie linbt yU baz dan ein gebirge von robtn:

des maoz mtn sanc in irem brts erdingen 15 Uz miner halfen süezen selten doene,

ich ouch ir lop ob allen froawen croene:

s6 überflüzzidichen gar

s6 ist ir lop clserlichen wol dorchliahtet.

waz nätür zacker regentropfen fiahtet, 40 siht man ir edel minne durch ir spiegelt ongen clär.

Daz alle boome zerbrochen wSm

dordi iren wiln üf schilt mit spem

und alle swert üf heim erclangen, dannodi sänge idi gern.

al die da tihten und künste wellen l^m, 4fi abr al die schribent und die heiige schrifte m^m,

noch liuht ir lop ob allem lobe als ein lucern:

irs boumes ast kam tz der gotheit stamme.

Got nams üz siner wtsheit zwar,

dd er gesdiuof die rein die ddr. 50 die engel in dem himelridie nement ir eben war.

durch iren willen wil ich tihten idi var,

dar umb min zunge alhie ir lop vor nieman spar.

sie ist mtm herzen wol ein zudterstteze nar,

in minem sinne ein üzerwelter namme. 55 Und w«er durd) sie der Swarzewalt zerbrochen,

so hän ich doch ein lop von ir gesprochen:

dannoch wirts nimmer gar vollopt.

ach, anders tröstes hän ich niht üf erden.

got liez die minnidtdi ze trdste uns werden. 60 Mart, nach dir mtn herze beide wüetet unde topt.

28 Es wart kein Togel nf6 so cleiu. 29 es. 34 das muß. 36 tone. 40 mynn. 41—60 aas W 8. 44 waUen. 50 hymmelrich. 56 gesproch. 57 Tod dannoch wirt sie. 58 anch anders. 60 beide fehlt, wüt ^nd.

199

IV.

Mülichs von Präge reie.

Nu siht man aber beide

den anger and die beide

in manger bände leide.

waz rtcber ongenweide 5 ist verdorben in des meien deide!

daz komet von des argen winters nlt.

Der wil uns aber balde

betwingen mit gewalde

mit mangem rifen kalde. 10 swaz blnomen vor dem walde

und swaz ie lebt in freaden manicvaide,

daz muoz alz trüren gein der sw»ren zit.

Frön dicb, du werder mannes muot,

dem wibes güete wonet bt. 15 ir lieber gruoz gar sanfte tuet,

swen sie bie madient sorgen fri,

vil baz dann meien blüete.

wol im dem wibes güete

erfreuwet stn gemüete : to der lept in freuden früete

als ob er brunne in der minne glüete

ja swann er an den wlzen armen lit.

Swer hat stn liep umbvangen, dem ist sin leit zergangen. S5 frott Sselde in hat umbhangen. . er darf niht sorgen brangen. und swä ein roter munt mit liebten wangen Ton dem ein liepltch lachen ist bereit,

IV. K 2lA. 8 zwingen. 25 hat in.

n

200

Waz schAt des ^gvinters twingen? 80 kan er nach liebe ringen

mit hoyelidien dingen,

so mac im wol gelingen,

wan nieman kan uns baz gemüete bringen

als wol als lieber froawen wirdikeit. Wer troest den werden mannes Itp

baz wan die reinen froawen zart?

wol im der hat ein liebez wtp,

vor argem wandel wol bewart:

dem ist sin leit verswunden 40 and ist ze mangen standen

Yon angemttete enbonden

and bat freaden fanden

and bat oaeh al sin trüren überwanden.

ach got, waz last an froawen ist bereit!

i6 Wlp ist der weit ein wanne,

wtp zieret fOr die sonne,

wtp ist der tagent branne:

niemanz volloben kanne

and wtp ist doch der ich des besten ganne. so des fröawent iach, ir wolgemaoten man.

Wtp kan mit lieben Sachen

den senden trüren swachen;

wtp kan wol freade machen,

daz mant gein munt maoz lachen, ft5 and wtp taot mannes herze in freaden wachen.

wtp kan sie leiten üf der minne ban

Yil baz dann steine and allez golt:

des helfen mir die wtsen jehen.

ir werden man, sint froawen holt, 60 mac in heil von in beschehen,

von iren Maschen Itben.

sie kannent leit vertriben.

29 zwingen. 37 wo 7m. 48 als. 48 künde. 49 günde.

50 Aranwent. 56 mynne fan. 58 das. 62 knndent.

201

man, weit ir frölich bltben, so dient den reinen wiben <5 und diu sich in der minne hof l&nt schrfben, wan got nie lieber crSätiore gewan.

V.

Hern Fronwenlobes gekroenter reie.

Sint frölich, frowe, mit zühten gein dem meien, diu lieb wil sich in rehter liebe zweien and wil nädi freuden ringen. Ir länt inch niht yerdriezen pfaffen leien, d im merkt und brüeyet einen guoten reien, wan den wil ich iu singen. Swaz walt heid anger berge wise nnd ouwen stät in ir grüen s6 schoene, da Yor so lobe ich alle reine frouwen. 10 ich lobs yor yogel doene. wir soln mit ztthten $m die hoechsten meit, der soln wir dienen gern: ir lop mit sänge idi croene.

Ich wil ein meit mit mim gesange grüezen, 15 diu kan mir swseren senden knmmer büezen:

des frewe ich mich der stunde.

Sie ist geheizen Maria diu süeze :

sie ist der weit ein clärer spiegelsprüeze,

niemans yoUoben künde, so Sie ist ein üzerweltez cl&rez immer

und wert kn ende stset,

ir güete ist aller gttete ein überzimmer,

63 wolt. 66 leber creatur. YK 22« ss L 245. In der flbenchrift Her Franwenlobs K. 1 froBlich L. Araw KL. gen L. 5 ir merckt KL. 8 gros KU . schon ( : don : cron) KL. 16 stont ( : kunt) KL. 18 fprflße KL. 19 niemantz K.

202

8ie yert frao nnde spaet in aller weit gemeine: t5 des hat diu meit ir gftete sander eine in al der weit gesaet.

Wol mich daz ich geboren bin üf erden,

daz ich ir dienen sol, der zarten werden,

mit sprechen und mit singen. 80 Ir Werder Itp ist wol dar zno gebärde

daz ir der gotes san ze maoter gerde:

er gap ir gnot gelingen.

wiste er wol daz er sie het geschaffen,

sie het ouch güete vil: S5 Yon ir so lesen ouch die wtsen pfaffen,

ir güete ist äne zil.

wer mac ir na geliehen

hie üf der erde und in dem himelrtche?

got tuet ouch swaz sie wil.

40 Maria muoter, al der werlt ein gflete ,

du stillest gnaden rtchez überfrttete,

gegüget Yon gemeine.

Du clSre r6s yon wandel wol behüete,

din werdez lop daz grttenet onde blüete 45 in sflezer kinsche reine.

Genäd, Maijft, din herze lept in ^ren

so gar an alle swär.

got yater son nnd geist hästn geberen,

der engel seit dirz gar. 50 mit einem wortgedenken

al dnrch ir öre and in ir herz gelenken

heilfröhtic fraht gebar.

Des danken wir dir, maget aller beste.

2S sie] ir gfit KL. vnd KL. 25 gfii gat s. KL. 26 aller L. weit fehlt L. geseit KL. 81 ir] ist L. 82 güot] got K. 42 gegilwet L. gemein (:rein) KL. 46 gegnad L. mary K, mari L. herts«daz lept KL. 52 das zweite ir fehlt L.

203

diu 8idi sd willidiche zao um geste, 55 sie güetet alle dinc,

Daz sie uns helfe zao der himelveste :

so hän wir ^wididien mowe and reste

and hoeren Seiten dinc,

Dort oben in dem ebensten trAne. 80 des himelrtches frowe

dia Wirt gelopt mit mangem engel sdidne.

wir soln ir wol getrewen,

der üzerwelten meide,

daz sie ans fßere in ^wic oügelweide, «5 da wir got ane schowen.

Marl& frowe, des sol wir dir getroawen,

Marl&, gotes tohter, maoter, fronwe,

Maijd^ Davtdes trüt.

Maria, edel rdse in bimeltonwe, 70 Maijd^ hilf ans zao ^widtciier schoawe,

Marjä, da wäre brüt.

Maijä, da treist die engelische cröne,

Maijft, in höhen ^m.

Maijä, got hftts geziert gesteinet schöne, 75 Martd^ mit %welf stem.

Maij&, mtn sinn dich grflezen.

wir sollen dienen Maijen der süezen

omb 16n, den git sie gem.

Martä, mnoter aller baremange, 80 Maij&, dtn lop wirt nimmer yolsangen, Marjft, da frideschilt. Maria, da bist gotes wandelange,

54 williclicben L. 57 rüg K. 60 Araw KL. 62 getine K , ge- trö L. 64 augelweyde E, angelweide L. 65 daz wir KL. 66 fraw KL. daz KL. getrowen KL. 68 dauidz trTj KL. 70 mary K, mari L. QDd 60 in den folgenden yersen immer, e^iclichem KL. 71 wäre tu KL. 75 Sternen 77 dien marien KL. 80 niemer L. 81 fridenschilt L. 82 Mari L.

204

Hari&, dich yoUobet nimmer zimge,

Mari&, du bist milt. 85 Maijft, da moi^enroete für die Bonne,

Mart&, höher bris,

Msurtä, du bist aller engel wanne,

Maij&, du blüendez ris, «

Martft 86 gefttege 90 daz du den wdren got meit wesende tr&ege,

al der weit ze prts.

VI. Diz ist F'rouwenlöbes tougen hört oder stn slözhort.

In gotes schöz gesehen wart

in höher art

zierlich ein bilde in frömder vart,

lustic yerspart 6 in gotes tougen schöne;

kospserltch ein cröne

ze löne üf stnem houpt ergleste,

daz bOde in einer jundroun forme.

Zwölf Stern man in der kröne kös, 10 der schtn was gröz :

ir lieht sich in den himel göz.

des niht verdröz

die engel algemeine.

zwiment zwelye steine, 15 sint reine, die wären wirt, niht geste.

diu kröne ergleste üz gotes norme.

Der crön gestime und steine craft mac nieman gar volkünden:

83 mari L. 84 Yor K. 88 sd] da L. 90 aller L. VI. K 24<1. 6 kosparllcli. 8 heupt. 9 kTon* 14 zwuroent XII. 16 die cron (25*) der kion beriet gottz.

205

ir tugent and ir meisterschaft so die mac man niht darchgründen,

die üz der cröne Höhten ganz

gar sander schranz.

ouch hat diu jancfrou wünnicitdi

got selben, himel und erde schöne umbfiangen. S5 Dia hat sich in die sänne gedeit,

der mäne zuo im f&ezen.

der engel dienst was ir bereit

mit im gesengen süezen,

und lopten al die jancfrö clär 80 gemein diu schar.

sas saz diu juncfroa eren rtch

in gote, der sie hat meisterlich dorchgangen.

Na merkent m^ ein wunder grdz,

daz man da k6s? 35 umb die maget an allez w6

sach man persönen drt

und wandeis £rt,

die wäm in ein geflöhten,

daz sie yermohten, 40 dar zuo der juncfroun wisheit tobten,

wan sie hat sich wirdedtch

schön dar tn yerstricket.

Diu wesen dar diu man da sadi

in ören yach, 45 ist ein gotheit gar sunder yftr,

drilich gewalt in ein,

vin lüter rein,

diu alle dinc durchsenken.'

dar in kan lenken 50 diu magt sidi und ir kiusche sdienken

und sie teilen wunderlich:

24 erdeD. 26 mon zu yren. 28 irr gesenge. 31 de, ereni rieh. 82 meifiterlicb. 35 allen. 40 dochten. 47 ^in am anfang und echluß der zeile. 50 eich die magt.

206

doch in ein geschicket

Stuont diu sadie zaller stant

ez faogt kein stont '

55 menschen mont

vil ze reden, ez ist nnknnt

allen sinnen an den gront.

nieman stricket üf den bunt

gotlicher hoch driyaltikeit 60 die er in stnr gewalt so breit,

driltch ist ein snnderscheit.

sus würket got diu wunder gar besunder,

zunt stnes geistes zunder:

daz kan nieman yolrahten. 65 Got yater und der sun ist got,

ouch der geist got

sunder spot,

niht drt gote, mer ein gebot.

nieman zwlyel ime ein Idt 70 oder er stirbet ^wic t6t.

swer daz niht wol gelouben wil,

er muoz dort Itden swffire yil,

scheidet yon der engel spil,

der tiuyel wirt geselle in der helle, t6 yelt in ein ewic geyelle,

in grundelösen schabten.

Die drt persdn diu juncfrd hat gar meisterlich besezzen und drtn geflöhten sunder spot. 80 gewaltidtch yermezzen ist sie mit in ein gotheit dar, yerstricket gar. diu süeze schar was |e got mit gote gar,

53 Stnnt der. 54 ez fehlt, faget. 58 nieman kumpt strickt

65 und fehlt. 76 grandelosem. 84 gar] ga, darüber steht zwar.

207

9S din rede ist war,

üBd ist OQch immer in im got:

sie moht nieman gescheiden.

Din dinc ich wol bewseren kan

mit der proph^ten werten 90 die Yon ir tu gesprochen hän.

in gotes trdn ein porten

der wise Ezechi^le sach.

zno im got sprach

%n alle yach 85 ist diu porte min gemach,

min grünt min dach.

daz ist onch war an allen spot,

ich wil mich mit ir deiden .

Her Balam sach einn stem beYom, 100 d6 er dem yolc solt fluochen,

tz Jacob dem gesiebte.

merket vil rehte :

üz dem stem wart ein sunne gebom,

hat got erkom. 106 d6 was hin geleit der zom,

dd nns erschein der frenden kom,

erbarmennes zu mochen

übr allez daz daz in mit triuwen meinet.

Künc Davtt, den got het erkom 110 ze künic den Juden allen,

sach sie zer zeswen hende

tn missewende

bt gote goltvar gedeidet sten,

an allen wSn 115 Hz und in die gotheit gSn,

^ daz diu juncfrou wart gebom.

wem mac daz misseyallen

daz sie so sdiöne ist mit gote yereinet?

99 Her balam Yor sach einen stern (:). 103 ein sonn wart. 106 frei- den. 107 herbarme sich zu r. 108 alles daz wer in mit, ten (darüber t).

208

Eflnc Salomdn, dem niht gebradi IM gotes wlsheit üf erden,

von der magt er gar vil sprach,

von ir gebart vil werden.

er spradi: got mich besezzen hat

vor aller dinge beginne ifiö in stner werden majestät:

ich bin sin gotlich minne.

ich bin der gotheit Spiegel clftr.

ich bin stn freud stn wünne,

ich bin sin wesen, sin senfte nar, 180 ich bin stn sffilic künne.

ich bin ouch stn werder trön,

ich bin stn ongenweide,

ich bin der gotheit girlich crön,

wan ich mich mit im cleide. ISO ich bin otich därer gotlich schin,

dar zuo gestalt, ich bin stn vater muoter.

Ich half im machen alle dinc

mit mtner wtsheit schöne,

himel erde schepf nrsprinc IM in stner gotheit frdne.

6 got berc tal diu mer beschaof,

noch was icb. vor enpfangen.

ich was in im stn senfter mof

and häte in ambevangen; 145 hoche tiefe mitel ein zil,

die breite and ouch die lenge,

winkelmsezic, daz centram stil,

ir loaf und ir gedrenge,

da bi was idi ze aller stant 150 d6 diz wart gar getirmet.

ich bin ouch aller künste frunt,

idi bin in gote gefirmet.

idi spilte ouch in den oagen stn,

in gotes gewalt, er kint mtn bruoder guoter.

139 bymmel ar schSpff. 140 got. 144 ^mbTange.

209

155 6ot der ie was und immer ist

ein got in hdhem sinne,

aller geschepfd^ höher list,

ir ende und ir beginne,

den gebar mtn reiner itp 160 der nie wart wtp,

ich leitvertrlp,

den geist ze menschen reine.

ich meine,

gar wandeis eine 165 bleip er onch nnwandelber,

oach nngeteilet, nngemeilet

bleip sin gotheit saeldenber:

des wol mich und immer!

Ich tete im an min selbes deit, 170 daz truoc er wirdecliche,

dar inne er schön stn erbe erstreit

gar gewaltic rtche,

daz uns yon schulden wart verlorn

von stlnden dorn. 175 versüent der zom

wart den uns Evä brähte,

uns schabte,

daz ich bedähte.

vater sun geist schöne flaht 180 in menschen bilde. zam der wilde

wart, sns fallet ich den schabt

und worhte ein rieh gezimmer.

Ich bin künc Salomönes trön * den er in stnen tagen schön 186 mit siner wisheit wol geziert volbrähte, besazt mit mangem steine fin, die wende in goltvarwem schin, dar üz erglest manc edel stein, idtcher het stn tugent sunder,

157 geflchopite. 165 unwandelbere. 179 geiste. 180 bUd. 182 würcht. lieisterUeder. 14

210

190 der eine gr6z, der ander dein:

da sach man spsehe wnnder,

mit purper samtt pfeller breit,

mit stden tepchen schöne bedeit.

an den sachen allen glich 195 bin ich volkomen wirdedtch,

als got an mir vil wal bedähte.

Ich bin ouch N66 ardie zart,

min hilfe mangen Sünder nart

Yor fluot der helle und dwidichen sorgen, soo idi bin diu arche in alter ^,

lustic geziert: na merkent mS,

dar inne ein gnldtn eimer hienc

kostpsere und himelbröt dar inne:

dar zuo der bisdiof selber gienc 205 Yürz Yolc in gnotem sinne,

da Aarönes gerte lac,

die tayeln, der geböte bejac:

daz bin ich ande gotes zent.

beslozzen in mir din sacrament 210 sint glich und onch yil schöne yerborgen«

Idi bin diu stat Jherusalem

din einen fride betiutet.

ich bin diu stat oudi Bethlehöm,

ein hüs des bröts mich triutet. . 215 idi bin mit gote ein fride ganz,

wir geben- fride an allen schranz,

öwic mange freude glänz.

ein hüs des brötes bin ouch ich

da mite man geistlich sptset sidi. 220 kumt alle zuo mir, nemt daz bröt

daz in nur ist beslozzen,

da mite ir überwint den tot,

wan ich bin unverdrozzen

ze helfen allen die min gern

*

198 sideu topchen. 206 tots. 206 gerte lag zweimal.

211

2S5 üz ^wiclichen nceten.

Ich bin Mdyses gerte fruot,

dk mite daz mer er teilet.

daz Yolc zöch schöne durch die fluot,

vor wazzer ungemeilet: 830 ir vinde ertranken alle gar.

idi bin diu gerte onch sander yär

din tz dem stein daz wazzer dar

warf Yon dem yolke daz ez tranc.

idi bin daz bröt ouch sunder wanc 285 daz remt der dich yon Israhel

in stiezem smac der zungen.

ich bin der wec, der sorge entsdiel

der föert üz wüestenungen.

ich bin ganze freude bem, S40 des lebens tot kan toeten,

Idi bin der siuberltdie Gräl,

da mite der edel ParciyäL

neict stn yinde hin zetal,

sin wunne lanc breit, sorge smal, 245 sin fride an ende stSte.

ich bin daz gelopte laut,

ich biete mangem mine hant,

die ptn üz freuden jete.

ich bin der wtngart hdre 850 in rtcher gnuht,

dar üz des herren JosuS speh^re

brähten die reine edel frttht,

zart malagranät des obzes art,

den trüben der für uns am crinze hienc. 255 was gebent der sselden yart,

uns got ze stnem rtche eüpfienc.

Ich bin der busch den Moyses sach,

4

238 wftstenunge. 239 freidebem. 248 frelden. 250 geoucht. 254 «n dem.-

14*

212

der bran, stn zierde niht zerbrach, .unverwert ich sselden . dach, seo ich senfter troom, ich süeze bach. ich bin des lewen summe der stn kinder tot gebirt. ir idtchz wider lebende wirt, swann ers erweckt mit grimme.

285 dri schreie am criuze frdne gar bitterlich

menschlichen tet mtn kint zem yater schöne und was erwact gewaltidich. ich bin daz finr dar inne sich S70 erjungt der alt fSnix in siner ger, got sant stn kint in mich: doch bleip stn gotheit unwandelber.

Ich bin Bester diu künigtn

diu irem volke mange pin S75 gein dem künc Aswerö rieh

hat versüenet wirdedtch

und brahte ir volc gein irem herren schdne ze hulden.

Aman ich erhangen hän,

Olifem ich toeten kan: 280 des bin ich Judith lobes ban,

diu ir diet an allen wän

erlöste von im vtnden sän.

swer in not mich ruofet an,

den wil mtn güete niht yerlän

286 und hilfe im schiere üz schulden. Min sun Josuö sicherlich

der da erstreit gewalticlich Jericho und ouch daz laut des fluz hone milch got hat genant. 290 er ist Säül, der örste künic isrSlscher diete, die stat Jabes gefriet hat,

259 tach. 262 sine. 267 mentscblicb. 269 ich bin auch daz. 270 alte. 276 Tch bat. 282 berlost Ton ^ren. 286 son. 290 isrlscber. 291 gfryet.

213

den was schäch des tödes mat: «

den half er Üz der sorgen bat nnd sazt sie üf der frenden pfat. 295 min güete keinen Sünder lät. swer in minem dienste gät, den mache ich aller freuden sat: min hilfe ich stsete biete.

Ich snoche mom in al der weit gemeine, 300 min wonong ist in gotes erbe alleine.

der herre sprach, gebot ouch mir vil reine,

der mich geschuof, der wont in mir, ich meine,

gar alles wandeis eine.

min schoenez wesen ist in Jacop, 905 ich erl^e in Israh^l min lop,

in min erweiten üz erscheiten

ich mine wnrzeln senke.

Sus in Sjön bin ich gefirmet schöne,

ich ruowe in der heiigen stat so fröne, 310 in JhörusalSm min gewalt im tröne,

ich zier den himel mit der Muscheit cröne,

ich wünnidich persöne.

in der heiigen volkomenschaft

min haltung ist mit ganzer craft. 315 ich werde löse friuntlich kose

nnd alle wünne schenke.

Ich, blüende rose in Jericho, reht als der morgenröt üf gä, ouch zwischen gote und dem sündsere ich stL 390 swann got wil rihten, daz versüene ich sö„ ich mach manc trüric herze frö. onch zwischen minen kinden kan ich wol ganze frinntschaft yinden und läze keinen kriec da wem.

294 freyden. 299 in fehlt. 307 worczeln. 306 Säst. 309 rüe. 319 zusehen. 322 zusehen.

214

zp die mtner hilfe genzlich gern,

die mich an rnofen

in riuwe stnofen,

die wil ich friuntlich schier gewem.

Ich wol gezierter oleboom SSO st^ üf dem yelt, des nemt min goum.

ich ledige mange yon des vindes zoum,

ich heil die wunden von der Sünden soom,

ich wecke üf üz der sorgen tronm,

ich bin des yeldes bluome. 835 ich lügen tal ergleste in mome.

ich ahorn bt den wazzern stän

diu hoch üf in den gazzen g^.

der fiohte swsere

ich mache Isere, S40 die mtnen ich wol troesten kan.

Ich wtnstoc in rtcher gnnht,

idi hän bräiit der sselden froht,

mtn roch min smac in yoller güete.

der trübe gap kosperen wtn, 345 daz ist an uns wol worden schin,

dd er uns mit dem bluote stn

wuosdi Yon der helle unfrüete.

ein sselikeit, sint und durchliuhtic ^re:

des nement alle zuo ir fluht. 350 ich lege iuch an der freuden deit,

ouch yor dem t6de emere.

die mit süezen Worten grüezen mich, den wil ich sw^ere büezen S55 und wil in geben riehen solt, freude an ende, trüren wende : daz 16n g^t yür allez golt Ich steic in den garten stn

386 de waßer. 341 genacht 844 kosparn. 350 fteiden. 353 tossen. 357 Tor allz.

215

unde nam der frühte ftn 860 mins Medels der mich st^te trintet.

stn fruht was süeze in mtner kel,

sin tougen zuo mir diu was snel,

der sache nimet mich niht hei,

ein niuwe wart genutet: 3esdia was natüren kraft gar widerzssme.

sus er ez haben wolde,

er worht ein fremde meisterschaft,

diu was gotlicher gir genaeme:

dar zuo er loesen solde STostne fründe von ir sünde,

Isere macht der bürde bünde,

ouch friet vor des tiuvels stric,

üz der helle, jämers quelle,

nseme und gsebe freuden sia

S75 Miner Sterke ist niht geltch,

wan ich kan halten crefticlich

den der den himel wazzer luft ertrich

und alle geschepfde helt mit eim gedenke.

min Ion ist veiTe in landen wlt 380 an orten aller ende.

mtns friedeis herzen hoffen an mir Itt.

an alle missewende.

ich darf niht roubes, miniu haut

diu macht gewant, 385stdtn, daz ist bekant,

yerkoufe die min finger spinnen.

ouch purpur samtt ist mtu deit,

min gürtel gibe ich sunder scheit

den frömden, sus bin ich bereit, 390 gezieret üz und innen.

min friedel edel unde guot,

*

361 myne. 364 ein nnw war ^ßg. 370 fronde. irn sunden. 371 banden. 374 nemen geben /Teiden. 375 Min. 377 ertericb. 378 all gescbopfte. 386 verkeuffe. 387 purper. 388 geb. 389 soet. 391 edel zweimal.

1

216

wolgemnot,

Bwanne er sitzet mit den werden

diser erden, S95yon im ich niht wenke.

Eines krsemers schif bin ich, '

von verre bringe sicherlich

daz bröt, da mite man vil wol sptset sich

in himel und erd die minen schöne ze prtse. 400 mich loben alle mtne werc

in mtnen porten allen.

ich stige üf den mirren lewen berc:

wem mac daz missevallen?

dar zno den bühel Lybanie 405 ich niht yerlie.

mtn friedel kust mich ie

und sprach mir zuo mit triuwen.

*ei sage mir wonest duo?

ze mittem tage späte and frao 410 bt dir s6 wil ich nemen nie,

wil mich mit dir verniuwen.

der ich niht was, der wil ich sin,

menschlich schin.

der ich was der wil ich bliben, 4i5leit vertriben

den jungen, sint doch grtse.'

Sareptä in Sydonien laut, dar Helyas wart gesant zuo einer witwen diu in solte neren, 420 der glicht mtn Itp wol wirdedich, den propheten sant in mich got und uns wolt die tiurunge verk^ren. zw6n unde yierzic mänöt gar beslozzen was der himel zwar,

895 wancke. 896 Eins. 899 vnd Tff erd. priß. 400 all myn. 404 der. 413 meteclich. 419 neren scheint in emeren gebeßert.

422 tarang. 423 monod.

217

485 zwei nnde f&nfzic hundert jftr

s^len aller muoter bar

was beslozzen gotes rtch,

faom zer helle sicherltch

nach Adämes tdde glich, isomtn sun der offent in die himelporte.

nach der dttrre er brftht den regen,

n&ch dem flaoche gap den segen,

daz dia erde frühtic wart

in aller tugent orte. 4S5£in wazzer üz Egipten gät

dar üf Joseph bete gesät

vil spriawer von getreide manger bände.

des nämen stne braoder war.

her Jacob sprach 'däst gaote nar, iiovolgt nach dem wazzer zuo dem guoten lande.

nemt mit in silber goldes vil,

bringt hin dem herren daz ich wil:

so Wirt ouch in der frühte spil,

freude wtLnne äne zil.' 445 des bin ich des himels bach,

kan verswenden angemach,

fder lach in der freuden vach

die Pharö gibt mit Joseph stnen kinden.

dar zdch Jacob und siniu kint. 450 Sünder, wie bistu s6 blint!

sftme dich niht an der vart,

kum zuo mir freude yinden.

Diu küniginne von Sab& von verren landen sicherltch 455 diu kam üz dstenlande zuo Salomön dem künge rieh, erfnor sin wisheit, als sie het vemomen. üz verren landen bin ich komen,

426 Airde. 438 daz fehlt.. 438 war am schloß und anfang der zeile. 442 de. 449 kint zweimal. 457 59 ▼emommen: komen: ftümen.

218

hän geschaffet manges fromen, 400 dd ich menschlich kam ze Salomöne.

sin wisheit got in mir verbarc,

dd er sin kint versldz in minen sarc.

daz worhte er mit des geistes flamme.

der lewe verwandelt sich ze lamme. 405 d6 verlasch des zomes glamme:

diu menscheit faogt sich zao der gotheit £r6ne.

got was got, bleip got ungemeilet,

got von got schiet got angeteilet,

got in dem tr6ne, got in minem übe, 470 got drilich wonet in mir schöne,

die drt ein, dar inn ich bedibe:

stn wisheit lerne ich, des bin ich gezieret.

Ein frowe ze dem proph^ten kam,

Heliz^us was er genant. 475 dd er ir dage rehte vemam,

diu im in jämer wart bekant,

daz man durch schulde ir Mnt ir wolte nemen,

er sprach 'du solt dich des niht Schemen,

Iserer vazze sol du remen, 48olützel Itt ze dinen nächgeb^en.

in dtnem hüse dich besliuz,

des Öls in alle vaz besunder giuz,

heb sie üf swann sie über fliezen.

verkoufe, Id^ dich niht verdriezen, 485 daz* diu kinder dtn geniezen

und werden frl, ir erbe sie behüren.*

mtn kinder alle wären eigen,

daz künde in valles fluoch bezeigen:

ich macht sie frte von des tiuvels banden. 490 ich göz mtn öl, daz was min krie,

in mangem vazze in verren landen:

in irem erbe mache idis alle gefieret

463 er am scblaß und anfang der zeile. 464 lanbe. 469 tron.

477 schuld ir kint wolt nemen. 480 nit lützel za. 484 uS wann sie uff wann sie. 485 verkeuffe. 489 try. 490 ich got.

219

Ich bin diu wuizel üz Jess^,

geborn von küniges gesiebte, 495 nu merkent m6,

oucb von bischoven in alter 6.

idi morgenstern, ich östertac,

ich zuckersüeze, ich reiner smac,

idi edeler radi, üz ald^ *maten. 500 ich meien zlt,

ich liebte snmerongenweide,

ich grüener bittender anger wlt

ergleste in mangem blaomen richem deide.

ich grttener walt, 505 gar wol gestalt,

gezieret üze und innen

mit manger yogeline stimme.

ich beide breit,

Instie gedeit, 510 in gotes höben sinnen

mit lobe den himel ttberdimme.

ich würze crüt

bin tngent aller edelsteine.

idi mein, des hoechsten wertes lüt 515 fleisch in mir wart: des wol mich kinsche reine.

des reine mins graozes kern

erschoenet alle grtteze,

ist ... . der hat verslihtet valles brach,

kan reine, geiste, ganzer freuden säten. 5toIch bin.gesiht proph^ten dort,

der Patriarchen tohter frnote,

zweifboten wort,

onch juncfroon cröne, mertler bort.

ich frtthtic stam, ich balsamschrtn, 5S5den t6t verbtteze ich sannen schln,

ich blttendez rts daz sffilden froht her br&hte.

499 roch alo« maten oder in aten. 500 mey. 503 mangen* 507 fogelin sjnxieD. 510 hohe syuDe synne. 516 dez rein. 518 iit t&n' tun der hat. 519 geste. 521 früt. 523 cron.

220

ich lügen tal,

ich berc ergleste in richer blüete,

ich brehender bernder gotes sal, 580 ich gnaden bach, ich endelöse güete.

ich bernder fant

in geistes zunt,

mir kan nieman geliehen,

niwan got fürste aller riehen, ftssich minne banc,

ich kiuscher ganc,

von mir muoz wandel wichen

ich frideschilt 540 bin mügende, gotes hoechster nache.

got doch nimmer min beyilt.

ich gotes zart in im trat . . . sadie.

min Sache, den wilden zam

tuot geist üf fleisches süeze. 545ich . . . gemder ton erfinhte dürre in filz.

die Sache meiste, genzllch got bedähte.

Ich bin ein würze, garte

mit allen edelen würzen,

gestözen vol, 56oersGhln vor r6sen lügen vlolbluomen.

davon ich kurze, harte.

min roch min smac dnrchgflemet mangen gnomen,

des kan ich wol

der Sünden stanc verkürzen. 555 ich bin ein boomegarte,

sd Insticllch gezieret

innen and üzen,

mit mangem boome fraot

627 liligen. 583 niemant. 584 nar got farst. 540 mögend gottz hoBster. 542 trat in T*me sacbe. 548 sacb. 545 ich schewed'

gerader taw herfocht dorr. 546 de s. m. got gentzlich. 550 fyal blomen. 555 baomgart.

221

zertltch gebeizet, 560Btdn alle stsete in blaot

and bringen fruht an under3cheit

ouch alle wirde und reinikeit

ist gar in mich gevelzet.

ich tuon des brdtes schal verlüzen. 565 ich beste tugent, ich schoene znht,

ich schäme kränz,

ich Spiegel aller freude und ^r

and goteliche minne,

ich bin der hoechste gotes tempel, 570 nach siner last schön geformieret.

sin wtsheit bin ich die gelarte.

ich bin der rehten schoene exempel,

ich bin euch gotes schuole glänz,

dar inne, lement goteliche liebe, 575 diu iuch vor schänden her,

tz ir k6r,

bringt Sünden wer.

solich l^r

list got id miner wirde stuole. uolch bin ein frOhtic erbe,

ich brftht die besten frtthte,

diu lip sSl nert

liplich geistlich in manger hande güete.

ich hin genühtic, sterbe &85des lebens tot mit miner edelen frttete.

niht Wirt verzert

min lip noch min genühte.

ich schoene himels erbe,

der s^ln und engel wunne, &9oich kurzewile,

ich bernder fireuden stam

nach gotes flize,

der ist an mir daz zam.

559 zerlich. 660 die sten. 567 ere. 571 die bin ich gelart. 580 die itg. 684 sterb. 688 icbon. erb. 689 lelen.

222

nach stner last, ich gotes zart,

595 ich bester funt, ich Salden vart, der sorgen stric zerrlze.

der helle bant ich abe vlle^.

ich werde jugent, ich rlltch just,

ich süezer lüt, 600 ich himelsträze, ich bin onch veil,

ich ton üz nebel rise.

ich mache slaf des tödes scherfe,

ich leitvertrtp, der güete ein brunne,

des vlndes lag verr und verderbe. «05 ich gotes wefel und sin werfe,

ich bin ouch gotes beste brüt,

ze brtse, freude üz trüren scheide und kliebe.

ich mache freude an meil

iu ze teil 610 in wunnen geil.

solich heil

list got üf miner wirde stuole.

Ich bin des^ himels creftic ingesigel,

ich stoere ich breche der helle bant, ir rigel, 615 ich binde den vtnt mit siner craft:

stn gewalt der muoz sich vor mir smiegen.

ich tuon die minen sigehaft

mit meisterschaft,

16r üf in tugenden fliegen. 620 ich roube den tiuvel richer pfant,

ich hän yerheret im stn laut,

verwüestet und verermet

daz was ein sdelidicher fönt,

bunt üf gienc, des wart der leide gehermet. 625 sin wäjpen wurden gar ze nihte,

stn Testen brach ich crefticltch,

verstört sin rieh.

596 zerfyssen. 597 fyl. 602 scfaerpf. 604 ferr vnd yertren. 605 werf weiffe. 608 mach freid aoe.

223

solhen pris ich da enpfienc

und ein yil schoene geschihte. 630 Ich bin daz buoch daz Jöhan sach im trdne,

YOr gotes staol versigelt rehte schöne,

mit siben sldzen wqI bewart:

nieman was der ez dd, torste entsliezen.

daz lamp versniten gienc die vart, 635 daz buoch üf spart,

daz sol nieman verdriezen.

tz mir gSt liebe frende ganz,

onch Sicherheit mit zierde glänz,

frid friuntschaft hoffennnge. 64oziaht, flioht ze mir und wert gefreut,

streut die blnot des lobes aller zungen.

des himels freud wser gar verblichen,

menschlich gesiebte gar verlorn

von Sünden dorn, 645 [und] wsere ich komen niht fruot:

sus ist iu sorge entwichen.

In den nuzgarten

kam ich zierlich gegangen,

daz ich besach die epfel blüen der tale, 650 euch wolte ich warten

wlnberge schcener blüete,

ouch ob die malgrän epfelboum

fruht beten, seht des-nam ich goum.

min s^l wart weich durchfiuhtet 655 gehört, wart gar ein süezer lüt

wort sprach ze mir mins herzen trtlt

in süezer stimme,

den ich hat umbevangen.

nu kdre wider, kSre wider, liebste min friundinne,

631 vesigelt. 633 niemant was der ies. 636 niemaat 640 zieht 4ie«ht. 647 nußegarten. 649 opfel. 650 ich fehlt 652 margram opfelbaum, 655 gehört. 658 Ymbfangegen. 659 k. v. ker w*

224

MO nu k^re wider, k^re wider, nach dir stdnt min sinne,

daz wir dich staete ane sehen.

spehen mac man an mir alle güete.

Mete, wil ich Swiclichen geben.

streben sol nieman von mtner ganst 665 der schänden runst

wasche ich abe in, Sünden tonst:

in mtnem dienste alle beclibet,

blibet, rtbet schrtbet an iuch minen gmoz.

buoz, Wirt in der tddes kraft, 670 and werdent lös von siner haft

ob ir weit, ir mügt wol al min kinder stn.

Mich hänt oft winde

bewsejet, flnot dorchtonwet,

wint von der sS gelegen ist ze m&le 675 von mir vil swinde,

ob man in niht erwecket.

der weite gn&de ist trOgenhaft,

ir schcene zierde ein ttelschaft,

ir yinster lieht nicht liuhtet 680 des zieht üz valsdier tücke glänz,

flieht üzer wanne dia hat schranz.

ir iön ist grimme.

ei kamt und wert gefroawet

der künc saz in stm gezelt, gezieret wünnicltche, 685 min smac vür aromätd. giene dem da niht mohte glichen.

des toht mtn brtlstel vür die trüben.

schrüben prest üz^und kodht tranc verdecket.

stecket lop mir, prts and alle 6re.

h^re w&ren tohter vil and rtch, 690 die alle glich

h&n beschriawen wirdedtch.

ich loese lach alle üz der helle,

660 ker v. k. w. 664 niemant. 665 schaden. 667 alle zweimal. 671 wolt ir mögt. 672 Mit. wint 678 bewet fhiot. 675 tu schone. 683 gefrauet. 685 vor aromat. mocht. 686 daz toeht* 689 Tnd da by rieh.

225

stelle quelle teile ab iu sorgen stric. blic Wirt iu der gotheit clär

695 in himel mit der engel schar.

freude und wunne kan ich geben ^wecltch.

«

Ich hau ge&time spSrä gar gemezzen,

ouch wie der himel centrum si besezzen.

der zweier p61us hän ich niht vergezzen, 700 die mit ir craft durch centrum gdn

und tuon den himel nmbe loufen,

des finnamentes sneller ganc,

natür plän^l^n kriegen ;

man smme Mars Mercurius, 705 Saturn, ouch Jupiter Y^nus

mich mügen niht betriegen:

com^tä waz der Wunders birt,

waz Sterbens flamme von im wirt,

artüras mit septentriöne, 710 in ungewiter ort6n,

canicalä mit hitze sten,

pliades sterne stoufen,

die alle wunders machen

mit Iren sachen, 715 waz elemente tirmen

und schöne firmen,

iecltch mit siner crefte,

selbander waz er stellet,

«

Caput draconis mit meisterschefte, 720 cauda draconis dar üz schellet:

wie molken in den lüften sweben

und sich nemen winde,

rif Is sne regen mit widerstreben,

kelt unde hitze swinde, 725 wie wint den wäc in lüften füert,

der himel swebt un4 nirgen rüert,

*

696 wnnn kan ich wol geben. 700 doch centram. 701 onbelauffe. 704 mon. .710 oiion ion. 712 lauffe, darüber stauffen. 715 ele^ menten. 717 yedes. 723 regen am Schluß der vorigen zeile. 726 rOert] ruot.

Heisterlieder. 25

226

dar inn daz mer die erde ambeslitizet,

dar zno durch gede stunt hm und her befliuzet.

ir louf ir kraft ist mir wol kant, 730 des sol man mir sagen dänc.

Zwölf Sterne zeichen drinn din sunne wirket, *

üz den zwein mit zwein polns gezirket,

^wangelisten vier, min sin niht lirket,

zwölfboten, Mathias, Jöhan, 785 honptsterne und ouch ^wangelisten,

Marx Lucas, zw^n pölus mit craft,

die halten den gelouben,

Pßtrus Andreas Jacobus,

Simon Philip und That^us 740 zwdi* nieman moht betouben,

Jacob der deine, Mathias,

Bartholomäus, ouch Thomas:

Paul seht die gloubigen fröne,

glich als com^t des stemen Idn 745 die alle in miner kröne st&n,

die glenzen drüz ze friste,

dar zuo vier doctores werde.

üf diser erde

noch vil me drüz erglesten 750 mit lobes esten.

Cancer leo virgo schöne,

aries thaurus reine,

gemini libra mit überkröne,

piscis capricorn ich ouch meine, 755 sagittarius würket vil,

aquarius natüre,

ouch scorpiön louf an ir zil,

die irren steme behüre.

sus tiure ich aller künste kunst, 760 ich gotes wesen, ich schoen vemunst,

728 dorveh get stand. 785 h«apt8tern. 788 petar. 740 niemuit. 743 echt die gläubigen. 745 krön. 746 cfHit«. .753 uberkrSne.

755 viele. 757 an fehlt. 758 sost tur ich.

227

seht, nemet war wie schöne ich bin gezieret, des himels wunne mtnen lip formieret, ich sinke in der gotheit grünt, liuht dar üz mit frenden schaft.

765 Noch zwir zwölf sterne üz mtner ordne erglenzen

die got nach siner lust wolt selbe sprenzen

in wannen schin, ir tngent manger bände,

ir varwe ir art und ouch ir kraft

die kröne lustic prisen. 770 karfankelus vil mange sühte heilet,

verjagt die vinde, saphlr smerzen teilet

von den ongen, macht sie ungemeilet,

swarz celidö and oach in wanne geilet.

vor hitze framt thopasias, 775 vor angewiter smaragdas,

jacint taot witen msere.

calcidö taot redehafb,

crisopras die fiale kan verwtsen.

adamas vertribt die gift, 780 calidonias gensemet,

sardis machet örentrtch,

agates gaot vor darste

and twingt die slangen sicherlich,

echites derst ein farste 785 vor trankenheit und machet liep

den menschen an der stete

daz gaot meder vor mttede touc,

sardontt beschremet

die wtsheit, swendet krieges mäht, 790 sas amantist gezemet.

barille grözet, brasias

gtt tröst, dar zao coralle sus

vor widerwerte, weters las

761 schon bia ich. 762 ^. }». freud sin wunn myn. 765 zwim. 766 gelber. 776 jacinck.. iryde. 782 agstter. torste. 784 der ist. 786 an der fehlt. 787 tauget. 789 wyshet. 790 sust. 792 gibt,

16*

228

üf wazzer und ti lande, 795 des crisoliten freude glänz,

gränät mit nit sam härmet schranz,

ojiichilus überwindet,

Jaspis mit sige sas man vindet.

des himels margartten 800 üz mtner cröne fr6ne schöne glesten

die ich hän von gote ze Idne.

Zwar Dävtt ist doch ein karfnnkel werde:

mit stner Sterke verwan die vtnde üf erde,

Helgas buozte smerzen, wact die töten. 806 Enoch in wimne wart gefnort,

Helysöus sach fiure,

J6nä daz nngewiter üf dem wäge.

ouch Samuel was witen mser, nn frage.

Ysa^s redet in wiser läge, 810 mit Moyses üz viel der weite zage.

Daniöl rede giftic sträl

von Susannä vertreip zemäl,

Nathan gensemer gere,

Osöam groze Öre mort, 815 Jeremte sselden rtche stiore

stört des nngelouben stift

der Juden mit stnen worten.

Malachyas snnder spot

in miner ö beclibet, 820 Michöas äne missetät

wol bt den andern hübet;

zwön Zacharys, der wlsheit rip,

got hoert ir aller bete.

Balam üz dem gelouben flouc, 885 ouch Salomön in orten

mit wtsheit doch gar vil volbräht daz sinne nie durchborten.

798 suBt. 802 k. so werde. 803 verwant. 809 red. 810 zdga. 813 genemer gere. ' 819 % fehlt 820 mlssetat tat. 823 alle bette. 824 flog. 827 nie synne.

229

Abraham Isac her Jacop,

Arnos Ezechi^l gröz lop 830 häten and nieten sinne grop,

¥räm stffite in gotes geboten.

Abacüc wtse füeget dar,

euch Job^l mit reht erfüllt die schar,

dar zao Jöhans baptiste. '

885 dem mbtn glicht mit hohem liste

Crist den palast in prt^e

mit grözen dren h^ren m^ren lesten

zno der kröne üz wandel k^ren.

Diu magt, der himel fronwe, 840 diu sas gecroenet \?as

mit der ^ren cröne

schöne an allen haz,

diu bräht nach winters kelte den liebten snmer glänz,

finlich schtnrtch mit wanne ganz. M5 dar zao graonte schön der walt,

wolgestalt.

die bluomen üf gesprangen, drangen,

die YOgel lustic sangen

in süezer stinune rtlich schreie 860 manger leie,

dar zao graonte berc and tal,

der anger wisen alle velt,

dia beide rtch gecleidet

sich von anfrüete reidet: 855 gröz trüren was dd, worden smal.

sas alle jancfiroan reine

sint die bluomen, daz ich meine,

mit kiusche wandeis eine.

der Winter was der helle twanc, 860 der was michel, gar ze lanc,

muoste liden snnder danc.

«I

828 abrham. 830 hatten. 884 iohes. 840 sust. 845 gronte. 847 sint yff gespcnngen. 85G sust. 861 lyden {S9^) liden.

230

rotn sinne, daz bescheidet.

so was des liehten sumers ztt

Crist der da stört des tiuvels strit, 865 die bluomen zierte sunder nit

und swaz vor ist benennet.

den gebar Märten Itp,

bräht uns her unser leitvertrlp,

üz disen rösen lilgen viol blüete. 870 waz die betiuten ist geprist in frftete.

ir krenzel vln,

in wunnen schtn,

dar inne singet schöne

in süezer stimme manc vogeUn, 875 daz swebt fruot rieh ob der megde cröne.

0 du freuden rtche fruht,

du juncfrouwe clär,

du zierest bimel und erde,

werde bist ir nar. 880 du brsech den tot, nieman dich gar volloben mac.

schoene dcene in rtch bejac

schenken wir wls unde wort,

künste bort

in freuden rtchem schalle alle, 885 diu nieman missevalle.

man sunn planöten stern natüre,

ir behüre,

alloz daz got ie beschuof,

du wol geziertez gotes gezelt, 890 het daz nu allez zungen

und W8er in lop ensprungen

und schriuwen stsete in süezem ruof,

die möhten niht volsprechen

noch volsingen, müesten brechen 895 in freudenrtch erlechen,

* 865 zierten. 869 blaete blate. 878. 879 hymmel werd erd bista. 881 tone. 882 ^nd. 885 niemant. 886 oatur. 887 bebnr. 890 zonge. 892 vnd struen stet. 895 herlechen.

381

and solten ^wecltchen leben,

loben dich an widerstreben,

dannoch mohten sie niht eben

dins lobes ordenange 900 halp volkünden sicherlich,

wan ez ist sd genäden rtch,

got selb dich lobet wirdeclich,

din lop Wirt niht zertrennet.

da in gote beslozzen bist 905 and wsere ie gar in hohem list

and hast in oach, fron reine, schöne ambvangen.

sd hat er dich gar meisterlich darchgangen.

erbarme dich

oach über mich 910 darch alle dine güete,

6 froawe vin, also da^ ich

niht kam in der heizen helle glttete.

vn.

Diz ist P^ter von Rtchenbaches bort.

Ei fröner wehter, wecke, üz släfes .twalm zwei liep erschrecke, e dann daz sie enblecke des tages schtn 5 ftn, der sicherlich taot offenbar so clär mit rehte allia dinc beiiahtet. Swä sie sint, tao sie wichen, verstoer der Sünden loaf snellichen,' vil balde dannen suchen 10 üz kemenät drät heiz sie e dann des tages glast-' sin last kam, des weter gröz swaerltch fiuhtet.

897 loben fablt. VU K 41». In der übersdiTin feblt fet 6 aUe. 11 trot. clast.

2se

Ei tae sie beeren schier den mof

des herren cldx der sie geschnof. 15 der sie bring üz der Sünden stuof,

daz sie ze lange ibt dar inne sl&fen.

Die ztt din näbet sicberltcb

nn gein dem tage scböne:

na wol üf, werden recken rtcb, 80 bald üz der Sünden hone,

und wachet, daz ist an der ztt.

die akes bt dem bonme lit,

gesliffen sSre in scherfe.

Des tiches tam ench r^ret vast, S5 die fruht beginnet ztten,

die siule wtchen^.swaerem last,

gras dort in tal in Itten.

der jeger ist dem wilde nach,

daz ez hin smilzet Yor der vftch, so daz wefel fült die werfe.

Nn wachet, stolze degen balt,

man knehte wtp magt, janc und alt,

daz ich mit triuwen rate,

^ daz ez werde ze späte. 35 her get des tages glänz spranz,

ze liebe und ouch ze leide ganz,

wil mangen slsefer swserUch strafen.

Guot wehter, warn sie beide

zwei liep, sei unde Itp, vor leide, 40 nim sie üz sorgen cleide,

roof sie enztt.

mit der künc die s£l, den Up, stn lan

zehant gewalticlich mit craft besitze.

Daz fleisch ger( snoeder Üinge, 45 mit mangen Sachen vil yolbringe.

wd dem boesen urspringe! '

17 nebet. 22 ackest. 23 scherpfe. 26 snlen. sweren. 29 Tah. 31 tegen. 33 trnre. 41 inzyt nit mit etc.

233

die s^le gaot

fraot hat liep den Itp, volg stner ^er.

wie 8w6r wirtiin daz zwj|re in ptne ritze 50 Der geist ist zwäre 6z gote komen,

wolt wider dar, h&n ich Yernomi^,

and schüefe gerne staen fromen,

der lip ist irdisch, gert irdischer sache.

Die s^le spricht dem libe zno 55 geistlich in sflezer stimme

ei ]ip, den mlnen willen tao,

in gotes lop üf climme

nnd leiste gerne stn gebot

mit willen ganz, 4az ist mtn r&t: flo des h4sta pris und ^re.

Ei, lieber Up, ^( ^Ige mir,

daz rate ich zwar mit trinwen.

ze gote s^s^iganz din begir,

daz darf dich niht beriuwen. 65 na wache, släfe lenger niht

and stant üf üz der Sünden pfliht,

ze gote din sinne k^re.

Waz hilft dich Sünden sl&fes twalm?

merk gnoter l^rer raofes galm, 70 ir süeze ISre behüse

ia idines herzen clüse.

her näht 4er tac s6 cldr zwikr

in bitterr and in süezer nar,

in ptn and ondi in freaden yache*.

75 Der Ilp nach siner girde

vil gerne würket Sünden birde,

oach in weltlicher zierde,

nftch fleisches.art,

spart zwar gaoter werke sselikeit, 80 niht treit die ordenong die got gebiatet.

Die s^l den lip wil strafen, ::

51 hab ich. 61 £y leber. 72 n«ht. 76 w'cket.

234

weckt in, heizt in niht lenger släfen,

in gotes dienst wil zäfen

den lip anrein. 85 dein hilft leider irer Idre kränz

so glänz, swaz sie dem lip j|^istltch betiutet

Got rüefet üz der l^rer mont

Ich tnon in «llen wachen kont,

si^lft ienger niht ze dirre stont! 90 wacht ir niht schier, ja knmt ez in ze leide.

Nn wol üf balde üz Sünden rast,

e ir hie wert begriffen

von inwer widerwerte last:

ist in freude ensliffen. 95 die warten inwer alle tage

mit manger läge, - daz ich iu safe,

daz sie iuch mügen gevähen.

Und legen drüche stricke vil,

onch lägen inwer staete 100 mit manger nünhe freadenspü .

und geben sncede rsete.

na tlet üz des släfes bat, ^

tz kemenät, der Sünden gat,

ir sint ir gar ze nähen. 105 Na wachent gein des tages glast,

^ lach begrift stns rtsels mast,

daz er lach iht benetee,

mit leide in jämer setze.

der tac ans i^et sch6n frön, 110 der gaoten md der boesen 16n,

iecltchen nach ir anderscheide.

6otr vater snn mit geiles finre, ir Wesen clär, menschlichen sinnen tiare, doch taot er siner werden hilfe uns stinre, 115 der gehiare,

84 nnreloe. 85 cleyne. 86 lybe. 91 Du wol. 94 ent-

slieffen. 98 trübe. 109 nehet. 111 ygelicheQ. yndersche/d.

235

daz wir erkennen cl&r den fdnt,

kont manger sache bunt

nieman doch vindet gar den ginint,

gestalt enein, persönen dri, 120 ein wesen doch in hefte.

Got vater snn in geistes znnder,

got snn, got geist, onch in dem vater munder,

got vater, got geist onch in dem sun besnnder:

nement wander, 1S5 wie dise sache müge gestn

f!n: sich niht wer dar in,

daz er iht valle in ketzer schtn.

driltch persönen wandeis fr!,

doch bltpt ein got mit krefte.

ISO Vor aller sache ursprinc der reine

drilich wont in im selbe alleine,

gar alles wandds eine,

in wflnne glänze spranzd kränze,

in stnem lobe ganze. 135 dar nach schnof schöne der werde

himel und erde .

nach siner gerde,

dar zuo die sterren mit plannten,

ir loof, ir zal, natüre arteten, 140 ir craft, ir würken sonder scheit,

ir nsehe verre idtchem besnnder.

Die erd was ttel, darzuo Isere.

des herren geist gar äjie swsere

swebt üf den wazzem maere, 145 in eren zirde girde birde,

in ganzer frenden wirde.

üf erd was vinster dicke,

des lichtes blicke

schnof got an schricke

119 gesteh pers0fi0D dry. in ein ein wesea etc. 126 wer] w/r.

142 erde. 149 schrick.

236

160 and aUe gischepft schnof in sehs tagen, den sibenden wolte er mowe tragen, got sas al stne werc bereit mit stnr wtsheit, stns geistes zander.

Der berre clftr scbaof in der himel trcene 156 engel scboene

snnder hcene

singen vor im süez gedoene,

schalbser klenke üz armonien,

Instic gezieret, 160 geformieret,

ordinieret,

dr! Winkel docb quadrieret

tz driltchen ierarchien,

in den sich mezzen drt üf drtem. 165 qnadrant docb nibt verschroten wirt,

des zirkeis mäz mit künste birt

ninn ordennnge der engel clftr

sich in drt teilen sunder yär,

beginste tuet mittel daz ende, 170 yater sun geist, ein got Sn missewende.

got der herre gescbuof die engel reine

cl&r erscheine,

daz ich meine,

daz was an in wandeis greine, 175 Lucifer einer was genennet:

durch in gleste

wünne leste,

düht der beste,

daz in trouc, stnont niht Teste. 180 an im selben daz erkennet,

wie er der schoenste was, des trennet

stn sin mit übermüete grdz,

150 aU geschöpft. 151 wolte rde. 152 snst alle sin. 157 getoene. U!^ schalber blenck. 163 drylich. 174 grey. 175 was fehlt. 179 trog. 180 selbe

237

und doch er wsere gotes gendz. in den gedenken viel zehant 185 mit im manc engel, ist bekant, in yinster ptn, da wart die helle: drtn vielen sie, zwar ein dwic gevelle.

Got in im selb ze rate wart

nach der engel val, der zart, 190 daz er ir zal erfüllen wider wolde.

er sprach 'wir sollen machen zwÄr

in unser gesteltnisse cldx

einen menschen sunder vär

ze wttnnenbemdem solde.' 195 ze £brdn in daz tal er kam,

aldä des rdten leimen nam,

macht einen man, den hiez Adam,

hücht in in stnen geist des lebens frdne

und sazte in in daz paradls, 200 zehant in richer freuden pris,

die gab er im ze löne.

Zehant sprach d6 der herre vin

ez ist niht guot alleine sin

eins menschen zal: ein hilfe soln im machen. 205 einen twalm liez in Adam,

üz slner stt ein rippe er nam,

machte ein wip als da woi zam,

hiez Evä Yon den sachen.

daz paradis, der wünne lant, 210 und aller schöpfenunge pfant

tet got in undertän zehant,

nach tdde wolte in geben der freuden cröne.

der v!nt neit daz sie solten gar

stn stat besitzen freuden cläi* 215 und schiet sie von dem tröne.

*

187 ^eln. 189 ^a nach. 190 wyder herfällen wolte. 192 ge-

steltenyße. 196 er nam. 198 sin. 200 freyden. 202 da. 205 da. 211 im. 212 weh Reben in.

238

0 flüzzic dttzzic höher rät, .

du zinsic fiinsic sselden pfat,

du sinDic rinnic rivier*

und nrsprinc aller Sachen! 8S0 dtn vachen krachen swachen

tnot alliu dinc zw&r mit gewalde.

du wtser grtser Itser fiint

vor anegenge,

du swebendez lebendez Idn niht hast enpfenge, S25 euch mittel ende niht enh&st,

du Ithte bürd, du swaerer last,

du heimlich wirt und frömder gast,

du mager lant, du frühtic mast,

tuest swimmen climmen in stseter rast, 2S0 in jämer komen, in freude manicvalde.

0 bemdez gemdez heil sd glänz,

du brehendez eehendez liehtes pflanz,

du bluonder tuender frflhtic stam,

der alle schepfde spiset. 8S5 schön riset wlset briset

diu clärer geist vernuft die sinne. ' gehiure stiure, tiure list,

warumb verhienge^

daz bloedez broedez fleisch den val enpfienge? 240 din Torbesiht doch wiste wol

der engel menschen yal zemäl:

\7ar durch schüef du den swseren zol?

betest bewart des sttnde^ dol

die ptne- line und jämerquäl: 245 du wistest vor ir mittel und beginne.

Den sin gewin, ö herre, wir enpfelhen dir. dtn wlsheit zwar

221 gewelde. 224 uQit] ee scheint Tot zu«t«h«n. 2^9 stetem.

280 freide* 282 sch'ndez (so). 28i all' schopte. 287 turer.. '289 en- pfenge. 242 du fehlt. 248 sunder. 245 wastest.

239

die wiste gar clär var, föo war nmb daz tete and wie erz haben wolde.

daz was die* Me willekür

als6 mür,

die ans da got gegeben bete

und näcb im selb getirmet. 2&5 daz sie da viel in sflnde, künde

fände gar in swsere bünde,

der flaoch da wart gegeben eben

anserm leben,

drinn sollen Swicltchen streben. 260 waer wir da niht in Sünden pfliht

gevallen, des dia schrift vergibt,

gehorsam oach gewesen got,

behalten beten sin gebot,

sie wseren komen niht in not, 865 gehabet freude an ende glänz:

sus mnosten Itden ptne schranz.

6 schrin s6 vtn, der wisheit brnnn,

der engel wann,

da höher list, 270 da ganz genist, frist bist

wol aUer ding in wannenberndem «olde.

nieman ans erloesen moht,

dar zao tobt,

wan, herre, alleine dln geling. ^'

S75 hie mange rede schirmet, '' war amb mir got der reine eine,

meine ich, der sache erscheine

erloesen üz der helle stelle,

vor ir queUe SSO swindem grözen starken geveUe :

des mache ich kant ein teil den font.

ez hat gesprochen gotes mont,

wir müesten sterben sicherlich,

*

1249 wist du gsr. 260 Bit. 261 daz. 266 soit. 272 da.

280 swinde große starcke. 281 daz.

240

zebrfech wir sin gebot, sprich ich, 885 und vielen in der helle ttch. doch wären wir nach im gestalt, worden nnglich mit töde halt.

0 wlser r&t, du frömder sin,

dtf nrsprinc, rivier reine, 290 du starker list, du rieh gewin,

du schaz gar wandeis eine,

du saffic wnnnenbernder stam,

dn fine fruhtbser blüete,

dn zinsic bach, du tiarer nam, 295 dn endeldse güete,

dn aller künste ein obedach,

vernttnfte ein apgründe,

da aller wisheit ambevach,

dn stric bist all«r bOnde, 900 nrsache aller sache bist,

beginst, da mittel ende»

da sin der allia dinc volmizt,

din witze hat niht wende.

du wesen aller wesen clär, 305 got schepfer herre alleine,

da gibest allen dingen nar

und bist ir werdo erscheine.

ö herre, dtn edeler wiser sin'

der kande beste bedenken lenken sebrenken 310 die sach da mite wir würdn erldst

üz ptn, nns woltest freade schenken.

0 edeler künc, din schrift ans seit

daz du den rät so frönen

fünd in- dir selb in wisem cleit, 915 yemunft drter persönen,

wie du den menschen üz der pin

erldst, mit welchen Sachen.

284 ich fahlt. 286 im fehlt. 297 aptgrande. 300 bista. 306 schSpfer. 310 worden.

241

daz wart her nach an uns wol schtn,

wie da ez woltest machen, sao der flaoch m6 dann fünf tüsent jftr

wert unde ptn der helle,

daz sSlen aller mnoter har

dar fuorn in ^djnerqaelle.

der vater zuo dem snne sprach, S25 onch zuo dem geist in krefbe:

wen senden wir üf erden vach

in wlser meisterschefte,

der nns wol widerbringen mflge

Yon val menschlich geslehte 330 und euch wol zuo den Sachen tüge,

ir erbe widerbrehte ?'

der sun der sprach In rieh gewin

mich sende, ich werde böte . drftte, rate

der weit und gebe ir riehen tröst, 8S5 ir jamerpin ich gar verschrote.*

6ot üz im selb sant in die werlt

schön geberlt

in einer meide forme

ein bilde Ün, S40gar äne piu,

in clärem schin,

üz sinr gotlichen norme,

gar äne Sünde, an allez meil,

uns ze heil, 345 als erz vor bedähte,

von küncüchem geslehte cl&r,

von bischoven besunder,

von den besten gesiebten zwar,

euch fruot üz geistes zunder, 350 daz in der weite möhte sin.

die botschaft sicher brühte

321 werte vnd. 323 da. 326 wer senden. 829 gesiecht.

343 alle.

MeUterUeder. Iti

V

242

zuo Joachim des engels munt

Gabriels, daz ist wol kunt,

ouch Anna zuo der selben stnnt, S55 sagt in die liebeo msere,

daz von in solt ein fruht bekumen

ir tröst der weit gemein ze frumen,

sie brsehte üz grozer swaere.

der botschaft beide wurden frd.

seounder der guldln porten

begeinten beide ein ander

zwar nach des engels Worten.

alsus diu magt enpfangen wart

in freuden gröz 365 und angeborner Sünden bloz,

die uns erlöst yon sorgen vart.

Ein wuunenbernder freuden, funt

wart uns kunt

von dem enpfähen reine. 870 daz beste bluot

in Anna fruot

an meiles fluot

geformt wart wandeis eine

in menschen bilde sunder vär, 375 dar üz die clär

wart reinlich gebildet,

dar nach ze tröste uns geborn.

in diser weite flüete

sie was ein schif, vor wäges zorn 380 nert uns ir weHe früete,

ouch offent uns der freuden schrtn

und wart der zorn gemildet.

wol uns der stunt. und ouch der ztt,

dran ursprinc unsers heiles lit: 385 daz sol wir loben wider strtt

mit ganzer freuden krefte.

des lobet al die juncfrou rein

367 £y. 372 meile. 382 gemutet. 387 jucfraw.

243

die uns ze tröste üf erde erschein

in wunnenbernder schefte. ' 390 sie bräht den liebten snmer glänz

ans schön nd*cb winters kelte

and rtchez 16n mit zierde pflanz,

oach swent pin manicyelte,

die vor menschlich gesiebte gar S9Ö mnost sicherlich

swserlich liden in helle ttch:

die hat frnht bräht in freuden clÄr.

Die reine magt geboren wart

du angeborne sünde: 40O Maria hiez ir naine zart,

verswendet bitter bünde.

ouch wont in ir got zaller stant

in craft drier persönen,

ir söle ir herz was gar enzunt 405 mit sinem geiste frönen.

in irer jngent gaot fruot

wart sie schön in den tempel

geopfert got gar sonder spot.

Jeptö vor ein exempel 410 sin tohter ouch got opfert zwar

in diser ding figüren clär.

die edel fruht

in richer gnuht

wont in dem tempel sunder mdl 415 und diente got naht unde tac,

an underläz staetlich des pflac.

swaz ander juncfroun w&ren da,

die machtes sicher dicke frö

in gotelicher liebe s5 420 mit iren süezen Worten rein

und ouch mit guoter werke erschein

und schancte in manger tugent heil.

396 hellen. 397 freiden. 413 rieh genucht 418 machte.

16*

244

^ Eins tages die magt alleine vras in irm gemach vereinet,

425 Ysayam daz baoch sie las, des text tz legen meinet:

*seht, ein juncfrowe enpfsehet vtn,

gebirt ein sun in früete,

des nam £manu^l an pin 430 schert übel von der güete.

sie dahte got, solt ich mich

der magt ze dienste geben.

ö rtcher schaz, . wser mir der saz,

solt ich den tac geleben, 435 so het ich wunne freuden vil

and wasre oach mtnes herzen spil,

solt ich der meit,

in 6re beteit,

dienen, daz waere üf erd mtn hört/ 440 5 gröze demnot bist du tugent,

du werde schäm, du reine jugent,

v?an dn begertest sunder wän

der megde vvesen nndertän

die got ze muoter wolte h&n, 445niht gertest daz du selber die

juncfrowe wserst tf erden hie,

von der du laese die süezen wort

In den gedenken säzehant

stuont vor ir sunder hoene 450 da zwar ein engel schoene,

die maget gruozte mit dem niuwen gmoz:

daz hiez 'äve', ein wort sd.suoz, .

'genäden vol': des sie erschrac.

der engel fürbaz rede pflac. 455 •Maria vürht dich niht, du rein,

die gnäde hast du funden ein.

sich du enpfsehst, gebirst an qu61

426 Ysaym. lass laß. 431 dach. 455 verebt

245

ein kint, Jh^nm Emann^l,

des oberisten snn genant, 4Q0und got der lierre ifn gtt Tflruvär

den stnol Davids stns rater.

in Jacobs }iüse rtchset clär

stn rtche an ende gater:

geloube mir der maBre.' iföMartä antwurt, sprach also

Vie komen dise sache?

in kenn niht man in vache/

der engel imtwort, sprach Vürwftr,

der heiige geist knmt in dich clÄr, 470 dich ambeschatet des obersten tugent,

heizt gotes snn in werder mug^t.

dtn niftel Elseb^th ouch hat

ein sun enpfangen sunder spot:

ouch ist der sehste mänt daz die ' 475enpfienc, unfruhtbser vor hiez sie.

got alle dinc müglich sint noch.'

Martä antwort unde sprach

'ich bin zwar gotes dirne:

mir werde nach dlnr worte vach.' 480 zehant s^l und ir hirne

enpfienc got äne swaere.

vm.

Tanhüser.

Mir tet vil wol ein lieber wän den ich nu von fron Quoten hän: swann nu der Manifö zerg&t, reht als der sne, so 16net mir diu reine.

460 yorwar. 467 in ken. 468 vorwar. 470 ambeschal des

Oberst; 476 dinge. VUI. K Ö2»; vgl. Hagen 2, 91» 1— 15 = Hagen 2. 1 gar wol.

246

5 Gar alles des mtn herze begert, des bin ich von ir ungewert. den mtnen willen tuot sie gar ;

büw ich ir niht ein hüs von helfenfoeine,

Und sw4 sie wil üf wildem so, 10 s6 mangel ich ir Muntschaft; und ir hulde,

und braehte ich ir von Galile,

s6 kseme ich üz ir schulde,

einn grözen berc (wie füege ich daz?)

da künc Herödes üfe saz. 15 und ei und ei, daz wser wol gein ir schoene ein übergulde!

Mtn langer dienst ist gar enwiht,

der mich nu gein ir hilfet niht,

ichn künde dann der frouwen min den wilden salomander zuo ir bringen, so Noch einez daz sie mir enböt,

und brsehte ir den morgenröt

da hin gein Bräbant in daz laut ze Nüeremberc, so möht mir wol gelingen,

Und ouch die Tuonow über Rtn, 25 füeg ich ir daz, s6 tuot sie swaz ich muote.

so sselic st daz fröuwelin,

sie ist geheizen Guote.

und also stn wir überein,

und spriche ich ja, s6 spricht sie nein. 80 und ei und ei sie ist gewesen lange üz mtner huote.

Von Glankens^ ein grtfen cratz, von golde mangen riehen schätz, vier rieh diu wil sie haben bar, diu Nabchodonosor sach in stnen tröumen. 35 Der wilden trachen Flamment6n, des schoensten mannes Absoldn,

*

6 daz. 7 g«r] fer. 8 bu. 10 fratsch&ft. 13 ein. 16—30 s Bagen 1. 16 ein wicht. 18 ich künde. 23 Nurenberg. 24 tonaw. .29 spricht 06. 30 sie is. 34 nabochodonasor. 35 flammen tan.

247

des wil diu frowe ein listen h&n, d4 mite sd wil sie iren mantel brönmen,

Und oacb die sül die Hercoles 40 gestdzen bete zuo der weit ein ende: \

brsebt ich ir beide diss und des,

sie tet mir trürens wende.

nnd zinzimt, trift über golt,

braebt icb ir daz, sie ward mir bolt 45 und ei und ei alr^rst wil sie mir minen kummer wenden.

Leit ich Yon Ungerlant die Br6n

in guldin rören s6 gerün,

und die Baldach gein Sabsen laut, alr^rst möht icb vil wol in freuden alten. 50 Dannoch so wil sie Waldac h&n,

daz ir daz wsere undertdn,

als ez bie vor den Rcemern was: des rtcbes wil sie sunder angest walten.

Und oucb den hört von Babilön, 55 den Nemrdt in den turnen bet beslozzen,

bring icb ir den, mir wirt der 16n,

min freude wsere ensprozzen,

brsebt ir von Filius daz ei,

die guote stat ze Wageltei: 60 und ei und ei, s6 bet kein frowe min nie so wol genozzen.

Min fröulin die wil bän den Gräl des d4 pflac ber Parzival und oucb den apfel den Paris ze prise gap Venus der minngötinne. 65 Ein boum der stät in Indiän, ist grdz, den wil min fröulin bän, und oucb von Eanabe daz born,

88 bremen. ' '42 truren. 46 bran'. 47 gerÜD. 49 gar wol.

50 waldag. 53 walden. 55 nerat. tornen. 59 da gute, wagei tey. 61*-r7ö SS Hagen 3 ; mit vertaaschuDg der stoHeD. 62 dez sich da. par- czenfal.

248

daz Jonahöle gap der kttniginne.

Den mantel den Lnnete traoc, 70 den wil sie Mn, din reine nnwandelbaore,

dar zno 86 wil sie haben gnnoc:

daz ist mir vtl ze swaere.

al nftcb der archen ist ir w^

die dft gebüwen het Nd^. 76 nnd ei and ei, braeht ich ir die, wie liep ich ir dann wiere!

Min fröolin diu wil haben me,

des meien ton von allem etö

nnd einen kalten sannen schln, ein spitzen wil sie haben von der sannen. 80 Den kalten winter grüenen wasen

und oach die snelle von dem hasen,

den Ersten orsprinc wil sie hän von anegenge tz allen kflelen bronnen.

Und einen Yogel der dft ist 85 geheizen fSnix, wont in frömden landen,

brseht ich nu den in knrzer frist ' der froawen min ze banden,

dannoch s6 wil sie haben d4

einn mantel von des himels bl&. 90 und ei nnd ei, alr^rst wil sie mir mlnen kummer anden.

Zwar al min trüren wsere enzwei, brseht ich der frowen min daz ei da Eustenobel üffe stuont : wie möhte ich ir mit faoge daz gewinnen? 96 Ouch wil sie von mir hdn die wal daz ich ir alle sterne zal nnd ir ouch einen lewen v&ch

ftn alle wer, wie'sol ich des beginnen? Und einen stein von Herelö,

69 IftDette. 70 die rein die wandelbere. 77 von allem \h\. bS»)

von allem. 80 Der. 81 BDellen. 89 ein. blo. 93 knstenabel.

95 wel. 96 zel. 98 daz. .

249

100 der wart gesazt der weite schön ze prtse,

brseht ich ir über mer also

eüin boc üf glatem tse

and zalte ich ir der snnnen stoup

und allen griez und allez loup, 105 und ei und ei, alrSrst wil 9ie mich von den sorgen wtsen.

V

Sie spricht ich si ir gar ein gast,

ich bringe ir danne d^ adamast,

den da L6rengel üf im tmoc, dd er ein kempfe was der herzoginne. 110 Und ouch ein guldtn yingerlln,

daz wart geworfen in den Rtn,

daz tet diu schcene Hiltegunt, braeht ich ir daz, sd wfli^de mir ir minne.

Und ouch den boum den in der' haut ii5truoc sant Gristoffel über daz mer mit gwalte,

bring ich ir den, mir wirt bekant

ir güete manicvalte,

und ouch der zwelver degen swert,

daz bat diu liebe an mich begert. 120 und ei nnd ei, brseht ich ir diu, mit freuden wurde ich alten.

Ein künc der Babil6nen pflac,

der het gebüwen mangen tac

hdch einen tum üf wilden sin, daz er von erden über wölken morte, 185 Und möhte ich den gebringen ir,

sich, dannoch wdt sie md von mir,

nnd ein vil smalez gürtellin daz her Jdrant mit hohem prise fuorte. . S6 schrte ich alles wäfenö, 180 wes zihet mich diu reine nnd diu vil gnote

daz sie mich niht wil machen frö?

102 ein. 103 zeit. 105 und ei nnd ei fehlt. 112 die sohon

fraw h. 113 word mir yre. 115 nbers mer gewaltig. 116 wurd.

118 zwolfTer tagen. . 12d waffenja. ISO waz.

260

alsd fit^t ir gemnote, wan sie wil bän daz glase^az ald4 der tiavel inne saz, 185 und ei und ei, dort üf dem agestein in des meres flaote.

iSiü fröulin daz wirt nimmer frö,

ich spring dann drter milen

und her nider ab ze tal: alrSrst wil sie mich machen frenden rtche. 140 Sie wil daz ich den tiuvel vA

und in ouch ze töde erslä,

daz doch nieman mac getuon dann got, der in ouch bant so crefticliche. ^

Des kampfes sol sie mich erlän, 145 wan sicherlich sie hat niht wlbes güete.

des tinvels wil ich niht bestän,

daz ratet min gemflete.

swer den bestet, der ist niht wis,

an im bejaget nieman prts, 150 and ei und ei, ich taon ez, sd ir mündel rösen blüete.

Zw&r langer dienst der ist niht gnot

and den man argen wtben tuot,

als ich der mtnen hän getan: des muoste ich ir die ftsi zem dren swingen. 155 Wolt sie mich spottes niht erl4n,

sie wolt an mir ein eflin hän,

ich taon ir liht dia maere bekant, daz ir der galm zem herzen mac erclingen.

Swer nu stn wtp ze yil gespart, leo daz sie dann Aber in wil wesen froawe

und er sich dar an niht bewart,

sie gtt niht üf stn dronwe.

er sol sie bi dem nacke Tän,

sol sie mit einem knütel sl&n,

132 gemüte. 135 augsteyn. flute. 140 fach. 141 «rslach*

142 geton. 154 swin. 162 trauwe. 16a nacken fah6&. 164 slahop.

251

i«5nnd ei tind ei, daz man sin manheit üf ir rflcke schonwe.

EX.

Des Wirtes lop.

Got grüez den wirt, den ich in tngent vinde, got grüez die frowe und ouch daz hüsgesinde, ein gast der njac eins frumen wirts geniezen. Got gebe in glücke und tagenthafte l^re, 5 daz sie erwerben gotes hnlde und ^re : got 14ze irs langen lebens niht verdriezen. Daz wünsche ich in und ist mtn rehf: gröz ^re Itt an den vil tugentltchen. ich sten vor in und bin ir kneht: 10 die frumen sint ze loben lobeltchen : des dankens mir mit guote. des freut min herze sich, wirt edler, sprich üz tugentlichem muote 'zwar, Zwinger, ich kan stiuren dich.*

15 Ein wtser man der sprach^ze sinem kinde 'und wilt du eren nu mtn hüsgesinde, so merk waz ich dir sage in dtner jagende : Sd schaffe daz dtn wtse wol gevalle, and tuost du daz, s6 loben sie dich alle.

so ich weiz niht waz dir bezzer st dann tagende. Zwar tugent diu ist also clär, da mite so mahtu ^ren vil erlangen, swann du kumst über drtzic jar: tuostu daz niht, die schand muoz an dir hangen.

25 die schände soltu mtden, sich, kint, daz ist min rät: nach ^ren wät soltu dtn cl eider sntden,

165

20 tugent.

vff sym mckeu. IX. K 60c. 7 ich fehlt 14 zwinge. 17 jugent. b. 23 kumpt.

252

daz dir sd iobelich an stÄt.'

Vil lieber wirt, wirstu des guotes rtche, 30 so schaffe daz diu schände dir entwiche

und Yolge nach der wisen priester l^re.

twinc dtnen mnot ze tugent und guoten sinnen,

1^ staeter milte niht an dir zerrinnen,

da mite erwirbestn bris lop and ^re. 85 Manhaftes muotes solt du stn,

milt und getriuwe, an dinen Worten stsBte, ,

s6 m^ret sich diu ^re din

und loben dich die wisen früe and spiete^

nach tugende solta ringen, 40 sd wirt dln ere breit.*

bis unverzeit zuo allen guoten dingen:

s6 m^ret sich din sselikeit.

X.

Hie nach stöt III pare von der priesterschaft

Sd wol dir, priester, höchgelopter gotes kneht,

wis eben sieht

ze allen guoten Sachen.

unfttoge soltu swachen. 5 du Köchgelopter priesters name, du kanst mit Worten machen

daz sich got in die hende din driyalticltohen sliuzet.

Du twingest got her lebendic, des wil ich jehen. '. er lät sich sehen,

priester, in diner hende 10 an alle missewende,

der ie was got und immer ist: menschlich nam er stn ende.

wol im der got hie üzer reinen priesters henden ninzet

29 Uilieber. 32 zwing, tugend guter s. 38 an dir nit. 34 her- wirbBta bryß vnä lob. 36 getru. 89 tagend. X. K 75d. 2 siech. 4 Tnfug den solta. 7 daz wil. 10 on alles. .

253

Mit riuwen siner missetftt. er blht vor näcb stns priesters rftt. 15 im Wirt vernAt rlllche wät,

freude diu nimmer m^ zergAt. sfinder, hab riuwe frno und spät, wan wizze daz daz got stn bluot niht md für dich vergiozet.

80 Swelcb priester got na tegeltcben niazet bie

und got oucb ie

mit bete für uns bewachet,

der sol sin so besachet,

daz gotes brtsltch höher hört Ton im niht werde geswachet, s5 der allen kfingen ist ze starc , den er mit Worten twinget.

Vor ungezogenen Worten sol er wesen fr!,

daz sie die drt

drivalticlichen drten.

mit jaßmerltchem schrien 30 hat er uns an dem criuze erlöst, den mac er benedien

daz er sich üz des himels trön in sine hende swinget

Driyaltic in ein wtzez bröt

hie gar fQr unser schulde not.

sin bitter tot 96 daz criuze röt

sin heilgez bluot geverwet h&t.

an dem himel und erde stät,

sin martel, stn drivaltikeit hat unser ptn geringet.

Priester, wiltu vür alle dinc gehoehet sin, 40 diu ougen din

vor valscher siht behttete

und trage niht valsch gemüete,

in dines herzen gründe bedenke wie dich gotes güete

vür alle dinc hat üzerkorn, und halt dich wirdecliche. 46 Priester, gedenk daz sich got in din hende gibt

und sich yerwibt

i

26 -VDgesogeii. . 89 -vor. 41 fftlsch gesiebt« ' 48 bedenck wie das dich. 44 Tor.

254

in eine forme deine

gar äne valsche meine

der ie was got und immer ist: in stnem dienst blip reine 50 dtn z!t din tage al df ne jär, so lept niht dfn geltche.

Dtn hende soUent sin behuot

vor argem grtfen, Sünden fluot,

dar in sich tuot

an argen muot 55 gotes Itcham, stn tiurez bluot.

got, al der weit ein überguot,

hilf uns daz wir geladen sin in dines vater riebe.

XI. Räthsel.

Ich sach ein tier al üz des meres gründe gftn

und dar tf stän

zehen hörn, siben houbet.

ouch an daz tier geloubet 5 diu meiste menge der cristenheit, daz tier sie guotes roubet.

daz tier daz widersaget got und al die zuo im pflihten.

Daz tier daz sol gebern ein wip, ist mir wol kunt.

rüer üf den grünt

mit dines sinnes füezen. -10 vürwär ich wolte 6 büezen

des meres döz und ^olte ^ mit gallen zucker süezen

e mir ieman loese den stric die nu bi lebene tihten,

Wiez umb des tiers meinunge stät

daz zehn hörn siben houbet hat. 15 der sinne pfat

hän ich gesät.

ich W8ßn daz ieman lebende gät

der singens pflege, ich gebe im rät,

57 sint XI. K 77^. 3 heubet. 4 geleibet. 5 gnte bembet. 10 yorwar. 12 loset, leben dichteD. 13 tieres meynong. 14 z6D.

255

daz er des tieres hom und honbet kttnne üz gerihten.

so Ich Eegenboge , daz tier ist hdchTart, gibt mfn list.

der Endecrist

blutet uns «!n meinen.

ich wil zuo im vereinen

keissere kfinge und forsten yil im wellent dienst erscheinen. 25 diu zehen hom tier unde houbet wil ich dir erzeigen.

Diu höchvart siben toetlicb sünde üf ir hat ,

in schänden stat,

dar üz so wirt geriutet,

also diu glöse betiutet, 80 ein tier verworht und gar geschaut, daz wider Crist gebiutet.

swig, meisterlin, mich dunket wol, dtn kunst diu mnoz sich neigen.

Diu zehen hörn betiutet baz

den hellehunt durch stnen haz.

du leides maz, 36 nu wizze daz :

diu gotes güete ie dtn vergaz.

diu zehen bot sint worden laz.

daz ist daz tier, hom unde houbt, sie sint des tiuvels eigen.

xn.

Ein btspel und ein rät.

. Von rtcher kunst gemachet wart ein aneböz, ein smitte grdz, dar inne stät besunder ein esse, gluot dar under. 5 üf dem amböz ein meister hat gesmidet manic wunder, stn meisterschaft diu ist s6 gröz, er dorft niht hamer und zangen. Er smidet ouch mit fiures hitze an esse gluot stn werc gar guot,

swie er ez wil besunder.

*

19 daz d«r tier hörn TDd faenbet eben k. 20 hoffart. 24 keiser.

wollent ym. 25 home tier Tnd faeabet. 31 meinsterlin. .86 die ie.

38 henpt. XII. K 78b. 3 bysander. 6 meinsterschaift. turft. und fehlt.

256

10 Til manger hande wunder

von siner hant gewttrket ist: des ist mtn sin dar nnder

verirret tiefe, daz ist wftr, swie ich ez hän ambgaDgen

Mit mtnes Sinnes krefte gar.

swer mir ez ratet sonderbar, 15 die smitte zwar,

den meister clär,

derz allez machet äne vär,

dem gibe ich lobes prls für w&r:

alnäch dem selben meister muoz mich harte s^re belangen.

so Die smitte und ouch den anebdz, der esse gluot,

den meister guot

mit siner kunst so rtchen,

nian vint niht stn geliehen.

al höhe meister swä die sint die mttezen im entwichen. 26 stn gröze kunst ist wol bewart an manger bände Sachen.

Ich wil den bunt entbinden gar ze dirre stunt

und wil tuon kunt

waz ie daz dinc betiute.

nu merkent, wtse liute: 30 der aneböz daz ist diu weit, diu smit der himel wite,

der esse gluot daz ist diu helle, went dem sUnder lachen.

Der werde got milt unde guot

daz ist der meister höchgemuot,

derz allez tuot 95 und nach uns wuot

da hin al zuo der helle gluot

dd er vergozzen h^t sfn bluot

am frönen criuze, da im wart stn sendez herze gebrochen.

Den selben meister rieh der hie sin bluot vergöz,

40 in niht verdröz

der sinen martel herte

nmb daz daz er uns nerte

wir warn öwicllch verlorn, dar umbe er sich bekörte

* 16 meyster. 24 mastent. 25 bewer. 81 heU wendet. 37 da. 38 de. 39 meinstei. 43 da.

257

üz der höhen drivaltikeit und jungt sich durch uns alle. 45 Der höchgelopte Örenrtche künic clär,

minn rieh vtir w&r,

im was diu menscheit inne

s6 mit girltcher minne,

und ouch erbennde an ende gröz het er in stnem sinne. 50 sündser, daz tet er ganz nmb dich: daz Uz dir wol gevallen,

Und solt loben den herren guot,

der dich vor ptne hat behuot,

stn tiurez bluot.

mit frtem muot 55 16st er dich üz der helle gluot

und dich ze himelrtche luot:

sünd»re, des solt im naht und tac danken mit rtchem schalle.

Xffl. Ein ander par von der zungen twingen.

Der zungen twingen ist der tugent ein ursprinc.

junc man, nu twinc

din zunge und heiz sie släfen.

sich, wart ie kein wäfen 5 so liep, so wert? dtn rede enthalt, s6 darf dich nieman strafen.

wig vor die rede, e dann sie kume der zungen an ir snallen.

Zinch dtnes muotes zoum vast, ob der muot wil toben.

Wirt er zercloben

der muot, sich hebt ein frechen: 10 s6 14z ez überlechen,

ziuch wider dlner rede vernunst, % daz du helfest sprechen.

denk an die zlt, brtiey ouch die stunt mac dln rede hin vallen.

Swä Wortes unbetrahter munt

45 erentriche, 46 mynrich vor war. 47 was im. XIII. K 78d,

auch W 126, aber nnr die erste strophe übereinstimmend. 1 zwiqgen K:

scUüssel W. ist ursprinc W : ist richer togend u. K, 2 zwing. 13 vn- betrachter wortes*

Meisterlieder. X7

258

dem muote volget, der wirt wttnt. 15 im ist ankant der wtsen funt.

man sol ^ mezzen zwir den grünt ^ man verschrote umb einen bunt, gnot alliu dinc sint vorbedäht, sie vallen swar sie y^len.

20 Der Zungen twingen ist ouch dicke ein missetät.

man mac den rät

wol mit der znngen geben

daz man etwan möht eben

ein stat behalten und ein lant: des solte immer leben 25 ein Zunge diu s6 nützlich waer in allen guoten dingen.

Man machet mit der zungen rehte strÄze und wege

in gotes pflege,

in allen ordenungen.

merkent, ir alten, jungen, 30 ez wart manc wort tiutsch und lattn funden mit der zungen.

der priester mac ouch gotes sun mit siner zungen twingen

Drivaltic in ein wlzez bröt.

daz ist uns allen samen n6t.

wir wseren tot, 35 zwar niht ein Idt

waeg wir; swer uns den morgenrdt

erschtnen lät, als got gebot,

den guoten zungen mtteze noch nimmer misseiingen.

Daz wizze, priester, daz dln Itp sol reiner sin 40 vor arger pln

dann engel in dem tröne.

got selbe der werde fröne

die messe sanc umb unser ndt vil lüte in jämers d6ne.

diu zunge prüeven melden kan war üf daz herze stelle, 45 Sit daz diu zunge wtsen kan des herzen muot

boes unde guot

*

17 zvnr. 19 war sie wollen. 20 zwingen. 24t die solten. 26 recht Straß vnde. 30 es wort, latine. 31 sone. siner] der. zwingen.

33 sämet. 34 werent. 35 nit eulat. 36 weg. 48 gar Int tone.

259

ze sprechen und ze singen,

lop unde laster bringen,

sie kan oach manie edel wort got in sin ören dringen. 50 s6 sol man hüeten daz sie doch iht üppicltch erschelie,

Sit got die erste messe sanc,

dd er nach tödes noeten ranc,

gall ezzich tranc,

in durste kranc, 55 des in diu gotheit ie betwanc,

ein brunne üz siner siten spranc:

den gruop Longtnus mit dem sper, dar wtste in stn geselle.

XIV.

Ein sträfliet gein eim tummen senger«

Ein Spiegel clär so glänz an einer wende hienc.

in umbevienc

ein äffe in swindem jaste.

wie sere in des gelüste! 5 er sach dar inu sin selbes schln : wie dicke er in kuste !

geviel im üzer mäzen wol, er stuont in hohem ruome.

Er sprach zim selben 'ich bin zwäre ein stolzer degen,

s6 gar erwegen.

also st^t min gemüete 10 so gar in richer blüete.*

sin affenspil daz treip er lange, in freude begunde er wtiete.

er tet so gar eim äffen glich und zdch in balde zuome.

Er sach hin in daz Spiegelglas.

wände er daz da niht enwas. 15 er in besaz,

hie merkent daz,

er wart s6 gar an freuden laz

daz er sin selbes da vergaz.

52 da er. 54 torste. 55 bezwang. XIV. K 80b. 5 dar yn. da kuste. 7 zu ym selber, zwiure feblt. 11 freudeu gond. 12 am

äffen. 14 wond er.

17*

260 der Spiegel im ze stücken reiz, er stimt in jämers tnome.

20 Daz bispel wil ich glichen einem tummen man

der sich nimt an

daz er niht hat gelSret:

wie dicke er sich enteret!

wil mit gesange zwene bestän! sin lop er selten m^ret. 25 er tuot s6 gar dem äffen glich, des Spiegel brach in stücke.

Geschreies vil und lützel wolle gap ein sü. *

nn merke ouch du:

der tiuvel schars mit triawen.

wart ez in geriuwen. 30 'du hast al gar ertoubet mich, dir selber leit gebriuwen.*

er zerret ir üf d6 die hüt, daz was ir ungelücke.

Ich hän der schreier vil gesSn.

ist ieman die es helfent j^n ?

ez ist gesehen: 35 er sol hin g^n

und sol an eime Stabe l^n

und solt da selbe verher wön

Yil verre üf gener beide wit, daz sie der wolf niht zücke.

Sit iderman gevellet sine wise wol, 40 da von ist vol,

spricht man, daz lant der tören.

ich schir dich ob den ören

mit mim gesanc, daz weiz ich wol, ich kan din eben yären.

nu hüete dich, daz ist min rät, daz dich min kunst iht schieze. 45 War umb nsem sich der rappe niht gesanges an,

Sit daz er kan

singen so meisterliche?

sin sanc ist freuden riebe,

er grackt einz hin, daz ander her, er lät im nieman glichen. 50 al vogel muost den pris im lau, wan sin gesanc ist süeze.

19 spiege. 20 byspil. 21 de sich. 26 Yil geschreiei.

28 schar* (s roth). 30 alz gar ertenbet. 82 gesehen. 33 ymäs. jeho. 36 gehn. 37 selber, iveho. 3d gar ferr.

261

81t rappen sanc ist also vln, da von wil manger meister stn. er tuot ez schin, gesanc si sin, 55 er kan noch minner danne ein swtn. er wuolt einz her, daz ander hin. muoz ich dem hie ze rehte st&n, daz möht mich wol yerdriezen.

XV.

Ein anderz von valscher minne.

Die gnoten minner die sint leider gar verlorn.

swie höchgeborn

ein man von adel ste

and onch swie wandeis Me 5 nnd künde er hübscher cluocheit mS dan sinr gesellen drte,

nnd hat er in der teschen niht, 86 ist gar niht sin wünne.

Hie vor truogen frouwen hovelich getiht.

nn ist ez niht

wan fluochen nnde schelten. 10 sol ich des nn engelten

daz mir der mnot nach minne 8tä,t und pfenning habe selten?

sie heizet mir niht liep din mir minn nmb die pfenning günne.

Wer hört ie clnoger minne clanc?

15 waer er ein banc an argen wanc,

wser lam od krnmp, kurz oder lanc nnd stüende onch valsch al sin gedanc, hat er Pfenninge, in minnent wip für allez adelkünne.

20 Jone man, ich ISr dich einen hübschen clnogen sin, swie tump ich bin: dn solt mich eben beeren, niht lllz dich sanc verstoeren,

XY. K 80^. 4 wandel. 6 Bin mynne. 17 wer lame kramp.

262

breit wirt dtn lop, dln wirdikeit, lÄz dich kein wtp niht teeren. 25 hab reine zarte frouwen liep, al schände muoz [von] dir wichen.

Fliuch boese wtp die valsches lebens sint vürwÄr.

ir rede ist clär,

sie vähent dich vil swinde.

fliuch verr von irm gesinde 30 ^ dann sie dich mit harter tat zao irem dienste binde.

und tuost du daz, ez wirt dir liep: daz wizze sicherliche.

Ach valsche minne und dln getät!

manc wtp untriuwe an ir hat,

ir sin der stät 35 üf valschen rät.

gib ir niht vil, ir triwe dich lät

sie suocht den pfenninc fruo und spät.

fliuch von ir schuole, ir lere ist valsch: so wirst du sselden riche.

Adam den Ersten menschen den betrouc ein wip: 40 Samsönes lip

wart durch ein wlp erblendet;

ktinc Dävtt wart geschendet;

von wlben wart künc Salomön an gotes rieh gepfendet;

Absalöns schoene half in niht, durch wlp wart er betoeret. 45 Swie listic Alexander was, im gschach alsus :

Virgilius

trouc wlp mit valschen Sitten.

Ohfernus versnitten

wart und ouch Aristotiles von einem wlbe geritten: 50 Troye diu stat und ouch daz laut durch wlbe wart zerstoeret

Eünc Constantln geschach alsam.

Parziväl von wlp gröz sorge nam.

Artus in schäm

von wlben kam. 55 der wilde Ismah^l wart zam :

daz macht der reine wlbes stam.

*

26 vorwar. 28 fahet dich gar sw. 36 trn. 39—57 = Hagen 3, 355*, 1; in K nochmals 95d, aber von mir nicht verglichen, 39 betrog. 43 gottz. 44 abslon sin schone. 47 trOg. 52 partzfal. 53 Athns. 56 reyne.

263 waz schftt ez danne ob mich ein wtp ooch hitzet onde frceret?

XVI. Ein anderz, drin exempel Ysopt.

Ein alte krft zuo iren lieben kinden sprach,

sie ersach

daz sie begunden fliegen:

'sivann ir sich sehent biegen 5 den man zer erden n^h dem stein, sd wil er inch betriegen :

so solt ir fliehen bt der ztt, weit ir den Itp behalten/

antwurt ir der selben jungen krilen ein

'fron muoter rein,

ob er in hat gezücket 10 und zuo im hkt gesmücket

und treit den stein zuo einem zil, daz er sich niht enbücket,

wie sol wir armen danne tuon? daz solt ir uns drivalten.'

Diu alte sprach mtn kint, du bist

vil wiser dann din muoter ist. 15 des hat din list

sd hoch genist

verr über mich, daz wizze Crist.'

daz blspel merk ze dirre frist:

die jungen vindent boeser fünde vil mer dann die alten.

20 Ein cluoger han üf stnes meisters miste saz.

ir wizzent daz:

ein fuhs der kam gestrichen,

Til heimeltch geslichen.

der han der flöch üf einen boum, er was im schiere entwichen. 25 der fuhs der sprach min lieber friunt, du darft min niht entsitzen.

Der lantfrid ist in allen landen üz geswom.

ez tuot mir zom

XVI. K 81b. 1 krew. 6 wolt. 7 jnnge. 12 dryfalten. 18 byspil. dyser. 19 fand yi\ mere. 20 meyster. 23 gar heymelich.

264

daz da mich flinhest swinde/

Ver ist dann jenz gesinde 80 daz dort her vert,' so sprach der han, mit vier so snellen winden?*

zehant begunde der fahs stn mül dnrch einen züne spitzen.

Hin zuo dem walde was im gäch.

der han der floac im hinden nach.

er zuo im sprach 35 'dn valscher lach,

du springest wtte spmnge hoch.

flinhest du den lantfriden och?'

also macman wol valschen friunt mit cluocheit überwitzen.

Der fuhs übr einen brunnen kam, er sach dar tn 40 stn selbes schtn,

und daz in da begunde

bedunken zuo der stunde,

er wände er sseh sins herzen trüt, er liez sich abe ze gründe

in einen eimer, der gienc abe, der ander ti gein berge, 45 Als ez mit listen het gemacht ein wiser man.

ein wolf der kam,

sprach 'Reinhart, trüt geselle,

sag, bistu in der helle?*

nein zwäre, ich bin im paradts : wol her der zuo mir welle 1 60 der sitze in daz gewlhte vaz, dem gibe ich hereberge.'

Der wolf inn andern eimer saz.

er swserer dann der fuhs da was.

der wolf wart naz.

Reinhart genas. 55 ein wtser man der merke daz :

würd im stn glück mit schtben laz,

vil Itht fund er ein tummen gouch ab dem erz wider werge.

83 flog. 88 880. 89 nber ein. 42 alzu der selben stunde.

45 mam. 49 wo her. wolle. 50 gewylte. 51 in. nach 57 steht: oder also also wirt noch mang stolczer helt betrogen (darüber zwüge) von eym twerge.

265

xvn.

Ein anders von dem abc, der obersten zile.

Rftt an , wer sint die zw^nzic üz eim lant gebom»

schcen üz erkom,

verre tz Kriechen lande?

ob ich sie rehte erkand«, 5 hän ich zw^n nnd zw^nzic gesehen mit goldtnem gewande.

ez wont ein swacher ander in and komt in dicke ze stiore.

Ir sint fünf bmoder und dar n&ch geswistergtt.

r&t an lit

verborgen diz gesiebte? 10 ich h&n doch ir gebrehte

gehoeret dicke ze* mitter naht von mangem armen knehte

nnd von der selben kinde hilf verkooft man n&ch and tiore.

Sie swtgen nimmer Äne frist,

ob in fünf bruoder niht gebrist. 15 ob du wls bist,

rät v^az ez ist.

ez hat vaste in leder genist

nnd füert mit künste solich list

daz sie den keiser twingen noch and sint niht angehiure.

20 Eünstiger man , du seist von dem gesiebte wert

üf diser erd,

so gar in allen rtchen,

swft man ez mac erstrtchen,

daz sie betwingen mangen man daz er in mnoz entwichen, 25 and daz ir faoz doch sicherlich den keiser müge twingen.

Wer sint die fünf gebruoder üzer Kriechen lant ?

hd.st ir gewant

gnldtn gesehen schöne?

sie schrien lüte döne. 30 ich rate dir sie sicherlich , waz gistu mir ze lone ?

daz ist daz abc, da mite ich dir den rät volbringen.

*

XYII. E 81d. 12 yerkeufFt. 14 ob ftinff bnider in. 20 künftiger. 25 mögen.

266

Die fünf gebnioder, ich dir sag, sint fünf vocäles , nieman ma^ ftn ir behag 86 naht onde tag hftn weder rno noch kein bejag, wan ie kein rede sich ir erwäg, er mnoz der fttnver einen hän swer sprechen wil ald singen.

Gehofter man, die zw^nzic ich dir nenne da: 40 daz ^rste ein ä,

b c d 6 genennet,

fgtk erkennet,

Imnopqrstv dft mite gerennet.

nim onch daz x, so sint ir zw^nzic, ob ir rehte zellet 45 Die zwdne ich iu bescheide dk gar offenbar:

fg^n z zwar,

swer die nu rehte schribet.

ein snnder swach beltbet,

ich mein daz hft, an manger stat, nieman ez von im trtbet 60 Die fünf gebmoder ich in sage, daz merkent, ob ir wellet:

A 6 t d sint sie genant,

ein ü ist in gar wol erkant,

ir golt gewant

so manger hant, 65 als6 man sie geschriben vant,

und an in sich nie rede erwant,

als sie den keiser twingen noch nnd arme knehte erveUet.

xvni.

Diz ist ein fürwurf, daz ist, ein reizunge üf gesanc.

Ist ieman hie der mit gesange schallen wil, daz ist mtn spil,

36 hant. 38 al singen. 39 Gehoster. 44 ob er rechte zelet.

48 on Bunder. 49 uiemant 57 zwingen. XVIII. K 82b (a) = K

90a (b), L 252. 1 de mU a.

267

mit dem sd wil ich siDgen.

ich triuwe ez vollenbringen 5 daz ich behalte hie den pris : dar nach sd wil ich ringen.

ir edel h^rschaft über al, mit urloub ich daz sprechen.

Den liaten wil ich singen hie dia mtne liet,

der gernden diet,

den jungen nnd den wisen ; 10 die sanc wol künnent prisen,

die merken üf tsl tinde maz, ob mir kund zuo gertsen

ein guotez liedel oder zwei, ob sich ein man wolt rechen.

Und ob nu singen wolte ein man

mit mir , so wil ich heben an, 15 ob er mir gan

daz ich nn kan,

den prts wolt ich im dar nach l&n

und wolte im wesen undertän,

ob er in hübscheit singen wil und knnst niht s^re t)rech^.

20 Wil iemen singen sprechen hoern, der sinne her.

ich bin sin wer

daz er sie beide beeret,

ist eht daz ez niht stoeret *

diu ungezogen hovediet diu sich mit luoder toeret. 25 ir wisen merker , nement war , ob ich die kunst iht spede.

Hat ieman iht ze reden nach der weite gir,

der winke mir,

ich wil vil stille swigen,

mtn kunst hie Id^en stgen, 30 sie touc niht iedermanne, etwer beeret lieber gigen.

nu merkent und vernement mich, ob ich iht frevel rede.

4 trw a, tru b. wol volbringen bL. 5 behalt alhie bL. 6 ir fehlt bL. edele b, edle L, spreche a. 7 Den alten wil ich L. 10 gesang L. brisen bL. 11 zal unde maz bL: gerechtikeit a. niocht wider risen bL.

13 wil bL. 16 fehlt L. 19 vnd' kanst L: vn knnst a, ^nkünst b.

20 Wil (Ujl b) singen sprechen ymant hörn bL. boren der synn ber a. 22 daz ir es alle h. bL. 23 ist daz es nit zerstöret ab. 25 nieister Lb. 26 ich b. 28 gar stille a. dg (so L) wil ich stille bL. 29 min fehlt a. hie fehlt L. 30 sie tayget ydermanne nit etwer bort a. ob sie nit tauget yderman der lieber boret bL.

268.

Ich h&n gesungen, hülfe ez iet, als mir ein wtsez herze riet, diu minen liet S5 der jungen diet, die ahtent solher künste niet, des hüsent sie in schänden riet, junc man, füer hin die lär mit dir üf hürge und ouch in stede.

June man, wiltu nu l^ren lop und prts bejagen, 40 14z singen sagen

die alten und die jungen

und hüet du diner zungen.

merk und Ternim wts unde wort, so wirt din lop besungen

den jungen und den alten vor, gewinnest prts und ^re. 46 Wil nu ein hindercleffer gein dir rüemen sich,

junc man, s6 sprich

'swlg schiere, du vil tummer.

du hast erliten kummer.

din braht der toubet junc und alt , als pflfer unde trummer.' 50 s6 krouwet er sich als ein bunt ibßn floehe btzent s^re.

Wan swä rüemsere und cleffer sint,

die sint vor gotes ougen blint.

einr ktteje kint

tuot als ein rint. 55 junc man, diu guoten btspel slint,

hüet dich vor arger schänden wipt:

s6 liebet dir von tage ze tage min künste rlche l^re.

Er g^ her für der zuo gesange habe gunst. hat er vernunst 60 üf d6n und üf getihte, so var er algerihte

nach kunst in einen silberberc , den knoten er mir slihte

*

32 Icht L. 34 mlne L. 37 die husent in der schänden riet bL.

38 hin fehlt L. in b: fehlt a, h, 39 bryss bL. 44 bris L.

45 hinderclaffer L. 48 fehlt L. kommer a. 49 brecht L. teubet a. 50 so kraut er sich recht alz bL. 51 Wenn nu römer L. 53 küe abL. 55 byspil ab. 56 argen L. 57 künste ab. 58 Der bL. gang L. 59 verndft b. 60 ton a. vnd ouch uf dichte L. 61 er für zu richte a. 62 in mynen bL.

269

den ich im hie verwerren ijfil, verstrict in cl&re stden.

Ez wont ein tier in erden kraft, daz h&t fünf bein, es rät waz ich mein,

dar obe zwöne genge,

die stänt in rehter lenge,

der ein ze tal, der zweite ze berc, daz dich mtn kunst iht senge.

ich wsen daz an daz selbe tier ein rät müest immer mtden. 70 Daz tier daz siht üz ougen drin,

des jehent im die sinne mtn.

der freaden schin

und "wernde ptn

die ligent für den ougen stn. 75 nu rät mit allen sinnen dtn

und ratest mir daz selbe tier, daz kunt von sinnes bltden.

Der witze ein kint, ist dir kunt waz man nenne ein gresel?

ich mein dich, esel,

geziert mit menschen ören. 80 also sol man den tören

daz gucken büezen, läz du gouch der rede mich gehören.

den knoten ich enstricken wil mit mtnes sinnes hechel.

Daz tier daz ist diu s^le in einem übe wert

die üz der erd 85 der schepfer hat gebrochen.

ich hän also gesprochen:

die fünf sinne daz sint sin bein, diu ez s6 vil der wochen

so lange da her hat getragen : die rede ich dir hie fechel.

Des tieres ougen sich daz sint 90 der drter glouben underbint.

ir kristenkint,

ir Juden blint,

63 yerworren hau bL. 64 erde L. 68 elDer zu tall ab. der

ander L. hut dich myn knnst dich scheDde bL. 69 in] mir a. eins

rat a. ich "wen daz on des selben tieres rat müst ymmer (rot ymmer L) m. bL. 71 daz j. abL. im a: na b, L. 73 werden L. 74 yor L. 75 nu merck bL. 76 nnd fehlt bL. rattest dn mir bL. 77 kint bistu was nennet man ein (dich L) gresel bL. nent ä. 79 genant mitbL. 81 gucken a, gucken b, gumppen L. 83 dem lybe a. 85 schopfer a. 87 daz sine beyn b, die sine bein L, 88 getrag a. 90 namen bL. ynderwint bL.

270

ir beiden tnmp, der witze ein nnt, also ist dir daz tier besint. 95 swig, narre, läz dtn claffen stn, spricb, kint, daz man dicb bediel.

. xrx.

Ein ander par, ze 6ren vater und mnoter.

£r vater unde muoter, werder jongelinc,

vür alle dinc.

fron f!re dicb bewacbet.

untugent wiit geswacbet 5 an dir, da wirst durcbliubtic vtn, daz din got selbe lacbet.

bab yater nnde mnoter liep, sd wirt dtn lop geprtset.

Dar zuo soltn got minnen und gerebtez leben

und trage oncb eben

dins yater willen scbdne: 10 s6 wirt dir bie ze löne

üf erden und in bimelrtcb ein immer wernde cröne.

junc man, nu volge mines rätes: tngent nnderwlset.

Ist in daz gaot gegangen abe,

sint sie geswacbet an der babe, 15 sd nibt ensnabe.

M erden drabe,

williclicb yater und mnoter labe:

s6 wirstn wol der ^ren knabe

und wirt dir oucb dar nmbe gegeben daz dicb got Swic spiset.

20 An kinden so wirt nmoter triuwe vil yerlorn. des yater zom des kindes art erwecket, wan erz mit worten scbrecket nmb stn nnznbt: daz kint den stnen wolves zan enblecket

85 gein sinem yater der ez dicke lieplicb bat getriutet,

*

95 Darr vod laß bL. XIX. E 87c. 2 vor. 5 selber. 6 vod.

11 en ^mmerwerende. 13 ym. 17 Tatter motter williclicb. 21 vaters. 25 dick lieplicheu.

271

Und gein stur mnoter diu ez swserllch h4t getragen

in langen tagen

mit manger swseren bürde:

den solt man üf einr httrde 30 verbrennen ie der also tuot, daz stn niht vasel würde,

amb sin nnznht die er stm vater und stner maoter biutet.

Der also tuot, der wizze daz

daz im got selbe ist gebaz.

der schänden maz, 35 der lILgen vaz,

an allen guoten dingen laz,

der ie bt den untren saz:

dem Wirt nmb sin unzuht gegeben scband, laster in betiutet.

Der vater unde muoter öret bie bl leben, 40 dem Wirt gegeben

von gote sicherlicbe

ein krdne in himelriche.

ich WSBU daz üf der erden hie im ^e niht entwiche,

swer vater unde muoter hat in wirden zallen ziten. 45 Du Werder jungelinc, gedenke an disiu wort.

ez ist ein bort

swer hie den vater öret,

die maoter niht besw^ret

mit keiner slahte sache hie: der wirt da von gehöret 50 und m^ret stner seelden teil an allez widerstriten.

Sit muoter triuwe ist s6 gelegen

daz sie kan nieman widerwegen,

swer sich wil Stegen

ze gutes Segen, 55 daz in berüere der s»lden regen,

sol vater und muoter schöne pflegen.

nim dise ISre in dinen sin, ez wirt diu lop vil wtten.

29 horde. 31 sine YDz&cht die er sjm vater vnd mäter. 38 selber. 88 gegeb. 41 Tor. 44 zygen. 51 tra. 56 und fehlt. 67 gar Witten.

272

XX.

Im würgendrüzzel Frouwenlobes.

Ich spriche ez nach den wtseu,^

man sol kein dinc niht prisen,

biz man besiht wie ez ein ende welle geben.

ez smilzet hin'golt Silber stahel Isen 5 ich hän etlichen hiure gelobt, ich schilte in Uht ze jär.

Ich solt mich selbe strafen,

ich läz yil dicke ensläfen

die sorge und wil dem afterriuwen widerstreben.

ich hän gesmit vil manigen lobes wäfen: 10 eime solt ichz laster slahen , dem stnont stn ger nie dar.

Ich solt ez lange hän betrahtet, so enmohte ich sider.

ein wort daz ein mal kumt her üz, daz enmac in niht komen wider.

man solt im mit gedenken vor beschrdten sin gevider

daz im ze snel iht würde der flnc, 16 wie daz der munt bewar.

vil rede ist selten äne lue,

swie snelle nu diu zunge yar.

Mir muoz hie missevallen

und hörte ich einen kallen so der in dem houbet siech und allenthalben ist.

bt argen hunden hoert man argez schallen.

maniger wsenet daz er st daz er doch niemer wirt.

Mich dunket maniger wtse,

wirt er in alter grlse, 85 er ladet üf sich selben arger schänden mist,

untugent meldet sich an im niht Itse.

swanne er für die frumen kumt, stn laster wirt geyiert.

Er hebt daz er niht mac getragen, daz muoz er yallen län.

*

XX, K 96«. 3 wolle. 4 smyczt. 5 etlich. ^ 6 «elber.

7 laße. 11 Is soll betraht 12 komt. dasen mag nit. 13 be-

sroten. 14 SDelle. 16 Ifig (: flüg). 17 die zunge nn. 20 baubt.

25 selber. 27 fromen komet. 29 bere sin der bern. 30 togenlosra.

273

maniger wsenet herre sin der herren adel nie gewau; so des sint sie nu ze hoye wert die tilgende lösen man. des stät diu weit gar sonder wän und ist an dren fri. wer zeigt mir einen Staaten man? unsteeter zeige ich im drt«

85 Seltssene ist widermsere,

nnknnde ist friantschaft l»re.

mich rihtet maniger der im selbe ist nnbekant.

ein wiser selten tobt n&ch solcher swsere.

ein müs sich schiere verborgen hat swann sin die gmobe Tert. 40 Man väht den visch vil seiden,

stn balc dem müeze ez gelden.

hie bt rät ich, gevater, nein ....

ir halt den hnnt nnd länt den kntLtel melden:

so mügt ir iuch befriden wol, swä er sich gein iuch wert 45 Der knütel git des er niht h&t, der slifstein tuet alsam.

nimt der spiegel ane sich von dem daz bilde nie bekam.

git ouch maniger wisen r&t und ist im selben gram.

yU woI nu daz bedenken kan eins wtsen mannes mnnt. 5odia louge ist trüebe und schcenet doch: wie semfte griffe ist ir kontl

XXI.

Ein anderz in disem döne.

0 daz man daz rehte krenket und stn gesiebte! nu h4t gewalt dem rehte sinen stuol genomen.

80 logenlosen. 33 zeiget. 34 drye. 89 wanne sie in. 40 gar selten. 41 dei muß es gelten. 42 keine Lficke bezeichnet. 43 lassent den knotel Hielten. 45 knotel. 46 an siqh. 47 selber. 50 schonet. 51 wie seiufte ir griff ist kunt . XXI. K 97b. 8 rechte.

Meisterlieder. 18

274

got gap gewalt dem rehte zeinem knehte: 5 na gSt gewalt dem rehte yfir dnrch swachen Qbennaot. Got kan stn aUes walten almehtic und drivalten.

got hat den vlnt wol kae sterben flberkomen: got wolt dem rehte stn art nibt spalten. 10 dar nmbe gap er vür gewalt stn leben nnd stn bluot. Stt man daz reht gesetzet hat, gewalt soi ror im stda in frecher huot reht als ein kneht, der sinem herm ist uidertän. ^ kumt danne nnreht mit knimmer t&t, gewalt sol ez ersl&n. wil nu nnreht nach stner art 18 yil g^n M herten wegen, gewalt diu sol ez machen weich mit der genäden regen.

Drin reht din hdrte ich kriegen.

nätüre sprach an triegen 20 'mtn reht von eime stdt ze dem andern kae zil,

An nnderscheit laet sich min rdit niht bi^en,

wan ez noch unverscfaranzet st&t nach gotes wnnsches gir.'

D6 sprach sich geistlich orden

mtn reht ist sterker worden 25 und hoehet sich yon tage ze ta^e mtn foestez spil.'

diu weit diu sprach 'so kan ich sunder horden,

ich hoehe und nider swen ich wil, ich roube und slahe ah dir.

Nfttüre sprach 'fron Werelt schoene , ich beer *wol waz ir sagt

ich wil ez immer clagen gote daz ir mtn reht alhie verjagt 80 mtn reht st^t an der fürsten hant, der herzen sint verzagt

die Juden beiden zaraetn, ir keiner bricht stn reht

an daz den touf enpfangen h&t: des herret sich der kneht.

35 Daz reht ist s6 gehiure,

«

4 rechten. 5 redrten. 9 rechten da. 10 dar ymb gab er sich Vor gewalt. 12 sjm herreo. 18 mit kümer. 15 herte weg. 17 rege. 19 one. 20 stet ^on eim tu dem. 28 Natuer. weite B<dioii.

275

ez hitzet in stm fiure:

des hoere ich ie dem rehte stnes lobes jehen.

daz reht daz pflig^t hübscher äventiure

nnd wil OHch bt dem besten sta, swie arm er ist ein man. 40 Wil er an ^ren riehen,

nieman kan im geliehen,

sin lop ist lüter rehte alsam der sannen brehen.

dem selben manne muoz diu schände entwichen.

sie mac.bi im beUben niht, kan er daz reht verst&n. 45 Ir alten and ir jnngen gar, na sint dem rehte bt

mit einer zongen eben sieht: so sint ir missewende £rt

ir edeln herren, ahtent daz man über iuch iht schrt.

na länt dem armen reht geschehen, daz ist der sSle gewin. 50 got in dem hoechsten tröne spricht *swer reht hab, der zieh hin.*

xxn.

Ein anderz, äventiare.

Ein ritter seit von ritterschaft, so seit der kneht von knehtes reht, ein smit von ftlen zangen; so sagt von grüenen sangen 5 der büweman, ein stolzer munt der redet von liebten wangen. von schätze ans seit ein gitic lef, ein helt der redet von sUiten. Ein valscher redet von nachrseter listikeit, ein jeger cleit im st daz wilt niht worden. 10 von siner kappen orden seit ans der münch, der marner zeit den westen and den norden, kanst seit von knnst: ti Tdrenberc seit man von Karrenllten.

Swaz iderman ze banden hat,

«

37 daz. rechteo. 42 alzsam. 45 rechtoo. 48 gesehen. XXII. K 102b. 5 der fehlt. 6 lefl. der fehlt. 7 nachreder Instikeitr

11 de Westen.

18*

276

dar nach slns wesens orden stät, 16 üf höhe tat

des wtsen rät < Itht Zunge meldet manic pfat, cluoger man vil heimlich gät. lihtzongic munt, hirztner zagel, diu zwei Iftnt tören riten.

so Eünc äne lant, ein amptman dem niht ist bevoln,

smit äne koln, »

ein sntder äne schsere,

ein löufer äne maere,

ein mttnch in ritterlicher wät, ein konfman an gewaere, 25 der lop ist krankes Schatzes wert und wibes minne an stete.

