I
vi
LIBRARY OF
WELLESLEY COLLEGE
PRESENTED BY
Miss Walton
$&-^'tJoJA^
7'
KÖNIGLICHE MUSEEN ZU BERLIN
BESCHREIBUNG
DER
VASENSAMMLUNG
IM ANTIQUARIUM
VON
ADOLF FURTWÄNGLER
MIT 7 TAFELN
ERSTER BAND
PREIS (2 BÄNDE) 20 MARK
BERLIN
W. SPEMANN
i885.
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JUie älteren Beschreibungen unserer Vasensammlung
waren seit lange ungenügend. Schon Gerhard, der dies
Gebiet der alten Kunst zuerst wissenschaftlich bearbeitet
hat, konnte dem wachsenden Vorrate nur in einer Reihe
von Nachträgen folgen, welche den Ueberblick des Ganzen
erschwerten. Seit Abschluss des letzten Nachtrags ist die
Anzahl der Thongefässe ungefähr um tausend vermehrt.
Deshalb erging 1880 an Herrn Prof. Dr. Furtwängler,
welcher 1882 aus der Skulpturengallerie als Direktorial-
Assistent in das Antiquarium übergetreten ist, von der
General-Verwaltung der Königlichen Museen die Auf-
forderung, ein neues Verzeichnis der Vasensammiung zu
verfassen. Es reiht sich jetzt den wissenschaftlichen
Katalogen an, welche für die verschiedenen Abteilungen
des Königlichen Museums vorhanden sind oder vorbereitet
werden. Nach Veröffentlichung des vorliegenden Werks
wird das Vasenkabinet, den Nummern desselben ent-
sprechend, nach geschichtlicher Ordnung neu aufgestellt
werden.
Berlin, im April i885.
Der Direktor des Königl. Antiquariums
Ernst Curtius.
VORWORT.
Das vorliegende Werk hatte der Verfasser ursprüng-
lich anders beabsichtigt. Bei jeder Klasse, jeder Gattung
und Gruppe in die er das ganze Material teilte, sollte der
Beschreibung der einzelnen Stücke eine allgemeine Ein-
leitung vorangehen, welche Technik, Stil und gesamten
Charakter jeder Abteilung erörterte und die Begründung
der Einteilung überhaupt enthielt. Praktische Gründe
Hessen davon absehen; der Umfang des Buches würde zu
sehr erweitert worden sein, und der beständige Wechsel
von allgemeinen Abschnitten und der von Katalog-
beschreibungen würde die Benutzung erschwert haben.
Die gegenwärtige Gestalt des Buches bringt nun freilich
dtn Uebelstand mit sich, dass die Gliederung der Vasen
in Gruppen und ihre Einreihung in gewisse Fabriken
nunmehr der wissenschaftlichen Begründung entbehrt
obwohl sie zu einem Teile neu oder wenigstens nicht
allgemein anerkannt ist. Der Verfasser beabsichtigt indes
baldigst in einem besonderen Werke, einem Handbuche
über die griechische Vasenmalerei, auf das er die Kritiker
dieses Kataloges zu warten bittet, ausführliche Rechenschaft
abzulegen.
Die bisherigen grossen Vasenkataloge (von München,
London, Neapel, St. Petersburg) beschreiben die einzelnen
Vasen ohne dieselben unter sich irgendwie zu ordnen
oder zu gruppieren. Nur einige Kataloge kleinerer
Sammlungen haben Anfänge dazu gemacht, Serien und
VI Vorwort.
Gruppen aufzustellen *), bald nach Technik und Stil bald
nach Gegenständen oder Fundorten.
Als Haupt-Einteilungsprinzip wurde hier die Technik
und der tektonische Charakter der Vase, d. h. ihre Form
und Dekoration überall durchgeführt, indem ich der Ueber-
zeugung, war, dass man auf diese Weise, durch genaue
Beobachtung jener Eigenschaften am sichersten dazu ge-
lange, die Fabriken zu unterscheiden und deren historische
Entwicklung zu erkennen.
Es ist begreiflicher Weise nicht leicht, jene Art der
Einteilung bis auf die geringfügigsten und charakter-
losesten Töpfe herab auszudehnen; gewiss habe ich die
richtige Lösung dieser Schwierigkeiten manches Mal
verfehlt und eine neue Durcharbeitung des Ganzen würde
mich wohl schon jetzt manche Gefässe besser anordnen
lassen**).
Der Katalog umfasst alle griechischen, italich-griech-
ischen und etruskischen Thongefässe der Sammlung und
zwar nicht nur die bemalten, sondern auch die mit
Reliefs versehenen und die in Form von Figuren gear-
beiteten. Das Römische ist ausgeschlossen, mit Ausnahme
der sich unmittelbar in den Verfall der Vasenmalerei in
Italien einreihenden altrömischen Schalen mit weiss auf-
gemalten Bildern und Inschriften (N. 3634, 3635) und der
Calenischen Reliefschalen, die, wie die noch gelegentlich
vorkommenden griechischen Inschriften {Inoiei) zeigen,
eine Uebergangsstufe bezeichnen; dagegen mussten die
A retinischen Gefässe als bereits ganz römische Fabrikation,
*) So de Witte, catal. Durand, i836 (nur nach Gegenständen1;
L. Müller, Thorwaldsen's Museum, 1847 (Klassen nach der Technik, Gruppen
nach den Gegenständen). Janssen, monumenten van het mus. van
oudheden te Leyden 1848, p. 1 37 tf. Sophus Birket Smith, de malede
vaser i Antikkabinettet i Kjoebenhavn, igb2. Collignon, vases peints de
la soc. arch. d'Athenes, 1878.
**) So ist mir erst während des Druckes aufgegangen, dass No. 1855
sowie 1722 (vgl. S. 1054) besser zu anderen Reihen gestellt worden wären.
Vorwort. VII
die auch technisch eine durchaus neue Bahn betritt,
bereits ausgeschlossen werden.
In den Beschreibungen war es das Streben des
Verfassers , möglichste Vollständigkeit mit möglichster
Kürze zu vereinigen. Die Ausdrucksweise sucht nur
diese beiden Ziele zu erreichen und verzichtet auf stilis-
tische Abrundung. Ein parataktischer Satzbau schien mir
das Nebeneinander der zu beschreibenden Dinge viel
besser wiederzugeben als gegliederte Perioden mit „indem"
und „während". Besondere Sorgfalt habe ich der Angabe
der technischen Details und der Ornamente zu Teil
werden lassen, indes in der Beschreibung der einzelnen
Stücke immer nur das dem besonderen Falle Eigentümliche
hervorgehoben und das die Gruppe oder Gattung Charak-
terisierende als bekannt vorausgesetzt; wo diese Voraus-
setzung nicht zutrifft (wie namentlich wohl bei einigen
der „ältesten Gattungen") da muss ich auf mein künftiges
Handbuch verweisen.
Die Schwierigkeit, ja Unmöglichkeit, die unendliche
Verschiedenheit der Gesten mit Worten zu bezeichnen,
ist Jedem bekannt, der solches versucht; ich habe oft eine
Erklärung der Bewegung ihrer Beschreibung vorgezogen,
meist jedoch beides gegeben.
Die dem Verfasser richtig erscheinende Deutung der
Darstellungen hat er jeweils in den Text der Beschreibung
aufgenommen, sich dagegen der Begründung derselben,
sowie jeglicher Polemik enthalten. Ueber jedem Texte
ist die Litteratur nachgewiesen, doch ihr Inhalt nicht
exzerpiert. Die Citate sind auf das Wesentliche beschränkt
worden. Besondere Sorgfalt ist auf die Konstatierung von
Ergänzungen und Uebermalungen verwendet, da sich
bekanntlich so viele Irrtümer durch Vernachlässigung
dieses Gesichtspunktes in die Wissenschaft eingeschlichen
haben.
Die wichtigsten der Inschriften sind im Texte
facsimiliert und zwar in Originalgrösse; zuweilen musste
VIII Vorwort.
eine Zeile im Facsimile gebrochen werden, um dem
Formate des Buches angepasst zu werden (so S. 55o. 570),
oder es mussten die Distanzen der Buchstaben etwas ver-
ringert werden (so S. 569). Die eingekratzten Zeichen
und Inschriften sind auf drei Tafeln vereinigt und
sämtlich um V* verkleinert.
Auch über einige Bezeichnungen im Texte der
Beschreibungen muss ich Rechenschaft geben, die mich,
obwohl sie z. T. individuell oder wenigstens nicht all-
gemein anerkannt sind, das Bedürfnis einzuführen zwang.
Das bei Lau, die griechischen Vasen Taf. XI, 6. 7 abgebildete
Ornament ist „alternierendes Palmetten-Lotosband", das
ebenda Taf. X, 2 „gegenständige Palmetten-Lotos-Kette"
genannt. „Punktrosette" ist das bei Lau a. a. O. Taf. VII, 2
die Darstellung füllende Ornament. Die Spitzen unten
an den Vasen älteren Stiles sind als „Strahlen" bezeichnet,
eine doppelte Reihe als „Doppelstrahlen". Das besonders
an den Schultern gewöhnliche stäbchenartige Ornament
(s. Lau a. a. O. Taf. VII, 3a) heisst „Stabornament"; die
blättchenartige Form bei korinthischen Gefässen aber
(Lau Taf. IV, 2b) heisst „Blättchen". „Offene Palmette"
z. B. Lau Taf. XII, 5—8; „geschlossene" z. B. Taf. XI,
4. 6. „Netzornament" z. B. Lau Taf. VII, 3 am Fusse.
„Lotosknospenband" z. B. Lau Taf. XXXII, ib. Bei den
streng rotfigurigen Vasen werden häufig „Reliefiinien"
geschieden von flachen Strichen; es sind jene feinen mit
tiefschwarzer dicker Firnisfarbe gezogenen Linien gemeint,
die ein Relief haben und die Manche wohl irrtümlich
als mit einer Reisfeder gezogen ansehen. Das im schönen
Stile häufige, mehr einem flüchtigen dorischen Kymation
als dem Eierstabe der Architektur gleichende Ornament
(z. B. Lau Taf. XXV, 3 unten; XXXVII, ia unten) ist
meist als „sog. Eierstab" bezeichnet. — „Silen" bedeutet
immer einen bärtigen Satyr.
Die Benennung der Va senklassen ist mehrfach
nach ihrem Hauptfundorte gewählt, ohne dass damit
Vorwort. IX
immer der Sitz der Fabrikation an demselben angenommen
werden sollte. Derart sind die Bezeichnungen „Myke-
nische", „Rhodische-% „Böotische". Die drei Klassen:
Campanien, Lucanien, Apulien, in welche die späteren
unteritalischen Vasen geteilt sind, bedeuten nicht, dass
jedes Exemplar auch innerhalb der Grenzen der betr.
Landschaft gefunden ist; es kommen Fälle vor, wenn
auch nicht viele, wo der Stil auch ausserhalb derselben
gefundene hereinzuziehen gebot.
Die verschiedenen Uebergänge zwischen dem strengen
und dem schönen Stile der attisch rotfigurigen Vasen
sind, je nachdem es der Zusammenhang praktisch er-
scheinen liess, bald dem einen bald dem anderen zugeteilt.
So sind z. ß. auch die strengeren der schlanken sog. No-
lanischen Amphoren (2328 ff.J zu denen des schönen
Stiles gestellt, um den Zusammenhang dieser Gruppe
nicht zu zerreissen. — In der Abteilung „älteste Gat-
tungen" ist (namentlich bei der 5. und 10. Klasse) auch
manches Spätere gleich angeschlossen worden.
Hinter der neuen Katalognummer steht jeweils die
der alten Kataloge oder Inventare in Klammern. Die
Maasse sind alle im Metermaasse angegeben. Darauf
folgt die Nennung des Fundortes, dann die Jahreszahl
der Erwerbung der Vase für das Museum und die An-
gabe der Sammlung aus der sie stammt. Die Beschreibung
des Vase beginnt immer von oben und geht nach unten.
Die Bezeichnung der Formen benutzt diejenigen antiken
Namen für die Haupttypen, die gegenwärtig am meisten
gebräuchlich sind. Im Uebrigen jedoch habe ich lieber
einen deutschen Ausdruck gebraucht, als einen weder
sicher richtigen noch durch allgemeinen modernen Ge-
brauch gewissermaassen sanctionirten griechischen; ich
habe also z. B. vorgezogen „Deckelschale" statt „Lekane"
zu sagen u. A.
Die wichtigsten Formen sind auf den beigegebenen
vier Tafeln im Aufrisse dargestellt; die erste Tafel enthält
Y Vorwort.
die grössten Gefässse; dieselben sind alle auf V20 ihrer
Originalgrösse verkleinert; die Gefässe der übrigen Tafeln
sind auf Vio verkleinert. Die Abbildungen enthalten indes
natürlich lange nicht alle vorkommenden Varietäten;
einige hier nicht aufgenommene findet man auf den
Tafeln zu Levezow's und Gerhards Katalogen. — Durch
einen Irrtum ist Form N. 337 eingereiht; sie gehört einem
mittelalterlichen italienischen glasierten Gefässe an, das
sich in der Vasensammlung befand. Auch die Form
N. 3o3 ist die eines nicht in den Katalog aufgenommenen
Gefässes.
Schliesslich einige Worte über das was mir ausser
den Originalen selbst bei der Arbeit vorlag: es waren
zunächst die handschriftlichen Inventare; dann für 2o3o
Nummern die gedruckten Kataloge von Levezow und
Gerhard *) ; endlich die Akten des Museums. j
Für die Vasen der alten kgl. Sammlung liegen nur
unvollständige alte Inventare vor und nur bei wenigen
Hess sich die genaue Herkunft konstatieren. Was sich
über die Entstehung dieser Sammlung fand ist in dem
folgenden Abschnitte zusammengestellt. — Für die Vasen
aus der Sammlung v. Koller lag das Inventar von
R. Gargiulo vor, das bei allen Stücken, mit Ausnahme
der ganz geringen, Fundort und „Fabrik" angiebt; hierauf
beruhen die Angaben im Kataloge von Levezow, in
welche sich freilich manche Ungenauigkeiten eingeschlichen
haben, die auch in Gerhard's Berlins antike Bildwerke
übergingen; aus dem Inventare Hessen sich dieselben be-
richtigen.
*) Konr Levezow, Verzeichnis der antiken Denkmäler im Anti-
quarium des kgl. Museums zu Berlin, i. Abteilung. Gallerie der \ äsen.
Berlin 1834. . v
Ed Gerhard, Berlin's antike Bildwerke, i. Teil. Berlin i836.
rin S i37ff. „Vasenbilder",.— Ders., neuerworbene antike Denkma er
Tel Museums zu Berlin. Heft I— III mit zwei Nachtragen. Berlin
(Da
des kgl
j836 bis 1846
Vorwort. XI
Für die Dorow'sche Sammlung liegt ebenfalls ein
italiänisches Inventar vor, mit zuverlässigen Angaben der
Fundorte (Corneto Vulci und Chiusi-Sarteano). — Für
die Vasen der Bartholdy'schen Sammlung ist das gedruckte
Verzeichnis von Panofka zu Grunde gelegt; dasselbe giebt
meist den Fundort an. Die Angaben über „Fabrik" die
Levezow zuweilen zufügte hat er nach Analogie derer
von Gargiulo selbst hinzugesetzt (z. B. bei Lev. 691 = 1807;
692 = 1958).
Bei den Ankäufen der Gerhard'schen Epoche, die
dieser in seinen Katalogen beschrieben, müssen wir leider
oft den Mangel näherer Angaben über Herkunft und
Fundort beklagen; es ist dies namentlich bei den durch
und von Gerhard selbst gekauften Vasen der Fall; in
seinen in den Akten befindlichen amtlichen Berichten
rindet man fast niemals bestimmte Notizen über Fundort
und Herkunft derselben, in seinen Katalogen selten; nur
in seinen Publikationen giebt er gewöhnlich Genaueres,
doch anscheinend meist nur aus der Erinnerung. — Bei
den von Anderen gekauften Vasen lassen, wo Gerhardt
Katalog die Herkunft verschweigt, die Akten in der Regel
dieselbe noch konstatieren.
Die Irrtümer der Kataloge Levezow's und Gerhard's
sind im vorliegenden Werke nach bestem Vermögen des
Verfassers berichtigt; auf dieselben oder auch auf die ver-
schiedenen Auffassungen jener Gelehrten hinzuweisen
schien ihm indes von keinem Nutzen und vermied er
deshalb alle Zusätze dieser Art, die auch den Umfang des
Buches ohne Not würden vergrössert haben.
Das Register ist nach meiner Angabe von Herrn
Dr. K. Wernicke zusammengestellt worden, dem ich für
seine Mühewaltung zum grössten Danke verpflichtet bin.
Berlin, im März i885.
A. FURTWÄNGLER.
GESCHICHTE DER SAMMLUNG.
In drei Perioden lasst sich die Entwicklungsgeschichte
der hier beschriebenen Sammlung von 4221 antiken Vasen
gliedern. In der ersten bis i83o reichenden wird ein grosser
Schatz von Gelassen aus Campanien und Unteritalien
zusammengebracht, die grösstenteils die späteren unteritalischen
Stilgattungen repräsentierten. Von i83o bis 1846 wurden fast
nur Vasen aus den neu eröffneten Fundstätten in Etrurien
erworben, die meist dem archaischen und dem strengen Stile
angehören. Eine Uebergangzeit, in welche relativ nur wenige
und verschiedenartige Erwerbungen fallen, war die von 1847
bis 1870. Von dieser Zeit an bis jetzt datiert die dritte Periode,
in welcher die Funde in Griechenland selbst das wichtigste
zur Vermehrung der Sammlung lieferten.
1. Bis i83o. In der alten kurfürstlichen Sammlung haben
sich auch einige Vasen befunden. Beger publiziert in dem
dritten 1701 erschienenen Bande seines bekannten Pracht-
werkes des thesaurus Brandenburgicus auf p. 3qi einen rot-
figurigen Glockenkrater mit einem nicht zugehörigen schwarz-
figurigen Deckel; auf p. 3g6 ein italisch-korinthisches Alabas-
tron (wie unsere Nr. 1214); ausserdem auf dem Titelblatt
etliche kleine unbemalte Gefasse. Keine dieser Vasen lässt
sich jetzt mehr in der Sammlung nachweisen. Sie waren
einst vermutlich mit der Bellori'schen Sammlung nach Berlin
gekommen.
Der Grund zu ihrem jetzigen Bestände ward erst im Juli
i8o5 gelegt, wo, ein Jahr vor der verhängnisvollen Schlacht
von Jena, für eine beträchtliche Summe 333 Vasen von Henin
in Paris gekauft wurden. Es waren unteritalische Gefasse
ohne besondere Bedeutung. — In den nächstfolgenden Jahren
wurden nur zwei schwarzfigurige Vasen aus Sicilien (N. i85o
und 1 96 1 ) und etliche andere aus dem Nachlasse eines
XIV Geschichte der Sammlung.
Privaten (des Engländers Gibson) in Potsdam gekauft. — 1821
wurde K. Levezow, der sich bald besonders für die Vasen
interressierte, Assistent des damaligen Direktors der Kunst-
sammlungen Henry. — 1822 wurden vom König Friedrich
Wilhelm III selbst in Neapel von dem Beamten des dortigen
Museums und Händler Gargiulo eine kleinere Anzahl von
unteritalischen Vasen gekauft; ferner ebenda eine Reihe
kleinerer Gefasse mit der wohl fingierten Provenienz Pompeji-,
diese Erwerbungen wurden 1824 dem Kabinet übergeben.
Ferner wurden 1824 mit der Sammlung des Generallieutenants
von Minutoli auch jß Vasen erworben. — Die Gefasse aus den
bis jetzt genannten Quellen lassen sich nicht mehr im einzelnen
identifizieren; sie sind im Kataloge einfach als aus der alten
Kgl. Sammlung („a. Kgl. S.") stammend bezeichnet.
Ein Geschenk ging der Sammlung 1826 (Uebergabe im
Oktober) zu durch den Vize-Oberjägermeister und Kammerherrn
Grafen von Sack, der eine Anzahl kleiner Vasen, meist
Lekythen schenkte, die auf seine Kosten von dem öster-
reichischen Konsul Gropius etwa um 1820 in Athen aus Gräbern
ausgegraben worden waren; sie repräsentierten nun zuerst die
Attika speziell eigentümlichen Vasen in der Sammlung; darunter
waren die Lekythen No. 2247. 2248; die sehr altertümliche
Amphora i683; die Schale iy55; die Aschenurne No. 2879 u. A.
Im Februar 1827 wurden sechs wertvolle Vasen aus
Unteritalien aus der Sammlung des Grafen von Ingenheim
erworben, darunter die bedeutende lukanische Hydria 3164
und die campanische Amphora 3o25.
In das Ende des Jahres 1827 fällt ein bedeutender Ankauf,
der der Sammlung des Generalkonsuls Bartholdy in Rom
(für 14,775 Th.), die hauptsächlich aus Bronzen und Vasen
bestand; letztere waren etwas über 100 an der Zahl; der ge-
druckte Verkaufskatalog von Panofka *) beschreibt sie aus-
führlicher. Dieselben entstammten namentlich den Aus-
grabungen in Gampanien; es waren ca. 3o schwarzfigurige
(altattische und auch etliche korinthische) darunter; ferner
verschiedene gute Stücke des strengen und ersten schönen
attischen Stiles wie z. B. 2205 u. a.
Weitaus die grösste und bedeutendste Erwerbung aber,
die überhaupt für unsere Vasensammlung gemacht worden
ist, war die Sammlung Koller. Der Baron von Koller, der
*) Panofka, il museo Bartoldiano, Berlino 1S27. p. 65 ff. „vasi di-
pinti."
Geschichte der Sammlung. XV
in den Kriegen gegen Napoleon sich im österreichischen
Heere verdient gemacht hatte war i8i5 — 18 und 1821—26
Generalintendant des österreichischen Heeres in Neapel; er
hatte diese kurze Zeit benutzt um eine grosse Sammlung von
Altertümern, namentlich von Vasen anzulegen. Er Hess selbst
Ausgrabungen machen auf den Gräberfeldern Campaniens und
Süditaliens oder bezog die Vasen direkt von den Ausgräbern.
Nachdem er eben seine Sammlungen auf sein heimatliches
Schloss in Böhmen hatte bringen lassen starb er 1826 in
Neapel. Am 24. Juli 1828 wurde auf Befehl des Königs die
ganze Vasensammlung von 1348 katalogisierten und einigen
geringeren unkatalogisierten, zusammen mit dem Besten der
übrigen indes viel weniger bedeutenden Sammlungen für
100,000 Th. angekauft. — Es liegt ein von dem schon genannten
Raffaele Gargiulo in Neapel verfasster handschriftlicher Katalog
der ganzen Sammlung vor (vgl. oben S. IX); die in demselben
bei jeder Vase genannten Orte der Fabrikation sind willkürliche
Annahmen von Gargiulo; dagegen verdienen die bei den
meisten Gefassen genannten Fundorte wohl im ganzen
Glauben. Freilich kommen Fälle vor, wo der angegebene
Fundort sehr unglaubwürdig erscheint; doch betrifft dies meist
nur unbedeutende Stücke und es können jene Fundnotizen
wohl als eine wertvolle Grundlage für Forschungen über
unteritalische Vasenfabriken angesehen werden. — Alle Vasen
der Sammlung stammten aus Gampanien, Unteritalien oder
Sicilien; wo also der spezielle Fundort in Gargiulo^ Inventar
fehlt, ist der weitere doch bekannt. — Die grossen apulischen
Prachtgefässe unseres Museums stammen alle aus der Koller'schen
Sammlung; doch auch vorzügliche Stücke des schönen
attischen Stiles enthielt sie und eine grosse Anzahl von Vasen
alten und ältesten Stiles aus Nola.
2. Von i83o — 1846. Die so zusammengesetzte Sammlung
von bereits ca. 2000 Gefassen ward i83o im Souterrain des
SchinkePschen Museumsgebäudes aufgestellt und im Oktober
desselben Jahres dem Publikum eröffnet. In diesen ungünstig
beleuchteten Räumen verblieben die Vasen auch bis 1879. —
Inzwischen waren jedoch um 1828 und in den nächst folgenden
Jahren die grossartigen Entdeckungen in Etrurien, namentlich
in Vulci gemacht worden, die eine überraschende Fülle kost-
barer Vasen, besonders solcher des älteren Stiles und mit
Inschriften versehener zu Tage gefördert hatten. Es war
Pflicht einer bedeutenden Sammlung wie die Berliner sich
einen Teil dieser neu erschlossenen Schätze zu sichern. Es
XVI Geschichte der Sammlung.
geschah dies sehr bald, schon im Jahre i83i durch den
Ankauf der Dorow-Magnus'schen Sammlung.
Der damals in Rom lebende Hofrat Dorow, durch
Kestner und von Stackeiberg 1827 aufmerksam gemacht auf
die Grabkammern Corneto's und deren reichen Inhalt veran-
lasste daselbst Nachgrabungen in grösserem Umfange und
hatte bald eine erhebliche Anzahl Vasen zusammen, über die
sich im März 1828 Thorwaldsen in Rom sehr anerkennend
äusserte.*) In demselben Frühjahre 1828 aber wurden bei
Ponte delP Abbadia und Montalto in der Nekropole des alten
Vulci bedeutende Vasenfunde gemacht bei heimlichen Aus-
grabungen eines nachher geflüchteten Verwalters des Prinzen
von Canino; diese Funde, die erste Sammlung Volcentischer
Vasen, ward sofort nach Rom an Dorow verkauft; unmittelbar
darauf nahmen bekanntlich die Besitzer des Terrains von
Vulci, Gampanari, Feoli und vor allen der Prinz von Canino
die Ausgrabungen selbst in die Hand und bildeten dann ihre
berühmten Sammlungen. In demselben Sommer 1828 kaufte
Dorow auch eine grössere Anzahl von sog. Buccherogefässen
aus Ghiusi und Sarteano. Ueber die so zusammengesetzte
Sammlung äusserte sich dann im September 1828 wiederum
Thorwaldsen mit grösstem Lobe. Dorow verkaufte darauf
das Ganze an den Maler Magnus, der noch Einiges hinzu-
kaufte; und von diesem gelangte die Sammlung von 442 Ge-
lassen i83i an unser Museum.
Es befanden sich in derselben zunächst eine grössere
Anzahl (179) von sog. Bucchero-Vasen, auf die Dorow be-
sonderes Augenmerk gerichtet hatte,**) darunter 3o meist mit
Reliefs versehene aus Chiusi und Sarteano, die übrigen aus
Vulci und Corneto. Ferner korinthische und italisch-korin-
thische Gefasse, dann schwarzflgurige Amphoren interessanter
lokaler Fabriken (1673 — y5);. die schöne Amphora des „affek-
tierten" Stiles i7i5; die prächtige Exekias-Amphora 1720,
dann zahlreiche und meist sehr gut erhaltene Amphoren,
Hydrien u. s. w. des gewöhnlichen schwarzfigurigen Stiles
(z. B. 1686; 1702. 1703. 1708. 171 2. i85i — 52. 1904). Ferner viele
*) Vgl. hierfür und für das Folgende: Dorow, Etrurien u. d. Orient:
nebst A. Thorwaldsen's Darstellung der 1828 entd. etr. Alterth., Heidelb.
1829. Gerhard, hyperbor. röm. Studien IL 235 ff. Annali d. I. ]83i p. 6.
**) Vgl. Notizie intorno alcuni vasi etruschi del sig Dorow (estratto
dal vol. IV delle Memorie Romane). Pesaro 1828. — Ferner: Voyage
archeol. dans l'ancienne Etrurie par M. le docteur Dorow, trad. par
Eyries. Paris 1829.
Geschichte der Sammlung. XVII
schöne Gefässe des streng rotfigurigen Stiles; auch die be-
rühmte Sosiasschale (2278) kam durch Magnus mit der
Dorow'schen Sammlung hierher.
Indes gelangten bald nach diesem Gesamtankaufe auch
einzelne besonders hervorragende Stücke aus der Fülle der
nunmehr ausgegrabenen Volcentischen Vasen in unser
Museum. Wir danken es der Vermittlung v. Bunsen's, der
damals als Gesandter in Rom weilte, dass wir einige der
schönsten der in Vulci gefundenen Schalen erhielten: i833
wurden durch v. Bunsen von Gampanari die Thetisschale
227Q, die des Theseus 2288 und die Gigantenschaale 2293, dazu
die Orestvase 2184 für das Museum erworben. Im Jahre i833
beginnt auch die Thatigkeit des Gründers des archäologischen
Institutes, des ersten wissenschaftlichen Bearbeiters der etru-
rischen Vasenfunde, des unermüdlichen Gerhard für unser
Museum; er war März i833 zum Archaeologen des Museums
ernannt worden, mit der Befugnis tür das Museum zu reisen
und Ankaufe zu vermitteln. Noch in demselben Jahre
(Gerhard reiste Herbst i833 nach Rom) wurden einige Vasen
aus Etrurien durch ihn erworben (so die archaische Amphora
1705).
Man empfand seit Eröffnung der Vasensammlung das
Bedürfnis nach einem beschreibenden Verzeichnis derselben,
für das besuchende Publikum sowohl wie für den forschenden
Gelehrten. Levezow, der seit i83o Direktor des Antiquariums
war, kam diesem Wunsche nach und veröffentlichte 1834
einen ausführlichen Katalog der „Gallerie der Vasen," der die
Erwerbungen bis zu diesem Jahre ejnschloss. Es sind darin
1579 Vasen verzeichnet; ca. 1000 Stück die noch vor-
handen waren, geringere Ware meist ohne Figurenmalerei,
hatte Levezow zurückgesetzt und nicht aufgestellt. Die
Vasen waren in einem langen Saale und zwei Zimmern
angeordnet; in dem einen Zimmer waren kleine Beispiele
von Gefassformen, seltene Formen, „orientalisierende" (ko-
rinthische) und etruskische, namentlich Bucchero - Vasen
aufgestellt; in dem Saale befanden sich die mit Figuren
bemalten Gefasse, teilweise in die grossen Gruppen schwarz-
und rotfigurige geschieden; in dem anderen Zimmer standen
die nur schwarz gefirnissten Vasen spaterer Art. Dieser Auf-
stellung folgte die Nummerierung des Kataloges. Die Be-
schreibung ist eine ziemlich ausführliche und genaue; von
willkürlichen Deutungen wie sie damals so sehr im Schwünge
waren findet sich nur wTenig, und überhaupt wird man dem
II
XVIII Geschichte der Sammlung.
Kataloge, wenn man bedenkt, dass er der erste seiner Art war*),
volle Anerkennung nicht versagen dürfen. In einer Zeit, wo
die Gesichtspunkte für wissenschaftliche Betrachtung der Vasen
sich erst zu bilden anfingen, war dieses Buch gewiss eine
bedeutendere Leistung als es manches grosse Katalogwerk der
spateren Jahrzehnte war.
i834 wurden von Gerhard wieder mehrere Vasen in Rom
erworben, namentlich altertümliche; so die korinthische 1147
aus Caere; ferner etliche aus Griechenland und von den Inseln
stammende, die der H'ändlerPapandriopulos von dort nach Rom
gebracht hatte (so 2239; 264). Die Ankäufe Gerhard's stiessen
indes in Berlin auf heftige Opposition, was sich in den fol-
genden Jahren wiederholte; namentlich auf Seiten der Künstler
(Schinkel, Rauch) wollte man nichts von bloss archäologisch merk-
würdigen und altertümlichen Vasenmalereien hören. Gerhard
verfolgte jedoch seine Gesichtspunkte ruhig weiter; er suchte
namentlich nach Vasen mit Künstlerinschriften und nach
merkwürdigen mythologischen Darstellungen archaischen
Stiles besonders mit Inschriften (wie 1737). i835 wurden aus
den Ankaufen Gerhards in Rom wieder etliche Vasen aus
Etrurien, darunter die beiden Schalen des Nikosthenes (i8o5
und 1806), die des Epiktet (2262) u. a. vom Museum über-
nommen. Auch auf die Gattung der lokal-etruskischen und
lokal-campanischen Vasen hatte Gerhard bereits sein Augen-
merk gerichtet und wertvolle Erwerbungen in dieser Richtung
gemacht. Einige durch Schönheit besonders hervorragende
Gefasse wurden aber, um i836, wiederum durch v. Bunsen's
Vermittelung der Sammrung zugeführt; so namentlich die
Boreas-Amphora (21 65) und die Schale mit derErzgiesserei (22041.
Diese Erwerbungen zusammen waren i836 bereits zahlreich
und bedeutend genug, um die Herausgabe eines besonderen
Nachtrags zum Kataloge zu rechtfertigen. Derselbe ward von
Gerhard mit ziemlicher Ausführlichkeit verfasst, erschien 1 836
und enthielt die Nummern i58o — 1629 nicht nur in Beschrei-
bung, sondern auch mit Erklärung.
Inzwischen war nämlich, 1 835, Levezow gestorben; sein
bisheriger Assistent Tölken rückte nun in die Stelle des
Direktors des Antiquariums ein; doch die Abteilung der be-
malten Vasen ward abgetrennt und der speziellen Leitung von
Gerhard unterstellt.
*) Die Kataloge von de Witte fangen erst i836 an.
Geschichte der Sammlung. XIX
In seinem Eifer die Benutzung der antiken Denkmäler-
vorr'äte weiteren Kreisen möglich zu machen, beabsichtigte
Gerhard eine vollständige Beschreibung aller Antiken in Berlin
herauszugeben unter dem Titel „Berlins antike Bildwerke";
den Verlag übernahm G. Reimer; vollendet ward indes nur
der erste Band, der die beiden besuchtesten Sammlungen, die
der Marmorskulpturen und die der Vasen enthielt; er erschien
im Frühjahre i836. Eine kurze allgemeine Einleitung über
die bemalten Vasen überhaupt und Beilagen über die Namen
der Formen und technische Ausdrücke waren der Beschreibung
der Gei'ässe beigegeben. Die unbedeutenderen Vasen wurden
nur summarisch aufgeführt, bei den wichtigeren wurden Ex-
kurse über die Deutung der Bilder zugefügt. In der Haupt-
sache aber beruht dieser Katalog ganz auf dem von Levezow.
Vom Jahre i83ö datiert auch eine, lange Zeit hindurch fort-
gesetzte, Verminderung der Vasensammlung durch Verkauf
sog. Dubletten. Die ca. iooo von Levezow bereits zurückgesetzten
unscheinbaren Gef'ässe erwähnten wir schon oben; jetzt
wurde ein Verzeichnis derselben angefertigt und ein Preis für
jedes Stück festgesetzt, nach dem es verkauft werden sollte;
die Zahl dieser als Dubletten bezeichneten Vasen stieg durch
einige spätere hinzugefügte Nummern bis auf 1116. Dem
Kunsthändler Gropius wurde eine Anzahl in Kommission
gegeben, andere im Museum verkauft. Auch Universitäten
(1840 Leipzig; 1868 Halle) erhielten Stücke aus diesem Vor-
rate. Als vor einigen Jahren dieser Verkauf sistiert wurde,
war nur noch ein kleiner Rest dieser sog. Dubletten vor-
handen, der im vorliegenden Katalogwerke mit aufgenommen
ist. Einige der interessanteren Stücke hatte indes bereits Ger-
hard gerettet, indem er sie in seine Nachträge zum Vasen-
kataloge aufgenommen (so N. 1668 ff. seines Katalogs).
Im Herbste i836 ging Gerhard wiederum mit Aufträgen
des Museums nach Italien und verbrachte den Winter in
Rom; im folgenden Frühjahr besuchte er auch Griechenland,
doch hatte dies keine Folgen für unsere Vasensammlung.
Dagegen kaufte er in Rom von den Händlern Depoletti und
Basseggio eine grössere Anzahl von Vasen die ihm interessant
schienen und zwar meist auf eigene Gefahr. Als er sie da-
rauf nach Berlin brachte, wurden sie zwar zunächst abge-
wiesen, dann aber doch zum grösseren Teile erworben. Ger-
hard beschrieb sie in dem 1840 erschienenen 2. Hefte der
„Neuerworbenen antiken Denkmäler des Königl. Museums";
11*
XX Geschichte der Sammlung.
es waren meist schwarzfigurige Vasen aus den Ausgrabungen
von Vulci; darunter die bedeutende Amphora mit Aias und
Kassandra 1698. Ferner Schalen mit Künstlerinschriften (1765.
1770), dann das merkwürdige leider freilich stark ergänzte Gefäss
des Nikosthenes 2324, das bis dahin einzige dieses Künstlers mit
roten Figuren; die Schale des Pamphaios 2266 u. A. Etliche
Vasen waren auch aus der aufgelösten Sammlung Durand
gekauft worden (namentlich i3o3. 13i8. 1780. 191 3 und die
wertvolle Calenische Phiale 3882). — Einige unbedeutende
Vasen waren 183/ aus dem Nachlasse Uhden's erworben
worden. In Herbst 1840 reiste Gerhard wieder nach Rom,
von wo er im Frühjahre 1841 zurückkehrte; er hatte diesmal
nicht vom Museum, sondern direkt vom Könige Auftrag zu
kaufen und erwarb eine grössere Anzahl von Vasen, die dann
dem Museum zugewiesen wurden. Es waren wieder haupt-
sächlich schwarzfigurige Gefässe, namentlich Hydrien; inter-
essante sehr archaische Amphoren, wie 1709. 1699. 1707. 1694,
auch 1713 und 1714; von rotfigurigen die Kachrylionschale
2267, der vermeintliche Duris-Teller 23 1 3. 23oou. A.; auch neue
Formen in Bucchero (so 1572. i63i. i56y u. A.). Doch auch
auf eigene Gefahr übernahm Gerhard wieder Vasen, die dann
1842 der Sammlung zufielen; so 1799, eine grosse schwarz-
figurige Schale; die schöne Amphora 2164; die charakte-
ristischen lokaletruskischen Gefässe 2945 und 2953; vor Allem
aber die hochbedeutenden zwei Hydrien 2Ö33 und 2634 nebst
der Schale des Aristophanes und Erginos 253 1, die indes von
der päpstlichen Regierung mit Beschlag belegt und erst 1843
fürs Museum erworben werden konnten. Von E. Braun über-
nahm Gerhard unter Anderem die Prometheusvase 1722 und die
Euphroniosschale 2282, die dann 1842 vom Museum ebenfalls
angekauft wurden. — Eine Anzahl von Hauptstücken aber
kam 1841 durch einen Ankauf aus der Sammlung des Prinzen
von Canino zu Stande. Nach dem Tode desselben kam
nämlich durch seine Wittwe die als reserve e'trusque oder als
re'serve des re'serves bezeichnete kleine Sammlung 120 erlesenster
Prachtstücke, die bereits i838 in London ausgestellt und dort
für 4000 Pfund angeboten war, zusammen mit zahlreichen
anderen Vasen, die alle aus den Ganino'schen Ausgrabungen
in Vulci stammten, in Frankfurt zum Verkaufe. Bekanntlich
hat die Münchener Sammlung durch raschen Entschluss König
Ludwigs die meisten Hauptstücke bekommen; doch gelang es
auch unserem Museum durch Gerhard 22 zum Teil sehr be-
deutende Vasen dort zu erwerben. Die wichtigsten waren
Geschichte der Sammlung. XXI
1897, eine feine Hydria; 1899; die prachtvolle Amphora des
Andokides 2i5q; die Schale des Euxitheos und Oltos 2264; die
des Hieron 2290 und 2291; ferner die Schalen 2532. 2534. 2538
(Aigeus und Themis); die Napfe 232 1 und 2322. Dann 1908.
i83o. 2o52. 2382. 2388. 2289. 2970. — In Rom endlich war es
Gerhard 1841 auch gelungen, einige kleine feine Gefässe aus
Athen der dort speziell sich findenden Art von der Herzogin von
Sermoneta zu erwerben; es war namentlich die kleine Kanne
2661 mit Plutos und Ghrysos.
1844 und 1845 wurden teils direkt durch Ross, teils durch
Vermittelung der Kunsthändler Schenk und Gerstäcker eine
Reihe von Gefässen erworben, die aus Griechenland selbst
stammten, namentlich aus Korinth, aus Athen und Melos. Es
waren nur kleine Vasen, wie sie in den älteren griechischen
Nekropolen gewöhnlich sind, besonders schwarzfigurige Le-
kythen und altkorinthische Stücke. — Durch Schenkung des
Königs kamen 1844 die drei Prothesisvasen aus Athen 1887 bis
1889 in die Sammlung. — Unbedeutendes wurde 1844 aus
dem RösePschen Nachlasse erworben.
1846 erschien das dritte Heft der „Neuerworbenen
antiken Denkmäler der Konigl. Museums" von Gerhard
mit der Beschreibung von 232 neuen Nummern aus den eben
aufgezählten neuen Erwerbungen.
1845/46 war Gerhard wieder in Italien. Ohne einen Auf-
trag kaufte er in Rom, namentlich bei Basseggio, wieder auf
eigene Gefahr eine grössere Anzahl besonders schwarzfiguriger
Vasen aus Etrurien. Weniges wurde ihm 1846, mehr 1848,
das meiste i85i vom Museum abgenommen. Es gehören dahin
das merkwürdige Gefäss 3o8, ferner die archaischen Amphoren
1697. i835; die schwarzfigurigen Hydrien 1894. 1898. 1900. 1905;
die schwarzfigurigen Schalen 1756. 1928. 1804; die rotfigurigen
Schalen 2524 (Eos). 2544. 2299. In Ghiusi erwarb Gerhard die
folgenden interessanteren Stücke: die Buccheroamphora mit
Reliefs 1546, ferner 1718. 2269. 23o8. 23i6. 2589 (das schaukelnde
Mädchen). Auch in Neapel machte Gerhard Erwerbungen
und zwar bei Gargiulo, namentlich die apulische Amphora mit
der Inschrift des Anchises (3260). Mehrere interessante Vasen
übernahm Gerhard von E. Braun in Rom, so 1756, ig5i. 265 1;
sowie den apulischen Krater 3297.
Ausser Gerhard machte sich in dieser Zeit auch Panofka
um die Sammlung verdient, der sich 1847 in Italien befand;
er verschaffte uns in Neapel die merkwürdigen Gefässe mit
XXII Geschichte der Sammlung.
Darstellungen aus der unteritalischen Komödie (3043. 3045.
3046. 3047), ferner 1061. 2123. 2124. 2128- 1919. 32o6. 3444.
Auch von Ross wurden um diese Zeit wieder einige Vasen,
besonders aus Korinth erworben (32 1. 334. 957), aus Athen 2425.
Mehrere schöne Vasen spaterer Stilarten kamen 1849 durch
einen Ankauf in's Museum, den der damalige Generaldirektor
von Olfers in Neapel bei Gargiulo machen Hess. Es waren
namentlich der schöne Krater 2401, der mit Reliefs 2640; ferner
3178. 35i7. 3838.
i852 machte das Museum einen kleinen Versuch eigener
Ausgrabung in Vulci durch den bekannten Francois; derselbe
ergab jedoch fast nichts. Auch die 1845 im Auftrage des
Königs von Schaubert ausgeführte Ausgrabung des Grab-
hügels des Koroebos in der Nähe von Olympia hatte so gut
wie keine Resultate gehabt.
Eine bedeutendere Erwerbung war die aus der Sammlung
des Grafen Ingenheim, der i852 von Berlin nach Potsdam
verzog und deshalb seine Altertümer, die er einst in Neapel
gekauft, dem Museum anbot. Gerhard wählte 21 Vasen aus,
meist der späteren unteritalischen Stilarten (so 3on. 3o35.
3167. 3i85. 3i87- 3382), darunter indes auch die bedeutende
spätattische Hydria 2636.
1854 schenkte der jetzt verstorbene Maler und Gallerie-
direktor Berg in Breslau einige Kleinigkeiten aus Rhodos.
Erworben wurde i852— 54 sonst nichts.
In zwei Nachträgen zum 3. Heft der „Neuerworbenen
Denkm." verzeichnete Gerhard die Vasen aus den soeben
genannten Quellen; die erste umfasste die Erwerbungen
von 1846 bis i85o; der zweite die bis 1854. In diesem Jahre
schrieb Gerhard auch seinen letzten Jahresbericht über die
Vasensammlung an die Generalverwaltung. i855 wurde
er Direktor der Skulpturengallerie und Panofka versah nun
seine Stelle an der Vasensammlung. i856 wurden nur einige
Kleinigkeiten aus Griechenland vom Händler Gerstäcker ge-
kauft der sie von L. Ross hatte. Schon i858 starb Panofka; sein
Nachlass, der angekauft wurde, führte der Sammlung 29 meist
hübsche doch nicht bedeutende Vasen aus Unteritalien zu.
Nachdem C. Bötticher vorübergehend am Antiquarium
beschäftigt gewesen war, trat 1859 G. Friederichsein, der nach
Tölken's Tod als Direktor das Antiquarium verwaltete. Die
Erwerbungen der Zeit bis 1870 sind nicht zahlreich. Zunächst
gelangte 1859 die bedeutende Kanne des Kolchos (1732) aus
Geschichte der Sammlung. XXIII
Gerharde Besitz in den des Museums; dann wurden 1860 aus
dem Nachlasse von L. Ross 36 Vasen aus Korinth, Melos und
Attika erworben, namentlich Lekythen, darunter 2457. 2458.
Der Graf Brassier de St. Simon schenkte einige Kleinig-
keiten aus Athen 1862; andere kleine attische Vasen wurden
1864 von dem damaligen Attache' der Gesandschaft in Athen
Herrn Fournier erworben. Aus dem Pariser Kunsthandel
wurde i865 Einiges von den Ausgrabungen aus Kameiros
gekauft (so 1660).
Ein bedeutender Ankauf ward aus der 1864 in Paris ver-
steigerten Sammlung Pourtales gemacht; daher stammt die
Lekythos 2451, eine der schönsten ihrer Gattung; ferner 1797;
der strenge Napf mit Eos, Memnon und dem delphischen
Dreifussraub 23 18; die schöne Schale 2521 u. a. — Aus der
1866 in Paris versteigerten CastellanTschen Sammlung wurden
1881 und 238o erworben.
Nach dem Tode Gerhard's (1867) wurde sein reicher an-
tiquarischer Nachlass dem Museum einverleibt; 174 Nummern
fielen der Vasensammlung zu; es waren zwar meist kleinere,
jedoch sehr gut erhaltene und vielfach interessante Stücke
(wie z. B. 2658. 2728. 2542); auch manche merkwürdige Frag-
mente (wie 3oi. 2281 u. a.) und eingekratzte Inschriften.
Die noch in der letzten Zeit von Friederichs Wirksamkeit
zustande gekommenen Ankäufe aus Cypern, namentlich von
Cesnola, kamen auch der Vasensammlung zugute, die eine
Reihe hervorragender altcyprischer Stücke (70. 71. 72) und
Proben fast aller auf der Insel vorkommenden Gattungen erhielt.
Nachdem nach dem Tode von Friederichs 1871 E. Curtius
die Stelle des Direktors des Antiquariums übernommen hatte,
vereinigten sich die äusseren Umstände, die von jetzt an mit
neuem Eifer und grossem Erfolge betriebenen Ausgrabungen,
mit. der persönlichen Richtung des Direktors, um auch die
Vasensammlung vor allem mit den Schätzen zu bereichern,
die der griechische Boden selbst spendete. Daneben wurden
jedoch die Verbindungen mit Italien nicht vernachlässigt, viel-
mehr aus den dortigen Ausgrabungen eine Reihe der
wichtigsten Stücke erworben. Um diese zunächst zu erwähnen,
so stammt aus Caere (Cerveteri) die hochbedeutende korin-
thische Amphiaraosvase (i655), die ebenfalls korinthische des
Perseus (1652), die archaische Athenageburt 1704 mit den merk-
würdigen Inschriften; die Durisschalen 2285. 2286. 2287; der
eigentümlich etruskische Krater mit Marsyas Streit 2950.
Aus Co meto kam uns namentlich der Napf mit dem Freier-
XXIV Geschichte der Sammlung.
mord 2588, und die Erichthoniosschale 2537 zu; aus erneuten
Funden in Vulci besonders die Durisschalen 2283. 2284 sowie
einige altertümliche vollständige Grabfunde. Aus Orvieto
besonders 1706. 1716. 1801. Etliche sehr schöne Vasen besten
Stiles lieferte Capua (so 2180. 3072. 2309); lokal-cumanischen
späteren Stil bot die Ixionvase aus Gumae 3o23; auch aus
Sicilien ward ein bedeutendes Stück (3296 Dirke) erworben.
Die bedeutendsten Ankäufe aus Griechenland waren von
1871 an folgende: gleich zu Anfang dieser Periode bekamen
wir die vier grossen polychromen Lekythen, die noch jetzt
fast einzig in ihrer Art sind (2682 — 85); später die Lekythos
mit Hypnos und Thanathos (2456). Mehrere Prachtstücke der
feinsten Gattung kleiner Gefässe mit Vergoldung kamen all-
mählich in die Sammlung (2705. 2706. 2688. 2689. 2690); feinste
Exemplare des strengen Stiles: 2326 die Gesandtschaft des
Achill; 2254. 2258. Doch auch der ältere schwarzfigurige Stil
ward durch neue bedeutende Stücke vertreten; 1874 wurden
die sog. attischen Pinakes, ein grosser gemalter Fries mit sepul-
kralen Darstellungen erworben (181 1 — 1826), und ein wichtiger
Schatz wurde 1880 der Sammlung durch die grosse Zahl be-
malter Votivtäfelchen aus einem Poseidonheiligtum bei
Korinth zugeführt („korinthische Pinakes" 347—955. 3920—24).
1879 kamen die Repräsentanten einer sonst noch kaum be-
obachteten altböotischen Vasengattung (3o3fT.); besondere
archaische Prachtstücke sind 336 und 1727 u. a., alles in dieser
Periode erworben.
Ausser diesen einzelnen Ankäufen aus dem Kunsthandel
gelang es auch einige grössere Sammlungen, namentlich
von Vasen aus Griechenland zu erwerben; am bedeu-
tendsten war die ca. 100 auserlesene Stücke umfassende
Sammlung des Herrn von SabourofT, damaligen russischen
Botschafters in Berlin, der als er Berlin verliess seine berühmte
Sammlung von Kunstdenkmälern, die er alle in Griechenland
selbst gesammelt hatte, auflöste; zu ihr gehörten u. a. die
Prachtstücke 2471. 2372. 2707. 2402.
Aus Italien wurde 1875 die Sammlung Torrusio gekauft
mit einigen guten Vasen aus Nola und als Hauptstück dem
Assteas-Krater (3044). Aus der Versteigerung der coli.
Paravey 1879 ^am die kleine Sosiasschale 23i5 zu uns; aus
der Castellanfschen Auktion in Rom 1884 empfingen wir die
schöne Hydria 2635, die vorzügliche kleine Kanne in Form
eines bärtigen Kopfes 4o33, die kleine chalkidische Vase 3q83,
das bis jetzt anscheinend ganz isolierte merkwürdige Gefäss 3qi2;
Geschichte der Sammlung. XXV
ferner 4026 u. a. - Eine grössere Schenkung endlich ging i873
der Sammlung zu durch den damaligen schwedischen Konsul in
Smyrna,HerrnSpiegelthal,derausservielenanderenAltertümern
auch eine Anzahl freilich fast nur unbedeutender Vasen
schenkte, die auch gar nicht alle aus Kleinasien zu stammen
scheinen.
So ist denn allmälig die im vorliegenden Werke be-
schriebene Sammlung entstanden, die zwar noch mancherlei
Lucken in Zukunft wird ausfüllen müssen, die aber schon
jetzt gerade durch ihre Vielseitigkeit ausgezeichnet ist, indem
die meisten Fabriken, die im Altertum bestanden, in ihr ver-
treten sein mögen.
'
INHALT.
Seite
A. Aelteste Gattungen (No. i— 1645) 1— 198
I. „Mykenische" Gattung (No. 1—46) 3
II. Gattung griechisch - geometrischer Vasen
(No. 47—59) • : 7
III. Cyprische Vasen (No. 60 — 191) 11
IV. Italisch-geometrische Gattung (No. 192 — 247) . 22
V. Apulisch-geometrische Gattung (No. 248 — 292) . 29
VI. Altrhodische Vasen (No. 293—302) 35
VII. Altböotische Gattung (No. ~3o3— 3o6) 39
Anhang (No. 3oj — 3i5d) 40
VIII. Protokorinthische Gattung (No. 3 16— 346) ... 42
IX. Altkorinthische Gattung (No. 347 — 11 55) ... 47
X. Italische, von den korinthischen abhängige,
oder ihnen verwandte Gef'ässe (No. u56 — 1286) i33
XL Salbgefässe in figürlicher Form (No. 1287 — 1341) 147
XII. Gef'ässe aus schwarz. Thon („vasi di bucchero")
No. 1342— 1628 i56
Anhang: Verwandte italische Gefässe aus rotem
Thon (No. 1629— 1645) 193
B. Schwarzfigurige Gattungen (No. 1646— 21 58) . 199—478
/. Die schzvarzfigurigen Gattungen des älteren Stiles
(No. 1646 — 1826) 201
1. Nichtattische Gattungen (No. 1646 — 1681) . 201
a) Rhodische Gattung (No. 1646 — 1649) • • 20r
b) Böotische Gattung (No. i65o — i65i) . . 202
c) Korinthische Gattung (No. i652 — 1669) . 2o3
d) Ghalkidische Gattung (No. 1670 — 1672) . 21 5
e) Unbekannte (italische?) Fabriken (No. 1673
bis 1681) 217
2. Attische Gattungen (No. 1682 — 1826) . . . 220
XXVIII Inhalt.
Seite
II. Die schwarzfigiirigen Gattungen des späteren Stiles
(No. 1827— 2i58) 325
1. Attische Gattungen (No. 1827— 211 5) ... 325
2. Nichtattische Gattungen (No. 21 16— 21 58) . 464
a) Böotische Gattung (No. 21 16— 2122) . . 464
b) Campanische Gattung (No. 21 16— 2122) . 466
c) Unbestimmte unteritalische Gattungen
(No. 2122 — 21 5i) 471
d) Etruskische Gattung (No. 21 52 — 21 58) . 473
C. Attische rotfigurige Vasen (No. 2159— 2931) . 479—814
/. Der strenge Stil (No. 21 5q — 2327) 481
II. Der schone Stil, ältere Hälfte (bis um c. 400 V. Chr.)
No. 2328—2624 627
III. Der schöne Stil, spätere Hälfte (No. 2Ö25 — 2931) . . 738
Anhang: Spater griechische Vasen, wahrschein-
lich meist attischer Herkunft, mit
plastischen oder auf den Firnis aufge-
malten Verzierungen (No. 2761 — 2931) . 785
D. Die nichtattischen rotfigurigen Vasen (No. 2932
bis 3899) 815—992
/. Die lokalen Fabriken in Griechenland und dem Osten
(No. 2932 — 2942) 817
1. Böotien (No. 2932—2938) 817
2. Korinth (No. 2939) 819
3. Alexandrien und Orient (No. 2940 — 2942) . 820
II. Die rotfigurigen Vasen italischer Fabriken (No. 2943
bis 3899) §22
1. Etrurien (No. 2943—2986) 822
2. Campanien (No. 2987 — 3142) 833
3. Lukanien (No. 3 143— 3238) 865
4. Apulten (No. 3239 — 3397) 893
5. Gefasse unbestimmter italischer Fabriken
(No. 3598—3899) 962
Nachtrag (No. 3900—4221) 993—1052
Zu A. Aelteste Gattungen (3900—3978) .... 995
Zu B7. Schwarzrigurige Gattungen des alteren Stils
(No. 3979 — 3994) 1007
Zu BII. Schwarzrigurige Gattungen des spateren
Stiles (3995 — 4026) ioi3
Inhalt. XXIX
Zu CI. Attisch-rotfigurige Vasen. Strenger Stil
(No. 4027 — 4C01) 1020
Zu CIL Der schöne Stil, ältere Hälfte (No. 4052
bis 4064) 1028
Zu CHI. Der schöne Stil, spätere Hälfte (No. 4064
bis 4085) io3i
Zu D. Die nichtattischen rotfigurigen Vasen
(No. 4086—4219) 1034
Neueste Erwerbungen 1049
Verzeichnis der Abkürzungen.
H Höhe.
Br Breite.
Dm Durchmesser (grösster).
U Umfang (grösster).
A) Vorderseite.
B) Rückseite.
C. und eine No. . Inventar der Altertümer von Cypern.
TC. und eine No. . Inventar der Terrakotten.
P. und eine No. . SpezialVerzeichnis der korinthischen Pinakes.
Mise, und eine No. Miscellaneen-Inventar.
Dubl Verzeichnis der einst als Dubletten verkäufl. Vasen.
abg abgebildet.
erg ergänzt.
erw erwähnt.
r rechts (vom Beschauer).
1 links (vom Beschauer).
r. ....... rot.
L Linke.
R Rechte.
P. L Palmetten und Lotos.
S Sammlung.
A. kgl. S. ... Alte königliche Sammlung.
S. Dor Sammlung Dorow-Magnus.
S. Koll Sammlung v. Koller.
S. Barth Sammlung v. Bartholdy.
S. Cesn Sammlung Cesnola.
Gerh Gerhard.
A.
AELTESTE GATTUNGEN.
I I. „Mykenische" Gattung.
Erste Gruppe.
1. (2450). H. 0,09. Griechenland, 1S75.
Fuss- und henkelloses Näpfchen von Form No. 67, aus
gelbrötlichem Thon mit kleinen weissen Körnchen; Oberfläche
gut geglättet. Im Rande jederseits zwei Löcher (zum Auf-
binden eines Deckels).
2. (24611. H. o,o63. Griechenland, 1875.
Kännchen derselben Technik wie No. 1, von Form No. 68.
3. 127471. H. 0,16. Von Athen, das auch als FO. angegeben, 1881.
Kanne ungefähr von der bei Furtwängler u. Lösehcke
Myken. Thongef. 1879 No- j3 abgebildeten Form. Auf dem
Bauche abwechselnd je ein Kreis und eine augenförmige
Ellipse mit Punkt in der Mitte. (Sehr ähnlich No. 2198 der
Vasen der Archäol. Gesellsch. in Athen, aus Amorgos.)
Zweite Gruppe.
4. H. 0,42. lalysos auf Rhodos, 1881. Ans Stücken; Mündung fehlt,
Hals fragmentirt; rötliche teilweise abgesprungene Firnisfarbe*
Schlankes Gefäss mit drei Henkeln auf der Schulter,
zwischen denen lineare Ornamente. Die Form wie z. B.
Furtw. u. Lösehcke, Myken. Vasen 1884, Taf. I, 1. 3 u. a.
5. H. 0,44. lalysos, 1881. Aus Stücken, am Bauch ergänzt. Firnis-
farbe rot.
Gleiche Form; vegetabilische Dekoration ganz wie Furtw. u
Lösehcke, Myken. Vasen Taf. III, 19.
6. lalysos, 1881.
Zwei Fragmente eines ebensolchen Gefässes; Schuppen-
ornamente.
1
*
4 Aelteste Gattungen.
7. (C. 27?!. H. o,i32. U. 0,315. Cypern, Samml. Lang. Farbe abge-
rieben; sonst intact. Abg.: Furtw. u. Löschcke, Myken.
Vasen Taf. XIV, 90.
Gleiche Form; Rankenornament.
8. H. 0,105. Dm. 0,105. Talysos, 18S1. Bauch ergänzt; ohne Ergänzung
abgeb. bei Furtw. u. Löschcke, vorhell. Keram. Taf. XI, 6g.
Bügelkanne; reiche lineare Ornamentik auf der Schulter;
unten Streifen.
9. H. 0,17 Ialysos, 18S1.
Bügelkanne, schlank; als Schulterornament nur Kreis-
segmente.
10. (C. 271). H. 0,18. U. 0,44. Cypern. Samml. Cesnola.
Mit No. 9 übereinstimmend.
11. (C. 270). H. 0,185. U. 0,42. Dali auf Cypern, Samml. Cesnola.
Thon nicht gelblich wie gewöhnlich sondern mattgraugrünlich.
Abg.: Furtw. u. Löschcke, Myken. Vasen Taf. XIV, 91.
Bügelkanne mit linearer Ornamentik.
12. (C. 3o2). H. 0,075. U. 0,245. Cypern, S. Lang.
Bügelkanne; auf der Schulter von Punkten umgebene ge-
füllte Kreise.
13. 126651. H. 0,094 U. 0.275. Theben, 1880.
Bügelkanne; Schulter mit Reihen kleiner Striche.
14. (27231. H. 0,415. Dm. 0,34. Aliki nahe dem Phaleron 1881. Firnis-
farbe wie bei fast allen Vasen dieses Fundes durch Feuchtig-
keit beschädigt und matt geworden. Abg.: Furtw. u. L.,
Myken. Vasen Taf. XVIII, 12I
Grosse Bügelkanne mit vertikalen durch Wellen gesäumten
Bändern als Schulterverzierung.
15. (^719)- H. 0,11. FO. wie 14.
Bügelkanne; sehr verblasste Blüten als Dekoration der
Schulter.
16. I27221. H. 0,095. FO. wie 14. Abg.: Furtw. 11. L., Myken. Vasen
Taf. XVIII, 124.
Bügelkanne; auf der Schulter Blüten, in gut erhaltener I
brauner Firnisfarbe.
17. (2720). H. 0,10. FO. wie 14.
Bügelkanne; gering, nur vertikale Striche.
J8. (27211. H. 0,085. FO. wie i|.
Bügelkanne; abgekürzte Blütenmotive, verblasst.
Mykenische Gattung. 5
19. (2633). H. 0,278. U. 0,64. Kreta, 1879. Abg.: Furtw. u. K, Myken.
Vasen Taf. XIII, Si A und B.
Kanne; Hals und Bauch mit Streifen; Schulter mit nur
durch den Henkel getrenntem Bildstreif: Blütenmotive, da-
zwischen zwei Vögel.
20. (2634). H. 0,17. U. 0,51. Kreta, 187Q. Abg.: Furtw. u. ].., Myken.
Vasen Taf. XIII, 82.
Bauchige Kanne mit viermal wiederholtem vegetabilischem
Ornament an der Schulter,
21. (24421. H. 0,145. U. o,32. Griechenland, 1875.
K'annchen ungefähr der Form wie Schliemann, Mykenae
S. j5. An der Schulter dreimal auf der Grundlinie aufstehende
concentrische Halbkreise. Technik die der spateren „Myke-
nischen11 Gefasse; Thon, Firnisfarbe matt.
22. (C. 22g). H. 0,305. U. 0,66. Cypern, beschr. im Catal. de la coli.
de M. A(lbert) B(arre) p. 8 und 45; abg.: Furtw. u. L., Myken.
Vasen Taf. XIII, 89.
Schlanke Kanne mit wellenförmigen Streifen über den
Bauch. Am Henkel unten eine nagelkopfartige Verstärkung.
23. (2718). H. 0,29. Aliki beim Phaleron, vgl. 14. Abg.: Furtw. u. L.,
Myken. Vasen. Taf. XVIII, 125.
Kanne wie No. 22, nur ist die Mündung am Henkel nicht
ausgeschnitten wie dort. Dekoration dieselbe.
24. H. 0,11. Ialvsos, 1881.
Kleine Kanne, in der Form ähnlich Furtw. u. L., Myken.
Vasen Taf. IX, 53. Nur Streifen und an der Schulter vertikale
Striche; die spätere Technik, gering.
25. 12726). H. 0,07. Aliki, s. 14.
Geringes kleines Kännchen mit horizontalen Streifen.
26. (2738). H. 0,19. Dm. 0,18. Aliki, s. 14. Abg.: Furtw. u. L., Myken.
Vasen Taf. XVIII, 120.
Zweihenkliger Becher, mit vegetabilischen Ornamenten.
27. (2740). H. 0,11. Dm. 0,11. Aliki. Schlechteste Technik. Abg.:
ibid. Taf. XVIII, 129.
Zweihenkliger Becher, innen und aussen braun gefirnisst.
28. (2739). H. 0,135. Dm. 0,15. Aliki.
Wie No. 27.
29. (2738), H. 0,11. Dm. o,i3. Aliki; geringe Technik. Abg.: ibid.
Taf. XVIII, 128.
Einhenkliger Becher, nur ein Streif am Rande. Innen
gefirnisst.
6 . Veiteste Gattungen.
&*
30. 12-31). H. 0,15. Dm. 0,19. Ali k I . Henkel fehlen, auch sonst be-
sessen. Abg.: ibid. Taf. XVIII, 121.
Bauchiges Gefass mit drei vertikalen Sehulterhenkeln; die
aus breiten Blattern einer Wasserpflanze bestehende Verzierung
nimmt keine Rücksicht auf die Henkel.
31. (2724). H. 0,075. Dm. 0,105. Aliki. Rotbraune Firnisfarbe.
Abg.: ibid. Taf. XVIII, 122.
Gefass derselben Form, mit vollgemalten Wellen unten.
32. (2733). H. 0,09. Dm. 0,14. Aliki. Abg.: ibid. Taf. XVIII, 126.
Einhenkliger schüsseiförmiger Napf; zu beiden Seiten
des Henkels in einiger Entfernung ist je ein Nagelkopf imitirt.
Das Ornamentband des sog. laufenden Hunds. Innen nicht
gefirnisst.
33. (C. 287). H. 0,09. Dm. 0,18. Dali auf Cypern; Samml. Cesnola;
nach Friederichs aus den „assyrischen" Gräbern von Dali, die
derselbe von den „phönikischen" unterscheidet. Abg.: ibid.
Taf. XXII.
Einhenkliger schüsseiförmiger Napf mit netzförmigem
Ornament.
34. H. 0,11. Dm. 0,14. Talvsos, 1881. — In Gips ergänzt.
Zweihenkliger Napf der Form wie Furtw. u. L., Myken.
Vasen Taf. I, 4. 5; mit gewöhnlicher Bandverzierung.
3 5. (2735). H. 0,07. Dm. 0,14. Aliki, s. No. 14. Abg.: ibid. Taf. XVIII, 1 33.
Zweihenklige Schüssel mit Ausguss; nur Streifen.
36. (2736). H. 0,045. Drn. 0,11. Aliki.
wie No. 35.
37. (2734). H. o,i3. Dm 0,11. Aliki. Abg.: ibid. Taf. XVIII, 127.
Schöpfkelle; nur Streifen.
38. (2695). H. 0,17. Theben, 1880. Schöne Technik, Firnisfarbe rot.
Abg.: ibid. Taf. XX, 149.
Kugeliges Gefass mit engem Halse und zwei Henkeln,
mit concentrischen Kreisen und vegetabilischem Ornament.
39. (2727). H. 046. Aliki. Abg.: ibid. Taf. XVIII, i3i.
Einhenkliger Topf; Zackchen an der Schulter, gering.
40. 127291. H. 0,21. Aliki. Schlechte Technik.
Form fast ganz wie 3(); ganz gerirnisst.
41. (2728) H. 0,25. Aliki.
Ebenso, der Firnis noch dünner aufgetragen und noch
schlechter.
Griechisch-geometrische Vasen. j
42. (273o). H. 0,16. Aliki. Abg.: ibid. Taf. XVIII, i3o.
Zweihenkliger Topf mit einigen Streifen. Oberflache blass,
geglättet, der Thon im Bruche rot.
43. (2732). H. 0,1?. Aliki. Abg.: ibid. Taf. XVIII, i32.
Ausgussgefäss mit bügeiförmigem Henkel. Technik wie 42.
44. (27251. H. 0,07. Aliki. Abg.: ibid. Taf. XVIII, 134.
Henkelloses Töpfchen mit Streifen.
45. (TC. 373). H. 0,105 U. 0,325. Aus der v. Koller'schen Samml.,
also aus Italien oder Sicilien. Abg.: ibid. Taf. XXII, 168.
Bügelkanne, mit den gewöhnlichen Halbkreisen an der
Schulter. Thon durch Abreiben schmutzig geworden; Technik
die gewöhnliche.
46. (C 2171. H. 0,45. Dali auf Cypern. Thon matt; Firnisfarbe
braunrot. Abg.: ibid. Taf. XXII, 160.
Grosses Gefass mit zwei Henkeln an Stelle des grössten
Durchmessers; an der Schulter jederseits eine Warze. Orna-
mente reich, linear, ahnlich denen mancher Bügelkannen.
IL Gattung griechisch-geometrischer Vasen.
Aeltere Gruppe.
47. (1891). H. 0,385. U. 0,765. Dm. der Mündg. 0,18. Kephissia bei
Athen. Die dunkelbraune Firnissfarbe grösstenteils abgerieben
und die Zeichnung dadurch undeutlich. Aus Stücken.
Kanne der Form wie Conze, zu d. Anfangen d. gr. K.
1870, Taf. V, 1 a. Einfach gefirnisst ist nur der unterste Teil
des Bauches und der Fuss; alles Uebrige mit reicher Orna-
mentik. Am Halse grosser primitiver Mäander mit Querstrich-
füllung (vgl. Conze, a. a. 0. Taf. X, I); die Schulter ist durch
Vertikalb'änder mit Gitterwerk in rechteckige Felder geteilt,
in denen je ein Schwan oder ein Vierblatt (s. Conze a. a. O.
Taf. VII, 1; I, 1). Am Bauche Horizontalbänder (Rauten mit
Punkten drin wie Conze a. a. O. Taf. V, 1 b, 2, ausgefüllte
Kreise mit Tangenten wie ibid. Taf. V, 1 c, i3).
48. (1921t. H. 0,4?. U. 0,735. Dm. der Mündung 0,175. Attika,
v. Sack 1824. Erhaltung sehr gut; Thon graulich.
Form wie No. 47, doch etwas schlanker; an der Schulter
vorn zwei Warzen; der Henkel dreiteilig. Am Halse vorn
grosser Mäander; in der Mitte der Schulter vorn ein Feld mit
g Aclteste Gattungen.
einem liegenden Hirsch oder Antilope mit zur Füllung des
Raumes umgedrehtem Kopfe, im Stile der Tiere auf den
sog. Inselsteinen. Der Streif um den grössten Umfang des
Bauches zeigt vertikale Teilungen, dazwischen das Kreis-
ornament (ohne Zirkel gemalt), das bei Conze a.a. O. Taf. VIII
in der Mitte sichtbar, ferner mit Gitterwerk gefülltes Schach-
brettmuster, ein Schwan nach 1. u. A. Darunter horizontale
Zickzackstreifen.
49. (2737). H. 0,07. Aliki beim Phaleron, 1881.
Zweihenkliger Napf mit horizontalen an den Enden aus-
gebogenen Henkeln. Innen gerirnisst. Aussen am Rand Netz-
ornament •, darunter Reihe von langhalsigen Vögeln nach r.
Die Form ahnlich Conze a. a. O. Taf. VI, 2.
50. (2519). H. 0,055, mit deu Pferden 0,115; U. 0,395. Dipylon in
Athen, 1876. Schöner, glatter, rötlicher Thon.
Flache runde Büchse (Form No. 69) mit Deckel, der an
zwei Seiten durch je zwei Löcher die mit gleichen Löchern im
Rande der Büchse correspondiren aufgebunden werden könnte.
Bekrönt ist der Deckel mit drei plastischen Pferden die schwarz
gerirnisst sind bis auf Kopf, Mahne, Schwanz (wo Striche)
und der Brust (wo Kreise mit Tangenten verbunden). Am
Bauch der Büchse grosser Mäander, vertikale Zickzackbänder
und Hakenkreuz.
51. (1839). H. 0,076. U. o,3o. Griechenland, wahrsch. 1845 erw. durch
Gerh a rd.
Aehnliche, doch kleinere Büchse mit Deckel, der von
einem Knopfe bekrönt und ebenfalls zum Aufbinden bestimmt
ist. Zickzackverzierung.
5 2. H. 0,24. U. 0,60. Dm. oben 0,16. Melos. Abg.: Annali dell*
Tust. 1872, tav. K, 12; p. 151 No. 76, Hirschfeld.
Untersatz mit zehn ausgeschnittenen OefTnungen und fünf
Füssen. Oben grosser Mäander; auf den stehengebliebenen
Feldern zwischen den OefTnungen viermal zwei eecenüber-
stehende Gänse (der einen hängt einmal eine fadenartige
Speise vom Schnabel, nach der die andere zu schnappen
scheint:, das fünfte Mal nur ein einfaches Rad. Auf den
Füssen mit Strichen gefüllte Rauten, unter dem Rade jedoch
ein weidendes Pferd (?), auf dessen Rücken zwei Gänse
gegenüber stehen.
5 3. (2383). H. 0,67. U. 0,15. Smvrna, S. Spiegelthal.
Kinhenkliges Töpfchen mit einlachem textilem Ornamente.
Griechisch-geometrische Vasen. Q
54. H. 0,065. Griechenland, wahrsch. Athen. Henke! teilweise erg.;
Firnisfarbe abgerieben.
Einhenkliges Töpfchen, an der Schulter concentrische
Kreise.
55. H. 0,10. U. 0,155. Attika, v. Sack, 1824. Firnis sehr verblasst;
Henkel und Mündung fragm.
Kleine Kanne, am Halse Rauten, an der Schulter strich-
gefüllte Dreiecke. Form wie Conz.e a. a. O. Taf. V, 3.
Spätere Gruppe.
5 6. (2700). H. 1,10. Gef. 1880 an dem westl. Abhänge des Elimbo ge-
nannten Teiles des Hy m e tto s gebirges, tief in dem felsigen
Boden aufrecht stehend; um sie herauszunehmen soll sie
zerschlagen worden sein; kleine fehlende Stücke jetzt in Gips
ergänzt. Fünf Bleiklammern zeugen von einer plumpen
antiken Restauration. Im Inneren sollen Kinderknochen und
No. 57 gefunden worden sein. Die braunschwarze Firnis-
farbe auf der ganzen einen Seite der Vase rot verbrannt.
Grosse Amphora (Form No. 1). Einfach schwarz nur der
unterste Teil des Bauches und der Fuss. Lippe mit Zickzack
verziert.
Hals: Jederseits ein eingerahmtes Bild. A: Zwei bartige
Krieger gegenüber schwingen den Speer in der R., an der
Seite desjenigen r. ist ein Schwert sichtbar. Die korinthischen
Helme, sowie ein Streif der grossen Helmbügel und die Bein-
schienen sind über der Firnisfarbe mit gelbrötlicher Lehm-
farbe übermalt; ein Vogel und Ornamente dienen zur Füllung.
B: Fast dieselbe Darstellung, doch schwingt nur der r. die
Lanze (er hat das Schwert umgegürtet), der 1. halt das
Schwert zum Hiebe bereit. Auf A und B ist die Innenseite
des Schildes thongrundig gelassen, um den 1. Arm herein-
malen zu können.
Schulter: zeigt jederseits ein eingerahmtes Bild. A: Voran
ein Zweigespann nach r., als Lenker auf dem (gewöhnlich
griechischen) Wagen ein langgewandeter Mann (Oberteil des
Kopfes fehlt) mit Kentron; es folgt ein bärtiger Reiter nach r.,
der die Zügel und einen kurzen Stock hält, nackt ist und
einen Helm mit herabhängendem Busche trägt. B: Dieselbe
Darstellung; doch ist das Deichselende hier aufgebogen und
endet in die Andeutung eines Tierkopfes mit hohem Kamme
oder Ohre (Greif? vgl. Conze, Melische Thongef. Taf. 4);
der Lenker ohne Kopfbedeckung; der folgende Reiter jedoch
mit Helm. Zur Füllung dienen ein Vogel und nur hier auf ß
jo Aelteste Gattungen.
tropfenförmige Kleckse, als ob Regen dargestellt werden
sollte. — Die Pferde mit extrem kleinen Köpfen in der ge-
wöhnlichen Stilisierung dieser Vasengruppe; an den mensch-
lichen Köpfen ist hier wie hei den folgenden die Umgebung
des Auges thongrundig ausgespart, um das Auge herein-
zeichnen zu können.
Bauch: Es folgt der Schulter zunächst ein umlaufendes
Band mit nicht „geometrischem", doch auf phönikisirenden
Produkten nicht seltenen Voluten-Ornamente; dann der hohe
umlaufende Hauptstreif: fünf Paare von je gegeneinander aus-
schreitenden und die Lanze in der R. schwingenden Kriegern;
zwei Paare sind stark verwischt. Sie tragen alle korinthische
Helme mit langem Busch und Beinschienen, beides mit aufge-
setzter Farbe wie oben, doch sitzt dieselbe hier meist auf dem
Thongrunde, indem derselbe in der Mitte der Helme und
Beinschienen in der Regel ausgespart ist; sie tragen alle
Rundschilde; von Schildzeichen kenntlich sind: der Vorderteil
eines langgestreckt laufenden Pferdes, darüber das Ornament
von oben; ferner auf der Innenseite eines Schildes ein Pferd:
ferner ein einem Doppelbeil ohne Stiel gleichendes Zeichen.
An der Seite hängt Allen das grosse Schwert in verzierter
Scheide, von dem jeweils, wie es scheint vom oberen Ende wie
von der Mitte, drei dünne Bander herabhangen. Zur Füllung
dienen Vögel (nur in Konturen gezeichnet) und Ornamente
der „geometrischen11 und „phönikisirenden11 Art. Es folgt weiter
unten ein umlaufender Tierstreif: sechs Löwen schreiten nach
r., alle mit offenem Maule, die Zunge herabhangend, alle das !.
Vorderbein hebend, die Schwänze mit geringeltem Ende gesenkt.
Die Köpfe sind nur mit Kontur umrissen. Füllung durch
Zickzacklinien.
5 7. (2743,). H. 0,09. Vgl. No. 56.
Kleine Kanne Form No. 70 . Hals: Reihe von fünf Reihern,
zwischen denen das „laufender Hund" genannte Ornament.
Schulter: sechsmal ein auf dem Boden aufstehendes Dreiblatt,
dazwischen strichgefüllte Dreiecke mit emporragender umge-
bogener Spitze. Bauch: horizontale Streifen.
58. 12664). H. 0,385. U. 0,40. Theben, 1880. Feiner 1 hon, mehr als
sonst rötlich.
Kanne (Form No. 2), aus der Form von 47 entstanden.
Hals: zwei Störche gegenüber, inmitten eine Blume auf langem
Stengel mit Blattern. Bauch: Streifen mit einfachen Orna
menten, besonders Zickzack und Punktrosette. Mehrere der
horizontalen Linien sind mit dunkelroter Farbe direkt auf
Cyprische Vasen. 1 1
den Thongrund aufgesetzt, ebenso einiges Detail der Bilder
(an der Blume). — Zu vergl. Stackeiberg, Graber d. Hell.
Taf. IX, i.
59. (2742). H. 0,175. Aliki beim Phaleron, 1881. Firnis rot verbrannt.
Kleine Hydria (Form No. 71). Hals: herabhangende
Knospen? Schulter: mit Tangenten verbundene gefüllte Kreise,
die Tangenten quer durchschnitten von Stäbchen mit Blüten
oder knospenartigen Enden. An Bauch und Fuss mehrere
auf den Firnis aufgesetzte dunkelrote Streifen.
III. Cyprische Vasen.
Erste Gruppe.
60. 12151. H. 0,515. Dali, S. Cesn.
Form genau wie No. 46, nur der Fuss etwas entwickelter.
Die Schulterdekoration ist einfach linear. Nur die matte
schwarze, keine rote Farbe.
61. (C. 123). H. 0,59. Cypern, S. Lang.
Amphora der Form wie Cesnola-Stern, Cypern, Taf. 38,2.
Hals mit geometrischen Ornamenten, das Uebrige nur mit
Ringen.
62. (C. 218). H. 0,645. Dali, S. Cesn.
Ebensolche Amphora; Kreise und Zweige am Halse.
6 3. (C. 219). H. 0,48. Dali, S. Cesn. Abg.: Cesnola-Stern,
Cypern, Taf. 88, 5 (klein).
Gleiche Amphora. Hals: Ringe. Schulter: umlaufender
Streif mit fünf nach r. schreitenden Hirschen und einem
Vogel, alle je vor einem stilisierten Strauch. Darunter am
Bauch, durch die Henkel getrennt als grösseres Hauptbild:
A. Steinbock nach r. vor Strauch mit zwei dattelpalmenartig
herabhangenden Früchten; 1. Hirsch nach r. vor Strauch.
B. zwei Ochsen nach r.; das Schwanzende kammformig in
6 Enden ausgehend. Einiges Detail dunkelrot.
64. (C. 238). H. 0,235. Cypern, S. Lang.
Amphora mit zweiteiligen von der Mündung nach der
Schulter gehenden Henkeln. An der Schulter lineare Orna-
mente und r. und 1. je eine Lotosblüte mit einem kurzen
Stengel aufstehend. Mit Rot.
65. (C. 124). H. 0,47. Dm. 0,47. Dali. S. Cesnola.
Gleiche Amphora, an Hals und Schulter lineare Orna-
mente. Mit Rot.
12 Aelteste Gattungen.
66. (C. 286). H. 0,20. Dali, S. Cesn.
Aehnliche Amphora; am Hals "Kreise; an der Schulter
lineares Ornament, stilisierten Haarlocken ahnlich. Mit Rot.
67. (C. 272). H. 0,115. Cypern, Schröder.
Amphora wie 6(>; nur Streifen.
68. (C. 214). H. o,33. Cypern, S- Lang.
Schlanke Amphora; die horizontalen Henkel durch einen
vertikalen mit der Lippe verbunden. Form wie bei Cesnola-
Stern, Cypern, Taf. 7, 2. Hals: linear. Schulter: Lotos-
motive nebst Schachbrettmuster; darunter Flechtband. Mit Rot.
69. (C. 216). H. o,32. Cypern, S. Lang.
Zweihenkliger Topf der Form wie Cesn ola - Stern,
Taf. i4,5. Schachbrettmuster. Mit Rot.
70. (C. 228). H. 0,275. S. Cesn. Nach Cesn ola (Cyprus p. 55) mit
Alabastervasen gef. in Larnaka; nach Friederichs Special-
inventar der von ihm für Berlin erworbenen Stücke aus Dali.
Abg.: C e s n ol a-S te rn, Cypern, Taf. 4, 1.
Kanne mit niederem Halse. Zwei Böcke steigen wappen-
artig r. und 1. von einem ägyptisierenden Ornamente auf, das
von einer Blüte bekrönt ist. Auf den Körpern der Tiere
je zwei Rosetten und ein Zickzackstreif; ihre Köpfe nur mit
Kontur; die Hörner rot mit schw. Konturen. Vom unteren
Henkelansatz nach beiden Seiten ein Zweig ausgehend.
71. (C. 256). H. o,3i. Dali. S. Cesn. Abg. Cesnola, Cyprus pl. 42,3 =
dtsche Ausg. v. Stern, Taf. 86, 2.
Kanne mit besonderer Ausgussröhre und zweiteiligem
Henkel. In der Mitte der Schulter eine Art ornamentalen
Baums aus ägyptisierenden Elementen, r. und 1. je ein Vogel,
dann je eine Frau mit einer Kanne je in der gesenkten Hand;
dahinter 1. ein kleinerer ornamentaler Strauch, darauf ein
grosser Vogel. Nach unten breite rote Streifen mit schw.
Einfassung. Ueberhaupt alle Konturen schw., und alle Füllungen
rot; schw. auch die Haare der Frauen, ihre Gesichter thon-
grundig. Der Thon rötlicher als sonst.
72. (C 255). H. o,38. Dali, S. Cesn. Nach Friedericiis fand sich in
demselben Grabe eine vielleicht zu der Vase gehörige drei-
füssige Basis. Abg.: Cesnola, Cyprus p. 3o4 = dtsch. v. Stern,
Taf. 85, 1.
Kanne mit plastischem Frauen köpf an der Mündung. Der
Thon ist der in dieser Gruppe regelmassige helle gelbliche,
doch hat die Oberflache einen dünnen dunkelroten Ueberzug.
Die Konturzeichnung mit der gewöhnlichen matten schwarzen,
Cyprische Vasen. i3
die Füllungen mit weisser Farbe. An dem Kopie sind Mund
und Nasenlöcher durchbohrt, dicke Doppelzöpfe lallen herab.
am Halse ist ein Medaillon (Rosette) gemalt, darunter die
Brustwarzen. Am Bauche vorn ist eine grosse weibliche
Figur aufgemalt in langem ganz weissem Gewände, mit
schwarzen Haaren, das Gesicht thongrundig; das Gewand
weitet sich nach unten aus, zeigt in der Mitte eine Mäander-
borte und oben agyptisierenden Brustschmuck; sie halt in der
F. eine Fotosblüte. R. und 1. grosses Fotosornament. Die
Seiten der Vase zeigen kreisförmige Streifen mit Fleclit-
b'ändern und Fotosornamenten.
73. (C. 269). H. 0,205. Ornidia, S. Ccsn.
Kanne wie Cesnola- Stern, Cypern, Taf. 94 oder Doli.
S. Cesnola, Taf. 17, 6 mit einem fliegenden Vogel in linearer
Zeichnung. Ohne Rot.
74. (C. 274). H. 0,15. Ornidia, S. Cesn.
Kanne derselben Form, mit Flakenkreuzen und strich-
gefüllten Dreiecken.
75. (C. 239). H. 0,165. Ornidia, S. Ccsn.
Ebensolche Kanne, nur am Halse Kreise und Punkte.
7 6. (C- 2261. H. 0,18. Ornidia, S. Cesn.
Desgl.; vorn ein achtblattriger Stern.
77. (C. 227). H. 0,185. Ornidia, S. Cesn.
Desgl.; von Punkten umgebene concentrische Kreise, rot
und schwarz.
78. (C. 229). H. 0,265. Dali, S. Cesn.
Kanne wie Cesnola- Stern Taf. 7 mitten oder Taf. 5o, 2.
Dekoration aus zahlreichen concentrischen feinen Kreisen; an
der Schulter vorn zwei ornamentale Sträuche und darunter
zwei vollgemalte Vögel.
79. (C. 232). H. 0,34. Dali, S. Cesn.
Desgl.; Kreisverzierung; vorn an der Schulter lineare
Fotosornamentik.
80. (C. 234). H. o,23. Gypern, Schröder.
Desgl.; Mündung fragmentiert; Kreise.
81. (C. 123). H. 0,39. Cypern, S. Lang.
Desgl.; Kreise; mit Rot.
82. (C. 23o). H. o,3o. Cypern, S. Lang.
Desgl.
14 Aelteste Gattungen.
83. (C. 240). H. 0,20. Dali, S. Cesn.
Kanne wie Doell, Samml. Cesnola Taf. XVI, 5. Dekoration
nur aus concentrischen Kreisen bestehend; die breiteren Streifen
rot, von schmäleren schwarzen gesäumt.
84. (C. 246). H. 0,24. Cypern, Schröder.
Desgl.
85. (C. 125). H. o,36. Cypern, S. Lang.
Desgl.; Kreuz innerhalb der Kreise.
86. (C. 289). H. 0,11. Cypern, S. Lang.
Desgl.
87. (C 288). H. 0,09. Dali, S. Cesn.
Desgl.
88. (C. 3o3). H. 0,10. Dali, S. Cesn.
Desgl., doch feinere Technik und rötlicherer Thon.
89. (C. 3oi). H. 0,11. Cypern, S. Lang.
Kannchen ähnlich Doell, S. Cesn. Taf. XVI, 6, doch mit
einem Henkel. Concentrische Kreise auf der Schulter.
90. (C. 222). H. 0,34. Dali, S. Cesn.
Kanne mit fasschenförmigem Bauch wie Doell, S. Cesn.
Taf. XVI, 8- Kreisdekoration.
91. iC. 220), H. 0,21. Cypern, S. Lang.
Desgl.
92. (C 233). H. o,3o. Dali, S. Cesn.
Desgl., doch hat der Hals eine Ausweitung in der Mitte.
9 3. (C. 3oo). H. 0,08. Cypern, S. Lang.
Kleine Kanne Avie Doell, S. Cesn. Taf. XVI, 9; einfache
lineare Verzierung.
94. (C 358). H. 0,15. Cypern, S. Lang.
Kugelförmige Kanne mit drei kurzen Füssen und langer
spitzer Tülle.
9 5. (C. 281). H. 0,105. Cypern, S. Lang.
Kugelige Kanne mit besonderer kurzer von der Schulter
ausgehender und mit einem Sieb versehener Tülle; hoher
Henkel, glatter feinerer Thon. Dekoration linear, Dreiecke
strichgefüllt Ohne Rot.
9 6. (C. 252). H. 0,15. Dali, S. Cesn. Abg. Cesnola -Stern, Cvpern,
Taf. XCI, 2.
Becher mit linearer Dekoration. Glatte weisslichc Ober-
fläche. Ohne Rot.
Cyprische Vasen. i5
97. (C 251). H. 0,17. Dali, S. Cesu.
Gussgefass mit aufrechtstehendem Bügelhenkel Über dem
Mund und von der Schulter ausgehender Tülle. Einfache
Streifen. (Form wie Furtw. und Löschcke, Myken.
Vasen Taf. XXI [54).
98. (C. 285). H. o,i2. Cypern, S. Lang.
Desgl.
99. (C. 355'. H. o,i3. Alambra, S. Cesn.
Seltsames Gussgefass mit Bügelhenkel oben, mit Tülle und,
auf der anderen Seite, der primitiven Protome eines Tieres
mit langen Ohren. Linear, Dreiecke mit Gitterwerk gefüllt.
Technik die feinere. Ohne Rot.
100. (C. 348). L. 0,20. Cypern, S. Lang.
Gussgefass in Gestalt eines primitiven Vogels (ahnliche
Formen Cesnola -Stern, Cypern Taf. i5). Unten statt der
Füsse drei kleine Stützen. Kleine emporstehende Flügel-
ansatze. Oben eine schlotformige Mündung, von der Henkel
ausgehen; Ausguss durch den Kopf. Einfache ZUekchen
u. dgl. als Dekoration. Ohne Rot.
101. (C. 346). L. 0,19. Dali, S. Cesn.
Fast ebenso wie 100.
102. (C. 237). H. o,33. Dm. 0,245. Dali, S. Cesn.
Napf mit zwei Henkeln und P\iss wie Cesnola-Stern,
Cypern, Taf. 89, 2. Lineare Dekoration; kleines vierfüssiges
Tier (Reh?) in einem Felde. —
103. (C. 298). H. o,c6. Dm. 0,075. Ornidia, S. Cesn.
Kleiner Napf derselben Form; innen rotbemalt, aussen in
den beiden Feldern je ein Hakenkreuz.
104. (C. 2351. H. o,i3. Dm. 0,16. Ornidia, S. Cesn.
Wie 102; Muster wie die dort citierte bei Cesnola.
105. <C. 236). H. 0,12. Ornidia, S. Cesn.
Desgl.; Hakenkreuze.
106. (C. 2771. H. 0,11. Ornidia, S. Cesn.
Aehnlicher Napf doch mit niederem flachem Fusse; jeder-
seits ein Vogel. Mit Rot.
107. \C. 2841. H. 0,04. Cypern, Schröder.
Tiefe Schale mit flachem Fusse; der Rand absetzend. Ein-
fache Bänder. Mit Rot.
jh Ael teste Gattungen.
108. (C. 283). H. 0,05, Dm. 0,10. Ornidia, S. Cesn.
Desgl.; jederseits zwei Fische (Füllung braunrot).
109. (C. 297). Dm. 0,15. Cypern, Schröder.
Flache Schüssel mit zwei horizontalen Henkeln. Nur
Streifen.
MO. (C. 2751. Dm. o,2i. H. 0,065. Cypern, S. Lang.
Desgl.
111. (C. 2q3). Dm. 0,085. S. Lang.
Kleine flache Schüssel. Lineare einfache Dekoration.
112. (C. 291.) Dm. 0,10. Dali, S. Cesn.
Desgl.
113. (C. 2921. Dm. 0,085. Dali, S. Cesn.
Desgl.
114. (C. 291 1. Dm. 0,10. Dali, S. Cesn.
Desgl.
115. (C. 296). Dm. 0,20. Dali, S. Cesn.
Flacher Teller, auf der Unterseite mit gittergefüllten
Rauten und Dreiecken hemalt (ebenso Cesnola-Stern, Cypern
Taf. VII r. mitten).
116. (C. 295). Dm. 0,19. Dali, S. Cesn.
Sehr ahnlicher Teller.
117. (C. 341). L. 0,21. Alambra, S. Cesn.
Zwei flache, mit einander verbundene Tellerchen; einfache
Kreise und Dreiecke.
118. (C. 280). H. 0,09. Dm. 0,20. Cypern, Schröder 1873.
Halbkugelförmige Schale mit einem Henkel, jederseits mit
zwei vertikalen gefüllten Rautenstreifen die an einem Bande
aufgehängt erscheinen. Form wie Furtw. u. L., Myken. Vasen
Taf. XII, 80.
119. (C. 2791. H. 0,09. Dm. 0,18. Cypern, Schröder.
Desgleichen, die linearen Ornamente wenig verschieden.
120. (C. 2781. H. 0,09. Dm. 0,17. Dali, S. Cesn.
Desgl.
121. (3(2). H. 0,09. Dm o,i3. Cypern, S. Lang.
Dreifuss; ein kleiner flacher Kessel auf drei stierfussartigen
Stützen, an deren Ansatz je zwei Nagelköpfe imitirt sind. Flecht-
band mit Rot.
(Zyprische Vasen. \j
Zweite Gruppe.
122. (C. 304). H. 0,24. Cypern, S. Cesn.
Kugelförmige Flasche mit engem Halse und zwei zwei-
teiligen Henkeln wie Do eil, Samml. Cesn., Taf. XVI, 6.
Concentrische Kreise, gitterge füllte Dreiecke u. dgl.
123. (TC. 4851). H. 0,16. Kition.
Desgl.; zierlich und fein.
124. (C. 3io). H. 0,11. Cypern, S. Lang.
Desgl.; nur Kreise.
125. lC. 305). H. 0,17. Cypern, S. Cesn.
Desgl.
12 6. (C 307). H. 0,14, Dali, S. Cesn.
Desgl.
127. (C. 309). H. 0,11. Dali, S. Cesn.
Dieselbe Form, doch einhenklig; Kreise.
128. [C. 3o8). H. 0,09. Cypern, S. Lang.
Desgl.
129. (C 3i3). H. 0,11. Dali, S. Cesn.
Kanne wie Lau, Griech. Vasen Taf. II, 3. Concentrische
Kreise.
130. (C. 244). H. 0,22. Dali, S. Cesn.
Aehnliche Kanne.
131. (C. 245). H. 0,22. Cypern, S. Lang.
Desgl.; reiche Kreisdekoration.
132. iC 3o6). H. 0,21. Cypern, S. A. Barre, 1878.
Kanne mit kleeblattförmigem Ausguss und einer plastischen
unbärtigen menschlichen rohen Maske am Halse vorn, da-
runter ein Medaillon. Dekoration nur aus horizontalen
Streifen.
133. (C. 3 16). H. 0,12. Dali, S. Cesn.
Kleine nach unten ausbauchende Kanne mit roher im-
bärtiger Maske vorn am Halse.
134. (C. 3151. H. 0,08. Dali, S. Cesn.
Kleine ähnliche Kanne mit Klecblattausguss und einer
Ausweitung des Halses. Nur Streifen.
135. (C 249). H. 0,12. Dm. 0,21. Dali, S. Cesn.
Schüssel mit zwei enganliegenden Henkeln. Zierliche
concentrische Kreise.
2
g Aelteste Gattungen.
136. (C. 250). H. 0,10. Dm. 0,19. Cypern, S. Lang.
Desgl.
137. (C. 3i2). H. 0,08. Cypern, S. Lang.
Kleine Amphora mit concentrischen Kreisen.
138. (C 3n). H. 0,09. Dali, S. Cesn.
Desgl.
139. (C. 3i4). H. 0,12. Dali, S. Cesn.
Form wie Nr. 97; einfachste Verzierung.
Dritte Gruppe.
140. (C. 3S9)- H. 0,17. Cypern, S. A. Barre, .878.
Giessgefäss mit einem Henkel, langem in der Mitte ein-
gezogenen Bauche, schnabelförmigem Ausguss, drei kleinen
Füssen und sechs Oesen an Hals und Bauch zum Durch-
ziehen einer Schnur. Die Firnisfarbe teilweise rot verbrannt.
Einfache Streifendekoration.
141. (C. 364). H. 0,175. Cypern, S. A. Barre.
Aehnliches Geläss mit acht Oesen. Der Bauch ohne die
Einziehung. Firnisfarbe durch Feuchtigkeit beschädigt.
Strichgefüllte Dreiecke.
142. (C. 363). H. 0,225. Cypern, S. A. Barre.
Aehnlich, doch die Mündung einfach cyhndnsch; auch
ohne Henkel.
143. (C. 365). H. 0,17. Cypern, S. A. Barre.
Aehnlich wie 141; Dekoration mit Gitterwerk.
144. (C. 362). H. 0,16. Cypern, S. A. Barre.
Wie 141.
145. (C. 360. H. 0,20. Cypern, S. A. Barre.
Wie 141; sorgfaltig, mit 20 Oesen.
146. (36o). L. 0,15. H. 0,085. Cypern, S. A. Barre. I
Seltsames Gefäss in Form eines hohlen Ringes mit
Bügelhenkel, vier kleinen Füssen und langem röhrenförmigen
Hals mit feiner Mündung. 14 Oesen. Gittergefüllte Rauten-
bänder.
147. (C. 356). H. 0,14. Alambra, S. Cesn. I
Einhenklige Kanne mit schnabelförmigem Ausguss. Aut |
der Schulter sitzen plastisch gebildet drei primitive Vogel. ■
Der Bauch vierseitig; ohne Fuss. Gittergefüllte Rauten.
Cyprische Vasen.
*9
148. (C. 347). H. 0,11. L. 0,15. Cypern, S. A. Barre.
GiessgefUss in primitiver Tierbauchform, mit vier kleinen
Füssen, Bügelhenkel und schnabelförmigem Ausguss. Einfach
lineare Verzierung.
149. (C. 352). L. 0,15. Cypern, S. A. Barre.
Aehnlich.
150. (C. 33g). H. 0,17. Alambra, S. Cesn.
Aus drei Kugeln zusammengesetztes Gefäss wieCesnola-
Stern, Cypern, Taf. 90, 6. Mit Gitterwerk und Zickzack
verziert.
151. (C. 328). H. 0,11. Cypern, S. Lang.
Einhenkliger Becher, ahnlich Cesnola Stern, Cypern,
Taf. 91, 2, mit Gitterwerk bemalt.
152. (C. 275). H. 0,11. Cypern, S. Lang.
Einhenklige Kanne mit cylindrischer Mündung. Vertikale
Streifen.
153. (C. 23i). H. 0,35. Alambra, S. Cesn.
Kugelförmige Flasche mit langem Halse, einem Henkel
und einer Oese. Gefüllte Rautenbänder.
154. (C. 282). H. 0,175. u 0,295. Cypern, S. A. Barre.
Einhenklige Kanne mit textiler Ornamentik (vertikale
Streifen, die einfachen gehäkelten Borten gleichen). Die Technik
ist ungewöhnlich wegen des glatten feinen iveissen Thones
mit hellbrauner Firnisfarbe.
Vierte Gruppe.
155. (C. 324). H. 0,075. um. 0,10. Dali, S. Cesn.
Halbkugelförmiger Napf mit einer Oese am Rande; gravierte
schräge Striche. Das Innere und der Rand sind grösstenteils
tief schwarz; vom Rande geht dies allmählich in Rot über, das
die Farbe des grössten Teils der Aussenseite ist.
(5 6. (C. 3251. H. 0,06. Dm. 0,095. Alambra, S. Cesn.
Desgl., doch ganz schwarz. Dekoration mit Rauten, verti-
kalen Bändern, daran ansetzenden Dreiecken u. a. Vgl. Ces-
nola-Stern, Cypern, Taf. i3, r. mitten.
157. tC. 327). Dm. 0,075. H. 0,11. Alambra, S. Cesn.
Aehnlicher Napf, doch mit hohem Henkel, ganz schwarz.
158. (C. 326). H. o,i3. Alambra, S. Cesn.
Kugelige Flasche mit langem engem Halse, daran eine Oese.
2*
20 Aelteste Gattungen.
Strichgefüllte Zickzackb'änder, Halbkreise u. dgl. bedecken
Bauch und Hals. Schwarz.
159. (C. 3i8). H. o,2o. Alambra, S. Gesn.
Kugelige Kanne, wie Doell, S. Cesnola Tat. XVI, io,
mit einer Oese am Halse. Mit ungeordneten linearen Ver-
zierungen bedeckt; concentrische Kreise (ohne Zirkel), schräge
parallele Striche u. dgl. Ganz rot wie alle folgenden.
160. (C. 3i7 b). H. o,22. Alambra, S. Cesn.
Kugelige Flasche mit zwei durch einen Henkel verbundenen
langen Mündungsröhren und einem Griff (vgl. Gesnola-Stern,
Cypern, Taf. XIII 1. unten). Dreiecke u. dgl.
161. (C. 317a). H. 0,41. Cypern, S. Lang.
Ebenso, doch drei Mündungsröhren mit Doppelhenkel.
Kreise u. dgl. graviert.
162. (C. 3i9). H. 0,16. Cypern, S. Lang.
Kanne wie Gesnola-Stern, Cypern, Taf. 91, 1. Con-
centrische Kreise, Striche u. dgl.
163. (C. 320). H. 0,14. Alambra, S. Cesn.
Desgl.
164. (C. 3iyi. H. 0,165. Alambra, S. Cesn.
Desgl.
165. (C. 321t. H. 0,15. Alambra, S. Cesn.
Desgl.
166. (C. 248). H. 0,24. Cypern, S. Lang.
Kugeliges Gelass mit weitem cylindrischem Hals und
2 Oesen. Gewöhnliche Verzierung.
167. (C. 322). H. 0,10. Dali, S. Cesn.
Aehnliche Form. Zickzackverzierung.
168. (C. 343). H. 0,145. L- °>2°- Alambra, S. Gesn.
Vierbeiniges, an Tierkörper erinnerndes Giessgefass wie
Cesnola -Stern, Taf. XIII 1. oben. Strichgefüllte Dreiecke
u. dgl. bedecken das Ganze.
169. (C. 344). L. 0,20. Alambra, S. Gesn.
Aehnliches Gelass.
Fünfte Gruppe.
Erste Abteilung: mit plastisch erhobener und gra-
vierter Verzierung:
Cyprische Vasen. 21
170. (C. 333). H. 0,185. ü. o,33. Dali, S. Cesn.
Kanne mit schnabelförmigem Henkel, mit zwei Ringen
am Halse und einfachen geschwungenen Linien in Relief auf
dem Bauche vorn.
171. (C. 334). H. o,iS. Cypem, S. Lang.
Desgl. mit vertikalen und horizontalen Streifen.
172. (C. 33i). H. 0,16. Cypem, S. Lang.
Desgl.: am Halse graviertes Gitterwerk.
17 3. (C. 243). H. 0,25. Dali, S. Cesn.
Aehnliche Kanne ohne besonderen Ausguss. Verzierung
wie 170.
174. (C. 242). H. o,23. Cypem, S. Lang.
Sehr ahnlich.
175. (C. 336). H. 0,16. Cypem, S. Lang.
Kugelige Flasche mit engem Halse und einem Henkel;
vertikale Reliefstreifen.
176. (C. 241). H. 0,215. Cypem, Schröder.
Desgl.; vorn vertikales Zickzackband in Relief.
177. (C. 338». H. 0,115. Dali, S. Cesn.
Aehnlich.
178. (C. 335). H. 0,09. Cypern, S. Lang.
Kleiner einhenkliger Topf mit weitem Halse; vertikale
Streifen in Relief.
179. (C. 354). H. 0,12. Cypem, S. Lang.
Gefäss mit Bügelhenkel oben, mit schnabelförmiger Tülle
einerseits und einem kleinen plastischen hockenden Vier-
füssler andererseits. Gravierte Zickzackb'änder.
180. (C. 329). H. 0,08. Cypern, S. Lang.
Kleines bauchiges einhenkliges Gefäss; lineare Verzierung
graviert. Ausnahmsweise ungefirnisst.
Zweite Abteilung: mit weiss aufgemalter Verzierung.
181. (C. 332). H. 0,15. U. 0,22. Cypem, S. Lang.
Lekythosahnliches Gefäss; am Halse wo der Henkel an-
setzt zwei plastische Ringe. Schulter und Bauch mit Strichen
(Zickzack, Gitterwerk) bemalt.
182. (TC. 3g3). H. o,i3. U. o,23. Italien oder Sicilien. S. v. Koller.
Ganz gleiches Gefäss; nur die Ringe am Halse nicht
plastisch, nur weiss aufgemalt.
••>■>
Acl teste Gattungen.
183. (TG. 38o). H. 0,155. U. 0,235. Italien oder Sicilien. S.Koller.
Desgl.
184. (C. 337). H. 0,18. Cypern, S. Lang.
Flaches bauchiges Flaschchen mit einem Henkel, ohne Fuss
mit weissen Strichen.
185. (TC. i3i6). H. 0,14; Italien oder Sicilien, Samml. Koller.
Aehnliches Gefass; lineare Verzierung.
186. (C. 290). H. 0,085. Cypern, Schröder.
Schüsselchen mit zwei Henkeln; schräge Strichverzierung.
187. (C. 351). H. 0,14. L. 0,16. Dali, S. Cesn.
Ochse als Gefäss; OefYnung oben im Kopfe; wie Cesnola-
Stern, Cypern, Taf. i5. Weisse Striche.
188. (C. 350). H. 0,11. L. 0,18. Cypern, S. Lang.
Desgl.
Anhang: Aus schwarzem Thon.
189. (C. 2571. Dm. 0,12. Dali, S. Cesn.
Flache Schale aus schwarzem Thon, Oberfläche geglättet
grauschwarz; mit der Hand gemacht; die Henkel sind Nach-
ahmung von Broncehenkeln in Gestalt von Lotosblüten wie
die aus Curium bei Cesnola-Stern, Cypern, Taf. 71 oben.
190. (TC. 5093). H. 0,06. Cypern, Schönborn 1852.
Kleiner Topf aus grobem schwarzem Thone, mit der
Hand gemacht. Henkel gebrochen.
191. (TC. 5088). H. 0,042. Cypern, Schönborn 1852.
Desgl. mit einem Henkel.
IV. Italisch-geometrische Gattung.
1. Amphoren.
192. H. o,36. Vulci, tenuta di Polledrara, in einer tomba a camera
colla volta a botta, 1882. In demselben Grabe No. 193, 194 u. 1158,
ferner ein unter den „Italischen schwarzen Vasen'', verz. Gefäss
(vergl. Index der FO.). — Intakt bis auf den einen Henkel.
Amphora mit gedoppelten emporstehenden Ohrhenkeln
und hohem Fusse. (Form No. 3). Matter, blasser, gelbrötlicher
Thon; matte, rötliche Firnisfarbe. An den Henkelansatzen
sind Nagelköpfe imitiert Hals: zahnartig in einander greifendes
textiles Ornament. Schulter: gittergefüllte Dreiecke; dar-
unter am Bauch: strichgeiülltes Vicrblatt, auf A dreimal
Italisch-geometrische Gattung. 23
und zwei Schwäne dazwischen, auf B zweimal und ein
Schwan, in der Mitte gittergefüllte Raute. Darunter Band
gittergefüllter Rauten; darunter Zickzack; ebenso am Fuss.
193. H. 0,34, mit Deckel 0,37. FO. s. zu 192.
Aehnliche Amphora; doch gehen Hals und Schulter all-
mählich über (Form No. 4V Dunklerer rötlicher Thon, darüber
jedoch heller, gelblichweisser, etwas schmutziger, matter Ueber-
zug; rote matte Firnisfarbe. Schwerer, plumper als 192. — ■
Hals: gefüllte Ellipsen durch geschwungene Linien verbunden.
Schulter: concentrische Kreise (mit Zirkel). Bauch: zwischen
den Henkeln (die ohne jene Nagelköpfe) gittergefüllte
Dreiecke und auf A vier, auf B zwei Schwäne. Darunter
Zickzack.
194. H. o,36, mit Deckel 0,39. FO. s. zu 192.
In Form, Technik wie 193, in der Dekoration fast ebenso;
nur zeigt die Schulter gittergefüllte Dreiecke und zwischen
den Henkeln stehen primitive Mäandermotive mit Strichfüllung.
195. iTC. i363). H. o,43. U. i,i3. S. Koller.
Bauchiges Gefäss mit zwei breiten Henkeln (FormNo. 5) von
blassem etwas schmutzigem Thone mit braunschwarzer matter
Firnisfarbe. Schulter: Zickzackmotive. Bauch: einfaches
Flechtband. Unten grosse Strahlen.
196. (384). H. 0,385. U. i,i3. Co meto, S. Dor.
Bauchiges Gefäss mit zwei horizontalen Henkeln am
grössten Durchmesser (Form No. 6). Grober grauer Thon;
schwarzer Firnis, worauf mit dunkelroten Linien an der Schulter
Dreiecke, am Bauche Quadrate gezeichnet, die teilweise (schach-
brettartig) mit Aveiss gefüllt sind.
197. (4341. H. o,36. Corneto, S. Dor.
Form wie 196; Firnis jedoch rot verbrannt; Thon eben-
falls rötlich. Dreiecke und Quadrate sind nur weiss aufgemalt
und bedecken (meist verwischt) das Ganze.
2. Kannen.
a) Ohne Strahlen an Schulter oder Bauch.
198. ITC. 1372». H. 0,26. U. 0,385. Nola, S. Koller.
Kanne mit kleeblattförmiger Mündung (Form No. 7). Matter
blasser graugelblicher Thon, brauner, teilweise rötlich ge-
brannter Firnis. Sehr einfache Verzierung mit Zickzack und
Streifen, sowie am Halse dem in dieser Gattung sehr beliebten
24 Aelteste Gattungen.
Rechteck in dem vier Dreiecke sich befinden, wovon zwei
mit Firnisfarbe gefüllt sind.
199. (TC. 1287). H. 0,21. U. 0,50. A. Kgl. S., also wohl Unter-
italien oder Campanien.
Dieselbe Form, doch gedrückter; Firnisfarbe ganz rot..
I >eko ratio n wie 198.
200. iTC. 602). H. 0,205. U. o,C\ S. Koller.
Desgl.; nur horizontale Streifen; Hals und Mündung
schwarz.
201. (TC. 606). H. o,23. U. 0,59. A. Kgl. S., vgl. 19g.
Desgl.; nur Streifen; an Schulter etwas Zickzack dabei.
202. 1514). H. 0,115. u- 0,225. Vulci, S. Dor.
Desgl.; Thon hellgelblich, Firnis matt braunrot. An der
Schulter eine Reihe Gänse nach r.; sonst nur Streifen.
203. H. 0,24. U. 0,485. Corneto, „tomba del guerriero"; abg.:
Mon. d. J. vol. X., tav. Xc, 5.
Kanne mit nach unten sich erweiterndem Halse; Thon
blass und fein; der gelbbraune Firnis abblätternd. Drei-
teiliger Henkel. Hals: Das zahnartig in einander greifende
Ornament; Schulter: Reihe von Gänsen nach r. (deren
Korper mit schrägen Strichen gefüllt).
204. H. 0,21. U. 0,35. Bari, S. Koller.
Kanne mit sehr schlankem Halse und niederem Fusse^
Firnis braunschwarz. Hals ,und Schulter mit Zickzack und
gittergefüllten Rautenbandern.
205. 2641. H. 0,29. U. 0,59. Corneto, S. Dor.
Kanne, an deren Hals und Schulter Wellenlinien,
ebenso unten am Bauch, wo noch S förmige Ornamente da-
zwischen.
206. H. 0,105. U. 0,16. Corneto, „tomba del guerriero"; abg.
Mon. d. J. vol. X, tav. Xc, 12.
Kannchen mit niederem Hals und fast cylindrischer Mün-
dung; concentrische Kreise (mit Zirkel auf der Schulter.
207. H 0,105. Wie 206.
Desgl.
b) Mit Strahlen an der Schulter.
208. (440). H. 0,18. U. o,38. Corneto, S. Dor.
Etwas plumpe Kanne. Thon etwas schmutzig, matter
brauner Firnis. Gefüllte Dreiecke und Zickzack.
Italisch-geometrische Gattung. 25
209. (432). H. o,3o. U. 0,52. Corncto, S. Dor.
Schlankere Kanne (Form No. 7,1; Firnis sehr abgerieben.
Am Hals einfaches Flechtornament; Bauch: nur Streifen.
210. < 1 193). H. o,3o. U. 0,52. Corneto, S. Dor.
Gleiche Kanne; Thon hellgrünlich glatt; feine Zickzack-
streifen.
211. \3ö). H. 0,21. U. 0425. Corneto, S. Dor.
Fast ebenso wie 210.
212. (1197)- H. 0,25. U. 0,465. Corneto, S. Dor.
Ausser an der Schulter auch am Halse Strahlen; auf
denen der Schulter weiss aufgemalte -Sternchen: weisser
Wellenstreif auch auf dem Firnis am Fusse.
c mit Strahlen an Schulter und am Fusse.
213. iTC. 14051. H. o,33. U. 0,57. Cam panien oder Unter-It.; S. Koller.
Zwischen den grossen Strahlen des Fusses und denen der
Schulter Schachbrett; Hals wie 198.
214. 270). H. 0,34. U. 0,64. Corneto, S. Dor.
Aehnlich; am Bauch nur feine Streifen mit breiten Run
dem wechselnd.
215. H. o,3o. U. 0,55. Corneto, S. Dor.
An Hals und Henkel die mit den Spitzen sich berührenden
gefüllten Dreiecke wie 198). Um den Bauch ein mehrmals
wiederholtes singul'äres Ornament, aus je zwei verbundenen.
an den Enden gekrümmten Ranken bestehend: vielleicht ist
ursprünglich ein Wassertier gemeint.
216. TC. 1 j.o3i. H. 0,34. U. 0,55. Bari, S. Koller.
Die Strahlen unten am Bauch sehr lang; an der Schulter
jedoch keine; statt deren drei schwimmende Fische nach r.
mit einzelnen weiss aufgemalten Strichen. Punktrosetten
füllen.
3. Näpfe.
217. }?5'. H. 0,105. Dm. °>i32. Vulci, S. Dor. Der schmutzig grau-
liche Thon und braunrote matte Firnis der gewöhnlichen
italischen Technik.
Napf mit besonderem etwas eingezogenen doch vertikalen
Mündungsstück, offenbar zur Aufnahme eines Deckels be-
stimmt (Form No. 72;. Gefirnisst bis auf den Streif zwischen
den Henkeln, wo durch Vertikalstriche abgeteilte, mit Zick-
zack gefüllte Abteilungen.
26 Aelteste Gattungen.
218. i.TC. 1270). H. 0,075. Dm. 0,095. S. Koller.
Desgl.; der Firnis etwas glänzender.
219. (437). H. 0,10. Dm. 0,11. Vulci. S. Dor.
Wie 217; als Ornament auch die gefüllten mit der Spitze
sich berührenden Dreiecke.
220. (TC. 4591. H. 0,105. Dm. 0,12. S. Koller.
Desgl.; einfache Wellenlinie als Verzierung.
221. (TC. 454). H. 0,10. Dm. 0,125. S. Koller.
Desgl.; doch das Mündungsstück schon nach aussen
etwas schräge. Leere durch Vertikalstriche getrennte Ab-
teilungen.
222. (TC. 14001. H. 0,065. Dm 0,095. Nola. S. Koller.
Desgl.; nur Horizontalstreifen.
223. 112681. H. 0,07. Vulci. S. Dor.
Desgl.; unten grosse Strahlen.
224. iCorn. 74). H. 0,06. Dm. 0,14. Corneto, „tomba del guerrlero".
Abg. Mon. d. J. X, tav. X c, 1.
Flacherer Napf mit demselben Mündungsstück, doch
kleinen Henkeln. Nur Zickzack zwischen den letzteren, nach
unten Streifen.
225. (Com. 73). H. 0,065. Dm. 0,15. Von ebenda. Abg. ibid. Xc, 1 a.
Desgl.; Hakchenreihe an der Schulter.
226. (Com. 751. H. 0,05. Dm. 0,115. ^on ebenda. Abg. ibid. Xc, ib.
Desgl.; wie 224.
227. iCorn. 84). H. 0,055. Dm. 0,09. Von ebenda. Abg. ibid. Xc, 8
und Xd, 22.
Napf ohne das Mündungsstück, mit horizontalen Henkeln
(Form No. 98); auf dem Streif zwischen den letztern jederseits
sechs Gänse nach r., das Uebrige gefirnisst. Firnisfarbe rot.
228. 229. 230. (Com. 77—79). Von ebenda. Abg. ibid. Xc, 10.
Drei kleine, nur in den Massen wenig verschiedene Napfe
ohne Fuss und Henkel, alle mit Streifen, unten voll gefirnisst.
231. (Com. 761. H. 0,07. Dm. 0,12. Von ebenda Abg. ibid. Xc, 6 und
Xd, 23a. b.
Henkel- und fussloser Napf; unten voll gefirnisst; nach
oben drei Streifen, zwei mit strichgefüllten Dreiecken; zu
oberst Gänse nach r. ; Technik abweichend, indem die fast
glanzlose rote Firnisfarbe regelmässig in Ornamenten und
Figuren abwechselt mit violet schwarzer matter Farbe. Dazu-
gehörig ein Deckel mit Knopf (Dreiecke u. dgl.) von 0,1 3 Dm.
Italisch-geometrische Gattung. 27
23 2. (Com. 82). H. 0,04. Dm. 0,085. Von ebenda. Abg. ibid. X c, 9.
Desgl., ohne Deckel; oberer Streif nur einfaches Mäander-
motiv.
2 33. (263). H. 0,105. Dm. 0,095. Vulci. S. Dor.
Napf mit vertikalen, je aus zwei sich oben kreuzenden
Stäben bestehenden Henkeln. Schachbrettgefüllte Rauten in
dem Streif zwischen den Henkeln.
234. (271). H. o,i3. Dm. 0,11. Vulci. S. Dor.
Napf mit einfachen breiten vertikalen Bandhenkeln (Form
No. j3). Mit Gitterwerk gefüllte Rauten.
234a. H. o,i3. Vulci, Polledrara, aus einer tomba a cassone,
zusammen mit den im Index der FO. genannten Vasen, 1882.
Einhenkliger Napf ungefähr der Form No. 81. Die
Schulter mit übereck gestellten mit gekreuzten Strichen ge-
füllten Quadraten die durch vertikale Linien getrennt sind,
bemalt.
4. Verschiedene Formen.
23 5. 11191). H. 0,19. U. o,63. Vulci, S. Dor.
Schüssel ohne Henkel mit hohem Fusse (Form No. 74); oben
durch Vertikalstriche getrennte zickzackgefüllte Abteilungen;
sonst mit Streifen und gefirnisst. Firnisfarbe sehr matt.
235 a. H. u. Dm. 0,20. Vulci, Polledrara, aus einer tomba a cas-
sone zusammen mit 234a und den im Index der FO. ge-
nannten Vasen, 1882.
In Technik und Dekoration mit 235 völlig übereinstimmend.
236. (TC. 4851. H. 0,115. u- °P9- Nola. S. Koller.
Desgl., doch der Bauch mit scharfem Absatz (Form No. ~5).
Zwei Löcher nebeneinander im Rand (zum Deckelaufbinden).
Nur Zickzackverzierung. Rote Firnisfarbe.
2 3 7. (TC. 477>. H. 0,025. Dm. o,i3. Nola. S. Koller.
Flaches fussloses Schüsselchen mit breitem horizontalem
Rande, in welchem zwei Löcher nebeneinander zum Auf-
binden eines Deckels (Form No. 78). Nur Streifen, auf dem
Rande schräge Striche.
238. (TC. 3711. H. 0,055. Dm. o,i3.
Desgl.
239. (TC. 2691. H. 0,07. Dm. 0,20. Nola. S. Koller.
Flache Schüssel mit zwei horizontalen Henkeln. Nur
Wellenstreif.
2g Aelteste Gattungen.
240 (Com 71). Dm. 0,21. Corneto, „tomba del guerriero." Abg.:
Mon. d. J. vol. X, tav. Xc, 3, ungenau, da der teilweise
bedeckende Kalksinter die Zeichnung undeutlich machte.
Flache henkellose Schüssel; auf dem horizontalen Rande
oben vier durch Gruppen vertikaler Striche (mit ansetzenden
Punkten) getrennte Abteilungen, die mit horizontalen Zickzack-
linien gefüllt; dies mit weisser Farbe auf den Firnisgrund
aufgemalt. Auf der Unterseite gittergefüllte Rauten mit geraden
Strichen abwechselnd, mit der gewöhnl. rötlichen Firnisfarbe.
241. (Corn. 72). Dm. 0,21. Von ebenda. Abg.: ibid. Xc, 4, nicht ganz
genau.
Desgl.; auf dem Rande weiss aufgemalt viermal Gruppen
vertikaler Striche, ferner viermal Felder die durch die zwei
mit der Spitze sich berührenden gefüllten Dreiecke begrenzt
sind; in den Feldern je ein Schwan (Gans) aufgemalt. Die
Unterseite mit gittergefülltem Rautenstreif.
242. (Corn. 70). Dm. 0,18. Von ebenda. Abg.: ibid. Xc, 2.
Desgl. doch mit zwei Henkeln. Nur Streifen. Ohne auf-
gesetztes Weiss.
243. (^752)- H. 0,10. Dm. 0,245. Castel Nu ovo di Porto in der
Sabina, 1880 (vgl. Index der FO.).
Tiefe fusslose Schale ohne Henkel mit dem gew. rötlichen
Firnis, darauf Streifen und sog. laufender Hund weissgelb
aufgemalt.
244. H. o,i3. L. o,23. Corneto, „tomba del guerriero". Abg.: Mon.
d.' J. X, Xc, 7 und Xd, 21.
Gussgefäss in primitiver Tiergestalt mit drei plumpen
Beinen, oben mit einem Bügelhenkel; hinten Oeffnung zum
Füllen, vorn Ausguss in primitivem Pferdekopf. Verzierung
mit einem Streifen strichgefüllter Dreiecke und einem mit
Gänsen nach r.
245. (TC. 1433). H. 0,135. U. o,3o. Nola. S. Koll. Thon gelblich,
Firnis braun.
Seltsames Giessgefass (Form No. 77), eine Kugel mit Aus-
gussröhre, einem Henkel und hohem Fuss. Im Boden ist
eine enge Oeffnung. Etwas wirre lineare Verzierung.
246. (TC. 270). H. 0,08. U. 0,48. S. Koller. Der gew. mattrote Firnis.
Dreifüssige henkellose Schale (Form No. 76). Am Rande
zwei Löcher" für einen Deckel. Unten einige Strahlen, nach
oben Zickzackstreifen.
Apulisch-geometrische Gattung. m j
246a. H. o,i3. Vulci, Polledrara, tomba a cassone, zusammen mit
234a, 235a, und den im Index der FO. gen., 1HS2. Thon glatt-
gelblich; Firnisfarbe rotbraun.
Büchse, ungefähr der Form No. 104, doch ohne Fuss; der
Deckel fehlt; der angeblich zugehörige ist vielmehr eine kleine
unbemalte henkellose Schale. Die Schulter der Büchse zeigt
abwärts gerichtete Strahlen; unten grosse Strahlen nach oben.
247. 1500). H. 0,09. Vulci. S. Dor. Aus Stücken und teilweise er-
gänzt. Firnis schwarz.
Kleine Amphora; an Schulter und Hals, die in einander
übergehen, jederseits ein primitiver Vogel nach r.
V. Apulisch-geometrische Gattung.
1. Amphoren.
248. H. 0,22. O. Dm. 0,24; grossenteils von Kalksinter bedeckt.
Bauchiges, fussloses Gefass mit weiter trichterförmiger
Mündung, zwei emporstehenden Henkeln und an den beiden
anderen Seiten zwei emporstehenden Ansätzen (Form No. 8).
Bemalt mit der hier gewöhnlichen matten, schwarzen und roten
Farbe; Rundbogenlinien an der Innenseite der Mündung, ein-
fach lineare Verzierung an der Schulter.
249. (TC. i365). H. 0,25. O. Dm. 0,27. S. Koll.
Desgl.; die Ansätze beiderseits gesichtsartig behandelt mit
nasenartigem Vorsprung und Kreisen als Augen).
250. 12428). H. 0,185. O. Dm. 0,215. Canossa, 1874.
Desgl.; die Ansätze einfach. An der Schulter einfache ge-
brochene Linien, schräge Striche u. dgl., flüchtig. Das Rot
sehr dunkel, fast braun.
251. ^TC. i3Ö2j. H. o,3i. O. Dm. o,23. Grossenteils von Sinter bedeckt.
Aehnliches Gefäss, doch die Mündung bedeutend niedriger,
der Bauch tiefer, die Henkel höher an der Schulter; ohne die
Ansätze. Die Bemalung (concentrische Kreise, verschie-
den gefüllte Rauten, vertikale Striche etc.) bedeckt in drei
durch horizontale Bänder getrennten Abteilungen (oberer,
mittlerer und unterer Teil) die Vase.
252. H. o,33. O. Dm. o,3i; viel sinterbedeckt.
Desgl.; doch die Henkel horizontal; Verzierung in der-
selben Weise.
3o Aelteste Gattungen.
2 53. H. 0,125. U. 0,41. S. Koll. Ornamente vielfach abgerieben.
Kleines Gefass, mit ganz kleiner Mündung und horizon-
talen Henkeln (Form No. 88). Thon rötlich. An der Schulter
grosse gittergefüllte Kreise, unten Rundbogenlinien.
254. (2618). H. 0,245. Dm- °>255- Bari, 1878. Teilweise sinterbedeckt.
Form ähnlich 248 ff. doch mit hohem Fusse und niederer
Mündung (Form No. 9), die vertikalen Henkel oben eingekerbt,
daran Sterne aufgemalt. Verzierung der oberen Vasenhälfte
mit grossem einfachem linear gefüllten Mäander, der unteren
mit linearen vertikalen Elementen; am Fusse kammartiges
Ornament, auf dem Mündungsrande bereits das Stabornament.
2 55. (TC. 14061. H. 0,285. U. 0,85. Farben vielfach abgerieben.
Entwickeltere Form, mit niederem Fuss, kurzem verti-
kalen Halse und hohen vierteiligen Ohrenhenkeln. Der
Thon rot, doch matt; die Farben wie gewöhnlich. Hals:
Doppelte Zickzacklinie; Bauch: Grosse gittergefüllte Rauten.
Unten bereits kurze Strahlen.
25 6. (TC. 1370). H. 0,27. A. Kgl. s!
Der Amphora a colonnette ähnlich, d. h. die (wie ge-
wöhnlich flachen) Vertikalhenkel sind mit dem Rand der
kurzen (doch noch trichterförmigen) Mündung durch eine
horizontale Scheibe verbunden; mit hohem Fuss. Die
gewöhnliche Technik der Gattung (heller Thon, schwarz-
violete Farbe, doch kein RotA Oben auf der Mündung Strahlen;
am Bauche oben und unten horizontale Bänder, mitten
durch vertikale Striche gefüllte Abteilungen; von Ornamenten
nur kleine Häkchen.
2. Einhenklige Schalen und Näpfe.
257. (TC. 1423). H. 0,045, mii Henkel 0,12. Dm. 0,17. Bari, S. Koll.
Schale mit breitem, hohem, oben eingesenktem Henkel
1 Form No. 79). Aussenverzierung hauptsächlich aus Rundbogen.
Innen zwei vollgemalte mit der Spitze in einander gehende
Dreiecke, doch mit den der Gattung eigenen kleinen Strichen
und Häkchen.
258. (TC. 1421). H. 0,12. Dm. 0,16. Bari, S. Koll.
Desgl.; Henkel noch reicher, mit zwei durchbrochenen
Ringen. Aussen besonders Rauten; innen wie ib~.
2 59. (TC. 1420). H. 0,12, mit Henkel 0,18. U. o,38. Ceglio, S. Koll.
Tiefer Napf mit engerer Mündung, breitem, hohem, oben
Apulisch-geometrische Gattung. 3l
eingekerbten Henkel (Form No. 8oj; der letztere sowie der ganze
Bauch reich verziert (Kreise, Rauten, einlacher Mäander u. a.).
Ohne Rot, nur Schwarz, mit feinem Pinsel aulgetragen; der
Thon gelblich.
260. (TC. 1410). H. 0,1 3. O. Dm. 0,10. Bari, S. Koll.
Desgl., doch mit niederem Fuss und etwas weiterer Mlin -
düng (Form No. 81); Gitterwerk in der oberen, Rundbogen
in der unteren Hälfte. Nur Schwarz, doch geringere Aus-
führung als 259.
261. (TC. 3gi). H. 0,20 mit Henkel. S. Koller. Sinterbedeckt.
Desgl.; flüchtige, einfache, lineare Ornamente; mit Rot.
262. iTC. 368). H. 0,12 mit Henkel. S. Koller.
Desgl.; Rundbogen. Gröbere Technik; mit Rot, das be-
sonders lebhaft.
263. (TC. 378). H. 0,14. S. Koll. Sinterbedeckt.
Desgl., doch mit niederm Henkel; Rundbogen und Streifen.
Nur Schwarz; gering.
264. (TC. 1286). H. 0,14. S. Koll.
Mit höherem Hals (Form No. 82); nur Streifen mit Rot.
2 65. (TC. 14271. H. 0,105. Bari, S. Koll.
Kürzerer Hals, ebenfalls breiter niederer Henkel, auf dem
Rauten. Streifen und unten Rundbogen. Mit Rot.
3. Verschiedene Formen.
266. (TC. i3(j3). H. 0,11. Bari, S. Koll.
Kugliges Gefass mit besonderm Ausgusscylinder und
Bügelhenkel (Form No. 83). Auf der Schulter Gitterwerk.
Mit Rot das sehr dunkel.
267. (TC. 12971. H. o,i3. S. Koll.
Aehnlich, der Bauch nach oben zugespitzt; etwas blass-
roter geringer Thon. Nur Streifen.
268. (TC. 12921. H. 0,18. S. Koll.
Aehnlich; dem nach oben gebognen Ausguss entspricht
hinten ein emporstehendes Ende (Form No. 84); Verzierung
sehr einfah.
269. (TC. 3971. H. 0,10.
Aehnlich; der Bügelhenkel geht von hinten nach der
Spitze der Mündung selbst. Einfache Streifen.
3 2 Aelteste Gattung.
2 70. 1. 1583). H. 0,12. Aus römischem Kunsthandel i83+ durch
Gerhard.
FUsschen mit cylindrischer emporgerichteter Mündung
(Form No. 85); breite rote Streifen von schwarzen Linien ein-
gefasst; Kreuze. Der Thon ziemlich rot.
271. (TC. 1374). H 0,115; angebl. Nola, S. Koll.
Seltsames Giessgefass mit siebförmig durchlöchertem
Ausguss, mit dem gewöhnlichen breiten ;hohen Henkel und
noch einer besondern Handhabe (Form No. 86). Der gewöhnl.
helle Thon; einfach linear verziert; mit Rot.
272. (TC. 386). H. 0,75. Dm. 0,10. S. Koll.
Napf mit zwei kleinen zusammengerollten Henkeln
;Form No. 87); Thon rot, lineare Verzierung mit Rot; unten
concentrische Kreise.
27 3. (TC. 5894). H. 0,315. U. 0,07. S. Pourtales, 1865.
Feldflasche, zum Aufhangen (Form No. 10) mit zwei
Henkeln an der Stelle des grössten Durchmessers und zwei
kleinen Ansätzen an der Mündung; der helle Thon; Verzierung
ohne Rot, schräge Streifen und Punkte, grosses Schachbrett
u. dgl.
274. (TC. i3oo). H. 0,10, ü. o,43. S. Koll.
Aehnlich, doch die Henkel am Halse, und unten Ansätze
zum Aufstellen der Flasche (Form No. 11); der Thon rot, fein,
einfache Kreisverzierung, ohne Rot, nur mit dem gewöhnlichen
Violetschwarz; jedoch einige Streifen mit sonst in dieser
Gattung nie vorkommender braunschwarzer Firnisfarbe.
4. Isolirt.
275. (TC. 1371). H. o,3i. U. 0,675. Bari, S. Koll.
Kanne (Form No. 18, doch ohne die Rotelle; von mattem
hellgelbem Thon. Am Halse sowohl als am Bauche unten
unausgefüllte Strahlen im Kontur; an der Schulter wieder-
holtes radförmiges Ornament (wie oben No. 52); um den
Bauch umlaufender Streif; Zug von fünfzehn Kriegern nach
1. in der Art der geometrischen Vasen voll aufgemalt, mit sog.
Vogelsgesichtern; weisse Punkte bezeichnen die Augen; einige
wenden sich um; alle sind nackt und tragen weder Schwert
noch Helm, nur einen Rundschild; je eine Schildhälfte ist
braun oder rot bemalt, die andre zeigt auf Thongrund einen
Doppelhammer; die Nägel des Randes durch weisse Punkte
angedeutet. — Mit brauner Firnisfarbe sind an dem Gefässe
Altapulische Gefässc. 33
nur die horizontalen trennenden Streifen, der Fuss, sowie die
eine SchildhaUfte meist und die raumfüllenden kleinen Kreuze
gemalt; alles Uebrige mit matter dunkelroter Farbe. — Auf dem
Rücken des breiten Henkels ein nackter Mann ganz im primi
tiven Stile der geometrischen Vasen.
5. Anhang: Altapulische, doch vorwiegend vegetabilisch
verzierte Gefässe.
2 76. (1995). H. 0,225. S. Ingenheim.
Amphora mit sog. Rotellen an den hohen Henkeln (Form
No. 14;; blasser graugelber Thon, braunrote Firnisfarbe; geo-
metrische Dekoration. Am Halse Reihe primitiver Vogel nach
r. ; Schulter: je drei vertikale Streifen der gefüllten mit der Spitze
zusammenstossenden Dreiecke, darunter gegitterte Rechtecke.
2 7 7. »2427). H. 0,205. U. 0,65. Canossa, 1874.
Dieselbe Form; am Hals die dieser Gattung eigene Art
kleiner Lotosblüten; Schulter desgl.; der Bauch zeigt in recht-
eckigen Feldern abwechselnd einen Stern (nebst flatternden pri-
mitiven Vögeln[?]j und abwärts gerichtete offene Palmette. Unten
Strahlen. Thon der gewohnliche matte helle, Farbe jedoch
nicht Firnis, sondern mattes Violettschwarz und Dunkelrot.
278. (TC. i38i). H. 0,25. Bari, S. Koller.
Dieselbe Form; am Halse eine Art Netzornament mit
Epheublattchen; Bauch: in den rechteckigen Abteilungen
wechseln Lotosblüten, offene Palmetten und Blättchenstern.
Auf den Henkeln Doppelreihe feiner spitzer BlUttchen.
Braunschwarze Firnisfarbe.
279. (TC. 14251. H. 0,185. O. Dm. 0,12. Angebl. Nola, S. Koller.
Kelch auf hohem Fusse (Form No. 92); mit dunkelbraunem
glänzendem Firnis auf dem hellgrauen Thone: Schachbrett
am Stamme des Fusses, Palmetten und Lotosband auf dem
Bauche, feiner Blattkranz an der Unterseite des Kelches wie
des Fusses.
280. iTC. i2o3). H. 0,15. Dm. 0,21. S. Koller.
Korbartiges Gefass ;Form No. 91), darauf mit roter Firnis-
farbe im oberen Streifen abwärts, im unteren aufwärts ge-
richtete Lotosblüten und Palmetten.
281. (TC. 1204). H. 0,18. Dm. 0,285. S. Koller.
Desgl.; Epheuranken im oberen, Schachbrett im unteren
Streifen.
3
34 Aelteste Gattungen.
282. (TC. 5021. H. 0,205. O. Dm. 0,195. S. Koller.
Desgl., doch viel schlanker; bis auf einige Streifen ganz
(braunrot) gehrnisst.
283. (2341). H. 0,135. Gerhards Nachl..
Kantharosartiger Napf mit zwei hohen Henkeln Torrn
No. 93); mit brauner Firnisfarbe Lotosblüten und Palmetten
abwärts gerichtet.
284. H. 0,12. Bari, S. Koller. Teilw. sinterbedeckt.
Desgl.; liegende Palmetten.
285. (TC. 1281). H. 0,135.
Desgl.; aufrecht stehende Palmetten; der gewöhnliche hello
Thon und braune Firnis.
286. (TC. 1375). H. 0,15. Angebl. Avella. S. Koller. Etwas übermalt.
Desgl.; Stabornament.
287. (2o3). H. 0,14. Dm. 0,21. Bari, S. Koller.
Drei durch einen Bügelhenkel verbundene Napfe mit
Deckel (Form No. 94); Verzierung nur durch Doppelreihen
feiner Blattchen. Braune Firnisfarbe.
288. (TC. 1429). Dm. 0,15. Bari, S. Koller.
Einhenklige Schale mit Deckel (Form No. 89), auf welchem
der feine Blättchenkranz. Braune Firnisfarbe, graugelbli.her
Thon.
289. (TC. 12021. H. 0,37. U. 1,01 S. Koller.
Schlauchförmiges Gefass mit einer offenen und einer
durch ein Sieb verschlossenen Mündung sowie Bügelhenkel
(Form No. 12), aus dem gewöhnlichen graugelben Thon, die Ver-
zierung jedoch in matter violettbrauner Farbe und einigem Rot;
horizontale Streifen überziehen die obere Hälfte mit welligen
oder rankenförmigen Motiven; vertikale Ranken gehen nach
unten.
290. (190). H. 0,395. Dm. unten 0,15. Ceglio, S. Koller.
Hoher Untersatz mit kleiner Schale oben, wahrscheinlich
Thymiaterion (Form No. i3); mit linearen Motiven, Gitterwerk,
auch Wellenornament verziert. Technik wie 289, doch mit
Dunkelrot nur wenige Streifen, viel aber mit Rosarot.
291. (191). H. 0,34. Dm. unten 0,15. Ceglio, S. Koller.
Desgl.; auch sternförmige Ornamente. Sehr wenig über-
dies verblasstes) Rot.
292. (189). H. 0,195. Pomaria, S. Koller.
Aehnlich (Form No. 90), mit drei Beinen; vertikaler Mäander
mit gutem braunschwarzem Firnis auf rötlichem Thon.
A.ltrhodische Vasen. 35
VI. Altrhodische Vasen.
Erste Gruppe.
293. (Dil. 9). H. o,n. Dm. 0,25. Kamciros, 1881. Ein grosser Teil
der einen Seite sowie der vorauszusetzende niedere Fuss fehlen.
Bauchige Schüssel (Form No. 93), in der gewöhnlichen
Technik dieser Gruppe; der Firnis teilweise rot verbrannt.
Innen ganz gelirnisst und darauf horizontale dunkelrote von
zwei weissen Linien umfasste Streifen aufgemalt. Aussen : in
der unteren Hälfte grosse weitstehende Strahlen, in der oberen
ein Mittelfeld, darin eine Gans nach r. im geometrischen
Stile mit Gitterwerk gefüllt, oben kurze Strahlen oder Zacken.
r. und 1. Rosette aus dicken durch feine Striche mit dem
Centrum verbundenen Punkten; die kleineren Seitenfelder
zeigen gittergefüllte Raute.
294. H. 0,095. L. 0,18. Rhodos, 1834 durch Gerhard: teilweise noch
sinterbedeckt und abgerieben.
Gefäss in Form eines primitiven Widders, mit einer cylin-
drischen durch einen Bügelhenkel mit dem Rücken verbun-
denen Mündung oben und einer kleinen Oeffnung im Maule.
Verzierung durch Streifen die mit schrägen Strichen gefüllt.
Zweite Gruppe.
295. (Bil. 10). H. o,3o. Dm. o.3o. Kameiros, 1881. Aus Stücken, doch
fast ganz vollständig.
Bauchige Kanne (Form. No. i5) von im Bruche schmutzig
rotem Thone, mit (der Technik dieser Gruppe entsprechend
einem Ueberzuge, der hier Aveissgelb fest glatt und glänzend ist;
die braunschwarze Firnisfarbe ist, wo sie dünn aufgetragen ist,
gelblich. Der Henkel ist vierteilig und an seiner Aussenseite
mit Gitterwerk und Punkten darin verziert; von seinemunteren
Ansätze laufen sieben Strahlen aus, an seinem obern befinden
sich zwei Scheiben (Rotelle) mit in Konturen gezeichneter
Rosette. Alle Malerei ist ohne gravierte Linien und ohne auf
gesetztes Rot ausgeführt, also nur mit gepinselten Konturen
und Füllungen. Am Halse befinden sich drei Streifen: zu
oberst einfaches Schlingornament, wie alle Ornamente etwas
ungleich und unsicher ausgeführt; dann Felder mit unregel-
mässigem Rautenornament und Sternen; endlich einfaches
Flechtband. Um die Schulter zieht sich der durch den
3*
36 Aelteste Gattungen.
Henkel getrennte Hauptbildstreif von symmetrischer Anlage:
mitten grosses Ornament, in der Hauptsache bestehend aus
einer auf Stengeln mit Voluten aufsitzenden Lotosblüte von
der zwei andere Blüten nach r. und 1. herauskommen ;
Füllungen geometrisch-textil. Zu beiden Seiten je ein Greif
auf den Hinterbeinen sitzend im Typus der Olympischen
Bronzegreife, mit der Locke an der Seite, dem spitzen Ohr.
dem Stirnaufsatze, dem offenen Maul, den aufgebogenen
Flügeln; 1. ferner ein schreitender Stier nach r. mit Falten
am Halse und zahlreichen Aussparungen am Körper, um so
(wie auf den „Mykenischen" Vasen) das scheckige Fell anzu-
deuten: r. ein entweichender umsehender Steinbock. — Es
folgt am Bauche der Vase, von zwei Ornamentstreifen gleich
denen am Halse eingefasst, ein umlaufender Tierfries: zwei
grosse Hunde verfolgen im Laufe drei fliehende Steinböcke
nach r., vor welchen weiter r. zwei Rehe laufen (das eine
durch ausgesparte Stellen, das andere durch aufgesetzte weisse
Punkte gesprenkelt); weiter r. noch zwei laufende Steinböcke:
dann, zur Verbindung mit dem Anfang, ein nach 1. fliehender
umblickender Steinbock von einem dritten Hunde nach L
verfolgt. — Weiter unten noch ein ahnlicher Tierfries; drei
Hunde, hier auf die andere Seite der Vase gestellt als die
obigen, verfolgen drei Steinböcke; weiter r. ein Reh; dann
zur Verbindung mit dem Anfang und Andeutung der wilden
Flucht zwei in entgegengesetzter Richtung nach 1. laufende
Steinböcke. — Unten kurze Strahlen. — Die reichen Füll-
ornamente sind die der Gattung eigentümlichen, wie Haken-
kreuz, Rosette aus Konturen, Ornament aus gehäkelten
Zackchen, sternförmige Blüthen u. s. w.
296. (Bil. in. H. 0,35. Dm. 0,21. Kamciros, 1881. Intakt.
Kanne der gew. altrhodischen Art (Form No. 16); Technik
geringer als 295 ; auf dem groben ziegelroten Thone gelber
glanzloser Ueberzug, der Firnis schmutzig braunrot gebrannt.
Der Henkel dreiteilig mit schrägen Strichen bemalt, an den
Rotelle einfache Konturrosette; am Halse einfacher Mäander;
in der Mitte der Schulter Sphinx, auf den Vorderbeinen
liegend, doch die Hinterbeine in schreitender Stellung (vgl.
Salzmann, necr. de Camirus pl. 43), die Flügel nur wenig
aufgebogen, mit sehr grossem nur im Kontur gemalten
Kopfe (weitvorspringende Nase, zurücktretendes Kinn;:
r. und 1. eine fressende grosse Gans (deren Flügelfedern
grösstenteils mit einzelnen Linien gegeben). Viele Füll-
ornamente der in dieser Gruppe gewöhnlichen Art; auch
Altrhodische Vasen. '}
die gittergefüllten Dreiecke am oberen und unteren Rande.
Am Bauche: zwei breite gefirnisste Streifen (auf die je
drei dunkelrote Linien aufgesetzt sind), getrennt durch einen
schmalen Streif mit einfachstem Mäandermotiv. Unten lange
Strahlen.
297. (Bil. 12). H. 0,145. Dm. 0,395. Kameiros, 1881. Aus Stücken,
doch vollständig.
Grosse Schüssel auf hohem Fusse (Form No. 96), der
Technik wie 296. Auf der oberen Schüsselflache werden
breite schwarzgefirnisste Streifen (auf denen je einige dunkel-
rote Linien) unterbrochen von drei thongrundigen Streifen
mit einfachem Mäander. Im Centrum Rosette aus einzelnen
Blattchen bestehend (getriebenes Metall imitierend). — Auf der
Aussenseite nur einige Streifen.
298. (Bil. i3). H. o,io. Dm. 0,25. Kameiros, 1881.
Desgl.; der Thonüberzug glanzlos und schmutzig rötlich
gelb. In der Mitte ein Stern von acht Strahlen, von drei
Ringen umgeben, von welchen nach aussen nach den vier
Seiten je sechs Strahlen ausgehen, in den vier Intervallen
dazwischen kleine concentrische Kreise. — Aussen nur einige
Streifen.
299. 12140». H. 0,09. Dm. 0,255. Kameiros, 1865.
Desgl.-, im Centrum die Rosette wie 297, rings einfacher
Mäander; dann der Hauptstreif ringsum mit acht Mal je vier
nach aussen gerichteten Strahlen; in den Zwischenräumen
Sternblumen von Punkten umgeben oder labyrinthartiges
Ornament. Einige rot aufgesetzte Streifen. Der Rand mit
schrägen Strichen verziert.
300. (1581). Dm. o,3i3. Aus römischem Kunsthandel durch Gerhard.
Aus Stücken und die Fugen verschmiert, doch alles Wesent-
liche alt.
Teller mit horizontalem, an zwei Seiten zu einem Hand-
griffe ausgeschnittenen Rande (Form No. 100, vgl. Salzmann,
necr. de Camirus pl. 52). Der sehr harte blassrote Thon hat
den weissgelben Ueberzug. An einer Stelle innerhalb des
Randes zwei Löcher zum Aufhängen des Gelasses. Im Centrum
die Rosette wie 297; die Hauptdarstellung sind vier Lotos-
blüten nach den vier Seiten, mit vier Knospen dazwischen;
die Füllung der Blüten mit denselben Blättchen aus denen
die Rosette besteht. Der Rand ist je durch drei nach innen
gerichtete Strahlen in einzelne Abteilungen zerlegt, in denen
teils concentrische Kreise von Punkten umgeben, teils ein
38 Aelteste Gattungen.
verschlungener Bandknoten als Ornament. — Mit aufge-
setztem Rot, ohne Gravierung.
3 01. (2173). H. o,3o. Br. o,3i. Dm. betrug c. 0,41. Dicke 0,011. Von
den griech. Inseln, wahrsch. Thera oder Melos, durch
L. Ross; aus Gerh.' Nachl. Abg. Conze, Melische T hörige f.
Vign. über dem Text (Schulter); Arch. Ztg. 1854, Taf. 61
(Hals) und 62,3; S. 180 ff.
Fragment vom Halse und von der Schulter einer sehr
grossen Vase der Form und Art wie die von Conze, Melische
Thonge fasse publizierten. Der blassrötliche sehr harte Thon
hat in der gewohnten Weise einen dünnen festen weissgelb-
lichen Ueberzug. Für die Innenzeichnung ist vielfach Gra-
vierung angewandt. Hals: ein rechteckiges Feld ist durch
vertikale Bander mit Gitterwerk begrenzt und zeigt eine ge-
flügelte Frau nach r. ausschreitend (sog. Persische Artemis)
und einen neben ihr schreitenden und umblickenden Löwen
mit der L. an den Ohren, mit der R. am Schweife gefasst
haltend. Die Hauptkonturen sind in den noch etwas weichen
Thon vorgerissen, dann mit breitem Pinsel gemalt; Gesicht und
Arme nur mit Konturlinien, sonst thongrundig gelassen; die
Füsse jedoch sind rot, also von Schuhen bedeckt zu denken.
obwol die Zehen durch Gravierung angedeutet sind. Sie
trägt langes gegürtetes Gewand, unten mit breitem Saume
(Stabornament mit Rot) und mit kurzen Oberarmein, welch
letztere sowie der hintere Teil von unterhalb des Gürtels rot
gemalt, das Uebrige auf Thongrund gegittert ist. Vorn an der
Brust setzen die zwei grossen aufgebogenen Flügel an (Federn
mit Gravierung und Rot); sie tragt einen grossen Ohrring (der-
art wie sie aus Gold in Kameiros gefunden wurden), rotes
Haarband im Nacken und ein aus vier emporstehenden roten
Federn(?) bestehendes Diadem. Der Lowre hat rote Mahne; seine
Zahne nur konturiert und thongrundig gelassen. Zur Füllung
Hakenkreuz, Kreis mit Punkten darum u. dgl. — R. und 1. Reste
von Feldern mit grossem, mit Palmetten verbundenen, Spiral-
ornament der Art wie auf jenen „Melischen" Gelassen.
Schulter: nur der obere Teil eines Gespannes und zweier
Figuren auf dem Wagen erhalten; zwei (?) Rosse mit roter gra-
vierter Mahne und aufgebogenen grossen Flügeln; auf dem I
emporstehenden Deichselende sitzt eine Gans nach r. (der Körper
thongrundig, mit Strichen gefüllt). Die Zügel halt in der vorge- I
streckten L. ein unbartiger Mann, in der (fehlenden) R. die
Doppelgeissel (schw. Chiton mit kurzen engen Oberarmein, langes
Haar, r. Band, vorn zwei rote Federn ?); an der I.Seite das Schwert
Altböotische Gattung. 3a,
mit grossem, nur konturiertem Griff; der Schwertriemen rot
mit aufgesetzter weisser Linie); 1. hinter ihm eine Frau, mit
der L. den über den Hinterkopf gezogenen Mantel (rot auf
Thongrund) lüftend; drei rote Federn als Diademsehmuck.
— Auch die Hauptkonture dieser Figuren sind vorgerissen;
Gesichter und Arme nur mit Konturen und thongr. gelassen.
302. ITC. 1418). H. 0,11. S. Koller.
Drei verbundene Vaschen in Form kleiner Kübel, das
dritte, kleiner als die anderen und über ihnen befindlich, hat
einen zweiteiligen Bügelhenkel; der rötliche Thon hat den
dünnen weisslichen, doch ziemlich weichen Ueberzug; mit
braunschwarzem Firnis einfaches Mäandermotiv. Kleine durch-
löcherte Ansätze am Rande dienten zum Aufhangen.
VII. Altböotische Gattung.
303. (2666). H. 0,09. U. o,23. Theben, 1880.
Kleine Amphora (Form No. 97); röthlicher Thon mit weiss-
gelbem dünnen Ueberzug; braunschwarze ziemlich matte Firnis-
farbe. Auf der Schulter je zwei Rosetten aus einzelnen an einen
Kreis mit Mittelpunkt angesetzten Blättchen; nach unten nur
horizontale Streifen; unter den Henkeln A förmiges Ornament.
304. (2668). H. 0,05. L. 0,11. Theben, 1880.
Ringförmiges Gefäss mit Bügelhenkel und einem Widder •
köpf vorn in dessen Nacken eine kleine Oeffnung. Zickzack-
streifen.
305. (2669). H. 0,045. ^m- °>°55- Theben, 1880.
Kleines henkelloses korbförmiges Gefäss mit Deckel; unten
inmitten des Bodens ein kleines antikes Loch; nur Streifen;
einige Zickzacklinien; Kreise auf dem Boden.
306. H. 0,09. L. 0,16. Br. 0,105. Dicke durchschn. 0,005. Theben, 1880.
Viereckiger länglicher Kasten mit vier plumpen kleinen
Füssen und einer horizontalen Deckelplatte ohne Griff. Der
hellrötliche Thon hat aussen einen weissgelblichen, sich leicht
abreibenden Ueberzug; Firnis braunschwarz, kein aufgesetztes
Rot, aber Gravierung für die Innenzeichnung.
Erste Langseite: in zwei Felder geteilt; 1. die sog.
Persische Artemis (langer, gegürteter Chiton mit einem Saume
vorn herab, lange gravierte Locken, zwei etwTas verkümmerte
aufgebogene Rückenflügel), in jeder Hand eine Gans oder
ähnlichen Vogel am Halse gefasst haltend. Die Figur ist wie
_j£> Aelteste Gattungen.
alle folgenden voll aufgemalt, doch ist der Firnisauftrag
ungleich und die Gravierung hart und ungeschickt. Füll-
ornamente: Hakenkreuz und Rosette aus nur konturierten
Bl'ättchcn. Im Felde r. ein mit der Leine 1. oben ange-
bundenes Pferd nach 1.; lange gravierte Mähne.
Erste Schmalseite: eine Frau (ganz wie die „Pers. Art."
oben, nur ohne Flügel) führt ein Pferd an der Leine nach 1.
Eine Rosette, unmittelbar über ihrer r. Hand, ist jedoch nur
Füllornament; von r. oben zwei Ranken.
Zweite Langseite: einsehr ungeschickt gemalter, wohl
nackter unb'ärtiger Mann steht nach 1. mit einem kurzen Stock
in der einen Hand; vor ihm 1. verfolgt ein grosser laufender
Hund einen Hasen gleicher Grösse nach 1. — Hakenkreuze
und die eigentümlichen einfachen ornamentalen Ranken mit
je einer Frucht (Granatapfel?) von oben herab.
Zweite Schmalseite: Fortsetzung; ein Hund einen noch
grösseren Hasen verfolgend, nach 1.; die Beine immer sehr
steif. Ornamente wie oben.
Deckel: zwei Schlangen symmetrisch gegenüber aufge-
ringelt und die Köpfe einander zuwendend; Kreuze und
Hakenkreuze. Rings einfacher Mäandersaum.
Anhang: 1) Isoliertes.
307. (2746). H. 0,105. Kreta, 1881. Intakt.
Kugeliges Gefass mit niederem Fuss und einem Henkel;
der Hals wird gebildet durch einen plastischen unbärtigen
Kopf von ganz ägyptischem Typus mit langer ägyptischer
Haartour; auf dem Kopfe setzt die Mündung auf. Der Vasen-
bauch mit zierlicher überaus reicher Dekoration; auf drei
Seiten concentrische Kreise, in deren Mitte je ein Ornament;
reiche Ornamente auf der Rückseite, alle ägyptophönikischer
Art. — Der Thon ist rötlich und geglättet, die Firnisfarbe braun-
schwarz, metallisch glänzend, die ganze Technik keiner der
bekannten Gattungen gleich. Die Ausführung in allen Teilen
sorgfältig und exakt.
308. (2010). H. 0,11. Dm. 0,21. Von Gerhard aus ital. Kunsthandel. Viel-
fach restaurirt.
Ringförmiges Gefass mit lekythosähnlichem Hals und
Mündung (Form No. 90); letztere beide zwar sehr ergänzt, doch
im Wesentlichen alt; dagegen ist von dem seltsam in zwei Arme
sich teilenden und geknoteten Bügelhenkel nur das Stück zu-
nächst der Mündung antik; der Henkel ist dreiteilig. Glatter
feiner gelbweisslicher Thon (nur an den ergänzten Teilen etwas
[talisch-rhodische Vasen. _m
rosafarben), braune Firnisfarbe. Hals mit Schachbrett; gleich
darunter auf dem Ringe ein phönik isierend.es Ornament von
Schachbrettmuster umrahmt. Weiter auf den beiden Seiten
ein gleiches grosses ägyptophönikisierendes Ornament, teil
weise misverstandlieh mit Tierkopfformen ergänzt. Hinten
unter dem Henkel drei Vierfüssler, jedenfalls Klauentiere,
wahrscheinlich Steinböcke, zwei sich zu-, das andere abge-
wandt (von zweien nur Teile des Unterkörpers alt, vom dritten
ein Teil des Maules und Halses). Die Füllornamente sind
Hakenkreuz mit gerundeten Enden, Roselte aus durch Stlibchen
mit dem Centrum verbundenen Punkten u. a.
309. (2745). H. 0,305. Smyrna, 1881.
Gefäss seltsamer unerklärter Form (Form No. 17), den atti-
schen bemalten Deckziegeln verwandt. Matter rötlicher Thon,
schwarze grösstenteils rot verbrannte Firnisfarbe. Am Rande des
Ausschnitts laufen Ranken nicht gewöhnlicher Bildung; in der
Mitte unten ein Vogel mit einzelnen Strichen und Punkten
gezeichnet; darüber ein palmettcnahnliches Ornament; unten
eine Blüte.
2. Italische Nachahmungen Rhocüscher G-efässe.
310. (1192t. H. 0,11. Dm. 0,25. Yulci, S. Dor.
Schüssel mit hohem Fusse ganz wie 297 ff.; der Thon blass
hellgelb hartgebrannt, doch die Oberfläche rötlich, ohne
l eberzug; der Firnis rotbraun oder meist schmutzig rot fast
ohne allen Glanz; darauf wird Einzelnes sowol dunkelrot als
Aveiss aufgesetzt. Dekoration durch mehrere breite Firnis-
bänder, die durch schmälere Streifen mit Zickzack oder sog.
laufenden Hund- Ornament getrennt werden. Aussen nur
einfache Streifen.
3if. 11 190. H. 0.7 3. Ihn. 0,26. Yulci, S. Dor.
Desgl., nur im Ornament wenig variiert.
312—15. 1204. 1206. 1208. 1210). H. 0,55. Dm. 0,14. Yulci, S. Dor.
Kleinere Schüsseln derselben Art, der Rand etwas umge-
bogen, darauf eine von zwei Reihen Punkte umgebene Linie;
im Centrum Punktrosette; sonst einfach geiirnisst.
315 a. (1265). H. 0,05. Dm. 0,15. Vulci, S. Dor.
Desgl.; nur Firnisstreifen.
315 b. C. d. (1269 — 1271). H. 0,02 — o3. Dm. 045. Yulci, S. Dor.
Flache Teller. Rand mit den zwei Reihen Punkten, sonst
unbemalt.
A2 Aelteste Gattungen.
VIII. Protokorinthische Gattung.
Erste Gruppe.
1. Napf. (Form No. 98)
316. (512). H. 0,07. U. 0,27. Vulci, S. Dor. Aus Stücken, etwas
restauriert.
Feiner schlanker, äusserst dünnwandiger Napf-, hellgelber
Thon, schwarzer Firnis; unten gefirnisst, dann Streifen, oben
zwischen den Henkeln ein Band, das durch Vertikalstriche
jederseits in drei Felder zerlegt ist, in deren mittlerem je zwei
Fische (nur mit Konturen gezeichnet) schwimmen, r. und 1. je
die mit der Spitze sich berührenden gefüllten Dreiecke.
317. (TG. i382). H. 0,10. U. 0,34. Mola, S. Koller.
Desgl., Firnis rot gebrannt; auf dem Streifen zwischen
den Henkeln nur vertikale Zickzacklinien.
318. H. 0,09. Dm. 0,107. Vulci, S. Dor.
Wie 317, doch der Firnis schwarzbraun.
319. (2597). H. 0,10. U. 0,345. Griechenland, S. Gossrau.
Desgl.; unten sechs grosse weitgestellte Strahlen, dann die
Streifen; auf dem Bande zwischen den Henkeln in der Mitte
je eine Reihe primitiver, in der Weise des geometrischen
Stiles aufgemalter Gänse; r. und 1. Vertikalstriche. Firnis rot
gebrannt.
3 20. 121691. H. 0,047. Dm. 0,065. Korintb, 1868.
Desgl.; unten Strahlen, dann um die Mitte des Bauches
ein Streif mit dreimaliger flüchtiger Darstellung des dieser
Gattung eigenen laufenden Vierfüsslers (Hund?) nach r., voll
aufgemalt; oben vertikale Zickzacklinien. Firnis rot, etwas
abgerieben.
321. (1923). H. 0,075. Dm. 0,09. Koriuth, Ross.
Wie 320, unten Strahlen, dann ein umlaufender Tierstreif,
voll aufgemalt ohne alle Gravierung oder aufgesetztes Rot:
einerseits eine Gans nach 1. zwischen zwei Sphingen mit auf-
gebogenen Flügeln, hohem Kopfaufsatz und gehobenen
Schwänzen; auf dem Rücken der einen sitzt eine Eule(?);
andererseits ein Bock nach 1. zwischen einem Eber und einem
Löwen; zur Verbindung mit der anderen Seite ist noch eine
Gans nach 1. eingeschoben. — Firnis auf der einen Seite
braun, auf der andern rot gebrannt.
Protokorinthische Gattung. 4.3
2. Pyxis. (Form No. 101)
322. (1264). H. 0,05. Dm. 0,09. Co meto, S. Dor.
Einfache Pyxis mit horizontalen Henkeln am Rande wie
die N'apfe 3 1 6 ff. ; flacher zugehöriger Deckel; feinste Technik,
sehr heller glatter Thon, brauner Firnis womit fast nur feine
Ringe am Bauch und Deckel; an ersterem oben und unten je
ein Streif mit vertikalen Zickzacklinien.
3. Lekythos. (Form No. 102)
323. H. 0,08. U. 0,16; wahrsch. aus Griechen!.
Lekythos der dieser Gattung eigentümlichen Form; Henkel
und Mündungsstück fehlen, sonst intakt. An der Schulter
sowohl wie am Bauche ein Streif der nach r. laufenden Vier-
füssler (Hunde), vgl. J20. Darunter einfache Ringe.
324. »525». H. 0,065. u- °>12- Nola, S. Kolk
Desgl., doch mit falsch restauriertem Hals und Mündung;
auch der Henkel fehlt, seine Ansatzstelle an der Schulter erg.;
das Ganze modern überfirnisst. Zwei Reihen der laufenden
Tiere wie 323; rötlicher Firnis.
b. Zweite Gruppe.
1. Napf. (Form No. 98)
325. (2123). H. 0,09. Dm. o,ir. Korinth, Ross.
Unten Strahlen, oben Streif vertikaler Zickzacklinien; da-
zwischen gefirnisst und schmale Streifen je zweier Punktreihen.
Aufgesetzte rote Streifen.
3 26. (2o36). H. 0,055. Dm. 0,075. Korinth, Ross.
Desgl.
2. Pyxis. (Form No. io3)
32 7. t.TC. i385). H. 0,055, mit Deckel 0,10. Dm. 0,085. Nola, S. Koll.
Etwas geschweifte Büchse, am Rande mit kleinen horizon-
talen Henkelansätzen. Unten kurze enggestellte Strahlen,
sonst nur Firnis und Punktstreifen, mit aufgesetztem Rot.
Innen ganz gefirnisst und zum grösseren Teile gelullt mit
einer weissen ziemlich harten salzigen Masse.
328. (TC. 1417). H. 0,05. Dm. 0,075. Nola, S. Koll.
Desgl., ohne die Strahlen; innen Reste einer dunkelroten
Masse.
44 Aelteste Gattungen.
329. 1549- l>as Gefass ist jedoch dem Deckel fremd). Dm. <>,n. Nola,
S. Koll.
Deckel einer solchen Pyxis, mit dem üblichen Knopfe,
von dem Strahlen ausgehen.
330. (TC. 893». H. 0,05. Dm. 0,075. Griechen!., v. Sack.
Wie 328, ohne Strahlen; Deckel fehlt.
331. (TC. 1408). H. 0,11. Dm. 0,09. S. Koll.
Desgl., mit Deckel; der Bauch mit Ausnahme eines Streifs
oben und unten schwarz gefirnisst, worauf durch gravierte
Linien vertikale zum Teil rot gefüllte Abteilungen.
332. (TC. 1409). H. 0,085. Dm. 0,074. Nola, S. Koll.
Desgl., unten Strahlen u. s. w. Auf dem Deckel geritzte
Linien vom Centrum nach der Peripherie. Mit Rot.
333. (1976). H. 0,092. Dm. 0,125. Korinth, Ross.
Aehnliche Pyxis, doch sitzen die Henkel an der Stelle
der grossten Einziehung und der Deckel hat statt eines
Knopfes einen flachen Henkel oben. Verzierung durch breite
rote Streifen und Punktbänder; auf dem Streif zwischen
den Henkeln in der Mitte ein vollaufgemalter primitiver
Schwan, zu den Seiten Zickzack; ähnlich auf dem Deckel ein
Zickzackstreif mit einzelnen Gänsen dazwischen. Das Ganze
etwas plump; der Firnis auf der einen Seite rot gebrannt.
334. 11925). H. 0,045. Dm. 0,085. Korinth, Ross.
Pyxis aus zwei übereinander zu stülpenden Büchschen be-
stehend, ohne Henkel und ohne Deckelknopf, auf der oberen
Flache eine Reihe primitiver vollgemalter Gänse, ausserdem
Zickzack und rote Streifen. Innen ungefirnisst.
33 5. (2339). H. 0,045. Dm. 0,075; nach aufgeschriebener Notiz Sici lisch:
Gerhards Nachl.
Desgl.; nur rote und schwarze Streifen; oben ein Band
mit dicken Punkten.
3. Lekythos. (Form No. 102).
/ 336. (2686). H. 0,06. Korinth, 1880. Intakt, nur die Farbe an der
einen Seite abgerieben. Abg. Arch. Ztg. i883, 2. Heft.
Singuläres Prachtstück von feinster Ausführung. Die
Rückseite des breiten Henkels mit reichem Flechtmuster; auf
der Mündungsfläche oben zwei Reihen feinen Stabornaments
in Konturen; auf der Schulter ein überreiches geflochtenes
Bandmuster mit Lotosblüten und palmettenartiger Füllung;
alles mit schw. Konturen auf Thongrund, Rot zur Hervorhebung
der Bänder und teilweise zur Füllung der Blättchen; ohne
Protokorinthische Gattung. d.5
Gravierung. — Um den Bauch ein umlautender Bildstreif:
in der Mitte vorn kniet Herakles, unbärtig, im Begriffe von
dem (sorgfältig gravierten, bandumwundenen) Bogen einen
Pfeil abzuschiessen. An ihm (wie an allen folgenden Figuren
ist das Fleisch mit einer eigentümlichen hellbraunen (auch mit
gebrannten) Farbe gemalt, indem der gewöhnliche schwarze
Firnis hier nur für Stiefel und Haar verwendet ist; er trägt
einen kurzen braunroten Chiton und auf dem Rücken den
Köcher. Auch die samtlichen Aussenkonture sind hier wie bei
allen folgenden Figuren graviert. R. sinkt ein fliehender
Kentaur tödlich getroffen in die Kniee und zieht sich mit
der R. einen Pfeil aus der r. Hüfte; in der L. hält er wie alle
folgenden einen Ast mit ornamental stilisierten Zweigen.
Wie alle folgenden hat er menschliche Beine; er ist un-
bärtig; auf dem Pferdekörper ist nur ein Rest von Firnis er-
halten. Der r. folgende Kentaur wendet sich im Fliehen
(laufend im knieenden Schema) nach 1. um; er sucht mit der
R. einen Pfeil herauszuziehen, der von hinten ihm die Brust
durchbohrt hat; Blut (rot) läuft vorn herab; in der L. schwingt
er noch seinen Baumast. Sein menschlicher Körper (an
welchem Rest der bräunlichen Fleischfarbe) ist ganz bedeckt
mit kleinen gravierten Strichen, also behaart zu denken (auch
der Unterteil des Gesichtes so; doch ist er bartlos); auf dem
Pferdekörper Rest der Firnisfarbe. Der nächste Kentaur
stürzt mit seinem menschlichen Körper vornüber, von hinten
in den Rücken und überdies in den r. Schenkel von je einem
Pfeile getroffen (r. Blut herabfliessend); in der herabgesunkenen
R. hält er noch den Baumast. Der menschliche Körper ist
wie bei dem vorigen als behaart bezeichnet, die braune Fleisch-
farbe ist hier sehr gut erhalten; er ist bärtig, Haar und Bart
indes mit schwarzem Firnis; auf dem Pferdekörper ein
Firnisrest und etwas rote Farbe darauf. Der weiter r. fol-
gende letzte Kentaur entflieht im Laufe und blickt dabei
nach 1. um, zieht sich mit der R. einen Pfeil aus der r. Hüfte
(r. Blut herabfliessend) und schwingt mit der L. seinen Baum-
ast; sein langes Haar ist hinten aufgenommen, während das
der übrigen auf die Schultern herabhängt, doch überall im
Nacken von einem horizontalen Band umfasst wird. Die
Farben sind hier vollständig erhalten: der menschliche be-
haarte Körper braun, Haar und Bart schwarz gefirnisst,
ebenso der Pferdekörper, doch mit aufgesetztem Dunkelrot;
das Auge graviert als Kreis mit zwei ansetzenden kleinen
Strichen r. und 1.; Pupille in der Mitte mit Firnisfarbe. Mit
\(] Aclteste Gattungen.
letzterer sind auch die füllenden Beigaben gemacht (kleine
Kreuze und Rosetten aus durch Linien mit dem Centrum
verbundenen Punkten).
Unter diesem Bildstreif durch feine Linien geschieden ein
schmaler Streif mit den vertikalen Zickzacklinien; darunter
Doppelstrahlen (die hintere Reihe blos im Kontur gegeben).
3 37. 116721. H. 0,07. U. 0,12. S. Koll.
Schulter mit abwärts gerichteten BlUttchen; unten Strahlen:
Bauch nur mit den alternierenden Punktstreifen und roten
Linien. Thon etwas grünlich wie bei den korinthischen.
338. (490). H. 0,10. U. 0,215. Corneto, S. Dor. Etwas restauriert.
Schulter: Punktrosetten und kurze Zickzacklinien; unten
Strahlen; Bauch wie 33j, ebenso der Thon. Auf der Mündung
oben Strahlen.
338a. H. 0,08. Vulci, Polledrara, tomba a cassone, zusammen gefunden
mit 234a, 2?sa, 246a (vgl. Index der FO.'i, 1X82.
Wie 338.
339. (489). H. 0,11. I". 0,21. Vulci, S. Dor.
Wie 338, nur dass auch am Bauche ein Streif mit Punkt-
rosetten und dass ausser den roten auch weisse Ringe aufge-
malt sind.
340. 14071. H. 0,08. U. 0,115. Vulci, S. Dor. Intakt.
Schulter wie 33j, unten Strahlen; Punkte auf der Lippe
und Strahlen auf der oberen Mündungsflache. Um den Bauch
laufen zwei Bildstreifen: der grössere obere zeigt zwei
Sphingen gegenüber, sich zugewandt und auf den Hinterbeinen
sitzend (mit aufgebogenen Flügeln mit Rot, emporgerichtetem
Schweif und rot gemaltem Gesicht und Hals); zwischen ihnen
ringelt sich in vertikaler Richtung eine Schlange mit gra-
vierten Schuppen. Hinten unter dem Henkel ein Stier nach 1.
(Hals rot, nur ein Hörn angegeben"; Raumfüllung durch
Punktrosetten und einmal eine gefüllte Rosette. Der kleinere
Streif darunter zei^t: zwei laufende Hunde, einen Hasen
verfolgend, nach r. — Sorgfaltig zierliche Ausführung; gra-
viert sind auch die Aussenkonture meist an den Gesichtern.
Thon dem grünlichen korinthischen ahnlich. Vgl. ioiq.
341. (23971. H. 0,10. U. 0,145. Smyrna, 1873. Firnis teilw. abgerieben.
An der Schulter abwärts, unten aufwärts gerichtete Bran-
chen (statt Strahlen); Bauch ganz gefirnisst, darauf (mit dem
Zirkel geschlagene) gravierte Schuppen.
Korinthische l'i nakes.
47
342. (572). H. 0,095. U. 0,16. Nola, S. Koll. Intakt.
Desgl.
343. (573). H. 0,095. Nola, S. Koll.
Desgl.; überdies mit roten Tupfen.
344. H. 0,085.
Ganz schwarz gerirnisst; an der Schulter und unten Stab-
ornament, dazwischen Schuppen, graviert, teilweise rot aus
gefüllt (Rot abgerieben). Sorgfaltig.
345. (2496). H. 0,105. Smyrna, 187I
Desgl.: rote Punkte in den Schuppen.
346. (1671h H. o,u. S. Koll.
Desgl.: mit dem aufgesetzten Rot wechselt Gelb weiss.
IX. Altkorinthische Gattung.
1. Votivtäfelchen (Pinakes).
Grosser Fund von Thontäfelchen, der im Frühjahr 1879 '?0' Pente-
Skuphia, c. ]^ Stunde s\v. von Akrokorinth gemacht wurde; ein Jahr
später ward die Fundstelle von A. Milchhöfer untersucht; danach fanden
sich die Stücke eng aufgehäuft in einem kleinen Umkreise am Abhänge
eines tiefen q£v[aci\ keinerlei architektonische Reste waren vor-
handen, weder an der Stelle selbst noch in der Nähe. Mit den Pinakes-
scherben waren nur ganz verschwindend wenige Vasenscherben oder
andere Altertümer vermischt. Da die Stücke fast alle schon zerbrochen
aufgefunden wurden und da von der grossen Menge von Scherben
doch relativ wenige sich zu ganzen Stücken zusammenfügen Hessen,
so ist zu vermuten dass der Fund ein schon im Altertum zusammen-
geworfener Haufen als alt und wertlos beseitigter Votivgegenstände
eines Haines des Poseidon ist.*) An vielen Stücken habe ich fest an-
haftende Kohlenreste bemerkt. — Die Täfelchen sind teils nur auf der
einen, teils auf beiden Seiten bemalt; sie waren zum Aufhängen (wohl
an den Bäumen des Haines) bestimmt und sind zu dem Zwecke
meistens mit runden Löchern (zum Durchziehen einer Schnur) versehen:
meist befinden sich die Löcher oben in der Mitte oder in den beiden
obern Ecken, selten waren alle vier Ecken oder nur eine untere Ecke
durchlöchert. Eigentümlich ist dass die Darstellungen der auf beiden
Seiten bemalten Stücke seltener in der gleichen, meist in verschiedener
Weise orientiert sind, indem einerseits die schmale, andererseits die lange
Seite die obere ist; die Löcher befinden sich dann nur für eine (die
Haupt)-Seite oben: selten ist es dass die Löcher für beide Seiten nicht
oben, sondern an der Nebenseite sich befinden (885). — Stilistisch und
technisch lassen sich mehrere Haupt-Gruppen scheiden, ohne dass
*) Vgl. z. B. die Terracotten von Capua die meist aus solchen
sog. favissae stammen (Beloch, Campanien S. 358), Funde von Olympia u. V
4$ Aelteste Gattungen.
jedoch eine mit Sicherheit älter als die andere gesetzt werden könnte,
a) rohe Siluettenmalerei, ohne alle Innenzeichnung, b) strenge Umriss-
zeichnung mit dem Pinsel, nur einige Teile gefüllt, doch ohne gravierte
Innenzeichnung, c) der gewöhnliche Stil der älteren korinthischen Vasen,
mit gravierter Innenzeichnung und aufgesetztem Rot etc. Nur ganz
wenige Stücke (wie 486, 764) lassen sich durch den entwickelteren Stil
und den röteren Thon als sicher später als die grosse Masse
erkennen. Ganz selten sind Pinäkes in Relief statt in Malerei. Bei Be-
rücksichtigung des Thones u. a. Details lassen sich noch folgende
Gruppen aufstellen: a) Thon grün, der Firnis meist abgefallen, unge-
schickte caricaturartige Zeichnung; b) Thon grünlichgelb, glatt; der
schöne glänzende Firnis ist gelbbraun, das aufgesetzte Rot mehr violett
(derart 846)'; c) Thon warmgelb, der braune Firnis häufig rot verbrannt,
das aufgesetzte Rot wirklich rot, Füllung durch Rosetten beliebt; dies
die häutigste Art; d) Thon matter, weniger fein und rötlicher; oft die
rohe Siluettenmalerei ; e) durch eine Beimischung blassrot gemachter
Thon, entwickelterer Stil (nur die oben genannten wenigen Stücke). —
Einmal kommt aufgesetztes Himmelblau vor; sehr merkwürdig sind auch
Stücke mit rosafarbener Füllung des von Firniskonturen Umzogenen.
— Die Erhaltung ist meist eine schlechte, indem die Farbe bei den
meisten Stücken völlig abgerieben ist, so dass das Erkennen des Dar-
gestellten oft grosse Schwierigkeiten macht, weshalb ich auch nicht
beanspruche überall das Richtige gesehen zu haben. Mit Ausnahme
einiger weniger zuerst eingesandter Stücke habe ich alle (über iooo) Frag-
mente selbst von Erde gereinigt, nach Bild und Schrift untersucht und Zu-
sammengehöriges zusammengesetzt. Die Abschriften der von mir erst dabei
gefundenen ca. 70 meist sehr verblassten Inschriften stellte ich dem
Herausgeber der von der Berliner Akademie veranstalteten Sammlung der
inscript. gr a e cae antiquissimae zur Disposition. Da die Inschriften
inzwischen an letzterem Orte mit unbedeutenden Ausnahmen alle und
zwar in Facsimiles veröffentlicht sind (H. Roehl, inscr. gr. ant., 1882, No. 20,
p. 5 ff.; p. 170), so habe ich den Typendruck im Folgenden als genügend
erachtet; manche Ungenauigkeiten jener Publikation sind hier verbessert.
— Schwierig war oft die Klassifizierung der Stücke, die ich doch glaubte
durchführen zu müssen, da sie es allein schon ermöglicht, interessante
Resultate aus dem Kataloge zu entnehmen. Meist sind am Ende der Rubriken
die fraglichen nur vermutungsweise zu bestimmenden Stücke ange-
schlossen. — Von dem folgenden Verzeichnisse ausgeschlossen sind
nur 400 — 500 Fragmente, die teils mir ganz unverständliche, oder
ganz insignifikante und bedeutungslose, oder endlich gar keine Reste
von Bemalung tragen. — Vgl. Rayet in Gaz. archeol. 1880, p. ioi sq., wo
einige nach Paris gekommene Stücke abgebildet sind und Gaz. des
beaux arts XXVI, 1882, 248, sowie Collignon in den Annales des
facultes de Bordeaux 1882. Ueber die Auffindung Milch höfer in der
.,! »einsehen Revue" 1882, S. 220 ff.; Karten von Attika erl. Text 2, i883, S. 40.
A. Mit nur auf einer Seite vorhandener oder zu
erkennender Darstellung.
(No. 347—786).
a) Poseidon allein
I) in langem Chiton und Mantel bärtig und langhaarig
ruhig stehend; der Chiton ist in der Regel nur mit Pinsel-
Korinthische Pinakes.
49
kontier auf den Thongrund gezeichnet und unausgefüllt („tkon-
grunäig"); immer hat er kurze Oberärmel mit einer verti-
kalen Naht darauf. Der Mantel ist in der Regel rot. Wo
nicht das Gegenteil ermähnt wird ist die Richtung nach
rechts und der Dreizack der gewöhnliche Stab mit drei
Spitzen.
«) Platten die an beiden Seiten vollständig sind und sicher
nur die Figur des Poseidon enthielten.
aa) Poseid. stützt mit der einen Hand den Dreizack auf
den Boden und erhebt die andere oder streckt sie vor-
wärts, ohne Attribut.
347. (P. i). Gut erhalten, sorgfältige Ausführung. Ausser dem
Mantel sind auch Gesicht und Hals rot, Bart und Haar gra-
viert, der Bart nur mit Punkten; das Haar über der Stirne
aufgebäumt, im Nacken hinten zusammengebunden; rote
Binde. Am Dreizack setzt 1. noch eine vierte Zacke an; die
Spitzen mit Widerhaken.
348. (P. 2). Weniger sorgfältig. Nur der Oberkörper erhalten.
Die lang herabfallenden Haare nicht graviert. In der L. der
Dreizack mit drei Spitzen in Form von Lotoskelchblättern.
L. von oben herab APMCAAAM/v • ytvaidÖug [i[äi't'&r]X£.
Röhl No. 20, 49.
349. (P. 3). Nur Oberkörper; Farben fast völlig ab; über dem
(gewöhnlichen) Dreizack die verblasste Inschrift TOTBAA/V
Tlorefijd'ut'^ das B völlig sicher. (Fehlt bei Röhl).
350. (P. 4). Vollständiger quadratischer Pinax, 0,072 lang und
breit. Flüchtig roher Siluettenstil. Vor Pos. r. etwas Un-
deutliches.
351. (P. 5). Nur Oberkörper; sorgfältig; die breite Binde hinten
in eine Schleife gebunden.
3 52. (P. 6). Nur Oberkörper; flüchtig, gering; Mantel und
Chiton nicht geschieden (alles violetrot); Firnis rot ver-
brannt. Unklare Reste auf Rückseite.
3 53. (P. 554). Br. 0,053; 1. oben Loch; unten gebrochen. Spitze
des Dreizacks fehlt.
354. (P. 7). Farbe ab; nur Oberkörper; das (gravierte) Auge
korrigiert: es sass erst zu niedrig und ist etwas höher noch
einmal graviert.
4
5o Aelteste Gattungen.
355. (P. 7a). Nur Unterkörper, verblasst; ohne Gravierung;
r. -JA/v, IIoiei]d'äy; Röhl, No. 20, 77.
356. (P. 8). Br. 0,08; r. und 1. oben Loch; erhalten Kopf und
Hals im flüchtigen Siluettenstiel; Bildung des Dreizacks
zweifelhaft. L. von oben herab POT^AP ■ (Röhl 20, 26?)
35 7. (P. 9). Br. 0,06; r. u. 1. oben Loch; erhalten der Ober-
körper im rohesten Siluettenstil.
358. (P. 10). Br. 0,082; nur Mittelkörper; r. Arm gesenkt.
359. (P. ii)- Br. 0,12. Stück des Unterkörpers; sorgfältig.
3 60. (P. 12). Br. 0,065. Unterkörper; gravierter Zickzacksaum
am Chiton. — Unkenntliche Rückseite.
361. (P. i3). Br. 0,08. Nur Unterkörper; gravierter Saum des
Mantels.
362. (P. 14). Br. 0,082. Unterkörper; der aufgestellte Dreizack-
stab fehlt; der Chiton ist ausnahmsweise schwarz gefirnisst,
ohne Gravierung.
363. (P. 15). Br. 0,053. Unterkörper; ohne Einritzung; Firnis rot.
364. (P. 16). Br. 0,085. Desgl.
365. (P. 16 a). Br. 0,045. Obere Hälfte erhalten; Löcher oben;
sehr flüchtig, nur wenig eingeritzt; ohne aufgesetztes Rot;
die Gewandung unkenntlich, beschädigt.
3 66. (P. 16 b). Br. 0,09. Mittelkörper mit beiden Armen erh.
(R. horizontal vorgestreckt); Farben ab. Der Pinax ist etwas
konvex.
3 67. (P. 16c). Br. 0,158. Mittelkörper erh.; breiter Rand r.;
die R. etwas schräg abwärts ausgestreckt.
bb) Pos. hat den Dreizack etwas erhoben und hält ihn
schräg.
368. (P. 17). Unten unvollständig, sonst sehr gut erhalten;
sorgfältig; warm rötlich gelber Thon. Die drei Spitzen des
Dreizackes Lotosknospen ähnlich; lange Locken auf der
Schulter; das Haar über der Stirne emporgestrichen graviert;
Gesicht, Hals, Mantel, rot. R. von oben herab gemalt
nOT^AA/v ; darunter dasselbe noch einmal eingeritzt, und
darunter: ' £AC ' (1. ein Buchst, fehlend). — Röhl No. 20, 16.
369. (P. 18). Obere Hälfte; flüchtig, deshalb Chiton und
Mantel ohne Unterschied voll gefirnisst.
Korinthische Pinakes. 5l
ßj Platten die an den Seiten unvollständig sind, wobei es
ungewiss oder doch nur wahrscheinlich ist, dass Pos.
allein dargestellt war. Motiv wie oben aa). Bei
No. jyo — 44g ist die Richtung nach rechts, bei
JVo. 450 — 45J nach links.
370. (P. 19). H. 0,09. Gut erh.; nur Oberkörper; sorgfältig;
Gesicht und Mantel rot. Rechts: * nA/v TLoTsi\$av. —
Röhl No. 20, j6.
371. (P. 20). Von einer grossen, 0,012 dicken Platte; fast nur
der Kopf erh., der o,o5 lang. Im Gesicht Spur von Rot;
breite Binde im Haar; der Dreizack mit einer gewöhnlichen
Spitze in der Mitte und zwei lotosknospenartigen zur Seite.
372. (P. 21). L. obere Ecke (mit 2 Löchern) erh., aus 2 Fragmenten.
Br. 0,15; H. o,n. Oberkörper; Farben teilweise abgerieben;
Spitzen des Dreizacks (frgm.) rot. Die Haare sehr lang.
373. (P. 22). R. obere Ecke mit Loch; die r. obere Körper-
hälfte des Pos. erh.; Farbe verblasst; rötlicher Thon; r. steht
verblasst: £CI>OM*A/v ■ "lyQiov }iäv[^r/.t. — Röhl 20, 43;
cf. add. 43 a.
374. (P. 23). H. 0,125. Br. 0,08. Dicke o,oi3. Warmgelber Thon;
Farben wohl erh. — L. obere und die anpassende r. untere
Ecke erh. — Poseidon war allein dargestellt; Hals und
Mantel rot, die rote Haarbinde hinten in Schleife gebunden.
L. und r. im Räume zwei mehrmals wiederholte reiche
sorgfältige Ornamente (das eine ein Granatapfel(?)stern, das
andere ganz originell).
375. (P. 24). H. 0,085. Br- °>°58- L. obere Ecke mit Loch. L.
Hälfte des Oberkörpers; Gesicht rot, doch Hals schwarz.
L. von oben herab POT^AA/^. Röhl 20, ib.
376. (P. 25). L. Rand erh.; von kleinem Pinax rötlichen ge-
brannten Thones. Oberkörper erh.; Gesicht und Hals rot;
wenig Einritzung. — L.: •A/A/V'B©BKB- Röhl 20, 91.
377. (P. 26). R. obere Ecke. Nur Hände und Dreizack; sorg-
fältig. R. rOT^AAP. Röhl 20, 28?
378. (P. 27). R. obere Ecke; nur Hände und Dreizack. R.:
• )*KB ayt\dyxe. Röhl 20, 84.
379. (P. 28). L. obere Ecke mit Loch; Kopf und Brust; der
beschädigte Dreizack scheint fünf Spitzen gehabt zu haben.
4*
52 Aelteste Gattungen.
380. (P. 29). R. obere Ecke mit 2 Löchern; nur Kopf und
Dreizack; sorgfältige Einritzung; Farbe verblasst.
381. (P. 3o). L. obere Ecke mit Loch; aus 3 Stücken; klein;
Firnis rot gebrannt; nachlässig; Chiton wie Mantel voll ge-
firnisst. Oberkörper erh.; die Haarbinde sitzt sehr hoch.
Auf der Rückseite ein Streif um den Rand gemalt, ein Bild
war jedoch nie da.
382. (P. 555). Rand oben erh.; von grossem Pinax. Nur der
grosse bärtige Kopf mit Ansatz des roten Gewandes; das
Auge ist sorgfältig graviert als zwei grosse Kreise mit
seitlich ansetzenden Dreiecken; das grosse Ohr sehr schema-
tisch; über der Stirn Löckchen.
383. (P. 3i). R. obere Ecke; r. Oberkörper; Gesicht rot. Das
Loch in der Ecke durchbohrt den bereits gemalten Dreizack.
384. (P. 32). Desgl.; auch das Loch durch den Dreizack. Der
grünliche Thon. Auf dem Kopfe ein Diadem aufrecht
stehender Blätter (?); die Spitzen des Dreizacks sehr eng
bei einander und wie Blätter eines Lotoskelches.
385. (P. 33). R. obere Ecke mit Loch; erh. die Bartspitze^
Bruststück und r. vorgestreckter Arm, der nur mit Pinsel-
kontur gezeichnet und thongrundig gelassen ist, ferner die
L. mit dem Dreizack, der drei als spitze Blätter mit kurzen
Stielen gebildete und zwischen diesen zwei gewöhnliche Spitzen
hat, also fünfzackig ist. Ohne Einritzung, flüchtig, klein.
386. (P. 35). L. Rand; Teil des Mittelkörpers; Hals rot; Farbe
gut erh.; von grosser Platte. Rucks, mit undeutlichem Rest.
387. (P. 36). R. obere Ecke; klein; nur das Gesicht erh., das
mit schwarzem Firniskontur umrissen, während das Innere
desselben mit einer hellroten singulären Fleischfarbe ge-
füllt (vgl. 661) und der Bart thongrundig gelassen ist. Der
Dreizack ist ebenfalls nur mit dem Pinsel konturirt und hat
vollständig die Gestalt einer altertümlichen sehr grossen
Lotosblume mit drei Spitzen. — Ohne alle Giavierung;
sorgfältig.
388. (P. 37). R. obere Ecke, mit Loch. Untergesicht und Brust-
stück; der gewöhnliche Dreizack; Chiton voll gefirnisst;
oben gravierter verzierter Saum. R. von unten nach oben:
•£AApO/v£fWAKT£i7or]f<()a fcovi fdi'axri. — Röhl 20, 12.
389. (P. 38). L. obere Ecke; rötlicher Thon; Chiton gefirnisst.
L. POThAA/v (Röhl 20, 3i?)
Korinthische Pinakes. 53
390. (P. 39). L. obere Ecke; Dreiviertel des Körpers erb..;
Chiton wie gewöhnlich (thongrundig); beschädigt.
391. (P. 40)- L. obere Ecke; Firnis rot gebrannt; 1. Schulter
und Hinterkopf erh.; 1. 9K • Kq ' ' ■ (Röhl 20, 99).
392. (P. 40a). L. obere Ecke; Hinterkopf und Rücken erh.;
1. von oben herab sehr verblasst: AOf>KO/v'rAA/v'B©BK ■
ZlüQYMV flUVi&9]y.[€. (Rölll 20, 42).
393. (P. 41)- L. untere Ecke; Unterkörper; Technik wie 387:
alles ist nur mit braunen Konturlinien gezeichnet, der Chiton
und Mantel dann hellrot gefüllt; keine Firnisfüllung und
keine Einritzung.
394—403. (P. 42 — 50- L. untere Ecken mit dem Unterkörper;
Chiton und Füsse thongrundig; letztere teils nackf, teils
mit Sandale (394). Ohne Gravierung 3g5; 394 und 396 von
der Gattung mit grünlichem Thon, Violetrot und sparsamer
Gravierung; besonders sorgfaltig eingeritzte Zehen auf 397.
404. (P. 52). Untere Körperhälfte; der thongrundige Chiton
mit vertikalen Firnisstreifen gemustert.
405—407. (P. 53—55). Kleine Stücke, nur die Füsse und thon-
grundiges Chitonstück enthaltend.
408. (P. 56)- R- untere Ecke; nur Fuss-, Gewand- und Drei-
zack-Rest; r. grösserer leerer Raum.
409. (P. 57)- Br. 0,105. H. 0,065. Mittelkörper; 1. Rand. Der wie
gewöhnlich thongrundige Chiton ist mit breiten vertikalen
Streifen verziert, deren Füllung (übereinandergestellte X)
graviert ist; auch am Mantel geht vorn herab ein gravierter
einfacher Mäander nebst roten Tupfen.
410. (P. 59). H. 0,042. Teil des Oberkörpers; 1. Rand. Mantel
rot und mit reichem graviertem Mäander; der Chiton fehlt
hier, indem Brust und r. Arm nackt und schwarz gefirnisst
sind. Farben gut erhalten.
411. (P. 61). H. 0,08. L. obere Ecke mit Loch. Rücken und
Hinterkopf; 1. von der Schulter (ausnahmsweise!) die drei
Spitzen des Dreizacks. Rosette 1. oben. Farben verblasst.
412. (P. 58). R. obere Ecke; die r. obere Körperhälfte; Drei-
zack in der L.; Farben ganz verblasst; r. von oben herab
steht: • !)r18>ia®aviA'vwAA20/lM?- KvXotöag fiav^dtjxe Ilo[Tei-
du.vi. (Bei Röhl 20, 47 unvollständig).
54 Aelteste Gattungen.
413. (P. 60). H. 0,055. R. Rand; Teil des Mittelkörpers. Ab-
weichend ist der Chiton rot, der Mantel schwarz. Der Drei-
zack scheint unvollständig.
414. (P. 519)- R- obere Ecke; Kopf und Brust; Dreizack in der
L.; r. von oben herab IB/vfOKAB- JSeypoxkijig. (Röhl 20, 40).
415. (P. 5i3). L. obere Ecke; Kopf und r. Schulter; 1. von
oben herab: -TOT (Röhl 20, 80).
416. (P. 502). Mittelkörper; Mantel violetrot; r. daneben:
POT£/W (Röhl 20, 24?)
417. (P. 510). Teil des Rückens; 1. daneben POT£AA/v
(Röhl 20, 3i).
418. (P. 504). L. obere Ecke; Stück des Kopfes, 1. daran:
POT^a/ roiuÖd\v. (Röhl 20, 3o).
419. (P. 509). L. Rand; Kopf; 1. daran: Bf©B~-; die Inschrift
ist nach 1. vollständig: '"Ecd,£T[og. (Röhl 20, 101).
420. (P. 521). L. Rand; Rest des Chitons der zwar wie ge-
wöhnlich mit Kontur umzogen, innen jedoch mit stark ver-
dünntem Firnis bemalt ist; Zipfel des roten Mantels; 1. von
oben herabsteht • .il"A/v&®BK • • • • g tu av(d-7]x[e. (Röhl 20, 87).
421. (P. 523). L.Rand; Mantelrest; dabei WB0BKB '•'ävt&r]xf.
(Röhl 20, 85).
422. (P. 512). L. Rand; Mittelkörperrest; Inschrift: -BP£K)MI**
* tQilog Li[ö.vifrrt'A£v; die Inschrift wird nach f* durch die
Darstellung unterbrochen, dann folgt der Bruch. Auf der
sonst unkenntlichen Rückseite liest man: O/v/v •• cov f.i[avt-
&r]xai'. (Röhl 20, 102).
423. (P. 526). R. Rand; Mittelkörper; r. daran: * B0BKB •■
äv]&>jxe. (Röhl 20, g3).
424. (P. 520). L. Rand; Rücken; 1. graviert BF> • (Röhl 20, 104
giebt A statt P).
425. (P. 522). L. Rand; Teil des Mittelkörpers; von oben nach
unten ^T3A • (Röhl 20, 35).
426. (P. 62). R. Hälfte des Mittelkörpers, verblasst.
427. (P. 63). L. obere Ecke, in der Mitte oben zwei Löcher
Oberkörper; verblasst.
■
428. (P. 64). Br. 0,095. L. Rand. Mittelkörper; verblasst.
Korinthische Pinakes. 55
429—431. (P. 65—67). Kleine Fragmente; Schulter und Hinter-
kopf mit den langen Haaren erhalten.
432—440. (P. 77—85)- Kleine Stücke von der Gewandung,
der Chiton wie gewöhnlich thongrundig, der Mantel violet
oder rot; dass sie zu Poseidonfiguren gehörten ist nur sehr
wahrscheinlich; auf 438 ist ein Stück des Dreizackstabes er-
halten. Auf 433 steht r.: *i iM*** on"\ auf 437 steht 1.:
• 'AIA • • - au • ■ •
441—445. iP. 68—72). Kleine Fragmente auf denen nur die
den Dreizack haltende Hand oder ein Stück der Brust dazu
erhalten ist. Ausnahmsweise (vgl. weiter unten) ist in 443
und 444 der Dreizack schräg erhoben.
446. iP. 73). L. unteres Eck; der Dreizack war schräg erhoben
wie auf 443 und 444.
447 — 449. iP. 74 — 76)- Kleine Fragmente, nur die Dreizacks-
spitze zeigend; 447: die lotosartige Spitze, 448: drei Spitzen
mit Widerhaken.
450. (P. 861. H. 0,055. L. obere Ecke, oben in der Mitte zwei
Löcher; Oberkörper nach links wie die folgenden No. bis 457.
Der wie gewöhnlich vorgehaltene Dreizack hat die aus einem
Blütenkelch emporkommenden drei lotosartigen Spitzen.
Eine emporgekrümmte Stirnlocke ist besonders graviert.
Der Chiton scheint voll gemalt gewesen zu sein. Der Hals
ist rot.
451. (P. 557)- R. ob. Ecke. Nach 1. stehender Pos. (?), vor sich
einen Stab mit lanzenartiger, einfacher, blattförmiger Spitze.
452. tP. 87). H. 0,09. L. ob. Ecke. Gesicht und Oberkörper
bis zu den Hüften, den Dreizack steif vor sich haltend; eng
anliegender roter Chiton (der vielleicht sogar kurz, wie
unten No. 464).
453. (P. 88). H. 0,085. R. ob. Ecke, flüchtig, jetzt verblasst; ein
im Verhältnis kleiner Kopf und Brust und grosser Dreizack
mit drei wie Lotosknospen gebildeten eng nebeneinander-
stehenden Spitzen. Von oben herab: * MTTABAOM+APSBMA-V-
• * g ' zv de dbg yaQita(a)av ' ' (Röhl 20, 63).
454. (P. 89). H. 0,10. Br. 0,08. R. ob. Ecke mit Loch. Ober-
körper nach 1.; Gesicht rot; der Chiton der nur an den bis
zum Ellenbogen reichenden Aermeln sichtbar wird, thon-
grundig, das Uebrige als Mantel zu denken und rot. Die
56 Aelteste Gattungen.
Brust ist weit vorladend gebildet; das lange, mit Diadem
geschmückte Haar hat sorgfaltige gravierte Innenzeichnung.
455. (P. 90). L. ob. Ecke, klein. Im roh hingeworfenen
Siluettenstil ohne alle Innenzeichnung ist der Kopf und
Dreizack erhalten; 1. davor ist ein Baum mit kurzen empor-
stehenden Zweigen (eine Fichte ?) angedeutet.
456. (P. 91). L.Rand; kleines Fragment einer grösseren Platte.
Stück des Mittelkörpers und Dreizackstabes.
457. (P. 92). H. 0,08. L. Rand; 1. Hand mit dem schräg empor-
gehobenen Dreizackstab und die vorgestreckte r. Hand;
unterhalb letzterer steht B ohne die Spur folgender Buch-
staben.
y) Exemplare dieses Typus mit einigen Beso7iderheiten
(Fisch, Kanne, Vogel).
458. (P. 93). R. untere Ecke; von grosser Platte. Nur die
Füsse mit sorgfältigen Sandalen sowie das Dreizackende
und der Kopf eines r. im Räume von oben herab schiessen-
den Delphins. Stil des Timonidas (No. 846).
459. (P. 94). H. 0,09. R. Rand; wahrscheinlich Pos. Rücken
nach 1. in rotem Mantel, mit langem Haare; r. im Räume
zwei Delphine.
460. (P. 95). H. 0,085. Br. 0,07. R. ob. Ecke mit Loch. Ober-
körper; Pos. hält in der L. einen Fisch beim Schwänze ge-
fasst und in der R. den Dreizack schräg erhoben; zwischen
den drei Spitzen (deren mittlere blattförmig) sind zwei
kleinere Spitzen eingeschoben, so dass es eigentlich ein
Fünfzack ist. Von der Stirne strebt die besonders gravierte
Haarlocke empor. Haarband und Mantel rot; Chiton zwar
ausgespart, doch mit gelblicher verdünnter Firnisfarbe leicht
bemalt. Das Profil ist leicht eingeritzt neben dem Gesichts-
kontur, wohl als Vorzeichnung.
461. (P. 96). H. 0,06. Br. 0,04. R. Rand; nur die vorgestreckte
1. Hand ist erhalten, die eine Oenochoe am Henkel gefasst
hält; daneben ein Stück des von der anderen Hand ge-
haltenen (Dreizack-)Stabes. R. unten P • * n[pitidw'.
462. (P. 96a). Unterkörper; rotes Gewand, flüchtig; 1. im
Räume ein nach oben fliegender Vogel.
Korinthische Pinakes. 5j
2) Nackt oder in kurzem CJüton und ausschreitend.
463. (P. 97)- H. 0,1 3. Br. 0,12. Vollständig bis auf den oberen
Rand mit dem Kopfe; Farbe fast ganz ab; sorgfaltig, auch
die äusseren Konture graviert. Er setzt nach r. ausschreitend
das 1. Bein vor und ist anscheinend ganz nackt; der 1. Arm
ist etwas erhoben vorgestreckt, in der R. halt er den Dreizack
schrlige erhoben. Im Räume r. oben eine Rosette, unten
ein unklarer Rest.
464. (P. 98». H. 0,105. Br- °>°55- Aus zwei Stücken vollständig.
Oben mitten zwei Löcher; rötlicher Thon. In kurzem rotem
bis Mitte der Oberschenkel reichendem Chiton schreitet Pos.
massig aus nach r., die R. vorgestreckt, in der L. ziemlich
vertikal den von einem der Löcher beschädigten Dreizack
(mit fünf Spitzen einst?); die Kniee etwas eingebogen.
Flüchtig. R. eine kleine Rosette und von oben herab
POTEAAi • • TE • CAA (Rohl 20, 20).
465. (P- 99). H. 0,10. Br. 0,07. Nur oben gebrochen. Pos. ganz
nackt, das 1. Bein voranstellend in massigem Ausschreiten
nach r.; den Dreizack ruhig aufstützend. An Oberschenkeln
rot. Hüften sehr mager.
465. (P. 100). H. 0,05. Br. 0,125. Nur die Unterbeine einer
grossen Figur, die nach r. ausschritt; wegen der Grösse und
weil sie allein dargestellt ist wird es Pos. gewesen sein;
da kein Rest des Dreizackstabs erhalten ist, so war er wohl
gehoben.
466. (P. 101). H. 0.05. Br. 0,05. Nur die Beine; das 1. vor das r.
gestellt. Kein Dreizackrest.
467. (P. 102). H. 0,045. Br- °>106- Nach oben gebrochen; nur
Unterbeine, die auffallend kurz nach 1. weitausschreitend.
Ob Pos., ist zweifelhaft. R. steht ' bKB ■ • ,avi'&']ijxe.
(Röhl 20, 88).
468. (P. io3). H. 0,061. Br. 0,096. Nach oben gebrochen; Beine,
nach 1. ausschreitend, erhalten; 1. ist das Ende des Drei-
zackstabes aufgestützt. L. steht im Kreise geschrieben
• KBTOnOT^AA ■ av&hj\xe reo TIoTUÖä{yi. (Röhl 20, 17).
469. (P. 104). R. unt. Ecke. Ausschreitendes 1. Bein und r.
daneben das Ende des vertikal gehaltenen Dreizackstabes.
470. iP. 105». H. 0,075. R. ob. Ecke mit Loch. Nackter Ober-
körper von grossem Pinax; die Brust von vorn, der Kopf
58 Aelteste Gattungen.
nach links; langes Haar mit r. Binde; der 1. Arm war etwas-
gehoben. Pos. nicht ganz sicher.
jj Unbärtig mit hochgeschwungenem Dreizack.
47(. (P. 106). H. 0,09. Br. 0,065. R. ob. Ecke mit Loch. Unbärtig,
nackt, mit langem Haar und roter Binde, weit ausschreitend,
die L. vorstreckend, in der erhobenen R. den Dreizack zum
Stosse schwingend. (Blütenform des Dreizacks). (Vgl. die
Münzen von Poseidonia).
472. (P. 558)- R. ob. Ecke; roh; Kopf und Oberteil der Brust;
unbärtig, den Dreizack in der R. schwingend. — Bemalungs-
spuren auf der Rückseite.
473. (P. 107). H. 0,07. L. Rand; Mittelkörper; ähnlich.
b) Poseidon wie im ersten Typus (al) in langer
Gewandung stehend zusammen mit Amphitrite.
1) Pos. und Amph. allein gegenüber.
474. (P. 108). Br. 0,07; erh. H. 0,045. Nach unten unvollständige
Oben mitten zwei Löcher. Farbe ab. Oberkörper von Pos.
(1.) und Amph. (r.) sich gegenüber. Pos. sicher unbärtig,
sein Kopf unterscheidet sich von dem der Amphitrite nur
durch die etwas verschiedene Profillinie, indem bei ihm gar
keine Einsenkung an der Nasenwurzel ist. Bei der flüchti-
gen Ausführung des Pinax sind beide Gestalten und auch
die Chitone voll gemalt. Der Dreizack befindet sich gerade
in der Mitte zwischen beiden. Die Hände der beiden sind
verloren. Beide haben langes Haar und kreisförmig gra-
viertes Auge.
475. (P. 109). R. ob. Ecke; klein; gut erh. Von Pos. sind nur
die Dreizackspitzen übrig (1.); von Amphitrite der Kopf (r.)
der nur von Pinselkontur umzogen und thongrundig gelassen
ist. Im langen Haar ist eine breite Binde ausgespart. Der
Chiton war karriert (durch Gravierung). L. von dem fein-
archaischen Profil steht JS^TS^A IdvyiTQiia (Röhl 20, 72).
476. (P. no). H. 0,16. Br. o,n. L. Rand. L. der fast ganz erh.
Pos., in der L. Dreizack, R. vorstreckend, wie gewöhnlich;,
rote Tupfen auf dem Mantel; von Amph. gegenüber ist nur
die Pos. entgegengestreckte Rechte und die L. mit etwas
schräg gehaltenem Scepter und Reste des Gewands erhalten.
Sorgfältig. Zwischen beiden M£l*£0/v|*A/vBeKBPOT£AAFO/v-
2t[.iicov j.i uj'i&(r])xs JJoietda. fwy[t f-avaxzt. (Röhl 20, 7).
Korinthische Pinakes. 5«i
477. (P. 563). L. ob. Ecke; aus 2 anpassenden Stücken eines
grossen Pinax. L. Pos. wie gewöhnlich; sein Kopf ist bis
auf die Bartspitze offenbar in antiker Zeit sorgfaltig heraus-
geschnitten worden; Hals rot, Chiton thongrundig; der
Dreizack hat drei knospenförmige direkt aus dem Stabe
herauskommende Spitzen; neben ihm -OT^AA^. Von Amph.
ist nur der obere Teil des thongrundigen Gesichtes und die aus-
gestreckten Finger der R. erh. Vor ihr Af^CTK* (Röhl 20, 2 a).
478. (P. in). Br. 0,105. Oben und unten gebr. Mittelkörper.
Pos. 1., Amph. r., beide rote Mantel.
479. (P. 112). Br. 0,15. Nur oben gebr. Oberkörper fehlen.
Firnisfarbe schmutzig mattbraun, gut erh. Wenig graviert.
L. Pos., r. Amph., von deren vorgestreckter r. Hand die
Finger erh. sind; diese wie der Fuss thongrundig; langer
Chiton ohne Mantel; enge Taille. R. steht • KBPOT^AI •
uvtd-tj]xa noretdu[vi. (Röhl 20, 18).
480. (P. u3). H. 0,095. Br. 0,09. L. ob. Ecke mit Loch, sehr
verblasst. Ganz ohne Gravierung. — L. Pos. mit Dreizack;
Chiton thongrundig wie gewöhnlich. R. noch der Inschrift-
rest • TSC • JJl[.i(piT]QtT[a, welche demnach r. stand.
(Röhl 20, 73).
481. (P. 537). L. unt. Ecke; Unterkörper beider; Amph. scheint
Scepter gehabt zu haben; mitten zwischen beiden AS^AMOS ' *
(Röhl 20, 36 fälschlich 3 statt X).
482. (P. 532). L. unt. Ecke; 1. Unterkörper nackter mannl
Figur (Pos.?); r. Rest langbekleideter. Zwischen beiden
• POtA ' ' j'og. (Röhl 20, 96).
483. (P. 540). R. Rand; r. Rest stehender Frau (Amph.?); von
oben herab steht ■ ■ ^A/vBe&KB " — g {lav&rpz. (Röhl 20, 94,
wo der Rest von M vorn I. fehlt).
484. (P. 514). L. neben bekleideter Figur nach r. steht von
oben herab • l*<t>£TP£T • • (Röhl 20, 71).
2) Pos. und Amph. mit begleitenden Wesen.
485. (P. 114). H. 0,14. Br. 0,17. Dicke 0,012. L. gebrochen, sonst
vollständig, aus drei Stücken zusammengesetzt. Thon grün-
lich. Farbe fast ganz verschwunden. Auch die äusseren
Konture sind graviert. — Pos. steht nach 1., und hält den
aus drei Knospen gebildeten Dreizack; sein Chiton (thongr.)
ist mit Tupfen bedeckt; r. über dem Kopfe POTBAA/^.
6o Aelteste Gattungen.
Gegenüber nach r. Amph., den Mantel (schwarz gefirnisst)
emporziehend (Chiton thongr. mit Tupfen); oben r.
AI^<\>tPtTA. (Röhl 20, 112). L. von ihr ist noch der Rest
einer zweiten Frau im Mantel erhalten (Nereide, Thetis
od. dgl.). R. von Pos. ist Triton dargestellt, völlig aufrecht,
doch von den Hüften ab in einen Fischleib mit drei Flossen
ausgehend; der letztere ist nach r. gewandt und unten etwas
geringelt, steht aber nicht auf dem Boden auf. Der mensch-
liche Körper ist nach Pos. zu umgewandt, der 1. Arm er-
hoben, die R. vor die Brust gehalten. Haare lang und lockig,
über der Stirn aufgesträubt; Tänie; der lange fliessende Bart
sorgfältig graviert, die Lippen dick und die Nase mit etwas
vortretendem Knorpel an der Spitze.
jj In grösserer Götterversammlung.
486. (P. 115). H. 0,088. Br. 0,08. D. 0,010. R. ob. Ecke. Merk-
würdig in verschiedener Hinsicht: der Thon ist zwar der
gewöhnliche helle, doch auf der Seite der Malerei ist (durch
gewisse Zusätze) eine besondere rötliche glatte Oberfläche
geschaffen, die sich sehr unterscheidet von den nur durch
starkes Brennen rötlich gewordenen Stücken. Firnisfarbe
schwarz, doch leicht abspringend. Nach oben ist der Pinax
durch ein plastisch gegebenes und bemaltes dorisches
Kyma abgeschlossen (r. und schw.) unter welchem ein Strick-
band (schw. und weiss auf Thongr.). Nach 1. gewandt sind
die Oberkörper von Pos. und Amph. erhalten, letztere von
ersterem zum Teil verdeckt. Sie erhebt die R., Pos. streckt
die R. horizontal vor*) ohne Dreizack der ihm ganz fehlt.
Pos.' Gesicht und Hals sind rot, das der Amph. jetzt schwarz,
war jedoch wahrscheinlich einst weiss; ihr Auge fein gra-
viert, mandelförmig. Beide mit emporgekämmtem Stirnhaar
(graviert); Pos. mit langen Schulterlocken; das Ende der
Haare auf dem Rücken zusammengebunden. Beider Ge-
wandung rot. R. steht POT£AA/v, 1. ■ ^^T54>A (Röhl 20, 2).
Beiden gegenüber ist noch der emporgestreckte 1. Unterarm
des Hermes erhalten sowie das Ende des von seiner R.
gehaltenen Kerykeions (weiss aufgemalt, da wo es auf die
schwarze Hand zu stehen kommt). — Sehr sorgfältig; Stil
viel entwickelter als sonst.
*) Ist sein 1. Arm unter dem Mantel auf die Brust gelegt gedacht?
Der merkwürdige Kontur der wie eine weibliche Brust aussieht aber
zu Pos. gehört, würde dann von seiner unter dem Mantel geballten L.
herrühren.
Korinthische Pinakes. (5l
487. (P. ho). H. 0,10. Br. 0,06. L. unt. Ecke. Von Amph. ist
die untere Hälfte erh.; sie steht nach r. (Chiton schw.,
Mantel r., Füsse thongr. mit Sandalen); r. vor ihr steht
ebenfalls nach r. Pos. (Chiton thongr., Füsse r.), woraus zu
schliessen dass gegenüber andere Gottheiten standen? L. am
Rande: • :>T£AAFO/v 0MA90CTCM H\oTUÖdf.tovog llxoiTig,
Schluss eines Hexameters (Röhl 20, 6 liest falschlich
TIoTeidupog eifiaxoiTig).
488. (P. 538). Oberer Rand; oben Stabornament; Köpfe der
Amph. (thongr.) und des Pos. nebeneinander, beide nach 1.
gewendet; also wohl gegenüber anderen? Links steht
• nOT£AA/v • •
489. (P. 117)- H. o,n erh. Br. 0,06. R. u. 1. gebr. Farbe nur
in Resten. Pos., wie gewöhnlich, mit Dreizack nach r.
stehend; r. vor ihm entfernt sich weit ausschreitend ein
nackter sich umwendender Mann (Fleisch r.) der den 1. Arm
erhebt. Auf seinem Oberschenkel sind (obwohl er sichtlich
unbewaffnet ist) zwei Spiralen übereinander graviert.
490. (P. 118). Rings gebr., klein. L. Rest einer Figur im
Mantel, vor ihr ein Stab, dazwischen von oben herab IBPM
Zevg (Röhl 20, 66). Gegenüber nach 1. Unterkörper einer
Frau in Chiton und Mantel (am Schnitte desselben kann
man bekanntlich im korinthischen Stile Mann und Frau
unterscheiden), den sie emporzog.
491. (P. 553). L. ob. Ecke. Bärtiger Gott nach r., L. vor-
streckend, Scepter (mit Knospe bekrönt) in der R. (Zeus?)
Nach dem Loche r. oben war r. gegenüber noch eine Figur.
492. (P. 118a). Rings gebr., klein. Von einem Götterzug nach
1. (?) Nur die Mittelkörper erh. In der Mitte männliche
Gottheit (?) in Chiton und Mantel, in der L. einen Stab, r»
und 1. Reste weiblicher Gestalten.
e) Poseidon und Amphitrite zu "Wagen.
493. (P. 119). H. 0,115; erh. Br. 0,1 3. D. 0,014. L.Hälfte. Der Rand
mit einem Streifen abwechselnd schwarzer und heller Qua-
drate. Auf dem Wagen, von dessen Gespanne nur Reste
der Schwänze erh., stehen nach r. Pos. (Mantel schw.; Chiton
thongr., mit vertikalen Streifen verdünnten Firnisses), die
Zügel und Lenkerstab haltend, und zu seiner L. von ihm
02 Aelteste Gattungen.
z. T. verdeckt Amph. den über den Hinterkopf gezogenen
Mantel lüftend (Mantel r., Chiton schw., Fleisch thongr.,
Innenzeichnung mit verdünntem Firn.). Hinter dem Wagen
1. folgt eine Frau nach r. (vgl. 485) ebenfalls den Mantel
lüftend (Chiton mit verd. Firn, bemalt, Mantel r., Fleisch
thongr.). Zwischen ihr und dem Wagen im Räume eine
aufgerichtete Schlange.
494. (P. 120). H. 0,18; erb. Br. 0,24. D. 0,010. Grosse Platte, die r.
und 1. unvollständig. Oben mitten Löcher. Farben ab. —
Pos. und Amph. auf dem Wagen wie 493; von dem Zwei-
gespann die hintere Hälfte mit sorgfältig gravierten
Schwänzen erhalten. Amph. scheint der Gravierung der
Augen nach gefirnisstes Fleisch gehabt zu haben. Der Ver-
bindungsstab zwischen WTagenrand und Deichsel ist sorg-
fältig graviert. L. folgt dem Wagen Hermes nach r., von
dem noch das Bartende, ein Stück des r. Mantels, der 1.
vorgestreckte Unterarm sowie die R. mit dem Kerykeion
erhalten ist; das letztere ist von sehr interessanter Form
(mit zwei dreiblättrigen Blütenspitzen übereinander in der
Mitte).
495. (P. 121). Erh. H. 0,095. Br. 0,08. L. ob. Ecke. Vorzüglich
erhaltene Farben. Pos. und Amph. wie oben (vom Wagen
nur Rand erh.); Pos.: Chiton thongr. mit eingezeichneter
Aermelnaht, Mantel r., Gesicht und Hals r., Arme und Haar
schw., Tänie r., Stirnhaar emporgestrichen. Amph.: Chiton
thongr. und getupft, Mantel über den Kopf, mit r. Tupfen,
Fleisch thongr., hält sich mit der R. an der Wagenbrüstung.
L. steht: MAA56TOT und r.: A/^<J>£TP£T/-, dann im Kreise
umbiegend • •"SA5THAMA • • Rest einer grösseren Inschrift.
(Rohl 20, 1 14).
496. (P. 122). Erh. H. 0,08. Br. 0,07. L. ob. Ecke. Thon etwas
rötlich; obwohl nichts graviert ist, so ist die Ausführung
doch sorgfältig und zierlich. Es ist nur Firnisfarbe, schwarz
und verdünnt gelblich, angewendet. — Pos. und Amph. wie
oben zu Wagen (dessen oberer Rand erh.); letztere legt die
Hand auf die Brüstung. Nicht nur Amph.'' sondern auch
Pos.' Fleisch ist thongrundig und nur von Konturen um-
zogen; auch sein Chiton ist thongr., der Mantel schw. Die
Augensterne sind bei beiden schw.
497. (P. 124). H. 0,12; erh. Br. 0,125. R. gebrochen. Firnis r.
verbrannt. Auf dem Wagen (Rad mit Zirkel graviert) mit
zwei Rossen (Hinterteile erh.) Pos. und Amph. wie oben,
Korinthische Pinakes.
63
nur das letztere etwas weniger verdeckt ist von Pos L steht'
MAA^TOT (Röhl 20, 27).
498. (P. i23). Oben Rand; klein. Von Pos. Kopf und Brust
erh. (die Wange r.); er hält ausser Zügel und Lenkerstab
noch den Dreizack. Amph. wie gewöhnlich (Fleisch thongr.).
499. (P. 125). L. ob. Ecke; klein; Farbe ab. Nur die Köpfe
von P. und A. sind erhalten, ganz mit den vorigen über-
einstimmend, also wohl hiehergehörig.
500. (P. 126). Br. 0,09. Oben Rand. Nur eine Rossemähne und
die Zügel sind erh.; 1. steht "PtTA^Kpir^hu, das also wie
gewöhnlich r. von Amph. stand.
Oben: • ■ O^A^BmKBPOT^A^t^^ • • • • for ^d.vld^y.t
Hot ad uv 1 fuv[uxTi. (Röhl 20, 8).
501. (P. 127). Erh. H. o,n. Br. 0,125. L. ob. Ecke mit Loch;
Farben ganz ab. Pos. allein; Zweigespann.
502. L. Rand. — Erh. ist Pos. allein auf dem Wagen, doch
kann Amph. neben ihm gewesen sein; sein Gesicht fehlt;
Mantel r.
503. (P. i3o). H. 0,085. Erh. Br. 0.45. Farben ganz ab. Pos. allein;
Schwänze der Rosse.
504. (P. i3i). L. unt. Ecke; Farben ab. Unterkörper von Pos.
auf dem Wagen; ungewiss ob einst mit Amph. Sorgfaltig.
505. (P. 559)- L. ob. Ecke. Pos. allein (Chiton thongr.,
Mantel r., Fleisch r.); mit Lenkerstab und Zügeln. Sorg-
fältig.
506. P. (561). R. ob. Ecke. Oberkörper des Pos., ausnahms-
weise nach links, Zügel und Lenkerstab haltend. Rest der
Bemalung des Reverses (Arm mit Stab).
507. (P. 1281. H. 0,067. Br. 0,04. L.u.Ecke; rötlich verbrannt. Pos.
allein; erh. seine u. Hälfte nach r. auf dem Wagen stehend,
der hier nicht der gewöhnliche ist, sondern ein Kasten mit
festen Wänden und einem Rad mit eigentümlichen Speichen,
ganz wie z. B. auf der Burgon'schen Panathenäischen Preis-
vase: Mon. d. J. X, 48 k. Pos. hält sich an der Brüstung.
508.*) (P. i32). H. 0,07. Br. 0,07. Oben Rand erh. Farben sehr
gut erh. Thon blassrötlich und zwar nicht durch Brennen,
) 508 — 537 sind Fragmente von Rossegespannen, von denen manche
Sauch zu andern Darstellungen gehört haben können.
64 Aelteste Gattungen.
sondern durch einen Beisatz (wie 486); auch sonst ent-
wickeltere Technik, fester schw. Firnis. — Stück eines lau-
fenden Viergespannes nach r.; zwei Pferde recken die Halse
in die Hohe, zwei senken sie; das vorderste (das r. Seiten-
ross) hat thongr. Brustband und eine mit Rot und Gra-
vierung aufgesetzte Rosette. Die Hälse alle rot; die Mahnen
der Rosse nach hinten sind kurz, die der vordem lang»
Oben • • A/vßöBKB, darunter 1, vom hintern Pferdepaar:
• -©MAE E(xv$[oq. (Röhl 20, 53; Xanthos ist natürlich der
Name eines Rosses, nicht der des Dedikanten wie R. anzu-
nehmen scheint).
509. (P. i33). R. ob. Ecke. Farbe weg. Halse und Köpfe
eines Viergespannes wie das vorige.
510. (P. 134). Rings gebr.; Farbe weg. Hinterteil eines Rosses.
(es scheint ein Zwei-, jedenfalls kein Viergespann gewesen
zu sein) und Wagenrand mit eigentümlicher, als gewundener
Stab gebildeter Brüstung; auch die nach dem Joch zu lau-
fende Verbindungsstange ist gewunden.
511. (P. 135). Rings gebr.; Zweigespann, das vordere Ross ganz
thongr., das hintere schw.; sorgfaltig.
512. (P. i36). Rings gebr.; Farbe ab. Kopfe eines Vier-
gespannes; lange Mähnen.
513. (P. 560). Rings gebr. Hinterteil eines Viergespannes nach
r. ; das vorderste Pferd thongr.; der Strick des r. aeiQOffOQog
ist graviert angegeben (vgl. Stephani im Compte r. 1874,
S. 195 fr.).
514. (P. 137). Hinterteil eines Zweigespanns. Sorgfältig.
515. (P. i38). Oben Rand; Oberteil von Viergespann.
516. (P. 139). Oben Rand; Hand mit den Zügeln und Stückchen
von Pferd.
517. 518. (P. 140. 141)- Pferdeköpfe.
519. (P- 142). Oben Rand; zwei Köpfe eines Viergespannes;
oben im Räume zwei Granatäpfelrosetten. Sehr sorgfältig.
520. (P. h3). R. ob. Ecke; Köpfe eines Viergespannes.
521. (P. 144). Desgl.; rot verbrannt.
522. 523. (P. 145. 146). Von den Beinen je eines Vier-
gespannes.
Korinthische Pinakes. ßS
524. (P. 149a). R. Rand. Vorderbeine eines Viergespannes;
r. davon, von oben herab und dann gegenüber von unten
nach oben: • * Al^ B©BKßrOT£ A^ATCAPTOPOKCA
uve&rjxs IloTi[Sävi f\dva(x)n cvumoxta. (Röhl 20, 68 nebst
addenda; seine Vermutung, es möge der drittletzte Buch-
stabe ein B sein, wird durch das Original in keiner Weise
unterstützt).
525. (P. 149b)- L. ob. Ecke. Köpfe eines Zweigespannes und
Inschr.: • • lAA^TOnSHSeSMA • • ävfd^xe IIoT6idut>[t (fehlt
bei Röhl).
526—528. (P. 147 — 149)- Von den Beinen von Zweigespannen
im ruhigen Ausschreiten.
529. (P. 552). Ueber den Köpfen eines laufenden Viergespannes
steht ••T^AA/v*." no]ittdän (Röhl 20, 22).
5 30. (P. 55°)- Unterer Rand; Pferdehinterbeine; daneben
••^pA^AK'- TIoceidäi']i \-draxn (Röhl 20, 74).
531. (P. 543). Oberer Rand; Kopfrest von Gespann, sowie
Zügel; darüber: ■■ A/VB0BKB" (Röhl 20, 90).
532. (P. 151). Ein Wagenkasten wie auf 507, doch ist das Rad
hier mit vier gewöhnlichen Speichen versehen.
5 33 — 535. (P. 150. 152. 153). Reste von gewöhnlichen Wagen.
536. (P. 154)- Rings gebr.; Pos. (?) ausnahmsweise auf Wagen
nach links.
537. (P. 155). L. unt. Ecke. Wagen und Hinterbeine eines
galoppierenden Zweigespanns.
d) Amphitrite allein (?)
538. (P. 156)- H. 0,165. Br- 0,075. Vollständig; oben mitten zwei
Löcher. Grünlicher Thon; Farbe ab. — Allein nach r.
stehende Frau, den Mantel mit beiden Händen lüftend
(Gesicht thongr., sehr lange Schulterlocken; Mantel unten
mit Mäandersaum).
e) Poseidon als Reiter.
539. (P. 157)- H. 0,092; erh. Br. 0,12. L. gebrochen, Farben meist
ab. — Pos. reitet mit zwei Rossen nach r. (das vordere, auf
dem er sitzt, thongr., lange Mähne; das andere schw., fast
ganz verdeckt); dieselben schreiten ruhig aus; Pos. hat den
5
66 Aelteste Gattungen
kurzen engen roten Chiton der Reiter, ist bärtig und hält
in der R. schräg den langen Dreizack (vgl. die altertümlichen
Münzen von Potidaea). R. steht BIW^&ABMr'W B©BKB
Evgvftijdrjg f.iävi'9-fjxs. (Rohl 20, 48). Ungewöhnlich ist die
Befestigungsart: oben in der Mitte der Tafel ist ein Ansatz
mit einer Oese.
540. (P. 5ö2)- R. ob. Ecke, doch die Darstellung vollständig;
klein. Pos. wie oben mit Dreizack auf einem Pferde nach
r., in kurzem Chiton, doch unbärtig.
f) Menschliche Darstellungen.
i) Reiter, meist unbärtig und mit kurzem Speere, der vertikal
gehalten wird. Richtung nach rechts, nur 552 — 554.
nach links.
541. (P. 567)- H. 0,09. Br. 0,09. Vollständig; oben zwei Löcher.
Pinax mit Flachrelief statt Malerei. Ein Knabe sitzt auf
ruhig stehendem Pferde nach r. Von Bemalung nichts erh.
Stumpfer Abdruck aus einer Form.
542. (P. 158). H. 0,095; erh. Br. 0,08. R. gebrochen. Unbartig,
Gesicht rot, ebenso der kurze Chiton; Speer deutlich; im
Räume eine Punktrosette. — Revers unbemalt, doch mit ge-
maltem Rand.
543. (P. 159). Br- 0,15; erh. H. 0,05. Unten gebr. Das Pferd
thongr. mit verdünntem bräunlichem Kontur. Kein Rot
verwendet. Speer.
544. (P. 160). L. ob. Ecke; Darstellung zur Hälfte erh.; Loben
fliegender Vogel. Speer. L. steht APCMT ■ • (Röhl 20, 3j).
545. (P. 161). H. 0,096; erh. Br. 0,068. R. gebr. Der Reiter ist
bärtig; kurzer r. Chiton.
546. (iJ- 162). Oben Rand; Farbe weg. Der Reiter ganz, das
Pferd teilweise erh.; er ist b'ärtig. In den Händen ist nichts
ausser dem Zügel kenntlich.
547. (P. i63). Unt. Rand; Unterkörper; unteres Ende langen
etwas schräg gehaltenen Stabes; es kann ein Dreizack und
die Figur Pos. gewesen sein.
548. (P. 164). Bein des Reiters und Pferdevorderbein.
549. (P. 165). Bein und Arme des Reiters.
550. (P. 165 a). R. unt. Ecke. Vorderbeine des Pferdes und
Füsse des Reiters.
Korinthische Pinakes. 6j
551. (P. 165 b). L. ob. Ecke. Hinterkörper.
552. (P. 166). H. 0,09. Br. 0,105. L. und r. gebr. Die kleine
Reiterfigur nach 1. ist im freien Räume und nicht auf dem
Boden aufstehend gemalt; er ist nackt, bartlos, mit langen
Haaren, in der R. längeren Stab. L. bleibt viel freier Raum.
Unten: • ' "CFWAKTC IIotciSu]vi fui'uxrt. (Röhl 20,75).
553. (P. 167). Oben Rand; Reiter nach 1., roh; r. Chiton von
der Hüfte abwärts; im Räume zwei Punktrosetten.
5 54. (P. 168). Oben Rand; r. halbes Loch erh.; Farbe weg bis
auf die der Inschrift; r. von dem Reiter KA/v®/- ■ Kur$a[oog?
(Röhl 20, 52).
2) Reite)'- oder Ross nebst Fussgänger.
5 55. (P. 170;. Erh. H. 0,045. Br. 0,052. R. unt. Ecke. Farben ganz
weg. Ungeschickt kindliche Zeichnung. — Erhalten das
Vorderteil eines (oder zweier?) Pferde nach r., dem eilig
voran ein bartiger Mann schreitet, der das Ross am Zaume
gefasst halt; auf seinem 1. Beine ist eingekratzt AVMCPOM,
^vatn{7r)og. Unter den Pferdebeinen, ebenfalls eingekratzt,
der Name des Reiters (?) • • SA&VM 'A/^iltvg (Röhl 20, 48).
5 56. (P. 171). H. 0,075; erh. Br. 0,055. L. gebr. Ebenfalls sehr
primitiv; wenig graviert. Vordere Hälfte des Pferdes nach
r., Hände des Reiters mit kurzem Stock; r. voran geht ruhig
eine kleine Figur in kurzem Chiton.
5 57. (P. 172). H. 0,045. Br- 0,075. Vollständig; gut erh. Ein
nackter bärtiger Mann führt sein leeres Ross (thongr.), nach
ihm umblickend, am Zügel nach 1.; er erhebt die L.
Sorgfältig, obwohl wenig graviert; ohne Rot. Oben:
«W&JWrA/vBeBKK (JJ)Jß(ov fiuvt'dyxe. (Röhl 20, 10).
5 58. (P. i73). R. o. Ecke; klein. Nur Hinterteil des Rosses
(mit Rot) erh.; wahrscheinlich war die Darstellung dieselbe
wie 557. Inschrift: • • JW^A/vBeUK&POT^AAl • • ®7,t\ßtov
(.tavtd-rpz ]loretdäi'[i. (Röhl 20, 9).
559. (P. 1741. L. u. Ecke. Nackter Unterkörper eines nach r.
schreitenden Mannes mit langem Stabe hinter einem Pferde
(dessen Hinterteil erh.). Sorgfältig.
560. (P. 175). H. 0,065. Br. 0,04. U. Rand. Unterkörper eines
Mannes (kurzer Chiton) neben einem Rosse.
5*
68 Aelteste Gattungen.
5 61. (P. 176). R. u. Ecke. Unterbeine eines Rosses von vorne
(von Gespann? von Reiter?), auf welches von r. her ein
Mann mit langem Stabe zugeht.
5 62. (P. 177). L. u. Ecke. Erhalten ist r. ein Pferdevorderbein
nach 1. und davor ein Mann in seltsamer Haltung; er ist
nach r. mit den Knieen auf eine kleine Erhöhung gesunken,
wendet den bärtigen Kopf (Gesicht fehlt) nach 1. um, erhebt
die L. als ob er das Pferd am Zügel hielte und halt in der
R. ein r. Trinkhorn (?).
5 63. (P. 178). L. u. Ecke. R. von einem Pferde (Beinrest)
steht eine Figur (Unterkörper) in langem thongr. Chiton
und r. Mantel nach r., einen Stab aufstützend: vielleicht
Poseidon vor dem Rosse.
j) Reiterzug.
564. (P. 179). H. o,c68; erb. Br. 0,085. L. und r. gebr. Zwei Reiter
nach 1. hinter einander im Schritt; von dem vordem nur
Pferdehinterteil erh., Raumfüllung durch Punktrosetten.
Flüchtig, fast Siluettenmanier.
565. (P. 180). H. 0,065. Br- 0,11. R. o. Ecke. Farben gut erh.
(ohne Rot), der Thon etwas rötlich. Nach r. galoppierende
Reiter; der besterhaltene vordere ist unb'artig, hat Binde im
Haar und tragt den gewöhnlichen kurzen Speer der Reiter.
Das Pferd hat kurze Mahne und ist auch im Stil etwas ent-
wickelter als sonst; r. neben demselben TA+VAPO • *
Ta/vdo6[uoc; neben dem Kopfe des folgenden Rosses
PVP^OM nuofoc, beides Namen der Rosse. (Röhl 20, 5o).
4) Das Pferd allein.
5 66. (P. 181). H. 0,079. Br- °>°68. L. gebr. Der Rand rings von
einfachem Stabornament eingefasst. — Ross in schreitender
Stellung nach r., flüchtig als Siluette gemalt (Hals rot); r.
vor demselben ein Gestell, das wohl eine Futterkrippe
sein soll.
5 67 — 586. (P. 182 — 185. 186 — 199a. 569). Kleinere Fragmente ein-
zelner Pferde, ungewiss von welchen Darstellungen; bei 56j
steht .'. AOM loc. Auf 585 (P. 199a) ist das erhaltene rote
Hinterteil ganz mit kleinen gravierten Strichen bedeckt.
jj Krieger zu Ross.
587. (P. 200). H. 0,04. Br. 0,08. Oben Rand. Oberkörper des
Korinthische Pinakes. (5g
Reiters nach 1. mit langen Haaren und korinth. Helm mit
r. Bügel; über dem Pferdeschwanz fliegt ein Adler nach 1.
Das Loch zum Aufhängen durchbohrt den Helm.
6) Krieger zu Fuss, allein, und Fragmente von Kriegern.
588. (P. 201). Br. 0,092; erh. H. 0,125; unten fehlt ein kleines Stück.
Ein nackter Krieger steht, das 1. Bein etwas vorsetzend,
nach r.; er tragt Beinschienen (r.), korinth. Helm (r., niederer
Busch) halt die Lanze und grossen Rundschild (innen r.).
Sorgfaltig; doch geht eins der Löcher oben durch den
Helm (wie 5$j).
589. (P. 202). Br. 0,09; erh. H. 0,055. Oben und unten gebr.
Schreitender nackter Krieger (Oberkörper; Unterbeine fehlen)
mit böotischem Schild (innen r.); der r. Arm war mit ge-
schwungener Lanze erhoben. Vom Helme nur das Ende
des r. Busches.
590. (P. 202a). Vollständig bis auf das 1. u. Eckchen; in jeden
der drei erh. Ecken ein Loch. Flüchtige Siluettenmanier.
Weit ausschreitender Krieger mit Rundschild, die Lanze in
der erhobenen R. schwingend, nach 1.
591. (P. 2o3). L. Rand; Farbe weg. Sehr schlanker Krieger
nach r. (Arme und Kopf fehlen); er trägt Panzer und hat
auf den Oberschenkeln gravierte Spiralen (welche eine
Oberschenkelschiene andeuten?).
592. (P. 2041 L. o. Ecke; lanzenschwingender Krieger (Unter-
körper fehlt); flüchtig.
593. (P. 205). R. u. Ecke; aus einem Einzelkampf wo Schild
an Schild stösst; der Krieger r. hat kurzen Chiton und Bein-
schienen. Ohne Anwendung von Rot.
594. (P. 206). Sehr rohe und schlechte Technik, kenntlich nur
der Rundschild und Kopf. Rucks.: unkenntliche Reste.
595. (P. 207). R. li. Ecke; Unterkörper eines nach 1. schreiten-
den Kriegers (Beinschienen am Unter- und sehr deutlich
auch am Oberschenkel graviert). — Rucks.: Rest eines nach r.
schreitenden Mannes.
5 96. (P. 208). L. o. Ecke. Oherkörper eines Kämpfers nach
r. (kurzer r. Chiton, r. Helm), R. erhoben.
597. (P. 210). Unterbein mit Schiene; Rosette im Raum.
Rucks.: unklar.
jO Aelteste Gattungen.
598. (P. 217). L. Rand. Untere Hälfte eines ruhig aufrecht
stehenden Kriegers in Beinschienen, nach r.
599. (P. 571). Stück zweier Krieger mit grossen Rundschilden.
Rucks.: unklar.
600. (P. 572). Vom Rundschild eines Kriegers.
601. (P. 209). Unklar, doch ein Schild ist deutlich.
602 — 607. (P. 211 — 216). Unterbeine mit Beinschienen von aus-
schreitenden Kriegern.
7/ Arbeit a?i Ocfen*)
608. (P. 221). H. 0,077. Br. 0,11. Vollst.; ein wenig rötlicher
Thon; rohe Siluettenmanier ohne Rot. — R. der runde Ofen
aus dem oben Flammen herausschlagen; auf dem Feuerungs-
vorsprung steht ein nackter Mann (mit kleiner Mütze?) mit
einem Feuerhaken von oben in die Flamme langend; L
unten steht ein Mann mit zwei Holzscheiten bereit (er hat
eine gekrümmte Nase und Spitzbart). Oben steht POT^AAA
(Röhl 20, 21).
609. (P. 222). Erh. H. 0,065. Br- 0,095- Oben gebr. Rohe Siluetten-
manier. Dieselbe Darstellung, nur ohne den Mann unten;
der Ofen nimmt die ganze Plattenbreite ein. Links:
•■FA^Z " va elfit. (Röhl 20, 14).
*) Ich habe absichtlich im Texte die Eigenschaft jener Oefen nicht
näher bezeichnet, da man schwanken kann, ob es Hochöfen zum Metall-
schmelzen oder Töpferöfen sind, obwohl wie ich glaube die gewichtigeren
Gründe für erstere Annahme sprechen. O. Rayet (in der Gaz. arch. 1880,
104) nennt diese Oefen einfach fours ä poterie, während Milchhöfer
(a. a. O.) sie als Hochöfen fasst und auch die antiken Bergwerke jener
Gegend wiedergefunden zu haben glaubt. Die Form der Oefen allein
erlaubt nicht sich für die eine oder andere Annahme zu entscheiden.
Für Hochöfen spricht aber die bedeutende Grösse derselben, der gegen-
über dieMänner immer klein erscheinen; vor allem Andern aber derUmstand
dass die den Ofen bedienenden Männer fast immer bemüht sind den-
selben durch die obere Oeffnung, zu welcher die Flammen immer
mächtig herausschlagen, mittelst längerer Haken zu regulieren, ein Ver-
fahren, das bei einem Töpferofen unverständlich, bei Hochöfen jedoch
sehr natürlich ist. — Die Darstellung des Bergbau's ferner (638. 639)
spricht ebenfalls sehr für Hochöfen; denn jene Darstellungen etwa als
Gewinnung der Thonerde zu deuten geht nicht an. Die dem Schmelzen
des Metalls folgenden Stadien der Bearbeitung desselben sind freilich
unter den Pinakes nicht sicher nachzuweisen, während wir Darstellungen
der Töpferei finden werden.
Korinthische Pinakes.
7*'
610. (P. 223). H. 0,085. Br. 0,09. Vollständig, in der Mitte oben
zwei Löcher. Rohe Siluettenmanier. Ein Mann schreitet
von 1. auf den Ofen zu (der hier keinen Vorsprung hat,
höher ist und oben einen Schlot zeigt); er scheint mit der
R. nach einer an der Seite zu denkenden OefTnung des
Ofens zu greifen. L. oben hängt ein schlankes Getäss
herab.
6 IL (P. 224). H. 0,05. Br. 0,07. Vollständig; oben mitten zwei
Löcher. Flüchtig, doch mit Gravierung und Rot. — L. der
runde Ofen mit viereckigem Feuerungsvorsprung; ein kleiner
Mann ist beschäftigt mit einem langen Haken das Feuer zu
schüren; oben auf dem Ofen sitzt ein runder Schlot aus
dem Flammen herausschlagen. In dem grossen leeren Räume
r. oben steht 4>ABJX)/VMA/v&0BK& (Dltßun' /iiuvtörpe.
(Röhl 20, u) vgl. 55/ und 558; offenbar sind nach Stil,
Technik u. s. w. alle drei Täfelchen von derselben Hand
sowohl gefertigt als beschrieben-
em. (P. 225). H. 0,09; erh. Br. 0,115. R- gebr. Farben sehr be-
schädigt. Ein nackter Jüngling ist mit seinem Haken im
Begriffe auf den Feuerungsvorsprung des Ofens zu steigen
(an welchem in der Mitte eine halbrunde, verschlossene
OefTnung angegeben ist). Auf dem Ofen selbst ist flüchtig
in grossen Buchstaben graviert POT^AA (fehlt bei Röhl).
613. (P. 226). L. u. Ecke, mit Loch (vgl. 61 5). — Vor dem
grossen Feuerungsvorsprung (an dem unten die Enden der
Holzscheite (?) zu sehen) steht das 1. Bein hoch hebend ein
Mann mit Stab (Haken?)
614. (P. 227). L. gebr. — Auf dem Vorsprung des Ofens steht
ein unbärtiger Mann (Brust rot), beide Arme hoch erhebend,
in der R. einen Haken (?); aus der oberen OefTnung des
Ofens flammt das Feuer. L. oben ein fliegender Adler.
Sorgfältig.
615. (P. 228). H. 0,10. Br. 0,07. R. u. Ecke, mit Loch. Abnorme
Technik: die Zeichnung ist in den noch weichen Thon
(flüchtig und grob) eingeritzt und dann mit Firnisfarbe ge-
füllt worden. Auf einen Ofen schreitet (nach r.) ein Mann
(fast primitiver Bildung) zu.
616. (P. 229). R. u. Ecke. — Der runde Ofen mit dem Vor-
sprung ist thongr. und nur von Kontur umzogen; oben
schlagen die Flammen aus dem bauchigen, kesseiförmigen
72 Aelteste Gattungen.
Schlot; ein nackter Mann lauft mit dem Haken herbei, bereit
auf den Vorsprung zu springen. L. hinter ihm steht eine
kleine Vase („a colonnette,1). Wenig graviert.
617. (P. 23o). R. u. Ecke. — Unterkörper eines Mannes (kurzer
r. Chiton) auf dem Vorsprung eines Ofens.
618. (P. 23i). L. o. Ecke. — Ofen mit oben herausschlagenden
Flammen und Oberkörper des mit dem Haken daran be-
schäftigten Mannes. Siluettenmanier.
619. (P. 232). L. u. Ecke. Mann, der das eine Bein aufstellend
vor dem Feuerungsvorsprung steht.
620. (P. 234). R. u. Ecke. — Ofen mit oben aus dem Schlot
und unten (am Vorsprung) herausschlagenden Flammen;
1. der r. Arm des einen Stab haltenden Mannes erh.
621. (P. 235). H. 0,09; erh. Br. 0,045. L. gebr. — Leiter (von vorn)
die oben gekrümmt ist und offenbar an einen Ofen gelehnt
war. Der Raum r. mit flüchtigen rosettenartigen Tupfen
gefüllt. Rot verbrannt.
622. (P. 236). H. 0,098; erh. Br. 0,05. L. gebr. — Mittelstück eines
grossen Ofens mit Schlot und Flammen daraus.
623. (P. 237). H. 0,07; erh. Br. 0,08. R. gebr. — Ofen mit Flammen
oben und unten; viereckige verschlossene Oeffnung im
oberen Teile des Ofens. Vor demselben ist keine Spur
eines Menschen, obwohl viel Platz frei ist.
624. (P. 238). O. Rand. — Oberer Teil des Ofens (thongr.,
nur mit Kontur) mit Flammen; 1. fliegender Vogel.
625. (P. 239). O. Rand. — Flammen eines Ofens; 1. fliegender
Adler.
626. (P. 240). U. Rand. — Ofen mit verschlossener Oeffnung.
627. (P. 575). Ofenspitze mit Flammen.
628. (P. 508). L. gebr. — Teil des Ofens; dabei: • ■ BPOT^AA/^
KT£ ävid-f]x]e IloTEiöäi[i fava]xn (fehlt bei Rohl).
629. (P. 516). L. o. Ecke. — Rest von Ofen; im freien Räume
(sehr gut erh.) A£P£M Ji-Qig (Röhl 20, 60).
630. (P. 529). L. o. Ecke. Rest eines Ofens (?), dabei:
MAA3TOT (bei Röhl?)
631 — 637. (P. 241—247). Kleine Fragmente von Ofen-Darstel-
lungen. Auf 63 1 ist der Oberteil eines offenbar als Schlot
Korinthische Pinakes. j3
dienenden grossen Pithos mit daraus emporschlagender
Flamme erhalten. Auf der Rucks, fliegender Vogel.
<S) Bergbau.
638. (P. 258). R. u. Ecke. Farbe weg. Nackter bartiger Mann
nach r. mit einer in beiden Händen geschwungenen Spitz-
hacke auf Gestein loshackend; das 1. Knie beugt er stark
ein.
639. (P. 574)- Br. o,o83; erh. H. 0,065; oben gebr.; rot gebrannt.
In einem Schachte oder Hohlwege, wo zu beiden Seiten das
Gestein ansteht, hält ein unbärtiger nackter Mann, das 1.
Knie einsenkend mit beiden Händen die Hacke (an einem
Ende breit, am andern, das er hier gebraucht, spitz), im Be-
griffe das Gestein loszuhacken.
9) Töpferei.
640. (P. 259 und 259a). H. 0,075; erh. Br. 0,06; nach r. gebrochen,
vom r. oberen Eck ein 1 nicht anpassendes) Stück. — Auf
einem Wandbrette oben steht eine Reihe fertiger oder zum
Trocknen bestimmter Töpfe (neun rot gemalte Oenochoen
sind erh.). Unten wird gearbeitet: 1. zwei kleine mannliche
Gestalten, verwischt, stehend auf Thonklumpen? weiter r.
ein auf einem Stuhle sitzender Mann (im Mantel) der am
Rande einer auf der Drehscheibe stehenden Oenochoe formt;
weiter r. die hintere Hälfte eines grösseren stark vorgebeugt
sitzenden Mannes. Nachlässig.
Hier anzuschliessen doch ungewiss ob hierher gehörig:
641. (P. 260). U. Rand. Die gravierte Innenzeichnung plump
und ungeschickt; ohne Rot. — Hinter einem Stuhle oder
kleinen Tische steht ein bärtiger Mann (mit auffallend
grossem Kopfe) nach r. gewendet um von dort etwas in
Empfang zu nehmen; von 1. bringt ein Mann einen Topf
(Skyphos) herbei.
642. (P. 261). L. Rand. — Ein Gefäss (flaschenförmiges Ala-
bastron) und undeutliche Reste erh.
643. (P. 262). L. u. Ecke. — Mann mit eingebogenen Knieen,
einen kurzen Haken in der L. vor einer Art Ambos od. dgl.
arbeitend (Metallarbeit?)
644. 645. (P. 263. 264). L. u. Ecken. — Reste grosser Dreifüsse
mit plumpen unten in Löwenklauen endenden Füssen.
74 Aelteste Gattungen.
10) Schifffahrt.
646. (P. 248). U. Rand. — Mittelstück eines Segelschiffes
(Schiffsbauch rot, in der Mitte und am o. Rande ein schw.
Streif mit w. Punkten); unten ein Fisch. L. über den
Schiffsrand ragt der Kopf eines unbärtigen Mannes nach r.
heraus; Rest eines an zwei Tauen befestigten roten vier-
eckigen Segels; keine Ruder.
647. (P. 249). Rings gebr. — Mittel- und Vorderteil (empor-
gebogen, also kein Kriegsschiff) eines Ruderschiffes nach r.
(Wandung r.); oben sitzen die Ruderer (vier erh.) nach 1.
Zwischen ihnen schreitet eilend 1. ein Mann (kurzer r. Chiton)
nach L, beide Arme erhebend (rufend?).
648. (P. 250). H. o,oS3. R. gebr. Rohe Siluettenmanier. — Auf
schräg ansteigendem Decke eines Schiffes (? der Schiffs-
bauch nicht vollständig gegeben) stehen vier grössere und
eine kleinere männliche Gestalten in lebhafter unklarer Be-
wegung; der r. scheint eine Keule zu schwingen. Oben Taue?
649. (P. 251). Rings gebr. — Vom Rand eines Schiffes (?).
650. iP. 252). R. o. Ecke. Vorderteil eines Kriegsschiffes
(thongr. nur mit Kontur gemalt) mit weit vorspringender,
wie eine Hunde- oder Wolfsschnauze gebildeter Spitze und
grossem Auge.
651. (P. 253». O. Rand. -— Vom Vorderteil eines Kriegsschiffes!?).
65 2. (P. 254). U. Rand. Farbe weg. — Vom Mittelstück eines
Ruderschiffes; die Ruder kommen aus kreisförmigen Löchern
der Schiffswandung heraus.
653. (P. 2551. L. o. Ecke. Vom Vorderteil eines Kriegs-
schiffes (?).
654. (P. 2561. R. o. Ecke. Farbe weg. — Krieger (Schildarm
und gezückte Lanze erh.) auf Schiffsvorder- oder Hinterteil?
65 5. (P. 257). O. Rand. — Ende eines emporgebogenen Schiffs-
akroterions und Oberteil sitzenden Mannes (r. Chiton) nach 1.
(Steuermann?).
656. (P. 257a). U. Rand. — Unten welliges Wasser, darüber
Stück vom Hinterteil eines bauchigen Ruderschiffes; vier
Ruder mit breiten Machen Enden erh.
Korinthische Pinakes. j5
65 7. (P. 257c). U. Rand. — Ob vom Vorderteil eines Schiffes
(unten Wasser) über dessen Bord ein Teppich hangt? (letzterer
mit Lotos- und Palmettenornament).
658. (P. 257b). R. u. Ecke. — Vorderteil eines Schiffes auf
ruhigem Wasser; auf Bord eine grosse Balustrade (?); Eck
des grossen Segels erh.
659. (P. 257a). O. Rand? — Welliges Wasser, darüber Vorder-
teil eines Delphins.
660. (P. 578)- Rings gebr. — Vom Schiffshinterteil?
661. (P. 579)- Vom Schiffshinterteil? — Technik wie 387:
Konture teilweise mit hellroter Farbe auf Thongrund gefüllt.
11) Einzelne Männer ohne bestimmte Handlang.
662. (P. 219). R. o. Ecke. Obere Hälfte bärtigen Mannes
(Gesicht und Hals r.; Chiton r.) der in der L. eine Blüte
vorstreckt, in der R. schräge einen Speer gefasst hält.
Ob Pos. oder sonst ein Gott? — R. ein Alphabet
•••^^IB0CKArV/vOPi9PMT--- (Röhl 20, i3).
663. (P. 218). H. 0,055. Br- °>°55; vollständig bis auf 1. o. Ecke;
klein. Primitiv. Nackter Mann (Bauch und Brust r.) nach
1. den r. Arm empor, den 1. abwärts im Ellbogen beugend;
Oberschenkel dick, Taille eminent dünn. Zur Füllung r.
und 1. ein Stern aus Strichen.
664. (P. 220) R. o. Ecke. Oberteil eines bärtigen Mannes
(mit langem Haar und Binde; Hals r., Gewand schw. mit
einzelnen kleinen gravierten Strichen, als ob es Fell wäre),
der einen gebogenen Zweig hält.
665. (P. 220a). L. o. Ecke; 1. Hälfte des Oberkörpers eines
Mannes (lange Haare?) der in der R. einen Büschel von
Zweigen (?) hält. Rosette als Füllung. Am Rande Stab-
ornament. — Rohe Siluettenmanier.
666. (P. 511)- R. gebr. — Siluette. Mann nach r. mit hoher
Mütze (?), in der R. gesenkt eine Rute oder Zweigbüschel;
die L. vorstreckend. L. von o. n. u. YAA/^OYI ■ ■ Zwischen
dem 4. Buchst, und dem 5. greift jener Büschel herein;
(Rohl 20, 106).
667. (P. 404)- L. o. Ecke ; 1. Hälfte eines Mannes (r. Mäntelchen) ;
1. steht AMOPOAOPOMBrBA/v BS • • • lAotonodwQog eps uvi-
&{i]y^. (Röhl 20, 38).
yß Aelteste Gattungen.
668. (P. 405). L. Rand. Mann nach r. (Mäntelchen), einen
langen Stab in der R. (dessen Ende fehlt). Die ganze Figur
ist nur mit Konturen auf den Thongrund gemalt; das Ge
wand getupft; dem Timonidas (846) verwandt.
669. (P. 406). R. u. Ecke. Mann nach 1. aufrecht stehend, die
Arme waren erhoben, Oberschenkel r., Glied lang, auf dem
einen Glutaeus eine grosse Rosette graviert. Rosetten im
Räume.
670. (P. 407). L. o. Ecke. Oberkörper eines grossen Mannes
(Gesicht und Hals r., kurzer r. Chiton) der ausschreitet.
671. (P. 408). L. o. Ecke. Oberkörper eines laufenden Mannes
(in r. Chiton).
672. (P. 409^ Oben Rand; bartiger Kopf (Gesicht, Hals rot,
Haar und Bart schw. mit kleinen gravierten Strichen); r.
steht ••' 'lOSMa^-- 'A}ovtakov? (Röhl 20, 46).
673. (P. 410). Rest eines wild Tanzenden.
674. (P. 412). Oberkörper zweier Tanzenden (?)
675. (P. 411). R. u. Ecke; nackt stehender Mann; gering.
67 6. (P. 4i3). Reste zweier Oberkörper; ungeschickt; grün-
licher Thon.
677. (P. 414). Mittelkörper nackten schreitenden Mannes mit
Stab (Lanze?); auf dem Glutaeus eine Rosette graviert und
rot bemalt.
678. (P. 415). Unterkörper, schreitend, mit Stab.
679. (P. 233). Oben Rand; Oberkörper, Arme abwärts.
680. (P. 418). L. Rand; Oberkörper eines unbärtigen Mannes
einen Stab vor sich aufstützend (ob der unbärtige Poseidon?).
681. 682. (P. 416. 417). Oberkörper stehender Frauen in langem
Chiton.
683. (P- 427a). Unbärtiger Kopf (rot, nach 1.), sorgfältig;
1. steht M^HOI sloxQig. (Röhl 20, 67).
684. (P. 515). L. Rand; im Ellenbogen gekrümmter r. Arm,
thongr. Chiton. Von oben herab M09MH4> (Dvayjor.
(Röhl 20, 39).
685 — 693. (P. 419—427). Köpfe und Oberkörper meist bärtiger
Männer.
Korinthische Pinakes. -7-
694. (P. 505). L. o. Ecke; Kopfrest, dabei •• VxpOASfc«-
(Röhl 20, 61, der unb Jif[6g liest, doch stand kein D da).
695 — 700. (P. 43o— 434a). Mittel-, teilweise Unterkörper, teils
schreitend, teils ruhig, nackt oder kurzer Chiton.
701. (429)- Mittelkörper; 1. • • MI^AM* h. • • • • 0]g fithW\d->;xe
(Röhl 20, 89). L ' * *
702—720. (P. 435 — 453). Unterkörper; auf 709 1. <PMC • • • ; unten
Schachbretmuster.
721. (P. 507)- Undeutlicher Rest; dabei • • E.
12) Tiere.
722. (P. 454'- H. o,c68. Br. 0,098. Vollst. — Sehr primitiver
Panther nach r.; keine gravierte Innenzeichnung; doch
Ohren, Gesicht, Hals, Hinterschenkel sind thongrundig ge-
lassen und z. T. mit Tupfen oder Strichen bemalt. Füllung
des Raumes durch Kreuze; flüchtig; mit Rot.
723. (P. 455). H. 0,08. Br. 0,04; 1. gebr. Kleiner Panther nach I.
in rohem Siluettenstil.
724. (P. 456)- H. 0,08. Br. 0,07; r. gebr. Löwe nach r. auf den
Hinterbeinen sitzend, das 1. Vorderbein erhebend; r. ein
trennender Streif, jenseits dessen wahrscheinlich ein anderer
wappenartig entsprach. — Farbe ab.
725. (P. 457)- Oberteil einer Sphinx nach r. mit aufgebogenen
Flügeln und hohem rotem Kalathos.
726. (P. 458). Desgl.; Flügel waren nicht aufgebogen. R.Rand
erhalten. War auf der Rucks, bemalt (undeutlich).
727. (P. 459). H. 0,105; erh. Br. 0,07. L. gebr. — Vorderkörper
eines grossen nach r. schreitenden Stieres mit gesenktem
Kopfe. Rot am Halse. Kurze Hörner.
728—739. (P. 460—469- 581- 582). Fragmente ahnlicher Stiere,
die offenbar allein dargestellt waren.
740. (P. 473). Vorderteil eines Ebers. — Undeutl. Rest auf
Rückseite.
741. 742. (P. 470. 471). Vom Oberteile je eines Ebers.
743. (P. 472). Eberkopf. — Rucks, unklar.
744. (P. 474). Beine eines Ebers (?). — Rucks, unklar.
745. (P. 476). Grosse Schlange; Füllung mit Rosetten; Farbe weg.
•78 Aelteste Gattungen.
746. 747. (P. 583. 584). Fragmente von Fischen.
748. (P. 394). U. Rand. Unterkörper von fünf eng neben
einander schwimmenden Fischen.
749. (P. 395). Ü. Rand; Wellen, darin graviert ein Delphin.
750. (P. 396). Wellen, (?) mit Gravierung.
751 — 755. Fragm., einzelne Fische. — 746 — y55 gehörten
indes wahrsch. zu grösseren Darstellungen.
75 6. (P. 495)- L. o. Ecke. — Oberkörper grosser Eule.
757. (P. 496). Eule auf einer dunkeln Masse (Pferd?) sitzend;
darüber • • tOKA (Röhl 20, 69).
758—760. (P. 497 — 499^- Reste grösserer fliegender Vögel,
wahrscheinlich indes aus grösseren Darstellungen.
7 61. (P. 580). H. 0,034; r. ein Stück abgebr., sonst vollst. —
Pinax mit gepresstem Relief. Löwe nach 1. mit gehobenem
Schweif und geöffnetem Maul, stilisiert wie auf alten Metall-
reliefs. Ohne Bemalung.
ij) Nur mit Ornament.
762. (P. 493). Es war nichts dargestellt als ein Palmetten-
und Lotosgeschling wie auf Vasen.
763. (P. 585)- L. o. Ecke. Grosse Rosette und Stück von
Lotos; wahrscheinlich war nur Ornament dargestellt. Die
Rückseite ist einfach gefirnisst.
14) Mythologische Darstellungen.
764. (P. 372 und 372 a). H.o,o83; erh. Länge des Hauptstücks 0,10, die urspr.
Länge des Ganzen wird c. 0,20 gewesen sein. Erhalten ist die 1. U.
Ecke als besonderes nicht anpassendes Fragment; das Haupt-
stück ist r. und 1. gebrochen. Besonders feiner Thon, auf
der bemalten Seite etwas rötlich, Firnis schwarz; reiche
und sehr sorgfaltige Gravierung, die sich auch auf die
Aussenkonture erstreckt.
Auf einem Wagen nach 1. (rot), von dessen Zweigespann
nur der Hinterteil erhalten ist, steht Athena (r. vom Kopfe
A^A/vA^A wie alle Inschriften mit braunroter Farbe; langer
Chiton bedeckt mit linearer Gravierung, Wams, langes
Haar, Binde, ohne Helm oder Aegis, Gesicht schw. mit
graviertem Kontur, Arme schw. doch aussen von feinem
Pinselkontur umzogen) in der vorgestreckten L. wie in der
Korinthische Pinakes.
79
R. die Zügel haltend, in letzterer Hand überdies die Lanze;
sie wendet den Oberkörper um zu Diomed, der r. im
Schema der Hopliten im Ausfall mit der Lanze steht (kurzer
vorn ausgeschnittener Chiton, Panzer, kor. Helm mit thongr.
Bügel, lange Locken, Rundschild, r. Beinsch., Spirale auf
Oberschenkel, Kinn-, doch kein Schnurrbart, von seinem
Namen AC • ■ erhalten); der Kampf ward über eine Leiche
geführt; denn r. unten ist noch ein undeutlicher Rest (Ferse?),
ein Stab (Lanzen?)ende*j und darüber MOO ■ ■ ■ erh., das wohl
Hu.rÖa]oo; zu ergänzen ist, der hier vermutlich in's Knie
gesunken war, im Schema der Unterliegenden; wahrschein-
lich trat dann r. von Pandaros Aeneas dem Diomed ent-
gegen. Hinter den Pferden von ihnen teilw. verdeckt muss
Sthenelos gestanden haben, von dessen Beischrift erhalten
ist •• ^B/vßAO/V L. vor den Pferden wird dann gleich das
erh. 1. u. Eckstück gefolgt sein, auf dem Teukros als
knieender Bogenschütze dargestellt ist (TBK • ■ •, kurzer r.
Chiton, bärtig, Gesicht r., lange Haare ohne Bedeckung,
Köcher auf dem Rücken), im Begriff einen Pfeil abzudrücken;
hinter ihm ist noch das vorgesetzte 1. Bein des Aias und
ein Teil seines über Teukros vorgestreckten ovalen Schildes
erhalten; merkwürdig ist dass seine Figur nicht vollständig
dargestellt war; der Rand 1. schnitt das zurückgesetzte r.
Bein ab. — Die Inschr. bei Röhl 20, 4 und add. 4a).
765. (P. 373). L. o. Ecke. — Frauenkopf mit Haarband, Gesicht
thongr., darüber A^PA** und 1. von oben herab "MO?
(Röhl 20, 56).
766. (P. 377). H. 0,045. Br. 0,046; 1. Rand. — Herakles nach r.
(Kopf, Unterbeine fehlen, einen Gurt um den Leib) trägt
schreitend die beiden Kerkopen (die etwa halb so gross
wie Her.) auf der Schulter und zwar die Köpfe nach unten;
mit den Füssen waren sie offenbar an eine Stange gebunden;
beide strecken indes die Arme empor; der r. ist unvoll-
ständig erhalten.
767. (P. 376). H. 0,06. Br, 0,046. Oberer Rand erh.; Herakles
(Oberkörper erh., Gesicht, Hals, Brust r., Haar kurz, Bart
schw.) nach r. schreitend trägt im 1. Arme einen Kerkopen,
indem er dessen Unterbeine in die Ellenbogen einklemmt;
derselbe ist vollständig erh., bärtig, nur etwa % so gross wie
*) Pandaros kämpft zuletzt mit der Lanze mit Diomed in der
Tlias V, 17.
80 Aelteste Gattungen.
Her., seine Arme trotz seiner Lage emporgestreckt; der an-
dere Arm des Her. fehlt. — Oben zur Füllung ein Kreuz.
— R. unten noch eine Hand mit einem Stabende von einer
Figur nach r.? —
768. (P. 379). L.o.Ecke; grünlicher Thon; Farbe weg. L. ein
bärtiger Bogenschütze nach r., nackt, den Köcher auf dem
Rücken, den Bogen spannend, weitausschreitend oder halb
knieend (Unterbeine fehlen); unmittelbar r. davon der Rest
eines weit ausschreitenden nackten Mannes nach r. von
grösserer Proportion; erh. ist vom Oberkörper nur ein Stück
des erhobenen r. Unterarms und das Ende eines flammenden
rotgemalten Blitzes den er in der R. schwang. (Zeus und
Herakles im Gigantenkampfe?).
769. (P 38i). L. o. Ecke. H. 0,10; erh. Br. 0,0g; nach den zwei oben
angebrachten Löchern zu urteilen war die Breite ursprünglich 0,14.
Farbe fast ganz weg. — Unblutige männliche Gestalt (wie
scheint in langem Gewände, mit langem Haar, Seitenlocke
und Binde) nach 1. schreitend sich umwendend nach einem
bärtigen Manne der ihn erreicht hat und ihn am r. Hand-
gelenke festhält; in dieser r. Hand hält er (der Unbärtige)
eine (rote knotige) Keule; die L. streckt er seitwärts aus,
sie war wahrscheinlich auch von dem Bärtigen gefasst.
Der Kopf des Letzteren ist ganz von vorn gezeichnet, auch
er ist bekleidet. Unklarer Ansatz im Rücken des Jüngeren.
770. (P. 38o). Rings gebr. — Ein grosser r. Arm (mit spitz
endendem kurzem Aermel), der mit der Faust einen nackten
Mann (unbärtig, Gesicht rot, dicke Lippen, kurzes Haar) an
der Brust fasst und schräg die Beine in die Hohe hoch in
die Luft hält (?). (Ob Herakles und Kerkopen, — oder bei
Busiris ?}.
771. (P. 382). Rings gebr. — Rest eines knieenden Bogen-
schützen (kurzer Chiton, bärtig) der eben schiesst (Herakles ?).
772. (P. 383). R. Rand. Vorgestreckter 1. Arm nach r. mit
sorgfältig ausgeführtem Pfeil und Bogen in der Hand.
— Farbe weg.
773. (P. 384). R. Rand. — Von einem Bogenschützen (Rücken
mit Köcher). Farbe weg.
774. (P. 186). H. 0,09. R. gebr.; Pferdehinterteil; oben ein
Baumast-Ende (Kentaur?).
Korinthische Pinakes. #j
775. (P. 385). Kleines Eckstück; Farbe weg; sehr sorgfaltige
Gravierung. — Ein Kopf mit langem Spitzbarte und empor-
gesträubtem Haare schreit mit verzerrtem Munde (so dass die
Zähne Sichtbarwerden) und nach oben gedrehtem Augenstern,
weil er von einer kräftigen Faust am 1. Ohre oder dem Haare
gefasst wird (oder ist ein Würgen gemeint?).
776. (P. 402). Rings gebr. L. ein sileneskes bärtiges Gesicht
mit offenem Munde, die R. mit einem Trinkhorn (?) vor-
streckend; am Halse Gewandsaum, r. unklare Reste.
777. (P. 4°3). Oben Rand. — Grosser bärtiger Kopf mit
emporgezogenen Brauen, mit fliegendem Haare oder Fell? —
778. (P. 375). L. Rand. — Rest eines Hopliten mit böotischem
Schilde; 1. davon eine Frau nach r. (langer gegürteter r.
Chiton, Fleisch schw.), ruhig stehend, beide Unterarme vor-
streckend.
779. (P: 388). Br. 0,09; erh. H. 0,08. Oben gebr. — Auf einem
Delphin nach r. (der sehr kurz und dick) reitet eine
männliche Gestalt (kurzer Chiton), sich mit der L. an einer
Rückenflosse festhaltend, in der R. einen Stab dessen Ende
erhalten: Melikertes.*)
780. (P. 389). H. 0,07; nach r. gebr. Eine nackte männliche
Figur reitet auf einem Seeungeheuer nach 1.; dasselbe hat
einen geschuppten unten behaarten Drachenleib, langen
Hals und einen hundeartigen Kopf mit geöffnetem Rachen
und spitzen Zähnen, dazu einen Bocksbart; die Zunge ist
rot. Der Reiter (dessen Kopf fehlt) hält sich mit der L. an
jenem Bocksbart, mit der R. schwingt er einen Dreizack.
L. ein Fisch von oben nach unten; unten Wasser. (Meli-
kertes ?).
781. (P. 391). R. u. Ecke. — Embolon eines Schiffes nach r.
(einst rot); davor das Stück des Oberkörpers eines
schwimmenden Mannes mit geschupptem Körper (Triton ?).
782. (P. 392). Unten Rand. — In welligem Wasser (rot)
schwimmt ein Pferd nach r. das nur mit dem Rücken über
das Wasser herauskommt.
15). Vcj'einzcltes.
783. (P. 370). H. 0,102; erh. Br. 0,06. L. gebr. Die Fläche ist
durch einen Strich in zwei Streifen geteilt: a) der etwas
*) Vgl. die Münzen Korinths al« röm. Kolonie: Mionnet TI, 168, 142:
Knabe auf Delphin.
6
§2 Ael teste Gattungen.
niedrigere obere Streif zeigt zwei nackte Manner gegenüber,
die wie Faustkämpfer die Arme vorstrecken, b) darunter
ist r. durch einen überhängenden Rebast mit Blättern und
Trauben eine Weinlaube angedeutet, unter welcher ein
Jüngling beschäftigt ist, eine Traube abreissend (?) sie in
einen aufrechtstehenden Schlauch (?) zu werfen ; hinter ihm
1. Rest einer ähnlichen Darstellung: ein Mann etwas in den
Händen bringend zu einem Schlauch (oder Gefäss). — Roh
und flüchtig, nur wenig graviert. — Ohne Rot. — Etwas rot
verbrannt. — Rucks, war bemalt, zerstört.
784. (P. 371). L. u. Ecke; 1. u. Loch. — Erh. sind dicke herab-
hängende Zweige einer Fichte oder jedenfalls eines Nadel-
baumes, darunter ein nach r. schreitender Fuchs der nach
rückwärts auf den Baum empor blickt, wo nichts mehr er-
halten ist als ganz oben über den Zweigen ■ * • 09 und
zwar so geschrieben dass der Buchstabenfuss nach 1. oben
sieht, also das Wort sich jedenfalls auf eine oben auf den
Zweigen befindliche Figur bezieht; demnach ist die Lesung
y.6[gu£] so gut wie sicher und wir haben die älteste Dar-
stellung einer Aesopischen Tierfabel. (Röhl 20, 5i liest selt-
samerweise, obwohl er die richtige Deutung kannte, eine
Glosse des Hesych verwertend, xo[qoThc als Bezeichnung
des Fuchses).
785. iP. 3651. H. 0,08. Br. 0,06; nur 1. u. Ecke fehlt. Gewöhn-
licher Thon. Oben 2 Löcher. Farbe fast ganz weg; flüchtig.
— Ein Jüngling (in kurzem roten Wams) steht nach 1. mit
der auf den Kor. Vasen häufigen Geberde beide Hände auf
den Hintern stemmend und die Kniee etwas einbiegend; er
blickt auf einen vor ihm stehenden seltsamen Gegenstand,
einen unten breiten mit geraden Strichen und Schuppen
verzierten sich nach oben sehr verengenden Untersatz, auf
dem eine im Verhältnis allerdings kleine rote Schüssel
zu stehen scheint, von deren Rand Tierköpfe ausgehen, von
denen ein Stierkopf deutlich ist (einer jener archaischen
Kessel mit Tierprotomen wie sie neuerdings in Olympia
vielfach gefunden wurden ?)
786. (P. 386). Br. 0,082; erh. H. 0,07. Oben gebr.; unten r. Loch.
Ein nackter Mann mit auffallend kurzen Beinen sowie
dickem Bauche schleppt vorgebeugt auf dem Rücken eine
Last.
Korinthische Pinakes. g3
B) Mit Darstellungen auf beiden Seiten.
(787-936).
/. Einerseits A) Poseidon,
andrerseits B) Amphitrite.
787. (P. 265). Br. o,u; erh. H. 0,12. Oben gebr. — A) Unter-
körper des Pos. nach r. im gewöhnlichen Typus (thongr.
Chiton, r. Mantel, Füsse r. mit Sandalen, Dreizack auf-
stützend); der Raum ist gefüllt durch mehrere kleine
Rosetten, durch zwei Delphine (der eine nach oben, der
andere nach unten gewendet) und endlich einen Polypen r.
unten und einen 1. oben. — B) Unterkörper der Amphitrite
nach 1. (Füsse thongr., ebenso Chiton, Mantel rot, vorn
ausgeschnitten wie es der Frauenmantel immer ist und wo-
ran man die Frau mit Sicherheit erkennt; der Mantel ist
mit gravierten parallelen Strichen und einem Zickzacksaume
geziert); 1. von ihr steht ein nackter bartiger Mann nach r.,
1. Bein vorsetzend, beide Arme adorierend erhebend; er ist
ungefähr halb so gross als die Göttin war. R. zwei nach
oben fliegende Vögel (günstiges Zeichen für den Betenden ?);
1. zwei Rosetten.
788. (P. 266). Oben Rand. — A) Pos. (?) Oberkörper nach r.
in rotem (kurzem ?) Chiton, 1. Arm vorgestreckt, in der r.
Hand einen Stab. — B) Oberkörper der Amph. nach r., in
rotem Mantel, den sie wie gewöhnlich mit beiden verdeckten
Händen fasst.
2. Ä) Poseidon,
B) Reiter.
789. (P. 267). H. o,n. Br. 0,127. Rand an drei Seiten erh. — A)
Oben gebr.. die Platte hochkantig gestellt. Unterkörper des
Pos. nach r. (thongr. langer Chiton, roter Mantel, Dreizack
aufstützend). — B) L. gebr., die Platte liegend genommen;
Farbe weg. — Erh. das Hinterteil eines nach 1. schreitenden
Rosses sowie die Unterkörperhälfte eines nach 1. neben
demselben herschreitenden Mannes (mit Petasos ?) mit schräg
gehaltenem langem Stabe dessen unteres Ende nur erh.,
oben fliegt ein Adler nach 1. Hinter dem Rosse r. schreitet
ein Jüngling (Diener), der in der L. gesenkt einen kurzen
Stab, mit der R. das stabförmige Ende eines auf dem Rücken
von ihm getragenen Bündels oder Sackes halt; er scheint
ein kurzes gegürtetes Gewand getragen zu haben.
6*
§_j. Aelteste Gattungen.
790. (P. 268). Obere Ecke. — A) Erh. Pos/ Vorderkopf nach
1. (durch den an der Stelle des Auges das Loch zum Auf-
hangen gebohrt ist), und der r. vorgestreckte Arm mit dem
Dreizack; im Felde Rosette. Flüchtig, fast Siluettenmanier;
Firnis rotbraun. B) Vorderteil eines Rosses und das un-
bärtige Gesicht sowie die Arme des die Zügel und eine
kurze Lanze haltenden Reiters nach r.
791. (P. 269). Untere Ecke. — A) Unterkörper des Pos. (thongr-
Chiton). — B) Schreitende Hinterbeine des Rosses.
792. (P. 270). A) L. Rand; vom Gewände grosser stehender
Figur nach r. — B) Unten Rand; schreitende Pferdebeine.
793. (P- 2711. A) Rest von Pos.? B) Pferdehals. Klein.
794. (P. 272.). A) R. u. Ecke; Rest von Pos.? B) R. u. Ecke;
Ross nach r. schreitend (rohe Siluette), es scheint keinen
Reiter zu haben.
795. iP. 566)- A) L. o. Ecke; bartiger Kopf (des Pos.?) nach
r. ; r. oben Fisch (?). — B) Rest eines Rosses, Vogel darüber.
j. A) Poseidon zu Wagen,
B) Kämpfer.
796. (P. 273). A) L. o. Ecke. — Pos. zu Wagen allein (langer
Chiton, verziert mit Quarrc'es doch ohne Gravierung, Mantel
rot und nach hinten ausgeschnitten); er hält mit beiden
Händen die Zügel (Wagen rot, von den Rossen nur die
Schwänze). — B) R. obere Ecke. — Zwei Krieger neben ein-
ander dringen gemeinsam nach 1. vor, schwingen Lanze in
der R.; haben Panzer und Oberschenkelschienen; an dem
r. auch der Rundschild und kor. Helm erhalten mit zwei-
fachem Busche.
797. (P. 274). A) L. u. Ecke. — Erh. der Wagen und Schwänze
zweier Rosse nach r. — B) R. u. Ecke. — Unterkörper zweier
gegeneinander ausschreitender Krieger (von dem 1. war ein
Beinende erh.); zwischen ihnen am Boden steht ein niederer
Dreifuss mit hohem Kessel der oben mit drei grossen Ring-
henkeln versehen ist.
798. (P 275). Klein. A) Hinterkopf Pos. (?) nach r. — B) Be-
helmter Kopf nach r.
Korinthische Pinakes. 85
4. A) Amphitrite (?),
B) Kämpfer.
799. (P. 276). Farbe fast weg. — A) R. Rand. — Zwei Frauen
in gleicher Gewandung nach r. stehend; die r. scheint sich
umzusehen; beide fassen in typischer Weise den Mantel,
der ganz von gravierten parallelen Linien bedeckt ist. —
B) L. Rand. Krieger im Ausfallschema nach r„ kor. Helm,
Panzer, Beinschienen, Rundschild mit Zickzackrand.
j-. A) Poseidon {und Amphitrite) zu Wagen,
B) Arbeit am Ofen.
800. (P. 277). Unterer Rand. A) Zwei ausschreitende Pferde,
Zügel darüber. — B) Grosser Ofen, auf dessen Feuerungs-
vorsprung ein Mann in langem Chiton steht, der in die
oberste Oelfnung, sich vorbeugend, herabsieht.
801. (P. 278). H. 0,115; ern- Br- 0,10. O. und u. Rand. — A) Pos.
lang bekleidet, die Zügel haltend auf dem Wagen mit zwei
Rossen (Hinterteile, mit deutlich angegebenem Stricke an
den Wagenkasten befestigt), neben ihm Amphitrite den
über den Kopf gezogenen Mantel lüftend. — B) R. grosser
Ofen; in die Feuerungsöffnung ist eine kleine mannliche
Figur nach r. im Begriffe etwas einzulegen; auf dem Vor-
sprunge selbst steht aber eine grosse Gestalt in langem
Gewände, etwas ausschreitend nach 1., den Rundschild vor-
streckend, die R. mit Lanze erhebend; leider ist der Kopf
.zerstört; es kann indes wol nur Athena sein. — Sehr be-
schädigt; flüchtige ungeschickte Ausführung.
<ö. A) Poseidon ruhig stehend,
B) Arbeit am Ofen.
802. (P. 280). Br. 0,105; erh. L. 0,12. — A) Die Platte hochkantig
genommen; unten gebr. — Pos. in enganschliessendem
kurzem Chiton (bis Kniee) etwas ausschreitend, den 1.
Unterarm mit geöffneter Hand erhebend, in der R. schräg
den Dreizack (dreispitzige Blütenform) haltend. — B) Die
Platte breit genommen, 1. gebr. — Grosser runder Ofen,
dessen Schlotöffnung oben wie der Oberteil eines grossen
zweihenkligen Pithos*) aussieht, aus dem die Flammen
*) Grosse Töpfe ohne Boden als Schlot an Häusern noch heute in
■Griechenland.
$6 Ael teste Gattungen.
herausschlagen. Der Feuerungsvorsprung war I. und ist
weggebrochen; r. hat ein Mann eine Leiter (vier weitstehende
Sprossen) an den Ofen gelegt, die er eben flugs besteigen
will, indem er mit dem 1. Fuss gleich auf die zweite Sprosse
tritt; in der R. hat er den langen Haken; auf dem Kopfe
eine runde Mütze. Die Darstellung füllt den Raum lange
nicht; 1. oben sind Reste von einer grossen Eidechse
(? Hinterbeine und Schwanz) erhalten.
803. iP. 281). Farbe weg. A) R. o. Ecke. — R. Hälfte des
Oberkörpers von Pos. im gew. Typus, mit der L. Dreizack
(Blütenform) aufstützend. — B) L. o. Ecke. — Spitze des
Ofens, aus dem Flammen schlagen, r. davon der r. Arm
eines Mannes mit Feuerhaken. Darunter eingekratzt
POTAAA • • • irioi(ei)duv) und darüber wohl der mislungene
Anfang der Inschrift PI Röhl 20, 81).
804. [P. 282». A) L. o. Ecke. — Pos. im gew. Typus (thongr.
Chiton, r. Mantel). L. von ihm steht K£9, weder r. noch 1.
Spuren einer Fortsetzung. — B) R. u. Ecke. — L. Rest
eines grossen Ofens, vor dessen Feuerungsvorsprung ein
Mann beschäftigt ist. Dabei • • MOH^TM (Röhl 20, 59).
805. (P. 283). A) R. Rand. Mittelkörper des Pos. nach r. mit
Dreizack. — B) L. Rand; auf dem Vorsprung des Ofens
steht ein sich vorbeugender Mann, der in der R. den Feuer-
haken schwingt gegen die oben herausbrechende Flamme;
r. Reste zweier ähnlicher Männer mit Haken; Siluetten-
manier, die Figuren sehr klein so dass viel Raum übrig
bleibt. — Am Rande von A) sind Inschriftreste:
• • ACBP • M^r-©-! • • (der 1. 2. und 4. Buchst, sind unvollst,
erh.: bei Röhl 20, 83 ungenau).
806. (P. 2841. A) L. u. Ecke; vom Unterkörper des Pos. nach
r. 'Chiton thongr., Füsse schw.); darunter ein Streif mit
Spiralband. — B) R. o. Ecke. Oberer Teil des flammenden
Ofens.
807. (P. 285). A) R. o. Ecke. — Kopf des Pos. nach r., und
Teil eines Fisches den er aufrecht in der Hand hielt; ohne
Dreizack. — B R. o. Ecke; Oberteil des Ofens (thongr.)
808. iP. 286a). A) L. o. Ecke. — R. Vorderarm des Pos. mit
Dreizack nach 1.; im Felde grosser Fisch. — B) R. u. Ecke.
— Ofen, von dem abgewendet nach 1. ein unbärtiger Mann.
Korinthische Pinakes. 8?
809. (P. 286). A; Oben Rand; Kopf des Pos. und Dreizack-
spitze nach r.; dabei P*" Il[oiaiddt>. — B) L. Rand. Ofen-
rest und Spitze eines Hakens.
810. (P. 290). A) R. Rand. Farbe ab. Mittelkörper des Pos.
nach r. (in Chit. und Mantel), Dreizack in der L., auf der
vorgestreckten R. einen Fisch haltend. — B) U. Rand. —
Feuerungsvorsprung des Ofens, an welchem ein nach r. vor-
gebeugter Mann schürt, dessen Arme und von einer an-
schliessenden Mütze (vgl. 816) bedeckter Kopf erhalten sind;
von r. kommt ein nackter Mann mit eingesunkenen Knieen
heran, die Hand im Gespräche ausstreckend gegen einen
andern 1., von dem nur zwei Fingerspitzen erh. — Sorgf.
811. (P. 298). Br. 0,095; erh. L. 0,09. A) Unten gebr. Pos. nach r.
mit dem lotosblütenförmigen Dreizack; links steht:
• .v/ l^OTM^A Aoioioqäog (Röhl 20, 55). — B) R. gebr.;
Vorsprung des Ofens mit herausschlagendem Feuer, Rest
eines Mannes darauf; von 1. kommen ein bartiger Mann
^Brust, Oberschenkel rot) mit Feuerhaken und ein Knabe
Brust rot' mit einem Napfe in der R.
812. (P. 298b). A) R. u. Ecke; Unterer Rest eines grösseren
nackten schreitenden Mannes. — B) L. u. Ecke; von dem
Vorsprung aus klettert ein kleinerer Mann an dem Ofen
herauf.
7. A) Poseidon,
B) Töpferei.
813. (P. 287). A) R. o. Ecke. — A) Vom Oberkörper des Pos.
iChiton thongr., Mantel r. getupft), der den Dreizack schräg
gefasst hält. — B) L. u. Ecke. — Zwei nackte Männer
sitzen sich gegenüber auf niedrigen Schemeln; der r. hält
mit der L. eine kleine bauchige Vase, an welcher der andere
1. mit dem Modellirstecken zu arbeiten scheint.
814. iP. 288). Br. 0.105; erh. L. 0,065; nur an einer Seite gebr.
A) Unten gebr.; in der Mite oben zwei Löcher. Oberkörper des
Pos. nach r., Dreizack inder L., die R. leer (Chiton und Mantel
schw.) — B) Firnis rot verbrannt. — Oben gebr. — Die
Fläche war in Querstreifen geteilt; der unterste Streif ent-
hält nur abwechselnd gefirnisste und thongrundige Quadrate ;
auf dem schmalen Streif darüber in flüchtigster Siluetten-
manier gemalt, eine vorgebeugt auf einem Schemel nach 1.
sitzende Gestalt kenntlich, mit einer vor ihr auf der
88 Aelteste Gattungen.
Scheibe (?) stehenden bauchigen Vase beschäftigt; r. ein
kleiner Brennofen (?) und ein Mann davor, darüber der Rest
eines anderen grösseren Streifens. Sehr zerst.
815. tP. 289). Rings gebr.; rot verbr. — A> Rest einer langge-
wandeten stehender Figur (Mantel rot mit Saum von w.
Punkten). Sorgf. — B) Ein unbärtiger Mann vornüber geneigt
nach r., beschäftigt die vor ihm stehende Drehscheibe mit
den Händen in Drehung zu bringen; r. vor ihm ein zu-
sehender Mann im Mantel. Flüchtig.
8. A) Poseidon,
B) Reste unbestimmter Arbeitsscenen.
816. (P. 297). H. 0,10. Br. 0,07. A) L. o. Ecke. Oberkörper des
Pos. nach r., Dreizack aufstützend (Chiton thongr., Mantel r.,
thongr. Taenie im Haar); im Räume 1. daneben ein aut
einem kleinen Zweig sitzender Vogel und darüber ein nach
oben laufendes sechsbeiniges (?) Tier mit kleinem Kopfe. —
B) L. o. Ecke. — Oberkörper eines bartigen Mannes nachr.
Gürtel; auf Oberschenkel gravierte Spirale) der in beiden
gesenkten Armen einen langem Stab (Ende erh.j halt (er
schürte im Ofen?); weiter r. Oberkörper eines bartigen
Mannes der höher stand (auf dem Vorsprung des Ofens ?),
beide Arme mit kurzem Stab erhoben, auf dem Kopfe die
runde enganschliessende Kappe, die auch sonst Arbeiter
tragen (z. B. No. 810.). L. oben ein sehr grosser dicker
Vogel auf kleinem Zweig.
817. (P. 291). A) R. Rand. — Pos., Dreizack in der L., R. leer
vorgestreckt; vor ihm im Räume grosser Delphin nach
oben. B) L. Rand. Auf einem Gerüst steht ein kleiner
Mann (rotes Wams) sich vorbeugend um eine rechteckige
punktierte Masse (ein Fell ?) ausgebreitet niederzulegen.
818. iP. 2921. Rings gebr. — A) Rest von Pos. — B) Auf einem
Gerüst hockt 1. ein Mann, vor dem r. ein andrer tanzend
hüpft. Rohe Siluette.
819. (P. 293*. A) R. Rand. Rest von Pos., Dreizack in R., L.
leer vorgestreckt. — B) U. Rand. Unterkörper zweier nach r.
vorschreitenden Manner, der vordere tragt gesenkt in jeder
Hand einen Knotenstock (oder brennende Fackel?.
820. (P. 2941. A) R. Rand. Rest des Pos. — B) L. Rand.
Mittel körper eines grossen dicken nackten Mannes.
Korinthische Pinakes. 8q
821. (P. 295). A^ r. u. Ecke. Pos. nach 1. stehend. B) L. o.
Ecke. Oberkörper eines kleinen Mannes, Siluette.
822. (P. 296). A) Pos. Unterkörper nach r. — B) Unterkörper
eines schreitenden Mannes nach 1. Sorgfaltiger Stil derart
wie Timonidas (846).
823. (P. 298a). A) r. o. Ecke. Dreizack. — B) L. o. Ecke.
Roher bartiger Kopf eines kleinen Mannes, darüber Vogel.
824. (P. 5761. A Unklar. — B) 1. Rand; Mann nach r., einen
Napf in der L. vorstreckend, sehr ähnlich 811.
825. (P. 539k A) 1. o.Ecke; Inschriftrest POTR • • Röhl 20, 29).
— B) r. u. Ecke; Unterkörper eines nach 1. schreitenden
Mannes.
9) A) Amphitrite,
B) Arbeit am Ofen.
826. (P. 299). H. 0,08. Br. 0,055. Nur eine Ecke fehlt. A) Amph.
nach r. stehend, r. Arm vorstreckend. L. steht ' A4>£l * * ■ AMJ^C
l4]i'^a[oic]ag tuii (Röhl 20, 107). — B) Ofen und Rest von
Mann mit Feuerhaken.
827. (P. 3co). U. Rand. A) Nur der Unterkörper einer Frau
nach 1. (Füsse thongr., Chiton mit r. Tupfen und Mäander-
saum, r. Mantel des weiblichen Schnittes) und hinter ihr r.
der (thongr.) Fuss einer andern Figur nach 1. erh. — B
Grosser sorgfältig ausgeführter Ofen, auf dessen Vorsprung
ein nackter Mann (Bauch rot) steht, die Arme (oben gebr.)
erhoben. Aus dem Feuerungsvorsprung schlagen grosse rote
Flammen heraus, auch ragen lange brennende Holzscheite
heraus; ein Mann stösst sie mit einer Doppelhacke (nur
diese erh.) nach innen. An dem runden Hauptteil des Ofens
hangt an einem Nagel eine kleine Oenochoe.
828. (P. 3oi). Grünl. Thon. R. o. Ecke. Oberkörper der
Amphitr. nach r., wie gewöhnlich mit beiden Händen den
Mantel fassend (Gesicht thongr., nichts graviert). R. oben
A<J>£TP£TA/v und weiter unten ■ • i02=J (Röhl 20,3). — B
Flüchtig: Mann auf dem Vorbau vor dem runden Ofen
stehend nach r., die L. erhebend.
829. (P. 302). Rings gebr. Stil des Timonidas (846). — A) Mittel-
körper der Amph. (Chiton thongr. mit vertikalen Streifen
verdünnten Firnisses, violetter Mantel weiblichen Schnitts). —
B) Teil des Ofens; auf dem Vorbau r. steht, vom Ofen ab
nach r. gewandt, ein kleiner bärtiger Mann (Hintern und
qo Aelteste Gattungen.
Oberschenkel rot) der seinen stehenden Phallos mit beiden
Händen umfasst, dabei Anfang einer Inschrift hAi •
830. (525)- A) weiblicher Hinterkopf mit Zackendiadem
(Gesicht thongr.) — B) Hinterkopf, dabei Ende eines Namens
• • • AOM; auf dem 0,009 dicken Rande steht -KPAN# (Röhl 20,100).
10. A) Poseidon,
B) Schifffahrt.
831. (P. 3o3i. H. 0,105; erh. Br. 0,078. Aj R. gebr. Poseidon nach
r. stehend (Chiton nicht ganz bis herabreichend, Stiefel,
Mantel) Unterarme vorstreckend, Hände fehlen. L. fliegt
horizontal ein grosser Vogel mit unbärtigem menschlichem
Kopfe; darunter im Rücken des Pos. ist eine Grotte ange-
deutet, drin vorgebeugt ein Mann mit einer Hacke arbeitet,
auf das Gestein 1. unten loshackend. Farbe ganz weg;
äusserst ungeschickte flüchtige Zeichnung doch mit Gra-
vierung, kleine dünne Beinchen, grosse Köpfe. — B) L.
gebr. — Schiff zu % erhalten ; r. das aufgebogene Hinterteil,
mit doppelkreuzförmigen Spitzen bekrönt. Ein Mast in der
Mitte, der von einem Segel umwunden scheint, 1. zwei
TLQoiovoi, rechts ein inirovog oben mit Oesen an den Mast
befestigt; r. unten ein Fisch; keine Ruder, auch kein Steuer.
Oben am Rande des Pinax r. und 1. von der Mastspitze (1.
nur kleine Reste) eine Reihe kleiner Oenochoen (r. 5), die
nichts mit dem Schiffe selbst zu thun haben, sondern
nur zur Verzierung dienen und wohl die Ladung des
Schiffes andeuten sollen. Ohne Gravierung, mit gelbbraunem
Firnisse.
832. (P. 3o4). A) 1. u. Ecke. — Unter- und Mittelkörper von
Poseidon nach r. (thongr. Chiton, schw. Mantel, unteres
Dreizackende); r. unten, von oben nach unten gestellt ein
kleiner Schwan mit ornamental aufgebogenem Flügel, in
blosser Siluette. — B) R. o. Ecke. — Schiff, nach unten und
1. gebr., r. das aufgebogene Hinter (?) teil; Mast in der Mitte
mit tnliovog und TiQozovog; weder Segel noch Ruder ange-
deutet.
833. (P. 305). A) R. u. Ecke. Unterkörper des Pos. nach r.
(Chiton mit verdünntem gelbem Firnis bemalt, Fuss schw.).
— B) R. u. Ecke. — Vorderteil eines Kriegsschiffes nach r.
mit i'/tt ßolov in Gestalt eines Eberkopfes; spitzer Vorder-
steven; Wasser mit verdünntem Firnis.
Korinthische Pinakes. uj
11. A) Verschiedenes,
B) Schifffahrt.
834. (P. 279). A) U. Rand. Wagen von vorn mit Zwei-
gespann, zur unteren Hälfte erhalten; unten eingekratzt:
• • ACCBCAAMTVABAO ■ ■ ■ PCBMA/v A^O^Af ■ • • ayyeilag • tv de
d'b[g x&fu]ieoav aftoifav (Röhl 20, 108 a, p. 171). — B) R. Rand;
erh. der Bauch und das 1. seitwärts gesetzte Bein eines
nackten Mannes (am Bauche behaart), von vorn gesehen;
zwischen den Beinen erscheint ein Segel (?). Unklar, vielleicht
ein Schifter in den Segeln?
835. (P. 3o6). A) R.u.Ecke; Pferdehinterbeine. — A) Vorder-
teil eines Schiffes nach 1., ahnlich 833, mit Eberkopfspitze;
auf dem Eberrüssel läuft ein kleiner Mann (kurzer r. Chiton)
empor, wie es scheint sich an dem Vordersteven haltend.
836. (P. 307). H. 0,058; Br. 0,05. Kleiner vollständiger Pinax.
A) Nichts als vier Wellenlinien. — B) Hauptseite, oben mit
Stabornament. Schiff nach 1., Kriegsschiff mit l'^ßolov und
aufgebogenem Hinterteil; weder Ruder noch Mast; der
Raum mit kleinen Kreisen gefüllt. Sehr flüchtig.
837. (P. 3o8). A) Oben Rand. Unklar; Oberteil eines grossen
Schwanes nach r.? — B) O. Rand. Auf dem Ende einer
1. gebr.) horizontalen Stange (einer Raae?) steht ein kleiner
bärtiger Mann, mit beiden Händen etwas heraufziehend.
12. A) Poseidon,
B) Verschiedenes.
838. (P. 309). Br. 0,092; erh. H. 0,05. Unten gebr. — A) Kopf des
Pos. nach r. (Binde und Auge rot); er hielt den Dreizack,
dessen lotosblütenförmiges Ende erh., etwas schräg gehoben.
— B; L. o. sitzt ein Vogel auf kleinem Zweig; r. davon die
Inschrift; kein Rest sonstiger Darstellung, obwohl Raum
genug dazu; nBPA^O^B/^ |i£?O^BM UeQu-uodtv "xofug;
die Inschrift setzte sich wahrscheinlich nach unten weiter
fort. (Röhl 20, 5).
839. (P. 3io). A) L. o. Ecke; Hinterkopf eines grossen Pos.(?)
nach r. (Gesicht und Ohr rot, Auge, Haar und Bart schw.,
B nde thongr.; — B) L. o. Ecke; Hinterkopf einer Figur von
ungefähr viermal so grossen Proportionen als der vorige
(der ganze Kopf wird ca. 0,12 lang gewesen sein); Binde im
1)2 Aelteste Gattungen.
langen Haare; indes das Ganze nur mit einfachem Pinsel-
kontur (gelbl. Firniss) auf Thongrund !
840. (P. 3n). A) L. Rand; Oberkörper Pos/ nach r. mit Drei
zack nur Stab erh.), rohe Siluette. seheint bartlos; 1. steht
•lOTCAA- (Rohl 20, 79). — B) R. Rand; eine kleine rote
Figur in langem Gewände mit übergrossem Kopfe und einer
Art von hohem Helme schwingt stehend die Lanze und hat
kleinen Rundschild am Arm, worauf ein Stierkopf von vorn
graviert ist; nach unten gebr.; ist offenbar ein Palladion,
das auf einer hohen Basis stand.
841. (P. 3na). A) L. o. Ecke; unb'ärtiger Pos. nach 1. den
Dreizack heraushaltend; rohe Siluette. — B) Oberkörper
eines bärtigen Mannes nach 1.; r. eine unklare Schlangenlinie.
842. (P. 577). A) O. Rand. Oberkörper des Pos. (?) nach r.
sehreitend, in r. Chiton, unklaren Gegenstand in der vor-
gestreckten 1.. (Fisch?) — B) Rest liegender Sphinx mit auf-
gebogenem Flügel; nur die Haare Rest erh/ waren voll
aufgemalt, das Uebrige nur mit braunen Konturen auf dem
Thongrund. L. oben flüchtiger Inschriftrest ' Xai wovon
der interessante erste Buchstabe sicher steht, während von
den beiden anderen nur die untere Hälfte erhalten ist;
wahrscheinlich einst X{$ fehlt bei Rohl).
843. (P. 565). A) R. o. Ecke; Pos. nach r., Dreizack in voller
Lotosblüten form. — B^ Oberteil eines bärtigen Mannes
nach r.
844. (P. 549). A R. Rand; Kniescheibe und Beinfragment
eines nackten Mannes, nur in Kontur auf Thongrund; am
r. Rande von oben herab steht • ©BKBPOTB • , die Inschrift
bog dann um, ihr Ende ist wieder erh.; ' KT£ i'o^di^/i-
noTtt[()dfü)yt cäva]xTi (Röhl 20, u3 ohne den Schluss). —
B) O. Rand; Rest eines Flügels in Kontur; vgl. 842.
845. (P. 547)- A) L. Rand. Oberkörper eines bartigen Mannes;
die Haare mit zackigen finden; graviert daneben AAf^O • —
1'. U. Rand; Rest von Ofen (?); • OTK5 • • r]oiet[doiy
(Rohl 20, [09 .
rj. A) Poseidon (?),
B) Mann (Jäger).
846. (P. 3i2). Br. 0,17; erh. 11. 0,22, die etwa ■\l der ursprünglichen Höhe.
Aus 10 Fragmenten zusammengesetzt, feiner gelber ein
wenig grünlicher, schön geglätteter Thon.
Korinthische Pinakes. q3
A) Ohne einfassenden Streifen am Rande. Fast die
ganze Breite nimmt ein grosser Ofen (Vorbau nach 1.) ein,
zu welchem oben Flammen herausschlagen; in der Mitte
die übliche, oben runde Thüre; ganz mit gelbbraunem
Firnis ohne alle Gravierung gemalt. Hinter dem Ofen,
teilweise verdeckt von ihm steht ein Mann (Oberkörper fehlt),
im gew. Motive des Pos. nach r., in langem Mantel (mit
Wellensaum), in der L. den (Dreizack ?)-Stab aufstützend;
Farbe ganz ab, nur Gravierung der Konture erhalten; da die
Firnisfarbe am Ofen sich vortrefflich erhalten hat, so muss
man annehmen, dass die Figur mit einer andern matten,
nicht der Firnisfarbe bemalt war.
B) Der Rand von dunklem Firnistreifen eingefasst; da-
rauf 1. von oben herab graviert ■ AK &eBKBTO£r,OT£AAr/ X.
Mann bis fast zur Schulter erhalten steht das 1. Bein vor-
setzend nach r., er trug in der R. zwei Speere (deren Enden
erh.) über der Schulter, die L. fehlt; er hat einen kurzen
vorne offenen Chiton an; dazwischen fällt vorne über die
Scham ein kurzer Streif herab;*) der Chiton war dunkelrot
auf Firnisgrund, der breite Saum jedoch thongr. mit aufge-
maltem Mäander; breiter Gürtel, auch thongr.; ebenso, mit
aufgemalten Ornamenten die Scheide des an seiner 1. Seite
hängenden Schwertes; auf dem Rücken endlich das Ende
eines ebenso mit Zickzack verzierten breiten Köchers. Arm
und Beine sind nackt und nur mit gelben Konturen auf
Thongrund gemalt; Kniescheibe und Muskeln der Unter-
beine richtig und sorgfältig. Neben ihm, von seinem 1. Beine
teilweise verdeckt, steht ein zu ihm emporblickender Hund
von der grossen Rasse mit langer Schnauze wie gewöhnlich
auf archaischen Vasen; seine äusseren und inneren Konture
sind mit dunklem Firnis gezogen, das Uebrige gefüllt mit
heller gelber Firnisfarbe, worauf an Schulter und Hintern
etwas Dunkelrot. Gravierung ist auf dieser Seite gar nicht
zu Hülfe genommen. R. im Felde aufgemalt: TC^O^CAAM
BC P'Af B"L£A vollständig in zwei Zeilen: Ti{.aüi>idag typuifja
ßta. (Röhl 20, i).
14. Ä) Reiter oder Wagen^
B) Kämpfer.
847. (P. 3i3). A) Oberer Rand; Reiter (Gesicht u. kurzer
Chiton rot, Haar lang, bartlos) nach r. und Oberteil seines
*) Vgl. die Schurzgewandung der kretischen Bronze Annali d.J. 1880, tav.f.
Q4 Aeltcste Gattungen.
Rosses; er hat in der R. einen kurzen Stock; 1. fliegender
Adler. — B) Oberkörper eines Kampfers nach r. (Panzer i\,
Rundschild innen r., Gesicht r., korinth. Helm mit Rand
auf welchem weisse Punkte, hoher r. Busch) mit geschwungner
Lanze.
848. (P. 34o). A) 0. Rand; Reiter wie oben, doch tragt er
einen kurzen Speer über der Schulter; zwei Rosetten im
Räume. — B) Zwei Kampfer, der 1. die Lanze schwingend,
der r. sie gefallt haltend; beide mit Rundschild (das Innere
thongr., darauf je ein Pantherkopf von vorn, breiter Firnis-
rand mit graviertem Zickzack) beide sind unb'ärtig und ohne
Helm; lange Haare. Roh und ungeschickt.
849. (P. 3i5). H. 0,057; erh. Br. 0,075. A) 1. gebr.; Zweigespann
mit Wagen nach 1., von Jüngling in Petasos und kurzem
Gewände gelenkt, der zwei Lanzen tragt; oben Vogel nach
1. und zur Füllung Rosetten. — B) R. gebr.; zwei Kampfer
mit erhobnen Lanzen gegen einander auschreitend; vollbe-
wafFnet; 1. steht ruhig eine kleinere in den Mantel gehüllte
unbartige Figur als Zuschauer. Rosetten füllend. Primitiv
und flüchtig.
850. (P. 3i6). A) r. u. Ecke; Hinterteil eines Pferdes nach 1.
und Schwanz eines zweiten. — B) Unterkörper von Krieger
nach r.
851. (P. 317). A) r. u. Ecke. Hinterteil von Pferd nach 1. mit
kurzem emporgehobenem Schweif. — B) 1. u. Ecke; über-
schlanke grosse Figur nackten Kämpfers mit Helm und
geschwungner Lanze; Beine überlang, Arme ganz klein und
dünn; sehr primitiver Stil.
852 — 854. Kleine Stücke mit Resten von Rossen und
Kriegern.
75. Ä) Reiter,
H) Reiter u. A.
855. (P 325). H. 0,098; erh. Br. 0,10. A) Galoppierender Reiter
nach r., unb'ärtig, kurzer r. Chiton, langer Speer in der L.;
Vogel 1. folgend; unten ein mitlaufender Hase. — B) Reiter
im Schritt, nach r., sonstwie aufA); Vogel folgt; r. vordem
Rosse eine kleine in den karrierten Mantel gehüllte wohl
weibliche Figur nach r. stehend; r. gebr.
856. (P. 169). H. 0,04. Br. 0,08. D. 0,009. Vollständig. Rohe
kindliche Siluettenmalerei. Auf A) und B) dasselbe: Reiter
Korinthische Pinakes. g5
auf störrigem mit gespreizten Hinterbeinen teststehenden
Pferde, auf das er mit kurzem Stocke losschlägt; ein Mann
sucht es von vorn am Zügel fortzuziehen.
857. (P. 326). U. Rand. — A) Ross nach r. und das tief herab-
hangende r. Bein eines Mannes (der absteigen will ?)| —
B) Hinterteil eines schreitenden Rosses.
858. (P. 3271. Jederseits Kopf und Hals eines Pferdes mit
Zügeln; Füllung mit Punktrosetten.
859. (P. 328). A) Mittelkörper des Reiters. — B) Hinterteil des
Rosses.
860. (P. 329). U. Ecke A) Hinterteil eines schreitenden Rosses;
— B) Hinterteil eines galoppierenden Rosses.
861. (P. 329a). A) Reiter im Galopp nach 1. — B) Rosse eines
Wagens.
862. (33o). U.Ecke. A) Vorderk. eines galoppierenden Rosses,
unten Vorderpfote eines Hundes oder Hasen. — B) Hinter-
körper (behaart, graviert) von Pferd; Vogel darüber.
863. (P. 33i). A) L. o. Ecke; Oberk. von Ross und Reiter nach
r., Vogel folgend; nach der Stellung der Löcher oben scheint
r. ein grösseres Stück zu fehlen. — B) r. o. Ecke; Oberteil
eines stilisierten Palmbaumes (?) in Kontur, 1. ausgestreckter
Arm mit Stab.
864. iP. 332). A) o. Rand; bärtiger Reiter. — B) U. Rand;
Mittelkörper eines schreitenden Stieres.
16. ä) Reiter,
B) Arbeit am Ofen.
865. (P. 334). Br. 0,08; erb. H. 0,085. Aus 4 Fragmenten. A) 1. o.
Ecke; Reiter im Schritt nach r., unbärtig. Auf dem
Schwanzansatze des Rosses steht ein kleiner bartloser Mann
(der Rand oben verhinderte ihn grösser zu bilden!) der mit
beiden Händen seinen langen stehenden Phallos umfasst. —
B) r. o. Ecke; Ofen mit herausschlagenden Flammen; Rest
eines 1. heranschreitenden Jünglings.
866. (P. 335). H. 0,095; erh. Br. 0,075. A) r. gebr.; Hinterteil eines
schreitenden Rosses. — B) 1. gebr. Auf dem Vorbau des
Ofens steht ein bärtiger Mann mit Doppelhaken, um von
oben zu regulieren; unten die brennenden Scheite sichtbar.
867. (P. 336). A) Hinterteil von Pferd. — B) Ofen, an dem
ohne Leiter ein Mann heraufklettert.
q6 Aelteste Gattungen.
iy. Ä) Reiter^
B) Vasenindustrie.
868. (P. 337) Br. 0,16; erh. H. 0,08. A) Unterkörper zweier eng
nebeneinander schreitenden Rosse nach r. — B) auf niederem
Stuhle sitzender Mann nach r. ist die Töpferscheibe zu
drehen im Begriffe, auf der er ein „vaso a colonnette11 formt;
1. Rest eines anderen Arbeiters.
869. (P. 338). Aeusserlich sehr ahnlich 868. U. Rand. A)
Vorderbeine zweier Rosse nach. 1. — B) Rest eines Mannes
vor der Scheibe, eine kelchformige Vase (resp. den Unter-
satz für einen Deinos) formend.
870. (P. 339). H. 0,082; erb. Br. 0,09. A) Galoppierender Reiter
nach r. — B) Schwer kenntliche Reste: sitzend vorgebeugter
Arbeiter nach r., hinter dem 1. ein Stehender, befehlend die
L. ausstreckend.
18. Ä) Reiter,
B) Bergwerk.
871. (P. 340). H. 0,104. Br. o,i32. Vollst. A) Reiter nach r. mit
Lanze; nachfliegender Vogel. Rosetten. — B) vorzüglich
erhalten. R, und 1. anstehende Felswände; ein nackter
bärtiger Mann (Gesicht, Hals und die Lichter auf Hüfte
und Oberschenkel rot; auffallend langer hängender Phallos)
hackt mit Doppelhammer auf das Gestein r. los; die losge-
schlagnen Brocken liest ein Jüngling vom Boden und
sammelt sie in einem (aus Bast geflochtenen) Korb mit
zwei Henkeln; ein bärtiger Mann hat einen solchen vollen
Korb emporgehoben und reicht ihn einem von der Fels-
wand 1. sich herabbeugenden Jüngling zum Herauftragen.
Oben in der Mitte hängt an zwei Stricken eine durch einen
Deckel verschlossene grosse Amphora in die Grube herab.
— Schöner warmgelber Thon, dunkler Firnis; realistisch
lebendiger Stil, doch noch voll Ungeschick in Wiedergabe
der Körper (so ist an dem Manne 1. zwar der bei zurückge-
Avorfnem Kopfe vortretende Kehlkopf beobachtet, doch sind
die beiden Brustwarzen, die durch den Arm verdeckt sein
sollten, angegeben).
872. (341). Rings gebr. — Farbe ab. — A) Teil des Reiters.
— B) L. überhängendes Gestein und zwei erhobene Unter-
arme die einen Hammer schwingen nach 1.; r. trägt ein
Jüngling einen vollen oben zugeschnürten Sack auf dem
Rücken.
Korinthische Pinakes
ig. A) Reifer,
B) Unbestimmte Männer.
873. (P. 32,). H. oo87; erb. Br. 0,10. A) R. gebr.; Reiter nach 1.,
in fluchtiger Siluettenmanier; aller freie Raum gefüllt von
plumpen Rosetten; 1. eine Schlange; alles ohne Gravierung
-B) Unten gebr.; roher bärtiger Mann (mit etwas Gravierung
und Rot) nach r. ausschreitend (in kurzem Chiton1^, die R
wie adorierend erhebend; 1. unten ein hundeartiger Kopf- r'
graviert: 5^0M$ •■■(uot> dpi (Röhl 20, i5, ungenau).
874. (P. 322). A) L. u. Ecke; Vorderteil von Pferd nach r-
oben Punktrosette. — B) R. u. Ecke; sehr primitiv Unter-
körper eines nackten Mannes nach 1.; r. scheint ein kleiner
Mann nach r. zu sitzen.
875. (P. 323). A) R. u. Ecke; Vorderbeine des Pferdes, vor dem
eine Schlange. — B) Bein eines schreitenden Mannes und
Vogel davor.
876. (P. 323). A) R. u. Ecke; Pferdebeine. - B) Beine eines
schreitenden Mannes.
877. (P. 428). A) Oberkörper des Reiters. — B) Unbärtiger
Kopf.
878. (P. 342). O. Rand. - A) Oberteil des Reiters, die Lanze
horizontal in der R. schwingend. — B) Kopf eines Mannes
mit erhobner Hacke (für einen Ofen ?).
879. (P. 343). A) Vorderteil eines galoppierenden Reiters. —
B) Oberkörper eines Mannes der einen Ast in der R. gefällt
hält. &
880. (P. 344). A) Oberkörper des Reiters. — B) Oberkörper
eines bärtigen Mannes.
881. (P. 345). A) Unterteil des Reiters; der untere Rand mit
Schlangenlinie verziert, in deren Zwischenräumen Rosetten.
— B) Ein Mann (kurzer Chiton) springt nach 1. über einen
am Boden stehenden Krater auf Untersatz weg; 1. Rest einer
schrägen Leiter (zum Ofen?).
882. (P. 346). Br. 0,10, erh. L. 0,05. A) U. gebr.; rings Rand mit
Stabornament. Reiter in roher Siluette. Darüber:
A£M*r*BAA (Röhl 20, 97 nicht genau). — B R. gebr.;
langbekleidete Frau am Rande 1. nach 1. stehend: r. Rest
einer Figur die mit einem Dreizack in der R. auf zwei
kleine Fische stösst. Rohe Siluette.
7
98 Aelteste Gattungen.
883. (P. 346a). A) Reiter mit zwei Pferden nach 1. — B) Unklar.
20. Ä) Krieger,
B) Vasenindusirie.
884. (P. 347). O. Rand. A) Hintere Hälfte des Oberkörpers
eines gerüsteten Kriegers nach r. — B) Zwei Amphoren und
Rest einer dritten, mit sehr schlanken Hälsen, stehen neben-
einander, wohl als fertige Ware in der Werkstatt (vgl. No. 640).
21. Auf beiden Seiten Seenen der Industrie.
885. (P. 348). H. 0,078. Br. 0,042. A) L. gebr.; ein Mann sitzt
vor einem bauchigen Gefäss, das er zu formen im Begriffe
ist. — B) Mann nach r. schwingt einen langen Stab mit
Querstück oben (für den Ofen); daneben kleine ruhige Figur.
Rohe Siluette, wenig graviert. Die Löcher zum Aufhängen
sind für beide Seiten an der Nebenseite!
886. (P. 349). A) Vorgebeugter Vasenarbeiter. — B) Unterteile
zweier nach 1. schreitender Männer in kurzen r. Chitonen,
eine Stange tragend (?).
887. (P. 350). A) Ofen. — B) Oberkörper eines Mannes, die R.
an die Stirn legend.
888. (P. 351). A) L. u. Ecke; Unterkörper dreier schreitender
Männer nach r. — B) L. o. Ecke; vier schreitende Männer
nach i\, von denen der eine viel kleiner als die anderen.
Roh und schlecht.
889. (P. 352). A) O. Rand; nackter Mann, Arme vorstreckend.
— B) U. Rand; Teil des Ofens.
890. (P. 353). Rings gebr. A) Weit ausschreitender Mann
nach r. — B) Von einem Schiff mit geblähtem Segel (?).
891. (P. 355). Erh. H. 0,052; erh. Br. 0,075. Trefflich erhalten, beste
Technik. A) R. o. Ecke; ein nackter Mann nach r. den Kopf
umwendend, zieht mit beiden Händen an einer von oben
herabhängenden Schlinge (etwa um einen Blasebalg in Be-
wegung zu setzen??); sein Gesicht und Hals sind rot, sein
Haar und Bart thongr., also weiss zu denken; der obere
Teil der Stirn ist schwarz und gerunzelt; es ist ein Greis.
R. Oberteil einer in den Proportionen grösseren offenbar
sitzenden Figur nach 1. in gegürtetem rotem Chiton, mit
thongr. Gesicht und Armen, also wohl eine Frau obwohl
Korinthische Pinakes.
99
die Haare kurz sind; sie hält mit beiden Händen einen
faustgrossen schwarzen Ballen (den sie knetet?) —
B) Flüchtiger; zwei vorgebeugte nackte Männer mit undeut-
lichem Gerät; wohl Arbeiter.
22. A) Ofen,
E) Fisch.
892. (P. 356). A) R. o. Ecke; Ofen mit hoch herausschlagen-
den Flammen; Rest des auf dem Vorsprung stehenden
Mannes der mit dem Haken darin wühlt. — B) R. o. Ecke;
Hinterteil eines Fisches nach 1., der nach seinen Proportionen
den ganzen Pinax füllen musste; der Raum rings mit
flüchtigem Zickzack (Wasser) gefüllt.
2j. Ä] Töpferofen,
B) Eberjagd.
893. (P. 357). H. 0,098; erh. Br. 0,06. A) L. gebr.; Vertikaldurch-
schnitt durch einen Töpferofen. Man erkennt zunächst den
grossen kreisrunden Brennraum ganz gefüllt mit bunt
durcheinander liegenden Töpfen (es sind 10 Oenochoen und
eine Amphora; die Hälse alle rot); oben ist eine kleine
Oeffnung (als Schornstein) in dem dicken Mantel des Ofens.
Der Feuerungsraum unten ist in der Mitte durch einen
Pfeiler in zwei Hälften getrennt, deren linke mit Punkten
(Holz, Kohle?) gefüllt ist, während in der rechten eine rote
Flamme erscheint; — auf dem 1. fehlenden Stücke werden
Arbeiter dargestellt gewesen sein. — B) Hinterkörper eines
mächtigen Ebers nach r., hinter welchem ein kleinerer
bärtiger Mann (kurzer r. Chiton) nach r. in der „ko-
rinthischen,, Geberde (Kniee eingesenkt, Hintern heraus,
Arme ausgestreckt).
24. Ä) Jäger oder Krieger,
B) Eberjagd.
894. (P. 359). H. 0,098; erh. Br. 0,062. A) L. gebr. Zwei bärtige
Männer gegenüber, auf einander zuschreitend, jeder mit
einer Lanze in der R., der r. die L. hoch erhebend; es
scheint ein frohes Wiedersehen und Begrüssen gemeint.
Beide haben Bart und Vorderhaar schwarz, das übrige Haar,
hinten von drei horizontalen schw. Bändern durchschnitten,
rot. Sie haben einen gegürteten r. Chiton, dessen Begren-
7*
ioo Aelteste Gattungen.
zung unter dem Gürtel nicht angegeben ist; Scham unbe-
deckt; Oberschenkel rot und auf demselben in der Gegend
des Hüftknochens eine gravierte kleine Rosette (eine
Art Tättowierung?). Im Räume drei Punktrosetten. —
ß) R. gebr.; Hinterteil eines Ebers nach r. der getroffen
blutet; unten Schwanz eines laufenden Hundes; oben ein
Vogel (Eule?) auf einem Zweig und herabsehend. Punkt-
rosette.
895. (P. 359a). R. o. Ecke. Rest eines Kriegers mit Schild
der die Lanze wirft. — B) L. o. Ecke. Hinterteil eines Ebers
nach r. Geringe rohe Ausführung.
896. (P. 358). A) Rest eines Mannes nach r., undeutlichen
Wisch in der vorgestreckten Hand (vgl. 666). — B) Vom
Rücken eines Ebers.
897. (P. 333). A) L. Rand; Rest von roh gemaltem Mann
nach r. — B) U. Rand; grosser laufender Hase nach r. (?)
25. A) Amphitrite,
B) Eber.
898. (P. 36o). Br. 0,078; erh. H. 0,05. A) U. gebr. Oberkörper
einer Frau (Amph.) die allein dargestellt (Gesicht thongr.
nur mit Pinselkontur, Mantel wie gew. mit beiden Händen
fassend). — B) Hinterteil eines Ebers nach r.
26. Ä) Mann mit Hase,
B) Rosette.
899. (P. 36i). Erh. H. 0,095; Br. 0,09. A) O. gebr.; weitausschrei-
tender Mann (Kopf fehlt) nach 1., R. vorstreckend, L. senkend,
kurzes Wams; 1. neben ihm, unter seinem r. Arme, springt
ein Hase den Kopf zurückwendend empor in der Weise
eines bekannten alten Schemas. Füllung des Raumes mit
Punktrosetten; 1. am Rande ein breiter Streif mit Wellen-
linie und Punktrosetten. Das Ganze hat einen ornamentalen
Charakter. — B) Ist rein ornamental: eine mächtige Rosette
füllt den Raum.
27. Auf beiden Seiten Männer, meist in wiklarer Handlung.
900. (P. 362). H. 0,095; Br. 0,06. Vollst, bis auf ein kleines Eckstück.
Grünlicher Thon. Sehr primitiver Stil. A) Ein grösserer
bärtiger Mann (in kurzem gegürtetem Wams) steht im Räume
Korinthische Pinakes. IOI
(kein Boden angegeben), beide Arme erhoben; in der vor-
gestreckten L. eine kleine Kugel, die R. fehlt; es hat den
Anschein, als ob der Mann etwa einen Meissel in der L.
halte um mit dem Hammer in der R. daraufzuschlagen-,
r. oben in der Ecke ist eine ganz kleine Reiterfigur nach 1.
angebracht; jener vermeintliche Meisselschlag der L. Avürde
die dünnen Pferdebeine treffen. L. unter dem r. Arm der
Figur steht eine andere kleinere emporblickend mit selt-
samem kurzen Radmantel um, der auch die Arme deckt.
R. fliegender Vogel nach oben; darunter sinnlose Buch-
staben: A002BT. Darunter eine Zickzacklinie; ganz unten
eine Reihe sinnloser Buchstaben: AXO^BTcbPINOlAZ ■ • (der
10. und ii. Buchst, in Ligatur), s. Röhl 20, 108. — B) Zu
oberst ein primitiver Stier (?) nach r.; darunter ein zweiter
Stier nach r.; zwischen beiden ein Rad; unter dem zweiten
eine Rosette; zu unterst eine Reihe kleiner verzerrt roher
Figuren: L. ein Kessel (Ofen?) mit herausschlagendem
Feuer; davor prügeln (?) sich zwei Männer, von denen der
eine eine kurze Keule, der andere den üblichen Stab mit
dem Querstück oben schwingt; r. Vogel (?) und Rosetten.
901. (P. 363). Von grossem Pinax. A) R. o. Ecke mit einer
kleinen Reiterfigur (mit 2 Speeren) nach 1. wie auf 900.
B) Unklar.
902. (P. 366). Br. 0,058; erh. H. 0,042. O. und u. gebr. A) L. steht
nach r. ein grosser Mann im roten Gewand (Mittelk. erh.),
r. vor ihm nach r. ein halbsogrosser bärtiger Mann, Unter-
arme vorstreckend; der Raum mit Kreisen Rädern und Zick-
zack gefüllt. — B) Mittelkörper eines einzelnen Mannes
nach r., lang bekleidet, Unterarme vor; Punktrosetten.
Primitiv.
903. (P. 570). A) L. o. Ecke. Kämpfender Krieger (kurzer r.
Chiton, kor. Helm); Kreis und Punktrosetten. — B) Beine
nackter schreitender Figur. Flüchtig.
904. (P. 364). Br. 0,055. H. 0,07. Vollst. Auf beiden Seiten
ganz roh hingemalte, im einzelnen völlig unkenntliche
Figuren.
905. (P. 36». A) R. o. Ecke. Oben breites textil ornamentiertes
(einf. Mäander, Zickzack) Band; Oberteil eines Hopliten nach
1. — B) L. o. Ecke; oben breites Band mit einem Friese wild
tanzender Männer (2 erh.); Rosetten füllen. Darunter un-
klarer Rest vom eigentlichen Bilde.
102 Aelteste Gattungen.
906. (P. 453a). U. Rand. A) Zwei nackte Unterkörper. — B)
Unterkörper eines nackten Mannes der das 1. Bein höher
(auf einen Steinhaufen ?) aufsetzt.
28. Ä) „Persische Artemis" \
B) Reiter u. A.
907. (P. 368). A) R. o. Ecke. Artemis mit aufgebognem
Schulterflügel, grösstenteils erh., von vorn, Kopf nach ihrer
1. Seite gewandt, hält in der gesenkten L. eine Gans am
Halse; hoher Kopfaufsatz. Flüchtig. — B) R. o. Ecke. Zwei
sich gegenüber haltende Reiter mit Lanzen. Vogel hinter
dem r.
908. (P. 36g). A) L. u. Ecke, Unterteil der „Pers." Artemis (?);
1. Rest eines nach unten herabgebogenen Flügels und ein
undeutlicher Vierfüssler der von ihr vielleicht am Schwänze
gehalten ward. R • ■ AA8T01. — B) Die ganze Seite war
von einer im Kreise herumlaufenden Inschrift bedeckt,
deren verwischte Züge jedoch keine Lesung mehr gestatten;
oben erkenne ich ■ POBM • ■ ■ vielleicht t\n6to[t ' ' Mit Un-
recht hält Röhl die Buchstaben für sinnlos. (Röhl 20, 110).
2g. Verschiedene mythologische Darstellungen auf einer oder
beiden Seiten.
909. (P. 369). A) L. obere Ecke. Rest von Bellerophon (?) der
aut dem Pegasos (mit aufgebognem Flügel) sitzt nach r.
und den Speer in der R. zum Wurfe schwingt; das Ross ist
thongr. mit Pinselkonturen, Beller., von dem nur ein Rest,
war voll gemalt. — B) Jüngling der auf den Ofen herauf
gestiegen ist und mit dem Haken im Begriff ist in die
herausschlagenden roten Flammen zu langen; der Ofen war
thongr.
910. (P. 378). A) R. u. Ecke; vom Kampfe des Herakles gegen die
Kentauren ist erhalten der Unterteil des menschlichen
Vorderkörpers eines Kentauren; er ist behaart gebildet (gra-
vierte Punkte) und im Laufschema mit eingebognem Kniee ; am
Ansatz des Pferdekörpers blutende Wunde. — B) L. u. Ecke;
untere Hälfte des auf den Hinterbeinen stehenden Nemeischen
Löwen; von Herakles nichts erh.
911. (P. 374). A) L. o. Ecke; 1. unbärtiger Kopf mit Binde,
davor A© • * *, r. war Platz für eine zweite Figur. — B)
Oberkörper eines bärtigen Mannes (Gesicht, Gewand rot)
der eine Lanze aufstützt. (Röhl 20, 58).
Korinthische Pinakes. 103
912. (P. 551)- A) L. o. Ecke; TA£A©/ ■ TaA&a\vaiai. — B) L. o.
Ecke; POI'" (Röhl 20, 5j); keine kenntlichen Reste der
Darstellung.
913. (P. 387). A) O. Rand; Rest von zwei Frauen die gemeinsam
einen Kranz zwischen sich tragen. — B) R. Rand; Rest be
kleideter Figur.
914. (P. 390). A) R. u. Ecke; Vorderkörper eines Seeungeheuers
(Hals rot, unten schw. Flosse) und die Beine des darauf
reitenden Melikertes. Unten schwarzes welliges Wasser.
— B) Unklar.
915. (P. 391). A) R. u. Ecke; Rest geringelten Seeungeheuers.
— B) Ausschreitendes menschliches Bein.
916. (P. 573). A) R. u. Ecke. Unterk. eines ausschreitenden
Kriegers nach 1. (Beinschienen, Panzer, Schwert), hinter dem
r. am Rande eine Frau ruhig steht; das Ende eines Beines
1. wohl von einem Gefallenen. — B) Rest eines nackten
Mannes.
jo. Tiere oder Ornamentik beiderseits.
917. (E. 475). A) Vordere Hälfte einer grossen sorgfaltigen
Schlange; Rosetten. — B) Ebenfalls Schlange und Rosetten.
918. (P. 477). H. 0.055; erh- Br- °>°32. A) 1. gebr.; Vorderteil eines
Panthers nach r., vor welchem r. ein viel kleinerer bärtiger
Mann, gegen ihn vorschreitend, die L. erhebend. — B)
Hinterteil eines Ebers nach r.
919. (P. 47^J- U. Rand, der aussen mit sorgfältigen Strahlen
bemalt. — Teile zweier Löwen oder Panther gegenüber,
zwischen denen ein Reiher nach r. — B) Stier nach r., dem
ein Panther oder Löwe gegenüberstand; dazwischen Vogel.
Punktrosetten. Sorgfältig. Ganz den Vasen gleich.
920. (P. 479)- Beiderseits Reste von Stier (?).
921. (P. 480). A) Panther nach r. — B) Hinterteil von Hirsch.
Rosetten. Plump.
922. (P. 481). A und B. unbestimmbare Tiere; grosse Rosetten.
Plump und nachlässig.
923. (P. 482). A) L. u. Ecke; Reste von zwei Tieren überein-
ander, unten Reh (?), oben Löwe(?); Rosetten. — B) Rest
eines einzelnen Stieres (?); keine Füllrosetten.
924. (P. 483). A) Oberkörper von Sphinx mit aufgebognen
Flügeln. — B) Stier nach r. und Rosetten.
104 Aelteste Gattungen.
925. (P. 484)- A) Oberk. eines Hahnes, Rosetten. — B) unklar.
926. (P. 485). Desgl.
927. (P. 486.) A) Eber(?). — B) Stier (?).
928. (P. 489)- A) Pferd nach r. — B) Löwe nach 1., den
Vorderkörper erhebend.
929. (P- 490). A) L. u. Ecke; Pferdeunterbein und fliegender
Vogel nach r. — B) Löwentatze; Granatapfelrosette.
930. (P. 490- A) Oberk. eines Löwen der eine Tatze erhebt.
B) Rest eines aufgebogenen Flügels.
931. 932. Beiderseits unbestimmbare Tierreste.
933. (P. 492). H. 0,102; erh. Br. 0,065. A) L. gebr. Sphinx nach 1.,.
hoch aufgerichtet sitzend; aufgebogene Flügel; Fleisch rot.
— B) R. gebr. Grosses Ornament aus verschlungenen Lotos-
knospen und Palmetten.
934. (P. 494). Beiderseits nichts als kleine Kreise, die netzartig
mit etwas welligen Linien verbunden sind.
ji. Gepresste Rückseiten.
935. (P- 500). Eine Ecke. A) Unklar. — B) In den weichen
Thon gepresst ist ein breiter Rand mit geraden Riefeln; im
Hauptfelde ein unklarer ankerartiger Reliefrest.
936. (P. 501). Eine Ecke. A) Unklar. — B) Aehnlich gepresst;
Rand mit geraden Riefeln.
Anhang: Fragmente mit Inschriften und ganz unklaren
oder gar keinen Darstellungsresten.
937. (P. 535). A) L. u. Ecke; Rest sehr seltsamer Darstellung
von tierischen Wesen; auf einem kleinen elliptischen ge-
firnissten Stücke ist graviert ACA^B (vollständig! Röhl 20, 65)~
— B) Rest von Flammen?
938. (P. 546)- A) R. o. Ecke; unklare flüchtige Reste; oben
• OBBOB, • (Röhl 20, 33 ungenau). B) Tiere (?).
939. (P. 545)- U. Rand; auf beiden Seiten unklare Reste; sehr
dünn graviert • aPBTAAI * (Röhl 20, 81 ungenau).
940. (P. 517)- Randstück; OP0O • (Röhl 20, 41, wo das P
fälschlich eckig) nach 1. vollständig.
Korinthische Pinakes. 105
941. (P. 506). Oben Rand, dem entlang »WAPBOBKB-
• * c /Li avt&iixe, und 1. von u. nach oben • * AAM ■ ■ Sag
(Röhl 20, 70).
942. (P. s3i). R. o. Ecke; die Mitte oben durch zwei Auf-
hangelöcher bezeichnet, unklare Reste ; oben ■ C AI* OTOABO/v B
der Rest des ersten Buchstabens scheint von einem C zu sein;
r. vollständig. (Röhl 20, io3).
943. (P. 533). Rings gebrochen; -KA^S- (Röhl 20, io5).
944. (P. 503). Oberer Rand; •/^B®BK" (Röhl 20, 95).
945. (P. 544). '»OB'r fehlt bei Röhl. Beiderseits Reste.
946. (P. 541). L. o. Ecke; von r. nach 1., dann von 1. nach r.
umbiegend: • AOSXAPSBMAI " * OPr^A/v ■ • • • Ö(o /agie-
aav[a(p]oQf.idvm (Röhl 20, 62; das daselbst als 10. Buchstabe
gegebene O steht nicht da).
947. (P. 530). War beiderseits bemalt; am Rande graviert
• B9BKB • (Röhl 20, 82).
948. (P. 518). Am Rande entlang ■ 0BKB (Röhl 20, 86).
949. (P. 534): R. und 1. Rand; vom Unterkörper stehender
Gewandfigur? von oben herab • ®PAMKrAA * &Qaovfia[/og
(Röhl 20, 44).
950. (P. 542). Rings gebr.; scheint nichts anderes als die In-
schrift enthalten zu haben; sehr gut erhalten;
®BKfc»wr • • avFftrpi IloT[t\idävi ^[ävaxTi ■ * ']' tv de d[og
^5MAAX /aQieaoay a(fOQ[.iav] (Röhl 20, 64).
TAB/)
951. (P. 527). L. o. Ecke; ®^4>V© " (Röhl 20, 84; das Zickzack
über dem letzten Buchst, scheint dekorativ).
952. (P. 586). L. Rand; • ■ £POT£AA/v£T- • (Röhl 20, 16a).
953. (P. 587)- R. Rand; -^3810 • J2]orf«J[aV (Röhl 20, 109a).
954. (P. 588). Am Rande graviert: . NB0BKB (Röhl 20, 85a).
955. (P. 589)- Randstück: • r*BAP B0KBTO< • fxt ävi&ae w
(Röhl 20, 87 a).
10Ö Aelteste Gattungen.
2. Napf. (Form No. 98).
Erste Gruppe: gewöhnliche massig lueitgestellte Strahlen.
a) Füllung mit kleinen Kreisen mit oder ohne Punkt. Das
Zickzack oben scharf und eckig.
956. (2101). H. 0,095. Dm. 0,12. Korinth. Ross.
Ein kleinerer Schwan nach r. in Mitte von zwei grösseren
ihm zugewandten. Als Abschluss einer mit ausgebreiteten
Flügeln.
b) Füllung mit den gewöhnlichen Rosetten oder Teilen
von Rosetten und Palmetten. Zickzack oben nachlässig,
stumpf.
957. (1924). H. 0,09. Dm. 0,11. Korinth. Ross.
Vogel mit menschlichem bartlosen Kopf (Haar r.) nach r.
zwischen einem Schwan mit gehobnen Flügeln und einem
Hahn; dann Vogel mit bärtigem Menschenkopf (Fleisch r.)
nach 1.
958. (2530). H. 0,06. Dm 0,08. Kleonae, 1876. Sorgfältig.
A) Vogel mit unbärtigem menschl. Kopf, mit geöffneten
Flügeln, zwischen zwei andern die aufgebogene Flügel
haben; dann r. und 1. je ein zugewandter Löwe. — B) Die
drei „Sirenen" wiederholt
959. (547). H. 0,085. Dm- °>n5- Nola. S. Koll. Aus Stücken; die
Fugen verschmiert.
Panther und Bock gegenüber, sehr langgestreckt; ab-
schliessend ein Schwan nach r.
960. (546). H. 0,12. Dm. 0,175. Nola. S. Koll. Aus Stücken.
Zwei Panther gegenüber, abschliessend ein Bock nach r.;
unter dem einen Henkel kleine Gans nach r.
961. (545). H. 0,125. Dm- °.i8- Nola. S. Koll.
Panther und Bock gegenüber; hinter letzterem noch ein
Panther; hinter ersterem Schwan.
962. (544). H. 0,125. Dm. 0,18. Nola. S. Koll.
Ebenso, nur statt des Schwanes ein Adler.
Zweite Gruppe: die Strahlen als enggestellte dünne Linien
gebildet.
963. (i833). H. 0,095. Dm. o,i3. Griechen!, 1845.
Zwei Panther nach 1. und Bock nach r. Flüchtig.
Korinthischer Napf. 107
964. (1895). H. 0,068. Dm. 0,10. Griechen!., 1844.
Drei Schwäne nach 1. mit gesenkten Köpfen und langge-
zogenen Körpern. Ohne Rosetten.
965. (i832). H. 0,065. Dm. 0,095. Korinth, Ross.
Panther, Bock und Vogel nach 1. Ohne Rosetten.
Dritte Gruppe: rohe Sihietten ohne Rot oder Gravierung.
966. (2098). H. 0,085. Dm 0,125. Korinth; Ross.
Vier Böcke nach r.; Füllung mit Punkten.
Vierte Gruppe: ohne das Zickzackband oben.
967. (2692). H. 0,09. Dm. 0,12. Korinth, 1880. Die Farbe ist teilweise
geschwunden. Der grünlichgelbe Thon. Sorgf. Zeichnung.
A) Zwei nackte Krieger im Ausschritt mit gezückter Lanze
gegenüber (Beinschienen, kor. Helm, lange Haare, Rund-
schilde, fliegender Vogel als Z. auf dem r.), zwischen ihnen
POAVAACAA und, durch den Helm getrennt, r. die Spuren von
MP * • • IT.okvXaiöag J7* • • R. und 1. sitzt aufrecht eine Sphinx
mit aufgebognen Flügeln. Unter den Henkeln je ein Vogel
mit weibl. Kopf und offnen Flügeln (Gesicht r.).
B) Zwei nackte Jünglinge mit je einer schräg gehobenen
Lanze ruhig gegenüber stehend und redend die eine Hand
erhebend (Gesicht, Hals r., langes Haar, Binde). R. und 1.
wiederum je eine zugewandt sitzende Sphinx.
968. (1834). H. 0,10. Dm. o,i3. Griechenl., 1845. Farbe abgerieben.
Auf beiden Seiten in der Mitte ein Geschling von Palmette
und Lotos, r. und. 1. je eine Sphinx mit aufgebognen Flügeln.
969. (2104). H. 0,045. Dm °>°7- Korinth, Ross.
Umlaufend um das Gefäss ein Frauenchor: elf Frauen in
ruhigem Schritte nach r. sich an den Händen fassend; alle
haben einen fast bis auf den Boden reichenden Zopf. Flüchtige
Siluetten ohne alle Gravierung oder Rot. — Unter dem Boden
schildförmiges „Polypen^-Ornament.
Fünfte Gruppe: mit Doppelstrahlen; oben Zickzackband.
970. (2097). H. 0,095. Dm. 0,125. Korinth, Ross.
Drei Panther, ein Bock und kleiner Schwan, alle nach r.
Reiche Füllung mit Tupfen aller Art; die Gravierung und das
Aufsetzen von Rot, obwohl wie es scheint ursprünglich beab
sichtigt, unterblieb.
108 Aelteste Gattungen.
Sechste Gruppe: ganz gefimisst bis auf den Streif mit den
Strahlen unten; rot und weiss aufgemalte Streifen.
971. (211 8). H. 0,07. Dm. 0,10. Korinth, Ross.
Oben weisse Punktrosetten aufgemalt. Firnis abgerieben.
972. (21 17). H. 0,07. Dm. 0,095. Korinth, Ross.
Ohne dieselben; Firnis abgerieben.
973. (1911). H. 0,085. Dm. 0,105. Griechen 1., Ross. 1844.
Desgl.; Strahlen als dünne Striche.
974. (2119). H. 0,08. Dm. 0,11. Korinth, Ross.
Desgl.; Firnis rot verbrannt.
3. Napf mit De ekel.
975. (1898). H. 0,18. Dm. 0,165. Griechen!., Ross. 1844.
Rings um den Deckel ein Tierfries: zu beiden Seiten von
ins Kreuz gestellten vier Lotosblumen ein Vogel mit Menschen-
kopf und aufgebognen Flügeln, dann zwei Panther; ab-
schliessend noch ein Vogel mit Menschenkopf. Füllung durch
allerlei Tupfen mit gravierten Strichen.
Rings um den Bauch: ein Schwan nach 1. inmitten von
zwei Vögeln mit Menschenkopf; r. davon ein Löwe gegenüber
Steinbock und Panther; dann Schwan nach 1. inmitten von
Sphinx und Vogel mit Menschenkopf (aufgeb. Flügel); endlich
noch ein Panther nach 1. Oben Zickzackstreif; die Strahlen
unten als dünne Striche.
976. (Dupl. 1074). H. 0,05. Dm. 0,10. Deckel fehlt.
Nur rote und schwarze Streifen und Doppelpunktreihen.
4. Büchse.
a) Ohne Henkel (Form No. 104, doch ohne Henkel und
der Deckel nicht übergreifend).
a) Ohne bildliche Darstellung.
977. (2112). H. 0,072. Korinth, Ross. Farbe abgerieben.
Braunschwarze Streifen und Streifen mit Zickzack und
Doppelpunkten. Deckel zugehörig.
978. (2115). H. o,i3. Korinth, Ross.
Rote Streifen. Deckel fremd, von anderem Thone und ;j
mit Tierfries ringsum: sechs rohe Vierfüssler nach r., ohne
Gravierung; Füllung mit Tupfen.
979. (2170). H. 0,095. Melos, 1868.
Streifen mit Zickzack. Deckel zugehörig.
Korinthische Büchse.
109
ß) mit umlaufenden Tie?-fries.
980. (1840). H. 0,11. Griechenl., 1845. Farbe teilw. ab.
Zweimal je ein Panther und weidender Steinbock gegen-
über; zur Füllung noch ein Schwan nach 1.; Rosetten
und Tupfen aller Art. Deckel mit einem Streif grosser
Rosetten.
981. (548). H. 0,14. S. Barth. Panofka, mus. Bart. p. 94, No. 21.
Schreitender Lowe nach 1. inmitten zweier auf den
Hinterbeinen lagernden Löwen mit grossen Rückenflügeln;
offne M'äuler; hinten noch ein Löwe nach r. und ein un-
kenntlicher Vogel. Rosetten und Tupfen. Deckel fremd, mit
vier ganz roh aufgemalten Vierfüsslern.
982. (2106). H. 0,08. Korinth, Ross. Farbe ab.
Zu beiden Seiten von einem grossen ins Kreuz gestellten
Palmettengeschling je ein Panther; hinten Schwan. Rosetten.
— Deckel zugehörig.
y) Mit drei plastischen Köpfe?i als Sehulterver zierung und
Griff {Form No. 106).
983. (2604). H. 0,16. Kreta, 1878. Thon stark grünlich.
Die Brustbilder sind sicher weiblich, doch sehr versintert;
die Haare fein eingegraben in der Art des Bronzestiles, die
sehr grossen Augen ohne plastische Angabe der Lider.
Schulterstreif: zweimal je zwei Panther gegenüber; da-
zwischen je ein einfaches P. L. -Ornament; ferner zwei sitzende
Sphingen mit etwas reicherem P. L. -Ornament dazwischen.
Unterer Streif: esstehensichgegenüberSteinbockundPanther,
ferner Hirsch und Panther; endlich Vogel mit Menschenkopf
(nur untere Hälfte alt, Kopf fälschlich eulenartig erg.) zwischen
Steinbock und Löwe; abschliessend Vogel mit Menschenkopf.
An allen Tieren sind weisse Tupfen aufgesetzt. — Deckel zu-
gehörig, mit umlaufenden Streifen von Doppelpalmetten, die
aber nicht zur Kette verbunden.
984. (1899). H. 0,09. Griechen!., Ross 1844.
Nur einer der drei Köpfe ist erh.; er ist weiblich, von
sehr archaischen Formen, mit hohem einst rotem Kalathos.
Schulterstreif zwischen den Köpfen: zweimal je sechs und
einmal sieben Frauen in langem Gewand und mit hohem
Kopfaufsatze im Reigen nach r. sich die Hände gebend. Die
HO Aelteste Gattungen.
vorderste trägt einmal einen Zweig. Punktrosetten. Bauch -
streif, umlaufend; als Paare stehen sich gegenüber: ein
Steinbock und Panther, ein Stier und Panther und schliesslich
ein Steinbock und Panther. Rosetten und Tupfen. — Alles
ohne Gravierung und ohne Rot. — Deckel schmucklos und
fremd.
b) mit zwei vertikalen Henkeln
«) mit niederem Fusse {Form No. 104).
985. (1897). H. 0,19. Korinth, Ross 1844. Deckel mit der Vase durch
Sinter fest verbunden. Farbe meist ab. Grünlicher Thon.
Streif um den Bauch: Panther und Steinbock gegenüber,
dann Panther nach 1., dann umblickender Raubvogel, dann
Steinbock nach 1., dann Panther und Steinbock gegenüber.
Rosetten ganz füllend.
986. (2580). H. 0,16. Korinth, 1877. Gelber Thon. Deckel zugehörig.
Bauchstreif; zweimal Panther und Steinbock gegenüber,
dann Panther und Steinbock nach 1.; Rosetten.
987. (550). H 0,115. In Neapel gek., wahrsch. aus Nola.
Bauchstreif: Fries von Lotosblüten und Knospen mit den
Spitzen nach unten; Mittelblatter der Blüten rot. — Deckel
zugehörig, nur Streifen. — Unter dem Boden mit voller Farbe
aufgemalt und offenbar antik MO mit grossen (das M fast 0.06
hoch) Buchstaben.
988. (TC i373). H. 0,075. Nola, S. Koll.
Ohne Bildliches, nur einfache Streifen. Ohne Deckel.
989. (i83o). H. o,i3. Aus Athen erw. Gelbgrünlicher Thon, Firnis
abgerieben.
Ohne Bildliches; einfache Streifen und das übliche
Stabornament auf der Schulter. — Deckel mit hohem Knopf.
ß) Mit hohem Fusse {Form No. 105).
990. (2683). H. 0,21. Korinth, 1880. Deckel wahrscheinlich fremd.
Bauchstreif umlaufend: Inmitten der einen Seite Vogel
mit Menschenkopf zwischen zwei sitzenden Sphingen mit
aufgebognen Flügeln (Gesichter rot), dann 1. Panther nach r.
und r. Vogel mit Menschenkopf nach r., Kopf umgewandt.
Inmitten der andern Seite zwei einander abgekehrte Lotos-
blüten an einem Stile, r. und 1. ein Vogel mit Menschenkopf
dann r. Steinbock, 1. Löwe. — Unten Doppelstrahlen, deren
obere Reihe nur im Kontur.
Korinth. Schale. Alabastron. m
5. Schale (Form No. 120).
991. (2100). H. 0,078. Dm. 0,175. Korinth, Ross.
A) Ein Schwan mit umgewendetem Kopfe zwischen zwei
yQvnaeioi d. h. Vögeln mit Greifenköpfen (Adlerkopf mit
emporstehenden Ohren und Stirnaufsatz), und mit aufge-
bognen Flügeln. — B) desgl., verblasst.
992. (1835). H. 0,062. Dm. o,i3. Griechen!., (vvahrsch. Korinth)
Ross. 1845.
A) Wie 991. — B) Von Sinter bedeckt, scheint A gleich
gewesen zu sein.
993. i836. H. 0,076. Dm. 0,153. Griechen]., Ross 1845.