Pfaff äne pfrüende, sunder buoch und äne kunst

und an vernunst,

gttkeit an altem manne,

ich gliche ez wol dem swanne 80 ein arm man der gesanges pfligt, wS w^ wie lobe ich danne

den friunt der keine triuwe hat und huoben äne ssete?

Waz hilfet wol geheizen mich,

ob man mirz leistet trügenlich? . waz danne ob ich 85 tuon dem gelich?

swer guot wil hän, der üebe sich.

Yon wünschen wirt man selten rieh.

ich bin ein kneht von kranker habe und sing von ungersete.

Der meister sprüche beeret und ir rehte kunst. 40 uns git yernunst

üz wol gebruoften Sachen.

diu weit beginnet swachen

als die proph^ten hänt geschriben und Paulus kunt gemachen:

daz g^t nu für und wirt bekant den alten und den jungen. 45 Oerehter dinge siht man niht, diu triuwe ist tdt.

daz got gebot,

*

17 lieh Zug die meldet. 19 hirs ynit. lang toren. 24 gewer^e

(80 1). 26 pfrund gar sonder. 28 ao fehlt. 29 sväne. 36 woll. 89 Höret der meister eprfich ynd yre. 45 diDg. nit me die tru.

277

daz siht man selten halten.

der sich na mac verwalten,

der wil des andern voget sin, wil in yon dren schalten. 50 sns hat nnreht des rehtes craft gewalticltch verdmngen.

ünmäze ist mäze worden gran,

antriwe der triwe niht guotes gan.

d^ dren yan

ist worden lan. 55 mein unde mort yert üf der ban.

sd hüet dich, werder wtser man,

wan nn niht m^ üf erden ist wan boeser valscher znngen.

xxm.

Ein ander par, yon gelücke.

Waz mäht da stn, gelücke? sage an, hast da list?

Ich binz ein frist,

gemezzen mit der stände.

swem nn üz mlnem mnnde 5 erschinet golt , wil er da vil ersaochen nach depi fände,

nn hin, na hin, daz sas, daz sd, doch wenke ich nach dem lonfe.

Dann üf, dann abe, dann obe, dann ander ziit mtn rät.

kein stsete stät

in mir, sin art sich yestet. 10 swem m^n sänne erglestet,

der habe gewis nach traegem laft: swen aber anstsete mestet,

mich irre mir mit staetem namen, den namen ich niht verkonfe.

Und het ich zao der staete pfliht,

s6 hieze ich oach gelücke niht. 15 swä na da iht

goaggel geschiht, , er spürt swer in mtn bühsen siht,

als ans der wtsen znnge vergibt:

49 meistei, darüber voget. 50 rechten. 52 vntra der tra. 57 wan it nlt xxm. K 104d. 6 wanifck. 10 wafie myn. 11 tnstet

12 nam den nam.

278 hflet daz dtn mnnt iht trunken gi vor des gelüdcea stonfe.'

20 Gelücke ist underscheiden, merk, da wiser maot.

daz ein ist gaot,

ez wonet bl den guoten

und bt den wolgemnoten.

daz kumt von gote, der zirkelt ez mit stner tempelraoten, 25 daz sus , daz so , ez kan der ztt ir zirkelmäze r&men.

Ouch wizzent, daz gelücke ist boese, swie im st.

im wonet bl

von zweier bände Unten,

die ez mit faoge triuten: so swer haz gein gotes bnlde treit, daz maoz er onch betiuten;

swer freveltcher sttnde pfügt, da lit der erbesämen.

Ist ez enzwei, gelück da mit,

daz ist der helle erbesit,

ir arge lit, S5 ir hoechste schrit

w6 dir, valsche urteilsmit!

dich treit gelücke und euch stn trit

in immer wernden jämerval. die gnoten sprecheti ftmen!

Die wile ein man in des gelttckes spiegel sehe, 40 ich rate, er spehe

wie sich dar inne stelle

stnr gesiht geselle.

swaz ie dem spiegel übel stuont, daz bezzer, ob er welle.

swaz vor, niht wol gestanden ist, daz wirt hin nach vi! kranker. 45 Ob im gelücke enpfrömdet wart , wssr er Amoch,

man gaebe ein roch

ze wehsei amb den venden.

ez kan gesehende blenden

nnQ. windet sich reht als ein berc da ander stnen henden, 50 and swindet als ein goaggelblic: ja wart nie niht s6 lenker.

Swie wilde ez st, sin faoge ie ranc

daz man im diene and sage danc

Id ich. taaf0. 24 rfite. 26 wyssen, 38 wemder. 42 sinar. 44 nit wol. 45 eopfiömder. wo ei amoch.

279

^ alleii wanc «

so wlt 86 la&c, 65 so hoch 86 tief: swer des wirt kraue, daz nimt im saßlde und 6ren banc. nie bilden käst s6 swsere wart ezn wttrde im tiberswenker.

XXIV.

Ein anderz, von kunst.

Eonst ist ein edel erbe gnot and diu vemunft

mit ir znokunft:

diu hazzet karge sinne.

diu milte ist in ir minne. 5ie m6 man üz der cläwen gtt, ie m^r es ist dar inne.

ie m6 man schepfet üz ir bach, ie m6 sich dar in breitet.

Die tamben jehent sanges list daz st niht kunst.

man seit, von gunst

st ez ein * behende. 10 aller ktinste wende

mac btwen in gesange beide ir zil und ouch ir ende,

ir tzganc und ir anbegin und swie ir zirkel leitet.

Sit rede wort gesanges munt

uns meldet aller künste grünt, 16 ir frage unkunt,

ir slöz ir bunt,

gesanges meister sint gesunt

niht wan mit drter künste funt.

ir Singermeister, aller best die drt mit künsten reitet.

so Der hoyegetiht, der minne zöugen hat den d6n durch sunder 16n. den tenzen und den reien

s6 sol man doene heien.

57 er würd. XXIV. K 105b. 5 clogen. 6 ie m% Yor man fehlt, schöpfet ▼ß 7Tm. 10 ttUDsten. 11 gestog bayd*. imd ouch fehlt« 13 Syt

diz red wott. 14 koBfte: ' 20 zögen hat mdt den ton. . 21 4ileh.

23 töne.

280

di^ ztt kan ans de^r meister sin wol zweier dcene schreien. 25 sns wizzet, aller künste krafb diu muoz gein leichen kranken:

Ldr rüegen schelten twingen hl mit künste spei.

hübsch unde snel

8ol man die hovedcene

dnrch meistersinne schoene 90 mit ongen reden dnrch spaehen list und onch durch liebe loene.

der hof wil ie stn doene hin, des solt kein singer wanken.

Der minne zOugen kne pfliht

in herzen liebe ir liep geschiht.

tenz reien sliht, 86 als man nn gibt,

die doene snnder dön getiht

zw6n doene sint onch niht enwiht,

zwir ahte doen sol hän ein leich mit höher fttnde gedanken.

SwÄ tiutscher sanc durch spaehe in rlme wart geleit, 40 tief fünde er sneit,

och von Veldegg der wlse :

an stnes sinnes rtse

kös man daz vil nutzes lac an des gesanges sptse.

swie alt diu weit wol wsere ein hof, sus macht man hovedoene: 46 Zwei abgesetz man haben sol, ein steig also,

daz .niht ze

climm tz ir anbeginne.

man sol ouch da mit sinne

daz slöz in stnem alten dön glich eben lüt ez minne. 50 lät niht ze tief die velle komen und niht ze hoch die troene.

Sint dann diu zwei gesetz also

als in deme altissimö,

so sl man frö

der velle d6, 66 daz niht ze nider slahe der 16,

die alfemi beltbe also:

also daz slöz mit eben lüt des anbeginnes schoene.

*

34 zweye. 26 Ler lag^n. 27 liofedonne. 30 red. Tode nach lieben 16ne. 32 seugeii. 37 zwey tode. tin vieht. 88 gedanckei

89 rymen. 42 als einer. 44 wer wol. 48 eine. 50 kom.

281

XXV.

Ein anderz, von der trnnkenheit.

Got gap sant ürbän drier bände sache für

daz er bekfir

in allen stnen sinnen,

welches er wolt beginnen, 6 er würde trunkn, er stifte mort, er swechte ein frowen zer minnen.

got sprach *ich wil stn niht enbem, du maost ir einez dulden'.

Er sprach 'so wil ich trunken werden von dem wtn.*

nam er in:

al zuo den selben stunden 10 sin sinne im gar zerswunden :

er wart trunken, er stifte mort, ein frowen er swechen gunde.

sant Urbän sprach 'ich bin stn wer, der wtn hat niht mtn hnlde,

Diu trunkenheit, der Sünden schrln,

der mlnen säe ein vellerin: 15 6 was ich vin.

nn muoz ich stn

in leide , in grdzen jämers ptn

imm^r biz an daz ende mtn,

michn welle got her wider k^rn, vergeben mir mtn schulde.

so Got gap mir selbe drter bände wale für

daz ich bekür

tmder den drten eine.

d6 dühte mich diu kleine:

die trunkenheit ich ringe wac, diu wart mir zeinem steine, 25 swser als ein blt, der wunne frt: des st4n ich hie in riuwe.

Ich wart so trunken daz ich al mtn sinne verlos,

in mir erkös

al in dem herzen mine,.

daz ich wol immer wtne 80 wil wesen gram die wlle ich hän von gote daz leben mtne.

XXV. K 105^. 1 Sachen. 5 ward trunckeu. fraw. 9 zu der. 11 stiftet, fraw oi swaohea. 12 holde. 19 mieh möll dan got h. w.

ker. myn soade. 20 selber. 24 wag wart nur an eynem.

282

valsch ist sin tftt, des tinvels rd.t: des ist min j&mer ninwe. Swer trankenheit ze friunde gewint, den selben man an 6re yint. er Wirt ein rint, SS der witze ein kint: daz merken sw4 die wtsen sint. schand wigt er ringer dann ein wint. Yon w^en schulden spriche ich daz, valsch ist des wines triawe.

. Win hä,t mich überladen daz ich yallen mnoz« 40 mim tuo dann buoz

stn got mit stnen listen, . ^

ich muoz ins tinvels kisten

beselwet werden als ein swln, michn welle danne fristen

von himelrlch ein reine meit, von der wil ich nu sprechen. 45 Ich was ein man der gar an alle Sünde was.

swie frt ich saz,

nu trage ich in dem herzen

vil jsemerlichen smerzen,

Itdennes vil an endes zil, des müezen trehen scherzen. 50 diu ougen mtn diu Itden ptn, daz macht des wtnes frechen.

Ich muoz in jämer werden alt,

in Sünden wart ich nie so halt.

het ich gewalt

so manicvalt, 55 gelept ich hagel und rtfen kalt,

ich macht den wtn gar ungestalt:

swie ich ez überwinde, doch wil ich mich an im rechen'.

XXVI.

Der weit strafe.

In diser weit ez laider kummerleichen stät. gross wunder gät

«

40 mir. 41 mir sin got mit 8i&. 48 besoliiet. mich, volle.

49 lydens. 55 hagel ryffeii kat. 56 mecht. XXVI. K 106«.

283

in gaisU weltlich gerichte.

vil wnnders da geschichte. 5 der reichen rede nimt man war, der armen hoert man nicbte,

Ton dem doch alle h^rschaft gdt: daz mfie doch wen es welle.

Wa ain armer gein aim reichen ze tische Sttz

und mit im aez,

in deucht der arm nicht raine. 10 sein h^rschaft wser vil claine

and wser der armen baalent nicht: jnncherr, trag mit dir hame,

leg hin dein h^rschaft auf den tisch, bis dar an mein geselle.

Der reich der wil sein nicht verst&n

daz im der arm h&t wol get&n. 15 gar sunder wftn,

er mocht nicht hän,

sein höchvart müest er varen län

und selber an die arbait g&n,

reutn hacken als ain ander man, sein bluot im leibe erweÜe.

/ 20 Die münch die pfaffen nunnen habent semleiche weis:

sie ezzen speis

die bauleut h4n gewunnen

in kelte und an der sunnen,

in huDger durst, in bitterm swaiz, der yonin ist gerannen: S5 den nemens unvergolten ein, sie loben bauleut selten.

Etleicher gM ze weine und fttllt sich weines yoI;

wann er dann sol

ze köre ain yesper singen,

die stimm wil im nicht dingen, so er list ein tüttel vür ein t, der wein wirt mit im ringen.

man sol nicht armer bauleut swaiz mit trunkenhait vergelten.

Sie nützen harte gewunnen guot,

daz niezent sie in hohem muot.

daz wazzer bluot 85 verr^ren tuot

der bauman in der hitze gluot

münch pfaffe und nunn hab dich in huot:

6 wolle. 9 tacht. gac cleioe« 17 hofiart. 19 r&t. heifaU«.

24 torst. 30 vor. 31 trnckenbeit. 33 hohe.

284

i

nemt ir ez imvergolten ein, ir müest die helle ab zelten.

Ain herre ain pfaff die haizen baide Wol ain hirt^ 40 wan in d4 wirt

des bamnans aller fruchte

nnd auch des vihes tüchte,

die henn der han, gens rindet ros schäf swein itnd alle genüchte,

die geit der bauman in ze 16n daz man in sol behüeten. 45 Den selben lön nimt manger unvergolten ein«

der pfaff solt sein

dd, haime ob seinen bnochen,

der herr solt weit anz snochen

dem armen wenden seinen schaden, der pfaffe ensolte raochen, 60 war al der weite frende kaem, al durch die gotes gftete.

Die hirten släfen alle bald,

des baumans kom ist wilde waid.

der pfaffe trait

scheuzliches clait. 65 sie geben kranken nnderschait.

got hat mit seiner miltikait

an herren pfaffen vil yerlom: daz rieht der helle glttete.

Priester, gedenk daz dich got selbe erwelet hat,

trag siechte w&t 00 als Eristus hie auf erde.

sant Pöter bähest werde

dur got truog er ain siechte wät in ainvalt kn gev^rde:

er het gewalt des Sünders hie in^himel und erde besunder.

Priester, du st^st noch an des wären gotes etat, 65 der für uns trat

in leiden unverdrozzen :

er h&t sein bluot vergozzen.

gewalt auf erd, daz himelreich

den selben got du noch gebirst: daz schaffet gotes wunder. 70 Sein wunder nieman sehen mag,

46 de pfaff. 49 scfaacL solt sich rnchen. 60 wo a. d. w. fread

hin kern, gtti^ 54 schuAlichas. 58 got fohlt. 63 und fehlt.

68 keine Lücke bezeichnet.

285

er Mt die nacht Ottd geit den tag. er ist kain zag Yon dem ich sag. er kan den rechten schirmeslag. 75 gein im hilft ouch nicht widerclag. ez wart kain man s6 küener nie em mfiest im ligen ander.

Ich lobe alnn man der alle streit wol mag best&n.

ich lobe in schön

vor aller ritterschefte. 80 er vicht mit ganzer krefte,

er darf niht spiez helmbarten gl^n und füert nicht swertes hefte.

er sieht vil wnnden ftne zal die nieman mac verhallen.

Kain arzet wart auf diser erde nie 86 weis,

sd alt s6 greis, 85 der die konst mochte vinden

daz er den konde verbinden,

den selben streich, den er dA sieht, kan nieman überwinden.

auch wart kain man so küener nie em.v&he in an aim saile.

Er g^t mit blözer türen ein. 90 kain rdter mnnt wart nie so vein.

gewalt ist sein,

des herren mein:

den grözen kan er machen ciain.

fOrst gräven sint die helfer dein. 95 den streit maost da allain best&n , da kanst sein nicht getailen.

xxvn.

Ein fürwarf in disem döne.

Got grüez die höchgelopten meistersenger zart

in sttezer art :

hie wil ich mit in kosen.

wer blüemet mir die rösen

76 er mfist 77 ein. 79 alle. 85 die die. 88 kün'e. er

fah in an ein. 95 dn käst. XXVII. K 107d. 1 meinster.

286

6 bt deme wege des snmers ztt? daz sagen uns die gldsen.

ir soUent eben nemen war waz ich in hie beftcfaeiden.*

Der mit mir singen wil in diser künste kränz,

gemezzen ganz,

an allen brach vers^ret, 10 s6 Wirt Bin lop gemßret

durch stne cluoge meisterschaft, von im da wirt gerßret

daz manic herze erfrenwen mac: got welle in selbe geleiden.

Ir meistersenger meisterlich,

got läze inch werden gnaden rieh: 15 des bite ouch ich.

vemement mich

and httet inch vor der schänden brich.

also ich kan bescheiden dich:

swer singet zal and mkze ganz, ich ziehe in tf die beiden,

so Da man die rehten meisterknnst bewieren sol,

kan er daz wol

yemüafticlich bedenken,

sin zung dar näch'gelenken

mit rehter wtser meisterschaft: wil er den mantel henken 85 da na der wint stn ganc her nimt, so ist stn konst verlu^eaet

Idoch wil er ein rehter meistersenger stn,

der ktLnste schrtn

den sol er üf ensliezen.

er läz sich niht verdriezen, 80 ob man im hertltch sprichet zno , er läz doch von im schiezen

gesanc und wtse meisterschaft, so wirt sin lop bekroenet

Mit manger liebten rösen blaot

dia mangem herzen frende taot.

gesanc ist gaot, 85 halt in in huot,

darch manic mmsters herze waot,

und brinnet als ein hitzic gluot.

swer in in twange gehalten kan, sin lop ist wol durcbscboBnet.

Na solt ir senger doch ein frisch gemüete hän,

5 bi d«m. 12 woU Ui 8eU>s. 28 eotBlieBson. 37 glaot fehlt.

287

40 niht abe läa

durch aller froawen gftete.

sie geben frl gemüete:

cku*ch tngent und durch ir wtpltdi zaht halt'iuch vor in in hüete.

sie schenken iuch daz crenzelltn, ez ist so wol geblttemet. 45 ob ieman daz gevalle hie in stnem muot,

der habe in huot

gesanc beid wort und wlse.

er yert in hohem prtse,

wan er üf treit daz krenzellin in eiin geblüemten rtse. so s6 man die gab vor im hie treit, 66 wirt stn lop g^flemet.

Ich singe von dem sumer lanc

mit ganzer frenden anevanc.

helt er den ganc,

der künste schranc, &5 im wirt der wtsai meister danc

und aller vogelin gesanc,

hat er vor in gesungen wol , als man von im verttk^aet.

xxvm.

Ein anderz, drin.

Waer ich gewaltic künc übr allez roemisch laut,

dient in mtn hant

Francrtch mit Düringe landen,

ze Ungern neben Spangen, 5 ooeh Betern Swäben EMz Wien und Weeteorlch Präsvaaden,

ze Switz die siben bürge guot und ouch di Stirer marke,

In Flandern und ifi Dneellant in Armandin,

wserz allez min

in Merhern und in Biuzen, 10 in Bol4n neben Prinzen,

43 das zweite dttrch fehk* vor in hüte. 49 geblümpte. öOiWnrt. 52 gantien« 66 ward. 67 yeniymet, XZVUI. K 110b» 1 aber als lomaehe. S mit feblt. turinger. 4 spanden. . 6 peyern. pia£aiiden. 6 marck. 7 eDgelant. 10 bolant.

288

Constanttnopel und Florenz da ez daz mer besliuzet, Alexander Cecilien, daz i^che lant Lamparten; Ze Gallil^ und Babildn, ze Tenemarke und ze Mer&n, 15 wssr Portig4n mir änderten, Armenge und drt Endiän, diu l^ncrich wolt ich gerne Iftn und geben , daz nieman stne rin biz an sin ende sparte.

so Daz alle disiu werelt möht mtn eigen stn,

w»r garwe min,

trüeg ich die roemsche kr6ne,

wser schoene als Absolöne

und sunge als wol als örant sanc in also süezem ddne, 85 Wser ich als starc als Samsön was, als Salomöne wlse;

Wser mir her Aristoüles kunst alle kunt»

rüert ich den grünt

der Schrift üz astromte,

wser ich üz massenle 80 von höher art als Filius mit stner zouberte,

wser ich als edel als Adam was dort in dem paradise;

Wsern mir diu wunder alle bekant

diu Alexander ie bevant,

trüeg ich gewant ,

85 der 6ren baut,

stüend al diu weit in miner hant

und lept ich tüsent j^e lanc,

doch trüret ich 86 ich gedffiht deich wsare der würme sptse.

Wser ich von höher art der aller schoenste man 40 der ie gewan daz leben underr sunne,

11 beslüsseii« 14 dennemnark. meroxi. 19 sinru» 20 dyse

weite. 21 garwen. 24 tone. 26 Balom«. 31 das erste ala fehH.

88 Infant. 37 toset. 38. daz ich der warm wer spys«. 40 de ie. 41 sunDen.

?89

wfier ich der weit ein wunne,

liep schoene und ouch s6 wonnesam daz mir nieman verbnnne,

ich wsere ouch liep, man sseh mich gern für alle öagelweiden; 45 Waer ich gewaltic kttnc fibr alle irdische rtch,

daz min geltch

wser komen nie üf erden

noch iemer möhte werden

s6 grdz gewalt an keinem man n&ch aller mtner gerde 50 und dienten mir gewalteclich die jaden cristen heiden;

Wsern mir diu dement undertän,

hiez ich die töten liute üf stän,

künd äne wän

als Sahnlön 55 die Sternen zeln ans himels trön,

wiez al der weite solte' ergän,

dannoch so wfer min freude hin, swann ich da von solt scheiden.

XXIX.

In disem döne, Frouwenlobes klageliet.

Ach daz dirr dön sins meisters gar verweiset ist! wie mange list er dar inn hat gezimmert! der t6t in nu timmert : 5 ich wolte daz sin kunst sin leben vor gote waere geimmert. Maria muoter reine meit, manc höhez lop dir leister. Er bat ouch dinem kinde lobes vil geworht gar ftne vorht, sin herze mit vernunste 10 und ouch mit richer kunste

gruop also wunderwaehe wort daz ich im wol mit gunste

43 niemant. 45 ubei all iidisch. 48 noeh keiner mochte. 49 mjnr begerden. 50 dientent. 51 elment. 54 sabolon. 57 Areud da

bin van idi. XXIX. K 113b; die zweite stropbe bei Hagen 3, 125^ 61. Ettm&Uer s. 88; in K nochmals 87» (b). 1 yerwyaet. 4 der tot der

in. 6 leystet.

MelsterUeder. 19

290

wüDsch hin ze gote daz er von im jage die boesen geister, Und gebe im 6wic freude dort, er het hie rtcher künste hört, erst nu verschort diu znng sin bort gruop also edel spsehe wort daz den grünt nimmer sin dnrchbort. mich riuwet Heinrich Frouwenlop, ein üzerwelter meister.

20 War sint die b^bste komen ? ist ir gewalt

gar manicvalt?

sint die keiser alle

die da mit richem schalle

der weide wir de huoben tf ? slt ich daz nu bekalle, 26 sint bischove und cardinäi? wd, sint die starken recken?

sint die künge fürsten alle hin bekomen?

sint die fromen

der weit an prtse schuofen?

muoz ich und tar ich ruofen, 80 sie truoc ir leben , stunt unde zit al üf des tödes stuofen.

hie itt der rise und daz getwerc, die kan nieman erwecken.

Sit daz ez allez also gät,

swaz al die weit ze schaffen hat,

niht m^r bestät 85 wan tugent tat,

sd ahtent, meister, daz ir lät

die weit, sie ist in swacher wät:

wol im der sich vor irem list kan hie also bedecken!

« 12 geyste. 13 gib. 16 die zu zung. 19 meyoster. 20 Wo a.

bebst bekomen a. vnd auch ir g. b. 20—38 nochmals 87b: die stollen

vertauscht (b). 24 wird herhüben ie sit daz ich daz b. b. 25 wo sint

die bischoff c. a. wo biscoff vnd die k. b. sie lant vns all gestecken b.

25 und 31 in b nicht Tertauscht. 26 Ach got wo sint nu hin die hohen

fürsten komen b. 27 Die grossen tt, b. 28 wirde b. 29 ich müss a.

waz sol ich nu me r. b. 30 s. t. ein wyp ein zyt ein $tant a. tss a.

tuifen a, düffen b. 31 so lyt der r. mit dem g. sie kan b. niemant ab.

82 Sit es allez ^ndergat b. 83 daz nu d. w. zu loben h. b. 84 Tod

nit gestat b. 35 an t. b. 36 herren b. die schaffet daz ir m. lat a.

38 wem al die weit hie gutes gan wol in die sich so decken a.

291

Eeissere und künc, der leben gar verendet wirt: 40 daz leben birt

in gröze rtcheit allen,

d daz des tddes gallen

vergiftic bitter sie bestät, ir frenden richez schallen

verwandelt sich in clagende ndt, s6 in diu ztt gevellet, 45 Daz sie begrifet ach und w6 mit voller habe

und sich dem grabe

da geben muoz vür eigen.

ir adel sie da neigen. "

swaz sie vor wären werdents wider, swer mir daz kfinde gezeigen. 50 gewalt mäht craft sie einic lät , sd sie diu zlt ersnellet.

Yen mtner hant nu wizzet daz:

swer hat von alter Schatzes maz,

gewalt besaz,

der edelt baz 55 bt lebender zit wan der ie was

in armuot, von gebürte laz.

von Adam sin wir alle bekomen , swie man sich edel stellet.

XXX.

In der froschwtse Frouwenlobes.

Ein ei gelich ist sinewel, hat obe ein schal, dar under vel, daz wiz hat einen totern gel, dar inn da lit ein tropfe. 5 Swer mich daz reht bescheiden kan, des walt ein küuste richcr man der alle wunder brüeven kan mit sinem gräwen schöpfe. Er ist kein kint

45 fryffet, 4d iru. 49 wuru werdent sie werdent sie wydec

XXX. K 116a = L 278. 2 eio fei L. 8 tottern E, totter L. 6 kuusten KL. 8 schopff R.

19*

292

10 der mirz enbint,

ich zel ez zuo den wtsen.

ez ist kein wint

der mir ez yint,

stn konfit wil ich ie prtsen. 15 gemdlet st^t des eies want,

entworfen mit geirrter hant,

dar an her Daniele vant

vil Wunders von dem grisen.

Nu merke, nnkünste rtcher man, so wie ez st nmb daz ei getan,

als ich dirz wol bescheiden kan

nnd als ich dir geseite.

Daz ei ist gotes himelrich,

daz vel der hitz niht nngelich, S6 daz wiz dem Inft, na merkent mich,

der toter erde breite.

Der tropfe ist daz,

merk &ne haz,

in Ldciferes gründe, 90 der in besaz

nnd Adam az:

wie wol ich im des gunde!

got herre ist der alte grts,

die Schrift ich für die steme brts, S5 da von her Daniel der wts

wol reden wtslich künde.

Priester, du hdchgeloptez vaz, der hoechste sez den got besaz, du soltest dich bedenken baz,

40 got wont bt dir sd tougen,

14 ie] y R , in L. vor 15 der ander stoll alz vor K , der drit stell

als der erst L. 18 de K, den L. 19 Nun L. ynkunst* richer K,

vnküscher L. 20 wie es vms (vmbs L) eye sy getan KL. 22 vnd ich dir han geseyte KL. 27 daz fehlt L. 82 daz KL. 34 vor K.

38 den höchsten sess KL.

293

Wan dir bevalch Marie ir kint da von die heilgen heilic sint. da treist daz lieht, bist etwan blint mit wol gesehenden ongen.

46 Sich in die zit wer vor dir 11t and danke im stner 6ren. läz haz and nit, got dir yerglt,

50 got wil sich zao ans kßren and trage ans rehte bilde yor: got sliozt dir df die himeltor and wist ans üf die rehte spor and wil ans freade mßren.

XXXI.

Ein anderz, ein fürwarf.

Frö siht man künsteldsen,

8 wo man die knnst niht mizzet.

icli \6 niht, ich maoz melden

wd angehofte liate 5 mat sprechen and die kunst.

Sat sint ir rtme vaste.

gar merkent ez die wtsen,

dar bietent sie ir ören.

man beert sie stille swtgen, 10 ir . kanst diu ist verdaht.

Trabt, sin, läz rime gelden,

die kanst ich danne prtsen.

mir liebet niht ir kosen.

den mnot den l^e er sigen,

43 etwen L. 44 getenden K, geBeben L. 46 tat K. 54 frSide L. XXXL 4 vngehafffce. 6 rimen« 9 man. 11 rimeo. 14 den m^t

laße er.

294

15 nücb sinne er fQrbaz taste:

so sweiget er die tören.

sich, dicke in gar vergizzet

df übten reht vernunst.

swer weiz waz kunst mac diäten, 20 der lobt sie fftr den brabt.

Swer kunst nibt eben merket, " der wsenet aller minnest, des ger stät im M singen, er wil ez allez wizzen

25 wie, und lät im nibt sagen.

Die man docb dicke vindet. swer sie nu welle strafen, der scbelde sieb mit tören: daz Wirt von im bekallet.

so swö kunst ir ricbltcb kleit Treit an, da wil sieb twingen unkunst mit irem wäfen: s6 Wirt diu kunst gesterket swaz ungebofter schaltet,

35 diu kunst da nibt erwindet, sie wil ir schänden vären. swes du nu hie beginnest, daz wirt dir nibt vertragen, swä man dich hoeret mizzen,

40 da wirt dln laster breit.

Waz ist diu guldln wlse?

daz kan ich nibt erdenken, er saz üf höhen künsten,

baz hat er sie gemacbet

45 dan man sie kan verstän, Wan keine wtse ze singen.

15 daste. 18 diobten. yeniüft. 27 wolle. 32 do vokonst.

84 wo. 35 erwondet. 36 iie. füren. 39 myessen. 46 man kon TOrstan. 46 keyn.

295

sie tiuwet vor den liaten

die ir niht kflnnent merken.

kan ieman sanc beherten, so dar zno ist sie gnot

Maot wil sie hän bt gunsten,

reht als ich iuch betiuten:

66 st^t sie wol ze prise.

man kan ir niht gescherten, 55 dar nach darf nieman ringen.

sie ist Yon riehen Sterken.

wes mac sie niemen krenken,

dar für ich ez wil hän.

d4 von mtn herze lachet, eo SW& man ir rehte taot.

xxxn.

Ein sträfliet im gnldtnen döne.

Dar wil ich läzen strichen

zwar miner ktinste wäfen.

wie gar kan ich durchsuochen !

clär ist diu guldin wtse, 5 swer sie besinnen kan :

Der sol daran gedenken,

sanc darf wol guoter witze,

twanc ie die argen herren

baz scharpfer sprüche swinde. 10 got ie der mute pflac.

Mac ich ob im geruochen,

würd er in schänden switzen,

spot mac sich im geliehen,

daz schände in überwinde. 15 wil er froun fire krenken,

47 döwet 49 sol. 50 ja. 57 we'. 59 do. 60 wo.

XXXII. K 1260. 8 zwang. 15 fraw eren.

296

sie wichet von im verren. hie wil ich güetltch strärfeiii daz merke ein iedennan. wer sol die milten prtsen? so der gemde allen tac.

Snah ich an minen künsten ab rtcher sinne str&ze, baz trab ich zno gerihte. hab ich nn guoter witze,

S5 so triuwe ich wol gesigen, (D6 nu in diser wlse ich wirb nach konst gewinne) mich trieg dann daz getihte, er- werben an geysBre

30 daz golt mit sim zuosatz, Schatz mir also yerslihte. hab ich nn guote sinne, baz hübe ich bt den gnnsten« swer nu ein meister waere,

85 des lop ich immer brise, kan er mich so berihten. swaz er mir nach der mäze des goldes läzet ligen, mir nem daz zuo gewinne,

40 schier sage ich widertratz.

Swaz man durch ruom üz hinget, daz Cläre golt erclinge, noch baz wirt diz verswigen.

haz

Wirt im llht vil gerne,

45 swer

daz besinnen kan.

Der

nu in diser wlse

so

meisterlichen mezze,

dd

mite wirt im gegeben

her

Frouwenlobes hnlde,

L6 Tarre.

4>

20 aUa. 25 trd. 27 ich wir.

297

so sin pfenninc goldtn r6t T6t müest ich meister ligen und 6 wan ich vergezze ein wort daz wtse betringet, mer gein dem cldxen golde

55 den pfenninc ich niht prtse. er zimet mir niht eben, doch nmb daz golt gesangen, er Itz mir swaz ich hän. .mtn lieht ob allen Sternen

60 pln wende mir und not.

XXXTTT. Ein ander fürwarf, des dAnes gemez.

Solt ich ein kränz gewinnen

golt- var in rlcher ziere,

dis wolt ich mich bedenken.

holt sint mir lieben künste, 5 heil- iges geistes l^r.

Teil ich mtn kunst in zweie,

s6 ist mir ungelungen

swö man gesanc wil kiesen:

hin tär ich nimmer fragen, 10 wan sanc niht stät gelich.

Ich wil mich dar nach lenken,

hat ieman baz gesungen,

dan- noch wil ich besinnen

in Silben rtmen sagen, 15 die sint maniger leie.

swer sie niht wil Verliesen,

les in dem dön vil schiere;

swes muot der kunst beger,

* 61 To. meioster. 58 en wort. 55 pfennig. XXXIII. K 129^. 8 wil fehlt. 17 lies, gar schieie.

298

durch fitnes herzen tünste to warch er die ISre in sich.

Swer sanges kräm wil tragen, der mnoz stn munt betwingen wie er die silben künne, hßr- lieh die mM6dte,

t5 ic- liebem dön daz sin. Die Wirt gesanc versümet, dar . nmb muoz man in merken gar wol von allen liaten. hie mit man in df haltet

so nnt ist stn boechster bort. Yort wil ich rtme nennen zwenzic, der houbetsterke gnmt .wil ich in wol sagen, sie man in zeben spaltet,

85 einer dem andern rClmet. also wil ich betiaten: die Stollen im absingen maezlicb sich binden ytn, noch siben zehen Me,

40 doch debrtm an dem ort.

Zw^n cleben an dem Ersten,

g^n vier schön üf einander, ie wen der dritte yerblttemet,

st^n hinder im sol einer,

45 der sibenzehende bint. Ver- nemet hie den fünften,

van in vordert der sehste;

dan siben und der ahte

ver- binden sich besnnder.

50 wol heizt der niande ein kom. Vom sibenzdn er rüemet,

22 bezwingen. 23 kinne. 31 rymen. 82 heub^t stercke. 35 den. 46 Vernymet. 47 Ton.

29«

der eilfte üf daz beste

8ol ttf zwei honpt zem Ersten

ger- edet zehen durch wunder: 55 der bint mit sinne yemünften

den drizebenden mit mähte.

die lesten zw^ne ouch bander.

sich, Singer, daz besint,

daz ir der vselent keiner 6obI6z nihtTwan vier geborn.

Die houbetrtme teilet; swie ir sie weit behalten, stftn ie die stellen mitten, hie einer wirt bewtset

«5 und der stn niht verst&t kund ich ez reht bes^cheiden, würd mtn cranz geblüemet. von, ir merker, l^ret, von 6rst die zehen schrtbet,

70 vor mit absteic da bl. i der drst bint den dritten, der ander siben rüemet, der drit den Ersten heilet, schön vier den niunden trlbet,

75 der fanft tuot sehs becleiden, der sehst den ahten ^ret, frön siben zweier walten, der aht zem fünften gät, wol niun den vierden spiset,

sovol- len zwei zehen sl.

Ir werden tihter alle, wir singen got ze ^re, wol dir, Martft sfleze,

53 heupt. 54 göret. 55 gyfi. 56 drizehen. 5^ sich. 59 da ir der keiner feiet. 61 heabet. 62 wolt. 65 eint nit 68 d».

71 Ey der. 82 zo lobe.

soo

ader- lieh geltcher wäge 89genz- lieh rim silben ganz; Zwenz- ic und hundert silben und sehzehen nächclenge kund ich in disem d6ne^ want einer stn niht weste, 90 daz er ez hie üz zeit. Helt, filz dich richer grüeze, hin fflr die maget brenge, läz dir daz wol gevalle, stant . bt uns hie ze leste, 95 so uns der tdt wil gilben, fEter uns ze himeltröne. sol wir dich loben, hdre, gezieret ist dtn kränz, hilf daz ich in trage, 100 du maget üzerwelt.

XXXIV.

Yil hundert tüsent wachter wacten einen man, der slief biz an den dritten tag. nach strites sige den er loblich gewan. Fünf btspel ich geliehen wil, ob ich ez kan, 5 vier vogel und ein tier nach sag: daz himelrich wart gein in df getan. Der f^nix gnaden rieh dort ist nach sage , daz nimt mich wunder gröz, daz er kan leben in dirre frist 10 einic und äne sin genöz. und swann er hundert jdx alt wirt, in heizen flammen er sich wider gebirt.

89 wan. 92 prenge. XXXiV. K 134^ (a) ss: K 876« (b). 1 wachten a: fdhlt b. 3 sick a. 4 byspill ab. die ich glichen ab. 9 in der frist b. 10 anch einig on b. on a. 12 er wider gebirt a, er vorder g. b*

301

got ist der edel f^niz gnot der an dem dsterltchen tage 15 sich junget und st^t üf so hdchgemnot.

Der bellicänus toetet sich durch stne kint:

üz stnem herzen lät er bluot,

sd in daz wirt, gewinnens lebens frist.

Daz btspel ich im glichen wil, beert ob ichz vint: 80 daz bluot got üz stm herzen wuot

daz uns gebirt durch sselde Ewiger Crist.

Der adelar füeret stoe jungn

al gein dem clären sunnen schin.

so er kumt mit in üf geswungn, so müezen sehen sie dar tn. »und swelhz niht in die sunnen siht,

daz Tdrft er abe und ist fürbaz enwiht.

sündser, des nim ein glichen dir:

wilt du dtn herze behalten rein, so s6 sich in got mit ganzer diner gir.

Der strüz dri tage gttsin gesiht den eiern dar,

da von stn junge gewinnet leben :

der stnen clage ich niht üz mezzen kan.

Daz btspel nement wol mit ganzem glonben war: 85 dd got mit freuden was umbgeben,

am dritten tage wart er uns sihtic an.

Der lewe grimmecltch gebirt,

stn jungen werdent t6t gebom:

sd schrtt er daz in leben wirt 40 enzündet schön von stnem zorn.

also ruoft got h^l^ mit schal,

am criuz yersuont er uns Ewigen val.

*

18 frist fehlt b. 19 Dftz frisc b. b. bispyl ab. ob ich b. 21 dor seid a. 22 fnrt sine jung ab. 23 dei b. 24 geswung ab. 25 sie sehen ab. 26 welhes ab. de sonnen b. 27 eyn wicht ab. 28 sQndei daz nym ab. 81 da b. 32 jnng ab. leb ab. 33 der synnen b.

34 bispil ab. 35 Tmbgeb b. 37 grymmlclich b. 38 jung a, jong b. die werden ab.

802

daz tet der alle dinc yermac. allelujä ist na gesungn 46 üf disen heiigen österlichen tac.

XXXV.

In der huntwlse Frouwenlobes.

Man seit yon einem hnnde,

wie dem hie vor geschach,

der truoc in stme munde

ein bein, und wuot durch einen bach, 5 da inne er sach sich selben bt dem schlne.

Er wände ein hunt ez waere

und trüege ein bein als er.

nu hoerent frOmdiu maere:

er greif dar nach mit starker ger. 10 daz wazzer her vlöz und nam im daz sine.

schulte er sich und was im zorn,

er sprach 'icb möht die vart noch lieber hän verbom:

ich hän daz stn und ouch daz mtn zem&l verlom.

ich mOht mich wol des einen hän bentteget' 15 daz btspel tiutet einen man,

der md hat dan daz stn gesiebte ie noch gewan

und in an stme teile niht benüegen kan,

em st6 dar nach daz im mit schänden f&eget.

Ich gienc durch kurzewile 80 übr eine beide breit

also in sneller tle:

ein alter man für mich geschreit.

er was becleit mit einem kotzen warmen.

Er gruozt mich üf der verte, t6 ich danket im zehant.

U gesong. XXXV. K 141». 1—18 bei Hagen 8, 23b. 6 selber. 7 trüg. 10 her vlöz fehlt, nam auch ym. 16 gesiecht noch ie g.

18 Der wil ym selber großen schaden fugen. 20 über ein.

SOS

er sprach mit Worten herte

Vol üf , ich bin nach dir gesant,

var in mtn lant and wirde genöz der armen.

Ich sprach mit zom and sach in an 80 'sag ane , da vil alter gräwer grlser man,

wer sint die dine liate den ich glichen kan

ald wer sint ir mit iawern spähen listen?'

er sprach 'ich bin der grimme T6t

da woltest gote nie danken stner wanden röt. » der selben liate genöz ist in der helle söt.

got dir gebot, er wil dich niht m^ fristen/

XXXVI.

Ander n liet,'*&ventiare.

Elgast der wolte rtten

von slner bürge dan

üf Stelen, bt den ztten

vant er einen alten man 5 anminnesan bt einem jongen wlbe.

Fürbaz begande er tlen,

wolt schaffen stnia dinc,

d6 yant er bt der wile

ein alt wtp sonder frönde arsprinc; 10 ein jangelinc lac bt der veigen übe.

Daz mttet den helt, des bin ich wer,

er stal den alten hin and bräht den jongea her.

also volgienc der wehsei nach stns herzen ger,

brähte er dem jangen man die jungen. 15 dia alten zwei diu minne verdroz:

wurden diu zwei jangen aller sorgen blöz,

mit wtzen armen elnz daz ander umbeslöz.

sd hat min zunge den wehsei kluoc besangen.

.*

28 ward. SO «raer. 86 md fehlt ZXXVI. K 14lc. 4 d«« 11 Dt*

304

Ein alt man und ein janger, so als ich versinne mich,

hänt angeltchen hnnger

an stiezer minne minniclich:

sie zweient sich an frenden üf der ziechen.

Der junge minnet s6re S6 hiz stn l!p fröer stät ;

der alt tuot widerkßre

S sines wthes wille ergät.

vil bresten hat der alte lidesieche.

Der janc mit frenden ist behaft, 90 der alte man treit einen boesen lamen schaft,

der janc der minnet weideltch mit stner craft,

der alte man heizt im den rücke krouwen.

der junc der sprichet nimmer ach,

der alte man ist nnderthalp dem gürtel swach. S5 der junge riebet daz Adam an £v& räch,

der alte versümet eine jungen frouwen.

Ow§, du T6t vil süre

wer mac entwichen dir?

Iseg ich in einer müre 40 yerworht , du ksemest wol ze mir.

durch got, verbir mich armen sttnder langer,

Biz ich mich baz besüene

al gein dem schepfer min.

dtn haut diu ist s6 kttene, 45 sie snldet als ein houwent swin.

durch got, läz stn dtn zomen üf dem anger.

Wan so gewaltic bist ein man

daz ich mich leider niht vor dir verbergen kan.

üf erden nie kein man von dtner hant entran, 50 er wsere ein keiser künic ald ein fürste.

durch got, behüete mich vor schaden:

ich bin mit grdzen houbetsünden überladen,

25 froe. 28 lydesieche. 31 der jang de m. weTdenllch. 32 nicken. 41 armer. 43 schopfer. 49 dinr.

305

hilf daz die ougen mine wange in trehenen baden, also daz got nach mtner söle dürste.

xxxvn.

Aber HI in Frouwenlobes spiegelwlse.

Ich weiz ein wunderlichez tier,

ein wiser man erriete ez schier,

üf stnem houpt treit ez zwei scharpfe home. ' Ez hat ein wunderlichen ganc, 6 stn zehen fttez sint im niht lanc, ez twingt ein forsten wol in stnem zome.

Ich sach ein frowen, diu ruorte ez an

mit irem wlzen libe.

daz tier ist wunderlich getan, 10 ich sach ez durch ein fiuwer gän

und wart doch nie geborn von keinem wlbe.

»

Ein tierlin daz ist zwir geborn,

da^ hat wol dann siben hörn,

dar an geloubent Juden und cristenliute. 15 daz tierlin ist also getan

daz ez hänt frouwen unde man,

man dient da mite vil manger werden briute.

Man gert sin zuo der ritterschaft

in höher wirdikeite. 20 ez gtt mangen siechen craft,

ze wunden ist ez wol behaft,

got im gebot daz ez den tiuvel jeite.

Ein tier von höher art geborn, daz hat ouch wan drizic hörn,

^ 53 myner wang in treher. XXXVII. K 182c. 2 ez fehlt. 3 heupt.

6 zwingt. 7 frauw. 10 füre. 12 doch fehlt. 17 glenbent. und fehlt. 20 mange«

Meisterlieder. 20

306

S5 ez treit zwei lebende herze in stnem übe.

Ez hat vier hend vier füez vier 6m

und slihtet mangen grözen zorn

und hat oach teil mit mangem werden wibe;

Vier spiegelliehte ougen clär 80 und hat darzuo zw^n münde.

sin werden blic sint offenbar, * ez freut da mite manc herze zwar.

rät, wiser man, hästn der tiere iht kttnde?

XXXVIII.

Aber III in der vergezzen wise.

Ir hüet iuch vor der kunst diu schaden wecket!

diu valsche kunst getriwez herze erschrecket.

kunst alle dinc durchgriffen hat, kunst diu kan waten swimmen.

Wol im der rehte kunst nu kan behalten] 5 kunst kan vil manger hande wunder walten.

unkunst vert in der helle grünt, kunst kan den himel erclimmen.

Kunst ist ein ewidicher hört,

kunst freude gtt hie unde dort,

die rehter kunst sich flizzen. 10 unkunst ist boese, so ist kunst her wider guot.

die rehten kunst die hat got selbe in siner huot:

diu valsche kunst ist ungesunt den die den ursprinc wizzen.

Kunst ist ein ursprinc aller frenden stiure, wan kunst kan nieman gelten, kunst ist tiure, 15 kunst lert vor fürsten hen'en reden von cristenlichen sachen. Kunst trtbet armuot tz und kan wol riehen, kunst wil daz ir kein kunst enmüge geliehen, kunst wil mit sinne daz man ir in herzen vil muoz wachen. Kunst diu ist so höchgebom,

* 32 fteut mit manig. XXXVin. K 146a. 5 vil fehlt, manger h&odely wunder. 6e]ymmen. 8 git freude. vnd. 9 flisset. 11 kunst bat got. 12 vDgesfint. vr- Sprung wissent. 14 vergelten. 17 künste mög. 18 mit] iraa. mOit.

307

20 knnst machet fride, unkunst macht zorn, kunst diu hat vile sinne, kunst diu büwet zuo dem aller hoechsten wol, kunst ist so wert, dar umbe man sie loben sol. wol im in sines herzen gir der kunst weiz üze und inne.

25 Got hat mit kunst den himel wol gezieret

mit aller cr^ätinre und geflörieret

aht cr6ne, die soln stille st&n, diu niunde umbe swingen.

Got hat mit kunst gemachet siben plannten,

simn undc man, der engel schar, propheten, 30 loup unde gras, den r^genbogen, swaz zenterus mac bringen;

Vier Clement nach gotes gunst,

als erz gemachet hat mit kunst,

die vier ewangelisten.

diu kunst ist mangem wtsen meister unerkant: 35 die rehten knnst die hat got selbe in stner haut.

unkunst hat ketzer vil betrogen an Juden beiden cristen.

XXXIX.

Aber m im selben döne.

£ünd ich den tac mit secken tn gefüeren, liielt ich den wint mit stricken und mit snüeren, schöpft ich mir wazzer mit dem sib daz mich dar an benüeget; Sset ich min körn in dorne und üf die steine 5 und in die wege, min sniden wfiere kleine: swer snoeden herren dienen .muoz, dem wirt sin heil gebüeget. Noch minner heiles dem beschiht dann einem der vil veiles siht

20 macht fryd. 21 vil. 28 vmb. 24 iunen. 27 croo die soHen.

der neuod sich ymb sol sw. 28 gemacht. 29 sänd. 80 waz czenter*.

83 ewagelisteu. 35 künsten hat. XXXIX. K 146l> ; die erste bei Hagen

3, 377b. £:ttmO]ler s. 221. 3 ich schöpft, dar iu. 4 dorn. 5 sn.

daz wer cl. 6 büget.

20*

308

und Mt stn niht ze gelten. 10 er nimt stn öugelweide mit gesihte da. in snoeder herren dienest wirt man übte grä. Wirt aber ieman sorgen bnoz da von, daz sibt man selten.

Künd icb daz fiur in wazzer wol bestseten, künd icb daz kom wol sntden vor den sseten,

15 trtteg icb den regenbogen dar den liuten an die sträzen; Künd icb den sne geberten in den benden, künd icb den künic von Ungern ber gepfenden, und wiste icb aller liute sin,^ die mäze und oucb unmäze; Künd icb den sunnenglanz erwem,

20 den . siecben von dem tode emem, künd icb varn in den lüften und künde icb zouberie me wan Filius, künd icb mir selbe glücke wünschen scbepfen sus, so füere icb }n der weite bin und wolte froellch güften.

26 Künd icb mir üf den regenbogen hüsen,

künd icb mir für. die starken winde süsen

und künde icb über mere jagen micb selben äne kiele;

Künd icb daz golt gesmelzen üz den steinen,

künd icb die boesen scbeiden üz den reinen, 80 traet icb üf eines tracken zagel, er slünd micb in den giele;

Der berincvanc wser mir wol kunt,

und künde icb aller wazzer grünt

gewaten äne schiffe;

west icb liann aller wtser pfaffen meisterscbaft 35 und bet oucb dar zuo aller starken beide kraft, - dannocb so wser der tot mtn bagel, swann er micb nu ergriffe.

9 nit n'gelten. 11 dinste. 23 selber gl. wünschen vnd schöpfen alsus. 24 wolt gar frolich. 26 wind wol süssen. 27 selber. 35 beide fehlt

S09

XL. Aber in im vergezzen dön.

Ze kirchen, obe dem tische und an dem tanze

und in dem bade zuht. zieret wol ze kränze,

zuht zieret umbe und umbe wol, noch baz an den vier enden.

Ze Mrchen sei man pflegen gotes güete ö und obe dem tische haben fri gemüete:

sus zieret in dem bade schäm, daz brüeven die behenden.

Zuht zieret umbe und umbe wol

swä man die sptse niezen sol

nach gotes handelungen. 10 swer abe dem tische izzet überige kost,

daz unreint als den liebten stahel tuot der rost.

ze yil was ie der mäze gram, daz sagen die wisen zungen.

Ze kirchen sol man biten unde yrönen

dem werden got, der glt den besten 16ne 15 ia unserm herzen eigenltch, den frumen sol man brisen.

Man sol doch got liep hän vor allen dingen

und obe dem tisch die rehten mäz volbringen.

zuht unde mäze ist als6 guot und hilft die sMe spisen.

Eiusch an dem bet, schäm in dem bat, 20 zuht ob dem tisch, daz ist min rä.t,

al höchyart soltu miden.

swer daz nu tuot, ez si joch frouwen oder man,

der wirt gelobet in dem oberisten tron.

swer sich ziuht üf solichen muot, daz ziert vor golt vor siden.

25 Zuht unde mäz swer diu zwei kan behalten biz an sin ende, er mac in fireuden alten, zuht unde mkz ist ^ren wert und wirt noch dicke zebrochen.

XL. K 147^. 6 sus] zu cht zucht. 10 ab dem. 11 vnreinet.

12 daz fehlt. 13 -vnde mäaeii. 14 den w. 21 hofFart. 25 kan- fehlt. 26 end der mag.

310

Znht unde mkz liez got im paradise, nnm&z die brach der tiuvel ab dem rtse, so des Eve and Adam s^re engalt: ez wart an in gerochen.

Fünf tüsent jär und dannoch mer lägens in unmäzen s^r, ir freude sich verkörte, die in got gap üz stnem goteltchen munt. 85 sie wäm im paradise gar ein kurze stunt. sie Uten pin so manicralt biz got sin blaot verr^rte«

XLI. Aber sträflieder im vergezzen d6n.

Du sagst mir vil von dinen schirmsiegen,

die kan ich dir geheben und gelegen,

mit mtner künste buckeler wil idi die streiche enp^en.

Lsest du der künste swert her gein mir swingen, sich wis dir abe mit miner scharpfen clingen;

doch rate ich dir in triuwen ganz, du solt dich niht vergäben.

Du dunkst dich gar ein meister sin:

ich sprich daz üf die triuwe mtn

du liezest ez wol bliben 10 und nsemst du niht der künste als vil in dlnen munt :

ez smackt niht wol vür war und wirt euch ungesunt.

nu gip mir her der künste kränz, ich wil mich Idzen schrtben

Friuntlich ze dir in dtner singer schuole. möht ich erwerben dtner künste stuole, 15 ich wolt mich bi dich setzen dar da man die meister vindet. Bi dir so wil ich singen unde schallen: sd werfen wir gesanc üz künste ballen, swem nu gevellet hie daz löz des er sich underwindet,

30 eff. 33 frend siel) in v. XLI. K 150«. 4 künsten. 7 mein- ster.* 8 Sprech. 9 liest. 15 meinster. 17 künsten.

311

Der hebe ez an und spredie als6 20 gesanges kunst mit freuden frö; und kan er daz bewisen üf rehter kunst und er gesangs ein meister sin, bebelt er daz und Iset ez an im werden schin, so lebt er wol in freuden gröz: stn lop daz wil ich prtsen.

25 Wol her, läz umb her gön, so wel wir singen:

got läze uns allen wol dar zuo gelingen.

wir henken üz ein kreuzelin, und swem daz nu gevellet,

Der mac ez wol mit grozen freuden tragen,

und kan er daz mit rehter kunst erjagen, so s6 sitze er bt uns an den rinc und st zuo uns gesellet.

In ganzer friuntschaft ge daz zuo,

daz got sin willen mit uns tuo,

d4 bt so wil ichz lä^en.

wil ieman zuo uns her mit freuden an den tanz, 35 der mac wol singen mit uns umb der künste krswz:

daz diuht mich gar ein ssalic diuc, bltpt er üf rehter strotzen.

XLII. ^

Aber in im vergezzen d6n.

Ich füere ein swert, daz sol mir nieman strafen, daz ist genant und heizt der künste wäfen, ez ist ze allen orten ganz, in rehter lenge gemezzen. Da. mite wil ich der künste barant houwen. *ist ieman hie der daz well ane schouwen, der vindet des stn herze begert, ich wil siu niht yergezzen. Wie man den sin üz rihten sol. wil er in künsten lernen wol,- er Wirt von mir gelöret.

22 gesags. 25 nmb] vm oder vin. wol wir. 30 vds sy. 84 zus vDs. XLII. K 151^. 1 Diemant. 2 kuDsten. 4 kunsten. 5 yemant. wolle. 6 daz sin hertz.

312

10 so g^be ich im der kttnste swert in stne hant, der rehte sin Yfirt im alhie von mir bekant: des Wirt er bald von mir gewert, sin lop daz wirt gem^ret.

Wil er, so mac er kamen in die schuole:

gesanges knnst daz wirt stn holder buole 15 den er s6 üiuntlich triuten sol: des mac er niht gelÄzen.

Wil er mit rehten künsten dar närCh stellen,

er kum ze mir nnd mtnen schnolgesellen,

ich wise in üf den rehten sin und füere in üf die sträzen,

Da man der künste adel vint. 90 er swige und st ein guotez kint,

stn lop daz wirt geprlset.

tuot er des niht und macht ein grözen überbraht,

man setze in üf der narren stuol beid tac und naht:

so g^t er mit den tummen hin nnd wirt niht m^ gewiset.

«5 Wil er, dan wol so mac es glücke walten,

er kum ze mir, ich wil in noch behalten

in ganzer friuntschaft tugentltch, bltpt er in rehter huote.

Swes er begert, daz sol er bl mir vinden:

so wirt ez guot und mac sich friuntlich inden. so wil er des eben nemen war, ez kumt im noch ze guote.

Er trete her zuo an disen tanz,

wil er gedien fron firen kränz,

der ist so schöne geblüemet

mit vtol rösen bluomen lügen kne zal: 86 daz ist gesanges kunst mit freuden über al.

er setz sich bt mich an die schar, stn lop daz wirt gerüemet.

10 geb. küüsteD. 14 hulder. 15 frant. daz mag. 19 künsten. 22 Tberbrach. 26 es glückea. 28 Waz.

313

XLin.

Aber m im vergezzen d6n.

Mich danket wol in allen minen sinnen,

ich welle der kunste krenzelin gewinnen.

ir künnent vil der schinnesiege, die wil ich anderbrechen.

Dar amb so kam ich her an disen anger, 5 in iawer künste schaole, and beit niht langer.

wer rüert mir an daz crenzeltn? daz wil ich an im rechen.

Ich hoer von in, ir künnen vil,

des manger niht geloaben wil

an iawer künste wäfen. 10 dar amb s6 kam ich her in iawer künste schaol

and wil in selben legen in der schänden pfaol,

der sich mit unreht wirfet tn, ich wil in helfen strafen.

Gewint er hie, des maoz im glücke walten.

singt er niht rehte, er wirt äk hin geschalten 15 daz in verdriuzt und stöt niht wol, daz sage ich im vürw&re.

Mit gotes helf wil ich mich underwinden:

künd ich den sin mit rehter kunst verbinden,

mich diahte ich het s6 wol gevam gein disem niawen järe.

Gein dem s6 müge wir singen all 80 daz ez den meistern wol gevall

mit hoveltchen sinnen.

dar amb s6 kam ich her in disen künste rinc.

ob ich gewünne, ez diuht mich gar ein hoveltch dinc.

.künd ich daz wol mit gote bewam, ich möht daz lop gewinnen.

S6lr meistersinger solt mich eben merken:

XL1II. E lÖlc. 2 ich wol der kansten. 8 ich fehlt. 5 kunsten. 8 daz. gleuben. 10 kansten. 11 selber. 12 vurech. 13 daz.

glQckes. 19 mog. 22 dyser künstenüg. 23 gewin.

3U

Ysel ich der knnst, ir soln mich vürbaz sterken

und länt uns guot gesellen sin, so wil ich froelich singen.

Mich danket wol und hän daz ouch beynnden,

durch iuwer knnst hän ich mich underwunden, 30 ich wil mich setzen an die schar, möht ich daz vollenbringen.

Ich wil in des getriuwen wol,

als ich den meistern billich sol,

sie soln mich underwtsen.

ob ich ie vsBle gesanges reif an keiner stat, 85 sie sin so milte und wisen mich den rehten pfat:

dar üf s6 wil ich nemen war daz mich die merker brisen.

XLIV. Ein anderz im vergezzen dön.

Her Frouwenlop, ir hänt iuch hoch vermezzen,

graciä pl^nä sol wir niht vergezzen,

ich meine ouch die genäden vol: daz merke ouch, min geselle.

.Den adelam füer ich an minem Schilde: 5 er wart geborn von einer maget milde

die er ze muoter hat erkom: daz merke ouch swer da welle.

Der künc Herddes ist genant,

diu meit zöch üz in frömdiu lant,

manc hörn da wart erschellet. 10 der beiden zöch der meide üf irm geverte nach.

her Frouwenlop, also bescheidet man iuch doch:

und soltz iu immer wesen zorn, mit listen man iuch vellet.

wart frühtic des himelrlches anger: man sach der bluomen drt, die vierden swanger. 16 nemt war, ir höchgelopten kint, daz solt ir eben merken.

31 uch dai. 32 ich fehlt. 35 wisant. pfalt. . XLIV. K 154*. 4 adalar. 6 wolle.

316

Ein immerlieht enfiprano ouch von dem grlsen, mwL sach ein meit daz lumelbrdt dort splsen. ich lobe sie schön, die rtchen art, ir lop ich immer Sterken. Man Sachs ein lebende bttrde tragen, 20 daz sol uns allen wol behagen, swer sich dar nmbe besinne, sich wie diu hdchgelopte dim her swanze, die Daniel sach in des sonnen glänze, diu niht noch nie yollobet wart, man sach den kelch entrinnen.

25 Dia minne half daz d&re golt errieten;

so half Adam den stnen adelltchen,

des müezen mir die wlsen jehen daz ich die wftrheit l^ren.

Der adelar sant üz nach agnedien,

der künic wart gesendet üz den drten 80 her abe üz stnes vater schöz, moht Adftm niht enberen.

Der adelar yil der lüfte maz,

sant edeln wtn in edelz glas,

in friden wolt benähten.

seht wie der adelar sich üz den koeren swanc, 35 durchs menschen willen tet er dd den underschranc,

Sit daz üf in geviel daz löz, d6 sich die hem bed&hten.

XLV.

Ander lieder im vergezzen dön. ^

Mit zühten lobe ich sitzen b! dem wlne, *

friuntlich berihten iderman daz sine, dls ez diu mäze danne glt, dd, .sol man trinken gerne. Man sol da sprechen singen und hovieren.

17 hymmelbrat. 21 TDb beBinitet 24 telch enzundat. 25 Dia mynn die h. herrichen. 27 daz m. lerne. 28 adalar. . agnedejen.

31 adlar. XLV. K 164b.

316

5 man sol dk rdsenvarwen munt florieren,

man'Bol da alle seitenspil merken biz üf den kerne.

Man sol dd. frömde m«ere sagen,

man sol da ezzen heizen tragen,

und grüezen frömde geste; 10 man sol gesellen schenken da ze rehter ztt,

man sol da toppein ombe w!n an argen ntt,

und so man dannen scheiden wii, friuntschaft si da daz beste.

Man brüevet künftic weter an dem winde,

man spürt des Wirtes mnot an sim gesinde, 15 ein frumer kneht der weiz vil wol mite er sich sol lieben.

Ein valscher nnderwlle in valsch sich üebet,

mite er des herren muot betrüebet,

die tacke erkennet wol ein gast, kan er wol spehen dieben.

Ein Schirmemeister schiere siht so man bl6z wehselt oder niht:

daz meint ein richer wille.

ein sneller helt geboren wirt in kurzer zit,

ein senfter muot die wirde und euch die tucke gtt.

des trage ich dicke überlast und muoz doch swtgen stille.

XLVI. Fünf im zarten dön Frouwenlobes.

Ich wil verbunnen und verbau

«

kunstlosem man

d& der sol tragen herren deider an von siden hermel und pfellär, 5 samtt und zendel purper bellikln s6 cl^, der niht enkan dan daz er wirt geirrt. Gesanges kunst wis unde wort

11 toppelte ymb. . 15 gar wol. XLVI. K 178c = L 299. 1 ▼«- bannen KL. 2 künstlosen KL. 4 bermeln K, hermlin L. pfeller K, pfellär L. 5 sämet K, s&met L. 7 vnd K.

317

stSt hoch enbort, ' (swer daz niht glonben wil, der ist betört) 10 swaz in dim eigen herzen birt

und in eins andern menschen 6re gehoeret wirt. '

sanc ist ein hört des got selbe begert.

Ich lobe gesanc.Yür fidein harpfen glgen.

die tummen törn ze himel müezen swigen. 15 got her wil selbe ntgen

gesange wol. vür seitenspil

üf lange zil,

derz merken wil: sanc ist in himel wert.

Mit rehter knnst ich geaden wil, so daz niht yerhil,

da fidelen pfiffen büken selten spil,

und daz ist al von holze ein dön,

da für lob ich gesanc, der kan betiaten schön:

mit sänge yil lobt man den himeldegen. 26 Got er dich, werder priesters nam,

der gemde säm,

da von uns alle sfidikeit bekam

und die got gap den engein stn.

der spilliut freude ist anders niht wan küm und grtn* 90 keins bolzes stam enkan niht witze pflegen.

Wan seitspil ist^ ze hoeren lustidtchen,

doch muoz ez vor gesang hin hinder wichen:

daz ziuhe ich an den riehen

den man da nennet Jh^sü Grist, 36 dem kunst und list

wol kundic ist, der kan ez allez wegen.

Swie Suez der orgel doene si

*

9 gleüben K. 12 selber KL. 13 gesang vor wyten h. g. K,

g. wit far h. Tode g. L. 14 müssent K. 15 selber EX. selber

her wil L. 16 iror K. 19 ich enden L. 21 bücken K, poeken L. 22 als KL. ' 23 da Tor K. 24 gesange KL. tegen L. 26 sUm L. 29 kyrn L. 31 seitten spil.KL.. 33 zuch KL. 35 de K, den L.

37 tone K, thöne L.

818

and diu schalmi,

daz ist an lop da wort niht hellent bt: 40 ez lät sich allez hoeren wol,

doch ist einz obe dem andern, als ez billtch sol.

lob da daz bli, daz golt daz wil ich loben.

Daz bezzer mnoz daz besszer sin

nach stnem schtn. 45 guot ist daz wazzer, bezzer ist der wtn. . daz drite daz bröt wirt sigehaft:

daz kumt von üzgenomener starker Wortes craft.

got sich dar tn tnot genzltdi nnzercloben.

Mit Worten scheidet man uns hie von Sünden, Ao da mite behüet man uns vor hellegrfinden.

von Worte üz guoten münden

so wirt uns kunt des himels glast,

dem nie 'gebrast

der Sren last: daz wizzen die dort oben.

55 Swaz doene gSnt nu üz eim r6r

gar offenbar,

daz ahtent wise meister niht ein yür,

wan guoten sanc den hoerents gem.

dar umb s6 triuwe ich alles pMens wol enbem. 60 ich sprich für wdr daz singen bezzer ist. . Die tummen hoerent pMen gem.

ich wilz gewera

daz singen alles pfiffens ist ein kern.

swann ers von erste beginnen sol, 65 er muoz bedoenen, tuotz im in der kele wol.

als erz gelerg, er pftftz in kurzer frist.

Ean er den selben sin niht rehte bedeenen,

als er nu g^t, der meister wirt in hoenen,

er spricht gar unbeschoenen

*

89 beleat L. 48 Daz best das m. L. 46 dritt KL. 47 ^ßge-

-B^ner KL. stareken L. 60 von L. 54 wissent K. aben K. 57 acbten

K. 68 N^ü^ie KL. 59 alles fehlt L. 60 vorwar K. 65 tuizK. latz L. 66 pflstz K.

319

70 zno im 'dtn lernen ist enwiht. du kanst stn niht, bist unberiht.* er wtst in üf den mist.

Ein senger bat die sinen art

gar unverspart, 76 er lobet got und stne muoter zart

nnd ouch dar zno die jungem sin.

er lobet die zweifboten und schiltet belle ptn.

swer kumt der vart, des jämer ist bereit.

Diu pfiffe hat des lobes nibt. 80 swann man da pfliht

wol gote dienen, da touc pfiffen niht.

swann man die heilige messe tuot,

und da ist pfiffen noch kein büken spil niht guot.

ir sint beriht, der senger lop ist breit. S5 Dar umb so wil guote senger brisen,

mit meisterschaft sie kttnnen kunst bewtsen.

dd, d'engel singent lise

vor gote im oberisten trön,

da lütet sch6n 90 der selbe don in gotes ^wikeit.

XLVn.

Fürwurf, ein anderz.

Die meister wol getihtet hän

gesanc s5 sch6n,

die kunst gesetzt in mangem spaehen ddn,

70 leren L. ein wicht KL. 72 vnd bist bericht K, g&ncz vobericht

L. 73 Ein senger meister bat K. 75 sin KL. 77 schiltet der helle V, 78 der fart K, yttt fart L. 79 Die pfiff die hat KL. 80 'pfligt

KL. 61 got zu dienen KL. da«get K, danckt L. 83 büeken K, boek«ft L. 65 g»le L, gatten K. 86 kdnuen L, Itfinden K. 67 daz &ih

«ngel KL. singati K. li^en KL. 90 B«lbig L. XLVH. K 183^ ^ L 318. 3 mangen

320

beid slöz und alle bünde ganz. 6 swer mir daz helt, dem wil ich g^n des lobes kränz.

der ^ren crön diu sol im sin bereit.

Philosopht diu ist gezalt

gar manicYsdt,

sie macht gesanc gar meisterlich gestalt 10 und sol der tohter eine sfn.

g^ömatrtä. diu ist ouch der künste schrin,

sie hat gewalt und treit des lobes cleit.

Gramaticä die kunst die sol man brisen,

sie kan gedanke wol ze Worten wisen. 15 beid stille und ouch gar Itse

sliuz ich iu ti hie disen bunt.

hie Wirt iu kunt

gesanges grünt in siben künste geleit.

Ich Frouwenlop mit guotem Alz 20 behalt den bris,

gar meisterlich' füer ich ein blüendez ris

und bin hie üf gesanges pfat.

ouch Idycä diu machet mangen senger mat.

in kampfes wis halt ich hie üf der ban. 25 Röthoricä ich loben wil:

gesanges spil

durchblüemet sie, ir tugende der ist yil. ein stempent da mitten stät. swelch senger nu ^quivocä mit vollen hat, 30 gesanges zil er niht volbringen kan. Gesanges kunst, des lop ist wol ze kroenen, diu differenz und melodi ze doenen. die senger wil ich hoenen die in der meisterkünste wal

4 bed L. 5 mir fehlt L. halt L. 9 meisterlich L, meister K. 11 geomatri ist L. 13 die iroi sol fehlt K* 14 gedencken KL. 15 bed L. 4>ch L. liseD KL. 16 sliess KL. 17. 18 gesanges grant. wirt ucb

hie kant L. 18 geteilt L. 21 blüDS K, blügens L. 23 die K, fehlt L. 27 tugeod K, tugeut L. 29 vollem L. 30 zyt K.

321

ssgesaDges zal bringent ze val and sich kunst nemen an.

Kernst musioa^ diu ist bekant

durch alle lant:

ir schoen probier ist wol dar zuo gesant 40 in aller dcene meisterschaft:

wort uüde wise diu hänt ¥on ir solche eraft,

gesanges baut sie wol florieret hat.

Ein kunst heizt arismetricä:

ir lop ist s6, 4& swer .die nu hat, der mac wol wesen frö.

ir zal durchgründet alle dinc.

an meisterschaft ist sie gesanges ein ursprinc.

nu merkent da, ob sie hoer an den rät

Swann der gesanc gar hovellch besliüzet, soyil mangen stner tumpheit niht yerdriuzet:

des er doch deine geniuzet,

wan er ist rehter künste ein kint.

sins rudmes wint

der miacht in blint : kunst komet im ze spät.

XLVin.

Im zarten dön, prlsliet.

W!p, sffilden hört, wlp, wnnnen spil, wip, freuden vil,

wtp, Spiegel liieht, ir süezikeit ich sprechen wil, wip, Wurzel allier sselikeit, 5 ein gerte von Yesse die nie kein sache versheit, wtp, wirden zil hat got durch dich getragen Wip, hästu boeser blicke gir,

36 bringen' K. 41 wiss KL. solicbe E, söliche L. 42 so wol KL. 48 heisset L. 44 sa L. 48 m. do sy ghdr«t an 54 komet fehlt L. XLVIU. K 183d; die erste Strophe Hagen 3, 860«, Ettmfiller s. 178.

MeiitexUeder. 21

322

sint sie an dir

geborn von muoter art, s6 volge mir. 10 bis diuer blicke niht ze balt,

biz daz du sehest mannes tugent wol gestalt:

s6 niht verbir, du dln blicke jagen.

Wip, dln güete von dir niht entrinnen,

hab ere liep, wiltu dich rehte besinnen. 16 die ere soltu minnen,

s6 Wirt dir lobeliche wät,

diu dir wol stät,

schand ende hat: den pris dir behagen. >

Wlp, aller tugent ein vollez vaz, 20 wip niht vergaz,

wip tuont den senden dicke sorgen laz,

wtp sint diu üzerwelte fruht.

»

got der beschuof im selbe ein wip ze einr genuht,

wip süeze und baz wan bluomen rösen rdt. 25 Wip, aller wünne ein paradis,

wtp, saelden rls,

wip trüt, wip zart, wip ftterent i§ren prls,

wip mannes leit wol wenden kan.

wtp ftierent unde leitent mit der ^ren van, 80 wtp man tuont grls, diu minne daz gebot.

Wtp gent den mannen freuden höchgemüete,

wtp, reinez wtp, daz n^acht ein gttetltch gttete,

wip, diner minnen glüete.

wip sint ein wünnenbernder ast,

wtp füert den gast, wtp wendet sende not.

Wtp, tibergulter eren schrln,

wtp, frisch und vtn,

wtp, rosenrot, wip, brehender sunnensdiln,

8. 9 etwa tind sint sie dir geboren an von iunoter art, st vol^e mir. 19 ein fehlt. 22 diu] din. 35 keine lacke bezeichnet. 39 bfehend.

323

40 w!p, zuckersflezer balsamsmac,

wtp aller freade sint ein spilnder dstertac,

wlp sende ptn an mannen wenden wü.

Wip, aller blüete ein bernder stan,

wtp, müter van, 45 wip Mert getriuwen schilt 6f ^ren ban.

wip, aller dinge ein ewic hört,

wtp haltet wirdiclichen schöne der 6ren port,

wip wilt und zan, wtp sint der freuden spil.

Wip kiusche bluom, da adelichez bilde, 50 darchliuhtic ganz, wip, viol üf gevilde,

wip, rebe in dem ge wilde,

sint wip ein rdse an allen dorn,

wip üzerkom,

wip höchgeborn, wtp sint der ^re ein zil.

XLIX. Im zarten d6n, prlsliet.

Waz ie ervafat mit beides t&t

der ören rät

Gäwein, der manic lop erworben h&t,

als Parziväl und Lanzilet, 5lwän der starke and ouch der stolze Gamuret

quam niht ze spät Anfrit der werde was.

Her Wigoleis gar unverzagt

was schöne betagt,

Schionätulander den diu minne jagt, 10 kflnc Grimoflans und F^ra^,

der starke Titurel ervaht ouch höhen pris:

wie wol behagt der tavelrunden daz !

40 zocker. 41 freud sint wlp eio. 42 werden wil. 48 milt

vud. 60 off. 64 ern. . XLIX. H 185» 3 gauwiD. 4 barczifal. S gamoMtb. 7 wygeleyss. 9 achoD nachilander. 10 grymmeflaBs.

aerafla« 11 dietherel erfocht.

21*

324

Solicher dienst der zimt noch frouwen eine, swie sie e^ an den inannen abten deine: 15 und an den frouwen reine sol stn ein tummer abten niht. solich geschiht sich hat yerpfliht daz man stn nie vergaz.

Man sagt von Orgelüsen daz, 20 wie schoen sie ^ was,

sie and vil frouwen bt dem Gräle saz,

Rippans zuokunft und Ftamors,

Clarige und Clarit, diu truoc deh priäcors,

Altse ouch baz niht moht gepriset stn. 25 Frou Ymaber gar üzerkorn,

diu böchgebom,

Yblis diu guote und Lunet mit dem hom,

Amli diu clär daz schoene kint:

swaz Artus irgen frouwen het, daz ist ein wint. »0 gar sunder dorn was ie ir wlpltch schln.

Solicher dienst der zimet reinen frouwen,

die iren lip in eren l^ent schouwen.

eiä wie unverhouwen

ist tugenthafter frouwen nam, 35 die man tuont zam,

an sorgen lam, und wendent in ir pin.

Swaz man durch frouwen hat getan,

gar sunder wän

so hänt diu wip durch man noch nie gelän. 40 durch man diu wtp länt unde tünt,

da von ir lop ist noch in manges herzen grünt

svterz kan verstau, der hilfet mir sin jehen.

Durch man sint frouwen ndnnidich

und freuden rieh, 45 durch wip sint man dem selben ouch gellch.

16 dommer, 19 orgelisen. 22 rippantz. 24 alyss. 27 yblysB. laneth. 29 irgent. 37 h&ot?

325

durch wlp ist rebter mannes sie, durch wtp Wirt manic stolzer helt geleit in stric: künc keiser rieh durch wip ist wS geschehen. Durch man sich wlp ze mannen ndhe smttcket, 50 durch wip sint man gar minneclich entnttcket und brüst an brüst gedrücket, daz einz dem andern friuntlich galt, an junc und alt gar manicvalt last sich diu wärheit spehen.

L.

Ein anderz, von armuot.

Armuot, dich hazzet manic man,

des herze kan

erkennen niht daz dir got heiles gan.

michn triege mtner sinne rät, 5 ich wsen niht bezzers weges ze himelrtche gät;

diu beste ban ist aremuot wol kunt.

Swer die gedulticlichen treit

und sezt stn leit

zem besten vor üf gotes barmherzikeit, 10 und Isezet unyerschulten haz,

ob ez eim andern bi im g^t üf erden baz,

der Wirt gemeit ze himelriche gesunt.

Swer stnen sin nach rehten dingen setzet,

sin snoede zungen üf nieman enhetzet.

50 mynclich. L. K 188a(a) =s K 190a(b) L 319, M 226». Die erste Strophe bei Hagen 3, 360b. EttmüHer s. 177. 2 Tnd weint dich an M. 3 Im ist nicht kunt das im got selber h. g. M. 4 Mich trieg dan (den M) KM. myns synnen K. sinnen M. 5 Kain pedser weg nicht zn dem h. M.

6 ein schlechte pan M. 8 setz K. 9 beste E. fQr M. paremberczikait M. 10 meidet M. 11 Get es eim andern pey im hie auf M. 12 £r M. im h. M. 13 Yud sinen K. 14 zting Tff u. nit e. K. Vnd sim s. z. nicht e. M.

326

15 stn ebenkristen letzet an ^ren noch an wirdikeit, dem ist bereit ein rilich kleit in freuden zaller stnnt.

Es helfent mir die pfaffen jehen 20 diez künnen spehen,

ez stSt geschriben da icbz bän gesehen,

daz armuot ist s6 wol gebom

daz sie der bochgelopte got hat selbe erkom:

ez ist geschehen an im gröz aremnot. 36 Der alle dinc geschicken kan

üf rehte ban,

gelonbent des daz er im selben gan^

des besten ie, daz ist wol reht.

war umb länt ir dann aremuot niht ungesmeht? 80 gedenkent dran, got gap uns allen guot.

Armuot ein spiegel in dem hcechsten tröne,

ir sint gewis, got gtt in dort ze löne

die himelische kröne

den die sich an in hänt ergeben 85 und niht enstreben

nach valschem leben: erst sselic der ez tuot.

15 6. e. iiit leizet K. neben er. M. J6 noch an M: vnd K. 17 im Wirt b. M. 18 ricbes c. zu ymmer wemder st K. 19 24 vertauscht mit 26 30 M. 19 helffen mirs L. Des M. die eristen M. 20 knn- dent b. die han gescheä M. 21 das ichs L. e. s. g. wol vor irem äugen prechen M. 22 aremüt L. 86 fehlt L. wol] h6ch M. 23 höchste L. het selb L, selb hat b, hat selber vßherkorn a. der Übe got der bat vns selber ans der körn M. 24 on als verschmehen preist er die a. M. 25 Wer alle dink wol richten k. M. . 26 schlechte M. 27 selber a b LM. im

ist nicht knnt d. e. i. s. hailes gan M. 28 daz besten L. des het er

recht H. 29 war vmb lat ir armut auf erd nicht nnferschmecht M. 30 ge- dencket a. geh aM. gant L. 31 A. ist ein sp. im h. L, tr6ne fehlt L. Ein sp. in dem aller h. M. 82 der libe got der gelt vns selber lone M. 33 engelischen M. 34 den fehlt a b L. hänt fehlt a. haben an in b L. wer sich in sein genad wil gebin M. 35 vnd wil nicht st. M. 36 er

ist selig a b LM. derz a b L, wers M .

327

Mtn muot Itt üf der selben pfliht.

swie wol geschult,

ein d^müetigez herze eiihazze ich niht. 40 und swer ze lange behelt stn leit,

der hat diu bant slns Uhes vil gröz arebeit.

guot zuoversiht ist bezzer vil dan golt.

Des wil ich iu Urkunde geben,

daz merkent eb^n: 46 got vergap dem 4er im sin reinez leben

mit valschen rseten an gewan.

daz bispel merkent bfide frouwen unde man.

siht iuch got eben, s6 ist er iu vil holt.

DSmüetikeit und armuot in gedulde 50 diu zwei hänt alle zit die gotes hulde,

und nieman sich verschulde

gein Marjä der vil reinen meit,

diu hat bejeit

gar unverzeit freude und riehen solt.

LI.

Von frouwen und lobe der minne.

Wlpltchez wlp, ich rate dir, du volge mir,

üf valschen lust stell niht dins herzen gir - daz sich dtn werder wibes name 5 von wärer schulde an keiner etat iht dürfe schämen, den ganc verbir der dir geschaden mac: S6 wirt dln höhez lop vil breit, dir wirt bereit daz dir frou fire geben wil ein cleit

87 M. aremnt L. selben fehlt L, 39 hettz daz bass abL. 40 be- halt L. 43 Daz b. 47 bede L. 48 si*cht a, zieht b,. ziecht L. 50 die fehlt L. 52 Marja fehlt a: Maiien b L. tU fehlt b L. 53 hant a. LI. K 188d. 4 nam. 5 schäm.

328

10 daz sie vor aller weit an Mt.

gwan üf erden frouwe nie s6 rlche wftt?

ez sl geseit: got dltier wirde pflac.

In himelriche dort im paradise

bista bekroenet mit froun £ren rise. 15 w& wart ie man s6 wlse

der künde dine wirdikeit

an underscheit

Mn üz geleit? dem lühte ein s»lic tae.

Wlp, bistu sneller blicke gir, 80 8int die an dir '

gebom von muoter art, s6 volge mir:

bis dtner blicke niht ze balt,

biz du erschouwest mannes tngent wol gestalt.

da nibt verbir und läz dinn blic bin jagen 25 Yil vast dort üf der minne spor.

ganc im sin vor,

biz daz du offen vindst der Triuwe tor.

so sich dar In wiez dir behage,

merk ob er valsches iht in sinem herzen trage: 80 da hüet dich vor, wip, merk waz ich dir sagen.

Wip laz dir d}ne güete niht entrinnen,

unrehter fuore soltu niht beginnen,

die ere soltu minnen:

s6 Wirt dir lobeliche wät 35 diu wol an stät.

schand ende hat: den rät läz dir behagen.

Swer stseter minne gerne pfligt,

wie hoch daz wigt

swä minne mit der staetikeit begigt.

40 swä stsete minne gerne vert,

diu würket niht wan da ein reine herze gert.

swä wandel sigt, da rate ich nieman hin.

Diu wandelminne ist als6 swach,

*

14 fraw. 17 hän] het. 19 blick. 24 din bUck. 27 rindest. 29 icht valsches.

329

prist nngemach. 45 swer hie mit li^be beliüset nndr ir dach

mit al ganzer unstsetikeit,

dem wsere der t6t wseger danne erz leben treit.

nüt mit ach verzert er muot und sin.

Swann aber liebe mit der minne ringet 50 und sich ein 8l6z zwischen den zweien dringet,

swaz dann lust dar zuo bringet,

m

daz kumt von wizen armen blanc,

der minne twanc,

des lustes schranc: danc habe er heils begin.

55 Diu minne ist aller saelden bluot,

diu minne ist guot,

diu minne hat den lip in irer huot.

diu minne wttrket mit der schäm,

diu minne ist mangem spiegel, aller saelden stam, 60 diu minne tuot swaz lust yolbringeu wil.

Diu minne mit der milte vert,

diu minne zert,

diu minne sich vor ungemüete wert.

diu minne ist bezzer dann der*tac, 65 diu minne ist süezer danne der edel balsamsmac, .

diu minne rSrt den lust üz herzen zil.

Diu minne sich vor ungemttete lestet.

sich hin, sich her, wie sich diu minne vestet,

in rtchem herzen restet: 70 sd sieht sich in der minne stric,

manc lieplich büc

nimt da den sie, sw^nn ez sich scheiden wil.

Swer wol nätiurlich prüeven kan ftf frouwen stan 75 und in biut Sr, wan sie sint lobesan,

4& liep. 46 alz. 57 wer. dan er daz. 50 zusehen. 51 Dryn- get« 63 zwang. 57 die mynn die tat. 58 die mynn die w. 62 mynn bin zert. 66 die myn die vert.

330

und fronwen dinc zem besten wigt

nnd ir mit frflhte in ganzer wirdikeite pfligt,

got siht ez an swer frowen bt gestät.

Wip sint nätiurlichen geborn, 80 daz in ist zom:

swann sie hänt frabt, so h&t sie got erkom.

wip sint ob aller engel scbar,

got nimt der tugenthaften zallen ztten war,

nnd gSt in vom der wip in ^ren bat. S5 La dtnen muot an frouwen niht verg^en,

füer wibe znbt, mit tngent tuo in n&hen.

du muost von in enpfähen

den dtnen lebendigen Ifp.

ein reinez wtp 90 an allen ktp vor gote in ören g&t.

LH. Ein anderz, von Triuwe und üntriuwe, im grüenen ddn.

Ich lac in slMes twalme,

ich sach daz Triuwe Untriuwe sluoc

mit einem deinen rise. sie sprach *ldz dinen ungefuoc, 5 du nimest mir mtn liute gar.'

untriuwe wart von zorne sere enbrant.

Sie schrei in lütem galme

Tier näher swer mir helfen wil!

die Triuwe wil ich krenken.' 10 wart der üntriu helfer vil,

von forsten gräven ritter schar,

daz Triuwe flöch da sie ir liüte vant.

Seht der was deine leider.

untriuwe lief ir alles nach,

81 hat. 85 von frauw«n. 86 für wybe. 87 jm. LH. K I98^i vgl. H 24 bei Gorres s. 233. 2 trü. 13 die was leider deine.

331

15 die Triwe zöch tz ir deider, diu wären wol geprlset, and legte an sidi ein sncede gewant, daz sie dar inne iht würde bekant. erbarme ez got daz Triiiwe ist so yerwtset

90 Ich quam ftf ein geyilde, dar üf yant ich die Triuwe sten, sie dagete jsemerlichen :

*owe, wie sol ich mich beg^n? nu bin ich in der weit unwert: . 85 daz clage ich dir, Marj4, und dtnem kinde.* Diu yahche üntriuwe wilde sprach *ich bin a]ler sselden schrtii, und wil ze allen stunden bl fürsten unde gräven sin: so da hän ich des min herze gert, swie dicke ich dich in solchem jämer yinde.* Diu Triuwe weinde und schrlte, sie dagte ir jämer und ir leit. üntriuwe sie yersptte, 35 sie sprach "nu söl sich meren ir leit und ouch ir ungewin/ doch hete diu Triuwe solchen sin daz sie doch bleip ze leste in solchen ^ren.

Nu merket algemeine 40 wie got hin zuo der Triwe sprach *bis willekomen, Triuwe,'

als balde als er sie ane sach, macht du üf erden bliben niht?' nein* sprach die Triwe, *üntriwe wil mich yertrtben.* 45 D6 sprach der schepfer reine

*

15 trü. 19 trü. 22 claget. 25 maria dinem. 28 sit ich zn; nach H ^ebeßert. 29 by.den fursteo gr s., vgl. B* 82 Die drü die weind Tod schrieode. 34 vDtrü sie da verspeie. 37 hatte tru snli- chen. 38 in steten $ren? 39—57 fehlt K: nach H bei Qörres s. 235. Die zweite Strophe in U. ist anecht. 41 bis mir wilkomen.

332

IJntriwe hat mirz onch getan,

yerriet mich an daz kriaze in marter diech geliten h&n.

ich meine daz sie mtn geriht 50 bringt in die helle, dar wil ichs besdieiden.

Nu ganc hin wider, Triuwe,

und sage Untriwe sicherlich, ez mfige sie wol geriawen

ob sie dich wil vertrtben 55 nnd ir gewalt an dir begän,

wan du solt froelidi hie best&n,

und sprich zuo ir, du wellest bl mir bliben/

LH».

Ich saz üf einer grüene:

ich dähte an manger hande dinc,

wie ich die weit durchfüere und doch gein gote niht würde linc. 5 d6 künde ich nie erdenken daz,

daz mir iht töhte ti solher hande ger.

Ich wart bloed unde küene

gedanke, der ich vil verschriet,

al von der weite tücke 10 mtn tumpheit mir die witze riet

daz nieman in der £ren saz

kumt äne schaz, daz wart mins herzen swer.

strafte ich frouwen firen:

ich sprach 'ir stt ein swache magt, 15 länt ir iuch schaz verkeren/

Untrew die hat. 48 in die m. die ich. 49 ich m. d. mein jüngstes g. 50 bringst in d. h. da w. ich sie hin h. 52 yntrew gar s. 54 vnd sie. 56 ir] eine. 57 wollst b. m. beleiben. LIIa. vgl. Hägen 2, S51b, 7. 5 waz. 6 zu s. h. mer. 7 I. w. beyd bloyd vnd.

8 gedencke. 12 des ; so auch die Pariser ha. mjm hertzeo E, min herze die Pariser hs. 13 frauw.

333

sie sinfte und sprach 1r tumber, der schaz der hat mich Überwegen, mit schaz mac man mtn wol gepflegen: schaz &ne tugent ist gein mir ein kunber/

Lm.

Frouwenlobes rät.

Fronwenlop*

Ez lit ein hört yerslozzen,

den mir nieman üf sliezen kan

mit henden noch mit munde: nu ratet, frouwen unde man, 5 und rät ir mir des Schatzes rigel,

und daz sich doch der werren keine rtlere.

Mit snellen vederschozzen

dan ie kein malhen sl6z versldz

noch baz ist er versperret, 10 der slüzzel kleine und da bi grdz.

er ist rüch glat reht als ein igel

und hanget weder an riemen noch an snüere.

Swer mir den hört kan raten,

daz st iu aUen für gegeben, 15 den lebenden und den töten,

die noch gebom soln werden,

errätents slüzzel oder sl6z,

16 süftzt, LIII. E 200c s= M 203)); Strophe 4 bei Hagen 8, 14db, EttmQUer, Sprüche 266. 1 en hört K. Ich weiß ein h. M. 2 mir fehlt M. niemant KM. geschlissen M. 3 vnd mit K. 4 nnn rat ir fr« vnd ir m. M. 6 Blosses K. Wer mir der rett des M. 6 ruren M. das er mir nit der werren kein an r. K. 7 schlössen M. Bs ist noch hass verslossen K. 8 den sich in m. M. kein man kein s. K, 9 Qiit eini fedenchosse K. 10* das ist dein knrcz Tnd K. 11 glat rauch M.

12 weder] nicht M. schnüren M. 13 Der mir die wunder rottej K.

14 sein M. 15 leben K. Lebendigen vnd t. M. 16 gebren sollen K. Wz noch geporen w. M. 17 ratten sie wer mir der rett schlussel Tnd s.

334

sd wil ich aller wazzer fldz

Terlegen mit einem kleinen iöt der erden.

Beg«nboge. »Die noch geboren werden,

waz wel wir der an disen rit?

wir wein sie lln beliben, her Fronwenlop, wan sie sint tot.

den lebenden gebet rehten kpuf: 25 s6 trabten wir wie wir in den vergelten.

Ein kleinez 16t der erden

daz wigt noch me dan tüsent pfont.

ob ich den slüzzel riete,

da mite loese ich üf den bunt: «0 ez ist der uns gesegente touf.

mtn kunst kan traben, die dine die gSt zelten.

D6 got verscheiden wolde,

dd bevaJh er die muoter stn Jöhannt, daz er solde 35 sie haben in stner pflihte.

zw^n vinger er zesamen sldz,

daz ist der hört, der sdiaz s^ gr6z,

der uns erlöst von Judas valsch genhte.

Frouwenlop, Ich wil den hört üf sliiäzen 40 mit minem slüzzel, ob ich kan:

18 dem wil M. 19 verl«g0 E. eim klein M. 21 woll K. der darfl wir niofat an dhem e rat M. In K. . 22 wolii R. die sült ir farea lasen M. 23 vod die sint E. 24 gebt E. ir pitt yds lebendigen K.M. 25 80 acht wirdoc^ dz wir M< in den] nu E. 26 eren E. ^7 wiget iner denn M. pfunt M: Ib E. 28 wenn icb M. 29 da mit so 1. M. ▼od griff in uwers hertzen grünt E. 80 daz ist got der den tauff besdioff X. 31 traben deine die M. wer kanste treit der sol dar ^nder z. K. 38 er do enpfalch M. do beÜEilch sich der m. K. 34 johanes M. 36 sie fehlt M. za der er sie da het verpflicht K. 36 drey f. in z. M. er in die hant versloBS E. 37 das war der schacz der hört M. 38' der lost M. 89—44 ia E nach 60. Den b. wil ich E. 40 meinen M. vnd ob mir got daz lebens gao K.

335

mit henden und mit munde Id niezent frowen und die man,

swer sich 3ar zuo bereitet hat,

dem Wirt gegeben er, als ich iu betiute. 46 Des müge wir wol geniezen.

hilf, herre got, üz aller nöt:

du bist der hört verslozzen, gesegent in ein kleinez bröt.

ins Priesters munt der slüzzel stät: 50 daz ist sin zunge, merkent, wise liute.

Diii wort daz sint die werren,

der rigel ist stn heiliger segen, vil nähen unde vörren,

wan er stet unverseret, 55 daz er den himelischen got

bringt in stn hende sunder spot:

er hebt in üf, s6 wirt sin lop gem^ret.

Begenbog«. Sag gieng du ze schuöle . daz du höhe bist gelart? eo man seit von dinr wlsheite,

wie dir in jugent wehst der hart, der drizie jär enhästu niht: got die vierzic dich in Sren alten! Du mohtst üf meisterstuole

41 ich tru sin wol geniesseu K. 42 niesseo M: naezen K. Tode man 43 gerichtet E^. 44 er geben M. dem wirt gegeben alz ich nch wil^ betuten E. 45 Got ist der hört Terslossen E. 46 Zeseimt in ein cleinesbrot K. ach here got hilf vns aus not M. 47 Er wirt auch dick g«n4)sßen K. 46 in K = 46. 49 der sehlussel in pr. munt stat M. 50 sin] die M. znng nu (z. dz M.) m. KBi. wisen M. 61 sint] sin KM. Sin w. K. 52 ist fehlt M. sin näm betutet vns den rigel K. 53 gar nahent M. do mit got wirt yerslossen K^ 54 wenn M. er blypt -vnd wirt noiKh nnversert &. 55 wer sich dar zu gerichtet bat E. 56 went gar s. M. dem wirt gegeb ob allen spot E. 57 der wäre got dez nam der sy geeret K. 58—76 nur in K. Überschrift Trawelop. 63 laße dich die XL. 64 mochst.

336

65 gesitzen wol, getar ich jeheiu

ich hän Tor mangem järe

nie dtnen glichen m6 gesehen:

nu habe danc, du junger degen,

daz dine kanst s6 hoch beginnet schalten! 70 Man vint in diutschem rtche

öH pfaffen nirgen din genöz noch Singer din geliche.

kanstoz fürbaz bewtsen,

gots güete üz dem himel d6z, 75 vttr war sich in din herze slöz:

heltst du ez so, ich wil dich sicher prtsen.

LIV. Driu ander, von armuot.

Daz den wolf üz holze jeit,

daz hat mich üz gesendet:

daz macht der honger und daz ich

n&ch spise werben muoz. ~

5 Und wiste ich einen unverzeit,

der mir mtn kuinber swendet,

höhez lop ich deme sprich

und teile im tntnen gruoz.

Ich wsere gern da heime bliben: 10 häte ich kein gersete.

armuot daz hat mich Üz getriben,

daz ich bin wordn unstsete.

mir geschiht als eime wolve, der

loufet nach siner nar:

«

15 al86 muoz ich ze biderben her nädi mtnre splse vam.

*.

67- zwar d. g. nl« g, 68 tegen. 71 nlrgeDt* 73 kaasta es.

74 gut sich y&. LIV. K 202c. 5 wnst. 12 word. 14 leilTet.

15 für biderben roth frömen. hern.

337

Armaot hat mich getriben üz

daz ich maoz forsten suochen,

daz meint, wan ich niht hän zu leben,

20 des hän ich zuo in pfliht. Dar omb yar ich zuo irem hüs,

' ir gnnst muoz ich gemochen; die armen hänt mir niht ze geben, wan sie hänt selbe niht

85 Ich hän vil maniges überlast dem ich niht wol gevalle, und wirde trüredich sin gast: doch singe ich üf mit schalle, tset ich des niht, mir würde zwar

30 von bengeln herter gruoz: dar umb s6 singe ich offenbar, daz man mir gäben muoz.

Armuot diu hat mir trüren geben,

iedoch s6 wil ich singen, 36 ab ich bin niht dest fröer nuo,

wan mich betwinget n6t.

Ich wolt nach höhen künsten streben,

wolt mir dar an gelingen.

woltn mir die fürsten ^elfe tuon, 40 s6 moht min werden rät.

Ich lebe dicke in grdzer not,

wie ich mtn hüs besorge.

man git mir weder win noch bröt,

vergebene noch ze borge. 46 und kum ich in des wirtes hüs,

dem muoz ich län ein p&nt.

der sorgen s6 tuo du mir buoz,

ein herre übr alle laut!

17 A. die hat. 19 vanne. 21 huse. 22 irs gnnBteB. 24 selber. 27 Tud wirde dick dr. 29 w. leht zwar. 80 v. b. eyn h. 32 geben. 36 aber. nü. 36 twinget. 39 wolt, aus weiten, fürst, aas fürsten. ir l^elffe. 46 lass. 47 mich.

Meisterlieder. 22

938

LV.

Von Filius bilde ze Röme, dar inne man swuor.

Von äventinre und- ouch von ritterlicher tat

waz Frouwenlop und Regenboge gesungen hat !

Paris ein helt dort her von Troie üz der stat

manheit er vil begangen hat durch liebe und ouch durch leide. 5 Diu keiserinne üz Kriechen, als ist sie genant:

Paris ein helt zertrante stseter minne baut.

Ysöt ein kuniginne und ouch her Tristerant

die warn mit stseter liebe enzunt, die künde nieman scheiden.

Ach ^tsete liebe diu ist gar verdorben, 10 ichn gloub daz ieman st^ete liebe in herzen treit.

swaz hiute ganze liebe ist, daz ist morne leit.

schaz überwindet unde bringt unstsetikeit.

des hat vil manic röter munt unsselden prls erworben.

Filius ein erzlnez bilde gemadiet hat 15 mit slnre kunst al da ze Köme in der stat:

daz bilde daz treip Wunders vil mit zouberlt.

swer üf'dem bild meineide swuor, ez beiz im abe die vinger.

Swelch frouwe ir S zebrach, als balde ez was geschehen,

wie schier daz an irs mannes stirne wart ersehen! 10 im wuohs ein hom, des wil ich in der wärheit jehen:

daz hom ie langer wuohs ie baz, sin Borge wart niht ringer.

So muost sie danne sweren üf dem bilde,

zw^n vinger muoste sie im legen in den munt.

*

LV. K 227«. 1. ofenrär. 3 phariß, darüber b roth. all vs, aU roth dorchstrichen. 6 also, o roth durchstrichen. 6 zertrant me st. 7 ysoc. 8 warent, e roth dorchstrichen. die lieb[e] k&nd'e n. [gejsclieyden. 10 ich glaube. 11 hut gantz liebe ist yn (yn roth) daz. 12 fl. vil vnd bring[e]t 18 daz hat manich. worben von jüngerer hand am rande. 14 irzens. bilde, dann roth zwischengeschrieben zu rom« 15 rome all in. 18 WeUiche frauw[e]. 19 seh. an ires m. s. wart da (da roth) ersehen. 20 wobf.

21 d. h. das wohs ye lenger ye baß. sine. 22 danne, e roth. 23 zwene f. müßt. . ,

339

als sie dann rihten muoste zao der selben stunt, 25 ez beiz ir abe , tuot uns diu äventiure kunt. diu frouwe het daz leben verlorn: daz was ein wnnder wilde.

Der keiser der faor herverten in frömde lant.

der keiserinne wart diu selbe reise bekant,

diu selbe reise tet wol stiure der minnen baut. 30 zuo irem friunde sie d6 sprach 'ich triwe wol hulde erwerben*.

Die keiserinne twanc des sie niht mohte enbern.

sie sprach ze irem friunde *ich wil dich gewern,

und solte dem keiser wahsen ein hörn als ein stem,

ich wil mit dir der minnen pflegen, solt ich dar umbe sterben. '35 Yillthte enhilfet kunst in allen landen.

ich wil mit mime buolen stseter liebe pflegen

und allez sendez trüren lassen underwegen.

got gebe dem keiser in frömden landen stnen segen,

dem bilde versliuze ich sinen munt mit heimeltchen banden'.

40 Dem keiser wnohs ein hörn in frömden landen d6. do ers enphant, erschrac er s^re und was unfrö, er sprach ze slnen herren 'sagent, wie kumet s6? mir wehst ein hörn üz müire stirn, rät mir wie ichz vertrlbe.' Filius der sprach 'herre, nu volgent miner 1er

45 und brechen t üf zestunt mit allem iuwerm her, al Tor dem hörn hänt ir niht langer keine wer, und zieht gein Röme al in die stat: ez kumt von iuwerm wtbe*. Der keiser erschrac, er gedähte im leide: •und wehst daz hörn iht langer mir, man wirts gewar.

50 der keiser der brach üf mit einre grözen schar, diu keiserinne erschrac, s6 bald sis wart gewar, zirm friunde sie d6 sprach 'ow^, der keiser toet uns beide.*

*

e

24 muste, e rotb. zfir d' (d' roth) seien. 25 ofentüre. 26 hat (e roth). leb[en]. 27 keiserine, e roth. reys[e]. 29 stür am rande roth. 30 drim[e]. 34 plegen. dar ymb. 35 Fillicht hilfft nit k. 37 ^H.

38 dem[e]. 40 in fremden land[en] ein home (e roth} da. 41 fehlt, er erschrag gar ser[e]. 42 komet. 43 wehsset. stirn[en] rot[en]. 44 lere. 47 ziehent. üwerem.^ 49 vod wehsset mir d. h.: yt (yt roth durchstrichen) lenger man wörttz. 52 zu yren frund[en]. owe roth dnrchstricheu.

22 *

840

■S6 wil ich för dich sweren , du vil reine, 6

und wil den keiser toeten, swie ez mir ergo, 55 du üzerwelte reine fruUt von Phersö :

zwar ich hilf dir üz dirre not, solt ich dar umbe sterben.*

Diu keiserinne sprach und des ensol niht wesen.

ich hoffe wir soln beide samet wol genesen.

ich habe dicke gehceret singen unde lesen, 60 daz ein man mit listen mac ouch hulde yil erwerben.

Nu merke, swann er kumet üz frömden landen,

ze eime tören soltu selbe machen dich,

den einen slach, den andern rouf, den dritten stich,

und hat dir ieman iht getan, daz an im rieh 65 und trtp gröz unbescheidenheit , die liut slach mit den banden*.

Und dd der keiser kam gein R6me al in die stat

und er mit stnen herren in den palas trat

und ouch die keiserinne drinne funden hat,

si enphienc in also tugentlich und lachte in an yil linde. 70 Er dancte ir niht , diu ougen k^rte er von ir sider.

er sprach ze slnen berrn 'nu füert sie von mir wider.

ez muoz ein reht geschehen, ^ie springe h6ch od nider,

üf dem bilde sie sweren muoz, daz reht sie selbe vinde*.

Der keiser swuor in zorne üf sin ^re: 75 'am dritten tage s6 muoz daz reht übr sie erg^n .

diu keiserinne sprach Ich wil vil lützel flen^

d6 sach sie iren Munt s6 nähe bt ir st^n,

sie blicte in heimelichen an und siufzte üz herzen s^re.

Am dritten tage fuort man die frouwen her wider für. 80 dd kam der selbe t6re loufen den ich spür.

*daz leben sin hat er verloren den ich rüer .

*

66 hilffe. diser. 67 vnd roth. 58 sollent beyde samt. 69 dick[6] geboret (des letzte e roth s. -vnde (e roth). 60 huldeu. 62 selber.

68 reüff. 64 yme. 65 lote. 66 rom[e]. 67 phalast. 68 vnd ei [anch] d. k. dar ynne fouden. 69 lach[e]t. gar linde. 70 dank[e]t. ker[e]t 71 herren [nu] fnr[e]t. 72 8pring[e]. oder, in old gebeßert. 73 sich selber. 74 zorne, e roth. 75 tag[e]. 76 gar Itttzel 0ehen. 78 blicket. suffcz[e]t. 79 frauw[e]. 80 dor[e]. 81 het. rür.

341

er umbevieng die keisertn und dructe sie zer erden.

Die herrn erschräken unde sluogen in so s^r.

swie vaste sie in sluogn, er dructes dannoch m^r, 85 daz tete er allez umbe daz si enböt kein wer, ^

er dähte wol in sinem muot 'du kiusche und du vil werde!'

Diu keisertn diu swuor mit kluogen sinnen

'ich swer ez wol daz mir nie mei^sche näher kam

wan der keiser und der tumbe töre alsam, 90 von deme ich muoz Itden alle dise schäm'.

da2s bilde stuont, ez beiz ir niht, der selben keiserinne.

Dar an gedenkt, ir werden man, halt iuch in huot und hüetent iuch vor swachen frowen, daz ist iu guot, sie künnent mit irn süezen worten geben muot 95 daz manic man betrogen wirt von iren kluogen listen. An swachen frowen ist alle huote gar verlorn, und hete ein man stn hundert tüsent eide gesworn, sin huote hülfe in niht, im müeste wahsn ein hörn, swanne ein swache frouwe wil, er kan sich niht gefristen. 100 Ez enwart bezzer huote nie üf erden wane die ein reinez wlp ir selber tuot. ein reinez wip die sol man loben vür allez guot. ein reinez wtp kan machen freude und höhen muot. lehn gloube bezzer cr^ätiure üf erden got lie2 werden.

105 Der keiser der was frö daz ime viel abe sin hörn, er sprach tuo hin, diu kunst ist al ze male verlorn, wip machent manigen kluogen man ze eime törn, vor wibes list s6 ist kein kunst*. daz bilde hiez er stoeren. Her Affelus Filius und her Antelön,

82 drock[e]t sie za der. 83 beT[e]D. -vnd slugen den dor[e]n also sere. 84 singen er drock[e]t sie d. mere. 85 alz vmb. keine vere. 86 ge-

dacht. 87 keyserynne. 88 neher. 89 wanne. 90 liden mos.

92 gedeck[ejt. hül[e]. 93 frauw[e]n. 94 yren. 96 fraüwen ist all[e]. 98 sine, müst wahssen. 100 hüt. 101 die hüt ein (hüt roth zwischen- geschrieben). 101 Wanne. 104 ich glaub[e] daz got nff erden nie besser creature 1. w. 105 ym[e] fiel ab[e]. 106 din kunst? sie ist alle (aUe roth durchstr.) zumal.

342

110 künc Allexander und der künic Salomdn,

Aristotiles und der starke Samsdn,*

swie rtch swie starc swie kluoc sie warn, doch liezens sich wtp teeren.

Durch frouwen willen gschiht vil äventiure,

durch frouwen willen wirt.vil manic man gemeit, 115 durch frouwen willen komet man in arebeit.

diu reinen wip vertrlben künnent herzeleit:

wlp liep, wlp zart, wlp hoechste fruht, wlp hdchgeborn gehiure.

LVI.

Ein anderz, der pfaffen strafe.

ünrehtes vil -bringt uns der pfaffen übermuot, sie gebent selten rehte löre, deist niht guot. des siht man zhelle maniger blate denn Isenhuot. ach herre got, ich klagez dir, sie strüchent manige stunde. 5 Der in da git, den sagent sie von Sünden frl, er sl ein diep, ein morder oder swer er sl, ach herre got, nu stant dem armen etwan bl! umb sus s6 tuont sie nieman niht, daz hän ich wol bevunden. Sie wellent ouch der bihte nieman hoeren, 10 er reckt die hant und luogt wer im den pfenninc gebe. . tuen wir sin niht, s6 wil er alles von uns streben, ach houbetsünde enzimet doch keinem priester eben, ich gloube niht daz got sie habe geschaffen reht ze stoeren.

Wunder nimet mich ouch, daz wil ich iu sagen, 15 daz die pfaffen als6 s^r nach guote jagen und sie den wären got doch in den henden tragen, daz sie niht bilde nement, daz ist von in ein boese gedinge.

*

110 keiser A. kOD[i]g. 112 war[e]n. doch (roth dorchstr.) sie Hessen sich. 118 geschieh. 115 erbeyt. 116 w. die k. t. b. LVI. K 230«. 2 ler[e] daz ist. 3 d. s. m. manicher plat[de] in hell denn. 4 klagens. 8 Tinb 85ß. 9 wollent. 12 kein. 13 ich glenb nit d. g. gesch. hab daz sie die recht st. 14 Wonder nymt mich Auch wonder d. 15 sere

noch. 17 bild.

848

Ein ganze woche dinhte einn pfaffen niht ze lanc,

swanne er stüende und solte singen opfersanc 20 und daz die linte wsentn er waere am übe kranc :

dar üf enahte er niht ein här, hört er die Pfenninge klingen.

Er schriet lüte, im ist gar wol ze mnote.

er sprichet 'trage her, es si lützel oder tU.'

er ahtet niht, brseht man im üz dem mer einn kiel 85 und onch den schätz Ton Wiene, er sprsech niht 'ich enwil/

daz tnont sie allez umbe daz sie richent an dem gnote.

Drt Sache sol ein priester hän, hab ich gehört,

man wegez hine oder har biz üf ein ort,

wan tuot er reht, daz ist doch stner s^le bort. 80 swanne sich got von himel lät, s6 kumet er in sin hende:

So sol er reiner stn wan ie kein engel was.

war umb bistu dann gttic? sage mir, priester, daz,

wan tsetstn reht, so wsare uns allen deste baz.

swenn nu der herre in fltthten vef t, daz gsinde enweiz war wenden. s6 Daz selbe mac mir, mtnen glouben toeten,

daz nu die priesterschaft nieman ervüllen kan

glich als einn wolf der louft mit hnnden in den tan.

sie weint sich mit der gotes gäbe niht gnüegen l&n.

wol hin dem sige swie ez well, got helfe uns üzer noeten.

Lvn.

Aber driu, in briefwlse.

Ze yil gefi^het daz enfüeget keinem man au dem man ist gewone daz er singen kan. weit irz nu beeren, sehet so wil ich heben an,

*

18 ivoeh dncbt einen. 20 idt wenten. 21 ein hör. pfönige. 24 deme mer eyn[en]. 26 als vmb daz daz sie r. an deme. 27 Sachen. 28 wiges. 29 seien. 31 wenn. 34 her. weiz wo wenden. 35 D. selb m. m. myn gl, noch wol döten. 36 na nach nieman. 37 eym. 38 wollent. 39 woU[e]. LVII. K 232o (a) =: 270* (b). Keine üeberschrift b. * l en- zymmet b. 3 wolt ab. ir nu swygen all so wil b. ieh[i]t a.

344

ich singe ein lietltn oder zwei, zem dritten mal daz beste. 5 Der arme muoz dem rtchen nndertsenic stn. sol ich iuch gesweigen mit der stimme min, so dörfte ich wol daz ir niht redet ein wörtelin. gesanc ist aller tugent ein hört und lönet wol ze leste. Verzeren wir die stunde in gotes öre: 10 eist wsßger einer brehte denn wir alle gar. nn helfent luogen, ist kein senger an der schar, der singens pflege, den biten wir onch umb ein bar. sanc bringet zuht bescheidenheit und künste rtche Mre.

Zem andern mal so wirfe ich mtnen haz aldar 15 üf einen man daz er stn nimmer wirt gewar,

sw& ich den vinde oder swä ich in ervar,

der bt dem wlne brehten wil me danne ander viere.

Manc hat an stme honbet niht wan einen munt,

den kan er niht gesweigen eine kleine stunt. 20 het er dann zw^ne, sehent waz tsete er danne kunt?

den selben man geliche ich wol ze einem wilden tiere.

Die werden meister haut ez wol besungen

wie daz ein man al zuo dem wlne leben sol

und zuo dem bade und in der kirchen wirde vol 85 und bt dem tanze und über tisch , zimet wol

4 ja ein gnot liedchen b. male a. 5 Die armen mflsset den riehen a. 6 kund ich uch all g. b. 7 retten a. so wer es billich d. mir keyner rett her yn b. 8 g. hat a. t. art u. lont byss vff daz beste (s o 1) b. 9 Nn swyg ein cleyne wyl vmb gottz ere b. 10 ez ist weger eynr a. ez ist

wol besser einr sing daa wir b. 11 sehent ymb ach ist ir einr an

dyser schar b. 12 plege a. der singen knnd wir wollen bitten - Tmb b. par ab. 13 kunsten a. wir wollen knrcze wyle han vertryben vnser

Bwere b. 14 male a. so wil ich singen offenbar b. 15 wört a. wer mit mir singen wil der siez her an die schar b. 16 ich sing mit ym dez sol er eben nemen war b. 17 andere a. er schnappet by dem wyne me dann ander manne y. b. 18 Manicher h. a. s. heübt nyt dan einn m. a. Er hat in sine kopff nit me dann b. 19 gestillen gar ein kl. s. b.

20 seh[en]t a. dann a. hett er ir zw. oder dry waz wnrd dann k. b.

21 glich[en] a. giein eyme b. 22 Die meynster hant yns daz so wol b. b. 23 vnd wie e. m. aaoh by dem b. 24 schäm in dem b. b. kirchen ge- bettez fol b. 25 deme dantze a. dische so zemmet a. zucht über tisch "vnd an dem bett daz z. w. b.

345 daz fQere tugenthafte wort ein man mit sinre zungen.

Daz sint ir zwei, na weit ir ouch daz dritte hän. nu solt ir eben merken und den sin verstftn; waz uns got allen liebs üf erden hat getan

30 iederifian als erz bebalt : dar nach sd solt ir trabten. Des ist geziuc üf erden maniger bände kunst. got der bat zuo gesange gegeben stne gunst die rieben kargen die bänt witze und ir yemunst gekeret üf die gttekeit, daz sie kunst nibt enabten.

35 Diu meiste menige kan nibt singen lernen : s6 solt sie baben einen tugentbaften muot und solt den Sren derz gewillecltcben tuot: s6 bliben sie beiderslt vor scbanden wol bebuot. er ist docb wol von guoter art swer beeret singen gerne.

Lvm.

Aber driu.

Diu storkinne diu bat den art näcb irme sit,

swann ir ein ander storke beiroltcb minnet mit,

s6 fliuget sie vil scbiere und wescbet ire lit

zeim wazzer daz sie wole weiz, diu valscbe wandelbsere.

*

26 daz e. m. dogenthafte w. fnre a. daz man hübscher rede pfleg wir all "vß TDsern munden. 27 wolt ir aoch a, vnd wolt ir nn b.

28 so swygent still ynd lant deYi syn gar recht t. b. 29 waz got der

weite hie zn liebe h. g. b. 80 dan wz der man begeren ist daz vint er

in der achte b. 31 gezüge a. Wan got hat Tff gesang gelegt sin werden gnnst b. 82 geben sinen a. Tnd in die weit gesetzt so mange hohe kanst b. 38 daz hat die riehen in rym (sol) synn vnd in y. b. 34 gekert als uff a. enachtent a. geleget uff d. g. macht sie gar vngeslacht b. 35 meinste a. Man -vint nit die singen kundent 1. b. 36 ydoch so nem wir an yns tugentlichen m. b. 37 ich wil in eren der es willecl. b. 38 blibt sla beyde syt a. behut roth a. ach schon jung fraw setz mir den krancz yff mynen hut b. 39 art [geborn] wer a. mocht mir ein heil alhie bestan daz seil ich werlich g. b. LYIII. K 233^. 2 storck heimelichen. B gar schier. 4 zu eym w. daz sie wol. '

346

5 Daz tuot sie durch daz ir gemahel . . .

an ir iht vinde ir gröze nntriuwe und missetät

die ir valscher Itp als danne begangen hat.

ich wolte daz der selbe site an maniger frouwen waere,

Die da s6 gerne treten üz den ^ren, 10 daz die man rehte also die storken künden spehen:

so möht man wander prüeven merken unde sehen,

so müeste ouch etltcher ein nnderbat geschehen.

so sie zem wazzer wolte gdn, daz bat solt man ir weren.

Der storke der ist kluoger vil dann manic man: 15 swanne er yindet daz diu stn hat missetän

und sie eiiih andern storken hart zuo ir gelän,

so fliuget er vil schier von ir, und lät ouch daz mit nihte,

Zuo andern storken, klaget in nach irme site,

wie daz diu stn daz reht hab gein ina überschriten. 20 al von den storken wirt d6 langer niht gebiten,

sie fliegent alle mit im heim und haltent ganz gerihte.

Diu gewalt gSt dann übr die storkinne.

aldö zehant s6 werfent sime ein urteil dar,

daz er prüev unde merke und neme eben war S5 den Ersten biz den er da tuot, die andern dar

erbizent sie aldä zehant umb ire valsche minne.

Nu sage du mir, ere und guotes richer man, und hästu alle dine tage reht getan gein dtner e? daz solt du mich hie wizzen lau, so als sie nu dir bevolhen wart üf triuwe und ouch üf s^le. Daz du nu von dir wilt, daz sol sie von dir haben, ir sing dir weder von den storken noch den raben, od du niuost ewecllchen in der helle snaben umb dtne groze missetät : waz hülfe ob ichz verhsele ?

»

5 durch fehlt, nit ir gemahel, dann zwischen geschrieben roth bo ge* trat an. 6 vnd ir missetad. 7 den ir. 9 sd fehlt gern. 10 konden. 14 danne. 16 einen. 17 gar schier, durch nihte. 18 Bit[te],^ 20 lenger. 22 Tber. 23 ^ie yme. 26 ir. 27 ern und gutz. 28 h. (nfi

ruth am rande) all[e]. 30 drüw[e]. 33 oder. ewecllchjen] in hellen. 34 hülfl[e] ob[e].

347

85 Zwei gliche dinc schnof got in einre mäze. ez st^ gar wol swenn eine hant die ander cleit und ouch eiivfnoz gerade bt dem andern steit. sich, junger man, daz btspel st dir vorgeseit. swaz du niht mit von ir enphän, des soltu sie erlazen.

LIX.

Prislieder von frouwen, Vn.

Gesegen mich hinte ein wtpltchz bilde üz herzen gront, gesegen mich hinte ein w!p und tuo mir helfe kont, gesegen mich hiute ir lachen süeze, ir ongen fnnt, gesegen mich hiute ein wipltchz \?tp und pflege mtn meitltch Sre.

5 So st min tröst für trüren reiner wlbe gruoz, so tuo mir reiner wlbe liebe sorgen buoz. in rehter gir, in ganzer lust ich wünschen mnoz daz frouwen schoene st min heil, swar ich der lande kere. Nu gesein mich hiute wipltchz h6chgemOete,

10 gesein mich hiut zwei ermlin sinewel und blanc, gesein mich hiute ir brüstel zart, ir wsßher ganc, gesegen mich hiute ir boschlln dk min herz nach ranc, eins lieben wlbes umbevanc mich hiut vor leide behüete.

Ein iecllch man entphäbe der reinen wlbe segen, 15 mit reinen wlben mac man wol nach ^ren Stegen,

diu reinen wtp sol man ob clärem golde wegen,

diu reinen wip sint üf der erd ob aller cröätiure.

Diu reinen wtp sint üf der erde ein himelrlch,

ez lebet niht daz reinen wlben st gellch, 20 diu sich wlpltchen tragent, daz ist sicherlich.

diu reinen wtp sint leitvertrlp , wlp reine sint gehiure.

Eist allez ein niht gein den reinen wlben.

36 geschuff. 36 weii[De] eine. 38 byspil. 89 daz solto. LIX. K i233c. 2 höt[e] däg[e]. 8 süss[e]. 4 hüt[e]. pleg. 6 düge mich. 8 lande hin keie. 9 hüt wipliches. 12 brustelin. 14 wiben. 19 syg. 22 Es ist als ein nioht bin gein (bin roth).

348

diu reinen wtp diu kttnnent spilnde irende geben, diu reinen wtp diu l^reut man nach ^ren streben, 25 din reinen wlp diu künnent liep in Hep verweben, diu reinen wlp zerbrechent sorg und künnent leit vertrtben.

Ein zühtic wlp ist bezzer danne der Kriechen golt, umb ire zuht sol man ir bilUch wesen holt, ein zühtic wlp verdienet wol den hoechsten solt,

30 ein zühtic wlp ich loben wil für alle creätiure. Ein zühtic wlp diu ist vor schänden wol behuot, ein zühtic wlp ist alles guots ein überguot, ein zühtic wlp die loben ich für des meien bluot, ein zühtic wlp glt freuden vil dem werden man ze stiure.

86 Ein zühtic wlp lob ich für edel steine, ein zühtic wlp ist aller güete ein anevanc, ein zühtic wlp lob ich für aller vogel sanc, ein zühtic wlp macht manigem man sin trüren kranc: swaz ich von freuden ie gesanc, ein zühtic wlp ich meine.

40 Zart wlp, dln name im paradlse wart erdäht, zart wlp, dk von dln name ist wol vollebräht, du bist so guot daz got von himel zuo dir gäbt, üz slner höhen trinität bräht in dln güete Äf erden. Zart wlp, dln name besezzen hat den himelhort.

45 zart wlp, da von dln name ist als ein süezez wort, ich sol dich bilHch loben beide hie und dort, slt daz von dir nu ist geborn ein mute maget werde. Sie got entphienc und in gebar vil reine, wan sie was aller Sünden ledic unde frl.

60 ich weiz daz im niht rehter sinne wone bl der niht wil glouben daz sie gotes muoter sl: der h&t dort ach und iemer und wirt sin freude kleine.

Ein biderwtp ist süezer danne des meien bluot,

26 sorg[e]. 27 dann[e]. 32*aUz gfitz. 36 anfang. 38 machet

manigem man (letzteres wort roth durchstrichen). 39 freuden, rotb gebeßert

in frawen. 40 näm[e]. 42 gäht, gebessert aus gehet. 47 magt

48 gar reine. 49 wann[e]. 50 niht] kein. 51 glauben wil.

349

ein biderwlp ist aller süeze ein ttberguot, 55 ein biderwlp kan geben freade und höchgemaot,

«

ein biderwtp ist wserllch wol der hoechste hört besunder.

Ein biderwtp diu liuhtet für der sannen schin,

ein biderwlp, waz möhte bezzers ie gesln?

ein biderwlp diu kan wol swenden swaere pln, 60 ein biderwlp ich loben wil wserllch fttr alle wunder.

Ein biderwlp, ein ursprinc aller süeze,

ein biderwlp nieman niht vollenloben kan,

ein biderwlp da Ut vil grözer 6ren an,

ein biderwlp, waz möhte man nn bezzers hän? ich wünsche daz die biderben wlp in Sren alten müezen.

Ach junger man , wiltu verdienen riehen solt,

der wirde glt tU m6 wan silber unde golt,

s6 wis für alle cr^ätiure wlben holt.

ir frühtic säme der himelkoere niune hat gezieret. 70 Ir frühtic säme den hoehsten und den besten lobt,

ir frühtic' säm nach iemer werender freude tobt,

ir frühtic säme hat den himel überobt,

ir frühtic säme in gotes ougen lachet unde smieret.

,Ir frühtic säme als ein fldgiere üf dringet, 75 ir frühtic säme in himel und üf erden birt,

ir frühtic säm hat boeser geiste vil verirt,

ir frühtic säme verstözen hat den hellewirt,

ir frühtic säme in gotes dre als ein harpfe erklinget.

Ich gloube daz keim manne übel müge geschehen, 80 swelchs tages er m'ac von örste ein reinez wlp gesehen, in stnem herzen lachet im ir ougen brehen, ich gloube daz er sl des tages gar frl vor allen sorgen. Ich gloube daz im lacht diu minne in herzen grünt,

*

56 freüden. 68 am rande. mocht du b. 61 yrsprung. 62 niht fehlt. 64 moht man bessere yff erden han. 66 wonsch. 68 aU

creatüren reinen viben. 69 som[e]. 72 som. überobet. 73 lacht vnd. 74 flogier. 77 hat Verstössen. 78 gotz. harppe. 79 g^laub daz

keinem. 80 weis. 81 hertz so lachet. 82 glaub daz er des dages

sy. 83 glaüb[e] daz im die myime lacht.

350

stn herze maoz sich fröwen gein ir zaller stunt 85 ich glonh daz ime von ir wirt alle freude kunt,

ist daz im irer sselden wirt, im ist alz leit verborgen.

Ich gloube wip ist aller tugent ein süeze,

ich gloube alle togent st von wtben komen.

die zwölfboten von \?tben sint, hab ich vemomen. 90 got nam die liebe mnoter sin üz wibes sömen.

ich gloube swer st wtben holt, daz er stn sünde büeze.

LX.

Aber driu.

Siben tugende sol ein iecltch frouwe haben : hat sie der niht, ir wipltch ^re diu muoz snaben. diu ^rste tugent daz ir ere iht st beschaben und hüete sich vor trunkenheit, daz strafet frouwen s^re. 5lr ander tugent, swä ein üzerweltez wtp ze teile wirt da eines werden mannes lip: ir dritte tugent daz sie staete bt im blfp, und tuot sie daz, sd mac sie wol erwerben pris und ^re. Ir vierde tugent daz sie st zühtic tougen, 10 ir fünfte tugent daz ir zuckersüezer munt behüetet st vor boesen Sprüchen zaller stunt ir sehste tugent, mute in ires herzen grünt, ir sibende tugent guoter muot und habe ouch got vor ougen.

Swelch frowe wil treten rehte in dirfe 16re spor, 15 diu sol niht lange klopfen an froun £ren tor. . sie lät sie kleine wtle klopfen ouch dar vor, sie nimt sie selbe mit der hant und füert sie an ein ende.

84 hertz. frauwen. zu aller. 85 glaab[e]. 87 glaube daz wip. 88 glaub daz alle. 91 gleube wer wiben sy rechte holt, syue sonde.

LX. K 234d. 2 sich snaben. 6 würt zu deile do eines. 7 belip.

9 dogent, roth durchstrichen, sig z. vnd dougen. 10 dogeu. , 11 sig

behüt. zu aller. 12 seste. 13 gut mätig. 14 Wellieh frauw[ej.

dies^. 15 kloppen an fraüw Iren (sol). 16 auch Tor kloppen. 17 selber.

SSI- Sie sliazt ir üf den ^renrtchen palaet, sie spricht "helft mir enpbfthen disen werden gast.

so hie ist komen aller tngent ein überlast, des willekumen, ein liebez wtp, ein reine fmht behende.* Fron £;re scbrtt mit krte in hohem döne *hie ist komen ein reiner werder frouwen nam. stt alle tugent von reinen fronwen her bekam,

«5 so sitzet hie ein üzerwelter bittender stam der siben tagende voUecltch und treit der ^ren kr6ne.'

Eins biderwtbes hat ein werder man wol ^r.

ein keiser williclich solt vehten mit sim her

unz daz er ein des glichen fünde mit mannes wer: 80 so müest verswinden gar stn leit al zno den selben standen,

An iren zarten reinen wtzen armen blanc.

s6 wol dem man der ie nitch reinen wtben ranc!

reinin wtp machent manigem man stn trüren kranc.

wol ime der ein biderwtp hat! dem ist stn leit verswanden. 35 So wol den frowen daz ir ie got gedähte,

an den dia sibende tagent Itt gar anverzeit

so wol in, ez stn froawen oder ez stn meit,

s6 hat sie doch hie manic saelic tac beteit

und hänt dort daz paradts daz got schön voUebrähte.

LXI. Der kriec von Wirzburc, XXIII lieder.

Fronwenlop.

Erst tagende rtch der gerne beeret guoten sanc,

den sol ms^n singen swä man trinket edlen tranc.

ich horte daz ein kele vor fürst und herren klanc.

18 filfiss^ (e rotfa). ercDtrichen phalast. 19 sprichet 21 wilkum. 22 Fnfiwe ere die schrey mit krey. 24 von] mit. 25 sitzt, blügender. 28 solt williclich. syme. 29 eyne dez gl. fände. 32 manne. 33 reine, maniche manne. 34 ym.- 86 dügende. 87 es sygent die (die rotb)

fr. oder meyt. LXI. K 235c ; auch W 73. 1 Dugend.

352

er ist von gnoter art gebom swe^ gerne beeret siugen. 5 Mit sänge lobet man Märten und ir kint.

gesanc ist guot swä man sin zühtecltch begint.

sw4 man die lieben tugenthaften froawen vint,

da siht man liep gein liebes brüst friuntlicb und zertltch tuvingen.

Ich lobe gesanc für pfi/en videlen bangen. 10 getane daz zieret manigen wünniclichen rei.

süezen sanc die vogel singent in dem mei,

des beert man in den weiden da lieplich geschrei.

Regenboge, din wise stät gar meisterlich besangen.

Ich hän ervarn vil manic lant al amb den Rin : 15 na hoere ich sagn wie hie die besten singer sin.

find ich ir einen, der läz an mir werden schin

mit gesanc sin hoechste kanst; sehen, mag ich geliehen.

Hat er die kanst, beeren wer der beste si,

ob ich im mit gesange müge komen bi. so stdn ich im abe, s6 mag. er gar wol sprechen pht;

so wirt im daz lop gegeben and maoz ich im entwichen.

Nu wol an daz got nnser müeze walten.

nu wolt ich ^rst gevaren sin in frömde lant:

nu hat dich underwegen got her ze mir gesant, 25 daz du mich hast der minen reise widerwant.

sehen ob ein frömder gast den pris hie müge behalten.

Durch mines liebes willen wil ich heben an, durch mines liebes willen wil ich frd bestän, durch mines liebes willn, wer nimt sich singens an? so durch mines liebes willen si ein krenzel üz gehangen. Ist ieman hie der mir daz abe genemen tar,

*

10 ziert. reizen. 11 gesang Bingent die f. meyen. 12 der.

da] dar vor. 13 besongen. 13 vil roth zwischeDgeBchrieben. 16 ir

fehlt, loß es an. 19 7m[e]. 20 ab[e]. 22 vnser got müsse. 24 got fehlt. 26 h&st fehlt. 26 lo Beben : es stand so sehen. 27—39 = W 78, 1; Y. 1 6 bei Zingerle s. 23. meiner frawen W, und so auch 28—30. so wi) ichs W. 28 so zeuch ich auf den plan W. willen in K roth am rande. 29 myns 1. will K. 30 myns K. sig ein »krentzelin K. sey

heut aio kräntzl auf g. W. 31 Lat sehen ob es yemand ab W.

353

der wirt von mir bestanden, sage ich iuch für war. ir merker, merkent alle glich an diser 6char, ich halte tretzeclichen hie üf minem ros ze brangen. 35 Die jancfroan hknt mir mtnen heim verbunden, mtn sper hän ich geneiget über schiltes rant. na dar, sehen ob mir ein singer werde bekant den stnes herzen frowe habe ze mir gesant:

er wirt von mir bestanden hie , sag ich in kurzen stunden.

«

Begenboge« 40 Nu beer ich wol, man wil gesanges gein mir phlegen.

ir merker, merkent, sanges hän ich mich erwegen.

mich heischet üz gar üppecltch ein stolzer degen.

er hat verbunden sinen heim und neigt sin sper mit schalle.

Nu sin wir al durch kurzewtle her bekomen: 45 wir sullen froelich sin , daz mag uns wol gefromen,

mit hübschen zühten, aller kriec s! üz genomen.

wir singen gein ein ander hie , sehen wer da valle I

Eanstu gesanc und rehte kunst bewisen,

wir sullen gein ein ander ziehen üf daz wal. so bistuz her Gäwin , so bin ichz her Parzifäl.

sieben wer under uns ersinge hie den Gräl,

und wer mit kunst behalte hie daz in die merka* prisen.

Frouwenlop.

Wir sullen kurzewiln und sullen froelich sin,

* 32 bestan W. 84 halt gar dretzkltchen. 35 jongfraüwen. verbonden. 88 fraüwe. 40^52 = W 78 , 3 ; gedrockt bei Zingerle b. 23. mit mir W. 41 mercker na merck gesanges hab i. m. verwegen W. 42 halt auf da

reitt ain freyer helt ain jQngling ain degen W. 48 sin heim, roth am rande, K. yft mich sin sper K. Hat sein sper genaiget schon vnd reytt daher m. s. W. 44 kurczwile K. Sey wir d. kurczweil her nu knmmen W. 45 So snllen wir karczweilen das m. u. tu wol frummen W. 46 in schönen z. W. auf W. 47 enander K. Dass halt mein schilt vnd wagt

mein sper lat s. w. hie v. W. 48.^11 «r mit gantzer knn&t vnd maister- schaft beweisen W. 49 so wil ich fröhlich ziehen zn im auf die wal W. 60 ich der pharczifal K. Ist ers h. Gabein W. 51 ersiug E. Mercker

nu merckt wer behabt hie W. 52 wer fehlt K. Watz wir singen kunst gemain dass sullen jdie m. W. 68—65 ss 78, 2. I^u suUen wir kurtzweiien W, aollent, beidemal E.

Meisterlieder. 23

854

diifch karzewile wel wir ziehen an den Bin 56 ze liebe und dienst der tizerwelten fronwen min

die mich s6 Mnntltch singen bat dnrcb aller fronwen gflete.

6ot gebe ir heil, der üzerwelten fronwen min.

ich wil ir wünsche daz sie saelic mfieze stn.

sie gmozt mich binte mit irm rdten mnndelin, eo des ich ir immer danken wil : ich trage ein M gemfltte.

Ich wil ir gern mit mim gesanc hofieren,

dnrch iren willen ziehen friltch in den rinc.

«

halt üz , läz yarn , ez körnt ein stolzer jnngelinc. swer mit mir singen welle , der heb üf und dring, «5 und singt er nur ein niuwez liet, ich danke es im vil schiere.

Ich Frouwenlop, dnrch firouwen ere kom ich her.

swer singen wil, ich f&er ein schilt nnd oach ein sper.

dnrch fronwen ere var ich in dem lande entwer:

swä man ir wirde erstriten sol, da bin ich ie der eine. 70 Dnrch fronwen Sre halt ich hie üf diser ban,

dnrch fronwen 6re lege ich mine wäfen an,

dnrch fronwen ^re hän ich ie daz beste get&n,

durch fronwen ^r bind ich den heim: in trinwen ich sie meine.

Ir edel kinsche füer ich an mim Schilde, 75 ir rcinikeit ffter ich an minem wftpen hin.

halt üz, I4z vam durch willen schoener fronwen ßn.

nn dar, sehen, wer wil der ander kempfe sin?

die fronwen hänt ie gnot getan, sie sint an tngenden milde.

Regenboge.

Ich Regenboge wil hie der ander kempfe wesen: 80 und wil ez got , so trüwe ich vor inch wol genesen, alz ez die wisen pfaffen in den bnocben lesen, so ist mannes name ein ursprinc, der fl6z h&t zno den wiben.

*

54 knrczwil so woln. 56 dienste. 59 grfiste. irem. 60 daz

ich. frys. 61 bufleren. 65 gar schiere. 66— 78 = W 78, 4.

ich kam d. fr. willen her W. 68 er so far. 69 er so halt. 70 er

80 lege. 71 er so han. best. 72 dre binde ich üf [den heim]?

74 kusch. 78 die] de. mute. 79—91 = W 73, 5. regenbog K,

regenpogen W. 82 so, roth ausgestrichen. nam[e]. Trespring, e zoth.

355

Ez ist umb sns daz wir hie wider ein ander streben, wan sd die Minne gewaltecltch beginnet leben

85 und eine stteze 'der andern süeze begegent eben,

die süeze ob aller stteze gät, die mac nieman volschrtben. Swelich orsprinc des andern danne geninzet, sd komet ein flöz geflozzen in die reinikeit, daz eine süeze der andern stteze wol bebeit 90 und eine süeze di ander stteze dann verjeit: so gät doch mannes name für, stt ex die süeze slinzet.

Fronwenlop.

Ich Fronwenlop, in frouwen ^re ich wil bestän«

stt daz in got daz beste selber hat getan:

in himel nnd üf erde sunder argen wän 96 s6 ist erhoehet wtbes nam ob aller cr^ätiare.

Da von sie snllent haben hie den hoechsten pris

in himel nnd üf erde sunder arge wis.

die edelen frouwen füerent hie den hoechsten pris,

slt aller weite guot gcschiht von frouwen zart gehiure. 100 Swaz lebend ist, daz mac sie gerne an scbouwen,

die edelen reinen minneclichen frouwen guot.

erst sselic der den frouwen hie daz beste tuet.

ir nam der swebet genzltch in der firen flnot.

mannes name wser gar verzeit, und waer niht reiner frouwen.

Begenboge. 105 Swer spricht daz mannes nam an freuden st verzeit

und im des wtbes name als wol beheit,

ich wsBne ir wirde wsere hine gar geleit

nnd waer niht werder mannes nam und stolzer jungelinge.

Swer nu ir beider wirde wol bedenken kan, HO so schuof doch got in rehter liebe den Ersten man,

und ouch dich, wtp, daz du im wserest undertän

in rehter liebe, in gerender lust, üf minnencltch gedinge.

86 g«U die süß« mag n. schribeu. 88 kom[e]t. 90 fergeit. 92 «r

wU ich. 96 BoUeot. ie? 97 sunder it«wiz? 98 der reim ist vei- dorben. 102 er ist selig der frauwen. 107 werde wer gar hin g.

112 nTnueaklichs.

23*

356

Man mac wol wtbe in höher wirde vinden: dannoch hat got dem manne wirde mS gegeben 115 daz er erwerben ms^c wol priesterlichez leben, da von ein wip sich niht geliehen mac dar neben, sich, mannes name den Sünder wol mac binden und entbinden.

FroQwenlop.

Waz wsern die man, und waeren niht die reinen wlp,

die da ze frtthten bringen muoz im zarten lip ? 120 wan sie sint aller sorgen gar ein leitvertrlp.

und waer niht reiner wibes nam, so wser got niht geboren.

Die reinen wlp sint üf der erde ein bittender stam.

üz irem wesen got sin zarte menscheit nam,

slt im üf aller erden nieman baz gezam. 125 got hat die liebe muoter sin mit wlben üz erkoren.

Got kam zuo ir S Adam was geschafen.

ir edel kiusch die wäre gotheit des betwanc

daz er sich durch die himel undr ir herze swanc.

des müezen alle frouwen iemer haben danc. 130 got der hat so in rehter lieb an megde brüst gesläfen.

Begenboge. Mannes name ist aller tugende ein nrsprinc und ist so hoch erhoehet über alle dinc. slt du mit dtnre mäht in einen kleinen rinc betwingest got daz er sieb gibet uuder priesters hende,

1S5 So ist ez sunderllchen eines gotes gäbe

daz in ein mannes name segent in einem grabe, daz er komt von dem frönen himelrlch her abe, dar inne er ungeteilet ist bl uns in disem eilende. Daz kan allez mannes nam zuo bringen.

140 solicher wirde ein iegUch frouwe muoz enbern. got der tuot ez dem werden mannes namen gern, wan er in doch der hoechsten wirde wil gewern:

113 wib«, so! 117 slt mannes name? senden! 118 wernt wjerent. 120 wann[e]. 121 geborn. 122 blögender. 124 im] nü. 126 ge- schaffen. 127 daz b. 128 sich fehlt, vnder. 180 gesloffen. 131 namm[e]. dogend[e]. 136 eyns. in ein grabe. 138 dar in. 142 wen. hosten.

357

dar nmbe s6 ist mannes nam waerltch ob allen dingen.

Fronwenlop.

Ach, reiner frouwen wirde daz erworben hat 146 daz got üf erden vinden kund nie lieber stat

dann in der frouwen Itbe, als ie maniger bat,

Propheten die daz wnnder in dem geiste vor wol sähen.

Sie wünschten stnr gebürte vor vil manic jftr,

daz eint kinsche maget kaeme an frouwen schar. 150 die reine zarte was ka allen wandel gar.

sie wisten wol daz sie in solte ungemeilt entphähen.

ut ir man? daz frouwen ist geschehen,

soliche wirde vor noch sider me geschach,

daz got in rehter liebe stn nätüre brach.

165 was im zuo der kiuschen megde also gäch.

dar nach nant er die magt ein wtp , hoer ich die wisen jehen.

Regenboge. Ich Kegenboge, mtns krieges ich niht abe ld,n. swaz got geschaffen hat, daz dient dem werden man. die engel in dem himel sint im undertän. 160 swä man ir lop nent fürebaz, die engel sint sin geret. Sie sint in deme himel aller tegeltch. swaz got geschaffen hat, daz dient in ^wecltch. si entphähent unde lobent in s6 wirdecltch. sich, also Wirt den werden man ir höhez lop gemeret.

166 Ir Frouwenlop , vom kriege sult ir wenden, wart ie wip üf erden ie so wunnesan die gotes wandelnnge getorste rüeren an? daz ist den werden mannen allez undertän.

er twingt in lebend in ein brdt und segent in mit henden.

145 konde. 146 als manicher ye. 150 die rein die zart die was.

151 wüsten. 152 ist] nam. 154 sin zart nature. 155 magde.

157 myn krieg wil ich. 160 für baz nennet, geert. 161 allez. 163 vnd. l64 gemer[e]t. 165 vö. sollent ir ncÜ w. 166 wonnesam. 167 wan- deldng. 169 zwingt.

358

Fronwenlop« 170 Her Regenboge, ir sullent rehte mich verstän.

^ got geschuof ie cr^ätiare , wlp noch man,

sach er dise maget ander ougen an

die er ze muoter hete erkorn , der cristenheit ze tröste.

Dar nmb ist, wlp, dtn nam gar reine und tz erlesen. 175 got müest in aller priester hant vil tinre wesen.

ans half ein reine maget daz wir stn genesen :

sie hat ans alle erloeset gar von heizer hellen rdste.

Waz wser die messe und aller priester segen,

wser got von himel zir her abe niht enkomen ISO and het den t6t, die martel niht an sich genomen?

ez bräht ans freaden vil and dar zao grdzen fromen.

daz erwarp ans ein reine maget, mit lobe sol wir ir pflegen.

fiegenboge.

Ir Froawenlop, weit ir gesanges §re pflegen,

and wellent mich in stammen wls von iach veijegen? 185 got was geformt ein man, der höhe himeldegen,

der ie was and ouch iemer ist gewaltecltch an ende.

Daz örste mensch daz got ie schaof daz was ein man,

dar nach üz stner siten er ein rippe nan,

da von doch aller froawen arsprinc hie ti kan. 190 die wtp sint von den mannen kliben an alle missewende.

Der man der stam, daz wtp die bernden este,

der üz dem stam gar wirdecltch gewahsen ist.

die este ich bescheiden wil an argen list.

der wärheit hilfet mir besten der süeze Crist, 105 daz frouwen sint von man bekliben: in herzen ich sie geste.

Froawenlop. Her Regenboge, weit ir gesanges niht enbern, s6 wil ichz mit der reinen megde kint bewern. vom himel zao der erde her abe staont stn begem.

170 soUent. 175 mfist. hant fehlt, gar türe. 176 sint. 179 zd ir her ab. 183 wolt. 184 woUent veriehen. 187 [gejschnff. 188 ripp de nam. 189 kam. 195 mann. 196 wollt. 198 her ab zu der erd.

369

ZOO einer megde tzerkora ze lonoter ^wedtche. soo Wft besaz ie man -den bort den sie besaz?

wft wart ie man gewaltic gotes als sie was?

sie trnoc in liepltch in inn Itbe an allen baz,

er was bi ir wol drtzic j4r: sie treit in bimeirlche

Die bittende kröne ob allen mannen reine, 805 die got s6 rehte wirdecltcb geschaffen bat.

ber Begenboge, bedenk dich baz, es tuot dir n6t.

wiltu gote geliehen stne hantgetät?

also lob ich die werden fronwen, 4n valsch ich sie meine.

Begenboge«

Swig ich dann, 66 sprsechent ir mir stnm als ^. siodie wüe ich mac, so wil ich singen für baz m^.

der sannen glänz uns bringet viol bluomen kld,

er ist der weite ein sttezikeit, ein iemer wernde wanne.

Die sänne schtnet menlich üf der erden last,

der mäne hat niht schtnes wan von sannen glast. si5her Froawenlop, ir dankent mich der künste ein gast.

die naht dem mäne ist üz erkorn, der tac der kl^en saune.

Als sich der m^e enzflndet von der sonne,

also enzfint sich wibes gtlet von mannes nam,

als sich der mäne enzündet von der sannen flam. 880 als noch die bernden este wahsent üz dem stam,

als6 pnzfint sich wtbes gttet von reines mannes könne.

Froawenlop. Her Begenboge, ir grift in höher sinne kür and ziehent mir gar frömde meisterschtit her fttr. ob ich den werden frowen ir hdhez lop verlür, 825 e wolt ich singen ti einn kriec widr aller meister munde. Ach wlp, du bist ein anblic daz nie liebers wart, got hat geschaffen sie kiusch und also zart.

durch wibes güete nam er an sich menschlich art,

*

199 eweclicK 200 dysen hört. 203 bymmelrich. 204 blttgend[e] krön [ist]. 207 glichen siner. 211 bringet vns. 216 minen ist erkorn? Bonnen. 217 sonnen. 220 est die wassent. 222 synnen. 223 oh[e]. Itaaw[en]. 224* eyne. iridei all. 228 gäte so nam.

360

durch iTlbes gttete erlöst er uns von heizer helle apgninde. 180 Wan got wolt stne gotheit haz begüeten

umb daz der cristenheit iht würde ze streng dtn zoni.

^ wtp ald man M ertertch ie wart geborn,

bete er die reine maget üz erkom,

er het sie in der hfigde s!n, got wolt ir selber hüeten.

Begenboge. 236 Her Frouwenlop , ir müezet l^en mir den prts,

ob ich inch mit gesange und onch mit kunst bewts

daz got hat menlich forme ganz in alle wis,

daz er menschen ie geschnof , erd nnde himel sie beide.

Er ist ein man der alle dinc geschaffen hat, %io er ist ein man an dem erd unde himel stät,

er ist ein man der an dem crinze leit den t6t.

ir merker, nement eben war ob ich in reht bescheide.

Dar ambe mnoz in fronwen wirde entwichen.

daz sprich ich wo! und wilz beswern üf mtnen eit, daz mannes wirde ist obe den frouwen zart gemeit.

reht als daz kläre silber obe kunterfeit,

also gät mannes name für: kein wtp mac ime geliehen.

Frouwenlop^

Ich wilz bewern daz wtp vil baz dann manne tügen.

obz mügelich waer daz man von wtben kinder zügen, S50 so zsemz niht wol daz kinde mannes brüste sügen :

dar nmbe ist, wtp, dtn name gekroent ob aller cr^ätinre.

Legt sib in sie, sie geltenz mit ^er vollen wage.

her Regenboge, da von ein end hab iuwer klage.

sie hoehent sich üf unde wegent sich gein dem tage. 866 dar umbe ist , wtp , dtn name süeze und ist da bt gehiure.

Also kan ich ir höbez lop geprtsen,

* 238 heta er im? 285 mir lassen. 236 ob[e]. gesaiig[e]. anch; a Toth. 288 ye menschen, hymml Tnd erde. 239 hat roth. 240 hymmel ynd erde. 242 ob[e]. 243 Dar vmb so m. 244 sweren. 245 wird[e] Ist ob[e]. 246 ist obe. 248— 260 = W 73, 6. Ich wil bewaren daz

frawen vil was den mannen tangent W.' vil baz] beßer K. 249 trügen.

251 über all. 252 Legent. sie nnr einmal. wog[eo]. 253 end[e}. 254 Tnd.

361

ich meine» w!p, din stteze und ondi dfn reinekeit, die alle schände von ir hftt als6 gejeit. och fronwe zart, da kanst wol wenden herzeleit, MO ich mein tdht wibe von den dodi der tugent 6re entrise.

Regenboge.

Ich Begenboge, den man gib ich den hoechsten prts.

ir lop daz st^t im himel und im paradts

geblüemet schön reht als ein blüendez meien ris.

sie twingent got von himel her ab nider zuo der erden. 265 Swer gotes begert mit rinwe an sfner jüngsten stant,

dem Wirt er geben von dem priester in shm mont.

her FroQwenlop, deist allen fronwen gar nnknnt.

also lob ich die werden man: wie kande ie bezzers werden?

Die manheit ich lach also betiate: 270 got was menltch hie üf der erden offenbftr

und ist onch menltch ewic in der gotheit klär.

her Frouwenlop, ich wilz beweren und ist ouch war:

des ziahe ich mtns gesanges kür an alle wise linte.

Fronwenlop« Wtp ist ein name, aller tugent ein ursprinc,

275 und ist so höhe erhoehet über alle dinc;

der sunnen louf, des mänen kreiz, des himels rinc ' umbringet noch umbgrtfet niht den namen nnmaezic riebe. Wip ist ein ebenhdch des hoechsten lobes dach, ein ort, ein üfhap, st^tikeit ein ummevach,

280 kiusch unde reine und wol gezogen : got selber sprach wip zuo der magt die in gebar driveltic und einliche. Sit gotes wtsheit sus den namen bewarte an der vil kiuschen höchgelobten reinen magt, er hiez sie wip die in d6 souget unde wagt,

261 hosten. 262 in t. 263 schoii[e.] bläwendes. 265 gotz.

rüwdn an synr. 267 daz ist al][ejD. 269 betöten. 275 hoh[e]. 277 vmb[e] (e lotfa) grieft. riebe , e rotb. 279 der vor stetikeit. durobstrichen. vm- fach. 280 vnd rein. 281 einliehe, e rotb. 282 Sit daz gotz w. den Dam also bewarte, e rotb. 284 Tnd.

362

285 SO wil ich daz der nam den hoechsten prts bejagt,

8tt daz doch got in selber sprach zuo siner muoter zarte.

Begenboge, Ir hänt von reinen mannes namen wol yemomen, daz got hat menltch forme gftnz an sich genomen, daz ist von reiner frouwen adel dar bekomen.

290 sie was mnoter und hielt doch den na^en der kiuschen meide. Und got stnn geistlichen boten zuo ir sant, wie schier sie im ze einer mnoter wart genant, do er die kinsche reine an allen wandel vant: dar nnrbe zimt uns kristen wol daz wir sie dren beide,

295 Die werden man und ouch die reinen frouwen. sie sint genomen üz der vier elementen art, dar in sich hat geflöhten gotes wesen zart. Sit im üf erden lieber creätiur nie wart, sd helf ans got daz wir sie dort in ganzer wirde an schoawen.

Des krieges ende^

Lxn.

Aber drin.

Her Frouwenlop, ir fdert ein stolz gefltkgel mite, s6 hän ich einen habech, der weiz ir aller site, in wtter luft, üf wäge, in beide er sie versnite, swä ir flttc ir sweimen wser, daz wser doch gar unnütze. 5 Ich füer von höher kunst ein wunnen bemdez rts da mite ich fürsten nä(^ ir wirde geben kan prts. swaz von nünem stamme velt in bittender wts,

285 bejaget. 286 syt docb das yn got selber, zarte. 29Q den fehlt, kfischen reinen meyde. 294 dar vmb so zymt. 296 elpeJineDteo. 297 gotz. 298 erd nie 1. creatnre. LXII. K 239c. fürnt ein «tiUtz ge- flögel. 3 wider luft. 4 flüge. daz w»r fehlt. 5 füre. 6 wird

kan geben. 7 stammen feilet i blügender.

363

daz lesent üf dtn vogeBn: hüet dich vor mtme geschfltze. M!os Sinnes böge ist gespannen veste, 10 da mite ich dich und dtne vogel schiezen wil. waz ahte ich, hat diu fledermüs der kinde vil, und ich -doch obe in allen fttere der meister zil? swä knnst gein künste iender gät, da wil ich sin der beste.

Ach Werder forste, ob du na knnst merken wilt, 15 wir hän die meisterschaft üf dinen hof gezilt.

mich wil ein meister schiezen in minis sinnes sdiilt.

ach werder fürste, nu nim war ob er dar üf gestecke.

Ach werder forste, ich bite dich in h6hem lobe

daz dii ans mit einander last in künsten toben. so yillihte fliugt mtn fledermüs stn hebechen obe,

ein lewe wird ich vom ougen sin, sin weife ich im ersdurecke.

Also weck ich im herz muot sinne gelidie.

weistu nu wer die swinden winde in lüften habe?

weistu war durch sich diu erde fiuhte erlabe? s5 weista war umb manc vinster Sterne in lüter schabe ?

und rastest du die g^ösen dri, sd bist du sinnes rtche.

Frouwenlop. Ach meister, mir dtn munt Yon höher zierde seit und sich 6in muot als höhe in lüften umbe jeit und waz der erden git als gar ein richez Meit,

80 des wil ich dich bescheiden hie nach mines sinnes rate. Guoter luft ist aller weit ein süezekeit, s6 git der wölken guz der erden rtchez kleit. got selbe sprach min kränz mir kraft und bilde versneit.* nach siner ersten barmunge hör die süezen winde waten.

35 Wie nu, meister, ob ich mich reht versinne? der Sternen schln und iren wünnicltchen glast mit irre zierde, ir einre si des andern gast.

9 bogen. 13 gein künst yne gat. 15 dinem. 17 nym*.^ ob[e].

-18 f&r8t[e.] lob. 19 laßt. 20 vlllicbt fliegent myn fledermöse. oben.

21 würd ich Tor den. 26 drye. synnen. 28 geit. 29 also gar ein

(ein ansgeBtrichen, roth). 30 4ae wil. 33 selber. 34 einr. 37 si[e.]

364

ich wil iu r&ten, hüetet iach vor Sünden last:

s6 wil uns got stn rtche geben, d& sol wir wonen inne.

Lxm.

Von drien wünschen.

Het ich von gote ze l^hen drier wünsche gewalt,

so wolte ich wünschen daz wir bliben wolgestalt

und ewec lebten und geschaffen niemer alt.

ich het den wünsch sS an geleit daz man mir heiles günde, 5 Und daz diu s^e bi dem Itbe müeste stn,

-diu sus muoz liden dort s6 senedtche pin.

mir ist s6 yil gesaget yon der helle schin,

wie manige selB drinne si und brinne zaller stunde.

Dar üz s6 dagen sie ir gröze beswerde, 10 üz irem munt so reden sie die ganz w4rheit,

wie maniger s^le zer helle ein fiui^ st M geleit.

daz ist den armen sMen gai^ ein swachez kleit,

als uns noch manic priester guot gesaget -hie üf erden.

Nu wolte got daz alle wazzer heten stege, 16 nu wolte got daz niemer regen kseme in wege,

uu wolte got al unser sele haben in pflege:

daz waere ein wünsch der wfler s6 guöt : waz möhte dem wünsch geliehen ?

Nu wolte got daz nieman wtird von alter kranc,

nu wolte got daz nieman trüeg sin armuot lanc, 20 nu wolte got daz nieman het kein boesen danc:

s6 füer diu s^le an argen list inz fröne himelriche.

Nu wolte got daz vasten Sünde waore

und minne man und wtbe an der s^le guot:

des frönt sich manige s^le und bete höhen muot

*

88 rot[n] daz ir nch hat. sünden. 39 rieh. LXIH. K 242* 2 bli- bent. 6 sendecliche. 7 hellen. 8 sei dar inne slg vnd brenn zu

aller stund. 10 mnnd[e.] worheit. 11 sei. 13 saget zu manicher

stunde uff erde". 14 hettent. 16 wolte. pleg. 17 mocht deme.

18 würd. 19 drüge. 20 wolt. 21 füre. ane. fron. 22 wolt

23 vnd die mynn. wip. 24 frauvt. hett.

366

i5 diu SQS muoz ligen fiwee in der belle glnot, diu wser sid frisdi und W8er so frö, frönt sich der lieben msere.

Nu wolte got daz frouwen beten stseten sin,

so trüegen sie ir ere nnz üf ir ende bin,

daz waere den lieben wiben gar ein rtch geivin: M ich boff daz ich der einer si der in wol heiles gunde,

Und daz den site beten die vil werden man,

wolte got daz nieman lüge den andern an:

s6 müeste manige zimge ir sncedez daffen län,

s6 marbt man boese rede wol üz einem valscben munde. 35 Nu wolt got wsern die s^le üz der beUe

und ir niemer keine ksem bin wider dar.

ich wolte daz beslozzen wser diu belle gar

also di&z niemer boeser tiuvel dar üz var.

wart ie wünsch dem wünsche glich? in bezzer swer da welle.

LXIV.

Aber dri ander wünsche.

Solt ich na dii stunt wünschen nach dem willen mtn, so wolte ich wünschen daz den edelen kl4ren wtn, swer den trünke und lobt nibt got den schepfer stn, daz er des selben edelen trankes niemer selte enbtzen,

5 Der nibt bedejiket waz stn leben mac gestn und er unnützlicb niuzt den edelen klären wtn und onch daz bröt d& sich got selbe birget tn, daz wir Yon stn genäden bän: dar an sol wir uns fltzen. Wir soln in loben und danken zallen stunden

10 umb al daz guot daz er durch uns doch ie geleit. swaz wazzer luft und ouch diu erde frübte treit,

25 Bast. heHen« 26 frafiwt. 28 er biz vff. 80 der einre.

31 Sitten. 35 wsern fQr ansgestritteues wan. seien. 86 kein. 87 gar] zwar. 8a düfel kerne da Tar (:). 89 woHe. lIiV. K 243l>. 8 sehopper. 6 nützt. 7 selber. 8 bant. 9 jm, gebeßert in in. danck vnd lob zu allen. 10 alz.

366

daz ist uns nn von ime volledtch bereit.

er leit durch uns den bittem tdt und manige tiefe wunden.

Den andern wünsch den wolte ich also legen an 15 daz uns got unsern eigen willn niht het gelän

und daz wir sfnen willen müesten hän getan:

ich hoffe daz ez nütze wsere maniger armen sSle.

Der Itp versenket hie die sSle in hellen grünt,

wan also manic boese wort gät üz stm munt so da von diu arme sMe wirt euch dort enzunt.

sie Itdet jämer unde ptn, der rede hat midi niht h^le.

Ich wolt daz uns got het also betwungen:

daz Yogellin daz da hoch in den lüften vert,

dem sine sptse als rehte wtten ist beschert 25 und ez sie dan noch keines ts^es niht yerzert,

ez lobt ^ got den schepfer sin mit stnre edelen zungen.

Den dritten wünsch den wolte ich wünschen unyerzeit

daz man in alter mohte geläzen unMuscheit,

die beide man und wip undr irem heizen treit. 30 swanne der Itp hie niht m^ mac, so strebent doch die sinne.

£z wart kein frouwe hie üf erden nie s6 vtn,

in iren brüsten wüchsen deine würmeltn,

zuo irem r6ten munde kriechens üz und !n

dft mite sie maniges kusses pflac: alsd zei^ät ir minne. 35 ö weit, sich umbe, gedenke ze aHen 2tten

wie daz dtn 11p daz leben Me als6 verzert

daz er sich hie und dort Ewiges t6des wert.

swanne diu arme s^le von dem munfle vert,

so rüefe lüte 'schepfer min, hilf hie und dort mir strtten !'

15 will. 17 d&z ez gar nütze wer manicber. 18 Tersenckfejt die sele hie. 19 vz sin munt. 21 Tnd. red[e.] 24 Äne (e roth). 26 dan nach. 28 moht in alter. 29 vnder ynn. 82 wohsen^ wonnelin. 37 dodB herweret. 39 schopffer.

867

LXV.

Ein anderz, von swachen fronwen.

So w6 der frowen daz sie üf erde ie wart gebom

die einen pfaffen ir ze liebe hat erkorni

ich sprich daz sie ist ^wecltch dar mnbe verlorn.

des pfüch sie hie uud pfl sie dort! got wil ir selbe fluochen. 5 Und stüenden bt einander m^ wan tüsent man,

die al mit Sünden solten zeinre frouwen gän,

sie hetez ^ gebüezet, des ich mich verstän,

ich spriche daz und ist ouch war, man vindetz in den buochen:

Sie hetez ^ gebüezt dann einen pfaffen, 10 der sol got dienen s6 er iemer beste mac.

sümt sie in dar an, s6 wil got tuon sfnen slac

über die arme s§le unz an den jüngsten tac:

nu wS ir hiute und iemer m^, daz sie ie wart geschaffen.

Ir frouwen, lä-nt der pfaffen minne iu wesen leit. 15 swelch frowe durch pfaffen einem leien minne verseit, die gliche ich einre geize wol üf mlnen eit diu hie mit eime snellen wolve loufet so behende. Sie hat ir huote verlorn und allez daz sie hat :

LXT. K 244a (a) ss 269c (b). Überschrift fehlt s. Oowe der frafiw a. firaawe die xff erd ie b. 2 eins pajfea myDn sa a. lieb[e] (lieb b). b«t vsserkora ab. 3 verlorn roth kwiechen geschrieben a. sie sprechen das sie ewiciichen 57 t. b. 4 pfftcb verlorn loth darchstrichen , dann pftick roth a. des fehlt a. pföch b. ir hie vnd we ir dort a. selber ab. 5 Stün- dent by ein (ein roth durchstr.) ander me dann hundert t, a. 6 a1)[e] a, all bw mit Insten zu einr fir. solten b. soltent zn einre a. 7 Lettens ee gebttsi, et roth zwischen geschrieben a. daz mocbt sie baß gebuesse alz ich b. 8 ündt ez a. loh sag ach sicherlich' Torwar sie lesens in d. b. b. 9 denn a. Die liebe die sie hat zu eine pf. b. 11 sumet a. dün sin a. Irt sie in dran so tftt got ein grossen s. b. 12 sele biz an a. we hie dem lib vnd dort der sei am .)nngeten tag b. 18 nn fehlt a. 14 0 reines wyp laß dir din mynne w. 1. b. 15 .weUich[ej fraüw eym ley dnrch pfaffen ir mynn a. w. tt. eymjey Tmb pf. willen abe seit b. 16 vnd die tryt tss der eres in der schände cleit b. 17 waa Ir geschieht als ein* geiß lanfll mit denn wolff die lenge b. 18 Verlaßt die hsi vnd alles d. s. dynne h. b.

368

alsd ein frouwe diu mit pfaffen nmbegät, 20 diu tritet von der firen in der Schanden pfat.

ir zarten fronwen, na länt iuch von pfaffen minne wenden.

Swelch frowe daz tuot, diu hat ir dre behalten.

ir lop ir pris daz hoere ich wol an maniger stat.

gedenke, zarte frowe, wer dich gebildet hat, 85 daz der ist got der dir gap hie der £ren wät

und oucb diu liebe muoter stn weint frouwen ^re walten.

Machte ein pfaffe ein frowen einr keiserinne geltch,

doch xnöht sie lieber betein gän vil williclich,

dk mite sie ^ verdienet gotes himelrich, 90 wan frouwen ist diu pfaffen minn üf erden niht gesetzet.

Got hat den piiester in stm himelriche emert,

ze tröste der kristenheit uns üf die erde beschert.

swelch frouwe daz mit iren Sünden widerwert,

der selben frouwen wirt ir §r doch niemer ergetzet. 35 Dar an gedenkent, reine frouwen stföte.

wil iuch der pfaffe der «inen minnen niht ertän,

so hebent sie mit eime stolze^ leien an

der iuch der iuwem ere.wol ergetzen kan.

und tuont ir daz, sd tuont ir reht und volgent wiser rsete.

19 einr fraüwen «. Geschieht einr Arauwen b. 20 ich sprechen alles daz sie volg dez tofels rat b. 21 mynen wenden a. hüt och ir reinen fjr. zart daz uch daz für iobt senge b. 22 Wellich daz d&t a. die wil die sei b. b. 28 ir zucht vnd er die meret sich an aller stat b. 24 gedenckt a. aeh reines wyp gedenck wer b. 25 wan d. w. g. sieht alle nwer tat b. 26 woUent. firauw eren a. er wil durch einer mnter er der reinen frauwen w. b. 27—80 nach 81—84 in b. 27 Mehte a. frauw a. Ynd hett

ein ftaw Ton einem pfaffen romisch rieh b. 28 gar w. a. noch J. solt sie b. gen so willteh b. 29 verdient gottz a. d. m. verdient sie ewig leben <doeket inich b. 80 myun[e] a. wan sie mit einem pffen hie in der vn- knsche setzet b. 81 in sin h. erweit a. ' Got herre die pCaffheit TOn hym- mel hemert b. 82 alhie der werden er. z. tr. b. b. 88 wellicb[e] fraüwe ie .roth) a. im sondern a. welch fraw mit yren a. ym daz hie herwert b. 34 es mag wol ein alz ander sin ir er sie weng hergetzet b. 36 gedenck du reyne frauwe. b. 86 wilt dich d. pfaffeh mynn uff erden a. b. 87 so nym du eynen jungen st. L man b.. 38 er wol a. der doch diner eren w. b. 89 Tod tnst du daz du reynes wyp so Tilgest b..

369

LXVI.

Diz Bint fürwurf und sträfliet.

Ein singermeister hat ein 1 und ouch driu M, driu c driu r, sprich kunst und habe ich rehte? ja. waz sol er haben m^? und daz bescheide ald&: ein t ein b ein s ein n : daz 1 einn leich betiutet,

5 Driu h drf hoyewiäe betiutent, hoerent mS, driu r betiutent uns dri reien, merkent m^, und ouch ein b ein barantwls betiutet und gebiutet. Ein s betiutet eine schallewlse, ,

10 ein n betiutet ein nahtwtse, merkent daz. swer die kunst hat volbräht, dem sol kein fürste laz mit gibe sin, daz teile ich im gar sunder haz, wan er besitzet meisterstuol s6 wol üf hdhem prise.

Ein Singermeistermeister der hat zweier me 16 dann ein sieht meister: zwei 1, sehs h und sehs c^, sehs r sehs rein betiutet, zwene tenz zwei t6 und ouch zwei b zw6 barantwis, ob er nu in prise Den stuol gesanges hie besitzen sunder schäm, zw^n leiGhe die betiutent zweier 1 ir nam, 80 sehs h sehs hovewlse tiutent ouch alsam,

die muoz er hän und ouch sehs c, daz sint sehs zügewtse, und ouch sehs r al nach gesanges orden, daz sint sehs reigen, zw^ne tentze sint zwei te, zw6 barantwtse die betiutent uns zwei b^, 85 zwei s zwo schallewise muoz er haben m^, zwei n zw6 nahtwise: s6 ist er also meister worden.

Ein Singermeistermeistermeister der ist drilch der ktLnste ein und ist der andern worden zwilch.

LXYI. K 244c. 2 ich fehlt. 6 hie dra ccc. 7 dry rey. 8 pha* rantwis. 11 vollenbracht. 13 wanne. 16 reyg betüt zwen* (e rotb) dentz. 17 pharantwis. 28 dentz. 27 der fehlt, drylicb. 2d und fehlt, zwilllch

Meisterlieder. 24

370

wil er an Yollekomener kanst niht werden schlich, so so hahe drin 1 niun h niun c und ouch nion r schcene, Driu c driu h driu s driu n die muoz er haben, driu 1 drt leiche betiutent uns die drf buodbstaben, nion h niun hovewlse betiutent sunder snaben, niun c niun zügewise, niun r sint niun reigen doene, S5 Driu t dri tenze betiutent und berihten, driu b drI barantwlse betiutent ouch fftr wir, driu s* drt schallewlse muoz er haben zwar, driu n dri nahtwtse, swer die kunst hat gar, der ist guot unde bezzert sanc und allez meistertihten.

40 Solch meister nimet wol pfert unde ritters Meit. niht rocke sol er nemen, dar ane ist geleit golt unde edel gesteine und so vil der rlcheit. ein unversniten tuoch daz nimt der meister wol mit dren; Von Wirtschaft ezzen trinken oder niuwe hosen,

45 zwen hentschuoch von den krsemen oder einen phosen, vil ist der gäbe der ein meister sol gelosen, ob er iht meisteiitchen wil die gäbe an im yerkdren. Diu gäbe ist undersdieidenga)* besunder: idi weiz wol wie diu gäbe zimt und niht enzimt.

60 sie habent iemer danc der gäbe rehte nimt. der zuo gebüren hoert und doch vor herren schimt, und ire gäbe genemen tar, daz nimt midi iemer wunder.

Der drste keiser Heinrich der maz ieclidi zit, wie siben h^rschaft gäben sollent äne strtt,* ir guot durch 6re gebende, melde ich sunder ntt: «. ein keiser alle woche, und alle mände ein künic fürwäre. So sol ein fttrste ouch alte vierteil järes geben, ein gräve zuo dem halben jär, daz zimt im eben, * ein frlge ze drien TierteU jär« to widerstreben,

*

80 fehlt. 82 drye leich. 38 r daz sint. 85 drye dentz.

86 drye. 87 drye. 89 vnd bessert gesang. 40 Sollich. Tod. 41 rocke, ane, e roth. 46 zwene hentschü yod de kremS.. 'posen. 47 woll,

58 iegliche. 55 gehent. 56 alle woch, le ausgestrichen, mant. 57 all. 69 fryg.

371

eo so git oach wol ein dien^tman ze eime ganzen järe. Nu gebe ein iedicher nftdi stme geHoheti, ' ir keiser künic f&ilsten gieren frien knefat. seht ir, ir dienestherren, haltet ir daz reht daz in der keiser gap gar eben unde sieht:

66 jft glt in got dar nmb daz ir onch gebt, ir edeln rtchen.

Lxvn,

Ein anderz, ist ein sträfliet.

Yil manger heizet einre kuowe kint ein kalp,

swann ez gewehst, ein rint so heizt ez allenthalp.

mich wundert daz betriugt so yil der liute der alp

die hänt gemacht der namen dri vom kalbe und von der kuowe. 5 Unnützer rede wirt doch dicke vil getan.

ein kuo ein kalp die mohten wol einn namen hän:

wie mohte ez in der weite iemer wol ergSn

den liuten die üz kleinen dingen machent grdze muowe?

Des mac ich mit gesange niht vergezzen 10 daz yil manger k^rt der rede daz hinder für;

daz yorr tür solte stän, daz yinde ich hinderr tür.

^st wir dar an ich lützel meisterschefte spür.

daz merke, meister, swä du bist: hie wirt gesanc yermezzen.

Der han der krsejet dicke S ez st mittemaht.

16 swann danne ein huon gelegt, so trtbt ez grözen braht. ez ist ie war dl mite ez dicke hat gemäht liut die ich hän gesehen, die dar umbe zomic wären. Dem huone einen hunt ich wol geliehen mac der da swiget die naht und bellen wil den tac.

so wser idi sin meister, zwäre ich gsebe im einen slac.

60 dienstman. gancz. 63 seht ir rieb* ir dienst heren halt ir.

LXYII. K 246a. 5 dick gar tU. 6 küw. ein nameir. 8 m6ge. 9 Daz. 10 kdrt roth zwischeogesohrieben. 11 vor fär. daz vor vinde fehlt, hinder der tür. 14 krewet. sig. 17 dar Tmb. 18 By dem bün« 20 fnr war. ein[en.]

24*

372

er tsete ez ninuner m6 fdr war bi allen sinen j&ren. Als wolte ich daz etlicher meister tele, der mit gesange ertoubet allez daz dir ist. swaz kluoger meister wlsheit l^ret und sin list S5 hftt an geleit, daz wil er machen im ze mist. noch W6ere ez guot daz man gesanc nftch stme rehte tsate.

Lxvm.

Ein anderz in dem döne.

Gesein mich Mute ein tesch vol guoter sträzburgser, gesein mich Mute und' daz sie niemer werde Iser, gesein mich Mute ein crüt und fleisch an alz gevaer, gesein mich Mute ein gezzen brdt, ein leip von clärem weize. 5 Gesein mich hiute am Ersten tage ein mäz mit win, gesein mich Mut daz ich da bt muoz froelich sin, gesein mich hiute ein veiztez huon an arge pln und daz daz wol bereitet würd des morgens in der heize. Gesein mich Mute und daz ich daz solt ezzen, 10 gesein ^ich Mute ein veiztez kalp von einem jär, gesein mich Mute ein grözer salm gar offenbar, gesein mich Mut daz ich daz allez nieze zwar, gesein mich Mut die Vo^hen zart, der sol man niht vergezzen.

Gesein mich hiut, swann ich des morgens fruo üf stS, 15 gesein mich Mute ein viertel wins, dar n&ch ich gS, gesein mich Mute eins ohsenbüch und dannoch md gesein mich Mut manc semel wtz, gar clär und wol gebachen. Gesein mich Mut manc swtnin varh mit wursten guot, gesein mich Mut daz man sie roeste üf einer gluot, logesein mich Mut daz ich da bi si höchgemuot,

24 lert vnd auch sin Hat., 25 ym machen. 26 gesange. leehten.

LXYin. K 246c.. 4 clare. 6 da Ich. 8 word des morges. 12 alz

solt niessen. 18 freüehen. 14 morges fro. 17 manig. 18 hOt ausgestrichen, swinen. wurste.

373

4

daz daz wol' bereitet st, daz idi stn mfige gelacfaen. Gesein mich hinte ein tisch yoI gnoter sptse, gesein mich hiut daz ich dar obe mac werden sat, gesein mich Mut daz ich von trinken werde mat, 25 gesein mich hiut daz ich dar nach g^ in daz bat, gesein mich, hinte ein frönlin zart daz mich ze bette wise.

Gesein mich hinte am andern tage des morgens frno ein wtn warm gnot, dar !n man sehszic eier tno, gesein mich hinte ein viertel wfns, daz hoert dar zno,

30 daz ich daz allez niezen si, daz honbet widerbringe. Gesein mich Mnte, swanne ich nn ze wine knm, gesein midi hint, daz ich da vinde gesellen frum, gesein mich hint vil manges feiztes würstlins stmm, gesein mich hint daz ein gesell dem andern .sage und singe.

85 Gesein mich hint daz ez got wol gevalle, gesein mich hint daz ich mit Inoderie besten, gesein mich hint vor nngelücke, der wege sint zw^n, gesein mich hint, daz ich den rehten wec nu gSn und daz ich mit den frumen var bin mit gotlichem schalle.

LXIX.

Aber VII in der briefwlse Regenbogen.

Nu hoert, ir herm, ein äventiur von höher art wie daz Lunete diu reine meit gesmaehet wart von kOnic Artus wibe, dd sir guot verzart, ir edeLmilte, ir gebende haut briht sie umb alle ir guote. 5 Sie was künc Artüs swester Mut, diu reine meit kflnc Artüs wtp ir hilfe und frinntschaft gar verseit.

26 freilcbe, Tgl. 18. 28 warm] worn. 30 mesBen 4>der nlasseti. heubet Bl hüt. kom. 32 find geBel firom. 33 wontiinz ström. 34 gesel. 38 hint fehlt. 39 dem fromen. goüieh. LXIX. K 249a. 1 h«m ein abentnr. 2 leneth. 3 von küng artns wip do sie ir. 4 «li ir gute.

374

sie sprach 'sie wsdre an iren Sren gar verz^t.' sie zSch sie valscher minne t&t: Lünete daz s^re muote. Sie clagte ir ungemach eim twerge riebe, 10 daz was irs vaters guot geselle, beer wir lesen, ez sprach Xunete, du solt noch lange in alter wesen, volg minem rät, sd mahtu vürbaz wol genesen, ich wil dir einen mantel geben, der tuet dir sorge entwichen.'

Daz twergel sprach Vaarltch, Lnnete, ich wil dir sagen, 15 den mantel solt du üf künc Artus hof bin tragen:

da mite so mahtu dtnen kununer wol bejagen.

spricht ieman zuo dir arge wort, s6 läz in an Tersuodien.*

Daz twergel gap ir guot nach irem willen gar,

ez sprach 'Lunete, ganc zuo dem fronwen an die schar, so und trit bin mit dem mantel für sie offenbar.

swann dich künc Artus wtp an sibt, sie wirt dir sere fluochen*.

Eünc Artus wtp sprach 'sehent , ritter firouwen,

ob iht Lnnete nu heimlich habe einn rieben tnan,

swä sie bt uns ist , daz wir ir kein §re hftn, 26 und nmbe ir sache neme sich iuwer keine an.

sie ist ein valsche minnertn und hat ir ^re verbonwen'.

, Lunete kam üf kOnic Artus hof gegän.

Yon rittern und von frouwen wart sie schöne enpfiLn.

sie trnoc einn mantel, da warn liebte spangen an: 80 al in der ersten spangen lac der edel lieht karfunkel.

Diu ander spange was von golde lobelich.

ich mein kein irdisch künic lebe üf ertrtch,

solt er den mantel koufen, merkent sicherlich,*

er leit wol al stn guot dar an, stn h^rschaft w»r gar tunkel. Den mantel truoc Lunete mit rtehem schalle.

sie sprach 'nu schouwent alle , ritter frouwen kneht,

ir nement war ob mir der mantel st gereht.

«

8 Unetlk 9 zwerge. 10 gMell Tor hon 11 Imeth. alte.

12 Torbas. 18 geb. 14 lanetii a. 8. w. 18 zwergal. 19 er sprach. 22 litters. 23 ein. 25 saob so nem. 27 Laneth die kam. gegangen. 28 enpfangen. 29 ein. dar an warn ewo lichte spangen. 81 spang

die was von gold so lobelich. 88 kenffen mercken. 84 als.

37Ö

st^t er üf disem hove keinr fronwen alsd sieht, den mantel wil ich geben ir nnd ob er ir gevftUe/

40 Eünc Artus Yfip diu was der selben msere frö and sie lief hin and wolt den mantel dienen d6. sie leite in an and sprach 'ach stUende er mir also als er st^t Laneten, der vil kiuschen reinen. meide/' Daz eine flansch erwant ir oberhalp dem knie,

45 daz ander zotte ir binden nach, ir merkent wie. sie sprach *wie hat der tiavel mich begookelt hie ?' d6 maost sie yon dem mantel so gar lesterltchen scheiden. Sie zdch in abe and warf in von ir baide, d& mite wolt sie ir laster hftn bedecket dö.

50 des wart vil manger werder ritter gar anfrö. dd icllchs wip den mantel maoste an legen so, sie mnosten alle den mantel l&zen Ton in mit gewalde.

Dia rede tet künc Artus üzer m&zen zorn,

so daz sin schoenez wip den mantel het verlorn

55 die er im selben zeinem liep het üzerkom. er sprach 'Lonete, wie kämet daz'? des muoata mich bescheiden, Daz mtner frouwen schoene der mantel niht ist hüben, ich waen du hast din hdchvart hie mit mir getriben; and wiste ich daz , ez müest dir leiden and niht lieben,

eo ich het sie an den mantel dtn doch selbe wol ze kleiden.* Lanete dia antwort dem künge toagen, sie sprach 'vil lieber ceheim, daz wil ich dir sagen: dtn frowe hat mich mit valschen werten sSre geslagen, dar amb muoz sie daz laster hiut hie von mir tragen.*

65 so bald künc Artus daz vemam, er slaocz ir ander engen.

Von vierthalp handert ritters fronwen wil ich sagen, s6 daz ir kein den mantel nie m(^t umbe getragen.

daz sach man onch vil mangen werden ritter klagen

*

40 d* was« mar. 42 stünt. 44 ein flemsch ir beiwaad ir o.

46 zot. 49 bedecket da. 51 an must. 55 selb' zu einem. 56 d«z

muslaa. 57 sobon. 5S boifart. 60 selber. 61 Uuge. 62 ohem. 63 Aran.

376

umb daz ir keins §lichez Yfip bestaont an iren ören, 70 Wan eine jnnge frowe, diu was sd lobesan,

diu het den aller eltsten ritter zeinem man,

war umb stuont ir der mantel als6 eben^an?

dar omb , sie het kein ander liep dann iren rehten h^ren.

Der mantel stuont als wsere er ir gemezzen, 75 sie gienc da sie im aller liepsten herren vant.

dem edeln ritter al stn trüren gar verswant.

kttnc Artus kam hin nd^h gesUchen dd zehant.

d6 het diu frowe mit irem man den prts aldä besezzen.

Eünc Artus sprach "Lnnete, du muost mir eben sagen, 80 waz höhen lobes mac der mantel hie bejagen

daz in kein frouwe üf disem hove mac angetragen

an eine dises ritters wlp: daz wil ich wserltch wizzen/

Til lieber oeheim, wiltu dtnen zorn verkam,

ich wil dich von dem mantel grdze tugent l^rn, 86 daz keines ritters wlp st^t hie an iren dm

wan ein des alten ritters wtp, diu hat sich dre geflizzen.

Dar umb lob ich sie immer stsete in herzen, >

wükn sie nie h4t getreten üz der £ren ban.

dar umb stdt ir der mantel alsd eben an, 90 daz sie ir triwe behalten h&t an irem man.

d sie noch brsßche ir wtplich zuht, d wolt sie liden smerzen.'

LXX.

Aber DI in der briefwlse.

Mich manent mine bürgen swinde und ouch vil sw&r

die für mich bürgen sint gewesen manic jdr

hie vür den tdt und ouch vür mange Sünde zwar.

mich manent arme und hende mtn, die schulder und der rücke«

70 Dan. 72 dar ymb stnnt der mantel. 78 war Tmb. berren.

76 als. 78 Arauw.' 62 one aUein dies. 88 obem. verkeren. 86 bei.

90 trük LXX. E 253«. 1 borgen, gar swar. 2 borgen. 8 Tor dem tot. vor. 4 scboltem.

377

5 Mich manent der bttrgen , daz sint mtne bein, daz hirne swtnet mir daz mir noch nie geswein, diu oügen tmobent mir, min dren htierent dein: ach alter, du mir bringest leit und dar zao nngelflcke. Daz herze tnmmet mir, der rücke gihtet,

10 diu beine trsege worden sint, ow6 der not! nn mac ich keinen bürgen md hftn yür den tot, nn hilf mir, herre got, darch dine wanden röt, 6 daz die bürgen ziehent üz, daz ich mich habe verrihtet.

Fron Welt, ich hän gedienet dir manc jdr dft her IS des besten daz ich knnde wol dhrch dtne ger, leich nnde hovedcene, zügewise sw6r, barant schalwise reien tenze die nahtwise schöne, Daz sint die ahte künste des gesanges gar, die h&n ich, Welt, hie dir gemachet offenbftr. so nu diene ein ander man dir onch wo! yierzic j&r nmb solich gelt, als mir von dir dar umbe wirt ze löne. Ich h&n gedient dir vierzic jftr, da hdre: waz gtstu mir ze Idne, sage an ande sprich, daz ich dich, Welt, niht Iftzen wil? da Isezest mich. S5 ach Welt, daz ist niht wan ein triegen nmbe dich, daz ciage ich gote daz ich dir ie gedienet also s^re.

Ich frag dich, Welt, sol ich iht Idnes von dir haben?

*ein linin tuoch and siben füeze in d* erde begraben.* . ach Welt, sol niht m^ 16nes werden dinem knaben, 30 der dir wol vierzic jär gedienet hat s6 willicltche ?

Dir wirt niht m6 , ob dir daz selbe werden mac

dem keiser Jüliö den selben 16n ich wac

and künic Aswöras der vil manger lande pflac.

ir keinem dem wart doch niht md von irdenischem rtche'. S5 Ach Welt , ist in dann niht m6 lönes worden,

den keisem and den künigen , sd Iftz ich den zom.

5 borgen. 6 swindet, 8 Tiiglflcke. 11 borgen, tot. 13 borgen. 14 Franw. ' dir gedient manig. 15 diner. 17 schallent reyen tentz die nachtewyse. 22 da bere. 28 linen. 30 willicHeben. 84 keine dd.

378

sd hftn ich m^en langen dienst an dir y^rlont sd helf mir der der yon der meide wart gebom und daz ich hie entrinne wol d^n nngetriaw^ ordeo.

LXXI.

Aber m in der briefwtse.

Üz drten stammen so wirt diier hande fride, den ich ein richez lop mit mtner znngen sndde, wan ez doch niht wol zmm daz ich im brts vermide, des edeln ritters priesters und des bümans tagentriche.

5 Des edeln priesters fride uns für die helle birt: i

und swelich fride uns danne von dem ritter wirt, und so der gaote büman dort ze acker yert, den frumen büman ich dem priester alleztt geliche, Wan er uns neret vor des hungers freisen

10 mit stnem pflnog stn arbeit üz der erde gnot der edel priester nert uns fttr der helle gluot mit stm gebete, alsam der edel ritter tuot, wan er mit sinem -swert beschirmet witwen onde weisen.

Ich hftn drt kempfen hdch getinret und gewegen. 16 waz rtcher tugent und (rea ist an in gelegen!

der ^rste kempfe ein priester ist mit gotes segen,

der ander kempfe ein ritter ist, der büman st der dritter.

Swann sich der priester gerwet in slns kampfes wftt,

daz zuo der messe ziemt, s6 er zem elter gftt, so sich hin, wie rtlich danne der edel kempfe stftt,

wan sd ein ander kempfe fliuht, so stftt ein edel ritter,

Swann er beschirmet witwen unde weisen

und an sich nimt stn hamasch schilt und ouch stn swert

und er vür nnreht vihtet swft man stn begert.

LXXI. E 2580: die 8 atrophe bei Hagen 2, 809». 1 fryd. 2 Bmyd.

3 ich fehlt. Tennyd. 5 der hellen. 8 alliit wol gelieh. 10 pflng«

Tss der erd sin arbeit. 11 ner. 18 wittwä. 15 und fehlt 17 sj der ein dritter. 21 hempff. 24 Tor.

379

fl5 wie danne der gnate bAman st&t nmb sine pfert die da gespaDnen sint im pflaoge, als er st gereise.

Ir pfaffen, ritter, sollent von in triben ntt,

sd knmt diu weit üz grözer nogenftden ztt.

ir solt gar ebene merken wie ez ambe inch lit:

30 die pfaifen ritter und .der büman sollent sin geseUen. Der büman sol dan priester nnd dem ritter em, sd sol der pfaffe den büman nnd den ritter nem, dort Yor der helle, so sol der edel ritter wem al vor den boesen die den priester nnd den büman Teilen.

85 Nu dar, ir edeln drt gesellen werden, st61 unde swert, diu zwei st^nt bt einander wol: so wirt diu cristenbeit von in genäden voL st61 nnde swert, der pflnoe tuet allez daz er sol. und stßnt ir dr! einander bl , so lebe wir wol üf erden.

Lxxn.

Ander fünve, wie ein frowe ein forz liez.

£z saz ein frowe gar zühticUch bt irem man,

ichn weiz wie ir geschach daz ir ein furz entran.

'wol üf des tinvels namen* alsd sprach der man,

'ich wolt ein mserltn hän geseit, daz hüstu mir Terschizzen*.

5 Diu frowe sprach na hästu mangen vor gel&n . und ich dir doch nie keinen üf gehebet hän. nu ist mir einr entronnen gar an argen wän, der ist mir doch s6 lesterltch alhie von dir verwizzen. Nu läz dir fttrbaz keinen m6 entrinnen

10 die wtle daz wir bt einander sollent leben, und Üf daz selbe wil ich dir nu merken eben und wil dir ouch des selben mtne triuwe geben,

26 sint fehlt. sie gereysen. 28 kompt. 81 salden. den r.

32. 83 nur dort Yor der hell so sol der edel ritter wem; nach der Pariser hs. ergänzt. LXXU. K 267«. 2 Ich. 11 mecken. 12 sweimal.

380 hoer ich Ton dir kein immer m6, ich wl mich Ubeen miim^.*

Der man erschrac nnd er gedähte in stnem mnot i5'liez sie sich minnen, daz eadinhte mich niht gaot,

und &,rze ich dann, 66 weiz ich wol daz sie ez tuot.

mirst leitrdaz ich es ie gedftht nnd rinwet mich vil s^re.

Het ich ald4 daz selbe farzen läzen sin

und daz d& tet diu aller liebste frouwe mtn! 80 ich bän mir selbe geschaffet da mit grdze ptn,

und sol ich nu niht farzen m^, mtn buch der blffit mich s^re.

Moht aber nu ich armer vort gedingen

daz ich mich hie mit miner rede verclaffet hän,

ein gröz gerummel wirt in minem blch üf stän. ich wolte ez fürbaz gerne underwegen län.

wS mir daz ich stn ie ged&ht: wie sol mir na gelingen?

Diu rede stuont gar voUiclich ein halbez jär,

daz er nie keinen fiirz gelieze offenbar,

biz üf ein m41, dd stuont diu frowe und streit ir här, so liez er einen starken scheiz, diu rede was im yergezzen. . Diu frowe diu sprach *daz hästu mir ze leide getan,

vor mangem.tage ich dir daz vor gelobet hän.

zwdr disen kammer muostu in dim herzen tr&a:

riht dichdar nach reht swie du wilt, ein andr ist mir gemezzen*. 96 Sie kös ir bald einen stolzen pfaffen,

der mint sie daz sie in von herzen liep gewan.

des wart gewar gar balde d6 ir Sltch man.

er sprach *daz hän ich allez samen mir selbe getftn.

verfluochet si der snoede furz, er macht mich zeinem äffen.*

40 Diz btspel soUent merken hie die werden man, wie nu diu frouwe hie dem iren h4t getlUi; daz er ein wort geredet häte &n argen w&n, dar umb tet sie im daz ze leit, liez sich einn andern minnen. Her umbe, ir werden man, so haltent iuch in huot. 46 kumt ez dar zuo s6 daz ein frowe ein solichz tuot,

15 endncht mi£h nit gar gut . 17 raet. 20 (roß.

381

man solz ir niht verwtzen zwäre, ez dioht mich gnot. 8wer daz niht taot, ich sprich Yür war, er ist niht refat bl sinnen. Wer weiz nnd waz der froawen h&t gebrochen? man weiz wol daz die frouwen swaches herzen sint 50 swelch firoawe einn boesen blist in irem buche enpfint, mac diu dann farzen, so verg^t er ir geswint: dar.umbe ein man niht zomen sol, so blJtpt ez angerochen.

Got ^re al ztt die reinen zarten werden wip

die hie mit zühten halteji iren werden lip. 65 sie sint geheizen wol üf erden leitvertrlp,

dar umbe, ir werden froawen rein, ir solt in zflhten leben.

Ob nn an alle gevaerde rede ein wort der man,

daz sol man im so balde niht vtlr Abel hän,

als disiu frowe hie vor dem iren hftt getan, 00 ein fronwe sol ze aller zit nach bflbschen zühten streben.

Znht ^rt üf erde aMt man onde froowen,

znht ist ein anhap aller freuden hie nnd dort,

ich sprich daz znht- ist wol der allerhoechste bort.

her nmbe, ir reinen frouwen, ir solt al zit vort e5 die zuht bt iu behalten vast: daz tuot man gerne schouwen.

LXXffl.

Ein anderz in disem ddne.

Nu hoerent mich,.ir werden ritter und ir kneht, ich wil in geben l^re, dran ir iuch verseht swanne ir ellent seht, so sol iuch dünken reht wie ez diu minne ane sehe, dar zuo ^rliche frouwen. 5 Icltcher denke fttrbaz an im stolzen Itp, ouch swanne ir sehent ane diu h4rlichen wtp,

84 andr*. 88 ich mir alssamet selb, . 89 fortz. zn eine« ' 40 byspiU 42 h«t. 48 ein. . 45 fran. 46 dpckt. 51 £acz^n. 57 all gefetde ret. 58 Tor. 59 fraw. ULXIII. K 269». 1 vnd aoch. % 1er daran. 8 seht eilend. 5 denck farbaz an yren.

862

und ftB die miime, werder laaime leitvertrip. fdrbaz durch die röten mttnde laut inr eilen sehouwen. Nu dar, ir edeln.ritter, werden knehte, 10 swanu ir ze not menlichez ellent toot bekant, so dnnkt mich zwar diu minne habe ta gesant ir boten her, wie uns ir wirde hart gemant. swor nn an manheit zegeltch tuot, der ist ein ungeslehte.

Man sol sie mftlen üf diu ros swä ritterschaft 15 sich üeben muoz mit ellenthaften mnotes kraft,

ez st in tumei oder strtt aid swä der sehaft

muoz brechen, daz tuot wol der angeMht der werden frouwen.

Swä sie ez niht ensehent, dll sehent diez in sagen.

her umbe solt ir werden beide niht verzagen, 90 durch daz die werden frouwen höchgemüete tragen:

so fflrbaz durch den röten munt l&t iuwer ellent sehouwen.

Ein helt pfleg ritterschaft in aremüete,

daz minnicltche wip mit irem blicke gebot.

Itt er durch iren willen dk deheine not, S5 so Wirt es im gedanket von irtn mündel röt

dar umb rftt ich, du werder helt, vor zageheit du dich hüete.

Fünf hundert ritter und fünf hundert knehte Itp

die d4 gedsßhten an diu Örentrtchen wip

und an die minne, werder manne leitvertrtp, 80 nsßm ich zer noete für fünf tüsent ritter unde knehte,

Die da gedsehten niht der edeln süezen art

diu ie was beiden in im sinnen also zart

daz durch die liebe ir herze dicke gewundet wart,

daz ie gar üf menliche tat stuont allez ir gesiebte. 35 Man sol ouch niht vergezzen gotes güete,

man sol von örste an got gedenken in der üöt,

dar nach gedenke an die süezen mündel röt

und an ir edeln minne, diu verjagt den tot

*

8 ftirbasier. mund laut nwer eilend. 19 her vmb so so solt.

22 ryttenchaft. 26 mmidHD. 30 zur not foxY. tusent rytter vnd so ▼il k. 88 dick darchwandet. 85 vegessen gottz. 37 mandlin.

38 versagt.

S83 hin von der werden beide Itp und gebent böcbgemüete.

Swann man die vlnde ansibt, sd wart nie nibt sd guot daz man gedenkQ an gol, dar nÄcb min 16re tuet daz man gedenke an werde frouwen böcbgemaot und an ir b6he minne, wie diu swendet senden smerzen. Swann ez an emest gät, sd rüefb an got dnrcb n6t:

45 yU manger 1dl ez dnrcb daz daz er vorbt den tdt, dem ^entricbei^ wlbe sfleze mündel röt näcb irem adel ir edel minne friltcb gSt ze herzen, Der lät manlicbe tat tu selten scbonwen. swer aber denkt an got und an diu werden wlp.

80 dem Wirt getiurt in herzen und in muot stn 11p. vil Werder ritter, edel knebt, da bi verllp, gedenke in der not an got, dar nach an werde frouwen.

le swindr ir an den tot gedeebt, ie groezer zagen, .

ieb mein, swä man sol haben beide, länt iu sagen. &5 swer nu wil vorbte gein dem . . töde tragen,

der dienet nibt menlicbez lop noch reiner frouwen güete.

Man sol von Srste an got gedenkn, er mac genesen,

S daz diu not beginnet sieb da üf in lesen :

sd sol er danne läzen üz dem herzen wesen $0 durch minniclicber wibe tröst manbeit und böcbgemüete.

Ein belt sol hän in noeten solche sinne,

swann er diu swert sibt vor im in dem bluote baden,

und da wider im kein wäfen mac geschaden,

der sol ie m^ der ellenkeite üf sieb ladeil: 65 da mite verdienet er den 16n der werden frouwen Minne.

40 nlht fehlt. 44 ernste got. 49 deckt, werde. 50 der wirt. 52 gedeück der not an gotte. 53 Wie swinde er ui d. t. gedacht, zag.

54 helt hört lant. 55 verebten gein dem tragen. 66 menlichem.

57 gedenck.^ 61 solich. 64 ellendkeite.

884

LXXIV.

Ein ander prtsliet

Swer frouwen §ret, der ist wol ein sselic man,

swer fronwen 6rt, der jnac mit Sren wol best&n,

swer fronwen ^rt, der ffleret wol der £reii van,

swer fronwen Srt, der ist wol wert daz in die fronwen brtsen.

6 Swer fronwen M, der ist an sinen sinnen dnoc, swer fronwen ^ret, der hat ^ren gar gennoc, swer fronwen Srt, der Srt die maget din got tmoc, swer fronwen drt, dem spriche ich wol, er ist in herzen wtse. Ir hdchwirdigen manne algeliche,

10 ^rent die zarten reinen fronwen zaller ztt. wizzent wol daz ir yon fronwen komen stt nnd aller trdst nnd heil an reinen fronwen lit. swer fronwen §rt, den wil got dren in sins vater riche.

Swer fronwen 6ret, der ist aller 6ren wert, 15 swer fronwen ^ret nnd da bi kein valsch begert, swer fronwen 6rt, der f&ert ein ritterlichez swert, da mite er beschirmen sol ir Sre zallen stnnden, Swer frowen ^rt, der Sret wol daz hoechste cleit daz kein snidsere üf diser erden nie gesneit, so daz die frowen vil zflhticlich h&nt an geleit, ' daz sie an irem lesten ende am rehten werden fiinden. Ir fronwen rein, cleit inch in erbser weete, nnd tnont ir daz, so h&nt ir aller frenden heil nnd heizent wol in rehten zühten hflbsch und geil 25 nnd besitzent mit Martam den hoechsten teil in ires lieben kindes tr6n, der inch dar inne bestsete.

Ach junger man , wiltu verdienen riehen solt,

LXXIV. K 270d. 1 franwet 3 eret der fürt. 11 firauwen zwei- mal. 17 Sre fehlt zu allen. 18 eret der ert. 19 snyd'. 20 frauwen gar z. 21 yren. 22 erber*. 26 in eines, dar yn.

386 ;

so ^r die zarten froawen für daz röte golt.

swer frottwen 6ret, dem sint reine froawen holt, 30 swer frouwen ert, der wirt gewert von maugen stolzen wtben.

Swer kempft darch frouwen §re oder noch kempfen wil,

der trete von dem kreiz zuo mir biz üf daz zil,

berüeme sich von keiner frouwen niht ze vil :

daz rate ich im sicherlich, wil er in hulden bliben. 35 Ach wtp , du pfligest manc hübescher äventiure.

swaz kfinge keiser gräven M der erde stn,

die möhten niht vergelten, frowe, die ere d!n.

zuo dir, frouwe, bare sich wol ein liehter schiu,

got bare sich selben, frowe, ze dir, du edel fruht gehiure.

LXXV.

Regenbogen tagewise.

Ein edel fürste boten sante

da sich stn reiner muot hin wante

ze einer kiuschen meide clär.

sant Gabriel der kam aldar 5 und sprach also

'Got grtlez dich werde maget reine,

dir biut ein edel fürste alleine

den stnen gruoz so rehte fin.

er wil din holder friedel sin.' 10 diu meit was frö.

sprach diu juncfrou tugentltch

'wer ist der edel fürste rieh

der boten zuo mir sendet?

also mit cluogen Worten 15 sliuz ich im üf die porten,

sin Wille derst vollendet/

28 zarte. 30 mangem, in mangen gebeßeit. 34 im fehlt. 35 hübsch.

38 fraawe so barg. 39 selber. XXXY. K 286<^. . 9 halder. 11 juncfro. 16 will der ist. .

Meisterlieder. 25

386

dia meit diu liez den fürsten tn:

wahtser, na sich zem fenster dz, ob dn iht sehest des tages schtn.

Der fnrste bt der maget lac 20 wol yierzic wochn und einen tac.

wart der alte got ein kint,

dd staont ein esel und ein rint:

sie bliesn in an.

In armuot got geboren wart, S5 in armuot wuobs der f&rste zart,

biz er ze drtzic jären kam

und er den touf an sich genam,

als erz besan.

Die valschen Juden in Irrten daz so und wistz der edel f&rste baz

waz sie vor im gejähen:

dar umb, daz er da wider was,

sie truogen df in grözen haz,

begunden 8ere versmähen. 85 also leit got stn Srste pln :

wahtser, nu luog zem fenster üz, ob da iht sehest des tages schin.

Als got die marter an sich nam,

wurden im die Juden gram

dem edelen fürsten also fin. 40 sie sluogn in an die wangen stn

daz ez erhal,

Und spiten stn antlütze clär

daz er wart bermicltch gevar,

der edel fürste also zart. 45 sie fuorten in ein swinde vart

mit grözem schal.

Sie fuorten in vil vesten

da sie Pylätum westen,

«ie schriuwen algemeine

27 in sieb. 29 lerten yn. 36 tss eto. 42 spUtten sin «ntificb

47 fasten. 48 wosten. 49 all gemein.

387

50 "riht über disen zouberer, erfülle, herre, der jaden ger, der grdzen und der deinen.' Pilatus sprach 'daz sol niht stn/ wahtsßr, na laog zem fenster üz, ob du iht sehest des tages schin.

ssrPjlätus dähte in stnem muot

*rihtst über in, daz wirt niht guot'.

sprach 'nemt, ir jaden, alzehant,

tnot künc Herddes dort bekant

die Muntschaft min, eo Den mtnen gruoz wol ttsentstunt.

lät in bekorn des menschen mant

wie stn geloube st getan,

ob er in welle leben län

od bringen ptn.' 65 Die snoeden jaden wären frö.

sie fuorten nnsem herren dd

d4 sie Herddes westen.

sie fuorten in als einen diep,

daz was den snoeden jaden liep, 70 sie sluogen in vil vesten

üf stnen hals s6 rehte ftn.

wahtser, nu luog zem venster üz, ob du iht sehest des tages schtn.

Der Juden clage diu was so gröz

daz ez Pylätö sere verdrdz. 75 er sprach weit irz niht anders hän,

s6 nemt den alten Barrabän

al zuo dem tot'

Sie sprächen 'Barrabän sol leben,

Jh^sam wel wir zem töde geben. 80 stn bluot daz g^ tlbr unser kint

und alle Juden swä die sint

51 herfalle her. 54 ob du ieht etc. 56 richtest. 58 tort.

60 wo. 61 behom. 64 Tnd bringen. 67 d& fehlt, sie küuig herodes wosten. 70 gar fasten. 72 na lug zu etc. 75 wolt 79 woU.

25*

388

in grözer not.'

Also leit got sin ander ptn,

sie bunden im die hende stn 85 umb eine süle vesten.

mit besenjen und mit ruoten

sluogen sie den guoten:

wie wol sie daz gelüste!

got nan^ manc tüsent wunden tn: 90 wabtser, nu sich ^em venster üz, ob du iht sehest des tages schtn.

Pilatus der sprach alzehant

*lät mir ein wazzer werdn bekant

daz ich getwahe die hende min.

nu wil ich gar unschuldic sin 95 an slnem tot*.

Zehant man im ein wazzer göz.

die wll leit got sin marter gröz,

wart er also s^re geslagen:

daz criuze muost er selbe tragen 100 ze slner not.

Sie hülfen im so velschlich tragen.

die wll wart got so s^re geslagen

üf slnen hals so clär.

al von der snoeden Jüdescheit. 105 daz criuze nider wart geleit,

stuont got vingerbar.

sie rizzen im abe diu cleider stn.

wahtaer, nu sich zem venster üz, ob du iht sehest des tages schln.

Sie legten im an purper gwant, 110 ein zepter gäbens im in dhant und crönten in in irem spot. *sägä bistu der Juden got? daz tuo uns schln.*

85 fasten. 88 gelüsten; 89 manig. 90 zum fenster vss etc.

93 gezwach. 99 selber. 101 s6 w$nic? 108 ich sechst etc.

109 gewant. 110 ein. indiehant.

389

Scharpf mer dürntn sd was diu crdn u5 die sie dem edelen herren frön

getructen in sin houbet clär,

da von da wurden bluoticvar

sin Wangen ün.

Sie zugen wider abe daz cleit ISO daz sie im beten an geleit .

al zuo den selben stunden.

daz was so harte verbacken gar

dd an dem edelen fürsten clär,

sie rizzen im üf stn wunden: 126 die muosten alle bluotic sin.

wahtaer, nu sich zem yenster üz, ob du iht sehest des tages gchtn.

Man bant im umbe ein nidercleit.

got tLf daz criuze wart geleit,

sie sluogen im durch die hende sin ISO gar stumpfe nagel isertn,

yil mangen slac.

Diu marter diu was im niht süeze

dar zuo sin reinen Clären fQeze <

die wurdn im als6 hart durchslagen. 1S5 sündser , hilf gotes marter clagen

die wil du mac.

üf huoben sie des criuzes want

und liezenz vallen üz der haut

da, nider zuo der erden. 140 sie triben ir gelechter grdz,

got tz sinen wunden göz

sin reinez bluot so werde.

sündaer, nim gotes marter tn.

wahtaer, nu sich zem venster üz, ob du iht sehest des tages schln.

145 üf huoben sie daz criuze zart, diu erde erbidemt üf der vart,

119 zogeD, 120 hatten. 122 heit. 126 fenster etc. 135 claren. 1B7 Huff. 140 gelechte. 142 werden. 144 nu sich etc.

390

diu sänne bare ir liebten sebtn,

die steine rizzen gein der ptn

und von der not. 150 kam ein blinder beiden ber

ze gote mit einem scbarpfen sper,

er stach im abe daz berze shi.

daz blaot gap im des tödes sßbln,

der menscb was t6t. 155 Maria muoter clagt ir ndt,

sie ir liebez kint sacb tot

böcb an dem criuze bangen.

daz blaot üz sinen wnnden gienc, * in iren sl^wer sie daz vienc 160 und truct ez an ir wangen

und an ir zartez mandelltn.

wahtsßr, nn sieb zem yenster üz, ob du ibt sehest des tages schtn.

Wer was der wabtser alsd guote

der uns bat alle in siner bnote? 165 daz was der vater stn als6 cl4r,

den heiligen geist sant er uns dar

näeb stnem tot.

Den sant er ans her abe ze tröste,

da mite der herre ans erlöste 170 al vor des argen tiuvels bant.

löste uns got mit siner bant

üz grözer not.

'Nu kamt, ir aller liebsten min,

ich füer lach üz der belle pin 175 in mines vater riebe.

ich füer iueb in den boechsten trön,

den bau ich in bereitet sebön,

ich teil mit iu geliche:

dar inne sult ir ^wic stn.' ISO wahtser, nu sich zem venster üz, ob du ibt sehest des tages schin.

147 yren schin. 146 die stein die r. 150 heyd dort her. 58 des tages. 162 sich etc. 169 den fehlt. 177 hab. 179 sol. 180 schin fehlt.

391

Üf Sünden bove entsläfen ist

vil manic man mit sflezer list,

dar zuo bringt in ein gernde brüt,

diu ist valscb gein ir berzen trüt. 185 nn merkent daz:

Ir valscbe liebe dinst sO grdz,

sie biutet mangem iren scböz

und lacbt in als6 lieplich an

daz er von ir nibt komen kan 190 und sl»fet baz.

Ei Sünder, da vor dicb bewar:

bringt sie dich an der tiuvel scbar,

s6 bat din freude ein ende.

swann sie dir biutet iren scböz, 196 s6 denke an gotes marter gröz

und oucb an sin eilende:

sd mac sie bt dir nibt gestn. .

wabtffir, nu sieb zem venster üz, ob du iht aebest des tages scbtn.

Sündffir, die valscbe brüt läz Tarn, MO von Sünden bove soltu dicb soham.

der wabter kündet uns den tac,

nibt langer ich dicb fristen mac.

Sst an der ztt.

Begrift dicb üf dem bove der t6t, 205 diu brüt bringt dicb in gröze not: .

diu arme sSl muoz Itden ptn.

sündaer, freu dich des tages scbtn,

der liubtet wit

Sündaer, daz ist der weite spil, Sio sie ml dir sitzen zeinem zil,

dar nach Iset sie dich schiezen,

wol drtzic jär und dannoch mer:

da von kör wider oder her.

swes du triust ze geniezen,

182 gar maulg. 184 ira. 186 lieb die ist. 187 yren kuss.

194 yrea kuss. 198 bis vß. 201 weohter. 202 leoger. 214 drust.

392

215 SO denk du an die s^le dtn.

wahtaer, nn sich zem venster üz, ob du iht sehest des tages schtn.

Sündser, sich gotes marter an,

ich meine inch frouwen unde man.

gedenkt an got ze aller ztt 220 und seht wiez umb die sünde l!t

und 14zent abe.

Von Sünden solt ir aMt lazzen,

schand unde lasier solt ir hazzen,

sol iuch in herzen wesen leit, 225 ^ daz man iuch zer kirchen treit

und zuo dem grabe.

Gots Itchnam und stn reinez blaot

daz mache uns unser ende guot

und kum uns hie ze tröste, 230 daz wir uns unser sünde erclagen ;

so wirtz uns dort vil schöne tagen

und leben mit den frosten.

da wel wir gotes kinder stn.

wahtser, nu sich zem venster üz; üf gienc des liebten tages schtn.

LXXVI.

Ein fürwurf in disem döne.

Sint gote wilkumen, ir gesanges gsellen guot: der zarte got der habe uns alle in stner huot. swer nu mit meisterschefte hie daz beste tuot, dem sol man geben lop und brts , gelücke und heil uns allen. 6 Die sollen ttlsentveltic gote wilkomen stn die edeln meistersanc hie singen cHtr und vtn .. gote ze lobe und Märten der künigtn, und swer des pfliget alle ztt, der mac wol fröltch schallen.

m

223 vnd. 231 gut schone. 234 zft fenster. Hchtefl. LXXVL

K 291d. 1 wükO. geseHen. 8 toeisterschame. 7 de k.

393

Guot edel sanc df erde in. himelrtche 10 ist wol ob aller knnst ein Sren sw^bender bort, da von so lobe icb edel sanc und guote wort: swer diu zwei üz probieret td ein ganzez ort, daz wort und wts bring rieben sin, daz lobe icb sicberltcbe.

leb bite gesanges gsellen, iueb die Bingens pflegen, 15 daz ir den edeln sanc ibt läzent nnderwegen.

man sol den edeln sanc vor brttcken unde Stegen,

in allen landen bie und da sol man gesanc üf wecken.

Guot edel sanc hat lange ztt gesläfein s6r:

icb bite die sengermeister daz sie wacben m6r. 80 guot edel sanc der gtt vernuft und wtse 16r,

da von sol man gesanges baner wit in der weit üf stecken,

Guot edel sanc wecken üz berzen gründe.

icb bit Martä dicb , du bimelkfinigin,

daz du uns tuost der dtner gnäde belfe scbtn 85 daz wir oucb loben fruo und &pät dtn Mnt so vin

mit edelm sänge , bite icb iuch , biut und ze allen stunden.

Ir frumen gesanges gsellen, ir solt nibt enlän, ir solt mit edelsange ze bimelrtcbe gän. got wil gesanc in stnem boecbsten bimel bän.

80 mit edelm sanc nu nieman k^r ern welle da mit scbaUen. Mit edelm sänge sd tet got stn bimelvart, mit edelm sänge oucb Martä. stn muoter zart, mit edelm sänge im niunden köre enpfangen wart guot edelsanc ist ie und immer gote wol gevallen.

85 Guot edelsanc mit worte und oucb mit wtse wol zieret und bekroenet allez daz di ist. Ewiger vater got, sun berre Jhßsü Crist, icb bite dicb, berre, nu tuo uns dtner wtsheit list, daz wir dtn lop und oucb dtn ^r mit allem sänge brisen.

8 Tff er. 10 em sw. 14 gesange gesellen. . 15 n^t.. 26 spet. 27 Ir fehlt, gegangs geseln.ir BoUent nit ab lao. 30 er wolle. 33 jh. 35 edel sag. . 37 got vatler son. 38 tun.

394

Lxxvn.

Ein anderz, sint lügene.

Ein snecke und ein beseme beten einen sin,

sie fuoren ttber mer und n&men dein gewin:

sie yähten unde striten wider die beiden bin.

ein altez wamz wart Abel wunt, ein kübel tet den schaden. -

5 Ist ieman bie der ie kein groezem strit gesacb? ein kezzelrinc der clagete s6r stn ungemaeb: er sprach "mir ist in allem minem sinne swacb, mir ist mtn linker fuoz enzwei, den kummer muoz icb clagen/ Ein altez kumet clagete sine swsere,

10 ez sprach 'ich hän den aller liepsten friunt verlorn: eins mttnches kappe ist in dem bade ze töde erfrom.' ein strösac pfeif ze tanze , ein strel der blies ein hom, ein bodemlöse bruocb gienc vor: ein tischlacb sleif ein scbssre.

Eins flegels boupt und einer alten hosen bär 16 die giengen üf der minn, daz sage icb iu vür war.

ein alte gtg lac siech im spittel manic jär,

da bt da saz des krsßmers korp und euch des Stalles gater.

Ein queste eins beders buot die baut gesellen vil,

eins kerchers tesche und einer blinden sicheln stil 20 ruoften einr ovengabel, diu was ir gespil.

ein schtizzelkorp ein kant gebar, ein ref daz wart gevater.

Ein büenrnest nam ein wtp zen selben stunden.

ein pfefermfll ein miusevalle börtenz sin,

ein hackebanc sprach *ich binz ein hovelicher man.' 25 ein spinnelkorp der truoc die Wirtschaft rllich an.

ein'biutelvaz reit üf den pl4n mit stnem beim verbunden.

Ein hechel und ein bsßrtn sip die freuten sich,

LXXYII. K 292^. 1 betem. 4 wamsch. 5 ymant. 6 elaget. 7 sinne fehlt. 9 komet ctaget sine sehaden, schaden ansgestricben , dafür swere. 14 heupt. 17 dez yor stallet zweimal, gattern. 22 hnner^

nest all zn der selben. 23 mnsefall die h. 27 heren.

395

sie wolten beide biscbove werden sicberlicb.

ein swarzer hont ein wtze krä die bäten micb 80 daz icb in bandert guldtn libe üf iren zol am Rtne.

Ein kseskar und ein storkes nest die sangen woL

ein drispiz and ein bähel wären wtnes vol;

ein bodemldse kiste hielt ein fuoder kal:

des fröuwet sieb des meiers pfluoc, der bar wol siben swtne. 85 Ein kumpoststand kriegt widerz rieh gar Itse,

sie scbreip gewaltic sich übr allez roemescb lant.

ein spanbet daz l^h Silber golt M gnote pfant,

ein pfaunenstii der schöz ein wolf mit stner hant :

daz wise ich mit der fledermüs und mit des fischers rinse.

LXXVin.

Ein anderz, von dem pfenninc.

Ach pfenninc, swer din vile hat, der redet reht dir dienent gräven fürsten ritter unde kneht, du machest krump und daz vil dicke wsere sieht, pfenninc, da überkämest al des du dich andei-windest. 5 Pfenninc, swer dtn hat vil, dem ist man gerne holt ez naeme ein richer künic von eim jaden solt, er wirt sin helfer, nimt dramb Silber unde golt hästu Pfenning, wie vil du kempfen in dem lande vindest! Ez gschach hie vor und wirt ouch noch bewseret 10 JMas der nam Pfenninge und verkoufte got. man vint ir vil, die haltent noch daz selbe gebot daz ist des argen tiuvels rät und ouch sin spot, swer die liebsten friunde stn umb snoedez guot un^ret.

Pfenninc, wol im der dich mit ^rn gewinnen kan,

«

28 blschoff. 29 wysse fca. 80 luh. 33 kist die hielt. 34 daz fraawet 35 kriege. 36 romsehe. 37 leyb. LXXYIII. K 292^.

3 gar dicke wol wer siecht 4 allz das dich. 7 nympt dar vmb selber ▼nd. 8 kempfer. 9 geschach. 10 verkauffet.

396

15 und wffire ein man als Yits als ktUue Salomön und wsere als starke als der blinde Samesön, wser er als schoene als Absolön and künd daz Filius wiste. Wffir na ein man als Hep als was Holifemes and künd die siben künste als Aristotiles

so und het die groeze und lenge als ssuit Cristoffeles, waer er als snel als. Asahel und het Mdrolfes liste. Und wsere er aller kempfen ein rehter kerne und het die starken risen mit der haut betwungn und wser zwelf schuoch vor den Ldrengel hin gesprungn

25 und het al meister mit sinr künste übersungn, hat er die leng niht gelt ze geben, so siht man in.niht gerne.

Wffir nu ein man üz frömden landen her bekomen und het gemort gestoln geroubt, dar zuo genomen und wser mit valscheit von sin friunden hin entkomen,

80 wser er ein ungerehter man, verrseter, zoubersere; Wffir er in aller weit ein gouch und ouch ein t6r und wsere an siner hüt yil swerzer dann ein mdr, hat er nu gelt, man sliuzt im üf burc unde tor, man heizt in ouch got wilkum stn, er ist dem wirt gar msere.

35 Als verre er stner pfenning triut geniezen, man setzt in hin ze aller oberst an den tisch, man treit im vüre wiltbrät vogel guote Tisch, daz volc im hüse ist im allez samen risch. vorm Wirte komet niemant vor, er wil in selber grttezen.

LXXIX.

Ein rtcher was, der het verzert

stn ztt in grözen ^ren,

daz man im alles lobes jach.

er was ouch rtch des guotes.

' 5 bürg unde laut er besaz.

»

17 wüst«. 22 kempf. 23 bezwangen etc. 25 uberkömen oder Bungen. 27 Der« 29 entrannen. 30 verret[er] ein z. 34 wilkö.

37 Yore wilbret. 38 eäment. LXXIX. K 300b.

397

er T?as der järe wol üf ahzic alt.

Und einen sun het got beschert

dem selben riehen h^ren,

dem an dem Itbe niht gebrach: 10 der was ouch frt des muotes,

als noch die jungen alle tuon.

er wolt im geben allen sin gewalt.

Er sprach 'ich bin ein kranker man, ich mac stn niht gepflegen, 15 dar zuo mac ich berihten niht die bürge und mtn lant.

nu gip mir dinen gotes segen,

s6 gibe ich dir ez allez in dtn hant.'

Der sun der sprach, er wolt doch nie

20 mit niht dar wider streben,

daz er in nimmer wolt gelän,

er bot im stne hende.

ein glübde von dem sun geschach

diu an dem vater da gebrochen wart. S5 'Und läz mich niht engelten hie

daz ich dir hän gegeben

bt mtnem leben swaz ich hän:

spts mich biz an min ende,

daz man dir alles lobes gibt: 80 dar umb dir got dtn leben lange spart.'

Der sun der nam ein jungez wip, bl der er d6 gewan

einen sun, and dd der wart der jfije zwölver alt, 85 diu frowe den sweher hazzen gan,

sie erfuor daz er het kein gewalt.

Er was da her da vor hin ie

mit in ze tisch gesezzen,

7 son. 11 döD. 15 bereiten, gebeßert in beriteh. 18 es zwei- mal, bant] gewalt. 20 mit mir. 22, sin bände. 33. 34 ein buu. wart der jare wol vff zw. 37 £e.

396

daz man im liez deheine ndt. 40 diu frowe begunde in niden.

er wart ir in den ongen nnm^,

sie sprach Ich mac den wanst geliden niht

Tuont in hin üz, ir merkent wie :

länt in btn knehten ezzen: 45 d4 gtt man im ouch maos und brot,

ich mac stn niht geliden.

and tuont in in daz hinderhüs

ander die Stegen da, im wol geschiht.'

Der h^re hiez in füeren hin 50 nach stner frouwen rät

in einen stal undr einer Stegen da faort man in hin abe.

der alte weint die valsche tat,

spts tranc und cleider brach man im da abe.

55 Der jange knabe het triwe zim

von ganzem stnem herzen.

er liez im kein gebresten sider.

swä er die spts kunt vinden;

er trnoc sim heimeltch hin abe, 60 als im stn edel trinwe daz geb6t.

Der Winter kalt . der was sd grim,

da von so leit er smerzen,

wan im ervroren stn gelider

wol von den kalten winden. 65 stn gedanc der was manicvalt,

er sprach 'hilfstn mir niht, so bin ich t6t.

Na ganc hin zuo dem vater dtn, bit umb den golter alt

da mite man diu ros bedeckt, 70 der üf dem miste Itt: ' so decke ich mich den winter kalt.

*

39 daz man ym kein gebresten ließ. 42 wänst. 44 in fehlt

49 Der her der h. 51 vnd' einer (gebeßert in ein) steg. 53 der alt

der w. 55 drw zu ym. 56 gantz^ sine. 59 sie ym beymlich. 60 da gebot. 63 sine glider.

399

' den bring mir her, ist daz er dir in git.'

Der knabe liez nit, er in gewert

des er in gnnde bitten. 75 er nam den golter in die hant

and teilt in geltche.

der vater sprach Vaz meinstu mit

daz da daz alte tnoch nn teilst also?'

Er sprach mit grim 'dtn vater gert

80 daz ich nach triuwen sitten

daz ich im helfe tuo bekant:

der geist wil im entwichen.

sich swann ez dir nn Itt als im,

des andern teiles muosta wesen frd. 85 Sich swann ez dir nn gSt als im daz man dich ouch hin treit

in einen stal nndr eine Stegen, so decke ich dich d4 mit.'

der vater sprach 'ez ist mir leit 90 daz ich ie tet swaz mir mtn frouwe riet.

Ach liebez kint, und du h4st mich

gemant in ganzen trinwen.

von dem golter hast mir geseit,

den woltstu mir behalten. 95 nu h4n ich mich niht wol versint

daz ich dtnr maoter ie gevolget hän.

Dem vater min gelobet ich,

daz hat mich stt beriuwen

und ist mir in den triuwen leit 100 daz ich in hän verschalten.

ich vflrht mtn s^l muoz llden pin

daz ich mtn vater h4n also verlän.'

Er nam den vater wider zim

und cleit in also schön,

105 er faort in wider hin als 4, '

m 73 nicht. 74 dw. 76 da gielichei^. 87 ynder ein steg. 91. 92 gemant WMh. 94 wolstn. K)l focht. 102 daz aeh.

400

hin zuo dem tische er saz. daz was der fronwen ein gröz hön. der alte sines leides 'd6 vergaz.

Dar an gedenk^ ein wtser man,

110 und daz du nimmer m^re

gegebest üz der hende dhi,

daz r4te ich dir in trinwen,

und ob dir got din leben krenk,

so wil dir nieman wesen undertän. 115 Prüef nnde spür, dln undertän

die ziehen an sich sSre.

swie liep dir dtne frionde sin,

du solt üf sie niht biuwen.

gedenke in dtnes herzen kttr 120 wie vil daz dir hin nach geschehen kan.

Dir Yolgt niht silber unde golt, traht umb dinr s^len heil.

du bist ein gast üf erden hie, hüet dich vor missetät. 125 gedenk daz du dem werdst ze teil

der an dem criuz stn bluot vergozzen hat.

LXXX.

Aber ander driu.

Her sin, her sin, ez g^t mir niht

als ir geloptent mir,

d6 ir mir von dem stocke riet

und von dem aneböze.

6 ir jähent mir solt heil geschehen,

sich hüebe sanc vor fürsten umb ir guot.

Ze singen ich häte pfliht

und also stste gir,

*

115 spor. 119 kor. 121 folget, ynd. LXXX. E 811^; nach

3f 68 bei .Hagen 3, 347a, wo aar die erste etrophe-mit K Btimmt. 3 stock. 4 aneboss. 6 gescbin. . 6 hob ein singen forsten« 7 zu randen«

401

ob mir diu fttrsteltche diet 10 niht gaeben gäbe gröze.

ir edeln forsten, seht üf mich

oder ich kSre wider zer essen giuot.

Ich swere hulde der zangen und dar zuo dem aneböz,

dem hamer ouch, der mir da bringet fleisch und oach daz br6t. 15 ja mache ich nimmer m^re blöz

kein kunst vor fürsteu biz an mtnen tot.

Daz mir daz dir beziuget wol

der hamer dem aneböz:

swaz mir von dir, daz dir von mir 20 geschehen mac, daz gloube.

tuostu mir wol, daz wirt dir schier,

tnostn mir übel, daz wart von zuoversich.

War umb? durch daz ich sprechen sol;

swä daz sich hebt ein ddz 25 vor einem walt, der walt wol zwir

gar vinster wart in loube,

der galm der gap da widersaz

der stein geltch: ^r mich, so ere ich dich.

Der swengel nimmer also mangen stöz der glocken tuot so stille noch s6 lüt, sie tuot semltchz hin wider ouch.

daz mir daz dir, boes oder guot:

heizt du mich tör, so sprich ich zuo dir goach.

Ir wizzent daz min frinnt niht ist

swer mir ze Sünde vär 35 siht in den ougen und niht in

zwei komer als zwön epfel;

der saeh der schänden spiegel baz

und wil doch stn gar sunder ziuge stn.

Mtn friunt sol sehen kn argen list

40 mtn ougien stoubes bar.

tuot er daz niht, so tuon ich hin

*.

10 gebent. groß. 13 swere hnld. 14 ouch] stet, bringt daz fl.

18 der fehlt. 20 glenbe. 29 mengen. 36 zwey äpfe).

Meisterlieder. 26

402

reht als diu glocke dem klepfel. gibt er üf mich, beginne icb jehen zeleste üf in, so bltbet er nibt vtn. 45 Ich taon im als der hamer tnot dem herten anebdz. er halt ze beiden orten doch swaz man tf in gesl&t. sin widerbalten ist s6 gröz daz ez dem hamer über ecken gät.

LXXXI.

Aber driu.

Got scbuof ein wunder in der mäze,

er mäht Adam und Evä zer selben stant

daz wunder Adam schiere yernam

mit eime rippe daz im da wart gezücket. 5 Ez ist in walde in wäge üf sträze,

maniger creätiure ist daz wunder kunt.

eist beide wilde und da bt zam.

daz wunder manic creätiure drücket.

Ez ist boes unde da bt guot. 10 nu merkent wie daz wunder sich vereine.

ez manigem menschen schaden tuot,

ez ist ungsebe und ouch da bt rdne.

ez machet ouch ein teil gesunt,

daz ist mir wol bekant. 35 ez hat geteilet sich in alüu laut.

diz selbe wunder würken kan

lieb unde leit in maniger bände wis.

swer nu diz wunder ie besan

und wil stn pflegen in der ^ren pris, so der sol den orden ouch niht län

den uns der zarte got üf erden sant,

dar inne ez manigen hat verwunt

43 ich fehlt. 44 so blybet er zweimal. 46 gesiecht. 48 geht. .LXX.XI. K 827^. 1 wonder. 5. Strassen. 6 creataren. ironder. 7 ez ist beyd. 16 wonder wirken. 21 der yns.

408

QDd ouch an höhen freuden gar gephant.

Den ersten menschen her Adäraen 25 betroac ein wip, als uns die wtsen meister sagen.

Samsön der starke erblendet wart

von wtbes hant, daz wizzent sicherltche.

Her Davtt ouch, als wir vernftmen,

kam ouch von einem wtbe in schände bt den tagen« 30 her Salomön von wibes art

wart ouch gescheiden von gotes rlche.

Swie schoene was her Apsolön

und ouch swie mehtic Alexander waere,

sie muosten nemen swachen Idn 85 von wlben, sehent diu wären in gevsere.

ir herze pflägen höher kunst

und was der vil verlorn.

in hülfen wtp in grimmecltchen zorn.

Yirgilius also geschach 40 und Olifern den ouch ein wtp versneit.

da bt man michel wunder sach

daz einen wtsen man ein frouwe reit.

der man hiez Aristotiles und was der wtsten ein der wart geborn. « swie wtse er was, doch sin vernunst

verschriet ein wtp: man hete ez wol versworn.

Swaz man von Ector und Achillen mauheit singet vil od seit, die haut sie wol erworben ritterliche alsd 50 daz man ir lop noch prtset in den landen. Sie worhten beides werc mit willen, wan iriu herze wären golher tugende vol daz sie mit frouwen wären £rd in dren prts und huotten sich vor schänden.

*

25 betrog sin 'wjlp. 28 veroomea» 34 mostent. 35 warm 36 {r b«rz die plagen. 44 wiseste eiare der ye wart. 45 vernüst. 48 oder. 51 worhtent. . 52 wanoe ir. worent. 53 worent, . .

26*

404

55 Doch Artus muoste Itden schäm

von wlhen, sehent ob daz niht wunder waere.

der werde künic lobesam

kam euch von einre meide in schäme sw^re:

diu selbe maget hiez Lünete, 60 daz merket über al.

vil sorgen truoc der werde Parziv&l

von wlben, daz man von im seit

und von den herren die ich hän genant.

ir liste wurden s6 veijeit 65 daz sie in selben wurden unbekant.

sus hülfen wtp in arebeit den besten die beschein der 6ren sal.

Swie vil ir kraft durch frouwen tete,

iedoch behielten wtp an in die ^al.

Lxxxn.

>

Aber drin.

Die meister habent wol gesungen, ' j

her Frouwenlop Klingsör und der von Eschenbach, der £renbote was künste rieh,

den edeln Mamer wil ich iemer prisen. 5 An künsten ist in wol gelungen, der starke Boppe manigen höhen sin durchbrach, vint man iergen ir gellch? ich mein Kuonrät von Wirzeburc den wlsen. Wan ir gesanc gar ebene stät,

58 schammes. 59 liemet. 61 vilj nie. pharczifal. 62 saget.

63 beren. 64 verjagt. 65 selber. 66 hDlffent yn wip in arbeit.

67 best die ye b. 68 det. LXXXII. K d28d; die erste Strophe ge-

drückt Germania 5, 444. 1 ff. = W 149, 1. Was Frawenlob ye hat

gesangen W. 2 klingesor. oschebach. Hainreich yon Afferting ynd W.

3 künsten. Walther von der vogelwaidt W. 4 edhi. den preyss bab ich gewonnen vor in allen W ; scheint also von zeile 8 an abzuweichen. 5 In« 6 Yil manichen h. süne (e durchgestrichen). 7 iergent iren.

405

10 den habent sie mit künsten wol gemezzen. swenn er üz stnem munde gät, dar wart daz er der rtme iht vergezze. and wil er danne ein singer stn, daz ist niht kindes spil.

15 swer den gesanc gar ebene merken wil, die kriuze und daz gereite wol, verborgen rtme, wie die sint gestalt, nn hoerent wie er singen sol: die Silben durch die rtme sint gezalt.

so er hüet sieb vor eqwivocä

und bringe gesanc üf ein gemezzen zil. fflert er unrehte kunst dar in, ich aht stn niht swer valsch gesinget vil.

Gesanc daz ist ein bort gekroenet: 26 ich prtse gesanc für phtfen büken seitenspiL

gesanc man iemer loben sol,

doch vint man manigen der sin niht erkennet.

Gesanc der stät gar wol bedoenet.

man hoert gesanc in himelrtch von engein vil. so gesanc der stät vor herren wol,

vor künic und keisem, swie sie sin genennet.

Swer mit gesange üf schallen wil

und hat niht rehte kunst in sinnes s&ze,

geudens und güftens kan er vil 85 und weiz dar über niergen keine mä^e.

den selben ich geliehen wol

ze einem tumben man

der d4 gesanc niht rehte erkennen kan,

daz fliegen gar ftn allen haz 40 die houbetrtme unz M ir beider ort.

nu wil ich singen fürebaz:

die ttberworfen rtme wts und wort

10 die haben. 12 rymen. 19 rimen. 20 hüte. eqwiflca.

23 falsche. 80 hero. 31 eint 33 sosse. 84 göden. 85 niergent. 40 hoobtryme biz vff. art. 42 yberwörffen. wart.

406

und einz daz heizet fiberhof, gespalten rime die g&nt oach dar an. 45 na hoerent wie er singen sol :

min herze eim rehten merker gnotes gan.

Noch kleiner vil dann ist ein milbe

so wil ich mezzen, sage ich in, swem ich sin gan.

die Silben sint mir wol bekant, 50 der houbetrime suln wir niht vergezzen.

Der ^rste rtm der hat ninn silben,

der ander zwelf, als ich ez wol beschdden kan.

dem dritten sint ir eht genant,

dem vierden sint ir eilve wol gemezzen. 55 Dar nach s6 komt ir eht vil schön

und an zwo drtzic h4t daz kriuze gewegen.

swer singen welle in disem d6n,

der warte daz er selber sinne pflege.

nud vier und zweinzic hänt die drt, 60 also sint sie gestalt

s6 meisterlichen koment sie so halt.

na beert, ir herren, ttber al,

swer mirz üz rihtet, der ist niht ein t6r.

dar nach so komt eins krinzes schal 65 mit sehs and drtzic, sage ich in für war,

and ehte die gänt oach dar an, mit höhen künsten st4nt sie manicvalt,

and zw^ drtzic sint da bt:

so sint die silben meisterlich gezalt.

46 ejm«. 48 sin gan. 50 hobtrymen Bollen. 51 erst ryme.

55 gar schon. 56 ane. 57 wolle. 58 wart, solicher. plagen. 61 mey- sterlich[e]n. 62 bor. 65 drisgen. 68 ane zwene.

407

Lxxxm.

Aber driu.

Gesanges bort den soi man rfiemen:

swer in nn kan gesetzen reht mit künsten wol,

dem soi man geben der ^ren van,

stn lop daz wil icb gerne hoeren prtsen. 5 Kunst soi in stnem berzen blüemen.

swer rebte kunst na anders füeret dann er soi,

der danket micb ein tumber man:

daz wil icb läzen ziehen an die visen.

Wil er ein rehter meister sin, 10 s6 maoz er bän die knnst Jeomätrie,

diu setzt in üf der ktknste scbrtn

and IM in wizzen alle stempente,

daz stn gesanc st^t in dem clobe

in rebter zlrkelmd^. 16 s6 Yert er wol M meisterlicber sträz,

wan er maoz bän kanst masicä,

dann wis and wort, die git sie im bekant.

vil Itbt Wirt er in sinnen £r6,

85 mag er stto'an frier künste baut. » swelcb senger wil der einer stn, retboriciL er von im nibt enldz.

diu ziert gesanc mit böbem lobe:

vint man sine kunst oucb nirgen blöz.

Swelcb Singer bat in sinen sinnen 25 und daz er wol kan merken nlU^b der silben zal und rtme mezzen manger lei, wie sie gesliffen sint ze allen orten, Der soi guoter wisbeit beginnen: so kan in arismeticä gel^ren wol,

LXXXIII. K 356d. 3 man geben] mager. 12 stempenye (p mit einem qaeentrich unten). 26 kan felUt, 26 rymeii. . ' .

408

80 gramaticä der künste mei

diu kan gedenke bringen wol ze worten.

Equivocä daz muoz er län,

so mag er wol der künste stool besitzen*

fröltch so kamt er üf die ban, 85 er tuot vil mahgen tumben senger switzen,

der yil wil knnnen und niht weiz

wie ez al nmbe g4t

and wie gesanc üf rehten sinnen stät

geformet in nätiure craft. 40 philosoph^ä hä.t der gaot gewalt,

dia macht gesanc wol sigehaft,

wts unde wort in rehte form gestalt.

man sol im geben lobes vil swer gotes wjtsheit wol besangen hat 45 and wie umb g^t des himels creiz:

daz bringt astronomt an disen rät.