A) Adler mit umgewandten Kopfe, r. Vogel mit Greifen-
kopf und aufgeb. Flügeln, 1. Adler mit umgewandtem Kopfe. —
B) Dasselbe.
994. (2099). H. 0,074. Dm. 0,14. Korinth, Ross.
Wie 993.
995. (2035). H. 0,067. Dm. 0,155. Korinth 1856.
A) Adler mit umgewandtem Kopf zwischen zwei Vögeln
mit Greifenköpfen. — B) Dasselbe.
996. H. 0,045. Dm. °>11- Vulci, Polledrara, tomba a cassone 1882 (vgL
Index der FO).
Ohne Bildliches, doch unten mit Strahlen; der Rand ge-
firnisst.
6. Schlauchförmiges Alabastron. (Form No. 109).
Erste Gruppe: »«V umlaufendem Tierstreif und Firnisstreifen bis
zum untersten Punkt; Ringe auf der Miindungs fläche ; Lippe gefirnisst*.
997. H. 0,075. Smyrna, Spiegelthal. Farbe ab.
Der Tierstreif besteht aus vier laufenden Hunden nach r.r
ohne Gravierung, in Stil und Ausführung wie die proto-
korinthischen (oben No. 323.), doch die Technik ganz die ko-
rinthische.
998. H. 0,085. Smyrna, Spiegethal.
Vier Vögel mit Menschenköpfen nach 1. und Rosetten^
ohne Gravierung und ohne Rot (flüchtig, doch auch im StiL
rein korinthisch.
112 Aelteste Gattungen.
Zweite Gruppe: kein Streifen, sondern ein Bild auf der Vorder-
seite; Mündungsfläche meist mit Blättchen, Lippe mit Punkten.
a) Grössere Gefässe; Darstellung nach unten mit Streifen
abgeschlossen; Streifen, offene Rosette oder „PolypeiV1-
Ornament auf dem Boden.
999. (Bil. 19.) H. 0,295. Kameiros, 1881.
Sehr gosses Ornament aus Schlingwerk, nach unten Pal-
mette, nach oben Lotosknospe. Rote und weisse Punkte
reichlich aufgesetzt.
1000. (Bil. 20). H. o,3o. Kameiros, 1881.
Zwei Löwen gegenüber sitzend, auf den Vorderbeinen
aufgerichtet, Schwänze symmetrisch emporgeringelt (Mahne
rautenförmig graviert, Mäuler offen); zwischen beiden ein
blitzförmiges Doppellotosblütenornament. Rosetten.
1001. (2699). H. 0,225. Korinth, 1880. Firnis rötlich verbrannt.
Grosser Löwe nach r. mit einem von seiner Schulter
nach r. ausgehenden riesigen Flügel; über seinem Rücken
fliegender Vogel; nach 1. Rosetten.
1002. (2765). H. 0,28. Capua, 1881. Teilw. übermalt und etwas rest.
Zwei grosse Hahne gegenüber, zwischen denen eine
Schlange sich nach oben ringelt. Rosetten u. dgl. füllen völlig.
Viel Rot und Weiss.
1003. (2160). H. 0,14. S. Pourtales, s. Dubois, descr. p. 91. No. 386.
Vogel mit riesigen Flügeln und Menschenkopf (Gesicht r.)
nach r.; die roten Flächen durch einen schmalen gravierten
Streif mit weissen Punkten von den schwarzen geschieden.
Rosetten- und Palmettenfüllung.
1004. (482). H. 0,15. Corneto, S. Dor.; stark übermalt.
Darstellung wie ioo3; hoher Kalathos.
1005. (2161). H. 0,15. S. Pourtales, s. Dubois descr. p. 91. No. 39+.
Zwei sich gegenübersitzende Löwen, zwischen denen ein
Schwan nach r. ; reiche Füllmotive; rote und schwarze Teile
wie auf ioo3 getrennt. Unten „Polypen^ornament.
1006. H. 0,19. Ein wenig beschädigt, doch nicht rest; Herk. unbek.
Vogel mit ausgebreiteten Flügeln und Menschenkopf
(Gesicht und Brust r.) mit sehr langen Haaren. Füllung nur
durch sorgfältige Rosetten.
Korinthisches Alabastron. j i3
1007. (542). H. 0,28. Nola, S. Koll. Abg. Gerhard, akad. Abh.
Tf. 46, 2; Bd. II. S. 16 ff, 548.
Bartlose Gestalt (mit langem Haar, rotem Gesicht und
Hals in r. Chiton mit kurzen Aermeln) mit aufgebogenen
Rückenflügeln, von unterhalb der Brust in grossen geringelten
Schlangenleib übergehend. Hinten ein grosser Schwan.
Trennungsstreifen mit weissen Punkten (wie ioo3); vollständige
Ornamentfüllung.
1008. (480). H. o,a3. Corneto, S. Dor. Abg. Gerhard, akad. Abh.
Tf. 46, 1. Bd. II, S. 16 ff; 548; de Witte, Elite ceram. III, 32 A;
bespr. von Heydemann, Zeus im Gigantenk. 1876, S. 14, 2.
Dieselbe Gestalt wie 1007, doch bärtig. Hinten ein um-
blickender Lowe nach r. Füllung nur mit Rosetten.
b) Kleinere Gefässe; Darstellung nach unten nicht abge-
schlossen ; am Boden offene Blättchenrosette.
1009. (541). H. 0,75. S. Bartholdy, s. Panofka, mus. B. p. 95, No. 25. —
Bespr. Gerhard, Prodromus, S. 94, No. 101. Abg. Dorow,
notizie int. alcuni vasi etruschi, Pesaro 1828, tav. 8, 2 a. b.
Die sog. persische Artemis, Frau mit aufgebogenen Flügeln
(Gesicht rot, mit Kalathos, eng gegürtete Taille) in jeder
Hand einen Schwan am Halse gefasst haltend. Hinten unter
dem Henkel eine ganz gleiche nur flügellose Frau, die in der
vorgestreckten L. einen sehr grossen Granatapfel (?, jedenfalls
kein „Spiegel1') am kurzen Stiele hält.
1010. (2388). H. 0,07. Smyrna, Spiegelth. Farbe theilw. ab. Flüchtig.
Die sog. persische Artemis wie 1009 (die Flügel setzen
vorn an der Brust an); doch scheint das Tier in der R. ein
Hahn, während unmittelbar r. daneben ein Schwan gemalt ist.
Hinten eine Eule nach 1. — Plumpe Rosettenfüllung.
1011. (2333). H. 0,08. Gerh.' Nach!. Etwas übermalt.
Bärtiger Mann mit aufgeb. Rückenflügeln in r. Chiton, von
der Brust ab in Schlangenleib (rot) übergehend, Arme seit-
wärts ausstreckend. — Nur einzelne Rosetten, keine völlige
Füllung.
1012. (2134). H. 0,075. Athen, 1864. Schlecht erh.
Wie 1011 (nur ist der Schlangenleib mit Schuppen graviert).
1013. (2386). H. 0,12. Smyrna, Spieg.
Ebenso; hinten noch ein grosser Schwan nach 1. — Wenige
Rosetten.
8
ha Ael teste Gattungen.
1014. (233o). H. 0,11. Nola, Gerb.' Nach].
Laufender bärtiger Mann (im Knieschema, mit kurzem
r. Chiton) mit aufgebogenen Rückenflügcln. Hinten ein Adler
mit umgedrehtem Kopfe. Rosetten.
1015. (483). H. 0,08. Vulci, S. Dor. Teilw. übermalt.
Vogel mit ausgebreiteten Flügeln und Menschenkopf
nach 1. (Haare r., Gesicht schw.).
1016. H. 0,07. Smyrna, Spieg. Farbe ab.
Desgleichen, mit aufgebogenen Flügeln.
1017. H. 0,09. Smyrna, Spieg.
Desgl., mit nach r. umgewendetem Kopf (Gesicht r.)
1018. H. 0,097 Smyrna, Spieg.
Desgl.; die Flügel aufgebogen; hinten Schwan.
1019. (2335). H. 0,07. Viterbo, Gerb.' Nachl. Sorgfältig.
Zwei sich gegenübersitzende Sphingen (aufgeb. Flügel,
hoher r. Kalathos, Gesicht und Brust r.), zwischen denen eine
emporgeringelte Schlange. Punktrosetten (vgl. 1022); nur
hinten zwei gewöhnliche Rosetten. Das enge Verhältnis zu
protokorinthischen Gelassen wie 340 ist evident.
1020. (2332). H. 0,08. Nola, Gerb.' Nachl. Uebermalt.
Zwei Sphingen wie 10 19, zwischen ihnen ein vertikal auf-
gerichteter Hase mit umgewandtem Kopf.
1021. (2162). H. 0,085. S. Pourtales; Dnbois, descr. p. 93, No. 4i3.
Zwei Sphingen wie 1019, zwischen denen eine Eule nach r.
(Kopf von vorn, rot, Augen schw.). Nur drei kleine Rosetten.
1022. (2336). H. 0,075. Gerb.' Nachl. Sorgfältig; Farbe meist ab.
Zwei gegenübersitzende Greife, zwischen denen ein Schwan
nach L; die Greife vorzüglich gezeichnet, ganz im Typus der
in Olympia in Bronze gefundenen (Seitenlocken, hohe Ohren,
Stirnaufsatz, offener Schnabel mit herausgestreckter Zunge).
Nur Punktrosetten (vgl. 1019).
1023. 12334). H. 0,075. Gerb.' Nachl. Sorgf.; schöne Erhaltung.
Zwei Greife gegenüber wie 1022, doch erheben sie beide
ein Vorderbein gegen einander; unten zwischen beiden eine
Gans, die, den Raum gerade füllend, den Kopf nach oben
streckt. Auf der Stirne haben die Greife zwei, einen niederen
und einen höheren Aufsatz.
1024. H. 0,09. Smyrna, Spieg. Flüchtig.
Vogel nach 1. mit aufgeb. Flügeln und Pantherkopf.
Korinthischer Aryballos. Il5
1025. H. 0,12. Smyrna, Spieg. Farbe ab.
Zwei Panther gegenüber sitzend; zwischen ihnen ein Hase
vertikal im Räume (wie 1020).
1026. H. 0,095. Smyrna, Spieg. Farbe ab.
Sitzender Panther nach r.; grosse Rosetten.
1027. (23281. H. 0,11. Gerh." Nachl.
Zwei Löwen gegenüber sitzend; zwischen ihnen ein Adler
nach r. mit umgewandtem Kopfe und geschlossenen Flügeln.
1028. (2329). H. o,u. Gerh.' Nachl. Unterer Teil ergänzt.
Zwei Löwen wie 1027; zwischen ihnen eine Eule nach r.
(Streifen mit w. Punkten an den Löwen).
1029. H. 0,07. Smyrna, Spieg.
Protome eines Löwen nach r. mit offenem Rachen.
1030. (233i). H. 0,10. Gerh.' Nachl.
Zwei ruhige Adler gegenüber, zwischen denen eine auf-
gerichtete Schlange.
1031. (540). H. 0,10. S. Barth., Panofka mus. B. p. 95, No. 24. Gut erh.
Zwei Adler gegenüber; zwischen ihnen ein blitzförmiges
Doppellotospalmettenornament.
1032. H. 0,095. Smyrna, Spieg. Farbe meist ab.
Ein grösserer und ein kleinerer Hahn gegenüber; plumpe
Rosetten.
1033. (2387). H. 0,09. Smyrna, Spieg. Farbe meist ab.
Zwei Schwane mit gehobenen Flügeln gegenüber; zwischen
ihnen Doppel-Palmette, ähnlich io3i. Nur eine Rosette.
7. Kugelförmiger Aryballos. (Form 108).
Erste Gruppe: mit dem Vierblattornament.
1034. (2121). H. 0,10. Korinth, Ross. Farbe meist ab. Grünlicher
Thon.
Die vier knospenartigen HauptblUtter sind wie fast
immer rot; das Rot hier von violettem Ton. Hinten Rest
radförmigen Ornaments.
1035. (1917). H. 0,11. Griechenland, Ross 1844. Thon gelblich.
Sehr gut erhalten.
Desgl.; hinten Radornament.
1036. (1905). H. 0,065. Griechenland, Ross 1844.
Desgl.; hinten ein schräges Kreuz.
8*
i ||) Aelteste Gattungen.
1037. '.-'-; -• H. 0,08. Aus Athen vom Grafen Brassier de St. Simon, 1862.
Farbe meist ab.
Desgl.
1038. (Bil. 26). H. 0,058. Kameiros, 1881.
Desgl.; hinten Rad.
1039. (Bil. 25). H. 0.055. Kameiros, 1881.
Ebenso.
1040. (478). H. 0,065. Vulci, S. Dor. Etwas übermalt.
Desgl., doch etwas einfacher.
1041. (479). H. 0,055. Vulci, S. Dor. Sehr übermalt.
Desgl.
1042. (2655). H. 0,065. Theben, 1879. Sorgfältig; sehr gut erhalten.
Die Füllung ist oben und unten als Lotosblüte gestaltet.
Hinten ein Stern; auf der hintern Fläche des Henkels ein
weiblicher Kopf mit vollem Haare im Kontur mit der Firnis-
farbe gemalt.
1043. (Bil. 22). H. 0,08. Kameiros, 1881.
Die Füllung ist zu beiden Seiten in Blattchenform; rings
kleine Radornamente.
1044. (Bil. 23). H. 0,08. Kameiros, 1881. Mündung ab.
Ebenso.
1045. (Bil. 24). H. 0,06. Kameiros, 1881.
Zu beiden Seiten eine dreispitzige Lotosblüte als Füllung.
1046. (470a). H. 0,06. S. Koll. Flüchtig.
Die Füllung zu beiden Seiten als Palmetten gebildet.
1047. 12389). H. 0,06. Smyrna, Spiegelthal.
Statt des Vierblattes vier in gleicher Weise schräg ins
Kreuz gestellte Lotosblüten mit Palmettenfüllung; dazwischen
Kreise. Unten Polypenornament.
1048. (Bil. 27). H. 0,06. Kameiros, 1881.
Stern, gebildet aus dem gewöhnlichen Vierblatt, in dessen
Zwischenräume ein zweites gesetzt ist.
1049. (558). H. 0,075. Nola, S. Koll. Etwas übermalt.
Das Vierblatt ganz verschwunden und statt dessen ein
gerades Kreuz von zwei Lotosblüten (oben und unten) und
zwrei Palmetten (r. und 1.). 'Streifchen mit w. Punkten als
Trennungslinien verwandt.
Korinthischer Aryballos. I \j
Zweite Gruppe: tunlaufender Hauptstreif mit mehreren Punkt-
reilie?i gefüllt; einfache Streifen bis tmteti und eben auf der
Mihi dungsßäche.
!050. (2ii3). H. 0,07. Korinth, Ross.
1051. (Bil. 28). H. 0,075. Kam eir os, 1881.
1052. (239+1. H- °>°75- Smvrna, Spieg.
105 3. (23951. H. 0,06 Smvrna, Spieg.
Dritte Gruppe: von Streifen eingeschlossenes timlaufendes Band
mit figürlicher Darstellung ; unten wie auf der Mündungsflächt meist
offene Rosette.
1054. (2390). H. 0,065. Smyrna, Spieg. Sehr flüchtig und roh.
Fünf Krieger marschieren nach r. (bärtig, kor. Helme
ohne Busch) die Lanzen schulternd; die Schilde muss man
sich an einem Riemen über die r. Schulter gehangt denken;
sie bedecken fast den ganzen Körper und man sieht ihre
Aussenseite, die zur Hälfte rot, zur Hälfte schwarz ist. Ver-
schiedenartige Tupfen füllen.
1054a. H. 0,075. Vulci, Polledrara, tomba a cassone 1882 (vgl. Index:
der F. O.).
Aehnlich; doch sind es neun Krieger nach r. ; die Schilde
rot mit schw. Rand, darauf w. Tupfen (Nägel). Helme ohne
Busch. Füllung mit kleinen Tupfen. Unten nur Streifen.
105 5. (2326). H. 0,068. Gerh. Nachl. Sehr sorgfältig; hinten am
Henkel Zickzackreihen.
Zwei Krieger gegen einander ausschreitend und die
Lanzen schwingend (unbärtig, r. Beinschienen, kurze r. Chitone
mit gravierten verzierten Säumen, ohne Panzer, kor. Helme,
auf dem Schild r. als Zeichen fliegender Vogel auf Thongrund);
r. und 1. je ein ruhiger Reiter zugewandt (unbärtig, r. Chiton,
langes Haar mit Binde; Mittelkörper desjenigen r. ergänzt);
zwischen den Rosseschwänzen hinten fliegender Vogel nach r.
Rosettenfüllung.
1056. (470). H. 0,070. Corneto, S. Dor. Ans Stücken, Fngen ver-
schmiert. Am Henkel Rest eines eisernen Ringes, an welchem
das Gefäss getragen wurde. Unten Polypenornament.
Darstellung wie io55, nur sind die Krieger nackt und es
fehlt auf dem Rosse rechts der Reiter.
1057. (1673,1. H. 0,070. Nola, S. Koll. (nicht Bartholdy!).
Drei nach 1. laufende die Lanzen schwingende Krieger
(zwei Schilde radförmig, auf dem mittleren ein Schwan, dessen
1 18 Aelteste Gattungen.
Konture auf den Firnis graviert sind, innen mit etwas aufge-
setztem Rot). Hinten zwei Reiter gegenüber, von den Kriegern
abgewandt (bärtig, r. Chitone). Füllung mit Punktrosetten
und gewöhnlichen Rosetten; dazwischen einmal das phöni-
kische Volutenornament.
105 8. (2154). H. 0,110. S. Pourtales, Dubois, descr. p. 75, No. 298.
Krieger im fliehenden Kampfschema, nach 1. laufend mit
niedergebeugtem Knie, den Oberkörper umdrehend und mit
der Lanze ausholend zum Wurfe (unbärtig, Beinschienen,
Chiton dessen r. Hälfte rot, die 1. schw., mit Gürtel, kor.
Helm); zu beiden Seiten zugewandter ruhiger Reiter mit je
einem Nebenpferd (unbärtig, r. Chitone). Rosettenfüllung.
1059. H. 0,07. Smyrna, Spieg. Alle Farbe ab.
Krieger nach r. ruhig stehend mit von Hals bis zum Fusse
reichenden Rundschilde, der durch vertikalen Streif in der
Mitte geteilt (einst wohl r. und schw. wie 1054), übrigens von
aussen dargestellt, also um die Schulter gehängt zu denken
ist. Zu beiden Seiten ein ruhiger Reiter (unbärtig, langes
Haar, kurzer Chiton, in der R. kurzer Stab). Hinten Schwan
mit gehobenen Flügeln. Rosettenfüllung.
1060. (470b). H. 0,070. Nola, S. Koll.
Tanz von sechs unbärtigen Männern (kurze r. gegürtete
Chitone mit einem vorn herablaufenden vertikalen schw.
Streifen) ; kauernde Stellungen, Arme seitwärts gestreckt,
manche die Beine hoch hebend. Vergl. Museo Gregor.
II, 91, 3; 92, 1.
1061. (1926). H. o,c66. In Neapel erw. durch Panofka. Sorgfältig;
Zickzack an der Lippe, Schachbrett an der sehr breiten
Henkelfläche. Uebermalt.
Schlingornament von zwei grossen und vier kleineren
Lotosblüten; zu beiden Seiten ein Reiter (beide nach den vor-
handenen Spuren ganz übermalt). Hinten unter dem Henkel
zwei weibliche Köpfe nach r. mit Pinselkonturen auf Thon-
grand. Unten am Boden zwei grosse ebenso ausgeführte
weibliche Köpfe nach 1. mit Binden im langen Haar.
1062. (2325). H. 0,175. Gerh. Nachl. Farbe meist ab. Sorgfältig.
Bärtiger Mann mit aufgebogenen Rückenflügeln, r. Chiton
und unterhalb des Gürtels beginnendem mächtigem Schlangen
leib (die Schwanzspitze reicht in die Rosette am Boden hinein),
beide Hände auf die Brust legend. R. Panther mit gehobner
r. Vordertatze, 1. Vogel nach r. mit bärtigem Menschenkopf
Korinthischer Aryballos. Iiq
nach 1. (langes Haar mit Binde, grosse geöffnete Flügel;.
Völlige Füllung mit Rosetten u. dgl.
1063. (557). H. o,n. Nola, S. Koll. Uebermalt.
Vier Lotosblüten (mit Palmetten füllung) kreuzförmig an-
geordnet; hinten grosser Schwan.
1064. (Bil. 29). H. 0,07. Kameiros, 1881. Streifen unten statt
Rosette.
Ohne Gravierung oder Rot sind zwei laufende Hunde,
ein Löwe (?) und ein unklarer Vierfüssler flüchtig gemalt.
Kreise mit Punkten und Tupfen, keine Rosetten als Füllung.
1065. (Bil. 3i). H. 0,085. Kameiros, 1881. Hals und Mündung
fehlen.
Panther und Stier gegenüber; hinten zwischen beiden ein
Krieger, nach 1. laufend mit eingebognem Knie (der Schild
wird von der Innenseite gezeigt, sitzt also am r. Arm!).
Rosettenfüllung.
1066. H. 0,10. Smyrna, Spieg. Mehrere Stücke abgesprungen.
Zwei Streifen mit Darstellung über einander; überaus
flüchtiges Gekleckse ohne Gravierung und Rot. Oberer Str.:
zwei Reiter gegenüber, r. dahinter ein Mann das r. Bein
hebend; dann vier weitauschreitende Männer, die wohl
kämpfende sein sollen; neben dreien sind grosse Rundschilde
gemalt, die als Zeichen auf Thongrund rohe Vierfüssler und
einen Mann mit grossem Phallus (?) zeigen. Alles in wirrer
unklarster Weise mit Klecksen gefüllt. — Unterer Str.: drei
grosse Vierfüssler mit gesenkten Köpfen nach 1.; Kampfscene
von drei Männern.
Vierte Gruppe: Darstellung auf die Vorderseite beschränkt.
a) Boden wie Mündungsfläche mit Streifen bedeckt.
1067. (2i33). H. 0,058. Aus Athen erw. von Herrn Fournier, 1864.
Drei Lanzen tragende schreitende Krieger nach r.; ohne
Helme oder doch solche ohne Busch; die grossen Schilde von
aussen gesehen, der mittlere wie die von 1054, die andern mit
roter Mitte. Sehr flüchtig.
1068. 12528). H. 0,06. Kleonae, 1876.
Dasselbe; zwei Schilde mit schw. Rande und Zickzack,
der mittlere wie 1034. Füllung durch Punkte.
1069. H. 0,053. Smyrna?
Dasselbe; Schilde rot.
1070. (2391). H. 0,070. Smyrna, Spieg.
Dasselbe, doch sind es vier.
I20 Acl teste Gattungen.
1071. (2155}. H. 0,065; S. Pouitales, Dubois; p. 75, No. 299.
Dasselbe; es sind drei; Schildbuckel in der Mitte rot.
1072. (521). H. 0,066. Vulci, S. Dor. Uebermalt.
Dasselbe, doch sind es acht Krieger; Schild in der Mitte
rot, der Rand mit weissen Punkten (Nageln).
1073. (2392). H. 0,060. Smyrna, Spieg.
Dasselbe doch nach 1.; es sind die gewöhnlichen drei;
Schilde wie ioj3. Hinten unter dem Henkel radförmiges Or-
nament.
1074. (2i32). H. 0,070. Aus Athen erw. von Herrn Fournicr, 1864. —
Obere Mündungsfläche hier mit offener Rosette.
Zwei gegeneinander die Lanzen schwingende Krieger (der
1. nackt, der r. mit Beinsch-, kurzem r. Chiton, Rosette auf
Thongr. als Schildz.). Rosetten und Tupfen.
b) Boden mit Polypenornament; das Bild nach unten noch
durch eine Bodenlinie abgeschlossen.
1075. (1918). H. o,o63. Griechenl., 1844.
Reiter nach 1. auf schreitendem Ross (kurzer r. Chiton-
lange Mahne und Schweif des Rosses). Hinten zwei Sterne,
der eine in einem Kreis.
1076. (2527). H. 0,065. Kleonae, 1876.
Zwei Eulen gegenüber (Streifen mit weissen Punkten als
Trennung verschiedner Teile der Flügel; Augen und Schnabel
weiss), beide Köpfe von vorn. Zwischen ihnen ein vertikales
Ornament aus Lotosblüte nach unten und Knospe nach oben.
1077. (2327). H. 0,068. . Corneto, Gerh. Nach]. Viel übermalt. Hals
und Mündung erg.
Stierkopf von vorn; r. und 1. ein zugewandter Schwan.
1078. (Bil. 32). H. 0,06. Kameiros, 1881. Befand sich vor der
Reinigung in einem groben Topfe fest von Erde um-
schlossen.
Dieselbe Darstellung.
c) Boden mit offner Rosette; das Bild nach unten nicht
auf einer Linie aufstehend.
1079. (26821. H. 0,07. Korinth, 1880. Intakt.
Seedlimon mit bärtigem menschlichem Kopf und langen
Haaren (r. Binde), mit einem (linken) menschlichen Arme, den
er vorstreckt und einen Fisch gefasst hält, unmittelbar unter
der Schulter in mächtigen Fischleib übergehend, der sich um
Korinthischer Aryballos. 121
das ganze Gefass herumzieht (je zwei obere und untere
Flossen und eine grosse Seitenflosse).
1080. (2i37). H. o,o63. Kam ei r os, 1864.
Vogel mit Menschenkopf nach 1. (hoher Kalathos, r. Binde,
geöffnete Flügel.
1081. (554). H. o,io. S. Barth. Panofka, m. B. p. 95, No. 2?.
Vogel mit Pantherkopf und ausgebreiteten Flügeln; reiche
Rosettenfüllung.
1082. (1894). H. 0,069. Griechen!., Ross 1S44. Farbe ab.
Panther und Schwan, gegenüber; vollständige Füllung
durch Rosetten und Palmettenmotive.
1082a. H. 0,055. Vulci, Polledrara, tomba a cassone, 1882; vgl. Index
der FÖ.
Hahn und Schwan gegenüber. Rosetten.
1083. (1893). H. 0,059. Griechen]., Ross 1844.
Schwan nach r.; Rosetten.
1084. (1904). H. o,o63. Korinth, Ross 1844.
Schwan nach r. mit ausgebreiteten Flügeln, die nebst den
Rosetten auch die Rückseite füllen.
1085. (21141. H. 0,040. Korinth, Ross 1860. Nach unten etwas zuge-
spitzt; sehr klein.
Drei sehr rohe Krieger nach r. mit grossen Schilden
(drauf Kreise). Vgl. 1067 ff.
Fünfte Gruppe: ohne Bildliches; nur mit rot und weiss auf den
Firnis aufgemalten Feldern.
1086. (2393). H. 0,10. Smyrna, Spieg.
Der ganze Bauch von vertikalen Streifen bedeckt, die
durch gravierte Linien getrennt abwechselnd einfach lirnis-
schwarz oder aufgesetzt rot und weiss.
1087. (TG 970). H. 0,078. Nola, S. Koll.
Desgl.
1088. (Bil. 3o). H. 0,065. Kameiros, 1881.
Nur ein breiter Streif um die Mitte des Bauches ist in
schwarze und rote Felder geteilt.
8. Aryballos mit niederem Fuss.
a) Kugeliger Bauch, ganz niederer Hals.
1089. (551). H. 0,165. Nola, S. Koll. Matter graugelber Thon.
Vogel mit Menschenkopf (Gesicht u. Brust r., das kreis-
förmige Auge schw., langes Haar, Binde) und geöffneten
122 Aelteste Gattungen.
Flügeln nach 1.; zu beiden Seiten erhebt je ein sitzender
Lowe eine Tatze gegen sie (offener Rachen, r. Hals). Ohne
alle Füllmotive; wappenhaft streng.
1090. (552). H. 0,175. Nola, S. KolL Gewöhnlicher kor. Thon.
Vogel nach r. mit geöffneten Flügeln und mit Greifenkopf
(hohe spitze Ohren und Kopfansatz, Schnabel geschlossen; r.
Tupfen auf Hals); zu beiden Seiten ein Panther zugewandt.
— Vollständige Rosettenfüllung.
1091. H. 0,11. Smyrna, Spieg. Farbe ab; sinterbedeckt.
Zu beiden Seiten einer Doppelpalmette ein schreitender
Lowe mit offnem Rachen. Hinten grosse Rosette.
1092. (556). H. 0,140. Nola, S. Koll. Uebermalt.
Geflecht aus vier grossen ins Kreuz gestellten palmetten-
gefüllten Lotosblüten und vier kleineren in den Zwischen -
räumen.
b) Etwas schlankerer Bauch und längerer Hals; mit
Strahlen unten.
1093. (Bil. 21). H. 0,18. Kameiros, 1881.
Zwei gegenüberliegende Löwen und zwischen beiden ein
fliegender Adler nach 1. Ueber die Vorderbeine des Löwen
1. geht eine unklare Masse auf der drei horizontale rote
Striche; es sieht aus als ob die Tatzen in einer Falle steckten.
— Rosettenfüllung. Flüchtig.
9. Ringförmiger Aryballos. (Form 110).
1094. (2i38i. H. 0,085. Kameiros, 1864.
Der umlaufende Bildstreif beginnt am einen Henkel mit
einem in dickem Pinselkontur auf den Thongr. gemalten un-
bärtigen Kopf nach 1.; es folgt ein Panther und ein Bock
nach 1. Füllung durch längliche Tupfen u. dgl.
1095. (2670). H. 0,06. Theben, 1880.
Zwei Reiter nach 1. (roter Bart), langgestreckt den ganzen
Streif füllend. Tupfen. Flüchtig.
1096. H. 0,055. Smyrna, Spieg. Farbe ab.
Dasselbe.
1097. (2337). H. 0,06. Gerh.' Nachl. Farbe meist ab.
Dasselbe, noch flüchtiger.
1098. (2338). Dm. 0,06. Gerh.' Nachl. Mündungsstück mit Umgebung
des Bauches fehlt.
Es waren drei derselben Reiter nach 1. dargestellt.
Korinthischer Kothon. 12>
1099. (Bil. 35). H. 0,065. Kameiros, 1881.
Langgestreckter Reiter nach 1., gefolgt von einem Fuss-
g'änger der ein Pferd führt (?).
10. Sogen. Kothon.
Erste Gruppe: »«V nur einem Henkel; ohne Bildliches.
(Form No. m).
1100. (2399). H. 0,05. Dm. 0,14. Smyrna, Spieg.
Nur Streifen, rote und schwarze; oben herum ein Punkt-
band.
1101. (2400). H. 0,045. Dm- °>°95- Smyrna, Spieg.
Desgl.
1102. (2459)- H. o,o3. Dm. 0,08. Griechenl., 1875. Farbe ab.
Desgl.
1103. (Bil. 37). Dm. 0,14. Kameiros, 1881.
Desgl.
1104. (Bil. 38). Dm. 0,075. Kameiros, 1881.
Das Band oben mit gegeneinander gestellten kleinen
Zacken.
1105. (Bil. 39). Dm. o,n. Kameiros, 1881.
Von Sinter bedeckt.
1106. (TC. 1391). H. 0,060. Dm. 0,145. Bari, S. Koll.
Wie 11 00 ff.
1107. ITC. 1397). Dm. 0,195.
Desgl.
Zweite Gruppe: mit drei durchbohrten Ansätzen, zwischen denen
Bildstreifen. (Form No. 112).
a) Ohne Strahlen unten.
1108. (543). H. 0,065. Dm. 0,18. Nola, S. Koll. Gut erh.
In den drei Abteilungen je zwei Schwane nach r. mit
Füllung von Palmettenmotiven.
b) Mit Strahlen.
1109. (265). H. 0,085. Dm. 0,20. Co meto, S. Dor. Farbe fast völlig
ab, schwer zu erkennen.
Zwischen den drei Ansätzen: a) Reh und Panther gegen-
über, b) Reh und Löwe gegenüber, c) Sphinx (mit Kalathos
und aufgebognen Flügeln) nach r>, gegenüber Vogel mit
Menschenkopf und Kalathos, dahinter desgl. mit aufgebognen
124 Aelteste Gattungen.
Flügeln. — Auf dem nach innen gebognen Rande umlaufend
und zwar so dass die Füsse nach dem Innern der Vase ge-
richtet sind: Löwe und Eber nach r., Löwe nach 1. gegenüber,
dann Stier und Panther gegenüber und zwei unkenntliche
Tiere. Rosettenfüllung. — Unter dem Boden Spur von mit
hellroter Farbe aufgemaltem grossen Buchstaben, wie es
scheint "£.
1110. (580). H. 0,08. Dm. 0,19. Nola, S. Koll. Sehr übermalt.
Zwischen den Ansätzen: a) Vogel mit Menschenkopf und
Schwan gegenüber; 1. Eule, b) Steinbock nach r. und ein
Vogel mit Pantherkopf und den Vorderfüssen des Panthers,
mit aufgeb. Flügeln gegenüber, c) zwei ornamental in ein-
ander gewundene Schlangen mit w. und r. Tupfen. — Auf
dem umgebognen Rande, der schw. gefirnisst, weiss aufgemalte
Wellenlinie mit A förmigen Häkchen dazwischen.
IUI. (579V H. 0,065. Dm 0,155. Nola, S. Koll. Sehr übermalt.
Zwischen den Ansätzen dreimal Lowe und Bock gegen-
über. — Unter dem Boden gross rot aufgemalt C.
11. Oenochoe.
Erste Gruppe: mit unten eingezogenem Bauche.
(Form No. 21).
a) Mit mehreren Bildstreifen und dreiteiligem Henkel mit
Rotellen.
1) Mit niederem Hals.
1112. (535). H. 0,395. U. 0,86. Nola, S. Koll. Gut erh., nur Weniges
übermalt oder erg.
Weisse Punktrosetten an Hals, Mündung und „Rotelle".
Der Bauch mit drei, durch r. von w. Linien gesäumte Streifen
getrennten Tierstreifen : a) Vogel mit Menschenkopf nach r.
mit umgewandtem Kopfe, 1. und r. symmetrisch je ein Panther
und Schwan zugewandt. — b) Vogel nach r. mit Greifenkopf
(Ohren, gravierte Seitenlocke, Schnabel offen deren vordere
Hälfte erg.), r. u. 1. je ein Vogel mit Menschenkopf (mit
aufgeb. Flügeln) und je ein Panther zugewandt; dann hinten
Löwe nach 1. zwischen Schaf und Steinbock. — c) Steinbock
nach 1. zwischen Löwe und Panther; hinten Reh und Panther,
Schwan und Eber gegenüber. — Unter dem Boden rot aufge-
malt ein grosses T.
Korinthische Oenochoe. { ,5
1113. (53i). H. 0,40. U. o,83. Mola, S. Koll.
Ohne w. Punktrosetten an Hals und „Rotelle11. Am Bauch:
a) Sphinx nach r. (der r. Flügel aufgebogen, der 1. nicht)
zwischen je einem Panther und Schwan. — b) Steinbock nach
1. zwischen je einem Löwen; hinten Löwe nach r. zwischen
je einem weidenden Hirschen; dazwischen 1. ein umsehender
Adler nach r. — c) Schwan mit ausgebreiteten Flügeln
zwischen je einem Panther; hinten Panther nach r. zwischen
Schwan und Reh.
2) Mit hohem, mit plastischen Ringen versehenen Halse.
1114. (538). H. o,34. U. 0,68. Nola, S. Koll.
W. Punktrosetten auf Hals, Mündung und Rotelle. —
a) Schulterstreif: Hirsch nach 1., von dem 1. Löwe und Stein
bock, r. Löwe und Schwan zugewandt. — b) durch Punktband
getrennt: Vogel mit Menschenkopf nach r. (Gesicht r.), dann
jederseits ein Hahn, dann jederseits ein Löwe, dann 1. Stein-
bock, r. Schwan und dazwischen hinten ein Panther nach r.
— c) Steinbock nach 1., dann jederseits ein Panther, dann r.
sich folgend nach r. Schwan, Panther, Steinbock, Panther
und Steinbock. — Unter dem Fusse gross rot aufgemalt doch
sehr verblasst: *L (korinthisches Beta).
b) Mit nur einem Bildstreifen und zweiteiligem Henkel ohne
Rot eile.
1115. (528). H. o,3o. Nola, S. Koll. Gut erh.
Schulterstreif: grosser Widder in der Mitte, nach 1., 1.
Panther nach r., r. Schwan nach r. Unter dem Fusse gross
rot aufgemalt X.
1116. (463). H. 0,265. U. 0,605. Vulci, S. Dor.
Henkel hier dreiteilig. Schulter schwarz mit graviertem
und abwechselnd gelb und rot aufgemaltem oder schw. ge-
lassenen Stabornamente. Um den Bauch: Schwan (oder
Kranich?) nach r. zwischen Hirsch und Steinbock; dann r.
nach r. Schwan, Löwe, Hirsch, Schwan (Kranich?, dem
gegenüber Hirsch, endlich Löwe nach r. — Füllung hier ab-
normer Weise nur durch Punktrosetten und unvollständig;
auch im Stile abweichend von den andern.
1117. (559). H. 0,255. u- °>53- Umgehung von Benevent, S. Barth.,
Panofka m. B. p. 91, N0.16. Gut erh.; dünnwandig und leicht
Schulter wie an 116, doch ohne gelb, verziert. Der ganze
Bauch bis auf den untern Teil mit den Strahlen ist schw.
gefirnisst, Streif von drei roten Linien in der Mitte; über
12») Aeltcste Gattungen.
diese weg ist vorn ein grosser Ochse nach r. schreitend ge -
malt und zwar mit weissgelber matter Farbe; die sorgfältige
Innenzeichnung ist so graviert dass der schw. Grund heraus-
sieht (hat ein kurzes Hörn, langen Busch am Schweift; rings
einige Punktrosetten.
1118. H. o,23. U. 0,50. Sorgfältige feine Technik.
Ebenso, doch ohne vorn aufgemaltes Bild.
1119. (1910). H. 0,175. Griechen)., 1844. Von Sinter bedeckt.
Auf der Schulter schraggestellte Epheubl'ätter (?). Um den
Bauch umlaufender breiter Streif von dreispitzigen Lotosblüten
und Knospen. Unten keine Strahlen.
c) Mit breitem einfachem Henkel, ganz schwarz und ohne
Bildliches.
1) Mit der gewöhnlichen kleeblattförmigen Mündung.
1120. H. 0,11. Wahrsch. aus Griechenland.
Schulter mit graviertem Stabornament mit Rot; um den
Bauch rote Streifen; auch einzelne weisse. Fuss rot. Niederer
Hals und gedrückter Bauch mit geringer Einziehung unten.
Mit aufpassendem Deckel.
1121. (i838). H. 0,11. Griechenland, 1845.
Desgl., ohne Deckel.
1122. (1908'. H. 0,15. Griechenland, 1S44.
Desgl., mit Deckel.
1123. (1907). H. 0,12. Griechenland, 1844.
Desgl., mit Deckel.
JI24. (1909). H. 0,10. Griechenland, 1844.
Desgl.; Farbe ab; mit Deckel.
1125. (2o32). H. 0,16. Krim, 1856.
Desgl., doch ohne das Stabornament; mit Deckel.
1126. (2460). L. 0,05. Griechenland, 1875.
Deckel einer solchen Oenochoe.
2) Mit der Mündung in Form eines ausgeschweiften
Cylinders. (Form No. 114).
1127. (2116). H. 0,145. Korinth, Ross.
Ganz schw. gefirnisst; einige rote Streifen aufgesetzt;
Fuss r.; auf der Schulter vorn eine auf Voluten aufstehende
Palmette mit gelbweisser Farbe aufgemalt.
Korinthische Oenochoe.
127
1128. H. 0,155. Smyrna, Spieg.
Desgl.; Farbe ab.
Zweite Gruppe: Bauch ohne Einziehung platt aufstehend; ein-
facher breiter Bandhenkel (Form ATo. 113).
■a) Mit höherem Halse, niedererem Henkel.
1129. (527)- H. 0,205. U. 0,58. Nola, S. Koll. Gut erh.
Hals mit zwei plastischen Ringen und w. Punktrosetten.
Schulterstreif: Vogel mit umgewandtem Menschenkopf
nach r. (Gesicht r.) zwischen je einem weidenden Hirsch und
einer Eule. — Bauch, umlaufend: Schwan nach r., zu beiden
Seiten je eine Sphinx (aufgeb. Flügel, Gesicht r.) dann je ein
Panther; dann r. weiter nach r. Eule, Panther, Steinbock.
Rosettenfüllung. — Unten Strahlen. — Unter dem Boden rot
aufgemaltes grosses H.
1130. (1919). H. 0,125. U. 0,42. Griechenland, 1844. Farbe meist ab.
Schulter: Löwe und Steinbock gegenüber; 1. ein um
blickender Adler nach r. — Bauch: Vogel mit Menschenkopf
nach r., umblickend, Flügel gehoben; zu beiden Seiten je ein
Panther, dann r. ein umblickender Adler und ein Widder
nach 1. — Ohne Strahlen. Mit Deckelchen.
b) Mit niedererem Halse, höherem Henkel.
1131. (539). H. 0,21. U. 0,58. Nola, S. Koll.
Punktrosetten auf dem Hals. Mit Deckel (an dessen Rande
w. Punkte). Schulter: Schwan nach r., zu beiden Seiten
Vogel mit Menschenkopf und Panther, 1. am Ende Eule. —
Bauch: Widder nach 1., zu beiden Seiten Panther, dann Stein-
bock; hinten r. Eule; dann Panther nach r. — Rosettenfüllung.
1132. (i83y). H. 0,14. Griechenland, 1845. Vieles sinterbedeckt.
Schulter schwarz, mit graviertem Stabornament (mit Rot
und Weiss). Bauch: Adler nach r., umsehend, zu beiden
Seiten je ein Vogel mit Greifenkopf (Ohren, Locke; Schnabel
geschlossen; aufgeb. Flügel), dann je ein Panther; hinten um-
sehender Adler und Steinbock. Füllung mit Rosetten und
Tupfen, darunter auch eine dreispitzige Lotosblüte ohne Stiel.
— Ohne Strahlen. — Mit Deckel.
1133. (560). H. 0,11. U. 0,25. Nola, S. Koll.
Schulter wie 11 32; Bauch: Adler nach r., umsehend, zu
beiden Seiten je ein Vogel mit Greifenkopf (oben Stirnaufsatz,
Schnabel geschlossen); hinten Panther nach r. Rosetten und
Tupfen füllen. — Ohne Strahlen. — Mit Deckel.
[28 Acltestc Gattungen.
1134. (TC. i3(j9). 11. 0,115. Nola, S. Koll.
Ganz schwarz; Hals mit graviertem Stabornament (mit W.
und R.). Mit Deckel.
12. Kanne. (Form No. 19).
Erste Gruppe: mit Tierstreifen.
1135. (Bil. 17). H. 0,46. Dm. o,a3. Kameiros, 1881. Aus Stücken.
Blassgelblicher bis grünlicher Thon. Farbe vielfach ab.
Dreiteiliger Henkel mit grossen Rotellen oben. Bauch mit
5 Tierstreifen, die durch schmale Firnisstreifen getrennt, auf
denen feine rote Linien von weissen eingerahmt.
1. Oberster Streif: Vogel mit Menschenkopf, zu beiden
Seiten je eine sitzende Sphinx, (Ges. r.) dann je ein schreiten-
der Löwe. — 2. Str.: Es stehen sich als Paare gegenüber: Löwe
und Stier (Kopf gesenkt, starker Schwanzknoten), dann Löwe und
eine Gruppe von zwei kämpfenden Hahnen (sie kämpfen in der
Luft sich gegenseitig mit den Krallen gefasst haltend, wappen-
haft streng, singulär), dann Lowe und Steinbock. — 3. Str.:
Schwan, zu beiden Seiten je eine Sphinx, dann je ein Panther;
dann r. als Paare gegenüber Eber und Panther, Widder und
Lowe, Eber und (aus Raummangel) ein Schwan.
4. Str.: nach r. von der Mitte folgende Paare: Löwe
und Steinbock, Panther und Eber, Panther und Stein-
bock; nach 1. von derselben Löwe und Eber; zur Verbindung
Löwe nach 1. und Schwan nach r. — 5. Str.: mitten Greif
nach 1., auf den Hinterbeinen liegend (wie auf den alt-
rhodischen Vasen), Vorderbeine schräg aufstellend, Flügel
aufgebogen; r. Panther, 1. Stier zugewandt, dann r. Eber, 1.
Panther desgl.; fernerhin zwei Paare: Löwe und Widder,
Löwe und Eber. — Füllung mit sorgfältigen Rosetten aus
mit Strichen verbundenen Punkten. Zeichnung sorgfältig.
Unten Strahlen.
1136. (Bil. 18). H. 0,20. Dm. 0,11. Kameiros, 1881.
Henkel zweitheilig. Der oberste Streif mit graviertem
und abwechselnd schw. , rotem, gelbem Stabornament. —
2. Str.: gravierte Schuppen die abwechselnd schw., rot, gelb.
— 3 Str.: Schwan nach r.. zu beiden Seiten je eine Sphinx,
dann 1. Panther, r. Schwan, fernerhin r. Paare von Löwe und
Eber, Panther und Steinbock. — 4. Str.: von der Mitte nach
r.: Löwe, Widder, gegenüber Panther; dann Schwan nach r.;
dann als Paare Panther und Steinbock, Löwe und Eber.
Füllung wie auf n35. — Unten Strahlen.
Korinthische Kanne; Amphora. I2q
1137. (565). H. 0,197. U. 0,325. Nola, S. Koll. Wenige Fragmente
fehlen; sonst gut erh.
Zweiteiliger Henkel; die obere Hälfte des Bauches bedeckt
eine Darstellung: Schwan nach r. zwischen zwei grossen
Löwen (mit offnen Mäulern, gehobnen Schwänzen); hinten
ebenfalls ein Schwan nach r. — Die unvollständige Füllung
nur durch Kreise mit Punkt darin und kleine vierblättrige
Rosetten. — Unten ohne Strahlen, nur einige ausgesparte
Thongrundstreifen.
Zweite Gruppe: schwarz, mit gravierten und aufgemalten Orna-
menten.
1138. (53o). H. 0,245. Corneto, S. Barth., Panofka m. B. p. 92, No. 18.
Feine Technik; sehr gut erh.
Dreiteiliger Henkel; w. Punktrosetten auf Hals und
Rotellen; unter dem Wulste, der Hals und Schulter trennt
zunächst Stabornament, dann auf der oberen Hälfte des
Bauches Schuppen die z. T. weissgelb und rot gefüllt; auf
der unteren nur feine rote Streifen. Unten Strahlen.
1138a. H. 0,21. Vulci, Polledrara, tomba a cassone, 1882 (vgl. Index
der FO.).
Ebenso, doch geringer und ohne das Stabornament oben.
13. Amphora.
Erste Gruppe: kleine schlanke Amphora mit einfachem rundem
Henkel {Form No. njj.
a) mit Tierstreifen um Schultern und Bauch.
1139. (Bil. 34). H. 0,16. Kameiros, 1881.
Am Halse Zickzack. Schulter: A) Weidendes Reh.
B) Panther. Bauch: Hirsch nach 1., zu beiden Seiten je ein
Panther, hinten Adler, umblickend. Rosettenfüllung. Unten
lange spitze Strahlen.
1140. (561). H. 0,165. Nola, S. Koll.
Schulter: A) Schwan nach 1. B) Desgl. Bauch: Stein-
bock nach r., zu beiden Seiten je ein Panther. Füllung mit
Rosetten und Palmettenteilen.
1141. (562). H. 0,165. S. Barth., Panofka m. B. p. 95 No. 22.
Fast ganz gleich 11 40. nur steht links vom Steinbock ein
Schwan statt des Panthers.
9
i^O Aelteste Gattungen.
1142. H. 0,16. Aus Alexandria, S. Schulz, 1882.
Schulter: a) Panther nach r. b) Adler (Gesicht en face!).
Bauch: Reh nach 1., zu beiden Seiten je ein Panther, hinten
Adler.
b) Tierstreif nur um den Bauch; Schulter mit Blattchen-
ornament.
1143. (Bil. 33). H. 0,085. Kameiros, 1881.
Bauch: Panther und Schwan gegenüber, dann Löwe nach
r. und umsehender Adler, der auf einer niederen Basis steht (!).
Rosettenfüllung.
1144. (563). H. 0,12. A. Kgl. S. — Fuss erg.
Hals mit Zickzack. Bauch: Steinbock und Panther gegen-
über; umsehender Adler. Rosettenfüllung.
Zweite Gruppe: grössere Amphoren mit breiten bandförmigen
Henkeln (Form Aro. 20).
1145. (533). H. 0,355. Nola, S. Koll. Aus Stücken; viel verschmiert
und übermalt.
W. Punktrosetten auf dem gefirnissten Halse. Schulter:
A) Steinbock und Panther gegenüber. B) Panther und Widder
gegenüber. Bauch, oberer umlaufender Streif: Vogel mit
Menschenkopf nach 1., zu beiden Seiten je eine Sphinx mit
aufgeb. Flügeln, die eine Vordertatze erhebend, dann je ein
Panther, endlich Widder, Panther, Steinbock nach 1. — Unterer
Streif: dreimal Widder und Panther gegenüber, endlich noch
ein Panther und ein fliegender Adler nach r. — Rosetten
u. dgl. füllen. — Unten Strahlen.
14. Hydria. (Form No. 166).
1146. (564). H. 0,18. U. 0,42. Nola, S. Koll. Etwas übermalt.
Einfacher bandförmiger Vertikalhenkel, dessen unterer
Teil ungefirnisst, trennt den Schulter streif, wo sechs Vier-
füssler unbestimmter Art (Hunden ahnlich) nach r. schreiten.
Um den Bauch, durch die Seitenhenkel getrennt, ein um-
laufender schmaler Streif mit neun Vierfüsslern nach r.
(Panther und Hirsche scheinen gemeint). Alle Figuren ohne
alle Innenzeichnung oder Rot aufgemalt. Füllung durch
Tupfenkreuze und rosettenartige Kleckse. — Unten Strahlen.
Korinthische Amphora. ,3.
15. Sog. Amphora a eolonnette. (Form No. 22.)
1147. (1580). H. o,33. U. 1,20. Caere, i834, zusammengesetzt, teilweise
übermalt und erg. von Depoletti. Gewöhnl. altkorinthische
Technik. Abg.: Mon. d. I. II, 38B (ungenügend), wiederholt bei
Overbeck, Gall. her. Bildw. Taf. 22, 1 (Seite A); vgl. Text S. 515-
Annali d. J. i836, 3io; O. Jahn, Einleit. p. CXLVII; CJG. fi-ji.
Auf der oberen Mündungsfläche verschlungenes Band von
Lotos und Palmetten; auf den Scheiben über den Henkeln
jederseits eine sitzende Sphinx nach 1. mit aufgeb. Flügeln
(Gesicht und Brust r.). — Schulter: Stabornament mit Rot.
Bauch: oberer Streif: unter den Henkeln je ein Vogel mit
Menschenkopf nach r. (mit geöffneten Flügeln, Gesicht und
Brust r.); Seite A) Zwei Krieger (beide nackt, der 1. mit r.
Brust, beide mit Beinschienen, kor. Helm und Rundschilden,
von welchen der von aussen gesehene r. mit dem „Polypen"-
ornament geziert ist das schw., rot und thongrundig) gegen-
einander ausschreitend, die Lanze zum Stosse erhoben.
Neben dem 1.:
rV^I/^
"Ayihcvq, neben dem r.
fK
f* K 0{s#
Mtf.1' (<»\ Zu beiden Seiten je ein ruhiger Reiter mit je zwei
Pferden; der 1. ist zwar im wesentlichen antik doch sehr über-
malt; er hat kurzen r. Chiton, r. Beinschienen, r. kor. Helm,
Lanze in der L.; hinter ihm fliegender Adler nach r. Der
Reiter ist ebenfalls bewaffnet, hat zwei Lanzen und Rund-
schild, dessen Rand schw. mit r. Tupfen, auf dessen thongr.
Hauptfläche jedoch ein bärtiger Mann dargestellt ist, dessen
Körper von den Hüften ab in einen grossen Phallus übergeht,
der so nach vorn emporgebogen ist, dass er mit den Armen
auf den Boden gestützt ihn betrachten kann. Ueber den
Rossen fliegender Adler nach 1.
B) Drei Reiter wie die vorigen mit je zwei Pferden in
ruhigem Schritt nach 1.; hinter jedem ein Adler nach 1.; alle
mit zwei Speeren, kor. Helm und Rundschild (darauf bei
zweien Polypenornament, beim dritten fliegender Vogel auf
Thongr.). L. am Ende zur Füllung ein umblickender Adler.
Unterer Streif, nur durch eine rote Linie vom oberen
getrennt. Steinbock nach 1., zu beiden Seiten je ein Löwe;
9*
1 32. Aelteste Gattungen.
dann zweimal Löwe und Steinbock als Paar gegenüber.
Ohne raumfüllende Ornamente. —Unten weitgestellte Strahlen;
r. von w. Linien umsäumte Streifen auf dem Fusse. Unter
dem Boden gross rot aufgemalt: ©.
16. Lekythos. (Form No. 119).
1148. (532). H. 0,29. U. 0,44. Nola, S. Koll. Gewöhnliche altkor.
Technik.
Bildfläche auf der Vorderseite ausgespart, im übrigen
gefirnisst; oben an Schulter Stabornament (mit Rot); darunter
ein die Flügel hebender Schwan nach r. zwischen zwei sitzen-
den Panthern. Rosetten.
1149. (534). H. 0,265. U. 0,40. Nola, S. Koll. An der Mündung erg.
Wie 1 148; doch in der Mitte grosse Eule nach r. zwischen
zwei sitzenden Greifen (aufgeb. Flügel, Ohren, Stirnaufsatz,
geschlossener Schnabel; Kopf des 1. grösstenteils erg.)
17. Verschiedene Formen.
1150. (2o3i). H. 0,175. U. 0,485. Korinth, 1856. Intakt.
Seltsames Ausgussgefäss (Form No. 116) mit zwei
Mündungen, wovon die eine cylindrisch, die andere kleeblatt-
förmig und mit einem Sieb versehen; ein gewundener Bügel-
henkel verbindet beide. Auf der oberen Gefässhälfte einerseits
A) Sitzender Greif nach r. mit einem aufgebogenen Flügel,
während der andere wegen der Raumfüllung natürlich gebildet
ist (Ohren, Stirnaufsatz, geschlossener Schnabel); unten r.
umblickender Adler stehend.
B) Kreuzförmiges Ornament aus vier palmettengefüllten
Lotosblüten; unten r. umblickender Adler, dann Eule; 1. eben-
falls Eule. Rosettenfüllung. — Die untere Vasenhälfte ge-
firnisst; unten wieder eng gestellte Strahlen.
1151. (2694). H. 0,11. Kori nth, 1880.
Kleines Fläschchen zum Sprengen (Form No. 1 18). Hals mit
Streifen und Punkten; zwei Löcher am obern Ende des
Halses. Am Bauche umlaufendes Bild: Zug von zehn Frauen
nach r., die alle gleich gebildet sind (Gesicht und Chiton
thongr., von breiten Pinselkonturen umzogen, lange Haare,
kurzer r. Mantel unter welchem wie gew. die Arme verborgen).
— Unten Polypenornament. — Sehr flüchtig.
1152. (516). H. 0,26. U. 0,145. Vulci, S. Dor.
Sehr langgezogenes schlauchförmiges Alabastron (vgl.
Form No. 109, doch viel schlanker). Vier umlaufende Streifen:
Italisch-korinth. Gattung. l33
i) Schwan nach 1. zwischen zwei sitzenden Panthern.
2) Vogel mit Menschenkopf nach r., sitzender Panther nach
r. und zur Füllung ein kleiner Vogel mit Menschenkopf nach
1. 3) zwei Panther gegenüber sitzend, hinten noch ein kleiner
Panther. 4) sitzender Löwe nach r., von dem nach r. ein
grosser Flügel ausgeht; Vogel mit Menschenkopf nach r. —
Rosetten und Palmettenmotive füllen. Am Boden und am
Halse Bl'ättchen.
1153. (Bil. 40). H. 0,06. Dm. 0,11. Kameiros, 1881. Farbe ab.
Dreifuss: tiefer Kessel und drei breite Füsse, (vgl. Form
No. 198, doch ohne Deckel, plumper, einfacher) auf denen je-
weils ein Vogel mit Menschenkopf und gehobnen Flügeln
nach r.
1154. (TC. 5870). Dm. 0,11. Korinth, 1864.
Flache Schale, vgl. Form No. 226, doch mit kleinem ganz
einfachem Fusse und völlig horizontalen Henkeln. Innen
und aussen gefirnisst, unten Strahlen. Feine Technik.
1155. (2462). H. 0,05. O. Dm. 0,055. Griechen 1., 1875. Farbe ab.
Thon grünlich.
Kleine Büchse (Form No. 107) mit kleiner Oeffnung oben.
Hatte nur Streifenverzierung.
X. Italische, von den korinthischen
abhängige oder ihnen verwandte Gefässe.
1. Napf.
1156. (433). H. 0,12. U. 0,455. Vulci, S. Dor.
Form No. 98. Nachahmung des protokorinthischen
Napfes; oben zwischen den Henkeln Zickzack. Thon matt,
grau; Firnis fast ganz glanzlos.
1157. (43i). H. 0,09. Dm. 0,11. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1158. H. 0,16. Vulci, Polledrara, tomba a camera colla volta a botta
(vgl. Index der FO.), 1882, intact; Thon hellrötlich, Firnis
glänzend.
Form No. i32. Napf mit Deckel. Statt der Henkel zwei An-
sätze mit je zwei Löchern zum Durchziehen einer Schnur;
im Knopfe des Deckels eine korrespondierende Durchbohrung.
Zwischen jenen Ansätzen ein thongr. Streif; sonst gefirnisst
l34 Aelteste Gattungen.
und darauf sowohl auf Deckel als Napf das phönikische Vo-
lutenornament graviert (nebst aufgesetztem Rot und Weiss).
2. Büchse.
1159. (TC. i386). H. 0,07. Dm. 0,085. Nola, S. Koll.
Pyxis, vgl. Form io3, doch mit unten plötzlich ein-
springendem Bauche, und ohne Deckel. Wellige Linie
zwischen den Henkelansätzen, sonst geflrnisst, gering.
1160. (549). H. 0,075. Dm. °,°6- Nola, S. Koll.
Kugelige Büchse ohne Henkel wie Q77 ff. Etwas schwer,
geringe Technik; umlaufender Streif: Schwan und Panther
gegenüber, ferner drei Schwäne nach r. ; Rosetten. Deckel
fehlt.
1161. (506). H. 0,04. Vulci, S. Dor. Etwas übermalt.
Form No. i3i. Flache henkellose Büchse. Auf dem
Mündungsrand Tupfenornamente. Bauch obere Hälfte: lie-
gender Löwe nach r. und zwei Schwäne nach i\, je durch
grosse Rosette getrennt. — Untere Hälfte thongr., leer,
1162. (507). H. 0,035. Dm. 0,08. Vulci, S. Dor.
Desgl.; vier Schwäne nach r.
1163. (510). H. o,o3. Dm. 0,07. Vulci, S. Dor. Farbe ab.
Desgl.; zwei liegende Löwen nach r. und Rosette da-
zwischen.
1164. (508?) H. o,o3. Vulci, S. Dor.
Desgl.; drei liegende Löwen und ein Schwan nach r. ;
Rosetten.
1165. (2340). H. 0,035. Dm. 0,075. Co meto, Gerh. Nachl. — Der
kleine Deckel war ursprünglich festaufgeschlossen; er wurde
gelöst und die in dem Gefässe enthaltene weisse Masse unter-
sucht; es ist nach H. Rose „kohlensaure Kalk- und Kieselerde".
Desgl.; zwei liegende Löwen und ein Panther nach r. ;
Rosetten. — Untere Hälfte hier mit durch Abstände getrennten
Gruppen von je vier mit der Spitze nach unten gerichteten
Blättchen.
1166. (509). H. 0,047. Dm. 0,07. Vulci, S. Dor.
Desgl., die Form ein wenig modifizirt; oben sechs Gänse
nach r. mit aufgesetztem Rot, doch ohne Gravierung.
Tupfen.
1167. (511). H. 0,035. Vulci, S. Dor.
Desgl., doch ohne den kleinen Fuss; nur mit Streiten
geziert.
Italisch-korinth. Gattung. jßr
3. Sehale.
a) Mit Henkeln (Form No. 120).
1168. (269). H. 0,10. Dm. 0,18. Vulci, S. Dor.
Innen und aussen gefirnisst bis auf die Mündung und den
Streif zwischen den Henkeln. Unter dem Boden ein (unee-
firnisster) Dorn. Thon hellgrau.
1169. (TC. 369). H. 0,045. Dm. 0,11. S. Koll.
Nur die Mündung gefirnisst; unten drei Gruppen von je
vier nach unten gerichteten Blättchen. Thon hellrot, Firnis
matt.
1170. (TC. 401). H. 0,045. S. Koll.
Wie 1168.
1171. (439). H. 0,06. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1172. (1263). H. 0,086. Dm. 0,1 32. Vulci, S. Dor.
Mündung gefirnisst; Streif zwischen den Henkeln mit
Gruppen vertikaler Striche; alles andere gefirnisst; darauf um
den Bauch graviert (und mit aufgesetztem Rot und Weiss)
das phönikische Volutenornament.
1173. (1267). H. 0,062. Dm. 0,128. Vulci, S. Dor.
Ebenso.
1174. (5i3). H. 0,06. Dm. 0,12. Vulci, S. Dor.
Ebenso.
b) Ohne Henkel.
1175. (TC. 267). H. 0,065. Dm. 0,17. Nola, S. Koll.
Schüsselartige Schale mit vier breiten niederen Ansätzen
an dem Rande. Nur Streifen. Matter grüngrauer Thon.
1176. (522). H. 0,04. Dm. 0,12. Vulci, S. Dor.
Flache Schale mit niederem Fuss, ohne Henkel. Innen
ein umlaufender Tierstreif: vier Löwen nach r., ohne Gra-
vierung, doch mit Rot. Tupfenfüllung. Schwer und roh.
1177. (1273). Dm. o,i3. Vulci, S. Dor.
Schale mit Omphalos; nur einige braune und rote
Streifen.
1178. (1199). Dm. 0,11. Vulci, S. Dor.
Desgl.
l3<"> Aelteste Gattungen.
1179. (1263). Dm. 0,12. Vulci, S. Dor.
Desgl. (ohne Rot).
4. Lekythos.
(Nachahmung der protokorinthischen, Form No. 102).
a) Nur mit Streifen.
u) Ohne Rot; plumpere Form.
1180. (497). H. 0,055. U. 0,125. Corneto, S. Dor.
Nur Firnisstreifen, rötlich.
1181. (496). H. 0,07. U. 0,155. Corneto, S. Dor. Etwas übermalt.
Desgl., Firnis braun.
1182. (TC. 998). H. 0,075. u- 0,15. S. Koll.
Desgl.
ß) Mit Rot, Blatte hen an der Schulter, schlankere Form.
1183. (TC. 985). H. 0,08. U. 0,14. S. Koll.
Einige Streifen sind rot.
1184. H. 0,10. U. 0,14.
Desgl.; die Zwischenräume der Streifen zum Teil durch
schräge Striche ausgefüllt.
1185. H. 0,085. Ardea, S. Schulz, 1882.
Desgl.
b) Mit Tierstreif.
1186. (495). H. 0,095. U. 0,16. Vulci, S. Dor.
An Schulter und unten das Blättchenornament. Um-
laufender Streif: zwei laufende Vierfüssler (Hunde ?) nach 1.,
an denen etwas gravierte Innenzeichnung. Punktrosetten.
Ohne Rot.
c) Mit auf den Firnis gravierter Verzierung.
1187. (488). H. 0,10. U. 0,16. Vulci, S. Dor.
Oben und unten Bl'ättchen auf Thongrund; im übrigen
braun gefirnisst und darein graviert zwei Löwen gegenüber,
von denen der r. den Unterkörper eines Mannes im Maule
hält, wahrend er von hinten von einem Panther angegriffen
wird; der 1. hält etwas Undeutliches im Maul. Raumfüllung
durch von oben hereinragende gekrümmte Blattspitzen. Auf
einzelne Teile ist Rot aufgetragen. Etruskischer Stil.
Italisch-korinth. Gattung. ^7
1188. (494). H. 0,09. U. 0,15. Vulci, S. Dor.
Oben und unten Blattchen; Bauch dazwischen mit
gravierten Schuppen (mit w. und r. Punkten). Vgl. 341 ff.
1189. (492). H. 0,093. Vulci, S. Dor.
Desgl.; doch unten Gruppen von je drei Blattchen.
1190. (491). H. 0,105. Vulci, S. Dor.
Ganz gefirnisst, so dass auch die Bl'ättchen resp. das Stab--
Ornament oben und unten graviert ist (mit Rot). Schuppen
wie oben. Vgl. 345.
1191. (493). H. 0,09. Vulci, S. Dor.
Desgl.; doch statt der Schuppen vertikale an den Enden
runde Streifen, die abwechselnd schw., rot, weiss.
5. Verschiedene Varianten der Lekythos-Form.
1192. (TC. i38o). H. 0,07. Nola, S. Koll.
Wie ii83, nur von sehr gedrückter Form.
1193. (515)- H. 0,075. Vulci, S. Dor.
Form No. 125; Blattchen an Hals und Schulter; Bauch mit
r. Streifen.
1194. (487). H. 0,07. Vulci, S. Dor.
Form No. 128; Schulter und unten Bl'ättchen; Bauch r.
Streiten.
|I95. (486). H. 0,085. Vulci, S. Dor.
Form No. 127; plastische Rillen, deren Vertiefung rot.
Unten Bl'ättchen.
6. Flaschenförmige Lekythos. (Form No. 129).
a) Nur 7iüt Streifen, darunter rote.
1196— 1199. (TC. 1424. 1428. i434. 1396). Nola, S. Koll. H. 0,16—18.
1200. (TC. 1426). H. 0.16. Nola, S. Koll.
Desgl., nur ohne die Ausweitung am Halse, und Bl'ättchen-
ornament statt dessen.
b) Mit Tierstreif um die untere Bauchhälfte.
1201. H. 0,16. Vulci, Polledrara, tomba a cassone (vgl. Index der
FO.), 1882.
Drei laufende Hunde nach r., den protokorinthischen
nachgeahmt, ohne alle Gravierung. Die Streifen mit Rot.
1 38 Aelteste Gattungen.
1202—1207. (TC. 1390. 1392. 1398. 1411. i43o. i432). H. 0,16— 18. Nola,
S. Koll.
Alle desgl.
1208. (485). H. 0,16. Vulci, S. Dor.
Desgl.
7. Schlauchförmiges Alabastron.
a) die gewöhnliche Form No. 107.
Erste Gruppe.' an protokorinthischen Stil anschliessend,
1209. (TC. 920). H. 0,09. Nola, S. Koll.
Oben Blattchen; dann Streifen mit Punkten dazwischen.
1210. (TC. 927). H. 0,08. Nola, S. Koll.
Desgl.
1210a. H. 0,10. Vulci, Polledrara, tomba a cassone, 1882 (vgl. Index
der FO).
Desgl.; mit sehr breitem Punktband.
1211. (TC. 9351. H. 0,085. Bari, S. Koll.
Desgl., ohne die Punkte.
1212. (TC. 1376). H. 0,085. Nola, S. Koll.
Mit umlaufendem Streif der laufenden Hunde nach r.
(ohne Gravierung).
Zweite Gruppe: an korinthische anschliessend,
aj Zwei umlaufende Tierstreifen übereinander.
1213. (567). H. 0,15. Nola, S. Koll. Etwas übermalt.
Oberer Str.: zwei Hähne gegenüber, zwischen denen eine
plumpe Rosette; hinten Stern. — Unterer Str.: Eule von vorn
mit geöffneten Flügeln, zwischen zwei Panthern. Rosetten.
Roher Stil. Der Boden thongr., leer.
1214. (566). H. 0,15. Nola, S. Koll.
Oberer Str.: wie 121 3. — Unterer: mitten eine Art von
Baum (Vertikalstrich mit drei an jeder Seite ansetzenden
schrägen Strichen), beiderseits ein Panther, hinten Stern.
1215. (569). H. 0,14. Nola, S. Koll.
Oberer Str.: zwei Schwäne zu beiden Seiten des Baumes
wie 1214; hinten noch ein Schwan nach r.; Rosetten. —
Unterer Str.: Panther, liegend, mit einem nach r. weit ausge-
streckten Flügel; Schwan nach r.; Rosetten.
Italisch-korinth. Gattung. j3q
1216. (568). H. 0,14. Nola, S. Koll.
Oberer Str. wie auf 12 14; unterer wie auf 121 5.
ß) Mit nur einer Darstellung vorne.
1217. (570). H. 0,105. Nola, S. Koll.
Sphinx nach r. sitzend (Gesicht und Brust rot; r. Flügel
aufgebogen, den 1. gesenkt); Tupfenfüllung; unten auf Streifen
aufstehend. Boden leer.
1218. (481). H. 0,18. Vulci, S. Dor.
Sphinx nach r. sitzend (Gesicht r., Kopf grösstenteils erg.,
Flügel aufgeb., mit w. Punkten); gegenüber ein Panther nach
1. sitzend mit aufgebognen Flügeln wie die Sphinx. Zwischen
beiden ein Schwan nach r. — Es fehlen die Blättchen oben.
Boden leer.
y) Ga?iz gefirnisst.
1219. ITC. 1394). H. 0,21. Nola, S. Koll. Teilw. übermalt.
Oben und unten Blättchen; r. und w. Streifen auf dem
gefirnissten Bauch.
b) Varianten der Form.
1220. (TC. 1880). H. 0,095. Neapel ? Rösel's Nachl.
Form wie No. 129, doch unten schlauchförmig rund.
Nur Streifen (mit Rot) und Punktbänder.
1221. (484). H. 0,09. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1222. H. 0,08. Vulci, Polledrara, tomba a cassone, 1882 (vgl. Index
der FO).
Desgl.
1222a. H. 0,14. Vulci, Polledrara tomba a cassone, 1882 (vgl. Index
der FO).
Dieselbe Form. Sphinx nach r. sitzend (aufgeb. Flügel,
Kalathos), gegenüber Hahn nach 1.; dazwischen Ornament
(nach oben und unten gerichtetes Palmettenblattbündel wie
eine Garbe). Rohe Rosetten (Tupfen mit graviertem Kreuz).
1223. H. 0,09. S. Koll.
Form No. 124. Hals mit Blättchen; sonst nur Streifen
(mit R.).
1224. (176). H. 0,06. Bari, S. Koll.
Form No. 141; r. und w. Streifen und Punkte.
140 Aelteste Gattungen.
1225. (518). H. 0,165. Vulci, S. Dor. Uebermalt.
Form No. 143. Mit fünf umlaufenden Tierstreifen 1) Zu
oberst: drei Gänse nach r. 2) Desgl. 3) Desgl. 4) Zwei
Hähne nach r. und eine Gans. 5) Gans und liegender
Panther mit grossen Flügeln. Plumpe Rosetten. Roher Stil.
8. Kugelförmiger Aryballos. (Form No. 108).
Erste Gruppe: an proto korinthischen SM anschliessend.
1226. (TC. 1395). H. 0,105. U. 0,29. Nola, S. Koll.
Schulter mit Blättchen. Boden leer. Zwischen roten
Streifen umlaufend vier Hunde nach r. (ohne alle Gravierung
oder Rot).
1227. (TC. 1378). H. 0,11. Avella, S. Koll. In der Mündung steckt
ein verrostetes Stück Eisen.
Ebenso; zwischen den Hunden einmal ein Kreuz.
Zweite Gruppe: an korinthischen Stil anschliessend.
a) Boden leer; obere Mündungsfiäche mit Ringen.
1228. (474). H. 0,075. Vulci, S. Dor.
Umlaufender Streif: Zwei liegende Löwen nach r. (mit
offenem Rachen) und ein Schwan nach r. Plumpe Rosetten; roh.
1229. (553). H. 0,125. Nola, S. Koll.
Zwei Löwen (auf sehr kurzen Beinen) gegenüber (offene
Rachen); grosser Schwan nach r.; Rosetten; roh.
1230. (555). H. 0,07. Nola, S. Koll.
Drei plumpe Schwäne nach r. ; Rosetten und Sterne.
b) Boden mit offener Blättchenrosette; obere Mündungs-
fläche desgl.
1231. (472)- H. 0,085. Vulci, S. Dor. Uebermalt.
Umlaufender Streif: Vogel mit Menschenkopf (Gesicht rot;
hoher Kalathos) nach r.; dahinter Vogel mit geöffneten
Flügeln und Pantherkopf. Rosetten- und Palmettenmotive.
1232. (471). H. 0,125. Corneto, S. Dor.
Drei sitzende Sphingen mit aufgebogenen Flügeln; die
eine erhebt die Vordertatzen und fällt die andere damit an;
dazwischen kleine Gans nach r. Hinten grosse Gans. Stil
der sog. etruskische; Haare sorgfältig graviert.
1233. (1881). H. 0,075. Neapel? Rösel's Nachl., 1844.
Vier Schwäne nach r.; Rosetten.
Italisch-korinth. Gattung. I4I
1234. (1882). H. 0,068. Neapel? Rösel's Nachl., 1844.
Drei Schwane nach r.; Tupfen.
1235. (476). H. 0,08. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1236. (475). H. 0,08. Vulci, S. Dor.
Vier Schwane nach r. Tupfen und Kreuze.
1237. (477). H. 0,056. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1238. (473). H. 0,078. Vulci, S. Dor.
Desgl.; doch auf oberer Mündungsflache Ringe.
9. Oenochoe.
a) Ohne bildliche Verzierung; verschiedene plumpe Formen.
1239. (TC. 498). H. 0,24. S. Koll.
Form ungefähr No. 7; doch gedrückter. Strahlen an der
Schulter, zwischen denen Punktrosetten. Am Bauch nur
Streifen. Thon grau, Firnis matt; Gefäss schwer.
1240. (TC. 1205). H. 0,24. S. Koll.
Desgl.; Schulter mit Gruppen vertikaler Striche. Auf dem
Bauch rote Streifen (auf dem braunen Firnis). Gelbgrauer
Thon.
1241. (438). H. 0,25. Co meto, S. Dor.
Form ungefähr F. No. 16, doch Hals schlanker, die
Mündung kleiner. Thon grünlichgrau. Punktrosette an der
Mündung. Horizontale Wellenlinien mit Streifen von Firnis-
farbe, rot oder weiss wechselnd.
1242. (TC. 471). H. 0,17. S. Koll.
Desgl.; nur rote, von weissen eingefasste Streifen auf dem
gefirnissten Bauch. Henkel zweiteilig.
1243. (TC. 38g). H. 0,155.
Desgl.; doch Hals und Schulter scharf absetzend; hell-
gelber Thon; nur braune Firnisstreifen.
1244. (TC. 1299). H. 0,21. S. Koll.
Form ungefähr No. 7, doch der Bauch ganz gedrückt;
Henkel strickförmig gewunden; vorn an der Mündung ein
Sieb. Ganz gefirnisst (braun), mit einigen aufgesetzten weissen
Streifen.
Izj.2 Aelteste Gattungen.
/>) Mit Tierstreife/!.
1245. (459). H. 0,275. U. 0,59. Corneto, S. Dor.
Form ähnlich wie No. 1 34, dickwandig, schwer. Am oberen
Ende des Henkels ein plastischer menschlicher Kopf (unbärtig,
starke vorspringende Nase, ganz gefirnisst, Haare waren darauf
rot bemalt). Hals von Schulter durch ein Wülstchen getrennt.
Oberer Bildstreif: vier Panther nach r.; unter den Beinen
von dreien sind Schwäne; r. am Ende Schwan nach r.; 1. ein
mit den Vorderbeinen sich hebender Löwe. — Durch ein
schmales Punktband getrennt: unterer Streif: fünf Löwen
nach r. und ein Schwan nach r. — Alle Figuren ohne Gra-
vierung, aber mit aufgesetztem rotem Detail. Rosetten und
Tupfen ohne Gravierung. — Unten keine Strahlen (gefirnisst).
10. Kanne.
ä) Lineare Verzierung ; gedrückte Form.
1246. (428). H. o,3o. Corneto, S. Dor.
Form No. 19 der Form No. i5 genähert. Henkel dreiteilig,
Schulter mit breiten abwärts gewendeten Strahlen; am Bauche
unten ebensolche nach oben (vgl. 2i3 ff.); dazwischen gefirnisst,
mit einigen aufgesetzten weissen Streifen.
b) Bildliche Verzierung; schlankere Form {Form No. ig).
1247. (460). H. 0,37. U. 0,61. Vulci, S. Dor. Einiges erg.; unten ein
sehr grosser Dallen.
Dreiteiliger Henkel. Weisse Punktrosetten an Hals und
Rotellen, unten kurze Strahlen. Bauch mit vier umlaufenden
Tierstreifen: 1) zu oberst: zwei gegenübersitzende Sphingen
(mit aufgeb. Flügeln; dicke in starkem Winkel vorspringende
Nasen; horizontales Haarband im Nacken); zwischen ihnen
ein Schwan nach r.; r. am Ende noch eine Gans nach 1. —
2) Weidender Hirsch, Steinbock, Stier (geflochtenes Schwanz-
ende) und zwei Hunde (?) nach r. (von dem einen nur die
Hinterbeine und die Schnauze antik). — 3) Hirsch, Steinbock
und Stier, Schwan und Löwe (mit rüsselartigem Maul) und
Eber nach r. — 4) Hirsch, Steinbock, Stier, Schwan, Eber,.
Löwe und Reh nach r. — Füllung durch Punktrosetten und
Tupfen mit drei gravierten Kreuzen.
1248. (462). H. o,38. Vulci, S. Dor. Auch mit einem grossen Dallen.
Manches erg.
Desgl. — 1. Streif: wie oben, nur ist das r. Ende erg.,
wodurch der Schwan wegfiel. — 2. Hirsch, Steinbock, Stier,
Italisch-korinth. Gattung. l^\
Schwan, Löwe nach r. — 3. Hirsch, Steinbock, Stier, Schwan,
Eber, Löwe nach r. — 4. Hirsch (Kopf falschlich als Steinbock
erg.), Steinbock, Stier, Eber, Löwe (? mit rüsselartigem Kopf),
Löwe nach r. — Füllung wie 1247.
1249. (465)- H. 0,41. Vulci, S. Dor. Stark übermalt und nachgraviert;
Stil war ursprünglich dem vorigen sehr ähnlich.
Desgl.; Streif 1: drei Panther nach r. — 2. Zwei Panther
Eber, Vogel mit Menschenkopf, Panther, Steinbock nach r. —
3. Panther, Steinbock, Panther, Schwan, Panther, Eber,
Panther, Eber nach r. — 4. Panther, Steinbock, Eber, Löwe,
(sitzend, Rachen offen), Steinbock, Panther, Reh nach r. —
Füllung in plumpen Tupfen.
1250. (457). H. o,38. Vulci, S. Dor. Wenig übermalt.
Unten statt der Strahlen vielmehr Gruppen von je vier
abwärts gerichteten Bl'ättchen. — Streif 1 : drei Schwäne nach
r.; grosse Rosetten dazwischen. — 2. Liegender Panther,
ferner ein ähnliches liegendes Tier (Löwe? mit hornartigem
Aufsatz) dann Eber, Schwan nach r. — 3. Schwan, Panther,
Schwan, Steinbock mit grossen Rosetten dazwischen. — 4. Vier
Schwäne und ein Reh nach r. mit grossen Rosetten. Ausser-
dem der Raum auch mit kleinen Rosetten und dgl. gefüllt.
1251. (455)- H. o,38. Vulci, S. Dor.
Wie i25o, auch die Darstellung fast gleich. Streif 1: zwei
Schwäne nach r. — 2. Reh, Schwan, Panther, Schwan nach
r. — 3. Schwan, Hirsch, Schwan, Eber nach r. — 4. Fünf
Schwäne. Innen grosse Rosetten zwischen den Tieren wie
1250.
c) Ganz geßrnisst, mit gravierter Verzierung {Form No. ig).
1252. (456). H. 0,295. Corneto, S. Dor.
Henkel einfach bandförmig. Matte braune Firnisfarbe.
W. Punktrosetten auf dem Hals. Schulter: grosses graviertes
Stabornament (mit Rot und Weiss); neben dem Henkel je
eine w. Volute. Um den Bauch: Streif mit dem phönikischen
Volutenornament (mit R. und W.); darunter Halbkreise. —
Unten Strahlen auf Thongrund. — Die vordere Hälfte der
Lippe (über die ausgegossen wrird) ist ungefirnisst. — Gleiches
Gefäss s. bei Lau, griech. Vasen Tf. V, 3.
125 3. (458). H. 0,295. Corneto, S. Dor.
Ebenso.
\aa Aelteste Gattungen.
1254. (266). H. o,3a Corneto, S. Dor.
Desgl.; doch Firnisfarbe schwarzer, das Gefäss leichter.
Dekoration ganz wie die vorigen bis auf die Schulter, die nur
mit langen vertikalen Strichen mit Firnisfarbe auf Thongrund
geziert ist, welche das Stabornament von dort ersetzen sollen.
1255. (1670). H. o,3a Corneto, S. Dor.
Wie 1254, doch ist vorne mitten in dem Streif des phön.
Volutenornaments, zweifellos antik und gleichzeitig mit dem
Ganzen, in rohem Stile eine bildliche Darstellung graviert (die
Farbe ist gerade hier ganz abgerieben). Ein nackter unbärtiger
Mann (mit kurzem Haar) steht nach r. und sticht mit einem
Schwerte durch den Hals einer vor ihm sich emporbaumenden
Schlange, von der etwas weiter unten noch ein zweiter Kopf
herauskommt (beide mit zischender geteilter Zunge): Herakles
und die Hydra ? Zwischen beiden Figuren eine Rosette.
Sehr ungeschickter Stil.
1256. (1195)- H. 0,24. Corneto, S. Dor. Mündung und Henkel erg.
Schulter mit graviertem Stabornament (mit R. und W.);
Bauch nur Streifen; unten Strahlen.
1257. (268). H. 0,28. Corneto, S. Dor.
Zweiteiliger Henkel. An der Schulter weiss aufgemalte
Schuppen; w. Punktrosetten um den Bauch. Unten Strahlen.
Plump, schwer.
1258. (2751). H. 0,225. Castel nuovo di Porto in der Sabina (vgl.
Index der FO.), 1880.
Dreiteiliger Henkel; Schulter mit gravierten Schuppen
(mit Rot). Unten Strahlen.
1259. (TC. i366). H. 0,225. S. Koll.
Ohne Rotelle. Schulter mit Gruppen von je drei Blattchen.
Am Bauch zwei Streifen mit gravierten sich kreuzenden Halb-
kreisen.
11. Amphora.
d) An den protokorinthischen Stil anschliessend.
1260. (499). H. 0,115. U. 0,265. Vulci, S. Dor.
Ungefirnisste Amphora von Form No. 20, mit einigen
Firnisstreifen (darauf rote Linien) um den Bauch; um die
Schulter zwei Bildstreifen. Oberer: je zwischen den Henkeln
ein laufender Hund nach r. Unterer umlaufender Streif:
Schwan, laufender Hund, Schwan, laufender Hund, alles nach r.;
Punktrosetten. Figuren ganz ohne Gravierung oder Rot.
Italisch-korinth. Gattung. ,:
b) Gefirnisst, mit gravierter Verzierung.
1261. (261). H. 0,428. Corneto, S. Barth. Panofka, mus Bart
P. 141, No. 87.
Um den gefirnissten Bauch gravierte, sich durchschnei-
dende Halbkreise. Schulter mit Blattchenornament. Mehrere
rote Streifen auf dem Firnis. Breite dreiteilige Henkel, die
gleich von der Lippe aus zur Schulter herabgehen. Hoher
etwas ausgebauchter Fuss.
12. Amphora „a colonnette".
1262. (1189). H. 0,20. Corneto, S. Dor.
Form No. 22, doch am unteren Henkelansatze Rotelle.
Blassgelber Thon, Firnis rot. Lineare Dekoration; an Schulter
und unten Strahlen die abwechselnd gefüllt oder nur im
Kontur. Dazwischen lineares Rautenband und eine Art von
Perlstab.
13. Deinos.
1263. (461). H. o,23. Dm. o,33. Vulci, S. Dor.
Form No. 21. Schulter mit Stabornament (graviert mit
W. und R.); um den Bauch zwei umlaufende Tierstreifen;
oberer: Stier, Löwe, Hirsch, Löwe, Steinbock, liegender Löwe.
Eber, Panther, Hirsch, alles nach r. — Unterer Streif: Löwe,
Schwan, Panther, Eber, Steinbock, Panther, Löwe, Steinbock,
Panther, Eber, Steinbock, Panther, Steinbock, alles nach r.;
Rosetten und Tupfen.
14. Verschiedene Formen.
1264. (197). H. 0,24. Nola, S. Koll.
Kelch (als Thymiaterion dienend?) auf hohem mehrfach
gegliederten hohlen Fusse, der unten einem einfachen umge-
stülpten Napfe gleicht; auf letzterem Teile in der Weise des
protokorinthischen Stiles Strahlen, Punktrosetten, Firnisstreifen
und Punktbänder. Zwei Löcher oben in der Lippe, auf der
r. Streifen. Gelbrötlicher Thon, brauner Firnis.
1265. (TC. 14.31). H. 0,097. Nola, S. Koll.
Desgl. mit niederem Fusse, Form No. i38. Rote Streifen
auf der Lippe, in welcher die zwei Löcher.
1266. (1268 bis) H. o,n3. Vulci, S. Dor.
1267. (1266). H. 0,102. Vulci, S. Dor.
Desgl.
10
lAb Aelteste Gattungen.
1268. (TC. I4i3). H. o,m. Nola? S, Koll.
Desgl. Thon etwas grünlich.
«269. (TC. 1422). H. 0,10. Nola, S. Kol!.
Desgl.; mit den Löchern.
«270. ITC. 1275). H. 0,05. S. Koll.
Desgl.; doch noch niedrigerer Fuss; mit den Löchern.
1271. 1272. (TC. 392. 377). H. 0,055. Dm. 0,10.
Einfacher, Form No. 142. Auf der Lippe roter Streif auf
dem Firnis. Im Rande die zwei Löcher.
1273. 1274. H. 0,08 und 0,07. Vulci, Polledrara, tomba a cassone.
Desgl., doch der Rand etwas übergreifend; ohne Löcher.
1275. (TC. 1404). H. 0,335. U. 0,79. S. Koll.
Flasche der Form No. 24. Hals gefirnisst; Schulter mit
Blättchenornament; dann Streifen mit Gruppen von vertikalen
Zickzackstrichen; im Fusse zwei Löcher neben einander.
Hellgelber Thon. Firnis rot.
1276. iTC. 1407). H. o,34. U. 0,61. S. Koll.
Desgl.; etwas kleiner und einfacher. Firnis braun.
!277. (537). H. 0,34. U. 0,785. Nola, S. Koll. Uebermalt und nach-
graviert.
Desgl.; Hals mit Wellenornament; Schulter mit Stabor-
nament (graviert, mit Rot). Um den Bauch ein breiter Tier-
streif: Reh, Panther, Reh, Steinbock und sitzender Panther
mit aufgebognen Flügeln, alles nach r.; Füllung durch kleine
Kreise mit Punkten und durch kleine Gänse, deren immer je
zwei oder drei zwischen die Beine der Tiere gestellt sind;
dem schreitenden Panther sitzt eine auf dem Rücken; auch
die Gänse alle nach r. — Unten grosses Wellenornamentband
und Strahlen.
1278. (1556). H. 0,16. S. Koll.
Flasche ohne Fuss mit Henkel, Form No. 140. Braun ge-
firnisst bis auf die untere Hälfte des Bauches, darin ein Sieb.
Gelblicher glatter Thon.
1279. (TC. 490). H. 0,19. S. Koll.
Henkelloser Napf ungefähr von Form No. 342; zum Teil
gefirnisst; rote Streifen und weisse Wellenlinie darauf.
Figürliche Salbgefässe.
(280. (2761). H. 0,11. Castel Nuovo di Porto in der Sabina ivpI
Index der FO.), 1882.
Fragment eines Topfes etwa wie Form No. 192; braune
Firnisstreifen und einfaches Flechtband.
I28J. (54). H. 0,09. S. Koll.
Einhenkliger Napf der Form No. 187; einfache Streifen
und Striche.
1282. (TC. i383). H. 0,14. Bari, S. Koll.
Einhenkliger Napf der Form No. i35; Streifen; Zickzack-
linie an der Schulter.
(283. (450). H. 0.16. Vulci, S. Dor.
Henkelloser Napf ungefähr von Form No. 342; kurze
Blättchen am Halse; Streifen. Ein Stück Eisen ist daran fest-
gerostet.
1284. (82). H. 0,11. S. Koll.
Kleine Amphora; Blattchen an Schulter; Streifen (mit
Rot).
1285. (441)- H. 0,18. Vulci, S. Dor.
Amphora, mit einigen Klecksen braunen Firnisses.
8286. (1568). H. 0,18. S. Koll.
Kanne mit zwei nebeneinanderstehenden breiten Henkeln,
der Form No. i36. Breiter Firnisstreif um den Bauch.
XI. Salbgefässe in figürlicher Form.
Erste Gruppe.
1287. H. 0,10. Herkunft unbek. Enden der Hörner und Ohren abgebr.
Kleines schlauchförmiges GefUss, etwa der Form No. 118,
doch oben durch einen Ochsenkopf abgeschlossen; nur unten
befindet sich eine viereckig ausgeschnittene OefFnung.
Grober rötlicher Thon ohne allen Ueberzug. Die Hörner
und ein Teil des Kopfes mit matter violet - schwarzer
Farbe bemalt, darauf Hellblau und Dunkelrot. Am Halse
mehrere blaue und rote Ringe; von dem untersten hangen
auf die Mitte des Bauches herab Lotosblattspitzen aegyptischen
Stiles (blau mit mattschwarzen Konture und etwas Rot.
Aegyptisierend, wohl phönikisch.
10*
14S Aelteste Gattungen.
Zweite Gruppe: aus glasiertem Thon (sog. acgyptische?n Porzellan).
1288. (158). H. 0,055. L. 0,10. Co meto, S. Dor.
Liegender Lowe, auf dessen Kopfe, der nach seiner
Rechten gewandt ist, die einfach cylinderförmige Mündung.
Rachen geöffnet. Beide Vorderbeine gerade ausgestreckt;
Schwanz am r. Hinterschenkel anliegend. Auf die weisse
Glasur sind gelbliche und schwarzbraune Tupfen aufgesetzt.
1289. (2641). H. o7ot5. L. 0,08. Aegina, 1879. Intakt. Abg. Mitth. d. arch.
Inst, in Athen IV, Tf. 19, 1; S. 366.
Fabelwesen mit dem Vorderteil einer Spinx und dem
Mittel- und Hinterkörper eines Vogels mit aufgebogenen
Flügeln und ebenfalls aufgebogenem Schwänze; das Tier ist
liegend gedacht und hat die Vorderfüsse der Sphinx. Auf dem
Rücken eine Aryballosmündung mit einem Henkel und zwei
Löchern zum Aufhangen. Haartracht und Typus des Kopfes
direkt nach aegyptischem Vorbild. Hellgelbe Glasur, aufge-
setzte schwarze Tupfen; Zeichnung der Federn in den noch
weichen Thon geritzt.
1290. (153). H. 0,053. L. 0,057. Cometo, S. Dor.
Kugeliger Aryballos, an welchem vorne die Maske eines
bärtigen Mannes mit kurzen Stierhörnern; der Bart nur am
Kinn angedeutet; die Ohren menschlich wie es scheint. Stil
ägyptisierend. Die Glasur grün-bläulich, mit wenigen etwas
verblassten schwarzen Tupfen. — Vgl. Mitth. d. Inst. IV,
Taf. 19, 2.
1291. (2775). H. 0,055. L. 0,005. Korinth, 1882.
Stachelschwein, oben mit Henkel und Mündung der
Aryballen. Der Körper mit eingerissenen gekreuzten Strich-
lagen bedeckt. Grünliche Glasur (sehr beschädigt) und einige
aufgesetzte mattschwarze Streifen.
Dritte Gruppe: aus rötlichem Thon, ohne Firnisfarbe.
Phoenikisierend.
1292. (TC. 117). H. 0,15. S. Koll., also aus Unteritalien wahrsch.
Nackter Jüngling, auf beiden Knieen knieend, die Arme
steif angelegt und die H'ände auf den Oberschenkeln ausge-
streckt; je drei Locken fallen ihm auf die Schultern; hinten
ist das Haar in horizontale Wellen gelegt. Auf dem Kopfe
Alabastronmündung. Sehr langes Kinn, archaisches „Lächeln".
Thon rot und glimmerig. Von der roten Farbe, die einst das
Ganze bedeckte, nur Reste an Mündung und 1. Arm erh.
Figürliche Salbgefäs-i , ,~
1293. (TC. 6949K H. 0,057. L- °>°7- A"s Athen erw., 1875.
Bartiger Kopf mit Stierhörnern und Stierohren: zwischen
ersteren die Alabastronmündung; ohne Hals, unten gerade
abgeschnitten. Bart und Nasenspitze fehlen. Der Bart war
dunkel -violetrot. Auf der Oberlippe ein kleiner Schnurrbart.
Sehr schräg geschlitzte Augen. — Der Thon vollständig grau
verbrannt.
1294. (2643). H. 0,10. Caere, wahrscheinlich aus der Nahe des
römischen Theaters. Bespr. von Körte, Arch. Ztg. 1877, S. 117
als in eigenem Besitze.
Obere Hälfte einer stehenden Aphrodite mit Alabastron-
mündung auf dem Kopfe. Sie trägt ein völlig faltenloses
Gewand und einen Mantel, der über den Kopf gezogen und
vorn etwas ausgeschnitten ist, ferner ein Halsband aus Perlen
und einem kleinen kreuzförmigen Anhängsel. Der 1. Arm
ist gesenkt, der r. auf die Brust gelegt; auf ihm die Taube.
Gesichtstypus streng, sehr phönikisierend. Reste roten Farbe-
überzugs auf Gewand und Mündung. Thon gelbrötlich,
glimmerig. Ein fast identisches Exemplar aus Orvieto,
s. Arch. Ztg. 1877, Taf. 11, 2.
8 29 5. (TC. 501 1). H. 0,19. Aegina.
Aphrodite in demselben Typus, doch in vorgerückterem
Stil; das 1. Bein ist ein wenig vorgesetzt; sie trägt Unterchiton
und Oberchiton, der einen Ueberfall hat und, auf der r. Schulter
geheftet, unter der 1. durchgezogen ist und in archaische
Falten fällt; nach unten ist er rings geschlossen. Mit der
gesenkten L. fasst sie in das Gewand. Die R. liegt auf der
Brust; auf der Hand sitzt die Taube. Je zwei Locken auf
der Brust; hinten lang herabfallendes perlschnurartiges Haar.
Auf dem Kopfe Alabastronmündung. Von dem roten Farbe-
überzuge zahlreiche Reste an Gewand und Mündung. Recht-
eckige Plinthe unten. Thon roter als 1294, glimmerig.
1296. (Bil. 84). H. 0,187. Jalysos, 1881.
Ebenso; die Mündung abgebrochen; rote Farbereste.
1297. (Bil. 82). H. 0,255. Jalysos, 1881.
Desgl., doch ist der r. Arm gesenkt und fasst das Gewand,
während der 1. auf der Brust liegt mit geschlossener Faust
(war das Attribut, etwa die Blüte, gemalt?) Viele Reste von
Dunkelrot auf dem Gewrand.
(298. (Bil. 83). H. 0,173. Jalysos, 1881.
Grössere obere Hälfte einer Replik von 1296.
l5o Aelteste Gattungen.
1299. (TC. 3523). H. 0,19. Sicilien.
Wie 1294; die Oberfläche jedoch sehr zerstört.
1300. H. 0,172. Aus Stücken, etwas erg.
Wie 1294; mit Resten der roten Farbe.
Vierte Gruppe: aus rötlichem Ton, mit Firnisfarbe, noch etwas
pho en ikis ieren d.
1301. (TC. 7i33). H. 0,125. Caere, 1S76.
Brustbild der Aphrodite, unten gerade abgeschlossen;
auf der Bodenfläche ein Spiralornament wie es auch auf
Mykenischen Vasen vorkommt (z. B. Furtw. u. Löschcke,
Myk. Vas. No. 260). Beide Arme auf die Brust gelegt, in der
L. eine dreispitzige Blume. Lange, auf Schultern und Rücken
fallende Haare in vertikalen Strähnen und gefirnisst mit
schwarzer metallisch glänzender Farbe. Augen schief; Gesicht
etwas bestossen. Am Hals und an den Seiten ist die Naht
eines Chiton angedeutet durch einen Firnisstreif mit weissen
Punkten darauf. Weisse Punkte auch auf den kreisförmigen
Ohrringen. Im Rücken ein reiches Ornament phönikisierender
Art aufgemalt (ähnlich z. B. bei Urlichs, zwei Vasen ältesten
Stils). — Auf dem Kopfe Alabastronmündung.
1302. (1785). H. 0,05, mit Hörnern 0,08. Gerh. 1841.
Stierprotome, in der Mitte des Halses gerade abge-
schnitten; Hörner, Schnauze, Augen, Ohren gefirnisst (Firnis
rotbraun verbrannt); einige w. Tupfen aufgesetzt. Das 1. Ohr
ist durchlöchert und ist die einzige Oeffnung des Gefässes.
1303. (1655). L. 0,065. Vulci, S. Durand (de Witte, cat. No. i3i2).
Abg.: Gerhard, Neu erw. ant. Denkm. 2. Taf. III, 1655.
Adler köpf, mit Alabastronmündung oben. Detail mit
schw. Firnis gemalt; auf dem geraden Abschnitt ein Stern.
1304. (154). H. 0,065. Corneto, Dor.
Männlicher Kopf in Visierhelm; nur Augen, Nase,
Mund und Kinn sind sichtbar. Die Backenklappen sind be-
weglich, oben niederer Bügel; auf dem halbkreisfömigen
Stück über der Stirne ist das phönikisierende Volutenornament
eingeritzt. Helm ganz gefirnisst, die Ränder rot. Gesicht
thongr., Augen sehr lang gezogen, weiss mit schw. Stern.
Auf der Oberlippe ein Firnisstreif (Schnurrbart), kein Kinnbart.
Oben Alabastronmündung.
1305. (1784). H. 0,065. Gerh. 1841.
Ebenso, nur dass der Helmrand weiss statt rot. Schön
erhalten.
Figürliche Salbgefasse. ,5!
1306. (238i). H. 0,06. Smyrna, Spiegelth. Ein Stück hinten fehlt.
Ebenso; der Helmrand jedoch rot und weiss; das Stück
über der Stirn ist hier weiss mit roten palmettenartigen
Blattchen.
1307. (2i63). H. 0,285. S. Pourtales (ans der S. Canino), s. Dubo
cat. Pourt. p. 94, No. 420.
Nacktes linkes Bein von Mitte des Oberschenkels abwärts;
oben gefirnisste Alabastronmündung, auf welcher oben
Blattchen, am Rande Zickzack graviert; auf der gefirnissten
Schulter Stabornament (mit Rot), darunter Mäander graviert;
darunter aufThongrund gemalter Mäander. Das Bein thongr.
(Thon blass rötlich); auf der Kniescheibe Rosette aus Kreisen
und Punkten; auf der Wade eine Lotosblüte in Konturen mit
teilweiser Füllung gemalt. Am Fuss (Zehen erg.) Sandale.
J308. (2014). H. 0,18. Etrur. Gerh.
Im Knie gebeugtes Bein von Mitte des Oberschenkels ab;
oben ganz offen, nur einfacher Rand. Thongr., bis auf den
hohen Stiefel, der gefirnisst (rotbraun verbrannt); die Schnürung
desselben vorn ist graviert.
Vereinzelt, doch hier anzuschließen:
1309. (TC. 7813). H. 0,09. Kleinas., S. Lecuyer, i883; s. Froehner,
cat. de la coli. Lee. No. 168, aus Stücken, doch alles alt.
Kopf des Herakles; unter dem Kinn gerade abge-
schnitten, oben die gewöhnliche henkellose Alabastron-
mündung. Streng archaischer Typus, kurze dicke Nase; auf
der Oberlippe ein plastischer Absatz wohl Schnurrbart be-
deutend, keine Andeutung von Kinnbart. Der Kopf ist vom
Fell des Löwenkopfes wie von einem Helme bedeckt; die
Kinnladen des Löwen mit den Zähnen liegen auf den Wangen.
— Das Singulare an dem Gefässe ist, dass der rote (nicht feine)
Thon, wie gewöhnliche bemalte Terrakotten, von einer weissen
Schicht überzogen ist, auf welcher mit verschiedenen matten
Farben gemalt ist (Gesicht fleischfarben, Auge weiss mit rotem
Stern, hochrote Lippen, das Fell braunrot, die Zähne weiss
gelassen).
Fünfte Gruppe: hellgelblicher Thon; nur der Firnis wie in der
korinthischen Gathing. Primitiver Stil. Einfaches Loch als Mündung.
1) Ohne Tupfen.
1310. (520). H. 0,10. L. 0,095. Corneto, S. Dor.
Primitiver plumper Vogel; kugelartiger Kopf mit aufge
l52 Aelteste Gattungen.
maltem grossem Auge, oben die Gefussöffnung; der Schnabel
diente als Ausguss und ist durchbohrt. Nur die Flügel roh
aufgemalt.
1311. (Bil. 81). H. 0,11. Kameiros, 1881. Hintere Hälfte fehlt. Farbe
abgerieben.
Aehnlich; Thon etwas rötlicher; die Augen als plastische
Erhöhung; Schnabel nicht durchbohrt. Flügel und Brust mit
gekreuzten Strichen.
1312. (TC. 200). H. 0,10. S. Koll.
Sehr primitiver Reiter auf einem unförmlichen Vierfüssler,
der wohl ein Pferd sein soll. Im Kopfe beider je eine Oeff-
nung. Braune Firnisfarbe auf dem Reiter und Hals des Tieres;
äusserst breiter Hinterteil des letzteren.
2) Mit Tupfen.
(313- (2243). H. 0,11. Gerh.' Nachl.
Affe ohne Schwanz, primitiv, ganz mit Tupfen bedeckt,
hockend (unter dem Hintern zum Aufstellen der Figur zwei
kleine Höcker); r. Hand am r. Knie, die 1. Hand ins Gesicht
führend, als ob er es abwische. Auge flüchtig graviert.
OefTnung im Kopfe. Vgl. Micali, storia, tav. 101, 3.
6314. (574). H. 0,10. Nola, S. Koll.
Ebenso hockender Affe mit einem kleinen Jungen auf
dem Schoose; beide mit Oeffnung im Kopfe; beide mit Hals-
ringen; getupft; Köpfe jedoch dunkelrot.
1315. (575). H. 0,10. Nola, S. Koll.
Ebensolcher Affe, halt vor sich auf den Knieen einen
bauchigen Krater (Form No. 21), auf welchem in Siluette ein
Schwan nach r. aufgemalt ist. Halsring. Augen graviert,
Kopf ganz gefirnisst. Vgl. Micali, storia, tav. 101, 2.
131 6. (TC. 3527). H. 0,10. Sicilien, 1841.
Ebensolcher Affe, die L. an den Kopf legend, mit der R.
einen langen wurstförmigen Gegenstand am Munde haltend
und essend. Abweichend von den vorigen ist der etwas ge-
ringere Thon, der einen w. Ueberzug gehabt zu haben scheint;
ferner die alabastronförmige Mündung im Rücken. An
letzterer ist rote Farbe, an der „Wurst11 blaue erh.
Isoliert:
£317. (TC. 5010^. H. 0,10. Girgenti, 1848.
Auf einem ganz kugelförmigen Leibe sitzt ein roher
bartiger Kopf mit Stierhörnern und -Ohren; im Scheitel die
Figürliche Salbgefässe. j53
OefTnung; ausserdem im Rücken eine cylindrische Ausguss-
röhre. Am Körper anliegend äusserst roh gebildet die Beine
und Arme. Die Figur ist hockend gedacht, 1. Hand auf 1.
Knie. Ithyphallisch. Bemalung mit einigen plumpen Tupfen
rotbraunen Firnisses. Thon rötlich.
Sechste Gruppe: Thon korinthisch; cn freie hei 't er archaischer Stil.
i) Mündung als einfaches Loch.
1318. (1656). H. 0,072. Grossgriechen]., S. Durand, s. de Witte cat.
Dur. No. 1 3 1 2. Abg. Gerhard, neuerw. ant. Denkrn. 2. Tf. III
1656.
Vogel mit unblirtigem Menschenkopf mit langen Haaren.
Körper kugelförmig, zwei kleine Höcker zum Aufstellen. Kopf
nach seiner Linken umgewandt. Ausser der OefTnung im
Scheitel geht je ein Loch durch die seitlich herabfallenden
Haare (zum Aufhangen an einer Schnur). Vorn nur feine
Tupfen, hinten ein Flügel aufgemalt; auf dem Schwänze vier
Strahlen.
13(9. (2662LH. 0,07. Aegina, 1880. Farbe abgerieben, Thon grünlich
wie bei den korinthischen oft.
Desgl.; doch sieht der Kopf gerade aus; nur Tupfen auf
dem Körper; flüchtiger als i3i8.
(320. H. 0,06. L. 0,085. Gerh., 1841. Teilw. sinterbedeckt.
Sphinx, liegend, im Kopfe die OefTnung und die seit-
lichen Löcher. Sehr lebendiger Kopf, vortrefflich erhalten.
Körper mit Tupfen; die Flügel aufgemalt (nicht plastisch) und
wie Stabornament gezeichnet, mit etwas Dunkelrot; der
Schwanz empor auf den Rücken gelegt.
132!. (Bil. 75). H. 0,07. L. 0,084. Kameiros, 1881. Thon grünlich.
Aehnlich. Nur Tupfen, keine Flügel aufgemalt.
1322. (Bil. 78I L. 0,082. Kameiros, 1881.
Widder, liegend; unten Zickzack; getüpfelt. Die üblichen
Löcher.
1323. (Bil. 79). L. 0,081. Kameiros, 1881. Farbe meist ab.
Ebenso.
1324. (TC. 864). H. 0,055. L- 0,20. Corneto, S. Dor. Oberfläche ab-
gerieben; Eisenrost daran.
Hase mit nach vorn und hinten horizontal ausgestreckten
Läufen; oben im Kopfe das Loch. Ohne Farbspuren.
I 54 Aelteste Gattungen.
1325. (TC. 7438). H. 0,04. L. 0,07. Korinth, 187t»
Liegender Hase; getüpfelt; unter dem Bauche Zickzack.
Im Kopfe die Oeffnung, zwischen den Ohren hindurch das
Loch zum Aufhängen.
1326. H. 0,04. L. 0,07. Smyrna, Spiegelt!). Farbe ab.
Desgl.
1327. (Bil. 76). L. 0,077. Kameiros, 1881.
Desgl.
1328. (Bil. 77). L. 0,071. Kameiros, 1881. Farbe ab.
Desgl.
2) Der Kopf dient als Stöpsel für die Mündung.
1329. (519I H. 0,07. L. 0,085 Corneto, S. Dor.
Reh, liegend; getupft. Der Kopf ist abnehmbar und ist
als Stöpsel der Oeffnung mit einem in letztere passenden
Zapfen versehen.
4330. (2244). H. 0,06. L. 0,10. Gerh. Nachl.
Desgl.
1331. (576). H. 0,06. L. 0,0g. Nola, S. Koll.
Desgl.; der Kopf fehlt.
Siebente Gruppe: entwickelt archaischer Stil mit Alabastron-
mündung.
1) hellgelber korinthischer Thon.
1332. (TC. 7134). H. 0,135. Caere, 1876.
Silen, knieend, die beiden Beine eng zusammengeschlossen,
die beiden Hände ausgestreckt auf den Oberschenkeln; Motiv
ganz wie in der aegyptisierenden Figur 1292. Der Silen hat
riesige Pferdeohren (rot), Pferdehufe, langen Bart und Haar,
das in horizontale Wellen geteilt ist; auf jede Schulter fallen
drei Perlschnurlocken. Der Körper vorne getüpfelt. Auf der
Aussenseite der Oberschenkel ein Flechtbandornament. Auf
dem Kopfe die Alabastronmündung.
1333. (TC. 5067). H. 0,125. V°n Capranesi in Rom.
Desgl., doch nicht aus derselben Form. Alle Farbe ge-
schwunden. Der Mund noch breiter, die Nase noch aufge-
worfner.
Figürliche Salbgefässe. r55
J334. (1787)- L. 0,205. U. 0,045. Gerb. 1841.
Hase mit horizontal ausgestreckten Läufen und zurückge-
bognem Kopfe; die Alabastronmündung vorn auf der Brust.
Getüpfelt; Ohren rot.
1335. (577). H. 0,06. L. 0,09. Nola, S. KoII.
Schwein mit niederen Höckern als Beinen; getupft; Maul
und Ohren rot; die Mündung auf dem Rücken.
1336. (Bil. 80). L, 0,10. U. 0,08. Kameiros, 1881.
Hahn; die Lappen rot, sonst Farbe ab. Mündung auf
dem Rücken.
1337. (1654). H. 0,007. Vulci, Abg. Gerbard, neuerw. ant. Denkm. 2
Tf. III, 1654.
Pferdeprotome mit langer Mähne, darauf rote Striche.
Mündung auf dem Scheitel.
1338. (1963). H. 0,115. In Rom erw. durch Gerh.
Vier Granatäpfel von einer Schlange umwunden, die sich
oben emporringelt (dadurch einen Henkel bildend) und in ein
kleines Häschen beisst, das auf ihrem Leibe sitzt. Oben grosse
Alabastronmündung (nach innen mit Stabornament). Die
Schlange wie die untere Hälfte der Granaten gefirnisst und
mit gravierter Detailzeichnung 'mit RoO versehen.
2) Späterer rötlicher Thon.
1339. (2146). L. 0,225. U. 0,065. S. Pourtales; s. Dubois cat. No. 843.
Hase wie i334, doch stilistisch entwickelter; getüpfelt wie
jener; Mund und Nasenlöcher rot
Hier anzuschliessen.
1340. (1786). H. o,i3. Gerh. Abg. Gerhard, neuerw. Denkm. 3. Tf. V, 1786.
Protome einer Antilope, mit geknoteten oben zusammen-
stossenden Hörnern; Kopf getüpfelt; Hals mit kleinen
Strichen; fein modelliert. Rötlicher späterer Thon wie i33q,
doch im Typus an i3o2 f. anschliessend; Oeffnung durch das
(rote) r. Ohr. Auf der unteren Fläche, in Umrissen .aufgemalt,
ein gezäumter Pferdekopf in ungeschickter Zeichnung.
Anhang: Italisch.
1341. (578). H. 0,08. L. 0,09. Nola, S. Koil.
Schwan; hinten über dem Steiss ein Loch als Mündung.
Heller Thon der italisch-korinthischen Gattung. An die Gruppe
i3i8 ff. anschliessend; Flügel andeutend (wie Stabornament)
graviert, mit Rot.
l56 Aelteste Gattungen
XII. Gefässe aus schwarzem Thon.
(„vasi di bucchero.")
1. Aus den oestlichen Gebieten der antiken Kultur.
8342. (Bil. 7). H. o,n. Dm. 0,27. Kameiros, 1881.
Schüssel ohne Henkel und mit Fuss (ungefähr Form
No. 96) aus feinem glimmerigen Thone, der im Bruche grau
ist mit einzelnen schwarzen Pünktchen. Aussen geglättet zu
schwachem Glänze; grauschwarz. Reste von aussen aufge-
malten weissen Streifen.
1343. (Bil. 8). Dm. 0,21. Kameiros, 1881.
Unterer scheibenförmiger Teil eines grossen Fusses von
einem mächtigen Gefässe, wahrscheinlich einem Becher. Reste
von unten aufgemalten weissen Streifen. Thon wie 1342.
1344. (Bil. 73). L. 0,16. Kameiros, 1881.
Gestrecktes Alabastron der Form No. 148; Thon wie 1842.
Vgl. die gleichen Exemplare aus Italien No. i5o3 — 5.
8345. (Bil. 41). H. 0,05. Kameiros, 1881.
Kugelförmiges Alabastron (Form No. 108), der Bauch
vertikal geriffelt. Grauschwarzer Thon wie oben.
1 346. (2412). H. 0,06. Smyrna, Spiegelth.
Desgl.
H347. (Beck. 49). H. 0,08. Dm. 0,12 unten. Otaritschsk (Nordküste
des schwarzen Meeres). S. BecVer, 1882.
Cylindrischer, nach oben sich verjüngender Fuss eines
Gefässes, horizontal geriffelt. Loch im obern Rande. Grauer
Thon, geglättet. Aehnlich gewissen Gefässen aus Mykenae,
Orchomenos u. a.
1348. (Beck. 29). H. c,i 18. Olbia, S. Becker 1882.
Einhenkliger Topf, etwTa der Form No. 82; schwarzgrauer,
nicht geglätteter Thon.
8349. (Beck. 32). H. 0,072. Olbia, S. Becker 1882.
Desgl., Mündung und Henkel ab; die Form scheint mehr
wie Form No. 81 gewesen zu sein.
1350. (Beck. 3i). H. 0,115. Olbia, S. Becker 1882.
Wie 1848, doch mit einem kleinen Wulste als Fuss und
geglätteter Oberfläche.
Bucchero-Vasen. j5^
2. Aus Italien.
Erste Gruppe: ohne Drehscheibe gefertigt; grober Thon, Oberfläche
oft graubraun und rotbraun. Verzierungen meist «raviert
und eckig linear.
135!. (TC. 5026). H. 0,25. Dm. 0,27. Albano, 1846.
Latinische Hüttenurne; Oberflache braun-schwarz, glatt
glänzend. Exemplar der gewöhnlichen Art; vgl. Annali d. J.
1871, tav. U. 9. 10; Heibig, Italiker in der Poebene. S. So. 82 f.
1352. (M. 7807). H. 0,46. Vulci, Polledrara, tomba a pozzo, 1882
(vgl. Index der FO.).
Grosser Topf mit einem seitlichen Henkel, Form No. 25,
doch schlanker. Oben ein primitiver Mäander graviert,
darunter eine Reihe kreisförmiger eingedrückter Dallen. An
der Stelle des grössten Umfangs flache ungleiche Riefeln.
1353. (3ig). H. 0,39. Co meto, S. Dor.
Desgl., Form No. 25; am Halse einfacher Mäander graviert,
darunter Reihe von je drei eingedrückten Punkten. Um den Bauch
fünfmal gravierte Quadrate mit den Punkten an den Ecken
und gefüllt mit einem Kreuz aus vielen Strichen. Deckel fremd.
1354. (291). H. 0,16. Vulci, S. Dor.
Desgl., doch steht der Henkel vertikal. Um den Bauch
viermal die Quadrate mit gekreuzten Strichen darin graviert.
13 55. (293). H. 0,11. Vulci, S. Dor.
Desgl., doch die Form etwas ausgebildeter, mit ausgebo-
genem Fusse. Einfaches strichgefülltes Mäandermotiv graviert.
1356. (M. 7809). H. 0,06. Dm. 0,19. Vulci, Polledrara, tomba a pozzo,
1882. (Vgl. Index der FO.).
Schüssel mit einem Henkel, Form No. 148 (ohne die seit-
lichen Ansätze und mit scharf absetzendem Rande). An der
Innenseite des Henkels flache Kerben. Am Rande zunächst
dem Henkel schräge Streifen kleiner gravierter Striche.
(357. (M. 7808). H. 0,08. Dm. 0,20. FO. wie 1356. Soll im Grabe als
Deckel auf 1352 gestülpt gewesen sein.
Desgl.; am Rande zunächst dem Henkel Dreiecke aus
jenen gestrichelten Linien.
1358. (343). H. 0,16. Dm. o,23. Co meto, S. Dor.
Schüssel, Form No. 148. Henkel etwas gewunden; zu
beiden Seiten zwei emporstehende Ansätze. Am Rande in
kleinen Abständen gravierte eckige lineare Motive, die an
Flechtwerk erinnern.
l58 Aelteste Gattungen.
1359. (240). H. 0,16. Dm. 0,25. S.Barth., Panof ka mus. Bart. No. 96, p. 142.
Wie 1 358, doch ohne Verzierung.
1360. (259). H. 0,46. Rom, S. Koll.
Gefäss von der Form No. 26, gross und grob, mit vier
Henkeln die oben eine Platte haben, auch oben und unten
von einem Loch durchbohrt sind. Zwischen Schulter und
Hals ein roher plastischer Ring. Unter jedem Henkel rad-
förmiges Ornament aus den kleinen gravierten Strichelchen.
1361. (262). H. 0,35. Rom, S. Koll.
Die Form mit i36o verwandt, doch die Technik entwickelter,.
Thon heller, mit dünnem schmutzig schwarzem Ueberzug.
Ebenfalls vier Henkel mit Teller oben; zwischen denselben
auf der Schulter je eine plastische Spitze und zwei nabel-
formige Runde.
1362. (258). H. o,36. Rom, S. Koll.
Form No. 27; Technik wie i36i, rötlicher Thon mit
mattem braunschwarzem Ueberzug. Zwei vertikale strickartig
gewundene Henkel; ferner ein Ausguss und ein Henkel mit
feiler oben (und nicht durchgehendem Loch). Auf der
Schulter je ein plastischer Nabel zwischen den Henkeln.
1363. (228). H. 0,25. Nola, S. Koll.
Bauchiges Gefäss mit vier, in zwei Paaren sich gegen-
überstehenden, cylindrischen vertikalen Ausgüssen, die durch
einen vierfachen Bügelhenkel verbunden sind. Thon grob,
Oberfläche grauschwarz. Als Verzierung mit dem Finger ein-
gedrückte Dallen und Streifen, von gestrichelten Linien ein-
gefasst.
1364. (218). H. o,i3. Dm. 0,16. Nola, S. Koll.
Plumpe Schüssel der Form No. 149, mit vier horizontalen
strickförmigen Henkeln, auf deren einem ein kleines Näpfchen
sitzt. Ohne Verzierung. Thon grob, im Bruch grau, aussen
braunschwarz.
!365. (215). H. 0,08. Nola, S. Koll.
Kleiner Dreifuss; runder Napf mit gerader Wandung auf
drei niederen Füssen; im Rande zwei Löcher (zum Aufbinden
des Deckels); Dekoration mit eingedrückten concentrischen
Kreisen und einigen gestrichelten Streifen.
1366. (TC. 4788). H. 0,085. L- °>l3- Herk- unbek.
Gefäss von der primitiven schlauchartigen Form wie
Furtw. und Löschcke, Myken. Vasen Tf. 16, No. 109, nur
Bucchero-Vasen.
i59
dass oben statt des Henkels nur ein Loch zum Durchziehen
einer Schnur ist. Verzierung aus jederseits drei gravierten
Rechtecken mit schräger zweigartiger Strichfüllung.
Zweite Gruppe: meist noch ebenfalls ohne Drehscheibe gefertigt,
sowie grob und schwer, von ungleicher Farbe, oft grau- und rotbraun;
Formen etwas entwickelter ; einfache plastische Verzierungen.
1367. (227). H. 0,14. S. Koll.
Zweihenkliger Topf der Form No. 146 mit drei plastischen
Vertikalstreifen jederseits.
1368. (23i). H. 0,12. A. K. S.
Aehnlich; zwischen den plastischen Streifen je ein Buckel;
auch die Henkel gebuckelt.
1369. (216). H. 0,15. Nola, S. Koll.
Desgl.; der Hals etwas gestreckter; die Henkel breit band-
förmig, unten von einem grossen Loche durcnoohrt. Auf der
Schulter jederseits ein unregelmässiger plastischer Halbkreis.
1370. (233). H. 0,09. Nola, S. Koll.
Desgl.; mit drei kleinen Rillen jederseits, welche die da-
zwischen liegenden Teile plastisch herausheben.
1371. (2471. H. 0,11. Nola, S. Koll.
Desgl.; ohne Verzierung, gering.
1372. 12757). H. 0,11. Castel nuovo di Porto (in der Sabina), vgl.
Index der FO.
Desgl.; graubraune Farbe; jederseits ein Buckel und halb-
kreisförmige scrrwache Riffeln drum. Breite Bandhenkel.
1373. 1217). H. 0,09. Nola, S. Koll.
Tiefe Schüssel der Form No. i45. mit vier Henkeln und
einigen plastischen Streifen dazwischen.
1374. (286). H. 0,10. Dm. o,i3. Corneto, S. Dor.
Flache Schale auf niederem Fusse mit zwei kleinen
Buckeln am Rande und einem Henkel mit jener halbmond-
förmigen Krönung (hier besonders breit und an den Enden
— das eine ist erg. — in einen Knopf ausgehend), die von den
italischen Pfahldörfern und altlatinischen Gef'ässen bekannt ist
(vgl. Heibig, Italiker in der Poebene S. 88 ft. Tf. II, 16).
1ÖO Aelteste Gattungen.
1375. (224). H. 0,07. Dm. 0,05. Nola, S. Koll.
Kleines Schalchen ohne Fuss mit hohem Henkel, über
dem die halbmondförmige Endigung. Unten eingedrücktes
Kreuz und Punkte.
1376. (219). H. 0,15. Dm. 0,16. Nola, S. Koll.
Gelass der Form No. 147 mit nach unten gleichsam abge-
schrägtem Bauch; oben breite plastische Abteilungen. Breite
Henkel.
1377. (229). H. 0,165. Nola, S. Koll.
Form ahnlich Furtw. und Lösche ke Myk. Vas. Tf. 18,
127. Kugelig mit Bügelhenkel und cylindrischem Ausguss.
Ohne Verzierung.
1378. (M. 7760). H. o,38, mit Deckel 0,43. Vulci, Polledrara, tomba
colla volta a botta, 1882, vgl. Index der FO.
Grosses, wie es scheint mit der Scheibe hergestelltes Ge-
f'äss der Form No. 4. Grober roter Thon, aussen glänzend
schwärzlich und rotbraun. Die beiden Horizontalhenkel etwas
gekerbt; in der Mitte jederseits ein grosser warzenförmiger
Buckel, oben umgeben von flachen, halbkreisförmigen Rillen;
dazu, wie auch am Fusse einige eingedrückte Dallen. —
Deckel einfach, mit Knopf, ohne Drehscheibe gemacht.
Dritte Gruppe: zum Teil wie es scheint noch ohne Drehscheibe
gearbeitet, die Technik etwas vorgeschrittener, die Farbe der Oberfläche
noch zwischen braun, grau, schwarz, schwankend ; die Gefässe dünn-
wandiger, die Formen viel entzvickelter und in offenbarer Anlehnung
an metallische Vorbilder ; Dekoration durch Riffeln, Durchbrechungen
ujid etwas Gravierung (gestrichelte eckige Linien).
1379. (375). H. 0,18. Dm. 0,21. Corneto, S. Dor.
Schale mit scharfabsetzendem Rande, ohne Fuss, mit
einem hohen und sehr breiten, Metall imitierenden Henkel,
an dessen Ansätze eine dreieckige Durchbrechung. Oberfläche
graubraun, aussen glänzend.
1380. (Com. 91). H. 0,07. Dm. 0,11. Corneto, tomba del guerriero.
Abg.: Mon. d. Inst. X, tav. Xc, 15.
Desgl.; Henkel abgebrochen; flache Riffeln auf dem
Absätze zwischen Hals und Bauch; auf dem Henkel gravierte
Strichelchen. Glänzend schwarz mit braunen Flecken.
1381. (Corn. 93). H. 0,06. Dm. 0,07. Corneto, wie i38o.
Ebenso, nur kleiner; Durchbrechung am Henkelansatz.
Bucchero-Vasen. rf(I
1382. (Com. 92). H. 0,07. Dm. 0,10. Corneto, wie i38o. Abg ■ Mon
d. I. X, tav. X c, 16.
Desgl.; der Henkel verdünnt sich plötzlich am Ansatz und
ist daselbst mit Strichelchen graviert.
(383. (Com. 94). H. 0,05. Dm. 0,07. Corneto, wie i38o.
Desgl.; Henkel fragmentiert; mit Durchbrechung.
1384. (Com. 90). H. o,o3. Dm. 0,08. Corneto, wie i38o. Abg.: Mon.
d. I. X, tav. X c, 17.
Desgl.; doch mit zwei Henkeln.
E385. (M. 7812). H. 0,075. Dm. 0,085. Vulci, Polledrara, tomba a pozzo,
vgl. Index der FO.
Desgl., mit einem Henkel und der Durchbrechung am
Ansatz. Innen mit weisser Farbe aufgemalt ein Kreuz aus
mehreren Strichen und Hakenkreuze zur Füllung.
1386. (2758). H. 0,085. Dm. 0,07. Castel nuovo di Porto (in der
Sabina) vgl. Index der FO.
Desgl.; gering, der Rand höher, ohne Riffeln auf dem
Uebergange, doch vorn mit einem kleinen Buckel darauf.
8387. (2759). H. 0,055. Dm. 0,07. Castel nuovo di Porto wie i386,
vgl. Index der FO.
Desgl.; Henkel fragmentiert.
1388. (290). H. 0,10.. Dm. 0,12. Vulci, S. Dor.
Desgl.; wie i38o ff., mit der Durchbrechung am Henkel,
ohne Gravierung.
1389. (274). H. 0,06. Dm. 0,06. Vulci, S. Dor.
Desgl.; klein, gering.
1390. (324). H. 0,10. Dm. 0,12. Corneto, S. Dor.
Desgl., doch mit zwei Henkeln (mit Durchbrechung) und
einem kleinen Buckel (darauf gestrichelte Halbkreise) jederseits
auf dem schroffen Uebergange des Bauchs zum Halse.
1391. (362). H. 0,07. Dm. 0,12. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1392. (Com. 80). H. 0,045. Dm. 0,085. Corneto, tomba del guerriero;
abg.: Mon. d. I. X, tav. Xc, i3.
Desgl.; mit den zwei (fragmentierten) Henkeln; doch ist
das ganze Gefäss hier durchbrochen gebildet, am Bauch von
Dreiecken, am Hals von gebrochnen Linien.
1393. (Com. 81). H. 0,035. Dm- W Corneto, wie 1392. Abg. Mon.
d. I. X, tav. Xc, 14.
Desgl.; fragmentiert; hatte nur einen Henkel.
1 1
1Ö2 Aelteste Gattungen.
1394. (M. 7810). H. o,i3. Dm. 0,12. Vulci, Polledrara, tomba a Pozzo,
1882, vgl. Index d. FO.
Tiefe Schale ahnlicher Form wie die bisherigen; ein
hoher breiter Henkel mit der üblichen Durchbrechung; der
Bauch jedoch durch schöne stark herausgetriebene breite
Riffeln geziert, die getriebnem Metall nachgeahmt sind. Auf
dem Henkel gravierter Saum von Strichelchen.
1395. (288). H. 0,17. Dm. 0,27. Corneto, S. Dor.
Desgl., doch mit zwei Henkeln.
1396. (3n). H. 0,025. Dm. 0,12. Vulci, S. Dor.
Desgl.; auf den Henkeln gravierte Stricheichenreihen und
ein kleiner Stern.
1397. (M. 781 n. H. 0,055. Dm. 0,085. Vulci, Polledrara, tomba a
pozzo, 1882, vgl. Index der FO.
Aehnliche niedrige einhenklige Schale mit Buckeln um
den Bauch.
1398. H. 0,14. Dm. 0,18. Corneto, S. Dor.
Schale auf hohem Fusse der von dreieckigen langen
Schlitzen durchbrochen ist; die Schale hat den scharfen Ab-
satz zwischen oberem und unterem Teil; ersterer hat flache
horizontale Riffeln und drei plastische Halbkreise (welche
Henkel andeuten sollen).
1399. (357). H. 0,17. Dm. 0,14. Vulci, S. Dor.
Grosser Becher der Form No. i53. Die Henkel nach
unten gegabelt, doch rund; auf dem Uebergang vom unteren
zum oberen Teil der Vase jederseits ein Buckel; der obere
mit horizontalen Riffeln. Teilweise braunrot verbrannt.
Sicher auf der Scheibe gefertigt.
1400. (342). H. 0,28. Vulci, S. Dor.
Kanne der Form No. 144. Breiter Bandhenkel; einige
Stricheichenreihen.
1401. (Com. 89). H. 0,115. Corneto, tomba del guerriero. (Vgl. Index
der FO.). Abg. Mon. d. I. X, tav. X c, n.
Gefäss ohne Fuss mit eingebognem Halse und einem ge-
gabelten Henkel. Das Schwarz ist hier ziemlich gleichmassig
und glänzend, die Technik jedoch nicht verschieden von der
sonstigen dieser Gruppe.
1402. (397). H. 0,41. Aus Rom erw.
Aehnlich der Form No. 5; das Schwarz auch hier
gleichm'ässiger als sonst. Auf Schulter und Henkeln ein
breites Zickzackband aus lauter kleinen Strichelchen graviert.
Bucchero-Vasen. j£3
1403. (281). H. 0,10. Co meto, S. Dor.
Napf mit zwei gegabelten Henkeln; auf dem Bauche
einige plastische Vertikalstreifen. Form ähnlich No. 146.
1404. (295). H. 0,09. Corneto, S. Dor.
Desgl.; dazu Buckel auf beiden Seiten.
1405. (336). H. 0,11. Corneto, S. Dor
Einhenkliger Topf mit eingezognem Halse; mit drei
Brustwarzen vorn.
Vierte Gruppe: auf der Scheibe gefertigt, sehr dünnwandig, doch
von sehr unbeholfnen Formen; breite doch nie durchbrochene Henkel;
Verzierung nur graviert und zwar besonders Spiralmotive, auch bereits
Phö?t ikisierendes.
1406. (2762). H. 0,12. Castel nuovo di Porto, vgl. Index der FO.
Topf mit sich verengendem Halse und zwei vom Rande
unmittelbar herabgehenden breiten Henkeln; unten ein
kleines Fusswülstchen. Auf dem Bauche jederseits eine
Drahtspirale und darüber in primitiver linearer Zeichnung ein
Vogel nach r. Seitwärts grosses Zickzack. Auf den Henkeln
vertikale Striche graviert.
1407. (322). H. 0,17. Corneto, S. Dor.
Ebenso; der Thon im Bruche rot; das fettige Schwarz
aussen teilweise etwas rotbraun. Ueber der jederseits gra-
vierten Spirale ein Streif von dreieckigen punktgefüllten
Zacken.
1408. (348). H. 0,09. Vulci, S. Dor.
Ebenso, nur einfacher.
1409. (3i6). H. 0,12. Corneto, S. Dor.
Ebenso.
1410. (221). H. 0,20. S. Barth.
Form ebenso; Thon im Bruche grau; aussen glänzend
tiefschwarz. Dekoration wie 1406 fr., nur dass an Stelle der
Spirale das phönikisierende Volutenornament tritt.
1411. (225). H. 0,19. S. Barth.
Ebenso, doch vorn nur grosses Zickzack; unter den Henkeln
jedoch ein vertikales Band aus dem phonikisierenden Voluten-
ornament,
1 1*
164 Aelteste Gattungen.
Fünfte Gruppe: voll entwickelte Technik, unverzierte glatte Ober-
fläclie, doch noch schwer und plump.
1) In den Formen altertümlich, meist an Metall-
vorbilder anlehnend; Vorliebe für hohe hohle
Fusse.
1412. (367). H. 0,17. Vulci, S. Dor.
Becher mit hohem Henkel der Form No. i5o.
1413. H. 0,15. Corneto, S. Dor.
Ebenso.
1414. (371). H. 0,16, mit Henkel 0,28. Vulci, S. Dor.
Ebenso, doch ohne den Knopf auf dem breiten Henkel
und mit höherem Fusse. Der Thon gleichm'ässig grau innen
und aussen.
1415. (369). H- °>lh mit Henkel 0,21. Vulci, S. Dor.
Desgl., doch mit niederem Fuss; breiter Henkel.
1416. (349). H °>10- Vulci, S. Dor.
Ebenso.
1417. (222). H. 0,05. Nola, S. Koll.
Ebenso, sehr klein.
1418. (23i2). H. 0,025, nüt Henkel 0,06. Gerh. Nachl.
Desgl.; ohne Fuss.
1419. H. 0,025, mit Henkel 0,08. Unbek. Herk. (trägt eine von Gerhard
geschriebene, doch mit keinem Inventar stimmende No. 1891).
Aehnlich; ohne Fuss; breiter Henkel, der ganz bis herab
geht und durch zwei Höcker unten dem Aufstellen dient.
1420. (376). H. 0,16. Vnlci, S. Dor.
Kelch auf hohem Fusse, etwa der Form No. 92.
1421. (1809). H. 0,10. Chiusi, Gerh.
Becher auf hohem Fusse ohne Henkel, mit Falz für einen
Deckel, der jetzt fehlt.
1422. (1810). H. 0,11. Chiusi, Gerh.
Desgl., mit plastischen Reifen.
1423. (336). H. 0,075. Dm. 0,18. Vulci, S. Dor.
Teller auf hohem Fuss, ohne Henkel mit etwas ausge-
bognem Rande. Die im Innern eingekratzten Linien, die ein
£ sein könnten, scheinen zufällig.
1424. (279). H. 0,55. Vulci, S. Dor.
Desgl.
Bucchero-Vasen. j^c
3425. (33i). H. 0,07. Co meto, S. Dor.
Desgl., doch mit dickerem Rande; aussen zufallige Ein-
kratzungen.
1426. (339). H- °>& Vulci, S. Dor.
Becher ohne Henkel mit scharf nach innen gebognem
Rande, ähnlich Form No. 142.
1427. (347). H- 0,08. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1428. (345). H. 0,10. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1429. H. 0,08. Herkunft? (Papier-No. 364).
Desgl.
1430. (364). H. o,o3. Dm. 0,085. Vulci, S. Dor.
Flache runde Schale ohne Fuss und ohne Henkel.
1431. (35i). H. 0,045. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1432. (424). H. 0,15. Chiusi, S. Dor.
Zwei Näpfe ohne Fuss und mit horizontalen Rillen in der
oberen Hälfte durch einen Bügelhenkel verbunden. Thon
gleichmässig grau.
2) Die Typen der Gefässformen sind griechisch.
8433. (251). H. 0,27. Nola, S. Koll.
Kanne der Form No. 7.
J434. (254). H. 0,28. Nola, S. Koll.
Desgl.
1435. (386). H. 0,26. Vulci, S. Dor.
Desgl.
3436. (255). H. 0,24. Nola, S. Koll.
Desgl.
1437. (382). H. 0,24. Vulci, S. Dor.
Desgl.
!438. (1564). H. 0,35. S. Koll.
Desgl.
1439. (252). H. o,33. Nola, S. Koll.
Dieselbe Kannenform, doch mit kleinen Scheiben (Rotellen)
am Henkelansatz und mit einigen eingedrückten Streifen am
Halse.
1(36 Aelteste Gattungen.
1440. (385). H. 0,26. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1441. (388). H. 0,27. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1442. (38o). H. 0,25. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1443. (256). H. 0,20. Nola, S. Koll.
Plumpe Kanne der Form No. 157.
1444. (236). H. 0,16. Nola, S Koll.
Kanne mit etwas über die Mündung sich erhebendem
Henkel und nach unten sich erweiterndem Halse.
1445. (249). H. 0,17. Nola, S. Koll.
Desgl.
1446. (257). H. 0,17. Nola, S. Koll.
Desgl.
1447. (244). H. 0,18. Nola, S. Koll.
Desgl.
1448. (283). H. 0,14. Vulci, S. Dor.
Einfache Kanne mit einfach cylindrischem, nicht dreige-
schlitztem Ausgusse der Form No. 162.
1449. (325). H. 0,16. Virlci, S. Dor.
Desgl., doch mit etwas höherem Halse.
1450. (334). H. 0,075. Vulci, S. Dor.
Desgl.
(45 1. (296). H. 0,16. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1452. (3i3). H. 0,15. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1453. (1660). H. 0,16. Vulci, Canino.
Desgl.; gleichmässig grau.
1454. (246). H. 0,15. Nola, S. Koll.
Desgl.; doch steigt der Henkel nicht über die Mündung
empor; plump.
1455. (3o8). H. 0,14. Vulci, S. Dor..
Aehnliche Kanne, mit hohem Henkel, doch viel schlanker.
Bucchero-Vasen. 167
8456. (36o). H. 0,14. Vulci, S. Dor.
Dieselbe Form flachgedrückt, also Napf mit hohem Henkel
und absetzendem Hals.
8457. (232). H. 0,08. Nola, S. Koll. .
Henkelloser Napf ungefähr der Form No. i3i.
1458. (248). H. 0,07. Nola, c. Koll.
Desgl.
1459. (2801. H. 0,55. Vulci, S. Dor.
Desgl., doch mit eingedrückten Streifen.
1460. (245). H. 0,11. Nola, S. Koll.
Napf der gewöhnlichen Form No. 98; mit einigen einge-
drückten Streifen; schwer.
1461. (243). H. 0,22. Nola, S. Koll.
Topf mit zwei aufrecht stehenden Henkeln der Form
No. i58.
8462. (237). H. 0,21. Nola, S. Koll.
Desgl.; der Deckel fremd?
1463. (1565)- H- °>21- s- Ko11-
Desgl.; ohne Deckel.
1464. (1569). H. 0,19. Nola, S. Koll.
Desgl., doch die Henkel zweiteilig.
J465. (1827). H. 0,16. Gerh.
Napf der Form No. 161, mit zwei verschiedenen Henkeln,
von vorzüglicher Technik mit sehr glänzender Oberfläche.
1466. (273). Dm. 0,18. Vulci, S. Dor.
Kleiner flacher Teller.
E467. (475b). H. 0,08. Dm. 0,20. A. K. S.
Für einen Deckel bestimmte Schüssel der Form No. 159.
Sechste Gruppe: entwickelte Technik; Dekoration aus eingedrückten
Horizontalstreifen und geometrischen, aus punktierten Linien zu-
sa mmen gesetzten Ornamenten.
1) mit nicht griechischen älteren Formen; me-
tallische Vorbilder; Riffelung beliebt.
[468. (226). H. 0,12. S. Koll.
Henkelloser Becher der Form No. i5i; der scharf abge-
setzte untere Teil des Bauches geriffelt; um den oberen ein-
gedrückte Streifen und mehrmals wiederholt, zur Yoxm
1 68 Aelteste Gattungen.
eines Fächers verbundene Linien aus gravierten Punkten
(nicht gravierte Strichelchen wie in der dritten Gattung, oben
S. iöoff); vgl. z. B. Micali, mon in., tav. 27, 8.
9469. (366). H. o,i3. Ghiusi., S. Dor.
Ebenso.
1470. (287). H. 0,12. Vulci, S. Dor.
Ebenso, doch unten noch ein Zickzackband aus gravierten
Punktlinien. Sehr sorgfältig.
|47l. (370). H. 0,16. Vulci, S. Dor.
Ebenso; das in zwei Reihen punktierte Ornament ist
dreieckig und gleicht einem halbgeöffneten Fächer. Grau ge-
brannt.
11472. (333). H. 0,085. Corneto, S. Dor. Fuss falsch ergänzt.
Ebenso; es wechseln das ganze und halbe Fächer-
ornament.
1473. (378). H. 0,14. Corneto, S. Dor.
Ebenso, mit dem Fächerornament. Die Riffeln nicht
durchgeführt, nur die Ansätze angegeben.
1474. (36i). H. 0,075. Vulci, S- Dor.
Ebenso.
1475. (355). H. 0,09. Vulci, S. Dor.
Ebenso, doch ohne Ornamente und ohne Riffelung; nur
eingedrückte Streifen.
1476. (359). H. 0,09. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1477. (374). H. 0,16. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1478. (353). H. 0,08. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1478a. (2760). H. 0,07. Dm. 0,12. Gastel nuovo di Porto (Sabina),
vgl. Index der FO. Fragmentiert.
Desgl.; doch mit ganz niederem Fusse.
1479. (241). H. 0,25. Nola, S. Koll.
Grosser schwerer Becher der Form No. i54, mit fünf
horizontalen Henkeln. Der hohe Fuss hohl. Das halbe
Fächerornament.
1480. (239). H. 0,225. Nola, S. Koll.
Ebenso.
Bucchero-Vasen. ,,;,*
1481. (220). H. o,ii, Nola, S. Koll.
Becher mit zwei horizontalen Henkeln, Form No. [56 mit
dem punktierten Facherornament.
1482. (425). H. 0,09. Chiusi, S. Dor.
Desgl., etwas fragmentiert.
1483. (372). H. 0,22. Vulci, S. Dor.
Becher ahnlich Form No. i5i, doch auf sehr hohem Fusse,
nur eingedrückte Streifen.
1484. (368). H. 0,16. Vulci, S. Dor.
Der Fuss relativ noch langer; glatt.
1485. (344). H. 0,12. Vulci, S. Dor.
Kantharos, d. h. Becher der Form No. i56, doch mit zwei
vertikalen etwas über den Rand herausragenden Ohrhenkeln.
Dem Rande entlang das punktierte F'ächerornament. Unten
der zackige Ansatz zu plastischen Riffeln, die jedoch nicht
ausgeführt.
i486. (292). H. 0,14. Co meto, S. Dor.
Desgl., doch ohne das punktierte Ornament; nur mit den
eingedrückten Streifen.
1487. (23o). H. 0,125. Nola, S. Koll.
Wie i486.
1488. (3oi). H. 0,12. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1489. (299). H. o,i2, Vulci, S. Dor.
Desgl.
1490. (328). H. 0,115. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1491. (34o). H. 0,12. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1492. (3o9). H. 0,12. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1493. (3o7). H. 0,12. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1494. (338). H. 0,115. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1495. H. 0,10. Vulci, S. Dor.
Desgl.
170 Aelteste Gattungen.
1496. (2549). H. 0,1c. S. Friedländer, 1877.
Desgl.
G497. (284). H. 0,11. Vulci, S. Dor.
Desgl.; doch ohne den Riffelansatz.
(498. (242). H. 0,16. Nola, S. Koll.
Wie 1497.
(499. (238«. H. 0,17. Nola, S. Koll. Fuss falsch erg.
Desgl.
1500. (1808). H. 0,15. Sarteano, Gern. Aus Stücken, verschmiert.
Knopf des Deckels erg.
Desgl., mit Riffelansatz; ferner mit einem Deckel, der für
die Henkel ausgeschnitten ist. Auf dem Deckel ist ein Orna-
mentstreif von sich kreuzenden, mit dem Zirkel geschlagnen
Halbkreisen graviert (Gerhard sah „Eier1'* darin).
(5 OL (1805). H. 0,19. Aus Rom durch Gerh.
Deckelgef'äss der Form No. i55; leicht und dünnwandig. |
Auf der Schulter das punktierte Fächerornament. Der Deckel-
knopf ist durch vier bandförmige Griffe mit dem Deckelrand
verbunden; in jedem dieser Griffe ist ein Loch das mit einem
anderen Loche korrespondiert, das sich je in einem Ansatz an
der Schulter der Vase befindet; die Vorrichtung diente zum
Aufbinden des Deckels (nicht zum „Schwenken11, wie Gerh.
meinte).
1502. (23221. H. 0,15. Dm. 0,12. Chiusi(?), Gerh.' Nach).
Kelch, dessen oberer Theil abnehmbar; ohne Henkel, I
sonst ähnlich Form No. 04; Fuss und Bauch geriffelt; um
den Bauch rings ein Kranz von kurzen, vorspringenden Stäben
mit runden Knöpfen daran. — Der Deckel, für den das Gefäss
eingerichtet ist, fehlt.
E503. (2790). Lnge. 0,21. Vulci, Polledrara tomba a cassone, vgl.
Index der FO.
Schlankes, henkelloses Alabastron, mit eingedrückten
Streifen, der Form No. 143; gleich No. 1344.
1504. (276). Lnge. 0,22. Co meto, S. Dor.
Desgl.
1505. (i33). Lge. 0,20. Nola, S. Koll.
Desgl.; Reste hochroter Farbe in den eingedrückten Streifen.
Bucchero-Vasen. I7I
2) Mit griechischen Formen.
1506. (294). H. 0,05. Dm. 0,065. Vulci, S. Dor.
Schale der Form No. 120, doch mit etwas höherem Fusse*
auf dem Bauche zwischen den Henkeln das punktierte Facher-
ornament.
1507. (356). H. 0,07. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1508. (.327). H. 0,04. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1509. (329'. H. 0,05. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1510. (335). H. 0,05. Vulci, S. Dor.
Desgl.
I5lf. (34i). H. 0,11. Dm. 0,17. Vulci, S. Dor.
Desgl., doch ohne das Ornament; nur eingedrückte Streifen.
1512. O46). H. 0,09. Vulci, S. Dor.
Wie i5ii.
G5I3. (358). H. 0,065. Vulci, S. Dor.
Desgl.
8514. (352). H. 0,085. Vulci, S. Dor.
Desgl.
15(5. (326). H. 0,065. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1516. (282). H. 0,065. Vulci, S. Dor.
Desgl.
1517. H. o,i3. Herk. unbek.
Lekythos der protokorinthischen Form No. 102, doch mit
einem tiefen Einschnitte unterhalb der Schulter. Das punk-
tierte F'ächerornament auf der Schulter liegend, um den Bauch
stehend; unten Strahlen (in doppeltem Kontur) graviert.
1518. (2751. H. 0,09. Vulci, S. Dor.
Aehnliche Lekythos; der Einschnitt ist noch breiter.
Liegendes Facherornament auf Schulter und Bauch; unten
Strahlen.
1519. (1554). H. o,34. S. Koll.
Kanne mit dreischlitziger Mündung der Form No. 18;
zwischen Schulter und Bauch das F'ächerornament punktiert.
172 Aelteste Gattungen.
1520. (383). H. 0,25. Vulci, S. Dor.
Desgl.; doch nur mit eingedrückten Horizontalstreifen;
zweiteiliger Henkel. Leicht und dünnwandig.
1521. (285). H. 0,145. Vulci, S. Dor.
Einfache Kanne mit cylindrischer Mündung, ahnlich Form
No. 162. Mit F'ächerornament.
1522. (235). H. 0,12. Nola, S. Koll.
Napf der Form No. 98 (ohne die obere Einziehung); am
Rande das Fächerornament.
Siebente Gruppe: Dekoration graviert.
1) Geringere Technik, lokale Formen, Gravierung
meist linearer Ornamente nebst einigen g e -
pressten.
1523. (323). H. 0,19. Corneto, S. Dor.
Becher, etwa der Form No. i56, doch mit einem hohen
und breiten vertikalen Henkel. Am Rande Zickzack graviert;
darunter durch runde gravierte Linien verbundene kleine ge~
presste Palmetten. Unten RirTelansatz.
1524. (452). H. 0,14, mit Henkel o,36. Vulci, S. Dor.
Desgl.; Riffeln unten mit Buckeln am Uebergange zur
obern Vasenhälfte. Innen kleine gepresste Palmetten wie i523;
aussen am Rande ein ebensolcher Streif und darunter graviertes
„laufender Hund71 genanntes Ornament. Auf dem breiten
Henkel Bl'ättchenzweig(?) graviert.
1525. (373). H. o,23, mit Henkel o,38. Vulci, S. Dor.
Desgl., am Rande ziemlich feines Zickzack graviert. Die
Teile des Bechers durch plastische Streifen geschieden.
1526. (1811I. H. 0,15. Chiusi, Gerh.
Kelch der Form No. i5i, mit fremdem Deckel, mit einge-
drückten horizontalen Streifen und graviertem Stabornament.
1527. (289). H. 0,12. Vulci, S. Dor.
Henkellose Schale auf hohem Fusse, etwa der Form
No. i58 (der Fuss jedoch glatt). Auf dem Rande oben Zickzack.
1528. (271). H. o,i3. Vulci, S. Dor.
Desgl., ohne Gravierung.
1529. (395). H. o,i3. L. 0,09. Corneto.
Im Knie gekrümmtes menschliches Bein als Gef'äss (vgl.
No. i3o8). Oben graviertes Zickzack; vorn ein graviertes Orna-
ment. Geringe ungleiche Technik.
Bucchero-Vasen. j-^
1530. (332). H. 0,08. Corneto, S. Dor.
Napf der Form No. 98; oben mit gravierten und von
Punkten gefüllten Dreiecken; geringe Technik.
1531. (334). H. 0,075. Vulci, S. Dor.
Desgl.; braun verbrannt.
1532. (2384). H. 0,053. Gerh.' Nachl.
Kleines Gefass ungefähr der Form No. 102, doch mit
ausladendem und in scharfem Winkel wieder zurück-
springendem Bauche. Auf dem Henkel flüchtiges Bandor-
nament, auf dem Bauche die auf der Tafel I, i532 facsimilierte
Inschrift.
2) Feinere Technik, griechische Formen, lineare
gravierte Ornamente.
1533. (277). H. o,n. Vulci, S. Dor.
Lekythos der Form No. 102 mit reicher und feiner Gra-
vierung bedeckt; oben und unten Strahlen; dazwischen zwei
Bänder einfacher textiler linearer Ornamente (Zickzack, ge-
kreuzte Linien u. a.).
1534. (414)- H. 0,25. Chinsi, S. Dor.
Kanne der Form No. 18. Reiche Verzierung mit Zickzack,
Schuppen, Flechtband, gekreuzten Linien; Rosetten an den
Rotellen und der Lippe.
J535. (38i). H. 0,14. Vulci, S. Dor.
Desgl.; nur unten Strahlen und auf dem Bauche ein
Band mit enggestellten vertikalen Linien graviert. Schöne
Technik. —
1536. (387). H. 0,26. Vulci, S. Dor.
Ebenso.
15 37. H. 0,25. S. Koll.
Desgl.
1538. (38g). H. 0,28. Vulci, S. Dor.
Desgl.; doch nur mit Horizontalstreifen.
1539. (379). H. 0,25. Vulci, S. Dor.
Desgl.; doch ganz glatt, aber nach Form und Technik
hierher gehörig.
1540. (298). H. o,i3. Vulci, S. Dor.
Kanne von gedrückterer Form, etwa wie Form No. 16;
mit dem Streifen mit den vertikalen Linien wie 1 535 ff.
174 Aelteste Gattungen.
Achte Gruppe: mit gravierter bildlicher Darstellung.
8541. (1629= Gerh. ant. Bildw. 452b). H. 0,20, mit Henkel 0,28. Dm. 0,255.
Co meto, Gerh. Gut erh.
Kantharos; an die sechste Gruppe No. 1485 ff', sich an-
schliessend; ungefähr Form No. 197 (vgl. Micali, mon. in. 27, 5).
Hohler dünner Fuss; unterer Teil des Bauches geriffelt; an dem
entsprechenden Teil der Innenseite gravierte Linien. Im Centrum
innen ein Nagelknopf imitiert (des Nagels der in dem me-
tallischen Vorbilde den Fuss befestigte). Auf den sehr breiten
Henkeln ist ein phönikisch-'ägyptisierendes Ornamentband
graviert (im wesentlichen dasselbe wie das des Bronzereliefs
im Mus. Napol. III pl. 21, 1 oder cyprischer Monumente wie
Cesnola-Stern, Cypern Tf. 44; 20, 2; 5i). Auf der oberen
glatten Bauchhlilfte ist Folgendes graviert: A) L. ein nach 1.
laufender Kentaur mit menschlichen Vorderbeinen, bartlos,
in jeder Hand einen mit ornamentaler Willkür behandelten
Zweig (der der L. verbreitet sich raumfüllend wellenartig); an
den Achseln sind die Säume eines kurzen Chitons angedeutet.
Folgt r. ein Widder nach 1. und ein Panther, dessen Vorder-
tatzen (vom Widder verdeckt) erhoben sind (sein Kopf im
Profil). Füllung durch sorgfältige Rosetten und strauchartige
Ornamente. — B) L. voran nach 1. ein gezäumtes Pferd, auf
dessen Rücken ein kleines katzenartiges Tier; es folgt eine
Sphinx nach 1. mit aufgebognen Flügeln, langen Haaren,
Halsband und einem menschlichen Arme, in welchem sie
einen langen Ast (kein Scepter) hält; schliesslich ein Reh nach
1., auf dessen Rücken ein kleiner Panther gesprungen ist und
ihm ins Genick beisst. Füllung mit Rosetten und jenen dem
Ornamente des Henkels verwandten Motiven. — An zahl-
reichen Stellen sind Reste roter Farbe geblieben, die in die
gravierten Linien eingerieben war. — Der Stil den Gemälden
der grotta Campana in Vei ähnlich.
$542. (2319). H. 0,10. Chiusi, Gerh.' Nachl. — Intakt; schöne Technik.
Lekythos der Form No. 102. Auf dem Henkel zu oberst
horizontales Flechtband, dann dasselbe Ornament wie auf den
Henkeln von 1.S41 graviert. Unten Strahlen mit dreifachem
Kontur. Um den Bauch umlaufend: ein Zug nach r., der
unter dem Henkel getrennt wird durch einen ornamentalen
Baum auf einer kleinen Anhöhe (zu unterst zwei Palmblätter).
Auf diesen zu reitet von 1. zu Pferde nach r. ein bartloser,
kleiner Reiter in kurzem Chiton, in der R. die Gerte
schwingend; darauf folgen zwei ungezäumte leere Pferde
Bucchero-Vasen. ^5
nach r., auf deren Schenkel je eine Spirale (als Marke) einge-
graben. Zwischen dem Reiter und dem ersten Pferde ist
ganz leicht und flüchtig ein menschlicher Oberkörper graviert,
anscheinend modern. — Stil viel entwickelter als 1541, ko-
rinthische Vasen imitierend, doch sehr ungeschickt.
Neunte Gruppe: mit gemalter Darstellung.
1543. (2677). H. 0,24. Orvieto, 1880. Mündung und Henkel fragm.;
auch sonst fehlen einige Stücke. Die Malerei noch von einer
dünnen Schicht Erde bedeckt, die, ohne die Farben zu
schädigen, nicht zu entfernen ist; die Farben vielfach ab und
der Kontur nur in der Erdschicht erhalten.
Kanne etwa der Form No. 18, an die glatten Kannen
oben No. 433 ff. sich anschliessend; mit erdigen nicht einge-
brannten Farben bemalt, ohne alle Gravierung. Der Fuss rot;
auf der Schulter ein Band von gebrochnen Linien «) von
verblasster Farbe. Um den Bauch ein umlaufender Bildstreif,
unten von breitem rotem Streifen abgeschlossen. Hinten vom
Henkel nach r. hin beginnend folgen sich: 1) eine Mantelfigur
nach r. (roter Mantel, blaues Haar); 2) zerstörte Stelle einer
Figur; 3) Mann in kurzer blauer Jacke nach 1., das eine Bein
vorgesetzt, dicker vortretender Bauch, r. Arm vorgestreckt,
einen Petasos auf(?); 4) ein Tanzer (?), ganz rot, mit hoher
(einst blauer?) spitzer Mütze nach r. mit umgewandtem
Kopfe; 5) eine ahnliche Figur, ebenfalls nach r. mit umge-
wandtem Kopfe, Körperfarbe verblasst, spitze Mütze rot;
6) ein ruhig stehender Jüngling mit langem rotem Haare
nach 1.; 7) Unterkörper (nackte Beine) einer männlichen
Figur nach r.; Reste blauen Gewandes darüber; 8) gegenüber
eine mannliche Figur in kurzem rotem Chitone nach 1., den
r. Arm erhebend; endlich 9) ein roter Dreifuss aus Stab werk.
— Steifer archaisch etruskischer Stil, soweit die sehr undeut-
lichen Reste ein Urteil zulassen. Zu vgl. Micali, mon. in. tav. IV.
Zehnte Gruppe: mit. Relief schmuck.
1) Mit gepressten Flachreliefs.
ä) Amphora.
1544. (3g4). H. 0,50. Sarteano (Chiusi), S. Dor. Abg. Dorow,
voy. arch. dans l'Etrurie, Paris 1829, pl. IV, 8 (sehr ungenau)
und (wenig besser) bei Micali, storia tav. 18, 2; Text III, 15, 2.
Amphora ungefähr der Form No. 20, doch mit höherem
Fusse und mit Deckel; Henkel zweiteilig; Hals mit plastischen
Ringen. Schulter mit breiten Riffeln. Darunter umlaufender
176 Aelteste Gattungen.
o,o35 hoher Streif mit elfmal wiederholtem gepresstem Flach
relief (nur einmal ist die Darstellung nicht vollständig; es ist
die erste der einen und die letzte der andern Wiederholung
nicht mit abgedrückt). Auf einem Throne mit Schemel (Lehne
mit Schwanenkopf intendiert?) sitzt eine bartlose langbekleidete
Figur (Mann?) nach r. und streckt beide Hände geöffnet vor;
zu ihrer Linken, also r., nur ein wenig von ihr verdeckt, eine
gleiche F igur (Frau?) in langem Gewände auf gleichem Throne
nach r.; sie hat lang herabfallendes Haar, während die erstere
einen kürzern Schopf hat; mit beiden Händen hält sie auf
ihrem Schosse eine grosse, ihr bis zur Stirnhöhe reichende,
runde Frucht mit drei Spitzen (Granatapfel?). L. hinter dem
Throne des Mannes steht eine Frau in Chiton und Mantel,
beide Arme gegen den Kopf erhebend (Handflächen nach
aussen). Von r. kommen zwei Frauen (Chiton, Mantel) beide
Arme adorierend vorstreckend; die erstere hält zugleich in
der L. eine kreisförmige Binde. Es folgt ein bärtiger Mann,
eine Lanze in der R. aufstützend, langgewandet; und ein
Jüngling desgl.
8545. (392). H. 0,44 mit dem plumpen Deckel, 0,35 ohne denselben.
Sarteano, (Chiusi), S. Dor. Abg. Dorow, voy. arch. dans
l'Etr. pl. IV, 2; Micali, storia tav. XIX, 1 (ob nach diesem
oder einem andern Exemplare ist hier wie in den folgenden
Fällen ungewiss).
Amphora wie 1544, doch die Lippe dreiteilig; Oberfläche
teilweise grau, schwer. — Ohne Riffeln an der Schulter. —
Der umlaufende Reliefstreif wiederholt zwölfmal Folgendes:
L. thront eine langbekleidete bartlose Figur nach r., in der
einen Hand ein Scepter mit dreispitzigem Lotosknauf auf-
stützend; von r. kommen nach 1. zwei nackte schreitende
Jünglinge mit Speer und ein Kentaur (bartlos, mensch-
liche Vorderbeine), einen grossen Ast mit Zweigen in der R.
über der Schulter haltend.
1546. (1996). H. 0,35 ohne Deckel, der Deckel 0,25 hoch. Chiusi,
Gerh. 1848. Die Abbildung Micali, storia tav. XX, 11 kann
nach diesem Exemplare gemacht sein; das Ornament und
Bild bei Milchhöfer, Anfänge d. Kunst, S. 76.
Ganz mit 1545 übereinstimmend; die Darstellung ist aus
demselben Stempel gepresst und dreizehn Mal wiederholt.
Hinzugefügt ist unmittelbar darüber ein Streif mit gepresstem
Vuluten-Ornamente. Der (zugehörige) Deckel ist mit dem
rund gearbeiteten Oberkörper eines nackten bärtigen Mannes
geschmückt, der beide Arme (klagend) an den Kopf führt (sehr
Bucchero-Vasen mit Flachreliefs. i — t
archaischer Stil; vorn kurze Löckchen; hinten lang herab-
fallendes Haar angedeutet.
1546a. H. 0,08. S. Dor. Abg. (das Ornament) Dorow, voy. arch.
dans l'Etr. pl. V, 5.
Deckel einer ahnlichen Amphora, mit gepresstem Orna-
mente, das sehr ähnlich dem von 1546, nur etwas schlanker.
b) Henkelloser Becher {Form No. 151).
1547. (4111. H. 0,125. Chiu-si, S. Dor. Das Bildliche abg. Dorow,
voy. arch. dans l'Etr. pl. III, ib; Micali, sto r i a tav. XX, 14.
Becher mit eingedrückten Streifen, ohne RifTelung. Um-
laufendes Relief band wiederholt sieben Mal Folgendes: L. sitzt
nach r. auf einem Throne (unter dem ein grosser Vogel) ein
bartiger, langbekleideter Mann, auf welchen ein Jüngling
mit Lanze (nackt oder kurzbekleidet) zuschreitet, dem zwei
Frauen nach 1. folgen, welche die R. adorierend vorstrecken,
die L. senken; schliesslich noch ein Jüngling mit Lanze
nach 1. Dann folgt eine weibliche langbekleidete Figur (mit
langem Haare) auf einem Klappstuhle, nach r. sitzend, die
Hände vorstreckend; vor ihr steht nach 1. eine langbekleidete
Frau mit Köcher (?) auf dem Rücken, beide Arme vorstreckend,
dann eine gleiche weibliche Gestalt, nur ohne den Köcher,
endlich ein unbekleideter Jüngling mit dem Bogen in der R.
1548. (427). H. 0,14. Dm. 0,16. Chiusi, S. Dor. Abg. Dorow,
voy. arch. pl. II, 5 (das Bildliche); Micali, storia tav. XVIII, 1
(das Ganze, sehr ungenau).
Die Darstellung viermal wiederholt; teilweise zerstört.
Ein bärtiger, langbekleideter Mann auf Thron nach 1. (unter
dem ein grosser Vogel; Ende der Lehne als Schwanenkopf);
er hält in der vorgestreckten L. eine kreisförmige Binde. Zu
ihm heran schreiten nach r. ein Jüngling mit Bogen, dem
zwei langbekleidete Frauen nach r. folgen, beide mit kreis-
förmigen Binden. Es folgen als Teil einer zweiten Darstellung
zwei nackte Jünglinge mit Lanzen nach 1., die hinter einer
unbärtigen, langbekleideten nach 1. sitzenden Figur auf
Klappstuhl stehen, welche eine Lanze, die sie eben empfan-
gen zu haben scheint, schräg in den Händen hält, während
vor ihr eine langbekleidete Frau mit kreisförmiger Binde
nach r. steht; es folgt ein Jüngling mit Speer nach r., sich
nach 1. umsehend und eine Frau (nach r.) an der R. führend;
schliesslich noch eine Frau nach r., welche die L. erhebt.
12
1 j8 Aelteste Gattungen.
1549. (420). H. 0,105. Dm. 0,125. S. Barth.; Panofka, mus. Bart. p. 140
No. 81. Ein Stück ausgebrochen.
Die sehr undeutliche Darstellung ist fünfmal wiederholt.
Eine bartlose, langbekleidete Figur sitzt auf einem Throne
nach 1. mit einem oben dreispitzigen Scepter (vgl. z. B. Micali
storia XX, 12); auf sie zu schreiten nach r. vier langbekleidete
weibliche Gestalten, adorierend die Arme erhebend und
z. T. kreisförmige Binden tragend; dann ein bartloser Ken-
taur nachr. mit menschl. Vorderbeinen, den Ast mitZweigen
auf der Schulter, und ihm folgend ein Jüngling mit der
Lanze nach r.; endlich die sog. persische Artemis, von
vorne, den Kopf nach r., mit aufgebogenen Flügeln; was sie
in beiden Händen halt, ist jeweils undeutlich; es scheinen die
runden HUlse von Schwanen zu sein, oder es sind kreisförmige
Binden und die Figur dann eher Nike zu benennen.
1550. (2323). H. 0,16. Dm. 0,155. Gerh.' Nach!. Das Bildliche sehr
ungenau abg. bei Micali, storia tav. XX, 1.
Mit zackigem RifTelansatz. — Das Bild viermal wiederholt.
— Sog. Persische Artemis, von vorn, Kopf nach 1., aufgeb.
Flügel, in der R. einen Schwan am Halse gefasst haltend, die
L. leer emporhebend; r. ein bartloser Kentaur nach 1.
(menschl. Vorderbeine, Ast mit Zweigen auf der Schulter)^
einen toten Hasen in den Händen haltend; r. hinter ihm ein
Panther nach 1., hoch aufgerichtet, die eine Tatze auf seinen
Rücken legend. — L. von der Artemis steht ein Jüngling
nach 1. mit gezücktem Schwerte; dann Ghimaera nach 1.,
die eine Vordertatze erhebend und mit offenem Löwenmaul;
ihr gegenüber ein zweiter Kentaur nach r. (menschl. Vorder-
beine, Ast, an welchem ein Reh mit den Füssen geknebelt ist),
den 1. Arm gegen den Rachen der Ghimaera ausstreckend.
1551. (405). H. o,i3. Dm. 0,15. Sarteano (Chiusi). Von Gerhard
i833 in Rom gek. — Abg. Dorow, voy. arch. dans l'Etr.
pl. 1, 9 (das Bildliche); Micali, storia tav. XVIII, 3 (das ganze
Gefäss), freilich wahrscheinlich nicht nach diesem Exemplar.
— War zerbrochen, ein Stück fehlt.
Die Darstellung ist sechsmal wiederholt: es thronen sich
zwei bartlose langbekleidete Gestalten gegenüber, beide mit
grossem dreispitzigen Lotosblütenknauf; unter ihren Thronen
je ein Schwan nach r. Zwischen beiden schreiten nach r. auf
den r. Thronenden vier J ünglinge zu (nackt, beide Unterarme
vorstreckend), der vorderste mit einer Frucht oder kleinem
Napf. L. hinter dem 1. Thronenden stehen zwei nackte
Bucchero-Vasen mit Flachreliefs. j-(,
Jünglinge nach r., welche lange Scepter mit der grossen
Lotosspitze oben und drei von der einen Seite des Stammes
ausgehenden grossen schilfartigen Blattern tragen.
1552. (416)- H. 0,11. Dm. 0,14. Chiusi, S. Dor. Abg. Dorow, voy.
arch. dans l'Etr. pl. IV, 3 (das Bildliche). — Einige Stücke
fehlen. Sehr stumpf und undeutlich.
Die Darstellung war 5 — 6 mal wiederholt. — Eine sehr
undeutliche, anscheinend bärtige Figur thront nach 1. (Vogel
nach 1. unter dem Throne) und scheint in der einen vorge-
streckten Hand eine kreisförmige Binde zu halten. Auf sie
zu kommt von beiden Seiten ein Ghoros von Frauen; von
1. voran zwei nach r. gewandte, die sich an der Hand fassen;
dann eine sich nach 1. umwendende, wie es scheint mit kreisf.
Binde; 1. unten ein ornamentaler Strauch; dann eine die
Doppelflöte blasende nach r.; von der andern Seite, von r.
hinter dem Throne, kommen vier sich die Hände reichende
Frauen nach 1.; zwischen ihnen ein ornamentaler Strauch.
1553. (412). H. 0,11. Dm. 0,15. Chiusi, S. Dor. Abg. (das Bildliche)
Dorow, voy. arch. dans l'Etr. pl. IV, 1; Micali, storia
tav. XX, 20.
Sechsmal wiederholt: Steinbock nach r., von dessen Maul
ein vegetabilisches Ornament herabhängt (wie das ursprünglich
eine Blüte bedeutende in Furtwängler u. Löschcke, Mykenische
Vasen Tf. XXX, No. 278); es folgt eine Sphinx mit auf-
gebognem Flügel nach r., ihr gegenüber ein Hirsch nach L,
von dessen Maule wieder jenes Ornament herabhängt; der
Hirsch hat abnormer Weise einen langen gehobnen Schwanz;
endlich ein tannenartiger Strauch mit etwas abwärts ge-
richteten Zweigen. Aelterer, etwas primitiver Stil.
1554. (3o2). H. 0,105. Dm. 0,155. Corneto, S. Dor.
Dreimal kehrt wieder ein ornamentaler Strauch, oben mit
grosser, dreispitziger sog. Lotosblüte und mit zwei sym-
metrischen seitlichen Zweigen, auf denen je ein grosser Granat-
apfel. R. und 1. davon eine Sphinx (langes Haar, Flügel nicht
aufgebogen); dann folgt jederseits die Gruppe von einem
weidenden Hirsch nach 1., inmitten zweier zugewandten Löwen
(offener Rachen). Einmal ist aus Versehen statt des einen
Löwen eine Sphinx nach 1. auf die hintere Hälfte des Hirsches
gepresst. — Stil viel entwickelter als 1 553.
1555. (3o6). H. 0,12. Dm. 0,145. Com eto, S. Dor. — Teilweise ergänzt.
Replik von 1 554.
12
*
180 Aelteste Gattungen.
c) Zweihenkliger Becher (Form ijö).
1556. H. 0,10. Gerh.' Nach).
Zwei Fragmente mit Resten der beiden Henkel. — Unter
dem Rande ein Ornamentband aus untereinander verbundenen
Lotosblüten. Darunter der Bildstreif, der aufgepresst war,
bevor die Henkel angesetzt wurden, die denselben teilweis
verdecken. — Eine bartlose, langbekleidete Figur thront nach
1. (die Thronlehne in einen Löwenkopf (?) ausgehend; unter
dem Sitze eine Sphinx mit aufgeb. Flügeln) und streckt die Hand
aus nach einem einhenkligen Kantharos, der ihr von einer
Frau gereicht wird, die in der gesenkten L. zugleich eine
Oenochoe (mit hohem Henkel) trägt; es folgt eine Frau nach
r., welche die R. adorierend erhebt und in der gesenkten L.
eine gleiche Oenochoe halt. — R. von dem Throne zwei bartlose
Kentauren einander gegenüber, mit menschl. Vorderbeinen
und grossen, vom Ansatz des Pferdeleibes ausgehenden aufgeb.
Rückenflügeln; sie halten beide an Vorder- und Hinterbeinen
ein totes Reh zwischen sich vertikal gefasst, (das sie sich streitig
machen). — Endlich folgt r. noch die Gruppe zweier nackter
Jünglinge einander gegenüber, von denen der 1. eben das
Schwert zieht, wahrend ihn der andere r. schon mit dem
gezückten Schwerte bedroht. — Reste einer Wiederholung erh.
1557. H. 0,065. Gerh.' Nach].
Fragment von einem gleichen Becher, mit Spur des
Henkelansatzes. Sehr stumpf und undeutlich. Zwei nackte
Faust kämpf er gegenüber, welche die R. zum Schlage
erheben, während sie mit der L. beide in einen grossen Ring
fassen, den sie auf diese Art zwischen sich halten. Dann zwei
Chimaeren gegenüber und zwischen ihnen ein sich um-
wendender Mann.
d) Schüsseln.
1558. (415)- H. 0,17. Dm. o,23. Chiusi, S. Dor. — Abg. (das Bild-
liche) Dorow, voy. arch. dans l'Etr. pl. IV, 7.
Schüssel auf hohem Fusse, etwa der Form i38. Aeltere
Technik; Oberfläche braungrau. Der Stil sehr archaisch, fast
primitiv. — Im Innern der Schüssel zwei koncentrische Bild-
streifen, auf dem äusseren achtmal, auf dem inneren fünfmal
dieselbe Darstellung. Zwischen zwei Chimaeren steht ein
nackter Mann nach 1. und stösst derjenigen zur L. ruhig das
Schwert nach dem Halse; diese Chimaera ist dadurch ver-
doppelt, dass ein zweiter Vorderkörper neben ihr steht, der
Bucchero-Vasen mit Flachreliefs. 1S1
jedoch des Ziegenleibes entbehrt. Ferner die Gruppe zweier
nackten Ringer, von denen der eine den andern bei den
Handgelenken fasst.
1 55 9. (407)- H. 0,15. Dm. 0,15. Chiusi, S. Dor. Abg. Dorow, voy.
arch. pl. IV, 5; Micali, storia tav. XX, 18.
Aehnliche Schüssel, doch mit horizontalem umgebogenem
Rande, auf welchem die etwa siebenmal wiederholte sehr un-
deutliche, teilweis zerstörte Darstellung. — Ein Jüngling mit
Lanze steht nach L; es folgt ein Ghoros von vier Frauen
nach 1., welche sich die Hände reichen und zugleich an
Stengeln je eine grosse, gesenkt gehaltene Blume oder Frucht
(Mohnkopf?) tragen (ihr Haarschopf steht vom Halse ab); es
folgt die Gruppe zweier gegenüberstehenden Frauen, zwischen
sich eines jener gesenkt gehaltenen Objekte; dann von einem
Baum (?) getrennt die Gruppe eines Jünglings mit Lanze einer
Frau gegenüber.
1560. (2324). H. 0,125. ßm. 0,14. Gerh. Nachl.
Der horizontale Rand der Schüssel ist 0,045 breit und ist
ihr Hauptteil, die Vertiefung hat nur o,o55 Durchm. — Viermal
wiederholt, in sehr primitivem Stile: eine weibliche (?) und
eine nackte männliche Figur gegenüber, je einen Arm erhe-
bend; zwischen beiden eine puppenhaft kleine, menschliche
Figur mit herabhängenden Armen von vorn; dann r. ein
Kentaur mit menschl. Vorderbeinen und hoch gehobenem
Schwänze, den r. Arm erhebend; dann zwei Jünglinge gegen-
über, der 1. beide Arme vorstreckend, vielleicht Faustkämpfer;
dann ein Mann mit Stab einer Frau gegenüber u. a. undeut-
liche Figuren.
e) Kanne.
1561. (3io). H. 0,16. Vulci, S. Dor. Hals und Henkel sind ergänzt.
Fragmentierte Kanne der Form No. 19. Um die Schulter
zweimal wiederholt: nackter Jüngling nach 1. zwischen zwei
Ghimaeren, in erhobner L. die Scheide/?), in der R. das
Schwert, das er ruhig gegen die Chimaera 1. richtet (vgl. i558);
dann die Gruppe zweier nackten bartlosen Faustkampfer (?),
die die eine Faust gegeneinander erheben und mit der
anderen Hand sich an den obern Voluten eines zwischen
ihnen aufgestellten Stabes halten (?;. (Sehr "ähnlich Annali
d. J. 1877, tav- UV, 6a).
182 Aelteste Gattungen.
fj Fragment.
1562. (TC. 626). Lnge. o,i3; Br. 0,043; Dicke. 0,005. Abg. Dorow, voy.
arch. dans l'Etr. pl. II, 3 in Originalgrösse, doch mit Weg-
lassung der Bruchstelle oben.
Dünner schmaler Streif, oben gebrochen; Griff eines
Gefässes; die obere Hälfte mit vierfachem phönikisierendem
Volutenornament, das palmettenge füllt; die untere Hälfte
zeigt zwei nackte Jünglinge gegenüber, die ahnlich wie die
Kentauren von 1 556 einen toten Steinbock an Vorder- und
Hinterbeinen vertikal zwischen sich gefasst halten. Sie haben
beide ausschreitende Stellung. Die Füsse ruhen auf den
Zehen; die Beine sind sehr lang; die Haare fallen in den
Nacken.
g) Gefäss mit Zuthaten in Hochrelief .
15 63. (1807). H. 0,07. Lnge. o,36. Sarteano (Chiusi). Gerh. 1841. Aus
Stücken; mehrfach erg. Die Form abg. bei Gerhard,
neuerw. Denkm. 3, Tf. VI, 1807. Das Bildliche abg. Micali,
storia tav. XX, i3 (nach einem andern Exemplar jedoch).
Kahnförmiges Gefäss, an beiden Enden mit Löwenmasken
in Hochrelief, durch welche je ein Loch (zum Anhängen an
Schnur) geht; in der Mitte jeder Seite, ebenfalls in Hochrelief
der Oberkörper eines bärtigen Mannes nach I. (langes Haar,
Spitzbart, grosses Auge, ganz der Stil getriebenen Metalles). —
Dem Rande entlang, doch durch diese Köpfe unterbrochen,
läuft rings ein grösstenteils zerstörter Flachreliefstreif, der
viele Male eine Darstellung wiederholt:*) weibliche (?)
langhaarige Figur thront nach r. (Vogel unter dem Throne)
und ergreift mit beiden Händen eine grosse kreisförmige
Binde, welche ihr eine nach 1. stehende Frau reicht, welcher
eine andere folgt, die in der L. eine grosse Kanne hält und
die R. adorierend erhebt; darauf ein bartloser Kentaur nach
1. (menschl. Vorderbeine, grossen Ast schulternd), dann zwei
Jünglinge mit Speer und einer ohne denselben nach 1.
2. mit Hochreliefs.
a) Näpfe.
15 64. (1804). H. 0,28. Dm. 0,22. Sarteano (Chiusi). Gerh. 1841.
Abg. Gerhard, neuerw. Denkm. 3, Tf. VI, 1804. Der Deckel-
knopf fehlt jetzt.
Schüsselartiger Deckelknopf nach einem uralten Typus
*) Immer aus einem Stempel, nicht, wie Gerhard anzunehmen
scheint, aus zwei verschiedenen.
Bucchero-Vasen mit Hochreliefs. [83
von zum Aufhängen bestimmten Näpfen, mit drei in Metall
nachgebildeten Oehsen am Rande, durch welche die Schnur
zum Aufhangen ging. Auf dem Deckel, (dessen Zugehörigkeit
indes zweifelhaft ist; vgl. einen sehr ahnlichen Deckel auf
einem andern Gefass bei Micali, Mon. in. 3i, 3) in Hochrelief
abwechselnd isolierte Lotosblüten und Lotosknospen die
Voluten, auf denen sie aufstehen, sind nur graviert). Um den
Rand graviertes Zickzack. — Aeltere Technik, graubräunliche
Oberfläche.
15 65. (2027;. H. 0,41. Dm. 0,16. Ghiusi, Gerh.
Zweihenkliger Napf der Form No. 164. Am Halse jeder-
seits die gewöhnl. unbärtige Maske mit Seitenlocke; auf dem
Rande vier eigentümliche Aufsätze mit weiblichen Masken.
Auf der Schulter jederseits mitten ein Eber nach 1., r. und 1.
die in dieser Gattung so häufige zapfenartige, längliche,
plastische Erhöhung mit ansetzenden gravierten Voluten. —
Deckel scheint fremd; zeigt zwei Panther.
15 66. (2028). H. 0,41. Dm. 0,16, Chiusi, Gerh.
Ebenso; Deckel scheint ebenfalls fremd; mit zwei Löwen.
b) Kannen.
cc) Gesichtskannen.
5567. (1798). H. 0,34. Chiusi, 1840. Gerh. Deckel fremd. Ungenau
abg. bei Gerhard, neuerw. Denkm. 3, Tf. VI, 1798.
Am Halse vorn eine grosse bartlose Maske mit Seitenlocke, in
echtem hochaltertümlichem Bronzeblechstil; daneben jederseits
eine Rosette aus Punkten, die durch Linien mit dem Gentrum
verbunden sind. Auf dem Bauche oberer Streif: dreimal
liegender Panther nach r. mit eingezogenem Schwänze, Kopf
von vorn, jeweils durch die zapfenartige Erhöhung getrennt.
— Dann ein Band mit graviertem Zickzack und gekreuzten
Strichen als Trennung vom unteren Streif, der fünfmal
jenen selben Panther zeigt. — Am Henkel ein von oben ge-
sehener ausgestreckter Löwe, den Kopf nach oben. — Aeltere
Technik.
1568. (1799). H. 0,35 mit Deckel. Chiusi, 1840. Gerh.
Desgl.; Deckel zugehörig, mit Taube gekrönt. Oberer
Streif dreieinhalbmal ein nach 1. liegender Hund. Trennungs-
streif plastisch mit graviertem Zickzack. Unterer Str.: fünfmal
Sphinx nach 1. (langes Haar, grosses Auge, etwas aufgeb
Flügel, empor geringelter Schwanz), die r. Tatze erhebend.
184 Aelteste Gattungen.
1569. (1800). H. mit Deckel o,36. Chiusi, 1840. Gern.
Wie i568, doch sind die vier Hunde vollständig; auf dem
Deckel noch die zapfenartige Erhöhung. Ein identisches
Exemplar abg. Micali, Mon. in. tav. XXIX, 3 (in Florenz).
1570. (1802). H. mit Deckel o,32. Chiusi, 1840. Gerh.
Desgl.; oberer Str.: Hund dreimal ganz, einmal nur der
Kopf. Unterer Str.: viermal ein lagernder Löwe, das Vorder-
teil eines Ebers verspeisend.
1571. 11801). H. mit Deckel o,32. Chiusi 1840, Gerh.
Wie i5jo, doch das Bild des unteren Streifs fünfmal
wiederholt. Ein bis auf den Deckel identisches Exemplar bei
Micali, mon. in. tav. XXXI, 1.
1572. (1797)- H. o,?o ohne Deckel, 0,40 mit Deckel, der fremd zu sein
scheint (ohne Vogel). Chiusi 1840, Gerh. Abg. Gerhard,
neuerw. Denk. 3. Tf. VI, 1797.
Desgl.; doch ist der Bauch ganz leer. Der Henkel geht
nach den Seiten in Schlangenköpfe aus, nach unten in
Epheublatt.
ß) Kannen griechischer Grtmdform, mit Rotellen.
1573. H. o,38. Chiusi, S. Dor.
Sehr reich verziert. An den Rotellen: unbärtige Maske
mit langem Haare. Auf dem Henkel: die Gruppe von
Jüngling und Frau ganz wie bei Micali storia tav. XXI, 9,
nur dass auch das Wams des Jünglings und der Chiton der
Frau mit gravierten Punkten versehen sind. Der Jüngling
in kurzem Chiton steht nach r., hat in drei dicken Locken
auf die Schulter fallendes Haar, Binde, legt die 1. Hand auf
die r. Schulter der gegenüber nach 1. stehenden Frau, die
ihn mit ihrer L. an seinem r. Handgelenk gefasst halt (seine
R. ist nach ihrem Unterleibe gerichtet); die R. erhebt sie, die
Handfläche nach aussen, gegen sein Gesicht; sie trägt langen
Chiton und den Mantel mit demselben Ausschnitte wie die
Frauen der korinthischen Vasen. Offenbar will sie eine Um-
armung von ihm zurückhalten. Vgl. über die Typik der Gruppe
G. Lösch cke, Dorpater Univers, progr. 1879, Taf. No. 5, S. 7 ff.
A. Milch hof er, Anfänge d. Kunst S. 187. — Ueber diesem
Relief ringeln sich nach dem Rande zu zwei Schlangen
(mit graviertem Detail). Am oberen Rande des Henkels nach
innen springt ein Löwen köpf heraus. — Der eigentliche
Ausguss vorne ist verengt (vgl. Micali, mon in. 3o, 2) durch
eine vom einen Rande zum andern herübergreifende Löwen-
Bucchero-Vasen mit Hochreliefs. jg5
maske und eine um sich selbst gewundene Schlange dahinter*
so dass der Ausguss selbst ganz klein ist. — Hals und
Schulter mit plastischen, strickartigen Ringen und linear
gravierten Streifen dazwischen. — Um den Bauch ringsum
eine siebenmal wiederholte Maske in Hochrelief mit durch
gravierte Punkte angedeutetem Schnurr- und Kinnbart, wo-
gegen Stirn und Haar ganz fehlen; sehr altertümlicher Cha-
rakter; das Kinn ist so hoch wie das ganze übrige Gesicht- der
Typus weit unentwickelter als der der Maske an den Rotellen.
1574. (390). H. o,32. Chiusi, S. Dor. — Oberfläche graubräunlich.
Abg. Micali, storia tav. XXIII, 3.
Die Rotellen von viereckiger Form, darauf der oberste
Teil (Köpfe mit Brust) der unter 1 5j3 am Henkel beschriebenen
Gruppe von Jüngling und Frau. — Auf dem Henkel ein von
oben gesehener plattgedrückter Löwe. — Schulter: viermal
ein Hahn nach 1. getrennt durch die zapfenartige Erhöhung.
Bauch: viermal eine Pferdeprotome nach 1. und ein sitzender
Panther nach r. (mit eingezognem Schwanz, Kopf en face) ab-
wechselnd.
15 75. (398;. H. 0,41. Chiusi, S. Dor.
Rotelle: mit sehr verwischter Gorgonenmaske mit offenem
Maule. Henkel: mit Löwen wie 1574. Schulter geriffelt. Um
den Bauch viermal nach 1. laufender Pegasos mit aufgebogenen
Flügeln.
1576. 14101. H. o,3i. Chiusi, S. Dor.
Rotelle mit koncentrisehen Kreisen. Schulter geriffelt.
Um den Bauch fünfmal ein weidender Hirsch nach r. (mit
grossem Geweih).
1577. (400). H. o,3o. Chiusi, S. Dor. Abg. Micali, storia
tav. XXIII, 1.
Rotelle: mit Palmette. Schulter: graviertes Stabornament.
Um den Bauch: Hirsch nach r., weiblicher Kopf nach r. mit
langem, in einzelne Locken geteilten Haare), derselbe Hirsch
nach r., und noch zweimal der weibliche Kopf.
1578. (320). H. o,33. Vulci, S. Dor.
Rotelle: Rosette. Schulter: geriffelt. Um den Bauch:
achtmal eng nebeneinander je in quadratischem Felde eine
schreitende Sphinx nach r. mit aufgeb. Flügeln und gehobnem
Schwanz. — Auf dem Henkel eine undeutliche weibliche
Figur von vorne mit langem Haar, die Hände auf dem
Bauche.
[86 Aelteste Gattungen.
1579. (223). H. 0,3+ Montefiascone, S. Barth.
Rotelle: Palmette. Auf dem Henkel, wie es scheint, ein
misratener Lowe. Schulter: mit Buckeln. Bauch: dreimal
in grossen Intervallen eine liegende Sphinx nach r., die
Vorderbeine aufstellend, aufgebogene Flügel, langes Haar
(ähnlich Micali, storia tav. XXIV, 3).
1580. (3o,il H. 0,22. Chiusi, S. Dor. Abg. Micali, storia
tav. XXIV, 2, ohne den Fuss, der zwar antik, doch fremd scheint.
Ohne Rotellen. Am Ausgusse vorn (bei Micali fehlend)
zwei gravierte Augen. Der obere Henkelansatz läuft aus in
zwei Schwanenköpfe. Hals mit gravierten Volutenornamenten.
Am Bauche vorn eine sehr grosse bartlose Maske in roh
altertümlichem Blechstile mit drei jederseits herabhängenden
Haarwülsten und sehr schematischem Ohr, ohne Stirne, ähnlich
15 81. 1453). H. 0,47. Corneto, S. Dor.
Mächtige Kanne, gute Technik. Am oberen Henkelansatze
nach innen weit vorspringende, bartlose Maske mit Seitenlocken
(Brauen und Haar punktiert). Mit Rotellen. Schulter und
Bauch mit grossen und breiten Riffeln, die des ersteren nach
oben, die des letzteren nach unten spitz endend.
1582. (3i7). H. o,3i. Vulci, S. Dor.
Feinere Technik als die vorigen. Rotellen glatt und leer.
Henkel einfach und rund. Am Halse eingedrückte Streifen.
Auf dem oberen Teile des Bauches dreimal wiederholt ein
schreitender Löwe nach 1., getrennt je durch eine nach unten
spitze Riffel oder Strahl.
1583. (32i). H. 0,29. Vulci, S. Dor.
Wie i582.
1584. (3i8). H. 0,27. Vulci, S. Dor.
Desgl.; doch vorn in der Mitte schreitender Löwe nach r.,
r. und 1. Pferdeprotome mit Vorderbein.
15 85. (408). H. 0,29. Aus Rom erw., i833.
Einfache, glatte Kanne geringerer Technik (bräunliche
Oberfläche). Am Henkel dasselbe Relief, das auf dem Henkel
von 1573 beschrieben, nur ohne Gravierung der Kleider.
c) Kelch.
1586. (4i3). H. 0,19. Chiusi, S. Dor. Abg. Micali, storia tav. XXVI, 4.
Ungefähr der Form i63. Fuss: auf dem unteren platten
Teile vier Löwenmasken, auf dem vertikalen drei weibliche
Bucchero-Vasen mit Hochreliefs.
'87
Büsten (je drei Schulterlocken, Arme auf der Brust). Um den
Bauch: Fries von i5 Gänsen nach 1., ohne Füsse, schwim-
mend gedacht.
1587. (402). H. 0,17. Chiusi, S. Dor. Abg. Dorow, voy. arch
dans I'Etr. pl. VIII, 3.
Fuss wie 1 586, doch nur drei Löwenmasken. Bauch mit
dicken Riffeln und Strickb'ändern. Ein fast identisches Exem-
plar bei Micali, storia tav. XVIII, 4.
1588. (4o3). H. 0,20. Chiusi, S. Dor.
Fuss wie 1 586. Bauch wie gewelltes Blech gebildet, am
Rande mit plastischen Spitzen bekrönt. Unten Strickband
und viermal eine weibliche Maske. Ein fast identisches
Exemplar bei Micali, storia tav. XVII, 2.
1589. (423). H. 0,25. Chiusi, S. Dor.
Wie i588, doch ohne die Masken.
1590. (418). H. 0,19. Chiusi, S. Dor.
Form No. i64. Am Fusse unten und oben je dreimal die
weibliche Maske. Auf dem Rande oben an vier Stellen ein
Aufsatz von je zwei bartlosen Masken.
1591. (421). H. 0,20. Chiusi, S. Dor.
Fuss ohne Bildwerk, nur mit plastischen Streifen. Um
den Bauch fünfmal ein Eber nach r., je getrennt durch die
zapfenartige Riffel.
1592. (419). H. 0,12. Chiusi, S. Dor.
Kelch etwas anderer Form, ahnlich Form No. i38. Am
Rande dreimal je zwei von einander abgewendete doch ver-
bundene Rosseprotomen (vgl. zu letzteren Micali, mon. in. 29, 1).
1593. "(422)- H. 0,26. Chiusi, S. Dor.
Flach und schüsselartig, mit hohem Fusse. Am Rande
viermal eine grosse, unbartige Maske mit langem Haare. —
Die plastischen Bänder mit graviertem Zickzack und Punktierung.
1594. (406). H. 0,135. Chiusi, S. Dor.
Aehnlich; am Rande viermal eine Löwenprotome nach r.
d) Einhenkliger Becher {Form No. Ij2).
1595. (3o5). H. 0,20; ohne Henkel 0,085. Vul.ci, S. Dor.
Auf dem Henkel oben, wie auf dem Gef'ässrande, sitzen
runde Spitzen. — Auf dem Henkel oben nach der Innenseite
eine bartlose Maske, deren Haare in gravierten Zickzacklinien
bis ganz herunter in das Gef'äss reichen; unter der Maske ist
i88 Aelteste Gattungen.
auf dem Henkel die „Persische'1 Artemis in Relief gebildet,
ungeflügelt und von vorne, mit langem Haare, mit jeder Hand
einen Panther an den Vorderbeinen gefasst vor sich haltend.
— Gefassbauch: viermal die bartlose Maske zwischen je zwei
Buckeln.
1596. (3o3). H. 0,22; ohne Henkel 0,09. Vulci, S. Dor.
Sehr ähnlich. Am Henkel oben die bartlose Maske; Rand
mit Zickzackornament, das hier jedoch nicht als Haar charak-
terisiert ist; auf der inneren Henkelfiäehe eine Jünglingsfigur
nach r. (kurzer Chiton, lange Haare, Schnabelschuhe). Am
GefUssbauche Buckeln. Ein sehr ähnliches, doch nicht iden-
tisches Gefäss bei Micali, storia tav. XXVII, 3.
(597. i3o-4-i. H. 0,16. Vulci, S. Dor.
Einfacher; nur unten am Henkel nach innen eine bart
lose Maske. Henkel oben mit aufgestülpten Rändern.
1598. (TC. 628). Lge. 0,18. S. Dor.
Henkel eines solchen Bechers. Innen am Ansätze bart-
lose Maske; oben ein Aufsatz und Knopf in der Mitte, unter
welchem eine nach beiden Seiten schauende bartlose Doppel-
maske.
e) Amphora.
«599. (409). H. o,3i. Chiusi, S. Dor.
Etwa der Form No. 20. Oberfläche graubräunlich. Breite
Henkel darauf, wiederum dieselbe Gruppe von Jüngling und
Frau wTie auf 1 5j3 (ohne gravierte Gewandverzierung).
1600. (i8o3i. H. 0,87. Dm. o,3i. Sarteano. Gern. 1841. Abg. Gerhard,
neuerw. Denkm. 3, Tf. VI, i8o3.
Schlanke Amphora mit dreiteiligem Henkel, mit mehr-
fachen, horizontalen, plastischen Bändern, auf denen sogar
Nagelköpfe imitiert sind. Hals: jederseits eine unbärtige
Maske mit seitlich wie ein Tuch, in aegyptisierender Weise,
herabfallenden Haaren. Dieselbe Maske am Mündun^srande
über den Henkeln und etwas kleiner noch einmal je in der
Mitte zwischen denselben. Schulter: mit zwei Reihen Buckeln.
Unterer Bauchstreif: sechsmal ein Reiter nach r. auf schrei-
tendem Rosse (bärtig, Zügel anziehend). Deckel gerieft, mit
abnehmbarem Vogel bekrönt.
Bucchero-Vasen mit Hochreliefe , s, ,
f) Verschiedene Formen.
1601. (i638). H. 0,41. Caere, Gerh. i836.
Hydrien artiges Gefäss, etwa der Form No. 32, doch an
den Seiten statt der horizontalen Henkel vielmehr je eine weit
vorspringende Greife nprotome, ganz der Art, wie die in
Olympia in Bronze gefundenen, mit Gravierung; vorn gegen-
über dem hinteren Henkel ein vorspringender Löwen köpf.
Der Bauch in ungleicher roher Art geriffelt. Der Henkel aus
zwei gleichen bandartigen Stücken, auf jedem die „persische
Artemis11 von vorn, ungeflügelt, in jeder Hand einen Panther
an den Vorderbeinen haltend (wie 1 595). Dieselbe Figur um
den Hals achtzehnmal wiederholt. — Lippe mit Stabornament.
— Aeltere Technik.
1602. (399). H. 0,43. Chiusi, S. Dor. Schulter mit Hals grossen-
teils erg.
Flaschenförmiges Gefäss, etwa der Form No. 24; mit
plastischen Ringen und breiten Riffeln. Um den Bauch vier-
mal eine Löwen (oder Panther) maske.
1603. (426). H. 0,11. Dm. o,i3. Chiusi, S. Dor.
Schale, verwandt der Form No. 120; doch vertreten breite,
dünne Ansätze (Blech imitierend) die Henkel; auf denselben
gepresst zwei Sphingen mit aufgeb. Flügeln sich gegenüber, die
Vorderbeine aufstellend. Ebenso Micali, storia tav. XVII, 3.
1604. (1806). H. o,23. Dm. 0,35. Sarteano, Gerh. 1841. Abg. Gerhard,
neuerw. Denkm. 3. Tf. VI, 1806.
Flache Schüssel, auf deren Rand zwei grosse, strickartig
geflochtene Henkel vertikal emporstehen; auf diesen sind,
mittelst Stäbchen, die in Löcher eingreifen, selbstständig ge-
arbeitete Tierfiguren befestigt: auf dem einen ein Hahn
zwischen zwei Hennen, auf dem andern ein fliegender
Vogel zwischen Ente und Hahn. Am Henkelansatze jederseits
eine weibliche Maske (Halsband, Stirnlocken und Kopfschmuck,
dessen ornamentale Enden an den Seiten herabfallen).
1605. (1922). L. 0,56. Br. 0,34. H. 0,24. Chiusi. Abg. Gerhard,
neuerw. Denkm. 3, Tf. VI, 1888.
Sog. Feuerherd; rechteckiges Becken auf LÖwenfüssen
mit breiter Oeffnung nach der einen Langseite und zwei
Henkeln (nach Bronzevorbild). In der Mitte der drei Wände
als Aufsatz je eine Palmette (ohne Voluten darunter); auf den
sechs Ecken je eine bartlose Maske mit seitlichem massigem
190 Aelteste Gattungen.
Haare. Auf den zwei Wandungen der Vorderseite je eine
etwas grössere Maske mit schematisch unten aufgebogener
Seitenlocke.
1606. (401). H. 0,12. L. 0,20. Chiusi, S. Dor. Abg. Micali, storia,
tav. XXVII, 11. — Aus Stücken, mit manchen Ergänzungen.
Rost(?), durchbrochenes Gefäss auf zierlichem fob sicher
zugehörigem ?) Fusse. Oben an den vier Enden je eine
Pferdeprotome; in der Mitte volutenartiges Ornament.
1607. (232i). H. 0,17. Gerh.' Nach].
Nachbildung eines dreiseitigen Thymiaterions mit spitzem
Deckel, innen hohl (bis auf den Knopf oben); Füsse ' als
Löwenklauen; an den drei Ecken weibl. Maske; oben jeder-
seits ein grösserer weibl. Kopf (mit Schleier); darunter in
Flachrelief gepresst strenge Palmetten und je zwei ornamental,
wappenhaft, emporspringende Tiere mit Reh oder Hundeköpfen
und langen Schwänzen.
1608. (1965). H. o,i3. L. 0,17. Chiusi, Gerh.
Rechteckige Pyxis mit vollständig bis herunter über-
greifendem Deckel. An den Ecken kleine Knöpfe. Bügel-
henkel mit zwei plastischen Vögeln (mit Gravierung) drauf.
1609. (1647). H. 0,235. Dm. 0,22. Vulci, Gerh. i836. Abg. Gerhard,
neuerw. Denkm. 2, Tf. III, 1647.
Vogel mit bärtigem Menschenkopf, auf welchem eine
dreischlitzige Kannenmündung mit Henkel. Das Gesicht
äusserst breit, fast ein liegendes Rechteck, riesige flache Augen,
kurze Nase, Bart mit graviertem Zickzack; ohne Schnurrbart.
Die Nasenlöcher durchbohrt. Haare in horizontalen Wellen.
Breites Halsband und Flügel sorgfältig graviert. Statt der
Beine ein einfacher Fuss unten.
g) Figürliche Fragmente,
a) Reliefs.
1610. (TC. 635). L. 0,17. Br. 0,055. S. Dor. Der Helmbusch oben
fehlt; vollst. Exemplar abg. bei Dorow, voy. arch. dans
l'Etr. pl. IX, 1.
Breiter Henkel von einer Amphora mit dem Relief eines
stehenden Kriegers nach r. in korinth. Helme, Panzer, zwei
Lanzen vor sich aufstützend; das 1. Bein vorgesetzt; der
Chiton ist der kurze, vorne ausgeschnittene, die Scham vorne
durch ein durchgezogenes Tuch bedeckt, ähnlich der Bronze
Annali d. J. 1880, tav. S. — Dieselbe Figur auf dem Gefässe
bei Micali, storia tav. XXII 1. oben.
Bucchero-Vasen mit Hochreliefs. I()I
1611. (TC. 627). L. 0,0g. S. Koll.
Desgl., doch nur der Oberteil erh.
1612. (TC. 634). L. o,i3. Br. 0,04. S. Dor. — In vollständigerer Er-
haltung als jetzt abg. bei Dorow, voy. arch. dans l'Etr. pl. IX, 2.
Breiter, gebogner Henkel mit dem Reliefbilde einer be-
kleideten Frau von vorn, die Hände auf die Brust gelegt da
wo zwei oben umgebogne schematische schmale Flügel von
ihr ausgehen; auch nach unten scheinen gleiche Flügel in-
tendiert. Eine gleiche Figur bei Micali, storia tav. XXI, 3.
Unmittelbar über ihr ist der Oberkörper des stehenden
Kriegers nach r. wie 161 o gebildet, doch von kleinerer Pro-
portion als jener; der Kopf ist abgebrochen. Einst schloss
der Henkel nach oben mit einem Löwenkopf, während an
den Seitenarmen Rotellen mit Gorgoneien befestigt waren.
1613. (TC. 633). Dm. 0,05. S. Dor.
Gorgoneion auf runder Scheibe, wol von den Rotellen
eines Henkels wie 1612. Haare in schematischen Löckchen,
ohne Schlangen; Maul mit Hauern. Aehnliches bei Dorow,.
voy. arch. pl. IX, 2 b.
1614. (TC. 7515). Br. 0,06. L. 0,05. S. Friedländer, 1875.
Breiter Henkel einer Schale wie i6o3. Oberkörper einer
Gorgone mit langen Seitenlocken, dem gewöhnlichen Maul
mit Hauern und im rechten Winkel nach oben gestreckten
Armen; in den geschlossenen Händen scheint sie je eine
kleine Schlange zu halten.
1615. (2776). L. 0,07. Br. 0,04. In Civitavecchia erw. i883, wohin das Stück
einst zusammen mit der Vase Mon. d. J. IX, 5, 2 durch einen
griechischen Matrosen gekommen sein soll. Gesch. von Heibig.
Stück eines Schüsselrandes mit rechteckigem, horizontalem
Ansätze als Griff, von graulichem Thon; darauf Kopf und
Schulter eines bärtigen Mannes nachr., dem eine andere Hand
von r. an den Bart fasst, also Teil eines grösseren Stempels.
Die Haarenden des Mannes sind sowohl vorn über der
Stirn als im Nacken als an der Seite schematisch auf-
gerollt.
1616. (TC. 636). L. 0,045.
Von einem Gefässbauche; Unterteil eines Reiters nach r.
,1617. (TC. 638). L. 0,08.
Desgl.; Fragmente von zwei gleichen Reitern; derselbe ist
in Panzer und korinthischem Helm, in der L. ein Stab; einiges
Detail punktiert; er scheint das Pferd zurückzuhalten. Voll-
ständiges Exemplar s. bei Dorow, voy. arch. pi. IX, 3.
I02 Aelteste Gattungen.
ßj Dekorative Randfiguren.
1618. (TC. 623). L. 0,20. Corneto, S. Dor. — Erw. Arch. Ztg. 1882,
S. 33o.
Aeusserst primitive menschliche Figur, die mit den (fest
geschlossenen) Füssen und dem Hintern an einem Gerät (als
Henkel ?) festsass, im übrigen frei und rund ist. Es ist ein
Weib, der Kopf ähnlich den marmornen sog. Inselidolen (mit
weit vorspringendem Kinn); die Hände auf den Bauch gelegt;
um die Hüfte ein breiter Gurt, im uebrigen nackt; kurze
wulstige Oberschenkel. — Thon graulich.
1619. (TC. 624). H. 0,105. S. Barth. Panofka, mus. Bart. p. 145, No. 3.
Stützfigur genau wie die bei Micali, storia tav. XXI, 5
und Dorow, voy. arch. pl. XV, 2, nur sind die oberen Flügel
abgebrochen. Frau mit vier (einst aufgebogenen) Flügeln von
vorn; gegürteter Chiton, dessen unterer Teil mit vertikalen
Riffeln und Saum mit Gravierung. Arme auf der Brust. Je
eine schematische Schulterlocke mit umgebogenem Ende.
Hals- und Oberarmbänder. Oben und an den Füssen Bruch.
1620. (TC. 625). H. 0,105. Corneto, S. Dor.
Wie 1619.
1621. (TC. 63o). H. 0,07. Corneto, S. Dor.
Weibliche Figur in langem gegürtetem Gewände mit punk-
tierter Verzierung, mit beiden auf die Brust gelegten Händen
ihre Schulterlocken fassend. Hinten glatt. Muss krönender
Aufsatz gewesen sein, da oben keinerlei Ansatz.
1622. (TC 63i). H. 0,07. Corneto, S. Dor.
Wie 1621; grosse runde Ohrringe deutlich.
1623. (TC. 632). H. 0,07. S. Barth. Panofka, mus. Bart. p. 146, No. 4.
Desgl.; auch die Ohrringe.
1624. (TC. 6145). H. 0,075. Gerh.' Nachl.
Weibliches Figürchen derselben Art wie 1621 ff., doch von
viel feinerer Ausführung. Mit sorgfältiger gestrichelter Gra-
vierung, welche Gewand und Haar bedeckt; damit auch Arm-
bänder angedeutet. Keine Ohrringe. Hinten im Nacken ein
Ring, von dem ein breiter flacher Streif bis herab geht, vgl.
Micali, mon. in. tav. 33; scheint jedoch kein Haar zu sein.
1625. (TC. 6146). H. 0,085. Gerh.' Nachl.
Weibliche Figur in gegürtetem langem Gewände von
vorzüglicher Technik. Beide Arme liegen vertikal am Körper
Ital. rotthonige Vasen ohne Reliefs. IC)3
mit ausgestreckten Händen. Haare mit den unten aufgebognen
Seitenlocken; hinten bis zu den Fersen herabfallend. Ueber
dem Kopfe steigen Blätter empor; die Fortsetzung nach oben
abgebrochen. Sehr 'ahnlich Mus. Gregor. II, io3, 6.
1626. (TC. 6147). H. 0,04. Gerh.' Nachl.
Kleine hockende Figur, ganz frei gearbeitet, die Ellenbogen
auf den Knieen und den Kopf in den Händen haltend. Der
Kopf ist ein zwar flüchtiger doch unzweifelhafter Toten -
sch'ddel, mit tiefen Höhlen statt der Augen. Der Kopf ist
von einem Affenkopfe, woran man sonst zunächst denken
würde (vgl. Mus. Gregor. II, io3, 7), wohl unterschieden. Der
Körper ist mager.
(627. (404). H. 0,14. Chiusi, S. Dor. — Basis erg.
Hahn; einst ein zierender Aufsatz (vgl. 1604).
1628. (2320). H. 0,075. Gerb.' Nachl.
Deckel mit durchbrochener Spitze, auf welcher ein Hahn
sitzt. Mit (antiken?) Resten roter Färbung.
Anhang: Verwandte italische Gefässe aus rotem Thon.
1) Ohne Reliefs.
Erste Gruppe.
1629. (TC 771 1). H. 0.7S. Bettolle (in der Nähe von Chiusi), 1882,
gefunden in einer „tomba a ziro." — Ein Verdacht der
Fälschung, der auftauchte, scheint mir unbegründet; auch
haben die stattgehabten Nachforschungen denselben nicht be-
stätigt.
Grosses Gefäss aus hellrötlichem glimmerigem ordinärem
Thone mit einem dünnen weissen Ueberzug der sich vielfach
abgelöst hat. Der schlanke Bauch steigt in gerader Linie an,
um in scharfer Kante zu Schulter und Hals umzubiegen.
Mündung und Schulter sind durch vier Henkel verbunden,
die geblähten Segeln gleichen und getriebnem Metall nachge-
ahmt sind. Auf jedem derselben ist eine rohe primitive
Greifenprotome (ähnlich i63i) befestigt und zwar wie alle
folgenden Figuren hohl auf einen Zapfen gesetzt, also ab-
nehmbar; grosse flache Ohren und der geöffnete Schnabel
sind deutlich (viel besser ist der Greifentypus an dem sonst
sehr ähnlichen Gefässe bei Micali, mon. in. tav. 33). Zwischen
i3
IOA Aelteste Gattungen.
den Henkeln auf dem Schulterrand stehen je drei aus
Formen gepresste Figuren aufgezapft: in der Mitte jeweils ein
bärtiger (?) Mann (H. 0,10), vollständig eingehüllt in ein nach
unten sich erweiterndes Gewand ohne Taille das mit Reihen
eingedrückter liegender Rechtecke verziert ist; Haare in den
Nacken fallend und hier rund abgeschnitten; nur der r. Unter-
arm ist sichtbar und liegt auf der Brust. Zu beiden Seiten je
eine 0,10 hohe Figur in langem Gewände ohne Aermel, mit
etwas Tailleneinziehung, nach unten sich erweiternd; die
Füsse sind an den Zapfen unten angedeutet; vertikale Streifen
auf dem Gewände; die Haare fallen in langen immer
schmäler werdenden Streifen in den Rücken bis zum Gesäss
wo sich jedesmal ein Loch befindet (zur Anfügung eines
Ringschmucks ?). Die Arme sind auf den Bauch gelegt und
die Hände gefaltet, indem Finger in Finger greift (vgl. i632).
Da auch die Brüste etwas erhöht sind, so sind wahrscheinlich
Frauen gemeint. — Oben ein Deckel der an den Stellen wo
er die vier Greifenköpfe über den Henkeln trifft einen Ausschnitt
hat. Dazwischen sind ringsum wieder je drei (also zwölf zu-
sammen) Figuren (von 0,068 Höhe) aufgezapft; sie sind alle
gleich; es ist der Mann der vorhin als je in der Mitte der
Schulterreihe stehend beschrieben wurde, nur mit dem Unter-
schiede dass gar nichts von seinen Armen zu sehen ist. — In
der Mitte des Deckels auf einem grossen Zapfen die Haupt-
figur des Ganzen, eine o,3i hohe männliche Gestalt von der-
selben Art wie die eben erwähnten, in dem langen Gewände
mit den gepressten Rechtecken; hier sicher bärtig, doch
kommen hier die beiden Unterarme heraus; die Hände sind
vor der Brust gefaltet. Das Gesicht wie das der andern; wirkt
in dieser Grösse besonders roh; die Nase wie eine Pyramide,
die Augen eingekratzte Kreise, der Mund ein flüchtig ein-
gerissener Strich.
1630. (TC. 7712). H. 0,35. Bettolle bei Chiusi, 1882. Ein Verdacht
der Fälschung, d. h. genauen Kopie eines echten Originales
ist hier nicht ganz abzuweisen. Thon röter als 162g die be-
deckende Erdschicht scheint aufgestrichen.
Grosse Deckelfigur eines ähnlichen Gefässes. Weib in
langem ärmellosem Gewände mit den eingedrückten Vier-
ecken, doch mit Andeutung von Brust und Taille. Von den
Schultern hebt sich ab ein im Rücken herabfallender Mantel,
ebenso mit Vierecken bedeckt. L. Arm auf der Brust, der r.
auf dem Bauche; Oberarmringe und je ein Loch daneben im
Körper. Auf dem Kopfe eine Krone mit acht teilweise abge-
Ital. rotthonige Vasen ohne Reliefs.
io5
brochnen Zacken. Das Haar fallt im Rücken lang herab und
endet unten (nahe dem Boden) in einen grossen Ring (in
dessen Mitte ein Loch); vgl. Micali, mon. in. 33 (die Figuren
von hinten).
Hier anzuschlicsseji :
1631. (I796)- H. des Thrones 0,34; des Canopus 0,41. Sarteano, Gern.
1841. Abg. Gerhard, neuerw. Denkm. 3, Tf. VI, 1796.
Thronsessel von rotem ungeglättetem Thone mit. ge-
schwungner undurchbrochener Lehne mit Reifen, auf welchen
Nagelköpfe imitiert sind. In der Mitte des Sitzes ein Loch.
Darauf ist eine bauchige Vase (ahnlich Form No 3o/) von
etwas anderem rotem geglättetem Thone (ob zugehörig?) ge-
stellt (Höhe o,25); der schwarze Fuss derselben ist fremd.
Oben ist ihr ein menschlicher Kopf aufgesetzt von sehr
altertümlich etruskischen Formen und ebenfalls rotem ge-
glättetem Thone; überaus niedere Stirne; kurzes Haar; Bart
nur angedeutet durch eingerissenen Kontur (auch Schnurrbart).
1632. (396). H. o,63. Aus Rom erw. i833. Ahg. Dorow, voy. arch.
dans l'Etr. pl. V, 1.
Canopusartige henkellose Urne aus schwarzem Bucchero-
thon; vorn in Relief die beiden Arme mit ineinander gefalteten
Händen (vgl. 1629). Löcher am Armansatze. Oben aufgesetzt
ein offenbar nicht ursprünglich zugehöriger bartloser Kopf
mit kurzen gelockten Haaren und weniger archaischem Typus
als i63i.
Zweite Gruppe: grosse Gefässe aus grobem graugelblichem Thone
mit dunkelroter etwas glänzender geglätteter Oberfläche.
1633. (454)- H. 0,98. Corneto, S. Dor. Abg. in Levezow's Katalog
Tf. 17, 33o, doch falsch (der Untersatz verkehrt!).
Krater ohne Henkel und Fuss, vertikal geriffelt; auf einem
selbständig gearbeiteten zugehörigen hohen Untersatze, in
dessen unterem Teile mehrere dreieckige Ausschnitte.
1634. (2750). H. 0,59. Castel nuovo di Porto (vgl. Index der FO.i.
Aehnlicher Untersatz eines Kraters; der obere Abschluss
abgebrochen. Auf dem unteren Teile in vier Reihen mehrfach
wiederholte dreieckige Ausschnitte.
i3*
ig6 Aelteste Gattungen.
163 5. (446)- H. 0,75. Co meto, S. Dor. Abg. im Levezow'schen
Katalog Tf. 16, 327; ein sehr ähnliches bei Micali, storia
tav. XXVII, 7.
Bauchiger Krater, vertikal geriffelt, mit einem nicht hohen
Untersatze verbunden; der letztere ist durch dreieckige und
rad- oder rosettenförmige Ausschnitte durchbrochen. Plumper
Deckel mit hohlem und durchbrochenem Knopfe, von dem
drei rohe primitve Greifenprotomen ('? schlangenartige Halse,
hundeartige Köpfe) ausgehen.
163 6. (260I H. 0,61. Co meto, S. Dor. Abg. in Levezow's Katalog
Tf. i3, 260 und Micali storia, tav. XXVII, 8.
Bauchiges vertikal geriffeltes Gefass mit zwei horizontalen
Doppelhenkeln und einem Deckel wie i63i.
1637. (267). H. 0,68. Corneto, S. Dor. Abg. im Levezow'schen
Katalog Tf. i3, 266.
Grosses henkelloses nach unten sich verjüngendes und
unten gerade abgeschnittenes Gefass mit kurzem Halse, vertikal
geriffelt.
2. Mit Flach- Reliefs. Technik wie oben 1633 ß.
a) Schüssel.
(638. H. 0,135. Dm. 0,54. Unbek. Herk. — Erw. Arch. Ztg. i883, S. 161.
Schüssel mit breitem umgebogenem Rande; auf demselben
zwei Bildstreifen, einer oben auf der horizontalen und einer
auf der schrägen inneren Flache. Auf beiden ist in mehr-
fachen nicht immer ganz vollständigen Wiederholungen eine
Reihe von sechs Figuren aufgepresst: laufender bartloser
nackter Mann nach r. mit langem im Nacken fliegenden
Haar, den 1. Arm mit einem Pedum (das oben gerundet) weit
vorstreckend; dann ein nackter bartloser Reiter nach r. mit
kurzem Stocke auf das laufende Pferd schlagend; dann
Chimaera nach r., vor ihr ein Zweig, dann die Gruppe eines
Stieres nach r. der zusammenbricht unter zwei Löwen (der
1. beisst ihm in den Nacken, der r. in den Hals).
1639. (TC. 1350). H. 0,15. Dm. 0,60. Caere.
Ebensolche Schüssel. Auf beiden Bildstreifen wieder
sechs Figuren immer wiederholt. Ein Seepferd nach r. und
gegenüber ein Triton nach 1., der jenes am Vorderbein fasst
und mit dem andern Arme ausholt (bartig, von der Brust ab
in Fischleib übergehend); dann ein Lowe mit offenem Rachen,
Ital. rotthonige Vasen mit Reliefs ,, -
die r. Tatze erhebend, nach L; dann ein Zweig und eine
liegende Sphinx nach 1., die r. Tatze erhebend, Flügel nur
wenig aufgebogen; endlich ein Eber nach 1. und ein hüpfen-
der nackter Mann, wegen Isokephalie sehr klein im Verhältnis
zu den Tieren (Arme erhoben, r. Bein hoch); diese Figur
ist an einer Stelle dreimal neben einander wiederholt.
1640. L. 0,35. Unbek. Herk. Fragm.
Fragment einer Schüssel der gleichen Art und Grösse wie
i638. Auf dem Rande ebenfalls zwei Bildstreifen: der innere
ist eine Replik von 1 638; der andere zeigt folgende sechs
Figuren: Löwe nach r. (1. Tatze hebend, Rachen offen);
Steinbock oder Antilope nach r. ins Knie sinkend; Sphinx
nach r. (aufgebog. Flügel), laufender Mann nach r. im
archaischen Knielaufschema: Seepferd und endlich Eber
nach r.
1641. (TC. 6o83). L. 0,09. H. des Reliefbandes 0,028. Gerh.' Nachl.
Vom Rande einer Schüssel mit einem Reliefstreifen. L.
Vorderteil eines Pferdes nach r. (auf das ein Löwe gesprungen
ist?), dann ein Lowe nach r. Reiche Füllung mit ver-
schiedenen vegetabilischen Motiven.
b) Pithos.
1642. (TC. 7439). H. 1,14. Corneto, 1841 gef., 1876 erw.
Grosser Pithos wie 1637; die vertikale Riffelung des
Bauches ist nach unten durch ein plastisches Zickzackband,
nach oben durch einen Streifen abgeschlossen, auf welchem
35 mal ein quadratischer Flachreliefstempel aufgedrückt ist,
einen Greif darstellend, des archaisch-griechischen Typus,
mit aufgebognen Flügeln; 1. im Felde ein Spiralornament
1643. (6008). H. 0,11. Br. 0,10. Gerh. Nachl. — Erw. Arch. Ztg. i883,
S. 162.
Rings gebrochenes Fragment eines Pithos mit zwei Bild-
streifen von je 0,025 Höhe übereinander. Die Darstellungen
auf beiden waren gleich; erhalten ist auf dem oberen: Reh
nach r. mit zur Erde gesenktem Kopfe, da ihm ein gegen-
übersitzender Löwe die 1. Vordertatze auf den Kopf legt;
dann weidendes Reh nach r. Aul dem unteren ist zunächst
die hintere Hälfte des Löwen und das weidende Reh erhalten,
dann als Fortsetzung eine Lotosblume an langem Stengel
und ein Greif nach r. (Flügel nur halb aufgeb.), unter ihm ein
Blattgewachs.
igS Aelteste Gattungen.
1644. (2753). Dm. 0,21. Castel nuovo die Porto (Sabina) vgl.
Index der FO.
Mündung und Stück der Schulter eines kleineren Pithos;
auf der Schulter das phonikisierende Volutenornament in ein-
facher Gestalt aufgepresst.
1645. (2754). Dm. 0,16. Herkunft wie 1644.
Mündung und Schulter von einem noch kleineren Pithos
mit demselben Ornament und dem Ansatz der Riffelung des
Bauches.
B.
SCHWARZFIGURIGE
GATTUNGEN.
I. Die sehwarzfigurigen Gattungen des
älteren Stiles.
i. Nichtattische Gattungen.
a) Rhodisehe Gattung.
Erste Gruppe! mit feinem weissem Ueberzug.
1646. (Bil. 14). H. 0,10 (ohne den erg. Fuss); Dm. 0,15. Kameiros, 1881.
Zweihenkliger Becher der Form No. 123. Feiner rötlicher
Thon mit festem doch teilweise abspringenden gelblich weissem
dünnem Thonüberzug; sehr einfach mit gelbbrauner Firnis-
farbe verziert; oben Punktband; zwischen den Henkeln verti-
kale Striche. Innen ganz gefirnisst mit einigen aufgesetzten
weissen Streifen.
1647. (Bil. 15). H. 0,08. Dm. 0,17. Kameiros, 1881. Rand teilweise
ausgebrochen.
Schale der Form No. 120. Technik wie 1646. Unten
Strahlen; auf dem Rande einfache parallele horizontale Linien
durch vertikale verbunden, von Punkten umsäumt. Im übrigen
aussen und innen gefirnisst, mit aufgesetzten roten und weissen
Streifen.
Zweite Gruppe: von rötlichem Thone ohne Ueberzug.
1648. (Bil. 43). H. o,36. Dm. o,ix Kameiros, 1881.
Amphora der Form No. 28, aus blassrötlichem mattem
Thon, mit braunschwarzer etwas matter Firnisfarbe völlig
bedeckt bis auf drei schmale ausgesparte Streifen an Schulter,
Bauch und unten. Auf den Firnis graviert a) in der oberen
Hälfte des Bauches jederseits eine grosse mit Palmettenbl'ättera
gefüllte Lotosblüte nach unten und eine Palmette; b) in der
202 Schwarzfigurig; älterer Stil.
unteren jederseits in der Mitte eine grosse Palmette; unter
den Henkeln je eine Lotosblüte. Die Abteilungen dieser
gravierten Zeichnung abwechselnd mit Dunkelrot gefüllt oder
schwarz gelassen.
1649. iBil. 16). H. o,23. Dm. 0,17. Kameiros, 1881.
Amphora etwa der Form No. 20, doch plumper geglätteter
rötlicher Thon; nur mit einigen Streifen rötlich braunen
Firnisses verziert.
b) Böotische Gattung.
Erste Gruppe.
1650. (2681). H. 0,07. Dm. 0,10. Theben, 1880.
Pyxis etwa der Form No. io3, doch ohne Einziehung des
Bauches. Rötlicher Thon mit feinem gelbem Ueberzug.
Deckel mit rundem Knopf 'mit „Polypen'0 Ornament), von
welchem ein Kreis von Doppelstrahlen ausgeht; rings-
herum grosse einzelne unverbundene geschlossene Palmetten
(mit Rot) auf am Rande aufstehenden Voluten; dazwischen
kleinere, ebenso einzeln am Rand aufstehende Blütenknospen.
I'm den Bauch wechseln Crosse einzelne Lotosblüten (mit r.
Mittelspitze) mit frei im Räume gemalten geschlossenen Doppel-
palmetten ab. — Das Ganze sorgfältig und fein.
Zweite Gruppe.
1651. (2685). H. 0,24. Ta'nagra, 1880. Aus Stücken; Weniges ergänzt
iohne Bemalung).
Kanne der Form No. 126 aus blass- rötlichem feinem
Thon, von einem gewissen stumpfen grauen Ton auf der
geglätteten Oberflache; auch der Firnis von eignem fettigem
Glänze; er deckt nicht ganz und ist graubraun wo er dünner
aufgetragen ist. — Der Henkel ist zweiteilig. — Oben unter der
Mündung eine weibl. Büste in Relief (thongr., mit aufgemaltem
Detail in Firnisfarbe); sie trägt Kalathos, hat lange Locken,
ein Halsband mit drei Bommeln; ein roter Tupfen auf jeder
Wange. — Der Hals im übrigen gefirnisst. — Auf dem Bauche,
oberer Streif: zwei Vögel mit Menschenköpfen sich gegenüber
(aufgeb. Flügel, Gesicht und Brust r.); zwischen beiden ein
kleines Vögelchen (frgm.); r. ein Hirsch nach r. und Löwe
nach 1.; zwischen beiden wieder ein kleiner Vogel (Küchelchen)«
— Unterer Streif: Wiederholung der Darstellung des oberen
Korinthische Amphora. 2o3
Streifs mit Hinzufügung von zwei Reitern, einander gegenüber
(Knaben mit roten Gesichtern, nackt auf ruhigen Pferdenj; zur
Füllung wieder kleine Vögel die immer nach 1. sehen, und
plumpe Tupfen (mit r. Punkten darauf); endlich r. ein Löwe
nach 1. — Der Stil ist völlig eigenartig, ungeschickt, aber auch
ohne frisches Leben. Innenzeichnung sehr reichlich und grob
graviert; Flügel ganz graviert ohne Bemalung; Vogelkörper
etwas geschuppt. Der Hirsch mit grossem Geweih besonders
ungeschickt. Die Pferde mit geschorener Mahne.
e) Korinthische Gattung.
i. Amphora der Form No. 28 , mit ausgesparten Bild-
feldern.
1652. (2582). H. o,348. U. 0,72. Caere, 1877. Abg. Mon. d. I. X,
tav. 52, 1 — 3, Löschcke in den Annali 1878, p. 3oi ff.; vgl. Robert
in der Arch. Ztg. 1878, S. 16. — Einiges ergänzt.
Unten Strahlen. Der Thon zeigt hier unten seine in der
altkorinthischen Gattung gewöhnliche helle gelbliche Farber
wahrend der Thon an den Bildfl'achen eine rötliche Ober-
flache hat. Firnis schwarz und glänzend. — Die Bilder oben
durch Netzornament abgeschlossen (schw., rot, weiss auf
Thongrund).
A) Perseus schleudert Steine (in weitem Ausschreiten
nach 1., 1. Arm vorgestreckt mit Stein, in erhobener R. einen
gleichen Stein schwingend; die Steine w. auf Thongr.; nackt,
bärtig, Stiefel mit doppelten Flügeln nach vorn und nach
hinten, die am 1. Fuss nur rot gemalt, am r. graviert und
schw. gelassen sind; am 1. Oberarm hangt seine Tasche, die
y.ißimg an zwei Tragbändern, Petasos mit Band unter dem
Kinn befestigt); 1. vom Kopfe
Zwischen seinen Beinen ein Haufen von Steinen (schw. und
w. auf Thongr.;. R. hinter ihm steht ruhig nach 1., doch die
Brust en face Andromeda, einen Haufen w. Steine vor sich
mit beiden Händen haltend (langer gegürteter r. Chiton;
Unterkörper grossenteils erg.; Fleischteile w. auf Thongr. und
von einem Pinselkontur mit Firnisfarbe umgeben; auch die
nackten Füsse so, die in der Abb. der Mon. d. I. weggelassen;
204 Schwarzfigurig; älterer Stil.
Locke vor dem Ohre herab). L. neben ihr
^Avöooiic'Öu..
L. vorj Perseus der Kopf des kolossalen Seeungeheuers,
das er bekämpft; der Bildrand schneidet den übrigen Körper
ab. Der Kopf ist mit Firnispinselkontur umzogen und mit
Weiss auf Thongr. gefüllt; es ist der Typus eines Ebers;
grosse w. Zahne, doch keine Hauer; lange rote Zunge; unter
dem Kopfe ist welliges Wasser (schw.) angedeutet; darüber
KÄ xfjrog.
\\
B) Auf einem nach r. galoppierenden ithyphallischen
Esel (Hals rot, weisse Tupfen mehrfach) neben welchem
ö 3$ m #yiL
bvog steht, reitet nach Frauenart (beide
Beine auf einer Seite) ein Mann mit seltsam gesträubtem Haar
und Barte (Unterges. durch einen Bruch verletzt; Haarband;
kurzer w. Chiton); 1. neben ihm steht
yifOtqA*^
Evpu()/og,
Unter dem Esel ein laufender Hund nach r.
165 3. (582). H. o,348. U. 0,72. Nola, S. Koll.
Technik wie i652, doch die Wandungen etwas dicker;
Thonoberfläche unten hellgelb, an den Bildflächen rot; die
letzteren oben mit Stabornament abgeschlossen (schw., r.,
w. auf Thongr.). — A) Vogel mit Frauenkopf nach r.,
mit nach 1. umgedrehtem Kopf, die Flügel ausgebreitet; an
den Flügeln Rot; der ganze Vogelkörper mit Beinen und
Kopf ist weiss auf Thongrund mit Pinselfirniskontur. —
B) Unbärtiger Reiter nach 1. galoppierend (das Pferd sprengt
ebenso wie der Esel von i652; Firnis hier durch Brennen
teilw. sehr rot geworden; Pferd ganz weiss auf Thongrund
gemalt, mit verdünntem Firnis die Konture und die Innen-
Korinthische Amphora. 205
Zeichnung; nur die Mähne ist schwarz; auch der Schwanz ist
weiss; der Reiter hat roten kurzen Chiton und eine Lanze in
der R.) — Wie an i652 ist Weniges graviert.
1654. (Bil. 44). H. o,3i. Dm. 0,21. Kameiros, 1881.
Wie die vorigen, doch ohne Strahlen unten. Der Unter-
schied der Färbung hier weniger stark, da die Büdflächen
blasseres Rot zeigen, dieselben sind auch oben nur von einem
braunen Firnisstreif, nicht von Ornament eingefasst. Auf
beiden Seiten wiederholt eine Pferd eprotome nach r. (Hals
mit langer r. Mahne und Kopf mit Riemenzeug, doch ohne
Gebiss noch Zügel).
2. Sog. Amphora a colonnette {Form No. 22).
1655. (2372). H. 0,464. U. 1,47. Dm. 0,46. Caere, 1873. Aus vielen
Stücken, Weniges fehlt. Abg. Mon. d. J. X, tav. 4. 5. Vgl.
Annali d. J. 1874, tav. NO, p. 82 ff (Robert); Robert, Bild und
Lied, S. 14.
Grosses reichverziertes Gefass. Thon durch und durch
hellrot, Firnis schwarz. Innen ganz gefirnisst. Das sehr viel
angewandte Weiss ist immer auf den Thongrund aufgesetzt;
Kontur und Innenzeichnung der w. Partien mit Firnisfarbe.
Auf den Henkelscheiben: je eine laufende Gorgone
nach r. (aufgeb. Flügel, kurzer roter Chiton mit schw. Saum,
ohne Schlangen; am Stiefel je ein Flügel nach hinten;
Gesichtszeichnung mit etwas verdünnter Firnisfarbe}. Auf
dem einen Henkel ist r. neben der Gorgone ein Brustbild
nach 1. eingeritzt (auf den Thongr. ohne jede Farbausfüllung,
doch gleichzeitig mit der Gravierung der Gorgone selbst;
ovales Auge, kurzes Haar mit in der Abbildung der Annali
weggelassener Stirnlocke).
Bauch, oberer umlaufender Streif:
A) Amphiaraos Auszug. L. ein Haus (ein schwarzer
Architrav, darauf ein w. Fries mit schw. Triglyphen, wird ge-
tragen von zwei schw. dorischen Säulen in antis, mit roten
abaci, und von zwei weissen Anten mit einem grossen
dorischen Kymation oben; alles auf einem schw. Stylobat; das
Schwarz ist mehrfach auf das Weiss aufgesetzt, doch ist es
teilweise abgefallen, wie da, wo der Stylobat über die weissen
Enden der Anten greift). R. vom Hause besteigt weit aus-
schreitend nach r. Amphiaraos mit d. 1. Beine den Wagen
mit ruhig stehendem Viergespann; er hat Beinschienen (am 1.
Bein rot), weissen Panzer, r. korinth. Helm mit Bügel der erst
weiss und darauf schw. gemalt ist, doch ist das Schw. meist
20Ö Schwarzfigurig; älterer Stil.
abgefallen (irrig wird dies Verhältnis dargestellt von Robert
Annali 1874, 107 unten); er ergreift mit der L. deutlich den
Wagenrand und wird am 1. Arme wohl auch den grossen
(innen roten) Rundschild tragen, der indes auch auf dem
Wagen aufzustehen scheint; er halt in der R. das Schwert
gezückt (schw., doch ist auf dem w. Panzer das Schw. abge-
fallen) und hat trotzdem an der 1. Seite nicht nur Schwert-
scheide sondern dran auch den unverkennbaren grossen Griff
eines zweiten langen Schwertes; lange Haare, Bart nicht an-
gegeben; ohne Chiton. Zwischen seinen Beinen steht
A^SAP'BOM 'Afjujqtiag^ng ; darunter kriecht im freien Räume eine
Eidechse, am Boden ein Igel r., vor dem ein Haase entflieht,
der mit den Vorderbeinen auf den Wagen zu springen im
Begriff ist und umblickt. — Amph. blickt um nach einer
Versammlung von Frauen und Kindern die vor dem Hause
nach r. stehen: voran r. ein Knabe (Alkmaion), nackt, ruhig
stehend, doch beide Arme flehend gegen den Vater streckend.
Weiter 1. ein etwas grösseres Mädchen (ebenfalls beide Arme
bittend vorstreckend, in langem ungegürtetem Chiton der rot
mit schw. Seitenstreif; lange schw. Haare, Fleisch wie bei den
folgenden Frauen weiss mit verblasstem Kontur und Innen-
zeichnung von verdünntem Frnis); von ihrem Munde aus-
gehend „*> ^ hvovdi'xa. L. hinter ihr noch ein
grösseres Madchen, (r. Chiton mit w. Gürtel), ebenfalls die
Arme vorstreckend; über ihm ist mit Weiss auf den Architrav
geschrieben A&VSrTA, Aivinna, doch bezieht sich die Inschrift
auf die folgende Frau, da 1. hinter jenem Madchen eine
Inschrift von oben nach unten lauft, die, da die Buchstaben
nach ihr zu geöffnet sind, auf sie bezogen werden muss:
AMA^A^OMAA Ja/Liofdvacra. Die folgende Ainippa ist noch
ein wenig grösser (r. Chiton, schw. Mantel); ihr sitzt auf der
1. Schulter ein nackter Knabe der beide Arme vorstreckt (Am-
philochos zu nennen nach dem Kypseloskasten, Paus. 5, 17, 7);
sie fasst ihn an den Handgelenken mit erhobenen Armen.
Noch etwas grösser ist die 1. folgende Eriphyle (in schw.
Chiton, r. Mantel der über den Kopf gezogen, mit der L. ge-
lüftet); sie trägt in der R. gesenkt das riesige Halsband aus
grossen weissen runden Perlen; mit verblasster Firnisfarbe
ist auf der w. Ante 1. geschrieben A1V4>3S3 \Enicfvla. L. im
Räume noch eine Eidechse. — Auf dem Wagen steht bereits
Korinthische Amphora.
20
••>, )-
/
der Lenker Baton nach r. (r. von seinem Kopfe von o. nach
unten iTATO/v Bukov) in langem w. Chiton (von dem r. Arme
darauf ist das Schw. abgefallen) mit langem Haare, r. korinth
Helme ohne jeden Bügel, mit Schwert an der 1. Seite und
schw. Rundschild auf dem Rücken. Die Räder sind sorg-
fältig, doch ohne Zirkel graviert. Die Pferde stehen ruhig
die beiden mittleren weiss; rote lange sorgfältig gravierte
Mähnen. Auf dem gebeugten Halse des einen sitzt eine weisse
Eule (die Schattierung darauf in der Abbild, der Mon. ist
nicht auf dem Originale). Dem Baton, der in der R. die Zügel
und langen Stab hält, reicht eine Frau nach 1. eine weisse
henkellose Phiale hin zur Abschiedsspende, nach der er mit
der L. greift (die Frau ■ hat langen r. Chiton u. r. Haarband,
ist von den Pferden z. T. verdeckt). L. von ihrem Kopfe von
o. nach u. steht M5TMOB1, yLovxig statt ^dtoviig. Hinter dem
Gespanne steht ein Haus ähnlich dem vorigen (schw.
Architrav, w. Fries mit schw. Triglyphen, mit zwei schw.
dorischen Säulen in antis — eine ist von den Pferden verdeckt
— und zwei schw. Anten, alles auf schw. Stylobat). R. von den
Rossen steht, die R. erhebend ein Jüngling nach l. mit r.
faltenlosem Mäntelchen auf beiden Schultern und langem
Haar; l. von o. nach u. MO^TOTl^B 'Tttttotiw^. R. am
Boden sitzt ein Greis (mit etwas gebogener Nase und, durch
einige gravierte Punkte angedeuteten, auf der Abbildung der
Mon. weggelassenen Bartstoppeln; langer weisser Chiton u.
rotes faltenloses Mäntelchen); er beugt den Oberkörper vor
und schlägt mit der r. Hand sich an die Stirne, in der L. hält
er einen langen Stab. L. von oben n. unten steht MSASWS'IAE],
j4Xi[.ir]dijg. Ueber seinem Kopfe eine Schlange im Räume
(mit w. T förmigen Tupfen) und r. oben ein nach l. herab-
fliegender Adler.
B) Wettrennen. Unter dem nun folgenden Henkel
l.: drei Preisrichter nach r. thronend, alle auf Sesseln
mit Rücklehnen und Löwenfüssen (die Rücklehnen in Spiral-
form zurückgebogen); alle heben die l. Hand u. strecken die
R. etwas vorwärts, die beiden äusseren haben lange weisse
Chitone. Der Chiton des mittleren ist nur thongrundig ge-
lassen; rote Mäntel; bärtig, lange Haare. Neben dem l. von
oben nach unten MOTMMA "2txoiog stan"^iy.aoi:og; neben dem
mittleren ~ V) ^X 'ApytTug; neben dem r.: 4>BF>BM
A\ Y ®iQrtg.
2o8 Schwarzfigurig; älterer Stil.
Vor ihnen r. stehen die Preise: zunächst unter den Henkeln
ein kleinerer Dreifuss (Kessel rot), dann zwei grössere, teilw.
von den Rossen verdeckte Dreifüsse (Henkel rot, bei einem
auch der Kessel; haben Lowenfüsse und deutlich über jedem
Fusse einen Ringhenkel). Von r. sprengen in Galopp heran
sechs Viergespanne nach 1.; es sind alle 24 Pferdeköpfe
völlig deutlich, ebenso die Beine ziemlich genau geschieden;
zuerst zwei Gespanne neben einander'; neben dem bärtigen
Lenker des vorderen steht, vom Kopfe ausgehend MO^A^SSl
Kvffauog; sein 1. Nebenross ist weiss; der zweite Lenker von,
dem nur die obere Kopfhälfte sichtbar ist, heisst ^OT/MAM
KdoTüip', seine Rosse sind ganz schwarz. Folgt ein Gespann
mit völlig sichtbarem 1. Nebenross (Schimmel mit schw.
Flecken); er streckt die Arme weit vor; zu ihm gehört das
Ende der Gerte 1. von Kastor; er ist unbärtig und heisst
AAr^ATO ''"Ad\uaro[g. Ihm folgt ein Gespann mit ebenfalls ganz
sichtbarem 1. Nebenross (Schimmel); der Lenker ist grossen-
teils sichtbar, doch etwas fragmentiert und heisst AAAMTOf>
Hkü.OTCoo. Die Figur des Admatos durchschneidet das
folgende, nur mit den schw. Pferdeköpfen sichtbare Gespann
in zwei wenig wahrscheinliche Hälften, indem zwei Rosse
desselben L, zwei r. von ihm durch weiten Abstand getrennt
erscheinen; der Lenker des Gespanns ist r. bereits hinter dem
Henkelansatze gemalt und zwar werden sein Kopf und Brust
einfach von dem Henkelansatze zugedeckt (vgl. No. 1662); das
Ende seiner Gerte ist r. sichtbar; sein Name ist gegen die
Regel auf ihn zu, nicht von ihm weggeschrieben Ir^SA^BOM
*Au(fiiuG yyoc. Das letzte Gespann mit wieder ganz sichtbarem
1. Nebenross (Schimmel) wird gelenkt von dem bärtigen
' fAOiAAr\$Ual7i(7iJaoog; er ist der einzige der langen weissen.
Chiton hat; die übrigen haben alle langen roten Chiton-
Alle haben langes Nackenhaar; die kreisförmigen Augen
meist mit einem r. Punkte ausgefüllt; die Mähnen der Rosse
sind nicht lang herabhängend, sondern kürzer geschnitten,,
fliegend und sorgfältig graviert; nur der Schimmel des
Alastor hat die lange hängende rote Mähne.
Unter dem anderen Henkel, r. von den Gespannen:.
Ringkampf von PBABYM FLTjltvg (links nach r., unbärtig,
nackt) und MCWAAin^B c Irin uXx(t/[iog (nackt bärtig); beide,
mit langem Nackenhaare; es ist der Beginn des Kampfes; sie
fassen sich gegenseitig an den Vorderarmen. An beiden
besonders an Peleus, sehr deutliche Vorzeichnung durch-
weich eingedrückte Konture (Beine). Zwischen den Beinen.
Korinthische Amphora. 20q
beider ist je ein Voluten-Ornament mit Palmettenblattfüllung
weiss aufgemalt.
A) Knabenwettrennen c,'nnoig xe'fajoi. Sieben Knaben
auf sieben Pferden galoppieren nach 1. (einer hinter dem
andern, nicht übereinandergreifend); sie haben langes Nacken
haar, kurzen r. Chiton und kurzen Stock in der einen Hand"
fünf der Rosse haben rote H'älse; zwei haben grosse
weisse Flecken; hier steht jedoch ausnahmsweise das Weiss
auf dem Schwarz. Die Mahnen sind kurz. Hinter jedem
Rosse fliegt ein Vogel nach 1. — Unmittelbar anschliessend,
nur an der einen Seite durch eine Schlange getrennt, folgt
eine Kampfs cene: sieben Gruppen von je zwei Lanzen-
kampfern; dazu r. zwei nach 1. heranschreitende Hopliten
mit geschwungenen Lanzen. Alle sind nackt, haben r. Bein-
schienen; d. meisten ein Schwert an der 1. Seite und langes
Nackenhaar, alle haben r. korinth. Helme (mit niederem
Bügel, doch zwei der Unterliegenden mit hohem weissem),
Rundschilde (die Innenseiten derselben immer rot, die
Aussenseiten entweder nur schw., oder mit w. Streifen, oder
Polypenornament mit R. u. W., einmal an einem zur Hälfte
verdeckten ein weisses Gorgoneion; das W. auch hier auf
Thongr.). Die Motive der Kämpfer sind von 1.: i) gleicher
Lanzenstosskampf, 2) der R. in das r. Knie gesunken; zwischen
beiden im Räume eine Eidechse nach r.; 3) gleicher Lanzen-
stosskampf; 4) der L. ist ins 1. Knie gesunken und dreht sich,
nach 1. zur Flucht gewandt, mit der Lanze zielend nach r.
um; 5) wie 1 und 3; 6) der r. Krieger zur Flucht gewandt
wie 4; der R. ist rücklings ins Knie gesunken.
3. Hydria.
a) Form No. 166; mit umlaufenden Tierstreifen.
1656. H. 0,24. U. 0,58. S. Barth. Panofka, mus. Bart. p. 93, No. 19.
Intakt.
Hellroter Thon; sehr nachlässiger Stil mit flüchtiger aber
reichlicher Gravierung. Viel Rot, doch kein Weiss. Technisch
und stilistisch ganz wie 1660. Der vertikale Henkel dreiteilig.
Auf der Innenseite des Randes oben Rosetten. Hals: mitten
Vogel mit Menschenkopf („Sirene") nach 1. zwischen zwei
Sphingen. Diese sowie alle folgenden „Sirenen1' und
Sphingen haben die aufgebogenen ganz roten Flügel und
rote Brust; Gesichter schw\ ; auf dem Kopfe haben alle einen
flüchtig mit schräggekreuzten Linien gravierten Aufsatz. Füllung
14
2IO Schwarzfigurig; älterer Stil.
durch Rosetten mit R. Schulter: In der Mitte Palm.-Lotos-
kreuz; r. u. 1. je eine Sphinx zugewandt; dann r. u. 1. je eine
Gruppe zweier sich gegenüberstehender „Sirenen11. — Unterer
Bauchstreif umlaufend: In der Mitte zwei Löwen sich gegenüber
(vordere Körperhälfte rot; Rachen offen; sehr dünne Körper,
Köpfe klein und ungeschickt), dann r. und 1. je ein Vogel mit
Menschenkopf; dann hinten: eine Sphinx nach 1. umgeben
von zwei andern Sphingen. — Die Beine der „Sirenen1'' unter
scheiden sich in keiner Weise von den Vorderbeinen der
Sphingen und Löwen (vgl. 1660). Grosse und kleine Rosetten
füllen. — Unten Strahlen.
1657. (1648). H. 0,235. U. o,63. Vulci, Gerh.; 1835. Aus Stücken,
Einiges erg. — Besprochen: Gerhard, rapp. volc. (Annali d. J.
1 83 1 ) not. 48b; 742b; Museum etr. de Luc. Bonaparte pr. de
Canino No. 2141; Kramer, Styl u. Herkunft d. gr. Thongef.
1837, S. 62, 5; O. Jahn, Einleit/in d. Vasens. p. CXLVII; CIG.
783o.
Thon, wie man am Boden bemerkt, der blasse gelbliche,
doch mit rötlichem Ueberzug über die ganze Aussenseite.
Mit viel auf den Firnis gesetztem Weiss und Rot; Innen-
zeichnung auf dem Weiss graviert. Sehr sorgfaltiger Stil.
Form No. 32, doch ohne den plastischen Absatz am Halse, mit
ganz horizontalen Seitenhenkeln. Am Ansätze des vertikalen
Henkels oben zwei Nagelköpfe imitiert. Lippe geriffelt, rot.
Auf dem Rande oben verbundene Lotosknospen und -Blüten
1 Mittelspitze rot). — Schulterbild, nach oben durch Stab-
ornament abgeschlossen: zwei Tierpaare, 1. Vogel mit
Menschenkopf nach r. (ausgebreitete Flügel, Gesicht und
Brust w.) und gegenüber Löwe (offener Rachen, r. Mahne,
Bauch unten w.); dann r. ein Schwan nach r. (ausgebr.
Flügel, von denen der r. erg.) und ein Hahn gegenüber
(Brust w., zwar auf Firnisgrund, doch mit besonderem Pinsel-
kontur umzogen) hinter ihm eine Lotosblüte an langem,
unten in einer Volute aufstehenden Stengel; Füllung mit sorg-
faltigen kleinen und grösseren Rosetten.
Durch einfaches Mäanderband (mit weisser, hier auf
Thongr. gesetzter Füllung) getrennt folgt das Bauchbild:
Rüstung zum Auszug. In der Mitte zwei Gruppen: a) L.
nackter bärtiger Mann (mit langem Nackenhaar) im Schema
des eine Beinschiene Anlegenden; am r. Beine hat er schon
die r. Schiene, die für das 1. ist er im Betriff aus den Händen
eines r. von ihm stehenden Mannes zu empfangen (in
langem w. Chiton mit gravierten gewellten Vertikalstreifen
Korinthische Hydria. 2ii
und r. Mantel auf beiden Schultern, bärtig), der ihm dieselbe
am Tragbande gefasst entgegenhalt. Zwischen seinen (des
sich Rüstenden) Beinen liegt am Boden ein grosser r. Rund-
schild und ein korinth. Helm (mit hohem r. und w. Busche)
darauf. L. von seinem r. Beine steht sein Name:
K< f^v> <s ? :47,u,.
b) R. davon steht 1. ein nach r. ausschreitender grösstenteils
zerstörter Krieger (Beinsch., kurzer Chiton mit Fell
darüber, Schwert an der 1. Seite, die Lanze in der R. gezückt;
von seinem Namen r. unten ein Rest . . . AM, . ag; er scheint
eben von dem gegenüberstehenden bärtigen langbekleideten
(wie der obige) Manne einen grossen Rundschild zu em-
pfangen. Der Name des letzteren steht 1. von seinem Kopfe:
*£* f\£A i«W(?)
Zwei weitere Gruppen schliessen das Ganze ein; zunächst 1.:
c) eine Frau nach r. (w. Fleisch, langer schw. Chiton, r.
Mantel, den mit der L. fassend), deren Name 1. von ihr steht:
f fl P o \ XoQ{!>
ihr gegenüber ein bärtiger Mann in langem Gewände (r.
Chiton, Mantel mit r. von w. Punkten umgebenen Tupfen)
der eine Lanze in der R. aufstützt. Zu ihm gehört der r.
von ihm ausgehende Name:
ß«tf/*M* °^* Efytayoi
Er, wie alle Männer, hat vorn aufgekrümmte Stirnlocke und
langes Nackenhaar. Endlich r. d) zwei Reiter von vorne,
fertig gerüstet und zum Auszug bereit; der 1. sieht nach 1. um,
der r. nach r.; beide haben r. korinth. Helm mit hohem
Busche auf und halten die Lanze in der R.; r. Beinschienen.
Pferdehälse i\, Schwänze w. Die Pferde (mit kurzen Mähnen)
wenden sich die Köpfe zu. Zwischen beiden unten steht auf
das 1. Pferd bezüglich sein Name: £ ^«4 3 Qfs\ E<''>'3<>;.
— Unten Strahlen.
14*
212 Schwarzfigurig: älterer Stil.
4. Oenochoe. [Form No. 179).
1658. (2611). H. 0,195; mit Henkel o,23. U. 0,4.25. In Athen erw., i{
Aus vielen Stücken schlecht zusammen ges.; Einiges fehlt.
Blassroter Thon; zweiteiliger ungefirnisster Henkel. Aus-
gespartes Bild, das die Vorder- und die eine Nebenseite be-
deckt, wahrend die andere leer und gefirnisst ist. — Machtiger
nach r. schreitender Eber (Schnauze, Hals, Bauch r.); Füllung
mit flüchtigen Rosetten.
5. Lekythos.
1659. (Bil. 42). H. o,32. Kameiros, 1881. Intakt.
Form No. 174, nur weniger schlank. Thon blassrot. Stil
etwas derb und plump, verwandt No. i656 und 1660. Drei
umlaufende Tierstreifen: a) Mitten ein Palm.-Lotosgeflecht,
r. und 1. davon je ein zugewandter Hahn; b) Schwan nach r.
zwischen zwei Vögeln mit Menschenkopf (aufgeb. Flügel,
Gesicht r.); dann 1. Löwe nach r., r. Panther nach 1. Hinten
Schwan nach r.; c) Mitten das Ornament wie auf a), zu beiden
Seiten ein zugewandter Lowe; hinten Löwe und Steinbock
gegenüber.
6. Schale.
a) Form No. 167.
1660. 1 2 1 39) . H. 0,05; Dm. 0,175. Kameiros, 1865.
Mit an den Enden umgebogenen Henkeln. Thon blassrot.
Technik und der (sehr nachlässige und grobe) Stil ganz wie
i656. Auf der Lippe Doppelpunktreihe. Innen: kleines von
r. Kreis umrahmtes ausgespartes Bild: Vogel mit Menschen-
kopf und Zackenkrone nach r. ; die Beine wie Löwentatzen
gebildet (wie auf i656); aufgeb. Flügel.
Aussen: unten unregelmassige enggestellte Strahlen. Um-
laufende Darstellung mit zwei Centren: A) r. u. 1. je ein Vogel
mit Menschenkopf derselben Bildung wie im Inneren; zwischen
beiden stehen sich gegenüber zwei Frauen (Gesichter schw.,
langes Haar, ganz im Gewand verhüllt, keine Arme sichtbar,
oben und unten sehr breite Zickzackborte, das Uebrige des
faltenlosen Gewandes rot).
B) Dasselbe, nur dass nicht Vögel mit Menschenköpfen
sondern Sphingen mit aufgeb. Flügeln und Zackenkronen.
Raumfüllung durch blosse plumpe Firniskleckse, die zuweilen
durch ein graviertes Kreuz zur Rosette werden.
Korinthische Schale.
2l3
X>2
1661. (2778). H. 0,075. Dm. o,36. Korinth, i{
Form ebenso; nur mit scharf absetzendem Rande (auf
dem vertikale Striche). Blasser gelbrötlicher Thon. Flott
und breit gemalt; wenig graviert. Innen: von r. Streif um-
rahmtes ausgespartes Bild von o,i3 Dm.: Pferd nach r. mit
gehobenen Vorderfüssen, r. Mahne und Schwanz. — Aussen:
Umlaufendes die ganze Aussenseite füllendes Band von P.-L.-
Ornament; die obere Hälfte des Bandes zeigt alternierend
grosse Lotosblüten (dreispitzig, Mitte weiss) und geschlossene
längliche Palmetten; nach unten setzt an jede der letzteren
eine Lotosblüte mit Palmettenfüllung an, dazwischen zur
Füllung je ein Epheublatt ohne Stil.
b) Form No. 168.
1662. (2577). H. 0,066. Dm. 0,19. Korinth, 1877. — Der eine Henkel
erg. — Abg. Mon. d. Inst. X, tav. 52, 4. 5; vgl. Annali 1878,
p. 3oi ff. (Löschcke).
Tiefe fusslose Schale mit spitzwinkligen nicht runden
Henkeln. Schöner roter Thon. Nachlässige Malerei; wenig
graviert. Innen gefirnisst uud rote Streifen darauf. Aussen
umlaufendes Bild ohne Rücksicht auf die Henkel, die einen
Teil der Figuren verdecken. Firnis ungleichmässig aufge-
tragen, vielfach zu dünn.
A) In der Mitte ein Krater („vaso a Gclonnene") in halber
Mannesgrösse, mit gravierten Strahlen unten und Zickzack
am Rande; darein läuft Wasser (mit verdünntem Firnis) aus
einem Löwenkopfe 1. in der Höhe (mit r. Mähne); von r.
und 1. nahern sich je zwei nackte Männer (alle bärtig, mit
roten kurzen Haaren; bei einem 1. auch Brust rot) hüpfenden
Schritts, den Hintern herausstreckend, die Hände (die sehr
lang) vorstreckend. — B) Drei nackte bärtige Männer und
eine Frau (kuzer Chiton mit Saum unten) tanzen (Männer-
auge kreisförmig, das der Frau mandelförmig und ganz fein
eingekratzt; ihr Fleisch, war deshalb gewiss weiss bemalt,
obwohl keine Spur mehr davon erhalten ist). Wilde hüpfende
Bewegungen.
c) Tellerförmig; Form No. 117.
1663. (2541). H. 0,06. Dm. 0,12. Italien, S. Friedl. 1877.
Blassrötlicher Thon. Fuss gefirnisst; nicht aber die
Unterseite des Tellers. Die obere Fläche desselben zeigt auf
dem thongr. Rande schw. Quadrate mit kleinen roten
Quadraten inmitten und dgl. Mitten ein ausgespartes, von
Firniskreis umrahmtes Bild von 0,06 Dm.: ein liegender
2ij. Schwarzfigurig; älterer Stil.
Panther nach 1. (Brust w., Ohren, Schweif r., das Fell graviert
mit T und +); ungeschickte Stellung, um den Raum zu
füllen.
Anhang: spätkorinthische Fabrikate.
1664. (2105). H. 0,09, mit Deckel o,i3. „Attica", Ross. 1860.
Büchse der Form No. 106; doch der Hals (rot) höher und
statt der drei Köpfe drei plastische Oberkörper von Frauen,
flüchtig, idolartig, mit hoher Stephane, ohne Armandeutung, Rest
weissen Ueberzugs; strenger Typus. Der Deckelknopf ist von
einem relativ sehr grossen weiblichen Kopfe (des streng
schönen Typus nach Mitte des 5. Jahrh.) geschmückt, auf dem
ebenfalls Reste w. Ueberzugs. — Auf der Schulter a) freie
Palmetten, b) Mäander, c) ein Jünglingskopf nach 1. in Kontur,
etwas ungeschickt gezeichnet, doch in ganz freiem Typus
ohne alles Archaische; daneben ein (Palm?) Zweig. Um den
Bauch Band von bald abwärts bald aufwärts gerichteten offenen
Palmetten. — Füllung allenthalben durch Hakenkreuze. —
Nach unten Firnis- und rote Streifen. — Hellgelblicher
Thon.
1665. (1906). H. 0,09. Dm. 0,14. Korinth, Ross 1844.
Form No. 121; Schüssel mit horizontal geriffeltem Deckel;
feiner, schön geglätteter, ganz unbemalter blasser leicht rötlich
gelber Thon.
1666. (1895)- H. 0,075. Dm. 0,115. Korinth, Ross 1844.
Wie i665, nur kleiner.
1667. H. 0,15. Vulci, S. Dor.
Form No. 122; Kanne verschiedenartig horizontal geriffelt;
technisch genau wie i665. Auch ganz unbemalt.
1668. (2447). Dm. 0,10. Griechenl. 1875.
Phiale mit Omphalos, aus demselben feinen gelben blass-
rötlichen Thone. Ungefirnisst. Am Rande Punkte. Innen
vier Hakenkreuze und schw. und rote Streifen um den Om-
phalos.
Hier wohl anzuscMiessen.
1669. (TC. ^63). Dm. 0,95. A. K. S.
Fussloses Gefäss, etwa der Form bei Furtw. u. LÖschcke
Myken. Vas. Tf. XLIV, 32, doch mit nur zwei Henkeln, auf
denen (in sehr altertümlicher Art) breite Firnisquerstreifen.
Chalkidische Amphora. 2l5
Glatter hellgelblicher Thon. Ungefirnisst. Aussen herum ein
Zweig mit braunrotl. Firnisfarbe.
d) Chalkidische Gattung.
I. Amphora.
a) Form No. 3o; mit umlaufendem Bildstreifen und ein-
fachen Henkeln.
1670. ii 706). H. 0,365. U. 0,715. Caere, Gerh. 1841. Intakt. — Abg.
Gerhard, Auserl. Vasenb. Tf. CXIX. CXX, 1; Bd. II. S. 126 f.
Thon gelblich blass, mit dünner roter Schicht bedeckt.
Firnis metallisch glänzend. Das Weiss hie und da noch auf
den Thongrund direkt gesetzt; in der Regel jedoch auf
Firnisgrund. Hals mit kreuzweis verbundenen grossen Lotos-
knospen (rot) und -Blüten (dreispitzig, Mitte weiss). Schulter
Stabornament (r., schw.). — Bauch: Bild umlaufend, ohne
Rücksicht auf die Henkel. Auf der r. Hälfte der einen Seite
die Hauptfigur: Herakles weit nach r. ausschreitend, das r.
Knie etwas beugend, doch nicht mehr so tief wie es das alte
Laufschema verlangte, drückt eben einen Pfeil ab von seinem
sehr grossen Bogen (der von rotem Bande umwunden). Er
trägt kurzen roten Chiton mit graviertem M'äandersaum, und
sein grosses Löwen feil das über den Kopf gezogen und mit
den Vordertatzen vorn an der Brust geknüpft ist (Rand und
Krallen weiss, Fell selbst sehr sorgfältig mit gravierten
kleinen Strichen); Köcher auf dem Rücken, durh zwei kreuz-
förmige r. Bänder gehalten; er ist bärtig; das Gesicht (nicht
Bart) rot. R. von ihm entfliehen sechs galoppierende
Kentauren (Pferdevorderbeine) nach r.; der erste (teilw. unter
dem einen Henkel) hat schon einen grossen Pfeil in der r.
Brust stecken (Ohren wie bei allen folgenden menschlich,
Stumpfnase, Haar und langer Bart rot auch bei den fol-
genden). Folgt r. ein im Fliehen sich umwendender Kentaur
mit Pfeil in der Brust, in jeder Hand drohend einen weissen
runden Stein drohend zum Wurfe haltend. Es könnte
scheinen als ob er den Stein in der R. dem vorigen Kentaur
geben wolle, da dieser seine Hand ebendahin streckt, doch
da er den andern Stein fest umspannt will er ihn offenbar
selbst werfen, während der vorige nur flieht. Ein von diesem
zweiten Kentauren geschleudert zu denkender Stein ist fallend
unter dem Leib des ersten gemalt. Der folgende Kentaur
hat ebenfalls einen w. Stein in der R. und einen Pfeil in der
Brust; er entflieht eiligst nach r.; der folgende blickt im Fliehen
21 6 Schwarzfigurig; älterer Stil.
um; diese beiden haben w. Schwänze. Der nächste (mit
w. Teilen am Pferdeleib) entflieht einfach nach r. und sprengt
über einen w. Felsblock. Endlich der letzte (mit besonders
langen r. Haaren und starker Stumpfnase) entflieht ebenso
mit gehobnem 1. Arm. Unter seinen Beinen am Boden ein
rot gemalter grosser Baumast mit drei Doppelzweigen, den
er wohl hat fallen lassen. — Es folgt nun, unmittelbar 1.
hinter Herakles seine Beschützerin Athena nach r. [völlig
waffenlos, in langem r. Chiton dessen unterer Teil geschuppt
ist; ebenso ist der Ueberschlag geschuppt mit Mäandersaum;
Fleisch weiss; rotes Band im langen Haare); sie erhebt teil-
nehmend die L. —
b) Form ungef. No. 29; dreiteiliger Henkel mit Orna-
menten darunter.
1671. 17271. H. 0,25. Dm. 0,19. Co meto, S. Dor. Aus Stücken; viel-
fach überschmiert.
Form No. 29, doch die Mündung einfach und der obere
Henkelansatz tiefer. Am unteren Ansatz der dreiteiligen
Henkel zu beiden Seiten ein Scheibchen. Darunter beiderseits
grosse Lotosblüte (dreispitzig, mitten rot) in Volutenornament.
Hals: alternierendes P.-L.-band (L. dreispitzig, P. geschlossen).
Schulter: Stabornament. — Bauch: A) Hockender obscöner
Silen von vorn (langes r. in der Mitte gescheiteltes Haar,
Bart graviert, auch Gesicht von vorn; r. Brustringe, r. Pferde-
schweif; menschlische Füsse, doch grosse Pferdeohren); er hat
einen überaus langen r. Phallos, dessen Spitze an der Erde. —
B) Derselbe Silen, wieder hockend von vorne, fasst den
stehenden r. Phallos mit der R.
2. Schale. {Form No. 16g).
1672. (Bil. 45.). H. 0,15. Dm. 0,24. Kameiros, 1881. Aus Stücken;
nur Kleines fehlt.
Sehr schöner roter Thon. Viel Rot aufgesetzt; das Weiss
auf Firnisgrund. Innen gefirnisst, mit aufgesetzten r. Streifen
(Rot auch auf dem Lippenrand); Fuss ebenso. Henkel ge-
firnisst mit r. Rändern und r. Knöpfen. Unter den Henkeln
leerer Thongrund.
Bildstreif: A) Zweikampf. Zwei bärtige Krieger
kurze r. Chitone, kor. Helm, Beinschienen, der 1. langes
Haar, derselbe hat auch Schwert um) schreiten mächtig gegen-
einander aus, die Rundschilde am Arm (der r. mit gezirkel-
tem Sechsstern und teilw. w. Füllung); derjenige r. hat die Lanze
Chalkidische Schale. 0|„
in erhobener R, der 1. sticht bereits mit gefällter Lanze
gegen den Feind hinter dem Schilde durch; aus der Mitte
von oben fliegt gegen den r. herab ein (kleiner) Adler.
Unten zwischen beiden ein Gefallner mit geschlossnem
Auge, die Arme vor der Brust haltend (kurzer Chiton,
kor. Helm); er zieht die Beine (mit Beinschienen) an
und hat das r. über das 1. gelegt: er windet sich im
Sterben. R. und 1. stehen gleichmässig je eine zugewandte
Frau (in langem rotem faltenlosem Chiton und Mantel, der
über den Kopf gezogen mit der einen Hand gefasst wird; auf
demselben rote Tupfen von w. Punkten umgeben; Fleisch
weiss). — Es folgen jederseits zwei ebenfalls völlig ruhig
stehende bärtige Männer in langen Chitonen und Mänteln
(teilw. rot, teils mit jenen Tupfen); der eine 1. hat die Lanze
aufgestützt, der andere 1. einen Stock; derselbe hat weissen
Chiton.
B) Zweikampf. Ein weitausschreitender Kämpfer nach
r. (korinth. Helm, böotischer innen schuppenförmig grav.
Schild, kurzer roter Chiton, Beinsch., Schwert) sticht mit in
der R. erhobner Lanze auf einen ins r. Knie gesunknen schon
zur Flucht gewandten umblickenden Gegner (kurzer r. Chit.,
kor. Helm, Schwertgurt, Lanze in der R., Rundschild). Wie
auf A) fliegt von oben auf diesen ein Adler herab. L. hinter
dem Sieger eine Frau nach r. (langer Chiton, roter kurzer
Mantel) die eine Ranke hält; dann 1. ein ruhiger bärtiger
Mann nach r. (langer Chit., r. Mantel) und weiter 1. ein nach
r. herbeischreitender bärtiger Mann (in kurzem Chiton und
kurzem r. Mantel), die L. weit vorstreckend, in der R. ein Speer.
R. nur zwei ruhige Mantelmänner nach 1. (drauf grosse
rote Tupfen mit w. Punkten darum), der eine den Speer, der
Andere einen Stab aufstützend. Alle Gewänder faltenlos. —
Unter diesem Bildstreif, durch drei feine Firnislinien getrennt,
ein Band von Lotosknospen (rot) und Blüten (dreispitzig,
Mitte weiss). Keine Strahlen unten.
e) Unbekannte (italische?) Fabriken.
i. Amphoren.
1673. (466). H. o,335- U. 0,725. Vulci, S. Dor. Gut erb.
Form No. 20. Thon gelb; der braunschw. Firnis meist
rot verbrannt. — Henkel dreiteilig. Lippe oben mit Netz-
ornament. Hals: auf der Vorderseite in ausgesparten von
Netzornam. umrahmten Feldern je ein Palmettenkreuz mit
Volutenenden; die Palmetten von eigener fächerartiger Gestalt.
2i8 Schwarzfigurig; älterer Stil.
— Schulter: in ausgesparten Feldern jederseits zwei
Vogel mit Menschenköpfen gegenüber; einmal ein palm-
artiger Zweig zwischen beiden (Flügel nicht aufgeb., mit R.
und W., lange Haare, sehr zurückweichende Stirn und hoher
Oberkopf, Gesicht und Hals weiss auf Thongr.; ganzer Ge-
sichtskontur graviert). Füllung durch Punktrosetten. — Da-
runter umlaufender Mäander. Dann um den Bauch ein
grosses umlaufendes Ornamentband (gegenständige P. L.-kette;
Sterne in den Zwischenräumen der Kettenglieder; eigene
Stilisierung). Darunter ein niederes Band von kreuzweise ver-
bundenen Palmetten und Lotosblüten und Knospen; an
letzteren sitzen oben je zwei Punkte. — Zu unterst breite
niedere Strahlen.
(674. (616). H. 0,29. U. o,63. Vulci (Montalto), S. Dor. Intakt.
Form No. 20, doch Schulter und Hals nicht so scharf ab-
gesetzt, allmahliger übergehend. Blassrotl. matter Thon.
Geringer mattschwarzer grösstenteils rot verbrannter Firnis,
Am Halse ein ausgespartes Bild; beiderseits dasselbe:
bärtiger Kopf nach 1., unter dem Halse abgeschnitten, sehr
sorgfältig; roter Spitzbart, der die Gegend um den Mund in
sorgfältigem Ausschnitte freilässt; grosses mandelförmiges
Auge (Iris w., Pupille r.); lang in den Nacken fallendes wellig
graviertes Haar mit dreifacher breiter Binde (die thongr., mit
Tupfen). — Schulter: ausgespart jederseits ein Feld mit
Schuppenornament (drin r. Punkte). Im übrigen gelirnisst,
doch unten Strahlen.
1675. (464). H. 0,335. U. 0,655. Corneto, S. Dor. Intakt.
Form wie 1674. Blassrotl. Thon mit etwas dunklem rotem
dünnem Ueberzug, der vielfach abblättert. Firnis etwas
schmutzig schwarz und matt. — Mündung aussen mit Netz-
ornament. Hals: Zweig mit grossen Epheublättern jederseits.
Schulter: im ausgesparten Feld jederseits zwei nach 1.
schreitende Kentauren (grosse Pferdeohren, lange Barte, die
wie die langen Haare rot waren; nur Pferdebeine; am Bauche
unten weiss) die R. etwas vorstreckend, leer, mit der L. einen
langen Ast schulternd, in derselben Art wie auf den
Bucchero-Relief -Vasen. — Darunter um den Bauch um-
laufendes Band von grossen gegenständigen Epheublättern.
Darunter Band von alternierendem P.-L. Ornament (L. drei-
spitzig, von den Palm, gehen je zwei kleine Knospen nach
den Seiten aus). Darunter Strahlen, mit kleinen Kreuzen in
den Zwischenräumen.
Unbekannte Fabriken. ,|l(
1676. (1586). H. 0,42. U. 0,845. Vulci (Campanari). Gut erh. Abg.
Gerhard, Auserl. Vas. Taf. IX.; S. 37 t}-.; Seite B wiederholt Elite
ceram. Ell, 3s; Conze, Götter- und Heroen-Gestalten, Taf. 1-, 2
Vgl Gerhard, Aus. Vas. IV, S. ioq; Panofka, Namen' d. Vase'nb
S. 8, 3i.
Form No. 28. Thon blassrötlich, matt; die Wandungen
dick und schwer; Firnis braunschwarz, an dünnen Steilen
braunrötlich, sehr matt; vielfach auch durch Brennen rot ge-
worden; dünn und ungleichmässig aufgetragen. Das
aufgetragene Dunkelrot ist ebenfalls stumpf und matt, hebt
sich jetzt kaum von dem Firnis ab. — Unten sorgfältige
Doppelstrahlen. — Ausgesparte Bildfelder, oben durch abwärts
gekehrtes Lotosblütenband der attischen Form gesäumt. Stil
steif und streng. —
A) Auf Klappstühlen sitzen sich zwei bärtige Männer
gegenüber (beide langes tief in den Rücken fallendes Haar
und rote Barte; beide im langen Chiton mit kurzem Über-
ärmel und Flimation, der Chiton des 1. mit r. von w. Punkten
umgebnen Tupfen, einige Mantelstreifen r.). Der 1. sitzende
spielt mit dem Plektron die Leier, deren oberer Rand nur
erhalten; er ist myrten- oder lorbeerbekränzt. Der r. sitzende
streckt mit der R. einen zweihenkligen Kantharos vor, dessen
Fuss er umfasst; er ist epheubekränzt. Zwischen beiden ein
vom Boden aufsteigender Rebstock mit Blättern und Früchten.
R. und 1. am Ende je ein aufrecht stehender Zweig als
Abschluss (r. Epheu, 1. Myrthen oder Lorbeer). Nach Gerhard
priesterliche Gestalten. Vielleicht der bärtige Apoll und Dio-
nysos ?.
B) Triton (fischschwänziger Dämon, gleich unter der
Brust in einen Fischleib mit drei Flossen und Delphinschwanz
übergehend, mit rotem Bart und Haar, das in langen Locken
herabfällt). Mit der L. streckt er einen Delphin vor, den er
am Schwänze gepackt hält; in derselben Hand hält er einen
sehr grossen Epheukranz („convolvulus Soldanella11 nach den
Herausg. der Elite); um die Brust ein herabhängendes Hals-
band aus w. Punkten; im Haar ein ebenso gebildeter Kranz.
Im Räume, rings die Lücken füllend, fünf Delphine, alle
mit weissem Bauch. — Stil sehr streng, die Figuren steif und
schlank; durchaus nicht etruskiseh. — Unten Doppelstrahlen.
2. Verschiedene Formen.
(677. (502). H. 0,10. Vulci, S. Dor. Sehr übermalt.
Henkelloser Napf der Form No. i3o. Blasser Thon. Auf
der Lippe Dreiecke. Hals gefirnisst. Schulter: fünf Gänse
220 Schwarzfigurig; älterer Stil.
von ziemlich freier doch ungeschickter Zeichnung nach 1.
Darunter um den Bauch Lotosblüten (dreisp.) und Knospen
ohne Stengel aufstehend (mit Rot). Darunter Band von
Halbkreisen. Fuss gefirnisst.
1678. (501). H. 0,12. Corneto, S. Dor.
Diesselbe Form; guter blassroter Thon. Lippe mit Mäander
motiv. Hals gefirnisst. Schulter: Netzornament, mit Kreuzchen
geiüllt. Um den Bauch: viermal ein Volutenkreuz an welches
abwechselnd nach den Seiten r. und 1. Palmetten oder Lotos-
blüten (beide verwandter Stilisierung wie auf i6j3) ansetzen;
darunter Mäander und Strahlen.
1679. (583). H. 0,15. Aus Rom erw., i83i.
Untersatz ahnlich der Form No. 204, wohl einst für einen
grossen Kantharos; schmutzig rötlicher Thon, sehr matte fast
rotbraune Firnisfarbe. Jm oberen Teile drei eilend schreitende
Frauen nach 1. mit hohem Tutulus, in langem Gewände,
zwischen ihnen je eine Lorbeerstaude. Flüchtig, sehr wenig
graviert. Stil etwa wie die alteren etruskischen Wandmalereien.
Unten: Palmetten und Lotosband, ganz ohne Gravierung; ahnlich
1678 stilisirt; um die Palm, rings Punkte. Unten Mäander.
1680. (TC. 383). H. 0,18. S. Koll.
Kanne der Form No. 134 von Avarmrötlichem Thon, nur
mit wenigen Firnisstreifen geziert. Sehr verwandt 1649.
1681. (TC. 1415). H. 0,20. S. Koll.
Desgl., doch ohne Fusswulst und von hellerem Thon.
2. Attische Gattungen.
a) Schüssel (Form No. 23).
1682. (2G36). H. 0,28. Dm. 0,55. Aegina, in einem Brunnen in
Scherben gefunden, jetzt zusammengesetzt und das Fehlende
ausgefüllt, 1879. Abg. und bespr. Arch. Ztg. 1882, Taf. 10,
S. 197 ff. (Furtwängler).
Grosse Schüssel mit zwei sehr breiten, aufrecht stehenden
Henkeln; zwischen denselben an der einen Seite ein horizontal
vorspringender Ausguss; die entsprechende Stelle der andern
Seite fehlt; wahrscheinlich enthielt sie einen gleichen Ausguss.
Der Fuss ist zwar ganz ergänzt, kann jedoch nicht wesentlich
anders gewesen sein. Thon blassrot; viel aufgesetztes Rot,
doch kein Weiss. Sehr archaischer Stil; alles sorgfaltig. —
Attische Schüssel. „.
Henkel mit Flechtband. Auf dem nach innen umgebogenem
oberen Teil der Vase waren vier von Bandern mit MUander-
motiven umrahmte Felder:
A) Das 1. Feld (einst Phineus und die Boreaden darstellend)
fehlt; das r. ist erh.: zwei Harpyien im stürmischen Laufe
nach r., in ganz menschlicher Gestalt (kurze r. gegürtete
Chitone, langes Haar mit Binde, Rückenflügel die an der Brust
ansetzen und ein wenig aufgebogen sind; Gesichter rot, kn
förmige Augen); die vordere streckt die Arme vor mit einer
gierig greifenden Bewegung der Hände; die andere streckt Arme
und Finger in gewöhnlicher Weise aus. R. von. o. nach u.
B) Das 1. Feld (einst die drei Gorgonen, Medusa mit ab-
geschlagnem Kopfe darstellend) fehlt wieder; das erh. r. zeigt
1. unten das nach 1. gewandte Unterbein des Hermes, dann
Athena nach r., völlig waffenlos in langem Chiton und r.
über Kopf und Schulter geworfnem Mantel; ihr Fleisch ist
thongr. und nur von Firnispinselkontur umzogen, der am
Gesicht sehr verblasst ist; sehr eingesenkte Nasenwurzel;
mandelförmiges Auge; sie streckt den r. Unterarm vor; r.
neben ihr AS^A/A larvata. Vor ihr r. läuft Perseus
nach r. durch die Luft, im alten Knielaufschema, mit Flügel-
stiefeln, in kurzem gegürt. r. Chiton; an einem schw. Riemen
um die Brust hängt ihm das grosse Schwert an der 1. Seite;
an einem zweiten hat er die r. Kibisis, deren Zipfel nur sicht-
bar sind; Gesicht und Hals r., schwarz gelassener Bart, langes
Haar, die Hadeskappe auf dem Kopfe (die mit einem Bande
unter dem Kinn gebunden ist und oben eine Schlinge zum
Aulhängen hat); auffallend krumme Nase. L. vom Kopfe
^.K^s^n UeQ{ö)tvc. Füllung beider Bilder durch Punktrosetten,
Zickzackmotive und von oben herabhängende Strahlen mit um-
gebogner Spitze.
Um den Bauch laufen zwei Streifen: a) Tierfries von je-
weils wappenartig paarweis gegenübergestellten Tieren; sehr
unvollständig erhalten; zwei Sphingen sich gegenüber sitzend
(Köpfe und Flügel wie an den Harpyien oben); zwei weidende
Pferde (lange r. Mähne) sich gegenüber; desgl. zwei Stiere, zwei
liegende Panther (Köpfe von vorn); Reste zweier Löwen.
Füllung durch Punktrosetten und Zickzack, b) Verschlungenes
Band von alternierenden Palmetten und Lotosblüten (mit
Palmettenblattfüllung). Unten Strahlen.
222 Schwarzfigurig; älterer Stil.
b) Amphora.
i. Form No. 28, Hals und Schulter ineinander übergehend ;
ganz geflmisst und die Bildflächen ausgespart.
Erste Gruppe.
1683. (1669). H. 0,455. U. 1,10. H. der Bildflächen 0,22. Athen,
v. Sack. Der eine Henkel erg.; Fnss fehlt.
Grosses Gefiiss aus schönem, etwas blassrotem Thon;
Firnis vielfach rot gebrannt oder abgerieben. — Mündungsstück
auf Thongr. dunkelrot bemalt. Kein Ornament um die Bild-
felder. Unten weitgestellte Strahlen. — Derber grossartiger
sehr archaischer Stil. — A) Zwei sich gegenüber lagernde
Sphinge, Vorderbeine aufstellend; aufgeb. Flügel, Gesicht
und obere Halshälfte bis zu dem Halsbande rot, Auge kreis-
förmig, Haare in drei langen Flechten herabfallend, hinten
durch ein Band (mit gekreuzten gravierten Strichen) zusammen-
gehalten. Zwischen ihnen eine grosse Rosette. — B) Zwei
fliegende Adler sich gegenüber, die sich um eine Schlange
streiten, die beide mit den Schnäbeln gefasst halten (Flügel
rot).
Zweite Gruppe.
1684. (720). H. o,368. U. 0,78. Capua, S. Koll. Intakt. Erw. Dtsche.
Literat. Ztg. II, 1881, S. 211.
Thon etwas blassrot; Firnis etwas graubraun. Mündungs-
stück rund und wulstig, mit r. Streif. Ohne Ornamentrahmen
und ohne Strahlen. Etwas plumper Stil, wenig graviert. —
A) Tanz. L. ein stehender bärtiger Mann nach r. mit vor-
gebeugtem Kopfe die Doppelflöte (Mundstück umgebunden-
blasend; von Brust bis Hüften rot (kurzen Chiton bedeutend?),
sein Phallus ist horizontal erigiert und vier r. Samentropfen
fallen nieder in der Richtung auf einen Schmetterling (mit
etwas verdünntem Firnis gemalt), der in der Luft fliegt und
im Verhältnis viel zu gross gemalt ist. R. ein tanzender
bartiger (Haar, Bart r.) Mann nach 1., r. Bein hoch hebend,
beide Arme gesenkt.
Dritte Gruppe: feine Technik, strenger sorgfältiger Stil ; Gewänder
faltenlos; über dem Bildfeld das alternierende J\ L.-band der älteren
Form. Unten Strahlen.
168 5. (1G42). H. 0,465. U. 1,07. Vulci, Gerh. 1837. Kleine Stücke
erg., Fugen verschmiert. — Abg. Gerhard, etr. campan. Vasen
b. Taf. XX — XXI. S. 22. 3o. — Seite A) auch bei Overbeck,
Attische Amphora i, i. — 3. Gruppe.
22 !
Gall. her. Bildw. Tf. 26,1. S. 623; vgl. S. 34c) No. i3. Be-
sprochen von Welcher, Alte Denkm. V, 456. Heydemann
Iliupersis S. 14, 3. Schreiber, Annali 1872, 192 No. 7; Klein
Euphronios S. 84, 2. Luckenbach, im 11. Suppl. bd. der Jahrb.
f. class. Phil. 1880., S. 632. Annali d. J. 1880, p. 41 (Michaelis)'
Robert, Bild u. Lied S. 60 ff. Furtwängler, S. Sabouroffj zu
Taf. 48.49. — Schönster Thon, Firnis durchs Brennen grossen-
teils etwas grünlich teilweise auch ganz Mass, fast weiss! ich
geworden.
A) Iliupersis. In der Mitte Neoptolemos (bärtig,
r. kor. Helm mit hohem Busch, r. Beinsch., Panzer, Schwert
mit weiss. Band und Griff, Rundschild, dessen Innenseite rot
und dessen Mittelstück erg. ist; die sehr grosse, von einer
Peripherie zur andern reichende dydfij weiss, an ihren Enden
je eine — in der Abbildung bei Gerh. fehlende — Palmette)
mit 1. Bein weit nach r. ausschreitend; in der R. halt er am
1. Knöchel gefasst, den zappelnden Knaben Astyanax (nackt,
r. Brustwarzenringe, langes Haar). R. gegenüber sitzt Priamos
nach 1. auf dem hohen Altare (der aus abwechselnd roten und
schw. Quadern besteht und einfach rechteckig ist); Priamos
hat langen Chiton mit gravierter Verzierung, r. Mantel auf
beiden Schultern, Glatze, gravierte Stirnfalten, Bart mit gra-
vierten Strichelchen (Stück desselben erg.), r. Haarbinde; an
der 1. Schulter lehnt ihm das Scepter, dessen oberes Ende
über der 1. Schulter und das untere neben dem r. Fusse
-erscheint, wahrend es auf dem Körper nicht mehr zu erkennen
ist; die 1. Hand hat er vor Schreck eben davon zurückgezogen.
Er streckt die R. flehend unter das Kinn von Neoptol. Unten,
zur untern Hälfte vom Altar bedeckt, liegt ein Gefallener
auf dem Rücken, den 1. Arm über dem Kopf, der zurück-
gebogen ist, mit geschlossenem Auge, an welchem gravierte
Wimpern; bartig, im Panzer (Polites oder Agenor nach der
gew. Erklärung, Deiphobos nach Robert). Hinter Priamos r.
steht eine Frau nach 1. (langer, karrierter Chiton mit Ueber-
schlag), welche beide Arme bittend vorwärts streckend
Priamos Hals umarmt. Weiter r. eine gleiche Frau nach 1.
(in rotem Chiton) welche mit der R. Priamos an seinem 1.
Oberarme fasst und mit der L. sich selbst in der Gegend der
Ohren an den Kopf greift (die beiden Frauen werden für Hekabe,
Andromache oder Polyxena erklärt). L. von Neoptol. steht
Helena nach 1. (in langem geschupptem Chiton und geblüm-
tem Mantel, der über den Kopf gezogen ist); sie fasst mit der
R. an den Mantel, wahrend ihr gegenüber Menelaos nach r.,
Panzer rot, kurzer Chiton mit gewellter Gravierung, r. Beinsch.,
224 Schwarzfigurig; älterer Stil.
kor. Heim mit niederem Busch ), in der R. das gezogene Schwert
erhebend, mit der L. sie ebenfalls am Mantel, nahe dem Ge-
sichte anfasst.
B) T roilos Verfolgung. Mitten Troilos nach r. auf
sprengendem Pferde, neben dem ein zweites (sorgf. gravierte
Mahne und Stirnbüschel); Troilos in kurzem r. Chiton, in der
R. einen langem Stab zum Antreiben der Pferde (nicht eine
Lanze; bei Gerhard ist völlig willkürlich eine Lanzenspitze
gezeichnet (!), wrelche Schreiber a. a. O. irre geführt hat); er
wendet den Kopf um nach Achill, der im Laufschritte nach
r. (ohne mit einem Fusse den Boden zu berühren) ihm folgt
(f. korinth. Helm, r. Panzer, keine Beinsch., böotischer Schild,
dessen Innenseite mit Schuppen graviert, mit w. Rand, Lanze
in der R.). L. davon eine ruhig stehende Frau nach r. (langer
karrierter Chiton, Mantel mit r. Tupfen über den Kopf ge-
zogen) die mit der L. den Mantelrand fasst (Thetis?). Zwischen
Achills Beinen ein laufender Hund nach r.; unter den
Pferden im Räume eine fallende Hydria, aus welcher Wasser
(mit verdünntem Firnis) herausströmt. R. vor den Pferden
Polyxena nach r. fliehend (langer Chiton mit gravierten
Schuppen, roter Mantel, Haar aufgebunden, im alten Lauf-
motiv, den 1. Arm emporstreckend, den Kopf umdrehend,
1. Bein hoch gehoben).
1686. (626). H. 0,47 mit Deckel 0,52. U. 1,05. Vulci, S. Dor. — Nur
sehr Weniges erg. oder übermalt. — Mehrere Dallen. — Abg.
Gerhard, etr. camp. Vas. Taf. II. III. S. 5 f. Seite B) ver-
kleinert bei O. Jahn, de antiq. Minervae simul. tab. II, 1; p. i3.
Vgl. Annali, 1 83 1 , p. i34 not. 190 (Gerhard); O. Müller, Handb.
d. Arch. 371, 8; H. A. Müller, Panathenaica, Bonn 1837, p. 53 ff.
114, 16. — Die Abbildung der Form bei Gerh. Tf. III ist,
was Fuss und Henkel betr., völlig falsch. —
A) Musikalische Prozession nach r. ; voran zwei un-
bärtige Doppelflöten blas er (in langem Chiton und Mantel
mit r. Streifen und von w. Punkten umgebenen r. Tupfen;
r. kurze Haare). Es folgt 1. ein bärtiger Kitharaspieler
(mit langen Haaren und r. Binde darin, langem Chiton der
oben rot, wo er aber unten wieder erscheint, weiss ist mit
gravierten Vertikallinien; der teilw. rote und geblümte Mantel
hat unten dreieckige Zipfel (oder Fransen); grosse Kithara mit
sieben Saiten, daran herabhangend ein karriertes Tuch nach
vorn, ausserdem eine mit verdünntem Firnis gemalte Binde. Ihm
folgt ein ebensolcher Kithar aspieler (bärtig, doch kurzes
Haar, roter langer Chiton und Mantel mit w. Mäander). Neben
den Figuren laufen von oben herab fünf Inschriften und eine
Attische Amphora i, Gruppe 3. 22 5
gleiche oben über dem ersten Flötenspieler; dieselben wieder
holen alle je 4— 5mal folgenden Buchstabenkomplex +EIO;
die Varianten die mehrmals vorkommen sind nur aus fluch
tiger Kleckserei entstanden und verdienen keine Aufzählung
(vgl. 1697). — Zum Kostüm der Musikanten vgl. Stephan!,
Compte rendu i8j5, 107 ff.
B) Opfer an Athena. R. steht Athena nach 1. (kl. rote
Helmkappe ohne Backen- oder Nackenschirm, mit hohem
Bügel; lange Haare; langer Chiton mit Streifenverzierung,
grosser mit dem Zirkel hergestellter Rundschild mit Polypen-
ornament das abwechselnd r. und schw.; vom Schilde herab
hängen drei rote Bandstreifen mit Fransen) die R. mit ge-
schwungener Lanze erhoben, ruhig auf beiden Sohlen stehend
und das eine Bein etwas vorsetzend. Vor ihr 1. ein Altar
aus Quadern mit einer niedern Erhöhung an der hinteren,
der Göttin zugewandten Seite. L. vor demselben eine Frau,
die Priesterin (langer Chiton mit r. Tupfen, rote Streifen
auf dem Ueberschlag, langes Haar) in beiden Händen je drei
Zweige erhebend, und zwar diejenigen in der R. hoch. Von 1.
wird eine Kuh (Hals und Rippen rot; weiss gefleckt) von drei
Männern geleitet; voran ein bärtiger in kurzem r. Chiton,
die 1. Hand vorstreckend; dann ein un bärtiger (in kurzem
Chiton mit weissen Punktrosetten, langes Haar) und endlich,
die Kuh am Stricke führend, mit dem sie am r. Vorderbein
gebunden ist, der unbärtige Opferdiener (mit roter Schürze, mit
kurzem Haare); sein Mittelkörper und r. Unterarm mit dem
Ende des Strickes sind ergänzt. Alle (ausser Ath.) haben
rote Haarbänder. An den Frauen rote Pupillen.
1687. (2211). H. o,n. U. 0,225. Gern.' Nachl. — Nur an den Henkeln
und dem Halse etwas erg.
Trotz der Kleinheit der Vase ist Ornamentik und Stil
derselben gunz wie bei den vorigen.
A) Menelaos nach r. (kurzer r. Chiton, korinth. Heim;
zückt das Schwert in der R. gegen Helena, die er mit der L.
an ihrem 1. Handgelenke fassf, Helena steht ruhig nach 1. (langer
r. Chiton mit Ueberschlag, geblümter Mantel über den Kopf
gezogen) und lüftet den Mantel mit der Rechten. R. ein un-
bärtiger, 1. ein bärtiger Zuschauer, in Mäntel gehüllt (mit
roten Abteilungen und geblümt).
B) Ein Knabe (rote Haare, nackt) zu Pferd nach r. r.
Mahne, dünne Beine| zierlich), unter welchem ein Vogel nach
i5
22Ö Schwarzfigurig; älterer Stil.
r. fliegt, ruhig im Schritt. R. und 1. je ein unbartiger
Zuschauer im Mantel (wie auf A)-, der r. aus Raummangel
viel kleiner wegen des Pferdekopfes darüber.
Vierte Gruppe; wie die vorige, doch nur kleinere Gefässe von
ganz besonders brillanter Technik und sorgfältigstem Stil enthalte>id;
Gezüänder faltenlos ; statt des P. L. -Bandes der vorigen Gruppe zicweilen
auch nach oben gewandtes Lotosblüten- und Knospenbatid (mit Rot).
1688. (2202). H. 0,295. U. 0,62. Gerh'. Nachl. — Vorzüglich erhalten.
Mit alternierendem P. L.-band oben.
A) L. steht ein bartiger Mann (weisser kurzer Chiton
mit Vertikalritzung, kurzer Mantel mit r. Streifen auf beiden
Schultern) erhebt die L. im Gespräche. Auf ihn zu kommen
vier Figuren; voran Hermes nach 1. (Bart mit Punkten graviert,
n derselben Gewandung wie die vorige Figur, dazu Reisehut,
doch ohne Stiefel), das Kerykeion in der L. Neben ihm ein
Hund nach 1., der zu ihm aufsieht. Dann Athen a (langer
Chiton mit r. karriertem Ueberschlag, ohne Aegis, kleine
Helmkappe, mit hohem Bügel) stützt in der R. die Lanze auf
(mit äusserst dünnem Schaft). Ferner Herakles (kurzer r.
Chiton; Bart punktiert) in der L. den Bogen, in der R. die
Keule schulternd, Schwert an der 1. Seite (mit w. Griff).
Endlich ein Jüngling (am Kinn Andeutung von Bartflaum;
Mantelchen von der 1. Hüfte zur r. Schulter umgeworfen,
darauf rote Tupfen) in der R. Lanze aufstützend. Neben ihm
ein Hund nach 1. Alle Figuren gemessen ausschreitend, mit
beiden Sohlen platt auf dem Boden.
B) In der Mitte bärtiger Hermes (weisser gewellter
kurzer Chit. ; kurzer Mantel darüber, r. Petasos, ohne Stiefel)
nach r. schreitend, nach 1. umblickend, in der R. das Kery-
keion. Ihm r. gegenüber ein unbartiger Jüngling (mit jener
Kinnflaumandeutung, kurzem rotem Chiton) in der L. Bogen,
in der R. Pfeil haltend. Hund neben ihm nach 1., zu ihm
aufschauend. Auf der andern Seite 1. ebenfalls ein Jüngling
(ohne Bartspur und nackt), in der L. Bogen, in der R. Pfeil.
Ein Hund neben ihm (nach r.). Am Ende 1. Jüngling mit
r. Mantelchen (von r. Hüfte zur 1. Schulter) in der L. Lanze.
R. am Ende ein Jüngling mit Kinnbartflaum (in kurzem
Chit. und kurzem Mantel), die Lanze in der R. Alle ebenso
ausschreitend wie auf A). Alle haben langes Haar, von einem
oder mehreren Bändern zusammengefasst.
Attische Amphora i, Gruppe \.
1689. (1709)- H. 0,305. u- 0,665. Etrurien, Gerh. 1841. — Viel über-
malt, alles Weiss neu aufgefrischt, Vieles ergänzt.
Mit alternierendem P.-L.-Band oben.
A) Herakles nachr. (bartig, in kurzem Chiton mit kurzen
Oberarmein; der sinnlose Aveisse Schurz ist indess nebst dem
ganzen Mittelkörper erg.) den 1. Fuss vorsetzend, in der L.
den Bogen, in der R. die Keule haltend, Schwert an der 1.
Seite, offener Köcher auf dem Rücken. Neben ihm ein Hund
nach r. zu ihm aufschauend (Kopf erg.). R. gegenüber steht
Hermes (bartig, in kurzem w. vertikal graviertem Chiton,
darüber ein Fell; Reisehut mit rotem Rande, rote Reise-
stiefel nebst Zugstück), in der L. das lange Kerykeion haltend.
R. von ihm ein unbärtiger Mann, in langem Mantel, mit der
R. eine Lanze aufstützend (langes punktiert-graviertes Haar,
r. Binde). L. von Herakles ein unbartiger Mann (Jolaos),
dessen Gesicht und Oberkörper grösstenteils erg.; er hält
Schild (nur unteres Ende alt) Schwert und Lanze vor sich.
Endlich 1. noch ein unbartiger Mann in langem Mantel, den
Speer aufstellend (kurzes Haar, doch Locke vor dem Ohr).
Mantel mit r., von w. Punkten umgebenen Tupfen.
B) L. steht ein bartiger Mann nach r. (Zeus nach Gerh.;
langer weisser Chiton mit gewellter Gravierung, Mantel mit R.,
r. Band im langen mit Punkten gravierten Haar), in der L. die
Lanze aufstützend. Auf ihn zu kommen vier Figuren, voran
der bartige Hermes, der wie auf A (mit r. Fell auf dem
schw. Chiton), das Kerykeion in der L., die R. sprechend ge-
senkt. Weiter r., ebenfalls nach 1. Athena, (kleine Helm-
kappe ohne Wangen- oder Nackenschirm, langer Chiton der
vom Halse bis etwas über den Füssen ergänzt ist). Es folgt
Herakles wie auf A, doch ohne Köcher und Schwert, in der
L. die Keule, in der R. den Bogen, von dem nur das obere
Ende alt; auch sind das Untergesicht und der Körper vom
Hals bis gegen die Knöchel ergänzt. Endlich zuletzt r.
Dionysos (bärtig, r. Epheukranz, langer Chiton, der unten
weiss und gewellt graviert; Mittelkörper erg.), in der R. ein
langes Trinkhorn vorstreckend.
1690. (1715). H. 0,295. U. 0,66. Etrurien, Gerh. 1841. — Stark über-
malt und erg. Der Fuss fremd, mit falschem Wulste angesetzt.
— Erwähnt: Stephani, Compte rendu 1868, 147.
Oben aufwärts gerichtetes Lotosblüten- und Knospenband
(mit Rot).
A) Opferzug nach r. (für Dionysos?): Voran eine Frau
(langer Chiton und Mantel, Brust erg.), die auf dem Kopfe
i5*
228 Schwarzfigurig; älterer Stil.
einen Korb mit drei Spitzen tragt, an denen Zweige befestigt
sind und von denen zwei geknotete sacrale Binden herab-
hangen; in der R. tragt sie einen langen Zweig. Es folgt ein
bartiger Mann, wie alle folgenden mit breiten (Epheu?)bluttern
bekränzt, und in langem Chiton und Mantel; er halt ein
kleines Schwein als Opfertier in den Händen; es folgen
zwei bartige Manner in langem Chiton und Mantel, die Zweige
in der L. tragen; es sind Greise mit Stirnfalten. Grosse Teile
der Körper erg. Zuletzt ein Mann, dessen Kopf und Brust
ergänzt ist; er ist in langem Gewände, tragt in der R. eine
einhenklige Kanne, in derL. den Zweig, ferner einen Schlauch
und dazu auf der 1. Schulter einige Stäbe, an welchen er auf
dem Rücken einen (Speise)-Korb trägt und einen langen
schmalen Sack mit weisser Epheublüte darauf und zwei
Spitzen unten (ein Flötensack?).
B) Baccliisches Fest. Ein bärtiger Mann in langem
Chiton und Mantel nach r. bläst die Doppelflöte (r. Haarbinde);
ihm r, gegenüber zwei bärtige Männer mit Epheukränzen auf
dem kurzen Haar, in langem Chiton und Mantel (der Körper
des vorderen 1. nebst dem Kranz in seiner R. grossenteils
erg.); der r. hält in der R. ein Trinkhorn. R. und 1. am Ende
je ein nackter tanzender Mann (bärtig, epheubekränzt); der
Körper desjenigen 1. grossenteils erg.; sie tanzen in ge-
mässigter Bewegung.
169!. (1710). H. 0,28. U. 0,55. Etrurien, Gerh. 1841. Viel und
schlecht erg. Beide Henkel und Mündung falsch erg.; vom
unteren Teil des Bauches und Fusses nur weniges alt.
Oben Lotos wie 1690. — A) L. bärtiger Mann (Zeus) nach
r. (Haare punktiert, langer Chiton mit r. Tupfen und w. ge-
malten Wellenlinien, kurzer Mantel mit r. Streifen) streckt die
L. gegen den Bart des ihm gegenüberstehenden Hermes aus,
der seinerseits mit der R. an den Bart des Zeus fasst; in der
L. langes Kerykeion (kurzer Chiton und Mäntelchen auf r.
Arm; Mittelkörper erg.; r. Pileus ohne Krampe, r. Stiefel mit
Zugstück); neben ihm ein Hund, zu ihm aufblickend. R.
hinter ihm steht Athen a nach 1. (kleine r. Helmkappe,
langer verzierter Chiton, ohne Aegis) mit der R. die Lanze
aufstellend. Ihr folgt r. Herakles nach 1., an dem nur der
Kopf und Hals, der r. Arm mit dem Bogen, und dann die
Unterbeine antik sind; an seiner r. Seite Schwert, dessen
weisser Griff alt; er war gewiss bekleidet, ist jedoch fälschlich
nackt restauriert. Punktierte kurze Haare.
Attische Amphora i, Gruppe 4 und 5. 22Q
B) Rüstung. Antik ist an dem Ganzen nur Folgendes:
der Unterkörper der 1. stehenden Figur in langem Chiton
der 1. Fuss der darauf folgenden Figur mit halbem nacktem
Unterbein und das untere Ende des davor aufgestellten
Schildes und der Lanze daneben. Es war also wahrscheinlich
eine Waffenübergabe und Rüstung. Alles andere modern.
1692. Gerh.' Nachl.
Fragment eines auch in der Grösse ungefähr gleichen
Gefässes. Oben Lotos wie 1690.
Erhalten ist der obere Teil von einer Seite der Darstellung;
rechts der Rand; 1. fehlt eine Figur. L. Kopf eines bärtigen
Mannes nach r., der den Speer aufstützte; vor ihm r. eine
Frau nach 1. (Haarband, Haare fein graviert, grosser Ohr-
ring); folgt r. ein Mann nach 1. (bärtig, r. Binde, Haar punktiert;
r. Brustwarze) r. Arm vorstreckend, davon ein Gewandstück
mit horizontalem rotem Streif herabhängt; in der L. die
Lanze.
Fünfte Gruppe: Form etzaas schlanker, Henkel etzaas höher ge-
schwungen ; oben Lotosknospeii- und Blütenband ohne Rot und nach
abwärts gerichtet; Stil etwas gewandter, nachlässiger,- Anfang von
Falten gebung an Mänteln.
1693. (618). H. 0,46. U. 0,95. Nola, S. Koll. Intakt.
A) Nemeisc her Löwe. Herakles nach r. in Schritt-
stellung (ganz nackt, bärtig, nur weisses Schwertband) den
aufgerichteten Löwen (nachr., Kopf umgewandt, rote Mähne,
weisser Bauch) würgend, indem er mit der L. seinen Hals
umfasst; seine R. ist unthätig (!); sie sollte eigentlich das Schwert
halten (vgl. die Bilder desselben Typus wie das vorliegende
bei Inghirami, vasi fittili tav. 61. 62). Ihm r. gegenüber
Athena, nach 1. in Schrittstellung, mit der R. die Lanze auf-
stellend (Helm mit Nackenschirm und hohem Bügel, gr. Rund-
schild mit rotem Rand, Z.: weisser Hirsch nach 1. laufend;
langer Chiton mit Verzierung). L. hinter Herakles Jolaos
nach r. stehend (rotes Haar und Bart, nackt, nur Schürze mit
Rosetten um), die L. hoch erhebend, in der R. die Keule des
Herakles tragend. L. hinter ihm ein bärtiger Mann nach r.,
ganz in den Mantel gehüllt (mit w. Punktrosetten und roten
Streifen).
B) Rüstung. In der Mitte ein nackter bärtiger Mann
nach r. (Bart und kurzes Haar rot), am r. Bein eine (rote
Beinschiene, sich vorbeugend, im Begriff die 1. Schiene anzu-
2.1)0 Schwarzfigurig; älterer Stil.
ziehen (die nicht rot). R. vor ihm ein Greis nach 1. (Glatze,
w. Haar, Bart und Braue, r. Binde, in langen Mantel gehüllt
mit w. Punktrosetten und dem Anfang von Faltengebung) an
den ein Schild am Boden gelehnt steht 'von der Seite gesehen;
Z.: w. Dreifuss); der Greis halt einen langen Stab wie die
folgenden drei Figuren (diese Stabe gehen in dünne Enden
aus). R. dahinter ein ruhig stehender nackter Jüngling
nach 1. (r. kurze Haare) mit jenem Stab in der R. L. von dem
sich Rüstenden steht ein gleicher nackter Jüngling nach r.
(r. Haarbinde, schw. Haar) mit Stab in der L., in der R. eine
-weisse kreisrunde Binde. L. am Ende ein Mann nach r. in
langem Chiton und Mantel wie der des Greises und mit Stab
(r. Haar und Bart . — Unter dem Fusse scharf und tief einge-
kratzt Mi Buchstabenhöhe 0,02).
1694. (i7i3). H. 0,445. U. 0,90. Von Basseggio in Rom 1841 durch
Gerh. — Viel aber geschickt ergänzt. Fuss durch einen
falschen Wulst mit der Vase verbunden. Unterer Teil des
Bauches fälschlich ohne Strahlen erg. — Abg. Gerhard, etr.
campan. Vasenb. Taf. XI, S. 14. Bespr.: Gerhard, Aus.
Vasb. II, S. 3i, Anm. 14; Welcker, Alte Denkm. V. S. 447,
No. 2; Overbeck, Gall. her. Bildw. S. 341, 3. Klein, Euphronios
S. 82, b. Luckenbach, XI. Suppl. bd. d. Jahrbücher f. Philo!.
S. 600 ff.
A) T roilos belauert: in der Mitte ein Brunnen, der
als kannelierter Pfeiler gebildet ist mit geradem weissem
Abacus, darauf ein Rabe sitzt und gegen Polyxena krächzt;
die Mündung ist als Löwenkopf gebildet, daraus das Wasser
in einen viereckigen Trog fliesst. Polyxena nach r. stellt
eben eine Hydria darunter (Mündung derselben und grosser
Teil des Wasserstrahls erg.); sie tragt langen Ghit. mit w.
Rosetten, darüber ein ebenfalls eng anliegendes und gegürtetes
Obergewand mit r. Faltenstreifen (Teil des Mittelkörpers erg. .
L. hinter ihr sitzt T roilos auf einem Rosse mit Beipferd,
ruhig wartend; er hat einen kurzen Stab in der L. zum Pferde-
antreiben; ist ganz nackt, hat r. Haarbinde (sein Untergesicht
und grössere Stücke der Pferde erg.). R. hinter dem Brunnen
lauert Achill, geduckt kauernd, in voller Rüstung, mit
korinth. Helm, böot. Schild mit weissem Dreifuss als Z., und
der Lanze in der R. (grosser Teil des Gesichtes sowie die
Oberschenkel erg.).
B) Drei laufende Hopliten nach r. Antik ist an den-
selben nur: Von dem Hopliten links nichts als der r. zurück-
gesetzte Fuss, das Lanzenende und die unterste Spitze seines
Schildes mit dem Lanzende des folgenden; von dem mittleren
Attische Amphora i, Gruppe 5. 23l
der mittlere Teil des Körpers mit dem 1. Arme, daran der
böot. Schild; von dem r. ein Stück des mittleren Körpers
(Chiton, Schwert), des vorgesetzten Beines und das Schildende.
Danach ist es sicher dass die drei laufenden Krieger im
wesentlichen richtig ergänzt sind.
1695. (624). H. 0,405. U. 0,85. Vulci, S. Dor. — Fast intakt.
Der Firnis vielfach grünlich gebrannt und teilweise, wie
an den vorspringenden Gesichtsteilen, zu dünn aufgetragen.
A) Manner und Jünglinge. In der Mitte ein Greis
nach r. (w. langer Chiton, Mantel umgeworfen mit roten Falten-
streifen; Glatze, weisses Haar und Bart, rote Haarbinde, Arme
unter dem Mantel). Ihm r. gegenüber ein nackter Jüngling
nach 1. (r. Haar hinten aufgebunden, Brust von vorn
gezeichnet, alles andere im Profil); er hat beide Arme gesenkt
und zu einer Faust geballt; der Kopf etwas geneigt; er steht
wie zur Prüfung vor dem Alten. R. hinter demselben noch
ein Greis nach 1., ganz wie der vorige, nur dass der Chiton
rot; r. dahinter ein nackter Mann nach 1. ;rotes Haar und
Bart), die R. zur Faust geballt, die L. gesenkt und ausgestreckt.
L. hinter dem mittleren Greis noch ein nackter Jüngling
nach r. (kurzes rotes Haar), beide Unterarme horizontal vor-
streckend und Fäuste machend. L. am Ende ein bärtiger
Mann nach r. in r. langem Chiton und Mantel wie die Greise
(etwas erg.). Alle Figuren setzen das eine Bein etwas vor,
stehen aber mit beiden Sohlen auf.
B) Reit Übung. In der Mitte ein Jüngling zu Pferde,
nach r. ruhig s'ehend; er hat kurzen roten Chiton und kurzen
Reiter-Mantel auf dem Rücken [mit dem weissen viereckigen
Zackenbesatze). L. hinter ihm ein nackter Jüngling nach r.
(r. kurzes Haar) der die L. nach dem Reiter ausstreckt, wie
um ihn festzuhalten. L. dahinter ein bärtiger Mann nach r..
in langen Chiton und Mantel gehüllt (rote Faltenstreifen).
Vor dem Pferde r. stehen sich zwei Jünglinge gegenüber;
der 1. im Mantel bis an die Knie verhüllt, der r. in langem
Chiton und Mantel und mit roter Haarbinde. Alle Figuren
mit beiden Sohlen ruhig aufstehend. Die Zeichnung ist etwas
flüchtig und giebt nur das Nötigste.
1696. (1718). H. 0,425. U. 0,845. Etrurien, Gerb. 1841. — Vielfach erg.
und verschmiert; der Fuss fremd. — Abg. Archaeol Zeitg.
1868, Taf. 10; S. 56 Ü\ (B. Stark).
A) In der M'tte sitzt eine Frau nach r. auf Klappstuhl in
langem faltenlosem Chiton mit r. Tupfen und w. Rosetten, in
232 Schwarzfigurig; älterer Stil.
kurzem Mantel mit R.), in der L. ein langes Scepter auf-
stützend, das von einer Blüte bekrönt ist. Ihr Unter- und
Mittelkörper zum Teil ergänzt. R. vor ihr ein Mann nach
r., den Kopf nach ihr umwendend (Stiefel mit rotem Zug-
stück, roter Bart, Haar hinten aufgebunden, Reisepetasos); er
ist von der Brust bis zu den Knieen ergänzt; oben an der
Brust jedoch ist der verzierte Chitonrand erh., ebenso der
Rand des kurzen Mantels und der Rest eines Stabes den er
trug und den der Erganzer zu einer Lanze gemacht hat. Die
Figur scheint also Hermes ganz gleich gewesen zu sein. R.
dahinter ein Krieger nach 1. mit Schild und Lanze; antik
sind an ihm nur: das obere Ende des Helmbügels, der untere
Teil des korinth. Helmes, die Spitze der Lanze und ein
kleines Stück vom Schildrande r. und die Unterbeine. L. hinter
der Frau steht Hermes nach r. (ergänzt Brust und Unter-
gesicht, letzteres fälschlich bartlos, ferner ein Teil des Mittel-
körpers) in kurzem Mantel, Stiefel mir rotem Zugstück,
weissem Reisehut; in der R. das lange Kerykeion haltend, die
L. redend emporstreckend (der zweite und dritte Finger aus-
gestreckt). L. am Ende ein bartloser kurzhaariger Mann
nach r. in langem Chiton und Mantel, in der L. die Lanze
aufstellend. (Teil des Mitteikörpers erg.).
B) Reitübung. In der Mitte ein unbärtiger Reiter nach
r., ruhig, einen Stab in der L. (nackt, nur kurzes Mäntelchen
um, daran r. Faltenstreifen; seine Unterbeine sowie grosse
Stücke des Pferdes erg.). R. ein ruhigstehender Krieger
nach 1. (mit kor. Helm, dessen unterer Teil nur alt, und grossem
Rundschild mit weissem Bein als Z., Beinschienen, Lanze). L.
hinter dem Reiter ein Jüngling nach r. in kurzem Mantel der
die r. Brust freilässt; Haar im Nacken von Spirale zusammen-
gefasst; r. Haarbinde, (Mittelkörper bis über den Knieen erg.),
die L. vorstreckend, in der R. einen Stab, um das Pferd an-
zutreiben (teilw. ergänzt). — Nachlässige Zeichnung.
1697. (1928). H. o,33. U. 0,695. In Rom von Basseggio gek., 1846 (nach
Panofka aus Caere). — Intakt. Abg. Panofka, Parodien und
Karikat. (Abb. d. Berl. Akad. 1851) Taf. I, 4. 5 (beide Seiten,
doch klein und ungenau); S. 23 ff. — Zuerst bescbr. im Bull,
d. I. 1846, 84.
A) Mummenschanz. L. steht ein unbärtiger Doppel-
flötenbläser nach r. (in langem Chiton, Mantel mit roten
Streifen und Faltenanfang); vor ihm von oben nach unten die
Inschrift: E/OXbO + K tioytoye (vgl. 1686). Auf ihn zu kommen
drei wesentlich gleiche Gestalten, als Pferde vermummte
Attische Amphora, i, Gruppe 5 und 6. 233
Manner mit gewappneten Reitern; es sind gebückte bärtige
Manner, die Hände auf die Kniee stützend, in kurzen roten
Chitonen (faltenlos); hinten haben sie einen Pferdeschweif
und über dem Kopfe aus dem Nacken hervorspringend den
Hals und Kopf je eines Pferdes. Auf ihrem Nacken reitet je
ein bartiger Mann, sich mit der L. an der Pferdemahne fest-
haltend, und die R. wie antreibend erhoben; alle in kurzen
Chitonen (mit r. Tupfen) und einst weissen Panzern mit
Lederstreifen unten; auf den r. korinth. Helmen sind ver-
schiedene Aufsatze: der vorderste hat zwei Federn, der
folgende einen Halbmond, der dritte ein Rad mit vier
Speichen. (Nach Panofka eine Parodie des Sieges der
Krotoniaten über die Sybariten nach Athen. XII, p. 320).
B) Silene und Nymphen. R. steht ein Silen mit
Pferdebeinen, nach 1., in der L. die Doppelflöte haltend,
die R. sprechend erhoben. Er ist ithyphaliiseh und an seinem
Phallos hangt das Flötenfutteral. L. ihm gegenüber, ruhig
und steif nach r. stehend und zuhörend ein Silen, wie die
folgenden mit Menschenbeinen und ithyphaliiseh; dann weiter
1. eine Nymphe (in kurzem faltenlosen rotem Chiton; r. Haar-
band); dann ein Silen ganz wie der vorige; wieder eine
Nymphe Avie die obige (das Weiss des Fleisches ganz abge-
sprungen); endlich noch ein Silen wie die obigen. Alle diese
Figuren haben gleiche steife Stellung; die Arme angezogen
mit geballter Faust. Alle Silene haben dasselbe Gesicht: fast
horizontal vorspringende Stumpfnase, roter Bart und r. langes
Haar; hohe Pferdeohren ; roter Pferdeschwanz. Sie scheinen
zum Tanze anzutreten, zu dem ihnen der pferdebeinige Silen
aufspielen wird.
Sechste Gruppe: Form Aro. jj, breiter Henkel mit erhöhten und
bewalten Rändern, reicherer Fuss; oben sowol alternierendes P.-L.-Band
als gegenständige P.-L.-Kette; streng archaisch] Geivätider faltenlos.
1698. (1646). H. 0,505. U. 1,11. Vulci, 1837 von Gerh. in Rom gek.
- — Aus vielen kleinen Stücken zusammengesetzt und die
Fugen stark überschmiert; Kleines erg.; die oberste Schicht
des Thongrundes blättert vielfach ab. Das aufgesetzte Weiss
verblasst, jetzt grünlich. — Abg.: Gerhard, etrusk. campan.
Vasenb. Taf. XXII. XXIII. S. 3i ff. Seite A) auch bei Overbeck,
Gall. her. Bildw. Taf. XXVI, 16; S. 637; Seite B) schlecht bei
Stephani, Theseus und Minotaur, Taf. I; wonach in den Wiener
Vorlegeblättern Ser. III, 7 wiederholt. Besprochen : Gerhard,
Aus. Vas. Bd. III, S. 37, 28, c; 147, 48; I5'> 6l 5 °- Jahn> Arcn-
Beitr. S. 258, g; C. J. G. 7601; Heydemann, Iliupersis S. 29. ,
B; Annali d. J. 1877, p. 254; 1880, p. 29. 3i (Michaelis); Klein,
griech. Vas. mit Meistersignaturen, S. 20; über die Ariadne-
234 Schwarzfigurig; älterer Stil.
inschrift O. Jahn, Einleit. zur Manch. Vasens. p. CCV, 1345;
Stephani, Compte rendu 1861, S. 15. f.; Heydemann, Satyr- und
Bakchennamen 1880, S. 14 Anm. 50.
A) Frevel des Aias. Aias (r. neben ihm /^ \ A\\a;;
ganz kurzer Chiton, Beinsch., Panzer, darüber ein den Rücken
bedeckender vorn am Halse geknüpfter kurzer verzierter
Mantel, von welchem zwischen den Beinen, unklar wie, ein
längeres Ende mit dreieckigen Fransen und reichen gravierten
Borten geschmückt herabhangt; an w. Bande — fehlt in der
Abb. — hangt die — fast ganz erg. — Schwertscheide; lange
Locken, bartig; hoher korinth. Helm, dessen Kamm in das
Ornament ragt) nach r. ausschreitend, beide Sohlen auf der
Erde (ein Querstrich auf dem r. Schenkel ist zufallige Ver-
letzung), in der R. das Schwert gezückt, den 1. Arm horizontal
vorstreckend hinter dem Schilde seiner Gegnerin, der Athena,
(1. unter ihrem Schilde ^ 1 «*\ ^\ 3 D ^\ IdfrijvaiuJ,
welche mit der Lanze in der gehobenen R. gegen ihn nach 1.
ausschreitet; sie hat langen Chiton mit reichen karrierten Ver-
zierungen, grosse Aegis mit Schlangenrand, die kleine r. Helm-
kappe mit hohem in das Ornament ragendem Kamm; grossen
Rundschild (mit Zirkelloch und rotem Rande); daraufist ein eber-
artiger Kopf graviert mit vier hinten ansetzenden kurzen aufgeb.
Flügeln, der einen Fisch im Rachen hat, also ein xrJTog ahn-
lich 1652; die grossen Zahne desselben sind in den Thongrund
eingraviert; von einer etwaigen farbigen Füllung derselben ist
nichts erhalten; der Oberteil des Kopfes fehlt. Oben auf dem
Schildrande sitzt eine Eule; r. neben ihr /\ v -^ *
ykav'S,, Zwischen beiden kniet auf dem r. Knie am Boden
Kassa ndra nach r. (1. von ihr von oben herab
sie wendet den Kopf nach 1. um und legt die L. über den
Kopf; ihre langen Locken sind gelöst; sie ist nackt bis auf
einen kleinen Mantel der über Schultern und Rücken geht
und vom 1. Arme herab hlingt, während sie noch ein anderes
kleines Tuch auf dem rechten Unterarme hängen hat, das die
Scham bedeckt. Ihre Stellung drückt ebenso die Flucht zu
Athena wie die erschreckte Abwehr gegen Aias aus.
Attische Amphora, i, Gruppe 6. 235
L. von Aias steht Polyxene (über ihr
POVv "t *l £ f* £ ITolv^binJ, in langem
gegürtetem rotem Chiton, mit breiter, mit Mäandermotiven gra-
vierter Borte vorn herab; Mittelkörper und Unterarme erg.
Vor ihr und gleich neben Aias steht Antilochos (r. von ihm
Ar'« \ \+ & * O % I4»d-iloyo;) als nackter
Knabe gebildet (Hinterkopf erg.), 1. Bein vorsetzend, völlig ruhig.
R. von Athena entweicht nach r., nach 1. umblickend Skaman-
drophilos, ein Krieger; 1. von ihm von oben herab
in kurzem Chiton mit gravierten Sternen, Panzer, kor. hohem
Helm; seine Arme waffenlos vor die Brust gehalten. R. von
ihm >A :A^A** 3^ I STrjm'ag y.alng (Lieb-
ling des Exekias, s. Klein a. a. O.)
B) Tod des Minotaur. In der Mitte Theseus, nach r.
ausschreitend; über ihm • £ S £ v Ofl<T£v[g (bärtig,
mit langen Locken, in kurzem r. Chiton, darüber ein Fell gegürtet,
Schwertscheide am w. Bande hängend), mit der R. das Schwert
durch den Kopf des Minotauros stossend, den er mit der L.
festhält. Minotauros ist nackt und auf das r. Knie gesunken
nach r., der Kopf nach 1. umgewendet; in jeder Hand einen
Stein haltend. R. steht Ariadne nach 1. (in langem Chiton
mit Ueberschlag, der mit Schuppen graviert; Stirnschmuck
aus r. Punkten an der Haargrenze) und hält in der R. eine
rote kreisrunde Masse empor, die jetzt nicht mehr so voll-
ständig wie bei Gerhard erh. ist; nach seiner Abbildung ist es
ein Granatapfel; jetzt Hesse sich indes ebenso an den Wolle-
knäuel denken der etwa auf einem Stäbchen aufgewickelt
war. Ueber ihr P I \ r> [- E ^QiAyyij (der
drittletzte Buchstabe war offenbar nie ein Delta).
236 Schwarzfigurig; älterer Stil.
Zwischen beiden steht: \# 1 v tJ ^\ darauf ein ver-
schmierter Bruch. Zwischen den Beinen des Theseus:
r» % £% ^ ° * i L. von Thes. steht eine Frau
nach r. in karriertem langem Chiton mit r. Ueberschlag (der I
ganze Kopf erg.); r. vor ihr: ,, $ #• c L. am Ende
zwei nackte Jünglinge dicht nebeneinander, ruhig stehend,
die Arme teilweise etwas vorstreckend; die Hände zu Fäusten
geballt. R. von ihnen von oben herab:
3*>+*n? r • ** *"• 3 ^
Am r. Ende stehen noch zwei gleiche nackte Jünglinge
in derselben Stellung wie die links (der vordere r. Haar und
Schulterlocke); vor ihnen von oben herab: Q 2 1
(jetzt ist mehr nicht zu erkennen, da der Thon abgeblättert
ist). Hinter denselben von oben:
;
: n : »■"«
Diese Inschriften scheinen sinnlos.
1699. (1700). H. 0,485. U. 1,075. Gerh. 1841. Aus Stücken, viel ver-
schmiert und stark erg.; unterer Teil des Vasenhauches erg.
und zwar fälschlich ohne Strahlen. — Ein Dallen in der
Gegend des Zeuskopfes. — Abg. Seite B (ohne Angabe der
Ergänzungen) bei Stephani, Thes. u. Minotauros Taf. III;
S. 66 ff. — Seite A fehlt in dem Verzeichnis von Schneider,
Geburt der Athena; oder ist die Vase mit der einst bei
Fossati bcündlichen von Gerh., Aus. Vas. T, S. 5, 7 g erwähnten
(bei Schneider S. 10, No. 10) identisch ?
M ü n d u n g s s t r e i f mit rings herumlaufendem T i e r f r i e s,
der jedoch zwei Centren hat: a) Mitten Stier nach 1., 1. und
r. je ein Lowe, weiter 1. und r. je ein Stier und endlich wieder
je ein Löwe, beide nach 1.
b) Mitten Palmette, r. und 1. je ein Stier und weiter je
ein Lowe, beide nach r., sodass r. sich zwei Löwen mit den
Attische Amphora, i, Gruppe 6. 23t
Köpfen, 1. mit den Schwänzen gegenüberstehen. Die Stiere
haben nur ein kurzes Hörn. — Auf den Henkel runder n
beiderseits strenge Rosetten; über dem Bilde A) alternierendes
P.-L.-band, über B) gegenständige P.-L.-Kette (wie 1698).
A) Athen ageburt. In der Mitte thront Zeus nach r. (bärtig,
langes rotes Haar, langer Chiton mit Kreuzchen, Mantel mit
R. ; der ganze Mittel- und Unterkörper modern; erg. auch die
R. mit dem Blitze); die (antike) L. stützt er (was wohl seine
Geburtswehen andeuten soll) weit vorgestreckt auf einen
langen Stock mit oben gebognem Ende; das untere Ende des
Stockes erscheint unten neben dem r. Fuss der Eileithyia:
dazwischen ist ein grosses Stück modern. Der Thronsessel
ist ohne Lehnen; die Füssc desselben haben den üblichen
Ausschnitt mit w. Palmetten; als Stütze ist in der Mitte unter
dem Sitze eine nach r. ausschreitende weibliche Figur an-
gebracht (Nike?) in langem Chiton und mit aufgeb. Flügeln
(ganze r. Hälfte des Oberkörpers mit Kopf modern). Zeus
stellte seine Beine auf einen Schemel, der noch erh.; hinten
auf dem Sessel ist eine Pferdeprotome die nach hinten heraus
blickt angebracht. Aus Zeus Kopf steigt die kleine Athena
empor (in langem Chiton, Schild in der L., R. so gehalten
als ob sie die Lanze schwänge, doch war nie eine Lanze
gemalt; Helm; keine Aegis). R. steht eine Eileithyia nach
1., beide Arme mit geöffneten Händen über Zeus Kopf
erhebend (langer karrierter Chiton mit geschupptem Ueber-
schlag; viel ergänzt und überschmiert, letzteres auch am
Untergesicht; rote Haarbinde und Stirnschmuck aus r. Tupfen
am Haaransatz). R. am Ende steht ruhig Ares nach 1.
(rote Beinsch., Lanze, Rundschild mit r. Rande und weissem
Zeichen: Dreifuss mit zwei grossen Ringhenkeln, die zwischen
den Füssen angebracht sind und drei Stützen haben, also
ganz den Dreifüssen Olympias entsprechen; der eine Henkel
grossenteils erg.). Von seinem Kopfe ist nur die Nase und
der vom roten Helm mit hohem Bügel bedeckte Oberkopf
alt, das unbärtige Untergesicht aber erg. (es war jedenfalls
bärtig und mit korinth. Helm bedeckt). L. von Zeus steht
Apollo nach r., die Kithara (mit 7 Saiten) spielend (lange
Haare, r. Binde mit w. Punkten; unbärtig, am Gewand sehr
viel verschmiert; Unterteil der Kithara und des r. Armes erg.:
hat langen weissen gewellten Chiton, darüber grossen Mantel
mit gezacktem Saume unten). L. am Ende steht Poseidon
nach r. (langes r. Haar und Bart, langer Chiton und Mantel
238 Schwarzfigurig; älterer Stil.
mit w. Punktrosetten), in der L. den Dreizack aufstützend;
sein mittleres Gesicht erg., das untere überschmiert.
B) Tod des Mino tau r. These us den Minotaur
bewältigend; antik ist davon nur: der Kopf des Theseus
(bartig, rote Haare und Bart, Haar mit Binde hinten
aufgebunden), ferner der obere rote Chitonrand, der untere Rand
desselben kurzen Gewandes, und Rest des darüber hängenden
Felles, Kniestück des r. Beines und vorgesetzter 1. Fuss. Vom
Minotaur: der zurückgesetzte 1. Fuss, wonach er nach 1.
kniete, und der 1. Arm, daran Behaarung durch gravierte
Strichelchen. R. vom Minotaur steht eine Frau nach 1., an
der die untere Kopfhälfte (mit Rest von r. Stirnschmuck am
Haaransatz), die 1. Schulter, der mittlere Teil des langen
Chitons und die 1. Ferse mit dem Chitonzipfel antik sind. R.
davon ein nackter Jüngling nach 1. mit r. kurzem Haar; im
Wesentlichen antik (r. Hand mod.), ruhig zusehend. Am Ende
r. eine Frau nach 1. in langem r. Chiton (erhalten das obere
Kopfende, Mittelkörper und Unterteil; auch das Antike über-
schmiert). L. von Theseus: Frau nach r. (Ariadne ?) (Gesicht
antik, doch überschmiert; r. Stirnschmuck; Mittelkörper erg.).
Am Ende 1. zwei eng nebeneinander stehende nackte
Jünglinge nach r. (der vordere mit rotem langem Haar;
Mittelkörper mit den Armen erg., unterer alt), als ruhige
Zuschauer, ganz wie auf 1698.
2) Form No. 20 und 2Q ; Hals und Schulter scharf abgesetzt
aj Mit ausgesparten Bildfeldern.
Erste Gruppe.
1700. (612). H. o,32. U. 0,68. A. K. S. Intakt.
Mündung wie bei Form No. 28, gefirnisst und mit r.
Streifen; Hals thongr., jederseits in der Mitte ein Kreis mit
Punkt darin und daneben je zwei Zickzacklinien von oben
herab. Zwischen Hals und Schulter ein dicker r. Wulst. Unten
keine Strahlen; Fuss als kleiner dicker Wulst. Bauch ge-
firnisst bis auf einen unten umlaufenden thongr. Streifen. Auf
Schulter und oberer Bauchhälfte jederseits eine ausgesparte
Bildfläche:
A) In der Mitte ein grosses Ornament aus Lotos (palmetten-
gefüllt, nach oben) und Palmette (nach unten); r. und 1. ein
tanzender Mann, der 1. bartlos; beide in kurzem r. Chiton
der korinthischen Art; Köpfe gesenkt, Arme ausgestreckt; ge-
mässigte Bewegung.
Attische Amphora, 2, «, Gruppe 1 und 2. 23o
B) Lagernde Sphinx nach r., die Vorderbeine aufstellend
und das 1. erhebend; aufgeb. Flügel; Ges. rot; lange Haare.
— Stil dem korinthischen sehr nahe. Blassroter Thon.
Firnis nicht tiefschwarz, an den Figuren vielfach ungleich auf-
getragen und gelbbraun.
Zweite Gruppe: Panathenaeisch.
1701. (2471). H. o,38. U. 0,79. Chiusi, 1875. Aus Stücken; Weniges
fehlt; nichts übermalt. Weiss meist abgefallen. Firnis viel-
fach rot verbrannt.
Form etwas gedrückt; kurzer Hals mit gegenstandiger
P.-L.-Kette (mit Rot, Gravierung, Palm, geschlossen, Lotos
bereits verkümmert). Etwas blasser Thon. Streng archaischer
Stil, Gewänder faltenlos.
A) Schulter mit Stabornament (r. und schw.). Athena
nach 1., weit ausschreitend und mit der R. den Speer schwin-
gend (Fleisch weiss, langer Chiton ohne Aermel, dessen obere
Hälfte rot, die untere schw. mit gravierten Sternchen, Aegis
rot, Helm mit hohem Bügel und unten gerade abgeschnittenem
Backenschirm; lange auf die Schulter fallende Haarmasse vom
Helme nicht geschieden; Schild mit Zirkelloch, weiss aufge-
malt ein reiches Hakenkreuz oder Labyrinth, Rand rot). Am
Boden neben ihrem 1. vorgesetzten Fusse eine Eule. R. und
1. dorische Säule; auf beiden steht je ein bartloser Mann
im Mantel, den einen Arm eingestützt unter dem Mantel.
B) Das Stabornament fehlt, schw. Streif statt dessen.
Kampf: in der Mitte Schwertkampf; der Sieger 1. (r. Bein-
schiene, kurzer r. Chiton mit w. Rand, Panzer geschuppt, r.
kor. Helm mit niederem Bügel, Rundschild innen rot) schwingt
hoch in der R. das Schwert nach r. gegen den Unter-
liegenden (kurzer roter Chiton, Panzer, r. Beinsch. und kor.
Helm mit hohem Bügel), der ins r. Knie sinkend, zur Flucht
gewendet sich mit dem Oberkörper umkehrt, in der R. das
Schwert schwingt, um den Hieb zu erwiedern und den Schild
vorstreckt zum Parieren; aus seinem Schilde erhebt sich das
Vorderteil eines Greifs des alten Typus (Ohren, Stirnaufsatz,
weit aufgesperrter Schnabel) der mit den Vorderbeinen gerade
an den r. Oberarm des Gegners streift und wie lebend erscheint.
Von r. und 1. schreitet je ein Lanzenkämpfer heran: der r.
in kurzem r. Chiton, darüber kurzes Wams mit w. Punkt-
rosetten, r. Beinschienen und kor. Helm (Hinterkopf erg.),
Schild vorstreckend (von der Seite gesehen), in der R. Lanze
von der ein kleiner Rest erh.; die r. Hand mit einem Schwerte
240 Sclnvarzfigurig; älterer Stil.
ist falsch ergänzt. Dasselbe gilt von dem 1. und seiner R.;
er ist auch ebenso bewaffnet; auch er hat geblümtes Wams,
keinen Panzer über dem r. Chiton.
ß) Mit umlaufendem Bildstreifen.
Erste Gruppe: nur ein Bildstreif; keine Strahlen unten.
1702. (628). H. 0P9. U. 0,82. Montalto (Vulci), S. Dor. Gut erh.
Hals mit altertümlich unregelmassigem alternierendem
P.-L.-band (mit Rot). Schulter: Stabornament. Dann grosser
Streif, durch die Henkelansatze in zwei Seiten geschieden.
A) Befreiung der Deianira. Herakles, weit im Lauf-
schritt nach r. ausschreitend, unbartig (sicher, obwohl ein
verschmierter Bruch durch den Kopf geht), in kurzem rotem
Chiton, sonst ganz ohne Abzeichen, sticht mit der R. mit
einem grossen Schwerte (Griff w.) in den Pferderücken des
Kentauren Nessos (nach r., menschlicher Leib rot), dessen
r. Arm er zugleich unter dem Handgelenke fasst und der auf
die Kniee gesunken sich schreiend (offner Mund) umwendet
und auf dem 1. Arme Deianira tragt (langer faltenloser
Chiton, roter Ueberschlag), welche die Arme horizontal gegen
Herakles ausstreckt. Als ruhige Zuschauer stehen r. eine Frau
nach 1., die so verhüllt ist dass nur Stirn und Nase sichtbar
sind (roter Chiton, schw. Mantel des „korinthischen1'' Schnittes);
dann ein Mann nach 1. (roter, langer Chiton, schw. Mantel,
bärtig") und noch ein bartiger Mann nach 1. (schw. Chit.,
Mantel mit Rot). Ebenso I. hinter Herakles eine Frau nach
r. (schw. Chiton, roter Ueberschlag) die beiden Unterarme
teilnehmend vorstreckend; wahrscheinlich ist es die von dem
Maler vielleicht selbst nicht mehr verstandene waffenlose
Athena. L. am Ende ein bärtiger Mann nach r. (w. Chiton,
Mantel mit R.) als ruhiger Zuschauer.
B) Vogel mit M e n s c h e n k o p f zwischen z w e i
Sphingen. Die Gesichter des ersteren und der Sphinx rechts
sind erg.; alle Gesichter weiss. Die Sphingen auf den Vorder-
beinen aufgerichtet; aufgeb. Flügel; die Sirene nach r., mit
gehobenem Flügel und nach 1. umgewendetem Kopfe. Am
Boden r. neben ihr eine dreispitzige Lotosblume am Stengel.
Ausführung flüchtig; nur das Nötigste graviert. Untere
Bauchhälfte einfach gehrnisst.
Attische Amphora, 2, ßf Gruppe 1 und 2. 241
1703. (586). H. o,322. U. 0,69. Montalto (Vulci), S. üor- — Abg.
Elite ceramogr. I, pl. 64, p. 220 ff. (als Athenageburt); Panofka,
Parodien und Karikat. 1851, Taf. II, 1. 2; S. 10 (als Parodie
des Parisurteils). Bespr. Gerhard, Aus. Vasenb. I, S. 6.
R. Schneider, Geburt der Athena, Wien, 1880, S. 14, Anm. 45.
Hals ungefirnisst und nur ein kleiner Kreis mit je einer
Zickzacklinie zur Seite aufgemalt. Dann Stabornament und
Bildstreif wie 1702. Untere Bauchh'älfte einfach gefirnisst.
A) Auf Klappstuhl sitzt in der Mitte nach r. eine unbärtige
mannliche Figur in langem Chiton und Mantel (mit r. und
w. Streifen und Punktrosetten), mit langem rotem Haar, die
beiden Unterarme emporstreckend, wie um Erstaunen oder
Beifall zu bezeigen. Ihm gegenüber Athena, nach 1. aus-
schreitend, mit der gefällten Lanze in der R., in langern Chiton,
dessen Mittelstück rot, Helm ohne deutlichen unteren Abschluss,
in der L. Rundschild (das Rund unregelmässig graviert),
darauf als Z. in roher gravierter Zeichnung auf dem schw.
Grunde ein ithyphalliseher bärtiger Silen nach r., der beide
Arme erhebend weit ausschreitet. Das Gesicht der Athena
war ursprünglich durch geritzten Kontur bärtig gemacht, ward
dann jedoch mit Weiss überzogen. R. dahinter eine nach 1.
herbeieilende weibliche Figur in langem r. Chiton (unten
Zickzack). An Athena wie an dieser Frau sind zwar die Ge-
sichter weiss, die Arme jedoch schwarz gelassen. Hinter der
Sitzfigur 1. steht Hermes nach r. (r. Petasos, rotes Mäntelchen)
un bärtig, in der R. das Kerykeion, die L. erhebend. Endlich
1. eine Frau nach r. in langem Chiton, in r. Mantel gehüllt.
B) Vogel mit (bartlosem schw.) Menschenkopf, kurzen r.
Haaren, aufrechtstehend, die Füsse im freien Räume, nicht auf
dem Boden, zwischen zwei Panthern (Köpfe en face, weisser
Mittelstreif am Kopf). — Sehr flüchtig; grober und plumper Stil.
Zweite Gruppe: mit mehreren Bildstreifen, welche das ganze
Gefäss bedecken; unten Strahlen; am Halse meist alternierendes
P.-L.-Band; an der Schulter Stabornament.
1704. (2364). H. 0,442. U. 0,82. Caere, 1872. — Aus Stücken, Mehreres
fehlt. Ein Dallen in der Schultergegend. Das aufgemalte
Weiss überall abgefallen (und in der Abbild, der Mon. gar
nicht angegeben). — Abg. Monum. d. J. IX, tav. 55. Bespr.
Annali d. J. 1873, p. 106 ff. (Kaibel); Arch. Zeit. 1876, 108 ff.
(G. Löschcke); R. Schneider, Geburt der Athena, 1880, S. 9. ff.
Der obere Hauptbildstreif durch die Henkel getrennt.
A) Athenageburt. In der Mitte thront Zeus nach r.
(weisser Chiton mit gravierten Vertikalstreifen und gravierter
iö
242 Schwarzfigurig; älterer Stil.
Borte*); Mantel kurz, mit gravierten Sternchen) und halt in
der L. den Blitz mit oben 6, unten 5 Strahlen; den r. Ellen-
bogen stützt er auf die Rücklehne, die in Schwanenkopf endet.
Im Haare, das hinten lang herabfällt, gravierte Binde. Der
Thronsessel ist ohne Polster und ohne Schemel, doch mit
einer Mittelstütze unter dem Sitze versehen. Neben ihm r.
von oben herab: &B£V & Javg. Aus dem Kopfe des
Zeus steigt die kleine Athen a nach r. (att. Helm, Schild,
Lanze in der R. schwingend). Neben ihr r.
ÄOfi^ £ V l4d"tfvafa.
R. vor Zeus steht Demeter nach 1. (langer Chiton, roter
Mantel, rote Haarbinde; Gesicht, Hände und Füsse waren
weiss), beide Unterarme erhebend und die Hände ausstreckend.
R. neben ihr von oben nach unten f^A £, T C > /Jri\(,irjT7jQ.
L. hinter Zeus Eileithyia in ganz gleichem Gewände, beide
Arme hoch ausstreckend gegen Zeus1 Kopf (auch hier war
das Fleisch weiss; sehr lange Haare, r. Binde). Vor ihr r. von
oben herab 9^U0^ **) 'EXat&va, L. folgt abge-
wendet nach 1. Hermes in langem engem Chiton, der mit
gravierten Sternchen und weissen Rosetten (Farbe weg) bedeckt
ist; auf dem 1. Arme ein Mäntelchen; bärtig, langes Haar;
r. Reisehut, ohne Stiefel, in der L. langes Kerykeion. R. neben
ihm von oben nach unten
cEQ/nfjg ei/u KveXviog verschrieben statt Kvl(l)i]viog ; er erhebt
die R. gegen den eilig nach 1. entweichenden Heph'äs tos (bärtig,
kurzer Chiton der weiss war, kurzes rotes Mäntelchen, Stiefel mit
Zugstück); er hält im 1. Arme die Doppelaxt mit langem Stiel,
streckt die R. vor und blickt um. Zwischen seinen Beinen von
oben herab § £ ^ \ ^ f ^ "jT Q "Hcp(i)aiOTofgJ (das letzte
'••;:i War ganz weiss, nicht mit w. Flecken wie sie die Abbildung der
M011. zeigt.
::':*i Es geht kein Sprung durch die Mitte des O, das ganz unverletzt ist.
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 2. 243
Sigma fehlt weil der Raum mangelte). R.am Ende steht D io ny s o s
nach r. langerChiton, mitten mit breiter Borte, darauf w. Punkte;
Mantel, bärtig, lange Haare, Epheukranz), die L. ausstreckend,
in der R. den Kantharos am Henkel gefasst haltend. R. neben
ihm ^JO/^Y»Q^" diovvooe. R. hinter Demeter steht
eine männliche Gottheit (Poseidon?), von der nur der Unter-
körper erhalten ist; dass sie männlich ist, wird durch die Füsse
gesichert, die nicht weiss waren; er hat langen roten Chiton mit
schw. Saum, Mantel mit gravierten Sternchen, am Saum weisse
Punkte; die Figur stützte einen langen Stab auf (Scepter, Drei-
zack?) dessen Mittelstück erh. R. daneben von oben nach unten
\ * * vjiitl ' ' oder • • v/tiev • •, am ehesten wol
>l N^ fcVv Evo}via'd{(or wenn man ein schiefgestelltes J
x. zulässt.
R. gegenüber steht Amphitrite nach 1. (erhalten nur ein Teil
des Mittel- und des Unterkörpers; Füsse waren weiss; langer
Chiton); r. neben ihr von oben nach unten
A P sl(/u)(f[lTQlT1j.
R. am Ende Apoll nach r. mit zurückgewandtem Kopf, der
grösstenteils fehlt (langer Chiton mit gravierten Sternchen,
roter Mantel mit Saum, darauf w. Punkte, langes Haar, dessen
Ende durch eine Spirale zusammengefasst); er hält in der R.
den Bogen, in der L. Pfeile. R. neben ihm
KPOV OK "AnölQ.)tov.
Darunter ein leerer Klappstuhl.
B) Drei Kriegerpaare, alle drei gegen einander aus-
schreitend und die Lanze schwingend; kein Unterliegender; alle
mit korinth. Helm mit niederem Bügel, mit Rundschilden (mit
Zirkelloch wenn sie von aussen dargestellt werden), deren
Zeichen: a) gravierter Stern, b) ein weiss aufgemaltes, in den
Umrissen deutlich erkennbares (Platanen ?)Blatt mit Stiel. Von
dem dritten Paare r. nur kleine Reste erh. In den Zwischen
räumen sinnlose Inschriften: a) zwischen den Beinen des
ersten Paares P^^^Ü'ff 4 7 ty zwischen dem i.und2.
16*
244 Schwarzfigurig; älterer Stil.
i A
und den Beinen des zweiten Paares j
• • IV o c %
c) zwischen dem 2. und 3. Paare ein H •.
Darunter drei umlaufende Tierstreifen:
a) In der Mitte von A: Vogel mit Menschenkopf nach r.
(Gesicht weiss; Flügel nach beiden Seiten); r. und 1. je eine
Sphinx (Gesichter weiss) mit aufgeb. Flügeln; dann jederseits
ein zugewandter Hahn, dann 1. ein Löwe nach r., r. ein
Panther nach 1. R. hinter letzterem fliegender Adler nach 1.;
1. hinter dem Löwen ein Schaf. Hinten in der Mitte: Schwan,
r. und 1. Panther.
b) In der Mitte von A: Grosses P.-L.-Geflecht (mit Rot),
r. und 1. davon je ein Vogel mit Menschenkopf (weisses Ge-
sicht), dann jederseits ein Panther. Hinten in der Mitte Panther
nach r., r. und 1. ein Schaf.
c) In der Mitte von A: Stier nach r., r. und 1. je ein Löwe.
Hinten mitten zwei Panther sich gegenüber, r. und 1. ein Schaf.
1705. (524). H. 0,428. U. 0,77. Marciano im Val die Chiana, i833
durch Gerh. — Viel erg.; der ganze untere Teil des Bauches
mit dem Fuss erg.; Firnis vielfach grünlich verbrannt. —
Abg. Gerhard, Etrusk.-Campan. Vasenb. Taf. X, 1 — 3. S. 11 ff.
Bespr. von Stephani, compte rendu 1867, S. 66 f.
Die Form ist in der Gerhard'schen Abbildung ungenau
wiedergegeben, zudem sind die fehlenden Stücke der Tier-
streifen unten sowie die Strahlen und ein ganz willkürlich
eingeschobnes Lotosknospenband spateren Stiles nur in der
Zeichnung restauriert; im Originale sind diese Teile nur in
Gips ausgefüllt ohne Bemalung.
Oberer Hauptbildstreif: A) Kalydonische Jagd.
In der Mitte ein grosser nach 1. stürmender Eber; sein Mittel-
körper ist grossenteils erg.; von dem Hunde auf seinem
Rücken ist nur ein kleiner Rest seines Hinterteils und das
Ende seines emporgeringelten langen Schwanzes erh. (vgl. 1707).
Unter ihm liegt rücklings gestürzt Ankaios (nackt, bartlos) mit
künstlich verdrehtem Oberkörper, indem derselbe vom Rücken
gesehen wird*) und er seinen 1. Unterarm über den Kopf
erhoben hat; das Kinn berührt die Erde. Ueber ihm steht,
*) Bei Gerhard sind in der Abbildung die gravierten Rippen weg
gelassen.
Attische Amphora, 2, ß} Gruppe 2. 245
gegen die Regel auf ihn zu statt von ihm weg geschrieben
i.OAHMA vAvxa(i)og. Von 1. schreitet heran Meleager nach r.
(bärtig, nackt, Schwert um, Beine teilw. erg.) und sticht mit
dem Speer auf den Eber. Vor ihm steht >OSAA3%/=3- M}t)Juy 00g.
Neben ihm ein anspringender Hund (Mittelkörper erg.) Unter
diesem und zwischen den Beinen des Meleager steht
PEUEV*. Ili^tvg.*) Der Name steht aus Raummangel hier,
da weiter 1. kein Platz war. Der 1. folgende Peleus ist im
Laufschritt nach r. gebildet und bartlos {nackt, Schwert um,
Hals und 1. Oberarm erg.); er sticht mit einem Dreizack gegen
den Eber. Hinter ihm im Laufschritt nach r. noch ein Mann
(bartlos, nackt, Schwert um, seine r. Körperhalfte erg.), mit
gefälltem Speer, der fälschlich als Dreizack erg. ist. R. vom
Eber ein Hund, der in seinen Schenkel beisst (Zahne graviert,
mit w. Füllung); unter seinen Beinen steht eine Inschrift die
vollständig, doch von Brüchen zweimal unterbrochen ist, die
nicht genau auf einander passen " ** *^S&Z^F ' ^* von
dem Eber schreiten heran Kastor (bartig, nackt, Schwert),
in jedem der erhobenen Arme einen kurzen Speer schwingend,
vor ihm SOT^AM Kuarcog; dann ein unbartiger Mann (Petasos,
nackt, Schwert) in der R. einen Speer schwingend, in der L.
einen Dreizack gesenkt vorstreckend; endlich ein bärtiger
Mann (nackt, Schwert um), der die L. vorstreckt, die R. erhebt;
die r. Hand mit der kurzen Keule ist modern. Modern auch
seine und des Vorigen Beine zum grössten Teil.