Gesanc der ist verguldet schöne,

genomen üz reht als man golt von kapfer tuot.

daz kamt mit alchemte dar: 50 dia meisterschaft ist mangem gar nnkünde.

Er danket sich von sinnen kdne:

swer rehte knnst verkeret and in danket gaot,

des nimet loycä wol war:

so weiz er doch niht wol der rehten gründe 65 und wie er in figüre stät

beslozzen wol in aller zirkel ringe.

gesanc der gtt wol wtsen rät,

in himel clär da siht man üf in dringe.

der himel und die erde beschnof 80 and der plannten leif,

besangen ist ir aller ambesweif,

wie hoch wie tief wlt and wie lanc,

swaz stn gewalt noch ie beschaffen hat,

und wie er sich her nider swanc

33 konsten. 39 naturen. 63 hat fehlt.

409

65 ze einer schoenen meit mit h6hem rftt, daz ist besangen also cl4r,

und waz stn T?tser r&t noch ie begreif, gesanc daz ist der hoechste rnof: daz Yint man wol swer in ie reht gesleif.

LXXXIV. Aber driu, ein rftt.

0 starker got, gip mir gelingen,

des bite ich dich durch dine grdzen wirdikeit,

geist vater sun die namen drt,

in einen rinc gar meisterlich beslozzen. 5 Ich weiz zwei holz mit drten dingen,

da mite sd weiz ich ouch die m&ze und underscheit.

ir sollent wizzen wie dem st:

swer mir daz rset, dem gibe ich unverdrozzen

Daz lop und ouch der ^ren pris, 10 swer mir daz rset in drter hande sachen,

daz holz und ouch der Mhte spis

kan er daz * sinnicltch verdachen.

daz ein daz ander niht enrüert

an aller brüche schranz. 15 diu zwei diu driu diu sol er lizen ganz,

da von daz minst daz meiste treit

üf mtne triwe, daz minst daz meiste hftt.

nu suochent ir der underscheit

und sliezent üf der sinne rftt, Mir meistersenger an der schar,

und haltent inch in glicfaer differanz.

swer mir daz meisterlichen fOert,

LXXXIY. K 892d. ' 2 däz. 6 ich fehlt. 10 sache. 11 der

ferte. 12 yerdtche. 15 sal et. 17 mjD trüw. 20 meioster.

21 differentz, 22 du fehlt nach 23 noch eine zeile ich setz ym Tff der wieen künsten krantz.

410

der hftt die kunst ia stnem herzen ganz.

Got T?elle den selben meister Sterken 25 und mache in immer endeldser sorgen frt,

er st ouch swie er welle genant,

rset er den bunt und ouch der künste rtse.

Ir senger soUent eben merken:

des holzes art, diu zwei daz drite und ouch die dri, 80 verbunden in der künste baut,

daz holz und ouch der gnfiden rtcher sptse

Der solt ir underscheiden mich,

die frühte und ouch daz holz ze allen orten.

ir wisen meister künste rieh, 85 nu sliezent üf mit tugentltchen werten

daz holz und ouch des boumes fmht,

durch got den heiligen Crist.

diu fruht üf dürrem holz gezwtget ist,

sie sptset wol von höher art 40 und smacket wol durch siben süezekeit

kein bezzer fruht noch nie gewart.

zwo ander sache sint dar in geleit

da mite diu fruht umbvangen wirt, daz kumet al von wiser künste list. 45 üf erden wart nie bezzer zuht :

daz rät du, meister, mir in kurzer firist.

lebt ein meister also wise der mir üf sliezen kan sd künste riehen bunt? diu zwei daz drite und ouch die dri 60 drivalticlichen die vierde quadrante, Daz holz und ouch der frühte spise: ist er nu der vinden kan den riehen funt? der setz sich selber her bi, beid arm und rieh und swie er si genante.

24 wil. 26 wie «r wol. 34 künsteii. 42 Mohen. geleit] ga-

lieh. 44 kompt all. 46 da mir meinster. 47 raeinster. 48 kün* Bten. 52 er fehlt.

411

55 Des solt ir eben nemen "war und iuch mit ganzen fuogen underscheiden, von stücke ze stücke üz legen gar: daz soln die. merker merken bt den eiden, die rtme siiben ganze wort,

60 gevalten in einn schrtn,

daz sie gar meisterlich geblftemet stn, verbunden in den cirkelkreiz, die rtme sieht und Quch daz winkelmiz. und swer daz selbe nu sn im weiz,

65 der mac sich setzen üf der künste striz und sliezen üf der künste bunt.

Iset er daz an im selber werden schin und rsßt er mir der sselden bort, ich setze im üf der künste crenzelin.

LXXXV.

Aber driu, der üfrftt.

Hab lop der meister künste wfse, *

daz er den künste rieben bunt verstricket hat,

verbunden in der künste haft:

ich loese üf hie den bunt und ouch die stricke. 5 Dar umb var ich in hdhem prtse,

ich wil üf sliezen hie den künste riehen pfat.

durch iuwer grdze meisterschaffc,

nn läzent abe die wilden ougen blicke.

Zwei holz mit drten dingen cluoc 10 daz ist daz crinz da got wart an vers^ret.

daz lange teil daz criuze truoc,

da mite stn zarte menscheit wart besw^ret.

zw^n nagel durch die bende stn

69 rymen. 60 gefslten gar in einen. ' 6S rymen. 67 leßt.

werden] luden. . LXXXY. K 393l>. 2 künsten. 5 fort ich. 6

knnsten.

412

die wären beide gröz; 15 der dritte nagel im die füeze besldz.

daz kurze teil zwei locher hat,

daz ist daz minst und treit daz meist Tür w&r.

ein loch am langen nnden stät:

nu stn der locher dri, drt nagel zwar so und ist diiz minst und onch daz meist daz got in stner menscheit nie verdr6z.

er half uns üz aller pin

dd er sin blut gar willicltch yergdz.

Daz holz und ouch der frühte sptso 85 daz smacket wol durch siben süezikeit mit lost

mit siben gäbn der cristenheit

üz yater sun üz got dem heilgen gei«te.

Ez wart geblüemet üf dem rtse

daz Adam üf stn grap gestecket wart ze trdst, 80 als im der engel het geseit :

'swann daz gebirt, sd knmt dins vater yeste/

Evä in den apfel beiz,

die bitterkeit diu sflezekeit durchsOezet: da von der Juden tempel reiz. 85 dd daz geschacb, dd wart diu sünde gebüezet.

dd stuont der zwtg in rtcher blüet

frühtic üf dürrem ast.

diu snnne verlos aldä irn liebten glast.

dd stuont diu quadrante in ndt, 40 diu menscheit in den dementen vier.

vür uns leit er den grimmen tdt,

daz ist der quadrante in rtcher zier

und ist daz drite und ouch die drt, der rtche wirt, der tugentltche gast. 45 nu halt uns, herre, in dtner güet

der dir in dtner gotheit nie gebrast

14 worent. 26 gab'. 28 Iß. 29 daz da adam. 30 hat.

31 kQipt] Ifitor. 37 dorre. 38 dy son. 41 vor. 44 togenHicli. 45 her.

413

Des loben wir den schepfer Mre

daz er sich h&t gesant her in die cristenheit,

da von der zwtg geblüemet stunt 50 gar frühtlcMch in stner menscheit fröne.

Hilf got ndt dtnes geistes töre,

des bit ich didi durch dtne gr6zen wirdikeit,

heil dn uns hie, wir sin yerwnnt,

des bite ich dich, h^r yater in dem tröne« 65 Du stttende geblüemet üf dem rts

und frühtest durch diu siben sacramente.

nu teile uns mite die riehen spis,

ich bite dich durch din heiligez advente,

als dich diu reine meit gebar 60 in dinen namen dri,

mach, herre, uns immer wernder sorgen fri.

des wol uns hiute und immer mS

daz got durch uns ak her bekomen ist

und hat gestift die niuwen 6 65 und heizet milter Tater JhSsü Crist.

swer daz gelonpt mit sinnen duoc, der wirt getroestet von dem künic £lt:

er hilft uns an der engel schar.

nu merkent wie ez üf geraten st.

LXXXVL

Ein sträfliet in disem ddne.

Ein kalp sich underwant ze sttgen üf einen boum und da ez der epfel saclu ez umbeyienc den selben sUm, mit siner kunst wolt ez dar üffe dimmen. 5 Der törheit mag ich niht verswtgen von einem äffen, der tet einen lüten lach,

47 schopfer. 55 da stnnt. 57 spiU 58 heylgßs« 61 mach uns herr. 67 getrost. . LXXXYZ. K 406a. 2 öpfeL . r

414

als dem kalp da sin sttgen zam

reht als eim miüstein ttber Rtn ze swimmdii.

Ein alte kuo stn mnoter was, 10 sie sprach min kint, wilt dich ze fruo enbinden:

ich wil dich l^ren ezzen gras,

du solt dich soldier sach niht underwinden«

min kint, ez tuot mir an didi zom,

da solt din sttgen län 15 und üf den boomen läz die ei^el stto,

sie tugen dir ze spise niht,

du solt da, heime kiuwen haberströ,

von dem dir allez heil beschiht,

und dürrez gras macht dir din herze frö. so daz rate ich dir, min liebez kint,

nim dich niht als der afife stigens an,

wan den ist stigen an gebom:

du solt ze walt nftch diner weide g^'.

Du solt dich nach dem kalp niht brisen, S5 du junger man, nu nim yerguot die mine strdl.

daz ich dir sage daz ist war,

ich wil dich l^ren daz da gnot gewinnest.

Ein senften dienst wil ich dich wisen

ze einem hirten, der hat vierzehn hundert schdf, so der solt du hüeten noch ein jdx

biz du dich baz umb höhe knnst besinnest.

Er git dir einen gnoten lön,

daz du im helfest hüeten siner kuosen.

ze yelt so bis im undertän: 85 sd einz gelampt, so nimz in dinen baosen.

der soltu willidichen pflegen

mit dSnes sinnes craft,

sd Wirt din lop mit ^ren wol behaft,

und pM im von dem firlifei 40 vor genem walt dar an din freude lit,

8 mfiBtein. 12 sochar. 15 opfel. 16 taugflU. 25 T^gnt.

31 umb] Tb (b mit «Inem queanirich). 33 koisexi. 85 bitfleii«

415

des morgens frao einz oder zwei, ze mittem tage und nmb die vesperzit. merk, junger man, waz ich dir sage daz du niht als daz kalp werst sigehaft 45 und läz dtn singen underwegen biz du gelemest baz die meisterschaft.

Ze einer mül kam ich gegangen

und diu was Isere an aller guoten frühte gar,

dar inn da l^gen spriuwer vil. 50 der mülner sprach mit dir so wil ich sdiallen.'

Von im s6 wart ich schöne enpfangen,

ich brdht mit mir ein vollen sac mit weizen dar.

er sprach *mit dir ich giuden wil/

doch half ein lützel ök stn wsehez kallen. 55 Als manger der noch giudet sSr

und hat doch niht da mite er mfige heberten,

der Yolget nach des kalbes Idr:

der wser noch wol ze strafen mit der gerten,

als man ze schiol den kinden tuot eo dort umb ir äbecS.

merk, junger man, und disen sin yerstd:

swä man in höher künste Yert,

fOrbaz so heiz dtn zungen sldlen'gön

und merk waz ich dich habe geirrt, 96 daz du niht als ein äffe mflezest st^n.

daz rate ich dir, mtn liebez kint, und läz diiz widervar^ nimmer mö.

Yolgstu niht dirre l^re guot,

so wart fürbaz wiez dir her nach ergo.

46 meynsterscbafift 49 lagent. 60 moller. 67 m«n. 68 nit Me dirr lere.

416

LXXXVIL Ein'anderz, daz der tot uns vor ougen sol stn.

Mich wart mtn maot s6 s^re twingen

al nach den schoenen frouwen daz ich trüric wart.

d6 sent ich mich nach irer nünn

also s^re, ich was vil n^h verdorben. 5 kam ich in den selben dingen

in ein clöster da ich an h4r und sine swart

vant schoener frouwen houbet inh,

ir bein ir arm s6 j^emerltch erstorben.

däiite ich wider mich also: 10 du wende dtnen muot von schoenen frouwen,

und. bis niht umb ir minne frd,

stt man sie tuot sd jaemerltchen schouwen,

die hie in rlcher fuore leben

und lieht antlütze haben: 15 ach daz die maden an den sich solten laben !

do ich sd jaemerltchen sach

ir houpt und ir gebeine ir arme ligen,

den man hie grözer schoene jach,

die yant ich da gar jsemerltch gedigen, so ich dähte daz gr6z .wunder ist,

daz wir uns län hie sünde übertraben

und niht den lip dar zuo begeben

und daz die würme nach der sptse graben.

Er was rieh und ist t6t genennet 86 und ouch etwanne ein bider man der heizet tot. der t6t heizet, er riuwet midi, der tdt heizet, er was ein helt wserltche. Der t6t heizet, ich hän erkennet, der tot heizet, nu müeze im ouch genäden got.

LXXXVIL K 407d. 7 heubet. 15 solt herUben. 17 heap.

20 ich gedacht 21 Bunden« 25 heysset der tot. 29 mi

417

30 der tot heizet , er werte sich,

der tot heizet, er fuor gewaltidiche.

Der t6t heizet, er wart erslagen,

der tot heizet, er muoz mich immer riuwen.

der tot heizet, ich wil in dagen, 35 der t6t heizet, ich was im holt mit triuwen.

er was ein edel fürste rieh,

ist nns «der tot genant ?

der t6t heizet, im dienten wite lant,

der tot heizet, s6 w^ mir ach! 40 der tot heizet, der alle dinc versliht.

ein zuokunftigez ungemach,

daz ist der t6t der alle ding verriht.

swaz leben üf erden ie gewan,

daz hat der tot grüslich an sich gewant. 45 zwar ez Wirt allez jaemerlich:

der tot mit manger frende hat ein pfant.

Mensch, wige dtn war din waz din wenne,

sd waz da waere waz du wirdest waz du bist,

din hin dtn her din beid« we, 50 da zwischen stät din leben dtn ztt in angest.

Yil werder mensche, daz erkenne

und läz dir graben üf allen orten dtnen list,

wie alter, dtn leben st^,

läz niht ze lanc den zoum aar an du brangest 55 Wie obe dtn stricke üf loesen sich,

s6 mac dtn hin dir komen ze gr6zem leide.

vil werder mensche, gedenke in dich

6 daz dtn nü, dtn noch von hinnen scheide.

denk an dtn wenne und an dtn war 60 üf ein 6wic genesen.

dtn wenn dtn war daz ist ein mittel wesen,

ez ist dtn und wirt dtn noch,

ich weiz ez wol daz ez dir bringet schaden.

*

31 er fehlt. 39 so wer mich (darüber r) acb. 43. leb. 46 freuden. 50 zusehen, leb. 51 werde. 56 dir fehlt. 61. wa.

Meisterlieder. 27 '

418

ist daz du wirst ein fCdez bloch, 65 bist du mit bonbetsünden überladen, warldse sünd diu brinnet nibt:

mit gift erwirp, mensch, sit dez üzer jesen: s6 mac wol wenden dtne j&r ze nutz entsliezen als die meister lesen.

Lxxxvm.

Ein anderz, von dem habeniht.

Der habeniht hat mich berQubet

der guoten sptse der ich dicke muoz enbem,

ouch mtdet midi der edel tranc,

min guoten cleider wssjent für den winden. 5 Swer mir des niht vil wol geloubet,

den habeniht den triwe ich an mir wol bewem,

er kumt mir dicke sunder danc:

also muoz ich mich leider l&zen vinden.

Swan ich des morgens ^o üf st^n, 10 der habeniht der sitzet bi mim fiure,

und swä ich hin ze markte g^n,

swaz Teiles ist, daz ist mir allez tinre.

und het ich einen willekür

und würde der an mir schtn, 15 von dir s6 wolte ich unverwirret sin.

pfi dich yerfluochter habeniht,

umb dtnen willen ist mir nieman holt.

daz macht din snoede zuoversiht,

daz ich hän weder silber noch daz golt. 20. du wonest mir dicke nähe bi,

des trage ich in dem herzen swsere ptn.

65 heubet. 67 metsch sie (oder sit) dez vss* jeseoi LXXXYIII.

E 413c. 2 BpyB der ich bo dicke. 4 wewen. 5 daz nit gar wol

gekubet. 6 trw. 7 dick. 9 stee. 10 siezt by myoe. 11 gee.

19 »ybei:. 2o ^i^,^.

419

sliuz ich dich üz vor mtner tttr,

du kriuchest mir zem venster widel* tn.

Swer zezzen hat, dem gtt man zezzen, 25 swer trinken h^t, dem biat man schenkens also vil,

dem wol gedeiten guot gewant,

dem riehen schict man wiltbr4t unde Tische.

Daz wel got nimmer m6 vergezzen

und daz die armen menschen nieman trcesten wil. 30 man biut in selten fröe hant,

man wtst sie siben schuoche von dem tische.

Swer guotes vil hat, der ist wert,

waer er ein wilder wolf üf jenem velde.

man biut im hamasch unde pfert, 35 hat er die widerwäge mit dem gelde.

hat er niht guot, daz siht man wol,

man siht in krumbes an.

armuot, du machest mangen undertän,

armuot, du wilt verstözen sin, 40 du machest frechen man ze einem wiht.

vert er dort her in engeis schln,

hat er niht guotes vil, man aht sin niht.

diz wunder machet aremuot, ich nsem gelücke und weit guöt varen län. 45 ach rieh man, du wirst guotes vol,

so Silber golt dich niht gehelfen kan.

Diu gitikeit ist gröze Sünde ouch an den riehen kargen die vil guotes hän. sie pflegen gar rllicher wät, 50 da mite s6 wirt des schepfers gar vergezzen. Swer got wU hän ze einem fründe, der sol die armen mensdien friwentltch enpfän. iu würde der Ion der niht zergät,

28 Vester. 27 Vilpret. 28 wöll. 81 schuhe. 84 byt.

36 daz fehlt. 46 golt gylber. 50 Bchopfvrs. 51 woll. 52 gar

frontlich.

27*

420

mit in s6 würde dez himelrtch «besezzen. &5 Ir riehen kargen, swä ir sin,

länt iuch daz wunder gr6z yil sSre erbarmen.

ir müezent ander» liden pin,

ir sptsent unde troestent dann die armen:

s6 wil in got daz lumelrtch 60 üf sliezen alle stunt

und an der s^le machen wol gesunt.

dar an gedenk, du armer man,

und habe got liep, dar zuo die muoter stn

und bis euch aller sorgen an: 65 ich sage dir, daz himelriche ist din.

ir riehen kargen, swä ir ligt in iuwem houbetsttnden sSre verwunt,

r

die müezen immer ^widich verbrinnen tiefe al in der helle grünt

Lxxxrx.

Aber driu.

Mich wil ein senger gnot hie wecken al in den hoechsten künsten min. Ich wil in hindern oyen ecken, daz er dan laet sin dröuwen stn. 5 üf stn dröwen geb ich gar klein: übr in bin ich der witze ein recke, min herze ist künst herter dann stein.

Senger, du d^urft stn niht gedenken mit den scharpfen werten din 10 Daz ich von dir hie iht enwenke ald daz ich lllz min singen sin.

54 daz. 56 gar ser. 61 seleo. 67 uire/ beubet s. LXXXIX. K 418c. 4 tröuwen. 5 tröuven. 6 vber. 7 künstg. 10 Dit

enweneken.

421

Eanst oder mäht niht abe gelän, min herze alhie sidi wil erklenken in freuden deich dich fanden hän.

i5^olt er mir tngentlichen sagen wes stn herze an mir begert, .86 wolt ichz herschelichen wägen und zerbrechen der künste swert AI durch den liebsten buolen mtn:

80 durch sie so wolt ich hoveltch bägen, karfunkel lieht in herzen schrtn.

XC.

Aber driu.

Ich wil den gast s6 schöne enpföhen, wilkumen, du lieber friwent mtn. An mir soltu dich niht yergdben, sliuz ti dtn herze der künste schrtn. 6 Sing mir ein liedltn oder zwei, zem dritten mal daz best dar näiien, s6 prist dtn lop der süeze mei.

Ich wolt den gast guotltchen fragen von wannen er st komen her: 10 Und wolt er mir daz guoüich sagen, dar nach stüend al mtns herzen ger. Wil er ein rehter meister wesen; stemperit sol er alztt tragen, equiyocä in künsten lesen.

15 Mich dunket schöne in minen sinnen.

13 sich alhie. 14 daz ieh fnnden. 16 waz. 18 sper. 20 hofe- liehen hegen. 31 ein kärfanckel. XC. K 418d. 2 wUküm., fhint

aach myn. 4 slnif. 8 gatlich. 13 sc^ppenj. allzyt na tragen.

422

er sl ein künster von Paris. Ach got, künd ich stn lop gewinnen, s6 frönwet sich mins herzen ris. 0 lieber gast in eren fin, Bo din tngent brint in voller minne: daz lop sol dir geschenket stn.

XCI.

Ein anderz in disem döne.

Ich var so wtt in frömden landen und suoch die firumen unverzeit, Ob ich sie fiinde M vor schänden von den man da daz beste seit. 5 Do was mir tüsent mtln ein schrit. mtn herze Isege in horten banden, suochte ich iren argen trit.

Ein herre mit honbethafter schände mit linte und laut kein ^re hat. 10 Ein herre bedarf wol drizio lande der nie getrat üz ^ren pfat Und nimmer ouch getreten wil. versagen tuet dem muten ande, ir tugent ist aller ^m ein zil.

15 Mich wundert daz die höhen riehen s6 söre nach der hochvart streben Tac unde naht s6 gtticltchen reht als sie immer solten leben. Aswßrus het wol hundert laut

20 und fünfzic mSre sicherlichen:

17 konde. 20 brent. XCI. K 420<^. 4 tod dem. 7 irn.

8 heubeth&fter. 12 Tnd auch nymmer. 14*ero e!u zyt. 16 hoffart.

17 gyd'iclichan.

423 war kam der künc, weiz daz iemant?

xcn.

Aber drin.

Got grüeze iuch zühticltchen al,

ir senger and ir merker guot,

gesanges hört den solt ir eben mezzen.

Ir singet gar mit rtchem schal, 5 dar zno gar üzer friem muot,

der Silben zal der solt ir niht vergezzen.

£z ist ein krenzeltn gemacht:

nu wolte got solt ich daz üffe tragen,

mit roten rösen wol besacht, 10 mit clärem golt sd schöne nmbeslagen.

daz krenzeltn ist wol in huot,

daz merkent euch, ir senger guot,

und swerz gewint, man magz wol von im sagen.

Gesanges hört füert höhen pris, 15 und der m^ch des bescheiden kan,

den wil ich hän vür einen meister gnote.

Dan merkent ouch, ir senger wts,

weit ir den rehten grünt verstän,

so solt ir stn mit musicä behuote. 20 Musicä diu ist also wis,

gesanges hört der Itt in ir yerslozzen.

die höhen meister g^n ir prts,

vil melodt diu komt von ir geflozzen.

si weiz gesanges underscheit, 25 als uns diu wdr geschrift hie seit :

der siben künst der hän wir wol genozzen.

XCII. K 426c. 9 rösen fehlt, 10 ▼mbesolagen. 13 wer es.

18 Tersten. 19 behüten.

424

Rethoricd, mit Worten wls, Philosoph! ist üz geweit, astroDomiä weiz daz firmamente.

so Gramaticä füert höhen prts, arismetricä snelle zeit und loycä mit sneller list ze rente. Eunt ich den kränz hezieren wol also schöne mit spseher meisterschefte,

35 s6 Wdßr mtn herze freuden toI und wser euch hie mit guotem sanc hehefte und gibe in doch hie den prts, ich grüez die edeln merker wis: ach herre got, verllh mir sin und krefte!

xcm.

Aber dyiu.

Ez wont ein wurm in eime hol, der stiftet grözen mort, den kan ich in genennen wol, er rüeret bein und schepfet mort, 5 er ist noch snabelrsezer danne ein vipemäter mac gesin. Stn swanz der ist gelüppes vol, vergiftig ist sin ort: da vor guot man sich hüeten sol. er dintet hie und meinet dort, 10 al in daz wazzer stät sin gir und doch vil dicker in den win. Ir hundert tüsent oder m^ hänt niht wan einen namen. der frie Adam der künde ir einen niht gezamen, unz daz er viel in schult, uns seit der künic Salomön al von des wurmes ungedult.

28 pbilosophia die ist gewelet. 29 a. die was daz. 30 füret.

31 arismetrica die also snelle zelet. 34 schon, meisterschaffte. 35 hertz gantz fr. 36 behafte. 39 verly. krafite. XOIII. K 434c ; die erste und dritte Strophe bei Hagen 2, 250», 15. 249b, 13. 5 snabelreißer.

11 wenn. 12 adan konde. 14 Tugedöld.

425

15 des bazzet in her DMi unde ouch tu manic man«

stt ich niht kan

den wurm gebinden an,

so binde in aber gotes van,

nnd sehende in der d6 von dem Mnen himelridi mit im entran 90 ich weiz daz sich an im maoz neren vil manic kleinez würmelln.

Der wnrm der wont ans allen bi,

als ich bescheiden kan.

er tuot yil manigen lebens fri,

daz merkent, frouwen unde man. 85 er hat niht bein und brichet bein, und er ist sich lingw& genant.

In himelkör driyaltic drt,

ir sült ez rehte yerstän,

swaz süezer doene drinne si

nnd üf der erden sander wän, so der hat diu zunge die gewalt, als uns diu schrift nn tuot bekant.

Ich ziuhe ez an den werden Crist und an den namen stn

daz Zungen fleisch daz beste und ouch daz boest muoz sin,

als ich bescheiden sol.

der munt si kleine oder groz, dar inne verbirget sie sich wol. 85 ezn wart sd giftic näter nie daz sie ir selber tset:

als gar unstet

sint nu des menschen rset.

swer stne rehten sinne haet,

der solt der zungen meister sin tac unde naht, fruo unde spset. 40 diu zunge uns grdzen schaden birt: dar an, ir lieben, sint gemant.

Ein esel gap yür eigen sich

eim fuhse, daz was guot:

sie riten yil landes wihteclich

und beten da bt höhen muot. 46 seht d6 nam Reinhart stnen knaben mit im in einen grüenen kl^.

Er sprach *her esel, hüete dich.

20 i. w. doch vol. an im fehlt 25 ligwa. 26 köre. 27 sollentz rehte. 28 dllr-inne. 35 ez wart kein notter so giftig nie. 43 rettent wie landB. 45 seht fehlt. 46 hüt du dich.

426

der wolf dir schaden tnot,

ergrlfet er dich, sicherlich.'

der esel in den kl^ wuot. 50 dd twanc in des stn magenfröide, er sanc ein tageliet als 6.

Zno dem schalle geslichen kam Reinhart und Ysengrin:

der wolf der sprach *ach esel, dn mmost wesen min,

des wil ich eide swern.'

der esel sprach 'so mag ich mich YÜlihte din hie niht erwem, 55 du muost mir S die kapse rüem/ ein drüch diu was geleit,

da sich versneit

der wolf: daz was im leit.

daz hispel st in yor geseit.

ich wolt die kapse wsere ein drü, swenn man swern solte boesen eit : «0 sd blibe noch maniger nngeswom. des we dir^ lieger, iemer w^ t

XCIV. Aber driu.

Sing ich den Unten miniu liet,

s6 wil der erste daz,

wie Dietertch von Beme schiet,

der ander künc Ruother saz, 5 der dritte wil der Riuzen stürm, der vierte von Eckardes n6t,

Der fünfte wie Krlmhilt verriet;

der sehste wolte baz

war komen st der Wilzen diet:

der sibende wolt ouch etewaz 10 von Witichen und von Heimen strtt, von Stfrits und von Ecken t6t.

50 freide. 51 schalle so kam geslichen. 54 -villicht. 55 kaspe

rür[e]n. 56 dar inne versneit. 59 ein dra wi -wenn man seit sweren.

XCIV. K 435a (a) = 454a (b) ; doch aus b nur die erste und dritte Strophe. 1 Svng ab. 2 wolt a. 3 bern schiet b. 4 rücker a, radger b.

5 wolt den a. der honische dürn b. eckhartz a. 6 fünfft[e wie] K. irn man y. a. wie fraw K. riet b. 7 sesht[e] a. d. sehst hört gere b. b.

8 die wilsam d. a. wohin kemen die wilden d. ' b. 9 wil e. b. 10 wittich b. Yon wichtich heymen hören singen Yon SyMdes ynd e^ t. a. von dei jungen albrandes tot b.

427

Der ahte der wil anders niht wan hübschen minnesanc;

dem nianden ist dia wile bt in allen lanc;

dem zehenden mochet wie,

nu hie, na da, nu sus, na so, na wie, &ii wä., nn dort, na hie. 15 dar über hete der eilfte gerne der Nibelonge hart;

den wigt min wort

noch ringer deiine ein ort;

stn muot der lit in scbaz verschort.

s6 gät min sanc ins zwelften 6r als der mit bli den marmel bort. 80 so singe ich doch den Unten me dan in der künc bt mir enböt.

Swelh Yohs sich stnes müsens schämt,

der muoz verderben doch.

dia müs hat ein vil vil snoedez amt,

sie ehert in ein frömdez loch. 25 ein siecher arzt and leider gast, arm mannes wissage ist unwert.

Swer wilden mardr in schöze zamt,

dem lewen leit ein joch,

ob dem stn hant da niht erlamt,

von schalden mag er sprechen *och*. 30 eim ohsen kröne enzimt niht wol, in zager hende ein vilgaotswert.

Nunnen höchvart, müniche tanzen and des affon zagel,

des meien rtfe and in dem ougesten ein hagel

mii* selten wol behaget,

üz wises mannes mande ein lüge, and swä ein hom die beren jaget. 35 mich müejet armes menschen höchvart, wan si enist niht wts.

der weite prls

zersmilzet als ein ts.

ze lieben kinden hoert ein rts.

*

11 ahtest b. nit dann bubsch myn gesang b. D. a. borte aucb yi\ gerne hübscher mynnen s. a. 12 by uns b. 13 so wil der zehend wie b. 14 so hie a. , nun hin ^nd her ynd säst ynd so "^nd dirr ^nd der vnd dort Ynd hie b. 15 der eilfft der wil nit anders dann der b. 16 er wigt b. 18 myn mnt myn schätz ist gar zestort b. 19 gesang a. myn sang ym in die oren gat b. daz m. b. 20 in] mir b. mir] ym b. de ich singe ynd waz ich sag waz yme der konig a. 21 Wellich. 25 ist wert.

26 schoß. 28 erlemt. 30 eins o. k. ye enzymmet. 31 h. vnd

moniche dantze. 32 in dem m. ein r. aogst. 35 mäget. 37 zer-

smeltzet.

428

swer ftne Yorhte wehset, der wirt gerne sunder Are grts. 40 bi disen maeren st&t ez hie yil anders hiore danne vert.

Ich snnge ein bistel an ein tor,

an Stuben oder an gaden,

ich snnge ein vil gnot sldz dar vor,

moht ichz erzingen äne schaden: 45 des mac ich leider niht getnon, dar ombe ist ez an mir bedibön.

Ich snnge ein swellen in daz hör,

in znbem sol man baden,

ich snnge drobe ein hüs enbor,

dar inne ein äsen wd geladen 50 mit büeditn scbttem gnot, dar üz so hat armuot mich onch vertriben.

Ich snnge onch wie man einen guoten win erkennen sol

üz einem wtzen becher, ob er zengert wol

and ob er süeze st

nnd ob onch stn edel gesmac st gar von allem wandel frt. 55 so seze ich gerne feizte braten , wsere ein senf dar an.

idli bin ein man

der vische erkennen kan

kn pfeffer nnd an safferan.

s6 izze ich gerne feizte hüenr, ez weeren hennen oder han, eo und dar zuo ein gnot weizin bröt, ez wser von biuteln oder siben.

39 wehsset hie der wört gern sonder eren. 40 hit fehlt. 41 sing b. bispel b. tür b. 42 ein st an ein g. b. 43 so süng ich wol ein 8. darfür b. 44 kond a. 45 des enkan ich nu nit g. a. beliben a.

wan armüt hat mich getriben b. 46 sing b. in ein h. b. 47 zobem a. 48 dar ob a. enbür a. ich sing «in hohes tag e. b. 49 dar vndr ein esel. 50 buchen a. seh. gat dar ^ff so a. mit gnten seh. dürr Ynd dein dar vmb ist mirs wol halb becliben b. 51 Ich weiß wol wie man b. -versnchen b. 52 a, in b. becher zengert er wol b. 53 auch ist er sülß da by b. 54 so gar an allen w. a. so mein ich daz sin guter smack ein gut teil desto beßer sy. 55 broden Tnd wer a. wan gute

braten ess ich gern wer senff ynd sass daran b. 58 eyn reßen peffer

salTran dran a. 59 hfinre a. auch ess ich gute hünre gern ez w. b.

60 weissen b. dar zu wer gut daz wisse brot daz ist gered engen siben a.

429

XCV. Ein anderz, diu X gebot^ fünf lieder.

Swer vor der helle welle genesen,

dem rät ich daz er sich

kSr an diu dinc, diu mügen wesen

in gotes namen ^wiclich, 6 s6 halt er daz im got gebot in niuwer und in alter L

An einen got, als priester lesen,

geloub er sicherlich.

und wiltu in sselden wesen,

so swere bt im niht üppiclich. 10 die heilige zit in ^ren habe, ^r vater und muoter, merke ouch mS:

Toete mit dem Itbe und werten weder wtp noch man,

du nim dich stelns noch keinre valschen ziucnis an;

in eren halt den Itp;

und stelle ouch niht nach fremdem guot ; nim keinem man stn Such wtp. 15 diu dinc diu sint vor gote Swic tot ftn ende gar.

ir nement war,

diu helle ist freuden bar:

ir stellent nach der engel schar.

ntt höchvart githeit übermuot, spot träkeit frftzheit von iu var. 80 swer daz kan halten unde län, dem wirt dort wol und nimmer wS.

Yil hochgelebter meide kint, got herre vater Erist, swie gröz die mtnen schulde sint, durch dtne güete gip mir frist 25 biz ich versüene gegen dir die mtne gröze missetät. Min herze was ie gein dir blint.

XCV, K 436d; die erste and zweite Strophe bei Hagen 2, 257^, 42; 249^, 12. 10 die fehlt, nnd fehlt merekent me. 11 wider. 12 stelns noch fehlt, z&guiße. 14 fremden, ellchs. 15 dinge sint. dot ewec.

19 gitkeit. ' 52 biz daz ich mich verson gein dir.

430

als ez noch leider ist:

die Sünde w4ren mir ein wint.

gedenke, herre, daz da bist 80 der hie dnrch uns yil arme Sünder gröze not erliten hat.

Dtnen werden tot Ikz an ans niht verloren sin.

gip, herre, mir den sin reht in daz herze min

daz ich hie lebe als6

and ich mich halt in dtnem dienst, daz min der tiavel iht werde fr6, 35 s6 wir zesamen komen üf den jangestltchen tac,

da. nieman mac

erwenden ans den slac.

gedenk niht, herre, ob ich verlac

dtn höchgebot, daz ich in minem herzen oach vil ringe wac. 40 darch dtnen bittern tot hilf mir daz miner sele werde rät.

Ach herre .got, gefriste mich,

ich g^n üf eime stege,

der wanc der sele ist valles rieh:

du wlse mich die rehten wege 45 die da ze dtme riebe gänt, od idi bin ewiclich verlorn.

Maria muoter, dar zuo sprich

daz ich die s^le gevege

von Sünden, und erbarme dich,

daz ich s6 swacher fuore iht pflege 50 ze dienste dirre weit: wir sin ze krankem leben her gebom.

Ein ieclich crSätiure heldet den ir orden baz

wan diu arme menscheit der got nie vergaz,

ich mein die cristen stn.

Martä muoter reine magt, ob wir in houbetsünden sin, 55 so bit für uns din kint ald wir stn ^wedichen t6t.

hilf unz üz not

al durch daz criuze rot

27 1. gehl dk ist. 80 manig grofie. 31 Din werder. vns herre

nit. 84 it werd[e]. 88 gedencke hör ob ich ye v. 89 gar ringe.

40 dot 80 hilff. mynr seien werd. 45 od*. 51 helt den ireti. 52 danne die. 53 meyne. 54 heübet. 55 wir eint.

431

da sich got fOr uns ane bot

und noch durch menschen liebe gtt in wtne wazzer unde br6t. 60 Maria muoter reine magt, nu sttene uns dines kindes zom.

Nu sflnge ich gerne etewaz

ouch von der kranken weit,

diu ist an maniger tugende laz,

sie ahtet niht wan üf daz gelt: 65 dar üf sie trabtet tac und naht, wie sie daz bringe in ir sac.

Ich muoz gedenken fürebaz,

wie ich gienc üf ein velt,

d4 stuonden bluomen unde gras:

da sach ich gar ein schoene gezelt, 70 dar under wären maniger bände liute, als ich wol sprechen mac.

Sie würben anders niht wan wie in würde geltes vü.

sie dähten w^nic an den tac da got selp wil

ze gerihte sitzen gän.

so müezen al die s^le üf die wider gote ie hänt getan. 75 s6 bite wir got von himelrtch daz er uns helfe üz not

durch sinen tot

und durch daz heilic bröt

da man in inne bandelöt

und durch daz biten daz Maijä tet d6 er hienc ame criuze r6t, 80 daz er beschirm uns und behüete vor dem ewedtchen slac.

Waz wiltu, Welt, daz ich dir sage? ez ist dir vil geseit. dir swindent alle dtne tage, dirst Mute liep und mome leit. 85 den riehen arm, den armen ridi machestu her, daz ist dtn spil. Wer lebet nu hie sunder dage? ein künc die kröne treit, ez si der helt, ez st der zage.

59 liebe git sich in wyn w. 61 etwaz. 64 nlt dann. 65 bring

in iren. 67 wie fehlt. 70 hand. 72 dag got do selber wil. 74 alle

die seleD. 78 bandelet. 79 am. 80 Tnd anch behud al vor. 84 dir ist hüt. 86 lobet. 87 koüg.

432

diu sträze ist üzer mäzen breit 90 dia hie die knrze tagereise wtset üf des t6des zil.

Waz ist nu lanc und waz ist breit? ich mein wtt oder kurz.

in Yolget niht ir cleinez valten noch ir schürz,

ir zimier noch ir heim.

ir ritter frouwen, länt iu sagen, daz nimt der erden stoubic melm. 95 w& sint sie nu hin die da wären in der alten ztt?

der frage strtt

gar an des henden Itt

der da nimet und wider gtt.

sint sie mit gote in freuden dort, daz läz ich immer äne ntt. 100 ich üf der vart bin dar ich sol und ouch mnoz und euch gerne wil.

XCVI. Ein ander par, von äventiure.

AI zuo gesange beeret spU,

die meister höchgeborn,

mich beizet manger singen yil

und ist doch m^ dann halp verlorn. 5 ez kouf et manger wagen und pfluoc : daz tuot er vür des hungers not.

Ich mache ein sichel in ein stil

da mite sntt man körn.

ich hän ein wtp, diu heizet Gil,

ich wolt sie stürb hiut oder morn. 10 swaz ich den sac noch ie gesluoc, si versielz den brt swann sie in s6t.

Ein havener machet haven vil, ein smit der smidet ein näl,

ein krsemer kiuset vor bin daz er koufen sai,

da bl muoz sin der wirt.

zw^n niuwe schuoch sint üfgestalt, die warn mit yfBzxer wol gesmirt.

89 -vsse. 93 zymmer. ^ lant sag ueh oymt. 100 ich du sol. XOVl. K 450 (Dach nener zählang); zwischen 435 und 436 (alter Zählung) eingeschohen. 2 mejster. 4 me wann. 5 keuffet m. wag. Tor.

7 da mit da. 11 heffiaer. hefen. 14 schoh«

438

15 sich zno, gevater Hans, also hftnt sie ans rehte betrogen:

wie yalsch sie wögen

die Pfenning abe gezogen!

also hänt sie ze hoaf gelogen.

der vakcfaen sprttclke kaadens vil noeb sOezer dann der fidelbogen. 80 der snider kan der Ittgen gnuoc, der weber verwt mit bluomen röt.

Der becker beckt ze dein daz brdt,

der lowerze dünn daz leder.

ein koch ein ganzen ohsen s6t,

den gaz'ein pfifer und ein beder. 25 ich sach einen der glocken gdz : ein mäler malet an ein want.

Ein kezzler was gestorben tot,

daz hört ich clagen ein reder.

gevater Cuonz, diu sänne ist röt,

sag wie wirt aber morn daz weder? 80 daz wunder daz sag ich iuch gröz, als ichz in mim colender vant.

Von Mute über vierzehen mtln ist eins altriuzen tac,

ein. wollensleher siech in einem spittel lac,

die selben zwen mertler.

eins kerchers tesch gestorben ist, diu Itt begraben über mer. 35 ich biute iuch allen hiute firen bt des hirten ban.

ich bin ein man

der Äventiure kan.

drt guot mäz wtns in einer kan,

ein vierteil eier schöne bereit, gertteret wol in einer pfan. 40 dar 2ao kam stork und stn genöz und brfthte ein weck in siner haut.

Yil manger sagt und hat ein mül, daz halt er niht in twanc: den gliche ich einem blinden gül der da an allen vieren hanc. 45 er claffet mör dann ander vi6r, swaz man da singet oder seit.

16. 17 Id -eine^ seil«. sie jaben. 19- spracb kanden sie viL

22 I«uwe)^. led«r fehlt 24 pfiffe. 27 cktg. 81 zehe milii. 86 hnt zvL fyero. 38. 89 yertauscht« 39 berey. , 42 zwang. 46 wa man.

MeistexUeder. 28

484

Stn herze ist gein der gotheit f£ll,

er irret gnot gesanc,

stn zange glich eim wescheblül.

sie setzt in üf ein affenbanc. 50 ich glich in wol eim kemeltier, man snlde im an ein narren cleit.

Ja zwftre er ist Yon gnoter art der hoeret singen gem.

eins sengers herze getriuwe ich an mir wol erwem

hie mitgesange guot.

got sanc so hoch eramet hat, er koufte ez mit sim tiuren bluot. S5 nn hoerent zuo : gnoter gesanc daz ist vor niht gewesen.

ich hä.n gelesen,

got wart geslän mit besen.

man aht gesanc niht umb ein vesen:

got guot gesanc gemachet hat mit engein schöne in stner zeseu. 60 wir trinken beide win joch hier: gesanc went uns gröz herzenleit.

xcvn.

Aber drin in Marners. langer wlse, von dem ruom.

Verwftzen si der arge ruon, ruom ist ein üppikeit, eist äne fride und äne suon. ruom unde sts^e ist onderscheit. 5 ruom ist der wlU'en minne ein ha^ : swä r^mer sint, ir. 1<^ ist tdt. Man siht in selten yil getuon swer stn lop machet breit, daz kan betiuten uns ein huon: swann daz ein kleinez ei geleit,

60 achnyt. 62 getru. wol zu veni. 69 gemuchet ha mit eiigel in sing. 60 beide fehlt. XGYII. K 441h (a) = 462h (h). 1 die erste

Strophe ist dritte in h. Ferwahssen a. Nv lassent ir den argen h. mm ah. 3 ez ist an a, i9t one Areyd h. 4 zwischen, mm a. wol von 40ip ram

■y iHi^ geftsit b. 6 mynn. », ny h. ynd tat 4^s mlltQli lahfn t. .K 7 aln h, 9 yus h#xeioheA a. 9 wanne ah«

435

10 s6 'bringt ez nüt stm gagzen klaffen dicke ein wttez hüs in not.

Diu arge ongensBiue Ittge ist ruomes eigen kint,

ruoms unbescheidenheit vil manigen man tnot blint.

rnom ist ein üppic krüt.

s6 enwart nie kein rüemer keiner reinen frouwen sundertrüt. 15 den Ersten mom got ^ versüez üz h6her koere val.

der enge} schal

was gar äne zal,

die stiez er in der helle taL

die rüemer die siut schände wert, 8w6 man sie vindet über al, 80 die mit ir argen ruome machent edele frouwen schameröt.

Yerwäzen si der arge spot!

spot schendet mangen man

als6 daz er verliuset got

und wirft sich selben in den ban. 26 spot mangen hat versenket tiefe in der argen helle grünt.

Mit ^otte bricht man gotes gebot,

als ich mich stn yerst&n:

er st ein beiden oder ein schot,

niht argers er gesunden kan 30 dann mit hdchyerte und ouch mit spot, swer sich des flizet zaller stunt.

Mit spot man gote und al der weite missehaget hie.

ir spotter, wizt ir niht wiez Lücifem ergie,

d6 in got Valien hiez

10 bringtz mit sinr geizen k. a. mit kegzen claffen bringt es wol ein ^0B8«B w. b. 11 aijg 'viigeiMmts lügen Die a. U yngenem b. 12i rumei Jb. mad«t geaehea man an bl« b. 13 ein vbel b. 14 kein r. der ea* wart Dich .nie Tor Mboaen fr« b. 1& S teihlt a. idar .^mb d.. e. i. de

störet Ton d<er k. ▼• b. 17 waien a, sogar on alle zajl 18 den st. b. 19 iE gemde di^ ir sint gemant das ir uch hiiAent u. b. 20 die da m. üem n. r. die argen ft. maebt $ch. a. daz neb des rundes vppikeit vor» JliBbenen fk. ieht mach rot K 21 erste atrophe in b. Ferwahssen a, Uec» wahsen b. aS damit et ancb ▼. b. 24 wi^cffet a. selber aU 25 dteff tl in wana sp. tU m, h. v. yil t. al in der b. b. ,26 spot so br. a. briebet ab* 27 ainj nu a. wer sieb das kaa y. b, 28 er sy ein jud ein bejd ein s. b. 29 nit wirsera er gefluden b. 30 danne mit hoffart *} ja d|ina m. b. b, ouch feblt b. 31 Die wunder g. vnd auch d. w.

BÜBsehagent b. 32 wieset, a. merekent wie es ludfer b. . 33 ja da In got verstieß b.

28*

436

und er in üz des himels trdn her nider zno der helle stiez? SS da wart vergolten im der spot und siner höchrart bnoz.

vil maniger muoz

durch sinen smsehen gruoz

im kniewen nider für den fuoz.

swer sich gespottes niht erlftt, der tiuvel sprichet alles tuoz!' 40 ach junger man, ich rate dir: besliuz vor spotte dinen munt.

£st guot daz man Tür guot hftn,

nu merkent, arm und rieh,

ich meine iuch frouwen und ir man,

üf alle fünde, s6 mein ich, 45 nieman ensol stn selbes kunst ze sSre pHsen , hoere ich jehen.

Sich nimet manger rüemens an

und wil stn dem gelich

der m6 dann stner niune kan.

mich dunkel daz er sehende sich, 50 wan kunst sich rüemet selbe wol, swer sie die wfsen lieze spehen.

ünkunst velt an der helle grünt, kunst treit vil senften muot,

unkunst sigh selbe wirfet dicke üz rehter huot.

mit spaehen werten glänz

einz snipt und snappet aber einz und ist noch wort noch wise ganz, 55 dk mite er tören unde narren vil wol triegen kan.

dem selben man

ich ouch vil schände gan,

34 vmb boffürt in der helle glut der werde got yn in siezen hieas b. 95 hoffart a. dar nach eo wart ym auch des selben Spottes schiere b. b. 86 als m-. m. a. 87 vmb b. 38 da byyn sitzen sa sym f. b. 39 rad wer sich spottes b. spricht alz zu ym dne a. 40 raden b. jnng man ich wil nu roten dir vor spotte Schluß zu d. m. b. 41 zweite Strophe in b.

Ez ist a. vor a. 42 daz m. b. 43 Ir werder fr. b. 44 Ui alUn

dingen b. 45 sola. n. sin k. eer pr. sol daz höre ich die wysen j. b.

46 Manicher n. s. a. rumes b. 47 vnd dnncket sich dem glich b. 48 sinre

a. 50 sich k. b. die rtmp<; b, di& zeigt« a.- selber ab. wo mans d. w. lasset b. 51 vil fehlt a. Wafi kanst dreyt böse hoffart wol zwar kunst tr. s. m. b. 52 selber ab. di^ke wirst b. 53 speher werte b. 54 snypp

b. manicher singet vnd seit a. ist weder -wort a, vnd ist kein wort vnd wiss nit g. b. 55 er] man b. vil betriegen b. 57 dem ich wol schänden gan b.

437

4

wan er enwil niht ^ren hän,

swer sprichet daz er habe daz des er niht hd>t und nie gewan: •0 des muoz man in dem lande wit noch yU der tmnben tdren sehen.

xcvm.

Aber driu.

Wer Itan den liuten lüge erwem ?

lüg ist ein alter hört,

mit lüge muoz sich maniger nem,

lüg hat gestiftet mangen mort. 5 lüge hat einen argen väter, lüge hat boeser kinde yü.

Lüge lät als daz wahs sich bem,

lüg hat vil süeziu wort,

mit lüge kan maniger eide swern,

lüg hat vil manic spitzic ort: 10 lüge ist ein snellez übel, diu lüge ist boeser geiste spil.

Lüge ist in dem wazzer, lüge ist komen über mer,

lüge hat gein der wärheit ein vil michel her,

lüg kumt ans bäbstes tür,

lüg wont den schoenen frouwen bl, man treit sie euch den fttrsten für : ' 16 lüg ist in dörfem und üf bürgen und euch in der stat,

lüg ist ein phat

den der tiuvel trat,

do er den apfel ezzen bat

Adam und l^ven: liegen machet manigen man an Sren mat. 20 lüge hat sämen unde krüt des Wurzel noch niht dorren wU.

Ein strtt ze himelrich geschach ^ got her abe sich lie:

göt an Lüzifer sich räch,

«

58 wann er wil keine ere nit han a. 59 er sp. dick er h. ir eins

Tod er der keins nie g. b. 60 spehen a. waz maa der t. vnd der narren in den landen mag g^eheii b* XCYIII. K 441d; die erste atroph« bat

Haigen 2, 252b, 28. 5 alten fatter. 8 kan fehlt, manich. 9 spitzen. 11 dem«. 13 tor« 14 Yor. 15 in den dorif iH borgen. 18 du.

2& da.

438

stn gwalt in seilten umbevie. u er dranc in üz der majesUt von stnen frenden ^wedich.

Stnen gwalt er im zebrach,

ouch in und alle die

mit ime warn: so wo in, ach,

der gotes zom sie nibt verlie. 80 in himel huop sieb groziu n6t an Lüzifer und stme gelich.

Zuo ir liden vielen sie gar einen bittem val,

in yinsternisse und in jämer äne zal;

daz macht ir übermuot

daz sie sunken alle her abe: got wolt in haben niht für guöt. S6 ir mül ist krump und spannen wit: ^ warens engel klär,

nu sint sie gar

an der verdampten schar.

da sint sie aller freuden bsu*.

ze gotes tröste kument sie niht m^, daz ist endeliche war. 40 sie sint verdampt, und swer in wirt, der kumt niht m^re ze gotes rieh.

Sündsere, val in zwlvel niht,

hästü iht Sünde getan:

ruof an Marjä, daz mute lieht,

wan sie dir wol gehelfen kan. 45 si enbint dich von dem boesen geist und füeret dich zir lieben trüt,

Wan man sie helfeltchen siht

dem Sünder bt gestän

ze Josaphat, swann daz geschiht

daz scharpf gerihte sol ergän: 50 s6 hilft sie dir wol aller meist, Marjä diu himelische brüt.

Hetstu vertilget gotes bluot, als Judas hat getan,

hetstu noch mer gesundet, ruof Märten an:.

barmunge ist dir bereit.

nu danken wir der wol getiurten hochgelobten reinen meit, 55 daz sie s6 barmeherzic wil dem sünder bi bestän.

*

34 gewalt yn selber. 25 syner. 26 gewalt. 27 auch yme.

81 ir«m. flelent. 84 it haben. 89 trost komd. 40 rteha. 41 Sondar nn fal. 43 -niary. 45 sfa. fürt dich eii irem. 46 Wo. hnlffeltchan. 46 waune. 49 scbarif. der gao. 50 mary die hymmeliche. öl gotis. 54 dancken wir du. reinen (oder kinschen fehlt). 55 barmhertzig ist dem.

48d

swer Mt den wän daz sie im helfen kan, sie hilft im gnaedecltdi von dan.

driveltic ist ir edel tngent: sie wil den sttnder niht verlän. 60 sie ist ob allen würzen wol der weit ein heüwttrhtigez krüt.

XCIX. Aber driu.

Nu ritent alle waz daz st:

ez lebt ^ Iddres niht

dem höherr künste wone bt,

wan ez an dem gestime siht 5 dicke künftedichin dinc und ist niht einre eilen lanc.

Ob idn der habest wssre £rt^

sin knnst diu wsere enwiht,

dar zno der besten phaffen dr!

die man M erden lebendic siht. 10 swanne der weite leit geschiht, s6 siht in im sin freude kranc.

Ich sach daz ez den touf enphienc und lebt in jtdisdier art.

den höhen ffirsten ist ez liep und da bt zart,

ez ^iset sch6ne sich

mit vtol bluomen unde d^ und mit den lüften, mericent midi. 15 ez ist listic s6 manz vähe, wenket her und dar.

ir nement war,

got gap im soliche nar.

eist wlz ,brAB unde violvar.

selb ander s6 wirt ez geborn, ron über m^e bringt manz har. 20 eist s6 vemüftic, gern dtem heiligen grabe ez ntget sunder wanc.

t

Ob ich ez r4te, idi sage in mi6 waz ez durch niht enlftt:

67yifae. 60 heylwortigez. XCIX. K.442e. 3 hbber. 5 gar dick«. 7 «U wiht. 9 die nun off «rdn. 10 sine. 15 so nüa «i Talit^

18 «B ift. vnd. 19 miBör bringen 20.es ist. neysit.

440

ez wonet menschlich bt der ^,

ir einz dem andern nähe sUt. 25 sie kennent beide einander wol und werdent sich nie sihtic an.

Man siht ez in dem giüenen kl^,

in gotes hantgetät,

stn wonent mS in wildem s^

denn allez ertrich menschen hat. 90 ez hUfet üzer noeten wol vil dicke manigem werden man.

Man siht in allen landen sine klnoge meisterschafb.

her Ecke nnd des küenen Dieteriches kraft

het diu beide ein man,

wser er der zweiger dinge frl, waz gaebe idi nmb ir eHen dan? S5 nn rät, ez wehset in dem walde und üf der beide breit.

in si geseit

daz ez die kröne treit

diu eime keiser ist bereit.

man spüret an im liebe und trinwe und oudi zomhazundheizeleit. 40 ez bringt die hoechste freude die ieman üf erden rndtA gehln.

Ez sint diu ougen, diu gebent sin . dem herzen, swanne ez siht . . vil höher külnste, dft von ich bin den ougen holt, umb anders niht: 45 sie helfent mit ir meisterschaft wol einem biderman tz not. Swft s^egelliehter ougen sin hat wlses herzen gwalt, da möret sich der künste schrin in allen dingen manicvalt. 50 kein ganze kunst mac niht gewesen &ne der liehten ougen röt. Der weite freude wsere verlorn 4n liehter ougen glänz, alle rehte kunst die machent ougen gane: dar umb bin ich in holt.

sie bringent der weit freuden vil und kennen dienen ri<^en solt.

*

23 menslich. 25 wol fehlt. sich nymmer. 82 dietiichS«

34 zweygen. eilend. 39 trü. 40 fireade zwor die. 41 geben.

42 wanne. 46 iire. eynen. 46 Hebt. 47 wieee hertzen bat gewalt. 50 gantz. rat. . 51 weit, wer gar fertom ane lldit angen. 6% «U^

gereht. machent die.angeni 54 ynd kernt verdienen»

s5 dar ninb Mnt sie den hoechsten ptts , sie sint 86 rehte ftn.

der ougen echtut

siht man Irüric stn,

swanne daz herze Itdet ptn *

und ez mit jtoer ist behaft: s6 sehe man zuo den ongen tn. 60 sus klagent sie der weite leit, als in diu triuwe daz gM^t

C.

Ez spridiet manger zwire idb bin

gesanges meister gar*,

der nie gewan gerehten sin

an sanges kunst, des Itp ist bar swisheit nnd witze: zw4r her tore, ir triegent dooh antrinwe diet.

Man sol den selben gooch tuon bin

der 80 geliegen.tar.

gar Sündehaft ist stn gewin.

ir wtsen merker, nement war, 10 seht waz ein senger kttnnen muoz der singen wil din rehten liet.

Doene gnot, besander süeze Sprüche er künnen sol,

stn sanc sol stn gar hoveltch besinnet wol,

ob ein idlchez reht

zal Silben rime unbetwnngen, ganze rfme und da bt sieht: 15 gnot tiutsch er spreche und daz doch guot gehofte rede aS,

der Sprüche dri,

die tuont uns schänden M

an sanges kunst: hie warn idb bt

iuch senger, lütert iuwem sanc, als man von Silber tuot daz blf. 20 nu merkent wie hw Walther sanges kerne von der schale sdiiet.

Ich hän g^nezzen wln^s kraft

biz üf stns endes zil,

des kunst und Sinnes meisterschaft

65 hosten. 68 wuine das hsftz. 59 sehe man es zu. 60 weit: da gebot. G. K 466^« 6 trüget. 11 Tone. 14 lymeD. ganta ryiik 17 tut.

442

der dniiket midi wol also tfl 25 daz äne got nie niht enwart alsd gewaltic als der win.

Sd Win ein man ein wip erglaft,

fttrbaz Ich sprechen wil,

der Wtn ist süeze trankenhaft,

er machet iuoder unde spil. 30 er macht untriwe roup morder diebe und kan doch etwan mute sin.

Win machet zomic müeltch küene und ouch da bt zagen.

der win der kan den armen and den riehen nagen

and machet freaden rieh

den magen der des morgens etwan nft)^t?em lebete komb^idi. 35 der wln vil mangen ungewizzen dicke harte bestlt.

der wln der hat

entfremdet mange wät

and mangem stne wint^iiat.

der wln beroubet mangen g^ete% ^ren aUes daz er hftt, 40 wln machet anner liute vil and glt oach etwan. yoUen schrln.

GL

Diz par st^t in Mamers guldlnem döne , und sagent die meister daz der meister, sc. Mamer, niht me habe gemacht dan diz par.

Ir schoawent an diß kleine ameiz: ^

so sie den winter üf ir weiz,

sie sament in der sumereme kündididi ir splse.

Als6 tuo, mensche, und büwe enzlt: 5 ein hBTtet winter M dir Ht, . er maclit dieh in den jfiren.alt nnd in den sorgen grtse.

Du mäht wol büwen unde ssen

mit guoten werken gegen got und gdn «ym ebeiüaiBten,

daz du mäht snlden unde msBu .

28 drnckenhaift. 30 yntra rap m. diep. 31 Wind er macht.

33 yad macht dick fr. 34 lebet. 39 beraubt vil m. gatz ern vnd alles. 40 win der macht. T«lle. €1. K 476»; die 1. 2. 3. 5 Strophe bei Hagen 2, 236. 3 «m gar k. .4 bawe zyt.- 7 feweü.. 9 Du macht wol B. u. mewen.

443

10 und oach die sMe wirdedtch dort ^wedüoben fristen, * swann mftt den 2ih8 zt hove gtt: din s^le vert da hin, der Itp in erde begraben Itt. du wirp alhie daz sich dtn söle frewe im paradtse.

Ez hat des starken gotes kraft 15 mit also rijQher meiatersdiaft

erschaffen hie der stemen lonf , den snnnen und den mäaen.

Da bist gebiUiet, awnsdi, nAdi im:

da sitz, du ganc, du wät, da swim,

da mäht dich siner Inlfe niht 86 frevellcheB tnen. 80 Stn hoehe dia. ist dir le h6eh,

sin grant ze tief, sin wtt ze breit, stn lenge sich dir lenget.

der #rste mepsch den ^m entpflöch,

der üz dem paradtse wart von frenden üz gesprenget«

in dise wilde weit ei' kam. S5 der ans den fluoch betiutet, daz was her Adam:

des müez wir anser sptse hie mit sweize al übeij&neu.

Der Sünder flühe, und wiste er war:

diu goted oagen sint sA kUr,

da vor sich niht verbergen mac so kleine als nmb ein müwe. so Die blitze und euch die -danreslege

die hat er alle in stner pflege,

des winden s^s, den regenbogen, die heiter, daz*gehilwe.

Der stemen loaf kan er ^firol zeln,

ir hoehe, ir ganc, ir wite, ir breit, des himels zirkelzeichen. 35 na sitzt er üf des himels stein :

wie mahta, mensch, mit allen dinen sinnen dar gereichen?

nu lUzä, mensche, erbarmen dich.

der dich gejschaof and yon dem himel zer erde neigte sich,

er gap für ans stn liebte varwe in bitters tödes gilwe.

40 Diu naht ist vinster, lieht der tac,

10 cUz dn dl« sei g^r w* maoh e. 12 eel fort hin. 13 641 frew

la d«ni. 16 8terr«u. 24. er in dyß wild« weite kam. 25.de fläcb.

27 wo»t. . 29 wUweii. 82 regenbog, 83 tterren. 34 zarkel. 38 «er erde.feblt«. ,89 TOiw

444

din zwei ni^mfto gesdieideii mae

wan got der uns die sele scheidet von dem blceden übe.

Swann dir dtn lieht erloschen ist

der vinstem naht, sd ?rirdest mist: 46 nn hoer wie ich die rede mit gesange dir hie trtbe.

Du solt dich lebende wol bewam

daiz du iht last den tot alhie an gaotin werc dich vinden,

und swann dn innoat yon hinnen vam

von §r, von gnot, von firiunt, Ton mäc, yon wtbe und onch von kinden. 60 got rihtet als er vindet dich,

er fraget nieman, also wol verweiz er sidi:

du wirb alhie daz dtne s^le in himelrtche beelibe.

Ez nähet gein dem suonetage,

daz got wil sttenen alle klage: 66 wir haben lützel znoversiht nach tödes ordenungen.

Wiltu die s^le bewaren dort,

so nim an dich diu gotes wort,

diu man dir singet unde sagt mit manger wisen znngen.

Ez wert küm einen ougen blic, 60 ze Jösaphat daz strenge gerihte h&t vil schiere ein ende.

die rehten habent dft den sie

und die verdampten windent d& so MegeUch ir hende.

sie müezen in des tievels kloben:

da sint sie t6^, docb lebent sie beid nnd^n nnde oben. ^rst bringet uns der gotes böte zuo einer samenangen.

cn.

In Marners kurzem oder hovedöne.

Idi merke daz diu sunne wol drter bände gäbe hat

41 nkmaot. 46 trjb. 48 von hiaden. 52 din* m1 ym b.

58 s&nen. 59. wäret kom elo. 60 gerieht das h. gar scUr. 62 dt] anoh. 64 sin sie. I^en sie ^nden TBd. 65 böte fehlt. GII. K4S0ft; die Tierte Strophe bei Hagen 2, 248», 3; die mnfte 2, 848*, 2.

445

al von des alm^bitagen gotes magencraft;:

hitz ande fiur, lieht uade sdila, diu tnon idi scheiden niht. 5 Sas lebt in höher wanne

diu werde höhe trinität,

ein got in drin personen, diler namen haft,

vater sun and heiligeist, also der gloube gibt,

Da mite wir Gristea iebendic ande töte snln genesen, 10 daz ketzer jaden and die beiden

in ir yalschen baochen lesen.

der toaf and oach daz moze ans vor den vinden nert

die ans von sselden wellent scheiden

diu von gotes gtben vert. 15 wis ans genaedic, herre vater Jh^ü Grist,

Sit daz da anser starker vOgt vor allem Abel bist.

Evä ez dar zao brähte

sd daz der mensche wart verlorn:

dl half ans wider äve daz vil süe2e wort 20 daz der heilige engel zao der reinen meide sprach.

Der graoz ans freade erdähte

daz got ab liez den stnen zom

nnd gap uns armen stnen lieben himelhort

in den er sich verbarc, ^iz er ze maoter ir veijaeh. 35 Dia minne twanc der meide sun daz er dorch ans sin leben

dem töde gap darch rehte nmine

daz er uns wolte leben geben.

nu bite ich dich viM^r.san and heiligen geist,

so daz da rihtest mlne sinne, 30 Sit da mich ie in Sünden weist,

daz ich gebüeze die hie vor dem ende mtn:

dar zao sprich, Marti, dtn bete, froa aller kflidginl

Hie vor vor alten zlten Isäfas der wlse seit

4 die da. 7 person mit dryen namen. 9 Tsd ^ote sola. 11 yren« 13 wellent fehlt. U wir die tod« 21 heiacbte. 26 myaa. 27 wolt «wig leben. 29 synn.

446

85 von einer schoenen bittenden ferten, ist genai^

al von Jess^, über die erde gewahsen hoch enbor.

An allez widerstrlten

s6 bistu keiserliche meit,

zuo der sich Gristus diu goüiche bluome want, 40 der uns dort von der helle bräbt hin vor des himels tor.

Du bist ez, keiserlfcbe meit, tu wol ein bittende rts,

du kffime uns in der ztt ze trdate,

sich in einer lügen wis

got in dt» menneachllch n&türe er sieh want. 45 er nam uns von des tiuvels i*dste

und liez dich magt als er dich vant

und du gebsere den zarten got &n misseUt.

er schuof daz din kiascher lip gar unvermeilet stftt.

Ob allen frouwen frouwe, 60 gots muoter und ein reiniu magt,

du höchgelopte kttniginne, gotes brüt,

der höhe got geruoehte dich vor aller weit erwelnu

Du rose in himeltouwe,

du bist vor gote, als man uns s^, 55 ob aller creätiure, frowe, bistu stu trüt:

wer künde, dine tugende riebe YoUidich gezeln?

Dtn lop ist allen zungem ttberkreftic onde starc:

wer möhte soliche kraft erspannea?

got sich menschlich in dich verbarc: 60 din Itp in sunder niannes hilfe kiuache gebar,

dem alle kttnige mttezen mannen;

ouch dienent im der engel schar.

du bist ouch aller frottwen schilt fdr itewiz,

den in fSvä betschnoi mit einem kleinen 9$ffel& hjz.

es Trost aller cristenheite,

36 bin wenden. 86 erd. 37 wderstrytten. 41 bluwend. 42 trost. 44 melitschelüQb« 45 roft. 4& MbttüCff* 50 mvMtM fel^lt. 55 ci^eaturen. fi6 tu^ud xick.ni.T. ,58 i»oeht«. 60 «mv^r 9^1 ^sß» hilff d. 1* in koselh 61 all kÜDg. 63 für daz ytwyss.

447

als uns diu wäre schrift gesagt,

du tübe simder gallen, rdse ka allen dorn,

du reinin arke wol geworht fOr alle ankiusche flaot;

Nu bis du min geleite, 70 Sit daz din kint dir niht versagt,

an unserm ende wende, frowe, den sinen zon^.

ich weiz wol swes du an in gerst, daz er daz gerne tuet.

Du man in siner wisheit, sit daz er diu wisheit ist,

du man in, frouwe, sins gewaltes, 75 Sit daz du siü gewaltic bist

du man in sinr erbennde, diust s6 manicvalt,

Sit daz du, frowe, tugende waltes,

in Sünden bin ich worden alt:

der Sünden kan üf mir doch niht s6 vil gestn, so siner erbermde ist dannoch mS: gerade, ein trcestertnl

cm.

Swelch friunt mich welle strafen,

der sol mirz heimelichen sagen

also daz ez nieman enhoer wan ich und er:

s6 mac ich im es danken onde nemen wol vftr guot. 6 Wil er lüt schrien wftfen

und wil euch liegen durch den kragen,

von dem s6 wil ich setzen alle mine ger.

zwar ich enwirde im nimmer holt der* mir da^ selbe tuot

Wil er sagen ob mir iht guotes ä> Yon im beeichehen! 10 waz Muntsdiftft sol ich dar an kiesen

oder mich guotes da versehen?

doch vindet man noch mangen der daz selbe tuet.

er möht zem lösten dran Verliesen,

s«h ich sin schiure in einer gluot,.

66 sdirifte sagt. 68 Mise wol gewftrkAe atok. 69 du} fraw.

12 WIM diu 74 fr«U!i^. fehlt« . 75 syt dem mal du» 76 erberind 4t»

M. 77 «t doi fii,^ tugeftdU 80 gn»d fraw em^ OilU. K 4ai<^^ als

itfoph»- 7-m9t des TOXjgMw 8 Biemindeft t|$r danq ioh. 7 gier. 8 leh werden 7m. 12 daz aebe« 14 »chaw*.

448

15 yU übte daehte ich waz er mir S h«t get&n: wazzer tragens and mlns dienstes müeste er wesen ftn.

Swer mir hat übel gesprochen,

ssßh ich dem selben stnen wagen

dar nider vallen, zware ich hüebe in nimmer üf. so da bi so mac man merken brüeven leinen spsehen list.

Yil dinges wirt gerochen,

daz hän ich dicke gehoeret sagen,

daz mit sd deinen dingen wirt geleget drüf :

mangem ein tnckeltn geschiht daz doch niht vlntsehaft ist. 25 Ein deinez wort mac wol erzornen einen biderman :

daz im doch nimmer m^ yergizzet

und kSret sich doch niht dar an.

ist aber daz man stn her nftdi iht m^ bedarf,

zehant er daz * gemizzet, so yil balde erz da her filre warf:

s6 wirt verzigen al daz man an in begert. |

ein cleinez wort ist schiere gesdiehen, daz mangen macht unwert.

Swer gonkelt underm haote

and läzet rede vür dren g&n 85 biz er besinnet wt daz wort hin reichen mac, j

des antwart danne ein wiser man tu Ithte oder niht.

Mtn l^re im kamt ze gaote,

ist daz ers rehte kan T^rst&n:

ez kämet nodi in drtzic j&ren lihte ein tac, 40 min Ure im ze natze kamt daz man im lobes gibt

Swer aller rede antwttrte gtt, ist niht ein wtser man

and swer wil einem vlntsehaft tragen

des er doch sdiaden nie gewan:

der wil koafen kriec und unbesdieidenheit. 45 den selben sol man w^nic dag«ri

15 licht decht. d] Yoramlz. 16 wanef zu tragen» 17 sp'rochen.

91 wir. 28 ich me. 31 alz. 82 is4sht sohir gesehen das maehe n. 84 TOT. 37 1er kumpt 7m. 88 Jam villichl. 40 mTn 1er k«mpt ym EU natze. 41 eutwnrt. ^ "vnd rtm wilTintachaft 44 dei seih wU keuffen. 46 selben fehlt. i

449

man in hin ze grabe treit.

ez waer doch w«eger vil er. w»re nie geborn :

swer na lept in der wts, der heizt ein rint wol &ne hörn.

CIV.

Aberfttnf.

Mir sagt ein zwtvelsere,

freud und gesanc der st yervam:

idoch wil ich der weite singen unde sagen,

da lebt noch manic werder man der gnoter frende begert. 5 Guot frende ist wfinnenbsßre,

gesanc sol man ze wllen spam

und swaz die vogel singent in den liebten tagen:

als da mir hast gezalt ein jftr, daz nennet man als vert.

Ein tag, ein woche, ein mänt, ein jftr g^t mit einander hin; 10 din naht , der äbent and der morgen :

golt, Silber, messinc, blt und zin,

knpfer stahel and tsen daz verswindet onch.

der allia dinc wil besorge,

der danket mich der l^re ein goach. 15 dia zit hat ^re, zaht ist schoene, md.ze ist guot,

and hübescher schimpf, bescheidenheit, der gtt ans h6faen maot.

'Der gebende ist der werde: der niht enhät, der ist anwert/ s6 rette ein rlcher künc, der was Dävlt genant. 20 na het ich holder mäge vil wtl ich begaote was : Na hän ich üf tler erde nieman der mtn ze mäge gert. nnd den ich dicke geboten hän die mtnen hant,

-' 48 68 stand w«r nu in sach , sach ist ausgeBtrlchen und iept vor iu

zwischengeschrieben. OIV. K 483d; die erste und zweite stropfae bei

Hagen 2, 245b, 16. 244«, 9. 4 do lebt. 7 singen. 9 mond.

10 dkl naht fehlt. 12 ysen smeltzet auch. 18 alT. 15 er die zieht ist schon die m.

Meisterlieder. 29

450

die kSrent mir den rücke und sint mir an gäbe laz. 25 Man sprichet swer selb etewaz hat, d^z 8! guot für den zorn.

armüete scheidet dicke mäge,

swie nähe daz sie stn geborn.

daz kint daz loukent stner muoter din ez bar,

den vater grüezet ez vil träge: so des nement, wlse meister, war.

in aremmannes herze verdirbet wlsheit vil:

swer in dem seckel niht enhät, daz ist ein hertez spil.

Waz hilft mich, hän ich witze,

waz hilft mich, hän ich wtsen sin, 35 waz hilft mich, kan ich beide singen nnde sagen?

hän ich dar zuo Pfenninge niht, so ist ez allez tot.

Armuot, ich dich entsitze,

sint ich s6 onberäten bin:

armuot, du machest mangen frechen zeime zagen, 40 armuot, du machest mangen muten dicke schamer6t.

I

Armuot, du bringest mangen umb die s^le und euch den lip. armuot, du machest manic unstsete diu w8Bre gerne ein biderbe wip. armuot, du stiftest beide roup mort unde brajit, 45 dar zuo s6 gtst du boese rsete : ach armuot, daz du si«t geschaut! wan ich enbser dtn wol, du wilt mtn niht enbem. armuot, von dinen schulden so siht man mich dicke ungern.

Du teilest ungeltche

50 üz, lieber herre got, din guot:

du gtst vil mangem , drtzic hetens wol genuoc,

und daz sie sich betrüegen wol und heten guot gewin.

Du machest mangen rtche

der dtnes willen niht entuot

24 rucken. 25 spiicht wer selber. 26 armüt seh. dick die nu

28 leuckent. 29 vnd trost d. y. trage. 30 daz. 31 aremaimes

hertz vertirbet. 36 der pfenning. 39 tu eym. 40 dick seh.

43 byder. 44 Tnd aacb den brant. 45 b<£se fohlt. 49 teilst gar o.

51 betten.

451

56 und in dem lande tribet grözen ungefiioe.

ö herre got, na clage ich dir daz ich sd noetic bin.

0 sfiezer vater JhSsü Crist , daz tuot mir also w6

daz ich din * muoz vergezzen,

wan ich gedaehte an dich wol m^, «0 daz ich niht gnotes hän als noch vil manic man,

mit den gemalt ich ezzen.

ach got waz hän ich dir getan

daz ich üf dirre erde armnot liden sol?

vil lieber got, ich straf dich niht, wan du tuost alztt wol

65 Swer gnot hat, giltet balder:

na hän ich weder hie noch dort

in al der weite reht s6 breit als amb ein fooz.

doch isßzt mir got die sunne schinen, regen and den wint.

Nu twinget mich daz alder, 70 wan allia dinc g^nt M ein ort.

den minen kummer ich den liuten clagen muoz,

mich strafet manger der da selbe ist der sinne ein kint.

Yil mangem dem ist lieber guot wanz himelrfc^e wit.

dar üf hän ich mich verlazzen 75 in mtner jangen fireuden ztt,

and spranc also mit glichen füezen in den elL

swer mich dar ambe welle hazzen,

hab im stn wol, läz mir min w6,

wan got der alle cr^ätiure hat emert, 80 mir Wirt doch anders niht wan mir der zarte got beschert.

Von anser froawen ein par.

Jh^sas da wanderaere,

dtn ist einr, dtn ist ouch drt,

60 hab. 63 diser erden, n ansgestricheD. 65 hat der gilt 69 altw. 72 selber. 74 mich fehlt. 77 darumb wil. GV. K 488a ; die erat«

and dritte strophe bei Hagen 2, 242, 1. 3.

29*

452

da wsere ie und maost oach iemer ^wic sio.

dar zuo so woltest du der gr6zen wander niht enbem, öDaz dich ein meit gebaere,

kiasch and onch alles wandeis fri^

ein blüendiu gerte von Jess6, der ssBlden schrin.

diu din gebart diu mag uns alle freude wol gewern.

Von einem süezen gruoze ävö dtn reiner Up enpfienc 10 den höchgelopten got den reinen, '

der fOr uns an daz criuze gienc

da er Adamen löste und die helle zebrach.

dtn trehen und din heizez weinen

erwendet hat gröz ungemach: 15 des biten wir dich , höchgelopte trinität,

daz du uns helfest zuo der freude diu niht endes hat.

Du bemdez saf der blttete,

du ursprinc aller sselikeit,

in dem himel und üf der erde und in dem sS, so in den lüften da ist, frouwe, dtns gewaltes vil.

Du trön üf aller güete

wart nie volsungen noch volseit

noch ouch mit freuden, wil ich von dir sprechen m^:

du bist wol gotes meienris und stnes herzen spil. 25 Dtn heilic lip der truoc ein kint, ist farste fibr alliu laut.

din güete ist ob aller güete

^in gimme, ein heiläwäc genant.

du bist ze aller zite vil barmherzic gar.

ze tröste ist komen ir gemüete 30 uns diu den werden got gebar.

daz bistu, himelische muoter unde meit:

din güete hat vil manger s^le Ewigen fluoch verjeit.

Ob allen frouwen frouwe,

3 werest. 7 ein fehlt. 8 allen. tO den hohen g. r. 12 vor.

13 und fehlt. 16 freid die niemer me zergat oder die da nit endes hat.

-1'8 Ursprung. 20 do ich fraw dines. 24 sinenes. 25 ab' an. 26 ist

fehlt. 27 ist ein . gymm ein heilwag. 28 zyt yile. 29 komen fehlt 32 sein.

453

du gotes mnoter nnde meit, 86 du himelische gotes tohter und sin trüt,

wer mac dinr tugende rlcheit voUenloben noch gezeln?

Du rose in himeltouwe,

wan-dich nie stinde hat beteit,

da bist ob allen cr^ätiuren gotes brüt: 40 da von so wolt er selbe dich ze muoter im erweln.

Dln lob ist allen zungen überkreftic überstarc:

menschlich Vernunft muoz des geswtgen

wie sich got mensche in dich bare

also daz in dtn Itp an allez w6 gebar. 45 im müezen alle künge ntgen,

dar zuo dient im der engel schar.

du bist vor allen frowen ein schilt vür itewiz:

den schaden bräht* Evä mit einem kleinen apfelbiz.

ifivä daz erdähte 60 daz menschlich künne was verlorn,

half uns wid^r äv6 daz vil süeze wort

daz da der heilic engel zuo der reinen meide sprach.

Daz wort uns freude brähte

daz got ab liez den stnen zorn 55 und gap ze stiure uns stnen höhen himds hört

der sich in sie verbarc unz daz er ir ze mooter jach.

Diu minne twanc den gotes sun daz er durch uns sin leben

gab in den tot von milte und triuwe,

der uns hat lip und sele gegeben: 60 da von bit ich dich , vater sun und heiiger geist,

daz du mir gebest rehte riuwe,

wan du al mine schult wol weist,

so daz ich sie gebüeze vor dem . ende min :

des hilfj Maria muoter, mir, gekröntiu keiserin!

36 tagenden r. voUoben. 40 selber, ymer wein. 42 muß swygen. 43 dez wie sich got meutscb. 45 müßt all. 47 frauw. vor. 53 freuden. 55 vns sins. 56 vnd daz. 57 zwang, son. 60 son heiliger. 58 truw. 6^1 mw. 84 daz. gecronte.

454

CVI. Ein anderz im aspis.

Ich lac eins nahts in slftfes gir,

mir was in mfnem maote

wie daz so minnicltchen bluote

ein boum von h6her art. 5 der tmoc 86 dann üf stner vart

zwelf este in wünniolicher znht.

ü& von er wol behaget mir/

er het in stner huote

wol zwei und fünfzic nester gnote, 10 tz den nie keinez wart

ezn het doch siben vogel zart.

daz wunder düht mich nngennht.

Mir ist der vogel orden worden

wol knnt und ouch ir leben, 16 wie got in allen hat gegeben '

icltchem stnen namen.

sach ich in des nahtes clamen

da siben vogel cleben.

swer sinne habe und wisez leben, so der rate mir des bonmes tmht.

Den bonm ich dir bescheiden sol mit also gnoten Sachen, den kan ich anders niht gemachen wan daz er ist daz jär, 25 in dem wir sülen offenbar in tagende nnd mit Sren leben. Merk ob ich künne erkennen wol waz die zwelf este Sachen, daz tz den selben got wil machen

GYI. K 4941>; vgl. Hageoft Müsenm 2, 215. 11 es hett 17 da«

26 soUen. 26 tilgend. 27 kond.

455

30 SO gar an alle ykr

zwelf mänöt, die stönt in dem jär,

die uns bescheiden sint gegeben.

Alsd ich nn geswinde vinde

hie oach der vogel art, 85 wie daz dem jär gegeben wart

zw6 unde fftnfzic wochen

die zao den nestem sint gesprochen

dar inne die vogel zart,

die menschen, leben höher art 40 und dar inn als die vogel cleben.

cvn.

An Unten hat diu gotes kraft

so rehte vil gewundert:

na vint man menschen tüsent hojidert

sd gar an arge list 5 daz undr in allen , wizze Erist,

sint zwei ein ander gliche niht.

Ir menschlich forme, ir eigenschaft

diu ist also gesundert,

und ob ir herze wirt vermundert 10 schier und in kurzer frist.

stt daz nu underscheiden ist,

da von ein wandel dicke geschiht

Und solt ein man gevallen allen

liuten alzit wol, 15 sich, so müest er gelückes vol

gar wirdic stn durchliuhte:

und ob in in stm sinne diuhte

wie er der ^ren zol

s6 wirdicltch enpfähen sol: «) wer lebt dem man niht wandeis gibt?

GVII..K 4940, alB 4tik gedieht mit dem vorigeo. . Stropbe 1. 2 bei Hagen 2, 326«.

456

Nieman ist äne gebresten gar;

des 8ol man niht erschrecken,

in dem gevüegen wandel stecken

Itht, ob er selbe wil, S5 nnd mtden höher §ren vil

daz er dem wandel lige obe,

Sol wesen nngemüetes bar,

rOert man stn Handels fledcen:

sd schtbe er zno der Sren zwecken 80 liht triffet er daz zil

mit stner sinne kugelspil:

sd brichet im der schände klobe.

Nieman ensol von ^ren k^ren

reht als ein tnmber zage, 85 nnd ob im alle sine tage

ein wandel st geyallen,

sd tno er ie daz best daz allen

linten wol behage,

in ddmnot stnen wandel trage, 40 daz in din meiste menge lobe.

Höchvart ist worden alsd gröz,

ein überlestic bürde:

ich spriche ez wol daz ir nie würde

m6r also rehte vil, 45 stt sie des boesen geistes spil

al in den hoechsten trön erhnop.

des ist er worden sigelds,

in slnoc des flnoches mürde

da nider zno der hellen* bürde : ^ 50 da brint er &ne zil

noch nimmer mS erleschen wil,

slt er der ören sich verschuop.

Macht Lnciferes schallen vallen

zno der helle gmnt:

28 fleck. 34 tummer. 36 st geyalleD fehlt SS latap gar wol. 41 HofTart. 44 mer recht also. 46 dem.

457

55 da lit er clegeltch verwnnt

nmb daz er wolt geliehen

dem stnen schepfer also rtcben.

des ist er nngesmit

daz er erdäht den boesen fant eo d4 mite er sieb zer belle begniop.

Ir keiner wider komen ist

die mit im sint gevallen

da nider von den koeren allen^

und vielen oncb bie vor 85 mit Lacifer vom boecbsten kör,

dar inn diu böcbyart wart erdd^ht.

Hflet dieb ob da bdebvertic bilBt

in flbermnotes scballen.

wiltn dieb aber bdber zallen 70 in boeses geistes spor,

dieb wirt nibt beeren gotes 6r,

wan im diu böcbyart. gar yersm^t.

Swer sieb na lät betriegen biegen

zno der böcbyart bin, 75 der yellet in den angewin

der nimmer yerbeilet

swer sieb ze lang dar inn yergeilert,

der smilzet als ein zin.

böcbyart treit übermaotes sin 80 an swem sie bie wirt yollenbr&bt.

Höcbyart ist also scbedelicb deiz nieman kan dnrcbgründen : icb spricbe ez wol daz allez Sünden yon ir entsprangen ist. 85 sie bet böcb über sieb genist und wart yil tief ber abe geslagen.

57 Bchopfer. 58 dae ist. 66 hoffart. 67 hoffertig^ 70 böser.' 72 hoffart. 74 hbffart. 75 fallet 79 bofl^rt. 80 wört. 81 Hoffart. 82 daz D. 83 alle. 86 gar ü^ft.

458

Hoerä, mtn frinnt, nn merke mich,

du solt dich niht enzfinden,

ich mein mit höchvertigen sflnden, 90 rät ich dir alle frist.

höchvart ist ein als swsßrer list,

der himel mag ir niht getragen.

Höchvart diu ist ein angel, mangel

gotes angesiht, 95 und Wirt gevelschet vor geriht,

s6 man ze jungst verteilet.

er wirt vil jsemerltch geseilet

hin in der tinvel pfliht,

da mite im also wS ge^ebiht: 100 daz hoeren wir die wisen sagen.

CYin. Ein prisliet.

wart ie bezzers iht für ungemttete

dan reiner wtbe gttete?

sich des erkenne ich niht.

swaz ein man verborgen 5 vil leides unde sorgen

al tage in stnem herzen hat beslozzen,

Daz kan des nahtes im sto VFOnwe bftezen.

mit irer edelen süezen

minnen daz geschiht 10 dem sinen senden Itbe:

so wol dem reinen wlbe

die nie niht höher Sren hat verdrozzen !

Sie tinret unde kroenet mit ir edelen minne den werden man.

swann sie in mit ir liebten spilnden ongen

89 hoffertigen. 91 hofTart ist alz ein. 95 wirt fehlt, vor dem g. 97 gar jemerlich. 9& in. CVIII. K 500b; die erste strophe bei Hagen 2, 329a ^ 6. 1 iht für] ie vor. 2 wann r. 7 im sin ^auwe des

naohtes. 13 krönt mit yrer mynn. li yin.

459

16 geblicket an sd tongen, so mnoz er frö best&n von gründe stnes herzen. ' sie kan im wenden smerzen : hat in wol der saolden ton begozzen.

so Ach mir, ich tnmber! ich bedarf wol sinne,

stt ich na in der minne

dienst enpfongen bin

and dann din h£re gaote

also mit friem maote 25 mich oach so nähe ze herzen hat geslozzen,

Sd h&n ich sie noch zwiment wol als vaste

ze einem lieben gaste

bräht in den mtnen sin.

swä sie na st verborgen, 80 den äbent and den morgen,

66 ist sie mir ze herzen in geschozzen.

Sas triate ich sie in mtnem sinne, so ich beste kan.

ich weiz niht ob dia stteze and dia vil reine

oach ez in gaotem meine 95 gein mir vil senden man.

idoch lob ich ir 6re

8W& ich der lant hin k6re,

swie daz mtn Itp des selten h&t genozzen.

Mir rieten mtne tnmben toerschen blicke 40 daz ich hin wider dicke

in engen muoste sehen

dia mich oach ane sähen.

bald maost ich d& hin gäben

and nam daz wtp vil schöne in mtn gemüete. 46 Des twanc mtn herze iv reinen libes schoene.

ir zart gebaerde ich^kroene,

des mnoz ich ir veigehen.

15 in blicket 20 dnmiDer. 22 dinste. 34 gute. 39 dummen 44 gar schon. hercs irs. 47 daz.

460

sie kan alsd wol werben daz ich ie mnoz ersterben 50 in ir dienste nach ir wibes gflete. Sie machet daz ich wsen ich künde fliehn in falken art.

dar zno sd kan mich twingen diu gehinre, in ir minne finre brinn ich wol alle yart. 55 und dise ndt vertrtbe sie mir mit ir Itbe ^ daz mtn herze nach ir sich yerwüete.

CIX.

Ein fflrwnrf in disem ddne.

Man sprichet alles zuo mir ich sol singen.

so mac mir niht gelinge^

fnr der liute braht

der ist nu für gedrungen. 5 waz sol nu yil gesungen,

stt iderman wil haben stne wtse?

Gnotem sänge wil man nimmd swtgen.

diu mül lät niht ir gtgen:

ich gltphz der selben aht. 10 durch got, nu swigent stille

und durch gesanges wille

und machent iuwem braht ein w^nic Itse.

Hie yor man gesanges pflac, d5 was gesanc in huot.

seht nu wil iederman hän stn gebrehte

* 50 yiem dinste. 63 yrer. 56 yre. 57 hercz nach ir sich

ser ferwüte. GIX. E 502b; w 90, vgl. Zingerle s. 41. 42. 1 Man

spricht zw mir ich solle aber s. W. 2 khan W. 3 Tor KW. gebrecht KW. 4 daz K. wann das hat fSr W. ' 5 was thanget dann g. W.

6 Wan yeder man der hat dy seinen w. W. 7 gesange E. sy thnent alle sam so stille schw. W. 8 recht als die müll der g. W. 9 thuet Inn

lerer acht W. 10 durch got lat ewch gestillen W. 11 willen W. 12 habt ewer geprScht inn senften werten 1. W. 18 Yor wo man ie g. W. 14 nnn hat yederman das seine prechten W.

461

15 ze glich als ob er vehte hie umb stn eigen gnot vor einem lantgeribte. Tür war ez ist von nihte,

daz claffen stöt vor edel sanc ze brtse.

80 Hie vor dd linte M einander säzen^

vil arges sie vergäzen,

diu wil was in niht lanc

d6 was gesanc in'^ren.

nn wil ez sich verk^ren, 25 wan üppiclichen boert man gerne singen

Von Gederüden und von Cunzelm'annen.

vür w4r ich wilz verbannen.

wie ist diu weit so kranc

ein teil an ir Sachen, so daz sie sd vil gelachen

swä man nu hoert der schänden schätz entspringen.

Gnot edel sanc daz hat got selbe im himelrtche wert,

gnot edel sanc ist gerehtikeit ein l^re,

gnot edel sanc ich ^re, 85 wan stn got selbe gert

hoch in dem himelriche.

gnot edel sanc ich gliche

den glocken die in gotes dienste erclingen.

Gnot edel sanc der friet manic herze, 40 gesanc der senftet smerze

nnd vil der schänden stilt;

16 recht als er weite fechten W. 16 wol yrmb W. 18 Tor war K. nun ist er doch für n. W. 19 wer sein geprecht maint fOi gesankh za preyse W. 20 dd W, die K. Vor W. 21 tII fehlt W. 22 do man hört gesangkh W. 23 g. geeret W. 24 nun hat es sich verkeret W. 25 man höret geren Tppikleichen s. W. 26 von metzen vnd Ton gedraotten dy mannen W. 27 Tor war K. dieselben loh yerpanne W. 28 ich main die weide khranckh W. 29 yeren K. dy lebt in solchen s. W* 30 d. B. nur pfllgt zw 1. W. 81 .wo sy nur h. W. schallen K. 8^--d8 weichen in W ab. 83 gnot fehlt. 35 selber. 36 hymmelri«h. 38 der gl. 39 Haiatergesanckh er&ewt noch manig hertze.

462

und ob ez daz niht tsete,

durch des gesanges raete

üz mangem menschen vil der tugende billet. 46 Gesanc ist doch ein Teste wol dnrchbinwen.

gesanc der kan erniawen

daz er durch öm erhilt,

und mit solher fnoge

man vint noch lint gennoge 50 den doch ir herze in aller tugende willet

Guot edel sanc den wil got selbe im himelrtche hän.

guot edel sanc, swer dich in herzen triutet

und dich üz gründe nutet,

als ich mich des verstän, 65 ir herren frlen fftrsten,

dar nach sd länt iuch dürsten:

guot edel sanc vor alliu herze erschillet.

CX.

Ein anderz, von den kargen.

Eins mäls einn rieben kargen des bevilte

s6 daz ein armer mute

sich 6ren nnderwant.

dd tlt der rtch gein walde 5 ze einem schdcher balde,

er bat daz er den armen milten slüege.

Der schd^her sprach 'sol ich den milten houwen,

86 muostu mich län schouwen

den minen Idn zehant* 10 dd verhiez er im soldes

wol driu marc rotes goldes,

der er doch fünf in stnem biutel trüege. [karger schale

Der Schacher sprach *umb f&nf marc slahe ich lieber dich vil

r 43 doeb des» xett 44 d^ togend. 47 doch orn. 48 BoUch«n.

68 gnido. 66 tunton. CX. K 611^; die erste und zweite Strophe bei

Hagen 2, 328b. 329a. 1 daz. 18 Er sprach, ich fehlt

463

«

solt ich nmb dria marc den milten tosten,

15 mit blnot mttest ich in rceten, S wil ich dinen balc

na dir ze tdde sntden .

durch got den milten ntden

durch 8tne tugent dunket midi gef&ege.

so Ach daz die milten hie sd schiere sterbent

die hie nach prtse werbent,

daz kmnet al d& von,

daz got daz ire künne

in stnes himels wünne 25 niht wil enbern ze stetem ingesinde.

Er lät sie leben niht lange hie üf erden :

er wil sie Id^en werden

dort freuden vil gewon,

daz sie nn schonwen schiere 90 al stner koere ziere

daz man onch keinen kai^en bt im vinde.

Waz tone ein rtcher karger . . in des himelrtches trön?

got laezet sie den tot hie lange vliehen

daz sie niht beziehen 85 dort keinen andern lön.

sie lebent in ze schänden

hie in der Sünden banden,

daz sie dan rehte der helle gmnt verslinde.

Swelch rtcher man mit schulden sich verderbet, 40 daz hat in an geerbet

al von der kerge teil.

daz müeze got erbarmen

daz er den milten armen

der rieben guot hie niht h&t zuo geschicket; 45 Die künden ez geteilen wol nd^h ^ren.

16 es ich. 17 Me dir? 18 myden. 20 Bterben. 21 werben. 22 Alz« 26 nit lang leben. 86 leben. 88 recht dann. 89 Bchand*.

40 angerbe. 45 kanten.

464 got 80l in immer m6ren

I

hie aller sselden heil,

ze leide hie den argen,

den riehen und den kargen, 50 wan sie sint dort in jämer gr6z verstricket.

So würde manger milte noch der keine mute nie gewan,

oh er na in der milten rät erstnrhe

nnd gotes hnlde erwnrbe.

ir fronwen nnd ir man, 55 nn sprechent in ze Idne

ein höhez lop vil schöne

daz in den ören als ein golt erhlicket

CXI. Ein anderz in disem d6ne.

Diu mäze ist zallen dingan gnot,

diu mäze nimmer missetuot,

diu mdze decket schänden glaot,

diu mäze ist gnot yür schulde. 6 Dia mäze ist ein rtcher hört,

din mäze hringet stteziu wort,

diu mkze ist in dem himel dort

nnd hitet nmb gotes holde.

Dia mkze zallen ztten wil gar nnverschröten bltben. lodia mäze ist niht ein gnmpelspil,

sie wil ze lützel noch ze yil,

diu mkze triffet alliu zil

an mannen und an wtben.

Unmäze bringet dicke in not, 15 unmäze slehet mangen tot,

61 So ward noch mvigex milt. 57 dor in. .CXI. K 6i2d« 4 Tor. 8 Utt 9 maß za aUen. 11 sie] maß. 14 bringt mich dick 4iA.

15 Ynmaß alecht m. man zu tot.

465

nnmäz st^t dicke schanierdt,

unmäze boeslich sprichet.

Unmäze ist ein scbarpfer dorn

unmäz hat dicke den sie verlorn, 20 unmäze machet grözen zorn,

xmm&ze gar zerbrichet.

Umnäze gibet dicke und vil gar ein vil boesez ende.

unmäze ist gotes widerstrtt,

unmäze in boubetsünden Itt, ^

25 unmäze treit der Sre nit,

unmäze ist unbehende.

Got al der weite gap ein cleit,

man unde frouwen so gereit:

wol im der ez hie ane leit, so der mac in ^ren alten.

Daz cleit daz ist s6 wolgetän,

swer ez mit ^ren leget an,

der mac vor gote frö bestän

und aller sselden walten. 85 Daz selbe wünnicliche kleit hat got in werndem schouwen.

froun £ren cleit ist ez genant,

wol im dem ez wirt wol bekant:

der bltpt vor gote gar ungeschant,

beidiu man unde frouwen.

cxn. . .

In Kuonrädes you Wirzebucc kurzem oder im werden

döne.

Des soitu deine geniezen daz du hie an gehebet hast

17 TnmaB böslichen sprichte. 21 vomaß wirt gar zu nichte. 22 Yn- maß die g. 25 vnmaß die treit der eren. 33 got fröiich. 34 und]

inag. 85 wernde. 36 fraw. 39 beyd mau vnd auch die frauwoD.

CXII. K 514».

Meiaterlieder. 30

466

mit dtm gesange scbarpf üf mich ze stechen. Wirt, heiz die tür besliezen 5 daz mir entrinne niht der gast: 8tnr künste sper wil ich im hie zerbrechen, Daz er niht meisterliche hat besnugen. mit mtm gesanc mach ich in zeime jungen, ich weiz wol , er wt von mir hie Terdrungen.

i 10 Wirt, ist diu tür beslozzen?

I ziuch mir die rigel für,

i yil lieber wirt, daz er mir niht entrinne.

Ich bin sin nnverdrozzen : ; die stne kunst ich vil wol spür.

j 15 ö zarter got, wie gerne wsere er hinnen.

1 Solt ich mich hie in kunst mit im ergetzen,

mit mtm ge'sange wil ich in hie letzen, I ich weiz er muoz sich hindern oven setzen.

Hie wirt gesanc geüebet: to ist dtn mäz din kunst din za,l?

die dinen rtme hast niht rehte betwungen.

Daz wölken sich betrüebet

swann ez üz im regenen sal:

sus kumt der fl6z mit mäht üf dich gedrungen, Dk von sich muoz daz ertertch beginne. ' bedenk dich nu in aUem dtnem sinne:

nu meld dich, kunst, und bistu irgent hinne.

cxin.

Ander driu.

Ich wil den senger schouwen, 6 mir diu wlle werde ze lanc,

7 daz er doch nit meisteilich bat. 8 zu elm« 15 gern wer er

▼on b. 19 wurt. 20 die maß. 21 rym^. 23 Tsser. . CXIII.

K 5Ub.

467

ob er die sinen kuDst hab rehte gemezzen. Mich dcmkt er st ein fronwe: 6 also füert er den stnn gesanc. der rehten kttnste hat er gar vergezzen. Er hat der kunst biz her niht rehte gelSret. het er gesanc, er würde im hie verk^ret, wan er gesanc nach konst nie hat gemdret.

10 Swtc, Ikz gesanc beltbenl

taostu hin mäz nnde zai?

diu haltest da niht zuo der rehten fuoge.

Dia pferde solt da trtben

dort in dem acker über al, 15 din füeze solent loafen n4ch dem pflaoge.

Du tummer narre, wsenst mit sänge vehten?

du schriest yil und machest grdz gebrehte

reht als diu gans scbrit gagag nach ir rehte.

Der gense braht mit fltze fo der hat gereichet gar an dich:

din narrenwise hat dich her betrogen.

Mich dunkt du sist niht wise,

dar umb so swic und niht ensprich.

du swarze krä, w& kamst da her geflogen? S6 Wffinestu eines valken art geliehen?

din swarze veder verrüegt dich sicherliehen:

der Talke ist komen her, du muost im entwichen.

CXIV. In Euonr&des von Wirzeburc hoyedöne.

Swaz in dem paradise ie wart gebildet und gemachet,

«

4 firaowe. 6 tut er Binen g. 8 hie fehlt. 12 211 dem. 16 sollent. 16 wenst da mit gsange. 17 gehreohten. 18 stryt. irm rechte. 27 da fehlt. CXIY. K 517«; die zweite Strophe hei Hägen 2, 831», 7; Tgl. W 93. 1 ie fehlt W.

30*

468

vor aller cr^ätiore ein wtp in rehter liebe lachet.

got hat sie wol besachet,

deiswär alz es diu schritt vergibt. 5 Da von diu wip sint für die man billichen höchgeprtset:

wan der man ist irdenisch, daz wlp geparadlset.

swer mich nu baz bewlset,

üf erden wart nie bezzers iht.

Wan swä ein wlp ist kiusche an wandel, dem wil ich der volge jehen. 10 swer danne ein wunder welle spehen

in gotelichem fllze,

der kiese ein wtp diu lüter st an alle valsche Yfize.

wol im der alle stne tage mit einer so versitze! ' ich spriche ir lop daz gllze 15 für allez daz man lebende siht.

Swelch frouwe mit ir kiusche unkiusche tz ir herzen riutet

und sie daz mtdet daz sie doch gar iilneclichen triutet,

diu tuot ouch und geblutet

ir libe gröze meisterschaft, 20 Daz sie ir minnehgernden sin in tougenheit kan k^ren

als6 daz sie mit argem iht enwelle ir man vers^en:

zwar diu wirt wol mit ^ren

an ir gemüete sigehaft.

Ich gloube höchgelopter crSätiure üf erde iht mttge gestn 25 danne ein wtp diu da ist ftn

und minnen flamme verdempfet.

wol reinem wtbe diu sich selber also ane kempfet

also daz sich kein arger wille an ir iht enkrempfet!

diu leitet unde stempfet 80 in wtplich herze mannes kraft.

«

An tugenden ist sie reine diu sich tuot unsanfte Itden,

*

2 lieb aie lachet K. über alle er. ain dy miniklekh 6rlacbet W. 3 got der hat sy b. W. 4 ist war K. schrifte gicht K. für war als die geschrift v. W. 5 ^^ie daz das weib 1* f. den m. so lobeleioh gepr. W.

6 das es der man geerdet ist vnd w. W. 10 wolle. 12 wyse. 13 einr «Ibö. 16 yre. 19 inn. 20 bernde syn. 21 woll yren, 24 gleub daz h. 27 reyne wyben. 30 h. in m. 31 sie reyne ist. tuot fehlt.

46»

wan etelich taete gerne daz daz sie doch muoz vermlden. '^

ßwelche unkiuscheit nlden,

daz ist von art sie ängeborn. 35 Mich wundert wie sich etelich frouwe selber überwindet

und die nätiure crefticlich in ir gemüete bindet.

swä man der eine vindet,

diu ist in witde üzerkorn:' i

Diu da mit ir höhen 6ren also crefticUchen strlt 40 und unkiuscheit da bi vermit,

die seit ein man mit golde

im selben koufen zeinem kräme und zeinem liehen solde.

sie birt ir manne freuden vil reht als ein ören tolde.

ja diu vil tugende holde 45 mit gäete löschet mangen zom.

CXV.

Fünf lieder von fünf tugenden.

D^muot diu bringet mange tugent, als ich iu wil betiuten:

sie bi*inget zuht bescheidenheit , da von sol man sie triuten.

iclicher sol üz riuten

unwandel üz dem herzen sin. 5D^muot diu brähte daz sich got von himel ä,ne grüsen

zuo einer reinen meide vielt, diu wolte in bl ir hÄsen

in ir heifzen düsen:

des wol dir, edel ktinigin. >

Daz dir diu rein d^müetikeit bräht also höher Sren last 10 daz du den ^ren riehen gast

undr din herze enpfienge-

und ouch, du edel maget hör, menschlichen mit im gienge,

daz was uns Sündern grözez heil, daz dömuot daz begienge.«

man sagt daz in gevienge

. *

32 gern daz best daz. 89 yren. 40 vermytt. 42 selb' keulTen

zu eym kram zu eine. 45 gut sie 1. CXV. K 517c. 1 wU roth

zwischengeschrieben. 2 so br. 3 sol] sie. 5 bracht, von dem h.

6 diu fehlt, behusen. 7 yres. 10 da du. 11 vuder. 13 sunder.

470

15 d^muot al fOr des sttnders ptn.

Erbermde sprach Vol her, gewalt, wir mttezen uns gesellen: üf erde ist michel widersaz, der tiavel wil sie vellen, S daz sie üf erschellen des endelösen tödes hom.* to Erbermde diu tII reine sprach *ich wil mich läzen toeten. ^ ich den sttnder also gar in freisen lieze noeten, vil ö so wolt ich roeten die erde mit dem blnote erkom. Gewalt, wan ich dich * sprach erbermde ^n mtnen noeten mofe an,

16 so solta mir bt gestän

, und kum behendecltche,

vil liep gespil, mit dtner kraft mir nimmer tac entwiche/ sus half diu milte für gewalt eryehten gnsedicllche al für des tödes bliche:

80 entrennet wart des tiuyels zorn.

Diu wisheit disen süren kämpf durch nötturft erdähte.

sie sach daz uns der tiuvel hie sus matet unde schabte:

des sie niht yersmähte,

von ir ez nnderstanden wart. 85 Sie sant ir sun tz hohem rieh in eine wilde reise.

im selben tal gevangen sach er da vil mangen weise,

al in des tiuvels freise

die er so lange het verspart.

Der selbe junge man kam in daz grimme lant aldft gezogt. 40 sehent , des selben landes vogt

sluoc er mit frier hende.

den armen er mit ritterschaft half &ne missewende,

daz allez unser jämer gröz und trüren het ein ende.

schier tz deme eilende 4&bräht er die schar der fürste zart.

Daz reht daz l^ret daz sich got tet von dem himel neigen,

16 sprach] na. 19 edelosen. 24 nöte raflg. 26 solta bald mir. 81. 33 da. 86 weyse. 37 f^eysen. 39 Diire selbe. 42 er] da. Ine] er on.

471

slt daz Adam nnd Evä durch ir last begunden veigen,

und daz sie beide reigen

da müesten durch des apfels biz. 50 Dar umbe Mrte rehtikeit got ai> der menscheit sterben,

umb die verlornen sache gar behendeclichen werben,

wan Swicltch verderben

al durch den slangen umb daz riz.

Daz reht bedühte reht dazs ^wiclichen solten stn verlorn 55 al umb des süren apfels körn:

daz understuont diu milte,

d^muot erbermde und ouch gewalt mit swerte und ouch mit scbilte,

sd daz daz creftelöse reht niht gein dem tdde zilte,

slt es sie niht bevilte «0 und uns half üz dem bernden gliz.

Diu kiusche zeiner meide kam, sie sach ir under ougen,

da sie erblicte ir wandelunge stille und da bt tougen.

sie sprach gar äne. lougen

solt, maget, du gegrüezet sin. 65 Ich wil und muoz an minen tot mtn zit bi dir vertriben,

al in dem reinen herzen din gar snnder wanc beltben.

reine ob allen wtben

s6 bistu, edel künigtn.

Ich bin da her ze dir gesant nnd bin ein rehter minnenbote ' 70 al von dem oberisten gote,

der gert, magt, diner minne.

du muotei: aller sselikeit, der engel keiserinne,

s6 bist du, edel magettn.' diu kiusche sprach mit sinne

"beid üzen unde inne 75 geschehe mir nach den worten diu/

47 iru. 50 Dar ymb lert die gerechtikeit. 53 ryß. 5*4 ducht recht sin daz sie. 58 al gein dem tod nit z. 61 kusche zn einr.

6il Wandelung gar stHl. 63 sie sprach fehlt, gar snnder one 1. 64 solt du maget. 65 on mynen. 69. 70 bot: got. 73 maget rein. 74 beyde.

472

CXVI.

Vn liet in disem dörfe, von der verlornen zit.

Swie gerne ich mit den vogelen snnge fröltch an dem morgen,

so hat sich in dem herzen min gar kündeclich verborgen

drler leie sorgen,

diu bringent mir vil jdmers pln. 5 Din ^rste sorge ist daz ich bin gar alle tage tötlichen

und sich zit stunde ougenblicke üf einander strichen.

ich kan im niht entwichen:

daz ist diu ander sorge min.

Diu dritte sorge ist daz ich doch vor im ungewarnet bin. 10 so kumt der Tot und füert mich hin

als ich nie würde ein cristen.

het ich her Salomönes sin, ich künde ez niht belisten,

und aller riehen künge bort der künde mich niht fristen.

ez muoz in tödes kisten 15 min lip dort ßwiclichen sin.

So we mir tumben daz mich iemer langer tage verdriuzet

und sich der minen järe frist s6 balde von mir diuzet,

reht als ein bach der fliuzet

s6 dräte üz velse und üz hage! 20 Ich wünsche dicke und daz diu wile werde mir gekürzet:

s6 hat sie sich üf einen gsehen louf also geschürzet

daz sie vil lihte. enbürzet :

verswunden sint min lieben tage.

Ich clage daz guot daz ich verzer und clage niht min verlorne zit 85 die mir nu nieman widergit

s6 ich sie hie verliure. . hän ich dann vert min guot verzert, mir wirt übt anders hiure:

CXVI. E 518d; die zweite dritte und vierte Strophe bei Hagen 2, 333, 19. 20. 18. 1 den fehlt. 3 ley großer s. 6 stund aU aogenblick

tut \ff. 9 söge. 13 knnd mich nit gefristen. 14 kiste. 17 die myne jares. 19 dorch t, n. dorch h. 20 mir] im. 27 wurd.

478

verzer ich dann, diu minen jär unnütz , sie Bint mir tiure. mit keiner slahte stinre 30 verlorne ztt ich wider bejage.

Wie ist doch daz ich immer mazzes williclich enbtze

und ich der mtnen järe frist als üppicltch versitze

und mich des tddes wtze

ze jungest doch ersterben soll 85 Ein wildez tier eneeze niht vor engestlichen sorgen

und wiste ez danne sinen tot der vor im lit verborgen,

den äbent und den morgen

wser ez du ezzen immer woL

Zwar ez verdürbe hungers not und waere im niht der wän gegeben 40 daz ez doch immer solfe leben.

nu brüeve ich und erkenne

daz ich dem minem töde ie näher unde näher renne.

Sit ich daz weiz, wes frenwe ich* mich hie als6 dicke denne?

min herze ist etewenne 45 vor mlnem ende leides wöl.

Mir ist daz ich niht lebende st, bin ich entnücket s^re.

hie mite der släf bezeichent mir den tdt mit stner l^re.

al bt der sunnen k^re

bezeichent mir der schate mtn * 50 Daz ich dem töde ie näher gän: sd wirde ich von der hitze

der helle ermant, swann ich in einer badestuben sitze.

al bt der bluomen glitze

spür ich unsteter varwe sehtn.

Dar zuo erkenne ich bt dem Spiegel daz ich asche wirde als er, 66 und daz kan mir der kerenter ^

mit stm gebeine künden

daz mich die würme werden nagen mit ir unreinen münden^

28 onnücz onnücz. 29 in keiner. 80 Jag. 31 Mir ist. 32 4i« mynen jares. 85 tier fehlt.' genese. 36 wüst, dann den b. 39 Z^ar. 42 ie neher Tud aber neher. 43 dicic vnd denne. 44 m. hercz trurig

etwenne. 45 end ist 1. 46 niht] ich. 49 mir]* sich. 50 neber.

Word. 54 aschen ttard. 55 4er fcerker\ 56 gebein wol k. 57 im.

474

h&n ich d^nn nibt gehfletet mich Tor allen . hoahetsünden, tief in der helle apgrttnden 60 an ende mnoz ich qnelnde stn.

Sd wS dir, armer sOndic lip, l&z dich niht riwe betragen, stt da wol weist daz dir der tot tnot creftidicben lägen, sich, got der wil dich fragen stunde nnd wil hin hast get&n. 65 Ich wil nnd mnoz der wärheit jeben, ich lebe in grözen sflnden: ich wolt daz alle berge mich da für bedecken künden,

0

daz mich dia wort niht f^den

dia über den sünder müezen gftn.

Er zengt dir sper crinz nnde cr6ne, hende füeze slten r6t 70 und sprichet 'sünder , dise not

und manger bände swaere

leit ich durch dich und onch den tdt, wie liep und du mir w»re!

durch dich g6z ich mtn reinez bluot: daz was dir ie unmsere.

kein sflnde du verbeere: 75 var hin an den verfluochten ban!'

Ach got, daz ich diu scharpfen wort doch niht enmac vermiden!

diu gotes wort reht als ein swert ze beiden orten sntden.

daz muoz ich sünder liden:

so w6 mir tac und ouch die naht, 80 Daz mtn ze menschen wart gedäht! ob ich in Sünden stürbe,

sich daz verclagt ich allez wol deich gotes hnlde erwürbe

und niht also verdürbe

die wile ich het des libes mäht,

Üz ougen trehene bihte buoz und riwe der mlnen sündefluot. 85 Marjä, ich bite dich durch daz bluot

daz gote von sinen füezen,

von henden und üz stten wuot, daz hilf uns, maget, büezen,

59 aptgranden. 60 mfiß ich faren hin. 61 dich in m betagen.

62 daz dln der. 65 die warheit, 68 ub'n a. 69 cron hend faß

yeiwniit ein eytten. 70 Bunde. 74 da keine sond. 75 bau: es scheint Jan in der handechrift zu stehen. 77 oiden scbnyden. 80 mentsch ie wart. 81 Terclegt. daz ich gotz bald herw^rbe. 83 mäht] nicht.

84 trebn hiebt buft vnd rfi d. m. lesten •• 85 mary. dioh fehlt.

476

daz wir in stnem h^ren dienst alsd ersterben mttezen, bit ich dich juncfronn sttezen: 90 in dtnem dienst hftn ichz erdäht.

Mich wnndert daz kein Sünder immer frMlch mac erlachen,

des lip in grözen Sünden gät mit manger bände Sachen. .

nn läz din herze erkrachen,

got ^re und vürhte stnen zorn. 95 Ach Sünder, flinch, dir jaget nftch ein grtfe, ein freislich bilde*

ergrift er dne riuwe dich üf disem weltgeyilde,

er füert dich in die wilde

da du bist ^wiclichen vlorn.

Daz bispel, merke, ist niht ein wint: den grtfen ich geliehen wil 100 ze einem tiuvel der sin spil

mit stricken nns tuot nähen.

ach Sünder, fliüch den swssren haz! ze bthte soltn gäben

und nach des wtsen priesters I^re den wären got enpfähen.

der helfe nns zno im nähen: 105 diu 6wic freude ist üzerkorn.

cxvn.

Ander fünf in disem döne.

Yil cluoge meister sprechent daz sie neme michel wunder hine kume der liebte tac, swanh nu sin scbln g^t under. ez enist niht besunder, got hat beslozzen naht und tac. 5 Sie wundert m^ war üf nu st^ din erde crefticliche ald got W8Bre ^ er gescbuof hell oder himelrtche. er was gewaltidtche da er vil manger freuden pflac. Er was aldä verborgen in der gotheit diu sich tougen bare.

89 junckfraw. 94 er got vnd Torcht den s. 95 Bunde, freischllch. 96 wyt gefllde. 97 es. 98 da ewicliehen bist verlorn. 99 dem gr. CXyn. K 519d; die zweite Ms Anfte stropbe bei Hagen 2, 829b, 1. 2. 3. 4. 1 meinster. 6 wundernt. erd so crefti[c]liche. . i

476

10 wer sach ie als6 rtchen sarc?

dar inne im wart ze mnote

daz er himel und erde geschaof in wärer minne glaote,

mensch engel sunder freuden wanc vil hoch in gotes huote

ins paradises bluote: 15 dtn lop nieman volreichen mac.

Got herre, waz du Wunders an dir selbem hast geschicket!

wie gar dtn fröne almehtikeit nait crcften ist verzwicket

und diu sich hat gericket

tief in die öwikeite dln! «0 Got herre , enein drilichen ganz in einen got geflöhten,

du bist der stric der alle sige h&t wserlich ttbervohten.

gedenke im niht enmohten

gebrechen in die hende sin.

Got herre an ende an underscheit in siner werden majestät s5 und der sich undermischet hat

in drl persdnen vaste,

got vater sun heiliger geist, in drler bilde laste,

ze dir bare sich ein drivalt ric ze einem ganzen aste

der uns mit sinem glaste 30 bräht endelosen bernden schlii.

Got herre, ein schepfer, den ich höhe ob allen dingen brise,

du bist ein brüner jungelinc und ein altherre grlse,

der sich ze einer spise

git uns vil armen tegelich. »5 Fleisch unde bluot sin veterltchez wort ist durch uns worden:

diu beidesamt diu niezen wir nach cristenlichem orden,

reht als die Juden morden

begunden an dem criuze dich,

Der ie was got und immer ist an anevanc ende und äne schranz, 40 so daz sin gotheit bllbet ganz

gar &ne s^r da zwischen,

*

16—80 = W 95 , 2. . 16 selber KW. 0 herre :W. wander mit dir W. 20 in ein. 21 alle sick. 26 j^erson gar faste. 28 rieh. ast. 30 berden. 31—45 = W 95, 3. Schöpfer R. Almachtiger seh. W. ditigeii K : kflnigen W. 34 gib. 41 zusehen. . .

477

da mite wir die armen siechen s61e wider frischen. s6 st^t daz österliche lamp dort üf den frönen tischen, daz da ze bröte mischen 45 stn heilikeit beginnet sich.