B) Vier Knaben zu Pferd im Galopp nach 1.; nackt,
doch beim dritten Reiter von 1. war der Pferdehals und der Mittel-
körper des Knaben (kurzer Chiton) weiss; bei dem zweiten
Rosse von 1. waren Mahne und Schweif weiss; die Beine des-
selben und die Hinterbeine des ersten sind modern. Unter dem
ersten Rosse steht ^/^i^^Yl /S^ P £ • • vi(n)nog
zwei gipsausgefüllte Brüche gehen durch die Inschrift. Unter
dem dritten Pferde steht deutlich -IP^. Unter dem vierten
steht M/\
*) Das Schlusssigma in der Abbildung fälschlich mil vier Strichen
246 Schwarzfigurig; älterer Stil.
Darunter drei umlaufende Tierstreifen:
a) In der Mitte von A: Vogel mit Menschenkopf (Gesicht
weiss) nach r., den Kopf umwendend, beide Flügel nach r.
und 1. ausgebreitet. R. und 1. stehen sich gegenüber je ein
gleiches Wesen mit aufgebogenem Flügel. Dann r. und 1.
zugewandt je ein Panther. Hinten ist noch erhalten 1. ein
Bock nach r., und r. ein Hammel nach 1. und dabei der Hals
und Kopf eines Panthers nach r. Das Gegenstück des Panthers
fehlt ganz.
b) In der Mitte von A: Die zwei Vögel mit Menschen-
köpfen mit den aufgebogenen Flügeln sich gegenüber, dann
die zwei zugewandten Panther; von B nur der Rest eines
Bockes und Panthers erh.
c) Vorn: Panther und Bock sich gegenüber; 1. davon
"Reste von Bock und Panther, r. Rest von Panther. Das übrige
fehlt.
1706. (2675). H. 0,40. U. 0,77. Orvieto, 1880. — Es fehlt sehr viel;
die Lücken mit Gips ausgefüllt. Mündung bis auf ein kleines
Stückchen erg; Henkel ganz erg.
Hals abweichend von der Regel mit Figuren verziert:
Besser erh. ist Seite B: zwei Vögel mit menschl. Kopf (Gesicht
nicht weiss), mit aufgebogenen Flügeln; zwischen beiden eine
Doppellotosblüte (dreispitzig) nach oben und unten gerichtet,
einem Blitze ähnlich. — Auf Seite A) waren zwei Sphinge
mit aufgebogenen Flügeln sich gegenüber gebildet; doch ist
von der r. nur die Spitze des Kopfes erh.; zwischen ihnen
ein sehr fragmentiertes Doppel-Palmettenornament.
Schulter mit dem Hauptbildstreif: A) Kalydonische
Jagd. In der Mitte Vorderteil des Ebers nach 1. (genau ge-
bildet wie auf 1705 und 1707, mit W. und R.), auf seinem
Rücken noch der Rest eines weissen Hundes. Unter ihm liegt
Ankaios, am Boden nach 1., den r. Arm weit auf der Erde
ausgestreckt, den Kopf ebenfalls auf der Erde (bartig, das
Auge kreisrund, nicht geschlossen). Von 1. schreitet auf den
Eber zu Meleager (bärtig, nackt, Hals, Brust und Bauch rot,
Schwert um, Petasos) mit kurzem Speere nach dem Tiere
stechend. Neben ihm springt ein grosser Hund (mit W.)
gegen den Eber an. Zwischen seinen Beinen: r^UEAAPO*.
Mc'kt'ayQOC. L. folgt ein Mann nach r. (bärtig, Petasos, Hals
bis Bauch rot, Schwert um) mit Dreizack gegen das Tier
stechend. Weiter 1. Telamon nach r. (roter Bart und Haar,
ohne Hut, Gesicht fehlt zum grossten Teil, nackt, Beine und
seine r. Körperseite fehlen) mit gefälltem Jagdspeer. Zwischen
Attische Amphora, 2, ß} Gruppe 2. 247
ihm und dem Vorganger von oben herab, doch so dass die
Enden der Buchstaben gegen ihn schauen TEUAr^OA/ TeXaittüv.
R. hinter dem Eber schreiten nach 1. Melanion, ('bärtig,
Petasos, rote Brust, Schwert, vorgesetztes Bein und Bauch
fehlen) die R. erhebend (Faust, doch nichts darin). Neben ihm
grosser Hund nach 1. dessen Hals und Kopf fehlen. Zwischen
den Beinen MOINAVBM MeXavfcov. Es folgt r. ein Mann (roter
Bart und Haar, Schwert, nackt) mit einem gefällten Stab
dessen Ende fehlt (Spiess). Weiter r. Peleus (bartlos, kurzes
rotes Wams bis zu den Hüften, Schwert) mit gefälltem Speer.
Zwischen seinen Beinen *.v3\Z3n IlijXevg.
B) Zwei grosse Schwäne mit gehobnen Flügeln (mit R.
und W.) sich gegenüber; zwischen ihnen im Räume eine
Rosette; r. und 1. je ein Vogel mit Menschenkopf (Gesicht
weiss) and aufgeb. Flügeln, sehr fragmentiert.
Darunter zwei umlaufende Tierstreifen:
a) Die Mitte von A fehlt, zu beiden Seiten die Reste
zweier Vögel mit Menschenk. (Ges. w.) mit aufgeb. Flügeln;
dann je ein zugewandter Panther. Hinten ein Schaf und ein
Panther sich gegenüber.
b) Aus kleinen Resten ist zu schliessen, dass in der Mitte
von A) ein Schaf nach r. und zu beiden Seiten je ein zuge-
wandter Panther war. Hinten ein Panther nach r., dessen
Gegenüber gänzlich fehlt.
1707. (1712). H. 0,385. U. 0,70. Aus dem südl. Etrurien, Caere oder
Vulci, 1841 durch Gerh. Intakt. — Abg. Gerhard, Etrusk.
campan. Vasenb. Taf. X, 4. 5. 6., S. 12 ff.
Hals mit P.-L. -Geflecht (bei Gerhard ungenau abg. . —
Oberer Hauptbildstreif: A) Kalydonische Jagd.
In der Mitte der riesige Eber nach 1. über den gefallenen
Ankaios wegstürmend (nackt, bärtig, ovales geschlossenes
Auge), der, auf den Rücken gefallen, den Oberkörper herum-
dreht, das Kinn gegen den Boden stemmt und den r. Unterarm
mit geballter Faust über den Kopf erhebt (vgl. ijo5). Auf
dem Rücken des Ebers ein Hund (mit W. und R.) ihm in
den Nacken beissend; ein anderer Hund (mit W. und R.)
beisst in seinen 1. Hinterschenkel. Von vorn 1. sticht Meleager
(unbärtig, Petasos nackt, die Brust rot) mit einen Speer gegen
den Eber. Ihm folgt 1. ein bärtiger Mann nach r. (nackt,
Petasos, Brust rot, Schwert mit w. Griff umgehängt) aus-
schreitend und mit gefälltem Dreizack; neben ihm ein
laufender Hund nach r. (mit W. und R.). R. von dem Eber
bärtiger Mann nach 1. in der Bewegung als ob er mit einem
M-8 Schwarcfigurig; älterer Stil.
Spe< - eindringe, aber der gemalte Stab, der seine 1 an/o sein
muss, geht in andrer Richtung als seine Hände w. Petasos,
Schwert um, Brust rot, nackt), gefolgt von einem bärtigen
Mann Petasos. kurzer Chiton und Fell darüber. Schwert
um] mit gefälltem Dreizack.
B) Dekorative Figur eines laufenden bärtigen Mannes
nes Dämon] nach r. Brust rot . mit keinem Fusse den Boden
berührend, den Kopf umwendend, beide Arme ausstreckend L.
hoch, R. niedrig), in jeder Hand eine kreisförmige Binde haltend.
\ on jeder Achse] geht ihm eine Baimettenranke aus. R. und 1.
wappenartig je ein grosser Hahn mit Pantherkopf(en face),
auf beiden Vogelbeinen stehend, aber ausserdem noch eine
Panthervordertat t e hebend.
Barunter zwei umlaufende Tierstreifen: a) In der
Mitte von A : Sphinx nach r„ Kopf nach 1.. beide Flügel nach
r. und 1. ausg< »reitet, Gesicht weiss. R. und 1. zugewendet je
ein Vogel mit Menschenkopf, und zwar je ein Hahn Gesieht
weiss : vom Kopfe aus geht eine Ranke mit dreispitziger
Lotosblüte. Dann jederseits zugewandt ein Panther." Bann
(auf der Mitte von B) grosser Bock und Panther sieh gegen-
Hulse - '• — b] Panther und Hammel nach i\.
Panther nach 1.: hinten crosser Hammel nach r.; sehr lang
gestreckte Leiber um den Raum zu füllen.
Dritte Gruppe: i V- .
S.'rr.
1708. :: H. CV407- ü. 0,85. Vulci, S Dor. — Mehreres schlecht
- g — Firnis vielfach grünlich, oder canz Mass verbrannt
Das \Vc:>s auffallend gut erh.
Hals mit dem gewöhnl, alter-.- . ■ en P.-L.-Flechtband.
Ober e r hl a uptb i 1 d s trei f :
A Kampf: drei Paare und ein Einzelner r. am Ende.
Mittelgruppe : Von 1. dringt ein Krieger (nackt, Beinseh., kor.
Helm mit niederm Bügel, Schild mit gravierten Handhaben
und roten Streifen: Brust. Gesieht und 1. Arm bis auf die
Hand erg.), in der R. die Lanze, auf einen auf beide Kr
5« zten Krieger ein (nackt, Sehwert um. Schild, in der R.
die Lanze erhoben, Gesieht erg.. Helm ohne Visier. Bauch-
haare). Gruppe I.: Krieger sein r. Bein die vorige Gruppe
l;- 5< < tend; nackt, bUrtig, Beinseh., kor. Helm mit niederm
Bügel. Schild mit Zirkelloch, Z.: grosser weiss aufgemalter
Hahn stösst mit 1 jener Lanze gegen einen auf das r.
Kniee gesunkenen Krieger der sieh zur Flucht naeh 1.
gewandt und nur den Kopf naeh r. umdreht und die R. er-
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 3. 240
hebt die Lanze ist etwas neben die Hand gerathen : er ist
nackt, hat Beinsch., Schild das Innere rot, Rand schw.j langen
Bart und Haare; seine Nase springt in stumpfem Winkel vor,
ganz anders als beim Gegner; sein Helm ohne Visier.
Gruppe r.: Krieger von 1. Beinsch., kurzer Chiton, Fell
darüber, kor. Helm mit niederm Bügel, lange Haare, Schild)
die Lanze in der K. erhebend und ausschreitend gegen seinen
Gegner, der in demselben Motiv wie der vorige, auf ein
Knie gesunken, sich umwendend, Lanze in derR. erhoben hält
hild mit Zirkelpunkt und rot und weiss aufgemaltem Stern
Beinsch., Helm ohne Visier, Gesichtstypus wieder mit der
Stumpfnasey. R. folgt, um dem letzteren zu helfen, ein aus-
schreitender die Lanze schwingender Krieger nach 1. im
Typus der Unterliegenden flüchtig ausgeführt, doch Gesicht
und Helm ebenso; kurzer Chiton, Beinschienen; Schild mit
weissaufgemalter Sphinx nach 1. mit aufgeb. Flügeln 1. Durch Helm
und Gesichtstypus sind deutlich die zwei Parteien geschieden.
Bj Ausgelassener Mannertanz, sieben grosse und eine
kleine Figur. Alle tanzen nach r., vier wenden die Kopfe
um; wilde Bewegungen. Von 1. anfangend: 1) bartlos, eine
rote Binde um die Brust (mit w. Punkten ; 2 bartlos, um-
blickend, dieselbe Brustbinde, Bauch rot; obere Gesichtshalfte
erg; 1. Arm gegen Kopf, 1. Bein hoch; 3; bärtig, Brustbinde,
r. Arm über die Schulter, 1. Bein hoch; 4) bartig in demselben
Motiv, doch umblickend; Bauch rot. Zwischen 3 und 4 zur
Raumfüllung eine 5) halbsogrosse nach r. laufende umblickende
bartige Figur in der Entfernung gedacht und deshalb klein ?)
6] Greis, r. Hand an den Hintern, L. erhoben, Kopf en face,
weisse Haare und Bart, 1. Bein und Mittelkörper erg.; 7 un-
bartig, umblickend, Brustbinde; nur Kopf, Brust und 1. Arm
antik; zwischen 6 und 7 ist eine Replik von 5 willkürlich erg.;
8] bartlos, beide Arme gerade in die Hohe streckend, Beine
erg., Bauch rot und mit gravierten Haaren.
Auf diesen Schulterstreif folgt ein schmaler alternierender
Punktstreif; dann ein o,o3 hoher Streif alternierendes P.-L.-
Flechtband. Darunter erst ein Tierstre i f: In der Mitte von A)
zwei Vögel mit Frauenköpfen ^Gesicht und Brust weiss; sich
gegenüber, mit aufgeb. Flügeln; dann jederseits zugewandt ein
Panther, dann jederseits ebenso ein Schaf; dann wieder jederseits
ebenso ein Panther, von denen der eine fast ganz erg. —
Dann (B zwei Rehe sich gegenüber fdie Körper äusserst
lang gestreckt). — Darunter ein Streif von nach oben
gerichteten Lotosknospen und -Blüten (dreispitzig, Mitte w.;
25o Schwarzfigurig; älterer Stil.
Knospenrand r. . — Nun der schwarzgefirnisste Streif und
endlich die Strahlen.
1709. (1699). H. 0,425. U. 0,891. Gerh., 1S41 aus Rom. — Sehr stark
ergänzt. — Bespr. bei Wieseler, de tridente, Göttinger
Lectionskat. i8j3, p. 4 (wo der erg. Zweizack acceptiert wird).
Die Mündung mit dem oberen Teile des Halses ist
antik, doch offenbar zu einer andern Amphora von ganz ver-
schiedenem Typus gehörig; an diesem fremden Halsstücke
sind bei A) die Köpfe der drei dargestellten Panther und das
eine kreuzförmige kleine Füllornament, bei B) die Köpfe
zweier Panther alt; alles übrige ist modern. — Henkel ganz
erg. — Von den Bildstreifen der Schulter ist beiderseits das
oberste Stück mit sämmtlichen Köpfen modern. — Unterteil
der Vase mit Fuss alt. Firnis sehr metallisch glänzend.
Oberer Hauptbildstreif. A) Athenageburt. In der
Mitte thront Zeus nach r. (Sessel, dessen niedere Lehne in
Schwanenkopf endet; grosses geschupptes Polster auf dem
Sitze und eine kurze Decke mit w. Streifen von derselben
herabhängend; Löwenfüsse; Füsse des Zeus auf niederem
Schemel); Zeus in langem weissem Chiton wie 1704, darüber
Mantel, r. Arm, wie im Schmerz, etwas erhoben (wie 1704), in
der L. den Blitz (dessen unterer Teil alt, mit 5 Zacken), Kopf
modern; wahrscheinlich sprang die kleine Athena aus dem-
selben wie 1704. R. vor ihm Göttin nach 1., etwas aus-
schreitend, den r. Fuss auf Zeus Schemel stellend (langer
Chiton mit r. von w. Punkten umgebenen Tupfen; Oberkörper
von den Hüften an mit beiden Armen modern), wahrscheinlich
eine Eileithyia. L. hinter Zeus steht ruhig eine zweite
Eileithyia nach r. (in langem rotem Chiton, langen Haaren
im Rücken deren Enden antik; von über den Hüften ist die
Figur mit beiden Armen modern und zwar falsch mit einem
Kranze erg.). L. von dieser steht nach 1. Apollon
(langer w. Chiton und kurzer Mantel mit roten Tupfen), in
erhobner R. den Bogen haltend, dessen untere Hälfte alt; der
Kopf modern. Ihm gegenüber eine Göttin nach r. (in Chiton
und r. Mantel), die R. vorstreckend; Kopf und Brust modern.
L. am Ende eine langbekleidete männliche Gottheit, die sich
bei genauer Untersuchung als fast völlig modern ergab. Nur
ein kleiner Mantelzipfel mit dem Stück eines aufgestützten
Stabes ist antik; dieses Fragment ist fälschlich viel zu nahe
an ein anderes antikes Fragment gesetzt das gar nicht zu der
Figur gehört und deshalb ganz übermalt wurde; es stellt
einen sehr merkwürdigen leider fragmentierten unklaren
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe ?. 25 1
Gegenstand dar, einen Kessel auf Löwenfüssen, in dem allerlei
steckt. — Auf der andern Seite r. von der ersten Eileithyia
steht ein Gott nach 1., an dem nichts alt ist als die Füsse
(schw., also männlich) und Rest des langen weissen Chitons:
er ist als Poseidon mit Fisch und Zweizack (!) erg. R. davon
Ares nach 1., von welchem nur die weit ausschreitenden.
Unterbeine mit Beinschienen und das unterste Randstückchen
des Schildes antik sind. R. am Ende eine Göttin nach ]., an
welcher Stücke des langen roten Chitons und der Nacken mit
den langen Haaren alt sind.
B) Unmittelbar über dem folgenden Henkelansatz ist die
Protome eines Hahnes angebracht, an welcher der untere
Teil wo sie an den Henkeln ansetzt modern und nur der
Kopf und obere Hals antik sind; gegenüber auf der andern
Seite des Henkels steht eine Frau, welche die R. liebkosend
dem Schnabel des Hahnes nähert. Alt ist an der Frau
nur die r. Hand, der Unterkopf (weiss übermalt) und die
Brust mit langer Locke und rotem Chiton, alles andere
modern; alles Weiss neu aufgemalt. R. dahinter steht ein
grosser Hahn (antik nur Kopf und oberer Teil des Rückens
sowie der Lotoszweig mit zwei dreispitzigen Blüten der von
seinem Halse ausgeht). Dahinter in der Mitte von B) Vogel
mit bartigem Menschenkopf; antik ist an ihm das Vorderteil,
die langen Flügel (beide Flügel waren ausgebreitet), der Bart
uud Hinterkopf. Gesicht falschlich modern weiss bemalt;
steht nach r. mit nach 1. gewandtem Kopfe und ausgebreiteten
Flügeln. R. am Ende Vogel mit weibl. Menschenkopf nach
1., Kopf nach r., Flügel nach beiden Seiten ausgebreitet, der 1.
(sehr erg.) aufgebogen, weil wegen des Henkels sonst kein
Raum war; das Weiss am Gesicht modern aufgefrischt nach
den antiken Spuren; Schwanz erg. Zwischen dieser und der
vorigen Gestalt am Boden ein Zweig mit zwei dreispitzigen
Lotosblüten.
Darunter zwei Tier streifen:
a) Viel erg.; wahrscheinlich war die Anordnung ursprünglich
etwas anders. Unter dem von A) aus r. Henkel, jedoch nicht
in der Mitte darunter, ein grosses kreuzförmiges Palm.-Lotos-
geflecht; r. und 1. davon je ein Vogel mit bartlosem Menschen-
köpf (deren Gesichter niemals weiss waren) mit einem vom
blossen Kopfe nach hinten sich ringelnden Bande und aufgeb.
Flügeln. R. davon Panther und Schaf (Seite B) nach 1.; 1.
davon (Seite A) ein Schwan der ganz modern und keinenfalls
richtig erg. ist, dann ein Bock nach 1. und ihm gegenüber
ein Panther nach r. und noch ein Bock nach r.
252 Schwarzfigurig; älterer Stil.
b) In der Mitte von A) Panther und Lowe (Vorderteil erg.)
nach r., gegenüber Bock nach 1. (Vorderteil erg.); 1. vom
ersten Panther ein Eber nach r., dahinter fliegender Adler
nach 1.; auf B) folgt 1. Vogel mit Menschenkopf, ganz modern
bis auf die Panthervorderbeine, die zu einem Panther ge-
hörten; dann r. Bock (nur Hinterteil alt) und Panther nach 1.
Vierte Gruppe; tvte die zweite, doch mit zweiteiligen Henkeln.
1710. (622). H. 0,405. U. 0,745. Sarteano bei Chiusi, S. Dor. —
Intakt. — Abg. Micali, storia tav. 83; vol. III, p. i38.
Hals mit alternierendem P.-L.-Band. Die zweiteiligen
Henkel unten mit einem dem Metall nachgeahmten Querstab
befestigt. Der Stil besonders plump und altertümlich.
Schulterbildstreif. A) Amazonenkampf, drei Paare.
In der Mitte Herakles, nach r. weit ausschreitend (kurzer r.
Chiton und das Löwenfell darüber gegürtet, doch nicht über
den Kopf, nur um Schultern und Hüften; der Schwanz des
Felles weit abstehend; roter Bart), dringt, das lange Schwert
in der R., auf eine Amazone ein, die nach r. entflieht und die
er mit der L. an ihrer Schulter zu ergreifen scheint (dieselbe
hat kurzen Chiton, Beinsch., Rundschild, lange Lanze in der
R., att. Helm mit hohem Bügel; alles Fleisch weiss, wie bei
den folgenden, doch ganz verblichen). — R. von ihr liegt ein
Grieche am Boden, rücklings gestürzt (in ähnlicher Lage wie
Ankaios unter dem Eber ijo5, weisser kurzer Chiton, roter
kor. Helm mit niederem Bügel, 1. Arm mit Schild am Boden
ausgestreckt, Kinn auf der Erde, ovales sterbendes Auge).
Direkt hinter diesem ein Grieche nach r. (weisser kurzer
Chiton, Panzer, Helm, Schild), mit gehobener Lanze vor-
dringend gegen eine nach r. entfliehende Amazone, die, in
das r. Knie sinkend, sich umwendet, den Schild am 1. Arm,
r. Arm ohne Waffe erhebend (Chiton bis Knie, mit roten
Streifen; kor. Helm mit hohem Bügel). Das Paar links von
Herakles: eine Amazone weit ausschreitend nach 1. (r. kurzer
Chiton, Schwert, r. Beinschienen, kor. Helm, Rundschild mit
weissem Panthervorderteil als Z.) mit geschwungener Lanze
eindringend auf einen Griechen, der rückwärts eben in die
Knie sinkt, den Kopf umwendet, die R. mit der Lanze erhebt,
mit böotischem Schild (kurzer weisser Chiton, Schwert, Panzer,
kor. Helm mit niederem Bügel).
B) Ausgelassener Tanz von sieben Mannern mit
einer Frau in der Mitte. Gruppe 1.: bartiger Mann, Brust
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 4. 253
und Bauch rot, 1. Bein und 1. Arm erhebend, ithyphallisch;
ihm gegenüber nach r., doch den Kopf umwendend ein
B 'artiger (rote Haare und Bart, Bauch rot) 1. Bein zurück-
schlagend, 1. Arm am Kopf. Die Gruppe ist fast genau die-
selbe wie die an derselben Stelle 1. auf 1708. Zwischen dieser
und der folgenden Gruppe schräg von oben herab eine voll-
standige aber sinnlose Inschrift mit der roten Farbe gemalt:
r-h-EBf-E. Folgt r. bartloser Jüngling nach r., Schulter und
Bauch rot, auf beiden Sohlen eng neben einander aufstehend,
R. gegen den Kopf, auf dem 1. Arm einen grossen Blattkranz
haltend, den er der Frau gegenüber anbietet, die nach r. tanzt
und den Kopf umwendet (kurzer roter Chiton; Fleisch weiss).
Weiter r.: Gruppe von einem bartigen Mann (Haar, Bart,
Brust rot) nach r. tanzend, 1. Bein hoch, und einem bartlosen
Jüngling der auf beiden eng nebeneinander gestellten Füssen
nach r. steht, den Oberkörper umdreht und mit den Armen
gestikuliert. Weiter r. ein bärtiger Mann (Haar, Bart, Bauch
rot, ohne Phallos), beide Hände gegen die r. Hüfte legend; in
ähnlicher Bewegung, doch die Beine dazu hebend, der kleinere
Mann gegenüber (bärtig, Brust rot).
Es folgt ein umlaufender alternierender Punktstreif; dann
ein 0,04 hoher Streif mit alternierendem P.-L.-Band. Dann
erst zwei Tierstreife: a) In der Mitte von A): zwei Sphinge
(Gesichter weiss) mit aufgeb. Flügeln sich gegenüber; r. und
1. je ein Hahn; dann jederseits die Gruppe von einem Panther
und Schaf je sich gegenüber. Hinten die Gruppe zweier
Panther.
b) Ohne Mittelpunkt; dreimal wiederholte Gruppe eines
weidenden Bockes und Panthers, je sich gegenüber.
1711. H. 0,12. Co meto, Gerh.' Nachl. Rings gebrochen.
Fragment von einem Exemplare dieser oder der vorigen
Gruppe, doch von abweichender Disposition der Streifen. Der
obere Schuterbildstreif kann nur ganz niedrig gewesen sein,
wenn er überhaupt da war und nicht Ornamente seine Stelle
vertreten. Unter diesem nicht mehr erhaltenen Schulterstreil
folgt ein Streif von alternierendem P.-L.-Band, der c. o,o3 hoch
war und teilweise erh. ist. Dann ein kleiner Streif alter-
nierender Punkte; und darauf an der Stelle des grössten
Umfanges der Vase ein 0,042 hoher Bildstreif; erhalten: 1. ein
mächtiges Thor, zweiflügelig, rot, mit schw. Anten; davon r.
ein Silen nach r. (Mittelkörper r., Schwanz gehoben) der
seinen enormen stehenden Phallos fasst; r. ein zweiter Silen
254 Schwarzfigurig; älterer Stil.
nach r. (Mittelkörper r., Schwanz gesenkt) mit der L. den riesigen
Phallos haltend und denselben betrachtend; in steifer Haltung
ihm gegenüber r. eine Nymphe nach 1. (r. kurzes Wams,
Fleisch weiss) deren Arme nicht angegeben sind; dann Rest
eines tanzenden Silens nach r. — Darunter wieder ein o,o3
hohes alternierendes P.-L.-Band.
Fünfte Gruppe: grosser Bildstreif 7tebst einem kleinem darunter
füllen de?i ganzen Bauch; ohne Tierstreifen.
1712. (620). H. 0,375. U. 0,775. Vulci, S. Dor. — Mehrfach erg. —
Bespr. : Overbeck, Gall. her. Bildw. S. 104 (wo Amphiaraos
Auszug erkannt).
Hals mit dem gew. alternierenden P.-L.-Band. Auf der
Schulter statt des Stabornamentes ein Epheukranz mit nach
oben und unten gerichteten roten und schwarzen Blattern. —
Dann der grosse Bildstreif der weit unter die Stelle des
grössten Durchmessers herabgeht. Der Vasenbauch unter-
setzter als sonst.
A) Amphiaraos Auszug. In der Mitte das ruhige
Viergespann nach r. (ein weisses und drei schwarze Rosse,
Mähne und Schwanz rot, Hals und Kopf bei allen ergänzt;
Beipferde mit Leinen an den Wagenrand gebunden, hohe
Verbindungsstange des Wagens und Joches); auf dem Wagen
(teilw. rot), steht ein bartloser Lenker (Baton), in langem
weissem Chiton und attischem Helm ohne Wangen- oder
Nackenschirm und mit hohem Bügel, mit beiden Händen die
Zügel haltend, ausserdem in der R. die lange Gerte. — L. davon
steht, noch mit beiden Füssen auf der Erde, der Held
(Amphiaraos) nach r. (nackt, bärtig, Beinsch. rot, r. kor. Helm
mit niederem Bügel, Schwert an 1. Seite hängend mit Griff,
Rundschild, dessen Innenseite rot am 1. Arm); in der R. ein
kurzes graviertes Stäbchen; eine schräge Lanze, deren Spitze
neben des Lenkers Kopf, deren Ende 1. von des Helden
Schenkeln erscheint, wird nicht von der r. Hand gehalten; es
liegt offenbar ein Missverständniss des Künstlers vor; der Held
Amphiaraos sollte das gezückte Schwert in der R. haben.
Zwischen ihm und dem Lenker von oben nach unten KiVOHK
Er wendet den Kopf um nach einer Frau 1. (nach r., langer
Chiton, roter Mantel), welche die L. erhebt undZeigefinger in die
Höhe streckt (Eriphyle). Zwischen beiden von oben nach
unten KHOPr1. R. vom Lenker hinter den Pferden eine Frau
nach r., sich nach 1. umwendend und beide Arme (klagend)
erhebend (kleinen Blätterkranz auf; langer karrierter Chiton
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 5. 255
mit w. Tupfen, Mantel, r. Haar). Zwischen beiden von unten
nach oben: %> Q GW>€ * ■ R. neben der Frau von
oben nach unten M*<>0*.0. Vor den Pferden r. steht eine
Frau, deren ganzer Ober- und Mittelkörper modern ist. L. vor
ihr von oben nach unten ,^-rOA\
B) Zweikampf. Zwei Helden sich gegenüber, aus-
schreitend und die Lanze schwingend; der 1. nackt, auf seinem
nackten r. Oberschenkel seltsame gravierte, sehr kleine Kreise
ohne alle Farbereste (eine Art Tätowierung?), Schwert um|
Beinsch., Schild innen rot, grosser Handgriff mit Palmetten
befestigt, Oberkörper modern. — Der rechts hat kurzen roten
Chiton, Schwert, r. Beinsch., kor. Helm mit hohem Bügel,
Rundschild, darauf als Z. weiss aufgemalte Sphinx nach 1 '
eine Vorderpfote hebend. Zwischen beiden unten sl ■
Zwischen ihnen oben: VOA/WSO (vollständig). R. und 1. je
eine Frau: die r. in langem rotem Chiton, Mantel mit gra-
vierten Sternen, r. Hand nach abwärts ausstreckend, 1. Hand
auf dem Rücken. Ueber ihr VONSO. Die 1. in langem (schw)
Chiton, rotem Mantel; Kopf und 1. Arm erg.; zwischen ihr
und dem 1. Helden Inschrift von oben nach unten OSO/
Weiter am Ende je ein Mann: der 1. in langem weissem
Chiton, rotem kurzen Mantel, Stock; Kopf erg.; der r. bartig,
Chiton lang, schw., mit Vertikalstreifen graviert, Mantel rot
mit weissen Punktrosetten, auf langen Stab aufgestützt, Haare
und Oberkopf erg.
Ganz umlaufender unterer schmaler Streif: Acht
nackte Knaben reiten auf Pferden in Galopp nach r. (alle
Hälse der Pferde sind rot, nicht die Mähnen die kurz und
ungraviert). Zwei Zielsäulen (weisser Schaft, schw. dorischer
Capitell) sind aufgestellt, beide nahe bei einander auf Seite B;
zwischen ihnen nur zwei Reiter. Neben der Säule r. steht
r. ein grosser Dreifuss als Preis (zwei Henkel zwischen den
Füssen, Löwenfüsse, Kessel rot) und r. davon ein bartiger,
langhaariger Mann als Richter nach 1. (w. langer Chiton,
Mantel) und noch ein unbärtiger (w. langer Chiton, roter
Mantel), beide die R. vorstreckend nach 1. Bei der 1. Zielsäule
(die sehr erg.) steht r. ein bärtiger Mann wie der vorige als
Richternach 1. An den Reitern Manches erg.; die meisten haben
kurze Stäbe in der Hand. — Unmittelbar darunter die Strahlen.
256 Schwarzfigurig; älterer Stil.
Sechste Gruppe: Form No. 2g ; dreiteilige Henkel; ein grosser
Bildstreif tun den Baueh und auf der Schulter ein schmaler oder auch
nur Ornament.
1713. (1720). H. 0,277. U. 0,705. Caere. Intakt. — Abg. Monum. d.
Inst. III, 24 unten, (im Einzelnen ungenau und ohne alle
Angabe der Farben). Vgl. Annali 1840, p. 165 ff. (E. Braun).
Mündung: mit aufwärts gerichteten dünnen Strahlen;
Lippe rot. Hals mit sorgfältiger gegenständiger P.-L.- Kette
der altertümlichen Art. Innen ist der ganze Hals brillant
gefirnisst und sind rote Linien aufgesetzt. Am Ende des
Henkelansatzes kleine Strahlen nach unten. An der Schulter
zu oberst Stabornament; dann Bildstreif, der auf beiden
Seiten ganz gleich: in der Mitte kreuzförmiges Ornament aus
nach oben und unten gerichteten Lotosblüten (dreisp.,
Mitelspitze w.) und Palmetten nach den Seiten; dann beider-
seits je ein Hahn, wappenartig den Kopf umdrehend; dann
jederseits ein im Mantel verhüllter unbärtiger Mann (des
Mantels obere Hälfte rot; ein verhüllter Arm je etwas vorge-
streckt, wie die Figuren auf den Säulen von 1701). Am Ende
1. und r. je ein Vogel mit w. Menschenkopf, Flügel nach
beiden Seiten ausbreitend. Füllung durch grosse schw.
Punktrosetten. Nur durch eine dünne Firnislinie getrennt
folgt der Hauptstreif, um den Bauch umlaufend, doch zwei
getrennte Darstellungen; unter den Henkeln je eine laufende
geflügelte Figur als Trennung.
A) Herakles den Löwen tötend, nach dem alten
Steh -Schema: Herakles steht nach r. auf beiden Sohlen,
das 1. Bein vorsetzend, (ganz nackt, w. Schwertgurt, rotes
kurzes Haar und Bart); er umfasst mit der L. den r. Hals des
auf den Hinterbeinen nach 1. stehenden Löwen (Mähne rot),
der den Kopf nach r. abwendet und hält in der R. das Schwert
gezückt. L. hinter ihm Athena nach r., waffenlos, nur mit
der Lanze in der R., die L. ermunternd erhebend (langer
Chiton mit breitem, rotem, vertikalem Mittelstreif und rotem
Ueberschlag ohne Helm, ohne Aegis). R. herbeikommend
Jolaos nach 1., die R. zurufend weit vorstreckend gegen
Herakles (unbärtig, Mäntelchen auf 1. Schulter geblümt, mit r.
von w. Punkten umgebenen Tupfen wie die Mäntel der
meisten folgenden Personen). Weiter r. bärtiger Mann nach
1. (langer, roter Chiton, Mantel geblümt, lange Haare wie alle
Figuren ausser Herakles), in der R. Speer aufstützend als
ruhiger Zuschauer. Weiter r. ein im Weggehen sich um-
wendender und den r. Arm hoch erhebender unbärtiger
Attische Amphora 2, ß} Gruppe 6. 25"
/
Mann in kurzem rotem Mantel. R. am Ende unbärtiger
Mann nach 1., zuschauend, Speer in der R. aufstützend (langer
roter Chiton; Mantel mit breitem r. Streif, innen weiss* Ohr
locke). L. hinter Athena ein nackter Jüngling nach r. (r.
lange Haare, Ohrlocke) ruhig stehend. Weiter 1. ein bartiger
Mann nach r. (langer r. Chit., Mantel mit roten Streifen und
geblümt), Speer aufstützend. Am Ende 1. Frau nach r.
(langer Chiton, roter Ueberschlag, geblümter kurzer Mantel),
die L. erhebend. — L. dahinter unter dem Henkel: ein
Dämon, unb artige männliche (Fleisch schwarz) Figur im
alten Knielaufschema nach r. mit nach 1. umgedrehtem Kopfe
mit zwei aufgebogenen und zwei abwärts gerichteten Flügeln,
kurzem rotem Chiton, darüber Fell; Stiefel mit gerolltem Zug-
stück oder Flügel nach vorn; das r. Knie fast auf der Erde; das
Gesicht völlig menschlich. Sein Pendant unter dem andern
Henkel ist bärtig, Chiton schw., das umgegürtete Fell ist nur der
Form nach als Fell gebildet, doch als Gewandstück rot bemalt
und mit einem Saum versehen, offenbar ein Misverständnis
des Malers; sonst ganz gleich dem vorigen Dämon.
B) Reiter. Ein Knabe (r. Haar, weisser kurzer
Chiton mit gravierter Wellung) reitet in kurzem Galopp ein
Pferdepaar nach r.; er selbst sitzt auf einem schwarzen, das
andere ist weiss (kurze Mähnen; der schöne attische Pferde-
typus). Neben den Pferden, von diesen zum Teil verdeckt
läuft ein Jüngling (kurzes Haar, schw. Binde) nackt nach r.
Weiter 1. ein anderer schreitender Jüngling (r. Haar mit
Ohrlocke, rotes Mäntelchen auf 1. Schulter), den 1. Arm
erhebend. Weiter 1. ein bärtiger Mann ruhig stehend nach r.
(rotes Haar und Bart, ganz in Mantel mit roten Abteilungen
gehüllt), den Speer aufstützend. Folgt 1. eine Frau nach r.
(in langem r. Chiton, und Mantel mit Rot), die L. gegen die
Nase führend. Am Ende 1. ein Jüngling nach r. (rotes
Mäntelchen auf 1. Schulter, Binde), L. erhebend. R. vor den
Pferden geht nach r., sich zu denselben umwendend und er-
munternd die R. erhebend ein nackter Jüngling (r. langes
Haar mit Ohrlocke) mit Speer in der L. Weiter r. bärtiger
Mann nach 1. (langer Chiton, Mantel mit Rot und geblümt)
als Zuschauer. Folgt ein schreitender Jüngling nach 1. (rotes
langes Haar und Ohrlocke, nackt) einen w. Blättchen (?)-
Kranz und Speer in der L., die R. erhebend. Sorgfältige
Ausführung, entwickelter Stil; Beginn der Faltengebung.
Darunter Streif der verbundenen Lotosknospen nach oben.
Dann die Strahlen. Unter dem Fusse eingekratzt (s. Taf. I, 171 3 .
17
258 Schwarzfigurig; älterer Stil.
■
I7!4. (1719)- H. 0,277. U. 0,705. Caere. Gegenstück zu 1714, mit dem
zusammen gefunden. — Intakt. — Abg. Monum. d. J. III,
24 oben.
Wie 171 3, doch alternierendes P.-L.-ßand auf dem Halse.
Schulter: unter dem Stabornament ein Streif von nach unten
gerichteten verbundenen Lotosknospen. — Am untern Hen-kel-
ansatz Spiralornament.
Bauch: A) und B) im wesentlichen dieselbe Darstellung^
mit nur geringen Varianten. Jederseits in der Mitte ein Vier-
gespann, r. und 1. ein Kampferpaar; unter den Henkeln
je eine laufende Gorgone. — Das Viergespann beide-
male ganz gleich, nur der Lenker (in langem weissem
Chiton mit horizontaler Wellung, auf dem Rücken grosser
bootischer Schild, Fell über dem Chiton, rotes, kurzes
Haar; ist einmal bärtig rot, das andere mal nicht. Das
Gespann ist als aus dem Bilde herausspringend dargestellt; die
beiden mittleren Rosse mit den Köpfen en face (Mähnen rot,,
rote Brustbinde, Haarschopf über Stirn ; die Wagenräder ver-
kürzt; nur der untere Teil des r. Wagenkastens sichtbar. Die
Kämpfergruppe links auf A) (wo der bärtige Lenker):
beide in kurzem Chiton (der 1. rot;, r. Beinsch., Panzer, rotem
kor. Helm, der r« mit niederem Bügel, der 1. statt des Bügels
mit zwei weissen emporstehenden Federn; derselbe hat langes
Haar; beide bärtig und mit Lanzen, der 1. in gesenkter, der r.
in erhobner R.; der voll dargestellte Schild des r. zeigt weiss
aufgemaltes Pferdevorderteil mit Zügel. Gruppe r.: 1. Kämpfer
nackt bis auf r. Beinsch. und kor. Helm und Schwertband; sein
Gegner r. entweicht nach r., in das r. Knie sinkend und sich
nach 1. umwendend (r. kor. Helm mit hohem Bügel, Beinsch.7
roter kurzer Chiton, Panzer, Schild mit r. und w. Stern>
Lanze in der R. — Gorgone unter den Henkeln beide
male gleich, im alten Laufschema weder mit Knien noch j
Füssen den Boden berührend; kurzer roter Chiton mit r.
Ueberschlag; zwei aufgeb. Flügel; Fleisch weiss; das alte
Medusengesicht en face, ohne Schlangen. — Kämpfer von B)
links: der 1. nackt (bis auf Beinsch. und kor. Helm mit
niederem Bügel;, in der R. die Lanze gefällt; sein Gegner hat
sich schon nach r. abgewendet, dreht sich mit dem Kopfe je-
doch um (kurzer Chiton, Panzer, kor. Helm, Beinsch., Schild
mit weissem Dreifuss mit zwei Henkeln, die zwischen den
Beinen durch kleine Palmetten an den Kessel gefügt sind;
Scrnvert um) die Lanze in der R. hochschwingend. R. Paar:
der 1. in kurzem r. Chiton, Panzer, Schwert, Beinsch., kor.
Helm; bootischer Schild, die Lanze in der R. erhoben; der
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 6 und 7. 259
Gegner ist nackt, doch bewaffnet (Rundschild) und halt den
Speer in der R. gesenkt. Beide bärtig.
Siebente Gruppe: schlankere Form; ein umlaufender Bilds (reif
um Schulter und obere Bauchhälfte. Steifster , doch nicht sehr alter-
tümlicher, sog: affektierter Stil.
17(5. (634). H. 0,475. U. 0,97. Vulci, S. Dor. — Manches erg,
am
oberen Teil der Figuren; auch der eine Henkel erg. — Firnis
teilweise rot verbrannt, mehrfach auch von grünlichem Glänze;
zuweilen, besonders an den Köpfen ist der' Firnis ungleich
und zu dünn aufgetragen.
Mündung rund und wulstig. Henkel einfach, doch breit.
Hals mit sehr langgezogener gegenständiger P.-L. -Kette
(P. offen). An der Schulter zu oberst kleines feines Stab-
ornament (i\, schw.), dann abwärts gerichtete schw. verbundene
Lotosknospen. Am unteren Henkelansatz Stabornament
durch Voluten an den Enden abgeschlossen.
Bildstreif, rund umlaufend: A) Kampf. Zwei Krieger,
massig ausschreitend, die Lanze gegeneinander schwingend;
beide gleich bewaffnet: rote Beinsch. mit schw. Wadenmuskel-
angabe, kurzer Chiton, darüber bei dem 1. ein Fell; Panzer
mit kurzen roten Leder-Bauchstreifen; Schwert, roter kor.
Helm mit Palmette am Augenausschnitt und weiss getupftem
Rand und hohem Bügel; der 1. mit böotischem Schild (innen
rot getupft und mit vielen kleinen Schleifen versehen); lange
Haarlocke. Von dem Krieger r. ist nur der Unterkörper bis
zu den Hüften, ferner der Helmbügel und die r. Hand mit
der Lanze antik. Jederseits steht ein Mann und halt einen
Lotoszweig; beide setzen den einen Fuss und strecken den
einen Arm etwas vor (beide haben nur einen kurzen Mantel
mit roten Tupfen und w. Punktrosetten; die Brustwarzen-
gegend rot; langes rotes Haar, Kranz mit w. Tupfen; Haisband
mit w. Tupfen). Der 1. hält Lotoszweig mit einer Blüte
(dreispitzig) gesenkt, und streckt die leere L. vor; der r. hat
einen Zweig mit zwei Blüten. An diesem r. ist der Oberteil
der Brust und der ganze Kopf mit Ausnahme der vorderen
Stirnhaarspitze modern. R. und 1. von beiden fliegt je ein
Vogel nach den Henkeln zu, denen auf B) auf der anderen
Henkelseite je ein anderer fliegender Vogel entspricht (Vogel
teilw. erg.).
Unter den Henkeln r. drei, 1. vier kleinere Figuren
a) r.: 1. bärtiger Mann nach r. (Kopf erg. bis auf Bart und
Nasenspitze) mit kurzem geblümtem Mäntelchen, einen Hahn
'7:
1-7*
260 Schwarzfigurig; älterer Stil.
auf dem r. Arm tragend, die L. vorstreckend. Weiter r. ein
rotbärtiger Mann nach r. (auch rotes Haar mit dem
weissen punktierten Kranz, in kurzem geblümtem Mantelchen)
ausschreitend, die L. erhebend. Als Mittelfigur musste sie am
kleinsten gebildet werden. Ihm r. gegenüber ein bärtiger Mann
nach 1. (wie die vorigen bekleidet, langes rotes Haar, Brust-
warzengegend rot, darüber noch rote Tupfen auf der Brust),
der die L. abwärts streckt und die R. erhebt. Alle strecken die
Finger steif aus.
B) Folgt r., auf Seite B) und also grösser, ein nackter,
rotbärtiger Mann nach 1. (schw., kraus graviertes kurzes
Haar, ganz nackt), der die L. vor die Scham hält und die R.
gegen den Mund führt. Am 1. Oberarm ein weissgetupfter
Kranz. Folgt die Hauptdarstellung von B: Zug nach r.:
zuerst 1. ein bärtiger Mann (w. Kranz, r. Haar, geblümter
kurzer Mantel, dessen auf dem Rücken sichtbare Innenseite
rot), der die R. wie betend erhebt; es folgt ein rot-bärtiger
Mann nach r. (mit Kranz und sehr langem rotem Haar, in
rotem Unterchiton, darüber ganz in den langen Mantel — reich
geblümt und mit roten Horizontalstreifen — gewickelt), die L.
erhebend. Weiter r. Hermes nach r. (bärtig, lange Locken,
obere Kopfhälfte erg.; kurzer Chiton, darüber Fell, darüber
geblümtes Mäntelchen) in der R. langes Kerykeion haltend,
die L. erhebend (Hand erg.); an den roten Stiefeln sind
gravierte kurze umgebogene Flügel nach vorn und hinten
befestigt. L. hinter ihm fliegt ein Vogel (antik nur Schwanz
und Flügelspitze) nach r. Weiter r. ein bärtiger Mann nach
r. (nur einen kurzen geblümten Mantel auf 1. Oberarm) die
L. erhebend (am Kopfe nur Nase- Mund- und Bartspitze
antik).
Unter dem jetzt folgenden Henkel: 1. kleiner Mann
nach r., ohne Raumnot beträchtlich kleiner als die folgenden
(bärtig, langes rotes Haar, Kranz, kurzes Mäntelchen), die L.
erhebend. R. ein gleicher nur grösserer Mann nach r.
(einige Falten auf dem Mantel graviert); weiter r. noch ein
solcher nach r., der das Mäntelchen nur auf den Unterarmen
hängen hat. Ihnen gegenüber ein nackter bärtiger Mann
nach 1. (mit heraufgenommenem rotem Haar und w. Kranz
sowie Halsband, auf r. Unterarm Mäntelchen), die R. gegen
die Schamgegend des vorigen streckend. Unten zwischen
beiden ein Hund nach 1. (roter buschiger Schwanz und Hals).
Darunter ist die untere Bauchhälfte gerirnisst. Dann folgt
ein aufwärts gerichtetes schw. Lotosknospenband und darunter
Attische Amphora, 2, y, Gruppe 1. 2ÖI
Dojg_p_e_l_strahlen. — Der Fuss mehrfach gegliedert. — Eine
sehr ahnliche Vase auf der die Krieger von A) fast identisch
wiederkehren, siehe bei Micali, storia tav. 77. 78.
yj Mit durch Ornamente unter den Henkeln getrennten
Darstellungen der Vorder- und Rückseite des Bauches.
Erste Gruppe: mit besonderem Schulterbildstreif.
1. Mit grosser Lotosblüte im Ornament unter den Henkeln.
1716. (2615). H. 0,358. U. 0,88. Orvieto, 1877. — Aus Stücken;
manches fehlt; nichts erg. Das Gefäss war schon im Altertum
zerbrochen und mittelst Bleiklammern, deren Bohrlöcher an
verschiedenen Stellen sichtbar sind, wieder zusammengefügt
worden.
Form No. 29; in allem sehr ähnlich No. 1713 — 14. Beson-
ders schöner r. Thon. Oberster Lippenstreif an der Mündung
rot, sonst gefirnisst. Hals mit alternierendem P.-L.-Band (mit
Rot, Palm, geschlossen). Henkel fünfteilig. Unter denselben
am Bauche grosses Volutenornament mit je einer grossen
abwärts gerichteten Lotosblüte (dreispitzig, Mitte rot).
Hauptbilder auf dem Bauche: A) Viergespann im
Galopp nach r. mit Lenker und Helden, der mit dem 1. Bein
weit über den Wagenrand heraus in stürmischem Schritte auf
die Deichsel tritt, in vorstürzender Haltung, in der R. die
Lanze zum Stosse gefallt, den Rundschild am 1. Arme zur
Deckung vorstreckend (kurzer r. Chiton, Panzer, r. kor. Helm
mit hohem Bügel); der Lenker (im einfachen langen Chiton,
mit kurzem rotem Haar und Bart) hält in der L. ausser den
Zügeln die lange Gerte. Von den vier rennenden Rossen ist
eines (ein mittleres) weiss; an zweien ist der Stirnhaarschopf
deutlich; sie haben rotes Brustband; Nebenpferde mit Leine
an den Wagenrand gebunden. Unter den Rossen rennt ein
Hund nach r. (Hals rot); über den Rossen fliegt ein Adler
nach r.
B) Knabenreiter: Knabe nackt (kurzer Stab in der R.,
kurzes r. Haar) reitet zwei schwarze Pferde mit Stirnhaarschopf
in kurzem Galopp. L. von den Rossen folgt ein Mann nach
r. (nackt, rotes kurzes Haar und Bart), langen Stab in der R.,
die L. vorstreckend (der Lehrer?). R. vor den Pferden steht
ruhig ein Mann nach 1. (langer Chiton und Mantel mit roten
Abteilungen und Faltenanfang; der Oberkörper fehlt).
Darüber, nur durch zwei dünne Firnisstreifen getrennt das
nach oben durch Stabornament begrenzte Schulterbild.
A) und B) durch ein gefirnisstes Stück unter den Henkeln ge-
262 Schwarzfigurig; älterer Stil.
trennt. A) Ringkampf. In der Mitte zwei nackte Ringer
(der 1. bärtig, der andere nicht, beide rote kurze Haare), beide
ausschreitend, mit vorgeneigtem Oberkörper sich an den
Armen über dem Handgelenke fassend. R. und 1. hangt oben
ein undeutlich gemaltes kleines Tuch oder eine Binde. R. und
1. steht je ein unbärtiger Mann in langem Mantel, nur die eine
Hand etwas vorstreckend (der 1. ganz roter Mantel). Weiter
r. und 1. je ein Knabe zu Pferd, der Mitte zugewandt; der
r. in kurzem w. Chiton. Pferde mit sehr dünnen Beinen, im
Schritt gehend.
Schulterbild B) Derselbe Ringkampf in einem ent-
wickelteren aber noch unentschiedenen Stadium; beide Männer
bärtig; sie haben sich gegenseitig um den Leib gepackt; von
r. und 1. schreiten Männer in langen Chitonen und Mänteln
herzu, je die eine Hand erhebend (ermunternd?); der r. un-
bärtig. Weiter r. und 1. wieder je ein Knaben reite r im
Schritt; hinter diesen jederseits wieder das aufgehängte kleine
Tuch (doch noch viel flüchtiger als auf A). Weiter 1. am
Ende ein Zuschauer in langem r. Mantel; r. ein Herbei-
schreitender, nackt, mit kleinem Mantel auf dem einen Arm
(Oberkörper fehlt fast ganz). Lebendige, doch ziemlich
flüchtige Ausführung.
Unter den Bauchbildern ein umlaufendes aufwärts ge-
richtetes Lotosknospenband. Darunter die Strahlen.
2. Ohne Lotosblüte im Ornament unter den Henkeln.
1717. (640). H. 0,4.03. U. 0,925. Vulci. — Nur weniges geflickt. Das
aufgesetzte Weiss sehr gut erb.
Einfache schw. Mündung; Hals mit gegenständiger P.-L. -Kette.
Henkel vierteilig, unten mit einem Querstab. Darunter, jedoch
nicht an dieselben direkt ansetzendes Volutenornament mit
offnen Palmetten (ohne Lotos).
Hauptbilder auf dem Bauche: A) Herakles den
Löwen würgend (Her. kurzes Haar, r. Stirnhaarstreif, bärtig,
kurzer faltenloser Chiton mit Rosette darauf, darüber das
Schwertband und das Schwert an der 1. Seite; Löwenmähne
ohne Detail einfach rot, sein Bauch wreiss) im Stehmotive,
indem Her. nach r. ausschreitend auf beiden Sohlen steht
und mit der L. den Hals des Tieres würgt, das auf den
Hinterbeinen steht (das eine Hinterbein an Her/ 1. Schenkel)
nach 1. und den Kopf hier nicht umwendet; die R. des Her.
fasst das 1. Vorderbein des Löwen (übermalt, doch alt). R.
steht Athena nach 1. (langer Chiton, rot mit breitem
Attische Amphora, 2, y, Gruppe 1 und 2.
schwarzem Mittelstreif, darauf Rosetten, Ueberschlag mit r.
Tupfen, langes Haar, Schild vorhaltend, der von der Seite
gesehen; darauf weisser Ochsenkopf mit roten Augen, nicht
Bukranion); in der R. die Lanze; ohne Helm, nur r. Haarband;
ohne Aegis. L. von Her. Jolaos (r. kurzes Haar, unbärtig,
hat Ghlamys mit einigen gravierten Falten um den Mittel-
körper und 1. Unterarm; Brustwarze rot) ruhig stehend, Fäuste
geballt.
B) In der Mitte ein Kitharöde, mit Plektron spielend
auf grosser Kithara mit sechs gravierten Saiten (langer weisser
Chiton, darauf r. Kreuzchen, und umgeworfener Mantel der r.
Brust freilässt, mit zwei roten Streifen und Faltenanfang;
unbärtig; kurzes rotes Haar). Jederseits eine Frau (in langem
Chiton und Mantel mit roten Streifen und Rosetten, langes
Haar, r. gewellter Stirnschmuck, r. Binde); die r. hebt den
Mantel mit beiden Händen etwas; die 1. streckt die Hände
vor; ihre 1. Hand und Untergesicht erg.
Darüber, nur durch eine Firnislinie getrennt die
Schulterbilder, die nach oben durch Stabornament abge-
schlossen; unter den Henkeln ungefirnisst. Schulter
A) In der Mitte rennt ein geflügeltes Pferd nach r.;
unter ihm buchstabenähnliche sinnlose Zeichen
^
f > «/ # ^ R. voran läuft umblickend ein Jüngling; 1.
folgt ein laufender Mann dem Pferde. R. und 1. am Ende
eine offne Palmettenranke zur Füllung wie an den Schalen.
Schulter B): Wettlauf. Drei nackte bartlose Läufer
hinter einander nach 1. in der gleichen Bewegung. Zu beiden
Seiten sitzt je ein Mann auf Klappstuhl in langem Chiton
und Mantel (mit R.), hinter dem je ein Mann steht, in den
Ma-ntel (einfache Falten und Rot) gehüllt.
Unter den Bauchbildern Band aufwärts gerichteter schw.
Lotosknospen; darunter einfacher Mäanderstreif; dann die
Strahlen.
Zweite Gruppe: ohne Schulterbild.
1718. (1927). H. 0,442. U. 1,105. Chiusi, 1846. — Aus grossen Stücken.
— Abg. Arch. Ztg. 1861, Tafel 156; vgl. S. 207 ff. (Friederichs).
Bespr. Overbeck, Gall. her. Bildw., S. 549, No. 98.
Hals mit gegenständiger P.-L. -Kette (Palm, offen). Henkel
vierteilig, unten mit Querstab und kleinen Scheiben an dessen
Enden. Daran ansetzend das grosse Volutenornament unter
den Henkeln, mit drei kleinen Lotosblüten und wenigen
264 Schwarzfigurig; älterer Stil.
kleinen offenen Palmettenfüllungen. Schulter mit Stabornament
und abwärts gerichtetem schw. Lotosknospenband.
A) Abschied des Kriegers. In der Mitte r. steht der
Krieger nach 1. (bärtig, Beinsch., kor. Helm mit niederem Bügel,,
Mittelkörper vom Rundschild verdeckt mit r. Rand und mit w.
nach 1. fliegendem Adler, dessen Kopf übermalt ist, als Z.);
er hält in der R. die Lanze und giebt dem 1. gegenüber stehen-
den Greise die R. (doch sind die Hände hinter dem Schilde
verborgen). Der Greis (Glatze, weisses Haar und Bart, langer
Chiton und Mantel mit Faltenanfang und roten Streifen, dazu
noch einige Punktrosetten) hält in der L. den Stock. L. da-
hinter eine Frau nach r., die L. vorstreckend mit den drei
ersten Fingern (warnend?; langer faltenloser Chiton mit gra-
vierter Karrierung, r. Haarband). R. hinter dem Krieger eine
zweite Frau nach 1. (langer karrierter Chiton und roter Gürtel,
Gesicht übermalt), beide Arme halbgesenkt, die Finger der R.
ausstreckend.
B) Heimkehr des toten Helden. Ein Krieger nach
1. trägt in gebückter Stellung auf dem Rücken einen Genossen
tot herbei; mit der R. fasst er letzteren oben im Nacken (er
hat Beinsch., wovon die eine rot, die andere nicht, Voluten
auf dem Oberschenkel, wovon die eine rot, karrierten kurzen
Chiton, Panzer, kor. Helm ohne Bügel). Am 1. Arm hat er
den grossen ovalen böotischen Schild (darauf in der Mitte
gravierter Pantherkopf von vorn, darüber und darunter je ein
fliegender weiss aufgemalter Adler) und in der 1. Hand zugleich
die Lanze. Der Todte hat r. Beinsch., gravierte Oberschenkel-
volute, kurzen karrierten Chiton; den Rücken bedeckt jedoch
ein kurzer Mantel mit einfachen Falten, die teilweise rot ge-
füllt; auf dem Rücken dazu sein grosser böotischer Schild
(von der Seite gesehen; darauf in der Mitte grosser gravierter
rotbärtiger Silenskopf en face mit Pferdeohren; darüber und
darunter weiss aufgemalter Stern). Er hat kor. Helm mit
hohem Bügel auf; derselbe ist von einem roten Blattkranze
(Lorbeer?) umwunden. Sein Auge ist geschlossen gebildet.
L. gegenüber eine herbeieilende Frau nach r., die beiden
Arme (jammernd) ausbreitend, um den Toten zu empfangen
(Kopf, auch r. Arm übermalt; Schulter und Nacken erg.; auch
sonst Einiges erg. an ihr; langer karrierter Chiton und
Ueberschlag).
Unter den Bauchbildern ein umlaufender Tierstreif:
In der Mitte von A): weidender Bock nach r.; r. und 1.
Panther; dann r. eine Gruppe von zwei Ebern (sich gegenüber),
Attische Amphora, 2, y} Gruppe 2. 2Ö5
1. Panther nach r. und weidendes Reh nach 1. — In der Mitte
von B): sehr lebendige Gruppe von zwei Löwen, die sich an-
brüllen; der eine r. ganz geduckt zum Ansprung; dazwischen
zur Füllung eine Rosette. L. davon Panther und Bock sich
gegenüber, r. nur ein Schwan nach r. — Darunter einfaches
Mäanderband und Strahlen.
1719. (636). H. o,3o. U. 0,825. Nola („trovata in un sito di quattro
strati di sepolcri, nell' ultimo dei quali era posta la presente"),
S. Barth.; Panofka, mus. Bart. p. 74, No. 5. — Manches,
besonders am unteren Teile geflickt. — Erw. Gerhard,
Prodromus S. 127, N. 14.
Hals mit gegenstandiger P.-L.-Kette (P. offen). Henkel
dreiteilig mit Querstab unten. Darunter, doch nicht an den
Henkel ansetzend, grosses Volutenornament mit reichlicher
Füllung von offenen schw. Palmetten. An der Schulter nur
Stabornament.
Bauchbild A) Sprengendes Viergespann, in der
Richtung aus dem Bilde heraus, von demselben Typus wie
auf 1714 (Köpfe der zwei mittleren Rosse en face; rote
Mähnen; r. Brustbinden; Wagenräder verkürzt); Lenker rot-
bärtig, in weissem langem Chiton. Neben ihm zu seiner L.
ist noch der Oberteil des Helmes (hoher Bügel) des Helden
zu sehen.
B) Kampf. In der Mitte sinkt ein Krieger (r. Beinsch.,
r. kurzer Chiton, Panzer, bärtig, kor. Helm mit hohem Bügel,
weisser Rundschild im Profil, w. Schwertband) ins 1. Knie,
dreht sich mit dem Oberkörper um und zückt die Lanze gegen
den herbeilaufenden Krieger 1., der ebenso bewaffnet (nur
ohne Beinsch. und niederer Helmbügel, an seinem Schilde
zwei w. Kugeln, Falten am Chiton) mit gefällter Lanze ein-
dringt. Ebenso eilt von r. ein Krieger nach 1. herbei mit
geschwungener Lanze, (Schild im Profil, als Zeichen w. Drei-
fuss; Bewaffnung wie die vorigen, niederer Bügel am kor.
Helm, r. faltenloser Chiton). — Flüchtige Zeichnung.
Darunter ein gefirnisster Streif; dann ein sehr nachlässiges
Lotosknospenband (aufwärts, ohne die Verbindungslinie); dann
Strahlen.
1720. (651). H. 0,405. U. 1,00. Vulci, von Magnus erw., i83i. —
Einzelnes erg., die Fugen verschmiert. Der eine Henkel erg.
— Vorzügliche Technik. — Abg. Gerhard, etrusk. camp.
Vasenb. Taf. XII, S. 15. f.; verkleinert bei Panofka, gr. Künstler-
namen (Abh. d. Akad. 1848) Tf. II, 2 — 5. — Bespr. oder erw.:
Gerhard, rapp. Volcente (Annali i83i) not. 36o. 722. 742 d.
Annali d. J. 1835, p. 23i (Panofka). Arch. Zeit. 1843, S. 12.
2Ö6 Schwarzfigurig; älterer Stil.
Luckenbach im 1.1. Suppl.-Bande des Jahrb. f. Philol. S. 544.
Klein, gr. Vasen mit Meistersign. S. 19, No. 3. C. J. G. 8154.
Oben auf der oberen Flache der Mündung steht auf dem
Thongrund schw. aufgemalt (in einer Linie geschrieben):
A f>
S % E E
*E6,rjy.!ag lygaipe v.ä[n]6rjGE e/lie.
Hals mit gegenstandiger P.-L.-Kette (P. offen, schw. und rot).
Henkel dreiteilig (die äusseren zwei Riffeln enden unten in
eine knopfartige Erhöhung) Darunter reiches Voluten-
ornament mit reichlicher Palmetten(ofren) - Füllung; auch
zwei lose zierliche Lotosblüten dabei. Schulter mit Stab-
ornament und darunter einem Band von Lotosknospen und
-bluten (die letzteren offen, d. h. aus drei zierlichen getrennten
Teilen bestehend).
A) Herakles den Löwen würgend; im alten Stehschema;
nach r. ausschreitend (beide Sohlen auf der Erde; ganz nackt,
nur w. aufgemaltes Schwertband; r. Spitzbart, Haarband nur
graviert); er benützt jedoch kein Schwert, sondern er Avürgt
den Löwen mit der L. und fasst mit der R. dessen 1. Vorder-
tatze, (vgl. 1717). Der Löwe, nach 1. gewendet, setzt seine r.
Hintertatze an den 1. Oberschenkel des Her.; die Mahne ist
sehr sorgfaltig in einzelnen Spitzen graviert, die immer ab-
wechselnd schw. und rot sind; seine Zahne herausgraviert
und weissgefüllt. R. schräg geschrieben
H£PAKVe$ "HQaxlfjg
R. steht sehr steif Athen a nach 1. am 1. Arme den Schild
Attische Amphora, 2, y} Gruppe 2. 267
(ganz rot mit schw. Rande) vorhaltend, so dass derselbe von
der Seite gesehen wird; R. gesenkt, scheint nichts gehalten
zu haben (langer Chiton mit r. Gürtel, karriert am Ueberschlag,
die Carrees abwechselnd rot und schw.; langes Haar; Helm
in der alten Kappenform ohne Backen oder Nackenschirm,
mit hohem Bügel; grosse Teile des Mittelkörpers erg., auch
durch den Kopf ein verschmierter Bruch). Hinter ihr von
oben nach unten B © A (das übrige AIAM ist mo-
dern), \4d-)jvala. L. hinter Her. steht Jolaos nach r. (rot-
bärtig, nackt, nach r. ausschreitend, Sohlen am Boden) die
Hände vor dem Bauch zusammenlegend (das Motiv ist sicher,
doch ist der r. Arm fast ganz modern; vielleicht hielt er
ursprünglich die Keule). R. von oben nach unten (die
unteren Buchstabenspitzen jedoch gegen Herakles gekehrt)
t Q A *j 0 'J]^a°S' (Das J zu Anfans er§)-
B) Demophon und Akamas als Krieger führen ihre
Rosse nach iv, beide sind hinter den Rossen und von diesen
teilweise verdeckt dargestellt. Voran r. Demophon mit roten
Beinschienen, kurzem, karriertem Chiton, auf dem Rücken
einen weissen Schild, auf der 1. Schulter zwei Lanzen tragend,
bärtig, mit korinth. Helm (hoher Bügel; Oberkopf erg.). R.
von ihm t+ O $ Q /* Jiß/uorftov. L. folgt Akamas
(r. Beinseh., kurzer Mantel, der r. Brust freilässt und in
Falten fällt die abwechselnd rot und schw. mit r. Tupfen),
auf dem Rücken w. Schild und zwei Tanzen tragend (Ober-
kopf erg.; kor. Helm mit hohem Bügel). L. von ihm schräg
^ 4 ^ A 1 ^ "Axdiiag. Die Mähnen der Rosse sind
höchst sorgfältig graviert (doch ohne Stirnschopf); sie haben
feine Beine und mächtige Körper. (Schwanz des vorderen
fein graviert mit zusammengebundenem Ende, der des 1. nur
rot gemalt). Zwischen den Rossen von oben nach unten
'OvrjTOQidijg y.uXog.
2Ö8 Schwarzfigurig: älterer Stil.
R. vom Kopfe des Akamasrosses sein Name
(b fa* \ \ O ^ (Daliog. R. vom Demophonrosse
von oben nach unten ^ q © ^ i V A A
Ka'k(X)iq:>uQa.
An den männlichen Figuren sowie den Pferden sind die
Augenwinkel ausgekratzt (doch keine weisse Füllung darin).
Unterhalb dieser Bilder vier umlaufende Ornamentbänder:
a) Lotosknospenband abwärts, b) Netzornament, viergliedrig,
c) Lotosknospenband aufwärts, d) Netzornament. — Endlich
zu unterst die Strahlen.
c) Amphora „a colonnette" mit Ausguss (Form No. 33).
1721. (2453). H. 0,06. Br. 0,085. Dicke der Scheibe 0,011; mit dem
Henkelstück 0,025. Aus Athen erw., 1875.
Fragment; Scheibe vom Henkel einer Colonnette-Vase.
Derb grossartiger, ältest attischer Stil. Brustbild eines un-
bärtigen Mannes mit langem, im Nacken durch Reifen
zusammengefasstem Haare; Gesichtskontur graviert; Gesicht
und Hals rot, nur das grosse kreisrunde Auge schwarz; weit
vorspringende dicke Nase.
1722. (1721). H. 0,20. U. 0,74. Chiusi, 1842. — Viel ergänzt. —
Abg. (nur A) Jahn, Arch. Beitr., Taf. VIII, S. 228. — Erw.
Gerhard, Aus. Vasenb. II, S. 20, 3; Bull. d. Inst. 1840, 148
(Braun).
Auf dem Mündungsrande oben schräges Zickzack. Auf
den Henkelscheiben: a) zwei Panther sich gegenüber
sitzend (Köpfe en face); zu beiden Seiten von oben herab
ein Stengel mit Lotosblüte (dreispitzig); b) zwei sich gegen-
übersitzende Löwen mit umgewendeten Köpfen (Mähnen r.).
— Hals gefirnisst; am Bauchansatze Stabornament. Auf der
einen Seite ein Ausguss. Bauchbildstreif umlaufend.
A) (die durch den Ausguss unterbrochene Seite) Prome-
theus Befreiung: Prom. hockt gepfählt nach r., indem
ihm ein dicker Pfahl durch den Nacken gesteckt ist, der unten
zum Hintern wieder herauskommt; er streckt beide Arme
horizontal vor, an den Handwurzeln mit einem Stricke
zusammen gefesselt (roter Bart und kurzes r. Haar; zwei
verschmierte Brüche durch die Figur). Von r. (r. vom Ausguss)
fliegt der grosse Adler nach 1. heran mit ausgebreiteten
Attische Amphora „a colonnette" und Hydria. 2Ö()
Flügeln. Von 1. schreitet im Laufschritt, das r. Knie fast zur
Erde beugend, Herakles heran, eben im Begriff einen Pfeil
abzudrücken; zwei vorher abgesandte Pfeile schwirren in der
Luft zwischen Prom. und dem Adler (schw. Bart und kurzes
Haar; kurzer r. Chiton, Löwenfell an der Brust vorn geknüpft,
nicht über den Kopf gezogen; Schwert an 1. Seite mit weissem
Griff und w. Bande). R. am Ende als Zuschauer ein Mann
nach 1. (Zeus?), einen langen Stab aufstellend (langer Chiton,
r. Mantel; mit Faltenanfang; indes ist nur der Unterkörper
antik). Unter den Henkeln je ein von dieser Seite wegfliegender
grosser Adler. — B) Vier Knaben in kurzen r. Chitonen im
Galopp nach 1. reitend; sehr ergänzt; antik sind von jedem
nur kleine Stücke, besonders die Beine und zugehörigen Pferde-
teile; von den Köpfen ist nur einer (der dritte von 1.) antik; er
ist unbartig; war sehr übermalt. — Unter diesem Bildstreif ein
breiter geflrnisster Streif; dann weitgestellte Strahlen.
1723. (2777). H. 0,08. Br. 0,09. Orbetello.
Fragment von grossem Gefasse dieser Form, Innenseite
gefirnisst, o,oi 1 dick, rings gebrochen. Merkwürdiger Rest einer
Darstellung des hölzernen Pferdes in Troia. Erh. ist ein
Vorderbein des kolossalen Pferdes nach r., vom Knie bis gegen
den Huf; zwei Helden stehen auf den Schultern zweier Ge-
nossen um herauf zu klettern. Von oben herab XV3CI3 ■ •
wol (D]i]Q£vq zu lesen.
d) Hydria.
1724. (i386). H. 0,35. Dm. 0,28. S. Kofi.
Form No. 166, doch einfache Mündung; schwer und
altertümlich; wahrscheinlich altattisch. Ganz schwarz ge-
firnisst.
i 72 5. (1697). H. o,32. U. 0,72. Durch Gerh. 1841. — Nur wenige ver-
schmierte Fugen; das Weiss meist erneuert. Firnis etwas
grünlich.
Form No. 32. Mündung ungefirnisst, darauf schw. Rosetten
ohne Gravierung. Am unteren Teil des Halses ein plastischer
r. Ring.
Schulter: vorne mit ausgespartem Bild, oben mit Stab-
ornament bekrönt. In der Mitte Herakles nach r. den
Löwen würgend, bereits im Liegeschema; Herakles weit
270 Schwarzfigurig; älterer Stil.
vorgebeugt (doch mit den Knieen den Boden nicht berührend;
rotbärtig, r. Stirnhaar, kurzer Chiton mit R., und deutlichem
Panzer) umschlingt den Löwenhals mit beiden Armen; der
Löwe legt die 1. Hintertatze auf Her.1 Kopf. Darüber ein
aufgehängtes Tuch. R. kauert der unbärtige Jolaos, in der
R. die Keule, die L. vorstreckend, (kurzer Chiton, sehr
flüchtig). L. ein bartloser Zuschauer in langem Chiton und
Mantel (mit Falten und Rot), die L. vosstreckend (sollte !
eigentlich Athena sein).
Darunter, nur durch eine dünne Firnislinie getrennt, ein
ausgespartes B auchbild der Vorderseite; r. und 1. von Epheu-
zweigen umrahmt. Wasserholen. L. Andeutung eines
Brunnenhauses: eine dorische Säule und Architrav mit Kyma
darauf; aus einem Löwenkopfe (1. am Bildrande) läuft Wasser
in einen viereckigen Trog, auf den ein Mädchen den r. Fuss
setzt, im Begriffe eben behutsam eine Hydria die sie sich gefüllt
auf den Kopf zu setzen, wo sie bereits den runden Tragwulst
hat; sie stützt das Gefäss am Fusse mit ihrem r. Knie und
lüpft es an den Horizontalhenkeln, (langer faltenloser Chiton
mit r. Tupfen und w. Punktrosetten und kleiner r. Mantel; r.
Haarband, Haare aufgenommen; das Weiss ist hier wie an
den folgenden Figuren modern nach den antiken Spuren,
die Augen modern, kleinlich stillos und an falscher Stelle
eingekratzt; doch nachdem das moderne Weiss teilw. entfernt
ist, so erkennt man darunter das antike, viel grössere mandel-
förmige Auge). Folgt r. ein zum Weggehen bereites Mädchen
mit voller Hydria auf dem Kopfe wo sie sie mit der L. etwas
festhält; mit der R. winkt sie umblickend dem ersten Mädchen,
(faltenloser langer Chitor und Ueberschlag, ganz bis auf einen
breiten schw. Streif unten karriert graviert; Haare wie die
vorige). Weiter r. naht ein Mädchen nach 1. mit leerer
Hydria, die horizontal auf dem Kopfe liegt; sie hat langen
Chiton mit Punktrosetten, darüber Mantel der auch über
den Kopf gezogen (einige verschmierte Fugen gehen durch)
und über die Schulter geworfen ist; viele Falten daran (die
teilweise rot gefüllt, teilweise mit w. Punktrosetten); sie führt
die R. gegen den Mund. R. folgt noch ein Mädchen, ebenfalls
mit leerer Hydria auf dem Kopf (langes Haar, langer schw.
Chiton und ein Uebergewand mit Ueberschlag mit r. Streifen
und einem Saume vorn). Stil des Uebergangs von dem
älteren zum späteren; Anfang der Faltengebung an den
Mänteln.
Attische Prothesis-Amphora. Dreifuss. 271
e) Prothesisamphora. (Form No. 34).
1726. H. 0,155. O. Dm. 0,10. U. Dm. 0,1?. Unbek. Herk. {von mir
aus drei zerstreuten Stücken zusammengefunden die jetzt durch
Gips verbunden).
Fragment von Hals und Schulter einer Vase von der Form
der Prothesisamphoren. Ansatz des einen Henkels erh.; die
Stelle des anderen fehlt. — Blassrötlicher Thon.
Halsbilder: A; Zwei langbekleidete Mann er sich ruhig
gegenüber; von dem 1. fehlt der Oberkörper; er stützte die L.
hoch auf einen geknoteten langen Stock, der erh. ist und
streckt die R. (Faust) vor; der andere r., bis auf den Kopf
ganz erh., streckt die L. mit einem gehobenen langen Scepter
(unten spindelartige Spitze) vor. Beide haben langen schw.
Chiton und r. kurzen Mantel der unten rund ausgeschnitten
(wie im korinthischen Stile). Zwei Totenrichter(?).
B) Laufende Gestalt, im alten Laufschema, durch die Luft,
ohne mit einem Fusse den Boden zu berühren; r. Knie tief
gesenkt; Oberkörper fehlt; kurzer Chiton(?) und ein am r.
Oberschenkel herabhängendes Tuch; Stiefel mit r. Zugstück
oder Flügel nach vorn (und Ansatz desselben nach hinten).
Hermes(?). Raum durch Rosetten gefüllt.
Stil sehr altertümlich. — Darunter, am Ende des Halses ein
Streif mit Rosetten. Darunter Ansatz der Schulter mit einem
Reste unverständlicher Darstellung (flügelartig).
f) Dreifuss.
!727. (2560). H. 0,14. Dm. 0,18. Tanagra, 1877. Gut erh. — Abg,
Arch. Ztg. 1881, Taf. 3 — 4, S. 29 ff. 167 (Löschcke). Genick.
Keramik Taf. 24.
Flaches Gefäss mit drei breiten Füssen, die in Löwenklauen
(schw. gefirnisst) enden. Die letzteren sind mit der unteren
Mitte des Gefässes durch gebogene Rundstäbe (schw.) ver-
bunden; an ihrem Vereinigungspunkt ein langer Dorn (schw.);
dies, ebenso wie die Form des Ansatzes der Füsse an den
Vasenbauch ahmt metallische Vorbilder nach. Die Mündung
des Gefässes ist horizontal und greift weit über; am inneren
Rande derselben Strahlen abwärts. — Ausser dem Genannten
sind nur noch die scharfen Ränder gefirnisst, alles andere unge-
firnisst gelassen und bemalt. — Thon blassrot, Firnis metallisch
glänzend und ungleich aufgetragen, braun an dünneren Stellen.
Stil sehr altertümlich, naiv, lebendig, ungeschickt.
272 Schwarzfigurig; älterer Stil.
Deckel: vom Knopfe ausgehend Strahlen; dann umlau-
fender Bildkreis (Beine nach aussen gerichtet), zwei Hunde
(sehr gross) verfolgen nach r. im gestreckten Laufe einen
Hasen (punktiertes Fell), der direkt auf ein r. aufgestelltes
Garn zuläuft. Hinter den Hunden und r. vom Garne lauft
ein antreibender Mann nach r. (nackt, r. Hals und Stirn),
die L. vorstreckend, in der R. wahrscheinlich einen kurzen
etwas gekrümmten Stock (Lagobolon) haltend.
Auf dem horizontalen GefUssrande umlaufender Tier-
streif: Ein Palm.-L otoskreuz (Palm, geschlossen, L. mit
P.-Füllung) und r. und 1. davon je eine Sphinx (mit aufgeb.
Flügeln, Gesicht und Hals r.) auf den Hinterbeinen sitzend;
dann r. und 1. je ein Löwe; dann r. und 1. je ein Vogel mit
bartigem Menschenkopf (Hals r.), dann 1. Panther, r. Lowe,
dann 1. Vogel mit bartigem Menschenkopf, r. Sphinx auf
Hinterbeinen und endlich Panther nach r. auf Hinterbeinen.
Alle Flügel aufgebogen. Füllung durch einfache Kreuze (f)
und durch (geschlossene) Palmetten und Lotosknospen an ge-
bogenen Zweigen. Kein Weiss aufgesetzt, doch viel Rot.
Die drei Abteilungen des äusseren vertikalen
Streifes des G e fasse s: 1) Opfer. R. ein Altar, viereckig
aus zAvei Reihen abwechselnd schw. und thongr. Quadern
bestehend; darauf eine ornamental stilisierte Flamme (mit
Firnis, nicht rot). Von 1. kommt ein mächtiges Schwein heran
(Bauch unten r.) und hinter demselben 1. ein bärtiger Mann
nach r. (mit rotem Gesicht und Hals, Schurz um die Hüften),
der in der L. ein flaches Brett oder Schüssel hält, davon ein
r. und weiss gestreifter gewundener Gegenstand herabhängt
(ein Wedel?). Diesem Opferdiener folgt 1. ein Doppel-
flötenbläser (bärtig, r. Gesicht und Hals, langer Chiton und
Mantel, dessen durch kleine Kugeln beschwerte Zipfel hier
wie an den folgenden Figuren besonders deutlich sind; etwas
zerstörter Oberkörper). L. folgt ein bärtiger Mann nach r.
(r. Gesicht und Hals, langgewandet wie der vorige), einen
Zweig in der L. haltend, die R. unter dem Mantel; es folgt 1.
ein ebensolcher Mann, eine Palmette an gebogenem Stil in
der L.
2) Mahl. Auf zwei einfachen Klinen (mit gleich hohen
Enden und ohne ionische Voluten, mit beladenen Speise-
tischen davor, unter denen noch ein niederes Stühlchen oder
Schemel steht) liegen nach 1. je ein unbärtiger und ein bärtiger
Mann nach r. (mit r. Gesichtern und Hälsen, in Mänteln
welche die r. Brust frei lassen). Zwischen beiden Klinen steht
Attischer Dreifuss.
273
ein unbUrtiger Doppel flötenbläser nach 1. (r. Gesicht mit
langem Chiton und Mantel). L. am Ende steht ein unbärliger
Jüngling (mit Schurz um die Hüften) und giesst aus einer
Oenochoe in den zweihenkligen tiefen Skyphos, den ihm der
unb'ärtige Mann der 1. Kline reicht; der bärtige derselben
Kline hat einen Kantharos in derR. und erhebt den Kopf, wie
es scheint dem Oenochoos zurufend (Mund offen). Der
unbärtige der r. Kline spricht eifrig, den Kopf nach r. um-
wendend zu dem bärtigen, der eine henkellose flache geriefte
Schale dem aus einer Oenochoe eingiessenden Jüngling r.
hinhält (derselbe hat ebenfalls Schurzgewand). R. am Ende
grosser Krater in Form einer Golonnetten-Vase.
3) Tanz der Männer. Alle sind nackt; alle haben r.
Gesichter und Hälse. R. voran ein Jüngling, die Doppelflöte
blasend nach r.; in heftigen Tanzbewegungen, alle das 1.
Bein hoch emporhebend und die Arme herausschleudernd
folgen fünf bärtige Männer nach r.
Die dreiFüsse des Gefässes, mit je zwei Bildern geziert:
Die oberen Bilder. 1) Medusa auf das rechte Knie
gestürzt, das linke Knie mit beiden Armen umfassend, die
aufgebogenen roten Flügel gesenkt, in kurzem Chiton, ohne
Kopf, indem r. Blutstreifen aus dem Halse dringen. Von ihr
weg im archaischen Laufschritte durch die Luft fliegt mit
ausgebreiteten aufgebogenen Flügeln eine Gorgone nach r.;
das ganz rote Gesicht en face; kurzer Chiton; keine Schlangen
angebracht; keine Fussflügel. Zur Füllung 1. oben eine
Palmette an gekrümmtem Stiel.
2) Die dritte Gorgone nschwester, ebenso durch die Luft
nach r. laufend wie die vorige.
3) Perseus (in rotem Schurze mit kymationähnlicher
verzierter Borte, die geflochtene Kibisis an einem Bande um
die Brust gehängt; r. Stiefel mit einem nach vorn gebogenen
Flügel; die Hadeskappe auf; Gesicht rot; bärtig) läuft in der
Luft in weiten Schritten ganz ebenso wie die Gorgonen, die
Arme ausstreckend. L. von seinem Kopfe SV3S33T TleQoevg.
Die unteren Bilder der Füsse. 1) Zwei Ringer
fassen sich gegenseitig mit der einen Hand am Nacken, mit
der andern am Handgelenk; sie sind nackt und von besonders
plumpen, dicken, starken Formen; r. Hälse und Gesichter;
beide bärtig; kurze Haare. Füllung durch Kreuzchen und
Palmette an Stiel.
2) Zwei Faustkämpfer (nackt, beide unbärtig, r. Gesicht
und Hals, kurze Haare) schlagen sich mit erhobenen Fäusten;
18
274 Schwarzfigurig; älterer Stil.
beiden kommen r. Blutstropfen zur Nase heraus; der r. hat
eben den 1. auf die Nase geschlagen; der 1. holt aus; die 1.
Arme auch erhoben. Schlankere magere Formen.
3) Diskoswerfer. Derselbe steht weit ausschreitend nach
r., ist bärtig, mit langem Nackenhaar, die L. zum Kopfe
erhebend, vorgelehnt, wie um scharf das Ziel ins Auge zu
nehmen, in der R. den Diskos (weiss) schwingend. L.,
unmittelbar hinter ihm steht der Richter nach r., im langen
Chiton und Mantel, bärtig, mit Skeptron in der R.
Die untere Hälfte des Gefässbauches enthält eben-
falls drei Bilder: i) Stier, nach r. auf die Vorderbeine
gestürzt; ein Löwe beisst ihm in den Nacken. Zur Füllung
zwei Palmetten an Stielen von oben herab.
2) Zwei Sphingen (Gesichter rot, langes Haar, kreisrunde
Augen, aufgebogne Flügeln) auf den Hinterbeinen sitzend,
die eine Vorderpfote gegeneinander erhebend, dazwischen
eine Lotosknospe zur Füllung; r. Gesichter, kreisförmige
Augen.
3) Zwei Vögel mit bärtigen Menschenköpfen und r.
Gesichtern, mit nicht aufgeb. Flügeln, sich gegenüber; zwischen
beiden ein blitzartiges Ornament aus zwei dreispitzigen
Lotosblüten nach oben und unten.
1728. (675). H. 0,065; mit Deckel 0,11. Dm. 0,11. S. Barth; Panofka,
mus. Bart. p. 91, No. 17 „travato nella Basilicata"; nach
Gerhard, etr. camp. Vas. S. 19., „etwa 1826 in Neapel zum
Vorschein gekommen." — Gut erh.; nur einige verschmierte
Brüche. — Abg. Gerhard, etr. camp. Vasenb. Taf. XIII, 4 — yT
S. 19 ff. — Erw. Gerhard, auserl. Vas. II, S. 125; Welcker,
Alte Denkm. V, S. 457, No. 19; O. Jahn, Telephos S. 82 f.;
Overbeck, Gall. her. Bildw. S. 347, No. 9. Klein, Euphronios
S. 84.
Form N0.I98, runde flache Schale mit drei breiten etwas
ausgeschweiften Füssen. — Deckel: vom Knopf ausgehendes
Stabornament, dann ein umlaufender Bildstreif: zwei Helden,
weitausschreitend im Lanzenstosskampf (Rundschilde im
Profil, r. kor. Helme, nackt); r. und 1. je ein bartloser
Zuschauer im Mantel. Gegenüber noch einmal dieselben
Kämpfer (jedoch derjenige r. mit kurzem r. Chiton und Panzer);
r. und 1. je ein herangaloppierender Reiter (in kurzem Chiton)
mit hochgeschwungener Lanze. — Kleine zierliche Figuren
mit dünnen Gliedern. — Rings um den Rand gebrochenes
Bandornament.
Die Füsse der Vase: 1) Rüstung: nackter Held in der
Mitte hat die rechte Beinschiene an und legt sich eben die 1.
Attische Kanne, i. 0-$
an; zwischen den Beinen am Boden liegt der Helm (rot
korinth., mit einer Feder geschmückt, ohne Bügel); er ist
bärtig und hat langes Nackenhaar, beides sorgfaltig graviert.
R. vor ihm steht eine Frau nach 1. (in langem Chiton und
r. Ueberschlag, das weisse Fleisch ganz verblasst, falsch bei
Gerh. schw. gegeben) und halt ihm den Rundschild bereit
und in der R. ein Tragband. L. am Ende steht unbärtiger
Zuschauer im Mantel, den Speer aufstützend.
2) T roilos Verfolgung. Tr. eilt (kurzer r. Chiton,
kurzes r. Haar, unbärtig) zu Ross nach 1. (Mähne sorgfältig
graviert). L. vor ihm läuft die nach r. umsehende Polyxena
eiligst weg (langer r. Chiton, verblasstes w. Gesicht, lange
lose Haare). Von r. eilt im Laufschritte Achill nach 1. (in
kurzem r. Chiton, r. kor. Helm mit niederm Bügel, bärtig),
die L. weit vorstreckend nach Troilos, in der erhobenen r!
das Schwert schwingend.
3) Paederastisch. Ein bärtiger langhaariger (Haar sorgf.
graviert) Mann, nackt und ithyphallisch, steht vor einem
nackten Jüngling (nach r., mit r. Haaren und langen
gravierten Schulterlocken), der jenem zärtlich in den Bart
fasst; der Mann greift nach dem Phallus des Jünglings. Von
1. kommt ein nackter Jüngling heran, der froh in beiden Händen
je eine kleine kreisförmige Binde erhebt. R. entfernt sich
ein unbärtiger Mann nach 1. umblickend und die R. er-
hebend (schw. lange gravierte Schulterlocken; nackt). Strenger,
doch lebendiger Stil; faltenlose Gewänder.
g) Kanne.
1) Mit cylindrischer Mündung.
«) Mit ungefirnisstem Bauche.
1729. (2691). H. 0,14. U. o,23. Attika, 1880. Henkel fehlt.
Ungefähr Form No. 182, doch schlanker und mit ganz
niederm Fusse. Nur Henkel, Innenseite des Halses und der
Fuss gefirnisst. Auf der Vorderseite: Viergespann nach r.,
aus dem Gefässe heraus sprengend (wie 1714); der Wagen
verkürzt; die beiden Mittelpferde zeigen die Köpfe von vorn;
dieselben haben auch den zusammengebundenen Stirnbusch.
Der Lenker in r. Chiton und Fell darüber ist nur mit dem
Oberkörper sichtbar (r. kurzes Haar und r. Bart, lange Gerte).
Pferde sehr lebendig (mit r. Brustgürteln und r. Schwänzen).
Zeichnung sorgfältig. Unten einfache Bodenlinie.
18*
27Ö Schwarzfigurig; älterer Stil.
1730. (633). H. 0,16. U. 0,26. Vulci, (Montalto), S. Dor.
Desgl.; vorn ein Jüngling auf Klappstuhl sitzend nach 1.
(kurzes r. Haar, Mantel um, so dass die Brust frei, Faltenstreifen
mit roter Füllung oder mit \v. Punktrosetten) streckt den r.
Arm vor, darauf ein Hahn sitzt. Die L. halt den Mantel vor
dem Bauch zusammen und hält zugleich einen langen Stab.
— Etwas flüchtig und plump. — Ohne jede Bodenlinie unten.
ß) Mit auf dem gefirnissten Bauche ausgespartem
Bildfelde.
1731. (2196). H. 0,16. U. 0,355. Gerh.' Nachl. — Fast intakt; Teil von
Henkel und Fuss erg. — Abg. Genick, griech. Keramik, Taf. 34, 1.
Form No. 182. Schönste Technik. Sehr sorgfaltige Zeich-
nung der steifen Figuren (wie die Amphoren 1688 ff.). Das
Bildfeld oben durch ein einfaches Mäandermotiv abgeschlossen.
Wegführung einer Frau (der Aethra ? der Helena durch
die Dioskuren ?) durch zwei jugendliche Speertr'äger. In der
Mitte Frau nach r. (langer schw. Chiton mit r. Saum und gra-
vierten Sternchen; kurzer r. Schultermantel mit schw. Saum;
langes Haar, dessen Ende von Band umwunden; Blatterkranz
darin; grosser runder Ohrring; Augenstern r., Fleisch weiss); sie
wird an beiden Unterarmen von je einem Jünglinge zu beiden
Seiten gefasst; sie blickt nach dem 1. um; dieser ist nackt mit r.
Brustwarzenringen und kurzem r. schw. Mantelchen auf
beiden Unterarmen, langem rotem Haar, dessen Ende wie bei
der Frau; auch mit Blattkranz, in der R. eine Lanze mit
dünnem Schaft, fasst mit der L. die Frau am r. Unterarm.
Der r. (ganz nackt, Brust rot, Blattkranz, einige gravierte
Linien wie von Kinnbart, kurzes Haar), fasst mit beiden
Händen die Frau; er hat zugleich die Lanze in der L.
2) Mit kleeblattförmiger Mündung.
a) Mit tmgefirnis stem Bauche und umlatifendem Bilde.
1732. (2082). H. 0,255. U. 0,525. Vulci, 1858, von Gerh., der sie 1834
erw. — Manches erg. — Abg. Gerhard, Auserl. Vas. Taf. 122.
123; vgl. Bd. II, S. 134 ff. — Vgl. ferner Bull. d. Inst. 1835,
i63 ff. (vor der Restauration); 1839, 6 (nach Auffindung eines
neuen Fragments). C. J. G 8239. Annali d. J. 1880, p. 86, No. i3
(Heydemann); Furtwaengler, Bronzefunde von Olympia, Abh.
d. Berl. Akad. 1879, S. 99-
Kanne des Kolchos. Form No. 180, doch ohne
plastisches Randchen am Halse; Henkel dreikantig, im Inneren
mit einer hohlen Röhre, die sich oben an der höchsten Stelle
und wie es scheint unten im Vaseninneren öffnet. Henkel
Attische Kanne, 2. 2^"7
und obere Hälfte des Halses gefirnisst; auf der unteren ein
sehr sorgfältig ausgeführtes Band von abwechselnd auf- und
abwärts gerichteten Palmetten (offen, nur schw.). Schulter:
Stabornament (schw. und rot). Am unteren Henkelansatz
Volutenornament mit Palmetten.
Um den Bauch: Herakles gegen Kyknos und Ares.
In der Mitte 1. Herakles weit ausschreitend nach r. (kurzer
Chiton, scheint rot gewesen zu sein, von Weiss keine Spur;
Löwenfell übergegürtet, das fein punktiert, Schwert um) mit
Rundschild, der im Profil dargestellt, sich deckend, die R.
mit der Lanze erhoben, deren (antike) Spitze nach abwärts
gegen den liegenden Kyknos gerichtet ist. Die obere Brust-
hälfte, Kopf und Arm sind erg.; r. von ihm WEP&klES'HQay.lfjg.
R. gegenüber Ares, die Lanze in der R. zum Stosse erhoben
und nach 1. ausschreitend (hinterer Fuss etwas gehoben, wie bei
allen Ausschreitenden dieser Vase); mit der L. den Rundschild
vorstreckend (im Profil; teilw. erg.; Rest eines Bartes, wol von
einem Silenskopfe, als Z.); Beinschienen, darauf geringe Spuren
von R.; kurzer Chiton der wol rot war, Panzer, der vom
Rücken gesehen; er hat über den Rücken bis gegen das Knie
ein auf der 1. Schulter befestigtes überaus reich graviertes
karriertes faltenloses Tuch hängen; auf den nackten Ober-
schenkeln ungemein sauber gravierte reiche Volutenornamente;
roter kor. Helm mit niederem Bügel; bärtig; am r. Unterarm
rote Armschiene. L. von ihm 5^ • \ vA[q\tiq. Zwischen beiden
am Boden liegt auf dem Rücken nach 1. Kyknos (r. Beinsch.,
w. kurzer Chiton, Panzer, bärtig, kor. Helm mit Resten von
Rot; hinten zusammengebundenes Haar, sauber graviert); seine
Beine sind etwas angezogen, der 1. Arm hält noch den Rund-
schild (im Profil weiss, darauf schw. fliegender Vogel); der r.
Arm ist hintenüber unter den Hinterkopf gelegt; über seinem
Kopfe ». v * r • s Kvxzog (statt Kvavoq). Zwischen den
beiden Kämpfern schreitet Zeus nach r. (mit w. kurzem Chiton
undkurzem Mäntelchen) ; sein ganzer Oberkörper mit dem ganzen
Blitze ist jedoch erg.; alt ist nur die erhobene 1. Hand, und sicher
ist ferner das Motiv, dass er umblickt. L. von Herakles, weit
ausschreitend Athena (in langem Chiton mitUeberschlag und r.
Gürtel, alles karriert graviert; unten breite rote Borte; ohne
Aegis; mit Hals und Armband; langes Nackenhaar; att. Helm-
kappe, die ebenfalls karriert)den Rundschild vorhaltendem Profil,
innen rot, aussen w. und schw., Stierkopf darauf) erhebt mit der
278 Schwarzfigurig; älterer Stil.
R. den Speer, wie Herakles mit der Spitze nach unten. Das
nackte Fleisch der Athena ist nicht weiss sondern thongrundig
gelassen und nur von Firnispinselkonturen umzogen (Nase, Stirn,
oberer Teil des Helmes erg.; die Abbild, bei Gerh. hierin völlig
falsch, indem sie das Fleisch weiss giebt, wovon keine Spur
da ist; auch ist alles andere Weiss der Vase wie ge-
wöhnlich auf Schwarz gesetzt). L. von oben nach unten und
so dass die Buchstaben sich nicht nach Athena zu öffnen:
AO * VAIA iAd,[rj]vaittm L. davon das Viergespann desHerakles,
im Galopp nach 1. wegfahrend; der Lenker Jolaos (in langem
w. Chiton mit Fell darüber, r. Haar und Bart, Wagen r., Seiten-
rosse an den Rand gebunden) halt Zügel und Gerte; r. von
seinem Kopfe IOP • 'IdX^etog. Von 1., teilweise von den spren-
genden Rossen verdeckt eilt Poseidon im Laufe nach r.
heran (in langem Chiton und faltenlosem rotem Schulter-
mantel; sehr langes sorgfaltig graviertes Haar, r. Binde, Drei-
zack in der R.), die L. erhebend, r. oben * • * ElAO/v IIoo]eid(6v.
L. vor den Rossen steht ruhig ein Greis (Nereus) mit weissem
Haar und Bart (jetzt ist das Weiss ganz verblasst; Bartkontur
nicht graviert, Abbildung bei Gerh. falsch) in w. langem Chiton
und Mantel, der faltenlos so umgelegt ist, dass r. Brust frei bleibt;
in der L. eine ornamentale Ranke; r. oben MAHOS/v^O/V
udXtog rtQiov. R. unten die Künstlerinschrift
♦ • V ♦ • t
XoX/og jitenoirjoev.
R. von Ares eilt im Galopp sein Viergespann nach r. davon;
1. vom Lenker Phobos (wie Jolaos mit r. Brust und Haar,
langem w. Chiton, r. Fell, mit Gerte) . w o p ®6[ß]og.
R. unter den Pferden steht HOKM 5 und weiter r.: • AOPA,
Reste von Pferdenamen. Von r. eilt im eiligsten Laufe nach 1.
herbei Apollon (in langem Chiton, r. Schultermantel, die R.
vorstreckend; Haare aufgebunden mit r. Tänie; durch das
Gesicht ein verschmierter Bruch; unbärtig); r. von seinem
Kopf • ""OMD/v IdnoKiyov. R. vor den Pferden steht Dio-
nysos (bärtig, lange Haare, deren Ende zusammengebunden,
r. Epheukranz, langer Chiton, r. Mantel auf beiden Schultern)
in der R. eine ornamentale offene Lotosblüte. L. von seinem
Kopfe *.0*.YMOIA Jiovvoog.
Unter diesem Bildstreif, durch drei Firnislinien getrennt
Attische Kanne, 2. 270)
ein umlaufender Tierstreif: In der Mitte Reh und Panther
-sich gegenüber; r. und 1. je die Gruppe des Stiers nach 1., der
von zwei Löwen zerfleischt wird; dann r. ein sich aufbäumen-
des Reh Löwe nach r., Reh, Löwe nach r., einen Eber in den
Nacken beissend, Lowe und Reh sich gegenüber. — Darunter
schmaler einfacher M'äanderstreif. Dann Strahlen. — Das
Ganze von überaus zierlicher und sorgfaltiger Ausführung.
ß) Mit ausgespartem Bildfelde.
Erste Gruppe: Mit hohem Henkel.
1733. (2194). H. 0,205. U. 0,41. Gerh.' Nachl. Intakt. Thon sehr tief
rot und Firnis sehr glänzend.
Form No. i^o, ohne den plastischen Halsreif. — Am
unteren Teile des Halses über dem ausgesparten Bild ein
Streif mit kleinen schw. Epheubl'ättchen denen lange spitze
Blätterten gegenüber stehen. Schulter mit flüchtigem Stab-
ornament (nur schw.).
Bauchbild. In der Mitte Dionysos nach r. auf Klapp-
stuhl sitzend (langer w. Chiton, Mantel mit Faltenstreifen, die
r. und mit w. Tupfen; langer r. Bart, Epheukranz); er
erhebt in der L. das Trinkhorn. R. und 1. zugewandt je ein
Silen (r. Bart; der r. auch r. Oberkopfhaar und w. Brust-
binde; r. Schwanz; beide haben den Mund etwas offen,
starke Stumpfnasen); sie sind in leichtem Tanz begriffen.
Weiter r. und 1. entfernt sich auf je einem ithyphallischen
Maultiere eine reitende Nymphe (beide in ganz kurzem r.
Chiton und einem noch kürzeren schw. Wams darüber, beides
faltenlos; lange Haare, Fleisch weiss); sie reiten wie Manner. —
An den Seiten keinerlei Rahmenornament. Auch keine Strahlen
unten.
Zweite Gruppe: Mit niederem Henkel und gedrücktem Halse.
1734. (660). H. o,23. U. 0,47. Vulci, S. Dor. — Blassrötlicher Thon.
Form No. 160, nur dass der Henkel niedrig. — Lippe rot,
ebenso der plastische Halsreif. Hals ohne Ornament. An der
Schulter flüchtiges Stabornament. Seitlich ist das Bauchbild
von je einem Doppelpunktstreif umrahmt. — In der Mitte
tanzt ein Silen nach 1., das r. Bein hebend, und den r. Arm
an den Kopf legend, der zurückgeworfen ist (r. Bart und r.
Stirnhaar, r. Schwanz auf Thongrund, w. Brustband); r. und
1. je eine tanzende Nymphe (in engem aufgeschürztem Chiton
280 Schwarzfigurig; älterer Stil.
der bis zur Mitte der Unterbeine reicht, mit Rot und Falten;
r. Binde und r. Stirnhaar); die 1. tanzt gegen den Silen, die
r. tanzt abgewendet nach r. (der grösste Teil des Ober-
körpers derselben erg.). — Der Stil auf der letzten Stufe des
alteren. — Unter diesem Bauchbilde ist in einiger Distanz
noch einmal ein schmaler Streif im Firnis ausgespart. — Keine
Strahlen.
Dritte Gruppe: Mit niederem Henkel, doch schlankem Halse.
1735. (2195). H. 0,15. U. 0,275. Gerh.' Nachl. — Fuss grösstenteils
erg.; Einiges übermalt.
An dem plastisch abgesetzten unteren Teile des Halses
über dem Bauchbilde: sehniger Zickzack. — Schulter:
flüchtigstes Stabornament (mit Rot). — Bauchbild: In der
Mitte eine nach r. laufende weibliche Flügelfigur (Nike)
mit r. Brust, langem faltenlosem Chiton, Fell darüber, im ge-
wöhnlichen Laufschema die Arme ausstreckend und nach I.
umblickend. L. ein nackter Jüngling mit langem Stabe und
kreisförmigem r. Kranze in der L. (r. Brustband, r. Haar), in
hüpfendem Schritte nach r. das 1. Bein hebend. R. ein
gleicher Jüngling ohne Kranz, doch mit demselben langen
Stabe, nach r. tänzelnd und umblickend nach 1. Vielleicht
siegreiche Palästriten {u.y.6vtiqv /). — Sehr flüchtig. — Unten
Strahlen.
1736. (596). H. 0,12. U. 0,25. Co meto, S. Dor.
Desgl., doch ohne Halsornament. Bauchbild in flüchtigster
rohester Ausführung, fast ohne alle Gravierung. — In der
Mitte ein nach 1. laufender Jüngling (r. kurze Haare); r.
und 1. je ein Zuschauer im Mantel (r. Haar; der Mantel
innen rot).
h) Kantharos (Form No. 197).
1737. (1588). H. 0,255. Dm. 0,19. Vulci, wo i833 von Gerhard erw.
— Aus Stücken; nur wenig erg.; an sechs Stellen schon im
Altertum mit Draht geflickt gewesen. — Abg. Gerhard,
etrusk. camp. Vasenb. Taf. XIII, 1 — 3; vgl. Seite 17. — Vgl.
ferner Gerhard, Aus. Vas. II, S. 126; III, S. 122. O. Jahn,
Einleit. p. CLXVII, n3o; C. J. G. 7383; Klein, Euphronios
S. 35; Luckenbach, im 11. Suppl-Bde der Jahrb. für Philol.
S- 595-
Aussen sind nur Henkel und Fuss des schlanken feinen
und dünnwandigen Gefasses gefirnisst. Dagegen ist das
Attischer Kantharos. 281
Innere ganz gefirnisst und sind zehn rote horizontale Ringe
aufgemalt. — Der unterste Teil des Bauches über dem Fusse
fein ornamentiert mit Mäander, Doppelpunktstreifen und
Strahlen. Aur dem oberen Hauptteile:
A) Achills Auszug. In der Mitte steht Achill nach
r. (nackt, r. Haar, das lang im Nacken und dessen Ende
zusammen mit dem 1. erhobnen Unterarme des folgenden
Patroklos erg. ist; unbärtig), die Lanze schräg in der L.
haltend; er erhebt redend die R. gegen den Mund, und beugt
etwas den Kopf vor; r. von ihm A + II^EVS *j£%iX(X)evg. Es ist
der Abschied von Thetis, die r. nach 1. steht (gegürteter
langer roter Chiton mit ebensolchem kurzem Ueberschlag,
faltenlos, langes Haar, gravierter Ohrring, Augenstern schw.;
das Weiss des Gesichtes verblasst); den 1. Arm lässt sie vertikal
steif herunter hängen, ihre R. mit geballter Hand ist gegen
Achill erhoben. L. vom Kopfe von oben nach unten OETIS QtiiQ.
R. hinter Thetis steht Menelaos nach 1. (nackt, mit der R.
Speer aufstützend, r. Bart und r. Haar, dessen Ende im Nacken
zusammengebunden); 1. von oben nach unten P^PEUEOS
Dhvtluoq. L. hinter Achill steht der unbärtige Patroklos
nach r. (r. Brustwarzenringe, r. Haar, Ende zusammen-
gebunden), die L. erhebend (1. Unterarm erg.); r. von oben
nach unten PATP09U05 üuigoylog. Weiter 1. steht Odysseus
(nackt, r. Bart, r. Haar, r. Brustwarzenringe), die Lanze in
der L.; r. von oben nach unten OUVTEV (das Schluss-Sigma
stand niemals da) ^OlvTct^). L. am Ende steht Menestheus
(unbärtig, r. Haar, nackt, r. Brustwarzenringe), die L. erhebend;
r. oben l^fc/^OEVS Maitofrevg; r. unten HOAI • bÖl. Alle
Personen ruhig auf beiden Sohlen stehend.
B) Herakles' Kentauren kämpf. In der Mitte Herakles
nach r., beide Arme erhoben, in der R. das Schwert schwingend
bärtig, kurzer r. Chiton, Löwenfell über Kopf auf Brust ge-
knüpft, sorgtältig graviert; Schwertscheide um); er eilt laufend
auf einen Kentauren zu, der vor ihm zurückzuschrecken
scheint, mit offnem Maule schreit und thatlos mit beiden
Armen einen grossen Ast mit Zweigen hält (r. Haar, r.
menschlicher Bauch; sternförmig gravierte Brustwarzen ; 1.
von ihm, von oben nach unten ASBOUOS ''Idoßoloq. L. von
Herakles steht von oben herab, dann nach oben umbiegend
HEPAKUES QH$axlrjc. Von 1. eilen zwei Kentauren herbei,
beide die Arme erhoben; der vordere hat einen grossen r.
Stein zum Wurfe mit beiden Händen über dem Nacken
282 Schwarzfigurig; älterer Stil.
gefasst; der andere schwingt einen grossen Ast (beide r.
Brustwarzenringe; lange gravierte Barte). Alle haben
menschliche Ohren. L. neben dem r. von oben nach
unten PETPAI05 IJeiQuiog. L. von dem L: ^OIA^V vYluiog
(statt c'YXatog). Strenger Stil; einfach und lebendig.
i) Lekythos.
1) Schulter und Bauch in einander übergehend; ausge-
spartes Bild.
Erste Gruppe: Form No. ijj., doch Hals und Mündung wie iyj.
a) Mit niederem Hals; strenger Stil.
1738. (2210). H. 0,228. U. 0,29. Gerh.' Nachl. — Einiges geschickt erg.
Ausgespartes Bild, fast die ganze Vorderseite bedeckend,
oben mit Stabornament r. und schw. an den r. Halswulst an-
schliessend. — Zwei Frauen einander gegenüber stehend
(Fleisch weiss, grossenteils übermalt, Pupillen rot), beide in
langem faltenlosem ganz rotem Chiton mit Ueberschlag (nur
die Säume schw. gelassen); darüber ein kurzer über den
Hinterkopf gezogener Mantel, der beiden gemeinsam ist,
indem er von der einen zur andern geht; er ist carriert und
zeigt grosse rote Tupfen mit w. Punkten darum: beide
erheben die eine Hand symmetrisch steif.
ß) Mit schlankerem Halse; freierer Stil.
1739. (1726). H. o,3i. U. 0,285. Gerh., 1841. — Gut erh.
Das Bild geht nicht so weit herab. Oben ebenfalls grosses
Stabornament (r. u. schw.). — In der Mitte steht ruhig eine
Frau nach r. (langer Chiton, Mantel mit Falten und Rot,
Weiss des Gesichts abgesprungen, r. Haarbinde), die L. unter
dem Mantel etwas erhebend, die R. unter dem Mantel gesenkt;
r. ein Krieger nach r. voranschreitend und nach 1. umsehend,
die Frau jedoch nicht anfassend) mit Lanze in der R., voll-
gerüstet, bärtig, kor. Helm mit niederem Bügel und r. Binde
darüber, ohne Schild). R. ein Zuschauer nach 1. (bartlos,
in den Mantel gehüllt, mit langem Chiton, in der R. langen
Stab aufstützend). L. ein nach 1. weggehender nach r. um-
sehender bärtiger Krieger (vollgerüstet, mit Lanze und
Rundschild, darauf verblasste w. Kugel). — Flüchtig; letzte Stufe
des älteren schwarzfig. Stiles. — Wohl eine halbverstandene
Darstellung von Menelaos und Helena.
Attische Lekythos, i. 2. 283
1740. (619). H. o,i3. U. 0,21. Co meto, S. Dor. — Untere Hälfte mit
Fuss erg. und zwar falsch.
Oben auch Stabornament (r. und schw.). Nur die obere
Hälfte des Bildes antik: Silen nach r. auf einem Maultiere
reitend und es zügelnd; in der R. eine kurze Peitsche
schwingend. Sehr flüchtig; r. Schwanz, r. Haar. Das Maul-
tier war ursprünglich gewiss ithyphallisch.
Zweite Gruppe: Form No. 174.
1741. (1727). H. 0,22. U. 0,275. Gerh., 1841. Fast intakt; nur das
Weiss modern aufgefrischt.
Das Stabornament (r. und schw.) ist hier von dem dicken
r. Halswulste durch einen Zwischenraum getrennt. Das Bildgeht
wenig über die Bauchmitte herab. R. und 1. je eine Frau,
nach der Mitte gewandt (langer Chiton, Mantel mit Falten
und r. Streifen, r. Kopf binde), je eine Hand erhebend; beide sind
durch einen grossen gemeinschaftlichen Mantel verbunden
(wie 1738), der in der Mitte auf der 1. Schulter eines Jünglings
nach r. aufliegt, der ruhig stehend in der L. eine Lanze (sehr
dünner Schaft) hält, bekleidet mit kurzem Mantel (mit Falten
und Rot; kurze Haare, r. Binde). — Nachlässige Zeichnung
und ziemlich freie Falten.
2) Schulter und Bauch abgesetzt; Bild nicht ausgespart,
frei auf dem ungefirnzssten Thongrund) nur die
untere Vasenhälfte gefirnissi. Form No. 175.
Erste Gruppe: Die Mündung echinusartig geschivellt. Auf der
Schulte?' drei Tiere.
1742. (Bil. 53). H. 0,175. Kameiros, 1881.
Schulter: In der Mitte Vogel mit Menschenkopf (Gesicht
schw., männliches Auge, lange Haare) nach r.; zu beiden Seiten
je ein Panther, von denen der r. in ungewöhnlicher Weise
den Kopf neigt.
Bauch: Achill in Hoplitenrüstung verfolgt im Lauf-
schritte nach r. den Knaben Troilos der nach r.
reitet. R. vor dem Pferde enteilt nach r. Polyxena, sich
umsehend; weiter r. enteilt ein Jüngling nach r., sich um-
sehend, mit r. M'äntelchen auf r. Arm. Hinter Achill 1. steht
ruhig eine Frau nach r. (Chiton, Mantel), die L. vorstreckend
Thetis?). Die zwei Frauen ohne Weiss (die Augen auch wie
die der Männer graviert). — Flüchtig, doch etwas zierlich
steif. Gewänder faltenlos.
284 Schwarzfigurig; älterer Stil.
1743. (700). H. 0,215. U. 0,34. Co meto, S. Dor. — Unterer Teil
des Bauches und der Fuss erg.
Schulter: In der Mitte Vogel mit Menschenkopf (Gesicht ,
schw., lange Haare, männliches Auge) nach r.; zu beiden
Seiten je ein Löwe mit offenem Rachen.
Bauch: In der Mitte sitzt eine langbekleidete, weibliche I
Figur auf Klappstuhl nach r., in langem rotem, völlig falten-
losem Chiton mit Ueberschlag. Die ganze Brust und der Kopf H
mit Ausnahme der Nasenspitze und des Oberkopfes mitr. Binde j
sind erg.; sie hält in der L. eine kreisförmige Binde. R. und I
1. je eine Sphinx, sitzend mit aufgebogenen Flügeln, mit
abgewendeten Köpfen, aufgestellten Vorderbeinen; die
Gesichter waren niemals weiss; Augen männlich graviert,
rote Binde, langes Haar.
1744. H. 0,143. U. 0,265. Herk. unbek.
Die ganze Vase verbrannt, doch fast ohne Brüche; der I
Thon grau-schwärzlich, der Firnis teilweise abgesprungen, das |
Rot ganz farblos grau geworden. Schulter etwas ab-
weichend: In der Mitte ein stehender Kranich nach r. (auf
den zwei Beinen); von 1. naht ein Jüngling, ein Tuch (rot) auf I
vorgestrecktem 1. Arm, in der R. etwas schwingend wie eine
kurze Schlinge (rot) oder Keule. — R. als Zuschauer ein
Jüngling im Mantel ruhig stehend.
Bauch: These us schreitet nach r. (beide Sohlen am
Boden, in kurzem Chiton, unbärtig in der R. das Schwert, die
L. vorstreckend) auf den Minotaur zu, der nach r. entflieht,
sich umblickend, im alten Laufschema, in jeder Hand einen
w. Stein haltend (nackt, Stierschwanz und Kopf). An beiden
Enden ein ruhiger bartloser Zuschauer in faltenlosem Mantel.
Zweite Gruppe: Mündung steiler. Auf der Schulter in der Mitte
eine offene Palmette (r. und schw.) auf zwei Ringen aufstehend;
zu beiden Seiten je ein Jüngling im faltenlosen Mantel.
1745. (656). H. 0,175. U. o,32. S. Barth.; Panofka, mus. Bart. p. 87,
No. 12. — Etwas übermalt; das Weiss modern.
Bauch: Gleicher Lanzenstosskampf zweier Hopliten;
der 1. in w. Beinschienen, w. Panzer und w. kor. Helm (das
Weiss scheint jedoch willkürlich moderne Zuthat) mit Rund-
schilden; das Zeichen desjenigen r. teilweise sichtbar, ein w.
Schlangenende (modern). R. und 1. je eine bartlose Mantel-
figur mit Lanze (dünner Schaft). Flüchtig.
Attische Lekythos, 2. 285
1746. (698). H. 0,20, Corneto, S. Dor. — Gut erh.
Bauch: Gleicher Lanzenstosskampf zweier Hopliten,
(Rundschilde; als Zeichen desjenigen r. ein weisser Ast; der 1.
mit festem Panzer, der r. mit weissem Panzer mit Achsel-
klappen und Bauchstreifen). Zwischen beiden ein in das r.
Knie sinkender, entfliehend sich umwendender Hoplite mit
Lanze (Rundschild im Profil, als Z. Ende w. Schlange?); sein
Oberkörper hinter den Schilden der zwei andern verborgen,
jedoch ist deutlich dass sein Helm hohen Bügel hat, (die andern
haben niedern). R. und 1. unb'ärtige Mantel figur die Lanze
aulstützend. — Flüchtig. Die kurzen Chitone mit einigen
Falten.
1747. (702). H. 0,21. U. 0,35. Corneto, S. Dor. — Ganz übermalt.
Bauch: Hoplit nach 1. mit Rundschild und Lanze, ruhig
stehend; r. und 1. je zwei Mantelfiguren, von denen nur der
erste r. bärtig; der Oberkopf an denselben erg.; Mäntel faltenlos.
Alle vier tragen eine Lanze mit äusserst dünnem Schaft.
1748. (696). H. 0,18. U. o,32. Corneto, S. Dor. — Vielfach übermalt.
Bauch: Links zwei Mantelfiguren nach r., dünnschaftige
Lanzen haltend, unbärtig. Ihnen r. gegenüber ein nackter
Jüngling nach 1. mit Lanze, kurzem r. Haar; dann ein Mantel-
jüngling nach 1. wie die vorigen.
1749. (B. 54). H. 0,19. Kameiros, 1881.
Schulter etwas abweichend, indem statt der Palmette
noch eine dritte bartlose Manlelfigur. — Bauch: In der Mitte
Jüngling nach 1. ausschreitend, auf vorgestrecktem 1. Arme
ein Gewandstück, in der R. gezückte Lanze. R. und 1. je zwei
unbärtige Mantelfiguren mit ganz dünnen Stäben (Lanzen?).
Flüchtig und steif.
Dritte Gruppe: wie die vorige, doch auf der Schulter andere,
sehr flüchtige Dekorationen.
1750. (598). H. o,i3. U. o,23. Vulci, S. Dor.
Schulter: Mitten die Palmette wie in der vorigen Gruppe
(doch ohne Rot); r. und 1. je ein grosses Epheublatt. —
Bauch: Zwei wettlaufende nackte Jünglinge nach 1., fast
ohne alle Gravierung, äusserst flüchtig. Zwischen beiden ein
Epheublatt.
1751. (109). H. 0,17. U. 0,27. Athen, v. Sack. — Aus Stücken schlecht
zusammengesetzt.
Hat durch Feuer gelitten, wodurch der Thon blassgrau
286 Schwarzfigurig; älterer Stil.
geworden ist; auch das aufgesetzte Rot ist schmutzig-blass :|
geworden.
Schulter: schw. abwärts gerichtete Lotosknospen ohne |
Verbindung, sehr flüchtig.
Bauch: In der Mitte ein Mann nach r. auf viereckigem!
schw. Sitz (r. Bart und r. Haar, in Mantel gehüllt mit grossen I
roten Streiten), hält in der L. ein Trinkhorn (?), die R. unter 1
dem Mantel. R. vor ihm ein Jüngling nach 1. (nackt, nur!
kleines Gewandstück auf r. Arm), der die R. gegen ihn erhebt. J
An beiden Enden je eine Mantelfigur. Flüchtig und plump. I
1752. (607). H. o,i23. U. o,23. Corneto, S. Dor.
Schulter wie 1750. Bauch: In der Mitte ein laufender
nackter Jüngling nach 1.; r. und 1. eine unbärtige Mantel-
figur. Zeichnung die denkbar flüchtigste; kaum einige wenige
rapide Linien eingraviert.
k) Sehale.
1) Mit absetzendem Rande.
a) Der Rand ist ungefirnisst.
Erste Gruppe: Bauch und Rand mit timlauf enden Bildern bemalt.
Niederer, hohler, dünner Fuss in Form eines Trichters mit ausgebognem I
Rande. Form No. ijo. Sehr altertümlicher Stil.
1) Gesonderte Darstellungen auf Rand und Bauch.
1753. (io33). H. o,i3. Dm. 0,265. Nola, wo 1827 gefunden; S. Barth.,
vgl. Panofka, mus. Bart. p. 77, No. 7. — Abg. (vollst.) Gerhard,
Trinkschalen, Taf. II. III. S. 3; Seite A) auch abg. bei Levezow,
Gorgonenideal (Abh. der Berl. Akad. i832) Taf. II, 24; S. 60 ff.
— Vgl. de Luynes, et. numism. p. 57.
Nur Henkel und Fuss und die untere Bauchhälfte sind
gefirnisst; letztere wird jedoch von einem thongrundigen
Streif unterbrochen, auf welchem dünne Firnislinien gezogen
sind. Am Boden der Schale im Innern des Fusses ein kleiner
gefirnisster spitzer Dorn. — Der Firnis an den Extremitäten
der Figuren zu dünn aufgetragen wo er dann gelbbraun
erscheint,.
Rand: A) Hasenjagd. Ein Hase flieht nach r., von
zwei grossen Hunden (mit r. und w. Streifen) verfolgt.
B) In der Mitte ein männlicher Kopf nach 1. mit korinth.
rotem Helm und hohem Bügel (Auge und Umgebung war in
Gips erg., jetzt entfernt); 1. und r. je ein zugewandter Vogel
mit weibl. Kopf und ausgebreiteten Flügeln (weisses Gesicht
und Brust, Rot an den Flügeln).
Attische Schale, i. 287
Bauch: A) Perseus von den Gorgonen verfolgt. R.
Perseus durch die Luft im alten Laufschrittschema nach r.
fliehend und umblickend (Stiefel mit Flügeln nach vorn; kurzer
r. Chiton der faltenlos wie alle folgenden, darüber weisses,
nur auf den schw. Grund nicht auf das Rot gemaltes Fell, an
1. Seite flüchtig angedeutete Kibisis, weisse Hadeskappe; bartig;
äusserer Umriss des Kopfes graviert und dann erst der weisse
Hut aufgemalt, der über den schw. Kopfgrund auf Thongrund
übergreift); Hermes folgt ihm, ebenfalls im Laufschritt durch
die Luft, den 1. Arm auffordernd gegen ihn vorstreckend, in
der R. das Kerykeion (Stiefel mit Flügel nach vorn, kurzer
roter Chiton, w. Fell darüber; bärtig, w. Hut der zum Teil
verblasst und der auch übergriff auf Thongrund). Es folgen 1.
zwei im Laufschritte durch die Luft rennende Gorgonen
(beide gleich, mit weissem Gesicht des alten grinsenden Typus
.von vorne, r. Zunge, schw. Bart, keine Schlangen; kurzer r.
Chiton, zwei Schulterflügel mit Rot, Arme in der typischen
Weise ausgestreckt; Beine und Arme weiss). L. am Ende die
nach r. vorwärts auf die Knie gestürzte Medusa, die mit den
vorgestreckten Händen sich noch halb aufrecht hält (kurzer
schw. Chiton, Schulterflügel, w. Arme und Beine); aus ihrem
Halse dringt ein Strom roten Blutes hervor und darüber ein
kleiner Pferdehals und Kopf (Pegasos).
B) Unter jeder der drei Figuren des Randes je ein nach
1. sprengender nackter reitender Knabe mit kurzer Lanze
in der R. (Pferde mit roten Hälsen und Rot an Ober-
schenkeln; das mittlere mit w. Mähne).
Innenbild von 0,18 Dm., umgeben von einer breiten
Borte von Stabornament (r. und schw.) und Doppelpunkt-
reihen. Das Bild in das Rund komponiert. Nemeischer
Löwe. Herakles, anf das r. Knie niedergelassen (in kurzem
r. Chiton, bärtig, r. Haarband) umschlingt mit der L. den
Hals des Löwen und packt mit der R. dessen 1. Vordertatze;
der Löwe wendet den Kopf ab und sperrt den Rachen auf;
er legt seine 1. Hintertatze auf Herakles 1. Oberschenkel; also
das alte Schema, nur durch das Knieen des Herakles ver-
ändert.
2) Eine Darstellung, die vom Bauch auf den Rand über-
greift und beide bedeckt.
1754. (2671). H. 0,14. Dm. 0,255. Theben, 1880. — Aus Stücken
deren Thonfarbe bald blässer bald röter; letzteres ist das ur-
sprüngliche.
Wie 1753; doch keine Linien auf dem ungefirnissten Streif
o88 Schwarzfigurig; älterer Stil.
der unteren BauchhUlfte; auch kein Dorn. — Firnis ebenfalls
gegen die Konture hin zu dünn aufgetragen.
Aussen: A) Zweikampf. In der Mitte zwei Hopliten,
im Lanzenstosskampfe gegen einander ausschreitend (beide
mit Beinsch., die desjenigen r. rot mit w. Punkten am Rande;
dafür hat der 1. an den nackten Oberschenkeln etwas Rot;
kurze Chitone mit gravierten Säumen; der 1. hat darüber
einen weiss aufgemalten, ganz verblassten Panzer mit den
Bauch-Lederstreifen und Achselklappen; korinth. Helme mit
niederm Bügel, der r. rot; Rundschilde; die Innenseite des 1.
rot; auf dem r. ein zur Hälfte sichtbares w. Zeichen, das
unklar ist). R. und 1. je ein Reiter, in kurzem Galopp den
Wurfspeer in der R. schwingend; der 1. unbärtig, der r.
bärtig (beide kurze rote Haare, kurzer weisser enganliegender
Chiton; an den Pferden auch die untere Bauchhälfte rot).
B) Kentauren kämpf. Vom 1. und vom r. Ende dringt
je ein Hoplite mit Lanze ein; der 1. ist eine genaue Wieder-
holung von dem 1. von A) (mit demselben Panzer, demselben
Schilde, demselben Rot an den Oberschenkelmuskeln u. s. w.);
der r. wiederholt den r. von A) (Beinschienen und Ober-
schenhel rot, Helm r., Schildzeichen, w. Kugeln). Jeder von
ihnen bekämpft einen Kentaur; der 1. Kentaur nach 1. hat
den Schildrand des Hopliten mit der L. gefasst und erhebt in
der r. einen w. Stein; er hat langen r. Bart und Haar, Tier-
ohren und Stumpfnase; unter ihm ein grosser w. Stein. Der
r. entflieht nach 1. und dreht sich um nach r.; er erhebt die
R. zum Wurfe mit einem w. Steine und streckt die L.
abwehrend aus; unten w. Stein. (Rot an Rippen und Muskeln
und Schwanz des Rossleibes).
Innenbild von o,i3 Dm., von Stabornament (r. und schw.)
umgeben. Knieender Hoplit (r. Beinsch., kurzer Chiton mit
Zickzacksaum, r. kor. Helm, Schild mit r. Rand, und w.
fliegendem Adler als Z., in der R. zwei Lanzen.
175 5. (1674)- H. 0,135. Dm. war c. 0,25. Griechenland (wahrsch.
Athen), v. Sack. — Aus Stücken; mehr als % der Schale fehlt.
Wie 1753; auch die Linien auf dem thongr. Streifen unten;
auch der gefirnisste Dorn unter dem Boden.
Aussenbild: nur die eine Hälfte und diese nicht voll-
ständig erhalten. Gelage. Drei Kl inen sind aufgestellt;
doch nur auf zweien sind die lagernden bärtigen Männer
wenigstens grossenteils erh.; sie lagern mit den Beinen nach
1., die Körper ausser der Brust in rote Mäntel gehüllt (dies
Rot direkt auf Thongrund), mit r. Haarbändern. Die Klinen-
Attische Schale, i, <v, Gruppe i und 2.
decke hatte weisse verblasste Fransen. Vor jeder Kline ein
kleiner Tisch mit aufgethürrnten Speisen (spitzen und runden
Kuchen) und davor noch ein kleinerer leerer Tisch (oder
Stuhl). R. und 1. von dem besterhaltenen mittleren Manne
steht je eine Frau in langem ehemals weissem Chiton und
kurzem rotem Mantel, je einen Arm im Gespräche vorstreckend;
die Oberkörper beider fehlen. Oben hangen zur Raumfüllung
zwei an Bandern aufgehängte grosse Trinkhörner und ei 11
Beutel mit ehemals weiss aufgemaltem Kreuz.
Innenbild von 0,17 Dm., von Doppelpunktstreifen und
breitem Stabornam. (r. und schw.) umgeben. Bartiger Fisch--
schwanzd'ämon (Triton) nachr., umblickend nach 1. und die
R. erhebend, in der L. einen Fisch gefasst haltend; er hat
kurzen roten faltenlosen engen Chiton; von der Hüfte ab
Fischleib, darauf rote Zickzacklinie; roter Delphinschwanz.
Sein langes Haar ist hinten aufgenommen und emporgebunden.
Zweite Gruppe: Der Rand setzt weniger scliarf ab. Bildliche
Darstellung nur auf dem Rande; auf dem Bauchstreifen nur Inschrift
und an die Henkel ansetzend je eine (geschlossene) Palmette. Hoher
Fuss mit breiter glatter Standßiiche. Auf der gefmissten unteren
Bauchhälfte immer ein thojigr. Streif.
i) Ohne Innenbild; innen nur ein thongr. Kreis.
1756. (1934). H. 0,12. Dm. 0,18. Vulci, aus E. Braun's Besitz. — Vgl.
Bull. d. J. 1846, j8-,.Arch. Ztg. 1846, S. 232; 1847, S. 156; Revue
arch. III, p. 400 (Letronne); Brunn, Gesch. d. gr. Künstler II,
S. 681; C. J. G. 82o3; Klein, gr. Vasen mit Meistersign. S. 33.
Der Rand ist mit den Henkeln zum weitaus grössten Teile
erg.; auf der einen Seite ist das Bild verloren, auf der andern
hat sich gerade das Mittelstück erh. mit dem Bilde: weibl.
Brustbild nach 1. (lange Haare, deren Ende durch eine Draht-
spirale zusammengehalten werden, r. Haarband, r. Chiton, Hals -
band, kreuzförmiger Ohrring). Das Gesicht ist nur mit feinem
Pinselkontur auf den Thongrund gezeichnet. Darunter die
Inschrift - ^ -¥ R C /*
\
Ev/eiQ(p)g enoirjoev. Auf dem Revers die Inschrift
ovoyon'f.iov vi(b)g.
s
'9
290
Schwarzfigurig; älterer Stil.
(der zweite Buchstabe, der Rest von O, ist durch einen Bruch
etwas verletzt, ward überschmiert und ein V modern darauf
gemalt).
1757. Gerhard's Nachl. — Fragment.
Stück von einer gleichen Schale; Frauenbüste nach r.
(Halsband, schw. Chitonrand; grosse, das ganze Haar be-
deckende violettrote Haube mit zwei sich kreuzenden breiten,
mit gekreuzten Linien gravierten Bandern und einer Schlinge
hinten); das Gesicht wieder in blassem Kontur auf dem Thon-
grund.
1758. (1779)- H. 0,155. Dm. 0,215. Etrurien, Gerh., 1841. — Aus
Stücken. — Vgl. Brunn, Gesch. d. gr. Künstler S. 675; C. J. G.
8x83. Klein, Vasen mit Meistersign. S. 33.
Ohne Bildliches; nur die Palmetten und dazwischen die
Inschrift die auf beiden Seiten gleich
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1759. ( 1 74 1 )- H. 0,155. Dm. 0,22. Etrurien, Gerh., 1841; zusammen ge-
funden mit 1760. — Abg. Gerhard, Trinksch. u. Gefässe Taf.
XXX, 6. 7; S. 51 f. Vgl. Arch. Ztg. 1847, S. 191; Brunn, Gesch.
d. gr. Künstler S. 738, 16. C. J. G. 83o8. Klein, Vas. mit Meistersign.
S. 33. Zu den Inschriften Weil in der Arch. Ztg. 1879, S. 182.
Auf dem Rande jederseits eine fein und zierlich (mit R.
und \V.) ausgeführte Henne nach 1.; darunter die etwas erg.
Inschrift (auf B war der 3. und 4. letzte Buchstabe übermalt,
das Antike befand sich jedoch darunter)
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TXfßiov o Nedo/ov tnoirßev.
Attische Schale, i, «, Gruppe 2. 201
1760. (1742)- H. 0,145. Dm- 0,225. Etrurien, Gerh. 1841, vgl. 175g. —
Abg. Gerhard, Trinksch. u. Gef. Taf. XXX, 4. 5; S. 51. {.■ die
übrige Literatur wie zu 1759.
Auf dem Rande jederseits ein Hahn nach 1. von feinster
Ausführung (mit R. und W.). Die Inschriften darunter auf
beiden Seiten gleich. .
TfaiGcov u NeuQ/ov Inohfitr.
1761. (1598). H. 0,14. Dm. 0,21. Gerh. i833. Gut. erh. — Vgl. Brunn,
Gr. Künstler S. 691; C. J. G. 8144; Klein Meistersign. S. 36.
Nur Palmetten und Inschrift
FlavxvT^g enofyasv. — Unter dem Fusse eingekratzt, s. Tafel I.
1760.
1762. (685). H.0,118. Dm. 0,168. Vulci, S. Dor. — Vgl. Brunn, Gesch. d.
gr. Künstler IL S. 736; C. J. G. 8293; Klein, Meistersign. S. 22
Auf dem Rande jederseits ein Schwan nach r. mit aus-
gebreiteten Flügeln (mit Rot); zierlich, dünne Füsse. — Inschrift
beiderseits:
. , % a ToktiSr,c {tjnou.aev.
1763. (1597). H. 0,15. Dm. 0,245. Vulci, Gerh. i833. — Loch durch
den Schalenboden. — Vgl. Brunn, Gesch. der Künstler II,
S. 737; C. J. G. 8297; Klein, Meistersign. S. 38.
Auf dem Rande jederseits zwei zierliche Löwen sich
gegenüber; die Kopfe von einander abgewendet; Schwan/
emporgeringelt: Hals rot. — Durch die Inschriften darunter
19*
Schwarzfigurig; älterer Stil.
gehen einige Brüche, doch ist alles alt
ll.^rrruuuo; it Inoirfiiv auf der einen Seite, auf der anderen
sinnlose Zeichen nach dem Namen.
1764. (1594). H. 0,082. Dm. o,i3. Vulci, Gerh., r833.
Auf dem Rande jederseits Herakles als bartloser waffen-
loser Mann (Chlamys w. und r., 1. Arm und Brust bedeckend,
vom r. herabhangend) weit ausschreitend nach r. und mit der
R. weit ausholend zum Schlage gegen den Löwen nach 1.,
der das Vorderbein erhebt (Tatzen kugelförmig, r. Mahne,
w. Bauch). Zierlich, doch flüchtig. — Die Palmetten mit
Rot und weissen Punkten. Die Inschrift -f-AIPEKAIPIEITE^AE
yaTgt xat niu n'rde, auf beiden Seiten gleich wiederholt.
1765. H. 0,098. Dm. 0,16. Etrurien, Gerh., i836. — Thon
blässer als sonst; ebenso wie 1770 aus Stücken und verschmiert.
Henkel erg. — Vgl. Brunn, Künstler II, 739; C. J. G. 83i2;
Weil in der Arch. Ztg. 1879, S. 182.
Auf dem Rande jederseits eine laufende geflügelte
Frau nach r., umblickend nach 1. (kurzer faltenloser roter
Chiton, Stiefel mit je zwei kleinen r. Flügeln, Rückenflügel
etwas aufgebogen; Fleisch weiss, was jedoch an der einen
Seite abgesprungen: Halsband: im alten Laufschema, das r.
Knie fast bis zur Erde gebeugt. Nike?) Inschriften sinnlos,
mit Anklängen an eine Künstlerinschrift
/
• 7 66. II 0,095. Dm. 0,15. Gerh.' Nachl. — Viel gebrochen,
nichts ei
Auf dem Rande: A) weidender Bock nach r. (Hals Rippen
B Sil en mit Pferdefüssen nachr., obscon; erfasstmit
er I. .den stehenden Phallos, an dem eine kreuzförmige Binde
mit dünnem Firnis ist ein Samenstrahl angedeutet; R.
iehischer Ausdruck: Brust rot. Sehr "zierlich. —
Attische Schale, i, «, Gruppe 2.
Die Inschriften sinnlos, mit Spuren von tnlor.otv beide
male
■* •
V *
(7 67. 1704). H. 0,095. Dm. 0,135. Vulci, S. Dor.
Auf dem Rande jederseits ein Löwe nach r., ruhig (rote
Mahne, w. Zahne); flüchtig doch zierlich. Ohne Inschriften,
nur Palmetten.
1768. (1599). H. o,i3. Dm. 0,20. Vulci, Gerb. i833.
Im Innern ein grosses (Dm. 0,04) Stück Bronze, durch
welches ein Nagel oder Draht geht, der den im Altertum
gebrochnen Fuss befestigt. Der Fuss überdies modern noch
einmal angesetzt. — Rand ohne Bild.
Bauch: Palmetten schön streng. Inschriften deutlich und
schön, doch sinnlos.
^ ^ K ^ N o
>v
1769. (1778). H. 0,14. Dm. 0,21. Gerh., 1841. Gut erh. — C. J. G. 8101.
Vorzügliche Technik. Nur der Trinkspruch
«, v 4- A I t
£ K
v % h. \ » €
*■ »
V^
2,v /uiQc y.ai Tritt ev toi.
o
/
Schwarzfigurig; älterer Stil.
2 1 Mit Innenbild, das von einem Saume von Stabornament
(mit Rot) umgeben ist.
17 70. (1662). H. 0,86. Dm. 0,135. Wahrscheinl. aus Caere, Gerh. 1837.
Thon etwas blass; auch der Firnis verblasst oder rot
verbrannt. — Abg. Gerhard, Trinksch. Taf. I, 5. 6; vgl. S. 2 f.
Vgl. Brunn, Künstler S. 740, 3; C. J. G. 8264; Klein, Meistersign.
S. 37, 10.
Auf dem Rande: A) In der Mitte Schwan nach r.; r. und
1. je ein Vogel mit weiblichem w. Kopf.
B In der Mitte weidendes Reh nach 1., r. und 1. je ein
Panther, zugewandt, Köpfe en face. — Inschrift auf beiden
Se iten:
~ 6 •* %J^* SV
^
"*«
SevoxXrjg lizoirfitv.
Innen ein relativ grosses Bild. Nackter Knabe auf
Hippalektryon nach r. reitend, nach 1. umsehend, mit der
I.. die Zügel haltend (Hippal.: Vorderteil Pferd, Vorderbeine
in der Luft, Hinterteil Hahn, mit Weiss; mit Hahnenbeinen).
1771. (2180). H. 0,125. Dm- 0,195. Gerh.' Nachl.
Innen: Hahn und Henne nebeneinander, die letztere
den ersteren teilweise verdeckend, fein graviert; ohne Rot;
von 1. oben kommt eine dreispitzige Lotosblume an einem
ngel mit Ranken herab.
Aussen: Rand leer; Inschrift, beiderseits gleich:
XA'PESVKAIPPEV yuTot ov y.ai niet ev.
17 72. H 0,12 Dm. 0,21. In Rom erw., S. Friedl., 1877.
Innen: Herakles nach r. (bärtig, nackt, nur Schwert an
1. Seite würgl mit der L. den Löwen; Herakles ist um
n Raum zu füllen im alten Laufschema gebildet, das r.
Knie niedergebeugl (vgl. 1733). Das 1. emporgehobne Hinter-
I wen steht auf einer ornamentalen Ranke.
her Rand und die Aussen sc iten grossenteils erg., jetzt
r. Audi die Henkel mit den Absätzen erg., weshalb
h die gewöhnlichen Henkelpalmetten fehlen.
Attische Schale, i, a, Gruppe 2. 2Q5
1773. (1649I H. 0,16. Dm. 0,24. Etrur., Gerh. i836.
Aussen beiderseits in der Mitte des Randes eine laufende
Flügelfrau (Nike?) nach r. mit zwei aufgebogenen und zwei
abwärts gerichteten Rückenflügeln; der r. Chiton ist kurz;
das Knie beugend im alten Laufschema, die Arme ausstreckend
und umblickend nach 1.; weisses Frauengesicht im Profil.
(Auf der einen Seite ist sie zur Hälfte erg.). — Bauch: Sinn-
lose Inschriften auf beiden Seiten.
Innen: Päderastie. In der Mitte bärtiger Mann nach r.,
dereinen Jüngling umfasst hat, der seinerseits wieder den Mann
umarmt und eine rote kreisförmige Binde in der Hand hält;
pUderastische Unzucht; r. und 1., symmetrisch um den Raum
zu füllen, tanzt mit gehobenem Bein und Arm je ein bärtiger
Mann nach aussen gewandt. Alle sind nackt; sie haben rotes
Haar (Männer kurz, der Jüngling lang) und r. Bart; die Haar-
binden schwarz gelassen; quer über der Brust je eine rote
Binde, an deren beiden Rändern weisse Pünktchen (ebenso
am Haarband); rote Brustwarzen; Augen sehr sorgfältig kreis-
rund mit roter Pupille. Sechs sinnlose Inschriften im Räume
verstreut.
1774. (Bil. 46). H. o,i3. Dm. 0,225. Kameiros, 1881. Intakt.
Aussen: ganz leer; auch ohne die Palmetten.
Innen: Päderastie; nackter bärtiger Mann (Haar und
Bart r.) fasst schmeichelnd und die Kniee etwas einbiegend
mit der L. an das Kinn, mit der R. an das Glied eines vor
ihm stehenden Knaben (r. Binde) mit Lanze in der R. und
w. Kranz in der L.; einen gleichen Kranz hat der Mann
am r. Arme hängen. R. und 1., das Rund gut füllend, eine
kleinere, fröhlich hüpfende Gestalt: 1. bärtiger Mann nach 1.,
umblickend nach r., Kranz am 1. Arm; r. Knabe mit Kranz
in der R. nach r. Sehr viel flüchtiger als 1773; doch der-
selbe steife Stil.
1775. (2178). H. 0,135. Dm. <V95- Gerh.' Nachl. — Abg. Gerhard,
ges. akadem. Abh. Taf X, 5; vgl. Bd. I, S. 162.
Innen: Eris, nach r. durch die Luft laufend, mit
Rückenflügeln, 1. Unterarm erhebend (langer faltenloser
Chiton, karriert und jedes Carre abwechselnd mit gravierten
Kreuzen und gemalten Punktrosetten gefüllt, langes Haar,
rote Tänie mit w. Punkten gesäumt, rote Nackenhaarbinde;
mit bräunlich dünnem Firnis aufgemalte Armbänder, weisses
Fleisch, Rückenflügel mit Rot, r. Stiefel mit kleinen Flügeln
nach vorn, die graviert). Unter ihr £PI* 'Egtg. Sehr sorgfältig.
Schwarzfigurig; älterer Stil.
Der Rand aussen leer. Am Bauche die Inschrift
-AIPEKAITIEIEV yaloe xal rriei tv auf beiden Seiten.
17 76. 2179). H- °>10- Dm- °>x53- Gerh-' Nachl.
Wie es scheint schon in antiker Zeit ist der Rand gerade
geschnitten. Technik sehr schön.
Innen Sphinx mit geöffneten Flügeln, ganz von vorn
sitzend, in sorgfaltigster Ausführung (mit Rot), Kopf zur 1.
Seite gewandt; Gesicht, Brust und Vorderbeine weiss.
Aussen die üblichen Palmetten und die Inschrift
-AIPEKAITIEIEV /caoe xal m'ei tv auf beiden Seiten.
Variante.
1777. 658). H. 0,1?. Dm. 0,205. Nola, S. Koll.
Innen: ohne alle weitere Umrahmung: Schwan mit auf-
genen Flügeln; der Leib mit r. Tupfen.
Aussen auf dem Rande: beiderseits je zwei weidende
Hirsche sich gegenüber (das eine Mal die Hälfte erg.). Und
nach einem Abstände je ein Trinkhorn im freien Räume
jederseits. Auf dem Bauche weder Palmetten noch Inschrift,
sondern ein schwarzer Epheuzweig. — Weniger fein als die
anderen.
ß) Der Rand ist gefirnisst und setzt /lieht mehr ab.
Form No. iyi.
■ . Gr uppe: Beim Henkdansatze die Palmetten 70 ie 1756 ff.
vc- Innenbild und ohne Aussenbüder ; nur Inschrift.
I778. II 0,095. Dm. o,i3. Gerh.' Nach!. — Vgl. C. J. G. 8262.
Brunn, Künstler II, S. 741, 6. Klein, Meistersign. S. 36.
auf dem thongr. Kreis mehrere schw. Ringe.
Au am thongr. Bauchstreif ausser den Henkel-Palmetten
^* ' * V l Po
'* t PO 1 e - .
' •■ ■ orzügliche Technik.
Attische Schale, i, ß, Gruppe i und 2.
297
1779. (683). H- 0,1?. Dm. 0,20. Vulci, S. Dor. — Vgl. Dorow, Einführ,
in d. Vasens. S. 50, tab. II, 8; Brunn, Künstler 11, S. 693, 1:
C. J. G. 8187; Klein, Meistersign. S. 37.
Ebenso; die Inschriften auf beiden Seiten lauten
cEo( ( 0 ; 'tv )] c InoirjOtv.
S*
1780. (i663). H. 0,15. Dm. 0,215. Vulci, S. Durand; vgl. de Witte,
cab. Dur. No. 1002; C. J. G. 8i23; Brunn, Künstler II, S. 654.
Ebenso; die (vollständigen) Inschriften lauten
&
s
£
f Sf 4
^ Ä A I \
f* « /w
f
Das Rot der Palmetten ganz verblasst.
(781. H. 0,05. L. o,c6. Gerh.' Nachl.
Fragment einer solchen Schale mit der Inschrift
<*Q
** * h
ff
JSwxXrjg in[oi)]oe.
1782. H. 0,04. L. 0,06. Gerh.' Nachl.
Fragment ähnlicher Schale mit Inschrift
/.
f n
C tTTOUjOe.
Zweite Gruppe: Wie die vorige, doch mit einem Bildstreif
zwischen detz Henkelpalmetten.
1783. (687). H. o,i3. Dm. 0,21. Nola, S. Koll.
A) Am Ende jederseits ein bartloser Jüngling im Mantel
faltenlos, mit R.) als Zuschauer; dem 1. gegenüber ein Reiter
nach 1., ein nackter Knabe, dann zwei Paare solcher Knaben
zu Ross je sich gegenüber (an den Rossen bald Mähne bald
Schwarzfigurig; älterer Stil.
Hals rot. alle in kurzem Galopp. Oben zur Füllung drei
Tinien aufgehängt.
B) Drei solche Paare von nackten Knaben zu Ross
(Mähne und Schwanz teilweise auch weiss; Extremitäten
dünn . Flüchtig, doch lebendig.
1784. Gerb.' Nachl.
Zwei Fragmente einer Schale von c. o,3o Dm.
A) Fünf Hoplitenpaare, im gleichen Lanzenstosskampfe
je gegeneinander ausschreitend (Beinsch. am 1. Krieger immer
schw., mit w. Nägeln am Rande; am r. rot; Rundschilde, deren
/.: Platanenblatt, Dreifuss, fünf Kugeln, Delphin, weiss auf-
gemalt: kor. Helme mit niederem Bügel; kurze Chitone und
Panzer die an den Kriegern 1. abwechselnd rot und weiss,
die letzteren mit Bauchlederstreifen). Die Seite ist vollständig.
B) Nur drei ein halb Paare sind erh., die mit A) überein-
stimmen. Als Schildzeichen einmal ein Baumast.
1785. Gerh.' Nachl.
Fragment einer Schale von c. 0,18 Dm. — Erhalten ein
gr< >sser Teil der einen Seite : R. von der 1. Henkelpalmette Kranich
nach r. (wie grosser Schwan gebildet) den ein Pygmäe (bärtig,
dicker Bauch, dünne Beine) am 1. Flügel fasst, während er
eine kurze Waffe in der L. schwingt; dann Pygmäe nach r.,
einen Kranich mit der L. am Halse fassend, in der R. kurze
Waffe; sein bärtiges Gesicht en face mit Glatze, karrikiert silen-
haft. Dann r. ein Pygmäe, einen heranschreitenden Kranich
am Kopfe fassend (bärtig, r. Brust, nur etwas dicker Bauch,
sonst ganz menschlich). Nach r. unvollständig. — Zierlicher
Stil, lebendig.
1786. Bil. 48). H. 0,12. Dm. 0,215. Kameiros, 1881.
\) Mann in obseöner Handlung mit nackter (w.) Frau;
1. ein hupfender, r. ein erstaunt die Arme erhebender nackter
.1 i'i n gl i n g.
B Die Mitte wie auf A); der Jüngling 1. halb zerstört;
der r. sich nach der Mitte umwendend. Sehr flüchtig.
•787. Bil. 47). II. o,i3. Dm. o,23. Kameiros, 1881.
A Jüngling im Mantel nach r., ruhig (als Richter ?); von
ihm weg laufen drei nackte Jünglinge nach r. um die Wette,
beiden Seiten eine horizontale raumfüllende Punktreihe,
wohl eine Inschrift imitieren soll. — B) Dasselbe. — Sehr
Attische Schale, i, ß, Gruppe % 2QQ
1788. (681). H. 0,14. Dm. 0,21. Vulci, S. Dor.
Auf beiden Seiten dasselbe: In der Mitte je zwei Rinder
(unbärtig, kurze Haare, je an einem rot, nackt) sich eben bei
den Handgelenken fassend. R. und 1. je eine unb'ärtige Figur
im Mantel (mit Rot und Weiss) als Zuschauer oder Richter.
Oben zwei Binden aufgehängt. — Sehr nachlässig.
1789. (672I H. 0,12. Dm. 0,21. Nola, S. Barth.; vgl. Panofka. mus.
Bart. p. 84 No. 8. Aus Stücken, teilw. erg.
Auf beiden Seiten dasselbe: In der Mitte ein Knabe,
nackt auf einem Pferde nach r.; r. und 1. je zwei unbärtige
Figuren in den Mantel gehüllt (faltenlos, mit r. und w.
Punktrosetten und roten Abteilungen; rote Haare). Sehr
flüchtig.
1790. (1739). H. 0,18. Dm. 0,29. Gern., 1841. — Viel erg.
A) In der Mitte: fünf Hoplitodromen im Laufschritte
nach 1., die vorderen drei in einem Gliede, aber die folgenden
zwei waren durch Ueberschneiden der Füsse angedeutet (alle
r. Beinsch., r. kor. Helme mit niederem Bügel, Rundschild
mit Zirkel, nur auf einem fünf weisse Kugeln kenntlich), alle
die Lanze in der R. schräg haltend. L von ihnen steht ein
Jüngling im Mantel nach r. (faltenlos mit Rot). Folgt 1. ein
einzelner Hoplitodrom nach 1. (Z. des Schildes fünf Kugeln)
vor einer unbärtigen Figur im Mantel nach r. (mit r. horizon-
talen Abteilungen). R. folgt den Hopliten ein Reiter nach 1.,
ein nackter Knabe, dann zwei jener Jünglinge im Mantel
(mit Rot, geblümt) und zwischen ihnen ein einzelner Hoplito-
drom im Laufe nach 1. Rings zur Raumfüllung sinnlose
Buchstabenkomplexe, die meist unkenntlich, vorwiegend ^, N
+ und O.
B) Dasselbe. Schildzeichen: 1) w. Kugeln, teilweise
übermalt, 2) w. Doppelaxt, 3) w. Kantharos, 4) w. Hirsch-
geweih, 5) w. Dreifuss (Löwenfüsse, zwei Henkel zwischen den
Füssen). Köpfe fast alle erg. und ganz modern das rechte
Ende von der Mitte des Reiters an.
Abweichend von den anderen hat diese Schale zwischen
den Henkelansätzen der einen Seite eine Figur, eine laufende
unbärtige Gestalt nach 1. im alten Laufschema mit umge-
drehtem Kopfe (r. kurzer Chiton, Fell darüber, kurzes r. Haan.
Die entsprechende Figur der andern Seite fehlt, da die ganze
betr. Stelle ergänzt ist.
■^qq Schwarzfigurig; älterer Stil.
!79l. 689). H. 0,12. Dm. 0,215. Vulci, S. Dor. -- Intakt.
Die Palmetten hier abweichend von den vorigen offen
und sehr flüchtig, doch noch mit Gravierung.
A 1.. tanzender Silen nach r.; ihm gegenüber ein vor-
gebeugter Silen nach 1., der einen jochartigen Stab auf dem
Nacken frei (ohne Beihülfe der Arme) balanciren lässt(?);
geringelter Schwanz. Weiter r. tanzende Nymphe nach r.
'in langem Chiton) und zwei Silene, die sich gegenüber
stehen," stark ithyphallisch sind und den einen Arm erheben,
n andern auf den Rücken legen.
B) Zweimal ist mit geringer Modifikation die Gruppe eines
Silen nach r. vor einer Nymphe (in langem Chiton) nach
1. wiederholt; der Silen vorgebeugt, einen Arm vorstreckend,
1 andern auf dem Rücken; die Nymphe, mit abwehrender
wegung der Hände, scheint zu tanzen. L. ist eine sich
entfernende umsehende tanzende Nymphe zugefügt. — Sehr
ilüchtig. Die Gewander faltenlos. Ohne Rot; einige w. Punkte
aufgesetzt.
Dritte Gruppe: Mit Bildstreif -wie die vorige Gruppe, doch ohne
die Henkelpalmetten.
1792. 2o33). H. 0,135. Dm. 0,195. Korinth, Ross. 1856. Firnis
grünlich und rötlich verbrannt. Intakt.
A) Zweimal ist die Gruppe eines Panthers und eines ihm
-x-nL'iberstehenden Schafes wiederholt (Halse, Rippen rot;
am Schafe Einiges weiss). — B) Ebenso. Flüchtig.
179 3. H. 0,16. Dm. 0,195. Nola, S. Koll. — Aus Stücken. Firnis
grünlich verbrannt.
A In der Mitte Vogel mit weibl. Kopf (Weiss verblasst),
mit ausgebreiteten Flügeln; zu beiden Seiten je ein weidender
Hirsch (Hals, Geweih rot, letzteres aufThongr., dünne Beine).
Am Ende jederseits ein Schwan mit ausgebreiteten Flügeln.
B) Dasselbe. — Mit 1792 in jeder Beziehung überein-
• mmei d.
1794. II. 0,085. Dm. 0,135. Canossa, S. Koll. — Intakt.
1 irnis grünl, und rötl. verbrannt.
A In der Mitte laufender umblickender Jüngling nachr.
Knielaufschema, Chlamys faltenlos, die eine Hälfte rot, die
.unlere mit Punktrosetten). R. und 1. je ein unblirtiger
Mann im Mantel (mit Rot); am Ende r. und 1. je ein aus-
breitender, nackter un bärtiger Mann mit Chlamys auf dem
1 rgestreckten Arme. Die Haare rot; die Extremitäten
Vusführung flüchtig. — B) Dasselbe.
Attische Schale, i, ß, Gruppe 3.
1795. (1734 H. 0,15. Dm. 0,225. Vulci, Gerh. 1841. — Aus Stücken,
viel übermalt und erg. — Abg. Gerhard, Trinksch. u. Gefässe
Taf. I, 4—6; vgl. Seite 2.
A) In der Mitte Viergespann nach r. sprengend, aus
dem Gefass heraus, der Wagen verkürzt; die Kopfe der beiden
Mittelpferde en face vgl. 1714, 1719; (Stirnbusch der Rosse und
Mahne fein graviert, das Ross 1. sowie der Lenker sind ganz
modern). Von r. und 1. eilt im Laufschritte je ein Hoplit
darauf zu, in der L. den Schild (der r. von vorn, mit Zirkel
und als Zeichen ein verblasster Schwan mit ausgebreiteten
Flügeln), mit Lanze und kor. Helm mit niederm Bügel; Kopf
des 1. erg. Weiter r. und 1. je ein bartiger Mann im langen
Chiton und kurzem Mantel mit Lanze (nicht Scepter) in dein
einen Arme vorgestreckt (Mittelkörper des 1. erg.). R. am
Ende noch ein herbeilaufender Jüngling mit Lanze und
Stab (Brust zum grossen Teil erg.; doch ist eine Spur erh.
dass sie rot war; nur Chlamys auf r. Arm). L. blickt jener
bartige Mann um nach der 1. Eckgruppe: nach 1. auf Klapp-
stuhl sitzender Zeus(?) (langer Chiton, war weiss, mit
Vertikalgravierung, bärtig, kurzer Mantel); von 1. eilt auf ihn
zu Hermes (bartlos, Petasos, nur Chlamys auf vorgestrecktem
1. Arm, Kerykeion in der R., Stiefel mit Zugstück) eine Bot-
schaft bringend.
B) In der Mitte Viergespann nach r. im Profil
galoppierend, mit Lenker auf dem Wagen (unbärtig, langer
weisser verblasster Chiton mit Vertikalzeichnung, bootischer
Schild auf dem Rücken, Gerte in der R.; Hinterteil der Rosse
mod.). R. enteilt ein umblickender Hoplit (kurzer Chiton
kor. Helm, Lanze, Rundschild rot im Profil, daraus hervor-
springend die Protome einer Schlange mit geöffnetem
Rachen). Der entsprechende Hoplit 1. ist fast ganz mod.
(nur r. Unterbein alt). Am Ende 1. und r. je ein Hoplitenpaar
im Lanzenstosskampf, mit Rundschilden (sehr verblasster w.
Klappstuhl als Zeichen des r. der 1. Gruppe, w. Stern auf dem
des r. der r. Gruppe). Zeichnung ziemlich sorgfältig und
zierlich.
1796. (1743). H. 0,12. Dm. 0,21. Gerh. 1841. — Abg. Gerhard, Trink-
schalen und Gefässe, Taf. XXX, 8 — 10; vgl. S. 52.
A) In der Mitte Hahn und Henne nach r., letztere den
ersteren teilweise verdeckend; die Henne ganz weiss; r. und
1. je eine bartlose Mantelfigur (mit Rot); weiter r. und 1. je
ein Vogel mit weibl. w. Kopf und ausgebreiteten Flügeln
(daran Rot, Weiss des Gesichts teilweise modern aufgefrischt
3q2 Schwarzfigurig; älterer Stil.
und erg.); ferner r. und 1. je ein Panther (teilweise sehr erg.,
doch sicher; am Ende je eine unb'ärtige Mantelfigur (mit Rot).
B) Dasselbe, nur fehlt die Mantelfigur am Ende rechts.
179 7. (2152). H. 0,195. Dm. 0,2g. Vulci, S. Pourtales, 1864. Vgl.
Dubois, descr. des antiques de la coli. Pourt. 1841, No. 2i3;
vorher in der Samml. Durand, vgl. de Witte, coli. Durand, No. 3gi.
A) Achill und Memnon(?). Lanzenstosskampf zweier
Helden 'nackt, r. kor. Helm mit niederem Bügel wie alle
folgenden Helme, ohne Beinsch., Brustwarzenringe rot wie
an den andern nackten Figuren, Rundschilde mit Zirkel,
Zeichen des r.: w. fliegender A'dler nach 1). Zwischen beiden
am Boden ein Gefallener (Antilochos), Kopf links, mit dem
Gesicht auf der Erde, Körper jedoch nach oben gewandt,
Beine etwas angezogen, kurzer weisser Chiton, r. kor. Helm.
R. und 1. je eine Frau (Thetis und Eos) in ganz gleicher
Haltung (langer r. Chiton, Mantel mit Punktrosetten, der je
von der einen Hand etwas gelüftet wird). Dahinter r. und 1. je
ein im kurzen Galopp heransprengender Reiterknabe mit Stab
oder Lanze in kurzem r. und w. Chiton (alle weisse Chitone
haben Vertikal-Wellen graviert); das eine Pferd hat r. Hals
und w. .Mähne. Folgt jederseits je ein nackter Held mit
Rundschild, kor. Helm und Lanze der im Laufschritte um-
blickend flieht je vor einem Reiter in kurzem Chiton mit
Lanze (der Reiter 1. ist bärtig; hier hat der 1. den r., der r.
den w. Chiton und der 1. das Pferd mit r. Hals und w. Mähne,
der r. das mit r. Mähne, während vorhin das Umgekehrte der Fall
war». Am Ende jederseits ein nach aussen fliegender Vogel.
B) Kampf von Hopliten gegen Reiter. L. vierReiter
nach r. in kurzem Galopp in zwei Reihen zu je zweien (in
abwechselnd weissen und roten kurzen Chitonen und alle mit
der Lanze in erhobener R. zum Wurfe geschwungen; alle
mit r. Haarbinde; einer bärtig; Gesicht des zweiten von 1.
zerstört). Gegen sie schreiten von r. heran fünf Hopliten
ach 1., alle in gleicher Haltung (in Reihen zu je zweien, nur
/weite Glied zu dreien), in der erhobenen R. die Lanze
»chwingend; alle vom Rücken gesehen, das 1. Bein vor; alle mit
r. kor. Helmen ; alle nackt; Schilde gezirkelt (Zeichen: 1) Rad
mit w. Speichen, 2) Löwenvorderteil, fein graviert auf dem
chw. Grund, der Rest des Schildes ringsum rot gefärbt,
weisser reicher Stern, 4) Pantherkopfmaske von vorn gra-
rings rot, wie 2, 5) weisser Dreifuss ohne Löwenbeine
l zwei Henkeln und r. Nägeln da wo die Füsse am Kessel be-
• et sind.
Attische Schale i, ß, Gruppe 3 und .\. 3o3
1798. (724^, H. 0,19. Dm. o,32. Vulci, S. Dor. Aus vielen Stücken
und Manches erg.
A) Gelage. Weinlaube von fünf Stöcken mit viel
Gezweig und riesigen schw. Trauben; darunter lagern auf
Matratzen und Kissen (nicht Klinen) sechs Gruppen von je
zwei Personen; Alle Manner und Jünglinge sind unterwärts
mit Mänteln bekleidet mit Falten und roten Streifen, alle
mit r. Haarbinden. 1) L. bartiger Mann eine Trinkschale
ohne Fuss (weiss mit R.) in der L., umblickend nach einem
Jüngling der neben ihm liegt; weiter r. 2) doppelflötender
Mann und neben ihm ein Jüngling mit Blattkranz;
3) sitzender Mann die Lyra spielend; der Jüngling ihm
gegenüber ist ganz erg.; 4) Doppelflötender Mann nach 1.
und neben ihm lagernde Frau, von der nur die w. Hand auf
dem Knie des Mannes alt ist, und ein Teil des Mantels,
falschlich als Jüngling erg.; 5) Mann und neben ihm Frau die
den 1. Arm um seinen Nacken legt [Frau im langen Chiton).
6) Jüngling und neben ihm liegende Frau (deren Gesichts-
weiss ganz verblasst, das des Armes modern aufgefrischt).
B) Erotische Symplegmen. Ebensolche Weinlaube wie
auf A), darunter in kleinen Figuren (kleiner als A, da nicht
liegend) zehn Gruppen von nackten Mannern und Frauen
in verschiedenen öbseönen Stellungen. An vier Stellen hangt
oben im Räume je ein Tuch. Die Manner alle rot bärtig bis auf
einen, dessen Untergesicht erg.; teilweise auch r. Haare oder
r. Binde, welche die Frauen alle haben. Die Frauen weiss,
nur an der 1. ist dass Weiss vergessen worden aufzutragen,
der Körper ist jedoch graviert. Die Seite ist indes besser
erhalten als A). — Der Stil ist der mittlere mit Faltenanfang
an den Mänteln; Zeichnung flott.
Vierte Gruppe: wie die vorige mit Bildstreif ohne Henkelpalmetten,
doch mit Innenbild. Die Henkel etwas höher geschwungen.
1799. (1746). H. 0,14. Dm. 0,27. Vulci, Gerh. 1842, der sie von
Basseggio in Rom hatte und dieser vom Prinzen von Canino.
— Viel übermalt und erg. — Abg. Gerhard, Auserles. Vas.
Taf. 61. 62, vgl. Band I, S. 26, 24; 190 ff. — Vgl. Overbeck,
Kunstmythologie, Zeus, S. 348, No. 11; Klein, Vas. mit Meister-
sign. S. 35.
Der Fuss der Schale ist fremd; er ist niedrig und gehört
den Typen der folgenden Klasse an. — Unter dem einen
30, Schwarzfigurig; älterer Stil.
Henkel die Inschrift P "^ y » * < y TOj-^
|\ 0 c ! * of TnfnJoxQiTog y.c/l(lJio-
Das Stück unter dem andern Henkel ist erg., es enthielt
wahrscheinlich die Künstlerinschrift des Glaukytes.
A) und B). Herakles und Kyknos, auf beiden Seiten
gleich, mit geringen Modifikationen. A) die besser erhaltene
Seite B) mehr erg. In der Mitte Zeus nach r. weitaus-
sjhreitend, in der R. den Blitz hochschwingend, die L. vor-
streckend (auf B jedoch die L. nicht vorgestreckt, sondern
eingezogen; Kopf und r. Hand auf B erg.), langer Chiton,
Mantel auf beiden Schultern mit zwei Abteilungen, die eine
rot, die andere r. getupft, Bart und Haar sorgfaltig graviert,
was bei den folgenden Figuren nicht der Fall ist, wo sie wie
ge wohnlich als schw. Masse gegeben sind. L. ein rennendes
Viergespann nach r., darauf Athe na als Lenkerin vorgebeugt,
die Zügel mit beiden Händen haltend (langer r. Chiton, Aegis,
ohne Helm, nur ein Haarband sicher); auf die Deichsel des
Wagens heraus tritt mit dem einen Beine Herakles (Löwen-
fell um Kopf und Körper), der eben den Bogen abschiesst;
neben den Rossen, von ihnen teilweise verdeckt eine nach r.
laufende Göttin die beide Unter- Arme erhebt (langer roter
Chiton und Haarband). L. hinter Athena ein herbeieilender
blutiger Gott (in langem Chiton und Mantel wie Zeus, den 1.
Arm vorstreckend, r. Haare); es folgt 1. eine laufende Göttin
nach r. (in langem Chiton mit r. Punktrosetten) den 1. Arm vor-
streckend; ferner am Ende 1., teilweise vom Henkelansatz ver-
deckt Hermes mit Kerykeion (bartig, r. Chlamys, Stiefel mit
Zugstück . ebenfalls nach r. laufend. Auf Bl ist Athena nebst
<\'jn drei beifolgenden Figuren modern; nur drei Füsse sind
alt. aus welchen hervorgeht, dass die mittlere Figur hier männ-
lich und die vorderste weiblich war. R. von Zeus ebenfalls
ein Viergespann im Galopp nach r.; auf dem Wagen ein
Krieger (Ares?) als Lenker, die Zügel haltend Kopf und
ne mod.; auf B erg. bis auf den Kopf; kurzer Chiton,
I ' nzer, Schwert, kor. 1 leim, böotischer Schild auf dem Rücken);
auf die Deichsel heraus tritt Kyknos, von dem noch deutliche
• erh. (der Rundschild im Profil und der untere Chiton-
rand . im übrigen fehlt die Figur und ein sinnloses Stück ist
atl dessen erg.; sie ist indess auf B) ganz erhalten; Kyknos hat
. Helm, steht mit dem r. Beine auf der Deichsel, wird vom
Attische Schale, i, ß, Gruppe 4. 3o5
Rücken gesehen, in der R. schwingt er die Lanze und wendet
sich nach 1. um gegen Zeus, von dessen Blitz vertrieben er
sich zur Flucht wendet. Neben den Rossen, teilweise von
denselben verdeckt lauft eine Göttin nach 1. nach der
Mitte (in langem Chiton; auf B) flieht sie nach r.; nur der
Kopf und der zurückgesetzte Fuss sind auf B) alt; die Rosse
fast ganz modern). Den Rossen entgegen nach 1. kommen im
Laufschritte von r. Dionysos (r. Epheukranz, r. Bart, langer
r. Chiton, Mantel quer über r. Schulter geworfen, geblümt),
den r. Arm vorstreckend; r. dahinter eine laufende Göttin
(Weiss am Fleisch deutlich erh., doch fälschlich als Mann erg.,
von Brust bis herab modern), in der L. einen dünnen Stab
haltend. Auf B) ist auch Dionysos Kopf erg. bis auf Reste des
Epheukranzes; die folgende Göttin hier ganz erh., ohne
Attribut (Chiton in mehrere r. und schw. Vertikalstreifen
geteilt). Zugefügt ist auf B) r. noch Hermes, der hier also
wohl im 1. Eck fehlte (in kurzer Chlamys, Kerykeion, Petasos,
bärtig). Zur Raumfüllung dient eine Menge kleiner Inschriften
die alle sinnlos sind, z. B. EVOPIV oder OITOTT oder
NVTS-rlTVIPI.
Innenbild, von sorgfältigem Stabornamente (schw. und r.)
und schw. Ringen umgeben. Viergespann von vorn; ganz
erg. bis auf die Köpfe der beiden äusseren nach aussen ge-
wendeten Rosse mit sorgfältig gravierter Mähne und Stirn-
schopf; auch der Lenker modern. L. und r. stehen neben
den Pferden je ein nackter Knabe, je einen Arm erhebend
(kurze r. Haare; der 1. fast ganz modern, doch kleine sichere
Reste erh.), oben Rest einer sinnlosen Inschrift. Das Gespann
steht auf horizontaler Linie; im Abschnitte darunter Hasen-
jagd, ein Hund einen Hasen verfolgend in zierlich feiner
Zeichnung; sinnlose Buchstaben darüber. — Teilweis sehr
sorgfältig. Gewänder faltenlos.
1800. (993). H. 0,28. Dm. 0,43. Vulci, S. Dor. — Aus Stücken erg.
— Erw. Gerhard, Auserl. Vas. Bd. IV, S. 25, Anm. 17; Annali
d. Inst. vol. XXXI, p. 71 (Michaelis).
Der Fuss ist ungewöhnlich hoch und besonders dekorirt;
oben thongr. Stück mit abwärts gerichteten Strahlen. Auf der
Unterfläche des Fusses sind gemalt zwei Vorderteile von
Löwen mit geöffneten Rachen und erhobenen Vordertatzen
(mit w. Zähnen), und zwei Pferdevorderteile mit den Vorder-
beinen. Nur die Rossemähnen rot.
Aussen: A) In der Mitte Herakles nach r. (ganz nackt,
20
Schwarz figurig; älterer Stil.
roter Bart) mit dem Löwen kämpfend, bereits im spateren
Schema, d. h. auf dem Boden liegend: Her. liegt auf beiden
Knieen umschlingt mit der L. den Löwenhals und fasst mit
der R. dessen 1. Hintertatze. Dahinter ein Baum mit kahlen
Zweigen, daran ein Tuch (Falten mit Rot) und Schwert hängt;
die Keule ebenda ist erg. L. von Her., von ihm teilweise
verdeckt steht Athena nach r. (in karriertem Chiton, att.
Helm, mit Nacken- und Wangenschirm), den Schild über
dem Kopf des Herakles haltend, Speer in der R.; der ganze
.Mittelkörper mit einem Teil von Her. ist modern und zwar
ist Athena fälschlich als bewegt erg., sie stand offenbar
ruhig. Von r. schreitet Jolaos herbei (antik nur die Unter-
beine).
R. und 1. hiervon eine mit geringen Modifikationen
wiederholte Abschiedsscene (die r. a), die 1. b); die Richtung
auf beiden Seiten ist die entgegengesetzte): a) r. bärtiger
nackter Mann (Chlamys auf 1. Schulter) besteigt eben ein
Viergespann, dessen Zügel und Kentron er hält; ihm entgegen
tritt, vom Wagen teilweise verdeckt ein Greis nach 1. (langer
Mantel, Stock), jammernd die R. vorstreckend (b: nach der
andern Seite gekehrt wendet er den Kopf nach dem Helden
um); es folgt r., von den Pferden teilweise verdeckt eine
Frau nach 1., die R. gegen das Gesicht führend (b: beide
Arme vorstreckend). Vor den Rossen sitzt auf viereckigem
Stein schwarz) ein Greis nach 1. mit Stab (Gesicht und
.Mittelkörper erg.; auf b ist er ganz erhalten). R. am Ende
ein im Weggehen umsehender Jüngling (unbärtig mit
Chlamys, bei a von dem Henkelansatz bereits grossenteils'
verdeckt, bei b vollständig) hält in der L. einen Stab, erhebt
die R. Auf b folgt 1. noch ein weggehend umsehender Greis
im Mantel mit Stock.
B Kämpfe: Zwei Viergespanne einander gegenüber;
1. im Schema des verkürzten heraussprengenden (wie 1714,
719, 1795; die zwei Mittelrosse mit den Köpfen en face; eines
derselben ist ein Schimmel; Kopf des 1. Rosses mod., fälschlich
auch en face erg.); auf dem Wagen der Lenker in langem w.
Chiton mit Sternchen, zwei lange Stäbe in der R. (r. Bart, w.
itischer Schild auf dem Rücken; darauf w. Kugeln alsZ.); der
Held zu seiner Linken hat ein Gesicht ohne alle Gravierung,
hw. Masse; Helm angedeutet. Zwischen beiden Gespannen
wei Hopliten mit geschwungenen Lanzen vorwärts stürmend
er vordere halb knieend, beide vollgerüstet) gegen einen
Attische Schale, i, ß, Gruppe 4. 3oj
Hopliten der neben dem Gespanne r. herschreitet und von
demselben teilweise verdeckt ist (Schildzeichen w. Dreifuss
mit zwei Henkeln, kor. Helm, hoher Bügel). Das Gespann r.
ist im Profil nach 1. dargestellt, im Galopp; der Lenker ganz
modern; neben ihm her, teilweis verdeckt davon, verfolgt ein
laufender Hoplit (Oberkörper mod.) einen in die Knie
sinkenden umsehenden Krieger (kor. Helm, hoher Bügel!; r.
von dem Wagen Fussreste eines andern laufenden Hopliten;
die Figur sonst modern; r. noch ein solcher, von dem
Kopf und 1. Unterbein alt. R. am Ende noch ein Vier-
gespann im verkürzten Schema (Mittelpferde en face"; auf
dem Wagen der Rundschild und Helm des Helden und der
böotische Rücken-Schild und Hinterkopf des Lenkers zu
erkennen; r., vom Henkelansatz fast ganz verdeckt, noch ein
Hoplit nach 1. L. vom ersten 1. Gespanne ein Hoplit mit
der Lanze herabstossend auf einen in das r. Knie gesunknen
Hopliten, der den Kopf umwendet (Lanze in der R.; Helm-
büsche beider erg.). L. folgt ein Viergespann im Profil,
von dem nur die Vorderbeine alt sind, sowie der Unterteil
des Rades, der Oberteil des rotbartigen Lenkers im w. Chiton
mit böotischem Schild auf dem Rücken; r. davon der r. Arm
des Helden mit Lanze, dessen ausschreitende Füsse r. neben
dem Wagen auch alt sind.
Innenbild: von Stabornament (mit Rot) und schw.
Ringen umrahmt: Lanzenstosskampf zweier Hopliten; beide
sind knieend gebildet, um den Raum zu füllen; der 1. nach r.
heranstürmende ist der Sieger (kor. Helm mit hohem Bügel;
Ghlamys über dem Panzer mit Falten, die so geworfen dass die
Enden auf den Rücken fallen; Rundschild); der r. entweicht
umsehend (kor. Helm mit niederm Bügel; bootischer Schild
mit w. Stern).
Innenseite des Randes. Der Firnis des Schaleninneren
ist nach oben rund ausgezackt um Wellen anzudeuten; darauf
sind in grösseren Zwischenräumen fünf grosse Kriegsschiffe
nach 1. gebildet, mit w. geschwelltem, viereckigem Segel; viel-
fach erg.; mit 12 Rudern die ganz graviert sind; das l'(.ißoXov
als Tierkopf mit Auge; unterer Schiffsbauch rot. Hinten je ein
Mann am Steuerruder sitzend, unbärtig; sonst nur die Ober-
köpfe der Ruderer (?) angedeutet. Das hintere Akroterion läuft
in einen Schwanenkopf aus, darüber noch eine kurze vertikale
Verlängerung. — Stil der mittlere, dem späteren zuneigend;
Mäntel mit Falten und roten Streifen.
20*
3^ Schwarzfigurig; älterer Stil.
F ünf te G rupp e: auf dem ungefimissten Streif zwischen den Henkeln
nur cm kleines Bildeten in der Mitte; ohne Henkelpalnutten; ohne
Innenbild.
1801 2625) H. o,i35. Dm. 0,215. Orvieto, 1879. Unbedeutendes erg.
— Vgl. Bull. d. J. 1879, p. 4; Klein, Vas. mit Meistersignat.
S. 34.
A In der Mitte Herakles (bartig; kurzer weisser Chiton,
Löwenfell darüber, Schwert um, auf dem Rücken roter
Köcher) weit ausschreitend nach r. und mit einer Sichel die
Köpfe der Hydra an der Wurzel abschneidend, indem er sie
mit der L. festhalt; zwei Köpfe sind bereits gefallen, sechs
zischen noch gegen ihn. Der Raum r. und 1. ist gefüllt durch
die Inschrift
\ iVood-ivriQ ni enoirjoov (verschrieben st. ev) • yaTge.
B Dasselbe, nur im Detail noch etwas sauberer und
leiner; der weisse Chiton verblasst; er war mit ganz feinen
gravierten Punkten gesprenkelt; Gesicht des Her. rot; Zahne
des Löwenfells weiss; drei Hydrenköpfe sind gesunken, sieben
zischen noch; weisse Punkte auf dem Hydraleib. R. ist noch
eine Figur zugefügt, eine Frau (Nymphe?) von r. herbei-
kommend, mit erstaunt abwärts gegen die Hydra ausge-
streckten Armen (roter faltenloser Chiton mit r. Ueberschlag;
das Weiss des Gesichts war modern aufgefrischt; das antike
ganz verblasste liegt darunter). — R. und 1. die Inschrift
A f* A
>Wvf}A*# #/>•» tU^jt
A 1 f £
'irtt.\y.}h~]g ^e inohjoti' ■ yaTQe.
Feinste sorgfältigste Zeichnung von grosser Zierlichkeit.
.liste Gruppe: auch der Streif zwischen den Henkeln ist wie
( 'ebrige geßrnisst und gegen den Rand mir durch eine rot aufge-
malte Lim hieden; in Mitte des Bauchstreifs ein kleines Bildchen
ausgespart. Innen ganz gefimisst.
1802. 1641). H. 0,145. Dm. 0,22. Vulci, Gerh. i836. — Erw. Overbeck,
Gall. her. Bildw. S. 547.
toll jeder Seite ein nackter Mann (mit r. kurzen Haaren,
i eine Mal r. Bart, das andere Mal unb'ärtig); er schreitet mit
Rebeugtem r. Knie nach r. und trägt auf der 1. Achsel einen
Attische Schale, r, ß, Gruppe 5. 6; 2, «, Gruppe 1. 2. 3og
toten nackten Mann, dessen Haare vornüber hängen.
(Aias den Achill tragend, ohne Waffen). R. und 1. oben hangt
eine Binde herab.
2) Ohne besonderen absetzenden Rand.
«) Ohne Augen; meist mit Palmette oder Lotos neben
den Henkeln.
Erste Gruppe.
1803. (2214). H. 0,115. Dm. 0,205. Gerh.' Nachl. — Ergänzt.
Tiefe Schale mit niederem Fusse, dessen unterer Rand
sehr hoch und ungefirnisst, nach innen trichterförmig einge-
zogen und gefirnisst ist. Im Inneren der Schale nur ein unge-
firnisster Kreis in der Mitte. Aussen die grössere obere
Bauchhälfte ungefirnisst. Unter den Henkeln je ein Schwan
nach r. Von den Henkeln aus geht jederseits ein Stengel mit
einer sehr grossen Lotosblüte mit Palmettenblattfüllung (mit
Rot; altertümlich).
Die Mitte jeder Seite nimmt das grosse, nach 1. gewandte
Brustbild einer Frau ein, deren Fleisch in blassem Pinselumriss
auf den Thongrund gezeichnet ist (Halsband, Haare als schwarze
Masse, im Nacken ist das Ende derselben zusammengebunden;
rotes Haarband mit w. Punkten am Rande; roter Chiton dessen
Rot direkt auf den Thongrund aufgetragen ist). L. neben ihr
heraus kommt die r. Hand (Spiral-Armband), in welcher sie
eine grosse ornamental gestaltete Lotosblume halt (dieselbe
ist auf beiden Seiten verschieden; sie ist ebenfalls nur mit
dicken Pinselkonturen auf den Thongrund gemalt; die bräun-
liche helle Farbe mit der sie das eine Mal teilweis gefüllt
erscheint ist modern); eine ausgesparte thonrote Stelle an
ihrem Chiton scheint die 1. Hand anzudeuten. — Auf der
einen Seite ist alles alt (nur scheint der Ohrring durch Er-
gänzung weggefallen zu sein), auf der andern dagegen ist der
Kopf nur von der Mitte des Auges bis incl. zum Ohre mit
dem kreuzförmigen Ohrring antik, das übrige Gesicht und der
Hinterkopf sind modern, die Büste alt. — Schöner altertüm-
licher Typus.
Zweite Gruppe.
1804. (1986). H. 0,065. Dm. o,095- Etrurien, Gerh. — Gut erh.
Die Schale ist noch tiefer als die vorige; der im
wesentlichen indes wie dort gebildete Fuss noch niederer,
3 io Schwarzfigurig; älterer Stil.
die Form also dem Napfe genähert. Innen ist die Schale
ganz gerirnisst, aussen dagegen ganz thongrundig; die ganze
ssenseite vom Bilde eingenommen; nur ganz unten gegen
den Fuss Stabornament (mit Rot). — Unter den Henkeln je
ein Schwan nach r. (mit Rot) wie auf i8o3.
Auf beiden Seiten dieselbe Darstellung. Parisurteil.
R. enteilt nach r. im alten Laufschrittschema mit gesenktem
r. Knie und nach 1. umsehend Paris (kurzer faltenloser
Chiton mit w. Punktrosetten, r. Bart und r. kurzes Haar); in
der gesenkten R. halt er die Leier (vier Saiten), die L. erhebt
er; er flieht angstlich vor Hermes der auf ihn zuschreitet
nach r. und die L. erhebt (kurzer r. Chiton, bärtig, Petasos,
Stiefel rot mit schw. Zugstück). L. folgen die drei
Göttinnen, alle gleich gewandet (langer Chiton und kurzer
Mantel auf beiden Schultern; die Chitone teils rot, teils
schw. mit Punktrosetten; ebenso die Mäntel); jede erhebt in
der L. einen Zweig. (Auf der einen Seite jedoch hat nur
die vordere einen Zweig, die anderen nicht; an derselben
Seite ist der Kopf der letzten Göttin übermalt). Streng alter-
tümlich.
Dritte Gruppe (Form No. 172).
1805. 1595). H. 0,10. Dm. 0,20. Vulci; nach Gerhard's Angabe i83s
durch seine Vermittelung in der Nähe der Ausgrabungen ange-
kauft (Trinkschalen S. 1); doch kam die Schale nach demselben
(Trinksch. und Gef. S. 1) zusammen mit 1806 zum Vorschein,
welche er bereits i833 in Rom kaufte. — Ganz erh. — Abg.
Gerhard, Trinkschalen, Taf. I, 1—4; vgl. S. 1 f. — Vgl. Brunn,
gr. Künstler, II, S. 718, 43. C. J. G. 8251. Klein, Meistersign. S. 3i, 64.
Flachere Schale, an welcher nur die Henkel und die
Aussenseite des Fusses gefirnisst sind. Das Innere des dünnen
Fusses mit schw. Ringen verziert; roter Wulst zwischen Fuss
und Bauch.
Aussenseite: Untere Hälfte des Bauches mit schw.
Ringen. Von den Henkeln ausgehende Palmetten (geschlossen
mit Rol . Dazwischen: A) Knabe als Reiter zu Ross nach r.
kurzer w. Chiton ruhig im Schritt, in der L. Lanze; ihm
folgt ein nackter Jüngling, die L. vorstreckend (beide kurzes
: Haar). Inschrift darüber nachstehend S. 3u).
1 1 I derselbe Reiter, doch allein und ohne Inschrift (wie 1806).
Innenseite. Im Centrum, von Stabornament mit Rot
chw. Ringen umgeben: Sphinx nach r. sitzend mit um-
ewandtem Kopf Flügel und Gesicht erg.). Der ganze übrige
räum zeigt ringsherum drei Reihen; die Füsse der
Attische Schale, 2, «, Gruppe 3. 3ll
Figuren nach dem Rande gerichtet, die Reihen durch keinerlei
Bodenlinien abgegrenzt.
1. Reihe: zweimal die Gruppe einer *
Henne zwischen zwei Hahnen; zwischen ^
beiden Gruppen je eine Henne. ^
2. Reihe: Gymnastische Uebungen: ^
a) zwei Ringer, vorgebeugt und deshalb
von grösseren Proportionen als die anderen,
sich gegenseitig an den Handgelenken er-
greifend; 1. unbärtige Mantel figur nach r.,
die L. vorstreckend, dahinter ein (auf dem
Boden, im leeren Raum) sitzender Jüng-
ling (nackt, R. auf den Boden stützend, 4fe
L. vorstreckend); b) r. davon zwei un-
bärtige Faustkampfer, mit den Armen
zum Schlage ausholend; 1. und r. unb'ärtige
Mantel figur; c) weiter r. drei nackte £ g
Jünglinge im Wettlauf nach 1.; dann eine 4T
unbärtige Mantelfigur nach r. und noch ^ C rK
zwei Wett Täufer nach 1.; d) weiter r. ein ^2 -- ^
Akontist nach 1., eben den Wurfstab mit ö *^ vjf
der L. (!) zu schleudern im Begriffe, die ^ <£>
R. horizontal vorstreckend; r. und 1. eine =>
unbärtige Mantelfigur; e) weiter r. einer ^
der sich zum Diskoswurf nach 1. anschickt;
er hält den Diskos in der L. (Gern.' Ab-
bildung lässt die Andeutung des Diskos &
weg). — Alle Figuren haben rotes kurzes .
Haar bis auf einige Mantelriguren, deren
Haar schw. ; alle Mäntel zur Hälfte rot, das ©
übrige mit Punktrosetten, alle faltenlos. %*
3. Reihe: an zwei fast gerade entgegen- Q
gesetzten Stellen ein Vogel mit w. weibl. ^
Gesicht; 1*. und 1. von dem einen zwei zu-
gewandte Rehe, dann zwei abgewandte «
Panther; r. und 1. von dem andern zwei
zugewandte Panther, dann ein Schaf und ^
Reh abgewandt, dann ein Panther und
Löwe wieder zugewandt; alle Hälse rot, Einzelnes weiss. —
Dünne Extremitäten. Etwas flüchtig.
1806. (1596). H. 0,095. Dm. 0,195. Vulci, von Gerh. i833 in Rom erw., vgl. zu
1805. — Vieles fehlt, das ohne Bemalung erg.; auch die Henkel
:i:
Schwarzfigurig; älterer Stil.
fehlen. — Abg. Gerhard, Trinksch. und Gefässe, Taf. I, i — 3,
wo einige Restaurationen angedeutet; vgl. S. i f. Der Pflüger
und Säende zuerst bei Panofka, Bilder ant. Lebens, Taf. XIV,
6 abg. Vgl. Brunn, Künstl. II, S. 717, 44. Klein, Meisters. S. 32, 65.
Gegenstück zu i8o5; die Form die- ^
selbe. Die Henkel- Palmetten sind hier c
offen, ohne Gravierung und ohne Rot. ^
Die Streifen auf dem unteren Teile des
Bauches sind nicht einfache breite Ringe «%
wie i8o5, sondern feine, je vierfache.
Aussen: A) Vogel mit Menschenkopf, ^
mit ausgebr. Flügeln, Rot an Flügeln, «*
kein Weiss im Gesichte, Augen kreisförmig,
jedoch lange weibliche Haare. Darüber O
die Inschrift: (nebenstehend). *
B) Hinterteil des Vogels; das Uebrige
fehlt; keine Inschrift darüber, die also auf
dieser Seite fehlte.
Innen. Centrum von Stabornament
(mit R.) und schw. Ringen umgeben: g
Nackter Jüngling, als Jäger auf der fc, ^f
Lauer; er kauert, in der R. ein Lagobolon j|
(kurzen geraden Stab mit Knoten am *
Ende) erhebend, an der 1. Seite das £~
Schwert an weissem Bande. ck
Aussen herum zwei mitunter in ein- §
ander übergreifende, durch keine Linie £
getrennte Reihen; die Beine der Figuren 7
nach dem Centrum gerichtet.
Dreimal rings ein unbUrtiger nackter ^
J ü n g 1 i n g nach r., hinter einem von einem
Ochsenpaare gezogenen Pfluge her- ®
gehend, in nur wenig variierter Haltung,
die r. Hand auf dem Griff des Pfluges, **
in der L. eine lange Gerte (zweimal r. ö
Haarband, einmal r. Haar, immer kurz;
an den Ochsen zweimal das Joch und der
lalsgurt angegeben, einmal nur roter ^t
Hai /.wischen zweien der Gespanne
ein Jüngling der am 1. Arm einen *
unten runden geflochtenen Korb an zwei
H mdhal.cn trägt, die R. geballt, offenbar <|
im Begriffe zu säen (kurzes r. Haar; er
Attische Schale, 2, «, Gruppe 3. 3i3
ist grösser als der Pflüger und steht mit den Beinen auf dem
Centrumskreise auf. L. über ihm und gerade über einem
Ochsengespann ein nackter Jüngling (an dessen Kopfe gar
keine Innenzeichnung) von viel kleinerer Proportion, der
in weit vorgebeugter Haltung nach r. eben mit einem langen
Stabe auf etwas nicht Dargestelltes zustösst. Ueber dem
Ochsengespann 1. davon war ein ahnlicher rothaariger Mann
nach 1. gebildet, von dem nur Oberkopf und Teil des Rückens
erh.; auch er in weit vorgebeugter Haltung offenbar mit dem
Rehe 1. davon beschäftigt (dieser Figurenrest ist bei Gerh.
falsch abgebildet und ganz misverstanden als stehender
Jüngling ergänzt). Im Uebrigen ist dieser obere Raum noch
durch drei Rehe, eine sorgfältig ausgeführte Heuschrecke, eine
Schildkröte und eine Eidechse gefüllt; eine zweite Eidechse
ist unten zwischen zweien der Gespanne. — In den fehlenden
Teilen warben jedenfalls ahnliche Füllfiguren dargestellt.
p f
1807. (691). H. 0,12. Dm. o,rj. Sorrento, S. Barth., vgl. Panofka,
mus. Bart. p. 74, No. 6 „patera della coli, del duca di
Miranda, scavata a Sorrento." — Gut erh., vorzügliche
Technik.
Tiefe Schale mit niederem Fusse der durch einen roten
Wulst mit dem Bauch verbunden. Auf dem breiten unge-
firnissten Boden des Fusses sorgfältig aufgemalte feine
Ringe; die trichterförmige Höhlung gefirnisst. Der ganze
Bauch ungefirnisst; zu unterst kurze Strahlen, von denen
immer ein unausgefüllter, nur mit Kontur gezeichneter mit
einem ausgefüllten wechselt. Zu beiden Seiten der Henkel je
ein riesiges Auge, dessen grosse gezirkelte Pupille aus einem
schwarzen Centrum besteht, darum ein schmaler roter, dann
ein etwas breiterer weisser Kreis, endlich ein schw. schmaler
folgt; die Iris ungefirnisst, die Begrenzung des Auges durch
einen schw. Kontur, darüber die Braue. — Unter den Henkeln
jederseits ein Panther nach 1.
Zwischen den Augen: A) Gleicher Kampf. Zwei
Hopliten im Lanzenstosskampf in symmetrisch gleicher
Bewegung sich gegenüber, beide r. Beinsch., kurzer faltenloser
Chiton, Panzer, kor. Helm mit niederm Bügel, darüber je eine
rote Binde, Rundschild, der r. mit w. aufgemaltem vortrefflich
stilisiertem fünfzackigem Blatte (Platane ? Eppich ?).
B) Sieg im Zweikampf. Der Sieger 1. (r. Beinsch.,
kurzer karrierter Chiton, Panzer, kor. Helm mit hohem Bügel,
Rundschild im Profil, darauf zwei Ringe) sticht mit der Lanze
nach r. gegen einen auf das 1. Knie gesunkenen Krieger, der
3J4 Schwarzfigurig; älterer Stil.
vergeblich den Rundschild ;im Profil, darauf ein w. fliegender
Vogel vorhält und in der R. einen Stein vom Boden ergreift
Beinsch., r. kurzer Chiton mit breitem schw. Saum und
schw. Fell darüber, ohne Panzer, doch kor. Helm mit hohem
Bügel und r. Binde daran). Beide bartig.
Ohne Innenbild; innen nur der übliche ungefirnisste Kreis.
1808. 992). H. 0,135. Dm. o,3i. Vulci, S. Dor. Mehrfach erg.
Wie 1807, doch etwas weniger tief und Fuss etwas höher
Form No. 173 ist hiernach gezeichnet). Unter den Henkeln
■ ein grosser Weinstock mit grossen schw. Trauben; die
Zweige verbreiten sich indes nicht über die Henkel hinaus.
/.wischen den Augen: A) Herakles und der Löwe;
Sl ihschema: Her. nach r. packt das Tier mit der R. am Maul
und würgt es mit der L. (was wegen Ergänzung undeutlich);
der Löwe legt die 1. Vordertatze auf seine r. Schulter und ist
mit beiden Hinterbeinen an sein 1. vorgesetztes Bein herauf-
prungen (Her. nackt, Schwert an der Seite, bartig, r. Haar-
band; Kopf des Löwen und Brust des Her. erg.). R. Athena
zum Weggehen gewandt, doch den Kopf umwendend (langer
faltenloser Chiton mit einem kürzern vorn offenen Ober-
vand, attischer Helm mit r. Binde ohne Wangen- oder
Nackenschirm; ohne Aegis oder Schild) streckt die r. Hand
nach r. aus, in der L. muss sie die Lanze (Spitze r. oben)
gehalten haben; ihr Untergesicht und Oberkörper bis zu den
Hütten und die Arme bis auf jene r. Hand sind modern.
Ueber Her. flüchtige Nachahmung von Buchstaben >0>>>.
B) Dasselbe; doch ist hier der ganze Herakleskopf mit
der Brust und dem Löwenkopf erg. — Athena ist hier Her.
:/ zugewendet (in langem einfachem Chiton mit Gürtel
und Punktrosetten, in der L. die Lanze, die R. erhebend,
Helm wie aufA). L. über Her. ergänzte Zeichen; r. antik
>Ov Die Thränendrüse des Auges schneidet beidemale in
kies r. Unterbein ein so dass das betr. Stück ungefirnisst
und zum Auge gezogen wird, dieses also als das
:htigere betont wird. — Kein Innenbild; wie 1807. Unten
gekratztes Zeichen, s. Taf. I, 1808.
1) Teller.
I809- |,ni- "•".'• Marathon, 1879. Aus vielen Stücken, nichts
Die Oberfläche hat durch Feuchtigkeit stark gelitten, \vo-
ch derThon matt und glanzlos, der Firnis blass geworden
— A.bg. (mit den Farben) Mitth. d. Ath. Inst. VII, Taf. 3.
-'• I eller mit umgebogenem Rande. Auf letzterem
Attischer Teller. Pinakes. 3l5
schw. Lotosknospenband nach aussen gerichtet. Unterseite
des Tellers mit breiten schw. Ringen. Im Rande zwei Locher
nebeneinander (zum Aufhangen an einer Schnur).
Die runde Innen flache mit einem Bilde gefüllt: L. sitzt
eine Göttin (Semele ?) aut weissem Steine nach r. (langer
Chiton,' darauf kleine gravierte Kreise, kurzes Mantelchen im
Nacken und auf beiden Schultern, das teilweise rot war; rot
war auch der Ueberschlag des Chitons; doch ist dies Rot
auch sehr verblasst; dagegen ist das Gesichtsweiss sehr gut
erhalten; rote Pupille, langes Haar, r. Binde); sie halt in der
L. eine Blume (mit Rot) vertikal empor; die R. (verblasst) auf
der Brust. Ihr gegenüber sitzt auf Klappstuhl nach 1.
Dionysos (in langem w. Chiton mit gravierten Vertikalwellen;
das Weiss teilweise abgesprungen ; kurzer Mantel auf beiden
Schultern mit strengen Falten, die abwechselnd rot und schw.
mit w. Punktrosetten; Bart graviert, Haare hinten aufgerollt;
vorne gravierte Lockchen, r. Epheukranz), halt mit der R. ein
Trinkhorn empor, die L. unter dem Mantel. — Sorgfaltiger
strenger mittlerer Stil.
1810. (2770). Dm. 0,185. Atalante in Lokris, 1882. Intakt. Schöne
rote Thon färbe.
Teller wie 1809. Auf dem Rande eine Guirlande von
einem Myrthenzweig mit kurzen spitzen gegenstandigen
Blattchen. Auf der inneren Rundfläche Ornamentkreuz aus
zwei grossen Palmetten (geschlossen, rote Tupfen an den
Spitzen; Centrum rot, von w. verblassten Tupfen umgeben)
und zwei grossen Lotosblüten (mit Rot und Weiss, mit
Palmettenblattfüllung).
m) Pinakes.
1811 — 1826. (2420. 2421. 2469. 2470), gefunden 1872 zu Athen hinter
dem Waisenhaus, in einem Zustande der G. Hirschfeld zu
der Annahme veranlasste dass sie schon bei der Bestattung
zerbrochen worden seien. Zwei Platten (1812. 1818) sind von
dem Kunsthändler zusammengesetzt und stark ergänzt sowie
teilweise übermalt worden; das Uebrige sind Fragmente,
die von dem Restaurator glücklicherweise unberührt gelassen
und deren Farben meist vorzüglich erhalten sind. —
Dicke zwischen 0,025 und °>°3- Höhe °>37; Breite der einzelnen
Platten c. o^3. — Keinerlei Spuren weder von einer
Befestigung an eine Rückwand, noch von einer Verbindung
der einzelnen Platten untereinander; sie müssen also wenn sie
überhaupt je fest aufgestellt waren, in den Falz einer
3j5 Schwarzfigurig; älterer Stil.
steinernen Wand (wie Metopentafeln) eingelassen gewesen
sein. — Schöner roter Vasenthon; beste Technik.
Grosse Thonplatten mit sepulcralen Darstellungen. Stil
der mittlere, im Uebergange vom älteren zum späteren.
Faltengebung schon ziemlich ausgebildet an den Mänteln.
Dieselben bildeten einst zwei grössere Friese. Es ist
möglich dieselben noch zu unterscheiden durch das einfache
Mäanderband, das die Darstellung nach oben abschliesst (über
demselben ist noch ein o,o32 hoher Streif unbemalt gelassen).
Der Mäander lauft nämlich bei der einen Hälfte der Platten
nach links, bei der andern nach rechts.
A) Erste?' Fries. Mäander nach links.
i) Prothesis einer verstorbenen Frau.
1811. Vier Fragmente einer Platte, von denen je zwei
aneinander anpassen; 1. oberes und r. unteres Eck erhalten.
Die Scene geht in einem von gelblich-weissen dorischen
Säulen getragenen Gemache vor; der Abacus des Capitells
stösst unmittelbar an den Mäander oben an (die gelbweisse
Farbe der Säulen ist von der hellweissen des Frauenincarnates
verschieden;. Auf einem schwarzen dreistufigen Podium steht
die Totenkline, deren Füsse an der Kopfseite oben mit w.
ionischen Voluten, unten mit dem üblichen Ausschnitte und
w. Palmetten geziert sind. Darauf liegt eine tote Frau nach
1. auf dem Rücken ausgestreckt; es ist fast nur ihr Kopf er-
halten mit langen schw. Haaren mit einem gravierten Blatt-
kranz Oelbaum oder Myrthe, mit kleinen Früchten) darin;
Halsband als Zickzack graviert; Rest des Chitons mit reicher
gravierter Karrierung. Eine hinter der Kline r. auf einem
mit dem Podium gleich hohen löwenfüssigen Schemel
stehende, von der w. Säule teilweise verdeckte Frau nach 1.
im langem gegürtetem Chiton mit r. Kreuzchen und gravierten
>ternen und mit gravierter Andeutung von Falten; der Kopf
schiebt, sich vorbeugend, der Toten eben ein rotes
en unter d^n Kopf. k. dahinter steht noch eine Frau
lach 1., vom I Mattenende abgeschnitten und nur zu dreiviertel
dargestellt (langer Chiton und Mantel mit r. Streifen; Kopf
hlt . I.. vor ihr steht von oben nach unten, ihr zugewendet, in
weisse Säule eingekratzt 5HA+ • "/aQig. L.unten, 1. vom
• der Kline, von oben nach unten schw. aufgemalt • POO
r. vollständig, ••q&wJ. L. von der Kline standen die
xnden; erh. das 1. obere Eck mit dem oberen Ende
Attische Pinakes, A. 3l/
einer dor. Säule; 1. davon Kopf und Brust einer Frau nach
r. mit aufgelösten Haaren, deren Flechten ihr ins Gesicht
fallen; sie hat eine derselben mit der R. erfasst und rauft
sich daran (an der r. Wange), die L. presst sie auf den
Oberkopf (Gesicht noch ohne Ausdruck; r. von ihr, von oben
nach unten doch von ihr abgewandt, eingekratzt, teils in den
Thongrund teils in ihren weissen Arm ■ \IA(D. R. von der
Sliule der etwas zurückgeworfene Kopf eines wehklagenden
Mannes nach r. mit Bart und kurzen Haaren, beides hier in
kleinen Strichen sorgfaltig graviert, wodurch offenbar ange-
deutet sein soll, dass sie kurz geschoren sind (aus Trauer); er
hat eine auffallend stark gekrümmte Adlernase; der Mund ist
im Klagegesang weit geöffnet, die R. auf den Oberkopf
gepresst; es ist der ausdruckvollste gelungenste Kopf der
Serie (Spuren feiner dünner Vorzeichnung). R. daneben der
kleine weisse Rest eines Frauenarmes. — R. oben steht
(das Gefüllte ist schw. gemalt, das Konturierte aber ist graviert
und zwar an Stelle einer früher gemalten Schrift deren Reste
noch erh.; der dritte Buchstabe war gemalt, wie scheint 5; darauf
ist graviert E; die zwei Striche des vierten Buchstabens sind
flacher graviert und scheinen nur einen früheren gemalten aus-
löschen zu sollen; also APESI • •)•
1812. Drei Fragmente einer anderen Platte mit Fortsetzung
der Totenklage.
a) Zunächst ein kleineres Stück vom rechten Ende (Rand
r. erh.). Rest eines Mannes mit r. Bart und offenem Mund,
den 1. Arm auf den Kopf, mit dem vorgestreckten zweiten und
dritten Finger der r. Hand gleichsam den Takt des Gesanges
gebend.
b) und c) Rings gebrochen; Oberkörper zweier jammern-
den Frauen nach r. (H. von b) 0,14, Br. 0,10; Br. von c)
o,o5). L. stehende Frau mit ins Gesicht hereinhängen-
3 j 3 Schwarzfigurig; älterer Stil.
den Haarflechten, beide Hände auf den Oberkopf gepresst;
Mantel mit r. Faltenstreifen und gravierter dreispitziger Lotos-
blüte. Das Weiss ihres Fleisches ist etwas dunkler und gelb-
licher (doch nicht so dunkel wie die Säulen) als das der fol-
genden Frau, um beide zu unterscheiden. R. der Rest (ohne
Kopf» einer zweiten Frau en face, die ebenfalls den einen,
ursprünglich wohl beide Arme gegen den Kopf hoch erhoben
hat; sie hat äusserst reichen Mantel mit Spiralen (rot und weiss)
verziert und karriert mit Sternen u. dgl. — c) ist ein kleines
Fragment vom unteren Teile dieses Mantels.
2. Die hinterbliebenen Frauen und das Kind der
Verstorbenen.
1813. (2420). H. 0,37. Br. 0,43. In Gips eingelassen. Vollständig, doch
aus vielen Stücken; das Fehlende ergänzt, die moderne Be-
malung von mir meist abgewaschen.
Scene im Frauengemach. In der Mitte sitzen zwei
Frauen sich gegenüber; es sind die Hauptleidtragenden; doch
ist diejenige 1. offenbar die Hauptperson, etwa die Mutter;
sie sitzt nach r. auf einem Sessel ohne Lehne (doch nicht
Klappstuhl; erhalten nur das eine obere Beinende); sie hat
langen roten faltenlosen Chiton und langen Mantel darüber,
den sie allein auch über den Hinterkopf gezogen hat (der
.Mantel mit] schrägen regelmässigen horizontalen Abteilungen,
darauf rote Streifen; die Abteilungen gefüllt mit gravierten
Sternen, Haken u. dgl.); die Haare hängen allein ihr vor den
( Ihren lang ins Gesicht herab, zum Unterschiede von allen
übrigen Frauen; beide Fäuste geballt; die 1. Faust legt sie
mit dem Daumen an das Kinn (als Zeichen der Trauer), die
r. Liegt gesenkt auf dem Schoosse (ein Teil des Mittel- und
Unterkörpers und der Stuhl fehlen). Die gegenübersitzende
sitzt nach 1. auf einem Stuhl mit geschweiften Beinen und
mit niederer nach hinten gebogener Rücklehne (es ist die
Vorstufe zu dem später so gewöhnlichen geschweiften attischen
Lehnstuhl); sie hat langen faltenlosen Chiton mit r. Tupfen
und gravierten Sternen ; der Mantel mit roten breiten Streifen;
sie beugt den Oberkörper etwas vor und senkt den Kopf
etwas; das Gesicht fehlt; sie hat hinten aufgenommenes Haar;
auch die Brust fehlt; ihr r. Unterarm war erhoben; sie scheint
mit der R. das Kinn gestützt zu haben, ähnlich ihrem Gegen-
der 1. Ann gesenkt unter dem Mantel. Ihre Füsse
stehen etwas erhöht, offenbar auf einem (verlornen) Schemel.
R, davon sitzt (Unterkörper teilweise von der vorigen be-
Attische Pinakes, A. 3jq
deckt) eine andere Frau nach 1. auf Klappstuhl mit Pferde-
füssen (lange Haare; langer Chiton mit r. Vertikalstreifen und
grossem graviertem Stern, Mantel mit roten Horizontal-
streifen auf beiden Schultern); sie sitzt aufrecht steif, die R.
erhebend (die Hand von der vorigen verdeckt), die L. gesenkt
zur Faust geballt (Teil der Brust erg.). — Zwischen den beiden
Hauptfrauen steht eine Frau nach r. (in karriertem Chiton
und Mantel mit r. Streifen, der die r. Brust frei llisst, wie
nach einem Rest zu erkennen ist; denn der Oberkörper und
das Gesicht und Arme fehlen fast ganz; lange Haare); sie
streckt beide Arme aus und fasst einen Knaben der auf dem
r. Arme einer r. im Hintergrunde stehenden Frau sitzt (in
langem karriertem Chiton und Schultermantel), deren Ober-
körper en face, Unterkörper und Gesicht aber nach 1. gewandt
ist; jene will den Knaben ihr abnehmen (der Knabe hat lange
Nackenhaare und ein kurzes Gewand, wie es scheint kurzen
Chiton und Mantelchen mit r. Streifen; seine Nase ist
etwas gekrümmt). L. von der Hauptfrau sitzen noch zwei
Frauen nach r., die vordere auf Klappstuhl, die andere 1.
auf einem Stuhl mit niederer in Schwanenkopf auslaufender
zurückgebogener Lehne; beider Unterkörper nicht sichtbar;
lange Nackenhaare, Mantel mit den r. Streifen; sitzen aufrecht.
Zwischen und hinter beiden im Hintergrund steht eine Frau
nach r. (langer karrierter Chiton, lange Nackenhaare), die mit
beiden Händen ihren Mantel (mit r. Streifen) empor halt;
wie es scheint bereitet sie den Bausch um den Knaben von
drüben zu empfangen. Durch die Köpfe dieser drei Frauen
gehen verschmierte Brüche, die Profile jedoch alt. — Alle
Frauen haben starke vorspringende, ja ein wenig gekrümmte
Nasen; die Stirnhaare immer gewellt; die Augen sehr oval;
die Pupillen schwarz. Durchgehends sind durch eine ein-
fache gravierte Linie am Halse Halsbander angedeutet.
3. Die ey.ffOQu.
1814. (2469). H. 0,371; Höhe vollständig erhalten; Br. 0,15. In Gips
eingelassen. Rechtes Ende einer Platte wie die vorigen. Unter
dem Mäander oben läuft hier noch ein feiner roter Strich,
wie bei keinem anderen Fragmente.
Erhalten ist das Vorderteil eines Maultierzwei-
gespannes nach r., mit vorzüglich gezeichneten Köpfen und
eigentümlicher Anschirrung; sie haben rotes Lederzeug um
den Kopf und kein Gebiss; die MUuler von überraschender
Naturwahrheit und Lebendigkeit; um den Hals ein eigen-
3 20
Schwarzfigurig; älterer Stil.
tümlicher Halsring statt des Joches auf dem Nacken. R. vor
ihnen ist ein auffallend kleiner Mann nach 1. beschäftigt,
einen weissen Pfahl zwischen ihnen gerade aufzustellen
dessen Ende nicht sichtbar), offenbar eine zum An- oder
Abschirren der Tiere in Beziehung stehende Handlung. Der
Mann hat r. Bart und r. Stirnhaar, hinten r. kurzes Haar,
nackt, nur auf 1. Schulter ein lang herabhangender Mantel
mit roten Streifen und gravierten Haken; dieser Mantel oder
Tuch scheint indes nicht ihm zu gehören; seine Nase ein
wenig gekrümmt. R. steht unmittelbar hinter ihm und vor
den Pferden eine Frau nach 1. (in langem Chiton, unten mit
roten Kreuzchen, Ueberschlag oben karriert); in der Mitte des
Korpers wird sie vom Ende der Platte durchschnitten, so dass
nur ihre vordere Körperhälfte dargestellt ist; der Kopf indes
noch ziemlich vollständig (Hinterkopf teilweise erg). — L. von
den Tierköpfen neben dem oberen Reste eines Zweige-
büschels von unten nach oben ■ IS, r. von den Tierköpfen von
oben nach unten <t>AUO$ (Daliuc, offenbar Name des einen
Maultiers; 1. vom Manne, die Buchstaben ihm zugewandt, von
oben nach unten xOIVVM Mvfaog; 1. von der Frau von oben
nach unten, ihr zugewandt 3*11*. 2if.tr; (vgl. Heydemann,
Satyr- und Bakchennamen S. 44, Anm. 234). — Es sind offen-
bar die Vorbereitungen zur r/.ffoou, die auf einem Maultier-
spann geschah (Vgl. das Relief und die beiden Vasen bei
Rayet, monum. de Part antique, convoi funebre).
Vielleicht gehört hierher auch
1815. H. 0,12. Br. 0,09. Fragment vom r. Platteneride,
Ebenfalls von einem Zuge nach r. Erhalten ein Knabe
(mit völlig rotem Mantel, der die r. Brust freilässt mit
gravierten langgezognen Faltenstrichen), der etwas mit beiden
erhobenen I landen auf dem Kopfe trug, das fehlt; (doch ist
die Haltung nicht so als wenn es etwas Schweres wäre;
vielleicht ist es auch nur ein klagender Gestus): es scheint
ein schw. Tuch davon herabzuhängen; ausserdem 1. eine
grössere unklare Masse, die gelbweiss, von der Farbe wie die
ulen von [810, auch gravierte faltenartige Striche. — Ob
mit dem Heraustragen der Leiche zusammenhängend?
4. Leichenzug zu Fuss.
o) Der Frauen.
1816. Viei Fragmente, wahrscheinlich von einer Platte mit klagenden
I rauen in einem Zuge von je zweien nach r.
und b) Zwei Fragmente von der oberen Hälfte;
Attische Pinakes, A. 321
a) L. Rest einer sich' an den Kopf schlagenden Frau, dann
zwei Frauenköpfe neben einander, Mantel auf Hinterkopf;
b) sehr ahnlich wie a) eine an den Kopf schlagende und zwei
Köpfe neben einander, Mantel über Hinterkopf.
c) und d), zwei einander anpassende Stücke, vielleicht
von den Unterteilen dieser selben Frauen (Dicke der Platte
übereinstimmend, langer Chiton und Mantel mit Sternchen
und r. Streifen). Rest von vier Frauen, wovon die mittleren
zwei eng neben einander wie die Köpfe oben.
1817. Zwei Fragmente von etwas verschiedener Dicke (a) dick
o,o3 b) 0,026). Reste der Unterteile von fünf stehenden Frauen
nach r.; je zwei eng neben einander und sich etwas
verdeckend; reich verzierte Chitone wie sonst.
< b) Der Männer.
1818. Drei anpassende (a) und ein anderes zugehöriges (b)
Fragment, a) H. 0,24. Br. 0,24. Zug von Männern, je zwei
neben einander nach r.; r. voran der Anführer allein; er
steht r. am Plattenende nach r. gewendet, doch den Kopf so
umwendend dass ganz en face; hat Mantel um, der die r.
Brust freilasst (mit einfachen strengen Falten und nur mit
r. Tupfen, ohne rote Streifen), r. Bart (Schnurrbart ohne
Farbe; Vorderseite des Kinns rasiert) und r. Haar. Am
Gesichte geringe Spuren einer ganz feinen gravierten Vor-
zeichnung unter dem Firnis an Nase und Mund. Auf
Fragment b) ist der Unterteil dieser Figur erh. Es folgt
1. ein Jüngling und zu dessen L., etwas von ihm ver-
deckt, ein Mann mit r. Bart und r. Stirnhaar, beide in
Mänteln die über die 1. Schulter geworfen; strenge Falten mit
verblassten r. Kreuzen und Tupfen. Wie Fragment b) vom
Unterteil zeigt, ging unten neben ihnen ein kleiner Knabe in
kurzem Mantel mit R., einen kurzen weissen Stab in der L.
haltend; oben 1. neben dem Kopfe des Jünglings erscheint
ebenfalls das Ende eines w. langen Stabes, den wohl einer
der beiden trägt. Es folgt 1. ein Männerpaar (der eine im
Mantel mit roten Streifen, der andere ohne Streifen) ; nur von
dem letzteren ist der Kopf erhalten (mit r. Bart und r. Stirn-
haar; Schnurrbart auch hier ohne Rot); beide halten die
Arme unter den Mänteln gesenkt, feierlich.
21
o,„ Schwarzfigurig: älterer Stil.
— —
B) Zweiter Fries. Mäander nach r.
Hauptteil des Leichenzuges.
i) Zug zu Wagen.
1819. (2421). H. 0,375. Br- °>425- Dm- °'025- In Gipsrahmen. Voll-
ständig, doch aus mehreren grösseren Stücken zusammen-
gesetzt,' mit Gips restauriert und teilw. bemalt, was indes
von mir meist abgewaschen.
L. steht ein Mann nach r. (r. Bart, kurzes Haar, r. Stirn-
haar, im Mantel der r. Brust freilässt, mit r. Faltenstreifen,
also nicht in der Wagenlenkertracht •, nur der Oberkörper
erhalten), auf einem Wagen (Rad mit Zirkel) und hält die
Zügel eines Viergespanns und langen Stock in der R.; das
Mittclross ist weiss; die Rosse ruhig stehend; Mähnen kurz
und rot; rotes Brustband; schöne Köpfe, mehreres erg. an
den Pferden. Zur L. des Gespannes, von demselben
grossenteils verdeckt, gehen drei Frauen nach r.; die 1. in
langem schw. Chiton mit r. Tupfen und karriertem Ueber-
schlag mit R.'; ihr Gesicht fehlt, ebenso der 1. Arm; der r.
war gesenkt (r. Oberarm erh.); die mittlere (in langem r.
Chiton mit Mantelchen das über Brust und beide Schultern
nach hinten geworfen) erhebt beide Arme und legt die Hände
klagend auf den Kopf; die r. legt nur die eine Hand auf
den Kopf hat langen karrierten Chiton mit r. Tupfen).
1\. vor den Rossen steht eine Frau nach 1. (langer Chiton
in dessen Mitte eine rote Borte herabgeht, Mantel mit
»elmässig wechselnden r. und schw. Faltenzügen der
strengen Art; Gesicht, Hals, obere Brust erg.); sie scheint die
R. unter dem Gewände nach dem Gesichte zu führen; ihre L.
jsenkt vom Kopf nur ein Stück des Oberkopfes alt).
1820. Fünf anpassende Fragmente. H. 0,34. Br. 0,24. Dm. o,o3.
R. untere Ecke erhalten.
Vordere Hälfte eines Viergespannes nach r. (das 1.
Mittelross mit zurückgeworfenem Kopfe ist weiss; Mähnen
aufs sorgfältigste graviert, an dem schwarzen Rosse herab-
hängend gebildet, so wie Benndorf, gr. und sie. Vasen, Taf. i3;
.111 dem weissen stehend mit feinen abwechselnd weissen und
warzen Maarsträngen; die vom r. Brustbande des vorderen
herabhängenden dreispitzigen Lotosblüten sind durch
auskratzen des Firnisses hergestellt, doch mit keiner Farbe
füllt . lerner Reste einer von den Pferden grösstenteils ver-
n Frau nach 1. in langem reich verziertem Gewände das
en Hinterkopf zu bedecken scheint. Zwischen den Pferde-
Attische Pinakes, B. 323
beinen von oben nach unten der Rossename ^0*13*. 2ijf.iog; r.
von den Beinen, zu den Pferden gewendet, von oben nach unten
KAU<t>OPAS KalfXJ«p6()ag. R. vor den Rossen steht eine Frau
nach 1.; nur ihr Unterteil ist erh. (in langem karrierten Chiton,
Mantel mit Sternen und roten Abteilungen und Falten). Wahr-
scheinlich zugehörig sind zwei Fragmente vom Hinterteil des
Gespannes nebst der Hand des Lenkers mit Zügeln und Stock;
reicher Frauenmantelrest daneben. Die Ornamente desselben,
auch die feine Gravierung des Pferdeschwanzes stimmt genau
zu den vorigen Stücken. — Ausführung all dieser Stücke feiner
und sorgfältiger als 1819.
1821. Fünf anpassende Fragmente von der hinteren Hälfte
eines Viergespannes nach r., hinter welchem drei Frauen
in langen reichverzierten Gewändern nach 1. stehen; das 1.
Mittelross ist wieder ein Schimmel. Drei Stücke vom Wagen
und der daraufstehenden reichbekleideten Figur sind wahr-
scheinlich zugehörig. L. hinter dem Lenker der Rand Avie
auf 18 19.
1822. Sieben Fragmente vom Oberkörper, den Unterbeinen
und der Brust eines Viergespannes nach r. (wieder ein
Mittelross weiss; Ausführung weniger sorgfältig als 1820, die
Lotosblüten am Brustbande weiss aufgemalt; der Schimmel
mit roter Mähne), vor welchem r. am Plattenende eine Frau
nach 1. steht (im langen Gewände; lange Haare; Rücken vom
Plattenrand abgeschnitten), den 1. gesenkten Arm unter dem
Mantel. Hinter den Rossen steht, von denselben teilweise
verdeckt eine Frau nach r. in reich karriertem Gewand, den
r. Arm klagend auf den Oberkopf legend (der Kopf vorzüglich
erhalten). Die Komposition also ganz wie 1819.
1823. H. o,n. Rings gebrochenes Fragment eines Vier-
gespannes nach r.; vom Hinterteil; gravierter Schwanz. Rest
sehr reich verzierter Mäntel und eine weibliche w. Hand mit
einem zierlich vertikal gehaltenen Stab; die Frau stand neben
dem Lenker.
2. Zug zu Ross.
1824. H. 0,14. Br. 0,23. Zwei anpassende Fragmente von
einem Reiterzuge. Vom oberen Teil der Tafel; oben der
Mäander. Erhalten ist der Oberkörper eines unbärtigen nackten
Jünglings, der nach Haltung und Stellung zu dem Pferdehals
und -Kopf offenbar reitet (Rossemähne stehend, aus ab-
21*
j24 Schwarzfigurig; älterer Stil.
wechselnd r. und schw. feinen Strängen). L. neben dem Jüngling
kommt hinter ihm noch ein Pferdekopf heraus; r. noch
ein bartiger Kopf (Bart und Stirnhaar rot) und ein Hinter-
kopf von andern Reitern.
1825. R. unteres Plattenende. R. am Ende der Platte Unter-
körper stehender Frau nach 1. in Chiton und Mantel mit
r. Streifen; vor ihr 1. Rest eines Pferdes ganz von vorn
(mit r. Schweif).
1826. Eine Reihe von Fragmenten mit Unterkörpern lang-
bekleideter Figuren, vielleicht von dem Leichenzug zu Fuss des
ersten Frieses; darunter ein 1. und ein r. Randstück. Es sind
meist Teile von Frauen mit reich verzierten Chitonen; dabei
auch ein männliches Unterbein.
Unter verschiedenen kleinen Splittern ist einer vom Mä-
ander des ersten Frieses zu erwähnen mit dem Rest eines
von oben herabfliegenden Vogels.
IL Die sehwarzfigurigen Gattungen des
späteren Stiles.
i. Attische Gattungen.
a) Amphora.
i. Form No. 28 ; Hals und Schulter in einander übergehend;
ganz geflrnisst und die Bildflächen ausgespart. Henkel
höher geschwungen als im älteren Stil.
Wie 1693 ff., doch mit späteren nachlässigen Orna-
menten über dem Bildfelde und späteren Stiles.
1827. (1708). H. 0,59. U. 1,26. Etrurien, Gerh. 1841. Stark ergänzt.
Modern ist der Fuss, doch ist derselbe richtig ergänzt,
nur ohne die roten Streifen darauf; ferner der ganze Hals um
die Mündung mit Einschluss der Henkel und des ganzen
oberen Ornamentbandes auf beiden Seiten (das erg. Ornament
ist die gegenständige P.-L. -Kette); das Ornament ist im Ver-
hältnis zum Stil der Figuren etwas zu streng erg. Von den
Strahlen unten sind grössere Stücke antik.
A) Herakles1 Apotheose. Auf einem Viergespanne
nach r. (Hälse und Köpfe aller Pferde erg.) stehen neben
einander Herakles, von welchem nur der Kopf (Oberkopf
erg.) mit rotem Bart und ein Stück der Brust mit Chitonrand
und die Keule sichtbar sind, und eine Frau zu seiner R.,
welche die Zügel führt und das Kentron hält (langer Chiton
und Mantel; Oberkopf erg., Gesichtsweiss übermalt). Dahinter
1. ein Mann nach r., umblickend nach 1. (roter Bart, Reisehut,
Stiefel, in langen Mantel gehüllt; am Mittelkörper und 1. Unter-
bein erg.). Neben der 1. Seite des Gespannes, also hinter
demselben Apollo nach r., die Kithara spielend (der ganze
Kopf erg., alt nur ein Stück der Kithara und der spielenden
Hand sowie die Unterbeine, die von langem Chiton mit Borde
bedeckt), beide Füsse platt nebeneinander ruhig stehend.
Schwarzfigurig; späterer Stil.
Weiter r., ebenfalls hinter dem Gespanne Poseidon nach r.,
umblickend nach 1., Dreizack und Fisch haltend (langer
Chiton mit roten Tupfen und weissen Rosetten; am Kopfe nur
das Untergesicht mit rotem Barte alt; Dreizackspitze erg.).
Unmittelbar r. vor dem Gespanne ist Mittel- und Unterkörper
von Hermes nach r. erhalten, der sich auch umgedreht zu
haben scheint (hat kurzen Chiton und kurzen Mantel mit Rot
und Stiefel); er hält in der R. einen Stab, dessen Ende nicht
crh., offenbar das Kerykeion; das von seinem Oberkörper
Sichtbare ist erg. R. vor dem Gespanne steht ferner nach 1.
eine Frau, an welcher nichts antik als der von der r. Hand
(weiss) gefasste Zipfel des Mantels, der noch mit dem Mantel
des Hermes zusammenhangt.
B) Bakchisch. In der Mitte der bärtige Dionysos nach
r., umblickend nach der 1. tanzenden Nymphe. Dionysos ist
in langen Mantel mit Falten gehüllt, hat roten Bart (Mittel-
und Untergesicht erg.), Trinkhorn in der L. und Epheukranz
mit roten Tupfen im Haare. Von ihm aus geht je ein Zweig
nach r., 1. und unten. Die Nymphe hat langen gegürteten
Chiton, darüber einen eng angezogenen Ueberrock (Ober-
körper mit Ausnahme von 1. Schulter und Arm ist modern);
sie hebt das 1. Bein im Tanze hoch. L. von ihr ein Silen
im Contretanz mit ihr, das 1. Bein noch höher hebend, ithy-
phallisch, in der R. ein Trinkhorn; unten neben ihm ein Bock
mit langen Hörnern nach r. (der ganze Kopf und die Brust des
Silens modern. L. am Ende tanzt noch eine Nymphe nach
r. (erg. sind Schultern und Kopf bis auf den vordem Oberkopf
mit dem Epheukranze, ferner die Unterbeine) in langem
Chiton (faltenlos) mit Verzierungen, Krotalen in den Händen;
Nebris über dem Chiton; das 1. Bein gehoben. R. von Dion.
noch ein Paar im Contretanz: eine Nymphe nach 1., doch
umblickend nach r. (erg. der Unterkörper); sie erhebt die
ne in der Weise der Tanzenden, stand jedoch ruhig auf
beiden Füssen; sie hat die Haare aufgebunden (langer ge-
blümter gegürteter Chiton, und eine Ueberrock-Jacke, deren
I 'den unter dem Gürtel herabhängen). Ihr gegenüber ein
Silen (mit r. Bart, Stumpfnase), das r. Bein hebend und den
Mund aufsperrend (antik bis auf Brust und Unterbeine).
I828- H "•-> ü. 0,54. Gerh.' Nachl. Intakt. Firnis etwas
tnlich. Thonfarbe etwas matt. — Erw. Gerh., Aus. Vasenb.,
Bd. II. s.
Das Ornament Über der Bildfläche ist je eine abwärts ge-
ltet, Lotosknospenreihe, ohne Verbindungslinien; flüchtig-
Attische Amphora, i. 327
A) Kerberos Heraufführung. Herakles nach r.
(r. Bart und Stirnhaar, kurzer Chiton mit Verzierung, faltenlos;
Panzer, Schwert an w. Binde an der 1. Seite, Köcher auf dem
Rücken), in der R. die Keule erhoben, mit der L. an zwei
Stricken den Kerberos führend, der zweiköpfig gebildet ist
(ein Kopf gesenkt, der andere umgewendet); der Schwanz ist
als Schlange gestaltet, die gegen Herakles den Rachen auf-
sperrt; pferdeartige Mahne (mit W.). Voran geht Hermes
nach r. (kurzer geblümter Chiton, Mantelchen auf 1. Arm, roter
Bart, Haar aufgebunden und weisser Reisehut, Stiefel, in der
L. langes Kerykeion), der sich umwendet zu Her. und er-
munternd die R. nach ihm ausstreckt.
B) Häusliche Scene(?). In der Mitte sitzt eine Frau,
in den Mantel (Falten mit roten Streifen) gehüllt, so dass auch
der Hinterkopf bedeckt ist, die verhüllte L. gegen den Kopf
führend; von ihr geht ein langer Doppelzweig aus. Die Rück-
lehne des Stuhles läuft in einen Schwanenkopf aus. Von ihr
r. ein bartiger Mann nach 1. in den Mantel gehüllt, sich vor
warts auf einen Stock lehnend. L. hinter ihr ebenfalls ein
bartiger Mann nach r. (im Mantel, die r. Brust frei, doch den
Kopf senkend), in der gleichen Stellung. (Nach Gerhard
„Helena zwischen den Dioskuren11).
I829. (2533). H. 0,295. U. 0,65. Nola, 1876.
Hals etwas mehr eingezogen als bisher; das Bildfeld
höher geworden (0,16 hoch), so dass der untere gefirnisste
Teil zwischen Bild und Strahlen nur schmal ist. Als
Ornament über den Bildern jederseits nur ein horizontaler
kleiner Epheuzweig. — Zeichnung sehr flüchtig.
A) Zwei Krieger im Kampfe über einen Gefallenen.
Zwei weit ausschreitende Krieger (die je weit zurück-
gesetzten Unterbeine sind nicht mehr dargestellt, da sie aus
dem Bildrahmen treten) in fast gleicher Tracht (Chiton mit
Falten und kleinen weissen Punkten, Panzer, Schwert an w.
Riemen, Beinschienen), nur dass der 1. einen niedern, der r.
einen hohen Bügel am kor. Helm hat, und der 1. einen
einen böotischen, der r. einen Rundschild trägt (der ganz
weiss, darauf zwei schw. Delphine; Zirkelpunkt); beide in
gleicher Haltung, mit der R. mit der Lanze ausholend. Der
Gefallene ist eben im Begriffe auf den Rücken zu stürzen
(hat Rundschild und zwei Speere, sonst gleiche Bewaffnung
32g Schwarzfigurig; späterer Stil.
wie die Sieger). Zwischen den beiden fliegt ein Vogel mit
nach oben gerichtetem kleinem nicht gekrümmtem Schnabel.
B) Skythe(?) mit Rossen. Ein Bogenschütze (Chiton
kurz Panzer, zwei weisse Brustriemen, daran der Köcher auf
dem Rücken hängt; sehr hohe spitze Mütze, aufgebundenes
Haar\ in der L. den Bogen, im halb knieenden Laufe nach
r. und umblickend nach 1., mit der L. die zusammen-
gebundenen Enden der Zügel zweier Rosse haltend, die sich
gegeneinander bäumen. Oben 1. und r. ein Vogel nach 1.
1830. (1717)- H. 0,218. U. 0,46. Vulci, S. Canino, 184t. Ungebrochen.
Firnis teilweise stark abgeblättert. — Abg. Gerhard, Trinksch.
u. Gef. Taf. XXX, 1— 3. S. 51.
Form wie 1829; als Ornament über den Bildern nur eine
einen Zweig bedeutende horizontale Linie mit Tupfen zu
beiden Seiten. Sehr flüchtig.
A) Vermummung. Zug nach r. Voran geht r. ein
Flötenspieler (bärtiger Mann, bläst Doppelflöte, das Mund-
stück umgebunden, langer Mantel mit Rot und freien Falten).
Ihm folgen zwei gleiche seltsame Gestalten, ganz in weite
Mantel (Ohne Rot) gehüllt, aus denen nur das Gesicht
herauskommt mit grosser Stülpnase, dicken Backen, rotem
Bart und gesträubtem rotem Haar; die Andeutung eines
Hahnenkamms, die Gerhard in letzterem erkennt scheint mir
unsicher.
B) Mann im Laufschritte nach r., das 1. Bein hebend,
den 1. Arm vorstreckend, eine Keule in der R. ; kurzer r.
Chiton, darüber ein Fell gegürtet; an der Seite ein Schwert;
roter Bart sehr lang. Das Fell ist das in der archaischen Tracht
gewöhnliche, das über dem Chiton gegürtet wird, nicht aber
das Löwenfell des Herakles. — Die Figur mag Bezug haben
zur Vorderseite.
2. Form No.jo. Hals und Schulter scharf abgesetzt
a Mit ausgesparten Bildfeldern.
Erste Cr uppc. Panathenaeischc Amphora (Hals mit der gegen -
m l.-I .-Kette späterer Form; auf der Schulter Stabornament,
Ickt vom das Bildfeld unmittelbar ansschliesst, während hinten
ein schw. gefirnisster Streif dazwischen geschoben wird).
I831- H 0,51. ü. ipS. Nola, S. Barth., vgl. Panofka, mus. Bart.
v'- '• A.bg. (klein) Gerhard, antike Bildw. Taf. VII, a. b;
Attische Amphora, 2, a, Gruppe 1. 329
vgl. Prodromus S. 117, 3; ferner klein abg. bei Krai^c,
Hellenika I, 2, Taf. 17, 63. Erwähnt Stephani, Compte rendu
1876, S. 44, No. 57.
Vorzüglichste Technik; Form und Stil noch etwas älter
als bei den folgenden.
A) Athena in Waffen nach 1. ausschreitend und die
Lanze schwingend (langer Chiton ohne Oberärmel, mit regel-
massigen Vertikalfalten und roten Tupfen; die geschuppte
Aegrs mit sehr vielen, doch kleineren Schlangen; attischer
Helm mit Nacken- und Backenschirm und hohem Bügel; ge-
zirkelter Schild mit rotem Rand als Z., weiss aufgemalte
Schlange nach 1.; Oberkopf und r. Hand modern). R. und 1.
je eine dorische Säule, darauf je ein Hahn.
B) In der Mitte zwei nackte Faustkämpfer mit um-
bundenen Händen (rote Barte und roter Stirnhaarstreif), jeder-
seits ein ruhiger Mann; der r. in langem Mantel mit Falten
und einigen roten Strichen auf seinen Stock nach vorwärts
gelehnt, in der R. langen Stab erhebend (der Richter); der
Mann 1. ist nackt und hält in der L. eine Binde (Faustriemen?)
(am Mittelkörper und 1. Hand erg.); es ist wohl ein Hfedgac
der wartet. Im Kampfe selbst scheint der 1. Sieger zu sein;
er schwängt die r. geballte Faust, die 1. geöffnet vorstreckend;
der Gegner r. weicht etwas zurück und streckt beide geöffneten
Hände zur Abwehr vor. Ein antiker Firnisklecks der vom 1.
Handgelenk des Siegers herabgeht, soll wohl Blut andeuten?
1832. (644). H. o,63. U. 1,29. Nola, S. Koll. — Abg. Gerhard, ant.
Bildw. Taf. V, VI (nicht ganz genau) und (kleiner) Gerhard,
etrusk. campan. Vas. Taf. A, 11, 12. Ferner Panofka, Bilder
ant. Lebens Taf. 2, 7; rech, sur les verit. noms pi. 1, 6;
Krause, Hellenika I, 2, Taf. 6, 11. Erwähnt Stephani, compte
rendu 1876, S. 38, No. 11.
Form schlanker, Henkel etwas breitgedrückt; kurzer
Hals; P.-L.-Kette ohne Rot.
A) Athena nach 1. ausschreitend und die Lanze
schwingend, die hintere Ferse hebend ; in langem faltenlosem
Chiton mit weiten Oberärmeln, der durch rote horizontale
Striche abgeteilt und mit gravierten Sternen und Borten verziert
ist; die Aegis geschuppt und mit vielen kleinen Schlangen;
Rundschild, dessen Rand mit r. Tupfen (Nägel); _ als Z.:
Medusenkopf dunkel rot aufgemalt, das Haar weiss, jetzt fast
ganz zerstört (bei Gerh. ergänzt gegeben). Das Weiss auf
dem Fleisch Athenas ist modern aufgemalt, ebenso natürlich
die gelbe Innenzeichnung darauf. Der Helm nur mit
33q Schwarzfigurig; späterer Stil.
Nackenschirm. Auf den dorischen Säulen r. und 1. Hähne.
L.' von oben herab: TO/VAOEA/EOE/VAOK)/V.
B Wettlauf. War sehr zerstört, der Firnis meist
abgeblättert, modern aufgefrischt, auch die meisten Konture
modern und roh nachgeritzt; intakt fast nur die Beine des
vordersten Läufers. — Vier Läufer nach 1., alle in der
gleichen Bewegung, mit dem einen Fusse auf den Zehen-
spitzen, mit dem andern weit in die Luft ausgreifend: den
einen Arm vor, den andern zurückstreckend, Finger aus-
spreizend; alle bärtig, kurzhaarig, ganz nackt.
183 3. (1584). H. 0,65. U. i,3o. Vulci, von Depoletti, 1835. — Abg.
Gerhard, etrusk. camp. Vasenb. Taf. A, 7. 8. — Erw. Stephani,
compte rendu 1876, S. 44, No. 49.
Wie i83i. — A) Athena nach 1., die Lanze schwingend,
ausschreitend, r. Fuss auf die Zehen gehoben, langer Chiton
mit weiten Oberärmeln, Ueberfall bis zu den Knieen und
reichen sorgfältigen Falten; nur einzelne rote Tupfen auf-
gesetzt; Aegis geschuppt graviert; Schildrand mit roten
Tupfen, als Z.: eine weisse Schlange nach 1.; lange Haarlocke;
Helm nur mit Nackenschutz und mit hohem Bügel. Das
Weiss des rechten Armes ist modern nebst dem Halsband.
Auf den dorischen Säulen Hähne. L. von oben herab:
TONAOE/VEOEA/AOUO/V.
B) Faustkampf: Der Sieger 1. schreitet nach r. aus, beide
Fäuste geballt, die R. zurückgezogen zum Schlage (vom Kopfe
ist nur der Hinterteil alt; ganz nackt, ohne Faustriemen). Der
Lntcrliegende ist bereits rücklings gestürzt, wendet den Ober-
körper vom Gegner ab, stützt sich mit der R. auf den Boden,
erhebt die L. gegen den Kopf um sich zu schützen; er hat
Faustriemen an beiden Händen. (Teile des Gesichts und
der Arme erg.; bärtig). L. der Richter, der hier eingreift
indem er den langen Stab mit dem gabelförmigen Ende in
der R. hoch über den Sieger schwingt; er hat langen Mantel
mit rotem Saum und freien Falten; nur die r. Brust frei;
r. Haarband; er ist bärtig. R. ein weggehender sich um-
drehender Jüngling, ganz nackt, kurzhaarig (am Kopfe
nur das Kinn und die Nasenspitze alt, eine den Bart
angebende Linie ist modern), erhebt die R. und die drei
ersten Finger warnend 1.
Hin ■ an zu sc hin :ssl 7/ .
1834. 2445). H. o/Ä Korinth, 1
Miniaturnachbildung einer Panathenäischen Amphora aus
Attische Amphora, 2, «, Gruppe 1 und 2. 33 1
späterer Zeit (wohl dem 4 Jahrh). — Die Mündung lekythos-
artig; die langgezogene Schulter mit flüchtigem Stabor
nament.
A) Athena nach 1., im gewöhnlichen Motiv ausschreitend,
in der R. die Lanze schwingend; mit Rundschild; Gesicht
weiss auf Thongrund, die Lanze ebenfalls; auch sonst ist
einiges weiss wie die ganze Aegis. Ohne alle Gravierung,
frei und flüchtig.
B) Eine Flügelfigur. Das 1. Bein aufstellend auf eine
Ranke, in der R. einen langen (Palm?) zweig haltend, nackt
bis auf ein weisses Gewandstück auf dem 1. Bein (das Weiss
auf Thongrund, darauf Falten mit gelbbraunem Firnis gemalt).
Weniges graviert. — Kein männliches Geschlecht angegeben,
also wohl Nike trotz der geringen Bekleidung. — Sehr
ähnliche kleine Gefässe sind abgebildet bei Stephani, compte
rendu 1876, Taf. I, 4. 5. 6. 7, vgl. S. 55 f. (aus Kertsch).
Zweite Gruppe: Form u?td Dekoration wie bei der folgenden
Klasse 1S41 ff., doch ausgesparte Felder und unter den Henkeln geßrnisst.
1. Grössere Exemplare, in den dreiteiligen Henkeln, der
gegenständigen P.-L.-Kette und der Dekoration der
unteren Bauchhälfte mit 1841 ff. ganz stimmend.
1835. (1982). H. o,38. U. o,8i3. Vulci, Gerh. — Mehrfach erg.
Die ausgesparten Bildfelder an der Schulter oben durch
Stabornament (mit Rot) begrenzt.
A) Herakles und Nessos. Herakles hat schreitend
nach r. den Kentauren Nessos erreicht (kurzer faltenloser
Chiton, Schwertscheide an 1. Seite, r. Bart, Hals und Mittel-
körper fast ganz erg.) und fasst den Kentauren beim Barte
mit der L. und sticht gegen ihn mit dem Schwerte in der R.
(das bis auf einen kleinen Teil erg.); vgl. 1702. Der Kentaur
wendet den Oberkörper nach Her. um; er hat r. Bart, Stumpf-
nase, gesträubtes Stirnhaar, r. Brustwarzen und hält mit beiden
Händen einen grossen weissen Stein bereit um ihn zu schleu-
dern. Neben ihm, von ihm teilweise verdeckt steht Deianira
dem Herakles gegenüber (langer Chiton, Mantel über dem
Kopf, von ihr mit der R. gefasst). L. steht Hermes nach r.
(kurzer faltenloser Chiton, Chlamys mit Falten und Rot; roter
Bart, w. hoher Hut, Stiefel mit Zugstück), in der R. einen Stab,
dessen oberes Ende alt, dessen unteres modern (keinKerykeion);
er erhebt die L. hoch, ermunternd und teilnehmend.
332 Schwarzfigurig; späterer Stil.
B) Apollon und Tityos. L. Apollon nach r., eben in
der Stellung einen Pfeil abzudrücken (der r. Arm verdeckt
die untere Gesichtsh'älfte, doch ist er offenbar unbärtig;
kurzer Chiton mit r. Tupfen, faltenlos, mit Gürtel und einem
Tcberfall vorn über dem Bauche, an der 1. Seite ein Goryt).
Das Ziel des Schusses ist r. am Ende ein enteilender (bartiger)
Mann der sich im Fliehen umsieht (r. Binde, Ghlamys mit
Rot über den Schultern, in der R. einen längeren Stab
horizontal haltend, dessen r. Ende abgeschnitten wird durch
den Bildrahmen). Zwischen beiden, gegen den Schützen
Apollo gewandt, 1. voran Hermes nach 1. (langer r. Bart
schw. Hut, Stiefel mit Zugstück, kurzer Chiton, faltige
Chlamys, in der R. einen einfachen Stab (dessen beide
Enden alt, ohne jeden Abschluss wie aufA); er streckt Apollo
die r. Hand mit gehobenen drei ersten Fingern entgegen.
R. davon ruhig stehende langgewandete Frau (Leto) nach
1., Mantel über Hinterkopf, die R. erhebend. — Fälschlisch
von Gerhard auf Herakles gedeutet. Die Figuren etwas
untersetzt und plump. — Unten eingekratzt, s. Taf. I, ig35.
183 6. (659). H. 0,305. U. 0,605. Nola, S. Koll. — Die Oberfläche
durch Feuchtigkeit sehr angegriffen, Thon und Firnis weich
geworden; die oberste Schicht löst sich leicht ab. Firnis zu
dünn aufgetragen. Alles Weiss modern aufgefrischt. Ohne alles
Rot. — Vgl. Stephani, compte rendu 1868, S. 43 ff.
Die P.-L.-Kette des Halses ohne Rot und ohne Gravierung,
das Stabornament aus ganz einfachen schw. Strichen be-
stehend.
\ Dreifussraub. Apoll nach r. schreitend, langhaarig
kurzem Chiton, der faltig erst von der Hüfte an, Köcher
und Bogen an seiner 1. Seite), ergreift mit beiden Armen die
Beine des von Herakles nach r. horizontal getragenen und mit
der I.. gefassten Dreifusses (mit zwei Henkeln und ohne
venfüsse); Herakles Oberkörper wird vom Rücken ge-
er hat kurzen faltenlosen Chiton und Panzer wie es
eint, .schwertband und Köcher der fälschlich hinten, d. h.
ihm aut der Brust hängt, ist bärtig und blickt sich nach
'11 um und schwingt die Keule hoch in der R. Zwischen
n ein Reh nach r. zu Apoll umblickend. Neben Apoll
1. sinnlose /eichen TOT*.T.
B AthenaimGigantenkamf. Athena weit ausschreitend
cHl"MKm K Bein doch nicht auf den Giganten tretend;
;er Chiton mit Kalten. Chlamys über dem Arme, Aegis,
eher Helm, Rundschild im Profil, darauf drei w. Ringe\ die
Attische Amphora i, cc, Gruppe 2. 333
erhobene Lanze niederstossend auf den Rücken des Giganten
(Enkelados), der im Schema des im Entweichen sich Wehrens
ins eine Knie gesunken ist, den Schild vorhält (Rundschild,
Z. Dreifuss) und die Lanze in der R. zückt (kurzer Chiton,
Panzer, Schwert, kor. Helm mit niederem Bügel und zwei
hohen weissen Federn an den Seiten). Sehr flüchtig
und frei.
2) Kleinere Exemplare; zweiteilige Henkel; am Halse drei
schw. verbundene Palmetten, die mittlere nach oben,
die seitlichen nach unten; untere Bauchhalfte einfach
gefirnisst, ohne alle Ornamente; schlanke Form.
1837. (2480). H. 0,24. U. 0,43. Nola, S. Torrusio, 1875. Intakt. Bespr.
Annali d.i. i832, p.8o(Panofka); Bull. d.i. 1869. p. 145, 2(Heydemann).
Mündungsstück nicht konvex, sondern steil; äusserer Fuss-
rand ungefirnisst.
A) Athena's Geburt v?) Ein Mann (Zeus) nach r. stehend
(langer roter Bart, r. Binde, langer weisser Chiton mit weiten
OberUrmeln, faltiger Mantel darüber, der nur mit rotem Saum,
im 1. Arme ein langes Scepter gelehnt), halt mit beiden
Händen vor sich ein Madchen (Athena?), das beide Arme
steif emporstreckt (bekleidet mit langem faltigem Chiton;
Haar aufgenommen, r. Binde darin). R. vor ihm ein Klapp-
stuhl mit einem Tuch darauf. R. davon reicht eine Frau
nach 1. (Eileithyia) mit beiden Armen je eine kreisförmige
rote Binde der Gruppe 1. entgegen (lange weite Oberärmel am
Chiton, Haube, aus welcher hinten ein Haarschopf heraus-
kommt). R. der weggehende umblickende Hermes (kurzer
w. Chiton, Chlamys, roter Bart, w. Hut mit r. Krempe, Stiefel
mit Zugstück, Kerykeion in der L., Haar aufgenommen).
Sinnlose Inschriften, die obere von unten nach oben über
dem Stuhl, die untere über der Frau:
y ^ V** / V * *i
B) Peleus und Atalante. R. und 1. ist je ein grosser
Dreifuss aufgestellt (ohne Löwenfüsse, mit Verbindungs-
stangen an den Füssen, mit zwei Henkeln; auf dem von
vorn dargestellten Beine links vertikale w. Zickzacklinien,
r. rote Punkte). Dazwischen Peleus nach r. (nackt, r.
Bart und Binde) ringend mit Atalante (nach 1., nackt,
334 Schwarzfigurig; späterer Stil.
nackt, weiss, nur eine kleine rote Schürze um); sie umfassen
sich eben und Peleus ergreift Atal.1 1. Hand beim Gelenk
und ihren Hinterkopf (Haar aufgenommen, mit r. Binde) mit
der L.; sie legt die R. um seinen Rücken. Sinnlose Inschriften
über den Köpfen und zwischen beiden von unten nach oben
**Y
' h
Flüchtig freie Zeichnung. Unten eingekratzt, s. Tafel I, 1837.
1838. (673). H. o,3i. Nola, S. Koll. — Intakt.
Brillante Technik; Mündung steil wie i83j, doch der
Fussrand schw. Zugehöriger Deckel mit Knopf von feinster
Technik und Profilierung, ohne Ornamente.
Auf A) und B) sind zwei sich gegenübersitzende Frauen
(Göttinnen ?) dargestellt, je diejenige 1. auf einem Thron mit
niederer Lehne die in einen Schwanenkopf endet, diejenige r.
auf Klappstuhl; beide in langen Chitonen mit w. Punktrosetten
und Mänteln sowie r. Haarbinden; zwischen beiden je ein
Zweig. Auf A) hält die Frau 1. den Zweig und die r. fasst
daran. Auf B kommt der Zweig von r. hinter der Frau
heraus und beide gestikulieren nur mit den Händen (ob ein
Spiel gemeint? schlagen sie sich die Oberfläche der Hand?);
je die eine Hand ist zurückgezogen, die andere 1. erhoben, r.
horizontal mit der Oberfläche nach oben vorgestreckt.
1839. 678). H. 0,16. U. 0,345. Nola, S. Koll.
Mündung auch steil; Fussrand ungefirnisst wie 1837.
A) Berittene Amazone. Die Amazone (w., schw.
Panzer und darunter kurzer Chiton (?); Pelta auf dem Rücken,
zwei Speere in der R., att. Helm mit hohem Bügel) reitet nach
1. mit einem Nebenpferde neben sich; unten ein weisser
>sser Hund aufblickend nach 1.
B Amazone, ebenso nach r. mit zwei Pferden reitend;
der Hund ebenso, doch ist die Amazone hier nur in schw.
Chiton; auch hat sie die hohe Skythenmütze, an der vorn ein
mter Streif herabgeht.
Wie die vorigen, doch mit seitlicher Bildeinfassung; am
Halse je zwei einzeln herausgelöste Teile der P.-L.-Kette.
•840. " 0,185. U. 0,37. Etrurien, Gerh., i836.
Mündung die gewöhnliche konvexe; der seitliche Bildrahmen
Attische Amphora, 2, tx, Gruppe 2: ß} Gruppe 1. 335
besteht aus dem einen Zweig bedeutenden Strich mit Punkten
zu beiden Seiten.
A) Herakles und der Lowe. A) Herakles un bärtig
nach r. in kurzem Chiton, im Stehschema mit dem Löwen,
den er mit dem 1. Arm um den Hals fasst; die R. gesenkt.
Der Löwe wendet den Kopf um (Zunge rot). Nur das Alier-
nötigste graviert.
B) Silen (r. Bart und r. kurzes Haar) schreitet nach r.
gegen eine umsehende weggehende Nymphe (Fleischweiss
abgefallen, langer faltenloser Chiton mit engen Überärmeln
und Haube) die 1. Hand ausstreckend; sie erwidert mit der
R., doch ist ihre r. Hand und das Stück zwischen beiden
Figuren modern.
Oben auf dem Rande der Mündung auf dem Thongrunde
eine schw. gemalte Inschrift die vollständig ist, sorgfältig und
reinlich; doch ganz unverständlich IOEI-OAA Unter dem Fusse
ist ein eingekratztes Zeichen, s. Taf. I, 1840.
ßj Mit ungefirnissiem Bauche.
Erste Gruppe: Form No. 30. Hals mit gegenständiger P.-L.- Kette,
die bei den sorgfältigeren Exemplaren mit. Gravierung uud Rot, bei den
nachlässigeren ohne Beides (Palmetten immer offen) ; Stabornament, bei
den sorgfältigeren mit Rot ; unter den Henkeln grosses Volzitenornament
mit je einer nach tmten gerichteten schwarzen Lotosblüte in der Mitte
und an den vier Enden je einer Palmette. In der unteren Bauchhälfte
ist immer ein umlaufendes Lotosknospenband nach oben gebildet, häufig
auch ein einfaches timlaufcndcs Aläanderband. U?iten dicke Strahlen
mit dünner Spitze. Fuss ganz schwarz.
1841. (2198). H. 0,218. U. 0,47. Gerh.' Nachl. — Einiges ohne Be-
malung erg.; Firnis vielfach abgerieben. Weiss fast ganz
geschwunden. Abg. Gerhard, Auserl. Vasenb. Taf. 74; vgl.
Bd. I, S. 19g ff.; Genick, Keramik Taf. V, C (Seite A).
A) Herakles mit dem Löwen; Stehschema, etwas
modifiziert, indem Herakles (ganz nackt, r. Bart und r. Stirn-
haarstreif, Schwert umgegürtet) sich etwas in die Knie
beugt; sonst die alten Motive; mit dem 1. Arm umfasst er den
Löwenhals (die Mähne wie bei Exekias behandelt in einzelnen
gravierten roten Zotteln), mit der R. fasst er nicht die Tatze
sondern den Rachen des Tieres. Der Untertheil des Löwen
fehlt. R. steht Athena nach 1. (langer Chiton mit Falten,
Unterkörper fehlt, Aegis; in der L. die Lanze, att. Helm
dessen Oberteil fehlt) aufmerksam zusehend. L. steht
336 Schwarzfigurig; späterer Stil.
Jolaos nach r. und hält die Keule (nackt, bartlos, Schwert
um; Brustwarzen rot).
B) Frauen im Obstgarten. In der Mitte sitzt eine
Frau nach 1. auf Sessel (mit dicken Füssen ohne Lehne;
langes Haar, langer Chiton und Mantel mit Falten der
strengeren Art); eine Frau ihr gegenüber nach r. (langer Chiton,
Mantel mit Falten, langes Haar) reicht ihr ein korbartiges
Geräth das nach oben sich erweitert und das sie mit beiden
Händen trägt; die sitzende hält die Hände darunter, bereit es
aufzunehmen und streckt zugleich den Kopf in die Höhe, wie
um zu sehen was darinnen ist. R. hinter der sitzenden stehen
steif zwei Frauen nach 1., beide in faltenlosem Chiton und
Uebersehlag mit Carrierung oder r. Tupfen oder dgl;
die vordere hatte die Haare aufgenommen, die hintere
herabhängend; beide mit je einem grossen Zweige in der L.
(mit kleinen Blättchen, daran weisse runde Früchte wie
Aepfel). L. noch eine Gruppe; eine stehende Frau nach 1.,
mit dem Rücken gegen die obige als zweite beschriebene und
diese teilweise verdeckend (in Chiton und Uebersehlag mit
Carrierung, aufgenommenes Haar), in der L. einen Zweig mit
den Früchten; sie steht vor einer sitzenden Frau nach r.
i Klappstuhl; r. langer Chiton, Mantel karriert ohne Falten; langes
Haar, Kranz spitzer Blätter im Haar, während die vorigen alle
rote Binden im Haar haben), welche die Finger der 1. Hand
aufwärts streckt. — Stil etwas strenger als bei den folgenden.
1842. (17141- H. 0,402. U. 0,865. Etrurien, Gerh. 1841. — Viel erg.
und übermalt. — Abg. Arch. Ztg. 1851, Taf. 3o; vgl. S. 345 ff.
(Overbeck); wiederholt bei Overbeck, Gall. her. Bildw.
Taf. 22,3 (Seite B), vgl. S. 519 und Taf. 27,3 (Seite A) vgl.
S. 627.
A) Menelaos und Helena in Troia. In der Mitte
Menelaos nach r. schreitend (die Sohle hebend), vom
Rücken gesehen, sich umblickend, führt Helena nach r.,
indem er sie mit der L. am Rande ihres Mantels fasst und
drohend in der R. das Schwert zückt; sie sucht ihn abzu-
halten, indem sie die 1. Har.d an seinen Arm legt. Menelaos
hat Beinschienen mit r. Rande, kurzen faltenlosen Chiton mit
r. Tupfen, Panzer, Schwertscheide an w. Kreuzbändern, kor.
Helm mit hohem Bügel, ist bärtig; Helena steht ruhig in
langem falten losem Chiton, den Mantel über den Hinterkopf
gezogen Falten und schmale rote Streifen); ihr Gesicht ist
um grössten Teile erg. L. folgt ein Krieger nach r. (bärtig,
•Her Rüstung stehend, Lanze in der^R., böot. Schild in
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 1. 33j
der L., kurzer Chiton mit reichen Falten und r. Streifen;
Helm mit niederem Bügel)*). R. steht ruhig ein Mann nach
1. im Mantel mit Falten und r. Streifen und langem Chiton);
sein ganzes Gesicht ist modern (unbärtig erg., was wahr-
scheinlich falsch).
B) Sehr stark ergänzt, doch sind die Hauptmotive alle
sicher. Achill und Memnon. L. steht eine Frau nach r.
(Thetis), von der nur der Kopf antik ist; es folgt r. ein
Krieger (Achill) nach r., von dem nur der Oberteil des
Kopfes (der von kor. Helm mit niederem Bügel bedeckt) und
der r. mit Lanze erhobene Arm antik sind. Von seinem
Gegner (Memnon) ist der Kopf (bärtig, kor. Helm mit niederm
Bügel, der r. mit der Lanze erhobene Arm, die obere Hälfte
des grossen böot. Schildes (darauf in der Mitte eine gravierte
Rosette, darüber eine w. Schlange), der Mittelkörper (kurzer
Chiton mit roten Tupfen, Panzer, Schwert) und das zurück-
gesetzte r. Bein (Sohle hoch) antik. Zwischen beiden steht,
an den letzteren eng angeschmiegt eine Frau (Eos; nach r.
den Oberkörper umwendend nach 1. und die R. erhebend
gegen Achill, wie abwehrend oder entsetzt; antik ist an ihr
gerade soviel um das Motiv zu sichern, nämlich der Hinterteil
des Kopfes, die Spitzen der emporgestreckten r. Hand, der
nach r. gewandte vorgesetzte 1. Fuss. Sie war offenbar im
Wegschreiten und das r. Bein ursprünglich mehr zurück-
gezogen.
1843. 1671). H. 0,315. U. 0,66. Vulci, S. Dor. — Intakt; auch das
(sehr warme) Weiss vorzüglich erhalten. Beste Technik. —
Abg. Gerhard, etrusk. campan. Vas. Taf. XXX, 3. 4 (Seite A)
gross); vgl. S. 41. Gerhard, auserl. Vas. Taf. CCXLVIII, 1 (Seite
Bi gross); vgl. Bd. IV, S. 17; ferner Elite ceramogr. IV, pl. 18
(Seite A), vgl. p. in; 150; Panofka, Bilder ant. Lebens
Taf. 18,9.
A) Mädchen im Bade. Brunnenhaus, von drei
dorischen Säulen gestützt, darauf ein ganz niederer Architrav
und ein Triglyphenfries angedeutet sind (Säulen weiss, ebenso
die Triglyphenstriche). An den Säulen sind wasserspeiende
Tierköpfe angebracht: 1. ein Eberkopf, an der Mittelsäule
zwei, ein Panther- und ein Löwenkopf, r. wieder ein Eberkopf.
Der Pantherkopf auch hier vorn von dargestellt, lediglich
der stilistischen Gewohnheit wegen; es ist übrigens nicht
allein ein Kopf sondern er ist mit seinem Hals als Protome
*) Nach Overbeck a. a. O. S. 628 Odysseus „bedeutend kleiner" als
Menelaos; er ist indes nicht im geringsten kleiner.
5
Schwarzfigurig; späterer Stil.
w. Tupfen) gegeben; der Lowe im Profil. Oben eine Quer-
stange, daran die Kleider der Frauen (zwei Mantel mit roten
Streifen und Falten) hängen. Vier ganz nackte weisse Frauen
waschen und reiben sich je unter einem Wasserstrahle
Wasser mit verdünntem Firnis über das DeckAveiss gemalt);
ihre Füsse stehen ganz im Wasser. Alle haben lange auf-
gelöste Haare. Sehr lebendige Motive.
B) Auszug auf die Reise. Ein Jüngling in Glamys nach r.,
mit weissem Reisehut und mit zwei Lanzen (die dünn aus-
laufen ohne ausgeführte Spitzen) führt am Zügel ruhig gehend ein
Pferd nach r. (r. Mahne), von welchem er teilweise verdeckt
wird. L. ein Greis (w. Haare und w. Bart, Stock in der L.,
Mantel in der R. mit Punktrosetten); er sagt mit der R. welche
er ausstreckt (i. bis 3. Finger ausgestreckt) Lebewohl nebst
mahnendem Zuruf. R. vor dem Pferde ein bartiger Mann
nach 1. (Mantel mit Rot; rote Binde) den Stab aufstützend.
Unten eingekratzt, s. Tafel I, 1843.
1844. (684). H. 0,432. U. 0,925. Vulci, S. Dor. — Viel übermalt und
erg. — Erw. Gerhard auserl. Vasenb. Bd. 11, S. 23, 17.
A) Bakchisch. In der Mitte steht der bartige Dionysos
nach r. (langer Chiton mit Oberarmein; Unterteil erg.; Mantel,
der die r. Brust freilässt, mit r. Tupfen und Falten, langer
Bart, Epheukranz) in der L. den Kantharos, in der R. einen
istock haltend, von dem Zweige mit weissen Trauben aus-
gehen, die r. und 1., oben und unten den Raum füllen. Er
blickt nach 1. um. Neben ihm oder hinter ihm und teilweise
von ihm verdeckt schreitet ein junger Stier nach r. mit
weisser Schnauze (auch übermalt und teilweise etwas erg.]
L. stehen neben einander, die eine die andere fast deckend
zwei Nymphen nach r. (in langem Chiton mit weiten Über-
ärmeln und Mantel mit Falten und r. Tupfen, r. Binde), die
Hände vorstreckend; die hintere führt die eine Hand gegen
das Gesicht. R. zwei Nymphen nach 1. in genau derselben
Gewandung und mit denselben Handbewegungen; ergänzt
von ^.\cn 1 ruften abwärts.
B l nterwelt. L. thront Persephone nach r. in einem
mache, das angedeutet wird durch eine Säule r. (grösster
1 erg.. mders das Gapitell), darauf der Architrav, dessen
Ende 1. oben mit w. Tropfenregula antik ist; der Thron hat
l öwenfüsse und Lehne die in Schwanenkopf endet; Perseph.
langen Chiton mit weiten Oberärmeln und Mantel,
mit r. Tupfen; sie streckt den r. Arm vor, und stützt
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 1. 33m
mit der L. ein Scepter auf (oberer Teil erg.); unmittelbar
daneben kommen aus dem Boden und hinter Perseph. heraus
grosse Zweige, mit runden weissen Früchten (Granatäpfeln),
die sich wohl unterseiden von den Trauben auf A) und nach
allen Seiten sich verbreiten und den Raum füllen. Pers.1
Kopf und grosse Teile des Mittel- und Unterkörpers sind erg,
R. walzt Sisyphos (nur kleine Chlamys über die Schulter:
Kopf und Schultern erg.) den grossen Steinblock einen ange-
deuteten Berg hinauf, indem er das r. Bein hebt und auf den
Berg tritt und den Block mit den Händen unten fasst; die
ganze obere Hälfte des Steines ist erg.; er ist als grosse
schw. Kugel mit einigen weissen Strichen ähnlich dem Berg^
gebildet. — Unten an zwei gegenüberliegenden Stellen ein-
gekratzt, s. Tafel I, 1844 a- b.
(845. (665). H. 0,48. U. 1,025. Vulci, S. Dor. — Gut erh.; Deckel
mit Knopf und Blättchen am Rande scheint zugehörig.
A) Herakles als Kitharöde; er setzt das r. Bein auf eine
hohe viereckige Basis und spielt die Kithara (mit 8 Saiten)
mit dem Plektron (bärtig, roter Bart, Löwenfell über den
Kopf, vor der Brust geknüpft und durch r. Gürtel zusammen-
gehalten, kurzer Chiton mit Falten, Schwert an der 1. Seite
mit doppeltem w. Bande; Köcher nebst Bogen auf dem
Rücken. Vom 1. Arme hängt ein Chlamys herab). Zwischen
seinen Beinen von oben herab + D>EA. R. vor ihm von oben
herab 3<30<3+. R. neben der Leier von oben herab VA + N.
Ueber dem Kopfe MXt>IA'-i. R. vor ihm steht Athena nach
1. (langer Chiton mit welligen Falten, rot getupft, grosse
geschuppte Aegis, in der R. die Lanze, att. Helm mit Nacken-
schirm und hohem Bügel, lange Locken); r. von ihr, mit dem
Hinterkörper verdeckt eine Hindin. Darüber von oben
herab v/^30+A. L. hinter Herakles Hermes nach r. (Stiefel
mit Zugstück; kurzer Chiton, Chlamys mit Falten und
getupft, in der R. langes Kerykeion, dessen Ende hinter
Herakles versteckt ist, Petasos, bärtig, Haare hinten aufge-
bunden, rote Binde). An seinem 1. Beine hat Herakles seine
Keule angelehnt. Zwischen beiden von oben herab ^AEAKI.
B) Bakchisch. In der Mitte der bärtige Dionysos nach
r. (Bart mit rotem Rand wie auch an den übrigen bärtigen
Figuren, langes Haar, Epheukranz, langer Chiton mit weiten
Oberärmeln, Mantel getupft); er hält in der R. Rebzweige
(wirkliche Rebblätter), die sich r. und 1. verbreitern, in der L.
Kantharos; er blickt nach 1. um; jederseits steht ein ganz
-_,0 Schwarzfigurig; späterer Stil.
gleiches, nur nach den entgegengesetzten Seiten gerichtetes Paar,
.■in Silen und eine tanzende Nymphe; beide nebeneinander
so, dass der Silen die Nymphe teilweise deckt. Der Silen (nackt,
Haar und Bart sehr lang) umfasst die Nymphe um den Leib
und wendet symmetrisch den Kopf um. Die Nymphe in
langem Chiton mit Falten und rotem Gürtel, darüber wie es
scheint ein Wams; r. Epheukranz; die r. halt in der R.
Krotalen, die L. vorstreckend; die 1. legt den r. Arm um den
Hals und die Brust des Silens und streckt den 1. abwärts vor
sich; beide heben das eine Bein tanzend.
Unten eingekratzt, s. Taf. I7 1845.
1846. i633). H. 0,41. U. 0,855. VulcL Uebermalt und erg.; die
Henkel grösstenteils erg. — Abg. Gerhard, Auserl. Vasenb.
Taf. XXXVII; vgl. Bd. I, S. 148 ff.; Seite A) auch Gerhard, etr.
camp. Vasenb. Taf. A, 16. — Vgl. Braun im Bull. d. Inst. i838,
p. 9 ff. wonach „prov. dagli scavi volcenti;" und „Volcentisch"
nennt sie auch Gerhard Aus. Vas. I, S. 148, Anm. 244,
während er später im Katalog von 1840 sie aus Caere stammen
lässt.
A) Musische Athena. L. steht Athena nach r. (langer
Chiton, faltenlos, mit Rosetten und weiten Überärmeln; kurzer
an der Seite offener Ueberrock; lange Locken; att. Helm;
Aegis gross), ruhig die Kithara spielend, von der ein Tuch
und weiter oben Binden (?) herabhängen (mit sieben Saiten; ist
teiweise erg.) wodurch das Plektron weggefallen ist; das
Weiss modern aufgefrischt. An die 1. Schulter steht ihre
Lanze gelehnt. Ihr gegenüber Dionysos nach 1. (Kopf bis
auf die Bartspitze erg.; langer Mantel vielfältig geblümt), in
der R. gesenkt den Kantharos, in der L. Zweige die sich im
Räume verbreiten. Unten neben ihm, von ihm teilweise ver-
deckt ein Bock nach 1., ruhig schreitend.
B ) Amazone. L. eine sich den Panzer anlegende
Amazone in kurzem Chiton (mit Falten); sie macht eben die
Klappe an der r. Schulter zu und wendet den Kopf deshalb
aufwärts nach ihrer r. Seite. Auf dem 1. Arme eine kleine
Chlamys; kurzes Haar. Das Weiss am Fleische dieser und
der folgenden Figur war ganz abgeblasst und ist plump
und dick, modern aufgetragen. Im übrigen gehen nur
etwas verschmierte Fugen durch die Figur. Ihr gegenüber r.
Frau nach i. in langem Chiton (unterer Teil alt, der
Mittelkörper erg.) und Mantel (Falten, mit w. Punktrosetten);
hat auf der L. einen kor. Helm mit niederem Bügel und
:ht ihn der Amazone; vor ihr 1. am Boden ein Rundschild,
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 1. 341
den sie mit der R. hält, im Profil gezeichnet, mit Ochsenkopf
als Zeichen; dran eine Lanze gelehnt. An Schild und Lanze
Unwesentliches erg).
1847. (690). H. 0,285. u- 0,59. Cometo, S. Dor. — Intakt. Vor-
zügliche Technik. Das Weiss sehr verblasst.
A) Amazonenkampf. L. ein Reiter nach r. (kurzer Chiton
mit Falten und Rot; Panzer; Schwertband; lange Seitenlocke,
Bart; kor. Helm mit niederem Bügel), mit der R. die Lanze
einlegend gegen eine Amazone zu Pferd nach 1.; beide
Pferde bäumen sich etwas gegen einander; die Amazone
(in kurzem, rotem Chiton, Panzer, Schwert, Oberkörper vom
Rücken gesehen, att. Helm über welchem eine rote Binde,
mit hohem Bügel) zieht mit der L. die Zügel fest an und
legt mit der R. die Lanze ein. Unten zwischen beiden liegt
eine rücklings gestürzte Amazone nach r. (Rüstung wie bei
der vorigen); sie hält mit der L. noch den grossen Rund-
schild (Z.: w. Dreifuss), gegen das ansprengende Pferd sich
schützend, vor. — Die Mähnen der Rosse sind aufs feinste
graviert; sie haben zierliche Beine; doch sind sie von grosser
Lebendigkeit, besonders in den Mäulern.
B) Auszug. R. sitzt auf Klappstuhl ein Greis nach 1.
(Glatze, w. Haar und Bart), in den Mantel gehüllt (mit
Sternchen und roten Streifen), den Stock in der R. Vor ihm
1. ein Jüngling nach r., der zwei Rosse mit gravierter
Brustbinde am Zügel führt; derselbe wird von den Pferden
teilweise verdeckt; er hat die Chlamys um und schultert zwei
Speere. L. hinter den Pferden ein Jüngling, den 1. Arm
erhebend (Chlamys mit Falten und Rot und Punktrosetten,
Brustwarzen rot;. Beide Jünglinge kurzhaarig und mit r.
Stirnhaarbinde. — Sorgfaltige feine Zeichnung.
1848. (688). H. 0,35. U. 0,73. Vulci, S. Dor. — Ans Stücken. —
Vortreffl. Technik. — Abg. Gerhard, etrusk. camp. Vasenb.
Taf. XVII, 3. 4. vgl. S. 27; Seite B) abg. Stephani, Theseus u.
Minotaur Taf. VI. — Vgl. Gerhard, rapporto volcente p. 151,
n. 374. O. Jahn, archaeol. Beitr. S. 258, k. Panofka, Eigenn.
mit xakög S. 64. C. J. G. 7574. Klein, gr. Vasen mit Meister-
sign. S. 20, 3.
A) Herakles im Amazonenkampf. Herakles nachr.,
im Laufschritte weit ausschreitend, schwingt in der R. hoch
das Schwert, und streckt die L. weit vor (kurzer Chiton,
Löwenfellumgegürtet, Schwertscheide an Kreuzbandern, Köcher
auf dem Rücken, bärtig; r. Gürtel) gegen zwei Amazonen,
342 Schwarzfigurig; späterer Stil.
von denen die ihm nächste bereits im Schema der zum
Fliehen Gewandten (in die Kniee sinkend, Oberkörper um-
drehend, vom Rücken gesehen) in der L. den grossen Rund-
schild [im Profil, Z.: w. Dreifuss), in der R. gesenkt die Lanze
halt kurzer Chiton mit r. Tupfen und Fell darüber, Schwert,
lange Locke, att. Helm). Herakles 1. Hand greift nicht nach ihrem
Helme, sondern ist r. davon und scheint etwas hinter dem
Schilde der Folgenden Verdecktes zu halten (wenn es nicht ein
Versehen und gar nichts beabsichtigt ist, so mag es eine der
inneren dem Rande nahen Handhaben des Schildes der Gegnerin
sein). Die andere Amazone schreitet nach 1. weit aus (schw.
Beinschienen, kurzer Chiton, Schwert, lange Locken, att.
Helm ohne Backenschirm, mit roter Binde; Schild, dessen Z.
w. Schlange nach 1.), in der R. die Lanze schwingend. Oben
r. von Her.1 Kopf HEP>AKl • 05 "Hoaxh'org. Zwischen den
beiden Amazonen von oben nach unten: APAPO^A + ES
*Ai>8oo[.iayric. L. von Herakles von oben nach unten OKETOP.
Zwischen Herakles Beinen $0>M>| 'O^tcoo y.cü.og.
B) Theseus und Minotaur. Theseus nach r. aus-
schreitend kurzer Chiton, r. getupft, Fell darüber gegürtet,
Schwertscheide, Haare hinten heraufgenommen, Schuhe mit r.
Zugstück, Untergesicht verdeckt), den 1. Arm um den Nacken
desC Minotaur legend, in der R. das Schwert ihm in die Seite
stossend. Der Minotaur sinkt nach 1. ins r. Knie, die 1. Faust
zum Zuschlagen erhebend (Stierkopf und Stierschwanz). R.
und 1. je eine Frau (in langem Chiton und Mantel mit r.
Streifen und geblümt); die r. erhebt die R. Der Stil ist der
in dieser Gruppe gewöhnliche, nicht der dem Exekias eigen-
tümliche. Unten eingekratzt, s. Taf. I, 1848.
1849. 655). H. o,38. U. 0,84. Vulci, S. Dor. — Erw. Gerhard,
Auserl. Vasenb. Bd. II, S. 46, 14, b.
A Herakles mit dem Erymanthischen Eber.
Herakles in der Mitte nach r. (nackt, nur Schwert an der 1.
te an w. Bande, kurzer r. Bart, r. Binde; es ist versucht
ihn durch das Prolil zu charakterisieren, durch eine schärfer
stzende kräftige Nase mit besonderem Endknorpel) trägt
dvn Über auf der 1. Schulter (r. Hals) und setzt den 1. Fuss
auf den Rand des in der Erde steckenden grossen Fasses
Mündung, Hals und Bauchansatz wie an den Amphoren
Klasse, doch ohne Henkel), im Begriffe den Eber
herabzuwerfen auf Eurystheus, dessen Kopf und empör-
te Arme liebend aus dem Kasse herauskommen fr.
attische Amphora, 2, ß, Gruppe 1. 3±S
langer Bart und r. Binde). R. eine abgewendete, doch sich
umdrehende Frau (die Nymphe des Ortes?), die entsetzt
beide Arme erhebt; ihr Oberkörper wird vom Kücken gesehen
(Chiton mit Falten und Rot und Punktrosetten, Chlamys über
den Schultern ebenso; lange Locken, rote Binde). L. Athena
nach r. (langer Chiton, mit Rot und Rosette; grosse Aegis,
attischer Helm), in der R. den Speer, ruhig stehend und die
R. erhebend; weiter 1. Hermes nach r. (r. langer Bart,
Reisehut mit hinten aufgeschlagner Krempe, langes Haar, in
die Chlamys gehüllt die mit vielen Falten mit R. und
Rosetten, Stiefel mit Zugstück;, in der R. das lange Kerykeion
schulternd, dessen Ende in das Ornament oben reicht.
B; Herakles und die Amazonen. In der Mitte
Herakles nach r. (kurzer r. Chiton, Löwenfell um, am Halse
r. Streif, r. Bart, r. Gürtel, Schwert an Kreuzbandern, Köcher
und Bogen auf dem Rücken), in der R. hoch die Keule
schwingend, mit der L. eine Amazone am Helm fassend, die
im Schema des Entweichens in die Knie gesunken, den
Rundschild (Z.: w. Epheukranz) vorhält, sich umwendet und
den Speer zückt; sie hat kurzen Chiton, mit Falten und R.,
Panzer, Schwert, kurze Oberärmel, langes Haar, attischen
Helm. R. eilt herbei eine zweite Amazone nach 1. (wie die
vorige, doch noch eine Chlamys über den Schultern mit R.,
Rundschild im Profil, alsZ.: ein Dreifuss), die Lanze in der R.
gegen Herakles schwingend. L. entweicht umsehend eine dritte
Amazone, die als Bogenschützin gebildet ist (kurzer falten-
loser Chiton mit r. Gürtel, r. Tupfen und w. Rosetten, Goryt
an der 1. Seite, hohe Skythen-Mütze, langes Haar); sie rückt
sich das Band des Goryts zurecht, damit es beim Laufe nicht
störe.
1850. (653). H. 0,41. U. 0,865. Sicilien, a. Kgl. Samml. — Einige
Stücke schlecht erg. — Schöne Technik, das Weiss von
etwas kaltem bläulichem Thone. — Abg. Gerhard, Auserl.
Vasenb. Taf. CCXLVIIL 3. 4. Bd. IV, S. 17. Vgl. Gerhard,
auserl. Vas. Bd. II S. 46, 14, c; Prodromus S. i38, n. 6g.
A) Herakles mit dem Eber. Herakles nach r. (kurzer
Chiton mit Falten und r. Tupfen, Löwenfell mit Gürtel, der
nicht rot, Köcher und Bogen auf Rücken an r. Bande, r.
Bart) setzt den 1. Fuss wreit ausschreitend auf den Rand des
Fasses das ganz wie auf 1849 gebildet, darin Eurystheus
steckt ganger r. Bart) die Hände emporstreckend; Herakles
halt den Eber (r. Hals) vertikal über ihn. R. Athena nach
3,4 a Schwarzfigurig; späterer Stil.
1. (im langen Chiton mit Falten, r. Tupfen und w. Punkt-
rosetten, att. Helm, Rundschild dessen Zeichen ein w. wolfs-
artiger Tierkopf mit geöffnetem Rachen und herausgestreckter
Zunge ist, woran sich hinten vier wellenartige Ausläufer
schliessen). L. Jolaos nach r. (in kurzem Chiton mit r. Tupfen,
Panzer, Schwert umgehängt, Keule auf r. Schulter, r. Bart).
Ein Stück zwischen ihm und Herakles ist erg.; Jolaos selbst
aber fast ganz antik.
B) Reiter von vorn, den Kopf nach 1. wendend, zu Pferd,
unbärtig, mit zwei Lanzen; das Ross wendet den Kopf nach
r. Inten ein grosser Hund nach r. R. und 1. je eine Frau
in langem Chiton, die 1. mit Oberarmein, die r. in den Mantel
gehüllt, beide eine Hand vorstreckend.
1851. (66i). H. o,3o3. U. 0,845. Vulci, S. Dor. — Aus Stücken;
Einiges übermalt oder erg.; der ganze Hals mod. — Abg.
Gerhard, etrusk. campan. Vasenb. Taf. XV. XVI, 1. 2; S. 25.
— Vgl. Gerhard, auserl. Vas. II, S. 107, 90, c. Archaeol. Ztg.
1862, S. 3i3 ff. (O. Jahn).
A H e r a k 1 e s u n d A c h e 1 o o s. Herakles weit ausschreitend
nach r. (kurzer Chiton Löwenfell darüber und über den Kopf,
mit rotem Gürtel, Schwert, auf dem Rücken Köcher und Bogen,
roter Bart) zum Teil verdeckt von dem zu seiner R. nach r.
schreitenden Acheloos, den Herakles eben eingeholt hat und
dessen Hörn (er hat nur eines) er mit der R. erfasst um es abzu-
brechen; Acheloos schreit (offener Mund) und streckt jammernd,
nicht abwehrend die Hände aus (er hat langen Bart mit r.
Rand, sehr langes Haar, Menschenoberkörper auf einem
Stierkörper ganz in der Weise der Kentauren); er ist im
jriff ins r. Knie zu sinken. R. steigt ein Zweig aus dem
Boden an dem die Keule des Herakles lehnt; derselbe
verästet sich und füllt den ganzen Raum. Auf der nächsten
Palmette des Henkelornaments r. sitzt ein Rabe nach r. (Kopf
intakt, sonst übermalt) der den Kopf in die Höhe hält und
mit dem 1. luss nach der nächsten Lotosblüte greift. — L.
hinter Herakles sitzt Hermes auf niederem viereckigem Sitz
drei Quadern und streckt die 1. Hand empor (tragt
Chlamys mit roten Streifen und Falten, Stiefel mit Zugstück,
,;"'1- '"• Haarband; Haare heraufgenommen; Reisehut.—
Raumflillung durch sinnlose Buchstaben: a) oben über Herakles
AK dann Zweig H • MOU b L. etwas weiter unten ■+ c) Unter
: tA-AO d R. von Acheloos menschlichem Körper
1 unten nach oben AI/VI+ e R. von seinem Kopfe in
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 1. 3_p
kleineren Buchstaben von oben herab: iXI f) Ueber dem
Raben: AO^K.
B) Auszug. In der Mitte steht ein Krieger nach 1.
grosser Rundschild, darauf als Z. w. Bein, übermalt, kor. Helm
mit hohem Bügel, Lanze, Beine grösstenteils erg.); neben
ihm zu seiner R., von ihm teilweise verdeckt ein Bogen-
schütze, von dem oben nur die Spitze der skythischen
Bogenschützenmütze und unten der Rand des kurzen Chitons
und das Ende des Goryts kenntlich sind. Neben ihnen
ausserdem ein grosser Hund nach 1., der zu ihnen aufblickt.
L. vor beiden eine Frau nach r. (langer Chiton, Mantel, die
L. unter dem Mantel erhebend; Unterkörper erg., sonst über-
malt). R. hinter ihnen ein Greis nach 1., den Stab mit drei-
fachem Knopfe in der R. (Glatze, w. langes Haar und Bart,
langer Chiton und Mantel mit r. Tupfen). — Zeichnung von
A) sorgfältiger als von B). Unten eingekratzt s. Taf. 1, i85i.
1852. (669). H. 0,395. U. 0,82. Vulci, S. Dor. — Fuss ganz, Mündung
und Henkel grossenteils erg. — Abg. Gerhard, etrusk. camp.
Vasenb. Taf. XV. XVI, 3. 4; S. 2s. — Vgl. Archaeol. Ztg. 1802,
S. 3i3ff. (O. Jahn).
A) HeraklesundAcheloosimRingkampf. Herakles
nach r. (kurzer r. Chiton, Löwenfell mit r. Gürtel, auf Rücken
Köcher und Bogen, Schwert an der 1. Seite, r. Bart) hat den
Acheloos (nach 1.) auf die Knie niedergezwangt und avüI
ihm eben das Hörn abbrechen; Acheloos umfasst mit beiden
Armen das 1. Bein des Herakles und hebt es vom Boden auf,
um ihn zu Falle zu bringen. (Acheloos mit langem rotem
Bart, Stierkörper mit Aveissen Flecken, Oberkörper nach
Kentaurenart menschlich). Hinter ihm, von ihm teilweise
verdeckt steht Oineus als Greis (Mantel dessen Falten mit
Rot; langer Stab in der L., die R. ermunternd vorstreckend).
L. hinter Herakles A4hena nach r. (im langen Chiton und
dem Ueberrock darüber mit Rot; Aegis; lange Locke, att.
Helm) in der R. die Lanze, die L. ermunternd erhebend.
B) Drei Hopliten, ruhig stehend nach 1., alle in Beinsch..
mit grossem Rundschild unter dem ein Chlamyszipfel vor-
kommt, kor. Helm mit niederm Bügel, die Lanze schulternd.
Der vorderste 1. blickt um (Kopf erg., doch das Motiv durch
kleine Helmreste gegeben, auch die obere Schildhalfte ist
erg., Z.: weisses Bein). An den folgenden ist Einiges über-
malt, so auch die Schildzeichen (eine w. Leiter mit vier
Sprossen, und wieder ein w. Bein .
j.g Schwarzfigurig; späterer Stil.
1853. 1587)- H- °P95- U- °'825- Bomarzo, Gerh. 1834. — Vgl.
phani, compte rendu 1868, S. 43 ff. Aus Stücken; Fuss fast
ganz erg.
A) Dreifussraub: Herakles (nackt, r. Bart und Binde,
Schwert um, Köcher auf dem Rücken), in der R. die Keule,
hat den grossen Dreifuss auf die 1. Schulter genommen
Dreifuss mit Löwenfüsse.- und zwei roten Ringhenkeln die
mit einem schw. Henkel befestigt); er schreitet nach 1. und
kehrt sich um, da Apollo den Dreifuss mit beiden Händen
an einem Beine und Henkel ergreift. Apollo ist betrachtlich
kleiner als Herakles (unbärtig, mit r. Stirnhaar, kurzer Chiton
mit Falten erst von der Hüfte ab, Schwert an 1. Seite und
Köcher mit Bogen auf dem Rücken); er schreitet weit aus
nach 1.; neben ihm zu seiner R. ein Reh, nach ihm den Kopf
umwendend; ausserdem ein Palmbaum mit sechs grossen
Blättern. L. von Herakles ebenfalls ein Palmbaum und Reh
nach r. Inschriften zwischen Herakles Beinen und r. von
ihm, sehr flüchtig und ohne Ordnung, nur dekorativ gemalt;
doch enthielt die Vorlage vielleicht die Namen Apoll und
Herakles die hier entstellt wurden; Gerhard vermutet
falschlich einen Beinamen des Herakles. Es sind l+CMAI=}K
und ferner Sf*CH-IOJ A.
B) Ringkampf. In der Mitte hat ein rotbärtiger
nackter Mann mit kurzen Haaren und besonders starken
Formen einen Jüngling (r. Stirnhaar) um die Leibesmitte
gefasst und hebt ihn so über den Boden empor; derselbe
wehrt sich nur indem er den 1. Oberarm des Mannes^
umfasst und wegzudrücken sucht. R. und 1. bärtige Richter
in langen Mänteln (mit r. Tupfen) und langen Stäben in der
Hand; der 1. scheint Halt zu gebieten.
1854. 1704). H. 0,445. U. 0,92. Etrurien, Gerh. 1841; einst bei
Baseggio. — Die Fugen verschmiert; das Weiss modern
aufgefrischt. — Abg. Mon. dell' Inst. III, 46, 1 (Seite B).
A Athena nach r. besteigt einen Wagen mit Vier-
»pann erg. ist der Unterteil des 1. Unterbeines das auf den
Wagen tritt; die Beinlinie ging ursprünglich gerader herab;
ferner grosser Teil der Brust und Aegis und Oberkopf mit
Helm: auch Teile der Rosse); sie hält mit beiden Händen
ZUgel, dazu ein Kentron. R. hinter den Rossen steht
Hermes bärtig, Chlamys, Stiefel mit Zugstück, Reisehut), die
• erhebend; er wendet sich nach r., kehrt jedoch mit dem
Oberkörper sich nach Athena um.
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 1. 3 1-
B) Herakles und die Hydra. Herakles nach r.
(Löwenfell umgegürtet, Schwert an der Seite, Köcher und
Bogen auf dem Rücken, von denen ein Teil alt; sonst ist der
Mittelkörper erg). Zwischen seinen Unterbeinen ein grosser
Seekrebs. Herakles schneidet mit einer Sichel in der R. die
Köpfe der Hydra ab, die in der Mitte sich befindet als Un-
geheuer mit acht Halsen und Köpfen. R. Jolaos nach 1., in
beiden Händen je einen kurzen Stab, offenbar eine Fackel
haltend, womit er die Köpfe berührt; er hat herabgelassenen
kor. Helm mit niederm Bügel und einen Schurz um die
Hüften (der teilweise erg. und übermalt) mit r. Tupfen.
Flüchtige Ausführung.
1855. (638). H. 0,41. U. 0,82. Toscanella, S. Barth. — Schon im
Altertum in Stücke gebrochen die an 15 Stellen durch Eisen-
draht zusammengefügt worden, was sich völlig erhalten hat.
— Abg. Micali, storia tav. XCII; vol. III, 161 f; Seite B) auch
Panofka, Bilder ant. Lebens Taf. XIV, 8. — Vgl. Panofka,
mus. Bart. p. 69, No. 2 („trovato fra Corneto e Viterbo"; nach
Micali a. a. O. „nelle vicinanze di Toscanella"). Gerhard,
Auserl. Vas. II, S. 46.
A) Herakles mit dem Eber. Herakles nach r. (nackt,
nur Schwert an der Seite, r. Bart) schleppt den Eber auf der
1. Schulter, den Kopf des Ebers schräg nach oben; er will eben
den 1. Fuss auf den Rand des grossen Fasses (wie sonst g€
bildet) setzen, aus dem Eurystheus (r. Bart) entsetzt die Arme
erhebt (seine Bewegung ist hier heftiger als sonst). R.
Athena, zum Weggehen gewendet, sich umdrehend (langer
Chiton, Mantel mit Rot, Aegis, in der R. Lanze, in der L.
grossen Rundschild der gut in der Verkürzung gezeichnet;
das Z. scheint ein Pantherkopf und zwei Kugeln gewesen zu
sein, attischer Helm mit roter Binde). L. Jolaos nach r.,
ruhig wartend (nackt, das Schwert um, r. Bart und r. Binde
wie auch Herakles;, in der R. die Keule, in der L. den Bogen
haltend.
B) Olivenlese. In der Mitte ein Oelbaum, dessen
Früchte herabfallen, geschlagen durch die langen Stöcke
zweier bärtiger Männer (der r. roter Bart), welche je ein
Ziegenfell so umgeknüpft haben dass die Vorderbeine de
selben am Halse, die hintern vor dem Bauche geknüpft sind.
Unten am Baume kauert ein bartloser Jüngling und sammelt
die Früchte vom Boden in einen Korb mit Henkel (feine
Gravierung, um das Geflecht anzudeuten).
3/tg Schwarzfigurig; späterer Stil.
1856. (1705). H. 0,415. U. 0,84. Vulci; 1841 von Capranesi in Rom
durch Gerh. — Abg. Gerhard, Trinksch. u. Gef. Taf. XV; 1. 2.
S. 29; die Rückseite Taf. XXX, 11. — Vgl. Stephani, compte
rendu 1868, S. 140, No. 1.
A) Herakles als Stieropferer. Herakles schreitet
nach r. hinter einem Stiere von dem er teilweise verdeckt
wird; sein Kopf ist alt, doch etwas übermalt, vom Halse ab-
wärts bis zur Mitte des Stieres aber ist alles mod., und zwar
ist das Löwenfell auf der Brust falsch erg., indem Her. den
Kopf des Felles über den Kopf gezogen, das übrige jedoch
über seinen 1. weit horizontal vorgestreckten Arm gebreitet hat;
die eine Klaue kommt 1. am Rücken zum Vorschein; in der
R. schwingt er hoch die Keule; vom Hörne des Stieres fällt
eine weisse Binde herab. Im Räume Zweige. Herald, will
offenbar den Stier eben mit einem Keulenschlage töten und
hält wie schützend das Fell vor sich. R. steht ein Altar,
einfach viereckig mit weissem Wulste oben; darauf eine
grosse Flamme (mit verdünntem Firnis gemalt). Der Altar
steht vor, nicht etwa in einem Tempel, der angedeutet ist
durch eine dorische Säule und Gebälk hinter dem Altar (mit
weissem Echinus und Abacus; Architrav und Triglyphenfries
durch weisse Striche angedeutet, r. beim Ornament einfach
aufhörend).
B) Athena im Gigantenkampf (vgl. 1860.) Athena
langer Chiton mit Falten und r. Tupfen, Aegis teilweise erg.,
lange Locken, att. Helm, Gesicht und Arme übermalt) weit
ausschreitend nach r., tritt mit dem 1. Fuss anf einen
gestürzten Giganten und fällt die Lanze gegen ihn, den 1.
Arm vorstreckend. Der Gigant (Enkelados), rücklings ge-
stürzt (die Beine nach 1.), wendet den Oberkörper ab nach r.,
stützt sich auf den böotischen Schild (Z. Dreifuss) und hält
die Lanze in der R. (Helm, Schürze um die Hüften und wie
es scheint auch Panzer). R. schreitet ein anderer Gigant
nach 1. herbei mit gefällter Lanze gegen Athena (Beinsch.,
kurzer Chiton, Panzer, Schwertband, Rundschild mit drei
Kugeln, kor. Helm). Unbedeutendes erg. — Unten eingekratzt,
-. Taf. I, i856.
1857. (1707). II. 0,435. U. 0,87. Sabina, 1841 von Baseggio in Rom
durch Gerh. — Thon blässer als sonst. — Abg. Gerhard,
Trinksch. und Gefässe Taf. XV, 3. 4. S. 3o; die Rückseite
Taf. \.\\, 12. — Vgl. Gerhard, Auserl. Vas. Bd. I, S. 141,
Anm. 2(17 h.
A Herakles kitharspielend im Olymp. Herakles
steht ruhig nach r. und spielt die Kithara mit 7 Saiten (kurzer
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe i. 3^.q
Chiton, Löwenfell um mit r. Gürtel, Schwert, Kodier und
Bogen auf dem Rücken, bärtig; von der Kithara ein Tuch
herabhängend); r. vor ihm sitzt Zeus auf Klappstuhl nach 1.,
ganz in den Mantel gehüllt (mit r. Tupfen), die R. mit dem
Blitze (in Form doppelter dreispitziger Lotosblüte) vorstreckend;
langes Haar. L. steht Athena nach r. (langer Chiton mit
Falten und r. Tupfen; Aegis; lange Locken, att. Helm mit r.
Binde darüber), in der L. die Lanze, die R. abwärts aus-
streckend; am Boden an sie gelehnt der Rundschild (Z.: w.
Dreifuss). R. hinter Zeus, etwas hereingezwängt steht noch ein
bärtiger Mann nach 1. (Ares?) mit kor. Helm auf dem Kopfe,
in Chlamys und mit zwei Lanzen in der L.
B) Auszug. Das gewöhnliche Schema der Amphoren dieser
Gruppe; nur fehlt der sonst häufige Bogenschütze neben dem
Hopliten, der hier allein mit dem Hunde in der Mitte nach
1. steht (w. Bein auf dem Schilde; bärtig; zwei Lanzen; kor.
Helm zurückgeschoben); 1. der Vater als Greis im Mantel
und mit Stock, ihm zuredend; r. eine Frau (Mutter) mit Stab
(Scepter) in der L. (Chiton und kurzer Mantel).
1858. (1711)- H. 0,408. U. 0,86. Etrurien, Gerh., 1841. — Mündung
und Henkel grösstenteils erg.; Thon etwas blass; Firnis mehr-
fach rot gebrannt.
Der Fuss ist ein wenig abweichend gebildet von der
Regel, indem ein Einschnitt an seiner oberen Fläche einen
besonderen äusseren Ringwulst lostrennt. — Der Hals ist
abnormer Weise mit figürlicher Darstellung geschmückt.
a) Ein Mann mit Blattkranz, r. Bart, und Schurz um die
Hüften kauert nach r., sich umsehend nach 1., die Arme vor
der Brust mit geballten Fäusten, als halte er an (nicht ange-
gebenen) Stricken die Rinder. R. und 1. je ein Rind, dessen
Hintern vom Henkelansatz verdeckt ist (von dem 1. ist nur
das Vorderteil alt; das Rind r. wendet den Kopf um). Zweige
füllen den Raum, b) Derselbe Mann zwischen denselben
Rindern kauernd; er fasst mit der R. das 1. an den Hörnern;
von seiner vorgestreckten L. gehen zwei Zweige aus. Hintere
Hälfte beider Rinder erg.
Bauch A) Herakles Einfahrt in den Olymp.
Herakles unbärtig und die Keule schulternd in Chiton und
Mantel (das ovale weibliche Auge ist erg.) steht auf einem
Wagen nach r. ; ihm zur Seite, ihn grösstenteils verdeckend,
zu seiner R. steht eine Frau (langer Chiton und kurzer ge-
gürteter Ueberrock) und hält in beiden Händen die Zügel des
ruhig stehenden Viergespannes (beide Hände erg.; das Weiss
35o Schwarzfigurig; späterer Stil.
des Gesichts übermalt; ebenso ist alles Rot am Gewände hier
wie überhaupt an allen folgenden Figuren modern aufgefrischt).
R. Her. gegenüber und hinter den Rossen steht Dionysos
nach 1. langer r. Bart, r. Epheukranz; langer Chiton, Mantel),
die R. mit Zweigen erhebend welche den Raum füllen. R.
folgt Hermes, zum grössten Teil von den Pferden verdeckt;
vom Oberkörper ist nur sein Gesicht sichtbar, das jedoch ganz
erg. ist (unten Stiefel mit Zugstück; Chlamys und kurzer
Chiton). R. steht vor den Pferden, doch teilweise von deren
Köpfen verdeckt Athena (langer Chiton, kurzer Ueberrock mit
Gürtel, roten Streifen und Rosetten) ohne Aegis oder Helm,
nur mit Lanze in der R.
B) Auszug. Viergespann von vorn im gewöhnlichen
Typus (die äusseren Pferde nach aussen, die innern nach
innen mit den Köpfen gewendet; Rot modern aufgesetzt). Auf
dem Wagen steht der Lenker in langem weissem Chiton
und Petasos mit Stab; neben ihm der Krieger in kor. Heim
und mit zwei Lanzen; oben sind nur ihre nach 1. und r. ge-
wendeten Köpfe sichtbar. R. steht ruhig ein Krieger nach 1.,
gerüstet, mit Rundschild (Z.: w. Schlange). L. ein Bogen-
schütze nach r. (kurzer Chiton, hohe Mütze, Gorvt an 1.
Seite); er streichelt mit der R. das eine Pferd.
1859. H. 0,12. U. 0,44. Gerh.' Nachl. — Erw. Gerhard, Aus. Vas. II,
S. 52, Anm. 80.
Fragmentiert; Hals, Henkel und unterer Teil des Bauches
sowie der Fuss fehlen; die Stücke durch Gips zusammen-
gesetzt.
A) Herakles und die Hirschkuh. Herakles nach r.
ausschreitend (Löwenhaut um; fehlt von Brust abwärts), vom
:ken gesehen, fasst die Hindin mit der R. an ihrem rot
gemalten kurzen Geweih und blickt um nach Hermes, der 1.
Chiton, Chlamys und Hut, r. Bart, langer Stab in der R.)
nach r. stein (Unterkörper fehlt). R. vor der Hindin steht
ruhig Athena nach 1. (langer Chiton, Mantel, gezirkelter
undschild, dessen Z. drei w. Kugeln; Speer, att. Helm mit
Nackenschirm).
1; Kampf; zwei vollgerüstete Krieger mit Rundschilden
r.: weisse Schlange im Lanzenstosskampf; beide ganz
eich. L. ein zuschauender bartloser Mann im Mantel (r. Arm
darunter, geblümt und mit Stock. R. der Rest einer ahnlichen
Figur im Mantel.
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 1. 35 1
1860. (680). H. 0,405. U. 0,845. Umgegend von Toscanella.
S. Barth; vgl. Panofka, mus. Bart. p. 72, No. 3. — Aus vielen
Stücken. — Abg. Micali, storia tav. XCIII; vgl. Text vol. [II,
S. 162. Elite ceramogr. I, pl. 10; p. 16.
Von zwei Deckeln verschlossen: der innere ist von
Alabaster und in der Mitte durchbohrt, ferner mit einem ge-
brochenen Ansätze wie wenn es einst der Fuss eines Gefasses
gewesen wäre. Der Thondeckel ist aussen mit Lotosknospen
geziert.
A) In der Mitte Apollo auf Klappstuhl sitzend nach r.,
die Kithara (grosser Teil erg.) auf dem 1. Oberschenkel und
das Plektron in der R. haltend (Mantel mit r. Tupfen; Einiges
am Oberkörper erg.; doch ist das Gesicht, das bei Micali fehlt,
antik). R. vor ihm, ihm zugewandt ein Reh nach 1.; ferner
eine Frau (Artemis? langer Chiton und Mantel) die zum Weg-
gehen gewandt sich nach ihm umsieht. L. hinter Apoll noch
zwei Frauen (Nymphen) sich fast deckend, beide voll-
bekleidet, die eine die Hand gegen das Gesicht führend. Ein
Zweig, vor Apoll aus dem Boden kommend füllt den
Raum.
B) Giganten kämpf. Athena (langer Chiton, r. Gürtel,
Aegis, lange Locken, att. Helm mit Nackenschirm und hohem
Bügel, darauf r. Binde) dringt heftig nach r. auf einen in das
1. Knie gestürzten Giganten ein, indem sie den 1. Fuss auf
sein r. Bein setzt und mit der Lanze in der R. gegen seine
Brust sticht, die L. (jubelnd) weit vorstreckend. Der Gigant
(Enkelados; mit Beinschienen, kurzem Chiton, Panzer, Schwert,
Rundschild dessen Z. zwei weisse Kugeln, kor. Helm mit zwei
hohen Bügeln, bartig) wendet den Kopf ab von Athena und
halt die Lanze unthätig in der R. Von r. kommt ein anderer
Gigant heran zur Verteidigung (ohne Beinschienen; sonst
vollbewaffnet, kor. Helm mit einfachem Bügel; Schild mit
dreifachem Zirkelrand, darauf als Z. das weisse Vorderteil
eines Panthers) und halt die Lanze gefallt gegen Athena. —
Unten eingekratzt s.Taf. I, 1860.
1861. (1644). H. 0,47. U. 0,98. Vulci, Gerh. 1837. — Aus grösseren
Stücken; Fugen übermalt. Abg. Gerhard, etrusk. campan.
Vas. Taf. XXV; vgl. S. 37. Vgl. Overbeck, Gall. her. Bildw.
S. 657 u. 149. Heydemann, Iliupersis S. 3i.
A) Aeneas Flucht. Aeneas (bartig, Beinschienen,
Schwert, Chlamys, kor. Helm mit hohem Bügel, in der L.
zwei Lanzen schulternd- tragt auf dem Rücken denAnchises
:_
Schwarzfigurig; späterer Stil.
der als Greis gebildet ist mit w. Bart und Haar, Mantel und
Scepter und schreitet nach r. R. voran geht ein nackter
Knabe (Sohn umsehend und den r. Arm hoch erhebend.
R. und 1. von der Gruppe steht (dekorativer Weise) je eine
Frau in langem Chiton und Mantel (mit r. Tupfen, r. Haar-
band' ruhig der Gruppe zugewandt; die r. erhebt beide
Hände, die' 1. nur die eine 1. Hand; sonst sind beide völlig
gleich.
B) Apollo die Kithara spielend (die Haare hinten in einen
Wulst gefasst; r. Binde, vom Halse bis gegen die Kniee
ergänzt; langer faltenloser Chiton und Mantelzipfel unten erh.).
R. vor ihm sitzt eine Göttin auf Klappstuhl nach 1. (langer
Chiton und Mantel mit r. Tupfen) und halt in der R. einen
Rebzweig, daran eine grosse schwarze Traube (erg. ist ihr
ganzes Gesicht und Einiges am Mittelkörper). L. sitzen nach
r. Dionysos (mit r. Bart und Epheukranz) in der L. den
Kantharos vorstreckend, wovon Weinlaub ausgeht, und zu
.seiner R., ihn grösstenteils verdeckend, eine Göttin (Semele ?)
(in langem Chiton und Mantel; Oberkopf erg.); die Finger der
1. Hand nach oben streckend. Beide sitzen auf einem ge-
meinsamen Klappstuhl eng nebeneinander. — Unter dem
Fusse eingekratzt, s. Taf. I, 186Ö.
1862. (2479). H- °>25- u- °>475- Nola> S- Torrusio, 1875. — Vgl. Elite
ceram. I, p. 184, 2; Annali d. J. 1865, p. 374; Bull. d. J. 1869,
145,1 (Heydemann); Aren. Ztg. 1879, S. 24 (Robert).
A) Aeneas Flucht. Aeneas schreitet nach r. (antik nur
der Kopf mit kor. Helm mit niederm Bügel, bartig mit langen
Seitenlocken; ferner das Brustoberteil mit Panzer; ferner der
eine vorgesetzte Fuss, sowie die oberen und unteren Enden
der beiden Lanzen die er in der einen Hand trug). Auf
seinem Rücken trägt er den Anchises der ihm den 1. Arm
um Hals und Schulter legt (Greis mit Glatze, weissem Haar,
r. Binde und Bart, in ärmellosem Chiton, der wahrscheinlich
lang war, und Mantel); von der Mitte des Körpers abwärts ist
er modern; die Beine fälschlich herabhängend erg. L. da-
hinter folgt ein Krieger nach r. (bärtig, kor. Helm, mit
niederm Bügel, kurzer geblümter Chiton, Panzer mit modern
aufgemalten Rosetten, Schwert), den Kopf etwas gesenkt, mit
zwei Lanzen in der R. und mit Schild der ohne Anhalt in der
böotischen Form erg. ist; die Beine sind erg. R. voran geht
Knabe, ^^n Kopf nach dem Vater umdrehend;
antik ist nur sein Kopf und der vorgesetzte eine Fuss-
modern ist namentlich das Motiv dass der Sohn den Vater
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 1. 353
am Chiton fasst; der Knabe war ursprünglich gewiss nackt.
Weiter r. voran geht Kreusa weitausschreitend (in Chiton
ohne Aermel mit w. Rosetten und Mantel), den Kopf um-
wendend, die L. erhebend, in der R. einen langen Stab haltend,
dessen Ende als Scepter mit Knopf erg. ist. Antik ist nur ihr
Oberkörper bis zur Taille und die Füsse.
B) In der Mitte sitzt Zeus (?), ein rotbärtiger Mann auf
Klappstuhl nach r., in langem Chiton, in den Mantel gehüllt
(mit w. Rosetten und Falten nur an den Zipfeln); die R. ist
unter dem Mantel in die Seite gestemmt, mit der L. stützt er
einen Stab auf. Das Haar ist hinten kurz. R. vor ihm steht
eine Frau nach 1. (langer Chiton, Mantel mit Falten und roten
Streifen, der Kopf erg.), die Arme senkend. L. hinter ihm
steht eine Frau nach r. wie die vorige, doch den 1. Arm
hebend (r. Haarband). L. folgt ein Mann nach r. dessen
Gesicht sehr flüchtig ist; bartlos; hat Gewandstück über den
Schultern und Speer in der R., dessen Ende alt; sonst ist die
Figur modern von der Mitte der Brust abwärts. R. am Ende
der zum Weggehen gewandte doch den Kopf umdrehende
Hermes in kurzem Chiton mit Rosetten und Chlamys um
die Schultern; vom Rücken gesehen; langes Kerykeion in der
Hand (dessen Ende fehlt; es ist als einfacher Stab erg.);
Petasos und Stiefel; nur Unbedeutendes erg. — Offenbar liegt
der Darstellung der Typus der Athenageburt zu Grunde
(Zeus, Eileithyien, Ares, Hermes). — Unten eingekratzt, s.
Taf. I, 1862.
1863. (2197). H. o,238. U. 0,54. Gerh.' Nachl. — Vielfach erg. —
Abg. Arch. Zeit. 1848, Taf. i3, 1— 3; S. 209 ff. (Gerhard); Seite A)
auch Overbeck, Gall. her. Bildw. Taf. XXVI, 15. Vgl. Gerhard,
Aus. Vas. Bd. III, S. 147, 48g; Heydemann, Iliupersis S. 29.
Sehr flüchtige Ausführung; um die breit gravierten Linien
ist der Firnis etwas abgesprungen. Auf B) ist der Firnis viel-
fach rot und grünlich verbrannt. Die Ornamentstreifen unter
den Bildern fehlen; der Raum zwischen ihnen und den Strahlen
ist einfach gefirnisst.
A) Frevel an Kassa ndra. Die kleine Figur der
Kassandra ist nach r. im knieenden Laufschema gebildet,
den Kopf umwendend und den Oberkörper in eine Chlamys
hüllend; über ihr streckt Athena den grossen Rundschild
aus (gezirkelt; Z. w. Reh, modern aufgefrischt) und schwingt
nach 1. ausschreitend (langer Chiton, grossenteils erg., Aegis,
att. Helm) die Lanze gegen Aias der (in kurzem Chiton,
Panzer, kor. Helm und Beinschienen) mit dem Schwert an
23 .
354 Schwarzfigurig; späterer Stil.
der Seite, ohne Waffe in den Händen die L. erhebt (über das
Eingreifen der Gottheit starr?). R. entfernt sich, sich umblickend,
Hermes (Stiefel mit Zugstück, Ghlamys; bärtig; Kopf, Brust
und grosser Teil der Ghlamys erg.), das Kerykeion haltend,
das auch grossenteils modern.
B) Amazonenkampf. Ein Hoplit nach r. (Schild im
Profil, Z. drei w. Kugeln; kor. Helm) im Lanzenstosskampf
mit einer Amazone, die zur Flucht gewendet, mit gebeugtem
r. Knie (laufend) den Kopf umwendet und in der R. noch die
Lanze schwingt (kurzer Chiton, Panzer, Rundschild und
attischer Helm). R. und 1. dekorativer Weise je ein bartloser
Mann in langem Chiton und Mantel, einen Stock aufstützend,
als ruhige Zuschauer.
1864. (1701). H. 0,465. U. 0,955. Etrurien, Gerh. 1841. — Aus Stücken
und sehr übermalt.
A) Götterversammlung. In der Mitte Apollo mit
einer Göttin (Artemis?) nach r. stehend, als feierliches Paar
eng neben einander, Apoll von der Göttin zum Teil verdeckt;
er hat langen Chiton mit weiten Oberärmeln und Mantel, rotes
Stirnhaar; er spielt die Kithara (r. Hand die jedenfalls das
Plektron hielt ist erg.; sieben Saiten). Die Göttin neben ihm
(langer Chiton mit Falten, kurzer Mantel, auch den Nacken
deckend, r. Haarband) streckt die L. vor, den zweiten und
dritten Finger einschlagend. Unmittelbar r. von Apoll sitzt
Hermes nach 1. und zwar so dass seine Beine grösstenteils
von Apoll verdeckt werden (Stiefel mit Zugstück, Ghlamys, r.
Bart, r. Stirnhaar, lange Locken, Hut dessen hinterer oberer
Teil ergänzt ist); er legt die Arme auf der Brust zusammen;
er hielt kein Kerykeion (modern ist der grösste Teil der
Arme, ferner Beine, r. Oberkörperhälfte mit einem grösseren
Mittelstuck von Apoll und der Göttin). Er blickt sich um nach
einer andern Göttin r. (Leto?), die nach 1. steht, (langer Chit.,
kurzer Mantel der den Nacken deckt, Haarband; vorn über
die Stirn etwas herabhängend wie ein einzelner Haarbusch);
sie erhebt die R. mit einer schwarzen Blüte (?) (ihr Gesicht
libermalt; am Mittelkörper etwas erg.) L. am Ende steht
Dionysos (Kopf mod. bis auf die r. Bartspitze und ein Rest
des Epheukranzes, ebenso ist der r. Oberkörper mod.; langer
Chiton und langer Mantel mit r. Tupfen). Im Felde Zweige
die von Dionysos auszugehen scheinen.
B Das heraussprengende etwas verkürzte Viergespann
nach 1. (vgl. 1800; 1795; 1714), die beiden mittleren Pferdeköpfe
Attische Amphora, 2, £, Gruppe 1. 355
(zum grössten Teil mod.) en face; r. Mahnen und r. Brust-
bänder. Auf dem Wagen nur ein Held mit Rundschild /..
w. Schlange), zwei Lanzen und Helm, dessen Bügel antik,
während der übrige Kopf modern ist. Unten an zwei Stellen
eingekratzt, s. Taf. I, 1864.
1865. (2199). H. 0,24. U. 0,48. Gerh.' Nach!. — Intakt. — Abg. Gerhard,
Auserl. Vas. Taf. 63; vgl. Bd. I, S. 191. Vgl. Overbeck, Zeus
S. 352.
A) Gigantenkampf. Athe na nach r. weitausschreitend
(langer faltenloser Chiton mit w. Rosetten, kurzer Mantel
darüber, der in langen Zipfeln von der r. Schulter herabhangt,
ohne Aegis, ausnahmsweise böotischer Schild; attischer Helm,)
stosst mit der Lanze nieder auf einen ins r» Knie gesunkenen
Giganten nach 1. (Beinschienen, Oberschenkelspirale, kurzer
faltiger Chiton mit R., Panzer, Schwert, Rundschild im Profil,
Z. Dreifuss; kor. Helm mit niederm Bügel und zwei grossen
weissen Federn); er zückt die Lanze gegen Athena. Weiter
r. stosst Dionysos mit einem langen dünnen Stab dessen
Ende nicht sichtbar, gewiss eine Lanze, nicht Thyrsos, auf
einen Giganten herab, der im Knieelauf und Fluchtschema
(ohne Chiton, weisser Panzer mit Bauchlederstreifen, Beinsch.,
r. kor. Helm mit hohem Bügel, Rundschild im Profil; Z. w.
Kugeln, r. Kreuzbänder); sein Oberkörper wird vom Rücken
gesehen; er wendet den Kopf nach der Gottheit um, doch ist
sein Unterkörper von vorn gezeichnet in einer schwer
möglichen Verdrehung. Er hält die Lanze vertikal in der R.,
von r. und 1. wird er von je einem kleinen Löwen angefallen
und ausserdem wird sein 1. Bein von einer Schlange umringelt.
Dionysos hat lange Locken, langen roten Bart, Epheukranz,
kurzen Chiton, ein Fell von Löwe oder Panther umgeknüpft;
die Tatzen auf der Brust geknotet, w. Schwertkreuzbänder,
Rundschild mit w. Epheukranz.
B) Zweimal dieselbe Gruppe nebeneinander wiederholt:
je ein Bogenschütze und ein Hoplit neben einander nach
1. im Kampfe gegen einen unsichtbaren Feind gedacht: der
Hoplit (der den Bogenschützen teilweise deckt) kniet (Beinsch.,
kor. Helm mit niederm Bügel, Rundschild, Z. Kantharos,
sowie drei weisse und eine rote Kugel) zwei Lanzen
schulternd. Der Bogenschütze in der hohen Mütze, Goryt
an der Seite, stehend ausschreitend, schiesst eben seinen
Bogen ab; er schreitet etwas über den Hopliten vor und streckt
den 1. Arm mit dem Bogen weit vor.
23*
356 Schwarzfigurig; späterer Stil.
Sorgfaltige Ausführung; auch die Aussenkonture fast alle
graviert. — Unten eingekratzt, s. Taf. I, i865.
1866. (1702). H. 0,41. U. 0,86. Etrurien, Gerh. 1S41. — Viel, doch
geschickt erg.
A) Götterversammlung. In der Mitte steht Apollo
nach r. (langer Chiton mit weiten Oberarmein, Mantel mit
r. Kreuzchen, die langen Haare aufgenommen), die Kithara (sieben
Saiten) spielend; r. steht eine Göttin (Artemis?) nach 1. (langer
Chiton, Mantel), die eine Hand vorstreckend; ihr Gesicht ist
übermalt (unter dem modernen Weiss kam beim Reinigen das
antike mit der echten alten Augengravierung heraus), lange
Haare, Oberkopf erg. zu einem willkürlichen tutulusartigen
Abschluss; es war ein gewöhnlicher Kopf ohne Bedeckung.
Weiter r. Hermes nach 1. (Stiefel mit Zugstück, Chlamys,
Kerykeion, Petasos mit hinten aufgeschlagener Krempe, dessen
vordere Spitze nebst der Stirn fehlt; auch ist die Figur vom
Barte abwärts bis zu den Knieen erg. L. zunächst auch eine
Göttin Leto?) nach r. im langen Chiton mit weiten Oberärmeln
und r. Gürtel; Hinterkopf erg.; der grösste Teil ihres Körpers ist
völlig übermalt, doch befindet sich das Antike noch darunter;
sie hat beide Arme gesenkt. L. am Ende steht Poseidon
nach r. (in langem Chiton und Mantel; übermalt; langes Haar;
r. Bart) den Dreizack schulternd, an dem nur die obersten
Spitzen alt sind.
B) Bakchisch. In der Mitte steht Dionysos nach r.
(langer Chiton, Mantel mit r. Kreuzen, r. Bart, Epheukranz;
Oberkopf erg.), in der L. den Kantharos erhebend, in der R.
einen Zweig der sich verbreitet (kleine Blättchen). R. und 1.
je ein gleiches Paar, je eine Nymphe und ein Silen in
leichtem Tanzschritte; die Nymphen haben langen Chiton mit
veiten Oberärmeln und Epheukranz; die Silene sind rotbärtig
mit langen Ilaaren und r. Schwänzen. Ein grosser Teil ist über-
malt, doch nach der antiken Unterlage, um die vielen Sprünge
zu verdecken.
•867. 2172). H. 0,45. U. 0,96. Etrurien, Gerh.' Nachl.; vorher bei
Basseggio in Rom. — Stark übermalt und ergänzt. — Abg.
Gerhard, Aus. Vas. Taf. 198, 3. 4; Bd. III, S. 101 ff. Vgl. Over-
beck, Gall. her. Bildw. S. 458, No. 118.
Grabmal des Patroklos. Ein Viergespann im
1 nach r.: auf dem Wagen der Lenker allein in langem
n Chiton mit gravierten Sternchen übermalt;, mit böot.
:hild auf dem kucken; bärtig; kor. Helm mit niederem Bügel;
Attische Amphora, i, ß, Gruppe 1. 357
das Gesicht ist modern, ebenso der r. Arm, ein Teil des
Kentrons und der obere Wagenrand; an den Pferden die
ganzen Hinterkörper, ebenso der Oberteil ihrer Kopte. Der
sonst bei diesem Typus an den Wagen gebundene Leichnam
des Hektor fehlt hier. Hinter den Pferden, von diesen
teilweise verdeckt, ein grosser weisser (teilweise Über
malter) Grabtumulus (des Patroklos) von konischer Ge
stalt, dessen (antike) runde weisse Spitze über den Rossen
erscheint (bei Gerhard weggelassen); das Weiss des Tumulus
ist direkt auf den Thongrund gemalt; darauf die schwarze
Schlange, die sich nach 1. ringelt (oberer Teil und Kopf
erg.) Ueber den Rossen in der Luft ist die kleine geflügelte
Psyche eines Kriegers (des Patroklos) im weiten Aus-
schreiten dargestellt (kurzer Chiton, kor. Helm, Rundschild,
darauf ein w. menschliches Bein, das sehr verblasst; Schwert
vorstreckend; von den Flügeln sind nur die Enden alt, ebenso
ist der ganze Oberkörper bis auf die Helmspitze modern.
Von r. kommt in eiligem Laufe nach 1. dem Gespanne ent-
gegen ein Krieger (Achilleus) (Beinsch., kurzer Chiton, Zipfel
einer Chlamys, Rundschild darauf als Z. ein w. weiblicher
Panther, dessen Kopf en face, doch fast ganz zerstört; blirtig;
kor. Helm mit hohem Bügel) die R. weit vorstreckend, so dass
sie hinter den Pferden verschwindet, in der L. zwei Lanzen.
Die Darstellung A) greift r. und 1. über die Henkelornamente
über, so dass je die eine Hälfte derselben ganz weg-
gefallen ist.
B) In der Mitte steht Apollo nach r., die Lyra (sieben
Saiten) mit dem Plektron spielend, den Kopf etwas erhebend,
als ob er singe (Mund geschlossen), in langem Chiton und
Mantel (mit etwas Rot und r. Tupfen), Haare aufgenommen;
die ergänzten Teile sind bei Gerhard falsch angegeben; das
Moderne beginnt erst unter dem r. Arm und geht bis zu den
Knieen; der Kopf ganz alt. Neben Apoll ein auf den Hinter-
beinen stehendes Tier, dessen Hinterteil mit Schwanz und
dessen Hals erg., Kopf und Vorderbeine hinter Apoll versteckt;
nach dem Erhaltenen (Klauen) sicher kein Reh; Formen
eines Panthers oder LöAven. L. eine Göttin (Artemis?) (Kopf
bis auf Hinterkopf modern, stehend nach r., langbekleidet,
von Brust bis Kniee erg.), in der L. eine kreisförmige Binde
oder Kranz, in der R. ein Zweig der lang herabhangt. R. sitzt
nach 1. eine langbekleidete Göttin (Leto?) auf viereckiger
oben einfach profilierter Basis, in der R. einen langen
Zweig, die L. vorstreckend; Mittelkörper ergänzt.
358 Schwarzfigurig; späterer Stil.
18 68. (6o3). H. o^3. U. 0,91. Corneto, S. Dor. — Firnis teilweise
grünlich und rot verbrannt. — Abg. Gerhard, Auserl. Vas.
Taf. 265, 1. 2; vgl. Bd. IV, S. 36 ff.
A) Apoll sitzt nach i\ auf Klappstuhl (langer Chiton mit
weiten Überärmeln und Mantel mit r. Tupfen; lange Haare;
r. Binde); er spielt die Kithara, die er auf den 1. Oberschenkel
stützt (sieben Saiten); er wirft den Kopf zurück als ob er
singe (Mund geschlossen). Vor ihm r. steigt ein Zweig aus
dem Boden der raumfüllend sich verbreitet; darauf sitzt ein
Rabe nach 1., gerade Apolls Kopf gegenüber. R. und 1.
stehen je zwei Frauen (Nymphen), von denen die vordere die
andere fast völlig verdeckt so dass nur Hinterkopf, Füsse und
Hände je von der zweiten sichtbar werden (lange Chitone
und Mäntel; lange Haare; r. Binden; Hände teilweise vor-
streckend). Hinter der Gruppe r. steht ein Reh nach r.
B) Auszug. In der Mitte steht ein Krieger nach 1. mit
grossem Rundschild (gezirkelt, Z. w. Bein), kor. Helm mit
hohem Bügel und Lanze. Neben ihm, von ihm teilweise ver-
deckt ein Bogenschütze in der hohen skythischen Mütze
und Anaxyriden die wie Fell gefleckt sind; Goryt an der
Seite; er dreht den Kopf nach r. um; neben ihm ein Hund
nach 1., den Kopf zurück und aufwärts wendend. L. der
Vater als Greis nach r. mit langem w. Haar und Bart, in
langem Chiton und Mantel, das Scepter mit Blütenknopf in
der L.; r. die Mutter nach 1. (langer Chiton und Mantel), die
R. erhebend; beide mit r. Binden.
1869. U7o3). H. 0,42. U. 0,88. Etrurien, Gerh. 1841. — Aus Stücken;
übermalte Fugen.
A) Poseidon zu Wagen. Ein ruhiges Viergespann
steht nach r. (grosser Teil der Pferdeköpfe erg.); auf dem
Wagen stehen Amphitrite und Poseidon: Amphitr.
steht zur R., den Pos. verdeckend und führt die Zügel,
zugleich das Kentron haltend (langer Mantel mit r. Tupfen).
Poseidon (im langen Mantel) neben ihr hält sich mit der
einen Hand vorn am emporsteigenden Rande des Wagens
überschmiert, doch alt) und hält in der andern einen
grossen lisch am Schwanz. R. neben den Rossen und
sie teilweise verdeckend steht in langem Chiton und
Mantel, mit r. Tupfen, mit langem Haar und r. Bande eine
I rau nach r., die Kithara spielend (sieben Saiten; Staubtuch
von derselben herabhängend) ganz wie sonst Apollo (Füsse
g.; Gesicht und Arme weiss). Die Kithara wird von dieser
rau gespielt, nicht von einer etwa dahinter versteckten
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 1. 35g
mannlichen Figur. Offenbar liegt ein Versehen des Malers
vor. Von r. nähert sich ein Reh, das ebenfalls auf den be-
absichtigten Apollon weist.
B) Dionysos auf ithyphallischem Maultier nach r. reitend
(nach Männerart; langer Bart, Epheukranz, Trinkhorn in der
R., Chiton mit Oberärmeln und Mantel mit r. Tupfen). Von
ihm gehen Zweige aus, die den Raum füllen. R. vor dem
Tiere, von dessen Unterbeinen zum Teil verdeckt ein
taumelnder Silen nach 1., knieend auf dem r. Knie, den Kopf
zurückgeworfen und beide Arme erhoben (Schwanz, Stumpf-
nase, Stelle der Ohren modern). R. eine Nymphe (in
langem Chit. und Wams mit weiten Oberärmeln und rotem
Gürtel; Haare aufgebunden; das Weiss modern aufgemalt;
der vorgesetzte Fuss erg.) nach r. eilend, doch umblickend
nach 1. und den r. Arm ausstreckend.
Flüchtige Ausführung. Unten eingekratzt, s. Taf. I, 1868.
1870. (i63i). H. 0,472. U. i,o3. Vulci, Gerh. i836. — Ziemlich gut
erh.; Thon tief dunkelrot. — Abg. Gerhard, etrusk. camp.
Vasenb. Taf. XVIII. XIX; vgl. S. 28. — Vgl. Welcker, alte
Denkm. III, S. 18.
A) Herakles zu Wagen unter Göttern. Ein Vier-
gespann (r. Mähne und r. Schwanzstrich, r. Brustband) steht
nach r.; auf dem Wagen steht nach r. Herakles in der
Löwenhaut, mit r. Bart, die Keule mit der L. schulternd, die
R. etwas vorstreckend; darin scheint er eine kreisförmige Binde
zu halten. Zu seiner R. und ihn zum Teil verdeckend
besteigt eben den Wagen Athena (langer Chiton und
kürzerer Ueberrock mit Falten, Aegis, att. Helm mit Nacken-
schirm und gravierter Palmette); mit dem 1. Beine steht sie
schon auf dem Wagen und hält in der vorgestreckten L. (das
Weiss des Armes ist, wo es nicht über den schw. Herakles geht
auf den Thongrund gem.) die Zügel, d. R. etwas zurückziehend
(r. Unterarm übermalt da ein Bruch hier durchgeht; Weiss ab-
gefallen). R. geleiten den Wagen hinter den Rossen Artemis
und Apoll nach r., beide so nebeneinander dass Art. den Ap.
grösstenteils deckt. Artemis im langen Chiton und Mantel
mit langen Haaren und Binde (nicht rot) erhebt die r. Hand;
Apoll spielt die Kithara (sieben Saiten). Ihnen gegenüber
nach 1. ein anderes Götterpaar, ebenso nebeneinander stehend:
Semele (lange Gewandung, r. Binde) und von ihr etwas ver-
deckt Dionysos (langer r. Bart, r. Epheukranz). R. vor den
Rossen steht Hermes (in kurzem Chiton und Chlamys mit
roten Streifen; Stiefel mit Zugstück; r. Bart, Hut weiss mit r.
3öo Schwarzfigurig; späterer Stil.
Krempe), in der L. das Kerykeion, die R. abwärts aus-
streckend.
B) Die brettspielenden Helden Aias und Achill. In
der Mitte ein Baum mit oben von der Krone sich ver-
breitenden fünfzehn kahlen Aesten. Darunter eine an beiden
Seiten nach innen ausgeschweifte Basis, darauf zehn runde
Punkte (Brettsteine). R. und 1. sitzt auf viereckigem Steine
(schwarz) je ein Held in voller Rüstung (Beinsch., kurzer
Chiton und zwar der des r. faltenlos, der des 1. in reichen
Falten mit r. Strichen; Panzer; auf dem Rücken je ein kurzes
Mäntelcheri oder Chlamys mit r. Streifen und gravierter
Borte); langes Haar an dem 1. (Achilleus); derselbe hat den
kor. Helm (mit hohem Bügel) zurückgeschoben, sein Bart rot.
Der r. (Aias) hat den Helm herabgelassen; an seinem Ober-
schenkel gravierte Halbkreise. Hinter beiden stehen (noch
auf dem Rande des Sitzes) je ein böotischer Schild (Z.: 1. ein
Dreifuss, r. drei Kugeln). Jeder schultert zwei Lanzen; jeder
streckt die R. vor; es wollen beide zu gleicher Zeit einen Zug
thun.
1871. (705). H. 0^.3. U. 0,915. Co meto, S. Dor. — Fast unversehrt
erh. ; mit Rest einer antiken Restauration (s. u.). Technik sehr
schön. Mit zugehörigem Deckel. — Abg. Gerhard, Auserl.
Vas. Taf. CCLXV, 3. 4; Bd. IV, S. 37.
A) Athena zu Wagen. Nach r. heraussprengendes
Viergespann nach dem gewöhnlichen Schema (die beiden
mittleren Rosseköpfe en face). — Auf dem Wagen mit verkürzt
dargestellten Rädern steht Athena in langem Chiton mit
Oberärmeln; ohne Aegis; att. Helm; in der R. langen Stab.
B) Auszug. In der Mitte steht nach 1. der Krieger voll-
gerüstet (Lanze, kor. Helm mit hohem Bügel; bärtig; Rund-
schild gezirkelt, dessen Z. ein verblasster w. fliegender Vogel,
wohl ein Adler); von ihm grossenteils verdeckt, steht eng
neben ihm der Bogenschütze (nackte Beine, hohe skythische
Mutze) sich umblickend nach r. Der Hund fehlt. R. steht der
Vater als Greis im Mantel und langem Chiton, den Stock in
der K. kurzes w. Haar, Glatze, Bart). L. die Mutter nach r.
(langer Chiton, Mantel), die L. unter dem Mantel gegen das
Gesicht etwas erhebend. — An ihrem Mittelkörper ist ein
rundes Stück von 0,06 Dm. ausgebrochen, es war ein anderes
antik eingesetzt, wie die drei Bohrlöcher für Draht rings
zeigen.
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 1. 36l
1872. (1634 H. 0,385. U. 0,795. Etrurien, Gerh. i836. — Gut erh.;
etwas blasser Thon; Firnis teilweise zu dünn aufgetragen,
von mildem fettigem Glänze. Zur Darstellung von A) vgl.
O. Jahn, arch. Aufs. S. 92 ff. Förster, Hoch/, des Zeus. u.
Hera S. 27 ff. Overbeck, Kunstmythol. d. Hera S. 167.
A) Hochzeitszug des Peleus und der Thetis.
Ein Viergespann steht ruhig nach r. (alle Rosse schwär/:
schöne lebendige Zeichnung besonders der Köpfe; Mahne u.
Schwanz nur teilw. rot; r. Brustband); auf dem Wagen steht
ein bärtiger Mann nach r., die Zügel in beiden Händen
haltend (r. Bart, r. Binde, Chiton mit weiten Oberarmein und
Mantel mit freien Falten und r. Streifen). Zu seiner Linken,
von ihm grösstenteils verdeckt, steht die Braut, welche den
Mantel über den Kopf gezogen hat, dessen Rand mit der L.
fasst und etwas vorzieht und mit der R. (unter dem Mantel)
sich an den Wagenrand lehnt. R. von ihr, hinter den Rossen,
Apollo nach r. (langer Chiton mit weiten Ober'ärmeln,
Mantel; Haare aufgenommen, r. Blattkranz); er spielt die
Kithara (acht Saiten) mit vorgeneigtem Kopfe. Ihm gegenüber,
ebenfalls hinter den Rossen steht eine Frau nach 1. (Artemis?)
in langem faltenlosem Chiton mit Sternchen und Mantel; r.
Binde. R. vor den Pferden, gerade unter deren Maulern steht
ein nackter Knabe nach r., auf beiden Sohlen feststehend,
den Oberkörper etwas vorlehnend, die Unterarme etwas
schräg erhebend mit geschlossenen Fäusten (als ob er bereit
wäre sobald es losgeht sich in Lauf zu setzen ?)
B) In der Mitte der bärtige Dionysos nach r. (langer
Chiton, Mantel, r Epheukranz) in der L. das Trinkhorn, sich
umsehend nach 1., fest auf beiden Sohlen stehend im ge-
wöhnlichen Schema. R. und 1. tanzen jezweiSilene (r. lange
Barte und r. Stirnhaarstreif, Stumpfnasen); sie tanzen in
massiger Bewegung. — Flüchtiger als A).
1873. (649). H. 0,448. U. 0,90. Vulci, S. Dor. — Ergänzt und auch
Antikes übermalt. — Abg. Gerhard, etrusk. campan. Vasenb.
Taf. I; S. 1; verkleinert bei Panofka, Bild. ant. Lebens
Taf. IV, 8. Vgl. H. M. Müller, Panathenaica p. 71, 18; 95.
Gerhard, Aus. Vasenb. Bd. IV, S. 28. Stephani, compte rendu
1876, S. 52, No. 116; S. 63. 76. 106 (den Panathenaeischen Preis-
amphoren gleichgestellt, trotz der völlig abweichenden Form).
Die Form der Mündung ist durch das steile Profil (Ab-
bildung Gerh.1 ungenau) abweichend; der Hals ist sehr schlank;
der Fuss hat eine tiefe Einsenkung an seiner oberen Fläche.
A) Athena wie auf den Panathenaeischen Preisgefässen
(i83i ff.) nach 1. ausschreitend (langer Chiton mit Falten; r.
3Ö2 Schwarzfigurig; späterer Stil.
Arm mit geschwungener Lanze erhoben, vom r. Arm herab-
fallendes Gewandstück, dessen unterer Teil nur alt; lange
Locke, Helm mit Backen- und Nackenschirm und hohem
Bügel, Schild gezirkelt, als Z. zwei weisse Delphine). Die
Figur ist von der Taille ab bis zu den Füssen ergänzt, aber
die Restauration ist ausgeführt auf einer fremden antiken
Scherbe von nur etwas blasserem Thone; erg. ist auch
zum grössten Teile der seltsame Vogel (Reiher) der 1. unten
nach 1. steht; doch ist er sicher besonders durch den un-
verletzten Kopf. R. und 1. zwei dorische Säulen mit weissem
Abacus, darauf je ein schw. Krater oder Lebes ohne Fuss.
B) Kitharodie. In der Mitte steht ein bärtiger Kitharöde
nach r. auf einem breiten, doch niederen Podium in langem
weissen Chiton mit weiten Oberärmeln und spielt die grosse
Kithara (r. Hand und Teile der Kithara erg.) und singt dazu (ge-
öffneter Mund). R. vor ihm steht ein unbärtiger Jüngling auf
Knotenstock gestützt im Mantel (vom Hals bis unter die Kniee
erg). L. hinter dem Kitharöden ein bärtiger Mann nach r.,
in den Mantel gehüllt, einen Stock in der R. (grösstenteils
erg. und übermalt, doch das Motiv sicher). R. und 1. von der
Mitte steigen Zweige auf. Zeichnung der Männeraugen un-
regelmässig oval, flüchtig und frei; die Mäntel ohne alles Rot,
das an der ganzen Vase gar nicht vorkommt.
Z w e i t e Gruppe: Varianten zu der vorigen an kleineren
Exemplaren.
i. Kein Ornament zwise/ien Bild und Strahlen, nur geßrnisst.
1874. (686). H. o,3i. U. o,63. Co meto, S. Dor. — Intakt.
A) Kampf. In der Mitte r. der Unterliegende nach 1.
gestürzt, den Schild (mit drei weissen Tupfen) vorstreckend;
auf ihn eindringend ein anderer Krieger nach r. mit Lanze
«sein Schild ist weiss bis auf den Rand); beide gleich be-
waffnet; Chiton, Panzer, Mäntelchen um Schultern mit rotem
Streit in der Mitte; kor. Helm mit hohem Bügel. Von beiden
Seiten symmetrisch heransprengend in dekorativer Weise je
ein Jüngling zu Pferd; der 1. mit Lanze; beide in weissen
kurzen Chitonen.
B Bakchisch. In der Mitte Dionysos nach r. (bärtig,
langer Mantel, darin der r. Arm verhüllt, die L. vorstreckend
mit langem Trinkhorn; Epheukranz im langen Haare). Von
r. und 1. je ein Silen mit einem Maultiere herbeieilend;
der 1. Silen reitet darauf, indem er es zügelt (lange Nacken-
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 2. 363
haare; Bart und vorderer Haarbusch rot); das Maultier ist
ithyphallisch; der Silen ohne Schwanz (aus Flüchtigkeit).
b) der r. Silen geht neben dem Maultier, es am Zügel fassend
und zu Dionysos führend (er hat den Schwanz; ferner ein
weisses Band von der r. Schulter herab zur 1. Hüfte). Das
Maul und ein Strich vorn an der Brust herab ist an beiden
Mauleseln weiss.
1875. (81). H. 0,16. U. o,32. Nola, S. Koll.
Kleines sehr flüchtiges Exemplar.
A) Dionysos auf Klappstuhl, nach r. sitzend, den Kopf
nach 1. umwendend, bekränzt, bärtig, im Mantel, in der L.
den Kantharos; in der R. Rebzweig der rings sich verbreitet,
mit grossen Trauben daran.
B) Dasselbe. Bis zur Unkenntlichkeit flüchtig.
2. Das Ornament unter den Henkeln fällt weg; die Dar-
stellungen beider Seiten berühren sich.
1876. (2201). H. 0,232. U. 0,48. Gerh.' Nachl. — Intakt.
Unter dem Bilde nur eine Reihe flüchtiger Lotosknospen
nach oben, unverbunden; dann Strahlen. Sehr flüchtig.
A) Die spielenden Helden. In der Mitte eine niedere
viereckige Basis, darauf vier kleine weisse Steine, welche der
Held r. eben zu rücken im Begriffe ist; er kauert auf ein
Knie niedergelassen, das Gesicht vom kor. Helme verdeckt
und sein Körper vom Mantel (mit freien Falten und roten und
weissen Tupfen) verhüllt, in der L. eine Lanze (ohne Lanzen-
spitze aus Flüchtigkeit) aufstützend; ganz ebenso der Held
1., der die R. erhebt und die drei ersten Finger ausstreckt.
Von r. und 1. eilt je eine Frau herbei (langer Chiton, Mantel,
r. Binde), die Hände ausstreckend nach den Kriegern. Der
Raum ist durch Zweige (die nicht aus dem Boden kommen)
gefüllt (kleine Blättchen; dazwischen flüchtig schw. gemalte
Trauben).
B) Auf einem Klappstuhl sitzt Dionysos nach r. in langem
Mantel, nach 1. umblickend (Trinkhorn in der R., langer r.
Bart). L., sich entfernend und umblickend eine Nymphe in
leichtem Tanzmotiv, r. ein Silen tanzend und auch umblickend
(langer roter Bart). L. ausserdem noch ein kauernder Silen, im
1. Knie knieend und so aufblickend, so dass das Gesicht hori-
zontal steht; die L. gegen den Bart erhebend. Ueberall Zweige
und Trauben wie auf A).
35_i Schwarzfigurig; späterer Stil.
1877. (637). H. 0,235. U. o,475- Vulci, S. Dor. Gut erh., nur auf
der einen Seite verbrannt und verblasst.
Am Halse drei auf- und abwärts gerichtete offene
Palmetten. Zwischen Bild und Strahlen geflrnisst. Sehr
flüchtig.
A) Tanz zweier Silene, in deren Mitte eine Nymphe
(langer faltenloser Chiton, Chlamys über den Schultern,
faltig, Nebris; Haare aufgenommen) ebenfalls tanzend, um-
blickend; von ihr gehen vier raumfüllende Zweige aus.
Unter dem Henkel jederseits ein Schwan nach r.
B) Hoplit von zwei Bogenschützen umgeben; der
Hoplit nach 1. mit grossem weissem Rundschilde, kor. Helm,
zwei Lanzen, Chlamyszipfel herabhängend; die Bogenschützen
haben die Haare aufgenommen; hohe Mützen; kurzer
Chiton, grosser Goryt an Kreuzbändern an der Seite, eine
Lanze in der L. Der r. wendet sich beim Weggehen um und
ist bärtig, der 1. unbärtig.
Am Boden sind zwei Buchstaben mit hellroter Farbe und
mit breitem Pinsel aufgemalt s. Taf. I, 1877.
j. Desgl.; auf weissem Grunde.
1878. 1708). H. 0,19. U. 0,37. Co meto, S. Dor. Firnis etwas grob-
körnig, glänzend.
Mit Ausnahme von Mündung, Henkel und Fuss ist das
Getäss mit weissem Thone überzogen. Am Halse die ge-
wöhnliche P.-L.-Kette. Unter dem Bilde keine Ornamente
ausser den Strahlen.
A) und B) verbunden, umlaufend. Vier rotbärtige
Männer lagern im Symposion nach 1., alle mit r. Blattkränzen
und in Mänteln (r. Brust frei) mit vielen freien Falten, die
durch rote Striche hervorgehoben sind. Mit Ausnahme von
einem haben alle einen Kantharos in der R., den sie beim
Fusse hissen. Raumfüllung durch Zweige. — Flüchtig.
4., Hals mit drei auf und abwärts gekehrten Palmetten;
: selten Bild und Strahlen einfaches Netzband; Henkel
veiieilig; sonst wie der J/aupttyfus.
1879. H. 0,22. U. 0,415. Vulci, S. Dor.
V) Verwundeter aus der Schlacht getragen. Ein
Hoplit in Helm, Kundschild, Lanze, kurzem Chiton, Panzer,
Beinschienen) ausschreitend nach r., umfasst einen ebenso be-
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 2. 365
waffneten, mit Helm Schild und Speer versehenen Verwun-
deten um die Mitte des Leibes, um ihn aufzuheben und weg
zu tragen; das 1. Bein des Gehobenen ist von hinten gezeichnet
mit Zehen die so lang wie Finger sind. Der Oberkörper des
Tragenden, die Brust und ein grosser Teil des Schildes des
Getragenen ist modern roh ergänzt. Am Verwundeten deutet
ein roter Strich am 1. Oberarm das herabfliessende Blut an;
ebenso rinnt Blut aus der Augenoffnung seines geschlossenen
kor. Helmes. Sinnlose Buchstaben: L. von oben nach unten
MOE. R. ' O-rEOTO.
B) Schlachtfeld. Zwei Hopliten schreiten nach 1., der
vordere 1. weit ausschreitend und umblickend, der andere in
gemächlicherem Gange (Rundschilde, darauf 1. vier w. Kugeln,
der r. ganz weiss; alles Weiss jedoch modern aufgefrischt ;
sie tragen ihre Lanzen horizontal (der r. zwei, der 1. eine);
in der Mitte zwischen beiden schwebt in der Luft ein korinth.
Helm (ihn auf den Lanzen ruhend aufzufassen, geht nicht an).
Der Heim gehörte dem unten zwischen beiden liegenden
toten Krieger, der, das r. Bein krampfhaft angezogen, rück-
lings daliegt (in kurzem Chiton, Panzer und Schwert, das
falschlich von Levezow und Gerhard für einen Streithammer
angesehen wurde wegen seines breiten Knaufes); sein Kopf
ist seitwärts zur Erde gesenkt, mit geschlossenen Augen. Sein
Schild schwebt schräg über ihm in der Luft in physisch un-
möglicher Weise, ebenso wie etwas höher der Helm; er
selbst kann den Schild nicht halten, auch ist sein 1. Arm
sichtbar.
Unten eingekratzt, s. Taf. I, 1879.
1880. (657). H. 0,27. U. 0,52. Vulci, S. Dor. — Aus Stücken und
erg. — Erw. Gerhard, auserl. Vas. Bd. II, S. 157, 23, f.
A) Herakles in der Unterwelt. Her. hat seine
Keule an eine Säule gelehnt, deren flüchtige obere Endigung
ionische Ordnung andeuten könnte; er trägt kurzen Chiton
mit der Löwenhaut, das Schwert an der 1. Seite; Köcher und
Bogen auf dem Rücken; Brust und r. Arm erg.; in der
Restauration legt er den r. Arm auf den Rücken; der kleine
Rest unten am Rücken Avird aber wahrscheinlich vom Köcher,
nicht vom Arme hergerührt haben. Er streckte vielmehr den
r. Arm wahrscheinlich weit vor und fasste den Kerberos an
einem Ohre, wo ein Rest erhalten ist der kaum anders als auf
seine r. Hand zu deuten ist. In der L. hält er gesenkt eine
Kette. Gegenübersitzt, die Vorderbeine aufstellend, Kerberos
366 Schwarzfigurig; späterer Stil.
an welchem nur die schweineartige Schnauze eines Kopfes
und das Ohr des anderen (daneben Herakles r. Hand) antik
sind; fälschlich mit drei Köpfen restauriert; der Hinter-
körper alt, mit grosser Mähne; Schwanzende alt, ohne
Schlangenkopf, eingezogen. R. steht Persephone nach 1.
(langer Chiton, Mäntelchen auf 1. Arm), die R. erstaunt empor-
streckend, in der L. ein langes Scepter, dessen Ende 1. erg. ist.
B) Drei Krieger im Laufschritte nach 1. In der Mitte ein
Bogenschütze (bärtig, hohe Mütze, kurzer Chiton, Goryt an
der Seite), in der R. den Streithammer, die L. vorstreckend. R.
und 1. je ein laufender Hoplit mit Rundschild (Z.: drei Kugeln
und Bein) und kor. Helm.
Unten eingekratzt, s. Taf. I, 1880; ein A daneben ist
modernen Ursprunges.
[881. (2165). H. 0,28. U. 0,60. S. Castellani, 1866. — Abg. Arch. Ztg.
1868, Taf. 9, S. 52 ff. (B. Stark). Vgl. de Witte, catal. de la
coli, d'antiqu. de M. AI. Castell. No. 26. Arch. Ztg., 1866,
Anz. S. 273*; Stephani, compte rendu 1866, S. 107, 5; O. Jahn,
Europa S. 17, O; Overbeck, Kunstmythol. des Zeus S. 423, No. 2.
Zwischen Bild und Strahlen Lotosknospenband. — Durch
eine technische Besonderheit ausgezeichetes Gefäss. Nach
dem fertigen Brennen wurde an einigen Teilen eine
zinnoberrote Farbe aufgesetzt, die ganz verschieden ist von
der gewöhnlichen auch auf dieser Vase angewandten dunkel-
roten mitgebrannten Farbe. Jene ist aufgesetzt: a) auf das
Rot des kleinen Wulstes, der Hals und Schulter trennt,
sowie des anderen zwischen Fuss und Bauch; b) auf den
schw. Firnis der Mündung, die damit ganz bedeckt gewesen
zu sein scheint; jetzt sind nur Reste davon erhalten; an einigen
kleinen Stellen ist der Firnis brüchig und abgefallen, gerade
hier ist jenes Zinnoberrot erhalten; also wurde dasselbe erst
aufgetragen als der Firnis etwas gelitten hatte (durch's Brennen?)
an den Henkeln auf dem Firnis; es scheinen horizontale
Streifen gewesen zu sein; d) auf den Halspalmetten, indem
die einzelnen Blätter von einer solchen zinnoberroten Linie
umsäumt sind; e) einige Kleinigkeiten am Ornamente unter
den Henkeln; f) im Bilde nur an Hermes'* Petasos auf A) wo
der unlere Rand damit gesäumt ist.