Got wil am jüngsten stneu t6t erzeugen den yil armen

^ daz sie in der helle müezen öwiclich erwarmen.

daz läz dich, frowe, erbarmen,

da milte muoter t^zerkorn. 50 Swann got stn rösenvarwez bluot an dem gerihte enbloezet,

daz sol mit dtner brüste milche werden abe gefloezet

und d dann uns verstoezet

von im sin grimmiclicher zorn.

Eyä wie mac uns immer leit von dinem lieben kinde geschehen, 55 swann du in last din brüste an sehen

und er dich sin fünf wunden

die er sd harte erarnet hat daz sie in swanger funden.

sin reine urkünde daz hat dort uns eweclich enbunden.

hilf daz ze allen stunden 60 an uns stn tot iht werde verlorn.

Ich lobe dich, frowe, ob allen frouwen daz du got gebsere,

des tohter und des muoter du in ganzer kiuscheit wsere

sd daz dir niht ze swsere

was aller bürden houbeüast. 65 Den dort der himel niht begreif noch hie daz ertgerüste,

der wolte dtn gevatigen stn mit frier muotgelüste.

s6 wol der engen brüste

dar in sich bare der höhe gast.

Des selben h6re almehtikeit ist allen risen übergröz 70 der in dtn herze sich verslöz

menschlichen hie besunder

42 seien. 43 dem. 46 junsten. 52 ee wann. 60 nlt ward.

61 75 nochmals 532c (neuer Zahlung) ; mit b bezeichnet. 61 fraw aller

frauwen daz du den g. b. 62 vnde m. b. in rechter kusche b. 63 nichte swere a. dar vmb ist dir n. s. b. 64 fraw a. borden b. 65 tort die h. a. niht] nie b. no hye daz erde a. 67 engel b. 68 in a. 69 her ä. Dez frone boch a. b. 70 dar a. besloss b. 71 mentschelich a.

478

nnd dort ze himel samenthaft, stn gotheit ie dar nnder; stD wort bt dir ze fleische wart von stnes geistes znnder. ei froawe, darch diz wander 75 dir hdhes lobes nie gebrast.

cxvm.

Ander fünf, wie der meister der Welt nrlonp glt.

Sich, Welt, ich hän gedienet dir so ich aller beste künde.

den dtnen schilt den faorte ich ie mit ^ren zaller stunde.

mit marke und ouch mit pfände

gseb du mir dtner freuden solt 6 An dtnem hove sd was mir wol, ich volgte dtner raete.

du wffip mir liep, ich pflac diu schöne in ganzen triuwen stste.

ow§ din Tisch hat grsBte,

valsch knpfer git din valwez golt.

Des angstet und ouch leidet mir ctftz nngefuore leben min. 10 von allem daz da heizet din

vind ich kein stsete ninder.

daz vor nu lept und hete sin, daz warn biwllen kinder.

liep leidet s^r: wer gtt mir tac, und wirt min silber sinder?

hiut sumer, morne winder. 15 Welt, ich bin dir ze mäzen holt.

Diu Welt antwürtet,

'Friunt lieber, waz ist dir geschehen ald wes ist dir ze muote?

ich pflac din ie und pflige din noch lieplich in höher huote,

in ören und mit guote, 10 mit freuden n^h dem willen din.

Da von läz, friunt, din tummen sin und tuo din rede behalten. du solt in höhen ören immer wirdiclichen alten.

vil freude sol din walten

72 za hymmel ist er sammenthafft 8. g. ob ^nd ynder b. 73 ZQ

mentscbe b. 74 sieb fr. al durch daz b. CXYllI. E 521c. 1 aU.

2 ern zu. 8 xnarg. 5 volget. 6 scbon mit gantzer. 7 haut. 9 Tugefurte. 16 antwurt. 17 ald waz. 18 pfleg din noch.

479

nnd sol dtn schafferinne stn. 25 Daz ist ein dinc daz dir tuot wol und dich vil gerne bl im h&t

und dich in keinen noeten lät

also daz ez bellbe.

du hast doch lange gehceret sagen wie loofe gelückes schibe,

daz man sie zallen ztten vollicltchen fürbaz tribe. 80 dar umb du bt mir bltbe

und volge nach dem willen mtn.'

Frou Welt, dtn kosen hilfet niht, ich wii mich von dir scheiden.

den ^ren nnd den freuden dtn den widersage ich beiden.

dtn soll der muoz mir leiden 85 den ich ie wiUicltchen nam.

Ich hän in diner ritterschaft die mtnen tage yerswendet,

du hast mir dicke kranken trdst gein vtnden starc gesendet,

vil dick wart ich gepfendet:

dtn güet mir niht ze helfe kam. 40 In dtm geheize vinde ich läge : Welt, des mdret sich min dage,

wan du gelopt mir lange tage

und fröen Itp gesunden.

dar inn h4n ich daz alter mit jämers clage Tunden.

in dtnem dienst hän ich gelept nü^und ze allen stunden. 45 des ist mtn freude verswunden :

sich, Welt, da von bin ich dir gram.

Welt.

'Bistu mir gram, Munt, äne schult, daz meinet kranke sinne

und ich dir swes dtn herze gert ze freuden gnuoc gewinne 50 und dich mit triuwen minne.

ein cranker friunt in noeten ws^.

Du tuost geltch als ob ich wolte dtn unstsßte melden,

wiltu gein liebes friundes gruoze fiuochen unde scheiden

und liep mit argem gelden: 55waz hilfet daz man dir gesagt?

Der dtnen'freuden frewe ich mich, man spricht swä fuhs gein fuhse std.

*

24 scheffberynne. 28 sag. 33 der eieo. 48 meynSt. 53 graß 861 11.

480

nnd eine hat, diu ander zwä, daz st ir beider ^re*

daz bispel ziaht sich üf die friant die man entsitzet s^re. 60 swä sich die zweien, ist ir kraft gekrenket immer mere. Munt, Yolge friandes We: 'tuo menlich so dich nieman jagt.*

Der minner mit dar Welt

Sich, Welt, dln locken hilfet niht, deiswär ich wil von hinnen. 05 'da halber friant nnd ganzer zage, sd wilta mir entrinnen?

ja ich wi wider sinnen

zwar in den hof der niht zergät.

*Din irrer maot, min süezer löne dich des hoves irret.'

dem sttezen gote getriawe ich wol daz mir doch niht enwirret. 70 *waz schät ob dich dann irret

der siben miner tohter rät?'

Järä^der rät hat mich erslän: dem süezen gote dem dage ich daz.

*na beitä, friant, ich gürt dich baz,

wiltu min hant vermlden? 75 der reinen meide getriuwe ich wol, der gttete hilfet llden.

Ich lege dir drüch and stricke vil, die wfirgen ande sniden.'

dar tz wil ich mich rlden,

Sit niht min niaot zer weite stät.

CXIX.

Ein fürwarf in disem döne.

Mich müejet daz der meister künste noch vil manger letzet der valsche rime zeigen kan and die niht rehte setzet: da mite wirt niht ergetzet dia kanst ir lasters and ir schaden. 6 Swann in besitzent die da ürten mit im selten gelden,

V

*

63 D*. m. mit d*. w. 64 dast war. 69 got getru. 76 trucb.

€XIX. K 523». 1 muwet meyeter. 2 rytuen. 4 kB« irs. 5 drteu. gelten : gescheiten.

481

der spricht ein teil 'er singet ganz, nieman kan in geschelden.*

idocb wolt ich in melden

und solt ich in ze hüse laden.

Die rlme silben sol er mezzen, mal er meister kttnste pflegen, 10 sich selben niht ze höhe wegen

bi knnden und vor gesten.

ich wolte singen baz dann er des ersten nnd des lesten.

kamt er mir fOr, ich tuon ein hüt von einem rinde enbesten,

dar üf so muoz er resten 15 und dar nach in den schänden baden.

Bald üf die hüt, der künstelös der unbesonnen singet ! ez zimt niht cluogem meister wol der rtme sSre twinget. niht wol im des gelinget in sanges horde, wizzent daz. 20 Einer sol wizzen welich wort sich zuo dem sinne schicket, ^ swann er singt, da sich diu kunst enbindet und entstricket diu kunst yil.sere erschricket

«

swä ir dienser sint künste laz.

Nimmer keiner singen solte der niht kunst in herzen hat. 25 er scheme sich der missetät.

baz zseme im hacken riuten,

wie er den ohsen künde wol die widerk^re betiuten.

wan ez sint tören giegen narren in ir affenhiuten,

sie hoerent niht zen liuten, 30 diu kunst treit immer iren haz.

Vil manger stoeret mit unkunst die rehte kunst vor herren, wan er sie mit gewalte kan versliezen und versperren, swann er beginnet blerren reht als vor wolven tuot ein geiz. 35 Diu w^nt daz sie mit ir geschrei mac wolves art erschrecken, nein zwäre, ez mac niht sin, ir stimme tuot die wolve erwecken,

*

7 wol ich. 9. rymea, 10 selber. 11 ynd Tor den. 17 rymeo.

Ift dez ym. 21 eioget, 22 gar ser. 23 kuustelo^s. 24 gesingeu.

26 im zem bass. 29.. hörn nit zq deo. 85 yrm. . 36 st^m tut bass die wolff.

Meisterlieder. 3 1

482

'swann er beginnet recken

nach stnem rehte, als ichz weiz.

Ich i^'olte daz sich knnst mit nnknnst solte btzen als der wolf 40 and ir daz rehte danne beholf

wsBre, swä sie sich strinzet.

semlicher herren vint man vil die rehter knnst verdrinzet,

swä sie gewaltidtdien her von einem herzen fliuzet

pnd nnkunst dann zerrinzet: 45 daz solt in sin reht als ein scheiz.

cxx.

Ein ander sträfliet.

Üz Seiten noch üz rdre nimmer rüidi lop erclinget

für kOngen forsten herren frien swä man niht ensinget.

nnhövesch knnst din dringet

üf snoeden hoven für gesanc. 6 Ja tttont daz frume herren niht, sie läzent ez besüfen,

swaz sie mit irer swachen knnst gestrichen oder pfifen;

ich läz mich des begrifen,

ir knnst diu habe unrehten ganc.

Gedoene nnd wort diu lobent got und sint in himelrtche wert 10 da man keins pfifens niht engert.

ir töm, lät iuwer kallen.

nieman sol sich mit kunterfeiten läzen ttbersdiallen.

ez g&t gesanc yür seitenspil als zncker vür die gallen.

B8 rechte. 39 daz die konst m. u. sieb Bolt b. 40 bebolffen.

41 wer zweimal. 44 zerrysset. OXX. K 523o =: W 106». Die dritte Strophe bei Hagen 2, 884b, 28. 1 Da vss rdrn noch «nss saytAen nymer

giteter lob W. 2 vor fürsteu herren frByen grauen da man firmen] gut ynd K. 8 yngetauft K, dorische W. 5 tun E. lassen K. das thaeo

die frumen herren n. die 1. er hin schT. W. 6 Ynd was sie mit der s. K. thnent streichen oder W. 8 dy hat die schnöden g. W. 9 die loben

K. Don imd die w. W. zw himel wert W. 10 keyn pfiffen K. m. der

pfeiffen n. pegert W. 11 her tof last W. 12 kunterfeyen K, goDder-

fay W. 13 Tor K. vor die, aber über geschrieben. Oesangkh das g«t

483

swer mir'daz wil enpfalleB, 15 des ¥nrdikeit enwirt niht lanc.

Sit pfifen gtgen mich vor höben färsten wil verdringen

und Sit der schäfdarm alsd süeze ti holze kan erclingen,

and mit rosses swingen

gtt einer süezer doene vil, soDaz harz im niht enliugt dar an, kan erz dar zuo bereiten,

mit fiure wtrouch unde bech vil eben zesamene leiten:

ez beeret zeinem selten

daz allez s6 er strichen wil.

Ein drüzzelbant von einem swtn an sinen hals er legen sol, 25 daz stät im vor den herren wol.

vil manger der stn lachet,

al umb die swsere die er treit stn houbet nider machet,

reht als ein altez schiuwertor und dem stn racke erkrachet.

sin kunst diu wirt geswachet: 30 ez get gesanc vür selten spil.

Ob aller knnst ist edel sanc getioret und ge^ret, stt daz er doch von nihte wol sich breitet ande mSret, und swer die kunst gel^ret, gevmmet schoene und guot vemunst. 35 Ich mein daz ieman lebende st der äne rede kan sii^en.

für s. a. z. thuet für g. W. 14 ynd wer do von wolt fallen W. 15 en- wert K.' w. werdt gar vnlang W. 16 von h, W. Sin gigen staffeln mich K. 17 vnd der schaff dame E. vnd seTt das scbafgederm« klian anf

holtz so Suez e. W. 18 und auch eins r. W, mit einer i. K. 19 gibt W, vint K. g. auch der süssen W. 20 har K. d. h. das sawmt in nicht d. a. ob er es khan b. W, 21 zeme 1. E. von ainem pech pey ainem

fewr mness ers z. 1. W. 22 das im zw seinen s. W, 23 gepüret wenn er W. 24 slnen fehlt W. hengen sol W. 25 im W, dann E. zimbt

W. leyten wol "W. 26 Maniger des erlachet W. 27 all von der s. d. es hat W. heapt er n. K. ' sein rock sich n. E. 28 das also ser erkr.

W. 29 ir k. E. 30 noch get W. vor E. 31 Gesanckh ist über

ander knnst W. gebriset E. 32 sit es sich doch E. s. d. es sich v. n. w. doch fachet n. W. 33 kunste leret E. vnd wer es gerne 1. "W, 34 dem geid es fireyd, vnd W. 35 red knnd E, wort khfin W. ich m. nicht das er lembtig sey W.

31*

484

wan sie doch beide mit ein ander wahsen und erspringen

und üz dem herzen dringen

nach irer wirde and gotes gunst.

Gar alle knnst wil haben fnoc, dar zuo darf sie gersetes wol. 40 der sie nu yoUenbringen sol,

der mnoz hän ir gerüste,

wie er sie voUenbringe gar al nach der weit gelöste.

seht hin, sd darf gesanc niht dann znngen und der brüste,

stts keiner hande küste: 45 ez g^t gesanc vür alle kunst.

CXXI.

In meister Euonrädes von Wirzeburc bläwem döne.

Er mac vil lihte witze hän

dem ez nach sselden sol ergän. .

ist er wol tump, dannoch wil man

daz er walt guoter sinne. 5 Nieman keinr frouwen hüeten sol,

ir zarter Itp ist huote vol,

wil sie sich selbe in huote hän

vor aller valschen minne.

Armmannes witze ist gar verlorn 10 und huote an reinen wiben.

die niht ze wisheit sint erkom,

die siht man selten sdirtben

ze hove an der forsten rät.

kunst äne witze schiere zergät; 15 s6 hilfet nimmer naht noch tac

36 seyt das sy payde mit ein ander w. u. entspringen 38 n. gottes ler Tnd seiner g. W. 39 Snnst andere k. dorff zeuges yU dar zw gerate

wol W. 40 Wo er es nu ffieren so] W. 41 daz] vil W. 42 voUen- bringe E. ob er es aber treiben wil nach der weit muet all friste W. 4S so darff gesanckh nicht anders mer wen zung vnd weyse liste W. 44 han K. damnb- gesanckh wol iste W. 45 vor K. zw preysen Ober andrew k. W. OXXI. E 526*. 4 des (a aber o). 6 hüte. 8 valsch. 9 Armänes.

485 baot an unstaeten wtben.

Swie ich nie satel überschreit, het mir ein man getan ein leit, tet er mir einz; ich tsete im m^,

20 si edel ald unh^re.

So reit ein sinneldser man:

*daz ich so vil verloren hän!

lant linte gnot ich ledic stS,

burc stete miner öre/ 25 Er ist mit sehenden ougen blint

der al stn leit wil rechen.

W8er er eins rieben künges kint,

Qr möbt ez niht durchbrechen.

er bat wol eines beides mnot so der sinem zome rebte tuot:

er lescht sin herze fiures rieh, Yür war wil ich daz sprechen.

Wis niht ze tmnp, wis niht ze laz

und trage niht überigen haz, . s5 halt liep in mäze, entuo daz gar

dtn tumbez herz dich leret.

Swaz liuten arges ie gewar,

daz kumt von deinen sachen dar.

von deinem dorn wirt dicke zwar 40 ein starker Hp vers^ret.

Von einem glimme ein halm enbran,

von einem halme ein schiure,

so daz man schaden gröz gewan

von ungefüegem fiure. 45 von einem werte kumt ein slac

der nimmer sanfte gehellen mac:

dar an gedenke in der geschieht,

du gotes cr^ätiure.

*

21 rett. 23 lut gut ich alz 1. 24 burg Tnde stet my ere. 25 senden. 26 als. 81 berczen. 32 Tor. 35 maß tu nit. 41 glym. 46 sanft gehelen.

486

cxxn.

In des kanzlers höhen gnldtnen döne.

Waz wirde und höher öre

got hat geleit an reinia wtp!

ir name der ist so höre

daz keiner cröätiure geschaft 5 mac wesen ir gelich.

wart ie fruht so frühtio

daz sie gebar in mannes 11p?

YfK wart ie zuht so zühtic?

het ie stein so starke craft? 10 würz so saffes rieh?

W& wart ie üzerwelterz vaz

der weit hie an ze schouwen?

w& wart ie bluome gebildet baz

in weiden oder in onwen 16 swaz frühtet meien blüete?

wft wart ie wnnnenbemderr nam?

waz git ans höchgemüete?

dft Yfir lob ich eins wlbes nam,

din Yorht hat nnd ir schäm.

so Swaz in dem wazzer flinzet

und swaz des luftes neret sich,

swaz fiures hitze niuzet,

swaz .neret sich Yon erden clöz,

visch vogel würm und tier: 25 Swaz nahtes tou durchfiuhtet

und swaz der tac macht freuden rieh,

swaz sxmnen glänz erliuhtet,

GXXII. K 530a; v^l. altd. blätter 1, 383. 1 eien. 6 Ie zucht so zachtig. 9 croft. 10 saften. 11 vsserweltes. 13 blam gehütet.

14 oder aawen. 16 wannenbernder. '18 vor. 24 worm.

487

swaz mftne und steme deine and gröz gtt last nätüric gier;

90 Swaz ouge zierde ie gesach, swaz dm ie gaots gehörten, swaz mant so claoges ie gesprach, swaz süezes nasen bekorten; swaz rtteret sich von libe,

85 dein ande gröz, wilt ande zam, swaz decket himels schfbe, dft Yür lob ich eins wfbes nam dia Yorht hat and ir schäm.

Wer moht sich wtbe genözen, 40 Sit daz der sselikeit ein hört

sich bare in jancfroan schöze?

den doch die himel mohten nie

begrlfen mit ir list,

Dem gap ein meit herberge : i5 bf ir ze fleische wart ein wort

and bleip dannoch an erge,

daz sie kein Sünde nie begie:

also gebar sie Crist.

Stt aller weite missetät 50 von ir wart abe gewaschen,

dardi sie ein wort yergozzen hAt

sin blaot, sit er üz aschen

den menschen h&t gemachet,

Sit anser heil von ir bekam, 55 swaz sUfet oder wadiet,

dk bi lob idi eins wibes nam

dia Yorht hat and ir schäm.

28 Stern cleyn ynde. 80 ange. 33 nasen süß. 36 hymel. 37 Yor. 89 moch. 41 schössen. 45 t>y ir ein wort zn fleische wart.

46 blep. 47 snnd doch nie. 50 abgeweschen.

488

CXXTTT.

Johannes in dem tröne

sach got in siner majesUt,

dd im der geist sd frdne

in rehter liebe enzücket wart, 5 als uns diu schrift geseit,

In gotes tongente,

dar in sich schöne geflöhten h&t

der ein die zwSn die drte

bekomen sint von einer art; 10 daz ziuhe ich an die meit

Diu tohter unde muoter ist

und wart euch Cristes amme.

uns sagt diu schrift an arge list

wie daz von einem stamme 15 bekomen sint die drte,

got vater sun heiliger geist. . bt den d& wont diu frle.

daz sach Johannes aller meist

in der gotheit volleist.

«0 Er sach sd vil der wunder,

wie sich die himel hänt geschiben,

wie die gänt obe und under,

plannten sterre sunne und man,

gezogen in die gotheit, «6 Daz centrum unverrücket,

parlellen und die spseren siben.

Johannes was entnücket

üf gotes brüsten, vor im brau

ein lieht der ^wikeit. 80 D& sach er aber fürebaz

ein» got in drin persönen

OXXIII. K 530d. 3 da. 6 schritte seyt. 6 gottz. 12 criatz. 13 sag vn. 24 gezog.

48d

und onch die meit din sta genas, der ßwikeit ein ordne diu wart ir üf ge^etzet. 85 Mari, du himelrtches fiint, er wart für nns geletzet er am criuze wart verwant. lop habe der di'ter bunt.

Er hört wie wart yerstricket 40 ein knöpf in die drivaltikeit.

Johannes wart erqoickdt,

stn geist der wart im heimelich

Yon gote gegeben als L

Die drl die zwen der eine 46^bekomen sint von -einer meit,

geist vater Bun gemeine.

Johannes sach durch alliu rieh

grdz wunder ndchel m^,

Und all Propheten an der zal: 50 daz lieht daz wart enzttndet

und lüht in al die weit ze tal.

keins menscshen sin durchgrOndet

diu gotes wunder alle.

got fuort Johannes offenbar . 55 durch die niun koer mit Behaue,

da in enzunt diu gotheit clär

mit himels flammen gar.

CXXIV.

Aber driu.

Swer fuoge kan, dem ist ^r unde lop beschert, swer fuoge kan, der wirt vors tiuvels l^azze emert,

■* - -

36 für VHS.. . 39 Ir. 41 wart wart herqnlcket herqaicket. 43 got gegeb. 52 kins. 56 do in« OXXIY. K 656d. 1 vnd. 2 baz b«nerf.

490

swer faoge kan, des sffilde wirt gemtoöt.

Diu faoge zimt den werden fmmen mannen wol, 5 die faoge man bt reinen frouwen prlsen sol,

diu faoge ir beider lön zem besten kSret.

Dia faoge ist aller weit ein hört,

dia faoge ist in dem himeltr6ne gemezzen.

der faoge werc wls nnde wort 10 vil h6her meister herzen hdj; besezzen.

dia faoge treit anfaoge nit,

dia faoge hat der schände verwiset.

dia faoge zaht triaw §re glt,

dia faoge ob aUen tagenden ist gepriset. 15 din faoge tioret mensdien leben, diu faoge in saelden rlcdiet.

die faoge zieret edel schäm.

faog ist ein nam

der sich Yor gote in wirden ganz froon £ren wol geltchet

Unfnoge ist erger vil dan ich bescheiden kan, 20 anfaoge swechet froawen und onwirdet man,

nnfaoge nidert alte and dar zuo jongen.

Unfaoge enzündet erge and ist der schände ein ort,

nnfaoge entert den lip nnd ist der sSlen mort,

nnfaoge tz ^ren lop ist hin gedrangen. 25 Unfaoge ist ein vergiftikeit, .

nnfaoge topt in snnderltcher fthte.

nnfaoge den tinvel gar versneit,

er nnfaoge in stnem sinne erdlülite.

nnfaoge ist arger tücke vol, 30 anfaoge laster tiaret, freise tribet.

anfnoge ist daz man mtden sol,

nnfaoge sich von gotes minne schrtbet.

anfaoge mort ankinsche treit, unfaoge lept mit schalle.

anfaoge ist tagende gehaz. 35 na merkent daz :

4 frome. . 11 ynfare. 14 die fag zuchi trw ynd ere. 15 alle

tugeat 18 fraw. 20 miftire. vnwirt die man. 21 medert. 30 firoiate. 31 Tjidfag. , 88 Tnfog mort -md viikiisehe.

491

uBfaoge mangen hftt gefromt ze Sividichem valld.

Swer §re welle hüsen in sind herzen bnist,

der cleide sich mit tngent sdidn näeh ir gelnst,

er mtde swache faore und yalsche rsete. 40 Daz Srste deit si milte diu Vor gote ie schein

ob aller Jtagent schdn reht als ein edel stein.

daz ander si gewizzenheit mit stsete.

Daz dritte wdrheit ande sdiam,

gednltikeit lieb und ondh w&re minne, 46 erbermic zühtic gehörsam

und reinekeit getriuwe in womdem sinne.

diu wtsheit si ir aller dach,

bescheidenheit menlich mit st»ten triawen,

der süezen reinikeit ein badi, 50 sins herzen deit begozzen mit dem riuwen.

frid unde reht diu sol er Staaten und oudi m&ze halten.

swer dise tugent ze deide treit,

des wirdikeit *

in eren ganz an allen schranz mac hdher ^ren walten.

CXXV.

Ein anderz von armuot und hüsSre.

Verfluochet slstu, überige aremuot, diu mangez mensche so swsBrltche Valien tuet daz ez doch niht von rehter bösheit tffite. Man spricht noch hiut 'der ören armuot wirt guot rät.' 5 daz mac wol sprechen der da niht bevunden h&t daz armuot gtt s6 gröze valsdie rsete. Überic armuot madien kan mangen daz er yon dem besten kSret

87 brost. 46 weraden. 60 mit de. 51 fHden. berstaten YDd ancb die in. 52 di6. OXXV. K 571a. 2 mangem mentscb. 7

Übrige. 8 daz er al von.

492

und er daz boeste giifet an 10 and anders tuot dann in sin vater l^ret.

6wen man in solcher armnot weiz,

dem solten rtche linte stän ze staten,

luog in der Swangeljen heiz:

der riche man wolt Lazamm niht säten, 15 er liez in vor der tfire stn des bittem hnngers sterben.

des ist er ^mcltchen tot

in wemder nÖt,

daz er doch nimmer gotes hnlde eins tropfen mac erwerben.

Hüs^re, ob allen ^m ein höhe wirdikeit, so hüs^re ist al der weit ein spiegel, als man seit.

hüsSre wont im oberisten tr6ne.

HüsSre geschuof got werden froawen nnde man.

wol im der hüsSr.tngentltch behalten kan!

dem i;tt got firende in himeliidi ze 16ne. S6 Behalt dtn hüs^r tugentlich,

vil lieber wirt, mit allen dtnen gesten.

sie sfen mute arm oder rtch,

so gip in gnuoc und noete sie des besten.

dar nmbe sprichet man dir wol 80 and sint dir holt die Hat mit ganzen triawen.

bis wdrhaft mute, als man oach sol,

läz dich kein reine hüsSr piht enriawen.

da grüez die armen tugentlich, l^r ez diu reine froawen,

daz- sie got diene und du mit ir: 86 des Yolgent mir,

so mügt ir got ze himelrtch mit ganzer wirde an schouwen.

HüsSr, der dich ber&ten wil üf dren schrtn, der het ze schaffen vil. und sseze er bt dem Btn, hüs^re, und betest aller mute yeste, 40 Daz du dar abe nsemest tegelich dtn gelt:

9 daz beste (darfiber e). 11 aocber. 12 staden. 13 der ewan- gelien lug en heyß. 14 nit bersatten. 21 bnser die wont. 23 tugstUcb. 24 den gyt. 34 got dier.

493

hftsSr, daz zsem dir wol ze haben in der weit.

hüsSr, du hast sd vil der frömden geste.

Hüs^r, dar umb bin ich dir holt,

hüser, dtn ere mac dir niht entwichen. 45hüsSr, du gist so liehen solt,

hüs^r, du zierest wol daz himehlche.

hüsSre, swer dtn h4t gedäht,

hüs^r, der eren hat er vil durchbouwen.

hüser, du hast dir selbe br4ht, 5ohüsSr, man mac dtn . . . gerne schouwen.

hüsSre in höher wirdikeit hinfttr biz an ein ende,

hüsere ein immer wemder hört,

Me unde dort,

hüs^r, gtt dir got ze I6n üz den vier elemenden.

CXXVI.

iBin and^rz, vom spiler.

Welt ir nn hoern wie ein minnaere eim spiler dagt

er eins inäls von stnem buolen wart gejagt?

bt sinen tagen geschach im nie sd leide.

Der spiler sprach 'du clagest s^r dtn nngemach: 5 und wilt du hoeren wie mir ouch eins mäls geschach,

ich mich Yon dem mantel min muost sdieiden?'

Der minner sprach 'dag waz du wilt,

dtn leit daz »mac dem mtnen niht geliehen.

mir het min. schoenez liep gezilt, 10 ich kam ze ir, mnost wider von ir wichen.

und daz mir niht min herz zebrach,

*

44 din er die mag. 48 het er. durchbawea. 50. din zwfel. 54

elemeoten. CXZVL K 6>75b (a) =; cod. gezm. 444, hl. 141a (b). 1

Wolt a. mynuer ab» 2 gejagt] gelaidt b. 3 aine tag .leydg «;

4 klagst mir dein a* 5 und fehlt b. mir dem nechsten g. bw

6 da ich yerspilt vnd ich mich yon.niemät mantel mäoat b. 9 So mir

m. B. ]. het g, b; 10, Ynd ich meinS bülen da norn müst w. K 11 Mich dancht recht wol wie mii.m. h. der prech b. .

494

dd ich mich von dem buolen mtn muöst machen und mir doch nie so leide geschach! ich höK die tflr und ouch die laden crachen. 15 ich hnob mich üf und lästert baz,^ ich hört ein panzer klingen, viel ich einen laden abe, ich anner knabe, ich lief durch einen grüenen walt, dft hört ich. YOgel singen/

Der spiler sprach ^n hoere wie ez mir ergienc, 20 ich yerspilt und daz man mich dar umbe vienc:

moht ich weder lonfen weder springen.

Sie ndmen mich and bunden mich an eine stQ,

mit einem knütel smizzen sie mich nmb daz mül,

sie weiten yil der pfenning von mir twingen. 85 het ich leider nirgen kein,

sie slnogen mich, ez moht wol got erbarmen,

sprächen sie weiten mich yerstein.

kam des wirtes magt mit wizen armen.

sie halst und kust mich und macht suon, so sie sprach Tanf sdiilling wil ich fOr in geben.*

der eine sprach wir welnz niht tuen,

er muoz Verliesen hie stn jungez leben.

wil er yerspilen waz er hat, so muoz er ez ie gelten.'

ö dann sie mich yersteinen liez, S5 sie in yerhiez

ein pfiint, daz nämen sie von ir und üezen midi bin zelten.'

*

12. 14 yertauscht b. dM i.*m. y. meinem b. b. IS da mir da leydes nie g. b. 14 da ich d. t. vnd auch d. 1. b. krochen b. 15 loßnet b.

paczer a. 16 Ich viel Vber aiae 1. b. 18 fSglin b. 19 wild du

hören wie es mir dar nach e. b. 20 Terspielt dar man mich geüeng b.

21 kund b. entlaifen w. enspr. b. 1. oder sp. a. 22 Sy flengen mich sy pnnden mich an ain sayll b. 23 Mit gntten kneuttelein erpertten sy mir

daz mayll b. 24 bringen a. 25 ntndert b. 26 mecht reeht got wol b. 27 Sy redfoii sy w. b. 28 mit Iren w. b. 29 mich fehlt a. Sy «piach sy atUten mich Ir lassen gan b. 80 wan zechen seh. w5It sy fUr

mich b. dl wolns tu Der ain der wolt sein nicht enton b. 82 er

«prach ieh mfist im hW lasaen sein j. 1. b. 83 fehlt b. 34 ee sy b.

Kerstan b. 85 zechen pfiindt sy für mich gehielS b. 86 die n.s. wil- licklichen yon mir n. L top dannen c. b^

495

AI zuo den zweien kam ein luoderer, was blöz.

er sprach 'ir sint doch alle bSde min genöz,

hüs unde hof daz h^n ich gar vertrunken. 40 D6 ich yertoppelt allez daz ich ie gewan^

diu besten cleider wolt ich dar nach legen an:

wagen und pfluoc ist onch durch mich gesunken.'

Der spiler sprach *du hast gar reht,

dir ist ein teil doch guots dar zuo geschehen, iöminz hU der scholer und sin kneht,

die nämenz hin und liezen mich zuo sehen.*

'nu luogä welz daz beste si,

yerminnt verspilt, ich hin daz min versoffen.

noc)i sin wir guot gesellen dri, 50 ich bin im sin daz wir ein ander goffen.*

ie einer zuo dem andern sprach *wir tuon ein ander leiten.*

si zucten alle dri von scheit

und warn gemeit.

einr lief dem andern binden nich, keinr wolt des wirtes beiten.

CXXVII.

Heinrich von Mügelin.

Eim hund geschach den sumer lanc von hunger wd, den Winter must er loufen üf dem kalten snd.

37 trücker' der waz a. Dort her do kam ain h der w. nacket vnd b. b. 38 bed wol myn a. e. sp. zum spiler du pist recht wol m. b. 39 vnd a. pQ hast Terspilt so han ich das mein t. b. , 40 hawß yud hoff Tod a. b. 41 an fehlt, die besten klaider die legt ich zu dem nechsten

an b. 42 ein w. ein p. ist in mir y. b. 43 waß du hast r. b. 44 zd deine göt ist dir ein Heb g. b. gesehen a. 46 scholler hebet knecht a.

Das mein das h. er scholdrer ynd sein k. b. 46 zuo] an a. sy trugen

mirs h. b. 47 Nun ratt ynd ratt welches das besser b. 48 der hat y.

der hat y. so han ich d. m. b. 49 So sey b. 60 Wir süUen ein a. b. 51'leyden a. 53 die geselle wa^ g. b. ~ 64 beydin a. sy schlügen

ein aitder de zfi bant ir keltter wolt des anderen erbeytten b. .OXXVJC K 589». 1 hunge.

496

sin herr begand gar sSre mit im Jagen

Die bern hirs binden ond die wilden eberswtn. 5 wie wol er dient, verloren was die trftwe sin,

stn hüt mocht er xon banger kdm getragen.

Wer^ bösen herren dienen wil,

der bat den lön wol balp vor bin verloren.

sie leisten w^ng, gereden vil, 10 den iren dienst den bän icb gar verkoren.

dar zu so glicb icb einen man

der wil mit siner konst zu b6be sttgen,

der vil gerümt ond wSnic kan,

der mocbt vil lieber vor bin stille swigen. 16 swer bdcb stigt unde dan gel!t, der müz wol vallen s^re.

wer mit den Worten ist zu snel

in siner kel,

der rede w§ng und balt ez war: so bat er zucbt und Sre.

cxxvm.

. Fünf lieder, ein sunder par.

Ein ander äbentüre wol ist mir bekant,

wie daz eiti esel einen sp^ben list ervant,

näcb gutem leben wolt er sieb bedenken.

Er trüg zu bart, die secke wären im zu gröz, 5 die spts was kranc, daz füter gab man im zu blöz,

daz sinen lip begunde sSre krenken.

Sin berre und frowe beten ein swln,

dem selben siez begunden wol erbieten.

der esel däcbt 'wie mag daz sin? 10 wie müz icb micb s6 grözer arbeit nieten^

daz manz der süwe büt s6 wol

und lät sie ligen flren üf der stigen ?

9 weg. 11 elnS. 12 will naoh kunst. 15 Btyget. geUnt.

GKXYUI. E 5.89c. 2 liste fant. 6 d«z gund« 8. 1. zu sere. 7 tnm hetteD. 8 ganden sie es.

497

man mest sie vast und fürt sie vol.

sollichem leben solt sie billicü ntgen. 15 ich wil mich werlich nemen an und wil mir w^ län wesen

als ob ich st von herzen kranc*

solich gedanc . den het der esel in dem stal, ab er nicht mocht genesen.

Er echzet vast , die frowe kam gegangen dar. 20 er lag im stal, des wart die frowe schier gewar,

sie mocht in nicht getriben von der erden.

Sie ruft den man und sprach 'dem esel dem ist wo.'

er sprach *sd gib im fäters gnüg und houwes m^.'

der esel dächt 'ez mocht noch wol gut werden.' 25 Man schut im habern kerne für,

der esel begunde sitticlichen ezzen,

daz man ez an im niht enspur.

im was nicht w^, doch het er sioh vermezzen

*ich wil s6 harte nimm^ tragen so zu aller zit s6 gar an underlä^e.

mtn arbeit michel, ich müz sagen,

die ich getan hän, die ist über die mäjse.

ich wil mich glichen zu der sü, sie hat ein vil gtt leben,

die alzlt üf der stlgen lit 35 und man ir glt .

des besten daz im hüse ist: daz gtt man ir gar eben.'

Die wart feizt, der metzler kam gegangen In, . mit stner haut da stach er daz selbe swtn s6 daz ez zu der erde begunde Valien. 40 Er hiew sie üf , dar üz s6 schriet er mangen brät, daz sach der esel: er gedächt 'ow^ der nötf mit grözen sorgen swizt er in dem stalle. Tut man nu einem feizten daz, s6 wil ich mich gar balde hinnen reiten,

«

18 al er nlt. 19 fraw die kam. 20 fraw gar schir. 21 moch.

25 kerne. 26 gund gar s. 30 Tod^rlassen. 32 han tan. massen.

33 gliche. 39 erden gunde. 44 bald von hynnen.

Meisterlieder. 32

498

45 und ezzen disteln unde gras

und wil e furbaz ^wicllch arbeiten.'

hin zu dem stalle üz was im gäch,

gar frisch und frölich sprang er über den tenne.

die frowe lief im binden nach, 50 sin lip was feizt, sie kund stn nicht erkennen.

'dem esel dem ist nimme w^, wir dürfen nimm^ schinden.'

der esel der was nicht ein tdr :

er tet als vor,

er vorcht man tet im als dem swtn, sin arbeit wart im linde.

'»ö Nu raerkä, mensche, waz betüt der esel dir.

daz ich dir sage, daz soltu wol gelonben mir:

ob du vor solcher plage wellest gnesen.

So tu du ouch recht als der esel h&t getan.

er wolt von gutem leben an stn arbeit gän, 60 ^wicllch wolt er ie dar inne wesen.

W6 man üf erde in sunden 11t

und gutes lebens pfligt und ouch der falle,

den warn ich hie, wan es ist zlt:

tu dich da von, zieh dich in gotes wille 65 und bKp in guten werken stöt,

hab rüwe und btcht, nim büze unz üf din ende,

envolg nicht nach des tüvels ret,

und tut er daz, got wil im selber sende

sin heilikeit gar offenbar, sie kumt zu dir geflozzen. 70 wiltu ein guter esel s!n,

gQt tut dir schtn,

der heilig geist der kumt zu dir und bltpt bt dir beslozzen.

Nu merkä, mensche, und waz betütet nu daz swtn? ein gitic mensch der alle zit hie vol wil stn 75 und ouch dar zu nicht lept in gotes vorchte. Er ist ouch tr^g und laz, dar zu vorcht er gar nicht.

48 and fehlt. 49 die fraw die. 51 torffen. 67 wellest ^ot

solcher plag genesen. 58 thnn. * 60 ewiclichen. 63 dann ez. 64 tua- 66 TU. büß biss vff. 67 ervolg.

499

nu merket wie im an dem lesten ende geschieht:

er wirt verlorn gar in des tüvels porte.

Wann got der git im einen slac, 80 wil er niht tun recht als der esel geile, ^

als er da in dem stalle lac

und sach daz selbe swtn als6 zerteilen.

der esel verebt im hart und sßr,

daz über in solte g^n ein solich plÄge. 85 du tummer mensch, volg miner lör:

waz du nicht weist, daz soltu eben fragen.

und blib in guten werken st^t, wiltn in freuden alten.

g^t über dich kein solich plag,

ja hd,stu frag sowie- du verdienst daz 6wig leben, s6 wirt din s^l behalten.

€XXIX.

Aber'driu von unser frouwen.

Vil hochgelopte künigin,

ich armer gibe mich schnldec vil grözer Sünde den gnaden dtn:

vor den soltu mich frten, stt daz du, frouwe, bist der Sünder tröst.

Du bist der engel Spiegelglas, 5 an tugenden vil vester dann ie vels oder adamas.

ich wil dich, frowe, an schrien, bewar mich vor der tiefen helle röst.

Behüet mich hie vor wereltllchen schänden,

bewar mich dort vor leiden tiuvels banden,

hilf mir ze dines lieben kindes riebe. 10 vil reine muoter unde magt,

wis helfe gein mir unverzagt,

stt ich gein diner helfe nieman gliche.

Sit daz du maget Crist gebser

78 porte] verebte. 80 der sei. 82 swyne so. 83 vorcht sich.

84 solt. plagen. CXXIX. K 649e. 2 sund. 3 far. 7 welteliclien. 8 dor. 11 hUffe.

32

*

500

und du vil reine muoter ouch unser troesterinne wser 15 in himelischen koeren der höhen engel , der prophöten schar,

Der Patriarchen ouch da hi,

der mertelaere und meide und swaz des himelheres st,

geruoche mich erhoeren und tuo mich, frouwe, miner Sünden bar.

Du troesterinne in himel und M erde, 20 dtn lop erfüllen nieman kan nach werde.

du bist der vil wären minue «in gimme.

viU hdchgelopte küuigin,

nu tuo mir dtne helfe schtn:

erhoere, frouwe, guotlich mlne stimme.

25 Gedenke, himelische magt,

waz höher wirde und Sren uns von din sselden ist betagt.

gedenke, frouwe reine, wie gar din 11p ist missewende blöz.

gedenke ouch swem du helfen wilt,

daz der in wernden freuden gar äne alle sorge spilt. 80 nu hilf mir daz ich weine und mich erclage der mtnen sünde gröz.

Gedenke ouch an die grözen heilikeite

die dir geschähn dir der engel seite

daz du geberen soltest, reine frouwe,

ein kint daz ie was und noch ist 85 und immer got an endes frist.

hilf mir daz ich din kint mit freuden schouwe.

cxxx.

Ander driu, wie man Juden und cristen üz zeit.

Von Juden und cristen wart ein kiel

geladen also swsere, swie daz ein löz an sie geyiel,

daz man ir beider drizic zesamen sazt und schiet sie nach' der zal.

Den zönden solt man werfen hin

*

17 mertler vnd der m. 19 erden. 20 werden. 21 da bist ein gymme der yil waren mynne. 23 diner. 24 her hdre. 26 vnd Yon din. 29 on. 30 myne. 31 onch fehlt* große. 32 geschacb.

36 ich fehlt. CXXX. K 652d. 1 und fehlt. 2 in sie. 4: Der.

501

5 SO daz er solt ertrinken. nu merkent an ein scharpfen sin, wie daz die cristen fllzic da mit den Juden triben solich wal. Zem Ersten zw^n, ein Juden, drl der cristen, fünf Juden mohten sich niht langer fristen ; zwßn guot, zw^n arge und viere der getouften. 10 ein Jude ein cristen kämen dar, drl ungetoufte, ein cristenvar, zw^n üf, zw^n abe und einer der verkonften.

Nu r4t4, wtser meister guot,

waz uns der kiel betiute und ouch des wilden wäges fluot 15 der Juden und die cristen zesamen sazt und von ein ander schiet.

Der kiel daz ist diu werelt wlt,

daz mer diu bitter helle. got hat uns vor dem töde gefrtt

also mit cluogen listen : hüet iuch vor dem der menschen künne verriet.

Stn bonicseim ist bitterr dann diu galle, 20 er brähte den Ersten menschen gar ze valle

s6 daz im ist der liebte tac verborgen.

die Juden hänt die vinster naht

die sie in selben hänt erdäht. .*

wacht üf, ir cristen, ez ist liehter morgen.

25 Ir cristen , sint gewarnet vast, '

als ich iu wil betiuten: ir hüetet segel unde mast

und halt daz ruoder vaste, daz ir den siben winden widerstät.

Der ^rste wint von norden g4t,

der ander süde westen: ir htlet iuch ftlr des fiures rÄt so und für des tiuvels glaste, höchvart diu luft, unkiusch daz wazzer hat.

Der vierde wint der sich üz Osten trlbet

girheit der fräz der erden trächeit schrtbet.

daz wil got l]ä.n vil deine in stner pflihte.

wir manen gotes wunden röt 35 daz er uns helfe üz aller not:

got uns gewer der selben zuoversihte.

8 lenger. 13 meyster. 15 der die jaden. 16 weite. 18 mentschen kund. 23 selber, herlacht. 27 feste. 30 glesten. hoffart. 32 trg- heit. 33 gar dein.

502

CXXXI.

Aber ÜI, von gelücke.

Ich sach gemalt an einer want

die aller schoensten frouwen, gelückes rat an irer hant.

sie treib ez nmbe swinde also daz ez sie selben dübte gnot.

Vier man ich an dem rade sach, 5 der ein der saz dar üffe,^ der was ein ktinc, als er verjacb.

der zweite üf steic bebende : nu bin icb onch ein kfinic böcbgemnot*.

Der dritte sprach 'ich mac niht vil geschallen,

ich was ein künc und bin her abe gevallen'.

der yierde lac hie niden in der kmmbe, 10 der was so gar ein unfrö man

der heil noch tröstes m^ gewan:

seht also g^t diu weit hie mit ans nmbe.

So wol im der froun Saelden pfat

begrlfet unde rüeret: ' der kumt wol üf gelttckes rat. 15 daz ist mir leider tiure, doch kam ich dar daz ich ez hän gesehen.

Daz selbe rat daz ist s6 snel,

ez loufet umbe und umbe reht als ein schtbe sinewel,

im tuot doch nieman stiure, also hoer ich die wisen meister jehen.

ledoch kam ich im eines als6 nähen, 20 ich wände ich woltz mit armen umbeyähen,

velg unde nahe, dar zuo die sinen Speichen.

ich tet ze im ein snellen swanc.

ez stiez mich gar an minen danc

so verr von im, ichn kundes niht erreichen.

25 Ach got , daz ich niht glückes hän, daz machet armuot leider und ich onch glückes nie gewan, und W86r im gerne gefriunde m^ wan den liuten den ich friuntschaft truoc.

CXXXI. E 653b; die zweite Strophe bei Hagen 2, 217», 221. 2 fort glückes. 3 vmb geswinde. selber. 4 Nun vier ich. 7 dryt der

sprach. 9 kmme. 13 den A-aw (Salden pfat fehlt). 14 wo nff.

19 einest. 24 ferr. ich knnt sin. 27 vnd wer doch gern sin fhinde.

503

Gelücke wolte mir stn hant

nie bieten unde reichen, ez was mir leider unbekant. so ich b6t im mine hende: wie balde ez mich üf mtne vinger slnoc.

Ez tet mir als . . . tet dem hnnde:

ez slaoc mir mit dem hefte gein dem munde.

seht hin, also freut nuch daz mtn gelücke.

ez tet mir einen lieben wän, 85 ich wolt wan ich solt zuo im gftn:

ich ructe ze im, d6 k^rte ez mir den rtlcke.

cxxxn.

Im Brennenberger.

Ein triuwen friunt, swä man den vint, ist goldes wert,

ein triuwen friunt, swä ich den weiz, den sol ich billich l)rlsen.

Ein triuwer friunt enspart sich niht swä man sin gert,

eins triuwen friundes hulde behalten l^rent uns die wisen. 5 Ein triuwer friunt, swä ich nu bin,

derst hinder mir mtn hant, min munt, min ouge und ouch min zunge.

ein triuwer friunt, der hat den sin

daz er sich schiede niht von mir sw4 ich in noeten runge.

ein triuwer friunt, als ez mir an der schritt erschein, 10 der meint mit mir ein gliche2r ja und ouch ein nein.

ein triuwer friunt der ist reht als der ander ich,

mit ime mac ich reden wol als mit mir selbem tongenlich.

Ein yalscher friunt der nent sich friunt und ist sin niht, ein valscher Munt, swä ich den weiz, da ist nur ungehiure. 15 Mit valschem friunde wirt man niemer wol yersliht, yil stlezer wort und arger tucke kan der yalsche untiure. Mlns Sterbens wser er freuden rieh; min yalscher friunt betrtlebet wirt swann ez mir gärt nach heile,

28 Geluck daz wolt mir ie s. h. 29 nur b. reich. 31 alz v'sla

(neae zeile) men tet. 35 wen ich. 36 rücken. CXXXII. K ^55«.

2 büHchen. 11 truwe. 12 ielber. 16 arge tack. 18 wä.

504

daz solt ir wizzen sicherlich, «0 swie lützel im mins erbes immer von mir wirt ze teile, mtn valscher friunt ist zallen ztten nides rtch. stn lachen gät im gein mir üz yil minnicltch. ez lacht mich an mtns argen valschen friundes mont, dar an darf ich mich Idzen niht ze tüsent jären eine stant.

26 Min friunt, nu merke, ich wil dir geben wlsen rät:

mtt luoder spil und irrin wtp, so mac dir wol gelingen.

Diu selben zwei hänt mangen umb stn leben bräht:

zuht 6rs ich niht ^erkennen kan bt sus getanen dingen.

Ze allen zlten wesen vol so kan sweinen ^re Itp und gnot, sus spil ob allen dingen.

ein zühtic man sie mtden sei,

diu selben driu diu mügent in yon gotes hulde bringen.

ein boesez wlp ist aller schände ein überlast:

6 friunt, sie machet dich an 4ren gar ein gast 35 und minnet anders nimmer dich dann umb die gäbe dtn.

mtn fnunt, und mtdest du diu driu, so mäht du leben äne pin.

cxxxm.

Ein fürwurf im Brennenberger.

Nu binde ich üf: ist ieman hie der rtten sei üf glenten rossen und stm liep ein niuwez sper wil brechen In swinder just, mit dem s6 wser mir als6 wol. M der wale sol sich nieman mit keinem alten rechen. 5 Gein dem so füer ich mtnen yan, dar under sol wir einz veijagen hie mit cluogen Worten und stapfen üf gesanges ban,

daz man von uns hie mtige gesagen wol an allen orte^. er füer ein wäfen daz von reht Sprech 'nim in dan .

22 gar mynnicUch. 23 Er. 25 Ein ttnnt. 30 er lip vode.

32 tru. gottz ere (darüber holde) bringen. 85 mynneut. GXXXIII-

K 655h. 9 ein waff er für ein waifen daz Ton rech.

606

10 üf ginnten rossen rttet manic biderman. geswinder juste er micb üf dem ringe gewer. 8t im oncb kont umb niwe getibt, der sol ouch gein mir treten ber

Sseb icb den an den scboener frouwen tngent jeit

und Iren mlnniclicben ^ruoz gewinn mit bübescben sitten!

15 Dia zarte bat micb tugentllcben an geleit selber mit irer wizen bant und macbt micb wol geritten. Mir I6cb ein ros din tngentrtcb.

sie spracb Viltn ze scbimpfe varn, sd mnost dicb selber decken, icb wilz verdienen umbe dicb:

so des muotes solt nibt wesen am und \kz dicb nibt erscbrecken'. des was icb frö, icb slaocz ir in ir wize bant und spracb also 'min stsete triwe st dir ein pfant : din ros icb cleide undr einer decke, diu ist ganz: swä man sie für den frouwen füert, da muoz sie geben rieben glänz'.

%

25 Frouwen bänt min ros bedecket undr ir zubt: wer gesacb ie kein rieber decke üf gesanges juste? Möbt icb geloben wol die b6cbgelopten Mbt, der frouwen übten lop und Sr, wie wol micb des gelustel Üf frouwen trost icb üz gereit,

80 al mit gesange üf den ring so' wil icb micb bereiten, wizzent, ir lop icb nie vermeit, sie biten got daz mir geling, icb var in irm geleite, der frouwen ere fttere icb gerne an mtnem scbilt und lobe sie ser swaz meister jocb gein mir gezilt.

S5 al mit gesange s6 wil icb ir kempfe sin : swä man kunst geprüeven kan, bebalte icb wol den satel min.

CXXXIV.

Aber driu. Icb wil dem edelen fdrsten iemer sagen danc

12 DQ. 20 mfitz solta. 22 tru. 25 myn roß bedecket hant

Tnder. 26 vff gesanges zweimal. 28 der frauwe lob ticbten ir er. S2 bittent. B6 wa man gantz kunst. GXXZIV. K 659a.

506

der mir s6 miltecltchen hat gegeben stse stiure.

Zwar mir wirt wol gel6iit swaz ich im ie gesanc:

hän ich holz, er laet mich warmen bi min selbes finre. 5 Er lät mich sitzen oder stän,

er lät mich konfen swaz ich veiles vinde und mac vergelten.

er lät mich rtten oder gän:

hän ich ein pfert, er \it mich dar üf draben oder zelten.

also hat er erfüllet mir mtn annez hüs, 10 hän ich niht dar inne , er lät mich gän dar tz.

dar umb wil ich stn eigen diener gerne sin.

er hat erloabet wazzer mir, ibac ich vergelten niht den wtn.

Armnot begnnde mich fragen wan ich wsere bekomen. ich sprach ze ödelingen hän ich hüs in einre kisten'.

15 Sie sprach "mirst liep daz du 86 wol hast zuo genomen : nu sage, trütgeselle mtn, wft mite wiltn dich fristen?* 'Zwein rindern gwünne ich wazzer Wol,

dar zuo gewünne ich luftes gnuoc, des ich ze gote getriuwe. ouch ist min hüs von nihte vol. «0 vernt koufte ich leffel umb ein er, die sint noch hiure niuwe. dar zuo hän ich ein haven und ein [altez] schüzzelkar. got behüet mich so ich von Odelingen var daz mir die rouber iht bekomen under wegen, min bettestat ist wol geflöhten da ich bin hiure üf gelegen.

25 Ich Wünsch daz künic und keiser lange müezen leben.

diu kristenheit waer gar enwiht und hete sie niht ein houbet.

Sie künnent fride dem lande und ouch den steten geben,

und trüege ein man mülsteine üf ime, ern würde llhte beroubet.

Nieman erschreiget wirt ein huon 30 die wll man rinder unde ros in irem stalle vindet.

3 gelonet. 4 wermen by mynem. 6 keüffen. 10 gan dar tz,

drüber geschrieben In Tod. 13 Tor Armut rotb Daz erst. war ich.

14 Odelingen, gebeßert in Odling. einie öden k. 15 mir ist. zu hast.

16 wanne wiltu. 17 gewünne. 18 getruwen. 19 dar zu ist. 20 ich kauffte fernt 1. 24 bestat ist geflochten wol vnd da ich büer bin uff. 25 wunscheu. 26 ein niht. 27 fryde Tor geben. 28 er würde leht nit b. 30 wile. vnd.

507

waz solten herren anders tnon?

sie schafiit daz nieinan kein alt wtp an stnen satel bindet, die pflüege habent den winter frt biz yasenaht: s6 hänt die gräwen cldster zuo in solher aht 85 genomen. der brief der wart gegeben man zalt drizehen mtl von Frankenfurt da bin ftnz üf den Odenwalt.

cxxxv.

Aber driu.

Nu wol dem tage! alr^rst ist mir wol worden knnt

waz ganzer tngent unde ^re an reinen wiben Isßge!

Der ist mir eine gevallen in mtns herzen grünt:

rieten mir die sinne mtn daz ich ir schöne pflsßge, 5 Daz ich durch keiner slahte n6t

mich von ir tngende and ir güete niemer wil gescheiden:

uns scheidet nieman danne der tot.

ir minneclichen Itp den kan mir nieman wol erleiden.

sie ist mir liep und liebet mir vür elliu wtp, 10 noch lieber dan min sele ist mir ir zarter lip.

sie ist mir liep, daz muoz et iemer stsßte sin:

kein lieber lip wart nie geboren dan sie ist diu frouwe mtn.

Die ich vor aller weite ze freuden hän erkom, diu hat irn nit und iren haz gekört gein mir mit heile. i5^Ich gloube wserlich sie hftt mtnen t6t gesworn: ich muoz verderben, wirt mir niht ir edeliu minne ze teile. Sist schoene, bezzer danne guot,

sie ist mtn tröst und ist mtn kröne zwäre ob allen wtben! swaz sie mir eine leides tuot,

32 schaffeD. 83 d. p. die h. 84 zu genomen in. 35 genomen fehlt. 36 mylen. CXXXV. K 659c ; die erste und zweite atrophe bei

Hagen 1, 386b, 4. 337a, 7. 2 Tnd eren. 8 mTnes. 4 schdne] son. 6 ire dogende Tnd ire. 8 yren. den und wol fehlt. 10 danne. 11 et fehlt. 12 lieber liep. wanne sie« 13 Tsserkorn. 14 Iren n. gekeret. byle. 15 sie habe. 17 Sie ist. 17 krön werlich. 16 eine nn L

508

«0 und nieman mß, des wil ich jehen, diu rede ist äne zwlvel: ir güete habent mir daz herze mtn verwunt, daz kan nieman geheilen wan ir röter munt, der mich ze aller ztt s6 wol getroesten mac. daz ich ir solte wonen bt, wie gerne gelebt ich noch den tac!

25 Ach herre got, daz mir diu liebe tuot so wo!

swie müede ich bin , so lät sie mich des nahtes niht entsläfen.

So ist mir wie daz sie vor mlnem bette st6:

swann ich üf blicke, so ist sie hin, s6 schrlt min herze Väfen:

War ist diu minnecliche komen, 80 diu mich s6 gar beroubet miner witze und ouch der sinne?*

die hat sie hin von mir benomen,

ich muoz verderben , wirt mir niht ir edel süeze minne.

sie ist mtn frowe und ouch mtns herzen keisertn,

sie troestet mangez herze und dar zub ouch daz mtn. 35 ir tngent und ir güete ich ie zem besten maz :

swie selten sie gedenke an mich, an triuwen ich ir nie vergaz.

CXXXVI.

Aber driu in dem rät.

Ein wtser man der rate waz daz müge gestn : daz aller beste daz ie wart od immer mac gewerden. Und rät er mirz , s6 spriche. ich üf die triuwe min daz ez st daz aller boeste daz ie wart üf erden. 6 S6 spricht er wie daz müge gewesen daz ein dinc si wol daz beste und daz boeste besunder. swer hat der schrift niht vil gelesen, ez hat niht unbilltchen mich, ob es in hsete wunder, ez ist ein krSätiur nach gotes hantgetät

10 und ist so rehte guot swann ez sich selbe \ät,

*

20 daz. 21 verwont. 24 wie fehlt, noch fehlt. 28 scbrje

myn hertze lute w. 29 Ach war. 34 darzn vnd. 35 zu de. 36 && mich gedencket. CXXXVI. K 661». . 2 od'. 4 es sie. 6 hy sonder. 8 rmhelicheü. 9 kre&türe nach gotz. 10 recht gut wanne es sich selber lüt.

509

ich geliche ez rehte wol zer engel schiht.

swann aber ez selbe ergert sich , s6 ist in helle boesers niht.

Die selben krSätiure tuon ich in bekant,

ir höchgelopten werden prls den wil ich iu verkünden: 15 Ein mensche ist diu selbe kr^ätiure genant

und ist als rehte gnot swann ez gehüetet sich vor Sünden:

Sd lebt deheiniu bezzer niht

üf erden noch in himelrtch : daz triuwe ich wol bewseren.

kein eugel niene ir sünde gesiht, 80 dar zno im nieman leide tuot: waz möht in danne beswaeren?

swelch mensche sich nu ganz und gar an got ergtt,

und hat in liep und rehtikeit und hazzet nit,

nu hoerent waz dem selben menschen ist gellch:

got in nach im gebildet hat, durch in schuof er stn himelrtch.

«

25 Dar gein s6 ist der tinvel in der helle niht

so zornic als ein mensche yalsch und übeltsete rtche.

Ern ruochet wanne im leide geschiht,

guot segen helfent für in wol, daz wizzent sicherllche.

Ein boeser mensche der stiftet mort: 30 swä er niht hin komen mac, dar schict er sine rsete.

für in enhilfet werc noch wort,

gein gote er vihtet naht und tac mit boeser valscher tsete.

gein gote und gein der weit kein triuwe er niht enhät,

er mordet den der sich genzlichen an in lät. 85 wol her swer mir ein boeser dinc gezeigen kan!

dem wil ich geben hie den prts : kein boeserz ich gesehen h^.

*

11 glich. ZD der. 12 wanne es aber selber. 13 Der. 16 recbt. sich hütet. 17 So lebt kein kretüre besers nicht. 18 in h. noch nff

der e. 19 nye nyer sonde. 21 her git. 22 gerechtikeit. 24 geschuff.

26 mensche der falsch. 27 £i nit wann. 28 gade. sicherlich. 30 schicket. 81 hilffet weder werck. 82 so Übt er n. yndete. 88 weite. U gentzlicb. 86 keinß.

510

cxxxvn.

Diß ist daz bretspil.

Mich bat ein fraw ich solt ir dienen manigfalt

nach ireB herzen lust und ger^ ob ich es mocht volbringe.

Ich sprach zu ir 'ich yorcht daz iuwer Itb si kalt,

ir sagt mir dann üss voller gir, wie man nach freuden ringe.

6 Sie sprach üss rotem munt zu mir *nü spilt ich gerne in dem brett zu aln gebotten swinde nach mtnes herzen lust und gir:

mtn schoenes liep, gedenk dar an, l&G dich in freuden vinde/ der knab der sprach 'daz wser mim herzen guote wal:

10 nu vorcht ich s^r des snceden valschen würfeis fal.

. wie gern ich zwölfe würfe und des nit enmag.* die fraw die sprach 'nims in die hant, spil es die nacht biss an den tag.

Ich wil mich frawn und fraw mich' als ich billich sol,

stt ich ein spilgesellen hdn, mit dem s6 wil ichs waugen.' 15 Die fraw warf mit dem Ersten umb die rechte wal:

mit irem wünsch gewaus mirs an ; sie muot wol driuz^n äugen.

Da 'bot ich ir düs es mit rät: -

da sprach daz zarte frauwelin 'dar üf wil ichs verbieten.

wiltu verzagen ti frischer t&t? 20 die nacht ist nit halber hin: wir woln uns freuden nieten.'

der knab der sprach 'ich haltz und gült es zehen grdss.

ach schoenes liep, sol ich nu legen einen bloss?

ich halt es üf ein ess und einen mit den drin.

Wurf ich nu an, so wser mir wol: wie mocht uns beiden bass gestn'?

85 Die fraw die sprach 'daz spil daz feit gar eben recht, ich brüef an dtnen steinen wol , dir wil noch holz zurinnen.' Der knab der sprach '|;ewinnent irs, es wiirt wol siecht.

OXXXVII. K 6651>. 3 lieb. 7 ger. 8 schönes myn Hep-

9 gade. 14 wagen. . 18 verbieden. 26 will , gebeßert ans wolt.

holtze.

511

sint sich die zwen verhundert h&n, ich trü es wol gewinnen.

Nu taon ich alles daz ich mag: 80 ich geh ein quatter vor ein drt al üf das ess gestrecken.

waer es noch lenger an den tag,

für war ich mecht iuch spiles frt, ir möcht mich nit erschrecken*.

die fraw die sprach *ses zing gaeh mlnem herzen kraft*.

da h6de ich ir quatter dri mit meisterschaft. 85 da so zuhant der wechter blicss den morgen an.

der knab het einen bloss geleit, den slaog daz fraultn wolgetän.

cxxxvm.

In der alment des alten Stollen.

Ich wil dich biten, milter got, wan du durch uns den t6t

an dem vil hSren criuce lite, daz du üz aller not

mir helfest durch die muoter dtn " diu dich an allen wandel meit gebaere, 5 Biz ich gebüeze swaz ich hän gesundet wider dich:

des hilf mir, veterltcher got, geruoche fristen mich

und läz mich dir bevolhen stn,

durch d!ne tugent nim mir mine swaere.

Martä muoter unde magt, 10 gar wandeis frt und aller missetaete,

min leit st dir also geclagt,

hilf an der s^le mtn und daz mtn leben werde staßte

r

und bit ouch dinen werden sun daz er die cristenheit bekSre nach dem willen stn, 15 wan er die cröne ob allen küngen treit.

Ob aller höhen engel wirde und aller mennescheit und aller cr^ätiure lop zesamene waere geleit, s6 waer noch hoehers lobes wert

30 Tff dae. s. gestrecken. 33 mym hertzen gude crafft. OXXXYIII. K 692&. 2 herren. 5 waz han. 6 gerach zu fresten. 16 ynd

auch aUer mentscbeiit.

512

diu mute maoter nnde maget reine, 20 Diu Crist gebar , wan diu gebart , so wseren wir verlorn.

stt daz sie got ze muoter und ze frouwen hat erkorn,

swelch Sünder ir genäden gert,

der st gewis daz in ir helfe meine.

Von himelricbe ein künigtn, 25 du hilf uns daz wir al mit gotes willen

mit gote ze himele wellen stn

also daz wir den gotes zoni mit dieuste müezen stillen,

daz er an uns erfülle daz er noch in willen bat

und uns die werde freude gebe 80 diu dort an ende nimmer m^ zergät.

Genäde, muoter und^ magt, der armen oristenheit!

dtn muoterliche helfe wart den gernden nie verseit.

din tügent ob allen tugenden stän

s6 höhe daz kein tugende dar gereichent. 35 Ein tröst der wtselösen bist du lang da her gewesen,

gein diner güete wart nie glich gesungen noch gelesen.

swaz ieman guoter buoche kan,

diu hänt niht äne got s6 guot bezeichent.

Ob allen menschen in himele gar 40 und üf der erde ein werdiu küniginne,

ein Spiegel glänz der engel schar,

du Cristes muoter, reiniu magt, hilf uns der wären minne.

läz mich der lobe geniezen hie die ich dir hän geseit,

sie mttgen uns gehelfen wol: 45 got hat yil tiuren prts an dich geleit.

22 welich simde. 23 mey. 26 woUent. 28 hefuUe. 29 wernde? 33 alD tugoDd. 34 hoch dz keine, gereichet. 35 bistu. 36 gein

d. g. w. n. din glich. 37 wo. gute bucher. 38 gutz. 39 in hymmel- lich (:). 40 kunige. 42 xps muter du r. 43 lop. dir fehlt.

513

CXXXIX. Aber ein par, gelückes rat.

Ich lac in mtnes släfes troume, ich sach gelückes rat,

da gienc ein wttia sträze zuo und ouch yil manic pfat.

ich sach daz einer dar bekam, .

dem b6t fron Sselde ir hant da vor in allen. sDö ich diu rehten maere vernam, ich gienc hin näher baz.

do ich da zuo dem rade kam, wie balde ich drüf gesaz!

frou Saelde was mir leider gram,

da. von mnost ich her wider abe vallen.

Daz btspel lät iu stn bekapt, 10 daz nieman M gelückes rat sol sttgen,

frou Saelde biet im dann die hant:

hat er froun Sselden hulde niht, er muoz her abe slgen.

daz ziuge ich mit mir selbem wol , do ich örste dar üf trat :

froun Sselden hulde het ich niht: 15 die Speichen wurden mir ein teil ze glat

Ich kam für «inen holen berc , ich rief vil lüte drin :

CXXXIX. K 6941» (b) = 699c (a) , W 117*. 1 I. 1. eiwst in bU a.

Ja sch]offes dronme do ich lag vnd sach glnckes b. 2 dar zw ging manig enger straß vnd dar zn witer p. b. dar zw so gieog ain praytte straß Ynd ain vil micbel pfad W. 3 elnre dort her b. b. Da sach ich ainen dare

gan W. 4 frauwe s. ir hende für vns a. b. band vor disen allen W.

5 Ich hub mich vff vnd schleich da hin ein pfat gar heymelich b. Da zw gieng ich ainen anderen weg der dancht mich haymleich W. 6 ich ge-

doeht wer ich ufT gluckes rat so were ich freudenrich b. Da ich geluckhea rad an sach mein hertz ward fre y den . reich W. 7 ich wolt daruff gel^'etten hän bW. 8 mir entslöfft ein fuß ich mnste dar abe v. b. mich schöpfst

ain velg das ich moest nider v. W. -9 byspil aW. An mir selber ich wol entphant b. thue ich ewch b. W. 10 glucks b. d. n, mag g. r.

ersteygen W. 11 sin hant a. wan nur im piet fraw säld ii h. .W.

12 fraw.a. wer er oben vff glackes' rat er müst b. ob sy des nicht enthuet viUeicht muess er her nyd'er s. W. 13 da (das W) prüft ich an (bey W) mir bW. selber abW. wol fehlt a. da ich d. u. getrat b. do ich d. aaff« trat W. 14. 15 fraw selde wart mir leyder gram (ich biet fraw salden

hulde nicht W) dess w. m. d. sp. . vil z. glat aW. 16 vor b. ruft gat 1. b. dar yn b, hin yn a.

« Meisterlieder. 33

S14

Vh herre got von himelrtch, mac min glücke stn?

daz h6rte ein edel deine wiht,

üzm selben berc gap ez mir antwürte. so £z sprach *du darft niht rüefen ni§ in disen holen berc ;

durch got sd läz dtn rfiefen stn': s6 reit daz deine getwerc.

'din annuot diu hat endes niht,

du muost erwaten noch unkunde fürte/

Von zorne ich d6 her wider sprach, wser min glücke ald solt ich ez suochen.

daz selbe getwerc mir verjach

gelücke vindest du vil wol, swann dtn got wil geruochen.

gelücke daz ist sinewel, ez welzet swar ez wil,

gelücke den man wol vähen kan: 80 der stner wilden Sprunge ist s6 vil.'

Mir und der effin ist gelich: swann sie zwei kint gebirt,

so nimet sie vil ebene war welhz ir daz lieber wirt.

daz nimt sie für sich üf die vart,

swann man sie jaget , daz sie da mite entrinne. 85 Daz leider springt ir üf den hals, daz muoz sie mit ir tragen

über iren willen hin: sd wirt ir genez erslagen.

daz klagich dir, lieber herre zart,

ieh bin stn an mir selben worden inne.

Mir het ouch got zwei kint gegeben, 40 daz ein hiez glücke , dez wolt ich hän behalten :

daz beginnet sSre von mir streben.

daz ander ungelücke hiez, daz wil mtn s^re walten.

daz klagich dir, lieber herre zart, hilf näeh dem willen dtn!

17 ich tacht herr got a; 18 d. h. ein edel wichtlin (:) a. do hört ich ein cleynes getwerg b. 19 da im s. a. vB dem lorberg er mir gar schiei antwnrte b. 20 me ruffe a. Er s. wer ist der also lat roift zu mir {a den borg 21 ret a. der ge für lass b. als sprach b. 22 din vngelock hat. 23 erwarten a. er muß erfaren ee u. b. 24 Vor leyd ieh da hin b. 25 wo sol ich nu daz myn gelocke s. b. 26 ein wild g. b. 27 gelack daz T. do gar wol tu gelocke Tindet dich b. . 28 walczet b. 29. 30 nit basB ich dir geratten kan. sinr spehen sproche was so rechte vil b. 81^-46 fehlt a. effen ist glich. 32 gar eben. 36 geins, e ausgestrichen« 87 klage ich. 38 selber. 40 eine. daz. 41 gar sere. 42 hieß

Tngelücke. 43 klage ich.

515

daz ich s6 gar unsaelic bin! 45 daz liebe kiot daz wil niht bt mir s!n.

CXL.

Ein anderz, von gelücke.

Mich hat yersworn der sselden liort, deist mir wol worden kunt.

sag angelficke, me lange sol ich rüeren dinen grünt?

ich hoffe ie von tage ze tage,

von jär ze jär, min dinc sül waBger werden. 5 Ez gienc mir vernent übel genuoc und hiawer lützel baz:

swann ich nmb trueken weter bite , so wirde ich alzit naz.

sich daz ist mines herzen klage

daz mich kein heil wil rüeren üf der erden.

Ich gloube ez si mich angeborn. 10 haet ich jnnc hüenr, diu sezen mir die wigen.

send ich zer mül weiz unde körn,

ez möhte sich gefüegen wol ,. mir wurden k6me die kligen.

da von s6 kranket mir der lip und dünnet mir daz gelt.

ich hän daz glücke, ez kseme ein regen, 16 lief ich ze jäx ninr eines über yelt.

Daz ich s6 ungeraten bin, daz erbt üf miniu kint.

ich nam ein wip, diu gsach niht wol, ja ist sie nähent blint.

zwar unde het sie wol gesehen,

CXL. K 695b (b) = 701d (a). 1 deist] daz ist a, ist b. wol feklt a. 2 ich nu rüMO. 3 na hoffe ich doch von b. 4 sol a. jare «s soll« als w. w. b. 5 Fernt ging ez mir p.. g. hüre gat ez mir wenig baz )>• 6 wurda. noch dorrom w. wonsch so wOrtz al zyt« 7 es ist werlick

myns b. 8 berürt off dieser e. b. 9 mir a. 10 vnd bette ich hüsve so esseut mir sie die b. essent-wyhen a, 11 miile- and a. det ieh zar miHe spekz oder k. b. 12 mocht ab. sich doch &. 12 lihte kume b. clyen a. 13 daz beswert mir mynen mat vnd geringer mir myn gelt b* 14 komt 15 gipge ich b. des jare a, zu jare b. na e. eynist ak 16 Also bin ich so gar verwesen daz erbent*m. k. a. 17 gesach b. g«lr Jiohent was sie b. h, 18 ich sprichs wol uff mynen eyt b.

33*

516

sie het mich nie genomen zuo der stsete. so Nu ist ir leit daz sie mich nam and riwet sie iemer mL

daz selbe muoz sie von mir hän, mir ist ouch bt ir w6.

der wärheit wil ich iu verjehen,

ich wolt daz man sie lange begraben hsete.

So wolt sie daz ich wsere tot: S5 daz leben wir beide trtben über j4re.

ich mache ir dicke die stiruen rdt,

s6 velt sie mir mit beiden henden wider in mtn hdre.

ich schilte, ich swere, sie fluochet vaste und wil mirs niht vertragen.

ich gibe ir manigen herten streich: 80 s6 stoezet sie mich wider an mtnen kragen.

Dannoch muoz ich in clagen md waz mir min frouwe taot.

swann ich bt den gesellen bin und hän einn hdhen muot,

sie sltcht mir alles binden nach.

swä ich dann bin, sie hat mich balde vonden. 86 Als sie mich vint und ich sie sihe, so ist min freode tot.

sie spricht 'du rehter boese wiht, wie ist sd klein din not!

dir ist hin zao dem winc g4ch,

der tiuvel hat mich rehte ze dir gebunden.'

Dann iderman clagt sie ir not 40 und hoenet mich mit rede M allen orten.

sie spricht Vir haben nirgen brdt

und bin sus unberäten gar , ruoft sie mit lüten Worten.

19 hette sie geseheu sie hette mich nit g. zur r. b. 20 £z lüwet sie sere daz s. m. n. u. rüwet sie auch i. m. b. rüt a. 21 so ist ir myn hertze gram by ir so ist mir we b. 22 sie ist werlich myn degeliches leit b. ^24 sie auch daz b. 25 tr. wir beyd a. TDser beider kyfen

weret daz lange j. b. 26 stime. 27 in das bare a. so dnt sie mir eyns her wyder Tnd feilet mir in myn hare b. 28 vod swere vnd sprich ich möge ez ir nit t. b. mir nit a. 29 hartten a. 80 her wider b.

myn a. 81 Noch dan ist sin alz vil me daz mir b. 82 ein a. wanne ich by mynem g. sitz vnd habe eynen b. 88 so laüflt sie als vmb vnd suchet mich b. 84 danne b. sie mich dannen schier hat f. b. 85 Wanot sie mich ynder angen ane siht b. myne b. 86 du feyger böser b. 87 sitzest du alles hie vnd füllest dich b. 88 ich glaube der düfel habe mich zu dir« verbunden b. 39 Von ir so lide ich große n. b. 40 daz sie mich ge- schendet an b. 41 habent niergent b. 42 sust a. myn huß ist u. wel

517

*ach du feiger bceser schale, hie mite 86 ist dir wol, s6 vasten ich und dinin kint, 45 and du bist zallen zlten wlnes vol.'

CXLI. Ein anderz in der almende.

Ich mnoz fragen, solt ich dmmbe ein j&r yor kirchen st An,

der frage ich doch niemer tac mit willen abe gel&n:

swer mine frage in guote vememe,

dem müeze got stn dinc zem besten k^ren. 5 War nmb sprach got der herre Jh^sas ein als süezez wort,

er bevalch sant Patern sfnen hoechsten himelhort:

'PSter, du gip min rtche deme

der ez verdiene: daz wil ich dich l^ren.'

Sant PSter der sprach 'daz sol sin, 10 herr unde meister , doch soltn mir zeigen

ein w§nic baz den willen dtn:

mite mac der Sünder dtn vil heilic riche erreigen?

sol er iht bihten unde sagen daz er begangen hät?^

got selbe sprach ze P^trö jä, 15 nnd gelten gar daz anvergolten stät-'

Selten wir sfinder gelten gar daz anvergolten stät,. an din genäde, herre got, wttrd anser küme rät: des engetriawe ich, herre, niht daz da so herticltchen habest gesprochen. 20 Ich weiz wol daz da, herre, würde an gnaden nie s6 bar daz da der schalde niht begerst daz wir sie gelten gar, da von ans allen wol gfeschiht.

*

43 sie spricht da rechtei bosewicht a. . 45 vnd du zu a. z. bist so Tol a. du sitzest hie Tod bist gutes wines foll b. CXLI. K 698»; die erste und zweite Strophe bei Hagen 2, 135b, 10. 3, 4*, 6. 1 dar ymb, 2 fragen. 5 also. 7. 8 F. d. solt geben m. rieh den dies Terdienen. 10 meyster vnd herre daz soltu mir bezeigen; 12 din heiliges rieh her- reichen. 13 sage. 14 selber. 17 küme aus njmer ^ebeßert.

518

waz h&t der Hardeckaere an uns gerochen? Daz er s6 gar vergezzen hat

55 an stnem liet, daz got ist also milte: er gtt uns allen gn&den rät

eim iegelichen Sünder, den stn sflnde nie bevilte. wil er sie bthten nnde sagen biz üf die gnäde stn, ich weiz so wirt stn gülte kranc: M der tröst ist noch vil maniges nnde min.

Ich kan dem Hardecksßre der rede niht wol bt gestftn noch ouch der msere der ich da her von im Temomen hän. ein Sünder der sol niht verzagen der niht enhät und aber gerne galde.

56 Waz i?olte got des Schachers in stn himelischez lant der an dem galgen häte weder bürgen noch diu pfant? hiez er stne schulde wagen,

d6 wac ein cleinez reht vil gröze schnlde.

D6 wolt er Judas hän vergeben 40 der in verriet und hin gap an den triuwen.

sant Patern friste er ie stn leben,

swie wol er sin verlonkent het, daz in begnnde rinwBi.

*PStrd, ich gibe dir mtn gewalt; daz tnon ich nmbe daz,

swanne der mensche ze riuwen kumt, 45 daz du dem Sünder glonbest deste baz.*

.CXLÜ.

Ein ander, äventinre.

Ein Oven zw^ne winde jagt, daz was ein wunder gröz. sach ich daz in wtzem grase ein wolf treip einen cl6z.

mit stnem munde farzt ein kalp,

*

23 das hat. 25 milde. 27 etne iglichen. befllde. 29 galt bo

crank. 80 noch fehlt. 81 bt fehlt 32 de mer. 84 gülte. 35 scb. tat sich in sin hymelsch. 36 hette. 37 wegen. 39 vergeben fehlt.

42 Teriauekente daz in. 45 düster. CXLII. K 699*. 3 mnnd ez

farczt.

519

mit deme zagel sanc ez dft niawe reien. 5 Der Rtn von einem tsen bran daz er ganz ttberfrds.

ich sach ein lind mit vierthalp hundert esten breit und gr6z

dd. fliehen einem Tvthen nach.

durch österrtche und dar nftch durch die Beier.

Einen rechen ich gespien, 10 da schöz ich mite ein sideln zeiner ziechen,

daz ir ein mfllenstein enpfiel.

ir siben Sprüngen über mer , daz wären lame siechen.

solt ich nu singen daz ich weiz und ouch da bl gesagen,

der mS dann cumpostes enbeiz, 15 waz sol der singen von- den geiztn cragen?

Ich kam zetal in Niderlant gevarn bt kurzer ztt,

für daz gebirge da der Lorleberc näh inne 11t.

ich kam da für und rief dar tn,

ich fragte wann mtn armuot hsete ein ende, so Mir antwurt einz her wider üz , ich weiz niht waz ez was :

ez sprach ze mir 'mtn friunt, ich kan dich niht getroesten baz,

wan du und die gesellen dtn

ir möhjtent roemesch riebe wol verswenden.

Ich sageiu waz iu widervert: 85 die wll der künic lebet üf der erden,

s6 ist iu hordes niht beschert.

nach grözem guote sent iuch niht, wan ez mac in niht werden.

ir sült unfuore und starker werc ze allen ztten pflegen.'

den tröst gap mir daz edel getwerc: 30 *der künc mac doch niht immer m^ geleben.'

Verfluochet sl diu diu mir daz wercvaz umbe stiez, d6 ich ze meister worden was, und mich niht sitzen liez! min tisch den het ich underleit daz ich wol wände ich solte sitzen bllben.^

35 Nu ist ir drüzzel und ir grans s6 creftie und s6 scharf

*

4 dem. 7 fliechen da eine. 8 beyren. 9 ich da, 10 zu

eynr. 12 da waren lerne. 13 bye sagen. 14 compostes ein beyss.

15 geysen. 28 römsche rieh. 28 vnffir vnd starcke füll sollent ir zallen z. p. 29 twerg. 82 Tud sie mich. 34 wo wond ich solt s. belyben.

520

daz sieb kein unzitiger meister rüemen nilit endarf.

sie hat sich M die vart -bereit,

sie M^l ir finr da hin gein Mentze trtben.

Bt dem Rtne M unde nider 40 wil sie oucb noch vil mangen nmbewerfen

und oucb die Vetterle her wider.

ir grözen meister, hüetent iuch, sie bringt daz pfunt zem scherfen.

ein gelten daz ist iuwer reht: st6z an, er h4t gebrant!

noch bin ich lieber werder kneht 45 dann ich anzttic meister wsere genant

CXLm. Ein sträfliet.

Ein esel der weite niht enbern, em walte ze schneie gkn,

der meister sprach vil lieber esel, du seit dich stn erlän.

zwar dtn gesanc der zimt niht wol

bt andern höhen pfaffen in dem köre/ 5 Der esel sprach war nmbe ist daz? ja bin ich sinne rieh,

zwar ich gelerne wol diu bnoch, daz weiz ich sicherlich.

min herze ist ganzer witze vol,

nu bin ich doch" wserltcben niht ein töre.'

Der esel zuo der schuole gie, 10 daz äb^c^ gap man im' für geswinde.

künde er ez gelernen nie.

der meister sprach 'zwar, esels kint, din lernen ist gar blinde.

du bist ein esel, ein tummer gouch, daz sage ich dir vürwär:

du wirst oucb nimmer guoter pfaff 15 und giengest du ze schuole tüsent jär.'

Den esel ich geliehen wol vil mangem tumben man der höher künste pflegen wil und er ir niht enkan ze velde bringen, als er sol:

38 für. 40 aach Til am rande hinter noch. 41 yettry. GXLIII. K 702h. 1 wolt. er wolt. 2 du fehlt.

521

zwÄr der Virt lf ol genant der liute törc. 80 Ennst lät sich reden und doch niht tuon, kunst sich der rüemer wert

swaz äffen und swaz giegen hin nach höher künste vert,

dk mite so ist den wtsen wol, . .

an einem esel wehst ein giegen öre.

Die tumhen sint der wisen spil S5 als sie sich wein ze höher kflnste pflihten,

vor den ich mich doch hüeten wü.

ich wil

80

CXLIV. Ein anderz, von eilende.

Da heime und mtn, und swer dich hat und wol gehahen mac,

du bringst im höher ören vil und mangen lieben tac.

swer dich h&t schöne zaller ztt,

der mac wol komen in daz himelrtche. 5 Swer nu da heime gedultic waer mit einem vesten muot

und übersiehe etwaz ze vil, gewunne er öre und guot,

und kumt er in daz ellent wlt,

dar inne muoz er leben schemeltche.

Stn schimpf stn glimpf der ist verlorn, 10 spot unde schände muoz er vil versmucken,

er muoz verdulden mangen zorn

und muoz vil mangen lastercropf vil heimelich verdrucken.

daz macht eilende und aremuot und einz, heizt unerkant:

swer guot niht haben wil vür guot, 15 der mac wol loufen.üz in frömdiu laut.

Swer ellent niht erkennen kan, den hazze ich zaller stunt,

25 woId. GXLIY. K 703^. 3 schon zu aller. 6 gewann 6r

▼nde. 8 dar yn da mfiß. 12 har heymdich. 13 heyß.

nnd Bwtget niht und reit ze yil, swiez kamt in stnen innnt,

der selbe h&t kein wlsen mnot:

er solt im nemen eine rehte mftze. so Kein man gesaz doch nie so wol ald noch gesitzen kan,

im widerfQer wol etewaz, als ich mich des versan.

het er des nahtes ^re und goot,

vil Uhte Wirt er morgens min gen6ze.

Dar an gedenke er und st wts 95 und habe mich niht in sinen ongenblicken.-

er st doch junc alt oder grts,

ez möht sich doch gefüegcn wol, ich gsebe im- niht ein wicken.

ach eilend , ich dir niht verzthe noch .verzthen. mac :-

du nimst mir höher 6ren vil 80 nnd bringst mir mangen kamberltchen tac.

Swer ellent niht versnochet h&t, der kan stn niht verst&n,

und onch des frömden niht enaht, der ist ktin wtser man.

eilende l^rt behendekeit

nnd frömde knnst der man so dicke genitxzet 85 Ellende l^ret trüric sin nnd knrzewtlen vil,

eilende l^ret arebeit und mange selten spil,

eilende l^rt yernunft bereit

nnd ISrt wie tngent üz nntngende flinzet.

Swelch man nu hat ein liebez kint 40 daz er d& heime erzogen hat mit fltze,

daz st^t ze hove als ein rint.

ein swarzin krä, swer sie gebät, s6 wirt sie doch niht wtze.

als dem beschiht der gern wser edel nnd doch niht edel ist:

der wirt versmseht an manger stat 45 und wirt ze einem töm in kurzer Irist.

17 rett. wie es kumpt in siü. 19 eine fehlt. 23 er fehlt.

24 und st] na sin. 28 verzyh noch nit t. ' 29 nympt. 32 key.

39 het. 42 swacze. waz sie.

523

CXLV.

Diz ist des jungen Stollen getihte.

Schächzabel wart vor Troie erd&ht, seit mir ein kriechisch herre: daz machte ein schoenez wtp. Der mich hat spiles ane bräht, 5 der wil mir nemen an werre den mtnen jungen Itp. Er ziuht mir schäch, ich mache in mat, stn künc kumt nimmer ab der stat *

10 daz er mich müge vertriben:

mir hat mtn jungez herze geseit

>

ich sttl hie meister bitben.

Ich binz ein wegemtkeder man,

mir ritet einer vor, 15 der rennet swenne ich drabe; .

Und ich der sttge niht enkan,

ich volge im üf stn spor, ,

und wirfet er mir abe

die brücke da ich über sol: 20 doch hat er mir geheizen wol.

stn rede sint süeze rehte also die blat der pftfen gltent:

velschllcher tuot mir noch mtn friunt dann offenbar mtn vtent.

25 Entwerfen daz ist sp^her list, da enhoert niht Schimpfes zuo,

CXLV. K 705a ; dl« zweite, und dritte atrophe bei Hagen. 2, 375^. 1 Schaffzabel. 2 kriescber. 8 ein ] sin. 5 one irere. 12 sol.

14 ridet eiore. 16 steyge. 17 yme sine. 18 vnd er wfirifet mich abe. 19 vberfar. 20 also h. e. m.. g. Tor. 21 sine. alz. 22 gHent] sint 23 noch fehlt. 24 flnt. 25 spehe. 26 schimpfen.

524

wan lieplich ongen brehen.

Ein mäler bt dem andern ist,

ob einer missetuo, 80 daz sol der ander sehen.

Den schepfer min den lobe ich baz,

ich rede ez wol ^' allen haz.

swer malzes pfliget swenne ez lit ze derre üf stme släte, 86 er sol der würze loben niht em mzze wiez ger&te.

CXLVI.

In £renboten spiegelwise.

Almehtic schepfer aller cr^ätiare,

durch dtn erbermde bit ich dich, got vater, solher stiore daz du weist geruochen mich M bezzerunge fristen. Durch den nnfride, den dir erbermde brdhte, 5 durch fride gap din vater dich unMdeltch in ähte, durch fride würd du Jude gebom , dich macht unfride cristen. Dich gap unMde in den tot ze fiide für ie wemde not, durch fride was dtn urstende. 10 dich ISrt unfride brechen helle veste, durch fride vergsebe dem Schacher du ans fronen criuzes este. al durch den fride, Marien kint, unfride uns erwende.

Martä frowe, ob ich getar mit hulden vor gote und äne diiien zom und ouch vor minen schulden, 15 so wil ich üf genäde han mit dir ein sieht gerihte. und teil ez, frowe, selbe nach dtm rehte,

29 e. yt m. 31 9choppfer. 83* 34 plyget. ez zu denre lit. sla.

35 wortz n!t loben. 86 er wiß danne wie daz byer garade. GXLYI.

K 707*. 1 schopfer. 8 wollest. 8 firyden. 10 die helle. 11

-vergeh du dem schecher. 12 Tufryden. 14 myne. 16 selber nach

dyne rechten.

525

stt du uns allen bist gegeben für wenide aneyehte, ze tröst ze helfe uns armen hie für arge hellewihte. Dar zno hat dich dtn sun erdäht, 80 und wser der sünder niht gemäht, so waer <]Ün frende deine, darch den din sun dich sazte in h6he wirde: woltestu dem niht gnsedic stn, ob er stn het begirde und er vor dir in riuwen stftt? 'ja ich' so sprach diu reine.

25 Ach edel muoter, reine magt Marie, nu bit din eingebomez kint durch sine namen drie für mich und alle cristenheit daz er sich welle erbarmeit An dem gerihte und uns stn gnäde erzeige und vor stm engestltchen 2Dm sin senfte gotheit neige.

30 man in 'daz er dich hat gegeben ze trdste hie uns armea. Und wil er dir dannoch versagen, so man in dazt in hftst getragen und in meitlich gebsere, und bit in durch stn veterltdie güete,

85 Sit du in muoterltche züge in grözer aremüete, daz er uns frte durch dtn bete vor ^wecllcher swsere.

CXLVn.

In £renboten spiegelwtse.

Ez sol ein Munt mit friunde niht vil bägen,

ez sol ein priester in der bthte ze tiefe niht enfrägen,

ez sol niht kranke meisterschafb mit Juden disputieren.

£z sol kein man sin guot mit wuodler liehen,

5 man sol die frumen swä die stn zen boesen niht geliehen,

die jungen sttlent iren Itp mit zühten schöne zieren.

* 17 werendes anfechten. 21 were. 24 jo ich. 25 maria. 26 siner. 27 woll. 28 erzenge. 90 gegeb. 86 fry dnrch diue bet.

GXLVII. K 707c, fortlaufend mit dem Torigen gedichte. 2 becht zn tieff

nach (niht epfrügen fehlt). 3 meisterstaft. 5 sint zu deu b. 6 sol-

lent yren.

526

Die wisen sftln von t^rfaeit 1^, dem refaten sol man btgestän werltch ze allen standen. 10 vor schaden sfilen Meten sich die werden, nach dren sol ein icltch man schön werben hie üf erden : swer daz nn tuot, der gwinnet lop vor gesten und vor künden.

«

Sw& höbez adel sich' an tagenden swadiet,

swä Irinndes mant stns herzenlieben Mandes leit erlachet,

15 swä junger man die stne zit In dre gar verswendet; Swä wipltdi bilde ir wipüch namen entdret, sw4 junger man tac unde naht daz beste niht enl^ret, swä miltiu hant durdi valschen Ht dem armen niht enspendet; Swä geistlich orden unreht pfligt,

so swä kunterfeit in herzen ligt, swä zage stftt hinder schilte; swä liebez kint den vater sin betriuget, und swer eim andern nimt sin guot und zuo dem stnen hinget, hört ich den allen sprechen wol, vil lobes mich bevilte.

95 Mich wandert s^r waz got da mite meine daz er ein firamen biderman und ouch die frouwen reine lät immer werden gnotes arm, daz wandert mich vil s^re; Und daz er mangen veigen schale lät riehen der fOr die werden firumen gät, daz clage ich degelichen,

so daz nieman mac, swie finm er si, gehaben guot an' öre. Doch vint man mangen biderman der öwiclich wolt annuot hän* ^ daz er unreht teste und liezen in die veigen schelke beltben

86 die in mit irem ai^n «fe nu tegeltch vertrtben : dar umbe bringet noch daz guot roup mort und valsdhe rsßte.

lOi «oUen. 12 gewint daz Ipp. 16 nam. 18 enseDdet. 19

pilicht, 20 kanterfey. 23 Bymp. 25 sere. 27 gar sere. 34

liesseat. 86 dar Tmb so bringet.

527

cxLvm.

Ein ander 16re.

June man, ich wil dir einen Spiegel zeigen,

dar inne solt du dich ersehen, dar gein solt du dich neigen,

ob du iht lastermäsen hast, die solt du abe strichen^

Sich hin, sich her, sich in die weit gemeine, 5 und swaz dorn boesen übel st4t, des mache du dich reine,

und swaz dem frumen zimet wol, des fliz dich willidichen.

Waz möht nu bezzer spiegel stn

wan golt, daz gft vil liebten schtn

und kupfer schöne glizet. 10 man sol den frumen bt dem boesen kennen.

got selbe spricht Wer tugende pfligt, den sol man edel nennen.'

eins künges kint ist edel niht, daz sich untugende fltzet.

Swer kunst erziugt da man sie niht wil kennen,

swer wildez .ungezemtez ros durch wilde fürt wil rennen, 15 swer lange krieget wider daz reht, swer vil verstolnes koufet;

Swer mit stn nftchgebüren sere bäget,

swer unbescheidenltchen lept und ungezogenltch frliget,

swer vil gestreichet frömden bunt, swer alten jod(en toufet;

Swer dient da man stn niht begert, 20 swer sich mit lügen lai^ge wert,

swer spottet yil der alten;

swer M die verten Munt ze sere vihtet,

swer sin getriuwez ^lich trüt durch valschez liep yemihtet,

sol ez den allen wol üz gän, des muoz gelücke walten.

25 Swer wts wil sin und tdrlichen geboret, swer sich des rehten wol verstät und er unrehtes väret.

CXLVIII. K 707d. 8 ich 1. 8 gyt EweiDuU. gar lichten. 9

sehoB gelyssBt. 10 kentone. 12 Tntngend* 13 Der k. zaget, uen- nen. 15 wyders vecht. yerstolens. 17 vngezogUch. 18 tenffet«

24 des] dz. 25 Der.

528

swer fronwen übel sprichet vil und selten tuot daz beste;

Swer niht envolgt getriuwen frioades l^re

und swer ein andern niht erlät des er erl^en were 30 und swer niht meistert stnen nrnnt, e^lünwet in ze leste.

Swer stnem rehte unrehte tuot,

swer strafen wil niht hän yür guot,

swer sich zem boesen gsellet,

swer leschen wil und daz in niht enbrennet, 35 swer wecket släfenden hunt, sich selben niht erkennet,

daz sol niemanne wunder hän, ob ez im missevellet.

CXLIX.

Aber HI.

Ez kumt daz t6ren gebent guote l^re. ,

der mac ich selbe einer sin: swer mir daz nu verkSre deich dicke gebe wisen rät und mich dar nach niht halte, Der sol sich baz besinnen 6 er mich schelte 5 und volge mtner l^re nach, daz er doch niht engelte, und kSr sich niht an mtniu werc, ob ich unrehtes walte. Swer nu die sin vftnf sinne hat, der kennet reht und missetät, der sol daz beste kiesen. 10 des Ersten sol man hüeten sich vor sünde: daz ist daz beste daz ich oder ieman gel^ren künde, swer daz tuot, der wizze zwäre er kan niht dran Verliesen.

Noch wil ich singen fürbaz von den tumben. sie läzent alle den siebten wec und volgent nach dem krumben, . 15 der rehten sträze volgents niht; ez mac sie wol geriüwen.

*

27 Til] no. 29 daz er gern erlossen. 30 rüt in an dem lesten.

83 gesellet. 85 Tnd wer selber. GXLtX. K 7(^1). 1 doren dirk

gebent. 2 »elber. 3 daz icb dtek geb. 4 sieh zweimal. 7 sinen

fonff syo. lO'Snnden. 11 uieman fehlt 12 wysse f)iiT war. 13 Doch, tnmmen (: knimmeo). 14 alz.

529

Sie wellent yolgen niht des piriesters l^re: sie jehent er tnot ez selbe niht; war an sol wir uns k^re?* an stne wort, niht an stn werc, dar üf sd sol wir biawen. Swer aber wil rehte l^re geben, 80 der sol euch halten kinschez leben daz sich ieman dran erge: so wirt stn lop getiuret in den landen, priester leie ald swer er st, der httete sich vor schänden und trage diu wort den werken vor: so darf ersieh niht bergen.

25 Ach priesterschaft, daz st dir Yor gesungen,

du gibest l^re naht und tac den alten und den jungen.

guot bilde solt du tragen yor, so wirt dtn lop gemdret

Du solt bedenken euch dtn hdhe wirde

die dir got hie gegeben hat : sd stät dir dtn begirde 30 üf guot und üf unkiuschez leben, dir ist dtn muot bek^ret.

Stt priesterschaft daz üebet nuo,

waz sülent dann die leien tuo

die niht verstünt der schrifte,

als bähest bischof und die kardinale? 85 die machent jämer unde leit der weit und mange quäle.

sie solten weren mort roup brant: so helfent sie in stiften.

CL.

Aber driu.

Waz sol ein man der frouwen lop niht üebet? waz sol ein man der reiniu wtp beliuget und betrüebet? waz sol ein man der höhen prts niht hat vor reinen frouwen? Waz sol ein man der frouwen rede verk^ret? 5 waz sol ein man der alle frowen durch einer wiln niht §ret? waz sol ein man der schiltet Wtp? dem mac wol heil betouwen.

*

19 Aber w«t wil recht. 21 niemant. 24 tarff. 26 1er nacht ynde tag.

28 bedecken. 31 nun. 32 soUent. tun. 34 Ah babeschoff ynd. OL. K 708c.

MeiflterUeder. 34

530

Der man von frouwen wart gebom: sWer schiltet wlp, der ist verlorn vor gote und in den landen. 10 waz sol ein man der spricht im st gelungen von frouwen? der hat selbe sich an eren gar verdrungen. swer spottet reiner frouwen, der wirt euch ze lest ze schänden.

Waz sol ein liep daz leidet vor den liuten?

waz söl ein liep daz liebes lip niht lieplichen kan triuten? 15 waz sol ein liep daz valschen sin gein liebe treit verborgen ?

Waz sol ein liep daz niht kan büezen swsere?

waz sol ein liep dem von stm liep sin dienest ist unmsere?

waz sol ein liep daz trüren git in minniclichen sorgen?

Waz sol ein liep da. leit an lit? 20 waz sol ein liep daz niht engtt

freude in herzen tougen?

waz sol ein liep daz wil umb gäbe minnen?

waz sol ein liep daz gein sim liep niht liepltehen kan sinnen?

waz sol ein liep daz sich niht liebt im herzen und in ougen?

85 Waz sol ein liep daz pfliget valscher minne?

waz sol ein üep daz alle ztt niht liep hat in stm sinne? waz sol ein liep daz nach stm liep niht hat ein stsete verlangen? Waz sol ein liep daz wesen wil gemeine? waz sol ein liep daz niht sin liep ganz haben wil alleine? 80 waz sol ein liep daz sus mit snoeder liebe ist umbehangen ? Waz sol ein liep daz niht entreit sin liep mit ganzer stsetikeit in stnes herzen gründe? waz- sol ein liep daz kan vil süezer rsete?

86 waz sol ein liep daz giein sim liep mit werken ist unstsete? waz sol ein liep daz niht efipfligt stseter lieb zaller stunde?

- .

11 selber. 14 liebes lib. 17 dinst ist gar Tomere.

22 daz

D^r ymb gab ^11 in.

26 daz nit aizyt bat liep in sine.

28 daz wil

sin za g. 80 susf.

84 rede. 86 zu aller:

531

CLL Ein fürwurf.

Den gnoten sengern wil ich des getriuwen, ^ ob ich in ir geselleschaft sol hüsen oder biuwen,

so daz sie mich geselleclich in ire zunft enpfähen.

Dar zuo beger ich der bescheidenheite, 5 ob ich mich üf der künste ban niht gar wol habe bereite

und ich ein teil unebene var, daz sie an mir niht gäben.

Ean ich niht rehter kunst bewem,

alrSrst wil ich geleites gern,

doch mein ich sie niht alle. 10 ich mein die meister die da künnent mezzen,

ob ich mich üf der künste ban mit rimen iht vergezzen,

daz sie des gnotltch fristent ndch, biz ich in bas gevalle.

Ich weiz dBi2 ich von mangem werde geläzen

dicke durch die strMemttln der doch niht weiz der m&zen,

15 wie man der künste mülen sol bereiten und berihten. Diu reder läzent sich vil snelle trtben, ein weuc ze lützel ald ze vil, sehent sd mac bellben der stein ze nider ald ze hoch: s6 abt man mich ze nihte. Die meister ez berihten süln,

20 den gibe ich mich hie üf ir mülii daz sie mich sülen machen, vU deine malen gerwen unde griezen also daz mins gesanges mel die wlsen mügen niezen daz ich vor künst^ldser diet belibe äa allez swachen.

25 Ich hän vemomen und sint w&riu maere, kein habest nie s6 vise wart ern müeste stn s(Auol8ere,

OLI. K 710s. 5 kansten. .10 meister. kandent. 11 kuDste.

12 1b fehlt. :14 gar diök«. mQl. 15. kuoste mlUe. . 16 IdSea sich gar jnelle. . IB tax nichte. 19 meidMer« solo. 21 soUen. 23 mogent. 24 blyb gar on. 26 er muBt sin ein scb.

34*

532

die bischove und die cardinäl, dar zuo die wtsen pfaffen.

Man seit von deinen steinen gröze krefte

und euch von ungestalter diet riltcher meisterschefte : 80 als möhte got üz mir vil tumben vil der wunder schaffen,

Der aller dinge hat gewalt,

üf des genäde ich hän gestalt

und ger ouch in stn schuole.

die guoten meister wil ich gerne eren 35 und wil sie biten umb ir kunst, daz sie mich sülen l^ren,

daz ich von kttnstelöser diet iht valle in schänden pfaoie.

CLn. Ein anderz in der spiegelwtse.

Trseg unde laz, man muoz didi alles wecken,

trseg unde laz, du dörftest wol daz man dich solte decken,

trseg unde laz g^t binden nach und alles ungeswinde.

Trseg unde laz, du wilt ze lange släfen, 5 trseg unde laz, du dienest wol daz man dich solte strafen,

trseg unde laz enzimt niht wol froun ^ren Ingesinde.

Trseg unde laz diu hat diu reht,

trseg unde laz daz ist ir kneht

der füllen unbederben. 10 trseg unde laz nach prise selten wirbet,

trseg unde laz diu schaffet ouch und daz sie gern verdirbet,

trseg unde laz, du soltest hän ein cleinez guot zem erbe.

Trseg unde laz nach triuwen selten ringen, trseg unde laz diu wirbet ouch nach keinen guoten dingen, 15 trseg unde laz ist ungemuot, swan& man ir wil betiuten. Trseg unde laz niht hohes lobes mac walten, trseg unde laz der meisterkunst so w^nic hat behalten,

. .♦ . ...

29 die riliche. meistersobefte, 30 also moeht. 32 hau ich. 35 «oUen. 36 nit fall. CLII. K 711a. 2 törftest. 5' yerdienest.

6 zymet, fraw. . » . . .

533

trseg onde laz, du solt niht stn bi keinen gnoten liaten. lYaeg unde laz, der linte spot, 80 traeg unde laz die hazzet got, daz sülen wir bestseten. trseg unde laz diu ist sd gar vergezzen, ze früejen metten kumt sie selten und ze ganzen messen: trseg nnde laz, du solt nibt gen in lobelidter weete.

25 Traeg unde laz, diu ist sd gar verUzen, traeg unde laz, diu wonet selten üf der gotes stiren, traeg unde laz, diu ist vor gote in himelrich anmaere. Traeg unde laz, diu ist sd gar unreine, traeg nnde laz, in bimelrtcb da hat sie freude deine,

so d daz ez ir nu werden sol, sie muoz eramen sware. Swer nu wil haben freuden schln, traeg unde laz die läze er stn, mit gote lebet er schöne. ze guoten dingen söI er sin behende.

85 swaz nu der s^le geschaden mac, dar Ton er balde wende, sd wil in got enpfdhen schone im oberisten tröne.

CLm.

Ein ander fürwurf in disem d6ne.

Waz ist daz beste getihte der weide, weme ist daz kunt? des wil ich iuch berihte: daz ist gesanc slt daz er wart 5 im himelrtche erhaben Von mangem engel schoene, üf erden kumt in priesters munt, mit sänge und mit gedoene manc s^le wlst die himelvart

*

21 sollen. 23 fröen. 24 weten. 26 wooent 35 sich bald

wende. GLIII. K 714b. 2 wem. 3 daz. 6 mange.

534

10 tz fegeTiures graben.

Sanc ist ein rät

der wol an stät

gein gote und gein den Unten.

sanc laster wert, 15 sanc tngent m^rt,

sanc hilft den fhunen triaten.

sanc ist der gemden diete gnnst,

sanc hilft den werden loben:

na dar, hftt ieman die vemunst 10 der sanc wdl überoben.

]^n sol getihte prisen,

getihte ist aller künste obe.

daz zinhe ich an den wisen

der himel und erde hat gemäht, 25 der tihte menschen leben,

Pie höhen himelziere,

sann nnde man in hohem lobe

und elemente viere,

der machet tac, die yinster naht, 80 der hftt getihte gegeben.

Würz unde walt,

stein and gestalt

und aUiu crftt besonder,

swaz leben hat, 85criacht unde gät,

von art nimt mich daz wander,

getihtet hat der werde got,

got ist getihte holt:

Til edel tiht ka aUen spot 40 gtt wunnebernden solt.

17 gerndo. 19 Ternnst 22 kuoste ob. 28 zuch. 24 und

fehlt 25 tichtet. 28 elementen. 29 wer. 30 geben. 81 vnd

gewalt. 85 am rande; im texte stand dafOr vnd einig etat 37 Der

werde got getichtet hat.

535

Man sagt von melsterpfaffen,

wie daz die kanden tihten wol.

also ist ez geschaffen

daz in ist in den buochen kunt 45 swaz got gewundert hat.

In wäge in himel üf erden

und swä ein leie tihten sol,

da muoz gesnochet werden

wls unde sin üz herzen grünt, 50 wiez eigenüchen stät.

Ich lobe in niht

der wol gesiht,

g^t er die rehten strize.

swä blinder man 55 fttert rehte ban,

dem gibe ich lobes mäze.

kunst wts und wort tz herzen grünt,

dem gibe ich Ipbes zil,

Yür die gelerten ist in kunt, 60 swerz ebene mezzen wil.

CLIV.

In Wolframs guldtn döne von Esohelbacli.

Waz sol ein keiser äue reht, bäbst äne baremunge?

waz sol ein künc an muten itiuot, ein fürste äne schäm?

Waz sol ein munt s6 roeseleht, 5 dar inue ein valschiu zunge diu got ouch niht geloben kan? sie macht gesunden lam. Waz sol ein gräve der keiner ern wil walten?

42 wol] ebett. 46 üf fohlt. 47 ley un tichten. . 48 werden fehlt. 53 rechte. 69 vor. in. zweimal, am scbluß und anfang einer zeile.

CUV. K 716; vgl. Hagen 2, 260». 2 gewaltiger habest on barmungi»,

das erste wort au^gestrlchea.

536

waz sol ein frie der nimmer tac sin ^re kan behalten? waz sol ein werder dienestman der sich mit schänden nert? 10 waz sol ein ritter der sin tage mit armuot hie verzert?

Sit man nu hazzet aremuot,

so waer ich gerne rlche,

daz man mich bt den hdchgeborn ein w^ic haßte wert.

Got der zerteilet stniu guot 15 der weit vil ungeliche,

daz maniger hiute an win au körn ist armer danne vert.

Ach got, daz weint die riehen niht besinnen

die ze himele weilen vam in tugent und Sren minnen.

her got, mach uns daz ende guot durch dine namen dri! 20 swaz vor eim järe guldtn was, daz ist nu worden bli.

Swer nu wil wider machen golt,

daz worden ist ze blie,

dem wil ich mine l^re tuon, wolt er ez hän für guot:

Der si gotes muoter holt 85 und forsche an den frien,

gein sinen armen friunden sol er. tragen muten muot.

Ellenden gast sol er friuntlichen grüezen,

durch got und durch der weite 16n sol er im kumber büezeu:

so ist got und ouch diu muoter sin und al diu weit im holt. 80 swaz vor worden was ze bli, daz wirt dann wider golt.

CLV.

Her Walthers von der Vogelweide gespalten wise.

Vil hdchgelopter got, vil selten ich dich prise, und habe doch von dir wort werc sin unde wise:

9 diostman. 11 armfit. 12 rieh. 18 bette ein wenig. 14

deylet sin. l5 in die w. gar n. 16 armer ist. 17. woUent. 18

woHen. 19 here. diner. 20 eyme. ^ 21 wider machen wil. 22 bly. 28 yme. 29 anoh die liebe m. s. ynd alle die weit holt. 30 danne.

OLY. K 718b; die erste Strophe bei Lachmanu 26, 3. 2 habe.

687

wie tar ich dann als frevelicb taon ander dtme rise? Ich halte, herre, dtn gebot nftch dtner w&ren minne 5 gein dem ebencristen mtn noch, herre got, gein dir. ir wart mir keiner m6 86 liep als ich bin mir:

Wie möht ich den geminnen der mir leide tuot? ich muoz doch dem holder stn der mir taot gaot. 10 verzieh mir mlne Sünde, wan ich gwinne ktme den maot.

r:

Ich hän in houbetsflnden lange gesläfen leider,

dar omb so vürht ich sile unde Itp ir beider.

herre got, bescher uns dort din himelischen kleider.

Bit dinen sun, Marift hdchgelbbtiu kOniginne, 15 für mich, stt daz er darch dich beide tuot und l&t,

hab ich tf erden ie gelebt in'missettt,

daz ist mir leit: ich bite dich, frowe, der dinn gewaeren minne.

Yil höchgelopter vater snn heiliger geist,

stt da allia dinc erkennest and wol weist, soso erbarme dich, herre, über uns, stt da erbermde treist.

Der ftbent ziahet zao, der tac wil mir entsltfen,

mtne liebte bluomen velwent kalte rtfen,

mtn grflenez gras ze höawe wirt, daz mac ich wol begrtfen.

Ich vOrbte daz der meder kome der mir mtn faoter mäte. 85 got welle daz er lange st, daz taet mir wsBrlich n6t.

den meder den ich meine deist dei: grimme Tdt:

des Itt mtn herze in schrecken grdz beidia frao ande späte;

Got welle daz wir also rechen anser höa

und daz wir unser grttenez gras also verströun 80 daz wir uns mit gote in dem paradtse erfrOun.

3 getan Tnder dim. 4 Ich halt herr nit din. 7 daz Ist mir leit,

vgl. 17. 9 dem] de. 10 Y. me herre got on daz myD sunde wan ich gowyö gar k. 11 habe. 12 vnde, e durchstrichen. 13 hymmelechen. 14. 15 Maria hochgelobte konigione bitt dinen snn für mich, ait er dnrch dich dat ^nd lat 16 nif dieser erden. 17 dinen gewaren, ge zwischen- gesehrieben. 20 erbermde] herbarmhertzikeit. 22 myn lieht, kalt. 23 wnrt mag ich wol griffen. 25 welle] wz. 26 meyder. daz Ist. 27

beyde trn vnd. 28 hauwe. 29 TerstraAwen. 80 herMuwen.

538

CLVI. Aber driu.

«

Ez sint niht aüez friant die man dft friaDde heizet, er ist ein friont der gein dem andern friuntlich beißet in ganzer stseter liebe nnd in sin frinntsohaft dar zuo reizet. Er ist ein friunt der gein dem man mit Worten

5 lebt in dem herzen stn an allez knnterfeit ichn ahte stn ze friunde niht im sl dann leit swaz slnem lieben friunde sch&t und wirret zallen orten. Er ist ein friunt und ein getrinwer man der sinem friunt in friuntschaft alles guoten gan

10 in ganzer staeter liebe und er dar niht wenken kan.

Got weiz wol daz ich waere gerne hovestiete

der mich underwtlen hoveltchan bäte

mit Worten und mit werken onde mit gerate.

Mir grüset so mich lachent an die lechelaere 15 den diu zunge honiget nnd daz herze gallen h4L

Mundes grQezen solte sin &n alle missetät

reht als ein liehter &bentr6t, der kflndet schoeniu msere.

Lacht mich einer lechelich an, lach anderswo.

des munt mich triegen welle, der habe sin lachen dft. 80 von ime naeme ich wftrez nein ftr driu gelogen jft.

Sit got ein rehter rihter heizet in den buochen, durch sine milte sd solt er des wol geruochen daz man die bcesen tz den biderben hieze suochen. Ich geloube daz ir mauiger si besunder: S6 ich wolte daz man an im saehe ein schänden mftl

CLYI. K 7181>; die zweite und dritte atrophe be( LtchmanD 30, 9. 19. 1 fhinde die. 8 fr» den dar zu. 6 loh eoahte^ yme sie danoe. 7 wirret vnd ecbat an allen. 9 sioen frfinden. 10 enkan, en zwlecben-

geschrieben. 12 bywUen. 15 gälte. IBmines fr. 18 lachet mieb eynre lecbelicben. an oder lachet er anderswo. 20 dry. 21 M jt. 22 wol fehlt. 24 glaube, gar maniger.

ÖS9

der sich dem manne in henden windet als ein AI, daz got an deme taete nnmügeltchio wunder. Gftt ieman mit mir üz, der gange onch mit mir hein. mlns friondes grflezen solte vester stn dann stein, so an ganzen triawen siebter dann ein niawe geworhter zein.

CLVn.

Aber driu.

Mit dienste man vil lutzel gnotes binre erwirbet: na merkent alle wie vil dienstes nu verdirbet. die eim jungen dienent, der vergizt, der alte stirbet. Ach got wer mac der rehten mittelunge gevftren 5 daz er also gediene daz stu dienst iht werde verlorn ?

swer selbe iht b&t, daz ist im guot weiz got für zorn.

#

man siht die herren dicke gein dem dienst smaeltch gebären. * Swelch kneht sich durch stnn herren sümet iemer tac,

der sin selbes dinc niht wirbet, obe er mac, 10 der sümet sich, wan ez ist niht als man triuwe pflac.

Ich habe gevaren wtte sihte in den landen: üf üppekeit der weit hän ich mich wol verstanden und kan mich doch gehUeten niht mim gange vil ze banden. Diu sunne diu schein ie daz ich miohs mnoste frönwen, 15 dar ii&ch sd kam ein regen und machte mir die cleider naz. dar an soltu gedenken, getriuwer kneht, fOrbaz: swann dich dtn herre lachet an, sd l&z dir sin gedröuwen. Swann dir diu sunne schinet, lege den mantel an. wis dtnem herren zallen ztten undertän,

*

26 Dei.sidi der sieh, ia der bende vinb windet. 28 wider heym.

29 sin wanne ye- keyn steyn. 30 nüwer wol geworhter. GLYU. K 718d; die erste Strophe bei Hagen 2, 138a: Schulmeister von Eßlingen. 1 tII]

gar. gnotes fehlt. 2 yii d. nu tu y. 3 yergisset. 4 rechte. 6

för den zorn. ^ 7 dienste schmehelich geborn. 8 einen heren gesnmet.

11 gefarn. ' 12 habe ich wol. 18 gange doch yIL 14 mich syn

dicke m. 19 bix. xn allen.

540 so dien im wol, getriawe im niht: daz rftte ich 8w& ich kan.

Nu merkent wie getrittwer dienest sich ToUendet daz er stnr getriuwekeit sus wirt gephendet, mit nndaiicbserem lÖqe s6 wirt dienstes vil erwendet Getriuwer kneht, nu diene wol, daz ist mtn l^re.

95 swann du verdienst dtn lön, 86 soltu stn begern. tuostu daz, ez wirt dir liep, ich wil dichs wem. Yolge mtnes r4tes hie: ez frumet dich noch m^re. Swie trüt swie liep ouch dich dtn herre hat erkorn, « htt er dir triwe gegeben und dar zuo eide geswom,

30 nu diene im drlzic jtre wol: eist zeinre stont verlorn.

CLVin.

Driu ander.

Wer rfttet wft got ws^e, ^ wazzer unde beide od ie kein holz e&spr6z? Daz wseren frömdiu maere 5 der mir daz kan bescheiden und ouch ein wunder grAz, Wft. enge! wsBm 6 daz ie menschen bilde, der sin ist mangem tumben herzen wilde danc habe der mirz ensl6z.