A) Eine Frau sitzt auf einem Stiere, der ruhig steht,
nach r. (Europe?); sie sitzt nach Frauenart und erhebt den
1. Ann: der r. Unterarm zur Brusthöhe erhoben; sie hält
sich gar nicht am Stiere fest (langer faltenloser Chiton,
Attische Amphora, 2, ß, Gruppe 2. V-
faltiger kurzer Mantel, langes Haar, Binde); sie spricht zu dem
r. ruhignach 1. stehendenH ermes(Stiefel mit r.Zugstück, kurzer
Chiton und Chlamys, ohne Kerykeion, w. Petasos, roth'arti.
welcher die R. (beide Fauste geschlossen) erhebt. L. stein
ruhig eine Frau nachr. (langer Chiton, Mantel faltig mit Rot,
lange Haare, Binde) und erhebt die L. gegen das Gesicht-, die
R. vorstreckend, ruhig stehend.
B) Hermes reitet auf einem Bock nach r., an dessen
langen Hörnern er mit der L. sich halt (r. Stiefel mit Zugstück,
kurzer faltenloser Chiton, r. getupft, Chlamys, langes rotes
Haar und Bart, Petasos; der kreisrunde Knopf, mit dem die
Chlamys auf der r. Schulter zusammengehalten wird ist
deutlich ausgedrückt), das Kerykeion in der R. R. und 1. steht
je eine Göttin (Hekate und Kora?) in langem Chiton und
Mantel mit Rot, langem Haar und Binde, ruhig und feierlich
je zwei brennende Fackeln (die Flammen nur mit Firnis, nicht
rot) vor sich haltend. An den weiblichen Köpfen ist besonders
deutlich, dass, wie auch sonst, die Köpfe der Frauen mit dem
schw. Firnis nur im allgemeinen angedeutet wurden, dass die
weisse Farbe dann übergriff und die eigentlichen Gesiehts-
konture gab; bei der Europe jedoch ist der Kontur des Unter-
gesichtes mit dem Firnis-Pinsel besonders umrissen, dann
weiss gefüllt. Die Pupillen der Frauen sind nicht rot, sondern
mit schw. Firnis auf den bereits weissen Grund aufgesetzt.
1882. (1716). H. 0,215. U. 0,425. Etrurien, Gerh. von Depoletti irr
Rom 1841. Stark erg. — Abg. Gerhard, auserl. Vas. Taf. 242,
3. 4. Bd. IV, S. 8. Vgl. Löschcke in den Mitth. d. Ath. Inst. V,
S. 38i, Anm. 4.
Der ganze Hals ist erg., ebenso die Henkel (fälschlich
einfach). Der Hals zeigte ursprünglich gewiss auch die drei
auf- und abgewendeten Palmetten, nicht die P. L.-Kette die
jetzt erg.
A) Altar von Rindern umgeben. In der Mite ein
viereckiger Altar, oben mit weisser Deckplatte. R. und 1.
kommen hinter dem Altare heraus, nach den entgegengesetzten
Seiten gewendet, je ein Rind (antik von dem 1. die Vorder-
beine und das Hörn, von dem r. nur die Beine). Mitten vor
dem Altare steht ein Rind nach r., das, da es vor den schw.
Altar zu stehen kam, weiss aufgemalt werden musste (nur
Kopf, Rücken und Schwanz übermalt). Ueber dem Altare
steht noch ein viertes Rind nach r. so, dass seine Füsse vom
Altarrande verdeckt sind; offenbar ist dasselbe als hinter dem
Altare in der Ferne befindlich gedacht (antik ist nur der
Schwarzfigurig; späterer Stil.
Hinterkörper). Hinter dem Altar vorkommende Zweige füllen
den Raum.
B) In der Mitte sitzt eine Frau (mit aufgenommenen
Haaren, langem Chiton, in Mantel gehüllt, darunter auch der
r. Arm) nach r., sich umblickend nach L; von ihr gehen Zweige
mit weissen Früchten aus, die den Raum füllen; ihr Sitz ist
ein einfaches Postament mit Fussuntersatz; antik ist nur ihr
Oberkörper mit einem Teile der Unterbeine und des Sitzes.
(Semele oder Nymphe?). R. und 1. sitzen auf gleichen Sitzen
je ein Silen; von dem 1. ist antik nur die kahle Stirn mit r.
Haarband und die übermalte Stumpfnase, ferner ein Teil der
Unterbeine und des Sitzes. Der r. ist besser erhalten; er sitzt
nach r. und wendet sich nach 1. um; er ist ganz antik, nur
etwas übermalt. — Zeichnung sehr flüchtig.
5. Am Halse Epheuzweig; unter dem Bilde gefirnisst; Henkel
zweiteilig', kein Ornament unter den Henkeln.
1883. (641). H. 0,14. U. 0,28. Nola, S. Koll. — Gute Technik.
A Ein Silen (r. Bart, Stumpfnase, Schwanz) erhascht
eine Nymphe, indem er sie, die enteilend umsieht und den
1. Arm austreckt, um die Leibesmitte umfassen will (Nympne
im langen Chiton, Mantelchen mit R. und Falten); das Motiv
von Peleus und Thetis entlehnt. Rings Zweige und grosse
Trauben daran, den Raum füllend.
B) Dionysos nach r. (langer r. Bart, langes Gewand), sitzt
auf Klappstuhl, den r. Arm unter dem Mantel etwas gehoben,
in der L. das Trinkhorn, den Kopf etwas gesenkt, im ge-
wöhnlichen Schema. R. eine tanzende Nymphe, die das
Motiv der Nymphe von A) wiederholt. — Ueberaus flüchtig.
1884. 609). H. 0,22. U. 0,40. Corneto, S. Dor. — Viel übermalt..
Schlanker Bauch; auch die Strahlen fehlen. Nachlässige,
grobe, sehr geringe Ausführung.
A und B fast ganz gleich: eine weibliche Flügelgestalt
im typischen Laufschritte nach r. (Nike?), das eine Mal
umblickend, das andere Mal nicht, im langen Chiton mit
Ueberschlag, der im faltenlosen Stile mit roten Streifen be-
handelt; das eine Mal tritt das 1. Bein daraus heraus. Das
Weiss des Gesichtes und der Glieder ist ganz modern über-
malt das Gesichtsweiss griff weit über die schwarze Grundlage
die nur das Innere des Kopfes füllt). R. und 1. je ein nackter
Jüngling (Talastrite) mit r. Haaren, der eine mit einer
Chlamys; die Arme vorstreckend und etwas ausschreitend.
Unten eingekratzt, s. Taf. I, [883.
Amphora, 2, ß.
Isoliert. Form No. i65.
1885. (536). H. 0,245. U. 0,465. In Neapel gek. Mehrfach erg.
Die Form dieses GefUsses stimmt im Wesentlichen 'überein
mit den bekannten Amphoren des Nikosthenes (Klein, Vas.
mit Meistersign. S. 24 fr.) Es ist hier eingereiht worden unter
der Voraussetzung dass es eine spatere Variante dieser
Nikosthenesgattung sei. Mit mehr Recht jedoch wäre es, wie
die genauere Betrachtung lehrt, zu der Klasse des alteren
schwarzfig. Stiles gestellt worden. Es repräsentiert orTenbar
eine altere Stufe des Typus als jene Produkte aus dem Atelier
des Nikosthenes.
Der Thon ist blass mit einem dünnen rötlichen Ueberzug,
nicht von schöner gleichmassiger Farbe; der Firnis nicht
tiefschwarz, etwas matt. Der ganze untere Teil des Bauches
mit den Strahlen ist modern. Der Fuss ist antik, doch nicht
zugehörig; er zeigt die gewöhnliche schöne attische Technik.
Das Innere des Halses ist gefirnisst; auf dem M ündungs-
rande ein Streif von dreifachem Netzornament; von dem-
selben aus geht an den beiden Seiten jeder Henkelfläche
herab je ein gleicher Streif; von diesen Netzb'ändern umrahmt
zeigt die Mitte der Henkelfläche Schuppenornament (mit r.
Pünktchen). Das unterste Stück der Henkel aber ist ge-
firnisst.
Der Hals ist aussen einfach gefirnisst.
Die Schulter zeigt jederseits ein Band aufwärts gerichteter
dreispitziger Lotosblüten (die Kelchblätter unten rot) und
Lotosknospen; die Fruchtknoten derselben sind rot an den
Knospen, weiss an den Blüten.
Der Streif zwischen den zwei plastischen Rillen zeigt einen
einfachen Mäander.
Darunter läuft um den Bauch rings ein Tierfries: in der
Mitte der einen Seite liegt ein Stier nach 1., auf die aus-
gestreckten Beine gestürzt und niedergedrückt von zwei
Löwen, von denen der eine von 1. ihm ins Genick beisst,
während der andere von r. sich in das Hinterteil des Rückens
eingebissen hat (am Stier ist der Hals abwechselnd rot, weiss
und schw. gestreift, die Streifen durch Gravierung geschieden;
Schnauze mit kleinen Strichelchen graviert; nur ein Hörn
angegeben; Schwanzende fälschlich wie das eines Löwen
erg.; an den Löwen Mähne rot, Stirnhaar weiss, unterer
Bauchstreif weiss; am Ende des Rückens gegen den Schwan/
zu eine Reihe gravierter Haarbüschel, eine charakteristische
-4
3~0 Schwarzfigurig; späterer Stil.
Eigenheit die auch bei den folgenden Löwen und dem
Panther wiederkehrt). Es folgt r. die Gruppe eines Ebers
nach 1., der von einem Löwen 1. und einem Panther r. zu
Boden gedrückt wird. Der Vorderkörper des Ebers sowie aer
Vorderkörper des Löwen 1. sind modern, letzterer fälschlich
als Panther erg.; der ganz erhaltene Panther r. hat sich in
den Rücken des Ebers eingebissen; er ist durch Gravierung
und w. Punkte am ganzen Körper gesprenkelt. Es folgt r.
die Gruppe eines Hirsches nach 1. der auf die Vorderbeine
stürzt und umblickt nach dem Löwen der ihm in sein Hinter-
teil beisst. — Die Zeichnung ist sorgfältig, von grosser
Kraft und Lebendigkeit; der Stil am ehesten dem der Tier-
gruppen der Francoisvase ähnlich. Es ist sehr viel graviert
an den Figuren.
Darunter folgt ein Streif mit einem Epheuzweig (weisse
Punkte markieren die Stelle der Verbindung des Blattstengels
mit dem Zweig; dasselbe Detail an dem Epheustreif von 1675).
Die weiter unten folgenden Strahlen sind modern (s. o.).
Der attische Ursprung des Gefässes kann nicht für sicher
gelten. Es gehört jedenfalls näher zusammen mit den unter
No. iöjS— 1675 beschriebenen Vasen.
b) Pelike (schlauchförmige Amphora).
(Form No. 42).
1886. (1896). H. 0,255. U. 0,55. Melos, Ross 1844. — Aus Stücken
und unvollständig, nichts erg.
Das Gefäss ist gefirnisst, doch auf beiden Seiten ein grosses
Feld ausgespart, das oben mit einem Epheuzweig, an beiden
Seiten durch alternierendes Punktornament gesäumt wird.,
A) Die Vorderteile der Rosse eines Viergespannes
nach r. (Mähnen mit r. Streif); den Pferden voran geht nach
r. eine Frau (Weiss verblasst), zu den Rossen sich umwendend
und die R. hoch erhebend; ihre Hände leer (langer faltenloser
Chiton mit r. Tupfen, faltiges Mäntelchen, r. Kranz im Haar).
Raumfüllung durch Zweige mit schw. Trauben und weissen
(auf Thongrund) Aepfeln(?).
B Herakles fangt den Stier ein; erhalten ist nur der
opf und 1. davon der obere Teil des löwenfellbedeckten
Ko] Les Herakles und seines Köchers auf dem Rücken;
unten die Stiervorderbeine und Rest des einen vorgesetzten
Herakles. — Flüchtig freie Zeichnung.
Attische Pelike. Prothesis-Amphora. jji
c) Prothesis-Amphora.
(Form No. 34).
1887 — 1889. (1847 — l840,). ln den Ausgrabungen von Fauvel und
Gropius in der Nekropole von Trachones bei Athen
zusammen gefunden, doch in Fragmente zerschlagen und un-
vollständig; von E. Wolff bei Gropius in Aegina gesehen
(Bull. d. J. 1829, 126) als die drei Gefässe noch in Fragmenten
waren; später vom Gesandten v. Brassier erworben und von
demselben nach Rom gebracht, woselbst die Gefässe zu-
sammengesetzt und das Fehlende ergänzt wurde; 1844 schenkte
sie v. Brassier dem Könige von Preussen; als Geschenk des
Königs kamen sie ins Museum. — Eine in den Details aus
den drei Vasen kompilierte Abbildung Mon. d. J. III, tav. 60;
vgl. Annali 1843, p. 276 ff. (Henzen). Benndorf, griech. u. sie.
Vasenb. S. 6.
Drei grosse Grabamphoren, alle unten hohl, ohne Boden.
Mündung: oberster schmaler Streif mit Mäander oder
(1887) gebrochenem Bandornament; der untere Hauptstreif mit
Schlangenlinie. Diese Ornamente sind weiss auf den schw.
Grund aufgemalt.
Hals: langgezogene Figuren, auf 1888 oben mit Mäander
abgeschlossen; unten ein wechselndes Ornamentband: auf 1888
grosse altertümliche Rosetten (Centrum rot); 1889 Lotos-
knospenband nach unten; 18S7 freie auf- und abgewendete
Palmetten.
Henkel: Aussenseiten ungefirnisst und mit grossen
schwarzen Rosetten bemalt; auf den seitlichen Rändern weiss
aufgemaltes Zickzack. Auf den Verbindungsstücken zwischen
Henkeln und Hals ebenfalls Rosetten (1887) oder Schlangen-
linie (1888. 1889) weiss aufgemalt.
Schul rer: Stabornament (ohne Gravierung und ohne
Rot).
Bauch: umlaufender Hauptbildstreif; darunter schmales
Mäanderband (fehlt 1889); darunter ein niederer umlaufender
Streif mit Tieren (1888. 1889) oder Reitern (1887). Darunter
wiederum schmaler Mäander (fehlt 1887). Unten dicke
Strahlen mit feinen Spitzen.
1887. (1847). H. 0,76. U. 0,77.
Hals: A) drei klagende Frauen, alle nach r. stehend,
die r. den Kopf umwendend; an allen ist der Oberkörper
en face, die Füsse nach r.; sie fassen, sich mit beiden Händen
in die langen Haare; Gewandung die gewöhnliche (Chiton
und Schultermäntel, keine Oberärmel angedeutet).
24*
^72
Scrnvarzfigurig; späterer Stil.
B) Drei klagende Manner im Zuge nach r.; der vordere
r. ist unb'ärtig, alle im Mantel (ohne alles R., mit Falten, die
r. Brust frei) den r. Arm weit vorstreckend (Mund geschlossen).
Bauch: A) am besten erhalten, im wesentlichen ganz alt,
nur übermalte Brüche und kleine ergänzte Stücke. — Unbärtige
männliche Leiche liegt auf der Kline (w. ion. Volute, weisser
Palmettenausschnitt) nach 1. mit geschlossenem Auge, bis zum
Kinn in ein Tuch gewickelt (mit r. Tupfen und w. Pünktchen),
der Kopf von grossem rotem dickem Blattkranze geschmückt.
Unter dem Kopfe mehrere Kissen. Zunächst beim Kopfe des
Toten steht ein kleiner Knabe im Mantel nach r. (der Sohn),
r. zu Häupten eine klagende Frau, die Arme jammernd er-
hoben; einige gelöste Haarflechten fallen ihr vorne über die
Stirne herab; ihr Unterkörper steht nach r.; der Oberkörper
ist nach 1. zurück zum Toten gewandt. L. vom Kopf der
Leiche steht vor der Kline eine andere klagende Frau nach r. ;
weiter 1., teilweise von der Kline verdeckt und hinter derselben
'unter der wieder der breite niedere Tisch) zwei gleiche
klagende Frauen sich zugewandt. L. von der Kline unter
dem Henkel noch eine klagende Frau nach r. R. unter dem
Henkel sitzt auf einem Klappstuhl eine trauernde Frau nach
1. im Mantel, die R. unter dem Mantel gegen das trauernd
vorgeneigte Gesicht führend.
B) Zug der klagenden Männer nach r. ; r. voran unter dem
Henkel ein kleiner Mann im gewöhnlichen Mantel und ge-
wöhnlichen Motiv, die R. vorstreckend (während die Knaben
an der entsprechenden Stelle von 1888. 1889 sicn durch das
Motiv von den Männern unterscheiden, sein Untergesicht mit
dem r. Barte ist antik. Es folgen 1. dicht auf einander sieben
M ä n n er, deren Oberkörper sämtlich modern; von den Unter-
körpern grosse Stücke alt; alle in den gewöhnlichen faltigen
Mänteln.
Unterer nied erer Bildstreif: Reiterzug (bei der feier-
lichen Bestattung) nach r.; stark erg.; antik ist nur: ein Ross-
und Reiterkopf und die r. Hand hoch emporgestreckt, auf
dem Kopfe die hohe thrakische Mütze; ein Reiteroberkörper
und Rossehals; ein ganzer Reiter und fragmentiertes Pferd;
er hat d^n steilen kurzen thrakischen Reitermantel an, doch
ohne Verzierung; ein Reiteroberkörper und Rossehals. Sie
ckten alle Jen erhobenen r. Arm weit vor. Alles übrige
ind sieben Reiter ist modern.
Der ganze untere Teil der Vase mitdemFusse ist modern.
Attische Prothesis-Amphora. 3~3
1888. (18481. H. 0,755. U. 0,76.
Hals: A) Zwei klagende Frauen, beide nach r. stehend,
die r. wendet den Kopf nach der Genossin um; beide greifen
klagend mit beiden Händen gegen den Kopf; alles Weiss ist
modern nach verblichenen Spuren aufgemalt; an beiden sind
die Unterkörper übermalt; sie haben faltenlosen Chiton mit
w. Punkten, Schultermantel mit freien Falten, langes Haar;
von der 1. ist nur der Mittelkörper modern, von der r. sowohl
Mittel- als Oberkörper modern; von ihrem Kopfe ist nur der
Hinterkopf, ferner ein Teil der beiden erhobenen Arme alt.
B) Drei klagende Manner im Zuge nach r.: voran zwei
bärtige (roter Bart), dann ein unbärtiger; alle erheben die R.
und strecken sie weit vor, ihr Mund ist indes geschlossen; sie
haben keine Chitone, nur Mäntel welche die r. Brust frei-
lassen, mit freien Falten und r. Tupfen; der 1. Arm ist jeweils
gesenkt und unter dem Mantel verborgen. Sie sind ganz
antik.
Bauch: A) Auf der Kline mit w. Palmettenausschnitt
am Fusse liegt der Tote nach 1., von vier Frauen mit
beiden zum Kopfe erhobenen Armen betrauert; von der Kline
und dem Toten nur die 1. untere Hälfte antik (also ungewiss
ob die Leiche männlich oder weiblich war). Unter der Kline
steht ein breiter Schemel oder niederer Tisch mit eingeknickten
Füssen, dessen 1. Hälfte antik. Von den Frauen sind von der r.
zu Häupten der Kline stehenden nur die nach r. gewandten
Unterbeine und ein Stück des Mantelzipfels alt; von der
folgenden 1. ist nur der Mittelkörper alt; die beiden andern
1. sind grösstenteils alt (nur das Weiss übermalt); Gewandung
bei allen gleich und ebenso wie an denen oben am Halse: falten-
loser Chiton mit w. und r. Tupfen, Schultermantel mit freien
Falten und r. Tupfen; auch das Tuch um den Leichnam ist
in dieser Weise geziert. — Unter dem Henkel 1. sitzt eine Frau
nach r. auf einem Klappstuhl, von dem nur das 1. obere Stück
alt; ihr Unterkörper modern; sie ist in den Mantel gehüllt
und führt die L. unter dem Mantel gegen das Gesicht. R. unter
dem Henkel steht noch eine klagende Frau, die Arme zum
Kopfe erhebend; sie steht nach r., hatte den Kopf jedoch
umgewendet (Kopf und beide Arme grösstenteils modern).
B) Unmittelbar r. von der eben beschriebenen Frau trifft
die Spitze des Zuges der Männer ein: voran, nach 1. wie
alle folgenden, ein Knabe im Mantel, beide Arme gesenkt
{oder ein klein dargestellter Jüngling? vgl. 18S7); dann sieben
langsam schreitende Männer, der vorderste bartlos, die
Vi Schwarzfigurig; späterer Stil.
andern mit rotem, der dritte von 1. mit weissem Barte, derselbe
hat auch w. Haar und Glatze (Weiss aufgefrischt); alle sieben
erheben den r. Arm und strecken ihn klagend weit vor und
erheben zugleich den Kopf etwas wie singend (doch Mund
geschlossen); kurzes Haar ohne Binden. R. am Ende macht
den Beschluss ein gleicher Knabe wie der Anführer. Alle
tragen nur den Mantel, der über die 1. Schulter geworfen ist,
mit freien Falten und r. Tupfen.
Tierstreif: Viermal Panther und Schaf sich gegenüber;
dazu im Raum einige einfache plumpe Tupfen, die Rosetten
andeuten sollen. Mit manchen Restaurationen.
Auch am Fusse einiges erg.
1889. (1849)- H. 0,755. U. o,73.
Hals: A) und B) mit derselben Darstellung (abg. Mon. III,
60, oben': zwei klagende Frauen nach den entgegengesetzten
Seiten stehend, doch die Oberkörper sich zuwendend (in langem
Chiton mit weiten kurzen Oberarmein und dem gewöhnlichen
Schultermantel in Falten); alle legen die Hände an den Ober-
kopf; sie haben kurz geschnittenes Haar das kaum bis zur
Mitte des Halses reicht, wo die Enden desselben graviert sind.
Alle sind im wesentlichen antik, nur gehen verschmierte
Brüche hindurch und ist alles Weiss modern (von mir an den
Köpfen entfernt, um die antike Augenzeichnung bloss zu legen).
Bauch: A) (abg. Mon. III, 60 ohne jede Angabe der Er-
gänzungen). Die Leiche auf der Kline (w. Palmetten-
ausschnitt am Fusse; w. ionische Volute oben) nach 1., um-
standen von klagenden Frauen; die ganze r. Hälfte der Kline
mit dem Kopfe des Toten und der r. zu Häupten stehenden
Frau ist modern; von der zweiten Frau r. ist nur der
untere Teil der Unterbeine nach 1. alt. An den Frauen 1. ist
der Oberkörper der ersten nach r. modern; von der zweiten,
die sich nach 1. umwendet mit dem Oberkörper und die Arme
/um Kopfe erhebt, sind der Oberkopf und die Unterarme
modern; auf sie folgt 1. ein kleineres Mädchen, das die Arme
emporstreckt nach einer 1. am Ende der Kline nach r. stehen-
den klagende Frau (an welcher der r. erhobene Arm und
Umgegend modern). Auch hier ist das Weiss überall modern
aufgefrischt. Unter der Kline ebenfalls Rest eines breiten
chemelartigen niederen Gestells wie 1888. Gewandung der
uien wie oben. L. unter dem Henkel noch eine klagende
Frau, deren Kopf und erhobene Arme modern.
Attische Hydria, i, Gruppe i. 5j5
B) (abg. Mon. III, Gor. oben): L. von der letztbeschriebenen
Frau erscheint die Spitze des Zuges der klagenden Manner
nach r.- an der Spitze wie am Schlüsse ist ein Knabe im Mantel,
der vorne mit gesenkten Armen, der hinten mit etwas erhobenem
r. Unterarm. Es sind jetzt fünf Männer, waren aber ursprüng-
lich gewiss sieben. Haltung und Gewandung wie auf 1888;
die zwei vordersten sind völlig modern; an dem 1. folgenden
ist nur der Unterkörper alt; an den drei folgenden sind Köpfe
und Oberkörper fast ganz modern.
Tierstreif darunter (abg. Mon. III, 60 unten): dreimal
das Paar eines Panthers und Schafes, die sich gegenüber-
stehen; ferner einmal ein Schwan nach r. und Schaf nach 1.
— Fuss grösstenteils alt.
d) Hydria.
1. Hals, Schulter und Bauch sind scharf von einander ab-
gesetzt. Form No. 31. Der Vertikalhenkel setzt oben
an der Mündung an, ivo er in zwei kleine Scheiben aus-
läuft Das Gefäss ist gefimisst bis auf die Vorderseite,
wo auf Schulter und Bauch je ein Bild ausgespart ist;
ersteres ist oben von Stabornament !, letzteres an beiden
Seiten von einem Epheuzweig begrenzt; unier dem Bauch-
bilde noch ein schmaler verzierter Streif. Ganz unten
dicke Strahlen mit dünnen Spitzen.
Erste Gruppe: der Vertikalhenkel erhebt sich nur wenig über die
Mimdung; er ist rund im Durchschnitte; das Schulterbild greift in
der Regel nicht über das Bauchbild heraus. Der kleinere Streif unter
' dem Bauchbild ist bildlich, nicht omamental verziert.
1890. U632). H. oÄ U. 0,98. Vulci, Gerb. i836. -Vgl. Gerhard,
Auserl. Vasenb. I, S. 144, Anrn- 2l8 b-
Schulter. Anschirrung eines Viergespannes: in
der Mitte stehen die zwei mittleren Rosse, bereits angeschirrt
nach r. an einem Wagen (auffallend klein; es steht deshalb
die Joch und Wagenbrüstung verbindende Stange sehr
schräg nach aufwärts statt horizontal). Ein Jüngling besteigt
mit dem 1. Beine den Wagen und hält die Zügel und die
lange Gerte (nackt; aufgenommenes Haar, kleines Gewandstuclt
auf der 1. Schulter). Der eigentliche Lenker (im langen w.
Chiton, bartlos) steht nach r. neben den Rossen, von ihnen
teilweise verdeckt an der Stelle wo das 1. Beiross angeschirrt
3-5 Schwarzfigurig; späterer Stil.
werden soll und ist offenbar mit dem Geschirre beschäftigt;
an der sichtbaren r. Nebenseite des r. Jochpferdes hängen Zügel,
Gebiss und Brustbinde für das r. Beipferd. Das eine der Beirosse
wird soeben von 1. von einem Jüngling (nackt, nach r.
schreitend, nach dem Pferde nach 1. sich umsehend; mit
langer Gerte in der L.) an einer Leine herbeigeführt. R. vor
den Jochpferden steht ein Jüngling mit kleinem Schulter-
mäntelchen und langer Gerte, der den Nasenrücken des einen
Rosses streichelt. R. am Ende ein bärtiger Zuschauer im
Mantel (mit R.) die R. aufmunternd hoch erhebend. Zum Typus
vgl. 1897. Benndorf, gr. u. sie. Vas. Taf. 52, 2. Gerhard, aus.
Vas. Taf. 102. 211, 2.
Bauch: Schmaus. In der Mitte lagert ein bärtiger
Mann auf der Kline nach 1. (lange Seitenlocke die auf die
Brust fällt, r. Haarband, grosser r. Bart, Mantel der r. Brust
freilässt), in der R. ein grosses Messer (einschneidig) haltend;
die Kline mit dem üblichen Palmettenausschnitt am Fusse
und ionischem Gapitell als Krönung am Fusse des Kopfendes
< weiss, Innenzeichnung verblasst, deshalb von Gerhard als
Gefäss misverstanden); die Füsse stehen auf niederen
Sockeln mit Abschluss in ionischer Capitellform. Davor steht
ein Tisch ganz bedeckt mit Speisen, die z. T. herabhängen;
unten ein weisser grosser Hund (r. Halsband), der gierig
etwas am Boden Liegendes frisst. Oben hängt an der Wand
eine Leier (acht Saiten). Der Mann hat sein Essen unter-
brochen und blickt nach 1., wo auf dem unteren Ende der
Kline eine Frau sitzt, (Chiton und Mantel, ihr Unterkörper
genau en face), die ihm mit der L. eine schw. Blume hinhält
(langbekleidet mit zierlichen Falten). Von 1. kommt ein Mann
(rotbärtig, kurzes Haar, mit r. Binde; ein Mäntelchen auf den
Schultern), etwas trunken wankenden oder tänzelnden Schrittes,
den Kopf vorneigend, gegen den Boden blickend, den 1.
Unterarm vorstreckend mit geöffneter Hand, den r. mit ge-
flossener Faust vor der Brust. L. am Ende steht eine Frau
ruhig nach r., langgewandet, die L. erhebend. R. von der Kline
zwei nackte rotbärtige Männer nach 1., die sich umschlungen
Iten indem der zur R. den 1. Arm um die Schultern des
andern legt; sie scheinen im leichten Tanze begriffen; der
vordere verdeckt den andern zu seiner R. grösstenteils; der
vordere blickt um nach r.; sie stehen beide mit den Zehen auf,
indem sie die Fersen erheben. Wahrscheinlich befinden sie
-1J1 in einer Art Contretanz mit dem vorhin beschriebenen
Manne. — hie Ausführung dieses Bildes ist sorgfältig, besonders
Attische Hydria, i, Gruppe 1. S~
die Gewandung; die Mantel haben breite rote Streifen sowohl als
r. Tupfen und etwas gewellte Faltenlinien. — Zu einer mythischen
Deutung fehlen Anhaltspunkte; zu Grunde liegt jedoch wohl
der Schmaus des Herakles mit Athena, Alkmene, Jolaos.
Unterer Streif: In der Mitte Herakles den Löwen
würgend, nach r. im gewöhnlichen spateren Liegeschema; der
Löwe, die 1. Hintertatze erhebend, erreicht jedoch Her.1 Kopt
nicht; Her. ganz nackt, bärtig. R. oben hangt das Schwert, 1.
der Köcher und ein Gewandstück; jene beiden haben je zwei
Tragbänder, von denen das eine herabhängt während das Objekt
am andern hängt. R. kommt Athena heran, eilig in knie-
beugendem Laufe nach 1. (langer faltenloser Chiton, Schulter-
mäntelchen, in der L. Lanze; Helm; R. weit vorstreckend);
weiter r. entfernt sich umblickend Hermes mit Kerykeion, in
seiner gewöhnlichen Tracht. L. kauert nach r., das r. Knie
am Boden, Jolaos (unbärtig, kurzer Chiton), in der R. die
Keule. L. sitzt eine Frau (Nymphe von Nemea) auf schw.
viereckigem (Stein)sitz (langer Chiton) und streckt beide Arme
vor, als ob sie Beifall klatschte. — Die Figuren sind weitgestellt,
die Ausführung sehr flüchtig.
1891. (1698). H. 0,485. U. 1,02. Etrurien, Gerh. 1841. — An Hals und
Mündung mehrfach erg.
Schulter: In der Mitte umfasst Theseus nach r. aus-
schreitend mit dem 1. Arm den Hals des Mi 110 tau r, der, ins
r. Knie gebeugt, den Theseus mit der R. am Stirnhaarschopfe
und mit der L. an der Brust fasst (Oberkörper vom Rücken
gesehen), während Theseus mit der R. ihm das Schwert in
den Nacken stösst. Theseus hat kurzen faltenlosen Chiton und
hinten aufgebundenes Haar; die Schwertscheide umgehängt (ein
übermalter Bruch geht durch). R. steht ein Mann (Min os) im
Mantel nach 1., einen Stab aufstützend; sein Kopf ist ergänzt und
zwar fälschlich weiblich, während die Füsse schwarz sind und
nie weiss waren. L. steht Ariadne (im langen Chiton und
Mantel) nach r., in der L. einen Kranz vorhaltend (übermalt;
Füsse waren weiss, sind jetzt verblasst). R. und 1. noch
je zwei ruhige Zuschauer und zwar 1. zwei bartlose Männer
in langen Mänteln mit langem Stabe ; r. eine Frau im Mantel,
die R. unter demselben gegen das Gesicht führend, und ein
bartloser Mann im Mantel mit Stock.
Bauch. Hochzeitszug (des Peleus und derThetis
Ruhig stehendes Viergespann nach r.; auf dem Wagen
(Räder gezirkelt) als Lenker der Bräutigam (r. Bart, kurzes
Haar, r. Binde, Mantel mit Rückenzipfel); er hält die Zügel
3jg Schwarzfigurig; späterer Stil.
und langen Stab; zu seiner L. steht, auf dem Wagen, von
ihm grossenteils verdeckt, die Braut die sich mit der R. an
dem emporstehenden vertikalen Wagenrande hält und mit der L.
den über den Kopf gezogenen Mantel etwas emporzieht.
Interessant ist dass der Mantelrand eher graviert wurde, als
das Gesicht weiss bemalt und graviert ward, denn ersterer
durchschneidet das Gesicht. R. (hinter der Deichsel) steht
Apollon nach r. (langer faltenloser Chiton mit Oberarmein
und gravierten Kreuzchen, Mantel mit Rot, hinten kurzes
Haar, r. Binde, unb'ärtig) und spielt die Kithara (sieben Saiten)
mit Plektron und der 1. Hand. Ihm gegenüber Artemis
nach 1., von den Pferden teilweise verdeckt; sie hält zwei
brennende Fackeln sich vors Gesicht (lange Gewandung,
langes Haar). R. Hermes, von dem hinter den Pferden nur
die Spitze des w. Petasos, das Kerykeionende und unten die
Beine mit den Stiefeln mit Zugstück erscheinen. R. vor den
Rossen macht ein Knabe nach r. eben einen hohen Luft-
sprung mit geschlossenen Beinen (nackt, Haare hinten auf-
genommen, r. Binde), beide Arme mit geschlossenen Fäusten
etwas zurückgeworfen; er schnellt sich in die Höhe (2% Gm.
vom Boden bei 8$ Gm. Körperhöhe).
Tierstreif unten: zweimal wiederholte Gruppe eines
Löwen und Ebers (mit etwas Rot); die Tiere ruhig sich
gegenüber.
Unten eingekratzt, s. Tafel No. 1891.
1892. (695). H. 0,42. U. 0,93. Vulci, S. Dor. — Vorzüglich erhalten;
Firnis mehrfach teils etwas grünlich teils rötlich verbrannt.
— Bespr. O. Jahn, Arch. Aufs. S. 93, i; Förster, Hochzeit
des Zeus und der Hera S. 29f.
Die Erhebung des vertikalen Henkels über die Mündung
ist eine minimale.
Schulter. Kampf: 1. dringt mit der Lanze ein Held
(nackt, Schwert, kor. Helm, böot.Schild) auf einen Anderen ent-
weichend sich umsehenden ins r. Knie sich beugenden ein, der
in der R. die Lanze zückt (nackt, Schwert, Rundschild, dessen
X. w.Dreifuss aufr. Grunde); von r. kommt der Verteidiger,
die Lanze in der R. schwingend, gerüstet wie der erste Held (mit
böot Schild, dessen Z. vier w. Kugeln). R. und 1. enteilt je
eine entsetzt umsehende Frau, in symmetrischer Haltung je
einen Arm erhebend (in langem Chiton; die 1. mit kleinem
Schultermantel).
Bauch. Ilochzeitszug (des Peleus und der Thetis?).
Ruhiges Viergespann nach r.; auf dem Wagen steht der
Attische Hydria, i, Gruppe i. 3/0
Bräutigam als Jüngling (kurzes Haar, r. Binde, langer Chiton,
Mantel, der die r. Schulter freüasst) und hält die Zügel und
das Kentron; neben ihm zu seiner L. und halb von ihm ver-
deckt steht die Braut (r. Binde), den über den Hinterkopf
gezogenen Mantel mit der L. lüftend, mit der R. am Wagen-
rande sich haltend. L. am Ende steht Dionysos nach r.
(langer r. Bart, langer Chiton, geblümt, Mantel mit r. Streifen),
in der L. das Trinkhorn (grösstenteils verborgen hinter dem
Bräutigam), die R. verborgen unter dem Mantel. R. neben
dem Wagen, von ihm teilweise verdeckt, steht Apollo nachr.
(langer Chiton, langes Haar), und spielt die Kithara (sechs
Saiten). Gegenüber, von den Pferden halb verdeckt eine Frau
(Artemis?) (langer Chiton und Mantel, langes Haar und
r. Binde) nach r., doch umblickend nach 1. R. vor den Rossen,
doch von deren Köpfen teilweise verdeckt eine Frau nach 1. in
langem Chiton, den sie mit der R. etwas emporzieht (die
wellige Gravierung des unteren Saums des Ueberschlags ist
früher gemacht als das Weiss des 1. Armes aufgetragen wurde,
das darüber weggeht).
Unterer Streif: R. und 1. die Palmette mit Stiel (offen,
ohne R.) wie an den Henkeln der Schalen (vgl. 1756 ff.). In
der Mitte ein weiblicher Panther; r. und 1. je ein weidender
Bock mit langen Hörnern und r. Hals.
Unten eingekratzt, s. Taf. No. 1892.
1893. (1691). H. o,38. U. 0,80. Etrurien, Gerh. 1841. — Am Bauch
viel übermalt. — Abg. Gerhard, auserl. Vas. Taf. 253, Bd. IV,
S. 23.
Schulter: Wettrennen. Zwei Viergespanne im
Galopp nach r., die Lenker in langem w. Chiton, mit r.
Barten (die Räder ohne Zirkel, flüchtig; die Pferde mit r.
Mähne und r. Schwanzstreif).
Bauch: Dionysos besteigt mit dem einen Bein den
Wagen des Viergespannes nach r. (Rad mit Zirkel) und
hält die Zügel in beiden Händen, doch kein Kentron (langer
r. Bart, r. Epheukranz, Mantel umgeworfen mit Zipfel auf
dem Rücken, nur mit r. Tupfen). R. Hermes, teilweise von
den Rossen verdeckt, wegschreitend, doch umblickend zu
Dionysos und die r. Hand erhebend, von welcher ein
Zweig ausgeht; ein anderer langer Zweig geht von
Dionysos Hand aus. (Hermes mit langem r. Bart, Petasos
mit hinten aufgeschlagener Krempe, Chlamys, Kerykeion,
Stiefel mit Zugstück; teilweis übermalt). L. hinter Dionysos
eine eilig heranschreitende Frau nach r., wohl Semele
33q Schwarzfigurig; späterer Stil.
Epheukranz mit Rot, langer Chiton und Mantel mit freien
Falten und r. Tupfen; Weiss modern aufgefrischt; langes
Haar, L. erhebend).
Unterer Streif: zweimal je ein Löwe und ein Eber sich
gegenüber; Mehreres erg. und fast ganz übermalt (ohne Rot).
Am Boden eingekratzt, s. Taf. No. i8a3.
1894. (1981). H. 0,39. U. 0,82. Vulci, Gerh. — Gut erb.; doch
Manches übermalt.
Schulter: wie die Aussenseite einer Schale verziert. In
der Mitte auf einer Matratze nnd einem Kissen lagert
Dionysos nach 1. (Mantel und Chiton, roter Bart, langes
Haar, Epheukranz) in der R. den Kantharos vorstreckend. R.
und 1. je ein grosses Auge (die Iris mit drei Kreisen wovon
einer weiss; der Augenrand weiss). R. und 1. am Ende
symmetrisch je ein etwas in die Knie gebeugt herankommen-
der Silen der einen vollen Schlauch herbeischleppt (langer r.
Bart. r. Schwanz).
Bauch: Parisurteil. R. steht ruhig Paris nach 1.
langer Chiton, Mantel der ihm hoch im Nacken sitzt, roter
langer Bart), die R. erhebend. Ihm gegenüber Hermes in
gewöhnlicher Tracht, mit r. Bart und langem Kerykeion nach
r. schreitend, doch umblickend nach Athen a (langer Chiton
mit weiten Oberärmeln, Mantel, ohne Aegis; att. Helm mit
roter Binde; der hohe Helmbusch ist nur halb gegeben; er
konnte auf der Schulter nicht weiter geführt werden weil
Dionysos dort störte), in der R. die Lanze, die L. erhebend;
dann Hera, die den Mantel über den Hinterkopf gezogen hat
und die L. erhebt, endlich Aphrodite, im langen Chiton mit
weiten Oberarmein und ohne Mantel; sie hebt mit der L.
einen Zipfel ihres Chitons, streckt die R. horizontal vor
langes Haar und r. Binde); sie folgt der Hera in grösserem
abstände als diese der Athena. L. am Ende Dionysos
(bärtig, r. Epheukranz, langer Chiton mit weiten Oberarmein,
Mantel in der R. einen grossen Zweig haltend, die L. unter
dem Mantel. Er schreitet eng neben oder hinter Aphrodite.
Die Zeichnung hat etwas Schwerfälliges und Ungeschicktes;
im Ganzen flüchtig; die Falten frei; nur r. Tupfen, keine
Streifen anf den Gewändern.
Unterer Streif: zweimal je ein Löwe und Eber sich
gegenüber ohne Rot).
I nten eingekratzt, s. Taf. No. 1894.
Attische Hydria, i, Gruppe 1. 38l
1895. (1640). H. 0,415. U. 0,92. Vulci, Gerh. t836. — Gut erh. —
Abg. Gerhard, etrusk. campan. Vasenb. Tat. XIV S 21 24;
O. Jahn, Telephos Taf. 3. 4. S. 78; Overbeck, Gall. herois
Bildw. Taf. IX, 7; S. 214. 348 No. 11. Vgl. Welcker, alte
Denkm. V, S. 391, No. 40. S. .155, No. n.
Die Erhebung des Vertikalhenkels ist minimal. Auf der
Mündung oben ein sorgfältiges Stabornament rings herum
(ohne Rot .
Schulter: Troilos verfolgt. Troilos nackt, Nacken-
haare) reitet fliehend im Galopp nach r. mit einem Beipferd, einen
langen Stab (nicht Lanze) in der R.; unter den Pferdevorder-
füssen liegt eine umgestürzte zerbrochene Hydria. R. voran
lauft nach 1. umblickend Polyxena, die Arme ausgestreckt
(Chiton mit weiten Oberärmeln und Wams mit Kreuzchen
das auch den Bauch bedeckt; viele Falten von den Hüften
an, sorgfältig mit roten Streifen; lange Haare). L. folgt den
Rossen Achill nach r., im weiten Laufschritte, vollgerüstet,
das blosse Schwert in der R., die L. weit vorgestreckt um
Troilos zu fassen (kor. Helm mit niederm Bügel, ohne Schild,
doch Panzer, kurzer Chiton, Beinsch.) L. Athena, ruhig
stehend nach r. (langer faltenloser Chiton mit Kreuzchen,
Chlamys auf beiden Schultern, ohne Aegis, in der L. Rund-
schild, in der R. langen Stab ohne Lanzenspitze; att. Helm).
Weiter 1. Hermes, ruhig nach r. schreitend und die L. vor-
streckend; in der R. langen Stab (ohne Kerykeionende), sonst
die gewöhnliche Tracht; r. Bart. Hinter ihm 1. am Ende das
Brunnenhaus, die Krene (dorische Säule mit Architrav;
Löwenkopf aus dem ein r. Wasserstrahl in den Trog fällt :
an der Säule lehnen die Lanze und der Rundschild des
Achill (Z. w. Ochsenkopf; Profil), die der Held hier hat stehen
lassen.
Bauch: Paris urteil. R. am Ende steht Paris ruhig
nach 1., die R. sprechend erhebend (langer roter Bart, lan§
Haar, langer Chiton, Mantel mit Zipfel auf dem Rücken,
Falten mit Rot). Ihm gegenüber steht Hermes nach r. die
L. sprechend gegen Paris ausstreckend, in der R. das Kerykeion
(Stiefel mit Zugstück, ohne Chiton, nur kurzer Mantel der die
r. Brust freiiässt; langes Haar, langer r. Bart, Petasos mit
hinten aufgestülpter Krempe,. Es folgt 1. Iris mit Kerykeion
in der R., die L. erhebend (langer Chiton mit vyeiten
genestelten Oberärmeln, Mantel; langes Haar und r. Binde .
alle folgenden Figuren haben dieselbe Handbewegung: der r.
Unterarm horizontal, die L. erhoben. Es folgt 1. Athena nach
r. (langer faltiger Chiton, weite Oberärmel, Aegis, lange Ilaare,
332 Schwarzfigurig; späterer Stil.
att. Helm, r. Binde darum) die Lanze in der R.; dann Hera
(langer Chiton mit Oberärmeln, Mantel der die r. Brust frei-
lasst, langes Haar, r. Band darin), in der R. langes Scepter
schulternd und nur dadurch unterschieden von der folgenden
Aphrodite (langer Chiton mit Ober'ärmeln, Mantel, langes
Haar mit Binde).
Unterer Streif. Herakles und der Löwe. In der
Mitte Herakles nach r., weit vorgebeugt, das 1. Knie fast auf
der Erde, r. Bart, auf dem 1. Arm kleines Gewandstück wie
einen Schild vorhaltend, sonst nackt, in der R. die Keule
schwingend gegen den Löwen, der von r. herankommt und
den Kopf zu Boden senkt, zum Sprunge bereit (r. Mähne).
L. kauert Jolaos nach r. mit einer zweiten Keule (nach den
gewöhnlichen Vorbildern wo Her. ohne Keule!), die L. er-
munternd vorstreckend, unbärtig. R. kauert Hermes nach 1.,
ebenfalls mit der R. ermunternd (gewöhnliche Tracht; ohne
Kerykeion). Die Figuren weitgestellt.
Unten dünn eingekratzt, s. Taf. No. 1895.
1896. (701). H. 0,462. U. 1,01. Vulci, S. Dor. — Aus Stücken, doch
ziemlich gut erh.
Henkel und Schmuck der Mündung wie 1895. Der Rand
des Fusses ist ausnahmsweise nicht rund, sondern kantig.
Schulter: Kampf um einen Gefallenen. In der Mitte
liegt ein gefallener Hoplit nach vorn nach r. gestürzt, das
1. Bein ausgestreckt, das r. hoch heraufgezogen, Panzer, kor.
Helm; er halt noch den Rundschild (mit w. Epheukranz) zum
Schutze gegen den Feind von 1. und dreht den Kopf um nach
diesem; der r. Arm am Boden ausgestreckt. Sein Vertei-
diger von r. setzt den 1. Fuss neben seinen Kopf und zückt die
Lanze in der erhobenen R. (sein Unterkörper grossenteils erg.);
der Hoplit von 1. dringt mit gefällter Lanze auf den Gefallenen
ein (beide haben r. Beinsch., kor. Helm, Panzer, der 1. mit
faltigem kurzem Chiton; Schwert; der 1. mit böot. Schild, der
r. mit Rundschild, dessen Z. zwei w. Delphine). Von r. und
1. kommt noch je ein Hoplit mit geschwungener Lanze herbei
beide mit kor. Helm, böot. Schild, dessen Zeichen bei dem r.:
w. Panthermaske und eine Schlange darüber und darunter;
der 1. mit Fell über dem Chiton und faltiger Chlamys über
beiden Schultern).
Bauch. Schlacht: Sprengendes Viergespann nach 1.,
ichräg aus dem Bilde heraus, im verkürzten Schema (Köpfe
der beiden Mittelrosse en face; Mahne, Schwanz, Brustband
Attische Hydria, i, Gruppe i. 383
rot mit kleinen weissen Lotosblüten). Auf dem Wagen
(Räder verkürzt) ist der Oberteil des Helden in kor. Helm
mit Lanze und grossem böot. Schilde sichtbar, der mitten mit
einer Art Rosette, darüber mit w. Delphin geschmückt ist.
Zu seiner R. steht der Lenker, von dem nur der hintere
Rand des Hinterkopfes und der grosse auf dem Rücken be-
findliche Rückenschild sichtbar ist, auf welchem eine stark
vorspringende grosse Silensmaske mit r. langem Barte, Pferde-
ohr, Stumpfnase und offenem Munde sich befindet, darüber
und darunter je eine w. Kugel. R. am Ende ein weggehender
sich umwendender Bogenschütze, wie von der Silensmaske
erschreckt (r. Bart, hohe Mütze, enge Hosen und enger Aermel-
chiton, alles mit weissen vertikalen Streifen und gravierten
Kreuzchen; grosser Goryt an seiner r. Seite; seine Hände
leer). Die Rosse sprengen über einen nach r. gefallenen
Hopliten weg (volle Rüstung, ohne Schild, Schwertgriff erg.),
der die Beine anzieht, die Arme mit einer Lanze in der Hand
auf dem Boden ausstreckt und das Gesicht gegen den Boden
wendet. Von 1. schreitet ein Verteidiger, ein Hoplit mit ge-
schwungener Lanze gegen das Gespann nach r. (die 1. Bein-
schiene rot; kurzer faltiger Chiton mit Rot, Panzer, w. Kreuz-
bänder und Schwert, Ghlamys auf beiden Schultern, deren
beide Zipfel auf dem Rücken herabhängen, böot. Schild, kor.
Helm mit roter Binde darum, bärtig).
Unterer Streif: zweimal Löwe und Eber sich gegenüber,
ferner 1. noch das Vorderteil eines Ebers nach r. (rote Hälse).
Unten eingekratzt, s. Taf. No. 1896.
Variante.
1897. (1695)- H. 0,437. U. 0,93. Vulci. S. des Prinzen v. Canino
L. Bonaparte; 1841. — Vorzüglich erhalten. — Abg. Gerhard,
Auserl. Vasen b. Taf. 249. 250. Bd. IV. S. 18 ff. Vgl. Reserve
etrusque p. 4 No. 4; de Witte, cab. etrusque No. 162. Panofka
in den Abhandl. d. Berl. Akad. 1848, S. 217, 2. C. J. G. 7877.
Heibig in der Arch. Ztg. 1861, S. 182. Stephani, compte rendu
1865, S. 188; 1874, S. 199. Körte in der Arch. Ztg. 1880, S. 179.
Schoene, mnseo Bocchi p. 118.
Durch Sorgfalt und Feinheit hervorragend. Der Thon
etwas blass. Die Oberfläche hat gelitten indem sich die
Epidermis vieltach gelöst hat. — Der Vertikalhenkel erhebt
sich nur wenig; die Scheiben an seinem oberen Ende sind
rot; auf dem Mündungsrande befinden sich gerade vor dem
Henkel drei runde rote Knöpfe (Nagelknöpfe). Die Ansätze
der horizontalen Henkel sind mit feinem Stabornament geziert.
5§4 Schwarzfigurig; späterer Stil.
Schulterbild: greift wie bei der folgenden Gruppe be-
trächtlich über das Bauchbild heraus. Es ist nach oben durch
Stabornament (mit Rot), nach den Seiten durch feinen Epheu-
zweig und nach unten gegen das Bauchbild durch ein Netz-
ornament abgegrenzt.
Dargestellt sind drei weitgestellte Kämpfer paare-, in der
Mitte zwei Lanzenkämpfer, von denen der r. im Nachteil ist
und eben etwas ins r. Knie sinkt; er hat nur kurzen falten-
losen Chiton, ist ohne Panzer, ohne Schwert, mit böot. Schild
(darauf w. Panther nach 1.), kor. Helm mit hohem Bügel; der
andere 1. hat Rundschild, niederen Helmbügel, Schwert, kurzen
faltigen Chiton mit kurzen weiten Oberärmeln; beide bärtig.
Die beiden Paare r. und 1. sind sich gleich, nur nach ver-
schiedenen Richtungen gewandt; der je am Ende r. und 1.
befindliche Unterliegende sinkt ins eine Knie und wendet zur
Flucht gewandt seinen Oberkörper noch einmal um und hält
Schild und Lanze; der Sieger will eben die Lanze auf ihn
niederstossen; die Unterliegenden haben wie in der Mittel-
gruppe hohen Helmbügel; alle haben faltenlosen unten ge-
wellten kurzen Chiton und Rundschilde, die alle sehr geschickt
verkürzt gebildet sind.
Bauch. An den Seiten von einem schw. Palmettenbande
feinster Zeichnung eingefasst (von dem Stile, wie er sonst nur
auf rotfigurigen Vasen vorkommt). Anschirr ungeines Vier-
gespannes. Vgl. 1890. Die beiden Jochpferde sind bereits
an den Wagen nach r. fertig angeschirrt. Dieselben sind mit
höchster Sorgfalt ausgeführt und von freier schöner Zeichnung;
die Knebel an den Enden des Gebisses sind halbkreisförmig;
an der Stelle des Hinterbeinhüftknochens ein punktierter kleiner
Kreis; an den Weichen am inneren Ansatz des Hinterschenkels
ist die feine Behaarung besonders graviert; der Schwanz des vor-
deren Rosses ist sehr fein im Detail graviert, der des hinteren
ebenso wie seine Mähne ist zum Unterschiede rot. Der Wagen
ist ebenso im feinsten Detail ausgeführt; ein dreieckiges Stück
am Kasten ist rot gemalt. Die vertikale Wagenbrüstung ist wie
gewöhnlich mit dem Joch verbunden durch eine horizontale
Stange. Am Ansätze des geschwungenen Randes eine Palmette.
L. vom Wagen steht ein Jüngling mit kurzem Haar, der die Zü-
gel der angeschirrten Rosse*) und den langen Lenkerstab hält;
sind die wirklichen Lenkzügel derselben, die durch einen Ring
•che gehend zu denken sind. Völlig falsch ist die Darstellung
Beuth's b( Gerhard a. a. O.; derselbe verwechselte die horizontale
tange \<<i Wagen und Joch mit den Zügeln, die vielmehr
hin! en der Pferde verschwinden.
Attische Hy-'ria, i, Gruppe i. 385
er tragt den Mantel, der die r. Brust freilässt, mit sorgfältigen
freien Falten und r. Saum sowie einigen r. und w. Pünktchen
(jedoch lange nicht so vielen wie Gerharde Abb. gibt). R. von
seinem Kopfe die Inschrift £ / /v\ O f* Siucöv.
Es wird eben von 1. das 1. Nebenross zum Anschirren herbei-
geführt; das Ross ist vom Wagen teilweise verdeckt dargestellt
und hat einige weisse Flecken; sein Maul ist mit breiten
Lederriemen (in Art eines Beisskorbes) verbunden; es wird
an einer r. Leine (es hat kein Gebiss) geführt von einem
nach r. schreitenden doch umblickenden Jüngling (der eine
kleine Ghlamys um den Nacken und die Schultern hat mit
feinen Falten, rot und weiss punktiert; kurzes Haar, r. Kranz).
L. neben seinem Kopfe die Inschrift
$ * J< O Ar 3W.
Unmittelbar r. von dem Jüngling, ebenfalls von den Rossen
teilweise verdeckt steht ein Mann nach r., der nachher der
wirkliche Lenker des Gespannes sein wird; er tragt nämlich
den typischen langen weissen Chiton (mit gravierten gewellten
Vertikallinien), hat roten Bart, kurzes Haar. R. von seinem
Kopfe £ v ö O 7 Evd-o(o)Q. Er ist eben
mit beiden Händen beschäftigt das unsichtbare Zeug zum
Anschirren jenes linken Nebenrosses, das herbeigeführt wird,
in Ordnung zu machen. Das Zeug für das r. Nebenross hängt
bereits auch bereit auf dem Rücken des r. Jochpferdes und ist
völlig sichtbar; man erkennt das Gebiss, die Zügel, die rote
Brustbinde. Die Zugstränge für beide Nebenrosse sind bereits
vom Joche aus nach dem Wagenrand gezogen, wo sie durch
einen Ring laufen. Behülflich scheint' jenem Lenker ein r.
vor den Pferden vorgebeugter Diener (dessen Kopf und Brust
nicht sichtbar hinter den Pferden) mit schurzförmig umge-
legtem Gewandstück, offenbar auch beschäftigt mit der
Schirrung jenes Rosses; sein Schurz mit sehr vielen feinen
Falten, die voll Sternchen und r. Tupfen.
Unterer Streif: In der Mitte ein Löwe nach r., die 1.
Vordertatze hebend; ihm gegenüber ein Stier nach 1.: r. ein
Panther nach r.; 1. ein Schaf nach 1. und der Vorderteil eines
Panthers nach r.
25
Schwarzfigurig; älterer Stil.
Rot ist überall sehr sparsam angewandt. An den Haaren
ist nur der Rand fein graviert, sonst ist die Masse schwarz
gelassen. Höchste Korrektheit und Sauberkeit in Allem. Die
Au^en nicht mehr ganz kreisrund sondern etwas oval. Der
Stil ist viel mehr der streng rotfigurige als der schwarzfigurige.
Er lässt Hischylos als Meister vermuten.
Zweite Gruppe: hoch aufsteigender Vertikalhenkel, der meist von
dreikantigem Durchschnitt ist; Schulterbild über das Bauchbild über-
greifend; der Streif unter dem Bauchbilde nur ornamental verziert.
1898. (1979). H. 0,45. U. 0,90. Vulci, Gerh. — Hals und Mündung
grösstenteils, der Fuss ganz ergänzt. An den Bildern viel
erg. und übermalt.
Noch halb zur vorigen Gruppe gehörig, da das Schulter-
bild nicht übergreift und der Vertikalhenkel zwar nicht rund,
aber auch nicht dreikantig, sondern breit und flach ist.
Schulter: Herakles und der Stier. In der Mitte
Herakles nach r., weit vorgebeugt (nackt bis auf einen
faltigen Schurz: bärtig, r. Haarbinde; durch den Kopf ein
verschmierter Bruch) und eben im Begriff, das Schwert in den
Nacken des Stieres zu stossen der vor ihm nach 1. auf die
Vorderkniee sich niederbeugt um zu stossen. Oben hängt
Herald.1 Köcher mit w. Tragbande und sein Bogen. R. sitzt
auf viereckigem aus Quadern gebauten Sitz, an den sie den
Rundschild (mit zwei w. Kugeln) gelehnt hat, Athen a nach r.
(langer faltenloser Chiton mit r. Tupfen, Aegis, ebenfalls mit
r. Tupfen, att. Helm, Lanze in der L.), die lebhaft sich nach 1.
umwendet und die R. aufmunternd erhebt. L. sitzt, ebenfalls
abgewendet und nach Her. sich umwendend eine Frau
(Nymphe des Ortes) auf viereckigem Sitze; ihr Unterkörper
ist bis auf einen Knierest ganz modern; sie trägt Chiton und
M'äntelchen auf beiden Schultern (r. Haarband) und halt
langen Stab in der R., die L. lebhaft erhebend (ihre Finger-
spitzen berühren zufällig den r. Arm des Herakles). L. am
Ende sitzt Hermes nach r., in Chiton und langem Mantel
• mit b\ , in der R. das Ke-ykeion; niederer Petasos, hinten
aufgenommenes Haar; er sitzt auf erhöhtem Sitze, deshalb ist
er von kleiner Proportion (der untere Teil des Sitzes erg.; der
obere übermalt >.
Bauch: Götterversammlung um Apollon. In der
Mitte oll nach r. Mantel der r. Brust freilässt; der
grö Teil der Figur war übermalt und zwar sinnlos, indem
r. Tupfen und w. Punktrosetten auch auf die nackte r.
Attische Hydria, i, Gruppe 2. SS~
Schulter und Hals gemalt waren; von mir grösstenteils be-
seitigt; Mantelzipfel im Rücken); er spielt die Kithara (sieben
Saiten), den Kopf etwas zurückwerfend als ob er singe (Mund
geschlossen); r. und 1. stehen je zwei Frauen (Nymphen 1
so dass eine die andere grösstenteils verdeckt; je die hintere
hält eine Blume gegen das Gesicht (langer Chiton, Mantel
über die Unterarme hängend; auch hier manches übermalt).
L. am Ende Dionysos nach r., auf Klappstuhl sitzend (langer
Mantel und langer Chiton mit weiten Oberärmeln; langer
Bart mit einem r. Streif; Hinterkopf und Nacken modern;
Vieles übermalt; Epheukranz); er führt mit der L. einen Kan-
tharos gegen den Mund; die r. Hand ist erg.; sie hielt offenbar den
Rebzweig, der von hier ausgeht und an welchem sich Trauben
befinden. Andere Zweige mit kleinen Blättern scheinen von
den Nymphen auszugehen und füllen den Raum. R. am
Ende Poseidon, auf Klappstuhl sitzend, im Mantel (Rücken-
zipfel; langer Bart), in der R. einen Fisch am Schwänze
emporhaltend (teilweise übermalt).
Unterer Streif: liegendes Palmettenband.
1899. (1692). H. 0,39. U. 0,8?. Vulci, S. des Prinzen von Canino
L. Bonaparte; 1841. — Vortrefflich erhalten. — Abg. Micali,
storia tav. LXXXI; Müller-Wieseler, Denkm. d. alten Kunst II,
Taf. 1, 10; Elite ceramogr. I, pl. 22. p. 40; Overbeck, Atlas z.
Kunstmythol. Taf. IX, 16. — Vgl. Arch. Anz. 1847, S. 6. Ahrens,
Themis (1862) I, S. 58 ff. Welcker, alte Denk. III, S. 422. Ger-
hard, gesamm. Abhndl. II, S. 216; Förster, Hochzeit des Zeus u.
d. Hera (1867), S. 3i. Overbeck, Kunstmythol. der Hera S. 34.
172. 189.
Vertikahenkel breit und flach. Fusswulst ungefirnisst.
Schulterbild (übergreifend): Zug der Epheben zur
Prüfung der Rosse. (Vgl. Arch. Ztg. 1880, S. 178). Drei
Jünglinge in Chlamys und Lanze führen je ein Ross
ruhig nach r. am Zügel; sie werden von den Pferden
teilweise verdeckt. L. am Ende folgt ein Jüngling mit
langem Stabe und kurzem Mantel, d. L. auffordernd vorwärts
streckend.
Bauch. Götterversammlung. Zeus und eine Göttin
thronen nebeneinander nach r., so dass letztere zur R. des
Zeus sitzt und ihn grossenteils verdeckt. Zeus sitzt auf einem
Thronsessel dessen Lehne in einen Schwanenhals ausgeht (wie
auf den Bildern der Athenageburt), die Göttin (wol Athena, vgl.
1909) auf Klappstuhl. Zeus hält in der L. den sehr sorgfältig aus-
geführten Blitz, hat langen r. Bart, feinen gravierten Oelkranz
mit Früchten, langen Chiton und Mantel. Die Göttin hält in
20*
3g3 Schwarzfigurig; späterer Stil.
der R. schräg eine lange Lanze, die L. streckt sie mit ge-
öffneten Fingern vor; sie trägt ebenfalls gravierten Oel-Blatt-
kranz ohne Früchte; hat langen Chiton und Mantel, reich mit
Punktrosetten und schmalen roten Streifen geziert, langes
Nackenhaar und Schulterlocke. R. ihnen gegenüber eine
Göttin nach 1. in langem Mantel, ebenso bekränzt wie die
thronende, mit der R. dem Paare eine rote Blume hinhaltend;
dahinter r. noch eine Göttin in langem Chiton mit genestelten
Oberärmeln und Mantel, mit Haarband, beide mit langen
Haaren (zwei Hören oder Eileithyien welche die neugeborene
Athena begrüssen?) L. vom Paare steht Hermes nach r., in
seiner gewöhnlichen Tracht (rote Stiefel mit Zugstück, grosser
r. Bart, hinten aufgebogner Petasos, etwas unter die Knie
reichender Chiton und kurzer Mantel, Kerykeion in der R.;
sehr langes Haar); 1. am Ende steht Dionysos nach r. (langer
r. Bart, Epheukranz, langes Haar, langer Chiton und Mantel),
in der L. den vollen Kantharos beim Fusse gefasst haltend.
Unterer Streif: Lotosknospenband nach oben.
1900. (1980). H. 0,487. U. 1,05. Vulci, Gerh. — An den unbemalten
Teilen des Bauches viel erg.
Vertikalhenkel ebenfalls breit und flach. Am unteren An-
sätze derselben eine schw. Palmette auf einem ausgesparten
ungefirnissten Stück. Lippe ungefirnisst.
Schulter: Stierfang. R. und 1. ist die Gruppe eines
Jünglings wiederholt, der im Laufe einen nach r. laufenden
Stier fängt, indem er mit der L. ein Hörn, mit der R. seinen
r. Vorderhuf fasst; der Hals des Stieres ist rot getupft; der
Jüngling nackt, r. Haarband; an demjenigen 1. ist Kleines erg.
und übermalt. In der Mitte dazwischen zwei bärtige Jäger
und in der Mitte ein weiblicher Hund nach 1., der ein Tier-
bein im Maule hält; die beiden Jäger eilen, der eine nach r.,
der andere nach 1. gegen die Gruppen mit dem Stier; sie
haben Stiefel mit Zugstück, kurzen Mantel (r. Tupfen, weisse
Punktrosetten wie alle Mäntel der Vase) und je zwei Speere;
der r. hat ausserdem den Petasos auf. Sinnlose Inschriften
im Kau nie:
a Mi a-m
AOAM f
c) + A E M -j- |
vi X A VI
W 3 y v».
B a u ch : P e 1 eus u n d Ch i r o n. R. steht die vordere Hälfte
Chiron, d. h. der ganze menschliche Körper (die mensch-
Attische Hydria, i, Gruppe 2. 38g
liehen Beine stehen auf dem Boden des unteren Streifs auf, in-
dem sie in die Ornamente desselben übergreifen) und ein Stück
Rosskörper; er hat einen kurzen Mantel um; langes Haar; er ist
wie die sämmtlichen drei folgenden Figuren von grossen weit-
abstehenden Zweigen festlich bekränzt; langer Bart mit r. Streif
(Mundgegend erg.); er hält in der R. zwei lange Zweige und
streckt die L. begrüssend schräg abwärts. Ihm naht von 1.
ein bärtiger Mann im Jäger- oder Hermes-Gostüm (Peleus
oder Hermes) (kurzer w. Chiton, kurzer Mantel, Stiefel mit
r. Zugstück, Petasos, hinten aufgenommenes Haar); er reicht
dem Chiron mit der L. eine Blüte zum Riechen an die Nase
und führt selbst die R. gegen das Gesicht. Ihm folgt 1. eine
Frau (Thetis oder Artemis?), langbekleidet nach r. schreitend
und in beiden Händen je eine brennende kurze Fackel über
der Schulter erhebend (Fleisch weiss übermalt; langes Haar).
L. die vordere Hälfte der Rosse eines Viergespannes nach
r. (Rosse an der Brust mit Zweigen besteckt), 1. hinter den
Rossen, von denen teilweise verdeckt, die vordere Hälfte eines
bärtigen Mannes (Dionysos?), (lang gewandet, Gesicht unter-
halb der Augen ergänzt; auch das Stück vor dem Gesichte
mit der Jochendigung ist modern; ein Attribut wie ein
Trinkhornende könnte hier sich befunden haben). Im Raum
sinnlose Buchstabenkomplexe:
a) MXEAE/VVI
b) MXEAEA
c) 3S3+A/
d) \/M3<]A/3 + A/
e) I + l<I X M.
Unterer Streif: liegendes Palmettenband. — Unten ein-
gekratzt, s. Taf. No. 1900.
1901. (i6g3). H. 0,52. U. 1,08. Vulci, 1841 durch Gerh. von Basseggio, vorher
beim Prinzen von Canino. — Aus Stücken, mehrfach erg. und
übermalt. — Abg. Roulez, Bullettin de l'acad. de Bruxelles vol. IX,
No. 10. — Vgl. Gerhard, Auserl. Vas. Bd. III, S. 73, Anm. 4.
Vertikalhenkel nach der Regel dreikantig.
Schulter: Auszug zu Wagen. Zwei ruhig schreitende
Viergespanne nach r., auf jedem ein Lenker in langem
w. Chiton, mit dem Rückenschilde (darauf je zwei w. Kugeln);
der 1. besteigt den Wagen eben erst; zu ihrer Linken steht je ein
Hoplit mit zwei Lanzen und kor. Helm (mit hohem Bügel).
Zwischen beiden Gruppen je ein Hoplit mit böot. Schild,
kor. Helm mit niederem Bügel, und einer Lanze, sich um-
blickend, nach r. schreitend. Viel übermalt.
3qo Schwarzfigurig; späterer Stil.
Bauch: Der kleine Achill. R. der menschliche Körper
von Cheiron mit Mantel nach 1. (langer r. Bart, r. Epheu-
kranz), in der R. einen grossen Baumstamm mit drei Doppel-
asten aufstützend, der durch den unteren Ornamentstreif durch
bis auf den Boden desselben geht. Von 1. kommt Peleus
im Jageranzug, kurze Chlamys, ohne Stiefel, r. Bart, Petasos,
Jagdtasche, die etwas erg. doch im Wesentlichen alt;
Schwert an der 1. Seite, zwei Wurfspeere in der L.); er hält
die R. über dem Kopfe des vor ihm stehenden Knaben Achill
(nackt, langes Haar, r. Binde), der beide Arme bittend zu
Cheiron emporhebt. L. steht abgewendet nach 1. ein Vier-
gespann, von dessen Pferden nur die Hinterteile gegeben sind;
auf dem Wagen steht ein unb'ärtiger Lenker (langer w.
Chiton, Schwert, Rückenschild, darauf w. Dreifuss, w. Petasos)
und halt Zügel und Kentron. L. vor den Rossen steht eine
Frau nach 1., mit grossen Zweigen bekränzt, lang bekleidet,
den Oberkörper nach r. umdrehend und die L. hoch erhebend
(Thetis?). Hinter dem Wagen steht ein Baumstamm, der
ebenfalls auf der Grundlinie des unteren Streifs aufsteht; an
seinen Aesten hängt ein todter Haase und ein Fuchs.
Unterer Streif: liegendes Palmettenband.
1902. (1694). H. 0,435. U. 0,90. Etrurien, Gerh. 1841. — Gute Er-
haltung; Thon etwas blässer als sonst; sehr guter Firnis. —
Abg. Gerhard, Trinksch. u. Gefässe Taf. XVI, S. 32. Overbeck,
Gall. her. Bildw. Taf. XXVII, 17; S. 664. Heydemann, Iliu-
persis S. 18.
Schulter. Wettrennen: zwei rennende Viergespanne
nach r., die Lenker im langen w. Chiton mit kurzen Haaren,
mit langem Stab* .
Bauch: Opferung der Polyxena. R., zur Hälfte dargestellt
ein grosser Grab-Tumulus (weiss auf Thongrund); darauf
erscheint in der Mitte das Vorderteil einer Schlange und
unten ein aufblickendes langohriges Tier mit kurzem Schwänze,
das kein Hündchen, sondern nur ein Haase sein kann. Oben
über dem Tumulus fliegt im Laufschritte durch die Luft
schreitend (ein Knie niedergebeugt) Achilleus1 Psyche (mit
zwei Rückenflügeln, vollgerüstet, bärtig, Lanze, die aus Ver-
sehen zu hoch gemalt, so dass die R. sie nicht berührt, Rund-
ichild mit w. Kugel, kor. Helm). Auf das Grab zu geht von
Was Gerhard (im Catalog) für einen zweiten Stab hielt, das ist
ielmehr der Verbindungsstab zwischen Joch und Wagenbrüstung, der
seinem Ansätze an die letztere beweglich ist und beim Laufe der
j in die Höhe -ein. bei wird.
Attische Hydria, i, Gruppe 2. 3<u
1. Neoptolemos, (Beinsch., kurzer Chiton, Chlamysmit freien
Falten und r. Tupfen, lange Locken, bartig, kor. Helm mit
hohem Bügel, die Lanze in der L.); er fasst mit der R.
Polyxena am r. Handgelenke und blickt zu ihr um; sie ist
ganz in den Mantel gehüllt (auch Hinterkopf; freie Falten mit
wenig Rot); sie führt die L. unter dem Mantel klagend gegen
das geneigte Gesicht. Weiter 1. stehen abgewandt zwei
Helden nach 1. so nebeneinandej, dass einer den andern
grösstenteils verdeckt (beide grosse Rundschilde, der vordere
mit r. Rand, Z. weisser Epheuzweig, der hintere mit w. Rand;
die Helmbügel verschieden, hoch und nieder); beide halten
je zwei Lanzen; sie stehen ruhig Wache vor dem Vier-
gespann (des Neoptolemos) nach r., dessen Rosse nur
mit ihrer vorderen Hälfte dargestellt sind. Neben ihnen, teil-
weise von ihm verdeckt ist ganz 1. am Ende ein Hoplit zu
sehen mit kor. Helm (hoher Bügel).
Unterer Streif: liegendes Palmettenband.
Unten eingekratzt, s. Taf. No. 1902, a und b, an zwei
gegenüberliegenden Stellen.
1903. (7o3). H. o,438. U. 0,90. Vuci, S. Dor. — Erg. und viel übermalt.
Lippe hier wie bei den folgenden ungefirnisst.
Schulter: Wettrennen. Zwei rennende Viergespanne
nach r., die Lenker in langen w. Chitonen; der 1. bartig; mit
langen Stäben wie gewöhnlich; unter dem vorderen Gespanne
r. ein laufender Hund. Das hintere 1. sucht zuvorzukommen.
Bauch: Götterzug. Ruhiges Viergespann nach r., auf
dem Wagen ein Mann (dessen Kopf in das Schulterbild über-
greift und dessen Gesicht mit Ausnahme der Nase modern ist;
kurzes Haar; Mantel mit Rückenzipfel, teilweis erg. und mehr
noch übermalt); er halt Zügel und Stab; r. zwischen dem
Wagen und den Rossen, doch hinter denselben Athena nach r.
(in langem Chiton, Aegis, Helm, dessen Bügel in das Schulter-
bild übergreift; Backenpartie erg.; Lanze in der R.), die L.
emporstreckend. Weiter r. Hermes nach r., von den Rossen
grossenteils verdeckt, in seiner gewöhnlichen Tracht (obere.
Gesichtshälfte erg.; Haare aufgenommen), er blickt nach 1. um-
R. am Ende Göttin nach 1. in langem Chiton und Mantel,
vor den Pferden stehend (an den Pferdeköpfen viel erg.).
Unterer Streif: liegendes Palmettenband. — Unten ein-
gekratzt, s. Taf. No. 1903.
3q2 Schwarzfigurig; späterer Stil.
1904. 1699). H. 0,542. U. 1,10. Vulci, S. Dor. — Sehr gut erhalten;
vortreffliche Technik; an der Stelle der Pferdeköpfe des
Bauches ein Dallen der rot verbrannt. — Abg. Gerhard,
etrusk. campan. Vas. Taf. IV. V. S. 7. — Vgl. O. Jahn, Vasenb.
S. 25; C. J. G. 7446; Heydemann, Satyr- und Bakchennamen
S. 11, Anm. 6.
Schulter: Wettrennen. Zwei rennende Viergespanne
nach r., die Lenker im langen w. Chiton, der r. bärtig; die
Vorderteile der Rosse 1. sind hinter dem Wagen r. verdeckt; das
1. Gespann sucht zuvorzukommen (wie igo3). Unter den
Pferden flüchtig sinnlose Buchstaben, unter dem 1. Gespann
fr v (f Ä i ß 1 etwa KVESIS, unter dem
rechten ganz Unleserliches
Bauch: Bevorstehende Einfahrt von Dionysos und
Semele in den Olymp. Dionysos (langer r. Bart, lange
Haare, Epheukranz, langer Chiton, Mantel mit Rückenzipfel)
besteigt eben mit dem r. Beine den Wagen eines ruhig stehenden
Viergespannes nach r. und ergreift die Zügel, in der R. die
Gerte, in der L. ausser den Zügeln zugleich den grossen Kan-
tharos beim Fusse haltend. R. steht Semele nach 1., grossenteils
von den Pferden verdeckt, in langem Gewände, mit langen
Haaren und Epheukranz, die R. erhebend gegen Dionysos. —
R. geht neben den Pferden her ein Bock nach r.
Im Räume sehr flüchtige Inschriften, offenbar nach einer
richtigen Vorlage unverstanden hingeworfen: a) R neben
Dionysos von unten nach oben
6. m e .
<ü
sinnlos, nicht mit Gerhard Qvwvi] zu lesen, am ehesten sind
Reste des Namens Dionysos zu erkennen; b) r. oben neben
Semele von 1. nach r.
•r\ V ^ Jio{v)voog;
o
c) r. unten neben Semele von oben nach unten
Attische Hydria, i, Gruppe 2. 3<)3
Unterer Streif: liegendes Palmettenband. — Unten auf
dem Boden mit roter Farbe aufgemalt, s. Taf. No. 1904, a und
gegenüber eingeritzt, s. ebenda b.
1905. (1978). H. 0,488. U. 1,075. Vulci, Gerh. —Viel erg. und über-
malt, von mir zum Teil abgewaschen.
Bauch und Schulter sind hier durch ein einfaches Mäander-
band getrennt.
Schulter. In der Mitte Herakles den Löwen
würgend, im Liegeschema, jedoch kein Knie auf dem Boden;
weit vorgebeugt würgt er mit beiden Armen den Löwenhals.
Der Lowe schlägt mit dem 1. Hinterbein gegen Herakl.1 Kopf
(typisch); Herakles ist ganz nackt und unbärtig; kurzes
Haar. Darüber Zweige eines Baumes, daran 1. ein Tuch
(faltig, Sternchen mit r. Tupfen), r. der Köcher hängt. R.
geht weg und sieht sich um Hermes (kurzer w. Chiton,
Schultermäntelchen, Stiefel mit r. Zugstück, beide Arme vor
der Brust, r. Bart, Petasos, ohne Kerykeion). R. am Ende
steht ein nackter Jüngling nach 1. mit langem Stabe in der
L. und mit Schwert an der Seite, ein dekoratives Pendant zu
Jolaos (kurze Haare, r. Binde), ruhig zusehend. L. eilt laufend
Jolaos herbei, nackt, auf 1. Arm ein Mäntelchen, unbärtig,
das Schwert um, die L. vorstreckend. Zweige füllen den
Raum.
Bauch: In der Mitte steht Apollo nach r. (langer Chiton
mit Oberärmeln, Mantel mit Rückenzipfel, lange Haare, feiner
Blattkranz graviert) und spielt die Kithara (7 Saiten) von der
ein kleines Staubtuch herabhängt. R. vor ihm eine Göttin
(Artemis oder Leto ?) nach 1. (langer Chiton und Mantel, die
R. etwas erhebend, ruhig stehend, lauge Haare); neben ihr, so
dass grossenteils von ihr verdeckt, entfernt sich umsehend
Hermes in seiner gewöhnlichen Tracht (ohne Kerykeion).
L. hinter Apoll stehen fünf Frauen (Musen oder Nymphen
im Allgemeinen) so neben einander in einem Gliede, dass
eine die andere immer teilweise deckt (nur sieben Füsse und
sechs Hände sind angegeben; alle langgewandet; lange Haare
und r. Binden; um die weissen Köpfe von einander zu trennen
ist zwischen jedem ein schmaler Streif schwarz gelassen; die
einst völlige Uebermalung der Kopfe von mir abgewaschen;
mehreres erg.). L. am Ende steht Dionysos nach r. (Mantel,
langer Bart, Epheukranz, Arme unter dem Mantel; sein Mittel
köpf mit Auge und Ohr modern; Nasenspitze und Mund alt;
am Gewand Einiges erg.) Zweige füllen den Raum.
3q4 Schwarzfigurig; späterer Stil.
Unterer Streif: liegendes Palmettenband, grösstenteils
modern (besonders die rote Farbe der Voluten).
1906. (697). H. 0,47. U. 0,98. Vulci, S. Dor. —Gut erh., doch über-
malte Fugen. Abg. Gerhard, etrusk. campan. Vas. Taf. XV.
XVI, 5. 6. S. 26. — Vgl. Gerhard, auserl. Vas. II, S. 95, A. 12, d.
C. j' G 7590; Stephani, C. R. 1867, S. 22. Annali d. Inst. 1882,
p. 75 ff. (E. Petersen).
Bauch und Schulter durch einfachen Mäander getrennt,
wie ioo5.
Schulter. Bakchisch. In der Mitte reitet Dionysos
(faltiger Mantel mit r. Tupfen, langer Bart und Epheukranz)
auf ithaphallischem Maultier nach r. und blickt um nach 1.;
Zweige gehen von ihm aus. R. und 1. je eine tanzende
Nymphe (langer Chiton und kleines Mantelchen auf beiden
Schultern, die 1. mit Fell) mit Krotalen, die 1. hüpfend, die r.
umblickend und zierlich das Gewand hebend. Das Weiss der
Frauen übermalt (mod. kleine schlechte Augen, darunter die
grossen antiken). R. ein Silen (langer r. Bart) der seinen
Phallos mit der L. umfasst, sich entfernend, doch umblickend.
L. am Ende ein Silen nach r., eine grosse Lyra (sieben
Saiten) spielend, indem er sie etwas schräg nach unten halt und
mit derL. in die Saiten greift, die R. erhebend, ohne Plektron.
Bauch: Herakles und Triton. Herakles sitzt reitend
auf Tritons Rücken und schlingt beide Arme fest um seine
Brust, indem er unter der 1. und über die r. Schulter Tritons
seine Arme geschlungen hat. Triton sucht sich loszumachen,
indem er mit der L. Her.1 L. wegzureissen sucht; mit seiner R.
dagegen greift er sich empor hinten an den Hinterkopf
>chmerzensgestus oder um Her.' r. Oberarm zu fasssen?);
den Kopf neigt er auf seine r. Schulter; er hat langen r.
Bart, lange Locken und viel grössere Proportionen auch in
den menschlichen Teilen als Herakles. Unmittelbar unter
dem grossen Brustmuskel beginnt der gerollte Fischleib mit
weissem Bauchstreif, gravierten Schuppen, Flossen und grossem
Delphinsschwanz. Herakles ist bartig, hat Löwenfell über
und Kocher auf dem Rücken; auch ist ein kurzer roter Chiton
angedeutet wegen hindurchgehender Brüche ist sowohl sein
als Tritons Gesicht etwas übermalt). Oben die Inschrift
<T£Sll/£OSKAVOS KvrtalU(0Q xalog; derRest zu Anfang verbürgt
die Lesung K. Rechts von oben nach unten HEPA • UEE. Das K
dazwischen ist modern; der Schluss ist sicher und die Inschrift
tandig. L. von oben nach unten X.O M ^OTIS • T}oir(orrog.
Das T zu Anfang ist modern, das S übermalt.
Unterer Streif: liegendes Palmettenband.
Attische Hydria, i, Gruppe 2. 3o5
1907. (i63o). H. 0,505. U. 1,05. Vulci, Gerli. i836. — Stark erg. und
schlecht übermalt. — Vgl. Gerhard, auserl. Vasenb. II, S. 1 1'»;
Stephani, compte rendu 1868, S. 43 ff.
Hier wie bei der folgenden (1908) ist nicht nur die Lippe
sondern auch die beiden horizontalen Henkel ungefirnisst.
Schulter. Streit beim Loosen der Helden vor Troia? In
der Mitte sitzt Athena nach r. auf einem viereckigem Sitze
(langer faltenloser Chiton, Aegis, att. Helm, Lanze in der R.)
umblickend nach 1. und heftig mit der L. nach r. weisend
(Weiss ganz übermalt). R. und 1. kniet je auf einem Knie
je ein Hoplit, hinter dem je ein solcher viereckiger Sitz wie
Athena ihn hat sich befindet, von dem sie sich erhoben haben;
beide vollgerüstet, die Lanzen gefällt, beide mit böotischem
Schild (Z. des r. zwei w. Vögel). Dahinter r. zwei im Lauf-
schritt nach 1. herankommende Hopliten mit Rundschilden
(Z.: weisse Kugel und w. fünfteiliges Blatt). R. am Ende
zwei ruhige, abgewandte, doch nach der Mitte umblickende,
Hopliten nebst einem Hunde nach r. (Rundschilde, deren
Z.: w. Kugel und undeutlicher Rest); an beiden viel erg.
Bauch: Dreifussraub. Herakles (Löwenfell um den
Kopf und hinten herabhangend, doch nicht umgegürtet;
Köcher auf dem Rücken, bärtig, obere Gesichtshälfte mod.)
schreitet nach r., wendet jedoch den Oberkörper um, so dass
er vom Rücken gesehen wird, schwingt hoch in der R. die
Keule und hat unter dem 1. Arm den Dreifuss horizontal gefasst.
Ihm folgt Apollo nach r. und streckt die R. gegen Her.1 Kopf,
die L. gegen den Dreifuss aus; er hat hinten aufgebundenes
Haar und Köcher auf dem Rücken; ein Reh geht neben ihm
nach r., umblickend; trägt ein kurzes Gewand dessen Mittel-
stück erg., es scheint ein kurzer Chiton gewesen zu sein;
ferner Stiefel mit rotem Zugstück, die zwar übermalt doch alt
sind. L. von ihm steht ruhig in den Mantel gehüllt
Artemis (? Kopf und Teile des Körpers modern). L. am
Ende steht Hermes nach r. in seiner gewöhnlichen Tracht,
bärtig, das Kerykeion in der R. (dessen Ende falsch übermalt
ist); er blickt nach 1. aus dem Bilde heraus. R. von Herakles
steht Athena nach 1. (langer Chiton mit Oberärmeln, Aegis,
Helm mit r. Binde; ihr 1. Unterarm erg.); sie erhebt hoch die
R. mit der Lanze und richtet das untere Ende derselben gegen
Apollo, den sie dadurch zurückzuweisen sucht. Am Boden,
an ihr Knie gelehnt steht der Rundschild (im Profil, Z; weisser
Epheukranz). Sinnlose Inschriften im Räume vertheilt:
a) MIT
b) Eb
3q(5 Schwarzfigurig; älterer Stil.
c) I 3 A + /v
d) -O^l
e) ^AFI
f ) a i o 3 a A/.
Unterer Streif: liegendes Palmettenband. — Unten ein-
gekratzt, s. Taf. No. 1907.
1908. (1696). H. 0,458. U. 0,99. Vulci, S. des Prinzen von Canino, 1841.
Vgl. Reserve etrusque No. 7. — Vorzüglich erhalten.
Schulter: Würfelnde oder loosende Helden. In
der Mitte eine niedere Basis, darauf fünf kleine weisse
Steinchen; r. und 1. auf viereckigem Sitze je ein Held, beide
die R. nach den Steinen ausstreckend, beide im Begriffe einen
Zug zu thun, beide in der L. je zwei Lanzen haltend; sie
haben Beinsch., doch keinen Panzer, nur kurzes M'äntelchen,
das r. Brust freil'ässt, kor. Helm zurückgeschoben (niederer
Bügel); beide bärtig. In der Mitte steht Athena zwischen
beiden hinter der Basis (langer faltenloser Chiton, Schulter-
mantelchen; oben zwei Aegisschlangen, ohne dass auf der
Brust etwas von Aegis angedeutet; att. Helm, in der R. Lanze);
sie blickt nach 1. um und erhebt nach r. weisend die L. Hinter
beiden Helden, an die Sitze gelehnt, stehen ihre beiden böot.
Schilde, verziert je mit zwei w. Kugeln und einer weit heraus-
springenden Silensmaske (langer Bart, Stumpfnase, offenes
Maul). R. und 1. steht je ein Hoplit nach der Mitte gewandt
mit zwei Speeren und Rundschild unter dem ein faltiger Ge-
wandzipfel (Zeichen: r. ein w. Panthervorderteil, 1. w. Bein;
aus Nachlässigkeit ist der Schild des 1. nach r. stehenden auch
von der Aussen- statt von der Innenseite gegeben). Am Ende
r. und 1. je ein aufblickender sitzender Hund und je ein
Bogenschütze, mit der hohen Mütze und kurzem Chiton,
der 1. überdies mit Mäntelchen und Lanze in der R., Bogen
in der I..; der r. mit Goryt an der 1. Seite, Streithammer in
der R., die L. erhebend, weggehend und umsehend. —
Flucht
Bauch: Mädchen am Brunnen. R. das Brunnenhaus
feine Säule und Architrav; das Capitell ist ionisch, Abacus
weiss, kleiner Architrav, dann Fries mit w. Triglyphen-
strichen). Aus einem Löwenkopfe r. am Bildrande strömt
das Wasser verdünnter Firnis) in den viereckigen Trog
gerade am Vertikalhenke] einer Hydria vorbei, welche ein
dchen eben .iul den Rand gestellt hat, ohne im Augenblick
darauf zu achten. Dasselbe hat wie alle folgenden langen
Attische Hydria i, Gruppe 2. 397
Chiton mit weiten Überärmeln und gravierten Sternchen und
r. Tupfen, ferner kurzes faltiges Schultermanteichen, lange
Haare, r. Haarband; Tragwulst auf dem Kopfe. Sie blickt
um nach dem zweiten Mädchen 1., das eine horizontal
liegende leere Hydria auf dem Kopfe hat und in der L. ihr
eine Blume hinhalt; in der R. hat diese einen nach abwärts
gebogenen langen Zweig ohne Blatter (aus Nachlässigkeit);
neben ihr ein Reh nach r.; den Mantel hat sie ebenso wie die
vierte und fünfte so um dass die r. Brust frei bleibt. Es folgt
ein drittes Madchen mit leerer Hydria auf dem Kopf, mit der
L. vorsichtig danach langend, ohne Mantel; sie blickt um
nach der vierten (mit Mantel) die ganz denselben Gestus
macht; neben ihr ein zweites Reh nach r., sie blickt um nach
der fünften mit leerer Hydria, die wieder eine Blüte in der L.
hält. Zweige füllen den Raum. Im freien Raum ausserdem
sinnlose Buchstaben:
a)MEAE
b) M,n|,
c) v^pe v\a
d) I 3 + N.
Unterer Streif: liegendes Palmettenband. — Unten ein-
gekratzt, s. Taf. No. 1908 a) und gegenüber b).
1909. H. 0,18. Dm. 0,33. Gerh.' Nachl.
Fragment einer Hydria dieses Typus, die wenigstens o,5o
hoch war. Erhalten ist ein Stück der Schulter und der
grösssere Teil des Bauchbildes, r. und 1. vom üblichen Epheu
umschlossen; vom unteren Streif nichts erh.; sehr schöne
Technik, sorgfaltige Zeichnung; schöner freier Stil; Gewander
mit r. Tupfen, r. Saumstreifen und gravierten Kreuzchen.
Schulterfragment: Von Gigantenkampf? L. Fuss einer
weitausschreitenden Figur nach r., dann ein ins r. Knie ge-
stürzter Krieger, vom Rücken gesehen, wo ein grosser r.
Blutstrom herausdringt aus dem Panzer (kurzer Chiton, kor.
Helm), in der R. die Lanze; die L. war wahrscheinlich mit
dem Schilde dem Feinde entgegengehalten. Von r. eilt herbei
ein anderer weitausschreitender Krieger nach 1. (nur
Unterteil erh.; kurzer Chiton, Beinsch.; Schwertscheide); er
scheint das Schwert so zu schwingen dass es hinter seinem
Rücken erscheint. Dann folgt r. der Unterteil einer weit
nach r. ausschreitenden Figur in langem Chiton und darüber
ein Pantherfell (nicht weiblich da Fleisch nicht weiss). Ihr
gegenüber Kopf und Brust eines sterbend zu Boden stürzenden
3gg Schwarzfigurig; späterer Stil.
bärtigen Kriegers, in der R. die Lanze (das Auge geschlossen,
Schwertband).
Bauch: Wagenzug des Zeus und der Athena.
Ruhiges Viergespann nach r., von vorzüglicher Ausführung,
besonders der Pferdeköpfe; ein Schimmel darunter; auf dem
Hinterschenkel des vordersten Rosses jene fein gravierten
Haare wie auf 1897. Auf den Wagen steigt eben Athena
nach r., in langem gegürtetem ionischem Chiton, mit Arm-
bändern, ohne Aegis; sie hält die Zügel und zugleich die lange
Lanze in der R. (Oberkörper fehlt). Zu ihrer Linken steht auf
dem Wagen ein Mann, von dem fast gar nichts als die 1.
Hand erhalten, in der er etwas Fragmentiertes hält; es kann dies
seiner Form nach nur ein Blitz gewesen sein; die Voluten
desselben sind teilweise erhalten; die Blitzstrahlen nach unten
sind durch Athenas Hände verdeckt, die nach oben weg-
gebrochen; die r. Hand des Mannes scheint auf den Wagen-
rand gestützt gedacht. Es ist also Zeus, vgl. 1899. R. neben
dem Wagen, von den Rossen teilweise verdeckt steht Apollo
nach r. (lange Haare, r. Binde, die Kithara spielend mit sieben
Saiten; Unterkörper fehlt). R. vor den Rossen kleine Reste
eines bärtigen Mannes in w. Chiton und faltigem Ueber-
gewand (Hermes?), der nach 1. stand, doch den Kopf nach r.
umwandte. R. neben Apollo von oben nach unten
und unter den Pferden von oben nach unten
f^ \ XaiQiag xa[X6<:
I. Schoene, museo Bocchi No. 214, tav. VII, 2).
2. Hals, Schulter und Bauch in einander übergehend.
Form No. .//.
1910. H 6. U. 0,60. Nola, S. Koll. — Abg. Gerhard, etrusk.
mpan. Vas. Taf. XXX, 1. 2; S. 40. Vgl. Becker, Charikles II,
S. 141.
Ein ausgespartes Bild das über Schulter und Bauch geht,
oben durch einen Epheuzweig, an den Seiten und unten ohne
lament abgeschlossen. Flüchtiger freier Stil.
Attische Hypria, 2. Kanne, i, Gruppe 1 und 2. 3Q9
Brun n enscene. R. das Brunnenhaus (dorische Säule,
Abacus, Architrav mit langen w. Tropfen daran und Fries
ohne Triglyphen darüber); aus einem Pantherkopfe (en face)
strömt Wasser in eine grosse Hydria (mit emporsteigendem
Vertikalhenkel), die auf dem Trog steht. Ein Mädchen hat
den 1. Fuss auf die Stufe des Brunnenhauses gesetzt und legt
die L. auf den Vertikalhenkel der Hydria, wird indess von 1,
von einem bärtigen Manne (nur mit Schurz bekleidet) von
hinten angefasst und wendet sich zu ihm um (sie hat langen
Chiton mit weiten Oberärmeln, Mantel, freie Falten, nur mit
r. Tupfen; hinten aufgenommenes Haar, Tragwulst auf dem
Kopfe). Raumfüllung durch Zweige mit einigen Trauben.
e) Kanne.
1. Mit cylindrischer Mündung.
Erste Gruppe: Form No. 182; nur der unterste Teil des Bauches
und der Henkel sind gefimisst.
1911. (2656a). H. o,i3. U. 0,205. Angebl. Mykenae, wohl aus der Um-
gegend von Argos. 1879.
Reisender. Ein Mann (r. Bart) mit w. Petasos, Chlamys
(r. Tupfen), auf dem Rücken ein Bündel das wie scheint an
zwei Speere gesteckt ist, die er schultert, führt sein Ross
nach r. (so dass er vom Rosse teilweise verdeckt ist); das
Ross mit r. Brustband und w. Blütenschmuck daran. —
Flüchtig.
1912. (2656b). H. 0,14). U. 0,22. Herkunft wie 1911.
Reisende Amazone. Die Darstellung stimmt mit 191 1
fast ganz überein, nur ist sie noch flüchtiger; auch ist es hier
eine Amazone mit schw. Beinschienen und w. Fleisch, mit
att. Helm mit niederem r. Bügel; das Bündel und die zwei
Speere auf dem Rücken wie 191 1.
Zweite Gruppe: Form No. 181, die vordere Hälfte von der
Mündung bis unter die Mitte des Bauches zur Dekoration ausgespart.
Mündung mit Schachbrettornament ; darunter zu oberst am Halse ein
breiter Streif von nach unten gerichtetem Lotosknospen-, Palmetten-
oder Mäanderband; darunter noch ein schmaler Streif alternirender
Punkte, danti das Bild.
1913. (1645). H. 0,225. U. 0,44. Unteritalien, S. Durand; Vgl.
de Witte, cabinet Durand No. 417. — Agb. R. Rochette,
monum. inedits pl. LXV, 1, p. 349; Ingherami, galleria
w-,0 Schwarzfigurig; späterer Stil.
omerica III, 44; Overbeck, Gall. her. Bildw. Taf. XXXI, 5.
S. 762. Vgl. Annali d. J. 1829, 283 (Luynes). Bolte, de monum.
ad. Odysseam pertin. (diss. Berol. 1882) p. 12.
Lotosknospen am Hals. Odysseus und Polyphem.
R. die vordere Hälfte des Widders nach r. (Hals mit r. Tupfen,
w. Hörn), darunter der Vorderteil des Odysseus (r. Bart,
r. Tänie, kurzes Haar, Andeutung eines engen Ghitons, w.
Schwertband); er zückt den r. Arm mit dem Schwerte gegen
Polyphem, der r. an einen weissen Fels gelehnt nach 1. sitzt
(r. Bart, r. Binde, nackt, sein Mittelkörper ergänzt; sein Auge
normal wie das des Odysseus); er streckt die R. etwas vor wie
um zu tasten, und senkt den Kopf etwas. Pol. und Od. sind
den Köpfen nach von ungefähr gleicher Grösse; der Widder
von überaus grosser Proportion. Füllung des Raumes durch
Zweige, an denen w. runde Früchte hangen.
1914. (648). H. 0,225. U. 0,40. Nola, S. Koll. — Gut erh., doch teil-
weise rot verbrannt.
Lotosknospen am Hals. Drei bärtige Männer sind wie
es scheint in leichtem Tanze begriffen; der mittlere nach r.,
den 1. Arm erhebend, der 1. und der r. abgewendet den Kopf
umdrehend nach der Mitte und im Tanzschritte schrei-
tend, der 1. die L. erhebend, der r. beide Arme auf der Brust
haltend. Zwei haben Blattkränze (Epheu) auf, der r. nicht.
Bekleidung je blos durch ein kurzes Schultermäntelchen mit
freien Falten. Zweigefüllung (mit w. Früchten).
1915. (IJ23). H. o,23. U. 0,40. Vulci, S. des Prinzen von Canino, 1841.
— Abg. Gerhard, Auserl. Vas. Taf. CCCXVI, 1.4. Bd. IV, S. 88.
Vgl. Schneider in den Arch. ep. Mitth. a. Oesterr. Bd. III, S. 28,
Anm. 15.
Palmetten am Hals. Fischbereitung. In der Mitte ein
halbmannshoher Pfeiler, davor ein Gestell wie ein Tisch;
darunter unmittelbar vor dem Pfeiler ein grosses Gefäss in
Skyphosform; r. und 1. ein Hund mit r. Halsband. Zwei
Männer sind um einen grossen Fisch (3-vtn'ogJ von halber
Manneslänge beschäftigt: d^r bärtige r. hält denselben horizontal
über Jas Gestell und mit dem Kopfe über jenes Gefäss; der
1. erhebt die R. mit geschwungenem Messer (einschneidige,
breite Klinge.. Beide haben einen Schurz umgeschlagen (mit
r. Tupfen); Stirnhaar rot; kurzes Haar; mit grossen Zweigen
bekränzt, her bisch ist offenbar schon todt gedacht und es ist
Zerlegen für das Essen dargestellt durch die Diener,
hwerlich ein Opfer.
Attische Kanne, i, Gruppe 2. 40J
1916. (664). H. 0,19. U. 0,29. Nola, S. Koll. — Sehr übermalt
und erg.
Mäander am Hals. L. steht Dionysos nach r. (lang ge-
wandet, r. Bart, Epheukranz), Zweig in der R., in der L.
Kantharos; r. eine enteilende Nymphe, umblickend und das
Gewand mit der R. hebend (r. Tupfen, langer Chiton und
Mantelchen). Zweige füllung.
1917. (63g). H. 0,175. u- °^9- Nola, S. Koll.
Mäander am Hals. Ein Silen nach r. (r. Bart), schreitet
einer Nymphe nach, die enteilend umsieht (langer Chiton
mit w. und r. Tupfen, Mäntelchen um Schultern, faltig;
r. Binde). Zweigefüllung.
1918. (Bil. 55). H. 0,12. Kameiros, 1881.
Mäander am Hals. L. sitzt auf Klappstuhl Dionysos
nach r., das Trinkhorn erhebend (langer w. Chiton, Mantel,
bärtig, epheubekränzt). R. sitzt ebenfalls auf Klappstuhl
Semele nach r., die L. erhebend und umblickend (langer
Chiton, Mantel). Sehr flüchtig. Zweig als Raumfüllung.
1919. (1932). H. 0,16. U. 0,28. In Neapel durch Panofka erw.
Die Mündung hier ausnahmsweise mit weissem Grunde
versehen, darauf Epheuzweig. Hals mit Netzornament.
Herakles nach r. (Löwenfell um, auch über den Kopf; in
der Kniegegend übermalt und nachgraviert; r. Bart; w.
Doppelbrustband, modern aufgefrischt) steht vor einer niedern
einfachen Basis (Altar?) und hält einen Bratspiess, woran
Fleischstücke (mit w. Tupfen) gesteckt sind, die er im Begriffe
ist alle nach unten zusammenzuschieben, um von oben neue
anstecken zu können. Füllung durch Zweige mit w. Früchten.
Sehr flüchtig.
Variante.
19 20. (662). H. 0,175. u- °>3i- Vulci (Montalto), S. Dor.
Die Mündung ist einfach gestaltet wie bei Form No. 182.
Das Bild ist nach oben nur durch einen Epheuzweig abge-
schlossen.
Bakchi scher Tanz. Zwei Nymphen im Contretanz,
von einander abgewandt, doch die Köpfe sich zuwendend,
indem sie den Oberkörper zurückbiegen (langgewandet mit
Schultermäntelchen). In der Mitte zwischen ihnen ein nackter
bärtiger Mann im archaischen Laufschema, ins r. Knie ge-
26
02 Schwarzfigurig; späterer Stil.
beugt nach r., emporblickend und den Kopf umwendend; er
hat Epheukranz und w. Brustband; die Nymphen blicken auf
ihn nieder und erheben (spottend?) je einen Arm gegen ihn.
Dritte Gruppe: Form No. 183. Bauch ungefirnisst.
1921 (643). H. 0,26. U. 0,395. Cerveteri, S. Dor. — Intakt. Unten
im Boden ein antiker Bronzestift. — Abg. Gerhard, etrusk.
camp. Vas. Taf. XVII, 1. 2. S. 28.
Nur Henkel und Fuss gefirnisst. Mündung mit Schach-
brettornament ringsherum. Darunter am Halse oben Palmetten-
band. Hinten unter dem Henkel von dessen Ansätze aus-
gehende gewundene Ranken mit Palmetten und Lotosblüten^
ähnlich den Amphoren 1841 ff.
Psyche eines Helden. Ein Hoplit im kniebeugenden
Laufschritte nach r., den Kopf umwendend, durch die Luft
schreitend, mit zwei grossen Rückenflügeln, von denen der
Ansatz des einen deutlich über der r. Hüfte vorn an der Brust
sich befindet. Er hat Beinschienen mit r. Randstreif, kurzen
Chiton der vom Gürtel ab in Falten übergeht (mit r. Tupfen
und r. Rand), Schwert an doppeltem r. Bande, langes Haar,
kor. Helm mit hohem Bügel, r. Binde daran, Lanze in derR.;
böot. Schild. Auf dem r. Oberschenkel gravierte kleine Spirale.
Von ihm aus gehen raumfüllende Zweige.
Vierte Gruppe: Form No. 189. Hals und Bauch scharf abgesetzt.
1922. (1591)- H. 0,185. u- °>27- Vulci, Gerh. von Campanari. — Feine
Technik.
Mündung und obere Hälfte des Halses gefirnisst. Auf
der unteren zwei Augen wie auf den Schalen, und da-
zwischen eine Nase; darunter ein breites Maul mit r. Zunge
und w. Zahnen; nicht delphinartig (Gerh.), sondern wie ein
<iorgoneion. - • Die obere Hälfte des Bauches ebenfalls un-
firnisst; darauf Ranken mit Palmetten und Lotosblüten.
Auch am unteren Henkelansatze Palmettenblcitter. Die untere
Haltte des Hauches gefirnisst.
2. Mit kleeblattförmiger vorne enger Mündung und scharf
abgesetzter Schulter.
<>.) Mit aasgespartem Bildfelde.
Gl lippe: Form No% rSO. Dick pe die oben rot bemalt.
plasti Rändchen unten am Halse akgesetzte
mit Netzornament, Mäander oder Blättchen
Attische Kanne, 2, «, Gruppe 1. 4-O'i
verziert; Schulter mit flüchtigem Stabornament; das vorn am Bauche
ausgesparte Bildfeld r. und l. von Doppelpunkt- oder Ep heuband ein-
«efasst. Henkel meist nach metallischem Vorbilde concav und mit kleinen
Scheiben am breiten Ansätze.
1923. (1724)- H. o,23- U. 0,46. Etrurien, Gerh. 1841. — Intakt.
Hochzeitszug von Peleus und Thetis. Ruhiges
Viergespann nach r. mit einem w. Rosse; auf dem Wagen
(Räder gezirkelt) als Lenker der bärtige Peleus (r. Bart,
r. Stirn und Nackenhaar, das kurz) in langem Chiton mit
r. Tupfen und Sternchen und Mantel (r. Brust frei, Rücken^
z'ipfel), Zügel und Stab in den Händen; neben ihm zu seiner
L. Thetis in langem Gewände; den Mantel wie es scheint
über den Hinterkopf gezogen und mit der L. lüftend, hält sie
sich mit der R. an der Wagenbrüstung. R., von den Pferden
teilweise verdeckt, Apoll nach r., die Kithara spielend (r. Binde,
langes Haar, Mantel mit Rückenzipfel und langer Chiton); ihm
gegenüber Artemis(?) nach 1., von den Pferden teilweise ver-
deckt (lang gewandet, die R. erhebend). R. vor den Rossen
Hermes als Geleiter vorangehend und umblickend (r. Zug-
stücke an den Stiefeln, w. Petasos, kurzer Mantel, lange
Locken, langer Stab ohne Kerykeionende). L. hinter dem
Wagen eine Frau nach r. stehend (lange Haare, langer
Chiton mit R. und kurzer schw. Ueberschlag), die Hände nach
unten ausspreizend. Ziemlich sorgfältig.
1924. (1722). H. 0,26. U. 0,47. Etrurien, Gerh. 1841. — Sehr
übermalt.
Herakles im Olymp (?). Ein Mann (Herakles?) (r.
Bart r Stirnhaar und r. Binde, Mantel die r. Brust freilassend)
lagert auf der Kline, die Beine nach 1., in der R. eine Phiale mit
gravierter Riffelung. Die Matratze hat feines Wellenornament;
das obere r. Klinebein mit der gewöhnlichen w. ionischen
Volute. Ein niederer Tisch mit drei grossen weissen Kuchen
steht davor (übermalt). L. steht nach r. Athena (att. Helm,
langer Mantel mit Falten); sie hält die Lanze in der R,
deren grösster Teil durch Uebermalung verschwunden ist. Die
ganze untere Hälfte der Figur ist nämlich zwar antik doch
übermalt, gewiss war die Gewandung anders. Sie spricht zu
Herakles der auf sie horcht. L. am Ende steht Apoll nach
r, die Kithara spielend. Alt ist indes nur ein Teil seines
Oberkopfes mit dem oberen Teile der Kithara, ferner die
40i Schwarzfigurig; späterer Stil.
Spitzen der spielenden 1. und die r. Hand mit Plektron,
endlich der Unterkörper, doch übermalt (langes Gewand mit
R). R. von Herakles steht Dionysos nach 1. mit dem
Trinkhorn in der R. (langer Chiton, Mantel mit r. Streifen
und w. Punkten; Kopf erg.). Füllung durch Zweige.
1925. (2192). H. 0,265. u- °>48- Vulci, S. Canino. Gerh.' Nachl. —
Vgl. Arch. Ztg. 1846, S. 305. Overbeck, Kunstmythol. des Zeus
S. 351, C.
Abweichend ist dass unter dem Bilde ein Palmettenband
angebracht ist. — Flüchtig, ziemlich grob.
Gigantenkampf. R. schreitet eine bewaffnete Göttin
(Hera?) nach r. (att. Helm, Rundschild im Profil mit ver-
blasstem undeutlichem Zeichen, vielleicht Stierkopf; langer
Chiton mit r. Tupfen, vorn herab ein breiter gefältelter Streif;
Schultermantelchen über die Brust nach hinten geworfen;
Weiss des Fleisches verblasst), die in der R. erhobene Lanze
niederstechend auf einen nach 1. ins Knie gesunkenen
Giganten, der umblickt (Rundschild, Schwert, Lanze, kor.
Helm mit r. Binde, Beinschiene). L. hinter der Göttin eilt
ein anderer Gigant nach r. zur Verteidigung des Genossen
(oder ist es ein Gott, etwa Ares?) (kurzer r. Chiton, Fell,
Rundschild, Schwert, kor. Helm wie der vorige), in erhobener
R. die Lanze schwingend. L. am Ende eilt in heftigem Lauf-
schritt, das 1. Bein stark hebend und vorsetzend Athena
nach r., in langem faltenlosem Chiton mit r. Tupfen, gravierter
Schuppenagis (ohne Schlangen), böotischem Schild und att.
Helm, in der R. die Lanze erhoben.
1926. (1912). H. 0,21. TL 0,47. Griechenland, Ross 1844. Noch
grossenteils von Kalksinter bedeckt; ein Stück der Schulter fehlt.
Henkel nicht hoch aufsteigend; die seitliche Ornament-
einfassung fehlt.
Frau zwischen Kriegern. Eine Frau (Augenstern r.,
langer Chiton, Mantel der über den Kopf gezogen,) steht
ruhig nach r. und streckt die R. wie zur Abwehr vor gegen
einen Hopliten der nach ihr umsehend sich entfernt und
nach ihr zu greifen scheint ?); er hat kor. Helm, Rundschild
mit drei w. Kugeln, Beinschienen, Gewandzipfel unter dem
Schild; zwei Lanzen. L. entfernt sich ein gleicher umblicken-
der Hoplit (Rundschild mit w. menschl. Bein). L. ein un-
bärtiger Zuschauer im Mantel nach r. mit langem Stab.
Attische Kanne, 2, a, Gruppe 1. 2. _j.o5
Zweite Gruppe: Die Form ist schlanker, die Lippe dünn; das
plastische Rändchen am Halse fehlt. Henkel rund, meist ohne Scheibchen
am Ansätze oder nur einem Reste derselben; Fuss dicker. Umrahmung
des Bildes wie in der vorigen Gruppe; auch am unteren Teile des
Halses der Ornamentstreif.
1927. (1590). H. 0,25. U. 0,415. Vulci, Campanari. — Firnis teilweise
etwas abgerieben.
Herakles und Geras(?). Herakles (Löwenfell wie ge-
wöhnlich, kurzer Chiton, r. Bart, Köcher auf dem Rücken,
Schwertscheide an 1. Seite) dringt mit dem langen gezückten
Schwerte in der R., ausschreitend nach r. und das 1. Bein hoch
hebend auf einen Gegner ein, den er mit der L. an seinem 1.
erhobenen Unterarme fasst, im Begriffe ihm mit dem Schwerte
gegen die Brust zu stechen. Der Gegner hat sich zur Flucht
nach r. gewandt, ist bei weitausschreitender Stellung tief in
die Knie gesunken, wendet den Oberkörper zu Herakles um
und streckt beide Arme flehend gegen ihn aus. Neben ihm
r. steht schräg ein langer weisser dicker Knotenstock, den er
offenbar hat fallen lassen. Er hat sehr langen Bart (mit
r. Streif), langes Haar, menschliches Ohr, etwas stumpfe Nase
und eine sehr dicke Oberlippe. Ueber ihm ragen von r. zwei
Zweige zur Raumfüllung herein. Er ist grösser gebildet als
Herakles, doch offenbar nur wegen seiner halbknieenden
Stellung. — Die Darstellung gehört zu der von C. Smith im
Journal of hellenic. studies vol. IV, i883, p. 104 fr. besprochenen
Reihe, die Herakles einen nackten, fliehenden und bittenden
Mann verfolgen lässt, der zweimal als FtQaq inschriftlich be-
zeichnet vorkommt.
1928. (1983). H. 0,24. U. 0,45. Etrurien, Gerh. Abg. Gerhard, ges'
akad. Abhandl. Taf. LXIV, 2. Bd. II, S. 568. — Vgl. Stephani'
compte rendu i863, S. i3o. 1868, S. 144.
Hermenkult. In der Mitte eine Herme auf niederer
Basis; letztere, der Schaft und die zwei Armansätze der
Herme sind weiss, der Kopf schwarz, nach 1. ins Profil ge-
wendet (r. Streif an Bart und Haar) und von langen Zweigen
mit w. Früchten bekränzt; um den Hals und Oberteil des
Schaftes hängt ein grosser Blattkranz; schwarzer stehender
Phallos. L. davor ein Altar mit Voluten (weiss bis auf das
verzierte Gesims unter den Voluten); darauf r. Feuer, und
davon ausgehend oder dahinter vorkommend raumfüllende
Zweige mit w. Früchten. Von r. eilt ein Silen herbei (in
Proportion viel kleiner als die Herme; r. Bart, von grossen
,0<] Schwarzfigurig; späterer Stil.
Zweigen mit w. Früchten bekränzt); in der R. ein Doppelbeil
an langem Stile haltend erhebt er die L. wie erstaunt oder
;en die Sonne sich schützend (ÜTrooxontvan'J über die
Stirne und blickt zu der Herme empor.
1929. (1676). H. 0,18. U. o,38. In Neapel 1826 erw. — Abg. Panofka,
Asklepios und Asklepiaden Taf. II, 1.
Die Form hier etwas gedrückter als die Regel; Firnis
meist gelbbraun verbrannt.
Tempel (der Polias ? . Oben horizontal über das Bild
weg geht ein Architrav (mit r. und w. Streifen), in der Mitte
gestützt von einer ionischen Säule; r. und 1. hängt vom
Architrav je eine Binde herab (die r. mit r. Punkten daran).
R. von der Säule, vor dem Tempelbau zu denken, steht ein
grosses Weih Wasserbecken, von einem Pfeiler mit ionischem
Kapitell getragen; 1. von der Säule, ebenfalls vor dem Baue
zu denken, steht ein grosser viereckiger Altar mit r. Feuer.
Von dem Altare weg zum Becken kriecht eine Schlange
nach r. in der Mitte des Bildes (Burgschlange ?).
1930. 2058). H. 0,20. U. 0,40. Nachlass Panofka's, 1858; von demselben
in Neapel erw. — Stark übermalt, doch das Meiste antik. —
Abg. Gerhard, ges. akad. Abhndl. Taf. LXVII, 3. Bd. II, S. 572.
Dionysosidol in Gestalt eines Pfahls mit Maske.
Eine Frau in langem Gewände, mit weiten Oberärmeln (über-
malt, der Mittelkörper erg.), in der L. einen Thyrsos (Stab
mit dickem Klecks am Ende, auch übermalt), in der R. eine
Oenochoe, eilt, nach r. sich umsehend, nach dem Idole 1. Eine
sehr grosse Maske des bärtigen Dionysos ist von vorn dar-
gestellt ( Haar und Bart rot, w. Epheukranz) als an einen (unsicht-
baren) Pfahle befestigt. Nur eine niedere w. Basis trennt die
Maske vom Boden. Ueber ihr folgt eine w. Rosette, dann
eine r. und w. gestreifte Masse, ein starker Abacus. Von dem-
selben gehen oben und unten kleine Zweige aus. Ueber der
Frau die Andeutung einer Grotte durch eine wellige weiss
geränderte Fels Masse. — Vgl. die verwandten Dionysosidole
bei Bötticher, Baumkultus, Fig. 42 fr.
'9 31. II. iX. U. o,3o. Nola, S. Koll. — Intakt.
Seh m a u s. I .. lagert auf einer Kline, den Kopf nach r. um-
wendend ein rothartiger M a nn (Dionysos?) mit r. Epheukranz im
Haare Mantel mit r. Tupfen, r. Brust frei; sein Unter-
er nicht dargestellt, vom Bildrahmen abgeschnitten); ein
Speisetisch steht davor mit herabhängenden Fleischstücken
und w. Broden. Er lehnt den 1. Arm auf das Kissen und
spricht mit einer Frau (Semele? die r. auf einem Klappstuhl
Attische Kanne, 2. et, Gruppe 2.3; ß, Gruppe 1. 407
neben der Kline sitzt lange Haare, r. Epheukranz, langer
weiter Mantel, r. Tupfen) und sprechend die R. erhebt. Raum
mit Zweigen und grossen Trauben gefüllt.
1932. (650). H. 0,16. U. o,3i. Nola, S. Kol!. — Etwas übermalt.
Gelage. Auf einer Matratze mit Kissen liegen nach 1.:
r. ein Mann (Dionysos?) 'langer Bart, r. Epheukranz, Ober-
körper nackt), 1. eine Frau (r. Epheukranz; Weiss verblasst,
langes Haar, ionischer Chiton und Mantel), die Doppelflöte
blasend; ihr Unterkörper wird vom Rahmen 1. abgeschnitten.
Oben Zweige mit Trauben.
!933. (2061). H. 0,11. U. 0,215. Apulien, Nachlass Panofka's, 1858. —
Intakt.
Kleines Exemplar, ohne die Ornamente am Hals und den
Seiten des Bilds. Henkel nicht emporsteigend.
Kopf eines Greises nach r. 'Glatze, kurzes w. Haar und
Bart, r. Stirnrunzeln). Von Zweigen mit w. Früchten umgeben.
Dritte Gruppe: Wie die vorige, doch das Bild auf weissem Grunde.
1934. (Bil. 52). H. 0,195. Kameiros, 1881. — Vorzügliche Tecknik.
Karikatur von Sphinx und Sirene. R. ein nur mit
dem Vorderkörper erscheinendes Ungeheuer nach 1.: der
Körper einer Löwin (ohne Flügel) mit Zitzen, darauf ein
menschlicher Oberkörper mit riesigen weiblichen Brüsten und
weiblichem Kopf von karikirter Hasslichkeit (lange Haare,
bekränzt, Mund offen, r. Zunge herausgestreckt); sie erhebt
die 1. Tatze. Vor ihr zurückbebend und die Arme mit ge-
spreizten Fingern abwehrend gegen sie vorstreckend steht 1.
ein nacktes Weib nach r., am ganzen Körper mit gravierten
kleinen Federn bedeckt; auch hier ist das Gesicht eine Kari-
katur (lange Haare, r. Binde), riesige Brüste; an den Fersen
ein Sporn wie an Hahnen. L. hinter ihr ein Baum mit sich
verbreitenden Zweigen.
ß) Mit tingefirnisstem Bauche.
Erste Gruppe: Form No. 180. Der durch plastische Rändchen
begrenzte Streif unten am Halse ist ringsherum ungeftmisst und ist
mit einen Epheuzzveig geschmückt. A'ur der unterste Teil des Bauches
mit dem Busse ist gefimisst. Vom unteren Ansätze des Henkels gehen
Zweige aus welche die Rückseite verzieren; auf der Vorderseite das
Bild.
1935. (2ig3). H. 0,265. U. 0,54. Gerh.' Nachl.
Bakchischer Festzug. Drei Silene laufen nach r.
0g Schwarzfigurig; späterer Stil.
(langes Haar, rote Barte, r. Stirnhaar, r. Schwanz) in eiligem
eifrigem Laufe; der mittlere trägt den auf seiner 1. Schulter
sitzenden Dionysos (langer Chiton, Mantel, r. Bart, Epheu-
kranz, Kantharos in der L., in der R. einen Rebzweig der
nach 'r. und 1. sich verbreitet mit grossen Trauben daran);
der Silen r. trägt in gleicher Weise auf seiner 1. Schulter eine
doppelflötenblasende Nymphe (langer Chiton und Mantel mit
w. Punkten und r. Tupfen, hinten aufgenommenes Haar); der
1. eine ebensolche Nymphe, die ebenfalls flötet. Alle drei
Silene schlingen den 1. Arm um die Unterbeine der getragenen
Person. Unten eingekratzt, s. Taf. No. io35.
Zweite Gruppe: Wie die vorige, doch hat der ungefirnisste Teil
den weissen Ueberzug. Das plastische Rändchen am Halse fehlt.
Die Form etwas schlanker,
1936. (Bil. 51). H. 0,28. Kameiros, 1881.
Der weisse Ueberzug ist etwas rötlich geworden und viel-
fach abgesprungen. Auf den Zweigen, die hinten vom Henkel
ausgehen, sitzt jederseits ein Vogel.
Männergespräch. In der Mitte sitzt ein bärtiger Mann
nach r. auf Klappstuhl, den Unterkörper im Mantel, die R.
auf einen Stock stützend. Zu beiden Seiten steht, auf seinen
krummen Stock bequem vorgelehnt je ein Mann im Mantel
(r. Brust frei). Zweige zur Füllung. Sinnlose Buchstaben im
Räume wie MXIOf'Xk
Dritte Gruppe: Wie die vorige, ebenfalls mit weissem Ueberzug;
doch fehlt hier die Halsdekbration völlig; die Form gedrückter.
1937. (i63g). H. 0,22. U. 0,47. Vulci, Gerh. i836. — Gut erh.;
der Firnis von überaus leuchtendem metallischem Glänze.
Stellenweise übermalt. — Abg. Arch. Ztg. 1853, Taf. 60, 1.
S. 145 ff. 0. Jahn). Overbeck, Gall. her. Bildw. Taf. VII, 2.
S. [76 f. Vgl. Benndorf, griech. u. sie. Vasenb. S. io3, Anm. 516.
Aias und Kas sandra. R. enteilt Kassa ndra mit weiten
nittcn. im Laufe umblickend und die Arme zur Abwehr
dem Verfolger entgegenstreckend (langer Chiton, von der
Hüfte ab mit vielen Falten, Mäntelchen um die Schulter; r.
Tupfen : grosse Haube welche die Haare bis auf den Stirn
öllig verdeckt; ihr Fleisch natürlich schwarz; das
Auge kreisrund). R. von ihr die zischende Schlange (der
Athena) nach 1. Sie wird verfolgt von dem nach r. laufenden
Attische Kanne, 2, ß. 3. Lekythos. 40« >
rotbartigen Aias, der in der R. das Schwert zückt und in der
L. die Scheide mit r. Band weit vorstreckt (kleiner Mantel
auf der 1. Schulter, sonst nackt und nicht bewaffnet). — Unten
eingekratzt, s. Taf. No. 1937.
j. Mit kleeblattförmiger doch vorne weiter Mündung und in-
einander übergehendem Hals und Schulter. Das Bild
nach oben durch einfaches Netzband oder Epheuzweig
abgeschlossen. Flüchtigster lockerster Stil.
1938. U9i3). H. 0,14. U. o,3 1. Griechenland, Ross. 1844.
Tanzende Nymphe in langem Chiton mit kurzem
Mantel über den Schultern (r. Tupfen, r. Haarband, Haare
aufgenommen). Zweige mit w. Früchten von ihr ausgehend.
Allerflüchtigste Zeichnung, das Weiss verblasst, (teilweise auf
Thongrund).
1939. (625). H. o,i3. U. o,32. Nola, S. Koll.
Nymphe (?) In einer r. und 1. durch schw. Felsen mit w.
Rand angedeuteten Grotte liegt auf Polstern eine Frau nach
1. (ion. Chiton, Mantel mit r. Tupfen; r. Haarband; Haube?)
umblickend nach r. Zweige mit w. Früchten füllen den
Raum. — Sehr ähnlich Panofka, cabin. Pourtales pl. VIII, 4.
1940. (627). H. 0,12. U. o,32. Nola, S. Koll.
In der Mitte steht Dionysos nach r. (r. Bart, langer
Mantel mit breitem w. Streif oben und unten) das Trinkhorn
in der L.; r. und 1. je ein Silen mit r. Barte, beide nach r.
tanzend, der r. sich umsehend. — Zweige füllen.
f) Lekythos.
1. In der gewöhnlichen schiuarzfigurigen Technik.
Erste Gruppe: an 17 So ff. anschliessend. Form No. 17 J. Der
obere Rand der Mündung, die Lippe, ist jedoch nicht mehr rund,
sondern horizojztal abgeschnitten lind meist rot bemalt.
Die Schulter mit bildlicher Dekoration.
1941. (1728). H. 0,15. U. 0,22. Etrurien, Gerh. 1841. Mündung fehlt.
Schulter: ein Hahn nach 1. zwischen zwei Epheubl'attern,
flüchtig, ohne Gravierung.
Bauch. In der Mitte sitzt Dionysos nach r. auf Klapp-
stuhl in langem Chiton und faltigem Mantel, in der L. das
Ai0 Schwarzfigurig; späterer Stil.
Trinkhorn erhebend. R. und 1. je ein tanzender, das Bein
hoch hebender Silen des gewöhnlichen bärtigen Typus.
Der Raum durch Zweige gefüllt.
1942. (TC. 723). H. 0,12. U. 0,205.
Schulter: wie 1941.
Bauch: Löwe nach r., den Kopf nach 1. umwendend,
zwischen zwei ruhig stehenden bartlosen Männern im Mantel
(faltig, mit Rot). Sehr flüchtig.
1943. 1605). H. 0,12. U. 0,18. Vulci, S. Dor. — Hals erg.
Schulter: zwei Löwen sich gegenüber, die Köpfe gesenkt;
fast ohne Gravierung.
Bauch: Gigantenkampf. Athena (langer Chiton,
Schultermantel über die Brust, die Zipfel auf dem Rücken,
Rundschild im Profil; weit ausschreitend nach r., mit der
Lanze stossend gegen einen in das 1. Knie nach 1. gesunkenen
Giganten (kurzer Chiton, Rundschild im Profil, kor. Helm
mit hohem Bügel) der die Lanze in der R. hält. Zu beiden
Seiten je ein Zuschauer, Jüngling im Mantel mit Stab. —
Sehr flüchtig.
1944. (2539). H. 0,15. U. 0.22. Italien. S. Friedländer, 1877. — Untere
Hälfte der Vase erg.
Schulter: ein anspringender Löwe nach r. zwischen
zwei unbärtigen Mantelfiguren.
Bauch: ein Jüngling sitzt auf Klappstuhl nach r. (in
langem Chiton, Mantel mit Rückenzipfel; langer Stab); r. ein
nackter Jüngling, weggehend und umblickend, mit eben
solchem Stabe r. Stirnhaar ); r. am Ende ein Mantel -Jüng-
ling nach 1. stehend mit Stab. L. nackter Jüngling, nur ein
wandstück auf dem 1. Arm, mit demselben langen Stab
in der R.
1945. 646). H. 0,141. U. 0,21. Nola, S. Koll.
hulter: zwei Hähne sich gegenüber, ohne Gravierung.
Bauch: K a m p f. Ein unbärtiger Reiter (kurzer w.
Chiton] auf sprengendem Ross nach 1. (w. Punkte als Ver-
zierung am Zügel schleudert den Wurfspiess gegen einen in
1. Knie gesunkenen sich umwendenden Hopliten (mit
Rundschild und kor. Helm mit niederm Bügel, kurzem Chiton,
R. folgt dem Reiter ein Hoplit nach L, der seine
uze eben auf das Ross werfen will; er ist bewaffnet wie
vorige. Zeichnung sehr flüchtig. — Mit Weiss, ohne Rot.
Attische Lekythos, i, Gruppe i. 2. 411
1946. (22i3). H. 0,085. U. 0,19. Gerb.' Nachl.
Mündung, Hals und Schulter abgebrochen. Nach der
Form des Fusses und dem Stil jedoch sicher zu dieser Gruppe
gehörig.
Bauch: Flügelpferd. In der Mitte ein weisses (Beine
w. auf Thongrund) geflügeltes Ross mit r. Zügel, frei
nach r. galoppierend. R. voran eilt nach r. ein nackter
Jüngling (ein Tuch auf dem r. Arm), in der L. einen weissen
dicken Stab (ein Schwert, dessen w. Scheide weiter unten?);
er blickt um, die R. nach dem Kopfe des Rosses ausstreckend,
wie um es einzufangen. L. lauft dem Rosse ein anderer
nackter Jüngling nach (Tuch auf 1. Arm), in der R. ein
rotes Schwert (?) mit w. Griff. — Sehr flüchtig.
Zweite Gruppe: Form No. 17 S. Schulter mit sorgfältigem abzvärts
gerichtetem Lotosknospenband. De? Fttss hat aussen einen dünnen
runden ungefirnzssten Rand.
1947. 12690). H. 0,14. U. 0,255. Attika, 1880.
Sauberste, feinste Technik; vorzüglicher Firnis, sehr
schöner, gleichmassig glatter, warmer Thon.
Bauch: rings umlaufendes Bild. Vorn in der Mitte
ein nackter, ithyphallischer Mann nach r. (r. Haar und Bart,
in der L. einen schw. Kranz); sich auf die Zehen hebend und
die Knie einbiegend streckt er die R. aus nach der Gegend
der Scham der ihm ruhig gegenüber stehenden völlig nackten
Frau, die in der L. gesenkt einen gleichen Kranz hält und
in der R. zierlich zwischen Daumen und Zeigefinger eine
grosse Blume ihm entgegenstreckt (Haar graviert, hinten
aufgenommen mit r. Band; grosser Ohrring; das Weiss, das
ohne Zweifel den Körper deckte, ist bis auf einen ganz kleinen
Rest am 1. Arm völlig verschwunden und der Firnis ist doch
glänzend geblieben). R. und 1. steht dem Paare zugewandt je
eine Flöte 11 bläserin, beide mit karriert gravierten Hauben,
die das ganze Haar bedecken, langen roten Chitonen (falten-
los) und verzierten Mänteln mit Rückenzipfel; das Weiss vom
Fleische ebenfalls fast völlig verschwunden; die Hände sehr
sorgfältig, jeder einzelne Finger im schw. Firnis angegeben;
die Profile mit den stark vorspringenden, ein wenig ge-
krümmten Nasen deuten auf niedere Herkunft. Dahinter die
Gruppe von drei tanzenden Figuren: in der Mitte eine
tanzende Frau nach r., das 1. Bein hoch erhebend, das völlig
nackt aus dem faltenlosen Chiton (mit r. Tupfen) hervortritt;
oben roter kurzer Ueberschlag der vorn offen ist; nach 1. um-
.I2 Schwarzfigurig; späterer Stil.
blickend; 1. Arm hoch, r. tief; lange Locke, r. Haarband; die
Arme sind auf Thongrund weiss; das Weiss von Beinen und
Gesicht ist bis auf Reste verschwunden. L. ein tanzender
ithyphallischer nackter bärtiger Mann, 1. Bein hoch erhebend,
umsehend nach 1.; r. tanzt ebenfalls ein rotbärtiger ithy-
phallischer nackter Mann nach der Frau umsehend. — Steife
doch elegante Zeichnung.
Unter dem sehr weit herabgehenden Bilde ein schmaler
gefirnisster Streif; dann sorgfältige Strahlen.
1948. (647). H. 0,1 i3. U. 0,185. Nola, S. Koll.
In der Mitte ein Reiter nach r. in ruhigem Schritt, un-
bärtig, mit zwei langen Stäben (Lanzen) und dem thrakischen
steifen Reitermantel (mit aufgemalten weissen Zacken) im
Rücken, dazu eine Pelta auf dem Rücken. R. voran schreitet
ein nackter Jüngling, umblickend, auf dem 1. Arme ein Ge-
wandstück, in der R. langen Stab; 1. nackter Jüngling mit
langem Stabe nach r. schreitend. Am Ende 1. ein Mantel-
Jüngling, stehend, den langen Stab aufstützend. — Sehr
flüchtige Zeichnung; doch feine schöne Technik.
1949. (645). H. 0,116. U. 0,185. Nola, S. Koll.
Kampf. Lanzenstosskampf zweier Hopliten; der 1. ist
Sieger; der r. entweichend, in ein Knie sinkend, sich um-
wendend; der 1. mit niederem Helmbügel, der r. mit hohem,
beide mit r. Binde um den Helm; kurze faltenlose Chitone
mit r. Tupfen. L. und r. entfernt sich umblickend je ein
Jüngling, ein Tuch auf dem einen Arm, langen Stab in der
andern Hand. — Sehr flüchtig.
19 50. (110). H. o,i3. U. 0,20. Alte Kgl. Samml.
Schulter nach der Regel mit Lotosknospenband. Bauch
ganz gefirnisst.
Dritte Gruppe: Form No. iyj. Die Mündung ist höher, weiter
und dicker geworden; der Bauch schlanker; tinter dem Bilde durch
einen schmalen Firnisstreif getrennt, ein tm gefirnisster schmaler Streif.
Fuss wie in der vorigen Gruppe.
a) Schulter mit verbundenem Lotosknospenband 7uie in der vorigen
Gruppe; Stäbchen darüber.
1951. " H. 0,205. U. 0,2g. Früher Samml. Catalani in Neapel;
durch Braun erw. — Etwas übermalt. — Abg. Gerhard, antike
Bildw. Taf. XVII, 1. Prodromus S. 208 ff. Dubois-Maisonneuve,
introduet. pl. LXII.
Silen- und Nymphengespann. Dionysos auf einem
Wagen (langer w. Chiton mit weiten Oberärmeln, Mantel,
Attische Lekythos, i, Gruppe 2. 3. a.i'$
langer r. Bart, r. Stirnhaar, halt die Zügel in beiden Händen),
der gezogen wird von zwei Paaren von je einem Silen und
einer Nymphe, die im Laufschritte neben einander schreiten
wie ein Viergespann; der vorderste am r. Flügel blickt um;
alle strecken einen Arm vor; der eine der Silene ist ithy-
phallisch; die Silene vom gewöhnlichen Typus (Stumpfnase,
r. Bart); die Nymphen in langem Chiton mit Falten. Der
Raum durch Zweige und Trauben gefüllt.
Lebendig und flüchtig.
1952. (2206). H. 0,215. U. 0,28. Bomarzo, Gern.' Nachl.
Der untere Teil des Bauches erg., der Fuss scheint nicht
zugehörig, da er den Typus der ersten Gruppe trägt.
Ein angeschirrtes Viergespann mit Zügeln, r. Brust-
binden steht nach r., doch der Wagen ist nur flüchtig und
unvollständig dahinter angedeutet. Hinter den Pferden,
nur mit dem Oberkörper sichtbar, auf dem Wagen
stehend gedacht ein Hoplit mit Rundschild; 1. weggehend
und umblickend ein Bogenschütze (langer r. Bart, hohe
Mütze, Hosen mit r. Punkten, grosser Goryt an der 1. Seite,
zwei lange Lanzen haltend). R0 vor den Rossen Hermes
nach r. in der gew. Tracht mit Kerykeion, umblickend.
Zweige um ihn herum. — Höchst nachlässig. — Nur Rot, kein
Weiss angewandt.
195 3. (2153). H. o,i3. U. 0,18. Athen, S. Pourtales, 1865. Vgl. Dubois
catal. No. 210.
Die brettspielenden Helden. In der Mitte eine schw.
vierteilige niedere Basis; r. und 1. sitzen (der r. auf Klappstuhl,
der 1. auf einfachem schw. Stein) je ein Held, zwei lange
Stäbe (Lanzen) schulternd, im kurzen Mantel (Falten mit R.);
r. Barte; Beinsch.; kor. Helme die zurückgeschoben sind;
beide strecken eine Hand gegen die Basis in der Mitte aus.
Hinter ihnen r. und 1. steht je ein böotischer Schild. Hinter
der Basis in der Mitte zwischen beiden steht Athena (langer
Chiton, Helm, ohne Aegis), die lange Lanze in der L. auf-
stützend und nach 1. umblickend. Zweige füllen den Raum.
b) Flüchtigere Exemplare, wo die Lotosknospen der Schulter ohne
Verbin düngslin ien .
1954. (668). H. 0,20. U. 0,22. Nola, S. Koll.
Peleus und Thetis. Peleus nach r. (kurzer Chiton
mit Falten von den Hüften ab, Schwert an der Seite; rot ge-
tupftes Haar) umfasst Thetis um die Hüften, die nach r. ent-
ai_l Schwarzfigurig; späterer Stil.
fliehend den Oberkörper umdreht. R. und 1. eine sich um-
sehende und eine Hand gegen die Mitte ausstreckende
enteilende Nereide in langem Chiton und Schultermantel. —
Zweige füllen. Sehr flüchtig. An den weissen Gesichtern ist
gar nichts graviert, auch die Augen nicht.
1955. (1733). H. 0,105. U. 0,15. Gerh. 1841.
Sehr von Kalksinter bedeckt.
Dionysos, bärtig, lang gewandet, das Trinkhorn in der
L. steht nach r.; r. und 1. je eine Nymphe ruhig stehend
(Gesicht ohne Weiss). Einige Zweige. — Allerflüchtigste
Manier.
1956. (610). H. 0,115. u- °M5- Vulci, S. Dor.
Fuss etwas dicker als sonst. Zwei feine rote Streifen
unter dem Bilde statt des ungefirnissten thongr. Streifs. Drei
nackte Jünglinge, alle auf dem 1. Arm ein faltiges Tuch
tragend; alle mit einem r. Band um die Brust. Sie scheinen
zu tanzen.
1957. (2629). H. 0,135. U. 0,20. Athen, 1879.
Schulter ausnahmsweise mit einer Palmette und zwei
seitlichen Ranken.
These us und Minotaur. Theseus (kurzer, roter,
faltenloser Chiton, Fell darüber, unbärtig) schreitet nach r.
aus, die L. weit vorstreckend, in der R. das Schwert gezückt
gegen den Minotaur, der ins 1. Knie nach rückwärts sinkend
den Kopf nach r. abwendet; er streckt die R. vor; beim An-
satz von Stierkopf und Menschenbrust ist eine grössere Partie
wie eine Mähne rot; Stierschwanz. R. und 1. je eine zu-
schauende bartlose Mantelfigur (mit vielen Falten und vielen
roten Streifen). Zweige ringsum.
Ausser dem ungefirnissten Streife unten sind hier auch
rote Streifen aufgemalt.
c) Grosse Exemplare ; Schulter vom Halse durch ein plastisches
Rändchen getrennt; auf dem Halse meist Strahlen mit der
Spitze nach oben; auf der Schulter zu oberst Stabornament,
das übrige von liegendem Palmettenband gefüllt. A711 Bauche
zu oberst einfaches Netzornamentband.
1958. (692). H. 0,32! U. 0,395. Basilicata, S. Bartholdy. Vgl. Pa-
nofka mus. Bart. p. 87, No. 11.
Prozession nach r.: Dreimal je zwei Frauen so neben
einander dass die eine die andere grösstenteils deckt (das
Attische Lekythos, i, Gruppe 3. 41 5
Gesichtsweiss vielfach abgesprungen; auch der Firnis hat
gelitten und ist vielfach graugrünlich). Alle schreiten langsam
nach r.; je eine erhebt einen Arm unter dem Mantel gegen
das Gesicht; alle langbekleidet mit faltigen Mänteln mit
einigen ganz verblassten r. Tupfen; r. Binden im Haar. —
Zweige gehen von ihnen aus mit weissen kreisrunden Früchten
(Aepfein ?).
195 9. (6661 H. 0,258. U. 0,34. Nola, S. Ko'il. — Vorn ein grosser
Dallen.
Dionysos (langer Bart mit r. Streif, Epheukranz mit w.
Punkten, langes Haar, ionischer Chiton, Faltenmantel mit r.
Tupfen) weit ausschreitend nach r. und in der R. einen Zweig
haltend; ein gleicher geht 1. von ihm aus (mit weissen runden
Früchten); in der L. hält er das Trinkhorn. R. und 1. je ein
tanzender Silen (der gewöhnliche Typus, mit weissem Brust-
bande); der r. läuft voran, den Oberkörper nach 1. umdrehend.
— Sehr flüchtig.
i960. (22o3). H. 0,375. U. 0,50. Sicilien. Gern.' Nachl. Aus Stücken;
Henkel fehlt.— Abg. Arch. Ztg. 1876, Taf. 15. S. 189 iKoerte).
Vgl. Bull. d. Inst. i835,3o (Braun). O. Jahn, arch. Beitr. S. 406.
Welcker, alteDenkm. V, S. 236. Overbeck, Gall. S. 779. Luckenbach
im 11. Suppl.-Bde. der Jahrb. für class. Philo!. 1880. S. 506.
Bolte, de mon. ad Odysseam pertin. (diss. Berol. 1882) p. 18, A.
Am Halse fehlen die Strahlen.
Odysseus und Kirke. In der Mitte sitzt auf Klappstuhl
Kirke nach r. (langer Chiton, faltiger Mantel, hinten aufge-
nommenes Haar, r. Binde, Feischweiss ganz verblasst) und
hält in der L. eine (volle) grosse tiefe Schale, mit einem Stabe
in der R. darin herumrührend. Ihr Rücken fehlt. Auf ihrer
1. Schulter liegt, oder neben ihrer 1. Schulter kommt hervor
eine 1. Hand, offenbar des 1. hinter ihr stehenden Mannes, von
dem nur der Unterkörper und der r. Arm erhalten; er hat
einen Eselsschwanz und hatte einst gewiss auch den Esels-
kopf; weiter 1. steht ein gleicher Mann nach r. mit Esels-
schwanz und schreiendem Eselskopf (offenes Maul). Kirke gegen-
über steht Odysseus nach 1. (kurzer faltiger Chiton, Schulter-
mäntelchen, Schwertscheide auf der 1. Seite); die Schwert-
klinge in der R. zückend erhebt er die L. (sein Oberkörper
vom Rücken gesehen, bärtig, hinten aufgenommenes Haar,
Petasos). R. hinter Odysseus ein Mann nach 1. mit Eberkopt
und Eberschwanz, ruhig stehend, den Kopf senkend; weiter
r. ein im 1. Kniee knieender Mann mit Schwanenhals und
Schwarzfigurig; späterer Stil.
Kopf, die Arme auf die Brust zusammenlegend. (Stück der
Beine beider erg.)
Unten eingekratzt, s. Taf. No. i960.
1961. (676). H. o,33. U. 0,425. Sicilien. Alte Kgl. Samml. Abg.
Gerhard, auserl. Vas. Taf. 69, 1. 2. Bd. I, S. 195. Müller-
Wieseler, Den km. d. Kunst II, No. 453. Vgl. Gerhard, Pro-
dromus S. 74, No. 33. C. J. G. 7632.
Besonders sorgfaltiges Exemplar; Hals ohne Strahlen; das
Stabornament oben an der Schulter ist sowohl nach oben als
unten plastisch abgesetzt. Unter dem Bauchbilde ein Streif
Bender Palmetten. Der Fuss reich profiliert (tiefe Rille auf
der oberen Fläche; zwei gefirnisste plastische Ringe auf dem
dicken ungefirnissten Rand).
Herakles unter Göttern. In der Mitte sitzt Dionysos
nach r. auf Klappstuhl (langer ärmelloser Chiton, Mantel mit
r. Tupfen; r. Bart, Epheukranz) und hält in der R. am Henkel
gefasst einen leeren Kantharos, in der L. einen Zweig, der
von 1. sich verbreitet; darüber steht IAKXO$ wovon jedoch
nur das folgende antik ist ^^^^fi» (wohl <d i6vvo\qq)
R. steht Herakles wie erstaunt die R. erhebend (Löwenfell
umgegürtet, das Schwert ungewöhnlicher Weise an der 1. und
den Köcher an der r. Seite) und die Keule mit der L. schulternd.
Hinter ihm r. von oben nach unten steht
|t f fe * K i, f * 'HgaxXijg.
R. am Ende sitzt auf viereckigem Steinsitz Ares nach L, das
1. Bein angezogen kurzer Mantel mit r. Tupfen, lange Locken,
kor. Helm mit hohem Bügel, Beinsch.), in der R. die Lanze
v.ückt; er wird vom Rücken gesehen. L. von Dion. steht
Athen a nach r. (langer Chiton mit Falten und Punktrosetten,
Aegis, att. Helm) in der R. die Lanze; der Schild (Profil,
/.. Dreifuss) ans Knie geleimt; sie wendet sich nach 1. um zu
Hermes und erhebt die Linke (Weiss modern aufgefrischt).
Hermes sitzt wie Ares nach r., in seiner gewöhnlichen Tracht
mit dem Kerykeion in der R. R. neben ihm von oben herab
hepmu'/;,,,,^,
) Kleinere Exemplare, ohne die Strahlen, mit unverbundenen
Jih n auf der Schulter; 'über dem Bilde
Attische Lekythos, i, Gruppe ?. 417
das flüchtige Netzband (wie eine Doppelpunktreihe gebildet).
Sehr nachlässige Zeichnung. Fast ohne alles aufgesetzte Rot
oder Weiss.
19 62. (602). H. o,i& U. 0,21. Nola, S. Koll.
Dionvsos(?) (als bärtiger Mann im Mantel steht hinter
dem Wagen eines ruhigen Viergespannes nach 1. und ergreift
soeben die Zügel. L. vor den Pferden ein Silen der die
Kopfe der Pferde streichelt. Reiche Füllung mit Zweigen,
daran einige w. Aepfel. Fast nur Siluette; ganz wenig
graviert.
1963. (2531). H. 0,135. u- °>l6- Aegypten, 1876.
Der Firnis meist abgefallen, so dass schwer kenntlich; es
scheint Herakles, den Dreifuss raubend, zu sein, dem Apollo
■aufgenommenes Haar und langer Mantel) nachfolgt. R. steht
Athen a nach 1. (mit Helm und Lanze); 1. eine enteilende
umsehende Frau.
Allerflüchtigste Art. — Wenige Zweige.
19 64. (2i3i). H. 0,12. U. 0,145. Athen, 1864.
In der Mitte sitzt Dionysos auf Klappstuhl (bärtig;
Mantel); r. und 1. je eine Göttin auf Klappstuhl im Mantel,
sitzend und je eine Hand vorstreckend.
Allerflüchtigste Zeichnung. — Zweigefüllung.
1965. (i/3i). H. 0,15. U. 0,17. Gerh. 184.1.
Der Henkel fehlt. — Stellenweise dick mit Kalksinter be-
deckt. Die Zeichnung sehr verblasst, der Firnis hellrötlich
geworden.
Zwei Helden mit je zwei Lanzen schreiten neben ihren
Rossen nach i\, dieselben am Zügel führend.
1966. H. 0,15. U. 0,19. Griechenland (?). Gut erhalten.
Variante, indem die Schulter mit weitgestellten, durch
Ranken verbundenen Palmetten, der Bauch oben mit schmalem
Mäander geschmückt ist.
Troilos belauert. R. ein Fels, an welchem oben ein
Löwenkopf als Quellmündung sich befindet; 1. darunter steht
eine Hydria (Form No. 3i). R. dahinter kauert Ach i Ileus
als Hoplit (kurzer Chiton, Panzer, Helm, Lanze, böot. Schild).
Von 1. kommen zur Quelle zwei Mädchen, Polyxene mit
einer Genossin (langer Chiton, Schultermäntelchen); Polj'xene
trägt eine leere Hydria auf dem Kopfe. L. dahinter Troilos
27
ijg Schwarzfigurig; späterer Stil.
als Knabe auf einem Pferde, neben dem er ein zweites ver-
decktes führt; er hat kurzen Reitermantel und den Petasos im
Rücken und halt ruhig still. — Füllung mit Zweigen.
1967. (M. 7754). H. 0,055. Olbia, S. Becker 1882.
Fragment. Oben Doppelpunktband. Dionysosidol
(jitQiy.iövioq). Auf einer Basis erhebt sich eine Säule mit
ionischem Capitell (die Voluten nur mit Rot aufgemalt); am
Saulenstamme befestigt ist die epheubekranzte Maske des
Dionysos mit langem Barte, dessen Spitze bis zu der Basis
herabgeht. Davor 1. steht eine Frau ruhig im Mantel, die L.
erhebend, nach r. R. Rest einer andern Frau nach 1. mit
erhobener R. — Flüchtig.
e) Nur mit Ornamenten. Schulter wie oben.
1968. (2716). H. 0,135. Thisbe, 1880. — Vgl. Tnscr. gr. antiquiss.
(Roehl) No. 210 a.
Auf dem Bauche vorn die obere Hälfte einer P.-L. -Kette.
Hinten ist in böotischer Schrift graviert (in das bereits ge-
brannte fertige Gef'äss)
UJ
&>• o <
Tloif-iavogiÖag [itnedcüxe
und weiter r. am Ende der Palmetten ©^.
1969. (1256). H. 0,115. U. 0,11. Nola, S. Koll.
Desgl.; obere Hälfte der P.-L.-Kette (mit Weiss).
1970. (T. C. 2995). H. 0,11. U. 0,18. Von Uhden erw.
Mündung und Hals fehlen. Fuss erg. — Auf dem Bauch
ganze gegenständige P.-L.-Kette.
1971. (Bil. 56). H. 0,145. Kameiros, 1881.
Zwei liegende Palmetten vorn am Bauch; darüber schmaler
Mäanderstreif.
1972. (Bil. 55). 11. 0,175. Kameiros, 1881.
Nur Mäanderstreif oben und unten am Bauch; sonst
gefirnisst.
Attische Lekythos, i, Gruppe 3. 4. 41g
1973. (Bil. 57). H. 0,17. Kameiros, 1881.
Der Bauch ganz gefirnisst; nur rot aufgesetzte Streifen
oben und unten.
Vierte Gruppe". Form ein wenig schlanker und in der oberen Bauch-
hälfte ei?t wenig eingezogen ; ebenso die Mündung steiler tmd mit kleiner
Einziehung oben. Schulter mit den unvcrbit/idenen, zu blossen dicken
Striche?t gewordenen Lotosknospeu und den kleinen Strichelt des Stab-
ornaments darüber. Flüchtigste Zeichnung.
a) Dicker Fuss mit ßachcr Ausschweifung. Oben am Bauche
3/ da n derba nd.
1974. (1887). H. 0,21. U. 0,215. Megalopolis, Ross, 1844.
Häusliche Scene. Eine Frau steht nach 1. hinter einem
Klappstuhle auf dem ein Tuch liegt (ionischer Chiton, zwei
w. Haarbinden, Gesichtsweiss verblasst, war auf Thongrund
gesetzt); sie wendet sich um nach r. und erhebt die R., wohl
eine abwehrende Aeusserung gegen den r. stehenden Mann,
wahrend sie sich dem 1. zuwendet; in der gesenkten L. halt
sie nichts. R. und 1. eine dorische Säule mit abacus ohne
Gebälk. R. und 1. draussen steht je ein bärtiger Mann im
Mantel, sich auf den Stock vorlehnend (w. Binde, w. Punkte
auf dem Mantel; nur wenige Spuren roter Striche). Zwei
grosse dicke Zweige mit w. Aepfeln laufen horizontal quer
über das Bild.
1975. (1886). H. 0,20. U. 0,21. Griechenland, Ross, 1844.
Zwei Amazonen zu Pferde im Schritt nach r., mit hohen
Mützen und steifen Reitermänteln mit w. Verzierungen, kurze
Wurfspeere tragend. Zwischen beiden eine schreitende Ama-
zone (kurzer Chiton, hohe Mütze, Goryt an der Seite), den
Streithammer in der R. und umblickend. — Das Weiss der
Gesichter wieder nur auf Thongrund. Allerflüchtigste Art.
Ohne Zweige.
b) Dicker ungefimisster Fussrand, an welchem unten sich ein ge-
fmisster Wulst befindet. Oben am Bauche Doppelpunktband.
Form No. 176.
1976. (2og3). H. 0,19. U. 0,16. Anika, Nachl. von Ross, 1859.
Ein Viergespann wird von einer Göttin nachr. (hinten
aufgenommenes Haar) bestiegen. R. hinter den Rossen steht
eine Göttin nach 1. (hinten aufgenommenes Haar), den einen
Arm erhebend; weiter r., von den Rossen halb verdeckt noch
27*
,2o Schwarzfigurig; späterer Stil.
eine Göttin nach r., sich umwendend nach L; r. vor den
Rossen eine auf Klappstuhl sitzende Göttin nach 1. Das
Fleisch der Frauen war weiss; die Binden rot; alle in faltigen
Mänteln mit roten Strichen. Von den Rossen ist eines weiss;
rote Mahnen.
Zweige mit w. Aepfeln füllen.
1977. (6n). H. 0,18. U. 0,175. Nola, S. Koll.
Ein ruhiges Viergespann nachr. wird von einer Göttin
bestiegen (Gesichtsweiss verblasst; hinten aufgenommenes
Haar). R., von den Rossen teilweise verdeckt steht Apoll
nach r. (langbekleidet, hinten aufgenommenes Haar) und
spielt die Kithara (die nur teilweise angedeutet ist). Weiter
r., von den Rossen teilweise verdeckt Artemis nach 1. (? Ge-
sichtsweiss verblasst), einen Arm erhebend. R. vor den Rossen
steht, sich umblickend nach denselben Hermes nach r., in
Stiefeln mit Zugstück, kurzer Gewandung, Petasos, Stab,
(Kerykeionende nicht angegeben); Bart ist nicht angedeutet.
— Höchste Flüchtigkeit. Wenige Zweige.
1978. (1892). H. 0,215. U. 0,215. Korinth, Ross, 1844.
Schmaus. Auf einer Kline lagert Dionysos (?)
nach 1.; ein Tisch mit Speisen davor (r. Bart, r. Epheukranz;
Mantel). L. auf der Kline sitzt eine Frau nach r. welche die
Leier (vier Saiten) spielt; 1. und r. sitzt auf Klappstuhl je eine
Frau; die r. einen Kranz empor haltend (die Frauen alle in
langen faltigen Mänteln mit r. Streifen; die Gesichter weiss auf
Thongrund, mit r. Pupillen ohne Gravierung; r. Binde).
Zweige rings mit weissen Aepfeln.
1979. (6i3). H. 0,16. I". 0,16. Nola, S. Koll. Erwähnt Gerhard,
Auserl. Vas. II, S. 46, 34, r.
Herakles, tief herabgebückt nach r., umfasst den Hals
des mit di:n Vorderbeinen strauchelnden Ebers nach 1. und
hält in Cw-r R. die w. Keule; am Eber sind die Borsten weiss,
am I [alse r. Tupfen. Oben hangt Herakles1 Köcher am w. Bande;
ganz nackt: sein Untergesicht verdeckt. Zweige mit w.
Aepfeln füllen. R. un,\ 1. im Räume oben ist je ein faltiges
Tuch mit einigen r. Strichen) aufgehängt.
1980. II. 0,16. U. 0,16. Nola, S. Koll.
Mm [979 vollständig Übereinstimmend. — Vgl. auch Heyde-
mann, griech. Vasenb. Taf. V, 4; Hilfst. No. 2.
Attische Lekythos, i, Gruppe 4. 5. 421
98!. (2418). H. 0,145. u- <y3. Athen, 1874.
Kleines Exemplar; der Fuss ohne den Wulst.
Die Hauptgruppe von Herakles und dem Eher wie in
1979. 1980, nur noch weit flüchtiger, und fast unkenntlich;
Herakles wie dort weit herabgebeugt, den Hals des Ebers um-
fassend; oben der Köcher. Die Tücher oben fehlen. Dagegen
sitzt r. und 1. auf Klappstuhl je eine Frau im Mantel, den
einen Arm vorstreckend (Gesichtsweiss verblasst, auf Thon-
grund). Einige Zweige.
1982. (2376). H. 0,19. U. 0,205. Smyrna, Spiegelth. i8;3.
Die Mündung fehlt. Am Halse eingekratzt mir ^rossen
Buchstaben: AI (vollständig).
Brettspielende oder loo sende Helden. In der Mitte
die Basis, oben voll von w. Punkten 'Steinchen). Athena
dahinter in der Mitte stehend (Helm, Mantel, die L. erhebend,
Lanze in der R.); r. und 1. ein kauernder Held in kurzem
Mantel, Helm mit hohem Bügel; je zwei Lanzen schulternd
und je einen Arm vorstreckend. R. und 1. je eine stehende
Frau, die r. abgewendet, die 1. zugewandt, beide die Arme
etwas vorstreckend; lang bekleidet. — Sehr flüchtig. Mit
Weiss, das gut erh.; rote Mantelstreifen. Zweige mit w.
Aepfeln füllen.
1983. (1675). H. 0,21. U. 0,21. Athen, v. Sack.
Hier ist der Wulst am Füsse unten ungefirnist, der übrige
Rand geflrnisst.
Helios Aufgang: Die Köpfe und Halse zweier Rosse
die sich die Köpfe zuwenden, von vorn, daran sich unten
r. und 1. je ein riesiger Flügel setzt. Dahinter das Oberteil
der Figur des Helios in w. Chiton, von vorn, den Kopf nach
1. wendend. R. und 1. von ihm ausgehend je zwei lange Stabe.
Oben über seinem Haupte die Sonnenscheibe mit zwei
grossen nach beiden Seiten ausgebreiteten dicken schlangen-
förmigen Enden. — Im Räume viermal je drei sehw. Punkte.
Fünfte Gruppe: Form noch schlanker. Die EinzieJiung in der
oberen Baitchhälfte bedeutender. Die Mündung langgezogen mit starker
Einziehung. Schulter ioie in der vorigen Gruppe. Ueberaus fli'aJitige
Zeichnung.
a) Dicker Fussrand mit Ausschweifung.
1984. (1888). H. 0,21. U. 0,18. Griechenland, Ross, 1841 .
Ueber dem Bauchbilde schmaler Mäander.
00 Schwarzfigurig; späterer Stil.
Die brettspielenden oder loosenden Helden. In
der Mitte steht Athena (langer Chiton, Aegis, Helm) nach r.,
die R. in die Seite stemmend, die L. ausstreckend nach r.
und umblickend nach 1.; die Lanze ist hinter ihr schräg gemalt;
es ist undeutlich, woran sie gelehnt ist. R. und 1. kauert je ein
Held (kurzer Chiton, Schwert, Lanze), den einen Arm vor-
streckend wie zum Zuge, doch der Untersatz mit den Steinchen
fehlt hier völlig, offenbar nur aus Nachlässigkeit. Die Helden
haben att. Helm mit hohem Bügel. Beide sind unbärtig.
Hinter beiden lehnt im Räume je ein Rundschild.
1985. (2090). H. 0,16. Dm. 0,15. Attika, Ross' Nach!., 1860.
Oben Mäanderstreif.
Ein Viergespann im Galopp nach r. Der Lenker im
langen w. Chiton mit langem Stab. Neben dem Wagen her,
teilweise von den Rossen verdeckt, lauft ein Held nach r.
Helm, Rundschild, kurzer Chiton), der die Lanze in der
erhobenen R. schwingt. Unten zwischen den Pferden ein
Mal: eine runde Erhöhung auf rechteckiger Basis (ob das
Grabmal des Patroklos? oder ein Zielzeichen?).
1986. '2095). H. 0,17. U. 0,14. Attika, Ross' Nachl., 1860.
Oben Netzband (mit Weiss).
Ein ruhiges Viergespan nach r. (ein Schimmel darunter;
r. Mähnen) wird bestiegen von einer langbekleideten Göttin
mit roten Streifen; lange Gerte; r. Binde). Weiter r. eine
mannliche bekleidete ganz unkenntliche Figur, wie es
scheint mit Lyra (Apollo); weiter r. eine ebenfalls unkennt-
liche Figur, beide von den Pferden teilweise verdeckt. R. vor
den Rossen eine Göttin nach 1., die R. erhebend gegen den
Kopf; sie sit/.t auf Klappstuhl.
b) Der (/icke Ficssrand mit geßrnisstem Wulste unten; oben am
Baucht das Netz- resp. Doppelpunktband.
1987. (2204). II. 0,21. U. 0,20. Ruvo, Gerh.' Nachl.
Brettspielende oder loosende Helden. In der Mitte
die niedere Basis, mit elf weissen Punkten oben; auf ihrer
Vorderfl'äche zwei weissgemalte Schlangen sich gegenüber.
Dahinter in der Mitte Athena (langer Chiton, Mäntelchen,
Helm, Lanze in der \\. , die L. mahnend erhebend nach r.
R. und 1. kauert je ein Held (kurzer Mantel mit Rot, Helm
mit hohem Bügel und r. Binde, der Kopf ganz ohne Gravierung),
Attische Lekythos, i, Gruppe 5. 4'23
beide die eine Hand nach den Steinchen vorstreckend.
R. und 1. je eine Frau nach r., je die L. vorstreckend, im
Mantel und langen Chiton, mit rotem Haarband; die r. ab-
gewendet nach r., die 1. zugewendet zur Mitte nach r.
1988. (2092). H. 0,16. U. 0,135. Attika, Ross' Nach]., 1860.
Peleus und Thetis. Peleus (in kurzem Chiton, Falten
mit Rot, Schwert) weit vorgebeugt, die Thetis umfassend; von
seinem Oberkörper ist gar nichts zu sehen. Thetis im Ent-
fliehen sich umdrehend, die Arme ausstreckend. Keine Ver-
wandlung angedeutet. Zweige rings; r. und 1. je eine zu-
schauende ruhige Frau im Mantel, die r. abgewendet nach r.,
beide einen Arm (weiss auf Thongrund) erhebend.
1989. (652). H. 0,225. U. 0,21. Nola, S. Koll.
Das Weiss aufgefrischt. Höchste Flüchtigkeit, die Köpfe
sind einfache Kleckse mit einer w. Binde; die Frauengesichter
nicht weiss.
Eine Göttin auf ruhigem Viergespann nach r., eine
andere r. daneben, weiter r. Dionysos nach 1. mit Trink-
horn, Bart, hinter den Rossen. R. vor den Rossen eine
sitzende Frau nach 1., durch deren Sitz ein grosses (8 Mill.
Dm.) Loch durch die Vase geht.
1990. (1729). H. 0,12. U. 0,14.
Hals und Mündung fehlen.
Eine Nymphe (in kurzem Mantel) reitet nach r. nach
Mannerart auf einem Maultier, die Beine nackt; Zweige, daran
w. runde Früchte, von ihr ausgehend. R. voran eine um-
blickende langbekleidete Nymphe; 1. folgt eine dritte lang-
bekleidete nachr. undeinSilen nach r. — Eminent flüchtig;
kaum Einiges graviert. Gesichter wieder weiss auf Thongrund.
1991. (2377). H. 0,12. U. 0,125. Smyrna, Spiegelth.
Der Fuss fehlt. Fast unkenntlich flüchtig.
Schmaus. Eine mannliche Figur (Dionysos?) mit w. Binde
liegt auf Kline nach 1.; Speisetisch davor; neben der Kline 1.
sitzt auf Klappstuhl eine Frau nachr., dem Manne einen Kranz
hinhaltend. L. und r. noch je eine im freien Räume sitzende
Frau.
1992. (1730). H. 0,17. U. 0,16. Gerh., 1841.
Eine Frau besteigt ein Viergespann nach r. (Wagen fehlt);
r. hinter den Rossen eine Frau, die Leier spielend und eine
andere Frau ihr gegenüber. R. vor den Rossen auf Klapp-
,.-,, Schwarzfigurig; späterer Stil.
stuhl eine Frau nach 1. Fleisch weiss. Einzelne rote Striche
auf den Mänteln. Die Frauen auch ohne Augen. Allerhöchste
Nachlässigkeit. Manches Detail, ja selbst der ganze Wagen ist
weggelassen.
1993. iT.C. 655?). H. 0,19. Griechenland^)
Der Firnis fast ganz abgesprungen.
Schmaus. Lagernder Mann (Dionysos?) aufKline, davor
Speisetisch; 1. sitzt eine Frau (Nymphe), die Leier spielt;
r. und 1. je eine Nymphe in kurzem Gewände auf ithy-
phallischem Maulesel nach Mannerart reitend.
1994. H. 0,12. Mündung fehlt.
Die das Viergespann nach r. besteigende Frau; hinter
den Rossen leierspielende Frau nach r. und Dionysos(?) ihr
gegenüber in langem w. Chiton. Vor den Rossen die nach
1. sitzende Frau. Zweige.
Variante.
199 5. (2205). H. 0,225. U. 0,20. Ruvo, Gern.' Nachl.
Die Schulter sowie der oberste Streif des Bauches mit
dem Mäander haben weissen Grund.
Die Sirenen. Drei weisse (auf schw. Grund) Hügel,
auf welchem jedem drei rote Binden hängen. Auf jedem sitzt
eine Sirene nach r. (Vögel mit gehobenen Flügeln und weib-
lichen Köpfen); die mittlere flötet und hat daher auch zwei
menschliche Arme, die beiden andern haben gar keine Arme
und blicken nach 1. um. Sie haben weisse Gesichter, r. Augen,,
rote Striche an den Flügeln. Zweige mit w. Früchten füllen.
2. Schwarzfigurig auf weissem Grunde.
Erste Gruppe: Aeltere gedrücktere Form.
1996. 198; . H. 0,15. U. 0,21.
Ungefähr Form Nr. 175. Schulter mit verbundenen Lotos-
knospen (der guten noch verstandenen Form) auf dem r.
Thongrund.
Am Bauch oben Doppelpunktband. Obstlese. In der
Mitte ein Baum mit vielen Zweigen und kleinen Brauchen, daran
runde rot auf d^n w. Grund) gemalte Früchte (Aepfel?).
R. und 1. unten stehen grosse Körbe mit je zwei Henkeln,
gefüllt von diesen r. Früchten; zu beiden Seiten sitzt je eine
Attische Lekythos, 2, Gruppe 1. 2. 425
Frau auf Klappstuhl, je den einen Arm vorstreckend (langes
Haar, Mäntel mit freien Falten).*)
1997. 12436). H. 0,12. U. 0,16. Phaleron, 1875. — Abg. Hcydemann,
griech. Vasenb. Taf. VI, 2; S. 6.
Auf der Schulter (r. Thongrund) zwei Löwen im Ansprung
sich gegenüber; sehr flüchtig.
Peleus und Thetis. Peleus (faltige Schürze, unb'ärtig)
nach r. vorgebeugt und Thetis um den Leib fassend; auf seinen
Rücken ist ein Löwe gesprungen und beisst in seine Schulter.
Thetis im Entfliehen umblickend, beide Arme ausstreckend;
r. bei ihrem 1. Arme, doch nicht von demselben gefasst schlangelt
sich im freien Räume eine Schlange nach r., eine gleiche 1.
vom Löwen. R. und 1. entfliehen sich umsehende Nereiden
in langen Chitonen und Schultermänteln, die Arme ausbreitend.
— Nachlassig. Ohne Rot.
Zweite Gruppe: Schlank. Form No. i"jj. Dicker ungefimisster
Fussrand.
1998. (706). H. 0,375. U. 0,415. In Neapel erw. — Erg. und übermalt.
— Abg. Gerhard, aus. Vas. Taf. CCCXXVI. Bd. IV, S. 101.
Vgl. Förster, Hochzeit des Zeus und der Hera S. 29 f.
Auf der Schulter (r. Thongrund) auf- und abgewendete
Palmettenranken.
Bauchbild oben und unten von Mäander umrahmt.
Hochzeitlicher Zug. Ein Viergespann in ruhigem
Schritte nach r.; auf dem Wagen als Lenker mit Zügeln und
Kentron ein rotbartiger Mann (lange Haare, r. Binde, langer
Chiton, Mantel mit r. Streifen und w. Punktrosetten, Rücken-
zipfel); zu seiner L. steht auf dem Wagen eine Frau, fast
ganz von ihm verdeckt, mit einem hohen kronenartigen Diadem
mit tünf Zacken und w. Punkten oben und roten unten; Ge-
sicht etwas übermalt; beider Köpfe greifen in das obere Mäander-
band über; sie hält in der L. einen Zweig der sich verbreitet.
L. hinter dem Wagen steht Dionysos nach r. (langer Bart,
Epheukranz, langes Haar, in beiden Händen Zweige, langer
Chiton und faltenloser Mantel mit Punktrosetten ; die Brust
und der r. Oberarm modern, ebenso der Rückenmantelzipfel;
Manches übermalt;. R., teilweise von den Rossen verdeckt
geht Herakles nach r. mit Löwenfell mit w. Punkten, die
*) Wo nicht das Gegenteil angegeben ist, ist das Fleisch bei den
Frauen der folgenden Lekythen weissen Grundes schwarz wie das der
Männer.
,_>,, Schwarzfigurig; späterer Stil.
Keule in der R. schulternd, den Kocher auf dem Rücken (nur
der geöffnete Deckel sichtbar); er wendet sich zu dem Paare
um, die L. erhebend und die drei ersten Finger aus-
streckend. R. neben den Pferden her geht ein Bock nach
iv. weiter r. voran schreitet Hermes nach r. und blickt
sich nach der Mitte um (bärtig, hoher Petasos, kurzer
roter Chiton, faltenlos, mit reichem Saum, Fell darüber;
auf den Armen noch ein kleines Gewandstück, von dem jedoch
nur der Zipfel antik; übermalt sind grosse Teile der Figur,
-onders des Chitons und der Arme, ferner die Beine; er hat
Stiefel mit r. Zugstück'; er halt in der R. das Kerykeion (Ende
verborgen); von ihm gehen nach vier Seiten Zweige aus.
R. am Ende steht eine Frau nach 1. (langer Chiton; nur der
Unterkörper ganz antik, der Oberkörper mit kurzem Mantel
und Punktrosetten ist teils modern teils übermalt, Gesicht erg.,
Auge modern graviert, die langen Haare antik); sie halt in
beiden Händen (die antik, doch übermalt) je eine kurze
brennende Flamme mit verdünntem Firnis) Fackel empor.
1999. (1592). H. o,?2. U. 0,35. Vulci, Gerh. — Erwähnt Gerhard,
Aus. Vas. II, S. ~6, Anm. 75, r.
Schulter wie 1998. lieber dem Bauchbild nur ein Doppel-
punktband. Unterer Bauchteil und Fuss sind modern; sie
waren gewiss wie bei 1998.
Herakles und Geryones. Herakles nach r. aus-
schreitend, in der zurückgeschwungenen R. die Keule (deren
unteres Ende antik); die L. vorstreckend fasst er den einen
etwas vorgeneigten Kopf des dreileibigen Ger von es beim
Helm unter dem hohen Bügel. Herakles hat das Löwen feil
um den Kopf Stirn und Nase modern, Löwenfell mit rot-
getupfter Mähne und w. verblassten Zähnen; es ist nicht vorn
gegürtet, sondern über den 1. vorgestreckten Arm gehängt;
die Brust ganz übermalt und modern graviert, fälschlich als
geknotetes Fell; das Schwert an der Seite ist antik, ebenso
der Köcher auf dem Rücken nebst Bogen; Beine modern).
Unten liegt Eyrytios nach r. gefallen und sterbend (ge-
schlossenes Auge: Reine modern; kurzer Chiton, mit r. Streifen
von dem r. Gürtel abwärts; Schwert an der Seite, Lanze in
der R., r. Bart, Petasos; Hinterkopf mod.); er wendet im
Umsinken den Kopf gegen den Boden. Geryones ist
gebildet als drei vollständige eng nebeneinander befind-
liche, weit ausschreitende Krieger. die nur an den
Hüften mit einander verwachsen gedacht sind; alle mit
Attische Lekythos, 2, Gruppe 2. 427
Beinschienen; kurzer faltenloser Chiton mit r. Tupfen, Schwert,
kor. Helm (ein niederer, zwei hohe Bügel , Rundschild der eine
im Profil mit \v. Dreifuss, der andere mit w. Schlange, der dritte
ist ganz weiss, doch auf schw. Grunde; das Weiss des Schildes
ist matt, wahrend das des allgemeinen Grundes glänzend ist;
mit drei schw. Kugeln); der vordere schwingt die Lanze in
der R. und ist unverletzt; der mittlere wird von Herakles am
Helm gepackt und halt in der R. die Lanze gesenkt, der
hintere ist nach rückwärts mit dem Oberkörper (wie Gerh.
Aus. Vas. 107. 108) gesunken und halt die Lanze in der R.,
das Gesicht gegen den Boden. L. hinter Herakles steht
Athen a (Unterkörper modern; langer Chiton, kurzer Mantel,
ohne Aegis, langes Haar, att. Helm mit r. Binde darum), in
der R. die Lanze, die L. ermunternd gegen Herakles erhebend;
ihr Gesicht und Arme sind weiss auf schw. Grund, der auf
dem allgemeinen w. Grund 'etwas übermaltj. — Ziemlich
sorgfaltige Zeichnung, etwas strenger als gewöhnlich. Keine
Zweige.
2000. (709). H. o,23. U. 0,255. Athen, v. Sack. — Aus Stücken;
nichts erg. — Abg. Robert, Bild und Lied (1882), S. 217.
Hals ausnahmsweise gefirnisst. Schulter wie 1998. Ueber
dem Bauchbild Doppelpunktband.
Streit um Achilleus Waffen. Zwei völlig nackte bartige
Helden (Aias und Odysseus) mit kurzen Haaren sind im Be-
griff, auf einander loszustürzen, beide das blanke Schwert in
der R., die Scheide in der L. gefasst haltend; der r. wird vom
Rücken gesehen. Neben dem 1. steht ein Klappstuhl mit einem
abgelegten Gewände darauf. Das Streitobjekt, die Waffen
Achills sind in der Mitte aufgestellt in einem von zwei in
die Erde gerammten Lanzen, die in halber Höhe von einer
dritten horizontalen gekreuzt werden, umgrenzten Räume; es
sind der an der Erde liegende kor. Helm mit hohem Bügel und
r. daneben der Rundschild, der schief angelehnt ist an eine der
stehenden Lanzen; ferner eine Lanze die schräg aufliegt auf
dem Stuhl und der Erde. Die Helden sucht zu trennen ein
zwischen ihnen heftig nach r. schreitender und nach 1. um-
blickender bärtiger Mann (Agamemnon) mit längerem Haare
und einem Gewandstücke auf beiden Schultern, in der R.
horizontal ein langes Scepter haltend und die L. erhebend.
Freie Falten. Keine Zweige; doch oben im Räume an
fünf Stellen je drei buchstabenähnliche flüchtige kleine Zeichen
(meist $).
,2g Schwarzfigurig; späterer Stil.
2001. -542)- H. o,232. U. 0,24. Italien, S. Friedländer, 1877.
Der Hals wie gewöhnlich (ungefirnisster r. Thongrund),
die Schulter ausnahmsweise mit weissem Grund. Palmetten
wie 1998. lieber dem Bauchbild Doppelpunktband.
Viergespann und Nike. Hat sehr gelitten; die aufge-
setzte sehr harte weisse Thonschicht hat sich mit der obersten
Schicht des r. Thongrundes teilweise gelöst; der Firnis war
an vielen Stellen abgefallen, besonders um die gravierten
Linien herum, die deshalb breiter und tiefer aussehen. AIP
dies wurde ergänzt, indem neuer weisser Thon aufgelegt und
bemalt wurde, Vieles auch neu graviert.
Eine langbekleidete Figur (sicher antik nur die Schulter,
die vom Mantel frei ist, ein Stück Stirnhaar, die beiden vor-
gestreckten Arme und grössere Teile des Unterkörpers), wahr-
scheinlich ein Mann besteigt ein ruhig stehendes Viergespann
nach r., die Zügel ergreifend, mit Kentron. R., teilweise von
den Pferden verdeckt eine langbekleidete nach r. schreitende
und umblickende Figur mit einem langen Stabe in der R.,
die L. ausstreckend, mit kurzen aufgebogenen Rückenflügeln,
offenbar Nike. R. vor den Rossen steht eine dorische Säule
(als Ziel für den Wettlauf? Echinus modern rot). An den
Rossen ist nur Unbedeutendes erg.; die Mahnen und Schwänze
modern rot bemalt; sie waren ohne Farbe. Unter den Pferden
sehr verblasst /VA; r. vor den Pferden von oben nach unten
NCI, vielleicht nach einem Vorbild wo Ni/.i) stand.
2002. H732). H. o,i3. U. 0,165. Italien, Gern. 1841.
Kleineres Exemplar, dessen Schulter nur mit den unver-
bundenen strichartigen Lotosknospen. Ueber dem Bauchbilde
Mäander. Fussrand hier mit einem Firnisstreif. — Hals und
Mündung fehlen.
Wettrennen. Sehr flüchtig; sehr zerstört, indem der
schwarze Firnis grösstenteils abgesprungen ist; nichts erg. —
Wettrennen zweier Viergespanne nach r., die so neben ein-
ander und hintereinander laufen, dass die Rosse des einen den
Wagen des andern decken; die Lenker haben böot. Rücken-
schikl und langen Stab; die Mahnen und Schwänze der Rosse
rot; r. Spuren an den sehr zerstörten Lenkern.
Dritte Gruppe: Dieselbe Form. Am Fussrande unten gefirnisster
Wulst.
1 Schulter mit verbundenen Lotosknospen der guten Form auf
r. J' . ngrund. Zweig mit kleinen Blättchen über dem Bauchbilde.
Attische Lekythos, 2, Gruppe 2. 3. 429
2003. (2673). H. 0,225. U. o,23. Athen, 1880. Erwähnt Arch. Ztg. 1881,
S. 257.
Firnis unten rot gebrannt; die Oberfläche sehr schön
glatt, wo sie erhalten; doch an vielen Stellen, besonders anThetis,
ist die ganze Oberflache (nicht bloss der Firnis) abgesprungen.
— Der Streif über dem Bilde zeigt ausnahmsweise auch noch
wie die Schulter den roten Thongrund.
Peleus und Thetis im gewöhnlichen Motiv ihres Ring-
kampfes. Peleus hat aufgenommene Haare und verblasste
r. Binde, ist unbärtig, ganz nackt; feine Zeichnung der Muskeln;
Schwert an 1. Seite. Thetis im Entfliehen sich umdrehend,
streckt den r. Arm aus (in langem Chiton, Mantel mit langen
faltigen Zipfeln und roten Säumen, Haare hinten aufgebunden,
mit r. Binde); über ihren Schultern steigen gelbrote Flammen
auf (mit verdünntem Firnis, darauf einige r. Striche), von
ihrem Hinterkopfe aus eine rote Flamme. An ihrem 1. Kniee
empor steigt (wie ein Hündchen) ein kleiner Lowe. R. enteilt
eine Nereide nach r. in ionischem Chiton und faltigem Mantel
der die 1. Brust freü'ässt, mit r. Saum, im Laufe umblickend, mit
hinten aufgenommenem Haare und Haube (?), in jeder Hand
je einen kleinen Delphin beim Schwänze gepackt haltend. L.
schreitet Cheiron nach r., mit menschlichem Körper und
Rossehinterleib (Beine menschlich, kurzer Mantel mit r. Saum,
r. Bart, lange Haare, r. Binde, r. Schwanz); er schwingt in
jeder ausgestreckten Hand eine kurze brennende Fackel.
— Flüchtige Buchstaben zwischen Cheiron und Peleus und
zwichen letzteren und der Nereide
» » v j&
» t %
Lebendige zierliche Zeichnung; die Gravierung zart
und fein.
2004. (707). H. 0,205. U. 0,24. Calabrien, S. Bartholdy; vgl. Panofka
mus. Bart. p. 86, No. 10.
Hals fälschlich schw. gefirnisst ergänzt, Mündung wahr-
scheinlich fremd. — Bild teilweis übermalt.
Herakles mit dem Löwen. Herakles nach r. (r. Bart,
r. Binde, nackt) im Liegeschema mit dem Löwen ringend, der
die i. Hintertatze gegen Herakles Kopf erhebt, die aber Herakles
mit der R. erfasst, während er mit der L. seinen Hals um-
schlingt. Dahinter ein Baum mit Aesten, daran oder neben
denen Herakles Schwert hängt. Von 1. schreitet eilig herbei
.g0 Schw.arzfigurig; späterer Stil.
Athena (langer Chiton mit weiten Oberarmein, kurzer Mantel
mit dem Zipfel über die r. Schulter, faltig und mit r. Tupfen
bedeckt; grosse Aegis die die Brust und den 1. vorgestreckten
Arm bedeckt, att. Helm, Lanze in der R.). Von r. kommt her-
bei, ebenfalls eilend Jolaos (unbärtig, r. Binde, kurzer falten-
loser Chiton mit r. Tupfen), in der R. die Keule, die L. vor-
streckend, wie ängstlich besorgt um Herakles und bereit zu
helfen.
Sinnlose flüchtige Buchstabenkomplexe über den Figuren,
z. B. LXS+.
b) Schulter mit auf- und abgewendeten Palmetten auf r. Thon-
vrunde. Mäander über dem Batichbilde.
2005. (2646). H. 0,27. U. o,3i. Athen, 1879. — Abg. Arch. Ztg. 1882,
Taf. 11, S. 209 (von Duhn).
Parisurteil. R. Hermes und Paris im Ringen begriffen,
in derselben Gruppierung wie Peleus und Thetis; Hermes weit
ausschreitend nach r., den Oberkörper vorgebeugt, umfasst Paris
mit beiden Armen um die Mitte des Leibes und halt in der
R. das Kerykeion; er ist bärtig, hat lange Schulterlocken, ist
ohne Hut, hat Stiefel mit Zugstück, einen faltigen Schurz um
(mit gravierten Kreuzchen); ferner ein Schwert, dessen Scheiden-
ende sichtbar; Schurz wie Schwert sind für Hermes natürlich
unpassend und direkt von den Peleusdarstellungen dieser
Lekythengattung entlehnt. Paris hat Stiefel, langen Chiton
ohne Falten, mit gravierten Sternchen und Wellensaum, faltigen
kurzen Mantel, kurzes Haar; er ist unbärtig; er streckt die R.
weit aus mit einer Leier (sieben Saiten, Plektron darange-
bunden) und blickt im Entfliehen nach r. um nach 1.; Zweige
von ihm ausgehend. Die Gruppe des Hermes und Paris hat
sehr gelitten, indem der Firnis an vielen Stellen abgeblättert
ist. Von 1. kommen die drei Göttinnen nach r.; voran
Hera (langer, faltiger, ionischer Chiton, lange Haare,
gravierte Binde, Mantel), in der L. das Scepter mit Blüte be-
krönt; es folgt Athena (langer faltiger Chiton, Schulter-
mantel faltig und wellig, langes Haar, Binde), in der R. die
Lanze, in der L. den att. Helm haltend und umblickend zu
Aphrodite (langer faltiger Chiton und Mantel, der den ganzen
Oberkörper und auch den r. Arm verhüllt), in der L. das
Scepter mit Blume als Knopf, die Haare von einer Haube ver-
hüllt (wodurch von Heia unterschieden). — Kein Rot oder
Weiss autgesetzt.
Attische Lekythos, 2, Gruppe 3. _pi
c) Schulter mit liegenden Palmetten auf weissem Grunde. Doppel-
punktstreif über dem Bauchbild.
2006. (716). H. 0,225. U. 0,265. Athen, v. Sack.
Eine Göttin besteigt ein ruhiges Viergespann nach r.
(faltiger Mantel, doch mit r. Streifen, r. Binde, hinten aufge-
nommenes Haar); hinter den Rossen ein Baum mit Zweigen
und runden Früchten daran. R. voran geht Hermes in
kurzem Mantel mit Kerykeion, Petasos; bartig; Stiefel mit
Zugstück;. Pferdeschwanze und Mahnen rot. — Sehr flüchtig.
d) Schulter mit den unverbun denen, nur als dicke Striche gebildeten
Lotoshnospen auf r. Thongnmd. Oben am Bauch meist Aletzband.
2007. 12672). H. 0,245. U. 0,24. Athen, 1880. Intakt.
Herakles und Geryones. Herakles, nach r. weit aus-
schreitend (kurzer r. Chiton, Löwenfell umgegürtet, Schwert
an der Seite, grosser Rundschild im Profil mit r. Rand; aus
dem Schilde springt eine Greifen- oder Schlangenprotome
heraus mit Kamm und offenem Rachen, sehr nachlässig ge-
macht) erhebt die R., darin nur der Ansatz zu der Keule die
r. vom Kopfe nicht weiter geführt ist. Unten liegt der Hund
Orthros auf dem Rücken, im Tode zappelnd mit den Beinen.
Geryones, gebildet wie 1999 schreitet nach 1. weit aus (kurzer,
faltiger Chiton mit r. Streifen, kor. Helm mit hohem Bügel,
Rundschild im Profil); zwei Leiber sind unverletzt und
schleudern die Lanze; einer (der mittlere?) ist mit dem Ober-
körper nach vorneüber gesunken und lasst beide Arme zu
Boden sinken, sein Schild gleitet neben ihm herab; was 1. vom
Rundschild des vordersten erscheint, ist unbestimmt; entweder
ist es der Helm-Bügel des Fallenden, oder, was wahrscheinlicher,
die Protome nebst Vorderbeinen eines aus dem Schilde heraus-
springenden undeutlichen Tieres mit schwanenartig gebogenem
Hals und geschlossenem Munde. — L. hinter Herakles eilt
Athen a nach r. herbei (langer Chiton, kurzer Mantel, faltig,
mit r. Streifen, Rundschild im Profil, att. Helm mit r. Binde
darum, keine Lanze). Aus ihrem Schilde springt etwas ganz
Undeutliches hervor (wie ein langer Schlangenhals, dessen
Kopf verdeckt ist von Herakles Arm). R. hinter Geryones
steht eine Frau (Erytheia) nach 1., ruhig zuschauend, in
langem Chiton und Mantel mit r. Streifen. — Sehr nachlassig.
2008. (63i). H. 0,15. U. 0,14. Nola, S. Koll.
Der Bauch nach oben etwas eingezogen.
Herakles und Amazonen. Herakles, weit ausschreitend
/i 3.2 Schwarzfigurig; späterer Stil.
nach r. (kurzer faltenloser Chiton, Löwenfell), schwingt in der
R. hoch die Keule, mit der L. eine nach 1. ins 1. Knie ge-
sunkene Amazone im Nacken fassend (?) (kurzer, faltiger
Chiton, grosser Rundschild; hohe Mütze), die in der R. den
Speer halt und den Oberkörper nach r. abwendet. R. naht I
die Verteidigerin mit grossen Schritten, die Lanze gegen I
Herakles schwingend und bewaffnet wie die vorige. L. ent-
weicht, sich umsehend, eine dritte Amazone (hohe Mütze, I
Rundschild, Mantelchen auf Schultern). Zwischen den Figuren I
die Inschrift HPAKAHC, von den drei letzten Buchstaben ist I
nur ein ganz blasser Schimmer erhalten, doch sind die Formen I
sicher. — Höchste Nachlässigkeit. Ohne Zweige.
2009. (2416). H. 0,162. U. 0,17. Athen, 1874.
In der Mitte eine Frau, nach Frauenart auf einem Stiere I
nach r. reitend (Chiton, Schultermantel, faltig, mit r. Streifen) I
und die L. vorstreckend. R. und 1. je ein Silen (r. Barte '■, von H
derMitte abgewendet, doch das Gesicht ihr zukehrend (tanzend?). I
Zweige im Räume.
2010. (2697). H. 0,22. Rhodos, 1880.
Das Wülstchen des Fusses ungefirnisst, der übrige Teil
rot gefärbt. — Der weisse Grund des Bildes hat einen gelben, I
fast rötlichen Ton.
Sacraler Festtanz. R. steht ein Altar (ohne Stufe) mitl
Voluten oben; dahinter r. steht eine Frau nach 1. (langer I
Mantel) und streckt beide Arme schräg abwärts gegen den!
Altar aus, als wenn sie etwas darauf werfe (Priesterin?). L.l
vor dem Altar tanzen zwei Frauen, in deren Mitte einen
Flöten b läser in (langer ionischer Chiton, Mantel, kurze Haare;
nach r. steht; beide Tänzerinnen haben langen Chiton mit.]
gravierten Kreuzchen und mit den seltsamen, die Arme völlig ]
verhüllenden, sackartigen Aermeln mit r. Tupfen, die als be- I
sonderes Kleidungsstück angezogen scheinen und an Rücken I
und Brust verbunden sind; die r. hat in jeder Hand überdies
eine ringförmige Tänie, die 1. wie es scheint Krotalen: sie
tanzen mit etwas vorgebeugtem Oberkörper, den einen Arml
hoch erhebend, den andern senkend, in leidenschaftlicher Be-I
wegung. L. am Ende steht eine Frau nach r. (Haube, langer
ionischer Chiton und Mantel; am r. Arm eine grosse ring-jj
förmige Binde herabhängend) und klatscht in die Hände, um I
den Takt zu Musik und Tanz zu geben. Sie scheint auf einer |
niederen Basis zu stehen. Oben über das ganze Bild hin die j
Inschrift mit grossen Buchstaben EfAH<AK$.
Attische Lekvthos, 2, Gruppe 3. 4. 433
2011. (2208). H. 0,172. U. 0,155. Gern. Nach]. — Abg. Gerhard, ges.
akadem. Abhndl. Taf. 69, 1.
Verbrannt und ganz grau gewerden.
Eine Göttin (Semele?) besteigt ein Viergespann nachr.
(Mantel faltig, mit Rückenzipfel, Kentron). R. steht Dionysos^
von den Pferden teilweise verdeckt, mit langem Bart und
Epheukranz, umblickend nach der Frau; er hält einen sich
verbreitenden Zweig. R. neben den Rossen geht ein Reh
nach r.; r. vor den Pferden tanzt ein Silen, die R. über den
Kopf erhebend. — Sehr flüchtig, ohne Rot.
2012. (2207). H. 0,195. IL 0,19. Gerh.' Nachl. — Einzelne abgesprungene
Firnisteile erg.
Eos. Auf dem Wagen eines in der Luft nach r. galop-
pierenden und geflügelten Zweigespanns steht Eos
(langes Gewand, Haube), die Zügel und Kentron haltend. —
Sehr nachlassig. — lieber dem Bauchbilde hier Mäander,
der oben und unten von einem zinnoberroten Streif einge-
fasst wird.
2013. (718). H. 0,16. U. 0,17. Athen, v. Sack.
Hals und Schulter haben hier weissen Grund.
Bauch nur ornamental verziert; liegende Palmetten, oben
und unten je von einem dreifachen Punktband gesäumt.
Vierte Gruppe: Dieselbe Form. Der dicke Fussrand etwas aus-
geschweift, ohne Wulst. Bauch nur ornamental geziert. Schulter mit
unverbundenen Lotosknospenstrichen auf r. Thongrund.
a) Grössere Exemplare.
2014. (717). H. 0,225. U. 0,24. Athen, v. Sack.
Bauch mit Palmettenranken, oben Mäander, unten
Punktstreifen.
2015. (714). H. 0,215. U. 0,235. Nola, S. Koll.
Schulter mit Palmetten. Bauch mit reichen liegenden
Palmetten in zwei Reihen.
2016. (2125). H. 0,235. u- °>24- Athen, Geschenk des Grafen Brassier
de St. Simon, 1862.
Grösstenteils von Kalksinter bedeckt.
Bauch mit Epheuzweig, Gitterwerk und Mäander.
2017. (715). H. 0,16. U. 0,175. Nola, S. Koll.
Ganz gleich wie 2016 dekoriert, nur fehlt der Mäander
oben.
28
484 Schwarzfigurig; späterer Stil.
b) Kleine Exemplare mit einfachem dickem ungefirnisstem Fussrand.
2018. (2543). H. 0,108. U. 0,12. S. Friedländer, 1S79.
Mit Epheuzweig.
2019. (1855). H. 0,075. U. 0,105. Nola.
Desgl.
2020. (1854). H. 0,102. U. 0,12. Nola.
Mit Schachbrettornament.
2021. (1S85). H. 0,112. U. o,i3. In Neapel erw.
Desgl.
Fünfte Gruppe: Die Mimdung wie der Bauch mit starker Ein-
ziehung. Der Fuss mit gefirnisstem Wttlste unten.
2022. (1984)- H. 0,35. U. o,33. — Abg. Gerhard, zwei Minerven, Winkel-
mannsprogr. Berl. 1848, Taf. No. 2. Vgl. Bull. d. Inst. 1846, p. 100;
Arch. Ztg. 1846, S. 261. 304 ff. 1849, S. 73 ff. (Panofka).
Schulter mit liegenden Palmetten. Ueber dem Bauchbilde
dreifaches Netzband. Das aufgesetzte Rot fast überall ganz
verblasst und nur in den Gravierungen noch festsitzend. —
Firnis teilweise rot verbrannt.
Einführung des Herakles in den Olymp. R. sitzt
auf einem Sessel (ohne Lehne) auf dem ein Fell liegt Zeus
nach 1. (langer roter Bart, r. Haarbinde, in den Mantel gehüllt,
in dem auch die Arme stecken, Falten mit roten Strichen,
nur die r. Hand sichtbar, die den schlanken Blitz hält). Von
r. schreitet Hermes heran (kurzer Chiton, kurzer Schulter-
mantel, Bart, Gesicht übermalt, Petasos, Stiefel mit Zugstück),
in der R. langen Stab (der aus Nachlässigkeit ohne Kerykeion-
ende), die L. erhebend und umblickend zuAthena die ihm
folgt nach r. (langer Chiton, Faltenmantel mit Rot, att. Helm
mit r. Binde), die Lanze in der R., die L. erhebend; unten
neben ihr ein Widder nach r. ; es folgt 1. Herakles nach r.
(kurzer Chiton, Löwenfell um), die Keule auf der 1. Schulter,
die R. vorstreckend. L. am Ende folgt Athe na noch einmal,
fast garnicht von der vorigen unterschieden.
Sehr nachlässige Zeichnung. Zweige füllen den Raum.
2023. (2640). H. 0,19. U. 0,165. Athen, 1879.
Schulter mit den gewöhnlichen Lotosknospenstrichen.
Athena im Gigantenkampf. Athena (langer Chiton,
faltig, mit r. Streifen, Helm) stürmt nach r., mit grosser Aegis
auf dem vorgestreckten 1. Arm, mit der R. die Lanze herab-
stossend auf einen auf die Knie gestürzten Giganten (kurzer
Attische Lekythos, 2, Gruppe 5. 435
Chiton, Panzer, Helm mit hohem Bügel, Rundschild, Schwert),
der den Oberkörper umwendet gegen Athena. Von r. und 1.
sprengt je ein Reiter herbei (in kurzem Mantel mit Rot) mit
je zwei Lanzen und einer Pelta auf dem Rücken. — Sehr
flüchtig.
2024. (2094). H. 0,175. u- <V55- Attika, Ross.
Herakles und Amazonen. Herakles, weit aus-
schreitend nach r. (Löwenfell um, kurzer Chiton darunter)
schwingt hoch in der R. die Keule und fasst mit der L. eine
ins 1. Knie sinkende Amazone beim Helme (hoher Bügel,
Rundschild, Schwert in der R., kurzer Chiton). Von r. eilt
eine andere Amazone (kurzer Chiton, Helm, Schwert an der
Seite) herbei den Speer schwingend, den Rundschild (im Profil)
vorstreckend. L. entfernt sich umsehend eiligst eine eben-
solche Amazone. Alle haben Andeutung langer Haare. —
Höchst nachlässig.
2025. H. 0,165. U. 0,145.
Ein Viergespann steht nachr.; der Wagen wird bestiegen
von einer Frau; r. eine Figur mit hinten aufgenommenem
Haar, die Lyra spielend (Apollo); ihr gegenüber eine andere
Figur; r. geht den Rossen voran Hermes (Chlamys, Stiefel,
scheint unbärtig). Allerhöchste Nachlässigkeit.
2026. (2437). H. 0,185. U. 0,165. Athen, 1875.
Bakchisch. In der Mitte lauft eine Man ade nach r.
(ionischer Chiton, viele sehr freie Falten), eiligst mit der L. den
Chiton heraufziehend, in der R. horizontal einen langen Stab
(Thyrsos, dessen Ende nicht sichtbar); langes Haar, breite Binde;
umblickend nach 1. nach dem sie verfolgenden Silen (ithy-
phallisch). R. voran lauft oder tanzt ein zweiter Silen, um-
blickend, die R. gegen den Kopf erhebend (ithyphallisch). Von
der Nymphe gehen Zweige aus. — Stil ahnlich dem der
streng- rotfigurigen.
2027. (710). H. 0,14. U. 0,14. Nola, S. Koll.
Mündung und Fuss erg.; wegen der Einziehung des
Bauches waren sie jedoch gewiss so wie in dieser Gruppe.
Drei tanzende langgewandete Nymphen, die mittlere nach
r., die andern symmetrisch nach den beiden Seiten, alle die
Köpfe umwendend und den einen Arm hebend. Von der
mittleren gehen Zweige aus. — Sehr flüchtig.
28*
436 Schwarzfigurig: späterer Stil.
2028. (2209). H. 0,14. U. 0,1 3. Gerh.' Nach].
In der Mitte, auf niederer säulenartiger Basis, sitzt eine
Sphinx nach r., den Kopf umwendend und ein Vorderbein
etwas erhebend (Grabmonument?). R. und 1. sitzt je ein
bartiger Mann mit Krückstock auf Klappstuhl, in den Mantel
gehüllt; 1. noch ein stehender Mann im Mantel. Zweige gehen
von der Sphinx aus. — Wo der Firnis abgefallen war, da
übermalt. — Aeusserste Flüchtigkeit.
g) Alabastron.
1. Gewöhnlicher Technik, schwarzfigurig auf rotem Thongntnd.
Erste Gruppe.
2029. (2766). H. 0,09. Capua, 1881.
Die Form alter und einfacher als an den folgenden; kein
besonderer Hals; einfache schräg ansteigende Mündung, die
gefirnisst.
Am oberen Teile des ganz ungefirnissten Bauches die
üblichen zwei Ansätze (der eine abgefallen), dazwischen jeder-
seits ein grosses Auge (einfach schw., ohne Gravierung, nicht
so stilisiert wie an den Schalen).
Umlaufendes Bild. Bakchischer Opfertanz. Gerade
unter dem einen abgebrochenen Ansätze steht ein weisser
Altar ohne Basis, auf dem ein weisser Aufsatz wie eine
stumpfe Pyramide; 1. vom Altar folgen sich drei heftig
tanzende Frauen im langen faltenlosen Chiton, die vordere
und letzte mit rotem kurzem Ueberrock, die mittlere mit
gefleckter Nebris; sie bewegen weniger die Beine als die Arme
sehr heftig gegen den Kopf empor; die mittlere wirft den
Kopf zurück, die vordere senkt ihn und legt beide Hände
darauf. R. vom Altare steht ruhig nach 1. ein bärtiger Mann
(langer Chiton, Mantel mit roten Streifen, r. Haar); er trägt
horizontal auf der 1. Schulter eine Stange, daran jederseits
ein Kranz und je ein länglicher und ein runder Gegenstand
(Früchte oder Gefüsse?) aufgehängt sind. Weiter r. steht noch
ein bärtiger Mann nach 1. (Mantel, r. Chiton) mit zwei Kränzen
in der R.
Unten Sternornament. — Der Stil ziemlich streng, mehr der
ältere schwarzhgurige.
Attisches Alabastron. 437
Zweite Gruppe: Form No. 23g.
2030. (25691. H. 0,10. Pikrodafni bei Athen, 1877. — Abg. Arch.
Ztg. 187S, Taf. 21, 1. S. 159 (E. Curtius).
Mündung und Hals schwarz; Schulter mit flüchtigem
Stabornament; darunter Mäander. Die Ansätze zu beiden
Seiten sind weiss gefärbt. Die Dekoration des Bauches ist
durch ein je von dem seitlichen Ansätze herablaufendes
schmales Mäanderband in zwei Abteilungen getrennt.
Vor dem Hahnenkampf. A) Vor einem Baume mit
kleinen Blättchen (ohne Früchte) kauert ein bärtiger Mann
nach r. (r. Stirnhaarstreif) in den Mantel (mit freien Falten
und r. Tupfen) gehüllt, der die r. Brust freilässt; auf dem vor-
gestreckten r. Arme trägt er einen weissen Hahn (r. Kamm);
unten an der Erde eine Henne nach r. L. von ihm l^-AHOH
über dem Hahn KAOIS sehr flüchtig und klein geschrieben:
0 nute y.o.Xog; unter dem Hahne sinnlose Buchstaben UTSUT.
B) Unter einem Baume mit grossen w. runden Früchten
(Aepfeln) kauert ein Jüngling nach 1., der Gegner des vorigen
Mannes (r. Binde im Haar, faltigen Mantel mit r. Tupfen
über die 1. Schulter geworfen); auf seinen vorgestreckten Armen
sitzt ein weisser Hahn; unten an der Erde eine Henne nach 1.
R. von ihm MlKIOA/ MivMov und 1. Buchstaben in denen zultig
steckt 1 1 1 s/O v/OAH ; unter dem Hahn \>T\/. Zierliche Zeichnung.
Darunter Mäander und zu unterst ein Stern aus vier
Palmetten.
2031. (1788). H. 0,15. Italien, Gerh. 1841.
Der Bauch mit zwei grossen Abteilungen von schw. Gitter-
werk und dazwischen mit Punktstreifen geschmückt; unten
gefirnisst.
2. Die Malerei auf weissem Grunde.
2032. (2482). H. 0,16. Chiusi, 1876. -- Abg. Annali d. Inst. 1876,
tav. d'agg. A; p. 49 (Koerte).
Form No. 209. Hals und unterer Teil des Bauches ge-
firnisst. Am oberen Bauchteile Stabornament, Punktreihen
und Mäander. Dann das umlaufende Bild.
Raub des Ganymedes. Zeus schreitet weit aus nachr.
(ionischer Chiton, Mantel, r. Bart, r. Binde im kurzen Haar),
in der R. das Scepter (mit grosser Blüte bekrönt) und ergreift
mit der L. die Schulter des nach r. einem in der Luft schwe-
benden (Flügel geschlossen) Hahne nachlaufenden Gany-
medes (nackter Knabe, hinten aufgenommenes Haar, sucht
438 Schwarzfigurig; späterer Stil.
den Hahn zu haschen). R. entfernt sich langsam nach r. ein
sich umwendender und erschreckt und abwehrend die R.
nach 1. ausstreckender Greis (langer Chiton, Schultermantel,
Glatze), einen Stock in der L. aufstützend (der Vater Tros oder
Padagog). Zeus wird angetrieben von dem hinter ihm her
fliegenden Eros, der ihn mit der L. vorwärts schiebt und mit
einem langern Stabe in der R. (Kentron) in den Rücken stösst.
Eros ist als Knabe gebildet mit hinten aufgenommenem Haar,
r. Binde, grossen Flügeln die vorn an der Brust unter der
Achsel ansetzen; in kurzem faltigem Chiton; Stiefeln mit r.
Zugstück wie Hermes. Sinnlose flüchtige kleine Buchstaben
im Räume.
h) Pyxis.
i. Platt aufstehend, ohne Füsse. Aelterer Stil Form älin-
lich No. ioj.
2033. (2449). H. 0,055. O. Dm. 0,07. U. Dm. 0,08. Griechenland,
1875. Deckel fehlt. Thon teihveis grau verbrannt.
Oben ein doppelter Blattchenstreif. Umlaufendes Bild.
Bakchisch. Der bärtige Dionysos (langer r. Chiton
und kurzer Schultermantel, beide faltenlos, r. Bart) steht nach r.,
das Trinkhorn in der L., in der R. einen grossen Epheuzweig.
Ihm gegenüber steht Semele nach 1. (langer Chiton,
r. Mantel auch über dem Hinterkopf, den sie mit der R. vor-
zieht). R. ein Silen nach L, der seinen r. Phallos mit der R.
umfasst (sein Gesicht en face, mit breitem Mund, langem
sorgfältig graviertem Bart, r. Stirnhaar). R. folgen sich
Nymphe, Silen, Nymphe (r. Fell über dem langen Chiton)
und Silen, alle heftig tanzend. Dann ein unbärtiger
Reiter auf einem ithyphallischen Maulti ere (der Firnis hier
abgesprungen); er hält einen kurzen Stock in der R. Es folgen
zwei je sich gegenüber tanzende Paare von Silen und
Nymphe; endlich noch ein Silen, Nymphe und Silen nach 1.
in heftigem Tanz; der letzte Silen wendet den Oberkörper
nach r. zu Dionysos um. Alle Silene haben r. Bart und Haar;
die meisten sind ithyphallisch, meist lebhaft mit Armen und
Beinen tanzend. Die Ohren der Silene sind nicht Pferde-
ohren, sondern ganz gebildet wie die der Frauen, klein, rund
und menschlich. Die Augen der Frauen sind kreisrund wie
die der Männer, was damit im Zusammenhange steht, dass ihr
Fleisch durchaus ohne das übliche aufgesetzte Weiss gelassen
ist; sie tragen alle lange faltenlose Chitone mit rotem Ueber-
Attische Pyxis. 43p
schlag; r. Haare. — Zahlreiche sinnlose Buchstaben und buch-
stabenartige Zeichen füllen den Raum. — Aelterer Stil mit
faltenlosen Gewändern; ziemlich sorgfältig; lebendig zierlich.
Eigentlich zur vorigen Klasse (des alteren Stiles) gehörig.
2. Mit drei niederen Füssen. Späterer Stil. Form N~o. igg.
2034. (2601). H. 0,14. O. Dm. 0,0g. U. Dm. 0,10. Kreta oder Athen,
S. Gossrau, 1878. — Grau verbrannt und zwar erst nachdem
das Gefäss schon zerbrochen war.
Deckel (übergreifend): Drei Paare von Hennen sich
gegenüber, alle mit weissen Punkten. Ohne Rot.
Bauch oben und unten von Netzband (mit Weiss) einge-
fasst. Zweimal wiederholte Darstellung.
Herakles (bärtig, nackt) sich niederbeugend nach r., im
Begriffe den Eber, der auf das 1. Vorderknie gefallen, zu um-
fassen; dahinter ein Baum mit w. Früchten, daran r. ein Tuch
und die Keule gebunden ist, 1. der Köcher mit w. Bande.
L. davon kauert, auf ein Knie niedergelassen Jolaos (bärtig),
auf dem 1. Arm eine Chlamys wie zum Schutze vorhaltend. —
Sehr flüchtiger Stil, wie auf den Lekythen ohne Rot; Weiss
fast nur in Tupfen aufgesetzt.
2035. (2602). H. 0,14. O. Dm. 0,0g. U. Dm. 0,10. Kreta oder Athen,
S. Gossrau, 1878. — Grau verbrannt.
Gegenstück zu 2034. Deckel wie 2084.
Bauch: Dreimal wiederholt sich dieselbe Gruppe: ein
nackter Mann schleppt in beiden Armen ein grösseres
bauchiges Gefäss herbei; ihm gegenüber tanzt ein nackter
Mann, den Kopf umwendend, die Chlamys auf dem 1. Arme
vorgestreckt. Die vierte Gruppe ist etwas anders: der Mann 1.
ist ohne Gefäss und greift mit den Armen nach der Chlamys
des anderen gegenüber, ein Motiv ohne Sinn; offenbar ward
nur aus Raummangel das Gefäss weggelassen. — Zweige mit
w. Früchten füllen den Raum. Stil genau wie 2084.
2036. (T. C. 2970). Dm. 0,07. Etwas fragmentiert.
Deckel einer kleinen Pyxis, übergreifend, ohne Knopf.
Auf der Oberfläche, im Kreise gestellt (die Beine nach
aussen) drei ohne Gravierung mit ganz flüchtigen Pinselzügen
und etwas aufgesetztem Weiss hingeworfene Reiter mit
langen Helmbüschen (?). — Zweige füllen.
2037. (2212). Dm. 0,14. Gerh.' Nachl. — Etwas grau verbrannt.
Deckel einer grösseren Pyxis, nicht übergreifend, mit
Knopf (der in Gyps erg.) Feine Strahlen um den Knopf,
dann ein schw. Streifen, in dem ein einfacher Mäander aus-
440 Schwarzfigurig; späterer Stil.
gespart ist. Dann der umlaufende Bildstreif (Beine nach
aussen.)
Bakchischer Thiasos. Der bartige Dionysos (langer
Chiton, Mantel mit Falten, r. Bart, Kranz), das Trinkhorn in
der L., Epheuzweig in der R., schreitet nach r. , sich um-
blickend nach 1.; r. ein wild tanzender Silen nach 1. (r.
Schwanz hoch gehoben); 1. von Dionysos eine Nymphe, mit
Krotalen tanzend, in ionischem Chiton; es folgt 1. ein sehr
lebendiger Contretanz zweier Silene (der eine den Kopf ab-
wendend); dann Contretanz von Silene und Nymphe (in
ionischem Chiton); weiter 1. ein anderer Silen, etwas geduckt
nach r. herankommend; weiter 1. ein Silen, der das 1. Bein
hoch in die Luft schleudert und umblickt; dann Contretanz
von Silen und Nymphe; endlich noch ein Silen und eine
Nymphe mit Krotalen nach 1., Dionysos zugewandt tanzend.
Einzelne Epheuzweige im Räume. Fleisch der Frauen weiss
wie gewöhnlich; die ionischen Chitone faltenlos mit fein
gravierten Sternchen, ohne Rot. Die Silene haben alle Pferde-
ohren; ihr Haar, Bart und Schwanz rot. Feine sorgfaltige
Zeichnung, die Motive fast elegant und feurig. — Interessant
der Vergleich mit der beträchtlich alteren Pyxis 2o33.
i) Schale.
7. Mit breitem, schwarz gefirnisstem Rande.
Erste Gruppe: Der Rand ist konkav und setzt scharf ab. Form
No. iji. Der Absatz des Randes wird an der Innenseite durch einen
ausgesparten ungefimissten Streifen markiert. Die Aussetiseite ist mit
Ausnahme des Randes ungefimisst. Der Fuss hat zu oberst ein Wülst-
chen ttnd darunter einen ungefimissten, mit horizontalen Einschnitten
versehenen Abschnitt. Der Fussrand ist von rundlichem Profil und
gefiruisst.
2038. (679). H. 0,175. Dm. 0,295. Vulci, S. Dor.
Innen in der Mitte ungefirnisster Kreis.
Bildstreif zwischen den Henkeln: Auf jeder Seite zwei
ruhig stehende Viergespanne nach r. mit je einem Lenker
(in langem weissen Chiton mit Gürtel, einer mit Kreuz-
bändern; derselbe ist bärtig) mit langem Stab und den
Zügeln in den Händen. Die Rosse mit r. Brustbande
mit w. Tupfen am Rande. Auf einer Seite steht r. vor
den Gespannen ein bärtiger Mann in langem faltenlosen Chiton
und r. Mantel, mit Stab in der Rechten. R. und 1. am Ende
je ein Lowe, nach den Henkeln gewendet, den Kopf jedoch
Attische Schale, i, Gruppe i. 2. 1» j
umdrehend (Maul offen, Hals rot, Schwanz in die Höhe); sie
legen die eine Vordertatze auf den Henkelansatz, wappenartig.
— In den Zwischenräumen sind in horizontaler und vertikaler
Richtung Reihen von schw. Punkten gemalt, welche die Stelle
von Inschriften versehen sollen; nur einmal setzen sich die
Punkte zu Buchstaben fort • • SSOSANOS.
Der Raum von hier bis zum Fusse ist mit schw. und
roten, sowie Ornament- Streifen geschmückt (Blättchen; ge-
brochenes Band, nur in Konturen); unten Strahlen, die
abwechselnd gefüllt und nur konturiert sind.
2039. (1745)- H. 0,115. Dm. 0,21. Etrurien, Gerh. 1S41.
Innen ganz gelirnisst. Der Streif zwischen den Henkeln
zeigt einen Zweig mit zierlichen spitzen Blättchen, dazwischen
sich an langen Stielen je ein kleiner Granatapfel befindet. Es
folgen bis zum Fusse herab eine Reihe überaus feiner roter und
schwarzer, aus dünnen Linien, Zickzack oder Netzornament
bestehenden Streifen. — Vorzügliche Technik.
Verwandt.
2040. (944)- H. 0,07. Dm. 0,146. S. Koll.
Innen ungefirnisster Kreis.
Der Rand ist weniger deutlich abgesetzt, doch noch kon-
kav; er ist hier ungefirnisst wie die ganze Aussenseite und
mit r. und schw. Stabornament versehen.
Der Streif zwischen den Henkeln zeigt einen Blättchen-
zweig wie 2039 (doch ohne die Granatapfel). Darunter Streif
mit schrägen Zickzacklinien. Dann dünne Strahlen.
Der Fuss niedrig; mit dickem ungefirnisstem Rande.
Zweite Gruppe: Der schwarze etwas konkave Rand ist weniger scharf
1 abgesetzt. Innen ungefirnisst er Kreis. Zwischen den Henkeln Orna-
mentstteif; darunter gefirnisst bis auf einen schmalen ausgesparten
Streif. Fuss hoch.
2041. (2288). H. 0,07. Dm. 0,105. Gerh.' Nachl.
Zierlich steifer Epheuzweig von strenger Stilisierung; die
Blatter abwechselnd r. und schw. ; die Zwischenräume durch
feine Punktrosetten gefüllt. Elegante Technik.
2042. (Mise. 7754). H. 0,07. Dm. 0,145. Aus der Nähe des Schwarzen
Meeres. S. Becker.
Flüchtig; gering. Obere Hälfte der P.-L.- Ringkette (mit
Weiss \
aa.2 Schwarzfigurig; späterer Stil.
Dritte Gruppe: Der schwarze Ra?td setzt gar nicht mehr ab. Ganz
niederer Fuss mit dickem meist ungefimisstem Rande. Bild- oder Or-
namentstreif zzoischen den Henkeln; darunter gefirnisst bis auf den
atisgesparten Streif.
2043. (1620). H. 0,075. Dm- 0,19. Tarquinii, Gerh., i833.
Grosser Teil der einen Seite fehlt.
Fussrand hier gefirnisst.
Innen ungefirnisster Kreis.
Von den Henkeln ausgehend je eine Palmette wie 1756 ff.
In der Mitte Herakles und der Lowe, vom gewöhnlichen
Typus abweichend. Herakles (nackt, Gewand auf dem 1. Arm,
r. Haar und Bart), im Begriffe mit dem Schwert in der R. auf
das Tier loszustürzen; der Löwe mit den Vorderbeinen an-
springend. R. und 1. sitzt je eine unbärtige Figur im langen
Chiton auf Klappstuhl; die 1. hält, wie es scheint, einen Kranz.
Oben hangt ein Tuch. Unten an der schw. Innenwand des
Fusses eingekratzt in etruskischen Zügen AHI1A
2044. (2184). H. 0,07. Dm. 0,185. Gerh.' Nachl. — Intakt.
Innen ist ein sog. Gorgoneion in den ungefirnissten
Kreis gezeichnet (Zunge rot, Hauer weiss; schw. Bart; keine
Schlangen).
Zwischen den Henkeln gegenständige P.-L.-Kette mit Rot
und Weiss (Lotos ganz unverstanden zu dünnen Linien zu-
sammengeschrumpft); zierlich und sorgfältig.
2045. H. 0,065. Dm. 0,17. Nola, S. Koll.
Innen ungefirnisster Kreis.
Obere Hälfte der P.-L.-Kette. Flüchtig.
2046. (C. 3791- H. 0,05. Dm. 0,14. Cypern, S. Cesnola.
Desgl. Sehr flüchtig.
2. Ohne Rand.
a) Mit Augen. Fo,m No. iyj.
Lrste Gruppe: Grosse Exemplare. Innen ist ein sog. Gorgoneion
in den ungefirnissten Kreis gezeichnet (Zunge rot; bärtig; ohne Schlan-
gt). Aussen neben den J lenke In riesige Augen wie 1807. Unten
Strahlen, abwechselnd gefüllt und kouturiert. Breiter hohler Fuss.
2047. (2176). H. 0,1. |. Dm. 0,355. Gerh.' Nachl. — Aus vielen Stücken.
Gorgoneion von Stabornament (schw. und rot) um-
geben.
Attische Schale, i, Gruppe 3; i, a, Gruppe i. 443
Zwischen den Augen: A) Ein Silen nach r. (Stumpf -
nase, r. Schwanz, lange Haare, r. Bart, Pferdeohr) fasst nach
einer ihm entweichenden Nymphe; er greift mit der L. an
ihre Brust; sie blickt im Enteilen um, die Arme ausstreckend
(langer Chiton mit Falten und r. Streifen; vorn herab eine
sehr breite karrierte Borte, ganz karrierter Ueberschlag; Nebris
darüber, langes Haar, r. Epheukranz).
B) Eine Nymphe eilt nach r. und blickt um; sie trägt
auf beiden Unterarmen einen Hirsch mit langem Geweih
(langer faltenloser Chiton mit gravierten Sternen; langes
Haar, r. Epheukranz).
Unter den Henkeln: 1. Unter dem Henkel selbst ein
gefallener Hoplit, die Beine etwas angezogen, Rundschild
(w. Kugeln) noch emporhaltend, Gesicht gegen den Boden,
r. Arm ausgestreckt an der Erde (kor. Helm mit hohem Bügel,
kurzer Chiton mit Falten, Panzer). Von r. und 1. sprengt je
ein Kentaur heran gegen den Henkelansatz; der 1. Kentaur,
dessen menschlicher Körper nach hinten gedreht ist, während
der Kopf nach r. vorn schaut, schwingt mit beiden Armen einen
riesigen weissen Felsblock. Der r. bäumt sich empor, erhebt
drohend die Rechte und hält in der L. einen w. Stein; antik
ist nur sein menschlicher Körper, sein r. Vorderbein und sein
roter Schwanz, woraus sich jedoch die Haltung ergiebt. Beide
haben im Gesichte ganz den Silenstypus.
2. Dasselbe, mit geringen Modifikationen in den Bewe-
gungen: der Gefallene ist eben vornübergestürzt, blickt empor
und hält den Schild; der Kentaur 1. erhebt den grossen Fels-
block einfach nach r. gewandt; der r. blickt um, trägt nichts
in den Händen, die er jedoch ebenso hält wie auf 1.
2048. (994). H. o,i3. Dm. 0,375. Vulci, S. Dor. — Abg. Genick, gr.
Keramik Taf. 27,1.
Gorgoneion ohne umgebendes Ornament; der Bart rot.
Zwischen den Aug'en: A) Zwei Hopliten im Lanzen-
stosskampfe gegenüber; zwischen beiden schreitet Athena
nach r., und blickt um nach demjenigen 1.; beide Krieger
haben Beinsch., kurzen r. Chiton mit verziertem Saum, Panzer
und Schwert; der r. hat auf dem Oberschenkel gravierte
Spiralen; der 1. hat böot. Schild (w. Palmetten an der ö/dpfj),
der r. weissen Rundschild mit 5 schw. Kugeln; der 1. ist bärtig,
hat kor. Helm mit niederem Bügel, der r. hat modernen Kopf;
ebenso ist Athena's Kopf modern (hat langen, faltenlosen, roten
Chiton, ein kürzeres, schw., ebenso eng anliegendes und falten-
444 Schwarzfigurig; späterer Stil.
loses Obergewand, vorn herab mit breiter karrierter Borte,
Aegis, Lanze in der R., in der zugleich eine rot gemalte
Siegerbinde?).
B) Kampf über einem Gefallenen. In der Mitte ist
ein Hoplit vornüber auf die Knie und das Gesicht gefallen
(grosser w. Rundschild, kor. Helm mit hohem Bügel). Ein
Hoplit von 1., auf ihn mit dem 1. Fusse tretend, will ihm
eben mit der Lanze den Todesstoss geben (r. Beinsch., kurzer
Chiton mit Falten, Panzer, Schwert, kor. Helm, mit niederem
Bügel, r. Tänie darum, Rundschild im Profil mit Ochsen-
kopf (?)). Ihm entgegen tritt mit der Lanze ein anderer Hoplit
von r. (wie der vorige, doch faltenloser r. Chiton, Oberschenkel
spirale; Bruch durch die Mitte der Figur und etwas übermalt,
doch alles alt).
Unter den Henkeln je ein doppelter Rebstock der nach
beiden Seiten sich verbreitet. Zeichnung sorgfaltig.
2049. (io32). H. 0,15. Dm. 0,40. Vulci, S. Dor. — Abg. Gerhard,
aus. Vas. Taf. CCLI. Bd. IV, S. 21 ff.
Zwischen den Augen: A) Auszug. Ein Wagenlenker
in langem faltenlosen Chiton (nicht weiss, mit Sternchen; wie
es scheint ein Fell darüber; ganzer Oberkörper mod.) besteigt
ein Viergespann nach r. und halt Zügel und Kentron.
Athena steht r. neben ihm nach r.; zu ihm sich umwendend,
erhebt sie mahnend die R. und halt in der L. die Lanze (langer
Chiton mit Falten und r. Tupfen; r. Gürtel; Aegis; lange
Locken, ohne Helm; das Weiss überall modern aufgefrischt).
Weiter r., von den Rossen teilweise verdeckt, Hermes sich
umwendend und ebenso mahnend die R. ausstreckend (die 3
ersten Finger erhebend; hat Stiefel mit Zugstück, Chlamys,
r. Bart, w. Petasos und hinten aufgenommenes Haar), Kerykeion
in der L. R. vor den Rossen ein kleiner hüpfender nackter
Knabe nach r.
B) Dasselbe, mit geringen Modifikationen; hier ist der
Oberkörper des Wagenlenkers bis unter die Brust alt, von da
abwärts mod., nur der 1. Fuss noch alt; er hat kurzes Haar
und einige wenige gravierte Striche als kleinen Backenbart
(nichts rot). Athena halt hier in der R. die Lanze, in der
L. herausgestreckt den att. Helm. Hermes umblickend, doch
ohne den Arm auszustrecken und ohne Kerykeion. Der
Knabe r. vorn fehlt.
Unter den Henkeln kauert jederseits ein Silen nach
r., umblickend nach 1., beide H'ande auf die Brust legend,
Attische Schale, 2, a, Gruppe 1. 44S
mit r. Bart und r. Schwanz und langem herabhangendem
Phallos.
2050. (2175). H. 0,11. Dm. o,3a. Gerh.' Nachl. — War sehr zer-
brochen und ist schlecht zusammengesetzt.
Zwischen den Augen: A) H er m es und Athen a, beide
abgewendet, doch die Köpfe sich zuwendend (Hermes: Stiefel
mit Zugstück, kurzer Chiton, Chlamys mit vielen Falten und
Rot, langer Stab ohne Kerykeionsende, Petasos, der grössten-
teils erg.; Athena in langem Chiton und Mantel mit Falten;
langes Haar, att. Helm, Rundschild, darauf Rest von w. Zeichen,
Ochsenkopf?). Von beiden gehen zahlreiche Zweige aus, die
sich über die Augen heraus verbreiten und in den Zweigen
unter den Henkeln ihren Haupt-Ausgangspunkt haben, wo
auch schw. Trauben.
B) In der Mitte Dionysos nach r. (langer r. Chiton,
Mantel mit vielen Falten, r. Bart, Epheukranz, Trinkhorn in
der L.). R. vor ihm eine Nymphe (langer Chiton mit Falten
und r. Haarband) und, von ihr fast ganz verdeckt, ein Silen,
beide tanzend. L. Hermes, umblickend und weggehend
(Tracht und Motiv wie auf A)). Viele Zweige.
2051. (i73s). H. 0,112. Dm. 0,28. Etrurien, Gerh. 1841. Gut erh.
Das Gorgoneion hat auch deutlichen gravierten Schnurr-
bart.
Zwischen den Augen: A) Apollo n sitzt vorgebeugt
auf Klappstuhl nach r. (Mantel, der die r. Brust frei lässt, vor-
gebeugt, Blattkranz, kurz aufgenommenes Haar) und spielt die
Kithara (mit 4 Saiten); hinter ihm der Palmbaum; r. davor
steht ruhig nach 1. ein Jüngling im Mantel und langen r.
Chiton.
B) In der Mitte ein rotbärtiger Kitharist (Apollon?) in lan-
gem faltenlosem Chiton mit kurzen Oberärmeln; er spielt (mit
Plektron) die Kithara (mit 4 Saiten). R. steht Artemis nach
1. (in langem Chiton mit Falten und Rot, die R. etwas er-
hebend; Weiss verblasst); zu ihr herauf springt wie ein Hund
ein Löwe (nach r., umblickend nach 1., Rachen offen, wappen-
haft). L. steht ein Jüngling in langem ehemals weissem Chiton,
Mantel mit Falten, darunter auch die Arme, mit Petasos.
Unter den Henkeln. Rebzweige mit Trauben.
Zwischen diesem Bildstreif und den Strahlen ist ein Streif
mit Epheuzweig eingeschoben.
aa£ Schwarzfigurig; späterer Stil.
2052. (1744)- H. 0,162. Dm. 0,35. Vulci, S. des Prinzen von Canino;
1841. Vgl. Reserve etrusque p. 20, No. 6. — Aus vielen Stücken
und erg.
Zwischen den Augen: A) Kline, oben mit w. ion.
Capitell, mit Matratze und Kissen; darauf liegt Dionysos
nach 1. (unterwärts im Mantel, r. Bart, Epheukranz, in der L.
grosser Kantharos); Tisch mit Speisen vor ihm und darunter
am Boden ein niederer Untersatz. L. steht Semele (?) nach
r. (langer Chiton, Mantel mit strengen Falten), in der R. eine
Oenochoe, die L. erhebend. L. Weinstock, vom Boden sich
erhebend, mit Laub und schw. Trauben.
B) Ebenfalls eine Kline, sorgfältig ausgeführt; Speise-
tisch davor; unten ein weisser grosser Hund, einen Knochen
nagend. Auf der Kline zwei obscöne Symplegmen von je
einem bärtigen nackten Manne und einer nackten Frau. Vom
Oberkopf des einen Mannes steigen vorn eine niedere, weiter
hinten zwei längere hornartige Erhöhungen auf (waren über-
malt, sind jedoch alt). Der Typus hat indes gar nichts Sileneskes,
sondern ist völlig menschlich. In der Mitte ein Weinstock, mit
Laub und Trauben.
Unter den Henkeln ebenfalls Weinstöcke.
Zwischen Fuss und Bauch ist eingeschoben, ohne das
Tvpische der Form sonst irgend zu alterieren, ein grosser
plastischer ungefirnisster Phallos.
Zweite Gruppe: Verschiedene Varianten des vorigen Typus.
a) Innen der ungeßmisste Kreis oh?ie Gorgoneion. Die Strahlen
unten alle nur konturiert.
2053. (2177). H. 0,10. Dm. 0,285. Gern.' Nachl.
Zwischen den Augen. A) Herakles weit ausschrei-
tend nach r. (kurzer Chiton ohne Falten, r. Tupfen, Schwert
an der Seite, ohne Fell, r. Bart und r. Stirnhaar) schwingt in
der R. die Keule gegen einen Kentauren der schreiend (Mund
offen) den Kopf umwendet, beide Arme erhebt und in der L.
einen w. Stein schwingt (r. Bart; Silenstypus; r. Brustwarzen).
B) Jäger von der Jagd zurückkehrend; er hat den
Hermestypus (Stiefel mit Zugstück; kurzer Chiton, Chlamys
mit Falten und Rot; bärtig, lange Haare, Petasos mit hinten
aufgeschlagener r. Krempe); er trägt auf der 1. Schulter einen
Stab, daran hinten ein Hase, vorn ein Fuchs (r. Schwanz)
hängt, in der R. einen Epheuzweig, der sich verbreitet.
Unter den Henkeln grosser Rebstock nach r. und L,
mit Trauben und Reblaub.
Attische Schale, 2, cc, Gruppe 2. ,yyj
b) Innen im ungefirnissten Kreise ein Ornament. Der Buss medri«
mit dickem rundem Baude; ein Dom unten in der Mitte des
Bodens.
2054. (1736). H. 0,115. Dm. 0,305. Etrurien, Gerh., 1841. — Stark erg.
Innen schw. aufgemalte dünne Palmetten und Blattchen-
motive (ähnlich Lau, griech. Vasen Taf. 17,3).
Zwischen den Augen. A) In der Mitte der bärtige
Dionysos, nach r. sitzend auf Klappstuhl (Trinkhorn in der
L., Epheukranz; ohne Rot; Mittelkörper modern). R. gegen-
über auf Thronsessel (mit Palmettenausschnitt, ohne Lehnen)
der bekleidete Unterkörper der Semele nach 1. (Fuss weiss,
Oberkörper modern]. L. sitzt abgewandt den Kopf umwendend
auf Klappstuhl Hermes in seiner gewöhnlichen Tracht, die
R. mahnend erhebend (die ersten 3 Finger ausstreckend;
Mittelkörper erg.; Ende des Kerykeions fehlt deshalb). —
Zweige rings zur Füllung.
B) In der Mitte wieder Dionysos auf Thron ohne Lehne,
in der L. Trinkhorn, in der R. Zweig, der sich verbreitet;
grösstenteils erg. oder doch übermalt. R. Frau (Semele?)
nach 1. auf Klappstuhl sitzend, lang bekleidet, Falten mit Rot,
teilweis übermalt; der r. vorgestreckte Arm antik, darauf nur
ganz schwache Spur von ehemaligem Weiss). L. ebenfalls eine
Frau (Kora?) auf Klappstuhl sitzend nach r. mit etwas vor-
geneigten Kopf und hohem horizontal gestreiftem Kopfaufsatz
(im Wesentlichen alt, doch übermalt und teilweis ergänzt).
Unter den Henkeln Rebstöcke mit Trauben.
c) Innen ein Bild. Kei?ie Strahlen; ?iur ein Epheuzweig unter dem
Bildstreif. Der Stamm des Busses ungeßmisst ; der Band
kantig.
2055. (1737). H. 0,125. Dm- 0,29. Etrurien, Gerh. 1841.
Innen. Das Bild von vier einfachen Ringen umgeben.
Zwei unbärtige Reiter auf der Reise neben einander nach r.
reitend, teilweise sich verdeckend; sie scheinen die steifen
Reitermäntel zu tragen (mit r. und w. Streifen); jeder hat einen
langem Stab (Lanze) in der Hand; unter den Pferden ein
Hund; das eine (hintere) Pferd lässt den Kopf herabsinken.
Der vordere Jüngling hat w. Petasos, der andere nur r. Binde
im kurzen Haar.
Zwischen den Augen (die hier schw. gefüllt mit w.
Streif aussen herum). A) Ein Silen trägt gebückt, fast
kauernd, nach r. schreitend auf dem Kopfe den Dionysos
aa£ Schwarzfigurig; späterer Stil.
(weisser langer Chiton, Mantel mit R. und Rosetten, langer
roter Bart und kurzes r. Haar; kein bestimmtes Zeichen für
Dionysos), der in der L. einen Zweig hält der mit schw.
Trauben sich rings verbreitet.
B) Ein Silen in derselben Stellung nach r.; er tragt auf
der r. Schulter Semele (vollbekleidet, Epheukranz, beide
Hände etwas vorstreckend). — Rings Weinranken.
Unter den Henkeln je zwei gewundene Weinstöcke.
d) Kleinere Exemplare. Ohne Strahlen. Die Augen ganz mit
Fa7-be gefüllt.
2056. (2181). H. 0,075. Dm. 0,175. Gerh.' Nach]. — Gut erh. — Abg.
Gerhard, ges. akadem. Abhandl. Taf. LXVII, 4. 5.
Innen leerer ungefirnisster Kreis.
Zwischen den Augen. A) Eine männliche und eine
weibliche Büste neben einander nach 1., die weibliche teil-
weise von ersterer verdeckt; das Gesicht der männlichen ist
rot, das weibliche weiss; die Haare schwarz; rote Haarbinden,
an der des Mannes aussen w. Punkte; lange Haare und langer
Bart des Mannes. Am faltenlosen Chiton des Mannes oben
ein breiter roter Streif; bei der Frau ebenso, doch weiter unten.
(Dionysos und Semele?).
B) Männliche Maske von vorn, nur in Konturen ge-
zeichnet, das Fleisch also thongrundig; Haare rot und schw.
wie bei den Gorgoneien); Bart sorgfältig graviert; lange
Seitenlocken. — Sehr sorgfältig.
Unter den Henkeln je eine Palmette und Lotosblüte.
2057. (1738). H. 0,085. Dm. 0,225. Etrurien, Gerh. 1841. — Nicht im
Verzeichnis von Stephani, Parerga XII, 1854, S. 589, wo die
andern AI kyoneus-Darste] hingen.
Innen leerer ungefirnisster Kreis.
Zwischen den Augen. A) Alkyoneus liegt schlafend
nach 1. auf der Erde, die Beine etwas angezogen, der Rücken
etwas aufgestützt, wie es scheint gegen einen Baumstamm; er
stützt den 1. Ellenbogen auf einen Stein; hat langen r. Bart,
langes Haar, geschlossenes Auge (angedeutet, indem nur die
Braue und ein Strich fürs Auge); er ist riesenhaft gross gegen-
über Herakles, der von 1. herankommt, in der R. die w.
Keule schultert und die L. vorstreckt (Löwenfell, kurzer
Chiton, Schwert an der Seite). R. von ihm steht Athen a
nach r. (langer Chiton mit r. Ueberschlag, att. Helm, keine
Aegis), in der R. die Lanze, die L. vorstreckend gegen
Alkyoneus.
Attische Schale, 2, «, Gruppe 2; ß, Gruppe 1. 44Q
B) Dasselbe. Die Stütze unter dem 1. Ellenbogen des
Alkyoneus fehlt. Herakles dringt mit gezücktem Schwert in
der R. ein, ohne Keule. Sonst gleich. — Zweige füllen den Raum.
Unter den Henkeln je ein Vogel nach r. mit mensch-
lichem umgewandtem unbärtigem (nicht weissem) Kopf und
langem Haar.
2058. (623). H. 0,085. Dm. o,33. Vulci, S. Dor.
Innen: Bartiges Gorgoneion im ungefirnissten Kreis.
Die Füllung der Augen nicht schw., sondern weiss.
Zwischen den A ugen: A) PUderastisch. Bartiger Mann
(roter Bart, rote kurze Haare, nackt) nach r., die L. gegen die
Schamgegend eines Knaben (kurzes r. Haar) ausstreckend,
der vor ihm steht und auf den Armen einen sehr grossen
weissen Hahn trägt.
B) Dasselbe; der Hahn jedoch schw. mit Rot.
Unter den Henkeln: je eine dreispitzige lose Lotos-
blüte.
205 9. (629). H. 0,082. Dm. 0,21. Vulci, S. Dor. — Gut erh.
Innen: Das gewöhnliche bärtige Gorgoneion.
Zwischen den Augen: zwei Rebstöcke in einander
verschlungen, mit Trauben und Laub, nach beiden Seiten
verbreitet. — Zwischen Auge und Henkelansatz jederseits
ein emporspringendes Reh mit w. Tupfen.
ß) Ohne Augen.
Erste Gruppe: Innen das bärtige sog. Gorgoneion. Der Bildstreif
aussen auf weissem Grund, das Uebrige der Ausseuseile schwarz bis
auf einen ausgesparten schmalen thongr. Streif.
2060. (io3i). H. o,i3. Dm. 0,315. Co meto, S. Dor. — Abg. Ger-
hard, Trinksch. Taf. IV. V. S. 5. Vgl. Gerhard, rapp. Volc.
not. 3i3; Aus. Vasenb. Bd. II, S. 166, Anm. 27. Bd. I, S. 117,
Anm. 64.
Innen: Das Gorgoneion wie geivöhnlich, auf Thongrund,
ziemlich flüchtig.
Aussen: A) Götterversammlung. In der Mitte sitzt
ein, die Kithara (vier Saiten) spielender, bärtiger Mann, doch
wohl Apollo (r. Bart, langes Haar, r. Haarbinde, langer
faltenloser Chiton, Mantel faltig); er sitzt auf Klappstuhl
wie die folgenden Götter alle bis auf die Göttin r. am
Ende. Ihm gegenüber sitzt Artemis (langer Chiton, Man-
tel), in der R. den Bogen vorstreckend , auf dem Rücken
den Köcher (langes Haar, r. Lorbeerkranz; Fleisch schw.
29
i5o Schwarzfigurig; späterer Stil.
und deshalb das Auge kreisrund; ebenso bei den fol-
genden Göttinnen). R. sitzt Zeus nach r. (langer Chiton,
Mantel, langer r. Bart, langes schw. Haar), in der L. den Blitz
haltend. Ihm gegenüber sitzt Hera auf einfach rechteckigem
Sitze (langer faltenloser Chiton, Mantel, faltige Haube mit R.,
aus der hinten ein grosser Haarbusch herauskömmt, mit ver-
dünntem Firnis); sie streckt beide Hände gegen Zeus aus. —
L. von der Mitte sitzt Hermes mit Kerykeion in der gewöhn-
lichen Tracht (r. langer Bart, \v. Hut) sich umwendend und
lebhaft mit der R. sprechend zu Athena, die nach r. sitzt
(langer Chiton, Aegis, att. Helm, Lanze in der R., L. aus-
streckend); weiter 1. sitzt Poseidon, abgewendet nach 1. (langer
r. Chiton, Mantel, in der R. Dreizack, langer r. Bart, lange
Schulterlocken).
B) In der Mitte ein Viergespann nach r., das eben be-
stiegen wird von Athena (langer r. Chiton, Aegis, Helm mit
r. Binde); r. daneben steht Herakles, die R. gegen sie aus-
streckend, in der L. die weisse (Weiss teilweise auch auf den
weissen Grund gesetzt!) Keule; Löwenfell um. L. abgewendet
ein Ross nach 1., neben dem ein Mann (bärtig, hohe skythische
Mütze), teilweise vom Pferde verdeckt, steht und es am Zügel
zurückhält, wahrscheinlich um sich heraufzuschwingen. L.
voran eilt ein umblickender Hoplit (kurzer Chiton, böot.
Schild, in der R. Lanze). R. vor dem Gespanne ein um-
blickender bärtiger Bogenschütz (enge Hosen, zur Hälfte
rot; enger Chiton ohne Falten, r. Bart, hohe Mütze, Goryt an
seiner rechten Seite); r. eine Wiederholung des Schützen
mit dem Pferd nach r. (Oberkörper mod.); r. der umblickende
weggehende Hoplit (Kopf mod.; Pelta, darauf verblasst ein
w. laufender Löwe?). Aller Raum auf beiden Seiten durch
Zweige mit Trauben gefüllt.
Unter den Henkeln: Je ein weidendes Reh nach 1.
Zweite Gruppe: Innen ein Bild. Aussen Bild auf Thongrund;
darunter gefimisst bis auf den schmalen ausgesparten Streif. Das
Wulstdien zwischen Fuss und Bauch fehlt. AllerflüchtigUe , freie und-
nachlässige Zeichnung, mit Weiss (ahne Bot).
2061. Bil. 49). 11. 0,085. Dm. 0,20. Kameiros, 1881.
Innen: Ein laufender Sil en nachr., Trinkhorn in der
I - r. kreisförmige Binde in der R., nach 1. umblickend.
Ussen: A und B): je zweimal ist auf jeder Seite die
Gruppe eines Reiters nach r. wiederholt (Petasos oder Pelta
Attische Schale, 2, ß, Gruppe 1. 2. 45 1
im Nacken), vor dem ein Hoplit den Kopf umwendend nach
r. schreitet. Zweige, aber ohne Blatter, füllen den Raum.
Unter den Henkeln: je ein Delphin. — Allerflüch-
tigste Art.
2062. (Bil. 50). H. 0,085. Dm- 0,195. Kameiros, 1881. Etwas frag-
mentiert.
Innen: laufender Jüngling nach r., Mantel auf 1. Arm,
umblickend.
Aussen: A) Siegender Hoplit nach r. auf fallenden
Gegner eindringend; r. und 1. je ein Reiterjüngling (Petasos
oder Pelta im Nacken, thrakisches steifes Mäntelchen mit Weiss ).
B) Ebenso; nur geringe Modifikationen des Besiegten; er
hat böot. Schild.
Unter den Henkeln: je ein Delphin. — Zweige
füllen.
2063. (2io3). H. 0,07. Dm. 0,28. Melos, Ross' Nachl., 1860.
Innen: hockender Silen nach r. ; fast unkenntliche
Schmiererei.
Aussen: A) und B): In der Mitte Nereus(?), d. h. eine
Gestalt im Mantel auf einem Seepferde nach r. reitend;
r. und 1. zwei Frauen (Nereiden) in Mänteln nach r. stehend;
enorm flüchtig. Zweige füllen.
Unter den Henkeln Epheublatt.
2064. (901). H. 0,08. Dm. 0,20. Korinth, Ross, 1844.
Innen: Dionysos sitzt nach r. auf Klappstuhl (bärtig,
Trinkhorn, Mantel, Kranz), umblickend nach 1.
Aussen: A) und B): je zwei sprengende Viergespanne
nach r. mit Lenkern in langem weissem Chiton. Neben (hinter)
den Rossen her rennt je ein Hoplit mit Schild, Helm und
Lanze. — Epheublatt unter den Henkeln.
2065. (2375). H. 0,08. Dm. 0,19. Smyrna, Spiegelth., 1873.
Innen: Silen mit Trinkhorn, nach r. gehend, in die Knie
gebeugt.
Aussen: A) Bakchiseher Zug. In der Mitte der bärtige
Dionysos mit Trinkhorn und Semele, langbekleidet mit
Trinkorn, beide nach r. schreitend. R. und 1. je eine Nymphe
in kurzem Mantel auf Maulesel reitend. R. voran ein um-
blickender Silen.
B) ebenso, nur folgt 1. noch ein entsprechender Silen mit
Trinkhorn. — Zweige füllen.
Unter den Henkeln Epheublatt.
29*
_po Schwarzfigurig; späterer Stil.
2066. (670). H. 0,075. Dm. 0,19. Chiusi, S. Dor. — Intakt.
Innen: Ein Silen (da Schwanz und Stumpfnase) mit
einem Gewandstück um den Oberkörper nach r. hüpfend und
umblickend (kaum einige Striche graviert; fast unkenntlich
flüchtig).
Aussen: auf A) und B) drei Rosse werden von den
daneben (von den Rossen teilweise verdeckt) gehenden Be-
waffneten geführt, die Lanzen tragen; die mittlere Figur
hat weisses Fleisch, ist also eine Amazone; die beiden anderen
haben kor. Helme und sind männlich. Die Amazone hat
keinen Helm; der ihr auf der einen Seite gegebene ist modern.
Zwei Vögel fliegen im Raum. Zweige mit Trauben füllen.
Unter den Henkeln je ein Delphin.
k) Napf.
1. Mit scharf absetzendem schwarzem Rande; ohne Fitss.
Erste Gruppe: Mit zwei Henkeln (so?ist Form ATo. ig 2). Unter
den Henkeln meist ein Epheublatt. Freie sehr nachlässige Zeichnung.
a) Gewöhnliche Technik.
2067. (Mise. 7123). H. 0,085. Dm. 0,11. Nola, 1876 (mit einem angeb-
lichen Grabfund überaus unglaubwürdiger Art gekauft).
A) In der Mitte reitet ein nackter Mann (roter Bart,
Stumpfnase) auf einem Esel nach r. und halt nach beiden
Seiten sich verbreitende Zweige ohne Blatter. R. eine tan-
zende und sich umsehende Nymphe (langer Chiton, Nebris,
Fleischweiss verblasst, war ganz übermalt, mit mod. Auge,
jetzt gereinigt). L. eilt ein Silen nach r., umblickend (r.
Bart, langes Haar), in der vorgestreckten R. einen r. Schlauch
haltend.
B In der Mitte ein Krieger, ins r. Knie gesunken, sich
umdrehend gegen einen von 1. heran eilenden Gegner;
iwert in der R.; von r. eilt ein Dritter mit geschwungener
Lanze herbei. Der erste hat kurzen Chiton, Beinschienen,
Panzer, kor. Helm mit niederem Bügel, r. Binde, Schwert-
band, w. Rundschild im Profil, Lanze. Der zweite hat r.
/en Chiton u. s. w. wie der vorige, nur ohne Schild und
I inze; sein ganzer r. Arm übermalt. Der dritte ist ohne
Helm; nur r. Binde, r. Chiton, Fell, Rundschild mit zwei w.
Punkten darauf.
Attischer Napf, i, Gruppe i. 2. _p3
2068. (Mise. 7124). H. 0,085. &m. °>u- Nola, 1876 (wie 2067).
A) Sphinx nach r. (etwas aufgebogene Flügel, Gesicht
und Brust weiss, verblasst; war ganz modern übermalt mit
mod. Augen). Ihr gegenüber ein knieender Jüngling, auf 1.
vorgestrecktem Arm die Chlamys umgewickelt, die er zum
Schutze vorstreckt, in der R. langer Stab. Gesicht übermalt.
B) Dasselbe, nur dass die Sphinx umblickt (sie hat ebenso
mod. übermaltes Gesicht).
b) Das Bild auf weissem Grunde.
2069. (719). H. 0,085. Dm. 0,11. Co meto.
A) In der Mitte ein Baum mit Zweigen, davor ein Bock
nach r. , die Vorderbeine hebend; von 1. hinten kömmt ein
Silen heran, der ihm den Schwanz aufhebt und die andere
Hand an seinen After legt; er ist ithyphallisch (Phallos über-
malt, doch alt). R. voran tanzt ein umsehender ithyphallischer
Silen (r. Bart; r. Binden haben beide).
B) Ebenso, nur dass der Silen r. dem Bocke zugewandt
tanzt.
Zweite Gruppe: Dieselbe Form, doch ohne Henkel. Umlaufendes
Bild.
a) Gewöhnliche Technik.
2070. (2191). H. 0,09. Dm. 0,09. In Rom von Gerh. erworben i832.
Gern.' Nachl.
Ohne alle Gravierung, ohne Weiss oder Rot: höchste
Flüchtigkeit. — Auf Klappstuhl nach r. sitzt Dionysos (bärtig,
Trinkhorn vorhaltend); r. eine Figur auf ithyphallischem Maul-
thier nach r. reitend, r. derselbe Dionysos wiederholt; r. eine
Nymphe nach r. schreitend in langem Gewrande mit grosser
Leier; weiter r. ein Maultierreiter wie oben; dann eine
sitzende Frau (Semele?) nach r., beide Arme vorstreckend;
endlich ein Maultier reiter wie oben. Einige Zweige.
b) Das Bild auf weissem Grunde.
2071. (2448). H. 0,08. Dm. 0,105. Athen, 1875.
Auch sehr flüchtig, doch mit Gravierung. Ein Jüngling
reitet nach r. in kurzem faltigem Gewände auf ithyphalli-
schem Maultier; r. eine tanzende umblickende Nymphe
langer Chiton, Schultermantel), wie scheint mit Krotalen;
r. Reiter wie oben; r. Silen etwas vorgebückt tanzend;
r. der Reiter, umblickend; r. umblickende tanzende Nymphe,
jjt Schwarzfigurig; späterer Stil.
den r. Arm erhebend; r. Reiter; endlich Nymphe tanzend,
umblickend. Alles nach r. — Zweige füllen.
2. Mit weniger scharf absetzendem Rande) mit niederem
Fasse. Zweischenklig.
Erste Gruppe: Form No. igo. Der Rand setzt innen schärfer
als aussen ab; er ist schwarz. Zwischen den Henkeln der schmale
Bildstreif; an die Heitkel ansetzend je eine Palmette wie an den
Schalen ifjö ff.
2072. (2645). H. 0,082. Dm. 0,11 3. Korinth, 1879.
A) Weidendes Reh und Löwe.
B) Weidendes Reh und Panther sich gegenüber (Halse
rot). Zierlich.
2073. (1920). H. 0,09. Dm. 0,12. Griechenland, Ross, 1844.
A) und B) je zweimal nebeneinander wiederholt: eine halb
knieende und halb laufende Figur, das Gewand auf der vor-
gestreckten L. und eine ruhige Mantel figur, die 1. nach r.,
und r. nach 1. steht. — Ohne Gravierung, allerfiüchtigste Art.
Zweite Gruppe: Form No. igi. Der schwarze Rand noch we-
niger absetzend (aussen mehr als innen) ; starke Einziehung des Bauches
'/ dem niederen Fusse. Henkelpalmetten. Ueberaus flüchtig und
nachlässig; ohne Weiss oder Rot.
2074. (2579). H. 0,09. Dm. 0,1 3. Korinth, 1877.
Firnis ungleich und dünn aufgetragen, wo er dann röt-
lich-braun erscheint. Nur einige flüchtige gravierte Striche.
AufA) und B) die gleiche Darstellung. Ein Viergespann
steht nach r., das eben eine langgewandete Figur (Lenker)
»teigt; r. daneben eine Fi au in Mantel (aufgebundene Haare),
einen langen Stock in der Hand (?); weiter r. hinter den
Rossen der Kopf einer männlichen Figur, welche die R. er-
liebt und einen dünneren Stock halt (in der L. wie es scheint).
207 5. (593). H. 0,08. Dm. 0,14. Nola, S. Koll.
Beiderseits ein Viergespann, heraussprengend (der
Wagen verkürzt, die Mittelrosse en face)'; der Lenker mit
•. Schilde auf dem Rücken. Kaum kenntlich.
Attischer Napf, 2, Gruppe 1. 2. 3. 4. 455
Dritte Gruppe: Wie die vorige, dorh niederer und flacher. Der
Fuss besteht nur aus einem ungeflmissten breiten Ring; nur sehr ge-
ringe Baucheinziehung gegen den Fuss. Der schivarze Rand konkav.
Mit flüchtigen Hetikelpahnettcn.
2076. (2034). H. 0,075. Dm. 0,15. Korinth, Ross, 1856.
Beiderseits sitzt nach 1. auf Klappstuhl der bärtige Dio-
nysos, im Mantel, das Trinkhorn vorstreckend. Zweige mit
Trauben füllen den übrigen Raum. — Ohne Gravierung; über-
aus flüchtig; doch schöne Technik.
2077. (2102). H. 0,085. Dm- °>l35- Korinth, Ross, 1860.
In gleicher siluettenartiger Weise ohne Gravierung.
A) Laufende Figur nach r., ohne Gewand.
B) Weit ausschreitende vorgebeugte Figur mit Helm (?).
Zweige.
2078. (595). H. 0,09. Dm. 0,14. Nola, S. Koll.
Jederseits eine laufende Figur nach r., auf dem 1. vor-
gestreckten Arm Gewand; etwas gebückt; Zweige. — Ohne
Gravierung.
2079. (1903L H. 0,009. Dm. 0,15. Griechenland, Ross, 1844.
Ausnahmsweise ist der Fuss gefirnisst.
Jederseits ein nach r. schreitender Eber (mit r. Tupfen
und etwas Gravierung). Zweige.
2080. (1287). H. 0,07. Dm. 0,15. Nola, S. Koll.
Zwischen den Henkeln nur ein Epheuzweig (die Blattchen
schw., der Zweig hellrot auf Thongrund, verblasst).
Vierte Gruppe: Der schzuarze Rand setzt gar nicht mehr ab. Im
üb/ igen die Form wie in der vorigen Grtippe. Henkelpalmetten.
Ueberaics flüchtig.
a) Mit kantigem ungeflmisstem Fusse.
2081. (591). H. 0,07. Dm. 0,15. Nola, S. Koll.
AufA) und B) eine wagenbesteigende Frau (Viergespann)
nach r.; hinter den Pferden der umsehende bartige Dionysos
mit Trinkhorn. Mit flüchtigster Gravierung und Rot.
Unten eingekratzt: /C/l W\^ (vollständig).
b) Mit rundem schwarzem Fussringe.
2082. (1900). H. 0,11. Dm. 0,26. Korinth, Ross, 1844.
Auf beiden Seiten: Opfer. In der Mitte ein Altar (mit
Basis, oben Voluten); 1. ein bartloser Flotenbl'äser im Man-
, ;,; Schwarzfigurig; späterer Stil.
tel; r. eine Figur im Mantel (scheint auf A) männlich, auf
B) weiblich), die aus einer Oenochoe die Spende auf den
(leeren) Altar giesst. Zweige.
2083. (589). H. 0,115. Dm- °>21- Vulci (Montalto), S. Dor.
War restauriert und zwar teilweise falsch; jetzt ohne
Restauration (etwas fragmentiert); in der Mitte eine oben aufge-
hängte (?) schwebende grosse Spitzamphora (weiss bekränzt);
r. ein tanzender nackter Mann, 1. ein die Leier spielender.
— Zweige.
2084. (587). H. 0,07. Dm. 0,16. Nola, S. Koll.
A) Lenker auf galoppierendem Viergespann nach r. um
die Meta herum, die die Gestalt eines Pfahles auf breiter
Basis hat; der Lenker in langem Chiton.
B) bartiger Mann und sich entfernende Frau (?); beide
Zweige haltend; lang bekleidet.
2085. (902). H. 0,065. Dm- °>l5- Korinth, Ross, 1844.
Auf A) und B) ein Viergespann von vorn; von Lenker
und Krieger sind nur r. und 1. lange Stabe sichtbar.
Fünfte Gruppe: Grosse tiefe Gefässe. Form No. 21^. Der Fand
ein tcenig konkav, doch nicJit schwarz sondern mit flüchtigem Epheu-
zweig geschmückt. Keine Henkelpalmetten. Am unteren Ende des
Bauches Stabornament (rot und sc/no.J. Flüchtigste Zeichnung.
2086. (663). H. 0,18. Dm. 0,225. Taren t, S. Barth. — Intakt. —
Vgl. Panofka, mus. Bart. p. 85, No. 9 „nelle vicinanze di Tarento".
Gerhard, etr. camp. Vasb. S. 29, Anm. 18.
A) Eine aus drei niederen horizontalen Schichten beste-
hende Erhöhung mit acht weissen Punkten in der Mitte;
hinter derselben, so dass die Unterbeine zur Hälfte verdeckt,
steht ein rotbartiger nackter Mann mit w. Binde, eine Lyra
weiss, 6 Saiten, sehr flüchtig) in der L. halb gesenkt haltend;
r. und 1. je ein abgewendeter umblickender nackter tanzen-
der Mann, der 1. mit r. Bart; weiter r. noch ein tanzender
nackter, unbartiger Mann, 1. ein Greis mit w. Haar und w.
Bart, r. Binde, gebückt nach r. schreitend, mit nach unten
vorgestreckten Armen.
B) In der Mitte dieselbe Erhöhung mit sechs w. Punkten;
ein nackter Greis von 1. zuschreitend und sich danach bückend,
beide Arme vorstreckend (in derselben Haltung wie der Greis
1. am Ende von A : r. tanzender, rotbartiger Mann (ein zu-
falliger roter Strich zwischen seinem Arm und Bauch auf
Attischer Napf, 2, Gruppe 5; 3, Gruppe 1. 4.S7
Thongrund darf nicht als Phallos angesehen werden); 1. ein
tanzender, umblickender rotbartiger, r. ein sich bückender
bartloser, nackter Mann, der die L. gegen den Boden ausstreckt,
wie um etwas aufzuheben. — Sinn unklar. Die Erhöhung
für Brettspiel oder Scheiterhaufen erklärt.
2087. ^667). H. 0,175. Dm. 0,225. Nola, S. Koll. — Abg. Gerhard,
antike Bildw. Taf. XLVI, 3. 4. Prodromus S. 293.
A) und B) dasselbe. — Athena besteigt ein Viergespann
nach r. (lange Gewandung mit flüchtigen Falten und w. Tupfen,
att. Helm), ergreift die Zügel und das Kentron; 1. davon ein
Silen nach 1., umblickend nach r. (bartig, Schwanz); auf B)
ist sein Gesicht nach 1. abgewandt, sein Arm nach Athena
ausgestreckt, ebenso sein Fuss gegen sie gerichtet; alles Uebrige
an ihm modern. Rechts ein Silen (Schwanz; Kopf nicht
sichtbar), der eine langbekleidete Nymphe umfangt, die die
Arme ausstreckt, im Motiv von Peleus und Thetis; (nur auf
der einen Seite ist der Schwanz des Silens alt; erg. ist Einiges
beiderseits; das Weiss aufgefrischt). Füllung durch Zweige.
2088. (1390). H. 0,135. Nola, S. Koll.
Ohne Bildstreif; gefirnisst bis auf den Epheuzweig am
Rande und das Stabornament unten.
j. Form No. 196. Mit einem hochgeschwungenen Henkel,
auf dessen Höhe ein plastischer, gewundener Knopf und
weiter unten an der Innenseite eine plastische Palmette.
Der unterste Teil des Bauches gefirnisst.
Erste Gruppe: Mit zwei grossen Augen (die schwarz gefüllt, in
der Mitte ein weisser 7ind ein seine. Kreis und rotes Centrum). Der
freie Raum durch Zweige gefüllt. Sorgfältige Zeichnung.
a) Gewöhnliche Technik.
2089. (1589). H. 0,15. Dm. 0,11. Vulci, Gerh.
In der Mitte zwischen den Augen: Manade auf ithy-
phallischem Maultiere nach r. reitend; sie hat ganz kurzen
engen Chiton; die Haare hinten aufgenommen; r. Augenstern;
das Weiss des Fleisches sehr gut erhalten.
Neben dem Henkel jederseits eine Sphinx, dem Henkel-
ansatze zugewendet (r. Augenstern; r. Binde; lange Haare,
Flügel aufgebogen).
2090. (2188). H. 0,165. Dm. 0,115. Gerh' Nach).
Aus Stücken; die Fugen unverschmiert; Ergänzungen
unbemalt.
^58 Schwarzfigurig; späterer Stil.
In der Mitte Dionysos (r. Bart, Epheukranz, langer ehe-
mals weisser, jetzt verblichener Chiton; M'äntelchen über den
Armen, Trinkhorn in der L.) steht nach r.; r. und 1. je eine
tanzende Nymphe nach r., die r. umsehend; beide haben in der
L. je eine Schlange (faltenloser langer Chiton mit Tüpfchen,
r. Nebris).
Neben dem Henkel: L. Hermes, nach r. laufend
(w. Petasos, w. kurzer Chiton, Chlamys, Kerykeion in der R.,
Stiefel mit Zugstück). R. Nike (oder Iris?), nach r. enteilend
und zu Hermes umsehend (langer Chiton, Mantelchen mit R.,
aufgebogene Flügel, r. Binde).
2091. (621). H. 0,15. Dm. 0,115. Vulci, S. Dor.
In der Mitte steht Dionysos nach r., das Trinkhorn in
der L. (langer w. Chiton, Mantel mit r. Streifen, r. Haar und
Bart); von ihm gehen Zweige nach r. und 1. Semele ihm
steif gegenüber (langer r. Chiton, Mantel über den Hinterkopf
gezogen, ihn mit der R. anfassend).
Neben dem Henkel: Je ein Panther, nach dem Henkel
zugewandt (zierlich dünner Schwanz; Gesicht en face mit Weiss).
2092. 121871. H. 0,15. Dm. o,u. Gerh.' Nachl. — Henkel erg.
In der Mitte Athena in heftigem Laufe nachr., die grosse
Aegis (mit Schuppen) auf dem 1. Arm statt eines Schildes vor-
streckend; in der R. die Lanze gefallt (att. Helm; langer ion.
Chiton mit r. Tupfen; faltiger sehr langer Ueberschlag; rotes
Stirnhaar). — Neben den Henkeln je ein heftig tanzender sich
abwendender Silen 'langer roter Bart und lange r. Haare,
offener Mund).
2093. (2189). H. 0,15. Dm. 0,11. Gerh.' Nachl.
In der Mitte ein unbärtiger Reiter auf Ross in kurzem
Galopp nach r. (kurzer, thrakischer, steifer Mantel, der weiss
mit einem grossen roten Kreuz).
Neben den Henkeln beiderseits je ein Vogel mit weib-
lichem Kopf (aufgebogene Flügel, lange Haare).
2094. 117251. H. 0,15. Dm. 0,11. Gerh. 1841. Viel übermalt.
Komos. In der Mitte nackter Mann nach r. (r. Bart; die
obere Kopfhälfte erg.), die R. in die Seite stemmend, in der
I . vorgestreckt eine feine Trinkschale mit hohem Fusse
Form No. 171 haltend. R. ein flötenblasender nackter Mann
ch •• '"• Bart, r. Epheukranz, die Haare von einer Haube
»edeckt, aus der hinten ein Schopf herauskommt). L. ein
inzender und abgewendet umsehender nackter Mann (bärtig,
Attischer Napf, 3, Gruppe i. 2. 45q
r. Epheukranz); er hält einen fusslosen Napf in der L. Alle
drei haben Stiefel mit Zugstück.
Neben den Henkeln Weinlaub mit Trauben.
b) Das Bild auf weissem Grunde.
2095. (2186). H. 0,16. Dm. 0,115. Gerh.' Nach].
Viel, doch sehr geschickt ergänzt. Henkel erg.
Neben den Henkeln jederseits eine tanzende Manade
mit Krotalen, die jedoch beidemale völlig modern ist. Erst
bei den Augen beginnt das Antike.
In der Mitte: Eine nackte Frau (Fleisch schwarz) mit
hinten aufgenommenem Haar und r. Binde reitet (Unterbeine
übermalt) auf einem Vogel mit grossen aufgerichteten Flügeln,
der jedoch statt Hals und Kopf einen Phallos zeigt mit roter
Eichel, daran ein kleines schw. Auge. Sie hält die Hände
als ob sie zügle. (Die weibliche Brust ist sicher alt). —
Epheuzweige füllen.
2096. (2081). H. 0,16. Dm. 0,12. Panofka's Nachl.
Am Henkelansatz innen ein plastischer weiblicher
Kopf mit Stephane und dreifacher Stirnlockchenreihe;
archaischer Typus; Nase, Lippe, Kinn sind schwarz gefirnisst
aus Versehen; doch ist darüber das Ganze von gelblichem
Thonüberzug bedeckt; mit demselben Weiss ist der Hals
darunter auf die Innenseite des Gefässes gemalt; zu den Seiten
lange Schulterlocken mit Rot aufgemalt.
In der Mitte zwischen den Augen: Zwei Mänaden im
Contretanz, je in der L. Krotalen haltend; sie haben hinten
aufgenommenes Haar und langen Chiton mit Schultermantel.
Neben dem Henkel jederseits eine Sphinx mit aufge-
bogenen Flügeln; die 1. umblickend. — Flüchtiger als 2095.
Zweite Gruppe: Ohne Augen; umlaufendes Bild. Oben ein Nrfz-
ornameutbaud. Fuss ungefirnisst.
2097. (1635). H. 0,16. Dm. 0,11. Vulci, Gerh.
Fünfmal wiederholte Figur einer Frau (Europe?) auf
einem Stier nach Frauenart reitend nach r., in langem
faltigem Gewände, den 1. Arm etwas erhebend; hinten aufge-
nommenes Haar; dreimal sieht sie nach 1. um. Zweige. Freie,
sehr nachlassige Zeichnung.
4'JO Schwarzfigurig; späterer Stil.
Dritte Gruppe: Mit plastischen Rändchen unter dem Bildstreif,
2098. (2455). H. 0,07. Athen, 1875.
Fragment; dasselbe enthalt nur ein Stück des mittleren
Bildes; ungewiss ob Augen da waren.
Frauenarbeit. Eine Frau sitzt auf Klappstuhl nach r.
(ionischem Chiton, Mantel rot getupft, r. Haarband mit
Schlinge); sie hält in der L. den Spinnrocken empor und
streckt die R. vor gegen die andere Frau, die (nur teilweise
erh.) ihr gegenüber sitzt und in beiden Händen ihr einen
Wollestrang hinhält (zum Aufwickeln). — Rings zerstreute
Buchstaben: 1. UU unten IEIAT. - Zwischen beiden MIKKA
Miy.y.a.
1) Teller.
/. Ohne Fi/ ss. Form No. 202.
2099. (2185). Dm. 0,19. Gerh.' Nach!. — Intakt.
Ganz ungefirnisst; schöner, feiner, etwas blasser Thon
Ohne alle Ornamente.
Innen auf einer einfachen horizontalen Grundlinie ein
Hopht, weit auschreitend nach 1., die zurückgesetzte r. Ferse
gehoben, die Lanze zum Stosse schwingend (rote Beinschienen
kurzer Chiton mit vielen Falten und w. Sternchen, auch an der
Achsel, wo er unter dem Panzer in Falten herauskommt;
benwert, böot. Schild mit gravierten Schuppen und in der
Mitte einer gravierten Medusenmaske ohne Bart und ohne
Scnangen; bärtig; att. Helm doch mit niederm Bügel, der
Sackenschirm in Gestalt eines Löwenkopfes; alles Detail
graviert). Vorzüglichste Zeichnung und sauberste Sorgfalt
doch lebendig. b
2. Mit Fuss in der Art der Schalen.
2100. (1740). H. 0,07. Dm. o,i35. Etrnrien, Gerh., ,841. - Vergl.
7\ J' ?• 82c29" t ?™™> Gesch. d. gr. Künstler II, S. 694. Aren.
Ztg. 1879, S. i83 (Weil). Klein, Vas. mit Meistersign. S. 45
lorm No. 201. Breiter hoher Schalenfuss, darauf ein
naener Teller ohne Rand, von relativ geringem Durchmesser.
Au dem äusseren Rande, der jetzt mit thonroter Farbe über-
steueren "* "^ ^ letZteren antiker sch^'- Fl^ « kon-
In der kreisrunden Fläche steht ein Mann, mit den Füssen
dem runden Randstreifen aufstehend; sein r. Unterbein,
'• Oberarm und die 1. Hand mit dem Becherfuss erg.; er
Attischer Teller. 461
geht nach r., vorsichtig auf der 1. Hand einen (vollen) Napf
haltend; er trägt nur einen Schultermantel (r. Saum, gravierte
Sternchen); hohe Stiefel mit Zugstück; r. Bart; eine Haube
verhüllt das ganze Haar. Zierlich, doch nicht allzu sorgfaltig.
Ringsum die Inschrift, deren ergänzt gewesene Teile jetzt
entfernt sind
*
£
Q
J\o/v[l]og lnoirj[atv.
Nach dem letzten E folgt ein Bruch und ein modernes Stück.
2101. (2190). H. 0,05. Dm. 0,08. Girgenti, Gerh.' Nachl.
Form No. 186. Schalenfuss und horizontaler Teller mit
dickem herabgebogenen schw. Rand.
Auf der kreisrunden Fläche oben ein im Laufschritt (r.
Knie tief eingebogen) durch die Luft eilender geflügelter
Jüngling nach r. (Eros?), die Arme in der typischen Weise
ausstreckend; Stiefel mit Zugstück; kurzer roter Chiton; Fell
darüber; zwei Schulterflügel; kurzes Haar. Ziemlich sorg-
fältig. Schöne Technik.
2102. (2298). H. 0,10. Dm. 0,18. Wahrscheinl. Vulci. Gerh.' Nachl. Intakt.
Form No. 184. Hoher Fuss mit ungefirnisstem Rande.
Die obere Fläche des Tellers, in deren Gentrum eine kreis-
runde Vertiefung, ganz gefirnisst bis auf einen schmalen Rand-
streif, darauf einfaches Flechtband. — Vorzügliche Technik.
2!03. H. 0,04. Dm. 0,22. Gerh.' Nachl. (?)
Form No. 186. Obere Fläche (Vertiefung im Centrum)
gefirnisst bis auf einen Randstreif mit Netzornament.
tfa Schwarzfigurig; späterer Stil.
m) Verschiedene Formen.
2104. (2575)- H. 0,06. Korinth, 1877.
Eiförmiges kleines Gefäss, Form No. 188, oben und unten
mit einer kleinen runden Oeffnung; doch ist die obere
ringsum ausgebrochen und erweitert. Der hellrote Thon hat
einen dünnen harten gelbweissen Thonüberzug, darauf wie
auf gewöhnlichen roten Thongrund gemalt ist (Fleisch der
Frauen weiss). Oben und unten r. und schw. Stabornament,
flüchtig und dünn. Umlaufendes Bild.
Threnos. Ein unbärtiger Flöte nbl User sitzt auf
Klappstuhl nach 1. (rote Haare, langer weisser Chiton,
Mantel mit r. Streifen), sich etwas vorbeugend, so dass das
hintere Stuhlbein etwas in die Höhe gehoben ist. Ringsum
stehen fünf klagende Frauen, alle nach r., die Beine eng
geschlossen, doch die beiden Arme gegen den Kopf
erhoben und die Haare raufend; die Oberkörper en face;
lange faltenlose Chitone; Schultermantel faltig und mit
r. Streifen; r. Haarbinden, deren Enden an den Seiten vor
dem Ohr herabhängen. Alle zeigen dasselbe Motiv (vgl. 1887
— lSSq/). _ Flüchtig. Wahrscheinlich ein bei Todesfällen ge-
bräuchliches Sprenggefäss (uQddviOp).
2105. (2772). H. 0,047. Dm- °>°75- Athen, 1882. — Intakt.
Form No. 187. Kleines henkelloses Gefäss mit nach innen
umgebogenem Rande. Der Fuss mit breitem ungefirnisstem
Rande. Isolierte Technik. Das Gefäss ist ungefirnisst und
auf den Thongrund sind die Figuren mit weissgelber Farbe
aufgemalt, darauf einiges Detail mit verdünntem Firnis, anderes
mit Hellrot.
Zwei Tierreihen, antipodisch angeordnet: Oben: weib-
licher Panther nach r., Vogel mit weiblichem Kopf und auf-
gehobenen Flügeln nach r.; dies dreimal wiederholt.
Unten: ebenfalls dreimal ein Hahn nachr. und Schavan
nach 1. — Stil durchaus der spätere attische schwarzfigurige.
Zierlich. Vorzüglicher Thon.
2106. (2707). Dm. 0,18. Tanagra, 1880.
Ringförmige Lampe, innen hohl, unten mit Fuss zum
Aufstellen versehen; mit schw. Firnisstreifen; oben drei Löcher,
an denen die obere Endigung (Dochtmündung) abgebrochen.
Oben mit Firnis autgemalt: H0PAI$ : KAUOS b tiuTq y.aXog.
2107. 597). II. 0,08. Yulci (Montalto), S. Dor.
Sog. Guttus. Form No. 242, doch der Henkel niederer. Oben
auf beiden Seiten ein nackter kauernder Jüngling. Flüchtig.
Verschiedene Formen. 4.63
2108. (2291). H. 0,045. Dm- <V8- Gerb.' Nachl. — Intakt.
Phiale mit Omphalos in der Mitte; um letzteren herum
Stabornament mit Rot; sonst gefirnisst.
2109. (2783). H. 0,15. Dm. 0,19. Athen, i883.
Toilettengefass mit Deckel und hohem Fuss, der Form wie
Collignon, vases d'Athenes pl. II, 66', gefirnisst; nur oben vom
inneren Rande aus ein breites Stabornament (mit Rot), von
Doppelpunktbändern gesäumt. Der Deckel ahnlich verziert.
2110. (187). H. 0,20. Nola, S. Koll.
Form No. 3 12. Giessgef'äss mit Bügelhenkel und langer
Ausgussröhre. Ungefirnisst; drei Streifen um den Bauch; um
den Hals schw. Netzornament. Schöne Technik.
2111. (2289.) H. 0,09. Gerh.' Nachl.
Kleines Gefäss, etwa der Form No. i3o, doch niederer
Hals und schlanker ausgeschweifter Fuss.
Auf der horizontalen Mündung schräges Zickzack. Hals
gefirnisst, Bauch ungefirnisst; auf der Schulter einzelne nach
unten gerichtete schw. Granatäpfel an kurzen Stielen; dann
um den Bauch ein breiter Epheuzweig (mit Rot). Unten
Granatäpfel nach oben. Schöne Technik.
2112. (2298). H. 0,085. Wahrscheinlich Vulci. Gerh.' Nachl.
Desgl., doch ohne Ornamente. Um den ungefirnissten
Bauch ein breiter gefirnisster Streif.
2113. (5o3). H. 0,09. Vulci, S. Dor.
Desgl.; der Hals höher; Thon etwas matt, der Firnis von
metallischem Glänze.
2114. (2773a). H. 0,05. U. Dm. 0,05. Athen, 1882.
Troddel. Form No. 200, der Länge nach durchbohrt.
Mit Stabornament und Streifen; auf der unteren Fläche
Blättchenrosette.
2115. (2773b). H. 0,05. U. Dm. 0,05. Athen, 1882, zusammen mit 2114.
Wie 21 14.
4''4
Schwarzfigurig; späterer Stil.
2. Nichtattische Gattungen.
a) Böotisehe Gattung.
a) Kantharos.
2116. (2714) H. o,i3. Dm. 0,11. Thespiae, 1880.
Form No. 197., doch mit viel niedrigerem Fusse.
Innen schw. gefirnisst, mit roten Streifen. Thon blass-
rot; Firnis ziemlich gut. Mehrfach gebrochen und in antiker
Zeit geflickt in der üblichen Weise.
Roher, durchaus eigentümlicher, lokaler Stil; die Kontüre
graviert; Ungeschick, besonders in den Proportionen; zu
Ideine Hinterköpfe; lange Nasen; völlig unverstanden sind die
nackten bewegten Körper. Die Figuren stehen frei im Räume
und nicht auf dem Boden auf.
A) Obscöne Scene zweier bärtigen Manner; dazu 1. ein
fröhlich herbeihüpfender Dritter. Quer über die Mittelfigur
weg lauft eine eingekratzte Inschrift; dieselbe ist jedoch zu-
sammen mit dem enormen Phallos des andern ausgekratzt
und war wohl obsconen Inhalts. Noch zu erkennen ist:
K ! ' 1 1 N IEKKMV
B) Drei laufende bärtige Manner nach r. , die nach der
Scene von A) zulaufen; der mittlere sich umwendend.
Gravierte Inschrift:
*^E I £
03
*ro$rA;
l\'/;i;ny<>: y.tu.o . ,, darauf folgt eine Rasur von etwa 10 Buch-
ben, dann u/.h. — Vgl. Inscr. ant. (Roehl) No. 206a.
Böotischer Kantharos. Pelike. 465
2117. (2/i3). H. 0,15. Dm. 0,135. Tanagra, 1880.
Desgl., doch viel tieferer Bauch und mit einem Dorn an
jedem Henkel. Ganz schw. gefirnisst. Vorn ist in grossen
etwas unsicheren Buchstaben eingekratzt (s. Tafel No. 21 17)
Ilyiyjoi'. Vgl. Inscr. ant. (Roehl) No. 126 a.
2118. (2710). H. 0,15. Dm. 0,135. Tanagra, 1880.
Wie 21 17. Oben ist der Anfang einer Inschrift, die sich
nicht fortsetzt, graviert (vgl. Inscr. ant. 181).
0
2119. (2712). H. 0,0g. Dm. 0,09. Haliartos, 1880.
Desgl., nur kleinerer Henkel; auf einem derselben ist gra-
viert: AKb.
2120. (2709). H. 0,085. Thespiae, 1880.
Aehnlich der Form No. 270, die Henkel jedoch einfacher.
Glänzender Firnis. Gravierte Inschrift:
Vgl. Inscr. ant. (Roehl) No. 25 ia.
ß) Pelike (Form No. 42).
2121. (2693). H. 0,07. Theben, 1880.— Abg. Arch. Ztg. 1881, Taf. 8, 2.
S. 142 (Robert).
Wegen gewisser Eigentümlichkeiten von Technik und Stil
wahrscheinlich böotischer Fabrik; als gewiss kann dies jedoch
nicht betrachtet werden. Der Stil ist im wesentlichen der
spatere attisch schwarzfigurige. Der Thon sehr blass; der
Firnis ungleich aufgetragen, graubraun an den dünnen Stellen.
Zwei ausgesparte Bilder. A) Gesandtschaft bei Achill.
L. sitzt auf Stuhl mit in Schwanenkopf endender Rück-
lehne Achill nach r., ganz in den Mantel gehüllt, der
auch über den Kopf gezogen ist, darunter wie es scheint ein
langer Chiton; er erhebt die L. unter dem Mantel gegen das
3o
.(56 Schwarzfigurig; späterer Stil.
Gesicht; er ist bartig. Ihm gegenüber sitzt Odysseus nach 1.
(roter Bart, Gewandstück um den Mittelkörper, Stiefel) auf
Klappstuhl, etwas vorgebeugt, das 1. Unterbein zurückstellend
und das 1. Knie mit den Händen umfassend; er sieht dem
Achill dabei gespannt ins Gesicht. Zwischen beiden oben
hangt ein Schwert; unten r. liegt ein kor. Helm, darüber
hangt ein Tuch.
B) Tanzender Silen nach r., mit dickem Bauche; er erhebt
die L. hoch (r. Streif am Stirnhaar und r. Bart); r. eine
Nymphe nach r., ebenfalls leicht tanzend, nach ihm umsehend.
Das Fleisch weiss, sehr verblasst; langer Chiton mit r. Tupfen.
Die Haare hinten aufgebunden.
y) Isoliert.
1X12. (2653). Dm. 0,115. Theben, 1879. — Intakt.
Nachbildung eines Kymbalon(?) inThon; innen mit Griff.
Hellrötlicher Thon. Die Aussenseite ist mit einem dünnen
weissen Ueberzug bedeckt, der dem attischer Gefässe weit
nachsteht; darauf ist mit roter matter Farbe gemalt ein Krebs
(zwei Scheeren, jederseits vier Beine). Am Rand zwei rote
Streifen die einen braunen umgeben. — Die Epoche des
Geräts ist nicht genau zu bestimmen; jedenfalls ist sie noch
archaisch. Fragmente ähnlicher wurden mit schwarzfig. Scher-
ben über der Tholos bei Menidi gefunden (s. Kuppelgrab v.
Menidi, hersg. v. deutschen Institut, S. 49, d).
b) Campanische Gattung.
Amphoren der Form No. 3o.
Erste Gruppe: Mit um den Bauch umlaufendem Bilde. Henkel
einfach.
2123. (1929). H. 0,26. U. 0,555. Von Panofka 1847 in Neapel gekauft.
— Abg. Panofka, Parodien und Karikaturen 1851, Taf. III. 12.
S. 6. Vgl. Bolte, de mon. ad Odysseam pert. p. 8, F. Lucken-
bach, im 11. Suppl.-Bde. der Jahrb. f. kl. Philol. S. 506.
Hals: jederseits ein grosses Auge; mit breitem Pinse
sind nur die Umrisse gegeben. Schulter: Palmetten und
LotOS breit aufgepinselt.
Umlaufendes Hauptbild: Blendung Polyphems.
her bartlose Polyp he m ist rücklings nach r. gestürzt
in der R, hält er ein menschliches Bein, in der L. einen
1. menschlichen Arm, vor dem Andränge des langen, gegen
Brusl gerichteten Pfahles, welchen zwei laufende
bartlose nackte Männer nach r. stossen. Weiter 1. da-
Cam panische Amphoren. 467
hinter noch ein entsetzt nach r. laufender, sich umblickend
nach dem 1. dahinter befindlichen (der zugleich r. hinter Po-
lyphem); es ist dies ein Mann, dem gerade das Bein und der
1. Arm, die Polyphem halt, fehlen und der auf das Feuer
gesetzt ist, um zu braten (Flammen sind rings um ihn auf-
flackernd gemalt); er lebt noch und streckt die R. von sich. —
Alles ist ohne jede Gravierung, nur als Siluette aufgemalt; auf
Polyphem und dem nächsten Manne 1. (Odysseus) Reste einer
matten ganz verblassten aufgesetzten Farbe. Auch die Ge-
sichter ohne alles Detail; im Nacken meist ein kurzer flie-
gender Haarschopf.
2124. (iq3i). H. o,23. Von Panofka erw., 1848 (wahrscheinlich aus
Neapel).
Hals: Einfache Mäanderlinie mit Kreuzen dazwischen.
Schulter: Wellen.
Unter den Henkeln je eine grosse dreispitzige Lotosblüte
mit Stiel.
A) Drei tanzende unbärtige nackte Männer in sehr heftigen
Bewegungen; der eine spielt zugleich die Doppelflöte.
B) Ebenfalls drei heftig bewegte, nackte unbärtige
Männer; der 1. hat einen Napf (etwa Form No. 214) auf
der 1. Hand und tanzt nach r.; der nächste ihm gegenüber
weicht zurück; der r. enteilt, sich umsehend.
Firnis an den Figuren höchst ungleich, meist sehr dünn
(braun) aufgestrichen. — Wenige sehr grobe Gravierung.
2125. H. 0,245. U. 0,49. Calvi, S. Koll.
Hals: Palmette und zwei halbe Lotosblüten. Schulter:
auf- und abwärts gerichtete plumpe Lotosknospen (?).
Unter den Henkeln ein breites Gitterband.
A) Wettlauf. Zwei Jünglinge in weitem Laufschritte
hinter einander nach r., die Arme weit ausstreckend.
B) Zwei tanzende bärtige Silene mit Pferdeohren und
Stumpfnasen; doch ohne Schwanz; zwischen beiden ein
Strauch von drei Zweigen. — Nur an den Köpfen ist etwas
Weniges graviert.
2126. (594). H. 0,235. U. 0,445. Avella, S. Koll.
Hals: Lotos und zwei Palmetten. Schulter: Verbundene
abwärts gerichtete plumpe Lotosknospen (?).
Unter den Henkeln Gitterband wie 2\i5. A) Panther
nach r., Köpfen face, mit Gravierung am Kopf; r. ein Strauch.
B) Hund einem Hirsche nach r. nachsetzend, der in die
Knie bricht und umblickt (nur Augen graviert).
3o*
4(58 Schwarzfigurig; späterer Stil.
Zweite Gruppe: Ausgesparte Bildfelder. Henkel mehrteilig.
Schulter mit Stabornament.
2127. (584). H. 0,25. Capri (in demselben Grabe mit 2i3i. 2i32). S.
Barth. Vgl. Panofka, mus. Bart, p 87, No. i3.
Hals: Palmette, umgeben von weissen Punkten auf Thon-
grund, daneben jederseits ein Zweig mit Knospe oben.
A) Athena stürmt mit geschwungener Lanze nach 1.
ein auf einen am Rücken liegenden Giganten, dem sie die
Lanze in die Brust stösst und der die Lanze unterhalb der
Spitze mit der L. fasst und zurückzuhalten sucht; er schreit
(offener Mund). Athena's Gesicht und r. Arm ist weiss auf
schw. Grund; die Füsse aber weiss auf Thongrund; sie hat
kleinen Rundschild (nicht gezirkelt) mit 5 weissen Kugeln
darauf; langer Chiton mit Falten und flatternder Ueberschlag;
att. Helm mit Nackenschirm. Der Gigant ist gefallen und
lehnt mit dem Rücken an seinen grossen Rundschild;
ein weisser Streif deutet den Chitonrand an; sonst ohne alles
Detail. Von oben stürzt ein fliegender Adler zwischen beide
herab. R. oben zur Füllung ein Stern (darin Punkte, die weiss
auf Thongrund.)
B) Der bartige Dionysos (kurzes Haar) sitzt im langen
Chiton mit Oberarmein auf Klappstuhl nach r., die L. er-
hebend; die R. fasst einen kraftigen Weinstock, der nach
r. und 1. einen Ast entsendet, daran grosse Weintrauben
hangen. R. vor ihm steht ein Altar mit Flamme, auf Basis.
L. unten ein kleiner Strauch.
2128. 11930). H. 0,255. U. 0,51. Von Panofka erw., 1848 (wahrscheinlich
aus Neapel).
Hals: Palmette; Kreuzchen im Felde.
A) Dionysos sitzt nach r., blirtig, mit langem Haare, in
langem Gewände mit w. Säumen, auf Klappstuhl; er halt in der
L. einen kräftigen Reb stock, der sich r. und 1. verbreitet (mit
grossen Trauben. Von r. kömmt ein Silen (Marsyas?) (Stumpf-
nase, bärtig, Glatze, Pferdeohren, Schwanz, Pferdehufe) und
schleppt auf der 1. Schulter einen Schlauch herbei; in der R.
rhebt er ein Trinkhorn; er beugt das 1. Knie tief ein im
archaischen Laufmotiv. Im Felde ein kleines Kreuz.
I > M eerp fe rd nach r. (Pferdevorderkörper, grosser Fisch-
leib, Schweif mit Flossen; weisse Mähne, w. Bauch und weisse
Zähne; etliches Detail graviert).
Campanische Amphoren. 46c)
2129. (585). H. 0,225. U. 0,46. Nola, 1833 in Rom gek. — Abg. Gerhard,
anserl. Vas. Taf. CCXLI, 3. 4. Bd. IV, S. 5. Vgl. Stephani,
compte rendu 1868, S. 161.
Die Zweiteilung des Henkels nur schwach angedeutet (der
eine Henkel fast ganz erg.). — Hals: Palmette und zwei
Lotosblüten mit Weiss und Rot.
A) Eine Göttin thront in steifer Haltung nach r. auf
Thronsessel mit Schwanenkopfende an der Rücklehne und
mit Schemel; sie halt zierlich mit einer Hand eine Blüte gegen
das Gesicht. R. vor ihr ein Altar mit roter Flamme und
weiter r. steht eine Priesterin nach 1. (Mantel; r. Binde),
die einen Zweig vorstreckt. Es ist nichts graviert, aber Ein-
zelnes wie Augen u. dgl. flüchtig rot aufgemalt.
B) Badende Frauen: r. und 1. von einem Waschbecken
auf hohem Fusse steht eine nackte Frau, die Hände ins
Wasser tauchend; r. und 1. je ein Zweig, auf den sie die Ge-
wander gelegt haben, weshalb derselbe sich nieder beugt;
es ist je ein rotes (auf Thongr.) und ein gefirnisstes kleines
Tuch. Nichts graviert, wie A).
2130. (601). H. 0,285. U. 0,59. Calvi, S. Koll.
Hals: Palmette mit zwei halben Lotosblüten (mit weissen
Punkten und Rot in der Mitte, beides auf dem Thongrund).
A) Zwei nach r. eilende (r. Knie eingebogen) umblickende
und den r. Arm erhebende Figuren; die vordere r. ist ein
Silen (mit Stumpfnase, rotem Bart und Vorderhaar, Pferde-
schwanz; sein r. Bein hat Pferdehuf, der 1. Fuss ist mensch
lieh), in der L. einen weissen Zweig haltend; 1. ein unbartiger
Jüngling (rote Haarbinde, nackt) einen Zweig (Firnis) in der
L. Graviert ist an beiden fast nur das Glied.
B) Zwei Frauen eilen nach r., ganz in Mantel gehüllt,
die auch den Hinterkopf bedecken; roter Kranz darauf; in
der L. je einen Zweig vorstreckend (bei der vorderen rot mit
w. Bl'attern). Die Füsse und Gesichter sind weiss auf Thon-
grund; Augen und Mund sind graviert, sonst nichts.
2131. (590). H. 0,185. U. 0,40. Capri, S. Barth. Vgl. No. 2127. Pa-
nofka, mus. Bart. p. 90, No. 15.
Hals: A) Palmette. B) Lotosblüte.
A) Sog. Harpyie oder Sirene, von vorne und schwebend
dargestellt, mit menschlichem nach r. gewandtem Kopf und
kurzen Haaren, mit menschlichen Armen, die bis zum Ellen-
bogen mit Aermeln bedeckt sind; mit eiförmigem Vogelleib
a-q Schwarzfigurig; späterer Stil.
und aufgebogenen Flügeln; auf dem Vogelleibe vorne sind
die heraufgezogenen Füsse graviert; ohne Weiss; das Auge
oval und als Thongrund ausgespart! In der erhobenen L. h'ält
sie eine Blüte, in der gesenkten R. einen Kranz.
B) Nackter Jüngling nach r. im Knielaufschema; das r.
Knie berührt die Erde; 1. Unterarm erhoben, der r. gesenkt;
hoher Oberkopf; welliger Haarkontur; Auge thongrundig aus-
gespart, oval. Im Räume vier Kreuze. — Auf beiden Seiten ist
mehr graviert als sonst, dafür aber auch kein Weiss oder Rot.
2132. (588). H. 0,185. u- 0,39. Capri, S. Barth. Vgl. No. 2127. Pa-
nofka, mus. Bart. p. 90, No. 14.
Hals: jederseits eine Lotosblüte. A) Kentaur nach r.
galoppierend (Pferdeohren, Bart), in der R. hoch einen Ast
schwingend; Detail graviert; Augen thongrundig ausgespart.
B) Ein nackter Jüngling lagert auf der Andeutung einer
Kline (mit Rücken-Kissen); in der L. ein Kranz gesenkt, die
R. weitausstreckend erhebend; sich nach r. umsehend. Das
Auge oval ausgespart. — L. zur Füllung Kreuz mit umgebo-
genen Spitzen. — Beide Seiten ohne Weiss oder Rot.
2133. (2474). H. 0,19. U. 0,40. Nola, S. Torrusio, 1875.
Hals: jederseits Palmette.
A) Sehr ähnlich 21 32, B: Ein Jüngling lagert auf Kline
mit zwei Kissen, sich nach r. umblickend, die R. erhebend;
hier der Unterkörper im Mantel; der 1. Arm auf die
Kissen gestützt, die Hand leer; das Auge ausgespart. Innen-
konture graviert, doch zum grossen Teile dann wieder mit
Firnis- Farbe überfahren. L. im Räume das Kreuz mit um-
gebogenen Spitzen wie 21 32.
B) Ein Jüngling mit kurzen Haaren, mit hoher spitzer
Mütze auf, den Unterkörper im Mantel, lagert nach 1., den
1. Ellenbogen auf zwei Kissen gestützt; er blickt um nach r., den
r. Arm weit ausstreckend. Im Räume r. das Kreuz mit um-
gebogenen Spitzen.
/ ariante. Statt des Halses nur eine schräge Mündung. Form No. 194.
2134. 68). II. 0,12. S. Koll.
Die Henkel zweiteilig. — Auf der oberen Bauchhälfte jeder-
eits drei auf- und abwärts gerichtete dicke Lotosknospen.
Aus derselben Fabrik wie die vorigen Amphoren.
Campanische und unterital. Amphoren. 471
e) Unbestimmte unteritalische Gattungen.
/. Amphora.
2(35. (T. C. i367). H. o,3o. S. Koll.
Form No. 3o; dreiteiliger Henkel. Blasser Thon mit
einem dünnen rötlichen Ueberzug; ungefirnisst bis auf zwei
Streifen. Hals mit drei auf- und abgewendeten Palmetten.
213 6. (65). H. 0,15. S. Koll.
Kleine untersetzte Form; dreiteiliger Henkel; rötlicher
Thon; auf Schulter Lotosknospenband nach unten; Avellige
Linie auf dem Hals. Sonst gefirnisst.
2. Amphora a colonette.
Erste Gruppe: Form No. 22; horizontale Scheiben auf den auf-
rech ts tehen den Hen k ehi .
2137. (63o). H. 0,345. Alte kgl. Samml. — Intakt. — Abg. Dubois-
Maisonneuve, introduct. ä l'et. des vases pl. XXXIV. Vgl.
Gerhard, auserl. Vas. Bd. II, S. 48.
Sehr heller gelblicher Thon, dessen Oberfläche matt ist.
Firnis braunschwarz, vielfach rot verbrannt. Keine aufge-
setzten Farben. Mündung und Hals gefirnisst. Auf der
Schulter jederseits ein ausgesparter Band mit verbundenen
Lotosblüten (dreispitzig) und Knospenfries nach unten. Durch
einen gefirnissten Streif (mit schmalen ausgesparten Streifchen)
getrennt, folgt jederseits das ausgesparte Bauchbild, an den
Seiten von flüchtigem Epheuzweig eingefasst.
A) Herakles und der Stier. Herakles nach r. (bartig,
in kurzem Chiton, der thongrundig ist, indem nur der Kontur,
der Gürtel und ein Streif vorn herab und die Säume schwarz
gemalt sind; ebenso ist das ovale Auge thongrundig ausge-
spart, mit schw. Pupille; sonst nackt, ohne Fell) fasst mit der
L. das Hörn des gewaltigen Stieres, dessen Kopf er nieder-
drückt und holt mit der Rechten mit der Keule zum Schlage
aus. Der Stier ist von ungewöhnlicher Mächtigkeit (Auge
ausgespart; reich graviert).
B) Ein Jüngling (Bellerophon?) (in kurzem Chiton, der
thongrundig wie oben der des Herakles, mit gravierten Säumen;
langes Haar, Binde) schreitet, das 1. Bein vorsetzend, auf beiden
Sohlen nach r., in der R. eine Lanze, den 1. Arm vorstreckend
nach dem Fl ü gel pf er de, das nach r. schreitet. — Sehr kraft-
voll energischer Stil, dem der chalkidischen Vasen verwandt;
auch den Amphoren 2i23fF. verwandt.
i—2 Schwarzfigurig; späterer Stil.
Dei unterste Teil des Bauches ungefirnisst. Fuss aus zwei
Wülsten bestehend.
2138. (T. C. 1402) H 0,37. S. Koll.
Technik wie 2137. Auf dem oberen Mündungsrande kurze
dicke Strahlen nach aussen; auf den Scheiben Punktrosetten.
Auf dem ungefirnissten Halse gewellter Epheuzweig. Schulter
ungefirnisst. Bauch ganz gefirnisst (meist rot verbrannt). Fuss
aus zwei Wülsten bestehend.
2139. (T. C. 1377). H. 0,215. S. Koll.
Geringes kleineres Exemplar. Blassgelblicher Thon. Braun
gefirnisst, mit einigen schmalen ausgesparten Streifen.
2140. (T. C. 6o3). H. 0,25. S. Koll.
Etwas anderer Technik. Graulicher matter Thon; auf der
Mündung und den Scheiben blattchenartige Striche. Bauch
ungefirnisst, nur mit einigen Firnisstreifen.
2141. (T. C. 1416). H. 0,20. Alte kgl. Samml.
Grüngraulicher Thon. Matter braunschw. Firnis. Auf
den Scheiben Palmette. Auf dem Halse gewellter Epheu-
zweig; kleines Stabornament an Schulter. Sonst gefirnisst,
mit ausgesparten Streifen.
2142. (T. C. 1414). H. o,2i. Alte kgl. Samml.
Graugelblicher Thon; Firnis rot verbrannt. Palmette auf
den Scheiben. Palmetten und Lotos auf dem Halse. Bauch
gefirnisst.
Zweite Gruppe: Die Henkelscheibe biegt nach unten um und sitzt
so auf dem breiten runden aufrechtstehenden Henkel*).
2143. H. 0,26. O. Dm. 0,245.
Graulicher heller Thon. Ganz schwarz gefirnisst (matt-
nzend). Nur auf dem breiten äusseren Mündungsrande und
der anstossenden äusseren Flache der Scheiben einfaches
Mäandermotiv, mit braunschw. Firnis, auf einen dünnen harten
weisslichen Ueberzug gemalt.
2144. (1498) H. 0,315. Dm. o,3o. S. Koll.
Rötlicher Thon. Ganz schwarz gefirnisst. Auf der Schulter
weiss aufgemalt. A) Gewellter Epheuzweig mit Früchten in
Gestalt von Punktrosetten.
B) Lorbeerzweig mit Früchten.
2145. (i33i). H. 0,27. Dm. 0,26. S. Koll.
Rötlicher Thon. Ganz schwarz gefirnisst.
Wie bei denjenigen Vasen dieser Form die chalkidischer Fabrik sind.
Unbest unterital. Amphora a colonncttc. 4?3
2146. (66). H. 0,14. S. Koll.
Geringer rötlicher Thon von matter Oberfläche. Kleines
geringes Exemplar. Die Form der Henkel zusammengeschrumpft
zu einem oben breiten, nach unten sich in zwei Teile spalten-
den Henkel. Hals, Schulter und Fuss ungefirnisst. Tupfen an
der Schulter.
3. Verschiedene Formen.
et) Gefirnisst und rot aufgemalt.
2147. (2225I H. 0,075. Dm. 0,165. Gerb..' Nach!.
Teller etwa der Form No. 117. Guter Firnis auf rötlichem
Thon. Ganz gefirnisst; darauf mit matter thonroter
Farbe gemalt: auf dem Rande Lotosblüten (dreispitzig, mit
doppeltem Kelche, wie meist auf den Amphoren 2123 ff.) und
Palmetten (ohne Blattchen, nur elliptische Konturlinien und
Punkte darum). Im Centrum innen ein vierstrahliger Stern;
rings herum fünf schwimmende Fische. Die Innenzeich-
nung der letzteren ist flach eingekratzt, so dass der schwarze
Grund sichtbar wird.
ß) Ungefirnisst ; mit Streifen.
2148. (T. C. 3o2). H. 0,21. S. Koll.
Bauchige Lekythos, ohne Fuss und nur mit geringer Ein-
ziehung nach unten. Rötlicher Thon; ungefirnisst; mit braun-
schw. Streifen.
2149. (T. C. 4671. H. 0,115. S. Koll.
Lekythos aus schwarzrötlichem Thon; sehr enge OefTnung
oben mit sehr breitem horizontalen Mündungsstück; wenige
Streifen.
2150. (T. C. i384). H. 0,19. Bari, S. Koll.
K'ännchen der Form No. i3c). Gelblicher Thon. Drei
breite braune Streifen.
2151. (T. C. 449). 0,15. S. Koll.
K'ännchen ähnlicher Form. Rötlicher Thon. Streifen mit
Punkten dazwischen.
d) Etruskische Gattung.
/. Amphora.
Erste Gruppe: Form No. 20.
2152. (592). H. 0,35. U. 0,87. Co meto, S. Dor. — Intakt.
Ganz rötlicher Thon. Sehr schwer und dickwandig.
Schlechter Firnis, der das Gefäss bedeckt. Keine Ornamente.
xnA Schwarzfigurig; späterer Stil.
4/4
Ausgespart ist auf der Schulter jederseits ein Streif, darauf
in der Mitte ein Kreis, r. und 1. ein schw. Auge.
Um den Bauch ist ein umlaufendes breites Band ausge-
spart. Darauf .vier sog. Sirenen oder Harpyien in der
Luft nach 1. fliegend, mit ausgebreiteten Flügeln; sie bestehen
aus Vogelkörper und bartlosem menschlichem Kopf; drei sind
vom Rücken dargestellt, wo die Flügel gleich unter dem
Nacken ansetzen und die Arme nicht sichtbar sind; eine je-
doch ist von vorn gebildet, so dass ihre zwei menschlichen
Arme sichtbar werden; alle haben lange Haare. Die samt-
lichen Aussenkonture sind graviert; innen die Federn sorg-
faltig graviert. Zwischen ihnen läuft, ebenfalls nach 1., ein
Satyr," der unbärtig ist, mit langem Nackenhaar, langem
Pferdeschwanz und mit Pferdehufen, den r. Arm vor-
streckend, den 1. senkend. — Steif etruskischer Stil; kein Rot
oder Weiss aufgesetzt.
2153. (6o3). H. 0,20. Corneto, S. Dor.
Zweiteiliger Henkel. Schmutzig rötlicher Thon; geringer
Firnis. Hals schwarz. Schulter mit Stäbchen und Epheu-
blättern. Um den Bauch umlaufend: zwei Löwen nach 1.; fast
nichts graviert; spärliche Innenzeichnung mit Weiss aufgemalt.
— Unterer Bauchteil ungefirnisst.
Zweite Gruppe: Form No. jj.
2154. (i636). H. 0,495. U. 0,975. Vulci, Gerh. i836.
Der Thon ist hell graugelb, auf der Aussenseite ist eine
feine rötliche Schicht aufgelegt, die jedoch vielfach abblättert.
Der Firnis ist ungleich aufgetragen; matt glänzend, an den
helleren Stellen schmutzig braun; auch der Firnis blättert an
zahllosen kleinen Stellen ab; der Restaurator hat diese Stellen
meist übermalt. Sehr schwer und dickwandig.
Auf der Aussenseite der Henkel schw. Epheublätter;
am unteren Ansatz des Henkels eine in Relief gepresste
Palmette. Am Halse ein breiter Streif gegenständiger
offener Palmetten mit kleinen Epheublättern dazwischen
ohne Gravierung oder Rot). Darunter ein von Mäander-
streifen umrahmtes Schulterbild. Dann das ausgesparte
grosse Hauptbildfeld. Die Aussenkonture der Figuren
sind vollständig und ohne Ausnahme graviert, auch die Ge-
siebter deiTYauen; auch sehr reichlich gravierte Innenzeichnung.
Die Umrissgravierung geschah indes erst, nachdem die Figur
schwarz autgemalt war. Der Stil entspricht den entwickelten
Etruskische Amphora. 475
etruskischen Wandbildern mit reicher Faltengebung der Ge-
wänder. Sichere und lebendige Zeichnung. Sorgfalt der
Ausführung.
Hauptbild A) Zug zum Parisurteil (?). R. voran
schreitet, wie alle folgenden Figuren auf beiden Sohlen,
Hermes, unbärtig, im Mantel, der die r. Brust frei lässt, in
Stiefeln mit aufgebogenem längerem Flügel nach hinten und
kürzerem nach vorn; die Haare hinten aufgenommen; er hat
einen (sehr gut gezeichneten) Widder auf den Schultern und
hält mit der R. den (roten) Strick mit dem jenem die Füsse
zusammengebunden sind; in der L. streckt er das Kerykeion
vor, dessen Ende von der gewöhnlichen Form etwas abweicht
und von dem die Enden einer kurzen Binde herabhängen.
Er blickt um nach drei Frauen (die Göttinnen), welche ihm nach
r. folgen und von denen die erste eine Blüte in der R. hält
(nicht durch Farbe unterschieden, nur graviert), die mittlere
sich umsieht nach der letzten und ihr in der erhobenen R.
eine rote kleine Frucht hinhält, während diese letzte selbst
eine solche (nicht rot gemalte) Frucht jener entgegenstreckt;
zierlich gespreizte Finger. Das Fleisch der Frauen ist weiss
auf dem schw. Grund, die Augen oval, die Pupille schw.; die
Augen der Männer, sowie des Widders sind weiss bemalt (mit
schw. Pupille) und sind ebenfalls oval. Die Frauen haben
grosse kreisrunde rote Ohrringe; die Haare alle heraufge-
nommen in dicken Zöpfen oder Wülsten; Buckellöckchen
über der Stirn. Sie tragen Unterchiton mit genestelten Ober-
ärmeln und Oberchiton mit Ueberschlag; beide reichen kaum
unter die Mitte der Unterschenkel. An den Füssen schwarze
Schuhe. — R. vor Hermes voran geht ein nach 1. umsehender
Jüngling, .der nur halb so gross ist als Hermes (Paris?),
im Mantel, (r. Brust frei), in der R. ein kugelförmiges Alabas-
tron an einer Schnur, in der L. einen langen Stock.
B) Bakchisch. Vier Figuren. An den Enden je eine
Frau (Nymphen), die in langsamem zierlichem Contretanz be-
griffen scheinen. Beide schreiten (Sohlen auf der Erde) und
heben mit der einen Hand das Gewand etwas in die Höhe
und strecken die andere vor (die r. hat eine r. kleine Frucht
darin). Hinter der r. ein grosser gewundener Zweig mit
Epheublättern (?). In der Mitte 1. ein Jüngling (Dionysos?),
nach r. stehend, sich umsehend (Mantel, hinten aufgenommenes
Haar); neben ihm r. eine Frau (Semele?; nach r. stehend
einen Panther an r. Stricke haltend (der diesem um den
Hals geschlungen ist). Die Tracht der Frauen ganz wie auf A).
,-t; Schwarzfigurig; späterer Stil.
Schulterbild A): Nach 1. rennen drei Dreigespanne
(sehr deutlich, sicher nicht Viergespanne), sich teilweise
deckend, gelenkt von unbärtigen Mannern in kurzem Chiton
mit Faltenenden etruskischen Stils und weissen Säumen; Haare
rot; in den Händen haben sie kurze Peitschen; um die Brust
hangt ihnen an einem Bande ein kurzes Messer in einer
Scheide (zum Durhschneiden der Zügel). Rader mit 8 Speichen.
Wagenkorb gegittert und unten an denselben ein Ring, be-
stimmt um einen Strick durchzuziehen, daran sich ein Mit-
fahrender halten konnte. Pferde und Männer haben weisse
Iris und r. Pupille. Neben dem Gespanne r. schreitet ein um-
blickender Jüngling mit Stock nach 1. (in kurzem Chiton wie
die Lenker). L. den Rossen entgegen schreiten die sie
empfangenden Richter, voran ein bartiger im flachen Hut
mit breiter Krempe und ein bartloser, beide in kurzen Mänteln
mit r. Stöcken in der Hand und erregt die Arme vorstreckend
(Halt gebietend? den Sieg verkündend?)
Schulterbild B): wieder drei Gespanne mit je drei Pfer-
den nach 1. rennend; das hinterste r. ist gestürzt: ein Pferd liegt
auf dem Rücken an der Erde, mit den Beinen zappelnd; das
mittlere ist auf die Knie gestürzt, das rechte will durchgehen;
ein bartloser Mann (in kurzem Chiton wie die Lenker) ist
herzugeeilt und hat die Zügel des mittleren Rosses erfasst und
ist im Begriffe die des r. mit dem Messer zu durchschneiden;
der Wagen ist r. weiter oben im Felde dargestellt ohne
Wagenkorb; der Lenker selbst stürzt eben kopfüber von oben
nach r. unten herab. R. am Ende stehen zwei Tuben blas er,
bartlose Männer mit kurzen Mänteln, halb nach r. gewandt,
die Köpfe nach 1., je eine lange Tuba mit emporgekrümmtem
Ende haltend, ohne zu blasen, offenbar erschreckt durch den
Unfall.
Unter den Hauptbildern grosser Mäander, mit Kreuz-
chen gefüllt.
Unten ungefirnisste ausgesparte Strahlen.
2. Sog. St an mos (Form No. jpj.
2155. (Go6). H. 0,35 (mit Deckel). Vulci, S Dor.
Hellrötlicher matter Thon; brauner Firniss. Hals gefirnisst;
Bauch urigefirnisst. Von den Henkeln flüchtige Palmetten
ausgehend, dazwischen:
A) Ein geflügelter Jüngling läuft nach r. (kurz aufge-
nommenes Haar, w. Binde) und blickt nach 1. um, in beiden
gesenkten Händen eine dünne Binde haltend.
Etruskisch; verschiedene Formen. 477
B) Ein Jüngling entfernt sich Avie erschreckt von einer
ionischen Säule nach 1., blickt nach r.; streckt 1. Arm vor, in
der R. ein Beil; Schultermäntelchen.
Die Figuren ohne Gravierung; etwas Innenzeichnung mit
Weiss aufgemalt.
2156. (599). H. 0,25. Vulci, S. Dor.
Wie 21 55. Auf A) und B) Eilende Frau nach r., sich um-
sehend nach L, die Arme ausstreckend, lang bekleidet. Ohne
Gravierung. Innenzeichnung mit (verblasstem) Weiss auf-
gemalt. — Unten Strahlen.
3. Hydria (Form No. ji).
2157. (1585). H. 0,47. Vulci, Gerh. i834.
Blassroter Thon; sehr geringer fast glanzloser und leicht
abblätternder Firnis.
Gefirnisste Vorderseite an Hals und Bauch ausgespart.
Auf dem Halse ein alternierendes Blütenband eigener Art.
Schulter: Ein Jüngling, nach r. laufend, das r. Knie
zur Erde beugend, mit Schurz um die Lenden, packt einen
grossen Vogel (der Form nach eher ein Schwan als Kranich)
und schwingt in der R. einen kurzen Stock.
Bauch: Todes da mon, d. h. von vorn gesehene, in der
Luft schwebende, sog. Harpyie von ganz eigener Bildung:
der Kopf wie eine Medusenmaske mit Hauern und
herausgestrecker Zunge; menschliche Arme mit Oberärmeln
nach beiden Seiten ausgestreckt; am Handgelenk gefasst
hält sie je einen nackten Knaben, der zappelt und um-
blickt; ihr Körper geht von der Brust in den Vogelleib
über, doch fallen noch einige Falten herab und verhüllen
den oberen Teil der Vogelbeine; unten breiter Vogel-
schwanz; vier Flügel am Rücken, die oberen zwei auf-
gebogen, die untern nach abwärts, ebenfalls mit etwas aufge-
bognen Enden. Alle Aussenkonture graviert. Reiche Gravie-
rung der Innenzeichnung; wenige verblasste rote Details auf-
gesetzt. Sorgfältig. Energischer Stil; die Köpfe der Knaben
etwa im Typus des streng rotfigurigen attischen Stiles.
^. Einhenkliger Kantharos (Form No. 193).
2158. (614). H. 0,26. Vulci (Montalto), S. Dor.
Blassrötlicher Thon. Geringer brauner Firnis. Breiter
Henkel wie an Buccherovasen. An der Innenseite desselben
Palmette.
,-£ Schwarzfigurig; späterer Stil.
Um den Bauch umlaufend: Ein Flügelross von einem
Jüngling am Zügel gehalten; dann zwei Kämpfer mit
Rundschild und r. Speeren; dann wieder ein Jüngling, der
ein Flügelross am Zügel hält. Nichts graviert, nur einiges
Weiss aufgemalt für die Innenzeichnung; auch einiges Detail
ist weiss. Flüchtig.
KÖNIGLICHE MUSEEN ZU BERLIN
BESCHREIBUNG
DER
VASENSAMMLUNG
IM ANTIQUARIUM
VON
ADOLF FURTWÄNGLER
MIT 7 TAFELN
ZWEITER BAND
PREIS (2 BÄNDE) 20 MARK
BERLIN
W. SPEMANN
i885.
c.
ATTISCH-ROTFIGURIGE
VASEN.
I. Der strenge Stil.
1. Amphora.
a) Form No. jf.
Erste Gruppe: Mit umgrenzten Bildfeldern.
2159. (1754)- H. 0,582. U. 1,17. Vulci, S. Canino, 1841. — Vorzüglich
erhalten. — Abg. Gerhard, Trinksch. und Gefässe Taf. XIX. XX.
S. 37 ff. Panofka, griech. Künstlern. 1848, Taf. III, 1— 3. Vgl.
Mus. etr. de Canino No. 1181. Reserve etr. No. 41. Gerhard,
rapporto volc. not. 700. Archaeologia Bd. 23, 208 (Stuart). Brunn,
Gesch. d. gr. Künstler II, S. 658. C. J. G. 8i3i. Klein, griech. Vas.
mit Meistersign. S. 78, 4. Stephani, compte rendu 1875, S. 80.
Brillante Technik; glänzendster, teilweise grünlicher Firnis.
Die Malerei weicht technisch dadurch von der gewöhnlichen
rotfigurigen ab, dass die sämtlichen Linien der Innenzeich-
nung, auch die feinsten, durchaus ohne Relief und flach sind.
Viel Violettrot aufgesetzt. An allen Figuren sind die äusseren
Haarumrisse graviert. Endlich fehlt noch der in der rot-
figurigen Technik sonst die Figuren umgebende dickere
Firnisstreif von schwachem Relief. Sctrwach eingerissene Vor-
zeichnung vielfach deutlich.
Am unteren gefirnissten Wulste des Fusses ist die Künstler-
inschrift eingekratzt (siehe umstehend).
Mündung schwarz; die ungefirnissten Henkelränder mit
schwarzem Epheuzweig. Unten am Henkelansatz jederseits
ein ausgesparter sich duckender buckliger Hase nach 1.
(punktiertes Fell).
Die Bildfelder sind oben begrenzt durch eine breite auf
Thongrund schw. gemalte gegenständige P.-L.-Kette (mit
Gravierung, ohne Rot); an den Seiten auf A) durch Palm.-
Lotos-Band (schwarz auf Thongrund, ohne Gravierung); auf
B durch Hakenkreuze mit gebogenen Enden (schw. auf
Thongrund). — Unten Strahlen.
3i
v^
ÜU
a£2 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Ein Deckel mit Knopf ist zugehörig;
rings am Rande schw. Epheuzweig; Strahlen
vom Knopfe aus.
A) Herakles Dreifussraub. In der
Mitte Herakles, weit nach 1. ausschreitend
(r. Bein vor, kurzer Chiton in sorgfaltigen
gebrochenen Falten, mit schw. aufgemalten
Kreuzchen und Punkten nach der schwarz-
figurigen Art; Löwenfell in gewöhnl. Weise
auf der Brust geknotet; r. Gürtel; der Chiton
erscheint über dem Gürtel, da, wo die Brust
vom Felle frei ist, rot; an doppeltem r. Bande U
hangt der Köcher auf dem Rücken, mit r.
Deckel; roter Backenbart, der Schnurrbart
schwarz; kurze Haare die in einzelnen beson-
ders aufgehöhten schw. Buckeln gebildet sind,
um als Kraushaar zu erscheinen); er hält mit
beiden H'änden denDreifuss horizontal ge- ULI
fasst (Löwenfüsse, Beine oben nicht bis zum
Rande, sondern besondere eingezogene Mün-
dung; zwei rote Ringhenkel und zwar
zwischen den Füssen; Nägel deutlich ange-
geben). Von r. kommt Apollon, weit nach 1.
ausschreitend (r. Bein vor) und fasst mit der
vorgestreckten R. ein Bein des Dreifusses;
in der L. hält er den Bogen, der bis auf das
Endstück rot ist; er hat lange herabfallende
Haare, mit feinen Punkten graviert, Stirn- -
löckchen; roten Lorbeerkranz, an der Wange
herab mit verdünntem Firnis etwas Backen-
bartflaum; kurzer, vom Gürtel abwärts fal- ^
tiger Chiton, Mäntelchen auf beiden Schultern,
mit schw. aufgemalten Kreuzchen reich ver-
ziert. R. steht Artemis (oder Leto) ruhig
nach 1. (langer Chiton, vorn in der Mitte
herab mit M'äanderborte vom Gürtel an;
Verzierungen von je drei Pünktchen; kurzer
Mantel über Nacken und beiden Schultern,
bedeckt mit Kreuzchen; Haare lang, mit v
ivierten Punkten, Stirnlöckchen; r. Lorbeer- <J*
kränz), sie hält in beiden Händen einen
ornamentalen Zweig der grössere in der L.
part, der andere in dcvR. rot aufgemalt); <r-/r
t—t
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dJ
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<3
Amphora, a, Gruppe i. 483
grosser Ohrring aus drei Teilen. L. steht Athena ruhig
nach r.; langer Chiton mit sorgfaltigen Falten und Ornamenten
von je drei Pünktchen, darüber ein kurzes, nur bis zu den
Knieen gehendes faltenloses enges Obergewand, bedeckt mit
Hakenkreuzen; über dem Gürtel ein weiches Wams das vorn
über den Bauch überhängt mit Kreuzchen, ohne Falten, oben
mit reichem Saum; es ist unter der r. Brust durchgezogen
dieselbe freilassend; an derselben erscheint deshalb der Unter-
chiton mit dem weiten Oberärmel. Hier auf dem Chiton sitzt
auf der r. Schulter ein grosses bartiges Gorgoneion (Zunge rot,
der alte Typus, doch mit schw. Schlangen); an den Schultern
und neben den Hüften kommen ferner Schlangen heraus,
ohne dass eine Aegis sichtbar wäre. Langes Haar mit gra-
vierten Punkten; vorn hereinhangende Stirnlockchen; attischer
Helm mit hohem Bügel (greift in das Ornament oben), schw.
Backenschirm (r. Stirnband mit blattchenartigen Spitzen); in
der L. halt sie den grossen Rundschild (im Profil) mit rotem
Rande, in der R. die Lanze schräg erhoben.
B) Gymnastisch. In der Mitte zwei nackte Ringer
(der eine, dessen Kopf ganz sichtbar, mit r. Backenbart; kurze
Haare, die des einen mit gravierten Punkten, die des anderen
mit rot aufgesetzten Punkten); sie fassen sich gegenseitig an
den Armen. L. steht ruhig nach r. ein Jüngling (Aufseher) in
langem Mantel (r. Brust frei, doch auf dem Hinterkopf aufliegend,
lange Falten, bedeckt mit Kreuzchen), in der R. einen langen
Stab; er führt mit der L. eine offene grosse Granatenblüte (mit
Rot) gegen die Nase; er hat sehr lange Locken auf der
Schulter, zierliche Stirnlockchen, r. Weinlaubkranz (Haare mit
gravierten Punkten); ferner zarten Backenbartflaum (ver-
dünnter Firnis). R. von den Ringern steht am Boden eine
schlanke Amphora, unten mit Strahlen, sonst ohne Deko-
ration (Form No. 45); darüber oben an einem Haken ein
Gewandstück (faltig, mit Punkten). Weiter r. noch eine
Ringergruppe: ein Unbärtiger nach r. (nur mit dünnem
Backenbartflaum) mit kurzem (massigem schw.) Haar hat
einen Bärtigen (schw. Bart, r. Stirnhaar, darüber mit Punkten
graviertes Haar, Gesicht en face) um die Mitte des Leibes
umfasst und hebt ihn in die Höhe; dieser sucht die ihn
pressenden Arme von sich loszureissen; beide ganz nackt. —
An den nackten Körpern nirgends Innenzeichnung. Höchst
sorgfältige Ausführung; eigenartiger etwas plumper Stil.
Unten an zwei Stellen eingekratzt, beidemal dasselbe,
s. Taf. No. 2i5q.
3i*
484
Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Zweite Gruppe: Nur eine einzelne Figur jeder seit s.
2160. (1601). H. 0,69. U. i,38. Figurenhöhe 0,27. Vulci, 1834 durch
v. Bunsen. — Aus Stücken, die Fugen übermalt; Kleines erg.
Abg. Gerhard, etrusk. campan. Vas. Taf. VIII. IX. S. 10 ff.
Müller-Wieseler, Denkm. d. a. Kunst II, No. 486. Vgl. Bull. d. J.
1835,181. Arch. Ztg. (Panofka) 1849, S. 128. O. Jahn, Vasenbilder
S. 24. C. J. G. 7463. Heydemann, Satyr- und Backchennamen
S. 24, 1.
Brillante Technik (doch ohne die Abweichungen von 2159).
Der Firnis teilweis etwas grünlich oder rötlich gebrannt.
Relieflinien für die Haupt-Konture; Detail und die feine
reiche Muskelangabe mit verdünnter Farbe und flachen Linien.
Eingerissene Vorzeichnung sehr deutlich.
Mündung schwarz; die ungefirnissten Ränder der Henkel
mit schw. Epheuzweig. Unten am Henkelansatz jederseits
eine ausgesparte Palmette. Am Halse ein breites horizontales
Band von einem ausgesparten Epheuzweig (dessen Früchte
jedoch nicht ausgespart sondern mit gelbroter Farbe aufge-
malt sind). Unter dem Bilde jederseits ein ungefirnisster
Streif, darauf schw. aufgemalte Drahtspiralen, die sich nach r.
rollen; Punkte in den Zwischenräumen. — Unten dicke
Strahlen. — Der mittlere Fussrand (über dem unteren Wulste)
ist ungefirnisst.
Zugehöriger Deckel, der ganz schwarz; mit Knopf.
A) Ein Silen in Dreiviertel - Ansicht langsam nach r.
schreitend, den Oberkörper nach 1. umwendend; er spielt die
Leier, in deren Saiten (7) die Linke greift, während die Rechte
mit dem Plektron an r. Bande gesenkt ist; den Kopf neigt er
nach 1.; sorgfältig gezeichnetes Profil; kurze sehr aufgeworfene
Nase; Pferdeohr gespitzt; ausgesparter Epheukranz; die reichen
Haare sind hinten aufgenommen ; sie sind nicht als Masse sondern
mit einzelnen flachen Linien in etwas verdünnter Farbe gebildet;
der Bart sehr lang, die Enden mit Relief linien; an dem Auge
feine Wimpern (flache Linien, verd.; fehlen bei Gerhard);
Schamhaare gehen bis zum Nabel herauf. L. vom Kopfe steht
* 0 + + A •* • 310
^OoH'ut'.yyog. Unmittelbar neben ihm und von ihm grössten-
teils verdeckt (so dass tektonisch die beiden Figuren die Gel-
tung einer einzelnen haben) schreitet eilig nach r. Hermes,
einen grossen Kantharos in der L. weit herausstreckend,
Inend er in derselben Hand zugleich das Kerykeion hält,
in der weit zurückausgestreckten R. eine Kanne. Er trägt
Amphora, a, Gruppe 2; b, Gruppe 1. 485
einen kurzen faltenlosen mit kleinen Kreuzchen bestickten
Chiton (mit Ueberfall über den Bauch) und die Ghlamys; in
die Stirn und auf die Schulter fallen seine Locken (mit ein-
zelnen flachen Linien und verdünnter Farbe); Wimpern wie
am Silen; hoher Petasos mit Flügeln; hohe Stiefel mit Zug-
stück nach vorn und grossen Flügeln nach hinten. Neben
seinem Kopfe steht fi £ r ^ £ * 'EQfirjg.
Zwischen beiden schreitet ein Reh nach r. (geflecktes Fell,
mit flachen Linien in voller und verdünnter Farbe), das den
Kopf hoch in die Höhe reckt.
B) Ein Silen schreitet langsam nach r. und halt in der
R. einen offenbar vollen grossen Kantharos am Fusse, im
Begriff ihn an die Lippen zu führen; mit dem 1. Arme drückt
er eine lange Lyra horizontal an sich und spielt mit der L.
zugleich (7 Saiten) und hält das Plektron am r. Bande. Er
hat sehr langen Bart, dessen Enden mit Reliefstrichen; der
Epheukranz ist ausgespart; langes, nur als schw. Masse ge-
bildetes Nackenhaar, unten wie es scheint durch ein Band
zusammengehalten; in der Vorzeichnung ist kürzeres, in ein-
zelne Locken aufgelöstes Haar angegeben; Pferdeohr emporge-
spitzt; etwas gehobener Schweif (ausgespart). Ueber dem Kopfe
6 ^ Q ^ A f ~ ^ f ^OQO/uQing^ vor
dem O zu Anfang keinerlei Buchstabenreste. — Entwickel-
ter strenger Stil, etwa in der Art des Brygos.
b) Form mit abgesetztem Halse.
Erste Gruppe: Foi'tn und Dekoration wie die der panathenaischen
JVo. 1831g.
2I6I. (2612). H. 0,395. U. 0,84- Nola; aus Neapel erw. 1878. Vgl.
Löschcke, Dorpater, Programm i883, S. 19, Anm.
Hals: Gegenständige P.-L.-Kette, schwarz, ohne Gravierung.
Stabornament an der Schulter. Die Bildfelder seitlich mit
einem schw. Netzband eingerahmt. Unter den Bildfeldern
schw. Lotosknospenband (nach oben). Unten schw. Strahlen.
Ein grosser Teil des Gefässes ist dick übermalt, doch
sehr geschickt; das Antike liegt meist wohl erhalten darunter.
Die Uebermalung betrifft hauptsächlich den nichtbildlichen
Theil; so sind die Strahlen z. B. vollständig übermalt; die
4§6 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
alten lassen sich darunter konstatieren. — Vorzeichnung
mehrfach.
A) Kitharaspielende Athena. Athena, von etwas
plumper untersetzter Figur schreitet nach r. auf einen Altar zu
(ohne Stufe, mit Eierstab in der Mitte, oben mit Voluten ge-
schmückt, mit brennendem Feuer); r. und 1. je eine ionische
Säule mit abacus doch ohne Basis; oben auf steht je ein
Hahn. Athena tragt ionischen Chiton mit sehr weiten Ober-
ärmeln (die jedoch ohne Falten), unten mit runden Zacken
und mit den schwalbenschwanzformigen Falten -Abteilungen;
Mantel der die r. Brust freilässt, in derselben Faltenmanier,
der Rückenzipfel abstehend; lange Schulterlocken; att. Helm
mit niederem Bügel. Sie spielt eine grosse Kithara (7 Saiten),
in der R. Plektron.
B) Ein Kitharöde steht ruhig vor einem brennenden
Altar (wie auf A), r. und 1. dieselben ionischen Säulen mit
dem Hahn (wie auf A); er ist unbärtig (nur Backenflaum an-
gedeutet), r. Haarbinde; kurze Haare mit welligem Aussen-
kontur und Innenspitzen; faltenloser, langer weiter Chiton
mit weiten Oberärmeln; nur eine breite Naht geht an der
Seite herab; er spielt die Kithara (6 Saiten) von der ein
Tuch herabhängt.
Zweite Gruppe: Aehnlich; doch ohne Bildr -ahnten \
2162. I1604). H. o,3o. U. o,63. Vulci, Gerh. i833. Aus Stücken, Fugen
übermalt, Manches erg.
Hals thongrundig, darauf je drei schw. auf und ab ge-
wendete Palmetten. — Unten schw. Strahlen. Jederseits eine
Figur ausgespart.
A) Eros als Jüngling, nach r. fliegend, sich umsehend,
nackt; kurze Haare, r. Binde; grosse Flügel; in jeder der
beiden nach r. und 1. ausgestreckten Hände hat er eine rote
Frucht (eiförmig); Oberschenkel modern.
B) Athena steht nach r., doch der Oberkörper en face;
sie blickt nach L, mit der R. spendet sie aus der schräg-
gehaltenen Phiale; mit der L. die Lanze aufstützend (langer
Chiton, faltenlos, vielfach erg., mit Punkten geziert; weite
ionische Oberärmel; chlamysartiger Ueberwurf unter der 1.
Achsel durch; Aegis um die Brust mit Schlangen ohne Gor-
goneion; nur getupft. Ohne Helm, kurze Haare was sicher ist
obwohl der Hinterkopf erg.; kleine Innenspitzen).
Amphora, b, Gruppe 2. 3. 487
Dritte Gruppe: Form noch fast ebenso; doch ohne Halsschmuck
und Strahlen ?ind überhaupt gcßrnisst bis auf die Figuren und den
Mäanderstreif unter denselben.
/^2I63. (898). H. 0,458. U. 0,95. Locri, S. Barth., s. Panofka, il mus.
Bart. pag. 99, No. 27. Aus Stücken; Fugen übermalt. — Abg.
Genick, griech. Keramik Taf. II (Seite B).
A) Zeus steht nach r. (in langem Chiton ohne Aermel,
mit Faltenabteilungen; in den faltenlosen Streifen sind kleine
Kreuzchen verstreut; Mantel der r. Brust frei lässt, über den
1. Arm geworfen) und hält in der R. das Scepter (von Blüte
bekrönt), .in der L. den Blitz (wie doppelte Lotosblüte ge-
bildet; daraus rote Feuerstreifen); Bart erst ganz dünn gelblich
angelegt dann mit geraden Relieflinien; Stirnhaar in einzelnen
Löckchen mit verdünntem Firnis; Haar hinten aufgebunden;
roter Blütenkranz. Auge mit ganz ans innere Ende gescho-
bener Pupille. — Feierliche Haltung.
B) Iris von vorne, im Begriffe sich nach r. weg zu
wenden; sie sieht noch einmal (fragend) nach 1. (nach Zeus)
um und streckt die L. weit nach r. nach ihrem Ziele aus; in
der L. hält sie gesenkt das Kerykeion (langer Chiton mit
weiten Oberärmeln; chlamysartiger Ueberwurf, der auf der
r. Schulter geheftet unter der 1. Achsel durchgeht; Armbänder,
steife grosse Haube; Ohrgehänge; Stirnhaar in einzelnen
Löckchen mit verdünntem Firnis; grosse ausgebreitete Flügel;
Auge wie bei Zeus). Wenig Vorzeichnung auf A), mehr auf B).
— Entwickelt strenger Stil (Stufe des Duris). — Mäander-
streif unter jeder Figur.
/ 2164. (i753). H. 0,44. U. 0,90. Etrurien, in Rom 1841 von Basseggio
erw. — Abg. Gerhard, Trinksch. und Gefässe Taf. XXI (S. 39).
Henkel und Hals fast ganz erg.; Mündung alt; am Bauche
viel restauriert, geschickt überfirnisst und übermalt; der
antike Firnis fast nur in der nächsten Umgebung der Figuren
erhalten.
A) Poseidon steht en face den Kopf nach 1. umwendend,
mit der L. den Dreizack aufstützend, in der R. einen Fisch
(mit verdünnten Firnisstreifen) beim Schwänze haltend (langer
Chiton, unten mit vielen Falten, oben erscheint die r. Brust
von einem Wams mit weiten Oberärmeln bedeckt mit verdünn-
ten gewellten Firnislinien; Mantel umgeworfen, mit strengen
Falten; mehrere lange einzelne gedrehte Locken fallen auf
die Brust; langer Bart; Schnurrbart blond mit verdünntem
Firnis; Mund etwas geöffnet; Kranz von kleinen r. Blättchen;
488 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
äusserer Haarumriss geritzt. Augenkontur innen etwas
offen; Pupille als Kreislinie von verdünntem Firnis. — Unten
Mäander (mit Kreuz).
B) Herakles schiesst eben den Bogen ab nach r. (so dass
Poseidon auf A) nach ihm umzublicken scheint); er setzt das
r. Bein vor; die Beine sind ganz modern, nur die Füsse sind
alt und die Stellung im allgemeinen gesichert; er hat das
Löwenfell auf dem Kopf und über dem 1. Arm (etwas ver
dürmter Firnis) wo es lang herabhängt (das untere Ende
desselben modern; wie die deutlich erhaltene Vorzeichnun-
andeutet, war das Fell nach unten ausgezackt); um die Hüften
an rotem Bande befestigt trägt er den grossen Köcher an
der 1 Seite, dessen Ende modern (voll von Pfeilen, ohne
Deckel). Er ist bärtig; sein Auge sehr weit offen, eiförmig.
— Unten Mäander mit Kreuz.
Stil (trotz der Ritzlinie auf A) der voll entwickelte strenge
etwa Stufe des Duris. - Viel eingedrückte Vorzeichnung be-
sonders auf B). &
Unten eingekratzt, s. Taf. No. 2164.
Vierte Gruppe: Spitzamphora der Form No. S6.
2165. (1602). H. 0,55. u. 1,14. Vulci, i836 durch Bunsen. _ Aus
grosseren Stücken, deren Fugen übermalt; auch sind in der
Umgebung der Brüche oder wo sonst die Oberfläche gelitten
hatte grossere Stellen mit mod. Thonschicht bedeckt und
? £*« Vr Abg- Gerhard' etn camP- Vasenb- Taf. 26-2n
b. 3b ff.; Klein in Nouv. Annales, sect. franc. II, pl. H V*l
vnn wP,lk, £benda Pl XXIL XX1II; beide ausführlich 'bespr.*
von Welcker ebenda p. 358 ff. = Alte Denkm. III, I++ff
C. J. G. 7717. ' ++
Hals mit reichem schönem ausgespartem doppeltem
Palmettenbande; die Vorderseite A) zeigt kleine Ranken die
an die Palmetten ansetzen und die auf B) weggelassen sind.
„n,. m" f ,". BÜd auf Schulter und oberer Bauchhälfte;
unten Mäander (mit Kreuz). An den unteren Henkelansätzen
je eine ausgesparte Palmette.
Schl^'V'n ?aUb- B°reaS nach r- in eilen«em
Schritte (hohe Stiefel, daran je zwei Flügel; kurzer gegürteter
und IT Zahlrdchen feinen Parallelfalten; um den Rücken
und auf den Armen ein Shawl; ein Ende der Schwertscheide
er* IL »T S1Chtbar; Zwei §rosse R»ckenflOgel die teilw.
,hi;.nh V AAdlernase; Wimpern am Auge [die bei Gerhard
in der Augenkontur wie bei allen folgenden Figuren
in der Innenseite etwas offen und die Pupille als Kreislinie-
Amphora, b, Gruppe 4. 48g
die langen Haare sind borstenartig emporgesträubt; nur die
Stirnhaare fallen als lange einzelne gepinselte Locken herab;
die Borsten sind abwechselnd mit tiefschwarzen und verdünn-
ten braunlichen Strichen gemalt). Er ist im Begriffe
Oreithyia, die er vom Boden gehoben und mit beiden
Armen fest um die Leibesmitte gefasst hat, wegzutragen;
1. neben ihrem Kopfe 013^0 ^Qqei^[viu (langer ion. Chiton
mit Bausch um die Hüften und vielen Parallelfalten; auf den
Schultern und um den Rücken ein Shawl wie an Boreas;
lange Nackenlocken, die ebenso wie das Vorderhaar mit ein-
zelnen gewellten flachen Linien; breite Binde im Haar, die
hinten in einer Schleife lang herabfällt, mit Relief linien; an
der oberen Seite der Binde sind ausgesparte Blättchen daran
gebildet). R. von der Gruppe von oben nach unten BORAS
(das A das Gern, vor B gibt ist nichts als eine zufällige Ver-
letzung der Oberfläche), BoQag. Oreithyia streckt beide
Arme horizontal nach 1. aus, wo eine ihrer Genossinnen im
eiligen Schritt nach r. herankommt und ihr die Arme hülfe-
bereit entgegenstreckt (langer Chiton mit sehr weiten langen
Oberärmeln und vielen Falten, Bausch um die Hüften; unten
verzierter Saum; Shawl wie die vorigen; grosse Haube mit
nach hinten emporgebogener Spitze und auf den Nacken
herabfallendem Tuche, kurze einzeln gepinselte Stirnlöckchen).
R. eine andere Genossin, die entflieht im Laufschritte
nach r., umsehend nach 1. und die R. noch nach der Haupt-
gruppe ausstreckend (Chiton wie die vorigen, mit Bausch;
Mantel jedoch anders, indem ein grosser Rücken - Mantel auf
beiden Schultern aufliegt, von wo die Zipfel vorn herabfallen;
Haube wie die vorige, dazu Binde mit Schleifen im Nacken;
Stirnhaar in einzelnen welligen Linien).
B) Fortsetzung ohne Unterbrechung. Meldung des
Raubes. L. ein laufendes Mädchen nach r. in obiger Tracht
(Chiton jedoch ohne Saum; Shawl; Haube, doch ohne die
emporgebogene Spitze; beide Arme vorstreckend gegen einen
ruhig nach 1. stehenden bärtigen Mann (langer feinfaltiger
Chiton mit weiten Oberärmeln; Mantel, der r. Brust frei lässt,
jedoch den 1. in die Seite gestemmten Arm bedeckt); derselbe
hält in der R., bequem an die Schulter gelehnt, einen langen
Stab; langes einfach schw. Haar, r. Blättchenkranz. R. eine
ähnliche Gruppe: L. ein Mädchen wie die vorige, nach r.
laufend und beide Arme ausstreckend nach einem bärtigen
Manne, der en face steht, in der L. ein langes Scepter auf-
stützt, die R. in die Seite stemmt und nach dem Mädchen 1.
igo Attisch rotfigurig; strenger Stil.
umblickt (Tracht wie die Vorigen). Alle Haare der Seite B)
als einfach schw. Massen.
Sehr viel eingerissene Vorzeichnung auf beiden Seiten;
auch an den Gesichtern; die gewandeten Figuren nackt vor-
gezeichnet.
2. Pelike (schlauchförmige Amphora).
a) Die Bilder oben und an den Seiten von ausgesparten
Streifen umrahmt, die mit schw. Ornamenten bemalt.
Erste Gruppe.
%/ 2166. (2s87a). H. 0,18. Caere, 1877. — Abg. Arch. Ztg. 1874, Taf. 10.
'S. 86 (v. Sallet).
Fragment; der grösste Teil der einen Seite ist erhalten.
Vom Ornamentrahmen nur 1. ein Stück des schw. Netzbandes.
A) Nike als Schenk der Götter. L. sitzt auf Klapp-
stuhl Zeus (langer ionischer Chiton, Mantel, der r. Brust frei
lasst); er stützt mit der L. das blütenbekrönte Scepter auf
und streckt mit der R. eine Phiale vor, über welcher
«£ J» N/ ? Zevg (Bart mit Reliefstrichen am Rande;
Haar hinten aufgenommen, mit ausgespartem sorgfältigem
Blatterkranz; Auge von sehr langem Oval mit Kreis als Pu-
pille). Vor ihm steht Nike bereit ihm einzuschenken, in der
R. erhoben die Kanne (reich mit lesbischen Kymatien und
Zickzack in Relieflinien ornamentiert), in der L. gesenkt das
Kerykeion (ionischer Chiton, chlamysartiger Ueberwurf, der
r. Brust frei lasst und in langen Schwalbenschwanzfalten
herabfällt; Haube, Stirnhaar mit gewelltem Kontur in Relief-
linien, kreisrunder Ohrring). L. vom Kopfe J • a/ Nt'y.[i],
R. sitzt Poseidon, von dem hier nur die Arme erhalten, die
L. mit einem Stab, dessen Ende fehlt (Dreizack), die R.
littet spendend aus der Phiale aus (roter Strahl), 1. von ihm
* Mt3*o n
Tlocreidfor
/ 2167. (2587b). H. 0,16. Caere, 1877, zusammen mit 2166. — Vgl.
Arch. Ztg. a. a. O.
Replik von 2166, doch fehlt vieles, das dort erhalten;
datür ist hier einzelnes vollständiger. Hier auch Henkel und
Pelike, a, Gruppe i. 2. 491
Hals erhalten. Ueber dem Bilde jederseits ein Streif eleganter
liegender schw. Palmetten, an den Seiten Netzornament.
Abweichend von 2166 ist nur dass Zeus ebenfalls deutlich
spendet indem ein roter Strahl aus seiner Phiale abfliesst;
ferner dass Poseidons Phiale schwarz gemalt ist (da hier
z. T. auf Nike's Gewand) und dass Nike's Name r. vom Kopfe
nach r. geschrieben ist %j \ 1/ C ■> wahrend Zeus Name
T ^ V % an derselben Stelle wie auf 2166 steht. Ferner
ist Poseidon viel besser erhalten; ersitzt auflehnelosem Stuhl
über welchem ein Tuch hängt; der lange ionische Chiton,
Mantel, Haar, Bart und Kranz sind genau wie bei Zeus. Der
Augenkontur in Relieflinie ist umgeben von einer verdünnten
flachen Linie; die Stelle der Inschrift fehlt.
B) Erhalten ist: R. der Oberkörper eines stehenden
Mädchens nach 1. (ionischer Chiton, Mantel, Haare mit roter
Binde aufgebunden); er erhebt die R. mit einer Kanne; die L.
leer. Rest einer gegenüber stehenden Figur nach r. (ebenfalls
ionischer Chiton, Mantel), die in der R. eine Phiale vorstreckt;
von der erhobenen geballten Linken ist nur ein Fragment erh.
Stil des Duris.
Zweite Gruppe: Kleine flüchtige Exemplare von kaum mehr
strengem Stile.
2168. (846). H. 0,185. Nola. S. Barth. Vgl. Panofka, mus. Bart.
No. 50, p. 127.
Der Rahmen besteht oben wie an den Seiten aus einer
schw. Doppelpunktreihe (Blattzweig bedeutend).
A) Jüngling im Mantel (rote Binde im kurzen Haar)
steht nach r., den Stock aufstützend (oben gebogenes Ende)
vor einem ganz in den Mantel gehüllten Mädchen nach 1.
(Haube, Ohrring).
B) Jüngling im Mantel nach 1., die R. vorstreckend
(weisse Binde); r. eine schmale Stele auf einer Basis.
Unten eingekratzt, s. Tafel No. 2168.
2169. (722). H. 0,16. Nola, S. Koll.
A) Ithyphallische Herme nach 1. mit langem Haar
und Bart (die beide jedoch nur konturiert und thongrunden
gelassen sind, offenbar um den Marmor zu bezeichnen; Binde;
4Q2 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
viereckiger Armausschnitt; Basis). Davor 1. ein Jüngling in
den Mantel gehüllt nach r. (r. Binde und Blättchen daran).
B) Jüngling in den Mantel gehüllt, nach 1., vor einem
niederen Felsblock oder unförmlichem Altar.
b) Ohne seitlichen Rahmen.
Erste Gruppe: Nur eine Figur jeder seit s; tmter derselben Mäander-
streif. Unter den Henkebi eine einfache schwarze Palmette.
/ 2170. (1606). H. o,3a. U. 0,77. Caere, i83i gef., i834 erw. durch
Gerhard von Beugnot. — Abg. Gerhard, aus. Vas. Taf. 299;
Bd. IV, S. 72. Vgl. Gerhard, rapp. Volc. not. 546. 732. C. J. G.
8176. Klein, Vas. mit Meistersign. S. 49.
A) Eine Frau (Göttin) steht ruhig nach r. (langer ion.
Chiton mit einfachen Parallelfalten, auch am Ueberschlag
keinerlei Faltenrundung; Mantel auf Rücken und im Nacken,
die Zipfel über beide Schultern herabfallend; Beinkontur mit
Relief linie durchgezeichnet; keine Vorzeichnung) in steifer
Stellung, das 1. Bein etwas vorsetzend; sie stützt in der L. das
Scepter (von Palmette bekrönt) auf; die r. Hand ist leer
(Finger alt, sonst erg.). Sie trägt eine Haube; das Stirnhaar
davor ist mit einzelnen in Relief mit Thon aufgesetzten und
gefirnissten Pünktchen (Löckchen) geziert; Auge sehr oval, Aug-
apfel am inneren Ende. Oben über ihr nahe dem Rande steht
EPIK TCTO V EA P* <M tW
3Em'xT7]Tog tyQuiptv '
(obwohl ringsum Brüche und teilweise Ergänzungen ist die
Inschrift doch ganz antik).
B) Frau (Göttin) in ganz gleicher Gewandung ebenfalls
mit dem Scepter in der L., ebenfalls mit Haube und Buckel-
löckchen, nach r. stehend, doch den Kopf umwendend nach 1.
zu der anderen. Vom Untergesicht bis zum Brustende modern;
in der R. ist noch ein Rest erhalten, wonach sie etwas Rundes
hielt, das Uebrige war ergänzt; vielleicht ein Granatapfel.
Der Augenkontur ist hier an der Innenseite ein wenig geöffnet.
I .. von unten nach oben
I
O 5
R. vi >n <>l,cn nach unten (alles völig antik). 3EnixT7]Tog lypaxpS)'.
Pelike, b, Gruppe i. 2. 493
Ausführung nicht so fein und sorgfaltig wie sonst bei
Epiktetos. Nach Stil und Inschrift (£) eins der spätesten Pro-
dukte des Künstlers.
Zweite Gruppe: Mehr Figuren jeder seits. [Unter den Henkeln
ausgesparte thongr. Doppelpalmette.
a) Unten Mäander; oben Eier st ab.
2171. (896). H. o,33. U. 0,78. S. Barth. Vgl. Panofka, mus. Bart. p. i3r,
No. 69; nur als Vermutung äussert Panofka es sei „fabbrica
di Locri". — Aus Stücken; mehrfach erg. und übermalt. —
Abg. Gargiulo, raccolta II, 66. Elite ceram. III, pl. 47, vgl.
p. 127. 162. (schlecht); Overbeck, Atlas zur Kunstmyth. Taf. XV, 7
(ebenso schlecht, nur die Buchstaben beigefügt); vgl. Bd. III,
S. 534, No. 8. — Vgl. Gerhard, Prodrom. S. 84, No. 88.
Stephani, Compte rendu 1859, P- 84, No. 24.
A) Triptolemos Abschied. Auf einem Wagenstuhl
mit in Schwanenkopf auslaufender Rücklehne und grossen
von der Achse der Räder ausgehenden Flügeln sitzt Tripto-
lemos nach r. (langer ionischer Chiton und Mantel, lange
Locken, Vorderhaar vor den Ohren lang herabfallend mit ein-
zelnen Relief Knien; Blättchenkranz ausgespart); er stützt mit
der L. ein langes blütenbekröntes Scepter auf und hält in der
R. die Phiale, in welche ihm eben Demeter eingiesst, die r.
vor ihm steht nach 1.; in der L. drei lange Aehren, in der R.
die Kanne (langer Chiton, kurzer Mantel mit langen plumpen
schwalbenschwanzförmigen Enden; Schulterlocke; Haar hinten
aufgenommen, Vorderhaar in einzelnen flachen Punkten auf
verdünntem Firnisgrund; hoher Kalathos mit Mäander und
anderen Bändern auch Epheublättchen, oben mit Zinnen-
krönung. Augenkontur mit Relieflinie und breiterer flacher
Linie; langes Ohrgehänge). Oben steht in flüchtigen Buch-
staben: PG^EKA nach 1. und r. vollständig.
B) Liebesgeschenk. L. steht, vorgelehnt auf seinen
Stock ein bärtiger Mann nach r. (Mantel, der r. Brust frei
lässt), die R. steckt er unter den Mantel, in der L. hält er ein
Häschen, an den Ohren gefasst, einem Knaben anbietend hin,
der r. ganz verhüllt (Mantel auch auf Hinterkopf) ruhig nach
1. steht; beide haben ausgesparte Haarbinden, vorn mit Spitze;
das Vorderhaar des Knaben mit geraden Reliefstrichen lang
vor den Ohren herab. An den Mänteln viel erg. — Vorzeich-
nung sichtbar, Stil nicht fein; zweite Hälfte der strengen
Periode.
,Q4 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
ß) Oben Eierstab; wtten kein Ornament.
2\72. (1990). H. 0,20. Etrurien, Gerhard, 1846. Intakt. Brillanter
Firnis. — Abg. Gerhard, ges. akad. Abb. Taf. 67, 1. Bd. II,
S. 572. Vgl. Stephan i, Compte rendn 1868, 159.
A) Hermencult. Auf zweistufiger Basis steht eine
Herme von vorn (des Dionysos?), ithyphallisch, mit grossem
Bart und auf die Schultern fallenden Locken (alles nur kon
turiert und thongrunden gelassen, wie 2169); r. Binde mit
einer Spitze in der Mitte vorn; zwei viereckige Armansätze;
Augen sehr gross (Augapfel als Kreislinie, nach innen gestellt),
wie zornig erregt. Ein Jüngling (Opferdiener) im Schurz,
einen Opferkorb auf der 1. Hand (mit drei hohen Spitzen),
mit langen Locken, r. Binde mit Spitze (ein Strich über den
Knöcheln, Schuhe andeutend?) neckt den Gott, indem er seine
Phallosspitze mit den Fingerspitzen der ausgestreckten Rechten
berührt, sich jedoch zugleich eiligst nach r. hin angstlich von
dannen macht.
B) Bartige Herme nach r. mit hinten aufgebundenem
Haar 'wieder nur thongrunden) auf einstufiger Basis, eine
ringförmige Tanie am Armansatz, mit übergrossem stehendem
Phallos auf dessen Spitze ein Vogel (Rabe?) sitzt und mit
seinem Schnabel den Mund der Herme berührt; der Gesichts-
ausdruck der letzteren soll offenbar heftigen Unwillen aus-
drücken; darunter steht ein brennender Altar auf Basis
(ionische Voluten, rotes Feuer oben und rote Blutflecken vorn).
Letzte Entwickelung des strengen Stils (Augenkontur im
Profil innen geöffnet).
y) Weder oben noch unten Ornament.
2173. (1755). H. o,33. Vulci, Gerh., 1841. — Aus Stücken, erg.
A) Der ithyphallische Silen hüpft nach r. mit hoch ge-
hobenem linkem Bein und ausgestreckten Armen (langer, in
einzelnen Strähnen mit flachen Pinselstrichen gebildeter Bart,
Glatze, starke Stumpfnase) auf eine dorische Brunnenhalle
zu, gebildet aus einer Säule und Architrav mit Tropfenregula
sowie mit glattem Friesblock ohne Triglyphen (Gesims?); an
Jcr Wand r. ein Löwenkopf mit offenem Rachen, aus dem
ein Strahl (rot aufgemalt) in eine auf eine niedere Basis ge-
stellte bauchige Amphora fallt. — Das Gebälk des Brunnen-
hauses geht unter dem Henkel fort und es folgt auf
B nochmals eine Wand mit wasserspeiendem Löwen-
'! und eine das vorspringende Gebälk stützende dorische
Pelike, b, Gruppe 2. Hydria, a, Gruppe 1. 495
Sliule. Das untergestellte Gefäss ist hier eine grosse Hydria
(Form No. 3i). R. davor steht eine Frau (Nymphe?) nach 1.,
die in der R. eine kleine rot aufgemalte Blume ausstreckt und
in der L. eine kleine eiförmige Frucht halt; sie setzt den
r. Fuss etwas vor; trügt Haube, ionischen Chiton (dessen
Falten mit geraden verdünnten flachen Linien, dagegen die
Brustfalten mit Relieflinien und Mantel (in sehr einfachen, etwas
plumpen Falten). — Der Augenkontur innen etwas offen.
Etwas breiter und lockerer Stil und ziemlich flüchtig.
3. Hydria.
a) Form No. jl. Hals, Schulter und Bauch schar/ abgesetzt.
Erste Gruppe.
2i74. (i6o3). H. 0,455. U. 0,94. Vulci, Gerh. iS33. — Aus Stücken;
die Fugen ungeschickt übermalt; wenig erg.
Auf der horizontalen oberen Mün du ngs fläche sorg-
faltiges Stabornament. Lippe ungefirnisst. Die beiden
Seitenhenkel haben in der Mitte (metallisches Vorbild nach-
ahmend) je zwei plastische Ringe, zwischen denen der Henkel
ungefirnisst und mit einem schwr. Epheuzweig geziert ist.
Schulter: Oben Stabornament; an den Seiten ohne
Rahmen. In der Mitte (thongr., ausgespart) Palmette mit
w. Gentrum und Ranke, r. und 1. mit Blüte; r. und 1. ferner
je ein Auge, thongr. ausgespart mit schwarzer Pupille die
aus drei Kreisen (wovon einer weiss) besteht.
Bauch: Von der Schulter nur durch eine weisse Linie
getrennt. Zu beiden Seiten schw. Netzornamentband (mit
weissen Punkten dazwischen); unten schw. auf- und abge-
wandte Palmetten. — An den Figuren ziemlich detaillierte Vor-
zeichnung deutlich, sogar am Faltendetail der Mantel, und
zwar sind die Faltenzüge anders vorgezeichnet als sie dann
ausgeführt wurden: freier und mit runden Ecken in der Vor-
zeichnung, in der Ausführung spitze Ecken und viel weniger
Faltenzüge, steifer. — Reichliche Gravierung. — Rot und
Gelbweiss aufgesetzt.
In der Mitte Dionysos weitausschreitend nach r. und
umblickend nach 1., in der L. den Kantharos am Fusse haltend,
in der R. einen Zweig der r. und 1. sich weit verbreitet, mit
roten Epheubl'ättern (der Zweig selbst ausgespart thongr.); er
trägt einen bloss durch Gravierung angegebenen Epheukranz;
langer, sorgfältig mit gewellten Linien gravierter Bart; das
_iq6 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Stirnhaar ist mit feinen Punkten graviert, das hintere Haar
das auf den Rücken fällt war nach den Resten gelbweiss
(der Epheukranz schw. gelassen); indes ist der Hinterkopf,
der hintere Halsteil und die Nase ergänzt; er trägt langen
faltenlosen Chiton, unten mit wellig ausgezacktem Rande,
Mantel auf beiden Schultern und beiden Armen mit strengen
Falten und mit kleinen schw. Punktrosetten, ganz wie in der
schwarzfigurigen Technik. Von r. kommt ein Silen heran
nach 1., der in der R. eine Oenochoe bereit hält, in der L.
aber eine kleine Schlange hält; 1. tanzt ebenfalls ein Silen,
mit gehobenem 1. Bein, in der L. ein grosses Trinkhorn
haltend. Die Schwänze beider Silene sind gelbweiss aufgemalt,
sie sind lang und teilen sich unten in einzelne lose Büschel;
lange sorgfältig gravierte Barte (der des 1. mit aufgemalten
gelben Punkten ausser der Gravierung), mit langen Schnurr-
bärten die oben ausgezackt; sehr starke Stumpfnasen; die
Brauen oben gezackt; sehr ovaler Augenkontur (beides mit
flachen etwas verdünnten Linien), Augapfel gerade in der
Mitte; die Haare in langen Locken herabfallend, die Masse
sorgfältig mit kleinen Strichen oder kleinen Kreisen gravirt,
dann in einzelne Locken lang herabfallend; der 1. hat durch
schw. Punkte gefleckten Bauch.
Der Stil plump und schwerfällig trotz der Sorgfalt; dem
schwarzfigurigen sehr nah.
Unten Strahlen.
Zweite Gruppe.
2175. (1748). H. 0,50. U. 0,94. Etrurien, Gerh. 1842. — Aus Stücken,
wenig erg.; Gerhard's Angaben in dieser Beziehung unrichtig.
— Abg. Genick, griech. Keramik, i883, Taf. 29. — Erw. Arch.
Ztg. 1851, S. 332. Heydemann, Iliupersis S. 14, 3, F. Annali
d. J. 1880, p. 41 (Michaelis).
An beiden Ansatzstellen des Vertikalhenkels eine thongr.
ausgesparte Palmette (mit Mittelrippe jedes Blattes). Die
Lippe ungefirnisst, mit schw. Stabornament. Die Ansätze
der Seitenhenkel mit schw. Stabornament.
Schulter: Oben Stabornament ringsum; seitlich mit
Netzband eingefasst, r. greift das Bild über das des Bauches,
I. nicht. Priamos Tod. In der Mitte der Altar des Zeus
Herkeios auf einer Stufe; oben ionische Voluten; darauf sitzt
nach 1. der greise Priamos (Oberkopf etwas übermalt; kahl;
anscheinend bartlos, doch war ein dünner Bart wohl weiss
Hydria, a, Gruppe 2. 4»>7
aufgemalt; weiter Mantel; auch wie es scheint langer Chiton;
(1. Arm unter dem Mantel); die R. streckt er flehend weit vor
nach dem Kinn des von 1. heranschreitenden Neoptolemos
(unbärtig, lange Haare, attischer Helm, kurzer Chiton, Panzer
mit Bauchlederstreifen, Shawl auf beiden Schultern), der am
1. vorgestreckten Arme den bootischen Schild tragt und in der
R. hoch den nackten todten Knaben Astyanax schwingt,
den er am 1. Beine gefasst halt, im Begriff ihn mit Kraft nieder
zu schleudern. Von r. naht weit ausschreitend einTroianer
nach 1. als nackter Krieger (das r. Bein und Hintern modern)
mit Beinschienen, langem Haar, korinthischem Helm, Rund-
schild; vom 1. Arm Gewandstück herabhängend; die R.
erhoben mit geschwungener Lanze.
Bauch: Zwischen Schulter und Bauch schw. Mliander.
Das Bauchbild seitlich von Netzornament eingefasst. — Ent-
führung der Helena (?). L. steht ein Wagen nach 1. (der
jedoch nur bis zur Brüstung dargestellt ist, indem das Ge-
spann hinzuzudenken ist, der Wagenkasten mit schw. Ranken
bemalt); auf ihn steigt eben mit dem 1. Beine nach 1. ein bärtiger
Mann (Peirithoos?), den Kopf umwendend nach r. (kurzes
Haar, r. Binde vorn mit r. Blattern); der Oberkörper vom
Rücken gesehen; er streckt die L. vor, offenbar die Zügel
haltend, was jedoch nicht mehr dargestellt ist; in der R. langer
Lenkerstab, Mantel um beide Schultern. R. hat ein nackter
Jüngling (Theseus), weit nach . 1. ausschreitend, mit zwei
Speeren in der R. eine Frau (Helena) um die Mitte des
Leibes umfasst und ist im Begriff sie nach 1. auf den Wagen
zu tragen (ihre Füsse vom Boden gehoben); sie streckt
jammernd ihre beiden Arme horizontal vorwärts nach r. von
wo sie entführt ist und von wo sie Rettung erwartet; auch
der Jüngling blickt nach r. um und zwar, wie durch das
schräge Auge und die herabgezogenen Mundwinkel angedeutet
wird in grosser Aufregung. Die Frau hat ionischen Chiton
mit weiten Oberärmeln und Schwalbenschwänzen unten,
darüber ein Mantel der auch den Nacken bedeckt; r. Binde,
vorn mit r. Blättern; lange Haare.
Vorzeichnung deutlich. Aeusserer Haarkontur mit dicken
schw. Punkten. Nichts mehr graviert. Augen sehr länglich;
Augapfel als Kreislinie in der Mitte. — Unten dicke
Strahlen.
Unter dem Fusse eingekratzt, s. Taf. No. 2175.
32
ing Attisch rotfigurig; strenger Stil.
b) Form No. 41. Hals, Schulter und Bauch in einander
übergehend.
Erste Gruppe: Die Darstellung ist auf die Schulter beschränkt
und ist von allen Seiten mit schw. Ornamentbändern umschlossen.
2176. (884). H. 0,325. U. 0,96. Ca stelluccio (Basilicata), S. Koll. —
Intakt. — Abg. Annali d. J. 1849, tav. J., p. 253 (L. Schmidt),
255 (Panofka). — Vgl. Panofka im Kunstblatt 1825, S. 3i2 und
in Gerhard, hyperbor. röm. Studien I, S. 182. Robert, Arch.
Ztg. 1880, S. 140 ff.
Nach oben ist das Bild begrenzt durch ein schw. abwärts
gerichtetes Lotosknospenband derart wie im schwarzfigurigen
Stil; zu den Seiten schw. Netzornamentstreif'en; unten ein-
facher Mäander.
Gesandtschaft bei Achill. R. sitzt auf einfachem
geradem Stuhle ohne Lehne, von dem ein Tuch herabhangt,
der unbärtige Achill nach 1., ganz in den Mantel gehüllt, so
dass nur Gesicht und Stirnhaare frei sind, die mit gelblicher
verdünnter Firnisfarbe gemalt sind (blond); auch beide Arme
stecken unter dem Mantel; den einen führt er gegen das Gesicht;
die Haltung ist etwas vorgebeugt. Der Augenstern ist jetzt
ganz verblasst, war mit verdünnter Farbe gemalt. L. gegenüber
sitzt auf Klappstuhl mit Löwenfüssen Odysseus nach r.
(nackt, nur mit Chlamys; die Füsse mit Riemenwerk bedeckt;
runder Petasos im Nacken, der kreisrund statt verkürzt ge-
zeichnet; kurze Haare, massig, mit Tupfen am Kontur; die
Bartenden mit Relief linien); er umfasst mit beiden Armen das
1. Knie und sieht gespannt auf Achill; er wartet auf Antwort.
Zwischen Odysseus und Achill hängt oben ein Helm (des
Achill) der attischen Form mit niederem Bügel, geschuppt.
L. am Ende sitzt der Greis Phönix (nicht Aias) nach 1.
auf einem Stuhle wie der des Achill; er wendet den Ober-
körper nach der Mitte um und streckt den 1. Arm mahnend
aus; in der R. knotiger Krückstock; langer Chiton mit weiten
Oberärmeln, Shawl über dem 1. Ober- und r. Unterarm; der
Bart und das lange Haar sind weiss auf Thongrund.
Sinnlose Buchstaben im Räume. Oben:
P + A/K+ ~>ESE^;
zwischen Phönix und Odysseus von oben nach unten
+ OES;
/wischen Odysseus und Achill
Vorzeichnung deutlich. — Augen streng; Augapfel in der
Mute-: geradlinige strenge Falten.
Hydria, b, Gruppe i — 3. 4QQ
Zweite Gruppe: Die Darstellung greift etwas auf den Bauch
über und ist nur an drei Se ten umrahmt, indem das untere
Ornamentband wegfällt.
2\77. (1953). H. 0,25. U. 0,65. Aus Neapel durch Panofka. — Intakt.
Oben schw. Epheublattchenband; an den Seiten Netzband.
Fingerspiel. Eine Frau sitzt nach r. auf gebogenem
Lehnstuhle, an dessen Rücklehne ein Flötenfutteral und
Mundstück hangt, also eine Auletria (langer ionischer Chiton
und Mantel; flüchtig; Haube, vorn Diadem mit BlUttchen;
Stirnhaar mit verdünntem Firnis, blond); sie streckt beide
Arme vor, den 1. etwas erhebend und die Finger nach innen
gekrümmt, zum Ausstrecken bereit; der gegenüberstehende
Jüngling nach 1. hat eben die vier Finger der r. Hand gegen
sie ausgestreckt (den Daumen eingeschlagen): Fingerspiel
„alla morra11. Der Jüngling ist im Mantel, der die r. Brust frei
l'asst, der 1. Arm darunter eingestützt; er lehnt sich vor auf
den langen Stock unter der r. Achsel.
Der Thon teilweise dunkelrot und der Firnis grünlich
(durch das Brennen). — Vorzeichnung. — Der Stil ist der
spätere strenge. Augapfel nach innen gerückt.
Dritte Gruppe: Die Darstellung greift bis zur Mitte des Bauches
herab und ist ?iur nach unten durch ein Mäanderband (mit Kreuzen)
abgeschlossen.
2178. (878). H. 0,26. U. 0,92. Vulci, S. Dor. — Aus Stücken; Firnis
viel übermalt, die Figuren intakt.
Reinigung in der Palästra. L. steht ein nackter
Jüngling nach r. (r. Binde mit Spitze vorn; an der Wange
verdünnte Bartspur); er halt in der L. die Strigilis weit vom
Körper heraus und scheint mit dem r. Zeigefinger den in der
Strigilishöhlung angesammelten Schmutz herabzustreifen;
unten ein Spitzhund nach 1., der sichtlich aufmerksam auf den
Boden starrt, da wo der Schmutz herabfallen musste; es ist
ein grosser Spitz mit schw. Halsband, sein Fell ist mit ver-
dünnter Firnisfarbe in reichem Masse ausgeführt durch dichte
Strichlagen. R. ein Jüngling (in langem Mantel der die r.
Brust frei lasst, Beinkontur durchgezeichnet; in der L. Krück-
stock aufstützend, r. Tanie mit Spitze; kleine Backenbartspur);
er steht von vorn und wendet den Oberkörper nach 1., streckt
die R. vor und halt eine an einem halbrunden Griffe mit r.
Bindfaden aufgehängte Salbbüchse und Schwamm dem Ge-
nossen hin. — Sehr ovaler, innen etwas offener Augenkontur;
viel Muskeldetail mit verdünnter Farbe.
3 2*
5oo Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Vierte Gruppe: Die Darstellung geht bis in die untere Half te des
Baziches herab und ist nach oben durch ein Palmetten-, nach unten
durch ein Mäanderband (mit Kreuz) abgeschlossen.
'2179. (844). H. 0,405. U. 1,19. Vulci, S. Dor. — Nur wenige über-
malte Brüche und Kleines erg. — Abg. Gerhard, etr. camp.
Vasenb. Taf. VI. VII. S. 8 ff. Wiener Vorlegebl. Ser. III, 6.
Vgl. O. Jahn, arch. Beitr. S. 277. C. J. G. 7448. Annali d. J.
1878, p. 90.
Auf der ungefirnissten Lippe ein Eierstab. Das Palmetten-
band über dem Bilde ist thongr. ausgespart: zwischen den
Palmetten stilisierte Blüten.
Ariadne auf Naxos. L. entweicht Theseus, von
Athena vertrieben, nach 1. und wendet den Oberkörper noch
einmal um, erhebt die R. wie staunend oder zur Abwehr gegen
Athena^ ihn vertreibend ausgestreckte Rechte (beide Hände
sind ganz nahe; in der aufgerollten Abbildung bei Gerhard
weit getrennt); er trägt in der L. einen langen Speer, hat das
Schwert an der 1. Seite; kurzer, feinfaltiger Chiton mit
bauschigem Ueberfall, das Nackte darunter gezeichnet mit
Relief linien; Shawl auf 1. Unterarm und am Rücken, wo er
indes verschwindet statt auf dem r. Arme wiederzukehren;
die unteren Enden rundlich; keine Schwalbenschwänze;
Haare hinten mit Wulst; feiner r. Blattkranz, einzelne Locken
vor dem Ohre herab; an Armen und Beinen verdünntes
Muskeldetail. Ueber seinem Kopfe t,"E"V$ Oijaivg. Das
Uebrige ist ergänzt. Athena schreitet nach L, im 1. Arm, an
die 1. Schulter gelehnt den langen Speer; langer ionischer
Chiton mit Faltenabteilungen und kleinen Kreuzchen, unten
jedoch ohne Schwalbenschwänze; chlamysartiges Obergewand;
darüber Aegis die hinten viel länger ist als vorn und mit
Schuppen (in Relieflinien) bedeckt ist; ohne Gorgoneion, kurze
Schlangen; langes Haar, att. Helm, die obere Gesichtshälfte er-
gänzt. L. von oben nach unten A|A • • OA ]A3"i]valam R. schreitet
Dionysos nach r. (langer ion. Chiton aus dichtem faltenlosem
Stoffe, mit einer Borte vorn in der Mitte herab, unten verzierter
Saum, ohne Gürtel, mit vertikalen Streifen von verdünnter Farbe
und kleinen Pünktchen; Shawl um Arme und Rücken; langer
Bart und lange Locken auf der Schulter, besondere Locken
vor dem Ohre herab; Epheukranzblätter ausgespart und an
eine breite hinten herabfallende Tänie gesteckt; Untergesicht,
Nase, Mund modern). L. von oben nach unten SO'SvMOA
l\i\nrt ao; (der eiste und vierte Buchstabe waren übermalt,
das vierstrichige Sigma sicher). Er fasst mit beiden Armen
Hydria, b, Gruppe 4. Krater. 5oi
die Ariadne an den Armen die sieh ihm zu entwinden sucht
(langer Chiton des fein faltigen Stoffes; ihr r. Bein ist darunter
durchgezeichnet mit Relieflinien, das 1. als das entferntere,
ist mit verdünnten flachen Linien gezeichnet; hinten lang
herabhangender, mit langen Zipfeln auf den Schultern auf-
liegender Mantel; sie hat hinten aufgenommenes Haar mit
Diadem daran, ausgesparte Blattchen ; Ohrring); sie streckt die
L. weit aus, dreht den Unterkörper zum Wegeilen nach r.,
den Oberkörper wendet sie nach Dionysos zurück. R. oben
ARIA/V^ l/lgiä(d)yi]. — Grossartiger Stil. Augenkontur ge-
schlossen, Augapfel als Kreislinie und nach innen geschoben.
Vorzeichnung, doch nicht an den Köpfen.
4. Krater (Form No. 40).
V^2I80. (2621). H. 0,35. Dm. 0,44. Ca pua, 1878. — Vorzügliche Technik;
gut erhalten. — Abg. Arch. Ztg. 1879, Taf. 4 S. 3i (W. Klein).
Vgl. Klein, Vasen mit Meisters. S. 81. Zielinski, im Rhein.
Mus. 1884, S. 106. 116.
Innen ganz gefirnisst. Lippe gefirnisst; der ungefirnisste
Streif darunter mit schw. Epheuzweig und Korymben bemalt.
Unten zwischen den Henkeln grosse thongr. ausgesparte
liegende Palmetten; weiter unten Stabornament.
Die beiden Bildseiten getrennt durch über den Henkeln
befindliche grosse unsymmetrisch und schräg angeordnete
Palmettenranken (thongr. ausgespart).
Paläst ra. A) Drei Gruppen. L. ein nackter Jüngling,
en face stehend, den Kopf im Profil nach r. herabneigend,
im Begriffe sich zu infibulieren mit einem in der R. bereit
gehaltenen r. Bande; r. von oben nach unten
r r p * ' A L
V
R. vor ihm steht ein kleiner Knabe nach 1. als Diener, auf der
1. Schulter ein faltenloses Tuch tragend; 1. von oben nach unten
> \ 4 l\ O ^\ " na*lS (Schluss der vorigen Inschrift).
Zweite Gruppe: Diskoswerfer und Aufseher: L. nackter
Jüngling nach r., im Begriff den Diskos zu schwingen, beide
Arme vorstreckend, den Diskos noch auf der 1. Hand haltend,
5o2 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
doch mit der R. ihn bereits umfassend; im nächsten Moment
wird er ihn zurückschwingen. R. von ihm
^ 'V T I 6> ^ 'AvTicföv; r. gegenüber ein
Jüngling nach 1. im Mantel (r. Brust frei, einfache strenge
Falten, doppelte Saumlinie); er streckt die R. vor, offenbar
eine Weisung gebend (der Zeigefinger ausgestreckt); in der L.
lange, etwas gebogene Gerte. L. von seinem Kopfe
Dritte Gruppe: Gewandanziehen. L. ein Jüngling
nach r., auf dem 1. vorgestreckten Arme ein doppelt zusammen-
gelegtes viereckiges Gewandstück das er mit der R. ergreift
um es wegzulegen; 1. von seinem Kopfe
1 0J4 V 10i
UoXvXIoq; r. vor ihm ein kleiner
Knabe nach 1. als Diener, in der L. ein Salbfiaschchen an
rotem Bande tragend, die R. hoch erhebend, um das Gew-and
zu empfangen. — Sämtliche Figuren haben rote Blattkränze.
B) Zwei Gruppen, i) Dorn auszieh er. L. steht völlig
vom Rücken gesehen ein Jüngling mit r. Kranz aus grossen
(Wein?).-Blättern, über beide Arme ein Shawl; r. von seinem
Kopfe
er stützt mit der L. einen langen knotigen Stock auf, hebt
das 1 Unterbein auf und stützt sich mit der R. auf den Kopf
eines Knaben (mit demselben grossen Blattkranz wie sein
Herr), auf den er auch herabsieht und der in gebückter
Stellung den Fuss des Herrn mit beiden Händen erfasst, so
dass es deutlich wird, dass er an dessen Sohle etwas machen
will, offenbar einen Dorn ausziehen. R. neben seinem Kopfe
r ß \0 H Tqo.[vC\(.ov (?)
ialb u n g. Ein nackter J ü n gl i n g nach r. auf beiden Sohlen
Krater. Stamnos. 5o3
stehend, erhebt die R. über das Ohr und l'asst aus einem
Aryballos den er an einem r. Bande am Handgelenke hängen
hat, Oel (rot gemalt) auf seine horizontal vorgestreckte 1. Hand
traufein; in weicher Vorzeichnung ist sein vollständiger Ge-
sichtskontur angegeben, fast in der Mitte des jetzigen Gesichts,
also war der Kopf weniger gesenkt beabsichtigt; r. von
seinem Kopfe i& A R <f f /^ £ zHyrtatag;
darunter c ^ituyQoc y.ulog.
R. ein nackter Jüngling en face, den Kopf nach 1. im Profil
und gesenkt (r. Blattkranz); er hat auf dem r. Unterarm ein
zusammengelegtes Gewandstück, das er wohl niederzulegen
beabsichtigt; 1. von seinem Kopfe ^ $ ^ M <4 ylvy.oq.
Auf einem Klappstuhle 1. zwischen beiden liegt das Gewand
des sich salbenden Genossen. R. am Ende ein kleiner
Knabe nach 1. (mit r. Blattkranz) ruhig stehend, den r. Arm
schräg vorstreckend, bereit zu helfen.
An allen Figuren beider Seiten sind die Haare kurz; der
Aussenkontur wellig geritzt; ausserdem aber sind den
Kontur entlang schw. Tupfen gesetzt; nach innen kleine
Haarzipfel. Sehr lange Nasen. Augapfel in der Mitte des
sehr ovalen Augenkonturs. Die Hauptlinien der Innenzeich-
nung mit Relieflinien; das Muskel-Detail mit verdünntem
Firnis und reichlich. — Wahrscheinlich von Euthvmides.
5. Sog. Stamnos (Form No. 39).
Erste Gruppe; Strenger Stil; die Lippe dick ttnd einfach, nur
schwarz gefirnisst. Henkel breit und bandartig.
218!. Erh. H. o,i3; erh. Dm. o,32. Gcrh.' Nach!.
Fragment; nur die eine Seite des Bauches ist erhalten
und diese unvollständig; Hals, Mündung, Henkel, untere
Bauchh'älfte fehlen. Ueber dem Bilde Stabornament.
Reste von zwei Kampferpaaren. L. die kor. Helmspitze
und geschwungene Lanze eines nach r. Vordringenden, vor
5o4 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
ihm zurücktaumelnd ein mit dem Oberkörper erhaltener Jüng-
ling, vom Rücken gesehen; er streckt noch den Rundschild
vor (darauf als Zeichen drei durch drei Flügel verbundene
schw. aufgemalte Phalloi nach Art eines Dreischenkels), die
Lanze in der R. jedoch ist gesenkt; er hat ein schurzförmiges
Gewand um die Hüften und ist sonst nackt; Schwert umge-
hängt, lange Locken; att. Helm. Ueber beiden: KAPENISAM/VI.
R. ein fast ganz gleich ausgerüsteter und fast ganz erhaltener
Jüngling (Schurz, Beinschienen, Schwert, doch kor. Helm);
den Schild vorstreckend sticht er, weit ausschreitend nach r.
mit der Lanze eben in den Schild (Delphin schw. aufgemalt,
fragm.) eines Gegners, empfangt jedoch zugleich selbst von
demselben einen Lanzenstich durch seinen Schild der in seine
Brust zu dringen droht; vom Gegner sind nur Kopf, r. Hand
und Schild erhalten; auch er mit kor. Helm. Darunter
E+VPKII (vollständig). — Schöne sorgfältige Ausführung. Alle
Figuren haben ins Gesicht und auf den Nacken fallende
einzeln gepinselte geringelte Locken. Augapfel in der Mitte
des sehr langen geschlossenen Augenkonturs. Muskeldetail
mit verdünntem Firnis; grosse Kopfe; starke Nasen. Stil der
ersten Periode des Euphronios.
2182. (2676). H. o,33. U. 0,93. Co meto, 1880. Intakt. — Vgl. den
Fundbericht von Heibig im Bull. d. J. 1880, 50 f.
Oben an der Schulter umlaufendes Stabornament; unter
den Bildern umlaufender Mäander. Die Bilder nur durch die
Henkel getrennt.
A) Parisurtheil. L. ein Hügel, darauf Paris nach r.
sitzt (auf dem Hügel sind mit schw. Firnis die Siluetten von
einem Igel, einem Reh das emporblickt und einer Schlange
aufgemalt); Paris hat den langen ion. Ghitpn, Mantel, der r.
Brust frei lässt, und stützt mit der L. ein palmettenbekröntes
Scepter auf; kurze Haare, unbärtig; rote Binde mit Spitze
vorn; er streckt die R. vor und spricht mit Hermes, der nach 1.
stehend die R. erhebt und in der L. das Kerykeion hält (kurzer
Chiton dessen weite Aermel mit verd. Falten sichtbar; kurzer
Mantel, der r. Brust frei iässt; Stiefeln mit kurzen Flügeln
nach vorn; bärtig, kurze Haare, r. Blättchenkranz, Petasos im
Nacken). R. dahinter Aphrodite nach 1., das palmettenbe-
kränzte Scepter mit der R. aufstellend, auf der Linken eine
(schwarz gemalte) Taube haltend (langer ion. Unter-Chiton
mit weiten Aermeln, darüber langer Oberchiton mit chlamys-
artigem Ueberfall, der die r. Brust frei lässt; lange Haare,
Stamnos, Gruppe i. 2. 5o5
roter Blattchenkranz; Brüste unter dem Gewände durchge-
zeichnet). R. neben ihrem Kopfe KAl^ xalrj.
B) Bakchisch. In der Mitte Dionysos eilend nach r.
(langer ion. Chiton, Mantel, der r. Brust frei lässt, lange
Locken, bartig, r. Epheukranz), im Schreiten umblickend
nach 1.; in der L. einen Zweig der r. und 1. sich weit ver-
breitet, mit roten (Epheu) Blättchen; in der R. halt er ein
Trinkhorn heraus auf welchem mit schw. Firnis _>S>fA>l.
L. und r. tanzt je eine Nymphe heftig, mit beiden ausge-
breiteten Armen, die Krotalen in den Händen (bekleidet wie
Aphrodite auf A; dazu hat die 1. ein Pantherfell mit schw.
Tupfen um den Hals geknüpft; beide haben lange Locken;
die 1. r. Binde, die r. r. Epheukranz). — Vorzeichnung. — Beide
Seiten gleich sorgfaltig. — Augenkontur geschlossen, zuweilen
ausser der Relief Knie mit flacher verdünnter Linie umzogen;
Augapfel nach innen gerückt. Gewandfalten einfach, meist
geradlinig. — Später als 2181.
2183. (1651). H. 0,40. Vulci, Gerh. 1841. — Aus Stücken, doch voll-
ständig.
Ganz schwarz gefirnisst. Nur in der Mitte der Schulter
der einen Seite ist eine kleine nur 0,045 hohe Figur ausge-
spart, unten und oben von einem schmalen Rändchen begrenzt.
Es scheint ein Faustkämpfer, der das r. Bein vorsetzend, das
1. zurückstellend auf den Zehen ruht, den 1. Arm abwehrend
vorstreckt und mit dem rechten ausholt; letzterer sowie das
Gesicht sehr beschädigt, weshalb der Stil nicht genauer be-
urteilt werden kann; es scheint der spätere strenge zu sein.
Muskeldetail mit verdünntem Firnis. — Deckel mit Knopf
erhalten. — Die Henkel sehr flach und breit im Durchschnitt
und mit (metall. Vorbildern entlehnten) kleinen Wülsten neben
der Ansatzstelle.
Zweite Gruppe: Reicher profilierte Mündung mit Eierstab auf
der ungefirnissten Lippe. Weniger strenger Stil. Kein Ornament
tinier den bandartigen Henkeln.
f 2184. (1007). H. 0,345. U. 0,92. Vulci, durch v. Bunsen in Rom erw.
i832. — Aus Stücken; Vieles übermalt. — Abg. Gerhard,
etrusk. camp. Vas. Taf. XXIV. S. 35. Overbeck, Gall. her.
Bildw. Taf. XXVIII, 10. S. 695. Annali d. J. 1853, tav. H;
p. 277 AVelcker). Vgl. C. J. G. 7701. Arch. Ztg. 1860, S. 43
(O. Jahn); Robert, Bild und Lied S. 150 ff.
Oben Stabornament; unten Mäander mit Kreuz; beides
umlaufend.
5o6 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
A) Aegisthos Tod. Auf einem Thronsessel ohne
Lehnen doch mit verzierten Füssen (Ausschnitt mit Palmetten,
oben ion. Voluten, unten mit grossem massivem Schemel darauf
kleine Kreuzchen) sitzt Aegisth nach 1., eben von Orestes
Schwert in die r. Brust getroffen: von der Wucht des Stosses
sinkt sein Oberkörper etwas zurück und das r. Bein hebt sich
vom Boden; er würde rücklings hinstürzen, wenn er nicht
das 1. zurückgezogene Bein auf den Schemel stemmte und mit
dem 1. Arm sich am Sessel hielte; mit der R. fasst er instinktiv
an Orestes Oberarm, doch zu spat, denn das Schwert ist schon
tief eingedrungen und das rote Blut lauft herab. Er hat einen
Mantel über der 1. Schulter und dem Unterkörper (Vor-
zeichnung sehr deutlich; Muskeldetail mit verd. Firnis; langer
Bart; roter Blattchenkranz; einzelne Stirnlöckchen mit etwas
verd. Firnis; hinten ist das Haar in eine Wulst aufgebunden;
das Auge brechend, indem der Augapfelkreis nur zur untern
Hälfte dargestellt ist; Mund schmerzlich geöffnet; die Ab-
bildungen hierin falsch). L. von ihm ausgehend *.00*IA'A
sl[l]ytod-og. Orest, der stürmisch nach rechts auf ihn zu-
schreitet, fasst mit der L. Aegistffs Kopf und mit der R.
stösst er das Schnvert in dessen Brust (Beinschienen, kurzer
Chiton mit vielen Falten in Schwalbenschwanzabteilungen;
Panzer mit Achselklappen und Bauchstreifen, an der Seite
unter der Achsel mit Schachbrett verziert, wodurch vielleicht
das Lederkoller angedeutet auf welchem die Metallplatten von
Brust und Rücken liegen; Schwertscheide an r. Bande an 1.
Seite; lange einzelne Locken auf der Schulter; Locken vor
dem Ohr herab; att. Helm mit aufgeschlagenen Backen-
klappen ); r. von seinem Kopf
i
n
^Ooiooi^c. Von 1. eilt hinter ihm Klytamnestra herbei, i
beiden Händen hoch über dem Kopfe das Doppelbeil
schwingend (ion. Unter-Chiton mit weiten Aermeln, nur an
diesen und unten sichtbar, feingefaitet; darüber ein kürzerer
dorischer Chiton mit doppeltem Ueberschlag an Brust und
Bauch, mit breiten Falten, die zierlich angeordnet, gefüllt
mit Punkten, Kreuzchen, kleinen Zickzacklinien mit etwas
verd. Firnis; reiche Säume; Diadem; ein Tuch als Haube um-
geschlagen, das in feinen Falten in den Nacken fallt und
hinten einen Haarschopf heraustreten lasst, der wie das Sti
irn-
Stamnos, Gruppe 2. 5öJ
haar mit einzelnen Relieflinien auf sehr verdünnt angelegtem
Grunde). L. vom Kopfe
¥
*\ <f
K'kvTatf.t(vjriaxQa.
R. hinter Aegisth kommt Elektra nach 1. herbei und streckt
die Rechte horizontal vorwärts gegen Orest (ihn warnend vor
Klyt.?) mit der L. fasst sie die Nackenschleife ihres vorn
mit Blattern besteckten Haarbandes wie um es zu lösen (langer
ion. Chiton mit weiten Oberarmein mit Punkten verziert;
kurzer chlamysartiger Mantel auf r. Schulter befestigt mit
schwalbenschw. Abteilungen; Stirnhaar mit aufgesetzten schw.
Buckeln in Relief; hinten ist das Haar mit einem besonderen
Beutel versehen, der thongrunden gelassen und mit rotem
Bande befestigt ist). R. von oben herab EU • KTRA 'Hl[a]y.TQa.
B) Sehr viel übermalt. Palustris eh. In der Mitte steht
ein nackter Jüngling en face, den Kopf nach 1. wendend,
mit der R. sich auf einen langen Stab lehnend, die L. in die
Seite gestützt. Der Körper mit verd. Muskeldetail (meist mod.
übermalt); blondes kurzes Haar (mit verd. Firnis). R. von
oben nach unten SOTA3TSOH ■ M N[i~]xuotqutoc. L. steht auf
den Krückstock vorgelehnt ein bartiger Mann nach r. (mit r.
Binde vorn mit Spitze; Bartende fehlt, erg.; Mantel r. Brust
frei lassend); er streckt den r. Arm vor gegen Nikostratos,
doch ist die Hand mit dem Zweig modern; in der L. halt er
(antik) eine kleine rote Blume (Liebeswerbung); r. steht ein
zuschauender Jüngling nach 1. im Mantel, vorgelehnt auf
den Stab (kurzes Haar; r. Binde mit Spitze vorn), die R. in
die Seite stemmend, in der L. einen kleinen roten Zweig
zierlich haltend.
Der Stil ist der spatere strenge. Augenkontur bereits regel-
massig innen offen; Augapfel als Kreislinie mit Punkt; nach
innen gerückt. Muskeldetail mit verd. Firnis. Vorzeichnung.
2185. Erh. H. 0,21. Dm. 0,22. Girgenti.
Fragment; grösserer Teil der einen Hälfte des Bauches.
Abweichend von der Regel ist das Bild an den Seiten, wie
ein r. erhaltener Rest lehrt, von einem schmalen Streif (mit
schw. Blattchen oder Punkten) eingefasst gewesen. — Möglich
ist indes dass unser Fragment zu einer Amphora gehört habe.
^0g Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Symposion. R. lagert auf einer Kline (oben ionische
Voluten; Kissen für den Arm; Tischfragment davor), ein
bärtiger Mann im Mantel, in der L. einen schw. gemalten
Skyphos haltend, in der R. eine Schale beim Fusse erhebend
(kurzes Haar; Schnurrbart mit verdünntem Firnis); 1. vor ihm
steht ein Jüngling nach r., im Mantel (kurzes Haar), der die
Doppelflöte blast (beide haben rote Kranze kleiner Blättchen).
Es folgt 1. der Rest einer zweiten Kline, darauf ein Jüngling
der sich nach r. umwandte und niederblickte (r. Binde). —
Haare mit feinen Pünktchen rings am Rande. Augenkontur
innen etwas offen.
2186. (2472). H. 0,37. U. 1,02. Chiusi, 1875. — Aus vielen Stücken,
deren Fugen schlecht übermalt und Einiges erg.; auch durch
Abreiben viel beschädigt, besonders auf B).
Einfacher schw. Deckel mit Knopf scheint zugehörig..
Darstellung umlaufend, auch über die Henkelansatze weg.
Oben Stabornament, unten Mäander wie gewöhnlich.
Oreithyias Raub. A) Boreas im Laufschritt durch
die Luft nach r. hin stürmend, ohne den Boden zu berühren;
er verfolgt Oreithyia deren Füsse ebenfalls den Boden nicht
berühren doch demselben naher sind als die des Boreas. Boreas
hat kurzen Chiton mit kurzem Ueberschlag und breiten einfachen
Falten; Saum mit kleinen Kreisen; grosse ausgebreitete
Rückenflügel; der Kopf ist doppelt, nach beiden Seiten hin
blickend; der Bart fliessend wie wenn er nass wäre; nur das
Stirnhaar starrt etwas hinaus; Bart und Haar mit etwas ver-
dünntem Firnis in einzelnen breiten Strichen; etwas geöffneter
Mund mit dicken Lippen. Mit der weit ausgestreckten Linken
sucht er die laufende Oreithyia zu fassen die sich ihm ent-
zieht, beide Arme nach r. ausstreckt und erschreckt zu ihm
umblickt (langer Chiton mit Faltenabteilungen ohne schwalben-
schwanzförmige Enden; am Oberkörper darüber ein kurzes
Obergewand oder Wams mit weiten Aermeln das bis unter die
Hüften geht und dessen Falten mit verd. Firnis gegeben sind;
Shawlauf den Armen; Haarbeutel mit rotem Bande wie 2i85.
Diadem mit spitzen Blättern daran; Stirnhaar mit verd. Firnis,
lockig, herabhängend; Halsband mit einem Kreuzchen daran).
R. entflicht nach r., beide Arme entsetzt emporstreckend ein
Mädchen (wie Oreithyia bekleidet, nur statt des Shawls der
chlamysaftige Mantel der auf r. Schulter befestigt; Kopf
grossenteils erg.), sie blickt nach der Mitte um. L. hinter
Boreas eilt im Laufe ein anderes Mädchen weg dessen
Mittelkörper vom Henkel verdeckt wird, resp. wegfällt; wie
Stamnos, Gruppe 2. 3. 509
die vorigen bekleidet; sie fasst den r. weiten Ober'ärmel zier-
lich mit erhobener R.; Shawl über den Armen.
Auf B) steht ihr gegenüber ein Mann nach i\, ruhig, im
Mantel, das Scepter aufstützend; das Untergesicht ist bartlos
erg., gewiss falsch; es war wol ein Greis (Vater der Or.). Auf
diesen lauft von 1. ein Madchen zu nach r., doch nach 1. sich
umsehend (ion. Chiton mit Bausch über dem Bauch; Shawl;
Diadem), die Arme entsetzt erhoben; ohne die Erde zu be-
rühren mit den Füssen. — Hier, in der Mitte von B) trennt
sich die Darstellung nach den beiden Seiten: nach 1. lauft ein
anderes Madchen, weniger hastig, die Füsse an der Erde,
mit der L. zierlich den Chiton hebend (bekleidet wie Oreith.,
doch ohne Shawl), die R. gerade vorstreckend, auf einen
Mann zu, der teilweis von einem Henkelansatze verdeckt
wird (mit Scepter stehend; ion. Chiton, Mantel; Gesicht zer-
stört; war bartig); er erhebt die Rechte erstaunt gegen den
Vorgang auf A} vor dem er nach r. auszuweichen im Begriffe ist.
Augenkontur innen geöffnet; Augapfel als dicker Punkt;
verd. Muskeldetail. — Stil des Hermonax, doch nicht besonders
sorgfaltig.
2(87. (T. C. 3005). Erh. H. 0,26. Br. 0,16. Nach Angabe des Inventars
unweit von Trier gefunden (vor 1840).
Fragment; von der einen Hälfte des Bauches; oben Stab-
ornament, unten Mäander.
Der bärtige Dionysos schreitet eilig nach 1., den Thyrsos
in der L., den Kantharos in der R. (lange Schulter-Locken,
Epheukranz ausgespart; Vorderhaar in einzelnen verdünnten
Strichen vor den Ohren herab; ionischer Chiton, dessen Falten
an Brust und Aermel mit verdünntem Firnis und bereits von
freischöner Zeichnung; Mantel, r. Brust freilassend); r. unten
der nackte Fuss einer nach r. enteilenden Figur (Silen?) erh.;
1. Kopf und Arme eines lustig und eifrig die Doppelflöte
blasenden Silens nach r. mit r. Epheukranz. L. noch eine
Thyrsosspitze (einer Mänade?) erh. — Unten am Chiton
keine Schwalbenschwänze mehr. — Augenkontur innen offen.
Dritte Gruppe: Mimdung ebenso, mit Eier st ab. An den Seiten,
unter und über den Henkeln Palmetten. Die Henkel rund im Durch-
schnitt und etwas nach oben gebogen.
2i88. (1935). H. 0,34. U. 0,94. Vulci. Gerh. von Basseggio, 1846. —
Aus Stücken; Fugen übermalt; Einiges erg. — Vgl. Arch.
--.10 Attisch rotfigüfig; strenger Stil.
Ztg. 1846, S. 3yo (Gerhard 11. Böckh); die Inschrift abg. ebenda
Taf. 48, 14. Böckh,' kl. Schrift, VI, 449 ff. O. Jahn, Ber. d.
sächs. Ges. d. Wiss. 1854, S. 37. C. J. G. 8346. Schöne, coram.
in hon. Momms p. 652, 8.
Schone Palmetten mit Ranken und Blüten unter und über
den Henkeln. Oben Stabornament.
A) Pelias Töchter. In der Mitte steht ein Dreifuss
(ohne Löwenfüsse; mit nur einem Ringhenkel über dem
mittleren der Füsse); aus dem Kessel kommt die obere Hälfte
eines Widders (Hals nebst einem Teile des Hornes, über-
malt) hervor; auf dem Boden unter dem Dreifuss lodert Feuer
empor, das ziemlich geschickt dargestellt ist (ein gezackter
Raum ist ausgespart der mit verdünntem Firnis bemalt; dazu
rote Flammenspitzen die über das Ausgesparte hinaus auf
den Firnisgrund greifen). Ueber dem Widder: K • UOS x[n]X6g.
Hoch erstaunt über das Herauskommen des Widders ist das
Madchen r. (Tochter des Pelias), das in der gerade ausge-
streckten R. noch das Schwert hält mit dem der Widder ge-
tötet worden war, die L. bestürzt hoch erhebt und sich
erstaunt wegzuwenden im Begriffe ist (langer ion. Chiton und
um die Hüften als Schurz ein grösseres Tuch geschlungen;
aus mehrfachen breiten Bandern verschlungene Haube; das
Haar war vor dem Ohre sichtbar, aus dicken doch flachen
Punkten bestehend, Augenkontur geschlossen). Links steht
eine zweite Frau (Medea) nach r. (ebenfalls mit Haube; das
Stirnhaar gewellt und von Relief linien eingefasst; in derselben
Gewandung wie die Peliade; Augenkontur offen); sie hat die
L. mit gespreizten Fingern hoch erhoben über dem Dreifuss,
ein Gestus, der wohl ihr Zauberwort begleiten sollte; in der R.
gesenkt hält sie einen Feuer- oder Fleischhaken der Form
wie die im Museo Gregor I., tav. 47 abgeb.
B' Drei Manteljünglinge. In der Mitte ein Jüngling,
ganz in den Mantel gehüllt nach r. ; r. und 1. je ein Genosse
im Mantel der die r. Brust frei lasst; beide einen grossen
Krückstock vor sich aufstellend; alle drei haben rote Blattchen-
k ranze und Vorderhaar das in längeren einzeln gepinselten
Locken hereinlallt. Augenkontur innen offen. L. von dem
r. steht oben *. • VA>I xa[X]6g. R. von dem mittleren steht von
oben nach unten /VIKO • also Nix6[<7TQ(UfK\ wie auf 2184. R.
neben dem 1.: KAUOS y.a'Av;.
Inten ist eingekratzt in den nicht mehr ganz weichen doch
noch halbharten Thon und jedenfalls gleichzeitig mit der Ver-
fertigung die Inschrift auf derTafel No. 2188:
yfvdiu ttt(i)Zd) :/':<-': Xfnaarfdeg : x' : Ü :
Stamnos, Gruppe ?. Kanne, a; b, Gruppe i. 5l i
6. Kanne.
a) Form No. 20J.
2189. (2584). H. 0,14. Chiusi, 1877. Nur Kleines erg. — Abg. (sehr
ungenügend) Mus. Chiusino tav. 68; Elite ceramogr. IV, pl. 28;
p. 160.
Das Ende des Ausgusses ist — jedoch richtig — ergänzt.
Dreiseitiger Henkel; am oberen Ansätze eine strenge (aus-
gesparte) Palmette; sonst ohne Ornamente, gerirnisst. Auf
dem Halse:
Zug dreier Madchen nach r. (zu sacraler HandlungY.
Die r. vorangehende wendet sich um nach der Mitte und
streckt die r. Hand dahin aus; ebenso legt die 1. der mittleren
die r. Hand auf die Schulter. Die mittlere tragt auf dem
Kopfe ein durchbrochenes Stabgestell mit drei Löwenklauen
als Füsse, derart wie es auch auf Altare gestellt vorkommt (das
obere Ende desselben erg.); sie hat den Mantel nicht um-
geschlagen wie die andern beiden, sondern nur umhangend;
der ion. Chiton mit Bausch über dem Bauch; die Haare auf
gebunden mit breitem ganz umlaufenden Diadem. Die beiden
andern, in ion. Chiton und Mantel, haben aufgebundenes
Haar; doch sind die Enden wieder nach innen in das Diadem
gesteckt. Augenkontur sehr schmal und oval geschlossen;
Haar mit etwas verdünnter Farbe und Umriss in Relieflinie.
Kreisförmige Ohrringe. Sehr sorgfältig und fein, besonders
die Köpfe schön. — Im Räume zwischen den Figuren stehen
zerstreute kleine Buchstaben :
\ A A
O A A A
b) in Kopfform; Form No. 288.
Erste Gruppe: Weibliche Köpfe; die Gesichter aus Formen ge-
fresst; der Hals unten gerade abgeschnitten ; der Boden ganz flach und
ungeflmisst ; am Halsende ein Firnisstreif oder gefirnisster Wulst. Dan
fleisch im vier ungeflmisst, thongrunden , ebenso das Vorderhaar.
Strenger Gesichtstypus ; sehr längliches Auge mit sc/nv. Kontur und
Augapfelkreis. Lippen tmd Vorder haar zinnoberroth.
a) Exceptionelles Exemplar ; breiter bandförmiger Henkel-, nie-
derer Hals.
2190. 12799). H- °>27- Gesichtslänge 0,105. Vulci, nahe der Cucumella,
in einer „tomba a cassone", deren Inhalt von Heibig im Bull,
d. J. i883, p. 164 ff beschrieben ist. Aus Stücken; weniges
erg. — Das von Klein, gr. Vas. mit Meisters. S. 40, 1 als in
Berlin befindlich erwähnte Gefäss ist ein anderes. Dagegen
5i2 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
wurde in demselben Grabe mit unserem eine fast identische
Replik gefunden (jetzt in Petersburg).
Der Henkel mit den in rote Scheibchen auslaufenden
Ansätzen an der Mündung (die der Metalltechnik entlehnt);
Mündungsrand oben rot; Mündung weit, Hals eng und kurz.
Der Gefasshals geht nicht unmittelbar über in den mensch-
lichen Kopf, sondern zwischen beiden befindet sich die noch
zum Gef'ässe bezogene Schulter, die sich von dem mensch-
lichen Oberkopfe plastisch absetzt. Diese Schulter ist nach
Gef'ässart oben mit Stab Ornament, dann mit einem breiten
Bande liegender Palmetten nach 1. geziert (ausgespart, Mittel-
rippen auf den Blattchen, streng und sorgfaltig).
Der weibliche Kopf trägt eine grosse Haube, welche nur
die Ohren und das Vorderhaar freilasst. Die Haube hat hinten
zwei plastisch vorspringende, wie Brustwarzen bemalte Zipfel,
an welchen eine Schleife (zum Aufhangen) hangt (nur auf-
gemalt; fehlt auf der oben genannten Replik), Das Haar
ist hinten in einen Wulst gesammelt, der unter der Haube
kenntlich ist. Letztere ist ungefirnisst, doch reich mit schw.
Firnisfarbe bemalt; das Hauptornament sind Rauten-
muster; dazwischen Mäanderbänder mit Sternen dazwischen.
Das Vorderhaar ist plastisch behandelt, in die Stirn e
gekämmt und endet in fünf Reihen aus besondern Thon-
pünktchen aufgesetzter BuckellÖckchen; es ist zinnoberrot
gefärbt. Plastisch ist das Auge nur eine flache glatte ovale
Erhöhung, auf welche der Augenkontur ganz in der Weise
der strengen Vasenmalerei aufgemalt ist. Der Augenstern
besteht aus einem schw., von einer Ritzlinie umgebenen Gen-
trum, um welches sich ein breiterer Kreis von verdünnter
Firnisfarbe legt, auf welchen schw. Pünktchen aufgesetzt sind;
ringsum wieder eine schw. Kreislinie. Die Lippe ist braunrot,
doch war, wie deutliche Spuren zeigen, Zinnoberrot aufgesetzt.
Auf der Aussenseite des breiten Henkels ist eingraviert
-rAf>INOS£POIS£/v Xagtrog tnotfrjJaEv. (Auf der oben gen.
Replik steht + Af>l|vOS£POI^).
ß) Du gewöhnlichen kleineren Exemplare. Einfacher runder
Henkel; langer Hals. Die Jlaare zwar ebenso hinten auf-
genommen wie an 2190, doch ganz schwarz gefirnisst\
Ohren nickt sichtbar; Stirnhaar mit drei bis vier Reihen auf-
gesetzter Pünktchen, oft mit Resten der zinnoberroten Farbe,
die ebenso an Nasenlöchern und Lippen. Das Innere des
Auges -weiss. Um den schw. Oberkopf ist ein "weisser Kranz
aufgemalt von Epheu- oder Oelblättchen.
Kanne, b, Gruppe i. 5i3
2191. (757)- H. 0,20. Nola, S. Barth., vgl. Panofka, mus. Bart. p. 125
No. 41. — Abg. Gerhard, antike Bildwerke, Taf. CI, 3. Vgl.
Prodromus S. 344.
Sehr gut erhalten.
2192. (755)- H. 0,175. Nola, S. Barth.
Intakt erhalten.
2193. (741). H. 0,195. Nola, S. Koll.
Auch die inneren Augenwinkel sind zinnoberrot.
2194. (155). H. 0,20. Nola, S. Koll.
Etwas ergänzt.
2195. (2012). H. 0,165. S. v. Ingenheim.
Gut erhalten ; der Kranz ist von Myrten- oder Oliven-
blättern.
219 6. (743). H. 0,19. Nola, S. Koll.
Etwas beschädigt.
2197. (747)- H. 0,145. Nola, S. Koll.
Die Mündung erg.
2198. (748). H. 0,22. Alte kgl. S. ; laut eines aufgeklebten Zettels bei
Colin gefunden.
Etwas durch Feuchtigkeit beschädigtes, doch gutes
Exemplar.
2199. (2446). H. 0,10. Athen, 1875.
Fragmentiert, nur das Gesicht mit dem Ansätze des Ge-
fässes darüber erhalten.
y) Ganz wie die vorigen, nur ist das Vorderhaar nicht in
klebten Punkten gebildet, sondern gescheitelt und nach beiden
Seiten gekämmt', der Gesichtstypus u. s. w. tmverändert.
2200. (754). H. 0,19. Nola, S. Koll.
Intakt und von vorzüglicher Technik. Die Haube ist hier
hinten sehr deutlich und mit den zwei Zipfeln gebildet wie
auf 2190. Epheukranz. Das Vorderhaar thongrundig ohne
Rest von Rot.
2201. (752). H. 0,18. S. Barth., vgl. Panofka, il mus. Bart. p. 125, No. 40.
— Abg. Gerhard, antike Bildwerke, Taf. CI, 2. Vgl. Prodromus
S. 344.
Hinter dem Vorderhaare erhebt sich ein hohes Diadem,
das weiss grundiert ist, worauf ein schw. Mäander gemalt ist.
Die Züge des Gesichtes sind hier von etwas freierem Stile.
33
5 14 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
J) Hier anzuschliessm ein isoliertes Stürk:
^2 2 02. (T. C. 7419). H. 0,115. Tanagra, 1876. — Beschrieben von
Rhusopulos im Beiblatt zu Lützow's Ztschr. f. bild. Kunst 1875,
S. 3oi ; von Rayet in der Revue arch. 1875, vol. XXIX, p. 174.
Vgl. Heydemann in den Annal. d. J. 1877, p. 2S6 (der völlig
grundloser Weise die Echtheit der Inschrift bezweifelt). Klein,
Vas. mit Meistersign. S. 16.
Weiblicher Kopf wie 2190 fr., doch sind die Züge, nach-
dem sie aus der Form gepresst waren, noch etwas nach-
modelliert worden, wodurch sie scharfer und weniger regel-
massig wurden. Die aufgesetzten Pünktchen des Vorderhaars
sind in fünf Reihen geordnet; doch ist das Vorderhaar hier
ganz gefirnisst. Der weisse Epheukranz ist besonders sorg-
fältig, mit gravierten Zweigen und Früchten. Die Ohren sind
ganz frei und ungefirnisst. Das Weisse der Augen ist weiss.
Auf den Lippenrändern zwei dünne Firnislinien als Grenzen
(der Bronzetechnik nachgeahmt), innerhalb derer die Lippen
rot sind.
Oben sitzt nicht eine Oenochoemündung auf, sondern
eine lekythosartige Mündung auf engem (mit schw. Mä-
ander auf Thongrund verziertem) Halse. Zu beiden Seiten
derselben erhebt sich vom Kopfe aus je ein Schlangen-
vorderteil mit nach aussen gewandtem Kopfe (der eine 1.
abgebrochen); dieselben vertreten die Stelle von zwei Henkeln.
Der erhaltene Schlangenkopf ist bärtig, mit geöffnetem Maul7
von trefflichem archaischem Typus.
Auf dem schw. Rändchen, das den Hals unten abschliesst,
ist die Künstlerinschrift graviert:
IJrtoy.Xe'rjg inoirßz
(mit Unrecht erkennt noch Klein a. a. O. hier einen böoti-
schen Meister; für die Form IJ^oxl^g in Anika vgl. z. B.
C. J. A. I, 45).
Der Boden unten ist von einem erhöhten schw. Rande
umgeben; auf der thongrundigen Mittelfläche ist schwarz-
figurig ein Jüngling nach r. aufgemalt, der langsam vor-
schreitet, den Oberkörper etwas vorbeugend, und auf dem
vorgestreckten 1. Arme einen sehr kleinen Panther (Kopf im
Profil) trägt; den r. Arm hat er etwas zurückgestreckt (so dass
der runde Raum gut gefüllt wird); kurze Haare; nackt; das
Detail des Körpers, Rippen und Muskeln sind mit grosser
Sorgfalt und Feinheit graviert.
f7
Kanne, b, Gruppe i. 2. Lekythos, a, Gruppe 1. 5l5
Zweite Gruppe: Mohrenköpfe.
2203. (746). H. 0,17. Nola, S. Koll.
Nach Stil, Form und Technik ganz 2 191 ff gleich. Vortreff-
licher Mohrenkopf nebst Hals, ganz schwarz gefirnisst, bis
auf die dicken Lippen, die zinnoberrot aufThongrund waren,
und die Haare, die ganz als einzelne aufgesetzte Pünktchen
gegeben sind (Kraushaar) die ebenfalls zinnoberrot auf Thon-
grund. — Augenbrauen und das Weisse der Augen weiss.
2204. (2444)- H. 0,07. Athen, 1875.
Die Mündung fehlt. — Das Ganze etwas flüchtiger und
freier als 22o3; kein Rot auf den Haaren; die Augen wreniger
streng; die Brauen ausgespart thongrundig.
7. Lekythos.
a) In der gewöhnlichen rotfigurigen Technik.
Erste Gruppe: Grössere Exemplare. Der Hals gefirnisst ; von der
Schulter wird er durch ein plastisches Rändchen und eine?i schw. auf
T hon grün d gemalten Eierstab getrennt. Die gefirnisstc Schulter ist
mit rotfig. ausgesparten Palmettenranken geschmückt. Mäander am
oberen Rande des Bauches und unter dem Bilde. Der Fuss ist ein
einfacher dicker Wulst mit ungefirnisstem Rande.
a) Die Mäanderstreifen oben und unten laufen ringsum.
2205. (851). H. 0,358. H. 0,42. Armento. S. Barth., vgl. Panofka mus.
Bart. p. 101 No. 28. Gut erhalten. — Abg. Millingen, anc.
uned. mon. I, pl. 32; p. 80. Vgl. Overbeck, Gall. her. Bildw.
S. 262.
Palmetten sorgfältig, die Blatter mit Mittelrippe versehen.
Menelaos führt Helena. Der jugendliche Menelaos
steht von vorne, setzt jedoch das r. Bein ins Profil um
nach 1. voranzuschreiten; er hat Helena mit der L. am r.
Handgelenk gefasst und wendet den Kopf nach rechts zu
ihr um; mit der R. stützt er die Lanze auf; der korinth.
Helm sitzt auf dem Kopfe zurückgeschoben; Mantel um-
geworfen, der die r. Brust frei l'ässt; an den Knöcheln
rote Bänder {emocfVQia)\ Haare hinten aufgenommen in eine
Art Beutel (mit Relief linien auf dem schw. Grunde); eine
lange Schulterlocke hinter dem Ohr; sechs längere Löckchen
mit etwas verdünntem Firnis vor dem Ohr herab; kleine Spur
von verdünntem Backenbartflaum. L. von ihm von oben herab
L02v/2M2M Mevtltwg (die letzten Buchstaben fast ganz ver-
blasst). Helena steht auf beiden Sohlen fest auf nach 1.;
langer Chiton mit gewellten Vertikallinien von verd. gelbl.
33
*
5j5 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Firnis; schw. Pünktchen darauf verstreut; ungegürtet, doch
ein bis auf die Kniee reichender Ueberfall; Mantel auf Hinter-
kopf und beiden Schultern; rotes Haarband, Stirnhaar mit
sehr verdünntem Firnis; Ohrring kreisrund; eine lange
Schulterlocke; rotes Halsband. In ihrer ganzen Haltung spricht
sich Zögern und angstliche Zurückhaltung aus; der Mund ist
etwas geöffnet. Viel Vorzeichnung auch für die Gewand -
falten; ganz geradlinige Falten. Die Augen sehr langgeschlitzt.
Verdünnte Muskelangabe an Menelaos. Firnis teilweise grau-
grünlich verbrannt. — Stil dem Brygos verwandt.
ß) Die Mäanderstreifen nur über und unter dem Bilde.
V^2206. (837)- H. 0,377. U. 0,44. S. Barth. — Aus vielen Stücken, teil-
weise erg. und übermalt; Firnis zum Teil rötlich verbrannt.
Abg. Gerhard, ant. Bildw. Taf. 9; vgl. Prodromus S. 152 ff.
Panofka, rech, sur les noms des vases gr. pl. VIII, 3. Elite
ceram. II, pl. 10 p. 28.
Palmetten wie 2205.
Apoll und Artemis. R. steht Apoll en face (Unter-
beine, Füsse, der grosse Chlamyszipfel, unterer Teil der
Kithara modern), die grosse Kithara mit der 1. Hand spielend;
er hat langen ion. Chiton, auf der r. Schulter geknüpfte
Chlamys; er wendet den Kopf nach 1. und hält in der R. ge-
senkt eine flache Phiale mit rund ausgezacktem Rande; sein
Haar mit einer Binde ist hinten aufgenommen; das Stirnhaar
und die dichten vor dem Ohr herabfallenden Löckchen sind
mit verdünntem Firnis fein gemalt; eine lange dünne Schulter-
locke; Auge sehr schmal. Artemis, ihm 1. gegenüber, halt in
der R. gesenkt die Kanne bereit ihm einzugiessen; in der L.
den Bogen und einen Pfeil (rotes Halsband; langer ion.
Chiton, Mantel der die Brust freilasst; kleine Stücke erg.;
Ohrring kreisrund; Haar in einfachem Wulste hinten). — Stil
mit 22o5 genau übereinstimmend.
2207. (2590). H. 0,34. U. o,38. Athen 1878. — Aus Stücken.
Die Palmettenblatter ohne die Mittelrippe ; die Zeichnung
etwas freier als in den vorigen Exemplaren, an das Ende der
Periode gehörig. Ebenso die folgenden Exemplare.
Hermes steht en face r. neben einem brennenden Altar
(rote Flammen verblasst; auf einer Stufe; mit ion. Voluten;
vorn zwei Blutflecken mit verd. Firnis); er blickt nach 1. und
streckt den r. Arm horizontal über dem Altare aus; er hält in
der L. das Kerykeion und setzt den 1. Fuss nach r. auswärts,
Lekythos, a, Gruppe i. 5 17
in der Absicht, sich nach r. zu entfernen (Petasos an r. Bande
im Nacken; Chlamys; keine Stiefel; Bart mit verd. Locken-
enden, r. Blattchenkranz im kurzen Haar; Augenkontur innen
etwas offen. Ueber der Flamme des Altars HIPnO/VKAUOS
"Jtmwv xaXog. — Milder Firnis, ganz tiefschwarz, doch manch-
mal nicht ganz deckend.
2208. (853). H. o,3i. U. 0,315. Nola, S. Koll. — Gut erhalten, teil-
weise etwas übermalt.
Dionysos en face stehend, doch etwas nach r. bewegt
und das r. Bein nach r. aussen stellend, den Kopf nach 1. im
Profil gewendet und in der R. gesenkt den Kantharos haltend;
mit der L. stützt er den Thyrsos auf (langer ion. Chiton, oben
mit verd. Firnisstrichen; Mantel lasst r. Brust frei; Bart;
kurzes Haar; flüchtige Stirnlöckchen; das Auge im Profil,
flüchtig, innen offen).
2209. (1679). H. 0,395. U. 0,43. Nola, S. Barth. — Stark ergänzt.
— Abg. Gerhard, antike Bildw. Taf. 52; vgl. Prodromus S. 296.
Kind erb ad. L. steht ein Luterion mit zwei runden
Löchern um die Unterbeine herauszustecken; ein Knablein
sitzt darin von vorn und streckt die Unterbeine heraus; es
streckt die R. seitwärts aus und blickt zu der Frau r. empor; r.
Haarband; an seiner 1. Schulter ist Gewand deutlich; hier
ist nichts irgend Wesentliches erg. Die Frau steht en face
und streckt den r. Arm horizontal nach 1. zu dem Knaben
aus (langer Chiton mit Ueberfall und vorn in der Mitte herab
eine doppelte schw. Borte; Kopf, Hals, 1. Arm und ihre 1.
Seite bis zur Hüfte sind modern; nur wenige einfache freie
Falten am Gewand). L. oben
• I A $ I M A + ■
2210. (855). H. 0,27. Nola, S. Koll. — Abg. Arch. Ztg. 1848, Taf. 21,
1. 2. S. 323. Vgl. O. Jahn, arch. Beitr. S. 104 ff. Arch. Ztg. 1865,
S. 80.; 1876, S. 124 (Knapp); 1880, S. 101 (Körte) 161 (Furtwiingler);
C. Robert, Bild u. Lied S. 32, Anra. 36.
Die ganze Vase, selbst Henkel und Mündung sind
vollkommen antik, doch aus Stücken zusammengesetzt. Ein
modernes eingesesetztes Stück ist nur das den vorgesetzten
1. Nike- und den r. Jünglingsfuss mit dem Mäander darunter
umfassende Stück, das aus grauem gebranntem Thone be-
steht. An grösseren Theilen, besonders an den mittleren
Gewandpartien waren indess von der Feuchtigkeit die Innen-
linien zerstört und abgerieben. Deshalb und um die Fugen
zu überschmieren wrurde eine umfassende Uebermalung vor-
genommen mit rötlicher Thonfarbe, die jetzt grossenteis entfernt
5 1 8 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
ist; die Uebermalung schloss sich jedoch den Spuren des
Originals genau an; manchmal finden sich die antiken wohl-
erhaltenen Linien unter der Uebermalung. Ganz modern
waren nur die Inschriften /VIKA und AINO$, die jetzt entfernt
sind. An den Köpfen ist die antike Zeichnung noch sehr wohl
erhalten; der Jünglinskopf war sehr übermalt.
Eine geflügelte Frau (Nike) (Chiton, Mantel, die ge-
wöhnlichen Flügel des strengen Stiles, Haube mit Zipfel,
Vorderhaar gewellt, mit Relief linien; Ohrring) bringt eilenden
Schrittes nach r. eine (rote) Binde einem Jüngling (im Mantel
der die r. Brust frei lasst; langes Haar), der im Laufschritte
erschreckt nach r. davon lauft, in der vorgestreckten L. die
Leier haltend und nach ihr umblickend. — Augenkontur innen
ein wenig offen. Mantelfalten streng.
y) Variante; oben kein Mäander '\ Schulter ohne Palmetten ;
die Flügel der Figur des Bauches greifen weit in die
Schulter ein.
2211. (835) H. 0,34. U. o,38. Basilicata (nach Panofka il mus. Bart.
p. 104 No. 29) oder Nola (nach Millingen). S. Barth. — Sehr
gut erhalten. — Abg. Millingen, anc. uned. mon. 1, 29; vgl.
p. 97; Elite ceram I, pl. 96, p. 3o6. Welcker, alte Denkm. III,
Taf. 17, 1. S. 248 ff. K. O. Müller, Handb. d. Arch. § 402, 4.
O. Jahn, arch. Beitr. S. 377, 51.
Nike steht en face (r. Fuss von vorne, 1. Fuss im Profil
nach r.), die L. auf ein blütenbekröntes Scepter gestützt, nach
1. blickend und in der R. ein Schiffsakroterion (?) heraus
haltend. Unten 1. steht eine niedere Basis (Altar), darauf eine
oben etwas eingekerbte kleine Kugel (Apfel oder Quitte); sie
hat langen ion. Chiton (mit verd. Firnis gerade Linien) und
Mantel, beides mit einzelnen schw. Pünktchen bestreut; lange
aufgelöste Schulterlocken; rote, hinten in eine Schleife ge-
bundene Tanie. Die grossen Flügel sind emporgerichtet und
greifen auf die Schulter der Vase über. Augenkontur ge-
schlossen, doch der Augapfel ganz nach innen gerückt. L. steht:
K A U & irr« -
H £ P A I $ Kah1 *l natg
Auf jener niedern Basis steht mit Firnis gemalt K05T5T,
offenbar sinnlose Buchstaben. Stil 22o5 und 2206 sehr ahnlich.
Zweite Gruppe: Kleinere Exemplare. Hals und Schulter un-
geßrnisst; die letztere verziert genau wie an den schwarzfigurigcn
[,I974ff) mit flüchtigen dicken Strichen (ursprünglich unverbundent
Lekythos, a, Gruppe 2. 5 19
Lo tosknospen), und kleinen Strichen (ursprünglich Stabornament) dar-
über. Oben um den Bauch läuft meist ein schw. Mäanderstreif auf
Thono-rund. Der Fussrand ist dick, immer ungefruisst und glatt.
Letzte Stufe des strengen Stiles.
2212. (2688). H. 0,158. Attika, 1880.
Leto (Chiton, Mantel, Haube) geht eilenden Schrittes
nach r. und tragt auf dem 1. Arme ein kleines Kind (Apollon),
dessen Unterkörper in ihren Mantel gewickelt ist; dasselbe
hat sehr lange Haare und ist im Begriff einen Bogen, den es
in der L. hinaushalt, anzuziehen (Sehne rot, verblasst), um
nach r. zu schiessen. — Flüchtig; Augenkontur innen offen.
2213. (2255). H. 0,12. Gerh. Nachl. — Teilweise übermalt.
Eine ithyphallische bartige Herme (mit viereckigem Arm-
loch) nach r.; mit langen Haaren; auf zwei Stufen; am Schafte
ist ein Kerykeion aufgemalt, dessen oberes und unteres Ende
wenigstens antik ist. L. ein Baum mit sechs blattlosen Aesten.
R. vor der Herme ein Altar (eine Stufe, ion. Voluten). Oben
hangen zwei Votivtafeln fniraxecj mit Resten schw. auf-
gemalter Figuren (Sirenen?) und ein Stiergehörn.
2214. (2096). H. 0,16. Athen, Nachl. von Ross, 1860. — Die Ober-
fläche sehr abgerieben.
Eine Frau (ion. Chiton, Mantel) schreitet umblickend von
einem Altare (niedere einfache Basis) nach r. weg, in jeder
Hand eine Phiale haltend und die in der R. ausgiessend über
den Altar.
2215. (2251). H. 0,145. Gerh. Nachl. — Oberfläche des Firnisses sehr
Verstössen.
Im Frauengemach. Eine Frau (ion. Chiton, Haube) ist
aufgestanden von einem geschweiften Lehnstuhle 1. und hat
einen rechteckigen flachen gedeckten Korb in beiden Händen,
den sie eben von dem darunter stehenden Wollekalathos auf-
genommen zu haben scheint. Oben hängt ein Spiegel.
2216. (1876). H. o,i3. Nachl. Roesel's.
Opfer. Ein Mädchen steht (ion. Chiton, Mantel) vor
einem Altar (mit Basis) nach r. und bläst die Doppelflöte
(Kopf modern, Mittelkörper verschmiert); 1. geschweifter
Lehnstuhl.
2217. (2072). H. 0,095. Panofka's NachL
Spende. L. dorische Säule; davor eine Frau (ion.
Chiton, Mantel, Haube); sie streckt die R. mit der Phiale über
einen Altar(Voluten) aus, im Begriffe zu spenden. — Flüchtig.
220
Attisch rotfigurig; strenger Stil.
2218. (1150). H. 0,112. S. Barth. Panofka il mus. Bart. p. 117, 34a.
Frauengemach. L. dorische Säule; r. eine Frau (ion.
Chiton, Mantel) nach r.; sie streckt die R. horizontal vor über
einen Wollkorb unten. — Flüchtig.
2219. (1889). H. o,i3. Griechenland, Ross 1844.
Spende. Ein nackter Jüngling steht en face und streckt
nach 1. die R. mit einer Phiale aus über den Altar (einfach,
ohne Basis, oben ein Kranz?); in der gesenkten L. hält er
einen Biütenzweig.
2220. (2258). H. o,i3. Gerh. Nachl.
Eros schwebt vor einem Altar (mit einer Stufe) nach r.
und spielt die Leier (6 Saiten) mit dem Plektron über dem
Altar. Haare auf die Schulter fallend, reich und dicht. Augen-
kontur innen offen. — Ziemlich sorgfältig.
2221. (n3o). H. 0,11. Nola, S. Koll.
Nike (ion. Chiton, Mantel, Haube) steht, einen Spiegel
in der R. vorstreckend, nach r. — Flüchtig.
2222. (2262). H. o,i3. Gerh. Nach!.
Gleiche Darstellung wie 2221. Ziemlich genaue Replik
wie von einer Hand.
2223. (2070). H. 0,1 13. Nola, Panofka's Nachl.
Gleiche Darstellung wie die der beiden vorigen, nur
dass r. unten ein Kalathos beigefügt ist.
2224. (2263). H. 0,125. Gerh. Nachl.
Nike, ebenso wie oben den Spiegel so hier den Thyrsos
hinaus haltend (ion. Chiton, Mantel, Haube).
2225. (1861). H. 0,11. Nola, Gerh. 1845.
Nike (ion. Chiton, Mantel, Haube) eilt, die R. vorstreckend,,
nach r., wo ein Altar (Voluten angedeutet) steht.
2226. (2261). H. 0,095. Gerh. Nachl.
Nike (ion. Chiton, Mantel), eilend nach r., in der vor-
gestreckten R. eine brennende Fackel haltend.
2227. (2071). H. 0,095. Panofl-i's Nachl.
Gleiche Darstellung wie 2226, nur die Falten etwas
modifiziert.
2228. 12260). H. 0,095. Gerh. Nachl.
Seh webende Nike nach r., in der R. eine kleine runde
Frucht haltend (ion. Chiton, ohne Mantel). — Etwas über-
malt; Hals, Mündung und Fuss erg.
Lekythos, a, Gruppe 2; b, Gruppe 1. 5'2i
2229. (1857). H. 0,105. Nola, Gerb. 1845.
Sirene, d. h. Vogel mit weiblichem Kopfe (Haube) und
gehobenen Flügeln auf ganz niederer, flüchtig angedeuteter
Erhöhung nach r. (Grab?); r. eine dorische Säule.
2230. (1862). H. 0,09. Nola, Gerh. 1845.
Weiblicher Kopf nach r., die Haare mit Ausnahme des
Vorderhaares bedeckt von einer mit Sternchen verzierten
Haube, an der hinten eine Schlinge; an der Stelle des Ohres
ein kleiner Zipfel (Augenkontur innen offen; Nasenflügellinie
modern). R. davor steht ein kannelierter Pfeiler.
2231. (2042). H. 0,11. Italien, v. Radowitz 1856. — Uebermalt.
Eule nach r., Kopf von vorn; r. ein Oelzweig.
2232. (1856). H. 0,08. Nola, Gerh. 1845.
Eule nach 1., die Flügel hebend. L. Oelzweig.
2233. (1875). H. 0,12. Rösel's Nachl.
Knabe in den Mantel gehüllt, der auch den Hinterkopf
bedeckt, vor einer rechteckigen Basis (Steinsitz?) nach r.
stehend. Oben hängt ein rundes Salbflaschchen, 1. eine
Strigilis. Sorgfaltig.
2234. (1867). H. 0,075. Kam ari n a, 1845. — Oberfläche sehr abgerieben
und beschädigt. Mündung fehlt.
Sphinx sitzt nach r. (Haube, gehobene Flügel) vor einer
dorischen Säule.
2235. (115). H. 0,145. Nola, S. Koll.
Ohne Bild; nur oben der übliche Mäander; unten ein
roter Ring.
2236. (1209). H. 0,12. Nola, S. Koll.
Desgl.
2237. (1261).
H. 0,075.
Nola, S. Koll
Desgl.
2238. (i3i7).
H. 0,075.
Nola, S. Koll
Desgl., doch auch unten Mäander.
b) Auf den sc/rtü. gefmissten Grund graviert und farbig
aufgemalt.
Erste Gruppe: Form No. /yö. Fussrand mit gefirnisstem Wulste.
Dekoration wie an den schwarz figurigen : Hals und Schulter ungeßrn.;
auf letzterer verbundene sckw. Lotosknospen ?iach unten, zum Teil mit
522 Attisch rotfigurig: strenger Stil.
weissen Punkten dazwischen ; darüber flüchtiges Stabornament. Der
Bauch ganz schzv. gefimisst ; am Rande oben sowie unter dem Bilde
rot aufgemalte Ringe.
2239. (1612). H. 0,192. U. 0,24. Athen, vom Kunsthändler Papan-
driopulos in Rom gek.; c. 1834.
Bakchisch. L. ist mit weisser Farbe eine nackte Frau
(Nymphe) nach r. aufgemalt, deren langes Haar mit braunroter
Farbe gegeben ist (Kontur gewellt wie im streng rotfig. Stil);
die Innenzeichnung (Augenkontur geschlossen) ist geritzt, so
dass der schw. Grund sichtbar wird; am Körper ist diese
Innenzeichnung sehr spärlich. Sie streckt beide Arme aus,
den 1. Arm dem Silen entgegen; an ihrem 1. Bein ist ein
wenig erg.; an dem r. Unterbein ist die w. Farbe mit dem
darunter befindlichen schw. Firnis abgefallen. Sie scheint zu
tanzen und zugleich den Silen abzuwehren. R. enteilt, sich
umsehend, im Laufe oder Tanze ein Silen, der ebenfalls beide
Arme ausstreckt; er ist ithyphallisch; er ist ganz fauch Haare
und Bart nicht anders) mit der rotbraunen Farbe aufgemalt;
dieses Rotbraun ist nicht das gewöhnliche der schwarzfig.
Vasen, das auch hier zu den Streifen verwandt ist, sondern
ein anderes mehr thon- und fleischfarbiges. Der Typus des
Silen ist der gewöhnliche der schw. und streng rotfig. Vasen
(Stumpfnase, grosser Bart, gewellter Haarkontur; nur das not-
wendigste ist graviert). — Zwischen beiden ein Stück erg.;
auch an Silens Beine kleine Stücke erg.; zwischen ihnen mit
verblasster Farbe aufgemalt: fSA/O. Stil dem schwarzfigurigen
naher als dem rotfig.
2240. (22571. H. 0,186. U. 0,22. Gern. Nachl. — Sehr gut erh.
Silen schleppt Weinamphoren. Nur in gravierten
Konturen (nicht voll aufgemalt) ist ein Silen gegeben, dessen
Körper also schwarz ist bis auf einige aufgemalte Zuthaten
(langer weisser Bart; ebenso das Haar und der Schweif,
roter Epheukranz und braunroter stehender Phallos). Er
schreitet nach r. und tragt mit beiden erhobenen Händen
horizontal eine rote Stange, an deren beiden Enden je eine
grosse Spitzamphore hangt (weiss, mit roten, kreuzweise um
den Bauch und dann um die Henkel geschlungenen Stricken
an die Stange gebunden). In der übrigen Technik (Firnis,
Thon, Form u. s. w ) genau übereinstimmend mit 2239. —
Der Kopftypus des Silens hat etwas entschieden vom Bocke
Entlehntes in den dicken vortretenden Oberlippen.
Lekythos, b, Gruppe i. 2. Slh
2241. (725). H. 0,155. U. 0,17. Locri, S. Koll.
Die Lotosknospen der Schulter sind unverbunden und
durch weisse Striche getrennt.
Ueberra sehte Bakch antin. Auf einem braunrot ge-
malten Hügel (mit einigen dunkelroten Strichen) liegt schlafend
eine nackte Nymphe nach 1. (das Fleisch ganz weiss, wie
2239; das Haar ist schw. gelassen, mit r. Binde) auf dem
Rücken; sie hat das Gesicht jedoch auf ihre 1. Seite gelegt
und beide Arme hangen schlaff herab; in der r. Hand hUlt sie
noch einen Thyrsos mit rotem Epheulaub; das r. Bein hat
sie stark angezogen. Ein Silen beugt sich von 1. nach r.
über sie herab, ist ithyphallisch (rot) und streckt lüstern beide
Arme aus, sie an der Brust umfassend (sein Kopf und Arme
zwar antik doch übermalt, da der Firnis wohl abgesprungen
w7ar; sein Haar Avar rot; der gewöhnliche Typus; weisser
Schweif). Sein Körper ist nur in den Umrissen graviert,
ganz wie 2240, also schwarz.
Zweite Gruppe: Wie die vorige, doch der Fuss einfach und ohne
VVtdst ; Schulterdekoration verschieden.
2242. (1593). H. 0,144. U. 0,165. Vulci, Gerh. 1834.
Schulter wie 2241, schw. unverbundene Lotosknospen, mit
w. Strichen dazwischen.
Tanz der Silen e. Zwei ganz weiss aufgemalte Silene
tanzen nach entgegengesetzter Richtung, beide je ein Bein
hebend und beide sich zu einander umwendend und einen
Arm gegen einander erhebend. — Siluetten ohne alle Gra-
vierung. — Stumpfnasen sehr ausgesprägt, auch stark vor-
tretende Lippen (vgl. 2240).
2243. (263o). H. 0,12. U. 0,195. Athen, 1879.
Hals und Mündung fehlen. Auf der Schulter schwarze
liegende Palmetten.
Musikalischer Silen. Ein nur in Konturen gravierter
Silen schreitet nach r., unter dem 1. Arme eine Lyra (vier
Saiten) haltend. Mit w. oder r., jetzt ganz verblasster Farbe
ist aufgemalt: das lange Haar und der lange Bart; einige
Punkte auf dem Schwanz; die Binde, die von der Lyra herab-
hangt; ferner Punkte auf dem Körper zerstreut, welche die
Absicht zeigen, einen zottigen Silen darzustellen. Zeichnung
flüchtig; Nase gerade. Gravierung viel gröber als bei den
übrigen dieser Gattung; die übrige Technik vortrefflich wie
bei den anderen.
52zl Attisch rotfigurig; strenger Stil.
2244. (2256). H. 0,095. U. 0,14. Gern. Nachl.
Nur der Bauch der Vase ist antik; Schulter, Hals, Mün-
dung und Fuss sind erg. Firnis sehr schön.
Bakchisches Flötenspiel. Weiss aufgemalt sitzt
in der Mitte eine nackte Nymphe am Boden nach r., die
Doppelflöte blasend (rot); ihr Hinterkopf und Rücken sind
zerstört. Ueber ihr mit r. Farbe * IAK •; r. von ihr von oben
nach unten ■ 5I-I/V (es können etwa zwei Buchstaben voran-
gegangen sein, doch ist zwischen dem Bruch und dem 5 etwas
mehr leerer Raum als zwischen $ und H). R. und 1. kommen
behutsam, die beiden Arme vorstreckend, je ein ithyphallischer
Silen herbei (mit r. Schwänzen und r. Haar; beide Köpfe
grösstenteils erg.). — Zierlich.
c) Auf weissen Grund in Konturen von Firnisfarbe gemalt.
Erste Gruppe: Hals und Schulter ungefirnisst und thongrundig ;
auf letzterem das schw. aufgemalte Ornament flüchtiger unterbundener
Lotosknospen mit Stäbchen darüber. Der Bauch mit weissem Ueberzug,
darauf das Bild in Umrisszeichnung mit Fi? ?iis färbe, die meist ver-
dünnt und gelblich. Oben Mäander. Unten ist der Bauch gefirnisst
und mit aufgemalten zu. oder r. Ringen versehe/z. Letzte Stufe des
strengen Stiles.
i() Der Fussrand ist einfach, niedrig und ungefirnisst. Umriss-
zeichnung mit schw. Firnis in Relief linien.
2245. (/i3). H. 0,11. U. 0,15. Nola, S. Koll.
Die Lotosknospen der Schulter besonders dick.
Eros in der Luft schwebend nach r., als Knabe mit kurzen
Haaren, etwas geöffnetem Mund (wie freundlich lachend), halt
in beiden Händen vorgestreckt je eine (mit voller schw. Farbe
gemalte) Taube (?). — Fluchtig.
ß) Der Fussrand hat unten einen gefirnissten Wulst. Die
Umrisszeichnung mit flachen Linien und verdünnter gelb-
licher Firnisfarbe.
2246. (2415). H. 0,195. U. 0,2m. Athen, 1874.
Grab. Eine oben spitz zulaufende Grabstele steht auf
einer breiten Basis von drei Stufen. Auf der Stele befindet
sich, wohl als Relief gedacht, ein Jüngling nach r. auf ein-
fachem Sitze, den Mantel umgeworfen, sodass die r. Brust
frei bleibt; er hält in der L. einen Stock und führt mit der R.
einen kleinen Gegenstand (Blume?) gegen das Gesicht; kurze
Haare. {linier der Stele, teilweise von ihr verdeckt, befindet
Lekythos, c, Gruppe i. 2. 525
sich der runde Grabtumulus (seine runde Spitze wird von
der Stele verdeckt). — Zeichnung schon ziemlich frei, nur
strenges Profil (Augenkontur innen offen).
2247. (712). H. 0,17. U. 0,17. Athen, v. Sack.
Spende. Eine Frau sitzt auf geschweiftem Lehnstuhle
nach r. (ion. Chiton und Mantel, Haube) und streckt in beiden
Händen je eine Phiale vor und giesst spendend etwas von
ihnen aus. Stil wie 2246.
y) Dicker ungefirnisster Fussrand. Zeichnung wie bei ß).
2248. (711). H. 0,245. U. 0,245. Athen, v. Sack. — Vielfach ab-
gerieben. — Abg. Benndorf, griech. u. sie. Vasenb. Taf. 27, 2.
S. 44.
Iris (in kurzem Chiton mit kleinem Bausch über dem
Gürtel; Haarband; grosse Flügel am Rücken, hohe Stiefel
daran je zwei kleine Flügel; aufgenommenes Haar mit gelbl.
und schw. Firnisfarbe voll gemalt) stützt den r. Arm in
die Seite und hält in der L. das Kerykeion; sie schreitet
leise auf eine in der Mitte etwas eingezogene Erhöhung
zu, auf deren Spitze einige Spuren wie von einer Flamme zu
sehen sind, wonach sie einen landlichen einfachen Altar be-
deuten dürfte. — Stil wie oben. — Auf dem Bauche unten
nicht aufgemalte sondern ausgesparte Ringe.
Zweite Gruppe: Hals gefimisst; auf der thongrundigen Schulter
schw, aufgemalte liegende Palmettenranken, da) über Stäbchen. Umriss-
zeichnung mit schw. und verdünnter Firnisfarbe zugleich.
a) Dicker runder ungefirnisster Fussrand.
2249. (2417). H. 0,27. U. 0,27. Athen, 1874. — Etwas grau verbrannt.
Ohne Mäander mit Kreuz.
Nike schwebt nach r. (ion. Chiton mit den Gürtel ver-
deckendem Bausch und vielen feinen Falten, die am Ober-
körper mit flachen, am unteren mit Relief linien; sehr lange
schw. Haare, Diadem ausgespart; grosse Rückenflügel) und
streckt die beiden Arme vor, die fast ganz zerstört sind; die
R. ist etwas gesenkt gewesen und spendete vermutlich mit
einer Schale auf den Altar; die 1. Hand ist etwas gehoben und
hält eine Blüte oder Ranke. Unten r. ein Altar (mit einer
$2ß Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Stufe und ion. Voluten); zwischen Altar und Nike eine grosse
schw. Palmettenranke. — Profil recht streng; Augenkontur
sehr oval, fast geschlossen.
ß) Dicker ungefirnisster Fussrand mit schwache)' Ausschweifung.
Abweichende Technik, indem das Fleisch ganz schwarz ge-
fimisst.
2250. (2689). H. 0,24. Athen, 1880.
Ein Mann (bärtig?) steht nach r., vorgelehnt auf den
knotigen Stock, den er unter die 1. Achsel stützt, die R. in die
Hüfte gestützt; er blickt herab zu einem Hahn nach 1., der
mit erhobenem Kopf zu ihm aufblickt; oben r. hangt eine
Leier mit sieben Saiten und Plektron. In der Mitte stehen
Buchstabenreste von oben nach unten TI'oY. Das Gewand
(Mantel der r. Brust frei lässt) ist weiss gelassen, nur mit etwas
verdünntem Aussenkontur und Reliefinnenlinien gezeichnet;
der Körper dagegen ist ebenso wie der Hahn ganz schw. ge-
firnisst als Siluette ohne Gravierung und auch ohne Reste
einstigen Farbenaufsatzes. — Unten auf dem gefirn. Teil des
Bauches rote Ringe.
Dritte Gruppe: Die Schulter hat weissen Grund wie der Batich,
aj Hals und Schulter mit w. Grund; auf letzterer die flüchtigen
Lotosknospenstriche mit Stäbchen darüber. Fussrand dick,
etwas ausgeschweift. Der Kontur des Bauches ist nach oben
ebenfalls etzvas ausgeschweift.
2251. (1890). H. 0,19. U. 0,22. Griechenland, Ross 1844. — Hat
durch Abreiben sehr gelitten. — Abg. Benndorf, griech. u. sie.
Vasen b. Taf. 27, 3. S. 44.
Athena steht von vorn, den Kopf nach 1. gewandt (ion.
Chiton, kurzer dor. darüber? oben Rand einer kurzen Aegis?
kurz aufgenommenes Haar mit ausgesparten Binden; auf dem
voll schw. gemalten Haare noch einzelne Relief linien); sie
hält in der R. an den Arm gelehnt die lange Lanze, auf der
L. einen korinthischen Helm. L. steht an einen Pfahl ge-
lehnt ihr Schild, darüber hängt eine grosse Tänie, r. unten ein
aus Feldsteinen zusammengelegter niederer Altar mit öocpvg
ciarauf. — Feine Umrisszeichnung, alles mit schw. Relieflinien.
Vom Gesicht fast nichts erhalten; war, wie es scheint, von
strengem Typus; Gewand bereits in ganz freiem Stile.
Lekythos, c, Gruppe ?. 52T
ß) Hals gefimisst; auf der w. Schulte?- Ranken,' auch unter
dem Bilde Mäander. Fussrand nieder, rund, ungefirnisst.
2252. (2648). H. 0,181. U. 0,225. Athen, in der Nähe der Hagia Triada,
1879. — Abg. Arch. Ztg. 1880, Taf. 11; S. 134 (Furtwängler).
Schulter: Eros als Knabe schwebt horizontal nach r.
(Haare hinten kurz, doch vor den Ohren lang herabhängend;
strenges Profil; Augenkontur geschlossen) und halt in beiden
vorgestreckten Armen je das Ende einer sich gegen den Henkel
hin verbreitenden Palmettenranke mit Blüten an den Enden.
Die Palmettenblatter sind abwechselnd gefüllt und blass kon-
turiert; der Firnis ist ungleich dick aufgetragen; besonders
an den Flügeln und dem Ohrenhaar ist er dünner und bräun-
lich. — Am Bauche oben eigentümliche Mäanderform.
Gespräch von Mann und Frau. Eine Frau sitzt
nach r. auf einem Lehnstuhle (dessen schräge von einer
Palmette bekrönte Lehne jedoch ganz geradlinig ist wie
die Füsse; auf dem Sitze ein Polster; unter den Füssen
ein Schemel); sie trägt den ion. Chiton (die sehr feinen
Falten desselben sind mit dem verdünnten Firnis gegeben^
der bräunlich und gelb- grünlich ist); um die Oberschenkel
ein Mantel, der schwarz gefüllt ist, doch ist es eine ungleich
aufgepinselte Füllung (die Publikation gibt dies etwas zu stark,
indem die feineren Uebergänge fehlen; an zwei Stellen ist der
Firnis abgesprungen); sie trägt Armbänder und kreisrunden
Ohrring; die Haare sind aufgenommen und durch breite
haubenartige Bänder gehalten; die Haarenden sind mit be-
sonderen Pinselstrichen gegeben; die Haarfüllung ungleich,
wie die des Mantels; das Auge sehr oval, der Kontur ge-
schlossen. Sie hält mit beiden Händen einen feinen Blatt-
kranz vor sich; auf ihren Knieen sitzt, ihr zugewandt, eine
Wachtel. R. oben hängt ein Spiegel, 1. oben ein Alabastron
an einem Bande, das an den zwei kleinen Henkeln befestigt
ist; 1. hinter ihr ein Wollekorb (der teilweise mit Firnisfarbe
gefüllt ist wie der Mantel). R. steht ein Mann nach 1. (kurzer
Bart, kurze Haare, die mit einzelnen verdünnten Pinselstrichen
gegeben, die weniger schwarz sind als in der Publikation); er
trägt Schuhe (die Frau hat nackte Füsse), lehnt sich vorwärts
auf den unter die 1. Achsel gestemmten Knotenstock, die R.
in die Seite gestützt; Mantel der rechte Brust frei lässt, mit
gezacktem Saum, ohne Füllung, nur in Konturen; die Innen-
zeichnung gelblich verdünnt. Vor ihm steht
$0VA>1:>0 + HA/WO "Olvvni/og xakoq.
Vor der Frau r. KAUOS und 1. hinter der Frau
SOWWSIAHOH 0 naiQ xaloc.
528 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
8. Alabastron (Form No. 239).
a) In de?- gewöhnlichen rotfigurigen Teclmik.
Erste Gruppe: Am oberen E?ide des Bauches befinden sich zivei
kleine Ansätze.
et) Ariederer Hals und der Bauch nach unten spitz zulaufend.
2253. (2571). H. 0,10. Anika, 1877.
Um die breite ungefirnisste Mündungsflache schw. Ringe.
Einfacher Mäander zwischen den Ansätzen oben am Bauch;
darüber auf ganz schmalem ungefirnissten Streifen die scrnv.
aufgemalten rings umlautenden flüchtigen Buchstaben
K N V O H T 1 5.
Umlaufendes Bild. Bakchischer Tanz. Ein Sil en läuft
(tanzend) nach 1. und blickt nach r. (nach der Nymphe) um;
in der vorgestreckten R. hält er Krotalen; er hat einen
dicken weibischen Haarschopf am Hinterkopf; zur Innen-
zeichnung sind keine Relieflinien, nur flache etwas verdünnte
verwandt. Es folgt ihm r. eine im Tanzschritt nach 1. eilende
Nymphe in langem ion. Chiton und archaisch gefältelter
Chlamys (Sphendone um die Haare); in der vorgestreckten R.
ebenfalls Krotalen. Innenzeichnung ebenfalls nur mit flachen
dünnen Linien. — Streng, doch flüchtig.
ß) Höherer Hals; der Bauch tmten breit und rund.
2254. (2572). H. 0,185. Attika (Pikrodafni), 1877.
Am oberen Ende des Bauches feines schlankes Stab-
ornament; darunter reicher Mäander mit Kreuz zwischen den
rot gefärbten Ansätzen.
Umlaufendes Bild, unten von Mäander mit Kreuz ab-
geschlossen. Jüngling im Frauengemach. Auf geschweif-
tem Lehnstuhle (gestreiftes Tuch auf dem Sitz) sitzt nach r.
eine Frau (ion. Chiton und Mantel; auf letzterem Kreuzchen;
Füsse auf löwenfüssigem Schemel; Haare hinten aufgenommen;
ausgespartes Diadem; eine einzelne Schulterlocke) und spinnt,
in der erhobenen L. den (rot aufgemalten) Rocken, mit der
R. den Faden ziehend, an dem die sehr lange rote Spindel
hängt. Sie scheint ganz vertieft in ihre Arbeit, auf die sie
aufmerksam blickt; ihr ganzer Kopf (bis auf das Gesicht) ist
bedeckt von einem durchsichtigen, weiss aufgemalten
Schleier, der durch schw. Pünktchen geziert ist und unten
in kurze Fransen ausläuft; die dünn aufgetragene weisse Farbe
giebt den Eindruck des Durchsichtigen vortrefflich wieder.
Alabastron, a, Gruppe i. 2. 529
Oben hängt eine Lekythos (Form No. 176) und ein Spiegel
(mit Griff, der oben in Voluten endet). Vor ihr steht nach 1.
ein Jüngling im Mantel (r. Brust frei, Kreuzchen auf dem
Mantel; kurzes Haar; Andeutung von Backenflaum), der sich
mit der L. auf seinen Knotenstock stützt und das 1. Bein ent-
lastend sich vorbeugt und mit der R. der Frau einen vollen
Beutel hinhalt, den sie gar nicht zu beachten scheint. Hinter
dem Jüngling und zugleich hinter der Frau steht eine
Dienerin der letzteren, nach r. zu ihr gewandt, doch nach
1. nach dem Jüngling umblickend; sie trägt nur den langen
ion. Chiton mit Bausch über dem Gürtel vorne; sie hält einen
Spiegel in der R. und auf der L. vorgestreckt einen Wollkorb;
ein anderer grösserer steht unten (hinter dem Stuhle der Frau);
die Dienerin hat kurz geschnittenes Haar. — Die Ausführung
ist überaus sorgfältig, das Ganze ein wahres Prachtstück; die
Gewandung ist bereits frei von allen archaischen Zügen, doch
die Kopftypen sind noch ziemlich streng, der Augenkontur
sehr schmal, langgezogen und geschlossen, doch die Pupille
nach innen gerückt.
Zweite Gruppe! Die Ansätze oben fehlen; deshalb auch kern
Mäander oben, nur schw. Stäbchen.
2255. (2574). H. 0,16. Athen, beim Gebäude der Bank gef.; 1877. —
Grau verbrannt.
Nike schreitet eilig nach r. (ion. Chiton, Mantel, Sphen-
done; Flügel ziemlich kurz; Falten ohne archaische Enden;
Augenkontur innen etwas offen; flüchtig); sie streckt beide
Arme mit gespreizten Händen schräg vor gegen einen Palm-
baum. Die Darstellung füllt den ganzen Umkreis des Ge-
fässes. Unten Mäander.
2256. (2570). H. 0,115. Attika, 1877.
Auf geschweiftem Lehnstuhle sitzt eine Frau nach 1. (ion.
Chiton, Mantel, Haube) und streckt die Hände aus, wie um
etwas zu empfangen. Vor ihr 1. steht eine zweite Frau nach
r. (ion. Chiton, Mantel) und hält ihr einen Spiegel entgegen.
Hinter ihr hängt ein Sack. — Flüchtig; Augenkontur innen
offen; letzte Stufe des strengen Stiles.
6) Auf weissen Grund gemalt.
Erste Gruppe: Mit den Ansätzen oben am Bauche.
et) -Der ganze Bauch hat zaeissen Grund ausser dem tmteren
schw. gefirnissten Teil. Konturzeichnung und Füllung vo?t
Firnisfarbe.
34
r-
53o Attisch rotfigurig; strenger Stil.
2257. (263a). H. 0,165. Athen, 1879. Aus Stücken, doch vollständig
und nichts erg.
Zwischen den Ansätzen Mäander mit Schachbrett.
Spendescene. R. sitzt auf einfachem Sessel ohne Lehne
ein Jüngling nach 1., den Unterkörper im Mantel (der mit
schw. Firnisfarbe gefüllt ist, nicht gleichmässig sondern wie
auf 2252); im 1. Arme ein langer Stock, oben mit Querholz;
die R. streckt er vor, um die Schale von dem Mädchen 1. zu
empfangen. Sein Haar voll gefirnisst, die Enden mit be-
sonderen Strichen; Augenkontur geschlossen; Andeutung von
Backenflaum; Mund etwas geöffnet; freundlicher lebendiger
Ausdruck. Die äusseren Konturen mit dem verdünnten gelb-
lichen Firnis, mit noch mehr verdünntem die Innenzeichnung.
Oben hängt ein grosser Wandkorb an Bändern; vor ihm 1;
sitzt, die Vorderbeine aufstellend, ein Panther, ihm zugewandt
nach r.; der Kopf en face; er ist nur mit Umrissen in ver-
dünnter Firnisfarbe gegeben, das Fell gesprenkelt. Von 1. naht
ein Mädchen nach r., das ihm eine volle Phiale auf der L.
entgegenhält und in der R. gesenkt die Kanne trägt (ion.
Chiton ohne Faltenangabe; sackförmige Haube, die nur das
Stirnhaar sehen lässt und mit Zickzack verziert ist; Diadem;
kreisrunder Ohrring; schw. Schuhe und schw. Chlamys auf
der r. Schulter und um den Mittelkörper, die mit schw. Firnis
ungleich gefüllt ist wie der Mantel des Jünglings). Sehr merk-
würdig ist, dass ihr Fleisch sowohl als der ion. Chiton und
die Haube alle noch einmal auf dem w. Grund mit weisser
glatter Thonschicht belegt wurden, so dass diese Teile ein
schwaches Relief haben; darauf ist dann die Innenzeichnung
(die Sternchen auf dem Mantel, das Zickzack auf der Haube)
aufgemalt mit gelblicher Firnisfarbe. — Spuren von Vor-
zeichnung an beiden Figuren; am Mantel der Frau eine Spur
von auf den schw. Grund aufgemalten roten Innenlinien.
^2258. (2573). H. 0,18. U. 0,21. Tanagra, 1877. — Intakt. Der weisse
Grund ist sehr fest, glatt und gelblich.
Am Bauche oben Stabornament; zwischen den Ansätzen
einfacher Mäander.
Jugendlicher Sieger. R. steht ein Jüngling nach 1.,
doch halb en face (1. Bein en face, r. im Profil), nackt, mit
kurzen Haaren, die mit vollem schw. Firnis gemalt sind bis
auf das vor den Ohren herabhängende in einzelnen Strichen
gegebene Vorderhaar; hinten herum ist das Haar in eine
horizontale Reihe von Wülsten gelegt; mit sehr feinen Linien
gelben verd. Firnisses sind die feinen Haarenden angedeutet.
Alabastron, b, Gruppe i. 53l
Er drückt sich mit der erhobenen R. einen (ausgesparten)
Reif oder Tanie auf dem Kopfe fest, daran hinten eine Schleife
und vorn eine Spitze sich zu befinden scheint; er hält in der
L. und an die 1. Schulter gelehnt einen langen Stock, der
oben mit kurzem Querholz versehen ist; sein Körper ist nur
in Konturen gezeichnet, die äusseren mit Relieflinien, das
Muskeldetail mit feinen gelblichen Linien; strenge und kor-
rekte Zeichnung. L. steht Nike nach r. und stützt in der R.
ein Scepter (blütenbedeckt) auf (ion. Unterchiton, der an den
Aermeln und am Bauche etwas erscheint, mit feinen gelben
Falten; dor. Chiton darüber mit den strengen schwalben-
schwänzförmigen Falten; darüber, die r. Brust frei lassend,
der Mantel, der mit der gelben ganz dünn genommenen und
durchsichtigen Firnisfarbe gefüllt ist; die Flügel mit gelbem
und schw. Detail in Umrissen; die Haare sind gewellt, mit
einzelnen dunkleren und helleren Pinselstrichen gegeben, die
Enden mit feinsten gelben Linien; hinten ein weiss gelassener
Haarbeutel); auf der r. Hand trügt sie einen mit schw. Firnis
gefüllten Gegenstand, der ein Vogel zu sein scheint. L.
hinter ihr am Boden eine grosse Hacke, Avie sie in der
Palastra gebraucht wurde; r. zwischen ihr und dem Jüngling
liegen zwei Halte ren am Boden. Darüber hangt oben an
verchlungenem Knoten ein Sack mit Hakenkreuz (für
Schwamm?). — Die Zeichnung überaus fein, die Abwechslung
der Farben (obwohl nur Firnisfarbe angewandt ist) höchst ge-
schmackvoll. Augenkontur am Jüngling etwas offen; Pupille
nach innen gewölbt. Stilstufe des Brygos.
ß) Der Bauch zeigt obe?t über den Ansätzen einen auf dem r.
Thongrunde ausgesparten breiteti Palmettenstrcifen; unter
dem Bilde ein Mäatider, ebe?tfalls auf Thongrund. Nur
KonttirzeicJinung.
2259. (2705). H. 0,275. Athen, 1880. — Aus Stücken; vielfach stark
abgerieben. — Abg. Arch. Ztg. 1882, S. 214 (nur die zwei Haupt-
figuren). Vgl. Heydemann, griech. Vasenb. S. 1, Anm. i3, 1.
Parisurteil. Paris als Jüngling sitzt nach 1. auf einer
leicht angedeuteten Höhe und hat das r. Bein über das 1. ge-
schlagen; er stützt das Kinn in die r. Hand, die 1. Hand auf
etwas Undeutliches (seine Leier am Boden ?) legend, aufmerk-
sam nach 1. sehend; er trägt hohe Stiefel; die Spitze des r.
Fusses ruht auf einer niedern Erhöhung; Petasos im Nacken,
Chlamys mit einigen roten Streifen, kurzes Haar. Vor ihm
steht 1. Hermes en face, sich mit der L. auf das lange Kery-
34*
^32 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
keion stützend und auf Paris herabsehend (Bart: Petasos,
Chlamvs mit roten Streifen, hohe Stiefel) und die R. in die
Seite stemmend. Neben Paris KAAOM y.a'/.ög, neben Hermes:
KAAO • R. steht die fast ganz zerstörte Gestalt einer Göttin
(Hera), r. neben ihr K ', im langen ion. Chiton und Mantel,
mit der L. den wohl über den Kopf gezogenen Mantel empor-
ziehend, in der R. das lange Scepter schräg tragend. L. folgt
Athena nach r., die etwas besser erhalten ist 1. von ihr, r.
von Paris: -KAIE y.a'/.y], in ion. Chiton, Mantel mit rotem
Randstreif, Aegis ohne Gorgoneion, Helm; in der L. trägt
sie die Lanze, deren Spitze oben in das Ornament ragt und
deshalb auf r. Thongrunde steht; in der R. hat sie etwas
rundes Schwarzes Apfel?). — Schönste Zeichnung der letzen
Stufe des strengen Stiles. Nur Umrisse in Relief linien; nur
die Haare voll gefirnisst; merkwürdig die einzelnen hellroten
Faltenstreifen auf den Gewändern. Augenkontur wie es scheint
geschlossen, doch Pupille nach innen gerückt.
Zweite Gruppe: Ohne die Ansätze am Bauche oben.
2260. 57i'. H. 0,145. Neapel, c. i833. — Aus Stücken; die Fugen
schlecht überschmiert. — Abg. Arch. Ztg. 1872, S. 36 ^Heyde-
mann). Vgl. Fröhner, deux peint. de vases gr. de la necrop.
de Camirus, Paris 1S71, pl. II, p. 14 ff.
Der weisse Grund fest glatt und gelblich; oben nur Streifen,
kein Ornament.
Mit breitem Pinsel ist schwarz aufgemalt in dicken Kontur-
linien ein Aethiope nach r. (der Kopf voll schwarz gefirnisst,
das Haar weissgrundig gelassen, der Kontur nur getupft; Nase
und Stirn alt, das Untergesicht übermalt wegen eines Bruches ;
er schreitet, nach 1. umsehend nach r., in langen weiten
Hosen mit punktiertem Streif, in kurzem Chiton mit Aermeln,
die punktiert wie die Hosen; in der R. streckt er eine Streit-
axt aus; auf dem 1. vorgestreckten Arm ein befranstes grosses
Tuch. Der Rest des Raumes ist gefüllt mit einem Altar oder
ea/äoa 'ohne Stufe, wie ein einfaches Postament^ und Palm-
baum, auf den der Aethiope zueilt.
9. Pyxis.
2261. (2679). H. o,i3, mit Deckel 0,20. Dm. des Deckels 0,17, des oberen
Gefässrandes 0,135. Athen, 1880. — Aus Stücken, doch voll-
idig und nichts erg. — Abg. Arch. Ztg. 1S82, Taf. 7, 1;
S. 154 (Robert).
Form No. 199. Der Deckel mit hohem rundem Knopfe
ist in gewöhnlicher rotfiguriger Manier verziert; von Stab-
Alabastron, h, Gruppe 2. — Pyxis. 533
Ornament und Mäander umrahmt lauft ein breites Band aus-
gesparter Palmetten um. Die Füsse sind ebenfalls thon-
grundig und ungefirnisst. Der Bauch dagegen ist mit
weissem Ueberzug versehen (schönes warmes Weiss, glatte
doch nicht glänzende Oberfläche; das Weiss schabt sich
leicht ab).
Umlaufendes Bild. Frauengemach. Eine grosse zwei-
flüglige Thür trennt die Figuren; oben, unten und in der
Mitte derselben je ein Querleisten, der mit verd. Firnis gelb an-
gelegt und mit dunkeln Nagelknöpfen versehen ist; in dem r.
obersten Rechteck befindet sich der Klopfer oder Griff der
Thür. Die Thüre, wie alle Figuren, ist mit braungelben
Konturen von verd. Firnis gezeichnet. Gruppe 1.: eine
Frau nach r. auf lehnelosem Stuhle (langer Chiton, in den
Mantel gehüllt, an dem die Farbe grossenteils abgesprungen;
Haar hinten in kurzem Wulst aufgebunden; ausgesparte
Binde); sie streckt die r. Hand aus und giebt wohl einen
Auftrag dem Mädchen, das eilig zu der Thüre nach r.
schreitet, doch nach jener umsieht und die R. nach ihr aus-
streckt (ion. Chiton, Mantel der r. Brust frei lässt; Haube die
nur mit Konturlinien). Zwischen beiden hängt an einem
Haken oben ein schwarzes Alabastron herab; weiter r. neben
der Thür hängen zwei Sandalen mit reichem Riemenzeug, die
eine von unten, die andere von der Seite gesehen. L. von
der sitzenden Frau, durch ein oben hängendes Tuch (nur in
Konturen] getrennt, eilt ein Mädchen, in gleichem Motive
wie die vorige, nach r. und sieht sich um (ion. Chiton, Mantel,
darunter der 1. Arm; lange Haare), die R. nach 1. aus-
streckend, darin sie einen (mattbraunen) Reif (Wollestrang oder
Tänie) hält; sie enteilt von einem 1. stehenden Wollkorb (nur
Umrisse), in welchem oben Rocken und Spindel sichtbar
werden. Das 1. gegenüber stehende Mädchen (ion. Chiton,
Mantel, langes Haar) streckt in der R. eine apfelförmige Kugel
.(mattbraun, gesponnener Knäuel?) nach r. aus. Oben hängen
wieder die zwei Sandalen wie vorhin. L. steht noch ein
Mädchen nach r. mit einem Spiegel in der vorgestreckten r.
Hand (ion. Chiton, Mantel, 1. Arm darunter, Haarband aus
gespart, einfacher Wulst hinten). Zwischen beiden ein Stuhl
ohne Lehne und darüber an der Wand eine dicke Binde; 1.
gleich r. neben der Thür hängt ein kleiner Sack. — Die Konture
und die Chitone sind nur mit verd. gelbbraunem Firnis ge-
zeichnet; die Haare sind als Masse schwarz-braun gefirnisst.
Die Mäntel sind alle mit matter graubraunrötlicher Farbe
53 1 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
gefüllt und darauf sind die Faltenlinien mit verd. Firnis an-
gegeben. Augenkontur innen offen, doch noch das strenge
Untergesicht; Gewänder ohne alle Schwalbenschwanzfalten.
Letzte Stufe vor dem frei-schönen Stil.
10. Sehale.
i. Ohne absetzenden Rand (Form No. 225).
a) Das relativ kleine Innenbild nur von einem feinen thon-
grundigen Rändchen eingefasst. Form der Schale ziemlich
bauchig und tief. Der Stil der ältere und strengere. Haupt-
meister: Epiktet und sein Kreis.
Erste Gruppe: Das Innenbild besteht nur aus einer Figur, die den
ganzen Raum füllt. Der Rand des Fusses ist ein dicker runder un-
gefirnisster Wulst. Zu beiden Seiten der Henkel befinden sich Palmetten,
welche die beiden Aussenbilder trennen.
2262. (1607). H. 0,15. Dm. 0,315. Vulci, 1834. — Aus Stücken, teil-
weise erg. — Abg. Gerhard, aus. Vas. Taf. 272 Bd. IV, S. 46.
Panofka, Bilder ant. Lebens Taf. II, 2 (S. A), III, 7 (Seite B).
vgl. S. 4. Vgl. C. J. G. 8177. Klein, Vas. mit Meistersign.
S. 47, 7.
Der Fuss ist angesetzt und fremd; er gehörte zu einer
schwarzfigurigen Schale.
Innen: Silen nach r. laufend, das Rund ausfüllend, nach
1. umblickend, im archaischen Laufmotiv, mit tief eingesenktem
r. Knie (langer Bart und langes Haar, r. Epheukranz; sehr
starke Stumpfnase, dichte breit gemalte Braue, dicke Lippen;
der Körper ist vom Halse bis zu den Knieen modern; es ist
das mit dem fremden Schalenfusse eingesetzte Stück); in der
L. hält er einen Schlauch gefasst. Ringsum
r
*> ^ * o *
^ 1+ - - I O
riujii<'.(f tog (statt llä/ncpuiog).
s i
Unter den Aussenbildern nur ein feiner Thongrundstreifen.
Schale, i, a, Gruppe i. 535
A) Palästra. In der Mitte steht ein unbartiger Flöten-
bläser nach r. (er hat das Mundstück, das mit einem r.
Bande am Kopfe befestigt ist; ausserdem hangt ihm vorn am
Leibe an r. Bande das Futteral herab; langer "ärmelloser Chiton
ohne Gürtel, unten schwalbenschwanzförmige Enden). R. steht
ein aufmerksamer Jüngling nach 1. (nackt, r. Kranz), der sich
zum Diskoswurf anschickt; er hält eben den Diskos in der
erhobenen Linken bereit (der Diskos erscheint über der
Schulter neben dem Kopfe wie an der Diskophorenstele) und
hat den r. Unterarm erhoben. R., abgewandt, ein nackter be-
kränzter Jüngling nach r., der etwas in die Kniee gebeugt
steht (vor Eifer und Ungeduld?) und sich eben mit einer r.
Binde die 1. Hand umschnürt (die an beiden Händen bereits
angegebenen Binden sind mit schw. Firnisreliefstrichen ge-
geben, da sie auf Thongrund stehen), zum Faustkampfe sich
rüstend. L. am Ende steht noch ein gleicher Flöten blase r
wie der mittlere nach r. und vor ihm r. ein eben in regel-
rechtem Ausfalle das uxÖvtiov (kurzer Stab) schleudernder
nackter bekränzter Jüngling nach 1. An Brust und Bauch
des letzteren einiges feine Muskeldetail mit verd. Firnis. L.
und r. vom Flötenbläser in der Mitte steht ^Eniy.Tijiog und
dazu gehört auf B) l'ygaipav und r. y.uXbq.
e p < * r * s
# A U O £
B) In der Mitte ein Jüngling (r. Kranz, kurzes Wams mit
feinen gelblichen verdünnten vertikal gewellten Falten; um
die Hüften ein schurzartig geschlungenes gröberes Gewand-
stück in strengen Falten; hohe Stiefel, die oben mit Fell ver-
brämt); er führt ausschreitend nach 1. zwei Rosse an roten
Leinen herbei; das eine 1. bereits vor ihm befindliche schreitet
ruhig, das andere r., zu dem er umsieht, geberdet sich etwas
unwillig; beide Rosse haben Maulkörbe (einiges verdünntes
Detail auf ihnen).
Vorzeichnung ist nirgends zu erkennen. — Höchste Sorg-
falt und Sauberkeit in der Zeichnung. Die äusseren Haar-
konture aller Figuren sind graviert; nur um die Stirnhaare,
536 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
wo einzelne Spitzen heraustreten, der übliche thongrundige
Streif.
2263. (2221) H. o,i3. Dm. o,3i. Vulci, Gerh. Nachl. — Teilweise
erg. — Erwähnt: Musee etrusque No. 798. Gerhard, auserl.
Vas. Bd. II, S. 61. C. J. G. 7576. O. Jahn, Darst. gr. Dichter
auf Vasenb. S. 756, No. 2. Klein, Vas. mit Meisters. S. 54, i3.
Innen: Ein sich rüstender nackter Jüngling nach 1.,
sich vorbeugend und im Begriffe, sich die r. Beinschiene an-
zulegen; die 1. hat er schon an; am r. Beine liegt unten
deutlich bereits der Ring über dem Knöchel, der zum Fest-
halten der Beinschiene dient (r. Binde, kurzes Haar); zwischen
den Beinen liegt ein kor. Helm; r. ein Rundschild; der Raum
ist sehr gut ausgefüllt. Ringsum steht:
*
A
h • $
An den Henkelpalmetten der einen Seite auch Blüte und
Knospe.
A) Amazonenkampf. Herakles im Laufschritte weit
ausschreitend nach r. (mit Löwenfell, das auf dem Kopfe liegt
und um die Brust geknüpft ist, doch sonst nur auf dem Rücken
herabfallt und nicht gegürtet ist; doppeltes r. Schwertband, das
rot auf Thongrund; bärtig); r. von seinem Kopf HEPAKUES
' I loayJSjg ; er zückt in der R. das Schwert und streckt die L.
vor gegen eine Amazone, die im alten Schema des im
Fliehen halb knieend sich Umwendens (Beinschienen, kurzer
faltenloser Chiton mit Kreuzchen; Panzer der einfachen alten
Art ohne Lederstreifen; lange Locken; att. Helm mit hohem
Bügel); sie streckt dem Herakles ihre Pelta entgegen, die mit
zwei Kreisen verziert ist; ihre gesenkte R. ist eine Lanze hal-
tend gedacht, die jedoch nicht angegeben ist. R. schiesst eine
Amazone im Fliehen sich umwendend einen Pfeil gegen
Herakles ab; sie ist im Laufschrittenach r. und hat die völlig
anliegende Bogenschützentracht (enge Hosen und Aermel, mit
schw. Kreuzchen; an doppeltem r. Bande ein grosser Goryt
Schale, i, a, Gruppe i. 53j
an der r. Seite, hohe bekränzte Mütze mit den langen Laschend
Zwischen ihren Beinen AA'/'^OMAfh^^o/;«/};. L. ent-
flieht im Laufschritte sich umsehend eine Amazone (kurzer
faltenloser Chiton, Panzer der alten Art, att. Helm mit niederm
Bügel, Rundschild mit gezirkeltem Rand; Löckchen vor den
Ohren; r. Schwertband und rote Lanze, wo das Rot wieder
auf Thongrund). R. von ihr UVKOPIS ylvtconig.
B) Fortsetzung. Jolaos (unbärtig, kurzer faltenloser
Chiton mit Kreuzchen, Panzer der alten Art, r. Kranz im
kurzen Haar) besteigt eben ein ruhiges Viergespann (das
des Herakles), die Gerte in der R.; die Zügel rot; zwei der
Rosseschwänze rot; die Leine der Nebenrosse angegeben und
zwar rot (wieder teilweise auf Thongrund); die Oberteile, be-
sonders die Hälse und Köpfe der Rosse sind modern. Oben
1. vom Kopfe des Jolaos *0^»/OI 'loXecog.
Die Haarkonture sind alle graviert (auch das Vorder-
haar; letzteres nur bei Lykopis nicht). Keinerlei Muskel-
detail; überhaupt fast gar kein Detail der Innenzeichnung.
2264. (1767). H. 0,175. Dm. o,38. Vulci, Canino, 1841. — Aus vielen
Stücken und erg. — Abg. Vases du prince de Canino Luc.
Bonaparte pl. 5. 6. Jnghirami, gall. Omerica II, 254 — 256.
Müller-Wieseler, D. a. Kunst I, 207. Archaeol. Brit. vol. XXIII,
p. 206 (Stuart). Overbeck, Gall. her. Bildw. Taf. 18, 2. 3, S. 427.
Vgl. Bull. d. J. i83o, 144. Gerhard, rapp. volc not. 402 C.
auserl. Vas. III, S. 87 A. 33. Musee etr. No. 1120. Reserve etr.
coupes No. 32. C. J. G. 8200. Brunn, Gesch. d. gr. Künstl. II,
S. 688. Arch. Ztg. 1879, s- l83 (Weil). Klein, Vas. mit Meister-
sign. S. 58. Stephani, compte sendu 1861, S. 98. Brunn,
troische Mise. I (Sitz.ber. d. bair. Akad. 1868), S. 68. Lucken-
bach im 11. Supplbde d. Jahrb. f. Philol. S. 547.
Innen: Ein Jüngling schreitet nach 1., etwas in die
Kniee gebeugt, in der R. eine Trompete haltend, im Begriff
sie gegen den Mund zu führen (Beinsch., kurzer streng ge-
fältelter Chiton, grosser Rundschild, darauf in Siluette schw.
aufgemalt ein Löwe zum Ansprung lauernd nach 1.; Lanze
in der L.; korinth. Helm in den Nacken zurückgeschoben;
langes Haar; grosses Auge, darin Kreis mit Punkt; auf der
Oberlippe einige feine Pünktchen, um den Schnurrbartflaum
anzudeuten; noch dünnere feine Linien für den Flaum der
Wange; keine Vorzeichnung). Die Inschrift ringsum ist sehr
blass und war deshalb modern völlig übermalt, teilweise das
Alte genau deckend, teilweise und meist willkürlich und
falsch. Antik ist Folgendes: links (s. umstehend)
538
Attisch rotfigurig; strenger Stil.
0
—
O
<&i
o
r^u
Ca
O
<b
G
Schale, i, a, Gruppe i. 53o
Rechts:
O
OAtoc l'y[oa~\\ptv.
Unter den Aussenbildern läuft ein liegendes rotfig. Palmetten-
band. Bei den Henkelpalmetten auch jederseits eine Blüte.
A) Achill's Auszug. Ein ruhiges Viergespann steht
nach 1. (zwei Schwänze rot, Zügel rot auch da wo auf Thon-
grund; auch die Leinen der Nebenrosse sind rot angegeben);
auf dem Wagen steht mit kurzer Gerte, die Zügel haltend,
Phoenix als bärtiger Mann nach 1., (r. Olivenkranz, langer
Chiton); 1. von seinem Kopfe
* ++ ' W^ /' ° ® «0ofr«E;
das Facsimile giebt zugleich die unter dem Firnis in
schwachem Relief zu erkennende Replik der Inschrift.
Zu seiner L. will eben den Wagen besteigen der Jüngling
Antilochos (kor. Helm zurückgeschoben, Beinschienen,
kurzer Chiton, Chlamys, Rundschild mit Zirkelrand und als
Zeichen der schw. Siluette eines nach 1. anstürmenden Ebers),
die Lanze in der L., mit der R. den Wagenrand ergreifend.
Oben r. neben dem Kopfe, rot aufgemalt
A
n -j. o t, ,
/< \' V
^AviD.o/oq,
r. unten r. und 1. von seinem Beine steht:
#o^ , VIA
in ganz schwachem Relief, vom Firnisse bedeckt. Wahr-
scheinlich wurden bei der ersten Umrisszeichnung auf den
>i O ivuiscn roinguug,
Attisch rotfigurig: strenger Stil
noch ungefirnissten Thongrund auch die Inschriften mit
Firnisfarbe angegeben, dann wurde der Grund zugefirnisst
und die Inschriften wiederholt mit roter Farbe. Bei den roten
Inschriften sind einige unbedeutende moderne Auffrischungen
und Uebermalungen leicht kenntlich. — Ihnen entgegen nach r.
kommt Iris, sich umblickend nach L, in der L. eine rote
Blüte ihnen entgegenstreckend, in der R. das rote Kerykeion
(faltenloser ion. Chiton, auf dem man die verdünnten gewellten
Falten vermisst; Mantel; Haar hinten aufgenommen mit r.
Bande; kurze Schulterflügel; Kopf zu grossem Teil modern).
L. vom Kopf *. 1 1 1 *lQiq. L. vor den Rossen steht Achill nach
(Beinschienen, kurzer faltenloser Chiton, bestickt und befranzt;
Lederstreifen am Panzer, gezirkelter Rundschild, darauf ein
schw. Polyp als Zeichen, Lanze in der L., kor. Helm zurück-
geschoben; bärtig)* R. neben ihm von oben nach unten • IXA
l-l/i\7J,evQ. L. von ihm steht Nestor nach r.; beide halten
sich die R. gefasst im Handschlag (Nestor im Mantel, der r.
Brust frei lässt; in der L. einen Stock; er ist als Greis dar-
gestellt, mit hoher doppelt gefurchter Stirne; Haar und Bart
sind dadurch als weiss bezeichnet, dass sie thongrundig ge-
lassen und nur durch feine Pünktchen nach dem Gesichte zu
begrenzt sind; nur im Nacken sind die Lockenenden mit
Konturen in Relieflinien gegeben). R. von seinem Kopfe
NE5TO • NioTCo[g.
B) Kampf um Patroklos Leiche. In der Mitte liegt
tot Patroklos, nackt und waffenlos; kurze einzelne gepinselte
Locken fallen ihm ins Gesicht; geschlossenes Auge mit Angabe
der Wimpern; die Beine ausgestreckt, der Kopf ist umgewendet
und wird vom 1. Arme gestützt; der Oberkörper wird vom
Rücken gesehen und ist stark verdreht; der 1. Arm liegt quer
über den Rücken nach dem Beine. Ueber ihm steht
^Ov/HO^TAT riaTQOxXog und etwas nach 1. gerückt sieht man
Spuren unter dem Firnis: IT. Ueber ihm schreiten zwei Ho-
pliten im Lanzenstosskampfe; 1. Aias nach r. (Beinschienen,
kurzer gefältelter Chiton, Gürtel, wie scheint Panzer und vorn
die Zipfel eines unter der Gürtel gesteckten Shawls; kor.
Helm herabgelassen; Schwert; r. Arm und Brust grösstenteils
erg.; Rundschild von der Innenseite, mit r. Bändern). R. von
seinem Kopte
A I * f
letzter Buchstaben verschrieben) A)'uq.
Schale, i, a, Gruppe i. 541
R. Aineas nach 1. (faltenloser kurzer Chiton mit Sternchen,
Lederstreifenpanzer; nach 1. anspringender Löwe in schw.
Siluette auf dem Rundschild; sonst wie Aias). L. von seinem
Kopfe AnvllA Alv(a[g. Beide schleudern die Lanze gegen
einander. R. hinter Aeneas noch ein gleicher troischer Hoplit
mit geschwungener Lanze (fliegender Vogel auf dem Schilde
in schw. Siluette; faltenloser bestickter Chiton und dazu der
vorn herabhängende Shawl). L. von ihm ^O^AIIH ''hrfnjaoog.
L. am Ende ein ebensolcher Hoplit (Diomedes) nach r. (ge-
fältelter kurzer Chiton, Lederstreifenpanzer, Bartenden sicht-
bar; r. Schwertband; rote Lanze auf Thongrund, wahrend
sonst die Lanzen thongrundig ausgespart oder konturiert sind).
L. von oben nach unten *.3A3 • \OIA z/io/n?]dijg. Alle Hopliten
haben in den Nacken fallendes Haar mit kurzgelockten Enden.
— Keine Vorzeichnung. Keinerlei Muskeldetail. Augapfel als
schw. Punkt, nur bei Aeneas als Kreis mit Punkt.
2265. (2222). H. 0,135. Dm. 0,34. Gerh. Nachl. — Aus vielen Stücken.
Innen: Ein nackter Jüngling schreitet, etwas in die
Kniee gebeugt, vorsichtig nach r. und balanciert auf der 1.
flachen Hand einen vollen Skyphos, die R. zur Balance aus-
streckend (r. Blattkranz; kurzes Haar; ohne Muskeldetail).
Rundum steht (DIUOKOMCK (DiXoxtOjLiog.
Aussen sitzt jederseits r. und 1. von den Henkelpalmetten
eine Sphinx einander gegenüber auf den Hinterbeinen (empor-
geringelter Schwanz, langes Haar, r. Blattkranz, grosse Flügel).
Dazwischen jederseits eine liegende Figur:
A) Ein nackter Jüngling liegt, den Oberkörper etwas
erhoben und gegen ein Kissen gelehnt nach r. (kurze Haare;
r. Blattkranz); er halt mit beiden Armen zwischen den in
frohem Uebermute etwas in die Höhe gestreckten Beinen einen
grossen Krater umfasst (sog. Amphora a colonnette, Form
No. 22), offenbar voll Weines, im Begriff denselben gegen den
Mund zu heben. Oben HOPA • ■ AUO b 7ia[lg x]alö[g.
B) Ein gleicher Jüngling jenem zugewandt nach 1., doch
halb sitzend, das 1. Bein untergeschlagen, mit dem 1. Arm sich
an das Rückenkissen lehnend; in der vorgestreckten R. hält
er einen vollen Schlauch dem Genossen entgegen (Bauch-
muskeln mit verdünntem Firnis hier, während auf den andern
Figuren kein Muskeldetail; r. Blattkranz). Oben steht
KAPT- /VAI+- xägzu vai/j
auf die Inschrift der Vorderseite bezüglich. — Haarkontur
nicht graviert. Keine Vorzeichnung. Ziemlich flüchtig.
5 i2 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Zweite Gruppe: Innenbild und Fussrand wie in der vorigen.
Aussenseilen ganz schw. gefirnisst.
aj Innenbild wie gewöhnlich den ganzen Raum füllend.
2266. (1665). H. o,i3. Dm. 0,325. Etrurien, i838. — Aus Stücken;
besonders am Rande viel erg. — Abg. Panofka, Pamphäos
(Abh. d. Berl. Akad. 1848) Taf. I, 1; S. 2 und 8. Vgl. Brunn,
Gesch. d. gr. Knstl. II, S. 725, 17. C. I. G. 8275. Klein, Meister-
sign. S. 44, 22.
Innen: Ein Pferd steht ruhig nach 1., die Vorderfüsse
eng nebeneinander, nur den einen Hinterfuss etwas entlastend.
Antik sind nur Kopf, Beine und Schwanz. Das Maul ist ver-
bunden und eine Leine geht davon nach oben, wo sie an
einem kleinem Pflock befestigt ist. Rings steht:
> P
/
n s
•w
^
0
Ilui'Cfaog (statt IIä(.i(pouog) inolr^ev.
ß) Die Figur steht auf horizontalem Boden, der durch ein aus-
gespartes schmales Streifchen gebildet ist; darunter schzv. ge-
ßruisster Abschnitt.
2267. (1768). H. o,i3. Dm. o,33. Etrurien, 1841. — Vgl. Brunn, gr.
Knstl. II, S. 702, 3. C. I. G. 8236. Klein, Meistersign. S. 55.
Innen: Ein weit vorgebückt nach 1. stehender Silen
balanciert auf dem Rücken einen Kantharos; angstlich
balancierend erhebt er die R. und streckt die L. abwärts aus.
Vorzeichnung; reiches Muskeldetail, das jedoch nicht mit
verd. Farbe, sondern mit Relief linien. Sehr dicke Stumpf-
nase; sehr langer Bart; lange Locken; roter Blattchenkranz,
die Haarspitzen sehr sauber und klein; der äussere Haar-
kontur durch kleine Punkte bezeichnet; ebenso an den Kon-
Schale i, a, Gruppe 2. 3. 543
turen des Bartes. Er hatte einen riesigen bis über die Brust
reichenden stehenden Phallos, der modern zugemalt und in
einen kleinen verwandelt ist. Der Schwanzkontur ist gewellt
(gleich dem punktierten Haarkontur). Rings steht:
\
I ^
S o
(etwas übermalt, doch alles alt).
Dritte Gruppe: Wie die erste, doch der Fussrand 7ticht mehr der
dicke, sondern der spätere dün?ie. Keifte Henkelpalmetteyi anssc?i.
2268. (883). H. 0,095. Dm. 0,235. Corneto, S. Dor. — Schlecht
restauriert.
Innen: Ein nackter >Jü 11 gl in g nach r. (r. Kranz) mit
Halteren (von der in Olympia im Original gefundenen Form)
in den vorgestreckten Händen, mit eingebogenen Knieen, wohl
im Anlauf begriffen. L. hängt an einem hufeisenförmigen
Pflock ein Sack für den Schwamm?
A) Zwei palästrische Gruppen. 1. L. ein Läufer (alle
Figuren sind nackte Jünglinge und alle haben rote Blatt-
kränze) nach r. laufend, vom Rücken gesehener Oberkörper;
Gesicht nur halb sichtbar; Mittelkörper erg., der r. Arm vor-
gestreckt. R. vor ihm ein Aufseher im Mantel, auf einen r.
Stab vorgelehnt, die R. eingestützt (Mantel lässt r. Brust frei;
Oberkörper ebenfalls in Rückenansicht). 2. Ein nackter
Springer schwingt die Halteren, indem er beide Arme
horizontal vorwärts geschwungen hat; vor ihm nach 1. ein
gleicher Aufseher im Mantel wie der vorige. R. eine hohe
5 a | Attisch rotfigurig; strenger Stil.
schmale Stele auf niederer Basis, von langer roter Tänie um-
wunden.
B) Zwei pal'ästrische Gruppen, i. L. der auf den Stab
sich vorlehnende Aufseher im Mantel, hier nach r., der r.
Arm eingestützt (Mantel lässt r. Brust frei; Kopf und r. Arm
modern); vor ihm übt ein nackter Jüngling den Wurf des
Akontion im Ansprung (sein Oberkörper modern). 2. Der
Aufseher im Mantel wie der vorige nach r.; vor ihm enteilt
sich umsehend ein nackter Jüngling, der in der L. einen
aXnjo gefasst halt; die nach 1. ausgestreckte R. ist modern. —
Im Felde von A) und B) zerstreut einige sinnlose buchstaben-
artige Zeichen wie AV u. a. — Sehr flüchtiges geringes Pro-
dukt. Gewöhnliche Zeichnung dieser Gruppe. Keinerlei
Muskeldetail. Aeusserer Haarkontur mit Punkten, nach innen
kleine Spitzchen.
2269. (2009). H. 0,11. Dm. 0,285. Chiusi, von Gerhard 1846 gek.,
185 1 vom Museum erworben. — Aus Stücken; stark übermalt
und erg.
Uebergang zur folgenden Klasse.
Innen: Ausnahmsweise zwei Figuren, in einer bereits
dem Hieron verwandten Kompositionsweise. Ein Jüngling
steht nach r. im Mantel (r. Brust frei; wenige einfache Falten, r.
Bein durchgezeichnet und en face gestellt; grosser r. Blatt-
kranz im Haar; Auge sehr oval mit als Kreis und Punkt ge-
gebenem Augapfel); er will eben ein betrachtlich kleineres
Mädchen umarmen, das, sich emporstreckend, ihm um den
Hals zu fallen im Begriffe steht; es scheint dass beide sich
auf den Mund küssen wollen. Das Mädchen trägt Chiton mit
kurzen Schwalbenschwanzfalten nebst einem wollenen Wams
darüber, das bis zu den Hüften herabgeht und ganz ohne
Falten ist; langes Haar, r. Binde; Diadem vorn, an welchem
r. Blätter stecken; ein Teil des Mittelkopfes mit dem Auge
erg.
Aussenbilder. Komos. A) L. ein bärtiger Mann der
nach r. tanzt mit hoch gehobenem r. Bein und den Kopf um-
dreht (Schultermäntelchen, r. Binde, Kopf zu Boden gesenkt;
in der L. scheint er etwas zu halten; Mittelkörper fast ganz
modern). R. ein Jüngling (mit kurzem Mantel, r. Blattkranz)
in seltsamem Gestus; er erhebt beide Arme gegen den vornüber-
gebeugten Kopf (will er sich übergeben oder ist es ein Tanz-
motiv ?. Es folgt r. ein tanzender bärtiger Mann, der den
Kopf zurückwirft, mit der L. an den Hinterkopf fasst und
hüpft (r. Binde; Shawl um die Schultern). R. ein nackter
Schale, i, a, Gruppe 3. 545
Jüngling, tanzend das r. Bein sehr hoch erhebend, die R.
vorstreckend (r. Blattkranz); ihm gegenüber naht von r. im
trunkenen Tanzschritte, den Kopf gesenkt, ein anderer Jüng-
ling (r. Binde; Shawl), der auf der 1. Hand einen Skyphos
tragt (Gesicht grösstenteils erg.).
B) Fortsetzung. Die Figur 1. ist bis auf die Füsse, die
einen nach 1. Schreitenden zeigen, völlig modern; r. ein leb-
haft tanzender Jüngling (nackt, r. Blattkranz), der das 1.
Bein hoch und weit herausschwingt; ein anderer von r. kommt
hüpfend, das 1. Bein hinten herausschleudernd und vorgebeugt
jenen entgegen und halt mit beiden Händen eine Spitz-
amphora mit der Mündung vor gegen jenen, sodass es scheint,
er wolle den Inhalt über ihn ausgiessen (auf der Amphora ist
das 1. Bein jenes Jünglings 1. in Vorzeichnung deutlich, das
hinter der Amphora verdeckt gedacht ist). R. kommt noch
ein eilig laufender nackter Jüngling mit Krotalen in den
hoch gehobenen Händen nach L; er blickt um nach dem ihm
von r. im Tanzschritt folgenden Jüngling (mit Shawl), der
auf der vorgestreckten L. einen vollen Skyphos vorsichtig
herbeiträgt (die beiden haben r. Blattkränze). — Alle Figuren
des Innen- wie Aussenbildes haben den gravierten Haar-
kontur; kleine Spitzen nach innen. Gar kein Muskeldetail;
nur Relieflinien; nichts mit verd. Firnis.
2270. (1775)- H. 0,09. Dm. 0,21. Aus röm. Kunsthandel, 1841. — Sehr
erg. und übermalt. — Beschr. O. Jahn, Kottabos (Philologus
Bd. XXVI) S. 23o.
Das thongr. Rändchen um das Bild ist hier verdoppelt.
Innen: Ein tief gebückt nach r. schreitender Silen, der
in der L. ein grosses Trinkhorn trägt; er geht gebeugt unter
der Last eines vollen Schlauches den er mit der R. gefasst
auf dem Rücken schleppt (die ganze Figur alt, doch an den
Bruchstellen viel übermalt; der Kopf zurückgeworfen; roter
Epheukranz; tierischer Ausdruck, keuchend offener Mund,
sehr kurze dicke Nase; Haar kurz, hinten kleine Spitzen als
Enden). Rings: H * PA • SKAIOS in sehr flüchtigen kleinen
Buchstaben (0 natg xalocj. Auf dem Schlauche steht mit
schw. Firnis i...\/03M (vtoivia^).
Aussen: Gastmahl; je zwei Figuren auf jeder Seite.
Die Klinen sind nicht dargestellt; die Figuren lagern nach 1.,
stützen den 1. Arm je auf ein doppelt zusammengelegtes Kissen
das auf B) mit breiten schw. Streifen geziert ist.
A) L. lagert eine nackte Hetäre, die nur über die Ober-
schenkel ein Gewandstück geschlagen hat; auf der L. hält sie
5_iß Attisch rotfigurig; strenger Stil.
einen grossen Skyphos, die R. erhebt sie mit einem Krück-
stocke; an ihrem Halse wie am r. Oberarm hängt je ein dicker,
runder, gewundener Symposionkranz (sie trägt grosse Haube;
einzelne Haarspitzen davor). L. neben ihrem Kopfe . POS,
r. neben demselben K • • L. an der Wand hängt der gewöhn-
liche breite Symposions-Korb an r. Bande. — Sie blickt um
zu einem Barbaren (dessen Mittelkörper ergänzt; auf seinem
1. Arm ein Shawlende, sonst war er wie es scheint nackt ur-
sprünglich); über ihm
ff 0 *
x/V«[/()oc?
Er hat ebenfalls auf der L. einen vollen grossen Skyphos und
streckt auf der R. ein Flötenpaar vor: offenbar haben die
beiden ihre Sachen spassweise vertauscht; er hat ihre Flöten,
sie seinen Stock. Er hat lange Locken und eine persische
oder skythische Mütze mit langen Laschen auf; dünner blonder
(verd. Firnis) Schnurr- und kleiner Knebelbart, was un-
griechisch ist und den Barbaren bezeichnet.
B) L. eine ganz nackte Hetäre (Schamhaare mit verd.
Farbe); sie hat 1. an der Wand ihren Shawl aufgehängt, r.
daneben das Flötenfutteral; mit der R. hat sie die Schale (mit
Rand) nach Kottabosart am Henkel gefasst; im übrigen ist
ihr ganzer Oberkörper modern; nur ein Stück vom 1. ausge
streckten Arme ist alt. Von dem Jüngling r. ist nur der
Mittelkörper antik, Unter- und Oberkörper modern; auch er
hält mit der R. die Schale (mit Rand) am Henkel zum Kottabos
bereit; er hat am r. Arm wie um die Brust einen dicken
Symposionkranz (Reste erh.). Nach einem Ansätze scheint er
stark ithyphallisch gewesen zu sein. Oben steht KAUOS und KA ■ ■
Unter dem Fusse ist eingekratzt I Der Stil ist bereits
mehr der der folgenden Klasse, indem der Augenstern schon
gegen das Innere des geschwungenen (doch natürlich ge-
schlossenen) Augenkonturs geschoben ist. Auch ist Muskel-
detail mit verdünnter Firnisfarbe angewandt.
■os
Vierte Gruppe: Kleinere Schalen ohne Aitssenbildei;
a) J)er niedere Fuss mit dickem Rande.
2271. (2218). H. 0,08. Dm. 0,20. Gerb.' Nachl.
Ein Wulst zwischen der Fussplatte und dem kurzen
Stamm desselben.
Schale, i, a, Gruppe 3. 4. 5.4.7
Innen: Herakles nach 1. laufend und umblickend, mit
eingesenktem 1. Knie (Löwenfell auf dem Kopfe und vorn ge-
knüpft, doch nicht gegürtet; bärtig); er hat ein kurzes wollenes
Wams (nicht Chiton) an, das faltenlos bis zum Bauche und
von da bis zur Scham (die sichtbar) in zierlichen Falten
herabfällt; ohne alles verdünnte Detail; keine Muskelangabe;
er schwingt in der erhobenen R. die Keule die er mit einer
kurzen Schlinge sich an das r. Handgelenk gebunden hat;
auf der 1. Hand hält er eine Reihe kleiner roter Kugeln,
offenbar die Aepfel der Hesperiden. — Sorgfältig. Epik-
tetischer Stil.
ß) Der schlankere Fuss mit dünnem Rande.
2272. (1650). H. 0,085. Dm. o,23. Vulci, Gerh. i838.
Rand grösstenteils erg.; innen unversehrt.
Innen: Eine nackte Frau ist im Begriffe die Sandale an
den 1. Fuss festzubinden; sie beugt sich vor, zieht mit beiden
Händen die roten Bänder an und hat sich, um dem Fusse
näher zu sein, etwas ins r. Knie herabgelassen; so ist der
Raum trefflich gefüllt. Dass sie sich soeben gewaschen, deutet
ein flaches Becken zu ihren Füssen an. R. vor ihr erkennt
man den Umriss eines grossen Phallos im freien Räume,
ihr zugekehrt; derselbe ist offenbar bevor der schw. Grund
gemalt wurde mit Firniskontur auf den Thongrund gezeichnet,
dann aber vom Künstler mit dem schw. Firnisgrunde bedeckt
worden unter dem er jetzt nur schwach vorschimmert (wie
die Inschriften der Schale 2264). Ringsum die Inschrift
Aiotl\ß\oq (verschrieben für yllayQog).
548 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Die Frau hat lange in einzelne Enden auslaufende Locken
und r. Haarband. Ihr Haarkontur ist graviert; Rippen und
Bauchmuskeln mit verdünntem Firnis. Kopftypus der Epik-
tetische. Das Ganze etwas plump.
.,2273. (1757)- H. 0,075. Dm. 0,19. Vulci, Canino, 1841. — Fugen
übermalt. — Abg. Gerhard, auserl. Vas. Taf. 57, 1. 2; Bd. I,
S. 186. Elite ceramogr. I, pl. 38, p. 105. Vgl. Gerhard, rapp.
Volcente No. 236. Catal. des vases du pr. de Canino No. 1054.
Innen: Triptolemos (langer Chiton, darüber wollenes
faltenloses Wams, Mantel der r. Brust frei lässt in strengen
Falten, sehr lange Locken, Bart, Vorderhaar mit zwei Reihen
in Relief aufgesetzter schw. Buckeln, rot aufgemalter Oel- oder
Myrthenkranz; sehr schräges langgezogenes Auge; keinerlei
verd. Detail) sitzt auf dem Wagenstuhl mit zwei Flügeln
an den Rädern (gezirkelt); er hält in der L. ein Doppelbeil,
in der R. einen grossen schwarzen Kantharos. Umschrift:
K£©l-TOSKA'05> etwa Krtq){[a]t6g xa[k]6g
(bisher fälschlich „Hephaistos" gelesen).
2274. (1765). H. 0,085. Dm. 0,185. Chiusi, Gerh. 1841. — Abg.
Gerhard, Trinksch. und Gefässe Taf. 9, 3. 4; S. 11. Elite
ceramogr. III, pl. 74, p. 229. 245. Vgl. Panofka, Zufluchts-
gottheiten S. 250.
Innen: Ein bärtiger Mann mit langem Haare und einem
Petasos der mit r. Bändern befestigt ist, mit Stiefeln, daran
vorn das Zugstück (keine Flügel), nackt bis auf einen Schurz
um die Lenden, mit feinem verdünntem Muskeldetail, die
Schwertscheide an der 1. Seite, arbeitet vorgebeugt (wodurch
er das Rund füllt), daran die Zweige eines grossen Astes
den er mit der L. auf den Boden stemmt, mit dem Schwerte
in der R. abzuhauen; ein eben abgeschlagener Splitter ist im
Herabfallen. L. hinter ihm ein Baum mit mehreren Aesten
(an den Zweigen rote kleine Bl'ättchen die keine speziellere
Bestimmung zulassen). Er will sich offenbar einen derben
Stock schneiden; er ist ein Jäger oder Wanderer (gedeutet
auf Sinis, Hermes, Peleus, wovon letzterer noch am ehesten
wahrscheinlich). Ringsum steht
HOrAISKA^OS 0 naig y.alög.
Unter dem Fusse eingekratzt /VI
Fünfte Gruppe: Fragmente.
121^. Dm. 0,07. Herkunft unbek.
Teil des Innenbildes und des Fusses erh.; kein Rest von
Aussenbildern, die aber doch dagewesen sein können.
lale, i, a, Gruppe 4. - : / ;henstufe.
Innen von dem üblichen schmalen thongr. Rändchen
urr. . Teil einer kauernden und halb knieenden nackten
I au die vorgebeugt mit beiden Händen einen grossen
bauchigen henkellosen Krater trägt, daraus oben die Enden
von sechs . »n Phallen herausschauen, alle mit kleinen
Augen versehen. Daneben • • AU • • ic]aX[6g.
2276. Br. o,u. Gerh.' Nach!.
Teil eines Aussenbildes. Erhalten ist die treffliche Gruppe
zweier Faustkämpfer: der eine wird eben niedergeworfen
und sein Gegner tritt auf ihn mit dem 1. Fusse und fasst
seinen 1. Unterarm, denn der Besiegte hat ihn mit der L. an
der Gurgel gepackt und droht ihm mit der r. Faust: doch der
Sieger holt ebenfalls mit der r. Faust weit aus. Der Besiegte
blutet in Strömen aus der Nase und aus der 1. Seite: auch
unter dem Auge hat er einen Blutfleck. Oben A OS *]a[k]6g.
— Haarkontur ist graviert. Kein Muskeldetail. Sorgfältig.
2277. Br. o/A H. 0,04. Gerh.' Nach].
Von einem Aussenbild; erhalten der Oberkörper einer
nackten Frau mit Schultermäntelchen, nach r., die Kithara
spielend r. Binde: hinten aufgebundenes Haar;. R. voran,
sich umsehend, erscheint Kopf und r. Arm einer wohl tanzen-
den Frau die auf der R. eine flache Schüssel auf einer gabel-
förmigen Stütze ''schwerlich dem Henkel) balanciren lässt.
Haarkontur graviert. Epiktetischer Stil.
Zwischenstufe zwischen dieser Klasse (a) und der folgen de ?i fb).
2278. (io3o). H. 0,10. Dm. 0^2. Vulci, Camposcala, 1828 von Fossati
gef., von Magnus erw., kam 1829 mit der Dorow'schen Samml.
nach Berlin. — Aus Stücken, doch die Fugen nur wenig
übermalt, das Fehlende ohne Bemalung erg. — Abg. Mon.
d. Inst. I, 24. 25; danach Müller, Denkm. alter Kunst I, 210
(beidemal ohne die nachträglich gef. Scherben, mit diesen in
der Wieseler'schen Aufl. der D. a. K.j; mit Hinzufügung einiger
Scherben, Gerhard, Trinkschalen Taf. VI. VII; S. 7; kleiner
bei Gerhard, ges. akad. Abh. Taf. XV, Bd. II, S. 198; das Innenb.
Panofka, Bilder ant. Lebens Taf. VII, 10. Overbeck, Gall. her.
Bildw. Taf. XIII, 8; S. 297. Revue arch. 1865, pl. 23, 1. (Alle
Abbild, ungenügend^. — Vgl. Annali d. I. i83o, 232 ff. (Lenor-
mant; duc de Luynes); i83i, 424 ff. (Welckeri; i833, 3oj ff .
(O. Müller); Welcker, alte Denkm. III, S. 410 ff. O. Jahn,
arch. Aufs. S. 114 ff.; Telephos und Troilos S. 66. Stephani,
ausruh. Herakles S. 256, Not. 2; compte rendu 1860, S. 79.
C. J. G. 8291. Brunn, Gesch. d. griech. Künstler II, S. 733
55o Attisch rotfigurig; strenger Stil.
N. Memor. d. Inst. 1865, p. 195 (Michaelis). Robert de gratiis
atticis (in comment. in hon. Mommseni p. 149 ff.). Luckenbach,
im 11. Suppl.-Bde. d. Jahrb. f. Philol. S. 597. Klein, Meister-
sign. S. 63.
Die Form der Schale ist die flache der Klasse b); der
Fussrand von mittlerer Dicke. Das Innenbild ist noch von
einfachem thongr. Rändchen eingefasst; es ist jedoch bereits
gross (Dm. 0,17) wie in Klasse b) und mit zwei Figuren gefüllt,
die auf horizontalem Boden stehen; der Abschnitt darunter
ist mit liegenden rotfigurigen Palmetten geschmückt. Aussen
keine Palmetten; die Darstellung umlaufend.
Der Fuss war gebrochen, ist jedoch zweifellos zugehörig.
Um den thongr. Rand steht mit Firnis gemalt
I
1
O
1
v.
Innen: Achill verbindet Patroklos. Auf seinem am
Boden liegenden Rundschilde (darauf Rest eines schw. Drei-
fusses als Zeichen) sitzt Patroklos nach r. (1. von seinem
Kopfe von oben nach unten, zwar übermalt, doch alt:
a
^
IlÜTQOxXocJ ;
er hat das r. Bein angezogen, das 1. streckt er nach r. weit
aus; mit der R. unterstützt er seinen 1. Oberarm, der ihm von
Achill verbunden wird; den Kopf neigt er mit deutlichem
Ausdruck des Schmerzes zur Seite und abwärts (kurzer Chiton
mit kurzen Oberarmein, in feinsten Schwalbenschwanzmotiven
gefältelt; Panzer mit geschuppten Achselklappen; die linke
Klappe ist wegen des verwundeten 1. Arms losgebunden und
steht aufrecht in die Höhe, ihre Innenseite ist mit verd. Firnis
braun bemalt; die obere Panzerhälfte soll wohl ein feines
Kettengeflecht darstellen; die untere, durch Mäanderband ge-
Schale, i, zwischen Klasse a und b (Sosia SS i
trennt, ist geschuppt; ebenso sind die Bauchstreifen (nTegvyig)
mit Schuppen bedeckt; auf dem Kopfe hat er eine runde an-
liegende einfache Mütze ohne jede Krempe, die nur mit
feinen verd. Pünktchen bedeckt ist; das Vorderhaar füllt in
einzelnen kurzen losen Löckchen herab; in der gleichen Weise
mit einzelnen Löckchen ist Flaum an der Wange und kurzer
Kinnbart angegeben; auch der Schnurrbart besteht aus leinen
einzelnen flachen Strichen). Der Mund ist im Schmer/ etwas
geöffnet und es erscheinen, weiss aufgemalt, die Zahne. Das
Auge versucht bereits die Profilstellung, indem der Kontur
nach innen offen ist und der Kreis des Sternes nur ein Drei-
viertelkreis ist; derselbe ist mit verd. Firnis bräunlich grundiert;
die Pupille ist ein schw. Punkt, die Wimpern sind oben und
unten mit den feinst möglichen Reliefstrichen gemacht; die
Braue ist ebenfalls aus den feinsten Reliefstrichen zusammen-
gesetzt; sorgfältiges Profil mit etwas gebogenem Nasenrücken
und einer kleinen Stirnanschwellung bei der Braue. Achill
(über seinem Kopfe, ebenfalls modern aufgefrischt
* ' L * v
r 5
kauert ihm gegenüber nach 1. und legt sorgfältig eine weisse
(weiss auf Thongrund) Binde mehrmals um den 1. Oberarm
des Freundes (die Hände vorzüglich in allem Detail bis auf
die Fingernägel und Gelenkfalten). Der (aus der Wunde ge-
zogene) Pfeil liegt 1. neben Patroklos. Achill hat Sandalen,
kurzen Chiton wie Patroklos, Panzer mit Schulterklappen (von
Mäander geteilt, ganz geschuppt, nur die Bauchstreifen mit
Schachbrett verziert); etwas längere Locken im Nacken; ge-
schuppter Helm (mit aufgeschlagenen Backenklappen, mit
Nasenschirm der etwas zurückgeschoben, niederem Bügel, an
dessen unterem Rande Granatäpfelband schw.); Wangenflaum,
aber sonst ganz bartlos; Auge wie das des Patroklos, der Mund
geschlossen; der Ausdruck voll gespannter Aufmerksamkeit. —
Das Muskeldetail der Arme und Beine mit sehr verd. Firnis,
dagegen das reiche Detail an Füssen und Händen mit Relief-
linien.
A) Herakles in die Götterversammlung des Olymp
eingeführt. L. sitzen auf löwenfüssigem Klappstuhle, darüber
ein Löwenfell gebreitet (Mähne mit verd. Firnis) Zeus und
Hera nach r. (nur die Unterkörper erhalten) eng neben-
einander; Zeus mit Sandalen, langem Chiton, oben ein Wolle-
552 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
wams (verd. wellige Falten), Mantel darüber; 1. am Stuhle
lehnt das mit einer Blüte bekrönte Scepter, auf welchem ein
Vogel (nur der Schwanz erh.), wohl der Adler sitzt; er streckt
die R. mit der Phiale aus; Hera neben ihm thut desgleichen;
ihre ganze r. Hand mit Armring ist dabei erhalten; mit der
linken stützt sie ihr Scepter vor sich auf; sie hat nackte
Füsse. Ihr wird eingeschenkt in die vorgestreckte Phiale
durch Hebe die aus einer Oenochoe eingiesst; dieselbe steht
ruhig und züchtig da, mit der gesenkten L. den Chiton fassend
(langer Chiton, Wollewams bis über den Bauch, mit dem
üblichen dreifachen Saum in Relieflinie oben und unten und
den verd. gewellten Stofffalten; Mantel über Hinterkopf und
beide Schultern in zierlichen Schwalbenschwanzenden; Arm-
bander; Haube: das Auge ist das gewöhnliche mit ge-
schlossenem Kontur und einfachem Punkte wie bei allen
folgenden Figuren, wo nicht das Gegenteil hervorgehoben ist);
sie hat nach beiden Seiten gehobene Rückenflügel. L. von
ihrem Kopfe |+ jf °H[ß)] (sicher nicht Nixij und ebenso
unmöglich wegen der Stellung als c'H[ou zu erg.). R., Zeus
und Hera gegenüber, sitzen Poseidon und eine Göttin,
ebenso eng wie jene nebeneinander auf gleichem Klappstuhl,
der mit gleichem Löwenfell bedeckt; Pos. vorn, die Göttin
teilweis von ihm verdeckt; beide in langem Chiton mit
wollenem Wamse am Oberkörper und weiten Oberärmeln,
Mäntel um die Unterkörper; Poseidon dessen Oberkörper fehlt
(vom Kopfe nur das Bartende) hält in der L. an die Schulter
gelehnt den Dreizack (eine Zacke oben erhalten) und streckt mit
der R. die Phiale vor; die Göttin (doch wohl Amphitrite) thut
dasselbe mit der R.; sie streckt die Phiale noch weiter vor und
hält in der L. einen grossen Fisch beim Schwänze gefasst; ihr
Gesicht ist erhalten (Rest des Ansatzes der Haube, Stirnhaar mit
Buckeln die nur flach aufgetupft; Augenkontur innen etwas
offen, oben und unten mit Wimpern versehen; ebenso bevor-
zugt werden Zeus, Heras und Poseidons Augen gewesen sein).
Hinter Poseidon sitzen in gleicher Richtung nach 1. neben
einander Aphrodite und Ares auf gleichem löwenfellbehan-
genem Stuhle; Aphrod. war lang bekleidet; ihr Mittelkörper
fehlt; oben trägt sie das gefältelte Wams, streckt den r. Arm
vor (abgebrochen), hat Haube mit Kreuzchen darauf und
Schale, i, zwischen Klasse a and b (Sosias). 553
Stirndiadem davor; gewöhnliches oval geschwungenes Auge
mit geschl. Kontur und Punkt als Stern; 1. von ihrem Kopfe
Von Ares, der zu ihrer L. im Vordergrunde sass, ist nur d
Gesicht teilweise erhalten, mit dem Auge, das ganz wie im
Innenbilde an Achill und Patroklos gestaltet ist; ferner der
vorgestreckte r. Arm (ohne die Hand) und ein Beinstückchen,
aus dem hervorgeht, dass er nicht lang bekleidet war, sondern
Beinschienen trug; ferner ist das untere Ende der von ihm
im 1. Arme gehaltenen Lanze erhalten. L. von ihm und 1. von
Aphroditens Halse der Rest seines Namens nach 1. ■ A ^[grjg.
Weiter r. in gleicher Richtung nach 1. sitzen Dionysos und
eine Göttin (Semele? Ariadne? Kora?), ebenso auf einem
gleichen löwenfellbehangenen Stuhle, beide im langen Chiton
mit weiten Oberarmein, Dionysos jedoch mit dem gefalteten
Wams und den gesäumten weiten Oberlirmeln; sie mit grosser
Haube, wie alle Göttinnen dieser Seite; ihr Gesicht fehlt;
Dionysos hat lange Locken und Bart, grossen ausgesparten
Epheukranz; sein Auge ist sehr gross, mit geschlossenem
Kontur, sehr schräg gestellt, der Augenstern als Kreis mit
Punkt. Beide strecken die R. vor (mit Schalen zu erg.); im
1. Arme hält Dionysos einen grossen Rebzweig mit roten
Blättern und einer schw. Traube (die durch ein ausgespartes
Rändchen vom Firnisgrund sich abhebt). Letzterer sowie die
flatternden Enden von Gewand und Löwenfell sind zum
Füllen des Raumes unter dem Henkel benutzt.
Fortsetzung auf B). Während unter der Bodenlinie von
A) ein ausgesparter thongr. Streif hinlief, fehlt derselbe auf B),
indem er in der Mitte unter den Henkeln plötzlich abbricht;
die Figuren von B) stehen somit etwas niederer (der Grund
ist offenbar der dass auf A) fast nur sitzende, auf B) fast nur
stehende Figuren vorkommen). — Die Reihe der sitzenden
Götter wird zunächst durch drei stehende unterbrochen;
es sind die drei Hören nach 1.; die vorderste in dem
üblichen Chiton und Wams, den Mantel über dem Hinter-
kopf, Haare kurz mit thongr. Diadem, darauf ein schw.
Mäandermotiv; in der L. hält sie einen Zweig mit roten
Blättern gleich denen des Rebstocks bei Dionysos; derselbe
hilft ebenfalls den Raum unter dem Henkel füllen; die K.
scheint sie gegen das Gesicht erhoben zu haben, wo ein
554 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
kleiner Rest erh.; unmittelbar 1. von ihrem Stirnhaar ist ein
gerader roter Strich I, der zu einer Inschrift gehört zu haben
scheint. Zwischen ihr und der folgenden steht von oben
nach unten
^ O ** ^ jy yjxlog.
Es folgen die beiden andern Hören (alle drei Frauen auf
beiden Sohlen aufstehend), alle in der gleichen Tracht wie die
erste; die mittlere mit langen Locken, einfach thongr. Haar-
band, halt in der R. und in der L. je einen Zweig, daran keine
Blätter, nur Früchte und zwar Granatapfel, die thongr. aus-
gespart, dann mit einer dicken Schicht feinen gelbroten Thons
in Relief bedeckt und wie es scheint hellrot bemalt sind; die
Früchte in der L. kommen auf ihr Gewand zu stehen und
sind deshalb klein, die der R. dienen zur Füllung des leeren
Raumes und sind gross und teilweise aufgebrochen gebildet.
Die letzte trägt die Haube, hat jedoch den Mantel auch hoch
im Nacken; sie hält auf der Linken eine dunkelrot gemalte
kreisrunde Frucht (Apfel), die R. streckt sie vor, doch ist die
Hand verdeckt von der mittleren. Zwischen beiden steht
#
^ 4 0 * Qqui.
Es folgt, gerade in der Mitte von B) wieder ein sitzendes Paar
nachl. auf gleichem löwenfellbehangenen Stuhle; es sind zwei
Göttinnen, beide in der gew. Tracht; die im Vordergrunde
sitzende (Amphitrite !) hat das Haar mittelst eines Diademes
aufgenommen in der alten Weise; das Haar ist mit einzelnen
gewellten Pinselstrichen, nicht als Masse gegeben; ihr Mantel
bedeckt auch den Nacken in der L. hält sie einen Stab der
unten spitz und oben mit einem Busche seltsamer Zotteln
(von Seepflanzen?), versehen ist und zu oberst einen Doppel-
haken zeigt und so einem Dreizack gleicht. Von ihrem Kopfe
aus geht der Name
% T | q T | 0 o
A
'AoyiTQITI] (Statt ]Af.l(flTQlT1)).
Die andere zu ihrer R. (Hestia) hat ein besonderes Schleier-
tuch auf dem Kopfe; ihr 1. Arm ist unsichtbar (wie überhaupt
die 1. Arme aller der nach 1. thronenden und von der vorderen
') Aus einem anderen Vorbilde entlehnt als dieselbe Göttin auf A)?
Schale, i, zwischen Klasse a und b (Sosias). 55 S
Figur halb verdeckten Gottheiten; auch ist von jeder Gottheit
immer nur je ein Fuss sichtbar). L. von ihrem Kopfe
A #
Beide Göttinnen strecken mit der R. die Phiale aus. Es folot
nach 1. Hermes (bärtig, das Haar mit zweifacher r. Binde
aufgenommen, Chlamys, beide Sohlen auf dem Boden; sehr
verblasstes verd. Muskeldetail); 1. vom Kopfe
% AA
* c-%"/c;
er tragt mit beiden Armen ein Schaf vor sich, in der I.. dazu noch
das Kerykeion; hohe Stiefel mit Zugstück, das in umgebogene
Flügel übergeht. Er wendet sich um zu einer jugendlichen
Gottheit, die in der gew. Tracht (Chiton, Wams, Mantel
auch auf Hinterkopf und so umgeworfen, dass nur die r. Brust
frei; thongr. Haarband; Haar im Nacken ganz kurz; die Brust
ohne Angabe der Weiblichkeit), in der L. eine siebensaitige
Leier (ye'lvg) hält; zu ihrer R. ein Reh nach 1.; sie streckt
die R. vor (unsichtbar hinter Hermes). L. vom Kopfe
<y
* T Q r Aqt^uq
(vom Schlusssigma ist noch der sichere Rest erhalten)1). Ihr folgt
Herakles (in kurzem Chiton; Löwenfell nach alter Art um-
gegürtet, bärtig, Keule in der L. schulternd, grosser geschupp-
ter Köcher an der 1. Seite, Bogenende daneben sichtbar), die
R. erstaunt erhebend mit losen gekrümmten Fingern; sein
Auge besonders gross und hoch; 1. von seinem Kopfe
4 v S $ Ztv cpi'Xe
Mit eiligem Schritte folgt Athen a, die R. vorstreckend,
(hinter Hermes verborgen), in der L. einen langen Stab, dessen
Ende oben fehlt, wohl die Lanze (in der gew. Frauentrachr,
der Mantel über dem Hinterkopf, thongr. Haarband, Armring,
Wams). — Unter dem folgenden Henkel, die Trennung der
J) Ihrem Typus nach ist die Figur jedoch eher Apollon. Der Maler
hatte gewiss zuerst beabsichtigt beide, Apoll und Artemis darzustellen, hat
aber aus Raumnoth die beiden gewissermassen in eine zusammengedrängt?
$56 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
ganzen Komposition markierend, eine kreisrunde ausgesparrte
Scheibe, darauf ein Frauenkopf und Hals, sowie r. Hand,
deren Spitze sichtbar ist, gegen das Gesicht erhoben; ausge-
spartes Band im Haar; Ohrring; das Haar hinten zusammen-
gefasst; das Gesicht nur in Konturzeichnung auf dem Thongr.
Augenkontur geschl. mit Kreis und Punkt als Pupille (Selene?)
Alle Augen auf Seite B) sind in der gew. Manier gemacht
(geschlossener geschwunger Kontur mit Punkt). — Die Gewänder
sind auf A) und B) vielfach mit kleinen Kreuzchen versehen.
Die Zeichnung der Falten mit vielen Schwalbenschwänzen ist
überaus fein mit haarscharfen Reliefstrichen. Säume mit
doppelten Relieflinien.
b) Das beträchtlich grössere Innenbild wird von einem Mäander-
streifen eingefasst. Die Form der Schale flacher und eleganter.
Der Stil entwickelter, reicher und freier. Hauptmeister
Euphronios, Duris, Hieron und Brygos.
Krste Gruppe! Maler Peithinos. Der Fuss noch etwas schzver
und niedrig; der ttngefirn. ziemlich dicke Rand hat eine Rille oben,
Atissen keine Palmetten. Innenbild auf dem kreisrunden Boden aufstehend.
2279. (1005). H. o,i3. Dm. 0,34. Vulci, durch v. Bunsen 1834 in
Rom erw. — Erhaltung gut: aus grösseren Stücken zusammen-
gesetzt. — Abg. Gerhard, Trinksch. Taf. IX, 1; S. 18 (Innenb.)
und XIV. XV; S. 26 (Aussenb.); Panofka, Namen der Vasen-
bildner Taf, I, 2. Overbeck, Gall. her. Bildw., Taf. VII, 6
(Innenb.); S. i83. — Vgl. Welcker, alte Denkm. III, S. 405 ff.
Brunn, Gesch. d. gr. Künstler II, 727. C. J. G. 8283. Arch.
Ztg. 1866, S. i32 (Heydemann); Klein, Vas. mit Meistersign. S. 72.
Innen: Peleus und Thetis in der alten Gruppierung;
Peleus, etwas in die Kniee gebeugt, hat sie mit beiden Armen
um die Mitte des Leibes umfasst; sie sucht nach r. zu ent-
fliehen, wendet jedoch den Oberkörper um, streckt die R.
weit aus und zieht mit der L. den Chiton etwas empor. Der
Raum ist vortrefflich gefüllt. Neben Peleus 1. steht
^ E V * V f Hr^g
*\ Qijd-
'£
V
neben Thetis r. _
(Peleus in kurzem ungegürtetem Chiton mit kurzen Ober-
Urmeln; dieser ist wie sämtliche Gewänder auf der Vase in
sorgfältige Abteilungen mit schwalbenschwanzförmigen Enden
gelegt; die Säume mit Relief linien wie auf 2278; ausserdem
Schale, i, b, Gruppe i. 557
mit kleinen Kreuzchen gesprenkelt; an der 1. Seite das Schwert,
am r. Knöchel unten ein schwarzer Ring. Eine Schlange
hat sich um Peleus r. Unterbein gewunden, um seine beiden
Unterarme eine zweite Schlange, die ihm in den Hals
beisst; auf seinem Rücken schreitet nach abwärts ein kleiner
sehr lebendiger Löwe mit offenem Rachen, der wie eben
von Thetis Hand entsendet scheint (er ist von ganz vor-
züglicher strenger Zeichnung, das Detail mit Relieflinen;
um das Maul feine verd. Pünktchen). Peleus Haar ist lang,
doch hinten emporgebunden; das Band im Haar ist schwarz
wie dieses und nur durch Relief von der schw. Masse desselben
geschieden; die Stirnhaare mit kleinen in Relief besonders
aufgetupften schw. Buckeln; das übrige Haar ist auf's feinste
und zierlichste graviert in kaum sichtbaren welligen Linien;
mit gelbem verdünntem Firnis ist Backenbartflaum angegeben.
Thetis trägt langen ion. Chiton mit Kreuzchen, faltenloses
Wams, Mantel, auf beiden Schultern mit feinen kleinen
Punktrosetten geziert; aufgebundenes Haar mit ausgespartem
Diadem, darauf breiter Mäander; Ohrring kreisrund; Arm-
ringe; um ihr 1. Handgelenk ringelt sich eine grosse Schlange
gegen Peleus Kopf, denselben in die Stirne beissend. Rings
steht
1 * f **
O
f
Ä Q £
<3
O
4
>
Q
Uetd-ivog (oder Ilei&ivovg) l'yQuipey. 'ASr^odoiog xaAoc.
( Einzelne Buchstaben etwas übermalt.)
*
55g Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Aussen: Erotische Scenen. Konsequente Durchzeich-
nung der Beine, Brüste u. a. unter den Gewändern. Höchste
Sorgfalt in Angabe des Details. Die Gewandung der Frauen
wie bei der Thetis und wie auf der Sosiasschale: Chiton mit
Oberärmeln mit Schwalbenschwanzabteilungen der Falten,
zugleich eng an die Schenkel anschliessend; Wams das vorn
bis zur Scham herabhängt, hinten etwas kürzer ist, mit feiner
gelblicher Wellung von verdünntem Firnis und mit schw.
Kreuzchen; Schultermantel in langen Schwalbenschwanzfalten
herabhängend; ebenso die Mäntel der Männer in übermässig
langen vertikalen Schwalbenschwanz -Faltenzipfeln. Grosste
Varietät der Haartrachten.
A) Drei Paare von Jüngling und Mädchen, erstere
immer nach r., letztere nach 1. gewandt. Die Mädchen haben
alle nackte Füsse, die Jünglinge alle Sandalen mit sehr kunst-
reicher, sorgfältigst in Relieflinien angegebener Schnürung;
die breiteren Lederstücke an der Ferse und über dem Spannen
sind mit gelblichem verdünntem Firnis angelegt. Uebermässig
lange Finger, i. L.steht der Jüngling, auf seinen Knotenkrück-
stock (der mehrmals umschnürt) vorgelehnt, die R. unter dem
Mantel eingestützt, ganz im Mantel verhüllt, gesenkten Kopfes.
Das Haar ist in drei Abteilungen gegeben: a) Stirnhaar, in
Relief aufgehöhte vierfache Buckelreihe, b) nach vorn ge-
kämmtes Oberkopfhaar, mit einzelnen verdünnten gelbbraunen
Pinselstrichen; c) nach hinten gekämmter Hinterhaarbeutel
in r. Binde endend, ebenfalls mit einzelnen verd. Pinsel-
strichen. Dazu r. Blattkranz; verd. Backenbartflaum. L. von
seinem Kopfe K A V O 5. Gegenüber das Mädchen mit ein-
fachem massigen schw. Haar und dreifacher r. Binde; hinten im
Nacken der vom Mantel teilweise bedeckte eingeschnürte
Haarbeutel, der thongrundig gelassen; sie fasst zierlich mit
der L. ihren Chitonzipfel und hält Jenem mit der R. einen r.
Zweig hin. L. von oben nach unten ^4 AH. i. Der Jüng-
ling mit Krückstock steht ebenfalls mit gesenktem Haupte
nach r., die R. in die Seite gestützt, wie verschämt vor dem
Mädchen; er hat ein Armband (einfacher schw. Ring) am r.
Handgelenk; Mantel der r. Brust frei lässt; Haare wie die des
vorigen; ebenso derBartfiaum. L. von ihm obenKAUOS darunter
von oben nach unten I t • A N var/i\ r. von oben nach unten
KAUOS. Das Mädchen hält ihm wie ermunternd eine
Blume (thongrundig) hin; sie hat Haube mit Kreuzchen. L.
von ihrem Kopf ^ >J A M . — 3. Der Jüngling steht aufrecht
nach r., im Mantel (r. Brust frei), die L. unter demselben ein-
Schale, i, b, Gruppe i. 55<)
gestützt, mit der R. den Krückstock vor sich aufstellend; Arm-
ring; Haare massig schw., hinten aufgebunden mit i. Binde;
Bartflaum; Stirnhaarpartie erg.; er ist in eindringlichem Ge
spräche mit geneigtem Kopfe. L. von seinem Kopfe KAUO-
Darunter von oben nach unten KOUAA/ (verschrieben statt
xulo;.) Das Madchen ist verschämt und fasst mit der R,
den Chitonzipfel; die L. in abwehrender Haltung; 1. von oben
nach unten 3 J A H ; sie hat Maanderdiadem und zweilache r.
Binde; die Haare blond, mit einzelnen verd. Pinselstrichen,
hinten der thongr. umwundene Beutel.
Unter den Henkeln a) ein lowenfüssiger Stuhl, davon
ein Löwenfell herabhangt, ganz wie auf der Sosiasschale 2278,
nur von noch vorzüglicherer Ausführung, b) ein Hund der
grossen (lakonischen?) Rasse, die auf den schw. fig. Vasen ge-
wöhnlich ist (mit Halsring, den 1. Vorderfuss erhebend; vor-
trefflich gezeichnet; das Detail in Relieflinien).
B) Jünglinge und Knaben. Alle Jünglinge haben die
sorgfältigen Sandalen, wie auf A), alle Knaben sind barfuss.
Die Jünglinge nach r., die Knaben nach 1. L. ein Jüngling
allein, auf den Knotenkrückstock vorwärts gelehnt, den Kopf
wie traurig gesenkt, die R. (mit Armring) eingestützt; Mantel
der r. Brust freüässt; das Haar massig schw., nur sehr lange
einzelne Vorderspitzen; Blattkranz rot; Backenbartflaum wie
an allen folgenden Jünglingen. L. oben KAUOS; r. von oben
nach unten • >J A H . Darüber hangen an einem gebogenen
Halter Strigilis, kreisrundes Oelfläschchen mit Kreis - Ver-
zierung und Schwamm; dieselben Gerate hängen zwischen
jeder der folgenden Gruppen. Es folgen vier Liebespaare:
1. der Jüngling (Mantel lässt r. Brust frei; Haar blond, mit
schw. Reliefstrichen auf gelb angelegtem Grund; das Vorder-
haar nach vorn gekämmt, mit verdickten Enden in Relief-
strichen; Hinterhaar im Beutel mit r. Bande; r. Kranz). Oben:
NOPAIN ' A I + I 0 nuT;[v\ar/i (y.aUg)
legt den 1. Arm um den Nacken des Knaben und hält in
der R. (mit Armband) einen rundlichen Gegenstand der mit
etwas gelbl. Firnis angelegt ist (einen Kuchen oder drgl.); der
Knabe greift mit dem Ausdruck fröhlicher Begierde danach
mit der R. und hält in der L. wie es scheint bereits einen
gleichen Gegenstand (durch verschmierten Bruch nicht ganz
deutlich); er hat Rückenmantel der wie bei allen folgenden
Knaben auch den Hinterkopf bedeckt, die ganze Vorderseite
des Körpers jedoch frei lässt; sein blondes Haar ist mit ein
5ßo Attisch rotfigurig; strenger Stil.
zelnen gelben flachen Linien gegeben; r. Kranz darin; das
Vorderhaar ist in künstlichen eiförmigen Abteilungen geordnet
wo je die zweite von einem roten Bande durchzogen wird.
2. Der Jüngling (Rückenmantel; Vorder- und Oberkopfhaar
mit feinen Reliefstrichen, die ohne dicke Endpunkte; glatt
vorwärts gekämmt, hinten mit den eiförmigen Abteilungen;
gelblich angelegter Grund darunter; r. Kranz; Armring) um-
schlingt mit der L. fest den Nacken des wie zum Kuss zu
ihm aufschauenden und den Mund dem seinigen nähernden
Knaben, behält jedoch den Knotenstock in der L.; mit der
R. fasst er an das Glied des Knaben, wird jedoch von diesem
am r. Oberarm gefasst und zurückgehalten; in der L. hält der
Knabe einen Aryballos (er hat einzelne lange gewellte Stirn-
locken); er blickt wie entzückt zu dem Jüngling auf. R. oben
K A U O 5. — 3. Ein etwas älteres Paar; der Knabe ist grösser,
der Jüngling hat schon dicken Backenbartflaum. Der Jüng-
ling trägt Rückenmantel, der bis auf den Hinterkopf reicht,
das Haar massig schwarz, mit langen Enden vornen; roter
Blattkranz. Er umschlingt mit der L. (darin Krückstock) den
Nacken des Knaben, bückt sich etwas in die Knie und will
mit der R. an das Glied des Knaben fassen, wird jedoch von
der R. desselben zurückgehalten. Der Knabe hat blondes, mit
einzelnen gelben flachen Linien gewelltes Haar und dreifache
r. Binde. Oben: H O P A I 5 K A U O 5. 4. Der Jüngling (im
Mantel, r. Brust frei, die L. auf den Knotenstock stützend; das
Haar wie das des Jünglings von Gruppe 1) will die R. (mit
Armring) um den Nacken des Knaben legen, wird jedoch
von ihm am Oberarm zurückgehalten; der Knabe hat roten
Kranz, massiges schw. Haar mit langen Spitzen vorn.
Verdünntes Muskeldetail überall. Das Auge immer mit
geschweiftem geschlossenem Kontur und einfachem Punkte;
grosse Köpfe. — Der Stil der Zeichnung ist oft bis in's Kleinste
dem der Sosiasschale (2278) verwandt und Peithinos war sehr
wahrscheinlich Maler im Atelier des Töpfers Sosias.
2280. (2274). Dm. 0,125. Gerh. Nachl.
Fragment, einen Teil des Innenbildes und ein kleines
Stückchen einer Aussenseite enthaltend. Das Innenbild war
sehr gross (von ca. 0,22 Durchm.), indem die Köpfe erst an-
fangen an der Steile wo aussen das untere Ende der Dar-
stellung ist.
Aussen erh.: L. der Fuss, mit langem Chiton, einer nach
1. eilenden Figur und der 1. Fuss, mit Beinschiene, einer weit
Schale, i, b, Gruppe i. 2.
nach 1. ausschreitenden Figur (Verfolgung einer Frau durch
einen Krieger).
Innen: Rest (Oberkörper und untere KopfhSlfte eines
nach 1. stehenden oder wahrscheinlich schreitenden Krieg«
(unbärtig, mit Schuppenpanzer, Stern auf Achselklappe, r.
Schwertriemen); er hält, den Oberkörper etwas vorlegend den
grossen Rundschild vor sich (mit schw. Rand und drei gra
vierten Zirkellinien; auf der thongr. Flache desselben ein
Löwe im Ansprung nach L, mit Konturen in Relieflinien
gezeichnet, Avährend das Detail des Felles und der Mähne in
Punkten und feinen Linien mit verdünntem gelblichen Firnis
gemacht ist; er reisst das Maul auf, die Zunge mit gelb-ver
dünntem Firnis; darüber K A U O 5 ). Ihm 1. gegenüber, nahe
bei ihm, teilweise von seinem Schilde versteckt, steht eine
wahrscheinlich weibliche Figur, von der nur das unbErtige
geneigte Untergesicht erhalten, sowie der gewellte Saum des
Chitons oder Wamses am Halse; sie fasst den Krieger mit
der R. unter das Kinn, wo ihre Finger hinter dem Schilde
vorkommend sichtbar werden; die Linke erhebt sie vor seinem
Gesichte; die Faltenpartie dazwischen ist mir unverständlich. —
Das Ganze unklar; der Krieger scheint im Ausfall und wird
besänftigt; oder drückt etwa die Frau dem Ausziehenden den
Helm auf das Haupt (woran die Bewegung der Hände denken
Hesse); Thetis und Achill? — Der Stil ist dem des Peithinos
überaus verwandt; namentlich die Zeichnung der Profile und
besonders der Lowe; auch den älteren Werken des Euphro-
nios nahestehend.
Zweite Gruppe: Schalen des Euphronios ; mit verschiedenen un-
gewöhnlichen Erscheinungen.
/228I. Gerh.' Nachl. — Abg. Arch. Ztg. 1882, Taf. 3; S. 3y ff. (C. Robert).
Fragmente einer Schale von c. o,33 Dm.
Grosses Innenbild das bis dahin reicht, wo die Schale
die starke Wendung nach oben macht. Um das Bild lief ein
o,o3 breiter Streif mit schönen ausgesparten Palmetten;
dann folgt gleich der schw. Rand der Schale (nuro,oi5 breit
Das Bild steht unten auf einer Horizontale auf; der kleine
Abschnitt darunter ist gefirnisst, darauf mit r. Buchstaben
$V • p" Ev[cf]o[6i>iog lnoirtaev (oder lygcnpsy?)
Erhalten ist sonst vom Innenbilde, das Astyanax Tod dar
stellt: Grosser Altar des Zeus Herkeios auf zwei Stufen, oben
mit lesbischem Kymation in schw. Konturen, darüber der Ab
36
5(52 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
schluss mit ion. Voluten (nur die 1. erh.); auf diesem Stücke
ist schw. aufgemalt A I O 5 • auf der HauptfTäche des Altares
darunter H I £ P O • Jihc tego[i'. Auf der untersten Stufe
steht ebenfalls schw. SO'. Auf dieser Stufe steht der 1. Fuss
des Neoptolemos, dessen Vorderteil (mit Sandale) erhalten.
Auf dem Altar sitzt Priamos nach r., von dem nur ein Teil
des Mantels den er um den Unterkörper trägt (mit einzelnen
Pünktchen) und vom Oberkörper ein kleines Stück erh. ist, das
zeigt, dass er den Mantel auch auf der 1. Schulter hatte und
nur die r. Brust davon frei war, wo der feingewellte Chiton
(verd. Firnis) mit weiten genestelten Oberarmein erscheint;
dazu die Spitze des weissen Bartes; er streckte beide Arme
flehend weit vor. An seine Arme stösst ein Rest des schw.
gravierten gezirkelten Schildrandes des Neoptolemos. — Von
letzterem ist ausser dem Fusse nur der r. erhobene Ellen
bogen erh.; er hatte den Knaben Astyanax, der fast voll-
standig erh. ist, am 1. Unterbeine gefasst und schwingt ihn
mit der R. hoch in der Luft, um ihn herabzuschleudern; in
der L. hat er (nach dem erwähnten Reste) den Schild.
Astyanax Gesicht ist en face dargestellt, der Körper mit
feinem Detail, die Haare fliegend, mit einzelnen nach den
Enden sich verdünnenden Pinselstrichen; seine Beine griffen
in den Palmettenrand über. R. neben seinem Kopfe
A 5 T V ' *Aoiv[ava£.
Aussen: Es scheinen keine Palmetten unter den Henkeln
gewesen zu sein.
A) Kampf. L. beim Henkel ein Gefallener, nackt, nur
das Schwert an r. Bande umgegürtet, am Boden liegend; er hält
noch den Schild zur Deckung über sich (darauf fragmentierter
Vogel in schw. Siluette als Zeichen, darunter das Ende einer
schw. auf den thongr. Schild gemalten Inschrift ■ O/V; zwei
gravierte gezirkelte Ränder); den r. Arm stützt er offenbar auf
die Erde. Von r. schreitet der Gegner nach 1. heran (in
kurzem faltenlosem Chiton mit Tupfen und r. Saum, Panzer;
der Oberkörper fehlt; Beinschienen); er zückt mit der zurück-
geschwungenen R. das Schwert gegen den Gefallenen; ver-
mutlich streckte er im 1. Arme einen Schild vor (dass der
oben erwähnte Schild nicht, wie angenommen wurde, ihm, son-
dern dem Gefallenen gehört, ist zweifellos). R. von ihm der
Rest seines Namens von oben nach unten ..-©O.. Von
der folgenden Gruppe r. ist nur das r. Bein mit Beinschiene
eines nach r. weitausschreitenden Helden erhalten, der in
der R gesenkt schräg nach abwärts die Lanze zum Stosse
Schale, i, b, Gruppe 2 (Euphronios). 563
gezückt hielt. Auf einem kleinen Fragmente ist wahrscheinlich
sein Kopf erhalten (unbürtig, nur etwas Wangenflaum; att. Helm)
und unmittelbar neben demselben das Randstück seines Schildes.
B) Gleich r. vom 1. Henkel stürmt ein Held im Laut-
schritte nach r. (Mittelkörper erh., Beinschienen, Schwert an
1. Seite, nackt bis auf einen Shawl, dessen vorn herabhängende
Zipfel durch einen doppelten roten Gurt, der zugleich das
Schwertgehange zu sein scheint, zusammengehalten werden;
Helmbuschende) den Schild in der L. weit vorstreckend, die
R. hoch erhoben. R. ist das Ende seines Namens erhalten
. . . ^ V S. Er verfolgt zwei Frauen; die erste sieht im Laufe
um und streckt die L. weit vor (gewelltes Wams und Chiton;
r. Haarband, Ohrring); die folgende flieht ebenfalls nach r.
(nur Hinterkopf mit aufgeb. Haar und eine Schulter erhalten).
Ein Fragment vom r. unteren Ende dieser Seite enthalt den
nach 1. gewandten r. Fuss eines Kriegers in Beinschienen.
Nach Roberts, wohl schwerlich haltbarer, Deutung wäre
auf A) Deiphobos Tod durch Menelaos, auf B) Helena von
Odysseus verfolgt zu erkennen. — Viel feines verd. Muskel -
detail überall. Geschwungner, ganz geschlossener Augenkontur
mit nach innen gerücktem Augenstern. Die Haare einfach
schw. massig mit Vorderhaarspitzen und Punkten um den
Kontur. Einfache, nicht besonders sorgfaltige Ausführung.
Stilistisch in der Mitte zwischen den älteren und den spateren
Werken des Euphronios.
^^"2282. (1780.) H. 0,12, Dm. 0,315. Vulci, in den Ruinen der römischen
Thermen gef. (wohl aus älteren Gräbern an dieser Stelle stam-
mend), 1842 von Gerhard gekauft, der sie 1841 von E. Braun
in Rom erworben hatte. — Stark erg. — Abg. Gerhard,
Trinkschalen und Gefässe, Taf. XIV, 5—10; S. 18 f.; Panofka,
Vasenbildner, Taf. 4, 7. Wiener Vorlegeblätter Ser. V, 5, 2—6
(überall ungenügend). — Vgl. Bull. 'd. J. i836, 38. Annali d. J.
1842, p. 112. Brunn, Gesch. d. griech. Künstler II, 682. C. I. G.
8207. Arch. Ztg. 1853, S. i34 (O. Jahn); Stephani, Compte r.
1873, S. i3o; Brunn, troische Mise. 1, S. 63. Klein, Euphronios
S. 93 ff.; ders., Vasen mit Meistersign. S. 61, 9. Arch. Ztg. 1879,
S. 101 (Weil). Mitt. d. Inst, in Athen i883, Taf. XI, 5; S. 254
(Schreiber).
Modern ist der ganze Fuss mit Ausnahme eines kleinen
Fragmentes vom Rande des ungefirnist. und oben mit Rille
wie in der vorigen Gruppe; darauf steht mit flachen Firnis-
linien der Inschriftrest:
e y
^
Evff {06 10g tnohjOev.
56+
Attisch rotfigurig; strenger Stil.
o'
Modern sind ferner die Henkel bis auf die Hälfte des
einen.
Die ganze Innenseite ist mit weissem Grunde von etwas
gelblichem Thone be- £
deckt, mit vielen (antiken)
schw. Flecken; aussen
herum schw. gefirnisster <&*•
Rand. Von dem ganzen
Rande sind indes nur ^
einige kleine Fragmente
antik und zwar die über
der Künstlerinschrift, die ***
mit etwas verdünntem
braungelben Firnisse ge- ***
schrieben; darunter der
Rest der Namensbeischrift
der Frau (siehe neben-
stehend). Zwei grosse
Figuren füllen das ganze
Innere; sie stehen auf
einem (nahe dem Rande
befindlichen) horizontalen
Striche auf. — Von den
beiden Figuren ist nur
Folgendes antik: i. Von
dem stehenden Mädchen
der Oberkörper mit Aus-
nahme des Oberkopfes;
von der r. Handwurzel
an abwärts völlig modern,
auch die 1. Hand modern;
unten ist nur ein kleines
Fragment , die vordere
Hälfte ihres Fusses mit
einer daranstossenden
Querlinie (vom Ende des
Stabes des Jünglings)
antik. 2. Vom Jüngling
ist alt der ganze Kopf
mit Ausnahme einer
kleinen Stelle am Ober-
kopie, ferrier der Hals
00
O
o
c
o
und sein linkes Brustviertel mit dem an die Schulter gelehn-
Schale, i, b, Gruppe 2 (Euphronios). ?h~?
ten schrägen Stück eines Stabes; ferner ein Rest der Rippen
die mit feinen gelbl. verd. Linien; ferner der 1. Oberarm und
ein Teil des 1. Unterarmes mit gelblichen Muskellinien; ferner
die oberen zwei Drittel des Mantels (der steife Zipfel nach
unten modern); der Mantel auf dem 1. Überschenkel; die
Beine und der Sessel sind dagegen modern, ebenso der ganze
r. Arm und die ganze r. Körperhälfte. — Die Konture sind
mit feinen schw. Relief linien gegeben, das Detail der Innen-
zeichnung mit gelbl. verd. Firnis. — L. steht ein Madchen
(Diomede?) nach r.; dünner ion. Chiton mit genestelten Aermeln,
daran aus w. Thon in Relief aufgehöhte und ursprünglich wohl
vergoldete Knöpfe; die feinen welligen Faltchen, unter denen
die Brüste durchgezeichnet sind, mit gelblichen Firnislinien;
das Halsband aus in Relief aufgehöhten w. Punkten bestehend;
ebenso aufgehöhte Unterarmbänder und Ohrring, alles einst
wohl vergoldet; die Haare hinten kurz; w. Binde im Haar; die
Haare mit gelbem Firnis dünn angelegt, darauf dunklere,
flache, wellige Linien; das Auge mit Angabe der Wimpern;
der Kontur innen ein klein wenig geöffnet; der Augenstern
nach innen geschoben; er besteht aus Kreis und Punkt, mit
gelblich dünnem Firnis gefüllt; die Lippen und die Nase von
vorzüglichster Feinheit der Zeichnung. Sie trägt ferner einen
Mantel, der auf der 1. Schulter aufliegt, den Unterkörper be-
deckte und über den 1. Arm geworfen ist; derselbe ist mit
rotbrauner matter Farbe gefüllt; der zackige Saum von der-
selben, nur dunkleren Farbe; mit dieser dunkleren sind auch
Faltenlinien aufgemalt (antik nur ein kleines Stück). — Ihr gegen-
über sitzt nach 1. ein Jüngling (Achill?) mit Stab, den er an
die 1. Schulter lehnt (Scepter oder Lanze?); der Unterkörper
ist von kurzem Mantel bedeckt, der von derselben braunroten
Farbe wie der obige; darauf sind mit der dunkleren Nuance
derselben Farbe die Faltenlinien gezeichnet. Der Kopf von
vorzüglicher Feinheit. Die Haare sind hinten nicht in einen
Zopf herumgelegt wie es scheinen könnte, sondern in zwei
Reihen von länglichen etwa eiförmigen Wülsten geordnet;
die Stirnhaare sind feine Löckchen; Andeutung gelben Backen-
bartflaums; die Haare sind alle gelb grundiert, darauf das
Einzelne mit dunklen doch flachen Linien gemalt ist. Haar-
band weiss in Relief aufgehöht (einst vergoldet). Das Auge wie
am Madchen. — Das Motiv, das beide Figuren verband, ist
unbekannt; der Ergänzer nahm eine Spendescene an, nicht
ohne grosse Wahrscheinlichkeit. In der L. hielt das Mädchen
eine stilisierte Ranke, deren Rest erhalten ist.
566 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Aussen: Gewöhnliche rotfigurige Technik.
A) Knaben, xel?]TiZoi'T?c. Antik ist: r. der Rest einer
kannelierten Zielsäule, davor der Richter nach 1. (nur der
Unterkörper eines Mannes im Mantel ist alt); von 1. heraus
sprengt der Sieger auf dem Rosse, dessen vier Beine in der
Luft, also im Sprunge befindlich; ausser den Beinen ist ein
Stück des Pferdekopfes und der Oberkörper des Knaben, der,
die blassroten (falschlich weiss erg.) Zügel in der R. haltend,
frohlockend umblickt; sein Haar fliegt im Winde (massig
schw.; ein Teil des Mittelkopfes erg.). L. von ihm eine un-
kannelierte Saale oder Pfeiler ohne Kapitell, auf dem ein
7^'Srtc steht. Von 1. galoppieren heran zwei eng nebeneinander
reitende Knaben; die beiden Pferdeköpfe, sowie ein Teil der
Füsse und Schwänze ist alt; von den Knaben nur die Köpfe
mit fliegenden Haaren und der vorgestreckte Arm des einen
mit der Geissei; hellrote Haarbinden; alles andere modern.
Der Augenkontur der Knaben ist innen ein klein wenig ge-
öffnet; der Augenstern ist bereits ganz in die innere Ecke
geschoben. Die erregten Pferdeköpfe sind von vorzüglichem
Ausdruck. Oben steht mit hellroter Farbe (nach Beseitigung
der Uebermalung)
y A - r ° * « A
rkavzcov xu\Xog.
B) Es ist nichts antik als 1. der grössere Teil eines nach
r. ausschreitenden und nach 1. umblickenden Jünglings im
Mantel (mit feinem verd. Körperdetail; Haarbinde; etwas Backen-
flaum), auf der L. der Rest eines Kastens (oder eher ein Trip-
tychon?). R. vor ihm der Rest einer kannelierten Säule und
zweier Pferdeschwänze (also Fortsetzung des Rennens); ferner
ganz r. unten am Ende ein Pferdefuss und der menschliche
Fuss einer schreitenden Figur. Alles Andere modern. Unter
den Henkeln je eine, relativ kleine Palmette. Die Aussen-
bilder ziemlich flüchtig. — Das Ganze ist wohl das späteste der
signierten Werke des Euphronios.
Dritte Gruppe: Ma ler Ditris.
uj Schale von tingaodhnlicher Grösse; Töpfer Kleophrades. Um-
laufender Fries tan das Innenbild. Aussen keine Palmetten.
Frühere Periode des Ditris.
Schale, i, b, Gruppe 3 (Duris). 5ßj
2283. (2767.) H. 0,155. Dm. 0,443. Vulci, in einem Grab nördl. der
Coccumella. — Abg. Archäol. Ztg. i883, Taf. 1. 2: S. 1 ff.
(P. J. Meier). Vgl. Bull. d. J. 1881, 242 f. (Heibig), Klein, Vas.
mit Meistersign. S. 65, 5. 6. Aren. Ztg. i883, S. i83 (Furtwängler .
Aus vielen Stücken zusammengesetzt, doch fehlt "über ein
Drittel; das Fehlende in unbemaltem Gips erg.; war im Alter-
tum restauriert, wie mehrere Klammerlöcher zeigen. Die
Linien der Innenzeichnung vielfach abgerieben.
Innen: Bild von 0,225 Dm.; zwei Figuren, die auf einer
Horizontalen aufstehen, die in den Mäanderkreis selbst ein-
schneidet und keinen leeren Abschnitt unter sich Hess. Rings
Mäander der loseren archaischen Form. Ein geflügeltes
Mädchen (wohl Nike, schwerlich Iris) steht nach r. vor einem
gerüsteten Jüngling nach 1. Von Nike ist nur der Oberteil
und die Flügel grösstenteils erhalten; sie steht, die Schultern
von vorn, doch der Kopf und die Brüste nach r., mit ausge-
breiteten Schwingen; das Haar, das hinten aufgebunden war
mit r. Band dessen Rest erh. (Oberkopf fehlt), fallt vor den
Ohren in einem Wisch herab, der ungelockt mit einzelnen
feinen geraden Reliefstrichen gemacht ist; Ohrring; ion. Chiton,
dessen gewellte, ganz den Brüsten folgende, an der Brust
vorne sich vereinigende Faltenpartien mit verd. Firnis und die
vertikalen Faltenstreifen mit Relieflinien; Mantel auf der 1.
Schulter, dessen einer Zipfel ganz unten zum Vorschein
kommt. Die 1. Hand (Armband) streckt sie aus gegen den
Jüngling, die R. fehlt (wahrscheinlich goss sie mit der R. ihm
aus einer Kanne in die vorgehaltene Phiale). L. von ihr
KAU' xal[6g. Der Jüngling steht ruhig auf beiden Sohlen;
att. Helm, Haar vor den Ohren mit Relieflinien wie bei Nike;
Backenbartflaum; der Oberkopf fehlt; Rundschild, darauf ein
voll schwarz gemaltes überaus zierliches archaisches schreiten-
des Pferd nach 1., mit emporstehender Mähne aus verdünnten
Firnisstrichen; darauf ein bartiger Reiter, dessen Fleisch
sowie der Petasos ebenfalls schwarz gemalt, dessen kurzer
feingefalteter Chiton und steifer Reitermantel jedoch mit feinen
verd. Firnisstrichen auf den Thongrund gezeichnet ist; der
Jüngling hat kurzen Chiton, in regelmassigen Schwalben-
schwänzen gefältelt; Panzer mit nn-'ovyeg; Chlamys vom
Schilde herabhängend; Beinschienen, die ganz mit verd. gelb-
bräunlicher, sehr dünn aufgetragener Firnisfarbe bedeckt sind
— ein in der Publikation übersehenes Detail — ; Sandalen;
auf den Beinen verd. Muskeldetail; die Arme nicht erhalten.
Er scheint in der einen Hand die Lanze gehalten zu haben,
568 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
deren Ende unten erscheint, die aber oben seltsamer Weise
nicht fortgesetzt ist.
Umlaufender Fries um das Innenbild. Wettrennen
nach r. herum von Viergespannen im Galopp, jedes nur
mit einem Lenker versehen (im langen ärmellosen Chiton
mit doppeltem Ueberfall und regelmässigen Schwalbenschw.-
falten, mit langer Gerte); über dem Kopfe des Jünglings des
Centrumbildes befindet sich eine Stele oder Pfeiler auf Basis
(Zielsäule?). Erhalten sind ganz oder teilweise: drei Gespanne
1. von jener Stele und drei r. davon; die drei 1. schliessen enger
auf, so dass die Pferdevorderbeine über den nächsten Wagen
weg gezeichnet sind; zwei erh. Lenkerköpfe sind bärtig (Bart mit
Relieflinien auf schwarzem Grund; zurückflatterndes Haar mit
etwas verd. einzelnen Strichen). Der zweite Lenker r. von
der Stele ist gestürzt, seine Zügel fliegen lose; er wird ge-
schleift, rücklings auf die Erde gefallen; sein Mund offen; un-
bärtig, Haare aufgelöst. (Die Pferdeschwänze und Mähnen sind
thongrundig gelassen, nur konturiert; zuweilen ein Haarschopf
mit Relieflinien). Inschrift 1.:
t- e
weiter r.:
0
und nach einem Zwischenräume $
TIavaicto\ß\ \%a\6\ c
Aussenbilder; unten mit schönem rotfig. Palmettenstreif.
Figuren aus der Palästra; Jünglinge mit kurzen Haaren; eine
(r.) Binde hat nur der Aufseher; alle Brustwarzen sind sorg-
fältig wie eine Punktrosette gebildet; um den äusseren Haar-
kontur Punkte und das sehr sauber diesem punktierten Kontur
folgende thongrundige Streifchen. Augenkontur sehr langge-
schwungen, innen ein klein wenig offen; Augenstern als Kreis
mit Punkt; das verd. Muskeldetail ist ziemlich reich, jedoch
jetzt ganz verblasst; die Gesichter alle sehr regelmässig und
ohne individuellen Ausdruck.
A) Acht Figuren; von 1. i. Jüngling, im Motiv des vati-
kanischen Diskosträgers den Diskos (darauf kleine schwarze
Eule) in der L. gesenkt haltend und die R. leicht an die r.
Schale, i, b, Gruppe 3 (Duris). 5ÖQ
Hüfte legend, mit beiden Sohlen auftretend, den Kopf vor-
geneigt: er fasst sich einen Stand. Es folgt 2. ein Jüngling
mit zwei Halteren in der gesenkten 1. Hand, die R. erhebend,
wegschreitend nach 1. und umblickend, offenbar um Platz zu
machen für 3. einen Jüngling, der eben beide Halteren in
den Händen nach r. vorwärts schwingt; ihm gegenüber 4. ein
Jüngling nach L, der in der L. beide Halteren hält und die
R. wie abwehrend gegen den vorigen ausstreckt; dann 5. ein
Jüngling, der in der L. einen gerieften Wurfstab gesenkt
hält und mit der R. einen anderen erhoben schwingt. Es folgen
6. ein Jüngling als Aufseher (Mantel, Binde); er schwingt in
der R. den gefurchten in zwei Aeste sich teilenden Stock, nach
1. ausschreitend und zurückblickend nach 7. einem Jüngling
von dem nur die schreitenden Beine und die vorgestreckte R.
mit einem Halter erhalten sind; dann 8. noch die Unterbeine
eines nach 1. schreitenden Jünglings. Oben steht
. N A \ T ' « i A
HuvaiTioq [x]«Ao[c.
B) Nur Teile von vier Figuren der r. Hälfte sind erh. :
zunächst das 1. Unterbein mit Mantelende eines nach 1. aus-
schreitenden und sich heftig vorbeugenden Aufsehers; dann
die Ringergruppe zweier Jünglinge; der 1. ist der siegende,
und hat den anderen mit der L. niedergedrückt, hat das 1.
Kniee gegen seinen Kopf gestemmt und umfasst ihm mit der
1. Hand Mund und Nase (um ihm den Athem zu nehmen)
und holt mit der R. zu einem Faustschlage aus; der andere
erhebt das r. Bein, um jenen mit dem Kniee zu stossen und
fasst dem Sieger mit der R. in das Gesicht (das fehlt); über
diese Ungebühr kommt von r. der oben genannte Aufseher
herbei und scheint (verloren) züchtigend mit der Rute zu-
zuschlagen. Von der folgenden Gruppe ist 1. nur das Unter-
bein mit Mantelzipfel eines Aufsehers erh. Inschriftrest
A
xu)\6c
Die auf dieser Seite wahrscheinlich einst befindliche Inschrift
des Duris ist mit dem grössten Teile derselben verloren ge-
gangen. Um den thongr. Fussrand, dessen Zugehörigkeit zu
D'JO
Attisch rotfigurig; strenger Stil.
diesem Exemplare indes nicht feststeht, indem er auch zu
dem nächsten gehört haben kann, steht mit schwarzem Firnis
gemalt die Inschrift (abgerieben) [i]:
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2284. (2767). L. o,3o. Vulci, zusammen mit 2281 gef.
Von einem genauen Gegenstück der Schale 2283.
Es
Schale, i, b, Gruppe 3 (Duris). 57 1
/
ist ein aus mehreren Stücken zusammengesetztes Fragment,
ein Stück vom Rande, zu beiden Seiten des einen Henkels
enthaltend, und zwar des auf 2283 nicht erhaltenen Henkels.
Auch hier sind antike Restaurationen an den Klammerlöchern
deutlich. Die Darstellungen scheinen denen von 2283 genau
entsprochen zu haben; doch war der Innenstreif des Wagen-
rennens nach 1. bewegt; erh. ist der Oberteil eines Lenkers
(Bart mit Relieflinien, fliegendes etwas verd. Haar); er schl'ägl
mit der Gerte auf die Rosse. Ferner ein kleines Fragment
mit Pferdeköpfen nach 1. — Darüber Inschrift [siehe S. 570, 2].
Aussen: L. vom Henkel: Oberteil eines Jünglings, der
in der L. gesenkt einen Wurfstab halt und, die R. erhebend,
zum Wurfe antritt; der Kopf etwas gesenkt. R. vom Henkel
die Gruppe zweier Faustkampfer mit von Riemen umbun-
denen Fausten; der 1. streckt die 1. Faust weit vor und holt
mit der weit zurückgestreckten R. aus; er blutet aus der Nase
und ein langer Blutstrom rliesst ihm vom Nacken aus am
Oberkörper herab (rot auf Thongrund); der andere hat sich
etwas gebückt, hat die 1. Faust zum Schutze über den Kopf
erhoben (dadurch ist das Untergesicht verdeckt, das jedoch
ganz vorgerissen ist auf dem 1. Oberarm) und streckt die R.
gegen den Gegner aus, indem er den Zeigefinger erhebt und
so sich als besiegt bekennt; beide mit Backenbartflaum; die
Erregung in den Augen trefflich ausgedrückt. Ueber ihnen
die geschwungene lange Rute des Aufsehers. Oben die Maler-
inschrift [siehe 5jo, 3]. Beide Schalen sind zweifellos von einer
Hand gemalt, also beide von Duris. Aelterer Stil des Duris.
ß) mit feinen stre?ig symmetrisch geordneten Palmetten unter
den Henkeln. Innenbild von Mäander mit Kreuz umgeben.
1) Einfiguriges Innenbild auf dem Mäanderkreis aufstehend.
2285. (2465) H. 0,115. Dm- o>285- Caere, 1872. — Abg. Monum.
d. J. IX, tav. 54.; Arch. Ztg. 1873, Taf. 1, S. 1 ff. (Michaelis);
Wiener Vorleget)]. Ser. VI, Taf. 6. — Vgl. Annali d. I. 1873,
53 ff. (Heibig); Klein, Meistersign. S. 65, 9.
Aus Stücken, das Fehlende unbemalt erg.; der Fuss fremd,
von dem Typus dieser Schalen ganz verschieden.
Innen: Scene nach derWaschung. R. sieht man, nur
zur Hälfte dargestellt, ein grosses Luterion aut dem üblichen
Fusse (oben mit ion. Voluten); daran lehnt ein langer knotiger
Krückstock. Ein nackter Jüngling, dessen Gewand (Mantel)
1. auf einem Stuhle liegt, stellt das r. Bein auf denselben
Stuhl, offenbar im Begriffe die r. Sandale an- (oder los-) zu
schnüren; der 1. Fuss tragt schon die Sandale (sorgfaltig mit
•
seh rol .
F
j linien,das Lederstück hinten gelb angelegt); Leider fehl
[ Beine und Arme Bast ganz; er beugt sieh aufmerksam hei
• Binde; kurzes Haar, dessen vordere Partie in ein.,
etwas verd. I ßckchen gemacht; am Körper feines verdünntes
tail). L. oben hängt an r. Bande ein crosser Schwamm
und ein kleines Alabastron mit Kren.- im Kreis. I . steht
I rot: l] gaxpi ,
Aussen: Seh u I u n t e r r i c h t.
A.) Poesie und Le erspiel. Oben steht
HIPOAAMAn KAUO<v7-j ^oiVtfiag xctAoc.
der Mitte sitzt ein bärtiger Mann (Lehrer) auf geschw«
• Lehnstuhl mit Mantel n den Unterkörper (alle Ma
;hen nur bis zur Mitte der Unterbeine), im Begriffe eine
Rolle au: . llen, darauf
■ •
£Vf&**|2+ w.v,*a
\JoiGU (lOi i\it'if} —x't'iu v Q)tü(00jv i\oyout'.i u&it'detv.
Darüber hängt eine Flötenfutteral von Fell mit Mundstück am
r. Band; r. eine 1 eier mit ~ schw. Saiten. R. vor ihm steht.
imm und aufrecht ein Knabe, ganz im Mantel verhüllt
auch die Arme': er s< as Gelernte aufsagen. R. sitzt auf
einem lehr. i Stuhle mit Polster ein älterer Mann en
e wohl der PUdagog), den Kopf nach der Mitte wendend;
kreuzt die Beine Mantel r. Oberkörper freilassend: etwas
Behaarung am Bauch angedeutet; keine eigentliche Glatze
aber doch dünnes Stirnhaar und höhere Stirn: im Kontur der
: rn ein sehr feiner Absatz ; ebenso ist der Nasenrücken etwas
rümmt. überaus fein und scharf — in den Publikationen
sehen — : \.ueenkontur innen ein klein wenig offen; der
Schale, i, b, Gruppe 3 (Duri
Mund etwas geöffhei ; er stützi sich mii der R. auf den Knick
stock und hall die L. vor mit sprechender Geberde. Oben h'ängi
eine Schale. Zweite Gruppe 1.: I.. sitzt auf lehnelosem
Stuhle mit Polster ein bärtiger Mann Lehrer) und spielt
Unterkörper im Mantel) die jsaitige Leier mit der 1. Ha
und mit dem Plektron; ihm gegenüber sitzl auf gleichem Stuhl
der Knabe nach !. l nterkörper im Mantel;, die Leier spielend.
aufmerksam vorgebeugt; er hat die Leier an einem r. Tri
bände gefasst Oben hängt eine Schale, eine gleiche Leier
und r. ein Eimer mit 3 Löwenfüssen und Bügelhenkel.
B) Flötenspiel und Schreiben. L. sitzt auf lehnelos«
Stuhl ein unbUrtiger Jüngling ('Lehrer; [Unterkörper im
Mantel, Stirnlocken gepinselt); er blast eifrig (ohne Mundstück)
die Doppelflöte; r. vor ihm ein zuhörender Knabe, aufrechi
stehend und ganz in den Mantel gehüllt, wie der auf A, den
Kopf etwas empor richtend mit dem Ausdruck des Lauschen .
Oben hüngen eine zusammengefaltete Rolle an r. Bande und
ein zusammengebundenes Diptychon, ferner eine Leier. —
Zweite Gruppe: Es sitzt auf gleichem lehnelosem Stuhle mit
Polster ein Jüngling nach r. (Lehrer) (Mantel am Unter
korper); er hat auf der 1. Hand ein Triptychon aufgeschlagen
und hält in der R. den Schreibgriffe! bereit, (um das Fehler-
hafte zu korrigieren?). Oben hangt ein kreuzförmiger Gegen
stand und ein fragmentierter kleiner Sack(?) R. der aufrecht
ruhig stehende Knabe, wie die vorigen ganz eingehüllt in
den Mantel, nach 1. (seinem Auge fehlt aus Versehen der
Stern). R. sitzt der Padagog auflehnelosem Stuhle mit Polster.
''Mantel lasst den r. Oberkörper frei; bartig;, mit der L. den
Krückstock aufstützend; er sitzt nach r., wendet sich jedoch
nach der Mitte um, wie überrascht oder ungeduldig. Leber
dieser Seite steht ebenfalls
HIPOAAMAS- -UOS '] 71(71)0 <) an ac [xa]l6g.
Alle Figuren haben rote Haarbinden. Der Augenkontur
fast immer ganz geschlossen; der nach innen geschobene
Stern als Kreis mit Punkt, nur bei den Knaben als einfacher
Punkt. Viel feines verd. Muskeldetail (in den Abb. meist
weggelassen). Die Bartenden mit Reliefstrichen. Das Haupt-
haar massig schw., das Vorderhaar etwas dünner mit einzelnen
Lockenlinien. Keine Schwalbenschwanzfalten. Der spatere
Stil des Duris.
2) Zweifiguriges Innenbild ; es steht auf einer Horizontalen auf,
unter welcher ein ungefirnisster Abschnitt.
5~t Attisch rotfigurig; strenger Stil.
2286. (2585.) Dm. o,32. Caere, 1877. — Aus Stücken. Vieles, wie
der ganze Fuss, fehlt. — Abg. Arch. Ztg. i883, Taf. 4; S. 20 ff.
(P. J. Meier). — Vgl. Klein, Vas. mit Meistersign. S. 66, 12.
Innen: Innenbild von 0,20 Durchm. Oben steht die
Künstlerinschrift ringsum, rot
auf dem schw. Grund (s. neben- jJ
stehend)» Gelage. Auf einer
grossen Kline liegen rechts ^
ein Mann, links eine Frau neben- V
einander nach 1.; der Mann r.
tragt den Mantel der den r.
Oberkörper frei l'ässt; er ist ^
bartig; sein Gesicht fehlt fast
ganz; er blast mit aufgeblasener
Wange in eine Flöte, wahrend ^
er die zugehörige andere in der
L. hält; die Frau blickt nach
ihm um, klappert mit Krotalon ^
in der R., und halt auf der L.
eine grosse schwarze Trink- ^
schale (des Mannes?) (ion. Chi- jg §.
ton mit weiten Oberarmein, o,
die Falten mit Relieflinien, den -$T*
Brüsten folgend; Haube mit ^
gezackten Streifen; kreisförmi- ?§'
ger Ohrring; Mantel der den - ^
r. Oberkörper frei l'asst); sie lehnt ^
mit dem 1. Arm auf zwei schw.
fcLJ
gestreiften Kissen. (Der Mann
versucht die Flöte, die dem
Madchen, der Auletria gehört?)
L. lehnt der Krückstock des
Mannes und unter der Kline f*
stehen seine kurzen Halbstiefel;
ausserdem steht hier der Speise- j
tisch, darauf der Rest eines
roten blätterartigen Gerichts. SU
Aussen: Manner mit
Frauen im Gesprach; jeder- 4
seits je zwei Gruppen und je eine h
einzelne Person. Sehr zerstört.
A) In der Mitte steht eine Frau (ion. Chiton und Mantel
der r. Brust freilUsst, kreisförmiger Ohrring, Haube mit Streifen)
Schale, i, b, Gruppe 3 (Duris). 5t5
nach 1. und hält einen Spiegel einem blirtigen Manne hin, der
auf den Stab vorgelehnt in den Mantel gehüllt, mit ihr spricht
(Kopf fehlt fast ganz). L. steht ein einzelner bartiger Mann
nach r., den Krückstock aufstützend (Mantel, r. Brust frei).
R. Mann und Frau sich gegenüber, in ahnlicher Gruppierung
(Oberkörper fehlen).
B) L. eine Frau nach r. (Chiton, Mantel, Haube); sie halt
einen Spiegel dem Manne hin, der (Kopf fehlt) den Krück-
stock mit der R. aufstützt (im Mantel). L. von der Gruppe
der einzelne bartige Mann, vorgelehnt auf den Krückstock,
die L. erstaunt erhebend. R. die Gruppe einer Frau (Ober-
körper fehlt) und eines Jünglings (auf den Stock vorgelehnt,
mit Backenbartflaum, Gesicht fehlt).
Alle Mäntel sind mit einzelnen schw. Pünktchen ge-
sprenkelt. Die Männer tragen r. Binden im Haar. Nur an
den unteren Enden der Frauenchitone noch kleine schwalben-
schwanzförmige Faltenmotive, sonst freie Falten. Augen-
kontur geschwungen, doch geschlossen; Stern als Punkt, nach
innen gerückt.
2287. (2586). Dm. 0,28. Caere, 1877. — Erhaltung wie 2285; der ganze
äussere Rand, ebenso der Fuss fehlen. Abg. Arch. Ztg. i883,
Taf. 3; S. i3 ff. (P. J. Meier). — Vgl. Klein, Meistersign. S. 67, ig.
Innen: Bild von o,2o5 Dm. In dem Abschnitt unten steht
mit schw. Buchstaben
Aofi<4£A*A<&WA/
zlovQig l'yQaiptv.
Zweikampf mit dem Schwerte von zwei bärtigen Hopliten,
bis auf die Mitte des Bildes ganz erhalten. Der eine r. ist auf
das 1. Knie gesunken nach r. und ist im Hinstürzen und Zu-
sammenbrechen begriffen; aus einer Wunde vorn auf der Brust
fliesst über den Panzer rotes Blut; [mit dem auf den Boden ge-
stemmten grossen Rundschilde anj der L. (Profil) hält er sich
noch aufrecht, den r. Arm hat er mit dem Schwerte er-
hoben, doch nicht mehr zum Hiebe; sein Arm wird sinken;
sein Oberkörper und Gesicht sind en face gezeichnet; in
der nach oben geschobenen Stellung der Augensterne ist das
Brechen der Augen angedeutet (grosser Bart, das Stück unter
der Unterlippe gesondert, Schnurrbart nur im Kontur). Der
Sieger schreitet nach r. auf ihn zu mit dem Schwerte in der
R. zum Stosse ausholend, in der L. den (verkürzten) Rund-
5j6 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
schild. Der Mund ist etwas geöffnet und die Zähne sichtbar.
Die Bewaffnung beider Helden ist im wesentlichen gleich: beide
ohne Beinschienen, kurze Chitone mit feinen Falten und
schwalbenschwanzförmigen Enden, darunter durchgezeichnet
das Glied und die Beine; Panzer mit TTTt'civytQ und Schulter-
klappen (die des Besiegten sind schwarz); attische Helme mit
emporgeschlagenen schwarzen Backenklappen und niederem
Bügel (der des Besiegten ist der unvollkommenen Manier
dieses Stiles folgend im Profil gezeichnet, obwol der Helm
von vorne gesehen wird; es ist kein doppelter Bügel)1); ver-
schieden sind die Schwerter: das des Siegers ist das gewöhn-
liche zweischneidige, zum Stosse gebrauchte; das des Besiegten
ist einschneidig, geschwungen, zum Hiebe bestimmt.
Aussen: Kämpfe von Helden; jederseits fünf Figuren
in je zwei Gruppen zu je drei und zwei Personen.
A) R. liegt am Boden ein nackter Held nach 1., der den
Oberkörper noch durch den grossen (verkürzten) Rundschild
am 1. Arm aufstützt. Aus der 1. Schulter fliesst r. Blut; in die
r. Seite aber trifft ihn eben tötlich die Lanze seines Gegners;
Blut strömt aus der Wunde; er hält in der R. noch das
Schwert, matt und senkt den Kopf; brechendes Auge und
etwas geöffneter Mund der die Zähne zeigt; er ist nackt und
trägt den Helm, die Schwertscheide ist umgegürtet. Von dem
mit der Lanze stechenden Gegner ist nur der Unterkörper
erh. (trägt Chlamys; Rundschild verkürzt). Ihm entgegen
schreitet von r. als Verteidiger der Rest eines anderen
Helden mit vorgestrecktem Schild (Rest eines schw. Zeichens)
und Shawl. L. eine zweite Gruppe: 1. ein eben in die Kniee
fallender nackter Held, dessen Oberkörper fehlt, doch wendete
er denselben offenbar nach dem Gegner um (Ende des Helm-
busches 1. erh.); mit der R. ergreift er einen Feldstein vom
Boden (nackt, nur Schwert und Helm). Von seinem nach 1.
ausschreitenden Gegner in Chlamys ist nur der Unterteil
und ein Stück des Rundschildes erh., darauf ein schwarzer
Dreischenkel.
B) R. die oben bei A) zuerst beschriebene Gruppe, nur
etwas variiert; der Gefallene wird von der Lanze in die 1.
Brust getroffen und lehnt den Kopf mit brechendem Auge
zurück; der Sieger wieder in Chlamys; der Verteidiger fehlt.
]) Die Platten „für Augen und Nase" die P. J. Meier a. a. O. S. 14
an dem Helme des Siegers sieht, beruhen auf dem Misverständnis der
Zeichnung der Stirnschutzplatte, hinter der die Spitze der hinteren
Backenklappe erscheint.
Schale, i, b, Gruppe 3 (Duris). 577
Dagegen 1. noch eine ähnliche Gruppe: Lanzenstoss gegen einen
Gefallenen der von einem von r. Heranschreitenden
beschützt wird; die Oberkörper fehlen. — Die Schwerter alle
zweischneidig. In der Mitte überkreuzen sich zwei Figuren
nach den zwei verschiedenen Richtungen. — Augenkontur
geschlossen; Stern immer als feiner Kreis mit Punkt. Viel
verd. Muskeldetail; mit verd. Firnis ist an den nackten Körpern
der Gefallenen Behaarung am Bauche aufwärts und an der
Brust angedeutet.
y) nicht signierte Schalen des Duris der Art tuie die vorigen
tinter c<) und ßj.
2288. (1004). H. o,i3. Dm. o,33. Vulci, i833 aus Rom erw. Erhaltung
gut. — Abg. Panofka, Tod des Skiron und des Patroklos,
Berlin i83y, Taf. 1. 2; A) klein wiederholt bei Panofka, Bilder
ant. Leb. Taf. VI, 5. Vgl. Bull. d. J. 1865, 160 (Benndorf).
Klein, Euphronios S. j3.
Innen: Bild von 0,22 Dm.; der Mäander rings sehr zierlich
und fein. Vorzeichnung sehr deutlich und umfangreich (der
ganz nackte Körper ist umrissen, auch unter dem Gewände und
da wo er von einem anderen Gegenstande verdeckt wird; so
ist das 1. Bein des Theseus das hinter dem Felsen steckt in
der Vorzeichnung da. — Skiron's Sturz. Theseus (unbärtig,
in kurzem gegürtetem Chiton mit kurzem schwalbenschwanz-
faltigem Ueberschlage, kreisrunder, nicht verkürzter Petasos
im Nacken, Haar kurz, massig schw., vorn und hinten herum
die in Relief aufgehöhten schw. Buckelreihen; dünnes r. Haar-
band) hat Skiron, der eben noch am Felsen sass, der sich r.
hoch in rundlichen Formen auftürmt, mit beiden Händen an
seinem r. Beine gefasst und ist im Begriffe ihn, der schon
horizontal liegt und nur mit der R. sich noch am Felsen fest-
hält, in die Tiefe herabzustossen ; unten ist das an den Felsen
anschlagende Wasser angedeutet durch Wellen (mit Konturen
in Relief linien und breiteren mit verd. Firnis) und Seesterne;
die Schildkröte kriecht eben aus dem Wasser und scheint
schon in den 1. Arm des Skiron zu beissen. Durch den unten
breiter werdenden Felsen und das Wasser ist der untere Teil
des Kreises sehr gut gefüllt; natürlich ist kein horizontaler
Abschnitt angebracht. R. vom Felsen steht ein Baum mit r.
Blättchen. Skiron's Kopf ist en face gegeben (massiges
schw. Haar, das Stirnhaar mit dichten einzelnen gelockten
Pinselzügen wie auf 2285 ; es hängt länger herab nach der
Seite wohin es fällt; sehr grosser dichter Bart, die Enden mit
37
5-8 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
V
Relief linien, die auch nach unten gerichtet; Schnurrbart nur
im Kontur. L. von Theseus
£ >, c v f
o
Ueber dem Felsen
< [< i P
Q fV 2y.tQf.ov.
A) Kampf um einen Gefallenen. In der Mitte liegt
der nackte bärtige Gefallene und stützt sich noch mit der
R., darin er das zweischneidige Schwert halt, auf den Boden;
Kopf und Körper en face, der Rundschild am 1. Arm; das
Motiv ist auffallend gleich dem gefallenen sog. Achill des
Aeginetischen Westgiebels; Helm mit emporgeschlagenen
schw. Backenklappen; der Bügel desselben ist ganz weg-
gelassen, weil unbequem darzustellen; er hat eine blutende
Wunde an der 1. Schulter. Sein Gegner r. schwingt, auf ihn
zuschreitend nach 1. in erhobener R. das Schwert (einschnei-
dig) zum Hiebe gegen ihn (kurzer feinfaltiger Chiton, Panzer
geschuppt und mit Achselklappen; att. Helm mit schw. empor-
geschlagenen Backenklappen und niederem Bügel, mit Nasen-
schutz); grosser Rundschild der etwas verkürzt (mit schw.
grossem Dreifuss darauf, um dessen eines Bein eine Tanie
befestigt, ist). Der Verteidiger schreitet von 1. heran und
schwingt die Lanze in erhobener R. zum Stosse; er hat die
gleiche Bewaffnung und Kleidung wie der Gegner; von seinem
Schilde fällt ein grosses unten gezacktes Tuch herab.
Zwischen beiden, von dem Gefallenen teilweise verdeckt
ein Bogenschütze nach 1. in Schützenstellung, auf dem 1.
Arme den Mantel, eben im Begriffe abzuschiessen (im
Uebrigen nackt, r. Gorytband, skythische Mütze mit langen
Laschen, mit verd. Firnis dünn angelegt um den Stoff als
Fell zu bezeichnen, ohne steile Spitze, oben einfach rund).
Hinter jedem der Hauptkämpfer befindet sich noch ein
Bogenschütze: der 1. mit derselben Mütze in derselben
Stellung wie der vorige nach r., auch den Mantel auf dem 1.
Arm und Goryt an 1. Seite; das Ende der Arme und der
Bogen ist bei allen dreien verdeckt; zwei in der Luft nach r.
schwirrende Pfeile sind auf den Gegner r. gerichtet. Der
andere r. am Ende wird vom Rücken gesehen und hat den
Schale, i, b, Gruppe 3 (Duris). 5-«,
gewöhnlichen Helm auf; (Goryt an r. Bande an 1. Seite, Mantel
wie die vorigen, Gesicht nicht sichtbar). — Alle Figuren sind
bärtig. Vortreffliche Komposition.
B) Unterhaltung von Männern und Jünglingen.
Alle haben nackte Füsse und Mäntel welche die r. Brust
frei lassen und in ziemlich freien einfachen Falten herab-
fallen; alle haben den 1. Arm unter dem Mantel eingestützt
und alle tragen Krückstöcke, die sie frei aufstützen ohne sich
darauf zu lehnen. Alle mit feinen r. Binden im Haar. L. ein
Mann nach r., ruhig in der R. den Krückstock aufstützend;
ihm gegenüber der Jüngling, ebenso den Stock aufstützend.
Die kurzen Haare hier wie bei allen folgenden massig schw.,
jedoch das Vorderhaar, wie auf 2285, mit dicken einzelnen
Pinselzügen, sodass hier etwas gelockerte Locken erscheinen.
Es folgt r. ein älterer Mann nach 1. mit an der Stirn zurück-
weichendem Haar; er blickt um nach dem nach 1. stehenden
Jüngling r. Es folgt noch ein sich nach 1. umblickender Mann
nach r. und ein Mann r. am Ende der ruhig nach 1. steht.
Der Augenkontur geschlossen; der Stern immer ohne
Ausnahme als feiner Kreis mit Punkt; das Auge bald weiter
oder weniger weit geöffnet. Vieles sehr verblasstes verd.
Muskeldetail. Offenbar von der Hand des Duris, aus seiner
spateren Periode.
2289. (1776)- H. o,i3. Dm. o,33. Vulci, S. Canino, 1841. — Ziemlich
gut erh., mit einigen schlechten Ergänzungen. — Abg. Ger-
hard, Trinksch. und Gefässe Taf. XIV, 1 — 4; S. 17.
Innen: Der Mäander stimmt mit dem auf 2285 — 87.
Unten horizontaler Boden und ein ungefirnisstes Segment
darunter. Frauenscene. L. sitzt eine Frau auf geschweiftem
Lehnstuhl mit Polster nach r. (langer ion. Chiton mit weiten
Oberärmeln; Mantel, der r. Schulter freilässt; Haube mit
Zickzackstreifen in verdünntem Firnis; Ohrring kreuzförmig;
Stirnhaar mit Reihen von in Relief einzeln aufgehöhten Buckeln);
sie hat das r. Unterbein entblösst und den Fuss auf ein Gestell
mit geschweiften Füssen gesetzt, das eigens zu diesem Zwecke
vorhanden zu sein scheint (zwei Füsse sichtbar; es ist wahr-
scheinlich vierfüssig); unten steht ein Kalathos, über welchem
nun gerade das nackte Unterbein sich befindet; sie ist im
Begriffe einen roten Wollestrang mit beiden Händen um das
Bein zu legen (derselbe ist um ihre 1. Hand geschlungen und
hier dick, weiter unten dünner, wo er in den Korb unten zu
fallen scheint, auf welchem Spuren andeuten dass er damit
angefüllt ist); es ist sicher kein Waschen, auch schwerlich das
37*
5go Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Verbinden einer Wunde gemeint; das eigene Gestell deutet
an, dass dies eine regelmässige Beschäftigung sei, etwa die
dass die Wollestränge auf dem Beine statt auf den Armen
einer Genossin oder einem Gestell aufgewickelt wurden? —
Unter dem Knie eine übermalte kleine Verletzung. Unmittel-
bar gegenüber steht eine zusehende Frau nach 1. in gleicher
Tracht, gleicher Haube und Haaren, den 1. Arm unter dem
Mantel eingestützt, mit der R. den Ghitonzipfel an der r.
Schulter etwas heraufziehend. Beide haben etwas geöffneten
Mund, wie im Gespäch begriffen1). R. steht ein lehneloser Stuhl
mit Polster, nur zur Hälfte dargestellt und darauf ein gleicher
Kalathos, wie der vorige. Augenkontur bei der r. innen etwas
offen; der Stern mit feinem Kreis und Punkt.
Aussen: Komos. Je die mittleren Hauptfiguren haben
den Augenstern als Kreis mit Punkt, die anderen nur mit
Punkt; der Augenkontur innen mehrmals etwas offen; rote
feine Binden, keine Kränze. Alle Teilnehmer sind bärtig
(Bartenden mit Relief linien); alle haben ferner kurzes Haar,
das massig schw., nur über Stirn und Nacken mit einer ein-
zelnen Reihe feiner in Relief aufgehöhter Buckeln. Die Vor-
zeichnung des Nackten ist besonders an den Beinen unter
den Gewändern deutlich; sie erstreckt sich sogar auf Muskel-
detail; indes ist nachher versäumt worden dasselbe mit ver-
dünntem Firnis auszuführen; dasselbe fehlt hier ganz.
A) In der Mitte tanzt in leichtem Schritte ein Mann nach
r. (Mantel auf der 1. Schulter und Arm), auf der r. Hand eine
Trinkschale mit umgebogenem Rande, auf der 1. einen Skyphos
(voll) tragend. Ihm gegenüber, ebenfalls in tänzelndem Schritte
ein anderer Mann (den Mantel auf dem Rücken); er bläst
die Doppelflöte (ohne Mundstück); sein Glied infibuliert, wie
bei den vier anderen an denen es überhaupt sichtbar ist.
Weiter r. ein Mann in heftigerem Tanzmotiv en face, Kopf
nach 1.; er hebt das r. Bein hoch seitwärts und hebt den 1. Arm
entsprechend über die Schulter (Mantel auf Rücken und beiden
Schultern); r. am Ende ein ruhig nach 1. stehender Mann,
der in bakchischer Begeisterung den Kopf in den Nacken
wirft und gerade nach oben blickt, in der gesenkten L. eine
Schale mit umgebogenem Rand und eine gleiche auf der r.
]) Eine ziemlich genaue Replik dieser merkwürdigen Darstellung
findet sich im Inneren einer Schale gleichen Stiles zu Florenz; das
Fussgcstell ist hier etwas anders, bequemer und offenbar auch vierfüssig
zu denken; Kalathos und Handhaltung sind dieselben; die zuschauende
Frau r. trägt einen Spiegel.
Schale, i, b, Gruppe 3. 4. 58l
Hand ^Rückenmantel). L. von dem ersten ein heftig Tanzen-
der (mit Rückenmantel); er setzt das r. Bein vor, blickt um
und erhebt beide Arme symmetrisch gegen den Kopf wie ein
Diadumenos; zwischen seinen Beinen steht ein Skyphos am
Boden. L. am Ende kommt ein Anderer nach r. heran mit
dicker thongrundig ausgesparter Wulstbinde; er zieht eben mit
der R. den Mantel noch mehr herauf, um sich ganz, wie es
scheint auch am Kopfe zu verhüllen, den Kopf nach 1. ge-
wendet, auf der L. eine Trinkschale mit Rand (oder greift er
unter dem Mantel nach dem Kopfe im Begriffe sich zu über-
geben, worauf der weinschwer geneigte Kopf deutet?).
B) In der Mitte ein Mann im Mantel (r. Brust frei) in
ausschreitender Bewegung nach r. und umblickend nach 1.
(Armband am 1. Arm); er scheint die Arme nach 1. auszu-
strecken um eines der vollen Gefasse in Empfang zu nehmen,
die ein anderer 1. sorgfaltig herbeitragt (auf der R. eine
Schale, auf der L. Skyphos; Mantel auf der 1. Schulter; sein
ganzer Kopf modern). L. schreitet noch einer im Mantel
nach r. (nur Vorderbrust frei; 1. Hand mod.). R. geht diesem
Zuge voran ein nach 1. umblickender Mann im Mantel mit
einer Haube ganz wie die der Frauen; er hält in beiden
Händen r. und 1. vom Kopfe je eine Flöte. R. am Ende
tanzt einer mit weinschwer gesenktem Kopfe (Mantel, 1. Arm
darunter eingestützt); er hält auf der hoch erhobenen Rechten
eine (volle) Trinkschale.
Der Stil ist genau der des Duris; die Ausführung etwas
flüchtiger als sonst.
Vierte Gruppe: Werke des Hieron. — Das Innenbild besteht aus zwei
stehenden Figuren, einer grösseren und einer kleineren; sie stehen auf
dem Kreise auf; der Mäander ringsum ist nicht unterbrochen von
Kreuzen oder dgl. Unter den Henkeln aussen in der Regel keine Pal-
metten; oder wenn Palmetten vorkommen, so sind sie nicht symmetrisch
und nur unter einem Henkel. Die Künstlerinschrift auf einem der
Henkel graviert.
2290. (1758). H. o,i3. Dm. o,33. Vulci, S. Canino, 1841- — Gut erb.,
nur kleine Stücke erg.; Fugen verschmiert. — Abg. Gerhard,
Trinksch. und Gefässe Tf. IV, V; S. 5 ff. Panofka, Dionysos
und Thyaden Tf. 1,2.2a; S. 23 ff. Bötticher, Baumcult Fig. 42
(teilweis); Conze, Götter- und Heroengestalten Taf. -fi, 1; S. 3/
(teilweis); Wiener Vorlegeblätter Ser. A, Taf. 4 (vollst, und am
besten). — Vgl. Canino mus. etr. No. 565. Gerhard, rapp. volc.
not. 205b. Archaeol. Brit. vol, 23, p. 186 (Stuart); Brunn, Gesch.
5§2 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
d. griech. Künstler II, S. 694; C. J. G. 8215. Klein, gr. Vas. mit
Meistersign. S. 70, 10. Rhein. Mus. Bd. 27 (1872), S. 601 (Rapp);
Deneken, de theoxeniis (1882) p. 44 ff.
Der untere Teil des Fusses ist fremd und gehörte zu einer
schwarzfig. Schale. Die Inschrift auf dem Henkel
\
pf°/ver>oe^E^
Innen: Dionysos und Silen; die Figuren sind etwas
schräg gestellt und divergieren nach oben um den Raum zu
füllen. R. steht der bartige Dionysos nach 1. (sehr lange
Locken, ion. Chiton mit feinen Falten, Ueberschlag auf der
Brust; hier und unten schwalbenschwanzförmige Enden;
Mantel der r. Brust frei lässt; Schuhe; gewelltes Stirnhaar und
die Bartenden mit Relief linien; grosser Epheublattkranz aus-
gespart; der Kopf sehr gross und von altem Typus) tragt in
der L. und über der 1. Schulter einen Zweig der nach 1. und
r. sich verbreitet mit roten Weinblattern und langen schwarzen
Weintrauben (die wie das Haar durch Stehenlassen eines
kleinen thongr. Randchens vom Grunde geschieden sind) und
stützt in der R. den Thyrsos (mit dichtem Epheubusch) auf.
Er hört einem Silen zu (Marsyas?), der, von kleinerer Pro-
portion, ihm 1. gegenüber steht und die Doppelflöte bläst (Bart
mit langen gelockten Enden in etwas verd. Firnis, Stumpfnase,
r. Epheukranz, Glatze oben, hinten eine Art Schopf; lange
Schulterlocke; grosser gehobener Schwanz, Bauch und Brust
etwas behaart; infibuliert; hohe Stiefel mit Fellbesatz).
Aussen: Dionysosfest, von Frauen gefeiert durch
Tanz zum Flötenspiel.
A) Mitte ein Altar auf einer Stufe, mit einem spitzen
von Palmetten bekrönten Giebelaufsatz, in dessen Tympanon
flüchtig mit ungleich dickem Firnis ein thronender bärtiger
lang bekleideter Gott mit langem Stabe aufgemalt ist (Diony-
sos?); an vier Stellen sind die an den Altären üblichen Blut-
flecken angedeutet (rot auf Thongr.). L. davor steht ein Idol
des bärtigen Dionysos, das Ganze an einem viereckigen
Pfeiler oder Stamm gedacht: der Kopf ist vor das obere Ende
gesetzt, jedoch dahinter ist das viereckige Stammende noch zu
sehen; statt der Füsse unten ist bloss das Pfeilerende sichtbar;
der Kopf ganz wie der im Innenbilde, ebenfalls sehr gross;
der übrige Stamm ist mit Gewändern behängt, ohne Arme
Schale, i, b, Gruppe 4 (Hieron). 583
natürlich (langer Chiton und Schultermantel mit Horizontal-
streifen, darauf mit breitem Pinsel angedeutete Stickerei, Del-
phine und rennende Viergespanne; um die Brust eine Kette
wie von durchstochenen trocknen Feigen oder dicken Perlen;
darüber hangt etwas Unklares um den Hals; ferner sind im
Rücken an den Stamm r. und 1. Epheuzweige gesteckt mit
roten Blattern und schwarzen Weintrauben; endlich sind durch
die Zweige grosse kreisrunde Früchte gesteckt die ausgespart und
mit Pünktchen bedeckt). — R. vor dem Idol (der Unterkörper
teilweise vom Altar verdeckt) tanzt eine MUnade(i) nach 1.,
Kopf und ausgestreckte Arme gesenkt, den Blick auf den Altar
gerichtet. L. hinter dem Idol blast eine Manade(2) Doppel-
flöte (ohne Mundstück) mit vollen Backen; sie tragt eine
Haube die jedoch hinten ein Haarschopfende noch sichtbar
l'ässt (das Stirnhaar verdünnt angelegt, darauf wellige Relief-
linien). Unter dem Henkel 1. ein grosser Krater (a colonnette)
mit schw. Epheukranz behängt; ihm gelten die Bewegungen
der beiden MUnaden r. und 1. vom Henkel: die r. (3, auf
Seite A) im Tanzschritt nach 1. wendet sich um nach i\, um
mit ausgestreckten Armen die Freundinnen beizurufen; die
1. (4 Seite B) tanzt darauf zu, fest auf ihn blickend und ent-
zückt den 1. Arm zum Kopfe erhebend, den r. danach aus-
streckend. Es folgt auf B) ein Contretanz zweier Manaden;
die 1. (G) ist ganz in den Tanz versunken, Kopf und Ober-
körper vorgebeugt, den r. Arm über dem Kopfe erhoben, auf
der 1. Hand einen grossen Skyphos (der mit schw. flüchtigen
Pinselsiluetten oben mit Epheu, am Bauch mit einem tanzen-
den Silen zwischen zwei Palmetten in schwfig. Weise ge-
schmückt ist); die r. (5) wendet sich mit dem Oberkörper zurück,
wie um die Anderen zu rufen, in der R. den Thyrsos schwin-
gend. Weiter 1. noch ein Paar im Contretanz: die 1. (8)
klappert mit Krotalen, die r. (7) mit zurückgeworfenem Kopfe
halt in der L. ein kleines Hirschkalb, in der R. (r. Arm mit
Brust mod.) den Thyrsos. L. am Ende von B) eine nach r.
herbeieilende (9), welche die Arme vorstreckt, mit Thyrsos.
Auf A) folgen r. vom Altar noch eine nach 1. heraneilende (11)
die sich umdreht, den Andern rufend, mit Thyrsos, und eine
eifrig nach 1. Tanzende (10) mit gesenktem Kopfe, den 1. Arm
an den Kopf erhebend. Tracht der Manaden: alle haben
langen ion. Chiton mit kurzen weiten Oberarmein und einem
Ueberschlag auf der Brust mit schwalbenschwanzformigen
Enden; von hier bis über den Knien ein zweiter bauschlör-
miger Ueberfall, der an 2, 5, 7, 9, 11 auch als verschiedener
584 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Stoff charakterisiert wird, indem er durch verd. blasse gelbliche
Pinselstriche fein gefältelt ist; weiter unten ein einfacher Saum;
die Enden unten immer schwalbenschwanzförmig angeordnet.
Alle bis auf die Flötenbläserin haben aufgelöstes Haar (massig
schw., mit langen einzelnen gelockten Enden; bei 3, 6 und 9
ist das ganze fliegende Haar in einzelnen Locken durch verd.
Pinselstriche gegeben); 6,8,9 haben rote Epheukränze; Einzelne
mit Halsbändern. Die Brüste mit der Brustform folgenden
Falten. Augenkontur geschwungen, doch geschlossen; Stern
nur als Punkt. Grosse Köpfe. Die Thyrsen mit kurzem
dickem Stiel, von Rohr, mit aus Epheublättern zusammen-
gesetztem Büschel. Das Nackte unter den Gewändern durch-
gezeichnet.
yr 2291. (1766) H. o,i3. Dm. 0,37. Vulci, S. Canino, 1841. — Aus
vielen Stücken, deren Fugen nicht scharf schlössen und sehr
verschmiert sind; mehrfach ist die Innenzeichnung abgerieben;
Abg. Gerhard, Trinksch. u. Gefässe Taf. XI. XII; S. 14 ff..
Overbeck, Gall. her. Bildw. Taf. X, 4; S. 219 und XIII, 3;
S. 272; Wiener Vorlegebl. Serie A, Taf. 5 (am besten); Arch.
Ztg. 1882, S. 1 (Seite B). — Vgl. Mus. etr. 2062; Gerhard rapp.
volc. not. 252c. 405; de Witte, cab. etr. no. 129; reserve etr
no. 15; Bull. d. J. 1849, 126 (Braun); Annali d. J. 1845, p. 162-
Welcker, alte Denkm. Bd. V, S. 394; R. Rochette mon. ined;
p. 265, 4. C. I. G. 8220. Brunn, Gesch. d. gr. Künstler II.
S. 696. Klein, Meistersign. S. 71, 14. Robert, Bild und Lied,
S. 53. Arch. Ztg. 1882, S. 1 ff. (Kekule).
Die Inschrift aussen am einen Henkel
rtie p ° " * n ° v e * E „
Innen: Liebesgespräch. R. steht ein bärtiger Mann
nach 1. (im Mantel der r. Brust frei lässt, am 1. Knöchel ein
roter Ring) sich auf den knotigen Krückstock etwas vorlehnend
(haarige Brust war durch verd. gelbl. Firnis angedeutet; sein
Bart blond, mit verd. gelbl. Firnis angelegt, darauf einige
dunklere Lockenenden; Haare vorn herum mit einzelnen in
Reliefpunkten aufgetragenen kleinen schw. Buckeln; roter
Kranz; das Auge übermalt; es war jedoch wie es scheint
innen offen; Stern als Kreis mit Punkt). Er spricht zu einem
ihm 1. gegenüberstehenden Knaben, der ganz in den Mantel
gehüllt ist (den r. Arm unter den Mantel einstützend; sein
Haar wie das des Mannes; etwas übermalt; Augenkontur
innen etwas offen); in der L. hält derselbe eine rote Schnur
Schale, i, b, Gruppe 4 (Hieron). 585
die einem Haschen (Fell mit verd. Firnis) um den Hals geht,
das r. wegzulaufen im Begriffe ist. L. steht von o. nach u.
* ' P AI A *
r © > *
cl7inodd/Liag.
Aussen: Parisurteil. L. gleich neben dem Henkel
mit der Künstlerinschrift ist ein Fels (mit verd. Pinsel-
strichen) daran vier Ziegen und ein Schaf gruppiert sind
(deren Fell mit verd. Firnis, die Enden mit Relief linien); die
Tiere scheinen in Aufregung über das Herannahen der
Götter. Oben sitzt Paris nach r., r. von seinem Kopfe
i». v
E * * A^ p
(im langen Chiton mit den vielen feinen Falten und dem
Ueberschlag über der Brust; Mantel der r. Brust freilässt;
kurzes Haar und roter Blattkranz); er spielt die Leier (sieben
schw. Saiten), mit der 1. Hand in die Saiten greifend, in der
R. das Plektron an r. Bande haltend; er halt wohl eben inne,
indem Hermes r. herangetreten ist und ihn anredet (Hermes
mit hohen Stiefeln und Flügeln daran; kurzer Chiton, doch
mit zweimaligem Ueberschlag; Chlamys; bärtig; kurze Haare,
runder Petasos mit schmaler Krempe); derselbe stützt sich
unter der 1. Achsel auf einen Stock, die R. streckt er auf-
fordernd gegen Paris aus, eine rote Blüte in der Hand. Hinter
ihm r. folgt Athena nach 1. (langer ion. Chiton; chlamysartiges
Obergewand über r. Schulter und Mittelkörper; darüber die
Aegis die, geschuppt und mit kleinen Schlangen versehen,
hinten weit bis gegen die Kniee herabreicht, doch ohne Gor-
goneion ist; att. Helm ohne Backenklappen, schachbrettartig
verziert; Armbänder); in der L. die Lanze, hält sie sich mit
der R. einen längeren r. Zweig mit Blüte selbst zum Riechen
unter die Nase. L. und r. von ihrem Kopfe
A0E/VAIA Xdyvaia.
Es folgt in etwas grösserem Zwischenräume Hera (Gewan-
dung wie die der Athena; Armband an der R.; hinten kurzes
Haar mit grosser Binde, die hinten in eine Schleife endet;;
sie stützt stolz das palmettenbekrönte Scepter mit der R. auf
586 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
und hält in der L. zierlich eine rote Blütenranke. L. von
o. nach u. HEPA c'Hou. Endlich folgt Aphrodite (leider
durch Brüche sehr entstellt, gewandet wie die vorigen, doch
hat sie ausserdem ein besonderes Schleiertuch auf dem Hinter-
kopfe); sie halt in der R. vor sich eine r. Blüte, in der L.
eine Taube; sie Avird umflogen von vier Eroten, die, von
knabenhaften Formen und kleiner Gestalt, alle r. Blattkränze
und kurzes Haar tragen; die Flügel setzen bei den drei im
Profil dargestellten mitten an den Oberarmen an; alle bringen
in den Händen Kränze oder Blüten und Ranken gegen die
Herrin; an dem 1. unten ist das Gesicht zerstört und beide
Arme; an allen reiches verd. Muskeldetail. L. unten von u.
nach o. A0POTIAE 'AqooTidr, (verschrieben). Um den
nun r. folgenden Henkel ist in freier Weise eine Ranke von
sechs Palmetten geschlungen, während unter dem anderen
Henkel die Ziegen zur Füllung dienen.
B) Entführung der Helena. L. schreitet Paris nach
1. und führt Helena schreitend weg, zu der er umsieht und
die er mit der L. an ihrer r. Handwurzel fasst, während sie
ihm nur zögernd folgt, indem ihre beiden Füsse platt auf-
stehen. Paris ist bekleidet wie auf A) ; in der R. trägt er zwei
Speere; Petasos an r. Bande im Nacken (r. Kranz, kurzes
Haar; über dem r. Knöchel ein r. Ring; das Mittelgesicht erg.):
1. von unten nach oben
AUEXSA/VAPO *AW$avÖQ0[g.
Helena hat den Mantel über den Hinterkopf gezogen; Tänie
im Haare, das blond mit verd. Firnis angelegt, nur Stirnhaar-
wellen mit Relieflinien). R. neben ihr von unten nach oben
H E V E N E CEUW;.
Ein Genosse des Paris (Aeneas;- (bärtig, im kurzen Chiton
mit zweifachem Ueberschlag, Mantel auf Rücken und Schulter,
Petasos im Nacken, Seitenlocke; r. Blättchenkranz, zwei Speere
in der R.) sucht mit ausgestreckter L. die nachdrängende Frau
zu der er sich umwendet abzuhalten. Die Frau, die beide
Arme vorstreckend nach 1. eilt, um Helena einzuholen (in
Chiton, Mantel; kurzes Haar, Tänie mit Schleife) heisst (1.
vom Kopfe) ASAAMIT Tntdr^oa. R. steht ruhig aufrecht
eine gleiche Frau (1. von ihr EVOPIS Eixämg), in der R. eine
rote Blutenranke; die L. legt sie besänftigend auf den r. Unter-
arm des Greises r., der im langen Chiton und ganz in den
.Mantel gehüllt auf dem Krückstock sich vorlehnt und mit
Schale, i, b, Gruppe 4 Hier.
deutlichem Ausdruck des Entsetzens die Finger der r. Hand
ausstreckt (etwas Glatze, Siirnrunzcln mit verd. Firnis; bärtig"
das Auge weit offen. L. vom Kopfe *. O I q A M I 'Jxwo/oc. R.
steht noch ein bartiger Mann in gleicher Gewandung nach 1.
(doch Mantel der die r. Brust frei lässt), im 1. Arme den langen
Krückstock, die R. ebenfalls erstaunt erhebend (r. Blattkranz:
Seitenlocke). L. vom Kopfe steht
S.03SATVT Tv(yd)uQmg.
Diese beiden Alten haben auch allein niedere Schuhe an. —
Augenkontur innen geschlossen; Stern als Punkt nach
innen gerückt. Vielfach das Nackte unter den Gewändern
durchgezeichnet. Feines verd. Muskeldetail.
2292. 1772). H. o,i3. Dm. o,33. Vulci, S. Canino, 1841. — Viel
übermalt um die Fugen herum. — Abg. Wiener Yorlege-
blätter, Ser. A., Taf. 6. — Vgl. Canino, mus. etr. Xo. 14:'.).
Archaeol. Brit. vol. 23, p. 223 (Stuart); Brunn, Gesch. d. greh.
Künstler IL, S. 698, 10. C. I. G. 8216. Klein, Meistersign. S. 69, 4.
Der Fuss ist fremd (er hat einen viel zu dicken Rand und
gehört offenbar nicht zur Schale;. Auf dem einen Henkel
graviert
^j£^oa/E P C l "E $ £ V zI{o(ov Inoirpiv.
Innen: Liebesgespräch. L. steht auf niederem Podium
ein Stuhl mit geschweiften Beinen, von dem jedoch nur der
grössere vordere Teil dargestellt ist mit daraufliegendem
Polster, Hinterbeine und Lehne werden vom Mäander abge-
schnitten und fehlen. Ein bartiger Mann der dort auf-
gestanden zu sein scheint (im Mantel, doch so dass r. Ober-
körper frei; r. Blättchenkranz) stützt in der R. den Krückstock
auf und beugt sich ein wenig vor zu einem jungen kleinen
Madchen r.; er ist im Begriffe mit einer roten Ranke in der
L. ihr Haupt, das schon mit rotem Weinlaub geschmückt,
noch mehr zu zieren, oder hält jedenfalls die Ranke gegen
ihren Kopf; die etwas geöffneten Lippen deuten eine Rede an
(seine 1. Hand zum Teil erg., doch ist ein Rest der Ranke al
das Mädchen (langer Chiton, Wams mit verd. gewellten
Linien und Mantel der r. Oberkörper freilässt, kurz auf-
genommenes Haar); streckt die R. wie etwas [abwehrend vor.
— Die Figuren divergieren um den Raum zu füllen, nament-
lich ist das Mädchen schräg gestellt.
Aussen: Unterhaltung bärtiger Manner, die alle
538 Attisch rotfigurig, strenger Stil.
r. Kranze von kleinen Blattchen tragen; die Lippen etwas ge-
öffnet, also sprechend; sehr lange Barte, deren Enden mit
Reliefstrichen; kurze Haare, einfach massig schw., auch ohne
Stirnspitzen. Unter dem einen Henkel ein auf den Hinter-
beinen sitzender Hund nach r., der grossen (lakonischen?)
Race der schwarzfig. Vasen; unter dem andern Henkel ein
lehneloser Stuhl mit Polster darauf. Alle haben nur Mäntel
an, die in einfachen, grossen Falten fallen. Jederseits fünf
Figuren.
A) In der Mitte sitzt auf viereckigem Steinsitz ein Mann
nach 1., sich mit beiden Händen auf den Krückstock stützend,
den Mantel nur um den Unterkörper; 1. vor ihm steht ein
anderer nach r., bequem den Stock unter die 1. Schulter
stemmend, die R. unter dem Mantel, der die Brust vorne
frei lässt, einstützend; zwischen beiden hängt oben ein toter
Hase von oben gesehen. L. steht noch einer in fast dem
gleichen Motiv (sein Oberkörper ganz übermalt, doch nach
den antiken Spuren); 1. dahinter hängen am r. Bande grosse
Schwämme; gleiche hängen r. hinter der Mittelfigur; hier r.
ist noch eine Gruppe: 1. ein stehender nach r. auf den
Krückstock gelehnt (r. Oberkörper frei); derselbe hält in
beiden Händen eine kleine rote Blütenranke; r. sitzt, mit ihm
sprechend ein anderer en face auf viereckigem Steinsitze, in
den Mantel gehüllt, den Krückstock in der L.; er wendet den
Kopf im Gespräch nach 1. ins Profil. Zwischen beiden hängt
oben ein grosser Schwamm und ein netzartiger Sack, darin
zwölf schw. Kugeln (zum Ballspiel?); r. hängt ein grosses
Flötenfutteral aus Fell mit Mundstück.
B) In der Mitte sitzt nach 1. ein Mann, in der L. den
Krückstock, auf Steinsitz (Mantel die Brust vorn freilassend); ihm
gegenüber nach r., auf den Krückstock gestüzt, ein anderer,
der in lebhafter Rede die R. horizontal gegen den ersteren
vorstreckt. L. am Ende sitzt einzeln ein Mann en face, (so dass
die beiden von vorn sitzenden Männer r. und 1. von dem-
selben Henkel sich befinden), mit Krückstock, nach der Mitte
blickend (Mantel lässt Brust frei). Es folgt die Gruppe r.; r.
sitzt auf Steinsitz mit Polster ein Mann nach 1. (Unterkörper
im Mantel, Krückstock in der L.), eifrig sprechend und ab-
wehrend die R. erhebend; ihm gegenüber ein Mann vor-
gelehnt auf den Stock; er streckt redend die R. vor und hält
in der L. erhoben einen kleinen Beutel. Er hat allein einen
kleinen besonderen Haarschopf im Nacken.
Eingerissene Vorzeichnung vielfach deutlich. Beine unter
Schale, i, b, Gruppe 4. 5. 5gt)
dem Gewand meist durchgezeichnet (mit Relieflinien). Am
Innenbild reiches verd. Muskeldetail, wenig aussen. Augen-
kontur geschlossen, geschwungen, sehr schmal; Stern als
Punkt. Ausführung ziemlich flüchtig und viel weniger detail-
liert als sonst bei Hieron. In Komposition und Stil berührt
sich Hieron hier etwas mit Duris.
Fünfte Gruppe: In der Art des Brygos. — Aussen keine Pal-
metten; das Bild geht ununterbrochen unter den Henkeln fort.
2293. (1002). H. 0,137. Dm. o,32. Vulci, i833 bei Camposcala von
Campanari gef., durch von Bimsen erw. — Fugen übermalt,
sonst trefflich erh. — Abg. Gerhard, Trinksch. Tf. VIII, 3. 4;
S. 14 f. (Innenbild) und X. XI; S. 20 f. (Aussenbilder); Gerhard,
Lichtgotth. Taf. IV, 3 = ges. akad. Abh. Taf. 8, 3 (Innenb.);
Elite ceram. II, pl. 117, p. 388 (Innenb.); Overbcck, Atlas zur
Kunstmyth. Taf. IV, 12 a. b (Wiederholung der ungenügenden
Abb. Gerhards). — Vergl. Arch. Ztg. 1869, S. 177 (O. Jahn);
Stephani, Nimbus und Strahlenkranz S. 62, Anm. 3; Overbeck,
Zeus S. 36i, No. 14. Furtwängler, Sammlung Sabouroff, zu
Taf. 49 und 63.
Innen: Ringsum Mäander mit kleinen Kreuzchen. Die
untergehende Selene, in den Okeanos hinabfahrend, von
vorne dargestellt, auf einem Wagen stehend (dessen Wan-
dung mit allerlei Schnörkeln geschmückt) mit zwei Rossen,
die grosse Flügel haben; es sind nur deren Vorderkörper sicht-
bar und zwar im Profil nach der Mitte; sie wenden die Köpfe
einander zu, doch der eine Kopf ist en face; ihre Vorder-
beine überkreuzen sich gegenseitig; unter ihren Beinen ist
durch einfache Halbkreislinien angedeutet das Wasser, das
zugleich den runden Raum nach unten trefflich füllt. Der
Wagen mit der Göttin ist indes so hoch über den Rossen,
dass nur ein Herab- nicht ein Heraufsteigen erkannt werden
kann; auch passt die Haltung der Rosse, wie die der Göttin
zu dieser Annahme allein. Selene, deren Oberkörper sicht-
bar, en face, Kopf nach 1. im Profil, hält die Zügel (r. auf
Thongr. wie alle folgenden) in der L., in der R. den Lenkerstab;
Chiton feinfaltig mit kurzem schwalbenschwanzfaltigen Ueber-
schlag, Rückenmantel mit horizontalen Reihen feiner Pünkt-
chen; kreisrunder Ohrring; mit verd. Firnis locker gepinseltes
Stirnhaar; Haube mit Zickzack verziert, hinten in einer langen
Schleife zum Aufhängen endend; darüber auf dem Kopf eine
kreisrunde leere thongr. Scheibe, die in den Mäander her-
einragt, der an dieser .Stelle weggelassen ist; nur die zwei
H
5qq Attisch rotfigurig, strenger Stil.
Kreislinien des Randes gehen hindurch. R. und 1. ein aus
gesparter thongr. Stern. Oben
A
o * '
/
A * O
b naTg y.uXo[g.
Aussen: Gigantenkampf.
A) Zeus besteigt in Eile sein Viergespann nach r., das
sich eben in Lauf zu setzen beginnt; er betritt, weit aus-
schreitend den Wagen mit dem 1. Fusse, den r. nach sich
ziehend in der Luft (kurzer Chiton mit Schwalbenschwanz-
enden und Mantel auf Schulter und Rücken mit horizontalen
Reihen feiner Pünktchen; massiges schw. Haar mit thongr.
breitem Diadem vorn; hinten kurz aufgenommenes Haar mit
horizont. nebeneinander gelegten eiförmigen Wülsten; sehr
lange geringelte Schulterlocke; Bart blond, dünn gelbbraun
angelegt, die Enden mit schw. Relieflinien; sein Augenstern
mit Kreislinie); mit der L. hat er die roten Zügel ergriffen
und halt darin zugleich das palmettenbekrönte lange Scepter,
mit der R. schwingt er einen grossen Blitzstrahl (mit sechs
langen Zacken und züngelnden roten Flammenlinien). Im
Hintergrunde eine kannelierte dor. Säule auf einem Stylobat,
mit weitausladendem Echinus und Abakus. R. davon mit
kleinen Buchstaben
H O I • A I S K A U O 5 o naig v-alog.
Von den Pferden teilweise verdeckt schreitet neben ihnen her
Herakles nach r., im Bogenschützenmotiv, das Knie etwas
eingebogen, elastisch stehend, eben den Bogen abschliessend
mit hoch erhobenem r. Arm (er trägt das eng anliegende
Skythengewand, gestreifte Hosen und Aermel, darüber
einen kurzen gefältelten Chiton; ferner das Löwenfell, das
er über den Kopf gezogen, auf der Brust geknüpft und über
den 1. Arm hängen hat; r. Band und Gorytende an seiner 1.
Seite sichtbar; Bart blond, kurz und kraus, ebenso das Stirn-
Schale, i, b, Gruppe 5 (Brygos). 5gj
haar; das Löwenfell teilweise mit gelbbraunen Pinselstrichen
angelegt; auf den Pferden viel feines verdünntes Detail; das
Riemenwerk rot). Den Rossen voran stürmt Athen a nach r.
(langer feinfaltiger Chiton, unten kleine Schwalbenschwanz-
enden, die weiten Überärmel mit verdünnten Strichen, also
Wams; darüber der chlamysartige auf r. Schulter geheftete
Mantel, dessen Zipfel mit steifen geraden Falten nach rückwärts
fliegen; einzelne verstreute Pünktchen darauf; breiter schw.
Saum; darüber die grosse Aegis, die über den weit vorge-
streckten 1. Arm geworfen ist und ihn wie ein Schild bedeckt;
von Schlangen besetzt, ohne Gorgoneion, nicht geschuppt, nur
mit feinen verd. Pünktchen bedeckt; lange Locken; attischer
Helm); weit ausschreitend sticht sie mit der Lanze in die r.
Seite des r. unter dem Henkel nach 1. liegenden Giganten
(Enkelados) (nackt, blonder Bart, reiche lange Locken, att.
Helm mit schw. aufgeschlagenen Backenklappen und schw.
Nackenschirm; Brust und Bauch behaart, mit verd. Firnis; Bein-
schienen, unten an den Knöcheln rote Ringe, tmoqvQia); er ist
rücklings gestürzt, zappelt mit dem r. Beine, an dessen Ober-
schenkel eine blutende Wunde, oder tritt mit demselben gegen
Athena; fliessendes r. Blut auch am 1. Oberschenkel und am
Bauch; mit dem Rundschilde an der L. hält er den Ober-
körper noch etwas aufrecht; der Kopf sinkt ihm gegen den
Boden; brechendes Auge; in der R. halt er das Schwert (ein-
schneidig; die Scheide hangt ihm vorn an der Brust).
B) Es folgt r. ein fliehender Gigant von gleichem Typus
wie der vorige, auch mit behaarter Brust und Bauch u. s. w.:
der Stirnschutz des Helmes drückt in seiner Form das Haar
darunter aus und ist nur konturiert und thongr. gelassen.
Schwert zweischneidig, doch in der Scheide an r. Bande han-
gend; mit der R. schwingt er, sich umdrehend, die Lanze
gegen den Verfolger; in der L. sein Rundschild (mit drei-
fachem graviertem Zirkelkreise; als Zeichen schw. Schlange
nach 1.); mit diesem fangt er ein ihm von dem verfolgenden
Hephästos mit einer Zange entgegengeschleudertes rotes
brennendes dreieckiges Stück auf; in der Luft fliegen r. zwei
ähnliche Stücke mit roten Flammen (glühendes Metall?);
Hephäst läuft weit ausschreitend nach 1. und hat auch in
der zurückgestreckten R. eine Zange; sein Oberkörper vom
Rücken gesehen; hat Beinschienen, kurzen feinfaltigen Chiton,
Panzer mit Lederstreifen am Bauch und Stern auf Achsel-
klappe; lange Locken; massiger schw. Bart; att. Helm wie
gewöhnlich, doch ist hier auch die Helmkappe selbst schwarz
5q2 Attisch rotfigurlg; strenger Stil.
mit einigen ausgesparten thongr. Tupfen; haarformiger Stirn-
schutz des Helmes wie oben; etwas kurze und im Winkel ab-
stehende Nase(!); im Auge ist durch den dickeren Punkt des
Sternes, der gegen das Innere gerückt ist und die weite OefF-
nung die Wut angedeutet; auch etwas geöffneter Mund;
kurzer Bart. R. oben
\
^
i
K A V » $
o\ri\aTg xaXo[g.
(der 3. Buchstabe fehlt, da ein Bruch an der Stelle ist, der ^
überschmiert und der Buchstabe ergänzt war). Hier in der
Mitte von B. teilt sich die Komposition: nach der entgegen-
gesetzten Seite, nach r. stürmt Poseidon (in gegürtetem
kurzem Chiton; schw. massiges Haar, das hinten aufgenommen
durch ausgespartes Band; glatter äusserer Haarkontur; Stirn-
haar mit verd. Firnis in einzelnen Locken; Bart blond wie
der des Zeus); er tragt auf der vorgestreckten L. einen grossen
Felsblock (Nisyros), darauf mit sehr verd. Firnis ein nach r.
rennender Fuchs gemalt ist, und sticht mit dem Dreizack in
der R. gegen einen zu Boden gestürzten Giganten (in Typus
und Bewaffnung wie der vorige; Stirnschutz wie oben;
blonder Bart; lange Locken, behaarte Brust und Bauch,
Beinschienen); zweischneidiges Schwert in der R.; Rundschild,
darauf schw. Epheukranz, mit der L. aufstützend (derselbe ist
verkürzt und mit verd. Firnis etwas schattiert); er blutet an
Schenkel und Brust aus sechs Wunden; er ist im Begriffe
völlig niederzusinken; das r. Bein ist schon vom Boden ge-
hoben; das Auge brechend, der Mund etwas geöffnet. Teilweise
von ihm verdeckt stürmt r. Hermes nach r. (nackt, nur
Chlamys die über den 1. Arm geworfen und vorgestreckt;
Petasos im Nacken; Brust und Bauch ebenfalls behaart; Haar
schw. massig, hinten aufgenommen mit zweifachem r. Bande;
Haarkontur mit schw. Tupfen; Mund vor Erregung geöffnet);
in der zurückgeschwungenen R., die unsichtbar, ist er eine
Waffe haltend gedacht. Ein Gigant ist vor ihm an den
Boden rücklings gestürzt; derselbe befindet sich unter dem
Henkel; an beiden Oberschenkeln hat er blutige Wunden;
Typus und Bewaffnung wie an den vorigen; Helm wie der
des HephUstos schwarz; er stützt sich auf den Schild mit der
L. und erhebt zappelnd das r. Bein wie um sich gegen Hermes
Schale, i, b, Gruppe 5 (Brygos). 5q3
damit zu schützen und halt das Schwert noch zur Verteidigung
bereit (geöffneter Mund; Augenstern mit Kreislinie).
Augenkontur immer geschlossen; Stern als Punkt, wo
nicht anders angegeben.
Vorzeichnung deutlich; auch wo die Figuren sich decken
ist jede vollständig vorgerissen. Fast keine Durchzeichnung
des Körpers unter dem Gewand. Viel feines verd. Detail. —
Die Komposition, der überaus feurige Vortrag und eine ganze
Reihe Details der technischen Ausführung wie der darge-
stellten Trachten lassen die Schale als ein Werk des Brygos
erkennen und zwar als eines seiner besten.
2294. (1608). H. 0,12. D. 0,305. Vulci, 1834 von Campanari gef.,
1837 durch v. Bimsen erw. — Fugen übermalt, sonst gut erh.
— Abg. Gerhard, Trinksch. Taf. IX, 2 (Innenb.), XII. XIII
(Aussenb.); S. 17. 22. Innenbild auch bei Overbeck, Gall. her.
Bildw. Taf. XVIII, 6; S. 433. Lloyd, shield of Achilles, Titelbl.;
die Aussenb. bei Panofka, Bild. ant. Leb. Taf. VIII, 5; S. 11 ff.;
O. Jahn, in d. Berichten d. sächs. Ges. 1867, Taf. V, 4, S. 106.;
Murray, hist. of greek sculpt. I, before Phidias, frontisp.;
Daremberg et Saglio, dict. de l'antiqu. I, p. 790 No. 791. Vgl.
Bull. d. J. 1835, 166 ff.
Innen: Mäander mit schrägen Kreuzen. Die Figuren
auf einer Horizontalen aufstehend; das Segment unter der-
selben ist thongr. und leer gelassen. Thetis vor Hephäst.
L. sitzt auf lehnelosem Stuhle mit Polster Hephästos nach r.
(bärtig, Haar massig schw., in den Nacken fallend, mit ein-
zelnen Stirnhaarenden und glattem äusserem Kontur; trägt
einen auf den Schultern von runden Knöpfen zusammen-
gehaltenen kurzen Chiton, gegürtet, mit Bausch darüber; feine
Streifen sind mit verd. gelbl. Firnis angegeben; es soll offen-
bar ein dicker schwerer Stoff angedeutet sein; Augenstern
als Kreis mit Punkt); er hält (selbstgefällig) der Thetis r. den
eben fertigen Helm in der L. hin; in der R. hat er noch den
Hammer gefasst; die Helmform steht zwischen dem kor. und att.
Typus, er hat Visier, doch bewegliche schw. Backenschirme;
über dem Visier ist dem die gelockte Stirnhaarreihe bedecken-
den Teile die Form derselben gegeben (vgl. die Helme auf
-2293); oben hängen die beiden Beinschienen. Thetis hat
bereits den grossen Schild an den 1. Arm genommen (es ist
ein böotischer Schild, doch sind die Ausschnitte sehr klein
und der Schild ist nicht oval, sondern kreisrund; die drei
gravierten Zirkellinien des Randes gehen durch; in der Mitte
in schw. Siluette ein Adler nach 1. mit einer Schlange in den
Krallen, rings vier Sterne) und stützt mit der R. die Lanze
3S
5o± Attisch rotfigurig; strenger Stil.
auf; sie entlastet so das r. Bein, das sie graziös zurückstellt;
ihr 1. Bein en face; Beine unter dem Gewände durch-
gezeichnet; langer Chiton, unten schwalbenschwanzfaltig;
darüber das Wams das am Aermel und als Bausch über dem
Bauch erscheint, mit feinen verd. Wellenlinien; Mantel auf
Rücken und Schultern, darauf horizontale Reihen kleiner
Pünktchen (vgl. 2293); rote Haarbinde; langes Haar; das Ge-
sicht durch einen quer hindurchgehenden Bruch verletzt,
namentlich das Auge (dessen Stern indes nur einfacher
Punkt). R. unten ein Ambos(?) und im Felde ein Hammer.
Rings HOPAI5 KAK)5 0 twXq ttalog.
Aussen: Erz^iesserei.
• Mitte ein viereckiger grosser Rahmen von Holz;
[ie Bronzestatue eines weit ausschreitenden
A) In der
darin steht di
und mit erhobener R. die Lanze zum Stosse schwingenden
Jünglings nach r., mit grossem Rundschild; lange Locken
(durch das Gesicht ein verschm. Bruch); Helm mit empor-
geschlagenen schw. Backenklappen und Nasenschirm, sowie
nachgebildetem Stirnhaar, mit verd. Firnis; der Schild ist ver-
kürzt im Profil dargestellt, am Rande schattiert durch verd.
Pinselstriche; verd. Muskeldetail sehr fein und ausführlich;
Vorzeichnung hier wie auch anderwärts auf der Schale sehr
deutlich. Zwei nur halb so grosse Arbeiter sind an ihm mit
Schabeisen beschäftigt; beide bärtig; der eine 1., mit Schurz, ar-
beitet eifrig am r. Oberschenkel der Statue; der anderer. ist nackt,
sein Körper etwas übermalt, da mehrere Brüche hindurchgehen;
er hat eine runde Kappe auf und hockt auf niederem Schemel
und schabt am 1. Oberschenkel der Statue; in seinem Gesichte
ist der banausische Charakter sehr deutlich: das Profil mit
eingesenkter Nasenwurzel, runde Stirne, dicke Lippen, offener
Mund, kümmerlicher Vollbart, etwas gekniffenes Auge. R. im
Felde hängen ein Hammer und ein Schabeisen. R. und 1.
stehen als Zuschauer oder Aufseher zwei bärtige Männer
in der Grösse der Statue (also doppelt so gross als die Arbeiter;
sie sind im Mantel (r. Brust frei), auf den Krückstock, der
unter die 1. Achsel gestützt, vorgelehnt, den r. Arm in die
Seite stemmend; der 1. von vorn, der r. vom Rücken gesehen;
auch mit Schuhen bekleidet; der 1. mit rotem Blattkranz; er
streckt die L. vor und öffnet den Mund (Aufforderung und
Zuruf an die Arbeiter); der r. sieht ruhig zu; er hat thongr.
Diadem mit Spitze vorn und Stirnhaarspitzen; an Beiden
ist der Haarkontur mit Tupfen gegeben, denen das thongr.
Schale i, b, Gruppe 5 (Brygos' Art). ^^
Rändchen genau folgt. R. von beiden hangt je an einem
länglichen Halter ein Oelfläschchen und eine Striegel. Oben
ist flüchtig geschrieben
HOP AI*. KAUO$ /VAIXI 0 natg xakbg vat/t.
B) L. ein grosser hoher Ofen, oben ein runder Kessel
mit Deckel (darin Metall?); unten eine kleine Oeffnung durch
welche schw. Brennmaterial und rotes Feuer sichtbar wird; mit
einem langen Haken wird dasselbe geschürt von einem r.
auf niederem Schemel mit Polster sitzenden bärtigen Mann,
der en face sitzt; der Bauch ist behaart (verd. Firnis) bis zur
Brust; ganz nackt, nur eine runde Mütze auf; Kopf nach 1.;
er blickt aufmerksam auf das Feuer. Oben
h ' • A * * e i
K A *• ö ^
/
/lioyivrn; xalog vai'/i.
Von einem anderen Arbeiter hinter dem Ofen wird nur ein
Teil des Körpers en face (auch das Gesicht von vorn) sicht-
bar; offenbar setzt derselbe den Blasebalg in Bewegung; seine
Haltung verrät die Anstrengung; um die Hüften ein Schurz;
Haarkontur getupft. Oben an der Wand 1. ein grosses
Ochsengehörn, das zum Aufhängen von Allerlei dient; in der
Mitte hängen daran ein weiblicher und ein bärtiger Kopf,
beide en face und in der Mitte des Halses abgeschnitten
(strenge Typen; Haarkontur am Manne getupft); zu beiden
Seiten und darunter hängen vier Täf eichen (rot, aus Thon zu
denken), auf welchen in flüchtigen schw. Siluetten dargestellt
ist a) eine bekleidete stehende Figur nach r. mit kurzem Stabe
in der L., die R. weit vorstreckend; b) eine gehende nackte
männliche Figur nach 1., vorgebeugt, den Hammer in der
R. schwingend; c) ein Bock nach 1.; d) sitzende bekleidete
Figur nach r. mit Stab in der einen Hand, etwas Rotes in der
anderen (Gottheit?); das Ganze ist mit drei roten Zweigen
und zwei Kränzen geschmückt. R. darunter hängt ein
Hammer; weiter r. oben ist ein Hammer horizontal im Felde
zur Füllung angebracht, daneben eine Säge. R. steht ein
nackter Jüngling (Stirnhaarspitzen, feines Muskeldetail,
glatter Haarkontur) und stützt die L. in die Seite; mit der R.
sich auf den Hammer lehnend blickt er wartend in Dreiviertel-
38*
5q6 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Ansicht nach 1. auf den Ofen. R. oben hängen ein 1. Fuss
von oben gesehen und ein r. Fuss von der Seite gesehen
(oben ein Ansatz zu seiner Befestigung); ferner ein Hammer.
R. ist ein bart. Arbeiter nach r. (mit Schurz um die Hüften;
getupfter Haarkontur) im Begriff, mit dem Hammer in der R.
auf eine kopflose männliche nackte Statue zu hämmern, die
vor ihm auf einer ihrer Gestalt entsprechenden Erhöhung
(wohl aus Erde zu denken) liegt, und deren r. Arm er mit
der L. fasst; offenbar ist nämlich eben die r. Hand der Statue
angesetzt worden; es geht zwar ein verschmierter Bruch eben
durch diesen Arm, doch ist antik ein schw. Reliefstrich quer
über das Handgelenk mit Ansatz zweier vertikaler Linien: es
war hier die Fuge angegeben, die festgehämmert werden soll.
Der anzufügende Kopf liegt 1. zwischen den Beinen des Ar-
beiters; es ist der eines Jünglings mit kurzem Haar (getupfter
Kontur) und geöffnetem Mund; die Figur streckt beide Arme
gleichmässig aus, etwas in die Hohe, ähnlich dem „betendem
Knaben"; doch kann die Figur nicht stehen wegen der Hal-
tung der Füsse; es scheint ein Liegender beabsichtigt. R. oben
ein Hammer.
Alle Figuren von grosser Lebendigkeit; Variation des
Ausdruckes. Augenkontur immer geschlossen; Stern ganz an
den innern Winkel gerückt. Komposition, Stil und Detail
behandlung sind dem Brygos aufs nächste verwandt.
«"• 2295. (2581). H. o,i3. Dm. o,3i. Orvieto, 1877. — Aus vielen Stücken,
Einiges fehlt, nichts erg. — Die Schale war im Altertum
schon gebrochen und zusammengesetzt (Klammer-Spuren an
dreizehn Stellen).
Innen: Mäander ohne Unterbrechung. Die Figuren auf
einer Horizontalen, das Segment darunter leer und thongr.
Stehender Hoplit und knieender Bogenschütz im
Angriff. Ein bärt. Hoplit ausschreitend nach r., die Lanze
zum Stosse in der erhobenen R. etwas schräg nach unten
gerichtet, den Schild vorgestreckt (im Profil, verkürzt; vom
Zeichen der Rest eines schwarzen Stierkopfes; am Rande
Schattierung mit verd. Firnis wie auf 2294; Helm mit aufge-
schlagenen schw. Backklappen; kurzer Chiton mit Schwalben-
schwanzenden, der bis zu den Hüften jedoch verdeckt ist von
dem Wamse, das faltenlos ist, mit Resten von verd. Linien;
die Chlamys, vorn am Halse mit rundem Knopfe gehalten
und mit punktiertem Saum, fliegt zurück in wenigen einfachen
Falten; Schwert an der 1. Seite mit doppeltem roten Bande;
lange Locken). Zu seiner 1. Seite, teilweise von ihm verdecki
Schale, i, b, Gruppe 5 (Brygos' Art). 597
kniet auf dem r. Knie ein Bogenschütze, im Begriff eben
abzuschiessen (der Bogen ist gespannt; der Pfeil fehlt wohl
nur aus Versehen); das Gesicht ist etwas zerstört, bärtig;
Goryt an r. Bande an der 1. Seite; enge Skythentracht, Hosen
und Aermel mit Zickzackquerstreifen; um die Hüften ausser-
dem ein badehosenartiger Schurz, der ganz schw. mit thongr.
Punkten (wie einer der Helme von 22Q3); hohe bunte Mütze,
die grösstenteils verdeckt. Der Raum ist vortrefflich gefüllt.
Aussen: Angriff einiger Hopliten auf eine Ueberzahl von
Leichtbewaffneten zu Fuss und Reitern.
A) L. ausschreitender Hoplit nach r. (kurzer faltenloser,
unten rundgezackter Chiton mit verd. horizontalen Wellen-
linien; Panzer mit langen TtTaQvyag, auf der Brust mit hori-
zontalen schw. Zickzackstreifen; Schwert an r. Bande an der
1. Seite, lange Locken; Helm mit aufgeschlagenen schwarzen
Backenklappen), den Rundschild vorstreckend (verkürzt, mit
etwas Schattierung), in der R. die Lanze zum Stosse erhoben
gegen einen Mann, dessen Kopf und Brust fehlt; er ist in
blosser Chlamys, tragt in der L. zwei Wurfspeere und prallt
zurück vor dem Angriffe des Hopliten; er schwingt in der
erhobenen R. einen Stein gegen jenen. Dahinter folgt r. ein
anderer bartiger Mann nach 1., der eben mit der R. sein
Schwert zu ziehen im Begriffe ist (kurzer Chiton, Wams dar-
über bis über den Gürtel, mit verd. Wellenlinien; Chlamys
vorn geknöpft; Petasos im Nacken; rote Haarbinde, kurzes
Haar mit langen Vorderhaarspitzen). R. dahinter folgt ein
Jüngling nach 1. (nur mit etwas Backenbartflaum), herbei-
eilend und mit der R. den Wurfspeer erhebend, die L., von der
Chlamys bedeckt, wie ein Schild vorgestreckt (kurzer Chiton,
Wams wie der vorige; kurzes Haar). Der Saum der Chlamys
dieser, wie der vorigen Figur ist nach oben mit Punkten
besetzt, darüber noch eine Reihe kleiner Punkte.
B) L. sprengt ein Reiter nach r. (kurzer Chiton, Wams
wie oben, Petasos im Nacken, kurzes Haar, bartig, Mund etwas
offen), im Begriff, den Wurfspeer zu schleudern gegen den
Hopliten r., vor dem sein Pferd etwas zurückbäumt; der-
selbe ist bewaffnet Avie der auf A), nur dass er auch Bein-
schienen tragt und gewöhnlichen kurzen faltigen Chiton; lange
Locken ebenfalls; Rundschild mit Schattierung verkürzt; als
Zeichen darauf ein schw. Pferd nach 1.; an den Beinschienen
oben dieselbe Volute wie an denen von 2293 ; er dringt nach
1., weit ausschreitend mit geschwungener Lanze, auf den Reiter
ein. R. hinter ihm eilt zum Entsätze des Reiters ein bartiger
5q8 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Mann nach 1. herbei, in gesenkter R. die Lanze, die L. vor-
gestreckt, behängt mit einem grossen Fell, das mit schwarzem
und verd. Firnis gefleckt ist und die Stelle des Schildes ver-
tritt (kurzer Chiton, Wams; Petasos; kurzes Haar; der Mittel-
kopf fehlt). — Unter dem Fuss in verschiedenen Zwischen-
räumen zweimal auf dem ungefirnissten, einmal auf dem ge-
firnissten Teile graviert A.
Sehr lebendige Darstellung. Augenkontur geschlossen oder
nur ein wenig geöffnet; Stern als Punkt beim inneren Winkel.
Haarkontur getupft. Feines verd. Detail. Vorzeichnung deut-
lich. Der Stil ist im Ganzen wie im Detail der des Brygos.
2296. (2614). H. 0,115. Dm. 0,265. Orvieto, aus einem Grabe s. ö.
der Stadt, 1877 gef., 1878 erw. — Nur einige kleine Stücke
fehlen. War im Altertum zerbrochen und zusammengesetzt
(Klammerspuren an elf Stellen). — Abg. Arch. Ztg. 1880, Taf. 15,
S. 177 ff. (Körte).
Innen: Mäander ohne Unterbrechung. Figuren auf dem
Kreis aufstehend. Skythe. Neben seinem Rosse her geht
ein skythischer Bogenschütze nach r. und zwar zur L.
des Tieres, also teilweise von ihm verdeckt. Das Pferd erhebt
den 1. Vorderfuss (mit r. Zügel; Haarbusch, in die Stirne
hängend; verd. Detail; sein r. Hinterfuss ist weggelassen, da
er vom Mäander abgeschnitten wird); der Bogenschütze ist im
engen, bunten Gewände (mit Hosen und Aermeln, darauf
Zickzackquerstreifen; ein kleines Stück des Goryts sichtbar;
bärtig, Mütze mit nach vorn umgebogener breiter Spitze und
langen Laschen, wovon die hintere mit einem Bande empor-
gebunden ist; lange Locken, Mund etwas geöffnet; Schuhe);
er wendet den Oberkörper um und hält mit beiden Händen
einen langen Pfeil, seine Geradheit prüfend und an ihm hinab
visierend, vor das Gesicht.
Aussenbild: Dokimasie attischer Reiter. A) R. sitzt
auf Erd- oder Felsenerhöhung unter einem Baume mit
besonders in gelbrotem feinem Thon aufgehöhten Blättern
(Oelbaum?) ein bärtiger Mann nach 1. (Schreiber) (r. Binde,
kurzer Haarwulst hinten, Mantel der die Brust frei lässt); er
hält auf dem Schosse ein zur Hälfte zerstörtes Diptychon,
der r. Unterarm erhoben; vermutlich hielt er den Griffel; er
blickt ernst und aufmerksam auf die Tafel; sein Mund etwas
geöffnet. L. vor ihm steht ein Mann nach 1., im Mantel und
in Schuhen, einen langen Stab vor sich aufstützend; sein
Oberkörper fehlt. (Buleut). Von 1. führt in züchtig strenger
Haltung ein Jüngling (Ghlamys auf r. Schulter mit Knopf,
Schale, i, b, Gruppe 5 (Brygos' Art). 5q9
Petasos), langsam zur L. seines Rosses gehend, dasselbe am r.
Leitriemen in ruhigem Schritte heran; in der gesenkten R.
zwei Wurfspeere; gesenkter Kopf. Die Pferde alle mit in die
Stirn fallendem Haarbusch und sehr realistischen Köpfen.
Hinter ihm 1. schreitet ein Jüngling im Mantel (r. Brust frei
mit langem knotigem Stocke in der R. (1. Hand fehlt; rote
Binde); er ist wohl einer der Vorgesetzten. L. neben dem
Henkel ein gleicher Baum (Oelbaum?) wie r. am Ende.
B) Fortsetzung: ein zweiter Jüngling kommt eilenden
Schrittes mit seinem Rosse nach r. (in enganliegenden Stiefeln
bis ans Knie, oben mit einem Fellbesatz der mit verd. Firnis;
Chlamys auf r. Schulter mit rundem Knopf; kurze Haare;
grosser Petasos auf), zwei Wurfspeere in der R. gesenkt, in
der L. den roten Leitriemen des hinter ihm schreitenden
wiehernden Pferdes. L. schreitet ein dritter Jüngling nach
r. in gleicher Tracht wie der vorige und teilweise von dem
vorigen Pferde verdeckt; er wendet sich, den r. Leitriemen
mit der R. dicht beim Maule fassend, nach seinem Rosse um,
das eben noch ruhig stand und erst im Begriffe ist sich in
Bewegung zu setzen. Neben dem Pferde, von ihm teilweise
verdeckt, steht ein bartiger Mann (im Mantel, r. Brust frei;
Schuhe), die L. unter dem Mantel einstemmend, die R. mit
langem Stabe aufstützend (Buleut). Augenkontur geschlossen,
Stern als Punkt. Lange Vorderhaarspitzen an den Jünglingen
— Sehr lebendig und frisch.
2297. (2276). H. 0,115. Dm. 0,12. Gerb.' Nachl.
Fragment. Fuss der Schale mit einem Reste des Innen-
bildes: ein grosser bartiger nackter Mann sitzt an der Erde
nach 1., indem er das r. Bein ausstreckt, das 1. aufgestellt hat;
er scheint sich mit beiden Händen auf den Boden zu stützen
und lasst wie ermattet und klagend den Kopf zurücksinken
(nur untere Kopfhälfte erh.); doch von 1. kommt ein Knabe
{mit Shawl um die Schultern) und umfasst ihn mit beiden
Armen an den Schultern um ihn zu stützen. Der Knabe hat
kurzes Haar und roten Kranz von breiten (Wein?) Blättern
(wie z. B. Wiener Vorlegeblätter, Ser. VIII, 5); der Mann hat
grossen Bart, der in einzelnen dichten Locken endet; geöff-
neter Mund; Nase mit absetzendem Knorpel am Ende; wahr-
scheinlich ist er betrunken, hat sich niedergelassen und über-
giebt sich; es scheint eben die Pause des Ermattens nach
vorherigem Uebergeben und das Erwarten eines neuen An-
6oq Attisch rotfigurig; strenger Stil.
falles dargestellt. Aussen ist nur ein bekleideter und ein
nackter Fuss erhalten. Unter dem Boden graviert:
^
/
Sechste Gruppe. Aussen Symposiondarstellung , darunter ein
besonderer Streif mit den schw. gemalten Geräten.
2298. (1774)- H. 0,135. Dm. o,32. Von Gerh. in Rom erw., 1841. —
Beschr. von O. Jahn im Philologus, Bd. XXVI, S. 228.
Innen: Mäander mit Kreuz. Einzelfiguren auf dem Kreise
aufstehend. — Packträger unterwegs. Ein bärtiger
Mann mit kurzem Haar trägt auf dem Rücken, gebückt gehend,
doch weit ausschreitend, einen sehr grossen Sack (daran
verdünnte Zickzacklinien), der oben und unten zusammen-
gebunden ist und den er mit beiden emporgehobenen Händen
fasst. Zur Andeutung des Weges steht r. eine Herme (bärtig,
hinten lange Haare, Schulterhaarlocken, schwarze quadratische
Armlöcher; grosser stehender Phallos; das Ganze auf niederer
Basis; Augenkontur innen offen). Neben dem r. Fuss des
Mannes wird ein ausgespartes kleines Dreieck sichtbar (An-
deutung der Steine des Weges?). Der Raum sehr gut gefüllt.
Aussen: Trinkgelage, ununterbrochen unter den
Henkeln fortgehend. Bartige Männer lagern (die Klinen
nicht angegeben, nur die gestreiften Rückenkissen) nach 1.,
alle unterwärts und an der 1. Schulter mit dem Mantel be-
kleidet, der in einfachen Falten; die Beine durchgezeichnet.
Vorzeichnung wenig, doch besonders an den verhüllten Armen
deutlich; Alle bekränzt mit Binden, daran vorn einige Wein-
blätter (wie 2297); kein verdünntes Körperdetail, wie die
Zeichnung überhaupt einfach und ohne besondere Feinheit ist.
Unter den Liegenden zieht sich ein ungefirnisster Streifen
hin, auf welchem in schwarzen Siluetten allerlei Ge fasse und
dazwischen zweimal je ein Paar Stiefel gemalt sind; unter
den Gefässen sind besonders zwei zu bemerken: a) in Form
eines Phallos, 'oben mit Mündung und Henkel (flüchtige
Aehnlichkeit mit Stiefel), b) Napf an welchem statt des
Schale, i, b, Gruppe 6. öoi
zweiten Henkels ein grosser Phallos sich befindet; ferner
Oenochoe, tiefe Schale mit Rand, Kantharos; die Henkel
z. T. sehr zierlich geschwungen; es scheinen Metallgeflissc
gedacht. Die Haare sind kurz, die Enden in der Art des Duris
behandelt, Bartenden mit Reliefstrichen; Augenkontur mehr-
fach innen etwas offen. Alle Teilnehmer sind bartig bis auf
den Flötenbläser (2) auf A), der nur etwas Backenbartflaum
hat; er bläst eifrig (ohne Mundstück); 1. von ihm ein Mann (1)
der den schw. Skyphos auf der L., den Kopf zurückwerfend
(durch Bruch beschädigt) sich am Hinterkopfe fasst mit der
R.; 1. lehnt sein Krückstock und oben hangt eine Leier. R.
vom Flötenblaser eine Gruppe von drei Personen; der in
der Mitte (4) trinkt ruhig aus der Schale (mit Rand), indem
er sie mit der R. an dem einen Henkel fasst; sein Gesicht ist
ganz en face gegeben (beschädigt); der 1. (3) hält in der R.
die Schale (mit Rand) zum Kottabos - Wurfe bereit; er dreht
sich um und macht mit erhobner L. die andern darauf auf-
merksam; der r. am Ende (5) will wohl eins auf das Wohl Jenes
trinken; er erhebt auf der L. die volle (verzierte) Phiale und
macht einen Gestus mit der R. ähnlich wie jener 1. mit
der L.
B) Es folgt die Gruppe zweier Männer; der r. (7) (ohne
Trinkgefäss) reicht dem 1. (6) eine kleine rote Blume hin;
dieser wendet sich zu ihm um und hält die Phiale (wie der
obige) auf der L. und streckt die R. nach 1. aus. Die zwei
nächsten (8, 9) sprechen mit einander, sich zugewendet; beide
halten je einen schw. Skyphos in der Hand. Der letzte r.
am Ende (10) wendet den Kopf um nach r. und klappert mit
Krotalen in beiden Händen; bei ihm allein ist das Vorderhaar
als drei Reihen in Relief aufgesetzter schw. Buckeln dargestellt.
Offenbar ist er in Beziehung gedacht zu dem an der andern
Seite des Henkels auf A) folgenden Begeisterten (1), bei dem
die Leier hängt und hinter dem der Flötenbläser liegt.
Der Stil ist dem des Duris zunächst verwandt. — Unter dem
Boden eingekratzt (s. Taf. No. 2298); in antiker Zeit auszu-
löschen gesucht, in moderner schw. übermalt.
2299. (1942). H. o,i3. Dm. 0,335. Vulci, in Rom 1845 von Gerh. erw.
Stark erg. Der Fuss erscheint fremd.
Innen: Kleines Innenbild von ununterbrochenem Mäander
umgeben, dann ringsum noch ein Bildstreif, der wieder von
ununterbrochenem Mäander umgeben wird, das ganze jedoch
nur von 0,17 Dm. — Centrum: ein Jüngling im Mantel
5o2 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
nach 1. (r. Binde), streckt die Phiale spendend aus über einen
Altar (ion. Voluten; eine Stufe; rote Flammen darauf). R.
von ihm KAY OS, links NAI.
Umlaufender Streif: Wildes Gelage. Ein die Doppel-
liöte blasender Jüngling, zwei bartige Männer und zwei
Jünglinge lagern nach 1. zum Gastmahl (Klinen nicht ange-
geben; am Rücken hat jeder zwei Kissen mit Zickzackver-
zierung; alle mit roten Blattkränzen; alle Mäntel lassen die r.
Brust frei); ein Mann trägt Stock; ein anderer Stock lehnt an
der Wand. Rings ist weit geschrieben
H */ A 15 K • • * $ u nuTg y\ulo\g.
Alle strecken erregt den r. Arm aus; der Jüngling links vom
Flötenbläser dreht sich nach diesem um, streckt beide Arme
aus und hebt übermütig das r. Bein (unter dem Mantel) hoch
in die Luft. Keine Trinkgefässe.
Aussen: Gelage. Unter den Henkeln symmetrisch an-
geordnete Palmetten. Unten herum der auch unter den Henkeln
fortlaufende Streif mit schw. aufgemalten Ge fassen: Oeno-
choen, Schalen, Näpfe; ferner zwei Schemel und ein Stock.
Alle Teilnehmer haben zwei Kissen im Rücken und Mäntel
um (r. Brust frei).
A) In der Mitte ein bärtiger Mann (r. Blattkranz) die R.
erhebend und sich umwendend zu der Figur r. (unbärt. Kopf
modern), die auf der R. eine Trinkschale (mit umgebogenem
Rand) am Fusse gefasst ihm entgegenstreckt. L. ein Jüng-
ling, der in der R. seine Trinkschale (mit umgebogenem
Rande, doch merkwürdigerweise ohne Fuss) mit dem Kotta-
bosgrifT am Henkel hält; 1. von ihm ein nackter Knabe nach
i\, der heraneilt, sich zurück umsieht und die R. dahin aus-
streckt, die L. einstützend (r. Blattkranz); weist er den Jüng-
ling hin auf das Ziel des Kottaboswurfes? Oben:
P A I $ K • • • • b]natg y.[ulog.
B) Moderne Kopie von A; antik nur Kissen und Gewand-
reste dreier ebenfalls gelagerter Figuren nach 1.
Augenkontur innen ganz offen. Nachlässige Ausführung.
Letzte Periode des strengen Stils.
Siebente Gruppe: Kleinere Exemplare olme Aussenbilder. Ein- \
figuriges Innenbild auf dem Mäanderkreise aufstehend.
' 2300. (1769). H. 0,095. Dm. o,23. Chiusi, von Gerh. 1841 in Rom
erw. — Abg. Gerhard, Trinksch. und Gefässe, Taf. IX, 5. 6;
S. 11. Annali d. J. 1847, tav. M; p. 225 (Panofkal Vgl. Arch.
Schale, i, b, Gruppe 7. 603
Ztg. 1844, S. 267 ff. (Panofka); Zeitschrift für Altertumswiss.
1847, S. 263 (Bergk.)
Innen: Mäander ohne Unterbrechung. Grosser Hol/
kästen (Holzfasern mit verd. Firnis; die Beine und der Rand
oben mit schwarzen aufgemalten Punktrosetten und Sternen),
dessen Deckel geöffnet ist und aus -welchem der Oberkörper
eines darin nach 1. sitzenden oder kauernden bärt. Mannes
herauskommt, der die R., wohl um Hülfe flehend, weit aus-
streckt und in der L. einen langen Doppelstab (Ende fehlt;
Scepter?) hält; er tragt ein Unterwams, das nur am Ober-
ärmel erscheint (verd. gewellte Linien), darüber den Chiton
mit kurzem schwalbenschwanzfaltigem Ueberschlag auf der
Brust und Mantel, der die r. Brust frei l'ässt; Stirnhaar in ein-
zelnen etwas verdünnten Pinselstrichen; hinten ist das Haar
aufgenommen mit r. Binde und einem Diadem, an dem vorne
spitze Blätter befestigt sind. Als König Thoas oder Tenes
erklärt. Drei kleine flüchtigen Buchstaben 1.: Tsh offenbar
sinnlos. Feine Zeichnung; ungefähr in Duris Stil.
2301. (1610). H. 0,08. Dm. 0,215. Corneto, 1834. — Abg. Arch. Ztg.
1854, Taf. 66, 2; S. 233 ff. (O. Jahn). Vgl. Robert, Bild und
Lied, S. 178.
Innen: Mäander ohne Unterbrechung.
Eine Frau (Klytämnestra) eilt im vollen Laufe nach
r.j die L. weit vorstreckend, in der zurückgezogenen R. eine
grosse Doppelaxt schwingend; sie läuft auf eine r. befindl.
grosse Holzthüre (des Badegemaches, darin Agamemnon)
zu, die nur zum Teile im Bilde dargestellt ist (mit schwarzen
Nägeln; die vertikalen Holzfasern durch verdünnten Firnis
angedeutet). Die Frau ist in der Tracht wie die Frauen der
Hieronschalen 2290 und 91 , nur dass der obere Chitonüber-
schlag einen schw. Saum hat; die Beine durchgezeichnet (das
Gürtelband hängt unter dem Bausch über dem Bauche herab,
mit verdünntem Firnis gemalt); Haare mit breiter Tänie auf-
gebunden, ganz blond, mit einzelnen gelblichen verdünnten
gewellten Pinselstrichen; eine einzelne verd. Schulterlocke;
Ohrring. Links: HOPAIS. Rechts: KAUO*. Sorgfältige
lebendige Zeichnung.
2302. (893). H. 0,08. Dm. 0,215. Vulci, S. Dor.
Innen: Mäander mit Kreuz. Nach r. laufende und um-
sehende Frau in voller Gewandung (langer Chiton, unten v
grosse Schwalbenschwanzenden; Wams darüber mit Obei-
ärmeln bis über die Hüften, mit vertikalen verd. Pinselstrichen;
(J0i Attisch rotfigurig; strenger Stil.
/
ein Shawl um die Oberarme; Haube mit daran in den Nacken
hangendem kleinen Tuch; Stirnhaar mit aufgesetzten gewellten
Relieflinien; Augenkontur sehr länglich und geschlossen). Mit
der R. fasst sie den Chitonzipfel, die L. streckt sie vor. (Das
r. Bein durchgezeichnet; sehr kleiner Kopf). Der Raum gut
gefüllt. L. KAU 5. R. KAU", sehr flüchtige Buchstaben;
statt 0 nur einfache Hasta. — Sorgfältig, ungefähr Duris ver-
wandt.
2303. (879). H. 0,095. Dm. 0,24. Vulci, S. Dor. JhrJLZ - M^S.
Innen: Mäander viermal unterbrochen durch schwarze
quadratische Zacken. — Beim Mahle. Auf einer Kline
(deren 1. Ende nicht dargestellt und deren Kopfende mit dem
gewohnl. hier besonders sorgfältig ausgeführten kunstreichen
Gestell versehen ist, mit ion. Kapitell, Ausschnitten mit Pal-
metten; Stern darüber) lagert nach 1. ein bärtiger Mann, auf
das Kissen gelehnt; davor der Speisetisch mit Lowenfuss, von
dem drei rote Zweige herabhängen (die Nägel oben an dem-
selben schwarz in Relief aufgesetzt, überaus fein). Der Unter-
körper des Mannes vom Mantel bedeckt (Vorzeichnung der
Beine); er trägt kurze Haare mit einzelnen langen Vorder-
haarspitzen; roten Blattkranz, Bartenden mit feinen Relief-
linien. Er blickt sich um nach r., legt die R. auf sein 1. Knie
und hält auf der L. eine Phiale (mit der üblichen Verzie-
rung). Oben steht
UVSIS KAUOS Avaiq xaAoc.
Einfache doch feine Zeichnung; grosse Sorgfalt an den
Geräten. Augenstern als Kreislinie mit Punkt; Augenkontur
innen ein wenig offen. Duris verwandt.
2304. (885). H. 0,09. Dm. 0,225. Corneto, S. Dor. — Abg. Gerhard,
Trinksch. und Gefässe, Taf VI. VII, 56; S. 8. Vgl. Rapp. volc
not. 817. IU+U>. **$* **?&:> *
Innen: Einfacher Mäander ohne Unterbrechung. Starke
Vorzeichnung mit stumpfem, teilweise auch spitzem In-
strument. Ein fliehender unbärt. Krieger, von oben (von
der Stadtmauer?) mit Pfeilen beschossen; er läuft nach r.,
wendet den Oberkörper zurück, sodass er vom Rücken ge-
sehen wird und blickt mit heftig zurückgeworfenem Kopfe
(Mund offen) nach oben; er hält sich den Schild mit der L.
vor (im Profil; schw. Pferd nach 1. darauf) und streckt die
R. seitwärts aus (Helm mit Backenschirm; lange Haare, die
in einzelnen Löckchen herauskommen; kein Panzer, sondern
nur ein Schurz um die Hüften). Ein Pfeil fliegt unten zwischen
seinen Beinen, ein anderer über seinem Kopfe r. Er hielt
Schale, r, b, Gruppe 7. (J05
wohl in der R. einst sein Schwert oder einen Stein; es ist
jedoch die r. Hand jetzt mit dem ganzen r. Schalenviertel
modern. Oben die Inschrift:
'c
wohl ^Avjiaq xa\Xog.
Starke Vorzeichnung, die auf eine etwas anders beab-
sichtigte Anordnung des Schurzes weist. — Verd. Muskel-
detail (fehlt bei Gerh.). Der Stil erinnert, besonders in Haar
und Gewand, noch an die Traditionen des Epiktet'schen
Kreises.
2305. (2217.) H. 0,08. Dm. 0,185. Gerh.' Nachl.
Die Form etwas modifiziert; die Schale tiefer; der Fuss
dicker.
Innen: Mäander mit Kreuz. Schwebend in der Luft
hält Eros einen gleich grossen Knaben gefasst, im Begriffe
ihn fliegend in die Höhe zu tragen; der Knabe scheint sich
etwas zu weigern, wird aber von Eros mit beiden Armen unter
den Glutäen festgehalten; Eros blickt in die Luft empor; der
Knabe blickt Eros an; in der L. halt letzterer die yelvg mit
sieben Saiten; sein Haar weht in dichter Masse auf die
Schultern zurück (lose schwarz gemalt); Eros Haar ist kurz;
sein Oberkopf und die obere Hälfte der Flügel jedoch über-
malt. Beide halten die Unterbeine horizontal angezogen.
Darunter im Räume zur Füllung eine Blüte mit Ranke. —
Sorgfältig; verd. Muskeldetail. Ungefähr Duris Stilart.
2306. (i?77-) H. 0,09. Dm. 0,20. In Rom 1841 von Gerh. erw. — Abg.
Gerhard, Trinkschalen und Gefässe, Taf. XIII, 3. 4; S. 16.
Innen: Mäander ohne Unterbrechung. Das Bild hier aus-
nahmsweise auf einer Horizontalen, unter welcher ungefirn.
Segment. Eine Frau sitzt nach 1. auf lehnelosem Stuhle
ion. Chiton, Falten mit verd. Firnis; Mantel r. Brust frei
/lassend), auf der 1. Hand einen Napf über dessen Rand r. auf-
gemalte Punkte; sie füttert daraus zwei Gänse; mit der R.
hält sie eben einen kleinen (r.) Blätterzweig hinaus für die
eine Gans, die andere hat schon einen solchen Zweig am
s
ßo6 Attisch rotfigurig: strenger Stil.
Schnabel hängen. Sie trägt eine Haube; lockiges Vorderhaar;
sehr ovales Auge dessen Kontur innen etwas offen; letzte
Stufe des strengen Stiles. L. steht I O \J A H xaXog. Rechts
KAUOS El xalog el
Achte Gruppe: Kleinere Exemplare; mit Aussenbildem. Flüch-
tige Ausführung. Einfiguriges Innenbild. Unter den Heizkeln nichts
oder ?tnr ein atisgespartes Ephetiblatt. Spätere Ausläufer der älteren
Epiktet'schen Dichtung.
2307. (887). H. 0,09. Dm. op3. Corneto, S. Dor. — Abg. Gerhard,
auserl. Vas. Taf. 261; Bd. IV, S. 32.
Innen: Der Mäander dreimal unterbrochen durch schw.
quadratische Zacken (vgl. 23o3). — Hoplitodrom in eiligstem
Laufe nach 1., umblickend nach r.; die R. vorstreckend; die
Beine weit auseinander, das 1. im Knie stark gebogen; Rund-
schild mit doppeltem graviertem Zirkelrand (als Zeichen ein
schwarzgemalter kleiner Hoplitodrom im Lauf nach 1. mit
vorgehaltenem Schilde und mit Helm); er ist ganz nackt, hat
nur den Helm auf (mit festem rundausgeschnittenem Backen-
schirm); sehr ovaler geschlossener Augenkontur. Vorzeichnung
deutlich. Im Räume
KAVOS 1 1 O h A I 5 xalbg 0 naig.
Aussen ebenfalls Hoplitodromie. A) Drei unbärtige
Waffen lauf er in heftigstem Laufe nach 1., alle mit grossen
Rundschilden (Zirkel), darauf in schwarzen Siluetten a) Hop-
litodrom nach 1., b) Löwe nach 1., c) geflügelter Phallos mit
ausgebreiteten Flügeln zur Seite und Vogelschwanz unten.
Der mittlere blickt um nach r.; alle strecken die r. Arme weit
aus; der vordere wird vom Rücken gesehen; der mittlere hat
lange Locken; die Helme wie innen, doch der 1. entbehrt des
Bügels.
B) L. zunächst ein ebenfalls nach 1. laufender unbärtiger
Waffenläufer, doch umblickend nach rechts (mit Helm ohne
Bügel; Schildzeichen Hoplitodromos). Er scheint zum Laufe
eben erst sich in Bewegung zu setzen; seine R. ist noch nicht
vorgestreckt, sondern berührt leicht die Hüfte. Wohl am Ziele
resp. dem Ausgangspunkte befinden sich die zwei ebenfalls
bartlosen Hoplitodro men der folgenden Gruppe, die sich
zu streiten scheinen über die ygafi/utf: beide bücken sich vor
und blicken zur Erde, der 1. halt wie erstaunt die R.; der r.
steht ruhiger und hält bestimmt und fest die r. Hand hori-
zontal ausgestreckt gegen den Boden, wie um eine Linie genau
Schale, i, b, Gruppe 8. — 2. ü >-
zu bezeichnen (auf seinem Schild ebenfalls ein kleiner schw.
Hoplitodrom).
Augenkontur sehr länglich, geschlossen. Wenig verdünntes
Detail. Vorzeichnung deutlich.
2308. (1943). H. 0,09. Dm. o,23. Chiusi, 1848. Aus Stücken schlecht
zusammengesetzt.
Innen: Mäander ohne Unterbrechung. — Figur auf dem
Kreis aufstehend. Ein Knabe steht en face, den Kopf nach
r. gewandt und breitet mit beiden Armen seinen Mantel aus,
den er bereits doppelt genommen hat; er ist im Begriffe ihn
ordentlich zusammenzulegen (kurzes Haar, r. Binde). Oben
steht sehr flüchtig K A V OS.
A) Bad in der Palastra. L. eine Herme auf niederer
Basis, nach r., ithyphallisch, mit langen Haaren und Bart; r.
hangt an dem Haken ein grosser Schwamm, Oelfiaschchen
und Strigilis. L. hinter der Herme ein Postament auf einer
Stufe, nicht von der gewöhnlichen Form der Altare, doch
wrohl ein solcher. R. taucht ein nackter Jüngling nach r.
seine Arme in das grosse Luterion vor ihm; oben hangt
ein Diptychon mit Tragband. R. steht ein bartiger Mann im
Mantel, in der R. den Krückstock aufstützend (Mantel über
Hinterkopf). Unter dem folgenden Henkel wie zu beiden
Seiten desselben je ein Epheublatt.
B) Eine ithyphallische bärt. Herme wie die vorige steht
nach 1. in der Mitte; r. davon ein Baum mit kahlen Aesten;
1. oben der Schwamm, Aryballos und Strigel; 1. ist ein nackter
Jüngling (badenass?) im Begriffe den wohl zusammengelegten
Mantel, den er in vorgebeugter Haltung auf den vorgestreckten
Unterarmen tragt, sich überzuwerfen; er scheint vom Bade
nass und fröstelnd gedacht. R. am Ende ein zuschauender
Jüngling im Mantel nach 1., den Stab unter der 1. Achsel,
vorgelehnt, die R. eingestützt.
Sehr flüchtige Ausführung. Technik gering; der Firnis-
grund sehr ungleichm'ässig. Kein verdünntes Muskeldetail.
Augenkontur geschlossen. Stilstufe des Duris.
2) Schule mit umgebogenem Rande.
2309. (2467). H. 0,145. Dm. 0,255. Capua, 1871 gef. (in einem steinernen
„cubo" mit bronzener Aschenurne), 1875 erw. — Vorzuglich
erhalten. — Vgl. Bull. d. J. 1871, 116 ff. (Fundbericht von
Helbig^. Urlichs, der Vasenmaler Brygos, S. 1, Anna.
DerThon von dunklerem Rot als sonst; der Firnis brillant.
Form No. 229; das obere Stück des Fussstammes ist unge-
6o8 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
firnisst und geriffelt; der Fussrand dick und ungefirnisst. Die
Henkel ganz (auch an der Innenseite) gefirnisst. Dickere
Wandungen als in der vorigen Gattung.
Innen. Kleines Innenbild (Dm. 0,12) von ununterbrochenem
Mäander umgeben. Die Figuren auf dem Kreis aufstehend. —
Ein Alter sich übergebend unter Assistenz eines
Knaben. Ein alterer Mann (im Mantel mit verstreuten
schw. Tüpfchen, Oberkörper grösstenteils frei), den r. Arm
unter dem Mantel eingestützt, mit der L. sich auf seinen
Krückstock vorlehnend (Brust und Bauch behaart; schwarzer
Vollbart, doch das Haar mit beginnender Glatze, am Ober-
haupt nur wenige verdünnte Haarandeutung; roter Blattkranz)
übergiebt sich in ein Becken; aus dem offnen Munde dringt
ein breiter roter Strahl, der in das unten bereit gestellte
Becken fliesst, das auf niederer viereckiger Basis steht; das
aus Bronze gedachte flache Becken hat vier Henkel, wovon
je zwei sich gleichen und steht auf niederem löwenfüssigem
dreibeinigen Untersatz. Zur Unterstützung des Alten halt ihm
ein Knabe mit beiden em'porgestreckten Händen den Kopf
(roter Blattkranz, kurzes Haar); er steht auf dem 1. Beine und
setzt das r. etwas zurück. Rings herum sieben ganz flüchtige
und sehr kleine buchstabenähnliche Zeichen, darunter zwei
mal erkennbar A.
Aussen. Der Bildstreif (nur 0,06 hoch) ununterbrochen
umlaufend unter den Henkeln durch, der Fries ist oben und
unten durch ein feines ungelirnisstes Streifchen eingefasst.
Gelage und Komos. A) In der Mitte steht ruhig und
gerade nach r. eine Flötenbläserin (in ungegürtetem, ein-
fachem, langem, faltigem Chiton; nur an den Aermeln kommt
das darunter getragene Wams zum Vorschein, mit verdünnten
gewellten Linien); sie bläst eifrig ohne Mundstück mit dicken
Backen; sie hat kurzes, blondes (nur dünn gelbbraun ange-
legtes) Haar mit r. Binde, daran r. Rebblatter vorne, wie sie
sämtliche Figuren der Aussenseiten tragen. R. von ihr
tanzt ein bärtiger Mann nach 1. (mit Glatze vorn; Shawl auf
den Armen, infibuliert; behaart am Bauch herauf), mit der r.
Hand eine Schale am Fusse haltend. R. hinter ihm ist ein
nackter bärtiger Mann im Begriffe eine grosse am Boden
umgestürzt liegende Spitzamphora, die mit Epheu bekränzt
ist, vom Boden aufzuheben, indem er vorgebeugt sie mit der
r. Hand an einem Henkel fasst und sie zwischen die Beine
klemmt; in der L. hält er eine leere Trinkschale beim Fusse
Schale, 2. 609
•und über dem 1. Oberarm hangt ihm ein Flötentutteral aus
Fell. L. von der Mitte sind zwei Jünglinge um den zwischen
ihnen stehenden grossen Krater (a colonnette, Form No 22;
auch mit Epheu bekränzt) beschäftigt; der r. (nackt) langt mit
der R. hinein um etwas herauszuschöpfen für die in der L.
gehaltene leere Trinkschale; der 1. hat sich schon die Schale
(mit Rand; schwarz, weil sie auf Thongrund zu stehen kam)
gefüllt und ist im Begriffe sich tänzelnd nach 1. wegzuwenden,
nur sein Oberkörper ist dem Krater noch zugewandt; auf dem
1. Arme ein Shawl. Von 1. kömmt ein Jüngling (nackt;
Backenbartflaum) herbei mit (zu füllenden?) Gefässen, auf der
R. einen Skyphos, auf der L. eine Schale. Unter den
Henkeln je eine gebückte Figur: 1. schliesst sich an ein
kauernder bärtiger Mann (mit Glatze vorn, nackt), der eine
am Boden liegende Spitzamphora (epheubekränzt) an beiden
Henkeln erfasst: wohl um zu sehen, wie viel noch darin. R.
am Ende vor dem Henkel ist ein Jüngling eingeschoben,
der keiner bestimmten Gruppe angehört und der in eilendem
Schritte nach 1. umsehend sich entfernt nach r., auf der L.
eine Trinkschale, die R. nach rückwärts abwehrend aus-
streckend (Rückenmantel). Dann unter dem Henkel r. ein auf
allen Vieren nach r. rutschender Jüngling.
B) Drei Gruppen, die mittlere zu drei, die beiden andern
zu je zwei Figuren.
1. L. ein bärtiger Mann (nackt, wie es scheint infibuliert)
schreitet, den Oberkörper zurücklehnend, nach r. vor und
spielt mit der 1. Hand und mit dem Plektron in der R. die
schlanke Lyra (oder Barbiton) mit acht Saiten; ihm gegen-
über tanzt ein bärtiger Mann nach 1., in der L. eine grosse
epheubekränzte Spitzamphora am einen Henkel haltend und
die R. erhoben (Shawl um Arme und Schultern).
2. Mitte: Lein die Doppelflöte blasender Jüngling (nackt,
infibuliert) nach r. vorschreitend in tanzendem Schritte; in
der Mitte ein bärtiger Mann (infibuliert) im trunkenen Vor-
schreiten nach r., sich umwendend nach L, den r. Arm auf
den Krückstock gestützt (Shawl um); ein nackter Jüngling
r. hält ihm fröhlich auffordernd auf der L. einen Skyphos hin,
der Mann macht jsdoch, abgewendet, eine abwehrende Be-
wegung der 1. Hand: er hat genug.
3. Ein bärtiger Mann r. (nackt, behaart am Bauch herauf)
bietet in der R. eine volle Schale (mit Rand), die er am Henkel
fasst, einem andern nackten bärtigen Alten an (mit Glatzkopf,
Brust und Bauch behaart; beide sind infibuliert), der ebenfalls
39
6iO Attisch rotfigurig; strenger Stil.
den 1. Arm abwehrend vorstreckt und den Kopf wegwendet;
in der R. halt derselbe eine Oenochoe. Die beiden scheinen
übrigens in einem Contretanz begriffen. Ueber der ganzen
Darstellung auf beiden Seiten laufen sinnlose kleine buch-
stabenartige Zeichen hin; zu erkennen sind besonders oft A
V und N.
Vorzeichnung deutlich. Ueberall viel verblasstes feines
verd. Muskeldetail. Augenkontur geschlossen, Stern als
Punkt; viele Variationen der Stellung. — Haarkontur in der
Regel der glatte; dreimal der punktierte.
Komposition, Stil und Detailbehandlung lassen in dieser
trefflichen Schale ein Werk aus dem Atelier des Brygos
erkennen.
11. Phiale mit Omphalos.
a) In der geiuöhnlichen rotfigurige?i Technik.
2310. (2680). Dm. 0,21. Athen, 1880.
Aus vielen Stücken; Einzelnes unbemalt erg.; der Firnis
hat sehr gelitten, wie es scheint durch Feuer; die Zeichnung
ist grossenteils abgerieben. An zwei benachbarten Stellen des
Randes befindet sich je ein Loch (zum Aufhängen), ferner
ist am äusseren Rande gerade rechts vom Omphalos, also da,
wo die Hand die Schale berührt, ein Ansatz (um das Aus-
gleiten der Hand zu verhindern). Aussen nur gefirn. (Firnis
ungleich und dünn aufgetragen).
Innen: Auf der oberen Fläche des Omphalos ist Kopf
und Hals einer Frau nach r. dargestellt, deren Haar mittelst
eines haubenartigen Tuches aufgenommen ist; das Stirnhaar
mit einzelnen Punkten. Augenstern als Kreislinie mit Punkten;
schöner strenger Typus; der Mund leise geöffnet; Ohrring
aus zwei Kreisen übereinander bestehend.
Um den Omphalos zunächst ein Stabornament, dann ein
umlaufendes Bild. Dasselbe ist in zwei Hälften geteilt durch
zwei ziemlich genau sich gegenüber befindliche dor. Säulen
(auf viereckigen Basen; oben mit Abakus und Architravstück);
eine weitere Teilung in visr Viertel erfolgt auf der 1. Hälfte
durch einen Palmbaum in der Mitte; in der r. durch
einen Altar (auf einer Stufe; mit ion. Voluten oben). In
jedem Viertel befindet sich eine laufende Figur nach r. —
Verfolgung von Frauen in einem Heiligtume. Zu-
erst L: ein laufender bärt. Mann mit Scepter in der R. nach
r., die L. weit vorstreckend (kurzer Mantel; Haar im Nacken).
Phiale mit Omphalos, a, b. öll
Rechts von der Palme nach r. eine fliehende sich umsehende
Frau, die beide Arme zurück nach dem Verfolger ausstreckt
(Haarband; langer ion. Chiton, sehr zerstört). Es folgt r. von
der nächsten Säule eine heftig nach r. laufende Frau, die
ebenfalls umblickt (langer Chiton, Shawl), doch den einen
Arm horizontal vorwärts, den anderen rückwärts ausstreckt;
sie flieht zu dem Altare r. und ist wohl die von dem Manne
verfolgte Hauptperson. R. vom Altar noch eine darauf zu-
laufende Frau (Genossin), nach 1. umblickend nach dem
Manne, den 1. Arm im Mantel, den r. vorstreckend.
Augenkontur noch geschlossen, doch sonst schon die
letzte Stufe des strengen Stils; keinerlei schwalbenschwanz-
förmige Falten.
b) Mit matten Farben aufgemalt auf schwarzem gefirnissiem
Grund.
2311. (468). Dm. 0,18. Aus Rom erw., i833.
Aussen ungefirnisst bis auf den Rand. Innen gefirnisst.
Der Omphalos mit konzentrischen roten und gelben Streifen.
Um denselben w. Stabornament. Dann ringsumlaufendes
Bild, die Figuren nach aussen gekehrt auf dem Rande auf-
stehend mit w. Stäbchen. Gelage. Alle Teilnehmer lagern
(keine Klinen angegeben) und haben ein gelbes Kissen im
Rücken. Die Hauptfig. ist eine nackte Hetäre nach 1. (weiss,
mit gelbem durch r. Band aufgebundenem Haar; etwas über-
malt), die sich nach r. umwendet zu einem Jüngling nach 1.,
der (Mantel um den Unterkörper) ihr mit heftiger Bewegung
mit der R. eine henkellose Schale zustreckt. Links von der
Hetäre ein Jüngling nach r. (Mantel um Unterkörper), der
die Doppelflöte bläst; vor ihm ist das (gelbe) Flötenfutteral
aufgehängt. Die beiden Jünglinge sind sowohl an Fleisch als
Mantel mit rotbrauner thonfarbiger Farbe gemalt; ihre Haare
schwarz; gelbe breite Kopfbinden. Hinter ihnen lagert noch
eine nackte Hetäre nach r., ebenfalls sich umsehend (ihr
Oberkörper übermalt; Fleisch weiss, Haar gelb mit r. Bande),
neben ihr ein grosser Vogel (weiblicher Pfau?). Die vier
Figuren sind symmetrisch sich gegenüber im Rande der Schale
angeordnet. — Alle Innenzeichnung ist graviert. Neben
jeder Figur einige sinnlose flüchtige Buchstaben, wovon kennt-
lich /VOTK
Flüchtige Ausführung. Augenkontur geschlossen; strenge
Profile. Die angewandten Farben sind: weiss, gelb, braunrot
und (nur an den Streifen des Omphalos) dunkelrot.
39*
5i2 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
2312. (469). Dm. 0,22. Vulci, S. Dorow.
Mit Ergänzungen; teilweise rot verbrannt.
Aussen wie 23n; doch auf dem schw. Rande ein weiss
aufgemalter (sehr verblasster) Streif vertikaler Stabchen.
Innen: Um den Omphalos weisses Stabornament. Dann
vier Figuren, nach aussen gekehrt, in ziemlich weiten
Zwischenräumen; dieselben stehen auf dem Rand der Schale
selbst auf. — Hetären. Eine nackte Frau ist im Begriff auf
Händen und Füssen zu gehen nach einem grossen gelben
Kantharos, der 1. an der Erde steht. Auf der anderen Seite
desselben nähert sich ihm eine zweite lebhaft tanzende nackte
Frau. Gegenüber eine nackte Frau, die ruhig nach r. geht
und die Leier spielt. R. von ihr die nackten Unterbeine einer
wahrscheinlich tanzenden Figur (Oberteil modern); es war
wahrscheinlich ebenfalls eine Frau. — Die nackten Körper
sind weiss. Die Haare gelb mit roten Binden. Das Weiss ist
grossenteils abgefallen.
Sehr flüchtig; ohne gravierte Innenzeichnung; nur die
Saiten der Lyra graviert. Stil wie 23u.
12. Teller.
2313. (1853). Dm. o,23. In Rom von Gerh. 1841 erw. — Stark erg. —
Abg. Gerhard, Trinksch. und Gefässe, Tafel XIII, 1. 2; S. 16;
Panofka, Vasenbildner, Taf. 1, 4; Wiener Vorlegebl. Ser. VI,
3 und VII, 4. Vgl. Brunn, Gesch. d. grch. Künstler II, S. 668,
1. Arch. Ztg. 1875, S. 88 (Treu). Klein, Meistersign., S. 87, 8.
Jetzt fusslos; doch ist es, da die Mitte gerade erg. ist, un-
gewiss ob nicnt einst ein Fuss da war. — Flacher Teller, dick
und schwer; der Rand als runder Wulst. Ganz gefirnisst.
Obere Fläche verziert; zunächst dem Randwulste rings ein
dorisches Kymation, durch schmale ausgesparte Streifchen
hergestellt. — Einfiguriges Bild, auf einem horizontalen Streif
aufstehend; das Segment darunter gefirnisst.
Athena (ion. Chiton, auf r. Schulter geknüpfter chlamys-
artiger Mantel; darüber grosse Aegis mit Schuppen, Schlangen
und Gorgoneion) sitzt nach r. auf viereckigem (Stein-?) sitz,
darauf in schwarzer Siluette Pegasos, ein zierliches archai-
sches Pferd mit aufgebogenen Flügeln gemalt ist (Vorder-
körper mod.); sie hält die rot aufgemalte Lanze in der R.;
auf der vorgestreckten L. sitzt eine Eule, eine rote ring-
förmige kleine Binde im Schnabel. Sie hat lange Locken,
attischen Helm ohne Backenklappen und mit hohem Bügel;
Teller.
6i3
kreisrunden Ohrring; Stirnhaar in einzelnen Spitzen im
Epiktetschen Stil. Das Auge ist ein längliches ganz gleich-
massiges Oval; der Stern genau in der Mitte als Kreislinie
mit Punkt; das Profil noch sehr altertümlich-, stark vorsprin-
gendes Kinn und starke Nase. Ihr Mittelkörper und die
Beine modern. Rechts steht:
\ * ' ' InoUi
h n o i *
(der Künstlername ist weggebrochen ; A O P> I $ ist modern).
r 2314 (1773). H. 0,075. Dm. 0,18. Vulci, von Gerh. 1841 [in Rom erw.
I 2314. UTTfl.^ ^|cken und erg. _ Abg. Gerhard, Tnnksch. und
Gefässe, Taf. XIII, 5- 6; s- l7-
Flacher Teller auf zierlichem Schalenfuss, wie die 2285 ff.
Die obere Flache genau wie das Innenbild einer solchen
Schale behandelt (wenn nicht antiker Firnis am Rande sasse,
könnte man glauben, das Ganze sei das ausgeschnittene
Innere einer Schale). Innerhalb eines ununterbrochenen
Mäanders einfiguriges Innenbild, auf dem Kreise aufstehend.
_ Sich salbender Palästrit. Ein nackter Jüngling steht
nach r.; r. vor ihm lehnt schräg sein Krückstock; er halt die
L. horizontal vor, mit geöffneter Hand, und erhebt die R., in
welcher er einen kugelförmigen Aryballos hält, der an einem
Band ihm ums Handgelenk befestigt ist (Lederstreifen hangen
von der Mündung herab); er giesst daraus Oel in die 1. Hand
(sehr feine rote Streifen). Sein Gesicht ist völlig übermalt,
besonders die Augen ganz stillos. Kurze Haare; Haarkontur
getupft. Ohne verdünntes Körperdetail, aber gewandte sichere
Zeichnung des schlanken Körpers. Die Figur hat etwas
Statuarisches. Auf dem r. Oberschenkel (wie bei Statuen)
steht die Inschrift
UA-f-ES KAPOS AuyjjQ xalug.
L hinter ihm steht ein Pfeiler, darauf eine Art Polster (oder
ist es nur der architektonische Abschluss?) und eine Inschrift
von oben nach unten
l-l O P A I $ '
N A I + I ' 0 naTg rai/j xal[6;.
KAU '
Der entwickelte Stil dieser Periode. - Unten eingekratzt,
s. Taf. 2314.
614 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
2315. (2627). H. 0,055. Dm. 0,075. S. Paravey (de Witte No. 74) Intakt
— Abg. Gazette archeol. 1878, pl. 25, 2; p. 142 (de Witte). Vgl"
Klein, Meistersign. S. 63. e *
Form No. 186. Runde Platte mit dickem Rande auf einem
Fusse in der Art schwarzfig. Schalen (der dicke ungefirnisste
Rand etwas ausgeschweift).
Auf der runden oberen Fläche: Es hockt am Boden ein
Silen; er ist en face, nur den Kopf wendet er r. seitwärts in
die Höhe; er legt beide Hände symmetrisch auf die beiden
Kmee; der Schweif kommt 1. zum Vorschein; das lange
Glied hängt zwischen den Füssen herab; langer Bart; Glatze-
r. Epheukranz, langes Pferdeohr zurückgespitzt; Mund etwas
geöffnet; kein verd. Detail. Sorgfältige Zeichnung der Finger
Augenkontur geschlossen. Dicke Stumpfnase. Komische
Wirkung des Ganzen. Ringsum steht (mit r. Buchstaben):
*0
V*
^cooiug tnohjGev.
13. Napf.
a) Zweihenklig.
Erste Gruppe: Form No. 213. Mit zwei gleichen horizontalen
Henkeln. Beträchtliche relative Grösse. Ganz schwarz gefirnisst.
Jederseüs ein Bild, unter welchem nur ein ungefirn. Streif chen als
Bodenlinie. Keinerlei Ornamente.
2316. (io36). H o,3i5. Dm. 0,21. Chiusi, 1846 durch Gerh. erw. _
(O jfhn) Grg' ~ Abg' Ar°h- Ztg- l854' Taf68' S- 2*3
Die Form höher und schlanker als sonst; unten stärkere
mod'ern1111^ dunkelrot. - Der eine Henkel fast ganz
6i5
Napf, a, Gruppe i.
^- ■•• uns, schreitet weit aus nach 1. zum Angriff,
A) Em Jungling schreite vorstreckend mit der
das Schwert in der R ^ gezuckt, * w kurzer
darübergeworfenen, den Schüdve n im Nacken
Chiton; Sandalen und Runden um ^ Hals
" Hg " tt6 B^ °gS;tuVp°f e'uaaXnt, Hinterhopf, grosser
^ldrer^«rp8:rsPund ganzer r Arm ^odern-
B) Vor ihm entweicht nach ^1 • em hart. M ^^
Rückzüge verteidigend, indem er . a Verfolger ent-
die L. mit darüber geworfene Chlamy hulf (kurzer
gegenstreckt und in der R da S hw ^ L;nien; ^^
Chiton, Wams darüber mi ver » süefel die von
mit grossem rundem Kn°Pf;.^rS^tupft; Petasos auf, an
r. Bändern umschnürt; Haarkontur g tupt , ^^
welchem etwas Schattierung mit verd. W™ )
(wenig wahrscheinlicher) Deutung Jydeus ^J^ ^
sitÄT^ÄÄU und dasGefass wahr-
scheinlich aus dessen Werkstatt. ft ( £ ( . , A g t
Oben auf B) steht k A (, 0 £
AOK5I
und auf A) + s v yv ^ O A/ 1 1
^.«M»W *«** SoXit SvyyoovyTif
„„,, s Koll. — Stark erg. und
2317. (8o5). H. 0..75. Dm. »^ NoU S. K ^ ^ iche
übermalt. — Abg. Gerhard, a nt la c.ram
Prodrom« S. ,9, Anna j, d . *, J^5^ #a. Vgl.
III, pl. 38, p. .09. '55- Gmgu«n> g
O. Jahn, Einle.t. p. CXXXV11. •
A) L. sitzt auf geschweiften .Lehnst« thU eme ^ Göttin
„ach r. (ion. Chiton, Mantel, Haube mU daran seh ^
kurzem Nackentuch; vorn Dt» *V£J* massf schw.
ring; Vorderhaar mit ge weüte a. Relief! "' s Scepter
Grunde), stützt in der L. ihr gr »»es b 8 üich antik).
auf und streckt in der R. die Phia e vor ( en ^
Vor ihr steht Nike nach 1. mit au sgebre m t j s ^
Diademspitze; tropfenf. Ohrring) aen
Öl6 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
eingestützt, den Oberkörper nach 1. gewendet und die R. mit
einer grossen Phiale vorstreckend über ein darunter nach r.
stehendes viel kleineres Mädchen (langer Chiton, in den
Mantel gehüllt, ganz antik, nur fast ganz übermalt). Eine
Frau 1., die die L. vorstreckt, ist ganz modern.
Augenkontur innen ein wenig offen. An den Gewändern
keine schwalbenschwanzformigen Enden.
Zweite Gruppe: Form No. 21 J. Mit einem horizontalen und
einem vertikalen Henkel. Geringe relative Grösse. Keine Ornamente'
ganz gefirnisst bis auf das Bild.
2318. (2151). H. 0,075. Dm. 0,11. Vulci, S. Canino (Catal. etr. No. 70),
dann S. Pourtales (Dubois, catal. No. 197), 1865 erw. — Fugen
und ihre Umgebung übermalt. — Vgl. Stephani, compte r. 1872,.
S. 204. Luckenbach im 11. Supplementbande d. Jahrb. f. Philol*"
S. 619, Anm. 2. Robert, Thanatos, 3g. Berl. Winckelmprogr *
S. 14, Anm. 6. y
Feine Technik; dünnwandig. Die Bilder füllen den ganzen
Raum ringsum und bis nahe zum Fusse herab.
A) Eos und Memnon. In der Mitte die geflügelte Eos
nach r. ausschreitend, in vorgebeugter Haltung den nackten
Leichnam des Memnon mit beiden Armen umfasst haltend;
sie hat ihn eben vom Boden aufgenommen und ist im Begriffe
sich mit ihrer Last aufzurichten, um ihn dann wegzutragen
(10m Chiton mit strengen Falten, kurzer chlamysart. Mantel ♦
der r. Flügel setzt vorn an der Brust an; lange Locken rote
hinten in eine Schleife herabfallende Binde). Der Leichnam
Memnons ist ganz nackt und bartlos; schlaff hängen seine
Arme herab; geschlossenes Auge; das Haar blond (verdünnter
Firnis in einzelnen wirren Strichen). Von links eilt Hermes
herbei, den 1. Arm vorstreckend (wie um Einhalt zu gebieten
oder einen Befehl bringend?), in der R. das Kerykeion (kurzer
faltiger Chiton, der jedoch nur von den Hüften ab sichtbar-
darüber faltenloses Wams; endlich Chlamys; Petasos der
alten schwarzfigurigen Form mit hoher Spitze und hinten
aufgeschlagener Krempe; Bart, nackte Füsse). Von r. eilt eine
Frau nach 1. herbei (Gattin des Toten?) im grössten Laufe,
das r Bein hoch erhebend (Chiton; faltenloses Wams bis zum
Bauch, mit Oberärmeln; kurzer Mantel, der auf dem Hinter-
kopf aufliegt und mit der R. neben dem Gesicht angefasst
wird; doppelte rote Binde; lange Locken). Oben
H O P A V 5 verschrieben statt 6 naTc.
Napf, a, Gruppe 2; b, Gruppe 1. 617
B) Streit um den delphischen Dreifuss. Herakles,
imbärtig, nackt, den Köcher an der 1. Seite, die Keule in der R.
hoch geschwungen, schreitet nach 1., sich nach r. umblickend,
und trägt den Dreifuss, den er mit der L. an einem Beine
gefasst und den Kessel nach unten verkehrt hält. Apollo
kömmt von r. ihm nach und erfasst denselben Dreifuss mit
der L. etwas weiter oben (nackt, nur mit Shawl; kurzes
Haar, r. Blattkranz; Köcher auf dem Rücken); er erhebt die
R. staunend oder abwehrend gegen Herakles. R. hinter ihm
kommt Artemis herbei nach I., ebenso die R. erhebend, er-
staunt (rote Schleifenbinde, Chiton, faltenloses Wams, Shawl).
L. hinter Herakles schreitet Athen a nach r. heran, den von
der Aegis bedeckten (ohne Gorgoneion und ohne Schuppen,
nur Schlangen) 1. Arm vorstreckend, die Lanze gezückt in der
R. (attischer Helm; Chiton, Wams und der kurze auf der 1.
Schulter unter der Aegis befestigte Mantel); ihre L. fasst mit
der Faust in das Schlangenende der Aegis. Oben
KAUO* KA-OS.
Vorzeichnung sehr deutlich. — Der Stil ist den älteren
Werken des Euphronios sehr verwandt.
b) Mit einem Henkel.
Erste Gruppe: Form No. 223. Mit eingebogenem Rand und
einfachem vertikalem Henkel. Aiuh der Boden gefzmisst bis auf einen
Ring aussen herum und das Centrum. Keine Ornamente. Dick-
wandig.
2319. (2233). H. 0,095. Dm. 0,10. Corneto, Gerh.' Nach]. Aus Stücken;
teihv. erg.
Palästra. Zwei nackte Jünglinge im Niederspringen
sich gegenüber, beide mit weit vornüber gebeugtem Ober-
körper und je zwei H alteren in den Händen, die fast den
Boden berühren; beide aufspringend mit dem einen Fuss, den
andern nachziehend. In der Mitte ein grosses aufgehängtes
Tuch; hinten unter dem Henkel liegt eine grosse Spitzhacke.
L. oben ein Beutel oder Schwamm.
Flüchtig. Augenkontur geschlossen beabsichtigt. Kein verd.
Detail. Kleine Haarspitzen vorn herum.
2320. (2234). H. 0,09. O. Dm. 0,10. Gerh.' Nachl. — Intakt.
L. ein Pferd nach r. mit gesenktem Kopfe; in der Mitte
ein Luterion, und r. ein Pferd, das statt in Hals und Kopf
ßlg Attisch rotfigurig; strenger Stil.
in einen grossen Phallos übergeht. Unter dem Henkel ein
Epheublatt. Flüchtig.
Zweite Gruppe: Form No. 196, wie 208g ff., nur ohne die
plastische Palmette an der Innenseite des Henkels. Ueber dem Bilde
ein schmaler Ornamentstreif als Rand. Dünnwandig.
2321. (1850). H. 0,105, mit Henkel 0,185. Dm- °,I25- Vulci. Samml.
Canino, 1841. — Aus Stücken; nichts Wesentliches erg. Die
ganz verblasst gewesenen Muskeldetaillinien sind modern nach-
gezogen, ebenso wie einige abgesprungene Relieflinien. — Ab g.
Gerhard, auserl. Vasen, Tafel 51, 3. 4; Bd. I, S. 179. Panofka,
Eigennamen mit xalög, Taf. III, 12. — Vgl. mus. etr. No. 1725;
Reserve etrusque, p. 3i No. 4. Gerhard, rapp. volc. not. 828a.
Arch. Ztg. 1878, S. 69 n°. (Klein). Klein, Euphronios S. 58;
Vas. mit Meistersign., S. 62, 6.
Oben schw. auf den ungefirnissten Thongrundstreif auf-
gemaltes zweifaches Netzband.
Giganten kämpf. L. der weit ausschreitende Dionysos
im Ansturm nach r. (kurzer Mantel auf Rücken und beiden
Schultern; lange Locken; Bart, ausgesparter Blattkranz mit r.
Zweig); die Linke weit vorstreckend (auf welcher ein kleiner
Panther sitzt, ruhig, den Kopf en face) stosst er mit Wucht
mit der Lanze in die r. Seite eines zu Boden gestürzten
riesenhaften Giganten (r. Blut strömt aus der Wunde, wie
aus einer andern an seinem r. Oberschenkel); derselbe ist
nach vorn rechtshin gestürzt und hält sich noch etwas auf-
recht, indem er den Rundschild am 1. Arm aufstützt; er ist
eben im Begriffe das Schwert aus der an der 1. Seite hängen-
den Scheide zu ziehen; er ist von einer grossen gefleckten
Schlange zu Falle gebracht, die von 1., von Dionysos Seite
herangekommen, sich zwischen seinen Beinen und an seinem
Körper herumwindet und ihn mit ihrem Bisse bedroht; sein
Gesicht ist en face gegeben und im Ausdruck der Augen ist
sehr glücklich der Schrecken und die Wut angedeutet; er
schielt nach 1. zu Dionysos; er hat langen Bart mit kahlem
Kinn; Beinschienen; Helm mit aufgeschlagenen schw. Backen-
klappen und zwei hohen Helmbügeln; er ist beträchtlich
grösser in den Proportionen als die beiden anderen Figuren.
Von rechts naht ein Gigant als sein Verteidiger nach 1.,
äusserlich wie der vorige, doch der Helm nur mit einem
niedern Bügel (emporstehende Backenklappen schw. wie der
Helm selbst); Rundschild mit einem daran befestigten Tuche
(gefleckt mit kleinen Kreisen, wie ein Fell, mit verd. Firnis-
strichen; Saum); langes Lockenhaar; Beinschienen; er schreitet
Napf, b, Gruppe 2. 619
weit aus und sticht heftig mit der Lanze in der R. gegen
Dionysos, doch wagt er aus Angst sich nicht nahe heran,
sondern fasst die Lanze ganz am unteren Ende und sticht so,
weit vorgebeugt. Von dem bei Gerhard angegebenen xaXog
1. neben Dionysos ist keine Spur zu erkennen. Oben steht
p * 1* * > t 1 &
darunter
riavaiTio\q\ xaXo5.
Augenkontur geschlossen bis auf den Giganten rechts.
Haarkontur an Dionysos getupft; verd. Muskeldetail fast nur
am Bauche. Von derselben Hand wie 2322. Wahrscheinlich
aus Euphronios Werkstatt, dessen Eurysteusschale der Stil
dieses Napfes namentlich verwandt ist.
2322. (1852). H. 0,105; mit Henkel 0,185. O. Dm. 0,125. Vulci, S.
Canino, 1841. — Aus Stücken; einiges erg. Die verblassten
Detaillinien meist modern nachgezogen. — Abg. Micali, storia
tav. CHI, 1 (sehr ungenügend); Text vol. III, p. 196. Panofka,
Bilder ant. Lebens Taf. I, 11; Eigennamen mit xcckog Taf. III,
11. — Vgl. de Withe, cab. etrusque No. i63; reserve etr. p. 3i,
No. 5. Zeitschrift für Altertumswiss. 1843, No. 28 (O. Jahn).
Klein, Euphronios S. 58; Meistersign. S. 62, 7 und Arch. Ztg.
1878, S. 69 ff.
Oben ein schw., auf den ungef. Thongrund aufgemalter
einfacher Mäander.
Vortrag. In der Mitte sitzt ein Jüngling auf lehne-
losem Stuhl mit gestreiftem Polster nach r., den Unterkörper
im Mantel; seine Haare kurz und blond, mit verd. Firnis
ganz leicht und dünn aufgetragen, r. Binde (wie die andern
zwei, die jedoch das gewöhnliche schw. massige Haar haben);
er lehnt sich vor und hält auf dem Schosse mit beiden Händen
eine Rolle ausgebreitet, in die er aufmerksam blickt; sein Mund
geschlossen; er scheint eine Stelle zum Vortrag erst zu suchen.
R. vor ihm am Boden steht eine Bücherkiste (Holzkistchen
mit vier Füssen), darauf mit schw. Firnis xaXtj (siehe unten) ;
oben auf der Kiste liegt eine gefaltete Rolle, darauf XfeJiQcovet'a
* 1 r. « n e" 'a
02o Attisch rotfigurig; strenger Stil.
R. und 1. steht, auf seinen Krückstock weit vorgelehnt, je ein
Jüngling in gespannter Erwartung des Vortrags; sie tragen
den Mantel, der die r. Brust frei lässt; der 1. stemmt den r.
Arm in die Seite, die L. auf den Stock; getupfter Haarkontur;
sein verblasstes Körperdetail ist nicht aufgefrischt wie das
der beiden andern Figuren; seine Nase springt in etwas un-
gewöhnlichem Winkel von der Stirn ab. Der r. stemmt beide
Hände auf den Krückstock; er ist voll Ungeduld und öffnet
den Mund etwas (kleine Haarspitzen; glatter Haarkontur; die
Relief linien des Mantels waren abgerieben, sind mod. nach-
gezogen). Augenkontur bei allen geschlossen. Zwischen dem
1. und der Mitte hängt an rotem Bande ein ovaler Beutel mit
r. Schleife daran. R. von der Mitte hängt an einem geraden
Halter an r. Bande ein kugliges Oelfläschchen, Strigel und
Schwamm. L. steht von oben nach unten
«^
A >
Oben steht
S O » T \ A ^ A <1
I1u.vu.it iog xuXo[g
Rechts
Von derselben Hand wie 232i, wahrscheinlich Euphronios
Werkstatt.
14. Kantharos, in Kopfform.
2323. (2241). H. 0,17. O. Dm. o,i3. Gern.' Nach]. Ungebrochen, doch
teilweise übermalt.
Form No. 292. Ein weiblicher Kopf, genau wie der der
Kannen 2191 ff., nur ist das Vorderhaar hier glatt gelassen und
dunkelrot bemalt wie die Lippen und Nasenlöcher; diese rote
Farbe scheint freilich modern, wohl nach Massgabe der Reste
Kantharos. Schüssel. 621
des gewöhnlichen Zinnoberrots aufgetragen; auch die schw.
Konture der Augen sind
wohl nach den alten Spuren
modern nachgezogen. Die
Haube mit ihren zwei Zipfeln
ist hinten deutlich. — Auf
dem Kopfe sitzt ein Kan-
tharosbauch mit zwei Hen-
keln auf; r. kleiner Epheu
kränz ringsum.
15. Vereinzelte Formen.
aj Schüssel (Form No. 203) . Uh
2324. (1652). H. 0,12. Dm. 0,29.