10 In adelaren wise got swebete in den loften

. 21 dienst 22 das in siner. 26 yerdienest dinen« 27 mi

28 vßerkorn. 29 geben. 30 yine. es ist zu eynre. OLTIII. K

728a ; vgl. P 88. 1 Ratt gnet meister wo P. 2 vnd K. himel oder

h. P. 8 oder E. oder kein panm e. P. 4 worent K,- wer mir P. 6 kont ir mieh des besobaiden P. 6 das ist ain w. P. \ 7 warn K. e hi- mel bald oder ie kalns m. P. 8 synne K. manige K. herzen} warn P. 9 hab dank P. aufscblos P; 10 adelers. 11 swebet got..

541

do er allio dinc darchsan, Der brüne und der vil grlse, in also rtcbem güften, 15 dem wir stn undertän, Von deme allia cr^ätinre erwadiet, der engel niid die mensdien b&t gemachet: den prts soln wir im län.

Acb herre got, ich schrie 80 üf gein dem himel vaste

ze dir, vil süezer got.

Dtn name der ist so frte

üz driyaltigem aste

rehte sonder spot. 26 Fliht uns, got herre, in dtne bannunge,

des bitet dich min herze und ouch diu znnge,

durch din vil hoch gebot.

CLIX. Aber dri'u.

, , » *

Vil maniger mich an lachet, ^

ichn weiz ob er mich meine mit trinwen als ich in. Sin triwe diu wirt geswachet,

5 stn muot der ist niht reine, ob er treit valschen sin. Gät ez mir wol, daz ist stns herzen swasre. des selben friuntschefte ich wol enbs^re, sin Silber heizet zin.

10 S6 pht dir, valschez lachen^

.

14 riebe. 15 den wir sint. 17 m. aUe hat. 18 soUen. 24

lebt sonder aae spe«. Flaht. her. 26 bitt. dich fehlt. OLIX.

K 723b. 2 ich. moTBet. 8 frantscbaffte.

542

swem da bt wonest tongen, ^ vil manigen hast verwunt.

Da kanst wol sOnde machen,

diu rede ist äne longen, 15 da senkst zer helle grant.

Des herze ist valsch, der hie mit lachen hcenet

und manigen argen list hat Oberschoenet,

der treit niht rehten munt.

W& wart ie valsch so gröze, 80 swer lachet sunder triuwe

üz valsches herzen stam?

Dem valsche ich niht gendze,

ez mac in vil wol riuwen

daz er daz lachen nam. 85 Des selben s^l mtioz Itden helle smerzen.

so pht in iemer allen valschen herzen

von den daz lachen kam.

CLX.

In der mUlwtse her Wolferams von Eschenbach.

Got in stm obern tröne sprach 'ich hoere ein leit, gröz nngemach, Der tiuvel hat der mtnen schdf getriben vil üf stnen hof : 5 Des muoz ich üf die erde varn dem Sünder zeinem tröste: die vart mac ich niht langer spam/

Got sprach ze stbem engel klär

11 du woDost i dSagen. 15 «enckest. 16 lachende. 18 müi

id grosser« 25 sei«. so, s aasfestrijühen. iemer] bi«. CLX.

K 725«. . 1 siuS« 8 scliiir. ,6 erden. 9. za eim trost. 7 lenger. 8 engel[n].

643

'Gabriel, na hebe dich dar lozno der kiuschen maget guot, (ze gote stuont al irs herzen muot) Und Mge sie, die edeln zuht, ob sie mich tragen welle gar wirdecliche zeiner fmht/

15 Gabriel des niht enliez,

swaz in der himelschepfer hiez.

Er swanc sich zuo der kiaschen sän,

er sprach 'got grüez dich lobesan.

Ich binz ein böte zuo dir gesant; 20 ob du got tragen wellest,

daz solt du mir tnon hie bekant.'

D6 sprach daz kiosche megettn *swaz gebiut der schepfer min Göt, so habe ich mich vereint, 25 swaz der himelschepfer meint, Daz sol im al stn undertän. durch sine werde güete wil ich in zeinem dienst enphän.

Dd kam des wären gotes son 30 üz dem oberisten tr6n.

Er swanc sich zuo der kiuschen meit,

als ir der engel het geseit,

Üf einem steine da sie saz.

sie truoc got vierzic wochen 36 gar wirdecltch an allen faaz.

Ze Bethlehem wart got geborn

ll.fttle. ' 13 obe. wolle. 14 wirdeclieh 2a einer. 16 schopper. 17 %tn] 8cb«n. 18 IobeJU»ii. 20 wollest. 28 Bchoppfer. 24 Ter«-

eynet. 25. »ehoppfer. 26 alles. 28 zn einem. 29 gotz. 90

obersten. ^ «inea.Msteyne.. 34 viecczig wociien steht hiotor ha5. 36 geboren.

544

äne haz und äne zorn. Ze Bethleheme daz geschach, für frost s6 leit got angemach. 40 Ein ohse tet im wenne kant ond ein esel, daz ist war: kust Marjä got an den mant.

Die künige körnen üf die ban, als ich die wärheit sagen kan. 45 Ein Sterne gap in liebten schtn, den bet gemacht daz kindeltn daz für uns üz dem bimel trat si begnnden s#re nähen ze Bethlehem der'gnoten stat.

50 [Eünic] Herödes der wart schiere gewar

daz drie künige kömen dar.

Er hiez sie fragen endelich

'wer sint die künige also ridi?

Od sint sie keinem manne bekant 65 daz sie so gwalteclicbe

her ziehent in der jaden laut?'

Dd sprach ein künic 'daz ist w4r, wir haben gebeitet manic j&r. Sag, künic Herödes, äne zorn, eohie ist ein künic niuweborn: Ist daz in dinem lande beschehen? wir wein im opfer bringen und wein im aller ören jehen/

[Künic] Herödes der sant in diu lant

88 befblehem. 40 ossichin det yme die w. 42 kust M. got an eynen munt. 43 Di« konige die komen. 46 steme der geb. 48 si«. gäben? 64 Oder. 56 gewelteclich. 58 bebet gebeit. 59 sege*

$0 nüwe geborn. 61 dinen lande beecbeden. 62 wdllent yme. 68 wollent yme.

«45

es s¥^ä er die wtsen jaden vant.

'Ir herren, lät iur buoche lesen,

ob ir der wärheit mügent gewesen:

Hie ist ein küuic niuweborn,

als uns die künige hänt geseit, 70 der st übr al die weit erkom.'

D6 kam ein jade, der was grä,

vii bezeichenange wtste er da.

Er brähte ein baoch mit im getragen,

er sprach Ich wil die wärbeit sagen 75 Waz vor alten ziten gschach, ' min vater Ysac hat geschriben.' er warf daz baoch üf ande jach :

'Bie stät geschriben soliche tat: Bethlehem dia gaote stat 80 Diu sol niht ze kleine stn : dar üz so! g^n ein künic fin, Der ist geheizen Josapf§, der sol ans erloesen und daz gesieht von Israh^.'

85 Die künige arloap nämen and riten,

der Sterne volgte in alles mite

Den sie da vor hin beten verlorn,

sie von menschen hilfe erkorn.

Der Sterne wiste sie zehant 90 gein Bethlehem al in die stat da man den schepfer inne vant.

Sie brähten gote ouch riehen solt, wironch mirre and daz golt.

*.

66 lasset üwer bücher lesen. 68 näwe geborn. 70 sige -vber.-

71 gro. 72 wiset. 75 geschach. 77 er waz. vud. 78 Die. 79 zn b. 84 geslecbte. 85 namen yrlaup. 86 nacb de sterDen der

folget, mit. 88 da von sie. 89 Der st. der wiset. 91 schoppfer.

Meisterlieder. 35

546

Nie kein richer keiser wart 95 s6 wlse und ouch s6 h6chgclart Wan der unser schepfer ist. nu verlihe uns dine halde, du süezer herre Jhßsü Crist.

Sie beten wunderliche pfert, 100 die wären grözes geldes wert. Ir louf was snel und endelich, des mohten die künc wol fröuwen sich, S6 sie s6 schiere kdmen dar, man bete s!n nu ze reisen 105 wol zwelf Wochen und ein j4r.

Jösßp der vil getriuwe man der bete ouch zwo hosen an, Dar in want er daz himelkint daz vor gote was und ouch sint. 110 Er leite ez in ein krippelln,

dar über stuont ein obse und blies : er erkante wol den schepfer sin.

Drlzic Pfenninge was der schaz, daz kam von der Juden saz, 115 Dar umbe der herre wart gegeben beidiu sin lip und ouch stn leben, wart ie kouf dem gelicb? man het sin niht vergolten mit. eilf tüsent künicrtch.

96 Wanne, schoppfer. 98 heie. 100 worent geUes. 102

mochten die konige wol f^auwen. 105 vnd auch ein jar. 109 was got ynd anch nu sint. 111 ochssichin. 112 ez erkante. 113 pfennige*

115 vmb. 116 beyde. 117 dem fehlt. 118 vergelten. Das gedieht

scheint unvollständig erhalten; es folgen zwei fast ganz leere hlätter.

547

CLXI. Im geswinden done meister Rümzlant.

Man fraget hoch got behüset wsere

S himel oder erde wart,

luft wazzer fiuwer wint.

Ich weiz niht er was der wunderaere. 5 der baoche bin ich angelart

als w^nic als ein kint.

Wist ich wie hoch, wist ich wie tief,

wist ich wie wtt, wist ich wie breit!

der sinne bin ich gar ein gief 10 ze reden in die gotheit.

^ was ein got gewesen frt^

der ist erjunget worden,

sündser, durch dtnen orden.

ein junger von dem alten kam 15 yil lobesam.

der junc wart zam,

ein meit er nam

gar äne sünd und äne we, sagen persönen drt.

Luft wazzer wint, des himels fiur und erde 20 und swie daz got geformet hat,

diu stn gotheit ez vant.

Und daz hat al geschicket der yil werde

so daz der zirkel umbegät

schön in des meisters haut. 25 Er was ein got, teilt sich in dri,

got vater sun heiliger geist.

den wont ein reine maget bl,

als du .ez her wol weist.

und kriegen der plannten louf 30 die Sternen gar besunder,

. * .

GLXI. K 762». ' 5 bacher. IQ red. 15 gar. 22 alz.

35*

548

und ist daz got dar ander? nein ez ist wunder der menscheit, daz st geseit. stn wirdikeit 85 uns nie versneit. er hat sd meisterltch enznnt die weit kn argen kouf.

Man sagt uns Yil von wander: waz ist wander?

got hftt kein wunder nie getan,

mensch, der geloube ist mtn. 40 Swerz prüeven kan, diu weit göt üf und under.

nu merkä, witzic wlser man,

waz wunder mac gestn.

Swer stne dinc ze höh an nimt, -

Yolget daz, da ist wunder bi. 45 dem alliu dinc ze tuonne zimt,

den heiz ich Wunders frt.

ich hän ez yür kein wunder niht

swaz got ie hat gemachet,

und swer ez reht besachet, 60 nu ist ez als der sin gewalt,

sd manicvalt,

menschlich gestalt.

bis niht ze balt,

ob dir von gotes hantgetät M erden heil beschiht.

CLXn.

In meister Ankers döne.

Heiliger geist, dtn kraft mit aller gttete

send mir der sselden flüete,

daz ich die hoehe und an den grünt müg komen.

81 dar ander] besander. 45 tune. 47 vor. GLXII. K 765^

= M 218b. 1 YQd al dein g. H. 2 aolden plote H. 8 ind hoch

M. dem gr. M.

> 549

Mtn sin der vert reht als der kiel vor winden: 5 14z mich den enker vinden,

da aUe meister kunst hänt üz genomen.

Daz bit ich durch dtn triuwe,

vemiuwe mir den bunt,

daz ich in mtnen sinnen müg entsliezen: 10 läz mir den brunnen fliezen

dar tz ich schepfe mangen fremden funt.

Heilic heilic heilic die dri dämmen, .

die immer wemden rammen,

gestempelt sint, da himel und erde an swebt. 15 Diu tiefe und euch des starken Steines säze,

diu hoeh, diu mittel mäze

und aUez daz in himel und erde lebt,

Der waldent die dri dämmen,

mit flanunen gar durchzogen.

20 kein fiuwer mac an hitze niht beginnen.

ein wlser sol besinnen

die dämmen drt, s6 wirt er niht betrogen.

Got vater und der sun, daz sint die dämmen:

die immer wemden rammen 25 glich ich der meit, mit faoge er dar tn brach.

Mit sinnen liez er sich her üz dem tröne,

bare undr ir herze schöne

mit höher kunst, daz man ir keinen sach.

Propheten daz erkanten, 80 die Wanten höhe list.

der heilic geist begund ir beider walten:

*

4 duTchvert M. ein k. M. winde E. 5 angkem M. ob ich d. e.

funde E. 6 meyster E. da Yon al m. k. han M. 7 Ich pit dich durch die t. M. 8 den prait M. 9 das ich meinen san mng auf geschlissen M. 10 prunen her fl. M. 11 schöpfe E. schöpf vil manger freuden funt M.

12 sind die drey M. 13 al mit der waren ramen M. 14 sint] wart M. tind fehlt M. 15 Die tioch die tlff des schweren st. M. 16 die weit

die M. 17 ym hyml uff erden lept E. vnd alles wunder das da inen

lebt M. 19 ir fl. hant d. E. 20 ein f. E. feure kan M. 25 er fehlt E.

550

sie worhten üz dem alten

ein degen junc, den nent man JhSsü Crist.

In M lautet die dritte stiophe:

Durch die drivalt die klammen uns bezeigent,

zao einer meit sich neigent «5 verporgen schön, daz man ir keinen sach.

Die meit gebar den dritten üz den drien,

die kiasche, wandeis frle:

er zuo ir kam üz aller himel dach,

Die klammen durch ein wunder 80 besunder ftne pin.

die meit gebar den dritten äne wandel

in der drivalte mandel,

die höchgelobte himelkeisertn.

CLXm. Meister Meffrides getiht.

Herz unde sin, nu müeje dich

daz ich mit worten wünniclich

gelobe die hochgezierten meit,

von der uns gnäde fliuzet. 5 Siest alles lobes ein obedach,

kein munt ir lop nie voUensprach

noch von ir nimmer wirt Tolseit,

ir lop alz lop besliuzet.

Waz pfaffen leien ir ze lobe singet, 10 ir lop dar obe üf hoch in himel dinget.

wer möht sie vollenloben gar?

sie treit übr aller engel schar

die krön , ir biüendez mandelris daz uns ze freuden bringet.

32 wurckten K. 83 tagen K. 23 Durch dreyfalt. bezaigen.

24 naigen. 25 ir klamen. 26 gepur« 27 die keusch die w. freyeo.

32 driualtig. CLXIII. K 779*. 1 müwe. 6 kin. 9 singeDt 12 über.

551

Gelobet ststu, maget, ave, 15 ein bittende gerte von-Yesse,

bt dir so waohs diu mandelnoz,

üz ßwikeit ein kerne.

Da höchgeziertez himelkleit,

ein brunne, Marjä, höchgemeit, 20 von dir sd fliuzt der gnaden fiuz, ' magt, liehter leitesteme.

Kein munt dtn lop kan nimmer vollensprechen.

got wolt mit dir froan Even schulde rechen.

du hdchgeziertez paradis, 25 in dich flaht sich ein drtltch rts,

daz was got in der drivalt: er wolt die helle üf brechen.

Er was dtn sun der dich geschaof,

des lobt dich maniger zungen ruof,

magt, edel gotes tohter zart, 30 Maria küniginne.

Des lobet dich der engel sanc,

din güete macht daz sich got swanc

krefticltch üf rehter vart

ze, dinre wären minne. 35 Du bist ouch gotes hoehster sarc s6 h^re,

dar inn got stnre freuden schätz wolt m^ren.

Bit du ez, muoter und tohter ^ bist,

s5 bite f&r uns JhSsum Crist,

din kint, daz er uns welle hie von unsern sttnden k^ren.

CLXIV.

Driu ander.

'Hat zlt genuotf und *kumt noch wol' ze keinen guoten dingen sol.

14 ane, 16 blngende. 20 flüssot. floß. 23 frauwe evä.

25 drylichea. 80 maria edel k. 82 mähte. 86 jnne. wolte.

CLXIV. K 779b.

552

ich sprich Ich habe ztt genooc:

ich wolt ez waere geschehen/ 5 Zehant geriuwet mich diu vart

daz ich mich selber hin gespart.

ich solle ^ol den ungefaoc ' in ztt hän undersehen.

Ach junger man, dar an soltn gedenken 10 waz dich an dime alter mac gekrenken.

liät ztt genuoc' macht manigen mat

daz er kein ander sträze hat

wan diu üf sine vtnde g^t, den mac er niht entwenken.

'Hat ztt genuoc' daz ist ein dinc, 15 ez sümet manigen jungelinc ' an Sren und an wirdekeit

und ouch an. maniger tugende.

Hie bt rät ich dir , junger man,

daz du niht ztt genuoc seit hftn, 20 du lege an dich der eren kleit

in dtner blüenden jugende.

Sd mäht du fröllch rlllch lop erwerben,

des lobes wort mac an dir niht ersterben.

wilt aber haben du den muot 25 daz ztt genuoc dich dunket gnot,

sd wizze er daz in stner jugent daz stn lop muoz verderben.

'Hat ztt genuoc bürg unde lant hat höhe herren dicke geschant. hie bt rät ich dir, junger man, 30 wiltu in ^ren alten, So man nach prtse werben sol, gedenke niht ez kumt noch wol': in ztt so soltu td der ban gein dtnen vtnden halten.

8 zite. 9 jung. 13 wanne, flende gat. 17 an fehlt, manicbao dogenden. 21 blügenden jogenden. 23 mac fehlt. 25 gnng. 26 das zweite daz fehlt, hersterben. 27 gnug bürge ynd. 34 flgenden.

553

35 Junger man, hab freade dft bt mnote, in zlt balt dtnen Itp in rebter buote, in rebter ztt ein man in were ist bezzer dann zunztt ein bere. Jone man, balt dicb in rebter zlt, ez kumt dir nocb ze guote.

CLXV. Aber drin.

Acb weit, wie sol icbz v&hen an?

waz man dir geraten kan

und waz man singet oder seit,

daz du darcb got solt lä^en, 5 Daz dankt dicb allez gai* ein spot.

wir erzürnen frevellcb got:

man sibt uns als in üppikeit

in kircben und an der strdzen.

Waer ez daz got nie belle bet gescbaffen? 10 icb wilz bewern mit leigen und mit pbaffen.

waz wir durcb got bie selten 1^,

daz wirt gar freveltcb getan

alle tage tegeltcb bie von uns tummen äffen.

Daz ist ein kranke zuoversibt 15 daz wir uns dar an kSren nibt.

wie rieb wie starc wie scboen wir sin,

wir müezen dopb von binnen.

Eist vater und muoter vor gescbeben:

des selben wir uns oucb verseben 80 und erbt ber näcb üf unser kint,

sie kunnent im nibt entrinnen.

Wer nu die rehte wärbeit welle scbouwen,

35 vDd da hj, 38 danne zu vnzyten. 39 Junger. CLXV.

K 779d. 3 \nd waz man dir s. 4 soltest. 6 herzornen freuelioheu. 10 wil es bewern. 11 sollen. 15 kerent. 17 doch binnan. 18 Mb Ist

554

ich meine beide iuch man und ouch ir frouwen, der g^ hin für den kerner stän 25 und frage ist nu der man der freveltchen hat so vil der niuwen schilt zerhouwen ?

Wart obe er dir die wärheit seit.

du frage in fürbaz üf den eit,

(lüge kan er dir niht gesagen) 30 weih frowe diu schoenste wsere,

Durch die man hovelichen stach

und vil der niuwen sper zerbrach.

man sach sie schapel kr6ne tragen

von rtchem golde swsere.

35 Der rede mugen wir uns wol erläzen. *

wir sehen lamen blinden an der sträzen.

gän wir fürbaz an die schar

und nemen ouch der künige war,

s6 wir für den kerner komen : sie sint in einre mäzen.

CLXVI. Aber drin.

Mir truobent herze und sinne min

wann ich gedenke: ez muoz sin

daz ich von hinnen scheiden soL

und weiz niht war ich köre, 5 Oder wie ez mir dort ergät.

ist daz niht klegellche n6t?

dar umb s6 bin ich leides vol

und dulde sende swöre.

Almehtic Schöpfer himelrichs und erde, 10 ich bite dich al durch die maget werde

25 frege, . 26 frenelich. 29 icht. 36 sehent. 38 nement. 39 sint »11 iij. mosse. OLXVL K 780». 2 Wanne gedenke. 3 hinnan.

6 klegelich. 9 schopper.

655

die du ze mnoter hast erkorn,

von der dn menschlich wärde geborn,

daz du die arme sßle min bohüetest dort vor swerde.

Ach her min vater und min got, 15 durch dlnen bitterlichen tot,

den dln menscheit durch uns leit

an dem criuze höre,

Dar an soltu jgemanet sin

und tuo uns dlne helfe schln, 20 Maria, höchgelobte meit,

durch dlne gröze sere.

Die du, frouwe, haete an dime herssen,

du an ssehe dlnes kindes smerzen,

in der blinde beiden stach 35 und im sin reinez herze brach :

al durch daz leit so stant uns bl, Maria, gotes kerze.

Nu bit dln liebez kint für mich,

magt unde muoter gnaden rieh,

daz ich dln gnäde erwerbe hie 80 und dlnes kindes hulde;

fi daz ich hie von hinnen var,

daz ich gebüez min Sünde gar

die ich min tage ie begie,

und alle mlne schulde. 85 Wäre riuwe und blhte mir verllhe

und bite dln kint daz. er mir verzfhe.

al an dem lesten ende min

so wellest, maget, bl mir sin.

ach, frowe, mit dlner gnaden schif, du junefrou, zuo mir rlhe.

*

13 vorlieUa sere (:). 16 menschlicheit. 19 din. 23 da. 24 'da.

heyde. 26 gotz wandel k. 28 muter vud magt. 33 dage begangen

han (:). 34 myn. 35 War. vnde, e roth. 36 bittte, tte roth. 37 al roth. 88 mag«t, e roth.

556

CLXVn. Ein prisliet.

Ich sprich, ein reiu trüt sffilic wlp ist wol irs mannes leitvertrtp. wie er des tages hat gevam und heim ze hüse komet, 5 Ist sie dan tugenthaft gemuot, so macht sie iren man wol guot; sie kan ir Sr an im hewam, so sie tnot als ir fromet. Sie kan in also tugentlich enpf&hen, 10 mit wtzen armen friontlich amhevfthen. welch frouwe dan den iren man mit ztihten wol getroesten kan, diu möht eim keiser zeinem släfgesellen niht versmähen.

Der reinen frouwen wol an zimt, 15 wft man ein wort von ir vernimt

daz sich der man niht Schemen darf

er ir hoert gedenken.

Ez zimet onch dem manne wol

daz er sie alsö^halten sol, 80 sie strafen schöne und niht ze scharf,

daz in an Srn niht krenke.

Man sol die fronwen biten nmb ir misne,

wan sie sint aller tugende meisterinne,

wan frouwen dienst wirt dick volbräht 85 dft keiner minn niht wirt gedftht: - daz bringent ifeine frouwen zuo üz ires herzen sinne.

Üf erden got nie liebers wart wan sd ein rein trüt fröulin zart,

CLXVII. K 780c. 3 taget. 8 als sie tut by den f^ömen. 13 ein k. zu eine. 14 Das renen. 18 den mannen. 26 synne.

557

diu d& verschuldet daz kein man 80 niht stirbet nmb ir minne.

Mit irer tugent siez verscholt

daz man ir nmb ir zaht ist holt:

diu füeret wol der ^ren van

üz ires herzen sinne. 35 Ein reine frowe gtt mannen hdchgemüete

als samerzlt vor alles meien blüete.

wer froawen dienet nmb ir znht,

der wirt getroest von der genuht

din sich dnrch alle himel swanc in megetltcher gUete.

CLXVra. Ein str&fliet

Ez giengen zwSn gesellen halt

nach nüzzen verre in einen walt.

der ein geselle erkant sich wol

waz gnote nüzze w&ren. 6 Der ander der erkant ir niht,

er brach der nttzze nach geschiht

den sinen bnosen als6 vol:

er kunt ir keiner vftren.

Und dd sie mit den nüzzen heime kämen 10 und sie die liut in ire hende genämen,

dd sprach er sich ein wtser man

'der guoter nüzze niht vftren kan,

der bricht ir mS dann ander dri die d& der besten rämen.'

Wer sich gesanges nimet an, 15 den selben glich ich einem man als ich iuch nu bescheiden wil und vormals hän geuennet. Gesanges hqrt, daz ist der walt,

81 yerschult. CLXVm. K 780^. 8 keine.

558

dar inn sint rtme manicvalt, 20 guoter und boeser also vil,

der manger niht erkennet.

Ein man dem siner künste niht enzouwet,

ir wizzent daz er holzes vil verhouwet.

wer sich gesanges irre gät 25 und sich üf merken niht verstät,

waz mir der nu gesingen mac, wie Ifitzel mich des frouwct.

Wer sich verstät üf tihten eben,

der sol den prts den merkern geben.

ein merker der ist bezzer vil 30 wan der da vil geschallet.

Wie lüt er üz slm houbet braht,.

des merkers kunst ist vorbedäht,

er weiz wol waz er singen wil,

wie lützel er da kallet. 35 Und ob ein man gesauges irre ginge

und er der meisterkunst wist kein gedinge,

daz W8ßr mir ie von herzen leit.

ein kluogez merken ist ein cleit

daz man in im verborgen hat: waz mocht mich wer hie singe?

CLXTK.

Aber driu.

Ach armuot daz dtn ie üf erden wart erd|ht! du hast mich bräht umb. alle mine witze, daz ich niht tar gesitzen 5 da die rtchen liute sint : du bringest mich in hitze. von mtnre grözen aremuot tar ich in niht genUhen. Man treit hie die riehen also schöne enbor,

22 Ein wert man. 37 herze. 39 hat fehlt. CLXIX. K 787«.

1 üff erden ye. 3 witzen. 5 hitzen. 6 armnt.

559

man tritet in vor,

so muoz ich nach in suchen. 10 die höhen und die rtchen

setzt man an den besten ort: da muoz ich in ent^vichen.

darumb daz ich niht guotes hän wil man mich gar versmähen.

Die rtchen liute setzt man schön, .

in Wirt vil güetelich getan 15 üf guoten wän,

umb widerlän.

ach got daz ich niht phenninge hän,

des kört nieman sin ouge üf mich : waz sol ich an vähen ?

Ach aremaot, daz du verwäzen müezest sin! 20 du tuost mir pin,

dar an hästu niht rehte.

du wilt mich hau ze knehte,

du machest daz ich dicke zwar in grözem kumber vehte.

beschert mir got etwenne ein mal, ichn weiz wa ichz ander neme. 25 Ach aremuot , äwar ich nu. var in alliu lant,

du komst zehant

schiere nach mir gegangen.

du wirst niht schöne entphangen,

du sitzest in die schüzzel mtn, swie wönc mich diu belange. 30 du wilt ze mir geladen sin, ze gast ich mich din scheme.

Min tisch vil armecllchen stät;

dar üf üt weder tuoch noch bröt.

ich hän unrät

fruo unde spät. 85 armuot , du bringst mich dicke in not.

und würde ez wseger ie umb mich, wie wol mir daz an zeme.

Ach aremuot, ich künde mich brechen nie von dir.

du bist bi mir

des nahts an miner siten:

14 guüich. 18 keret. ane. 19 armüt. aeiwabssep. 24 ic)i

wey8 WD ich daz. 25 armüt. alle. 29 seczest dich yn. wenig micli noch dix. 31 yil] gar. 34 beyde fru vnd spot. 86 ez yemei weger umb wie. 37 aimüt. pilcb Dye gebrechen.

560

40 da mnoz ich dln erbtten.

mtn decke diust mir alsö.smal, sie wil mir als entriten.

ich lige üf kranker vederwät and lebe in ongednlde.

Kein snider der ensntdet mir kein ninwez kleit^

daz st bereit 46 genzlich ze mtme übe.

min ztt ich vertribe

daz ich leider selten sl&f bt einem schoenen wibe.

ich bin gar ein armer man daz mich kein fronwe holde.

^sete ich goot, dar zno gedolt, 50 and hsete ich silber ande golt

and riehen solt,

gern sie mich wolt:

s6 wsern mir schoene fronwen holt.

armoot, daz hän ich al von dir: ich gibe dir zwar die schulde.

CLXX.

Aber driu.

Ich kam al dar da ich mich friantschaft yil versach. der Wirt der sprach 'ich gibe dir kein geleite, dun habst phenninge gereite. 6 da mäht unreht gegangen sin, da darft min niht erbeiten. ichn darf niht geste, sie enhän phenninge in der teschen. Hsetsta des röten goldes niwan zehen marc, ichn waer niht karc, ich triwet dirz wol erbieten. 10 sas darf ich din ze niete : da solt dich heben fürebaz, in triwen ich dir daz riete, hästa gelt, ich gibe dir win fülle dir dine fleschen.'

40 herbeiteD. 41 die ist. 48 keine schone firanwe. 49 gedalt 60 ynd. 64 aUez. CLXX. K 787<». 3 gebe. geleyde: gereyde.

4 h. dem phennige. 6 ich endarif nit geste zu mir gan sie babent deuas phennige In der daschen. 7 Hettestn. nit danne. 8 ich enwer. 9 drfiwete dirs wol zur bieden. 10 niede. 11 fbrbaz. riede. flesche.

661

Der Wirt der schanct den gesten tn, also kam ich durch friantscbaft hin. 15 diu sorg was mini, diu frouwe sin, .. . i .

sie wolte ab niht min muome sin. swaz idis den äbent ie gebat, daz tet sie vil unresdbe.

Ich huop mich üf und ruct al in ein ecke baz. 90 trüric ich saz ;

ich moht mich niht gefröuwen,

do ich erhört daz drönwen,

wan al daz in dem hüse was, daz gienc gein miner snöuwen.

ich gedähte lieber herre got, wes solt du nu beginnen?' 25 Man dact den tisch und truoc den riehen zezzen dar.

man nam ir war,

man begundes schöne setzen

ieclichen an sin letzen.

vergaz man leider min; des welle mich got ergetzen. so sprach sich ein biderman Ist der gast noch hie innen?

Der hebe sich üf und ruck her zu.'

des getorst ich leider nie getü.

der Wirt sprach 'du,

so hab din rü: 35 verzerst ein maz wins oder zwft

mit sezzen, so gedingst du wol, du mäht mir Aiht entrinnen.*

Ich az und tranc vil trüredlchen umb min gdt. daz guot gezelt was schier an mir gelegen. 40 het ich mich erwegen, t

daz ich muost Idn dem wirt eid phant od mit der varse g^egen. min herze daz het leides vil, ich saz in grözer hitze.

*

13 schencket. 14 ti. auch hin yn. 16 die fränwe waz sin. 17 Aber

sie wolte nit. 18 ich sie den »bent den obent. gar. 19 rncket.

23 wanne «ilz* 25 decket. 37 begunde sie. 28 sinn^u . . ' 29 daz

wolle. 30 noch hlqne. 32 getun. 33 ^ fehlt. . 34 dine. . .^lö zwf .

87 gar drarkliob. 38 gnt geteylt' (; gelt)« '41 ich mich lasaen. odpr

mit der yerscl^e. 42 hat. . . . Z.

Meisterlieder. 36

562

kam ein nngeborner friont dort her gegän.

er sprach 'sing an, 45 du solt dich trürens m^en :

ja hilf ich dir dtn sträzen.

vcrzerst einn schillinc oder zwto, ich wil dich niht hie lä^en«

sing nnde sage, hab höhen mnot, ich läz dich niht versitzen.*

Ah*^rst wart ich sorgen Mr, 60 d6 man gesanges wolt beger.

der Wirt truoc her

ein koph wlns sw^r.

•wir muge des guotes niht enber:

swaz Mtssener besungen hat, da^ st^t in guoter witze.'

CLXXI. Diz ist in meister Suochensinnes döne.

Ich kain tf einen anger wlt,

ich hört ein wüunebernden strit*

von zweien bilden sonder ntt,

ich hört 'ir äventiure. 5 Daz ein daz was eins priesters Itp,

daz ander ein trüt sselic wlp.

sie sprach Ich binz ein leitvertrtp

des hoechsten gotes gehiure.

Ich bin ein nrsprinc cristenltches glouben: din wirde hästu von mir gar,

diu swebt hoch als der adelar

bt gote übr aller engel schar:

des wil idi dich berouben/

Der priester sprach 'daz fflac niht sin,

15 mtn wirde swebet ob der dln,

*

46 Straße. 47 ferozerest du einen (en roth durchstrichen). 48 vod

s^e liabe. 50 wol. 52 wines. 53 mögt. enl)em. GLXXJ'

K 798»; Tgl. Ficbards Archiv 3, 225. 8 zwen. 6 ein rein trat 11 adalar. 12 über all. 15 wird swebt ob der wirde d.

563

als der vil cläre sunnenscbln swebt Über den liebten morgen, leb begSn den toaf and stift die 6, sieb, dannocb hka icb wirde m^, so icb loes die sM üz jämers wd and maoz die weit besorgen. Der boeebste got der glt sieb in min bende: der an daz eriuze bat genigen, den sieb ich lebende vor mir ligen.

I

25 wie möbt ein wip mir an gesigen? sie st^t gein mir eilende.*

Diu frowe spracb zer selben stant

'du rüerst daz brdt da got tn kunt

wiplicbiu frabt in berzen grünt 80 truoc fleiscb und bluot diu beide.

Sie truoc in got and menscbe zart,

gepflanzet in ir berzen gart.

kein priester des nie wirdic wart.

wlp truoc die ougenweide. 35 Eiuscblicb truoc in diu maget sunder smerzen.

sie bat geteilt die gotbeit eben

in drt persön an widerstreben.

üz wibes brast und berzen.'

40 Der priester spracb 'gar sunder n6t

icb teil in driu daz bimelscb bröt,

dajz got stn lieben jungem bot,

er sieb wolte scbeiden.

Icb bin ein schenke des bluotes zart 45 daz an dem eriuze vergozzeH wart

mit jämer und mit siegen hart,

der tranc der hilft uns beiden.

Ach wtp, du mäht mtnr wMe nibt geliehen:

*

16 tL 17 swebt felilt. 18 bege de tauff. 23 cracz sich btt.

27 Die fraw. die ep. 28 kampt.- 84 äugen beyde. 47 be^de.

36*

664

mtn messe darch die himrle g&t 50 der mich und dich geschaifen Mt, der selbe lebendic vor mir stät : schön kan er zuo mir sltchen/

Diu frowe sprach 'den grözen frtimen,

von wem hästu die 6rc geunmen? 66 dar umb bistn von frouwen kamen,

beziag ich mit dem wtsen.

Trutz daz kein messe gesprochen st,

wtpltche frnht diu si da bi:

ich trag ob dir der ^ren zwt 60 in gotes paradtse/

Ich Suochensin wil disen kriec verslihten:

S himel und erde was getiht,

wtp was bt gotes angesiht

65 der fluoch kan ez verrihten.

CLXXn.

Erkante ich alle bluomen blanc,

vemseme ich aller vogel sanc

und wcste ich aller würze ganc,

dar üz s6 wolte ich tihten 5 Ein lop der hoechsten wirdikeit

die got ze frowen hat bereit

§ was ein grözer underscheit,

den muoste ein wlp verrihten.

Lopltche wät wil ich dir, frowe, an sntden: 10 lop ist diu aller beste wät,

wan sie frou £re gespunnen h4t.

lop reinen frouwen baz an stät

49 mess durch all die. 51 selbig. 53 55 ftömen: genomen:

komen. 62 und fehlt. GLXXIL K:798c; vgl. erlösnng s. 192. 1 Her- kent. 2 vnd Ternem aller. ^ vast. II die fiauwen er.

565 dann samit oder stden.

Ir werden leien, merkent daz, 15 swie holt got ie der menscheit was,

ßich der mensch gein gote vergaz,

als vtnt was er im worden.

Wer moht den kriec hÄn baz verriht

den £ve and Addm hän getiht io dan, wtp, dtn zertltch angesiht,

du cristenltcher orden.

Dtn luoder hat dem valken schöne gelocket

daz er sich durch die himel swanc.

da von dir dient der engel sanc: 25 in dtner gnaden umbevanc

hat got stn kint getocket.

Nu merk wie sich got hat vereint

wlpllcher wirde dier ie meint:

menschlicher brüst hat er erscheint 30 stn götltch kraft an smqrzen.

Da von läa, priester, dtnen strit,

stt solich wirde an wtben Itt.

diu gab die dir got selber glt

diu kam üz wtbes herzen. 85 Alle wirde ist gegen ir wirde verswunden.

ob ieman sprach durch argen wän,

ich het dem tihte nnreht getan,

ich wilz mit reinen wtben hän :

al freud wart mit in fanden.

40 Stt wtpltch wirde hat die gwalt daz sie truoc junc daz ^ was alt, s6 wil ich loben ir gestalt vor aller cröätiure.

17 als er im yjnt was irorden. 19 eff. 25 dinr genaden. 28 wird die er. 29 metschlieher. 31 priester laß. 35 All. ir irord^ ver-

swunden. 40 wird hat die gewalt. 43 alle.

566

Dem der himel ie was ze dein, 45 den ambeyienc ein maget rein :

d4 von ich dich mit triuwen mein,

wtp und doch meit gehiure.

0 Snochensin, läz niht von reinen wlben:

du lobe ir hoechste wirdikeit, 50 diu ist so hoch wtt nnde breit,

got gtt in solche wirdikeit,

ir Itp kan leit vertrtben.

CLXXffl. Ein ander par.

Got herre in dtner dwikeit,

in himel und üf erden breit,

Martä mnoter reine meit,

ich man dich an daz grüezen 5 Daz dir der engel Gabriel

brähte von himel als6 snel:

dd teilt sich Scheitel nnde vel,

enpfieng du got den süezen.

Ich man dich an die hurt an alle swsare 10 da von die armen wurdn getrost,

die Uten in der helle röst.

sant Gabriel schön mit dir kost,

er bräht dir liebe m»re.

0 magt übr alle meide gar, 15 geweltic a]ler himel schar, ich man dich, magt, diu got gebar, du mäht dich des wol frouwen. Diu äne sfinde wart geborn, der himelfürst hat dich erkom.

49 lop. OLXXni. K 7991^. 9 geburt. 10 wurden. 11 »7^«' )8 on All sunde.

567

SO des hilf uns, muoter, äne zorn, . daz wir dich dort anschouwen.

Tsetstü des niht, s6 mfiest ich von dir singen

so waz dtn Itp begangen hat:

bt dir da lac ,frao unde spät 85 ein junger fttrst an missetät,

der kund dir freude bringen.

Meit, du wilt wesen wandeis fri,

dir lac ein junger forste bl,

6 was ir ein, nu sint ir drt so von diner menscheit worden.

Got sprach ze dir *trüt muoter min,

diu cristenheit sol wesen dtn.'

du üzerwelte keiserln,

nu läz uns nieman morden. 35 Du bist ein htteterin der armen cristen,

got hat uns dir vür eigen geben,

die gab soltu behalten eben,

nach dlrre freud daz ^wic leben,

dar zuo solt du uns fristen.

40 0 hoechste meit, nim eben war,

du hast dtn Sre von uns gar,

des hoechsten rtchs ein adelar,

dar an soltu gedenken,

Und ]äz kein cristen stn verlorn. 45 ez W8er ^ wgeger äne zorn,

du wserst gots muoter nie gebom,

des läz uns nieman krenken.

Of dtne gnäd tuot Suochensin diz singen.

nsem dir der tiuvel solche baut 50 die dir got selber tuot bekant,

so wserst du muoter nie genant:

nu läz uns baz gelingen.

26 de knnd. 84 niemans. 36 Tor. 88 diser. 42 adalar.

47 niemans.

568

CLXXIV.

Volgent vil ander Suochensin, daz m^rer teil von

frouwen dre und zahl.

Oegen der liebten sumerzit so grttenet heide und anger wtt, die vögele singent widerstrtt ze lobe der grflenen beide. 6 Swaz nu der meie freuden pflac, ein wlp daz allez übermac,

rebt als diu sann durcblinbt den tac

»

in liebter ougenweide. Der anger in sebs varwen ist gezieret, 10 grüene wiz swarz gel und blft, röt sibt man oucb gezieret dl sag, wlp, sol icb dicb loben? jft, stt daz dir got bovieret.

Dirre sebs varwen wirdikeit 16 ein reinez wip mit 6ren treit.

icb spricb ez wol üf mtnen eit,

wlp ist der Srn ein kröne.

Grtten ist der zlt ein anevanc,

so ist dln blnot der minnen ganc io mit ^ren, des bab immer danc,

pfleg diner blicke scbdne.

Und tuost du daz, sieb m^rt dln wtpltcb güete.

dln munt ist röt, dtn kel ist wtz,

dtn ougen swarz mit ganzem fltz, 96 dtn bär ist gel, wlp paradts,

blft ist dtn stffit gemüete.

Als diu luft lüter &ne wän

OLXXIY. K 799e. 2 gronet. 6 allra fehlt 14 Djser.

16 Sprech.

569

sint reine frouwen wolgetAn.

diu zaht and ^re erkennen kan, 90 die heiz ich frenden swanger.

Ach wie wol gote was ze mnot,

er geschuof rein wlp so guot!

ach wtp, vor wandel wol behnot,

da rösen richer anger, S5 üz dir wehst frenden rtchi ein zacker süeze.

ach Saochensin, nn lobe sie gar,

din reinen wtp vil wol gevar,

ir lop ist bt der engel schar,

man sol sie zertltch grflezen. ^

CLXXV. Ein anderz.

Ich clage die liebten somertage,

da^ leit ich niht alleine trage:

Wffirltch ez ist onch TOgele clage

daz sie niht froelich fliegen. 5 Ich clage den cl&ren sannemschin,

ich clage den sanc der vogellln,

ich clage die lieben blaomen vln,

daz sie sich müezen biegen.

Der Winter h4t den snmer 86 verdrangen: 10 SW& vor staont vlol unde ctö,

d& siht man rtf und kalten sn$.

daz tnot vil manger blaomen w^

diu zertlich was entsprangen.

Ze mir ^in sselic wtp veijach 15 *ei Saochensin, hab dtn gemach and clage niht waldes überdach,

28 Bin. 87 yil] gar. CLXXV. K 799d. 5 d[tje daren. 7 biamen sohin. 8 mfissent. 10 iF^oln.

570

du clage ein groezer Itden.

Dq clage w4 immer jungez wip

mit swacheit toet ir zarten Itp, so mit valscher lieb durch leitvertrip,

daz sie ir 6r tuot miden.

Du clage w& wtp verliaset wiplich gflete.

als balde ein frowe verliust ir ^r,

die gwint sie genzlich nimmer m6r. 85trüt, hoechster hört, dar an dich k^r,

vor Sünden dich bchüete.

Als bald der mei swingt sin gevider,

so koment rose und viol wider:

dannoch lit, wlp, dtn Sr dar nider, ,80 diu gmonet nimmer mSre.

Sie gmont niht wider als der cI6,

als meien z!t 4n argez wS.

trüt, hoechster hört, swie ez dir g6,

behalt durch got din 6re. 35 Ein kurze freud die bringet langez Itden,

läz dir die '^wic freude stn

vil lieber dann der Sünden ptn:

du üzerwelte keiserln,

nnkiuscheit soltu mtden.

40 Trüt saelic wtp , denk wer du bist

und wer du wirst in kurzer firist.

schoen lieb diu f&let als ein mist,

kumstu mit schand zer erden.

Trüt sselic wtp, denk an den tac 45 daz valsche lieb niht helfen mac.

ist dann diu s^l in Sünden slac,

wie mahtu froeltch werden?

Ach Suochensin , du singst sd hart von frouwen, »

doch g^t ez reine wtp niht an, 50 ob ich die ar^n strafen kan.

28 rosen vnd tjoId. $8 TBserwete, 47 mocbsta«

671

hab got liep und dlnen Oman, \kz dich in ^ren schouwen.

CLXXVL Ein ander par.

An einem morgen daz geschach

daz ich die sonn tf glesten sach,

daz herz io dem geroflete sprach

var üz durch 4ventiure.* sin mtnem frten muot ich quan

durch einen walt üf einen plan.

froeltch vant ich den anger stftn

schön mit des meien stiure.

Manc edel bluome swanc sich gein der sonnen, 10 manc vtol wart von touwe naz,

ir obedach was ein grüenez gras,

dar undr ein rein juncfrouwe saz

öbr einem kQelen brunnen.

Diu juncfrou fragte mich zehant 15 'sag an und wie bistu genant?*

'ich wirde Suochensin . bekant,

ze lobe den reinen wtben.'

Diu juncfrou sprach ku argen wän

'min herz dir w6nic guotes gan. 20 waz hab wir dir ze leide getan

daz du uns wilt vertriben?

Du lobest wlp- vor al juncfrouwen Schilde,

da von sd trürt daz leben mtn,

und weiz doch wol daz herze dtn 25 daz niht bezzers mac gestn

dann reiner juncfroun bilde.'

GLXXYI. K 801l> ; vgl. Fichard 8 , 235. 14 fraget. 16 werde

sQchensieD. 18 jnnck sprach.

572

Ich sprach 'jnncirowe, ftn argen wiin,

daz solt ir üz dem herzen Iftn.

die wlle ich daz leben h&n, 80 wil ich von inch nngen.

Ein joncfron diu vor valsch behnot

ist, glichen ich des meien blaot

diu gein der sann üf dringen tnot.

got läz uns wol gelingen. 86 Gar anbefleckt ir kel ir mant ir brüste,

ir reiner 11p ist wol bewart,

reht als ein edel rose zart,

dia sich zeiget n&ch lieber art

der weit ze eim gelüste.'

40 Ich sprach 'jancfrowe, darch leitvertrtp

sol ich niht loben ein reinez ynip

dia in zühten ziert ir Itp?

des solt ir mich bewisen.'

Dia jancfroa sprach 'üf mtnen eit, 45 eins reinen wibes wirdekeit

gelicht sich wol einr reinen meit,

got wil sie selber prlsen.

0 Saochensin, solt juncfroan niht vergezzen

al darch die meit dia got gebar, 50 der dienent aller engel schar.

ein reine meit in triawen gar

den himel hat besezzen.

CLXXVn.

Ein anderz.

Gegen der liebten samerzlt sd graonet heid and anger wltl

88 zeuget. 41 lob. 42 zieret yren. 48- daz. GLXXTII.

K 801d.

573

ir scbouwent wie der walt na ttt mit Ytolü and mit rdsen. 5 Zertltcb gezieret st^t der walt mit niawem loabe manicvalt. man siht blaomen wol gestalt dringen üz ir clösen. 6ote ze lobe dient alle cr^tiare. 10 also dient oach ein sselic wtp gote ze lobe darch leitvertrip. sffilic st dtn zarter Itp, wlp, reine frabt gebiare.

Na merk waz grdzer wirdikeit 15 got b4t an reine wlp geleit.

den bimel and die erde breit

ziert reiner wlbe güete.

Acb got, wie gar bästa mit ßlz

wtben gegeben den hoecbsten pris, so in mannes berz ein blüendez rts

Yür allez angemüete.

Man sol den reinen wolgemaoten wlben

ir ^re prtsen zaller ztt.

8tt alle güet an wiben lit» S5 ir reine frabt vil freade git

die nieman kan volscbrtben.

Wip, der geloab ist worden mtn,

dia weit dia müest eilende stn

and wser nibt, frowe, dia gftete din, 80 wip , aller weit ein wanne.

Ir framen beide, geloabent mir,

ir wsert rebt als ein wildez tier,

and wser nibt wip mit stseter gir

ein gnaden riebe sänne. 86 Din angesiht taot mannen berz erfröawen.

4 fyeln. . 7 gu woU 8 oren. 12 selig so bj, 21 Tor.

35 erftaawen^

574

er ist doch wol ein ssßlic man der dlnen 11p sol rüeren an; ist daz im got der ssBlden gan, er abt fd niemans dröuwen.

40 Wip , aller freuden anevanc,

w!p, paradts, der engd sanc,

Davit hat süezer Seiten clanc,

wip, durch dtn wirde vnnden.

Durch wip ist sfiezez selten spil, 46 durch wtp ist hoher 6ren vil,

tomieren stechen zuo dem zil,

manc helme wirt verbunden. .

Durch wtp ir swert suln beide üf helme erdenken,

in schimpf in ernst, in stürm in strit. 60 dtn güet den frumen freude glt.

wann Suochensin begraben Itt,

solt ir an in gedenken.

CLXXVni.

Ein anderz.

Ein edeler lewe an missetät die nätüre in herzen hat, wann stn meister vor im stät und sieht ein hündltn s^re, 6 Zebant der lewe im vorhten tuot daz im betrüebet wirt sin muot. diz bispel merkent, w!be guot, und volgent rebter l^re.

«

Ein icltch ¥^p hab sorg durch wibes güete.^ 10 minr zungen gert diu strafet hart vil manic stol;^ frouwen zart. .

89 tranwen. 46 Toraien. 48 saln fehlt. hO fröiuen. GLXXVIII. K 802a. 3 wäne sin meyster. 7 byspil. 10 get. 11 ianwe.

675

welch wlp vor wandel ist bewart, dia trag ein frisch gemüete.

Ach got, würd mir daz heil beschert 16 daz ich mit mtner Wünschelgert

unstsetikeit den wiben wert,

sd waer mir wol gelangen/

S6 würd mir lop und wirde geseit

von mangem' stolzen beide gemeit, 10 iclicher sprsech 'üf minen eit,

zwar der hat wol gesungen.'

Sd möht man sich an frouwen wol geläzen.

dd wip vor wandel warn behuot,

dd vant man beide wolgemnot; i5 aber sd man wanc l^ren tuot

und büwet frömde sträzen.

Die rede erhört ein sselic wip.

sie sprach 'du strafest frouwen 11p,

ö Suocheusin, durch leitvertrtp: 80 nn straf euch mannes bilde.

Yil mangem tuot diu minne' ptn :

fragt man in üf die triuwe sin,

wie liebe beltbe liubtic vin,

ez wser im sicher wilde. 85 Da von muoz wip an freuden gar verderben.

ob sie mit zühten froeltch wser,

daz wirt gemeit durch geberser.

manc valschez herze ist triawen leer,

daz macht sin schamlich werben.

40 sprach ich 'frouwe, ez ist mir leit, daz manger nach der minne jeit der nie erwarp kein wirdikeit und in mit liebe enpfähe. Yil mange frouwe hat den site,

14 woid, . 15 wünsche gert. 24 held gar w. 80 strff. 37 ge^ berer. . ' '

576:

45 sie teilet sich den sprenzlern mite und trsßt imgerne an eiitem trite eim framen helt ze n4he.' 0 Suochensin, die helde scluaht man s^re: die übe und gnot h4n w^ getan,

50 die müezn ze hove eilende st&n. man sol sie doch geniezen läir irer manllchen 6re.

CLXXIX. Ein anderz.

Betrttebet ist daz herze mtn

gegen des argen winters ptn.

ow6 manger blnomen vtn

din zertltch stät gezieret. 5 Der mei der ist doch worden gar

mit manger blnomen wol gevar.

berc nnde tal ist frenden bar,

din ztt niht lang regieret.

Der Winter hat den walt sd gar beroobet 10 der stnen wttnnicltchen wät

die im der mei gebildet hat.

mensch, vogel, tier, 4n misset&t

der clagen mir geloubet.

Trüt sselic wip, du bist der walt, 15 so ist der arge winter kalt manc valsche zunge manicvalt beronbet dich der wa&te. Die dir fron £re hat gegeben ze einem freuden rtchen leben.

46 TDgerne «ine tritt. 47 helt., 48 held schuhet. 60 mUen m habe. 52 menliche. OLXXIX. K a02c. 16 znng gar <n^gT<l^

17 dich ir weeten.

677

so wip , kanst dn daz bedenken eben,

so Tolg nibt valscben rseten.

Ein boeser list wirt von der valscben zungen,

diu roobet dir dtn blaomen zart

reht als der rtf den bemden gart. 25 wiltu vor Wandel sin bewart,

so wirt dir lop gesungen.

Der meie trürt nnd ist unfrö,

er vQrhtet Itht des winters drö.

wiltu dich vOrhten, wtp, also so und wilt din erbe krenken?

Als balde ein rif sich melden tuot,

sd jQiuht der mei mit stner bluot:

so solt du haben Testen muot

und solt an got gedenken. 85 Wirf üf der ^ren baner mit gewalte:

da bt verllp gewelticltch,

wart daz frö £r von dir niht wich;

so mäht du werden sselden rtch

mit freuden manicvalte. .

40 Tuo als ein freidic wtser man,

wann er die vint wil grtfen an:

er spricht 'got uns der sselden gan,

die vint sint unser eigen.'

Wil ieman krenken dir den Itp, 45 dtn stset gemüet den abe trtp.

daz raten ich dir, zertUch wip,

so mac dich nieman neigen.

Ich Suochensin wolt gern den meien brisen,

s6 hat der mei so ^chiep verzeit, 50 so balde ein rif im widerseit.

verzagt ein wip an wirdikeit,

*

22 böse. 23 beraubet. 27 mey troret. 28 yochtet. tr<u

29 wyp Torchten. 30 krecken. 33 Testen festen. 39 m«nigyalde.

44 ymans. 47 niemans beygen. 48 Ach. de meyen.

MetoterUeder. 37

578 wer sol ir hilf bewlsen?

CLXXX. Ein ander tagewise grftve Peters Yon Arberg.

Idi wahter, ich solt wecken

den sflnder der da riozet fl§r,

daz er sich tele erschredLen

tz stnes sflnden schin. 5 £z nfthet gein dem morgen,

daz got der hddigelopte h^

begande sio&en sorgen

üf sines tddes pin.

Adi sflnder, daz du niht enmaht 10 ein deine wtl gewächen

und er durch dich ein lange naht

durch Yorhte muoste erkrachen, '

und in keins Sterbens nie verdröz,

'biz er dich macht des todes lös 16 den dir £?& tet machen.

Nu wache üf, stLnder trsege,

bedenke hinder unde fiir,

wie harte ez dir nu Isege

ob er dich släfen funde 20 Der dfn so dicke läget

und in gät durch beslozzen tür.

ez wart nie so gewäget,

Sit du niht weist die stunde

Wann sich din leben endet. * S6 noch Yolge mir und riht didi hie

OLXXX. K 812a. 2 rosset 7 snftzen ynd sorgen. 17 ^

AiBticke dich h. Tnd» 19^ fünde. 22 et wart nie so hertez gewogt^.

23 Sit da tiit weist wanne oder wtr. ^ Diu Men sich hie e. ^

noch folge du mir ynd richte. ' . . . . ^

579

daz da d& fOr hin sendest deme der dich nie gelie dar dn an zwtvel hin mnost komen. slsefstu od hast da mich remomen? so daz läz mich wizzen hie.

Ach wdfen, iemer wäfen,

9

sttndser, wie sol ich wecken dich!

yint dich min herre släfen,

beriawet ez dich zwar. 35 Min warnen und min singen *

vervähet wserlich kleine mich.

sol dir hie misselingen,

diu schulde ist din für war.

Erschellet dich mins hornes dön, 40 min warnen kamt ze späte

und ist din riuwe äne Idn:

noch Yolge mime rate

und wache üf, ez ist an der ztt.

got dine sünde dir vergit, 45 kum, er enphäht dich dräte.

CLXXXI.

Gräve Pöters gröze tagewlse.

0 starker got, al unser not

bevilhe ich, herre, in dtn gebdt, läz uns den tac mit gnaden überschinen. 5 Din namen drt -

«

28 Tnd dar zno aäd z. 29 sloffesta oder h. 82 sünder. 33

vtndet. 34 ez beruwet. 36 verfohet mich trerlich kleine an dir. 41 vnd sint dlne. lan. 44 dir dlne Bünde. ' 45 kotn er enpbabet dtcb

Bcbone. CLXXXI. K 814» (b); tgl-. den text der Straßburger bs. Im Ab- zeiget 1, 25 (a). keine überscbrift a. 1 Acb b. 3 leb betllbe micli (mir b) berre ab. 4 laß berre mir den tag b. 5 Die b. '

37

580

die sten uns bi

in allen noeten, swä wir stn.

des criuzes creiz st^ uns vor allen pinen.

Daz swert da von h^r Symeon sprach, 10 daz Marjen durch ir reinez herze stach,

sin an sach

daz Cristus stuont vers^ret,

daz stö noch Mut in mtnre haut

ze schirm für houbethafter Sünden baut. 15 gar ungeschant

min lip sl swar er k^ret.

Maria Wünschelgerte

des Stammes von Jesse,

Th^öphilum emerte 80 din muoterltcbe fl^.

trit her für unser schulde,

hilf un& in gotes hulde,

6 mäter gräci^.

Daz criuze breit 86 dar an got leit

und ime stn reinez verch versneit,

die nagel dri, daz sper und ouch diu kröne,

Der besemen swanc,

der gallen tranc, 80 der tdt ouch mit der menscheit ranc,

do er lüte ruofte in erbermde döne

"H^li h^lt lamasabatäni :

min got, wes hast du mich geläzen hie*,

6 sint a, won b. 7 herre in allen a. 8 ste mir yor alle b. 9

do berr S. tod 10 reinez fehlt b. 13 sto a. noch] mir b. 14

schirm fehlt b. hobthafltiger a, houbet hafftiger b. 16 war ich kere a. 17 Du bluende w. b. 20 din] mit b. mnterlicber b. din jungf^owelieh

ere a. 21 har a, fraw b. 22 Herwirb vns gottes b. 23 muter b.

25 da got an b. 27 drie a. dry sper crütz vnd b. 28 besem b. 30 ouch a, al b. 31 do er rieff yn so bermeclichen done b. 32 ely ely b. bactanj a. 33 min got zweimal ab. worum heatu a, weme hasta b.

581

der jämer krl 85 und ouch die martel h^re,

diu st^n für mtne mls^eTart,

daz ich vor sdiaden uod Sünden st bewart,

in mich bekart

st dines geistes ISre. 40 Mit dtnes geistes fiore

enzünde, herre, mich

und mache mir niht tiure

din antlitz minnedich.

hüf, herre, daz ich erwerbe 45 also daz ich niht sterbe -des tödes ^wecUch!

Ach rlcher Krist,

läz mich der list

geniezen daz mir künftic ist, 50 daz ich dich lebend erkenne in eime bröte,

Und dich mir gtst

als du nu stst,

dtn himelfruht du mich bewtst:

zuo dir rüef ich in klagebernder ndte. 55 Ach hdher himelfOrste rtch,

durch dlne gröze milte erbarme dich,

mir niht entwtch,

dln zom waer mir ze swsere.

läz mich minr Sünden flüzzic fluot

* 84 jomerkrey b, iamerschrey a. 35 oueb feblt a. ere ab. 86 die Bto mir noch hüte für aller minre missetat a, die steD mir hüt Tor myner missefart b. 87 und fehlt b, und stioden fehlt a. 38 gekart b. gar in mir a. 89 sie mit dines a. 41 e. da herre a. 42 mir] vns b. 43 abtlich a. 44 daz wfr erwerben b. 45 wir yt sterben b. 47 Ach

werder b. 48 la b. 49 kündig b. - 60 herkenne lebendig in eyne b. 51 Nu git dich mir a. Ynd gib anch mir b. 52 also mit gir b. 58

bewissest a. ynd mir dyn hymmel heyl bescher b. 54 rieif ich Inte In

fliegende erbermde n. a. ich mfP dich an in b. 55 Ach h. fürste in hym- melrich 56 milte so erb. b. 57 Von mir nüt a, nit mir b. 58

daz mir d. z. yt werd[e] swere b. 59 myner s. findig b. loft minre sünden herre entflüßig fl. a.

682

60 engelten niht durch dtnen muten muot

und wis mir guot

durch dtner muoter 6re.

Mins lebens ein guot ende

verlieh du, herre, mir, 65 also daz mich niht sehende

diu tiuvelische gir. .

wesch abe mir mtne sünde

mit dins oleies ünde,

daz ich gevalle dir.

I

70 Ach schepfer zart,

läz mich der vart

geniezen, daz din Itp so hart

mit geisein wart geslagen von Juden in noete,

Die steinin want 75 da man dich baut,

dar üf din zarter lip zertrant

.daz mann niht kante für der bluotes roete.

Dar nach dich, herre, s^re stach

ein dümin kröne diu mauc wunde brach, 80 von bluote ein bach

sach man von dir giezen.

stuont din göteltch lip sd Uär

an der siulen bleich und jämervar:

des bluotes zär 85 sach man von dir fliezen.

Durch dSne tiefen wunden .

i)it ich dich, ierre h6, .

60 dlnen erbermeh«rzigen tot a. nit eugelten b. 61 hilff mir st

i)ot lu 65 bilff mir 4az micb yt b. 66 gii b, her a. 67 pair herre

mine ab. SYndea b. 68 dines b. vnden b. mit dineu heiigen fQnfl

wanden a, 69 also daz . ich b. 70 bi? zu ende fehlt b, 72 genießen herr^ matter daz 73 geischelA. Ton der jaden note. 74 steinen.

75 Tffbant. 77 man yn kante nüt. , 79 mange dieife wunde. 80

eine. 81 n^en. 82. gütlicher lip^ so dar. 83 iamers yoI. 84

bluote zal.

«88

daz ich werde enbnnden üf erden hie also, 90 mit Sünden noch geschiaret, geklseret nnd geünret: mach mich des himels frd.

Den bittem ganc,

dd man didi twanc, »5 herre, undr ein crioze breit und kuie

mit sSrem Itbe und maniger tiefen wanden:

Din rücke blöz

leit mangen stöz,

herre, undr eim laste swaere und grdz, 100 also daz sich din menseheit bonc dar nnder.

Dar an man dich ondi, herre, Ueno,

der Schacher zno der rehten rinwe enpfienc.

diu snnne vergienc

durch dtne martel swsere. 105 des ]Mz mich, herre, geniezent stn,

daz hende füeze und ouch din Itp sd Tln

durch Sünde min

ouch ie wart bluotes Isere.

Martä küniginne, 110 durch dtne bitter not

daz du al an dem criuze

din kint steh sterben tot,

durch Sünde des menschen künne,

hilf mir ze dinre wünne, 115 daz ist daz himelbröt.

92 mache. 96 ynder. wu breit vnd. 96 Teffertem«. mit mantgte. 99 TDder eime laste waz swer, 100 bog. 102 schecher. rechten band ruwen. 105 genießende. 112 sehe. 114 na hilfT mir zuo.

584

CLXXXn. Aber driu.

Ich singe, ich sage,

eist an dem tage;

laz dir mtn warnen wol behagen,

trüt saelic wlp, nn merke min gebrehte. 5 Der YOgele schal

al über al,

al üf dem berge nnd in dem tal

hoert man vil wünneclich ir notea flehten.

Ich setze ein hom an minen munt, 10 da mite tnon ich des lieHten morgens roete kant.

swer nu iezunt

Yar üf der minnen strd^en,

der süm sich niht, daz ist mtn rat:

des liebten tages schfn vil schöne Me g4t 16 der niht enlät

em künd die rehten m^en/

daz vröweltn wart erv^ret

in jsemerlfcher pfn.

Vahtaer, din singen l^ret 20 des liebten tages schfn.

wie kumt er nn so snelle,

stt ich nnd min geselle

noch niht entslftfen sin.'

Ein y^hez deit 26 sie an geleit, daz fröwelln an ein venster schreit,

' sie gmozi den jnngen alten gräwen grisen. 'June unde grä

der morgen üf g&t

*

GLXXXII. K 815c ; Tgl. Hagen 8, 427». 4 seligs. 8 tu] gtf-

noten vnd ir flechten. 10 morgen. 14 tIX] gar. 16 er kündet die

rehte maze. 19 ach wahter. 24 M^n. 27 grfiste.

585

to und ouch der liehte tac üf st&t*:

den sie in herzen s^re begnnde nnprtsen.

•Her fironwenronp, waz weit ir her?

Sit ich und manic werdic wlp inr lützel ger

and wol enber 86 mit inwer sannen glesten.

adi daz ir niht bedenkent midi,

daz nie kein vttp wart als6 wünnedich,

an frenden r!ch

möhts nieman flbergesten/ 40 ein badi ir oagen raorte

mit jftmer üf ir brast,

daz sie in herzen faorte

i

mit leide gröz ankast, daz er niht mohte beltben. 46 der tac wolt in Yertilben, an im lac al ir lost.

Der ritter gnot,

der vroawen maot,

man sach sie beide in jftmers flaot. 60 üz süezem sl&f t^t er in bemdem leide.

Er reite ir zu

'din barmic

hat mich ansanfte wecket nü:

mtns herzen trüt, so! ich mich von dir scheiden! 66 Daz taot mir zwäre anm&zen w6

and enwirde oach frcelich nimmer m^

ichn sehe dann ^

daz mich din güete ergetze.

ach minnedtchez frOwelln t!d, 60 ach reine fraht, läz dir bevolhen Stn

daz herze min

82 Acb b* fr. woHet. 83 üw6t wenig begtr. 84 und] her. 37 tHdi] soi ' 89 möchi sie nlemant Ybor lesten^ 44 nag v^rlibon. < 45 wol. 52'in bernder rfi. 58 deir miob n^ ^ 54 uiyneo« 56 vod ward ancb froUcben. 57 ich gesebo dannen ee. - [

6«6

Iftz ich dir hie ze letze/- 8i hielten sich mit luste mit wtzer arme stric. 65 ir einz daz ander kuste, diu minne gewan den sie, er niht moht helihen. der tac wolt in vertrlhen* sie sprach 'schier bt mir IIa'

CLXXXm. Ein rät«

Waz hilft mich daz ich singe,

ir wegentz'alle geringe,

wan ein hoertz gern, der ander nit,

der drit sseh gern daz ichz yermit, 5 der vierd sprach gern Tioer tV

Der fünft hebt an ze schrien,

der sechst spilt gern üf drlen,

der sibend spricht lang karten her!*

der achte spricht Ich bin noch Iser, 10 reicht mir des zapfes süf !'

Der niund der sieht mich grimmidtehen an,

der zehend spricht 'du bist ein lorltns man:

wilt singen, s6 solt üz hin gän,

wir wellen nnser korzwtl hän 15 nnd wellen ez durch nieman län,

.6st unser alter stt.'

Nu hoert, ir zergesellen,

ich wil iuch einz erschellen:

werz ungern hoert, der mag hin gän.

68 Sie umbeanfe^ 67 U] 4m. CLlPUmi. K 620^; Tgl. Gfimi fr. 236, l bilir. 13 tiz] yasz. 14 waHen. . 15 w^lka. l&o tftdU 16 «8t] irt.. . .

587

10 na swtget still und lüzet schön,

merkent ein frOmden sin.

£in glre kamt geflogen

üf einem fiartn bogen,

mit im 86 füert er sechzic pfü: 25 welidien vogel er erll, .

den nimt er mit im hin.

Er füert zwölf sträl in stnen d&en gaot *;

and füert dar zao von süezikeit ein raot,

die alz ertrtch erbiben taot, . '

so and füert ein rösenrtchen haot

and macht vil sttnder angemoot.

hüetent iach, frow and man.

Zwölf yalken, edel herre,

wonent dem glr nicht verre 35 üf einem ast da er sitzt,

and welchen vogel er da ritzt,

der nimt geswinden yal.

Ir meistersinger alle,

na loesent üf mit schalle 40 and rätent mir in kurzer Mst.

der best der ondr iuch allen ist,

dem gib ich hie die wal.

Ir werden senger, merkent also drät:

ich füer alhie ein künstenriche wät. 45 welcher meister mir daz na rät,

stn herz in hohem prtse stät:

er loese mir üf dise sät,

saodi er stn kanst and witz.

*Na wolt ich gerne singen, somöcht.idi ez Yollenbringen. na triawe ich got dem schepfer mtn,

22 gyer. 80 steht am rande. 34 wonent (sehlipt der. zeil^). nent

dem. 37 geswyneD. 38 meyster. 41 Das zweite der fehlt. 42 geb. .43 trat. meyster. 61 tm. ;^ ;

588

er tao mir stner hilfe sditn

an sseldenrtdier knnst.

Den glre wil ich nennen, 65 daz ir in mttgent kennen :

ich mein got an dem jüngsten tage

al n&ch der w&ren schrifte sage

kumt in der wölken branst

Üf regenbogen, wirt nns allen kant. eo zwei fiurfn swert g^nt im dnrcb stnen mnnt

da mit manc s^e wirt yerwunt

tief in der argen helle gmnt

nnd nimmer werden mag gesnnt

vor ^wicltcher pln.

65 Nu merkt, ir werden liute,

fünf rösen ich betinte,

daz sint fünf minnen zeichen röt

da mit nns got eramet hat

beid frowen nnd oach die man. 70 Mich dankt in mtnem sinne,

Mart die küniginne

daz sie die bittende rnote st,

die macht uns aller sflnde frl,

ja wer sie rflefet an. 75 Die stimm die sol wir alle beeren an :

ez sint vier hom in grimmicltchem ddn,

wan got stn jungst geriht wil hän

nnd er die töten üf heizt stän,

so gtt er iderman den lön

»

80 den er verdienet hÄt.

Zwölf sträl, merkt ir mit schalle, daz stn wir cristen alle.

66 tag. 57 Als vns die wäre schrifte ragt.. 60 füren. 61 min sele. 63^ n." me werden g. 67 sin. . 69 fr»w. 70 mynen synnen. 71 kunigyDnen. ' 75 solo ir. 76 sin. 79 Idn] l«t- 81 mercW».

589

zwölf yalken, ich lach offenbar, sint die zwölf boten an der sdiar,

85 hftt im got üzerkom. Die pftl hka ich betwungen, ich mein die sechszig zungen der keine cristen gloaben h&t, . dar nmb ez kommerltchen stät,

90 die st^nt in gotes zom. Daz heilig criutz hab nns in siner haot, daz ist der schilt der uns die hilfe tuot Martä, dnrch dins kindes blaot sins zomes amblic mach uns gnot,

96 behflet ans vor der helle glaot, nim unser s^len war.

CLXXXIV.

Aber drin.

Ich kam für eine stat, was deine, dar inne wonten fronwen unde man : kein meister nie so wiser wart der sie erkennen kan. Ich kniet dar vor üf eime steine, 5 idi sach dar inne beide junc nnd alt, arm unde rtch warn alle gUch in einer varwe gestalt. Mtn mnot begnnde trüren znd den stunden, d6 ich sach manigen röten mont y^rswunden, die niht gesprochen künden 10 den liuten zuo: ouwe der swseren ndt!

« 83 b«lk«ii. 95 heUe gfit. GLXXXIY. K 831d as H Ib; Monas

EDzeiger 1838, 374; Tgl. noch W 102. 1 hin fQr ein H, wol fOr ain W.

2 dar inne so worent K. dar in so wonte H, dar inn do wonent W. 3 wart sich nie so düg K. ders all erkenne H. 4 kndwet K, kniegt H.

5 i. s. hin ein da sach ich j. H. 6 worent K. warent gemain in H. 7 Mein herz das trübet sich alda ze stunde H. 8 da sach ich menge rotte

m. Terschwnnde H. Personen K. 9 nit gesprochen enkoude (künde

H) KH. 10 hin z& der weit H.

59Ö na lebet nieman in der stat ern si gestorben tdt.

AI umb die stat so g&t ein str&ze,

n&ch zirkelmlze ist sie üz genomen:

die tretent frouwen ande man der kristenheit ze fromen. 15 Die stat ist kleine and in der mHze,

dar inne 11t ein bere nnmäzen gröz:

der knebt geliebt dem berren wol, wan sie sint alle bl6z.

Sie tragent weder pfeller nocb die*s!den,

ir keiner mac den andern nibt gentden, so böcbYart sie müezen miden

die sie getriben bänt vor manigem jär.

ir keiner tuot dem andern niht, daz sage icb incb fEür wür.

Künd icb die stat iucb fa geribten

und OQcb die linte' die dar inne stn! 46 nn sint sie alle gestorben tdt, vergangen ist ir scbin.

Wir müezen werden alle ze nibte:

dar an gedenkent, frouwen ande inan.

gSnt bie durcb got, so wirt iucb dort der bimel üf getln.

Die stat daz ist der kemer nädi mim tibte, so dar inne manic gröz berre wirt ze nibte.

ouw^ der znoversibte!

in kan nibt belfen silber nocb sin golt:

swie rieb künc Alexander was, in balf nibt rieber solt.

11 lebt sich n. K. ex lebet kalner H. er si« K. sy lege aUe tot H. 12 Hin Tmb H, Schon Tmb W. da gat H. 1$ die ist n. z. m. schon aas H. 14 den trete .H. 15 kleine vnd auch do by zu moßeo K. 1^

dar inne so 1. K, dar inn so 1. H. man h5r ist also gr. H. h. vßer moß«n groß K. 17 k. der glichet deme heren w. wanne K. da sieht det k. dem benre gleich «7 ligen a. H.- 19 keynre K. kan H. da nit neidsD H.

20 sie] die K. s. m. m. H. 22 keinre fQrware K. das kainr dan andern laides tat)t das sech wir offenbar H. 28 Ynd kund ich uch d. si nn tz g. K. Sol loh'-ench nun d. st; anss r. W. 24 onch fehlt K. 26 Ach wir K. 29 daz beinhnß noch myme gedichte K. 80 here K^ Di* dritte Strophe In H ganz abweichend , auch hier ist kerner (29) in kercker entstellt. Y. 82—88 sind die einzigen, die mit H stimmen, sie stehen aber hier am schlnß des zweiten stollen, vgl. anceiger 1886, 875.

ödl

CLXXXV.

Aber fünf.

Vier bände liat bän ich besander,

daz frouwen ritter priester meister stn:

den rftte ich daz sie yolgen der getriuwen Idre min.

Ein reinez wtp in schäme Zunder, 6 ein ritter trage ritterlichen muot,

ein priester reines lebens i^ege, kunst ist dem meisier guot.

Die yierde tugent die kan ich wol füegen

waz frouwen ritter priester meister wüegen: * ob die nibt tagende trflegen, 10 wseren ritter frouwen priester zwar

und meister nibt als wirdic bie als mit vier tugenden gar.

wol dir wtp, ob mau dich rindet

enzttndet mit der yackel reiner schäm,

da mite du wol kanst machen wildes mannes herze ^am. 16 Ein reinez wlp ril" überwindet,

swä ir antlütze wirt von schäme röt

und euch in wirde daz zühtigiu gebaerde iht lige t6t.

Ein reinez wtp schäm und gebserde zieret

baz dan der meie walt und angr florieret. 20 gemezzen und gefieret

wil ich ir lop in zimmern als ich kan:

mit minre sinne harten wser idi gern ir zimmerman.

Sag, ritter, weistu dinen orden? zwar ich weiz wol des dinen ordens rigel, S5 den dir frou £re geschriben hat, sagt mir mtns sinnes sigel. Durch ^re bistu ritter worden,

CLXXXV. K 883c. i gebeßert aus late die hab« teh. 4 schammen S wogten. 9 ob] wo. 11 also. also. 13 enczunt. der'TeTiieth 14 auch du wol macheu kanst. hertzeo. 19' dan] wann« 21 al» 23 Sage* 24 doz roth zwischeugeschriebeo. 26 bistu zu r.

592

du soll üf erden leben ritterltch

und solt gedenken tac und naht wie du wirst ^ren rtch. Du solt ez mit den henden euch beweren, somit swerten und ouch mit den starken speren: din Itp sol prtses geren, als dir froun £ren regel sdiriben tuot: hoer, edeler ritter, und gedenk an ritterlichen muoU

Ach priester, wer möht überkomen 36 die zale dlner höhen wirde gar:

al zifferte kraft möht ez niht halp besinnen zwar.

Du hast vil schöne an dich genomen

ein stdin kleit, dar tn brts ich dich eben,

stt dirz der hoechste fürst von himel ze eren h&t gegeben. 40 Wart daz duz iht beselwest durch daz wunder,

stt got td dich geworfen hat besunder

reines lobes zunder, ^

brinnen schiezen dich der minnen gräl

des hoehsten küngs der sich lät schowen in dtner hende Bai.

45 Ach meister, merk[e nu] waz ich didh löre :

keinerleie guot dir lieber sin

danne din edel zarte kunst, dft solt studieren tn.

So widerrert dir prls und ere. .

du mäht wol Melichen tragen an 50 daz [röte] golt und ouch die stde dir nieman verbieten kan.

Ein reinez wip si trage durch ir güete,

ein ritter durdi sin ritterlich gemüete,

in reines lebens glüete

ein priester mac si wol mit ^ren tragen, 65 und ouch du, meister, umb din kunst, ob du sie kanst bejagen.

28 werdest. 32 fraawe. .34 Tbersynnen. 38 so prise ich. 40 daz da daz. beselbwest daz] alle. 42 lobens. 43 brynne la. 44 konigez. 46 la di^ keyn[e]rley[e] gut oit 1. 8. 47 dann«] wann«, solta. 51 wip] kielt, si trage] drags. 53 lebens, gebeßert In wybes. 55 abe dn.

593

CLXXXVL Aber driu.

Gesanc, wiest din so gar yergezzen!

ich hoere ouch nieman der gedenke dtn.

ezn lebt kein bür üf erdn s6 grop, er wil ein senger stn.

Und künnent doch kein rime mezzen, 5 sie sint yerstdzen von gesanges kür.

ich wolt iach raten, diuhtz inch guot, man hiez sie gän her für.

Die rehten sanc vil ebene künden merken,

die welle got in iren sinnen Sterken,

in iren guoten werken: 10 sie sint nn t6t, wir snln sie biUicb dagen.

mit nnser anyemünftikeit wir smaahens alle tage.

Gesanc der was an dem besten,

äö der wt^e Regenboge lebt,

dem aller siner sin nach meistersange strebt. 15 Er hazzet alle raioede geste,

die rehtes sanges künden nihtes niht.

alle die yernünfüc warn ze den s6 het er phliht.

Er sprach ez üf den stnen hoehsten orden,

meisterschaft din w»re ze nihte worden 20 und waere al gar verworden;

wan stellent alle nach gerehtikeit,

so wil uns got behüeten dort vor * herzeleit.

Gesanges kür, künd ich dicih yinden, ich wolt ouch nimmer m^ yergezzen dtn, 85 die wtl daz ich daz leben h&n al üf die triuwe min.

GLXXXTI. K 836c. 1 wie iet. 2 nie mane. 3 er lebt. 4 keiiteD rymen. 6 roden dacht ez. 7 eang kondent eben. 8 i eren. 10 na fehlt 11 smehen wir sie. 12 dd fehlt. 14 alle eine sinne.

meioBter« 16 gesanges kondeu nicht niht. 18 den fehlt. - 20 alz gar verdorben. 21 wanne. 28 dich wider finden.

Meisterlieder. 38

594

leh wolt ouch nimmer m6 erwinden, ich sunge mich in den oberesten tr6n ze gotes rehten hende, da würde ouch uns der 16n Den wir so schöne verdienet h&n mit schalle: 80 als sprächen ie die wtsen liute alle, ez wil got wol gevallen daz wir rehte wol getihtet hän: des wil uns Grist von himelridi dort geben den Ewigen lön.

CLxxxyn.

Aber driu.

Vemim, mtn kint, ich wil dich l^ren daz best da;; in der weite mag gestn: zem ersten soltu heben an, hab liep den nächsten dtn, Und ganne im aller stner ^reii 5 die got 'selber hat an in geleit. httet dich vor valschen r»ten gar, mtt spot und trunkenheit.

Dar nach soltu keins wuochers niht enphlegen, alle höchvart die Ikz un(ler wegen, des morgens, didi gesegen, 10 bevilh dich dem der di^h beschaffen h&t und habe in liep fQr alUn dinc, versmaeh. niht swadier wät.

Dar n&ch soltu dienen gerne gote und ouch der lieben muoter sin, wan sie dir wol gehelfen mag üz heizer helle pin, 15 Wan sie ist aller tugent ein keruß, üz aller nöt sie dir gehelfen mag: dien ir wol, mtn liebez kint,. merk reht waz ich dir sag. Aller boesen dinc soltu dich mäzen.

27 obtrsten. SO also spracheii. lad« lioeh alle« S8 qbs UkHiL

geben dort. QLXXXYII. K 838c. 1 mtn fehlt 2 beste. 7 ntt

«osgestrichen. 11 versmiihe nieman in swadier w<at. 14 wanne. 16 dogend[e gar] ein. 17 sage«

595

ez st da heime in hüse odr an der strftzen. 80 die rede soltu l^en din dime ebenkristen schedeltcli st. httet dich vor argem würfelspil, stant ganzen triawen bt.

Ach merk waz l^r hab ich dir geben:

nu Yolg du mir als liep als ich dir l)in. 25 du solt dich rüemen niht ze vil, daz heize ich wisen sin.

Min kint, na merke da mich eben:

mit Worten ande mit den werken din

solt iederman erl&zen des da wilt erläzen stn.

Mit boesen worten solta lützel scherzen, 80 da mite vertrtbesta der helle smerzen.

hab riawe in dtnem herzen

and hilf got klagen stne grdze not,

Sit er darch ans erliten hat den bitterlichen t6t.

ANHANG.

LIEDER AUS VERSCHIEDENEN HANDSCHRIFTEN.

CLXXXYin.

Wer karzewilen welle, singen sprechen hie and da, der werbe nach den siben töhtem lobesan, wan er die all ze ringe setze in slner sinne koir; 5 Die Silben rime zelie, daz lert in arismetricä. gramaticä wol gedank ze Worten bringen kan :

* -

19 d& fehlt. Strasse. 23 merck[e m;ji kiot] w«z. 26 Ach myii

kint. jimrQk[e]. 24 Tolge. 28 du salt iederman herlan. CLZICXYIIL

W 7h. 1 kurozweylen well. 8 lohsam. 4 wen. 5 Die fehlt. 7 gedengkh.

38*

596

hat er ir niht, er wirt yU übte in sim gesange ein tör.

Gramaticä ist der töhter ein, rethoric macht ir zwno, 10 vilosopht und g^ometrfe;

arsmetricft gehoert dar zno,

loyc und musicä din alle stimme sneit,

nnd ouch diu werde astronomie.

hat er der siben künste geleit, 15 s6 mac er tibten singen sprechen, daz ist war,

tuont im die siben hilfe schin, musicä sunder gar.

Der meister von n&türe

der l^rt uns singen &ne sin,

wie waz wir sollen mezzen wort und melodt, so Silben rtme differenz, musicä undersdieit

Wer si lät die figüre,

der get ufireht, wie tumb ich bin.

er muoz ouch hän die werden kunst geometr!,

diu selbe kunst in mezzen lit und wegen üf den eit, 25 Ze smale weder ze breit noch gr6z, ze kurze nodi ze lanc,

er hü^t sich vor Öquivocum.

nu merke ein wtser disen g^sanc:

er muoz ouch loyc wisen üf gesanges tür, ' da zwischen lege er daz Zentrum, so wie ich nu tumber meister spür,

loyc diu kan bescheiden wunderltchiu dinc,

unreht ze rehte vttegen wol, macht an im zweinzic rina

£in meister hat drin eile, drin c driu n und ouch zwelf p^, S6 driu r, driu esse, waz bediutent zweltf hä? die muoz ein singer haben al, wil er gesanges znnft Hän in der kilnste zelle.

8 ii fehlt seinem gesang gar ain. 9 gramatigkh zwo. 10 geo-

metria. 11 arismetrica die gehört. 13 astronomia. 18 an sin. 19 Blessen. 20 reymen. 24 selben, anf dem ayd. 25 weder prayt

26 hnete. 27 ynd mergkh. 28 loyc wesen. 29 zw. hin leg- aen-

tron. 80 nun. 82 zw rechten Tud gen wol. 36 drew s was be-

deuten zwelf. 36 znpht. 37 h&n noch zur vorigen zelle*

597

I

er mnoz ouch hftn (nu merket mS)

die klQogen unde werden kunst rethoricit, 40 da, mite er blaemet stn gesanc und hat er die yemunft

Drin n bediutent dri nahtwls des ersten an der zal,

driu 1 bediutent uns drt leiche,

driu s bediutent uns drt sdud-

wise, die ein iedich meister haben muoz. 45 mit dem exempel daz bezeiche,

Wirt im wtser meister gruoz.

driu r bediutent reien drt, so gibt man list,

driu c dri zttgewise hat wer sanges meister ist.

Zwelf h zwelf hovewise 50 bediutent, als ich wol vemam;

2welf paratdoene die bediutent zwelif pe,

die muoz eiQ meister gar hin . . . M gesanges stuol.

Daz stn getihte prtse

phüosopht diu wunnesam: 55 an die werden kunst sd mac er niht best^,

si sptset in und manigen meister in der höhen schuol.

Si ist geprtset an der zal diu schcen philosopht,

si sptset in und manic hime,

und ouch diu wefde astronomt: eo diu hat den prts, des man ir giht durch alliu laut.

die plannten und daz gestime

daz ist ir allez wol bekant.

wer stnen sanc kan mit den siben künsten ziem,

der mac wol singen er wil, vor forsten jubiliem.

38 nu fehlt, mer. 89 unde fehlt. 40 erpluemet er sein, yernuft. 41 bedentt drey nachteweys. 44 weysen.. 47 drew bedent r der rayeo. 48 gesanges. 49. 50 Zwelf h bedeuten zwelf höueweyse ^edeut als ich.

51 zwelf p. 52 gesangestuel. 53 gedieht ich preyse. 55 besten.

60 das man in gicht. 62 in. 63 gangkh, gebeßert in gsangkh.

598

CLXxxrx.

In der spiegelwtse von trnnkenheit disiu driu liet.

Dia trankenheit diu Mt den site,

daz ir diu törheit volget mite

als einem kint bi einem halben järe.

Ez üebt ein man in trankenheit 5 ein dinc daz im her nach wirt leit :

and wser er nüehter, er tsets niht für wäre.

Solichen gewalt als ich verstän

den trtbt der edel wtne,

in niezent frowen ande man. 10 wer sich dft vor wol hüeten kan,

der -dienet got and oach der maoter sine.

Sant Urbän dem wart für gegeben

drin dinc Hn allez widerstreben,

dar üz er einez für sich nemen solde. 15 Daz ^rste was dia trankenheit,

daz ander wirt iach wol geseit,

ob er den stnen vater tosten wolde.

Daz dritte ist gar anverswigen,

als ich iuch hie bediate: so er>solt bt siner maoter ligen.

der drter wart er keins yerzigen,

*

CLXXXrX. W 142» = H45*. ÜberBchrift: In spiegelton frawiren- botz Ton rein H. 2 im die tombait H. 3 bey W, tod H. i «s ^^ H. 5 hin nach H. 6 nücht er tSt sein nicht W. nnd fehlt H. tet

das nit H. 7—11 vertanscht H mit 29—33. Gros herezen laid vnd vn-

gemach H. 8 bringt Tns der H. 9. 10 wie wol im der in triocken

kan. es seyen frawen oder man H. 11 er eret got Tnd anch die H. ^^ er aus den dreyen ains erwellen solte H. 15 d. erst das was H. ^^

schier gesait H. ' 17 den matter sein ertetten H. 16 das drit du ^

ain haimlichait H. 19 das wil ich euch verkinde H. 20 ob er wolt

bey seinr'H. 21 er zwayer w. er kain H.

599

daz merket eben, ir werden cristenlinte.

. Die tnmkenheit er an sich nam,

da mite er in die Sünde kam, s5 er beslief die muotr, den vater begnnd er toeten.

D6 im din trankenheit Verswant,

nnd er des wines niht emjrfiant,

er sprach *der win tet mich der sache noeten.

Daz danket mich ein sWsere ptn: 30 ich bin geyalln in schulde.*

wer hie ftn sfinde welle stn,

hüet sich vor ttberigem wtn.

mit trankenheit verliast man gates halde.

CXC.

In Regenbogen langen dön.

Gots wisheit liez im schöne bereiten wol einen palast hoch wit schoene gr6z and starii: > dar inne wolt er raowe pflegen mit stnem Itp, für Adams val ze sprechen. 5 Der meister wolt niht langer beiten, er legt die gruntvest in einn reinen Maschen sarc: die steine wären lange gelegen verborgen, die nieman kand üf gebrechen. Sehs gibelwende ttf geriht, 10 dar üz aht venster lenten älsö schöne :

*

22 iFDd mit de dritten kam er in hanbtsinde H. 24 er «neb in scbnlde H. 26 gnnd W. sein m. er sein t. tette H. 27 das er des weins nit me U. 28 sacben W. er sprach der tenfel het ins weins genette H.

29 33 Tertauscht H mit 7 11. der wein mich das bezwnnge wil H. 30 vnd das ich kern in H. 31. 32 wer rechter weishait pflegen wil. der trinck des weines nit ze vil H. 32 der hnet sich Tor übrigm wein W. 33

wan mit dem weia Terwitckt H. GXG. M 195h. 2 schon grolS Tnde.

3 mes. 5 lenger. 6 ein. 7 di stein di waren. 9 gibelwent «chon auff. 10 lenten aht venster.

600

Tier pfQer habents in ir pfliht,

die tragen den gmnt und des gewelbes kröne.

der meister hat mit sinnen rein

den palast wol bedäht, 15 wol siben tum mit kunst dar üf volbräht :

die sliezent sich in einen knouf.

daz ersach der meister was so kltioc,

wie balde er tz dem gründe sloof

ein härme wtz, fQnf edel steine ez tmoc, so daz hiez den meister wider wegen

und dranc durch die gewelb mit ganzer mäht.

kunst half uns üf den hoechsten stein :

kunst het der wtse meister wolin aht.

Got vater wolt ein palast schouwen, , t5 wol einen garten wol gezieret in die wal,

den hat ein juncfrou schöne gegeten,

dar inn stönt rösen vil in rtdier blüete.

Er wolt vil bluomen dar In strouwen,

er kös fünf rosen üz den bluomen über al: 80 er sprach *mich hat lange gebeten

mtn liep min trüt daz ich im hülfe hüete.

Dar Üz wil ich einen kränz

«

mit guotem fnoge minem friedel machen

und ouch mit andern bluomen glänz 35 von maniger hande varwe ouch undervachen,

grüen gel wtz blä und ouch röt

daz er mim liebe behage:

den sal min liep mit guoten zühten trage.

ich bite den hoechsten künic rfch 40 und daz er mir verlih die sione mtn

und daz die rösen wegen gelich:

für war da hUt ein hirz gewonet tn,

der hat der rösen vil zetreten.

ll'habens. 12 den fehlt, und fehlt. 16 slisleo.' 17-Tnd daz der B>ch. 19 h«rm. 22 hosten. * 27 stin* 33 ftig. 84 ander.

35 manig. Tarb.

601

min liep, mtn trüt, den scholt du helfen jagen. 46 mit dem gewlh zestoer die n6t : darf got geist onch fürbaz nimmer klagen.

Got vater k6s wlsheit ze kempfen.

er sprach zuo im 'ich wil dir m&ie tobter geben,

die dn ze muoter hast erkom, 50 die wil ich dir s6 reht lieplich vertrinwen.

Den helledracken soltn dempfen,

dft mite hilfsta dem menschen in daz ^wige leben.

die jancfron hat dln lange enbom:

mit. der solt da die alten reht yeminwen. 66 Wir weUen den hirz selber jagen :

den soltn helfen vellen unde v&hen.

daz gewthe soltu selber tragen:

sd werdent dir die bittenden rösen nähen.'

ein ameiz hat sich schöne bereit 60 wol in der eren kränz :

si wil sich zieren an den lobetanz.

wol an den tanz vil sieht getreten!

daz pfat daz ist vil wnnnidich gestalt,

daz boese wirt dar üz gegeten. 65 got herre erwact den sttnder mit gewalt,

er stört des argen flnoches röst. die zuo im kumen an der blnomen glänz,

der wirt versuont in Öwikeit:

der glonbe sol stset immer bliben ganz.

45 gebeih. 48 wild dir. 55 wollen den hirsen 8. wagen. 57 D.

geweib daz s. 58 werden. 62 gar sieht. 63 gar wnnikleich. 64

daz p^ß daz w. 65 den wakt. 69 der gelanb sol ymmer stet be- * leiben.

602

CXCI. Frowenlobes grüener d6n.

Salm&n üz helfenbeise

erbüte im selben einen trön,

der Itüit wtz und gap kftele und was gezieret also sdiön 5 als einem künic wcl an zam:

gemachs er pflac, zao dem ich got gelicbe.

Mari& diu vil reine

der tempel ist, geloubet mir:

für alle lieht sie liuhtet, 10 nieman kan sich geliehen ir,

biz daz got selbe zuo uns kam,

mit siner kraft nftch aremnot wart ridie,

H6ch einen tempel machte,

den er wol volbringen kont, 15 rein kiusch in höher ahte:

dar in het got s!n raste

biz daz sich got in got verhal

her abe in ditze jämertal:

der werde helt gap sich dar in ze gaste.

so Einn hirz in einem walde

stns alten lebenes sSre verdröz:

er pflac vil wiser sinne, daz stn gewige er von im sehdz.

wachs im wider ander hom: s6 die tmog er drt^ic jdr und dannoch möre.

Nu weiz ich wol balde

wem ich den hirz geliehen sol :

GXGI. M 202b. ^ 2. der paut im eelber. 9 lichte sie leaehte. 10 niemant. 11 selber zhud. 14 verpringen. 17 got. mit got; Tgl.

188a wie wol sich got in got Terhal. 18 har ab in dises. 20 Ein.

einen. 21 leben. 24 da. an der hom. 26 denoch. 26 gar palde.

60S

got wolte sich verninwen

in Maria genäden vol. 30 der nngeloube tet im zorn,

den legt er hin und trdst die cristen höre.

In wühnebemder Mete

der alte hirz veijunget sich in kioscher maget güete: 35 drinn ist got mensche worden.

^ gab er in ein virdic leben:

na hat er in ein niwez gegeben,

daz liebet im und leit der jnden orden.

Ein lewe tot gewinnet 40 die stnen edeln welfelin :

die werdent lebende schiere al von dem starken Indem sin.

kein wunder nemt, daz ist stn reht,

und .... mange Srbsere von gesiebte. 45 Swer niht dar über sinnet,

jft dem wil ich ein btsp^l geben :

> got tuet reht als der löuwe.

wir w&ren tot, er brdht dtCz leben,

er gap den herren für den kneht 50 hoch an dem kriuz, daz tet er wol mit rehte.

Drl schri t«t er vor ndne,

brach des tödes baut enzwei: wir wurden lebende schöne

von stner hellen stimme. 55 wir stn des alten lewen kint,

die von dem töde erkucket sint:

der wäre got löst uns tz tödes grinmie.

28 got der wolt sich. 30 Tngelaab der tet. 32 wene wer der.

36 dar iu iet got mensch. 37 geben. 38 orden fehlt. 39 lebe. 40 edeln] erden. 42 laden. 44 Tnd lar (oder lat) mange erbar. 46 Wer dar ober nf cht s. 47 lebe. 52 sprach. 53 wir fehlt, wanden. 55 leben. 50 tod der kaket.

604

cxcn.

In des Marners langen d6n.

Her Filins ein bilde g6z

yon ^re wol get&n,

mit rehter kfinsle, lanc und gr6z,

geltch gefüeret als ein man. 5 ein rtcher kttnc des an in gert daz er ez woiiit von sinen wegen.

Den meister keiner knnst yerdröz

und swes er ie began.

vil sinne, üz stnem herzen fldz

nnd im der wisheit niht zeran. 10 er worht ez nach des küniges rät: da mite wolt er gerihtes pflegen.

Vil gerne mügt ir beeren m«re wie ez wart volbrfiht,

als im her Filius nnd onch der künc erdäht

üf frowen sicherlich :

sweldi frowe niht rehter fuore pflaege, sie wser arm od waere rieb, 15 her Filius und euch der künic nach der frowen sant,

diu was genant,

unrehter fuore bekant:

einn kluogen sin man oudi da yant,

swelch frowe niht der fuore pflac, diundorfteezrüerenmitderhant, so und swelhiu laster üf ir het, der gab ez zuo mit swinden siegen.

Ein wtbes bilde stne kraft mit listen überkam, dar zuo stn kluoge meisterschaft und al stn wtsheit sie im nam, s5 da yon daz bilde zestoeret wart: daz riet ir sin und ir gedanc.

CXCII. M 208*. 1 von er gar wol.' 3 kanst die leng. 4 g»- AireDt. 5 an im Bier kainer knnst gert ; die worte im bis kanst ausge-

strichen, ez fehlt 8 seinen. 11 mer wie dz pild ward. 12 d«r dicht. 14 pfleg sie wer anch arem oder reich. 15 knnk^nach einer fr. 1^ ^^ do. 19 vnd welche firaw der fdr nicht pflag die dorft nicht r. 21 P" onch al sein craft. 24 man.

605

Deis wart ir man gar sigehaft

wol umb die selben sdiam.

swaz sie des vaLschen het gezaft,

sie was an rehten triwen lam, 80 da mite sie iren man betrouc: sie was an iren Sren kranc.

Sie bat den iren zuoman dö, er solt sich des verwegen,

Tier Wochen durch den iren willen törheit pflegen:

also muost sie sich wem.

sie muoste ouch fOr gerihte gftn and für ir missewende swem; S5 sie muoste ouch vor dem bilde gar in grdzen noeten stftn.

'du solt niht Iftn,

du solt micfi grifen an

und swenk mich nider üf den plÄn:

sd wil ich in den dinen schulden sweren fttr den selben man.' 40 dem bilde tet diu valscheit zom, daz ez vor grinmie ze stücken spranc.

Dar nach macht er ein Spiegelglas,

fin lüter unde kl&r,

als er in slnen kttnsten las.

d6 er daz nu volbrähte gar, 45 er tet vil manger frowen leit: etlicher moht er niht geschaden.

Swelch frowe wandehnüetic wa6,

swer sin wolt nemeif war,

ein wurm enzunt sich in dem glas,

al in dem Spiegel offenbar: 50 der was an eren widerseit und was mit Laster überladen.

Wan sie wser arm od waere rtch, man sach ir misset&t.

vil manger in dem Spiegel wart an freuden mat,

der höher 6ren pflac.

und swelher frowen misselanc, daz was den Sren stn ein slac. 55 der Spiegel wont in einer stat, diu heizet Later&n.

man sach in stän,

und swer sich des versan,

euch beide firowen und die man.

30 betrog. 31 zuomaD] za. 40 dem pild dem tet. 44 nun vor pracbte. 46 VTelch fraw dem w. 47 wurem zant. 50 an fehlt. 51 Wen. arem oder reich, vgl. 14. 55 want*

606

I

vil hoch in einer steinen want, als ieh indi wol bescheiden kan.

«

60 er macht vil manigen ungemuot, der sidi in schänden muoste baden.

cxcni.

In Marners langen dön.

Gk)t wirde und 6re hat geleit

an reiner worte kraft:

an aller hande gnnterfeit

gSt wort f&r alle meisterschaft, 5 sint daz der oberste priester hSr, kftnc keiser ritter machent wort.

Der crisien siben heilikeit

mit Worten stftnt behalt,

die ISrent, machent wirde breit:

mänc tomber tdr daz widerklaft, * 10 und dem ist wMc tugent kunt nnd legt üf sieh der schänden hört,

Wil er die gampelfaore mäzen gSn der, rehten knnst

diu leret schäme mäze wlsheit and vemunst

tl ein gerehtez leben.

holz Seiten rör und ouch daz harz diu kannen uns kein Irregehen. 15 diu wort diu l^rent rehte bekennen übel unde guot :

mit werten tuot

der mensdie wol behuot

die sSle vor der helle gluot.

von werten wirt der mute got hin g^n dem sOnder wolgemuot. 90 nie gotes wille wart bekamt mit selten r6re hie noch dort.

Den üz erweiten sselden hört

59 steinem wart GXGIII. M 208b; Tgl. W 17». 2 raines wertes W. 8 hende. 5 machen. 7 sten. 8 l«re machen. 12 aditm die mass w. Tnd auch ▼. M. die wort die lernen ichtm ▼nd w. die Teniiuist W (bei Zingerle s. 44). 13 vnd ain g. 1. W. 14 ror barcz haut Tnd

har die mögen Tns nicht 1. W. die M. 15 leren recht M. lernen recht

W. 17 mensch sich inA M, mensch 19 mit worten w. d. zarte W. hin W, hie M. 20 willen MW. bekait M. roren W. 21 Der Mff der weite M. Der anserwelte W.

607

nach gotes willen gar

hat got geleit an reinia wort:

ir wisen merker, nemet war 25 und ob kein kunst iht wesen müge diu reinen worten sf geltch.

Man doenet in dem himel dort

und ouch der engel schar

und süenet oach der sSle mort

mit Worten ftille und offenbar, so durch reiniu wort got selbe kumt von himel üf diz erterich.

Und swaz got Wunders ie begienc, mit worten daz geschach.

mit Worten Adam aller cr^ätiure sprach

ir namen zehant.

der cristen siben heilikeit mit worten ist uns wol bekant. 85 got Moyses die reinen 6 mit worten gap vil gar.

ir nemet war,

diu wort sint alsd klär,

gewaltic gotes engel schar.

Yon einem wort diu kiusche meit den wären gotes sun gebar. 40 diu reinen wort diu hänt gewalt ob allen mensdien ^wicltch.

Geloube ist aller sselden hört,

sint er die kraft wol hat

daz man in lobet hie und dort:

deist gotes wille und getät. 45 von nihte uns got geschaffen hat: daz tet er durdi stn wirdikeit.

Man sprichet, stein krüt unde wort,

waz krefte da von gät,

dar an Itt mines wänes ort,

der tdt diu zwei niht wizzen lät: 50 so tregt daz dritte von den zweiÄ wol aller 6ren kr6ne breit.

Diu alte und diu niwe ^ die scheidet ir gebot,

erd unde himel in einem worte madite got,

23 go. 25 kanst nicht, müge fehlt 26 dem fehlt. 28 wort.

^29 und] vir. 30 selber, ertreich. 32 alle. 33 mannen. 34 mut.

▼ne tübekant. 36 gab nach moyees ; und : na tU gar. 40 han. 44

ist. 45 Tnd nicht. 47 creften. 48 Hgt. 51 scbaiden. 52 himel

vnd erd in einen woit die macht go«.

608

laft wazzer nnde fiur,

die sunne, mänen, sternen kl&r und dar zao alle cr^ätiur. 55 ob allem wort lob ich diu wort diu in der messe sin : > bröt wazzer win

erzeiget sich der schin.

fOr war ez ist ein kindelin

daz von der meit geboren wart: hie vindet sich der gloube mtn. 60 seht wie diu starke gotes kraft mit Worten den gdouben treit.

CXCIV. Marienieich.

RSgtnä, edel künigtn her,

des himels ^r

sich zao dir bare:

du gotes sarc, 6 karfonkelstein,

lüter und rein,

dnrsihticltch.

Da Rafah^les Spiegel fin,

liehttragertn 10 der cristenheit,

daz lange leit

h&st da yerdract,

ze dir geruct

den forsten rtch.

15 Üz dem rät der drivaltikeit hast da den sun genomen: dar zao hetst du dich schdne bereit, er zao ans wolt kamen

63 erd ir. laft vnd feur. 54 supn vnd. mon yh steren. 59 flnt

sich der gelanbe. 60 werten im . gelaoben leit. CXCIY. M 2091».

2 himeL 9 licht trag ein. 16 genume. 17 best 18 da«

609

menschltchen in diz jämertal. 20 im tet w6 der proföten val,

ir gröze quäl

durch himel hal;

daz bräht in her üf dise wal

in Marjä sah 25 daz bringt uns allen framen.

CXCV. Der Haizing.

Almechtiger got, du bist so stark,

du W£er ie und bist immer,

send mir üz diner gotheit sark

die gruntyest und daz zimmer, 5 dar üf ich büwen wil

Des patemoster wirdikeit.

dln hilfe sol uns Sterken,

daz ez s6 lobelich werde bereit

daz ez die leien merken. 10 ich dörft wol wfsheit vil.

Her, vater unser ist ein wort

d4 bt man dich erkennet,

din almacht in dem himel dort,

wen man dich yater nennet. 16 wer bitet veterlicher triwe,

dem mag sin freude werden niwe

für war an sinem ende, btht er mit ganzer riwe.^

Her, du bist in dem himel zam nach rechter zirkel ringen:

19 men^chleiob in disem iamertail. 22 dorcK die h. 24 marga.

CXOV. M 21Öa. 2 werd. 7 büf die sol. 10 dorft. 11 Het

Tnter. 12 der kennet. 18- almecht. 15 yeterieich trew. ' 16 freud w. neyt, 17 seinen, rew.

Meisterlieder. 39

610

so wir biten, heilig werd din nam,

min got, vor allen dingen

die cristenheit gewer.

Zno kam uns dtnes vaters rtdi,

dln Wille werd volendet 86 üf erde und in dem himel gelich:

s6 Wirt uns bilfe gesendet

üz dtner gotheit her.

Verlih uns unser tegeltch bröt,

vergib uns unser schulde: 80 der sptse der ist uns allen not,

doch dürf wir dtner hiUde.

wer bitet daz er wol verstät

und wie daz patemoster gftt,

der Wirt ze gote gehüset sd gar ftn imssetftt

85 Ein priester latin sprechen sol,

ein lei mit stner zungen:

vergib uns, her, die schulde wol,

den alten und den jungen,

und ouch mir schuldigser. 4oL4z uns verleiten niht den lip

und in kein übel Valien,

und hilf uns beide man und wtp

üz grözem übel allen

und vor den Sünden swser. i5 Zwelf priester wts und wol gelart,

mit Sünden unvermeilet,

die hänt den patemoster aaii

in alle spr4die geleilet,

mtn silbrin ris versdiriben wol. , *

60 ein iecltch priester billtch sol

die leien wisltch l^ren daz patequoster wid.

. 20 wie piteou 2i deü» wil der ▼. 25< und feUi. 29 ^r gib Tna schulde. 31 doch dnrch. 3d yentet. 33 get 41 Ynd fehlt, keia^ 45 gelebt. 49 silherein. 50 ie^ich.

611

CXCVI. Des Hülzings hofdön.

Reich mir den wln, sprach Tninkenbolt,

und läz mich froelich machen

htthsch ein gesang, dem bin ich holt:

ez kamt von klaogen Sachen. 6, er sprach: geselle min,

Zwischen vasnacht und der . . .

s6 wil ich prlsliet singen:

kom, da trnnkenbolt, und ...

wie ich sol hoch erklingen. 10 ein becker het ein swln,

Daz ist ze höher kanst bereit

in niufundigen Sachen

und sitzt in höher wirdikeit :

stn möht ein kuo wol lachen. 16 ein esel der sante brieve dar :

ir Singer merker, nemet war

und beert mtn liepltch kosen; idi m^re gesanges schär.

Zwischen pfingsten unde rein

üf gener tiefen brügge «

80 ein her in höher kflnste schein:

er truog üf sinem rügge

gön Eolpe ein grözez guot.

Er sprach 'ich suoche gesaa^BS hört:

dar umb sol man mich kroenen. 25 gar wol gesliffen sl»t min wort:

die engel in den troenen

GXGYI. M 217b, nach Aretin s. 1147. 1 trunken plot 6 Zwich schein parnacht vnd der sitta; vgl. 17. 7 sd fehlt. preissa. '8 So

üain. Tnd ha. 9 der klingen. perker. 14 wol] ifacb^ .K da. 17 mir. 18 pflngschen. 19 proggen. 20 ein p«nn h. k. kain«

21 seinen- roggen. 26 sein mein»

39*

612

sint Dicht als wol gemuot. Und sitz ich üf gesanges staol, wol yierthalphandert äffen so die müezen gSn ze mtner schuol : dar mite wil ich schaffen, sie schriben mir die missetät. mtn mant sd wol gesangen hat reht als die wilden gense ze herbest üf der sät.

85 was der esel und daz swln

sd wirdiclich gesezzen:

ein her der kam gedrungen tn,

der igel so yermezzei^,

er was gesanges vol. 40 lecitcher sang nach stner art,

die merker nider säzen,

die wären alle wol gelart:

ir höhe kunst sie mäzen.

*er hat gesprochen wol*. 45 Ein alter wolf den win her tmog,

er gab dem esel trinken:

'ir stt der best mit allem fuog,

die andern müezen hinken.*

min silberrls ! der wolf wol lört 50 den esel daz er mit im k^rt

hin für den walt nach kletten : stn hüt wart im zebert

cxcvn.

W»r ich ein künc, s6 woH ich swern reht als ein edel keiser swuor: der swuor niht höher dan bt stnem harte. Swer im da dient, den wolt er wern,

29 wirdhalb. 31 ich fehlt. 84: wUledeii. 39 Es was.. 40 letleich sänge. 42 von mir ergänzt.. 43 ir fehlt. 51 hin fehlt GXGYII.

M 212h. 2 swnor fehlt. 3 denn pej seinen worte. 4 dem.

iB13

5 also der nngerehtes fuor,

dem nam er abe stn houbet also harte.

Mit stner harten er im meiz,

er spielt in immer m^re:

dem ungerehten tet er heiz, 10 durch got er sich des rehten fleiz,

da von gewan er §re.

der arme wünschte im freude im himels tröne:

des st§t im immer heiiiclich sin kröne.

War umbe man den keiser röt 15 niwan bt stnem harte hiez,

daz wil ich iu mit Worten hie betinten.

Den boesen fmmt er in den t6t,

wan er deheinen leben liez:

er schnof yil guoten fride an armen Unten. 20 Swer sich dar an niht weit bewar,

dem sant er einen mandel

and einen roc an bnosem var.

die fürsten selten nieman spar;

an swem sie pruoften wandel, 85 sie würfenn üz, als6 mein ich die veigen:

so würde* got in Ewigen fride bezeigen.

Und seit ich denne gerihtes pflegen nnd het dar zuo euch den gewalt, ich weit beschirmten witwen weisen armen. 80 Sseh ich den diep n)it golde wegen, fttr war er würde nimmer alt: der schächman lieze ich mich vil kleine erbarmen. Ich wolte befriden minin lant, swä ich gewaldic waere,

6 bab. also zarte. 8 in mer mere. 9 Ynrecbte. 11 gewan ereü'. 12 armen wuiiscb freud in in b. 14 War vmb das man. 15 auch neiit pey. 17 framt. 18 er aucb kainen. 19 gar guten. 20 wol be

war. 22 pasen. 23 sallen niemant. 25 wnrffen. 26 in got.

31 warer wnrd leb n. 32 sacbman. icb' feblt. gar klein der ' parmeti.

61i

86 von diep, von ronbe, mort und brant. swelh fürste wflrde also erkant, den hiez man rehte sehtsere. die fürsten des nibt abten nocb enrnocben: des mnoz manc gast diu fremden lant besuocben.

cxcvin.

In der alement.

Hie vor in einem winter kalt d6 wolt ein armer man

nach holze üz gän in einen walt: Uns^de bienc im an.

und dd er zuo dem bonme gie,

er slnoc dar tn, ez abte in alsd kleine, 6 Daz holz was zs^be und widerspan, wolt sich nibt klieben \ku:

nu hoert wie klegelicb er schrei, der selbe arme man:

^Unsffilde, and bistu niendert hie,

so hilf mir biut von disem bonme unreine.*

Unsselde zuo im hin spranc: 10 nu läz mir in , ich trüwe in wol zespalten.'

er sprach *des sag ich dir guot danc'

si vieuc daz holz vil crefticlich, er muos des slages walten.

und d6 er üf den kil gesluoc , er spranc von im hin dan.

Üns8ßlde schrei vil lüte owi§, 16 nu hilf mir hiute, tugentbafter mau/

Uns8Blde mit der hende im stocke gevangen lac« der arme was von herzen frö, er het manc übeln tac vertriben biz üf di^e stunt daz er Unsselde ligen liez in den sorgen. 80 Er gienc bin beim sin dinc ^nc ebene wol.

36 raup morden. 86 weih er farst. derkant. 37 recht rechtere.

99 heachn.chep» <])ZCYUIt H 24h. 1 arais. 2 unseld die hieng in an. 8 den. 4 »cht «eio. 6 aram. 9 Die nnaeld dia. 10 les. ze spalte. 11 da9. 12 87 8i«ng. gar er. walte. 13 liaUe schlug. 14 die nn- seid 8. gar 1. . 1,5 heut du tugethafter. . 16 Die unseld da (: fra).

17 ar*iD> her^ übel. 19 unseld lies lige.

61S

in einem järe gewan er kiste und kästen vol, swes er in stnes herzen grünt nach gnote gedähte: em wolle langer borgen. Stns bruoder wtp wart knnt getan,

26 si huop sich üf und sleich im zuo mit liste, si sprach Vie wol ich dir stn gan daz da so wol beraten bist in kästen und in kiste/ er wändez war und sagt ir wie im in dem holz geschacfa. des was diu ungetriuwe frö:

80 si wolt im widerschicken ungemach.

Für war ein agest.und einen slegel si zehant gewan:

si lief dar er si het gewist der Unsseld armer man,

d4 Uns8Bld in dem stocke lae

und switzet sSre in als6 grözet noeten. 85 Si liez si üz und wtstes wider hin üf den Selben man/:

Unsselde sprach "nu weiz ich wol ^ daz er vil liste kan,

swä er mich 6rst ergrlfen mac,

der selbe man , daz er mich künde ertosten;

Dar umbe enwil ich zno im g4n, 40 üf mtnen eit, dar umbe endarfstu striten.

du hast mir also wol getan, < ! ^

dar umbe ich dich spät unde fmo für wir wil selbe fiten.'

ach herre got, daz ez noch gieng al nach der selben msez,

swä ein untriwez herze w»r, 45 daz im Unsselde üf stnem nacke ssbz. ,

21 iar gewan. kiste käste. 22 hetze. 23 sorf« h. 24 prfiders. 25 Id. 27 käste. 28 went als war. 80 schicke. 31 agst auch aineu schleg. 32 1. gen holz do sy het g. der niieseld ar^oau. 34 g^ossot

nette. 36 die unseld. . 38 ertette. 39 wil . nit gan. 40 dar

. . .'•>■■

nmb darstu nit streite. 42 tru unde spat f. w. auch s^Ib wU , reitte.

45 unsselde} vntrew. seine nack.

616

CXCK.

In Regenbogen kurzen dön.

Der wfirfel und die irren fronwen, die habent beide einen muot: Swer einem irren wtp wil tronwen, die swendet im Itp unde guot. 5 Der Würfel Mi die selben art: swaz er ein ganzez jär tuot bonwen, verswendet er üf einer vart.

Swer sich laet an des würfeis trinwe, der füeret veile sSle and itp. 10 Er bringet mangem afterrinwe : alsd tnot ouch ein irrez wip. Sie babent beide einen mnot: sie machent alten jämer ninwe und bringent mangen umb stn guot.

15 Du wlser man , du solt dichs m&zen,

wan man es dich bewiset hftt:

Du solt die irren frpuwen I&zen,

dar zuo den Würfel, deist min rät.

Man hoeret si vil seiden klagen, so wan got der wil si selber hazzen,

der von dem Würfel wirt erßlagen.

OXGIX. P 50b. 1 fraw. 2 Die fehlt, häbeu paid. 3 inischen wel. 4 schweDt. Tod. 5 selbing. 6 ganz. 7 verschwent ei

pald auf. 9 fürt veil. 10 Er fehlt. PrlDgt manchem in a. 11 oach fehlt, irisch. 12 beide fehlt. 13 sie nach machen. 15 dich sein m. 16 wens man dich beraret hat. 18 das ist. 19 hört si seiden. i20 wan fehlt, der fehlt. 21 vom Würfel, derschlagen.

617

CC.

Meistersanc liez sieb vor ane schoawen.

die man and oach die froawen

die zagen sich da bt.

was gesanc in baote. 5 na ist din weit gemuote

daz man stn leider abtet m^r gar kleine.

Daz kamt allez von der angentthte

die da sin der zttbte

and oacb der 6ren M. 10 swä man. na beeret singen,

daz wellen si verdringen:

daz ir gebrebte daz ist gar unreine.

Da mite verdamnent si gesanc, daz ist mir wärlicb leit;

ande muoz mir selben missebagen. 15 icb scbickes üf den wagen,

der M dia Scbande breit

bis vert mit ir gesinde.

dar llen si geswinde,

die selben angeboveten algemeine.

80 Meistersanc erfreat nocb manic berze,

da er üz bertem erze

so vil der tagent bert;

daz anders nibt entsete

wan gesanges rsete: 25 gesanc in liuten vil der tagent willet.

Meistersanc der kan wol sinne boawen,

gar meisterllcb darcbboawen, v

swä le durcb erde vert

gesanc mit rebter fuoge.

*

GG. W 106a. 1 Maistergesangkh liess ich Tor. 5 jmn, 7 von den mraernufftigen , gebeßert in Tnuermischten. 8 züchten. 12 gar

rayne, vn zwischengeschrieben. 14 vnd maeß mir gen selben. 15 schickh sy. 17 yerm. 18 da eylen sy hin gai g. 20 Maistergesangkh. 21 ertzen. 24 wen nnr gesanges. 26 Maistergesangk. 28 erden. 29 rechtem flöge.