Vulci,i838 durch Gerh.
— Stark ergänzt. —
Abg. (Seite A) Panofka,
Bild ant. Leb. Taf. I,
O
*.'.»
S
8. Vgl. Brunn, Gesch. XN g.
d. griech. Künstler II, ^~
S. 719. 50. Arch. Ztg. rg
1879, Seite 182 (Weil);
Klein, Meistersign. S. 32,
** . XW «g
Ein tiefer zweihenkliger fr §
Napf mit dickem ungefir- Ji
nisstem Fusswulst, darauf die ^
Künstler-Inschrift (s. neben-
stehend) schwarz aufgemalt,
die bis auf die vier schraf-
fierten Buchstaben ganz antik
ist. Die Zugehörigkeit des
Fusses zu der Vase und dem
Bilde ist völlig sicher durch
mehrere Stellen. Die Henkel
sowie der Ausguss mit dem
Siebe sind alt; antik auch
die Form der eigentümlichen
horizontalen Flachen seit-
lich des Ausgusses.
An der Innenseite des
Napfes ein abgesetzter Rand,
der aussen fehlt.
ß22 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
Obere horizontale Flachen: a) 1. vom Ausguss.
Ein auf viereckigem Sitze sitzender Jüngling nach 1. (langer
faltiger bis auf die Füsse reichender Chiton; oben faltenloses
Wams, das nur am Saum der kurzen Oberärmel kenntlich;
Mantel um den Unterkörper in strengen Falten; kurze Haare,
r. Blattkranz); er streckt beide Arme vor (an den Unterarmen
spiralförmige Armringe); die Hände mit den Attributen, sowie
der vordere Teil des Unterkörpers sind modern; jedenfalls
war es keine palästrische Figur, b) r. vom Ausguss. Von
dem entsprechenden Jüngling ist nichts antik als die beiden
leeren vorgestreckten Hände und r. davor der Rest eines
oben hängenden Flötenfutterals (?) nach dem er wohl zu
greifen beabsichtigt.
A) Der Ausguss selbst ist vorn mit der Aegis mit ge-
zacktem Schlangenrande geschmückt: auf derselben, sie fast
ganz bedeckend, das Gorgoneion, dessen Form dem Aus-
gusse sich anpasst und übermässig breit ist; breite rote Zunge;
je vier schw. Hauer nach oben und nach unten; schw. Zähne;
verschieden von dem typischen Gorgoneion der schwarzfigu-
rigen Vasen. Die Augen sehr schräg gestellt, mit doppeltem
Kontur, darin Kreislinie mit Punkt: am oberen Kontur kleine
hellere Pünktchen, die Wimpern andeutend.
Bauch: auf beiden Seiten Darstellung; unter den Henkeln
je ein Epheublatt, wovon das eine antik.
A) Seite des Ausgusses. Antik ist: 1. der Mittelkörper
eines mit den Vorderbeinen nach r. niedergestürzten Hirsches;
von dem auf seinen Rücken von 1. gesprungenen Panther
ist nur ein Rest der Schnauze alt und die r. Blutspuren darum
herum. Von r. kommen drei Jäger herbei; Reste von allen
dreien sind antik: der vorderste ist ein Bogenschütze und
kniet (r. kniendes Bein alt, er hat die engen Hosen der Skythen-
tracht an); dahinter eilt im Laufe ein Hoplit nach 1., dessen
unbärtiger Kopf mit att. Helm (unten runde Backenklappe,
niederer Bügel) alt; er schwingt in erhobener R. die Lanze;
auch ein Rest des Panzers und des grossen Rundschildes,
ferner das nackte 1. Bein sind alt. R. am Ende unmittelbar
neben dem Henkel folgt ein eben den Bogen abschiessender
Schütze, von dem der unbärtige Kopf mit hoher skythischer
Mütze, Bogen mit roter Sehne und r. Pfeil, Spitzen des langen
Haares, Gorytende an 1. Seite und die Beine mit engen ge-
fleckten Hosen alt sind; er beugt sich etwas in die Kniee. —
Offenbar sind Amazonen auf der Jagd gemeint.
Vereinzelte Formen. 623
B) Auszug. Antik ist nur: die vordere Hälfte der Rosse
eines Viergespannes nach r. und hinter demselben der
Oberkörper eines nach 1. eilenden Hopliten (dessen Gesicht
modern, doch hinterer Helmrand und Rundschild alt, darauf
ein schwarzer Hahn); r. vor den Rossen der Rest eines
Baumes und das eine Bein einer mit dem Mantel lang-
bekleideten sitzenden Figur mit Stab oder Scepter dessen
unterer Teil daneben. (Der Ergänzer setzte auf den Wagen
einen Lenker und Hopliten, r. einen sitzenden bärtigen
Mann).
Der Stil ist der entwickelt „Epiktetische1'. Haarkontur
nicht graviert sondern getupft. Augenkontur sehr oval, ge-
schlossen. Dicke Nasen, kein verd. Detail.
b) Untersatz (Form No. 204).
2325. (797). H. 0,265. U. Dm. 0,19. Pomarico. S. Koller. Intakt. —
Abg. Gerhard, antike Bildw. Taf. LXVII, 1. 2; vgl. Prodromns
S. 3io. Panofka, Bilder ant. Lebens Taf. 1, 8; Eigennamen
mit xakög Taf. I, 12. 12 a. Genick, gr. Keramik Taf. 14. 15, 3.
Untersatz oder Fuss für ein grösseres Gefäss; hohl; oben
konkave Fläche mit Loch in der Mitte. Ganz gefirnisst bis
auf ein Streifchen über dem Fusswulst. Umlaufendes Bild
auf dem Stamm, oben von schw. Mäander (auf Thon-
grundstreif), unten von schönem rotfig. Palmettenbande
begrenzt.
Palästra. Nackte stehende Jünglinge; zwei Gruppen:
a) 1. steht ein Jüngling nach r., ruhig, den 1. Fuss etwas vor-
setzend, in beiden Händen die H alteren haltend (kurze
Haare mit ziemlich langen einzelnen etwas verd. gemalten
Ringellocken; gewellter Haarkontur; r. Binde mit Spitze vorn);
r. von ihm von oben nach unten A/VTI0O/V und etwas
weiter r.: K A V O 5. Oben hängt an rotem Haken und Schnur
ein Aryballos, Strigilis und Schwamm. Er blickt freundlich
auf seinen Genossen r., der auf dem 1. Beine stehend das
r. etwas nachzieht und sich den Wurfstab (mit roter Schlinge
in Dreiviertelhöhe) in die r. Hand zurecht stellt, bereit ihn zu
erheben (mit der L. am oberen Ende, mit der R. ihn bei der
Schlinge fassend); sein Haarkontur getupft, nach innen nur
kleine Haarspitzen; r. Binde mit Spitze vorn; Backenbart-
flaum; etwas geöffneter Mund. Er unterhält sich mit dem
vorigen.
fi2* Attisch rotfigurig; strenger Stil.
b) Ein Jüngling von vorne (Haare Binde Flaum wie bei
dem vorigen) hält in der R. die Strigilis gefasst und legt, den
Oberkörper nach r. wendend, vertraulich die Linke auf den
Kopf eines Knaben r. von ihm, der ihm einen Aryballos an
r. Bande hinhält und in der L. ihm seinen Krückstock bereit
hält: auch das Gewandstück auf der 1. Schulter des Knaben
wird wohl dem Herrn gehören (Haar des Knaben mit langen
ungelockten geraden Spitzen vorn herum). R. vom Kopfe
des Jünglings A/VTKDO/V KAKD5.
Ueberall viel feines und richtiges verdünntes Körperdetail;
die Brustwarzen als Kreislinie mit feinen Pünktchen darum.
Augenkontur geschlossen; Stern als Punkt, nach innen ge-
schoben. Die Motive wie die Zeichnung der Körper von
ungewöhnlicher Schönheit und Richtigkeit. — Der Firnis von
weichem fettigem Glänze; er deckt den Grund nicht ganz
gleichmässig. — Stil dem Duris verwandt.
c) Oelfl äschchen (Form No. 2jj).
V 2326. (2647). H. 0,075. Athen, bei Agia Triada, 1879. — Aus Stücken,
Einiges beschädigt. — Abg. Arch. Ztg. 1881, Taf. 8, 1; S. i37 ff.
(Robert).
Die beiden Henkel fehlen. Auf der Schulter: auf jeder
Seite zwischen den Henkelansätzen ein Spitzhund dessen
Fell mit verd. Firnis; der eine sehr zerstört; beide einander
gegenüber, sehr lebendig. Durch zwei feine ungef. Streifchen
getrennt folgt das den ganzen Bauch bedeckende Bild.
Gesandtschaft an Achill. In der Mitte (unter dem einen
Henkel) sitzt der jugendliche bartlose Achill nach 1. auf ein-
fachem Stuhle darauf ein Fell (verd. Firnis); er sitzt in Trauer
versunken, zusammengebückt, die beiden Beine unter dem
Stuhle zurückgezogen, in den Mantel verhüllt, den er über
den Hinterkopf gezogen hat; er greift mit der R. sich an den
Oberkopf (r. Binde; kurzes Haar; das Vorderhaar wie bei
allen folgenden Figuren mit in Relief aufgesetzten feinen
schw. Pünktchen; auf dem Mantel verstreute Pünktchen, je
drei zusammen). Ueber ihm
A + I U U E V 5 'Aytllevg.
L. gegenüber sitzt ihm Odysseus nach r.; sein Name rechts
von ihm
O V V T E $ 'Olvi[i]ijg
auf Klappstuhl, mit dem Petasos auf, in der Chlamys, mit
hohen schwarzen Stiefeln die mit roten Schnüren umwunden;
Vereinzelte Formen. Ö25
er umfasst mit beiden Händen, den Oberkörper zurücklehnend,
sein 1. heraufgezogenes Knie; im 1. Arme lehnen ihm zwei
Speere (Haar und Bart mit aufgesetzten Tüpfchen in Relief;
Schnurrbart glatt1)) ; sein Auge ist weit geöffnet und ist in auf-
merksamster Beobachtung und Erwartung auf Achill gerichtet
(Augapfel in den inneren Winkel geschoben). Zwischen
beiden oben hangt Achilleus Rundschild (darauf ein schw.
Löwe nach 1.; sehr zerstört). R. hinter Achill sitzt Aias auf
einem Stuhl mit gestreiftem Polster; er sitzt fast en face, doch
etwas nach 1. gewandt; seine Haltung drückt im Gegensatz
zu dem klugen Zuwarten des Odysseus lebhafte Ungeduld
aus; mit der erhobenen Rechten stützt er sich auf seinen
langen Krückstock, erhebt die Linke halb und blickt
heftig und erstaunt nach 1. zu Achill (bärtig, doch der
Bart glatt; r. Binde; kurzer Chiton und kurzer Mantel). Ueber
ihm AIA5 Aiag. Endlich noch eine besondere Gruppe der
Rückseite, unter dem anderen Henkel: 1. steht Phönix nach
r. (bärtiger Mann, hinten aufgebundenes Haar mit r. Schleife,
langer Chiton; Schuhe; Mantel; sein Name r. 0 O I N I + $
<Döivi'£)\ er stützt sich mit der R. kräftig auf sein Scepter
(mit Palmette bekrönt), beugt sich ein wenig vor, wie ein
alter Mann und streckt die L., die offenbar eindringliche
Worte begleitet, zu dem, gleichgültig und zum Weggang
bereit, r. en face stehenden Diomed aus (kurzer Chiton und
Chlamys, Petasos an rotem Bande im Nacken; ausge-
spartes Haarband; bärtig; langes Haar) der den Kopf nach 1.
zu Phönix wendet, während er die R. in die Hüfte stemmt
und in der L. zwei Speere hält. Sein Name steht 1. von
unten nach oben
A I A *1EAE$ Jiof.irjöi]g.
Ueberall sehr feines verd. Muskeldetail. Die Verschiedenheit
des Auges trotz immer geschlossenen Konturs ist ausser-
ordentlich, durch verschiedene Gestalt des Ovals und ver-
schiedene Stellung des Augensterns. Grösste Feinheit und
Lebendigkeit der Zeichnung. Dem Brygos verwandt.
d) Pinax.
2327. (2464). L. u. Br. 0,025. Griechenland, 1875. — Abg. Benn-
dorf, griech. u. sie. Vasenb., Taf. V, 4.
Kleine Scherben, anscheinend von einem Pinax, da das
Stück ganz flach ist; die Rückseite ungefirnisst. Die Haupt-
l) Derselbe ward von Robert a. a. O. fälschlich für ein Hautfalte
angesehen.
40
626 Attisch rotfigurig; strenger Stil.
seite mit weissem Ueberzug. Darauf mit feinen schwarzen
Konturlinien ein weiblicher Kopf nach r.; die Haare voll
schw. gemalt, hinten aufgenommen mit r. Binde; kreis-
runder Ohrring. Fein und streng. Länglich, ovaler nicht
geschwungener Augenkontur mit dem Augenstern als Kreis-
linie mit Punkt.
IL Der schöne Stil, ältere Hälfte
(bis um e. 400 v. Chr.).
1. Amphora.
Schlanke, sog. Nola?iische Amphora der Form Klo. jf, doch
mit variierenden He?ikeln und Fuss\ mit nur einer oder
zwei Figuren jeder seits, unter welchen ein Mäanderstreif.
Erste Gruppe: Die Henkel dreiteilig. Der Fuss als einfacher ge-
firnisster Wulst. Strenger Stil.
a) Mit je einer einfachen ausgesparten Palmette unter den
Henkeln.
2328. (834). H. 0,305. U. 0,57. Nola, S. Koll. — Intakt. Teilweise
grünlich verbrannt.
Der Mäander ohne Unterbrechung.
A) Ein Jüngling lehnt sich nach r. vorwärts auf seinen
unter die 1. Achsel gestemmten Knotenstock; der Mantel lässt
die r. Brust frei; er hält in der L. eine Lyra (siebensaitig) und
streckt die R. vor in lebhaftem Gespräche mit dem Jüngling
auf B). — Stirnhaar vor den Ohren lang herab in einzelnen
etwas verd. Locken; sehr langer schmaler Augenkontur, der
innen offen.
B) Ein enteilender Jüngling (im Auftrage von A?), die
R. nach A) ausstreckend und daher nach 1. zurückblickend;
der Mantel lässt r. Brust frei; der 1. Arm unter dem Mantel;
roter Blattkranz; verd. lange Stirnlöckchen.
Vorzeichnung sehr deutlich.
2329. (847). H. 0,355. u- °>63. In Neapel gek., vor 1834. — Intakt.
Der Mäander läuft ausnahmsweise um die ganze Vase
und ist von kleinen Kreuzen unterbrochen.
40*
528 Att rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
A) Rüstung: Ein nackter Jüngling steht en face rechts
(starke Vorzeichnung und feines verd. Muskeldetail; r. Kranz;
horizontaler Haarwulst im Nacken); er stemmt die L. in die
Seite und weist mit der R. nach 1. unten, wo er auch hin-
blickt und wo auf einem Stuhle ein Gewandstück liegt. Ein
Mädchen 1. reicht ihm mit der R. den Helm (mit beweglichen
Backenklappen) und mit der L. die Lanze dar; neben ihr unten
lehnt der grosse Rundschild (mit dem Zirkel gravierter Um-
riss; als Zeichen schw. Schlange nach r.); das Mädchen in
langem ion. Chiton und Mantel; das Haar mit breiter Binde
aufgebunden; ihr Augenkontur geschlossen, der des Jünglings
innen offen. Zwischen beiden oben
KAUOS
weiter unten
KAH.IA5 Kalllag y.uAog.
B) Ein Jüngling nach r., auf seinen Stock unter der 1.
Achsel vorgelehnt und ganz in den Mantel gehüllt, so dass
nur die Augen und der Oberkopf sichtbar; er trägt Schuhe.
R. vor ihm eine Stele auf niederem Sockel, darauf mit schw.
Firnis von oben herab:
-rAPMIAE* KAUOS Xa^udyg xaUg.
b) ohne die Palmctten.
2330. (83g). H. 0,315. U. 0,59. Nola, S. Koll. — Intakt. — Erw.
Gerhard, Prodromus S. 223, 58.
Die strengste der Gruppe; die Zeichnung von einer etwas
gesuchten absichtlich strengen Zierlichkeit. Der Mäander ohne
Unterbrechung.
A) Der bärtige Dionysos steht nach r. und stützt mit
der L. den Thyrsos (oben nur mit schwarzen Tupfen) auf,
wendet sich nach 1. um und spendet mit der R. aus dem
horizontal gehaltenen Kantharos (von dem ein roter Strahl
ausfliesst); ion. Chiton mit am r. Arm steif und zierlich auf-
geblähtem Oberärmel; der Mantel lässt r. Brust frei; lange
Locken; Epheukranz mit grossen ausgesparten Blättern; Bart
und Stirnhaarkontur mit den kleinen strengen einzelnen
Spitzchen; Augenkontur geschlossen länglich und der Aug-
apfel nach alter Weise in die Mitte gestellt. Sinnlose In-
schrift 1. COSOKONO.
B) Eine Mänade schreitet nach r. und hält mit der L.
eine grosse Schlange hinaus; in der R. Thyrsos; sie blickt ^
nach 1. um; kurzes Haar mit Spitzchen nach innen, r. Binde
mit vier Knoten oder Blättern; Auge wie auf A); langer
„Nolanische" Amphora, Gruppe i. 629
Chiton mit weiten Oberärmeln, von den Hüften ab faltenlos
und bestickt, im oberen Teil mit Kreuzchen, im unteren mit
Punkten; chlamysartiges Obergewand, das die 1. Schulter frei
lUsst, in strengen ganz geraden Faltenlinien.
Starke Vorzeichnung. R. unten sinnlose Buchstaben:
# C N F O
2331. (809). H. o,33. U. 0,61. S. Barth; vgl. Panofka, mus. Bart.
p. 109, 3o. — Einige übermalte Brüche.
Mäander mit Kreuz; am Mäander ist deutlich dass er vor-
her gemalt wurde bevor der schw. Grund aufgesetzt ward,
denn ein Teil am Rande ist von letzterem übermalt.
Kampf. A) Ein ausschreitender leichtbewaffneter grie-
chischer Krieger im Ausfalle nach r., in der R. den schw.
langen Speer zum Stosse gefällt (in Beinschienen, Chlamys
mit rundem Knopf auf r. Schulter, mit grossem Rundschild;
Pilos, der mit rotem Bande befestigt; grosses weit aufgerissenes
Auge das durch Bruch beschädigt; Augapfel als Kreis mit
Punkt; Haare in kurzen einzelnen etwas verd. Locken, ebenso
der Bart in einzelnen längeren verd. Streifen; Vorzeichnung
sehr deutlich; Chlamysfalten ganz frei). R. steht
HO-AKKAK 0 \ti\uac, xal{ö)t;.
B) Ihm entgegen stürmt nach 1., mit in der R. hochge-
schwungener Streitaxt ein Barbar, in Schuhen, engen
Hosen und Aermeln (mit verd. horizontalen Zickzacklinien),
kurzem faltenlosen Chiton bestickt mit Kreuzchen, Panzer mit
Achselklappen und langen Bauchlederstreifen; an r. Bande
hängt ihm an der 1. Seite der grosse Goryt der mit Pfeilen
besteckt ist (deren Enden graviert) und dessen Fläche grossen-
teils mit verd. gelblichbraunem Firnis angelegt ist; er streckt
die Pelta am 1. Arme weit vor, die wie es scheint geflochten
ist (gegittert mit verd. Firnis); überdies hält er in der L. den
Bogen und einen Pfeil, beide fast ganz hinter der Pelta ver-
deckt; auf dem Kopfe eine hohe weiche Mütze deren Nacken-
lasche er aufgebunden hat; er ist bärtig und hat wallendes
lockiges Haar (mit einzelnen, etwas verd. Strichen); sein Auge
ist ebenfalls sehr gross und weit geöffnet (Augapfel als Kreis,
nach innen etwas offen). R. von seinem Kopfe l-l O P A \/ 5
1. davon *. O >/ A H 0 naiq xaldg. — Grosser energischer Stil.
2332. (799). H. o,3i. U. 0,55. Nola. S. Koll. — Intakt.
Der ganze Firnisüberzug ist dunkelrot verbrannt. —
Mäander mit Kreuz.
A) Ein hinwegeilender jugendlicher Krieger, zum Ab-
53o Att. rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
schiede sich umwendend und die R. zurück ausstreckend
nach B). Die Lanze (der Soaroter deutlich) hat er in die L.
genommen, die zugleich den grossen Rundschild trägt (mit
Zirkel graviert; als Zeichen grosser schw. Stern); Bein-
schienen; kurzer faltenloser Chiton mit Zickzack bestickt;
Panzer; korinth. Helm ohne Bügel, zurückgeschoben. — Vor-
zeichnung; reiches verdünntes Muskeldetail. Auge im Profil.
L. von seinem Kopfe 2 0IAMVA
B) Bärtiger Mann im ion. Chiton (verd. Firnisstriche)
und Mantel der r. Brust frei lässt, ruhig stehend nach 1., in
der R. den Krückstock vor sich aufstützend. L. und r. vom
Kopfe KAAOt ÄkxaToq y.alog. Unter dem Boden einge
kratzt, s. Taf. 2332.
2333. (Bil. 58). H. o,33. Kameiros. 1881. Intakt, nur der Firnis
teilweise etwas abgerieben.
Der Mäander mit Kreuz.
A) Nike anovdoyÖQoq. Nike schwebt nach r. (langer dor.
Chiton mit Ueberschlag), in der L. die Phiale, in der R. die
Kanne, den Kopf wendet sie nach 1. um; im Nacken der
ausgesparte thongr. grosse Haarbeutel; ausgespartes Haarband;
Profil noch strenge, der Augenkontur innen offen.
B) Ein Jüngling, stehend nach 1., im Mantel, die R. nach
der Schale der Nike ausstreckend; bekränzt mit rot auf-
gemaltem (Wein?)laub.
2334. (806). H. 0,335. U. 0,62. Nola, S. Kall. — Intakt.
Mäander ohne Unterbrechung.
A) Der bärtige Dionysos reitet nach r. auf einem Maul-
tiere (mit horizontal gestreiften Beinen); er sitzt nach
Frauenart auf einem breiten Sattel (ähnlich dem Sommari im
heutigen Griechenland), der zugleich unten mit einem Quer-
brette um die Füsse aufzustellen versehen ist; der Sattel ist
hinten mit einem roten Schwanzriemen befestigt. Dionysos
in langem ion. Chiton und Mantel, der r. Brust frei lässt; in
der L. hält er einen langen Rebenzweig an dem rote Wein-
blätter und eine grosse rote Traube; er blickt nach 1. und
streckt die R. aus, indem er aus dem Kantharos spendet (r.
Strahl; ausgesparter Epheukranz; langer fliessender Bart in
einzelnen Locken mit verd. Firnis; etwas geöffneter Mund
mit dicker Unterlippe. Auge innen offen). L. vom Kopfe
*> Vi^oM
• «►
„Nolanische" Amphora, Gruppe i. 63 1
B) Auf Dionysos zu eilt eine Mlinade nach r., mit der
Oenochoe in der R. um ihm den Kantharos neu zu füllen; in
der L. hat sie den Thyrsos (mit dickem Stab und Epheu);
langer ionischer Chiton, Mantel; Haar mit breiter Tänie auf-
gebunden; Auge innen offen. R. :
Ig
'v ^ Hl nO^i *a}^ ^ naTg-
Vorzeichnung deutlich. In Schrift und Stil 233 1 sehr
ahnlich.
2335. (862). H. o,36. U. 0,61. Nola, S. Koll.
Firnis und Figur teilw. etwas übermalt. — Mäander mit Kreuz.
A) Der bärtige Dionysos en face stehend, Kopf nach 1.
gewandt, mit der L. grossen Thyrsos aufstützend, mit der R.
aus dem Kantharos spendend (roter Strahl); langer ionischer
Chiton, Mantel, der r. Brust frei lässt; Epheukranz ausgespart;
sehr lange einzelne geringelte Locken; Auge im Profil.
B) Eine Nymphe, ruhig stehend nach r., dem Dionysos
zugewandt, den Thyrsos mit der L. aufstützend, die R. in die
Seite stemmend, wie aufmerksam auf den Gott. Sehr schlanke
Figur; Auge im Profil; Haare hinten mit r. Binden in einen
Knoten gebunden.
Im Stil freier als die vorigen; das Profil hat nichts Strenges
mehr.
2336. (798). H. o,335. U. 0,59. Nola, S. Koll. — Intakt. Firnis etwas
rot verbrannt.
Mäander mit Kreuz.
A) Ein Mädchen im Laufe nach r., die beiden Arme
ausstreckend und sich umsehend nach 1. (ion. Chiton, kurzer
Mantel mit einfachen geraden Falten; ausgespartes Diadem;
Haarbeutel hinten mit rötlich weissem Bande gebunden;
Auge im Profil).
B) Eine sie erwartende ruhig nach links stehende Frau,
welche die R. ausstreckt (ion. Chiton, unten mit schw. Borte
in der Mitte; Mantel, darunter der 1. Arm eingestützt; weisse
Haarbinden).
Der ganz freie Stil (weshalb auch w. Detail statt des roten).
Zweite Gruppe: Henkel ebenfalls dreiteilig,- doch der Fusswulst
ungefirnisst ; der Hals mit breitem Palmettenbande ; das breitere, atcs
zwei Figuren bestehende Bild ist eingerahmt. Freier Stil.
532 Att. rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
2337. (845). H. 0,415. U. 0,73. Nola, S. Koll. — Intakt. — Abg.
Genick, gr. Keramik Taf. I.
Schönes ausgespartes Doppelpalmettenband am Halse, das
jedoch unten einen schw. Streif freil'ässt. Am Schulteransatz
Stabornament; als seitliche Bildumrahmung schw. Netzorna-
ment; unten Mäander ohne Unterbrechung.
A) Der bärtige Dionysos steht en face auf dem r. Beine,
das 1. etwas entlastet; die L. auf den Thyrsos (schw. Epheu-
blätter) gestützt, mit der R. aus dem Kantharos eine Spende
ausgiessend (langer ionischer Chiton, Mantel der r. Oberkörper
frei l'ässt; lange einzelne Schulterlocken; breite Mitra im Haar
mit dem an der Schläfe herabhängenden Zipfel einer Schleife;
daran sind Epheublätter gesteckt; Bart lang und fliessend); er
blickt nach 1. auf den respektvoll stramm nach r. dastehenden
Silen, der in der R. gesenkt die Oenochoe bereit hält (verd.
Muskeldetail; infibuliert) und in der L. gesenkt einen grossen
Ast (mit kleinen Epheublättern an den Zweigen) trägt; r. Epheu-
kranz, Bart, Glatze, Stumpfnase. Zwischen beiden: KAhO£.
Vornehme Freiheit und Einfachheit in der Gewandung und
Haltung.
B) Zwei Nymphen stehen sich gegenüber: die r. stehende
in Chiton und Mantel, die L. unter dem Mantel eingestemmt,
die R. auf den Thyrsos stützend; r. Bänder im Haar; Haar-
knoten; ihr gegenüber eine bescheidenere, wie die Dienerin
der Herrin gegenüber, sprechend die R. vorstreckend (iom
Chiton und Mantel; Sphendone im Haar). — Flüchtiger als A).
— Augen im Profil. Sehr schlanke Gestalten. Vorzeichnung.
Dritte Gruppe: Die Henkel strickförmig gewunden. Der Hals
schzuarz. Der Stil noch etwas streng; die Verhältnisse der Vase noch
etwas schwer und bauchig; sonst Form jYo. jy.
a) Ohne Palmetten unter den Henkeln.
2338. (843). H. 0,40. U. 0,80. Locri, S. Koll.
Der Firnis teilweise etwas abgesprungen; manchmal, be-
sonders in der Figurennähe ist er zu dünn aufgetragen und
deckt nicht; es ist der milde Firnis von fettigem Glänze.
Auch die Bemalung flüchtiger als sonst. — Der Fuss besteht
aus einem kleineren und einem grösseren runden Wulste.
Der Mäander ohne Unterbrechung.
A) R. steht ein bärtiger Mann nach 1. im Mantel (r. Brust
frei) und streckt mit der R. seinen Krückstock heraus, einem
1. vor ihm stehenden Knaben wohl eine drohende Ermah-
„Nolanische" Amphora, Gruppe 2. 3. 633
nung gebend; letzterer steht schüchtern da, ganz in den Mantel
verhüllt bis auf den Kopf. Beide haben r. Haarband, an dem
vorne dicke Punkte; die Bartenden in einzelnen losen Locken;
die Haarspitzen mit verd. Firnis. Die grossen runden weit
offenen Augen ähnlich 233 1. Augenkontur innen nur wenig
offen. Vorzeichnung. Wenige grosse Mantelfalten.
B) Jüngling im Mantel nach 1., den Krückstock in der R.
vor sich aufstellend. Gesicht übermalt. Flüchtig.
b) Mit ausgesparter Palmette unter den Heiikeln.
2339. (868). H. 0,605. U. 1,1 1. Vulci, S. Dor.
Aus grossen Stüoken gut zusammengesetzt, die Brüche
übermalt. Mäander mit schrägem Kreuz. Einfache Palmette
unter den Henkeln; darüber Eierstab. Ein grosser schwarzer
Deckel, von einem Granatapfel bekrönt, scheint zugehörig.
A) Ein Kitharöde (oder Apollo) in feierlichem Schritte
nach r., doch sich umwendend nach 1., spielt die Kithara
(sieben Saiten); er hat in der weit ausholenden nach 1. aus-
gestreckten R. das Plektron, das mit rotem Bande an der
Kithara befestigt ist; mit der L. greift er in die Saiten; von
der Kithara hängt r. ein kleiner Wisch herab und 1. eine
lange Schärpe aus dickem Stoffe mit gestickten Verzierungen
von Rauten, innerhalb deren Punktrosetten. Er trägt langen
Chiton, unten mit Schwalbenschwanzenden, der obere Teil
mit verd. Firnis; Chlamys auf r. Schulter befestigt, mit Ueber-
fall; lange Schulterlocken; vor den Ohren lange einzelne
Ringellöckchen; roter Lorbeerkranz; der Mund etwas geöffnet.
Gesichtskontur der strenge, ebenso das Auge, das innen nur
etwas offen.
B) Ein bärtiger Mann, ruhig stehend nach r. dem Gesicht
des Kitharöden zugewandt,, im Mantel, der r. Brust frei lässt,
die L. eingestützt, mit der R. den Knotenstock vor sich auf-
stellend (verdünntes Muskeldetail; das r. Bein durchgezeichnet;
Auge .innen offen; kleine Haarspitzen; roter Lorbeerkranz).
Wohl ein Richter über den Kitharöden?
Der Stil namentlich auf A ziemlich streng.
2340. (1404). H. 0,40. S. Barth.
Ohne Bild, ganz gefirnisst bis auf die Palmette unter den
Henkeln. Der Fuss mit einfachem ungefirnissten etwas kon-
kaven Rand.
2341. (1405). H. 0,41. Nola, S. Koll.
Desgl.
^334 Att. rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Vierte Gruppe: Die Henkel einfach, doch von dreikantigem
Durchschnitt. Einfacher Fusswulst, der bald schwarz, bald unge-
firnisst. Ohne alle Ornamente ausser dem Mäander unter dem Bilde.
Ganz freier Stil.
a) Die eine Seite mit zweifigurigem Bilde,
2342. (2475). H. 0,335. u- °>56- Nola, S. Torrusio, 1875. — Intakt. —
Abg. Aren. Ztg. 1876, Taf. 14; S 189 (Körte). Vgl. Ann. d. J.
1847, 2i3 (Panofka); Rochette, mon. in. p. 36i. Arch. Ztg., 1865,
S. 19 (Jahri, S. 48, 6 (Scholl j; Bull. d. J. 1869, p. 147, 7.
Mäander mit schrägem Kreuz. Fuss ungefirnisst.
A) Kirke. Auf lehnelosem Sessel sitzt Kirke nach 1., in
langem Chiton und Mantel, mit Sphendone, auf der L. einen
Skyphos haltend und in der R. einen Stab, mit dem sie im
Begriffe ist den nach 1. entfliehenden nackten Griechen zu
berühren; letzterer wird eben in ein Schwein verwandelt;
hinten hat er einen kleinen Schweif (mit verd. Firnis) und
der Kopf ist bereits verwandelt (Borstenkamm, Schweinsohr);
entsetzt fasst er sich mit der R. an den Kopf und entflieht
eiligst. Man sieht seinen Körper fast nur vom Rücken und
vom Kopfe nur den oberen Teil, wodurch das Hässliche
geschickt vermieden wird.
B) Ein Jüngling im Mantel lehnt sich nach 1. bequem
mit beiden Armen vorwärts auf seinen Stock (Mantel auch am
Hinterkopf, kurze Haarspitzen; r. Binde).
2343. (2623). H. 0,305. U. 0,56. Nola, 1878.
Ausnahmsweise statt des Mäanders ein Zäckchenband.
Fuss ungefirnisst.
A) Tod des Minotaur. Der unbärtige Theseus eilt
nach r. auf den bereits ins 1. Knie niederstürzenden und in
die r. Brust getroffenen (daraus grosser roter Blutstrahl)
Minotaur zu, die L. nach ihm ausstreckend, um ihn zu
fassen, mit dem Schwerte in der R. ausholend um ihm den
letzten Stoss zu geben. Theseus hat Chlamys, Petasos an r.
Bande im Nacken; r. Binde, kurzes Haar mit kurzen Spitzen.
An seiner Figur starke flüchtige vielfache Vorzeichnung. Der
Minotaur dreht den Kopf nach oben gegen Theseus, streckt
die Rechte aus um abzuwehren, ist im Hinstürzen nach r.
begriffen, die L. gegen den Boden ausstreckend (Ochsen-
schwanz und Ochsenkopf; nackt.)
B) Ein nach r. enteilendes Mädchen (Ariadne?) das
beide Arme ausstreckt und umblickt (nach dem Minotaur);
„Nolanische" Amphora, Gruppe 4. 635
ion. Chiton, Mantel der r. Brust frei l'asst, blassrote Binden
und Haarknoten hinten.
2344. (874). H. 0,34. U. 0,55. S. v. Ingenheim, 1827. — Intakt.
Mäander mit schrägem Kreuz, Fuss gefirnisst.
A) Perseus, unb'drtig, in eiligem Laufe (durch die Luft,
ohne mit einem Fusse den Boden zu berühren) nach 1., nur
mit Chlamys bekleidet, hat am 1. Arme die Kibisis darin das
Haar des Medusenhauptes mit braunem Firnis angedeutet ist;
in der 1. Hand die Harpe in Form einer Sichel mit gezahntem
Rande. Ohne Hut und ohne alle Flügel; den r. Arm streckt
er vor. L. von ihm ein ruhig stehender Manteljüngling,
die R. auf den Stock stützend, en face, den Kopf ihm zu-
wendend.
B) Sehr flüchtig. Manteljüngling, stehend, en face,
Kopf nach 1., auch die R. nach 1. ausstreckend, wie erstaunt
über Perseus.
Auf A) bereits Oberlidstrich am Auge. Verd. Muskel-
detail. Vorzeichnung.
2345. (849). H. 0,345. u- °>56- Nola, S. Barth. — Vgl. Panofka,
mus. Bart. p. 110, 3i.
Mäander mit schrägem Kreuz. Fuss gefirnisst.
A) L. steht eine Göttin nach r. (Hera?) mit Scepter
(Blüte oben) in der R., in langem ion. Chiton und Mantel
der r. Oberkörper frei lässt; mit hohem Diadem das mit r.
Blattchen besteckt ist; hinten Haarwulst. Vor ihr steht der
bärtige Hermes, bereit sich zum Gehen nach r. zu wenden,
doch fragend zu ihr blickend, wie um ihren Befehl zu ver-
nehmen, in der R. gesenkt das Kerykeion; Chlamys (runder
Knopf auf r. Schulter), Petasos im Nacken; Sandalen und
umwundene Unterbeine; Haar und Bart in einzelne Locken
ausgehend. Ueber seinem Kopfe H E M E 5 .
B) Ein glatzköpfiger bärtiger Mann steht ruhig nach r.,
einen langen Stab in der R. aufstellend, die L. unter dem
Mantel; r. Binde. — Unten eingekratzt ein grosses P.
2346. (808). H. 0,34 U. 0,55. Nola, S. Koll.
Mäander mit schrägem Kreuz. Fuss ungefirnisst.
A) Ein nackter Jüngling mit langer Lanze in der L.
und einem Gewandstück auf 1. Arme, den Petasos auf dem
Kopfe, verfolgt in eiligem Laufe ein Mädchen nach 1., dessen
1. Unterarm er mit der vorgestreckten R. eben erfasst. Das
Mädchen entflieht erschreckt mit offenem Munde und streckt
536 Att. rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
die Arme aus (ion. Chiton, Mantel mit freien Falten in ge
brochenen Linien. — Am Jüngling verd. Muskeldetail).
B) Ein ruhig nach 1. stehender bärtiger Mann, den Krück-
stock mit der R. aufstellend, in den Mantel gehüllt; kurzes
Haar.
ö) Auf beiden Seiten nur eine Figur.
2347. (8oi). H. 0,345. u- o,55- Nola, S. Koll. —Abg. O. Jahn, Ent-
führung der Europa (Denksch. der Wiener Akad. 1870) Tafel
I, b; S. 8.
Mäander mit schrägem Kreuz. Fuss gefirnisst.
Europa auf nach r. sprengendem Stiere; sitzt nach
Frauenart, hält sich mit der L. an seinem kurzen Hörne fest
und legt die R. auf seinen Rücken; sie blickt zurück nach 1.
(langer ion. Chiton und kurzer Mantel; einfacher Haarknoten).
B) Ein bärtiger Mann (Zeus?), ruhig nach 1. stehend, in
den Mantel gehüllt, in der R. den Stock aufstellend erwartet
den Stier (kurze Haare). — Die Figur ist genau dieselbe, wie die
auf 2346; auch der Stil ebenso. Beide Vasen offenbar von
derselben Hand. Auch die etwas blasse Thonfarbe ist beiden
Gefässen gemein.
2348. (802). H. 0,325. U. 0,56. S. v. Ingenheim, 1827.
Aus Stücken; viel übermalt und ergänzt. — Mäander mit
Kreuz. Fuss gefirnisst.
A) Der bärtige Dionysos, in der L. den Thyrsos (schw.
Tupfen) schreitet nach r., wendet sich um und spendet aus
dem Kantharos in der R. (langer ion. Chiton, Mantel der r.
Oberkörper frei lässt, langes Haar, Epheukranz ausgespart).
Offener Mund und erregter Ausdruck; doch flüchtig.
B) Ein Silen eilt herbei nach r. auf Dionysos zu (Brust
modern, Beine teilw. modern; Glatzkopf, r. Kranz), in der R.
den Thyrsos, die L. dienstfertig vorstreckend. — Flüchtig.
2349. (833). H. o,23. U. 0,40. Nola, S. Koll.
Mäander ohne Unterbrechung. Fuss gefirnisst. — Flüch-
tiges kleines Exemplar.
A) Nike eilt, auf beiden vorgestreckten Händen eine rote
Tänie tragend nach r. (Haarknoten, rotes Haarband; langer
ion. Chiton mit Hüftenüberfall, in einfachen freien Falten.)
B) Ganz in den Mantel gehüllter Jüngling, an dem nur
Auge und Oberkopf frei sind, steht nach 1. (r. Binde). — Sehr
einfach und flüchtig.
„Nolanische" Amphora, Gruppe 4. 5. 63t
2350. (1398). H. 0,25. Nola, S. Koll.
Ganz schwarz, ohne Figur und Ornament. Bester Firnis.
Fünfte Gruppe: Strickf'örmig gewundene Henkel. Der Hals mit
Ornamenten. Sehr schlanke Proportionen.
a) Am Halse jeder seit s eine Palmette zind zwei Blüten; unter
den Henkeln nichts; auch an der Schulter nichts. Etwas
strengerer Stil.
"2351. (2626). H. 0,502. U. 0,755. Orvieto, 1878. Aus Stücken; nichts
erg.; die Innenzeichnung vielfach abgerieben. — Vgl. Heibig
im Bull. d. J. 1879, 3 f. (Deutung auf Anakreoni.
A) Ein bartiger Mann schreitet nach r. in trunkenem
weinschwerem Schritte, den Kopf auf die Brust gesenkt, mit
der Linken sich einen aufgespannten Schirm über den Kopf
haltend, in der R. gesenkt die Leier (sehr schlanke Schild-
krötenleier mit sieben Saiten); er ist in langem ion. Chiton
und Mantel, der r. Brust frei lasst; die Oberärmel genestelt;
die Falten ganz frei; der Bart noch mit langen Relief Knien -
enden; kurzes Haar mit kleinen Endspitzschen; breite Mitra
mit Schleife hinten; sie sitzt tief, lasst jedoch noch etwas
Haar zwischen sich und der Stirne; der Augenkontur sehr
länglich und innen nur ein wenig offen.
B) Flüchtiger. Ein nach 1. schreitender bärtiger Mann in
langem Chiton, der den Mantel ganz herumgeworfen und die
Arme darunter verborgen hat; im weinseliger Stimmung den
Kopf in den Nacken geworfen; der Mund etwas offen; wohl
singend gedacht. Rotes Band mit drei roten Weinblättern im
kurzen Haar; der Bart mit losen langen Enden mit flachen
Pinselstrichen.
b) Auf dem besonders schlanken und nach oben etwas enger
werdenden Halse nur eine Epheuranke (Blätter ausgespart,
Zweige rot aufgemalt), am Schulteransatz Stabornament.
■235 2. (866). H. 0,523. U. 0,835. Nola, S. Barth. — Aus grösseren
Stücken. Der Thon stellenweise dunkelrot. Vgl. Panofka,
mus. Bart. p. in, 32. Stephani, compte rendu 1872, S. 182
No. 44.
A) Eos verfolgt in massig raschem Schritte nach r., die
beiden Arme nach ihm ausstreckend den Kephalos; sie trägt
1. ion. Chiton, Mantel der r. Brust frei lasst; Diadem vorn
mit Blättern besteckt, hinten mit Schleife; das Seitenhaar das
das Ohr bedeckt ist mit verd. gelbl. Firnis angelegt, darauf
(338 A.tt. rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
schw. Relieflinien; lange Haare die tief in den Rücken herab
fallen; grosse Flügel die noch an den Schultern ansetzen, die
Federn mit gelblich verd. Firnis angedeutet. Der Jüngling
Kephalos entflieht, wendet sich um nach 1. und erhebt ab-
wehrend die R. gegen Eos; er halt in der L. zwei Lanzen;
Chlamys (runder Knopf an r. Schulter); Petasos auf dem
Kopfe; das herabfallende Seitenhaar sowie ein am Hinter-
kopfe aufgenommener Haarwulst ist mit Relieflinien auf verd.
Firnisgrund gegeben; hohe Stiefel oder vielmehr von schw.
Bändern umwundene Füsse und Unterbeine. Sein Hund
Laelaps wendet sich gegen Eos und will an ihr heraufspringen.
B) Ein bärtiger Mann in derselben JUgertracht wie
Kephalos, ruhig nach r. stehend, zwei Lanzen in der L. auf-
stützend, die R. in die Seite stemmend (Haar und Bartenden
als Gelock mit breiten flachen Strichen). Ihm gegenüber
steht ein anderer bartiger Mann (König) ruhig en face, die
L. auf das Scepter stützend, die R. einstemmend, den Kopf
zu dem 1. umwendend. Er tragt ärmellosen und faltenlosen
Chiton mit Kreisen als Verzierung; der Mantel lässt die r. Brust
frei; Haar und Bart gehen in lange gerade Relief linien aus. —
Der Genosse des Kephalos meldet den Raub desselben dem
Vater?
Vorzeichnung besonders auf A) vielfach und deutlich-
Auge innen ganz offen. Im Profil noch etwas Strenges.
c) Am Halse jederseits eine Palmette. Unter den Henkeln je
zwei grosse Palmetteti übereinander, die den ganzen Raum
bis zu dem unten umlaufenden Mäander füllen. Stab-
ornament auf Schulter. Eierstab auf dem obersten Stück
der Mündung. Der Stil der freiest e dieser Gattung.
2353. (870). H. 0,49. U. 0,76. Nola, S. Koll. Intakt. — Abg. Genick,
gr. Keramik Taf. III.
Die Palmetten locker frei, ohne Sorgfalt.
A) Eine Amazone zu Ross nach r. (rote Zügel; hohe
spitze skythische Mütze, deren Ende lang in den Nacken
fällt; enge Hosen und kurzer faltenloser Chiton mit engen
Aermeln, der mit kleinen Kreisen bemalt ist); sie trägt die
Pelta auf dem Rücken (an rotem Bande), und sprengt mit
eingelegter Lanze gegen einen Griechen zu Fuss der, die
R. zum Stoss mit der Lanze gehoben, den Schild vorsichtig
vor sich haltend, elastisch von r. heranschreitet, etwas in's r.
Knie gesenkt (faltenloser Schurz mit braunen Zickzackstreifen;
„Nolanische" Amphora, Gruppe 5. Pelike, Gruppe 1. 639
grosser Rundschild, der verkürzt; die mittlere Schildfläche
schwarz mit thongr. ausgespartem Panther nach 1. als Zeichen;
Helm mit rund ausgeschnittenen niedergelassenen Backen-
klappen). Zwischen beiden oben: KAU OS.
ß) Drei Manteljünglinge; der mittlere nach r. tragt
den Mantel auch am Hinterkopf und hat beide Arme verhüllt;
der r. und der 1. haben in der R. je einen Knotenstock. Oben
hangen eine Strigilis 1., ein Aryballos r. am Haken. Die Mäntel
mit wenigen einfachen Linien. Alle drei haben r. Binden mit
Spitze vorn.
Sehr flotte flüchtige aber sichere Zeichnung; Beschrän-
kung auf das Nötigste. Augen ganz im Profil. Unten ein-
gekratzt, s. Taf. 23.1>3.
2. Pelike.
{Schlauchförmige Amphora, Form No. 42.)
Erste Gruppe: Die Henkel mit erhöhter Mittelrippe; Pal /nette am
unteren Ansatz derselben. Ueber tind unter dem Bilde Mäander.
Fussrand schwarz. Mittlere Grösse.
2354. (2478). H. 0,25. Nola, S. Torrusio, 1875. Intakt — Abg.
Arch. Ztg. 1876, Taf. 11; S. 125 (Fränkel). Vgl. Bull. d. J. 1869,
191, 12 (Heydemann).
A) Athena steht r. von vorne (in langem ion. Chiton,
darüber ein nur bis unter die Knie reichender tiet gegürteter
dor. Chiton mit Ueberschlag, Mäntelchen auf 1. Schulter und
Arm, schuppige Aegis mit Gorgoneion, das noch die Zunge
herausstreckt; lange Locken; zurückgeschobener korinthischer
Helm), sie stützt in der L. die Lanze (Spitze im Mäander
oben, unten Sauroter) auf, streckt die R. befehlend nach 1.,
wohin auch ihr Kopf gewandt und deutet nach unten. Ihr
gegenüber steht 1. ein bärtiger Mann in Chlamys, im Profil,
in der L. lange Lanze, die an der Schulter lehnt, die R. vor-
streckend, wie voll Staunen und Ehrfurcht, die auch im
Gesichte angedeutet scheinen (Stirnfalten, Auge); er empfängt
ein Gebot Athenas? — Vorzügliche Ausführung; edelster Stil.
Auge mit Oberlidstrich. Vorzeichnung deutlich.
B) Ein Mädchen (ion. Chiton, Mantel r. Brust frei, Haube)
steht nach r. und streckt die R. vor; die L. scheint unter dem
Mantel eingestützt. Flüchtiger.
(540 Att rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
2355. (860). H. 0,25. S. Barth. — Abg, Overbeck, Gall. her. Bildw.
Taf. II, 1; S. 3+ Vgl. Panofka, mus. Bart. p. 117.
A) Auf einem Felsen sitzt die Sphinx nach r. (Flügel
vorn an der Brust setzend; kurzes lockiges Haar); vor ihr
steht ein Jüngling von vorn, den Kopf aufmerksam ihr zu-
gewandt (Chiton, Ghlamys, Petasos im Nacken); ein langer
Stab (Lanze) lehnt in seiner R.; die L. unter der Chlamys
(Oedipus?)
B) Ein Genosse des vorigen schreitet nach 1., den langen
Stab (Lanze?) im Gehen mit der R. aufsetzend, die L. unter
der Ghlamys, den Petasos im Nacken; er ist bärtig. — Ohne
Oberlidstrich am Auge. Edler Stil.
Zweite Gruppe: Die Henkel flach; ohne Palmette am Ansatz.
Eierstab statt Mäander. Fussrand ungeflrnisst. Kleinere Exemplare.
a) Eier st ab über und tinter dem Bilde.
2356. (2476). H. 0,175. Nola, 1875. Intakt. — Abg. Arch. Ztg. 1878,
Taf. 23; S. 162 f. (C. Robert). Vgl. Arch. Ztg. 1880, S. 18 f.
(Brunn).
A) Eilender Krieger nach r.; er schreitet weit aus und
setzt das 1. Bein auf eine kleine Erhöhung (doch keine
Terrainlinie); er wendet sich nach 1. um, so dass sein Mittel-
körper von vorn gesehen wird. Er tragt einen bis auf die
Kniee reichenden Chiton mit Gürtelbausch und breitem Gürtel,
sowie mit ziemlich engen Oberarmein; die Saume sowie
einige Faltentiefen sind mit gelbl. verd. Firnis gefüllt. Schwert
an der Seite; Rundschild dessen Innenfläche auch mit stark
verd. Firnis angelegt; auf dem Mittelstück der Handhabe
feiner Blätterschmuck. Hohe Stiefel mit Fellbesatz (mit verd.
Firnis). Er trägt die lange Lanze auf der r. Schulter (sie
verschwindet oben, unten ist der Sauroter deutlich). Langes
Lockenhaar, krauser Bart (aus einer Menge kleiner Relief-
striche); ungewöhnlicher Helm mit geschupptem Nacken-
schirm, Busch und vorn über der Mitte einem herabfliegen-
den Adler, der eine Schlange im Schnabel hält deren Win-
dungen als Ornament der Seite dienen; auf dem Grunde des
Helms verd. Firnis.
Oberlidstrich am Auge. — Grösste Sorgfalt der Ausführung
alles Einzelnen in Reliefstrichen. In diesem Stile ungewöhn-
liche Fülle des Details.
B) Ein Jüngling im Mantel steht ruhig nach r. und
streckt auf der R. eine Phiale aus; nach ihm sieht der Ent-
eilende von A) zurück. Hoher Kopf; r. Binde mit Spitze vorn.
Pelike, Gruppe 2. 641
L. hinter ihm eine schmale Stele auf Basis. Der gewöhnliche
flüchtigere Stil.
2357. (2477). H. 0,17. Nola, S. Torrusio. Intakt. — Abg. Annali
d. J. 1874, tav. T, p. 243 ff. und besser Aren. Ztg. 1878, Taf. 22,
S. 162 f. (C. Robert). Vgl. Aren. Ztg. 1880, S. 18 (Brunn).
Das vnoßißdtead-ai. Ein Jüngling (Chlamys mit Sternen;
Petasos im Nacken; Haare verdünnt gelbbraun angelegt, dann
in einzelnen wirren kleinen Reliefstrichen wie der Bart von
2356; das Auge mit feinen Wimpern am untern Lide; Ober-
lidstrich; rote Haarbinde mit Spitze Vorn; hoher Oberkopf,
rotes Petasosband), halt ein Ross am Zügel und sucht es zum
Breitstehen zu bringen; er schiebt mit seinem r. Fuss den r.
Vorderfuss des Rosses vor; die Vorderbeine des Rosses stehen
auf einer kleinen Erhöhung die mit rotem Strich angedeutet.
Zügel und Riemenzeug des Rosses mit ungewöhnlichem Detail;
die Muskeln am Hinterschenkel in Relief linien, an den
Beinen mit verd. Firnis. Vorzeichnung deutlich (Pferdekontur
den Körper des Jünglings durchschneidend). Sehr verwandt
2356 im Stil, namentlich der Fülle des Details und der reichen
Anwendung verd. Firnisses (der z. B. auch an der Innenseite
des Petasos, in den Faltentiefen der Chlamys, auf dem Zügel,
der Mahne, den Hufen und Hoden des Rosses); die Zeichnung
jedoch etwas ungeschickter und befangener, von abnorm in-
dividuellem Charakter. — Die Uebereinstimmung mit einer
Gruppe des Parthenonfrieses ist zu stark um zufällig zu sein.
Zweifel gegen den attischen Ursprung des Gef'ässes sind nicht
hinlänglich zu begründen.
B) Jüngling im Mantel (rote Binde mit Spitze im Haar;
hoher Oberkopf), in der R. eine Tänie mit roten Enden vor-
streckend. Flotte, flüchtige, gewöhnliche Zeichnung.
ß) Eierstab nur über dem Bilde.
2358. (842). H. 0,19. Nola, S. Koll. Intakt.
Mädchenverfolgung. Ein laufender Jüngling (kurzer
Chiton, gegürtet, Schwert an 1. Seite, rotes Band im lockigen
Haar, Petasos im Nacken} verfolgt nach r. ein sich im Fliehen
umsehendes Mädchen (ion. Chiton, Mantel, vierfache rote
Haarbinde); er streckt den 1. Arm nach ihr aus und scheint
sie an die Schulter zu fassen. — Verdünntes Muskeldetail und
Vorzeichnung. Schöne lebendige Zeichnung.
B) Mädchen nach r. eilend, den r. Arm ausstreckend
(nach dem Jüngling von A); in Chiton und Mantel, mit vier-
facher r. Binde im Haar; wenig Detail, flüchtig.
4i
5.12 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
23 59. (2055)- H. 0,15. Capua, Nachl. Panofka's, 1858. — Firnis teil-
weise grün oder rot verbrannt. Intakt. — Abg. Panofka,
Poseidon Basileus und Athene Sthenias, 16. Berl. Winckel-
mannsprogr. 1857, Taf. No. 1. 2.
A) Herakles und die Kerkopen(?). Jugendlicher
Herakles (kurze Haare, die mit ganz kleinen feinen Relief-
buckeln versehen; nackt) schreitet weit aus und streckt die
vom Löwenfell bedeckte L. hoch empor, in der R. einen
Stein zum Wurfe bereit haltend, gegen einen Jüngling
(Kerkop) r., der, ebenfalls die Beine weit spreizend, nach r.
eilt, doch nach Herakles umblickt und mit beiden Händen hoch
die grosse Keule desselben (mit gerade abgeschnittenem
Ende, also mehr ein Baumast) erhebt; er hat sie entwendet,
läuft davon und hält triumphierend die Keule empor. —
Beide Figuren stellen das eine Bein auf eine geringe
Terrainerhebung die thongrundig gelassen ist. An beiden
viel verdünntes Muskeldetail, doch wenig korrekt; auf den
Oberschenkeln bei beiden ein kleiner Kreis mit zwei Strichen
nach unten (Panofka denkt an Tätowierung); die Augen
mit Angabe der Wimpern am unteren Lid; die Braue
ebenso wie letzteres; die Profile von eigentümlichem niedri-
gerem Typus (etwas eingesenkte Nasenwurzel).
B) Nackter Jüngling (Kerkope) allein, mit gespreizten
Beinen von vorn; erhebt die R. und blickt nach 1. in die Höhe;
er scheint zu jubeln über den Keulenraub. Auf den Ober-
schenkeln dasselbe wie auf A). Der Stil ist dem lokal -Nola-
nischen etwas verwandt, die Technik jedoch die attische.
Unten eingekratzt, s. Taf. No. 2359.
2360. (858). H. o,i32. Nola, S. Koll. Intakt.
A) Frau nach r. (ion. Chiton, Mantel); sie streckt in derR.
eine Tänie vor; ein Jüngling (Mantel, darin der 1. Arm ver-
hüllt; lockiges Haar, r. Binde mit Spitze vorn) streckt den r.
Arm vor nach der Binde.
B) Im Mantel verhüllte Frau nach r., r. Binden im Haare.
2361. (1605). H. 0,12. Nola, früher beim Principe Spinelli, 1835 durch
Gerhard erw. Vgl. Letronne im Journ. des savants i838, p. 8.
O. Jahn in den Berichten d. sächs. Ges. 1854, S. 37, c. C. J. G.
8346 c; Schöne in den Comment. in honorem Mommseni
p. 650, 1.
A) Bekleidete Frau mit Schale in der R. steht ruhig
einem Jüngling im Mantel gegenüber, der die R. auf ein
Sccpter stützt; beide mit r. Haarbinden. Flüchtig.
B) Jüngling im Mantel nach 1. — Sehr flüchtig.
Pelike, Gruppe 2. Amphora a colonnette. 643
Auf dem Boden in den schon harten Thon eingekratzt:
AAAII:TIMH:rHIIIC.
2362. (1220). H. o,i3. Corneto, S. Dor.
A) Zwei Manteljünglinge mit weissen Binden im Haar,
sich gegenüber; der r. hält an weissem Bande einen Ball.
B) Ein Manteljüngling mit w. Binde nach r. Sehr
flüchtig. Gering.
2363. (838). H. o,i3. Alte Kgl. Sammlung.
Sehr restauriert. Antik sind nur auf A) die Köpfe zweier
(Mantel)jünglinge mit weissen Tänien sich gegenüber.
B) Einzelner Jünglingskopf mit w. Binde nach 1. Also
wie 2362. Alles andere ist ergänzt.
23 64. (2232). H. 0,11. Gern.' Nach!. — Intakt.
A) Schwebender Eros nach r. (als Knabe, grosse
Flügel); er trägt ein Toilettekästchen auf beiden Händen;
unten ein Wollekorb (angefüllt, wie der weisse Strich oben
andeutet).
B) Jüngling im Mantel spendet aus einer Phiale, nachr.
2365. (852). H. 0,115. Nola, S. Koll.
Zwei Mädchen in Mantel und ion. Chiton sich gegen-
überj; die 1. hält eine Tänie vor sich, worüber das Gespräch
beider; dieselbe 1. in Haube.
B) Manteljüngling, die R. vorstreckend.
y) Ganz unbemalt, schwarz gefimisst.
2366. (1411). H. 0,155. Nola, S. Koll.
23 67. (1421). H. 0,15. Nola, S. Koll.
2368. (i423). H. 0,16. Nola, S. Koll.
2369. (126). H. 0,155. S. Koll.
Zwei rot aufgemalte Streifen unten am Bauche.
3. Amphora a colonnette. (Form No. 48.)
2370. (886). H. 0,44. U. 1,05. S. Agata; S. Koll.
Aus vielen Stücken; fast ganz übermalt; neu eingesetzt
nur Weniges.
Auf der Mündungsfläche oben das schw. Lotosknospen-
band des spät- seh warzfig. Stiles; auf den Henkelscheiben
41*
5^4 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
schw. Palmetten. Auf dem äusseren Mündungsrand schw.
Epheukranz. Der Hals mit ausgespartem breitem Streif, dar-
auf schwarzes Lotosknospenband nach unten. Schulter mit
schw. Stabornament. Unten schw. Strahlen. Bauch mit
eingerahmtem Bild jederseits; der Rahmen von schw. Epheu.
A) Abschied. In der Mitte steht 1. ein Madchen nach
r. (Haube mit Schleife hinten; langer ion. Chiton; Shawl auf
den Schultern); mit der L. fasst sie einen Zipfel des, besonders
in der untern Hälfte übermalten, Gewandes, mit der R. giesst
sie aus einer Oenochoe (alt, doch übermalt) in eine Phiale
die ihr ein Mann gegenüber auf der R. vorhält (antik; die
weisse Flüssigkeit modern aufgemalt). An dem bärtigen in
den Mantel gehüllten Manne ist der ganze Kopf modern; am
Mantel sind die Hauptzüge antik, doch fast ganz übermalt;
die L. unter dem Mantel eingestützt; wahrscheinlich war es
ursprünglich ein Jüngling. R. steht ein Jüngling nach 1.
(Mantel, der sehr übermalt, auf 1. Schulter und am Unterkörper);
er erhebt die R. wie betend (Kopf mit kurzem Haar ist antik;
weisse Binde modern); in der L. schultert er einen Stab. L.
hinter dem Mädchen steht ein Jüngling nach r., in der R.
den Stab aufstützend, Shawl um die Schultern, grösstenteils
antik. Es folgt ein bärtiger Mann (langen Stab aufstützend)
im Mantel, ebenfalls im Avesentlichen alt.
B) Zwei Gruppen je zweier sich gegenüber stehender
Jünglinge in Mänteln, die sich unterhalten; je einer die R.
vorstreckend; die weissen Binden modern; an den Mänteln
viel übermalt, das Wesentliche alt, oft unter der Uebermalung
erhalten. — Stil dem strengen noch sehr nahe; Augenkontur
noch geschlossen, sehr oval.
4. Amphora mit Volutenhenkeln. (Form No. 38).
2371. (ioi3). H. o,88. Dm. 0,465. Figurenhöhe o,32. Nola, S. Koll. —
Nur wenige Brüche. Der Firnis deckt den Grund vielfach
nicht ganz. — Erwähnt: Stephani, compte rendu 1873, S. 182,
No. 46; S. 198.
Auf den Voluten der Henkel schw. Epheu. Mündungs-
rand mit Lorbeerkranz (ausgespart). Obere Hälfte des Halses
mit liegenden Palmetten (ausgespart). Auf dem Trennungs-
stab in der Mitte des Halses Eierstab, die untere Halshälfte
zeigt auf A) Lorbeer-, auf B) Epheukranz von grossen
Blättern, dessen Zweige rot aufgemalt sind. Bauch mit um-
laufendem Bilde.
Amphoren. 64.5
A) Eos und Kephalos. Eos (langer ionischer Chiton
der unten aufbauscht, kurzer Mantel auf Rücken mit breitem
schw. Rande, grosse Flügel des strengen Typus; Haarknoten
hinten; Diadem gezackt) verfolgt in eiligem Laufe nach r.,
beide Unterarme vorstreckend, den ebenfalls laufenden und
umblickenden Kephalos, der zwei Lanzen in der L. trügt
und die R. abwehrend ausstreckt (kurze Locken, Lorbeer-
kranz darin; kurzer Chiton; Chlamys; Petasos im Nacken;
Sandalen und von breiten schw. Riemen umwundene Unter-
beine). Ein Genosse enteilt 1. nach der anderen Seite
(Mantel r. Brust frei; kurze Locken, Binde); er tragt in der
R. die Leier, umblickend nach Eos. L. am Ende steht ruhig
auf den Stock vorgelehnt ein bärtiger Mann (Vater), ganz in
den Mantel gehüllt der auch den Hinterkopf bedeckt.
Weiter 1. unter dem Henkel steht ein Jüngling en face,
Kopf nach 1., r. Kranz; ebenfalls ganz in den Mantel verhüllt,
auch am Hinterkopf. Gegenüber ein entsprechender Jüng-
ling unter dem andern Henkel.
B) Abschied. L. am Ende eine dorische Säule; in der
Mitte 1. (auf der Hausseite) steht ein Mädchen (Diadem wie
Eos; langer ion. Chiton; Mantel; stark vortretender Busen);
die L. unter dem Mantel, erhebt sie die R. zum Abschied
grüssend; ihr gegenüber ein Jüngling (kurze Locken, r. Lor-
beerkranz; Rundschild am 1. Arm, der ihn grösstenteils ver-
deckt; mit Zirkel gravierter Kontur des Schildes, schw.
Schlange als Zeichen); er trägt in der R. den Helm mit langem
Busche als ob er ihn eben von dem Mädchen empfangen
hätte, in der L. den Speer über der Schulter (langer Sauroter).
R. bärtiger Mann en face, Kopf nach 1., die R. in die Seite,
die L. auf den Stab stützend, in langem Chiton und Mantel.
L. ebenfalls bärtiger Mann (r. Epheukranz; im Mantel, r,
Brust frei) en face, Kopf nach 1., die L. eingestemmt, mit der
R. an die Säule 1. fassend.
Breite flotte Zeichnung. Augen mit Oberlidstrich. Die
Gewandlinien von schwachem Relief, vielfach verdünnt
gelblich.
5. G-rabamphora. Form No. 44.
2372. H. 0,695. Dm. 0,15. Attika; S.Sabouroff, 1884. — Aus vielen Stücken;
Einiges (ohne Bemalung) erg.; Firnis teilweise etwas rot ver-
brannt. — Abg. Furtwängler, Samml. Sabouroff, Taf. 58. 59,
1; nebst Text.
ßjß Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Der Boden hohl. Mündungsrand mit weiss aufgemalter
Zickzacklinie. Hals: oben Mäander, unten Palmettenband; da-
zwischen jederseits eine überaus langgezogene weibliche
Figur im ion. Chiton und Mantel nach 1. Schulter: Stab-
ornament. Zwischen ihr und dem Bauch Eierstab.
Bauch: umlaufendes Bild; unten vom Mäander (mit
Kreuz) abgeschlossen; weiter unten auf der Verengung dicke
Strahlen.
Hochzeitlicher Zug. A) R. eine dorische Säule; 1.
davon ein angeschirrter Wagen, dessen Gespann durch die
Säule abgeschnitten wird; auf demselben der Lenker, Zügel
und Stab in den Händen (langes Gewand, das jedoch die r.
Schulter frei lässt; breiter Gürtel; Gesicht zerstört; Lorbeerkranz
im kurzen Haar); er blickt nach 1. um. Hier tritt der Bräu-
tigam eben auf den Wagen zu; er hat die Braut mit beiden
Armen um die Hüften gefasst und hebt sie empor, um sie
auf den Wagen zu stellen, alles mit einer gewissen feierlichen
Ruhe. Die Braut hält sich völlig gerade aufrecht, nur die
Beine gehen etwas auseinander; sie hat einen langen höchst
fein faltigen Chiton und Mantel, der den Hinterkopf bedeckt;
mit der L. an den Mantel fassend; Mundwinkel herabgezogen;
breites Mäanderdiadem, auf das zwei Blättchen gesteckt sind.
Der Bräutigam hat dichte Locken, Lorbeerkranz und Mantel
der r. Brust frei lässt; er hebt das Bein ein wenig um das
Heben der Last zu erleichtern. Auf die Braut fliegt von r.
oben ein kleiner Eros (kurze Haare) zu, der in der L. einen
Blattkranz erhebt für die Braut. L. oben hängt ein Blattkranz
L. folgt zunächst ein kleiner Knabe ganz in den Mantel
gehüllt (lockig mit Lorbeerkranz), der empor blickt und ruhig
dem Zuge folgt. Dann eine Frau, die Brautmutter (ionischer
Chiton, Mantel) mit zwei brennenden Fackeln (Oberkörper
fehlt fast ganz).
B; L. folgt abgewandt nach 1. ein bärtiger Mann, in der
R. ein Scepter aufstützend (langer Chiton, Mantel; lockiges
Haar, Lorbeerkranz; Mittelkörper fehlt), die L. unter dem
Mantel eingestemmt. Er ist als der Vater des Bräutigams, im
Hause wartend zu denken. L. von ihm (r. von der das Haus
bedeutenden Säule) steht die Mutter en face, den Kopf nach
1. zum Hochzeitswagen gerichtet; sie hält nach beiden Seiten
in jeder Hand eine Fackel (langer ion. Chiton, Mantel; langes
einfaches am Ende zusammengebundenes Haar).
Die Figuren der Rückseite flüchtiger. — Schönster Stil.
Grabamphora. 647
Kein Weiss oder Rot aufgesetzt. Die Zeichnung der Haupt-
figuren sehr fein; grossartige Gehaltenheit des Ausdrucks.
2373. (2701). H. 1,05. Sunion, 1880. — Aus vielen Stücken; vieles
fehlt. Nach mündlicher Angabe des früheren Besitzers waren
die Fragmente weit im Umkreise des Fundortes verstreut; die
breite Mündung der Vase soll als Deckel über eine Aschen-
urne aus Bronze gestülpt gewesen sein. — Abg. Arch. Ztg.
1882, Taf. 5; S. i3i ff. (Herzog). Vgl. Furtwängler, S. Sabouroff,
zu Taf. 58.
Der Boden hohl. Mündungsrand: w. aufgemalte Zick-
zacklinie. Hals: a) grössere obere Hälfte; jederseits ein
Madchen (ion. Chiton und Mantel), die auf A) nach 1., die
R. gegen die Schulter erhebend; die auf B) nach r., einen
fragm. Gegenstand (grosses Alabastron?) auf der R. tragend,
b) Zwischenstück, durch plastische Wülstchen getrennt, mit
aufgemaltem sog. Eierstab, c) Unterer kleinerer Teil: grosses
Palmettenband. Schulte r: Stabornament. Zwischen ihr und
Bauch: auf A) liegende Palmetten, auf B) sog. Eierstab. Bauch:
umlaufendes Bild; unten von Mäander (mit Kreuz) ab-
geschlossen; ganz unten dicke Strahlen. Hochzeitliche
Darstellung.
A) In der Mitte die Begegnung von Braut und Bräutigam.
Die Braut, an der Spitze ihres Zuges von 1., hat den Schritt
angehalten und steht nun fest auf beiden Sohlen (r. Stand-
bein); sie trägt den ungegürteten dorischen Chiton mit Ueber-
schlag und einen Schleier auf dem Hinterkopfe der auf ihrer
r. Schulter etwas aufliegt und mit der 1. Hand etwas über die
1. Schulter gezogen wird; er reicht hinten bis zur Leibesmitte
und ist unten mit langen Fransen besetzt; nackte Füsse wie
an allen folgenden Personen; der r. Arm ist gesenkt (die
Finger fehlen mit einem Stücke des Unterkörpers); das Haar
ist hinten aufgenommen, doch ist kein Knoten sichtbar (indess
ist der obere Hinterkopf ergänzt); vorne hat sie ein sehr
breites Haarband daran blattförmige Spitzen; Ohrring tropfen-
förmig; verblasste weisse doppelte Armbänder; das Gesicht
ist mit Ausnahme von Stirn und Kinn durch Abreibung zer-
stört; sie neigt züchtig den Kopf; auf diesen zu schwebt ein
Erosknabe (Flügelzeichnung verblasst weiss) mit langen
Locken, der ihr eine Perlschnur (verblasstes Weiss) entgegen-
hält (um das Haar zu schmücken?). Ihr folgt in schreitender
Stellung eine Frau in gegürtetem dorischen Chiton,
die beiden Hände unmittelbar hinter dem Kopfe der Braut
ebenso haltend wie Eros davor das Perlband; hier ist jedoch
5j.8 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte,
kein Gegenstand angegeben; sie hat breite Haarbinde wie die
Braut, mit Mäander darauf, doch ist nur ein Stück des Ober-
kopfes alt, der Rest des Kopfes und die Brust fehlen1). Es
folgt noch eine schreitende Frau nach r. (in dor. gegürteten
Chiton, mit Sphendone; zerstörtes Gesicht); sie hält auf der
1. Hand ein breites Salbengefäss (mit Deckel) und ein langes
schmales Tuch das bestickt und an dessen Enden lange ver-
blasste weisse Fransen. Der Bräutigam ist noch in schrei-
tender Bewegung nach 1. (Mantel der r. Oberkörper frei l'ässt,
lockiges Haar das das Ohr bedeckt und bis fast zu den
Schultern reicht, Lorbeerkranz darin); er streckt die R. etwas
vor, offenbar um die R. der Braut zu ergreifen. R. folgt eben-
falls nach 1. schreitend eine Frau (in ion. Chiton mit dor.
darüber; gegürtet; der dor. ist kürzer, an der r. Seite offen,
nur auf der r. Schulter geheftet; verzierte Sphendone; Arm-
bänder verblasst weiss; Halsband; Ohrring), in jeder Hand
eine grosse nicht brennende Fackel tragend (sie trägt sie
jedoch als ob sie brenne). Oben hängt zur Raumfüliung ein
Lorbeerkranz.
B) Es folgt, ebenfalls schreitend nach 1. eine Frau, die
bereits viel nachlässiger gezeichnet ist, da auf der Rückseite;
ihr Mittelkörper fehlt, Kopf sehr zerstört; Haar massig; sie
scheint auf der Hand ein Kästchen getragen zu haben; eine
breite fransenbesetzte Tänie fällt davon herab; dor. Chiton.
Ferner folgen noch auf der Rückseite zwei von dem Zuge
abgewandte und sich zugewandte Figuren, beide sehr zerstört,
zwei Mädchen in Chiton und Mantel, welche Kästchen und
davon herabfallende breite gestickte befranste Tänien halten,
beide ruhig stehend.
Die Zeichnung der Hauptfiguren grossartig schön. Der
Stil etwas später als der von 2373. An allen Köpfen, selbst
dem Eros ist durch einen oder zwei Striche eine horizontale
Trennung der Stirne in zwei Hälften angedeutet (Abbild, der
Arch. Ztg. inkorrekt). Haare mit einzelnen schlangenförmig
gewundenen flachen Linien, auf etwas verdünnt angelegtem
Grunde. Die Gewänder mit breiten schwarzen Säumen. Die
Nasen sehr lang. Edelster Charakter in den Bewegungen.
]) Dieselben sind jedoch erhalten auf einem Fragmente das es bis
jetzt noch nicht zu erwerben gelungen ist; dasselbe ist einstweilen im
Facsimile in die Vase eingesetzt und auch in der Arch. Ztg. 1882, S. 269
abgebildet.
Grabamphora. (W)
2374. (804). H. 0,57. Athen, v. Sack. — Aus vielen Stücken;
manches ergänzt (von Thora 1829). — Abg. Mon. d. Jnst. IV,
24 bis; Annali 1845, p. 38i (O. Jahn), 43o (Lenormant). Genick,
gr. Keramik, 1884, Taf. 12. i3, b. — Vgl. Arch. Ztg. 1882, S. i36,
(Herzog); Furtwängler, S. Sabouroff zu Taf. 58.
Der Fuss unterhalb der Strahlen modern. Der Boden war
hohl. Henkel und Mündung zum Teil alt, doch ganz übermalt.
Hals: Jederseits ein Mädchen in Chiton und in den Mantel
gehüllt, unter welchem beide Arme; Haare hinten kurz auf-
genommen mit dreifacher roter Binde; die eine nach 1., die
andere nach r. stehend. Darunter ein feiner Blättchenzweig
mit kleinen Blüten dazwischen; letztere, sowie der Zweig sind
rot aufgemalt.
Bauch: umlaufendes Bild. A) L. dorische Säule. Ein
Mädchen in dor. tiefgegürtetem Chiton, der durch Zickzack-
streifen, Sternchen und Punkte geschmückt ist (Haar auf-
genommen mit mehrfacher r. Binde) steht nach r. und blickt
nieder auf das (rote) Band mit Troddeln (Gürtel?), das sie
auf beiden Händen vor sich hält; sie scheint es dem Jüngling
darzubieten. Der gegenüberstehende Jüngling (Bräutigam?)
im Mantel (r. Brust frei; breiter schw. Saum) hält ihr mit der
R. einen Spiegel hin und sieht sie aufmerksam an; seine I.
Hand am Mantel (kurzes Haar, rote Binde). R. hinter ihm
steht ein Stuhl mit Polster. Bei dem Mädchen
•AAH x]alrj.
R. vom Jüngling steht eine Frau (ionischer Chiton, Mantel, 1.
Arm darunter) die in der erhobenen R. eine (rote) Blüte hält.
Es folgt auf
B) ebenfalls eine dorische Säule, neben welcher eine rot
aufgemalte Tänie hängt. Ein Mädchen (dorischer gegürteter
Chiton, kurz aufgenommenes Haar; Gesicht fehlt), steht (1.
Standbein) nach r. und trägt auf der L. einen flachen Kasten
und eine Tänie; ihr gegenüber ein Mädchen in Chiton, in
den Mantel verhüllt, nur die r. Hand herausstreckend, im
Gespräch; 1. oben hängt eine Tänie und r. oben ein kleiner
Sack.
Ziemlich flüchtig. Stilstufe ungefähr wie 2373, doch fehlt
die Feinheit und Noblesse von dort.
2375. (2452)- H. 0,19. Dm. 0,07. Athen, 1875.
Hals eines Gefässes gleicher Art wie die vorigen. Von
den Henkeln nur Ansätze; dieselben waren danach mit weissen
Zickzacklinien bemalt. Auf der Halsfläche:
65o Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
A) Jüngling im Mantel nach 1., einen Stock aufstützend
mit der R.; Kranz und weisse Binde im lockigen Haar.
B) Jüngling nach r., ganz in den Mantel gehüllt; lockiges
Haar, um welches eine sehr breite grosse weisse T'änie ge-
schlungen, die auf die Schulter fällt (teilweise abgesprungen).
— Unten dor. Kymation. — Stil noch etwas freier als an den
vorigen; vielleicht aus viertem Jahrhundert; ziemlich flüchtig.
6. Hydria. (Form No. 41).
Erste Gruppe: Der Stil dem strengen noch sehr nahe. Mündungs-
rand einfach schwarz gefirnisst; er ist durch eine Rille geteilt. Weber
dem Bilde schzuarzes Netzornamentband.
2376. (263i). H. 0,175. U, 0,465. Aegina, 1879. Intakt«
Frauen bei der Wollearbeit. In der Mitte sitzt auf
geschweiftem Lehnstuhl eine Frau (Herrin) nach rechts (mit
Haube, ionischem Chiton, Mantel); aus dem vor ihr stehenden
Kalathös hat sie eben mit beiden Händen einen längern
Strang Wolle (weiss gemalt auf Thongrund) herausgeholt
und prüft nun aufmerksam betrachtend seine Qualität; sie
wird denselben dann wohl dem vor ihr nach 1. stehenden
Mädchen (Dienerin) übergeben, die schon die R. danach
ausstreckt (dieselbe hat ion. Chiton, Mantel; Haube mit verd.
Zickzackstreifen). Zwischen beiden oben hängt ein Spiegel.
L. hinter dem Stuhle steht ein Mädchen nach r. (ion. Chiton,
Mantel, Diadem, langes Haar) die einen grossen Wollstrang,
der aus dem Wollkorbe vor ihr kommt, eben auf einen Knaul
den sie in der L. hält aufzuwickeln im Begriffe ist (beides
weiss). — Der Augenkontur sehr schmal und lang, innen
etwas offen; ohne Oberlidstrich. Die Profile noch von etwas
strengem Charakter. Vorzeichnung stark. Chitonfalten in Abtei-
lungen gegliedert. Grosse Anmut und Lebendigkeit im Ganzen.
Zweite Gruppe: Der Stil noch -etwas gebunden. Der Mündungs-
rand immer un gefirnisst und ornamentiert.
a) Mündungsrand mit Stabornament. Kein Ornament über
dem Bild; unter demselben Mäander mit Kreuz.
2377. 1872). H. o,36. U. 0,94. Vulci, S. Dor. — Intakt. — Abg. Annali d.
Inst. iNs.,tav.O;p,.67(0. Jahn). Vgl. Philologus XXVII, S. io(ders.).
Die Köpfe bis zum Halse der Vase reichend.
Hydria, Gruppe i. 2. 65 1
Athena ermahnt Perseus zur Flucht. Athena steht nach
r. (in langem faltenlosem ion. Chiton mit Kreuzchen, kurzem
Mantel und grosser, wie eine Mantilla umgelegter Aegis dar-
über, die im übrigen bis zum Ansatz der Beine reicht, am
Rande mit schw. Schlangen besetzt, im übrigen nur karriert ist,
ohne Gorgoneion; das Haar ist im Nacken zusammengefasst
und fällt in einzelnen Locken sehr lang in den Rücken herab;
Diadem; Armband am r. Unterarm) und streckt die R. (mit
emporgestrecktem Daumen) heftig gegen Perseus aus (um ihn
wegzudrängen) und hält auf der L. ihren Helm am Nacken-
schirm (att. Form). Perseus (von horizontalen schwarzen
Streifen umwundene Unterbeine; kurzer ungegürteter Chiton)
ist zum Weggehen gewendet und blickt nach 1. um; in der
R. die sehr grosse gebogene Harpe, am 1. Oberarm die Kibisis
(etwas gelbbraun angelegt) und in der L. am Haare gefasst
das Meduse nhaupt dessen Mund mit herausgestreckter
Zunge noch nach dem alten Typus gebildet ist; die Augen
jedoch geschlossen; keine Schlangen im Haare, das einfach
schlaff herabhangt (blond, gelbbraun untermalt, darauf einzelne
schw. Striche). Perseus tragt den Pilos mit grossen Flügeln
auf dem Kopfe; Haarknoten hinten; langes lockiges Seiten-
haar über das Ohr herab.
Augenkontur innen ganz offen, doch ohne Oberlidstrich.
Mund und Kinn noch etwas streng. Gewandung sehr einfach.
Der Stil steht noch dem des Hermonax nahe.
2378. H. 0,11. Br. 0,21. Gerh. Nachl.
Fragment von grosser Hydria wie 2377. Oberkörper der
Athena stehend nach 1., mit Aegis (geschuppt, Schlangensaum
und Gorgoneion) und Schultermantel; Haar mit breiter Tanie
hinten aufgebunden; Armband; Lanze in der L. an der 1.
Schulter lehnend, auf der R. vorgestreckt den attischen Helm
haltend (am Nackenschirme gefasst).
Augenkontur noch wie im strengen Stile, doch innen
offen; Stern mit Kreislinie; strenges Untergesicht.
2379. (854). H. o,3o2. U. 0,74. Nola, S. Koll. — Intakt.
Der Fuss abweichend von der Regel als einfacher Wulst,
dessen untere Hälfte ungefirnisst.
In der Mitte Hermes nach r. (in Chlamys, den Petasos im
Nacken Flügel an den Schuhen, bärtig, Haarknoten hinten); er
halt in der R. gesenkt das Kerykeion und erhebt die L. ruhig
sprechend gegen eine Frau, die ihm r. gegenübersteht und wie
652 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
erstaunt beide Hände schräg abwärts ausstreckt (Haarbeutel im
Nacken, der thongr.; ion. Chiton, Mantel). L. hinter Hermes steht
nachr. eine zweite Frau bei einem Wollkorb und hält die Hände
so als ob sie einen Zweig oder dergleichen zierlich mit den
Fingerspitzen fasste (derselbe sollte rot aufgemalt werden,
was jedoch unterblieb); sie trägt Haube, ionischen Chiton und
Mantel. (Ist die Darstellung aus den Typen des Parisurteils
entlehnt?)
Reichliche Vorzeichnung sehr deutlich; teilweise mit
spitzem Instrument (wie an den Haaren des Hermes). Augen-
kontur einfach, ohne Oberlid, doch innen ganz offen. Unter-
gesichter noch streng. Ziemlich flüchtig.
ß) Mündungsrand mit sog. Eierstab bemalt. Ornament über
dem Bilde.
2380. (2166). H. 0,355. U. 0,88. Wahrscheinlich aus Campanien; 1866
aus der S. Castellani gek. — Intakt. — Vgl. Catalogue d'objets d'art
et de curiosite ant. comp, la coli, de M. Castellani, Paris 1866,
No. 74.
Ueber dem Bilde ein Epheuzweig (thongr. ausgesparte
Blätter, rot aufgemalte Zweige). Das Bild greift an den Seiten
über die Henkel. Unten Mäander.
Der verfolgte Orest. Orest ist zum Altare Apollons
geflohen und setzt das r. Knie darauf; in der ausgestreckten
R. hat er das entblösste Schwert, die L. ist unter der Chlamys
verborgen, er streckt sie als Schutz den von r. heraneilenden
Erinyen abwehrend entgegen; sein Gesicht ist en face dar-
gestellt, wodurch allein schon das Sinnesabwesende gut aus-
gedrückt wird, denn eigentlich müsste er doch entweder zu
den Erinyen zurück oder zu Apollon blicken; der Mund er-
scheint etwas verzerrt, die Augen blicken stier abwärts, das
kurze Lockenhaar bewegt; blassroter Blättchenkranz. Der
Altar besteht nur aus einer ovalen niederen Steinmasse.
Zwei Erinyen laufen von r. heran und strecken mit der R.
dem Orestes je eine Schlange entgegen und halten in der L.
gesenkt noch eine zweite Schlange; ihre Haare fliegen lose
nach hinten (verd. Firnis); statt der Tänie tragen sie je eine
hinten in eine Schärpe gebundene, vorn emporzüngelnde
Schlange im Haare; die vordere in kurzem Chiton bis zu den
Knieen, mit weiten Oberärmeln und darüber mit einem selt-
samen ärmellosen und ganz faltenlosen steifen Wamse, über
das kreuzweis zwei breite Bänder gehen und das von den
Hüften ab in dreieckige Zipfel ausläuft; die folgende Erinys
Hydria, Gruppe 2. 653
dagegen hat den gewöhnlichen langen dor. Chiton; sie wird
durch den Henkelansatz teilweis verdeckt. In den Gesichtern
kein besonderer Ausdruck. L. steht Apoll nach r. (im Mantel,
r. Oberkörper frei); er stützt mit der R. den Lorbeerstamm
auf und erhebt die L. gegen Orest; er hat lange Locken und
eine Tänie mit Blattchen vorne im Haare. L. hinter ihm
sitzt auf einem Felsen Artemis (Unterkörper vom Henkel-
ansatz verdeckt) mit erstaunter Geberde der r. Hand, in der
L. ihren Bogen haltend (langer ion. Chiton, Mantel um den
Unterkörper; Haarknoten; Diadem mit Blätterten, die zum
Teil in der Zeichnung mit Relieflinien umrissen waren, jedoch
dann mit der Haarmasse überfirnisst wurden). — Augen mit
Oberlidstrich. Ziemlich flüchtig.
2381. (S64). H. 0,395. U. 0,97. Nola, S. Koll. — Intakt. Abg. Gerhard,
antike Bildwerke Taf. XLIX; vgl. Prodromus S. 295, Elite
ceramogr. II, pl. 39; p. 155. 107. Vgl. Stephani, compte rendu
1873, S. 188, 7.
Ueber dem Bilde sehr feines Palmetten - Lotosband des
schönen Stiles (wie Lau, grch. Vas. Taf. 26, 1 b). Um die
Henkelansätze Stabornament.
Nike onordocpucoc. In der Mitte steht en face Nike, im
dorischen Chiton mit Ueberschlag, darüber gegürtet; mit der
L. hebt sie den Chiton etwas, in der gesenkten R. hält sie die
Kanne; ihre beiden grossen Flügel sind nach den beiden
Seiten gleichmässig ausgebreitet in dekorativer Weise; kurzes
Haar, sehr breite Tänie um den Kopf gewunden, der nach 1.
im Profil gewandt ist; fast statuarischer Charakter der ganzen
Gestalt. Sie blickt nach 1., wo eine Frau sitzt (geschweifter
Lehnstuhl) und auf der R. die Phiale hält, die nach oben ge-
öffnete 1. Hand wie adorierend etwas erhoben (ion. Chiton,
Mantel; Diadem; Haarknoten). R. sitzt auf einem Thronsessel
ohne Lehne (mit ionischen Voluten geschmückte breite Füsse)
eine Frau nach 1. (Diadem; mit Haarknoten; langer Chiton,
nach den breiten grobem Falten ein dorischer, daran vorn
herab senkrecht zwei dicke schw. Streifen; kurzer Schulter-
mantel); sie hält mit beiden Händen einen zierlich gebogenen
Zweig von länglichen Blättern. Wahrscheinlich sind zwei
Göttinnen gedacht.
Hervorragend „tektonischer" Charakter der Komposition.
Edler, vornehm schöner Stil. — Starke Vorzeichnung deutlich;
Auge mit Oberlidstrich und Andeutung von Wimpern (im
Profil).
55a Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
2382. (1752)- H. 0,39. U. 0,91. Vulci, S. Canino, 1841. Aus Stücken.
— Abg. Gerhard, Trinksch. und Gefässe Taf. XXVIII; S. 47.
Palmettenband über dem Bilde flüchtig (der Typus wie
Lau, grch. Vasen Taf. 3o, 1 c).
Frauenscene. L. eine grosse Thür, auf einfacher
Krepis, an dem obern Thürbalken oben Tropfenregula wie
an dorischem Architrav; zweiflügelig, mit Nageln beschlagen;
in vier Rechtecke geteilt; in dem r. unten ist mit verd. Firnis-
kontur ein unbärtiger Kopf mit kurzem Haar gezeichnet;
in dem r. oben ist ein Klopfer, den ein im Laufe herbei-
gekommenes Mädchen (Dienerin) eben mit der R. erfasst
(dor. Chiton; kurzes Haar, darin vorn vier rote Blättchen); es
setzt eilend den r. Fuss auf die Krepis, hält ein Toilette-
Kästchen auf dem 1. Arm und blickt um nach r. von wo es
einen Auftrag erhalten hat. R. sitzt bequem auf geschweiftem
Lehnstuhle die Herrin nach 1.; sie legt (wie der Statuen-
typus Mon. d. I. XI, 12) den 1. Unterarm auf die Lehne desselben;
sie erhebt den Zeigefinger der R. etwas, eine Weisung gebend
(io'n. Chiton, Mantel um Unterkörper; r. Blättchen und Binde
im Haar). Vor ihr 1. steht eine Fötenspielerin in langem,
ungegürtetem, feinfaltigem, ärmellosem Chiton mit Kreuz-
bändern; sie bläst die Doppelflöte (Haube mit Blättern vorn
besteckt). Oben hängt eine breite Tänie. Ueber den Köpfen
der drei Frauen
I^ASOSKAUOS • aoog xalog
(die Bedeutung des sehr flüchtig gemalten ersten Buchstabens
ist unsicher; es scheint »'oder^u); noch höher und zwar über
der sitzenden Frau:
• A V £x]alri
Auf der schw. Mittelfläche des Kästchens steht rot aufgemalt
* 0
2383. (876). H. o,34. U. 0,62. Nola, S. Koll. — Verschmierte Brüche.
Einiges erg.
Ueber dem Bilde ein Lorbeerzweig.
Nike schreitet nach r. (ion. Chiton, Mantel, grosse Flügel
nach beiden Seiten ausgebreitet; breite Tänie im Haar); sie
blickt um nach 1. und hält ;n der Linken eine Fackel (ohne
Flamme), in der R. ist nur der Ansatz eines Zweiges oder
dergleichen erhalten (das seltsame Ende mit den runden
Punkten ist modern). Sehr flüchtig.
2384. (2663). H. 0,40. U. 0,96. Kleinasien, 1880. — Vielfach be-
schädigt.
Der Fuss abweichend von der Regel (vgl. 2379) als ein-
Hydria, Gruppe 2. 655
facher ungefirnisster Wulst mit dunklem rotem abspringen-
dem Ueberzug. Ueber dem Bilde Palmettenband. Ein Teil
der Mündung, sowie der eine Seitenhenkel fehlen. Eierstab
um die Henkelansatze. Firnis von weichem fettigem Glänze.
Der Firnis am Bauche vielfach abgesprungen; auch sonst
ist die Oberfläche vielfach verkratzt; das Gefäss indes nirgends
gebrochen.
Boreas und Oreithyia. Boreas eilt im Laufschritt
durch die Luft (bartig, kurzes Haar, gewöhnliches ideales
Gesicht) ohne die Erde zu berühren nach r., Beine und Arme
weit auseinanderstreckend, an den Füssen Flügelstiefel, ferner
grosse Rückenflügel; kurzer faltenloser Chiton mit Stickerei
(Zickzackstreifen, Dreiecke u. drgl.); breite ausgesparte Tänie,
die sehr tief sitzt, daran r. (verblasste) Brauchen. Er fasst mit
der vorgestreckten L. an die Schulter der nach r. entfliehen-
den Oreithyia (gegürteter dor. Chiton mit Ueberschlag; das
Gewand vom Winde bewegt), welche die Arme entsetzt aus-
streckt und zu ihm umblickt (breite Tänie; Haarknoten).
Zwischen den Beinen des Boreas liegt im Räume eine ge-
stürzte Hydria (die Mädchen beim Wasserholen überrascht?).
Zwischen beiden oben K AU ^ und darunter K A U O S. L. von
Boreas entflieht eine Genossin weniger heftig als Oreithyia
(dor. Chiton; dreifache Haarbinde ausgespart).
Sehr schöne lebendige, wenn auch etwas flüchtige Zeich-
nung. Auge ganz frei, mit Oberlidstrich.
2385. (856). H. 0,255. U. 0,58. S. Barth oldy. — Intakt. Abg.
Annali d. J. 1844, pl. K.; p. 229 (Panofka). Elite ceramogr. IV,
pl. 24, p. 69. 157. — Vgl. Panofka, mus. Bartold. p. 116,34.
Ueber dem Bilde Mäander wie unter demselben.
Frauenscene. L. sitzt auf geschweiftem Lehnstuhl eine
Frau nach r. (ion. Chiton, Mantel um Unterkörper; Sphen-
done); sie hält mit der R. ein Alabastron, in dem zwei lange
Stifte stecken (flüchtig rot aufgemalte Stäbe, ausgesparter
Griff). Vor ihr steht ein Wollkorb (darauf roter Strich, also
voll), auf welchem ein Vogel mit ausgebreiteten Flügeln nach
r. steht; er hat langen etwas gekrümmten Schnabel und
scheint ein Rabe; er blickt das stehende Mädchen r. an, das
auf der r. Hand ein Toilettekästchen, in der L. einen Spiegel
hält (r. Blättchen im Haar; Haarknoten; ion. Chiton, Mantel;
en face stehend, Kopf nach 1. gewandt). Oben 1. eine Tänie,
ferner zweimal ein unklarer hakenförmiger kleiner Gegenstand.
Unten eingekratzt, s. Taf. No. 2385.
6% Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
2386. (83i). H. 0,22. U. 0,52. Nola, S. Koll. — Verschmierte Brüche.
Opfer. In der Mitte ein an den Ecken gerundeter Block,
offenbar ein primitiver niederer Altar; darauf dünne flüchtige
Andeutung von Feuer. Eine stehende Frau 1. (dor. Chiton
und Haube) hält mit der ausgestreckten R. über denselben
einige verblasste (rot oder weiss) aufgemalte Fäden und in
der L. ein einschneidiges Opfermesser (beschädigt; Ende fehlt).
R. gegenüber steht eine Frau (ion. Chiton und Mantel, dar-
unter der 1. Arm eingestützt; Haube), die in der R. anscheinend
ein langes Stück Fleisch(?) hält. Auge mit Oberlidstrich. Ein-
fach und frisch.
2387. (877). H. 0,19. U. 0,495. Nola, S. Koll. — Intakt.
Eierstab über dem Bilde.
Eros (nackter Knabe, kurzes Haar in Löckchen ausgehend,
r. Binde mit Spitze vorn) schwebt nach r. und bringt auf
beiden Armen einen Kasten (auf welchem oben auf dem
Deckel eine weisse Kugel liegt) der r. auf geschweiftem Lehn-
stuhl nach 1. sitzenden Frau, die auf der vorgestreckten R,
eine gleiche weisse Kugel hält (Apfel?); sie hat weisse Blätt-
chen im Haar; ion. Chiton, Mantel darin die L. eingewickelt.
— Ziemlich flüchtig. Auge ohne Oberlidstrich.
y) Von einem Henkel zum anderen läuft ein breites Doppel-
palmettenband. Das Bild läuft darüber ringsum und ist
auf die Schulter beschränkt. Darüber am Halse einfaches
Palmei 'ten ban d.
2388. (1751)- H. 0,40. Vulci, S. Canino, 1841. Aus wenigen grössern
Stücken. Voizüglicher Firnis. — Abg. Gerhard, Trinksch. u.
Gefässe. Taf. XVII. XVIII. 1. 2. 3. S. 34 ff. Genick, griech.
Keramik, Taf. 3o. — Vgl. Reserve etr. No. 29.
Apoll und die Musen, in vier Gruppen zu je zwei Per-
sonen, das Ganze durch den hinteren Henkel geteilt; die
Gruppen nicht genau symmetrich auf die Vase verteilt.
1. Neben dem r. Henkel steht Apoll (Jüngling, kurze Locken,
kleine weisse Früchte am ausgesparten Lorbeerkranz; Mantel
der r. Brust frei lässt) hält in der L. die Leier (sieben Saiten)
nebst dem roten Tragband, in der R. das Plektron; er spielt
nicht, sondern rüstet sich nur dazu. Ihm gegenüber steht
eine Muse (ungegürteter dor. Chiton mit Ueberschlag), breitet
mit beiden Händen eine Rolle aus und blickt auf Apoll, bereit
zu singen zu seinem Spiele (breites Haarband, Haarknoten
hinten). 2) Eine Muse nach r. (dorischer Chiton, dreifaches
Hydria, Gruppe 2. 657
schmales Haarband) spielt die Leier der langen schmalen
Form (7 Saiten) mit der 1. Hand und dem Plektron in der R.
Ihr gegenüber sitzt eine Muse auf einem Fels (dor. Chiton,
dreifaches rot aufgemaltes Haarband), welche mit der L. in
die (sieben) Saiten einer Kithara greift, wahrend sie mit der
R. die Saiten oben besser anzieht, also das Instrument stimmt.
3. Links von Apoll steht ein kleiner Palm bäum, dann folgt
wieder eine Muse (ionischer feinfaltiger Chiton mit auf der r.
Schulter geknüpftem chlamysartigem Mantel), sie hat das r.
Bein nach 1. hoher aufgestellt auf einen Felsen und stemmt
die L. in die Seite, auf der vorgestreckten R. hält sie ein
geöffnetes Triptychon, offenbar daraus vortragend (breites
Haarband und im Nacken thongr. Haarbeutel). Gegenüber
sitzt auf grossem Felsen eine andere Muse (dor. Chiton und
Mantel; Haube), welche die Doppelflöte zu dem Vortrag bläst
(Elegie?). 4. Von der vorigen Gruppe getrennt noch eine
grosse ornamentale Ranke. Es folgt eine Muse (dor. Chiton,
breite Haarbinde) en face, die den 1. Arm einstützt und den
Kopf nach 1. wendet, den r. Arm horizontal weit nach links
ausstreckt wie gebietend; der Raum unter dem ausgestreckten
Arm ist gefüllt durch einen Strauch mit roten Blättchen. Ihr
gegenüber tanzt eine Muse einen lebhaften Tanz (ion. Chiton,
Mantel, Haube); sie hat den 1. Arm ganz in den Mantel ge-
wickelt; die geschlossene R. erhebt sie über die r. Schulter
und neigt den Oberkörper vor. Die vier Gruppen stellen
also dar: Tanz, Vortrag mit Flötenmusik, Gesangsvortrag zur
Lyra; Konzert von Lyra und Kithara.
Vorzeichnung deutlich. Auge mit Oberlidstrich. Schön
und sorgtältig.
2389. (i3g3). H. o,23. Nola, S. Koll.
Unter den Henkeln läuft rings um den Bauch ein thongr.
Streif mit schwarz gemalter Epheuranke; um den Hals Eier-
stab. Sonst schwarz gefirnisst.
2390. (1432). H. 0,18. Nola, S. Koll.
Ganz schwarz gefirnisst. Nur der Mündungsrand mit dem
üblichen Kymation und um die Henkelansätze Stabornament.
Dritte Gruppe: Ganz freier, feiner und eleganter Stil; sonst wie
in der vorigen Gruppe.
a) Das Bild ist auf den Batich beschränkt und von der
Schulter durch Eierstab getrennt; die Schulter sc/nvarz; um
den Hals das dor. Kymation.
42
658 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
2391. (2763). H. 0,28. Zu Ambelokipo bei Athen in einem Tumulus-
grab gefunden, zusammen mit 2392; 1881. — Aus vielen Stücken;
Einiges fehlt. Der Firnis mehrfach rotbraun gebrannt; auch
deckt er nicht überall gleichmässig. Die Fragmente z. T. von
ungleicher Thonfarbe, also waren sie als Fragmente dem
Feuer ausgesetzt? — Vgl. Bull, de corr. hell. 1880, p. 3y3 f.
(Mylonas).
Der Bauch ist ringsum mit Bild und Ornament geziert.
Auf der Rückseite unter dem Henkel Palmettenornamente
(Doppelpalmette und davon ausgehende Palmettenranken).
Auf der Vorderseite mit Einschluss des Raums unter den
Seitenhenkeln: Musen. In der Mitte rechts sitzt auf (durch
verblassten roten Strich angedeuteter) Terrainerhöhung eine
Muse in feinstem ion. Chiton mit Kreuzbändern, Mantel um
den Unterkörper, ausgespartem Kranz von Lorbeerblättern,
mit aufgelösten Locken, von denen sich das Profil abhebt; sie
neigt den Kopf, ganz vertieft in das Spiel einer siebensaitigen
ye'Xvg; 1. vor ihr steht lauschend eine andere Muse in dor.
ungegürtetem Chiton mit Ueberschlag, aufgebundenem Haare
und Kranz; sie stellt das 1. Bein höher auf, stützt den linken
Ellenbogen auf das 1. Knie und führt die Finger gegen den
Mund, sinnend; die R. stützt sie in die Hüfte. L. folgt stehend,
fast en face, eine Muse, die das TQiycovovj eine dreieckige
Harfe, mit beiden Händen spielt; das Gesicht fast en face;
rote zackige Stirnkrone; ion. Chiton, Mantel. L. ein kleiner
Rest von einer unter dem 1. Henkel sitzenden Muse nach r.
Unter dem r. Henkel r. hinter der ersten Figur eine sitzende
(r. Terrainlinie) Muse nach 1., welche die Doppelflöte bläst
(ion. Chiton, Mantel); vor ihr hängt das grosse Flötenfutteral.
Konzert der Musen im Freien; sehr schöne Motive.
Neben und im Kopfe der ersten Figur befinden sich zu-
fällig vor dem Firnisüberzug eingedrückte kleine Striche, die
fälschlich 5 A P <t> V gelesen wurden (s. Mylonas a. a. O.)
ß) Das Bild wie gewöhnHch vom Bauch auf die Schulter über-
greifend.
2392. (2764). H. o,32. Ambelokipo bei Athen, zusammen mit 2391.
— Aus Stücken, die z. T. von verschiedener Thonfarbe, wie
bei 2391. Der Firnis grossenteils rotbraun verbrannt.
Am Ansatz des hinteren vertikalen Henkels eine Doppel-
palmette; um die seitlichen Henkelansätze Stabornament.
Ueber dem Bilde Lorbeerzweig.
Frauenscene. In der Mitte sitzt auf geschweiftem Lehn-
stuhle eine Frau (Herrin) nach r. (ion. Chiton, sehr feinfaltig,
Hydria, Gruppe 3. 55q
Mantel um Unterkörper, Sphendone, Füsse auf Schemel); sie
erhebt die L. (der r. Unterarm fehlt) um ein Kästchen in
Empfang zu nehmen, das eine von r. herbeieilende Dienerin
bringt (ion. Chiton und darüber ein eigentümlicher grob-
faltiger ärmelloser geschlossener Ueberwurf bis zur Mitte der
Oberschenkel; Haube). Von oben fliegt auf die sitzende Frau ein
kleiner Eros herab mit einer (ganz verblassten) Tänie in den
Händen. L. steht ein Mädchen von vorne, doch den Kopf
nach der Mitte gewandt (dor. Chiton mit Ueberfall, ungegürtet;
Sphendone); sie hält auf der 1. Hand einen Wollkorb, auf der
R. einen Kasten (ohne Füsse). L. von ihr ein Reiher oder
Kranich.
Die Zeichnung ist von anderer Hand als 2391, der Stil hat
etwas Strengeres und Grossartigeres; die Köpfe von einziger
Schönheit.
2393. (2607). H. 0,25. U. 0,58. Theben, 1879. — Kleines erg. und
übermalt.
Ueber dem Bilde Eierstab. Die Mündung modern.
Frauenanzug. In der Mitte steht eine Frau neben
einem geschweiften Lehnstuhle in langem ion. Chiton und
zieht eben den weiten Bausch über dem Gürtel herauf, indem
sie ein Ende zwischen den Zähnen gefasst hält, um die
Hände frei zu haben, mit denen sie sich den Gürtel zubindet;
sie trägt eine Haube. Eros, als Jüngling gebildet, schwebt
von r. heran und hält ihr einen Spiegel entgegen (kurze
Locken und Blattkranz darin); in der L. trägt er ein Gewand-
stück, das wenigstens grossenteils alt ist (die Unterbeine, die
1. Hand mit dem Gewandbausch und teilweise die Brust sind
modern). L. hinter der Frau steht ein Mädchen nach n, (in
langem ion. Chiton mit zwei breiten Vertikalstreifen an der
Seite herab); auf der L. ein Kästchen haltend, erhebt sie die R.
etwas. — Die Zeichnung ziemlich flüchtig. Ueber dem Kopfe
der mittleren Frau
K P 3 V
über Eros:
l< A A O $
(sicher nur $ nicht t.) y.u.Xog.
2394. (859). H. 0,185. Nola, S. Barth. — Intakt. — Abg. Gerhard,
Antike Bildw. Taf. LV, 1. 2; vgl. Prodromus S. 298; Millingen,
ancient uned. mon. pl. 3o. — Vgl. Panofka, mus. Bart. p. 120, 38.
Ueber dem Bilde lesbisches Kymation.
Ein Mädchen schaukelt das andere; an roten Stricken ist
42*
5ßo Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
ein vierbeiniger lehneloser Sessel als Schaukel befestigt;
darauf sitzt und hält sich an den Stricken ein Mädchen (ion.
Chiton und Mantel um den Unterkörper, fliegendes, kurzes,
lockiges Haar); die Schaukel, die weit nach r. herausgestossen
ist, ist eben im Begriff wieder nach 1. zurückzukommen; das
stehende vorgebeugte Mädchen 1. ist bereit dieselbe mit
beiden Händen zu fassen und von neuem anzustossen (Haube;
ion. Chiton, Mantel um Hüften herum). Hinter ihr 1. ein
Wollkorb. Oben eine Tänie. Zwischen ihr und der Schaukel
am Boden ein seltsamer Gegenstand, wie der Oberteil eines
in der Erde steckenden grossen Gefässes.
Sehr feine lebendige Zeichnung. — Vorzeichnung deutlich.
2395. (2702). H. 0,27. Attika, 1880. — Aus vielen Stücken, die z. T.
von sehr verschiedener Thonfarbe (also war das zerbrochene
Gefäss dem Feuer ausgesetzt). — Vgl. Arch. Ztg. 1881, S. 258.
Ueber dem Bilde ein Band liegender Palmetten. Das Bild
greift nur wenig auf den Bauch herab und der abschliessende
Mäander (mit Schachbrett) befindet gleich unterhalb der seit-
lichen Henkel.
Im Hause bei Amphiaraos. In der Mitte sitzt auf ge-
schweiftem Stuhle Eriphyle nach r. (ion. Chiton, Mantel mit
Kreuzchen, über ihr • 1 V A l-l) und säugt ihren relativ gross
gebildeten auf ihrem Schosse sitzenden nackten Knaben
Alkmeon, der ein Band mit zwei Amuletten um die Brust
hat; r. von ihm AAKMEÜN. L. steht im Mantel, auf den
Stock vorgelehnt und zusehend der bärtige Amphiaraos,
(kurze Haare, Binde mit Spitze vorn; über ihm AM<t>l APA •£).
R. schreitet ein spinnendes Mädchen heran (dorischer tief-
gegürteter Chiton mit Kreuzchen; Gesicht grösstenteils zer-
stört); sie trägt kurz aufgebundenes Haar; über ihr AHMT
jjijii«); in der R. die (fragm.) Spindel haltend zieht sie mit
der L. eben Wolle aus dem Wollkorb rechts (Wolle weiss
gemalt). Zwischen ihr und Eriphyle sind zwei Hähne eben
im Begriff auf einander loszugehen; sehr lebendige Gruppe.
Die schöne Zeichnung bedient sich nur ganz feiner
Striche. Die Hände übermässig gross.
239 6. (1677). H. 0,125. U. o,3i. Alte kgl. Sammlung.
Sehr kleines flüchtiges Exemplar; deshalb die Mündung
ohne Ornament. Eierstab über dem Bilde, unten fehlt jedoch
der Mäander.
Eine Frau (dorischer Chiton) steht vor einem Stuhle mit
Polster nach 1.; Kästchen und Tuch auf der R.; in der L.
(verblasster) r. Zweig. Ein anderes Tuch oben.
Hydria, Gruppe 3. — Krater. 66 1
2397. (2167). H. 0,115. Athen, 1868.
Eierstab über dem Bilde, das indes ganz abgerieben.
Eros kauert vor einer Blume, beide Arme vorstreckend,
wie um ein Tierchen zu haschen.
2398. (21 35). H. 0,07. Br. 0,11. Akropolis zu Athen, 1864.
Fragment von der oberen Hälfte eines Bildes. Oben das
dorische Kymation, sorgfaltig. Erhalten der Oberkörper einer
Frau nach 1. (dor. Chiton gegürtet), welche die R. erhebt; 1.
oben hangt ein feiner Blattkranz (r. Zweig). Oben KAAH und
ein undeutlicher Buchstabe.
y) Das Bild auf die Schulter beschränkt ; zwischen Schulter
und Bauch ein breites Palwettenband.
2399. H. 0,11. Br. 0,7. Gerh.' Nach].? Wahrscheinlich aus Griechen-
land.
Fragment von der Schuiter; der Firnis hat durch Feuer
gelitten. Unten Rest des Palmetten (und Lotos-) bandes.
Frau nach 1. auf geschweiftem Lehnstuhle sitzend (ion.
Chiton; Sphendone), den 1 Unterarm auf die Lehne legend
(wie die Statue Mon. d. J. XI, 12). R. Rest einer stehend vor-
gebeugten Frau. Sehr schön.
7. Krater.
Form No. 40, doch etwas schlanker.
2400. (2052). H. 0,265. Dm. 0,265. Panofka's Nachl., 1858.
Intakt bis auf den grösstenteils erg. Fuss. Thon von
etwas heller Farbe. — Oben Lorbeer; unten Mäander.
A)Tanz zur Flöte. R. sitzt auf geschweiftem Lehn-
stuhle eine Frau nach 1. (ion. Chiton, Mantel, Haube, Ohrring)
und blast die Doppelflöte (das Futteral hängt 1. oben); mit
dem r. Fusse tritt sie den Takt dazu (hat den r. Fuss auf die
Ferse gestellt und hoch erhoben). Vor ihr tanzt ein Mädchen
in kurzem dorischem Chiton mit nackten Armen und Beinen
und kurzem Haare; sie hüpft auf beiden Füssen auf den
Zehen und streckt beide Arme horizontal nach beiden Seiten
aus um zu balanzieren.
B) In der Mitte eine dor. Säule; r. ein steif und gerade
stehender Jüngling im Mantel (Binde mit Spitze vorn im
Haar; beide Arme verhüllt). L. ein Mann im Mantel (r. Brust
frei), die Rechte auf den Stock gestützt, mit w. Myrten- oder
Oelkranz im Haar; er blickt wie zürnend auf den ängstlich
6Ö2 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
und stramm stehenden Epheben, der wohl seiner Inspektion
unterworfen ist.
Lebendiger freier edler Stil. Auge ohne Oberlidstrich.
8. Glockenförmiger Krater.
Form 1V0. 40, doch von strengerem Umrisse, viel weniger geschzveift ;
namentlich ist die Ausladimg des Randes geringer; die Form ist noch
gleich der im strengen Stile. lJ Um den Henkelansatz sog. Eier st ab %
Obert tim das Randstück Lorbeerzweig. Unter dem Bilde Mäander
in it Kreuz,
2401. (1947). H. o.3i. O. Dm. 0,34. In Neapel von Gargiulo gekauft,
184g. — Intakt; mit antiker Restauration durch Bleiklammern.
Firnis teilw. rot verbrannt. — Abg. Gerhard, Trinksch. und
Gef. Taf. XVIII, 4. 5. S. 36.
A) Apoll und Musen. In der Mitte sitzt auf einem
Felsen eine Muse nach r., den Oberkörper nach 1. umwendend,
die R. auf eine Felszacke stützend; auf dem Schosse hat sie
die Lyra (lünf Saiten unten; oben sechs aus Nachlässigkeit) und
berührt die Saiten mit der L. (ion. feinfaltiger Chiton, Mantel
um Unterkörper; Halsband; mehrfach von roten Binden um-
wundenes Haar mit Bl'ättchen vorn). Neben dem Kopfe
flüchtig rot aufgemalt TEP£Elf*OPHS TtqüuyoQr^ r. oben
roter Kranz im Räume. L. steht Apoll nach r. (lange Locken,
Lorbeerkranz mit rot aufgemalten Früchten, Mantel lasst r.
Brust frei) in der R. den Lorbeerstamm aufstützend; von oben
nach unten steht rot aufgemalt A P O A A Q. N \4nokXuyv in
kleinen flüchtigen Buchstaben. R. steht eine zweite Muse
nach 1. (ion. Chiton, Mantel; r. Binde im Haar; Halsband) und
streckt die R. mit ausgebreiteten Fingern vor (die Hand, wie
auch die übrigen Hände sehr unförmlich gross). Oben steht
KACIß KXei(6. Terpsichore scheint eben im Spielen zu
pausieren und auf den Beifall zu hören; Apoll ist etwas zurück-
haltend. — Faltenzeichnung schön, äussere Konture nach-
lässig, Gesichtskontur selbst der Hauptfigur nur mit verd.
Linie, nicht mit Reliefstrich. — Vorzeichnung. — Augen ohne
Oberlidstrich.
Viel flüchtiger noch ist B) Gespräch. In der Mitte ein
bärtiger Mann im Mantel nach 1., in der R. den Stock auf-
stützend, mit geöffnetem Munde sprechend mit der Frau 1.
(ion. Chiton, Mantel), welche die R. vorstreckt; ebenso r. eine
Frau nach 1.
]) Einen glockenf. Krater im strengen Stile s. im Nachtrag.
Krater. 663
9. Fussloser Krater (Demos). (Form No. 21.)
2402. H. o,23. Dm. 0,25. Athen, beim Lykabettos; S. Sabouroff, 1884.
Abg. Furtwängler, Sammlung Sabouroff, Taf. 57. 58.
Oben auf der Fläche der Mündung ein Lorbeerzweig
(ausgespart). Auf dem Mündungsrande dor. Kymation. Auf
der Schulter Stabornament. Umlaufendes Bild unten vom
Mäander begrenzt. Der Firnis deckt nicht ganz.
Dionysos ruhend inmitten seines Thiasos. Auf einer
grossen hohen Matratze (mit Zickzackbändern), ohne Unter-
gestell im schwarzen Räume stehend, lagert der unbärtige
Dionysos nach 1., den 1. Arm auf zwei Kissen gestützt, in
der R. den Thyrsos aufstützend; Unterkörper mit Mantel;
lange Schulterlocken, breite dicke Binde (Mitra), die hinten
in eine Schleife geschlungen und vorn mit Blättern und
weissen Punkten besetzt ist. Unten vor dem Lager eine flache
fusslose Platte (rgdlre^a) mit w. Kuchen und Früchten darauf.
Am unteren Klineende sitzt ein Silen nach r. auf einem
Pantherfell, das er auf die Matratze gelegt, und spielt auf der
Leier (sechs Saiten), etwas emporblickend (lockerer Bart;
Locken; etwas Glatze; Epheukranz und weisse dicke Binde).
R. von Dionysos naht eine Nymphe nach 1. (gegürteter dor.
Chiton, w. Halsband); sie trägt auf beiden Händen eine flache
Platte mit einer grossen schw. Weintraube und zwei Kuchen,
weiss und darauf noch mit gelbem verd. Firnis gemalt; (einer
mit einer Spitze). Es folgt rechts in müdem schleppendem
Schritte ein greiser Silen, ein Rehfell (mit verd. Firnis
bemalt) als Chlamys umgeknüpft, die L. in die Seite stützend,
mit der R. einen knotigen Stock aufstützend; er geht etwas
in die Kniee gebogen; weisser Schwanz, weisses Haar und
Bart; Glatze; Spitzohr, Epheukranz, breite Binde, die mit
verd. Firnis über das weisse Haar, wie über die thongrundige
Glatze gemalt ist. Es folgt ein Silen nach 1., der in
der L. den Thyrsos schultert und die R. heftig nach 1. aus-
streckt und nach 1. blickt (w. Binde u. s. w., wie oben; etwas
verd. Muskeldetail), dann folgt r. eine Mänade (dor. gegürte
ter Chiton, Diadem mit Blattspitzen und weisser Binde; Haare
hinten in kurzem Knoten), die L. in die Seite stemmend, in
der R. den Thyrsos aufstützend. Dann ein nach 1. tanzender
und flötender Silen, der den Körper zurücklehnend das r.
Bein vorsetzt, auf den Zehen des 1. ruhend; er bläst die
Doppelflöte. Am Boden r. eine grosse Spitzamphora (sehr
bauchig, etwas schattiert mit verd. Firnis). Es folgt ein
664 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
heftig nach 1. tanzender Silen (infibuliert, Nebris als kleine
Chlamys auf den Rücken); er hält in der Linken gesenkt das
Tympanon und erhebt die R. über den Kopf, wirft das linke
Bein hinaus und wendet sich nach r. um. Endlich eine nach
1. eilende M'änade, in der L. eine lange nicht brennende
Fackel schulternd, in der R. den Thyrsos aufstützend (dor.
Chiton; Haarknoten; weisse Binde). Nach der andern Seite
gewandt folgt ein zweiter greiser Silen (Nebris als Chlamys
um); er lehnt sich bequem auf dem unter die 1. Achsel ge-
stützten Stocke vor: er hat wie der andere weissen Schwanz,
Aveisses Haar und Bart, Glatze, Epheukranz, weisse T'anie; er
streckt die 1. Hand wie bittend aus nach r., nach dem Kan-
tharos, den eine stehende Nymphe in der R. halt; sie steht
von vorne, doch den Kopf abwendend nach r., nach der Haupt-
gruppe, wo das Leierspiel des Silens neben Dionysos ertönt;
in der L. stützt sie den Thyrsos auf. — Zwischen beiden
lehnt an einer Erderhöhung eine grosse Spitzamphora. — Stil
der ganz frei schöne zu Ende dieser Periode.
10. Stamnos. (Form No. 39.)
2403. Fragm. A: H. 0,26. Br. 0,26. Fragm. B: H. 0,075. Br- °M- —
Abg. Arch. Ztg. i883, Taf. 17, 1. 2. S. 348 ff. (E. Curtius).
Fragmente. Die Details der Form waren wie in der 3. Gruppe
im strengen Stil (2188)- Die Henkel rund und etwas empor ge-
bogen. Das Bild lief unter den Henkeln herum. Der obere
Durchmesser des Bauches war etwa 0,40. Stabornament um
die Henkelansätze. Vom Stabornament der Schulter ein Rest.
Die untere Begrenzung des Bildes ist nicht erhalten. Die
Figuren nicht auf dem Boden unten, sondern im Räume auf-
stehend auf rot aufgemalten flüchtigen Terrainlinien.
Kentaurenkampf. Fragment A. Nach den entgegen-
gesetzten Seiten sind zwei griechische Helden im Kampfe
mit Kentauren. Fast ganz erhalten ist derk: er schreitet weit
nach 1. aus, das r. Bein vorsetzend, hinter einem bereits nach
1. niedergeworfenen Kentauren, von dessen Pferdehinter-
körper mit Schweif (mit verd. Firnis gefüllt) ein Stück er-
halten ist; der Kentaur lag wohl unten auf dem Boden auf;
der Grieche steht mit dem 1. Fuss auf einer r. Terrainlinie
etwas erhöht; er hebt sich auf den Zehen des 1. Fusses und
sein Gewicht ruht auf dem r. Beine; er schwingt mit den
beiden hoch erhobenen Armen ein Doppelbeil; der Kentaur,
dessen Vorderkörper sich unter dem 1. Henkel befand, scheint
Stamnos. 655
mit den Armen einen Tisch als Schild hoch erhoben zu
haben (ein Teil des Tisches mit Löwenbeinen ist erh.); er
wandte offenbar den Oberkörper nach seinem Gegner um.
(Schlanke edle Gestalt des Griechen; die mittlere Linie vom
Nabel zur Brust mit doppeltem Strich gezeichnet; sorgfältige
Angabe der Muskeln mit Relieflinien und verd. Firnis; das
Haar hängt vor dem Ohr herab mit lockigen Enden; Lorbeer-
kranz sorgfältig ausgespart). R. folgt (zwischen diesem und
dem andern Griechen) der bestürzt nach r. von einer (durch
r. Linie angegebenen) Erhöhung herabeilende König Atrax
(Schuhe, Mantel und ärmelloser Chiton bis zu den Knieen,
der mit gestickten Verzierungen versehen, wie bei Dionysos
zuweilen, aus steifem faltenlosem Stoff); er hält in der L. den
Krückstock, die R. leer und gesenkt; er hatte weissen Bart
(auf Thongrund) und weisses Haar (auf schw. Grund); das
Weiss vollkommen verblasst. Von dem Helden r. ist nur
das weit ausschreitende zurückgestellte r. Bein erhalten und
der spitzgebogene eine Ellenbogen; ein Stab mit gabelförmigem
Ende, der hier horizontal erhalten ist, wird wohl eine Waffe
des Kentauren gewesen sein (Metallgerät ?). — Nun folgt eine
Lücke, die durch den Kentauren zu füllen ist, der offenbar
eine Frau umfasst hielt, die sich ihm zu entwinden strebt;
von ihr ist auf Fragment B) der Oberkörper erhalten; die
Aime suchten wohl den Kentauren wegzustossen, doch war
sie offenbar noch um den Mittelkörper umfasst (ionischer
Chiton; Halsband; Haube; spitze Blätter vorn; Haar vor dem
Ohre herab); sie wendet den Kopf nach dem Kentauren zu-
rück. Weiter r. folgt (grösstenteils unter dem r. Henkel) ein
Kentaur nach r. mit niedergebeugtem Oberkörper, der jedoch
in der zurückgeschwungenen erhobenen R. einen grossen
Tannenbaumast schwingt zum Stosse nach r. unten (r. Arm
und Tanne erh.).
Grossartiger Stil. Noch etwas Strenges, in den Köpfen
besonders. Auge mit Oberlidstrich. Die Linien der Innen-
zeichnung sind meist erst mit gelblichem verd. Firnis gezogen,
darauf dann schw. Reliefstriche.
11. Amphora auf hohem Fuss.
(Form No. 238; die Henkel sind jederseits gedoppelt).
ä) Grosse Exemplare.
Schulter mit Stabornament und Mäander darunter; Stab-
ornament um die Henkelansätze ; umlaufendes Bild, darunter Mäander.
556 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Unten schw. dicke Strahlen. Auf dem Untersatze oben ein
breites Band liegender Palmetten; umlaufendes Bild; darunter
dicke Strahlen nach unten. Im oberen Teile des Untersatzes
an zwei gegenüberliegenden Stellen je ein antikes längliches
Loch, das das Ornament durchbricht.
2404. H. 0,625. Dm. 0,26. Athen, S. Sabouroff, 1884. — Aus vielen
Stücken, Mehreres erg. Der Firnis nicht ganz deckend.
Bauch: Frauentoilette. A) In der Mitte sitzt auf ge-
schweiftem Lehnstuhl eine Frau nach r. (ion. Chiton, Mantel)
im Begriffe sich eine dünne (rot aufgemalte) Binde um den
Kopf zu legen die sie zwischen Zeigefinger und Daumen
jeder Hand gefasst hält; die Binde hat sie zuerst um den
Schopf gelegt, dann einmal um das Haupt geschlungen, was
nun noch ein zweites Mal geschehen soll; die Enden der-
selben laufen in drei Zipfeln aus, deren jeder wieder in drei
kleine von Kügelchen (Perlen?) beschwerte Zipfelchen endet.
Ihr Kopf ist etwas geneigt und der Ausdruck voll Aufmerk-
samkeit. Ueber ihr • A A O • x]aAo[c. Vor ihr r. steht ein
Mädchen (ion. Chiton, Mantel der auch den Nacken bedeckt;
von vorne, Oberkörper nach 1.) und hält ihr ein Alabastron hin;
dabei KAAE xuXtf; hinter derselben naht eine kleine jugend-
liche Dienerin die einen grossen vierbeinigen Kasten auf
dem Kopfe herbeiträgt (nur ein ärmelloser einfach gegürteter
Chiton, kurzes Haar). L. hinter der Sitzenden steht ein
Mädchen nach r. und hält einen kleineren vierfüssigen
Toilettekasten (ion. Chiton, Mantel; r. Haarbinden). Darüber
K'AE£ y.[a]ltj. L. hinter ihr ein Stuhl mit Polster. Unter
den Henkeln schwebt jederseits eine geflügelte Nike nach
der Mitte zu, jede in beiden Händen ornamentale Blüten-
ranken tragend, beide im langen Chiton mit weiten Ober-
ärmeln und Ueberschlag (die 1. mit Haube).
B) In der Mitte sitzt eine Frau auf geschw. Lehnstuhl
nach r. (ion. Chiton, Mantel, Schemel unter den Füssen,
Haube); sie hält sich mit der R. einen Spiegel (Mitte erg.) vor.
Unten ein Kalathos, oben eine aufgehängte Tänie; darunter
KAAE. R. vor ihr steht ein Mädchen (ion. Chiton, Mantel,
Hals erg.) von vorn, den Oberkörper nach 1. wendend; auf
der L. ein Alabastron; mit der R. streckt sie der Sitzenden
eine (rote) Tänie hin. R. ein Sack an der Wand. L. von
der Sitzenden ein stehendes Mädchen nachr. das mit beiden
Händen ihr einen (roten) Kranz hinhält (ion. Chiton, Mantel,
Amphora auf hohem Fuss. (ißj
Haube). Darüber KAA^. Hinter ihr ein Alabastron im
Räume.
Untersatz. Viel übermalt und erg. Antik ist der Ober-
körper einer Frau mit Spiegel, die umblickt nach einer
andern (mit Haube) die ihr ein Alabastron reicht; ferner der
Kopf einer Frau nach r. (in Haube^, die vor einem geschw.
Lehnstuhle steht. Alles Andere modern.
Im Stile, besonders den Profilen noch ein Rest des
Strengen. Augen ohne Oberlidstriche.
Deckel: Aussen herum schw. Rosetten und Kreuze. Viel
erg. Knopf modern.
2405. H. o,63. Dm. 0,25. Athen, S. Sabouroff, 1884. — Aus Stücken,
mit Ergänzungen. — Firnis wie 2404.
Bauch: Frauentoilette A) In der Mitte sitzt eine
Frau nach r. auf geschw. Lehnstuhl (Schemel; ion. Chiton,
Mantel); ihre Haare fallen aufgelöst auf die Schultern; sie
hält einen Schmuckkasten auf der 1. Hand und holt mit der
R. eine mit Punkten (Perlen?) besetzte Binde (rot) heraus,
wohl um sie in das Haar zu legen. Oben KAAE. Vor ihr
r. steht ein Madchen von vorn, den Oberkörper nach 1. ge-
wandt, die L. eingestützt, mit der R. ihr ein Alabastron hin-
haltend (dorischer ungegürteter Chiton mit Ueberschlag, an
der r. Seite offen). Es folgt r. eine nach 1. herbeischreitende
kleine Dienerin, die auf dem Kopfe einen vicrfüssigen
Toilettekasten tragt auf dem noch ein kleineres Kästchen?
(das teilw. ergänzt); sie hat ziemlich kurze aufgelöste Haare
und einfachen ärmellosen feinfaltigen Chiton. Von 1. hinter
der Sitzenden schreitet ein Mädchen nach r. heran (ion.
Chiton, Mantel) das ein Halsband (rot) in den Fingern der
beiden Hände trägt (Gesicht und r. Hand teilw. erg.). L. da-
hinter war ein Sack an der Wand (Rest erh.). Unter beiden
Henkeln schwebt nach der Mitte je eine Nike (grosse Flügel,
lange Gewandung; teilweis erg.), in jeder Hand eine orna-
mentale Blütenranke. Darunter je ein Toilettekasten am
Boden.
B) Eine Frau steht nach 1. vor einem geschw. Lehnstuhl,
beide Arme unter dem Mantel; vor ihr ein Kalathos; ein
Mädchen 1. (in Haube) reicht ihr ein (rotes) Halsband. R.
ein Mädchen das ein Kästchen auf der L. hält (Oberkörper
ergänzt).
Untersatz: eine Frau steht von vorne (Kopf nach 1.)
zwischen zwei anderen, die ihr Binden reichen. Ferner ein
gßg Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Mädchen mit Alabastron (Haube) und eines mit Spiegel
und T'änie. Wollkörbe. Lehnstuhl.
Deckel wie 2404. Knopf modern. Stil ganz wie 2404;
Gegenstück dazu.
b) Kleines Miniaturexemplar. Dekoration wie an den grossen,
nur etwas vereinfacht.
2406. (2698). H. 0,155. Attika, 1880. — Mündung und Deckelknopf
erg.; sonst intakt. — Abg. Arch. Ztg. 1882, Taf. 7, 2. S. 151 ff.
(G. Robert).
Schulter: Stabornament und sog. Eierstab darunter. Unter
dem Bauchbilde sog. Eierstab. Unten Strahlen. Ueber und
unter dem Bilde des Untersatzes sog. Eierstab; darunter
Strahlen. Deckel: Rand mit schw. Rosetten und Punkten;
um den Ansatz des Knopfes Strahlen.
Bauch: Frauentoilette. A) L. sitzt eine Frau (ion.
Chiton, Mantel und punktierter Schleier auf Hinterkopf und
Nacken) auf geschw. Lehnstuhl, den Wollkorb neben sich;
sie spiegelt sich in dem Spiegel in der R. und rückt mit der
L. etwas am Haare zurecht. Von r. kommt die Dienerin mit
einem Kästchen herbei (dorischer Chiton, r. Binden im Haar);
oben hangt ein Sack; r. ein (roter) Kranz, 1. eine (rote) Tänie.
Von 1. unter dem Doppelhenkel schwebt nach r. fast horizon-
tal in der Luft ein Mädchen (Nike) ohne Flügel (dorischer
Chiton) ein Kästchen auf den Händen tragend. Unter dem
r. Henkel eine gleiche, die eine (rote) Tänie trägt, doch
nach r. schwebt zu dem Bilde von B).
B) Ein Mädchen (ion. Chiton) steht vor einem Stuhle,
mit einem Alabastron (darin ein roter Stift mit dickem aus-
gespartem Griff], r. eine etwas geöffnete Thüre (zweiteilig mit
Griff, Schlüsselloch und Zugriemen?), innerhalb der man ein
Stück von einer Kline mit Kissen sieht. Die Dienerin bringt
der ruhenden Herrin das Alabastron? L. oben ein bunter
Sack und (roter) Kranz; r. (rote) Tänie.
Untersatz: eine dor. Säule und an der entgegengesetzten
Seite ein Wollkorb; 1. und r. je ein Mädchen, das r. in ion.
Chiton und Mantel, ein Alabastron haltend und eine Schale
(darüber der Griff des Stifts); das 1. in dor. Chiton, einen \v.
Ball (Wollknäuel?) auf der R.; rot aufgemalte Binden und
Kränze an der Wand.
Stil zierlicher, doch im wesentlichen gleich 2404 und 5.
Amphora auf hohem Fuss. — Kanne.
Auge ohne Oberlidstrich. Der Thon sehr rot, der Firnis stark
und metallisch glänzend.1)
12. Kanne.
a) Schlanke Form mit hohem Henkel, unten eingezogenem
Bauch und höherem Fnss.
Erste Gruppe: Form No. 'Joj. Dreiseitiger Henkel. Mündung
kleeblattförmig mit starker Einziehung des Ausgusses.
2407. (223o). H. 0,275. U. 0,35. Vulci. Gerh.' Nach]. — Gut erhalten;
vorzüglicher Firnis, der jedoch an vielen kleinen Stellen be-
schädigt, die schw. übermalt sind.
Am unteren Ansätze des Henkels eine kleine feine Doppel-
palmette. Unter dem Bilde sogenannter Eierstab; sonst kein
Ornament.
In der Mitte steht Apollo von vorne im Kitharöden
gewand (langer faltenloser ionischer Chiton, mit Sternchen;
chlamysartiger Mantel unter der 1. Achsel durchgezogen und
auf der r. geknüpft); er trägt in der L. die Kithara (7 Saiten)
daran zwei TUnien herabhängen, er wendet den Oberkörper
nach 1. und giesst eine Spende aus; er sollte in der R. eine
Phiale halten, doch ist jetzt nur das Centrum derselben da
(der breite Rand ist schw. zugefirnisst, jedoch die kreisförmigen
Relieflinien darum herum zeigen, dass die ganze Phiale ge-
zeichnet war vor der Füllung des Grundes mit Firnis). Er
hat lange Locken und Lorbeerkranz; er blickt nach 1. wo
Leto (oder Hekate?) steht, in der L. eine brennende Fackel
(ion. Chiton, Mantel, Diadem mit Blattspitzen, kleiner aus-
gesparter} Haarbeutel im Nacken), die R. wie sprechend er-
hebend. R. steht Artemis nach 1. (ion. Chiton, Mantel, lange
Haare, Diadem, Köcher im Rücken), in der L. den Bogen,
eine kurze Fackel in der R. Zwischen beiden eine streng
stilisierte Blütenranke vom Boden aus, sorgfältig und schön.
Der Stil lehnt sich noch etwas an den strengen an. Auge
ohne Oberlidstrich.
2408. (26o3). H. 0,37. U. 0,51. Kreta, 1878. — Aus Stücken mit einigen
schlechten Erg. — Der Thon ist vollständig grau verbrannt
und zwar gleichmässig.
Unter dem Henkel grosse Doppelpalmette von der
]) Das genaue Gegenstück zu dieser Vase befand sich in der Samm-
lung Lecuyer zu Paris (Auctionskatalog, i883, Nr. 368; auch die Dar-
stellung ist bis auf kleine Varianten identisch.
570 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Palmettenranken ausgehen, Stabornament um die Schulter.
Unter dem Bilde umlaufender Mäander. Der Fuss einfacher
als 2407, doch ziemlich hoch; Fussrand ungefirnisst.
Wegführung der Aethra. Aethra in der Mitte wird
nach r. an der r. Hand geführt (Hand fehlt) von einem ihrer
Enkel (Demophon oder Akamas), einem Jüngling, der eilig
voranschreitet und sich zu ihr umwendet, in der Linken den
Rundschild (Innenseite mit verd. Firnis schattiert) und die
Lanze tragt (Chlamys; dicker Haarwulst hinten; Löckchen vor
dem Ohr herab); Aethra folgt zögernd und streckt die L. wie
bittend gegen ihn aus; ihr Haar ist thongrundig gelassen, um
anzudeuten dass es weiss ist; ein Stück ihres Mittelkörpers ist
erg.; sie hat einen grobfaltigen dor. Chiton an und einen
Shawl um die Schultern; das Alter ist durch den faltigen
dicken Hals, auch durch Stirne und Auge und vor allem
durch die vorgebeugte Haltung und die einsinkenden Kniee
angedeutet. L. folgt ihr zweiter Enkel in eiligem Schritte
nach r. (Sandalen und umschnürte Unterbeine, Schnürstiefel,
Chlamys), die R. vorstreckend um zur Eile zu treiben, mit
der L. einen kurzen Speer schulternd. Oberkörper und Kopf
fast ganz ergänzt. — Augen mit Oberlidstrich. Zeichnung
nicht sehr detailliert. Noch aus dem Anfang dieser Periode.
Zweite Gruppe: Form No. 20g. Breiter bandförmiger Henkel.
Mimdung einfach cylindrisch.
2409. (2561). H. 0,15. Theben, 1877. Ungebrochen. Vorzüglicher
Firnis.
Unten am Halse über dem Bilde der sog. Eierstab. Auf
dem Bauche nur eine Figur, unter der ein feines thongr.
Streifchen, kein Ornament. Fussrand ungefirnisst.
Ein Silen steht und guckt in komisch aufpassender
Stellung in die Ferne, indem er, den Oberkörper vorbeugend
sich mit beiden Händen auf die beiden Kniee stützt; der
Schwanz gehoben. (Glatze; Bart, infibuliert; verd. Muskel-
detail; das Auge leider abgerieben). R. unten ein Trinkhorn.
Dritte Gruppe: Form No. 208.
2410. (829). H. o;i9. Nola, S. Koll.
Ganz gefirnisst bis auf einen sog. Eierstab am oberen
Ansätze des Bauches.
2411. (83o). H. 0,185. Nola, S. Koll.
Desgl.
Kanne, a, Gruppe i — 3; b, Gruppe i. 2. 671
2412. (114). H. 0,16. Nola, S. Koll.
Desgl., doch ohne den Eierstab, ganz schw.; vorzügliche
Technik.
2413. (i34i). H. 0,135. Nola, S. Koll.
Wie 2412.
b) Gedruckte Form mit unten weitem Bauch und flachem
Fusswuhte.
Erste Gruppe: Form Aro. 206. Hoher Henkel, der bandförmig.
Mündung cylindrisch. Sog. Eierstab auf der Lippe, sonst ohne alles
Ornament.
2414. (726). H. 0,19, Locri, S. Koll. — Intakt. Vorzüglichste
Technik.
Das Bild von nur zwei Figuren befindet sich auf der
Schulter der Vase und steht nur auf einer rot aufgemalten
Linie auf.
Obscöne Gruppe. Ein Jüngling sitzt auf geschweiftem
Lehnstuhl; ein nacktes Mädchen gegenüber. Der Stuhl mit
verd. Firnis angelegt; der Jüngling hat kurzes lockiges Haar,
das Madchen Sphendone.
Vorzeichnung deutlich. Ganz frei, schöner Stil; sehr fein.
Zweite Gruppe: Niederer Henkel, der rund im Durchschnitt;
Mündung kleeblattförmig; doch ist der Ausguss nur sehr wenig ein-
gezogen. Das Bild ohne deutliclie. Einfassung.
2415. (2638). H. 0,215. U. 0,57. Capua, 1879. Intakt. — Abg. Annali
d. J. 1880, tav. K, p. 56 ff. (Michaelis). Vgl. Bull. d. J. 1879,
p. 99 (Heibig).
Oben feines Palmetten- und Lotosband; unter dem Bilde
Mäander mit Kreuz.
Athena formt ein Pferd. Athena (ion. Chiton, Mantel
als Schurz um die Hüften geschlungen, sehr lange einzelne
Locken, att. Helm mit hohem Bügel) modelliert ein Pferd
aus Thon, das vor ihr auf einer (thongr.) Basis steht, vor
welcher eine Thonmasse an der Erde liegt; dem Pferde fehlt
noch das r. hintere Unterbein; es ist vermutlich das Thon-
modell zu dem hölzernen des Epeios. Die Göttin hat einen
Thonklumpen in der 1. Hand und formt mit der R. am Kopfe
(am Maule). Das Pferd, sowie die Thonklumpen sind mi
einer dicken Lösung von Thonerde auf den ausgesp. Grund
(r-2 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
aufgetragen, als dicke sich in schwachem Relief abhebende
mattrötliche Farbe; darüber sind mit verd. Firnis einige
Innenlinien gezeichnet. L. oben hangen Zimmermanns-
werkzeuge, eine grosse Säge, daneben ein Bohrer und ein
zugehöriger Bogen (urji'g^).
Der Stil steht dem strengen noch nahe; Auge ohne Ober-
lidstrich; verd. Löckchen vor den Ohren und über die Stirn
ins Gesicht fallend; Gewand fein und frei.
Dritte Gruppe: Niederer Henkel; die Einziehung des Ausgusses
ein wenig stärker als in der vorigen Gruppe. Das Bild an den Seiten
durch je einen feinen ausgesparten Streif eingefasst.
ctj Grössere Exemplare. Henkel dreikantig.
2416. (2524). H. 0,245. U. 0,58. Corneto, 1876. — Aus Stücken,
Einiges ohne Bemalung erg. — Abg. Annali d. J. 1876, tav. M,
p. 141 (Klein).
Oben feines Palmettenband, unten Mäander.
Kottabos. L. sitzt auf geschweiftem Lehnstuhl mit
Schemel eine Frau von vorne (ion. Chiton, Mantel um Unter-
körper und 1. Schulter, kurzes Haar, Epheukranz, weisse dicke
Binde); sie dreht den Oberkörper nach r., blickt empor zur
Tikaoiiy'S,, lehnt den 1. vom Mantel verhüllten Arm auf die
Rücklehne des Stuhles und hält mit dem Zeigefinger der R.
die flache Schale nach Kottabosart gefasst, im Begriffe den
Tropfen auf die Scheibe am hohen Ständer r. zu schleudern,
neben dem unten ein Eimer und ein anderes grösseres Gefäss
(Kanne?) stehen. R. steht ein nackter Knabe, der Oenochoos,
ruhig die Füsse überschlagend (den 1. über den r. gesetzt)
und blickt empor zur nXuony'^ (lauschend ob es oben klingt);
er kreuzt beide Hände vor dem Bauche und hat in der L. die
Weinkelle; weisse Binde mit Blattkranz um das kurze lockige
Haar; etwas verdünntes Muskeldetail.
Edelster schönster Stil. Auge ohne Oberlidstrich, doch
nichts Strenges mehr.
2417. (26i3). H. 0,17. U. 0,47. Nola, 1878. — Aus Stücken; mit vielen
doch sehr geschickten Ergänzungen; das ganze Gefäss war
neu überfirnisst, jetzt teilweise gereinigt. — Abg. Arch. Ztg.
1879, Taf. 5; S. 78 ff. (Robert).
Oben ein überaus feines Palmettenband; unten Mäander
mit Schachbrett.
Ephedrismos. Drei nackte Knaben mit Locken bis auf
die Schultern spielen. Der eine (der im vorangegangenen
Spiele besiegte) trägt den zweiten (den Sieger) auf dem
Kanne, b, Gruppe 3. (>j3
Rücken und schreitet weit nach r. aus, den 1. Fuss wie tastend
vorgestreckt; der Getragene halt dem Andern mit den Händen
beide Augen zu. Die Motive sind alle sicher, jedoch ist der
ganze Getragene modern, ausser Kopf, Armen und Kniescheibe;
modern ist am Tragenden der r. Arm, ein Teil der Brust und
des r. Unterbeins. R. kauert im 1. Knie hockend der dritte
Knabe (etwas verd. Muskeldetail); er streckt den r. Arm vor
und hält die Hand über den in der Mitte zwischen beiden am
Boden schräg stehenden, von einem andern gestüzten spitzen
Stein, den diogog'-, er passt auf, ob der Träger mit dem Fusse
den Stein berührt, was seine Aufgabe ist; derselbe ist ihm mit
dem 1. Fusse bereits sehr nahe. Oben steht mit verblassten
Buchstaben (weiss übermalt) K P A O £
Sehr schöne Zeichnung. Auge mit und ohne Oberlid-
strich. Am untern Ansätze des Henkels hinten ist ein schwarz
gefirnisster Silenskopf in Relief angebracht; da die ganze
Umgebung jedoch ergänzt ist, fehlt jede Gewähr für seine
Zugehörigkeit. Er ist ohne Zwreifel von einem etwa ein Jahr-
hundert späteren italischen Gefäss genommen und vom
Restaurator hier eingesetzt.
2418. (2?5ö). H. 0,215. U. 0,59 Athen, 1872. Bei Vari in Attika gef.
— Aus Stücken; viel und schlecht (doch nichts Wesentliches)
ergänzt. — Abg. G. Hirschfeld, Athena und Marsyas, 32. Berl.
Winckelm. Progr. 1872.
Oben und unten sog. Eierstab.
Athena und Marsyas. L. steht Athena (dor. Chiton,
kurze Aegis, lange Haare, att. Helm mit hohem Bügel, Lanze
mit Sauroter in der L. an der Schulter lehnend) schreitet
ruhig nach r. und streckt die r. Hand vor, aus der eben die
beiden Flöten entfallen scheinen, die unterhalb im freien
Räume fallend dargestellt sind. R. der zurückprallende Silen
Marsyas im Myronischen Motive, den Kopf auf die Brust
gesenkt, Athena anblickend, den r. Arm hoch erhoben, den 1.
gesenkt; keine Glatze, nur etwas hohe Stirn und kurzes
struppiges emporstrebendes Haar (mit einzelnen Pinselstrichen),
das ebenfalls auf Myron zurückzugehen scheint, da sonst in
diesem Stil eine grössere Glatze bei Silenen gebräuchlich ist.
— Flüchtig doch sehr lebendig.
ß) Kleinere Exemplare. Henkel rund. Kinderdarstelhmgen.
2419. (2565). H. 0,09. Melos, 1877. — Intakt. Stark metallisch
glänzender Firnis. Abg. Heydemann, griech. Vasenb. Taf. XII,
2. Vgl. Arch. Anz. 1861, S. 202* 28.
Oben und unten sog. Eierstab.
43
674 Attisch rotfigurig, schöner Stil, ältere Hälfte.
Ein nacktes Knabchen reitet auf einem Reh nach r.; das
Tier ist gezügelt. L. am Boden eine bekränzte Oenochoe.
Schön.
2420. (2592). H. 0,10. Athen, 1878. Aus Stücken, doch vollständig. —
Abg. Arch. Ztg. 1879, Taf- 6> 4 5 S. 82 (Robert).
Nur oben sog. Eierstab.
Ein nackter Knabe steht nach r. (Band um die Brust;
Kranz im kurzen Haar) und hält auf der R. eine kleine
Oenochoe, in der L. den Griff eines kleinen zweirädrigen
Wägelchens als Spielzeug. Er steht, beide Beine geschlossen,
den Mund etwas geöffnet, geradeaus blickend wie betreten
und ertappt da. — Zierliche feine Ausführung. Im Profil noch
etwas vom strengen Stil.
2421. H. o.i3. Attika, S. SabourofF, 1884. — Etwas bestossen.
Oben und unten sog. Eierstab. Ausnahmsweise strick-
formig gewundener Henkel.
L. sitzt ein nacktes Knäbchen auf niederem Steinsitz
nach r.; auf ihn zu eilt ein anderes Knäbchen mit einer
Oenochoe in den Händen. R. lehnt ein zweirädriges Wägel^
chen als Spielzeug. — Flüchtig.
2422. (2158). H. 0,09. Athen, S. Fauvel, dann Pourtales (Dubois,
catalogue No. 36i), 1865 erw. — Intakt. Firnis gering; etwas
rot verbrannt. — Abg. Stackeiberg, Gräber d. Hellen. Taf. XVII,
7 (ungenau); Heydemann, gr. Vasenb. Taf. XII, 9.
Ein nacktes Knäbchen {niQidfif.iara um die Brust) sitzt
auf der Erde, beide Hände auf die Unterbeine gelegt und
betrachtet eine auf niederem Untersatz vor ihm stehende
bekränzte Oenochoe.
2423. (2157). H- o/& Athen, S. Fauvel, dann Pourtales (Dubois
catal. No. 349), 1865 erw. — Aus Stücken; viel übermalt. —
Abg. Heydemann, gr. Vasenb. Taf XII, 10.
Ein nacktes Knäbchen fnegiu/n/naTa) liegt auf der Erde
nach r., stützt sich mit den Händen auf und starrt nach der
r. auf niederem Untersatze stehenden bekränzten kleinen
Oenochoe. Auf seinem Kopfe sitzt ein kleiner Vogel. —
Flüchtig.
2424. (2240). H. 0,06. Athen, Gerb.' Nach]. — Intakt.
Ein nacktes Knäbchen {ntQiaf.if.iaTa) kriecht auf den
Knieen nach einer 1. stehenden Oenochoe.
2425. (19391. H. 0,11. Athen, Ross, 1845. — Die Mündung fehlt.
Lekythos, a, Gruppe i. 675
Geringer Firnis. — Abg. Heydemann, gr. Vasenb. Taf. XII, 8.
S. 12.
L. die Hälfte eines Altars (ion. Volute; auf Stufe). Ein
Kn'äbchen mit Brustband (7iaQid/ii(.ia.T(x) läuft nach r., in
beiden Händen etwas kugelförmiges tragend, offenbar eine
grosse Frucht, die er vom Altare geraubt; erschreckt blickt er
um nach dem ihn verfolgenden laufenden Spitzhunde. R.
unten eine Oenochoe. — Sehr flüchtig.
13. Lekythos.
a) In der gewöhnlichen rotfigurigen Technik.
Erste Gruppe: Hals und Schulter ungefirnisst, die letztere verziert
"wie 2212 ff. mit den zu flüchtige?! schw. Strichen gewordenen Lotos-
k720spen und Stabornament. Der Fussrand durch eine tiefe Rille ge-
teilt; die zmtere grössere Hälfte desselben geßrnisst.
uj Sorgfältigere grössere Exemplare mit Eierstab oder Mäander
über und zuweilen auch tinter dem Bilde.
2426. (2749). H. 0,22. Athen, 1881. — Der Henkel fehlt, sonst intakt.
— Abg. Furtwängler, Sammlung Sabouroff, über dem Text zu
Taf. XV — XVII.
Nur oben Eierstab.
Eine Grabstele, oben giebelförmig abgeschlossen (schw.
Palmette in dem Dreieck), von einer schw. Tänie umschlungen;
davor zwei hohe Stufen (Grab); auf der oberen Stufe sitzt
nach 1. in trauernder Haltung, ähnlich der „Penelope"-Statue
ein Frau (die Verstorbene) in feinfaltigem hochgegürtetem
dor. Chiton (Mantel um den Unterkörper, einfaches Armband;
Sphendone). Den 1. herabhängenden Arm stützt sie leise auf
die Stufe; das r. Bein ist etwas höher gestellt (nicht über
das 1. geschlagen) und der r. Ellenbogen darauf gestützt, in-
dem sie so mit der r. Hand das Kinn unterstüzt; geneigter
Kopf; der Blick geht in die Ferne. Der Kopf ist von einem
Firnisstreif umgeben, um ihn so von dem Thongrunde der
Stele abzuheben. R. oben hängt eine Tänie. — Schön und
ausdrucksvoll..
2427. (2748). H. 0,22. Athen, 1881. — Aus Stücken die zum Teil
grau verbrannt.
Oben und unten Eierstab.
Im Hintergrund eine von einer schw. Binde umwundene
schlanke Grabstele mit giebelförmigem Abschluss, darin eine
45*
5^ö Attisch rotfigurig, schöner Stil; ältere Hälfte.
schw. Siluette, eine flüchtige kleine laufende Figur. Vor
der Stele das Grab, das wie ein Postament aussieht, von einer
übergreifenden Platte gedeckt; ein schw. Kranz darauf. Oben
sitzt nach 1., die Beine in die Luft herabhängen lassend, ein
trauernder Jüngling im Mantel (der. Verstorbene), im Begriffe
den Kopf in die R. zu stützen; kurzes Haar; Löckchen vor
dem Ohre herab; 1. Arm unter dem Mantel. L. oben hängt
im Baume eine Lekythos mit flüchtig angedeuteter Bemalung.
— Vorzeichnung sehr deutlich. Etwas flüchtiger als 2426,.
doch wohl von derselben Hand.
2428. (822). H. 0,155. Nola, S. Koll. — Intakt; etwas rot verbrann-
ter milder Firnis.
Oben Mäander, unten Eierstab. — Auf breitem Fels (mit
Blätterzweigen bedeckt?) sitzt ein Mädchen bequem nach r.,
etwas zurückgelehnt und nach rüchwärts sich mit der R. auf
den Fels stützend, die L. etwas vorstreckend, in lebhaftem
Gespräche begriffen; die Füsse berühren den Boden nicht
(Sphendone; dor. sehr feinfaltiger durchsichtiger Chiton, tief-
gegürtet, unterwärts Mantel). Das Motiv ist dem der Barberi-
ni'schen „Schutzfiehenden" verwandt, die Stellung nur auf-
rechter. Sorgfältig und lebendig.
2429. (2576). H. 0,15. Korinth, 1877. — Intakt; etwas rot verbrannter
milder Firnis. — Abg. Arch. Ztg. 1879, Taf. 10, 2; S. 96 (Körte).
Nur oben Eierstab.
Eros sitzt nach r. auf einem Stein, der so hoch ist, dass
seine Füsse den Boden nicht erreichen; er sitzt bequem, etwas
vorgebeugt, und hält mit beiden Händen die Enden eines
Blattkranzes; kurzes Lockenhaar; gehobene Flügel mit langen
Schwungfedern. Sehr anmutig. Aus demselben Atelier
wie 2428.
2430. (2254). H. 0,144. Nola, Gerh.' Nachl. — Ans Stücken; teil-
weis etwas übermalt. — Abg. Annali d. J. 1850, tav. L, p. 214
(Braun). Bachofen, Gräbersymbolik Taf. IV, S. 36. Kekule,
e. gr. Vasengemälde, Festschr. zum 50 j. Jubil. des arch. Inst., 1879,
S. 7. 26; vgl. S. 25. Vgl. Bull. d.J. i852,94(Cavedoni); Stephani compte
r. 1870/71, S. 141, 7. Benndorf, gr. u. sie. Vasenb. S. 56. 2g3.
Oben und unten Eierstab.
Eigeburt. Leda steht nach 1. (einfacher grossfaltiger
dor. Chiton mit Ueberschlag; Sphendone und Schmuck); sie
steht in sinnender Betrachtung, die R. ans Kinn legend und
den r. Ellenbogen auf die 1. Hand stützend, vor einem Altare
(eine Stufe; oben Voluten), auf welchem ein grosses Ei sich
erhebt, aus dem (aus einer ovalen Oeffnung) ein kleines
Lekythos, a, Gruppe i. t]-j
Knäbchen (mit Periammata um die Brust) herauskriecht und
ihr die Arme wie bittend entgegen streckt.
ß) Kleinere Exemplare; "weder über noch unter dem Bilde ein
Ornament.
2431. (2250). H. 0,14. Nola, Gerh.' Nachl. — Erg. und übermalt.
Ein Mädchen (ion. Chiton, dessen Falten mit verd. Firnis;
Mantel, unter dem der 1. Arm verhüllt) nach 1. schwebend
(doch ungeflügelt), indem beide Füsse zurückgezogen sind
und nur ein Fuss mit den Zehen den Boden berührt; weit
vorgelegter Oberkörper; es spielt Ball; unten ist eine niedere
Basis; der Ball schwebt zwischen dieser und ihrer Hand. —
Die starke Uebermalung besonders des Unterkörpers ist teil-
weise jetzt beseitigt. Kleine Stücke sind aus Gips eingesetzt
und übermalt.
2432. (2251). H. 0,105. Gerh.' Nachl.
Eine Frau (feinfaltiger Chiton, Mantel, r. Arm darunter)
eilt nach r., die L. vorstreckend, wie im Ballspielen. R. unten
eine Ranke; 1. neben der Ranke in gerader Richtung unter
der Hand ein kleiner ausgesparter Kreis, möglicherweise
•der Bali.
2433. (2259). H. o,n. Gerh.' Nachl.
Eros in der Luft schwebend, nach r., mit einem Kranz
oder Perlenschnur in beiden Händen.
2434. (819). H. o,n. Nola, S. Koll.
Replik von 2433, von derselben Hand.
2435. (2265). H. 0,088. Gerh.' Nachl.
Amazonen köpf nach r. mit hoher skythischer Mütze,
deren oberes Ende ergänzt (getupft mit Pünktchen). Der
Kopf etwas geneigt; sehr schöner Typus.
2436. (1859). H. 0,075. Nola. — Abg. Heydemann, gr. Vasenb., Hilfst.
No. 3.
Ein Knäbchen ist auf den Boden gefallen, nach vorn auf
die ausgestreckten Hände, nach r. (Periammata).
2437. (1129). H. 0,11. Nola, S. Koll.
Ein Reh nach 1. vor einem Strauche mit zwei belaubten
Aesten. Schön; doch etwas beschädigt.
2438. (1858). H. 0,085. Nola.
Sitzende Sphinx vor einer Ranke, nach rechts; teilweise
übermalt.
678 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Zweite Gruppe: Hals und Schulter ebenso; jedoch der Fussrand
ist ein einfacher tmgefimisster Wulst.
2439. (2253). H. 0,095. Gern.' Nachl.
Ein Knäbchen reitet auf einem Delphin über die
Wellen nach 1. (vier Wogen angedeutet); er streckt beide
Arme horizontal vor, wie um sich im Gleichgewicht zu halten.
2440. (1860). H. 0,85. Nola. — Abg. Heydemann, griech. Vasenb;
Hilfst. No. 10; S. 14.
Eros als Knäbchen hockend nach r. (Flügel lang; kurzes
Haar); er spielt wohl mit Apfelkernen, die er mit der R. nach
unten spritzt und mit der Rückfläche der 1. Hand auffängt(?)
2441. (2264). H. 0,11. Gerh.' Nachl.
Frauen köpf (mit Haube) nebst Schulter, und r. empor-
gestreckter Hand.
2442. (2159)- H. 0,07. S. Pourtales (Dubois catalogue n. 352.) Abg.
Heydemann, gr. Vasenb. Taf. X, 5.
Eros, mit beiden Knieen auf dem Boden liegend, mit der
L. sich auf der Erde stützend greift mit der R. nach einem
Vögelchen (?) am Boden r. Sein Haarband jetzt vertieft ein-
gedrückt, mit roter Farbe gefüllt (ob ehemals aufgehöht und
vergoldet?).
b) Auf zveissem Grunde.
Form No. iyy\ der Fuss ist immer ein einfacher Wulst
mit ungefimisstem Rande, der sich nach unten ehvas ein-
zieht. Die Mundung indes ohne Ausschiueifung nach oben.
Erste Gruppe: Die Konturen nur mit verdünntem Firnis. Die
Füllung teihueise mit Firnis, teilweise auch mit Farbe. Häusliche
Da rstellungen .
2443. (2568). H. o,368. U. o,36. Attika (Pikrodafni, das alte Halimus),
l%77- — Aus Stücken, grau verbrannt; die Scherben von ver-
schiedener Farbe, also in gebrochenem Zustand dem Feuer
ausgesetzt. — Vgl. Heydemann, gr. Vasenb. S. 4. Aren. Ztg.
1880, S. 137 (Furtwängler).
Schulter: oben sog. Eierstab. Palmettenranken (die
Blätter von schw. Firnis gefüllt).
Bauch: oben Mäander mit Kreuz.
Häusliche See ne. R. sitzt auf geschweiftem Lehnstuhle
(der mit graugelber, durch das Feuer offenbar verdunkelter
Farbe gefüllt ist) eine Frau nach 1. (ion. Chiton, der nur kon-
turiert; Haar von schwarzem Firnis ganz gefüllt; hinten auf-
Lekythos, a, Gruppe 2. — b, Gruppe 1. (»7<J
genommen; mit breiter dunkelroter Binde; Unterkörper im
Mantel der von schw. Firnis ganz gefüllt, darauf mit ver-
blasster, einst wohl roter Farbe einige Innenlinien; das
Fleisch, also Arme, Gesicht und Füsse haben einen noch-
maligen weissen Ueberzug, der aufgelegt ist nach dem ersten
Brennen der Vase und nachdem der Firniskontur der betreffen-
den Teile bereits gemalt war; er ist von hellerem Weiss als der
Grund, doch löst er sich sehr leicht; darüber ist dann erst das
\uge und Stirnhaar mit verd. Firnis gemalt); sie streckt beide
Arme vor, bereit ein kleines Kind zu empfangen, das ein
Mädchen ihr hinhalt. Das letztere (die Amme) schreitet
langsam nach r. (langer dor. Chiton mit Ueberschlag, nur
konturiert; Haar mit dreifacher roter Binde aufgebunden; ihr
Fleisch wie das der Frau); sie hält ein, ganz ebenso wie das
Fleisch der Frauen weiss gemaltes, nacktes Knäbchen (mit
kurzen Haaren und Periammata um die Brust; ungeschickte
Zeichnung) am" 1. Oberarm und Oberschenkel gefasst. Das
Kind strebt zur Mutter r., der es den 1. Arm entgegen streckt.
Oben an der Wand hängt ein kleines Tuch mit zwei Bändern
daran (das Tuch mit ehemals wohl braunroter jetzt schwarz-
licher Farbe gemalt, darauf Innenlinien mit verd. Firnis).
Oben r. von der Amme steht mit schw. Firnis gemalt
jQc^iiTiJiog y.alog jQopoxtetöov.
Oben über der Sitzenden hängt ein Spiegel (Griff nach unten)
r. und 1. davon je eine schw. Kanne (von der 1. nur ein Rest
erh.; Metallform). n.
In den Profilen noch etwas Strenges. Augen mit Ober-
lidstrich.
2444. (2649). H. 0,27. U. 0,29. Athen, 1879- — Intakt
Der weisse Grund von warmer gelblicher Farbe.
Schulter: oben sog. Eierstab. ™™"en ^n i l^t
von braunem Firnis gefüllt bis auf das Mittelblatt das mit
hellroter Farbe aufgemalt war (jetzt ganz verblasst).
Bauch: Oben Mäander ohne Unterbrechung.
Kriegers Abschied. R. steht ein bärtiger Mann nach
1. (kurzerlhiton, ein kleines Tuch um den Rucken und beide
68o Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Arme, alles nur mit gelbl. Firniskontur; kurze Haare; rote
Binde); die lange Lanze am 1. Arm gelehnt tragend, in der
vorgestreckten R. einen kor. Helm. Die ganze Figur ist in
den weichen weissen Grund vorgeritzt mit breitem Instru-
mente, das Gesicht als einfache gekrümmte Linie. Nur in der
Vorzeichnung erhalten ist der Rundschild, der an seinem
Knie lehnt und auf dem Boden steht; unten in den Tiefen
der geritzten Linien ist ein kleiner Rest hellroter Farbe er-
halten, ein Spur jedoch auch auf der Schildfläche selbst- der-
selbe war offenbar einst ganz rot. L. ihm gegenübersteht
eine Frau nach r., wie der Mann mit blossen gelben Pinsel-
konturen gezeichnet, ohne jede Füllung (ionischer Chiton mit
Leberschlag; Haare gefirn., mit vierfacher dunkelroter Binde)-
sie halt mit beiden Händen ein kleines Kind, das in Windeln
ganz eingewickelt ist, bis auf das Köpfchen und die Füsse
dem sich rüstenden Gatten entgegen. Die Profile namentlich
von Frau und Kind noch etwas streng. Augen ohne Oberlid-
strich.
Zweite Gruppe: Kontur und Innenzeichnung mit verd. Firnis-
die Füllung dunkelrot. In den Profilen noch ein Rest des Strengen.
Sepulkrale Darstellungen.
2445. (2659). H. 0,26. Sunion, 1S79. Aus Stücken fast vollständig.
Schulter: drei Palmetten, deren Blatter abwechselnd mit
verd. Firnis oder roter Farbe.
Bauch: oben Mäander mit Kreuz (verd. Firnis).
In der Mitte eine Grabstele (auf zwei mit Firnis schw -
braun gemalten Stufen; auf der oberen ein seltsamer Halb-
kreis, ob ein dicker Kranz? der Schaft von vier roten Tänien
umwunden; oben Palmette einen spitzen Giebel füllend). Von
1. naht klagend ein bärtiger Mann (in dunkelrotem Mantel
der r. Brust frei lässt; Sandalen, Stock unter die 1. Achsel
gestutzt, eine Art Kranz auf dem Kopfe, der jedoch auch mit
Firnis gemalt, nur dunkler als das Haar); in der 1. Hand hält
er eine mit Firnis vollgemalte Lekythos an einem r. Bande
das an der Mündung befestigt ist; die r. Hand legt er klagend
auf den Oberkopf. Von r. naht ein Jüngling (in r. Mantel
mit vielen Firnisinnenstrichen, die sehr verwischt), den 1. Arm
eingestützt; in der R. hält er eine lange rote Tänie um sie
darzubringen (die Figur mehrfach beschädigt).
2446. (2660) H. 0,256. Sunion, 1879. - Aus Stücken, doch voll-
standig.
Ornamentik wie 2445.
Lekythos, b, Gruppe 2. 68l
In der Mitte eine Grabstele auf zweistufiger Basis, von
drei roten Tänien umschlungen, oben mit Palmette und
steilem Giebel; auf der unteren Stufe steht eine rote Oenochoe
und der mit Firnis gemalte Halbkreisbogen wie 2445. L. und
r. eine Figur, die je das eine Bein auf die obere Stufe auf-
stellt; 1. ein klagender Mann, der mit beiden Händen sich
das kurze (gelblicher Firnis) Haar rauft; 1. oben hangt eine
Lekythos; er ist ganz von einem dunkelroten Mantel bedeckt
(Beinkontur mit Firnislinien durchgezeichnet). R. ein M a d c h e n
(langer ion. weiss gelassener Chiton mit wenigen Falten und
dunkelroter Mantel, der die rechte Brust frei lasst; kurz auf-
gebundenes Haar), die L. unter dem Mantel eingestützt, die
R. vorstreckend, etwas Rotes haltend (verwischt, Blüte oder
Frucht).
2447. (2658). H. 0,255. Sunion, 1879. — Aus Stücken, vollständig.
Durch Feuer teilweise beschädigt. Stücke der Mündung
ergänzt.
Ornamentik wie an den beiden vorhergehenden.
Nur eine Figur: ein Mädchen (langer Chiton, roter
Mantel; der Chiton scheint nur weiss mit Faltenstrichen;
kurzes Haar mit roter T'änie) trägt auf beiden Armen, lang-
sam nach r. vorschreitend, einen nackten toten Knaben
(mit steifen Gliedern), offenbar zum Grabe. L. oben hängt
eine Tänie. Die Gesichtskonture sind hier rot, nur das Haar
und ein Teil der andern Umrisse mit Firnis. Die Farben sehr
verblasst.
2448. 12435). H. 0,19. Athen, 1875. — Die Mündung fehlt; sonst gut
erhalten. — Abg. Benndorf, griech. Vasenb. Tafel 24, 4. S. 42.
Die Palmetten der Schulter hier abwechselnd mit matter
schwärzlicher und roter Farbe (nicht Firnis); mit der matt
schwarzen auch der Mäander mit Ausnahme der mit Firnis
gezogenen Umfassungslinien.
In der Mitte eine Grabstele mit drei Stufen, der Schaft
von r. Tänien umwunden; oben mit einfachem giebelförmigen
Abschluss ohne alles Ornament. R. und 1. steht ein Jüng-
ling; beide halten, den einen Arm vorstreckend, die Enden
von zwei bis drei dicken roten Tänien in den Händen, im
Begriffe dieselben um die Stele zu befestigen; derjenige 1. ist
nackt (mit gelbl. Firniskontur); kurzes gelbliches Haar; rote
Tänie um den Kopf mit Schleife; schlanker Wuchs, Profil
und Formen noch etwas streng. Der andere r. hat nur einen
grossen roten Mantel um (der ohne Innenzeichnung); kurzes
682 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
gelbbraunes Haar. — Augen ohne Oberlidstrich. Oben über
der Stele hängt eine r. T'änie (mit Firniskontur; keine zweite
Stele!)
Dritte Gruppe: Die Palmetten ttnd der Mäander noch mit gelb-
brauner Firnisfarbe; die Figuren mit matt rötlichen Konturen; die
Gezuänder teilweis dunkelrot gefüllt; einiges Detail mattschwarz.
Sepulkrale Darstellungen.
2449. H. o,335. Athen, S. Sabouroff, 1884. — Abg. Furtwängler, Samml.
Sabouroff, Taf. 60, 1.
Zwischen den gefirnissten Blattern der Palmetten einige rote*
Vorbereitung zum Gang nach dem Grabe. R. sitzt auf
geschweiftem Lehnstuhle eine Frau nach 1. (ion. Chiton, voll
rot gemalt; breites ausgespartes Diadem im matt grauschwärzl.
Haar); sie hat einen flachen Korb auf dem Schosse über dem
rote und schwarze T'änien herabhängen; die R. streckt sie
dem zu ihr heranschreitenden Mädchen entgegen, das mit
der R. (nach neuen Tänien?) in einem auf der L. getragenen
offenen Kasten sucht (dor. Chiton, nur in Konturen; Haar
hoch aufgenommen, rötlich). Zwischen beiden oben ein Sack.
— Sehr schöne Zeichnung.
2450. H. o,3i, Athen, S. Sabour. 1884.— Abg. Furtwängler, Samml.
Sabouroff Taf. 60, 2.
In der Mitte eine schlanke Grabstele, von Palmette be-
krönt und von r. Tänien umschlungen; unten zwei Stufen.
L. sitzt auf mit schw. Kontur angedeutetem kleinem Hügel
(Grabtumulus?) ein Jüngling (der Verstorbene) nach r., unter-
wärts im dunkelroten Mantel, Sandalen an den Füssen; hinten
in einen Wulst aufgenommenes Haar, dessen Farbe verblasst;
Profil noch etwas streng; er hält eine (verkürzt dargestellte)
Leier auf dem Schosse als ob er sie stimme. Von r. naht
ein Mädchen in ehrfurchtsvoller Haltung, eine schw. Tänie
auf beiden Händen darbringend (roter dor. Chiton, die Farbe
meist abgerieben; hinten aufgenommenes Haar, verblasst).
Vierte Gruppe*. Die Konturen der Figuren mit matt schwärzlicher
Farbe; die Gezuänder z. T. dunkelrot gefüllt, einiges Detail violett und
mattschwarz, selten gelb. Mit mattschwarzer Farbe auch die Palnutten
der Schulter (abwechselnd mit Rot) und der Mäander, nur die Uni'
fassuugslinien des letzteren mit gelbbr. Firnisfarbe. Schönster Stil.
Sepulkrale Darstellungen.
2451. (2143). H. 0,468. Athen, S. Pourtales, 1865. — Ungebrochen;
an der Rückseite jedoch ist die Oberfläche abgeschlagen. Der
Lekythos, b, Gruppe 3. 4. 683
weisse Grund ist etwas grau (durch Feuer?). — Abg. Dubois
Maisonneuve, introd. ä l'etude des vases p. pl. XXX; R. Rochctte,
mon. inedits pl. 3iA, p. 156; Lenoir, peintures vases et bronze-
de la Malmaison pl. 2; Benndorf, griech. und sicil. Vasenb«.
Taf. 26; S. 4I Vgl. Dubois, catal. de la coli. Pourtales No. 218.
Overbeck, Gall. her. Bildw. S. 691.
Auf der Schulter besonders elegante Palmetten (abwech-
selnd dunkel rotbraun und mattschwarz). In der Mitte eine
schlanke Grabstele von drei TUnien umwunden (nur auf
einer noch die dunkelrote Farbe), von strenger Palmette mit
Voluten und geschlossenen Blättern bekrönt. Vor der Stele
ist ein viereckiger Steinsitz, unterhalb dessen wellige Linien
wohl den flachen Grabhügel andeuten sollen. Darauf sitzt ein
Mädchen nach r. (die Verstorbene?) (langer dor. Chiton,
gegürtet, farblos, nur konturiert; auch wenige Falten; kurzes
schwarzes Haar); sie umfasst das 1. Knie mit beiden Händen
und blickt empor zu einem Jüngling r., der auf zwei Speere
sich stützend, ernst zu ihr herabsieht (Petasos, kurze schw.
Locken, dunkelrote Ghlamys; r. unten fehlt ein Stück der
Figur). L. schreitet ein Mädchen heran (dor. Chiton ohne
Gürtel, mit Ueberschlag, Beine durchgezeichnet, einfache
Falten die rotbraun und grösstenteils verblasst, indem nur die
grauschw. Konture blieben) und bringt auf der L. einen
flachen Korb, darauf zwei Zweige liegen und mehrere schwarze
einst teilweis dunkelrote Binden herabhängen. — Sehr schön.
— Augen mit Oberlidstrich und Wimpern.
2452. (2355). H. 0,285. Athen, 1872. — Wenige Brüche.
In der Mitte eine schlanke Grabstele mit zwei Stufen;
der Schaft oben in strenge Akanthosblätter übergehend,
zwischen denen noch eine kleine strenge Palmettenvolute;
oben sitzt ein Vögelein; dieses und die Blattränder blass-
violett. Von 1. kommt ein Mädchen (farbloser ion. Chiton,
dunkelroter Mantel der r. Brust frei lässt; violette Sphendone,
schwärzliches Haar); sie hält auf der L. einen flachen Korb,
in den sie mit der R. greift, mit züchtig und ehrfürchtig ge-
senktem Haupt. R. steht ein Jüngling nach 1. (der Ver-
storbene?), das r. Bein auf die Oberstufen des Grabmals stellend;
er hat eine jetzt völlig verblasste farblose Chlamys um;
Petasos im Nacken (rot mit violettem Rand), zwei Speere in
der L., die R. auf sein r. Knie gelegt. Indes scheint es nach
seiner Haltung und der Stellung des 1. Beines, dass er nicht
freisteht, sondern halb sitzt (an einen verblassten Tumulus
gelehnt?). — Sehr edle schöne Zeichnung.
684 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
2453. (2144). H. 0,315. Athen, S. Pourtales, 1865. Schlecht erhalten.
— Vgl. Dnbois, catal. Pourt. No. 273.
Fuss, Schulter, Hals und Mündung modern. In der Mitte
eine Grabstele mit zwei Stufen, schlank, von mehreren einst
dunkelroten Binden umwunden; oben geringer Rest von
Palmette. L. steht ein Jüngling (der Verstorbene?), der das
1. Bein aufstellt auf eine rundliche Erhöhung (den Tumulus),
vorgeneigt, beide Arme auf das 1. Knie legend, die Hände wie
bereit etwas zu empfangen; nackt, nur auf 1. Schenkel Reste
dunkelroten Gewandstücks. R. steht ein Mädchen in langem
jetzt farblosem Chiton mit kurzen Haaren, eine dunkle (einst
dunkelrote) Tänie mit beiden Händen vor sich haltend, um
sie dem Jüngling darzubringen. Sehr ähnlich dem Mädchen
von 2450. Beide Figuren haben sehr gelitten; die Gesichter
ganz zerstört.
2454. (2425). H. 0,235. Athen, 1874. — Gut erhalten.
In der Mitte eine Grabstele mit zwei Stufen; sie ist von
einfachster Art, oben nur mit einem Kyma abgeschlossen;
nach oben sich verjüngend, mehrmals von roten Tänien um-
wunden (mit schwarzen Zipfeln). L. steht ein Jüngling nach
r. (roter Mantel der den r. Oberkörper frei lässt, mit schw.
Innenlinien darauf; Haare kurz, mattschwarz). Die R. streckt
er vor, wie es scheint mit adorierendem Gestus. R. steht ein
Mädchen (Mittelkörper zerstört); Haar hinten aufgenommen;
scheinbar nackter Oberkörper; der Chiton war durch rötliche
ganz verblasste Faltenstriche angedeutet; in der gesenkten L.
eine schw. Tänie haltend, mit der R. einen Zweig gegen die
Stele ausstreckend.
245 5. (2567). H. o,3i. Athen, 1877. — Sehr gut erhalten.
L. steht Charon, vorgelehnt auf seine lange dicke gelbe
Stange, zuwartend und nach r. heraus blickend in seinem
Nachen dessen vordere Hälfte dargestellt ist (mit gelber
Farbe gefüllt); Charon ist bärtig, hat kurzes Haar und ein edles
Gesicht; die Filzmütze der Schiffer auf dem Kopfe; dunkelrote
Exomis, darauf Faltenstriche mit der schw. Farbe; vortrefflich
erhalten. L. hinten (unter dem Henkel), wo das Boot aufhört,
wächst grosses Röhricht (jetzt grau, doch ursprünglich grün?).
R. vor dem Nachen steht Hermes (bärtig, mit hohem Pilos;
Chlamys, deren roter Saum erhalten; die den Chiton jedoch
einst füllende Farbe ist vollkommen verblasst); er stemmt die
R. in die Seite, in der L. Kerykeion; hohe Stiefel (vorn mit
Lekythos, b, Gruppe 4. 685
rotem Streif ) daran Flügel; er wendet sich nach r., auffordernd
und doch teilnehmend, zu einem zögernd und langsam nach
1. schreitenden Jüngling mit kurzem Haare der ganz in
einen hochroten Mantel eingewickelt ist (darauf einige schw.
Faltenstriche).
Sehr schon. Im Profil des Jünglings etwas Strenges.
245 6. (2616). H. 0,495. Athen, 1878. — Mehrfach gebrochen, nichts
ergänzt; die Zeichnung mehrfach verwischt. — Abg. Robert,
Thanatos (Berl. Winckelm. progr. 1879) Taf. I. S. 19. Vgl. Arch.
Ztg. 1879, S. 105. Pottier, les lecythes blancs, p. 25.
In der Mitte eine schlanke sich verjüngende Grabstele;
unten Stufen, wie es scheint zwei; Bekrönung durch strenge
Voluten, doch mit losen Palmettenblättern oben, die seitwärts
durch je zwei Akanthosblätter ersetzt werden (an deren schw.
Kontur entlang hellviolette breite Pinselstriche gehen); die
Stele ist von verblassten Tänien umwunden. Die Leiche
eines Jünglings (mit kurzen durchaus männlichen Haaren
von braunroter Färbung; mit breiter Binde, die mit violetter
Verzierung versehen; Auge geschlossen), ganz in das Leichen-
tuch eingehüllt (an dem nur der Saum oben und unten violett
bemalt), soll eben niedergelegt werden in das vor der Stele
zu denkende Grab. Am Rücken links wird er gehalten von
Thanatos, der das linke Bein auf eine 1. vor der Stele an-
gedeutete Erderhöhung stellt, sich vorgebeugt und vorsichtig
ihn niederzulassen im Begriffe ist (ganz nackt; nur einfachster
doch feinster Kontur; Bart rotbraun wie die anderen Haare;
edelster Gesichtstypus; grosse Rückenflügel, wo die Konturen
der Federn schwarz, die Füllung blassviolett aufs zarteste aus-
geführt ist). R. hat Hypnos die Leiche unter den Knieen
gefasst; er beugt sich noch weiter herab, um sie niederzu-
lassen; er ist unbärtig (das Auge abgerieben; kurzes lockiges
Haar; zwei grosse Flügel, wie Thanatos; dazu indes ein
kurzer Chiton bis zur Mitte der Oberschenkel, nur kenntlch
an dem breiten hellvioletten Saume oben und unten).
An mehreren Stellen ist die Vorzeichnung der Figuren zu
erkennen. — Ueberaus edler und schöner Stil (an den Profilen
beachte man die leise Anschwellung der Unterstirn).
2457. (2088). H, 0,295. Salamis, Ross, 1860. — Ungebroch.
In der Mitte die schlanke Grabstele; unten zwei Stufen,
von roten Binden umwunden, dazu in der Mitte des Schaftes
ein schw. Eierstab, aus dem drei Akanthosblätter (rot kon-
turiert) hervorkommen; oben geschlossene Palmette über
(58ö Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Voluten; dahinter hängt eine rote Tänie. Von links naht ein
Madchen (langer ion. Chiton mit dunkelroten Faltenstrichen)
das auf beiden Händen ein dunkelrotes Tuch trägt, wie einen
abgelegten zusammengefalteten Mantel. Von r. kömmt ein
zweites Mädchen (in Chiton mit roten Faltenstrichen und
Mantel der farblos; Gesicht verwischt), das auf der L. einen
flachen Korb trägt, davon drei rote Tänien herabhängen.
Oben der Umriss eines Sackes(?). Sie hält die R. so, als ob
sie eben etwas auf das Grab ausstreue.
Nicht fein; ziemlich flüchtig.
2458. (2087). H. 0,295. Salamis, Ross, 1860.
In der Mitte die breite Grabstele, unten zwei Stufen;
oben r. Eierstab, darüber reicher Akanthos (mit roten Streifen
längs der Zacken), ohne alles Palmettenmotiv. Von 1. kommt
ein Mädchen und bringt den flachen Korb voll roter Tänien
(dor. Chiton, rote Faltenstriche auf w. Grund). R. steht ein
Jüngling nach 1. in rotem Mantel (r. Brust frei), in der R.
eine Leier gesenkt vorhaltend, die L. unter dem Mantel. Er
hält die Leier so gegen das Grab, als ob er sie da weihen
wolle.
In Technik und Stil ganz gleich 2457 und wohl von der-
selben Hand.
Fünfte Gruppe: Die Konturen weniger schwärzlich als graubraun ;
Hinzutreten voji gelber und blazicr Farbe zti Füllungen. Sonst wie die
vorige Gruppe.
2459. (2684). H. o,3o. Athen, 18S1. — Aus Stücken; nachdem bereits
zerbrochen, sind mehrere Stücke dem Feuer ausgesetzt ge-
wesen und grau verbrannt.
Die Schulter-Palmetten nur braungrau ohne Rot. In der
Mitte die schlanke Grabstele, von Eierstab und strenger
Palmette (mit Voluten und geschlossenen Blättern) bekrönt.
Davor die Basis mit zwei Stufen, darauf ein Jüngling sitzt
(deutlich männliche Brust; mit kurzem Haare; es ist gewiss
der Verstorbene) in stiller Trauergeberde; er hat den 1. Arm
auf den vorgeneigten Kopf gelegt; sein Unterkörper sowohl
als der 1. Arm ist von einem grünen Mantel bedeckt, der,
durch den 1. Arm heraufgezogen, einen schönen Hintergrund
zu dem Profile gibt. Neben seinem Schosse ringelt sich der
vordere Teil einer Schlange empor; auf dem Schosse sitzt
ihm eine Wachtel und blickt ihn an; rechts oben neben der
Stele hängt ein Beutel herab; 1. oben flattert ein geflügeltes
Lekythos, b, Gruppe 5. 6. 687
kleines Eidolon, die beiden Arme vorstreckend. Von links
kommt ein Jüngling herbei, der die Rechte gerade vorstreckt
(Adoration?); er hat langen dunkelroten Mantel, der r. Brust
frei l'ässt. R. steht ein zweiter Jüngling im Mantel (r. Brust
frei), dessen einstige Farbe gänzlich verblasst ist, mit teil-
nehmender Geberde den Kopf neigend und auf den Verstor-
benen blickend, die R. gegen ihn ausstreckend (wie die Frau
r. auf 2457; die L. unter dem Mantel). — Sehr edle Zeichnung.
2460. (2433). H. 0,21. Athen, 1875.
Tumulus konischer Form, von blauen Binden umwunden.
Von 1. schreitet ein Jüngling darauf zu, ganz in den roten
Mantel gehüllt; rotes Haar. — Sehr flüchtig.
2461. (2434). H. 0,20. Athen, 1875.
Der Mäander fehlt hier oben.
Grab-Tumulus konischer Form von blauen Binden (mit
roten Zipfeln) behangen. R. steht ein Jüngling ganz in den
roten Mantel gehüllt (rotes Haar); die R. vorstreckend (mit
einer Binde?), die L. unter dem Mantel. — Flüchtig, wie 2460.
2462. (1915). H. 0,20. Athen, Ross, 1844.
Der Mäander fehlt hier ebenfalls.
Konischer Grabtumulus von (jetzt farblosen) Tänien
behangen; ihm nähert sich von 1. eine Frau (rotes Haar, jetzt
farbloser Chiton) den flachen Korb mit Binden auf der L.
Alles sehr verblasst. Flüchtig, wie die beiden vorigen.
Sechste Gruppe. Die Konturen der Figuren rot; ebenso die
Haare; an den Gewändern neben Rot und Schwarz auch Blau und
Grün. Die Palmetten der Schu/ter und der Mäander indes noch mit
den mattschzoarzen Linien; die Umfassungslinien des letzt ereti auch
■hier mit gelbbrauner Firnisfarbe. Stilistisch der vorigen ztnd der
späteren Hälfte der viertett Gruppe gleich stehend.
2463. (2423). H. o,32. Athen, 1873. Gut erhalten. — Vgl. Furtwängler,
S. Sabouroff, zu Taf. 60.
In der Mitte die breite Grabstele; unten zwei Stufen;
von breiten roten Tänien umwunden; oben mit Giebel und
Akroterienabschluss (auf dem hellen roten Tympanon in der
Mitte dunkele rote Kreise). L. steht ein Jüngling (in einst
hellrotem, jetzt meist verblasstem Mantel, unten mit blauem
Saume; r. Oberkörper frei, kurzes lockiges Haar; Anschwellung
der Unterstirn); er stützt die R. in die Seite und hält mit dem
(588 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
1. Arme eine Leier an die Hüfte gelehnt und greift mit den
Fingern in die Saiten (7). Er blickt auf ein Madchen r., das
den r. Fuss schon auf die zweite Stufe der Stele gesetzt hat
und, sich vorbeugend, im Begriffe ist Tänien aus dem flachen
Korbe zu nehmen, den sie auf der L. trägt und von dem
blaue und rote T'änien herabhängen; ihre Gestalt ist grossen-
teils von Sinter bedeckt, doch erkennt man dass sie einen
grünen Chiton trägt mit rotem Saume unten und am Ueber-
schlag', Haarknoten hinten. R. oben ist eine grosse blaue
und eine rote Binde aufgehängt.
Schöne Zeichnung.
2464. (2424)- H. 0,315. Athen, 187I Sehr gut erhalten.
In der Mitte die breite Grabstele; unten drei Stufen;
oben rotes Kyma und Abakus, und eine grosse sehr schöne
Doppelpalmette mit Zufügung von zwei Akanthosblättern;
eine rote Tänie um den Schaft gebunden. L. auf einer
runden Erderhöhung (durch Kontur angedeutet) sitzt ein
Jüngling nach r. (der Verstorbene?), eine rote Tänie mit den
Fingerspitzen beider Hände fassend, als ob er die Stele damit
schmücken wolle; sein Kopf trauernd geneigt (rotes kurzes
Haar; farbloser Mantel um den Unterkörper, mit rotem
Saume). R. steht ein Mädchen mit flachem Korbe auf der
L., daran rote Binden herabhängen (hellrote Sphendone im
dunkelroten Haar mit Knoten hinten; in farblosem Chiton
und Mantel, der schwarz mit rotem Saume). Sie legt die R.
an den Rand des Korbes und blickt auf den Jüngling. Oben
im Räume sind drei grosse rote Tänien aufgehängt.
Gegenstück zu 2563; sehr edle, doch etwas lockerere
Zeichnung als an 2451 — 55.
2465. (1977)- H. 0,252. Wahrsch. Athen.
Die Schulter versintert.
In der Mitte die schlanke Stele auf einfacher Basis; oben
Eierstab und grosse Palmette (Voluten, geschlossene Blätter).
Von 1. kommt ein Mädchen (dor. Chiton mit roten Falten-
strichen auf dem w. Grund) und bringt auf flachem Korb
mehrere blaue und rote Tänien, nach denen mit der R. ein
Jüngling greift, der r. in langem rotem Mantel eingehüllt
steht. (Das Rot teilweis dick aufgehöht, so dass die obere
Schicht abgesprungen). L. oben grosse r. Tänie. Zeichnung
etwas nachlässig und nicht fein; sehr ähnlich 2457 und 58.
Lekythos, b, Gruppe 6. — Aryballos. 689
2466. (2174). H. 0,18. Athen. Gerh.' Nachl.
Eine breite Stele auf Basis; oben ein einfaches Kyma.
mit Eierstab; von dunkler verblasster Tänie umwunden. L.
davor kniet auf beiden Knieen ein jetzt nackt erscheinendes
Mädchen nach rechts (einst wohl in farbigem Chiton), das
klagend die L. an den Kopf legt, die R. vorstreckend; kurzes
Haar. Vgl. dieselbe Figur auf der Lekythos bei Benndorf, gr.
Vasenb. Taf. 17, 2.
2467. (1916). H. 0,15. Athen, Ross, 1844.
Der Mäander oben ist weggelassen.
Konischer Grabtumulus; unten (vor demselben) vier-
eckige Stufe. Ein Jüngling 1. hat den 1. Fuss höher (auf
nicht angedeutete Erhöhung) gestellt (Mantel um den Unter-
körper) und streckt die R. (wie etwas niederlegend oder aus-
streuend) gegen das Grab vor. Flüchtig.
2468. (2588). H. 0,315. Athen, 1878. Sehr übermalt. — Aus Stücken.
Die Schulter ganz verwischt.
Auf dem Bauche nur ganz geringe sicher alte Spuren
von einer Stele und einem 1. vorgebeugt mit aufgestütztem
Fusse stehenden Jüngling (dunkelbrauner kurzer Chiton)
in blass bräunlichen Konturen. Diese Spuren wurden mit
roten Linien übermalt und das Ganze ausgeführt, 1. der
Jüngling (Kopf u. A. modern), r. ein Mädchen, letzteres
völlig modern.
14. Bauchige Lekythos (Aryballos). Form No. 240.
Erste Gruppe: Kurzer Hals tind niedere dicke Mündung. Ein
Schulterstreif ist vom Halse wie vom Bauche plastisch abgesetzt. Ein-
facher schwarzer Fusszvulst.
«) Auf dem Schulterstreif liegende ausgesparte Palmetten.
Unter dem Bilde sog. Eierstab \ sonst ohne Ornamente.
2469. (848). H. 0,195. S. Barth. — Intakt; brillante Technik. — Vgl.
Panofka, mus. Bart. p. 124, No. 3g.
R. voran schreitet eilig ein Silen nach r., der in der L.
einen Schlauch und einen kurzen Epheuzweig hält und, den
Kantharos in der R., sich auffordernd umwendet; ihm folgt
ein das Barbiton (schlanke Lyra) spielender Silen in lang-
samem Schritte und singend wie es scheint; zwischen beiden
ein zartes Reh nach r. — Beide Gestalten schlank und fein;
44
Ö90 Attisch rotfigurig: schöner Stil; ältere Hälfte.
viel verd. Muskeldetail; schöne und richtige Zeichnung. Die
Augen mit Oberlidstrich. Rote Kränze; kleine Glatze; Barte
mit einzelnen gewellten Pinselstrichen. Lebendiger Ausdruck.
ß) Der Schulter streif schwarz. Auf der Rückseite vom Henkel
ausgehende schöne Palmetten mit Blüten.
2470. (2661). H. 0,165. Attika, 1879. — Aus Stücken; verbrannt,
bevor zerbrochen (da gleichmässig hellgrau); der Firnis hat
nicht gelitten.
Kottabos. R. eine Frau auf geschweiftem Lehnstuhl
darauf ein Fell, bequem sitzend nach 1. (feinfaltiger Chiton;
Mantel); den 1. Arm lässt sie über die Stuhllehne herab
hangen, in der R. hat sie eine Schale (mit Rand und hohem
Fuss) nach Kottabosart am Henkel gefasst (lange Haare,
Diadem mit roten Spitzen; Armringe); über ihr hängen zwei
Krotalen. L. vor ihr, genau in der Mitte der Vase (dem
Henkel gegenüber) die Kottabosstange, auf deren untere von
drei Löwenfüssen getragene gewölbte Platte sie zu zielen
scheint. An der Spitze hat die Stange nur eine kleine
Scheibe (nXdoiiy!;), darauf etwas rot aufgemalt ist, wie die
Flamme einer Lampe. L. steht ein Mädchen (ion. Chiton,
Mantel; r. Haarbinden), das eine Flöte in der L. gefasst hält
und in die andere Flöte bläst (geblähte Wange); 1. hinten
hängt das Flötenfutteral.
Zweite Gruppe: Etwas längerer Hals und höhere Mündung,
am unteren Teil des Halses plastisch abgesetzter Streif mit Ornament.
Der dünne Fusswulst ist durch eine oder zwei Rillen geteilt und in
der Regel ungefirnisst.
a) Auf dem abgesetzten unteren Halsstreif Palmettenband ;
darunter sog. Eierstab; auf der Schulter grosses Staborna-
ment. Unten Mäander. Umlaufendes Bild.
2471. H. 0,22. Trachones bei Athen, 1872 gef.; S. Sabouroff, vorher
Soteriades; 1884. — Aus Stücken; vollständig. — Abg. Dumont,
ceramiques de la Grece pr. pl. 12. i3 (schlecht); Furtwängler,
S. Sabouroff Taf. 55. Vgl. Dumont in Gaz. des beaux Arts
1873, 2, 119 und Journal des Savants 1873, Avr. p. 257. Wieseler
und Gebhardt in Nachricht, d. Göttinger Ges. 1874, S. 10 ff.
Annali d. Inst. 1877, p. 226 (Furtwängler); Heydemann, Satyr-
und Bakchennamen 1880, S. 12.
Die Figuren in verschiedener Höhe, das Terrain durch
feine gelbrot aufgemalte wellige Linien als hügelig angegeben;
darauf vielfach Gräser und Blumen ebenso fein aufgemalt;
Aryballos, Gruppe i. 2. 691
die Inschriften mit derselben gelbroten Farbe. Vorn in der
Mitte (gerade gegenüber dem Henkel), etwas über der unteren
Bodenlinie tanzt die Nymphe Phanope in graziösester Hal-
tung, indem sie auf beiden Zehen stehend beide Arme hoch
erhebt und das Gesicht, sich nach ihrer r. Seite wendend, fast
von vorne zeigt (gegürteter dor. Chiton, feinste Falten; kurze
wallende Locken in einzelnen Pinselzügen; Ohrring der ver-
goldet war). Ueber ihr:
<t>ANOPE (Davönri.
Links oben sitzt nach r. die Nymphe Periklymene und
schlägt, den Kopf in das Spiel versunken, etwas vorgebeugt,
das Tympanon (mit aufgehöhten einst vergoldeten Punkten
am Rande) zum Tanze der andern; sie legt die Unterbeine
bequem übereinander (dor. Chiton, ausgesparter Epheukranz).
An diesem wie an allen folgenden Mädchen sind Ohrringe,
Armbänder, Punkte am Diadem oder Kranz u. A. aufgehöht
mit dunkelrotem Thon (einst vergoldet). Ueber ihr
PEPIKAYMENE Yltgr/lv^^vi].
Unter ihr sitzt Makaria, bequem gelagert, den Rücken an
eine Erhöhung lehnend, die Beine ausgestreckt, sich nach der
Mitte umwendend und aufmerksam dem Tanze zusehend
(Unterbeine übereinander; legt r. Arm über den L; dor. Chiton,
Nebris die mit verdünntem Firnis angelegt und punktiert;
lang wallende Locken; Epheukranz ausgespart). Ueber ihr:
M A K A M A Maxagia.
Ebenso aufmerksam blicken die weiter 1. versammelten nach
der Mitte: 1. in der Höhe sitzt Antheia, aufrecht, die R. auf
den Boden stützend, die Unterbeine übereinander legend, in
der L. lässig den Thyrsos (Busch aus Epheublättern; ein
Epheuzweig aus dem Stamm herauswachsend) haltend (Haar-
knoten, breites Band mit Kreuzchen im Haar; dor. Chiton,
doch nicht wie bei den vorigen in feinsten Falten, sondern
in breiten gröberen Falten; grosse Nadeln oder Fibeln, die
den Chiton an der Schulter zusammenhalten, sind rot auf-
gemalt). Ueber ihr:
ANOE'A'M«[i>.
Weiter 1. unten am Boden liegt ein Silen nach r.; er ruht
jedoch nur mit Knieen und Unterbeinen auf dem Boden, den
Oberkörper hat er, die Hände gegen den Boden stemmend,
aufgerichtet (verd. Muskeldetail; der Schwanz hängt lässig); er
blickt aufmerksam nach r. (Glatze, lockiger Bart, kurzes
44*
692 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
lockiges Haar, Stumpfnase, Spitzohr, Epheukranz). R. von ihm:
5 I A E N O $ 2äijv6g. j
R. von der Tänzerin in der Mitte ist eine Gruppe etwas über
die Bodenlinie gesetzt: es sitzt in Dreiviertel -Ansicht eine
Nymphe (im feinen dor. Chiton, Mantel um Unterkörper;
Diadem) und hat mit beiden Armen die eben ermattet (vom
Tanze) zusammensinkende Naia um die Mitte des Leibes
umfasst und verhindert so ihren Sturz zur Erde (feiner dor.
Chiton); nur noch auf den Zehen stehend, mit einsinkenden
Knien, lässt sie die Arme wie todt herabsinken; ihr Auge halb
geschlossen; die Haare hangen in langen Strähnen herab, von
denen sich das Profil abhebt; der Thyrsos ist den Händen
entfallen und sinkt eben 1. gegen Boden. Ueber der Sitzenden
steht NYM<t>E Nviiffi] ; über dem Mädchen: /VAIA Natu.
R. sitzt etwas hoher der unbärtige Dionysos (Mantel um die
Beine; verd. Muskeldetail), den r. Arm auf eine Erhöhung
stützend, den Thyrsos lässig an die Schulter gelehnt; lange ein-
zelne Locken, Epheukranz mit vielen aufgehöhten Punkten; er
blickt aufmerksam nach 1.; r. oben AIOA'YSOS /lidwooq.
R., ziemlich nahe bei ihm und auf gleicher Höhe, sitzt nach
1. noch ein Silen oder Satyr, im Typus ganz gleich dem
vorigen (Mittelkörper sehr zerstört); er blickt aufmerksam nach
1., kreuzt die Arme und hält den Thyrsos schräg (Glatze,
Pferdeohr, Epheukranz; nur das Ende des Schwänzchens, das
eingezogen war, ist erhalten). L. von ihm
^OviOk IiM/Liog.
Unter ihm liegt bequem ausgestreckt nach 1. und offenbar
schlafend Choro (im feinen dor. Chiton; Unterbeine über-
einander gelegt); sie lagert auf dem Hügel, den Rücken schräg
angelehnt; Oberkörper fast ganz zerstört, doch deutlich, dass
sie, beide Arme über dem Kopf erhebend, mit den Händen
dem Kopf eine Unterlage gibt. Ueber ihr:
+ OPß Xoqco.
R. dahinter steht aufrecht und auf dem untersten Boden auf-
stehend eine Nymphe in feinem Chiton, beide Ellenbogen
auf eine Terrainwelle stützend, die R. an den Kopf legend
und so ruhig zusehend (Haarknoten, Band, Beine durch-
gezeichnet). Ueber ihr
KAAE yjtli].
Allein nicht nach der Mitte sehend und nur unter sich be-
schäftigt sind zwei Figuren unter dem Henkel: 1. Chrysis
Aryballos, Gruppe 2 693
ein Bein auf eine Erhöhung stellend nach r. (dor. Chiton mit
den groben breiten Falten; Haarknoten; Band mit Kreuzchen),
in der R. zwei Flöten haltend. Ueber ihr:
+ P Y $ I S Xqvoiq.
R. weiter oben sitzt Kisso ihr zugewandt, sinnend, vor-
gebeugt, den r. Ellenbogen auf den r. Schenkel stützend, die
r. Hand an das Kinn legend; in der L. ein Thyrsos der an der
Schulter lehnt (Haarknoten, Epheukranz). Ueber ihr:
KISSO Kigoco.
Prachtstück. Schönster Stil und feinste Ausführung.
ßj Auf dem abgesetzten Halsstreif Stabornament. Unter dem
aus zwei bis drei Figuren bestehenden Bilde sog. Eierstab.
2472. (2696). H. 0,185. Attika, 1880. — Abg. Verh. d. 35. Philiologen-
vers. in Stettin, zu S. 192 (L. Brunn).
R. steht ein Mädchen (dor. Chiton, Haare hinten in die
Höhe in einen Schopf gebunden mit r. Bande); ihr 1. Arm
gesenkt; den Kopf neigend streckt sie befehlend oder fragend
den r. Zeigefinger gegen den eilig herannahenden Eros
(kurze Locken; Jüngling) aus, der in beiden Händen ein
grosses nachenförmiges Gefäss (das als af.dc dienen soll?)
herbeibringt. Deutlich ist, dass das Mädchen unten an Füssen
oder Beinen etwas damit beginnen will. — Ziemlich flüchtig.
2473. H. 0,165. Attika, S. Sabouroff, 1884. — Intakt.
Eine Frau (ion. Chiton; Mantel, darunter 1. Arm), im
Begriffe nach r. zu schreiten, sieht sich um; sie trägt auf der
Rechten ein Toilettengefäss mit Deckel und einen gestreiften
kleinen Sack mit roten Bändern (Haube?). L. folgt ihr eine
Dienerin (dor. Chiton), mit der L. das Gewand etwas hebend,
geschäftig die R. ausstreckend, um der Herrin die (benutzten)
Geräte abzunehmen. — Rote Blättchen in den Haaren beider.
— Ziemlich flüchtig; Auge mit Oberlidstrich.
2474. (2591). H. o,i3. Athen, 1878. — Aus Stücken und viel ergänzt.
Frauentoilette. In der Mitte sitzt eine Frau auf ge-
schweiftem Lehnstuhl nach r., die R. auf die Lehne legend
(Stellung der Statue Mon. d. J. XI, 11; ion. Chiton, Mantel);
r. vor ihr steht ein Mädchen nach 1. (dorischer Chiton), ein
Stäbchen (Ende fehlt) haltend; 1. ein anderes Mädchen (ion.
Chiton, Mantel), ein Kästchen bringend. An allen Figuren
sind die Köpfe fast ganz modern. Sorfältig und schön.
694 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
2475. (2520). H. 0,12. Athen, 1876. — Aus Stücken.
Hals und Mündung fehlen.
Zwei Amazonen stehen sich gegenüber in elegantem
einfachem Motive, beide die Lanze aufstützend; die links ist I
reicher bekleidet (enge bunte Hosen und Aermel, darüber
feinfaltiger kurzer Chiton, Goryt und Bogen an 1. Seite, in
der R. die Streitaxt; lange Locken); die rechts ist in Hosen,.
Aermeln und kurzem steifem gesticktem (Sterne) Chiton und
skythischer Mütze; die L. in die Seite stemmend.
In Zeichnung, Gewändern und Profilen ähnlich 2471.
2476. H. 0,175. Attika, S. Sabouroff, 1884. — Grau verbrannt und
zwar bevor fragmentiert.
Unten ausnahmsweise einfacher Mäander.
Frauenbad. In der Mitte steht ein Luterion, r. und 1.
je eine nackte Frau; die r. langt, sich etwas in die Kniee
beugend, mit beiden Händen in das Becken (Band am Ober-
schenkel, TTtQiGxt'kiQ). Die links steht von vorne, Kopf nachr.
und hält einen Spiegel in der L. gesenkt.
Etwas flüchtig.
Dritte Gruppe: Haisund Mündung 7oie in der vorigen', doch ist
der untere Halsabschnitt in der Regel ohne Ornament. Der Fusszoulst
ist einfach und gefirnisst. Das Bild besteht nur aus einer Figur und
darunter befindet sich nur ein ausgespartes Streifchen.
«) Etwas grössere Exemplare.
2477. (836). H. o,i3. Nola, S. Koll. — Ganz übermalt und vielfach
ergänzt.
Auf dem Halsabschnitt Stabornament.
Eine Frau (ion. Chiton, Mantel; breite Haarbinde) steht
ruhig nach r., ein Toilettenkästchen auf der R. — Fein und
sorgfältig.
2478. (857). H. 0,165. Nola, S. Koll. — Intakt.
Eine Frau (ion. Chiton, Mantel, Haube), eben von dem
Stuhle 1. hinter ihr aufgestanden, hält in jeder Hand einen
Wolleknäuel und blickt auf den vollen Wollkorb vor sich; l.
oben hängt ein Alabastron mit Stiften darin.
Flüchtig, nicht fein; im Profil noch starker Anschluss an
den strengen Stil. — Unten eingekratzt rQj.
2479. (817). H, 0,125. Nola, S. Koll. — Erg. und übermalt.
Fliegende Nike (ion. Chiton) nach 1.; in der R. ein Thy-
Aryballos, Gruppe 3. 695
miaterion (das ganz antik, doch überschmiert); Kopf und
Rücken sind modern; deshalb fehlen die Flügel; auch sonst
verschmierte Brüche.
2480. (128) H. 0,135. Nola, S. Koll.
Unten ausnahmsweise Eierstab.
Nike (langer ion. Chiton) schreitet mit einem Kranz in
beiden Händen nach r. — Sehr flüchtig. R. eine lange orna-
mentale Ranke.
ß) Kleine Exemplare.
2481. ("32). H. 0,10. Co meto, S. Dor.
Nur ein Schwan nach r.
2482. (2037). H. 0,09. Athen, Ross' Nachl., 1854. — Abg. Heydemann,
grch. Vasenb. Taf. X, 4.
Zierlich, schön.
Eros kauert vor einer Blütenranke, nach der er die R.
ausstreckt.
2483. (2247). H. 0,065. Gerh. Nachl.
Ein Jüngling, im Mantel verhüllt, auf einer Basis sitzend
nach r.; r. im Feld eine Strigilis.
2484. (1126). H. 0,06. Alte kgl. Samml.
Flüchtig. — Etwas gedrückte Form.
Eine Frau (Chiton), laufend nach r. und sich umsehend,
beide Arme ausstreckend.
2485. (1128). H. 0,05. Nola, S. Koll.
Jünglingskopf mit Petasos nach 1.
2486. (ix33). H. 0,075. Corneto, S. Dor.
Gleiche Darstellung; etwas gröber.
2487. (815). H. 0,075. Nola, S. Koll. — Intakt.
Nike (ion. Chiton) eine (rote) Binde bringend, fliegend
nach r.
2488. (1680). H. 0,105. Nolanisch nach Gerh., Nagler'sche Samml. —
Abg. Heydemann, grch. Vasenb. Hilfstaf. Nr. 5, S- i3.
Knablein nach r., knieend auf 1. Knie, mit einem Balle
spielend, vor einer Ranke.
Flüchtig. Das unten eingekratzte BS ist evident modern
(von Heydemann als antik wiedergegeben).
2489. (1149). H. 0,065. Nola, S. Koll.
Sitzender, ganz in den Mantel gehüllter Jüngling nach L
696 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
2490. (2053). H. 0,075. Panofka's Nachl., 1858.
Spende. Schreitender Jüngling in langem Mantel nach
r.; er giesst eine Phiale aus über einen niederen Altar.
2491. (1217). H. 0,065. Nola, S. Koll.
Gans mit geschlossenen Flügeln; schön.
2492. (2248). H. 0,09. Gerh. Nachl.
Hals, Mündung, Henkel modern. Eule nach r., Kopf
en face. r
2493. (2594). H 0,105. Piräus, 1878. Abg. Arch. Ztg. 1879, Taf. 6,3;
o. 02 (Kobert).
Grob; geringer Firnis; sehr flüchtig.
Ein Knäbchen, gebückt zu einer niederen Basis, Tisch
oder Kiste, mit kleinen Bällen, Aepfeln oder Fruchtkernen
spielend.
y) Ganz kleine Exemplare mit ungeßmisste?n Hals.
2494. (i863). H. 0,06. Nola.
Frauenkopf mit Haube nach r., flüchtig. R. eine kleine
Ranke.
2495. (2249). H. 0,055. Gerh/ Nachl.
Eule en face; r. und 1. eine kleine Ranke.
2496. (2246). H. 0,065. Gerh.' Nachl.
Sirene (Vogel mit Frauenkopf; in Haube) nach r.« r
pteilerartiger Abschluss.
d) Ausnahmsweife der Fusswulst ungeßrnisst; Eierstab unter
dem Bilde.
2497. H. 0,11. Attika, S. Sabouroff, 1884.
Eine Frau sitzt auf geschweiftem Lehnstuhle nach L, legt
den 1. Arm auf die Lehne, zieht mit der R. das Gewand em-
por und blickt nach r. um. R. unten eine Ranke
Flüchtig.
Anzuschliessen: Der Bauch von sehr gedrückter Form. Hals
und Mundung ziemlich kurz. Der Fussrand einfach und ungefirnisst.
Nur eine Figur; ohne Ornamente.
2498. (1681) H. 0,09. U. Dm. 0,09. Nola, vom Grafen Blacas dem
trafen Bols gesch., dann in der S. Nagler.
Eine Frau (ion. Chiton, Mantel) steht nach r. und streckt
die R. vor mit Tänie.
Aryballos, Gruppe 3. — Guttus. 697
15. Sog. Guttus.
Erste Gruppe : Form No. 242. Niedriger, oben flach gewölbter Bauch.
Ohne Durchbrechung durch ein Loch. Auf der oberen Fläche jederseits
eine Figur.
2499. (2540). H. 0,065. U. Dm. 0,08. Italien, S. Friedländer, 1876.
A) Sirene nach r. (Vogel mit menschlichem Kopt und
weiblicher Brust) hebt den 1. (Vogels)fuss; tragt Haube.
B) Gleiche Sirene nach 1., ohne Haube.
Vom strengen Stile noch nicht fern.
2500. (824). H. o,63. U. Dm. 0,065. Nola, S. Koll.
A) Kopf mit Schulteransatz eines Silen nach r. (Glatze,
grosses Pferdeohr, Bart in einzelnen welligen Linien); 1. Ende
eines Thyrsos, r. Epheublatt.
B) Kopf nebst Schulteransatz einer Frau nach r. (Haare
mit breitem Diadem aufgebunden, vor dem Ohre herab); r.
und 1. eine Ranke. — Unten am Boden schwarz aufgemalt P.
Auge ohne Oberlidstrich; grosser Stil, wenn auch flüchtig;
noch Hermonax verwandt.
2501. (8i3). H. o,o73. U. Dm. 0,062. Nola, S. Koll. — Abg. Genick, gr.
Keramik, 1884, Taf. 32, 4.
A) Schwan nach r. mit gehobenen Flügeln.
B) Desgl. nach 1.
2502. (283o). H. 0,07. U. Dm. 0,08. Attika, S. Sabouroff, 1884.
A) Eule von vorn, die Flügel ausgebreitet (Federn mit
verd. Firnis); r. und 1. ein Blatt.
B) Ebenso.
Unter dem Boden eingekratzt, s. Taf. i5o2.
2503. (152). U- Dm. 0,085. Nola, S. Koll.
Nur gefirnisst; bester Firniss.
2504. Dm. 0,10. Nola, S. Koll.
Desgl.
2505. (1296). H. 0,07. Dm. 0,09. Nola, S. Koll.
Desgl.
2506. (i3n). H. 0,055. Dm. 0,08. Nola, S. Koll.
Desgl.
2507. (146). Dm. 0,08. Alte Kgl. Samml.
Desgl.
698 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
2508. (i883). H. 0,055. S. Rösel.
Desgl.
Zweite Gruppe: Form No. 236. Höherer Bauch, oben fast
horizontal ; in der Mitte von einem durchgehenden cylindrischen Loch
(mit geschlossenen Wandungen) versehen. Eine Figur oben jeder-
seits.
2509. (821). H. 0,09. Dm. 0,06. Nola, S. Koll.
A) Ein Hund verfolgt
B) einen Fuchs nach r.
2510. (827). H. 0,08. Dm. 0,07. Nola, S. Koll.
A) Laufender Hund nach r.
B) Desgl.
2511. (820). H. 0,07. Dm. 0,06. Nola. S. Barth. — Vgl. Panofka mus.
Bart. No. 44.
A) Ein Silen kriecht auf allen Vieren nach 1.; sehr
lebhaft.
B) Ein zweiter Silen nach r., in ähnlicher, doch mehr
abwartender als aggressiver Stellung.
2512. (1297). H. 0,075. Nola, S. Koll.
Nur schwarz gefirnisst.
2513. (1298). H, 0,065. Nola, S. Koll.
Desgl.
2514. (i3oo). H. 0,05. Dm. 0,10. Nola, S. Koll.
Desgl.
2515. (i3io). H. 0,08. Dm. 0,095. Nola, S. Koll.
Desgl.
2516. (173). H. 0,07. Nola, S. Koll.
Desgl.
16. Pyxis.
a) Ein nur wenig übergreifender De ekel mit hohem Knopfe
und umlaufendem Bilde.
2517. (2572). Dm. 0,145. H. 0,07. Attika, S. Sabouroff, i883. — Der
Thon etwas blass. Die Innenseite mit feinem rotem Ueber-
zng. — Abg. Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 65.
Guttus. — Pyxis. 699
Nur der Deckel ist erhalten. Vom Knopfe aus gehen
dicke kurze Strahlen mit dünner Spitze.
Katzen und Mause. An einem stehenden Lych-
nuchos (mit drei Beinen; oben eine runde Lampe, an-
scheinend brennend) klettert eine Maus hinauf; r. davon hat
eine Katze nach r. einen Napf umgeworfen und ihren Kopf
darein begraben, offenbar den Inhalt eifrig ausleckend; sie
streckt den Schwanz horizontal aus. Doch von r. naht ein
Knabe im Mantel (auch 1. Arm darunter), der in der er-
hobenen R. drohend einen kurzen Stock schwingt. Weiter r.
hat eine Katze mit den Vorderbeinen sich nach r. auf eine
stehende grosse zweihenklige Schüssel gestellt und steckt den
Kopf hinein; sie ist unbeachtet und sauft ruhig. Rechts ist
ein Knabe (ebenfalls im Mantel) im Begriff, mit in der R.
geschwungenem Stocke loszugehen auf eine Maus, die, an
einem Lychneion herauf kletternd, dasselbe eben zu Falle
gebracht hat und zwar so dass es mit der tellerförmigen Spitze
(jiii'axiaxoQ) auf zwei, r aufeinander gestülpte grössere Näpfe
niederfällt. Zwischen dieser Gruppe und der zu Anfang be-
schriebenen hängt oben ein netzartiger Sack, Schwamm und
Strigilis. Die Tiere sind trefflich charakterisiert und an den
Katzen nicht zu zweifeln.
Die Ausführung etwas flüchtig. Die Profile sind noch
dem Typus des strengen Stiles nahe.
b) Der Deckel greift über den ganzen Gefässbauch über.
Form No. 228.
2518. (2525). H. 0,14. Dm. 0,14. Euböa (Xerochori), 1876. — Teilweis
etwas abgerieben, sonst intakt.
Der Knopf des Deckels bildet eine zweite kleine Pyxis,
deren übergreifender Deckel indes verloren ist; der Bauch
derselben mit Lorbeerzweig. Um die obere horizontale
Fläche des Deckels breites Palmettenband und Eierstab
Auf dem Bauch der Pyxis Lorbeerzweig. Um den über-
greifenden, den Bauch bedeckenden Teil des Deckels um-
laufendes Bild:
Frauenverfolgung und Brautwerbung? An zwei
ziemlich genau gegenüberliegenden Stellen ist die Darstellung
geteilt durch je eine dorische Säule, an welche sich das
eine Mal ein Luterion anschliesst. R. von diesem verfolgt
im Laufe nach r. ein Jüngling (Ghlamys, zwei Speere; der
Petasos im Nacken nur durch roten Kontur aufgemalt) ein
700 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Madchen (Chiton, Mantel, Haube) das umblickt. Beide
Figuren durch Bestossung sehr beschädigt. Es folgt r. ein
geflügeltes Mädchen (Nike?) (r. Haarbinden; dor. Chiton), das
laufend, mit vorgestreckten Armen ein umsehendes Mädchen
verfolgt (ion. Chiton, Mantel, Haube). L. zwischen beiden
K • A H
K • A H
Es folgt die zweite dorische Säule. R. davon ein Jüngling
(Chlamys, Petasos im Nacken, in der R. Speer) der ruhig
stehend nach dem verfolgten Mädchen 1. blickt. R. davon
KAAOC. R. ein Jüngling (im Mantel, auf den Stock vor-
gelehnt, die R. einstützend); die L. mit einem w. Apfel streckt
er vor gegen einen bärtigen Mann der auf geschweiftem
Lehnstuhle nach 1. sitzt (Werbung?); derselbe ist bekränzt
und hält in der R. das Scepter (mit Palmette bekränzt). R.
KAAO. Weiter r. Eros (als Jüngling, bekränzt) in schreiten-
der Stellung nach i\; er spielt die Leier (vier Saiten); ihm
gegenüber eine Frau (ion. Chiton, Mantel) die, das Scepter
in der R., auf der ausgestreckten L. eine w. Binde hält; r.
KAAH. Dann das erstgenannte Luterion mit Säule.
Offenbar sollen die beiden Verfolgungsscenen als im
Freien, das Uebrige im Hause vorgehend gedacht werden.
Die Inschriften und Kränze mit weisslichem Rot auf-
gemalt. — Flüchtig; die Profile noch etwas streng.
c) Niedere Pyxis mit flachgewölbtem Deckel ohne Knopf,
statt dessen ein kleiner Ring aus Bronze zum Anfassen
dient. Form No. 2ji.
2519. Dm. 0,18. H. 0,05. Athen, S. Sabouroff, 1884. — Intakt. Der
vermoderte Inhalt der Pyxis ist erhalten. — Abg. Furtwängler,
S. Sabouroff, Taf. 63.
In der Mitte des Henkels steckt noch ein Rest des Bronze-
rings. Umlaufendes Bild, nach beiden Seiten durch einen
Streif Stabornament begrenzt.
Sonnenaufgang. Die umlaufende Darstellung wird ge-
trennt durch einen Pfeiler auf Volutenbasis, aus der palmen-
artige Blätter hervorkommen. L. davon sprengt Eos nachr.
empor mit einem Viergespanne, dessen Unterkörper noch
verdeckt (Eos mit an den Schultern vorn ansetzenden Flügeln,
kurzem Haar, vergoldetem Diadem, dor. Chiton, die Zügel
gelblichrot). Dahinter unten emporspriessende Blumen, oben
Sterne (verblasst, rot aufgemalt). Dann folgt Selene aut
Pyxis. — Schale. 701
einem Rosse reitend nach r., die Rechte auf den Rücken des
Tieres gestützt, umblickend (dor. Chiton, lange Haare, Strahlen-
diadem). Endlich Helios mit einem Zweigespann, das empor-
taucht nach r. (lange Haare; Strahlendiadem; langer gegürte-
ter Chiton). Ueber seinem Kopfe eine kreisrunde einst ver-
goldete Scheibe, von der gelbrot aufgemalte Strahlen aus-
gehen. Zahlreiche Details waren vergoldet und sind in Thon
aufgehöht. Sehr lebendige und schöne, doch ziemlich flüch-
tige Zeichnung.
d) Kleine Pyxis von hoher Form ; nach unten ausgeschweifter
Bauch mit umlaufendem Bitd. Hoher Fuss.
2520. H. 0,065. Dm. 0,065, Attika, S. Sabouroff, 1884. — Intakt. —
Abg. Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 61, 2.
Brillante Technik und Firnis. Unter dem Bilde auf dem
ausgeschweiften Rande feiner Blattüberfall.
Umlaufendes Bild: Eine Frau sitzt nach 1. auf geschweif-
tem Lehnstuhl (Diadem mit gelbrot aufgemalten Punkten;
ion. Chiton, Mantel); sie hält auf der L. eine gelbrote Kugel;
vor ihr 1. schwebt Eros heran, ihr eine Perlenschnur (von
gelbroten Kugeln) bringend (Nackenlocken, Haarband). R.
hinter dem Stuhle steht ein Mädchen nach 1., die Arme
unter dem Mantel; es folgt ein Mädchen in dor. gegürtetem
Chiton mit Ueberschlag, auf der L. ein Kästchen, in der R.
den Spiegel (Diadem); dann ein Mädchen (ionischer Chiton,
Mantel), das in der R. gesenkt eine Tänie hält. Abgewendet
nach r. folgt eine gleichgewandete Frau, auf der Rechten ein
mäandergeschmücktes Kästchen tragend, mit einer aufgehöhten
(vergoldeten) Kugel; ihr gegenüber ein Mädchen nach links
(ion. Chiton, Mantel), das in der R. gesenkt eine Tänie hält
und ein Mädchen in dor. Chiton, in der R. gesenkt einen
aufgemalten Kranz tragend.
Zierlich und sorgfältig. Auge meist mit Oberlidstrich.
17. Sehale.
1) Ohne absetzenden Rand [Form No. 225).
a) Mit Aussen- und hinenbild. Unter und neben den Hen-
keln symmetrisch angeordnete Palmctten. Um das Innen-
bild Mäander.
702 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Erste Gruppe: Das Innenbild steht auf der Kreislinie auf;
kein Abschnitt unten.
a) Grösseres Exemplar ; am äusseren Rande der Schale über
dem Bilde sog. Eierstab. Ziemlich dicker Fussrand.
2521. (2150). H. 0,14. Dm. 0,335. Samml. Pourtales, 1865 (No. 154 des
Auktions-Kataloges). — Wenige Brüche. — Abg. Arch. Ztg.
1865, Taf. 204; S. ii3 (Gerhard).
Innen: Triptolemos sitzt ruhig und feierlich (ion.
langer Chiton, Mantel, Lorbeerkranz ausgespart, lange Locken),
das Scepter in der L. auf dem Wagen nach r., dessen (mit
Zirkel eingeritztes) Rad mit grossen Flügeln nach hinten, und
nach vorn mit einer grossen Schlange (beides mit verd. Detail)
ausgestattet ist; der Wagensitz von ion. Volute getragen und
mit einem Geländer versehen; auch ein Fussbrett. Ihm ent-
gegen schwebt von r. Nike (in der halben Grösse des Tript.;
in dorischem Chiton mit breitem Saum und Gürtel; Diadem,
kurz aufgenommenes Haar); sie streckt ihm den r. Arm ent-
gegen; ihr 1. Arm modern. Triptolemos erhebt die R. (Finger
zerstört), wie etwas erstaunt. Zwischen ihm und Nike sind
oben und unten im Räume einige (acht) fallende Aehren oder
grosse Fruchtkörner angebracht, die wie ein Regen von oben
herabkommen.
Aussen: A) Frauenverfolgung. Ein nackter Jüng-
ling (mit Shawl auf den Armen; Rundschild mit schw. Schlange
und Lanze in der L., Helm auf dem Kopfe mit aufge-
schlagenen schwarzen Backenklappen; lange Locken) verfolgt
laufend nach 1., die R. vorstreckend, ein entfliehendes um-
sehendes Mädchen (ion. Chiton, Mantel, Haube, die L. unter
dem Mantel). Zwischen beiden hängt oben ein dicker kleiner
Blütenkranz. L. kommt ihr ein bärtiger Mann (Vater) ent-
gegen mit Scepter (ion. Chiton, Mantel) in eilendem Schritte.
L. oben hängt eine Binde. R. enteilt nach r. umsehend ein
zweites Mädchen (dorischer Chiton mit breitem Saum und
Gürtel; lange Locken, Diadem) beide Arme ausbreitend.
B) Jugendliche Sieger. Zwei Jünglinge stehen sich
gegenüber, beide den Kopf mit breiter Siegerbinde umwunden,
beide mit Locken bis auf die Schultern; der 1. hält die Lanze
in der R., ein Shawl hängt auf seinem 1. Arm, in der L. streckt
er einen korinth. Helm mit hohem Busche vor; der andere r.
hat Shawl auf 1. Schulter; die L. einstützend, hält er in der
R. zwei Lanzen angelehnt. Zwischen beiden hängt oben ein
Schwert. R. steht eine dorische Säule mit Abakus und weit
Schale, i, a, Gruppe i. 703
ausladendem Echinus, und von r., also aus dem Hause her,
schreitet Nike (ion. Chiton, Mantel, Haube), auf der L. eine
Phiale, in der R. eine Oenochoe erhebend (um den beiden
Siegern einzuschenken). L. am Ende steht ein bärtiger Mann
(ion. Chiton, Mantel; runder Haarwulst im Nacken) den Krück •
stock in der R., die Finger der L. staunend ausstreckend. L.
oben Tänie.
Das Auge zum Teil mit Oberlidstrich, doch meist ohne;
der Stil schliesst sich noch an den strengen an. Verdünntes
Muskeldetail. Vorzeichnung deutlich.
ß) Kleinere Exemplare. Unter dem Henkel kleinere Palmette
und oben zu beiden Seiten des Henkels je eiti Epheublatt.
Als Innenbild nur eine Figur. Der Stil dem strengen noch
nahestehend.
2522. (889). H. 0,09. Dm. o,23. Corneto, S. Dor. — Aus grösseren
Stücken.
Innen: Ein nackter schlanker Jüngling steht von vorne,
den Kopf nach 1. gewandt, in der R. seitwärts ausgestreckt
eine Strigilis, die L. ebenfalls seitwärts ausgestreckt. R. eine
schmale Stele auf niederer Basis; 1. eine Basis (Sitz), die nur
zur Hälfte dargestellt (rote Binde im Haar; verd. Muskeldetail).
R. H O h A I 5 0 naig.
Aussen: Palästra. A) L. zwei faustkämpfende
nackte Jünglinge: der 1. streckt die L. zur Abwehr vor und
holt mit der R. aus; der r. (Körper en face) streckt die R.
zum Stosse aus (rote Binden mit Spitze vorn; blosse Fäuste
ohne Riemen). R. steht als Aufseher ein Jüngling im
Mantel, langen Stab aufstützend; r. am Ende eine Stele; an zwei
Stellen derselben, oben und weiter unten eine Reihe verdünnter
Pinselstriche eng nebeneinander (ob eine Inschrift andeutend?)
L. am Ende hängen oben am Haken Schwamm, Aryballos und
Strigilis; 1. davon steht vertikal aufgepflanzt ein dünner Stab
(die Grenze für die Kämpfer?). Oben
H O h A I $ o nötig.
B) Auf geschweiftem Lehnstuhle sitzt der Aufseher nach
r., ein Jüngling, den Unterkörper im Mantel verhüllt (rote
Binde mit Zipfel vorn; Körper mit verd. Muskeldetail), mit
beiden Händen einen Krückstock vor sich aufstützend. L.
über ihm Schwamm, Aryballos und Strigilis; r. oben zwei
Halteren. R. vor ihm steht ein nackter Jüngl ing von vorne,
den Kopf nach 1. zu ihm wendend und die Rechte mit der
704 Att. rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Strigilis nach 1. ausstreckend (r. Binde mit Spitze); mit der L.
fasst er an einen geraden Stab, den ein anderer nackter
Jüngling r. mit der R. aufstellt (die L. eingestützt; r. Binde
mit Zipfel). R. am Ende Stele, deren obere Spitze modern;
am oberen Teile sieht man eine Reihe verd. Pinselstriche eng
nebeneinander; auch an der Stele auf A) sind Reste solcher
Striche zu sehen. Oben
H O h A I * b nötig.
Alle haben kurze Haare und kleine Vorderhaarspitzen.
Augenkontur innen offen, doch noch nach dem strengen
Typus, ohne Oberlidstrich; ebenso im Untergesichte noch
etwas Strenges.
2523. (1771). H. 0,095. Dm. 0,22. Italien, durch Gerhard, 1841. — Aus
Stücken; erg.
Innen: Der fromme Silen. Silen (mit grosser Glatze,
Stumpfnase, Pferdeohr, rot bekränzt) steht in langer Ge-
wandung, Chiton und Mantel, unter welchem der r. Arm
verhüllt, ruhig nach r. und hält in der Linken feierlich einen
Zweig mit r. Blättchen über einen Altar (auf Stufe, Voluten
oben; rotes Feuer); komischer Effekt. L. sinnlose Buchstaben
OU5A
Aussen: Frauenleben. L. steht eine Frau (wie alle
folgenden in ion. Chiton und Mantel, mit roter Haarbinde
und r. Haarknoten) nach r. vor einem Wollkorb, dessen Rand
oben rot zur Andeutung dass er voll (antik nur die 1. obere
Ecke desselben) und hält darüber einen grossen Strang Wolle
(ausgespart), den sie offenbar eben herausgeholt hat; r. eine
Frau nach 1., das Scepter aufstützend (die Herrin); weiter r.
eine Frau nach links, einen eben solchen Wollestrang oder
Binde heraushaltend.
B) In der Mitte sitzt eine Frau auf geschweiftem Lehn-
stuhle nach r., einen Spiegel in der R. (langes Lockenhaar);
r. vor ihr eine Frau, einen langen Stab aufstützend; 1. eine
Frau, die beide Hände vorstreckt (Kopf und Körper grössten-
teils modern).
Flüchtig und nachlässig.
y) Ebenfalls kleinere Exemplare. Bei den Henkeln die gewöhn-
lichen Palmetten des schönen Stiles. Innenbild aus zwei
Figuren bestehend.
2524. (1940.) H. 0,095. Dm. o,23. Vulci, von Basseggio in Rom
durch Gerhard.
Schale, i, a, Gruppe i. jo5
Innen: Eos. Ueber welligen Boden (eher als Fels denn
als Wasser zu deuten) eilt in weiten Schritten nach r. Eos
herab, in dor. Chiton (mit breitem Saume unten) den sie mit
der L. etwas heraufzieht; sie ist geflügelt und trägt eine
volle Haube; die R. streckt sie horizontal vor nach dem vom
Rande abgeschnittenen Hinterteile eines Pferdes, das ge-
machlich nach r. schreitet; darüber ein Halbmond (ausgespart).
Wahrscheinlich ist Selene auf dem Rosse hinabreitend zu
denken, verfolgt von Eos.
Aussenseiten weniger sorgfaltig, sogar recht flüchtig.
A) In der Mitte sitzt auf Steinwürfel ein Jüngling, nach
r., ganz in den Mantel gehüllt (auch über dem Nacken); er
legt die Arme unter dem Mantel um die Kniee; oben hangt
ein Schild im Tuchfutteral (?) und Schwert. Gegenüber rechts
steht ein Jüngling nach 1., ganz in den Mantel gehüllt, auf den
Stocksich vorlehnend; 1. ein Manteljüngling, sich vorbeugend
und den Stock in der R. aufstützend. Oben kreuzförmiges
Gerät.
B) In der Mitte sitzt auf gleichem Sitze ein bärtiger
Mann, verhüllt, in der L. Krückstock; r. und 1. je ein Mantel-
jüngling auf den Stock vorgelehnt; r. oben ein Diptychon;
in der Mitte oben Schild im Tuch und Schwert; 1. oben
kreuzförmiges Gerät.
2525. (2007). H. 0,095. Dm. o,23. Durch Gerhard in Rom 1841 erw;
1851 in die Sammlung gekommen. — Der Fuss war schon im
Altertum mittelst eines Bronzestiftes befestigt.
Innen: Feiner Mäander (mitKreuz in grossen Abständen,
nur dreimal). R. steht eine Herme (bärtig, langes Nacken-
haar mit Wulst; auf Basis; ithyphallisch); neben ihr ein Altar
auf zwei Stufen. Eine Frau (dorischer Chiton, gegürtet, Haar-
knoten) steht vor letzterem etwas vorgebeugt und fasst die
Herme mit beiden Händen an, da wo die Armlöcher zu sein
pflegen.
Aussen: Flüchtiger. A) L. sitzt ein Jüngling nach r.,
im Mantel, die Rechte auf den Stock stützend, sprechend mit
einem stehenden Jüngling (von vorne, Kopf nach 1., 1. Arm
im Mantel, R. gesenkt). R. steht, ganz in den Mantel gehüllt
ein Jüngling auf den Stock vorgelehnt nach 1. Oben hängt
1. ein kreuzförmiges Gerät; dann ein Schild im Tuch nebst
Schwert; r. zwei Sandalensohlen und ein Ball mit Kreuz.
B) Ein Manteljüngling steht in der Mitte nach 1.; r.
und 1. stehen vorgebeugt auf ihre Stöcke zwei bärtige
Männer, in Mänteln, den r. Arm einstützend. Oben 1. der
45
706 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
kreuzförmige Gegenstand; dann ein Diptychon, dann
Schwamm, Aryballos und Strigilis am üblichen Haken.
2526. (875). H. 0,085. Dm- °>225- Nola, S. Koll. — Aus Stücken;
übermalt. — Abg. Genick, gr. Keramik, 1884, Taf. 28, 2.
Innen: Zwei K n a b e n , in Mantel gehüllt, stehen sich ruhig
gegenüber (je ein Stand- und ein Spielbein, ein Arm ein-
gestützt, der andere unter dem Mantel; kurzes Haar).
Aussen: A) Eine Frau (langer ion. Chiton mit verd.
Pinselstrichen darauf; Mantel; Haube) enteilt nach rechts, um-
blickend und halt in der R. eine lange Tanie (ausgespart)
hinaus. R. und 1. ein Manteljüngling, verhüllt, ruhig wie
die des Innenbildes. Oben hängt r. ein Schild im Tuch(?)
B) Wiederholung von A); oben r. hängt ein Paar San-
dalensohlen.
Sehr flüchtig; etwas Vorzeichnung.
2527. (863.) H. 0,09. Dm. 0,225. Nola, S. Koll. — Intakt.
Innen: Der Mäander sehr vereinfacht. Ein Silen tanzt
nach r. und scheint sich mit den Händen den Takt dazu zu
klatschen; 1. wendet sich scheu ein Mädchen weg und sieht
sich nach ihm um (Chiton, Mantel, darunter die Arme;
Haube). — Sehr flüchtig.
Aussen: Auf A) und B) die gleiche Darstellung. In der
Mitte ein ruhig stehender Mantel Jüngling nach r.; r. ein
sich auf den Stock vorlehnender und 1. ein den Stock in der
weit vorgestreckten R. aufstützender Genosse; zwischen den
ersten beiden oben der Schild im Sack(?) und darunter vier
Stäbe oder herabhängende Bänder.
Sehr flüchtig; doch die Vorzeichnung ziemlich stark.
2528. (861.) H. 0,08. Dm. 0,225. Nola, S. Koll.
Innen: A) L. sitzt auf einem oben etwas profilierten
Steinsitze ein Jüngling verhüllt nach r.; ein anderer ihm
gegenüber steht von vorne (Mantel r. Brust frei lassend; die
R. einstützend; Kopf nach 1.); verblasste Haarbinden mit
Spitze. Oben KAAO.
Aussen: A) In der Mitte ein Jüngling, sitzend nach
r., im Mantel verhüllt, auf viereckigem Steinsitz; r. ein Jüng-
ling, der ihm in der R. einen Kranz oder Binde (ausgespart,
mit schw. Tupfen) hinhält, und zwischen beiden oben eine
Strigilis. L. steht ein Jüngling, den Stock mit der R. auf-
stützend, im Mantel, der r. Brust frei lässt. Oben K A ' und
K A • x«[Aoc.
Schale, i, a, Gruppe i. 2. roj
B) In der Mitte ein Jüngling, in den Mantel gehüllt
stehend nach 1.; 1. ein auf den Stock vorgebeugter Jüngling
nach r., im Mantel; er halt dem vorigen mit beiden Händen
gefasst einen Zweig entgegen (kranzartig gebogen). R. ein
Jüngling im Mantel (r. Brust frei) mit Stock, von vorne, Kopf
nach 1. Neben jedem steht xalug: KAAOI KAAOI KAAOI.
2529. (891.) H. 0,09. Dm. 0,225. Chiusi, S. Dor.
Ungebrochen, doch die Oberflache vielfach etwas zer-
fressen und dann übermalt.
Innen: Eine Frau sitzt auf lehnelosem Stuhle nach 1.
(langer Chiton und Mantel der sie bis auf den Kopf verhüllt;
beide Arme darunter; weisses Haarband mit Blättchen;
Schuhe); vor ihr befindet sich ein nackter infibulierter Jüng-
ling (w. Binde) in einem Tanzmotive (?), beide Arme schräg
(Hände horizontal) gegen ihren Schoss vorstreckend, die
Beine eng nebeneinander und vom Boden gehoben im Sprunge.
Zwischen beiden KAAO$
KAA.
Die Inschriften verblasst; das Weiss aufgefrischt.
Aussen: A) Eine Frau in der Mitte (langer Chiton und
Mantel, in den gehüllt bis an die Nase; Arme unter dem
Mantel; Binde mit Blattspitzen) nach 1. stehend, nach r. um-
blickend; sie wird umtanzt r. und 1. von je einem nackten in-
fibulierten Manne (der r. bärtig) welche die Beine heben und
die Arme ausstrecken in hastigem Tanze (Haarbinden, kurzes
Haar). Inschriften : KAAS K A A C •
B) Dasselbe, mit geringen Modifikationen; die Frau ein-
fach nach r. gewandt; zwei unbärtige Tanzende; begehrliche
Bewegungen der Arme. Inschriften: KAAO< KAA 5. Die
Haarbänder der Jünglinge sind je mit einem, die der Frauen
mit mehreren spitzen Blättern vorn geschmückt; diese und
die Inschriften sehr verblasst, doch weiss aufgefrischt; die
ursprüngliche Farbe war rotlichweiss. — Sehr flüchtig.
Zweite Gruppe: Das Innenbild steht auf einer Horizontalen;
unter derselben ein thongrundig ausgesparter Abschnitt.
2530. (1028). H. 0,12. Dm. o,33. Vulci, S. Dor. — Aus grösseren
Stücken. — Abg. Stackeiberg, Gräber der Hellenen Taf. XLI;
Panofka, Bilder antiken Lebens Taf. XI, 3. 4; Panofka, Zeus
Basileus und Herakl. Kallinikos, Berl. Winckelm. progr. 1847,
Tafel No. 1. 2. 3. Elite ceramographique II, pl. L A, p. 152.
Vgl. Gerhard, auserl. Vasenb. IV, S. 83; Benndorf, gr. u. sie.
Vasenb. S. 74; Furtwängler, S. Sabouroff zu Taf. 58. 59.
45*
^ro8 Att. rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Innen: Ein grosses ergänztes Stück umfasst den Mittel-
und einen Teil des Unterkörpers beider Figuren. Herakles
als Schutzflehender(?) Herakles steht nach r., bequem mit
der R. auf die Keule sich stützend, mit r. Standbein, das 1.
zurückgesetzt (in kurzem Chiton; Goryt mit Bogen, wovon
ein Rest alt, an 1. Seite an doppeltem r. Bande; Löwenfell
um den Kopf vorn geknüpft, bärtig; besonders grosses hohes
Auge) und hält in der L. zwei Zweige hinaus (Enden alt; mit
kleinen spitzen Blättchen die ausgespart); ihm gegenüber
steht ein bärtiger Mann (König) (langer Chiton und Mantel,
der r. Brust frei lässt; Scepter von Blüte bekrönt in der L.;
r. Haarband, ganz locker gemaltes Haar mit gelblichem verd.
Firnis; ebenso Bart, wo jedoch Relief linienenden); er streckt
die R. sprechend gegen Herakles aus (Finger alt).
Aussen: Hochzeitlicher Zug. A) Bräutigam auf
dem Wagen mit Viergespann (Mantel r. Brust frei lassend,
lange Locken, Lorbeerkranz), in der L. den Lenkerstab, in
der R. die Zügel (rot auch auf dem Thongrund); r. hinter ihm
steht eine Frau (Mutter) in langem ion. Chiton und Mantel
(Binde hinten in Schleife ausgehend; lange Locken), in der L.
eine rot brennende lange Fackel schulternd, in der R. einen
Lorbeerkranz emporhaltend, der bestimmt für den Bräutigam.
L. hinter den Rossen, von denselben teilweise verdeckt, naht
ein Mädchen in dor. Chiton mit Ueberfall, eine grosse
Kithara (sieben Saiten) spielend (Sphendone und Haarknoten).
L. vor den Rossen her eilt, sich umsehend, Hermes, in der
L. das Kerykeion (unten mit spitzigem Ende), die R. in die
Seite stützend (kurzer Chiton, Chlamys, Petasos im Nacken,
Sandalen, hoch mit Riemen umschnürtes Unterbein; Bart, r.
Blättchenkranz).
B) L. das Haus, Andeutung eines Thürflügels, davor
offene Vorhalle von einem Pfeiler auf Basis, oben mit zwei
Abaci (kein Echinus); unter der Halle steht eine Frau nach r.
(ion. Chiton, Mantel, r. Haarband), die in beiden Händen eine r.
brennende Fackel hält. Vor der Halle r. schreitet nach r.
entgegen ein Jüngling im Mantel (r. Brust frei) der die Leier
(siebensaitig) spielt (lange Schulterlocke, ausgesparter Lorbeer-
kranz im Haar). Von r. kommt der Bräutigam (von vorne,
die R. in die Seite stützend, Mantel lässt r. Brust frei); er
sucht mit der L. die unter dem Mantel verhüllte R. der Braut
zu lassen, um sie nach 1. zum Hause zu führen. Diese steht
scheu, die Beine eng beisammen, den Kopf etwas geneigt und
geradeaus blickend (langer Chiton, Mantel der Kopf und Arme
Schale i, a, Gruppe 2. JO9
verhüllt, nur das Gesicht frei, Diadem auf Stirnhaar verdünnt,
darauf schw. Punkte). Es folgt eine Frau (langer ion. Chiton,
Mantel, Haube) rot brennende Fackel in der R., die L. unter
dem Mantel.
Stil der eben ganz frei gewordene; Augen mit Oberlid-
strich zum Teil; die Gewandung noch einfach gross. Vor-
zeichnung deutlich.
2531. (1756.) H. o,i3, Dm. 0,35. Vulci, gefunden den 23. Dec. 1839
zwischen der Coccumella und dem Flusse Fiora; zuerst in
der Samml. des Principe Luc. Bonaparte zu Mussignano, dann
bei Basseggio in Rom, wo sie 1841 von Gerhard übernommen
wurde; 1843 für's Museum erw.; bei derselben Ausgrabung
wurde die Paris- und die Kadmoshydria (2633. 2634) ge-
funden; dass die drei Vasen jedoch in einem Grabe
gefunden seien, ist eine wie es scheint erst in Rom
aufgekommene unzuverlässige Tradition. Aus ca. 50 Stücken
zusammengesetzt; die Fugen übermalt. Abg. Gerhard, Trink-
schalen u. Gefässe Taf. IL III. S. 3 ff.; wiederholt bei Over-
beck, Atlas zur Kunstmythol. V, 3 a. b. c; Wiener Vorlege-
blätter I, Taf. 5. — Vgl. Bull. d. J. 1840, 52 (H. W. Schulz),
127 (Feuerbach); 1843, 97 (E. Braun); Arch. Ztg. 1844, 264 ff.
O. Müller, Handb. d. Arch. S. 639; de Witte, revue de philol.
II, 395; O. Jahn, Einleitung p. CX, n. 789; Brunn, Gesch. d.
gr. Künstl. S. 674; C. I. G. 8182. Annali d. J. 1869, 178 (O. Jahn);
Overbeck, Kunstmyth. d. Zeus S. 363, 16. Klein, Vas. mit
Meistersignat. S. 76.
Innen: Im Abschnitt, mit schw. Firnis aufgemalt
^Egyivog tTroh]o(e)y • lAQiOTOffdvi-jg lygacfe.
Gigantenkampf. Poseidon (nackt, nur Shawl auf 1.
Arm, ausgesparter Lorbeerkranz; auf der Brust behaart), weit
ausschreitend nach r., fasst mit weit ausgestreckter L. den
Giganten Polybotes (über ihm nOAvBftTEC) im Nacken und
stösst mit dem Dreizack in der R. gegen dessen Brust. Dieser
ist in das 1. Knie gesunken, zur Flucht gewandt nach r., dreht
den Oberkörper nach 1. um und fasst mit der R. den 1. Oberarm
Poseidons, um dessen Arm von sich wegzureissen; in der L.
Rundschild (verkürzt) und Lanze; er hat überaus feinfaltigen
kurzen Chiton an, der sich ganz um die Schenkel herum an-
schmiegt; Panzer mit Schuppenverzierung, Lederstreifen und
Achselklappen; Schwert umgehängt; Helm mit kurzen Backen-
klappen; voller Bart. Sein r. Fuss greift in das Exerg unten
^io Att. rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
über; sein 1. Knie und Fuss ruhen auf einer Erhöhung die
durch überaus fein gravierte wellige Linien angedeutet ist, die
in den noch feuchten eben aufgetragenen Firnis gezogen und
deshalb schwarz sind. L. ragt mit Dreiviertel-Korper Ge (über
ihr TE) aus der Erde hervor (in dorischem Chiton mit Bausch
und Ueberfall, ganz wie die Korai des Erechtheions; Mäander-
diadem mit drei Spitzbl'ättern); sie blickt nach r. zu Poseidon
empor (Gesicht in dreiviertel Ansicht) und macht erschreckten
und flehenden Gestus mit den halb erhobenen ausgestreckten
Händen (Armbänder). Haare des Poseidon und der Ge kurz,
auf leicht verdünnt angelegtem Grund einzelne schw. Ringel-
locken. Oben steht FLooeiötov
„ o i * » A f"
r
in sehr verblassten Zügen; die Inschriften waren weiss.
Aussen: Unten wo die Palmetten aufstehen zwei kleine
Akanthosblätter; Mittelspitze der Palmetten verlängert. — Fort-
setzung des Gigantenkampfes.
A) In der Mitte schreitet Zeus nach r. weit aus (kurze
Haare, Lorbeerkranz ausgespart; Shawl auf vorgestrecktem 1.
Arm), das Scepter in der 1. Hand, in der erhobenen R. den
Blitz (ohne alles Rot, eine Flammenspitze und Handgriff)
schwingend, der nur zur Hälfte dargestellt; daneben I £ V £
Ztvg. Sein Gegner wird von hinten gesehen, im Fliehen sich
umwendend erhebt er in der R. einen Stein gegen Zeus, mit
dem Rundschilde (Schlange als Zeichen) in der L. sich gegen
den Blitz deckend; sonst nackt, nur Helm mit hohem Bügel:
bärtig; dabei
POP^-PIßN noQfi\v]ouo)'.
Rechts Athena, weit ausschreitend nach r., im langen an ihrer
r. Seite offenen dorischen Chiton (gegürtet mit Ueberfall); sie
streckt den von der Aegis bedeckten 1. Arm weit vor (schuppig,
in der Mitte Gorgoneion, schon des späteren Typus mit ge-
schlossenem Munde, grossen Augen, hängenden Haaren ohne
Schlangen; Helm mit niederem Bügel); neben ihr
AC E/VAI A 'A^vala;
sie sticht mit in der R. erhobener Lanze gegen Enkelados,
der ähnlich wie Polybotes auf sein 1. Knie gestürzt ist, wo
wieder wellige Terrainlinien eingeritzt sind (unbärtig; mit der
R. das Schwert eben aus der Scheide ziehend; nackt; Helm
Schale i, a, Gruppe 2. 71 1
und Schild). L. steht, doch nicht nach 1. geschrieben
EKEAAAO* Efyjxtladog.
L. von Zeus schreitet nach 1. Artemis (im langen dor. Chiton,
gegürtet und mit Ueberfall, Köcher auf dem Rücken, der
grossenteils erg.; Armbänder; Haar in Knoten emporgebunden
und mit einzelnen welligen Strichen gemalt; Auge übermalt;
auf der Stirne eine horizontale Falte); neben ihr
APTEMIC ^ore/mg;
sie stösst mit jeder Hand eine brennende lange Fackel auf
den nackten Körper des 1. auf das r. Knie gestürzten un-
bärtigen Giganten, der den von einem Fell umwickelten 1.
Arm hoch erhebt und mit der R. an die L. der Artemis greift
um sie zurückzuhalten; er heisst r A I Sl N Takov und hat
lockiges Haar (in der obigen Manier); sein Gesicht fast von
vorne; die Augen fast ganz modern übermalt.
B) In der Mitte Apollo (Lorbeerkranz, kurzes lockiges
Haar obiger Art; nackt, nur Shawl um den 1. Arm und das
r. Bein); er schreitet weit nach 1. aus, in der gesenkten L. den
Bogen, in der erhobenen R. das gezückte Schwert; daneben
APOAAI2N "Anolliov.
L. ein unbärtiger Gigant, im Entweichen nach 1. sich um-
drehend nach r., die Lanze gegen Apoll zückend (Helm, Rund-
schild, sonst nackt; lockiges Haar; Gesicht fast von vorne);
er heisst
E $ I A A T E f 'E(fidlTrtg.
R. schreitet Hera ( l-l E P ■ °Hg[u) nach r., mit in der R. hoch
zum Stosse geschwungener Lanze (langer dor. Chiton, ge-
gürtet mit Ueberfall, Diadem mit drei Spitzen, Haare kurz;
vom Hinterkopf hängt ein an den Enden gefranster Schleier
herab); ihr Gegner (1. von ihm: $OiTOC (DoTiog) ist nackt
und schwingt das Schwert in dem über den Kopf erhobenen
r. Arme (Klinge einschneidig), an welchen Hera mit der vor-
gestreckten L. fasst; er ist wieder auf das 1. Knie gestürzt
(auf Terrainwellen) und wendet sich um zu Hera (Schild;
Helm; bärtig). L. Ares (bärtig; Rundschild mit Schlange;
nackt, Schwertband, Helm; A P E £ ^Iqtjc) weit ausschreitend
nach 1.; die Lanze mit der R. in die Brust eines nach 1. in
das r. Knie gesunkenen unbärtigen Giganten stossend
(M I M ß N Mifiiov; zurückgeschobener korinth. Helm; Schild
mit Schlange; zweischneidiges Schwert in der R.).
Sorgfältig und sehr schön. Kein aufgemaltes Rot; Weiss
nur für die Inschriften verwandt. Keine sichtbare Vorzeichnung.
Alles Detail der nackten Körper mit Relieflinien. Mittellinie
J7i2 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
an Brust und Bauch doppelt. Auge immer mit Oberlidstrich;
gerade lange Nasen; mehrfach horizontale Stirnfalte.
2532. (1759)- H. 0,125. Dm. 0,305. Vulci, S. Canino. — Abg. Gerhard,
Trinksch. und Gefässe, Taf. VI. VII. S. 6 ff. Vgl. C. J. G. 7461;
O. Jahn, Vasenbilder, S. 23 e; Stuart, Archaeol. Brit. XXIIT, p. 188;
Heydemann, Satyr- und Bakchennamen S. 25, k. Furtwängler,
S. Sabouroff, zu Taf. 55.
Innen: Etwas wellige Grundflache; darauf eine nach 1.
enteilende Nymphe (langer ion. Chiton mit Bausch, Haar-
knoten und dreifaches ausgespartes Haarband); sie dreht
sich nach dem sie verfolgenden Silene r. um, hält in der R.
einen Epheuzweig, in der L. den Thyrsos (mit Epheu oben
und in der Mitte einem kleinen herauswachsenden Epheu-
seitenzweig wie auf 2471). R. tanzt ein Silen vor ihr einen
hüpfenden Tanz; er wiegt sich eben auf dem 1. Beine und
hebt das r.; beide Arme sind erhoben (grosse Glatze, Epheu-
kranz ausgespart, lockiger Bart; ganz kleine Stumpfnase).
Oben: KOM05 Kto/iiog. Ueber der Nymphe: KAA£ y.alr).
Aussen: Bakchischer Thiasos. A) und B) haben je eine
Gruppe zu zwei und eine zu drei Figuren.
A) Die ruhigere Seite. L. ein tanzender Silen nach r.
'alle Silene haben weisse Epheukränze), im Motiv im wesent-
lichen gleich dem des Innern; gegenüber eine tanzende
Nymphe (wie alle folgenden in langem ion. Chiton mit
Bausch; Sphendone); in der R. den Thyrsos (mit Seitenast)
stützt sie die L. in die Seite und wirft den Kopf in den
Nacken. Ueber dieser ganzen ersten Gruppe steht der Name
des Silen + O P I A A O 5 XoQtllog. Es folgt eine Gruppe von
Dreien: in der Mitte eine tanzende Nymphe nach 1. (Haar
mit dreifachem ausgespartem Bande); sie hat den ganzen Arm
und die Hände unter die langen weiten Aermel gesteckt; sie
tanzt, beide Arme ausgestreckt erhebend (der 1. höher); über
ihr steht + OPO Xoqco. L. ein Silen nach r., nicht eigent-
lich tanzend, die R. wie erstaunt vorstreckend, auf der 1.
Schulter einen vollen Schlauch tragend, die Kniee etwas ein-
gesunken; das ganze Motiv auffallend gleich dem Marsyas des
römischen Forums. Neben ihm K I 5 O 5 Klo(p)og. R- ein
Silen nach 1., der, mit zurückgelegtem Oberkörper heran-
schreitend, die lange schlanke Lyra (nur 5 saitig) spielt; über
ihm KOMO- Kcofiog.
B) L. ein die Doppelflöte blasender Silen nach r.; darüber
KISOS Ki'ooog; in der Mitte eine lebhaft tanzende Nymphe
nach r., die, den Kopf etwas neigend, mit den Krotalen
Schale i, a, Gruppe 2. 71 3
klappert (Sphendone); über ihr <t> A /v O P E (Davunrj. Ihr
gegenüber r. ein begehrlich tanzender Silen nach 1., die R.
erhebend, die L. gesenkt, beide Arme wie nach ihr aus-
streckend; wahrend alle andern Silene lockiges Haar und
Bart haben so hat er (in einzelnen Pinselzügen gemachtes) ganz
schlaffes, fliessendes, hangendes Haar und Bart; r. über ihm
KI505 KlüGog.
Die zweite Gruppe dieser Seite: eine Nymphe, wieder die
Arme in den Aermeln versteckt, tanzt, beide Arme erhoben,
nach r., den Kopf in den Nacken geworfen und aufwärts
blickend; r. über ihr +OPO Xoqco. R. ein Silen der
nach 1. wild tanzt, in der R. den Thyrsos, die L. weit aus-
streckend.
Verdünntes Körperdetail. Manches Detail sowie die In-
schriften gelbweiss. Auge ohne Oberlidstrich.
Die Schale ist wahrscheinlich ein, freilich viel flüchtigeres und
geringeres Werk desselben vorzüglichen Künstlers wie 2471.
2533. (2220). H. 0,095. Dm. o, 28. Gerh.' Nachl. — Aus Stücken, doch
vollständig; die Oberfläche beschädigt und die Linien vielfach
abgerieben.
Innen: Komos. Ein bartiger Mann und voran ein
Jüngling eilen nach r, beide mit Stöcken und mit dem
Mantel auf dem 1. Arme; der bärtige trägt einen Skyphos auf
der 1. Hand; beide mit roten Kränzen; 1. ist ein niederer
Stuhl zur Hälfte dargestellt. Der Bärtige schreitet mit einge-
bogenem 1. Knie, den Oberkörper zurücklehnend, in elastischem
Tanzschritt; der Jüngling stürmt eilig voran und sieht sich
nach dem Genossen um.
Aussen: Komos. A) L. ein bärtiger Mann nachr., eine
grosse Spitzamphora (mit Epheukranz) in beiden Armen tragend
(Shawl auf den Armen), in demselben Tanzmotiv wie der des
Innenbildes; r. voran ein Jüngling (Mantel auf 1. Arm), den
Stock in der R. erhebend, umsehend nach dem vorigen; dann
ein Jüngling in Schuhen (Shawl um die Arme), der die
schlanke Lyra (sieben Saiten) spielt und umblickt im Vor
schreiten nach r.; r. am Ende ein bärtiger Mann, ruhig
stehend von vorne, im Mantel, Kopf nach 1., Skyphos auf
1. Hand, Stock in der R. aufgestützt. Alle mit r. Blattkränzen.
In der Mitte oben hängt ein (Speise-) Korb. Der Bärtige
empfängt den Zug der unter Antührung der Musik naht.
B) Zwei Gruppen: a) L. ein bärtiger Mann im Mantel,
ruhig stehend nach r.; er hält in der vorgestreckten R. ein
Flötenfutteral und Mundstück; vor ihm steht ruhig nach 1. ein
n\A Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
Knabe (nackt, Shawl um) und spielt die schlanke Lyra
(sieben Saiten), den Kopf etwas zurücklegend und wohl singend;
um die Unterbeine je ein Band. — b) Ein bärtiger Mann in
dem obenerwähnten Tanzmotiv nach r. (Mantel auf 1. Arm,
in der R. schwarze Kanne); dann ein Jüngling, voraneilend
nach r. und umsehend, die R. erhebend (Mantel auf 1. Arm); I
im 1. Arme trägt er einen grossen Krater der Form No. 48 (auf |
dem in schw. Siluette ein flötenblasender Jüngling der ruhig
steht nach r., und der Jüngling eines Komos der im Wegeilen |
sich umsieht und auf der L. den Skyphos, in der R. den Stock |
hält). Alle mit roten Blattkränzen.
Flüchtig; in Profilen und Gewändern noch Reste des
strengen Stiles.
2534. (i/63). H. 0,105. Dm. 0,28. Vulci, S. Canino, 1841. Aus
Slücken, Fugen übermalt. — Abg. Gerhard, Trinksch. und
Gefässe Taf. VIII; S. 9 ff . Vgl. Gerhard, rapp. Volc. not. 366.
Stephani, compte rendu 1868, S. 141.
Innen: Herakles uyanavojutpog. Auf einem Felsen
sitzt r. Herakles nach 1.; das Löwenfell ist untergebreitet;
im 1. Arme trägt er die Keule, an rotem Bande ist der Goryt
umgehängt; er neigt den Oberkörper vor, lehnt den r. Ellen-
bogen auf den r. Oberschenkel und hält in der R. einen
Kantharos nahe dem Gesichte; sein Kopf ist ebenfalls trauernd
gesenkt, und von vorn, etwas schief und ungeschickt gezeichnet;
der Blick geht .seitwärts zur Erde (bärtig; verblasster Kranz
im Haar; Sandalen). Vor ihm steht ein Silen nachr., gerade
aufrecht, beide Beine eng geschlosen, nur das 1. etwas ent-
lastet; er hält in der R. gesenkt eine Oenochoe, legt, in den
Bart greifend die 1. Hand an das Kinn, respektvoll beobachtend;
komische Wirkung des durch die trübe Stimmung des Herakles
eingeschüchterten Silens (grosse Glatze, Haar in einzelnen
Pinselstrichen, dünn; Bart lang und lockig; roter Epheukranz);
der Schwanz hängt ruhig herab.
Busiris-Abenteuer. A) Herakles wird gefesselt im
Zuge zum Opfer nach r. geführt; er schreitet ruhig, resigniert,
etwas gesenkten Hauptes, die Keule in der R. schulternd
(feiner kurzer Chiton, Löwenfell um, das auch den Kopf be-
deckt und gegürtet ist; Bogen und Goryt an der 1. Seite;;
von seinem Kopfe hängt eine rote geknotete Binde herab,
offenbar die Opferbinde (nicht Fessel); es folgt ein Aethiope
(mit Stumpfnase und kurzem Haar, im Mantel, r. Brust frei);
derselbe hält in jeder Hand einen der roten Stricke mit denen
Herakles gefesselt ist; der eine ist an Her.' Gürtel, der andere
Schale i, a, Gruppe 2. 71 5
an seinem r. Fussknöchel befestigt; es folgt ein zweiter
Aethiope im Mantel (darunter r. Arm), der in der L. die
Enden der beiden Stricke hält. Voran geht, r. von Herakles
ein nicht als Barbar gebildeter Jüngling (Mantel, r. Brust
frei), der auf der 1. Schulter einen dünnen Sack (der getupft),
in der R. einen grossen kugeligen Aryballos an r. Bande trägt,
der beim Opfer gebraucht werden soll; er wendet sich zu
Herakles um.
B) Fortsetzung des Zuges: L. zwei Aethiopen nach r.
(im Mantel), die zusammen zwischen sich eine dicke Platte
tragen (zum Opfer); weiter r. Stent nach r. eine männliche
Figur im Mantel, die R. vorstreckend; ihre Hände, Kopf und
Schulter sind modern; ihr gegenüber der thronende Busiris
nach 1., auf lehnelosem Stuhl auf niederer Basis, in Schuhen,
engen Hosen mit Zickzackverzierung, faltenlosem Mantel mit
kleinen Kreisen, wohl von Fell zu denken; der ganze Ober-
körper ist indes modern.
Ziemlich flüchtig; ganz freier Stil; lange gerade Nasen.
Unter dem Fusse eingekratzt, s. Tafel No. 2534.
253 5. (1770). H. 0,10. Dm. 0,22. Italien, Gerh. 1841. — Sehr über-
malte Fugen. Der dicke Fuss ist wahrscheinlich fremd.
Innen: Ein Jüngling steht ruhig nach L, er trägt Lanze
und Rundschild am 1. Arme (mit Zirkelrand, schw. Schlange
als Zeichen), Shawl über den Armen; korinthischer Helm
zurückgeschoben; er streckt in der R. die Phiale vor, im
Begriffe zu spenden; etwas gesenkter Kopf, anmutig. Viel
übermalt.
A) Abschied. In der Mitte ein Jüngling von vorne,
stehend (r. Binde mit Spitze, Rundschild mit Schlange und
Speer in der L., Shawl); er reicht die Phiale mit der R. nach 1.
wo eine Frau (ionischer Chiton, Mantel, mehrfache r. Haar-
binde) mit der Kanne in der R. ihm einschenkt. R. ein bärtiger
Mann (der Vater), den Stock in der R. aufstützend (r. Binde
mit Spitze; Mantel der r. Brust frei lässt).
B) In der Mitte sitzt auf viereckigem Steine ein Jüngling
nach 1., den Mantel um die Beine, die L. einstützend (r. Binde),
die R. auf den Stock stützend; 1. vor ihm ein Jüngling, der
den Mantel umgeworfen hat so dass die r. Brust frei ist, und
die Lanze mit der R. schultert; er hat den korinthischen Helm
zurückgeschoben auf dem Kopfe (von Gerhard fälschlich als
Athena angesehen). R. -von Beiden steht ein leichtbewaffneter
Jüngling, mit Rundschild (mit Zirkelrand; schw. Seekrebs
yi6 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
als Zeichen); er stützt mit der R. die Lanze auf und hat einen
Pilos aus Fell (getupft) auf.
Ziemlich sorgfältig; Auge mit Oberlidstrich.
Unter den Aussenbildern fehlt das Thongrundstreifchen
das sonst den Boden bezeichnet.
Dritte Gruppe: Der Abschnitt unter dem Innenbilde ist schwarz
gefirnisst.
25 3 6. (1029). H. 0,135. Dm. o,32. Nola, S. Koll. — Aus grösseren
Stücken; Fugen übermalt. — Abg. (sehr ungenügend) Gerhard,
antike Bildwerke Taf. 33 — 35; vgl. Prodromus S. 276 fr. Over-
beck, Gall. heroischer Bildwerke Taf. X, 3; S. 225 (Seite A);
Taf. XII, 9; S. 263 (Seite B). Welcker, alte Denkm. V, Taf. B. 2;
S. 398. Vgl. Gerhard, hyperbor. röm. Studien I, 156 ff., 187 ff.
O. Jahn, Berichte d. sächs. Ges. 1850, S. 180; Stephani, compte
rendu, 1861, S. 116 ff. Luckenbach im 11. Suppl.-Bde. d. Jahrb.
f. class. Philol. S. 594.
Grosses Innenbild. Der horizontale Streif ist mit sog.
Eierstab geziert. Im schw. Abschnitt darunter zwei kleine
Hahne, kampfbereit sich gegenüber.
Abschied. R. steht ein Jüngling nach 1., der Körper
von vorne, in kurzem feingefälteltem Chiton und Lederpanzer
der genau den Formen sich anschmiegt und mit der unteren
Bauchbegrenzung abschliesst; die Muskulatur mit doppelten
Relieflinien deutlich angegeben; zurückgeschobener korinth.
Helm mit niederem Bügel, geringelte Vorderhaarlocken archai-
sierender Art; am 1. Arme Rundschild (im Profil, grösstenteils
von innen gesehen; die Innenseite mit verd. braunlichem
Firnis angelegt); die Lanze mit der L. schulternd; Schwert an
der 1. Seite. Mit der R. fasst er die R. eines Greises 1., der,
in Sandalen und Mantel (r. Brust frei) den Stock unter die
1. Achsel gestützt nach r. steht und den 1. Arm im Schmerz
an den Oberkopf legt (Haare, Bart und Brauen weiss auf
Thongrund; zwei Stirnfalten).
Aussen: Reiche Palmetten. Am oberen Rande ringsum
ein thongr. Streif mit schw. Kymation darauf weisse Mittel-
striche.
A) Parisurteil. R. eine kleine Halle; auf einem Stylo-
bate stehen zwei kannelierte ionische Säulen oder Pfeiler;
auf dem niedrigen Architrav darüber ist dorische Tropfen-
regula angegeben; von dem Holzdache des Inneren sind zwei
schräge, an die Säulen anschliessende Stützen sichtbar. In
der Halle sitzt auf Klappstuhl nach 1. Paris, als nackter
Jüngling (nur um einen Arm ein Shawl; Sandalen mit reichen
Schale i, a, Gruppe 3. n\
/
Riemen; kurzes Haar); in der L. halt er gesenkt die Lyra
(neun Saiten) und stützt mit der R. ein blütengekröntes
Scepter auf; er blickt in mistrauischer Haltung nach 1., wo
Hermes steht (in Chlamys; hohe schwarze Stiefel mit Streifen,
ohne Flügel; Kerykeion im r. Arm, die L. unter der Chlamys,
Pilos mit Flügeln auf dem Kopf); er wendet sich um nach den
Göttinnen. Voran schreitet nach r. Aphrodite (langer ge-
gürteter, feinfaltiger Chiton; Gürtel mit verd. Firnis gefüllt;
grosser Schleier auf dem Hinterkopf der über die Schultern
lang herabfallt in vielen Zickzackfalten, wie im strengen Stile;
Halsband mit Amulet daran; breites Haarband um das herum
das Stirnhaar geschlungen; Haarknoten hinten; das Haar wie
bei den folgenden Göttinnen mit verd. Firnis braun an-
gelegt, darauf sehr sorgfältige Zeichnung von schw. Relief-
linien); in der R. trägt sie gesenkt einen (Myrthen?)-Kranz
(Blatter mit verd. Firnis gefüllt); auf ihrer L. hockt ein
kleiner Eros (kurzes Haar, lange Flügel, z. T. übermalt);
er kauert nach r. und hält ein Halsband mit beiden Händen
vor. Aphrodite sieht sich um nach der schreitenden Athena
welche die Lanze in der L., den att. Helm auf der R. trägt
(langer Chiton mit Bausch; Haarknoten; Aegis schuppig; kurzer
Schleier an ihrer 1. Seite vom Kopfe herabfallend; Binden im
Haar). Es folgt Hera (einfachere Haare; Diadem mit drei
Spitzen; feiner langer Chiton mit kurzen Oberärmeln, gegürtet;
Schleier); sie hält das Scepter in der R., einen kleinen Löwen
auf der 1. Hand.
B) Paris bei Helena. Helena sitzt 1. auf geschweiftem
Lehnstuhle nach r.; auf ihrem Schoosse ein Toilette-Kästchen;
sie wendet den Kopf ab und stützt ihn in die r. Hand (Ellen-
bogen auf der Stuhllehne; Blattspitzen im Haar, kurz aufge-
nommen; ionischer Chiton, Mantel um die Beine). Zu ihren
Füssen kauert Eros nach 1. (Knabe mit kurzen Haaren, sehr
hohe Flügel), die Hände etwas ausbreitend, als ob er ihren
Fuss (der übermalt) bewundere, auf den er herabsieht.
Dahinter steht eine Dienerin von vorn (dor. Chiton mit
Ueberschlag und einfachen breiten Falten), die sich mit der
R. einen Spiegel vorhält und mit der L. eine breite Binde um
den Kopf windet (Hinterkopf und 1. Hand übermalt). Es folgt
r. ein bärtiger Mann (Menelaos) von vorn (Mantel, r. Brust
frei; Scepter in der R.; lockiger Bart und Haar; die L. unter
dem Mantel); er wendet sich nach r. wo Paris heranschreitet
(Mäntelchen um die Schultern; zwei Wurfspeere in der L. ;.
Petasos im Nacken; kurze Haare, von schw. Streifen um-
/l8 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
wickelte Unterbeine), der umblickt zu dem sich scheu weg-
wendenden gleich ausgerüsteten unb'ärtigen Genossen(Aineias)
(der jedoch Ghlamys hat).
Vorzügliche Ausführung. Mancherlei Reste des strengen
Stiles; beabsichtigtes Archaisieren in Details wie den Falten
der Schleier der Göttinnen. Auge selten mit Oberlidstrich.
2537. (2523). H. 0,12. Dm. 0,315. Co meto, 1876. — Aus wenigen
Stücken. — Abg. Monum. d. Inst. X, 3g; Annali d. J. 1877,
p. 418 ff. (Flasch). Vgl. Bull. d. J. 1876, 205 (Heibig).
Innen: Die Innenlinien zum Teil sehr abgerieben. In
eilendem Schritte trägt Eos (HEftC "Ecog) auf ihren Armen den
ruhig sitzenden und sich keineswegs sträubenden Kephalos
fort, der als nackter Knabe mit langen Locken und Lorberzweig
im Haare gebildet ist; Eos in dor. Chiton; ihre Flügel oben
etwas realistisch behandelt, lieber Kephalos steht
• f * * a. o IKe'yaXog.
Aussen: Mäander mit Kreuz unter dem Bildstreif.
Erichthonios Geburt. A) Ge ragt bis zu den Knieen aus
dem Boden hervor, in den Mantel gehüllt; links von ihr:
TE Ti] (lange Locken, verziertes Diadem mit Blättern be-
steckt, Scepter im 1. Arme); sie hält nach r. mit beiden Händen
den kleinen Knaben Erichthonios empor (nackt, mit
Periammata um die Brust; oben
$piy'**Kt*%f ^EQiyfroviog),
der beide Hände der Athena entgegenstreckt die ihn aufzu-
nehmen bereit ist (ion. Chiton, Aegis mit Schuppen und
Schlangen; Armbänder, Sphendone, Lanze im 1. Arm); r. von ihr
R. hinter derselben steht Hephiastos nach 1. (bärtig, kleines
Gewandstück um die 1. Schulter und den 1. Arm; Lorber-
kranz); er stützt die L. in die Seite, die R. auf einen langen
oben etwas gekrümmten Stab; neben ihm
H<DAISTO£ "HffuiOTog.
R. dahinter eilt, erstaunt, Herse herbei (dor. Chiton, unge-
gürtet, mit Ueberschlag), mit der R. das Gewand an der
Schulter fassend. R. von ihr EP5E "Eqgtj. L. hinter Ge
ist Kekrops als bärtiger edler Mann mit lockigem Haar und
Lorberkranz in feinfaltigem Chiton gebildet; doch von unter
Schale i, a, Gruppe 3. 719
den Hüften geht er in Schlangengestalt über; die R. stützt
er, erhoben, stolz auf einen langen Stab. L. von seinem Kopfe
KEKPOV KtxQOip.
B) Der lebhaft herbeischreitende Zug von r., der mit
Herse auf A) begann, setzt sich hier fort: 1. voran Aglauros
(/\KYPOZJ!Ay]lavgog; im einfachen dor. Chiton; Armbander;
Sphendone); sie blickt, nach 1. schreitend, zurück zuErechtheus
der ihr schreitend folgt in langem Chiton und Mantel, unter
dem auch der 1. Arm; in der R. hat er langes Scepter.
Links vom Kopfe:
t 9 e X C V{ *BQ&ß)*k'
Dann folgt Pandrosos, von vorne stehend, die Arme nach
beiden Selten ausbreitend (Kopf fehlt) in feinfaltigem Chiton;
1. vom Kopfe: PAA/A • ndvd[goaog. Es ist die Mittelfigur,
daher von vorne dargestellt. R. folgt der nach 1. schreitende
bartige Aigeus im Mantel, im 1. Arme den Stab, die R. wie
adorierend erhoben (Lorberkranz, vom Namen ist erhalten
• TEYC Ai]yevg.) R. am Ende steht ruhig von vorne, den Kopf
nach 1. gewandt, die L. unter dem Mantel einstützend, die R.
auf den Stock gelegt Pallas, ein bartiger Mann mit lockerem
krausem Haar, das auch das Ohr bedeckt; seine Haltung
scheint etwas gleichgültigen Trotz auszudrücken; r. vom Kopfe
fi & A A / i nällag.
Sorgfältig und sehr schön. Weder rotes noch weisses
Detail, ausser den Inschriften die weiss waren; dagegen mehr-
fach gelblich verdünntes Firnisdetail. Stil ganz wie bei 2538.
2538. (1762). H. 0,125. Dm. o,32. Vulci, S. Canino, 1841. Aus
Stücken; Einiges schlecht erg. — Abg. Gerhard, Orakel der
Themis (Berl. Winckelm. progr. 1846); mit den inzwischen
entdeckten Inschriften: Gerhard, Auserl. Vasen IV, 327. 328;
S. 102. Wien. Vorlegebl. A, 11, 2 (Innenb). Vgl. Gerhard, rapp.
volc. not. 432. Reserve etr., coupes No. i3. Arch. Anz. 1854, S. 427.
Innen: Aigeus vor Themis. Die Scene geht im
delphischen Tempel vor, der durch eine dorische Säule mit
Architrav und Triglyphenfries angedeutet ist. L. sitzt Themis
nach r. auf einem Dreifusse (Löwenfüsse, nur ein grosser,
mit Stern verzierter Ringhenkel direkt über dem einen Fusse),
da für die andern wegen des Körpers der Themis kein Platz
war; der Dreifuss ist so hoch, dass ihre Füsse in die Luft
j20 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
herabhängen; sie trägt langen Chiton und Mantel, der auch
auf dem Hinterkopf aufliegt; Ohrring und Halsband durch
Pünktchen gegeben; gesenktes Haupt; auf der 1. Hand eine
Phiale, in der R. einen kleinen Lorberzweig. Ueber ihr steht
OEMI£ Qtfag. R. vor ihr steht Aigeus nach 1., aufrecht,
doch sich auf den Stock lehnend den er unter die 1. Achsel
gestützt hat; Mantel um den Unterkörper und unter der 1.
Achsel; Schuhe; Bart; ausgesparter Lorberkranz und Binde im
Haar; sein Blick ist fest auf Themis gerichtet, ruhig der Ant-
wort harrend. Oben: A I r E Y X. Alytvg.
A) Kalydonische Eberj.agd. In der Mitte der nach 1.
stürmende Eber, mit den Vorderbeinen hoch ausgreifend;
1., vor ihm entweichend, doch sich umdrehend, die von
Ghlamys bedeckte Linke gegen ihn ausstreckend und in der
R. eine kurze Keule (deren Ende nicht erhalten) schwingend
Meleagros als Jüngling mit dem Petasos auf dem Kopfe;
r. davon MEAEATPO£ MaleayQog, Von 1. eilt ein anderer
Jüngling herbei der mit eingelegter Lanze den Eber in die
Schnauze sticht (Chlamys, Petasos im Nacken). R., vom Eber
teilweise verdeckt, läuft neben demselben nach 1. eine männ-
liche Figur in Ghlamys (Oberkörper modern), und r. hinter
dem Eber eine weit nach 1. ausschreitende nackte männliche
Figur (Kopf und r. Arm modern) die in der erhobenen
(antiken) r. Hand eine Keule schwingt und das Schwert um-
gegürtet hat.
B) Peleus' Jagd. In der Mitte ein Hirsch nach 1., wie
der Eber von A) mit den Vorderbeinen emporsprengend (Fell
mit verd. Detail); er wird von hinten gefasst an dem einen
Geweih von einem Jüngling, der in der R. die Keule schwingt
(nackt); ein bärtiger vom Rücken gesehener Mann r. (mit
Petasos, Chlamys um den 1. Arm gewickelt) stösst mit langer
Lanze gegen den Rücken des Tieres. L. von vorn wird
dasselbe angegriffen von Peleus (bärtig, nackt, Schwert um-
gehängt, Pilos), der in beiden erhobenen Armen eine Keule
schwingt. R. neben seinem Kopfe: P E A E Y $ JIv;Äa'c.
L. am Ende ein Jüngling, im Begriffe den langen Wurfspeer
gegen das Tier zu schleudern (Chlamys, Petasos im Nacken).
Herrliche Motive; schönster Stil. Ohne alles Rot und
Weiss (die Inschriften ganz verblasst). Augen mit Oberlid-
strich. Ziemlich viel verd. Muskeldetail. Die Schale scheint
von derselben Hand zu sein wie i5'}~.
Schale, i, a, Gruppe 3; b, Gruppe i. 2. 721
b) Die Aussenseiten unbemalt.
Erste Gruppe: Nur Innenbild. Ausseti schwarz gefirnisst. Das
Bild steht auf der Kreislinie auf.
2539. (865). H. 0,09. Dm. o,23. Nola, S. Koll. — Intakt. Mäander
ohne Unterbrechung.
L. sitzt ein Jüngling auf Stuhl ohne Lehne nach r., im
Mantel verhüllt bis auf den Kopf. Vor ihm steht ein bärtiger
Mann nach 1., die R. (ermunternd oder belehrend) hoch er-
hebend (im Mantel, r. Brust frei, Bart in einzelnen Pinsel-
strichen).
Augen innen offen, doch der Kontur noch fast wie im
strengen Stil. Flüchtig. — Viele wirre weiche breite Vor-
zeichnung.
2540. (873). H. 0,09. Dm. 0,225. Nola, S. Koll. — Intakt.
Mäander mit vier Kreuzen. Zwei in die Mäntel verhüllte
Jünglinge sich gegenüber, beide etwas vorgebeugt; der 1.
mit Stock. Sehr flüchtig. Die Mantelfalten in vielgebrochenen
Linien.
2541. (723). H. 0,09. Dm. 0,22. Nola, S. Koll. — Intakt.
Mäander mit fünf Kreuzen. L. eine bärtige Herme mit
starkem stehendem Phallos, vor ihr r. ein Jüngling, sich auf
den Stock vorlehnend, im Mantel; er streichelt die Herme
mit der R. am Bart. Sein Haar mit aufgehöhten Punkten
versehen; indes sonst sehr flüchtig und etwas plump.
Zweite Gruppe: Schalen mit niederem Fusse; Form No. 226.
Ntir Imienbild.
a) Das Bild steht auf der Kreislinie auf.
2542. (2215). H. 0,055. Dm. 0,18. Corneto, Gerh.' Nachl. — Intakt.
Thonfarbe sehr rot. Abg. Gerhard, Festgedanken an Winckel-
mann, 1841, Taf. II, 3. 4; O. Jahn, Berichte d. sächs. Ges. 1854,
Taf. I, 2; Birch, hist. of pottery I, 233; Blümner, Technol. und
Termin, d. Gewerbe u. Künste II, S. 50, Fig. 10.
Flüchtiger Mäander mit Kreuz.
Vasenatelier. Vor einem dreistufigem Aufbaue (Ofen)
auf dessen Stufen ein schw. Napf und eine schw. Oenochoe
stehen, sitzt auf viereckigem (Stein) Sitze ein Jüngling nach r.
(Unterkörper im Mantel, r. Binde); er hält auf der R. einen
zweihenkligen Napf, in der L. ein kurzes gerades Stäbchen
mit dem er poliert? Oben dick rot aufgemalt P *..
Zierlich lebendig.
46
722 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
2543. (1259). H. 0,04. Dm. 0,12. S. Barth. — Vgl. Panofka mus. Bart.
p. 125 No. 43.
Das Bild nur von Thongrundstreif umgeben. Ein Jüng-
ling steht nackt von vorne, Kopf nach 1. (etwas verd. Muskel-
detail); 1. ein Luterion zur Hälfte dargestellt; er streckt beide
Arme seitwärts aus; in der L. ein Halter, ein anderer Halter
weiter unten im Räume.
Nachlässig
lg-
ß) Das Bild steht auf einer Horizontalen auf; der Abschnitt
darunter ist zmgefirnisst. Umrahmt ist das Bild von zwei
T hon grün dstteifchen .
2544. (1941)- H. 0,05. Dm. 0,16. In Rom 1846 durch Gerh. erw.
L. sitzt ein Jüngling nach r. auf viereckigem Sitz (Mantel,
r. Brust frei) die R. sprechend vorgestreckt; vor ihm kauert
auf der Erde Eros (als Knabe mit kurzen Haaren, grossen
Flügeln), beide Hände auf beide Kniee legend, die langen
Flügel emporgerichtet; er sieht aufmerksam auf den Jüngling;
bescheiden flehend scheint er zu warten.
2545. (2008). H. 0,05. Dm. o,i3. In Rom 1846 von Gerh. erw. — Die
Oberfläche beschädigt.
Ein un bärtiger Satyr (kleiner Schwanz, grosse Glatze,
Tierohren die nach r. vorgebogen) ist angstvoll nach 1. auf
die Kniee gefallen; er blickt erschreckt um nach dem aus der
Luft sich herabschwingenden Greif mit gehobenen Flügeln,
langen Ohren und Zackenmähne.
2546. (881). H. 0,05. Dm. 0,15. Co meto, S. Dor.
L. ist die Ecke einer viereckigen Basis sichtbar. Ein
bärtiger Mann (Mantel, Stock) streckt die R. aus gegen einen
entfliehenden Knaben (Mantel) der umsieht. Er macht ihm
wohl einen Liebesantrag.
Aussen nicht schw. gefirnisst, sondern mit abwechselnd
schw. und thongr. Rauten bedeckt.
Unter den Henkeln in schw. Siluette je ein Bock, von
primitiver Zeichnung.
2) Mit abgesetzton Rande.
Erste Gruppe: Tiefe Schale, Form Aro. 22g. Innenbild klein, nur eine
Figur enthaltend; nur von einem Thongrundstreif chen umgeben. Der
Ra?id ganz schwarz ; am oberen Ende des Bauches ein kleines dorisches
Kymation. Unter den Henkeln reiche symmetrisch angeordnete Palmetten
Schale, 2, Gruppe 1. y23
Das Bild jeder seit s aus zzaei Figuren bestehend. Der Stil ist dem
strengen noch nahe. Der obere Absatz des Fussrandes ungefirnist.
2547. (869). H. 0,155. Dm. 0,225. Nola, S. Koll. — Aus vielen
Stücken, die Fugen jedoch orten gelassen. — Abg. Arch. Ztg.
1848, Taf. 21, 3. 4. S. 323 (Panofka). Vgl. O. Jahn, arch. Beitr.
S. 105; Arch. Ztg. 1865, S. 80 (Friederichs); Stephani, compte
rendu i8y3, S. 201.
Innen (durch Brüche beschädigt). Eine Frau, stehend
von vorne (ion. Chiton, Mantel, Diadem), den Kopf nach 1.
wendend; in der R. hält sie ein Gefäss mit drei Löwenfüssen
am Bügel-Henkel hinaus; r. die Ecke eines Altars (?). L. oben
H O P A I $ ,
K A V O <- ° naig x"*°£-
A) Eine geflügelte Frau (Eos) eilt einem Jüngling
(Kephalos) nach und fasstihn, der sich im Enteilen nach ihr
umsieht, am r. Arme fest (sie hat ion. Chiton, Mantel, Rücken-
iiügel, Diadem, Haarknoten hinten; er ist im Mantel, r. Brust
frei; lange Locken); der Jüngling trägt in der L. eine Schild-
krötenleier (sechs Saiten); zwischen beiden:
HOP AI $ c „ , ,
K A V O $ ° naiq x"'kü>-
B) In faltenlosem ion. Chiton mit Tupfen und Mantel
steht ruhig eine Frau (Göttin?) nach r., das Haar in einer
Haube, in der L. ein Scepter aufstützend, in der R. eine grosse
Phiale vorstreckend; r. ein Mädchen nach 1., das ihr aus
einer Oenochoe in die Phiale eingiesst und mit der L. den
Chiton etwas emporhebt (langer ion. Chiton, feinfaltig; Chlamys-
artiges Obergewand, das auf der r. Schulter geheftet unter der
1. Achsel durchgeht; Diadem). R. oben sehr flüchtig geschrieben
H O P A I V
KAUOU ° miig XaXog'
2548. (867). H. o,i3. Dm. 0,20. Nola (nicht in sondern über einem
Grabe), S. Barth. — Aus Stücken, die alle ziemlich gleich-
massig grau verbrannt. — Vgl. Panofka. mus. Bart. p. n3, No.33
Innen (teilweise ergänzt): Ein Knabe ganz in den Mantel
auch am Hinterkopfe gehüllt steht nach r. vor einem zur
Hälfte dargestelltem Stuhle mit Polster, über welchem ein
Stock an r. Bande hängt; 1. oben hängt ein Flötenfutteral
(unterer Teil modern).
Aussen. A) Eine Nymphe (in langem Chiton und im
Mantel der auch den Hinterkopf verhüllt), steht ruhig nach r.
(Haarbinde, Ohrring); vor ihr prallt ein Silen zurück, in tanz-
46*
724 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
artiger heftiger Bewegung, der Körper von vorn, der Kopf
nach 1., das 1. Bein gehoben, der r. Arm nach dem Mädchen
ausgestreckt; erstaunte Geberde der L.; an jedem Hand-
gelenk hängt ihm ein zusammengebundenes rotes Band; grosse
Glatze, fliessendes straffes in einzelnen Pinselzügen gemaltes
Haar, roter Kranz, dicke Lippen; verd. Körperdetail.
Zwischen beiden
l-l O P A V 5 c „ . ,
K \ A O /v ° 7tai- *a™S'
B) Eine Nymphe (ion. Chiton mit bauschigem Ueberfall,
weitbauschiger Aermel; Nebris; Haube; Vorderhaar in ein-
zelnen Strichen) enteilt nach 1. und wehrt sich, nach r. sich
umdrehend, gegen einen zudringlichen Silen dem sie den
Thyrsos in der L. entgegenhält und in der R. eine brennende
kurze Fackel entgegenstreckt. Der Silen (Haare u. s. w. wie
auf A) bückt sich vor ihr und hält ihr einen Kranz (rote
Punkte) hin. Sehr lebendiger Ausdruck. L. unten steht
KAV05
KAVO/v
Zweite Gruppe: Flache Schale mit stark ausgebogenem schwarzem
Rande; dicker ungefirnisster Fussrand; Innenbild von Mäander
ttmzeben.
«!>*
u) Mit Aussenbildern.
2549. (871). H. 0,09. Dm. 0,21. Alte Kgl. Samml. — Intakt.
Innen: Ein Knabe steht im Mantel nach r. (r. Brust frei,
weisses Haarband mit Spitze), die L. eingestützt, in der vor-
gestreckten R. einen Ball an langem weissem Bande haltend.
L. ein Stück Thongrund (Basis, Fels?).
A) L. sitzt auf geschweiftem Lehnstuhle ein Knabe nach r.
(Mantel um die Beine) und spielt die Schildkrötenleier; er
schlägt das r. Bein über das 1.; vor ihm r. steht ein Genosse
im Mantel, in der R. eine zusammengefaltete Rolle; er recitirt
wohl frei zum Leierspiel, die L. unter dem Mantel. Weiter r.
ein Knabe im Mantel, der nach 1. stehend aus einer in beiden
Händen gehaltenen geöffneten Rolle liest (kontrolliert er den
Vortragenden?); auf der Rolle sehr kleine flüchtige Buch-
stabenartige Zeichen ohne Sinn
AA/v jv» A N
A AA + A/O
Alle haben weisse Haarbinden mit Spitze vorn.
Schale 2, Gruppe 2. 725
B} Drei Knaben im Mantel; der mittlere schreitend
nach 1., die R. ausstreckend; der r. en face, Kopf nach r., eine
Flöte (?) in der R.; 1. oben ein zusammengebundenes Diptychon ;
sie sind wohl in Beziehung zu A) als Zuschauer und indirekte
Teilnehmer gedacht.
Flüchtig; ganz freier Stil.
ß) Nur Innenbild, aussen schwarz.
2550. (1609). H. 0,11. Dm. 0,24. Vulci, Gerh. — Abg. Gerhard,
Trinksch. Taf. XVI, 1. 2; S- 27.
Innen: Silen kniet auf beiden Knieen nach r. auf
welligem Boden, in den er einen Thyrsos (Busch und mit
schw. Punkten) eingerammt hat, und balancirt auf der L. ein
Satyrknäblein das sich mit angstvollem Ausdruck mit der
R. an seinem Kopfe hält; mit der L. unterstützt er es unter
der 1. Achsel (grosse Glatze; Bart in einzelnen Strichen;
ebenso die kurzen Haare des Knäbchens das spitzes Satyr-
Ohr hat, doch ohne Schwanz ist). L. ragt in rundlichem
Umrisse ein Fels herein.
Der Stil lehnt sich noch etwas an den strengen an; wenig
Detail, doch sorgfältig. Oben steht
HOP AI 5 c „ ,/
KAUOS oncugxaXog.
Aus demselben Atelier wie 2547. 2548.
y) Ganz schwarz.
2551. (i6i3). H. 0,095. Dm. 0,195. Nola, S. Spinelli, von Gerhard
i834 erw.
Im Innern ist in das fertige Gefass eine Inschrift graviert,
s. Taf. No. 255 1. Rest antiker Restauration am Fusse.
2552. (23). H. 0,07. Dm. o,i3. S. Koll.
Unter dem Fusse in das fertige Gefäss eingekratzt A/V
25 53. (21 10). H. 0,07. Dm. 0,14. Korinth oder Melos, Ross' Nachl.
Vorzüglicher Firnis.
2554. (2111). H. 0,07. Dm. 0,14. Korinth oder Melos, Ross' Nachl.
Desgl.
2555. (2600)- H. 0,06. Dm. 0,125. Melos.
Desgl.
2556. (2578). H. 0,10. Dm. 0,19. Melos.
Desgl.
2557. (1282). H. 0,09. Dm. 0,19. NoJa, S. Koll.
Desgl.
72Ö Attisch rotfigurig, schöner Stil; ältere Hälfte.
25 58. (1396). H. 0,14. Dm. 0,28. Nola, S. Koll.
Desgl.; mit Bronzeklammern im Altertum restauriert.
2559. (2404). Dm. 0,15. Smyrna, S. Spiegelthal.
Desgl.
2560. (24). H. 0,06. Dm. 0,11. Nola, S. Koll.
Desgl.
2561. (i3o8). H. 0,04. Dm. 0,10. Nola, S. Koll.
Desgl.; etwas tiefer.
Dritte Gruppe: Mit breitem niederem Fusse etwa Form Nc- 27 1\-
2562. (2304). H. 0,05. Dm. 0,16. Gerh.' Nachl.
Ganz schwarz; unter dem Fusse eingekratzt ©V
2563. (1615). H. 0,07. Dm. 0,16. Nola, S. Spinelli, Gerh. i834. —
Vgl. Mommsen, unterit. Dial. S. 3i6, Anm.
Ganz schwarz; etwas von Sinter bedeckt. Unten in den
ungefirnissten Boden des fertigen Gefasses eingekratzte Inschrift
25 64. (1616). H. 0,05. Dm. 0,16. Nola, S. Spinelli, Gerh. i834. —
Vgl. Mommsen, unterit. Dial. S. 3i6, 15.
Desgl.; die ebenso eingekratzte Inschrift s. Tafel No. 25Ö4.
2565. (1617). H. 0,05. Dm. 0,16. Nola, S. Spinelli, Gerh. i834. —
Vgl. Mommsen, unterit. Dial. S. 315, 9.
Desgl.; ein Stück des Randes fehlt. Die Inschrift s. Taf.
No. 2565.
25 66. (1(614). H- °>°5- Dm. 0,16. Nola, S. Spinelli, Gerh. i834. —
Vgl. Mommsen, unterit. Dial. S. B15, 8.
Desgl.; die Inschrift s. Taf. No. 2566.
2567. (1619). H. 0,05. Dm. 0,155. Nola, von Gerh. 1828 in Neapel erw.
— Vgl. Annali d. J. i832, 279; 1835, 174. Mommsen, unterit.
Dial. S. 314. 5.
Desgl.; die Inschrift ebenso in den thongr. Boden graviert!:
**{$.%&
2568 (225 der einst zurückgesetzten). H. 0,05. Dm. 0,15.
Desgl.; unter dem Boden gravierte Inschrift s. Taf. No. 2568.
25 69. (1277). H. 0,06. Dm. q,i3i Nola, S. Koll.
Desgl.; ohne Inschrift.
Schale, 2, Gruppe 2. — Deckelschale. 727
2570. (19). Dm. 0,15. S. Koll.
Desgl.
18. Deckelschale (sog. Lekane).
Form No- 218.
Erste Gruppe: Form No. 218; schwere Gefässe; im Deckelknopfe
oben ein nach unten sich verengendes Lock. Ganz schwarz gefirnisst.
2571. (1285). H. 0,105. Dm. 0,15. Nola, S. Koll.
Der Rand des Knopfes ist ungefirnisst.
2572. (1394). H. 0,17. Dm. 0,28. Nola, S. Koll.
Desgl.
2573. (i392). H. 0,17. Dm. 0,28. Nola, S. Koll.
Desgl.
25 74. Dm. 0,14. Nola, S. Koll.
Desgl.
2575. (25). Dm. 0,16. S. Koll.
Der Rand des Knopfes ist schwarz.
2576. H. 0,085. Dm- °>"5- Nola, S. Koll.
Desgl.; der Deckel im Altertum mit mehreren starken
Bleiklammern restauriert.
2577. (i3oi). H. 0,045. Dm. 0,11. Nola, S. Koll.
Der Deckel fehlt.
Zweite Gruppe: Der Deckel, der ebenso gebildet ist wie in dir
vot igen Gruppe, ist von einem Figurenstreif bedeck^.
2578. (2443). Dm. o,3i. H. 0,07. Athen, 1875. — Aus vielen Stücken,-
scheint durch Feuer gelitten zu haben; teilweis abgeriebene
Oberfläche.
Nur der Deckel ist erhalten. Am Rande ringsum Mäan-
der (mit Kreuz). Die Figuren stehen auf dem Mäander auf.
Spiele der Satyrn. Sieben Figuren, eine Hauptgruppe
von fünf und eine Nebengruppe von zwei Figuren. Mit
letzterer beginnend: zwei Silene (bartige Satyrn), jeder mit
einer langen nicht brennenden Fackel; der 1. steht ruhig
und hält die mit beiden Händen gehaltene Fackel auf die
Erde gesenkt und blickt aufmerksam herab; der andere
hat sich in kauernde Stellung auf das 1. Knie nieder-
gelassen und streckt mit der Linken allein die Fackel so
dass ihr Ende sich mit dem der anderen kreuzt; es sieht
aus wie eine Art Bajonettfechten mit Fackeln. Haupt-
728 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
gruppe: Der bärtige Dionysos eilt zwischen zwei Silenen
hin, die offenbar eben in derselben Beschäftigung waren
wie die vorigen und stört sie, indem er wie es scheint
mit seinem Scepter (Stab mit doppeltem rundem Knopf) das
er horizontal hält mit beiden Händen ihre Fackeln aus-
einander geschlagen hat; er trägt hohe Stiefel bis zum Knie,
kurzen feinen Chiton, darüber steifen mit Palmetten bestickten
Chiton, Lorbeerkranz, kurzen Bart und Haar; der Silen 1.
gegen den er sich umwendet prallt nach 1. zurück, hält in der
R. die Fackel und streckt wie scheltend die L. gegen den Gott
aus. Der andere r. scheint noch in sein Spiel vertieft; er ist in
halb kauernder Bewegung im Begriffe sich niederzulassen wie
jener der ersten Gruppe und hält die Fackel wieder mit der
L. allein, so wie jener, die R. gehoben, den Blick aufmerksam
geneigt. Hinter diesen beiden Silenen ist je noch einer
gebildet, hüpfend und die Arme gegen die Hauptscene wie
spottend ausstreckend. — Die Silene sind alle bärtig, haben
vorn eine Glatze, kleine aufgestülpte Nase, dicke Lippen;
keine Kränze; die Spitzen ihrer tierischen Ohren sind alle
nach vorn gebogen.
Flüchtig, doch höchst anmutig eleganter Stil ganz freier
Kunst vom Ende dieser Periode; die Haare locker, mit
einzelnen Pinselstrichen. Weder rotes oder weisses noch
verd. Firnisdetail.
Dritte Gruppe: Ohne Henkel.
2579. (Bil. 69). H. 0,08. Dm. 0,12. Kameiros, 1881.
Vorzüglicher Firnis; der Deckel sitzt fest auf.
19. Napf.
a) Zweihenklig.
Erste Gruppe: Form No. 213, wie 2316/. Mit zwei gleichen
vertikalen Henkeln. Relativ grosse Exemplare. Ganz geßmisst bis auf
das Bild jederseits, unter welchem nur ein iingefirn. Streife hen
als Bodenlinie. Keinerlei Ornamente.
2580. (807). H. 0,15. Dm. 0,18. S. Barth. — Intakt. — Abg. Stephani,
Theseus und Minotauros Taf. IX, 2, S. 51. . Vgl. Panofka,
mus. Bart. p. 118 No. 36.
A) Auf einen Felsen hinter dem ein hoher Baum steht
mit grossen Aesten (daran kleine rote Blätter) sitzt Sinis
nach r., nackt, bärtig, die Beine überschlagend, das r. auf das
1., den r. Ellenbogen auf den r. Oberschenkel stemmend und
Napf, a, Gruppe i. 2.
729
so den Kopf stützend, in der L. eine grosse Keule; r. Tänie;
das Haar hat über den Schläfen einen grösseren Ausschnitt;
Stirnfalten (mit verd. Firnis], Mund etwas geöffnet, Blick in
die Ferne; er lauert aufmerksam gespannt auf den Kommen-
den. R. oben Z I N I Z 2ivig.
B) Theseus als Jüngling in Ghlamys, mit zwei Speeren
in der R., schreitet langsam zögernd nach 1., Petasos auf dem
Kopfe; r. steht OECEYC Qrtaevg (die angeblichen vier
Striche des E rührten von einer Uebermalung her). Schön
und lebendig. Auge mit Oberlidstrich. Detail mit verd.
Firnis.
2581. (Hi3). H. 0,15. Dm. 0,19. Nola, S. Koll.
Ohne Bild; ganz schwarz. Unten sind ein richtiges und
ein mislungenes Pentagramm eingekratzt.
2582. (1416). H. 0,15. Nola, S. Koll.
Desgl.; doch ohne das Zeichen.
2583. (1424). H. 0,14. Nola, S. Koll.
Desgl.
2584. (1426). H. o,i3. Nola, S. Koll.
Desgl.
2585. (3i). H. 0,085. S. Koll.
Desgl.
2586. (1378). H. 0,125. S. Koll.
Desgl.; sehr dicke Wandungen.
2587. (823). H. 0,09. Dm. 0,105. Nola, S. Barth. — Vgl. Panofka
mus. Bart. p. 126, 47.
Jederseits eine Eule zwischen zwei Oelzweigen (vgl.
No. 2595 ff.).
Zweite Gruppe: Wie die vorige, doch mit Ornamenten; unter
de?t Henkeln Doppelpalmette mit Seitenranken; unten meist Mäander.
2588. (2522). H. 0,295. Dm. o,23. Corneto, 1876. — Aus Stücken. —
Abg. Mon. d. J. X, 53; Annali d. J. 1878, p. 222 ff. (Heydemann);
Arch. epigr. Mitth. a. Oesterr. VI, 1882, S. 207 (Benndorf);
Genick, gr. Keramik, 1884, Taf. 17, 1. Vgl. Bull. d. J. 1876, 206.
(Heibig).
Am Rande sog. Eierstab; um die Henkelansätze Stab-
ornament; unten Mäander.
Der Freiermord. A) R. Odysseus nach r. (bärtig,
Exomis, oberer Haarkontur mit Tupfen), das r. Bein
/3o Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
voranstellend auf eine kleine (nicht umgrenzte) Erhöhung
schiesst eben, den r. Arm hoch erhoben, etwas Tn
die Knie gebogen einen Pfeil ab (Köcher an seiner
. beite) . L. von ihm zwei klagende Frauen (Mägde?), in
vT,"" M °tn ^ V°rdere mit §ewöhnl- dor- gegürtetem
Ueberschlag die hintere mit ungegürtetem kurzem Ueberfall mit
Schwalbenschwanzfalten); sie stehen ruhig, die vordere angstvoll
die Hände ringend, die andere den Kopf in die 1. Hand
p , n" ! beide„haben kurze volle Haare (die Ohren sind mit
Relieflinien auf die schw. Haarmasse aufgezeichnet; Tupfen
um den Kontur). Ueber beiden steht je ein
KAAH xu)j.
Ueber Odysseus: flAVSSSV* 'UXvooivg.
B) Kline mit ion. Voluten oben und gestreiftem Kissen
darauf zwei Freier: der eine 1. flieht auf die Kline erTn et'
auf ihr nach r. und wird vom Rücken gesehen; der Mantel
ist an den Beinen herabgerutscht; er hat im Rücken oben
einen Pfeil stecken, aus dem Blut (verd. brauner Firn is"
fl.esst; mit beiden Händen fasst er nach der Wunde; sein
um'^n K 7r'°renen? Profil; dicke Tänie des Symposions
um den Kopf; der andere hockt am Kopfende der Kline nach
L, halt den Mantel in der L. als Schutz vor sich und streckt
i A n fM e!t abwehrend aus («"bärtig, Tänie); r. oben:
7 V (das dreistrlch'ge Sigma ist ursprünglich) >{\al6c
Zwischen beiden am Boden steht ein dritter bfrtiger Freier
nach 1., der sich duckt, den Speisetisch aufgehoben hat und
nun denselben als Schild vor sich hin hält, sich ganz dahinter
verbergend (Gewandstück auf 1. Unterarm)!
m> okS ^eni?euverd- Detail ist bräunlich, nicht gelblich. Auge
mit Ooerhdstnch. Im Gewände noch Reste des strengen Stils.
2589. (,937). H. 0,20. Dm. o,23. Chiusi, ,846, in's Museum ,848. _
Aus grosseren Stucken, die Fugen übermalt. - Abg. Gerhard
Tnnksch. und Gefasse Taf. V; S. 45. Vgl. ArclAnz. rö5,
alt, n. 1' m c" d' SäChS' Ges- ,8«> S- 2« £: Welcher
alte Denkm. III S. 5J.; C. J. G. 8447b; Heydemann, Satyr- und
ßakchennamen S. 23 f.
Unten der Mäander.
A) Schaukeln. Ein Silen steht 1. und erwartet mit
horizontal vorgestreckten Armen das Zurückkommen einer
Schaukel (in Stuhlform ohne Lehne, mit schw. Stricken,
deren oberstes Ende modern, oben befestigt), um dieselbe von
Neuem vorwärts zu stossen. Auf der Schaukel sitzt ein
Napf, a, Gruppe i. j3e
Mädchen (mit langen Haaren; feinfaltiger
dor. Chiton und Mantel unterwärts); es streckt
die bis gegen die Knie entblössten Beine hori-
zontal vor. Der Silen hat einen wie vom
^ Winde zurückgewehten Bart (einzelne Pinsel-
striche) und grosse T'anie um den Kopf mir
Schleife und lang hinabhangenden und zurück-
fliegenden Zipfeln (weiss gemalt und darauf
's" dunkelrot); rings um seinen Kopf sind strahlen-
$ förmige lange Spitzen gesteckt die nur ror
"^ gemalt sind (verblasst). Oben:
LÜ N (siehe nebenstehend).
<1
ja R. über der Frau:
^ % A A H
c
O
ja (doch ist von dem K zu Anfang keine Spur
Ä erhalten).
IU
<Si
C/3
x\aXij
B) Eine Frau sittig langsam nach l. schrei-
tend, in langem feinfaltigem Chiton und Mantel
der beide Arme und Hinterkopf bedeckt; hinter
• ihr her geht ein Silen nach l., der, in komisch
u tänzelndem langsamem Schritte tolgend, ihr
t^ einen Sonnenschirm von hinten über den Kopf
hält (der Stab des Schirmes nicht in der Mittel-
axe). Der Silen hat langen streifigen Bart und
Haar und einen hohen Kalathos auf dem
Kopfe, der oben mit Blattern besteckt ist.
R. neben ihm von oben herab
* O p | N f b i
Oben steht:
1 * '
QcLUÜÖKO.
N «
Sehr schön und sorgfältig; die Silenskopfe besonders gut.
Unter dem Boden eingekratzt, s. Taf. No. 2589.
y32 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
2590. (8o3). H. 0,16. Dm. 0,19. Nola, S. Koll. — Fast intakt.
Kein Mäander, nur ungefirnisstes Streifchen unten.
A) Ein Mädchen (dor. Chiton) steht nach r., beide Arme
vorstreckend wie um etwas zu empfangen, mit Bezug auf B).
L. oben hangt eine T'anie; oben KAM-I y.ali] (weiss aufge-
malt, darauf Reste von Rot).
B) Eine Frau (dor. Chiton) steht von vorne, auf der 1. Hand
ein Kästchen, sich umwendend und mit der Hand winkend
nach A). Oben: KAM-I Ka)j. — Sehr flüchtig.
Unten eingekratzt X (sehr gross).
Dritte Gruppe: Form No. 221. Mit abgesetztem schwarzem Rande.
Die Innenseite der Henkel wie bei den Schalen ungeßrnisst ; auch der
Fussrand ungeßrnisst. Unter und nebe?i den Henkeln Palmetten.
2591. (810). H. 0,17. Dm. 0,275. Nola, S. Koll. — Intakt. — Abg.
Gerhard, antike Bildw. Taf. 48. Welcker, alte Denkm. III,
Taf. 16. Vgl. Gerhard, Prodromus, S. 294. Gerhard, auserl.
Vasenb. II, S. 16; O. Jahn, Teleph. und Troilos, S. 79; Bull,
d. J. 1872, p. 40 (Heibig); Annali d. J. 1872, p. 295 ff. (Matz).
A) Iris von Satyrn angefallen. Iris kommt eilenden
Schrittes (nach r.) von einem Opfer und hat in der L. den
Schwanz des Opfertiers, in der R. das Kerykeion (langer ion.
Chiton, chlamysartiges Obergewand, Rückenflügel, Haube);
sie wird angefallen von zwei lüsternen Silenen; der r. fällt
ihr in den 1. Arm, sie festhaltend (ithyphallisch); der 1. streckt
begehrlich die Arme aus; sie dreht sich nach ihm um und
weist ihn ab.
B) In der Mitte steht der bärtige Dionysos von vorne
(ion. Chiton; Mantel, darunter 1. Arm; Epheukranz), in der R.
den Thyrsos aufstützend; er wendet den Kopf nach 1. wo ein
Silen mit Kantharos und Schlauch sich umblickend entfernt;
r. ein tanzender Silen, der den Thyrsos bei Seite gestellt hat
(r. unten); er tanzt nach r., sich umblickend, auf beiden
Fussspitzen.
Viel Detail von verd. Firnis. Die Silene mager und
schlank, mit grossen Glatzen; die Haarenden verdünnt.
Der Stil ist dem strengen noch nahe. Auge ohne Ober-
lidstrich.
2592. (2109). H. 0,09. Dm. 0,15. Korinth oder Melos, Ross' Nachl.
Ohne Bild; nur schwarz gefirnisst; beste Technik.
Napf, a, Gruppe 3. 4. 733
Vierte Gruppe: Form No. 21J. Mit ei/tem horizontalen and einem
vertikalen Henkel. Geringe relative Grösse. Keine Ornamente. Ganz
gefirnisst bis auf das Bild, unter de?n ein ungefirnisstes Streifchen.
Vgl. 2318.
2593. (2060). H. 0,08. Dm. 0,11. Nola, Nach]. Panofka's.
A) Ein Jüngling im Mantel (r. Brust frei) steht von vorne,
die Leier (sechs Saiten) in der R. ausstreckend, Kopf nach 1.
B) Sich auf den Stock vorlehnender Jüngling, im Mantel
nach 1.; 1. oben an der Wand zwei Sandalen.
Der Augenkontur noch fast wie im strengen Stil.
2594. (828). H. 0,07. Dm. 0,10. Nola, S. Barth. — Intakt. — Vgl.
Panofka, mus. Bart. p. 126, 46.
Auf A) und B) je eine ithyphallische bärtige Herme
nach verschiedener Seite gewandt (langer Bart; lange Locken
seitwärts und hinten; rotes Haarband). Davor steht je ein
niederer Altar. R. und 1. oben je ein rechteckiger Gegenstand,
wohl Votivtafeln.
Noch dem strengen Stile nahe.
2595. (2270). H. 0,07. Dm. 0,04. Caere, Gern.' Nachl. — Intakt;
beste Technik.
Jederseits eine Eule zwischen zwei Oelzweigen. Die Eule
mit Ausnahme der Flügel sorgfältig getupft; die Zweige
schlank.
2596. (2272). H. 0,075. Dm. 0,09. Gerh.' Nachl.
Die gleiche Darstellung. An acht Stellen antik restauriert
mit groben Bohrlöchern (und Draht).
Nachlässiger als das vorige Exemplar. Die Eule ganz
punktiert.
Unten eingekratzt: B
2597. (1260). H. 0,075. Dm. 0,09. Nola, S. Koll.
Ebenso; die Eule ganz punktiert; doch sehr flüchtig.
2598. (1226). H. 0,07. Dm. 0,087. Nola, S. Koll.
Ebenso; flüchtig.
2599. (1999). H. 0,075. Dm. 0,09. In Neapel gek. durch Gerhard.
Vgl. Schöne, in comm. in hon. Mommsen, p. 654, 12.
Ebenso; flüchtig. Unten eingekratzt, s. Tafel No. 2599
(yXav[xeg]xdf).
2600. (1215). H. 0,07. Dm. 0,087. Nola, S. Koll.
Ebenso; intakt.
y34 Attisch rotfigurig; schöner Stil; ältere Hälfte.
2601. (825). H. 0,078. Dm. 0,092. Nola, S. Koll.
Ebenso. Die eine Seite ganz grauschwarz verbrannt und
zwar ist die der ThonoberfTäche so angegriffen, dass der
Firnis jetzt in relativ hohem Relief dasteht.
2602. (826). H. 0,072. Dm. 0,088. Nola, S. Koll.
Ebenso; flüchtig; intakt.
2603. (1125). H. 0,06. Dm. 0,08. Nola, S. Dorow.
Ebenso. Auffallende Ausbauchung und Verengerung des
Bauches gegen oben.
Flüchtig; riesiger Kopf der Eule.
2604. (Bil. 64). H. 0,08. Dm. 0,09. Kameiros, 1881.
Ebenso.
.2605. (2271). H. 0,07. Dm. 0,075. Gerhard's Nachl.
Ebenso; doch ausserdem ein horizontaler Oelzweig oben
am Rande, weshalb die Eule selbst kleiner. Unter den Henkeln
eine Ranke.
Ziemlich sorgfaltig. Intakt.
2606. (2238). H. 0,075. Dm. o,o83. Gerh.' Nachl. — Intakt.
Schuppenornament auf beiden Seiten, mit weissen Zusätzen
-(Kreuzchen und Punkte). Oben ein horizontaler Oelzweig.
Unter dem Henkel einerseits eine Eule, andererseits ein
Hund (sitzend, die Vorderbeine und die Schnauze hoch er-
llebend, sich aufrichtend). — Sorgfältig.
2607. (3o). H. 0,07. S. Koll.
Einfach schwarz gefirnisst.
b) Mit einem Henkel.
Erste Gruppe: Form No. 222. Keine Ornamente; mir unten ein
auch plastisch etwas abgesetzter un gefirnisst 'er Streif. ATur eine Figur.
2608. (2059). H- 0,065. Capua, Nachl. Panofka's.
Triton nach r., beide Arme horizontal ausstreckend, in
der L. einen Fisch haltend (langes Haar, Bart; der mensch-
liche Oberkörper mit kurzem Chiton bekleidet, der den Ansatz
des Fischleibes verdeckt).
2609. (816). H. 0,07. Nola, S. Koll.
Sitzende Sphinx nach r. (kurzes Haar; menschlich nur
der Kopf; Flügel vorne an der Brust ansetzend). Flüchtig.
Napf, b, Gruppe i. 2. — c. j35
Zweite Gruppe: Form No. 217; mit hohem Henkel; die obere
Hälfte des Bauches von der unteren durch eine Kille und sog. Eierstab
getrennt. Palmette am unteren Henkelansatz. Bild tunlaufend auf
dem oberen Teil.
2610. (1851). H. 0,155. Dm. 0,12. Vulci, 1841. — Aus Stücken erg.
und Abg. Annali d. J. i833, tav. E, p. 339 (Panofka). Genick,
gr. Keramik, 1884, Taf. 25, 6. Vgl. Welcker, alte Denkm. V, 399;
Overbeck, Gall. her. Bildw. S. 218.
Parisurteil. L. sitzt Paris auf Ghlamys nach r. (keine
Terrainandeutung darunter; ganz nackt, als Jüngling mit
kurzen Locken, r. Binde); er schaut aufmerksam vorgebeugt
auf Hermes, legt den 1. Arm auf das 1. Knie und hält in der
R. zwei Speere; r. hockt ein Jagdhund von vorne, der nach
Hermes aufschaut; 1. ein blattloser Baum. R. steht Hermes
von vorne, den Kopf zu Paris gewandt (bärtig, Stiefel, Chlamys;
Petasos im Nacken; Kerykeion dessen Ende erg. in der L.;
-ein Stück Mittelkörper erg.); er streckt die R. gegen Paris aus.
Es folgt Hera, herbeischreitend nach 1. (langer dor. Chiton
mit Ueberfall, ungegürtet, in der R. Scepter; Schultern und
Kopf modern); dann Athena (langer ion. Chiton, kurzer
Mantel; Aegis, Helm, Lanze schräg in der R., Kopf grossen-
teils ergänzt) die R. vorstreckend, den Kopf etwas senkend.
Dann folgt Eros nach r., als Knabe mit Locken und Blatt-
kranz (ausgespart); er spricht, die L. ausstreckend, auffordernd
mit Aphrodite r., die von vorne ruhig steht und zu zögern
scheint (Kopf nach 1.; Scepter mit Blüte bekrönt in der L.;
Diadem mit Blättern; dor. Chiton mit Bausch und Ueberfall).
-- Sehr schön. Auge mit Oberlidstrich.
c) Henkellose Näpfe und Schusseln. Ganz scJvwarz gefirnisst.
2611. (2281). H. 0,06. Dm. 0,11. Gerb.' Nachl. — Die Inschrift bei
Röhl, inscr. gr. antiquiss. No. 526.
Form No. 260. Vortreffliche attische Technik. In das
fertige Gefäss ist unten eine chalkidische Inschrift eingekratzt:
^^V
Xagileco sfyit.
y36 Attisch rotfigurig, schöner Stil, ältere Hälfte.
2612. (2280). H. 0,05. Dm. 0,10. Gerh.' Nachl.
Dieselbe Form, doch noch etwas untersetzter. Unten ein-
gekratzt, s. Tafel No. 2612.
2613. (1747)- H. 0,05. Dm. 0,165. In Neapel erw., 1841. — Vgl. Mommsen,
unterital. Dialekte S. 3i6, 17.
Napf, etwa der Form No. 216, nur henkellos. Unten in
den gefirnissten Boden eingekratzt:
U 2 J l\A 11
2614. (1415). H. 0,105. Dm. 0,21. Nola, S. Koll.
Schüssel der Form No. 227. Fussrand ungefirnisst.
2615. (i367). H. 0,09. Dm. 0,22. Nola, S. Koll.
Desgl.
2616. (1407). Dm. 0,21. S. Koll.
Desgl.
2617. (i3s3). H. 0,10. Dm. 0,21. Nola, S. Koll.
Desgl.
2618. (1864). H. 0,09. Dm. 0,20. Nola, Gerh., 1841.
Desgl.
2619. (1414). H. 0,095. Dm. 0,21. Nola, S. Koll.
Desgl.; doch der Fuss ganz schwarz.
2620. (i363). H. 0,095. Dm. 0,205. Nola, S. Koll.
Desgl.; doch ohne Rand oben.
20. Kantharos.
2621. (1820). H. 0,115. Nola, Gerh., 1841.
Form No. 270. Ganz schwarz. Etwas verbrannt. Am
Boden eingekratzt (echt) KAP und einige Striche an einer
andern Stelle.
2622. (i32o). H. 0,09. S. Koll.
Form No. 278; ganz schwarz.
21. Rhyton in Tierkopfform.
2623. (791). H. 0,265. Nola, S. Barth. — Intakt. — Vgl. Panofka
mus. Bart. No. 37.
Form No. 2g3. Der Widderkopf ist ungefirnisst; die ge-
buckelten Haare mit Resten von Zinnoberrot, die Hörner gelb;
die Augenkonture mit schw. Firnis.
Verschiedene Formen. 737
Um den gefirnissten oberen Teil der Vase lauft ein Bild-
streif: Ein Silen verfolgt im Laufschritte nach r. eine
Nymphe, die ihm enteilend eine Fackel entgegenstreckt
(Thyrsos in der andern Hand; ion. Chiton mit Bausch; Nebris);
1. entflieht eine zweite Nymphe nach 1. (dor. Chiton, Haube)
mit Thyrsos in der L.
22. Firstziegel.
2624. (2769). L. 0,27. Dm. vorn 0,18. Athen, 1882. — Aus Stücken,
vollständig. Firnisgrund ungleichmässig.
Gefäss der Form wie die bei Benndorf, gr. Vasenb. S. 70 ft.
und Furtwängler, S. Sabouroff, zu Taf. bi besprochenen.
Der obere Teil ist wie gewöhnlich ungefirnisst und mit gra-
vierten Schuppen bedeckt. Am geschlossenen Ende kein
plastischer sondern nur ein gemalter weiblicher Kopf
nach 1., eine Ranke davor (Binde mit daransteckenden spitzen
Blättern, die erst weiss und darauf rötlich aufgemalt). Am
offenen Ende Strahlen nach aussen; dahinter Lorberzweig.
Auf beiden Seiten ein Bilderfries, gegen die Schuppen des
Rückens durch Stabornament abgegrenzt.
A) Eine Frau auf Stuhl nach r. (ion. Chiton, Mantel),
auf der L. Alabastron; vor ihr ein Jüngling auf Stock ge-
lehnt, im Mantel; er hält ihr einen Beutel entgegen; 1. ein
Jüngling, hinter ihr stehend (Stock und Mantel). Oben
Spiegel und Binde.
B) In der Mitte eine Frau in Chiton und Mantel, darin
bis zur Nase verhüllt, stehend nach 1.; r. und 1. je ein Jüngling
im Mantel mit Stock. — Flüchtig, Stil gegen Ende der Periode.
47
III. Der schöne Stil, spätere Hälfte.
1. Pelike.
(Schlauchförmige Amphora, Form No. 52).
Erste Gruppe: Mit Palmetten zcnter den Henkeln.
Sorgfältigere Exemplare.
2625. (2832). H. o,3S5. Dm. 0,27. Athen, ausserhalb des Kerameikos;
S. Sabouroff, 1884. — Aus Stücken; vielfach rotbraun verbrannt.
— Abg. Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 66.
Henkel dreiteilig. Auf dem Mündungsrande sog. Eierstab.
Ueber dem Bilde von A) liegender Palmettenstreif. Unten
ringsum Mäander. Fusswulst dick, mit schw. Streif auf dem
Thongrund.
A) Amazonenkampf. Auf welligem Terrain (das durch
verblassten aufgemalten welligen Strich teilweise bezeichnet)
sprengt in der Mitte eine Amazone nach r. auf weissem
sich emporbäumenden Ross (ganz weiss, Innenzeichnung
mit gelbrötl. verd. Firnis; die Mähne weiss, naturalistisch
flatternd auf den schw. Grund gemalt mit gelben Innenlinien);
die Amazone in engen mit horizontalem Zickzack verzierten
Hosen und Aermeln; kurzer Chiton, der ebenfalls faltenlos und
gestickt; lange Locken, skythische Mütze die grossenteils weiss
mit gelbroten Innenlinien; mit der L. die Zügel haltend und
in der R. die Lanze erhebend wendet sie sich um und sucht
damit nach hinten zu stechen, von wo sie angegriffen wird
von einem nach 1. entweichenden doch sich umdrehenden
Jüngling, der mit geschwungener Lanze gegen sie eindringt
und den Schild (mit schw. Schlange) vorhält (Ghlamys mit
rundem Knopf vorn; zurückgeschobener kor. Helm). R. vor
dem Rosse ein Jüngling in demselben Motiv nach der andern
Seite, doch von hinten gesehen (nackt, Rundschild mit schw.
Schlange darauf; ohne Helm; die R. ist nicht vollständig in-
dem sie vom Ornament abgeschnitten wird). Oben, den Raum
füllend zwei Halbfiguren (nach unten einfach durch den
Pelike, Gruppe i. 2. j3<j
Firnisgrund abgeschnitten): 1. ein Jüngling in Petasos und
Chlamys der nach r. in die Trompete stösst; r. eine Amazone
in demselben Gewände wie die Reiterin, ausschreitend nach r.,
die Pelta am 1. Arm; weisse Mütze; in der R. hoch die Lanze
zückend, mit der sie nach unten nach dem Jüngling r. unten
sticht.
B) In der Mitte ein bärtiger Mann mit Scepter, im Mantel;
r. und 1. je ein Mädchen im Mantel. Ueberaus flüchtig.
2626. (283i). H. 0,285. Athen, S. Sabouroff, 1884. — Aus Stücken;
vieles fehlt. — Abg. Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 67.
Henkel mit erhöhter Mittelrippe. Auf dem Mündungs-
rande, über und unter den Bildern sog. Eierstab. Fussrand
niederer, durch Rille geteilt; unterer Teil ungefirnisst.
A) Der ruhende Herakles. In der Mitte sitzt auf dem
Löwenfell Herakles nach 1. (Terrain auf dem er sitzt nicht
angedeutet, und unten zur Füllung eine Ranke); mit der R.
stützt er die Keule auf; er wendet den Kopf (Haar und Bart
in einzelnen kurzen Pinsellöckchen) nach r. wo eine kleine
Nike (dor. Chiton, Ueberschlag, Haarknoten, weisses Fleisch)
auf ihn zuschwebt, auf der R. eine Schale tragend. R. sitzt
Athena nach 1. (dor. Chiton, Ueberschlag mit Saum, kor.
Helm zurückgeschoben, kurzes lockiges Haar); sie sitzt auf
einem kurzen Pfeiler; die L'anze in der L., den Schild an das
r. Knie gelehnt und ihn mit der R. berührend (der Schild
weiss; das Fleisch der Athena aber thongrundig). Von 1. tritt
Herakles zu Hebe (dor. Chiton, doch ungegürtet, während
bei den anderen gegürtet; Haarknoten vorn über der Stirn),
die auf der L. eine Phiale trägt, dieselbe Herakles anbietend;
in der R. gesenkt die Oenochoe. L. ist noch der nackte
Oberkörper eines Jünglings erhalten. Die Haare aller Figuren
in losen Ringeln gegeben.
B) Drei Manteljünglinge, sehr flüchtig; der grösste
Teil dieser Seite fehlt. Haare massig.
Zweite Gruppe: Ohne die Palmetten ; sehr nachlässige Exemplare.
Ueber und tinter dem Bilde Eier st ab.
2627. (2596). H. 0,17. Piräus, 1878.
Blasser Thon; schlechter rotgebrannter Firnis; höchste
Flüchtigkeit; flotte Zeichnung, nur mit sehr breiten Linien.
A) Amazonen köpf neben Pferde köpf mit Zügel
nach r.; skythische Mütze.
B) Zwei Mantel figuren sich gegenüber, von der höchsten
Flüchtigkeit und Rohheit.
47*
740 Attisch rotfigurig; scliöner Stil; spätere Hälfte.
2628. (2451). H. 0,15. Athen, 1875.
Es fehlt der eine Henkel und die Mündung.
A) Amazonenkopf neben Pferdekopf; am ersteren
ist das Fleisch weiss, darauf gelbliche Innenlinien.
B) zwei ebenso rohe Mantelfiguren sich gegenüber wie
2627; zwischen beiden ein Ball (?)
Die Oberfläche hat etwas gelitten. Sehr geringe Technik.
2629. (B. 7). H. o,2o3. Kertsch, S. Becker, 1882.
A) Ein Greifenvorderteil nach 1., vom Boden empor-
kommend, die Vorderbeine erhebend gegen einen unbärtigen
Kopf in skythischer Mütze nach r.
B) Zwei sehr rohe Mantelfiguren einander gegenüber.
Schlechte Technik; die Oberfläche hat sehr gelitten.
2. Schlanke einhenklige Grabvase.
Form No. 47.
2630. (2606). H. 0,345. U. o,32. Aus Athen erw. 1875, nach unzu-
verlässiger Angabe in Theben gefunden.
Hals: Obere grössere Hälfte: Nike (ion. Chiton, Mantel)
ein Kästchen und gesticktes Tuch tragend. Ueberaus nach-
lässig. — Darunter Stabornament und Eierstab.
Schulter: Auf der einen grösseren Hälfte Stabornament
und Eierstab darunter; auf der kleineren nur Stabornament.
Bauch: Umlaufendes Bild. Vorn in der Mitte: Nike im
Mantel nach r. (viel übermalt, streckt ein grosses gesticktes
Tuch in der R. vor). R. ein bärtiger Mann nach r., im Mantel,
hält ebenfalls ein grosses gesticktes Tuch (schärpenartig) auf
der L. und erhebt die R. ; auf ihn zu fliegt von r. ein kleiner
Eros, daneben eine zweite Nike nach 1. (Chiton, Mantel),
wieder eine Schärpe in der R. vorstreckend. Es folgt ein
zwischen die beiden Niken geschobener Manteljüngling.
Hochzeitliche Bedeutung?
Höchste Flüchtigkeit, ja Rohheit; nur breite Pinsellinien.
Die Mäntel fast alle übermalt oder ergänzt.
2631. (2419). H. 0,19. Dm. unten 0,07; in der Mitte 0,045. Athen, 1S73.
Hals von einem gleichen Gefäss.
Auf der unteren, durch zwei plastische Ringe von der
oberen geschiedenen Abteilung vorn Palmetten, hinten dicke
Strahlen mit dünnen Spitzen nach unten.
Auf der grösseren oberen Abteilung: Nike (dor. Chiton),
ruhig nach r. stehend, die Hände so haltend als ob sie eine
Tänie vorstrecke. Flüchtig.
Grabvase. Hydria, Gruppe i. 741
2632. H. 0,09. Dm. 0,095. Athen; aus älterer Sammlung.
Der untere Teil vom Halse eines grossen Exemplares,
das indes wahrscheinlich zweihenklig (Form No. 44) war.
Zwei Bilder, durch gefirnissten Zwischenraum getrennt.
A) Auf der einen Seite liegt auf einer Kline ausgestreckt
ein unbärtiger Toter nach 1., in Laken verhüllt; über ihn
hängen mehrere lange weisse Binden herab.
B) Auf der andern Seite eine Frau nach r. (dor. Chiton;
weisser Gürtel; die rechte Brust entblösst; aufgelöstes Haar);
sie streckt jammernd beide Arme aus; vor ihr ein Grabmal in
Form eines Tumulus der mit Binden behängt (letztere mit
Firnis aufgemalt, sie waren jedoch wie es scheint nebst dem
ganzen Tumulus mit weisser Farbe überdeckt; das Weiss meist
abgefallen). — Sehr flüchtig.
3. Hydria.
Form No. 41. Unter dem vertikalen Henkel mehr oder weniger
ausgeführte Palmette nornamte. Das Bild beginnt etwa um
die Mitte des Bauches und erstreckt sich über die Schulter
bis gegen den Hals. Die Figuren stehen nicht auf einer
Grundlinie auf sondern sind auf verschiedene Pläne verteilt.
Der Mündungsrand ungefimisst , mit Eierstab verziert.
Der Fuss reich und verschieden profiliert.
Erste Gruppe: Die Form ist im Ganze?i noch bauchig und schwer.
Die Darstellung greift über die Seilenhenkel über. Um den Hals ein
überaus feines Band von Palmetten- und Blütenranken. Unten ringsum
breites Band liegender Palmetten. Fuss ganz schwarz. Um die Ansätze
der Seitenhenkel sog Eierst ab.
Stil dem der vorigen Periode noch sehr nahe.
2633. (1750). H. 0,443. U. 1,07. Vulci, seavi Canino, i8?g gef., durch
Gerhard 1841 in Rom von Basseggio erw., 1843 für's Museum
gekauft; angeblich zusammen mit 2531 in einem Grabe ge-
funden, s. zu 2531. — Der obere Teil war gebrochen; sonst
intakt. — Abg. Gerhard, apulische Vasenb. Taf. C (ungenügend);
wiederholt bei Overbeck, Gall. her. Bildw. Taf. X, 5; S. 220.
Vgl. Bull. d. J. 1840, 51- 126; i843, p. 62; Arch. Ztg. 1844,
S. 261 ff. Welcker, alte Denkm. V, S. 400, No. 58. Stepham,
Nimbus und Strahlenkranz, S. 121. C. J. G. 8401.
Zwischen die Palmettenranken des Halses sind stern-
förmige Blümchen verteilt, die mit weisser und darauf mit
gelber Farbe aufgemalt sind.
742 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
Die Komposition ist so angeordnet, dass die Mittelfigur in
den oberen Plan heraufgerückt ist; daran schliessen sich im
unteren je eine Figur; dann im oberen jederseits eine sitzende
Gestalt; dann die Figuren hinter den Henkeln. Die Terrain-
linien sind überaus fein in den schw. Firnis eingeritzt.
Parisurteil. In der Mitte oben sitzt Aphrodite nach 1.,
bequem, die Unterbeine über einander legend; über ihr
A<t>POAITH, sehr klein geschrieben (das H am Schlüsse
sicher); (ion. Chiton, Mantel um Unterkörper, Kreuzbänder
mit Schachbrett; verzierte Sphendone, daran drei Blattspitzen);
in der L. lässig ein grosses blütenbekröntes Scepter, die R.
auf dem Knie; sie hört auf einen 1. neben ihr stehenden
kleinen Eros (grosse Flügel mit viel Detail in Relief Knien;
ausgesparter Blattkranz-, kurze Haare); die Inschrift bezeichnet
ihn als TOGOS; er weist Aphrodite mit der R. nach 1. auf
Paris. Unter Aphrodite unten zur Raumfüllung ein Reh, das
nach 1. auf einen Busch zugeht; 1. unten, doch nicht ganz
unten aufstehend, Hermes nach 1.; Beischrift E P M A 5 'Epfiäg
(Sandalen mit hoher Schnürung; Ghlamys auf 1. Achsel;
Petasos im Rücken, Haarwulst im Nacken, Löckchen über
das Ohr; Lorberkranz; unbärtig); in der L. gesenkt das Kery-
keion haltend wendet er den Kopf nach 1. oben und erhebt
die R. sprechend gegen Paris. Paris sitzt 1. oben über dem
Henkel nach r., bequem, das 1. Bein angezogen, das r. ausge-
streckt, die R. eingestemmt, den 1. Arm, indem er sich etwas
vorbeugt, auf den 1. Oberschenkel gelegt; zwei lange Lanzen
in der L.; Schwert umgegürtet; enge Hosen und Aermel die
geschuppt (alles mit Relief linien); faltenloser kurzer Chiton
mit Strahlen oben und unten, mit breiter rautenverzierter
Borte mitten, mit Sternchen und Strahlen bestickt; Gürtel,
darin ein Lorberkranz steckt; die orientalische Mütze mit
Zackenkamm. Neben ihm:
* * # & A t4 *
(das A stösst bereits an den Flügel des Pothos, darum ist
der Name unvollständig gelassen) *Alt"£avd[gog. Er hört auf
den Eros der r. vor ihm steht, die L. einstemmend, die R.
sprechend ausstreckend, das r. Bein höher aufstützend (neben
ihm EPOS; Kranz; längeres gelocktes Haar über das Ohr
herab). R. unter Aphrodite steht auf dem untersten Boden
Athena nach 1., im Costüm ganz wie auf 2634 (dor. Chiton,
an der r. Seite offen, mit breiten schw. Säumen; die Aegis
Hydria, Gruppe i. ja^,
mit Rauten bedeckt statt mit Schuppen; ohne Gorgoneion;
zurückgeschobener kor. Helm; neben ihr AGAI^A; am 1. Arme
grosser Rundschild mit Wellenrand; die R. hoch auf den
Speer stützend); Körper von vorne, etwas nach r. abgewendet;
sie blickt jedoch nach der Mitte 1. mit etwas gesenktem Haupte.
R. weiter oben (Paris entsprechend) sitzt Hera nach 1., auf-
recht, die Beine neben nicht übereinander; ion. Chiton, oben
und unten mit Palmettenborte und mit Sternchen bestickt;
Mantel; umlaufendes M'aanderdiadem mit hohen Blattspitzen
(ebenso wie Demeter auf 2634); kurze lockige Haare; r. vom
Kopfe h p y\ ; die L. stützt sie auf den Boden, die R.
legt sie auf die Knie und halt das lange Scepter. L. zwischen
ihr und Aphrodite sitzt bequem, nach der Mitte sich umwen-
dend ein dritter Eros (mit dem gewöhnlichem Blattkranz und
weissem Haarband). Ueber ihm I M ^ P O 5 ('Jf.uQog. Unterhalb
Hera steht eine Löwin oder ein Panther (Kopf im Profil)
ruhig nach 1.; r. hinter ihr steht auf mittlerem Plane zwischen
den Henkeln Zeus nach r. abgewendet, doch den Oberkörper
nach der Mitte umwendend (r. Standbein, R. einstemmend;
unter der 1. Achsel ein Stock, darauf sich lehnend; Blattkranz,
kurzer Haarwulst im Nacken). Ueber seinem Kopfe steht:
*E\£ Z]evg (von Gerhard übersehen). R. hinter dem
Henkel steht Artemis (langer dor. Chiton, Ueberschlag mit
breitem Saum, gegürtet; Sphendone), in der L. den Bogen
(die Sehne eingeritzt wie die Terrainlinien und überdies
daneben mit Relieflinie auf dem schw. Grunde gezogen), in
der R. eine grosse brennende Fackel (gelbes Feuer). Vor ihr
1. ist unten eine felsige Erhöhung angedeutet. L. zwischen
Hermes und Paris reitet ein nackter Knabe (kurze Haare,
Kranz) auf einem Delphin nach 1. über's Wasser (die Wellen
wie das Terrain mittelst dünn eingeritzter Linien). L. hinter
Paris über dem Henkel steht ein etwas grösserer nackter
Knabe (Ganymed?) mit Reif in der L. und kurzem Stecken in
der R. (Kranz). Unter dem Henkel unten der Vorderteil eines
liegenden Widders nach 1. L. hinter dem Henkel steht
Apoll nach r. (im Mantel, r. Brust frei; kurzer Haarwulst im
Nacken; bekränzt); er stützt in der R. einen grossen Lorber-
stamm auf.
Gegenstück zu 2684, beide von derselben Hand. Zweifel-
los attisch. Die Dorismen der Inschrift müssen einem be-
sonderen unberechenbarem Zufalle ihre Einführung verdanken
744 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
Stil vom Anfang dieser Periode (Beginn des vierten Jahrh.'). —
Aus demselben Atelier, ja wohl von demselben Künstler wie
die Vase die bei Heydemann, Satyr- und Bakchennamen und
Mon. d. J. VIII, 42 abg. ist.
2634. (1749)- H. 0,455. U. 1,08. Vulci, wie 2633. — Intakt. — Abg.
Gerhard, etrusk. campan. Vasenb. Taf. C, 1 — 5 (sehr unge-
nügend); S. 44 f.; Welcker, alte Denkm. III, Taf. 23, 1 (schlecht);
S. 385 ff. Wiener Vorlegebl. Ser. I, 7. Vgl. Bull. d. J. 1840, 49 ff. 127;
1841, 177 ff. Rhein. Mus. N. F. II, 609 ff. Arch. Ztg. i843, S. 26 ff.
Annali d. J. 1859, 150 ff. (Pervanoglu). C. J. G. 8426. Strube, Eleusin.
Bilderkreis, S. 55, Anm.; Arch. Ztg. 1871, S. 35 f. (Heydemann).
Gegenstück zu 2633. Die weissen Blümchen zwischen
den Palmetten fehlen. Anordnung der Figuren ähnlich 2633.
Die Terrainlinien ebenso.
Kadmos als Drachentöter. In der Mitte auf erhöhtem
Plane steht Athena nach 1. (über ihr
A O N M S I4$t]rä,
wie 2633 in dor. Chiton mit Ueberschlag, Gürtel mit Mäander,
an ihrer r. Seite offen mit breitem schw. Saume; schuppige
Aegis ohne Gorgoneion; langes Haar, kor. Helm zurückge-
schoben), die L. hoch auf die Lanze stützend, in der R. einen
Lorberkranz nach 1. abwärts haltend wo Kadmos weit nach r.
ausschreitet (über ihm KAAM0 5), das 1. Bein auf eine
Terrainwelle setzend (Schnürstiefel, Exomis mit Gürtel, darin
ein Lorberkranz steckt; oben und unten breite Strahlen -
borte; die Strahlen mit Relief linien umzogen, dann mit etwas
verd. Firnis gefüllt; auf dem Chiton noch einige breite verd.
gelbl. Pinselstriche; Sterne darauf mit Relief linien); in der R.
gezückt das Schwert, 1. Arm von einem Mantel bedeckt;
Petasos im Nacken; ausgesparter Lorberkranz indem lockigen
doch ziemlich kurzen Haare. Sein Ziel ist die grosse ge-
schuppte Schlange r. von Athena (mit dieser auf gleicher
Höhe), die sich ihm entgegenrollt. L. von Athena, gerade
über Kadmos steht eine kleine Nike nach r., über ihr N I K H;
(ion. Chiton und chlamysartiger auf 1. Schulter geknüpfter
Mantel, breite Sphendone, grosse Flügel) und hält, nach unten
blickend, mit beiden Händen einen Lorberzweig, zu einem
zweiten Kranze für Kadmos. Unten zwischen Kadmos und
Athena wächst ein grösserer Lorberstrauch. R. unten sitzt
Thebe nach 1.; die Füsse auf der unteren Bodenlinie auf-
ruhend, bequem sitzend, etwas zurückgelehnt, die Beine über-
einanderschlagend (1. vom Kopfe OI-IBA; langer ion. Chiton
Hydria, Gruppe i. j_p
mit Sternen, oben und unten mit feinem Palmettensaume;
breites Diadem; Mantel auf Hinterkopf und um die Beine;
nach der Mitte sehend). Auf sie schreitet 1. unten auf dem
untersten Boden ein kleiner Eros zu (bekränzt, kurze Seiten-
locken), etwas vorgebeugt in beiden Händen einen Lorber-
zweig (ganz wie Nike oben) haltend, wie um ihn Thebe zu
Füssen zu legen. Hinter ihr r. steht auf niederer dorischer
Säule ein Dreifuss (der gewöhnl. spätere Typus); darüber
sitzt im oberen Plane Demeter (über ihr AAMATAT), den
Körper in % Ansicht nach r., den Kopf nach der Mitte wendend,
stolz, nicht bequem sitzend, aufgerichtet, mit der L. das
Scepter aufstützend; die R. lehnt sie an die Terrainerhöhung;
umlaufendes Mäanderdiadem mit hohen Spitzen oder Strahlen
bedeckt. R. hinter ihr steht Köre nach 1.; der Unterkörper
wird durch den Henkel abgeschnitten (über ihr KOPA; dor.
Chiton mit breitem Gürtel, an ihrer 1. Seite offen, breiter
schw. Saum; Sphendone); sie senkt in der R. eine grosse
Fackel und stützt in der L. eine noch grössere auf, die brennt
(weiss und darauf gelb gemalte Flamme). L. hinter Kadmos
sitzt aufrecht, doch die Unterbeine übereinander legend, die
L. auf den Boden stützend, im Mittelplane Harmonia nach r.,
mit der R. einen Gewandzipfel heraufziehend über die Schulter;
über ihr APMONIA; feinfaltiger ion. Chiton mit Kreuz-
bändern (Mantel, Haar in Wellen nach hinten gekämmt, wo
ein Knoten). L. von ihr auf dorischer Säule ein Dreifuss.
L. oben steht zwischen dem Henkel, doch in vollständiger
Figur Poseidon nach r., das 1. Bein höher aufstellend,
Mantel auf I. Achsel und um Unterkörper, die L. auf den
Dreizack aufstützend, die R. in die Seite stemmend; bekränzt,
kurze Haare; über ihm nO£^ IAA/V.
Unter dem Henkel sitzt bequem auf einer Erhöhung ein
nackter Jüngling nach 1. (bekränzt, die L. auf den Boden
stützend, die R. auf dem Knie ruhend, nach der Mitte sich
umsehend). R. von ihm ein (ausgesparter) dünner Reif in
Verkürzung (Spielzeug; vgl. 2Ö33). L. über dem Henkel sitzt
eine Frau nach 1. (langer Chiton, ganz in den Mantel ver-
hüllt, auch Hinterkopf und beide Arme); sie wendet sich auf-
merksam nach der Mitte um (Maia?). L. etwas weiter unten
steht Hermes nach r. (oben steht EPMAS; Sandalen mit
hoher Umschnürung; Chlamys), die R. einstützend, das Kery-
keion in der L. (Petasos; herabfallende einzelne Haarstränge;
unbärtig). R. sitzt hinter Köre über dem Henkel Apollo
nach r., bequem, den Mantel um den Unterkörper und 1.
746 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
Schulter, in der L. einen Lorberstamm aufstützend, die R.
auf den Boden stemmend und sich nach der Mitte umwen-
dend (oben
An 6 A A A A/ Umn(0v
lorberbekränzt; kurze Haare). Unter dem Henkel schreitet
ein Greif nach 1. (mit langen Flügeln; einfacher Adlerkopf,
jedoch lange stehende Ohren; ohne Strahlenmähne; Maul
geschlossen). R. hinter dem Henkel steht in dor. Chiton
Artemis nach 1. (lange Haare; in jeder Hand eine lange
Fackel mit gelb aufgemalter Flamme; über ihr
Diese Figuren bei und hinter den Henkeln sind flüchtiger als
die anderen ausgeführt.
Zur Füllung 1. hinter Kadmos ein kleines Reh nach r.
und mehrfach im Räume kleine aus dem jeweiligen Terrain
wachsende Stauden mit Lorberblättern.
Von derselben Hand wie 2633.
-g
Zweite Gruppe: Die Form etwas schlanker. Die Darstellung
greift flicht über die Henkel. Unter den Seitenhenkeln auch je eine
Palmette. lieber und unter dem Bilde sog. Eierstab.
Der Stil ist der spätere.
2635. H. 0,25. U. 0,52. Campanien, war einst im Kunsthandel zu
Neapel, dann in der S. AI. Castellani, 1884 erw. — Vgl. den
Catalog der Auktion der S. Castellani in Rom 1884, No. 68.
Weil in der Festschrift für E. Gurtius, 1884. — Völlig intakt.
Aphrodite IniTQuyia. Aphrodite reitet, nach Frauen-
art sitzend auf einem nach 1. galoppierenden Bocke, an dessen
Kopfe sie sich mit der R. festhält; sie hat den Mantel über
den Kopf gelegt; er fällt ihr über den Rücken, bedeckt die
1. Schulter und den 1. Arm ganz und ist dann um den Unter-
körper geschlungen; der Oberkörper nackt. Unten laufen
noch zwei Zicklein neben dem Bocke her. L. voran
schreitet Eros (kurzes Haar; grosse ausgebreitete Flügel), ein
Thymiaterion in der L. tragend. R. sitzt auf seiner
Chlamys (keine Terrainangabe) der jugendliche Hermes
nach r., sich nach der Mitte umwendend und das Kerykeion
in der R. erhebend. Schöne lebendige Zeichnung. Das Ge-
wand mit feinen Linien, ohne Saum. Die Haare mit einzelnen
geringelten Pinselzügen. Prachtvoller Firnis.
Hydria, Gruppe 2. 3. 747
Dritte Gruppe: Die Form ist noch schlanker, namentlich der
Hals länger gestreckt. Um den Hals ei?t in Thon aufgehöhter und
■vergoldeter Blattkranz. Die Palmetten der Rückseite etwas überladen.
Palmette auch unter den Seitenhenkeln. Fleisch der Frauen weiss;
Vergoldung an vielen Details.
2636. (1987). H. 0,475. U. 0,80. Cumae, S. Ingenheim. — Viel erg.
und übermalt. — Abg. Gerhard, ant. Bildw. Taf. 44; Elite
ceram. IV, 5; p. 16. 139. Vgl. Panofka, Terracotten v. Berlin
S. 55. Annali d. J. 1845, P- 364 (Jahn). Arch. Ztg. 1854, S. 460 f.
1858, 233 ff. (Jahn); Stephani, compte rendu 1860, S. 50; i863,
S. 69; 1864, S. 2o3; Benndorf, gr. u. sie Vasenb. S. 76 ff.
Der unterste Teil des Bauches ist erg.; der Fuss fremd
(wenn überhaupt antik). An den Palmetten der Rückseite
viel ergänzt. Von der Vergoldung ist überall nur die Unter-
lage erhalten.
Aphrodite auf dem Schwan über das Wasser ge-
tragen. Unten thongr. ausgesparte Wellen, darüber zwei
Delphine. In der Mitte sitzt auf dem Rücken eines nach
vorne aus der Vase herausfliegenden ganz weissen Schwanes
(Flügel jedoch thongr. mit teilweis aufgehöhten einst vergol-
deten Federn) Aphrodite (Fleisch ganz weiss, Innenzeichnung
braungelb, verblasst); sie hat um den Unterkörper den Mantel,
den sie mit der R. über die r. Schulter heraufzieht; verg.