«18

80 man vint noch liute klnoge

den nach gesanc ir herzen gir erquillet.

Ich wil in raten , janc und alt , ir habt gesanc in hnot.

wan 8wer gesanc durch 6ren lät erkUogea

und zuo dem herzen dringen, 85 daz er im rehte tnot

vor aller schände hürste,

er st ein künic, ein fürste,

im nach gesange al sin tugent giUet.

Meistersanc den sol man billtch prisen: 40 er kan die linte wtsen '

wol üf bescheidenheit.

gesanc der bringet. l^re:

man vint die wärheit ß^re

swä man gesanges pfligt in rehter m&ze. 45 Gesanc wil niwan stn in rehter buote,

und swer in stnem muote

gesanc hat schöne bereit,

die rtme schöne gemezzen

'und dar an niht vergezzen, 50 wie daz si stön in rehter sinne säze.

Gesanc der wtset unde ISret ouch die liute witze hän.

und swer gesanc kan schöne in herzen triutenj

und ze gründe nuten

daz man in kan verstän, 55 dem Wirt gesprochen schöne

gröz lop mit rtchem löne:

er vert ouch wol üf künste richer strafe«

37 ein Tor kunig zwischengeschrieben. 39 Maistergesangkh. 43 man zwischengeschrieben. 44 man des gsanges, des ausgestrichen« 45 6e-

sangk das wil nur sein. 48 reymen. 49 Darin nichtz, z binzogefQgt.

50 stendt. synne snesse. 51 weist vnd. 52 in hertzen [schon] kban tr. 53 vnd auch zw, auch zwischengeschrieben. 56 mit so reichem. 57 khünsten reichen Strassen. '

619

Aber fünf liet in des Stollen ankelwtse.

Waz 8ol nu tugent Sre und znht, waz sol bescheidenheit?

ez ist nu worden in der weit als man uns h&t geseit;

waz an dem guote ligen sol:

swer des niht hAt , den mtdent schoene firoawen. 5 £ fragte man nilch dren vaste und nftch dem guote niht,

und n&ch wolgezogener jugent in hoveltcher pfliht.

noch z»me ez in der weide wol:

nu hat üntriwe die Triwe gar verhonwea.

£z st ein man krump oder sieht, 10 ein rebter wiht dort her von Adims künne,

tuot er dar zuo halt nimmer reht,

hat ^r wan guot, man nimt in für eins werden mannes wünne.

ach got daz ez sich also in der weit verk^ret hat!

daz ist froun £ren ungewin, 15 wan ez ir gar unhoyeltch an stät.

Frou £re hat gebrechen yil, ir klage ist manievalt:

si klaget daz die jungen sint mit boesen Worten halt,

si klaget daz, ein biderbe wtp

Wirt immer einem boBsen man beschaffen. 20 Si klaget daz diu guoten laut niht wol beherret sint,

si klaget daz ein biderbe man eim boesen gibt sin kint,

und daz untugenthafter Itp

noch ofte wirt ze hohem meist^rpüaffen.

Si klaget mer, des tuot ir not^ » daz dicke üntriwe der Triwe abe gewinnet;

si klaget frumer herren tot,

si klaget daz dem milden hie des guotes ofte zerinnet.

*

CGI. W 117b; die zweite nnd fünfte Strophe bei Hageu 3, 10, 41. 38. 1 nu fehlt, sucht Tnd er. beschajdeDhat. 2 nu fehlt. 3 guet nun 1. 5 fragt man nach den e. 6 hoffeleiche sit. 8 tpew gar ser v. 12 wan] QU. U ftawen. 16 er die hat 18. pider. 21 pider. 25 dickb steht Tor ab.

620

si klaget daz diu Ittge lieber ist wan diu wärheit, si klaget daz wisheit erbet niht, 80 nnd ouch diu zuht: daz hat frou £re gekleit.

Drtr leie liate üf erden sint, da von wil ich iu sagen,

die tragent niht ir adels reht, mnoz ich von schnlden klagen:

daz ^rste ritter sint genant,

daz ander priester nnd daz dritte fronwen. d6 Ich wolt swelch ritter niht behalten biet sin triwe war,

daz er rüch w«ere alsam ein her und trfiege ein grüenez här,

daz er dar nnder wOrde bekant, : ob er stn lastermeil biet überhonwen.

Swelch priester wsere also getan, 40 biet er den wuocher inne nnd pflaege nntrinwe,

der selbe solt drin honbet hän,

swä er bt biderben herren saez, so gienge in an diu rinwe.

swelch frowe niht behalten biete rehten wibes namen,

der honbet solte ein igel stn: 46 des müest si sich vor reinen frowen schämen.

Solt ich dann wünschen einen wünsch, so wsere er manigen gaot

sd weite ich wünschen, swelich frowe trüeg einen wankein maot,

daz solt gar unyerborgen stn,

daz man ir danc dar bt wol möhte erkennen. 50 Filins was ein listic man, daz wol an im erschein,

er büwet sinem wibe ein hüs, daz was von helfenbein:

in lüften tet er si dar tn,

noch tuscht si in, noch mSr wil ich ir nennen.

Her Samesön den prts erwarp, &5 mit Sterke wart im nie kein mensche geltche :

noch schnof ein wtp daz er verdarp.

her Absoldn pflac schoene wol, nnd was niht sinne riebe,

daz er mit den beiden z6ch so verre in fremdin lant.

man vindet manigen in der weit,

*

28 wen. 31 Dreyer lay leut sind auf der erd. 34 drit die fr.

36 welch*. 36 war raiAh als. 39 welch*. 41 das selbig. 42 pydern. saß. 43 ynd welche frawe. hiet recht w. nam. 45 schäm. 47 welche. 49 mocht wol. 54 samson.

621 60 ^em noch stn eigen wtp ist unbekant.

GS hin and her, üz oder tn, gS wider onde für,

swä ich na in der weite bin, kein bezzer dinc ich spür ' wan ein trAtsselic reine wtp,

dia kan üz rdtem mande zärtlich lachen. 66 Diu ist ir mannes leitvertrlp und süenet grdzen zom.

sd wol im der ir eine hat, derst sselic gar geborn.

si halt ir Sre und im den lip:

ir edeliu tagent kan im wol freade machen.

Die lobe ich für die meien blaot: 70 golt, edel gesteine deist ir niht geliche.

si släfe wache od swaz si taot,

s6 ist si reine und wol gezogen und aller tagent rlche.

dar ambe ich ir üf setzen wil mit lobe der eren krön,

die sol si tragen Swicltch, 76 in freuden dort stet si ir also schön.

ccn.

Frowenlop in sinem zarten dön drin sträfliet

von den meinswerern.

Ez ist ein boese gewon^heit

daz üf den eit

nu swereu junc und alt so gar 4n underscheit.

daz wort vert hin reht als der wint. 6 die alten trahtent üf daz reht glich als diu kint:

ez wirt in leit, wein si ez niht yerlän.

Waz yalscher eit gebriuwen mac?

der sdle ein slac.

si wizzen rehte wol waz üf den vingern lac. 10 anders niht sol nieman swem,

62 na fehlt. 63 wen ain rain trants aalges w. 64 die anß r. mnnd

kban. 65 ir fehlt. 66 der ist salig geporen. 63 freyd wol. 70 ge-

sUin das ist. 71 schlaffe sy wacht oder. 73 exen ain k. GGU*. W 129*. 7 geprüffen. 9 recht gar woL

622

wan sinem rehten herren unreht helfen wem, naht unde tac dem rehte bi gestän. Vil maniger man der swei-t bl stnem eide, er liuget mangez üf der vart bereide: 16 daz Wirt im noch gar leide, daz er sd valschltch hat gesworn. er ist verlorn, den gotesr zorn muoz er du ende hän.

Meinswerer, wizze daz der eit 80 bringt schaden breit.

zwen vinger die du biutest üf so gar bereit

gein allen gotes heiigen dar,

da mite verlongensta got und sin maoter klär,

vil sselikeit dort in dem himelrtch. 26 Drl vinger die da umb den val

hin biatst ze tal,

der helle grünt sd gar, der jsemerliche quäl

Wirt dir gegeben für dlne schult,

wan du sd gar verloren hast die gotes hult: 80 ptn äne zal hästu dort Swicltch.

Meinswerer, dar «mb 14z dir sere leidiBD

daz du sd vil geswttere bi den eiden,

Sit daz du dich muost scheiden

von den Ewigen freuden gar. 36 din nimet war

gröz helle schar: daz mac wt)I riwen dich.

Der eit wart uns durch rehi gegeben, umb rehtez leben:

daz hiez der bähest L6Ö vaste widerstreben. 40 swer sich nu wolte unrehtes wem, ze banden hiez man in M sinem eide swem: reht urteil eben gap man im üf den eit

11 -weh, 12 rechten.' 18 t11 fehlt. 19 Manschwerer. 22 gegen. 23 seiner. 26 pewscht hin. 28 dein. 31 ma&sthwerer. 32 ge-

schwürest. 39 Tor pabst eingefügt heilig. Yast. 41 znhaod. -

623

Daz reht gerihte-8ol man hegen,

nnreht hin legen, 45 und weder durch liebe noch durch miete ¥^derwegen:

da durch so wart der eit erdäht

daz reht gerihte und urteil würde voUenbräht.

der gotes segen der was im gar bereit.

Die mit dem Stabe daz rehte reht behalten, so und üf dem stuol gerehter urteil walten,

daz unreht von in spalten,

den gebe got der prophSten 16n

mit willen schön,

des himels trön umb ir gerehtikeit.

ccm.

Hie nach stdnt m liet üf singer in des Poppen dön.

Ich bin gewandert durch diu laut, war umbe ist daz? daz ich die meisterkttnste lernet deste baz,

daz ich si brsehte üf rehter sinne sträzen.

«

Ist ieman hie der sich stn welle nemen an, 5 ob ich mit mtner fcmst im niht geliehen kan,

s6 wil ich doch mtii singen gegen im Iftzen.

Doch west ich gerne wer er si,

ob er üz rehter meisterschaft hie sioge.

ir merker, stSt uns beiden bi, 10 ob im an stner kunst iht misseünge*

ich fürht sin kunst si iHnen hol,

der sich hat grözer ding gein mir Temesaen.

und swenn er gegen mir singen sol,

so h&t er siner besten kwist vergezzen. 15 swann er dann nimmer singen kan, vor leit sd mnoz er swtgen.

Singer, ze wiu hästu gepfliht

46 myet htr widen -47 das rechU geriebt vnd rechte yrtail ward

^olpucht. CCDI. W 136b. 2 dester. 12 gegen.

624

und kanst sin niht?

mich zimt gar wol, diu hoechste kunst diu mnoz sich g^n mir ntgen.

Wer weckt mich üz dem släfe, swann ich sanft wil ligen? so wol her an mich, du mäht mir doch niht an gesigeu.

ich het mich glegt und wolt nn ruowen gerne.

Ich hoere an dtner stimme wie din herze stät,

daz dtn gesanc üz eines tdren munde gftt.

h&st du niht kunst, sd louf du hin und lerne. 25 Man hoeret oft wie im geschach

der höhe houme an este üf wil klimmen:

vil maniger wirt in wazzer swach,

des" er engilt, kan erz niht überswimmen.

ein fuozloufer wolt lonfen ouch so mit einem pferde und mac im niht geliehen :

als Luzifer der snoede gouch,

der wolt dem stai*ken gote ouch nie entwichen.

der alle berge üz loufen wil, der wirt oft müed vil söre.

ich wil dir rüten , junger man, 86 kanstu verstau, wildu gesanges meister dn, hin für straf mich niht mSre.

£i junger vogel, dir ist dtn snabel vil ze weich,

daz rede ich äne schimpf und ist niht mtn geleich,

du solt dich dines klübens gegen mir mdzen. 40 Du bist s6 frevel und sd frech in diner jugent

mit singen und mit sprechen gar ka alle togent:

.daz soltu bt den wtsen liuten l&zen.

Du bist ze fruo vom nest geflogen,

daz dir diu schal noch klebt an dtnem libe. 45 du bist in dtner kunst betrogen.

Hg in dem nest, dar inn du lenger blibe.

und heiz dich tragen von dem wege

hin in ein vinster, daz du baz gemüzest,

17 Binger war zw hastw ; war ausgefstrichen und new zwlschengeschrieben. 10 h«r. .. 20 m^st. 22 stymme wol Wie. 27 vil fehlt. 32 gote fehlt. 37 Aln.

626

daz da niht vallest ab dem Stege, so and wart daz du nach wtsen ktlnsten Iftzest. ich wil dir raten, janger man, da solt dich niht versnellen, wan dir geschsh reht als dem hant, sagt dir mtn mnnt, der da üf stnes herren mist niht weiz waz er sol bellen.

M«Uterlieder.

40

626

ANMERKUNGEN.

I.

Die Überschriften gebe ich nicht immer genau nach E, da man die urkundlichen im inhaltsverzeichniss nachsehen kann. M 33 hat als Überschrift: Der sinnen kamer, was wie häufig unsinnig aus der anfangszeile entnommen ist. Der text in M ist so verderbt, daß eine vergleichung nicht viel ergeben haben würde.' die dritte Strophe ist bei Aretin s. 1146 abgedruckt.

6. vielleicht: und var schön in drivaltikeit.

49. widerruochten müste bedeuten *sich wieder um uns beküm- merte', wobei der accus, uns auffallend ist; vielleicht hieß es ur- sprünglich, mit ungenauem reime, widerruoft (: verfluocht).

52. 53. der klingende reim an dieser stelle, während im andern

Stollen und den übrigen Strophen stumpfer steht , beweist daß . hier

inreim anzunehmen ist : klingend auch noch 94. 95 ; daher zu schreiben

52 54 mit siben fürsten die wol türsten liimel und erd.

94 96 üf ein cristmorgen wir üz sorgen [ganz] warn erhaben.

und bei stumpfem reifne

10 12 daz m!n getiht also versliht daz ez geval; und ebenso zusammenzufaßen 24 26, 66 68, 108 110. So sind vielleicht auch noch an andern stellen zwei kurze zeilen in eine längere zu vereinigen, und dann könnte man die verszahl auf 34 statt 42 bringen, wie sie Wagenseil angibt.

57. ich habe hier und vers 15 am beginn des zweiten Stollen die pause bezeichnet, die Voigt angibt: zählt man sie den 46 reimen hinzu, so erhält man übereinstimmend mit Voigt 48 reime. Aber am beginn des abgesanges und am beginn der Strophen findet sich die von Voigt bezeichnete pause nicht. In der dritten Strophe Yi&re am beginn des 2. Stollen die pause nur dann vorhanden, wenn man tuon: man reimen ließe (98. 99), was aber nach der übrigen reimart

627

höchst unwahrscheinlich ist, wenn auch EL ton ulld E allein mon liest, woraus man wenigstens sieht, daß die schreiher hier einen reim beabsichtigten.

73. wohl zu lesen: man gab im ein kiusch juncfroun zart.

85 87 lauten in M:

Ich wil der kungin singen die den kunig menschlichen runig machet und maitlich gepar, was die richtige lesärt sein kann, denn den inreim nach der vierten Silbe der ersten zeile erhält man, wenn man trennt: Ich wil der kong- {: hong) in singen, runig in der zweiten zeile, ein bei Frauen- lob vorkommendes wort (sprüche 49, 16. 160, -2), macht es wahr- scheinlich, daß singen in E daraus entstellt ist, denn die zeile hat in E keinen sinn. Auch engenzen, wovon unengenzt 90, ist ein frauenlobisches wort (sprüche 87, 6.).

89. liest M daz pertal klär: in portal liegt berhtal, was gewiss die echte lesart ist.

92—98 sind in M mit 106—112 vertauscht.

100. 101 in M: daz allen reichen | sussikait hat gegeben; richtig, wenn man etwa liest süezikeit hat vil gegeben.

111. der reim wird genauer, wenn man' nach M liest: al mit al.

125. 126. das gedieht isjb also bald nach Frauenlobs tode (1317), im jähre 1323 gedichtet, von einem dichter, der sich an Frauenlob gebildet und ihn nachahmt (zu 85). Die Jahreszahl ist in M ent- stellt: im siben und achtzger jdr, ein in (1. M) dreu ze sind hin für war.

n.

2. Wie hier saz: was, so reimt noch glas: läz 46, gras: laz 123; von andern reimungenauigkeiten ist nur noch wäc: smac 13, trat: hat 43 zu bemerken.

49. die doppelte ungenauigkeit des reimes wtlrde beseitigt, wenn man schriebe: sd wirt dln herz gelenket durch got von dlnön Sünden baz; aber vgl. die zu 2 angeführten stellen.

67. entblicket steht für entblecket 'entblößt*.

96. miet (: diet), mit abgeworfnem e, so außer reime noch fürst 33. schoen 72. 75. ^

40*

628

98. der vers wird wohlklingender, wenn man schreibt: zer höchgezlt.

m.

Die Überschrift in W lautet: ain schon parat, haist masica.

16. sollen, ein aus sol fft gebildetes substantivom , ebenso ist wohl fälen 17 aus gebildet. Vgl. 10.

23. um eine hebung länger als die entsprechenden Zeilen ; etwa wer wider trüren vehten wil, halt under minenvan.

41. der reim wörn (= waeren): spem: gern weist in der zeit Härders, wo 6 und se auch in Oberdeutschland sich niischen, nicht auf Mitteldeutschland. In bezug auf quantität ist zu yergleichen der reim 16m: mern: lucem 45 47.

22. ja macht den eindruck eines flickwortes, um einen auftakt zu gewinnen: ich glaube, daß die sechste, zwölfte, zweiundzwanzigste zeile jeder strophe ursprünglich auftaktlos waren. Auch bei andern als der hier erwähnten ist die des auftakts wegen gemachte änderung leicht ersichtlich. Man schreibe daher:

6. daz komt von des argen winters ntt.

12. daz muoz [alz] trüren gein der swseren zit.

22. swann er an den wizen armen Itt

34. d^ne lieber frouwen wirdikeit; nach baz folgt danne.

44. [ach] got, waz lust an frouwen ist bereit.

50. fröut iuch des, ir wol gemuoten man. '

56. wtp kan leiten üf der minne ban.

66. got nie lieber crSätiure gewan.

Die einzige übrig bleibende zeile 28 ist mit der vorhergehenden so zu beßern:

swä ein röter munt mit liebten wangen im ein lieplich lachen hat bereit; denn nicht nur die letzte, sondern auch die vorletzte zeile der stellen und des abgesanges entbehrte ursprünglich des auftaktes: v. 5 ist auch in der handschrift auftaktlos, die übrigen sind so zu beßern:

11. [und] swaz ie lebt in freuden manicvalde.

21. als [ob] er brunne in der minne glüete.

33. [wan] nieman kan uns baz gemüete bringen.

629

43. und hat [onehj al stn trüren überwunden, oder: und [h&t] ouch al sin trüren überwunden. 49 [und] wlp ist doch der ich des besten gunne. ÖÖ [und] wlp tuot mannes herze in freuden wachen. 65. [und] diu sich in der minne hof länt schrtben. 33. gemüete: man erwartet hdchgemüete, and darnach ist wohl zu beßern: nieman kan baz höchgemüete bringen; oder es ist baz zu streichen, und die nächste zeile dann zu lesen: alse wol als frouwen wirdikeit.

35. beßer: wer troestet werden mannes Up; denn eine kürzung troest hat keine analogie in dem gedichte.

45 48. die reime lehren, daß der dichter wunne kunne, nicht wttnne künne sprach; das ist seiner heimat (Prag) ganz gemäß.

V.

Das gedieht gibt sich in der Überschrift als ein echtes yon Frauenlob aus: widerlegt wird diese behauptung durch die reime, in denen freiheiten begegnen, die sich Frauenlob in nachweislich echten gedichten nicht erlaubt. Dahin gehört die abwerfung des e nach langer Wurzelsilbe, in stset: spset 21; stern: gern 73; schilt: milt 76; das reimen von schließendem n mit e, meist bei Infinitiven, grttezen: büezen: süeze 14; erden: werden: gebärde: gerde 27; geliehen: riebe 37; frowe: getrowen: schowen 60; getrouweü: frouwe 66; baremunge: volsungen 74; die Verletzung der quantität in ^ren: geberen 46; die Verwendung klingender reime als stumpfer, Srn: gern 11. 73. Von diesen ungenauigkeiten ist keine Strophe frei, daher auch nicht die annähme statthaft ist, es liege ein echtes ge- dieht Frauenlobs zu gründe. Mundartliches zeigt sich nur in dem zweimaligen getrouwen für getriuwen 62. 66, und in den mehrfachen apocopierten Infinitiven; beides aber berechtigt noch nicht, das ge- dieht nach Mitteldeutschland zu versetzen.

1. frowe, als plural aufzufaßen, vgl. mhd. wb. 3, 419. 22. betrachtet man die entsprechenden zeilen, so wird wahr- scheinlich, daß in der form, die der dichter ursprünglich seiner Strophe gab, diese zeile auftaktlos war: daher ist zu beßern .

9. da vor [s6] lobe ich alle reine frouwen.

22. sie ist aUer güete ein überzimmer.

35. von ir [s6] lesen ouch die wisen pfaffen.

630

48. [got] yater son und geist hästn geberen. 61. [diu] Wirt gelopt mit mangem engel schöne. 74. Marjä, got bat sie [geziert] gesteinet scbone. 82. Marjä, du bist aller engel wunne. 43. beßer: vor wandel wol behüete.

48. bästu geberen, eine auffallende Verbindung: vielleicht soltstu geberen.

50. wortgedenken wohl so viel als sonst Wortzeichen Wahr- zeichen.*

58. clinc muß als substantivum gefaßt werden ^ vielleicht nach- gebildet dem wolframischen klingä klinc, was aber Imperativisch ist; es wäre Uidess auch denkbar, daß es hieß selten klingen, und darauf reimte dinge (55) mit der in dem gedichte häufig vorkommenden ungenauigkeit und jüngerem plural. Stumpfer reim an dieser vers- stelle steht übrigens in den beiden folgenden Strophen.

^•

Auch dieser leich gibt sich als ein werk Frauenlobs aus, dem er aber, wie die reime zeigen, nicht angehören kann. Die mund- artliche förbung des gedichtes einerseits, und das vorkommen frauen- lobischer ausdrücke andrerseits ist nicht zu verkennen; beides be- rechtigt noch nicht, Franenlob für den dichter zu halteA. Es beweist nur, daß wir einen nicht viel jüngeren nachahmer Frauenlobs vor uns haben , der ungefähr derselben gegend (Mitteldeutschland) ange- hörte und die dunkelheiten und Seltsamkeiten von Frauenlobs dich- tnng gradeso überbot, wie Wolframs nachahmer. Das gedieht Frauen- lobs, welches dem nachahmer hauptsächlich vorschwebte, ist die bearbeitung des hohen liedes in leichforpa, womit die Eolmarer hand- schrift anhebt Schon aus diesem gründe ist höchst unwahrscheinlich, daß Frauenlob denselben gegenständ zweimal in leichform sollte be- arbeitet haben. Den leich in überall lesbarer form zu geben, muste ich verzichten.

9. kös: gröz; s:z wird in diesem gedichte mehrmals gereimt, vgl. gröz: kos 33, was: haz 840.

16, hergles in E kann auch aus ergleiz entsteUt sein, norme: forme reimt auch Frauenlob öfter , z. b. in dem leich bei Hagen 2, 342» Ebenso Peter von Reichenbach 7, 328. 332.

35. beßer umb dise maget an allez we.

631

44. vach, ein mitteldeutsches, aach bei Fraaenlob vorkommendes wort, außer dieser stelle noch 94. 447. Andere mitteldeutsche, meist auch frauenlobische ausdrücke sind schaht 76. 181. bevorn (: körn) 99, nach meiner beßerung. gefirmet : getirmet 150. stuofen (: ruofen) 327. behüren (: nächgebüren) 486. nache 540. tirmen : firmen 715. lirken (lirket : wirket) 732. Von sprachlichen eigenheiten der mund- art^ bemerke ich den apocopierten Infinitiv st^n : wd 113 (denn so ist zu lesen); die .erweichung von t zu d, in muoter : bruoder , was 136 wohl die ursprüngliche lesart ist; ü für iu in frünt (friunt) : stunt 151; frundeisunde 370; ß für sb, in stöterjete 245. spehSre:hdre 249. ger : unwandejber 270; ou für öu, in durchtouwet : gefrouwet (= gefrouwet) 683; den abfall von w in ruo, du:fruo:ruo 408; ferner ich biete (statt ich biute):diete 298; die 3. person plur. präs. ohne t, vgl. anm. zu 90. Alles weist auf Mitteldeutschland hin.

53. wahrscheinlich reimte ursprünglich stuont : stunt (rührender und zwar mundartlicher reim), wodurch der unerlaubte gleiche reim beseitigt wird, etwa Ze aller ztt diu sache stuont; so erhalten wir auch den auftakt, den die entsprechende zeile 65 hat.

. 60. 61. unverständlich: etwa zu beßern diu (bezüglich auf dri- valtikeit) her in stnr (bezüglich auf bunt) gewalt breit drilich ist ka underscheit.

65. volrahten, vermuthlich ist volahten zu lesen.

66 70. wie hier got : spot : 16t : tot, so wird auch a : ä gebunden in Parziväl : tal 242. h4t : mat 291.

68. mer 'sondern gehört zu den resten ursprünglicher ans nieder* deutsche streifender mundart, die sich erhalten haben.

77. hat : spot; ä : o oder ä : 6 wird häufig in dem leiche gereimt ; vgl. Jericho : : stä : : frö 317 ; spot : missetät 818.

90. hän = hänt, durch den reim gesichert, ebenso spinnen: innen 386. erglenzen (: sprenzen) 765. prlsen (: verwlsen) 769. glesten (: lesten) 800.

99. ich habe bevorn hinzugefügt des reimes wegen. Der mund- art des dichters entspricht diese form allein : es scheint ein von ober j deutscher band bereits umgearbeiteter text dem Schreiber vorgelegen zu haben.

114. an allen w^n, sicher nicht das echte; dies war vielmehr an allez we, und ciarauf reimten die apocopieiten infinitive sten:gen; vgl. noch minnicUche : geliehen 684, wo man freilich schreiben könnte

632

minnidtcheD. 534 reimt geliehen (infin.): fürst aller rtchen, vfo auch wohl rtche zu lesen sein wird.

128. beßer;ich bin sin freude und wünne, aber auch im reime wirft der dichter das e, wie hier in freud, ab; vgl. rein (: in ein) 46. krön (: trön) 133. stil (: zil) 145. schön (: trön) 183. klein (: stein) 188.nart (:zart) 197. zwar (: .gar) 423. k^r:lör576. erb : Verderb 588.

154. der ursprüngliche reim war wohl bruoder : muoder, und die 2eile hieß: in gotes gewalt, er kint und ouch min bruoder.

165. unwandelber : seldenber, nicht -ser habe ich geschrieben, weil auch ger : unwandelber 270 reimt

217. die entsprechende zeile (232) hat auftakt, daher wohl beßer: und manic ^wige freude glänz.

233. der sinn verlangt: vor dem voike.

^39. von ich bin müsste der infin. bern abhängen, das wäre denkbar (gramm. 4, 160): aber dem verse fehlt der auftakt (vgl. 224) , ^aher wohl : ich kan ouch ganze freude bern.

241. vgl. Franenlob bei Hagen 2 , 340^ ich binz der gräl , 6k mite der Sren künc den leiden übervaht.

260. ich süeze bach, als femin., auch dies ist mitteldeutsch. .

280. wohl lobesan zu lesen. ^

320. s6 meint wahrscheinlich sä, vgl. 455.

348. sint ist entstellt, wahrscheinlich aus sist = sie ist.

349. des nement alle zuo ir fluht : die entsprechende zeile 366 lautet : sus er ez haben wolde, und die auf 349 reimende zeile fehlt ; beide hatten wohl auch klingenden reim und nur sieben silben.

351. ernere, reimt auf 6re; ebenso neren : verk^ren 419. stsete: jete 245.

356. wende kann Infinitiv sein (vgl. zu 114), aber auch substant., dann muß man lesen : trürens wende.

365. die Stellung des inreims weicht von 348 ab, daher wohl hier umzustellen: natüren kraft | was diu gar widerzaeme.

399. die kürzung erd würde vermieden, wenn man umstellte in erde und himel, aber ebenso wird erb. gekürzt 588.

416. mit auftakt: die entsprechende zeile 395 hat keinen, daher dort zu lesen ist: von in ich niht enwenke.

465. des Zornes glamme, von glimme glam; vgl. zur erlösung 3008.

480. lit wie ich gebeßert ist von liden gehen der imperativ; der vers muß auftaktlos sein.

633

486. behüren; vgl. 758. 887, ein frauenlobisclier lieblingsaus- dmck, im leich str. 10. 17 /an letzterer stelle wie hier reimt näch- gebüre : behüre.

499. ruch (: brach) 518, vgl. zur erlösung 80. So ist auch 343. 552 fQr das hs. roch zu lesen mch.

538. es fehlt ein reim auf nache.

540. Bache, ein sehr seltenes wort, zeigt sich zuerst in Mittel- and Niederdeatschland.

545 in sch^wed' der hs. liegt wohl auch ein participium.

615. wahrscheinlich ist zu lesen: mit miner craft.

743. die entsprechende zeile (709) hat neun silben.

747. um eine silbe zu lang; vielleicht ist zu lesen: und vier doctores werde.

762. vielleicht mit sechs hebungen: des himels freude und ^wunne, dann lautet die entsprechende zeile 728 hin unde her.

786. in daz guot liegt der name eines Steines 'verborgen, und dann hieß es weiter: dem meder vor mtlede touc.

7*93. weters lus; vielleicht ist weters grüs zu schreiben.

796. ich vermuthe: gränät tuot mitesam *freandlich* harmes schranx; die stelle ahmt Frauenlobs' leich 20, 29 nach: min mitsam gränätin bejac.

798. Jaspis mit sige man sus vindet: vom Jaspis sagt dasselbe Frauenlobs leich 20, 16 des siges jaspis; die andern ba Franenlob an dieser stelle genannten edelsteine hat der nachahmer auch benutzt.

839. Diu magt, der himel frouwe stimmt nicht zu der entr sprechenden zeile 876 0 du freuden riebe fruht; vielleicht sind die verse 839. 840 und 876. 877 als je einer zu faßen: Diu magt, der himel frowe, diu sus gekroenet was; 0 da fruht freuden riebe, du joncfrouwe cUkr.

vn.

10. Die abwerfung des e am schluße im reime ist auch in diesem gedichte sehr gewöhnlich, vgl. stuof (: ruof) 15. vast (: last) 24. sw«r (: ger) 48. zwÄr (: kl&r) 72. 191. 248. 336. unrein : klein 84. schön : frön 109. quäl : zol 243. brunn : wann 267. moht : tobt 272. rein : erschein 377. 410. gi*uoz : suoz 441. rein : ein 445. quel : £ma- nuel 447.

30, dasselbe bild mit den ausdrücken wefel und werfe (statt

634

warf) 6, 605, auch auf scherfe reimend.

45. volbringe ist wohl als apocopierter infinitiv zu betrachteD, der auch in YI vorkommt (vgl. zu 6, 114); dann ist etwa zu lesen: wil mauger Sachen vil volbringe.

38. ger : sw^r (= swaer) beweist ö für » ; ebenso gesiebte : brehte (br»hte) 331, qu61 : Emanußl (?) 447.

58. gebot : rät ; mehrmals reimt a : o , wol : mal : zol* : quäl : dol 240. böte : dräte 333. da : fr6 : 407. hat : spot 467. noch : sprach 466.

74. vach, inVn ebenso beliebt wie in VI, vgl. 7, 316. 457. 469. umbevach 298, und das verbum vachen 220. Andere mundartliche aus- drücke sind stuofe 15. getirmet 254. gater (: vater) 452. mugent (: tugent) 461. Darunter mehrere auch bei Frauenlob h&ufig.

76. birde,.wohl für bürde, derselbe reim nochmals 145.

93. widerwerte sind feinde, die 'widerwärtigen, gegner, wohl eigentlich iuwer widerwarten.

103. gat, ebenfalls ein nicht hochdeutsches wort.

141 und die entsprechende zeile 153 werden wohlklingender, wenn man mit fünf hebungen liest

mit siner wtsheit, stnes geistes zunder.

175. beßer: ein was Lucifer genennet, vgl. 158.

183. vielleicht: wie daz er wsere gotes genöz.

218. es fehlt das reim wort, das wohl auf stam (233) reimte.

234. schepfde: mit niederdeutscher bildung, vgl. geschepfde in VI, 378, und in VII noch gerde(: erde) 137 statt ger.

243. beßer: hetstn bewärt des Sünders doL

274. quelle wohl gleich quele , von queln (vgl. qu61 : Emano^l 447) und dasselbe wie 6 , 373 jdmers quelle, auch auf helle reimend, und nochmals 6, 693. Ganz ebenso jämerqueUe (: heUe) 7, 323.

300. bist:mizt, der einzige fall von s:z in reimwörtern, aller- dings nicht im auslaut, und der einzige unterschied von VI, wo s:z mehrmals gebunden wird (vgl. zu 6, 9).

303. wende, substant. vgl. VI, 356 und anm.

320 ff. genau wie 6, 425; eine zeile stimmt wörtlich, 322 s^len aller muoter bar = 6, 426. Diese Übereinstimmung bei so viel anderen scheint es unzweifelhaft zu machen, daß der dichter von VI auch Peter von Beichenbach ist.

333. böte :dr&te, Worte von verschiedener quantität, wie die zu

635

6, 351 angeführten.

411. erschein für erscheine, als femiu. 'Kundgebung', ebenso 307, vgl. auch 172.

414. vereinet 'vereinsamt, allein.

vm.

2. 3. nu ist in beiden versen flickwort., um einen auftakt zu gewinnen; ebenso 4 reht, 5 gar, 7 den, 9. 11. 15 und.

6. des bin ich von ir ungewert: mit dieser änderung (statt ge- wert), die wiederum nur des aufbakts wegen gemacht ist, wird die Ironie des ganzen aufgehoben; ebenso ist der gedanke in 8 10 di^rch das eingeschobene niht und mangel für habe verändert

13. einn grözen berc statt einen berc.

14. künc, des auftakts wegen eingeschoben.

15. ei und ei, für das bei dem reiendichter Tanhanser übliche heiähei. Der refrän der Pariser handschriffc fehlt in K

21. morgen r6t, durch missverständniss aus Roten (Rhone) ent- standen.

31. ClankensS, vielleicht aus Clamid^ entstellt?

40. ende : wenden (infin.); solche reime in den unechten Strophen mehrmals, vgl. prtse : tse : wisen 100. gewalte : manicvalte : alten 117; und zwar immer beim infin. Dazu kommen als beweisend noch andre reime, guote : genüete : blüete 130. frouwe : dröuwe 160; auch vä: ersl& 140, aus denen sich ergibt, daß der nachahmer kein ober- deutscher war. £r bindet schon ä : ö in frö : w&fenä 129.

43. zinzimt, es ist wohl zinemin gemeint.

59. Wageltei : der erste theil des compositums könnte aus Näpel entstanden sein; auf die sage wird nochmals angespielt 92, wo Eonstantinopel genannt ist; hier war vielleicht das ursprüngliche da Neapels üffe stuont, und zwar ohne auftakt, denn wenn ich auch die nicht in C (der Pariser hs.) enthaltenen Strophen für unecht halte, so glaube ich doch, daß der nachahmer noch nicht die auf- takte hatte, die E dem gedichte gibt, und also wohl noch dem schluße des 13 jahrh. angehört. Eine große anzahl verse scheint bei näherer betrachtnng erst durch einflicknng oder vorschiebung einer silbe den auftakt erhalten zu haben, vgl. 33. vier rieh [diu] wil sie haben bar. 37. [des] wil diu frowe ein listen hän.

63i5

39. und [ouch] die sül die Hercoles.

40. hete gestözen zuo der werelt ende.

49. alrßrst möht ich [vil] wol in freuden alten.

50. dannoch [s6] wil sie Waldac hän.

51. daz ir daz W8er[e] undertän.

54. und [ouch] den hört von Babilön.

55. den Nemröt in [den] turnen het beslozzen. 78. [und] einen kalten sunnen schtn.

81. und [oucb] die snelle von dem hasen.

86. brsßht ich [nu] den in kurzer frist.

87. miner frowen ze handen.

88. dannoch [so] wil sie haben da.

108. den [da] Lorengel üf im truoc.

109. do er (einsilbig) ein kempfe was der herzoginne.

110. und [ouch] ein guldtn vingerltn.

114. und [ouch] den boum den in der haut. 118. und [ouch] der zwelver degen swert 123. [hoch] einen tum üf wilden sin.

125. [und] möhte ich den gebringen ir.

126. [sich] dannoch wolt sie von mir.

127. und ein [vil] smalez gürtellin.

128. daz [her] Jörant mit hohem prtse fuorte. 133. [wan] sie wil hdn daz glasevaz.

134< [al] da der tiuvel inne saz«

140. sie wil deich (für daz ich) den tiuvel vä.

151. [Zwar] langer dienst der ist niht guot.

159. Swer [nu] sin wlp ze vil gespart.

160. daz sie [dann] über in wil wesen frouwe.

161. und [er] sich dar an niht bewart.

Einige Zeilen sind selbst in E noch ohne auftakt, 138. 141. 142; auftaktlos habe ich im texte gemacht 62.

69—71 in der form von C abweichend: Lünete ist in C nicht genannt, die ersten zeilen in C enthalten keine sagenbeziehung, in E beziehen sie sich auf das zauberhorn an Artus hofe.

91 105. Ich will diese ganze Strophe in der form, die ihr der dichter ursprünglich gab, hersetzen, weil an ihr am leichtesten an- schaulich zu machen ist, wie der beärbeiter verfuhr: AI min trüren wsere enzwei,

637

braaht ich mtner froon daz ei, da Neapels üffe stuont:

wie möht ich mit fuoge daz gewinnen? Oach wil sie von mir die wal daz ich alle sterne zal and ir einen lewen

äne wer: wie. sol ich des beginnen? £inen stein von Herelo, der gesetzet wart der werlt ze prtse, br^ht ich über mer als6 einen boc üfm ise, zalte ich ir der sannen stoap, allen griez und allez loap,

ei und ei, alr^rst wil sie mich von den sorgen wtsen. 118. der zwölf degen Schwerter, beziehong aof die zwölf helden- sch^erter, deren im rosengarten gedacht wird.

134. 135 bezieht sich auf die sage vom zauberer Virgilius, der den teafel in ein glas auf dem magnetberge sperrte, welche sage im Wartburgkriege und im Reinfrid von Braunschweig behandelt ist, so daß auch wohl diese gedichte dem verfaßer bekannt waren.. Der Wartburgkrieg und seine mundart möchte der heiinat des nac^iahmers^ am nächsten liegen.

151 153 entsprechen den anfangsversen des gedichtes in C.

IX.

1. tugent, wohl ursprünglich tilgenden, aber letzlere form wendet der Schreiber von E hier und häufig nicht an, weil sie nach; seiner meßung schon für dreisilbig galt; vgl. auch den reim 17. 20.

3. wohlklingender ist wirt es gniezen.

6. beßer got se (laße sie) irs langen lebens.

17. dir kann fehlen; s6 merke waz ich sage, doch vergl. die kürzung schand vor einem consonantea 24.

X.

. - ' " * *

Die zweite Strophe Jst entschiedep unecht, wie diß reime tot; rdt:hät:stät 34 beweisen, die dritte kann sehr wohl echt seiq; in der ersten macht nur die kürzung spät im reime (18) bedenklich: aber wie Frauenlob zwar im reime kürzt, ist auch spät denkbar.

638

4. wenn die Strophe echt, also diese zeile ursprünglich keinen anftakt hatte, so ist zu schreiben tao nnfaoge swachen.

5. lies nam, kanst mit werten machen.

10. lies änc missewende; 11 menschlich nam er ende.

37. beßer: an dem erd nnde himel stät.

39. beßer, priester nach gehoehet zu setzen.

42. nnd ist als anftakt vorgeschoben; die cäsur der folgenden zeile nnd der dann fehlende anftakt kommt zu stände, wenn man liest: bedenke in dtnes herzen grünt wie dich gotes güete.

48. gar ist offenbar wieder vorgeschoben; 49. 50 sind so zu ändern: in stm dienest reine beltp din tage und dtniu jär.

52. beßer vielleicht vor argen griffen.

XI.

Der das räthsel aufgebende ist ohne zweifei Frauenlob, mit dem Begenbogen gewöhnlich im Streitgedichte erscheint. Beide Strophen halte ich für e<?ht.

3. vielleicht zehn hörne , mit angehängtem e , oder hom zehen.

4. die Vorschiebung des auftaktes [ouch] ist deutlich.

5. statt daz tier sie guotes roubet, wird zu lesen sein: guotes cz sie roubet.

10. statt vür war lies zwäre.

11; ursprünglich wohl: des meres ddz und zucker ouch e mit gallen süezen.

12. wohlklingender wäre: ^ ieman loese mir den' stric.

19. die eäsur ist wohl so herzustellen: daz er daz tier houbt nnde hörn künn ebene üz gerihten.

22. fehlerhaft ohne auftakt: etwa erbiutet.

23. mit tilgung des auftaktes: ich wil zim vereinen.

24. nach der cäsur lies: weint im dienst erscheinen.

25. tier steht unrichtig , und ist zu tilgen : es hieß diu zehen boubet unde hom, diu mh ich dir erzeigen.

29. liea: als diu glöse betiutet. '

30. etwa: am Crist widerbiutet. Der ausdruck ist vom gegner Im spiele entnommen.

38. beßer houbt unde hörn, wie 19.

639

xn.

4. Die auftakle scheinen in diesem gedichte nicht immer flick- worte, sondern zum theil ursprfinglich; in der folgenden zeile ließe sich der anftakt hinter der cäsar entfernen, wenn man schriebe: ein meister üf dem aneb6z hat gesmidet wunder.

6. beßer: er darf niht hamer noch zangen.

9. vil kann fehlen, dann ist auch diese zeile auftaktlo's.

23. kann ursprünglich wohl gelautet haben: vindet mau niht glichen.

24. die vor müezen ist entbehrlich.

29. nu darf fehlen, wodurch der auftakt wegfällt.

31. die cäsur ist beßer so herzustellen: der esse gluot diu helle ist , diu went dem sttnder lachen.

38. gebrochen, reimend auf Sachen : lachen, ist zu beßern, indem man schreibt: da im wart stn sendez herze erkrachen; aber wenn der reim wlte : liute : betiute (30) richtig ist, den ich nicht zu beßern weiß, so wird man auch diesen dem dichter zutrauen dürfen! Andere ungenauigkeiten des reimes sind noch nerte : bekSrte 43. alle : ge- vallen : schalle 44. '

42. auch auftaktlos zu machen: umb daz (oder durch daz) er uns nerte.

43. dem sinne angemeßener ist: dar umb er sich kdrte, wo- durch auch die zweite hälfte auftaktlos wird.

44.' metrisch beßer etwa: üz der drivaltikeit her nider.

48: sd ist flickwort, um einen auftakt zu gewinnen; in 49 wird der auftakt der zweiten hälfte beseitigt, wenn man stm für sinem schreibt.

50. beßer sündsere, daz tet er durch dich; und die folgende zeile: und lobe den selben (oder ein anderes beiwort) herren guot.

53. wird wohl beßer zum folgenden gezogen, dann muß 55 ge- lesen werden: dich löste üz der heUe gluot.

57. wohlklingender wäre: des solt im danken naht und tac mit richem schalle.

xm.

4. Daß sich des auftakts wegen vorgeschoben ist, ist deutlich,

5. vielleicht niemsoi tar dich strafen.

640

6. beßer wig 6 die rede, 6 dan sie käme.

10. so ist entbehrlich, and damit Mt der auftakt.

11. lies 6 fDtr ^ daz, wodurch die zweite hälfte trochäisch wird. 13. Wortes onbetrahter mnnt *ein in bezag auf seine rede un- überlegter mund*.

22. geben: eben lieben als klingende reime; solche scheint sich Frauenlob noch nicht zu gestatten.

23. um den auftakt zu entfernen, kann man schreiben

daz man etwan eben

ein stat behielde uud ein lant: des solt immer leben, oder beheldet für behielde.

29. ohne auftakt zu schreiben: merkent, alten, jungen. 30.. hier gibt auch K die zweite hälfte trochäisch , wenn man die nothwendige cäsur nach latin festhält.

42. selbe ist entbehrlich: in der folgenden zeile tilge man vfl. 4tl, lies und für unde, dann ist die zeile auftaktlos. 49. lies sie kan ouch gote ma,nc edel wort in stn ören (oder dre) dringen. Die erste und dritte Strophe stehen auch W 133« mit folgenden abweichungen: 1. D. z. schlüssel ist der t. ain a. 3 laß sj. 4 nun wo. 5 so frey so frech behalt die red. 6 wig ee das wort ee das es khäm d. z. in ir schnalle. 7 Halt, dein muet well. 8 vinstw z. 9 ob sich dein m. wil fr. 10 dw solt dich nicht ver- lechen. 11 z. w. ein vnd hab vemofft allererst hilfft dich dein spr. 12 p|ieff in de sjnnen peyder stund wohin die wort gefallen. 13 Auß vnnerdachtes muetes m. 14 wer toren volget 15 wirt nicht k. 17 dw solt. 18 ee dw verschröst der synne pund. 19 got alle ding I vor wol besan mit wiczn ob jn allen. 20 38 in \^

so June edel man, wildu mit dren werden alt, yor Sprüchen halt soltu dtn zunge behüeten. du zwtge si in güete[n]

und volge ir niht ze verre nach, wil si in zome wüeten. tt so mac dir nimmer missegän, volgstu der minen 16re. Sit daz des menschen zunge ist ein breitez gUt, daz man da mit got selben mac betwingen, als uns die priester singen 30 die messe und daz diu reinen wort fiz gotes Ordnung dringen,

641 .

dar umb lät er sich her ze tal durch reiner priester ^re.

Der zttpgen slüzzel si verspart

im herzen daz din reinen wart

hie unde dart 35 von boeser art

si aMt sollen sin bewart.

Jone man, leit si üf rehte vart,

so wirt din lop gepriset hie und fftrbaz immer mdre. 26 Zungen. 28 selber. 38 din] ain, 39 44 vertauscht mit 45 50. So wiß auch pr. d. dw rainer sollest sein. 40 an argen p. 41 die engl. 42 got an dem kreutze fr. 43 der vns die ersten messe sang im parmigklechen done. 44 der mund beteyttet vnde maynet was d. h. welle. 45 50 Seyt das der mund sol wissen ybel ynd guet, des hertze muet. so sol er sich bedenckhen. an ern nyemant krenckhen. ir wisset nach der lere mein, die zungen lat sich lenckhen. er sol ir huetten daz sy nymmer arges wort er schelle. 51 Hely der her am kreutze s. 52 all da er mit dem tode r. 53. 54 vertauscht. 53 vor d. 54 den edlen fürsten da b. 57 d. macht 1. m. seiner haut vnd etlich s. g.

XIV.

4. wie kann hier und z. 5 gestrichen werden, wodurch der auf- takt entfernt würde.

9. gemüete:blflete: wüeten; ebenso meisterliche : riebe : geüchen 47. schieze : stteze : verdriezen 50, diese reime und die vocalbindung ie:üe, ferner tdren : 6ren : vären 41, beweisen deutlich genug die unechlheit. Mundartliches zeigt sich in der auswerfhng' von h. in den reimen ges^n : j^n ; gßn ; lön (lenen) : wön 32 37.

10. s6 ist, wenn der auftakt fehlen soll, zu tilgen.

11. beßer: sin affenspil er lange treip und in freuden wüete (präter.), wodurch wenigstens dieser eine ungenaue reim beseitigt wird.

23. wie ist zu tilgen, vgl. 4. 5.

29. lies riuwen statt geriuwen.

30. könnte man lesen: und dir leit gebriuwen; aber die auftakte scheinen doch meist schon vom dichter selbst herzurühren.

45. beßer: war umb nimt sich.

Meisterlieder. 41

642

XV.

t

4. onch ist zu tilgen, dann flElUt der anftakt.

5. um die zweite hälfte trochäisch zu machen, 1. etwa: dan ge- seilen drte.

7. trnogen ist wohl nicht das urspröngliche verbum.

10. nu ist offenbar nur des auftakts wegen eingeschoben.

11. lies und hän pfenninc selten.

12. beßer: diu mir minn umbe pfenninc günne.

23. wahrscheinlich hieß es: Id^ dich niht verstoeren, und z. 24 l&z kein wtp dich tosren, oder: 14z dich wip niht toeren. 25. beßer: s6 muoz dir schände wichen.

29. verr ist entbehrlich: fliuch Ton ir gesinde.

30. lies: zuo ir dienste binde.

31. Der reim wird geglättet, wenn man schreibt: sicherltchen (: wichen), dann ist die letzte zeile (38) zu ändern: s6 mäht da 8»lden riehen, oder: s6 wil dich Sselde riehen.

42. kttnc ist des auftakts wegen vorgeschoben.

43. statt an gotes^rich lies gotes richs, UiUd dann ist die übei- lieferung in K beßer als bei Hagen und EttmüUer, wo richs in die cäsur fällt.

50. lies: wart durch ein wip zerstoeret.

51. eine beziehnng, die an die stelle von Achilles in d^n andern texten getreten , mir aber sonst nicht vorgekommen ist.

XVI.

4. Ohne auftakt würde es heißen: swanne ir sich seht biegen, und in z. 5 so. wil er iuch triegen.

10. ohne auftakt: nnde zim gesmtlcket.

11» lies: daz er sich niht bttcket.

12. statt drivalten vielleicht envalten?

19. die cäsur kann beibehalten werden, wenn man liest: die jungen boeser fünde vil m^r vindent dan die alten.

23. vil ist zu streichen, ebenso in der folgenden zeile im.

28. swinde : gesinde : winden; uAgenauer reim, ebenso gäch: nach : sprach : lach : hoch : och 32 37 ; und die Verbindung s: z 51 58.

29. etwa: wer ist jenz gesinde, und 30 mit vier snellen winden; s6 ist offenbar zusatz.

e43

31. beßer: durch ednen zun gespitzen.

42. ivenn meine ergänzang von bedanken nicht richtig i^, so muß etwa gelesen werden:

er sach dar in:

sin selbes schin

er seihen dk begonde.

ZUG der selben stnnde

er w^nde er sseh sins herzen trüt: er liez sich ze gründe. 48. sag ist zn tilgen; in der folgenden zeile hieß es yielleicht nein ich, im paradise, wol her der zuo mir welle. 58. beßer: würd im gelückes schibe laz.

xvn.

3. beßer: verr tz der Kriechen lande.

4. einzelne der in der ursprünglichen gestalt der Strophe auft taktlosen zeilen ließen sich beßern; aber der dichter beabsichtigte wohl schon den auftakt, wie namentlich aus 42 hervorzugehen sdieint.

17. beßer: ez hat in leder vaste genist.

20, der reim erd:wert, so wie ich sag : mac : behac u. s. w. 32, manger hant (: gewant) 54 beweisen die unechUieit.

44. die cäsur ist zerstört, man müsste denn zw§nc einsilbig in die cäsur setzen.

49. daraus scheint sich zu ergeben, daß man zn der zeit des dichters h bereits als dehnungszeichen verwendete.

Ö2. vielleicht ist in gar wol erkant?

57. ervellet; der sinn verlangt ervellent; daraus ergibt sich, daß der dichter in der 2. pers. plur. nt sprach, denn dann ist zu schreiben: ir zellent, ir wellent.

xvin.

4. Die auftakte scheinen in den ursprünglich auftaktlosen zeilen überall erst vom umarbeiter eingeführt und sind meist ohne mühe zn beseitigen. So ist zu beßern: 4 ieh triuwe ez volbringen; 5 dar Mch [s6] wil ich ringen; 10 die sanc [wol] künnent prtsen; 11. 12 obe mir zuo gerisen künn ein guot liedel oder zwei; 23 ist [eht] .daz ez niht stoeret; 24 diu [sichj mit luoder teeret; 29 [mtn] kunst hie läzen sigen wie a, oder: min kunst [hie] läzen stgen wie L; 30 habe ich schon im texte ohne auftakt in der zweiten hälfte ge-

41*

644

geben; 42 [und] hüete dtner znngen; 43. 44 s6 mrt dir gesungen vor alten und vor jangen lop; 48 etwa: od du gwinnest kummer; 61 s6 var [er] algerihte; 62 und den knoten slihte; 67 [die] stänt in rehter lenge; 80 so sol man den tören; 81 mich der rede ge- hören; 86 ich hän sus gesprochen; 87. diu ez s6 vil wochen.

39. l§ren statt lernen, aber dem nicht oberdeutschen dichter gemäß.

69. vielleicht: ich waen daz an daz selbe tier uns (a eins) rät müest immer mtden.

80. die i'eime 6ren : tören : gehören (für gehoeren), femer ich sprechen : rechen 6. spede : rede : stede (= stete) 26. iet (iht) : riet : liet : diet:niet : riet 32 zeigen, daß des dichters heimat nicht in Oberdeutschland zu suchen ist. Zugleich beweisen die Verkürzungen

in reim wert : erd 83 , ich mein : bein 65 , besint : rint 94 , daß die abfaßung des gedichtes nicht vor das 14. Jahrhundert fällt.

87. beßer: die sinne fünf.

94. wohl: also ist iu daz tier besint.

XIX.

4. Auch in diesem gedichte sind die auftakte^ überall zu ent- fernen; daher hier zu lesen: an dir wirt geswachet nntugent, da wirst durchliuhtic vtn, des (oder d^s = da^ es) got selbe lachet; 10 wirt dir [hie] ze löne; 11 ein ie wemde kröne.

12. die cäsur ist zerstört; sie wird durch Umstellung gewonnen: nu volge mtnes rätes,'junc man, tugent (1. tugent dich) underwtset.

23. lies: so erz (als eine silbe) mit Worten schrecket.

24. auch hier ist die cäsur zerstört; es ist zu beßem: umb sine unzuht; den wolves zan schier daz kint enblecket Auch die folgende zeile muß aus gleichem gründe geändert werden : gein stnem vater, der ez hat liepHchen dicke getriutet.

29. 30 lies: man solt üf der bürde verbrennen den der also taot, daz sin niht würde.

38. schand laster ist unwahrscheinlich: ich lese gegeben, daz laster in betiutet, 'daß das laster auf ihn deutet, mit fingern weist*,

42. 1. [ein] kröne in himelriche, oder vielleicht beßer 41. 42 ein« kröne sicherltche dort in himelriche; vgl. üf der erden hie 43.

43. lies: öre im niht entwiche.

47. öret : beswöret (= beswaeret) : gehöret ist der einzige mund-

645

artliclie reim dieses gedichtes; der aaftakt in 48 wird beseitigt, wenn man schreibt: noch die muoter sw^ret, oder anch s^ret, wodurch diese einzige reimnngenauigkeit entfernt würde.

50. lies: der wirt dort gehöret, als gegensatz wieder hie. 57. vielleicht: ez vert dln lop vil witen.

XX.

10. fälschlich ohne auftakt, vielleicht wan eime. In E freilich ist die zeile nicht auftaktlos, weil nach jüngerer Zählung gemeßen wird eim6 solt Ichz last^r slahen.

11. die cäsur ist verletzt; lies ich solt ez lange betrahtet h&n (oder hän betraht); idoch son mohte ich sider.

16. den reim in der cäsur kann man leicht entfernen, wenn maa liest äne valsch.

17. um eine hebung zu lang; lies swie snel diu zunge var.

22. der auftakt fehlt (nach jüngerer meßung wird gelesen ma- nlger) ; lies vil maniger , aus gleichem gründe ist ebenso v. 29 zu lesen. Auch v. 27 ist auftaktlos ; man kann lesen als schiere er für die frumen kumt.

31. 33. der reim ist auch hier zu entfernen, etwa gar sunder triwe.

34. wie 17 um eine hebung zu lang, man muß wohl im streichen. 42. wohl : gevater min.

51. ebenfalls zu lang, ich lese irst senfter griffe kunt.

XXI.

12. vielleicht in rehter huote alsam ein kneht.

23. sich scheint vorgeschoben; ursprünglich hieß es wohl dd sprach geistlicher orden.

28. die cäsur ist zerstört, es wird etwa zu lesen sein Dätüre sprach Ich hoere wol, frou Werelt, swaz ir sagt.

50. beßer gibt, und in der folgenden zeile *swer reht hftt, der zie hin.

XXIL

4. etwa also seit von sangen.

5. der ist zu tilgen, des auftakts wegen. 7. vermuthlich von nftchraeteger listekeit»

646

iO. lifes : von der kappen Orden. 11. lies: zeit westen unde norden.

23. lies: [ein] löufer äne mssre; 24. [ein] koufmen an gewsere. gewsera könnte dem sinne nach Vaare' bedeuten, aber das ist mit dem Worte nicht zu vereinigen; daher wohl 'ein kanfmann ohne zn- verläßigkeit'; man kann auch schreiben koufman ungewsere.

28. 29. beßer: gltheit an altem manne glich ich wol dem swanne. ■>' ^ 30. ein we ist zu tilgen!

40. verständlicher wäre: uns kumt vemunst.

42. 43. beßere ich: nu beginnet swachen diu werlt, als die pro- p&3;eb lüid Paulus kunt gemachen.

48 49. lies: der sin niht mac walten, der wil des andern voget sia, in von. dren schalten.

xxni.

- 4; nu ist zu tilgen; in der folgenden zeile 1. suochenfür ersuochen. r- 6. lies: sus, nu so.

11. 12. diese beiden Zeilen in K sehr abweichend von. P (der Weimarer hs.), wo sie ebenfalls verderbt sind. Der Vorschlag von Slitmflller, meistert für mestet, ist schon wegen des reimes nicht statthaft. In K ist aber jedenfalls zu streichen. . :: 23. lies: und [bi] den wol gemuoten.

24. tempelruote ist offenbar entstellt; mit, das auch P hat, möchte ich. nicht, wie £ttmüller thut, entfernen, vielmehr mit tem- prierter ruoten.

27. 28. lies: ez wonet hl wan zweier hande liuten.

29. lies : diez jtsni fiioge triuten.

' iSjO. etwa zu lesen: daz wil ich betiuten.

43. lies: übel stuont, bezzerz ob er welle;

' ' 46.'lie8: ez kan sehende blenden; Ettm. nach P ez kan schände blenden: ' '. 49. d4 ist zu streichen.

56. bei Ettm. sedel unde banc.

XXIV.

4. die auftakte sind leicht zu. beseitigen; lies: milte ist. in ir minne; 5 iera^r ist dar inne. 10 ist sogar iu K anftaktlbs; 11 lies: mac büwen in gesange ir zil beide nnd oi^ch ir ende; 23 [sd] sol man

647

doene heien; 24 [wol] zweier doene sohreieu; 28. 29 sind iimzii7 stellen : durch meistersinne schoene sol man [die] hovedoene ; 30 and [ouch] durch liebe loene; 42 an stns Sinnes rlse; 43 an [des] ge- sanges splse; 48 man sol ouch [da] mit sinne; 49 [glich] ebenlüt ez minne.

6. beßer: ie sich drinne breitet.

19. beßer: ir singermeister, dise drt mit künsten beste reitet.

24 verstehe ich nicht.

38. lies: zwir ahte doene habe ein leich.

41. ist wohl zu lesen: als von Veldeke der wtse. Die «teile erinnert an Gottfrieds von Straßburg lob des dichters im Tristan.

43. lies: kös man daz nutzes vil gelac.

48. 49 sind wohl entstellt; ich schlage vor: wol ouch däz be- sinne, daz slöz in stnem alten d6n ebenlüt ez minne. -

52. beßer: alsam in deme altissim6. . 57. das verbum fehlt; vielleicht: sus stet daz slöz.

XXV.

Denselben stoff behandelt ein gedieht in W and fi, das ich i^ anhange (nr. CLXXXTX) mittheüe.

6. Auf enbem reimt wohl als inreim wer 12, wie dulden :huld^ 6. 12, und als dritter reim k^m.l9. Ähnlich ist noch der. reim stunden : gunde (begunde) 9.

55. gelept ich hagel und rtfen kalt; der. sinn de^ verbomgi scheint 'hätt ich in meiner gewalt' (vgl. 53), ich vermuthe dahfqr gewegt ich 'setzte ich in bewegung*, oder gewielt'ich 'hätte ich gqr walt', dann mtLste hageis geschrieben werden.

XXVI.

2. Ich habe z in groz u. s. w. gestattet, weil keine bindung a:^ in dem gedichte vorkommt und weil E scflbst noch ziemlich genau z und s unterscheidet.

68. das dritte reimwort war woiü daz himelreiah . * . ent- slozzen.

89. *K schreibt clin für klein, woraus man recht deutlich Bieht, daß wenigstens der Schreiber kein ei für mhd. t kannte. Ich habe aus diesem gründe, wenn nicht wie hier bestimmte beweise iQr dij^

648

jflngern laute ei, ai, an vorlagen, die mittelhochdeutschen beibe- halten.

xxvn.

' 6. Der reim ich bescheiden (statt ich bescheide) : geleiden (für geleitent) : beiden beweist, daß der dichter kein oberdeutscher, son- dern wahrscheinlich aus dem westlichen theile von Mitteldeutsch- land war.

23. beßer: stn zungen dar nach lenken.

47, beßer: sanc, beide wort und wlse, oder: gesanc, wort unde wtse.

XXYm.

4. Spangen habe ich fttr das handschriftliche Spanden geschrie- ben, weil der dichter auch sonst assonanzen hat; vgl. Riuzen : Prin- zen : besliuzet 9. marke : Lamparten : sparte 6. haut : lanc 36.

7. Vielleicht in Normändin; auch in der Gudrun die doppel- formen Normante und Ormanle.

13. Babilön : Merän : län, ebenso reimt nodi ä : 6 in wftn : Saba- idnrtrdn 63 ff.

24. Hier könnte man die zweite hälfte ohne mühe auftaküos machen: in als süezem döne; vgl. noch 4, wo man ze streichen darf, ö [und] Westenrlch Brävanden; 10 [in] Bolän neben Prinzen; 11 da ez (einsilbig) daz mer besliuzet; 48 ie fCLr iemer; 49 al für aller; doch glaube ich, daß schon der dichter den auftakt beabsichtigte.

XXIX.

4. der T6t in nn tinunert: die hs. hat nochmals der nach tot, «m einen auftakt zu gewinnen, der aber dem nächahmer Frauen- lobs an den bestmfmten verssteUen ebensowenig als Frauenlob selbst zukommt.

5. lies WfiBT von gotÄ geimmert.

10. lies und [ouch] mit richer kunste.

11. Mes deich im wol mit gunste.

12. die cftsur wird beßer durch Umstellung: wünsdi hin ze gote daz er jage von im die boesen geistei'.

649

16. beßer ivohl: stn zungen bort.

18. beßer: daz nimmer sin den grünt dorchbqrt.

23. dft ist einschiebung, ebenso 24 nn^ 29 und, 30 aL

37. 38. in a übereinstimmend mit Hagen und Ettmttller, na^ mentlidi mit dem texte der Heidelberger hs. 350; die lesart ein nennen scheint mir aber nicht die echte zu sein.

42. lies ^ [daz] des tödes gallen; aber das reimwort steht für gallo, und dieser reim würde gegen die echtheit der strophe sprechen. Doch man kann leicht ändern ^ der tot mit gallen.

43. ir kann getilgt Werden, wodurch die zeile regelrecht wird. 45. sie beziehe ich auf rtcheit, die auch Subjekt des folgenden

Satzes ist: diu rtcheit muß sidi dem grabe zu eigen geben, und daiui ist 48 zu ändern: und ir adel neigen.

49. vielleicht swer mir daz kan zeigen; beßer aber wohl als frage: wer mir daz kan zeigen? *ihr fragt mich, woher ich das weiß?'

55. die einzige abweichung von dem sonst genauen reime dieser Strophe; wenn man ändert: wan der ie saz in armuot, so ist kein grund, diese strophe, die auf eine echte Frauenlobs folgt', ihm ab- zusprechen.

4. Ursprünglich hieß es wohl dar inne lit ein tropfen.

5. lies swer mich des rehte bescheiden kan.

7. das zweifache kan im reime ist kaum zu dulden, man ändere: der alliu wunder wol durchsan.

9. 10. der reim enbint (:kint), und wint:vint 12. 13, so wie auch ich brts : gris 34 scheint Frauenlob diß gedidit abzusprechen.

26. es hieß wahrscheinlich: der toter drer erde breite.

43. beßer du treist daz lieht und bist doch blint.

52. die himeltor wäre plural oder stände für die himeltür; beßer wohl des himels tor.

XXXI.

1. ä und d, wie hier fr6 : : : gebunden wird, reimt in diesem gediehte mehrfach, swä : s6 30, t6ren : vären 28.

9. men für man, niederdeutsch.; durch den reim (: den) ge* sichert, daneben man im reime auf kan 54, Niederdeutsches zeigt

650

noch das Präsens in en, ich prisen (: wlsen) 12, ich betiuten (: liuten).52.

29. bekaüen, ein bei Frauenlob mehrfach gebranchtes wort, vgl Sprüche 113, ö. 127, 19.

31. mizzen (: wizzen) für mezzen, stimmt zu don übrigen mund- artlichen anklängen des gedichtes.

57. ist wohl zu lesen: des mac sie nieman krenken.

xxxn.

7. witze, reimend auf switzen; ebenso' gerihte : berihten 36.

27. beßer: ich mrbe nach gewinne, und 28 mich triege danne getihte.

35. ich brise (: wlse) ; der dichter des vorigen bildete die 1 per- BÖn des präsens in en (zu 31,9).

43. yerswigen : ligen als klingende reime gebraucht.

50. sin : ein, wenn der reim richtig ist, wäre überall ei für !, &i fdr ei, ' au für ü zu schreiben.

. 54. mer, niederdeutsche form^ durch den reim (: her) gesidiert.

xxxm.

3. Wohl zu lesen: des wolt ich mich bedenken.

15. maniger ist nach der silbenzählung von K allerdings drei- silbig, doch schrieb der dichter wohl: die nnt vil maniger leie.

17. 18 scheinen pausen beabsichtigt, die sonst die atrophe nicht toßnnt:

les in dem dön vil schiere ötves inuot der kunst beger.

20. wurch er für würg er 'würge er'. :

43. ich varmuthe: ich w^n (== waeu) der drite verblttemet; denn e für se ist der mundart des gedichtes gemäß. Nieder- und mitteldeutsche anklänge zeigen die reime yan (= von) : dan 47. sehste: beste 47. vorn: körn 51. gen (=^ gent):zw^n 42. brenge : klenge 92. kund (= künd) : und 88. Auch gilben (= gilwen) : Silben 95 gehört dahin.

&i, auffallend ist hier die trennung. ger-edet statt ge-redet, worauf sonst immer geachtet wird. Pausen durch Silbentrennung begegnen in diesem gedichte mehr&ch: die (=::: dicke) : ic^ltchem 25. !-der:bl71. dir:zier-lich 84.

•fesi

70. reimt als pause mit 73, also wohl ver zu schreiben. 84. wäge : trage, ebenso Mgen : sagen 9. tragen : sagen werden klingend gebraadit 21.

t

XXXIV, '

2. Die reime sag : tac, femer kint : ich vint 29, jmign : ge- swongn, als stumpf gebraucht, 22; endlidi gesnngn in der mann- licihen cäsur beweisen zur genüge die nnechtheit

3. 6. in den entsprechenden zeileii der andern Strophe steht inreim: hier scheint sie (a hat sick) : himelrich als reim gelten zu sollen.

45. Aus der schiußzeile scheint hervorzugehen, daß das gedieht zur Verherrlichung des Osterfestes bestinunt ist.

XXXV.

19. Diese Strophe hängt mit der vorigen nicht durch den sinn susammen, wie schon die Überschrift in K andeutet; ebionso ver&ät as sich mit der dritten Strophe von XXXVI.

36. der inreim scheint nui: zufUlig, da er in den andern Strophen dieses tolies nicht wiederkehrt; mdit iminer sogsur hat diese :zeile eine cäsur nach der vierten silbe.

.XXXVI;

Zwei lieder (strophen) in der Überschrift angegeben;, es sind aber drei, voii denen die beiden ersten unter aidi zusammenhängen ; die dritte iierührt sich durch den Inhalt mit 35, 2.

1. Elgast, nicht Algast steht in der handschrift, und. so fm^ten sich noch mehrere fehler bei Hagen. Die Strophe Kelin beizulegen^ wie Hagen thut, ist kein grund vorhanden, aber auch Frauenlob gehört sie wahrscheinlich nicht.

14. beßer: d6 bräht er zuo dem jungen man. . .

: 15. beißer: der minne verdröz.

19 36. wenn die erste, so ist auch diese zweite echt, wahtr scbeinlich aber keine von beiden; diese reimt ziec&en : siei2be,Jene tvll«:tlen.' ' - , ' / '

.49. bießer: vor diner haut entran.

66ä.

xxxvn.

I. Das in H 54 ebenso beginnende gedieht, eben&llseinräthsel, aber obscöner art (der penis), bat mit diesem nichts als die an- fangszeile gemein: es ist ein machwerk des 15 Jahrhunderts.

26. beßer: ez hat Tier hende füeze 6m (:zorn).

32. zw4r (:klir); flhnKeh ist schier :tier 1. Jenes ist in nach- weislich echten gedichten Frauenlobs nidit selten. Aber am wenig* steil ist dem dichter der reim 6m : zom 26 zozatranen.

xxxvm.

3. Vielleicht kiinst diu kan waten und swimmen ; und ließ E weg, weil waten hebung und Senkung ausfüllte« 9. vor die ist zu ergänzen den 'denjenigen.

19. ohne auftakt; yermuthlich kunst diu ist als6 h6chgeborn.

20. macht als letzte Senkung ist, wenn das gedieht echt ist, nicht zu dulden; man kann es einfach streichen, und wenn man den hiatus vermeiden will, umstellen: kunst fride machet, unknnst zom

> 21« beßer: kunst htt vil gnoter sinne. 22. ebe&Ms auftaküos; vielleicht diu kunst diu büwet

XXXIX.

Der Stoff ist derselbe wie in nr. XXYIU, namentlidi in der dritten Strophe.

II. Diese zeile ist in E offenbar richtiger überliefert als in dei Weimarer handschrift, die liest: in boeser herren dienste wirt man selten vr6. Wenn die Strophe in dieser gestalt echt wäre, so würde Frauenlob ä : 6 binden, was ich noch bezweifle.

15. beßer str^e (:m&ze), dbnn das wort wird stark und schwach flectiert.

22, wenn Frauenlob nur die unentstellte form Virgilius brauchte, wie in der echten strophe XV, 46, wie mir wahrscheinlich ist, so ist zu ändern: und künde ich zouberte alsam Virgilius.

30. in den gide, so mit unorganisch angehängtem e, und dann ist' auch äne kiele 27 Singular; beßer faßt man es als plural und schreibt: und stünde er mit dem giele. &ne sdiiffe 33 kiann auch als plural mit angehängtem e genommen werden, der beim neutrom schon im 13 Jahrhundert begegnet.

653

XL.

«

2. Vielleicht zimet wol ze kränze.

9. handelungen als plaral ist auffallend; wenn mäht ungenauer reim handelunge : zungen, der gegen die echtfaeit spredien wtirde, so ist zu ändern: daz sagt der wisen zunge (: handelunge). *

13. 14. wahrscheinlich vreenen, und dann der gtt die besten loene.

15. den frumen wohl noch abhängig yon gtt, und dimn ist zu schreiben: den frumen, daz sol nikn brisen.

19. weniger der reim bat : hat, als man : trdn 22 spricht gegen die echtheit der zweiten Strophe.

20 mäz hier und 27. 28 nicht verkürzt aus m&ze, sondern mslz als neutrum (nicht maz), vgl. über den dichter der erlösung Germania 7, 10.

29. beßer immäze brach.

32. ohne auftakt; daher zu beßern; sie lägen in unmäzen s^r.

XLI.

1. Beßer schirmeslegen, vgl. 43, 3 sdiirmeslegen : gdegen als klingende reime, wie tragen : jagen 28.

22. beßer gesanges meister sin. Auch die kürzung dunkst kann man yermeiden, wenn man liest: du dunkest dich gar mei- ster stn.

XLH.

12. Beßer: des wirt er balde von mir gwert.

23. beid ist zu streichen : tac unde naht.

29. der reim vinden : inden (= enden), sowie bt midi 36 deutet auf einen nicht oberdeutschen dichter.

32. die kürzung gedien ist nicht wahrscheinlich; vielleicht wil er gedienen ^ren kränz.

36. statt setz sich kann man auch sehreiben sitze.

XLffl.

4. so ist eingeschoben, wie häufig in E, 1. dar umbe kam ich her, ebenso 10. 22.

13. im ebenfalls eingeschoben, weil E nicht gelücke sagte; Hes: des muoz gelücke walten.

664

' 15. steht vOrwäre; vielldcht ist zewäre zu lesen. 16. beßer: mit gotes helfe ich wil michs underwinden; aller- dings hat der dichter einige kttrznngen im reime, schnol : pfaol 10, nnd namentlich all : gevall 19.

23. gar igt zu streichen: ez diobte mich ein hovellch dinc.

24. be&er: ich möhte lop gewinnen.

XLIV.

10. Der reim nftch : doch wird beßer dnrch Umstellung: der meide üf irm geverte nach der beiden z6ch (: doch).

18. ich Sterken (: merken), sowie ich lören : enberen 27 spricht für einen nicht oberdeutschen dichter, auch der apocopierte infiniti? besinne : entrinnen 21, und a : ä in benahten : bed&hten 33. Die Ver- letzung der qnantität in l^ren : enberen kommt zu jener zeit (anfang des 14 jahrh.) bei mitteldeutschen dichtem schon ziemlich oft vor; auch die bindung s : z, maz : glas 31.

XLV.

Die beiden Strophen h&ngen unter sich nicht zusammen. 18. Idi vermuUie: kan er wol spsBue klieben, als ausdruck des- jenigen, der etwas versteht, der Scharfsinn hat. .

XLVI.

5. bellikln, entstellt aus baldektn.

12. beßer: des selbe got begert.

13 ff. der gedanke erinnert sehr an die dem Konrad von Wüi-z- burg beigelegte strophe : Üz Seiten noch ta röre nimmer rütch lop erklinget (CXX, 1 ff.), und ist wdü eine nachahmung derselben von einem dichter des 14 Jahrhunderts.

15. hier scheint der auftakt erst von E hinzugesetzt; es hieß: got wil selbe nfgen.

21. ist wohl zu beßern für fidelen u. s. w.

29. küm ist entstellt aus kerm, grtn ist verkürzt aus grinen.

51. auch hier könnte man den auftakt entfernen, wenn man schriebe: wort üz jguoten münden daz tuot uns kunt.

55. rör: offenbar; ungenaue reime sind in dem gedickte häufig, nameAtlich durch abwerfung des e, schön : dön 22. : trön 89. sam : nam 25. gern : enbem 58. gewem : kern 61.

656

59. sd ist eingeschoben, wie oft^ des veikfirzten unibe Wegen; lies: dar umbe triuwe ich.

62. statt gewern wohl zu lesen bewem.

80. pfliht für pfliget (: niht) beweist die nidit oberdentsche heimat des dichters; ebenso der apocop. infinitiv bewlsen : Itse 87, und auch die bindung 6:o in wort: betört 7.

83. statt und da wohl beßer al da.

87. da kann man tilgen; dann ist auch diese zeile ohne auftakt.

XLVn.

1. bän : schön : dön : crön; dreifach- ungenauer reim, in hUn ist t abgeworfen, in schön, crön ein e , und endlich ist ä : ö gebunden. Das zweite noch in spät : rät 54; das letztere in arismetricä : frö : so : da 43. Ungenau ist noch brisen : Itse 15, und die bindung s:z, fltz : bris : ris : wts 19.

4. vielleicht beßer beidiu slöz unde bünde ganz.

5. gön für geben, nicht oberdeutsch.

15. beid sdieint züsatz, und die zeiie war ursprünglich ohne auftakt; auch 51 kann doch gestrichen werden.

XLVin.

3. Wenn diese zeile auch fünf hebungen haben soll, wie in den übrigen Strophen dieses tones in K, so muß man süeze schreiben, wie auch die Leipziger handschrift liest.

5. Yon hier an weicht E gänzlich Ton den bekannten texten ab.

15. der auftakt muß entfernt werden, indem man die streicht.

33. wlp streiche man, dann fällt der auftakt, und ^aus gleichem gründe in v. 51.

43. der reim stam : van : ban : zam ist kein grund, die eohtheit dieser strophe zu bezweifeln.

52. ist wohl zu lesen: wtp sint ein rose an allen dorn, vgl. 54.

XLIX.

Ließe sich mit Sicherheit nachweisen, daß Frauenlob s:z ge^ bunden, wie diß gedieht ein paar mal thut (was : daz : vergaz 6. daz : was : saz : baz 19), so wäre ich nicht abgeneigt es ihm zuzusprechen, weil es in seiner art und weise gedichtet ist; die kürzung spät: rät 6 wäre nicht viel anders als zwar für zwäre, und. tupnt : grünt 40

656

fände in Frauenlobs mnndart erklärnng.

15. und ist zu tilgen; dann fällt der anftakt.

33. ei für eiä macht die zeile auftaktlos.

51. auch hier ist des anftakt s wegen und zn streichen.

L.

Die erste strophe von K 190* (b) und L 319 habe ich nicht verglichen; in M stimmt nur die erst« und zweite überein, die dritte, die jungem Ursprunges ist, laße ich hier folgen:

Wer aller dinge hat gewalt

gar manigfalt

iuden vnd keczer haiden sind noch vngezalt

sind al seinem surem^) geleich

vnd die hat er geladen in seins vater reich

den cristen palt den die tauf ist gegebin.

Der mag wol schicken alles gut

da mit man tut')

seins leibes lust dz hat er als in seinem hut

got der was arem dz ist war

hie auf erden wol ins vir und dreysigst jar

in aremut verzert er hie sein lebin.

Als man vns kündet alle iar die zeite

man sach dz er demutideichen reite

ein esel überschreite

im wer wol tos kindelein berait

wenn das ers lait

vmb selikait ir cristen merkt das ebin. 2. 3. In EL sicher dem ursprünglichen näher als in M. * 15. der anftakt kann nur entfernt werden, indem man sin streicht, was jedoch nicht ohne bedenken ist. Od^r es müste statt ebenkrist^n ein zweisilbiges wort dagestanden und stnen geheißen haben.

19 36. diese strophe hat auch M; Hagen hat sie weggelaßen, vermuthlich wegen des reimes reht ; unversmeht (= ünversmahet), der aber nicht gegen Frauenlobs mnndart ist.

1) Kann auch furein heißen.

2) Eb steht: da mit da mit man tn.

657

29. dann ist eingeschoben, wegen umb filr nmbe, lies: war umbe länt ir.

40. statt behelt ist wohl hilt zu lesen.

45. metrisch beßer wäre got dem vergap.

48. eben kann nicht riditig sein, weil es sdion einmal als reimwort vorkam (44); ich lese: siht lach got streben, vgl. 35.

51. und ist zu streichen; dann ist auch diese zeile aaftaktlos. In der zweiten Strophe müste man schreiben: in dem himel die kröne.

LI.

3. Beßer niht stelle üf valschen lust.

5. der durch den reim gebotene apocopierte Infinitiv schame(n) läßt sich entfernen, wenn man schreibt: von wären schulden iht an keiner stete schäme.

10. vielleicht daz sie vor aller werlde hat.

15. ist entbehrlich: wart ie man so wtse?

19 24: sind dieselben verse, die schon 48, 7 12 vorkamen, ebenso 31 36 = 48, 13 18; an jener stelle haben sie nichts zu Ütun, sondern es ist dort der text der Leipziger hs. aufzunehmen.

19. lies häatu, wie 48, 7.

25. dort ist zu tilgen; lies vil vaste üf der Minne spor.

30. ich sagen, durch den reim gesichert, ist mitteldeutsch, wie auch vom (:zom) 94.

33. lies [die] ^re soltu minnen. 45 47. vielleicht So zu ändern :

swer hie mit liebe under irem dach

behüset mit unstsetikeit,

der waere waeger (oder bezzer) tot dann «r daz leben treüi. 51. lies swaz [dann] lust darzuo bringet. 57. vielleicht in staeter huot.

66. vert:rert ist der einzige ungenaue reim dieses gedichtes, kan : stam : lobesan : an 83 ist anderer art, indem hiei:» wirklich m in n übergeht.

79 wird auftaktlos, wenn man liest: in dem herzen restet. 85. beßer in ere biutet, die sint lobesan.

96. vielleicht mit tugent kum in nähen.

97. vielleicht von in muost enpfähen.

MelBterUeder. 42

658

LH.

Die drei ersten Strophen bilden ein gedieht, das ich aus H er- gänzt habe. Die zweite strophe in H ist unecht.

5. lies mine linte, da nimest einsilbig gesprochen werden kann.

19. wäre verwlset == verweiset, wie XXIX, 1 steht, so wäre das gedieht sicher unecht; aber yerwtset kann auch bedeuten 'fort- gewiesen'.

32. 34. schrtte : versptte habe ich aus der entstellten lesart von K gebeßert; beide verba schwach flectiert begegnen ebenso in der erlösung (anm. zu 4270).

39 schließt sich an 25 an, es bedarf nicht der vermittelung durch die unechte strophe in H.

53. der reim triuwe : geriuwen kann gebeßert werden, wenn man liest: daz es sie noch geriuwe.

LH*.

2 und 8 in K beßer überliefert als in der Pariser handschrift. 12. swer, eigentlich "schwär*, aber übertragen auch leid, kam- mei^, von beiden hss. misverstanden.

Lin.

Streitgedidit zwischen Frauenlob und Regenboge, das idi für echt halte, wenn auch in der ersten strophe (Frauenlobs) reimt raten: töten 13. Weniger hat zu bedeuten, daß in der zweiten Strophe (Regenboge) reimt rät : tot 21. Ettmüller bezeichnet die vierte und eine andere strophe mit recht als *trümmer eines singer- streites' (s. 152). Die vierte habe ich nach der durch die Überschrift gebotenen strophenvertheilung Regenbogen zuerkannt; dennFrauen- lob scheint es zu sein, der das räthsel au^bt, das der gegner nicht zu lösen vermag.

.5. vielleicht beßer mit unverkürzter form: und rätent ir des dozzes rigel. «

,8. dan hängt ab von dem folgenden baz (9).

38. beßer: der uns erlöste von Judas gerihte.

60. in E kein reim auf 62, daher wohl mit Hagen und Ett- müUer zu lesen: wol dir der sselddiaften sduht.

659

LIV.

1. Ohne auftakt; vielleicht üz dem holze, oder üzer holze, denn letztere fonn der präposition ist hesonders mitteldeutsch.

7. auch hier fehlt der auftakt, etwa vil höhez lop.

14. nariYam, mit apocopiertem Infinitiv, ebenso nuo:tuon 35, scheint auf Thüringen zu weisen. Mundartlich ist auch hüs : buoz, 45, woraus sich ü für uo ergibt.

21. vielleicht beßer: dar nmbe var idi zuo ir hüs.

25. vermuthlich: ich bin vil maniges überlast.

31. auch hier wie 21 scheint umbe gekürzt, und sd eingeschaltet; lies: dar umbe singe ich offenbar.

33. vielleicht zu lesen: armuot hat trüren mir gegeben.

47. mit beßerer Wortstellung: s6 tuo du mir der sorgen buoz.

LV.

Der Stoff dieses gedichtes ist von den meistersängern mehrfach behandelt worden; so in einem gedichte in W, das ich Germania 4, 237 herausgegeben habe; in einem zweiten aus M, das ich im an- hange (nr. CXCn) mittheile; ein drittes in H 104, im langen tone Frauenlobs, behandelt nicht diese geschichte, sondern die vom thurme. Ein viertes gedieht auf den zauberer Virgil, ebenfalls aus W, hat Zingerle in der Germania 5, 368 abdrucken laßen. In dem hier veröffentlichten werden Frauenlob und Regenboge gleich im eingange als ältere dichter genannt; der dichter ist wohl wenig jünger als sie, vielleicht noch gleichzeitig.

14. Wenn der dichter Virgilius sagte, so ist zu schreiben: Vir- gilius ein erzin bilde gemachet hat; vgl. noch 44, wo zu lesen wäre: Virgilius sprach *herre, u. s. w. und 109, wo man auch ohne Schwie- rigkeit Virgilius setzen kann. 27. beßer: der keiser der fuor herevart in frömde laut.

33. beßer: und solte ein hom dem keiser wahsen.

35. nit in E, und also auch en in meinem texte ist unnöthig; lies: vil Hhte hilf et.

51. das doppelte gewar im reime ist zu entfernen;- eher wäre erlaubt 86 balde sies nam war (: gewar).

60. 'der auftakt fehlt; lies: wie daz ein man.

73. beßer: üf deme bild sie sweren muoz.

42*

660

75. die answerfang des h in dem reime ergSn : flSn : sten, ferner der apocopierte infinitiy leide.: scheiden 4, endlich die form zouberät (: hat : stat) 15 weist auf Mitteldentsdüand. Auch der oberdeutsch ungleiche reim spür : rüer : für 79 wird durch die mitteldeutschen formen spur rür für ausgeglichen.

89. etwa: wan eine der keiser; auch 101 steht wane (hs. wanne) am anfang des verses, lies: wan die ein reinez biderbez wtp ir selber tuet.

109. Anteldn: ist damit der zwergenkönig Anteloie gemeint?

LYI.

4. stunde : bevunden; auslautendes e : en erscheint in diesem gedichte mehrfach gebunden, gebe : streben : eben 10 , gedinge : klin- gen 17, hende: wenden 30, nicht beim Infinitiv allein. Auf mittel- deutsche heimat kann man schließen aus den reimen yil : kiel : wil 23, gehört : ort : hört 27.

14. ist richtig nach der metrischen ansieht von E, nicht nach der des dichters; ich lese: Es nimet mich ouch wunder, oder: Mich nimet wunder ouch, und gesagen.

15. ohne auftakt: 1. etwa daz die pfaffen.

19. auch diese zeile hat keinen auftakt; vielleicht gestüende.

20. beßer: waenten er wser libes kranc.

30. beßer: swann sich got von dem himel lät. 38. statt niht genüegen län schrieb der dichter wohl: niht begän.

Lvn.

22 25 enthalten eine beziehung auf XL, dessen echtheit und alter dadurch noch wahrscheinlicher wird, da LVn nicht jünger als , beginn des 14 Jahrhunderts sein mag. 30. ohne auftakt; lies ieclicher man. 35. lernen : gerne, der einzige ungenaue reim dieses gedichtes.

LYm.

2. Yermuthlich ist zu lesen: wonet mite. 5. -ich würde die lücke ergänzen: ir gemahel den sie hat, wenn nicht 7 nochmals hat reimte, doch vgl. 23. 25.

7. ohne auftakt; vielleicht: die ir vil valschen 11p,

661

15. ebenfalls auftaktlos; lies, swenn er bevindet

21. diu gewalt, mit versetzter erster hebung, und dann ist über

beizubehalten, oder man lese Diu ir gewalt.

30. sMe : verhsele; dieser reim und noch mehr steit : kleit 37

zeigen, daß des dichters heimat nicht in Oberdeutschland zu suchen

ist. Weniger mäze : erläzen (infin.) 35 , denn der diditer reimt

auch Site : ttberschriten : gebiten 18.

LIX.

9. Zweisilbiger auftakt, man kann Nu streichen.

17. die cäsur wird beßer, wenn man liest: diu reinen wlp üf erden sint.

26. auch hier ist die cäsur leicht herzustellen, wenn man sorge und leit tertauschl.

43. den reim kann man glätten, indem man schreibt: brdht in diu güete üf d'erde (: werde); ebenso den reim süeze :müezen; lies ich wünsche daz ein biderbe wlp in ^ren alten müeze.

55. ohne zweifei ist zu schreiben: und höhen muot.

66 78. diese Strophe , aber nur im Anfang stimmend, begegnet noch in einem andern liede, das ich unter nr. LXXTY mitgetheilt habe.

69. hier ist auch in E die cäsur gestört, vielleicht ist zu lesen: ir frühtic säme niune hat der himelkoere gezieret; aber auch die entsprechende zeile 70 ist in E ohne cäsur, idi vermag sie nicht herzustellen. Ebenso ist die schlußzeile der Strophe (78) ohne cäsur, wenn man nicht liest 6r alsam; eine kürzung 6r ist dem dichter zu- zutrauen, da er gäbt (präter.) : erdäht 42 reimt.

79 91. auch in W 135, als dritte Strophe.

88. komen : vemomen : s6men (= sämen), der einzige bedenk- liche reim in den gutgereimten sieben Strophen, der einzige, der die echtheit bezweifeln läßt. Durch eine etwas gewagte änderung ließe es sich allerdings beßern: von wiben nam got stne muoter uns ze fromen.

LX.

Eine Strophe ähnlichen inhaltes, die Regenbogen wirklich ge- hört, bei Hagen 2, 309^, 5.

1. Ohne auftakt (nach der meßung von E Siben tugende aller-

662

dings nidit); ich lese: Ez 6ol ein ieclicb frouwe siben tagende haben.

6. da ist flickwort; es ist wohl wirdet fdr wirt zu lesen.

7. bllp : wip für bllbe, ebenso ^r (^re) : her : wer 27. 18. palast mit zwei hebungen am schluße des verses.

20. auch hier fehlt der auftakt; es ist zu lesen: hie ist uns komen, ebenso 23.

21. vielleicht wis willekumen.

29. beßer: unz er fünd eine der geltch.

39. ohne auftakt; ich lese: und hänt euch dort daz paradis.

LXI.

Die Überschriften der Strophen rühren von mir her. 11. Der auftakt fehlt; vielleicht vil süezen satic. 13. hier wird die briefweise als von Regenbogen erfunden aus- drücklich bezeichnet.

14 16. fast wörtlich ebenso in einem Regenbogen beigelegten gedichte (K 247») bei Hagen 3, 346» 5.

umb singens willen. wolt ich ziehen an den Rin; mir wart geseit wie hie di^ besten senger sin: und ist daz war, daz lät an mir hie werden schin. 17. ohne auftakt, vielleicht ist versetzte hebung anzunehmen: mit gesanc stne hoechste kunst, oder mit sänge. Versetzte hebung audi 182 daz erwarp uns ein reine maget, und nach der lesart von E auch 200 besaz ie man disen hört.

21. 'ebenfalls auftaküos, wenn auch nach der meßung von E richtig; vielleicht zu lesen: so wirt im hie daz lop gegeben; ferner 104, wo man schreiben könnte: maus name wsere gar verzeit, vgl. 131 mannes name ist aller, richtig nach der zäMung von E^ schwer- lich nach der metrik des dichters.; ebenso verhält es sich mit 139. 23—25 kehren fast wörtlich in dem erwähnten gedichte wieder: umb singens willen wolt ich zien in Ungerlant: so habt ir mich der wlten reis hie widerwant. ja got hat mich doch selber her ze iu gesant. 75. der reim hin : fin und ebenso phi : b! 20 beweist , daß der dichter t, nicht ei sagte.

134. die cäsur mangelt; ich lese: glt in eines priesters hende.

135. gäbe mit kurzem a, wie wage 252.

663

151. auch hier fehlt die cftsur; lies: sie wisten daz wol daz sie in solt äne meil eDtphähen; ebenso 208, wo man umstellen müste: also lob ich die werden froun, ich &ne valsch sie meine.

152. geschehen : jehen klingend gebraucht, ebenso geboren: er- koren 121, segen: pflegen 178.

165. wunnesam : an ; m : n bindet der dichter noch in man : nam 188.

187. vielleicht mensche zweisilbig , und dann ist ie zu streichen.

205. hat : n6t : hantgetät, ä : 6 reimen noch in hat : stät : not 239.

207. der auftakt fehlt nicht, wenn man liest geliehen gote.

209. den auftakt kann man ergänzen; lies: Geswige ich dann; 238 ist zu lesen : daz er den menschen ie geschuof.

235. ich bewis : prts, ähnliche kürznngen im reime mehr£achf rei : mei : geschrei 10 , dring : rinc 64 , gern : enbem 140, nam : flam : stam 218, wagt (wagte) :magt 284, sant (sante) : genant 294.

256. geprisen :entrtse; der apocopierte Infinitiv im reime noch in hofieren : schiere 61.

279. ummevach (: dach : sprach), wie das einfache vach ein mitteldeutsches wort. Frauenlob hat das simplex, nidit das com- positum, denn umbeväch (lieder 9, 4) hat anderen sinn. Frauenlob entlehnt scheint gesten 195.

290 ist fehlerhaft gebaut; ich lese: sie was doch muoter und hielt doch.

Lxn.

4. Ohne auftakt; lies: swä ir fluc und ir sweimen wser; ebenso ist auftaktlos 7 (vielleicht swaz von dem mfhem stamme), 24 (vgl. die anmerkung), 31 (vielleicht Der guote luft).

18. toben : lobe : obe, mit apocopiertem Infinitiv; nochmals rate : waten 30, wo man aber leicht in wate ändern kann.

24. lies: weistu war durch diu erde sich mit fiuhte erlabe.

Lxm.

9. Der ungenaue reim kann geglättet werden, indem man schreibt : gesaget hie üf der erde ; ein apocopierter Infinitiv begegnet auch in diesem gedichte, den man beseitigen kann, wenn man liest : waz wsere dem wünsch geliche; v^ 39.

10. so ist wohl eingeschoben, ebenso ganz wegen der betonung

664

wärheit (vgl. anm. zu LX, 18); lies: üz irem mande redent sie die wärheit.

17. auch hier ist so eingeschoben; lies wsere guot, und ebenso 26 wsere frisch und waere frö.

26. vielleicht und fröute sich der maere.

36. ohne anftakt; lies: und daz ir niemer* keine ksem hin wider dar.

LXIV.

3. Der auftakt fehlt;* lies: swer den getrünke, und lobte niht den schepfer sin.

4. ohne cäsur, auch in K; das häufige vorkommen solcher verse macht es nickt zweifellos, daß schon der dichter die feste cäsar beabsichtigte. Ebenso fehlt die cäsur 17, wo man lesen kann: nütze Wfier vil maniger.

30. ohne auftakt; wenn nicht schwebende betonung, ebenso swanne 38.

LXV.

17. Die lesart von b beßert den reim (lenge : senge) und die cäsur. Letztere könnte man auch herstellen durch wolf hie lonfet.

27. der auftakt fehlt; lies: und machte ein pfaffe, vgl. 6.

34. beßer: diu selbe frouwe ir ^re wirt doch niemer mere ergetzet.

LXVl.

Derselbe gegenstaSd ist behandelt in einem liede unter Kod- rads von Würzburg tönen (K 496^ W 130), das im altd. museum 2, 224 gedruckt ist; sowie auch in einem zweiten gedichte in W (7^, anhang nr. CLXXXVIII). Für die benennung der dichttings- arten sind diese gedichte sehr wichtig.

3. beßer: bescheide uns daz aldä.

5. c als anfangsbuchstabe von zügewise ist auffallend, und nur erklärlich, wenn man die Schreibung cz annimmt; ebenso ^1. 34. Das spricht gegen die autorschaft Regenbogens, zu dessen zeit cz noch nicht geschrieben wurde.

19. es ist wohl zu lesen: zweier eile (1) nam, vgl. CLXXXVIII, 33 ein meister hat driu eile.

665

38. ohne anftakt; entweder drin n sint drt nahtwise, oder n ist als enne (wie eile) anfznfaßen, vgl. 19.

53. diß ist wohl das älteste zengnis, daß die meisters&nger ihre überliefemng auf Heinrich I zorückfOhrten; vielleicht ist sogar diese stelle eines für die meistersängerknnst widitigen lehrgedichtes der Ursprung der späteren Überlieferung, wiewohl auch schon sie wenigstens mündliche tradition voraussetzt

56. die cäsur ist herzustellen: ein keiser alle woche und ein künc alle mände zwäre.

Lxvn.

8. Die cäsur fehlt; vielleicht: üz kleinem dinc gemachent

10. ohne auftakt; lies: daz nu vil manger.

22. 1. haste, nämlich einen herm, der ihn schlüge.

Lxvm.

16. Vielleicht ist zu lesen: ein ohsen buoc statt buch.

21. der auftakt fehlt; lies: und daz daz wol.

26. aus &eüche könnte man auch hier vorhe madien, wie 13, wo auch freüchen stand; aber die folgende halbzeile und die Ver- bindung mit dem bade muste auf firöulin führen; andrerseits aber konnte nicht fröulin geschrieben werden, wo nur von speisen die rede war.

33. vielleicht ist trum statt strum zu lesen.

37. vielleicht da wege sint zw^n wo es zwei wege gibt, daß ich nicht den ins Unglück führenden gehe', vgl. 38.

LXIX.

13. Der reim ließe sich glätten: da von dir sorge entwiche (: riebe), oder umgekehrt: eim twerge riehen (: entwichen), vgl. jedoch meide : scheiden 43.

43. der auftakt fehlt; lies: also er st^t.

52. ohne cäsur, die durch Umstellung gewonnen wird: sie muosten alle von in län den mantel mit gewalde.

LXX.

1. Der reim swär (:jär:zwär) weist auf Mitteldeutschland, der dichter sagt daneben swSr, reimend auf her : ger 15.

666

17. ohne cästir; lies: reien tenzdar zao nahtwise.

23. wenn da here richtig ist (vgl. 14), so reimt here : sSre, was die identität des verfaßers von LXYI und LXX wideriegen würde.

•30. die Cäsar fehlt; wahrscheinlich ist zu lesen: vierzic järe hat gedient.

LXXL

3. vermide für das gewöhnliche yermite; es wäre aber andi möglich, daß der dichter verkürzte vermit : smit : frit. 5. lies: Der edel priester fride.

7. vert, reimend auf wirt : birt, ist für einen oberdeutschen dichter, auf den alles übrige weist, auffallend.

8. ohne cäsur: daher ist um so eher zu vermuthen, daß diese Strophen echt sind (vgl. zu LXIV, 4); ebenso noch 13. 26. 30. 34.

10. lies: mit sines pfluoges arbeit.

Lxxn.

Ich habe diesem sowie einigen andern ähnlichen Inhalts auf- nähme gegönnt, damit man sich überzeuge, daß die 'ehrbare' znnft der meistersänger auch solche Stoffe nicht verschmähte.

33. trän (:hän) für tragen weist auf Mitteldeutschland, dahin gehöi*t auch vort : dort : hört 64; vort nochmals außer reim 22.

56. Sweben : leben klingend gebraucht; umgekehrt sind ursprüng- lidi klingende reime zu stumpfen verkürzt, enpfint : geswint : sint 49.

Lxxm.

Ohne auftakt und cäsur; lies: durch röte münde fürebaz l^t iuwer eilen schouwen, vgl. 21.

17. auch hier fehlt die cäsur, ebenso 30. 47; man kann sie in 17 durch Umstellung gewinnen, aber nach der bemerkung zu LXIY, 4 wird es kaum nöthig sein.

53. der dichter schrieb: Je swinder an den tot gedäht.

57. beßer: Ein man von Srste an got gedenke, er mac ge- nesen.

63. lies: da wider ime dehein wäfen mac geschaden.

64. statt ellenkeite wohl ellenheite oder eUentheite.

667

LXXIV.

4. brisen : wtse, der einzige ungenaue reim, kann gebeßert wer- den, wenn man schreibt: daz in ein frouwe brtse; aber die ändemng ist nicht nothwendig, denn Regenboge gestattet sich diese freiheit.

10. beßer: die zarten froawen ^rent, oder yielmehr dret, denn der dichter reimt ir sit:ltt 11.

11. der auftakt fehlt; lies: ir wizzet wol.

13. ohne cäsur, die sich leicht gewinnen läßt: den ^ret got in slnes, vgl.' noch 21.

20. beßer: d^^s hftnt die frowen vil zübtidichen an geleit.

25. mit schwebender betonnng auf der ersten hebung zu lesen.

27. der anfang dieser Strophe stimmt mit LIX, 66.

32. lies: der trete an den kreiz.

35. manc ist entbehrlich und wohl zu streichen.

38. ohne auftakt; lies: zuo dir gebare sich, frouwe, wol.

LXXV.

1. 2. Klingende reime, wo die meisten entspreclenden verse der andern Strophen stumpf sind; wohl überall ist stumpfer reim durch abwerfung des schließenden e anzunehmen, sant : want, und ebenso reine : alleine 9, stLeze:faeze 132, guote :hnote 163, tröste: erlöste 168; schwierig ist stumpf zu machen Id^zen : hazzen 222. Stumpf ist schon in der handschrift krön : frön 114.

13. 14. klingende reime mit einer hebung weniger; nach alter weise gilt der klingende hier fttr zwei hebungen. Schon diß bezeugt die Volkstümlichkeit des gedichtes; ein meistersänger würde das nicht gethan haben. Derselbe fall 47. 86.

18. der refrain zeigt, da(S wir ein .geistliches tagelied vor uns haben.

70. vesten, adverbialform für veste, eigentlich vaste, ebenso 85 (: gelüste). Die bindung e : en -konmit mehrfach in dem gedichte vor, gemeine : kleinen 52, tröste : frosten 229.

88. gelüste: veste, ein nur bei einem volksdichter jener zeit erhörter reim.

103. 106 müsten klingende reime sein; der dichter schrieb wohl Clären : vingerbare, mit Verletzung der quantität, wofür freilich kein anderes beispiel begegnet.

668

114. ist mer dttrntn zu schreiben? 'aus laater dornen*. 147. liebten fehlt; man kann auch schreiben: diu sänne diu bare iren schln.

LXXVI.

Wenn die Strophen bei Hagen 3, 344b von Regenbogen sind, so ist kein grond, die echtheit der hier gegebenen zu bezweifeln, in denen s^r : m^r : l^r 18, gmnde : standen 22, wtse: brisen 35 reimt; der gedanke beider gedichte (gaot edel sanc) stimmt überein. Wahr- scheinlich aber sind beide anecht.

34. Ohne cäsor; darch amstellang wird dieselbe hergestellt, gote ie and iemer.

LXXVll.

4. schaden: klagen, in doppelter hinsieht bemerkenswerth, als assonanz and weil die nrsprOnglich Stampfen reime klingend ver- wendet sind; letzteres noch in gater : gevater 17.

7. statt sinne war vielleicht beßer Itbe za ergänzen.

39. der^reim war vielleicht wlse (: Use), wodarch die bedenken, die eine bindang riase : Itse hat, gehoben würden.

Lxxvm.

8. Die Cäsar kann man herstellen, wenn man schreibt: hästu Pfenninge, wie vil du im lande kempfen vindest.

13. ohne aoftakt; der reim meret : bewseret ist aach bei einem oberdeatschen dichter des 14 oder jahrhanderts nidit gerade anffallend, weil za jener zeit auch in Oberdeatschlan^d ^ and se sich mischen; vielleicht aber stand anmaeret, and die zeile hieß etwa: daz manigem man stn liebster friunt amb snoedez gaot anmseret; vgl. 34.

23. betwangn : gesprangn : sangn stampf gebraucht, wiewohl ur- sprünglich klingend, wie auch tdr : mör (: tor) 31.

24. Lorengel d. i. Lohengrin, hier als berühmter Springer er- wähnt, ein sonst nicht bekannter zug.

39. grüezen : geniezen, in oberdeutschen dichtungen des 14 und 15 Jahrhunderts nicht selten.

669

LXXTX.

Eine neue form der ihrem Inhalte nach bekannten erzählung, ' die sich unter dem titel *die halbe decke' in Hagens geeammtaben^ teuer 2, 387 findet

33. 34. Die lesart von E zerstört die cäsur, die, wenn auch Tielleicht nicht ursprünglich in diesen langzeilen, doch in E und den anderen hss. sonst immer beabsichtigt ist. Den fehlenden auf- takt kann man ergänzen, indem man liest: schier einen sun.

65. mit versetzter erster hebung zu lesen: sin gedanc.

104. schön : hdn, ebenso mit abgeworfenem e her : unmer 37, grimm : im 55. 79, gedenk : krenk 109.

LXXX.

3. riet für rietet (: diet) ; trotz dieser Verkürzung ziehe ich die lesart von E vor und halte das gedieht für echt, wogegen auch dir:schir 17 nichts. beweisen kann.

5. geschin schreibt E, um den reim (: sin) herauszubringen; doch ist wohl mit M zu lesen: ir jäht ez wsere euch ialn gewin.

6. erinnert an LXII, das ich auch für echt erklärt habe.

12. beßer: od ich k^r aber zuo der esse gluot.

13. 14. wahrscheinlich t)eide ohne cäsur, die letztere zeile sicher, und nach und in der ersten ist kaum eine anzunehmen; da- durch wird wahrscheinlich, daß die cäsur dieser langzeilen nicht ursprünglich ist (vgl. zu LXXTX, 33).

21. schier (: mir) ist nicht unglaublich, läßt sich aber beseitigen, wenn man schreibt: Daz dir daz mir tuostu mir wol, daz wirt euch dir.

22. verdorben; lies: des selben dich versieh. 29. ebenfalls ohne cäsur nach der achten 'silbe.

32. beßer: sprichst du mir tore, s6 sprich ich dir gouch. 35. ist in diu ougen zu lesen?

48. der dichter schrieb über die ecken; den artikel ließ E weg, weil über als zweisilbig betrachtet wurde.

LXXXT.

6. Lies: vil maniger.

9. entweder wie ich geschrieben, oder Eist bcese unde ist zu lesen.

670

24 69 sind omreiraang einer Strophe Fraaenlobs (Hagen 3, 355^, vgl. nr. XY); schon aus diesem gmnde, wenn auch äußere Verdachtsgründe nicht vorliegen (höchstens wäre sagen fttr sagent yn reime 25 bedenklich, weniger sant für sante : gepbant) , möchte ich nicht Regenbogen für den dichter halten. Vielleicht aber rührt das gedieht von einem nicht viel jungem anberühmten dichter her. Daß Frauenlobs strophe die ursprüngliche ist, lehrt die vergleichung.

48. beßer: manheit vil singet oder seit.

Lxxxn.

7. ir geltch kann nicht richtig sein, vielmehr stn gelich, mit bezug auf den folgenden Eonrad von Würzbarg: 'wo findet man jetzt einen dßm (folgenden) gleichen, nämlich dem Eonrad von Würzburg?' Sonst wäre das gedieht bei Eonrads lebzeiten entstan- den, dann aber könnte nicht Frauenlob vorher genannt sein.

10. gemezzen : vergezze; der reim ließe sich genau machen, wenn man änderte : der sol der rtme . . niht vergezzen, aber ebenso begegnet noch milbe : silben 47. gewogen : i^ege 56.

63. t6r : war, diese bindung glaube ich Regenbogen zuschreiben zu können. In bezug auf die kürzung des ersten reimwortes ver- gleiche schön : don 55.

Die erste strophe berührt sich im anfange mit einer in W 157*, die vollständig lautet:

Waz Frowenlob ie hat gesungen, Heinrich von Afterding und der von EsQhelbach, Walther von der Vogelweid, den pris hab ich gewunnen vor in allen. 5 Ich bin frö daz mir ist gelungen, ein schcene juncfrou wendet mir min ungemach. danc habe die 'siuberliche meit: si sprach 'mtn friunt, sing hie mit richem schallen.' Die juncfrou gap mir ie den prts, 10 in irem hove ist ez mir wol ergangen, von diu füer ich ein silbrtn rts, des muoz min herz stsetltch nach ir belangen, ich wil ir immer dienen gern

1 Bai. 6 wendt mir meinen. 7 b*b danck. 11 Ton den faert

671

durch ire wirdikeit. 15 mtn dienst ist ir ze aller zit bereit.

an mtnem sin mir nie zeran,

waz ich solt singen von zarter juncfronn güete.

daz herz sich mit dem mant versan,

alsä zehant freut sich daz min gemtlete. 20 hilf, herr, daz ichz bedenk noch baz : ir lop daz ist in aller weide breit.

ob ir swebt aller kunst ein stem:

des habe si danc die wünnicltdie meit.

Lxxxm.

Den gegenständ dieses gedichtes behandeln drei echte Strophen Regenbogens bei Hagen 2, 309^

21. Iäz:bl6z; ebenso noch musicä:fr6 16.

47. köne : sch6ne beweist nichts gegen die oberdeutsche heimat des gedichtes, da dieser reim häufig in oberdeutschen dichtungen des 15 Jahrhunderts vorkommt, eigentlich wohl koene : schoene.

60. leif? Ich vermuthe reif.

LXXXTY.

12. Vielleicht: kan er daz allez.

63. maz : sträz, mit abgeworfenem e, ebenso prts:spis 9; der umgekehrte fall, daß ein e angehängt wird, in quadrante : genante 50.

LXXXV.

10. verseret : beswSret (beswaeret) kann so wenig als lost : trdst 25 bei einem so späten gedichte darthun, daß es in Mittel- ader Niederdeutschland entstanden sei.

22. ohne auftakt, der nirgend in dieser Strophe fehlt; lies: üzer« 31. reste ruhe*, oder ist, mit genauerem reime, ein reiste in

dem sinne 'auferstehung* anzunehmen?

37. zu kurz; vielleicht: durch got den heiligen herren crist, denn heileclfchen wird der dichter kaum gesagt haben.

56. statt iuch ist wohl zu lesen mich, vgl. 32.

*

14 ir. 16 sind ir. 19 also. ,

672

LXXXVI.

33. kaossen (hs. küssen) verstehe ich nicht. 39. ich denke: und pfife im vor den fiiiefei.

48. heßer: diu Isere was und aller gnoter Mhte bar.

49. dft ist einschiebung; lies: dar inne lägen.

Lxxxvn.

3. minn : inn, ebenso verkürzt swart : wart 2. veraliht : verriht 40.

20. vielleicht: idi dähte deiz gröz wander ist.

25. ist wohl zu schreiben: der heizet t6t, wie 24 steht, und so überall in der Strophe.

49. w^ d. h. die beiden worte mit w anfangend (wsere = Ver- gangenheit, wirdest = zuknnft), zwischen denen dein leben (die gegenwart) steht.

66. diu ist zu streichen: warldse Sünde brinnet niht.

67. unverständlich; die beiden folgenden zeilen haben den sinn: 'dann kann gute anwendungdeinerjahre schließlichen nutzen bringen.'

Lxxxvm.

47. Der reim Sünde : fründe beweist, daß der verfaßer kein oberdeutscher war; doch lebte er noch gleichzeitig mit Regenbogen.

LXXXIX.

5. Beßer: üf stne drö geh ich gar klein.

7. vielleicht: mtn herze ist künste herte als stein.

9. ohne auftakt: ein al, wie z. 2, wäre leicht vorgeschoben; vielleicht aber hatte die zweite und vierte zeile ursprünglich keinen auftakt, vgl. 2, wo al vorgeschoben ist; 4 kann man dan streichen; 9 ist auch in E ohne auftakt; 11 lies: alder läz mtn singen sin; 16 ist schon auftaktlos ; 18 ist vielleicht zu lesen : und zerbreech der künste swert.

XC.

6* dar nähen scheint für dar nach zu stehen; das würde frei- lich auf eine sehr rohe zeit hinweisen.

8. fragen,' reimend auf sagen: tragen, wie im vorigen gedichte wägen : bägen : sagen 15.

673

XCI.

5. Vielleicht mlle stark flectiert gebraucht.

7. iren müste auf argen bezogen werden; auch fehlt der anf- takt. Ich lese: und suoche ich der argen trit.

21. wenn das gedieht echt ist, so kann iemant nicht richtiges reim wort sein; man lese: war kam er? wem ist daz erkant?

xcn.

Das gedieht behandelt denselben gegenständ, wie ein echtes gedieht Regenbogens bei Hagen 2, 309^

16. guote : behuote , für guot:behuot, ähnlich ist behefbe (für behaft) : krefle 36. .

xcm.

5. noch ist des auftaktes wegen eingeschoben; aus gldchem gründe ist 10 al vorgesetzt; 11 Ir.

13. in der Pariser hs. ohne auftakt, wie öfter in dieser zeile und wie es der dichter wohl ursprünglich beabsichtigte, aber in 0 fehlerhaft mit klingendem reime (schulde : undulde).

17. den wurm für in, um einen auftakt zu gewinnen.

25. 30 und in allen ursprünglich auftaktlosen Zeilen dieser Strophe ist der auftakt wohl schon von dem nachahmer beabsichtigt, nur z. 37 kann man nu streichen; der dichter ist wohl nicht älter als das 14 Jahrhundert.

45. seht als auftakt vorgeschoben; aus gleichem gründe ist 50 des eingeschoben.

54 ist wohl zu lesen: hie noch erwern.

XCIV.

Die erste und zweite strophe bei Hagen 2, 251^, 20. 18. 5. schon in C mit auftakt, fehlerhaft.

10. das erste von ist zu tilgen.

11. auch diese zeile hat schon in C auftakt; da bt ist wohl zu tilgen und zu lesen: Sone wil der ahte niht.

17. noch ist als auftakt vorgeschoben; ebenso 18 der einge- schoben.

24. ehert, die richtige lesart, die schon in C entstellt ist.

MeisterUeder. 43

674

25. ein ist zu tilgen, ebenso 30 eim.

31. E schiebt nnd ein, um einen auftakt zu gewinnen.

37. zersmilzet des auftakts wegen fQr smilzet.

38. ze lieben kinden statt liebem kinde.

42. trotz des reimes gaden : schaden halte ich diese Strophe fQr echt.

45 ist der auftakt zu entfernen : des enmac. ich leider niht dar umbe, oder nach a: des enkan ich niht getuon; ebenso 50, wo zn lesen : mit büechinen schiten dar üz hat mich armuot ouch vertriben.

51. der auftakt läßt sich auch hier beseitigen, indem man liest : ich sung ouch wie man einn guoten; oder nach b: ich weiz wie man einen guoten.

57. 58. lies: der erkennen kan vische äne safferan.

xcv.

5. Der auftakt ist leicht zu entfernen; lies: halte daz im got gebot.

6. lesen statt lesent, und das zweifache wesen 3.* 7 machen sehr zweifelhaft, ob diese strophe echt ist.

10 läßt sich der auftakt nicht so leicht beseitigen, ebenso 17; auch ist in 10 die kttrzung §r vater bedenklich.

11. in K ohne auftakt, in der Würzburger hs. ist Du vorge- schoben.

25. auch in G mit auftakt; lies: unz ich süene.

30. hie ist des auftaktes wegen vorgeschoben.

37. der auftakt schon in 0, lies wenden fQr erwenden.

40. in C auftaktlos, beßer daher die lesart von E.

45. lies: die [da] ze dtme riebe gänt.

50 muß der auftakt auch entfernt werden, am besten duixb Umstellung: dirre weit ze dienste : ich bin u. s. w.

51. ein ist vorgeschoben.

52. lies niwan für wan.

57. al ist offenbares flickwort, und das macht die echtheit der Strophe noch wahrscheinlicher.

65. 70. die auftakte dieser unechten Strophe scheinen schon vom dichter beabsichtigt, man müste denn lesen : drüf drunder, und 77 durch streichen ; 71 wäre zu ändern : Sie erwürben [anders] niht wan wie u. s. w. Die cäsuren sind übrigens nicht durchgeführt.

675

85. ist za lesen: arm den rtchen, rieh den armen machestu, her, deist din spil.

90. lies; diu [hie] die kurze.

91. nu ist des auftakts wegen eingeschoben; lies: ich meine wtt od kurz.

93. beßer: [ir] zimiere noch der heim. 97. gar ist Yorgeschoben als auftakt.

XCVI.

2. Vielleicht: ir meister höchgeborn, oder beßer: jönt meister . höchgebom.

5. die ftinfte , zehnte und zwanzigste zeile jeder Strophe dieses gedichtes hat inreim. Auftakte und regelmäßige cäsuren sind schon vom dichter beabsichtigt.

7. beßer: da mite man sntdet kom.

9. beßer : ich wolt sie stürbe hiute od mörn. mom ist zwar auch oberdeutsche Mm, aber in Verbindung mit den reimen näl (nadel) : sal (sol) 1 1 , weder (weter) : leder 29 trägt er dazu bei, die mitteldeutsche heimat des dichters zu bestätigen.

19. vielleicht ist hier ein inreim auf 11 beabsichtigt.

33. beßer: die zwöne merteler.

51. hier könnte der auftakt vorgeschoben erscheinen [da].

xcvn.

1. ruom:suon; dieser reim kann noch nicht genügen, um die echtheit dieser und der folgenden Strophen zu leugnen. 5. lies: ruom ist wärer minne ein hagel.

10. lies: s6 bringt ez mit sinem gagzen dicke u. Si w.

11. diu ist als auftakt vorgeschoben.

12. statt ruoms beßer sin.

14. beßer : so enwart ouch nie.