Haarband und Ohrringe. R. oberhalb fliegt ein Eros (ganz
weiss; der Unterkörper modern) mit ebenfalls vergold. thongr.
Flügeln; er hält in der L. eine Staude, die ganz modern;
antik ist nur ein ehemals rötlich aufgesetzter und wohl ver-
goldeter buschartiger Rest, unklarer Bestimmung; vielleicht
stand er mit der folgenden Figur einst in Beziehung. R. eilt
voran im Laufe über das Wasser eine mannliche Figur mit
Mantel auf dem 1. Arm (erg. Kopf, Brust und 1. Körperhälfte
grösstenteils); es war wahrscheinlich Hermes, falschlich als Pan
erg. L. enteilt, sich umsehend, entsprechend der vorigen Figur
ein Mädchen (Chiton mit zwei vergold. Knöpfen an den
Achseln; Shawl), ebenfalls der Göttin über das Wasser voran-
eilend gedacht. Im Hintergrunde 1. oben tanzt jubelnd Pan
nach ^(menschlich, nackt, edle Bildung, Spitzohr, zwei ver-
goldete Hörner, Fell auf 1. Arm); er tanzt, die L. horizontal vor-
streckend und die R. erhebend. R. am Ende, ihm entsprechend,
steht eine Frau (Nymphe), in ion. Chiton und Mantel, den
sie mit der L. über die Schulter zieht (Kopf und Brust
antik, doch Innenzeichnung weg; sonst nur der Unter-
körper alt).
748 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
4. Krater.
Ungefähr Form No. 3o2.
Erste Gruppe: Der Stil noch dem der vorigen Periode nahe.
2637. iC. 38o). Kition auf Cypern, S. Cesnola.
Zwei Fragmente, anscheinend von zwei verschiedenen,
doch in den Dimensionen und dem Stil sehr 'ahnlichen
Krateren.
a) H. 0,10. Br. 0,08. Mit zwei Löchern, die von antiker
Restauration herrühren. — Oberkörper ohne Kopf des nach 1.
gelagerten Dionysos, der 1. Ellenbogen auf einem Kissen
ruhend; r. Oberkörper (mit Kopf) eines jugendlichen Satyrn
nach 1. (w. Binde und Blatter im Haar); er war wohl der Schenk.
Oben Beine eines Knaben in der Luft (Eros?).
b) H. 0,08. Br. 0,10. Oberkörper eines Jünglings nach 1.
in langem gesticktem Gewände mit engen langen Aermeln
(Epheukranz um Brust und Aermel); volle Locken, Lorber-
kranz und grosse lang herabfallende rote Tänie im Haar.
R. Rest eines Thyrsos (?); 1. kleiner Fuss in der Luft (?).
Zweite Gruppe: Der malerische spätere Stil. Viel Weiss und
Gelb verzaandt. Mündungsrand mit sog. Eierstab.
2638. (2608). H. 0,26. O. Dm. 0,26. Angebl. aus Theben, 1878. —
Aus vielen Stücken; vollständig bis auf Kleines.
Auf dem Streif zwischen den Henkelanslitzen sehr schönes
sorgfältiges Band von Palmetten und Lotosblüten. Die
Figuren in freier Anordnung im Felde, meist ohne Terrain-
linien.
A) Apoll und Marsyas. In der Mitte oben sitzt (unter
den Füssen zwei aufgemalte verblasste Terrainlinien) Apollo
nach r. (Unterkörper im Mantel; lange Locken; bekränzt);
in der L. hat er die lange Leier, und spielt mit der L., in der
R. das Plektron; er wendet den Kopf nach 1. um, wo unmittel-
bar neben ihm ein nackter Eros steht auf r. Standbein, der
die L. um die Schulter des Apoll zu legen scheint, in der
R. aber den langen Lorberstab des Gottes Apoll trägt (den er
ihm während des Spieles abgenommen); aus geringen Resten
ist zu erkennen dass die ganze Figur weiss und gelb war.
Eros hat weiblichen Haarschopf hinten. Weiter unterhalb
1. steht Marsyas nach r. (als gewöhnl. bärtiger Silen gebildet;
Glatze, bekränzt, verd. Bart); er stützt die L. auf den hier zu
denkenden Hügel und streckt die R. disputierend gegen Apollo
vor (r. Hand fehlt mit ihrer Umgebung; vielleicht hielt er die
Krater, Gruppe i. 2. 74.0
Flöten). Entsprechend r., etwas unterhalb Apoll steht Hermes;
im Begriffe nach 1. zu schreiten, mit in der R. erhobenem
Kerykeion, in Chlamys mit Petasos im Nacken, wendet er
den Oberkörper und den Kopf etwas nach r. um, sodass sein
Gesicht fast von vorne erscheint; hat ein Band mit langen
spitzen Blüten diademartig auf dem Kopfe; der 1. Arm unter der
Chlamys. Von r. fliegt herbei ein Eros nach 1. (Flügel gelb
auf weiss, weiblicher Haarknoten, Körper einfach thongr.),
der in beiden Händen ein schw. Band bringt. Unterhalb
Apolls ist ein kleiner Raum frei; dann unten eine dreistufige
Basis. L. davon sitzt unten ein Mädchen nach 1. (Muse\
das bis auf den Mantel, auf dem es sitzt, ganz Aveiss und gelb
gemalt war, wovon nur geringe Reste und die verdünnte
Firnisvorzeichnung erh.; sie scheint Chiton gehabt zu haben,
hält die Leier in der L. und blickt gegen Apoll nach r.
auf. R. neben der Basis unterhalb Hermes sitzt ein Mädchen
nach 1. (Muse) mit Diadem von spitzen Blättern; dor. Chiton
der oben und unten mit reichem Saum geziert (Wellen-
ornament, Strahlen, die mit verd. Firnis gefüllt; Palmetten),
der Unterkörper im Mantel mit feinsten kleinen Falten; Hals-
band, Ohrring. Sie stützt die L. auf den Boden und hält in der
R. die Leier; den Kopf mit Oberkörper wendet sie halbrechts
so dass sie fast von vorne gesehen wird, nach r. blickend.
L. hinter Marsyas steht ein von Eierstab und ion. Voluten be-
krönter Pfeiler oder eine Stele auf zweifacher Basis. L. darüber
sitzt eine Frau (Muse) die nach der Mitte sich wendet (be-
kleidet; Oberkörper übermalt).
B) Bakchischer Thiasos. Aehnlich komponiert wie A).
R. unten an derselben Stelle die dreistufige Basis und 1. unten
ein Pfeiler (ohne Kapitell) auf Basis, so dass wohl dasselbe
Lokal gemeint ist wie auf A). In der Mitte oben tanzt nach r.
eine Mänade auf beiden Fussspitzen, mit weit zurück-
geworfenem Kopfe und wallenden Locken, in der L. den
Thyrsos, in der R. das Tympanon schwingend; das Fleisch
sowohl als der lange unten bauschende Chiton waren weiss
(darauf gelb) gemalt wovon nur Reste. R. unterhalb tanzt
ein bärtiger Satyr nach r. (Kopf grossenteils fehlend), das
r. Bein vorstreckend, und fasst mit den Händen an Brust und
Beine einer wild tanzenden Mänade nach 1., die den Kopt
weit zurückwirft, in der R. das Tympanon hoch erhebt und
in der L. den Thyrsos hält (gegürteter feinfaltiger dor. Chiton,
oben und unten mit Wellenornamenten, unten noch mit Pal-
metten geschmückt); 1. unterhalb der Mitte tanzt eine ähnliche
j5o Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
Man ade nach 1., nur etwas weniger heftig, das Tympanon
Jas mit grossem Blatterstern wie ein Schild verziert) weniger
hoch in der R. haltend, doch auch mit aufgelöstem Haar, den
Kopf weit zurückwerfend; Chiton oben und unten mit Wellen,
unten auch mit Strahlen geziert; Nebris darüber. Etwas 1.
darüber sitzt Dionysos nach 1. (Gesicht zerstört, war über-
malt; ebenso die r. Hand) auf seinem Mantel, nackt, in der R.
den Thyrsos, die L. aufstützend, mit dem Oberkörper sich
nach der Mitte wendend; um den Kopf hat er die breite
Mitra, deren Enden auf die Schultern fallen. Von 1. fliegt
herbei ein Eros nach r. (über dem 1. Henkel; männliches
kurzes Haar), der auf der L. ein Trinkhorn, in der R. eine
Kanne herbeibringt. R. tanzt über der dreistufigen Basis eine
Man ade in demselben Motiv wie die vorigen (Kopf und
Brust fast ganz zerstört; Chiton gestickt mit Palmetten, unten
mit Wellen); ein Silen tanzt ihr r. gegenüber nach 1., das
1. Bein hebend und beide Arme haltend wie um sie zu haschen.
R. über dem Henkel eine Gruppe in Halbfiguren: MUnade
im Tanze nach 1. eilend, den Kopf zurückwerfend mit Tym-
panon und Thyrsos wie die andern; hinter ihr r. ein unbar-
tiger Satyr (dessen Sirn verletzt), die Hände nach ihr aus-
streckend.
Feine Profilzeichnung mit Relieflinien; die Köpfe von
vorn besonders gelungen. Die Haare in einzelnen Locken.
Gewänder sehr feinfaltig.
2639. (2610). H. 0,27. Dm. 0,26. Angebl. aus Kreta, 1878. — Aus
vielen Stücken.
Auf dem Streif zwischen den Henkelansätzen Mäander.
A) Die Figuren, obwohl nur eine Reihe bildend, stehen
doch nicht auf dem Boden sondern im freien Raum auf
(ohne Terrainlinien).
Der jugendliche Dionysos (Shawl auf Schultern, Thyrsos
im r. Arm, kurzes Haar, gelbes Band und Epheukranz darin;
Untergesicht erg.) eilt weitausschreitend nach r., zusammen
mit einem Mädchen (Ariadnej um deren Schulter er den
1. Arm legt; sie blickt nach ihm um (Brust und Gesicht erg.;
langer Chiton der ebenso wie das Fleisch ganz weiss mit auf-
gemalter gelber Innenzeichnung die grösstenteils zeräort; nur
der quer über den Mittelkörper gehende Mantel, der mit
Wellen und Strahlen verziert, ist thongr.); sie hält in der L.
eine Fackel und legt die R. um Dionysos. R. voraus eilt ein
umblickender Silen mit Thyrsos; 1. ein tanzender Silen,
Krater. j5 1
nach r. beide Arme wagerecht vorstreckend. Ueber den
Henkeln jederseits die Krone eines Palmbaumes.
B) Die Figuren stehen auf der Bodenlinie auf. Ein
Silen nach 1. will eine Nymphe haschen, die rasch enteilend
ihm mit dem gehobenen Thyrsos droht. Sehr zerstört, bis
auf die Innenzeichnung die teilweis erg.
Der Stil ist derselbe wie an 2638, nur sehr viel nachlässiger
in der Ausführung.
Isoliert: Geprcsste Reliefs ersetzen die gemalten Bilder. Die
Mündung wie gewöhnlich mit in Firnis ausgespartem Lorbeerkranz;
die Lippe schwarz; der Fnss und der Teil zwiscJierz den Henkelan-
sätzen wie gewöhnlich schwarz; Mäander auf letzterem. Der eigent-
liche Bauch jedoch, der beiderseits mit Relief darstellung geziert, ist thon-
grundig, und darüber mit weissem Ueberzug bedeckt, der ernst wohl
bemalt war.
2640. (1967). H. 0,335. Drn. o,33s. Einst bei Gargiulo in Neapel. —
Aus Stücken; im unteren Teile Reste alter Restauration. —
Abg. Overbeck, Gall. her. Bildw. Taf. III, 1 (Seite A). S. 51.
A) Oidipus und Sphinx. In der Mitte sitzt auf Fels
die Sphinx nach r. (weibl. Brust und Haare; Flügel gehoben);
vor ihr r. steht ein Jüngling, wohl Oidipus (Petasos im
Nacken, Chlamys, Schwert an 1. Seite), in der R. die Lanze auf-
stützend, die L. auf den Rundschild am Boden legend, ruhig
stehend und die Sphinx anblickend. L. hinter der Sphinx steht
ein anderer Jüngling von vorne, lehnt sich mit der 1. Hand
auf den Fels und blickt nach der Mitte, die R. auf dem Rücken
(Chlamys, Schwert).
B) Minotauros Tod. Etwas höheres Relief: Ein hohes
Felsthor im Hintergrund, davor der auf beide Kniee gestürzte
Minotaur (Stierkopf u. Stierschwanz) der die R. auf den
Boden stützt und die L. gegen Theseus erhebt, der ihn mit
der L. am Hörne gefasst hat und in der R. mit dem geschwun-
genen Schwerte bedroht (Schwertscheide um; ganz nackt,
jugendlich). Hinter ihm r. steht Ariadne, zum Weggehen
nach r. gewandt, doch den Kopf umwendend, der abgebrochen
(Chiton mit Ueberschlag, einfach schöne Falten); sie legt die
R. auf den Bauch, die L. gesenkt; die 1. Hand fehlt; vermuthlich
ist sie den Knäuel haltend gedacht.
Die Reliefs sind aus einer Form gepresst und sehr stumpf.
Stil und Motive, sowie die vorzügliche Technik der gefirnissten
Teile, die Form der Henkel u. a. lassen den Krater in den
Anfang dieser Periode datieren.
n$2 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
5. Glockenkrater.
Form No. 49.
Um den Milndungsrand immer ein Lorberzweig 7 unter
den Bildern Mäander. Um die Henkelansätze sog. Eierstab.
a) Der Fuss einfach und schwarz, mit Aus na June einer
kleinen ungefirnissten Rille am Rande oben.
Erste Gruppe: Ohne Palmetten tinter den Henkeln, wo der Raum
schwarz bleibt. Der Mäander nur unter den Bildern, ?zicht umlaufend.
Mit wenig oder gar keinem aufgesetzten JVeiss.
2641. (900). H. 0,385. O. Dm. 0,40. Sicilien, S. Koll. (nach dem
Inventar aus S. Agata dei Goti, was jedoch ein Irrtum). —
Intakt. — Abg. Politi, illustr. di un vaso gr. siculo rappr.
Nemesi, 1826; Nicolö Maggiore, monum. sicil. di antich. fig.
tav. I; Elite ceramogr. II, 44; p. i3j ff. — Vgl. Welcker, alte
Denkm. II, S. 7I Stephani, compte rendu 1864, S. 93.
A) Apollon auf dem Greif, von den Hyperboreern zu-
rückkehrend. Alle Personen auf hügeligem Terrain auf-
stehend, das durch feine, in den Firnis gravierte Linien ange-
deutet ist. Von 1. reitet Apoll heran auf dem Greif (lange
Ohren, Zackenmahne); er ist in den Mantel gehüllt und hat
(als Reisender) hohe Stiefel an (mit gelbl. verdünntem Firnis-
detail); er tragt in der L. einen langen Lorberstamm; das
Haar kurz aufgenommen; Lorberkranz. Der Greif scheint
eben stille zu halten. Ihm gegenüber r. sitzt (auf Hügel)
Leto nach 1. (ion. Chiton, Schleier auf Schultern und Hinter-
kopf, denselben mit der R. fassend, in der L. langes Scepter;
Diadem mit Spitzen geschmückt); sie sitzt feierlich und blickt
wie erstaunt auf Apoll. R. unten eine Lorberstaude.
Zwischen beiden Artemis; sie geht vor Apollo her und sieht
nach ihm um; Körper von vorn; die L. in die Hüfte stemmend,
in der R. den Bogen haltend (weisse Sehne); Köcher auf dem
Rücken; langer, feinfaltiger Chiton und ein kürzerer mit
Sternen gestickter, wenig faltiger, gegürteter Chiton darüber,
mit kurzen Oberarmeln; unten und oben sind Strahlen auf
demselben angedeutet; hinten hoher Haarknoten. R. hinter
Leto steht Hermes, nach 1. (Chlamys, Kerykeion gesenkt,
Petasos auf; kurze Locken, die L. unter der Chlamys ein-
stemmend).
Die Profile besonders schön; sehr lange Nasen, Gewänder
flüchtig. Firnis von fettigem Glänze ungleich aufgetragen,
vielfach nicht deckend; die Gesichtskonture jedoch mit
Glockenkrater a, Gruppe i. 2. j53
Relief Knien. Kränze ausgespart; die Haare flott mit etwas
verdünntem Firnis in einzelnen Locken.
B) In der Mitte ein Manteljüngling nach r. (auch der
Hinterkopf verdeckt); 1. ein zweiter dessen Kopf frei; r. vom
mittleren eine niedere Stele und ein dritter der den r. Arm
horizontal vorstreckt.
2642. (882). H. o,32. O. Dm. 0,345. S. Agata dei Goti, S. Koll. —
Wenige übermalte Brüche. — Abg. Arch. Ztg. 1855, Taf. 84*
S. 151 ff. (O. Jahn); Genick, gr. Keramik, 1884, Taf. XX, 1.
A) Hügeliges Terrain, durch einfache rötlich aufgemalte
Linien gegeben. — In der Mitte sitzt der jugendliche Dio-
nysos auf seinem Mantel auf der Höhe eines Hügels, so dass
der Vordergrund in der Mitte leer ist (lange Einzellocken,
ausgesparter Epheukranz mit weissen Punkten); er stützt mit
der R. einen langen Thyrsosstamm auf. R. neben ihm steht
Eros nach 1., das r. Bein höher aufstellend und den Arm
drauflegend, die L. einstützend (grosse Flügel, Schulterlocken,
Diadem aus langen Spitzen); er scheint mit Dionysos zu
sprechen. R. unterhalb steht Dionysos gegenüber ein
Madchen (der Chiton gegürtet; Kreuzbänder, Sphendone;
um das 1. Spielbein schmiegen sich die Falten herum); sie
hält in der R. eine Lyra gesenkt, in der L. stützt sie den
Thyrsos auf. Unten zur Füllung einige Zweige. L. hinter
Apoll steht ein zweites Mädchen, nach r., das 1. Bein höher
aufstellend und sich vorlehnend, in der R. den Thyrsos (dor.
Chiton mit zwei Streifen an der Seite herab; Gürtel; breite
Haarbinde mit Blättern). L. dahinter Silen (Marsyas), in der
L. zwei Flöten (Blattkranz; etwas gesträubtes Haar).
B) Drei Manteljünglinge, wovon einer mit Strigilis.
Zweite Gruppe: Mit Palmetten tinter den Henkeln. Der
Mäander läuft um die ganze Vase um. Reichliche Verwendung
von Weiss.
2 643. (983). H. o,33. O. Dm. o,36. S. Barth. — aus grösseren Stücken;
vieles übermalt. — Abg. Elite ceramogr. II, pl. 76; p. 23a;
Arch. Ztg. 1865, Taf. 202,1; S. 101 ff. (Gerhard). Vgl. Panofka,
mus. Bart. p. 1 36,75 .
Die Figuren hier ausnahmsweise auf der Bodenlinie auf-
stehend.
A) R. sitzt aui geschweiftem Lehnstuhle Apoll nach 1.
(kurze Locken, Unterkörper im Mantel, weisser Lorberkranz,
der modern aufgefrischt); im 1. Arme ist eine Leier durch
Uebermalung modern zugesetzt und jetzt grösstentheils ent-
48
754 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
lernt; er legt nur in gewöhnlicher Weise den leeren 1. Arm
auf die Lehne des Stuhles; er stützt mit der R. einen grossen
Lorberstamm auf mit mehreren Zweigen und weissen
Blättern (der ganze r. Unterarm und Lorberstamm sind eben-
falls übermalt, doch antik). L. steht Hermes (bärtig,
Petasos und Ghlamys, die teilweis ganz übermalt); er erhebt
in der L. das Kerykeion (Ende übermalt doch antik) und hält
in der R. gesenkt einen Kantharos. Er blickt nach 1., wo
auf ihn zu ein Mädchen schreitet (dor. Chiton, Sphendone,
weissgelbe Binde) und eine flache Schüssel bringt, darauf
runde weissgelbe Früchte, von denen sie Hermes eine zu geben
im Begriffe ist (ganz antik). L. am Ende steht ein Silen
von vorne, die R. einstützend, den Kopf nach r. wendend
(weisse Binde, Blätter, Glatze, Nebris, die mit verdünntem,
gelblichen Firnis gefüllt); er hält in der L. eine lange Leier
(4 — 5 Saiten).
B) Drei Manteljünglinge mit w. Binden. Oben hängen
Strigilis und kugelförmiges Alabastron. — Schöne Zeichnung;
noch vom Anfang der Periode.
2644. (904). H. 0,385. O. Dm. 0,415. Alte kgl. Samml. — Ungebrochen,
doch viel übermalt. — Abg. Gerhard, Apul. Vasenb. Taf. E,
6. 7.; S. 34; Vgl. Welcker, alte Denkm. V, 413 ; Overbeck,
Gall. her. Bildw. S. 229; O. Jahn, arch. Beiträge S. 339.
A) Angebliches Parisurteil. Hügeliges Terrain;
weisse Terrainlinien. In der Mitte sitzt ein Jüngling nach
1. (lange Locken, weisses Haarband mit Spitzen; dies wie
alles Weiss modern aufgefrischt) auf seinem Mantel, stützt in
der R. einen langen Stab auf (Ende übermalt) und lehnt die
L. auf einen kleinen weissen Pfeiler; er blickt um nach einem
r. unten sitzenden Mädchen (dor. Chiton, w. Schmuck) das
auf beiden Händen ein weisses grosses Gefäss (Urne ohne
Henkel, ganz übermalt) hält und zu ihm aulblickt. L. von
ihm steht ein Mädchen (dor. Chiton, unten Wellen, Brust
verziert) eine weisse Perlenschnur in beiden Händen haltend.
L. am Ende sitzt, sich nach der Mitte umwendend, eine Figur
die einen Speer aufstützt, dessen Spitze jedoch übermalt;
zurückgeschobener kor. Helm der ganz übermalt; übermalt
auch die Nase; weisse kleine Aegis und ein grosser weisser
Rundschild (darauf mit mattem Braun eine Schlange) auf den
sie die L. stützt; Aegis und Schild sind indes modern; Brust
und Beine fast ganz übermalt. R. am Ende, oben r. von
der Mitte sitzt ein Eros nach r. (w. Binde) und hält an w.
Bande 2 grosse, kuglige, weisse Aryballen nach r. (modern).
Glockenkrater, a, Gruppe 2. 755
R. steht ein Jüngling, nackt, in der L. ein Stab (seine
Flügelschuhe, Petasos, das Gesicht, das Kerykeionende sind
ganz modern). Da alles Charakterische modern ist, so ist die
Deutung ungewiss; es kann vielleicht nur Dionysos unter
Nymphen gewesen sein.
B) Vier nackte Jünglinge. Der in der Mitte 1. stellt
das 1. Bein höher auf, erhebt die R. und hält einen Ball am
Bande in der L.; ihm gegenüber sitzt die R. erhebend der
zweite und blickt nach r. wo der dritte steht und den r.
Arm auf seine r. Schulter legt, in der L. den Ball haltend;
1. der vierte, ebenfalls mit dem Ball in der L. Alle tragen
Haarbinden mit hohen Spitzen. Mehrere niedrige viereckige
Stelen. Oben grosse Bälle oder dgl. — Sehr flüchtig. Später
und viel geringer als 2643.
2645. 12147). H. o,32. Dm. o,33. S. Agata dei Goti, S. Pourtales
(Dubois catal. No. 127). — Jntakt. — Abg. Elite ceramogr. II,
45. p. 139; Arch. Ztg. 1865, Tafel 2o3. S. 106 ff. (Gerhard).
A) Keine Terrainlinien, die Figuren nur etwas über der
Bodenlinie.
In der Mitte ist im Hintergrunde oben ein Tempel an-
gedeutet durch die oberen Hälften (unten einfach abgeschnitten)
von 4 dorischen Säulen mit wülstigen Capitellen, darauf Archi-
trav. Unten sitzt in der Mitte auf dem schw. nur von Thon-
grundrändchen umgebenen Omphalos (mit Lorberkranz)
Apollo nach 1. (Unterkörper im Mantel, Lorberkranz, darauf
weissgelbe Binde, grosse Seitenlocke, in der L. Lorberstamm;
Haar aufgenommen); er hält einem weissen Reh mit der R.
einen kleinen Zweig hin. Von 1. schreitet Artemis aut ihn zu
(Fleisch weiss, darauf gelbbraune Innenzeichnung; langer dor.
Chiton, unten mit Wellen, verzierte Brust), zwei brennende
Fackeln haltend. R. hinter Apoll steht eine Nymphe (Fleisch
weiss, dor. Chiton) halb abgewandt, doch nach der Mitte um-
blickend, die R. in die Seite stützend, den Thyrsos in der L.
R. neben ihr einSilen nach 1. (zu kleines verzerrtes Gesicht),
der jubelnd den 1. Arm erhebt. L. hinter Artemis steht
Hermes nach r. (Lorberkranz, w. Binde darüber, lange Seiten-
locke; Petasos im Nacken, Chlamys, hohe schw. Stiefel mit
verblassten weissen Schnüren), in der L. das Kerykeion, die
R. erhebend.
B) Drei nachlässige Manteljünglinge. Strigilis oben.
48*
j56 Attisch rotfigurig, schöner Stil, spätere Hälfte.
b) Der Fnss hat am Ramie unten noch einen Wulst (un-
gefirn.) Die ganze Form noch etwas sc Jüan her und aus-
geschweifter. Der spätere Stil mit vielem Weiss.
Erste Gruppe: Ohne Fat /netten unter den Henkeln. Mäander
nur unter den Bildern.
2646. (2807). H. o,32. Dm. 0,34. Capua, 1884.
A) Auftauchende Gaea oder Kore(?). In der Mitte
ist ein Berg angedeutet durch eine grosse oben runde, aus-
gesparte Masse, auf der ein schw. Strauch und schw. Kleckse;
der breite Rand ist weiss und grottenartig nach innen gezackt;
oben spriesst Gras (verblasst) und ein Baum empor (pinien-
artige Aeste; aufgemalte Zwischenaeste sind verblasst). Auf
der Mitte dieser Bergmasse oder Grotte kommt von der
Bodenlinie unten empor der Oberkörper einer Frau (Gaea?
Köre?), die erstaunt emporblickt und die Unterarme mit ge-
spreizten Händen seitwärts ausstreckt (dor. Chiton, lange
Locken; Kranz anscheinend mit Früchten im Haar). Sie
blickt empor zu Pan, der sich oben über den Rand des
Berges herabbeugt und mit der R. eine erstaunte Geberde
macht (bocksbeinig, bartig, spitzes Ohr, zwei Hörner, weisse
Binde; gesträubtes Haar). R. geraten zwei Silene in die
grösste Aufregung durch das Erscheinen der Göttin; der eine
steht höher, setzt das r. Knie auf den Rand des Berges und
erhebt beide Arme hoch (weisse Nebris mit gelbem Detail;
Glatze; Epheukranz; Haarwisch im Nacken); der andere steht
unten auf und entfernt sich nach r., hoch den r. Arm erhebend
und umblickend. L. oben lagert ruhig Dionysos (Beine
nach 1., Kopf nach r.; lange Locken; Epheukranz); er sitzt
auf dem Mantel und hält den Thyrsos in der R., an dessen
Seitenast eine schw. Traube hängt. R. neben ihm hängt ein
schwarzer grosser Epheukranz herab. L. unten sitzt auf seinem
Mantel Eros nach r. (Fleisch weiss, Flügel thongr.; kurzes
Haar); er bläst die Doppelfiöte.
B) Drei flüchtige Manteljünglinge; der mittlere erhebt
die R.; oben Bälle.
2647. (990). H. 0,22. O. Dm. 0,21. Alte kgl. Samml.
A) R. ein weibl. Kopf mit Halsansatz (Gaea?), nach 1.
empor schauend (gross; Fleisch weiss; weisse Diademspitzen).
Ein nackter Jüngling enteilt, nach 1. sich umsehend, wie er-
schreckt, eine w. Tänie in der R. (weisse Diademspitzen
Glockenkrater, b, Gruppe i. 2. j5y
im Haar). Oben hangen weisse Weintrauben und eine
schwarze.
B) Ein Mantel jüngling hält die R. (mit Phiale?) hori-
zontal über einen niederen Pfeiler (kleinen Altar?); weisse
Binde im Haar. — Sehr flüchtig und gering; auch der Firnis
gering.
Zweite Gruppe: Mit Palmette?i unter den Henkeln tuid 7cm-
laufendem Mäander.
2648. (1015). H. 0,40. O. Dm. 0,41. Alte kgl. Samml. — Nur wenig
gebrochen, doch viel übermalt.
A) Die Figuren etwas über der Bodenlinie aufstehend.
In der Mitte sitzt, nach Frauenart reitend, der jugendliche
Dionysos auf einem Panther nach r., in der L. den Thyrsos,
in der R. erhoben den Kantharos (Epheukranz, Binde die in
den Nacken fallt; Unterkörper im Mantel; dieses sowohl als
das Gesicht ganz fein übermalt); der Panther ist ganz weiss
mit aufgesetztem Gelb und sprengt mit hoch ausgreifenden
Vorderbeinen nach r. Voran eilt ein sich umsehender, leicht
hüpfender jugendlicher Pan, in der R. einen Kantharos, daraul
zwei kleine laufende Figuren schw. gepinselt sind, auf der L.
einen flachen Korb mit Früchten. Ueber den 1. Arm hängt
ihm eine Nebris (er hat kleinen Schwanz, menschliche Beine,
grosse Tierohren, zwei spitze Hörner auf der Stirn, struppiges,
in einzelnen Strähnen auf die Schultern fallendes Haar; edle
lange Nase; weisse Binde mit Punkten). Zwischen Dionysos
und Pan im Räume eine weisse Punktrosette. R. vor Pan
fliegt oben dem Zuge voran ein Eros (Fleisch weiss), auf der
L. eine Schale, die R. zurückstreckend, umblickend, auffordernd.
R. unten ein wie in frohem Schreck über das Herannahen des
Gottes auf ein Knie gesunkener Silen, der erschreckt die R.
hoch erhebt und nach der Mitte starrt (Nebris am 1. Arm,
Thyrsos; gewöhnl. bärtiger Satyrtypus, Stumpfnase, Glatze,
Epheukranz). L. folgt hinter dem Panther eine Mänade nach
r. (Chiton oben, unten und in der Mitte mit breiten Wellen-
säumen), eilend, das Tympanon schlagend; ihr weisses Fleisch
ganz übermalt. L. oben das Oberteil einer dor. Säule.
B) Drei rohe Manteljünglinge; ein Pfeiler in der Mitte.
Alles breit und flüchtig gemalt.
j58 Attiscli rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
6. Amphora auf hohem Fuss. (Form No. 238).
(Vgl. 2404 ff.)
2 649. (1678). H. 0,075. Alte Samml., war einst im Doublettenver-
zeichnis; unbek. Herkunft, wahrsch. Athen. — Sehr ab-
gerieben.
Nur der Unte rsatz erhalten; derselbe ist oben gebrochen.
Oben sog. Eierstab, unten Strahlen nach unten. Umlaufendes
Bild: Tanz um den Altar. L. vor einem Altare (auf ein-
facher Basis) steht eine Frau nach r. (in buntem, punktiertem,
langem, enggegürtetem Chiton mit engen Aermeln) und blast
die Doppelflöte. Von der anderen Seite kommen zwei
Madchen in leichtem Tanzschritte; die vordere sich um-
blickend; sie scheinen sich an der Hand zu führen; die r.
hat den 1. Arm unter dem Mantel eingestützt; (sehr ahnlich
den Nymphen auf den Votivreliefs). Zwischen beiden ein
weisser (verbl.), schilfartiger Strauch. — Das Fleisch der
Figuren war weiss (jetzt ganz verschwunden); auf den Mänteln
der beiden Nymphen war eine andere jetzt verschwundene
Farbe.
7. Kanne.
Erste Gruppe: Schlanke Form (grassier Durchmesser in der oberen
VasenJiälfte). Der Bauch unten ein wenig eingezogen ; kleiner JFuss-
wulst; niederer Henkel ; klecblattformiger Ausguss.
et) Ohne Palmetten ; nur sog. Eier st ab am Halse.
2650. (840). H. 0,14. Nola, S. Koll. — Fast intakt.
Frau in dor. Chiton, ausschreitend nach r., beide Arme
horizontal ausbreitend; in der L. ein kleiner weisser Punkt;
weisse Punkte am Stirnhaar; Haube.
ß) Mit Pakmetten unter dem Henkel (Doppelpalmette mit Sei-
tenranken). Ueber und imter dem Bilde innlaufetidcr sog.
Eier st ab.
2 651. (1954). H. 0,21. Vulci, von E. Braun erw. — Abg. Mon. d. J.
II, 59,1; Annali d. J. i838, p. 328. Vgl. Bull. d. J. i836, 171;
Panofka, Argos Panoptes S. 42 f.; Engelmann de Ione p. 15 E;
Overbeck, Kunstmyth. d. Zeus S. 473,9.
Io. In der Mitte sitzt Argos nach 1., nackt, ein kleines
Tierfell auf 1. Schulter; in der L. eine Keule (nicht Pedum)
gesenkt; die Locken (in einzelnen Strichen) bis auf die Schultern
herabfallend; weisses Haarband; er blickt um nach Io, die r.
in Dreiviertel-Ansicht sitzt, die R. auf den Boden stützt, die
Kanne, Gruppe i. 2. ySCf
L. zierlich erhebt, das Gesicht etwas zu Argos wendend;
(Gesicht fast von vorne; dor. Chiton an der r. Seite mit zwei
vertikalen Streifen geziert; kleine vielgebrochene Falten; kurze
Haare; Epheukranz ausgespart; zwei kurze Stierhörner eben-
falls ausgespart). Ueber Argos der Kopf und Hals einer
Kuh nach 1. mit vom Hörne herabhängender weisser ge-
flochtener Binde. L. steht Hermes; zum Weggehen nach 1.
gewandt, dreht er sich zu Argos um, die L. in die Seite
stützend, in der R. gesenkt dass Kerykeion; (Ghlamys mit
Knopf vorn; Petasos im Nacken; weisse Binde). Das Terrain
auf dem die Figuren sitzen ist durch in den Firnis geritzte
Linien angedeutet. — Die Mittellinie des Körpers doppelt. —
Der Stil noch sehr dem des Aristophanes und Erginos
verwandt.
y) Unbemalt ; schwarz gefirnisst.
2652. (1359). H- (V5- Nola, S. Koll.
2653. ( 1 3S9). H. 0,155. Nola, S. Koll.
2654. (1397). H. 0,155. Nola, S. Koll.
2655. (i36i). H. 0,15. Nola, S. Koll.
2656. (1276). H. 0,10. Nola, S. Koll.
2657. (1427). H. 0,17. Nola, S. Koll.
Zweite Gruppe: Gedrücktere Form (grösster- Durchmesser nach unten
verlegt). Henkel und Fuss wie in der vorigen Gruppe. Die Mündung
weit. Vgl. 24-19 ff. Ohne seitliche Bildereinfassung. Mit viel Weiss
und Gold.
c<) Am Hals und unter dem Bilde Kymation oder sog. Eierstab.
2658. (2229). H. 0,135. Vulci, Gerh.' Nachl. — Abg. Arch. Ztg. 1852,
Taf. 37, 3. 4.
Komos von Knaben nach r. In der Mitte eine Gruppe
von zweien die sich mit dem einen Arme umschlungen halten
und den andern mit einer Oenochoe vorstrecken, um die ein
Epheuzweig gewunden ist; beide haben einen kleinen Shawl
um die Arme; beide tragen die dicke Mitra des Symposions
mit Schleifen an der Seite um den Kopf; kurze Haare. Der
vordere stürmt rascher; sein etwas gesenkter Kopf ist in drei-
7&) Attisch rotfigurig; schöner Stil; spatere Hälfte.
viertel Ansicht; der andere geht etwas zögernd, den Kopf
zurückwerfend. Oben, über dem 1.
A\ fc A ri I /W l -vr,
11 i\£(o'tae:
über dem r.:
* A% O $ Kcdf.lOQ.
R. voran geht ein Dritter (nackt, weisse Binde und Epheu-
kranz), umblickend, voranleuchtend, in der R. eine brennende
(rote Flamme verblasst) Fackel, in der L. ebenfalls eine
Oenochoe mit Epheuzweig. Darüber: P A I A N Uaun- L. am
Ende folgt ein tanzender nackter Knabe (w. Binde, Epheu-
blätter), die L. erhebend, darin ein weisser flacher Gegenstand,
offenbar ein Kuchen, den er zum Munde führt; in der R.
Oenochoe mit Epheuzweig; der Kopf etwas zurückgeworfen.
Oben K A A O Z xaXug. Die verblassten Inschriften waren
weiss.
Schönster Stil; etwas untersetzte dicke Körperformen der
Knaben.
2659. (2593,). H. 0,065. Athen, 1878. — Etwas übermalt.
L. steht ein Kinder wägeichen. Am Boden sitzt ein
Kind nach r. (Brustband mit vergold. Amulet), dessen Fleisch
ganz weiss gemalt ist, darauf gelbl. Firnisdetail; kurze Haare;
bekränzt (ob ein Mädchen, da weiss? sonst ganz wie die
Knaben); es streckt beide Arme aus nach einem von r. herbei-
eilenden Knäbchen (Fleisch thongr., modern aufgemalter
kurzer Chiton; war nackt, mit Brustband; Epheukranz), in der
1. Hand eine Oenochoe, die R. vorstreckend. Zwischen beiden
in der Luft ein (fallendes) Brot.
ßj Um den Hals ein EpJieuzweig ; unten sog. Eierstab; das
Bild läuft um das ganze Gefäss.
2660. (2628). H. 0,135. Athen, 1879. — Aus Stücken, fast ganz voll-
ständig; nichts erg.; doch der Firnis an einem grossen Teile
ganz abgerieben.
Am Halse weiss aufgemalte Epheublätter an einem rötlich
aufgemalten Zwreige.
Aphrodite über das Wasser fahrend. Aphrodite
von vorne auf einem (nicht sichtbaren) von einem Schwan
(von vorne, weitausgebreitete Flügel; ganz weiss mit gelbl.
Detail, Federn sorgfältig) gezogenen Wagen (nicht etwa auf
Kanne, Gruppe 2. j(j\
dem Rücken des Schwans); sie trägt den Mantel der den
Oberkörper grossenteils freilässt; mit der R. zieht sie zierlich
den einen Zipfel über die Schulter; in der L. langes Scepter;
Haare kurz aufgenommen, Band darin mit zwei vergoldeten
Punkten; ihr Fleisch weiss, mit feiner gelblicher Innenzeich-
nung; Brustband mit vergold. Punkt. R. und 1. neben ihr
schwebt je ein Eros; sie blickt nach 1. wo der eine eine Perl-
schnur oder dgl. haltend herbeischwebt; der andere hat auf
der 1. Hand eine Phiale und schwebt nach r. weg, sich
umsehend, in der R. einen Kranz. Beide haben in Relief auf-
gesetzte Binden, die vergoldet waren; der 1. mit weibl. Haar-
schopf hinten, der r. mit kurzem Haar. R. und 1. sitzt auf
einem Delphin nach entgegengesetzter Richtung je eine Frau
(Nereide); die 1. (Firnis abgerieben) sitzt nach r.; Delphin
nach 1.; dor. Chiton; sie zieht mit beiden Händen die Zipfel
über die Schultern; Sphendone. Die r. zieht nur mit der L.
einen Zipfel empor (dor. Chiton, an Brust mit Strahlen und
Palmettensaum; Sphendone). Es folgt auf der 1. Seite der
jugendliche Dionysos, der nachr. steht (hohe Stiefel, kurzer
Chiton, oben und unten mit reichen Strahlen und Palmetten-
säumen; lange Locken, aufgehöhte Binde; Mitra mit Schleifen;
er stützt in der R. hoch den Thyrsos auf; Shawl über die
Arme; Aermel getupft; der bis zu den Knieen reichende
Chiton hat Fransen). L. am Ende sitzt eine Frau (Ariadne?
Nymphe?), die L. auf das Tympanon stützend und nach der
Mitte sich umwendend (Blätter im Haar; dor. Chiton). Auf
der r. Seite steht Hermes, die L. einstützend, die R. erhebend
(mit Kerykeion, weiss, verblasst), Petasos im Rücken; Shawl
um die Arme. R. sitzt (Terrainlinie ganz schwach rötlich
aufgemalt) eine Frau nach r. (dor. Chiton, Sphendone), nach
der Mitte sich umwendend.
Sehr feine Zeichnung; sorgfältig. Haare lockig mit ein-
zelnen Pinselzügen.
2661. (1690 a). H. 0,08. Athen, S. Sermoneta, 1841. — Intakt. —
Abg. Stackeiberg, Gräber d. Hell. Taf. 17, 1; Elite ceramogr. I,
pl. 97, p. 307. Vgl. O. Jahn, Vas. mit Goldschmuck S. i3, No. 23.
Der Epheukranz oben mit thongrundigen Blättern, rötlich
aufgemalten Stengeln und aufgehöhten Korymben (einst ver-
goldet).
Nike, Chrysos und Plutos. Auf einem Wagen mit
vier sprengenden Rossen (dick weiss auf Thongr., gelbliche
Innenzeichnung) steht Nike (ganz weiss gemalt wie die Rosse,
unterwärts sicher bekleidet, oberwärts nichts angedeutet;
762 Attisch rotfigurig, schöner Stil; spätere Hälfte.
goldenes Perlenhalsband, Ohrring und Haarband und je zwei
Armringe; selbst derLenkerstab ist aufgehöht und war vergoldet;
die Zügel fein eingeritzt; ihre Flügel thongr.). lieber ihr NIKH.
Von den vier Rossen sind die beiden äusseren geflügelt
(je zwei emporstehende Flügel, ganz aufgehöht und vergoldet;
vergoldete Gebisse). L. hinter Nike ein schreitender Knabe
in oriental. engen gestickten Aermeln und langem Chiton mit
reicher Stickerei; lange Locken, vergoldete T'anie; er tragt in
der L. eine Oenochoe. Ueber ihm XPY£OC XQvoog.
Das Gespann geht zu auf einen niederen weissen Pfeiler, auf
welchem ein Dreifuss steht, dessen Konture alle aufgehöht
sind (das Gold ab; der Dreifuss der spateren Form; Löwen-
füsse; drei hochgestellte Henkel). Von r. eilt herbei ein
Knabe (mit wehendem Shawl, Tanie aufgehöht), wie erschreckt
den r. Arm ausstreckend. Neben ihm: PAOTOÜ Tlloviog.
Sehr zierlich und fein.
y) IMiniaturexemplar.
2662. (2864). H. o,o3. Attika, S. Sabouroff, 1884. — Intakt. — Abg.
Furtwängler, S. Sabouroff, Vignette im Text zu Taf. 75.
Vorn in thongr. Relief (mit Aveissem Ueberzug, der meist
ab) ein Pegasos in kurzem Galopp nach r., fein und zierlich
modelliert. Das Uebrige schön gefirnisst.
Dritte Gruppe: Dieselbe Form. Rot aufgemaltes Bild von ein-
facher viereckiger Rahmenlinie Jimgeben.
2663. (2128). H. 0,09. Athen, Gesch. des Grafen Brassier de
St. Simon, 1862.
Mit gutem schw. Firnis. Darauf mit gelb roter Thon-
farbe roh aufgepinselte Siluette eines Kriegers mit Schild
und eingelegter Lanze nach r.; rings einfache Rahmenlinie.
Ohne alle Innenzeichnung.
Anhang: Schwarze unbemalte Kannen verschiedener Formen.
2664. (1399). H. 0,21. Nola, S. Koll.
Form No. 209, doch einfacher Fusswulst. Henkel zweifach.
2665. (1872). H. 0,21. Nola, Rösel's Nachl.
Aehnlich; der Hals sich jedoch nach unten verbreiternd.
Henkel zwiefach.
2666. (Bil. 70). H. 0,115. Kameiros, 1881.
Form wie oben Gruppe 2. Geringer Firnis.
Kanne, Gruppe 2. 3. Anhang. — Lekythos. j63
2667. (1379). H. 0,15. Nola, S. Barth. Vgl. Panofka, mus. Bart. No. 85.
Form No. 208, doch niederer Henkel.
2668. (1428). H. 0,21. Nola, S. Koll.
Desgl.
2669. H. 0,10. Athen, 1882.
Form No. 291. Geringer Firnis. Um den oberen Teil
herum aufgemalt (mit thonroter Farbe) die Inschrift Taf.
No. 2669: Ör^iooiov. Wohl ein Geldtopf aus einer öffent-
lichen Kasse.
2670. (141b). H. 0,095. Vulci, S. Dor.
Form No. 210. Auch der Boden gefirnisst. Zusammen-
gekniffene Mündung.
2671. H. 0,17.
Wie 2670.
2672. (186). H. 0,20. Nola, S. Koll.
Form No. 211. Bester sog. Nolanischer Firnis.
2673. (i345). H. 0,12. Nola, S. Koll.
Form No. 3i3.
2674. (142)- H. 0,11. S. Koll.
Desgl.
2675. (1286). H. 0,125. S. Barth.
Form etwa No. 206, doch längerer Hals; niederer Henkel?
dessen unterer Ansatz etwas plastisch verziert in der Art eines
Epheublattes. Boden gefirnisst.
2676. (1355). H. 0,10. Alte kgl. S.
Etwa Form No. 33 1, doch bauchiger.
8. Lekythos.
Polychrom- Malerei auf weissem Grunde. Form No. 177.
Erste Gruppe: Die Konturen der Figuren braunrot; Hochrot für
Details; im Uebrigen alles noch wie 2463 ff. (S. 687, Gruppe 6) ;
doch stilistisch von späterem Charakter als jene ; die Polychromie reicher.
2677. (2624). H. 0,37. Athen, 1879. — Aus vielen Stücken.
Schlanke Stele auf Basis, von Binden umwunden; oben
roter Eierstab und etwas lockere Palmette. Von 1. reitet ein
Jüngling heran auf einem Ross in kurzem Galopp in (einst)
blauer Ghlamys die nachflattert, hohen roten Stiefeln, und
ebensolchem Petasos, der im Nacken hangt; dunkelrotbraunes
:<»4 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
Haar; in der R. hält er einen langen gelben Stab (Lanze). —
R. von der Stele keine Figur.
2678. (2422). H. 0,405. Athen, 1X7.,. — Ungebrochen, aber durch
Sinter und Abreibung vielfach beschädigt.
In der Mitte eine breite Stele (rotes Kymation oben und
darüber blauer Abacus, das Blau teilweise auf das Rot gesetzt
und meist abgefallen. Darüber reiche Akanthuskrönung mit
violetten Konturstreifen). Vor der Stele drei Stufen; auf der
zweiten Stufe sitzt ein Madchen (die Verstorbene), fast von
vorne (ungefärbter Chiton mit breiten dunkelrotbraunen Pinsel-
linien gezeichnet; der Mantel um den Unterkörper ebenso);
mit einer gewissen schmerzlichen Anmut wendet sie, den Kopf
etwas zurücklegend, den Blick nach r. und erhebt den r. Unter-
arm wie mit einer wehmütig resignierten Frage (die untere
Gesichtshälfte zerstört; Haare dunkelrot). R. neben ihr auf
den Stufen, sowie oben r. und 1. an den Akanthusblättern der
Stele hangen rote TUnien. R. steht ein Madchen nach Lim
Motive sinnender Trauer, die r. Hand an das Kinn legend,
den r. Ellenbogen auf die 1. Hand stützend (gewandet nur mit
einem einfachen dor. Chiton, der jetzt blauschwarz, einst
vielleicht dunkelviolett; ein Gürtelstreif und ein breiter Streif
an der Seite herab sowie der Saum unten sind hellviolett; die
Haare dunkelrot und kurz geschnitten; Gesicht zerstört!.
L. von der Mitte ein Mädchen (in hellviolettem Mantel, der
sehr zerstört; rotes kurzes Haar); es bringt auf der L. den
flachen Korb mit roten Tänien nach r. zum Grabe.
Freier grosser Charakter der Zeichnung.
2679. (1914)- H. 0,34 Athen, Ross, 1844. — Oberfläche teils versintert,
teils abgerieben.
In der Mitte eine breite Stele von dunkeln (blaue Reste)
TUnien umwunden; oben lockere Akanthosblätterkrone.
L. Rest einer auf dem Tumulus sitzenden, wahrscheinlich
männlichen Gestalt nach r. (der Verstorbene?) (rotes Haar,
Mantel mit r. Konturen). R. der Rest einer stehenden, wahr-
scheinlich weiblichen Figur nach 1., die in der L. eine Binde
hält und mit der R. ebenfalls eine solche darzubringen oder
etwas auf das Grab auszustreuen scheint. — Flüchtig.
Zweite Gruppe: Keine Palmetten mehr auf der Schulter, die
einfach weiss bleibt oder durch den übergreifenden Akanthos der Gräb-
st elc geschmückt -wird. Auch der Mäander am Bauche oben fällt weg
und es bleiben nur die doppelten gelbbraunen Firnisumfassungslinien
desselben. Die Figuren mit rotbraunen Konturen; reiche Polychromie,
in der Violett vorherrscht.
Polychrome Lekythos, Gruppe i. 2. j65
2680. (2703.) H. 0,535. Attika, 1880. — Aus Stücken, doch gut er-
halten. — Vgl. Aren. Ztg. 1881, 259; Pottier, les lecythes
blancs p. 38.
In der Mitte im Hintergrunde eine breite Stele, aut
Basis; auf dem Uebergang von Basis und Stele kommen 1.
zwei und r. ein grosses Akanthosblatt heraus (viol. mit rotbr.
Kontur); die Stele ist oben von drei grossen Palmetten und
an den Seiten noch je einem Akanthosblatt bekrönt (letztere
viol; die Palmetten blassgelb auf grünem grösstenteils ver-
mischtem Grunde; diese Krönung geht über die Umfassungs-
linien des Mäanders weg). Vor der Stele steht nach r. eine
Frau, scheinbar nackt gezeichnet, doch mit einfach konturiertem
Gewände mit jetzt viol. Streifen bekleidet; sie erhebt die R.
zierlich und hat rotbr. aufgenommenes Haar; sie hält auf der
L. eine flache Platte mit vier gr. Granatäpfeln und herab-
hängenden Binden. Sie bietet die Früchte dem Gharon dar,
der r. in seinem (fast völlig verschwundenem) Nachen steht,
das r. Bein etwas höher aufstellend, und die R. nach einem
Granatapfel ausstreckt; er trägt die jetzt violettschwarze
Exomis, den Schifferhut, Kinn und spärlichen Backenbart;
die Nase erg., doch war sie wohl von edlem Typus. Unter
dem verschwundenen Nachen, da wo das Wasser sein sollte,
sind bis zur Stele 1. grosse grüne Ballen aufeinander gehäuft
(mit Horizontalstrichen), die wie grosse Kürbisse aussehen.
Dahinter wächst hohes schwarz violetes Schilf empor in
reichen Büschen. L. von dem Mädchen vor der Stele folgt
demselben nach r. ein etwas grösserer, schreitender Jüngling
(Verstorbener) (kurze Haare; auch nackt gezeichnet, doch in
langen Mantel gehüllt, der nur konturiert und mit drei breiten
Querstreifen von Epheuguirlanden geziert; die Arme sind
unter dem Mantel.)
Zeichnung flott, nicht sehr fein.
2681. (2704). H. 0,465. Attika, 1880. — Aus Stücken; gut erh. —
Vgl. Arch. Ztg. 1881, 259. Pottier, les lecythes blancs p. 38.
In der Mitte im Hintergrund die Stele, oben mit sehr un-
deutlichem Akanthos bekrönt der sich über die Schulter der
Vase verbreitet. Von 1. kommt Gharon heran, im Boote vor-
gebückt stehend (Schifferhut, vollbärtig, edler Typus; die
Ruderstange im 1. Arm; Exomis konturiert und mit breiter
Epheuguirlande verziert; unten violette Wassermasse); hinten
reicher dunkler Schilf. Charon sieht wie zuwartend und be-
trachtend auf das Mädchen (die Verstorbene) das vor der
Stele sitzt (Chiton konturiert, vollgemalter violetter Mantel);
jOjG Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
die Beine nach r.; den Kopf wendet sie zu Charon um und
sieht ihn trauernd an (r. Ellenbogen aufstützend, mit der R.
den über den Hinterkopf geworfenen Mantel emporziehend;
die 1. Hand unter den r. Ellenbogen legend; gelöstes Haar). Es
folgt r. ein Mädchen nach 1. in langem konturiertem Chiton
mit Aepfelguirlande; mit der R. das Gewand emporziehend,
die L seitwärts streckend. — Darüber drei herabhängende
viol. Tänien? —
Zeichnung flüchtiger und geringer als 2680, doch genau
in derselben Manier.
2682. (2357). H. 0,57. Alopeke bei Athen, 1872. — Aus vielen
Stücken; gut erh.
In der Mitte die breite Stele, von blauen und violetten
Binden umwunden (das Blau über dem Violet); oben Kyma
und Abakus mit Vertikalstreifen; unten eine Stufe. Als
Krönung oben dichter Akanthus (mit breiten violetten Farben-
klecksen, nicht etwa viol. Rändern). Vor der Stele sitzt (auf
nicht angegebenem Sitze) ein bärtiger Mann (der Verstorbene);
Haar rotbraun wie die Konture; in kurzem farblosem Chiton
mit Gürtel und einem aufgemalten Granatenzweig (grüne
Blätter, viol. Früchte); auf der r. Schulter geknüpfter, über
den Rücken und über den Sitz herabfallender Mantel der
dunkelviolett, am Rande (ebenso der untere Chitonrand) mit
kleinen grünen Blättchen verziert; viol. Stiefel mit grünen
Schnüren. Er sitzt nach r. und stützt in der L. zwei Speere
auf. Gegenüber r. steht ein bärtiger Mann, das r. Bein höher
aufstellend, den 1. Arm auf den r. Oberschenkel legend, die
R. gegen den Sitzenden vorstreckend (Unterkörper mit farb-
losem Mantel, darüber quer zwei grosse Granatapfelzweige wie
oben, ferner violette Punkte und grüne Blättchen verstreut).
Ueber ihm ist oben eine hängende Binde angedeutet. Von 1.
naht ein Mädchen (in langem weitem gegürtetem dor. Chiton,
den sie mit der L. etwas hebt und der farblos ist, doch von
oben herab mit grossem Granatenzweig und grossen Blättchen-
zweigen geschmückt ist; der Saum unten auch mit grünen
Blättern; langes Haar); sie trägt auf der R. den flachen Korb
in welchem zwei Lekythen stehen, zwei Zweige liegen, und
drei grosse Tänien (hellblau auf violett) herabhängen.
Zeichnung flott und lässig, doch sDhö.n
Dritte Gruppe: Wie die vorige, doch sind auch die Umfassungs-
linien des früheren Mäanders weggefallen. Ueberga?tg zur folgenden
Gruppe.
Polychrome Lekythos, Gruppe 2. 3. 4. 767
2683. (2358), H. 0,75. Alopeke bei Athen, 1872. — Aus vielen
Stücken.
Die Schulter ist in der Mitte geschmückt von einer
grossen Palmette, die aber zu dem Aufsatze der unten dar-
gestellten Stele gehört (die Palmette mit losen Blattern; die
Farbe derselben abgefallen, sie stehen auf dunkelviolettem
Grunde); r. und 1. sind schwache Spuren von Ranken die von
der Palmette ausgehen (die Farbe ganz weg, war wahrschein-
lich dieselbe wie die der Palmettenblätter).
Bauch: In der Mitte eine niedere breite Stele, wie es
scheint mit drei Stufen; auf den Stufen liegen mehrere grosse
jetzt dunkelviolette Tänien. Grosser Stelenaufsatz von zwei
Palmetten (wovon die obere die auf der Schulter ist) nebst
Akanthos nach der Seite (letzterer dunkelviolett, darüber Reste
von Blau). Davor sitzt auf einer der Stufen ein Jüngling
(der Verstorbene) nach r. (Oberkörper und Gesicht von vorne;
kurze gelbbraune Haare); mit der L. scheint er den Zipfel des
Mantels etwas über die Schulter zu ziehen, der den Unterkörper
bedeckt (oben und unten mit breitem, verwischtem, dunkel-
violettem Saum, im übrigen unbemalt, nur mit einer quer über
gelegten Epheu-Blattguirlande geziert.) R. und 1. im Räume
aufgehängte grosse dunkelviolette Tänien. Von r. kommt ein
Pferd herbei (Beine grossenteils verwischt; mit rotbrauner
Mähne und Schweif, die Konture hellgelblich; an Brust und
Hals ist damit etwas von Schattierung gegeben.) Das
Pferd scheint geführt von einem daneben nach 1. schreitenden
bärtigen Manne, der in der L. zwei Speere hält (rotbr. Haar,
Stiefel und sehr reicher kurzer Chiton, dessen Grund wie es
scheint hellviolett, doch oben und unten mit breitem Saume
der blau auf violetter Untermalung, nebst grossen Strahlen).
L. steht ein bärtiger Mann von vorn, nach r. gewendet, in
der R. einen Speer (Scepter?) aufstützend, die L. in die Seite
stemmend (Unterkörper im Mantel der blau auf viol. Grunde;
Fleisch unbemalt, doch an Hals und Brust etwas Schattierung
mit blass rotbrauner Farbe. Also Uebergang zu der male-
rischen Manier der folgenden Gruppe).
Vierte Gruppe: Das Gefäss ist ganz, mit Einschluss von Hals,
Mündung, Henkel und tmterem Bauchteile mit dem weissen Ueberzuge
versehen, so dass der schwarze Firnis völlig verschwunden ist. Das
Mündungsstück hat eine ziemlich atisgeschweifte Form. Hals und
Mündimg sind auch bemalt. Die Mündung ist besonders gearbeitet
und mit einem Zapfen zum Einsetzen in den Hals versehen. An den
7'iS Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte
Figuren wird auch das Fleisch ganz malerisch behandelt, gefärbt und
schattiert. Der Thon grober und blasser als vorher, der weisse Ueber-
zug gröber.
2 684. (2359). H. 0,68. Alopeke bei Athen, 1872. — Aus vielen
Stücken, doch gut erh. — Vgl. Heydemann, Mitt. aus Oberital.
S. 57, No. 1399; Pottier, les lecythes blancs p. 12.
Mündung: Rest grosser dunkelviolett erscheinender
Lorbeerblätter.
Hals: mit viol. Rauten.
Schulter: ebenfalls Rest von viol. Lorbeer(?)kranz.
Bauch: Die Konture der Figuren und die Haare sind
rotbraun. Der weisse Ueberzug ist ziemlich grob, etwas
sandig; daher ist auf die nicht farbigen Figurenteile eine be-
sondere weissere feinere Farbschicht aufgesetzt, so dass also
eigentlich alles mit Farben gemalt ist. Die untere Begren-
zung der Bilder nach dem weissen Bauch hin macht ein sehr
breiter gelber Streif.
Prothesis. In der Mitte eine Kline, deren Struktur ganz
von den herabhängenden Tüchern bedeckt wird, die teilweis
weiss sind, teilweis breite dunnkelviolette Abteilungen mit
Zinnenverzierung zeigen. Darauf liegt ein toter Jüngling
nach 1., ganz eingehüllt, so dass nur der Kopf sichtbar ist, der
auf gelblichem Kissen ruht und rötlichbraune männliche
Fleischfarbe zeigt (dunkelrotbraunes kurzes Haar; die Augen-
partie ist zerstört). Er wird bejammert von einer 1. stehenden
von der Kline teilweis verdeckten Frau (Mutter), die, die
Hände nach ihm ausstreckend, seinen Kopf zu fassen und
ihn zu umarmen im Begriffe scheint (Arme, Gesicht, Füsse
besonders weiss aufgemalt; kurz geschnittenes Haar; ion.
Chiton von dunkelgrauer Farbe mit aufgesetzten br. oder
schwärzl. Faltenstrichen; darüber Mantel der r. Brust frei lässt,
rotbraun mit durch aufgesetzte Lichter und Schatten darge-
stellten Falten). L. hinter ihr flattert in der Höhe eine (ganz
verblasste violettgraue) Psyche nach r. empor, beide Arme
vorsteckend (nur als flüchtige Siluette gemalt). R. am Kopf-
ende steht ein Greis (Vater), etwas vorgebeugt auf einen
gelben Stock, den er unter die 1. Achsel stützt; er jammert
indem er die R. über seinen Kopf erhebt und die L. an das
Hinterhaupt des Toten legt (Mantel der nur r. Oberkörper
und Arm frei lässt, dunkelviolett mit dunklen Schattenstrichen;
dies war jedoch nur Uebermalung für Blau, wovon deutliche
Reste; die Fleischfarbe ist gelbbraun und kräftig; die hellere
Grundfarbe ist mittelst der dunkleren sorgfältig und reichlich
Polychrome Lekythos, Gruppe 4. 769
schattiert; r. Hand und Brust dadurch gut modelliert; die
Iris des Auges ist weiss aufgesetzt; schwaches Haar und etwas
Backenbart sind mit grauer Farbe angegeben). L. am Ende der
Kline steht ein Mädchen nach r. (weisses Fleisch; kurze Haare,
deren Enden besonders ausgezogen; Gesicht grösstenteils
zerstört; langer dor. Chiton der braungelb, darauf dunklere
Faltenstriche; flüchtig behandelt; keine Lichter; eckiger
Chitonausschnitt am Halse); sie streckt die L. vor und auf der
R. trägt sie den flachen Korb. Im Räume r. vor! ihr oben
hängt eine dunkle Tänie. Unter der Kline steht eine Lekythos
an der Erde.
2685. (236o). H. 0,69. Alopeke bei Athen, 1872. — Aus vielen
Stücken.
Mündung mit viol. Blattkranz.
Hals: undeutliche kleine Farbreste, wohl von Rauten-
ornament.
Schulter: viol. erscheinender Blattkranz.
In der Mitte im Hintergrunde die Stele, die niedrig und
breit, blau; darüber eine riesige Bekronung: an den Ecken je
ein grosses Akanthosblatt, das jetzt dunkelviolett; in der Mitte
eine sehr grosse hellblaue Palmette auf einem dunkleren blauviol.
Grunde (ein Stückchen ist modern, mit greller blauer Farbe).
Davor sitzt, wie es scheint auf einem von dunklen Tänien be-
hangenen Tumulus, ein Jüngling nach 1. (der Verstorbene) in
bequemer Haltung, die R. auf dem Knie; er hat weissen (beson-
ders aufgemalten) Mantel mit hellrötl. Faltenstrichen an, der
den Oberkörper grösstenteils frei lässt; das Nackte hat
kräftige braunrote Grundfarbe, die mit dunklerem Rotbraun
schattiert ist, ganz in der Weise des sog. dritten Stils der
Pompeianischen Wandmalerei; kurzes rotbraunes Haar. R.
hinter ihm steht ein Jüngling nach 1., der beide Arme senkt
(weiss aufgemalter Mantel auf 1. Schulter und Unterkörper;
grösstenteils abgefallene Farbe, so dass nur der grau verbrannte
Grund sichtbar: Hautfarbe hier mehr gelbrötlich, ebenfalls
sehr reich schattiert; auch kurzes Haar). L., mit dem sitzenden
Jüngling sprechend, steht auf rotbraunen Stock vorgelehnt
und die R. vorstreckend ein Jüngling nach r., der etwas be-
schädigt ist (ebenfalls gelbl. rötliche Fleischfarbe, schattiert;
Mantel von fast derselben Farbe mit dunkelbraunen Falten-
strichen; die Augen an allen drei Figuren zerstört).
Die dunkelbraunen Konturlinien sind in der Regel nur bei
der Innenzeichnung und bei den Profilen angewendet, sonst
die blosse Füllfarbe.
49
77° Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
Anhang. Exemplare mit modern gefälschter Malerei.
2686. (2589). H. 0,39. Angebl. aus Kreta, 1879.
Die Lekythos ist antik, doch die Malerei mit ihrem künst-
liehen schmutzigen klebrigen Ueberzug ist modern. Das Ganze
ist nur mit hochroten Konturen gemacht. In der Mitte eine
Stele, unten ein kleines sitzendes Mädchen nach r.; r. ein
Mädchen mit Stab, 1. eines mit Kästchen. Technisch wie
stilistisch «völlig unantik.
2687. (2872). H. 0,56. Athen, S. Sabouroff, 1884.
Die Lekythos ist alt, die Malerei modern und zwar in ganz
derselben Weise gefälscht wie 2686; doch ist der Stil besser
getroffen. Ebenfalls nur hochrote Konturen.
Stele in der Mitte; davor sitzt ein wohl weiblich sein
sollendes Wesen mit Vogel auf der Hand; r. und 1. je ein
Jüngling mit Speer.
8. Bauchige Lekythos <Aryballos).
a) Gedrucktere Form (Form No. 140).
Erste Gruppe: Mit viel Weiss und Vergoldimg. Am unteren Teile
des Halses Stabornament. Hinten unter dem Henkel grosse Doppel-
palmette mit Seitenranken und zuweilen einem gezackten Blatte. Unter
dem Bilde umlaufender sog. Eierstab. Fttssrand mit einer Tille; der
untere Teil ungefirnisst.
u) Grössere Exemplare ; tun die Schulter ein Kranz von drei-
blätltrigeu an einander gereihten Blüten, meist mit vergold.
Punkten dazwischen.
2688. (2426.) H. 0,15. Korinth, 1874. — Intakt; Vergoldung wohl
erhalten. Abg. Benndorf, griech. und sicil. Vasenb. Taf. 37,3;
S. 75 ff-
Ueber das durch willigen Kontur angedeutete Meer fliegt
ein Schwan nach 1., auf dem Aphrodite sitzt (Oberkörper
nackt, von vorne, weiss; Innenzeichnung gelb; Gesicht sehr
schön; vom Winde zurück gewehte kurze Locken, verg. Hals-
band und Ohrringe), mit der R. sich am Kopfe des Schwanes
haltend, mit der L. das segelartig hinter dem Rücken im
Bogen gebauschte Gewand fassend, das auch den Unterkörper
verhüllt. L. voran fliegt Eros, sich umblickend, ganz weiss,
(kurze Haare, goldnes Diadem), in der R. ein kleines Thymia-
terion tragend. R., am Lande gedacht, sitzt auf der Chlamys
ein Jüngling nach r. (thongrundig), in der R. einen aufge-
Aryballos, a, Gruppe i. Jn\
höhten einst vergoldeten dünnen langen Stab haltend, die L.
auf dem Knie, nach 1. umblickend (verg. Tänie, kurzes Haar).
Alle Gewänder, der Schwan und Eros Flügel sind thon-
grundig ohne Innenzeichnung und waren gewiss einst mit
bunter Farbe bedeckt; auf der Chlamys des Jünglings noch
Rosa-Farbreste. Die Flügelränder an Eros und dem Schwan
vergoldet; ferner sind auf Aprir.' Gewand zahlreiche vergoldete
Punkte verstreut, die auch oben am Rande entlang gehen.
Sehr elegant und schön.
2689. (2563.) H. 0,105. Theben, 1877. — Henkel und Mündung erg.;
sonst gut erh. — Abg. Heydemann, griech. Vasenb. Taf. 1,3;
S. 2. Arch. Ztg. 1878, Taf. 21, 3; S. 161 (Fränkel).
Apollo verfolgt im Laufschritt (grosser Lorbeerzweig in
der R., Mäntelchen auf 1. Arm; kurze Haare) eine nackte
Frau nach r., die L. nach ihr ausstreckend, die (Fleisch weiss;
flatternder Mantel, ihr als Hintergrund dienend) sich umsieht
und weit ausschreitend enteilt. Entweder Apoll oder die
Frau haben eben ein in der Mitte beider befindliches Thy-
miaterion zum Umfallen gebracht; dasselbe ist fallend dar-
gestellt (äussere und innere Linien desselben aufgehöht und
vergoldet; hat dreiseitige Basis und mehrere Scheiben). Oben
zwischen beiden zwei Lorbeerzweige mit vergold. Früchten.
Zwei kleine flüchtige weisse Inschriften sind unleserlich. Es
ist möglich dass es APOAflN und K A A l-l heissen soll. Der
Mantel der Frau ist einfach thongrundig ohne Innenzeichnung
und war wohl bunt bemalt; jetzt nur eingedrückt vorgezeich-
nete Faltenlinien darauf.
2690. (2564). H. 0,095. Piraeus, 1877. Teilweise etwas bestossen. —
Abg. Heydemann, gr. Vasenb. Taf. 7, 4; S. 7. Arch. Ztg. 1878,
Taf. 21, 2; S. 161 (Fränkel).
Amazonen kämpf In der Mitte auf sprengendem
weissen Rosse eine Amazone nach r. (Stiefel, kurzer ge-
stickter Chiton, Gürtel, kurze Haare); sie sticht mit eingelegter
Lanze in der Richtung nach einem zu Boden gestürzten nackten
Jüngling, der die L. auf die Erde stemmt und so den Ober-
körper aufrecht erhält; er ist waffenlos. Hinter ihm r. eilt ein
Verteidiger herbei (Jüngling, nackt; kor. Helm zurück-
geschoben, Rundschild weit vorgesteckt, darauf ein Stern auf-
gehoht und vergoldet; der ganze Schild und Helm mit matter
rötl. Thonfarbe angelegt darauf die aufgehöhten Vergoldun-
gen); er hält die R. als ob er die Lanze zum Stosse einlege;
dieselbe ist jedoch nicht ausgeführt. L. hinter der Amazone enteilt
eine andere Amazone nach 1. (Stiefel, kurzer Chiton, Kreuz-
49*
77- Attisch rotfigurig; schönei Stil; spätere Hälfte.
blinder, skythische Mütze), die sieh mit in der K. geschwungener
Lanze umdreht und die Pelta vorstreckt.
Sehr fein und zierlich. Manche Details vergoldet, so
auch die Lanzenspitze und der Sauroter an der Lanze der
Reiterin.
2691. (2054). H. 0,255. Fasano, Nachl. Panofka's, 1858.
BakchischerEros. R. sitzt auf Ghlamys (alle Gewänder
ohne Innenzeichnung, also für Farbe bestimmt, von der jedoch
keine Spur erh.) Eros (Fleisch ganz weiss mit gelben
Firnislinien; Flügel mit aufgesetzter Vergoldung, ebenso ver-
goldete Binde; Schuhe; kurze Haare); er stützt in der R. einen
langen Thyrsos (mit vergoldeten Beeren) auf. Ihm naht von
1. eine nackte weisse Frau (Haarknoten, Schuhe, verg. Hals-
band); sie hebt sich von einem im Rücken herabhängenden
Mantel ab; sie bringt Eros eine vergoldete Perlenschnur.
L. steht, fast von vorn, Dionysos, den Kopf nach r. gewandt
(thongrundig; lange Locken; Epheukranz); er stützt den
Thyrsos mit der R. auf und fasst mit der L. das Mäntelchen
das über beide Arme fällt. Zwischen ihm und der Frau ein
ganz aufgehöhter und einst vergoldeter Strauch (mit verg.
Punkten ohne Blätter).
Weniger fein als die vorigen.
2692. (2861,. H. o,i3. Athen, S. Sabouroff, 1884. — Gebrochen und
etwas übermalt.
Ein weisser Eros ^Flügel blau und vergoldet) hält nach
r. stehend einer nach 1. sitzenden ganz weissen Frau einen
Spiegel vor; letztere stützt die L. auf die Erderhöhung auf der
sie sitzt (Terrain mit dünnen, weissen Linien angedeutet; ihr
Unterkörper scheint bekleidet gewesen zu sein, ist übermalt)
R. steht, das 1. Bein höher aufstellend und sich vorbeugend
ein Jüngling nach 1., in der R. einen Thyrsos aufstützend,
die L. in die Seite stemmend. L. naht hinter Eros ein
Mädchen (dor. Chiton an der r. Seite offen; ganz thoner •
vergold. Armbänder), das die Hände hält als ob es eine Perl-
schnur oder dgl. bringe.
ß) Kleinere Exemplare; um die Schulter IVellenornament oder
Eierstab,
2693. (2854). H. 0,09. Athen, S. Sabouroff, !884. — Abg. Furtwäneler
S. Sabouroff, Taf. 62, 1. ö unwangier,
In der Mitte ein Strauch, ohne Blätter, mit vergold.
Punkten; r. ein Eros (weiss, vergold. Flügel) nach 1., das
Aryballos a, Gruppe i. 2. Jj3
r. Bein höher aufstellend, eine vergold. Perlschnur haltend;
ihm gegenüber sitzt 1. eine Frau (Oberkörper nackt, weiss;
unterwärts Mantel, der jetzt nur thongr. ist und einst farbig
war); sie hält, vorgebeugt, ebenfalls eine vergold. Perlschnur
in Händen.
2694. (2620). H. 0,085. Potenza, 1878. — Abg. Arch. Ztg. 1879,
Taf. 6, 2.
In der Mitte ein aufgehöhter Strauch mit Punkten (einst
vergoldet); 1. kauert Eros nach r. (aufgelöste einst vergoldete
Flügel und Diadem); er hält die Hände als ob er eine Perl-
schnur brächte, doch ist nur ein vergoldeter Punkt zwischen
seinen Händen, kein Band. R. kauert ein nacktes weisses
Mädchen nach r., umsehend zu Eros, die R. auf den Boden
stützend, die L. erhebend.
2695. (2245). H. 0,093. Gerh.' Nachl. — Verschmierte Brüche.
R. ein grosser Frauenkopf nach 1. (weiss, mit Haube;
Halsband; Gewandansatz unter dem Hals); auf ihn zu eilt
mit einem Kranz in der R. ein weisser Eros (vergold. kleine
Flügel und verg. Binde). Zwischen beiden am Boden eine
Gans (ohne Innenzeichnung, thongr., also einst wohl farbig).
Weniger fein als die vorigen.
Zweite Gruppe: Klein; geringe grobe Ausführimg; Hals ttnd
Schulter ohne Schmuck; nur unten ein Eierstab. Fussrand einfach.
Darstellung nur aus einem Tier oder Palmette bestehend.
2696. (818). H. 0,09. Alte Kgl. Samml.
Laufender Greif nach r.; r. und 1. eine Ranke.
2697. (1127). H. 0,085. Alte Kgl. Sammlung. — Der Henkel fehlt.
Laufender Panther (gefleckt) nach r.; Ranke beiderseits.
2698. (n3i). H. 0,08. Alte Kgl. Samml.
Laufendes Reh nach r.; Ranke r. und 1.
2699. (2595). H. 0,095. Athen, 1878.
Nur eine Palmette vorn. Mündung ausgebaucht; verti-
kale Streifen auf dem Hals. — Sehr flüchtig. Teilweise rot
verbrannt.
2700. H. 0,075. Kertsch, S. Becker, I882.
Nur eine Palmette vorn.
2701. H, 0,075. Kertsch, S. Becker, 1882.
Desgl.
774 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
2702. (1219). H. 0,085. Alte Kgl. Samml.
Nur ein Streifchen mit einfachem Mäandermotiv an der
Schulter, sonst schwarz.
2703. (2284). H. 0,065. Gern.' Nachl.
Desgl.
2 703a. (O51). H. 0,09. Nola, S. Koll.
Ganz schwarz; vorzüglicher Firnis.
Dritte Gruppe: Die gemalten Figuren durch Relief ersetzt; sonst
wie die erste Gntppe; Stabornament am Halse unten; Palmette hinten.
2704. (2526). H. 0,145. Athen, 1876.
An der Schulter drei vergoldete Rosetten in Relief.
Am Bauch vorn 4 Relieffiguren die aus einer Form ge-
presst, aufgesetzt und in Terrakottentechnik bemalt sind; nur
der Grund ist der gewöhnliche Vasenfirnis.
Auf einer Kline lagert ein Jüngling nach 1. (Mantel
unterwärts; kurzes rotbr. Haar); er fasst mit der R. an die
Schulter einer Hetäre die 1. am Klineende sitzt und einen
dünnen Mantel mit der R. am Rücken emporzieht, der nur ihr
r. Bein bedeckt (sonst nackt; goldnes Halsband; Haube; rotes
Haar, goldne Armbänder). L. sitzt auf geschweiftem Lehnsuhl
(der verkürzt dargestellt) ein Mädchen nach r., bekleidet mit
Chiton und Mantel den sie mit beiden Händen emporzieht
(Haube; goldne Hals- und Armbänder). R. sitzt auf einem
Stuhl ohne Lehne ein drittes Mädchen (in Chiton und
Mantel u. s. w. wie die vorige); sie schiebt sich, mit der L.
einen Spiegel haltend, mit der R. die Haube zurecht. Die
Mäntel sind alle rosa gefärbt; auf Fleisch und Chitonen nur
der weisse Ueberzug.
Ueberaus schön, fein und scharf.
b) Die schlankere Form; der Bauch ist unten mehr einge-
zogen und der Fuss höher; Fussrand mit zwei Rillen;
ungefirnisst.
Erste Gruppe: Der Bauch ist glatt; ohne Eichelnäpfchen unten.
2705. (2617). H. 0,22. Athen, 1878. — Aus Stücken. — Abg. Arch.
Ztg. 1879, Taf. 10, S. 93 ff. (Körte).
Stabornament am Halse unten, auf der Schulter oben
Eierstab, darunter Kranz spitzer Blätter. Unter dem Bilde
Eierstab. Die Palmetten hinten sehr zierlich; die Mitte bildet
eine hohe stilisierte Blüte mit gezackten Blättern.
Aryballos, b, Gruppe i. 2. Jj5
In der Mitte sitzt eine Frau in Dreiviertel-Ansicht (Ober-
körper nackt • Mantel am Unterkörper; geschweifter Lehnstuhl;
Schemel; nackte Füsse, T'änie und Zweige im Haar). Eros
(kurzes blondes, mit einzelnen verdünnten Pinselzügen ge-
machtes Haar; Gesicht selbst ausgebrochen) steht r. neben ihr
in Mellephebengestalt, und ist im Begriff sie zu umarmen und
zu küssen; sie scheint etwas erstaunt und will seiner 1. Hand
wehren die ihre r. Brust berührt; oben hängt ein feiner Kranz.
R. steht ein Mädchen (in überaus feinem durchsichtigem
Chiton; langes blondes Haar; Diadem, vergold. Halsband), die
in der L. eine Leier hält (verkürzt, fünf Saiten angegeben);
sie steht fast von vorne, wendet sich etwas nach 1. und hat
auf dem ausgestreckten r. Zeigefinger einen kleinen Vogel.
L. kommt ein Mädchen nach r. (in besterntem feinstem dor.
Chiton; Mantel; langes lockeres Haar; goldne Arm- und Hals-
bänder) und bringt auf der L. einen flachen Korb mit Wein-
trauben und anderen Früchten (teilweis vergoldet); langes
etwas blondes Haar.
Feinste Arbeit. Keine farbige Zuthaten; fast alles in
feinsten Reliefstrichen und Punkten aufgesetzt. Ueberaus
schöne Zeichnung.
Zweite Gruppe: Der untere Teil des Bauches ist als Eichelnäpfchen
gestaltet, ungeßrnisst und mit aiifgesetzten Thonhöckem versehen.
Form No. 241.
2706. (23y3). H. 0,20. Athen, 1873. — Aus Stücken; teilweis ergänzt.
— Abg. Arch. Ztg. 1873, Taf. 4; S. 49fr. (Lüders). Vgl. Furt-
wängler, Eros S. 46; Annali d. J. 1876, p. 142 (Klein); Arch.
Ztg. 1879, s- 95 (Körte).
Am unteren Teile des Halses feines Palmettenband, auf
der Schulter Stabornament.
Oben in der Mitte wieder wie an 2jo5 ein Lorberkranz.
Darunter sitzt auf geschweiftem Lehnstuhle (der ebenfalls in
Dreiviertel-Ansicht nach 1.) ein Jüngling (Unterkörper im
Mantel; Haare einzeln mit etwas verd. Firnis in Schlangen-
linien gesträubt); er legt den 1. Arm auf die Rücklehne und die
R. in den Schoss; seine Stirn gerunzelt; das Gesicht in Dreiviertel-
Ansicht nach r. blickt starr in die Ferne. Ein Eros (klein) steht
auf seinen Knieen und weist ihn nach r. (Eros Flügel ohne
Innenzeichnung, nur Spuren von einstigen breiten Linien einer
verblassten Farbe); Bauch, r. Brust u. A. am Jüngling sind
modern. R. naht ein Mädchen (in feinstem ion. Chiton und
Mantel, welliges Haar); sie hält in beiden Händen eine Perlen-
yyß Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
schnür vor sich. Hinter ihr steht ein Stuhl mit Polster. Von
1. naht ein zweites Mädchen (dor. Chiton, an der Seite
offen; Auge modern aufgemalt; Gesicht abgerieben; Sphen-
done); sie bringt auf der R. eine volle Phiale, in der L. die
Kanne.
Die Zeichnung sehr ähnlich 2705, doch nicht ganz so fein.
2707. (2860). H. 0,165. Athen, S. Sabouroff, 1884. — Aus Stücken;
gut erh. — Abg. Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 62, 2.
Am unteren Teil des Halses Stabornament. Auf der
Schulter sog. lesbisches Kymation. Hinten wieder eine
grosse Blüte, von der Palmetten und Ranken ausgehen.
Frauenbad. Die Figuren stehen nicht auf der Bodenlinie
sondern im Räume auf; keine Terrainlinien. In der Mitte
kauert eine nackte Frau nach r. (Aphrodite?) und reibt ihre
gelösten Haare, auf die ein Eros (vergold. Flügel; Strahlen-
diadem) von r. oben einen vergold. Eimer auszuschütten im
Begriffe ist. L. oben liegen ihre Gewänder und Schuhe. L.
ist ein nacktes Mädchen im Begriff ihren Mantel (mit
Sternchen) ab oder um zu legen (Sphendone; Gesicht von
vorn); ein Eros mit einer Perlschnur in der L. steht r. vor
ihr und streckt die R. gegen sie aus. R. steht ein voll ange-
kleidetes Mädchen nach 1. (feinfaltiger Chiton; goldne Hals-,
Armbänder und Ohrringe; Haar in einen hohen Knoten ge-
bunden); sie stellt das r. Bein (Sandalen) höher auf und
streichelt ein Reh (Fell mit verd. Firnis). Mehrere Lorbeer-
büsche zeigen das Freie an.
Ueberaus feine Zeichnung, wenn auch nicht so vornehm
schön wie 2705.
c) Form mit weitem Miindttngs stück. Form No. 264.
2708. (2654). H. 0,12. Theben, 1879.
Ganz schwarz, auch der Boden; vortrefflicher Firnis.
2709. (175). H. 0,12. Bari, S. Koll.
Geringer und später. Henkel zweiteilig; Hals mehr
gegliedert.
9. Kugliges Salbgefäss.
2710. (2566). H. 0,07. Dm. 0,07. Athen, 1877. — Abg. Arch. Ztg. 1879,
Taf. 6, 5. S. 82 f. (Robert).
Etwa wie Form 233, doch ohne Henkel und unten fast
kugelrund, nur mit einem kleinen Fussringe versehen.
Salbgefäss. Guttus jjj
Der Bilderstreif ist oben und unten von sog. Eierstab be-
grenzt; das Bild wird unterbrochen durch eine Doppelpalmette
mit Ranken.
Ballspiel mit Eroten. L. ein Mädchen (dor. feiner
Chiton, Kreuzbänder), das nach r. heftig ausschreitet und nach
1. umsieht; sein 1. Arm ist vom Gewand umwickelt, der r.
zurückgeworfen (um einen Ball zu schleudern?); r. vor ihr
ein kleiner Eros mit grossen Flügeln nach 1.; er scheint einen
kleinen Ball aufzufangen. Weiter r. ein nach r. schreitendes
Mädchen (Chiton in besterntem Mantel verhüllt, die R. unter
dem Mantel); sie wirft mit der L. einen kleinen Ball empor;
jubelnd hüpft ein kleiner Eros r. vor ihr mit zurückgelehntem
Oberkörper, ausgebreiteten Armen und gehobenem r. Beine;
er hält einen Kranz (verblasst) in beiden Händen. Weiter r.
ein Mädchen nach r. (feiner dor. Chiton); dasselbe hat wie
das erste Mädchen die 1. Hand von dem Gewände (dem
Chiton) verhüllt (offenbar eine Spielregel); mit der R. ist sie
im Begriffe nach zwei in der Luft fliegenden Bällen zu
schlagen, die ein r. hüpfender kleiner Eros mit der 1. Hand-
oberseite empor geschlagen zu haben scheint. Die Bälle
sind sehr klein und nicht ganz rund; es können deshalb auch
grössere Fruchtkerne gemeint sein.
Flüchtig, doch sehr lebendig.
10. Sog. Guttus und Verwandtes.
2711. (814). H. 0,07. U. Dm. 0,06. Nola, S. Koll.
Form No. 242, doch mit höherem eingezogenem Bauche.
Oben A) Reh nach L; B) Panther (Kopf von vorn) nach r.
2712. H. 0,135. U. Dm. 0,14. Griechenland, S. Sabouroff, 1884.
Ungefähr Form No. 242, doch der obere und untere Teil
in scharfer Kante absetzend. Oben: A) Panther nach 1.;
B) Schwan nach r. Füllung durch Ranken. Flüchtig und
plump.
2713. H. 0,075. Br- 0,09. Griechenland, S. Sabouroff, 1884
Sog. Guttus in Form eines Astragalos. Ganz schwarz.
Der Bügelhenkel geknotet.
2713a. (1964). H. und Br. 0,085. Etrurien, in Rom erw. 1846.
Desgl.
2714. (171). H. 0,08. S. Barth.
Form No. 246. Ganz schwarz. Firnis beschädigt. Unten
ein Loch zum Füllen.
778 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
2715. (2041). H. 0,06. Italien, v. Radowitz lSyi.
Aehnlich, doch ohne den deckeiförmigen Aufsatz.
Oben Sieh.
2716. (2i3o). H. 0,06. Unbek. Herkunft.
Wie 2715.
2717. (2598). H. 0,06. Athen, 1878.
Form No. 247. Oben ein Sieb. Ganz schwarz; einige
gravierte Linien um den Bauch; spatere Technik.
2718. (169). H. 0,075. Pomarico, S. Koll.
Aehnlich, doch ohne Sieb und mit kleinem Deckel.
11. Pyxis.
a) Form No. 2ji. Der Bauch mit liegendem Palmettenband
gefüllt. Bildliche Darstellung auf dem Deckel; Band
desselben mit Eierstab : in der Mitte Loch für einen Bing
aus Bronze.
2719. (1781). H. 0,07. Dm. 0,07. Athen, S. Sermoneta, von Fauvel
ausgegraben. — A.bg. Stackeiberg, Gräber d. Hell. Taf. 27;
Elite ceramogr. IV, 86. Vgl. O. Jahn, Vasen mit Goldschm.
S. i3, No. 22.
Jüngling bei Frauen und Eroten. Auf einem kleinen
Gewandstück (ohne Innenzeichnung, also verschwundene
Farbe) sitzt ein ganz weisser Eros nach 1. (Innenzeichnung
verschwunden), dessen einer Flügel aufgehöhte und einst ver-
goldete Innenzeichnung hat, wahrend der andere blau ge-
färbt ist, was wohl erhalten (Haarband aufgehöht); er greift nach
der Platte, die ihm ein Mädchen reicht das den 1. Fuss höher
aufstellt (dünner dor. Chiton, Sphendone, vergold. Ohr- und
Halsschmuck). R. hinter Eros steht ein Jüngling (Shawl ohne
Innenzeichnung, mit Rest roter Farbe, über dem Rücken), der
mit derL. auf einen Stock sich stützt; ein Mädchen (in feinem
dor. Chiton) lehnt sich mit dem r. Arme bequem an seine
1. Schulter; beide sehen der erst beschriebenen Gruppe zu.
Es folgt r. ein zweiter weisser Eros (wie der obige), der ein
Kästchen auf der L. hat, daraus er etwas zu nehmen im
Begriffe ist. R. sitzt (ohne Angabe eines Sitzes) eine Frau
nach 1. (Mantel um Unterkörper; Sphendone; vergold. Schmuck;
Aphrodite?) sich nach r. umwendend, wo noch ein Mädchen
steht, das in der gesenkten R. ein Tympanon hält (dor.
Chiton, vergold. Kreuzbänder). Zwischen beiden am Boden
Pyxis, a. 779
eine Taube nach r. (ohne Innenzeichnung; Rest hellroter
Farbe). R. von dem letzten Mädchen steht ein Thymiaterion
(rotl. aufgemalt und teilweis vergoldet).
2720. (2869). H. 0,08. Dm. 0,17. Attika, S. Sabouroff, 1884. — Abg.
Furtwängler, S. Sabouroff Taf. 64.
Frauengemach. Eine Frau sitzt nach r. auf ge-
schweiftem Lehnstuhl (feinstfaltiger dor. Chiton; Mantel
um die Beine; hoher Haarknoten) und legt die R. auf die
Stuhllehne, die Unterbeine übereinander schlagend; sie hält
auf der 1. Hand ein Kästchen mit offenem Deckel (es
erscheinen darin gelb aufgemalte Punkte); eine kleine
Perlenschnur (von gelben Punkten) bringt ein kleiner Eros
der von r. unten heranschreitet. R. schreitet ein Mädchen
nach 1. heran (feiner dorischer Chiton mit Punktsaum an der
1. Seite herab), die in der L. gesenkt einen kleinen Sack trägt,
die R. erhebend. L. hinter dem Stuhle ein Mädchen, das
das 1. Bein auf einen Stein höher aufsetzt (feiner dor. Chiton)
und in der R. der sitzenden Frau einen Spiegel hinhält. Von
1. eilt ein Mädchen mit gelber Perlenschnur in beiden Händen
herbei (dor. Chiton; Punktsaum an r. Seite herab). Zwischen
beiden ein Wollkorb. Weiter 1. sitzt eine Frau nach 1.
(dor. Chiton) auf einem Kästchen, die L. einstützend, die R.
auf dem Knie, aufblickend zu einem von 1. herbeikommenden
Mädchen, das auf der L. ein Kästchen und ein Säckchen, in
der R. einen Spiegel herbeibringt (dor. Chiton mit Punkt-
saum an r. Seite herab). In gleichem Gewände steht 1.
ein Mädchen nach 1., mit der R. den Ueberschlag des
Chitons an der Schulter emporziehend, in der L. das
Säckchen haltend; es folgt eine sitzende Frau nach r.
(feiner dor. Chiton) auf einem Steine, auf der L. ein
Kästchen haltend, die R. auf eine Terrainwelle (aufgemalter
Strich) stützend und nach 1. sich umsehend. Ihr hält ein
Mädchen 1. einen Spiegel vor, den 1. Fuss auf einen Stein
aufstellend und sich vorbeugend. Alle haben in den Haaren
Blattspitzen die gelb aufgemalt sind; die Haare entweder in
hohem Knoten oder in einfachem Wulst geordnet, kurz oder
lang herabfallend. Zwei dorische Chitone sind geschieden:
beide mit feinsten Falten, durchsichtig und sich anklebend an
das Spielbein; der eine ist gegürtet, der andere mit Ueberschlag
und mit Punkt-Saum versehen.
Nicht sehr fein. Keine Vergoldung.
-So Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
bj Verschiedene Formen.
112\. (2858). Dm. 0,115. Piräus, S. Sabouroff, 1884.
Deckel einer Pyxis; ganz flach; der Rand ist abgebrochen;
er griff etwas über.
Das Kreisrund ist gefüllt mit einem Frauenkopfe nach
1., mit breitem Mäanderdiadem vorn, das mit Blattspitzen be-
deckt ist; Halsband; Ohrring kreisförmig; Haar kurz zusammen
genommen, mit einzelnen Pinselzügen gegeben; 1. zur Füllung
eine Ranke. Sehr schöner Typus; etwas geöffneter Mund.
Vorzeichnung deutlich. •
2722. (2239). H. 0,035. Dm. 0,055. Gern.' Nach].
Form No. 255. Auf dem Deckel ein Bild. Ein nackter
Knabe, eine Tanie in beiden Händen haltend, steht einem
Mädchen gegenüber (dor. Chiton) das einen Ball in der L.,
einen Sack in der R. hält. — Sehr flüchtig.
2723. (1680). H. 0,07. Dm. 0,095. Nola, S. Koll.
Einfache Pyxis mit Deckel; gerade Wandung; flacher
Knopf. Etwas schwer. Ganz schwarz.
2724. (2457). H. o,o3. Dm. 0,035. Griechenland, 1875.
Kleine Pyxis; gerade Wandung; einfache Form. Ganz
schwarz.
2725. (2456). H. 0,035. Dm. 0,05. Griechenland, 1875.
Pyxis mit Deckel; verwandt Form No. 252, doch einfacher.
Ganz schwarz.
2726. (2458). H. 0,025. Dm. 0,55. Griechenland, 1875.
Einfache Büchse der Form No. 258, ohne Deckel. Ganz
schwarz.
12. Schale.
a) Mit abgesetztem Rande.
Erste Gruppe: Form No. 2j6. Der Rand ist aussen schwarz;
innen ist er breiter und mit einem Lorbeerkranz [sehr weit gestellte
Blätter geschmückt. Um das Innenbild Mäander. Ausseti unter den
Henkeln Palmetten.
2727. (2216). H. 0,08. Dm. 0,225. Gerh.' Nachl. — Aus Stücken. —
Abg. Gerhard ges. akadem. Abhandl. Taf. 81; -Bd. II, S. 506 ff.
Innen: Das Bild auf einer Horizontalen; das Segment da-
runter ungefirnisst. — Ueber weiss aufgemalte Wellen (modern
Pyxis, b. — Schale, a, Gruppe i. 2. 781
aufgefrischt) darin zwei Fische schwimmen, reitet auf spren-
gendem Widder nach r. ein Jüngling (Hermes?), mit der
L. an den Hörnern sich haltend, in der R. ein Kerykeion er-
hebend (das untere lanzenspitzenartige und mit einem Knopfe
versehene Ende sieht nach oben); neben der r. Hand eine
Masse, die nur der nach hinten gewehte Petasos sein kann;
Mantelchen über den 1. Arm; lockiges Haar.
Aussen: Auf A) und B) Dasselbe mit kleinen Varianten;
beidemal r. und 1. von einem niederen Altar oder Postament
(auf Basis) ein nackter und ein Mantel-Jüngling zwischen
denen oben an (verblasstem) Bande ein Ball oder Aryballos
hangt, und dabei je noch ein Manteljüngling. Auf A) hat der
Manteljüngling die Strigilis, auf B) hat sie der nackte in der
einen vorgestreckten Hand. Alle haben verblasste weisse
Binden im Haare. Oben hängt jederseits noch ein zur Hälfte
sichtbarer grosser Ball mit Kreuz darauf. Flüchtig.
Zweite Gruppe: Form No. 226] nur an der Innenseite ein
plastisch abgesetzter breiter Rand. Uni das Innenbild war ein feines
thongrun diges Rän dchen .
2728. (2219). H. 0,07. Dm. 0,22. Vulci, Gerh.' Nachl. — Aus
grösseren Stücken.
Innen: Das Bild steht auf einer dünnen thongr. Horizon-
tallinie auf; das Segment darunter gefirnisst.
Ein nackter Jüngling ist im Begriffe, das 1. Bein weit
vorsetzend, die Wurfstange (äxövnov) nach r. abzuschleudern;
er streckt den 1. Arm gerade vor, der r. ist mit der Stange
rück- und abwärts geschwungen, der Blick nach 1. unten auf
letztere gerichtet. R. eine schmale Stele auf Stufe. Schöne
Bewegung; verd. Körperdetail. Vorzügliche Füllung des
Raumes.
Aussen: Unter den Henkeln sehr zierliche Palmetten
und Ranken. Bilder aus der Palästra. A) Auf einer
Basis mit Stufe vor einer Stele 1. ruht sich nach r. sitzend ein
nackter Jüngling aus, das 1. Knie mit beiden Händen um-
fassend (verdünntes Körperdetail), den r. Fuss vorstreckend
und gegen eine kleine Erhöhung stemmend. R. vor ihm ein
nackter Jüngling nach 1. in Dreiviertelansicht, die R. sprechend
ausstreckend, in der L. eine Wurfstange aufstützend.
B) R. lehnt sich mit dem 1. Unterarme bequem ein
nackter Jüngling nach 1.; er stützt die R. in die Seite; das
r. Bein entlastet; er spricht mit dem nackten Jüngling 1., der
nach r. steht (der Körper in Dreiviertelansicht) und mit der
~v 2 Attis :h rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
Striegel in über den Kopf erhobener R. sieh an der 1. oberen
Schulter reinigt und den 1. Arm deshalb horizontal ausstreckt
(1. Standbein); schönes Motiv von statuarischem Charakter.
Alle haben kurzes massiges Haar, das gegen die Konture
etwas verdünnt ist.
Sehr feine und schöne Zeichnung; Oberlidstrich; sehr
lange gerade Nasen. Höchste Schönheit und Eleganz der
Stellungen.
Dritte Gruppe: Nur schwarz gefirnisst,
2729. (1400). H. 0,08. Dm. 0,12. Nola, S. Koll.
Form No. 229, doch etwas flacher; der Fussrand ist auch
gefirnisst.
2730. (17). H. 0,07. Dm. 0,17. Alte kgl. Samml.
Die Form ist ähnlich, doch ohne Fuss; unten einfach ab-
geplattet.
b) Schalen ohne Rand. Nur gefirnisst.
2731. (2108). H. 0,06. Dm. 0,17. Korinth oder Melos, Ross'
Nachl., 1860.
Form No. 224, doch der (ungefirnisste) Fussrand einfach.
27 32. (2545). Dm. o,236. Italien, S. Friedländer, 1877.
Form No. 226.
2733. (Bil. 65k Dm. 0,105. Kameiros, 1881.
Etwa Form No. 23o, doch flacher.
2734. (2385). H. 0,04 Dm. 0,09. Smyrna, S. Spiegelth. 1873. Vgl.
Schöne in den Comment. in honor. Momms. p. 650, 2.
Form No. 290. Firnis von spaterem Charakter. Unter
dem Boden ist in das fertige Gefäss die Preisbezeichnung
graviert, s. Taf. No. 2784.
2735. (2282). Dm. 0,105. Gern.' Nachl.
Fuss einer Schale; unten eingekratzt; s. Taf. No. 2y35.
13. Deekelsehale.
2736. (2385). H. 0,105. Dm. 0,125. Gerh.' Nachl.
Ungefähr Form No. 218, doch zierlicher, leichter; dünne
feine Henkel; der Knopf des Deckels ist oben rund. Ganz
schwarz gefirnisst.
2737. (1307). H. 0,11. Dm. o,i3. Nola, S. Koll.
Desgl.
Schale. Deckelschale. Napf.
2738. (2040). H. 0,08. Dm. 0,11. Melos, Ross, 1856.
Desgl.
2739. (1825). H. 0,07. Dm. 0,15. Gerh., 1841,
Ohne Henkel; Form No. 220. Ganz schwarz.
783
14. Napf.
a) Verschiedene Formen; nieist unbemalt und schwarz ge-
firnisst.
2740. (2122). H. 0,085. Dm- °>l2> Melos, Ross.
Form No. 214; guter Firnis.
2741. (h63). H. 0,12. S. Koll.
Mit vertikalen Henkeln; ähnlich Form No. 278, doch der
Bauch selbst tiefer; der Fuss einfach. Die obere Hälfte mit
Schuppen bemalt, die abwechselnd schwarz und thongr. sind;
in jeder derselben ist ein Zweig aufgemalt (auf den schw.
gefüllten mit weisser Farbe). Darunter ein Epheuzweig weiss
aufgemalt und sog. Eierstab. Die untere Hälfte gefirnisst.
2742. (1350). H. 0,07. Nola, S. Koll.
Einhenkliger Napf, Form No. 222. Ganz schwarz.
2743. (i354). H. 0,07. S. Koll.
Desgl.
2744. (50).
Desgl.
H. 0,085. S. Koll.
Form No. 216, doch
2745. (Bil. 66). Dm. 0,085. Rhodos, 1881.
Flacheres einhenkliges Näpfchen.
flacher.
2746. (14)- Dm. 0,07. Alte Kgl. Samml.
Desgl.
2747. (2044). Dm. 0,045. Italien, S. v. Radowitz, 1856.
Desgl., doch der Henkel steigt etwas in die Höhe.
2748. (TC. 5958). H. 0,065. Athen, 1869.
Form No. 334; auf dem Bauche klein graviert M. Gute
Technik.
2749. (Bil. 68). H. 0,07. Rhodos, 1881.
Zweihenklig; die Mündung von verwandter Bildung wie
2748; die Henkel mit einer Verstärkung am oberen Ansatz.
784 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
b) Henkelbse kleine Becher und JVäf>fe ; schwarz gefirnisst.
2750. (1408). H. 0,09. Dm. 0,115. Nola, S. Koll.
Becher; Form No. 269. Guter Firnis.
2751. (23o6). H. 0,085. Gerh.' Nachl.
Desgl.
2752. (23n). H. 0,04. Dm. 0,06. Gerh.' Nachl.
Form No. 256.
275 3. H. 0,06. Dm. 0,09. Küsten d. schw. Meeres. S. Becker, 1882.
Einfacher Becher, etwa Form No. 262, doch breiter.
2754. Dm. 0,09. Olbia, S. Becker, 1882.
Flaches Napfchen; einfacher Fusswulst.
2755. (i3i4.) Dm. 0,065. Nola, S. Koll.
Form No. 258; rundes Napfchen.
265 6. (i334.) H. o,o38. O. Dm. 0,055. Nola, S. Koll.
Form No. 237.
15. Gefäss in Kopfform.
2757. (2468). H. 0,115. Curti, 1875.
Lekythosmündung über einem Mohrenkopf der gefirnisst;
darunter ungefirnisste niedere Basis; das Haar mit verd.
Firnis bemalt, nachdem zuvor krause Löckchen in den
weichen Thon eingepresst waren. Lippen und Augen un-
gefirnisst.
2758. (210). H. 0,24. Ruvo, S. Koll. — Aus Stücken, etwas übermalt.
Schwarz gefirnisster Eberkopf (rot verbrannt; weisse
Hauer) mit einem aufgesetzten einhenkligen Becher (wie
Form No. 293), darauf r. und 1. vom Henkel je ein Pygmäe
der einen Kranich mit geschwungener Keule bekämpft.
Vorn Epheukranz.
16. Pinax.
2759. (2148). H. 0,115. Br- °>10- Athen, S. Pourtales, vorher Fauvel.
— Abg. Bröndsted, voy. dans la Grece II pl. XLII p. 170.
295. Benndorf, griech. und sie. Vasenb. Taf. IV, 2; S. 18.
Wiener Vorlegebl. Ser. III. 2. 3. Vgl. Dubois, descr. des
ant. de Pourtales No. i3s; Annali d. J. 1829, p. 292. (Panofka).
O. Müller, Handb. d. Arch. § 371, 4; Welcker, gr. Götterlehre
II, 285, 33; Blümner, arch. Stud. zu Lucian S. 64.
Fragment. L. obere Ecke einer Votivstele in Thon; vor-
springende Giebelränder; Tympanon mit Rankenornament
Pinax. — Anhang. j85
gefüllt (ausgespart); Akroterion fragmentiert. L. der Rand der
Stele mit Zäckchenornament (schw. auf Thongrund). Vom
Bilde erhalten: Oberteil derAthena (Gesicht und Hals weiss,
ebenso Helm und Aegis; etwas zerstört, so das Auge; att. Helm,
Backenklappen aufgeschlagen, hoher Kamm; Locken herab-
fallend; dor. Chiton), auf dem vorgesreckten 1. Arm die weisse
Aegis, auf der Schuppen und Gorgoneion des freien Typus
(das wie der Helm mit gelbl. verd. Firnis). R. vor ihr das
thongr. Flügelende, offenbar einer Nike die ihr vielleicht
auf der 1. Hand sass oder herbeiflog. Auf dem Leisten darüber
ist auf weissen Grund mit Firnis gemalt
/^OK^AI/^ :hO
•>
lAfrijvaia ' cHqa ■ * ■ (die zwei Punkte vor cHqpcc sind sicher
kein 7, sondern Interpunktion).
2760. (2363). H. o,io. Br. 0,12. Nola, Zahn's Nachl., 1872.
Fragment, rings gebrochen.
Opferdarstellung. Links war ein grosser flammender
Altar, der ganz weiss gemalt, jetzt unkenntlich und abge-
rieben; r. ein Opfer dien er nach 1. (Jüngling, lorbeerbekr'änzt,
nackt); er hält bßtlo) mit Fleisch daran; es folgt der Oberteil
eines mit dem Mantel bekleideten Jünglings nach 1. (Locken,
Lorbeerkranz); seine r. Hand ist adorierend erhoben im Mantel.
Darüber der Unterteil einer bekleideten weiss gemalten
sitzenden Gestalt. Die Terrainlinien sind aufs feinste in
den Firnis geritzt. — Schöne Zeichnung des sp'ätattischen Stiles.
Anhang.
Später-griechische Vasen, wahrscheinlich meist attischer
Herkunft, mit plastischen oder auf den Firnis aufgemalten
Verzierungen.
1. Das ganz schiuarze Gefäss zeigt kleine eingepresste und
schwarz überfirnisste Ornamente.
a) Amphora.
2761. (Bil. 71). H. 0,124. Lindos, 1881.
Schlankes feines Gefäss; der Firnis sehr glänzend; sehr
schmaler Fuss; Mündung in der Art einer Lekythos. Mäander
u. a. eingepresst. Ueberaus elegant.
5o
^Sb Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
b) Kanne,
2762. (1865). H. 0,10. Nola, Gerh. 1841.
Form No. 206. Oben herum abwärts gekehrte gepresste
kleine Palmetten. Beste Technik.
c) Aryballos.
2763. (2405). H. 0,12. Smyrna, S. Spiegelthal.
Form No. 240. Um den Bauch zwei nach oben und unten
gekehrte feine Palmettenbander.
2764. (i3o4). H. 0,105. s. Koll.
Oben herum Palmettenband.
d) Schale.
et) Mit abgesetztem Rande.
2765. (T. C. 5851). Böotien, i863. — Intakt.
Form No. 325; sehr dünnwandig und fein; innen gepresste
Palmetten. Die Form ahmt Metall nach.
2766. H. 0,06. Dm. 0,11.
Sehr ahnlich; höchst elegant; auch der Boden gefirnisst.
Innen kleines Stabornament.
2767. (Dubl. 221). Dm. 0,19.
Ungefähr Form No. 276; Palmetten innen; gering.
2768. (2078). Dm. 0,17. Panofka's Nach!., 1858.
Form No. 226 mit innen abgesetztem Rande; innen Pal-
metten. Schöner metallisch glänzender Firnis.
2769. (Dubl. 222). Dm. 0,19.
Desgl.; innen gepresste Blüten.
2770. (Dubl. 219). Dm. 0,15.
Desgl.; innen vier Palmetten.
ß) Ohne absetzenden Rand.
2771. Dm. 0,17.
Flache Schale auf höherem Fusse; feine Palmetten und
Blüten innen. Metallisch glänzender Firnis.
2772. (Dubl. 216). Dm. o,u. S. Koll.
Form No. 226; innen Palmetten.
2773. (Dubl. 244). Dm. o,i3. „Pomp ei."
Desgl.; innen in der Mitte gepresstes Gorgoneion (roh)
und Palmetten.
i. Schwarz, mit eingepressten Ornamenten. 787
2774. (Dubl. 217). Dm. o,i3.
Desgl.; innen in der Mitte ein Stern; rings Palmetten.
2775. (18). Dm. 0,16. S. Barth.
Desgl., doch flacher; innen Palmetten und Striche.
e) Nopf.
2776. (2409). H. 0,09. Smyrna, S. Spiegelth., 1873.
Etwa Form No. 21 3, doch fein und dünnwandig; sehr
elegant. Innen gepresste Palmetten. Auf dem Boden schw.
Kreise mit Ritzung.
2777. (1410). H. 0,105. Alte kgl. Samml;
Form No. 278. Der Firnis bedeckt auch den Boden. Um
den Bauch Palmetten und Epheuranken sowie Stabornament
in den gefirnissten Thon gedrückt. Sorgfaltig.
2778. (2296). H. 0,089. Gerh.' Nachl.
Desgl.; doch die Ornamente anders; Voluten; Palmetten;
Mäander; sehr schön.
2779. (2548). H. 0,07. Dm. 0,18. S. Friedländer.
Zwei kleine vertikale Henkel mit einer Verstärkung oben.
Innen Palmette und Kreise von Strichelchen.
2780. (2408). H. 0,04 Dm. 0,11. Smyrna, S. Spiegelth.
Form No. 23o, doch flacher. Innen Palmetten und
Strichelchen.
2781. (2407). H. 0,07. Dm. 0,18. Smyrna, S. Spiegelth.
Ebenso.
2782. (1402). H. 0,10. S. Koll.
Form No. 271. Innen Palmetten. Gute Technik.
2783. H. 0,065. Küsten d. schw. Meeres, S. Becker, 1882.
Tiefer Napf mit Henkeln, deren Enden emporgebogen
(wie an Form No. 273); innen abgesetzter Rand; innen fein-
gepresste Palmetten. Beste Technik.
2784. H. 0,07. Dm. o,i3. Olbia, S. Becker, 1882.
Ungefähr Form No. 212. Innen Palmetten. Elegant.
f) Uenkellose Gefässe.
2785. (Dubl. 177). H. 0,055.
Form No. 261; oben auf dem Rande concentrische Kreise
und Palmetten gepresst. Später Firnis.
5o*
788 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
2786. H. 0,06. S. Koll.
Desgl.; auf dem Rande Kreise und Stabornament gepresst;
dazu gelbweiss aufgemalter Eierstab.
2787. (10). Dm. 0,12. S. Koll.
Aehnlich, doch einfacher; oben Stabornament gepresst.
2788. (8). H. 0,07.
Form No. 234. Innen Palmetten und Strichelchen.
2789. (2406). Dm. o,i3. Smyrna, S. Spiegelth.
Flacher einfacher henkelloser Napf; innen Palmetten in
kreuzförmiger Anordnung.
2790. (Dubl. 37). Dm. 0,19.
Ganz flache Schüssel mit niedrigem Fuss; innen kleines
Gorgoneion und Rosetten gepresst.
2791. (Dubl. 36). Dm. 0,19.
Desgl.; innen Palmetten u. a. kleine Ornamente.
2792. (Dubl. 41). Dm. 0,17.
Desgl.
2793. (Dubl. 44). Dm. 0,17.
Desgl.
2794. (Dubl. 40). Dm. 0,16.
Desgl.
2795. (Dubl. 491. Dm. 0,15.
Desgl.
2796. (Dubl. 38). Dm. 0,16.
Desgl.
2797. (Dubl. 49). Dm. 0,21.
Desgl.; schwer; gering.
2798. (Dubl. 45). Dm. 0,18.
Desgl.; sehr gering, grob.
2799. (Dubl. 86). Dm. 0,75.
Desgl.; klein, gering.
2800. (Dubl. 1105). Dm. 0,20.
Desgl.; drei Rosetten.
2801. (2293). Dm. 0,18. Gern.' Nachl.
Ganz flache Schüssel ohne Fuss; innen sorgfältig gepresste
stilisierte Blüten und Palmetten auf Voluten.
i. Schwarz mit eingepressten Ornam. — 2. Schwarz, geriefelt. 789
2. Der Batich des Gefässes ist geriefelt.
a) Es sind überdies noch schwarz Überßrnisste Ornamente ein-
o-epresst wie in der vorigen Gattung.
2802 (188). H. 0,155. S. Barth.; vgl. Panofka, raus. Bart. No. 67.
Ausgussgefäss der Form No. 3i5. Am oberen Henkel-
ansatze eine unbärtige menschliche Maske in Relief. Auf
der Schulter Blütenband (nach unten) gepresst. Nach Technik
und Form aus relativ späterer Zeit,
2803. (172). H. 0,05. Dm. 0,10.
Form No. 245; der Deckel fehlt. Um den Rand oben
Palmettenband gepresst.
2804 ^079). Dm. 0,14. Panofka's Nach!., 1858.
Schale der Form No. 226, doch geriefelt; innen kleine
Palmetten gepresst.
2805. (1528). H. 0,08. S. Koll.
Aryballos, Form No. 240; um die Schulter gepresste
Palmetten.
2806. (1549)- H- °>°8- s- KolL
Desgl.
2807. (1419)- H- °>l9- Nola, S. Barth.
Desgl.; besonders schönes, grosses Exemplar; am unteren
Ende der Riefeln gepresste Palmetten.
2808. Dm. o,i3. „..,,
Form No. 254; henkelloser kleiner Napf; die obere Haltte
geriefelt. Innen drei Palmetten gepresst.
2809. (1550). H. o,o3. Dm. 0,07; Alte Kgl. Samml.
Desgl.; innen gepresste Rosette.
b) Ohne die gepressten Ornamejtte; nur geriefelt.
2810. (i3o6). Dm. p,ii. Nola, S. Koll.
Wie 28o5 und 2806, doch ohne die gepressten Ornamente;
gute Technik.
2811. (1508). H. 0,22. S. Koll.
Kanne; ungefähr Form No. 7; obere Hälfte des Bauches
geriefelt; guter Firnis.
2812. (2o38). H. 0,17. Athen, Ross, 1856.
Desgl., doch schlanker; dünner Hals; Bauch ganz geriefelt.
7Q0 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
28! 3. (2411). H. 0,17. Smyrna, S. Spicgelth., 1873.
Desgl.; Firnis meist abgerieben.
2814. (2168). H. 0,14. Korinth, 18C
Desgl.; Firnis beschädigt.
2815. H. 0,105.
Kleiner einhenkliger Napf, etwa Form No. 222; die
Riefelung in starkem Relief. Guter Firnis. Rest antiken Eisen-
drahtes, der um den Henkel gewickelt (zum Aufhangen).
Auch innen gefirnisst.
2816. (2077). H. 0,06. Nola, Panofka's Nachl., 1858.
Desgl.; sehr gute Technik.
2817. (1280). H. 0,125. Nola, S. Koll.
Desgl.; jedoch etwas schwer.
2818. (42). H. 0,08. S. Koll.
Desgl.
2819. H. 0,10. Olbia, S. Becker, 1882.
Desgl.; der Henkel geknotet. Beste Technik.
2820. (67). h. 0,20. S. Koll.
Kleine Amphora, ungefähr Form No. 20; der ganze Bauch
geriefelt.
2821. (1526). H. 0,09. S. Koll.
Aryballos, Form No. 240.
2822. (i388). H. 0,075. Nola, S. Koll.
Desgl.
2823. (1525). H. 0,095. S. Koll.
Desgl.
2824. (1521). H. 0,08. S. Koll.
Desgl.; gering.
2825. (1519). H. 0,07. A. kgl. S.
Desgl.
2826. (1523). H. 0,07. A. kgl. S.
Desgl.
2827. (1520). H. 0,085. S. Koll.
Desgl.; matter Firnis.
2828. (1548). H. 0,075. S. Koll.
Desgl.
2. Schwarz, geriefelt. 79 l
2829. (i343). H. 0,075. Nola, S. Koll.
Desgl.
2830. (1879). H. 0,075. Nola, Rösel's Nachl.
Desgl.
2831. (1527)- H- 0>^- s- KolL
Desgl.
2832. (2107). H. 0,125. Melos, Ross' Nachl. 1860.
Desgl.; schlank; Fuss ungefirnisst.
2833. (2555)- H. 0,08. S. Friedländer, 1877.
Desgl.; gedrückte Form.
2834. (1522). H. 0,075. S. Koll.
Desgl.
2835. (1553)- H. 0,065. A. kgl. S.
Desgl.
2836. (1546)- H. 0,065. S. Koll.
Desgl.; gering.
2837. (1552)- H. 0,085. s- Kt>il.
Desgl.; ziemlich grob.
2838. (i34). H. 0,09; A. kgl. S.
Desgl.
2839. H. 0,095. S. Koll. (No. 912).
Desgl.
2840. (i55i)- H- °»°55- A- kSL s-
Desgl.
2841. (T. C. 4801). H. 0,07. Girgenti.
Desgl.; der Firnis fast ganz abgesprungen.
2842. (1534)- H. 0,115. A. kgl. S.
Desgl.; gute Technik.
2843. (i536). H. 0,115. S. Koll.
Desgl.
2844. (1545)- H. 0,06. S. Koll.
Desgl.
2845. (i33o). H. 0,14. Nola, S. Koll.
Desgl.; schlankere Form; sehr gut.
792 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
2846. (2410). H. 0,12. Smyrna, S. Spiegelth. i873.
Ary bailos mit ganz niederer Mündung; von den vorigen
abweichend in der Technik; blassroter Thon; sehr dünnwandig-
Firnis späteren Charakters; die Riefeln von ungewöhnlicher
Breite.
2847. (1274). H. o,oS. Nola, S. Koll.
Napf, etwa Form No. 222; der Bauch nicht geriefelt
sondern polygen abgeschrägt (in Nachahmung von Glasee-
fässen?). Metallisch glänzender Firnis.
2848. (i347). H. 0,07. Nola, S. Koll.
Einhenkliger B e c h e r mit horizontalen Riefeln ; Form No. 279.
2849. (52). H. 0,11. Nola, S. Koll.
Desgl.
2850. (23o3). H. 0,065. Gern.' Nachl.
Desgl.; vorzügliche Technik.
c) Auf den glatten Teilen des geriefelten Gefässes, namentlich
am Halse sind mit rötlichem feinem Thone Ornamente auf-
gesetzt, die vergoldet waren und es zum Teil ?ioch sind.
2851. (2532). H. 0,62. Nola, 1876.
Hydria der Form No. 43. Mündungsrand mit plastischem
und vergoldetem sog. Eierstab; um den Hals eine Halskette
aufgesetzt, mit wohl erhaltener Vergoldung; vergold. Streif um
die Henkelansätze. Fussrand hochrot gefärbt. Prachtvolles
Exemplar.
2852. (243o). H. 0,39. Griechenland, 1875.
Hydria derselben Art. Der plastische Eierstab der Mün-
dung ist schwarz; Halsband, dessen Vergoldung abgerieben.
Die Riefelung setzt unter den Seitenhenkeln aus und ist hier
durch zwei gekreuzte Rillen ersetzt.
2853. H. 0,42.
Desgl.; die Riefelung auch unter den Seitenhenkeln.
Firnis geringer.
2854. (Bil. 59). H. 0,59. Dm. o,37. Hagios Sideros auf Rhodos, i88r.
Desgl.; brillante Technik; nur der Fuss war gebrochen.
Einiges Detail am Eierstab der Mündung war vergoldet. Auf
dem Halsbande noch Reste der Vergoldung; auch um den
unteren Ansatz des Vertikalhenkels ein vergoldeter Streif
2. Schwarz, geriefelt; mit vergoldeten Ornamenten. jg3
2855. (62). H. 0,55; mit Deckel 0,62. Hagi o s Sideros auf Rhodos, 1881.
Amphora ungefähr der Form No. 37, doch der Fuss
anders, den Hydrien ähnlicher; ebenso die Lippe wie an den
Hydrien, doch ungefirnisst und glatt. Strickförmig gewundene
Henkel. Um den Hals ein Zweig von leichten Myrthen-
ranken, wie es scheint mit kleinen Früchten. Die Vergoldung
ab. Firnis teilweis rot gebrannt. Zugehöriger Deckel (mit
Knopf); um denselben ein reicher Kranz von leichten Ranken.
2856. (Bil. 61). H. 0,45. Hagios Sideros auf Rhodos.
Amphora ähnlicher Form. Die Riefelung des Bauches
in der Mitte unterbrochen durch ein glattes Band mit feinem
Myrthenkranz (Vergoldung ab); um den Hals das gewöhnl.
Halsband mit Bommeln. Zugehöriger Deckel (mit ein-
fachem Knopf); um denselben Myrthenkranz (abgerieben).
Henkel geriefelt.
2857. (1517)- H. o,23. S. Koll.
Kanne mit dreischlitziger Mündung; um den Hals auf-
gesetzter Blütenkranz (keine Reste von Vergoldung).
2858. (2164). H. 0,25; wahrsch. Italien, 1866.
Desgl.
2859. (2619). H. 0,16. Capua, 1878.
Desgl.; die Vergoldung auf den feinen um den Hals ge-
legten Zweigen wohl erhalten.
2860. (120). H. 0,145. S. Koll.
Form No. 319; um den Hals das Halsband mit Bommeln;
im Inneren der Mündung Epheukranz (Vergoldung ab.)
2861. H. 0,18.
Kantharos, der Form No. 272; Kranz aufgesetzt (mit
Resten der Vergoldung). Innen auch gepresste Palmetten.
Oben am Fussansatze ein zinnoberrot gefärbter Streif.
2862. (2687). H. 0,12. Galaxidi in Lokris, 1880.
Form No. 266; auf der Schulter aufgesetzter Lorbeerkranz;
der Bauch ist flach geriefelt und ungefirnisst. Feiner blasser
Thon. — Ungewöhnlich und wohl nicht attisch, doch sehr gut.
2863. (2505). H. 0,10. Curti bei Capua, 1875.
Fragment eines Napfes dessen Bauch geriefelt; am Halse
reiche Weinranken (Vergoldung ab).
7Q4 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
o
Auf das glatte, sckw. geflmzsste Gefäss sind mit röt-
lichem feinem Thone Ornamente aufgesetzt, die meist
vergoldet waren.
\j
<
2864. (Bil. 60). H. 0,43. Hagios Sideros auf Rhodos, 1881.
Hydria, ungefähr Form No. 43. Eierstab
auf der Lippe; vergold. Halsband mit allerlei
kleinen Anhangsein (kleine Delphine?) um den
Hals. Geringerer Firnis.
2865. (Bil. 72). H. 0,95. Dm. o,i3. Archangelos
auf Rhodos.
Napf, ungefähr Form No. 297, doch statt
der Henkel nur kleine Ansätze. Um den Rand
Epheuranke.
2866. (2674). H. 0,10. Kreta, 1880.
Napf derselben Form, doch ohne alle
Henkelansatze und statt des Fusses drei (über-
firnisste) Reliefköpfe des jugendlichen Dio-
nysos (?). Auf beiden Seiten ein hangendes
Halsband; A) Band mit den gewöhnl. Bommeln;
B) Band mit kleinen Amuletten (Halbmond,
Delphin, Ringe, Schleifen). Ueber dem Bande
der einen Seite steht in derselben Technik auf-
gehöht (ohne Vergoldungsreste) die beistehende
Inschrift.
2867. (1686). H. 0,125. S. Koll.
Form No. 268; auf der Schulter kleine
Epheuranke.
2868. (2016). H. 0,07. In Neapel, von Gerh. erw.
Desgl., doch die Schulter flacher; feiner
Blättchenkranz um die Schulter. Auch der
Boden gefirnisst.
2869. (2275). H. 0,075. Dm. 0,12. Gerh. Nachl.
Pyxis mit Deckel, etwa Form No. 3 17,
doch ohne die Henkel. Um den Bauch Epheu-
ranken. Um den Deckel zwei Halsbänder, ge-
trennt durch zwei Dreifüsse auf tragbaren
Basen. Ueber dem einen Bande
00 >?
o
<
p» (fihqg.
3. Schwarz, mit aufgesetzten einst vergoldeten Ornam. jqS
2870. H. cvt-2. Kreta, S. Sabouroff, 1884.
Pelike (vgl. Form No. 42) mit weit übergreifendem
Halse; auf der Lippe schw. Eierstab mit vergold. Streifchen.
Um den Hals jederseits ein feiner Blatterkranz (Vergold. ab);
die unteren Henkelansätze mit punktiertem Bande geziert.
Vorn auf der einen Seite des Bauches steht graviert
0PACYMHAH?: Qoaov/n/idi-
(Buchstabenhöhe 7—9 Millim.)
2871. (20181. H. o,i3. Gerh.
Kleine Amphora, Form No. 2S6; die Henkel am Bauche
eng anliegend. Zwischen denselben breiter Streif mit rot
aufgesetztem Netzwerk auf der einen, auf der andern Seite
einem feinen Zweige. Eine breite etwas vertiefte Linie trennt die
obere und untere Hälfte. Ornamentik und Technik wie an
zahlreichen im Piraus gefundenen Geflissen.
2872. (2711). Böotien, 1880.
Kantharos, ähnlich Form No. 272, doch ohne Riefeln
und die Henkel oben an den Rand anschliessend. Um den
Hals feiner Blättchenzweig; um den Mündungsrand (ebenso
aufgesetzt)
X o
vyuiag dc'/ov.
AnzuscJiliesscn :
2873. (2650). H. 0,55. Dm. 0,10. Theben, 1879.
Napf der Form No. 284; Firnis von spätem Charakter;
nichts aufgesetzt; innen eingedrückte Striche. Aussen gra-
vierte Inschrift <t> I A I A C (der Querstrich im A etwas nach
unten gerundet) (jih'ug.
2874. (2651). H. 0,055. Dm. 0,10. Theben, 1879.
Desgl.; der eine Henkel fehlt; rot verbrannt; dieselbe
Inschrift.
/
yc)G Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
287 5. (2706). Dm. 0,16. Böotien, 1880.
Desgl.; schlechter Firnis; gravierte sehr flüchtige Inschrift.
<t>
qfijh'ag.
4. Auf das glatte schw. gefirnisste Gcfäss sind Ornamente
mit 7ceisser Farbe aufgemalt.
2876. (2882). H. 0,18 (mit den Henkeln 0,24). Böotien, S. Sabouroff,
1884.
Kantharos, ungefähr Form No. 197. Myrtenkranz um
das Gefäss aufgemalt. Aus älterer Zeit.
2877. (2S92). H. 0,18 (mit den Henkeln 0,24). Böotien, S. Sabouroff,
188 1.
Desgl.
2878. (1600). H. o,23. Dm. o,33. Athen, angebl. mit dem Fragment
einer Marmorstele zusammengefunden, c. 1834.
De in os, Form No. 21. Oelkranz aufgemalt zwischen
Bauch und Schulter. Ein grober ungefirnisster Deckel scheint
zugehörig; das Gefäss diente wahrscheinlich als Aschen-
behälter.
2879. (1668). H. 0,18. Dm. 0,25. Athen, v. Sack.
Bauchiger Kessel, Form No. 5o. Grosser Oelkranz aufge-
malt. Der untere Teil des Bauches stark rot verbrannt; als
Deckel ist ein gut aufpassender gefirnisster Teller verwandt
mit eingedrückten Strichelchen. Das Gefäss ist dreiviertel voll
von verbrannten Knochenstücken mit untermengten Bronze-
resten (etwa von einem Spiegel?).
2880. (2o3o). H. o,33. Gerh.
Form No. 282; vorn in einzelnen Punkten aufgemalte
heilige Tänie mit Troddeln. Guter Firnis.
2881. (147)- Dm. 0,15.
Fast wie Form No. 99; Bügelhenkel als geknoteter Strick
gebildet. Aufgemalter Lorbeerkranz.
4. Schwarz, mit weissen Ornam. — 5. Mit ungefirn. Reliefs. jqj
5. Das Gefäss ist mit Reliefs geziert.
a) Die Reliefs sind ungefirnisst.
2882. (2871). H. o,23. Dm. 0,235. Bei Korinth, in der Nähe von Tenea
gef. ; S. Sabouroff, 1884. — Aus vielen Stücken; die Fugen
verdeckt.
Amphora a colonnette, vgl. Form No. 48, doch mit nie-
derem Halse und zierlicherem dünnem Fusse in der Art der
spateren Hydrien. Der Fussrand dunkelrot, das Uebrige des
Fusses gefirnisst. Sonst sind nur noch die Henkel und die
Innenseite des Halses gefirnisst. Auf der Aussenseite des
Halses mit schwarzem Firnis auf den Thongrund aufgemaltes
Band von Lotosknospen nach oben (wie im schwarzfigurigen
Stil); auf dem oberen Mündungsrande feiner schw. Blattchen-
oder Knospenzweig; auf den Henkelscheiben Lotosknospen.
Auf dem äusseren Mündungsrande Zacken mit der Spitze
nach oben. Diese ganze im Stile der schwarzfigurigen Vasen
ausgeführte Dekoration stimmt nicht zu dem relativ spaten
Charakter des übrigen Gefässes. Da Hals und Henkel ge-
brochen waren und nirgends mehr in ursprünglicher Verbin-
dung mit dem Gefäss stehen, so möchte man annehmen dass
sie demselben fremd sind, obwohl allerdings Ansätze der
Henkel mit demselben Firnis wie jene am Gefässe selbst
erhalten sind und Hals und Henkel in den Dimensionen genau
zur Vase passen. — Der Thon ist blassrötlich, am Halse teil-
weise graulich; seine Oberfläche ist matt und stumpf. —
Schulter und Bauchende sind geriefelt und braunrot gefärbt
(Farbe meist ab). Der Bauch mit den Reliefs zeigt Reste
weissen Ueberzugs; von Farben nichts erhalten.
Umlaufender Reliefstreif: Herakles Thaten. Herakles
ist immer bärtig. 1. Herakles, über die 1. Schulter das Löwen-
fell und die Keule auf derselben Schulter, schreitet nach r.
aus; der Körper von vorne, der Kopf nach 1. gewandt, wo er
mit der R. an einem Strick den Kerberos (drei Hundeköpfe,
Schlangenschweif) nach sich schleppt. L. oben im Räume sitzt
eine Eule. 2. Die lernäische Schlange ist dargestellt wie
auf den Vasen (dicker Leib aus dem elfSchlangenhälse kommen);
auf sie zu schreitet Herakles nach 1., das Löwenfell um die
1. Hand gewickelt; er schwingt mit der hoch erhobenen R.
die Keule zum Schlage. 3. Herakles nach r. (ohne Löwen-
fell) würgt den Löwen der an seinem Beine heraufgesprungen
ist; er beugt sich weit vor und würgt den Hals des Tieres
mit beiden Armen. L. oben im Räume ein Kantharos; r. oben
jgS Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
(zu 4 gehörig) ein Köcher voll Pfeilen. 4. Herakles kniet
nach r. auf dem r. Knie, das 1. Bein aufstellend, Löwenfell
auf r. Arm, in der L. den Bogen; er blickt nach oben um die
Wirkung seines Schusses zu beobachten; r. oben fliegen sieben
der stymphalischen Vögel wild auseinander (die Vögel nur
in schwachem Relief). 5. Herakles (Löwenfell auf dem Kopf,
von wo es im Rücken herabhängt), schreitet, in erhobener R.
die Keule schwingend, auf der L. einen (Hesperiden) Apfel
haltend nach r. auf den Baum zu, an dessen Zweigen eben
so viele Aepfel hangen; der Stamm ist von der Schlange
umwunden, die den Kopf nach Herakles ausstreckt.
6. Herakles, das r. Knie in den Rücken des gestürzten
Hirsches stemmend und dessen langes Geweih mit beiden
Händen fassend und niederdrückend; r. oben im Räume die
Keule, vom Löwenfell umwunden.
Das Gefäss ist schwerlich attisch.
2883. (2841). H. 0,345. Tanagra, S. Sabouroff, 1884.
Gefäss mit hohen Ohrhenkeln; etwa Form No. 3u doch
ohne den Deckelaufsatz und das Ganze viel schlanker und
eleganter. Ans gröberem rotem Thone als die bemalten Vasen;
ohne allen Firnis. Deckel mit hohem Knopf. Auf beiden
Seiten, etwas unterhalb jedes Henkelansatzes ist je ein
plastischer Kopf (oder Maske) aufgesetzt, und zwar auf
beiden Seiten dieselben: a) Medusa, die Schlangen unter
dem Kinn geknüpft; mit reichem vergoldetem Haar und roten
Lippen; völlig ruhiges edles Gesicht. b) ein vom Mantel
bis unter das Kinn verhülltes Köpfchen genau wie die an
Tanagräischen Statuetten so häufigen. Ferner sind um den
ganzen Bauch vergoldete (dünn aufgesetzte) Halsbänder
mit Bommeln und Schnüren kreuzweise geschlungen. An der
ganzen Vase war der Thongrund mit weissem Kreidegrund
überzogen, der grösstenteils abgerieben ist; an den Henkeln
Spuren von Zinnoberrot. Ebenso am Bauche einige Spuren
von diesem Rot und von blassem Violett; letzteres ist wahr-
scheinlich aus dem ursprünglichen Zinnoberrot entstanden,
das die ganze Vase einst bedeckt zu haben scheint. Reste
desselben auch auf dem Deckel. — Wohl Tanagräischer Fabrik.
2884. (TC. 7417b). H. 0,22. Tanagra, 1876; soll zusammengefunden
sein mit vier grossen weiblichen Statuetten und einem
thönernen Spiegel, alles Stücke mit reicher Vergoldung.
Alabastron (Form No. 229) mit Reliefstreifen geziert;
das Relief unten höher, nach oben abnehmend. Das Ganze
5. a) Mit ungefirn., b) mit gefirn. Reliefs. ygg
ist mit weissem Ueberzug bedeckt und dann vergoldet;
ohne Farbe. Zu unterst i. ein Stern; dann 2. ein schmaler
Streif mit drei Paaren von Enten sich gegenüber; 3. Haupt-
streif: ein nacktes Mädchen nach r., in höchst reizvoller
Stellung im Profil, von hinten gesehen, die L. erhebend und
etwas Undeutliches (ein Tuch?) haltend; ihr gegenüber ein
an einen Pfeiler gelehntes Mädchen mit Gewand um den
Unterkörper. R. ein Mädchen (mit Gewand) nach r.; es
bringt schreitend ein Kästchen einer nach 1. sitzenden Frau
(Mantel um Unterkörper) die danach greift. 4. Oberer Streif:
Eroten in Puttengestalt: Ein sitzender der Flöte bläst,
nach r.; dann ein tanzender; dann zwei sich, gegenüber
die gemeinsam auf ein kleines Tier am Boden sich stürzen,
um es zu fangen (?). 5. Schmaler oberster Streif: Ochsen-
masken und Schalen. — Tanagräisch. Hellenistische Zeit.
b) Das ganze Gefäss mit den Reliefs ist gefirnisst.
a) Amphora.
2885. (2894). H. o,33. Kreta, S. Sabouroff, 1884.
Ungefähr Form No. 3y. Thon graulich verbrannt. Geringer
Firnis. Strickförmige Henkel, an deren unterem Ansätze je
ein bartloser unkenntlicher menschlicher Kopf in Relief. Der
Bauch geriefelt; doch dazwischen ein glatter Streif. Auf die
obere Hälfte der Riefelung ist in der Mitte der beiden Seiten
je dasselbe Relief von elliptischem Umriss aus einer (stumpfen)
Form abgedrückt: Der Adler entführt den nackten Gany-
medes, den er mit den Krallen von hinten in der Hüftgegend
gefasst hält und mit geöffneten Schwingen durch die Luft
trägt; Ganymedes wendet den Kopf zu ihm auf und scheint
den 1. Arm um seinen Hals zu legen, während der r. herab-
hängt. — Der Hals ist auf der einen Seite mit gravierter
Ranke verziert.
ß) Kantharos.
2886. H. 0,20. Smyrna, S. Spiegelth.
Form No. 298; Weinblätter und Trauben in Relief. Unge-
wöhnlich glasurartiger grünlicher Firnis; sehr glänzend.
y) Henkellose runde Schalen, sog. „Samische" oder ,,Mega-
rische" Schalen.
2887. H. 0,075. Dm. 0,125. Kythnos, S. Sabouroff, 1884. — Abg.
Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 73.
Oben Ornamentband wie Benndorf, griech. und sie. Vasenb.
Soo Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte Anhang.
Taf. 61, 62; auch ein Teil der Figuren ist gleich, doch die
Anordnung anders. Am Rande eingeritzt: N Y. Aus fünf
einzelnen Figuren ist eine Gruppe von zwei und eine von
drei Figuren zusammengesetzt, die beide zweimal wiederholt
sind. Amazonenkampf, a) Jugendlich kurzhaarige Figur
(hohe Stiefel, kurzer Chiton mit ganz kurzen Oberärmeln) in
der gesenkten R. das kurze Schwert gezückt, in der L. erhoben
(als Schild) ein Tierfell (mit Kopf von Panther?), weit aus-
schreitend nach r. gegen einen entweichenden Reiter der
sich umwendet und das kurze Schwert über dem Kopfe
schwingt; das Ross sprengt nach r.; Panzer anliegend, Bauch-
lederstreifen (Amazone?), b) Ein sicher männlich bartloser
Krieger im anliegenden Panzer, daran sich kurze Ghlamys
schliesst, mit grossem Rundschild (oval, verkürzt), weit aus-
schreitend nach r., doch wie zurückprallend und den Kopf
abwendend; r. Arm über dem Kopf (mit Schwert?). R. eine
Amazone(?) in anliegendem Panzer mit Lederstreifen, kurzem
Chiton und flatternder Chlamys, die R. ebenfalls über den
Kopf erhoben, die L. gesenkt, den Kopf nach r. wendend.
R. folgt ein nackter Jüngling mit Chlamys, fest eindringend
nach 1., in erhobener R. ein längeres Schwert, die L. unter
der Chlamys.
2888. H. 0,082. Dm. 0,125. Kreta (?). S. Sabouroff, 1884.— Abg.
Fnrtwängler, S. Sabouroff, Taf. 73.
Ornamentband oben wie 2887.
Drei Gruppen sind zweimal wiederholt. Jede Gruppe ge-
trennt durch eine Rosette und eine Taube mit ausgebreiteten
Flügeln darüber.
Amazonenkampf, a) Ein Jüngling in kurzer Chlamys
und Shawl, der hinten herabhangt, den Schild am 1. Arm,
neigt sich mit dem Oberkörper zurück, wendet den Kopf ab
und hat in der gesenkten R. das Schwert; r. vor ihm kniet
eine Amazone in kurzem Chiton, die L. mit dem Schilde
über den Kopf erhebend; es scheint dass er plötzlich gerührt
sich abwendet und absteht von ihrer Tötung.
b) Amazone im Panzer (anliegend) und kurzen Chiton,
nach 1. ins r. Knie gestürzt, erhebt in der L. die Pelta über
dem Haupte, umblickend nach dem jugendlichen Griechen,
der eben, mit in der R. erhobenem Schwerte, zum Schlage aus-
holt; er hält die Scheide in der L. (anliegender Panzer, kurzer
Chiton]. Schöne Motive.
c) Amazone in Chiton, nach 1. auf beiden Knieen am
Boden kauernd, in der L. den Bogen, die R. gegen den Boden
5. b) Mit gefirnissten Reliefs; Schalen. 8oi
stemmend, gesenkten Hauptes; auf sie ein dringt von r. ein
bärtiger Grieche, in der R. hoch erhoben das lange Schwert,
Schild an der L. uud Shawl; anliegender Panzer und kurzer
Chiton. Schöne Motive; ziemlich stumpfe Abdrücke.
2889. H. 0,08. Dm. 0,125. Kreta, S. Sabouroff, 1884. — Abg. Furt-
wängler, S. Sabouroff, Taf. j3.
Der Ornamentfries oben wie 2887. Das Bild wie bei
Benndorf, griech. u. sie. Vasenb. Taf. 60, 3 c, nur dass die Vögel
weggelassen sind. Viermal sind zwei Bilder nebeneinander
wiederholt, jedes getrennt durch eine oben hängende kreis-
runde Binde. Unten Blätterkelch; am Boden Rosette.
Bild a): Bärtiger Pan (langes Spitzohr und anliegende
Hörner); seine Figur ist zweimal nach der einen und zweimal
nach der andern Seite gewendet abgedrückt; er ist bocksbeinig,
ithyphallisch und hat chlamysartig die Nebris umgeknüpft und
über den 1. Arm geworfen; in der L. das Pedum (Ende ge-
krümmt); er erscheint von vorne, die Beine wie hüpfend aus-
einandergespreizt, die R. erhoben und nach 1. blickend
(anouv.OTih.vtov) '; oder, nach der andern Seite gewandt, in der
R. gesenkt das Pedum, Kopf nach r. und die L. erhoben.
b) Alle viermal gleich: Achill (unbärtig, Schwertband,
Gewandstück am Rücken) hat stehend über seine etwas ein-
gebogenen Kniee schräg die nackte Penthesilea gelegt, die
die L. über den Kopf legt, während ihre R. von Achill gefasst
wird. Achill blickt nach 1. in die Schlacht hinaus.
2890. (2609). H. 0,08. Dm. o,i3. Theben, 1878. — Aus Stücken; ein
Stück fehlt.
Das Ornamentband oben wieder dasselbe wie an 2887. Im
Centrum unten ein Vogel über einem Kreis (?). Eine Figur
ist viermal und zwei zweimal wiederholt.
a) Athena im palladienartigen Typus, ausschreitend, im
Profil nach r.; Chiton mit archaisierenden Falten, Shawl über
die Arme mit zierlichen ebenfalls archaisierenden Falten, Schild
am 1. Arme, Lanze in der erhobenen R., Helm auf dem Kopfe;
r. und 1. je eine Rosette.
b) Triton nach 1., unbärtig, in eine Muschel blasend; auf
den Windungen des Fischleibes sitzt ein Eros in Puttengestalt
und bläst die Flöten.
c) Athena wie a), doch nach 1. im Profil, Schild am
1. Arm u. s. w., Körper vom Rücken gesehen. — Sehr stumpf.
Die Athena ebenso bei Benndorf, gr. u. sie. Vasenb. Taf. 59, 3 a.
5i
802 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
2891. (2828). H. 0,09. Dm. 0,17. Kreta (?). S. Sabouroff. — Abg.
Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 74.
Der Firnis fast ganz rot verbrannt; von weissem festen
Sinter grossenteils bedeckt. Die Formen breiter und plumper-
als in den vorigen Exemplaren; auch das Ornamentale anders.
Oben nur ein Punktstreif; unten Blätter; am Boden Rosette.
Neun Figuren, jede getrennt durch ein phallosartiges Ornament
(oder einen Pfeiler?).
1. Bauer (?) nach r., in Schurz und rundem Hut, die Arme
auf einen Stock vor sich aufstützend; 2. Athena (langer
Chiton, Schild, Helm), die Lanze angelehnt an die Schulter;
die R. etwas erhebend; 3. Jüngling (mit kleinem Petasos,
kurzem Mantel, r. Brust frei), das 1. Bein aufstützend, die R.
gegen das Gesicht führend (Hermes?); 4. Undeutliche Figur,
anscheinend weiblich, Oberkörper nackt, die R. auf ein Füll-
horn (?) gestützt; 5. = 3; 6. = 1; 7. = 2; 8- = 4; 9. = 3.
Auf sechs Felder sind verteilt die in Relief gepressten Buch-
staben : Y O I D Y N O I A Jiovvoiov.
2892. (TC. 5014). H. 0,05. Dm. o,i3. Melos, Schaubert, 1849.
Der Firnis grösstenteils rot verbrannt. Nur ornamental
geziert; oben Eierstab, dann Blatter und unten Rosette.
Nicht fein.
2893. (TC. 6460). H. 0,06. Dm. 0,085. Smyrna, S. Spiegelthal, 1873.
Kleines Exemplar; ausgebogener Rand. Oben herum nur
eingedrückte Streifen; dann sind durch sechs Palmzweige
(deren Spitze nach r. geneigt) sechs Felder hergestellt, in deren
edem dieselbe kleine sehr undeutliche Figur wiederholt ist
(Gestalt in kurzem Chiton, nach r. gehend, mit Flöten?);
darüber jeweils eine Taube nach r. — Unten Rosette.
2894. (TC. 6607). L. 0,07. Pergamon, Humann, 1874.
Fragment vom Boden; im Centrum unten Skylla von
vorn (zwei Fischleibenden, Hundeköpfe), die R. an den Kopf
legend, in der L. ein Ruder.
2895. (TC. 6290, 68). H. 0,08. Pergamon, Humann, 1872.
Fragment vom Rande. Oben das Ornament wie Benndorf,
griech. und sie. Vasenb. Taf. 61, 1 oben. Darunter Blätter-
kranz; dann Fries von laufenden Tieren nach r. (Hirsch, Reh,
Hase?).
2896. (TC. 7524). H. 0,075. Dm- VS. Monte fiascone, 1877. —
Intakt. — Vgl. Bull. d. J. 1877, 35 ff. (Körte). — Grau verbrannt.
Nur ornamental verziert. Oben Eierstab; dann ein reicher
5. b) Mit gefirnissten Reliefs. 8o3
Rankenfries (Akanthosmotive mit Weintrauben dazwischen);
dann, vom Centrum unten (Rosette) ausgehend, ein schönes
Blattornament ähnlich Benndorf, gr. u. sie. Vasenb. Taf. 5g, ib.
d) Sog. Guthis mit Bügellienkel. Form No. 2jy.
2897. (2622). H. 0,15. Dm. 0,17. Galaxidi, 1878.
Ungewöhnlich grosses Exemplar, Form No. 237. Oben
das Relief von 0,10 Dm.: Bärtige ideale Maske mit lockigem
nach beiden Seiten symmetrisch und lose fliessendem Haar
(um den Raum zu füllen); glatte Stirn, sehr voller, grosser,
etwas geöffneter Mund; Maskenstil; wohl ein Wasserdämon
(Okeanos?). Metallisch glänzender Firnis.
2898. (TC. 6693). H. 0,075. Griechenland, 1874.
Aus einer grösseren und zwar nicht kreisförmigen sondern
als Fries angeordneten Komposition; oben mit Eierstab abge-
schlossen. L. ragt herein das Spiralende eines Ornamentes (?).
Schönster Stil, den Bronzen von Siris etwa verwandt. Ein
Jüngling (nackt, der Schild am 1. Arm heraufgeschoben,
Mantel über 1. Arm) hat mit der L. einen Feind r. (Jüngling)
am Haare ergriffen und bedroht ihn mit dem Schwerte;
letzterer stemmt die r. Hand gegen den Feind (an dessen
1. Hüfte); er ist übrigens schon hingesunken und erhebt wehr-
los den 1. Arm mit Schild und Mantel; der Körper sonst nackt.
An ein Motiv des Frieses von Phigalia erinnernd. Die Formen
ziemlich scharf ausgepresst. Sehr guter Firnis.
2899. H. 0,09 mit Henkel; Dm. 0,085. Griechenland, S. Sabouroff,
1884.
Der Bauch mit breiten Riefeln. Der Bügelhenkel sehr
hoch. Das Relief oben zeigt eine Nereide (gegürteter
Chiton) auf einem Seepferde (Zackenmähne; Fischleib)
nach 1. reitend, den 1. Arm mit dem Mantelzipfel erhebend.
e) Teller.
2900. (TC. 7730). H. 0,025. Dm. °>i45- Ata 1 ante (Lokris), 1882.
Henkelloser kreisrunder Teller; ziemlich flach, mit umge-
bogenem Rande, auf dem plastischer Eierstab. Das ganze
Innere von einem relativ hohen (c. 1% cent. Reliefhöhe) Relief
gefüllt; an der Unterseite sieht man, dass der dünne Thon in
eine Form gedrückt worden war.
Kampf des Eros und Pan. Die beiden sind im Ring-
kampfe begriffen; Pan ist ganz menschlich und jugendlich
gebildet (nur zwei kurze Hörner); der viel kleinere Eros hat
5i*
gOA Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
ihm sein r. vorgestrecktes Bein mit seinen Beinchen um-
klammert und von der Erde gehoben; ebenso umklammert
Eros den r. Arm des Pan, wahrend letzterer mit der L. an
den 1. Flügel des Eros fasst. Unten liegt die Syrinx des Pan
(alle Röhren gleich lang); daneben sein Pedum (gegen das
Ende kaum merklich gekrümmt). R. sitzt auf einem Felsen
eine Nymphe oder Aphrodite als Zuschauerin nach L, ihr
Unterkörper im Mantel, sonst nackt; die L. auf den Fels ge-
stützt; die R. erhebt sie hoch, wohl den Eros durch Zuruf
anfeuernd.
Das Ganze ist von rotbrauner Firnisfarbe bedeckt, die
sehr leicht abspringt.
6) Köpfe und ganze Statuetten, die in der Technik der ge-
wöhnlichen be??iaite?i Terrakotten, nicht der Vasen ausge-
führt sind, zu Ge/ässen verwandt. Meist attische Arbeit.
a) Mit Mündung, Hals tmd Henkel einer Lekythos.
a) Köpfe; unten immer eine niedere Basis. Die glatte Rück-
seite mit schw. Vasenfirnis bedeckt.
2901. (TC. 7091). H. 0,14. Pagae in der Megaris, 1875. — Abg. Treu,
35. Winckelm. Progr. v. Berlin 1875, Taf. I, 4. 6; S. 4 ff.
Die Basis ist hoch (fast o,o3) und auch mit weissem Ueber-
zug versehen. Weiblicher Kopf (der Aphrodite); braunes
gescheiteltes herabfallendes Haar, goldenes Halsband. Goldene
Rosetten am Schulteransatz (als Ohrringe) und fünf andere
an der hochroten hohen Stephane, deren oberer Rand perl-
schnurartig und vergoldet ist. Die Lippen hochrot, das Auge
braun. Sehr schön.
2902. (TC. 7415). H. 0,105. Aus Athen erw.; 1876.
Dionysoskopf, jugendlich, rötliche Gesichtsfarbe (abge-
rieben); Symposienkranz; nach beiden Seiten stehen fast
horizontal hinaus je drei braune gedrehte Locken. Rings oben
blauer Epheukranz. Der Blick etwas aufwärts gewandt. —
Die Basis mit schw. Firnis.
2903. (TC. 7411). H. 0,12. In Athen erw., 1876.
Weiblicher Kopf; gering; gelbes Haar; rote Stephane;
roter Schleier, der seitlich herabfällt.
ß) Statuetten oder Gruppen; die Rückseite ist glatt und in
der Regel mit Vaseufirnis oder Ornamenten in Vasen-
technik bedeckt.
6. Kopf- und Statuettenvasen, a, «; ß, Gruppe i. 8o5
Erste Gruppe: Grössere Prachtslücke; Gruppen; relativ hohe kreis-
runde Basen in Terrakottentechnik; die Rückseite mit schönen Palmetten
in Vasentechnik.
2904. (TC. 7141)- H. 0,22. Korinth, 1S76. — Vorzüglich erhalten;
nur der r. Arm der Frau und die 1. Hand des Jünglings
fehlen. — Abg. Rayet, monum. de l'art ant., terresc, Aphr. et
Adonis; mit Text von M. Collignon.
Die Basis mit starker Auskehlung ist weiss; auf der oberen
Fläche. Reste von Blau.
Liebespaar. Auf einem nicht deutlichen, wohl als Fels
zu denkenden Sitz, an dem vier vergoldete Rosetten sich be-
finden und an dem unten Akanthosblätter und Ranken
(Zinnoberrot und Gelb daran) empor treiben (alles besonders
aufgesetzt) sitzt nach I. ein Jüngling (mit nach Frauenart
zurückgestrichenem gescheiteltem Haar (goldgelb); der Ober-
körper nackt, um die Beine und am Rücken ein rosafarbener
Mantel); sein 1. Arm ist aufgestützt, die Hand vorgestreckt
(fehlt). Auf seinem Schoosse sitzt, den 1. Arm um seine
Schultern legend, eine nackte Frau (von vorn), hinter der ein
Mantel (etwas Rosa) wie ein Segel bauscht und, auch hinter
dem Jüngling durchgehend, den Hintergrund der Gruppe
bildet; sie scheint mit der R. nach ihm gefasst zu haben; ihr
gelbgoldenes Haar fällt lose auf die Schultern; auf dem
Scheitel hat sie einen Zopf; blaue Augen. Das Weiss auf dem
Körper hat teilweise etwas glasurartige Glätte und Glanz.
Sie scheint blaue Schuhe gehabt zu haben. — Echt attischer
Gesichtstypus. Vorzüglich schöne Arbeit.
2905. (TC. 7403). H. 0,255; angeblich Atalante; 1876.
Die Basis weiss; weniger fein als 2904; ohne die feine
Profilierung. Auf der Basis eine graue blauschwärzlich be-
malte Erhöhung mit oben und an den Seiten rund ausgezacktem
Rande. Darauf die auf einem nicht angegebenen Sitze
sitzende Aphrodite (von vorn, die Beine etwas nach 1. ge-
stellt; in dünnem Chiton der die 1. Brust freilässt und Mantel
der hinter dem Kopfe etwas bauscht und leicht rosa gefärbt ist;
goldnes Halsband; ganz vergoldetes Haar mit Blattkranz und
Blüthen; das Haar hoch auf dem Scheitel in einen Knoten
aufgebunden; vor den Ohren herabhängende Einzelloken);
sie stützt den 1 Arm lässig auf und hält mit der R. auf dem
r. Knie ein offenes Kästchen (weiss mit schw. Streifen); sie
blickt in die Ferne. R. neben ihr ein goldgelbes Thymiaterion
mit dreiseitiger Basis und Lowenfüssen. Daneben ein Eros,
ruhig von vorn stehend (lange Schulterlocken und aufgebun-
806 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
dener Schopf; riesige blaue Flügel; gelbe Fussringe; 1. Unter-
arm abgebrochen; Etwas um 1. Arm geschlungen) L. oben über
der r. Hand der Aphrodite ein etwas kleiner Eros mit
goldenem aufgebundenem Schopf, der mit hochgehobenen
Flügeln (blau, die Schwungfedern golden) und mit segelartig
hinter sich mit beiden Armen ausgebreitetem Mantel (violett
mit hellblauem Rande) sich eben von oben herab zu schwingen
in Begriff scheint. — Der Hintergrund rötlich violett. Am
Rande der Gruppe und am Vasenhals waren fünf vergoldete
Rosetten. Malerisch, nicht symmetrisch angeordnete Gruppe;
in 2904 strengerer plastischer Charakter und feineres Detail;
doch sind Kopf und Haar der Aphrodite hier auch überaus
schon und entzückend fein. Vorliebe für bauschende Gewand-
ränder. Attisch.
2906. (Mise. 7754, 1). H. 0,22. Olbia, S. Becker, 1882. — Abg.
Stephani, Boreas und die Boreaden, Taf. J; S. 23. Verhandl.
der 25. Versamml. deutscher Philol. 1867, S. i63.
Die Mündung fehlt. Es fehlen ferner (und waren aus Gips
erg.) der Kopf der Frau mit Ausnahme des an der Brust des
Mannes erhaltenen gelben Haarschopfes; ferner der erhobene
1. Arm der Frau von der Mitte des Oberarmes. Die Ober-
fläche mit fast allen Farben sehr abgerieben. Die ausge-
schweifte Basis mit weissem Ueberzug und rotem Streif oben.
Die obere Fläche der Basis rot. — Boreas hat im Laufe
Oreithyia ereilt und fasst die in die Knie gesunkene mit
beiden Armen um sie emporzuheben. Boreas ist jugendlich;
hohe Stiefel; kurzer Chiton mit Spuren von Grün; ob Aermel,
ist nicht zu erkennen, da abgescheuert; kurzer thrakischer
Mantel mit Resten von Rosa, vorn auf der Brust mit grosser
Agraffe befestigt; skythische Mütze, deren Aussenseiten schwarz
gefirnisst, die aber innen rot gefärbt ist; herabfallendes gelbes
Lockenhaar; grosse Rückenflügel die ausgebreitet (Aussenseiten
schw. gefirnisst; innen blau). Oreithyia ist ganz enblösst;
nur hinter ihr erscheint ein zum Teil den Hintergrund
bildender Mantel, dessen Zipfel sie mit erhobener L. empor-
gezogen zu haben scheint; darauf kleine Reste von Gelb
sowohl als Grün. Unten zwei gelbe Rosetten. Auf dem
Nackten glatter w. Ueberzug der etwas fleischfarben. — Eine
Replik der Gruppe, die aus derselben Form stammt doch viel
besser erhalten ist wurde in Tanagra gefunden (Mitth. d. Jnst.
in Athen 1882, Taf. XII); die Köpfe waren besonders modelliert
und angesetzt; sie sind an beiden Exemplaren verschieden;
auch die Flügel, die Rosetten und die flatternden Mantelränder
6. Kopf- und Statuettenvasen, a, ß, Gruppe i. 2. 807
sind besonders angesetzt und differieren. Die Ausführung des
Tanagräischen Exemplars ist feiner, besonders in Boreas
Kopfe. — Attisch.
Zweite Gruppe: Eine Büste oder Figur, vorn auf kreisrunder
Basis in Terrakottentechnik; hinten eine kleine Lekythos mit Eichel-
näpfchen (Form Ko. 241) in Vasentechnik, mit Palmetten bemalt.
OQ07 (TC 682O H. 0,20. Kreta, 1875. — AbS- Arch. Ztg. 1875,
2907. (TC 68«). b»s ^ (Tr£u) Vgi> Bull d> ^ im> 58 No 32.
Hals und Mündung, die einst über die Büste herausragten,
fehlen mit dem oberen Bauchteile der Lekythos. Pracht-
stück, obwohl die Bemalung nicht nur sondern auch der
weisse Ueberzug vollkommen abgerieben sind und nur der
blanke rötliche attische Thon erscheint.
Aphrodite Anadvomene. Nackte Büste (bis unter Brust
und Armansatz) der Aphrodite; mit hohem von vier Rosetten
geschmückten Kalathos, von dem ein Schleier herabfällt; unten
ist die Büste umgeben von einem bauschenden Gewandrand,
der auch über den Schultern in flachem Relief erscheint. Ganz
unten plastische Wasserwellen. Zwischen den beiden Brüsten
und auf den Schultern je eine Rosette (in einer derselben Rest
von Gelb). Das Haar aufgelöst, äusserst reich und lockig;
kleine Reste gelber Farbe darin. - Der Gesichtstypus zeigt
das echt attische Ideal. Scharf geschnittenes grosses Auge;
hohes Kinn und eine gewisse breite Gesamtanlage; die
Grundzüge sind noch die der Phidiasischen Periode, nicht der
Praxitelischen. - Der Blick ist etwas nach ihrer L. gerichtet.
2908. (2853). H. 0,17. Tanagra, S. Sabouroff, 1884. — Abg. Furt-
wängler, S. Sabouroff, Taf. 59.
Kreisrunde Basis mit w. Ueberzug. Das Eichelnäpfchen
hinten mit w. Ueberzug und gelb bemalt; darüber die Vasen-
palmettenranken (mit einzelnen gezackten Blattern). -- Vorn.
Nike, schwebend über das Wasser, dessen Wellen blau; ge-
gürteter Chiton, dessen Ueberfall vorn unter dem Gürte aul-
bauscht wie an der Nike des Päonios; im Rücken ein kleiner
Mantel, der über den 1. Unterarm hängt und dessen anderes
Ende von der R. gefasst wird. Auf der L. trägt sie eine
Phiale (rot); loses Lockenhaar (rot), darüber drei Rosetten;
das Stück Hintergrund neben dem Kopfe ist blau. Die Hügel
sind violett mit dunklerer Innenzeichnung; der Chiton weiss
mit gelbbraunen Faltenlinien; der Mantel dunkelviolett.
8o8 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
Dritte Gruppe: Die gewöhnlichen kleineren Exemplare. Die
Rückseite entzueder einfach sc/izvarz gefimisst oder thongrnndig gelassen.
2909. (TC. 7404). H. o,i3. Aus Athen erw., 1876.
Die Basis in der Vasentechnik gefirnisst. Der Rand des
Reliefs mit fünf vergoldeten Rosetten besetzt.
Europa (nackt, nur ein auf dem Kopf aufliegender weiter
Mantel, den sie mit der R. fasst und der dem oberen Körper
zum Hintergrund dient) legt die L. um den Hals des durch
die Wellen nach r. schreitenden Stieres und schwimmt so
neben ihm her, den Körper von vorne zeigend. Am Mantel
Reste von Blaugrau; Haar braunrot. Der attische rundliche
Gesichtstypus.
2910. (TC. 7414). H. 0,116. Aus Athen erw., 1876.
Die Basis in der Vasentechnik gefirnisst. Ein Knäbchen
(der kleine Dionysos?) (Fleisch rosa) hockt, das 1. Bein unter-
geschlagen, auf einem rosafarbenen Mantel und stützt die L. auf
den Boden; die R. seitwärts ausstreckend (Hand abgebrochen);,
dichter Symposionskranz und blaue Epheublätter darüber;
dahinter abschliessend ein roter Aufsatz. Haar ganz kurz,
braun. — Gering und etwas flau.
2911. (TC. 7407). H. 0,094. Aus Athen erw., 1876.
Die Basis in Terrakottenart, weiss mit blauen Resten,
ausgeschweift.
Hockender Knabe (Eros), das 1. Bein untergeschlagen (?),
Gewand um den Unterkörper, das weiss mit blauem Rande
und roten Horizontalstreifen; langes Schulterhaar; Apfel in
der r. Hand; zwei grosse Flügel, die braun und blau
bemalt. Aui dem Kopfe hoher Aufsatz wie ein Kalathos mit
grünem oberem Rande. Flaue und allgemeine Formen, nicht
nachmodelliert.
2912. (2848). H. 0,16. Korinth, S. Sabouroff, 1884. — Abg. Furt-
wängler, S. Sabouroff, Taf. 71.
Kreisrunde ausgeschweifte Basis, deren Rückseite ge-
firnisst.
Leda sitzt und empfängt den ihren Schoss suchenden
Schwan. Ihr Mantel lässt den Oherkörper frei, bedeckt
jedoch den Rücken, vom Winde etwas aufgebläht; keine
Farbe, nur w. Ueberzug erhalten; Haar auf die Schultern
herabhängend, nicht in Locken sondern schlaff; oben dicke
Binde und dahinter fragmentierte schw. hohe Stephane. Sie
zieht das r. Bein stark an. Der Schwan mit dickem Körper
6. Kopf- und Statuettenvasen, a, ß, Gruppe 3. 809
sitzt ihr auf dem 1. Oberschenkel; sie fasst ihn mit der L. und
mit der R. berührt sie seinen Kopf, der sich an ihre r. Brust
schmiegt; sie blickt in die Ferne. Ihre Brust flach.
2913. (2847). H- °>I& Korinth, S. Sabouroff. — Abg. Furtwängler,
S. Sabouroff, Taf. 71.
Nur eine viereckige dünne Plinthe. Die Hinterseite einfach
thongrunden, mit dem weissen Ueberzug der die ganze Figur
bedeckt.
Saugende Göttin (Nymphe und Dionysos? Hera und
Herakles?). Eine Frau von vollen Formen (Oberkörper nackt,
unten Mantel der auch den Rücken bedeckt und, mit ge-
bauschtem Rande vom Rücken abstehend, den Hintergrund
des Nackten bildet; mit Epheublattkranz und gelbgefärbtem
kinten kurzem Haar) hat auf dem Schoosse ein nacktes
K nable in sitzen in der Grösse von 2—3 Jahren, mit echtem
Kinderkopfe (kahl); sie umfasst es mit der L. und bietet ihm
mit der R. die 1. Brust dar. Unten jederseits zwei Rosetten.
— Keine Farbreste auf dem w. Grunde. Schöner attischer
Gesichtstypus.
2914. (TC. 7409). H. 0,08. Aus Athen erw., 1876.
Die Rückseite blau; niedere Plinthe.
Hockendes Knäbchen, das r. Bein unterschlagend; rosa
Fleischfarbe; rosafarbenes Mäntelchen um die Beine; braunes
langes Locken-Haar, Symposionskranz mit blauen Epheu-
blättern, lange an die Seiten herabhängende Tänie; er erhebt
die R., daran ein Häschen heraufspringt; zu seiner L. kommt
ein blauer Vogel (Rebhuhn oder dgl.) mit gehobenen Flügeln
heran. — Gut; echt attisch.
2915. 2916. (TC. 7405 und 7046). 2915: H. o,i3; 2916 mit höherer
Mündung und niederer Basis, H. o,i33. Aus Athen erw., 1876.
Stehender Dionysosknabe. Zwei Exemplare aus der-
selben Form. Doch sind nicht nur Basis, Mündung, Rand
(bei 2916 ausgezackt und ohne Rosetten, bei 2915 glatt und
mit sechs vergold. grossen Rosetten) sondern auch das Detail
der Figur verschieden durch das Nachmodellieren; was auf
2915 der Rand des Mantels auf der 1. Schulter ist, wird auf
2910 zu einer lang herabhängenden Haarlocke (!) und der
Mantelrand erscheint weiter hinten. 2915 hat kurzes gelocktes,
2916 langes straffes Haar. Beide mit Symposionskranz, doch
bei 2916 blaue Epheublätter darüber, bei 2qi5 dieselben
darunter; 2916 mit blauer Tänie die auf die Schulter fällt;
bei 290 fehlt dies. Rosa Fleischfarbe; 1. Standbein; Mantel
8lO Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
rosa, r. Oberkörper frei. In gesenkter R. eine Traube. Blick
etwas nach seiner L.
2917. (TC. 7410). H. 0,085. Aus Athen erw., 1876.
Schwan, auf blauen Wellen nach r. schwimmend. Am
Schwanenflügel ein Firnisstreif. Unbedeutend.
2918. (TC. 6815). H. 0,045. Griechenland, 1875. — Abg. Treu, 35.
Winckelm. Progr. v. Berlin 1875, Taf. I, 2; S- 19.
Fragment; erhalten nur das Stück eines engen Gef'äss-
halses, daran vorn der Kopf einer weiblichen Figur (gelbes
Haar; gewundene Binde die als Abschluss gegen einen über
dem Kopfe am Vasenhals aufsteigenden geriefelten Ansatz
dient).
Vierte Gruppe: Die Figur ist völlig rund gearbeitet; nur auf
dem Kopfe der Lekythosaufsatz.
2919. (TC. 7092). H. 0,22. Megara, 1875. — Aus Stücken; der Thon
durch und durch grau verbrannt; die Bemalung modern
erneuert. — Abg. Treu, 35. Winckelm. Progr. v. Berlin, 1875,
Taf. II, 2; S. 19 ff.
Tänzerin, nur auf den Zehenspitzen des r. Fusses stehend,
unter denen ein Dorn zum Befestigen auf die Basis. Sie ist
nackt bis auf ein zottiges neQiXcofia (braun); aufgelöstes
braunes Haar. Sie hebt das 1. Bein hoch nach 1., den Ober-
körper nach vorn drehend, den 1. Arm horizontal ausstreckend,
den r. etwas hebend. Kühnes reizvolles Motiv. — Der Lekythos-
Hals geriefelt.
b) Mit dreischlitziger Mündung, Hals und Henkel einer Oenochoe.
et) Kopfe.
2920. (TC. 6814). H. 0,075. Athen. — Abg. Treu, 35. Berliner
Winckelmannsprogr. Taf. II, 1. 3; S. 18.
Die Kannenmündung sehr niedrig und weit; der Henkel
nicht emporsteigend; derselbe ist dreikantig. — Kopf eines
aufgeregten schreienden Silens mit maskenhaftem Gesicht von
strengem Typus; der Mund offen, die Zähne sichtbar, die
Augen rollend, die Brauen sehr hoch gezogen; die langen
Pferdeohren nach vorn gespitzt; auf der Stirne dicker
Symposionskranz mit Epheublattern und an den Seiten herab-
hängender weisser Tänie. Gefirnisst ist ausser der Gefäss-
mündung der Hinterkopf und die hintere Hälfte des Halses;
Firnis matt; der steife lange Keilbart ist schwarz mit roten
Streifen; das Gesicht hochrot; die Farben aufgefrischt; das
Grün und Gold am Kranze scheint ganz modern.
6. Kopf- und Statuettenvasen, a, ß, Gruppe 4. — b, a, ß. 81 1
2921. (2855). H. 0,085. Griechenland, S. Sabouroff. — Abg. Furt-
wängler, S. Sabouroff, Taf. 59.
Silensmaske. Die Rückseite und die halsartige Basis
schw. gefirnisst. Spaterer Stil als 2920. Aufgeregter Ausdruck;
zottiger breiter Bart, der Mund verzogen, die Stirne gerunzelt;
Symposionkranz und darüber der kalathosartige Autsatz. Bart
braunrot, Gesicht fleischrot. Sehr lebendig. — Henkel fehlt;
Mündung fragmentiert.
ß) Statuetten.
2922. (1782). H. 0,12. Athen, S. Linckh, 1841. — Abg. Stackeiberg,
Gräber d. Hellenen, Taf. 52.
Dünne elliptische Basisplatte deren Rand blau; darauf eine
grüne bemalte, vorn abwechselnd mit drei einst vergoldeten
Rosetten und vier Zweigen von grünen Epheublättern mit
Korymben besteckte ebenfalls elliptische Erhöhung; darauf
liegt, das 1. Bein unterschlagend, den 1. Arm auf den Boden
stützend, ein rosafarbenes Mäntelchen unten herum, ein ge-
flügelter Knabe (Eros?), sich lebhaft nach seiner L. hin auf-
wärts wendend und den r. Arm ausstreckend; sehr lange
Schulterlocken (gelbbraun), Epheublätter im Haar, Symposions-
kranz; Fleisch von zarter Rosafarbe mit Politur (antik!), die
nur am Gesichte zerstört. Sorgfältig; schön. — Ergänzt sind
die Flügel grösstenteils und zwar falsch; nur die Ansätze mit
Resten blauer Farbe sind alt. Der r. Arm ist angesetzt und
überschmiert, doch alt; die Finger ergänzt.
2923. (TC. 7412). H. 0,11. Aus Athen erw., 1876.
Die Basisplatte sowohl wie die elliptische Erhöhung grau-
schwärzlich; ohne Schmuck. Darauf liegt der Knabe ganz
wie 2922, doch ohne Flügel. Im Uebrigen ist die Ueber-
einstimmung so, dass beide Figuren letzthin offenbar auf eine
Form zurückgehen, obwohl 2923 etwas kleiner ist. Der
r. Unterarm war gebrochen, ist jedoch antik und hält eine
Traube hinaus. Der Kopf ist mehr nach vorn gewendet; das
Haar ist kurz; das Gesicht kindlicher; das Fleisch dunkler
rot. Alles viel weniger fein als an 2922. Symposionskranz
und darüber der Stephane- oder kalathosartige Aufsatz; darum
ringsum blaue Epheublätter. Modern ist nur die Erdschicht,
die mehrfach dick aufgetragen ist.
2924. (TC. 7408). H. 0,07. Aus Athen erw., 1876.
Die Basis schw. gefirnisst. Knäbchen, das 1. Bein unter-
eschlagen, die 1. Hand aufstützend, die R. auf einen Vogel
8
12 Attisch rotfigurig, schöner Stil; spätere Hälfte. Anhang.
(Ente?) legend; kurzes Haar; grünliche Epheubl'ätter im Haar;
rötliches Fleisch. Er hockt, ruhig in die Ferne blickend.
Gering bis auf das Köpfchen.
2925. (TC. 68i3). H. o,i3. Athen, 1875.
Die Basis fehlt. Mehrfach gebrochen; nichts ergänzt,
Ueber eine grüne niedere Terrain-Erhöhung hin schreitet
Papposilen nach r., das 1. Bein vorsetzend (blaue Schuhe,
vollkommnes weisses Zottelgewand, das am Handgelenke
absetzt; um den Mittelkörper grüner Mantel, der oben und
unten einen violetten Rand hat); er hält in der R. ein Tier
(wohl ein Ferkel) an den Hinterbeinen und trägt auf dem
1. Arm den Dionysosknaben, der puppenhaft, doch nicht
kindlich gebildet; derselbe sitzt und legt den r. Arm auf die
Schulter des Silens; zinnoberroter Mantel, der die r. Brust frei
lässt; Kranz von spitzen Blättern und gescheiteltes in langen
Locken herabhängendes vergoldetes Haar. Der Silenskopf
charakteristisch (Spitzohr; blauer Symposionskranz und grüne
Epheublätter daran, darüber hoher dunkelroter kalathosartiger
Aufsatz, darauf Reste von weiss aufgemalten Palmetten). Auf
der r. Schulter des Silens zur Füllung eine vergoldete (frag-
mentierte) Rosette.
Vortreffliche Ausführung.
2926. (TC. 7093). H. 0,125. Athen, 1875. Mehrfach gebrochen, Kleines
erg. — Abg. Treu, 35. Winckelm. Progr. Taf. II, 6; S. 16 f.
Mündung und Henkel ungefirnisst; alles in Terrakottenart
mit weissem Ueberzug; ebenso die relativ hohe profilierte
Basis. Gruppe: 1. steht ein Knabe (1. Standbein), lächelnd,
r. Hand am Mantel der den Unterkörper bedeckt, den 1. Arm
(nicht zu erkennen), um die andere Figur schlagend die ihre
R. auf die Schulter des Knaben legend ihn umschlingt und
die L. in die Seite stützt; sie soll wohl weiblich sein; steht
auf r. Beine; unten feine Ghitonfalten sichtbar; Mantel den
Oberkörper freilassend, der offenbar nackt ist und flache Brust
zeigt. Beide bekränzt mit Blättern und dicken Binden
(Jakchos und Köre?). Ueber beide weg, als Abschluss
gegen den Vasenhals, ein Wulst. — Flaue unbestimmte Formen.
Von Bemalung nichts erh.
2927. (TC. 7085). H. 0,125. Tanagra, Abg. Treu a. a. O. Taf. II,
5. S. 14 f.
Die Mündung wie die Rückseite mit schlechtem abgerie-
benen Firnis. Ein Knäbchen (Dionysos?) reitet lächelnd,
nach Frauenart sitzend, auf einem nach r. schreitenden
Ziegenbock (Mantel um, der den r. Oberkörper freilässt); in
6. Kopf- und Statuettenvasen, b, ß. gl3
gesenkter R. eine Traube; das Haar braunrot und kurz; Spur
von Blattern oder dergl. im kurzen Haare seitlich. Der r. Fuss
und die 1. Hand fehlen. Sicher nicht weiblich. Im Räume
drei blaue Punkte Rings gezackter Rand; die Zacken sind
blaue Epheublätter (Laube). Oben beim Hals der Vase ein
Wulst. — Gering, ohne Schärfe.
2928. (2145). H. 0,105. Athen, S. Pourtales, 1865. Gut erh. — Abg.
Stackeiberg, Gräber d. Hell. Taf. 49, 1. 2. Panofka, ant. du
cab. Pourtales pl. 28. Vgl. Treu, 35. Winckelm. Progr., 1875,
S. 15; Stephani, compte rendu, 1876, S. 172.
Mündung und Henkel schw. — Plinthe mit Spuren von
Rot. Ein Kn'äbchen (Dionysos?) hockt, das 1. Bein unterge-
schlagen, die 1. Hand auf den Boden stützend; die R. erhebt
er, mit geschlossener Faust (ohne kenntlichen Gegenstand);
Symposionskranz; T'änie mit Schleifen; grosse Epheublätter.
Den Hintergrund bildet eine oben sich vorwölbende Epheu-
blattlaube, deren innere Fläche ganz aus flach eingedrückten
Epheublättern (mit Resten von Grün) und deren Rand aus
freien Epheublättern besteht, davon drei weissse Trauben
herabhängen. Der Körper des Kindes nur weiss. Das Haar
auf die Schulter fallend.
2929. (TC. 6812). H. 0,16. Giiechenland, 1875. — Gebrochen;
einige Stücke fehlen. — Abg, Treu. 35. Winckelm. Progr.,
1875, Taf. II, 4; S. 12.
Die Basis und Rückseite gefirnisst. Ein Jüngling steht
auf 1. Standbein, von vorne; auf der 1. Schulter ein Mäntel-
chen; er scheint mit Epheu bekränzt und trägt dicke Tänie
(Mitra) die über den Ohren eine Schleife bildet nnd auf die
Schultern fällt (dunkelrot). Er hält in der L. ein fragmen-
tiertes Thymiaterion, in der gesenkten R. eine Kanne; zur L.
neben ihm steht ein Altar. Der Hintergrund zinnoberrot; im
Uebrigen sehr abgerieben. Ungeflügelt; die scheinbaren
Flügelansätze sind nur die Gefässrandansätze. Zu seiner R.
unten eine Art Basis (?) mit Gewand darauf.
2930. (TC. 7413). H. 0,185. Aus Athen, erw. 1876.
Profilierte elliptische Basis in Terakottenart; rot getärbt.
Eine Nymphe, weit nach 1. ausschreitend, doch der Körper
von vorne, das Gesicht nach r. umwendend; in der L. Tym-
panon (Reste grünlicher Farbe). Der Mantel weht hinter ihr in
weitem Bogen und ist dann vor die Scham gelegt, diese und
das r. Bein verhüllend; das Uebrige nackt. Das Fleisch rosa-
farben; der Mantel von stärkerer Rosafarbe. Der Kopf an-
gesetzt, sehr den Tanagräischen verwandt. Die Mündung
814 Attisch rotfigurig; schöner Stil; spätere Hälfte.
schlecht, ohne Firnis; der Henkel gefirnisst, doch angesetzt
und wohl fremd. — Wohl Tanagr'äische Fabrik.
c) Isoliert.
2931. (2839). H. 0,22. Kreta, S. Sabouroff. — Abg. Furtwängler,
S. Sabour. Taf. 72.
Stehender Greif. Auf dem Rücken des Tieres ein cylin-
drischer einfacher Vasenhals, durch einen Bügelhenkel mit
dem Rücken verbunden. Zackenmähne; etwas aufgebogene
Flügelenden. Vorn um die Brust eine Epheublattguirlande.
Das Ganze von Sinter bedeckt; nur geringe Spuren von Rot
am Kopfe und Hinterteil, von Braun am Schnabel; der stehen-
gelassene Grund zwischen den Beinen war schwärzlich blau.
D.
DIE NICHT - ATTISCHEN
ROTFIGURIGEN VASEN.
L Die lokalen Fabriken in Griechenland
und dem Osten.
1. Böotien.
a) Krater. Form No. jo2\ später Stil.
2932. (2605). H. 0,365. O. Dm. 0,26. Theben, 1877. — Intakt.
Sehr lang gezogene Form. Von Henkel zu Henkel Lorbeer-
zweig. Am Rand ebenfalls Lorbeer; die Lippe mit sog.
Eierstab.
A) Die Figuren stehen auf der Bodenlinie auf, sitzen jedoch
im freien Räume (ohne Terrainlinien). In der Mitte sitzt der
jugendliche Dionysos, die Beine nach r. (Unterkörper im
Mantel; in der L. den Thyrsos aufstützend; lange Locken,
Epheukranz); er blickt nach 1. auf zu der neben ihm stehenden
nackten ganz weissen Frau, welche die 1. Hand auf
seine 1. Schulter legt (gelbe Innenzeichnung; aufgenommenes
Haar); sie zeigt ihm eine in der R. erhobene Silens-Maske
(ohne Glatze, gesträubter Haarwisch über der Stirn; Stumpf-
nase; Ohr nicht angegeben; weit vorspringendes Untergesicht).
L. sitzt, aufmerksam auf Dionysos blickend, ein Silen nach r.,
in der L. den Thyrsos (Gesichtstypus wie der der Maske;
Haare mit etwas verd. Firnis; ebenso der breite Gesichskontur).
L. beim Henkel steht eine Nymphe (dor. Chiton mit Ueber-
schlag und schw. Saum); sie wendet sich nach der Mitte um und
halt in der R. einen Spiegel (?). R. von Dionysos steht erhöht ein
Erosknabe (ganz weiss bis auf die Flügel); er steht von
vorne, blickt nach 1. und erhebt beide Arme nach r., wie um
dem Madchen mit der Maske etwas zu zeigen. Ungefähr
dasselbe Motiv wiederholt ein Mädchen im Chiton r. beim
Henkel. Zur Füllung 1. oben ein kleines (dor.?) Säulenober-
teil und eine Traube.
52
gl 3 Böotisch rotfigurig.
B) Die Figuren schliessen unmittelbar an die von A) an.
Drei Manteljünglinge; oben zwei rechteckige Felder (grosse
Diptycha?)
Sehr nachlässig. Breite lose Zeichnung; weichliche For-
men; sehr wenig Detail.
2933. (2879). H. 0,14. O. Dm. o,i3. Griechenla nd, S. Sabouroff, 1854.
Von Henkel zu Henkel nur Zackenornament; oben nur
Eierstab. Einfaches kleines Exemplar. Der Firnis deckt den
Grund nicht gleichweg.
A) In der Mitte schwebt ein weisser Eros nach r. (mit
gelben verd. Innenlinien) über eine Ranke die am Boden; er
halt die Hände als ob er Tänie oder Perlschnur bringe. Ihm
gegenüber ein Jüngling der das r. Bein höher aufstellt; von
1. kommt ein Mädchen (dor. Chiton), die Hände ebenfalls
haltend als ob sie eine Binde bringe (weisse spitze Blätter im
Haar). — Höchste Nachlässigkeit.
B) Zwei Manteljünglinge mit weissen Binden im Haar,
sich gegenüber.
2934. (2667). H. 0,075. Theben, 1880.
Miniatur. Blassrötlicher Thon. Flüchtig mit Firnis auf-
gemalt jederseits eine Palmette und Vertikalstreifchen.
b) Glockenförmiger Krater ■; später Stil.
2935. (2781). H. 0,16. Böotien, i883.
Form No. 49, doch höherer Fuss. Am Rande Lorbeer.
Unter den Bildern Mäander.
A) Ein Silen, ein Fell auf der vorgestreckten L., sucht
mit vorgebeugtem Oberkörper eine nach r. enteilende
Nymphe zu haschen (in langem Chiton; alles Gewand wie
Fleisch weiss mit gelber Innenzeichnung); sie hält ein
Tympanon auf der L.; w. Binden hängen von ihren Armen
herab. R. niederer Altar.
B) Nach r. eilende, sich umblickende Frau in Chiton,
auf der R. Tympanon und breite Binde, auf der L. ein Käst-
chen; ein Ball im Räume. R. Säule.
Ueberaus flüchtig.
2936. (2780). H. 0,17. Böotien. i883.
Gegenstück zu 2935.
A) Genaue Replik der Seite A von 2935; es fehlt nur
der kleine Altar r.
Böotisch rotfigurig. &io,
B) Jüngling im Mantel nach r., eine Strigilis haltend.
Unter ihm kleiner Altar und daneben eine Säule. Weisse
Binde im Haar, darauf Rot.
c) Gefäss mit hohen Ohr henkeln; später Stil.
2937. (2782). H. 0,25. Böotien, i883.
Form No. 3n, doch der Deckel ohne die kleine Vase,
und statt deren mit langem Knopf mit mehreren Rillen. Auf
dem Deckel dicke Strahlen mit dünnen Spitzen; Punktrosetten
dazwischen.
Schulter: Stabornament. — Um den Bauch umlaufendes
Bild: Eilende Frau nach r., sich umblickend, Kästchen und
Tuch auf der L. (weisses Fleisch; Chiton war grünlich mit
weissen Säumen); 1. ruhig stehende Frau nach r. mit Käst-
chen und Tuch auf jeder Hand (Fleisch und Chiton weiss mit
gelber Innenzeichnung). Von r. fliegt herbei eine grosse
Nike (dor. Chiton) mit Alabastron und Spiegel. Von 1. eilt
eine zweite Nike schreitend herbei mit Alabastron. Die
Flügel der beiden füllen was von der Rückseite leer blieb.
d) Teller, polychrom; strengerer Stil.
2938. (2744). Dm. 0,18. Atalante in Lokris.
Flacher Teller; im Rande zwei Löcher zum Authängen.
Grober roter Thon mit weissem Kreideüberzug; darauf mit
matten Farben bemalt. Die Konture und der Grund des
Mittelbildes schwarz; sonst blau, rot und gelb.
Mittelbild: Eilende Frau, in jeder Hand einen gelben
Kranz mit weissen Blättern haltend. Die Figur ist weiss auf
dem schw. Grunde ausgespart (also in der Art der rotfigurigen
Technik); die Innenzeichnung des weiss gelassenen Chitons
und des Gesichtes ist schwarz; roter Gürtel und Saum, gelbe
Haare. Rings herum ein dorisches Kymation von abwechselnd
roten und blauen breiten schematischen Blättern.
Stil etwa der älteren Hälfte des schönen Stils der attisch-
rotfigurigen entsprechend.
2. Korinth.
Später Stil.
2939. (2578). H. 0,205. O. Dm. 0,27. Korinth, 1877.
Glockenförmiger Krater (Form No. 49) mit niederem
breitem Fusse; sehr weit übergreifende Mündungs-Lippe, daran
52*
820 Korinthisch rotfigurig.
aussen Eierstab, darunter Wellenornament. Merkwürdig
blasser dem altkorinthischen "ähnlicher Thon wie er unter
dem Fusse und an den Stellen erscheint wo der Firnis abge-
rieben ist. An den ausgesparten Bildteilen hat derselbe einen
feinen roten Ueberzug, der jedoch leicht abzureiben ist.
A) Die Figuren auf der Bodenlinie aufstehend. Der un-
bärtige Herakles, weit ausschreitend nach r., schwingt die
Keule hoch in der R. und schlägt auf einen Kentauren los
(Eurytion oder Dexamenos), der vor ihm auf die Vorderbeine
gestürzt ist und den er mit der L. im Nacken fasst und
herunterdrückt. Der Kentaur stützt die L. auf den Boden,
die R. ist jammernd ausgestreckt; auf seinem Rücken rotes
fliessendes Blut; er ist bekränzt mit weissgelben Zweigen; sein
Gesicht nicht sichtbar. Hinten ein Baum mit roten Blättern.
Herakles ist kurzhaarig und ohne Löwenfell gebildet; hat ein
Schwert um (rote Parierstange, gelber Griff); w. Binde im Haar.
Von r. eilt hülfebringend ein Genosse des Herakles herbei, teil-
weise vom Kentauren verdeckt (Ghlamys, Petasos im Rücken);
er zieht eben das Schwert aus der gelben Scheide. L. hinter
Herakles enteilt eine Frau (Deianeira) sich umsehend
(Chiton, Mantel mit Wellen und Strahlenornament; gelbe
Spitzen im Haar mit Knoten hinten); in der erhobenen L.
trägt sie ein Kästchen (?).
B) Drei Manteljünglinge, einer eine Strigilis und
grossen kugelförmigen Aryballos haltend. Ihre Binden weiss,
darauf Rosa.
Gesichtstypen, Zeichnung und Farbenanwendung erinnern
an den Apulischen Stil.
3. Alexandrien und Orient.
2940. (238o). H. 0,12. Smyrna, S. Spiegelthal.
Kleines Deckelgefäss, ungefähr Form No. 3u, doch ein-
facher; der Deckel mit einfachem Knopfe. Matter blassrötlicher
Thon. Braunschwarzer Firnis womit auf den Thongrund
Ornamente aufgemalt sind: Um Schulter und Bauch je ein
lockerer Blattzweig nebst Punkten.
In Technik und Ornament mit den Gefässen hellenistischer
Zeit aus Alexandrien übereinstimmend.
2941. H. o;2Ö. Tanagra, angebl. in einem Grabe mit einer gläsernen
Ente auf der ein Eros sitzt, gefunden; S. Sabouroff. — Abg.
Alexandrinisch. 8'2I
Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 70. — Vgl. Bull, d. J. 1874,
p. 125 (Lüders).
Schlanker Kantharos. Aus sog. aegyptischem Porzellan
mit heller grünlich blauer Glasur. Um den Hals eine Guir-
lande von brauner Glasurfarbe. Die Henkel überaus zierlich,
unten in Blatter auslaufend. Der Bauch geriefelt. — Wohl
Alexandrinischer Fabrik?
2942. (2398). H. 0,12. Smyrna, S. Spiegelthal, 1873.
KUnnchen, etwa Form No. 282; rötlicher Thon; das Ganze
mit matter hellroter Farbe bedeckt; um die Grenzlinie von
Bauch und Schulter eine Reihe gelber Punkte.
IL Die rotfigurigen Vasen italischer
Fabriken.
i. E t r u r i e n.
Sehale.
Form No. 22 J, doch flacher ; das Ende der Henkel empor gebogeit
und flicht rtmd sondern gerade; sehr dünnwandig. Imtenbild von
Mäander umgeben. Aussen tinter den Henkeln rote steife Palmetten
und sehr flüchtige Bilder; das Innenbild sorgfältig; für manches Detail
ist Weiss in Punkten und feinen Linie7i vertu andt.
Erste Gruppe: Das Innenbild steht auf einer mit Eierstab gezierten
Horizontalen ; darunter kleiner geflrnisster Abschnitt.
2943. (1761). H. 0,11. Dm. 0,27. Chiusi; in Rom 1841 von Gerh.
erw. — Aus Stücken, Fugen übermalt. — Abg. Gerhard,
Trinksch. und Gef., Taf. X, 3. 4. S. i3.
Innen: Der bartige Dionysos steht von vorne, die Beine
über einander schlagend, mit der L. auf den Thyrsos gestützt,
in der R. den Kantharos (lange Locken; laubbekränzt); er ist
an einen Baumstamm (Lorbeer- oder Oelblätter) gelehnt, auf
dem eine Eule sitzt; ein reich verzierter Mantel fallt von dem
1. Unterarm über das r. Unterbein. Er blickt auf die Schale
die ihm ein Madchen reicht, die in der L. die Kanne hält
(Schuhe; dünner gegürteter Chiton, feinfaltig; Scham durch-
gezeichnet; ebenso die Beinkonture, mit verdünntem Firnis;
Sphendone; Armbander über dem Ellbogen). An Dionysos
viel Muskeldetail mit etwas verdünntem Firnis. Kein Weiss.
Alles sorgfältig, doch steif und echt etruskisch.
Aussen: A) und B) gleich; stark übermalt; je eine be-
kleidete Figur ist einer nackten gegenüber, die in der R.
etwas erhebt. Sehr roh.
Etrusk. Schale, Gruppe i. 2. 823
2944. iibn). H. 0,095. Dm. 0,27. Vulci. — Abg. Gerhard, Trinksch.
Tf. XVI, 3. 4. S. 27.
Innen: In der Mitte sitzt auf einem Fels eine Frau
nach 1. (Unterkörper im Mantel; weisser Schmuck); sie halt
in der L. einen Spiegel und lässt sich von einer gleich ge-
wandeten Frau 1. ein weisses Diadem zurechtsetzen. R. da-
hinter hält eine Dienerin in dor. Chiton einen grossen
Schirm über die Sitzende. R. und 1. je eine grosse Ciste
(rund, reich ornamentiert, mit Füssen und mit geöffnetem
Deckel).
A) und B) wie 2943.
2945. (1760). H. 0,09. Dm. o,23. Chiusi, in Rom 1841 erw. von Gerh.
— Abg. Gerhard, Trinksch. und Gefässe Taf. X, 1. 2.
Innen: In der Mitte eine Frau von vorne (dor. Chiton;
Schuhe); sie blast die Doppel flöte; r. tanzt ein bärtiger ge-
hörnter Satyr (spitze Ohren, stumpfe Nase und zwei kleine
Hörnchen, kein Schwanz sichtbar; Stiefel; ein Stock in der R.;
Brust und Armband aus weissen Punkten; der Mittelkörper erg.).
L. tanzt entsprechend Papposilen (Schuhe; ganz zottiges
Gewand, das als solches am Aermel und Absatz am Handgelenk
zu erkennen ist; bekränzt; Bart zerstört; weisse Brustbinde);
Hände nach aussen gebogen, wie bei etrusk. Tänzern gewöhnlich.
A) und B) wie 2943; jede Figur eine Binde haltend.
Zweite Gruppe: Innen ohne den gefirnissten Abschnitt unten.
Weniger steife, aber nachlässigere Zeichnung,
2946. (1795)- H. 0,08. Dm. 0,27. Bomarzo. — Abg. Elite ceramogr.
III, 25; p. 63. Vgl. Overbeck, Kunstmythol. III (Poseidon),
S. 374, No. 10.
Innen: L. sitzt eine Frau auf geschweiftem Lehnstuhl
(Schuhe, Mantel um den Unterkörper, lange Haare); sie zieht
mit der L. den Mantel empor (Amphitrite oder Amymone).
Ihr gegenüber steht Poseidon (dicker etrusk. Blattkranz;
Schuhe; Schawl über die Schultern); in der L. Dreizack
(dessen Ende nicht dargestellt), das r. Bein auf einen Fels
höher stellend, in der R. einen grossen Fisch haltend.
A) undB) gleich; die Oberteile der Figuren fehlen ; roh;
nur mit breitem Pinsel gemalt; zwei bekleidete Figuren und
ein nackter Jüngling ihnen gegenüber.
2947. (1764). H. 0,09. Dm. 0,24. Chiusi, von Gerh. 1841 in Rom
erw. — Abg. Gerhard, Trinksch. und Gefässe Taf. IX, 1 S. 10.
Innen: Unten ein kleiner ungefirnisster Abschnitt. L.
steht Herakles (jugendlich, w. Blattkranz, Keule in der L.,
824 Italisch rotfigurig. Etrurien.
Shawl über den Armen; kein Fell), sich nach 1. zum Weg-
gehen anschickend, doch umblickend nach r. wo auf einem
Felsen eine Nymphe in beträchtlich kleinerer Figur nach 1.
sitzt, einen Thyrsos aufstützt und auf der L. einen Kasten
hält. Raumfüllung durch Kreise mit w. Punkten und dergl.
A) und B): Zwei Manteljünglinge sich gegenüber; ein
Pfeiler zwischen ihnen, über dem ein Ball.
2948. (1628). H. 0,06. Dm. o,23. Corneto.
Innen: Eros mit Deckelschüssel und Oenochoe eilt nach
r. (Schuhe); ein grosser Vogel erhebt sich r. zum Fluge.
A) und B): Nackter Jüngling und bekleidete Frau sich
gegenüber. Roh.
2949. (2223). H. 0,065. Dm. 0,20. Gerh.' Nachl.
Innen: Ein jugendlicher Satyr sitzt auf einem Panther-
fell nach 1., den Thyrsos in der R.; 1. neben sich eine
fünfsaitige Lyra (verblasste weisse Brustbänder; Schuhe).
Aussenseiten unbemalt.
Krater.
Erste Gruppe: Die Form ist noch etwas strenger und gedrungener
als Form No. 302. Die Ornamente nach de?n Beispiele des schönen
attischen Stiles.
2950. (2583). H. 0,425. Dm. 0,465. Caere, 1877. — Gut erh. —
Abg. Arch. Ztg. 1884, Taf. 5.6.
Der Firnis ist gut, von eigener Art, glattglänzend doch
nicht tiefschwarz. Der Thon ist blass, grau-rötlich; unter
dem Fusse zwischen den Henkeln und an wenigen Stellen
der Figuren jedoch dunkelrot. Viel aufgemaltes Weiss das
meist verblasst. Keine Terrainlinien; die Figuren im Räume
verteilt.
A) Streit des Apoll und Marsyas. In der Mitte sitzt,
bedeutend grösser als alle anderen Figuren, Zeus als Richter
(Unterkörper im Mantel, gezahnter Saum; lange Locken und
dicker Blattkranz der nur bis zu den Ohren reicht nach
etruskischer Sitte); er stützt die L. auf ein blütenbekröntes
Scepter, die R. liegt im Schosse; er blickt nach r. um, wo
oberhalb ihm zugewendet Marsyas nach 1. sitzt (Fell auf
der Brust geknüpft), die Leier (sieben weisse Saiten) in derL., das
Plektron in der R.; er scheint das Spiel eben zu unterbrechen
(Bildung wie die eines gewöhnlichen bärtigen Satyrn; Schwanz
wie bei den folgenden mit etwas verdünntem Firnis in einzelnen
Etrusk. Krater, Gruppe i. 825
Strichen; Gesicht verwischt; weisser Battkranz; Glatze; weisses
Perlenband um die Brust). L. steht Apoll nach r., das 1.
Bein höher aufstellend (lange Locken, weisser Lorbeerkranz,
um den Unterkörper reich mit Wellen und Sternchen gestickter
Mantel; w. Brustperlenband); er streckt beide Hände vor als
fordre er Marsyas auf, jetzt ihm wieder sein Instrument zu
überlassen. L. hinter Apoll sitzt ein anderer Silen (Fell auf
der Brust geknüpft, w. Haarbinde, Glatze; w. Brustperlenschnur);
er wendet sich lebhaft nach r. um und erhebt in der R. eine
Flöte, die andere in der gesenkten L. haltend (er will Marsyas
auf sein wahres Instrument aufmerksam machen?). R. hinter
Marsias steht ein Silen nach 1. (w. Brustband) das r. Bein
höher aufstellend, die R. erhebend, Marsyas ermahnend. R.
unterhalb Marsyas steht auf der Bodenlinie ein Jüngling nach
1. mit zwei Speeren im 1. Arm, und in Chlamys, aufmerksam
nach der Mittte sehend (mit w. Kranze und w. Brustbande).
L. unterhalb Apollo sitzt auf einem Felsen (der schwarz, nur
der Kontur thongrundig) Aphrodite nach r. (in einfachem
Chiton; Sphendone), einen grossen weissen Spiegel sich vor-
haltend; ihr Fleisch ist weiss auf den Thongrund aufgesetzt.
Zu ihr gehört auch r. unterhalb Zeus der Eros nach 1., der eben-
falls ganz weiss ist (auch die Flügel; die Innenzeichnung ist
an beiden fast ganz verschwunden; sie war hellbräunlich); er
kniet auf dem 1. Knie und bückt sich etwas vor, die Arme
vorstreckend, als ob er etwas trage. R. davon eine dicke
Tänie im Räume zur Raumfüllung. R. nahe dem Henkel
hüpft ein grosses Reh mit den Vorderbeinen empor, um von
den Zweigen zu fressen, die ein r. oben über dem Henkel
sitzender Eros (thongr.) ihm in beiden Händen reicht; dieser
Eros ist viel grösser; Weiss nur an den Flügeln; bekränzt;
w. Brustperlenband. L. über dem anderen Henkel naht ein
Kentaur nach r., die L. vorstreckend, in der R. eine grosse
brennende (Flamme weiss) Fackel (Glatze, Tierohr, bekränzt;
w. Brustband).
B) Grosse Figuren; nur eine Reihe, die den Raum von
unten bis oben füllt. In der Mitte sitzt Zeus auf dem Mantel
nach 1., im 1. Arm das Scepter; auf der R. balanciert er auf
dem r. Zeigefinger die Spitze des grossen Blitzes (mit w. ge-
ringeltem Feuer); doppelter Blattkranz; weisses Brustperlen-
band. Vor ihm steht nach r. eine Frau (dor. Chiton, mit
grossen Säumen; Strahlendiadem; w. Schmuck); auf der L.
und R. hält sie ein Tympanon, dazu eine Tänie am r. Arm.
Von r. tanzt ein Jüngling herbei (w. Brustband; ein Mantel
826 Italisch rotfigurig. Etrurien.
shawlartig über den Unterarmen), die L. erhebend, in der R.
Thyrsos; lange Haare; sicher kein Satyr, vielleicht Dionysos.
— Zur Füllung oben T'änie und Kranz; unten grosses Rund
mit koncentrischen Kreisen und ein Krater ganz der Form
wie der vorliegende.
Der Stil ahmt den späteren attischen der Kratere nicht
ungeschickt nach; verwandt Mon. d. J. X, Tav. 5i.
Zweite Gruppe: Form No. 302; sehr schlank; plumpe rohe Orna-
mentik; eingerahmtes Bild jeder seit s.
2951. (1791). H. 0,315. Etrurien, 1841.
Ohne Weiss, mit einzelnen durch verdünnten Firnis
schattierten Teilen; derbe hässliche Zeichnung.
A) Ein geflügelter Panther springt los auf einen ent-
weichenden Jüngling mit Schild, der ihm das Schwert
entgegenstreckt.
B) Ein Jüngling mit Schild und Schwert dringt ein auf
einen adlerköpfigen Greif.
Die Bilder seitlich sind von Mäander eingefasst.
2952. (2622). H. 0,405. Vulci. — Abg. Ambrosch, de Charonte etrusco
tab. I. II. Vgl. Annalä d. J. 1879, p. 304 (Körte); Pottier,
lecythes blancs p. 45. Hässlich, überschlank; plump und schwer.
A) Schreitender Charon nach 1. (Schuhe; Chiton bis zur
Mitte der Unterbeine; den Hammer schulternd; w. Kranz in
der L., weisse Bänder um die Brust; w. bekränzt; Hakennase;
Tierohr; grosser Stern unten auf dem Chiton).
B) Schreitende Frau nach 1. in Chiton; wie Charon mit
w. Binden um die Brust; w. Halsband mit Amuleten in der \
L.; in der R. Thyrsos mit geflochtenen w. Binden; w. Kranz
im ziemlich kurzen Haare. — Lorbeerzweige rahmen die
Bilder ein.
Sog. Stamnos.
Form No. 3g, doch herrscht weder in den Proportionen ?ioch den
Formen von Lippe und Fuss ei?2e feste Tradition zmd die Bildung
dieser Teile schwankt.
Erste Gruppe: Mit mehreren Figuren reihen.
2953. (1789). H. 0,34. Aus der Sabina, Ausgrabung Fossati. — Aus
Stücken; übermalt.
Sehr eng gedrängte leblose Palmetten etrusk. Stiles unter
den Henkeln; oben an der Schulter liegendes Palmettenband.
Dünnwandige gut etrusk. Technik; blassrötlicher Thon; feine
Etrusk. Krater, Gruppe 2. — Stamnos, Gruppe 1. 2. 827
Relief linien; Haare in einzelnen geringelten Pinselstrichen.
Der Stil verwandt mit 2g5o.
A) In der Mitte der bärtige Dionysos, sitzend, nach r.
(unterwärts Mantel; w. Stab in der R. aufstützend; der Ober-
kopf erg.); er reicht mit der L. ein Trinkhorn einer weiss-
gemalten Frau die von r. herankommt, das Hörn mit der R.
fasst und mit der L. das ihr (nach etruskischer Weise) zwischen
die Knie herabgesunkene .Gewand hält; ein weisses Hündchen
leckt Dionysos den Fuss. Die Frau sehr übermalt. Hinter ihr
kommt tanzend nach 1. herbei ein Silen, dem ein w. Vogel
auf der Schulter sitzt. L. hinter Dionysos tanzt ein nacktes
weissgemaltes Mädchen (Gewandstück zwischen den Knieen),
einen Kantharos in der L. erhebend; ein Kranich 1. unten.
L. oben ein kauernder Eros (sehr übermalt) mit Binde, nach r.;
r. ein kauernder Eros mit Kästchen nach 1. In der Mitte ist
ein Gewandstück aufgehängt.
B) L. sitzt ein Silen nach r. (weisses Pantherfell um den
Hals), in der L. ein Hörn erhebend, daraus etwas Schwarzes
heraushängt, das eine Frau staunend betrachtet, indem sie
die R. danach erhebt (sie hat dorischen Chiton, ist jedoch bis
auf das Haar weiss gemalt; Innenzeichnung braun, nicht gelb).
R. ein Jüngling nach 1. mit einer brennenden, oben spitz
zulaufenden Fackel in der R. (lange Locken, nackt); er wendet
den Kopf um; der eiartige Gegenstand in der L. ist ergänzt.
L. oben ein kauernder Eros, im Begriffe einen vor ihm
stehenden Hahn mit den Händen zu haschen. R. oben ein
weiss gemalter Greif nach 1.; in der Mitte oben eine grosse
Tänie. Unten bei dem Silen ein streitbarer w. Hahn und ein
w. Fuchs sich gegenüber, im Begriffe aufeinander loszugehen.
Zweite Gruppe: Mit nur einer Figurenreihe.
2954. (1621). H. 0,28. Bomarzo, i832.
Unter dem Henkel je eine einfache, schöne Palmette.
A) Auf nach 1. galoppierendem Rosse sitzt ein Jüngling
(kurzer Chiton und Mäntelchen; Mütze mit nach vorn gebo-
gener Spitze); sich umwendend, so dass sein Gesicht im ver-
lorenen Profil gesehen wird, bläst er die Tuba nach r.; es
folgt r. eine nach 1. schreitende Frau (Chiton) mit Kästchen;
Binde auf 1. Arm. L., dem Rosse voran schreitet Charon,
sich umsehend, mit grossem Hammer in beiden Händen
(kurzer Chiton, Tierohr, krumme Nase).
B) Auf einem zweirädrigen Karren liegt ein verhüllter
828 Italisch rotfigurig. Etrurien.
Mann, den Oberkörper aufgerichtet; Zweigespann von Maul-
eseln. Wohl des Verstorbenen Fahrt in die Unterwelt.
Mehrfach sind im Räume ovale Stücke Thongrund aus-
gespart, ohne verständlichen Sinn.
Etwas roher Stil; dem lokalen Nolanischen etwas verwandt.
— Ohne Weiss.
2955. (1790). H. o,3i. Vulci, Gerh. 1841.
A) Ein geflügelter Jüngling mit Untergewand sitzt und
vor ihm steht ein geflügeltes Mädchen (Chiton), ihm eine
weisse Binde hinhaltend.
B) Greif nach 1.
Mit Weiss; später Stil, hässliche Zeichnung; geringe
Technik; schwer.
2956. (1637). H. 0,27. Etrurien, Gerh. c. i836. — Abg. Gerhard,
etr. Spiegel I, 19, 7; S. 66 f.
A) Ein Mädchen nach 1. (gegürteter Chiton) hält eine
runde Ciste auf der R. und ein Halsband mit bullae in der L.;
1. ein Polsterkissen.
B) Dasselbe. — Rohe Zeichnung; wie 2955.
2957. (i623). H. 0,34. Vulci, Gerh. c. i833. — Abg. Elite ceramogr.
I, pl. 88; p. 293.
A) Athen a (Helm, Schild mit Medusenhaupt) tritt mit
dem r. Bein nach einem hinsinkenden jugendlichen Krieger
(Gigant), dessen abgerissenen 1. Arm sie gleich einer Waffe
in der L. schwingt. Der Gigant hat w. Panzer und sinkt auf
w. Steinhaufen. Athenas Fleisch weiss.
B) Nike, nach 1. laufend durch die Luft, eine Tänie
haltend (Fleisch und Flügel weiss); im Motiv auffallend
ähnlich Elischen Münzen des 5. Jahrh.' — Sehr roh.
Amphora mit Volutenhenkeln
(ungefähr Form No. 38).
2958. (1624). H. 0,53. Bomarzo, in Rom von Gerh. erw. — Abg.
Gerhard, Trinksch. und Gefässe Taf. XXX, 15. 16.
Die Voluten thongr., rotgefärbt. Mündung: Wellensaum
und Epheuranken. Hals: A) Zweimal (mit geringen Varianten)
ein Silen nach r., der auf eine nackte sitzende Nymphe mit
Thyrsos begehrlich zuläuft. — B) Ein unbärtiger Satyr
nach 1. sucht eine nackte Nymphe zu haschen; 1. eine Gans.
R. ein sitzender Silen nach 1., die Arme nach einer Gans
ausstreckend; vor ihm ein sich umblickend entfernender Jüng-
ling. Alle Figuren haben w. Perlschnüre um den Oberkörper.
Etrusk. Stamnos. — Volutenamphora. 829
Schulter: Tierfries. A) L. Schwan nach 1.; dann Panther
nach r.; Hund, einen Panther von hinten anfallend, der auf
einen Schwan losgeht; r. enteilender Panther, der einen Vogel
im Rachen hält. — B) L. Panther, einen Vogel verzehrend
nach 1.; dann Panther nach r. ; Panther der einen Vogel am
Halse gefasst hält und die Vordertatzen auf einen Hund
schlagt, der seinerseits einen Panther anfällt.
Bauch: Umlaufende Darstellung. Vier Viergespanne
im Galopp nach r., die Lenker abwechselnd bärtig und un-
bärtig, behelmt, die Lanze an die 1. Schulter gelehnt, mit
Rundschild, in Chitonen deren Ende nicht sichtbar, da über
den Knieen der Wagenrand einschneidet; Shawl um die Arme;
das zweite und vierte Pferd jeweils weiss (verd. Firnis-Innen-
zeichnung); auch anderes Detail weiss. Von oben herab-
hängende Weintrauben zur Raumfüllung.
2959. (1625). H. 0,53. Bomarzo, zusammen mit 2958. — Abg. Gern.,
Trinksch. und Gefässe Taf. XXIX und XXX, i3. 14; S. 49 ff.
Wieseler, de tridente (Göttinger Lektionskatal. 1873) p. i3.
Gegenstück zu 2958. Hals: A) Ein jugendlicher Satyr
nach 1. (doch mit Glatze), mit Thyrsos; er streichelt den Kopf
einer Gans; eine nackte sitzende Nymphe nach 1. spielt
mit einem Panther, der vor ihr auf den Hinterbeinen steht;
ein Silen nach 1. spielt mit einer Gans, zu der er sich
herunterbeugt. Am Ende r. sitzt eine nackte Nymphe nach 1.
— B) Ein Silen mit Thyrsos nach 1. beugt sich zu einer
Gans nieder; die mit dem Panther spielende Nymphe wie
oben; dann ein jugendlicher Satyr der mit einer Gans spielt
und am Ende r. die nackte nach 1. sitzende Nymphe, die
jedoch den Oberkörper nach r. umwendet und ein Alabastron
auf der R. trägt.
Schulter: A) Widder nach 1., von zwei Panthern ange-
fallen, in deren Rücken wieder je ein Hund beisst; in den
des Hundes r. beisst ein pantherartiges geflecktes Tier. —
B) Wiederholung von A).
Bauch: Unter den Henkeln grosser Palmettenschmuck.
A) In der Mitte ein mit einem Tuche behängter Tisch
oder Altar, über den ein Schweinefell herabhängt und vor dem
ein Ochsenkopf (weiss) liegt. Hinter ihm, nur mit dem Ober-
körper sichtbar, steht der bärtige Dionysos von vorn (langer
Chiton, w. Nebris, Epheukranz); er hält in der R. den Kantharos
erhoben, in der L. den w. Thyrsos. R. tanzt eine Nymphe
(Chiton bis etwas unter die Kniee; Fleisch weiss) mit Thyrsos
in der R, L. tanzt ein unbärtiger Satyr von vorn (Schuhe;
83o Italisch rotfigurig. Etrurien.
w. Brustband) eine w. zweizinkige lange Gabel (die Enden
der Spitzen fehlen; wohl ein Gerät für das Opfer) in der R.
und wie es scheint eine Phiale in der L.; 1. tanzt eine nackte
weisse Nymphe, ein Tuch hinter sich haltend, nach 1., um-
blickend nach r.
B) Galoppierendes Viergespann mit bewaffnetem bär-
tigem Lenker, wie auf 2g58; derselbe hat weissen Chiton und
hat die Lanze in der R. gefasst; r. entflieht ein umblickender
Greif (mit Adlerkopf; ohne Zackenmähne). R. ein Pfeiler.
Verschiedene Formen.
2960. (2237). H. 0,095. Viterbo, Gerh.' Nachl.
Zweihenkliger Napf der Form No. 21 3.
Dünnwandig; etwas blasser Thon. Unten sehr dünne schw,
Strahlen. Ohne aufgesetztes Weiss.
A) Eine Frau sitzt in Chiton und Mantel nach r. (Saum
gezackt; Haube), eine Schale vorstreckend.
B) Ein unbärtiger Satyr, in der L. den Thyrsos auf-
stützend; etwas karikierter Gesichtstypus (starke Stulpnase und
Schweinsohr) ; Schuhe.
2960a. (1154). H. 0,085. S. Barth.
Zweihenkliger Napf, Form No. 21 3. Ganz mit sorgfältigen
steifen Palmetten verziert. Der Thon blass.
2961. (1171)- H. 0,21. Corneto, S. Dor.
Gleicher Napf, der Thon ist hier sogar weisslich; um-
laufende Streifen schwarz aufgemalter Ornamente (Ranken,
Blättchenzweig).
2962. (2017). H. 0,21. Etrurien, Gerh. 1846.
Eimer der Form No. 3 10 mit Bügelhenkel und einem
Ausguss in Form eines Löwenkopfes. Schwarz aufgemalte
Palmetten. Roh.
2963. (1626). H. 0,15. Bomarzo, Gerh. c. 1834.
Form No. 309. Vorn ein Frauen köpf nach 1. (weisses
Fleisch). Ausguss in Form eines Löwenkopfes. Rohe Pal-
metten. Plump. — Mit Deckel.
2964. (1627). H. 0,145. Bomarzo, Gerh. c. 1834.
Wie 2963. Luterion und jederseits ein weisser Schwan.
2965. (449). H. 0,22, Corneto, S. Dor.
Kanne, Form No. 63. Um den Bauch ein Streif schwarz
aufgemalter Palmetten. — Grob.
Etrusk. verschiedene Formen. 83 1
2966. (445)- H. 0,27. Co meto, S. Dor.
Desgl.
2967. (1874). H. 0,19. Rösel's Nachl.
Desgl.
2968. (1658). H. o,i3. S. Durand (Catalog von de Witte No. i322).
Gef'äss in vogelartiger Gestalt mit Bügelhenkel; flügelartig
bemalt. Roh.
2969. (2273). H. 0,16. L. 0,28. Gern.' Nachl.
Gefäss in Form einer Ente mit Ausguss auf dem Rücken
und Bügelhenkel. Die Befiederung aufgemalt. Am Vorderteil
der Flügel jederseits ein halber Frauenkopf. Ohne Weiss.
2870. (1783). H. 0,202. Vulci, S. Canino. — Abg. Panofka, Antiken-
kranz z. Winckelm.-Fest 1849, No. 3. 4.
Kopf eines Mohren, oben mit cylindrischer Gefäss-
mündung und einem Henkel hinten. Unten geriefter niederer
roter Fuss. Vortreffliche Technik. Die kleinen Buckel-Locken
sorgfältig; zwei rote Binden um den Kopf. Ohren und
Lippen rot, Zähne und Augen weiss mit schw. Pupille. Indes
fehlt die charakteristische Kraft der attischen Mohrenköpfe.
2971 (2639). H- °>l7- Corneto, 1879.
Doppelkopf mit cylindrischer Gefässmündung und zwei
Henkeln (ungefähr Form No. 292). Oben Wellenornament
und Lorberzweig.
A) Bärtiger Satyrkopf (Tierohr; schw. Bart; Fleisch
weiss grundiert und rötlich bemalt; das Vorderhaar grün-
lichblau?).
B) Frauenkopf mit schw. Haare; das Fleisch weiss
grundiert. — Wenig Ausdruck.
2972. (2283). H. 0,05. Dm. 0,09. Gerh.' Nachl.
Henkellose kleine Schale, Form No 260; schlechte Technik.
Unten eingekratzte Inschrift, s. Tafel No. 2972.
2973. (523). H. 0,07. Dm. 0,145. Inneres von Etrurien, in Rom
erw. c. i833.
Dieselbe Form; sehr schlechte Technik. Innen schw. auf-
gemalte Inschrift, s. Taf. No. 2973. Aussen ungeflrnisst.
2974. (1618). H. 0,055. Dm. 0,075. Nola, S. Spinelli. Vgl. Mommsen,
unterit. Dial. S. 315, i3; Taf. XIII, i3.
Henkellose Schüssel, gefirnisst. Aussen herum gravierte
etruskische Inschrift s. Taf. No. 2174; (vieles ist ausgesprungen
832 Italisch rotfigurig. Etrurien.
und zerkratzt; die unten gesondert gegebenen Buchstaben
stehen auf derselben Linie wie die übrige Inschrift, doch weit
von derselben getrennt).
2975. (2342). H. 0,17. Chiusi, i838 gef. — Gerh.' Nachl. — Vgl.
Bull. d. J. 1839, p. 52.
Untersatz, Form No. 160. Ungefirnisst, grober Thon.
Rings um den Bauch eingekratzte Inschrift, s. Taf. N. 2975.
2976. (Com. 88). Dm. 0,16. Co meto, angebl. aus der tomba del
guerriero. — Abg. Mon. d. J. X, tav. X c, 18; Annali d. J. 1874,
p. 263.
Flache henkellose Schüssel; mit schlechtem spätem Firnis;
spät etruskische Technik; im Inneren eingepresste Strichelchen.
2977. (Com. 87). Dm. 0,16. Corneto, wte 2974.
Desgl.; ohne die Strichelchen.
2978. (1194)- Dm. 0,34. Vulci, S. Dor.
Desgl.; innen Strichelchen gepresst.
2979. (1196). Dm. 0,34. Vulci, S. Dor.
Desgl.
Mit roter Farbe auf den schw. Grund aufgemalt.
a) Amphora.
2980. (1140). H. o,3o. Vulci, S. Dor.
Form No. 45. Dreiteiliger Henkel. Palmette am Hals,
sonst ohne Ornamente.
A) Nackter Jüngling mit Halteren, im Gespräch mit
einem Anderen im Mantel.
B) Nackter Jüngling mit Diskos und Anderer im
Mantel mit Stock (Aufseher).
Die Innenzeichnung graviert. — Den sog. „nolanischen"
Amphoren des strengeren Stiles nachgeahmt.
b) Hydria.
2981. (1141). H. 0,27. Vulci (Montalto), S. Dor.
Ungefähr Form No. 41. Plump. Oben Mäander, sonst
ohne Ornamente.
Zwei bekleidete Frauen im Tanzschritte.
Innenzeichnung graviert. Steifer etruskischer strengerer Stil.
' c) Schale.
2982. (Dubl. 258). H. 0,105. Dm. 0,24.
Form No. 225. Innen: Mäander um das Bild. Ein
Etrusk. rot. aufgemalt. — Campanien. 833
niederer Altar in der Mitte, r. davon ein Jüngling nach 1.
mit grossem Lorberzweig in der R. (Mantel der r. Brust frei
lässt); ihm gegenüber ein nackter Jüngling mit Stock,
Strigilis und Salbgefäss.
Aussen: Jederseits zwei Jünglinge im Mantel der r.
Brust frei lässt, je einen Zweig haltend. Haarkontur mit
Punkten. — Unter den Henkeln Palmetten.
Innenzeichnung mit braunschw. Firnisfarbe. Freier
etrusk. Stil.
d) Kanne (Form No. 63).
2983. (447). H. 0,325. Vulci, S. Dor.
Hellrot aufgemalte Palmettenranken.
2984. (443). H. 0,20. Vulci, S. Dor.
Desgl.
e) Napf.
2985. H. 0,15. Corneto, S. Dor.
Form No. 2i3. Schwer und plump. Jederseits Palmetten.
2986. (448). H. 0,165. Corneto, S. Dor.
Einfacher Kantharos, etwa Form No. 3oo, doch ohne
Riefelung und mit einfachen Henkeln. Am Halse weisser
Lorbeerzweig; am Bauch rote vertikale Striche, die Riefelung
ersetzend. Grob.
2. Campanien.
a) Aeltere „lokal-nolanische" Gattung; die Stufe des
Stils entspricht der älteren Hälfte des attischen
schönen. Hauptfiindort Nola.
Amphora. (Form No. 45).
2987. (11 18). H. 0,39. Nola, S. Barth. — Vgl. Panofka, mus. Bart.
p. 126 No. 48.
Am Hals beiderseits eine grosse Eule neben einem Oel-
zweig. Auf der Schulter ein Lorbeerzweig. Henkel dreiteilig.
Bauch mit umlaufendem Bild: L. eine ionische Säule
mit Fries und Zahnschnittgesims; davon weg schreitet nach r.
ein bartiger Mann im Mantel, auf der L. eine rote kreisförmige
Frucht (mit einer Einsenkung oben wie ein Apfel) vorstreckend,
in derR. einen rot (auf Thongrund) aufgemalten Zweig haltend;
rote Haarbinde und thongr. grosser Blattkranz; Bart mit auf-
gesetzten Reliefstrichen; Augenwimpern angegeben; die Füsse
53
834 Italisch rotfigurig. Campanien.
greifen in den unter dem Bilde thongr. gelassenen Streifen
über. Es folgt r. ein nackter Jüngling (Augenwimpern; rote
Schleifent'änie; um die Brust ein rotes Band mit drei grossen
kreisrunden bullae, alles rot aufgemalt) besteigt eben mit dem
1. Beine einen Wagen und ergreift die (roten) Zügel und den
Lenkerstab. Die zwei Rosse sind sehr steif, die Hinterbeine
reichen herab in den untern Thongrundstreif; unförmlich
dicke Deichsel.
2988. (n 19). H. o,32. Nola, S. Barth. — Vgl. Panofka, mus. Bart.
p. 126, No. 49.
Hals: A) Eule, 1. daneben Oelzweig. B) Frauenbrust-
bild nach 1. mit Haube, Diadem mit Blattspitzen, Wimpern;
Haar vor den Ohren herab; sehr reiches, doch plumpes Hals-
band; Chitonansatz vielfältig. L. vor ihr Palmette.
Bauch: Unter jedem der strickförmigen Henkel ein
Lorbeerbaum.
A) Zwei Mädchen (ion. Chiton, Mantel, Haube) sich
gegenüber; die 1. halt ein Flöten futteral und Mundstück (?),
die r. streckt begehrlich die R. darnach aus.
B) Ein Jüngling nach r. mit sehr knotigem in Zickzack
gebogenem Stock; von r. ein Mädchen auf ihn zueilend, die
R. vorstreckend (ion. Chiton, Mantel, Haube).
2989. (1115)- H. 0,265. Angebl. Pomarico (nicht Laurenzano), S. Kol!.
Henkel zweiteilig. Auf der Schulter Lorbeerzweig mit
roten Früchten.
A) Ein nackter Jüngling (r. Binde mit Blättchen) steht
von vorne, den 1. Arm einstützend, die R. auf eine Hacke
(Gerät der Palästra) legend und nach halbrechts blickend; am
r. Fussknöchel und 1. Handknöchel ein rotes Band; das Gesicht
fast en face; ungeschickt, verzerrt und hässlich; einige fein
aufgesetzte Punkte am Stirnhaar; Löckchen vor den Ohren
herab.
B) Nackter Jüngling in Faustkämpferstellung nach 1.;
der r. Arm vorgestreckt mit geöffneter Hand, die L. erhoben;
beide Hände von Riemen umwunden; roter Kranz im Haar;
er blutet (rot) aus Wange und Nase; r. Blutflecken auch am
Körper. — Viel Muskel-Detail mit verd. braunem (nicht gelbl.)
Firnis. Pupille als aufgesetzter feiner Punkt in Relief.
2990. (im). H. 0,25. Angebl. Pomarico, S. Koll.
Henkel zweiteilig. Auf der Schulter Palmetten.
A) Spinnende Aphrodite und Eros. R. sitzt auf
Lehnstuhl eine Frau nach 1. (Aphrodite?) (ion. Chiton,
Aelter campan. Amphora. 835
Mantel; ein Wollkorb unter dem Sitz); sie hat eine hohe
tutulusartig steife Haube auf dem Kopf, die horizontal ge-
streift ist; in der R. hält sie den Spinnrocken und zieht
mit der L. den (nicht dargestellten) Faden. L. vor ihr
Eros als Knabe (lockig; Haarband; Haarkontur mit schw.
Tupfen), der sich vorbeugend beide Arme vorstreckt, in der
Haltung als ob er mit beiden Armen einen Strang Wolle halte
(wovon jedoch nichts angedeutet), den Aphrodite auf den
Rocken in der R. aufwickele.
B) R. sitzt auf Fels eine Frau nach 1. (ionischer Chiton;
Mantel; gestreifte runde Haube) und halt in der L. gesenkt
eine ringförmige Binde; sie streckt die r. Faust aus gegen
eine nackte Tänzerin 1., die nur einen kurzen badehosen-
artigen Schurz um hat und eine mit Zickzack verzierte Haube
auf; sie tanzt, in jeder Hand Krotala haltend.
2991. (n 14). H. 0,35. Nola, S. Koll.
Einfache Henkel; Stabornament an der Lippe und zwischen
Schulter und Hals.
A) L. steht ein Mann (T ha na tos?) in kurzem Chiton
(mit Doppelstreif an der r. Seite herab) und mit grossen
Rückenflügeln nach r.; kurzes schw. Haar; der Bart ist nur
konturiert und thongrundig; -etwas krumme Nase; geöffneter
Mund; er hebt den Zeigefinger der 1. Hand gegen Hermes,
der da steht von vorne, den Kopf nach 1. gewandt, die R. in
die Seite stützend, in der L. gesenkt das Kerykeion (flüchtig
angedeutet); Petasos im Nacken, Rückenmanteichen; Stiefel;
bartlos; kurzes Haar.
B) L. steht eine Frau (Unterweltsgöttin? Athena?) in
langem dor. Chiton mit zwei Seitenstreifen; neben ihr ein grosser
Hund, die R. stützt sie in die Seite; att. Helm ohne Bügel
auf dem Kopfe, sonst waffenlos; die L. erhebend, als ob sie
eine Lanze aufstütze. R. gegenüber ein Jüngling mit Petasos
im Nacken, in Chlamys und Stiefeln (schw. horizontale Streifen),
die R. lebhaft vorstreckend gegen die Frau.
2992. (11 17). H. 0,285. Nola, S. Koll.
Henkel einfach, Stabornament zwischen Schulter und Hals.
A) Eine reitende Amazone nach r. (in kurzem Chiton,
langen engen Aermeln; orientalische Mütze; Schnabelschuhe),
in der R. die Doppelaxt. Der Pferdekopf ist herumgebogen,
so dass er fast von vorn erscheint, ungeschickt gezeichnet.
B) Forsetzung: Zwei fliehende Amazonen zu Fuss;
r. voran eine weit ausschreitende, angstvoll sich umsehende,
53*
836 Italisch rotfigurig. Campanien.
die beide Arme ausstreckt; in der L. das Beil (kurzer Chiton,
Goryt an der Seite; am r. Arme langer karrierter Aermel, der
am 1. vergessen; oriental. Mütze). Die folgende 1. ist ins r. Knie
gestürzt; sie hat nur kurzen Chiton an; Mütze; in der L.
Bogen und Pfeil, in der R. gesenkt die Axt. Beide in Schnabel-
schuhen.
2993. (iu3). H. o,33. Nola, S. Koll.
Henkel glatt. Ohne Ornamente.
A) L. eine eigentümliche Säule ohne Kapitell (Holz-Pfeiler);
davor r. ein niederer Pfeiler, darauf eine Eule (Anathem?).
R. gegenüber ein bärtiger Mann im Mantel nach 1., mit Stock.
B) L. eine Frau nach r. (Chiton, Mantel); mit der R.
(Arm unter dem Mantel) fasst sie sich ins Haar, die L. streckt
sie weit vor gegen eine Figur in langem Chiton und Mantel,
mit Diadem und kurzem Haar, die jedoch nach Andeutung
der Brüste weiblich sein soll; dieselbe streckt in der R. einen
grossen Oel- oder Lorbeerzweig nach 1. Der Stil etwas roh.
2994. (im). H. 0,275. Nola, S. Koll.
Ohne Ornamente.
A) Eine bartlose Gestalt nach 1., mit kurzem Haar, in
ion. Chiton und Mantel, streckt die eine Hand empor wie
adorierend; 1. ein breiter kannelierter Pfeiler, darauf ein Vogel
(Taube?) nach r. sitzt.
B) Jüngling im Mantel' nach r., ruhig; Madchen nach 1.,
heftig die R. ausstreckend (Haube). Wimpern angegeben.
Roher Stil.
2995. (2056). H. 0,22. Nachl. Panofka's.
A) Nackter Jüngling nach r. vorschreitend, die Lanze
gesenkt horizontal haltend, den Rundschild (schw. aufgemaltes
Ebervorderteil) vorstreckend; auf dem Kopfe in ganz unge-
wöhnlicher Weise hoch und lose oben aufsitzend ein korin-
thischer Helm.
B) Sitzender Jüngling auf einem Fels nach 1.; doch wird
er fast ganz von vorne gesehen; in Chlamys; Pilos auf dem
Kopfe; er stützt die L. auf den Fels und legt die R. auf das
r. Knie; er blickt vor sich hin. Unten Zweige am Fels.
2996. (i362). H. 0,24. Nola, S. Koll.
Ganz schwarz. Einfache glatte Henkel.
2997. (1425). H. 0,26. Nola, S. Koll.
Desgl.
Aelter campan. Amphora. — Pelike. 83j
2998. (i3gi). H. 0,27. Nola, S. Koll.
Desgl.
2999. (i3g5). H. 0,28. Nola, S. Koll.
Desgl.
3000. (2047). H. o,3i. Nola, Nachlass von Dr. Herbst in Calbe; 1858.
Desgl.
3001. (i4-3o). H. o,3o. Nola, S. Koll.
Desgl.
3002. (1409). H. 0,29. Nola, S. Koll.
Desgl.
3003. (1358). H. o,23. Nola, S. Koll.
Desgl.
3004. (1376). H. 0,28. Nola, S. Koll.
Desgl.
3005. (1418). H. 0,18. Nola, S. Koll.
Desgl.
3006. (i326). H. o,3o. Nola, S. Koll.
Desgl.
3007. (1420). H. 0,275. Nola, S. Koll.
Desgl.
3008. (1356). H. o,32. S. Koll.
Desgl.; plump.
3009. (1401). H. o,32. Nola, S. Koll.
Desgl.; doch mit einigen plastisch eingesenkten horizon-
talen Streifen und einem schmalen ausgesparten thongr. Streifen
zwischen Schulter und Bauch.
Sog. Pelike (Form No. 42).
3010. (ii23). H. 0,24. Nola, S. Koll.
Unten am Henkelansatz je eine Palmette. Ueber und unter
dem Bilde Mäander.
A) Spende. Ein bartiger Man n nach 1. (kurze Haare, Mantel
der r. Brust frei lasst), in der L. blütenbekröntes Scepter auf-
stützend, streckt in der R die Phiale vor zur Spende; der
Blick ist nach oben gerichtet. L. steht ein Mädchen (ion.
Chiton, Mantel), das in der L. eine brennende Fackel, in der
R. gesenkt die Kanne halt.
B) Jüngling von vorn im Mantel, r. Brust frei: Kopf
nach r. ; der Mund etwas geöffnet wie zum Singen.
838 Italisch rotfigurig. Campanien.
Der Stil kommt dem attischen naher als sonst; auch die
Technik ist gut; doch der Thon blass, das Verdünnte des
Firnisses bräunlich u. s. w. wie sonst in der Gattung.
Krater.
3011. (1993). H. 0,21. O. Dm. 0,235. S. Ingenh.
Ungefähr Form No. 40. Oben am Rand Lorbeerzweig,
darunter Stabornament; unter dem Bilde Eierstab. Fussrand
ungefirnisst.
A) Ein Widder (ithyphallisch), steht nach r. vor einem
mit ion. Voluten gezierten Altar und frisst an einem Zweige
der auf dem brennenden Altar liegt. R. vom Altar, sein r.
Ende verdeckend, eine Herme auf Basis, mit Armloch, stark
ithyphallisch, bärtig, mit Binde im langen Haare.
B) L. ein Pfeiler mit eigentümlichem Abakus; davor ein
grosser dreibeiniger Lychnuc hos. R. davor eine Frau nach
1. (ion. Chiton, Mantel, karrierte Haube mit r. Binde darüber),
die auf der vorgestreckten R. ein Alabastron trägt.
Der Stil wie bei den Amphoren 2987 ff.
3012. (93). H. 0,28. O. Dm. 0,245. Angeblich Ruvo, S. Koll.
Der ganze Fuss ist ergänzt und zwar fälschlich nach apu-
lischen Mustern. — Um den Rand Lorbeerzweig.
A) Hermes (unbärtig; Petasos auf; Chlamys), steht nach
r., das Kerykeion in gesenkter L., die R. einstützend. Ein
Jüngling in kurzem Chiton mit Stock in der L. steht ihm ge-
genüber, die R. mit gespreizten Fingern vorstreckend.
B) Zwei Manteljünglinge sich gegenüber. Flüchtig und
roh. — Der Thon stellenweise dunkelrot.
Kanne.
3013. (895). H. 0,15. Nola, S. Koll.
Einhenklige Form mit kleeblattförmigem Ausguss.
Ein nackter Jüngling der. das 1. Bein erhebend und sich
vorbeugend, sich am 1. Unterbeine mit beiden Händen kratzt.
R. Stele auf Basis. Sehr flüchtig. Gering.
3014. (1225). H. o,i3. Alte kgl. Samml.
Ein nackter Jüngling eilt mit einer Onochoe in der L.
auf eine niedere Stele zu. Metallisch glänzender Firnis. Grob
und schwer.
Verschiedene kleinere Formen.
3015. (1121). H. 0,115. Nola, S. Koll.
I lenkellose Büchse, Form No. 342. Ringsum thongr.
Aelter campan. versch. Formen. — Später camp. Amphora, Gruppe i. 83p
Streif mit Pünktchen. Der Deckelknopf wie ein Fuss gestaltet.
Guter Firnis.
3016. (1124). H. 0,135. Nola, S. Koll.
Desgl.
3017. (i346). H. 0,07. Nola, S. Koll.
Einhenkliger Napf mit Deckel. Ganz schwarz.
3018. (48). H. 0,05. Dm. 0,07. S. Koll.
Form No. 222, doch viel flacher. Ganz schwarz.
3019. (i335). H. 0,08. Nola, S. Koll.
Aryballos (Form N0.240, doch gedrückter). Ganz schwarz.
3020. (1288). H. 0,095. Nola, S. Koll.
Becher, Form No. 281. Ganz schwarz.
3021. (36). H. 0,11. Nola, S. Koll.
Henkelloses Gef'äss, Form No. 192. Ganz schwarz.
b) Spätere Gattung.
Amphora.
Erste Gruppe: Form ATo. JS. Die Henkel rund, doch mehrteilig
oder etwas strickförmig gewunden. Unter den Henkeln grosse Pal-
mettc?i oder Ranken. U?iten herum Wellenornamente.
3022. (2171). H. 0,59. Dm. 0,25. Capua, gef. 1865. — Intakt bis auf
einige Brüche am Fusse. — Abg. Mon. d. J. VIII., tav. XXXIV I;
vgl. Annali d. I. 1866, p. 443 ff. (Klügmann). Vgl. Bull. d. J.
1865, 165.
Hals: jederseits eine Palmette. Schulter: Lorbeer mit
w. Früchten.
Tod der Medusa. A) Unter einem grossen Baume mit
reichem Geäste, gelben Blattern und vielen runden Früchten
liegen in tiefem Schlafe neben- oder übereinander drei Gor-
gonen, alle rein menschlicher Bildung; auch in den Gesichtern
nichts absichtlich Hassliches; die unterste liegt grade auf dem
Rücken, die mittlere auf ihrer 1. Seite, die oberste halb aufgerichtet
doch mit zurückgesunkenem Kopfe. Alle haben kurzen Chiton
an dem die Thonfarbe dunkler gerötet ist. Die Beine, Arme
und Gesicht sind weiss, die Haare gelb (die zwei unteren
haben aufgebundenen Schopf, die obere hängende Locken;
Halsbänder, Gürtel). L. sitzt aufgerichtet neben ihnen Me-
dusa in gleicher Tracht, bereits ohne Kopf. Mit behutsam
eiligem Schritte kommt von 1. Perseus (Flügelstiefel, kurzer
Chiton wo die Thonfarbe dunkel gerötet, während sie an
840 Italisch rotfigurig. Campanien.
seinem Fleisch blassrot ist; Pilos mit Flügel, weisser Gürtel
und weisses Mäntelchen), in der R. die sichelförmige Harpe
haltend; unb'ärtig; man erwartet dass er Medusa eben töten
wolle, statt dessen hält er bereits in der L. den abgeschlagenen
Kopf derselben am Schopf gefasst (geschlossene Augen, ge-
wöhnliches Mädchengesicht ohne alles Schreckliche), in
welcher Situation er eigentlich entweichen sollte. — Als
Terrainandeutung dienen kleine weisse Striche und Punkt-
rosetten. Ueber Perseus spriesst r. und 1. aus dem ebenso
angedeuteten Boden Etwas empor wie ein grosser gelber
Pilz.
B) Grosse weisse Grabstele auf Basis, umwunden von
gelber Tänie; obenauf fünf gelbe Kugeln (Früchte?), r. und L
im Räume oben hängen Tanien. R. und 1. je ein ruhigste-
hender Manteljüngling mit Kranz; grosse Rosetten zur
Füllung (vierblättrig).
3023. (2371). H. 0,557. Cumae, 1873. — Intakt. — Abg. Annali d.
Inst. 1873, tav. I. K.; pg. g3 ff. (Klügmann).
Hals: jederseits eine Palmette. Schulter: nachlässiges
Stabornament.
A) Ixions Strafe. Die Figuren des Hauptbildes waren voll -
ständig polychrom, weshalb der Thongrund blasser gelassen und
nicht dunkler gerötet ist. Die Figuren sind erst nach der gewöhn-
lichen Vasentechnik behandelt, die Innenzeichnung mit schw.
Relieflinien ausgeführt. Darauf jedoch wurde das Ganze
vollständig koloriert und zwar mit Deckfarben; die schwarzen
Reliefstriche wurden, wo es jetzt nötig war, mit Farbe nach-
gezogen, wobei freilich auch davon abgewichen wurde (vgl.
die 1. Hand des Hermes).
In der Mitte oben hängt Ixion ausgespannt in Form des
lateinischen Kreuzes am Feuerrade im freien Räume (der Luft);
dasselbe hat vier weissgelbe von Ixion grösstenteils verdeckte
Speichen; von den zwei weissgelb, hell- und dunkelrot ge-
malten Rändern des Rades gehen rote Flammenstriche radial
nach innen. An Händen und Füssen ist er durch je eine
Schlange an das Rad festgebunden; doch ist nur neben der
1. Hand ein Schlangenkopf deutlich; dieselben sind weiss mit
braunen Punkten. Um die Oberschenkel und den Mittel-
körper sind zwei grössere Schlangen geschlungen, deren Kopie
oben an den Schultern zu sein scheinen. Er ist bärtig, ganz
von vorne gesehen, wilden Ausdrucks; das Haar ist auf den
Firnis dunkelrot aufgemalt; der nackte Körper war ganz
fleischfarben bemalt wovon nur Reste. Unmittelbar unter dem
Später campan. Amphora, Gruppe i. 841
Rade ragt mit halbem Leibe aus dem Boden hervor eine
Erinys, von vorne (dor. Chiton, breiter Gürtel; geflügelt;
Lockenhaar), beide Arme erhoben, in der R. eine Fackel
schwingend; sie war ganz mit weisser Untermalung bedeckt,
darauf die Haare und die Flamme der Fackel rot und der
ganze Körper nebst den Flügeln (!) fleischfarben, wovon auf
dem Gesichte nichts mehr erhalten. Oben sitzen r. und 1. \
vom Rade je eine geflügelte Frau (mit aufgebundenem
Haarknoten, dor. Chiton, Mantel), die sich mit mitleidiger
Handbewegung zu Ixion wenden (man vermutete in ihnen
„Nephelai"); auch sie sind weiss grundiert, die Haare sind (auf
dem vollständigen Firnisgrund) dunkelrot, die Flügel oben
hellrot, nach unten mit gelben Strichen; das Gewand scheint
weiss mit roter Innenzeichnung gewesen zu sein. L. unten
steht Hermes, wie an etwas gelehnt, bequem, zu Ixion empor-
schauend, in der R. das Kerykeion, die L. einstützend
(Chlamys die weiss grundiert und rötlich bemalt; weissgelber
Petasos im Nacken; Haar dunkelrot; das Fleisch ganz fleisch
färben, direkt auf den Thongrund gemalt, gut erhalten, die
Innenlinien mit dunklerem Rot nachgezogen). R. steht, mit der
Geberde des oLnoaxontveiv zu Ixion emporsehend, der bärtige
HephUstos (Chlamys, Pilos der weiss grundirt ist und gelblich
bemalt, Haar und Bart dunkelrot; Fleisch fleischfarben, direkt
auf Thongrund); in der gesenkten L. hält er einen weissgelben
Hammer.
B) Nicht polychrom, der Thongrund von ungleichmässigem
Rot. Ein nackter Jüngling nach 1., mit w. Kranz mit r.
Schleife in der L. und einem w. Blätterkranze auf, streckt
einem Manteljüngling der ebenso bekränzt ist einen w.
Kuchen (oder Schale?) hin.
3024. (23yo). H. 0,55. Cumae, 1873; zusammen mit 3o23 erw. —
Intakt.
Hals: Jederseits ein Frauenkopf nach 1., mit Epheu und
w. Blattspitzen vorn; w. Halsband.
A) Sepulcral. In der Mitte eine grosse weisse Stele auf
niederer Basis; oben auf derselben steht ein Wollkorb, darauf
weissgelbe Gegenstände (Wolle). L. unten naht eine Frau nach 1.
in dor. Chiton, einen Fuss auf die Basis der Stele setzend, eine
Schale auf der L. (mit w. Kugeln), Kranz in der R. Bei ihr wie
den folgenden Figuren hat das Gewand den mit starkem dunklem
Rot gefärbten Thongrund; das Uebrige hat den blassen Thon-
grund, doch ist das Fleisch auf diesen weiss aufgetragen; das
Haar gelb auf weiss. Von r. naht eine ebensolche Frau mit
$42 Italisch rotfigurig. Campanien.
Binde in der R. und Kranz in der L. Oben 1. sitzt im Räume
eine Frau (mit dem dunkelthonroten Mantel um den Unter-
körper, in weissem Chiton mit gelber Innenzeichnung), Schale
und Kranz haltend. Ihr gegenüber r. oben sitzt ein Krieger,
dessen Fleisch blassthongrundig gelassen, dessen kurzer Chiton
aber dunkelrotthongrundig; er hat einen breiten Gürtel und
den aus drei kreisförmigen Platten bestehenden Brustpanzer
der kampanischen Sitte; ferner Helm und Beinschienen; Schild
neben sich; die Waffen sind gelblich auf weissem Grund. Er
halt den Speer und sieht sich um zu der Stele.
B) In der Mitte ein pfeilerartiger schmaler Altar mit zwei
weissen Früchten oben. Fine Frau 1., mit Schüssel auf der
L. ist im Begriff noch weitere hinzuzulegen (?); sie stellt das
1. Bein hoher auf; sie hat nackten Oberkörper von blassem
Thongrund und Mantel des roten Thongrundes um den
Unterkörper. Ihr gegenüber steht eine weibliche Mantel-
figur nach 1. Eine Tanie oben. Die Palmetten an den Seiten
unter den Henkeln sind von der kampanischen Art (plump,
schwer, mit gezacktem Blatt dazwischen); ein Teil derselben
rotthongr., ein anderer blass.
Zweite Gruppe: Aehnliche Form, doch niederer Fuss.
3025. (9o8j. H. 0,325. Cumae, S. Ingenheim. — Intakt. — Abg.
Annali d. J. i83o, tav. D, p. 95 ff. (Hirt); Welcker, alte
Denkm. III, Taf. 28, S. 450; Overbeck, Gall. her. Bildw.
Taf. XXV, 1; S. 580. Vgl. R. Rochette, mon ined. p. 292, 1;
O. Jahn im Philologus I, S. 52 und in den Annali d. I. 1858,
p. 242; Stephani, compte rendu 1866, S. 66; Benndorf, griech.
u. sie. Vasenb. S. 44, Anra. 229.
Form No. 52.
Hals: A) grosser Vogel mit Menschenkopf (nur der Kopf
menschlich); der Vogelleib mit verd. Firnis gefüllt, darauf
weisse und schw. Tupfen. B) Palmette.
Schulter: oben Wellenband; dann weisser Blattkranz mit
Blume in der Mitte.
Bauch: A) Scene am Grabe; unerklärt. Eine weisse
Grabstele in Form einer ionischen Säule (mit gelber Innen-
zeichnung; kanneliiert) auf grosser dreistufiger Basis, die den
geröteten Thongrund zeigt. Auf der obersten Stufe sitzt ein
Mädchen (mit kurzgeschorenem Haare; der Chiton ist ganz
schwarz gefirnisst; mit weisspunktiertem Saum vorn herab;
thongrundiger Mantel unten); sie hält auf dem 1. Knie mit
beiden Händen eine grosse weisse gelbgerifielte Vase in
bauchiger Oenochoeform; sie trauert und blickt mit gesenktem
Später campan. Amphora, Gruppe 2. N.p
Kopfe auf die Vase. L. steht ein Jüngling nach r. (Pilos;
Brust- und Schenkelband; Chlamys; Stiefel), das Schwert (?) in
der L., in der R. eine Tänie (rot mit w. Punkten) erhebend
;um sie am Grabe zu weihen ?). Von r. schreitet eine alte
Priesterin heran (keineswegs erschreckt) (dor. Chiton mit
Saum vorn in der Mitte herab; Mantel; weisses kurzes Haar),
die auf der L. ein weisses Palladienidol (Schild in der L.,
Speer in der R. schwingend), in der R. den Tempelschlüssel,
von dem geknotete Binden herabhängen, tragt.
B) Zwei Manteljünglinge stehen sich gegenüber (w.
Binden mit Spitze vorn). Von der Stelle ihrer r. Hand aus
gehen empor je fünf weisse Kugeln, die von ihnen gehalten
gedacht sind. R. und 1. je ein Tanie aufgehängt.
3026. (958). H. 0,26. Calvi, S. Koll.
Die schlanke Form wie F. No. 53, doch niederer Fuss. —
Hals: Palmette jederseits. Schulter: flüchtige Stäbe.
Bauch: A) Dionysos nach 1. (jugendlich, lange Locken,
w. Blattkranz, Schuhe, Mantel um den Mittelkörper); er hält
den weissgelben Thysos in der L., auf der vorgestreckten R.
eine w. Tänie; von der Hand steigen vertikal empor sieben
\v. und gelbe Kugeln (wie 3o25 B.).
B) Jugendlicher Satyr, nur durch ein kleines weisses
Schwänzchen bezeichnet; mit Arm-, Bein- und Brustbinden;
er stellt das 1. Bein auf eine w. Ranke höher auf, hält auf der
L. eine gelbe Schale mit drei Kugeln (Früchten) und eine
Tänie; über der Hand wieder drei solche kleine Kugeln.
3027. (83). H. 0,27. Nola, S. Koll.
Hals: Jederseits ein Vogel, sich umsehend.
Bauch: A) Frauenkopf mit Haube die hinten einen
Zipfel hat.
B) Pferd ohne Geschirr, nur wie es scheint angebunden
an einen Pflock. — Die grossen Palmetten unter den Henkeln
haben teilweise dunkel geröteten Thongrund.
3028. (i3&7). H. 0,32. S. Koll.
Form No. 46. Ganz schwarz.
3029. (u63). H. 0,325. Nola, S. Koll.
Die Form der Pelike ähnlich; Hals und Bauch in ein-
ander übergehend; hoher Fuss. Stumpfer Firnis. Etwas roh.
— An der Schulter Stabornament. Unter den Henkeln Pal-
metten.
A) Eine Frau im Chiton eilt nach r., in der R. ein kleines
w. Rad.
844 Italisch rotfigurig. Campanien.
B) Eine Frau in Chiton schreitet nach 1., in der L. eine
weisse Binde; die r. Hand legt sie quer über die Brust gegen
die 1. Schulter und halt einen weissen eiförmigen grösseren
Gegenstand. Von ihren Schultern gehen w. Spitzen aus. —
Unten Wellenornament.
Hydria.
Erste Gruppe: Hals leer; das Bild auf die Schulter übergreifend;
hinten tinter dem Henkel grosse Palmette.
3030. (n38). H. 0,22. Angebl. Ruvo, S. Koll.
Unter den Seitenhenkeln je eine grosse Eule.
Vorderseite: Auf einen niederen viereckigen Pfeiler
(Altar), darauf aufgerichtet eine eiförmige Frucht liegt, geht
eine Frau nach 1. zu (dor. Chiton, Haube), ein Kästchen auf
der L., in der R. im Begriff eine Schnur von kleinen gelben
Punkten darauf niederzulegen.
Zweite Gruppe: Hals und Schulter meist gesondert ornamentiert.
Auf der Lippe meist Wellenornament ; der Fuss ziemlich hoch und
reich gegliedert.
ü"ö
et) Meist grössere Exemplare ; hinten unter dem Henkel
Palmette mit Seitenranken.
3031. (2149). H. 0,395. Sorrent, S. Pourtales, 1865. — Intakt. —
Abg. Panofka, cab. Pourtales pl. 23; p. 73 ff. Vgl. Dubois,.
descr. des ant. des coli. Pourt. No. 187.
Hals: Stabornament. Schulter: Palmetten.
Bauch: In der Mitte von vorne eine grosse Sirene, mit
weiblichem Körper von den Hüften an nach oben, mit ausgebrei-
teten Rückenflügeln und Vogelleib unten; lange Locken-
Schmuck. Sie spielt offenbar zwei, allerdings ganz ver-
schwundene Flöten. L. und r. je eine kleinere Sirene
gleicher Bildung doch im Profil; die 1. spielt weisse Kithara
(mit Schwanenkopfenden), die r. spielt w. Flöten. Die weibl.
Fleischteile sind dunkelrot thongrundig, das übrige blassthongr.
— Zwei Rosetten im Räume. Unter den Seitenhenkeln je ein
weiblicher Kopf mit Sphendone und Schmuck.
3032. (1065). H. 0,34. Nola, S. Koll.
Hals: Stlibe. Schulter: Lorbeer. Unten Wellenorna-
mentband. Unter den Seitenhenkeln je ein Frauenkopf
mit Sphendone und gelbweissen Punkten,
Vorne: Eros als Jüngling (lange Locken; grosse Flügel
mit gelbweissen Tupfen, Brust und Henkelband; Schuhe) steht,
Später campan. Hydria, Gruppe i. 2, «. 84^
mit dem 1. Ellenbogen auf einen Pfeiler gelehnt, die Beine
überschlagend. Ihm gegenüber sitzt auf gelber Ranke eine
Frau nach 1. (Aphrodite?), auf der L. einen flachen Korb
und Kranz tragend (Chiton, vorn herab in der Mitte ein Saum;
Mantel um Unterkörper). Auf der vorgestreckten einen Hand
Beider sind in vertikaler Linie fünf weisse kleine Kugeln
(vgl. 3o25 — 26) angegeben. Eros halt auch in der gesenkten
anderen (r.) Hand eine kleine gelbe Kugel.
3033. (1069). H. 0,37. Arpi. S. Koll.
Hals: Stabe; Schulter: Lorber. Unten Wellenband.
Unter den Seitenhenkeln je ein Frauenkopf mit Haube und
schw. Halsband. Davor je eine Palmettenranke.
Bild vorn: Hermes steht nach r., den 1. Fuss auf einen
weissgelb aufgemalten Zweig stellend, in der L. das weiss-
gelbe Kerykeion daran eine Tänie, die R. vorstreckend mit
einem (w. g. aufgemalten) Kranz (nackt, nur weissgelbe
Perlenschnur um die Brust und wg. Kranz im kurzen Haar .
Ihm gegenüber sitzt eine Frau auf einer weissgelb aufge-
malten Palmette (Chiton; Mantel, der oben und unten mit
gezacktem Saum; Hals- und Armbänder); streckt Hermes
die r. Hand entgegen, darauf zwei kleine weisse Kugeln über-
einander; in der L. ein flacher Kasten mit sechs w. Kugeln;
von der 1. Hand herab hangt eine w. Tanie.
3034. (1093). H. 0,49. S. Barth. — Vgl. Panofka, mus. Bart. p. 139,
No. 76. — Intakt.
Hals: Stabe. Hinten zwei grosse Palmetten. Unter den
Seitenhenkeln je ein weiblicher Kopf mit Haube; gelber
Schmuck. — Unten Wellenornament. Der hohe Fuss wie bei
den Amphoren Form No. 53.
In der Mitte sitzt neben einem niederen weissen Pfeiler
Dionysos nach 1. (Mantel unterwärts), in der R. Narthex auf-
stützend, in der L. gelben Kranz haltend; gelber Kranz im
Haar; er sieht um nach einer r. stehenden bekleideten Frau
die ebenfalls den Narthex aufstützt. L. sitzt eine Frau, das
Tympanon schlagend, auf einem schlanken weissen Pfeiler;
ihr Fleisch ist weiss (auf Thongrund). Oben an der Schulter
der Vase sitzt ein ganz weisser Eros (Flügel thongr. mit viel
Gelb), in der L. ein Tympanon haltend (an beiden Tympanen
sind die herabhängenden kleinen Bänder graviert). — Zur
Füllung mehrfach gelbe, kreisförmige Massen oder Punkt-
rosetten.
846 Italisch rotfigyrig. Campanien.
3035. (1988). H. 0,2g. S. Ingenheim.
Hals: Stabe. — Hinten zwei Palmetten mit Blume des
campan. Stils. Unter den Henkeln je ein weibl. Kopf mit
Haube.
Vorn: Krieger in der campanischen Tracht nach r. (weisse
Beinschienen, w.Helm mitBackenklappen und oben zwei Federn;
ganz kurzer Chiton, breiter Gürtel); auf dem Rücken (obwohl die
Verbindung mit dem Rücken nicht angegeben) ein seltsamer,
anscheinend aus Weiden geflochtener peltaartiger Schild;
vielleicht ist derselbe auch von der w. Lanze herabhangend
gedacht an der eine w. Tänie hängt und die er über der L
Schulter trägt, siegreich heimkehrend. Eine Frau r. (Fleisch
weiss; Haube; breiter Gürtel) reicht ihm einen grossen w.
Skyphos (Form No. 21 3) nach dem er greift; sie hat eine w.
Oenochoe in der L. — Zwischen beiden ein schlanker w.
Pfeiler (Altar) mit einem gelben Rund darauf (Phiale). Oben
Tänie aufgehängt.
3036. (989). H. 0,235. Nola, S. Koll.
Hals: Stäbe. Schulter: Wellen.
Von den Ranken der Palmetten hinten gehen Blumen (mit
Gelb und Weiss gravierte Stiele) aus.
Vorn: Frau auf w. Ranke sitzend, Tympanon in der R.
3037. (1092). H. 0,28. Angebl. Bari, S. Koll.
Hals: Stäbe. Dicke Seitenranken der Palmette mit Weiss.
Vorn: Ein etwas ungeschickt gezeichneter Faustkämpfer,
das 1. Bein vorsetzend, die L. zum Parieren vorsreckend, die
R. zum Hiebe bereit (bärtig, nackt, w. Kranz, Faust-Riemen).
Geringes Exemplar.
3038. (953). H. 0,27. Atella, S. Koll. — Intakt.
Galoppierender Pegasos nach r.; gegen ihn anspringend
ein Lüwe von r. — Das Detail mit verdünntem Firnis und
weissen Punkten (wie z. B. auch an 3o25).
Unter dem Pegasos Pal mettenranke. — Etwas derb, doch
flüchtig.
ß) Kleinere Exemplare; ohne Palmetten hinten.
3039. (1095). H. o,3i. Nola, S. Koll.
Hals und Schulter vertikale Stäbe. — Das Bild vorne r.
und 1. von einer Blume campan. Stils eingefasst. — Eros aul
Gewand sitzend (weibl. Haar), einen weissen Kranz in der R.,
auf erhobener L. eine weisse (verblasste) Schale (?) haltend.
Später campan. Hydria, Gruppe 2, a. ß. — Krater, Gruppe 1. 847
3040. (1145). H. 0,28. Atella, S. Koll.
Auf Hals und Schulter Palmetten.
Eine Frau sitzt nach 1., bekleidet, Narthex in der L. auf-
stützend, eine Frucht auf der R. vorstreckend. R. und 1.
Blumen und Palmettenranke. — Sehr flüchtig; dennoch ist
die Vorzeichnung sehr deutlich.
3041. (957). H. 0,295. Vor i8?4 erw. — Intakt.
Auf Hals und Schulter nur eine Palmette.
Bauch: Pegasos (mit Weiss am Flügel) schreitend nach
1.; r. und 1. je eine Blüten- und Palmettenranke des campan.
Stils.
Krater. (In der Art von Form No. 3o2.)
Erste Gruppe: In Form und Stil etwas älter als die folgende
Gruppe. Wenig oder gar keine aufgemalte Farbe. .
3042. (1056). H. o,335. O. Dm. 0,355. s- Koll. — Die Oberfläche be-
schädigt und abgerieben; doch ungebrochen. Rand mit
Lorbeerzweig; unten Mäander zwischen den Henkeln. Sonst
ohne Ornamente. Der Rand von massiger Ausladung.
A) In der Mitte steht (auf der Bodenlinie) ein Jüngling
nach r. im Mantel und Schuhen, auf gelben Stock vorgelehnt:
er oflriert eine gelbe Tanie einer r. im Räume sitzenden
Frau mit nacktem Oberkörper und Schuhen; r. unten eine
Gans. L. steht Eros (im Räume über der Bodenlinie), die
R. in die Seite stemmend und auf gelben Stock sich stützend,
mit der L. eine gelbe T'änie nach r. heraus haltend; gelbe
Haarspitzen; Schuhe. — Das Gelb ist modern aufgefrischt.
B) Zwei Manteljünglinge, einer mit Narthex. Die
Mäntel alle mit Zacken- Säumen.
3043. (1951)- H. 0,255. O- Dm. °j26. — Von Panofka in Neapel erw.
1847. — Intakt. — Abg. Arch. Ztg. 1849, Taf. 5,1 S. 42.
(Panofka).
Oben Lorbeer; unten Mäander; sonst ohne Ornamente.
Rand von sehr massiger Ausladung; gerade emporsteigende
Henkel.
A) Komödienscene; ein Gefangener. L. eine Pal-
mettenranke. — Ein Komiker (seine Maske ist bartig, mit
Stumpfnase, gemeiner Typus; enger kurzer Chiton der mit
verdünntem gelbbraunem Firnis angelegt, ohne Falten; enge
Hosen und Aermel, beide etwas faltig; ein langer Phallus, wie
es scheint an dem Chiton befestigt, hängt hinten herab) wird
gezüchtigt von einem Anderen in ganz gleichem Kostüm;
er hat einen Strick um den Hals, den der Andere hält und ihm
848 Italisch rotfigurig. Campanien.
mit dem langen Stocke in der R. droht; ersterer kauert davor
erschreckt zusammen und legt die Hände auf die Kniee.
Oben in der Mitte ist der Kopf (nur der Kopf) eines dritten
gleichen bärtigen Komikers dargestellt, der, gegen den Ge-
züchtigten gewendet und auf ihn herabsehend, höhnend den
Daumen an die Nase legt. Die Masken der drei Figuren sind
alle gleich; die Ohren durch runde Lappen angedeutet.
B) Zwei Mantel Jünglinge sich gegenüber, der eine mit
Stock; kurze Haarspitzen nach Art des attischen strengen
Stiles.
Der Stil ist von 3044 recht verschieden und sicher alter;
er ist verwandt dem der älteren Glockenkratere Lucaniens
(No. 3i74ff).
Zweite Gruppe: Weit ausladender Rand, dartcm Epheuguirlande.
Viel -weiss-gelbes u)id rotes Detail. Künstler Assteas.
3044. (2481). H. 0,37. O. Dm. o,36. Zur Zeit der Publikation
Millingens (1823) im Besitze des Bischofs von Nola; aus der
Samml. Torrusio in Nola 1875 erw. — Der Rand war zer-
brochen. Kleine Uebermalungen und Ergänzungen. — Abg.
Millingen vases grecs de diverses coli. pl. 46, p. 69; Geppert,
altgr. Bühne Taf. 4; Wieseler Bühnenwesen Taf. IX, 15; S. 62.
Wiener Vorlegeblätter Ser. B, Taf. 3, 1. Vgl. O. Müller, I
Dorier II, S. 349 f, Brunn, Gesch. d. gr. Künstler II, S. 662;
Bull. d. J. 1869, p. 145. Arch. Ztg. 1879, S. 184. Klein, Vas.
mit Meistersign. S. 84, 2.
Der Epheu am Rande hat gravierte Zweige und weisse
Blüten (Punktrosetten).
A) Auf dieser Seite ist das Ornament zwischen den
Henkeln weiss und gelb aufgemalt (Palmette mit Ranken und
akanthosartig gezackten Blättern).
Komödienscene. Das Proskenion wird getragen von
fünf niederen dor. Säulen (weiss auf Thongrund, mit gelber
Innenzeichnung). R. und 1. wird das Ganze abgeschlossen
durch je einen Thongrundstreif. Oben auf der Skene 1. eine
halboffene Flügelthüre. In der Mitte steht ein Kasten,
eine Lade mit vier Füssen und geschlossener Wand; ein mit
verd. braunem Firnis angelegtes Querholz teilt sie in zwei
horizontale Hälften; auf der oberen zwei schw. Ringe (Ver-
zierung oder Griffe?); es ist nicht eine Kline. Auf ihren ge-
schlossenen Deckel hatte sich ein Greis (Komikermaske mit
weissem Haar und Bart; kurzer weisser Chiton mit Gelb, enge
Aermel und Hosen wie die Folgenden alle, dunkelroter
Phallus wie ebenfalls bei den Folgenden; auf Hosen und
Aermeln ein weisser vertikaler Streif; um den 1. Arm ein
Später campan. Krater, Gruppe 2. 84Q
Mantel gewickelt; er hatte wohl mit dem Kopf eben auf dem
zu einem Kissen gemachten 1. Arme geruht; in der R. ein
gelber kurzer Stock mit kurzer Handhabe). Oben steht
A P l r1 o t
Er wird am 1. Unterbein und am 1. Arme r. und 1. von zwei
unbärtigen Mannern im Komikerkostüm gepackt (beide in
dunkelroten kurzen Chitonen, engen Hosen und Aermeln
wie der vorige; der r. mit w. Schuhen, derselbe hat auch
lange Haare der andere kurze). Der Greis (ein Geizhals?) soll
heruntergeworfen werden von der Kiste (mit seinem Geld?).
Ueber dem Mann 1. steht (sehr verblasst)
E Y M N E]v[i*>[rtGTog
(die Inschrift rvfivaaug war modern aufgemalt, an einer von
einem Bruche durchschnittenen Stele; sie ist jetzt beseitigt;
antik ist nur das Angegebene; Der erste Buchstabe scheint
eher E als r gewesen zu sein). Ueber dem Anderen r. steht
Kco(Tt[X]og.
R. steht noch ein dicker, bärtiger Mann in Komikertracht,
zusehend, wie es scheint voll Entsetzen über die frechen
Eindringlinge; er hat kurzes gesträubtes Haar; vom Barte
ist nur ein kleiner Rest antik, das übrige mit dem ganzen
Untergesicht modern; er hat weissen kurzen Chiton mit gelben
Innenlinien; roter Phallos, Hosen und Aermel wie die anderen.
Ueber ihm steht
& A ^ I Sk (* KaQiMV.
Oben in der Mitte hängen, von einander abgewandt zwei weisse
unbärtige weibliche Masken mit weiblicher Haartour (Maske
für den ganzen Kopf, Stumpfnasen; etwas geöffneter Mund);
in der Mitte ein w. Kranz. Oben über der Mitte, unten am
Epheubande der Mündung steht, wie die anderen Incshriften
rot aufgemalt
^ i T « AI
i r * A *
54
85o Italisch rotfigurig. Campanien.
(war übermalt, jetzt gereinigt. Die letzten Buchstaben waren
verdeckt; <t> E stand auf einem modernen Stücke weiter r.) —
Sorgfältige Ausführung; die Lippen meist rot; zuweilen sind
die Zahne weiss; weiss ist immer die Iris der Augen und der
Teil zwischen Braue und oberem Lid. Der Mund immer
offen, die Augen starr und gross; die Brauen hochgeschwungen.
Die Zeichnung meist in Relietlinien.
B) Die Figuren stehen im Räume auf. L. vorne schreitet
Dionysos nach 1. (Schuhe; Shawl mit gezacktem Saum,
Mitra um den Kopf; weisses Perlenbrustband; weisser Narthex;
Schale und w. Perlenband auf der R.) Es folgt ein jugend-
licher Satyr mit w. Fackel; auf der R. kleine w. runde
Frucht (auch er hat w. Brustperlenbänder und Schuhe).
Oben eine Tänie; unten drei Ranken. — Das Ornament
zwischen den Henkeln ist auf dieser Seite nur ein schw.
Mäander auf Thongrund.
Glockenkrater.
Erste Gruppe: Form No. 4g. Ohne Ornamente unter den
Henkeln. Fast ohne aufgesetzte Farben.
3045. (1952). H. o,32. O. Dm. 0,335. Von Panofka in Neapel erw. 1847.
— Kleines erg. und übermalt. — Abg. Arch. Ztg. 1849,
Taf. 5, 2. S. 43 f. (Panofka), S. 88 (Welcker); Annali d. J. 1853,
tav. AB, 4; p. 33 (Wieseler). Vgl. Ztsch. f. Alterth.wiss. 1850,
217 (Osann); Heydemann, Iliupersis S. 14, Anm. 3, E. S. 15. *
Am Rande oben ein lesbisches Kyma in Konturen.
A) Komödienscene. Auf einem breiten Altare (recht-
eckig; ohne Stufe; über den Schmalseiten Krönung; vorne
Blutflecke und ein Kranz) sitzt ein Greis im Komikerkostüm
mit einst weissem jetzt verblasstem Barte; auf dem Kopfe eine
gezackte Tiara, die wohl den König andeuten soll; enge
Hosen und Ärmel; kurzer Chiton (Bauch und Phallus über-
malt); erschreckt erhebt er abwehrend die L. gegen einen
herankommenden bartlosen Mann im Komikerkostüm, der in
der R. ein Schwert schwingt und um die L. die Chlamys ge-
wickelt hat (Pilos auf dem Kopfe; enge Hosen und Aermel;
dicker Wanst, langer mit verdünntem braunen Firnis gefüllter
Phallus; seine Brust ist übermalt, fälschlich wie verblichen).
— Beide Masken haben offenen Mund, eingesenkte Stumpfnase
und hochgezogene Brauen. Es sind wohl Priamos und Neopto-
lemos gemeint. L. vom Altare ein Lorbeerbaum.
B) Zwei (übermalte) Manteljünglinge mit Stöcken;
Ball oben.
Später campan. Glockenkrater, Gruppe i. 2. 85i
Zweite Gruppe: Dieselbe Form, doch der Fussrand etwas höher.
Palmettenornamente an den Seiten, doch von sehr gemässigtem ein-
fachem Charakter. Das Otnamentband unten (Mäander) nur unter
den Bildern, nicht ganz umlaufend. Um den Henkclansatz Stabor-
nament. Wenig aufgemaltes farbiges Detail.
3046. (1949). H. 0,35. O. Dm. o,36. Von Panofka in Neapel erw. 1847.
— Einige grosse Brüche, die schon im Altertum vorhanden
und durch Klammern zusammengefügt waren; ohne alle
Uebermalung; teilweise von Sinter bedeckt. — Abg. Arch.
Ztg. 1849, Taf. 3. S. 17 ff.
Nur an der Seite des Bildes eine kleine Palmettenranke.
A) Komödienscene, anscheinend aus den „Fröschen" des
Aristophanes. L. eine Wand mit Gesims und Basisschwelle, wohl
ein Thor (der Unterwelt) vorstellend; r. davor ein viereckiger
Altar; dazwischen im freien Räume aufstehend Dionysos,
als Herakles verkleidet, in Komikertracht (enge Aermel und
Hosen; dicker Bauch und Hintern; Phallos ; bärtige breit-
mäulige Maske, mit w. Binde und gelben Epheublättern be-
kränzt); in der L. Bogen und Löwenfell, schwingt er in der
R. die Keule um an das Thor zu klopfen. R. folgt auf einem
Maulesel (mit gestreiften Beinen) sein Diener Xanthias (an-
scheinend nackt, doch mit Ring um Hand- und FussknÖchel;
mit bärtiger silenesker Maske und gelben Binden; das Gesicht
beschädigt); er trägt auf dem Rücken an einer Stange ein
sehr grosses' gepacktes Bündel. Oben den Rand entlang
gelbe kleine Epheublätter.
B) Statt der gewöhnlichen Mantelfiguren steht hier 1. von
einer ion. Säule (auf Basis) ein in den Mantel gehüllter Ko-
miker von stolzer Haltung mit bärtiger Maske (mit offenem
Munde); r. davor im Räume eine grosse Tänie. R. ein ge-
wöhnlicher Manteljüngling nach 1. mit Stock.
3047. (1950). H. o,36. O. Dm. 0,37. Von Panofka in Neapel erw.
1847. — Intakt. — Abg( Arch. Ztg. 1849, Taf. 4, 1. S. 33 f.
(Panofka).
Unter den Henkeln eine grosse Palmette und eine kleine
Ranke.
A) Komödienscene. Unten eine Reihe ausgesparter
Steine |die Strasse bedeutend); oben in der Mitte ein Fensterchen.
L. enteilt ein bartloser Greis in Komikertracht (langer
Phallos; kurzer steifer faltenloser etwas gestickter Chiton;
dürre nackte Beine, grosse gerunzelte Glatze); er trägt eine
Spitzamphora, in der R. ein angebissenes Stück Esswerk (mit
rotem Rande und aufgesetztem gelben Sterne, wohl ein ver-
54*
852 Italisch rotfigurig. Campanien.
ziertes Backwerk); er sucht sich der Verfolgung eines alten
Weibes zu entziehen, das beide Arme nach ihm ausstreckt
und ihm eiligst nachläuft nach 1. (Chiton nur bis zu
den Knieen; magere Beine; dicker Bauch; hoher Haar-
knoten über der Stirne; vortretender hässlicher Mund; weisse
Ohr- und Armringe, vorn Gürtel). R. oben eine T'änie; ferner
den oberen Rand entlang eine Reihe weisser kleiner Epheu-
blätter.
B) Zwei Manteljünglinge mit Stöcken.
Dritte Gruppe: Reichere Ornamente des camßanischen Stiles an
den Seiten. Das Ornamentband unten (fast immer Wellenornament)
umlaufend. Reichliche Verwendung von farbigem Detail.
et) Nach der noch gedrückteren Form und dem Stile ältere
Exemplare.
3048. (2048). H. 0,185. Nola, Nachlass von Dr. Herbst in Calbe, 1858.
Neben der Palmette an den Seiten hohe Ranken mit
grosser Blüte.
A) Ein Jüngling sitzt nach r. auf einem Felsen (kurze
Haare, weissgelbe Binde mit Spitzen), den Thyrsos in der L.
B) Eine Frau nach r. (Chiton mit Saum in der Mitte
herab), den Thyrsos in der L., das 1. Bein aufstellend, doch
wie in eilender Bewegung. Der Thongrund teils blass, teils
dunkelrot.
3049. (975)- H. 0,235. O- Dm. 0,235. Alte kgl. Sammlung.
A) Eros (mit langen mannlichen Locken, mit gelber ge-
zackter Binde, grossen Flügeln voll gelber und weisser Tupfen;
gelbes Perlenband um Brust und Schenkel; Schuhe, Armbander)
kauert nach 1. und hält in der L. ein gelbes Instrument (in
Form zweier gekreuzter Stabchen mit einem Halbkreise an
der einen oberen Seite), in der R. eine dunkelrote T'änie, und
über der Hand eine vertikale Reihe von vier w. und gelben
kleinen Kugeln; unten vor ihm 1. niedere Basis (Altärchen),
darauf eben solche weisse Kugeln liegen.
B) Ein Jüngling sitzt auf einer gelben Ranke nach 1.; auf
dem 1. Arme der Mantel mit gezacktem Saum; sehr reich ge-
schmückt wie Eros auf A); inder L. ein gelber grosser Zweig (von
Palme?) daran eine dunkelrote Binde; in der R. ein Spiegel;
1. kleine Basis (Altärchenj wie auf A), mit vier weissen und
gelben kleinen Kugeln in vertikaler Linie übereinander in
der Luft.
Später campan. Glockenkrater, Gruppe 3, «. ß. 853
3050. (729). H. 0,35. O. Dm. o,33. Angebl. Bari, S. Koll.
Auf gelber Ranke sitzt eine Frau nach r. (Chiton vorn in
der Mitte herab mit breitem gezacktem Saum; gezackter
Mantel); sie halt in der R. einen Kranz, in der vorgestreckten
L. ein verblasstes weisses gezacktes Diadem. Vor ihr steht
ein Silen (Schuhe; Epheukranz; Brust- und Schenkelband);
er reicht ihr einen gelben Zweig. Sein ithyphallisches Glied
von ganz unantiker Zeichnung ist vollständig übermalt; er
war offenbar gar nicht ithyphallisch und erst durch Auskratzen
des Firnisses und Uebermalen wurde jenes hergestellt.
B) Zwei Manteljünglinge mit gelben Stöcken und
Kränzen. Dem Stile nach relativ gut und alter als die fol-
genden.
ß) Schlankere Form, der Bauch nach unten sich stärker ver-
engend. Stil des Verfalls.
3051. (1110). H. o,38. O. Dm. o,38. St. Agata dei Goti, S. Koll.
A) Auf einer Basis sitzt eine Frau nach h, geschmückt;
mit gelbem Spiegel; 1. eine Frau nach r. mit gelber Schale
und Kranz; r. eine a ndere mit Alabastron und Traube; weisse
Spendone; Haarknoten. Oben T'anie. Sehr breit und nach-
lässig.
B) Drei Manteljünglinge und gelbe Rosetten.
3052. (1074). H. 0,35. O. Dm. 0,35. Angebl. Ruvo, S. Koll.
A) Ein Jüngling (mit w. Kranz, gelben Brust-, Schenkel-
und Armbändern, Schuhen), ein Tympanon am 1. Arm, in der R.
Kranz, in der L. Binde, stellt den 1. "Fuss höher auf, nach r.
auf eine weissgelbe Ranke; 1. eine Basis (Altar) darauf eine
horizontale und eine vertikale Reihe gelber und weisser kleiner
Kugeln.
B) Nach r. eilende umsehende geschmückte Frau mit
Tympanon und Binden.
3053. (i435)- H. o,3o. O. Dm. 0,26. Angebl. Anzi, S. Koll.
A) Eine Frau sitzt auf niederer Basis nach 1. und hält
Tympanon, Kästchen und Binde; viel gelbweisses Detail; ihr
Oberkörper nackt, unten Mantel.
B) Ein weibischer reichgeschmückter Jüngling setzt den
1. Fuss höher auf eine Ranke auf; am vorgestreckten r. Arme
das Tympanon, auf der r. Hand gelbes Zackendiadem. L. eine
breite Stele mit gelben Punkten darauf, darüber grosses
Tympanon.
854 Italisch rotfigurig. Campanien.
3054. (1684). H. 0,395. O. D. o,38. S. Agata dei Goti, S. Koll.
Die Henkel klein, wie zusammengeschrumpft. Grober
blasser Thon. Nur breite Pinselstriche. °
Theihveise sehr von Sinter bedeckt. Intakt sonst.
A) Sitzende bekleidete Frau mit Schale nach 1. (Haube;
vorn am Chiton in der Mitte herab vertikaler gezackter Streif)
R. oben ein Bukranion mit Binde; darunter ein Zweig.
B) Bekleidete Frau, im Mantel verhüllt, nach 1. stehend
neben einem Panther; 1. oben Bukranion, r. oben Vogel;
unten Zweig. Um die Konture sind breite Striche mit matter
roter Farbe gezogen. Ueberaus roh und flüchtig.
305 5. (1870). H. 0,08. Vor 1846 erw.
Kleines Exemplar ohne Palmetten. Jederseits ein weib-
licher behaubter Kopf nach 1.
Deckelgefäss mit hohen Ohrenhenkeln.
Form No. 311, doch mit ei?zf ackern Knopf auf dem Deckel und
ohne die Warzen nebe?z den Henkel ans ätzen.
3056. (i234). H. 0,16. Alte kgl. S.
Beiderseits Frauenkopf mit Haube nach 1. (mit Gelb
und Weiss). Roh.
3057. (1238). H. o,23. Calvi, S. Koll.
Desgl.
Kanne.
Erste Gruppe: Die Form ist nach unten bauchig; der Henkel
niedrig; die Alündung dreigeschlitzt. Um den Hals Eierstab; hinten
Palmetten.
tt) Exemplare relativ älteren Stiles.
3058. (910). H. 0,18. Nola, S. Koll. — Intakt. — Abg. Panofka,
verlegene Mythen Taf. III.
Blasser Thon; glänzender etwas springender Firnis.
Weisses, gelbes und rotes Detail. Der Stil dem des Assteas
sehr nahe.
Hermes eine Botschaft an eine Frau ausrichtend.
Hermes (in Flügelstiefeln, die getüpfelte Chlamys auf der 1.
Schulter, das weisse Kerykeion mit roten und weissen Binden
unter dem 1. Arm; weissgelber Petasos im Nacken; bekränzt)
steht, das 1. Bein entlastend ruhig nach r. und spricht mit
einer Frau, der er einen weissen Zweig mit roter T'änie hin-
hält; sie ist nur mit dem Oberkörper dargestellt (das Uebrige
Später campan. Deckelgefäss. — Kanne, Gruppe i. 2. 855
einfach abgeschnitten; weder ein Fenster noch ein Berg an-
gedeutet), im Mantel (Saum gezackt; Harband), in der R. ein
weissgelbes Perlenhalsband haltend. L. von Hermes ein Altar
auf einer Stufe; w. Kugeln in vertikaler Reihe darauf. Vor
Hermes r. eine Gans nach 1.
3059. (1106). H. 0,26. Angebl. Ruvo, S. Koll.
Blasser Thon. Eros sitzt nach 1. (Fleisch hat dunkel
gerötheten Thongrund; mit Gelb und Weiss; Zackendiadem;
Brustband); er sitzt auf w. Ranke. R. und 1. Palmettenranke
mit Blüte. Unten Welienornament. Technik und Stil wie
bei den Vasen von Cumae.
ß) Geringe spätere Exemplare.
3060. (I2i3). H. 0,145. Nola, S. Koll.
Hinten Palmette. — Frauenkopf nach 1., mit Haube
{mit Weiss). Fensterchen oben; blasser Thon.
3061. (1223). H. 0,135. Nola, S. Koll.
Ohne Palmetten. Von Wellenornament eingerahmt:
Frauenkop f nach 1., in Haube.
3062. H. 0,095. Pomarico, S. Koll.
Frauenkopf nach 1., mit Haube (ohne Weiss).
3063. (1252). H. 0,12. Anzi, S. Koll.
Frauenkopf nach L, in Haube. Blasser Thon.
3064. (125). H. 0,10. S. Koll.
Desgl.
Zweite Gruppe: Schlankere Form; Mündung und Henkel wie
oben\ Banch von tmten nach oben sich ausweitend. Auf dem Halse
'vertikale Stäbe. Auf der Schulter Wellenoi-nament oder Lorbeer.
Hinten Pal '/nette mit gezacktem Blatt an der Seite.
3065. H. 0,26. S. Agata dei Goti, S. Koll. (No. 784).
Eine Frau mit Narthex und Spiegel entfernt sich nach
1., sich umsehend nach einer Frau mit Traube und Schüssel.
Rosette als Füllornament.
3066. H. 0,25. S. Agata dei Goti, S. Koll. (No. 787).
Eine Frau mit Kranz und w. Spiegel steht einer auf w.
Postament sitzenden Frau mit Kasten gegenüber. — Zwischen
beiden ein Altar ohne Basis (weiss). Oben Fenster.
3067. (1185). H. 0,225. Calvi, S. Koll.
Eine Frau (Oberkörper nackt, Mantel unten) stellt das 1.
85b Italisch rotfigurig. Campanien.
Bein auf einen w. Fels nach r., in der L. Kranz, in der R.
Eimer; Kranz um die Brust. Ihr gegenüber eine Frau mit
Spiegel und Thysos. Oben zwei Fenster und Tänie, unten
Zweige.
Das Bild ist an den Seiten von einem schmalen Bande
mit A eingefasst.
Dritte Gruppe: Form No. 313, dock mit geradem Henkel. Um
den Bauck Lorbeerzxveig.
3068. (2002). H. 0,145. S. Ingenheim.
Am Halse seitlich des Henkels Palmetten; vorn eine ver-
hüllte Frau nachl. sitzend; sie spielt mit einem weissgelben
Vogel von der Grösse einer Taube (Arm- und Halsband);
hinter ihr r. ein niederes Postament (mit w. aufgemaltem
„laufenden Hund"-Ornament). — Blasser Thon.
3069. (986). H. 0,18. Angebl. Bari, S. Roll.
Am Halse vorn ein sitzender Jüngling nach 1. (Mantel
mit gezacktem Saum unterwärts), in jeder Hand einen Kranz;
Brustband und Diadem aus w. Punkten; w. Terrainlinie, r!
kleiner Altar mit vier weissen Früchten darauf. Oben w. Binde.
Oben sogenannter Eierstab.
3070. (939). H. 0,14. Avella, S. Koll.
Blasser Thon. Oben Frauenkopf und Palmetten. Am
Bauche unten weiss aufgemalte Palmetten.
3071. (2493). H. 0,055. Dm. 0,10. Curti bei Capua, 1875.
Hals und Henkel fehlen. Oben Palmetten und zwei
Frauenköpfe mit Haube. Um den Bauch Lorbeer.
Bauchige Lekythos, sog. Aryballos.
Erste Gruppe: Form No. 240, dock schlankeres und stark aus-
geschweiftes Mündungsstück. Polychromes Bild.
3072. (2483). H. 0,46. Capua, 1876. Aus vielen Stücken; viel, doch
geschickt ergänzt und übermalt. Abg. Mon d I X 2s
Annali 1876, 34 ff. (v. Duhn). '
Hals mif sehw. Stäben. Auf der Schulter Eierstab (mit
Weiss). Hinten grosse Palmetten, die aber stark ergänzt und
übermalt. Unten Wellenornament.
Pelops entführt Hippodameia über's Meer. Ein
Viergespann (zwei Rosse ganz weiss; an den andern
die Unterbeine und Stirne weiss; rote Zügel) nach 1. im
Galopp über das Wasser, zu dessen Andeutung das unten
Später campan. Kanne, Gruppe 3. — Aryballos, Gruppe i. 2. 857
laufende Wellenornament benützt scheint; vor den Rossen 1.
ein Delphin (w. Bauch); der Wagenkasten massiv, dunkelrot;
derRand weiss und ebenso die Räder. Darauf als Lenker Pelops
(enge Aermel, weisser die Muskeln ausprägender Panzer;
phrygische Mütze vorne mit ausgezacktem Rande); er legt
den 1. Arm (erg.) um die Schulter der Hippodameia, die ihn
mit beiden Armen umschlingt; ihr wallendes Gewand ist bis
auf Weniges erg.; an wenigen Stellen ist das Antike unter
der Uebermalung noch erhalten; das Fleisch weiss; (weisser
hoher Kopfaufsatz und weisser Schleier). Vom Wagen stürzt
rücklings Myrtilos, als nackter Jüngling, mit ausgebreiteten
Armen (Beine und Kopf übermalt, doch ist er sicher unbärtig).
Dass Pelops ihn herabgestossen ist durch nichts angedeutet.
L. oben sitzt im Räume eine Erinys (dor. Chiton, der fast
ganz übermalt; w. Fleisch; Locken, darin eine w. Schlange die
die Stelle einer Binde versieht) mit ausgebreiteten grossen w.
Flügeln (an rotem Bande), in der R. das Schwert gezückt
haltend und wie mitleidig auf Pelops niederblickend.
Zweite Gruppe: Dieselbe Form; kleinere geringe und späte Ex-
emplare. Am Halse schau. Stäbe. Hinten Palmetten meist mit dickem
Seitenblatt.
3073. (1159). H. o,23. St. Agata dei Goti, S. Koll.
Ein Jüngling im Mantel, sich spiegelnd; ihm gegenüber
eine Frau mit Kranz. Zwischen beiden eine Stele oder Altar
mit weissen Früchten oben und Zweigen an den Seiten, zur
Hälfte weissgemalt. Viel weisser Schmuck. — Flüchtig, mit
breitem Pinsel.
3074. (2488). H. 0,17. Curti bei Capua, 1875.
Dicke campan. Blume neben der Palmette.
Oben und unten Wellenornament. Zwei Frauen in don
Chiton sich gegenüber (Hauben; weisser Schmuck; w. Schuhe);
die 1. erhebt eine Binde und hält Kranz; die r. erhebt Frucht-
schüssel.
3075. (Dubl. 676). H. 0,20. Angebl. Pompei.
Ein Jüngling mit Speer nach 1. eilend, Kranz in der R.;
Chlamys. — Grob. Ohne Weiss.
3076. (985». H. 0,21. Nola, S. Koll.
Ein Jüngling (Unterkörper in Mantel, mit Brustband)
sitzt nach 1. (Schuhe gelblich, mit verdünntem Firnis, ebenso
der Sitz). W7eisse Ranken und Rosetten.
858 Italisch rotfigurig. Campanien.
3077. (981). H. 0,19. Nola, S. Koll.
Ein Jüngling mit Thyrsos, nach 1. hüpfend, eine Binde
haltend (gezackte Haarbinde; w. Brustband). R. ein w. kleiner
Pfeiler.
3078. (976). H. 0,22. Angebl. Pomp ei. Alte kgl. S.
Auf w. Fels eine sitzende Frau mit Schale nach r.; eine
Frau mit w. Binde ihr gegenüber.
3079. (1246). H. 0,175. Nola, S. Koll.
Ein eilender Jüngling im Mantel, mit Thyrsos, nach r.,
die L. erhebend (ohne Weiss und Gelb).
3080. (Dubl. 668). H. 0,21. Armento, S. Koll.
Die Zeichnung etwas verwischt. Eine Frau (lange Haare,
gezackte Binde; Chiton, Mantel) hält an den Flügeln gefasst in
der R. einen Vogel (Taube?) gegen einen kleinen niederen
Altar ohne Basis. Oben ein Fensterchen.
3081. (Dubl. 665). H. 0,20. Alte kgl. S.
L. sitzt eine Frau in Mantel (ohne Chiton), in der R.
einen w. Kranz; sie streckt mit der L. eine Schüssel einem
sich umwendenden Eros entgegen (mit mannlichem Haar).
Deckelschale.
Erste Gruppe: Ungefähr Form No, 218. Die Henkel einfach.
3082. H. 0,15. Dm. 0,21. Angebl. Pompei, von Gargiulo in Neapel gek.
Auf dem thongr. Rand der Schale Lorbeer. Auf dem
Rand des Deckels Wellenornament. Auf dem breiten Deckel-
knopf schw. Palmetten.
Um den Deckel: Eine Frau mit Tympanon und eine zweite
mit Kästchen sitzen sich gegenüber (dor. Chiton, Mantel mit
gezacktem Saum, Haube). Den ganzen übrigen Raum füllt ein
Eros mit riesigen Flügeln (männl. Locken, r. Kranz), der
nach 1. sitzend die Hand nach dem Kästchen der einen Frau
ausstreckt. Terrainlinien und einiges andere Detail mit ver-
blasstem Rot aufgemalt. — Roter Thon. Relativ älterer Stil.
3083. (2076.) H. 0,075. Dm. 0,08. Nachl. Panofka's.
Kleines Exemplar; am Schalenrand w. Striche. Zwei
weibl. Köpfe mit Haube auf dem Deckel. Palmette dazwischen.
Zweite Gruppe: Die He?ikel mit umgebogenen anliegenden Enden.
3084. (1233.) H. 0,11. Alte kgl. Samml.
Auf dem Rand der Schale wie des Deckels Wellenorna-
Später campan. Deckelschale. — Napf. 859
ment. Auf dem Knopf nur radiale Striche. — Deckelbild:
eine sitzende Frau nach 1. (dor. Chiton, w. Zackendiadem)
spielt mit einem eiförmigen Gegenstand auf der R. Ein
Madchen, wie im Laufe vorwärts auf das r. Knie gestürzt
einen kuchenförmigen Gegenstand in beiden Händen; die
Figur soll durch ihre Stellung möglichst viel Raum füllen.
Ranke zwischen beiden.
3085. (1224.) H. 0,16. Dm. 0,18. Nola, S. Koll.
Auf dem Deckel zwei Frauenköpfe sich gegenüber (mit
Sphendone, gelbem und weissem Schmuck). Zwischen ihnen je
eine Palmette.
Vgl. unten die sehr ähnlichen Gefässe aus der Basilicata
(Lucanien).
3086. (1243.) H. 0,12. Dm. o,i3. Avella, S. Koll.
Zwei Frauenköpfe mit Haube zwischen Palmetten.
3087. (1241.) H. 0,135. Dm. 0,145. Angebl. Anzi, S. Koll.
W. Streifen am Rande der Schale. Auf dem Deckel zwei
Frauen köpfe mit Haube zwischen Palmetten.
3088. (Dubl. 285). Dm. 0,10.
Deckel. Zwei Frauenköpfe nach 1. und ein Jünglings -
köpf mit Pilos nach I.
3089. Dm. c. 0,20. Nola, S. Koll.
Deckel einer ähnlichen Schale, statt des breiten Knopfes
jedoch ein Griff in Gestalt eines Bandes mit Knoten. — Zwischen
Palmetten zwei Frauenköpfe (mit. Weiss). Auesserst roh.
Napf.
Form No. 213, doch schlanker, mehr ausgeschweifter Umriss.
Meist unten grosses Wellenornamentband und oben Eierstab. Unter
deji Henkeln Palmetten mit der Blume kampan. Stils an der Seite.
Geringe Technik, etwas plump und schwer. Meist viel Weiss und Gelb.
3090. (2000.) H. 0,115. S. Ingenheim. — Abg. Gerhard, ges. akad. Abh.
Taf. LXIII, 3; Bd. II, S. 567.
Kleines Exemplar, ohne Ornamentband oben und unten;
dem Stile nach etwas älter als die folgenden. Ohne Weiss.
A) Ithyphallische Herme des bärtigen Hermes mit Pe-
tasos, nach 1.
B) Manteljüngling nach 1.
Sehr flüchtig.
860 Italisch rotfigurig. Campanien.
3091. (1873.) H. 0,15. Rösel's Nachl. — Oberfläche sehr abgerieben.
A) Eros sitzt auf einem Fels und wendet sich lebhaft nach
r. um, die R. ausstreckend (weibl. Schuhe, Haarschopf; gelbes
Band mit Spitze vorn im Haar).
B) Ein eben solcher Eros (auch mit Schuhen) eilt schreitend
nach r. über Wasser (unten Wogen angedeutet; oder ist es
welliger Boden?), vorgebeugt, in der offenen 1. Hand etwas
aus vier weissen Punkten Bestehendes tragend.
Im Stile etwas besser und älter als die folgenden.
3092. (1066.) H. 0,16. Alte kgl. S.
A) Frau (Fleisch weiss; lange Haare), Kästchen und Tym-
panon tragend, nach r.
B) Manteljüngling nach 1. (weisse Binde).
3093. (1164.) H. 0,26. O. Dm. 0,21. S. Arcangelo, S. Koll.
A) Nike, auf einem Fels sitzend, geschmückt, mit Kranz
und Binde in Händen. — Fenster und Rosetten.
B) Grosser Frauenkopf mit Haube und gelben Spitzen vorn.
3094. (1068.) H. 0,16. S. Agata dei Goti, S. Koll.
Nur oben Wellenornament, unten nichts.
A) Frau mit Eimer, Schale (beides gelb-weiss) und Tym-
panon in den Händen, geschmückt, stehend.
B) Manteljüngling nach 1.
Auf beiden Seiten 1. oben ein rechteckiges kleines Feld,
von dem weisse geknotete Binden herabhängen (Votivtafel?)
3095. (1160.) H. 0,195. O. Dm. 0,175. Bitordi, S. Koll.
Blasser und dunkler roter Thongrund wechseln ab.
A) Laufender jugendlicher Satyr nach r., in der R. Eimer,
auf der 1. Schulter grosse Spitzamphora schleppend; auf 1.
Schulter Gewandstück; am r. Oberschenkel und Brust ein
Perlenband. R. ein Pfeiler. Das Fleisch ist 'dunkelrot thon-
grundig, das Andere blass.
B) Eilende Frau nach 1. mit Korb und Kranz; 1. Pfeiler.
Die Figur dunkelrotthongr.; Fussbodenlinie eingeritzt.
3096. (1212.) H. 0,08. Angebl. Anzi, S. Koll.
Geringes kleines Exemplar. Weder oben noch unten
Ornamentband.
Beiderseits ein Jünglingskopf, rotgemaltes Haar; ohne
Weiss. Blasser Thon.
3097. (1228.) H. 0,115. Angebl. Ruvo, S. Koll.
A) Greif nach 1. schreitend.
B) Unbärtiger Satyrkopf (weisser Kranz, Tierohr).
An den Palmetten auch weniger Weiss.
Später campan. Napf. — Verschiedene Formen. 86l
3098. (1147.) H. o,n. Nola, S. Koll.
A) Frauenkopf mit Haube nach 1., ohne Weiss und Gelb.
B) Ganz nach 1., mit wenig Weiss. — Roter Thon.
Verschiedene Formen.
3099. (2550.) H. 0,24. S. Friedländer, 1877.
Eimerartiges Gefäss mit Bügelhenkel, FormNo. 3oj. Oben
am Bügel eine Oehse zum Durchziehen eines Seils. Auf der
Schulter schw. Flechtornament. Ringsum sind flüchtige buch-
stabenartige Striche eingeritzt, die jedoch modern scheinen.
3100. (1086.) H. 0,25. S. Koll.
Desgl.; auf der Schulter Zweige und Blätter und dgl.
3101. (79) H. 0,22. S. Koll.
Desgl.
3102. (1088.) H. o,23. S. Koll.
Desgl.; Zickzack auf der Schulter.
3103. (i383.) H. 0,26. S. Koll.
Desgl.; ganz schwarz.
3104. (2473.) H. 0,25. Nola, S. Torrusio, 1875. — Facsimiliert und
bespr. bei Corssen, d. Sprache d. Etrusker II, S. 63o.
Desgl. Auf der Schulter umlaufend schw. aufgemaltes
etruskisches Alphabet HH-h/Hießl^ )A. Das Gefäss gehört
dem Alphabete nach älterer Zeit an.*
3105. (442.) H. 0,195. Vulci, S. Dor.
Desgl.; etwas gedrücktere Form.
3106. (1794) H. o,i3. Corneto (laut aufgeschriebener Notiz; nach
Gerh. Bomarzo).
Napf der Form No. 222, doch mit geflochtenem geknote-
tem Henkel. — Plumpe Palmette campan. Art. Zwei Frauen-
köpfe in Haube; dazwischen eine weisse Grabstele auf Basis
(mit r. Binden daran).
3107. (1177.) H. 0,245. Nola, S. Koll.
Henkelloses Salbgefäss der Form No. 329. Frauenkopf
nach 1. mit Palmette. Roh. Am Halse weiss aufgemalte Pal-
metten.
3108. (117.) H. 0,155. Arpi, S. Koll.
Desgl., sitzende Frau nach r. (Oberkörper nackt), Kästchen
* Die Gefässe 3099 — 3105 wären vielleicht richtiger zu 2i23ff. gestellt
worden.
8(32 Italisch rotfigurig. Campanien.
und Binde haltend; r. Halsband. R. ein Spiegel aufgehängt. —
Blasser Thon. Zeichnung wie an den Cumanischen Vasen.
Weisses Detail.
3109. (1247). H. 0,20. Nola, S. Koll.
Desgl.; Frauenkopf nach 1.; grosse Blume neben der Pal-
mette. Der Thongrund blass mit dunkleren Stellen.
3110. (1258). H. 0,11. Alte kgl. Samml.
Desgl.; nur schr'äggekreuzte Striche über den ganzen Bauch.
3111. (1468). H. 0,17. S. Koll.
Desgl.; wie 3 108.
3112. (1878). H. 0,11. Rösel's Nachl.
Desgl.; doch ohne Fuss, unten rund. Um den oberen
Teil ein Streif schw. Palmetten, weiter unten Wellenornament.
3113. (2015). H. 0,075. U. Dm. 0,075. In Neapel von Jorio durch
Gerh. erw.
Form No. 25 1. Zwei Frauen köpfe (mit Haube) sich
gegenüber (ohne Weiss). — Unten vom Boden geht eine
Röhre in den Bauch des Gefasses.
Gattung kleiner Gefässe mit weiss aufgemalten
Ornamenten.
Die Gefässe sind ungefirnisst und nur mit Ornamenten bcmaltr
die mit geringer braunschwarzer Firnisfarbe und namentlich mit Weiss
(das sowohl auf Thongrund als auf Firnis) aufgesetzt sind. Fast
nur henkellose Formen. Die Thonfarbe zwischen Gelbgrau und Blass-
rot wechselnd,- zuweilen ist der Thongrtcnd dunkler rot gefärbt. Die
Ornamente sind hauptsächlich Wellenornament, „laufender Hund",
Spiralen, kleine Zäckchen, Palmetten tmd Blüten in Konturlinien und
eine Art Perlstab. Der Fabrikationsort ist wahrscheinlich Cumae;
die ,,raccolta Cumana" in Neapel ist reich an Gefässen dieser Art.
3114. (972). H. 0,11. S. Koll.
Bauchige Schüssel mit Deckel und rudimentären kleinen
Henkeln.
3115. (963). H. 0,115. S. Koll.
Desgl.; ohne die Henkelreste. Deckel mit Knopf.
3116. (1156). H. 0,09. S. Koll.
Wie 3n5.
3117. (967)- H. 0,11. S. Koll.
Desgl.; der Deckel zu klein und fremd.
Später campan. Gattung mit weissen Ornamenten. 863
3118. (974). H. 0,095. Dm. 0,155. S. Koll.
Flachere Schüssel mit Deckel; mit Fuss.
3119. (964). Dm. 0,09. S. Koll.
Desgl.; ohne Fuss.
3120. (968). Dm. 0,10. S. Koll.
Wie 3ny.
3121. (9?3). Dm. 0,10. S. Koll.
Desgl.
3122. (966). Dm. 0,10. S. Koll.
Desgl.
3123. (970). Dm. 0,09. S. Koll.
Desgl.
3124. (971). Dm. o,i3. S. Koll.
Desgl.
3125. (56). H. 0,10. S. Koll.
Schüssel mit Deckel und niederem Fuss.
3126. (1151). H. 0,09. S. Koll.
Büchse mit Deckel; die obere Hälfte ist gefirnisst und
darauf sind w. Ranken aufgemalt.
3127. (2489). H. 0,12. Curti bei Capua, 1875.
Form No. 329. Die Mündung fehlt. Um den Bauch ein
Streif mit schw. Gitterwerk; an der Schulter die gewöhn-
lichen weissen Ornamente.
3128. (1229). H. 0,19. S. Koll.
Wie 3127.
3129. H. 0,20. U. 0,17.
Alabastron, Form No. 23o. In der Mitte schw. Gitterwerk,
darüber zwei Streifen weisse Punktrosetten und Palmetten,
unten w. Ranken.
3130. (2497). H. 0,09. Curti bei Capua, 1875.
Henkelloser Aryballos; unten breit aufstehend, ohne
Fuss; schw. Gitterwerk, darüber w. Punkte und Striche.
3131. (2492). H. 0,17. Curti bei Capua, 1875.
Form No. 240, doch schlanker; die Mündung fehlt. Schw.
Gitterwerk, darüber die w. Ornamente.
3132. (1473). H. 0,11. S. Koll.
Form No. 33 1. Mit Gitterwerk ausser den w. Ornamenten.
864 Italisch rotfigurig. Campanien.
3133. (1479)- H. 0,09. S. Koll.
Desgl.
3134. (1202). H. 0,06. Co meto, S. Dor.
Form wie 3i2Ö; doch ganz gefirnisst, auf der Schulter
gravierte wellige Linie und weisse Punkte. Vielleickt etrus-
kische Nachahmung.
Kleine Salbgefässe der Form No. 331 mit schwarz-
figurigen Bildern späten Stiles.
Unter de?n Henkel freie Palmetten. Das Fleisch der Frauen weiss
und auf Thongrund; die Gewänder schwarz, mit gravierter Innen-
zeichnung. Die Bodenlinien durch w. und schw. Punkte bezeichnet.
Blasser Thon. Unter de?7i Fusse immer geßmisst.
3135. (2494). H. 0,09. Curti bei Capua, 1875.
Vorn ein schw. Schwan mit w. Innenzeichnung.
3136. (2490). H. 0,17. Curti bei Capua, 1875.
Ein Schwan wie auf 3i35, dessen Kopf aus Raummangel
(die Ornamente waren schon gemalt) weggelassen ist.
3137. (526). H. 0,11. Alte kgl. Samml.
Schwan nach 1. mit Gravierung.
3138. (615). H. o,i3. Angebl. Bari, S. Koll.
Ein Schwan.
3139. (2438). H. 0,18. Aus einer griech. Privatsammlung, in der auch
Altertümer aus Capua sich befanden; 1875.
Sitzende Frau nach r., mit Kranz (Oberkörper nackt,
unterwlirts Mantel; Sphendone; Haar gelb).
3140. (608). H. 0,14. Alte kgl. Samml. Angebl. Pomp ei.
Sitzende Frau nach 1., in den Mantel gehüllt, ein Kastchen
(weiss) auf der R. (schw. Haar).
3141. H. o,i3. Bomarzo.
Unbärtiger schw. Kopf nach 1., mit Gravierung.
3142. (604). H. 0,15. Angebl. Canosa; S. Koll.
Ein Jüngling nach r., das 1. Bein auf eine Ranke höher
stellend (Sandalen; gelber Kranz; Chlamys um 1. Arm, die
flattert, mit vielen gravierten Falten, gelben Tupfen und roten
Säumen); er halt ein Zackendiadem (?) auf der L.; eine
kleine gelbe Kugel erhebt er in der R.; in der L. hält er
zugleich eine rote Binde. Ein Band mit gelben Punkten um
die Brust.
Später camp, schwarzfig. Salbgefässe. — Lucan. Amphora, Gruppe i. 865
3. Lucanien.
Amphora.
Erste Gruppe: Form No 34. Mit zwei hohen dreiteiligen Henkeln,
an welchen je zwei sog. Rotellen; ferner mit zwei horizontalen ebenfalls
dreiteiligen Henkeln. — Der ältere Stil.
3143. (1842.) H. 0,395; mit den Henkeln 0,50. Von Waagen gek., vor
1846. Aus Stücken, doch gut erh. — Abg. Arch. Ztg. 1851,
Taf. 29; S. 329 ff. (Th. Pyl). Genick, gr. Keramik 1884, Taf. X.
Mit nicht zugehörigem Deckel.
Umrahmtes Bild auf der oberen H'älfte des Bauches, nach
oben durch Stabornament abgeschlossen; unten rings herum
breites Band schw. aufgemalter liegender Palmetten. Unter den
horiz. Henkeln ein Mäanderstreif. Unten über dem Fusse
schw. Strahlen.
A) Rüstung. Auf einen Felsen (der bezeichnet durch
einen ausgesparten Kontur der die Stelle aufgemalter roter
Farbe vertritt, welche dieser lucan. Stil nicht kennt) sitzt ein
nackter Jüngling nach 1., mit Lanze; auf ihn zu kommt von
1. ein Mädchen (dor. Chiton; an der Seite zwei schw. Streifen
gerade herabgehend), das ihm Pilos und Schwert bringt. R.
hinter ihm steht ein Jüngling mit Lanze und ein grosser
Rundschild mit Strahlenstern; er wendet sich zu dem mittlem
um, wahrend von r. herbei ein Madchen (wie die vorige
gewandet) mit Kanne und gefüllter Phiale eilt. L. am Ende
steht noch ein ruhiger zuschauender Jüngling mit Shawl,
auf die Lanze gestützt, das r. Bein zurücksetzend. Die Frauen
tragen ein breites Band mit Zacken vorn.
B) Frauenverfolgung. Ein Jüngling (Pilos, Rund-
schild mit Stern, Lanze, Shawl) hat im Laufe nach 1. eben ein
enteilendes Mädchen erreicht und fasst es am r. Unterarm;
sie hält ihn mit der L. von sich ab. R. enteilt erschreckt ein
Mädchen mit Tänie. L. sitzt auf Fels ein Jüngling mit
Lanze, der zu der Mitte umsieht; 1. am Ende noch ein stehen-
der zuschauender Jüngling nach r. mit Stock und Shawl,
einen Pilos in der R. haltend.
Keine aufgesetzten Farben. Reiner Stil; grosse Köpfe;
massiges schw. Haar.
3144. (1021.) H. 0,49; mit den Henkeln 0,60. S. Barth. — Vgl. Panofka,
mus. Bart. p. 134 No. 71. — Aus Stücken; viel ergänzt und
ganz übermalt (die Oberfläche war abgerieben).
Auf der Lippe Eierstab; auf der Innenseite der Mündung
schw. Epheu. Ein umrahmtes Bild jederseits ist auf die
55
866 Italisch rotfigurig. Lucanien.
Schulter beschränkt; darunter breiter Streif schöner Palmetten.
Auf der unteren Bauchhälfte ein zweites Bild, durch Palmetten
die sich unter den horiz. Henkeln befinden getrennt. Unten
ausgesparte Strahlen von unten nach oben und umgekehrt, in
einander greifend.
Schulterbild: A) L. ein Altar mit drei Stufen, dahinter
eine leere ion. Säule; r. unten am Boden ein Oenochoe. Auf
den Altar zu führt ein Jüngling in Ghlamys (sehr übermalt)
einen galoppierenden Widder (übermalt), den er an den
Hörnern (zerstört und übermalt) zieht, herbei; 1. von ihm eine
grösstenteils modern erg. Frau mit ehemals langem Stab in
der R., von unklarer Bewegung. R. hinter dem Widder steht
eine Frau, die R. erhebend (Kopf ganz, Körper fast ganz
modern). R. am Ende ein Jüngling in Ghlamys mit orien-
talischer Mütze, mit Zackenkamm; er erhebt sprechend die
R.; in der L. ein undeutlicher Stab. Zwischen den beiden
letzten Figuren eine Palmettenranke und Blüte.
B) Bakchischer Zug. R. voran ein Jüngling mit Thyr-
soses nach 1.; es folgt ein hüpfender Jüngling mit Eimer (war
vor der Uebermalung vielleicht ein Satyr); endlich eine Frau
mit Tympanon (dor. Chiton).
Bauch: A) Grosse Figuren. Eine Frau mit Kranz und
Zweig zwischen zwei Jünglingen mit kleinem Shawl (sehr
übermalt), ruhig.
B) Ein Jüngling mit Shawl und Stab steht in der Mitte;
sein Gesicht von vorne; er hält einen Vogel auf der R.; r. und
1. je eine Frau (ganz übermalt; die Hand mit dem Vogel alt;.
Ohne aufgesetzte Farben. Dicke, ausgesparte Kränze;
grosse Köpfe.
Zweite Gruppe: Form No.Jj; mit zwei hohen doch glatten breiten
Henkeln und zzvei horizontalen darunter. Cylindrischc Mündung.
Der spätere Stil.
3145. (906.) H. 0,50. Zu Millingens Zeit (i823) im Besitze von Onufrio
Pacileo in Neapel; mit der S. Bartholdy erw. — Gut erh. —
Abg. Millingen, peint. des vases gr. de diverses .coli. pl. XI, p. 22.
Am Halse oben Lorbeer, darunter grosses lesbisches Kyma
(ausgespart); darunter (auf der Schulter) Palmetten und Lo-
tosband. Unter den Seitenhenkeln Palmetten von gutem atti-
schem Typus. Unten herum Mäander.
Die Figuren nicht auf der Bodenlinie aufstehend, im
Räume verteilt.
A) Herakles den kretischen Stier bändigend. Der
jugendliche Herakles, der seine Keule und sein Löwenfell
Lucan. Amphora, Gruppe i. 2. 867
abgeworfen hat (letzteres liegt in etwas verkürzter Zeichnung
r. am Boden), hat den nach 1. ausspringenden Stier mit jeder
Hand an einem Hörne gepackt und drückt ihn, indem er
selbst auf das 1. Knie gesunken ist, nieder. Sein Gesicht ist
von vorne gezeichnet und die Anstrengung gut ausgedrückt,
die Haare lockig (mit Relief linien); der Stier buntscheckig mit
dunklen Firnisstellen. Einige ausgesparte Steine hinter dem
Stier. Die Handlung ohne rechte Kraft, unwahrscheinliche
Stellung.*) L. hinter Herakles steht ruhig Athena nach r.; die
R. in die Hüfte, die L. auf den Speer stützend, in korinth.
zurückgeschobenem Helm, ionischem Chiton mit Schw. Gürtel;
Halsband, Sandalen; zwei lose Locken herabhängend (die Haare
mit Relief linien auf verd. Firnis); ihr Schild lehnt an ihrer
1. Seite. Zwischen beiden sitzt im obern Räume Nike** (ion.
Chiton, Mantel, Halsband, Schuhe); sie stützt sich mit der L.
(in der eine lange flatternde TUnie) auf und blickt (in drei-
viertel Ansicht) teilnehmend herab auf Herakles (kurzes kraus-
lockiges Haar; Auge, Nase, Mund übermalt). R. und 1. oben
eine Rosette.
B) Ein Jüngling (Dionysos?) mit langen Locken und
Binde, mit Shawl, den Eimer in der R., einen (ausgesp.) Kranz
in der L. vorstreckend, lauft nach r. R. voran, eine um-
blickende Frau (dor. Chiton mit doppeltem Streifen an der
Seite), Tympanon und Thyrsos. Unten Steine (ausgespart).
Der Stil, namentlich von A) zeigt sich etwas beeinflusst
vom apulischen. Sorgfaltig. Ohne aufgesetzte Farben.
3146. (1025.1 H. 0,555; mit Henkel 0,66. S. Ingenheim. — Gut erh.;
wenige Brüche. — Abg. Arch. Ztg. 1847, Taf. VII (Text von
v. Pauckerj; Genick, gr. Keramik 1884, Taf. VIII. IX.
Schwer und dickwandig. Am Halse und unten grosse
Strahlen ausgespart. Die Figuren sehr roh und flüchtig und
mit breitem Pinsel aufgemalt; die Haare massig, doch mit
freien Lockenenden. Die Figuren im freien Räume auf-
stehend.
A) Grosse Figuren. In der Mitte ein Jüngling (nackt,
Petasos auf dem Kopf), sitzend nach 1., die L. auf seinen da-
neben liegenden Schild gestützt; er erhebt mit der R. einen
Lorbeerbüschel (als Bittflehnder?); auf seinem r. Oberschenkel
steht ein Vogel mit ziemlich langem Schnabel (Rabe?) Vor
ihm steht 1. ein nackter bewaffneter Jüngling ruhig nach r.
*) Vgl. die apulische Vase Arch. Ztg. i883, Taf. 11.
**) Zu ihrem Motiv vgl. die Erinys von 3072.
868 Italisch rotfigurig. Lucanien.
(Schwert, Schild, Lanze, Helm mit Busch); zwischen beiden
am Boden ein Lorbeerzweig. R. hinter dem Sitzenden ein
Jüngling nach 1. (Chlamys, Helm, Lanze in der L. auf-
stützend), mit der R. eine Schale über den Sitzenden haltend.
Oben Ball.
B) Kleinere Figuren in zwei Reihen. Oben 1. Kampf
zweier Jünglinge; der 1. mit Chlamys und Pilos im Nacken,
weitausschreitend nach r., die Lanze werfend (Rundschild); der
Gegner nackt, mit Schwert, eine geflochtene Pelta (vgl. 3o35) vor-
streckend (vom Rücken gesehen, Haare lang; ob eine nackte
Amazone?). • R. eine auf die Kniee gefallene Amazone nach
1. (kurzer Chiton mit Hakenkreuz; phrygische Mütze mit
Zackenkamm; Pelta); sie erhebt die Streitaxt. Darunter (durch
keinen Strich getrennt) zwei Hunde gegen einen Greif laufend.
3147. (87.) H. o,32. Anzi, S. Koll. — Aus Stücken, sehr übermalt.
Kleineres Exemplar; einfache Dekoration.
A) Eine Frau steht vor einem kleinen Pfeiler (kleiner
Altar?) mit Kranz und Thyrsos.
B) Grosse Taube. — Sehr gering.
3148. (979.) H. o,33. Anzi, S. Koll. — Sehr übermalt.
Der Hals ausnahmsweise mit Bild verziert.
Hals: A) Ein jugendlicher Satyr mit Thyrsos verfolgt
eine Man ade mit Thyrsos und Tympanon.
B) Ein Jüngling halt die Zügel eines im Galopp ent-
eilenden Pferdes (Raum unter demselben durch Palmetten
gefüllt).
Bauch: A) Auf einem weissen Dreifuss, der indes eine
willkürliche moderne Erfindung scheint, sitzt ein Jüngling
nach 1. (nackt, lorbeerbekränzt, kurze Haare); er erhebt in
der R. eine Phiale, in der L. halt er einen ganz übermalten
und in seiner ursprünglichen Form nicht mehr zu erkennen-
den Stab, der jetzt eine Keule scheint und wol eine Fackel
war. Von ihm enteilt eine sich umblickende Frau nach 1. mit
Ball in der R. und Tänie in der L.
B) Ein jugendlicher Satyr, eine Hydria schleppend nach
1.; 1. ein sitzender Hund nach 1.; r. ionische Säule. Sehr
übermalt.
3149. (998.) H. 0,74; mit den Henkeln 0,87. Alte kgl. S.
Das Gefäss ist voll unregelmässiger Anschwellungen der
Oberfläche. Viel übermalt.
Am Halse oben Mäander, dann Lorbeer, darunter Blüten
mit gravierten Zweigen. Auf der Schulter Ranken. Unten
Lucan. Amphora, Gruppe 2. 3. 86<)
Mäander. Viel Weiss und Gelb. Palmetten mit Blume. Füllung
des Bildraumes durch grosse vierblättrige Rosetten.
A) Eros, gross, schreitend (im freien Räume) mit r. Binde
in den Händen; plump; die Haare kurz und massig.
B) Manteljüngling mit Schale voll Früchten. Auf
ihn zu eilt eine Frau (Chiton, Haube), eine Binde in der R.
— Spät und gering.
Dritte Gruppe: Form JVo. JJ, doch ohne die Rotellen und ohne, die
horizontalen Seitenhenkel. Am Halse meist ausgesparte grosse Strahlen
oder Lorbeer , grosser Mäander oder Epheu. Auf der Schulter Stab
onnunent. Am Bauch an. den Seiten Palmetten, neben "aeichen öfter
Blume; unten Mäander.
3150. (1048.) H. 0,43. Anzi, S. Koll. — Sehr übermalt.
A) Ein jugendlicher Satyr, den r. Fuss hoher setzend
nach 1., mit Eimer in der L.; hinter ihm eine Stele.
B) Ein nackter Jüngling sitzt auf Gewand nach 1. und
hält in der R. einen Palmzweig.
3151. (1051.) H. 0,43. Arcangelo, S. Koll.
A) Eine Frau (dor. Chiton, Haube und langer Haarknoten
hinten; dick in Relief weiss aufgehöhtes Halsband) steht ruhig
da, mit der R. den Chiton an der r. Schulter befestigend.
B) Ein Manteljüngling (hasslich, breitspurig, verzerrt)
hält in der R. einen Kranz (ausgespart, in lucan. Art).
3152. (1105.) H. o,43. Anzi, S. Koll.
A) Ein Jüngling, auf Gewand sitzend im Räume; unten
grosse ausgesparte Steine; er halt einen grossen Palmzweig
in der R. und wendet sich nach
B) um, wo ein Manteljüngling nach 1. steht. — Spatester
Stil. Vierbl'attrige Rosette zur Füllung. Mit Weiss.
3153. (86.) H. 0,225. Laurenzano, S. Koll.
A) Eros auf einem Baumstumpf sitzend (Stiefel; männ-
liches Haar), in der R. zwei Zweige.
B Vogel (Taube?), darüber eine Rosette. — Ohne Weiss.
3154. d36o.) H. 0,34. S. Koll.
Die Form, doch mit niederem Fusswulste. Ganz schwarz;
plump.
SjO Italisch rotfigurig. Lucanien.
Vierte Gruppe: Form No. j6.
et) Die Form ist ziemlich bauchig. Das Mündungsstück
unbemalt schwarz, auf dem kurzen Halsstück darunter
sc/(7c>. Palmetten; auf der Schulter Stabornament. Noch
etwas älterer Stil.
3155. (1014.) H. 0,575. S. Barth. — Abg. Genick, Keramik Taf. VI.
Vgl. Elite ceramogr. I, p. 88.
A) Sepulcral. In der Mitte eine Aedicula auf Basis (die
triglyphenartig verziert, mit Kreisen in den Metopenräumen),
etwas von r. gesehen und sich nach 1. projicierend in relativ gelun-
gener Verkürzung; vorne zwei weisse ionische Säulen, hinten
zwei thongr. Pfeiler; w. Architrav; Fries in abwechselnd schw.
und weisse Quadrate geteilt. Innerhalb sitzt auf geschweiftem
Lehnstuhl (der auf Basis) ein älterer Mann nach r. (der Ver-
storbene) mit Mantel um den Unterkörper; er spielt Leier mit
Plektron in der R.; die L. scheint eben eine Saite oben straffer
anzuziehen. (Schuhe, Glatze, Runzeln an der Stirn, doch
langes glattes in den Nacken herabfallendes Haar; voller Bart;
individueller Kopf.) Ausserhalb r. steht auf w. Stock gestützt
ein Jüngling nach 1. (Gewand auf 1. Schulter), in der
R. ein Tänie haltend. L. ein gleicher Jüngling nach 1.
(der dazu noch den Petasos im Nacken trägt), ebenfalls eine
Tänie haltend, doch von der Mitte abgewandt. In ausgedehn-
tem Masse ist mit breitem Pinsel aufgetragener verdünnter
Firnis von brauner (nicht gelblicher) Farbe verwendet, so als
Grundierung für die Relieflinienzeichnung von Haar und Bart
des Greises und für Mantelfalten, Säume, Plektron, Stuhl etc.
B) Drei Mantel Jünglinge im freien Räume stehend;
unten ausgesparte Steine; alle haben die r. Brust frei; der
mittlere scheint lebhaft mit den beiden zuhörenden (mit
Stöcken) zu reden. Oben Diptycha und Ball.
ft) schlankere Form; das Miindungssti'tck mit weissgelb auf-
gemalten Blättern; auf Hals und Schulter Strahlen,
Lorbeer, Stabornament oder Palmetten. Der spätere Stil,
3156. (999.) H. 0,68. Anzi, S. Koll. — Ganz erhalten.
Das Terrain ist durch gelbe Punkte bezeichnet; auch sonst
viel gelbes Detail.
A) Tanzende nackte Frau mit Schuhen; unter dem 1.
hochgehobenen Beine sechs ausgesparte Steine; in der R. ein
Schwert mit grossem Griff; an der L. ein ovales Schild darauf
Hakenkreuz und Räderornament; Lanze in der Hand; gelber
Lucan. Amphora, Gruppe 4. 5. 871
Lorbeerkranz. Ihr folgt ein nacktes kleines Madchen, in der
L. einen Kranz, am r. Arm einen w. g. Eimer; Schuhe an den
Füssen. Beide sind durch modern aufgemalte Phalloi zu
Jünglingen gemacht; die Brüste sind antik und weiblich
gebildet.
B) Eine Frau mit eigentümlichem Thyrsos und Fruchtkorb
und zwei Binden, die gezackt; geblähter Chiton. Auge übermalt.
Der Stil sehr provinziell; wirre Gewandlinien; h'ässlich,
steif; viel Eigentümliches.
315 7. (991.) H. 0,71. Anzi, S. Koll. — Aus Stücken und erg.
Grosse Weinblätter an der Mündung.
A) Schwebende Nike (gebauschtes Gewand) bringt eine
Binde; unten weisse Steine.
B) Ein Manteljüngling auf Nike wartend, nach 1.; 1. vor
ihm ein gezacktes langes Blatt (Palmzweig?).
Aehnlich 3i5-|.; h'ässlich.
3158. (1084.) H. 0,35. St. Arcangelo, S. Koll. Aus Stücken; sehr
restauriert.
Kleiner; weniger reiche Ornamentik.
A) Nackter Jüngling, in jeder Hand gezackte Palmzweige
Ohne haltend.
B) Manteljüngling, roh, bauschig und übertrieben. -
Weiss-Gelb.
Fünfte Gruppe: Mit Volutenhenkeln; ungefähr Form No. j8, doch
höherer Fuss.
3159. (1072.) H. 0,56. Anzi, S. Koll. — Stark übermalt, da die Ober-
fläche abgerieben war.
An der Mündung Wellenorn., Lorbeer und Eierstab. Auf
der Schulter Ranken. Auf Hals und Bauch Bild. Der Stil
äusserst roh und provinziell; das Ganze schmucküberladen.
An den Figuren grosse Glotzaugen; grosses Kinn und unbe-
deutender Mund; die Körper ohne Proportionen; das Gewand
verzerrt, steif, bauschig.
Hals: A) Zwei Krieger, der 1. nackt, der r. mit Panzer
übermalt), beide Rundschild und Wurfspeere in der L.; in der
R. hat jeder ein langes Messer womit er den andern bedroht.
B) Ein Hund ist auf einen Eber gesprungen; r. enteilt
umsehend der Jager, ein Jüngling mit Keule und Wurfspeer;
zwischen beiden ein grosser Zweig.
Bauch: A) Eine Frau mit einer Kanne und Zweig ent-
eilt nach 1., umsehend nach einem Jüngling (nackt, mit Kranz
und Thyrsos).
8/2 Italisch rotfigurig. Lucanien.
B) Zwei nackte Jünglinge; der r. ruhig stehend, mit zwei
Speeren und Schild (in der R.!); der 1. weggehend, sich um-
sehend, mit zwei Speeren, ein langes gekrümmtes Messer in
der L. (da übermalt so ist die Form im Detail unsicher).
Füllung durch grosse Lorbeerzweige (ausgespart).
Schlauchförmige Amphora (Pelike).
(Form No. 42).
Erste Gruppe: Ohne Palmetten an den Seiten.
3160. (1168.) H. 0,24. S. Barth. — Vgl. Panofka, mus. Bart. p. i39 n. 78
A) In der Mitte ein Pfeiler der übereck gesehen wird;
1. ein Jüngling mit Gewand auf dem 1. Arm, in der R. eine
grosse TUnie. R. ein Madchen (dor. Chiton) das ihm in der
R. einen Kranz (ausgespart) anbietet; in der L. Ball. — R.
unten Palmettenranke.
B) Zwei Manteljünglinge, mit Stock und Strigilis; in
der Mitte ein kleiner Pfeiler. — Der ältere Stil. Ohne Weiss
oder Gelb.
3161. (io83.) H. 0,26. Ruvo, S. Kol!. — Aus vielen Stücken und
etwas erg.
Aj Eros (männliche Haare) mit grossem weissen Ball (?)
und Binde eilt einem Mädchen nach 1. nach, das eine Ranke
hält; 1. unten Ranke. — Viel Weiss und gelbes Detail.
B) Zwei Mantel Jünglinge; r. ein Pfeiler. — Späterer StiL
Zweite Gruppe: Mit Palmetten an den Seiten.
3162. (1035.) H. 0,34. Anzi, S. Koll.
Unten einfaches Mäandermotiv umlaufend. Schwer, dick-
wandig. Sehr flüchtig.
A) In der Mitte ein Jüngling (Gewand am 1. Unterarm)
der einem Mädchen (Chiton, Mantel) 1. eine Tänie hinhält-
r. ein anderes Mädchen (Chiton) einen Kranz bringend-
niederer Pfeiler unten. Ball oben.
B) Zwei Manteljünglinge, dazwischen Pfeiler; oben
Fensterchen. — Gering. Ohne Weiss oder Gelb.
3163. (888). H. 0,395. Arcangelo, S. Koll.
Unter den Henkeln reiche Palmetten mit Seitenranken.
Oben Palmetten und Lotosband wie 3i64. Unten Mäander.
Die Figuren im freien Räume stehend.
A) In der Mitte sitzt auf geschweiftem Lehnstuhl eine
Frau nach 1. (dor. Chiton, den sie mit der R. über die
Schulter zieht; die L. auf die Lehne gelegt nach gewöhnlichem
Lucan. Pelike. — Hydria, Gruppe i. 8y3
Typus; Mantel unterwärts); vor ihr steht 1. ein Jüngling auf
den w. Stock vorgelehnt und ihr ein offenes Kästchen (darin
drei weisse Kugeln sichtbar) anbietend. Oben fliegt Eros
(Schuhe, Schale auf der L.; Flügel mit W. und G.) mit
Kranz in der R., nach dem Jüngling ermunternd umblickend.
R. Dienerin nach 1. (dor. Chiton), in der L. einen Fächer, in
der R. Spiegel haltend. Ball mit Hakenkreuz als Füllung.
B) In der Mitte ein Jüngling auf Gewandstück sitzend,
mit langem Lorbeerzweig (daran Tänie) in der R., eine Schale
auf der L. L. ein Jüngling (Mantel um Unterkörper), der
mit Stock herankommt. R. eine Frau die in der R. einen
Kranz erhebt. Terrain unten durch w. Punkte angedeutet.
Oben Rosetten zur Füllung.
Hydria (Form No. 43).
Erste Gruppe: Form und Dekoration fast ganz wie bei den
attischen, S. 74zff- Der ältere Stil.
3164. (902). H. 0,485. U. 1,04. Anzi, S. Ingenheim, 1827. —Aus
grossen Stücken, doch vollständig; die Fugen sichtbar ge-
lassen. — Abg. Hirt, die Brautschau, 1825. Avellino, op.
diversi II, tav. 7; p. 169 ff. Gerhard, ant. Bildwerke Taf. CXV.
Panofka, Argos Panoptes (Abh. d. kgl. Akademie 187) Taf. 4,2.
Elite ceramograph. 1,25; p. 47 ff- Overbeck, Atlas zur Kunst-
mythol. Taf. VIT, 8 (nach neuer Zeichnung). Vgl. Annah d. I.
i838, 3i8; O. Müller, Handb. d. Arch. § 364, 4; Engelmann, de
Ione, 1868, p. 6 A; Overbeck, Kunstmythol. d. Zeus S. 467,
No. 2.
Lippe mit sog. Eierstab. Um .den Hals Palmetten- und
Lotosband mit Eierstab darunter. Am vorderen Ansatz der
Seitenhenkel einerseits Stabornam., andererseits Wellenornam.,
hinten reiche Palmetten rein attischer Art, die oben über
die Seitenhenkel greifen. Unter den Seitenhenkeln ohne Be-
ziehung zur Darstellung r. und 1. je ein grosser Frauen-
kopf mit Hals und Gewandansatz; in der sichtbaren R. hält
die Frau 1. einen Spiegel, die r. eine Blumenranke (dieselbe
hat Haube). — Der Firnis von fettigem Glänze, nicht ganz
deckend manchmal; wo er verdünnt ist, ist er graubraun.
Die Haare sind mit breitem Pinsel als Masse gemalt, nur die
Enden etwas verdünnt. Der Thon blässer als der attische.
Sehr gewandte Zeichnung. Die Säume sehr einfach; kein
Gewandschmuck. Alles Detail im Thongrunde ausgespart;
keine aufgemalten Farben. Das Terrain ist nicht angegeben,
die Figuren frei im Räume; einige Mal ist es durch aus-
gesparte Steine angedeutet.
§74 Italisch rotfigurig. Lucanien.
Io. In der Mitte eine breite niedere dreistufige Basis; auf
der zweiten Stufe steht 1. das Idol einer Göttin (anscheinend
der Artemis) in langem Chiton mit breiter Borte vorn herab,
mit langen Locken und mit Eierstab verziertem niederem
Kopfaufsatz; in der L. halt sie einen Bogen, in der R. eine
kurze Fackel mit fünf Querstäben oben. R. sitzt auf der
obersten Stufe, mit dem Rücken an das Idol gelehnt Io nach
r. (feiner Chiton der nur etwas auf der 1. Schulter aufsitzt und
die Brust sonst frei lässt; Mantel; Sandalen; Ohrring; kurzes
Haar; zwei kurze dicke Kuh-Hörner über der Stirn, in der
gesenkten R. ein Band das wohl ein Diadem sein soll; es ist
an einer Seite mit kleinen runden Verzierungn versehen; auf
der vorgestreckten L. ein Kästchen). Von r. (etwas niedriger)
naht sich huldigend Zeus (Schuhe, Mantel um Unterkörper,
Scepter in der L., Kranz im kurzen Haar), den Oberkörper
etwas vorbeugend und die R. gegen den Mund zu krümmend,
wohl ein Gestus ergebenen Grusses; sein Blick ist auf Io ge-
richtet. R. von ihm (in gleicher Höhe) steht Aphrodite nach 1.,
bequem das 1. Bein entlastend und den 1. Arm so haltend^
als ob sie sich auf einen Pfeiler stütze (voller dor. Chiton-
Mantel der auch Hinterkopf bedeckt; Sphendone, Schuhe^
Schmuck); sie hat auf dem Zeigefinger der R. einen Vogel
{Taube?) sitzen. Alle diese drei Figuren haben einen Grund von
ausgesp. Steinchen unter den Füssen. R. unten ein Dreifuss
(nur der 1. obere Henkel alt, die übrigen Henkel modern).
L. unterhalb des Idols hinter Io steht Argos nach r. (Jüng-
ling, Chlamys, Haarbinde mit Spitze vorn); er setzt das 1. Bein
höher auf einen Steinhaufen, stützt die R. auf eine Keule
und hält in der L. ein Diptychon (das seinen Auftrag enthält;
es ist völlig frei von Uebermalung und sicher ein Diptychon)!
L. oberhalb naht Hera nach r. (Diadem; Halsband; Chiton
mit Ueberschlag wie an den Korai des Erechtheions; mit
Fransen besetzter längerer Schleier auf Hinterkopf, der über
den Rücken herabfällt), in der R. das Scepter (wie das des
Zeus blütenbekrönt), die L. vorstreckend (dem Argos gebietend).
Oben zwischen Io und Zeus sitzt Eros nach r. auf Gewand,
die R. ermunternd zu Zeus erhebend und in der L. einen
Reif mit Stecken als Spielzeug haltend. R. oben über Aphro-
dite erscheint über einem Thongrundstreifchen der Oberkörper
des Pan, sitzend nach 1., bis zur Mitte der Oberschenkel darge-
stellt; Fell wie Chlamys um, nach 1. herabblickend, in der R.
Syrinx (quadratisch, mit sechs Röhren); zwei kurze Bockshörner,
sonst ganz edel menschliche Bildung; mit der L. einenStamm mit
Lucan. Hydria, Gruppe i. 2. S"5
Zweigen (Pinie?) aufstützend. — Der Vordergrund unterhalb
Io ist frei, nur ein Reh nach r., ein Strauch und eine Blume
erscheinen hier. L. unten eine Hydria; eine Rosette r. oben.
3165. (1938). H. o,i3. Von Gern. 1846 in Rom gek.
Kleines Exemplar; hinten und an den Seiten gute Pal-
metten. An der Lippe Eierstab.
Ein Mädchen (dor. Chiton, lange Locken, verblasste
Binde im Haar) steht nach r., auf beiden Händen eine grosse
geflochtene wurstartige Binde mit weissen Quasten am Ende
haltend; ihr gegenüber Eros nach 1., der in der R. eine trag-
bare Ciste mit drei Lowenfüssen hält. — Flüchtig. Der lu-
canische Ursprung ist zweifelhaft; der Stil dem attischen noch
ziemlich nahe.
Zweite Gruppe: Keine Palmetten auf der Rückseite. Auf der
Lippe Wellenornam., gerade oder gebrochene Striche. Um den Hals ein
Lorbeerzweig, unten Mäander. Der Fuss ziemlich niedrig. — Der
mittlere Stil.
3166. (961). H. 0,265. Alte kgl. Samml. — Etwas übermalt.
R. sitzt auf einem Felsen (mit weissen Linien die modern)
ein Jüngling, in der L. einen Stab; nackt. L. eine Frau,
ihm eine grosse Schale bringend, dazwischen eine Ranke;
oben Tänie und Rosette. — Der Stil noch dem älteren nahe.
3167. (1989). H.o,33. S. Ingenh. — Fugen übermalt, kleine Stücke erg.
Frauenbad. Die Figuren im Räume aufstehend. Von
oben strömt aus einer durch die Uebermalung unklar ge-
wordenen Mündung weisses Wasser in ein grosses Luterion;
r. von demselben eine nackte Frau (Mittelkörper erg.) mit
langen Haaren, auf gelben Steinchen aufstehend, nach 1. her-
zukommend. L. steht eine nackte Frau, die mit dem 1. Fusse
auf die Basis des Luterions schreitend tritt, und den Ober-
körper über dasselbe neigend die langen Haare mit doppeltem
Kamme auskämmt; ihr Gesicht in Dreiviertel-Ansicht. L. eine
bekleidete Frau mit Haube, sich im weissgelbem Spiegel be-
trachtend und bewundernd die R. erhebend; unten ausge-
sparte Steinchen.
Der Stil noch dem älteren nahe.
3168. (951)- H. o,382. Angebl. Ruvo, S. Koll.
Darbringungen am Grabe. In der Mitte steht auf
einer Basis, auf der schw. Binden liegen eine weisse ionische
Säule (gelbe Innenzeichnung), die von Binde umwunden;
S/6 Italisch rotfigurig. Lucanien.
oben auf derselben steht eine mit w. Punkten gefüllte Schüssel.
L. steht ein Jüngling (Chlamys, Petasos im Nacken; stützt
zwei Speere auf; Stiefel), in der L. ein Wehrgehenk haltend,
das er wohl darbringen will. Von r. naht eine Frau (dor.
Chiton), in der L. eine w. Kanne, auf der R. w. Schale mit
w. Punkten darauf. R. ein Jüngling mit w. Pilos, in der R.
eine w. Strigilis; Schwert umgehängt; Mantel um 1. Arm der
auf den Rücken gelegt. Oben r. und 1. Palmettenranke.
Dritte Gruppe: Auf der Rückseite zwei grosse Palmetten mit
Seiten ranken. Der Fitss höher.
et) Die Darstellung greift über die Rundung der Schulter
über wie gewöhnlich.
3169. (1570- H. 0,35. Anzi, S. Koll. — Aus Stücken.
L. eine Frau nach r. (Chiton), in der L. eine brennende
(Flamme schw., von Thongrundr'ändchen umgeben) Fackel;
ihr gegenüber ein Jüngling, den Mantel auf dem 1. Unterarm,
in der R. einen Kranz haltend. Zwischen beiden eine Ranke
und eine kreuzförmige Blüte. — Geringer Firnis. Ohne auf-
gesetzte Farben.
3170. (959). H. 0,375. Angebl. Ruvo, S. Koll.
Am Grabe. In der Mitte ein Grabmal in Form ionischer
unkannelierter Säule, darauf ein kleiner Aufsatz; davor oder
unter der Säule eine breite dreistufige Basis, auf deren oberster
Stufe ein Mädchen nach 1. sitzt mit aufgelösten Locken (iom
Chiton, Mantel), in der R. eine kleine Lekythos haltend.
An der Basis hängen eine schw. Schale und Tänie und es
stehen daselbst zwei bauchige schw. Aryballen und ein flacher
Kuchen (?). L. gegenüber ein Jüngling nach r., mit Speer
und Chlamys um den r. Arm. R. hinter der Frau ein
Mädchen nach 1. (dor. Chiton), das einen grossen Fächer hält.
— Unter jedem Henkel eine Eule mit Oelzweig daneben (wie
auf den Näpfen 2595 ff.)
3171. (1080). H. 0,515. Laurenzano, S. Koll. — Aus Stücken; alles
Wesentliche antik, doch das Ganze völlig modern überfirnisst.
Oben Lorbeer, darunter Wellen mit einer Reihe w. Punkte.
Grabescult. In der Mitte eine grosse unten am Boden
aufstehende Aedieula; auf zwei unverzierten hohen Seiten-
wänden ruht ein dreifacher Architrav mit Giebel, dessen
Tympanon mit Palmette verziert; Akroterien in Form spitzer
hoher Dreiecke, mit w. geknoteten Binden behängt. In dem
vorn und hinten offenen Inne'nraume steht ein grosser Wo 11-
Lucan. Hydria, Gruppe 3. 877
korb, daraus Binden und dgl. herabhangen. Das Ganze ist
etwas von der Seite gesehen und geschickt verkürzt. R. steht
eine Frau und hält mit den Fingerspitzen der r. Hand eine
Binde, im Begriffe die Aedicula zu schmücken. L. sitzt (etwas
oberhalb) eine Frau und halt einen weissen Kranz. Zur
Füllung oben zwei vierblättrige Rosetten und zwei Kastchen
mit halboffenem Deckel, ebenfalls in Verkürzung gezeichnet.
Wenig Weiss. Wulstartige Gewandfalten.
3172. (949)- H. 0,28. Calvello, S. Koll.
Oben Lorbeer und Wellen. Unten Wellen und Zickzack
darunter.
L. steht eine Frau (Chiton), in der R. ein Tympanon
und offriert mit der L. einen Kranz dem r. stehenden Jüng-
ling, der das r. Bein höher stellt (Stiefel; Lanze; R. vom
Mantel umwunden). Zwischen beiden Oelgebüsch unten. R.
oben Tänie; r. unten Schild. — Nachlässig; nur mit breiten
Linien. — Unter dem Vertikalhenkel sitzt auf der Schulter der
Vase ein piastich aufgesetztes Mä u sehe n, das ebenfalls schw.
überfirnisst ist.
3173. (104). H. 0,22. Anzi, S. Koll. — Mit Ergänzungen.
Eine Frau, stehend nach 1., ein Kästchen haltend; unten
Wollkorb. Zur Füllung ein Ball; ein Fensterchen oben;
Rosette. Roh; ohne Weiss.
ß) Die Darstellung ist auf den Bauch beschränkt; auf der
Schulter Pahnetten.
3174. (1075I H. 0,41. Laurenzano, S. Koll. — Aus Stücken; dick
modern überfirnisst; die Fugen übermalt, wie 3171. — Abg.
Genick, gr. Keramik, 1884, Taf. 3i.
Wenig Weiss (modern aufgefrischt); das Wesentliche
scheint antik. — Ein im freien Räume laufender und um-
sehender Eros mit Shawl auf dem 1. Arme, in der L. einen
Zweig; er lockt sich eine Gans nach r. nach. Blättchen-
rosette. Zweige.
3175. (1096). H. 0,48. Laurenzano, S. Koll. — Aus Stücken.
Ohne W. und G. Rohe Zeichnung; flüchtig.
Grabescult. In der Mitte eine Säule auf der eine grosse
tiefe Schale steht. Die Grabessäule istionisch, doch fehlt jede
Innenzeichnung; es war intendiert sie weiss zu füllen. L. steht
eine Frau in dor. Chiton, mit Schild, Speer und Helm; sie
hält in der R. ein Wehrgehenk heraus; r. ein Jüngling,
ebenfalls mit Helm und Schild, ein Wehrgehenk in der R.;
.die Waffen sollen dargebracht werden.
S78 Italisch rotfigurig. Lucanien.
Glockenkrater (Form No. 49).
Erste Gruppe: Die Form hat noch etwas Strenges; geringe Aus-
ladung der Mündung. Oben Lorbeerkranz. Keine Ornamente unter
den Henkeln. Unter dem Bilde jeder seit s Mäander. Dicker glatter
und ungeßmisster Fussraud. Der Stil ist der ältere und zwar ist er
dem älteren attisch-schönen Stil sehr verwandt. Ohne aufgesetzte
Farben.*)
3176. (1067). H. 0,315. O. Dm. 0,315. Sorrento, S. Koll.
Ein Sprung auf Seite B wird von drei grossen antiken
Bleiklammern zusammengehalten. Sonst intakt.
A) In der Mitte steht ein Mädchen nach 1. (ion. Chiton,
Mantel, Haar hinten aufgebunden in altertümlicher Weise,
auch kleine Punkte als Haarspitzen wie im strengen Stile),
den 1. Arm unter dem Mantel gesenkt, einen kugelförmigen
Aryballos am Lederstreifen haltend. Ihr gegenüber steht ein
Jüngling nach r., den Stock aufstützend, nackt, nur auf 1.
Schulter mit Gewand; r. ein ebensolcher nackter Jüngling
nach 1., mit Stab in der L., in der R. Strigilis.
B) In der Mitte, ganz in den Mantel verhüllt ein Jüngling
nach 1., der nur Stirn und Auge zeigt; r. und 1. ein Jüngling
im Mantel mit Stock.
3177. (1076). H. o,33. O. Dm. o,33. Alte kgl. S. — Intakt; doch die
Oberfläche teilweise abgerieben.
A) In der Mitte steht Eros als grosser Jüngling mit
grossen Flügeln nach 1. und streckt die Hände aus nach der
ihm von einer Frau gereichten Strigilis (Haube, ion. Chiton,
Mantel). Er soll sie wohl als Geschenk dem Jüngling
bringen der r. von vorne steht, Kopf nach 1., mit Stock, nackt.
B) Drei Manteljünglinge mit Stöcken.
3178. (1948). H. 0,295. O. Dm. 0,315. Von Gargiulo in Neapel 1849
erw. — Aus vielen Stücken, die Fugen sichtbar gelassen.
A) In der Mitte eine ithyphallische bärtige Herme des
Hermes, im Profil nach r., auf Basis, mit Schulterloch (kurzes
Haar); an der Seite schw. aufgemaltes Kerykeion. R. ent-
fernt sich umsehend ein Silen mit Thyrsos; 1. steht ruhig
ein Mädchen nach r. (Chiton, Mantel), den Thyrsos auf-
stützend (Kopf grösstenteils modern).
*) Die Fundorte weisen eher auf eine (jedenfalls griechische) Fabrik
in Campanien; doch wegen der stilistischen Zusammengehörigkeit mit
der folgenden isi die Gruppe hieher gesetzt.
Lucan. Glockenkrater, Gruppe i. 87Q
B) In der Mitte ein ganz in den Mantel verhüllter Jüng-
ling, r. und 1. je ein Jüngling in Mantel, einen Stock auf-
stützend (wie 3176). — Nachlassig.
3179. (10S1). H. o,335. O. Dm. 0,35. Telese, S. Koll. — Intakt.
In der Mitte steht eine nackte Frau nach 1., verschämt
die Arme über dem Leibe kreuzend, in der L. ein Tympanon
(Arm- Hals- und Brustband, Sphendone, 1. Standbein); vor ihr
1. steht ein Silen, staunend auf sie blickend; er hält den Thyr-
sos (oben an demselben ein gezacktes Seitenblatt) mit beiden
Händen quer vor den Leib; sein Kopf von eigenem Typus,
er hat nur einen kurzen Kinnbart, ohne Glatze. Von r. naht
eilig, doch sachte, wie um zu überraschen ein anderer Silen
heran, mit Thyrsos (wie der vorige) in derR., die L. vorstreckend
(Kopftypus wie am vorigen, doch voller Backenbart, mit
kleinen Punkten am Rande). R. am Ende ein Pfeiler.
B) Drei Mantel Jünglinge, der mittlere mit Stock.
Sorgfältig.
3180. (1061). H. o,3o. O. Dm. o,3oS. Telese, S. Koll. — Intakt.
A) L. sitzt auf geschweiftem Lehnstuhle eine Frau nach r.
(dor. Chiton, Mantel um die Beine, Halsband, hinter dem
Vorderhaar eine breite Binde) und spielt die Leier (mit sieben
Saiten); ihr gegenüber steht Nike (ion. Chiton, schw. Saum
an der'seite herab) und bietet ihr eine Phiale mit der R. an;
sie stützt die L. in die Seite.
B) Zwei Manteljünglinge, einer mit Stock; 1. ein Pfeiler.
Sorgfältig. Der eigenartige Stil recht ausgeprägt.
3181. (1052). H- 0,275. O. Dm. o,o3o. Pamarico, S. Koll. — Aus
Stücken; übermalt.
Unter dem Bilde jederseits Wellenornament statt Mäander.
Der Stil etwas ausgeprägter lokal, das Gefäss wohl etwas
später als die vorigen.
A) Eros als Jüngling (kurze Haare) verfolgt eilig laufend,
in der vorgestreckten R. einen Kranz haltend, einen umsehen-
den Jüngling mit Shawl auf 1. Arme, der einen Stock in der
R. und eine Fackel in der L. trägt.
B) Zwei Manteljünglinge, der eine mit Stock.
Zweite Gruppe: Ebenfalls ohne Palmetten. Mäander unter den
Bildern. Fussrand teilweis gefimisst oder mit einer Rille versehen.
Der Stil ist noch der ältere, doch von ausgeprägt lokalem Charakter.
Ohne aufgesetzte Farben.
3182. (955). H. 0,32s. O. Dm. o,335. „Basilicata", S. Barth. (Panofka,
mus. Bart. p. i3o, No. 68); vorher beim duca della Miranda in
88o Italisch rotfigurig. Lucanien.