25. lies: spot vil manigen hat versenket tiefe in der helle grünt, vgl. b. .

30. lies : dan mit höchvart und mit spot.

31. auch hier ist der auftakt zu entfernen; Mes: got und al der werlte spotten missehaget ie.

32. beßer mit b: ir spotter, merkent wie ez Lüzifern ergie.

33. b weist auf einen aufbaktlösen vers : \}S] dd in got verstiez,

43*

676

und solche finden sich in den echten Strophen an dieser stelle.

37. lies: ombe smsehen gruoz, vgl. b.

38. im ist zu streichen, oder bt im kniewen für den fuoz, ygl. die lesart von b.

45. lies: nieman sol; sol liest anch a. ' 50. wan ist vorgeschoben, als aoftakt. 51. mit benutzung von b kann man die richtige lesart her- stellen: Unkunst boese höchyart treit, kunst treit vil senften muot.

57. lies: ich vil schände gan, oder: ich wol schänden gan, . vgl. b.

58. lies: wan ern wil niht.

60. beßer: in dem lande wtten noch vil tnmber tören.

xcvm.

25 muß der auftakt entfernt werden: üz der majestät von.sinen freaden dranc ern ^wecltch.

26. beßer: den stnen gwalt.

30. ebenfalls fehlerhaft mit auftakt: grdziu not sich huop in himel.

34. der dichter schrieb wohl: daz sie her abe alle sigen.

37. 38 umzustellen: aller freuden bar und an der verdampten schar.

40. beßer: in gotes rieh.

41. der reim niht : lieht kann die echtheit dieser Strophe be- zweifeln laßen.

45 kann der auftakt entfernt werden ; vielleicht: Yondemboesen sie dich loeset unde füeret dich zir trüt. 50. lies: sd gehilfet aller meist. 51 kann man lesen: betest vertilget. 67 ist zu beßern: daz sie [im] helfen kan. 58. lies: sie gehilfet im von dan.

XCIX.

5. vil ist als auftakt hinzugeft^ 11. lies: Ich sach deiz den touf enphienc. 15. ist wohl zu schreiben: eist listic, sd manz vähen wil, ez wenket.

17. lies: got gap im die nar.

677

18. ursprünglich hieß es wohl: ez ist wlz brün vlolvar.

19. der reim har ( : nar) ist der einzige mandartliche dieses gedichtes, aber Marners mandart nicht widerstrebend.

26. lies: beide einander kennent wol.

30. lies: üzer noeten hilfet ez vil dicke.

31. lies: Man gesiht, nnd klnoge ist zu streichen.

33. ohne auftakt, wie auch in einigen echten Strophen.

37. 38. lies: daz ez [die] kröne treit oder deiz die krdne treit diu eim keiser.

40. beßer: die hoechste freude ez bringet die.

46 49 weichen in den reimen von der sonstigen strophenform ab, 47. 49 sollten *mit 42. 44 reimen.

ö7. 58 ohne auftakt, wie in der ursprünglichen form der Strophe, auch 45. 50 kann man leicht auftaktlos machen, schwerer 51.

C.

5. Lies ohne auftakt: witze und wlsheit, zwäre er tdre.

10. seht ist als auftakt vorgeschoben.

11. auch in E noch auftaktlos.

13. ob ist wohl zu streichen, und dann fällt auch hier der auftakt.

17. die ist zu tilgen; 18 ist vielleicht an sanges kunst zu ent- fernen und. 18. 19 zu schreiben : hie warn ich die singer bi : ir Sin- ger, lütert

21. die zweite Strophe hat mit der ersten keinen Zusammen- hang, auch nicht mit den fünfen, nach denen es, wie der Schreiber von E angibt, gesungen werden kann.

25. lies: daz nie niht wart äne got.

30. lies: roup untriuwe diube mort und kan.

30. lies tuot statt machet, dann ist die zeile auftaktlos.

36 38 müßen durch Umstellung berichtigt werden: entfremdet hat manegem wtn die wät, manegem sine wintersät.

CI.

23 ist in E des unverstandenen gepfrenget wegen geändert. 45. beßer: nu beere wiecb,

678

47. beßer: den tdt hie äne gnotiu werc. 49. beßer: von Sre gaote frinnden mägen wtbe. 51. um eine hebnng zu kurz.

55. der reim ist wegen kewe geändert; aber in C schwerlich richtig, denn kewen : z^wen kann beim Mamer kein stumpfer reim sein.

cn.

Die yiertej unechte Strophe in E^ habe ich ausgelaßen.

2. wol ist auftakt und muß wegfallen, ebenso al 3.

4. lies : hitze und fiur, dann vielleicht diu kan ich scheiden niht.

6. fehlerhafter auftakt, ebenso .7) ich beßere: diu vil werde trinität, ein got drl persönen.

9. ebenfalls fehlerhaft mit auftakt, Hes: J)ä wir cristen leben- die unde t6t suln mite genesen. -

11. lesen (statt lesent) ist nicht wahrscheinlich, vielleicht: in ir buochen hänt gelesen.

15. lies: wis uns* gnsBdic; 16 ist daz zu tilgen.

17 ff. stehen nochmals CV, 49 ff.

19. vielleicht: d6 half wider ävd uns daz vil süeza wort

22. ab ist zu tilgen.

23. lies: unde gap uns armen stnen [lieben] himelhort. 24 statt verbarc lies bare.

25. lies: [Diu] Minne.

27. lies: daz er leben uns wolte geben.

29. so ist offenbar vorgeschoben; die zeile kommt ohne auftakt vor, aber man darf auch berihtest schreiben.

30. ie ist zu streichen.

31. lies: daz ich die gebüeze vor.

32. etwa: dar.zuo dine bete sprich, Maria künigtn.

33. .beßer: Hie vor in alten ziten.

34 36. etwa : hat Isfttas geseit uns von einer bittenden gerten, diust genant [al] von Jessö gewahsen über die erde hdch enbor.

38. lies: [s6] bistnz.

39. lies: zuo der Oristus sich diu goteltch bluome want. want von winden, nicht von wenden.

40. lies: der uns [dort] von der helle brähte vor des hi- mels tor.

41. lies: Du bistz keiserlichiu meit.

679

43. 44 lies: in einer liljen wts in dtne mennescblich nft« türe got sich want.

46. und kann mit dem seh laße der vorhergehenden zeile ver- schleift werden.

47. und ist zu streichen, und nach yant ein punkt zu setzen. 49 62. diese Strophe begegnet nochmals nr. CV, 33 48, 49. lies: gotes muoter und« magt.

51. du ist £),Is auftakt vorgeschoben.

52. etwa: got der höhe.

54. vielleicht: du vor gote.

55. lies: bist ob aller crMtinre, frowe, sin trüt

56. lies kan statt künde.

57. auch in C mit auftakt.

59. lies bare statt verbarc, vgl. 24.

60. in ist nach hilfe zu setzen.

62. lies dient statt dienent.

63. ouch ist eingeschoben, des auftakts wegen.

64. lies schuof statt beschuof.

66. lies: als diu wäre schrift gesagt.

67. du ist zu tilgen; ebenso 68; 70 ebenso daz.

71. lies: an dem ende mit C.

72. auch in G schon mit auftakt; man müste wol streichen.

79. lies : der enkan statt der Sünder kan.

80. lies: stnre erbermde.

cm.

2. Lies: der sol mirz heinitchen sagen.

3. lies : daz ez nieman- hoere wane ich und er.

4. lies: mac ichs im danken.

5. lüt in der Senkung vor consonanten ist nicht wahrscheinlich, lies: Wil aber er schrien wäfen.

6. wil oder ouch zu streichen.

7. so ist zu tilgen; 8 ebenso zwar.

13. statt zem lesten vielleicht ze jungest.

14. lies: ssehe ich sine schiurein gluot.

15. vil ist zu streichen.

18. lies: ssehe ich dem den sinen wagen.

19. dar ist zu tilgen, ebenso s6 20; vielleicht: merken unde

680

brüeven spsehen list.

22. dicke muß entfernt werden; ebenso 23 so; 25 vielleicht Ein, vgl. 32.

27. lies: unde kSret sich nibt dran.

30. ist zu tilgen; 31 lies etwa: und verzihet al des man.

34. lies Iset oder lät statt läzet.

35. mit auftakt; derselbe scheint in dieser stropbe überall schon ursprünglich zu sein.

42. der reim tragen: klagen, klingend gebraucht, beweist zur genüge die unechtheit.

43 könnte man doch tilgen, um den auftakt zu beseitigen, eben- so 48 nü; 46 bin.

44. der auftakt fehlt ; lies : der wil im koufen kriec.

47. beßer: ez wsere wseger vil.

CIV.

2. Lies: freude und sanc der st vervam.

3. lies doch oder noch.

4. lies: da lebt noch manc werder man; auch in C hat diese zeile auftakt.

6. lies sanc statt gesanc.

7. auch in C init auftakt, ebenso 8. 9. 11. 14, dagegen von. der regel abweichend 12 ohne auftakt.

13. metrisch unrichtig, auch in C, es fehlt nach dinc eine silbe. 15. diu ist zu streichen, ebenso 16 und.

18. auch in C mit auftakt; lies: der niht hat.

19. lies: also rette ein [lieber] künc.

20. in C ebenfalls mit auftakt; lies: holder mäge het ich vil, ich u. s. w. Ebenso hat 24 in C auftakt.

23. und ist zu streichen. 25. lies: Man gibt swer.

27. lies : swie sie nähe stn gebom. .

30. lies: des nemt.

31. lies: in armmannes; C hat in armen mannes.

32. auch in C ebenso; lies: swer im seckel.

47. ungern : enbern ; dieser reim zeigt die unechtheit. Auch die auftakte dieser stropbe scheinen schon ursprünglich. 46 könnte man ach, 47 wan tilgen und lesen: din enbsere ich wol.

681

50 ist üz zu tilgen, ebenso 51 yil, 52 und (beßer: sichs be- trttegen); 54 lies dlns fttr dlnes; 56 und 57 ist 6 zu streichen. 55. lies im fttr in dem.

58. man kann etwa ergänzen dicke.

59. wan ist des auftakts wegen zu* streichen; ebenso 62 ach; 64 vil.

60. lies: wan deich niht gnotes hän.

61. ebenfalls um eine hebung zu kurz, wie 58. gemalt scheint entstellt zu sein.

63. lies deich für daz ich.

74. der reim verlä^zen : hazzen spricht gegen die echtheit.

CV.

2. ouch ist zu tilgen, ebenso 6, so 4, diu 6. :

3. lies: du wser ie.

7 ist auch in C schon mit auftakt versehen.

9. lies dem für einem.

11 hat auch in G auftakt; lies: der für uns anz criuze gienc.

14. lies: hat erwant gröz ungemach.

15. lies: des bit ich dich.

16. lies: daz du mir zer freude helfest.

18. du ist zu streichen ; ebenso 22 nie, 23 ouch, 24 wol, 30 uns.

19. 20 auch in E ohne auftakt, was die echtheit bestätigt. 25. lies: ein kint, deist fürste.

27. lies: [ein] gimme [ein] heilawäc.

32. lies: maniger s^le hat dtn güete.

34. 35 ist du zu entfernen; ebenso 40 so.

36. lies: wer mac dlne tugende rieh volloben? noch, weil der sinn des satzes negativ ist.

38. statt wan dich lies die.

42. 45 sind in E geändert, wohl wegen erspannen : mannen.

47. lies: du bist aller frowen.

49. diese strophe, die schon CXI, 17 ff. vorkam, enthält hier manche beßere lesarten.

64. lies'Marj4.

CVI. Die auftakte sind schon vom dichter durchgeführt.

682

10. Vielleicht der nie keinez wart; auch unter den folgenden Zeilen kann man den auftakt zum theil leicht beseitigen, so 11, wenn man doch streicht, 14 [wol], 15 [in], 18 [da], 34 [hie], 35 [daz].

cvn.

3. Lies: nu vinde ich.

4. ist als auftakt vorgeschoben, ebenso 15 sich, 19 s6, 24 Itht, 25 und, 30 lifat, 34 reht, 35 und. Aus gleichem gründe ist 12 nu, 18 der eingefügt.

9. lies: und euch ir herze.

16. 17 sind in E entstellt, ebenso 22. 23.

31. lies der für siner, wodurch der auftakt fällt.

33. lies sol für ensol, aus demselben gründe.

41. die letzten drei Strophen stehen nochmals als eigenes gedieht (und ein solches bilden sie, da sie mit den vorausgegangenen stro^ phen durch den Inhalt nicht zusammengehören) E 492^, und sind dar- nach im museum für altdeutsche literatur 2, 206 gedruckt. Die auftakte scheinen meist zu beseitigen, ohne daß deswegen an eine möglichkeit der echtheit gedacht werden dürfte. .

44 ist m^r des auftaktes wegen vorgeschoben.

45 ist sie zu streichen und für al an die spitze des folgenden yerses zu setzen.

50. 51. lies: da er ane zil brinnet noch erleschen wil. 53. 54. beßer nach E 492 : wan Luziferes schallen vallen mnoste zuo der stunt.

55. lies : da er klegeliqh 11t verwunt.

73 ff. sind in E 492 mit 93 ff. vertauscht.

74 noch in E ohne auftakt; ebenso 94. 81 ff. die Stollen vertauscht E 492.

98. hin ist zu tilgen. ,

. 99. lies : da im als6 we geschiht

CYin.

2. reiner ist eingeschoben, um einen auftakt zu gewinnen, ebenso 4, nie 12, und vorgesetzt sich 3, vil 5, dem 10, so 11. 8. der auftakt wird durch irer für ir gebildet. 9 ist noch in E ohne auftakt.

17. 18 sind auch im reime verändert.

683

20. diese und die folgende Strophe laßen sich mit beseitigang der auftakte und anderer wohl erst durch den Überarbeiter in E ein- geschlichener fehler so herstellen:

20 Wo mir tumber, ich bedarf wol sinne,

stt ich in der minne ,

dienst enpfangen bin,

und diu hSre guote

sus mit frtem muote 25 mich ze herzen nähe hU geslozzen:

So hän ich si noch zwir alse Taste

zeinem lieben gaste

bräht in mtnen sin.

swft si st verborgen, so äbent unde morgen *),

so ist si mir ze herzen tn geschozzen.

Sus triute ich si in mtnem sinne, ich aller beste kan.

ichn weiz ob diu ^tteze und diu vil reine

ez in guote meine 35 gein mir sendem man.

doch lob ich ir öre,

swar ich landes k^re,

swie min Itp des selten hat genozzen.

Mir gerieten mtne tumben blicke 40 deich hin wider dicke

muost in ougen sehen,

diu mich ane sähen.

beide muost ich gäben

unde nam daz wtp in min gemüete. 45 Des twanc mich ir reinen Itbes schoane.

ir gebserde ich kroene,

des muoz ich ir jehen.

si kau als6 werben

daz ich muoz ersterben 50 in ir dienste nach ir wtbes güete.

Si machet daz ich wsene fliegen künde in eines valken art:

m 1} Dieselbe zeile in einer eohten atrophe, t^I. GXY, 87;

684

dar ZQO kan mich twingen dia gehinre. in ir minne fiure brinne ich alle vart. 66 dise not vertrlbe Sit mir mit ir Itbe, 6 mtn herze nach ir sich verwüete.

CIX.

In E und W, namentlich in stropfae 2, fehlen die aaftakte noch häufig, beide handschriften suchen sie auf verschiedene weise zu er- gänzen, ein zeichen, daß die vorläge sie noch nicht hatte. Ich halte die erste und zweite für beinahe gleichzeitig , wenig junger als Kon- rad, die dritte für späteres machwerk.

1. Vielleicht ist gibt für sprichet zu lesen.

2 könnte nur auftaktlos werden, wenn man schriebe liugen für gelingen.

4. nu ist eingeschoben , ebenso 5 vil ; als auftakt vorgeschoben begegnet 6 stt, 11 und, 12 und, 14 seht, 15 ze, 16 hie, 20 Hie (vgl. W), 21 vil (vgl. W), 25 wan, 33 guot, 34 guot, 36 hoch, 37 guot, 38 den.

8. 9. lies etwa: als diu mül der gigen tuot in irer aht, vgl. die lesart von W.

10. lies: durch got Iftt iuch stillen, vgl. W; dadurch wird auch der reim geglättet.

13. um eine hebung zu kurz, wie häufig; etwa: d6 was gesanc ouch wol behuot.

17. lies: vor eim lantgerihte.

18. lies : zwäre ez ist von nihte, vgl. 27.

19. lies: swä gebrehte st^t für sanc ze prlse, vgl. W.

22. lies: man hdrte sanc, vgl, W.

23. lies .sanc für gesanc.

24. lies: nu wilz sich verhören.

26. wohl von Gedrüten, vgl. den dichtemamen Gedrüt in A.

27. lies : zwäre ich wilz verbannen, vgl. 18.

28. lies: wiest diu weit s6 kranc.

30. lies lachen für gelachen.

31. lies: swä man hoeret schänden schätz enspringen.

32. etwa: in stnem himelrtohe wert, um die achte hebong

685

zu gewinnen.

33. lies rehtikeit für gerehtikeit 35. lies: wan sin got begert.

39. auch in dieser Jüngern Strophe scheinen die auftakte nicht ursprünglich; vgl. 39, wo guot vorgeschoben scheint, wie 33. 34. 37, ebenso 42 und, 52 guot, 55 ir, 57 guot.

40. durch sanc für gesanc wird hier und 45. 46 die zeile auf- taktlos.

41. der ist des auftaktes wegen eingeschoben, ebenso 43 der, 50 doch, 53 dich, 56 so.

44. lies: tugende vil üz mangem menschen hillet.

47. vielleicht dör für daz er.

49. lies: vindet man noch gnuoge.

51. etwa: in stnem himelrlche, vgl. 32.

54. lies mich für mich des.

CX.

Die erste Strophe ist ziemlich stark verarbeitet, selbst in den , reimen ; so 14. 15 wegen verr^ren geändert.

18. 19 sind nicht in der form, aber im gedanken entstellt. 20 ff. hat im Inhalte nichts mit der vorigen Strophe gemein. 23. 24 ist der reim verändert.

32. wieder um eine hebung zu kurz, während in der ersten Strophe die richtige zahl.

39. Auch diese Strophe halte ich für gleichzeitig mit Eonrad, die auftakte rühren erst vom bearbeiter her. Sie ist so herzustellen :

Swä rieh man mit schänden sich verderbet,

daz hat in an gerbet

von der kerge teil.

got müez ez erbarmen,

daz er muten armen

niht der riehen guot hat zuo geschicket.

Die ez teilen künden wol nach ^ren.

got sol in ie m4ren

aller sselden teil,

hie ze leide den argen,

riehen unde kargen,

wan si sint in jämer dort verstricket.

686

Sd würde manger mute noch der keine mute nie gewan,

ob er in der muten rät erstürbe

und gotes holde erwürbe ^).

frouwen nnde man,

sprechent in ze löne

höhez lop vil schöne

m

daz den ongen als ein golt erblicket.

CXL

8. nmb kann getilgt werden.

16. unmäze verkürzt vor st^t ist anwahrscheinlich, vielleicht ist fOr st^t.

18. etwa: ein vil scÜarpfer dorn. 35. lies: in werder sdbonwe.

38. etwa: vor gote er blibet ungeschant.

39. lies: ez st man oder froawe.

cxn.

11. Um eine hebnng zu kurz.

15. vielleicht war die dritte aild sechste zeile Jeder strophe ursprünglich ohne anftakt; vgl. 3, wo man lesen kann: mit gesange, 6 slner künste sper wil ich zerbrechen, 12 [vil] lieber wirt, 15 [6] zarter got, 21 dtne rtme.

20. der reim zal : sol weist auf einen mitteldentsdien dichter. 23. vielleicht: als schiere ez üz im.

25. beginne (statt beginnen) nicht richtig; es meint wohl er- ginen 'ergähnen, sich aufthnn.

cxm.

1. schonwen (infin.) auf frouwe reimend, also mit abgeworfenem

n; ebenso vehten : gebrehte : rehte 16.

3. vielleicht: ob er sine kunst.

*

7. l^ren für lernen, nicht oberdeutsch.

21. dtn ist zu streichen, des aoftakts wegen, ebenso du 24. 23. so scheint eingeschoben; lies: dar umbe swic.

m 1) und mfiste mit erstürbe Terschleift werden, wie in der echten strophe CX, 8.

687

CXIV.

1. Ich theile diese Strophe in verbesserter gestalt hier mit:

Swaz in dem paradise ie wart gebildet und gemachet,

vor aller cr^ätiure ein wlp. in rehter liebe lachet.

got h&t si besachet

deiswär als es diu schrift vergibt. 5 Da von dia wtp sint für die man billichen hoch geprtset,

der man ist niwan irdenisch, daz wlp geparadiset.

swer mich baz bewiset,

üf- erden wart nie bezzers niht.

Swä ein wlp kinsch äne wandel ist, der wil ich volge jehen. 10 swer ein wunder welle spehen

in götltchem fitze,

der kiese ein wip diu lüter s! vor allem itewize.

wol im der alle sine tage mit einer s6 verslize!

ich gib ir lop glize 15 fCür allez daz man lebende siht. 18. ouch ist des auftaktes wegen eingeschoben, ebenso 22 zwar vorgesetzt.

29. lies leit für leitet.

37. etwa zu lesen: swer der eine vindet.

38. vielleicht: diu ist ze wirden ftz erkom.

39. strlt (= srtrttet) : vermlt (vermldet) ist unrichtig; es muß gelesen werden streit : vermeit, oder vielmehr wegen des auftaktes, meit;

44. ja ist offenbar vorgeschoben.

Ich theile hier die lesarten von W vollständig mit : 1 ie fehlt. 2 vber alle er. ain weih dy minikleich erlachet. 3 got der h. s. b. 4 für war als die geschrift vergicht. 5 Wie daz das weib ist f. den m. so lobeleich gepr. 6 das es d. m. geerdet ist vnd «w. 7 mich des paß. 8 das pessers ward auff erden nicht; 7 Wenn sey e. w. k. vnde rain dem w. i. v. jehen. 10 wer wunder* 11 also mit gantzem fl. 12 sey kewscheit vnd'erfi weysse. 13 so wol jm der dy seinen tag mit ainer solchen schieise. 14 man spricht. 15 lemb- tig. 16—30 vertauscht W mit 31—45. 16 Welch fraw gentzleich vnstätigkeit. 17 das sy das mynner für das malst nicht mynnik- leichen. 18 dy gibet vnde peutet. 19 den iren leib zw m. 20 Die jren mynnikleichen leib so tugentleich kan. 21 nicht thuet iren.

688

22 die selb wirt wol m. 23 an irem muet gar s. 24 Icli main khain pesser er. nicht. 25 wenn sey ein weih kewsch vnde rain. 26 die mynnes flammen temphet. 27 ey wye die so krefFtigkleich sich s. a. k. 28 vnd doch mit jerer wierdigkait khain vnbeib nicht vngelemphet 29 die lötet. 30 ir w. er zw m. saft. 31 45 ver- tauscht mit 16 30. Ujl dinges ligt den ^wen an das sy nicht sanfte 1. 32 manige tat es also g. ob sy es möcht t. 33 welch fraw ynkeusch thuet neiden. 34 ir. 35 wie manige ^w sich s. 36 das sy natur so kr. verpindet. 38 zw wirden. 39 mit ir selUes er so k. streitt. 40 also das sy vnküsch vermeitt. 42 zw ainer khron vm also reiche. 43 sy thuet dem man wirdygkeit r. a. der e. 44 dy thugenthaflPt dy h. 45 mannes zoren.

cxv.

3. 4 werden zu beßem sein: wandel sol üz riuten iedidier üz dem herzen stn.

9. rein ist zu tilgen; statt diu vielleicht din.

10. etwa: daz du den vil riehen gast.

11. etwa: in dtne brüst enphienge. 14.. beßer: man seit daz in vienge.

18. vielleicht: ^ si üf erschellen, oder S dazs üf.

21. beßer: ^ deich den Sünder.

22. vil oder ist zu entfernen.

24. lies:. Swanne ich dich, sprach Erbennde, ruofe in minen noeten an.

29. al ist offenbar erst vom Überarbeiter hinzugesetzt.

33. ist zu streichen; 34 ist vielleicht er (der kämpf) statt ez zu lesen.

36. vielleicht: in disem tal.

37. al ist auch hier offenbarer zusatz.

39. vielleicht: Birre selbe, und aldä zu tilgen. 46. lies: got von himele tete neigen, 48. nes: unde beide reigen.

52. wan ist des auftakts wegen vorgeschoben.

53. riz, durch den reim gesichert (: biz), ist mir unbekannt; übrigens scheint die zeile entstellt, wie ich aus dem als auftakt stehenden al yermuthe. Auch das dritte reimwort (gliz) ist unklar.

54. lies: Reht bedühte ez reht.

689

$5. al ist vorgeschoben, 59 ez eingeftlgt.

62. statt erblicte vielleicht zu lesen gesach.

63. gar ist eingeschoben, ebenso 69 da, ebenso 70 al vorgesetzt; 66. statt al beßer und.

74. Uei^: üzen und onch inne, oder beidin üze und inne.

cxyi.

5. Der reim tötltcben (: strichen : entwichen) zeigt, daß die Strophe nicht von Eonrad sein kann, wohl aber von einem gleich- zeitigen nadiahmer, der den auftakt an bestimmten stellen der Strophe auch noch nicht hatte.

7. im ist zu tilgen.

9. etwa:, So ist diu dritte sorge daz i<^ vor im.

10. etwa: 86 kumt er und nimt mich hin; aber der Tod ist noch nicht genannt, und doch bezieht sich E 7 auf ihn. Ich ver* muthe daher einen fehler in 6, wo tdtltchen, aber nicht tot vorkam. Vielleicht hieß es: diu ^rste ist daz idb. alle tage muoz gein dem Tode suchen; vgl. 42, 50.

14. 15. lies: in des tddes kisten min Itp muoz ewididien stn.

18. reht ist vorgeschoben; ebenso 39 zwar, 48 al, 52 al, 55 und, 59 tief; eingeschoben sind des auftakts wegen 25 nu, 33 mich, 40 doch.

22. 23 sind in E entstellt.

29. lies: mit deheiner stiure.

34. 38. 45 sind die reime in E verändert.

34. lies mich für dochr. * '

37. lies: äbent unde meinen, vgl. CVin, 30.

44. 45. lies: mtn herz eteswenne vor mtnem ende ist leides vol.

46. lies: als ich niht lebende st.

54. lies: Bl dem Spiegel ich erkenne daz.

64. lies > war du hast wil und stunt getan.. 66. lies: ich wolte daz die berge mich.

67.. hier. ist der auftakt schwer zu entfernen; ebenso 74. 69 kann man lessn : Sper kriuz unde kröne er ziuget. 70. vielleicht: und gibt.

72. vielleicht: wie liep du mir doch waere! 78. der auftakt scheint- schon urspiünglich von dem jedenfalls viel Jüngern dichter, der naht : mäht : erdäht 79, und snMen

MeijBterlieder. 44

(90

(= sntdent) : liden 77 reiDPit, hersmübren, m^ woU andiin der vor- hergehenden, mit dieser eng zns^mixieiihftngenden und wohl von dem- selben diditer herrührenden atrophe (vgl. zu 67).

89. auch dieser reim ist sehr verdächtig.

97. der aoftakt acheint avch m dieser unechten Strophe .sdion ursprünglich, ebenso 99, dagegen ließe sich 93 nu streichen und 104 schreiben: der helf uns im nähen.

cxvn.

7. Durch gewalticltche könnte man den auftakt beaeitigen, aber 14 macht Schwierigkeit. 3 vielleicht ezn ist, 9 dlL für Id d&, 10 sd fftr alsd.

12. lies: das er erde unde himel schuof.

14. die reime bluoie (= 1)lüete) : huote : gluote (=; s^ete) : mvote zeigen entschieden die unechtheit

19. lies: in der ^wikeite.

2d. lies rts mit der Pariser haadsdirift. -

29 ist uns eingeschoben.

88. lieis: zeiner sptse.

87. reht ist vorgeschoben, ebenso 40 sd, 44 das.

48. frowe ist zu tilgen, ebenso 52 und, 68 ze, 67 sd, 74 ei; 54 ist Ei fflr Eyä zu lesen.

Auch hier föge ich die lesarten der mir imrfri9chen zugänglich gewordenen Wiltener hs. bl. 109* bei: 16 0 herre was dw Wun- ders mit d. selber. 17 das dw dein fron a. so vestigkleioh ver- strickhet. 18 hast vns'darinn verzwickhet. 19 vast in die ewig- keite. 20 Driualti|^^chen eyn gedrung vnd ainlich schon g^ 21 der strsoigk d. a. ding. 22 das sy nicht prechen m. 23 dir herre durch die punde d. 24 Got ymmer tin endt vnd an vrsprong in s. m. 25 dar jnnen. sii^h genrischet h. 26 die d. p. gar v. 27 geist an ymmer WQmder raste. 28 zw ainer wun^ildeichen maid sy true^ der Salden laste. 29 dy vns m. ierem. 30 geyt ewigk- leiche Ikreuden, schein; freuden zwischengeschriehen. 31 Alm^^^^tig schepfer den icb iiioch o. a. k^ungen.. 34 vns armen gibt gar t. 35 pluet ain ewigs w. durch vnsem willen ist w. 36 den wir ttte mes- sen tägleich in warem cristen o. 39 Dein rainer leib entpfeuigen ane pein vnd sunder sGl:^rantZ;. 40 also der selb peleybet g. 41 VQd vnuersert dar zw, 42 ßo wir mit deiner heiligkait dy kr^cldie|i

«91

sei erfrischen. 43 empfahen ain Csterleidies lamp ab deinen fronen tisdien. 44 dar eis am her tuest m. 45 deifi rainen leib gar pär- miklich. Die erste Strophe lautet in W:

Ein meister meisterlichen saz mit werke ob stnem täite,

eiä wie meisterlich sin sin ze werke sich gerihtef

worht er in geschihte

gröz wnnderwerc, des was uns n6t. 6 D6 er die Uste al durchsan, er sprach ze stnem kinde

*mtn san, durch dich gewere mich, mit willn dich Underwinde

und wflrke ez ta geswinde:

ez frumet manigen fütr den t6t.*

*Gem* sprach der sun, "vil herzenlieber «vater m!n, 10 diu Wille sol min wille stn :'

daz bietent mir min Witze,

daz ich diu werc volleiste ganz, mit willen niht versitze.

ich ahte es niht ob mich begrtft dar inne sofidu Mtze

daz ich dar obe erswitze

15 gemischten sweiz von bluote r6t.*

cxvm. . ,

3. Vielleicht: mit Hisyrk und mit pfcmiie, aber die aultakte dieses gedichtes scheinen doch sdion vom cKöhfer herzurühren, vgl. 9. 14. 19. 40. 45. 50; der auftakt kann 10 entfernt werden, wenn* man liest : ällez daz d4 heizet dfn daz vinde ich stsete ninder: 7- viel- leicht w^ statt ow^; 23 madit vil allerdings den eindrnck, des auf- takts wegen vorgeschoben zu sein; 34 ist der zu tilgen, 54 und vorgeschoben, 61 kann man firiunt, 60 ja, 72 rät, 73 nu tilgen, 77 drüz für dar üz schreiben.

4. wie gseb vor einem consonanten gekürzt, so begegnen, aber nicht in der Senkung, noch wser 6, s^r 13, hiut 14, güet 39, gürt 73.

12. lies: daz wären wUen .kinder. ' 21.. beßer: dA v<m läz dinen tumben sin. 25 kann man lesen: Deist ein dinc, 26 und dich niht in noeten lät.

2 ej. sich] wab. 3 worcht, t beigefügt. 7 aob gar gschwiode«

10 dein wll der soL 12 werckhe gantz ToUaist. 13 acht seid' nichi.

begreyffet darin« 15 gemiateD. ' . -

44*

692

27. wohl beklibe zu leden, vgl. 30.

30. lies: dnimbe bt mir bllbe; denn da scheint nnr des ver- kfirzten umb wegen eingeschoben.

37. vielleicht: [vil] dicke ich wart gepfendet, doch vgl* zu 4. 41. lies: da gehieze lange tage.

43. beßer: dar inne hän ichz alter.

44. beßer: in dinem dienest hän ich gelebt and zailen stunden. 56. vielleicht Dtner frende; statt spricht beßer giht.

68. lies: lön dich des hoves irret.

70. statt irret (das schon 68 vorkam) vielleicht virret.

76. Würgen und sniden siäd conjonctive.

CXIX.

3. Nur hier und 29 macht die beseitigung des auftaktes Schwie- rigkeit.

7. lies: doch statt idoch.

9. Die ist zu tilgen.

10. lies : niht ze sich selben wegen.

14., ist sd, 18 der, 22 diu, er, 44 dann des auftakts wegen za entfernen.

20. lies: Ein meister wizzen sol welch wort;

21. lies: swann er gesinget, da sich kunst

33. so er (als ^ine silbe) statt swann er, ebenso 37.

39. vielleicht kunst mit unkunst wolte ich daz sich solte btzen.

40. lies: and daz reht ir danne beholf.

41. vielleicht wer alse sie sich striuzet.

.44. steht zerriuzet für zerrtzet? das würde Ölr eine viel spätere zeit sprechen, als die sonstigen reime und der versbaa wahrscheinlich machen.

cxx.

3. ungetauft in E, wohl aus ungehoft entstan4eD; die zeile hieß ungehovet kunst dringet.

7. lies: ich l&n michs begrtfen.

9. lies: Dön und wort; 10 ist keins zu tilgen.

11. lies: ir tören, lät iur kaÜen, oder: her töre, dtn kallen, vgl. W.

14. lies: swer mirz wil enpfallen.

r

693

20. lies: im niht enliaget dran, oder: in niht eBstImet dran.

21. beßer: mit finre ronche und oach mit bech zesamene ebene leiten.

22. 23. lies: daz im zeinem Seiten gebüret, sd er, vgl. W.

24. lies: Eines swtnes drflzzelbant.

25. im ist zu tilgen, ebenso 29 diu, 33 i^nd, 39 gar, 40 nn. 33. geldret für gelernet, entstellt, wie diese Strophe mehrfach«

CXXI.

39. zwftr(:gewar :dar), der einzige fehlerhafte reim dieses ge* dichtes , der für Begenbogen , dem der ton angehört , nicht unwahr^ scheinlich ist.

cxxrt.

Zu vergleichen ist der namenlos gedruckte text in den altdetitscheii blättern von Haupt and Hoffmann 1 , 383.

16. es ist wohl stam far nam zu lesen.

|8. beßer: d& vür gät eines wibes nam.

19. vermnthlich diu vorhte hftt UQd seham. . ^ ,

39. trotz des reimes gendzen (: schdze) and gehörten : bekorten 31 halte ich 4ieses gedieht für echt

cxxra.

^ . . . 16. Lies: sun and heilic geist.

23. die reime mAn ; bran , so wie personal : cröne 31 (wQi man jedoch beßem kann ein got and drt persdBe)^ and baz: genas 30, sind des Kanzlers zeit und reimart nicht widersprechend.

36, beßer: Marjä, du hünelriches, oder Maria, himelrtcheQ.

CXXIV.

38. Beßer: der kleide schöne sich mit tngent. 41. lies: schöne alsam ein edel stein.

45. der sinn verlangt ein Substantiv statt erbermic; lies erbermde zuht, gehöresam; letztere form verlangt der vers, aucb in der heil. Elisabeth gehöresamikeit.

46. wohl zu lesen in werdem sinne,

55. statt ganz lies statte , wodurch der inreim entfernt wird.

en

cxxv.

» * . . . «

8. Der aaftakt fehlt; lies an manigem.

12. der reim staten: säten (klingend gebraucht) beweist die un- echtheit.

50. in 2Wfel könnte zftfen verborgen liegen.

r

CXXVL

25. kein : yerstein , für keinen: versteinen; das umgekehrte, ein nrsprttnglidi stumpfer reim klingend gebtaucht, in geben : leben 30. geschehen : sehen 44.

cxxvn.

Ich habe nur die erste Strophe mitgetheilt, weil die zweite und dritte j für «sieb stehende fabeln; schon bekannt sind.

GZXIX.

2. yil ist zu tilgen; dann ist die cäsnr aufgehoben.

5. lies: an tugenden re^er vil dann ie.

6. etwa ich wil dich biten, frouw'e.

7. lies : behtlete mich hie vor werltlichen schänden, oder hie m streichen.

13. der gekürzte reim gebser : wser (stumpf) läßt nicht an die echtheit dieser Strophe denken.

21. der auftakt fehk; etwa ja bist du der.

26. lies: waz hdher ^ren uns von dtnen seelden.

27. etwa gedenke, hdre frouwe.

29. lies: gar an alle sorge, und ohne c&sar.

31. lies: gedenke ouch der grözen heilikeite, diu dir geschach.

. ^GXXX»

1. und ist von K ausgelafien wegen jüngerer meßung Ton Jtiden.

2. ein ist zu tilgen, damit fällt die cäsur.

5. beßer: daz er ertrinken solte. merkent einen scharpfen sin. . 6. fllzic sieht wie ein erst vom bearbeiter herrührender, nicht ursprünglicher inreim aus; vielleicht die cristenliute.

16. die form werelt, die hier det vers verlangt, deutet bestimmt auf einen dichter des dreizehnten Jahrhunderts; ich möchte sogar

695

die beid^A ersten sirophen (trotz naht : erdftht 28) fOr echt halten. . 17. lies: nns h&t got vor. 26. ist ir zu tilgen, ebenso 29.

80. glaste scheint ebenso wenig wie fltzic (b) ursprünglich^ des tieyels glast ist keine flbliche Verbindung, vielleicht des tievels Inoder»

CXXXI.

2. Lies: gelfickesrat stnont an ir hant; and frowen statt fronwen.

5. lies: dar üf, wodurch die cäsur beseitigt wird.

6. der inreim swinde : behende ist unvollkonunen, kann also ur-^ sprünglich sein.

14. lies: ^f glttckes rat.

17. lies: ez loufet umbe, rehte alsam ein schtbe.

18. die erste hälfte lautet in C: ezn stät ouch ninuner stille; hier kann man sehen, wie der umreimer verfuhr.

22. beßer: ich tet zim einen snöUen swanc.

23. beßer: mich äne minen danc^

24. beßer: von im sd verre.

26. lies: leider, und gelückes nie gewan.

28. beßer: wolte mir die hant.

29. lies: leider was mirz unbekant.

80. auch hier ist der inreim unvollkommen, und daher us sprünglic^

31. vefslamen verstehe ich nicht; es scheint bezlehung auf eia4 sage und einen nainen zu enthalten.

35. wohl zu lesen: ich wände ich zuo im solte g&n.

cxxxn.

1. Attraction statt Ein triuwer friunt.

13. nennt statt nennet, wie 1 vint statt vindet.

16. vielleicht hat der valscbe untriuwe Tiat er wohlfeil*.

23. beßer: ez lachet mich an mtnes argen [valschen] Mundes.

25. der reim rät:bräht, der nicht oberdeutsch ist, spricht am meisten g^en die echtheit.

CXXXTH.

3. Lies: juste, mit dem wser mir, vgl. 26. 6. lies: üf deme wal.

696

6. 8. inreim, nach welchem aber der anftakt fehlt; anders in der zweiten und dritten Strophe. 11. lies: er üf dem ringe mich.

21. 22. scheint ein inreim nach fro : alsd beabsichtigt, wohl anch 33. 34. ^r:8er, nicht aber in stroph« 1.

25. den fehlenden anftakt, der durch meine Umstellung bewirkt ist, kann man ergänzen durch Die, oder Ein frouwe h4t.

26. schwebende betonung auf der ersten hebung.

30. weniger der reim bereiten : geleite, als sitten : geritten (klin- gend) 14. spricht gegen die echtheit; außerdem der inreim rinc: geling (statt gelinge) 30, und der ganze ton.

33. lies: der frouwen er die füer ich, vgl. zu 21, 36. der auftakt feh^t; lies: swä man noch kunst

CXXXIV.

4. Der auftakt .fehlt; lies: und hän ich holz; ebenso 10, lies: enhän.

11. vielleicht ursprünglich dar umbe wilich stn diensare gerne stn. 13. lies: began mich fragen.

22. beßer: behüete got mich.

25. daz kann entbehrt werden, und dann ist zu lesen: ich wünsche künic, aber die kürzung wünsch ist unbedenklich, da der dichter reimt naht : aht' 33. zalt' : walt 35. Wenn man %ünic und keiner genau nimmt, so passt es auf Friedrich's n letzte zeit; aber so alt ist das gedieht wohl schwerlich. '

30. lies: die wtle man ros unde rinder in ir stalle.

32. beßer: sie schaffent daz nieman kein alt wip an den sateL

36. ist die beziehung auf den Odenwald eine hinweisung auf die heimat des dichters? Ein dichter des 14 Jahrhunderts nannte sich könig vom Odenwald; vgl. Wackern. altd. leseb. 1*, 957.

CXXXV.

12. Lies: geborn, dan sie mir ist diu.

24. wenn heile = bile ist, so würde aus der entstellten lesart (C hat ze heile) nur folgen, daß der umarbeiter ei für i sprach; der reim ist auch 17. 18 entstellt.

697

CXXXVI.

4: Der auftakt fehlt; lies: daz ez daz aller boeste st daz ie* noch wart; ebenso 6, wo zu lesen ist daz ein dinc wol daz beste si und ouch daz boeste,

11. der anftakt kann hergestellt werden, wenn man liest: ich gliche ez rehte wole zno der engel schiht.

12. man kann schreiben so ist in der helle. 25. 86 darf getilgt werden, dar gegen ist.

27. beßer: em ruochet weme leide geschiht.

30. ohne anftakt; lies: swar er niht selbe komen mac, dar schicket er sin rsete.

32. ein inreim scheint beabsichtigt, den man durch Umstellung tac und naht beseitigen kann.

cxxxvn.

9. Das zweite der scheint eingeschoben, liea: der knabe sprach; ebenso 21.

14. der reim waugen (wägen) : äugen (ougen) bezeugt die schwä- bische heimat, der' der apocopierte infinitiv volbringe (: ringe) 2, Tinde (: swinde) 8 nicht widerspricht.

. 30. vielleicht ich kan ein quatter.

cxxxvin.

18. Beßer: noch hcehers lobes waere wert

28. beßer: daz er an uns erfülle, daz des er noch willen hat. 33>' stftn (3= stänt) : kan ist fttr die zum Niederdeutschen neigende

mundart und die zeit des dichters nicht auffallend.

35. beßer: lange her.

36. beßer: nie dlner güete wart gellch.

CXXXIX.

5. 6. Der inreim ist zu entfernen; 6 lies nach W dd ich ge- lückes rat ersach.

11. beßer: mit benutzung von W ezn biete im frou 8»lde ir hant.

15. beßer: wären.

19. beßer: ez gap mir tz dem Lorleberge antwttrte^ Ygl. GJSM^

S08

17 tmd Holtzmann in Pf. Germ. 5, 445.

21. beßer: s6 reite daz getwerc.

25. beßer: ist müi ^fleke ald ?rä sdl icb'ez snödieu*} 35. lies: springet üf ir hals.

36. vielleicht an iren danc und wiHen hin. :. .41. lies: daz s^e. beginnet

Ich theile den text der zweiten und dritten Strophe ans W 117* mit, wo sie die fünfife und dritte Strophe eines fbnfttro|dugen ge- dichtes bilden. Die lesarten der ersten (in W <&6 vierte) sind schon unter dem texte mitgetheilt.

Ich Jiam füt eiilen hohen berc, ich:ri6f- villüt hin 6i . ^

richer Erist von himelrtch, mac gelüoke stn?*'

ein twe^ daz het dai^ inhe pflüd;,

daz gqp mii* üz dem berge balde antwflrte. 80 "Wer ist dort vor und rfleft her tn mit grimme in disen berc?

der sol sich heben fürebaz*. ze mir so sprach daz twerc.

*stn dngtilüclc :Qi<}h:v^ un riht, :

doch mnoz er waten noch unkunde fürte.' .i; Mit leide ich dd hin ^der sprach , ;- »*nu wl spl ich dann min gelucke si^ochen?* :

daz selbe twerc mir d6 veijach

'got gtt dirz wol swann sin wirt zit, so ^r.dtn beginnet mochen.

gelücke daz ist sinewel, ez walget swar ez wiL

nieman kan im gerihten Wol: 90 der stnen wsehisn spränge ist älsd :

Mir und der affin üst geltch: swan dia zwei kint gebirt, s6 nimt si des gar ebene .war daz ir das lieber Wirt» daz vazt si für sich an den arm, . ob man si jage, dazi'si d& imite enlaiiiiie. :

85 Daz ander springt ir üf den nac, daz muoz si dannoch tragen, an iren danc bringt si ez hin j sö^ wirt ir diz erslagen -: ,däz tsi' ze liep het üzerl^em.

des bin ich bi mir selben worden inne. Mir het göt onoh zwei kint beschert:

*

16 rueff, 26 selbig. 27 dein gynnt zw rueohen. 2fl wo. 30 spraug •yii4v 60 ^ter i«in'diB)Cklü ^ $8 teibttC ' '<

699

4odaz ein gelflck, des mohtjch nifat behalden,

daz leider dicke von mir vert.

daz ander beizet ungelttck^ de8 man mich dick «iht WaldcSi.

daz prtteft mir leit und nngemach und grdsn jftmerptn:

ach herre got, daz nibt daz kint 46 geiüQk wU a|»tkltehen bt mir etnt

CXL.

2. Beßer: wie lang ich sol rüeren, oder: anglücke, sage, wie lange sol ich rüeren.

17. beßer: diu sach niht wol.

25. 27. der reim jftre : hftre ist das einzige bedenken dies^ ge- übtes; iin Inhalt kann außerdem die etwas cynische scfaiiderong des ehestandes zweife&alt machen, ob es Ton St<^le ist. *^' '

35. lies: als sie mich vindet und Ichs sihe. *

36. lies 2 wie kleine ist diniu n6t. i

43. statt ach wohi eine zweisilbige, interjection , vielleicht ouw^ odeir eil - '

r

CXLI,

32. d4 ist zu streichen.

37. wagen statt wegjfen oder wägen; aber wie neben w&gie ein wage vorkommt, so auch wageii neben w&gen. '

oxm.

.. - ' ■•

- 4. reien :Beier; noch freier ist der reim gespien :enpfiel 9.' 5. das brennen des Rheines, worauf sich auch 43 bezieht, ist aU sprichwdrÜiäier ausdmck in mittelalterlichen gedickten häufig. 7. lies: fliegen statt fliehen, vgl. iJVlll, 51.

16. diese Strophe ist ganz ähnlich der von mir für echt erklärten in GXXXIX; die hier gegebene ist unecht, denn sie reimt was:baz 20 (wo man aber beßern könnte lehn weiz niht wazrbaz).

17. über den Lorleberc, vgl. Holtzmann in Pf. Germania 5, 445, und Uhland, ebenda 6, 334. so wie anm. zu CLXXXDT, 12.

25— 30. könnten eine beziehung auf Rudolf I enthalten, dessen kargheit Stolle anderwärts (Hagen 3, Öa) rügt

700

cxLm.

1. Lies: wolte; nach der meßimg von K ist esel zweisillHg, vgl. 2. 3. beßer: für w&r din sanc.

14 lies: da wirst ouch nimmer pfaffe gnot. 16. entweder ich gellche oder ich geliehen wil, doch scheint ersteres beßer.

19. lies: zw&r er wirt.

CXLIV.

5. Lies: waere and bete Testen ina9t 7. lies : inz eilende.

13. wenn die Strophe echt ist, muß der inreim entfernt werden; mall stelle am, daz Brächet annoot and eilende; ^ 27. lies: ez möhte sich [doch] geftkegen woL

36. vielleicht ist ein inreim mit 33. 37 beabsichtigte

42« derselbe sprach in emer priamel, Germaiiia 5, 44.

43. beßer: als dem beschiht der edel gerne w»re and^ doch niht ist:

CXLV.

2. 5 niaß, wenn die Strophe echt ist, geändert werd^, weil die entsprechenden Strophen, hier stampfen mm haben; wie in. werre (hs. were) liegt wer, so in herre her^ also etwa dort in der Kriechen here, nämlich der Überlieferang nach von Ulysses.

22. 24. in E ist der reim weg^n des missverstandenen glten entstellt. u

35. 36. ebenfalls in K entstdlt; .itaeipe beßerang genügt nidit, weil sie das nothwendige bier fallen laufen mäste.

CXLVI. \

... . i

3. Beßer: daz da geraochen wellest. .

6. beßer: da würde jade. ' '\.\

11. este, aaffallend für aste; oder es ist esten (: vesten, schwach) zu schreiben und dann za beßern:. darch fride vergsßbe da dem Schacher an des kriazes esten;

V

701

cxLvn.

2. Beßer: niht ze tiefe fragen.

6. lies : die jungen süln ir Up gemeit orrit schoenea zühten zieren. < gemeit habe ich hinzugefügt, weil^es ständige Verbindung mit zuht ist.

8, lies: dem rehte; vgl. CXLVI, 16 lesart^n.

9. beßer: wserllche zallen stunden.

11. beßer: hie werben schöne.

12. lies: swer daz tuot, der gemnnet.

17. enl^ret lernt'; aber man. kann den vers ändern: swä man daz beste naht und tac niht jungen man enlSret. 19. lies: ordn unrehtes pfligt.

25. man könnte s^re schreiben, und da mit; aber letztere kflr- zung ist nicht weniger bedenklich; vielleicht nu fQr sör, vgl. 27.

26. 27. beßer: daz er l&t einen biderben man und dne frouwen

reine ie m^re werden guotes arm.

31. beßer: doch vindet man noch biderben man.

35. beßer; die in nu tegdiche mit ir argen saz v^rtrtben, oder, weil auch vertrtben nicht unbedenklich, die mit ir argen salze in welleqt tegeltch vertrtben.

Die drei Strophen dieses gedichtes stehen auch W 143^ mit fol- genden abweichungen : 1 gen freunten. 2 an der peycht nit tief nach Sunden fragen. 3 ain krangkhe. 4 Mit w. sol ain m.^s. g. nit r. 5 Sych sollen die pidem wo sy sind den p. 6 Ain junger man soll seinen 1. m. tugend schon beziem. 7 sollen für thorn gan. 8 die alten sdlen b. 9 dem recht zw. 10 sollen behueten. "* 11 man trachten hie. 12 dar vmb wirt im gesprochen lob von g. u..von eh. 13 hocher. tugend. 14 s. nächsten frenntes hertzenlayd. 15 wo milde haut durch falschen rat den geraden nicht besiHidet. 16 18 wo liebes kind den vater sein betreuget. wo ains dem andern nymbt sein guet vnd zw dem seinen bewget. wo falscher piund seül eben kristen an ern ser pfendet. 19 vnrechtes. 20 im. 21 wo zag sich hinderstellet. 22. 23 wo weyplich nam ir weyplich guet nicht ^et. wo junger mensch tag vnde nacht da&.beste nit enleret. 24 wo man dem argen strichet lob das selb mir nicht gefeilet. 25 M. w. digkh wie es g. 26 vil manigen p. sein fr. 27 vil .sere. 28 vnd da pey ainen n;iachet guetes reiche.. 29 der alzeyt wider die pidern strebt auch kl. 30 das oft ain man wie reych er ist will habn

TOS

guet für ere. 31 man vint auch m. 32 w. nottig stan. 33 er pöslich t. 34 ließ in der reycbe karge seh. 35 der in will altag tegeleich mit seinem schätz v. 36 das go^t das stift mordt - raab ymd prandf \nd machet vaUche tiftte.

cxLvm.

7. nn ist za streichen; waz mOhte bezaer.

11. beßer: giht für spricht. 13. oder Swer ziuget kiinst.

19. beßer: swer dienet d& mans niht hegei't.

29. beßer: [und] swer einen andern.

33. beßer: [swer] zem boesen sieh gesellet.

,

CXUX '

<

8. Statt der ist TieUeicht d^ (d. h. daz er) za schreilben.

12. lies: nnd swer daz tnot.

16. 17. man konnte, schreiben l^ren : kdren, und aocb 21 'ließe steh ändern dran nchi^nan kttnn ergen; aber es bleiben als. apo- copierte infinitiYe noch 31. 38 ttbrig (niio:tao, sohrlfbe : stiften), und so maß es als mundart des dichters gelten.

* » ...

, ' . : \ GL* : :

5. lies.: durch eine n&t en^ret.

6. wohl za lesen : dem mac pnhoü betoüwen.

10. beßer: gibt für q[)]dcfat, vgl: m CXLVHi, 11.

12. I^eßer: frowen, der Wirt ze junigest cadi^sse sciiaaiden.

17. beßer: von shn liebe dienest

21. beßer: dem heilen; Iretde tongen. .

24. beßer: Hebet herzen unde ottgen.<

27; beßer l daz niht nach Hebe 8t»te h4t verlangen.

3B. beßer: daä stsBter liebie niht pfiit zaller stuncfe«^

« CLI. ; . .

3. YiellBicht [sO] dazfJsie.mieh wellW' iit ir zonft göseQedtche jenptthen. . -

5: beßer: bane Jiiht- gar wol beritite;

U. ich' vergezzen würd^ aal MltteMeütschlau«^ weisen, aber anao kaim auch sohi^eiben ich vergtöze (: mezzen}, wie berihCen : nikte

im

.15; doch wenigei' diese reime aU d?er ik^alt- zeiigen ge^eii die 'Echt- heit des gedichtes. . : <i .:

17. beßer: seht alsd mac heltheB.

18. beßer: so ahtet manz ze nihte.

36. pfuole, plural statt pfüele, oder für pfuol mit angehängtem e; wohl letzteres. -^

cur.

13. Die abwerfung des t in ringen (: dringen), so wie d<?r reim vergezsen : messen 22 beweii^n die unechtheit

33. vielleicht mit guote lebe er schöne. .,

CLffl.

22. Beßer: allen künden, j

31. 32. absichtliche schöne alliteration, wie schon in dem spräche

des alten Spervogels Warze des waldes.

39. man ka.nn getihte schreiben ; aber E passtet. die^e : form

nicht wegen der zweisilbigen anssprache yon edel.

55. vielleicht g^t rehte ban.

•■•■'•' -t

CLIV.

18 ist wohl so zn beßern: die weint ze hi»ele varn und do^ niht tngent noch 6re minnen. . <i

{. 24 ohne aoftakt; lies: der si der gotee mnptier bolt>

30. beßer: swaz vor ze blle worden, was.

ll-:-30 habe ich in Pf. Germania 6, 199 herzustellen versuchj. , Ich laße die dort gegebenen verbeßerungen hier folgen. 12. lies : dar umbe vürhte ich.

14. Marii hdchgelöbtiu magt und ktiniginne. ' .' cil$. bit dtnen sim fßr mich, sit er durch dich tuot

17. der dlnen wseren. r

18. beßer: sun und heilec geist 24. daz ist zu tilgen.

CLVI. 1-rlO. Vgl. Germania 6, 199.

T04

4. nach man habe ich eiine Ittcke roü zvrei Silben bezeichnet. 6. beßer: ezn si im leit.

8. nach getriuwer habe ich ebenfalls eine Iflcke angenommen.

CLvn.

11—30. Vgl. Germania 6, 200. 16. vielleicht dar an gedenke, kneht getriuwer, fürebaz. 22. siner triuwekeit. 25. verdienest dtaen Ion.

30. beßer: nu diene im drtzic jär wol, ez ist u. s. w., oder na diene im wole drizic jdr, eist n. s. w.

9

cLvm.

24. Vielleicht reht äne aUen spot.

CLIX.

25. Beßer: des selben sMe lide helle smörzen.

CLX.

3. Es bedarf nicht der anführung von reimen wie schäf : hof, 8on:trdn 29, um die nnechtheit dieses volksthümlich gehaltenen gedichtes darzuthnn.

39. beßer: von frost so leit.

106. da die letzte zeile der Strophe immer auftakt hat, so muß wohl zweUf gelesen werden.

113. vor dieser strophe scheint etwas ausgefallen zu sein; ich glaube, daß das gedieht auch die passion umfaßte; keinesfalls ist 119 der wirkliche schluß des ganzen.

CLXI.

5, Der reim ungelart : wart stimmt zu Eaumslands mundart. 18. wohl daz sagent persönen dri; daz ist wegen der meßung

von sagen (zweisilbig) ausgelaßen.

26. lies: sun und heilec geist, vgl. zu CLV, 18.

cLxn.

In M wird dieses lied einem meister, namens Steinhem (Stein- heim ?) beigelegt, der ebenso wenig wie meister Anlcer weiter bekannt ist.

705

CLxm.

13. Beßer wohl die kröne ;*ein blüendez mandelrts.

14. äv^ für das hs. ane zu schreiben, scheint mir unbedenklich, vielleicht aber ist dann statt Gelobet zu lesen Gegrttezet.

26. unrichtig ohne auftakt; beßer: dae got in der driyalde was.

33. ebenfalls ohne auftakt, etwa vil krefbicltch.

35. here : m^ren : kSren , also zwei infinitive mit abgeworfenem n; ebenso gedenken : krenke 167, 17; daneben aber auch herzen: smerzen : kerze 166, 22, so daß für die mundart des dichters aus jenen Infinitiven nichts folgt.

CLXIV.

4. geschehen : sehen klingend gebraucht, ebenso komet:fromet 167, 4.

13. g^t habe ich gesetzt für gät, um den anschein eines binnen- reimes zu vermeiden.

17. wie geschehen : sehen (4), könnte auch tugent:jugent klin- gend gebraucht sein; aber die hs. wies auf das von mir gesetzte.

26. ist wohl zu beßeni : so wizze daz in dtner jugent daz din lop mooz ersterben. Das zweite daz, wiewohl nicht unentbehrlich, habe ich hinzugesetzt, weil die letzte zeilc sonst Überall eine cäsur nach der achten silbe hat und mir wahrscheinlich ist, daß der be- arbeiter, dem tugent nur zweisilbig galt, ein daz wegließ.

35. nach der lesart von E steht muote für muot, mit unorga- nischem e ; nach meiner beßerung ist muote dativ, von b! abhängig. Die ^eile ist auftaktlos , und ich glaube , daß dies überall in der ersten zeile des abgesangs ursprünglich der fall war; 163, 22 lies: din lop nimmer munt kan; 35 ist ouch zu tilgen; 164, 9 Ach; 22 zu lesen: So mäht du rtltchez lop erwerben; 165, 9 lies: W«r2 daz; 22 tilge nu; 35 1. Dirre rede, und wol zu streichen; 167, 9 als t.; 22 tilge die, 35 Ein; 168, 9 und, 22 L der für stner (vgl. K), 35 streiche Und. Schwierigkeit macht die beseitigung des auf- taktes 166, 22. 166, 35.

CLXV.

2. Ohne auftakt; lies: waz man dir noch. 5. vielleicht daz dunket allez dich ein spot.

M«i8terlieder. ^5

tm

6. vielleicht mit zweisilbigem aoftakt: wir erzürnen frevellchen got, oder ist wir zürnen erlaubt?

13. der anftakt fehlt; etwa hie aller tage tageltch von ims vil tömben äffen.

21. im ist entbehrlich, es stört den vers.

29. nach der meßun^ von E allerdings mit auftakt; es ist am- zustellen: er kan dir lüge niht gesagen.

■:.. 36. nach lamen ist wohl und von E weggelaßen worden, der zweisilbigen meßung von lamen wegen. ... 37. etwa nu gän wir.

39. lies: kemaere, wenn auch 24 kerner durch den vers ge-= boten ist.

CLXVI.

4. k^re : sw^re (für swsere) scheint , wenn das gedieht echt ist, auf nicht oberdeutsche heimat des dichters zu weisen; ähnliche spuren zeigen sich in dem reime frouwet (für fröuwet) : enzouwet 168, 26; in der abwerfuug des t in der 3. pers. plur. präs. indic. rämen (: kämen) 168, 13; in dem flectierten ir (zu 167, 6), und in dem Worte swerde (: erde) 166, 13.

5. das einzige mal reimt hier ä : 6, wie auch in diesem gedichte allein ein reim wie got: tot 14 begegnet.

7. s6 ist eingeschoben; lies: dar umbe bin ich.

16. 17. ohne auftakt; 16 vielleicht zu lesen dlniu; 17 deme. 32. beßer: daz ich min sünde büeze gar. 39. vielleicht dich, juncfrou, zuo mir rthe.

CLxvn.

6. Das flectierte ir begegnet bei Meffrid mehrfach, vgl. ]?67, 11. 26. 31. 34. 168, 10.

21. vielleicht dazz in an ern iht krenke. 24. beßer: wan frouweü dienest Wirt [dick] volbräht, da keiner minne [niht] wirt gedäht

CLXVin.

35. Der reim ginge : gedinge : singe ist ebenfalls mittel-, nicht oberdeutsch. Erwägt man, daß in diesem gedichte noch der zu 166, 4 bemerkte reim frouwet (: enzouwet) 26, femer r4mfen (: nämen) 13

. 707

vorkommt, ferner die sonst bei dem dichter nicht tbliche abwerfang des e im reime bräht (für brähte) : bedäht 168, 31, so wird sehr wahrscheinlich, daß beide gedichte (CLXVI und CLXVIU) nicht von meister Meffrid, sondern von einem in Mitteldeutschland heimi- schen nachahmer herrühren.

CLXIX.

I. Beßrer: wart gedäht.

3. witze : gesitzen : hitze , nicht als infin. mit apocop. n zu be- trachten, denn es reimt auch gegangen : entphangen : belange 26. 5. ohne auftakt, lies: aldä. 7. ebenfaUs aufbaktlos, lies: man treget.

II. lies: setzet, mit schwebender betonung, ebenso 27.

13. schön : getan : w4n , ebenso noch ä : ö in stät : bröt : spät : not 31.

16. es kann auch widerlön gemeint sein.

29. 30. ich bin unsicher, ob der inreim hier beabsichtigt oder zuftllig ist; wohl letzteres.

36. zeme (für zssme) : neme : scheme , mit doppelter nngenauig- keit, ist im 14. und 15. Jahrhundert auch oberdeutsch.

46. au^allend ist, daß diese zeile wie in der ursprünglichen gestalt der Strophe auftaktlos ist; ich glaube, es ist zu lesen mine zlt, mit schwebendem tone (vgl. zu 11).

47. ohne auftakt; lies: daz ich vil selten leider släf.

48. vielleicht so zu beßern: ich bin ein armer man, des mich kein frouwe hat in hulde.

CLXX.

3. Die abwerfung des n in diesem gedichte entspricht der mund- art des dichters; außer erbeiten (: geleite : gereite) vgl. bieten : niete : riete 9 ; zu : du : getün : : zwü 31 ; hitze : versitzen : witze 42 ; in diesen reimen bemerken wir außerdem noch die auswerfung des h (niete für nihte 10), und den gebrauch von ü füruo (31 ff.); ferner ist zu erwähnen d := 8e in Iser : beger (für begern) : swser : enber (für ^bern) 49, also wiederum zwei apocop. Infinitive.

12. der auftakt fehlt; lies: und hästu gelt

38. wenn gezelt richtig von mir gesetzt ist, so würde die schi'ei- bung von K (geteylt) auf ein niederd. original weisen.

45*

708 43. vieDeicht angeborner, wie angebornef mdc.

. CLXXI.

2 ist 3 bei Fichard, and 2 lautet: In der liebsten sumerzit.

4 8 bei F. weichen gänzlich ab.

13. lies der mit Fichards texte.

18. beßer: ich gebe den touf.

38. nach F. zu ergänzen; da von wirt dir dln wirde gegeben.

56. wtsen : paradtse, ähnlich ist nur noch süeze : grüezen CLXXI V, 35.

62. und, das E wegen jüngerer meßung von himel hier und häufig ausläßt, fehlt bei F. nicht.

64. lautet bei F.: und ob uns priesterschaft Terriht.

65. vielleicht den fluoch; F. hat Ewigen fluch zw nichte.

CLXXn.

27 39 fehlt in der Nürnberger hs. und mit recht, denn diese Strophe lenkt das gedieht in den gegenständ des vorigen, den streit zwischen priester und weib; daher wohl auch K bemerkt, man könne sie mit dem vorigen zusammensingen. Aber daß es zwei verschie- dene gediclite sind, geht aus 48 hervor, wo sich $uchensinn nennt.

40 43 in der Nürnberger hs. der zweite stoUen, der erste weicht von 44 47 ab.

CLXXm.

6. Wohl zu lesen: bräht von dem himel.

17. frouwen (für fröuwen) : schouwen (vgl. dagegen erfröuwen : dröuwen 177, 35) würde für nicht rein oberdeutsche spräche zeugen, auf die doch alles andere hinweist.

CLXXIV.

1. Nicht ohne auftakt, es ist geg^n zu betonen, ebenso 177, 1, 179, 2 und Dirre 174, 14; vgl. wlben 177, 19. 10. lies: grüen unde w!z.

18. so auch in dem gedichte von den sechs färben (bei MyUer) grüene deist ein anevanc.

709

CLXXV.

42. Ich vermuthe dtn Itp der fület als ein mist.

CLXXVI.

5 7 reimt bei Fichard quam : tham : stam (?); aber die bin- duDg m : n ist bei Suebensinn erlaubt, vgl. kumt : stnnt : grünt 171, 28.

22. vielleicht vor aller juncfroun schilde.

40. vor dieser Strophe scheint eine ausgefallen, die dia erwide- rung der Jungfrau enthielt. Auch F. hat sie nicht; hier bricht das lied mit 44 ab. Dagegen ist zu bedenken, daß Suchensinn häufig vierstrophige lieder hat.

CLxxvn.

3. Wohl ir schouwent wie daz velt nu llt , vgl. 5.

48. erklenken kann man für erklenkent nehmen, und die ergän- zung von snln ist in diesem falle nicht nothwendig; aber dann muß man umstellen üf helme beide.

CLXXVm.

25. Vielleicht nu aber man wanc l^ren tuot. 37. geberser verstehe ich nicht.

43. zu ergänzen ist: 'und (daß man) ihn mit liebe empfange'.

CLXXTX.

16. manc valsche zunge ist zugleich subject von ist und beroubet. 40. wohl freidic ist gemeint.

CLXXX.

Im liederbuche der Hätzlerin s. 31 ; der in der 'erlösung* s. 305 ' gedruckte text ist sehr entstellt.

16. beßer: mit H nu wachä, sünder trsege.

19. funde : stunde, klingende reime, wo die andern Strophen stumpfe haben; derselbe fall in v. 24 27 und 30, wo auch das ge- schlecht der reime vertauscht ist.

24. wohl wann du dtn leben endest, vgl. H 23.

25. lies: ie statt hie mit H.

39. lies ; Erscbelle ich mtnes homes dön, mit H und der Nümb,

710

hs. (erlösung).

CLXXXI.

20. flß (fftr fl^he) : Jess*^ bezeugt nebst andern reimen die mittel- dentsche heimat des gedichtes, vgl. bekart : wart 38 ; bröte : n6te (für noete) 50. swsere : dre 58. zär (zäher) : klär 84

96. wanden: dar ander, ein aus dem volkstbümlichen Charakter des liedes erklärlicher reim, wie bt:drt:8tn 5.

11 L hier ist der reim auf 109, den die andern Strophen haben, entstellt.

CLXxxn.

11. Lies enzunt mit Hagen. 13. beßer: dern süme sich, daz ist mtn rät. 14 nnd 10, und ebenso die entsprechenden zeilen der andern Strophen haben in diesem liede sechs behängen, wie bei Hagen auch, im vorigen (CLXXXI) dagegen nar fünf; doch hat 37 aach nur fünf, ebenso 56. 60, daher wohl überall nur fünf behängen anzunehmen nnd zu ändern:

10. da mite tuen ich des morgens roete kunt. 14. des liebten tages schin yil schone üf gät. 33. stt ich nnd manic wtp iwer lützel ger. 17. ervsßret : l^ret, mitteldeutscher reim; mitteldeutsch ist ferner: ich enber (für ich enbir):her 34; (riuwe) : zu : 51, und der apocopierte Infinitiv (vgl. zu 28).

28—30. grä : gät : stät kann unmöglich richtig sein ; H hat grä : gät : dar nä, wo nur die mittlere zeile zu ändern iet, und der dritte reim zu dem mitteldeutschen Charakter des liedes stimmt. Ich glaube es ist zu beßern: junc nnde grä

sib ich üf '

den morgen und den tac dar nä; ist apocopierter Infinitiv, wie behagen (: sage : tage) 13 ; flehten {: |;ebrehte) 4, scheiden (: leide) 50.

40. rSren ist die Ursache der änderung in E, wie CX, 15. 49. nach Hagen zu ändern vemam, si swam in jämers fluot. 61. daz herze ist subject zweier sätze. 67. 68 sind aus der zweiten Strophe (44. 45) wiederholt; beßer

711

liest man mit Hagen :

schiet der helt von danne.

si sprach "krön aller manne, wo die zeile fehlt: schier aber bl mir lic/

CLxxxm.

6. Beßer nach der Heidelb. hs. der vierde spricht *hoer üf.

12. lörlins man, vgl. laurlesknaben , Pf. German. 3, 273.

57. habe ich geändert j nm den reim zu beßem, aber anch H hat als uns die war geschrifft hie sag (: tag).

CLXXXIY.

In bezug auf reinheit des reimes bei Härder vgl. die anmer- kungen zu seinem goldenen Schilling (H) und goldenen reien (JIT).

CLXXXV.

2. stn (fttr sint) durch den reim (:min) gesichert.

14 die cäsur ist hier und 17 nicht beobachtet; Tielleicht war sie in der ursprünglichen gestalt der Strophe nicht fest, wenn gleich wir annehmen dürfen, daß in der zweiten ballte des 14 Jahrhunderts der vers von sieben hebungen schon allgemein eine cäsur nach der achten silbe hatte.

24 rigel statt regel, wie 32 steht

29. beweren : speren : geren klingend gebraucht, wie kernen : ge- nomen 34 phlegen : wegen 187, 7. geben; eben 187, 23.

45. unrichtig mit fünf hebungen, wie öfter in K; lies: ach meister, merke wa' ich dich löre, oder wieph dich l^re. :.:

CLXXXVI.

10. Wie hier klagen : tage, so reimt gerihten :ze nihte l@4, 23. alle : gevallen 186, 31.

13. lebt: strebt, mit abgeworfenem e, ebenso sag:mac 187^ 16.

14. um eine hebung zu kurz, nach dem werden zwei silben zu ergänzen sein, vielleicht dem al^sit aller slner sin.

28. beßer: da s6 würde ouch uns der.lön. 32. nur hier reimt ft : ö.

712

CLxxxvn. I

11. Man könnte die lesart von E auch so ändern: lieb infttr i allia dinc, nieman yersm&he in swacher vfkt

OLxxxvm.

Denselben gegenständ behandelt ein zweites gedieht in W 136*'^. mit der flberschrift : Hie nach steend m lied in des frawnlobs don |

I

haist in dem axspitz von gesang; man sieht aber, daß es Konrads i von Würzbarg aspiston ist. Die zweite und dritte Strophe laaten: i

Ein meistersinger der sol h&n

drin r und oach drin eile,

der in der kflnste zelle

wil tragen stn gewant, 5 daz er belibet äne schant (angeschaut?)

an wort und oach an melodt.

Wil er mit rehter kunst bestän,

daz er gein mir niht belle,

kein silben niht yervelle, 10 daz tuon ich im bekant.

wil er ein singer stn genant,

86 won er oach den kttnsten bt.

Er sol hän zwelf h&e wäe

n&ch meisterlicher gier, 15 und dar zuo driu eile schier,

daz bediut drt leiche*.

daz centrum schön bezeiche,

in mäzen disputier,

die Silben rtme schön probier, so driu r betiutent reien dri.

Ein Singer der sol hän zwelf p^, daz er sich niht verhoene, und oach driu s gar schoene, daz diutent uns drt schal- S5 wtse, die alle an der zal

ein ieclich singer haben mnoz.

Er sol h&n drin n dria ^ (lies c^),

zwelf paret schön bedcsne,

zwelf zttgewts bekroene so in stner sinne wal,

dar zao der siben künste bal,

da mit Wirt im der schänden baoz.

Zwelf h zwelf hovewtse prlse, «•

wil er ein singer wern. S6 er sol von den wtsen lern

iif hdcbgelobter strftze

in rehter zirkelm&ze,

daz hoern die wisen gem.

so linht stn knnst reht als ein stem 40 and Wirt im wtser meister graoz.

Bas hier unter CLXXXYIII mitgetheilte yierstrophige gedieht in Marners hoftone, in der handschrift von dem vorausgehenden ge- dichte (neun Strophen in Mflglins hofton) durch keine Überschrift ge- schieden und daher wohl von Zingerle fibersehen, gehört natürlich dem Marner nicht an, sondern einem in Mitteldeutschland heimischen dichter (vgl. die reime zwuq (zwo) : zuo 9, bestö (besten) : p6 55) aus der 1. hälfte des 14. Jahrhunderts, jedenfalls älter als die Strophen des im aspistone gedichteten liedes.

19. wohl zu lesen: wie daz wir sollen.

20. auftaktlos, wie in der ursprünglichen gestalt der Strophe; derselbe fall bei 44. 55.

26. 29. sind stumpfreimend, während die entsprechenden verse der andern Strophen klingende reime haben.

32. nach dieser zeile scheint eine am rande von anderer band stehende Strophe, die sich an die zwanzig ringe' anschließt, eingefügt werden zu sollen. Da sie jedoch durch beschneiden verstümmelt ist, so habe ich sie übergangen.

52. vielleicht zu ergänzen hin fOeren oder hin wtsen.

CLXXXTX.

6. Beßer wird der vers, wenn man schreibt tset ers niht; aber der. dichter erlaubt sich im verse starke kürzungen, vgl muotr 25, gevalln 30.

7U

8. das unorganisch angehängte e in wtne (: sine) f&Ili hei der im ührigen tadellosen Verwendung stumpfer und klingender reiste auf; doch zeigt die fihereinsümmung heider handschnften, daß schon der dichter so schrieb.

cxc.

4. Vielleicht zu lesen mit stnem Uep.

17. der».meister ist gemeinsames suhject zwder sätjse, vgl. zu CLXXXn, 61.

24. vielleicht wolt im palast.

27. htteten(:blüete), ebenso noch tragen (: behage) 37, also nur beim Infinitiv diese ungenauigkeit des reime& In Verbindung mit dem reime strouwen (für ströuv^en) : schouwen 28, und dem gebrauche von undervachen 35 genügt dies, um den dichter als mitteldeutschen zu bezeichnen.

40. vielleicht [und] daz er verlihe mir,

CXCI.

4. Die kttrzung schön (: trön) ^^re das einzige bedenken dieses gedichtes; aber Frauenlob kürzt ebenso zw&r im reime. 14. beßer: den er volbringen künde wöL

cxcn.

1. Die vom dichter gebrauchte form c|ei9 nameps scheint noch Yirgilius gewesen r zu sein, daher zu lesen: Yirgilius ei» bilde gdz, vgl. 12, wo zu lesen als im Yirgilius, und 15 Yirgilius und euch der künic.

4. gefüeret , abgeleitet von fuore 'in gleicher art geschaffen.'

5. der auftakt scheint in den zeilen der Strophe, die Um ur- sprünglich entbehrten, schon vom dichter beabsichtigt; manchmal l&ßt er sich jedoch leicht entfernen, vne H [Yil], 51 [Wf^n], 57 [und], 58 [euch].

26. ich vermuthe schadehaft.

30. ir flectiert erscheint noch 31. 32.

31. daß zuoman zu schreiben ist, scheint mir so unzweifelhaft wie leicht erklärlich, daß der Schreiber des 15 Jahrhunderts es nicht mehr verstand und entstellte.

33. vielleicht indirekte rede: also müest sie sich wem, pnd ^-^

715

naeh ftacta 84. 85 mtteflt.

Ich laße hier die lesarten von W 17« folgen: 2 raines wertes. 4 gendt. 5 seyd das den babst den khayser knnig den briester rytter machen wort. 8 wort lernet manig wirde prait; daher wohl die richtige lesart wort lörent manic wirde breit. 9 welich thummer. 10 dem ist vil w. der sunden mort. 11 Und will er ynkunst messen gen der yil werden kunst. 12 Die wort die lerrnen scbam vnd w. die Y. 13 vnd ain rechtes. 14—20 sind schon oben beim texte mitgetheilt. 23 der ist gelait. 24 mergkh weyser bista synne dar. 25 ob yndert sey ain k. so gnet die r. w. 26 man dienet got im hymmel dort, beßer als die lesart Yon M. 27 Ynd aller e. 28 n. s. aller sinden mort. 31 wander ye geschuff. 32 aller er. 83 mit Worten auch z. 84 wurden die s. h. gar lobeleichen Ynns becbandt 35 g. m. d. s. ee m. w. gab Yil gar. 36. 37 wort sind so dar. Ynd offenbar. 38 gewaltikleich der e. s. 39 in e. w. ain raine m. 40 d. r. w. .sind hie ynd dort ob. Die dritte Strophe weicht Yon M ab.

cxcra.

Das gedieht steht auch E 418, daYon habe ich jedoch keine abschrift.

5. die auftakte in den ursprünglich anftaktlosen zeilen sind über- all zu entfernen, nur 17 macht Schwierigkeit; dagegen 5 [daz]; 10 [und]; 11 [die]; 25 [und]; 30 lies: got Yon himele selbe kamt durch relniu wort üf diz ertrlch; 31 [und]; 37 [diu]; 50 lies: Yon den zwein daz dritte tregt; 57 lies zeiget.

8. Yielleicht die machent 16re wirde breit.

60. wenn die hs. lesart richtig, so stände leit (: breit : werdikeit) fttr 11t, und dann w&re der ganze dialekt des gedichtes ein anderer.

CXCIV.

2. 6r(:hör), mit abgeworfenem e, ebenso stein: rein 5. 22. Yielleicht die himel durchhal.

CXCV.

Eine umdichtung des Yaterunser, wie sie schon ältere dichter in lyrischer form Ycrsucht hatten, z. b. Reinmar Yon Zweter. 45. gelart (: zart) , ebenso gdart(:art) CXOVI, 42. 49. min siibertn ris, genau an derselben, stelle des nächsteo

716

liedes (196, 49) wiederkehrend, wo man schreiben könhte mth silberrts gescbriben hol (denn es reim fehlerhaft ^ol:sol: wol), scheint eine ärt refrän zu bilden , der vielleicht in der dritten Strophe aller lieder dieses tönes sich wiederholte.

CXCVI,

49. I6rt : kört: gebert ist die einzige ungenaoigkeit im reime der beiden gedichte.

cxcvn.

14. Also eine beziehnng auf Otto den Eothen. 20. der apocopierte infinitiv bewar(n) ; spar(n) im reime auf var, so wie ruochen (fttr ruochent) : suochen 38 weist auf Mitteldeutschland. 22. vielleicht an buosem dar?

CXCVffl.

20. Etwa er gienc hin heim der selbe man.

25. 27. wohl zu lesen listen : kisten.

32. vielleicht der selbe arme man , vgl. 20.

42. unglttck reitet den mann, ähnlich in Reinmars von Zweter Spruche, Hagen 2, 209, 179.

43. 45. der reim ist leicht zu beßern, wenn man liest: al nach dem selben site, und dann daz im Unsselde üf stnem nacke rite; und dann kann das gedieht sehr wohl echt sein , wenn man auch die we- nigen binnenreime entfernt, was nicht schwierig ist.

CXCIX.

3. Weniger der reim trouwen : bonwen (: frou wen) als mäzen: l^en : hazzen 15 beweist die unechtheit dieses gedijchtes.

CG.

Der gebrauch von missehagen : tragen als klingender reime (14) so wie bouwen : durchhouwen (26) zeigt deutlich genug die jüngere abfaßung, die aber wohl nicht über die mitte des 14 Jahrhunderts hinabgeht. Die zweite Strophe ist eine andere faßung von CIX, 3.

2. der dichter scheint den auftakt noch nicht geliabt zu haben, wo Konrad ihn nicht hat; zum theil sind die verse noch in W auf- taktlos; es wird zu lesen sein: 2 [die]; 3 [die); 4 sanc für gesanc;

717

5 nu ist 'einsilbig; 6 etwa daz man leider ahtetstn vil kleine; 9 [oncb]; 10 [nu]; 11 wein für wellen; 12 [daz]; 16 drüf für dar üf; 17 [hin]; 21 da er einsilbig; 22 [der]; 23 daz nibt anders tsete; 25 sanc; 27 [gar]; 28 [ie]; 29 sanc; 80 etwa noch sint liute gnuoge; 31 sänge; 33 sanc; 34 zero herzen; 35 der im; 37 er st künic fürste; 38 nach gesange im; 40 [die]; 41 [wo]]; 42 sanc; 44 sanges;, 45 Sanc; 46 [tind]; 47 sanc; 48 [die]; 49 [und]; 50 [wie]; 52 [und]; 56 [gröz]; 57 [ouch].

7. nämlich von der ungenügsamkeit derjenigen .

13. diese und die entsprechende zeile der beiden andern strephen hat wie bei den meistersängern immer nur sieben hebungen; leicht war es 51 mit acht hebungen zu lesen; 32 könnte man lesen: Ich wil iu raten, junge und alte, daz ir habt gcsanc in huot; acht he- bungen hatte wohl der dichter in allen drei Strophen.

CGI.

Zwei Strophen (2. 5) sind anderweitig als echt ttberliefert; ich trage kein bedenken, auch die drei andern (1. 3. 4) dem dichter zu- zuschreiben. Die weise ist, wie schon bemerkt, des Stollen alment, hier wohl durch Verwechselung mit Fraueulob ankelweise genannt.

6.. wenn man die verbeßerung pfliht für sit(:nit) zugibt, so ist weder in inhalt noch form die Strophe anstößig.

49. danc im sinne yon gedanc.

50. der dichter schrieb wohl Yirgilius, und dann lautete die zeile etwa: Virgilius vil listic was, daz wol an im erschein.

58. auftaktlos wie auch 6, beide Zeilen woÜl fehlerhaft. 73. 75. im reime in W entstellt ; sollte ich gan (: kan) der grund* sein ?

ccn.

Nur etwa die erste Strophe könnte echt sein; der einzige be- merkenswerthe reim bereide (= bereite) : eide 13 würde auch zu Frauenlobs mundart stimmen.

10. ohne auftakt; vielleicht ist zu lesen: nieman ensol niht anders swern.

27. ich habe quäl statt quäl angenommen. Aber bedenklicher als dieser reim ist hult (= hulde) : schult 29.

51. vielleicht daz unreht von in schalten.

718

CCffl.

Formell bietet dies gedieht keinen anstoß cind würde für echt gelten können, wenn es nicht bedenklich schiene, ein solches straf- tied'oder reiznng in die zeit Boppes hinaufznrflcken.

18. sich ntgen kann, wenn man 'dem gedickte nicht ei = t za- sprechen will, nicht richtig sein ; vielleicht diu muoz ie gein mir nigen.

19. sanft, vor consonanten verkürzt, ebenso ding 12; vgl. auch glegt = gelegt 21; oft 25; müed 33; gesoh«h 62.

29. beßer: ein loufer wolte lonfen onch.

729

NAMENVERZEICHNIS.

Aaron s. 67. 6,206.

Abacüc 6,882.

Abraham s. 48. 86. 6,828.

Absaldn 15, 44. Absol6n 8, 86. 28,

28. 78, 17. 8i; 32. 201, 57. Achilles 81, 47.

Adam s. 21. 41. 48. 66. 86. 2, 68. 6, 4l9. 7, 197. 205. 15, 89. 28, 31.

29, 57. 80, 31. 36, 85. 40, 80. 44, 26. 61, 126. 81, 2. 3. 24. 85, 29. 98, 19. 106, 12. 115, 47. 172, 19. 190,4. 193,32.

Affeins 55, 109.

Alexander s. 27. 15,45. 28,88. 55,

110. 81,88. 184,88. Alexander (Alexandria) 28,12. Allse 49, 44.

Aman 6,278.

Amli 49, 28.

Amoch 23,45.

Amos 6,829.

Andreas 6, 788.

Anfrit 49, 6.

Anna s. 60. 7, 344. 301. '

Antel6n 55, 110.

Aristotiles s. 27. 15, 49. 28, 26. 65,

111. 78,19. 81,48. Armandin 28, 7 anm« Armenge 28, 17.

Artfts 8. 27. 16, 58. ^,29. 69, 8.

5. 6. 15. 21. 22. 27. 40. 68. 65. 77. 79.

81, 56. Asahel 78,21.

AswÄrus s. 27. 6, 276. 91, 19.

Babil6n 8, 54. 121. 28, 18.

Balam 6, 99. 824.

Baldach 8, 48.

Barrablüi 75, 76. 78.

Bartholomdus 6,742.

Beier 142,8.

Beiem 28, 5. .

Berne 94, 8.

Bethlehem 6, 213. 160, 36. 88. 49.

79. 90. Bol&n 28, 10. Boli&n (Bouillon) s. ^7. Boppe 82,6. ,

Bräbant 8, 22. Brävanden 28, 6. Brün 8,46. Gecilien 28, 12. Gherubin s. 22. Dadalus s. 58.

DaniM 6, 811. 80, 17. 35. '44, 28. " Davit s. 27. 48. 86. 6, 109. 802. 7,

451. 15, 42. 81, 28. 93, 15. 104,

19. 177,42. Dieterich s. 28. 89. 94, 3. 99, 32. Düringe lant 28, 8. Ebrön 7, 196. Eckart 94, 6.

Ecke s. 89. 94,10. 99,82. Ector 81,47. Egipten lant ^ 485. Elgast 36,1. £11 86, 67. EIs&z 28,5.

720

Elseb^th 7,462. EmanaM s. 41. 7, 149. EndecriBt 11,21. Engellant 28, 7. Enoch 6, 805. £renbote 82,3. Efichenbach 82, 2.

Esou 8. 75.

fivä B. 41. 65. 7, 208. 36, 35. 81,

2. 85, 32. 98, 19. 102, 17. 64.

105, 48. 49. 115, 47. 180, 16.

]ßve 40, 30. 172, 19. EzechiM B. 75.- 6, 92. 829. Feraflz 49,10. Flamors 49, 12. FüiuB (vgl. VirgiiiuB) fl. 28. 8,58.

28, 30. 39, 22. 55^ 14. 44. 109. 78,

17. 192, 1. 12. 15, 201, 50. Flamment6n 8, 35. Flandern 28,7. Florenz 28, 11. Francrlch 28,3. "Frankenfurt 134,36. Frouwenlop 29, 19. 32, 49. 44, 1. 11.

47, 19. 53^ 23. 55,2. 61,66. 92.

165. 183. 215! 235. 267. 272. 62,

L 82, 2. GabriM B. 86. 7, 343. 75, 4. 160, 9.

15. 173,5. 12. Galild 8, 11. 28, 13. Gamoret 49,5. Qkwein 4B, 3. Gän^ 61, 50. Gederüt 109,26. 96, 8. Godefrit s. 27.' GoUas 8. 28.

GrM 6,241. 8,61. 49,21. 61,51. GrimoflanB 49, 10. Gaote 8,2. 27. Hans 96, 15. Hardecksere 141,31. Heime s. 28. 89. 94, 10. Heinrich 29, 19. 66, 53. miiBB 6, 418. 804. - H61iz6ufi 6,474. 806.

Hercoles 8, 39.-

Herel5 8,99.

HerödeB 8, 14. 44, 7. 75, 58. 67. 160,

50. 59. 64. Hester 6,273. Hiltegunt 8,113. Iblis 49, 27. Icarios B. 58. Imaber 49, 25.

Indi&n 8, 65. Endi&n 28, 17. Isac 6, 828. 160, 76. Isätas 6, 235. 305. Isengrln 93,51. Ismahöl 15,55. lB5t 55, 7.

Israh^ 6, 235. 305. Israh^ (:) 160, 84. Jabes 6,291. Jacob 8. 67. 75. 6, 101. 304. 439.

451. 738. 741. 828. 7,452. Jeptö 7,399.

Jeremlas 6,815. Jericho 6, 288. 317. JSrusal^m 6, 21 1 . 310. JessÖ 8. 49. 65. 6, 493. 102, 36. 105,

7. 163,15. J^sü, J^BUB 8. 21. 65. 79. 87. 7,

448. 46,34. 75,79. 76,37. 85,65.

102) 15. 104, 57. 105, 1. 162, 33.

163, 38. J6achim b. 65. 7,342. J6han 6,630. 734. J6han8 6,834,

JöhanneB 8. 22. 55. 75. 53, 34.

128, 1. 18. 27. 41. 47. 54. J6hM 6,834. Jönk 6,807. J6n^61e 8, 68. J5rant 8, 128. JoBapbat 98, 48. 101, 60. Josapfg 160,82. Joseph 6,436. 448. 160,106. JÖBud 8. 27. 67. 6, 251. 286. Judas 53, 38. 78, 10. 141, 39. MdaB Machabdus 8.27. Judith 6, 280. Jupiter 8. 63. 6, 705.

721

Eanahß 8,67. Karl 8. 27. ElankensS 8, 81. Clarige 49,23. Clarit 49, 23. Klingsör 82, 2. Koke 196,22. Konstantin 15,51. Konstantinopel 28, Ih Kosdras s. 27.

Kriechen 17,3. 26. 55,5. 59,27. Krimhilt 94, 6.

Krist s. 21. 41. 55. 65. 79. 87. 6, 836. 864. 11,30. 16, 17. 46,34. 61, 194. 76, 37. 84, 37. 86, 65. 93, 31. 102, 15. 104, 57. 122, 48. 123, 12. 129, 13. 138, 20. 42. 162, 33. 163,38. 186,33. Kristus 26,60. 102,39. 181,12, Kristoffel 8, 115. Cristoffeles 78, 20. Kunzelman 109,26. Kuonr&t 82,8. . Kuonz 98,28. Kastenobel 8, 93. Lamparten 28, 12. Lanzilet 49^4. Lazarus 125, 14. L46 202, 39. LonglnuB 13,57. Lörengel 8, 108. 78, 24. Lorleberc 142, 17. Lucas 6, 736. Lücifer 7, 176. 30, 29. 97, 32. 98,

23. 107,53. 202,31. Lünete 8, 69. 49, 27. 69, 2 ff. 81, 59. Lybanus 6,404.* Machaböus s. 27. Malachias 6, 818. Manifö 8, 3.

Maria s. 6. 47. 49. 66. 66. 75. 79. 87. 2, 136. 3>60. 5, 17. 40. 46. 66 ff. 6,867. 7,390. 446. 30,41. 50, 62. 52, 25.* 61, 5. 74, 25. 76, 7. 23. 82. 95, 46. 54. 60. 98, 50. 102,32. 105,64. 123,35. 138,9. Meisterlieder.

146, 12. 13. 26. 156, 14. 168, 1J0. 30. 166, 20. 173, 3. 181, 10. 17.

. 109. 183, 93. 191, 7. 29. 194, 24.

Marner 82, 4.

Mars 6,704.

Marx (Marcus) 6,736.

Math§us 6, 734.

Mathlas 6, 741.

Menz 142,38.

Mer&n 28, 14.

Mercurius 6, 704.

Merhem 28, 9.

Mich^as 6, 820.

Missener 170, 64.

Mörolf 78, 21.

Moyses s. 48. 67. 6, 226. 257. 810. 193, 35.

Nabuchodonoser s. 27. 8, 34.

Narrenllte 22,12.

Nathan 6,813.

Nemröt 8, 55. Niderlant 142, 16. Nifen s. 85. N6Ö s. 86. 6, 197. 8, 74. Nüerenberc 8, 23. ödelingen 134, 14. 22. Odenwalt 134,36.

Olofem 6, 279. Olofemus 15, 4^. HoHfernes 78, 18. Olifern 81, 40, örant 28, 24. Orgelü^e 49, 19. Öseä 6, 814. österliche 142,8. P&ris 8,63. 55,3. 6. Paris 90, 16. Parziväl 6, 242. 8, 62. 15, 62. 49, 4.

61, 60. 81, 61. Paul 6, 743. Paulus 22, 43. P6ter 26, 61. 141, 6. 7. 9. 14. 41.

43. Petrus 6, 738. Phärö 6, 448. Phersd 65,56. Phüip 6, 739.

Pilatus 75, 48. 53. 55. 74. 91. Portigdn 28, 16.

46

722

iPriuzen 28, lö. RafahM 194,8. Regenboge 11,20. 55,2. 61,13. 79.

157. 170. 196. 206. 222. 258. 261.

186, 13. Reinhart 15,47. 56. 93,45. 51. Reppans 49, 22. Rln 8,24. 111. 61,14. 54. 77,80.

125, 38. 142, 5. 39. Riuzen 28, 9. 94, 5. R6me 55, 15. 47. 66. Roemer 8, 52. Ruother 94,4. Sab& 6, 458. Sabulön 28,54. Sahsen lant 8,48. Salomön s. 27. 75. 6, 119. 183. 456.

460. 825. 15,43. 28,25. 55,110.

78, 15. 81, 30. 93, 14. 116, 12.

Salm&n 191,1. Samsdn 3. 28.88. 15,40. 28,25. 65,

111. 78, 16. 81,26. 201,64. SamuM 6,808. Sareptä 6, 417.

Saturnus s. 63. Saturn 6,705. S&ül 6, 290. Schtönätulander 49, 9. SibUl& s. 41. Slfiit 8. 89. 94, 10. Simon 6, 739. Solinas s. 20. Spange 28,4. Stirer marke 28,6. Suochensin 171, 61. 172, 48. 173,

48. 174, 36. 175, 15. 48. 176, 16.

48. 177, 51. 178, 29. 48. 179, 48. Susannä 6, 812. Swäben 28, 5. Swarzewalt 3,55. Switz 28,6. Sydonien lant 6,417. Symeön 181,9. S^6n 6,308. - Tenemarke 28, 14. Th&teus 6, 739. Theophilus s. 50. 181, 19. Thomas 6,742. Titurel 49, 11. Törenberc 22, 12. Tristerant 55,7. Troie 15, 50. 55, 3. 145, 1. Tuonowe 8, 24. Ungerlant 8,46. Ungern 28, 4. 39, 17. ürbän 25, 1. 12. 189, 12. Vönus 6, 705. 8, 64. Vetterte 142, 41.

Virgilius fvgl. Filius) 15, 46. 81, 39. Wageltei 8, 59 Anm. Waldac 8, 50. Westenrich 28,5. Wiene 28, 5. 56, 25. Wigoleis 49, 7. Wilzen diet 94, 8. Wirzeburc 82, 8. Witiche s. 28. 89. 94, 10. Zacharis 6, 822. Zwinger 9, 14.

723

REGISTER

EINIGER SELTENEREN WORTE.

kUc^ 86, 60. 143, 10.

abgesetz 24,45.

absingen 33,37.

absteic 33, 70.

adelkünne 15, 19.

advente 85, 58.

aehtaere 197,37

affenbanc 96, 49.

affenhüt 119,28.

afterriuwe 199, 10.

alchemie 83, 49.

almaht 195,13.

alp 67, 3.

altriuze 96, 31.

ameiz 190,59.

änen 101,19.

anevehte 146,17.

angsten 118,9.

anhap 72,62.

artikel 2, 121.

äsen 94, 49.

badestube 116,51.

bägen 147, 1. 148, 16.

balsamsmac 48, 40. 51, 65.

bar 57, 22.

barant 42, 4. 70, 17.

barantwis 66,8.

barte 185,22.

becbcln 18,95.

beder 77, 18. 96, 24.

bedcenen 46, 65. 67.

begegen 51, 89.

beginst 7,169, 301. begookeln 69,46. begüeten 61,230. beherren 201,20. beholf 119, 40. behüren 6, 486 u. anm. bekallen 29,34. 31,29. belisten 116,12. bengel 54, 80. berhtal 1,89 anm. besachen 92, 9. 114, 8. 161, 49. beschaben 60,3. beschoenen 46,69. beschremen 6, 788. beselwen 25, 43. 185, 40. besllfen 120,5. betouwen 150, 6. bettestat 134,24. bewern 151, 7. bezeichenunge 160,72. bezieren 92, 33. biutelvaz 77, 26. * bläst 72, 50.

blerren 119,33. '

bloch 87,64, bodemlös 77, 13. 33. boschlln 59, 12. '

brich 27, 17. brücken 76, 16. buckelsere 41, 3. büechin 94^ 50. büegen 39, 6.

46*

724

büken 82, 2f5.

bunge 61,9.

bunt 12,26. 47, 4. 84,27. 48. 85, 2. 4.

buole 42, 14.

burt 173, 9.

differenz 47, 32.

distel 128,45.

diuwen 31,47.

drilcli 66, 27.

drispiz 77,32.

drüch 118,76.

drüzzel 142,35.

drüzzelbant 120,24.

dünnen 140, 13.

durchfiuhten 122, 25.

durchgründen 123, 52.

dur ehr eueren 2,87.

düs 137, 17.

düzzic 7,216.

ebenkristen 101,8.

echzen 128, 19.

ecken 89,3.

ehern 94,24.

ellenkeit 73,64 u. anm.

enbesten 119, 13.

enbom 46, 8.

enker 162,8.

entnücken 116,46. 123,27.

entrisen 61, 260.

entschel 6,237.

entsitzen 118,59.

ßquivocä 47, 29. 82, 20. 83, 32. 90,

14. 188,26. erblicken 110,57. erglafen 98, 26. erklenken 89,13. 177,48. erkücken 191,56. erlechen 6,895. em 71,31.

erscheine 7, 411 u. anm. erschreigen 134,29. ertgerüste 117,65. ervsßren 182, 17. erwaten 189, 23. es 137, 17. 23.

g&ben 54,32. gagag 113,18. gagzen 97,10. galge 141,36. gampelfuore 193, 11. gat 7, 103. gater 77, 17. geflügel 62, 1. gefriunde 131,27. gegilget 5, 42. gehilwe 101,32. geizin 142, 15. gelamben 86,35. gelechter 75, 140. geleich 203,38. gelosen 66,46. gelüppe 93, 6. gemüzen 203, 48. gensemen 6,780. geparadiset 114, 6. gereise 71,26. gereite 82, 16. gerummel 72,24. gerwen 71, 18. geschaft 122, 4. gescherten 31,54. gesteltnisse 7,192. gesten 61, 195. geswistergit 17, 7. gevater 96, 15. 28. gevege 95,47. gewelbe 190,12. gewige 191,23. gewizzenheit 124,42. gibelwant 190,9. gief 161, 9.

giege 119, 28. 143, 21. 23. gihten 70, 9. gilben 33,95. gUwe 101,39. gimme 129,21. glamme 6,465. glim 121,41. glimpf 144, 92. goffen 127,50.

725

golter 79, 68. 75. 93. gracken 14, 49. grans 142,85. greine 7, 174. gresel 18,77. griezen 151, 22. grife 116,95. gros 137,21. gruntveste 190,6. 195,4. gucken 18,81. gül 96, 43. gumpelspil 111, 10. habeniht 190, 5. backebanc 77,24. haft 102,7. h&hel 77,32. bavener 96, 11. bechel 18, 82. 77, 27. hefte 131,32. heil&w&c 105, 27. heilfrühtic 5, 62. heilwürhtic 98, 60. hellewiht 146,18. hellewirt 59,77. herincvanc 39,31. bennen 6, 624. berren 21,34. bimeldegen 46, 34. 61, 185. bimelfrubt 181, 53. bimelfttrste 173, 19. bimelber 129, 17. himelbort 102,20. bimelziere 153,26. bJnderbÜB 79,47. binderkleffer 18,45. bonicseim 130,19. böse 66, 44.

boubetrfm 33, 61. 82, 40. 50. bonbetsterke 38,32. hovedön 24, 26. 28. 70, 16. bovegetibt 24, 21. bovewtse 66, 5. 188, 49. hüenernest 77, 22. hüetertn 173,35. bügde 61, 234.

büsen 115, 6.

immern 29, 6. ^

irdenisch 114,6.

jä-merkrl 181,34.

ikrk 118, 72.

jubilieren 188,64.

kallen 86, 54. 168, 24.

kant 77,'21.

kaesekar 77,31.

kelcb 2,46.

kemeltier 96,50.

kercber 77, 19. 96, 84.

kerner 166, 24. 39. 184, 29.

kezzeler 96,26.

kezzelrinc 77,6.

kil 198, 13.

klp 51, 100.

klagebernde 181,54.

klamme 163, 12. 18. 22.23.

klebrim 38,40.

klepfel 80,42.

klette 196,51.

kllge 140, 12.

klöse 177, 8.

knouf 190, 16.

knütel 126,28.

kolender 96,30.

kommüne 2, 117.

körn 33, 50.

krempfen 114,28.

krippelln 160,110.

kriuze 82, 16.

krouwen 18,50.

kübel 77, 4.

kämet 77,9.

kumpost 142,14.

kumpoststainde ' 77, 35.

kündeclicb 116,2.

künster 90, 16.

kunterfeit 61, 246. 147, 20. 156, S.

gunterfeit 193, ß. lacb 16,35. 86,6. laden 126, 14. 16.

lasterkropf 144, 12. . ^

lasterm&se 148,3. i

726

lastermeü 201, 88.

lef 22, 6.

leffel 184,20.

leich 66, 4. 70, 16.

leitesterne 168,21.

leitvertrlp 171, 7. 175, 20. 176, 40.

177, 11. 178, 29. liehttragerln 194,9. lietlin 67, 4. 90, 5. llhtaningic 22, 19. firken 6,788 u. anm. liuhtic 178,88. lobetanz 190,61. lorlinsman 188, 12 u. anm. lower 96, 22. ludem 91,42. luoder 172,22. luoderer 127,37. Kioderte 68,86. lüstern 126, 15. lüzen 203,50. made 87, 15. cnagenkraft 102,8. mager 7,228.

mandelnuz 168,16. ,

mandelrts 163,18. msBrlfn 72,4. mast 7,228. maten 115,82. m&ten 155,24. meder 155,24.26. meienris 105,24. meinswerer 202, 19. 3). meisterlin 11,81. meisterpfaffe 153,41. meistersanc 76,6. meisterseiiger 27, 1. 18. 26. 84, 20. meistersinger 188,88. meisterstuol 66,18. melodle 83,24. 47,32. merker 18,25. metzler 128,37. milbe 82,47. minnerin 69,26. missevart 181,36.

miusevalle 77,23.

mtzen 197,7.

mülstein 86,8. 134,28. 142, 11.

maome 170, 17.

mnotgelust 117,66.

mürde 107,48.

mute 125,39.

nache 6,540 u. anm.

nächklanc 88,87.

n&chrsetic 22,7.

nahtwtse 66, 10. 70, 17. 188, 4b

näl 96,11.

narrenwtse 118,21.

ninfundic 196, 12.

niuwe 6,864.

niawebom 160,60.68.

note 182,8.

noetic 104,56.

nuzgarte 6,647.

opfersanc 56, 19.

ovengabel 77,20.

panzer 126,15.

paratdön 188,51.

parlelle 128,26.

perdünen 8,20.

pfannenstil 77,88.

pfeffermal 77, 23.

pfetten 2, 25.

pflanz 7,282.

phose 66,45.

prtsliet 196,7.

quadrante 84, 50. 86, 39.

quatter 187,30.34.

(jueste 77, 18.

rag ? 1, 76.

ramme 162,18.24.

reche 142,9.

rechen 155,26.

reder 96, 27,

ref 77, 21.

rehtikeit 136,22.

reiden 6,854.

reie 61, 10. 66, 7. 142, 4.

reien 5, 5.

reiste 85, 31.

727

remen 6, 235. 479.

rente 92,32.

ricken 117,18.

rfdcn 118,77.

riezen 180,2.

rihe 165, "SB.

rinnic 7, 218.

risch 78,38.

rtsel 7, 106.

riz 115,53.

roeseleht 154,4.

nmic 1,85 u. anm.

runst 6, 665.

Bachen 106,28.

safferän 94,58.

salm 68, 11.

samenthaft 117,72.

sänge 22,4.

si^e 162, 15. 200, 50.

schaben 62,25.

Schacher 141,35.

schächman 197,32.

sch&fdarm 120, 17.

Schaft 6, 764. 7, 379.

schabt 6, 76. 181.

schallewtse 66, 9. 70, 17. 188, 43.

scheit 7, 140.

scheiz 72,30.

schertel 173,7.

scherzen 187,29.

scbiben 123,21.

schlich 66, 29.

schillinc 127, 30. 170, 47.

Schirmemeister 45, 19.

schirmeslac 41, 1. 43, 3.

schit 94, 50.

schiore 121,42.

scholer 127,45.

schot 97, 28.

scbuldigaere 195,39.

schuolgeselle 42, 17.

schürz 95, 92.

schüzzelkar 134,21.

scbüzzelkorp 77,21.

semel 68, 17.

senf 94, 55.

senger 27, 89. 46, 73. 84. 86. 47, 29^

29. 57,11. 84,28. 92,2. sengermeister 76, 19. sez 30, 38. Sichel 96, 6. sidel 142, 10. sinder 118, 14. Singermeister 24, 19. 66, 1. Singermeistermeister 66, 15. singermeistermeistermeister 66, 27« singerschuole 41, 13, sinnen 118,66. sip 94, 60. siticltchen 128,26. sl&fgeselle 167,13. slöwer 75, 159. slifstein 20,45. smizen 126,23. snabelrseze 93,5* snaben 32, 21. 58, 33. 60, 2. snappen 97, 54. snecke 77, 1. snippen 97, 54. solfen 3, 16 u. anm. Speiche 131,21. 139,15. spten 75,42. spilgeselle 137, 14. spinnelkorp 77, 25. spittel 77, 16. . . spranz 7, 133. sprenzeler 178,45. sprenzen 6,766. spriu 6, 437. Stege 79,48.51.87. Stegen 59, 15. 76, 16. steic 24,45. stempeln 162, 14. Stempente 47, 28. 83, 12. 90, 13. stige 128, 12. 34. . stoc 198,16. Stolle 33, 37. 63. stonbic 95,94. sträfemül 151, 14. 9träzbargaere 68, 1t .

728

strel 77, 12. «trelen 72,29. striazen 119, 41. strösac 77, 12. stnim 68,88. stuofe 6, 327. 7, 15. sumerberc 2,511 sumereme 101,3. sundertrüt 97, 14. swarte 87,6. sweimen 62,4. sweinen 182,30. swelle 94, 46. swengel 80,29. swinen 70,6. tagereise 95,90. tenne 128,48. tesclie 170,6. timmern 29,4. tirmen 6, 151. 7, 254. tischlach 77, 18. tocken 172,26. tolde 114,43. toter 30,3. tougenie 123,6. tretzeclichen 61,84. trippel 3, 20. tmht 106,20. trammer 18,49. trunkenbolt 196,1.8. tr&tgescUe 134, 16. toht 26,42. tamben 70,9. tlberbraht 42,22. überdach 175, 16. flberfriesen 142,5. tlbergesten 182,39. überguot 59, 32. 54. fiberhof 82, 45. tlbeijdjieii 101,26. fiberlechen 13,10. tLbermugen 174,6. überoben 59, 72. 153, 20. tLberschtnen 181,4. tlbertraben 87, 21.

Überwitzen 16, 38.

umbevach 61, 279.

unbederbe 152,9.

unbesunnen 119. 16.

undancbsere 157, 27.

underbat 58, 12.

underlegen 142,83.

underscheiden 84, 32. 56.

underschranc 44, 35.

andersehen 164,8.

ondervachen 190,85.

anengenzt 1,90.

onfridelich 146,5.

ongsebe 81, 12.

ungehovet 120,8 anm.

ungeslehte 73, 13.

ange8winde'l52, 3.

unhSre 121, 20.

unprisen 182,31.

unresche 170,18. untiure 132, 16.

unvermeilet 102, 48. 195, 46.

unwirden 124,20.

unzerkloben 46,48.

unzitic 142,36.45.

ürte 119,5.

vach 6, 44 anm. 7, 74 anm.

Väch 7,29.

vachen 7, 220.

vackel 185,13.

varh 68, 18.

farzen 72, 16. 18. 51. 142, 3.

vasel 19,20.

vasenaht 134,33. 196,6.

vecheln 18,88.

vederschozze 58,7.

vederwÄt 169,41.

vegeviur 153,20.

veigen 115,47.

velge 131,21.

vellerin 25, 14.

velwen 155,22.

velzen 6,563.

verbacken 75, 122.

verdachen 84, 12.

729

yerdempfen 114,26. vereinet 7,414 u. anm. vergeilen 107,77. vergiftic 93, 7. yergiftikeit 124,25. verklaffen 72, 23. verltben 73,51. 179,36. verlüzen 6,564. yerminnen 127, 48. yernihten 148,23. verrßren 40, 36. verrüegen 113,26. yersalzen 107, 52. verschaben 96, 10. yerschom 29,15. yerschrenzen 1,91. verse 170,41. versitzen 170,48. yersmucken 144,10. versnellen 203,51. versteinen 126,27.34. vertoppeln 127,40. yertriuwen 190,50. vertüemen 27,57. verwarn 104,2. verwäzen 169, 19. verwerden 186,20. verwinnen 6,813. vese 96,58. videlboge 96, 19. vingerbar 75, 106. vipernäter 93, 6. virdic 191, 36. firlefei 86, 39. firmen 6, 150. flansch 69,44. fledermüs 62,11.20. 77,39. flegel 77, 14. flehten 182,8. flinsic 7, 217. flögiere 59, 74. floezen 117,51. volkomenschaft 6,313. volrahten 6, 65 xl anm. volreichen 117, 15.

vorbesiht 7,240.

vorhe 68,13.

vorm&ls 168, 17.

frouwenroup 182,32.

frühten 85, 56. 122, 15.

frühtic 122,6.

fuozloufer 203^-29.

fürt 139,28. 148, 14.

furz 72, 2. 28. 39.

wagen 6,284. 118,51. 141,87.

wamz 77,4.

wandelminne 51,43.

wandelmüetic 192,46.

wanst 79,42.

warlös 87, 66.

wecke 96,40. welfelfn 191, 40. . weltgevilde 116,96. welzen 139,28. wercvaz 142,31. wergen 16,57. werre 53, 6. 51. wescheblül 96,48. Wicke 144, 27. widerhalten 80,47. widerklaffen 193,9. widerlön 169, 16 anm. widermsere 20,35. widersaz 80,27. 116,17. widerspän 198,5., widertratz 32,40. 'widerwäge 88,35. widerwerte 7,93 anm. wtge 140, 10. wiht 139, 18. wiselös 138,88. woUensleher 96,32. wortgedenken 5,50 anm. wnndersere 161, 4. Wünschelgerte 178, 15. 181, 17. z&fen 7,83. zapf 183, 10. zebern 196,51. zengem 94, 52. zent 6, 208.

750

zergeselle 188, 17. zieche 142, 10. zifferte 185, 36. zimmerman 185,22. zinc 137, 33. zinsic 7, 217. 294. zinzimi 8,48 u. anm. Zirkel 161,23. zirkelkreiz 84,62. zirkelm&ze 83, 14. 184, 13« zirkelzeiclien 101,38.

zoten 69,45.

zouberät 55,. 16.

zouwen 168,22.

zuber 94,47.

zuckersüeze 48,40. 60,10.

zügewise 66, 6. 70, 16. 188, 48.

zunt 6, 532.

zuoman 192,31 u. anm.

zuosatz 32,30.

zwfgen 84,38.

zwilch 66,28.

731

VERBESSERUNGEN.

Seite 6, zeile 2 Ues : keyserynne. 7, 25 zyt. 12, 8 gesaDg. 15, 1 steent. 19, 4 sie. 19, 38 lobes. 28, 21 flam. 24, 29 wdnne. 26, 25 eyn meit. 29,26 dryn. 30,6 enpfangeu. 31,11 Ein aoders III; 14 horent» 29 bletter, 38 torn. 37, 29 ist gewaltig. 43, 10 fromden. 62, 14 liede. 57, 5 CEdo- mon; 9 pristers; 21 DridrittiuE. 58, 4 sint zwen. 59,31 diesem. 61,31 lüt. 62, 2 richtet. 64, 29 haft. 68, 16 ern. 69, 16 zwf ; 22 alr. 74, 28 Vogelweyde. 77,35 folgt:

Es wart keiu mentsch in synnen nie so clare. 832a (763^) Ein anders die siben frende vnser frauwen. 78,38 lobelichen. 81, 19 yn. 86, 19 bort. 91, 37 andre. 92, 7 menscheit ; 9 craflt. 94, 32 gart(e)ner. 98, 16 mergkt. 99, 12 wont. 101, 8 leon haut. 106, 6 wolt. 108, 37 gespitzten. 109, 18 Seyt. 110, 8 preyse. 114, 13 Bteend. 117, 31 kristenheyt. 119, 34 guete. 120, 16 Bas. 125, 3 nntngen- den. 136, 9 gegebin. 187, 38 Des. 138, 30. 139, 27 was. 143, 6 Des. 145, 24 gwalt. 150, 24 sün. 151, 15 vngelarte. 156, 23. 160, 20 stoUen. 174, 8 H (statt N).

Lied 2,110 lies tüsent; 116 künges. 6, 145 hoehe; 209.212.232 diu; 238 wart schön dem ; 235 der diet ; 262 sine ; 269 Olofern ; 440 dem vollen lande; 587 lop; 640 zieht, flieht; 649 besash; 666 in. 7,13 tno; 42 lant; 857 ze tr6st; 858 üz sorgen swsere. 8, 21 ich ir; 35' Des. 20, 19 hdrte. 22,25 Hn. 23,10 min; 19 muot. 24,44 al diu. 26,5 des (zweimal). 27, 3 in; 36 manges. 31,34 schallet. 35,11 schütte. 48,42 vil. 51,24.36 la. 53, 3 banden. 54, 19 hSn niht. 55, 20 in ; 25 irs. 60, 16 klopfen kleine wile. 61,34 mime; 259 ach. 65,36 erlan. 66, 6 dri zügewise betintent uns hie diu drin c§. 67, 22 hsete. 68, 5 vier maz. 73, 22 ritterschefte. 76, 13 wis und wort. 77,20 gabeln; 31 eins stprkes. 82,11 swem; 12 der. 83, 19 baut; 39 des. 88,33 genem. 89,7 dan. 93,4 wort. 101, 18 wat. 107,49 helle. 115,25 bestan; 49 muosten. 138,12 s$le mir. 147, 8 rehte. 148,28 getriuwes. 160,109 got. 162,23 Geist. 163,3 höchgezierte. 170, 12 win und fülle. 174,9 mit sehs.

Punkte fehlen: lied 1,68. 31,33. 48,6. 93,19. 107,29; sind zu tUgen

732

6, 881. 669. KommaU tilge 6, 348. 519 (zwei). 543. 546. 547. 551. 574. 607. 655.663. 51,70. 71,32.

Za den leearten: 6,75 in fehlt; doch Tgl. 7, 187. 12, 23 nit sin. l!9, 50 heil. 88, 96 in. 40, 34 ym. 45, 11 toppelle. 72, 23 einer. 73, 22 rytte- scheft. 100, 32 die riehen. 104, 36 hab. 115, 48 hat. 119, 35 mog. 123, 49 one zal. 129, 29 sorgen. 147, 25 mit. 149, 15 strass Yolgent sie. 16 nit Yolgen. 17 sprecht. 22 wil m. 170, 4 denn[e]. 183, 25 weihen«

733

INHALT.

Einleitung. sejte

Die Eolmarer handschrift (K) 1

Die Donaueschinger handschrift (L) 89

Die Wiltener handschrift (W) 92

Die Münchener handschrift 351 (M) 123

Die Heidelberger handschrift 392 (H) 139

Die Heidelberger handschrift 680 (P) .149

Die Trierer handschrift (T) .152

Übersicht der töne in chronologischer folge der dichter . . . 156

Walther von der Vogel weide 156

Wolfram von Eschenbach 157

Der tugendhafte Schreiber 158

Heinrich von Ofterdingen 158

Elingsor 158

Reinmar von Zweter 159

Erenbote vom Rhein 159

Der Mamer 160

Tanhauser 162

Rjeinmann von Brennenberg 163

Der Schonsbekel 164

Der alte Stolle 164

Konrad von Würzburg 164

Boppe 166

Der Ungelarte 166

Raumsland 167

Der Kanzler 167

Der junge Stolle 168

Frauenlob 168

Regenbogen . . . 175

Mülich von Prag . 179

Graf Peter von Arberg 179

Heinrich von Mügelin 180

734

Seite

Peter von Beichenbach 181

Meister Mefirid ^, 181

Meister Anker 181

Suchensinn 181

Der Härder 182

Der Zwinger . 182

Der Halzing 183

Der Lieber 183

Der Mönch von Salzbarg * 184

Herr Peter von Sachsen 184

Lesch 184

Muscatblut 185

Dankbrotsheim von Hagenan 185

Hans Gernspeck 185

Der Schreiber der Eolmarer handschrift ......... 186

Der Eetner 186

Jörg Schiller 186

Meisterlieder der Eolmarer handschrift 188

Anhang. Lieder aus verschiedenen hanschriften 595

Anmerkungen 626

]!fomenverzeichnis 719

Register einiger selteneren werte 723

Yerbeßemngen 781

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