Neapel. — Etwas übermalt, da die Oberfläche abgerieben war.
— Abg. Millingen, peint. ant. de vases gr. de div. coli. pl. XLII.
Overbeck, Gall. her. Bildw. Taf. XII, 8; S. 265 f.
A) Helena und Paris. R. sitzt auf einem viereckigen
Holzkasten (dessen eine Seite in guter Verkürzung gezeichnet
ist und der in der Mitte eine eingelegte Füllung von schw.
Lotos- und Palmettenbande zeigt) Helena nach 1. (ion. Chiton,
Mantel auch über Hinterkopf, mit gezacktem Saum; Schuhe);
ihr auf dem Schosse sitzt Eros als Knabe (kurzes Haar, breite
Binde), der mit der L. an ihre r. Brust fasst, wovon sie ihn
mit der R. abzuhalten sucht. Von 1. tritt Paris als Jüngling
heran, in engen Aermeln und Hosen mit Zickzack, Stiefeln,
Chiton mit breitem Gürtel und Kreuzbändern, Chlamys und
phrygischer Mütze, in der R. einen Speer aufstellend; er naht
sich, die L. sprechend oder erstaunt erhebend.
B) Drei Manteljünglinge, der mittlere mit Stock. Viel
übermalt.
3183. (i5o3). H. 0,26. O. Dm. 0,28. Anzi, S. Koll. — Aus Stücken;
übermalt.
A) R. sitzt auf Fels der jugendliche Herakles nach 1., in
der L. den Bogen, wie es scheint den Köcher an der Seite,
in der R. die Keule (Untergesicht erg., so dass ungewiss ob
es einst bärtig war). Ihm gegenüber steht 1. Athena, in dor.
Chiton, die R. auf den Schild stützend, die Lanze schulternd;
ohne Helm.
B) Zwei Manteljünglinge.
3184. (1102). H. 0,25. O. Dm. 0,25. Laurenzano, S. Koll. — Aus
Stücken; übermalt.
A) L. steht von vorne, Kopf nach r. ein nackter Jüng-
ling, die L. auf den Rundschild legend, in der erhobenen R.
die Lanze; mit Schuhen. R. eine Frau nach 1. (Chiton mit
zwei vertikalen Streifen, Haube); sie hält ihm einen Spiegel
entgegen. Zwischen beiden oben eine Binde.
B) L. nackter Jüngling mit Stab; ihm gegenüber ein
Manteljüngling; zwischen beiden ein Pfeiler. Oben aus-
gesparter Kranz. Nachlässig. — Der mittlere Stil.
3185. (1991). H. o,3o. Dm. 0,315. S. Tngenh. — Viele übermalte Fugen.
— Abg. Gerhard, antike Bildwerke Taf. 86, 3. Elite cera-
mogr. II, pl. 67; p. 2o3. Vgl. Stephani, compte rendu 1862,
S. 104.
A) Marsyas uud Olympos (?) In der Mitte steht ein
Jüngling (Olympos?) nach r. (hochgeschnürte Sandalen;
Chiton bis über das Knie; Gürtel; Chlamys auf dem Rücken
Lucan. Glockenkrater, Gruppe 2. 3. 881
die vorn mit grossem Knopfe gehalten wird, kurzes Haar,
Lorberkranz); er spielt die achtsaitige Kithara. R. vor ihm,
zu ihm aufblickend, sitzt eine Frau (Muse?) nach 1. (langer
ion. Chiton; Mantel auch auf Hinterkopf) auf lehnelosem
Stuhle, die L. auf den Stuhl stützend, die R. mit zwei Flöten
lassig auf dem Schosse. L. hinter Apoll sitzt auf einem Fels
und neben einem Baume mit zwei Laubbüschen oben der
Silen Marsyas (Stiefel; Glatze; Schweinsohr); er spielt die
Doppelflöte.
B) Drei Manteljünglinge.
Dritte Gruppe: Mit P ahnet toi unter den Henkeln. Der Fuss-
rand meist schwarz mit schmalem iingefim. Rändchen. Der Stil der
mittlere und spätere.
3186. (1017). H. 0,405. O. Dm. 0,42. S. Barth. Vgl. Panofka, mus.
Bart. p. 135. No. 72.
Neben den Palmetten ausgezackte Blätter.
A) Die Figuren im Räume, doch ohne Terrainlinien.
Unten zwei Haufen ausgesparter Steine. — In der Mitte
der jugendliche Dionysos (nackt, Shawl um die Arme,
Thyrsos, kurzes Haar, gezacktes Diadem); er eilt nach r.;
mit ihm 1. Ariadne (Chiton, mit Schleier). R. voran
eine Nymphe (dorischer Chiton), einen Eimer und eine
Fackel tragend, eilend umblickend. L. folgt dem Paare eine
Nymphe, eilend (dor. Chiton) mit Kottabosstange auf der
1. Achsel, umblickend nach einem ebenfalls eilenden unb ar-
tigen Satyr von plumpem Gesichtstypus, der auf der 1.
Achsel einen Krater (darauf eine schw. tanzende Siluette) trägt.
B) In der Mitte steht ein Mädchen nach 1. (dor. Chiton
mit Ueberschlag; 1. Standbein; ruhig); sie hält in der R. an
einem Bande ein kugelförmiges Alabastron hinaus, es einem
nackten Jüngling reichend, der mit Strigilis in der L. und
dem Mantel auf der Schulter 1. ihr gegenüber steht, die R.
einstützend. R. noch ein nackter Jüngling, einen Wurfspeer
eben bereit haltend mit beiden Händen; r. niederer Pfeiler.
Vgl. 3 176.
Der Stil dem älteren nahe.
1
3187. (1992). H. 0,34. O. Dm. 0,34. S. Ingenh. — Aus vielen Stücken;
stark übermalt, doch nichts Wesentliches erg. — Abg.
Gerhard, antike Bildwerke Taf. 86,1.
Sühnopfer für Herakles. Die Figuren auf der Boden-
linie aufstehend. In der Mitte der bärtige Herakles von
vorne, die R. auf seine Keule stützend, am 1. Arme das
56
882 Italisch rotfi gärig. Lucanien.
Löwenfell (Gesicht sehr zerstört); er blickt nach 1. wo Hermes
(unbärtig, Petasos im Nacken, Chlamys, Kerykeion in der R.)
herbeikommt mit einem gewaltigen Schwein (trotz der
starken Uebermalung des Hermes ist das Kerykeion sicher alt).
R. neben Herakles steht Athena nach 1., die L. (mit Speer)
auf den Schild gestützt (dor. Chiton, att. Helm, Halsband); sie
legt die r. Hand an den Oberkopf, wie um besser in die
Ferne schauen zu können, die Augen schützend.
B) Niederer Altar (mit Eierstab oben); 1. steht ein
Mädchen (einfacher dor. Chiton) und streckt nach r. schreitend
in der R. einen Kranz (plump, ausgespart) entgegen einem
nackten (siegreichen) Jüngling r., der in der R. einen kleinen
Palmzweig (?), in der L. einen kleinen ovalen Schild trägt.
— Mittlerer Stil.
3S88. (1099). H. 0,245. O. Dm. 0,27. Angebl. Ruvo, S. Koll.
Aus vielen Stücken; übermalt.
A) L. steht auf einer eigentümlichen Säule ein grosses
Gefäss (ähnlich Form No. öi); r. davor ein niederer Pfeiler
(Altar?) zu dem ein Knabe schreitet, in beiden Händen einen
undeutlichen Gegenstand so haltend, dass er über dem Altare
sich befindet und dass die Hände die Spitze des letzeren be-
rühren (flache Scheibe mit Kuchen darauf?) R. oben ein Kreis
mit Stern (Schild?).
B) Frau (dor. Chiton), einen Eimer in der L.; mit der R.
hat sie einen Ball emporgeschlagen der 1. oben; r. Baum mit
grossen ausgesparten Blättern. Nachlässig; hässlich.
3189. (1071). H. 0,40. o. Dm. o,43. Anzi, S. Koll.
Aus vielen Stücken, viel übermalt; blasser Thon.
A) Ein Jüngling führt ein Pferd und wird von einem
Mädchen mit entgegengestrecktem Kranze begrüsst; das
Mädchen in dor. Chiton der an der 1. Seite offen; schw. Saum,
steife ungelenke hässliche Falten; sie stützt den 1. Arm auf
einen Pfeiler (gelbe Haarspitzen und Armbänder; der Kranz
mit gelben Punkten). Der Jüngling steht fast von vorne mit
Petasos im Nacken, mit Chlamys und zwei Speeren; grosser
Kopf in dreiviertel Ansicht; Stiefel. Zwischen beiden eine
Ranke am Boden. Das Pferd 1. wendet den Kopf um; oben
ein grosser Schild mit schw. Rande und gelben Punkten und
ein Helm.
B) Drei Manteljünglinge; oben ein Ball.
3190. (1040). H. 0,385. O- Dm. «VI0- Pomarico, S. Koll.
Aus vielen Stücken und übermalt.
Lucan. Glockenkrater, Gruppe 3. 883
A) Die Figuren stehen nicht auf der Bodenlinie. L. voran
ein Jüngling, weit ausschreitend nach ]., die R. erhoben,
Shawl auf der L., umblickend; ihm folgt ein Mädchen in dor.
Chiton mit Eimer und Kranz (weisser Schmuck), jubelnd den
Kopf zurückwerfend. Es folgt ein etwas taumelnder Jügling,
einen w. Kranz in der R., Gewand und Stab im 1. Arm.
ß) Drei M an t e 1 j ü n gli n g e.
3191. (1108). H. o,32. 0. Dm. 0,345. Anzi, S. Koll.
Ungebrochen, doch etwas übermalt.
A) Ein Jüngling lauft einem Madchen nach (weissgelbe
Schuhe); beide haben eben mit der 1. Hand einen grossen
Ball emporgeworfen; zwischen Beiden eine Ranke.
B) Zwei Manteljünglinge, zwischen beiden ein Pfeiler
und Fenster.
3192. (1079). H. o,34. 0. Dm. 0,35. Calvi, S. Koll. — Intakt.
A) L. eine Frau in dor. Chiton, in der L. eine Tanie;
r. ein Jüngling, in der L. Strigilis und Chlamys auf dem 1.
Arm; er halt an einem (nicht angegebenen) Faden in der R.
einen Vogel.
B) Zwei Manteljünglinge. Mäander unten sehr roh. —
Keine aufgesetzten Farben; die grossen Köpfe des luka-
nischen Stils.
3193. (1055). H. o,38. O. Dm. 0,41. Bitordi, S. Koll. — Intakt.
A) In der Mitte sitzt auf viereckigem Stein ein nackter
Jüngling nach 1., die Strigilis in der R.; 1. ein Mädchen
mit Kästchen auf der L.; r. ein gleiches mit Kranz. Oben
Fenster und Ball.
B) Drei Mantel Jünglinge. Nachlässig. Ohne aufgesetzte
Farben. Unten statt des Mäanders nur ein Zickzackband.
3194. (1053). H. 0,41. O. Dm. 0,395. Laurenzano, S. Koll.
A) Geflügeltes Mädchen, sitzend mit Tympanon und
Kästchen.
B) Sitzender Jüngling mit Thyrsos nach 1.
Deckelgefäss mit hohen Ohrenhenkeln.
Form No. 3 1 1 .
Erste Gruppe: Aelterer Stil; naher Anscliluss an den attischen,
jiamentlic/i den der Aryballcn des späte) cn schonen Stiles.
3195. (2226). H. o,3i (mit Deckel). Gerh. Nachl. Sehr gut erhalten.
Das Deckelväschen zeigt A) Eros (männl. Haar) eilend
nach r., eine Schale auf der 1. Hand.
56*
884 Italisch rotfigurig. Lucanien.
B) Den grossen Kopf eines Jünglings mit kurzem Haar.
Schulter: Palmettenband.
Bauch: A) In der Mitte sitzt eine Frau auf geschweiftem
Lehnstuhl, der ein wenig verkürzt, nach 1. (ion. Chiton, Mantel
unten); sie legt den 1. Arm auf die Stuhllehne, halt mit der
R. einen grossen Wollkorb auf dem Schoosse und blickt wie
fragend um (sodass das Gesicht in dreiviertel Ansicht) zu
einem r. stehenden Jüngling, der ihr eine Ente oder Gans
auf der R. hinhält; er hat Gewand um den 1. Arm gewickelt.
L., der Sitzenden gegenüber schreitet eine Frau (Ap hrodite?)
nach r. langsam heran (dor. Chiton, Mantel) und l'ässt von
ihrer 1. Hand aus (die Unterbeine noch auf ihrer Hand) einen
Eros (mit Brustband wie die Kinder) fliegen, der mit beiden
Händen der Sitzenden einen Kranz entgegenbringt. Schmuck
der Frauen, Kranz und Konture der Erosflügel sind gelb.
B) L. sitzt ein bekränzter Jüngling nach r. mit Mantel
um die Beine auf einem Postamente mit Basis (könnte ein
Altar sein) und streckt die R. nach einer gelben Schale aus,
welche ihm ein Mädchen (dor. Chiton) von r. entgegenbringt;
zwischen beiden ein grosser Kalathos; oben ein Fenster mit
geöffneten Läden.
Sorgfältig. Die Details der Form alle besonders schon
gebildet.
3196. (2227). H. 0,18. Gerh. Nachl. — Abg. Gerhard, ges. akad. Ab-
handl. Tf. 21,4 5. Bd. I, S. 228.
Der Deckelknopf ist abgebrochen und fehlt. Schulter mit
Palmetten und Lotosband schönsten Stiles; schöne Palmetten
unter den Henkeln.
A) R. steht ein Baum mit sechs Zweigen, an jedem eine
Frucht; an ihn lehnt sich mit beiden übereinandergelegten
Armen ein Mädchen (dor. Chiton, kurzes Haar); ein gegen-
überstehendes ebensolches Mädchen lehnt sich mit der R.
an die Arme der ersten und hält in der L. einen Stab der
von einem kleinen thyrsosähnlichen Knopfe bekrönt ist; beide
sehen sich aufmerksam an, Avie um sich gegenseitig oder auch
den Baum zu betrachten (Hesperiden?). Von 1. naht (unge-
sehen von ihnen) ein bärtiger Mann (hohe etwas gerunzelte
Stirn, Stiefeln, kurzer Chiton und Kreuzbänder, flatternder
Shawl); er trägt in der gesenkten R. vier Zweige mit Aepfeln
derart wie die des Baumes; auf der L. eine gefüllte Schale.
B) Ein Jüngling mit Shawl zwischen zwei Frauen,
deren eine nur Kranz, die andere Kranz und Schale trägt, in
etwas bewegterer Stellung sich unterhaltend.
Deckelgefäss mit hohen Henkeln, Gruppe i. 2. 885
3197. (850). H. 0,16. Alte kgl. S.
A) Eine Amazone (langer dor. Chiton, gegürtet, ohne
Ueberschlag; Schuhe, Armbänder, Helm) steht bequem mit
dem 1. Unterarm an eine Stele gelehnt, einen Speer in der
L., das 1. Bein entlastend, in der R. ein Wehrgehenk (Schwert)
hinaushaltend. Auf der Stele ist mit schwarzer Firnisfarbe
aufgemalt (echt und gleichzeitig mit der Verfertigung der Vase)
Z O <t> H N (im Zwischenraum des nach unten weit offenen Q.
ein Punkt). An der Stele lehnt ihr grosser Rundschild.
B) Eine mit ausgebreiteten Armen herbeieilende Frau
(dor. Chiton; Shawl, Brust und Kopf fast ganz modern).
Treffliche Technik, ahnlich 3ig5. Ohne aufgesetzte
Farben.
3198. (987). H. 0,25 mit Deckel. Armento, S. Koll.
Deckel ist betrachtlich zu gross, also wohl fremd.
Deckelvase: A) und B) Auf beiden Seiten ein Mantel-
jüngling nach 1.
Bauch: A) Laufende Frau nach r. (dor. Chiton), in der
erhaltenen R. grosse T'änie, in der vorgestreckten L. eine
Phiale.
B) Ein Jüngling, die R. ausstreckend (um die Phiale in
Empfang zu nehmen), die L. auf den Stock gestützt (Schuhe;
Chlamys auf 1. Arm).
Weniger schön und sorgfaltig als 3 195.
Zweite Gruppe: Späterer Stil von ausgeprägt lokalem Charakter ;
Technik geringer.
3199. (977). H. o,33. Angebl. Ruvo, S. Koll.
Deckelvase: A) Unbartiger Kopf in dreiviertel Ansicht,
mit Stirnrunzel.
B) Jugendlicher Kopf nach 1/ mit kurzen Haaren.
Der Deckel selbst zeigt schw. aufgemalte Palmettenranken.
An der Schulter schwarzer Epheu.
Bauch: A) Eine Frau (dor. Chiton) halt stehend sich
einen Spiegel vor; ihr gegenüber ein Jüngling, nackt auf
den Stock unter der 1. Achsel gestützt; er betrachtet eine
grosse (Granat?) Blüte in der R. (Gewandstück unter dem
1. Arm). Zwischen beiden eine Ranke.
B) Roher. Ein Jüngling, nackt, mit Stab in der R., halt
einer Frau (dor. Chiton) die ein Kastchen tragt, ein Tympanon
entgegen; zwischen beiden Ranken.
Etwas blasser Thon; flüchtige Zeichnung.
886 Italisch rotfigurig. Lucanien.
3200. (880). H. 0,50. Anzi, S. Koll.
Vollständig übermalt und viel erg. Schlechte Technik,
dickwandig; höherer Fuss. Ohne Deckel.
A) Zwei Bildstreifen durch einen plumpen Rankenstreif
getrennt. Oben sitzt in der Mitte 1. ein Jüngling mit der
Leier nach r., von dem nur ein Teil der Beine mit dem
Gewände darauf er sitzt und vielleicht ein Rest der Leier
antik sind. Ihm gegenüber sitzt eine Frau, von der nur ge-
ringe Reste alt sind. R. ein Eros der ganz modern, 1. eine
sitzende Frau die ganz modern. Ergänzt sind auch die w.
Punkte der Terrainlinien. Unten: Wiederholung der oberen
Gruppe. L. sitzender Jüngling mit Leier nach r.; ihm gegen-
über sich zu ihm umwendend eine Frau, einen Vogel auf der
1. Hand; Eros mit Kranz herbeikommend. Die wesentlichen
Grundzüge scheinen alt.
B) Nur eine Reihe grosser Figuren. Eine Frau auf
weissem Fels, das Tympanon haltend; sie wendet sich um zu
einem grossen stehenden Eros (Schuhe; männliches Haar),
wahrend von r. oben ein kleiner Eros (mit Haube) ein T'änie
bringend herabfliegt; letzteres ist antik, von dem Uebrigen
scheinen wenigstens die Grundzüge alt.
3201. (63). H. 0,215. Anzi, S. Koll.
Sehr blasser Thon, schlechte Technik; sehr übermalt.
A) Nike mit Thyrsos und Kranz (dor. Chiton), stehend
nach 1.
B) Eros, sitzend, mit Spiegel, einen Korb auf der R.
(sehr übermalt und dadurch dem Apulischen Stile angenähert).
Der Deckel zeigt nur einen hohen Knopf ohne Vaschen.
3202. (988). H. 0,28. Anzi, S. Koll. — Sehr übermalt.
Auf der Deckelvase beiderseits ein Frauen köpf ohne
Haube.
Bauch: A) Vogel mit gehobenen Flügeln (Taube).
B) Kiste mit Füssen; unten Palmetten. — Roh, spät.
3203. (1240). H. 0,18. Pomarico, S. Koll. Sehr übermalt, der Fuss
und Deckel fehlen.
Bauch: A) Eine Frau sitzt nach 1., Schale in der R.
B) Nackte Frau, sich im Handspiegel betrachtend. Etwas
Weiss aufgesetzt. — Spät. — Die Palmetten mit grosser
Blume.
3204. (64). H. 0,14. Armen to, S. Koll.
A) Frauenkopf mit gelben Blättern im Haar.
Deckelgefäss mit hohen Henkeln, Gruppe 2. — Kanne. 887
B) Behaubter Frauenkopf nach r. Auf dem Deckel Wellen-
ornament. — Blasser, teilweise rötlicher Thon.
3205. (1262). H. 0,12. Anzi, S. Koll.
Fast ein Replik von 3-204.
A) Jünglings köpf nach 1. mit gelbem Kranz.
B) Behaubter Frauen köpf nach r.
Kanne.
Baue lüge Form; kleeblaitförmiger, doch weiter Ausgus s; niederer
Henke!. Das Bild an den Seiten durch Thongrundstäbchen, oben wie
unten durch ein Omamet ein gefasst. Der mittlere Stil ; ohne aufge-
setzte Farben.
3206. (1955)- H. 0,21. U. 0,58. Von Panofka 1856 in Neapel erw. —
Ans vielen Stücken; die Fügen verschmiert; viel übermalt da
die Oberfläche gelitten hatte; manches ergänzt.
Oben Lorbeerzweig und Eierstab darunter. L. sitzt auf
(übermaltem) Fels ein Silen (Marsyas) nach r. (faltige
Stiefel; dünner Bart, Haar übermalt; Schweinsohr), etwas
vorgebeugt, den 1. Arm auf den 1. Oberschenkel legend, in
der R. die Doppelnöte vorstreckend. Vor ihm r. ein Jüng-
ling (Olympos) nach 1., der die R. nach den Flöten aus-
streckt (Ghlamys auf dem 1. Arm; Stock aufstützend; Schuhe).
R. steht abgewendet eine Frau (Nymphe) nach r. (dor. Chiton
mit schw. Streif an der Seite; Sphendone; kurzer Mantel um
den Mittelkörper), den 1. Arm auf einen Pfeiler stützend;
auf ihrem 1. Unterarm lauft ein kleines (Panther)-Katz clien
(Gesicht von vorne), das ein Huhn oder eine Taube im Maule
hat; die Frau spielt mit dem Tiere.
3207. (728). H. 0,20. U. 0,54. Anzi, S. Koll. ■ — Aus Stücken; sehr
übermalt; jetzt im wesentlichen gereinigt.
Oben schw. Epheuband. Unten Mäander.
Silen und schlafende Nymphe. Ein knieender Silen
(die Innenzeichnung besonders des Gesichts ist ganz zerstört)
deckt mit der R. den feinen Chiton einer r. gelagerten Nymphe
auf; er hat ihre Beine schon fast ganz entblosst und greift mit
der L. nach ihrer Brust. Die Nymphe hat sich wie es
scheint auf ein Fell gelagert, den Oberkörper aufgerichtet;
im 1. Arm liegt der Thyrsos; den r. Arm hat sie über den
Kopf gelegt, offenbar schlummernd (Innenzeichnung des
Gesichts zerstört; war übermalt). Das stehende Glied des Silen
war modern aufgemalt. Oben hängt eine Binde; 1. lehnt der
Thyrsos des Silens.
388 Italisch rotfigurig. Lucanien.
3208. (io3). H. 0,122. U. 0,315. S. Koll.
Oben Eierstab; unten Wellen.
Eine Frau (dor. Chiton, gegürtet), nach 1. laufend zu
einem (halb dargestellten) Altar, in der R. eine Phiale, die L.
leer. R. oben Füllornament (schw. Punkte auf ausgespartem
Grunde) und ein Zweig.
Auf dem Henkel oben eine plastische gepresste Rosette.
Lekythos.
Form No. iJJ, doch plumper. Auf der Rückseite unter dem
Henkel reiche Palmettenornamente. Unten umlaufender Mäander.
Der mittlere Stil.
3209. (2004). H. 0,365. S. Ingenh. — Aus Stücken und stark übermalt.
Schulter mit grossem Stabornament, oben von Wellensaum
begrenzt. — In der Mitte sitzt (im Raum) eine Frau nach 1.
(dor. Chiton; Sphendone), sich spiegelnd; vor ihr steht ein
Jüngling nach r. mit kleinem Mantelchen um die Arme, das
1. Bein höher stellend auf ein Postament, in der L. ein Tym-
panon erhebend, die R. einstützend. R. ein Jüngling nach
1., der zusieht.
3210. (952). H. 0,39. Anzi, S. Koll.
Am Halse Staborn., auf der Schulter Palmetten und gelbe
Blüten dazwischen. — Eine Frau auf Fels sitzend mit Kästchen
nach 1.; Jüngling (bekränzt; Chlamys auf 1. Arm; Schuhe)
mit Stock und Kranz gegenüber. Oben Binde.
Bauchige Lekythos, sog. Aryballos.
Form No. 24O, doch plumper. Auf der Rückseite tinter dem
Flenkel reiche Palmcttenornamente .
3211. (2005). H. 0,26. S. Ingenh. — Aus Stücken.
Die Figuren auf der Bodenlinie aufstehend. In der Mitte
sitzt eine Frau auf Sessel nach r. (dor. Chiton, Mantel;
Sphendone) und spiegelt sich. Vor ihr steht 1. eine Frau mit
Schale und Kranz nach r.; hinter ihr r. ein Eros als Jüngling
mit kurzem Haar, mit langem dünnem Stabe in der R., daran
oben ein Zweig (ob damit wedelnd zur Kühlung?); in der L.
hält er ein Kästchen am Deckelgriff. Eine Ente r. unten. Im
Raum ein kleiner Zweig, unten Ranke.
Ohne Weiss oder Gelb. — Mittlerer Stil.
3212. (1244). H. 0,17. Angebl. Bari, S. Koll.
Ohne Weiss; ausgeprägt lukan. Stil. Palmetten mit
Blume, daneben grosse ausgesparte Zweige.
Lucan. Lekythos, Aryballos. Napf. 880
Vorn ein weiblicher (?) Kopf von vorn; der Blick geht
etwas nach r. aufwärts (sehr grosse Augen; kurzes gelocktes
Haar); Hals mit Brustansatz angegeben, dann abgeschnitten;
Halsband. R. ein Ball im Felde. Unten einige kleine empor-
gerichtete Strahlen.
3213. (Dubl. 664). H. 0,16. Anzi, S. Koll.
Laufende Frau nach r. ; r. ein Postament (Altar?); sie
scheint eine w. Binde gehalten zu haben (auf dem Chiton
schw. doppelter Vertikalstreif an der Seite).
3214. (Dubl. 658). H. 0,28. Anzi, S. Koll. — Oberfläche beschädigt.
Oben Ranken, unten Wellenornament; die Palmetten mit
Blume.
In der Mitte ein Wollkorb, darauf fünf Kugeln. Von r.
eilt eine Frau herbei (Gewand ganz zerstört), auf der R. einen
grossen Vogel mit längerem geradem Schnabel haltend; sie
hat eine Art Kalathos auf, und schwingt in der L. eine Fackel.
Von 1. eilt eine Frau herbei mit Kasten auf dem Kopf, in der
R. eine Kanne. Zwei Balle mit Hakenkreuz im Räume.
— Ungeschickt, roh.
3215. (2064). H. 0,12. Panofka's Nachl.
Ein Madchen (ion. Chiton) spielt mit einem grossen Ball,
stehend; r. und 1. eine Ranke.
3216. (2o63). H. o,i3. Panofka's Nachl.
Ein dickbauchiger Knabe, ganz in den Mantel gehüllt,
mit grossem Haarschopf über der Stirne; echtes Kindergesicht.
L. unten Ball.
3217. (1232). H. 0,17. Anzi, S. Koll.
Unten Wellen; Blüte bei den Palmetten. Eros im Typus
der apulischen Vasen sitzt auf w. Fels mit Schale nach 1. —
Dem apulischen Stile angenähert. -
3218. (1957). H. 0,18. Gesch. v. Nagler. — Uebermalt.
Eine Frau mit Schale und Traube vor einem Pfeiler
(Altar). — Ohne Weiss.
Napf.
Form No. 213. Unter de?i Henkeln Palmettcn mit Seiten-
ranken.
3219. (1042). H. 0,29. O. Dm. 0,21. S. Arcangelo, S. Koll.
A) Laufender umblickender jugendlicher Satyr nach r.
(Schuhe; gelbe Binde), das Tympanon in der L., einen Shawl
um die Arme.
8qo Italisch rotfigurig. Lucanien.
B) Eine Frau, umblickend, laufend, bekleidet; Korb auf
der 1. Hand; in ihrer R. war deutlich ein Spiegel beabsichtigt
und ausgespart, doch dann wieder überfirnisst.
3220. (io38). H. 0,19. O. Dm. 0,24. Anzi, S. Koll. — Aus vielen Stücken
und übermalt.
A) Laufende umsehende Frau, mit Spiegel und Ranke in
den Händen.
B) Laufend umsehender Jüngling (Chlamys und Stock).
3221. (io46). H. 0,185. O. Dm. 0,205. Alte kgl. S. — Intakt.
A) Nackter Jüngling mit Strigilis, Chlamys auf 1. Arm;
1. Pfeiler.
B) Frau. Kästchen auf der L., T'änie auf der r. Hand.
Ohne aufgesetzte Farben. Sehr dünnwandig. Zeichnung gut.
Die Form etwas abweichend, indem der Bauch unten stark
eingezogen; der Fuss kleiner.
3222. (1034). H. 0,20. O. Dm. o,23. Anzi, S. Koll.
Oben Eierstab, unten Mäander,
A) Im Laufen den Ball schlagende Frau.
B) Jugendlicher laufender Satyr mit eingebogenen Knieen,
die Arme wie um etwas zu haschen (Gesicht eines gewöhn-
lichen Jünglings; menschl. Ohren; Schwanz jedoch).
Nachlässig.
3223. (Dubl. 967). H. 0,055.
Jederseits eine laufende Frau (dor. Chiton) mit ausge-
streckten Armen. Ohne Weiss. Starke Vorzeichnung. —
Aelterer Stil.
3224. (1997). H. 0,11. S. Ingenh.
An den reichen Palmetten auch einige Akanthosblattmotive.
Die Zeichnung etwas unruhig wild; schlechte Proportionen.
Sehr dünnwandig.
A) Eine Mänade eilt nach r., sich umsehend, die r. Brust
entblösst, Binde um den Kopf, Tympanon in der L.; eine
Binde ist um ihren r. Arm gewickelt (wie eine Schlange);
erregt.
B) Ein Jüngling (nackt; Schultermäntelchen) hält einen
Lorbeerkranz in der R. (ausgespart) und eine Lanze in der
L.; r. ein kleiner Pfeiler, darauf aufgemalt ein Ball mit Binden (?)
3225. (1577). H. 0,16. Dm. 0,20. Anzi, S. Koll. — Mit Ergänzungen.
A) Eine Frau (Chiton) mit Schale nach 1.
B) Laufender Jüngling; sehr erg.
Lucan. Napf. — Deckelschale. 891
3226. (1575)- H. 0,16. Laurenzano, S. Koll. Oben Eierstab.
A) Jüngling mit Kranz in der R. und Schale auf der L.
vor einem niederen (etwas übermalten) Altar, der mit einem
Tritt versehen.
B) Frau (Chiton, Mantel), eine Binde hinaushaltend
nach 1.
3227. (1167). H. 0,20. S. Arcangelo, S. Koll. — Uebermalt und
ergänzt.
A) Ein Jüngling, die Lanze aufstellend; Schild und Ge-
wand am 1. Arm; er steht im freien Raum nach 1.; hässlich.
B) Hassliche Frau nach 1. (dor. Chiton) mit grosser Tanie
in der L. Ball mit Kreuz im Räume. — Der späte Verfallstil.
3228. (1222). H. 0,12. Pomarico, S. Koll.
A) Vogel (Schwan?) nach 1.
B) Palmette und Balle. — Verfallstil.
Deckelsehale.
Ungefähr Form No. 21S. Die Henkel mit umgebogenen anliegen-
den Enden. Auf dem Deckelknopfe meist nur radiale schw. Striche.
Bild auf dem Deckel; der Schalenrand mit einfachem Ornament,
Der Stil ist meist dem apulischen verwandt. Vgl. 3082 ff.
3229. (1181.) H. 0,17. Dm. 0,20. Anzi, S. Koll.
Auf dem Deckel, durch Palmetten getrennt:
A) Eros mit Schale (verbl. Haar), plump, liegend, nach 1.
B) Frau liegend, mit Schale. — Mit Weiss.
3230. (1184.) H. 0,21. Dm. o,23. Laurenzano, S. Koll.
Durch Palmetten getrennt: A) ein Frauen köpf nach
1. - B) Eros nach 1., auf w. Fels, in Schmuck (weibliches
Haar), Schale haltend.
3231. (1100.) H. 0,18. Dm. 0,21. Anzi, S. Koll.
Zwei weibliche Köpfe nach 1. mit Haube, sehr roh. —
Die Schale von blassem Thon und wohl fremd.
3232. (1235.) H. 0,145. Dm- °>l9- Anzi> s- Ko,L
Durch Palmetten getrennt: A) nackte Frau, lagernd,
umsehend (mit Kranz) nach 1. - B) ein Jüngling der sich
ebenfalls umsieht; mit r. Vogel auf der Hand und Stock •
Als Füllung einige gravierte Rankenlinien mit w. Blattchen.
3233. (1218.) H. 0,12. Dm. 0,14. Anzi, S. Koll.
Auf dem Deckelknopf Palmetten. Eros auf w. Fels nach
1. sitzend (weibliches Haar) mit Schale; ein Altar vor ihm und
gg2 Italisch rotfigurig. Lucanien.
auf der andern Seite eine Frau die nach 1. lagert (Unterkörper
im Mantel), die L. auf einen kleinen Pilaster stützend, mit
Schale. — Roh.
3234. (I23i.) H. 0,135. Dm. 0,16. Anzi, S. Koll.
Durch Palmetten getrennt: A) Frauenkopf nach 1. —
B) ein Vogel (Spatz) nach 1. — Roh.
3235. (1098.) H. 0,19. Dm. 0,21. Anzi, S. Koll.
A) Eros (weibl. Haar) liegend nach 1., eine Schüssel mit
w. Früchten haltend. — B) Frau desgl. — Dazwischen Pal-
metten mit W. —
323 6. (1884.) H. 0,07. Dm. 0,10. Aus „Herakleia". Rösel's Nachl.
Der Knopf fehlt. — Geringe Technik. Der Deckel einfach
schwarz mit weissgelben Strahlen.
Eimer.
3237. (1175.) H. 0,27. Anzi, S. Koll.
Form N. 3 10. Nachahmung von Bronceoriginalen. Dop-
pelter Bügelhenkel; am einen Ansatz desselben ein Gorgo-
n ei 011 in Relief (mit Fleischfarbe), am anderen eine bartige
Silensmaske die als Ausguss dient mit weit aufgesperrtem
Munde (der Ausguss nach innen durch ein Sieb geschlossen).
Unterhalb desselben sitzt eine Frau auf Fels nach 1., mit
Thyrsos und Schale; 1. Eros (männl. Haar), der einen Spiegel
herbeibringt, Narthexstaude in der L.
Rot aufgemalt auf gefirnisstem Grund.
3238. (73i.J H. 0,46; mit Henkel 0,53. Pomarico, S. Koll. — Abg.
Elite ceramogr. I, pl. 70; p. 232.
Amphora mit Volutenh enkeln, ungefähr Form No. 38.
Schwer; geringer matter Firnis. Auf den Voluten nur r.
Punkte. Auf der Lippe Blattzweig; am Halse Epheuranken.
An den Seiten gute lebendige Palmetten mit Akanthosblatt
und Blume, guten Stiles. Unten Mäander mit Sternen.
Auf der Schulter der Seite A) ein Löwe und ein Greif
gegeneinander ansprengend; r. weibl. Panther nach r.
Auf Seite B) fallt dieser Streif weg und nur ein Wellen-
ornament ist auf der Schulter.
Auf dem Bauche A) r. steht Athena nach 1. (dor. Chiton;
att. Helm) in der Stellung der Parthenos ähnlich, doch stützt sie
die L. auf die Lanze; die R. streckt sie vor gegen Nike die
mit Kranz und Binde von 1. herbeikommt (in gegürtetem dor.
Chiton, der nur bis zur Mitte der Unterschenkel reicht.
Lucan. Verschiedenes. — Apul. Amphora. 8g3
B) Ein Kentaur sprengt mit in der R. geschwungenem
Baumaste nach r., ein Pantherfell auf dem 1. Arme. Die
Innenzeichnung ist alle mit Firnisfarbe gemalt. Aelterer Stil.
4. Apulien.
Amphora.
a) Form No. 56. Glatte breite Henkel. Auf der Mündung
weissgelb aufgemalte Blätter und Ranken. Auf dem
Halse Palmetten. Schulter und Bauch bis auf den untersten
Teil des letzteren bemalt.
Erste Gruppe: Prachtexemplare. Auf der Schulter eine Einzel-
ner oder ein Kopf umgeben von reichen Ranken. Der Bauch ist tn
zwei Hälften geteilt; die obere enthält an den Seiten reiche Palmetten
und vorn jederseits ein Bild; zwischen oberer und unterer Hälfte etn
schmales umlaufendes Band mit Palmetten oder Tierfries; dte untere
Hälfte zeigt ein umlaufendes Bild; darunter Mäander. Der Stamm
des Fusses ist mit nach oben gerichteten schw. Strahlen geschmückt.
3239 (1010.) H. 0,99. Ceglie, S. Koll. - Aus wenigen grösseren
( Stücken, ziemlich gut erh. - Abg. Gerhard apuhsche Vasen,
Taf. VI S. 7 (vollständig); Panofka, Zeus und Aegina, Abh. d.
Berl. Akad. i835, Taf. I, 1 (das Schulterbild A); pverbeck, Gall.
her Bildw. Tat I, 1 S. 5 £ (oberes Bauchbild A); Elite cera-
mogr. II, pl. io3B. p. 347 (unteres Bauchbild A).
Die Palmetten des Halses abwechselnd weissgelb und
thongrundig. . ,
Schulter- A) Reiches Gerank mit Akanthosmotiven und
mit Blüten (mit Weiss -Gelb); in der Mitte Aigina in der
Luft schwebend (dünner Chiton und Shawl; lange Locken),
aufwärts getragen von dem Adler dessen Klauen ihre Haare
fassen. _ . m..* c
B) Weiblicher Kopf mit Hals nach 1., auf einer Blute aut-
sitzend, von Ranken reich umgeben. - Wo die Henkel unten
ansetzen ist je ein grosses Loch (zum Erleichtern des Brennens .
Bauch. Obere Hälfte: A) Chrysippos Raub (?).
Auf einem Wagen (dunkelroter Kasten, w. Rand, mit
vier sprengenden Rossen nach 1. steht ein J^gling
(Laios?) (vom Gesicht nur ein Teil von Kinn und Mund
antik, soweit dass die Bartlosigkeit sicher, bekränz
Schwert umgehängt; w. Punkte auf der Scheide; Shaw)
er halt mit der L., in der er zugleich die Zügel halt
während die R. den Stock zum Antreiben der Rosse schwingt
gg.j. Italisch rotfigurig. Apulien.
einen Knaben fest (Chrysippos?) (nackt, langes Haar, be-
kränzt, Shawl um den 1. Arm) der sich ihm zu entwinden
sucht; auch mit dem 1. Beine verstellt er ihm das Entkommen.
Zur Rettung des Knaben eilt von r. ein phrygisch gewandeter
Jüngling nach 1. (Untergesicht übermalt; war jedoch unbärtig;
hohe Stiefel, kurzer Chiton, Kreuzbänder, phryg. Mütze,
Chlamys; in der L. zwei Speere, Schwert umgehängt); er reicht
dem Knaben die R. zum Abspringen. Den Rossen entgegen
eilt ein Jüngling (Chlamys, Schwert, zwei Speere, Stiefel)
und sucht sie aufzuhalten indem er in die Zügel fällt. Oben
fünf gelbe und rote Sterne. Das Terrain hier wie im Folgen-
den durch doppelte Reihen gelbl. und rötl. Punkte angedeutet.
B) In der Mitte sitzt ein Jüngling nach r. auf Gewand,
eine Schale auf der L.; eine Frau mit Fächer und Tänie ihm
gegenüber, das Bein höher aufstellend; 1. ist eine Frau im
Begriffe ihm von hinten einen Kranz aufzusetzen; sie hält
ausserdem eine Traube. L. ein Jüngling, auf den Stock
unter der Achsel gestützt, in der L. einen w. Kantharos, in der
R. einen gelben Kranz haltend. R. noch die Gruppe einer
sitzenden Frau mit Schale und eines stehenden Jünglings
nach 1. mit Vogel auf der R. und Stock in der L.
Zwischenstreif: Tiere, je zwei sich gegenüber (Löwe,
Greif, Sphinx, Reh, Panther).
Untere Hälfte. Vorn unter A) in der Mitte Aktäon.
Nach 1. fliehend ist Aktäon mit dem r. Knie auf einen Hügel ge-
sunken, packt mit der L. einen anspringenden Hund im
Genick und zückt die Lanze in der R. gegen ihn; von 1. springt
ein zweiter Hund heran; er hat hohe Stiefel, Chlamys, Schwert;
Gesicht von vorne; r. ein (Lorbeer ?)staude. L. steht eine
Erinys, ruhig nach r. auf zwei Speere gelehnt (hohe Stiefel,
kurzer Chiton, Kreuzbänder und Gürtel; ganz kurzes Haar,
grosse Flügel); sie legt ruhig das 1. Bein über das r. und sieht
zu. L. sitzt Artemis nach r. (hohe Stiefel, kurzer Chiton,
Kreuzbänder, der gewöhnliche apul. Haarknoten); sie stützt die
R. auf zwei Lanzen und streckt den zweiten und dritten
Finger der 1. Hand gegen Aktäon aus; antik sind indes nur:
Kopf und obere Brust mit Chiton und Chlamysansatz, Kreuz-
bänder, beide Hände und das 1. Bein mit dem Ende des kurzen
Chitons. L. von Artemis steht Pan, als Jüngling gebildet, auf
dem 1. Beine stehend, das r. darüber legend; auf 1. Arm und
teilweis um die Beine ein Mantel (nicht Fell!); er steht nach
1., wo er sich mit der R. auf einen Stamm (der übermalt) stützt
und in der R. eine Binde hält; mit dem Oberkörper wendet
Apul. Amphora, a, Gruppe i. 8o5
er sich nach r. und halt eine Syrinx (sieben gleich lange
Röhren) in der L.; er ist bekränzt und hat zwei weisse Hörner
(jetzt ganz verblasst; sie waren übermalt, jetzt gereinigt); er
ist ohne Schwanz und ganz menschlich; kurze Haare. Mehrere
verschmierte Brüche gehen durch seinen Körper. R. von
Akt'aon sitzt Aphrodite (feiner durchsichtiger Chiton, die
Schultern coquett entblösst; apul. Schopf), eine Schale mit w.
Zweig auf der L.; sie sitzt nach r., wendet sich aber zur Mitte
um. Unter ihrem Sitze ein grosser Fächer. Neben ihr 1. steht
Eros (apulisch geschmückt), die L. auf ihre Schulter stützend,
einen Kranz in der R. Es folgen weiter r., ohne Zusammen-
hang mit der Handlung, eine Frau nach r. mit Spiegel, auf
einen Pfeiler gestützt mit dem 1. Ellenbogen; ihr gegenüber
ein Jüngling mit grossem Zweig und Traube, sitzend; dann
eine Frau mit Kranz stehend nach r. und ein sitzender
Jüngling mit Kantharos ihr gegenüber. Dann eine Frau
mit Leiterchen, ein Bein aufstellend nach 1.; dann die Gruppe
einer Frau mit grossem Zweig in der R. (unten ein Tympa-
non) und eines Jünglings mit Zweig 1.; r. noch eine Frau,
das eine Bein aufstellend.
3240. (1018.) H. 0,99. Ceglie, S. Koll. — Aus Stücken. — Abg.
Gerhard, apul. Vasenb. Taf. XI. S. 15 ff. (vollständig); das obere
Bauchbild A): Arch. Ztg. 1871, Taf. 40, 1. S. 109 ff. (Heydemann).
Vgl. Welcker, alte Denkm. III, S. 33o; V, S. 411, 63; Overbeck,
Gall. her. Bildw. S. 23i; Annali d. Inst. 1877, 215 (Furtwängler).
Gegenstück zu 3239. Die Palmetten des Halses ebenso.
Schulter: A) Auf reicher Blüte sitzt ein Eros mit langen
Locken, herabblickend.
B) Weiblicher Kopf mit Hals auf Blüte. Beides in
reichen Ranken.
Bauch. Obere Hälfte. A) Die gefangene Antigone.
In der Mitte thront (Thronsessel gewöhnlicher Art, gelbes
Sitzbrett, rotes Polster, gelber Schemel) ein bärtiger König
nach 1. {Kreon) (langer Chiton, Kreuzbänder, Gürtel, enge
rautenförmig verzierte Aermel), mit der R. den Zipfel eines
kleinen Mantels über die Schulter ziehend, die L. auf ein
hohes mit gelben Punkten besetztes Scepter stützend, dessen
krummes Ende oben ergänzt ist (es hatte gewiss eine
Blütenkrönung); modern sind ferner der Oberkopf und Teile
von Brust und Oberkörper. Vor ihm steht 1. Herakles nach
r. (unbärtig, Löwenfell auf dem Kopf, Rücken und um 1. Arm;
die Innenseite desselben dunkelrot; gelbe Keule unter den 1.
Arm gestützt); er streckt warnend den zweiten und dritten
896 Italisch rotfigurig. Apulien.
Finger der R. gegen den König vor; sein Gesicht in Drei-
viertelansicht (Mittelkörper übermalt). L. steht, halb abge-
wandt, doch den Kopf nach der Mitte drehend ein Knabe
(M'äon?) im Mantel, unter dem die L. eingeschlagen (w. Hals-
band, kurze Haare, Gesicht grösstenteils übermalt). Es folgt
1. ein heranschreitendes Mädchen (Antigone) (langer ge-
gürteter Chiton; kurzer Schleier auf dem Kopf, gelbe Arm- I
bander; durch die Brust ein übermalter Bruch); ihr sind die
Hände auf den Rücken gebunden und sie wird geführt von
einem Jüngling (Chlamys, in der R. zwei Speere, Schwert
umgehängt). R. hinter dem König steht ein Jüngling nach
1. (Diener) in Stiefeln, in der R. einen Kranz, in der L. zwei
Speere; Schwert umgehängt; sein Körper ist fast ganz über-
malt, nur das Motiv ist sicher. Dann ein von vorne gesehener |
stehender Jüngling (Hämon), auf w. Stock unter der 1.
Achsel gestützt (Stiefel, Scrrwert um, Mantel auf Rücken); er
legt das r. Bein über das 1. und legt schmerzbewegt die R.
auf den lockigen Kopf (Haare mit Relieflinien). Oben hängen
meist gelbgemalte Beinschienen, ein Schild, Pilos, Petasos und
Schwert. Lorbeerstauden zweimal zwischen den Personen.
Terrain auch hier durch zwei Reihen gelbw. Punkte.
Untere Hälfte. Unter A) Parisurteil. In der Mitte ein
Fruchtbaum, r. davon schreitet Paris nach 1. (hohe Stiefel,
kurzer gestickter Chiton, Kreuzbänder und Gürtel, Chlamys,
enge Aermel, phrygische Mütze; lange Locken); zwei Wurf-
speere im 1. Arme, die Spitzen nach unten. Gegenüber steht
Hermes der das 1. Bein auf einen Fels aufstellt, in der L.
das gelbl. Kerykeion; er spricht mit Paris, indem er den zweiten
und fünften Finger der r. Hand gegen ihn ausstreckt (gelber
Petasos, innen rotbraun; flatternde Chlamys; hohe Stiefel).
R. hinter Paris sitzt Aphrodite; eine grosse Blume am Boden
neben ihr (ion. Chiton, Mantel, Schmuck, Locken, Schuhe);
in der L. Schirm, in der R. gelben Spiegel; ihr Gesicht von
vorn, nach halblinks blickend. Eros steht 1. neben ihr, lehnt
mit der L. an ihrer Schulter und hat in der R. einen Kranz;
1. oben ein gelber Spiegel. R. steht, das r. Bein auf einen
Fels höher stellend der jugendliche Pan nach 1. mit Shawl auf
dem 1. Arm, in der R. Syrinx mit gleichlangen Röhren (dieselbe
ist übermalt, so dass sie einem Diptychon ähnlich wurde; antik
ist der mittlere Teil; die Röhren an den Enden sind übermalt);
in der L. hält er einen grossen (Pinien). Zweig; edles Gesicht;
kurze Haare; zwei übermalt gewesene verblasste einst weisse
lange Ziegenhörner; ohne Schwanz. L. hinter Hermes sitzt
x\pul. Amphora, a, Gruppe i. 897
Athena nach 1., den Kopf nach der Mitte wendend (langer
Chiton, Mantel, Aegis, lange Locken, in der R. Schwert; gelber
Helm mit Busch), die Lanze in der L. aufstützend, mit der R.
ein Schwert haltend; ein gelber Schild am Boden. L. steht
Hera nach r., stolz und streng (langer Chiton; die seltsam
entblösste r. Schulter ist modern; Mantel auf Kopf und um
Mittelkörper; hohes Diadem), in der L. ein blütenbekröntes
Scepter aufstützend und die R. in die Seite stemmend. L. Iris,
nach 1. sitzend, doch nach der Mitte sich umwendend (hohe
Stiefel, die L. auf den Boden gestützt, in der R. ein Alabastron;
kurzer Chiton, der sicher ist, obwol er viel, besonders am unteren
Ende übermalt ist; mit Kreuzbändern; grosse Flügel). — Es
schliessen sich an (Rückseite): zwei Gruppen von je drei Per-
sonen: r. hinter Pari eine Frau, an einen Pfeiler gelehnt,
Zweig in derR.; dann auf Fels sitzende Frau nach r. mit Schale
und Kranz; Jüngling nach 1., auf Stock vorgelehnt, mit Kranz.
Ferner: Frau nach r. mit Spiegel, auf Fels sitzender Jüngling
mit Kranz und Frau, ein Bein aufstellend, mit Leiterchen und
Traube. T'dnien füllen den Raum.
Zwischen streif: wie auf 8239.
B) Obere Hälfte. In der Mitte eine aut Fels sitzende Frau
mit Schale; Eros von oben mit Tänie und Kranz auf sie zu-
fliegend; r. ein Jüngling, sitzend mit einem Fruchtzweig und
Kranz; r. Frau mit Fächer, an Luterion gelehnt, einen Blumen-
zweig (?) haltend. L. Jüngling auf Stab gestützt mit Kranz;
ihm gegenüber sitzende Frau mit Fruchtzweigen.
3241. (1023.) H. 0,98. Ceglie, S. Koll. — Aus Stücken. — Abg.
Gerhard, Apul. Vasenh. Taf. VII. S. 8; Taf. A, 7. 8. S. 3i ;
Overbeck, Atlas zur Kunstmythol. Taf. VI, 18. Vgl. Stephani,
compte rendu i863, S. i36; O. Jahn, Europa S. 49; Overbeck,
Kunstmyth. d. Zeus S. 439, No. 20.
Die Weinranken der Mündung ganz verblasst.
Schulter: A) Eros mit zwei Tänien über Ranken
schwebend.
B) Frauen köpf aus Blüthe hervorkommend, unten Ranken.
Bauch. Obere Hälfte. A) Meerfahrt der Europe.
Europe sitzt auf dem durch das Wasser, das durch Tinten-
fische und Muscheln angedeutet ist, sprengenden Stiere nach
r. im Chiton und Mantel; sie hält sich mit der L. fest am
Hörne und zieht mit der R. den Mantel empor; ihr Gesicht
ist etwas übermalt; es ist in dreiviertel Ansicht gegeben; lose
Locken; w. Schmuck. Voran schwebt Eros (im apul. Schmuck)
mit Tänie, nach 1. umblickend; r. voran eine Nereide (Chi-
>7
ggg Italisch rotfigurig. Apulien.
ton, Mantel) auf einem Seepferd, unter dem ein Tintenfisch
und Delphin; sie hält ein Tympanon in der R., neben dem
(als ob es von ihr am Bande gehalten würde) ein Vöglein
flattert; in der L. einen Zweig von Schilf (? Ende übermalt)
an dem eine TUnie. L. von Europe sitzt auf einem See-
ungeheuer mit phantastischem Kopfe eine Nereide mit
Fächer (Chiton, Mantel), die einer dritten Nereide, die auf den
Enden zweier Delphine steht die sie zügelt (dor. Chiton mit
Ueberschlag), einen Ball zuzuwerfen im Begriffe ist. — Treff-
liche Zeichnung.
B) In der Mitte sitzt Dionysos (Mantel um Unterkörper);
r. und 1. eine Nymphe (dor. Chiton) mit Tänie, Kästchen,
Kranz und Traube; r. ein jugendlicher Satyr mit Fackel und
Eimer; 1. ein sich entfernender Jüngling mit Mantel um den
1. Arm, in der R. Narthex; kurzharig; ohne alle Abzeichen
eines Satyrs.
Zwischenstreif: Fische und Seetiere.
Untere Hälfte: Zwei Darstellungen, doch ohne Trennung
umlaufend.
Unter A) Zwei Gruppen einer Kentauromachie: 1. ein
jugendlicher Kentaur mit Fell; er sprengt, in der R. eine
Axt schwingend nach r. gegen einen bartlosen Griechen mit
w. Schild, Helm und Beinschienen, Chlamys und Schwert;
unten ein vierbeiniger niedriger Speisetisch und eine Schale
umgestürzt, die auf das gestörte Gastmahl deuten; r. noch
ein jugendlicher Kentaur mit Fell, einen Stein schwingend
gegen einen Griechen wie den vorigen; unten umgestürzter
(Speise?) Korb.
Unter B) Drei Gruppen Amazonomachie: In der Mitte
eine Amazone aufsprengendem Rosse nach 1.; sie sinkt in die
Brust getroffen rückwärts; ein jugendlicher Grieche 1. mit
Schwert steht wie betroffen über seine That nach r.; 1. ein
Baum, dann ein Grieche der gegen eine sprengende Ama-
zone, die den Speer wirft, das Schwert zückt; r. eine Ama-
zone zu Fuss (nur Kopf, Arme, Teil der Füsse alt) nach r.;
sie schiesst den Bogen ab, um eine nach r. fliehende Amazone
zu retten, die auf zusammen gestürztem Pferde sitzt und den
sein Schwert ziehenden jugendlichen Griechen um Pardon
anfleht (mit vorgestreckten Armen). Die Amazonen haben alle
Lendenschurz mit Gürtel, Kreuzbänder über die^ nackte Brust
und Chlamys, die nach hinten flattert; ferner phrygische Mütze
und Stiefel; die Griechen haben Helm, Schild, Chlamys und
Beinschienen und meist längere Locken; FüllungdesRaumes mit
Apul. Amphora, a, Gruppe i. 899
Rosetten; Dunkelrot zur Innenseite der Felle der Kentauren
| und der Schilde der Griechen verwandt.
Der Stamm des Fusses hier ohne Strahlen.
3242. (1006.) H. 0,91. Ceglie, S. Koll. — Abg. Gerhard, apul. Vasenb.
Taf. V, 1. S. 6; Taf. A, 11. 12. S. 3o.
Schulter: A)Nike über Ranken schwebend, eine Blüte
in der Hand.
B) Kopf mit phrygischer Mütze aus einer Blume heraus-
kommend; in Ranken.
Bauch. Obere Hälfte. A) Amazonomachie. In der
Mitte wird eine Amazone zu Ross von hinten von einem
jugendlichen Griechen am Schöpfe (phryg. Mütze) gefasst
und mit dem Schwerte bedroht; sie hat die Axt in der R. und die
Pelta in der L.; Bogen und Köcher unter dem Rosse; sie tragt
kurzen Chiton und Kreuzbänder, ihr Bein ist ergänzt. L. holt
eine Amazone mit der Axt in der R. aus gegen einen jugend-
lichen Griechen, der ihr die Lanze in die Brust zu rennen
im Begriffe ist; sie hat zwei Wurfspeere und Pelta in der L.,
mit der sie sich jedoch nicht schützt; sie hat kurzen Chiton
und verblasste weisse Punkte auf Armen und Beinen, die wol
enge Bekleidung dieser Teile andeuten. R. entflieht eine
Amazone mit auffallend langem Chiton (bis zur Mitte der
Unterbeine; weisse Punkte auf Beinen und Armen ebenfalls),
mit Axt, Bogen und phrygischer Mütze. Die Amazonen haben
alle Gürtel und Kreuzbänder.
B) In der Mitte sitzt der jugendliche Dionysos mit Nar-
thexstaude und Schale; r. eine Nymphe auf Pfeiler gestützt
mit Tympanon und Traube; 1. eine Nymphe mit Korb und
Kranz; r. ein jugendlicher Satyr mit kleinem Trinkhorn und
Eimer; 1. eine übermalte männliche Figur, sitzend (ursprüng-
lich vielleicht Pan).
Zwischenstreif: Fische u. a. Seetiere.
Untere Hälfte: Sepulcral. In der Mitte unter A) eine
weisse Stele, darauf eine Deckelschale mit elegant geschweiften
w. Henkeln (Grabmal); r. ein sitzender Jüngling mit Blüte und
Apfelzweig; von 1. kommt eine Frau mit Traube und Korb, dann
ein Alabastron. Weitere Figuren laufen im Zuge herbei, von
r. Frau, Jüngling (fälschlich mit Spitzohr erg.) Frau; von
1. Frau, Frau, Eros, alle mit den gewöhnl. Gegenständen
(Kästchen, Fächer, Korb, Kranz).
Der Fuss ist modern.
57*
900 Italisch rotfigurig. Apulien.
3243. (ion.) H. 0,92. Ceglie, S. Koll. — Abg. Gerhard, apul. Vasenb.
Taf. XII, S. 19. Vgl. Welcker, Alte Denkm. III, S. 33i; V, S. 412.
Overbeck, Gall. her. Bildw. S. 232.
Schulter: Beiderseits weiblicher Kopf über Blüte, unten
Ranken.
Bauch. Obere Hälfte. A) Parisurteil. Das Terrain
ist durch doppelte weisse Punktlinien bezeichnet. In der Mitte
sitzt Athena (Chiton, Gürtel, lange Locken), die L. auf die
Lanze gestützt, ohne Aegis, den Schild neben sich (Schwert
am Boden; w. Schuhe); r. oben ein Bukranion (rot, gelbe
Hörner); sie wendet sich sprechend und den Zeigefinger er-
hebend gegen den bartlosen Hermes um (ihr Gesicht in drei-
viertel Ansicht), der 1. auf das Kerykeion gelehnt steht, in seiner
gewöhnlichen Tracht, doch ohne Flügel an den Stiefeln; er
beobachtet. Zwischen beiden ein Baum. R. von Athena steht
Paris (gestickter Chiton bis zu den Knieen, Stiefel, Kreuz-
bander, Chlamys, phrygische Mütze, Aermel), zwei Wurfspeere
in der L. aufstützend; er stellt das r. Bein höher auf nach 1.
und wendet sich nach r. um, wo Hera stolz sitzt (Chiton,
Mantel, hohes Diadem, Schleier, Scepter, Kranz in der R.), von
ihm abgewendet, doch nach ihm umblickend. L. hinter Hermes
sitzt Aphrodite (Kopf modern; Chiton, Mantel, eine Frucht-
schüssel auf der L.); ein Eros fliegt mit (erg.) Kranze auf sie
zu; Fächer unten. Es scheint dass Paris schwankt zwischen
Athena und Hera, und Aphrodite noch nicht gesehen hat.
B) In der Mitte ein Jüngling (kurzhaarig-), auf Mantel
sitzend nach r., Schale haltend; eine Frau mit Kranz und
Lorbeerzweig vor ihm; 1. eine Frau auf Pfeiler lehnend, mit
Kranz und Leiterchen; 1. am Ende ein Jüngling (Pan?), der
auf dem Mantel sitzt, eine Syrinx (gleichlange Röhren) in der
L., bekränzt (ohne Hörnchen, ganz menschlich); r. sitzt noch
ein Jüngling auf dem Mantel mit Schale.
Zwischenstreif: Palmettenranken.
Untere Hälfte. Sepulcral. In der Mitte unter A) auf
einer Basis eine kleine Aedicula innerhalb der eine Blume
aufspriesst (Grabmal); 1. eine sitzende Frau mit Kranz und
Fächer; Leiterchen am Boden; r. eine nach 1. kommende Frau
mit Spiegel; dann ein Zug der sich vollständig nach r. bewegt,
also 1. voran ein Jüngling, dann Frau, Jüngling, Frau,
Jüngling, Frau, Frau, Jüngling, alle mit den gewöhn-
lichen Gegenständen (wie Kästchen, Kranz, Schale, Fächer,
Zweige, Korb).
Apul. Amphora, a, Gruppe i. qoi
3244. (1019.) H. 0,92. Ceglie, S. Koll. — Abg. Gerhard, apul. Vasenb.
Taf. V, 2. S. 6; Taf. A, 9. 10. S. 3o.
Schulter: Weiblicher Kopfaus Blüte, in Ranken; beiderseits.
Bauch. Obere Hälfte. A) L. sitzt (Terrain durch dop-
pelte weisse Punktreihen bezeichnet) eine Frau (Chiton,
Mantel, Fächer am Boden) ruhig nach r., die 1. Hand im
Schosse (Aphrodite?); etwas hoher vor ihr steht Eros, einen
Kranz ihr entgegen haltend, in der L. ein w. Blatt; weiter
steht vor ihr ein weissgelbes Thymiaterion, dann eine Frau
(Peitho?) von vorn, die Beine kreuzend und so stehend als ob
sie sich anlehne mit dem 1. Ellenbogen, in der R. einen Spiegel;
sie wendet sich nach r. um, wo durch einen (Apfel?) -bäum
getrennt ein phrygisch gekleideter Jüngling nach 1. (Anchises?)
sitzt, welcher die drei ersten Finger der R. erhebend spricht
und im 1. Arm zwei Speere tragt (Unterkörper im Mantel; die
weibliche Brust ist modern; der Kopf grösstenteils übermalt).
R. folgt die lockere Gruppe eines stehenden phrygisch ge-
kleideten Jünglings nach r. (kurzer Chiton, Kreuzbander,
Aermel, Hosen, Mütze, Chlamys, lange Haare), der in der R.
einen Fächer trägt und zwei Schalen einem nach 1. sitzenden
gleichen Jüngling mit zwei Speeren (der nur hohe Stiefel
statt Hosen hat) entgegenhält. Zweige und Blumen unten.
Bukranion oben.
B) In der Mitte sitzt eine Frau nach 1., Schale auf der R.
(die L. modern; Körper sehr erg.); vor ihr 1. ein Jüngling,
auf Stock gelehnt, mit Kantharos in der L. (Kopf und R. erg.);
1. eine sitzende Frau (Kopf mod.) mit Apfelzweig und Tänie.
R. die Gruppe eines stehenden Jünglings (auf Stock gestützt,
Spiegel haltend) und einer Frau (auf Fels sitzend, mit Fächer).
Zwischenstreif: Palmettenranken.
Untere Hälfte. Sepulcral. In der Mitte unter A): Auf
einer Basis eine kleine Grab-Aedicula (weiss gelb), innerhalb
der auf der schw. Rückwand eine Tänie aufgehängt ist. R.
steht ein Jüngling auf Stab gelehnt, Kranz und Spiegel dar-
bringend; 1. sitzt eine Frau mit Fächer und Tänie; ihr 1.
gegenüber ein Jüngling mit Traube, auf den Stock gestützt;
dann folgt 1. eine sitzende Frau nach 1. mit Leiterchen, aui
welche ein Zug von 1. heran kommt. R. sitzt hinter dem
Jüngling eine Frau mit Spiegel und Schale; dann, das eine
Bein höher aufstellend eine Frau mit Zweig und Kranz; darauf
der Zug der nach r. geht: laufende Frau, Jüngling, Frau,
Jüngling mit Leiterchen, und Frau; alle mit den gewöhn-
lichen Gegenständen (wie Kästchen, Schale, Kranz, Binde,
Zweig). — Der Fuss ist modern.
O02 Italisch rotfigurig. Apulien.
3245. (1841.) Ruvo, von Zahn erw. 1844. — Abg. Gerhard, König
Atlas (Abh. d. Berl. Akademie 1841, S. 109 ff.); ges. Akad. Ab-
handl. Taf. XIX; Bd. I, S. 68, 9. II, S. 219 ff.; Müller-Wieseler,
Denkm. a. Kunst II, No. 828; Daremberg et Saglio, dict d'ant. I,
526 No. 61 1 (Atlas allein). Vgl. Annali d. Inst. 1859, P- ^05; Heyde-
mann, humorist. Vasenbild. S. 5; Brunn, exeget. Beiträge (Sitz,
ber. d. Bair. Akad. 1881), S. 112.
Fragmente eines grossen Prachtexemplares, das in Manchem
vom Typus abweicht. Erhalten ist ein Teil der Schulter
mit Rankenwerk. Der Bauch ist nur auf der einen Seite (A)
in zwei Hälften geteilt durch einen Zwischenstreif von w.
und gelbl. aufgemalten Palmetten und Blüten. — Die Palmetten
reichen an den Seiten von oben bis herunter. — Die Rückseite
(B) ist von einem einzigen Bilde eingenommen.
A) Obere Hälfte. Atlas. In der Mitte auf einem Throne
(auf dessen oberen Ecken w. laufende Figuren; viel Weiss;
Schemel) sitzt Atlas nach halbrechts (enge dunkelrote Aermel,
gestickter langer Chiton, w. Gürtel, Mantel, Schuhe; die L. auf
Scepter mit w. Punkten gestützt, darauf ein weisser Vogel als
Krönung; lange Locken, Bart; Gesicht in dreiviertel Ansicht);
darüber die gravierte Inschrift ATAAC "Ailag. L. hinter
seinem Throne steht, die L. auf die Thronlehne legend, die
fragmentirte Gestalt der Selene (Chiton mit w. Gürtel, lange
Locken; eine weissgelbe runde Scheibe ist mit der oberen
Hälfte über ihrem Kopfe gebildet; ein Schleier im Nacken;
Gesicht in dreiviertel Ansicht); darüber graviert 'bAANA ^]üAva.
Vor Atlas steht in dreiviertel Ansicht Herakles (nackt, Fell
über 1. Arm, dünne gelbe Keule mit der R. aufstützend, Schwert-
band umgehängt; 1. obere Körperseite fehlt), oben graviert
H-IPAKAH • cHQaxXij[q. Atlas bespricht sich mit ihm. R. steht
Hermes nach r., das 1. Bein auf einen Fels aufstellend (Flügel
an den Stiefeln; Chlamys, Petasos, Kerykeion; oben graviert
E P M A Z 'Epfiug) und den zweiten und dritten Finger der R.
gegen eine Frau erhebend, die r. steht, das 1. Bein über das r.
kreuzend als ob sie mit dem 1. Ellenbogen sich anlehnte
(Chiton, den Mantel mit der R. herüberziehend, g. Schuhe;
Schmuck). Oben Rest der gravierten Beischrift M* 31[uia. —
Oben sind grosse w. Sterne verteilt. — Nur der Thron steht
auf der Bodenlinie auf, die andern Figuren etwas erhöht auf
w. Punktstreifen.
Untere Hälfte. Hesperiden. In der Mitte der Baum
von der Schlange umwunden; aus dem Baume kommen
Apfelzweige; unten rote Blumen. Eine Hesperide (in drei-
viertel Ansicht, Chiton, kurzer Mantel, w. Schuhe, r. Diadem
Apul. Amphora, a, Gruppe i. 2. C)o3
und Schmuck) schreitet nach halblinks und halt der Schlange
eine Schale hin; r. davon sitzt eine Frau (Hesperide?) auf w.
Stuhle (Chiton, Mantel), in der L. eine Lyra, die R. erhebend
gegen einen Eros der herbeifliegt nach der Mitte zu, mit Kranz
und Binde.
B) Sepulcral. Reste einer grossen Aedicula darin zwei
-weisse Figuren (Verstorbene) mit gelbl. Firnis-Innenzeich-
nung: r. eine in Mantel verhüllt sitzende Frau, das 1. Bein
über das r. schlagend, r. Hand am Kinn, trauernd, sprechend
mit einem Madchen 1. (Sklavin) in langem dor. ungegürtetem
Chiton, das einen Wollkorb herbeibringt. Von den Figuren 1.
ausserhalb der Aedicula sind nur Reste einer stehenden Frau
nach r. mit Kastchen, eines sitzenden und eines stehenden
Mannes erhalten.
Zweite Gruppe: Geringere Exemplare, Auf der Schulter nur
schw. Stabornament, zuweilen mit Mäander darüber oder Wellcnband
darunter. Auf de?n Bauch nur ein Bild. An den Seiten Palmetten
(meist nur eine überaus grosse mit Seitenranken). Der Stamm des
Fttsses unbemalt, thongrundig.
3246. (1001). H. 0,88. Alte kgl. S-
A) Sepulcral. Grosse Aedicula auf Basis, von vier
ionischen Säulen getragen (die zwei hinteren, die wohl Pi-
laster sein sollen, thongrundig, die vorderen weiss; die Rück-
wand schwarz, daran eine Tänie aufgehängt); darin eine
grosse weiss gemalte Gruppe (das Weiss ist erst aufgetragen
auf die fertig mit schw. Relief linien gezeichneten Figuren; mit
gelber Firnisinnenzeichnung): Auf Fels und Chlamys sitzt ein
Jüngling nach r. mit der L. die Lanze aufstützend; vor ihm
ein nackter Knabe nach 1., der ihm einen Kantharos entgegen
reicht. Ausserhalb r. unten ein Jüngling mit grossem Zweig
und Kranz; oben eine sitzende Frau mit Tänie. L. unten
ein stehende Frau mit Kranz, Tänie, Schale; oben ein
Jüngling mit Schale sitzend.
B) Drei übergrosse Figuren: ein nackter Jüngling mit
Strigilis und grossem Zweig, eine Tänie um den Kopf steht
zwischen zwei Frauen, von denen die 1. Kranz und Tänie,
die r. (im Mantel) Tänie und Apfel(?)zweig hält.
3247. (1057). H. 0,615. Anzi, S. Koll. — Aus Stücken; übermalt.
A) Sepulcral. In der Mitte eine mannshohe Aedicula
(ohne Tiefe, nur im Aufriss gegeben) mit zwei ionischen
Säulen (Konture weiss), Architrav und Giebel der mit Pal-
904 Italisch rotfigurig. Apulien.
mettenakroterien geschmückt. Innerhalb derselben eine grosse,
den ganzen Raum füllende, in mehreren Kelchen aufspriessende
Blume (weiss mit etwas aufgesetztem Hochrot). R. ein Jüng-
ling der das eine Bein höher aufstellt, im Begriffe eine Tänie
an dem Grabmal zu befestigen; 1. eine Frau, mit Spiegel und
Zweig in den Händen.
B) Zwei Manteljünglinge; der r. mit einer Schale auf
der Hand. — Oben grosses Diptychon.
3248. (1054). H. o,63. Anzi, S, Koll. — Abg. Genick, gr. Keramik,
1884, Taf. XII. XIII. a.
Zwischen Schulter und Bauch ein kleiner weiss gemalter
Rankenstreif.
A) Sepuleral. Eine Aedicula derart wie auf 3-247; nur
die Konture weiss; in der Mitte drei prachtvolle phantastische
Blüten die auseinander empor spriessen. R. ein Jüngling
mit Tänie (Chlamys um den 1. Arm); 1. eine Frau (Spiegel und
Kästchen). Oben Rosetten als Füllung.
B) Zwei Manteljünglinge sich gegenüber; der r. mit
Schale auf der R. Oben Diptychon. In der Mitte Palmette.
3249. (1044). H. 0,47. Alte kgl. S. — Gut erhalten.
A) Sepuleral. Offene Aedicula mit perspektivisch
gezeichneten Seitenwänden; vorn weisse ionische Säulen,
weisser Architrav und Giebel. Im Inneren sitzt auf einem
gewandbedeckten Sitze ein (heroisierter) Jüngling (ganz
weiss mit gelber Firnisfarbe darauf); er hält einen Helm auf
der R. ; auf dem Rücken eine undeutliche (übermalte) Masse
wie ein hoher Hut.
B) Grosser Frauenkopf nach 1, mit Sphendone und
weissem Schmuck.
3250. (i683). H. 0,45. Anzi, S. Koll. — Aus vielen Stflcken: viel ere.
A) Sepuleral. Auf einer Basis, an der zwei schwarze
gehenkelte Schalen aufgehängt sind, erhebt sich eine ionische
Grabessäule (die einstige weisse Farbe weg). Von r. bringt
ein Jüngling (Chlamys um 1. Arm) einen Kranz. Von 1.
bringt eine Frau eine Schale und ein Zweigbündel; an ihrem
L Arme scheint eine grosse Grablekythos zu hängen (darauf
einige zweigartige Striche gemalt).
B) Zwei Manteljünglinge mit Stöcken; oben Diptychon.
3251. (1090). H. 0,47. Alte Kgl. Samml.
A) Sepuleral. In der Mitte eine Aedicula mit perspek-
tivisch gezeichneten Seiten wänden, weissen ionischen Säulen,
Apul. Amphora, a, Gruppe 2. — b, Gruppe 1. qo5
Architrav und Giebel wie 3249. Im Innern sitzt auf verziertem
Sitz (wie ein Korb oder eine Ciste) eine weiss gemalte heroi-
sierte Frau (gelbes Detail) eine Fruchtschüssel auf der R.
B) Grosser Frauen köpf nach 1.
3252. (581). H. 0,70. Anzi, S. Koll. — Aus Stücken uud übermalt.
A) Sepulcral. In einer Aedicula mit ionischen S'aulen
sitzt auf einem Stuhle ein (heroisierter) Jüngling nach 1.
(weiss gemalt mit Zweig in der R.) R. aussen ein Jüngling
nach 1. mit Zweig und Blumenguirlande, den einen Fuss höher
aufstellend; 1. eine Frau mit Spiegel und Kranz.
B) Drei Manteljünglinge; oben ein Diptychon. —
Schlecht.
325 3. (1502). H. 0,40. Alte kgl. S.
Jederseits ein grosser Fauenkopf nach 1., mit Haube und
w. Schmuck. — Nur mit breitem Pinsel gemalt; roh.
3254. (84). H. 0,395. Alte hgl. S.
Wie 3253.
Variante. Fuss wie an Form No. SS- Mündung niedrig.
Auf Hals und Schulter schw. Stabornament. Unten Wellenband.
325 5. (1161). H. o,33, Ruvo, S. Koll. — Intakt.
A) Eilende Frau mit Schale; Fenster r. und 1.
B) sitzender Jüngling (Unterkörper im Mantel; Schuhe)
mit Schale. — Ohne Weiss und Gelb. — Rosetten füllen. —
Gering.
b) Volutenamphora; ungefähr Form JVo. jS ; die Henkel-
enden laufen in Schwanenköpfe aus; der Fuss wie bei
Form No. jj.
Erste Gruppe: Prachtexemplare. An der reich gegliederten Mün-
dung folgen sich von oben nach unten Eierstab, Ranken oder Lorbeer
und wieder Eierstab ; dann Zahnschnitt oder Ranken. Der Hals ist
mit einem Bild geziert. Auf der Schulter Palmetten und Lotosband
oder Stabornament. An den Seiten des Bauches Palmetten. Der untere
Teil desselben geriefelt. Um den Fuss ein Bild; am unteren Fussrand
Wellenband.
3256. (ioo3). H. 0,96; mit Henkel 1,10. Ceglie, S. Koll. . — Vieles
fehlt; stark ergänzt. — Abg. Gerhard, Apul. Vasenb, Taf. A. 5. 6.
S. 3o (Gesamtansichten). R. Rochette, monuni. inedit, pl. 35,
9°6 Italisch rotfigurig. Apulien.
p. 192 fr.; Overbeck, Gall. her. Bildw. Taf. XXIX, 4. S 710 f.
(Orestesbild). Vgl. Stephani, Compte rendu i863, S. 259.
A) Der Zahnschnitt oben in sog. Cavalierperspektive ge-
zeichnet.
Hals. Orest in Delphi. In der Mitte Orestes, der zu dem
auf zwei Stufen befindlichen Omphalos geflohen ist (wehende
Chlamys), das Schwert in der R.; er blickt nach 1. empor;
1. sitzt Apoll auf gelbem Dreifuss (Mantel um die Beine)^
einen Lorberzweig daran eine Tanie in der L.; er streckt ge-
bietend die R. gegen eine Erinys aus, die mit Schwert und
Fackel herankommt (kurzer Chiton, geflügelt, gesträubtes
Haar). R. von Orest entfliehen zwei Frauen, von denen der
ganze Kopf, Brust, und 1. Arm der ersten umblickenden und
die Arme ausstreckenden modern sind; sie scheint jedoch
verhüllt gewesen zu sein (Pythia); die andere r. trägt etwas
wie eine Schale auf der flachen 1. Hand (Dienerin?)
Bauch. Unerklärtes Widderopfer. Das Bild ist in
zwei Reihen komponiert. In der Mitte der oberen sprengt ein
weisser Widder nach r., auf dem eine geflügelte Frau
(Chiton, Mantel der um die Hüfte befestigt; r. Unterbein mod.)
mit dem 1. Knie kniet und mit der L. sich am Hörne des Tieres
festhält; in der R. hat sie ein Schwert mit dem sie den
Widder offenbar schon in den Hals gestochen, da ein durch
leichte Gravierung angedeuteter Blutstrom daraus hervor-
dringt; sie hat lose Locken und blickt nach 1. um, doch das
Gesicht in Dreiviertel Ansicht. Ueber ihrem Kopfe ist eine
runde Scheibe die gelbweiss bemalt war. L. stehen ihr
zunächst zwei Frauen, die angelegentlich nach der Flügelfrau
sehen und die eine Hand gegen sie ausstrecken; die andere
Hand sind sie im Begriffe in einander zu legen als eng ver-
bundene Wesen; die vordere ist in Chiton und Mantel; die
andere in dor. Chiton mit seitlichem Saum und Schleier.
L. hinter beiden steht Herakles nach r., jugendlich auf die
w. Keule vorgelehnt; Gewand über der 1. Schulter, Köcher in
der L. R. vom Widder ein phrygisch gekleideter Jüngling
in nach 1. herbeischreitender Stellung (Aermel, doch keine
Hosen; Locken); er streckt die R. gegen die Mitte aus, stützt
die L. auf den Speer und wendet sich sprechend um zu
einem r. sitzenden Jüngling (Schwert, Chlamys) mit Speer
in der L. (r. Hand mod.) Unten sitzt in der Mitte die völlig
moderne Figur der Athena auf zweistufiger weisser Basis
und Stuhl, den Schild neben sich. R. von ihr ein Jüngling
der ebenfalls ganz modern; das Ende eines Speeres, das
Apul. Amphora, b, Gruppe i. <)07
oben neben dem Blutstrom des Widders noch zu sehen ist,
deutet auf eine Figur mit Speer. Weiter r. eine Frau von
welcher nur der Mittelkörper antik (Chiton, Mantel); sie
wendet sich nach r. und legt den 1. Arm auf den Schoss einer
r. etwas höher sitzenden Frau. L. von der Mitte steht ein
Jüngling der ebenfalls ganz modern bis auf einen Teil
seines r. Oberkörpers, wonach er Chlamys trug und langen
Speer in der R.; Schwertband. L. sitzt eine Frau welche die R.
gegen ihn ausstreckt (Chiton mit breitem Gürtel, Mantel,
Schild neben ihr und ein Speer der hinten lehnt; ihr Hinter-
kopf, Untergesicht und Schultern modern; für den Schleier,
wie scheint, keine Gewahr; die Armbander alt).
B) Hals: Bakchiscer Zug nach r. Der jugendliche
Dionysos mit Thyrsos und Kantharos eilt 1. taumelnd nach
r.; dann folgt ein tanzender jugendlicher Satyr mit Schale
nach r., dann eine Manade von der ein Gewandrest und die
Fackel alt sind: dann ein ganz moderner Satyr, dann
Man ade, von der nur das 1. Bein mit Gewand alt ist.
Bauch: Eberjagd. In der Mitte rennt ein Eber nach
1., von dem nur Teile des Kopfes und Rückens und der
Schwanz alt und fast alles übermalt ist; in seinem Hintern
steckt ein Speer dessen Schaft gebrochen. Darüber ein Baum
(oberer Teil alt); unter dem Eber ein Hund mit aufgerissenem
Bauche. R. oben ein Jüngling nach 1. (Chlamys und
Schwert), schleudert einen Stein auf den Eber herab (das
Wesentlichste alt); von 1. oben wirft ein anderer Jüngling
einen Wurfspeer auf das Tier (die Hauptteile alt). Von vorne
1. wird dem Eber ein Speer in den Kopf über dem Auge ge-
trieben; die zugehörige Figur ist indess ganz verloren; am 1.
Ende in dieser mittleren Reihe ist der Rest eines kurzhaarigen
Kopfes, sowie einer flatternden Chlamys und ganz 1. das Ende
eines vertikal gehaltenen Speeres erhalten; sehr ungeschickt
hat der Restaurator dem hieraus gebildeten Jüngling jenen
gerade aufgestützten Speer in die R. und den Speer der die
tödtliche Wunde des Ebers erzeugt jn die L. gegeben; offen-
bar waren hier einst zwei statt einer Figur, die eine war diejenige
welche den Eber todtet. L. unten ist ein gestürzter Jüngling,
von dem nur das 1. Unterbein und das flatternde Chlamys-
ende alt sind. R. unten steht auf den Speer gestützt ein
Jüngling der eine schwere Wunde in den 1. Oberschenkel
bekommen hat (Oberkörper modern). Endlich r. oben noch
ein Jüngling der den Speer herabwirft, und 1. oben ein nur
bis zu den Knieen dargestellter Jüngling der mit dem Speere
erbeieilt.
goS Italisch rotfigurig. Apulien.
Fuss: Wettrennen zu Pferd von fünf nackten Knaben
um eine Meta in Gestalt ionischer Säule (übermalt).
3257. (1016). H. 0,96; mit Henkel 1,10. Ceglie, S. Koll. — Vieles fehlt.
— Abg. Gerhard, apul. Vasenb. Taf. XV. S. 23. Taf. B, 1 — 5.
S. 3o. Vgl. R. Rochette, monum ined. p. 271; Arch. Ztg. 1843,
S. 64 (Tölken). C. J. G. 8399. Heydemann, Satyr- und Bakchen-
namen S. 7, Anm. 19. 17, Q.
Der ganze Hals sowie fast die ganzen Henkel sind modern.
Bauch: A) Hebe, Braut des Herakles. Das Fehlende
ist ohne Bemalung erg., auch die Brüche sichtbar gelassen.
Zwei Reihen. In der Mitte der oberen eine breite Kline (war
ganz weiss und gelb bemalt, was jetzt nur am 1. Ende erh.)
mit je zwei verzierten Kissen an beiden Enden; darauf sitzt
Hebe mit etwas vorgebeugtem Oberkörper nach r., den
r. Ellenbogen auf den 1. Arm stützend (Füsse auf Schemel;
dor. Chiton, Mantel auch über Hinterkopf; von ihm hebt sich
das schöne sorgfältig gezeichnete Profil ab; die Haare erst
dünn angelegt, darauf Relief Knien; Sphendone; av. Schmuck).
Eine Frau r. hinter der Kline, ist im Begriffe ihr einen gra-
vierten Kranz aufzusetzen (Chiton, Schleier, w. Schmuck).
L. steht Herakles von vorn, in prachtvoll gesticktem kurzem
Mantel, sich auf die Keule in der L. stützend (Kopf fehlt fast
ganz; etwas Backenbartfiaum; unten liegt eine w. g. Schale);
er reicht die R. einem 1. stehenden, nur in Resten erhaltenen,
auf einen Stab gestützten Mann mit geschmücktem Mantel
und hoch geschnürten Sandalen; 1. davon die Reste einer auf
einem Stuhle sitzenden Figur nach 1. (mit Sandalen; Mantel-
zipfel). Zwischen Herakles und Hebe schwrebt Eros (lockiges
Haar; weiss aufgemalte Inschrift EPß'^f^cJ; er breitet
beide Arme aus wie um die beiden Verlobten zusammen zu
geben; er blickt auf Herakles und fliegt gegen Hebe. Ein
Madchen r. vom Kopfende der Kline (breiter vertikaler
Maanderstreif in der Mitte des Chitons vorn herab; breiter
Gürtel; lockiges Haar; w. Schmuck) schemt mit der R. ein
zartes Schleiertuch auf das Kissen neben Hebe niederzulegen,
auf der L. halt sie eine w. Schale. R. sitzt Aphrodite nach 1.
(dünner ion. Chiton, feine Achselbander; Mantel mit Wellen-
saum; Sphendone; über ihr • <t> P O L • *A~]cf>Qod[nij), bequem,
den 1. Arm aufstützend, mit dem r. den Mantel von hinten
emporziehend. Sie spricht mit einem Eros der auf ihren
Knieen steht (weibl. Haarschopf) und eine mit schw. Relief-
linie aufgesetzte Schnur mit w. Punkten in beiden Händen
halt; über ihm • P O $ c'Tiie]oog. — Untere Reihe: Von r. fahrt
Apul. Amphora, b, Gruppe i. <,n ,
auf einem von zwei Panthern gezogenen r. Wagen der jugend-
liche Dionysos nach 1. (Zügel graviert; Ende der Haare fehlt;
mit w. Binde; Mantel; Thyrsos in der L.)*, 1. voran tanzt, die bren-
nende Fackel schwingend und zurückblickend Euthymie, ein
dunkelrotes Tympanon in der R.; über ihr -YOYMIH E]vdvLtiii.
Weiter 1. steht Eunomie (Chiton, Mantel, Schuhe, w. Schmuck),
die aus einer Schale etwas auf ein 1. vor ihr stehenden Thy-
miaterion legt; über ihr EY/VOMIH. Es folgt 1. ein niederer
Tisch mit w. g. Gefässen (einer grossen Amphora der Form
wie die Vase selbst; zwei Kantharoi). L. davon stehen
Apoll und Artemis nach r.; letztere mit zwei brennenden
Fackeln (auf ihrem langen Chiton breiter vertikaler Mittel-
streif mit Mäander; breiter Gürtel; Schuhe); über ihr APTEMIC.
Apoll tragt in der R. einen langen Lorbeerzweig mit weissen
Blattern; lange Locken mit verblasstem w. Lorbeerkranz;
Mantel; er streckt die L. vor.
In den Palmetten unter den Henkeln beiderseits: Eros, kau-
ernd, von vorn geschickt gezeichnet, schiesst den Bogen nach
r. ab; hoher Haarschopf, der an der einen Seite weggebrochen.
B) Die ganze Mitte fehlt. Von der Hauptgruppe ist nur
erhalten r. ein riesiger 1. Flügel und darunter ein 1. nackter
Fuss mit wallendem Chitonende, also wohl weiblich; ferner
in einiger Entfernung 1. der Schopf eines weiblichen Kopfes
nach r. von einer zweiten Figur; gleich r. davon, nach oben
weit hineinragend das Ende einer Lanze. R. unterhalb
sitzt Poseidon nach 1. (Unterkörper im Mantel) in beiden
Händen einen Dreizack haltend und ruhig zusehend. L. am
Ende die hintere Körperhälfte von Pan (kleiner Bockschwanz,
Tierohr, Hörner; Gesicht fehlt; war unbärtig, kurzhaarig; die
Beine fehlen und waren jedenfalls menschlich), etwas nach r.
vorgebeugt. L. oben der greise Pädagog (w. Haare, Pilos von
Fell, w. Stock in der L., Kranz in der R.), nach unten blickend,
besorgt, vorgebeugt schreitend; er hat Stiefel, kurzen Chiton und
Rehfell als Chlamys; es folgt r. ein Satyr (unbärtig, kahl) der
mit entsetzter Geberde der Arme nach unten in die Mitte sieht;
seine Beine sind grösstenteils hinter dem Hügel zu denken
und abgeschnitten. In der Mitte oben die Oberkörper zweier
Frauen sich gegenüber im Chiton und Mantel, sprechend
untereinander, stehend. R. oben Artemis nach 1., das r. Bein
aufstellend zwei Speere in der L., in kurzem Chiton, mit
breitem Gürtel, Stiefel; Hund vor ihr. — Vielleicht einst
Kephalos1 Raub durch Eos?
Der Fuss ist modern.
oio Italisch rotfigurig. Apulien.
3 258. (loaa). H. 1,02; mit den Henkeln 1,18. Ceglie, S. Koll. —
Abg. Gerhard, apul. Vasenb. Taf. VIII, IX, X. S. 11. Vgl.
O. Jahn, arch. Beitr. S. i33 und im Rhein. Mus. f. Philol. VI,
S. 2p3. Annales nouv. II, 124 (de Witte). Stephani, ßoreas und
Boreaden S. 10,5. Heydemann, Nereiden S. 19, Anm. 32.
Hals: A) Vielfach gebrochen und die Brüche verschmiert,
doch alles Wesentliche alt. Herakles und Geryones. Der
jugendliche Herakles (Löwenfell lose um den 1. Arm, der
nebst Brust stark übermalt' schwingt in der R. die w. Keule
gegen den niedergesunkenen Geryones, der mit zwei Ober-
und einem Unterkörper erscheint und dem er den 1. Fuss auf
das r. Unterbein setzt: in der L. halt Herakles einen Stab,
dessen Ende nach oben nicht erhalten scheint, vielleicht eine
dem Feinde entwundene Lanze. Letzterer liegt rückwärts
gestürzt da; der eine Oberkörper ist todt (geschlossene Augen,
r. Arm über dem Kopf, Schild noch am 1. Arm; niederer
Helm, Schwert an der Seite, Beinschienen, nackter Ober-
körper, um die Lenden dunkelroter mit breitem Gürtel be-
festigter Schurz^; hinter demselben erhebt sich der zweite
Oberkörper noch lebend, die Lanze gegen Herakles schwingend
und den w. Schild vorstreckend (ebenfalls nackter Oberkörper,
Schwert an der Seite, niederer Helm; beide bärtig). Oben
fliegt Nike mit Kranz und Binde auf Herakles zu; r. steht an
einem Fels gelehnt Hermes (Stiefel ohne Flügel, Chiton,
Kerykeion, Petasos), den ersten und zweiten Finger sprechend
ausstreckend. L. am Ende steht Athena (dor. gegürteter
Chiton; w. korinth. Helm, Aegis) die Lanze schulternd, die L.
auf den Schild stützend, zum Weggehen gewandt und um-
sehend nach r. L. und r. Lorbeerbusch.
Bauch: A) Kalydonische Eberjagd. Drei Reihen mit
einem gemeinsamen Centrum, welches ein riesiger Eber ist
der nach 1. stürmt, doch den Kopf aus dem Bilde heraus nach
dem Angreifer von r. unten wendet (er ist erst mit Firnis-
farbe ausgeführt und darüber noch ganz mit dunkelroter
Farbe bemalt von der nur die Augen frei bleiben; der Kopf
ist zu klein geraten). Ein w. Hund mit blutendem Halse
liegt rücklings unter ihm, ein anderer w. Hund hat sich auf
seinem Rücken eingebissen, ein dritter (thongr.) beisst von
1. in seinen Nacken. Der Jüngling r. unten (Meleager)
halt ihm einen machtigen Speer (viel grösser als die Wurf-
speere der andern) entgegen, dessen Spitze mit Zacken ver-
sehen ist; er hat Chlamys, Stiefel und Schwert und ist be-
kränzt; er hat Backenbartrlaum. Die übrigen Jünglinge haben
nur weisse Binden; die Stiefel fehlen zuweilen; alle haben
Apul. Amphora, b, Gruppe i. Ol I
Chlamys oder Shawl. R. hinter jenem wirft ein anderer
Jüngling den Wurfspeer; er hat noch einen zur Reserve in
der L.; 1. etwas unterhalb des Ebers schwingt ein Jüngling
das Schwert in der R. und heilt zwei Wurfspeere in der L.;
hinter ihm ein Herbeikommender, der in der R. eben einen
Speer an der Schlinge zum Wurfe fasst und zwei andere in
der L. halt. Oben in der Mitte schwingt ein Jüngling mit
beiden Armen eine machtige w. Keule auf den Eber; 1. ein
den Wurfspiess Werfender mit zwei Reservespiessen in der
L.; hinter ihm 1. eilt Atalante nach r. herbei kurzer Chiton;
lange Locken; w. Spitzen vorn im Haar; Stiefel; Gürtel; Hund
neben ihr) und schiesst mit dem Bogen (der grösstenteils
übermalt; Köcher im Rücken. Oben im Räume ein grosses
w. Hirschgeweih. R. oben die beiden Dioskuren zu Pferde,
neben jedem ein w. Stern; der eine macht eine Wendung nach r.
herum; auf seinem Kopfe liegt wie es scheint das Ende eines
Felles das im Rücken flattert (sehr übermalt; ; er zückt den Speer
in der R. gegen den Eber, in der L. hat er Reservespeer; der
andere mit Shawl und Petasos sprengt von r. herbei nach 1.
(zwei Speere in der L. und einen in der R.;. In dieser oberen
Reihe auch zwei Lorbeer- und ein Apfel (?) -Stamm, den Wald
anzudeuten. In der untersten Reihe ist Ankaios ins r. Knie
gesunken, aus der Brust blutend, bärtig, mit Chlamys; seine
Streitaxt liegt neben ihm. Scheinbar auf ihn zu, eigentlich
jedoch wohl auf den Eber springen zwei Hunde. L. hinter
Ankaios eilt ein Jüngling herbei, den Speer schwingend,
zwei zur Reserve in der L.
Hals: B) Argonauten. L. sitzt auf einem Fels Medea
nach r. mit phrygischer Mütze und hält ein Kästchen; vor ihr
steht Jason nach 1. 'Gesicht übermalt), in der L. zwei Speere
aufstützend, Schwert umgehängt, die R. sprechend ausstreckend.
L. hinter Medea steht ein Boreade nach r., jugendlich, ge-
flügelt; in Chlamys, Speere aufstützend. R. lehnt an einem Felsen
ein Jüngling (Chlamys; zwei Speere in der L.; Kopf über-
malt, und spricht mit einem zweiten Boreaden r. (wie der
vorige). Alle Figuren beschuht.
Bauch: B) Tödtung der Chimära. In der Mitte sprengt
Pegasos nach r. Stirnschopf, Hals und Schnauze erg.: von
Zäumung nichts zu sehen). Unter demselben schleudert Belle-
rophon (Stiefel, Chlamys, Schwert, Petasos; den Speer Reserve-
Speer in der L.; gegen die unten liegende Chimära,
deren Ziegenkopf bereits todt umgesunken ist; ebenso der
Schlangenschwanz, während der Löwenkopf umblickt und die
gi2 Italisch rotfigurig. Apulien.
r. Löwentatze erhoben ist. Zu Hülfe kommen ihm von r. ein
Jüngling in Orient. Tracht mit Pelta und zwei Speeren
(Hosen, kurzer Chiton, phrygische Mütze) ; derselbe schwingt
die Axt gegen das Untier (Gesicht und Brust erg.); von 1.
kommen noch zwei Jünglinge in derselben Tracht mit Speeren;
sie haben Locken. — Oben r. sitzt Athena, den korinth.
Helm auf der 1. Hand, die Lanze in der R., ohne Aegis. Vor
ihr r. steht Hermes (Petasos im Nacken, ohne Stiefel,
Chlamys um den 1. Arm); r. etwas unterhalb steht Pan nach
1., mit der L. auf die Keule gestützt, bekränzt; mit zwei w.
Hörnern; in der R. eine Flöte haltend; sein Ohr unkenntlich;
übrigens ganz menschlich. L. oben sitzt eine Frau nach 1.
mit Leiterchen in der R. (gewöhnl. Tracht), ihr gegenüber an
einen Felsen lehnend steht nochmals Pan nach r. mit Gewand
um den 1. Arm; mit zAvei verblassten w. Hörnern, in der R.
Syrinx (gleich lange Röhren); ganz menschlich; er kreuzt
die Beine.
Der untere Teil bes Bauches ist nicht geriefelt. Auf dem
Fusse Zug von vier Nereiden nach 1., zwei neben Delphinen,
zwei neben Seedrachen schwimmend; alle in ungegürteten
langen Chitonen; zweie tragen einen Spiegel.
Zweite Gruppe: Einfacher Stil. Statt der Voluten oben Medtisen-
77iasken in Relief.
3256. (1027). H. 0,60; mit den Henkeln 0,72. Alte klg. S.
Die Masken zeigen den spateren Medusentypus; das
Fleisch ist weiss; Haare, Augen und Lippen mit brauner
Fleischfarbe bemalt; im Haare zwei Wülste, sehr wahrscheinlich
zwei Schlangen. Die Augen weit offen. Die Lippe der
Mündung mit Eierstab und Wellen geschmückt; der obere
Teil des Halses mit Ranken; auf dem unteren:
A) Kopf mit phrygischer Mütze der aus einer Blume
kommt; rings Ranken. — B) Weiblicher Kopf, ebenso.
Bauch: A) Sepulcral. Auf eine Basis mit Ranken steht
eine Aedicula, vorn mit zwei w. ionischen Säulen; im Tym-
panon ein menschlicher Kopf (weiss, von vorn; zerstört).
Drinnen sitzt r. ein Jüngling nach 1. auf braunem Gewände
(und Terrainpunkten), den Schild neben sich, die Schale auf
der R. vorstreckend; ihm gegenüber 1. in angelehnter Stellung
ein nackter Jüngling nach r. (Kopf etwas übermalt); er hält
ihm einen Helm auf der L. hin. Beide Figuren sind erst mit
schw. Relief linien auf Thongrund gezeichnet, dann weiss
bedeckt und gelber Firnis darauf. R. und 1. oben sitzt je
Apul. Amphora, b, Gruppe 2 — c. Ol 3
eine Frau mit Fächer, Traube und Spiegel; unten r. naht ein
Jüngling mit Tänie und Lorbeerzweig; 1. steht, das eine
Bein höher aufstellend ein Jüngling nach r., ein Schwert in
der R. haltend, Pilos in der L. (als Darbringung ?).
B) Auf einer Basis eine Grabstele, einfach mit Giebel-
krönung, eine schw. Tänie darum. R. ein Jüngling nach 1.
mit Spiegel und Apfelzweig; 1. ein Jüngling nach r. mit
Strigilis und Chlamys, Kranz in der R.; 1. eine Frau nach r.
mit Spiegel und Tänie.
c) Forin No. 55, wie die lucanischen Amphoren No. 3 141.
3260. (1944)- H. 0,85; mit Henkeln 0,95. Von Gargiulo in Neapel
durch Gerh. 1S46. — Abg. Gerhard, Trinksch. u. Gef., Taf.
XXIII — XXVI. S. 41. Vgl. Bull. d. J. 1846, p. 75, 77; Arch.
Ztg. 1846, S. 232; O. Jahn, Einl. p. CXXXV
Hals: Obere Hälfte mit Lorbeer, die untere mit Wein-
laubranken.
Schulter: A) Vier weiss aufgemalte Löwen.
B) Nichts als Stabornament.
Bauch: A) Sepulcral. Auf hoher Basis (thongr. mit w.
Palmetten; Lotos- und Wellenornament) eine grosse Aedi-
cula (Heroon) mit vier ionischen Säulen (die zwei hinteren
thongr.) mit w. Architektur und schw. Fries, darauf w. Ranken;
im Tympanon Blumen. In der Aedicula eine Gruppe die erst
vollständig mit schw. Relieflinien auf dem Thongrund ge-
zeichnet, dann weiss überzogen und mit gelbem Firnis nach-
gezeichnet ist. R. steht ein Jüngling von vorne; die Chlamys
auf dem Arme, Pilos auf, Lanze in der L., Schwert umgehängt,
Schild an das Bein gelehnt (mit gelber Schattirung); er streckt die
R. aus, um von einem bärtigen Manne 1. eine ihm gereichte
Tänie zu empfangen; des Mannes Fleisch und Mantel sind
weiss, doch sein Chiton ist braunrot aufgemalt; er steht etwas
vorgebeugt auf einen Stock. Auf dem w. Architrave steht mit
braunem Firnis über dem Manne A V X I Z l-l Z ^Ay/Jo^g; über
dem Jüngling A I N V I A Z Alvtiaq. An der schw. Rückwand
drei w. Schalen. Ausserhalb eilt r. unten ein Jüngling nach
1. mit Stab und Apfelzweig; 1. unten kommt eine Frau mit
Schale und Tänie herbei. Darüber sitzt 1. ein Jüngling mit
Fächer, und in der dritten Reihe oben 1. sitzt eine Frau nach
r. auf Kasten mit Kästchen in der Hand. R. nur zwei Reihen;
oben: sitzender Jüngling mit Schale und Frau mit Kranz
und Lorbeerzweig, sich gegenüber (an ihrem dor. Chiton läuft
vorne eine breite schw. Borte mit w. Ranken herab).
58
914 Italisch rotfigurig. Apulien.
B) Weniger sorgfältig. Sepulcral. In der Mitte auf hoher
Basis eine Aedicula (Heroon) mit massiven Seitenw'änden
ohne den gewöhnlichen architektonischen Schmuck; darin
steht auf einer Basis ein grosses flaschenförmiges Gefäss (der
Form No. 329) das mit einer Tänie umwunden ist (alles
thongr.); auf der Basis ist eine grosse w. Palmette gemalt,
doch über eine leichte, flüchtige, mit dem Pinsel und schw.
Firnis gezogene Zeichnung von zwei etwas verkürzten Pferden
in dreiviertel Ansicht; dieselben sind offenbar ein willkürlicher
Zeichenversuch auf dem noch ganz leeren Thongrunde.
Ausserhalb 1. unten einlaufender Jüngling nach r.; r. unten
laufende Frau nach 1.; oben r. sitzender Jüngling, 1. sitzende
Frau; alle mit den gewöhnlichen Darbringungen (Kranz,
Spiegel, Schale, Zweig, Kästchen, Tänie).
3261. (1170). H. o,33. Ruvo, S. Koll.
Die Form etwas modifizirt. Form No. 2g5. Die Henkel
biegen oben in spitzem Winkel um; die Mündung vom Bauche
scharf abgesetzt.
Auf der Mündung Strahlen. Bauch: an den Seiten Pal-
metten; jederseits eingerahmtes Bild; oben Rosettenband,
unten Wellen.
A) Eine Frau sitzt auf w. Fels nach 1., mit weissem
Ball (?), einen w. Spiegel in der R. emporhebend; vor ihr ein
Jüngling in kurzem Chiton mit w. Gürtel, den 1. Fuss höher
auf einen w. Felsen stellend; er erhebt in der R. ein Kästchen;
in der L. ein Kranz; w. Stiefel. Sehr nachlässig.
B) Zwei Manteljünglinge. — Spät und gering.
d) Form No. 65. Gezierte Amphora.
3262. (1009). H. 0,82; mit Deckel 0,92. Ruvo, S. Koll. — Gut erh. —
Abg. Gerhard, apul. Vasenb. Taf. XVI. S. 27.
Um den Deckel Ranken. Lippe: Zweig mit Rosette in
der Mitte von A) Oberstes Stück des Halses: A) gezacktes
Gitterwerk, schw. und w. B) Blume. Darunter Rosetten. Un-
terer Teil des Halses: A) schw. Strahlen nach unten, B) schw.
Stabornament.
Schulter. A) Weisser weiblicher Kopf von vorn aus
Blume emporkommend; Ranken rings.
B) Weiblicher Kopf, thongrundig, aus Blume; Ranken
rings.
Bauch. Auf A) oben von Eierstab, unten von Rosetten,
auf B) oben von Wellen, unten von Mäander gesäumt.
Apul. Amphora, c. — d. gi5
A) Sepulcral. In der Mitte erhöht, doch nicht auf
Basis, eine weisse Aedicula (Heroon) mit zwei ionischen
Säulen und Architrav ohne Fries, mit Giebel; darin eine w eiss-
gemalte (mit gelber Firnisinnenzeichnung) Gruppe: eine Frau
die r. auf ion. Säulenoberteil sitzt in Chiton und Mantel, ein
Kästchen aufgeschlagen auf dem Schosse; über ihr an der
Decke der Aedicula ist ein w. Kranz befestigt; sie blickt (Gesicht
in dreiviertel Ansicht) eine Dienerin an, die 1. vor ihr steht
in einfachem Chiton und kurzen Haaren; roter doppelter
Saum an der Seite des Chitons herab; siehälteinen grossenFächer
in der L. Ausserhalb sitzt r. oben ein Jüngling mit Fächer;
1. oben eine Frau die etwas (das nicht ausgeführt) aus einem
offenen Kästchen nimmt; unten sitzen in der Mitte eine Frau
(Kasten und Tänie) und ein Jüngling (Leiterchen und Schale);
r. steht eine Frau (Kästchen, Tänie, Ball); 1. ein das Bein
höher aufstellender Jüngling mit Spiegel und Stock.
B) Heroon mit zwei ionischen Säulen, auf einer Basis;
auf der schw. Rückwand ausgesparte Palmettenranken; 1. oben
sitzt eine Frau, r. ein Jüngling, 1. unten ein stehender
Jüngling nach r., r. eine das Bein höher aufstellende Frau;
alle mit den gewöhnlichen Darbringungen.
3263. (1008). H. 1,02. Ceglie, S. Koll. — Abg. Gerhard, apul.
Vasenb. Taf. III. IV. S. 2 ff.
Die Form etwas anders; die reichen Henkel greifen mit
ihren Voluten über die Mündung. Auf letzterer Zweig mit
Rosette in der Mitte. An Hals und Henkeln viel erg. Kein
Deckel.
Hals: A) Auf dem oberen Teile Frauen köpf auf Blume.
Auf dem unteren: Eros, auf Blume stehend, mit Kranz und
Tänie; rings Ranken. Beides sehr übermalt.
B) Oberer Teil: horizontale Ornamentstreifen. — Unterer
Teil: Frauenkopf auf Blume, in Ranken; stark übermalt.
Dieser obere Teil der Vase ist getrennt gearbeitet und
aufgesetzt.
Bauch: Mit zwei umlaufenden Bildstreifen, die durch
ein Band von Ranken getrennt werden, in dessen Mitte ein
weiblicher Kopf.
Oberer Streif: In der Mitte lagert Dionysos (jugend-
lich, lange Locken, Gewand um den Unterkörper), den Narthex
im 1. Arm, in der r. Hand Rebenzweig; r. von ihm steht eine
Ciste am Boden. Vor ihm 1. tanzt ein jugendlicher Satyr
(mit Schweinsohr); w. Nebris (der w. Schwanz ist mit dem
Hintern modern) einen erregten Tanz (Oklasma?), indem er
58*
qi6 Italisch rotfigurig. Apulien.
beide Arme erhebt, die Hände zusammenschlägt und den
Kopf etwas vorbeugt. Es folgt 1. eine Mänade die nach r.
tanzt, in durchsichtigem Chiton, das Tympanon schlagend
(lange Locken); weiter 1. tanzt 1. ein Silen nach r. (Glatze,
Nebris, eine Tänie am 1. Arm, Schwanz, dicker Bauch, Schweins-
ohr, das durch modern aufgemalten Strich in ein hohes
spitzes umgewandelt werden sollte). R. hinter Dionysos eine
flötende M an ade in ungegürtetem dunklem Chiton; dann
ein nach 1. eilender Zug: voran eine Frau, dann Eros mit
Eimer und flachem Korb, dann Jüngling mit Narthex und
Chlamys um den 1. Arm (ganz menschlich; die Ohrengegend
indess modern); dann Trennung durch einen Apfelzweig und
ein nach r. eilender jugendlicher Satyr mit Eimer und Narthex
und eine Manade mit Schale (der Kantharos in der R. mod.),
auf den Silen zueilend.
Unterer Streif: Amazonomachie: In der Mitte eine rei-
tende Amazone nachr. (kurzer Chiton, Kreuzband, w. Mütze,
Aermel); sie hat in der L. zwei Wurfspeere und schleudert mit der
R. einen gegen einen Griechen, der ebenfalls den Speer
schleudert und zwei Reservespeere in der schildtragenden L.
halt (korinthischer Helm, Schwert, kurzer Chiton, der teilweis
modern; wahrscheinlich war es nur ein gegürteter Shawl) ; es
folgt r. ein Grieche (Jüngling mit Speer, Schild, Schwert,
Shawl der durch den Gürtel gezogen), der gegen eine
Amazone zu Fuss (mit Axt, Schild, zwei Speeren; Hosen
und Aermel) kämpft; dann noch ein jugendlicher nackter
Grieche nach r. mit kurzem Speer gegen eine Amazone mit
Speer und Pelta; dann ein Grieche mit Pilos, der mit dem
Schwert auf eine ins 1. Knie gestürzte Amazone eindringt,
welche die Axt in der R. erhebt; ihr Bogen an der Erde;
dann ein Grieche, der den Wurfspeer wirft gegen eine
Amazone mit Streitaxt (ohne Aermel und Hosen); der Grieche
hat nur am r. Beine eine Beinschiene und hat eine eigen-
tümliche quadratische weisse Platte vor die Brust geschnallt;
Schwert um, Shawl auf dem 1. Arm, bekränzt.
Der unterste Theil des Bauches ist geriefelt.
3264. (iooo). H. 0,98; mit Henkeln i,o3. Ceglie, S. Koll. — Abg.
Gerhard, apul. Vasenb. Taf. I. IL S. 2. Taf. A, 1. S. 3o; Pa-
nofka, Bild. ant. Lebens Taf. VI, 9.
Form und Dekoration wie 3263.
Hals. Oberer Teil. A) Dekorative weibliche Figur in
kurzem Chiton, ganz weiss gemalt, von den Hüften ab in
Apul. Amphora, d. gjy
Ranken übergehend, deren Enden sie mit den Händen halt;
Modius auf dem Kopfe, geflügelt.
B) Palmetten und Lotos.
Unterer Teil. A) Aus einer Blüte inmitten von Ranken
aufsteigender w. Hals und Kopf einer Frau von vorn; auf
dem Kopfe eine eigentümliche kegelförmige Erhöhung, wohl
ein hoher Haarschopf.
B) Aus Blüte und Ranken hervorkommender Jünglings-
kopf nach 1. mit weissgelben Widderhörnern (Dionysos?)
Bauch: Oberer Streif. In der Mitte lagert Dionysos
(jugendlich, Mantel um Unterkörper; \v. Mitra, Schulterlocken),
Narthex im 1. Arm, daran Tanie; er sitzt in bequemer Stellung
auf einer kleinen niederen Kline, auf der ein Pardelfell und
zwei Kissen für den 1. Arm; unten steht eine weisse Schüssel;
in der R. hält er w. Kantharos. Vor ihm 1. steht der jugend-
liche menschliche Pan, das 1. Bein höher aufstellend, in der
L. einen Eimer; aus einer Kanne in der R. giesst er dem
Dionysos ein; er hat kleines Bocksschwänzchen, Spitzohr,
zwei weisse Hörner und w. Binde; das Gesicht flüchtig, doch
etwas satyresk. Eine grosse Weinranke 1. verbreitet sich
über Dionysos. Von 1. kommt ein Zug von Tanzenden
heran: ein jugendlicher Satyr voran, tanzend (ein Bruch durch
das Gesicht und übermalt); er tragt Narthex, Fackel und Panther-
fell; es folgt eine das Tympanon schlagende Man ade in dünnem
gegürtetem Chiton; dann Silen (Halbstiefel, w. Binde, keine
Glatze; Ohr unsichtbar, etwas dicker Bauch, behaart an Brust
und Bauch, kreuzweise w. Perlschnüre um die Brust; Narthex
im 1. Arm); er hebt hüpfend das 1. Bein und den r. Arm
hoch. R. von Dionysos eine Nymphe, von der nur Kopf und
1. Hand mit der Schale antik; dann ein tanzender Satyr
(jugendlich, Pantherfell um; das grosse Thierohr modern); r.
gegenüber eine nach r. eilende umsehende Frau mit Schale,
in der Art der gewöhnlichen apul. Frauen; dann ein bartiger
Satyr (Silen) mit behaarter Brust und Bauch (Binde; ohne
Glatze) auf einem Fels sitzend, Narthex und Schlauch in
der L., Kranz in der R. ; er sieht sich um nach einer tan-
zenden Nymphe nach 1. mit Shawl in den Händen. Füllung
durch Punktrosetten, Schalen, Blumen u. a.
Unterer Streif: Kampf von Italikern und
Griechen. Unter dem Dionysos von oben: ein griechischer
Reiter nach r., von dem nur der Kopf mit Petasos und der
Pferdekopf (mit Stirnschopf) antik; ihm gegenüber r. ein
Kämpfer in italischer Tracht (sehr kurzer Chiton mit Vertikal-
918 Italisch rotfigurig. Apulien.
streifen; Gürtel, hoher w. Pilos, runder w. Schild), der den
Wurfspeer wirft. R. folgt ein italischer Jüngling, angestrengt
in ein grosses gekrümmtes Hörn blasend; er trägt ebenfalls
den ital. Chiton und w. Gürtel, sehr hohen punktierten Pilos
(aus Fell?) und langes Nackenhaar wie der vorige. Ihm folgt
ein zu Pferde heransprengender Italiker mit demselben
kurzen Chiton, darauf über der Brust ein weisses Panzerstück
von nach unten abgerundeter Form; w. Pilos; langer Bart;
Wurfspeer in der R. gesenkt; das Pferd ist vorne an den
Unterbeinen weiss (die Hinterbeine sind modern). L. von dem
griech. Reiter stürmt ein Grieche nach r. (mit Rundschild,
Helmkappe, Beinschienen; Shawl mit Gürtel um den Leib be-
festigt); er schleudert Wurfspeer; dann 1. ein kurzhariger
Grieche in kurzem griech. Chiton, Pilos, mit Speer, eine ge-
rade Tuba blasend; 1. ein Grieche in kor. Helm und
flatternder Chlamys (doch sind nur Kopf, oberer Schildrand und
Chlamys antik).
3265. (96). H. 0,39. Ruvo, S. Koll. — Intakt.
Viel einfacher.
A) Frau auf w. Fels sitzend, einen grossen Kasten und
Traube auf der 1. Hand, in der R. w. reich verzierten Spiegel.
B) Nur Palmette, gross und plump. — Sehr roh und
flüchtig. Mit Weiss und Dunkelroth.
Schlauchförmige Amphora (Pelike).
Erste Gruppe: Die Form steht dem guten attischen Typus (For?n
No. 42) noch ziemlich nahe; de?' Fuss noch ganz einfach mit glattem
dickem Rande. Die Henkel breit. Palmetten an den Seiten unter den
Henkeln, was auch in den folgenden Gruppezt beibehalten.
3266. (1049). H. 0,305. Ruvo, S. Koll.
A) Eros (weibl. Haare) mit Perlen geschmückt, in der R.
einen Kranz, offriert eine Schale einem Madchen (Chiton,
Mantel) das im Begriff ist, etwas daraus zu nehmen.
B) Zwei Manteljünglinge sich gegenüber.
3267. (1085). H. 0,29. Ruvo, S. Koll.
Unten Wellen statt des gewöhnlichen Mäanders.
A) Oben Palmetten. Eine Frau (Chiton, Mantel) mit
Spiegel in der R. wendet sich ab von einer anderen gleichen
Frau, die eine T'änie in der R. halt. L. Pfeiler mit drei
Punkten darauf. — Früchtezweig zwischen beiden.
B) Heftig laufende Frau, in der erhobenen R. das Tym-
panon; r. Pfeiler. — Ball, T'änie zur Füllung.
Apul. Pelike, Gruppe i. 2. 919
Zweite Gruppe: Der Hals efroas schlanker. - Als oberes Ornament
meist Rosetten. Der Fuss mit einer Rille oben am Rande.
3268. (1578)- H- °>285- Ceglie> S. Koll.
A) Frau auf einem Felsen sitzend, Schale auf der L.; ge-
genüber Jüngling mit Shawl.
B) Zwei Manteljünglinge; je ein niederer Pfeiler
zwischen beiden.
3269. (1073). H. o,33. Ruvo, S. Koll.
A) Jüngling (auf Terrainlinie von w. Punkten) mit langem
Früchtezweig in der R. und Mantel auf dem 1. Arm, nach r.;
gegenüber Frau nach 1., den r. Fuss etwas höher auf einen
Stein setzend und ihm einen Kranz hinhaltend; in der L.
Kästchen. Rosetten, Traube, Zweig als Füllung. — Unten
Wellenornament.
B) Zwei Manteljünglinge-, in der Mitte Ranke; oben
Diptychon.
3270. (1077). H. o,33. Ruvo, S. Koll.
Die Figuren auf gelben punktirten Terrainlinien.
A) L. ein Jüngling mit Fruchtzweig; er bietet einer auf
einem Felsen sitzenden Frau mit Leiterchen in der R. eine
mit Zweigen besteckte Schüssel an. Rosette, Kranz, Tarne
füllen.
B) Zwei Manteljünglinge und zwei Pfeiler.
3271. (1078). H. o,34. Ruvo, S. Koll.
Die Darstellung fast gleich 327o, nur nachlässiger; das
Aufsetzen von Gelb und Weiss spärlicher; auch vielfach ver-
blichen. . . ,
A) J ü n gl i n g mit Spiegel bietet einer auf einem Fels sitzenden
Frau mit Traube eine Schüssel an. Oben Kranz und Binde.
B) Zwei Manteljünglinge und Fensterchen.
3272. (1043). H. 0,205. Anzi, S. Koll.
Klein; oben Wellenornament; unten Nichts.
A) Frau mit Kranz und Schüssel, stehend nach r.
B) Frau mit Spiegel und andern unklaren Gegenständen,
nach 1. eilend. Oberfläche sehr beschädigt.
3273. (n43). H. 0,205. Alte kgl. S.
Oben Wellenornament.
A) Frauenkopf. — B) Desgl.
3274. (1045). H. 0,19. Angebl. Chiusi (was gewiss ein Irrtum),
S. Dor. ,
A) Laufende Frau, nach r. umsehend, mit Kästchen und
Kranz.
020 Italisch rotfigurig. Apulien.
B) Sitzende Frau auf Fels mit Kastchen und Spiegel.
Dritte Gruppe: Noch schlanke)-. Die Henkel einfach rund*
a) Die Mündung ist verändert. Der Fuss zuie in der vorigen
Gruppe.
3275. (io37). H. 0,355. Alte kg]. S.
A) Frau, deren Oberkörper nackt; sie ist im Mantelr
den sie über den Rücken und über die 1. Schulter zieht mit
der L., darin zugleich ein Spiegel; 1. unten liegt ein Fächer;,
sie sitzt im Räume gegenüber einem Jüngling, der sich etwas
schüchtern mit einem Kranze naht. Unten zwischen beiden
eine Blume. Oben sitzt im Räume ein Eros auf einem Ge-
wandstück, auf der L. Schale, in der R. lange Tänie; er wendet
sich zu der Frau herab.
B) Jüngling mit Mantel auf dem 1. Arm bietet grosse
Schale und Tänie einer auf Fels sitzenden Frau (Chiton,
Mantel) an. Oben T'änie.
Firnis schlecht, nicht deckend; Weiss und Gelb verblasst,
doch war nur wenig da.
ß) Die Mündung wie in voriger Gruppe; der Fuss jedoch
verändert (hoch, wie in Form ATo. Jj).
3276. (1576). H. 0,40. Anzi, S. KolL
Sehr gebrochen, beschädigt und schlecht zusammen-
gesetzt.
A) In der Mitte sitzt auf Säulenstumpf mit ionischem
Capitell und hohem Abacus eine Frau nach 1., mit Fächer,
sich umwendend nach einem Jüngling r., der mit Shawl auf
den Armen die L. auf einen Pfeiler stützt und auf der R.
einen Gegenstand hält, der ganz ergänzt. L. eine Frau mit
einem N arthex in der L., in der R. Binde (Chiton und Mantel).
B) L. auf Felsen eine Frau nach r. mit Schale auf der
L. und Kranz in der R.; ein Jüngling vor ihr nach 1., ihr
einen Spiegel entgegenhaltend.
y) Sowohl Mündung als Fuss verändert.
3277. (1047). H. o,32. Alte kgl. S.
A) Oben Eierstab. Frau auf Fels sitzend nach r., sich
umsehend, Tympanon auf dem Schosse. Grosse Frucht-
zweige und Binde füllen.
B) Oben Lorbeer. Frau auf Fels sitzend nach 1., mit
Schüssel, Binde und Kranz. Rosette und Binde füllen.
Apul. Pelike, Gruppe 3. 4. 021
3278. (1082). H. 0,35. Alte kgl. S.
A) Oben Rosetten. L. Jüngling, mit dem Mantel um
den r. Arm gewickelt, in der L. Kranz; eine Frau mit Schale
und einer runden Frucht gegenüber. Rosetten füllen.
B) Zwei Manteljünglinge, Stele zwischen beiden, oben
Diptychon.
Vierte Gruppe: Rohe und spate Exemplare. Auf dem Halse schw.
Vertikalstreifen. Unter den Palmetten grobe gerippte grosse Blätter.
3279. (1107). H. 0,34. Anzi, S. Koll.
Die Oberfläche beschädigt; die Farben weg.
A) Auf einer Basis (Grabmal?) sitzt eine Frau nach L,
ein grosses Alabastron auf den Knieen; in der R. einen dicken
Symposionskranz; 1. unten Lorbeerzweig.
B) Eros steht (weibl. Haar) vor einer niederen Säule mit
einer Fruchtschüssel und Binde. Flüchtig und gering.
3280. (1089). H. 0,26. Alte kgl. S.
A) und B) Frauenkopf nach L, mit Haube. — Schlechter
Firnis; auffallend roher Kopftypus. Vielleicht eine lokale
Nachahmung.
3281. (1091). H. 0,285. Alte kgl. S.
Wie 3280.
Amphora a colonnette.
a) Ungefähr Form No. 48 , doch schlanker, der Fuss höher.
An der Aussenseite der Mündung einfache schw. Orna-
mente; auf ihrer oberen Fläche meist schw. Strahlen,
attch ausgesparter Lorbeerkranz ; auf den Scheibe?! oben
schw. Palmetten; an ihren Aussenseile?i meist auch schw.
Palmette. Auf dem hohen Halse ein ausgespartes Feld
mit schw. aufgemaltem Epheuzweig. Auf der Schulter
schw. Stabornament. Das Bild des Bauchs an allen
Seiten eingerahmt (an den Seiten doppelter Punktstreif ;
unten Mäander).
3282. (1041). H. 0,475. Bari, S. Koll.
A) Geschmückter Eros mit Schale, Traube, Fruchtzweig
und Rosettenbinde folgt eilend einer eilenden und umsehenden
Frau mit Tympanon und Binden. Der Raum gefüllt.
B) Zwei Manteljünglinge sich gegenüber mit Stöcken;
Palmettenranke und Diptychon, Kranz und Bälle zur Raum-
füllung.
f)22 Italisch rotfigurig. Apulien.
3283. (1060). H. 0,375. Conversano, S. Koll.
A) Eros auf w. Felsen sitzend, auf der L. einen grossen
gelben Korb mit hohem weissem Deckel, r. unten Fächer
und Schale. Es ist ihm ein kleines Gewandstück über die
Scham weg modern aufgemalt.
B) Grosser Frauenkopf mit Haube nach 1. Füllende
Binden.
3284. (1583). H. 0.455. Ruvo, S. Koll.
A) Weisse Terrainlinien. Zug nach 1.; voran 1. ein
umblickender jugendlicher Satyr mit Narthex; w. Kantharos
in der R.; r. folgt eine Frau nach 1. mit Tympanon. —
Flüchtig.
B) Drei Manteljünglinge.
3285. (971)- H. 0,325. Ruvo, S. Koll.
A) und B) Frauenkopf mit Haube und Schmuck nach
1. — Sehr flüchtig, nur mit breitem Pinsel.
3286. (1109). H. 0,43. Ruvo, S. Koll.
Wie 3285.
3287. (io63).' H. o,33. Alte kgl. S.
Desgl.
Variante. ATicht ausgespartes Feld, sondern grosse Palmetten
■unter den Hettkeln.
3288. (io36). H. 0,49. Alte kgl. S.
Der Fuss ist erg.
Beiderseits Frauenkopf nach 1., geschmückt (w. Lilien
im Haar). Flüchtig.
b) Mit geknoteten Henkeln (Form No. 57). Dekor atio?i wie
oben.
3289. (1945)- H. 0,505. In Neapel von Gargiulo 1849 erw- — Abg.
Revue archeol. 1845, Taf. 40. Vgl. Arch. Ztg. 1853, S. 106;
Luckenbach im 11. Suppl. bd. der Jahrb. f. Philol. S. 552.
A) Telemach als Jüngling in italischer Tracht nach r.
(sehr kurzer Chiton der fast ohne Falten; Gürtel; lange Locken;
Schild am 1. Arm, zwei Speere in der L.); er halt in der R.
seinen eiförmigen Pilos an der Schlinge und wendet sich um
zu dem Greise Nestor rechts, der in Königstracht ist (enge,
bunte Aermel, g. Gürtel, Mantel über Hinterkopf, weisses
Haar und Bart; in der R. grosser Stock) und den zweiten
und dritten Finger der r. Hand im Sprechen mahnend erhebt.
Apul. Colonnettenamphora. — Hydria, Gruppe i. Q23
L. oben ein Fensterchen. Hinter ihm steht ein Mädchen
(dor. Chiton), auf der R. einen Korb mit gelben Früchten und
Kuchen. — Darüber sind mit Dunkelrot, ganz in der Weise
der attischen Vasen aufgemalt die Inschriften
■40 • t T ■* P * A A C ^
Ti])J^ia/og links und NeoiWQ Ku\6q rechts.
B) Drei Manteljünglinge.
Hydria.
Erste Gruppe: Form und Dekoration im Wesentlichen wie bei
den attischen, S. 741 ff.; doch mit plastischem Schmuck; an der Lippe
plastischer Eierstab; die untere Bauchhälfte geriefelt; die Henkel
polygon ; in der Mitte der Seitenhenkel eine gezackte Scheibe. Am Halse
Palmetten und Lotos; Eierstab darunter. Unten Mäander mit
Schachbrettkreuz, Hinten reiche aus kleinen Motiven zusammengesetzte
Palmetten mit tmt er mischten gezackte7t Blättern und Rosetten mit
gelben Punkten.
3290. (1020). H. 0,575. Ceglie, S. Koll. — Die Fugen übermalt. —
Abg. Gerhard, apul. Vasenb. Taf. XIII. S. 20. Vgl. Overbeck,
Gall. her. Bildw. S. 23o. Welcker, alte Denkm. III, 33i.
V, 412. Jahn, arch. Beitr. S. 338.
Parisurteil. In der Mitte sitzt Paris nach r. auf seinem
Mantel (hohe Stiefel; Chiton bis zur Mitte der Uuterschenkel,
mit Sternchen, oben mit Palmetten; Kreuzbander und Gürtel;
lange Locken; das ganze Haar mit einzelnen Relieflinien;
phrygische Mütze mit Zackenkamm, weisse enge Aermel); er
stützt in der R. zwei Speere auf und führt die Fingerspitzen
der L. gegen den Mund. R. gegenüber steht Hermes, die R.
(die Handflache) ihm entgegenstreckend, im 1. Arm das
w. Kerykeion (Chlamys , Petasos im Nacken; Gesicht in
Dreiviertel- Ansicht, kurze Locken; hohe Stiefel). R. hinter
ihm steht Hera nach 1. (langer feinfaltiger ion. Chiton, Mantel
auch über den Hinterkopf; sie fasst mit der R. den Mantel-
rand über der Schulter; w. Halsband, w. Spitzen im Haar;
das Gesicht ist übermalt). L. hinter Paris steht an einen
Pfeiler (der übereck gesehen; die eine beschattete Seite desselben
ist mit braunem oder verd. Firnis angelegt und mit Rauten
verziert) gelehnt Aphrodite (1. Standbein, das r. Bein über
das 1. geschlagen, r. Bein durchgezeichnet; unter dem feinen
Q24 Italisch rotfigurig. Apulien.
Chiton; Mantel, in den auch der r. auf den Pfeiler gestützte
Unterarm gewickelt; lange Schulterlocken; Schmuck); sie
steht fast von vorne; auf sie fliegt von 1. oben zu ein Eros
(weibliches Haar, w. Punkte auf den Flügeln) einen Kranz
auf ihr Haupt uud eine Binde bringend. Oben direkt über
Paris sitzt Athena nach 1. (Chiton, Mantel, Sphendone,
Schmuck), die Lanze im 1. Arm, den sie auf den weissen
Schild stützt, auf der R. den w. korinthischen Helm. R. von
Athena sitzt oben Nike nach r., sich nach Athena umsehend,
eine w. Schale auf der L. (dor. Chiton ; Mittelkörper übermalt).
L. von Athena oben eine sitzende Frau (in Chiton, Mantel
und Haube), nach Athena umblickend; in der L., die auf Tym-
panon gestützt, einen Spiegel haltend, mit der R. den Mantel
emporziehend. Direkt unter Paris sitzt Iris (?) (hohe Stiefel;
feiner Chiton bis zur Mitte der Unterschenkel; Sphendone,
Schmuck); sie halt auf der R. eine grosse Schale; 1. ein lau-
fender Hund (zu Paris gehörig); r. unterhalb Hera sitzt eine
Frau (Chiton, Mantel, Schmuck), im 1. Arme einen grossen
Fächer, auf der R. einen kleinen w. Vogel; zwischen Iris und
ihr ein Kästchen am Boden. L. etwas unterhalb Aphrodites
eine Frau nach r. (Nymphe des Ortes?) in voller Gewandung
(auffallend durch die kurzen nicht in Knoten gefassten Haare;
Band mit Punkten im Haar; Gesicht und Oberkörper über-
malt); sie schreitet langsam heran, streckt die L. vor und
hält horizontal im r. Arme einen Palmenzweig daran eine
Binde (dessen Ende übermalt; doch das Wesentliche daran
antik). Zur Füllung Blume, Zweig, Schale, Ball.
3291. (1024). H. 0,555. Ceglie, S- Koll. — Die Fugen übermalt. —
Abg. Gerhard, apul. Vasenb Taf. XIV. S. 21. Vgl. O. Jahn
in den Ber. d. sächs. Ges. d. Wiss. 1855, S. 226, Anna. 3i.
Gegenstück zu 3290.
In der Mitte eine Frau nach r. (Omphale?) sitzend aut
einem Throne (dessen hohe Rückenlehne und Vorderbeine
weiss mit aufgesetztem Gelb und etwas Dunkelrot und dessen
Beine oben mit ionischem Kapitell; Schemel); sie wendet den
Oberkörper nach vorn und etwas nach 1., wo ein Mädchen
(dünner Chiton, Shawl um die Arme und Rücken; hoher
lockerer Haarknoten) die R. in die Seite stützend, die L. auf
die Thronlehne legend, neben ihr steht. Die Thronende hat
Chiton, Mantel unterwärts und auf Hinterkopf, und trägt im
1. Arme ein Scepter, daran oben eine kleine unklare Aveisse
Figur (Flügeltier?). Von ihr weg fliegt, nach ihr umsehend
auf den r. stehenden Herakles zu ein Eros, auf der r. Hand
Apul. Hydria, Gruppe i. 2. 02?
eine Schale, in der L. eine Tänie vorstreckend gegen Herakles
Dieser steht halb nach r. gewandt, wendet den Oberkörper
jedoch halb nach 1., stützt die R. auf die Keule (nackt, un-
bärtig, Löwenfell auf dem Rücken und 1. Arm; Goryt mit dem
Bogen an der 1. Seite). Die Königin auf dem Throne scheint
sich mit dem Mädchen zu besprechen; Herakles steht noch
stolz und etwas ablehnend ihren Liebesanträgen gegenüber.
Am 1. Ende dieses Mittelstreifens kauert ein Mädchen in
dünnem Chiton am Boden, um dem kleinen Knäbchen das
vor ihr steht und den zweirädrigen Kinderwagen hält eine
Binde um den Kopf zu legen. Etwas r. unterhalb der Mittel-
figur sitzt im unteren Streifen ein Mädchen (Chiton und
Mantel; lange Locken), stützt die L. auf den Boden und streckt
die R. einem weissen (mit Gelb und Dunkelrot) Schwane
entgegen; r. unterhalb Herakles steht eine orientalisch be-
kleidete Figur, wohl ein Jüngling (doch etwas angeschwellte
Brust) in demselben Gewände wie Paris auf 3290, nur ohne
Stiefel und die Mütze ohne Kamm; in der L. zwei Speere,
die R. vorstreckend, sprechend. Am 1. unteren Ende sitzt ein
Mädchen nach 1. (Chiton, Mantel, mit Schirm in der R., mit
der L. einen Kasten öffnend). L. oben sitzt eine Frau, sich
nach der Mitte umwendend, mit Fächer; r. oben eine Frau
die eine Harfe (Trigonon) spielt (die mit einem Schwane ver-
ziert, der weiss, mit Gelb und Rot). Zur Füllung dienen
Schale, Binde, grosse weisse (mit Gelb und Rot) Hydria, w.
Thymiaterion, Blumen u. dgl. Ein kleiner Vogel fliegt oben
über der Mittelfigur.
Zweite Gruppe: Geringer un d einfacher. Form und Dekoration
im Wesentlichen wie bei 316g ff.\ der Fuss jedoch ?iiederer. Am Halse
meist vertikale schw. Striche. Unten IVellen oder Zäckchcn.
3292. (im). H. 0,315. Alte kgl. S.
Am Halse Mäander. L. Frau nach r., in der R. eine Guir-
lande von Rosetten, Binde und offenes Kästchen, das sie
einem Eros anbietet der r. auf Fels sitzt mit Schale.
3293. (1097). H. 0,295. Ruvo, S. Koll.
Einer voraneilenden Frau mit Spiegel, Tympanon und
w. Symposionskranze folgt ein Jüngling mit horizontal ge-
streifter Ciste die er am Bügelhenkel trägt, einen Lorbeer-
zweig in der L., Mantel um den 1. Arm.
3294. H. 0,29. Bitordi, S. Koll.
Frauen köpf mit w. und gelbem Schmuck. Das Gefäss
ist ohne Boden gearbeitet. Schlecht.
926 Italisch rotfigurig. Apulien.
3295. (1188). H. 0,34. S. Barth.
Auf einem Fels sitzt eine Frau nach 1. mit Kästchen;
ihr gegenüber ein Jüngling mit Tänie, Leiterchen in der R.
erhoben. R. unten grosse Blume.
Krater. (Ungefähr Form No. 3o2).
3296. (2484). H. 0,52. O. Dm. 0,51. Palazzuolo bei Syrakus; 1876.
— Gebrochen war nur der Fuss; war stark mit Sinter bedeckt;
Oberfläche, besonders der Rückseite vielfach abgerieben. Alles
Weiss ist verblasst. — Abg. Arch. Ztg. 1878, Taf. 7. 8. S. 42 ff.
(Dilthey). Vgl. Robert, Bild und Lied S. 36.
Der Firnis ist sehr nachlassig und dünn aufgestrichen,
sodass er fast nirgends ganz deckt und der Thongrund überall
durchschimmert. Oben ausgesparter Epheublattkranz. Unten
Mäander, unter welchem ein schmales Wellenband.
A) Schleifung der Dirke. In der r. Hälfte des Bildes |
eine grosse Grotte durch einen ausgesparten oben runden
Rahmen angedeutet, an welchem an drei Stellen (ausgesparte)
Zweige herausspriessen; einige gleiche Zweige waren auf der
r. Seite des Rahmens intendirt; es sind die schw. Relieflinien
der Konture derselben noch da, doch wurden sie überfirnisst.
Oben hängt ein Pantherfell von dem Grottenrahmen herab.
Unten ist felsiger Boden angedeutet durch eine ausgesparte
wellige Masse. In dieser Grotte liegt Lykos auf beiden
Knieen und streckt flehend den r. Arm in die Höhe (er ist in
Dreiviertel- Ansicht, bärtig; Stirnfalten; Chiton mit engen be-
sternten Aermeln, breiter Gürtel und breite Kreuzbänder die
mit weissen Punkten besetzt sind; Mantel um Unterkörper;
Schuhe); er wird r. und 1. an den Schultern gefasst von den
beiden weitausschreitenden Brüdern Amphion und Zethos
(Jünglinge, beide in hohen Stiefeln, der r. mit empor flattern-
der Chlamys; der 1. mit etwas Backenbartflaum; er scheint
ein Gewandstück auf 1. Schulter und 1. Schenkel zu
haben, das im Rücken flattert). Beide haben das Schwert
(Griff scheint weiss gewesen zu sein) in der R. gezückt; beide
blicken indess von Lykos weg, mit erregtem Ausdruck (weit
offene Augen, je zwei Stirnfalten); der r. nachr. wo Antiope
(Chiton, Mantel, Schuhe) eilig entflieht, sich umsieht und die
Hand an den Mund legt. Der ältere 1. blickt nach 1., wie
durch den von 1. oben kommenden Ruf des Hermes gehemmt.
L. ausserhalb der Grotte (doch mit den Füssen hinter dem
Rahmen verschwindend) liegt Dirke am Boden (in feinem
dor. durchsichtigem Chiton, der über die ganze Brust herab-
Apul. Krater. 027
geglitten ist; sie liegt wie es scheint auf einem Mantel); die
L. liegt auf dem Bauche, die R. ist ausgestreckt, der Kopf
zurückgesunken mit geschlossenen Augen; sie -wird geschleift
von einem Stier der wild nach 1. hinstürmt (die beiden
Hinterbeine neben ihrer r. Hüfte). An beiden Hörnern des
Stieres ist je ein weisser (verblasster) Strick befestigt der
wieder je um die Achsel der Dirke gewunden ist; so wird sie,
obwohl bereits tot, den Kopf voran, weggeschleift; über ihrem
Kopfe ein abgerissener Zweig, der andeutet dass es durch den
Wald geht; der Raum unterhalb ist gefüllt mit einem grossen
Strauche. Die Scene in der Grotte betrachtet von 1. oberhalb
derselben Hermes, dessen Oberkörper dort erscheint (mit
Chlamys; das weisse Kerykeion in der R.); er blickt teil-
nehmend (zwei Stirnfalten) mit geneigtem Kopfe herab und
scheint dem Mord des Lykos Einhalt zu gebieten. — Die
Haare aller Figuren mit Ausnahme der Antiope und eines
Teils der des Hermes sind nur mit Relieflinien und zwar in
einzelnen kleinen LÖckchen gebildet. Der Stil ist der „apu-
lische1' (tarentinische) relativ älterer Art.
B) Nur drei grosse Figuren im Räume, nicht auf der
Bodenlinie. In der Mitte eilt eine Nymphe (Chiton mitUeber-
schlag und gezacktem Saum) nach r. und wehrt sich mit
erhobenem Thyrsos gegen einen von 1. begehrlich heran-
hüpfenden unbärtigen Satyr (starke Stumpfnase; die Ober-
flache fast ganz von Sinter zerstört); r. eilt ein gleicher un-
bärtiger Satyr, der umblickt, mit Thyrsos voran.
3297. (1946). H. 0,475. O. Dm. 0,46. Ruvo, in Rom von E. Braun
durch Gerh. erw., 1846. — Fugen und Anderes übermalt; alles
Weiss ist neu aufgefrischt. — Abg. Gerhard, Trinksch. und Gefässe
Taf. XXII, 1—3. S. 3g f. Vgl. Arch. Ztg. 1846, S. 252 f. Bull,
d. Inst. 1846, 102. Müller's Handb. d. Arch. 3. Aufl. § 351, 6;
Stephani, compte rendu i863, S. 96. 200; Overbeck, Kunstmythol.
d. Zeus S. 519; des Poseidon S. 348. Furtwängler, Eros auf
Vasenb. S. 3i.
Oben Myrthenkra-nz. Der untere Teil des Bauches ist
g e r i e f e 1 1.
Unten in der Mitte ein weichlich knabenhafter Jüngling
(Ganymed?) mit langen Schulterlocken, weiblichem Haarschopf,
weissem Blattkranz; er sucht in zierlich tanzartigem Schritte
nach 1. einem grossen Schwane (Weiss mit Gelb) zu ent-
gehen, der von r. auf ihn losgeht; der Jüngling wendet sich
nach ihm um (Gesicht fast von vorne); in der erhobenen R.
hält er einen Zipfel des bogenförmig über ihm geblähten
Mantels, der ihm wohl als Schutzwehr gegen den Schwan
Q28 Italisch rotfigurig. Apulien.
dienen soll. Es hilft ihm der Pädagog 1. (hohe Stiefel, kurzer
Chiton, Ghlamys, weisse enge Aermel mit Gelb; der Bart jetzt
schwarz was modern, war vermutlich weiss; Glatze), der
herbeieilt und seinen grossen w. Stock mit gewundenem Ende
dem Schwane entgegenstreckt. L. oben sitzt Poseidon
(unterwärts Mantel, in der R. Dreizack, der zwar ganz modern
übermalt, doch nach den sichern antiken Spuren; kurzes
Lockenhaar); er blickt auf den Jüngling herab. Direkt über
letzterem, r. von Poseidon sitzt Eros (Schuhe, weiblicher Haar-
schopf), in der R. einen kleinen Zweig; er sieht nach der r.
oben sitzenden Aphrodite um (ion. Chiton, Mantel, Schale
auf der L., langes Haar, Schmuck); diese blickt nach der
Mitte herab und halt einen Kranz in der R. nach dieser
Richtung. Etwas mehr unterhalb steht r. am Ende Hermes
nach 1. (obere Gesichtshälfte modern); er steht auf dem r. Bein,
das 1. darüber schlagend; Flügelstiefel; Chlamys, Kerykeion
unter 1. Arm gestützt; w. Petasos im Nacken, dessen Band er
mit der R. hält. Unter ihm r. unten eine kleine Aedicula
mit Giebel und Anten (mit Weiss), vielleicht das Brunnenhaus
von dem der Schwan gekommen. — Zur Füllung Blumen,
Tänie, Rosetten, Zweige und Schalen.
B) Im Räume, nicht auf der Bodenlinie: In der Mitte sitzt
der jugendliche Dionysos nach 1., die L. auf den Boden
stützend, die R. auf den Narthex; er blickt nach r. um, wo eine
Nymphe ihm einen w. Kranz hinhält, mit der L. sich auf
langen weissen Stab stützend, dessen oberes krummes Ende
modern (war ein Narthexstamm). L. ein jugendlicher Satyr
(Kopf ganz übermalt), auf der L. eine flache Platte und in der
R. einen Eimer; Schwanz weiss, doch nur der Ansatz antik.
R. unterhalb Dionysos ein grosses kübelartiges Gefäss mit
Henkeln. Oben Zweige.
3297a. Durch E. Braun von Gerh. erw. — Abg. Gerhard, apulische
Vasenb. Taf. XXII, 4. Vgl. Bull. d. Inst. 1846, 102 (Braun).
Fragment. Ein Schwanenhals und Kopf; darüber weiss
aufgemalt T A N Y M H A l-l Z. Darüber der Rest eines Rand-
ornaments (weissgelbes Stabornament). „Apulischer" Stil.
Glo ckenkr ater.
Erste Gruppe: Ohne Palmetten an den Seiten. Der Mäander
unten 7zicht umlaufend. Oben Lorbeer. Der Fussrand oben mit einer
kleinen ungefirnissten Rille ; im Uebrigen gefirnisst bis auf ein schmales
Streifchen unten. Etwas ältere Stilart.
Apul. Krater. — Glockenkrater, Gruppe i. Q2Q
3298. (890). H. 0,325. O. Dm. 0,35. Alte Kgl. S.
A) R. lagert (im Räume) der jugendliche Dionysos
nach 1. (Oberkörper aufgerichtet, die L. auf grosses Kissen
gestützt; Thyrsos im 1. Arm; breite Mitra die auf die Schulter
fällt, mit gelbem Bande umwunden; Schuhe; Unterkörper im
Mantel); er streckt in der R. einen Kantharos dem von 1.
nahenden Silene (auf der Bodenlinie) hin, der in der R. einen
Eimer, auf der L. eine T'änie bringt (Kranz um den Hals;
Glatze; Schweinsohr; gelbe T'änie). R. am Ende ein kleiner
Strauch und eine Palmetten-Ranke. — Oben in der Mitte ist
ein ausgesparter Epheukranz aufgehängt.
B) Zwei Manteljünglinge mit Stöcken; oben Ball und
Kreuz; beide beschuht.
3299. (1059.) H. 0,285. O. Dm. o,32. Ruvo, S. Koll.
A) Silen nach r., in eiligem Laufe oder heftigem Tanz-
schritt, in der L. das Tympanon, die R. (Unterarm) von Tänien
umwunden; gelbe Haarbinde. R. voran eine laufende um-
sehende Nymphe (dor. Chiton mit Schmuck), einen gelb (auf
den Firnisgrund) aufgemalten Eimer in derR.; r. ein niederer
Pfeiler; 1. Ranke.
B) Zwei Manteljünglinge und zwei Pfeiler, auf denen
je eine gelbe kleine Kugel (Altar mit Frucht?). Oben Dipty-
chon und Ball.
3300. (1050.) H. 0,28. O. Dm. 0,295. Alte kgl. S.
A) Jugendlicher Satyr mit^Narthex eilt umsehend voran,
auf der L. eine flache Schale (gelbe Binde; über der Stirn
sind mit dem Firnis zwei Löckchen gemalt die wie Hörnchen
aussehen; doch da auch andere einzelne Löckchen ähnlich
hervortreten so sind schwerlich Hörner gemeint). Es folgt
eine ebenfalls laufende Nymphe mit einem Becher in derR.,
Narthex in der L.; oben Rosette; zwischen beiden Zweig.
B) Zwei Manteljünglinge sich gegenüber; zwei Rosetten
dazwischen.
3301. (92). H. 0,105. Alte kgl. S.
Kleines geringes Exemplar. A) Frauenkopf.
B) Jünglingskopf mit g. Binde. Beide nach 1.
Zweite Gruppe: Dieselbe Form; doch an den Seiten Palmetten
(gezvöhnlich nur je eine mit einer Seitenranke).
3302. (1501.) H. 0,255. O- Dm. 0,29. Alte kgl. S.
A) Eine Frau, in der R. einen Eimer, bietet eine Phiale
59
g3o Italisch rotfigurig. Apulien.
■auf der L. einem auf seinem Rundschilde (Zeichen Schlange)
sitzenden Jüngling (nackt, Speer in der R.) an.
B) Zwei Manteljünglinge, einer mit Strigilis; kleiner
Pfeiler in der Mitte.
3303. (1572.) H. 0,265. O. Dm. 0,27. Alte kgl. S.
A) Laufender unbärtiger Satyr nach r. mit Eimer und
Narthex.
B) Grosser Frauen köpf.
3304. (1570.) H. 0,28. O. Dm. o,3o. Alte kgl. S.
A) L. sitzt auf Gewand ein nackter Jüngling nach r., in
der R. Narthex, grosse Schale auf der L.; r. eine Frau, die
ihm einen Kranz entgegenstreckt und den Narthex aufstützt.
Zwischen beiden ein Lorbeerzweig.
B) Zwei Manteljünglinge mit Stöcken, oben Ball.
3305. H. 0,365. O. Dm. o,38. Ruvo, S. Koll. (No. 549).
Unten eine Reihe weiss aufgemalter Steine, darauf die
Figuren. Zug nach 1.: ein Jüngling mit Eimer und Fackel
voran (Shawl auf den Armen); es folgt eine Frau mit Tym-
panon und einem gelben Zweig mit runden Früchten; zwischen
beiden ein Zweig; 1. oben Kranz, r. Binde; 1. unten Pfeiler.
Mit Gelb.
B) Zwei Manteljünglinge; eine Ranke unten zwischen
beiden; oben Diptychon.
3306. (1064.) H. o,3a O. Dm. o,3a Alte kgl. S.
A) Jugendlicher Satyr nach r. (ohne Schwanz, doch
Spitzohr und Stumpfnase), das 1. Bein auf einen Fels (mit Gelb)
stellend, in der L. gesenkt Eimer (mit Gelb verziert); in der
R. vorgestreckt einen Kranz (der mit schw. und gelben Punkten
statt Blättern); zugleich hält er in derselben Hand die weissen
Endchen einer langen dicken gelben Tänie, deren andres
Endchen die Frau die r. gegenüber sitzt (auf Fels, gelb)
in der R. hält, auf der sie einen flachen Kasten mit halb-
offnem Deckel trägt; ihr 1. Arm auf den Fels gesenkt (mit Gelb).
Der Satyr hat eine ebensolche Tänie auf dem Kopfe wie sie
beide eine halten. Hinter dem Satyr oben 1. ein Fensterchen;
zwischen beiden eine Rosette.
B) Zwei flüchtige Jünglinge sich gegenüber, in Mänteln,
jeder mit einem grossen Stocke in der R., zwischen beiden
oben ein Diptychon.
3307. (1087.) H. o,3o. O. Dm. o,3?. Alte kgl. S.
Auf einem w. Felsen sitzt eine bekleidete geschmückte
Apul. Glockenkrater, Gruppe 2. 3. — Kanne. g3l
Frau, auf der R. ein Kästchen, in der L. Spiegel; sie wendet
sich zu einem Jüngling der den r. Fuss auf einen Fels höher
setzt (nackt) und auf der R. eine flache Schüssel trägt. Traube,
Epheublatt, Rosetten und Tänie im Felde.
B) Zwei Manteljünglinge mit Stöcken, oben Diptychon
und Bälle.
3308. (1062.) H. 0,27. O. Dm. 0,29. Alte kgl. S.
A) Eros (weiblicher Putz), in der R. Eimer, in der L.
Traube, eilt einer bekleideten geschmückten Frau mit Tym-
panon und Traube nach.
B) Zwei Manteljünglinge; Diptychon oben.
3309. (1026.) H. 0,57. O. Dm. 0,52. Anzi, S. Koll. — Mit Ueber-
malungen.
An den Seiten zwei Palmetten übereinander. — A) Nike
(gegürteter Chiton; an den Flügeln Weiss) auf weissem Wagen
mit rennendem Zweigespann, die Geissei schwingend; unten
w. g. Blumen.
B) Zwei Manteljünglinge; oben riesiges Diptychon und
Fenster, zwischen beiden Palmettenranke. — Spät.
3310. (1142.) H. 0,195. O. Dm. 0,205. Ruvo, S. Koll.
Kleines Exemplar; unten Wellenornament.
A) Frau auf Fels nach 1., mit Schale auf der R. B) Eros
auf Fels nach 1. mit Spiegel in der R.
Dritte Gruppe: Das Gefäss unschön in die Länge gezogen; ein
langer und dünner Fussstamm; der Fussrand mit vortretendem unge-
firnisstem Wulst unten* Die Henkel sitzen sehr hoch. Spät.
3311. (1433.) H. 0,28. O. Dm. 0,285. S. Koll.
A) Geschmückte Frau mit Kästchen, Spiegel, Tympanon
und Jüngling mit Traube.
B) Zwei rohe Mantelfiguren und Diptychon oben.
Kanne.
Erste Gruppe: Niederer Henkel. Ohne Palmetten hinten. Um-
rahmtes Bild. Oben Eierstab.
3312. (1104.) H. 0,27. Canosa, S. Koll.
Eilende Frau mit Narthex und Tympanon nach r., sich
umsehend nach einem eilenden jugendlichen Satyr mit Nar-
thex und Eimer.
5o*
q32 Italisch rotfigurig. Apulien.
3313. H. 0,19. Unbek. Herkunft.
Fragmentiert. — Unten Wellenornam. — Ein Jüngling
mit Traube und Zweig steht vor einer nach 1. sitzenden Frau
mit Kranz (deren Oberkörper fehlt).
3314. (1146.) H. 0,19. Anzi, S. Koll.
Ein jugendlicher Satyr eilt nach 1. (Schuhe, w. Kranz;
derbe Stumpfnase), in der L. Schlauch, in der R. zwei Zweige;
r. und 1. kommt aus dem Boden ein Lorbeerzweig; r. oben
geschweiftes Fensterchen.
Zweite Gruppe: Hoher gerillter Henkel', hoher Fuss ; metallischen
Vorbildern nachgeahmt. Form No. 308. Hinten Palmetten.
a) Mit drei menschliche?! Köpfen in Relief am oberen Henkel-
ansatz und einem vierten am unteren; dieselben sind sc hw.
gefimisst.
3315. (956.) H. o,33. Ruvo, S. Koll.
Die Köpfe sind unb'ärtig, bei den zwei grössern ist phry-
gische Mütze deutlich. Am Halse Rosetten mit Weissgelb. —
Nach 1. laufende umsehende Frau (mit Traube und Spiegel),
der ein grosser Eros mit Kasten und Eimer und Blumen-
guirlande nachschwebt.
3316. (954-) H. o,32. Ruvo, S. Koll.
Die Köpfe, wie 33 1 5. Eros steht, das r. Bein auf w. Fels
höher aufstellend, mit Doppelflöte und Eimer vor einer Frau
mit Kiste, Ball und Traube. Zweige.
3317. (n83.) H. o,3o. Aus Rom erw. c. i833.
Der untere Henkelkopf fehlt Der grössere oben ist der
eines bärtigen Herakles.
In Technik und Stil der Malerei viel schlechter als die
beiden vorigen; auch die Decoration etwas anders.
In der Mitte auf einem Postament mit ionischen Voluten
ein Wollkorb, darauf ein weisser dreieckiger Aufsatz und
herabhängende gelbe Binden (Grabmal?); r. ein auf Fels sitzen-
der Jüngling mit Ghlamys einen Kranz haltend, 1. Frau mit
Schüssel, Tympanon und Eimer. Tänie oben.
ß) Ohne die Fei ief köpfe; das Ganze geringer; am Halse
weiss aufgemalte vertikale Stricke.
3318. (no3.) H. o,34. Alte kgl. S.
Schlecht. — Behaubter Frauenkopf nach 1.; nur mit
breitem Pinsel; w. g. Schmuck.
Apul. Kanne, Gruppe i. 2. 3. g33
3319. (1101.) H. o,32. Alte kgl. S.
Desgl.
3320. (960.) H. 0,275. Ruvo, S. Koll.
Desgl.
3321. (950.) H. 0,27. Ruvo, S. Koll.
Desgl.
Dritte Gruppe: Kanne mit langer Bulle.
et) Gewöhnliche?' schlanker Ka?inenbauch; Henkel und Hals
wie Form No. 314.
3322. (2053.) H. 0,21. Pisticci, Nachl. Panofka's, 1858. — Abg. Pa-
nofka, d. griech. Trinkhörner (Abh. d. Berl. Akad. 1850) Taf. III, 1.2.
L. sitzt auf Gewand ein Jüngling, eine Schüssel mit
Früchten auf der 1. Hand; oben Bukranion; vor ihm steht
Nike nach 1. (dor. Chiton) und hält in der R. ein w. Thy-
miaterion.
ß) Der Bauch hat Pyxisform; Form No. 314; am oberen
Henkela?isatz teils ein Kopf, teils Rosette, teils nur ein Knopf.
3323. (2001.) H. 0,235. U. Dm. 0,28. S. Ingenheim.
Ausguss falsch restaurirt. Etwas übermalt. — Um den
Pyxisbauch weisser Lorbeerkranz. Schulter: hinten Pal-
metten neben dem Henkel. Ein Jüngling, auf Gewand
sitzend nach 1., Schale in der R., darauf Epheublatt; eine Frau
sitzt auf Fels ihm gegenüber; r. eine Frau, die das r. Bein
höher aufstellt, mit Spiegel und Kranz. Apfelzweig dazwischen.
3324. (937.) H. 0,15. U. Dm. 0,12. Anzi, S. Koll.
Schulter: Jüngling mit Strigilis und Kranz; Frau mit
Schale ihm gegenüber sitzend. — Uebermalt. Auf dem Bauch
rot aufgemalter Lorbeerkranz.
3325. (941.) H. 0,15. Anzi, S. Koll. — Hat sehr gelitten.
Laufender Eros nach 1. mit erhobnen Armen; r. Kiste
und Kanne; 1. Wollkorb und Ball. Ohne W. und G.
3326. (940.) H. 0,15. Pomarico, S. Koll.
Mit zwei Reliefköpfen. Schulter: sitzende Frau nach
1. mit Schale. Bauch: gravierte Ranke mit w. Epheublättern.
3327. (938.) H. 0,12. Anzi, S. Koll.
Henkel, Ausguss und Hals schlecht erg. — Darstellung
wie auf 3326: Frau mit Schale und Kranz sitzend nach r.
g34 Italisch rotfigurig. Apulien.
3328. (Mise. 7126.) H. o,i3. Angebl. aus Nola als Teil eines überaus
unglaubwürdigen „Grabfundes"; in Neapel erw. 1876.
Schulter: weiblicher Kopf nach 1.; Bauch: Epheukranz.
3329. (Mise. 7127.) H. 0,12. Herkunft wie 3328.
Nur mit w. und rot aufgemalten einfachen Kränzen.
3330. (980.) H. 0,20. Alte kgl. S.
Sehr roh und schwer, wol eine locale Nachahmung.
Schulter: Frauenkopf nach 1. und auf ausgesparten Stücken
daneben schwarze Ranken (!) Bauch: gelber Lorbeerkranz.
Bauchige Lekythos (Aryballos).
(Form No. 240).
a) Form No. 240.
3331. (2228.) H. 0,24. Ruvo, Gerh.' Nachl. — Viel erg.
Das Terrain durch weisse Punkte angedeutet. Spiel
„alla morra". In der Mitte sitzt auf einem Hügel ein nackter
Jüngling nach 1. mit w. Kranz; 1. gegenüber ein Mädchen
(dor. Chiton); sie halten mit der einen Hand einen langen
Stab horizontal und strecken je den Zeigefinger der andern
aus, ein Motiv das bei dem Jüngling antik ist; bei dem Madchen
jedoch ist der ausgestreckte Zeigefinger modern: die Hand
war geschlossen. Von r. kommt (auf der Bodenlinie)
Aphrodite (Chiton, Mantel) schreitend, eine w. Taube auf
der R., w. Kranz in der L. — L. unten ein springender Hase.
R. w. Lorbeerzweig.
3332. (978.) H. 0,185. Alte kgl. S. In Neapel erw.
Schlanke Form; unten Wellenornament. Grosse Blume
apulischer Art. Vorn im Räume sitzender Eros (geschmückt),
eine Blumenguirlande in der R., in der L. Spiegel.
3333. (1137.) H. 0,18. Ruvo, S. Koll.
Nur Palmetten hinten; ohne Schulterschmuck. Eros mit
Eimer und Schale und eine Frau mit Spiegel und Traube;
zwischen beiden eine niedere Stele oder Altar.
b) Form No. 241 ; doch weniger fein] ohne die Funkte auf
dem unteren Teil.
3334. (2oo3.) H. 0,22. Canosa, durch Maler GötzlorT aus Neapel erw.
Das Eichelnäpfchen ist mit einem Mäander bemalt! Hinten
reiche Palmetten; vorn Eros (apul. Schmuck), schwebend mit
Schale und Ranke über einer grossen Blume, von der nach
beiden Seiten empor prächtige apulische Ranken mit Blumen
(mit Weiss) ausgehen. — Sorgfältig.
Apul. Aryballos. — Schale, Gruppe i. 2. cp5
Schale.
Form No. 226. An den Seiten bei den Henkeln gute reiche Pal-
metten (meist mit W. und G.J; am oberen Rande aussen oft Eierstab,
unten zuweilen Wellenomam. Die Aussenbilder reichen bis zum Fusse.
Das Tnnenbild ist so gross, dass nur ein schmaler Randslreif frei bleibt,
der immer verziert ist (Epheu, w. Blättchen oder Blüten). Die Henkel
ausgeschweift und aufgebogen.
Erste Gruppe: Das Innenbild steht auf einer Horizontalen (meist
Eierstab) auf; kleiner Abschnitt darunter.
3335. (2224.) Dm. 0,15. Gerh.' Nachl.
Aussen jederseits Frauen köpf nach 1. ; bei dem einen auch
die r., eine Binde haltende Hand.
Innen: Eros schwebend nach 1. mit Schale, Kranz und
Guirlande (apul. Schmuck).
3336. (899.) Dm. 0,16. Ruvo, S. Koll.
Aussen: A) Frau mit Schale und Kranz nach 1., das r.
Bein aufstellend.
B) Eros auf Fels sitzend nach 1., mit Kranz.
Innen: Frau, ein flatterndes Vöglein am w. Bande
haltend.
3337. (903.) Dm. 0,18. Ruvo, S. Koll.
Aussen: A) fliegender Eros nach 1.; 1. Fensterchen.
B) Am Boden sitzender Jüngling mit weissem Stab in
der R., Schale auf der L.
Innen: Eros reitet auf galoppirendem Reh über
Blüten weg.
3338. (901.) Dm. 0,20. Ruvo, S. Koll.
Aussen: A) und B) Frauen köpf nach 1. Innen: Eros
auf Fels sitzend nach 1., mit Schale und Spiegel.
Zweite Gruppe: Das Innenbild steht auf dem Kreisrund auf.
3339. (1237.) Dm. 0,15. Alte kgl. S. Vgl. No. 3368.
Aussen: A) und B) je zwei Manteljünglinge sich
gegenüber.
Innen: Manteljüngling einen Ball hinaushaltend, nach
r., sehr flüchtig; doch etwas alterer Art.
3340. (907.) Dm. 0,14. Ruvo, S. Koll.
Aussen: A) und B) Frauenkopf nach 1.
Innen: Eros schwebend nach 1. mit Schale, Kranz und
Eimer, der mit weissen Streifen (wol aus Bronzestreifen ge-
9-56 Italisch rotfigurig. Apulien.
dacht, wie die „eiste a cordoni"). Neben ihm eine Fackel
mit zwei Querhölzern.
3341. (905.) Dm. 0,145. Ruvo, S. Koll.
Aussen: A) und B) Frauenkopf nach 1.
Innen: schwebender Eros nach 1. mit grosser weisser
Deckelschüssel und Rosettenguirlande.
3342. (897.) Dm. 0,14. In Rom erw. c. i833.
Aussen: nur Lorbeerkranz.
Innen: in Lorbeerkranz ein Greif nach r., laufend
(Stachelmahne; spitze Ohren).
3343. (1236). H. 0,07. Dm. o,23. Ruvo, S. Koll.]
Innen: Bärtiger Mann eilt nachr. (gelbes Blattspitzen-
diadem; kurzer Chiton, MUntelchen) in der vorgestreckten L. die
Scheide, in der R. das Schwert schwingend; der Boden durch
rote Linien und w. Blümchen angedeutet.
Aussen: Auf A) und B) mit geringen Modifikationen ein
Jüngling, sitzend nach r., die Arme erhebend, etwas er-
zahlend und ein anderer r. der ihm zuhört, ebenfalls sitzend;
beide sitzen auf Gewand im freien Räume. — Aelterer apul. Stil.
Schüssel. (Form No. 339).
Erste Gruppe: Aussen unter den Henkeln reiche Palmetten; tmten
Mäander oder Wellenomam.; jederseits ein Bild wie auf den Schalen.
3344. (1186). H. 0,155. Dm. 0,41. Ruvo, S. Koll. — Intakt.
Aussen: A) R. sitzt auf w. geschweiften Lehnstuhl eine
Frau nach 1. (Chiton, Mantel), sich spiegelnd; die L. legt sie
auf die Rücklehne. Hinter ihr ein Vogel; oben Traube. Auf
sie nach r. zu eilt ein Madchen mit Kästchen und Fächer,
umsehend. L. sitzt Eros auf Fels, eine Gans auf der r. Hand
(männliches Haar, Locken, kein apul. Schmuck!); ihr gegen-
über eine Frau nach r. mit Schale und Traube; Ball, Epheu-
blatt, Rosette im Räume. Fensterchen oben. — Unten, obwohl
unnötig, weissgelbe Terrainpunkte.
B) Zug: In der Mitte der jugendliche Dionysos (?) mit
Narthex und kleinem Gewand (weissgelbe Binde); er eilt nach
r., umsehend nach dem Eros (männl. Haar) der mit Fackel
und Eimer folgt. R. voran Man ade, eilend umsehend, mit
Tympanon.
Innen: Schwarz, nur kleine Reste von einst weiss auf-
gemalten Streifen, einfachen Ornamenten und Kränzen (?).
Aelterer apul. Stil.
Apill. Schale, Gruppe 2. — Schüssel, Gruppe 1. 937
3345. (996). H. o,i3. Dm. 0,47. Ceglie, S. Koll. — Aus Stücken;
ergänzt.
Aussen: A) In der Mitte eine Frau, sitzend mit Fächer
nach 1.; ein Jüngling mit Kranzzweig 1. vor ihr. R. Eros
(apul. Schmuck) nach r., Kranz in der R ; ihm gegenüber eine
Frau (Oberkörper erg.), an Pfeiler gelehnt, mit Kästchen und
Traube.
B) L. Frau mit Traube und Kranz, das eine Bein höher
aufstellend; vor ihr sitzt Eros mit Schale nach 1.; r. ein
Jüngling nach r. mit Vögelchen vor einer sitzenden Frau
mit Schale und Zweig. Zwischen beiden Gruppen oben etwas
das einem flüchtigen weissen Bukranion gleichsieht.
Innen: Auf einem weissen Widder reitet Phrixos, das
Gesicht umwendend (in dreiviertel Ansicht; sorgfältig);
flatterndes Gewand. Unten Fisch, r. Polyp und zwei weisse
Muscheln. Aussen herum ein grosser Streif von Fischen und
Polypen; darum weisser Lorbeerkranz.
3846. (995). H. 0,12. Dm. 0,42. Alte kgl. S. — Ergänzt.
Aussen: A) Eros und Frau nebeneinander sitzend;
Eros reicht der Frau einen Kranz und hält Eimer; sie Kranz
und Schale.
B) Eros, ein Bein höher aufstellend mit Kranz und Traube
gegenüber einer sitzenden Frau mit Fächer, Schale und
Zweig.
Innen: Frau auf w. Stuhl mit Leiterchen in der R.,
sitzend und zu einem Jüngling sich umwendend, der ihr
einen Spiegel vorhält. L. reicht eine das eine Bein höher
aufstellende Frau Schale und Kranz nach r. Im Abschnitt
unten Kästchen und Schale.
3347. (997). H. 0,075. Dm. 0,325. Bari, S. Koll.
Innen: Frauen köpf nach 1. und Rosette. Rings w. auf-
gemalter Lorbeerkranz (verblasst).
Aussen: A) Auf Fels sitzender Eros nach 1., Kästchen
und Binde auf der R., Kranz in der L.
B) Laufende Frau nach 1. mit Tympanon und Spiegel.
3348. (1182). H. 0,12. Dm. 0,365. Alte kgl. S.
Innen nur w. aufgemalter Blattkranz.
Aussen: A) Frau (Fächer, flache Schüssel) voran laufend
nach 1. und umsehend nach einem laufenden Jüngling
(Eimer und w. Stock).
B) Schwebender Eros nach r. mit männlichem Haar,
Schale auf der L., Lorbeerzweig in der R.; er verfolgt eine
g38 Italisch rotfigurig. Apulien.
enteilende umsehende Frau mit Fächer und Kasten. — Gut;
schöner Firnis.
Zweite Gruppe: Aussen entweder nur der [blasse) Thongrund oder
einfach gefirnisst. Die Form flacher; der Fuss einfacher. Um das
sehr grosse Innenbild ?neist tueisser Lo?'beerkranz.
3349. (736). H. 0,14. Dm. 0,50. Bari, S. Koll. — Hat gelitten; W.
und G. völlig verblasst.
Innen: Die geflügelte Eos (nackter Oberkörper, durch
Kreuzbänder und Gürtel gehaltenes Gewand von der Taille
an), ein nach 1., doch etwas dem Beschauer entgegen fahrendes
Zweigespann lenkend; der Wagen, der Wagenrand und die
Räder sind rot aufgemalt. Die Pferde haben den Stirnbusch.
— Rings: reiche Ranken, die von einem weiblichen Kopfe
unter der Mitte des Innenbildes ausgehen. Der Kopf ist un-
vollendet, nur ausgespart und der Gesichtsumriss gezogen, die
Augen u. s. w. sind auszuführen vergessen worden.
3350. (735). H. 0,09. Dm. o,36. Ruvo, S. Koll.
Innen: Frau auf Fels sitzend, Kästchen und Fächer
haltend; Tympanon; r. Wollkorb. Gering. — Im Abschnitt |
unten Tänie.
3351. (737). H. 0,075. Dm. 0,34. Ruvo, S. Koll.
Innen: Eros sitzt auf w. ion. Capitell mit Aufsatz nach
1., ein Kästchen auf der R. und Rosettenguirlande. Rings w.
Lorbeerkranz.
3352. (734). H. 0,08. Dm. o,3o. Ruvo, S. Koll.
Innen Frauen köpf, rings w. Lorbeerkranz. Gering.
3353. (739). H. 0,075. Dm. 0,27. Alte kgl. S. Sehr restaurirt.
Wie 3352.
3354. (738). Dm. 0,27. Bitordi, S. Koll.
Desgl.
3355. (592)- Dm. o,23. Ruvo, S. Koll.
Innen schlechter Jünglingskopf mit w. Kranze nach 1.,
autblickend.
Teller.
Ganz flach; mit niederem Fuss. Aussen schwarz ; innen bemalt.
Erste Gruppe: Der Rand oben ungeflrnisst. Der Fuss sehr niedrig.
Schiuer.
3356. (733). Dm. 0,25. Ruvo, S. Koll.
Das Innenbild auf horizontalem Eierstab aufstehend. Ein
Apul. Schüsse], Gruppe 2. — Teller. — Deckelschale. 939
Jüngling sitzt nach 1. mit w. Stock und Schale; eine Frau
mit Traube und grosser Blume steht nach L, das eine Bein
höher aufstellend
Zweite Gruppe: Der Rand eben mit schw. Strichen. Der Fuss
ein xuenig höher, die Platte noch flacher. Innen nichts als ein ge-
schmückter Fraiienkopf gewöhnlicher apul. Art nach l.; darum Lorbeer-
kranz oder Wellenornament oder dergl., meist iveiss gemalt; das ganze
Innere ist gefüllt.
3357. (740). Dm. 0,235. Bitordi, S. Koll.
3358. (777). Dm. 0,235. Ruvo, S. Koll.
3359. (775)- Dm. 0,17. Alte kgl. S.
3360. (776). Dm. 0,16. Alte kgl. S.
3361. (778). Dm. 0,225. S. Dor.
3362. (773). Dm. 0,16. Ruvo, S. Koll.
3363. (774)- Dm. 0,155. Ruvo, S. Koll.
3364. (772)- Dm. 0,155. Alte kgl. S.
33 65. (779)- Dm. 0,16. Alte kgl. S.
3366. (732). Dm. 0,175. Alte kgl. S.
Deckelsehale.
3367. (2006). H. 0,275. Dm. o,3o. S. Ingenh.
Gefäss und Deckel zusammen. Die Schale einfach schwarz,
von sehr guter Technik.
Deckel: reiches Rankengewinde apulischer Art (mit
Akanthos und Rosetten), darin Eroten: a) einer sitzt auf
einer Ranke, b) ein zweiter schiesst sitzend einen w. Bogen
ab, c) der dritte schwebt mit Kranz und Spiegel, d) der vierte
läuft nach 1. und halt in der L ein Perlenband, in der R. ein
eigentümliches Gerät (ein halbes Kreuz mit einem Bogen
darüber; wie No. 3049).
3368. C1237). Dm. 0,16. Alte kgl. S.
Deckel (fälschlich auf 3339 gesetzt):
Durch Palmetten getrennt sitzen:
A) Eine Frau nach 1. mit Spiegel, auf w. Fels, einen
Fruchtzweig mit Binde daran im Arm.
B) Jüngling nach r. mit Kranz und Zweig und Binde.
Rosettenfülluug; w. Punkte als Boden.
qao Italisch rotfigurig. Apulien.
3369. (Dubl. io36). Dm. 0,27. Viel erg. (Ohne Bemalung.)
Rings Eierstab. Auf eine sitzende Frau mit Kranz und
Schale eilt ein Eros zu mit (verblasstem) Leiterchen und
Tänie. Von einer andern Frau und Jüngling (?) kleine
Reste. Zweige füllen.
3370. (26). H. 0,09. Dm. 0,10. Ruvo, S. Koll.
Durch Palmetten getrennt jederseits ein Frauen köpf;
ohne Weiss.
3371. (1239). H. 0,155. Dm- 0,15. Ruvo, S. Koll.
Deckel und Schale einander fremd; jederseits Frauenkopf
rohester apul. Art. — Die Schale mit weissen Streifen am
Rand und einfachen Henkeln.
Kantharos. (Form No. 274.)
Erste Gruppe: Am oberen Henkelcmsatz ein Koff in Relief*
3372. (2432). H. o, 18. Wahrsch. in Neapel erworben, angebl. aus
Capua; 1875.
Am Henkelansatz je ein bartloser Kopf mit phrygischer
Mütze.
Bauch: Jederseits ein schwebender Eros nach 1., apul.
Art, mit Fächer, Schale oder Kästchen und Kranz.
3373. (223i). H. 0,17. Gerh.' Nachl. Gut erh.
Am Henkelansatz unbärtiger Satyrkopf von edlerem
Typus (volles Haar, wie es scheint bekränzt).
Bauch: A) Pan als Jüngling, mit Hörnchen, sitzt auf Ge-
wand, mit gelber Keule in der R., zwei Jagdspeere in der
L. aufstützend. R. und 1. eine ionische Säule; eine Schale
zur Füllung.
B) Frau mit Vogel auf der Hand und Zweig im Arm;
jederseits eine Säule.
Zweite Gruppe: Ohne die Relief köpfe. Der Dorn an den Henkeln
fehlt zuweilen.
3374. (984). H. 0,22. Alte kgl. S.
Jederseits nur ein Frauenkopf apul. Art, nach 1.
3375. (n36). H. 0,175. Bari, S. Koll.
Desgl.
3376. (n34). H. 0,17. Ruvo, S. Koll.
Desgl.
3377. (982). H. 0,19. Alte kgl. S.
Desgl.
Apul. Kantharos. — Napf. 941
Napf.
a) Zweihenklig. Ungefähr Form No. 214. Palmetten unter
den Henkeln.
3378. (1162). H. 0,26. S. Barth. — Vgl. Panofka, mus. Bart. No. 71a.
A) Auf einem Felsen sitzt ein jugendlicher Satyr nach r.,
mit Narthex; ihm gegenüber eine Nymphe mit Schale und
Tympanon; Nebris um. Traube und Rosette füllen.
B) Nackter Jüngling mit einem grossen Aste oder Zweig
und Frau mit Spiegel ihm gegenüber.
3379. (1249). H. 0,11. Alte kgl. S.
A) Laufende Frau mit Kranz, Spiegel und Binde. Oben
Fensterchen.
B) Frauenkopf nach 1.
b) Zweihenklig, ähnlich Form No. $22; mit einem Dom auf
der Höhe der Henkel.
3380. (69). H. o,i3. Ruvo, S. Koll.
A) Eine Frau eilend nach 1., in der R. einen Kranz
haltend.
B) Ein Jüngling steht nach r., sie erwartend, die R. in
die Hüfte stützend. — Flüchtig; älterer Art.
3381. (70). H. 0,07. Alte kgl. S.
Ganz schwarz.
c) Mit zwei breiten Henkeln; Form ungefähr No. 213.
Oben Falz für einen Deckel.
3382. (1998). H. 0,18. O. Dm. 0,19. S. Ingenh.
Der Deckel fehlt.
Am Rande schw. doppelter Punktstreif; unten Wellen-
ornament.
A) Eros sitzt auf Fels, reichgeschmückt, nach r., eine
Schale auf der Hand.
A) Sehr übermalte, laufende, den Ball emporschlagende
Frau nach r., in der L. Narthex.
d) Einhenklig, Form No. j8.
3383. (1012). H. 0,50. O. Dm. 0,37. Bari, S. Koll.
Geknoteter Henkel. Am Halse Lorbeerkranz; auf der
Schulter schw. Stäbe. Hinten unter dem Henkel reiche Pal-
QA.2 Italisch rotfigurig. Apulien.
metten (nicht mehr reiner Form; mit geripptem Blatt). Unten
Wellenornament.
Bild vorn: In der Mitte sitzt auf w. Hydria eine Frau
nach r., mit Fächer, einen cypressenartigen Zweig (Narthex)
aufstützend; 1. eine das eine Bein höher aufstellende Frau mit
Tympanon und Spiegel; oben Eros mit Kranz. R. etwas
höher steht ein Jüngling nach 1., eine lange Narthexstaude
im 1. Arm, in der R. Zweige und Tänie, an einen Felsen (?)
gelehnt. R. unten eine herbeieilende Frau nach 1. mit jenem
grossen Narthex und Spiegel. Weiter oben r. sitzt der jugend-
liche Pan mit w. Schuhen, auf Gewand (w. Schwänzchen;
w. Binde und Hörner) einen Kranz haltend. Weiter r. eben-
falls oben eine Frau nach 1. mit Binde und Kranz. Am 1.
Ende sitzt oben eine Frau nach r. mit Kästchen und Kranz;
unten sitzt ein Jüngling mit Narthex und Kasten (Cista aus
Metallblech?).
3384. (40). H. 0,095. Alte kgl. S.
Einfacher, kleiner Henkel. Frau laufend nach r., mit
einem flachen Korb auf der R.; sie sieht sich um. Oben ein
Fensterchen.
3385. (2535). H. 0,078. Girgenti, S. Friedländer 1877.
Eros sitzt nach r. auf Fels, Schale auf 1. Hand (Schuhe;
doch männliches Haar). — Aelterer Art.
Verschiedene Formen.
3386. (1153.) H. 0,115. Ruvo, S. Koll.
D eckeige fäss der Form No. 304, doch ohne Dorn auf
den Henkeln.
A) Eine Frau sitzt auf w. Fels mit Schale. B) behaubter
Frauenkopf nach 1. mit W. und G. — Auf der Schulter Ro-
settenstreif; ebenso auf dem Deckel mit niederem Kopf.
3387. (58.) H. 0,09. S. Koll.
Aehnlich; die Henkel sind klein und liegen an der Mün-
dung an. Auf Deckel und Bauch je zwei Frauenköpfe
nach 1.
3388. (59.) H. 0,085. S. Koll.
Wie 3387, doch flacher und der Deckel ohne Knopf.
3389. (965.) H. 0,085. Ruvo, S. Koll.
Desgl. Jederseits ein Frauenkopf nach 1.
Apul. Napf. — Verschiedene Formen. 943
3390. (969.) H. 0,10. Ruto, S. Koll.
Sehr ergänzt. Wie 3389- Der Deckel fremd.
3391. (1248). H. 0,115. Alte kgl. S.
Deckelbüchse der Form No. 326. Auf dem Deckel
Frauenkopf nach 1. und Palmetten.
3392. (1253). H. 0,17. Ruvo, S. Koll.
Desgl.; Frauenkopf, neben dem grosse Rückenflügel
emporkommen; hinten Palmette.
3393. (63o). H. 0,115. Ruvo, S. Koll.
Desgl.; die untere Hälfte scheint fremd (mit Lorbeer
verziert).
3394. (i3). H. 0,12. S. Koll.
Desgl.; zwei Frauenköpfe oben, unten Lorbeerkranz.
3395. (1257). H. 0,14. Ruvo, S. Koll.
Bauchige Deckelbüchse. Form No. 342. Jederseits ein
Frauenkopf nach L; auf dem Deckel Epheu mit gravierten
Ranken. Schlecht.
3396. (57). H. 0,10. S. Koll.
Desgl.; fragmentiert.
3397. (2236.) H. 0,10. Gerh.' Nachl.
Einhenkliges kleines Gefäss; der Bauch unten abgerundet;
ohne Fuss; geknoteter Henkel. Der Bauch ganz mit Ornament
und Bild bedeckt. Eros schwebt nach 1., mit Fächer und
Traube; neben ihm eine w. Fackel mit Querhölzern. — Hinten
Palmetten.
3398. (43.) H. 0,09. Alte kgl. S.
Desgl.; Eros sitzt auf Fels nach 1., mit Schale.
3399. (1180). H. 0,22. Dm. 0,19. Ruvo, S. Koll.
Form No. 3o6. Eimer mit Ansätzen für doppelte Bügel-
henkel. An den Seiten Palmetten.
A) schwebender Eros mit Tympanon und Spiegel.
B) Frau mit Schale und Spiegel stehend.
3400. (34.) H. 0,16. Dm. 0,145. Alte kgl. S.
Beiderseits durch Palmetten getrennter F r au en köpf nach 1.
3401. (1250.) H. 0,125. Alte kgl. S.
Form No. 329; henkelloses Fläschchen. — Frauenkopf
nach 1.; Palmette dahinter.
3402. (1254.) H. 0,12. Ruvo, S. Koll.
Desgl.
qj. Italisch rotfigurig. Apulien.
3403. (n3g.) H. 0,235. Anzi, S. Koll. Ergänzt.
Desgl. — Jüngling auf Gewand sitzend, auf der L.
Kästchen, in der R. weissen Knotenstock; ihm gegenüber Frau
mit Schale; zwischen beiden ein Luterion. — Gering.
3404. (193.) H. 0,25. Bari, S. Koll.
Thymiaterion. Form No. 62. Auf dem unteren Teil ein
Frauen köpf nach 1. und zwei emporragende Rückenflügel
(mit W. G.); dahinter Palmetten. Auf der oberen Hälfte
Frauenkopf nach 1. und Palmetten. Auf der Fläche der kleinen
Schale oben ebenfalls ein Frauenkopf nach 1.
3405. (192.) H. 0,245. Bari, S. Koll.
Desgl. Auf dem unteren wie oberen Teile Frauenkopf
nach 1., auf der Schale oben nur Ranken.
3406. (1135.) H. 0,16. Ruvo, S. Koll.
Sog. Askos. Ungefähr Form No. 84; doch mit Fuss und
gegliederter Mündung. Vorne ein Frauenkopf, dahinter
Palmetten.
Gefässe in Kopfform.
a) Einhenkliger Becher in Kopfform (in der Art von Form
No. 292.)
3407. (760.) H. 0,155. Ceglie, S. Koll.
Jugendlicher Satyr köpf; der Hals unten gerade abge-
schnitten; wilder Ausdruck in den weitgeöffneten Augen; das
Ohr ganz tierisch (Pferd); gerunzelte Stirn; dicke Nase; gelbe
Binde. Gesicht ungefirnist. — Auf dem Becher: Frau auf
Fels nach 1. mit Kästchen, Kranz und Binde.
3408. (751.) H. 0,20. Ruvo, S. Koll.
Ein Krokodil hat einen Mohren mit den Beinen und
dem Schweif umschlungen und hat dessen r. Unterbein im
Maul (der Mohr hat gelbes Haar; der Körper schw. gefirnist;
das Krokodil ungefirnist mit schw. Streifen).
b) Einhenklige Kanne (in der Art von Form No. 288.)
3409. (2899.) H. 0,22. Unteritalien, S. Sabouroff, 1884.
Silenskopf (bärtig; Glatze; Pferdeohr); der Hals gerade
abgeschnitten; ungefirnist; doch Reste eines weissen Ueber-
zuges darauf. — Auf dem Halse der Kanne Stabornament; die
Lippe mit gepresstem Eierstab.
Apul. Gefässe in Kopfform, a. b. 945
3410. (2901.) H. 0,21. UnteritaÜen, S. Sabouroff, 1884.
Jugendlicher Satyr köpf des spateren Typus; der Hals
gerade abgeschnitten. Das Fleisch mit rötlicher Farbe auf w-
Grunde bemalt. Lächelnder Ausdruck; die Zahne sichtbar.
Zwei kurze Bockshörnchen spriessen von der Stirn empor,
am Halse zwei kleine Zotteln. Das Haar gefirnisst. — Hoher
Kannenhals.
•
3411. (2900.) H. 0,12. Unter italien, S. Sabouroff, 1884.
Kopf eines Mohren. Niedere Kannenmündung. Gedrehte
regelmässige Locken; das Fleisch schwarz gemalt auf w. Thon-
überzug; die Lippen rot. Sehr lebendig; frecher Ausdruck.
Oben um den Kopf (unter dem Ansatz des Vasenhalses) eine
dicke gelbe Wulstbinde mit auf die Schulter herabhängenden
Enden.
3412. (2898.) H. o,23. Unteritalien, S. Sabouroff, 1884.
Aehnlicher Mohren köpf; lächelnder Ausdruck (vielleicht
ist ein Mohrenweib gemeint), mit Epheukranz geschmückt
(Blätter blau, Korymben gelb). Das Fleisch ebenfalls schw.
auf w. Thonüberzug. Gefässhals und Mündung sind hier
einfach cylindrisch (wie an Form No. 323) und ungefirnisst,
jedoch mit Resten von Zinnoberfarbe.
Schlechte Fälschungen sind folgende Stücke:
3413. (758). H. 0,20. „Bari", S. Koll.
Weiblicher Kopf.
3414. (753)- H. 0,25. „Bari", S. Koll.
Desgl.
3415. (749)- H. 0,21. „Ruvo", S. Koll.
Silenskopf.
3416. (744)- H. 0,20. „Armento", S. Koll.
Doppelkopf von Silen und Frau.
3417. (761). H. 0,16. „Conversano", S. Koll.
Doppelkopf von Satyr und Frau. — Darauf ist der antike
Hals und Mündung einer kleinen schwarzfigurigen attischen
Amphora gesetzt.
3418. (750). H. 0,18. „Area n gel o". S. Koll.
Weiblicher Kopf mit Lekythosmündung.
3419. (759). H. 0,285. „Arcangelo", S. Koll.
Desgl.
046 Italisch rotfigurig. Apulien.
3420. (742). H. 0,15. „Bari«, S. Koll.
Desgl.; mit Becheraufsatz.
3421. (745)- H. 0,175. Bari, S. Koll.
Desgl.
c) Rhyton.
a) In der Art von Form 1V0. 293.
8422. (785). H. 0,22. Ruvo, S. Koll.
Hunde köpf, schw., w. Augen. — Auf der Mündung
zwischen Palmetten ein schwebender Eros nach 1., mit Kranz
und Fächer; r. quer über sein Bein geht eine gelbe Fackel
mit zwei Querhölzern. R. Fensterchen.
3423. (786). H. 0,29. Ruvo, S. Koll. Teilw. erg.
Schw. Widderkopf. — Auf der Mündung zwischen Pal-
metten: ein Jüngling hält einer sitzenden Frau (mit Kästchen
und Traube) einen Spiegel hin.
3424. (781). H. 0,22. Ruvo, S. Koll
Rehkopf, schw. — Auf der Mündung zwischen Palmetten
eilende Frau nach r. mit Narthex und Kiste mit Binde.
3425. (792). H. 0,18. Alte kgl. S.
Schw. Kopf eines Spitzhündchens. — Auf der Mündung
Frauen köpf nach 1.
3426. (790). H. 0,19. Ruvo.
Schw. Mauleselkopf; aufgezäumt; zwischen den Ohren
ein gelber Zapfen (gehört zum Geschirr). — Auf der Mündung
ein Frauenkopf nach 1.
3427. (793). H. 0,19, S. Barth.
Schw. Widderkopf mit gelben Hörnern. — Auf der Mün-
dung Frauenkopf.
3428. (795)- H. 0,205. S. Barth.
Ochsenkopf. — Auf der Mündung Frauenkopf.
3429. (2242). H. 0,25. Gerh.' Nachl.
Gehörnter Rehkopf. — Auf der Mündung Eros das
Tympanon schlagend und nach r. eilend; r. eine enteilende
Frau mit Spiegel und Tympanon; zwischen beiden ein sehr
übermalter Baum.
3430. (2902). H. 0,18. Unteritalien, S. Sabouroff, 1884.
Widderkof, der blassrötlich auf w. Thonüberzug bemalt;
die Hörner thonrot. — Auf der Mündung Frauenkopf
nach 1.
Apul. Gefäss in Kopfform, c, «. ß. 947
3431. (796). H. 0,19. Ruvo, S. Koll.
Greifen köpf von vorzüglichem affectvollem Ausdruck
(Schnabel geöffnet; Zunge rot; Nasenlöcher und Ohreninneres
ebenfalls rot). Ganz schwarz, auch die Mündung.
3432. (780). H. 0,17. Ruvo, S. Koll.
Desgl.
Fälschungen oder Copien antiker Originale dieser Gattung
sind:
3433. (211). H. 0,25. S. Koll.
Greifenkopf. Unbemalt.
3434. (209). H. 0,25. S. Koll.
Widderkopf.
3435. (212). H. 0,23. S. Koll.
Rehkopf.
3436. (2i3). H. 0,15. S. Koll.
Pantherkopf.
3437. (156). H. 0,18. S. Koll.
Eberkopf.
3438. (782). H. 0,23. S. Koll.
Hundskopf. An der Mündung Malerei.
3439. (784). H. 0,20. S. Koll.
Hirschkopf; an der Mündung Vogel. — Vielleicht sind
Stücke hiervon antik, doch jedenfalls durch vollständige
Uebermalung entstellt.
ß) Trinkhornform (Form No. 64).
3440. (789). H. o,3i. Ruvo, S. Koll.
Geriefeltes Hörn, an der Spitze durch einen Löwen-
kopf abgeschlossen; schw. gefirnisst. Oben an der Mündung
Malerei: ein Jüngling, das 1. Bein auf ion. Capitell auf-
stellend, nach r., Kantharos und Kranz haltend (Ghlamys;
Stiefel); ihm gegenüber sitzt ein geflügeltes Mädchen mit
Kreuzbändern, Gürtel, ganz kurzem Chiton und Stiefeln, in
der L. eine w. Amphora; in der R. Kranz.
3441. (787). H. 0,29 Ruvo, S. Koll. — Abg. Genick, gr. Keramik,
1884, Taf. XX, 2.
Ebenso wie 3440. An der Mündung: hinten Palmetten;
vorn Eros mit Schale, Binde, Traube, naht nach r. einer auf
Fels sitzenden Frau mit Kranz und Tympanon.
60*
048 Italisch rotfigurig. Apulien. Anhang.
Anhang.
1. Apulisclie Gattung mit weissgelb und rot aufgemalter
Dekoration.
Die Gefässe sind ganz schwarz gefimisst; nur der tmterste Teil
des Bauches bleibt in der Regel ungefirnisst. Die Trennungslinien der
Ornamentstreifen sowie manches Detail (Konture des Eierstabes, Zweige)
sind graviert ; die Orname/ite zaeissgelb und dunkelrot aufgemalt ; das
Hatipt ornament ist ein rotes Band, au das w. IVeinblätter, Trauben
zmd Ranken ansetzen. Nicht selten ist der Bauch geriefelt,
Ampho7'a.
34 42. (1405). H. 0,745. Anzi, S. Koll.
Form No. 56. An den unteren Henkelans'ätzen Löcher
(wegen des Brennens). Auf der Mündung w. Epheu. Auf der
Schulter w.-g. Ranken. Auf dem Bauche sind durch herab-
hangende Epheuranken jederseits zwei Felder geschieden, in
welchen je ein w.-g. Thier, etwas phantastisch und flüchtig:
drei Vierfüssler, einer mit Hahnenkopf; ein Seebock.
3443. (2067). H. 0,20. Panofka's Nachl., 1858.
Volutenamphora mit Medusenmasken am oberen Henkel-
ansatz, die weiss und gelb. Um den Hals w.-g. Epheu. Bauch
geriefelt.
Pelike.
3444- (1956). H. 0,22. Aus Neapel durch Panofka erw.
A) Gaukler in (weiss, gelbe Innenzeichnung; Haube apul,
Art; nackt bis auf Schürze, die schwarz gelassen, darauf gra-
viert ©); sie liegt mit Brust und Armen auf der Erde, streckt
die Beine hinten über den Kopf und schiesst damit einen
Pfeil vom Bogen, den sie in den Zehen hält.
B) Leer.
3445. (1480). H. 0,19. S. Koll.
A) Unbartige Maske; Zweige.
B) Leer.
3446. (1484)- H. 0,17. S. Koll.
A) Weiblicher Kopf nach 1., aus Blüte kommend; rings
Ranken.
B) Einfache Zweige.
3447. (1499). H. 0,27. S. Koll.
Um den Hals Zweig. Drei vertical auf den Bauch herab-
fallende Zweige sind graviert; daran (verblasste) kleine Blättchem
Apul. weissgelb und rot aufgemalt. 949
3448. (127). H. 0,225. S. Koll.
Nur die gravierten Linien senkrecht herabfallender Zweige
sind zu erkennen.
3449. (122). H. 0,22. S. Koll.
Form No. 287. An der Schulter gelbe Taube, Ranken,
rote Tarne; unten g. und r. Guirlande. Unterer Teil des
Bauches geriefelt.
Hydria.
3450. (1487)- H. 0,26. S. Koll.
Ungefähr Form. No. 41. Um den Bauch grosse w.-g.
Weinranke. Geringer Firnis.
3451. (2066). H. 0,19. Nachl. Panofka's, 1858.
Um den Hals Epheu; in der Mitte vorn weiblicher Kopl
nach 1. — Der Bauch geriefelt; auf einem glatten Streifen um
die Mitte: Ranken.
3452. (2069). H. 0,18. Nachl. Panofka's, 1858.
Um den Hals g. Halsband. Bauch geriefelt.
Glockenki'ater.
3453. (i436). H. o,3I. Ruvo, S. Koll.
Form No. 59; die Henkel als Löwenkopfhaut gebildet,
unten hohl.
Nur A) verziert: Epheuzweige neben Henkel. In der
Mitte: über weisspunktiertem Terrain (darauf zwei Lorbeer-
zweige) hüpft ein jugendlicher Satyr nach r., eine Schale nach
Kottabosart am r. Zeigefinger haltend, auf der 1. ^Schulter
einen grossen Krater und leichte Nebris (weiss mit gelber
Innenzeichnung). Er ist bekränzt.
Kanne.
3454. (1488). H. o,23. Alte kgl. S.
Einfache Kanne; nach unten bauchig; kleeblattförmiger
weiter Ausguss; niederer Henkel. Vorne Eierstab und Wein-
guirlande.
3455. (i497)- H- °>22- Alte k§1 s-
Desgl.; vorn Weintrauben; darunter schwebender Eros
nach 1.
3456. (i486). H. 0,22. S. Koll.
Desgl.; wie 3455.
q5o Italisch rotfigurig. Apulien. Anhang.
3457. (1494)- H. 0,15. S. Koll.
Desgl.; geringer.
3458. (1492). H. 0,17. S. Koll.
Desgl.; Weinguirlande und Rosetten.
3459. (1441)- H. 0,17. S. Koll.
Desgl.; doch die Form etwas gedrückter. — Unter der
Weinguirlande ein Leiterchen.
3460. (Dubl. 771). H. o,i3. S. Koll.
Desgl.; nur Weinguirlande.
3461. (1500). H. 0,165. S. Koll.
Desgl.
3462. (1458). H. 0,17. S. Koll.
Desgl.
3463. (1531). H. 0,26. s. Koll.
Dieselbe Form; doch ist der Bauch geriefelt. Am Halse
zwei Tauben und Epheuranken.
3464. (Dubl. 1049). H. 0,15.
Desgl.; Henkel und Mündung fehlen; Taube und Enten
am Halse.
3465. (121). H. 0,22. S. Koll.
Wie 3463. Am Halse unbärtige Maske mit offenem
Mund (im Profil), aufgehängt an Guirlande, daran rote T'änien.
3466. (1516). H. 0,22. S. Koll.
Desgl.; am Halse Epheu, daran hängt eine bartlose Maske.
Der Henkel endigt in Löwenkopf, der w.-g. bemalt.
3467. (1515). H. 0,28. S. Koll.
Kanne der Form No. 3 18; cylindrische Mündung; gerie-
felter Bauch; Henkel mit erhöhter Mittelrippe. — Auf dem
Henkel oben undeutliche Reliefmaske (bartloser Satyr?). Am
Halse zwei gravierte Epheukränze mit r. Blättern.
3468. (1507). H. 0,28. S. Koll.
Desgl.; um den Hals Epheukranz. Ohne Maske auf dem
Henkel.
3469. (1512). H. 0,325. S. Koll.
Desgl.; am Henkel unten Reliefmaske des bekränzten
Apollo. — Hals mit Epheu.
3470. (1541). H. 0,40. S. Koll.
Desgl.; am Henkel unten undeutliche bartlose Reliefmaske.
— Zwei Epheukränze am Hals.
Apul. weissgelb und rot aufgemalt. C)5 1
3471. (i23). H. 0,21. Ruvo, S. Koll.
Kanne mit dem Halse und der Mündung von Form
No. 3 14, doch mit schlankem glattem Bauche. — Am oberen
Henkelansatze bartlose Reliefmaske. — Vorn: Sitzende Frau
mit offenem Kästchen; rings Ranken; oben und unten
Eierstab.
3472. (2050). H. 0,17. In Rom erw.; Nachl. von Dr. Herbst; 1858.
Wie 3471; vorn weiblicher Kopf und Ranken.
3473. (1817). H. 0,17. In Rom erw. durch Gerh., 1841.
Desgl.; vorn w. Lorbeerkranz. Die Reliefmaske scheint
ein Gorgoneion.
3474. (2897). H. 0,19. Unteritalien, S. Sabouroff, 1884.
Desgl.; vorn Weinguirlande; oben und unten Eierstab.
3475. (1451)- H. 0,155. S. Barth.
Form No. 314. Am oberen Henkelansatz Reliefmaske
(Gorgoneion mit herausgestreckter Zunge). Weinguirlanden.
3476. (143). H. 0,15. Alte kgl. S.
Desgl.; die Reliefmaske ist die eines Löwen. — Lorbeer-
kranz.
3477. (1449). H. 0,16. S. Koll.
Mündung und Henkel wie Form No. 3i4; doch der Bauch
ganz flach. — Lorbeerkranz und Eierstab.
3478. (1491)- H. 0,14. S. Koll.
Form No. 32o. Kännchen mit cylindrischer Mündung und
hohem Henkel. — Um den Bauch Ranken.
3479. (1446). H. 0,17. S. Koll.
Desgl.; Weinguirlande.
3480. (1437). H. 0,15. S. Koll.
Desgl.; Rosetten.
3481. (1447)- H. 0,14. S. Koll.
Desgl.; Rosetten. — Am Henkel Rest eines starken eisernen
Ringes, woran das Gef'äss aufgehängt war.
3482. (1495). H. 0,12. Alte kgl. S.
Dieselbe Form wie 3478 ff., doch niederer Henkel. Nur
am Halse Ranken.
3483. (Dubl. 479). H. 0,07.
Desgl.
3484. (1518). H. 0,12. S. Koll.
Desgl.; der Bauch jedoch geriefelt; um den Hals w.-g.
Oelzweig.
q52 Italisch rotfigurig. Apulien. Anhang.
3485. (2267). H. 0,085. Gerh.' Nachl.
Form No. 282. Auf dem Bauche vorn ein weiblicher Kopf
nach l.j von reichen Ranken umgeben.
Bauchige Lekythos (Aryballos).
3486. (2065). H. 0,22. Nach]. Panofka's, 1858.
Form No. 240. — Leicht einherschreitender w. Eros mit
kurzen Flügeln (kurzes gelbes Haar, gelbe Schuhe, rotes
Gewand auf 1. Arm), ein gelbes Kästchen am Bügelgriff em-
porhaltend ; r. und 1. reiche emporsteigende gelbweisse Ranken.
Oben buchstaben'ähnliche weisse Punkte.
3487. (1477). H. 0,205. Ruvo, S. Koll.
Desgl.; Eierstab oben und unten. Nackte Frau mit
Spiegel vor Luterion, auf das eine weisse Taube mit einer
Binde in den Krallen herabfliegt; r. Stuhl mit dem abgelegten
r. Gewände. Alabastron im Felde. R. und 1. reichste Ranken
mit Blüten.
3488. (1462). H. 0,18. Ruvo, S. Koll.
Desgl.; Eierstab oben und unten. Auf einer Blüte auf-
sitzender Frauen köpf nach 1.; rings reiche Ranken.
3489. (i454)- H. 0,18. Ruvo, S. Koll. — Aus Stücken; etwas be-
schädigt.
Desgl.; Unten Eierstab. Gauklerin. Eine Frau mit
rotem Chiton von unter der Brust bis zu den Knien; beugt
den Oberkörper weit hintenüber, ja vertikal herab; sie will
sich überschlagen. Unten sind drei Schwerter aufgepflanzt,
zwischen denen durch sie diese Purzelbäume macht.
3490. (1456). H. 0,16. Alte kgl. S.
Desgl. — Eine Frau in langem weissem Chiton, mit breitem
rotem Streif in der Mitte vorn herab, sitzt auf dem Oberteil
einer ionischen Säule, darauf ein Kissen; sie halt ein rotes
Tympanon in der R.; r. und 1. rote Ranke mit w. Punkten;
Alabastron im Felde.
3491. (1466). H. 0,22. Aus Neapel erw.; alte kgl. S.
Desgl. — Vorn gute Palmettenranken.
3492. (1496). H. 0,19. S. Koll.
Wie 349i.
3493. (1685). H. o,i3. Ruvo, S. Koll.
Mit gedrücktem flachem Bauche. — Eros mit grossen
roten und w. Flügeln sitzt auf Fels nach 1., einen Kranz
haltend; r. und 1. reiche weisse Ranken und Blumen, sehr flott
und schön. (Das Weiss grösstenteils verblasst.)
Apul. weissgelb und rot aufgemalt. 953
3494. (i36). H. 0,10. Ruvo, S. Koll.
Ebenfalls gedrückte Bauchform. — Weiblicher Kopf nach
1. mit roter Haube; reiche Ranken.
3495. (1457)- H. o,io. S. Koll.
Desgl.; nur freie Palmettenranken.
3496. (1452). H. 0,15. Alte kgl. S.
Schlanke Form; mit einem etwas höheren Fusse. —
Grosser weiblicher Kopf nach 1. mit Haube; etwas grob.
3497. (124). H. 0,14. S. Koll.
Desgl.; der Bauch mit w.-g. Gitterwerk bedeckt.
3498. (i3o). H. 0,16. S. Koll.
Form No. 241, doch mit etwas höherem Fusse; ohne
Punkte auf dem Napfchen unten. — Auf dem Bauche zwei
auseinander emporwachsende Blüten; auf der oberen sitzt eine
Eule; rings reiche Ranken.
Schale, Schüssel, Teller.
3499. (945)- Dm. 0,115. S. Koll.
Schale der Form No. 226. Innen w. Lorbeerkranz.
3500. (1455). Dm. 0,14. S. Koll.
Desgl. Innen w.-g. Palmetten.
3501. (2062). Dm. o,i3. Apulien, Nachl. Panofka's, 1858.
Desgl. Innen Frauenkopf nach 1., rings Bl'ättchenkranz
und r. Ringe.
3502. (1475). H. 0,06. Dm. 0,09. Alte kgl. S.
Etwas tiefer; innen leer; aussen Weinguirlande.
3503. (1476). H. 0,045. Dm. 0,06. S. Koll.
Desgl.; aussen Rosetten und Zweige.
3504. (935). H. 0,07. Dm. 0,10. Alte kgl. S.
Desgl.; aussen Zweige.
3505. (29). H. 0,055. Dm. 0,10. S. Koll.
Desgl.; aussen Zweig.
3506. Dm. 0,25. S. Koll.
Henkellose Schüssel mit breitem Rande. Oben kleine
Epheuranken (die gravierten Linien alle mit Rot gefüllt).
3507. (1450). Dm. 0,155. S. Koll.
Einfache Schüssel; innen w.-g. Lorbeerkranz. Gering.
3508. Dm. 0,23.
Teller, ahnlich Form No. 227, doch mit niedrigem Fusse.
Am Rande w. Blättcnen.
q54 Italisch rotfigurig. Apulien. Anhang.
3509. (1472). Dm. 0,195. S. Koll.
Teller (etwa wie Form No. 224, ohne die Henkel). Aussen
Ranken etwas ungewöhnlicher Art. Innen Lorbeer.
3510. (1443). Dm. 0,155. S. Koll.
Deckelschale (etwa Form No. 218). Auf dem Deckel
Weintrauben.
Napf.
3511. (1442). H. 0,145. S. Barth.
Form No. 21 3, doch schlanker; dünnwandig. — Oben
Eierstab; dann Weinguirlande und Rosetten.
3512. (1445)- H. 0,095. S. Koll.
Desgl.
3513. (32). H. 0,09. S. Koll.
Desgl.
3514. (1474). H. 0,06. S. Koll.
Desgl.; Zweige und Rosetten.
3515. (2538). H. 0,09. S. Friedländer.
Desgl.; Weintrauben; gering.
3516. (Dubl. 382). H. 0,10.
Desgl.
3517. (1958). H. 0,15. Von Gargiulo in Neapel erw.
Dieselbe Form. Oben Eierstab.
A) Karikatur. Ein Vogel (weiss mit g. Innenzeichnung),
stark ithyphallisch, mit magerem Hals und riesigem mensch-
lichen karikierten Kopfe mit Spitzbart, Glatze, langen Ohren,
Hörnern und krummer Nase; er hat ausser den zwei Vogel-
beinen noch dürre Arme; mit dem r. schultert er einen Speer;
am 1. tragt er einen Rundschild, darauf gelb gemalt /VE. R.
und 1. ein Zweig.
B) Nur ein Zweig oben.
3518. (2546). H. 0,06. S. Friedländer.
Kleiner Napf mit emporgebogenen Henkeln. Eierstab
oben; Reste gelber Malerei. Gering.
3519. (2049). H. 0,08. In Rom erw. von Dr. Herbst; 1S58.
Form No. 297. A) Eierstab und Wellenornament; Frauen-
kopf nach 1. (r. Haube, g. Haar), von Ranken umgeben.
B) Nur Zweige und Rosetten.
3520. (1461). H. 0,10. Dm. 0,16. S. Koll.
Kleiner flacher Napf mit vertikalen Henkeln; am Rande
Epheu,
Apul. weissgelb und rot aufgemalt. q55
3521. (1539). H. 0,195. S. Soll.
Form No. 299, mit geknoteten Henkeln. Der Bauch ist
geriefelt mit Ausnahme eines Randstreifens oben (darauf
Frauenkopf von vorne, von zwei Tauben und Ranken um-
geben) und einem Streifen in der Mitte (darauf Rosetten).
Auf der Rückseite nur Zweige in den Streifen.
3522. (1510). H. 0,12. S. Koll.
Form No. 3o5. Nur Zweige an den beiden Streifen.
3523. (1514)- H. 0,14. S. Koll.
Desgl.; auf dem Randstreif Taube und Zweige; der untere
Streif fehlt.
3524. (33). H. o,i3. S. Koll.
Desgl.; Taube und Epheu.
3525. (98). H. 0,10. S. Koll.
Form No. 3oo; am Halse Zweige; Bauch geriefelt; Henkel
geknotet.
Kantharos.
3526. (2057). H. 0,16. Panofka's Nachl., 1858.
Form No. 274. Am oberen Henkelansatze bartloser Kopf
mit phrygischer Mütze (schwarz gefirnisst; darüber das Haar
gelb, die Mütze rötlich bemalt). Eierstab oben und unten
(grav. Konture).
A) Reiche gelbe Weinranke und Kithara.
B) Einfache Guirlande.
3527. (2051). H. 0,10. Panofka's Nach!., 1858. — Ergänzt.
Desgl.; einfacher Zweig.
3528. (1478). H. o,n. Dm. 0,12.
Ferm No. 275, doch mit geriefeltem Bauch. An den
Henkeln der unbärtige Kopf mit phrygischer Mütze. Auf dem
oberen Teile des Bauches Frauen köpf mit reichen Ranken.
3529. (99). H. 0,11. Dm. 0,11. S. Koll.
Desgl. — Innen: Frauenkof nach 1. in Haube, von
rotem Streif umfasst. — An den Henkeln unbärtige Relief-
masken, mit herausgestrichenem Haar.
Aussen: Am oberen Teil des Bauches jederseits ein
Frauenkopf nach 1., von Ranken umgeben.
3530. (i793). H. 0,12. In Rom erw. durch Gern., 1841.
Form No. 273. Bauch geriefelt. Am Rande Epheu.
Alabastron.
3531. (129). H. 0,175. Alte kgl. S.
Form No. 296. Von der völlig verblassten Malerei ist zu
956
Italisch rotfigurig. Apulien. Anhang.
erkennen: Eros (Armbänder) eilt etwas vorgebeugt, die Hand
vorstreckend nach 1.; 1. unten undeutlicher Gegenstand. L.
Ranken. Oben und unten Eierstab.
3532. (2268). H. o,io. Gerh.' Nachl.
Desgl.; weiblicher Kopf auf Blume, von Ranken um-
geben.
Verschiedene Formen.
35 33. (1448). H. 0,12. Ruvo, S. Koll.
Form No. 329; henkelloses Salbgefäss. Weiblicher Kopf
nach 1., von Ranken umgeben.
3534. (1485)- H. 0,14. S. Koll.
Desgl.; Epheukranz ringsum. Gering.
3535. (1444)- H. 0,22. Alte kgl. S.
Desgl.; mit w. Gitterwerk.
35 3 6. (1489). H. 0,18. S. Koll.
Desgl.; wie 3535.
3537. (118). H. 0,15. S. Barth.
Desgl.; der Bauch geriefelt; um den Hals einfaches
Ornamentband.
3538. (1530). H. 0,14. S. Koll.
Wie 3527.
3539. (1529). H. 0,14. Alte kgl. S.
Desgl.
3 540. G543). H. 0,24. S. Koll.
Desgl.; etwas reicher; noch ein Streif um die Mitte des
Bauches.
3 541. (i3g). H. 0,06. S. Koll.
Henkelloses, unten breites, doch fussloses kleines Salbgefäss;
von Gitterwerk bedeckt.
8542. (1440)- H. 0,18. S. Koll.
Form No. 328; Giessgefäss; vorn mit breiter Weinguir-
lande und zwei Tänien gesclimückt.
3543. (166). H. 0,08. Bari, S. Koll.
Aehnlich Form No. 25 1. Der Ausguss in Form eines
Löwenkopfes. Oben kleiner Deckel. Vorn zwei Tauben und
Blumen.
3544. ^60). H. o,i3. S. Barth.
Form No. 304. D eckelgefäss. — Astragal u. a. einfache
Ornamente.
Apul. weissgelb und rot aufgemalt. q5j
3545. (1994). H. 0,11. S. Ingehh.
Desgl.; Deckel fehlt. — Auf beiden Seiten ein Frauen-
kopf nach 1., neben welchem Rückenfl ügel emporragen
(Haar braunrot).
3546. (1511). H. 0,15. S. Koll.
Desgl.; der Bauch geriefelt. Einfach verziert (Eierstab und
vertikale Striche).
3547. (1482). H. 0,21. Alte kgl. S.
Sogenannter As kos, ungefähr Form N0.84, doch eleganter.
Weinguirlanden.
3548. (1537). H. 0,27. S. Koll.
Desgl.; der Bauch geriefelt. Oben Epheu. Gering.
3549. (145)- H. 0,125. Alte kgl. S.
Desgl.; mit einem feinen Ausguss in der hinteren Spitze.
Vorn Epheu und ein Vogel nach r.
3550. (144). H. 0,155. S. Koll.
Desgl. Vorn Weinguirlande.
3551. (1438). H. 0,17. S. Koll.
Desgl. Ranken und Blumen.
35 52. (206). H. 0,47. Pomarico, S. Koll.
Form No. 3oi. S'äule mit Vasen auf der Spitze und einer
Basis unten, auf der ebenfalls kleine Gefässe (Nachbildung
einer Grabessaule mit dargebrachten Gefässen?). Einlach
schwarz; doch auf dem kleinen Askos unten sind gravierte
Ornamente der vorliegenden Gattung.
355 3. (207). H. 0,10. Bari, S. Koll.
Form No. 289. Vier kleine Becher verbunden auf einem
Ringfusse. Epheuranken.
3554. (1493). H. 0,20. S. Koll.
Tiefe Schüssel mit kleinen Handhaben am Rande, darin
Löcher zum Aufhängen des Gefässes. Auf der einen Seite
grosse Weinguirlande, darunter Schwan; die andere Seite
vernachlässigt.
355 6. H. 0,10.
Bauchiges kleines Gefass mit zwei anliegenden Henkeln
auf einem Untersatze; auf letzterem Epheuranken. Auf den
Gefässbauch sind beiderseits eine Ente und eine Schale
modern aufgemalt.
658 Italisch rotfigurig. Apulien. Anhang.
2. Apulische Gattung ungefirnisster meist bemalter Ge-
fässe mit plastischem Schmuck.
Rötlicher Thon mit zveissem Ueberzug und Farben; letzteres
beides meist abgerieben.
a) Prachtgefässe mit Masken tmd Statuetten.
3556. (TC. 6i3). H. 0,42. Canosa.
Form No. 66. Zwei Töpfe durch einen Strickhenkel ver-
bunden, an dessen unterem Ansätze je eine weibliche Maske,
auf dem Rande des Untersatzes, der das Ganze tragt, befindet
sich jederseits unter der obigen noch ein (freigearbeiteter)
weiblicher Kopf mit Stephane und hinten spitzer Haube.
Der Gesichtstypus ist der des später archaischen Stiles.
Spuren von roter Farbe.
3557. (TC. 3489). H. 0,57. Aus Neapel erw., 1841.
Untersatz, daran vorn eine grosse unbärtige Büste mit
grossen Kopfflügeln. Oben auf dem Untersatz kommt aus
Blättern (viel erg.) ein grosser weiblicher Kopf heraus, mit
Epheu bekränzt; r. und 1. unterhalb springt das Vorderteil je
eines gezäumten Pferdes hervor. Oben auf steht (mit Gips
befestigt und von sehr zweifelhafter Zugehörigkeit) eine be-
kleidete weibliche Rundfigur mit Flügeln (am Gewände breite
Rosa-Streifen). Mehrfache Farbreste auf dem w. Ueberzug
des Ganzen. Der gewöhnliche freie spätere Stil.
3558. (TC. 6695). H. 0,50. Canosa, 1874.
Grosser Askos. Hintenein Gorgoneion (geflügelt), darüber
drei vorspringende Hundsköpfe (Kerberos). Vorn ein Gor-
goneion (von Schlangen umwunden, ungeflügelt); zu beiden
Seiten sitzt je eine bekleidete weibliche Rundfigur (Chiton,
Mantel, je ein Arm auf der Brust). Oben auf dem Bügel-
henkel eine schreitende bekleidete weibliche Rundfigur. —
Reste des w. Ueberzuges. — Geringe Ausführung.
3559. (TC. 3490). H. 0,37. Aus Neapel erw., 1841.
Hals und Henkel einer Prachtkanne. Am Henkelansatz
oben und unten eine weibliche Maske (braunes Haar); an
den Rotellen Gorgoneien. Rosa- und blauer Eierstab auf
der Lippe. Am Halse grosse Relieffigur eines Eros mit über-
einandergeschlagenen Beinen und Mantel; darunter kleine
Eroten: r. zweimal ein nach 1. herantänzelnder, 1. zweimal
ein herbeischreitender mit erhobenen Armen, als ob er etwas
trage. Rosa und Violett daran. Der ganze Grund des Halses
ist rosa gefärbt.
Apul. ungefirnisst mit plast. Schmuck. 959
35 60 (TC. 3539). H. 0,54. Ruvo, 1841.
Grosser weiblicher Kopf von rohem Stile (Haube, die
einst mit Farbe karriert war; vorn mit Blattern besteckt); zu
beiden Seiten oben steigen aus Blüten weibliche Köpfchen
empor; in der Mitte oben eine grosse weibliche Rundfigur.
Hinten ein Henkel.
3561. (TC. 6696). H. 0,53. Canosa, 1874.
Im Wesentlichen gleich 356o.
3562. (TC. 1201). H. 0,51. S. Koll.
Grosser Askos. Vorn und hinten grosses Gorgoneion
mit Flügeln und Schlangenknoten am Halse.
b) Kanneti in Kopffori7i.
3563. (TC. 234). H. 0,25.
Hohe Mündung. Jugendlicher Perserkopf, das Tuch
um den Kopf, das unter dem Kinn durchgeht; kurzes Haar
fällt in die Stirne; volle Lippen; ausdrucksvoll.
3564. (TC. 232). H. 0,22. S. Koll.
Weiblicher Kopf mit Haube. Die Augen bemalt; das Haar
rotbraun. Gylindrische Mündung.
3565. (TC. 237). H. 0,26. S. Koll.
Derselbe Kopf wie 3564, nur etwas grösser.
3566. (2536). H. 0,12. S. Friedländer, 1877.
Weiblicher Kopf; Haare rot. Schlecht.
3567. (TC. 5219). H. o,i3. Rignano, aus einem Grabe; Gesch. des
Bildhauers Zurstrassen, 1858.
Weiblicher Kopf; sehr zerstört; die Mündung fehlt.
c) Rhyton mit Tierkopf.
35 68. (TC. 239). H. 0,14. S. Koll.
In der Art von Form No. 293. Löwenkopf.
3569. (TC. 226). H. 0,18. S. Koll. .
Desgl.; Rehkopf.
3570. (TC. 242). H. 0,17. S. Koll.
Wie 3569.
3571. (TC. 229). H. 0,16. S. Koll.
Desgl.
3572. (TC. 241). H. 0,17. S. Koll.
Desgl.
9öo
Italisch rotfigurig. Apulien. Anhang.
3573. (TC. 225). H. 0,175. S. Koll.
Desgl.
3574. (TC. 228). H. 0,17. S. Koll.
Desgl.; mit Schafskopf.
3575. (TC. 238). H. 0,205. S. Koll.
Desgl.
3576. (TC. 227). H. 0,19. S. Koll.
Desgl.; mit Eberkopf.
3577. (TC. 23i). H. 0,17. S. Koll.
Desgl.
3578. (TC. 236.) H. 0,19. S. Koll.
Desgl.; mit Kuhkopf.
3579. (TC. 240). H. 0,17. S. Koll,
Desgl.
3580. (TC. 23a) H. 0,155. S. Koll.
Desgl.; mit Hundskopf.
3581. H. 0,15.
Greifenkopf, schön; hinten gebrochen; wahrscheinlich von
einem solchen Gef'äss.
3582. (TC. 235). H. 0,195. S. Koll.
Form No. 64. Trink hörn, in einen Schlangenkopf endend.
3583. (TC. 233). H. 0,215. S. Koll.
Desgl.; mit Löwenkopf; geriefelt.
d) Deekelbiichsen mit Relief.
3584. (TC. 7582). H. 0,18. Dm. 0,27. Canosa, 1878. Abg. Mon. d.
Inst. 1884.
Etwas ausgeschweifte runde Büchse, am Rande unten
Eierstab (braune Konture, Rosa- Füllung). Das Ganze mit w.
Ueberzug.
Auf dem konvexen Deckel ein rundes Relief, dessen Grund
ebenso wie der ganze übrige Deckel rosafarben. Rings ein
braunes Wellenornament. Die Konture der aus einer sehr
stumpfen Form gepressten Figuren sind durch braune Pinselum-
führung deutlicher gemacht. — R. sitzt auf Fels eine Frau
nach 1. (Nymphe?) (Mantel unterwärts; braunes Haar; Ober-
körper nackt); auf ihren Knien ein Knablein (Dionysos?),
das ein grosses Füllhorn mit beiden Armen halt, an dessen
vollen (mit was gefüllt ist undeutlich) Rand sie die R. legt.
Apul. ungefirnisst mit plast. Schmuck. q6i
Vor ihr steht ein Jüngling (Hermes?), mit der L. auf ionische
Säule (oder nur ein Pfeiler über den sein Gewand fallt?) ge-
stützt, die auf oder hinter einem Postamente emporsteigt; er
greift mit der R. auch nach dem Füllhorn; in freundlichem
Gespräche; schwache Spuren des unbestimmten Abdruckes
deuten darauf hin, das er etwas in der L. halt (Kerykeion?);
hinter ihm ein aufblickender Hund.
3 585. (TC. 834). H. 0,095. Dm. 0,125. S. Koll.
Kleine Pyxis ahnlicher Form; ohne Boden und nicht zu
gebrauchen. Mit w. Ueberzug, ohne Farben. Auf dem Deckel
bartige Silensmaske wilden Ausdrucks (Pferdeohren; das
Haar gut zur Füllung verwendet; schön)»,
3 586. (TC. 837). H. 0,09. Dm. 0,115. S. Koll.
Wie 3885.
35 87. (TC. 83i). H. 0,10. Dm. o,i3. S. Koll.
Form wie 3585; oben Kopf und Hals des jugendlichen
Herakles mit umgeknüpftem Löwenfell, etwas nach 1. ge-
wandt; edler Typus; schön.
3588. (TC. 847). H. 0,07. Dm. 0,11. S. Koll.
Wie 3587; ohne Spuren des w. Ueberzuges.
3589. (TC. 83o). H. 0,07. Dm. 0,115. S. Koll.
Form wie 3585. Oben Dionysos, nach Frauenart reitend
auf einem Panther nach r., eine Weinrebe in der R.; der
Unterkörper im Mantel. Sehr stumpf und undeutlich.
35 90. (TC. 840.) H. 0,09. Dm. 0,11. S. Koll.
Form wie 3585; unten auf drei kleinen Löwenfüssen
stehend (einer erg.) mit gelber Farbe drauf. Oben: jugend-
liche Heraklesmaske mit Löwenfell; hart, nicht schön.
e) Kreisförmige Flasche (Form JVp-k 11).
3 591. (TC. i3o3.) H. 0,27. Dm. o,23. S. Koll.
In der Mitte beiderseits eine weibliche Maske (Meduse?);
reiches gewelltes Haar. Reste des w. Ueberzuges.
3 592. (TC. i3oi). H. 0,27. Dm. o,23. S. Koll.
In der Mitte: A) Skylla (menschlicher Oberkörper, unten
kommen zwei Hunde heraus und zwei Schlangenbeine die
in eine Art Greifen- oder Seedrachenköpfe enden), von vorne,
mit Halsband und langem Haar; in der R. hält sie ge-
schwungen das Schwert, in der L. die Scheide. Unten zwei
Delphine. Der Grund Rosafarben; sonst Reste von Blau und
Braunrot.
61
Q(52 Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
f) Geriefelt, ohne Reliefs.
3593. (253)- H. 0,61. S. Koll.
Volutenamphora; Gorgonenmasken in den Voluten; die
Henkel enden in Schwanenköpfe. Reste des w. Ueberzuges.
3594. (TC. 492)- H- °^5o. S. Koll.
Amphora der Form No. 56; geriefelt; in der Mitte ein
glatter Streif.
3 595. H. 0,39.
Hydria (etwa Form No. 43; höherer Fuss); geriefelt.
3 596. (TC. 292). H. o;32. Alte kgl. S.
Desgl.; ungeriefelt.
35 97. (TC. 3oi). H. 0,20. S. Koll.
Desgl.
5. Gefässe unbestimmter italischer Fabriken.
a) G-efirnisst und in der gewöhnlichen Vasentechnik
bemalt.
3 598. (1169). H. 0,46. Alte kgl. S.
Kanne der Form No. 7, doch mit aufsteigendem Henkel;
am unteren Ansätze desselben gepresste Reliefpalmette. Am
Halse Palmetten; auf der Schulter schw. Epheu; um den
Bauch oben ausgesparter Lorbeerkranz, darunter weiss auf-
gemalter Epheu; darunter ein Streif mit (schlechtem) weissem
Grunde, darauf schw. aufgemalter Epheu. Schwer; gering.
Isolirt.
3599. (1227). H. 0,185. S. Barth.
Aryballos (Form No. 240). Der thongr. Bauch mit
schw. Gitterwerk verziert. Unten Wellenornament. Wahr-
scheinlich kampanisch.
3600. (1819). H. 0,135. Aus Rom durch Gerh. 1841.
Desgl.; am Henkel der Rest eines Eisengerätes oder Eisen-
nagels, an dem er aufgehängt war.
3601. (1152). H. 0,08. Alte kgl. S.
Desgl.; Punkte in dem Gitterwerk.
3602. (i3i). H. 0,15. Alte kgl. S.
Desgl.; schlank, mit höherem Fusse.
a. Gefirnisst, gewöhnlich bemalt. q63
3603. (1667). H. 0,085. Gerh. 1S37. — Vgl. Mommsen, unterital. Dial.
S. 3 16, 16.
Desgl.; mit einfachen Streifen. Unten auf dem Boden ein-
gekratzte oskische Inschrift, s. Taf. 36o3.
3604. (l83l). H. 0,85. Aus Rom erw., Gerh. 1841.
Aryballos mit in der Mitte eingezogenem Bauche.
3605. (783). H. 0,055. Dm. °>22- Armento, S. Koll.
Flache zweihenklige Schale. Aussen schwarz. Innen
innerhalb eines Wellenbandes drei Fische und ein anderes
Seetier; im Abschnitte darunter Wellenornament. Gering; roh.
3606. (1176). H. 0,075. Dm. 0,25. Sorrento, S. Koll.
Henkelloser Fischteller; altere Form mit emporgebo-
genem Rande. Gute Technik. Innen schwarz. Oben am
Rande schw. Netzornamenf, darunter (auf dem emporstehenden
Rande) sechs Fische, Polypen und Rochen ringsum. Unten
kleine schw. Strahlen.
3607. (2466). H. 0,06. Dm. 0,37. Curti bei Capua, 1875.
Fischteller der spateren Form (Form No. 340) mit
umgeschlagenem Rande, der fast bis zum Ende des Fusses
herabzugehen pflegt; oben fast flache, nach der Mitte etwas
eingesenkte Fläche, auf welcher die Fische gemalt sind. Auf
dem Rande aussen Epheu mit gravierten Ranken. — Oben
zwei grosse Fische, eine Art Sepia und ein Rochen. Als
Füllung kleine weisse Muscheln und Seetiere. Sehr schön.
3608. (765). H. 0,09. Dm. 0,35. Armento, S. Koll. — Aus Stücken-
sehr übermalt.
Desgl. Skylla mit drei weissen Hunden; zwei Seepferde,
ein Polyp und kleinere Fische. — Mit Weiss.
3609. (706). H. 0,098. Dm. 0,39. Armento, S. Koll.
Desgl.; zwei Seepferde (von denen eines einen Fisch im
Maule hat), ein Fisch und ein Polyp. — Mit Weiss. Gering.
3610. (767). H. 0,08. Dm. 0,35. Armento, S. Koll.
Wie 3609. Zwei Seepferde, zwei grosse und mehrere
kleine Fische.
3611. (770). H. 0,15. Dm. 0,21. Armento, S. Koll.
Desgl. Drei Fische; roh.
3612. (768). H. 0,075. Dm. 0,27. Armento, S. Koll.
Wellen oder Lorbeer am äusseren Rande, hier wie bei
den folgenden. Drei grosse Fische und kleinere Seetiere. Gut.
61*
964
Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
3613. (764)- Dm. °>22- Armento, S. Koll.
Desgl. Drei grosse Fische.
3614. (769). Dm. 0,24. Alte kgl. S.
Desgl. Vier Fische.
3 615. (763). Dm. 0,195. Armento. S. Koll.
Desgl. Drei Fische; alle stark mit verdünntem Firnis bemalt
und etwas schattiert ; darauf weisses Detail.
3616. (771)- Dm- °>26- Alte k§]- s-
Desgl. Drei Fische.
3617. (762). Dm. 0,21. Armento, S. Koll.
Desgl. Drei Fische und ein muschelartiges Thier.
3 618. Dm. 0,16. S. Barth.
Desgl. Drei Fische.
3619. (1688). Dm. 0,14. Gesch. v. Gifers.
Desgl. Drei Fische; unbedeutend.
2620. H. 0,09. Dm. 0,19.
Untere Hälfte eines Deckeige fasse s derart wie Form
No. 326. Rings ein Kranz von spitzen Blättern mit kleinen
w. und grossen kürbisartigen Früchten. Wohl lukanisch.
3621. (199)- H. 0,245. Pomarico, S. Koll.
Kleines bauchiges henkelloses Gefäss (wie Form No. 21)
auf hohem Untersatze mit Rillen. Am Fusse schw. Epheu-
ranken, Palmetten. Am Rande oben schw. Palmetten, deren
Blatter in dicke Punkte enden. Wohl aus älterer Zeit.
3622. (160). L. 0,105. S. Barth.
Gefäss der Guttusform (Form No. 236) mit Bügelhenkel;
das Gefäss hat die Gestalt einer sitzenden Ente (Kopf und
Hals weiss; Schnabel rot). Relativ ältere Zeit.
3623. (161). L. 0,10. Pomarico, S. Koll.
Desgl. ; doch ohne Kopf und Hals, an Stelle deren nur die
Gefässmündung.
3624. (159). L. 0,11. Alte kgl. S.
Sitzender Hase mit seitlich angebrachtem Henkel und
Dülle als Ausguss. Mit verdünntem Firnis bemalt. Guter
Zeit.
3 625. (165). L. o,i3. Bari, S. Koll.
Fuss mit Sandale, ganz schwarz. Oben Sieblöcher; seit-
licher Henkel.
a. Gefirnisst, gewöhnlich bemalt. — b. Weiss aufgemalt. q65
3626. (162). H. 0,09. Bari, S. Koll.
Vogel; schwarz gefirnisst; seitlicher Henkel. Gravierte
ZUckchen. Spat.
3627. (1657). L. 0,11. de Witte, coli. Durand No. i3ii: „Vulci".
Plumper bauchiger Fisch mit einigen schw. Firnisstrichen.
Sein offenes Maul dient als Mündung.
3628. (i63). L. 0,21. Pomarico, S. Koll.
Fisch, primitiver Form; war wohl ganz schwarz. Er ist
ganz modern überfirnisst und ein weiblicher Kopf auf jeder
Seite modern aufgemalt.
3629. (1962). H. o,i3. In Rom erw., Gerh.
Schwan, schwarz; oben Mündung.
3630. (TC. 7416). H. 0,25. Nach der gewiss falschen Angabe des un-
zuverlässigen Händlers aus Selinon auf Kreta.
Gruppe von Rundfiguren mit stehengelassenem Grund in
den Zwischenräumen. Mündung, Henkel, Basis und alle
Zwischenräume der Figuren mit schlechtem braunschwarzem
Firnis bemalt. Der Thon rot, nicht fein. Der weisse Ueberzug
auf den Figuren grösstenteils abgerieben. Die Mündung hat
einfache Flaschenform.
Theseus, nach 1. in die Kniee gebeugt fasst den Minotaur
am r. Hörne und an der Schnauze; der letztere fasst das r.
Knie des Theseus und umfasst ihn am Rücken; er ist ebenfalls
in die Kniee gebeugt. — Hassliche Gruppe; grobe Gesichter.
Sicher unteritalischer Fabrik.
b) Gefirnisst, mit weiss aufgemalter Dekoration.
3631. (1464)- H. 0,20. S. Koll. — Uebermalt.
Kanne der Form No. 7; weissgelber Lorbeer um den
Bauch. Gering. Kampanisch?
3632. (1866). H. 0,09. Gerh.
Vier henkellose Näpfchen mit Deckeln, durch einen ge-
meinsamen Henkel verbunden. Mit weissgelben Streifen und
Epheu. Schlecht; kampanisch?
3 633. (2068). H. 0,05. Dm. 0,205. Panofka's Nachl. 1858.
Flache henkellose Schüssel. Innen rote Randstreifchen
mit Weiss. In der Mitte innen ein Frauen köpf nach 1. mit
enger Haube (gelbbraune Innenzeichnung; ; vor ihm eine
Fackel mit zwei Querhölzern. Nichts graviert. Nicht apulisch;
wohl kampanisch; den folgenden verwandt.
qÖ6 Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
3634. (2141). H. 0,05. Dm. 0,15. Aus Rom durch Brunn von einem
Manne aus der Gegend von Chiusi gekauft; 1865. — Bull,
d. J. 1864, 24; Ritschi., mon. pr. lat. suppl. V p. IX Tab. V A;
Fabretti C. J. Ital. CCCXIV, LXV. Ephemer, epigr. I, p. 8,
5 (Wilmanns).
Henkelloser Napf; aussen schwarz. — Innen: aussen
herum weisser Epheukranz mit gelben Blütchen; dann von zwei
weissen Linien umfasster roter Streif, der das Innenbild ein-
rahmt: ein kleines Eroskn'äbchen mit ganz kurzem Flügel
schwebt nach L, auf der L. ein Körbchen, aus der R. mit Prochus
spendend; um den 1. Arm rote Tänie. Gelb auf dem Weiss.
Zwischen dem Epheukranz und dem roten Streif ist mit gelber
Farbe gemalt: AISCUAPI'POCOCOUOM.
3635. (909). Dm. 0,15. Vulci; S. Dor. ; 1828 von Dorow in Rom
erw. — Abg. Gerhard, Trinksch. Taf. Vi II, 1. 2. S. i3. Ritschi,
mon. pr. lat. tab. X, C c; C. J. L. I, 50 (wo ältere Literatur
citiert). Vgl. Jahn, Ficoron. Cista S. 55; Furtwängler, Eros
S. 69; Annali d. Inst. 1877, 195.
Genaues Pendant zu 3634; an derelben Stelle steht hier:
V OUCAA/I-POCOUOM.
Ein kleiner Eros mit kleinen Flügeln schreitet nach 1.
auf ein brennendes Thymiaterion zu, indem er aus einem
Alabastron mittelst eines Stäbchens etwas herauszunehmen
scheint (Weihrauch?); das Mittelglied des Thymiaterions besteht
aus einem bärtigen Kopf mit Stumpfnase. Der Eros hat ein
Band mit Amulet um die Brust. — Metallisch glänzender Firnis.
Keine Gravierung.
e) Gefirnisst, mit rot aufgemalter Dekoration.
3636. (2269). H. 0,09. Gerh.' Nachl.
Pelike; beiderseits Eule und Oelzweige rot aufgemalt; die
Innenzeichnung mit brauner Firnisfarbe.
3637. (90). H. 0,10. Ruvo, S. Koll.
Glockenkrater. — Schlechter Firnis.
A) Laufende Frau nach 1. (Chiton), Spiegel in der L„
Ranke in der R.
B) Manteljüngling nach 1. mit Stock. — Gravierte
Innenzeichnung; flüchtig und roh. Stufe des schönen Stils;
ältere Hälfte.
3 638. (1144.) H. 0,17. S. Koll.
Kanne; Form No. 7, doch bauchiger. Grosser Lorbeer-
zweig um den Bauch. Gering.
b. Weiss aufgemalt. — c. Rot aufgemalt. 967
3639. (m). H. 0,11. S. Koll.
Desgl.; mit einer Art Mäander (von dem gewöhnlichen
abweichend) um den Bauch.
3640. (2551). H. o,i3. S. Friedländer, 1S77.
Desgl.; durch vertikal aufgemalte Striche ist Riefelung
nachgeahmt.
3641. (1242). H. 0,16. S. Koll.
Desgl.; mit Mäander u. a.; langgezogener Ausguss; empor-
steigender Henkel.
3642. (1155). H. 0,06. Alte kgl. S.
Kleines Kännchen; roh aufgemalter Schwan.
3643. (112). H. 0,145. Ruvo, S. Koll.
Desgl.; Kanne mit emporsteigendem Henkel. Hinten Pal-
metten; vorn weiblicher Kopf nach 1. (Haare schw., Gesicht
rot, das Auge leicht graviert).
3644. (1453). H. 0,12. S. Koll.
Kanne der Form No. 314. Auf der Schulter Epheu.
3645. (1466). H. 0,22. Aus Neapel von Gargiulo. Alte kgl. S.
Aryballos (Form No. 240) mit rot und weiss aufgemalten
Palmettenranken reinen Stiles.
3646. (1496). H. 0,195. S. Koll.
Desgl.; übermalt.
3647. (1165). H. 0,22. Ruvo, S. Koll.
Desgl. Hinten Palmetten. Eine Frau sitzt auf Stuhl nach
r. (Chiton, Mantel), Schale auf der L.; ihr gegenüber steht ein
Jüngling im Mantel mit Stock, einen Kranz mit Binde
haltend. — Innenzeichnung teils graviert, teils mit Firnis auf-
gemalt. Stil ein relativ älterer.
3648. (1845). H. 0,11. Gern., 1841.
Desgl.; hinten Palmetten. Vorn Kopf eines Jünglings
(Haar schw., Innenzeichnung graviert). Sehr flüchtig.
3649. (i83). H. 0,26. Conversano, S. Koll.
Alabastron der Form No. 296. Das Aufgemalte fast
ganz verblasst. Oben und unten Strahlen; dazwischen senk-
rechte Mäanderstreifen und Streifen von Ranken, deren Zweige
graviert. Gut.
3650. (946). H. 0,12. S. Koll.
Deckelschale; Mäanderverzierung.
q63 Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
3651. (93i). Dm. 0,15. H. 0,06. S. Koll.
Sogenannter Kothon Form No. in (mit einfachem Henkel).
Oben Epheuranken. Gute Technik.
3652. (1251). H. 0,09. Ruvo, S. Koll.
Zweihenkliger Napf, Form No. 21 3. Das Bild r. und 1.
durch Oelzweig eingeschlossen.
A) Frau auf Fels sitzend nach r., Schale auf der Hand
(kurzes Haar, Chiton); roh.
B) Kopf in phrygischer Mütze nach 1. Innenzeichnung
graviert.
3653. (Dubl. 4i3). H. 0,075. Anzi, S. Koll.
Desgl. Unter den Henkeln Palmetten.
Auf A) und B) kurzhaariger Kopf nach 1. mit Lorbeer
kränz. — Innen graviert. — Guter Typus.
3 654. (1216). H. 0,085. Ruvo, S. Koll.
Desgl. A) Schwan nach 1.
B) Kopf mit kurzen Haaren und Band mit Spitze vorn.
3655. (1829). H. 0,075.
Desgl.; mit kleiner Einziehung oben. Der eine Henkel
ist vertikal, der andere horizontal wie FormNo. 2i5. Beiderseits
eine Eule und Oelzweig.
365 6. (1439). H. 0,20. S. Koll.
Desgl. Plump und schwer; rote Blüte vorn in der Mitte
eines w. Blätterkranzes. Wohl kampanisch.
3657. (Dubl. 422). H. 0,12. Calvi, S. Koll.
Desgl. Schwer; Technik der „lokal-nolanischen" verwandt.
Unter den Henkeln Palmetten.
A) Jugendlicher Satyr, das r. Bein höher aufstellend nach
1. (mit Armbändern und Schuhen); er halt einen Kranz (dick)
in der L., in der R. einen kleinen aus einigen Punkten zu-
sammengesetzten Gegenstand.
B) Eine Frau nach 1. halt ebenso auf der R. etwas hinaus
(Spielkerne oder Knöchel?); in der gesenkten L. Kranz. Innen-
zeichnung graviert.
3658. (2544). H. 0,105. S. Friedländer, I877.
Napf mit zwei hohen Henkeln, Form No. 27S. Dunkelro"te
Ranken und Mäander.
365 9. (94). H. 0,09. Alte kgl. S.
Desgl.; nur ein Streif eng gestellter Zickzacklinien.
c. Rot aufgemalt. 969
3660. (1467). H. 0,11. S. Koll.
Desgl. A) Palmetten. B) Lorbeer. Gute Technik.
36 61. (1481). H. 0,11. S. Koll.
Desgl. A) Eine Art Strahlen. B) Epheu u. a.
3662. (1483). H. 0,12. Alte kgl. S.
Desgl.; rautenförmiges Gitter mit aufgesetztem weissem
Detail. Gute Technik.
3663. (1560). H. 0,11. Alte kgl. S.
Desgl,; oben grosse Epheuranke.
3664. (1116.) H. 0,12. Nola, S. Koll.
Napf der Form No. 333; an den unteren Henkelansätzen
kleine bartlose schw. Reliefköpfe. Rot aufgemalter Lorbeer.
Mäander u. a.
3665. (1120). H. 0,17. S. Koll.
Desgl. Am Henkelansatz je ein Reliefmohrenkopf. Auf-
gemalt ist oben Epheu; der untere Teil des Bauches ge-
riefelt.
3666. (1148). H. 0,05. Alte kgl. S.
Desgl.; einfache geringe Verzierung.
3 667. (1157). H. 0,065. Alte kgl. S.
Desgl; wie 3666; Rest eines Eisendrahts an einem Henkel.
3668. (39). H. 0,06. S. Koll.
Einhenkliges Näpfchen, Form No. 222. Mit Lorbeer-
zweig; roh.
3669. (47). H. 0,10. S. Koll.
Desgl.; mit leichten Palmettenranken reinen Stiles. Gute
Technik.
3670. (205). H. 0,10. Bari, S. Koll.
Drei Näpfchen auf einer ringförmigen Basis; geringer
Firnis. Aut jedem r. und 1. ein Oelzweig und dazwischen je
zwei Figuren in langem Gewände, mit bullae um den Hals,
sich gegenüber; sehr verwischt; Innenzeichnung leicht graviert.
— Roh; in der Art der in Etrurien gefundenen rot aufge-
malten.
3671. (788). Dm. 0,15. Ruvo, S. Koll.
Teller; Form No. 263. In der Mitte eine runde Ein-
senkung. Oben gravierter Mäander, mit rötlicher Farbe aus-
gefüllt. In der Vertiefung eine Gans nach L; roh; Konture
graviert.
q~0 Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
d) Glatt, schwarz gefirnisst; unbemalt.
Amphora,
3672. (1422). H. 0,15. Nola, S. Koll.
Bauchige Amphora; Bauch und Schulter in einander über-
gehend; dreikantiger Henkel; gut; wohl kampanisch.
3673. (a3i3). H. 0,09. Gern.' Nach).
Klein; ähnlich Form No. 11 5, doch andere Mündung.
Ein Thongrundstreif zwischen Schulter und Bauch. Hals un-
gefirnisst. Abspringender Firnis.
3674. (85). H. 0,10. S. Koll.
Desgl.
3675. (71). H. 0,18. S. Koll.
Mit hohen Ohrhenkeln; ähnlich Form No. 322, doch viel
schlanker und mit höherem Fusse; unterster Teil des Bauches
und der Stamm des Fusses ungefirnisst.
3676. (1371). H. 0,16. S. Koll.
Plumpe Pelike.
Hydria.
8677. 0322). H. 0,12. Nola, S. Koll.
Einfache Hydria, Form No. 41.
3678. (i385). H. o,3i. S. Koll.
Mit hohem Fuss; spät.
3679. (i365). H. o,36. S. Koll.
Desgl.
Krater.
3680. (2431). H. 0,28. Aus einer griech. Sammlung, die jedoch auch
Sachen aus Unteritalien, bes. Capua enthielt, 1875.
Form No. 3o2; kann auch aus Griechenland sein. Gut
erhalten; guter Firnis.
3681. (1574). H. 0,24. Alte kgl. S.
Glockenkrater, Form No. 5t); statt der Henkel Panther-
masken.
3682. (i32i). H. 0,20. S. Koll.
Plumper Glockenkrater, Form No. 49.
3 683. (91). H. 0,17. Alte kgl. S.
Schlanker Glockenkrater.
d. Gefirnisst, unbemalt. 971
Kanne.
3684. (1372). H. 0,20. S. Koll.
Einfache Kanne, ungefähr Form No. 7.
3 685. (1174V H. 0,24. S. Koll.
Desgl.
3686. (1172). H. 0,24. S. Koll.
Desgl.; plump; wohl alterer Zeit.
8687. (i36q). H. 0,19. Alte kgl. S.
Desgl.; unten Thongrundstreif.
3688. (i38i). H. 0,24. S. Koll.
Mit cylindrischer Mündung; gering.
3689. (i373). H. o,i3- S. Koll.
Aehnlich Form No. 266, doch schlanker. Gering.
3 690. (49)- H. 0,05. Dm. 0,16. Alte kgl. S.
Etwa wie Form No. 282.
3691. (i339). H. 0,08. „Pompei". Alte kgl. S.
Form No. 328; mit langer Dülle. Schlechter Firnis.
3692. (185). H. o,34. Bari, S. Koll.
Kanne mit Greifenkopf als Ausguss, vom alten Typus,
mit Stirnaufsatz und hohen Ohren, Schnabel geöffnet; rote
Ohren und Zunge. Der Vasenhals ist mit Auskehlungen
versehen und rot. Blasser Thon; guter grünlicher Firnis.
Gleicht älter-etruskischen Sachen; jedenfalls älterer Zeit an-
gehorig.
Kleinere Salbgefässe.
3693. (1429)- H. 0,20. S. Koll.
Aryballos, Form No. 240; gut.
3694. (i43i). H. 0,21. S. Koll.
Desgl.
3695. (1370). H. 0,265. S. Koll.
Desgl.; mit stark ausgeschweifter Mündung.
3696. (i382). H. o,23. S. Koll.
Desgl.
3697. (2554). H. o,n. S. Friedländer, 1877.
Desgl.; klein, gering.
3698. (i37). H. 0,07. S. Koll.
Mit gedrücktem Bauche (wie Form W. 267). Schlecht.
qj2 Böo-tis^U rotfigurig. Unbestimmt.
3699. (i3s). H. o,n. S. Koll.
Aehnlich Form No. 268, doch ohne die Rille an der
Schulter. Schwer; gering.
3700. (140). H. 0,10. S. Koll.
Aehnlich Form No. 282.
3701. (1562). H. o,i3. S. Koll.
Wie Form No. 174; altere Form, doch später Firnis;
blasser Thon.
Deckelgefäss mit hohen Ohrenhenkeln.
3702. (1325). H. 0,14. S. Koll.
Form No. 804; schlechter Firnis.
3703. (1567). H. 0,28. S. Koll.
Form No. 3n; doch ohne Deckel. Firnis rotverbrannt.
3704. (1566). H. 0,19. S. Koll.
Desgl.; doch niedriger Fuss.
3705. (1434). H. o,38. S. Koll.
Wie Form No. 804; ohne Deckel.
3706. (1327). H. 0,14. S. Koll.
Desgl.; mit Deckel. Der Bauch mit flachen Kerben ver-
sehen.
3707. (62). H. 0,09. S. Koll.
Desgl.; Mit Deckel; schlecht.
3708. (200). H. 0,22. Anzi, S. Koll.
Vier solche sind durch einen gemeinsamen Bügelhenkel
verbunden. Geringer Firnis.
3709. (202). H. 0,15. Bari, S. Koll.
Drei desgl. durch geflochtenen Bügelhenkel verbunden.
3710. (201). H. 0,20. Bari, S. Koll.
Drei desgl.; in der Mitte eine Hebestange mit Griff.
371!. (TC. 1294). H. 0,10. Dm. 0,18. S. Koll.
Flaches Deckelgefäss mit hohen Ohrenhenkeln. Es enthält
verbrannte Knochen.
SeJiale und Napf .
3712. (1877). H. 0,045. Dm. 0,16. Aus Neapel, Rösel's Nachl.
Form No. 226. Innen ist ein Rand abgesetzt. Sehr dünn
und zierlich. Am Boden plastische Ringe. Innen gravierte
Linien (die Riefelung nachahmen).
d. Gefirnisst, unbemalt. QJO
3713. (1559). H. 0,14. S. Koll.
Napf, Form No. 2i3. Der Boden dunkelrot. Wahrscheinlich
kampanisch.
3714. (1329). H. 0,11. Nola, S. Koll.
Desgl.
3715. (i3a3). H. 0,11. Nola, S. Koll.
Desgl.
3716. (i3iq). H. 0,105. Nola, S. Koll.
Desgl.
3717. (i368). H. 0,105. Alte kgl. S.
Desgl.
3718. (1333). H. 0,11. Nola, S. Koll.
Desgl.
3719. (1374). H. 0,12. S. Koll.
Desgl.
3720. (i38). H. 0,105. S. Koll.
Desgl.; doch schlanker; unterstes Stück ungefirnisst.
3721. H. 0,065. Rugge bei Lecce, 1846. Gesch. von Moser und Fried-
länder. — Abg. Mommsen, unterital. Dial. Taf. IV, 1; vgl. S. 58.
Desgl.; gering, Firnis späterer Zeit; ein Henkel mit dem
umgebenden Stück fehlt. Am Rande nach dem Brennen gra-
vierte Inschrift
3722. (28). H. 0,055. Dm. 0,08. Alte kgl. S.
Aehnlich Form No. 23o, doch bauchiger und tiefer.
3723. (2315). H. 0,055. Gerh.' Nachl.
Ungefähr Form No. 022; sehr klein.
3724. (1299). H. 0,075. Nola, S. Koll.
Einhenkliger Napf, Form No. 336.
3725. (15). H. 0,05. S. Koll.
Desgl.
3726. (i3o9). H. 0,05. Dm. 0,09. Nola, S. Koll.
Desgl.; hatte einen Deckel.
3727. (181). H 0,175. S. Koll.
Kantharos, Form No. 274.
q~4 Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
3728. (182). H. 0,17. Bari, S. Koll.
Kantharos ahnlich Form No. 278; doppelte Henkel die
oben eine Schlinge bilden.
3729. (178). H. 0,14. S. Koll.
Der Kantharosform verwandtes Gefass mit ausgeschweift
cylindrischem Bauche, zwei hohen Ohrhenkeln und Deckel.
Sehr gering.
Henkellose kleine Salbgefässe.
3730. (1375). H. 0,11. S. Koll.
Wie Form No. 829, doch bauchiger.
3731. (35). H. 0,09. S. Koll.
Wie Form No. 322, nur ohne Henkel.
3732. (37). H. 0,05. S. Koll.
Desgl.
3733. (38). H. 0,06. S. Koll.
Ungefähr Form No. i3o; schlecht.
3734. (2314). H. 0,065. Neapel, Gern.' Nachl.
Aehnlich; gut.
3735. (107). H. 0,07. S. Koll.
Etwa wie Form No. 329; schlecht.
3736. (108). H. 0,14. S. Koll.
Aehnlich; blasser Thon.
3737. (12). Dm. 0,10. S. Koll.
Form einer kleinen bauchigen Büchse mit Deckel; schlecht.
3738. (11). Dm. 0,12. S. Koll.
Flache Deckelbüchse; spater Firnis.
Henkellose flache Gefässe mit weiter Ocjfmtng, meist
kampanisch.
3739. (Dubl. 54). H. 0,055. Dm. 0,045.
Form No. 262; wie ein Eierbecher.
3 740. (i336). H. 0,055. S. Koll.
Desgl., doch etwas flacher.
3741. (22). H. 0,05. S. Koll.
Desgl.
3742. (1349). H- °P65- Dm. 0,10. Nola, S. Koll.
Desgl.; guter Firnis.
d. Gefirnisst, unbemalt. gjy
3743. (1412). H. 0,11. Dm. o,23. Nola, S. Koll.
Desgl.
3744. (1357). H. 0,10. Nola, S. Koll.
Desgl.
3745. (55)- H. 0,075. S. Koll.
Desgl.; gering.
3746. (1342). H. 0,065. Nola, S. Koll.
Desgl.
3747. (2i). H. 0,07. Dm. 0,11. Nola, S. Koll.
Desgl.
2748. (2307). H. 0,035. Dm. 0,10. Gerh.' Nachl.
Flaches Gef'äss; Form No. 252. Guter Firnis; blasser
Thon; am Fusse eingekratzt 1 1 1 f V 1 1.
3749. (i3i8), Dm. 0,16. Nola, S. Koll.
Desgl.; auch blasser Thon.
3750. (i3o3). Dm. 0,12. Nola, S. Koll.
Desgl.
3751. Dm. o,io. Nola, S. Koll. (No. 33o).
Desgl.
3752. (1292). H. 0,04. Dm. 0,17. Nola, S. Koll.
Desgl.; gut.
3753. (Dubl. 90). Dm. 0,085. Nola, S. Koll.
Desgl.; guter Firnis. Unter dem Boden eingekratzte
etruskische Inschrift ^IMIMVHJIMI^.
3754. (1295). Dm. 0,06. Nola, S. Koll.
Aehnlich Form No. 252.
3755. (23o8). Dm. 0,085. Gerh.' Nachl.
Ungefähr Form No. 259; der Rand oben geriefelt. Guter
Firnis.
375 6. (2506). Dm. o,n. Curti (bei Capua), 1876.
Kleines Schüsselchen.
3757. (2510). Dm. 0,055. Curti, 1876.
Desgl.
3758. (2509). Dm. 0,06. Curti, 1876.
Desgl.
3759. (2508). Dm. 0,07. Curti, 1876.
Aehnlich Form No. i3i, doch der untere Teil höher.
9/6 Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
3760. (251 1). H. 0,025. Dm. 0,055. Curti,"i87Ö.
Schüsselchen, nach oben sich verengend, ohne Rand;
unten Fusswülstchen.
3761. (4). Dm. 0,11. S. Koll.
Teller mit etwas ausgeschweiftem abgesetztem Rande.
3762. (1275). Dm. 0,16. H. 0,04. S. Koll.
Flacher Teller.
3763. (1289). Dm. 0,145. S. Koll.
Desgl.
3764. (1). Dm. 0,16. Alte kgl. S.
Desgl.; schlecht.
3765. (3). Dm. 0,18. S. Koll.
Desgl.; schlecht.
3766. (i328). Dm. 0,26. S. Koll.
Desgl.; innen gepresste Palmetten und Strichelchen.
3767. (i324). Dm. 0,265. S. Koll.
Desgl.; mit Vertiefung in der Mitte.
3768. (1198). Dm. 0,17. Vulci, S. Dor.
Phiale mit Omphalos; innen gepresste Strichelchen und
viermal ein gepresster Stern.
3769. Dm. 0,15. Vulci, S. Dor.
Desgl.; zweimal ist eine kreuzförmige Verzierung und
zweimal ein Delphin eingepresst.
3770. (2285). H. 0,055. Dm. 0,075. Gerh.' Nachl.
Ungefähr Form No. 255. Unter dem (ebenfalls gefirnissten)
Boden eingekratzt, s. Taf. 3770.
Lampen und Leuchter.
3771. (196). H. 0,27. Pomarico, S. Koll.
Lychnuchos mit Lampe oben. Spater Firnis.
3772. (195). H. o,3i. Pomarico, S. Koll.
Desgl.; der Fuss etwas breiter.
3773. (194). H. 0,14. Pomarico, S. Koll.
Desgl.; klein und schlecht.
3774. (i3i6). Dm. 0,11. Nola, S. Koll.
Lampe mit einer hohlen Röhre in der Mitte zum Durch-
stecken des Leuchterstabes. Guter Firnis.
d. Glatt, gefirnisst, unbemalt. 977
3775. (1293). Dm. 0,07. Nola, S. Koll.
Desgl.
3776. (2488). H. 0,19. Curti bei Capua, 1876.
Lychnuchos, oben gebrochen.
3777. (2487). H. 0,10. Curti, 1876.
Desgl.; reiche (wie gedrechselte) Gliederung, oben ge-
brochen.
3778. (2485). H. 0,16. Curti, 1876.
Desgl.; mit glatten geraden Flächen, darauf rot aufgemalte
Zweige; schlecht; oben gebrochen.
3779. (2023). H. 0,11. Dm. 0,10. S. Ingenh.
Doppellampe mit Bügelgriff; Form No. 285. In der Mitte
hohle Röhre. Später Firnis.
3780. (i3i5). L. 0,12. S. Koll.
Einfache Lampe; späterer Firnis.
3781. (1294). L. 0,11. Nola, S. Koll.
Desgl.
Vereinzelte Formen.
3782. (184). H. 0,22. Pomarico, S. Koll.
Ringförmiges Gefäss, Form No. 265. Der Fuss und vie -
leicht auch die Mündung sind fremd.
3783. (208.) H. 0,27. Conversano, S. Koll.
Deckelgefäss, Form No. 283; mit einigen Thongrund-
streifchen. Guter späterer Firnis.
3784. (Dubl. 120.) H. 0,035.
Kleine Henkellose Schüssel mit umgeschlagenem breitem
Rande.
3785. (1821.) H. 0,10. Dm. o,i3. Gerh. 1841.
Kalathos, Form No. 91. Späterer Firnis.
3786. (16.) H. 0,05. S. Koll.
Sog. Kothon, ungefähr Form No. in, späterer Firnis.
3787. (1561). H. (vii. S. Koll.
Kleine Kanne mit cylindrischer Mündung; auf dem Henkel
oben ein kleiner Halbmond (in der Art der altlatinischen Ge-
fässe). Schlechter später Firnis.
3788. (53). H. 0,10. S. Koll.
Aehnlich; Becher etwa der Form No. 222; am Henkel
oben in der Mitte ein niederer Höcker und seitlich zwei Spitzen
ähnlich 3787.
62
(yrg Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
e) Scliwarzgefirnisst und geriefelt.
3789. (89). H. 0,09. S. Koll.
Kleine Hydria; mit einigen weissgelben Punkten.
3790. (1533). H. o)23. S. Koll.
Kanne bauchiger Form; kleeblattförmiger Ausguss. Em-
porsteigender Henkel, eng geriefelt.
3791. (1509). H. 0,20. S. Koll.
Desgl.; niederer Henkel.
3792. (1506). H. 0,145. S. Koll.
Desgl.; mit flachen breiten Riefeln.
3793. (1505). H. 0,16. S. Koll.
Desgl.
3794. (1504). H. 0,23. S. Koll.
Desgl.
3795. (i38o). H. 0,18. S. Koll.
Desgl.
3796. (1532). H. 0,34. S. Koll.
Desgl.; bauchig; gewundener Henkel an dessen oberem
Anzatze eine Palmette; der Bauch nicht regelmassig geriefelt,
sondern mit eingedrückten Zickzackverzierungen und rohen
Palmetten (?).
3797. (44)- H. 0,075. S. Koll.
Kanne mit cylindrischem Ausguss, Form No. 3i8. Bauch
regelmassig geriefelt.
3798. (i366). H. 0,08. Alte kgl. S.
Desgl.
3799. (n3). H. 0,20. S. Koll.
Desgl.; breiter Henkel; metallischen Vorbildern nach-
geahmt. Am Halse gravierte Ranken und rote Blattchen.
3800. (168). H. 0,09. Alte kgl. S.
Kleines KUnnchen mit langer Dülle an der Seite, wie
Form No. 328. Der Bauch ist regelmassig geriefelt.
3801. (170). H. 0,065. Bari, S. Koll.
Desgl., doch bauchiger; mit zweifachem Henkel; die
Mündung durch ein Sieb verschlossen.
3802. (1513). H. 0,14. S. Koll.
Desgl.; mit emporsteigendem Henkel; ohne Sieb.
e. Gefirnisst, geriefelt. 979
3803. (TC. 2998). H. 0,09. Gesch. v. Uhden.
Desgl.; bauchig; mit kleinem Henkel; oben Sieb.
3804. (1344). H. 0,055. Nola, S. Koll.
Lekythos mit pyxisförmigem Bauche, Form No. 321.
Die Schulter geriefelt; der Bauch ungefirnisst.
3805. (23oo). H. 0,09. Gerh.' Nachl.
Pyxis der Form No. 3i3; Schulter geriefelt; der Bauch
ungefirnisst.
3806. (101). H. o,i3. S. Koll.
Desgl.
3807. (2309). H. 0,06. Gerh.' Nachl.
Kleiner einhenkliger Napf der Form No. 222; Bauch ge-
riefelt, unter dem Henkel sechsmal gepresste Palmetten. Der
Boden auch gefirnisst. Gut.
3808. (1352). H. 0,07. Nola, S. Koll.
Desgl.; gering.
3809. (1290). H. 0,08. Nola, S. Koll.
Desgl.
3810. (i343). H. 0,065. Vulci, S. Dor.
Desgl.
3811. (41). H. 0,09. S. Koll.
Desgl.; geriefelt; schlecht.
3812. (i340). H. 0,055. Nola, S. Koll.
Desgl.; von gedrückter Form.
3813. H. 0,10.
Wie Form No. 281; geriefelt; schlecht.
3814. (2297). H. 0,07. Gerh.' Nachl.
Form No. 280; statt der Riefeln der Vorigen sind hier vier
Reihen von Buckeln angebracht.
3815. (1823). H. 0,155. In Rom durch Gerh. erw., 1S41.
Desgl.
3816. (179). H. 0,10. Bari, S. Koll.
Kleiner Napf der Form No. 33o; wohl apulisch.
3817. (46). H. 0,10. Alte kgl. S.
Einhenkliger Becher; glatter weiter [Hals; Bauch geriefelt;
unterstes Stück ungefirnisst, wohl apulisch.
3818. (45). H. 0,105. Alte kgl. S.
Desgl.
62*
q3o Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
3819. (1542). H. 0,135. S. Koll.
Zweihenkliger Napf; Form No. 3oo; geknotete Henkel.
3820. (1540). H. 0,14. S. Koll.
Dieselbe Form; doch einfache Henkel mit einem horizon-
talen Scheibchen oben.
3821. (1558)- H. 0,15. S. Koll.
Zweihenkliger Napf wie Form No. 299, doch mit ein-
fachen Henkeln und geriefelter unterer Bauchh'älfte. Schlecht.
3822. (150). Dm. 0,09. Alte kgl S.
Form No. 245 mit löwenkopfförmigem Ausguss.
3823. (2503). H. 0,05. Curti bei Capua 1876.
Desgl.; oben Sieb; der Henkel abgebrochen.
2824. (23oi). H. 0,045. Dm. W Gerh.' Nachl.
Desgl.; um die Löwenmaske gepresste Palmetten; fein.
3825. (167). H. 0,065. Dm. 0,055. Pomarico, S. Koll.
Desgl.; geringer.
3826. (2022). H. 0,05. Gerh.
Statt der Löwenmaske eine Satyrmaske mit offenem |
Munde.
3827. (i3i3). H. 0,055. Dm. 0,08. Nola, S. Koll.
Form No. 243, mit langer Dülle.
3828. (o3o). H. 0,065. Dm. 0,095. Nola, S. Koll.
Desgl.
3829. (149). H. 0,055. S. Koll.
Desgl.; mit Deckel.
3830. (911). H. 0,07. Nola, S. Koll.
Desgl.
3831. (912). H. 0,045. Nola, S. Koll.
Desgl.
3832. (151). H. 0,06. Alte kgl. S.
Desgl.; mit Sieb oben.
3833. (i332). H. o,i3. S. Koll.
Flasche, Form No. 324.
3834. (1377). H. 0,11. Alte kgl. S.
Desgl.
3835. (141a). H. 0,11. Alte kgl. S.
Desgl.
e. Gefirnisst, geriefelt. — f. Mit gefirn. Reliefschmuck. 981
3836. (119). H. 0,14. S. Koll.
Fläschchen, henkellos, wie Form No. 329, doch geriefelt.
3837. (9)- H. 0,045. Alte kgl. S.
Kleines henkelloses Näpfchen, wie Form No. 254, der
obere Teil geriefelt.
f) Mit schwarz gefirnisstem Reliefschmuck.
Hydria.
3838. (1968). H. 0,49. Aus Neapel von Gagiulo erw.
Form No. 43. Strickförmig gewundener Vertikalhenkel,
an dessen unterem Ansatz ein bartloser Reliefkopf von vorne
(mit Flügeln? Meduse?). Die Seitenhenkel geriefelt, setzen
in Blattform an. Um den Hals weiss aufgemalter Blüten-
kränz.
Der Bauch ist in zwei Hälften geteilt, die beide geriefelt
sind; sie werden getrennt durch einen glatten Streif mit
weissen Epheuranken. In der oberen Abtheilung sind einzelne
gepresste Reliefs aufgesetzt: vorn in der Mitte ein nach r.
schreitender Löwe (Kopf von vorn); 1., davon gesondert, der
unbärtige Herakles, nach einem statuarischen Motive, von
vorne, stehend, die Keule mit der R. seitwärts aufstützend, das
Fell auf dem 1. Unterarm; r. Standbein; der Kopf etwas nach
seiner 1. Seite gewandt. — R., getrennt; eine Gruppe aus einer
grösseren Komposition: Odysseus(?) (Pilos, Exomis), in der
L. die Scheide, in der R. ursprünglich das gezückte Schwert,
das indess nicht mit ausgeprägt ist, eilt nach r., sich umsehend.
Neben ihm zu seiner L. eilt ein Mädchen in langem Chiton
mit Schild am 1. Arm, zu ihm blickend und den r. Arm er-
munternd weit zurück ausstreckend; es scheint, dass sie einen
attischen Helm trägt der indess nur sehr unvollkommen ab-
gedrückt ist(Athena?). — Auf der Rück seite, 1. vom Henkel:
eine einzelne Frau in Chiton und Mantel, den sie mit der R.
über die Schulter zieht; von vorn, wie statuarisch. R. noch
einmal derselbe Herakles wie vorn. — Höhe der Figuren
c. 0,1 3.
Krater.
3839. (1653). H. 0,61. (Vase o,3i; Untersatz o,3o). In Rom von Gerb.
erw., c. i836, angebl. aus Vulci.
Krater (etwa Form No. 3o2) mit bauchigem unterem Teile,
auf einem Untersatze, der besonders gearbeitet ist. An den
Henkelansätzen je eine bartlose Maske (kurze etwas strenge
qg2 Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
Locken, wie es scheint Schleier). An der Lippe Eierstab in
Relief. Der Untersatz geriefelt; drei Löcher in letzterem
korrespondieren mit drei Löchern in dem Gefäss, um beide
zusammenzuhalten. Unteritalischer Fabrik.
3840. (1975)- H. 0,20. Aus Neapel von Gargiulo erw.
Untersatz für einen Krater ähnlich 383g; auf mehrstu-
figer viereckiger Basis; geriefelt; am Rand Eierstab in Relief.
Kanne.
3841. (2025). H. 0,28. S. Jngenh.
Ungefähr Form No. 3o8, doch mit emporsteigendem
Ausguss. Auch der Boden gefirnisst. Henkel geriefelt. Am
oberen Ansätze Rosette; am unteren ein Gorgoneion von
späterem Stil und sehr guter Ausführung (wildes Haar, weder
Schlangen noch Flügel; Stirn und Auge schmerzvoll verzogen).
Wohl apulisch.
3842. (1659). H. 0,12. Von Gerh. in Rom erw. als aus Etrurien,
um 1837.
Ungefähr Form No. 343 mitxpinienzapfenartigen Schuppen
in Relief; vorn in ziemlich hohem Relief eine jugendliche
aufblickende Maske mit reichem Haar (Meduse?) darunter ein
Kranz (?). Stumpfer Abdruck.
3843. (180). H. 0,86. S. Koll.
Form No. 343; mit Pinienzapfen - schuppen; später
Firnis.
3844. (1403). H. 0,17. Nola, S. Koll.
Kanne mit cylindrischem Ausguss; am unteren Henkel-
ansatze wie gegenüber an der Vorderseite ein weiblicher Re
liefkopf mit Schleier.
Sog. Guttus der Form No. 243. 244.
Der Bauch immer geriefelt. Bei dem höheren Fasse von Form
. 2jj ist der obere Teil desselben ungefirnisst. Oben in der Mitte
ein gepresstes Relief; seitlicher kleiner Henkel (nicht Bügelhenkel wie in
der griechischen Form).
a) Der Reliefschmuck besteht in einer Maske von vorn.
3845. (923). H. 0,085. Nola, S. Koll.
Bärtige Satyrmaske, die Haare vorn in regelmässigen
Parthien emporgesträubt, so dass der Anschein von Hörnchen
erweckt wird; niedere Stirn; wilder Ausdruck; Pferdeohren.
3846. (1689). H. 0,075. Gesch. von v. Olfers, 1839.
Silensmaske mit Epheukranz; Schweinsohren.
f. Mit gefirn. Reliefschmuck; Guttus, «. 98 3
3847. ,'Q2ii. H. 0,11. Nola, S. Koll.
Vortreffliche Silensmaske; Glatze; Schweinsohren.
3848. (148). H. 0,075. Alte kgl. S.
Bärtige Maske von wildem Ausdruck, vielleicht Satyr;
stumpfer schlechter Abdruck.
3849. (924). H. 0,11. Nola, S. Koll.
Bärtige Dionysosmaske, mit Epheu bekränzt; der Typus
fast Zeusartig.
3850. (922). H. 0,125. Nola, S. Koll.
Maske einer Mänade; epheubekränzt; an den Seiten her-
abfallende Locken; in die Mitte der Stirn fällt ein zusammen-
gebundener Haarschopf. Ziemlich hohes Relief; gut.
3851. '2502). H. 0,06. Curti bei Capua, 1876.
Athenamaske mit attischem Helm mit drei Helmbügeln
und aufgeschlagenen Backenklappen.
3852. (TC. 7392). Dm. 0,065. Curti bei Capua, 1876.
Die herausgebrochene Maske von einem gleichen, doch
grösseren Gefäss. Athenakopf von vorn mit einem Stückchen
Hals; attischer Helm mit drei Büschen, deren mittlerer von
einer Sphinx und deren seitliche von je einem Pegasos ge
tragen werden; emporgeschlagene Backenlappen; das lockige
Haar zur Seite gestrichen um den Raum zu füllen. Halsband.
Typus der Parthenos des Phidias. Münztypen von Syrakus
und Unteritalien verwandt.
3853. (1970). 0,10. In Neapel von Gerh. erw., 1845.
Jugendliche Heraklesmaske mit Löwenfell; etwas starrer
Ausdruck.
3854. (2021). H. 0,10. Aus Neapel, S. Ingenh.
Kopf und Hals eines jugendlichen Herakles mit Löwen-
fell; sehr gering.
3855. (926). H. 0,075. Alte kgl. S.
Gorgoneion auf kleiner Aegis mit Schlangenknoten
rings; ruhiger Typus; weder die Zunge herausgestreckt, noch
auch etwas Pathetisches; breites Band im Haar.
385 8. (qi3). H. 0,075. Alte kgl. S.
Desgl., nur viel geringer, stumpfer; auch grösser.
3 557. (919)- H- °>H- Alte kgl. S.
Medusenmaske des pathetischen Typus; stumpfer Ab-
druck; ohne Schlangen; reiches loses Haar; Flügel (?)
qg* Italisch rotfigurig. Unbestfmmt.
ß) Mit ganzen Figuren in Relief.
3858. (917). H. 0,10. Dm. des Bildes o,o32. Nola, S. Barth.
Artemis (?) reitet (nach Männerart) auf einem Greif
mit Löwenkopf und Hörnern (aufgebogene Flügel), der einen
Hirsch mit den Vorderbeinen niedergeworfen hat, auf den
Artemis die Lanze zückt; wallender Mantel hinten. Stumpfer
Abdruck.
3859. (2074). H. 0,115. Nachl. Panofka's 1858.
Ein unbärtiger Reiter (Amazone? kurzer Chiton, wallende
Ghlamys; Felldecke auf dem Pferd) zückt die Lanze nach
einem auf das 1. Knie Gestürzten, der den r. Arm über den
Kopf erhebt (kurzer Chiton). Beliebter Typus. Stumpfer
Abdruck.
3860. (928). H. 0,08. Dm. des Bilds 0,04. Nola, S. Koll.
Nike kniet (Oberkörper nackt, unten Mantel; Haare
wellig gescheitelt) mit beiden Knien auf der Erde nach r.
neben einem Stiere, den sie mit der L. an den zurück-
gerissenen Hörnern fasst, während sie in der R. ein Messer
gesenkt hält.
3 861. (Dubl. 790). H. 0,08. Dm. des Bildes 0,052.
Desgl.; genau übereinstimmend, nur etwas grösser.
3862. (916). H. o,i3. Dm. des Bildes 0,055. Nola, S. Koll.
Bakchantin von vorn, bis etwas unter die Kniee dar-
gestellt; der gegürtete Chiton lässt die r. Brust frei; Shawl
um die Arme, den sie mit der R. von hinten emporzieht;
Halsband. In der L. hält sie den Thyrsos; ihr Schritt ist der
eines leichten Tanzes. Gut.
3863. (1971V H. 0,07. Dm. des Bildes 0,05. In Neapel von Gerh.
erw., 1845.
Kassandra kniet nach r., in weitem Mantel der die
r. Brust frei lässt, mit fliegendem kurzem Haar; sie hält mit
der L. das Palladion umfasst (das mit geschlossenen Beinen
von vorne gebildet, mit Helm, die Lanze schwingend, Schild am
1. Arm); von 1. ist die 1. Hand und der Schild des Aias sicht-
bar. Abkürzung aus einer grösseren Darstellung. Sehr ähnlich
ist die Komposition des Borghesischen Reliefs bei Gerhard,
Ant. Bildw. 1,27 = Oberbild, Gall. 27,5.
3864. (925). H. 0,85. Nola, S. Koll.
Ganz verhüllte Frau von vorn, sitzend auf einem recht-
eckigen Steinsitz, die R. an den Schleier neben der Wange
legend; die L. auf dem Schoosse. Trauernde am Grabe?
f. Mit gefirnisstem Reliefschmuck; Guttus, ß. gS5
386 5. (1812;. H. 0,065. Gerh. 1841.
Variante der Form; die Dülle steigt weniger hoch empor.
Von der Mitte des Bodens geht eine Röhre in das Gef'äss.
Innen ist ein Steinchen oder dergl., das Klappern hervorruft.
Um den Rand oben gepresste kleine Palmetten. Bild: ko-
mischer Schauspieler als Herakles (engeHosenund Aermel,
Chlamys, dicker Bauch und Hintern, langer Phallos, bartige
Maske mit offenem Mund); er schreitet nach r., die Keule in
der R., den Skyphos in der L. Die Figur ist in ein Rad mit vier
Speichen hereingestempelt, das nun als Rahmen dient.
3866. (6254). Dm. 0,04. Gerh.' Nach.
Relief, ausgebrochen, wahrscheinlich von einem Gefass
gleicher Art. Herakles als Knabe knieet nach r. mit beiden
Knien auf einem Gewand und drückt mit jeder Hand eine
Schlange; die Schlangen bilden zu seinen beiden Seiten
symmetrische Ringeln.
3867. (915). H. 0,095. Nola, S. Koll.
Laufender Greif nach r., des gewöhnlichen späteren
Typus.
3868. (1814). H. 0,08. Gerh., 1841.
Vorderteil eines Greifs mit Löwenkopf und Hörnern und
aufgebogenen Flügeln.
3868. (918;. H. 0,17. Alte legi. S.
Laufender Kentaur nach r., Fell um den 1. Arm, sich um-
blickend.
3870. (914). H. 0,06. Dm. des Bildes 0,04. Nola, S. Koll.
Laufender Hase nach r.; unter seinem Bauche eine
Rosette. In Haltung Bewegung und Stil stimmt der Hase
durchaus überein mit dem der Silbermünzen von Messana.
3871. (1815). H. 0,10.
Nur gepresste Palmetten und Blüten kreisförmig an-
geordnet.
Verschiedene Formen.
3872. (iSi3). H. 0,085. Angebl. Athen, was jedoch sehr unglaub-
würdig; nach Thon und Firnis wohl aus Kampanien. Gerh.
184 1.
Form ähnlich No. 25i, doch statt der cylindrischen Dülle
ein offener spitzer Ausguss und statt des spitzen Deckels oben
eine Maske in hohem Relief: Komödien-Maske ei-nes bärtigen
Satyrs mit Glatze und Kranz; sein offener Mund dient als
Gefässöffnung.
ngG Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
3873. (947)- H. 0,08. Alte kgl. S.
Pyxis der Form No. 23 1, doch ist nur der obere deckende
Teil erhalten. Auf dem Deckel oben in der Mitte weibliche
Reliefmaske von vorne, ohne bestimmten Charakter. Gering.
3874. (TC. 7027). Dm. 0085; erh. H. o,3i. Angebl. Athen, aus einer
griechischen Sammlung die aber auch Sachen aus Kampanien
enthielt, 1875.
Fragment. Oberer Teil des Deckels einer Büchse. Oben
Maske des jugendlichen Dionysos von vorn, von kürzeren
Locken umgeben, mit Epheukranz; ohne Scheitel. Schöner
Typus von einer gewissen Strenge. Unter dem Kinn befindet
sich ein antikes grosses Loch.
3875. (2026). Dm. 0,09. Gerh.
Teller, ohne Henkel; kleiner niederer Fuss. In der
Mitte eine bartlose bakchische Maske, rings kleine Epheu-
ranken.
3876. (TC. 6037). Dm. 0,07. Gerh.' Nachl.
Rundes Relief von einem Gefass unbekannter Form.
Ziemlich hohes Relief. Ganymed's Entführung. Ein
mächtiger Adler mit ausgebreiteten Schwingen im Hinter-
grunde; er hat den Knaben Ganymed um die Hüften gefasst
fdie Krallen in schwacher Spur zu erkennen) und ist im Be-
griffe ihn emporzuheben. Ganymed ist ganz ohne Gewand;
er scheint mit dem r. Knie noch auf eine Erhöhung gestützt;
seine Haltung hat etwas Pathetisches, der Kopf ist nach r.
oben gewandt, während der Oberkörper nach halblinks gekehrt
ist; die 1. Schulter ist emporgezogen, der r. Unterarm vor die
Brust gelegt, der 1. gesenkt. L. sitzt ein nackter Knabe von
Ganymeds Grösse und prallt mit dem Oberkörper etwas
zurück, entsetzt beide Arme erhebend, die R. an den Hinter-
kopf gelegt. R. noch eine beschädigte und ganz undeutliche
Knabenfigur.
3877. (920). H. 0,05. Dm. 0,12. Bari, S. Koll. — Intakt.
Schale, ungefähr Form No. 226; mit emporgebognen
eckigen Henkeln. Metallisch glänzender Firnis. In Innern
in der Mitte der Abdruck einer von einem Syrakusan i sehen
Dekadrachmon genommenen Form mit dem Arethusakopfe
des schönen Stiles, von Delphinen umgeben; durch das Brennen
hat sich das Bild zusammengezogen und ist kleiner als die
Münzen es sind. Ringsum vertieft eingestempelte Palmetten
und konzentrische Ringe; darum vier Reihen eingedrückte
Strichelchen. Vergl. über ähnliche Schalen Heydemann
f. Mit gefirn. Reliefschmuck. ggj
Neapler Vasenkatalog, S. Angelo No. 276; Mitteilungen aus
Oberitalien, Halle 1879, S. 27.
3878. (Duhl. 218). H. 0,045. Dm. 0,125. S. Koll.
Schale ungefähr derselben Form, jedoch viel geringer;
schlechter Firnis. Im Innern mitten ein in flachem Relief
gestempeltes Gorgoneion mit herausgestreckter Zunge; es
ähnelt sehr den Münzen von Populonia (British Museum, ca-
talogue, Italy p. 2). Ringsum vertieft gepresste Palmetten.
3879. (1974; vorher Dubl. 1045). Dm. o,i3. Unbek. Herkunft. — Abg.
Heydemann, Mitteilungen aus Oberitalien, Halle 1879, S. 5;
vgl. S. 29.
Fragment eines flachen Tellers mit niederem kleinem
Fusswulste. In der Mitte ist ein Relief von 0,02 Dm. ge-
stempelt, das erhaltenen Silber-Münzen von Heraclea Lucaniae
sehr ähnlich ist, ohne mit einer mir bekannten genau zu
stimmen. Der Stempel ist also entweder mit freierer Benutzung
der Münzen gemacht worden oder er geht auf eine nicht be-
kannte Variante der Münzen zurück. — Herakles, bärtig,
steht nach 1. und hält einen Kantharos über einen bekränzten
und brennenden Rundaltar; neben seinem r. Beine die Keule;
im 1. Arme, über den das Fell herab hängt, trägt er ein (ge-
fülltes) Füllhorn.
3880. (2294). Dm. 0,18. Gern.' Nachl. — Intakt.
Flacher Teller, fast derselben Form wie 3879. In der
Mitte in Flachrelief gestempeltes Flügelpferd nach r.; ringsum
ist sechsmal das Bild eines nach r. auf niederem Stuhle
sitzenden Mannes der einen Stab aufstützt gestempelt; hinter
ihm ein grosser gebogener (Palm-?) Zweig. Ringsum
Strichelchen. — Stil und Typen erinnern an barbarische
Münzen, namentlich gallische der besseren Art.
Calenische Phialcii.
388!. (2774). Dm. 0,235. Orvieto, 1SS1. — Aus Stücken. — Vgl.
Bull. d. Inst. 1881, p. 282; auch p. 149. 150; 1880, 15; 1882, p. 4.
Phiale mit Omphalos. Guter schw. Firnis von mildem
Glänze. Ringsum ein Reliefband gestempelt; die Aussenseite
jndess ganz glatt.
Vier sprengende Viergespanne nach 1.: a) Auf dem
Wagen steht Nike als Lenkerin in langem Chiton, zu ihrer
L. Herakles, Löwenfell über dem Kopf (?), mit der R. sich
am Wagenrand haltend, in der L. die Keule schulternd;
zwischen den Beinen des vorderen Pferdes ein kleines Reh
ggg Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
nach 1. Hinten nach fliegt mit Tanie ein kleiner Eros
(Puttengestalt, kleine Flügel). — b) Nike ebenso, zu ihrer L.
ein Krieger (Ares?) in korinth. Helm, den Schild am 1. Arm;
mit der R. sich am Wagenrand haltend. Eros folgt ebenso,
zwischen den Beinen des ersten Pferdes ein kleiner Eber
nach 1. — c) Die Oberkörper der Figuren sind zerstört; vorne
Reh; kleine Varianten von a); die Nike blickt nach r. um. Der
Eros hinten ist ganz erhalten. Auf dem Wagenrande ist eine
undeutliche kleine bekleidete Figur mit ausgestreckten Armen
zu sehen. Zwischen zwei Speichen des Rades steht in flachem
Relief I30T3. — d) Neben Nike steht Athena (korinth.
Helm; langer Chiton; Mittelkörper zerstört), mit der R. am
Wagenrand sich haltend, Schild in der L.; das Tier vorne
ist hier sehr zerstört; es war geflügelt. Hinten folgt wieder
der Eros. — Nach oben bilden Epheubl'ätter den Abschluss.
3882. (1646). Dm. 0,19. Vulci, S. Durand. — Intakt. — Vgl. de Witte
cab. Durand No. i38o. Annali d. Inst. 1875. p. 290 (Klügmann)
vgl. ib. tav. N.
Phiale mit Omphalos. Grünlich gebrannter Firniss von
wenig Glanz. Ringsum Eierstab und Perlstab, dann der Bild-
streif. Auf der Aussenseite sieht man die Eindrücke der
Finger, welche den Thon in die Stempel pressten. — Viermal
ein Schiff nach 1. (Auge an der prora, dreifaches Embolon;
Ruderreihe), a) Odysseus (nackt, nach 1.) l'ässt sich an den
Mast binden von einemGenossen (mit Schurz). — b) Odysseus
steht nach 1., an den Mast gebunden; r. hinter dem Schiffe
erscheint ein Fels und eine Sirene darauf (von vorn, Vogel-
beine und Flügel, menschlicher Oberkörper), die eine Hand
gegen den Mund führt (musicierend, undeutlich auf was) ; r.
vom Schiff eine zweite gleiche Sirene (beide Unterarme ein-
gebogen, ganz undeutlich); 1. vom Schiff die dritte Sirene
(von vorn, ganz undeutlich). — c) Auf dem Schiffe ein Mann
nach 1. mit Schild und geschwungenem Dreizack; r. hinter ihm
ein zweiter in Chiton, den Bogen abschiessend (Köcher auf
dem Rücken; phrygische Mütze). Ihr Ziel ist die Skylla 1.
vom Schiffe, die das Ruder in der R. schwingt und mit der L.
einen Mann vom Vorderteil des Schiffes herabreisst (Unter-
körper geht in zwei Fischleiber aus mit Delphinschwänzen).
— d) Ein Mann l'asst den Mast nieder und ein zweiter rafft
das Segel; dass das Herablassen, nicht Aufrichten gemeint ist,
geht wohl aus dem Tau hervor das den Mast mit dem
Vorderteil verbindet und das angezogen werden müsste, wenn
Letzteres dargestellt werden sollte. Schiff der Phaaken? L.
f. Mit gefirn. Reliefschmuck. — g. Ungefirn., mit Reliefschmuck. q8Q
davon ein Fels, darauf eine unterwärts bekleidete undeutliche
Figur nach 1. sitzt, die sich auf einen Stock lehnt; zu ihren
Füssen ein Hund (Hirte, zur Andeutung der Heimat Ithaka?
gewiss nicht Odysseus und Argos).
Tiefer henkelloser Becher.
3883. (TC. 7037). H. 0,065. Dm. 0,19. Aus einer griech. Sammlung,
die indess auch Objekte aus Italien enthielt. Wahrscheinlich
aus Etrurien. — Intakt.
Tiefer, nach unten sich verengender Becher; innen ein in
Relief scharf abgesetzter Rand. Den Boden des Inneren füllt eine
Büste in hohem Relief: Artemis (Kopf und Brust) mit Diadem,
Köcher und Bogen auf dem Rücken, in den Händen eine
brennende Fackel, den Kopf etwas nach ihrer R. gewendet.
g) Ungefirnisst, mit Reliefschmuck.
3884. (2142). H. o,3i; mit Henkeln 0^7. O. Dm. o,3i. Ignazia, von
Gargiulo in Neapel, 1865. — Gebrochen, nichts erg. — Vgl.
Bull. d. Inst. 1864, 237. 12.
Krater der Form No. 61. Das Gefäss ganz schwarz ge~
firnisst, bis auf den hohen Hals der mit ungefirnisstem Relief-
bild geschmückt ist. Auch keine Reste w. Ueberzugs auf den
Reliefs.
A) Hektors Schleifung. Achill auf sprengendem Vier-
gespann nach r., mit Doppel-Geissel (Chlamys, sonst nackt);
am Wagen schleift er den Hektor (unbärtig, kurzer Chiton).
Es folgt 1. eine Erinys (mit gesträubten kurzen Haaren; kurzer
Chiton, Stiefeln), die in beiden Händen je eine Fackel gegen
Achill schwingt. Den Rossen voran schreitet Hermes, der
in die Zügel zu fassen scheint; Kerykeion in der L., Flügel-
stiefel, nackt; ungeschickte Stellung; doch scheint er das Ge-
spann anhalten zu wollen.
B) Hektors Lösung. Auf einem Sitze auf zweistufiger
Basis sitzt Achill nach 1. (Chlamys; runder Helm auf dem
Kopfe) etwas vorgebückt, traurig, die r. Hand an die Wange
legend; die L. ruht auf dem daneben gestellten Schilde.
Vor ihm steht Athena nach r. (korinth. Helm, Aegis, Schild
am rechten (?) Arm; die L. auf die Lanze stützend, Mäntelchen
um den Mittelkörper). Es folgt von 1. Priamos, auf den
Stock gestützt, die R. bittend vorstreckend (in einfacher Tracht,
nur kurzer Chiton und kurzer Mantel, der über den Hinter-
kopf gelegt). Es folgen 1. heranschreitend zwei Jünglinge
(in kurzen Chitonen und Stiefeln), die auf den Armen je ein
qgo Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
Kastchen oder dgl. (Geschenke) tragen. R. von Achill geht
weg ein sich umsehender Jüngling mit Pilos, Schild, Stiefeln,
der zwei Lanzen schultert (deren Enden in den gefirnissten
Teil ragen).
Stumpfer Abdruck; flauer Stil.
3885. (TG 828). H. 0,19. S. Koll.
Lekythos; Mündung, Henkel und Rückseite schlecht ge-
firnisst. Vorne ein Relief mit Farbspuren.
In der Mitte ein nacktes Mädchen (Schuhe), das leise
schreitend nach r., das r. Bein nachziehend, vor einem Stuhle
mit Kissen und gedrechselten Füssen steht; es hält auf beiden
Händen vor sich ein Gewand (Rosa-Spur), um es überzuwerfen
(Haar braunrot, kurz aufgenommen). R. und 1. steht je ein
mit dorischem Chiton bekleidetes Mädchen, die beide eine
Hand über den Kopf der mittleren erheben; die 1. hat auf der
R. ein Kästchen, die andere einen kleinen rundlichen Gegen-
stand (Apfel, Schwamm?); auf dem Gewand der 1. rote Reste.
— Der Grund blau.
3886. (TG. 823). H. 0,19. S. Koll.
Wie 3885, doch schlechter erhalten; die Basisprofilierung
ettvas anders. Das Relief aus derselben Form.
3887. (TG. 832). H. 0,15. Dm. o,23. S. Koll.
Sog. Guttus der Form No. 236; rötlicher Ton, geglättet,
nur mit einigen braunen Firnisstreifen um den Bauch. Oben
Gorgoneion (ohne Schlangen).
3888. (TC. 833). H. 0,14. S. Koll.
Sog. Guttus der Form No. 244. Oben Medusenmaske.
Ganz ungefirnisst. Reste w. Ueberzugs.
3889. (TC. 846). Dm. 0,21. S. Koll.
Phiale mit Omphalos mit tiefen Buckeln in Nachahmung
von Metall, Form No. 344. Innen rings zwölf Masken in
höherem Relief; immer derselbe weibliche Kopf mit Kalathos
von vorne; jeder derselben hat r. und 1. einen im Profil ihm
zugewandten weiblichen Kopf (mit Hals) mit aufgenommenem
Haar. — Im Rande zwei Löcher nebeneinander zum Aufhängen.
Alles ungefirnisst, mit w. Ueberzug; Reste von Dunkelrot und
Blau.
3890. (TC. 866). Dm. 0,20. S. Barth.
Ebenso. - Im Rande zwei Löcher gegenüber.
g. Ungefirnisst, mit Reliefschmuck. 991
3891. (TC. 854). Dm. 0,21. S. Koll.
Desgl.; etwas tiefer als die vorigen; nur die eine weibliche
Kalathosmaske zwölfmal wiederholt. — Nur kleiner Rest
weissen Ueberzuges.
3892. (TC. 850). Dm. 0,19. S. Rauch.
Desgl.; flacher; geringe Reste des Ueberzugs. — Die Masken
(zwölf) sehr schlecht ausgeprägt; sie differieren von den
vorigen: das Seitenhaar krümmt sich empor, so dass mit dem
Kalathos zusammen der Anschein einer phrygischen Mütze
entsteht.
3893. 12468). H. 0,22. Curti bei Capua, 1875.
Gruppe, oben mit Bechermündung und Henkel. Ganz ge-
firnisst. Ein Neger von einem Krokodil umfasst, das auch
seine 1. Hand im Rachen halt.
3894. ^TC. i323\ Dm. 0,17. S. Koll.
Siebgefäss, Form No. 345. Am Henkel ein undeutliches
gestempeltes Relief: ein Mann reisst einen anderen am Kopfe
hintenüber und tötet ihn von hinten (?). Blasser gelblicher
Thon; ohne Ueberzug.
3895. ^TC. 700). S. Koll.
Zwei Fragmente einer grossen Schüssel. Auf dem Rande
(der o,oS5 hoch; das ganze Getäss hatte etwa Dm. o,35) aufge-
setzte Reliefs; erhalten eine weibliche Maske mit reichem gelben
Haar (abgebrochene Flügel am Kopf? Meduse?) aus einem Kelch
heraus kommend, aus welchem Ranken und Blumen beiderseits
sich entwickeln, an denen kleine Putten Eroten (zwei erhalten)
schweben. Grund rosa; das Relief gelb. Wohl apulisch.
Versilbert, mit Relief schmuck.
3896. (Mise. 7112). H. 0,49. O. Dm. 0,37. Orvieto, in einem Grabe
mit den flg. Gefässen; 1876.
Krater der Form No. 3o2 auf besonders gearbeitetem
hohem Untersatz. An den Ansätzen der Henkel je eine Büste
in Hochrelief (unbartig, nach der Seite pathetisch emporge-
wandt, MUnade?). Am Rande Blattornament. Vgl. Annali
d. I. 1871, tav. B, 1. Der Untersatz ist geriefelt. Grau unter-
malt und versilbert, Avovon zahlreiche Reste.
3897. (Mise. 7113). H. 0,66. Orvieto, wie 38g6.
Amphora mit Volutenhenkeln, auf hohem besonders
gearbeiteten geriefelten Untersatz. Schlanker flach geriefelter
Bauch. Am unteren Ansätze der Henkel je eine Maske von
qq2 Italisch rotfigurig. Unbestimmt.
vorn, jugendlich, mit phrygischer Mütze und Lockenhaar. Um
den Hals ein flacher Blattkranz, sowie unter den Henkeln je
eine Rosette, vorn in der Mitte jederseits ein bartloser Kopf.
Um die Schulter Blütenzweig; in der Mitte jederseits ein nach
r. aufblickender jugendlicher Kopf in rundem Rahmen; neben
den Henkeln ist derselbe Kopf doch ohne den Rahmen noch
viermal wiederholt. Versilberung teilweis sehr gut erhalten.
3898. (Mise. 71 19). H. 0,26. Dm. 0,22. Orvieto, wie 3896.
Krater wie 8891, doch einfacher; die Henkel ab-
gebrochen. Ohne Reliefs. Reste der grauen Untermalung der
Versilberung.
3899. (Mise. 7120). Dm. 0,24. Orvieto, wie 3896.
Phiale mit Omphalos; die Versilberung stellenweis sehr
^ut erhalten. Blasser Thon.
NACHTRAG.
Zu A. Aelteste Gattungen.
Zu S. i.
3900. (2805). Dimini und Sesklo in Thessalien. Gesch. von
Dr. Lolling, 1884. — Vgl. Mittheil. d. Ath. Inst. IX, 1884, S. 116
(Furtwängler).
Eine Anzahl (5o) kleine Scherben von Gefässen ältester
sog. prähistorischer Art. Genaueres über dieselben s. a. a. O.
Zu S. 7. Griechisch-geometrische Vasen, ältere Gruppe. .
3901. (2816). H. 0,46. Thera, S. Sabouroff, 1884. Teilweise von Sinter
bedeckt. — Abg. Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 47.
Amphora, Form No. 1, doch bauchiger. Henkel zwei-
teilig.
Im Deckel an zwei gegenüberliegenden Stellen je zwei
Löcher zum Durchziehen von Schnüren; mit einem Streif
koncentrischer Kreise verziert.
Hals: A) Weidender Vierfüssler nach 1., mit langem
Schweif; zwischen den Vorderbeinen ein Vogel. R. folgt
dem Tiere ein primitiver nackter Mann mit langem Stab
nach 1.; Ornamente füllen. — B) Ebenso.
Schulter: A) Weidendes Reh nach r.; 1. hinter demselben
ein anspringender Hund; geom. Ornamente füllen den Raum.
— B) Ebenso, doch sind es zwei Hunde 1.
Bauch: nur Streifen.
Zu S. 17. Cyprische Vasen, 2. Gruppe.
3902. (29i3). H. 0,09. S. Castellani, 1884.
Kleines henkelloses Gef'äss mit nach oben sich erweitern -
der Mündung und einer feinen Ausgussröhre auf der Schulter.
Streifen und koncentrische Kreise.
Zu S. 25 ff. Ital.-gcometr. Gattung; ATäpfe.
3903. (Mise. 7888). H. 0,065. Dm. 0,1 3. Chiusi, tomba a pozzo mit
bronzenem Sepulcraltron. Vgl. Heibig, Bull. d. Inst. i883, p. 192.
Napf der Form wie 224, doch mit einem höheren Fusse.
Die kleinen Henkel sind eigentlich nur durchbohrte AnsUtze
(".3*
qq6 Nachtrag. — Aelteste Gattungen.
zum Durchziehen einer Schnur. — Unbemalt. Der gröbere
dunkelrote Thon, an der Oberfläche geglättet, ohne Ueberzug.
3904. (Mise. 7888). H. 0,055. Dm. 0,125. Chiusi, wie 3903.
Desgl.
3905. (Mise. 7888). H. o,o6; Dm. 0,12. Chiusi, wie 3oo3.
Desgl.
3906. (Dubl. 375). H. 0,085. Dm- 0,14.
Napf, etwa Form No. i3j, doch mit zwei Henkeln. Grober
gelblicher Thon; rötliche matte Firnisfarbe. Zickzackstreif
von Henkel zu Henkel.
3907. (Dubl. 475). H. 0,05. Dm. 0,06.
Kleines einhenkliges Napfchen. Mit brauner Farbe ein
Streif vertikaler kleiner Striche um den Bauch.
Zu S. 2g ff. Apulisch-geotnetr. Gattung.
3908. (2921). H. 0,205. S. Castellani, 1884.
Amphora, ahnlich Form No. 82, doch natürlich mit
zwei Henkeln, auch mit einem kleinen Fusse. Thon rötlich,
Bemalung nur mit der üblichen matten violetschwarzen Farbe.
Lineare Dekoration in horizontale Streifen geordnet; in der
Mitte des Bauches jederseits grosses Hakenkreuz.
3909. H. 0,10. Dm. 0,12.
Napf, etwa Form No 79. Gering und roh. Ohne Fuss;
breiter einfacher Henkel. Nur einige dunkle Streifen.
3910. (2917). H. 0,075. S. Castellani, 1884.
Kleiner Napf der Form No. 86. Der Henkel ist abge-
brochen. Der Ausguss ist als Sieb durchlöchert. Der dem
Ausguss gegenüber befindliche Griff ist an seinem Ende
widderkopfartig gebildet. Dekoration mit Violetschwarz und
Braunrot. Zierlich.
3911. (2920). H. 0,155. Br. 0,175. Tiefe 0,085. S. Castellani, 1884. Teil-
weis von Sinter bedeckt.
Merkwürdiger rechteckiger Kasten auf vier relativ hohen
Beinen. In der Mitte der oberen Flache ist eine quadratische
Oeffnung ausgeschnitten. Die Rahmen und Füsse sind rot
bemalt, die Füllungen mit linearen Ornamenten (gefüllte
Dreiecke u. a.) in Violetschwarz und Braun. In den empor-
stehenden oberen Ecken je ein Loch (teilweis modern ver-
schmiert), zum Aufhängen des Ganzen?
Italisch-geometrisch. — Apulisch-geometrisch. qqy
Zu S. 32. Apulisch geometrisch; isoliert.
3912. (2907). H. 29. Dm. 0,35. S. Castellani, 1884.
Merkwürdig und ganz isoliert.
Amphora wie i5\ f. (ungefähr Form No. 8, doch mit hori-
zontalen Henkeln und ohne die Ansätze; die Mündung
weniger hoch; der Bauch nach unten stärker eingezogen;
kleiner Fusswulst). Hellrötlicher Thon mit glatter gelblicher
Oberfläche. Die Malerei ist nur mit braunroter Firnisfarbe
ausgeführt; Innenzeichnung ist graviert. — Auf der Innenseite
der Mündung: Gitterwerk und Punktrosetten.
Schulter: umlaufendes Bild. Zug von fünf jugendlichen
Reitern nach 1. im Schritte. Die Knaben auf den Rossen
scheinen nackt und haben kurze Haare; mit der einen Hand
halten sie die durch einen dicken Strich angegebenen Zügel;
der andere Arm ist nicht angegeben. Um das Bein vom
Pferdekörper auf dem es liegt zu trennen, ist dasselbe aus-
gespart und thongrundig gelassen. Die Zwischenräume sind
mit allerlei Tieren gefüllt: a) unter dem einen Rosse ein
Hund nach 1.; b) unter dem nächsten r. ein laufender Hase
nach 1.; hinter diesem Rosse ein Hund nach 1.; c) unter dem
folgenden Pferde ein niederer Busch (?) und daran ein Vogel
(Adler?); r. hinter dem Rosse hockt ein ungeschw'änzter Affe,
der den einen Arm (mit geöffneten Fingern) ausstreckt nach
einem Klecks, der wohl fallenden Mist des Pferdes andeuten soll;
d) unter dem vierten Pferde ein laufendes Böckchen (?)
nach 1.; weiter r. ein Vogel mit hohen Beinen und gänse-
artigem Schnabel. Dann eine hockende Sphinx nach 1. mit
aufgebogenen Flügeln. Dieselbe hatte der Künstler zuerst
etwas wreiter 1. in den noch weichen Thon vorgerissen wie
noch deutlich zu sehen; auch sonst erkennt man mehrfach
von der Ausführung abweichende Vorzeichnung, e) Unter
dem fünften Reiter noch ein laufendes Böckchen nach 1.;
r. vom Rosse ein umblickender Hund.
Bauch: Umlaufender Streif von sechs jugendlichen
Reitern nach 1. wie oben. Die Zwischenräume sind hier
nicht gefüllt; nur unter dem einen Schenkel ein Hund
nach 1.
In dem sonst leeren Streif darunter an einer Stelle zwei
Hakenkreuze, von Viereck umschlossen.
Primitive und kindliche Zeichnung ohne bestimmten StiL
Grobe harte Gravierung.
qo8 Nachtrag. — Aelteste Gattungen.
Zu S. 33. Altapulische, vorwiegend vegetabilisch verzierte Gefässe.
3913. (TC. 1379). H. 0,24. S. Koll.
Aehnlich No. 276. Amphora mit Rotellen, Form No. 14.
Rötlicher Thon. Lineare Dekoration mit rotbrauner Firnis-
farbe; dieselbe ist fast ganz abgerieben. Man erkennt noch
gegitterte Rechtecke und Streifen vertikaler Striche.
3914. (TC. 482). H. 0,19. S. Koll.
Aehnlich No. 282. Korbartiges Gefäss, Form No. 91, doch
schlanker. Nur gefirnisst (rotbraun verbrannt).
3915. (TC. 478). Dm. 0,16. S. Koll.
Henkellose flache Schale mit ausgebogenem Rande, in
dem zwei Löcher; graugelblicher Thon; braune Firnisfarbe.
Feiner Blättchenkranz um den Rand; um das Centrum Pal-
metten abwechselnd mit einem spitzen ßlättchen (oder
Knospe).
Zu S. 35. Altrhodische Vasen, 2. Gruppe.
3916. (2906). H. 0,185. Dm- °>22- s- Castellani (also wahrscheinlich
Italien), 1884.
Kanne wie 2q5 (Form No. i5); doch setzt der Henkel
weiter unten am Halse an. Der Henkel ist vierteilig; auf
seiner Mitte ist in Relief aufgesetzt eine Schleife (Herakleischer
Knoten); Einzelnes am Henkel ist ergänzt, das Wesentliche
ist alt. An der dem Henkel entgegengesetzten Seite springt
Hals und Kopf eines ziemlich roh gebildeten Tieres hervor
(Panther? mit Aufsatz zwischen den Ohren), dessen weit ge-
öffneter und siebförmig durchlöcherter Rachen als Ausguss
dient. — Der Thon ist rötlich und mit hellgelblichem glattem
Ueberzug bedeckt. Die Bemalung ist mit brauner Firnisfarbe
ausgeführt.
Der Hals (mehrfach ergänzt) mit grossem Schachbrett.
Auf der Schulter grosse Strahlen nach unten, zwischen
denen je ein Rechteck mit Kreuz darin. Hinten unter dem
Henkel neun kurze Strahlen (wie auf 293). Um den Bauch
breiter Streif wie dorisches Kymation in Konturen (die Blätter
abwechselnd mit Strich oder Punkten gefüllt).
3917. (2801). Dm. 0,275. H. 0,035. Kameiros; i883. — Abg. Salz-
mann, nccrop. de Camirus.
Flacher Teller mit emporgebogenem Rande, an welchem
zwei Löcher (zum Aufhängen). Das ganze Gefäss aus hell-
gelblichem Thon mit geglätteter Oberfläche. Braune, teilweis
rot verbrannte Firnisfarbe. Innen: Laufender Perseus nach
Altapul. — Altrhodisch. — Protokor. — Korinth. Q<y)
r. in Stiefeln mit je zwei aufgebogenen Flügeln und in kurzem
Chiton, bartlos mit langem Haar; in der vorgestreckten L.
halt er am Bande die Tasche (y.ißtoic', gegittert); an den Hand-
gelenken sind Armbander angedeutet; seine R. ist zur Faust
geballt und leer. Zwischen den Reinen unten ein nach r.
laufender Hund mit langem Schweife. Der übrige Raum ist
durch Ornamente (Labyrinthe, gegitterte Dreiecke u. a.) gefüllt.
Die Innenzeichnung ist graviert.
Zu S. 42 ff. Protokorinthische Gattung, 1. Gruppe.
3918. (2878). H. 0,055. Griechenland, S. Sabouroff. — Abg. Furt-
wängler, S. Sabouroff Taf. 47.
Lekythos (Form No. 102). Hellgelber Thon; braunrote
Firnisfarbe. Nur feine Ringe um den Bauch. Auf der Schulter
Schlangenlinie, von Pünktchen besetzt an beiden Seiten.
Zu S. 4.3 ff. Protokorinthische Gattung, 2. Gruppe.
3919. (i36a.). H. 0,105. Nola, S. Koll.
KUnnchen mit nach unten sich erweiterndem und unten
ganz platten Bauche (Form bei Stephani, Vasenkatalog von
Petersburg No. i3o). An Hals und Henkel ergänzt. Der Bauch
gefirnisst bis auf einen unteren Streif, auf dem kurze Strahlen.
Oben graviertes Stabornament auf dem Firnisgrund; darunter
rote Linie, von weissen gesäumt. Auf dem Boden antik mit
Firnis aufgemaltes Zeichen: +.
Zn S. 47ß. Korinthische Pinakes.
Zu S. 48 ff. Poseidon allein.
3920. (P. 34).
L obere Ecke Farbe ganz weg. Erhalten Kopf des Po-
seidon mit Binde, nach r.; oberes Dreizackende, dessen
Form ähnlich drei Lotosblattspitzen.
3921. ;p. 548).
L. Rand. Mittelkorper des Poseidon nach r. und Stück
des Dreizackstabes. L. Rest der in grossen Buchstaben ge-
malten Inschrift. -AA38 TIoT^i()ä\j'i (Röhl 20, in).
Zu S. 66. Reiter.
3 922. (P. 568). H. u. Br. 0,055.
Oben Rand. Reiter nach r., bärtig; kurzer r. Chiton;
langer Speer in der R.; Ross thongrundig. Farben gut er-
halten.
3923. (P. 168 a.).
Oben Rand. Unbärtiger Reiter nach r.; als Siluette ge-
malt, ohne Innenzeichnung.
1000 Nachtrag. — Aelteste Gattungen.
Zu S. 74. Schißfahrt.
3924. (P. 320).
Rings gebrochen. Mittelstück eines Schiffes; zwei gra-
vierte Ruderstangen. — Auf der Rückseite Rest eines Pferdes
(von einem Reiter?).
Zu S. ioöß. Korinthischer Napf.
Zu Gruppe 4 (S. 107). Ohne Ornamentband oben. Die Strahlen
als enggestellte dünne Linien gebildet.
3925. (2867). H. 0,08. Dm. 0,12. Korinth, S. Sabouroff 1884. —
Intakt. — Abg. Furtwängler, S. Sabouroff Taf. 48, 1.
A) Fünf tanzende Männer; alle bärtig und in kurzen
Chitonen, die rot oder mit roten Tupfen.
B) Verschlungenes Ornament von Lotos und Palmette;
jederseits ein Hahn.
Unter dem Henkel jederseits ein umblickender Adler.
Sorgfältig und schön.
Zu Gruppe jf (S. 107). Unten Doppelstrahlen; oben Palmetten-
Lotosband.
3926. (2883). H. 0,19. Dm. 0,27. Korinth, S. Sabour. 1884. — Aus
Stücken, viel übermalt. — Abg. Furtwängler, S. Sabouroff
Taf. 47.
Zwei umlaufende Tierstreifen: a) viermal die Gruppe von
Panther nach r. und Steinbock nach 1.; dann r. ein Panther
nach 1. und ein Vogel mit umgedrehtem Kopf. — b) Stier
nach 1. zwischen zwei Panthern; Steinbock nach r. und
Panther nach 1.; dann Panther nach r. zwischen zwei Stein-
böcken. — Rosettenfüllung.
Zu Grtippe 6 (S. 108.)
3927. (Dubl. 1069). H. 0,075. Dm. 0,10.
Auf der einen Seite rot verbrannt. Strahlen als gleich-
dicke Striche.
3 928. H. 0,04. Dm. 0,06.
Kleines Exemplar. Oben Zickzackband. Breiter roter
Streif um den Bauch.
Zu S. 10S. Korinthische Büchse.
Zu a, y, S. ioq (mit drei plastischen Köpfen; Form Xo. 106).
3929. (2890). H. 0,21. Korinth, S. Sabour.. 1884. — Aus grösseren
Stücken. — Abg. Furtwängler, S. Sabouroff Taf. 47.
Die plastischen Köpfe unbärtig, von sehr altertümlichem
'I ypus; Augen und Haar mit Firnisfarbe bemalt, das Uebrige
thongrundig. ■ Der Deckel (sitzt noch ungelöst fest auf der
Korinthisch. IOOI
Mündung) mit einem zierlichen Tierstreif: zweimal Panther
und Steinbock; dann Eber zwischen zwei Löwen und ein
einzelner umblickender Löwe. Rosettenfüllung.
Schulter: a) Prozession nach r.; vorne ein bärtiger
Flötenbläser in gegürtetem langem Chiton (Flötenfutteral hangt
ihm vom Arm herab); dann drei Frauen (Chitone thon-
grundig, Mäntel rot), die Arme unter dem Mantel. — b) Zwei
Löwen mit abgewandten Köpfen. Rosettenfüllung. — c) Vogel
mit aufgebogenem Fiügel und bärtigem menschlichen Kopf
nach r.; Sphinx nach 1.; Rosettenfüllung.
Bauch. Umlaufender Streif: Bartlose und bärtige Sphinx
sich gegenüber; Doppelpalmette dazwischen; weiter r. Panther
nach 1., Steinbock und Löwe; Adler mit Kopf von vorn (!);
Löwe und Steinbock; Panther nach r.; Rosettenfüllung.
Zu b, a (Form No. 104); S. 110.
3930. (2884). H. o,i3. Korinth, S. Sabour., 1884. — Intakt.
Deckel mit einfachen roten und schwarzen Streifen.
Um den Bauch: Zwei Panther r. und 1. von einem Pal-
metten-Lotosschlingornament; 1. Panther und Reh; dann Reh
nach 1. und Schwan. Rosettenfüllung.
Zu S. in. Korinthisch schlauchförmiges Alabastron (Form
No 100).
Zu Gruppe 1 (S. m).
3931. H. 0,07. Smyrna, S. Spiegelthal.
Wie No. 997; die Farbe völlig abgerieben. Es scheinen auch
laufende Hunde dargestellt zu sein, ohne Gravierung.
Zu Grippe 2, b (S. 113).
3932. (Pin. 590). H. 0,07. Korinth, zusammen mit den Pinakes-
347 — 955 gefunden.
Eule von vorn mit ausgebreiteten Flügeln. Hinten Ro-
setten.
Zu S. 120. Korinthische Amphora, Gruppe I, a.
3933. (2875). H. 0,16. Korinth, S. Sabouroff. — Abg. Furtwängler
S. Sabour. Taf. 47.
Am Halse Zickzack (wie 1 1 39). Schulter: je zwei wei-
dende Rehe. Um den Bauch drei Streifen: a) Panther, Stein-
böcke und Rehe, b) nur Steinböcke (nach 1.. nur zwei nach
r.) c) nur Steinböcke nach 1. — Die Tiere sind äusserst pri-
mitiv und flüchtig gebildet, nur als Siluetten, fast ganz un-
kenntlich. Die Zwischenräume mit Tupfen gefüllt. Nichts
graviert; kein Rot. — Unten lange Strahlen.
-J002 Nachtrag. — Aelteste Gattungen.
Zzi S. 132. Korinth. verschiedene Formen.
3934. (2800). Dm. 0,255. Kameiros, aus Paris erworben i883. —
Aus Stücken.
Teller der Form No. 202. Im Rande an drei Seiten je
zwei oder drei Löcher (zum Aufhängen). Auf der Unterseite
breite Firnisringe. Auf der Oberseite, das ganze Rund bis
zum Rande füllend, laufender Dämon nach r., umblickend
nach 1., r. Knie tief eingesenkt, mit langem Barte und Binde,
mit vier Rückenflügeln, von denen zwei aufgebogen; kurzer
roter Chiton mit gravierten Säumen; die L. aufwärts gestreckt,
die R. an der Gegend der Hüfte. Einzelne Rosetten im Räume.
— Sichere schöne archaische Zeichnung.
Zu S. 133 ff. Italische, von den korinthischen abhängige oder ihnen
verwandte Gefässe.
Zti S. 13J. Schale, a (mit Henkeln).
3935. (1200). H. 0,07. Dm. 0,11. Vulci, S. Dor.
Schale der Form No. 120. Gefirnisst (rot verbrannt) bis
auf den Streif zwischen den Henkeln. Innen festgerostet ein
eiserner Haken (Ende eines Bügelhenkels?).
Zu s- JJS- Schale, b (ohne Henkel).
3936. (Dubl. 281). H. 0,05. Dm. o,i3.
Henkellose kleine Schüssel oder Schale mit zwei Löchern
im Rande; braune Firnisfarbe; gelblicher Thon.
3937. (Dubl. 390). H. 0,005. Dm. 0,12.
Desgl.
3938. (Dubl. 399). H. 0,055. Dm. 0,14.
Aehnlich, doch der Rand nach aussen gebogen (etwa
Form No. 78); ebenfalls zwei Löcher darin.
3939. (2286). H. o,o3. Dm. 0,09. Gern.' Nach!. — Vgl. Corssen, Spr.
d. Etrusker I, 998.
Kleines Schüsselchen von gelblichem Thon mit braunem
Firnisrand. Unten eingekratzt:
Korinthisch. — Italisch-korinthisch. 1003
Zu S. 141. Oenochoe.
3940. (Dubl. 286). H. 0,24.
Plumpe Kanne; Henkel zweiteilig; braunrote Firnisstreifen
und eine Wellenlinie um die Schulter. Schwer, grob.
394!. H. 0,14. Henkel fehlt.
Bauchige Kanne; breiter Firnistreif um den Bauch.
3942. (TC. 1389). H. 0,12. Nola, S. Koll.
Kanne mit niederem Hals, hohem breitem Henkel und
unten flach aufstehendem Bauch, ganz gefirnisst; auf der
Schulter graviertes Stabornament mit Rot und Weiss.
Zu S. 14S. Amphora a colonnette.
3943. (TC. 605). H. 0,24. S. Koll.
Modifikation der Form, indem die Scheiben über den
Henkeln fehlen, die direkt an den Rand stossen. Graugelb-
licher Thon; mit braunroten Streifen, Wellenlinie und
Klecksen.
Zu S. 143. Verschiedene Formen.
3944. (TC. 1284). H. 0,15. S. Koll.
Form No. 104, doch die Henkel etwas höher; Deckel fehlt.
Braune Firnisstreifen und Wellenlinie.
3945. H o,i3.
Desgl., doch ohne Wellenlinie, Thon rötlich.
3946. (TC. 274). H. 0,09. Dm. 0,18. S. Koll.
Kothon, Form No. in, doch ohne alle Henkel und mit
etwas höherem Fusse. Rötlicher Thon. Braune Streifen. Im
Fussrande zwei Löcher.
3947. (TC. i388. H. 0,16. Nola, S. Koll.
Aehnlich Form No. i3g; grünlichgrauer Thon; braune
Wellenlinien um Schulter und Hals.
3948. (TC 273). H. 0,04. Dm. 0,10. S. Koll.
Näpfchen mit einem horizontalen Henkel. Braune
Streifen.
3949. (TC. 458)- H. 0,08. S. Koll.
Kleiner Napf, etwa Form No. i35; braune Streifen.
39 50. (TC. 402), H. 0,095. S. Koll.
Aehnlich Form No. 182, doch nach unten bauchiger;
Streifen.
3951. (Dubl. 899). H. 0,045.
Kleines Näpfchen mit einem Henkel und ausgebogenem
Rand; breite Wellenlinie.
100A Nachtrag. — Aelteste Gattungen.
3952. (Dubl. 1081). H. 0,08.
Näpfchen mit einem hohen Henkel; ganz braun gefirnisst.
3953. (204). H. 0,055. Dm. des Ganzen o,36. Conversano S. Koll.
Vier verbundene kleine Näpfchen mit Deckeln; in der
Mitte zweiteiliger Bügelhenkel. Schlechter hellbraunroter Fir-
nisüberzug.
Zu S. 147 ff. Salbgefässe in figürlicher Form.
Zu Gruppe 3 (S. 148).
3954. (TC. 125). H. 0,11. S. Koll.
Hockender Silen, das 1. Bein untergeschlagen, das r. auf-
gestellt. Er umfasst mit beiden Händen eine unter seinem
1. Arme stehende askosförmige Vase mit offener Mündung.
Breites Gesicht, archaisch-griechischer Typus; Glatze. Stumpfer
Abdruck aus einer Form. Auf dem Rücken ein kreisförmiger
Henkel. Um die Knöchel breite Ringe. — Alles mit brauner
und weisser Farbe zum Teil in spätapulischem Stil Aufgemalte
ist modern; antik sind einige wenige Reste von Zinnoberrot.
Zti Gruppe 4 (S. ijoj.
3955. (2877). L. 0,095. Griechenland, S. Sabour., 1884. — Abg.
Furtwängler, S. Sabouroff, über Text zu Tf. 47.
Kalbskopf, hinten mit Mündung und kleinem Henkel;
die Hörner durch kurze Schlingen (zum Aufhängen) vertreten.
Der Thon sehr blassrötlich; matte schwärzliche Firnisfarbe mit
Dunkelrot abwechselnd. Augen und Nüstern plastisch sehr
ausgeprägt. Aufgemalte Streifen; Dreiecke auf der Stirn;
die Konturen graviert. Sehr archaischer Charakter; stark
phönikisierend.
Zu Gruppe 7, 2 (S. 755).
395 6. (2886). H. 0,085. Griechenland, S. Sabour., 1884. — Abg.
Furtwängler, S. Sabour., über Text zu Tf. 52.
Menschlicher linker Fuss in Sandale; oben Alabastron-
mündung und kurzer breiter Henkel, auf dem eine r. Palmette.
Das Riemenwerk rot. Die Sohle mit schwarzen Punkten. —
Vielleicht altattisch.
Zu S. IS 7 ff- Bucchero- Vasen aus Italien.
Zu Grttppe 1 (S. 157).
39 57. (2914). H. 0,085. Dm. 0,095. S. Castellani, 1884.
Kleiner einhenkliger Kopt mit graviertem Zickzack und
eingedrückten Punkten.
Figiirl. Salbgef. — Bucchero-Vasen. 1005
3958. (Mise. 7888). H. o,i3. Dm. 0,17. Chiusi, aus dem Grab mit
dem bronzenen Sepulcraltron, vgl. 3903 — 3905.
Schüssel der Form No. 148, doch die seitlichen Ansätze
ganz nieder. Der Rand mit drei Rillen versehen.
3959. (Mise. 7888). H. 0,07. Dm. 0,16. Chiusi, wie 3958.
Desgl.; doch fragmentiert.
3960. (Dubl. 871). H. 0,07. „Italien".
Kleiner plumper Dreifuss; Mündung abgebrochen; teilweis
mit verbrannten Knochen gefüllt.
Zu Gruppe 3 (S. 160 ff).
3961. (36s). H. 0,095. Dm. 0,05. Vulci, S. Dor.
Kleine Schale der Form wie 1379.
Zu Gruppe S, J (S- l64ff-)-
3962. H. 0,11. Dm. 0,135. S. Dor.
Becher mit einem hohen breiten Henkel und kleinem
Fusswulst. Graue Farbe.
3963. (354). H. 0,10. Dm. 0,12. Vulci, S. Dor.
Schale mit eingebogenem Rande und einem hohen schmalen
Henkel; ohne Fuss. Graue Farbe.
3964. (278). H. im Dm. 0,055. Vulci, S. Dor.
Kleines Napfchen der Form wie 8962.
Zu Gruppe S, 2 (S. iöj ff.).
3965. (350). H. 0,06. Dm. 0,11. Vulci, S. Dor:
Schale der Form No. 120; ein Henkel abgebrochen. Fein
gravierte Ringe aussen herum.
3966. (3i2). H. 0,15. Vulci, S. Dor.
Kannchen der Form No. 162, doch der Hals hoher.
3967. H. o,o3. Dm. 0,125. (Auf dem Boden „I889" von Gerhard's Hand,
welche No. jedoch zu keinem Inventar stimmt.)
Flaches Schüsselchen mit zwei horizontalen Henkeln; der
Boden als Sieb durchlöchert.
3968. H. 0,135.
Feldflasche, ungefähr Form No. 1 1 ; die Mündung nach allen
vier Seiten ausgeweitet; die Henkel ab.
3969. H. 0,035. L. 0,14. (Unten „1892" von Gerhard's Hand wie auf 3967.)
Näpfchen mit einem horizontalen langen Henkel.
3970. (Dubl. 54). H. 0,07. Dm. 0,18. S. Koll.
Henkellose Schüssel.
IOOÖ Nachtrag. — Aelteste Gattungen. — Schwarzfig.
3971. (337). H- °.-°7- Com et o, S. Dor.
Henkellose Schüssel.
3 972. (23i6). H. 0,04. Gerhard's Hand.
Kleines henkelloses Näpfchen.
3973. H. 0,035. Dm. 0,09. (Unten „1890" von Gerh.' Hand, vgl. 3967).
Kleines Schüsselchen.
Zu S. i/S f. Gruppe 10, 1 (mit Flachreliefs).
3974. (2909). H. 0,225. S. Castellani, 1884.
Kanne, ungefähr Form No. 162, doch etwas höherer Hals;
der breite Henkel hat an seinem unteren Ansätze einen drei-
eckigen Ausschnitt und an zwei Stellen ein rundes Loch. Um
den Hals gepresstes Relief band: ein Stempel von fünf Figuren
viermal wiederholt: Greif (offener Schnabel, hohes Ohr, Flügel
aufgebogen), Löwe, Panther (Kopf von vorn), Mann im Knie-
laufschema mit undeutlichem Objekt in der R.; Schwan. Alles
nach r. bewegt. — Auf der Schulter flache Riefeln. — Sehr
altertümlich. Thon teilweis graubraun.
Zu S. 182 ff. Gr tippe 10, 2 (mit Hochreliefs).
3975. (TC. 629). H. 0,065. S. Koll.
Fragment. Oberteil einer in höherem Relief gepressten
Sphinx nach r. (Flügel aufgebogen; Innenzeichnung graviert).
Zu S. 193 ff. Italische Gefässe aus rotem Thon.
Zu 1631 f. (S. 195).
3 976. (TC. 7836). H. 0,405. Chiusi, tomba a ziro, 18S4. — Aus
Stücken.
Thronsessel von rotem ungeglättetem Thon, mit gra-
vierter Verzierung an der Aussenseite. Auf der Lehne mitten
Kreis mit Radien (teilweis falsch ergänzt), zu beiden Seiten in-
einandergestellte Vierecke, dann je eine Rosette aus Kreis-
segmenten. Um den Unterteil: neunmal ein Vierfüssler nach
r. mit gehobenem Schwanz und roher Andeutung aufgebogener
Flügel. Darunter Spitzen nach oben. — Im Sitz eine zylin-
indrische Oeffnung, um den Ganopus 3977 hineinzustellen.
J9 77. I(.. 7837). H. 0,42. Chiusi, in derselben tomba a ziro
wie 3976.
Canopus zu dem vorigen Sessel; auf dem rotbraunen
»ben I hon eine matt glanzende schwarze Schicht (geringe
iltertümliche Bucchero-Technik). Auf der Urne sind die
anliegenden Arme in Relief gebildet; der Kopf ist als
el gestaltet, an dessen Vorderseite in primitivster Weise
Augen, Nase und Mund angegeben sind.
Bucchero. — Schwarzfig. alt. Stil, nicht attische Gattungen. 1007'
3978. (417). H. o,i3. Dm. o,23. Chiusi, S. Dor.
Becken mit einem Ausschnitte an einer Seite; mit zwei
horizontalen Henkeln und drei niederen Fussansatzen. An
den Enden des Ausschnitts und auf dem Rande in der Mitte
zwischen jenen je ein plastischerWidderkopf von archaischem
Stil, anscheinend aus einer Form gepresst. — Grober roter
Thon.
Zu B. I.
Schwarzfigurige Gattungen des älteren Stils,
Zu S. 201. RhodiscJie Gattung.
3979. (2802). H. 0,275. Dm. 0,105. Kameiros, 1884.
Sehr schlanke Amphora. Blass rötlicher Thon mit hell-
gelblichem glattem Ueberzug. Henkel zweiteilig. Dekoration
mit braunschwarzer Firnisfarbe; am Hals Maandermotiv; auf
der Schulter vertikale Striche. Ueber den Bauch weg vertikale
Zickzackstreifen; unten) förmige Linien.
3980. (Bil. 63). H. 0,29. Ialysos, 18S1.
Askos, ungefähr Form No. 84, doch mit einer ausge-
bauchten Mündung und kleinem Fusswulste. Hellrötlicher
Thon mit einem teilweis abgeriebenen dünnen hellgelblichen
Ueberzuge. Ungefirnisst.
Zu S. 203 ff. Korinthische Gattung.
3981. H. 0,06. Dm. 0,11. Wahrscheinlich aus Griechenland.
Schale, der Form No. 120, nur ist der Rand nicht schräg.
Rötlicher Thon; geringer sohwarzer Firnis bedeckt das Ganze»
3982. (2120). H. 0,06. Dm. 0,11. Korinth, Ross.
Einfache Schale ohne Rand. Rötlicher Thon; schlecht
gefirnisst.
Zu S. 2ij. Chalkidische Gattung.
3983. (2905). H. 0,16. S. Castellani, 1884.
Kleine bauchige Amphora mit sehr engem und niederem
Halse; nach unten sich sehr zusammenziehend; der Fuss, der
fehlt, war klein. Auf dem Halse Kreis mit Punkt und je
zwei Linien daneben. Schulter: Stabornamente. Um den
Bauch: zwei grosse sitzende Sphingen (aufgebogene Flügel;
Gesicht rot; kreisförmig graviertes schwarzes Auge; zwischen-
IOo8 Nachtrag. — Schwarzfig.; älterer Stil.
beiden ein verschlungenes Ornament von Lotos und Palmette).
Hinten zwischen beiden fliegender Adler nach 1. Im Räume
kleine Rosetten. — Schöner hellrötlicher Thon. Aelterer echt
chalkidischer Stil.
Zu S. 217. Unbekannte (italische) Fabriken.
3984. (2903). H. 0,24. Aus der „Basilicata" nach Angabe des Na-
poletaner Händlers; 1884. — Vollständig erhalten.
Gefäss von pelikeartiger Form (No. 42); doch an Stelle
der Henkel zwei runde Statuetten, die mit ihrem Kopfe
etwas über den Rand der Vase ragen und unten mit den
Füssen auf einem halbrunden Vorsprung aufruhen. Das Gef'ass
schwarz gefirnisst (hellrötlicher Thon; geringer Firnis). Oben
ist eine Art von dreifachem Halsbande aufgemalt (drei Reihen
von Granatäpfeln, an Stielen nach unten hängend; mit röt-
licher Thonfarbe auf den Firnis gemalt). Die Statuetten:
a) bärtiger Mann im langen thongrundig gelassenen Mantel
aus dem nur die 1. Hand herauskommt; die R. eingestützt, ein-
facher Faltenzug; breiter schwarzer Streif auf dem Mantel
vorn herab; der 1. Fuss etwas vorgesetzt. Je drei lange Schulter-
locken; Halsband mit einem Granatapfel; auf dem Kopfe
scheint ein jetzt abgebrochener niederer Aufsatz gewesen zu
sein. Nasenspitze ab; Spitzbart; kleiner Schnurrbart; grosser
Kopf; sehr archaisch; die Figur hat etwas von semitischem I
Typus. — b) Frau in langem gegürtetem Chiton und einem
Schulterkragen (beide rot auf schwarz gemalt); 1. Fuss etwas
vor; beide Arme hängen herab; Halsband mit Granatapfel;
Aufsatz („Kalathos") auf dem Kopf. Sehr archaischer Typus.
Zu S. 263 ff. Attische Amphora, 2, y, Gmppe 2.
3985. (28o3). H. 0,24. Etrurien. Dem Museum vermacht von M. Schütze,
i883. — Stark ergänzt; die ganze Vase mit einer modernen
Thonschicht bedeckt und übermalt; das Antike musste dar-
unter herausgekratzt werden.
Hals mit alternierender Palmetten-Lotos-Kette (die Lotos-
blüten ohne Blättchenfüllung, die Palmetten geschlossen,
Henkel dreiteilig, unten durch Querstab abgeschlossen; daran
t das \alutcnornament an, das indes so gut wie ganz
modern ist. Schulter mit Stabornament.
A Ringer. Zwei bärtige nackte Männer ringen (r. Haar
der r. fasst den r. Unterarm des andern mit beiden
«■".de..: dieser 1. fasst mit der 1. Hand an die Schulter jenes.
Köpfe und Arme antik, die Körper fast ganz modern.
Attische Amphora. IOOQ
B) Wettlauf; falsch als Ringkampf ergänzt; 1. steht der
Richter oder Aufseher, nach r., in langem Mantel (Punkt-
rosetten) mit Stab; nur der untere Teil und ein Stück der
Mitte sowie Schulter und Hinterkopf sind antik. Von ihm
weg laufen zwei nackte Manner nach r., sich teilweise
deckend; Teile von Beinen und Mittelkörper beider antik;
nur der Kopf des vordem r. alt; Hände neu und falsch er-
gänzt.
Unter den Bildern nur schwarze Ringe bis zu den Strahlen.
Zu S. 268. Attische Amphora „a colonnette" .
3986. Unbekannte Herkunft.
Ein grösseres Fragment (H. 0,18 Br. 0,27) und drei einzelne
kleine. Von einer grossen bauchigen Amphora a colonnette;
innen gefirnisst. Rest des Bildes, dessen untere Begrenzungs-
linie erhalten. Sprengendes Viergespann in der Richtung aus
dem Bilde heraus (wie 1719, 1714); auf dem verkürzt darge-
stellten Wagen ist der Lenker bis zur Brust erhalten (langer
r. Chiton); auch sieht man die Hand des am Wagenrande
sich festhaltenden Helden und seinen Rundschild. L. ent-
fernt sich umblickend ein Bogen schütz mit erhobenem
1. Arm (enges Gewand, Goryt an der 1. Seite, Kopf fehlt). —
Die einzelnen Fragmente zeigen a) Rest eines ruhigen Vier-
gespanns nach r., vor dem ein Bock steht, b) Bein und Schild
eines ausschreitenden Kriegers, c) Pferdekopf und Schild
daneben. — Der Firnis dünn und ungleich aufgetragen. Der
Stil schon nahe dem spätem schwarzfigurigen.
3987. (2454)- H. 0,07. Br. 0,043. Athen, 1875.
Kleines Fragment von dem Bildstreif der Schulter und des
oberen Bauches einer grossen Amphora a colonnette; sehr
dicke Wandung. Oben Rest des Stabornaments. Erhalten die
nach r. bewegte, doch nach 1. umblickende Figur eines bärtigen
Mannes (Gesicht rot; rote Nackenhaarbinde ; langer weisser
Chiton, r. Schultermantel), der beide Arme emporstreckt (vom
r. nur Ansatz erhalten); r. Rest eines nach 1. vordringenden
Kriegers mit Schild. Zeus zwischen Herakles und Kyknos?
— Sehr altertümlicher Stil.
Zu S. 271. Attischer Dreifuss.
3988. (2850). H. 0,16. Dm. 0,17. Tanagra, S. Sabour., 1884. — In-
takt. — Abg. Furtwängler, S. Sabour., Taf. 49. 50, 1.
Form No. 198. — Deckel: Knopf fein ornamentiert.
Ringsum ein Bildstreif: Die Gruppe einer verschleierten F rau
64
I0I0 Nachtrag. — Schwarzfig.; älterer Stil.
zwischen zwei speerhaltenden Jünglingen im Mantel, r. und
1. ein jugendlicher Reiter, ist dreimal mit geringen Varianten
wiederholt; dazu zweimal die Gruppe einer Frau nach 1. mit
Kranz in der Hand, auf welche zu zwei nackte Jünglinge mit
Speeren eilen, den einen Arm vorstreckend, auf dem ein Ge-
wandstück; 1. ein jugendlicher Reiter.
Im Innern der Schale rote Doppelringe auf dem Firnis;
das Centrum unten ausgespart und darauf ein Gorgoneion
gemalt (Bart; weisses und rotes Detail).
Auf den Füssen: i) Iliupersis. Priamos (langer
Chiton) liegt rücklings gestürzt tot auf dem Altar (der karriert,
weiss rot schwarz); auf ihn zu schreitet von 1. der gerüstete
Neoptolemos mit vorgestrecktem r. Schild, von dem sich
eine Schlange erhebt und schwingt in der-R. den Knaben
Astyanax; r. steht Hekabe nach 1, und streckt flehend beide
Arme gegen Neoptolemos aus; r. hinter ihr ein gerüsteter
Troer, der die Lanze schwingt nach 1. und ein zweiter der
ebenfalls die Lanze nach 1. schwingt, doch bereits sich zur
Flucht nach r. gewandt hat. L. hinter Neoptolemos steht ein
Mann mit Speer, ruhig, in Mantel und eine Frau mit Speer,
welche die L. erhebt.
2) Gigantomachie. Zeus (kurzer Chiton, mit der R.
den Blitz schwingend) und Herakles (Löwenfell, bogen-
schiessend) besteigen beide mit dem einen Bein das bereits
galoppierende Viergespann nach r., unter dem ein Gigant
(gerüstet) liegt und ein Vogel fliegt und gegen das ein ge-
rüsteter Gigant mit geschwungener Lanze vordringt. Neben
dem Wagen, r. von Herakles schreitet Athena nach r. mit
geschwungener Lanze und Schild (Aegis mit Schlangen, nur
am Rücken angegeben).
3) Herakles und Amazone. Herakles, im Laufschritt
nach r., hat die zur Flucht gewandte, mit dem Oberkörper
sich umwendende und die Lanze schwingende Amazone am
Helm gefasst und bedroht sie mit dem Schwerte. L. steht
ein Jüngling im Mantel mit Speer und eine Frau, r. ein
Mann im Mantel mit Speer und eine Frau, als ruhige Zu-
schauer.
Recht altertümlicher, teilweis etwas ungeschickter Stil.
3989. (2? 58). H. o,og5; mit Deckel o,i6. Dm. 0,14. Böotien, S. Sa-
bouroff, 1884. — Intakt.
ekel. Knopf schwarz; umlaufendes Bild: Vogel mit
weiblichem Kopf zwischen zwei Manteljünglingen; an der
Attischer Dreifuss. — Lekythos. lül l
gegenüberliegenden Seite wieder Vogel mit weiblichem Kopf
zwischen zwei Schwänen, dann jederseits ein Vogel mit weib-
lichem Kopf und [aufgebogenen Flügeln und je ein Schwan.
Kleine Rosetten von der Art wie auf chalkid. Vasen im Räume;
der Rand mit Zickzackstreifen (derart wie auf chalkid. Vasen
besonders). Das Weiss ganz verblasst.
Im Innern der Schale nur ein ausgesparter Kreis. Füsse:
i) L. Dionysos, bärtig, im Mantel nach r., mit Trinkhorn;
von ihm weg läuft, sich umblickend ein Silen (mit auffallend
stark aufgebogener Nase); r. eineNymphe nach 1. mit Kranz.
2) Zug von drei Frauen (Nymphen, Hören?) nach 1.; die
mittlere hat den Mantel über den Kopf gezogen und streckt
einen Kranz heraus; die beiden anderen halten je einen Zweig.
3) In der Mitte ein Dämon nach 1. im Ausschreiten, in
kurzem Chiton, mit Rückenflügeln, von denen einer herab-
hängt, der andere aber aufgebogen ist; langes Haar; er hält
in der L. eine Lanze und streckt die R. empor. R. und 1.
ruhiger Jüngling im Mantel mit Speer.
Ziemlich flüchtig; kein Rot sondern nur Weiss aufgesetzt,
-das die Stelle des Rot vertritt.
Zu S. 282. Attische Lekythos, 1.
3990. (2885). H. 0,21. Dm. 0,10. Tanagra, S. Sabour., 1884. Intakt.
— Abg. Furtwängler, S. Sabour., Tf. 52, 3.
Form No. 174. Oben Palmettenkette. Dann vier Tier-
streifen: a) der oberste; Panther, Panther und Widder, Panther
und Reh, unter dem Henkel Sphinx (Gesicht weiss), b) Panther
und Stier dreimal, dazu ein Widder; Panther und Stier dreimal;
dann Panther Widder Widder; c) Panther und Widder zwei-
mal; Panther Stier; Panther Reh. — Mit Weiss und Rot.
3991. (2874). H. 0,175. Attika, S. Sabour., 1884. — Bestossen. —
Abg. Furtwängler, S. Sabour., Tf. 52, 2.
Form No. 174. Schulter mit Stabornament. Ausgespartes
Bildfeld vorn. Ein Jüngling im Mantel zwei andern gegen-
über, alle eine Hand etwas vorstreckend; oben drei aufge-
hängte kleine Tücher. — Steif.
Zu S. 283. Attische Lekythos, 2, Gruppe 1.
3992. (2804). H. 0,195. Dm. 0,105. Athen, i883.
Schulter: weidendes Reh zwischen zwei Panthern, welche
die eine Tatze heben.
Bauch vorn: Achill und Penthesilea. Achill im
Ausschreiten nach r. schwingt die Lanze (die der Maler
64*
1012
Nachtrag. — Schwarzfig.; älterer Stil.
vergass auszuführen); er ist nackt, hat korinthischen Helm
und r. Schild, von dem ein Schlangenvorderteil sich erhebt;
ihm gegenüber nach 1. die Amazone Penthesilea, in's r.
Knie gebeugt, die Lanze (nicht dargestellt) schwingend; kurzer
r. Chiton; Schild vorgehalten; w. Fleisch. Zwischen beiden,
unter AchilPs Schilde, ein nackter Jüngling am Boden, auf-
blickend. R. und 1. als Zuschauer je ein ruhiger Jüngling
im Mantel. — Flüchtig.
Zu S. 287. Attische Schale, 1, a, erste Gruppe, 2.
3993. 12891). H. 0,12. Dm. 0,265. Argos, S. Sabour., 1884. — Aus
Stücken und ergänzt. — Abg. Furtwängler, S. Sabour., Tf. 51.
Der Rand nur sehr schwach abgesetzt.
Innen: In der Mitte Kreis von Stabornament, rot und
schwarz auf ausgespartem Thongrund, und das Zentrum ganz
schwarz; darauf, mittelst aufgesetztem Weiss und Gravierung,
ein Gorgoneion: das Gesicht weiss; herausgestreckte Zunge,
Augenstern, Mund u. a. rot; die Haare rings und der Bart
sind graviert und schwarz gelassen.
Aussen: Unter den Henkeln flüchtige Lotosblüte, zu den
Seiten Palmetten, nur schwarz aufgemalt ohne Gravierung
oder Rot.
Bild A: Neun Frauen stehen eng nebeneinander nach
r., so dass immer eine die andere etwas verdeckt; in langen
faltenlosen Chitonen, die teilweis rot oder weiss punktiert oder
mit Gravierung verziert sind; alle neun werden von einem
Mantel bedeckt, dessen Zipfel die vorderste hält; dieselbe halt
zugleich in der L. einen Kranz. Die Arme der anderen sind
natürlich unsichtbar; der Mantel ist mit grossen r. und weissen
Punktrosetten verziert; rote Haarbinden; Gesichter weiss. R.
vor ihnen steht ein Jüngling nach 1., ruhig, im kurzen
.Mantel. L. hinter den Frauen ein gleicher (Oberkörper
modern) und einer in langem Mantel mit weissen Rosetten;
sehr flüchtig.
Bild B: Sieben gleiche Frauen nach r., die vorderste
wieder einen Kranz haltend; der Mantel ist rot mit weissen
Punktrosetten; r. davor steht der Jüngling mit kurzem
Mantel; 1. dahinter der langbekleidete Jüngling (rotes Haar)
und der mit dem kurzen Mantel der sich zu ihm umwendet
dies Motiv wohl auf A zu restaurieren). Nur das Nötigste
graviert.
Zu S. jog. Attische Schale, 2.
3994. g33). II. 0,06. Dm. 0,11. Nola, S. Koll.
Kleine Schale sehr altertümlicher Form, etwa wie Form
Att. Schale. — Späterer Stil. Amphora. I0l3
No. 98, nur viel niedriger und mit etwas höherem Fusse.
Zwischen den Henkeln ein ausgesparter Streif; sonst gefirnisst.
Der Thon ist der schöne rote attische.
Zu B. 2.
Schwarzfigurige Gattungen des späteren Stils.
Zu S. 333. Attische Amphora, 2, cc, zweite Gruppe, 2.
3995. (2829). H. 0,18. Italien, S. Sabour., 1884.
Sehr ahnlich 1839.
A) Eine Aroazone (enger Anzug ohne Aermel; hohe
Mütze; Pelta auf dem Rücken; zwei Lanzen in der R.) reitet
im Schritt nach r.; ihr voran schreitet behutsam eine Ama-
zone zu Fuss, mit dem Rundschild sich deckend, den Speer
in derR.; sie hat kurzen roten Chiton, Panzer, Mantel auf den
Schultern; Helm. Flüchtige buchstabenartige Zeichen im
Räume.
B) Amazone auf einem ruhigen Viergespann als Lenkerin
(kurzer Chiton, Panzer, Helm). Daneben eine Palme. Buch-
stabenartige Zeichen im Räume.
Zu S. 335. Attische Amphora, 2, ß, erste Gruppe.
3996. (2833). H. 0,27. Aegina, S. Sabour., 1884. — Aus Stücken; Er-
gänzung ohne Bemalung. — Abg. Furtwängler, S. Sabour.,
Tf. 48. 52, 6.
A) Iliupersis. Rücklings auf den Altar gestürzt liegt in
der Mitte der lebende doch entsetzte Pri am os (langer Chiton,
weisser Bart und Haar); auf ihn ein dringt mit gezückter Lanze
Neoptolemos, im Begriffe ihn zu durchbohren (Ochsenkopf
als Schildzeichen); gegen ihn wendet sich flehend mit er-
hobenen Händen eine Frau (Andromache?), während eine
zweite (He kabe?) den Priamos bejammert. Unter dem Schilde
des Neoptolemos ein nach r. laufendes umblickendes er-
schrecktes Mädchen. L. ein Zuschauer in langem Gewände
(nur Unterkörper erhalten); r. eine Frau nach r., die L. jam-
mernd auf den Kopf legend, vor einem nach 1. sitzenden
Mann (Oberkörper fehlt) im Mantel mit Stock.
B) Rüstung. In der Mitte ein Jüngling nach r., der sich
eben die Beinschiene anlegt (kurzer Chiton; Schwert); r. vor
ihm eine Frau, die ihm Schild und Lanze hält. R. und 1.
je ein vollgerüsteter Krieger.
jo Nachtrag. — Schwarzfig.; späterer Stil.
Sehr sorgfältige Ausführung und die Zeichnung strenger
als sonst in der Gattung.
3997. (2910). H. o,39. S. Castellani, 1884. — Vgl. Auctionscatalog der
coli. AI. Castellani, Rom 1884, No. 59.
A) Grosse Maske des bartigen Dionysos von vorne; das
Gesicht ist nur mit Konturen auf den Thongrund gezeichnet,
die Haare und der Bart schwarz und graviert; Epheukranz;
je zwei lange Seitenlocken. Es gehen Zweige von ihm aus.
Zu beiden Seiten je ein grosses Auge (weiss und schwarz).
B) Grosse Maske eines Silen, von der der Dionysos nur
durch den lachenden Mund (emporgezogene Mundwinkel) und
die Pferdeohren unterschieden; zu beiden Seiten wieder je ein
grosses Auge. Unter den Henkeln bleibt nur geringer Raum
frei, weshalb das typische Ornament hier wegfallt; stattdessen
ist jederseits ein nach r. laufender (r. Knie zur Erde gebeugt)
und umblickender ithyphallischer Silen gebildet.
Der gewöhnliche etwas flüchtige Stil dieser Gruppe.
3998. (80). H. 0,19. S. Koll.
Schwarz gefirnisste Amphora; nur der unterste Teil des
Bauches ist ungefirnisst; einige rote Streifen auf dem Firnis.
Form ungefähr No. 45, doch setzt Hals, Schulter und Bauch
nicht scharf ab.
Zti S. 3ji. Attische Prothesis- Amphora.
3999. (2893). H. 0,49. Athen, S. Sabour., 1884. — Aus vielen kleinen
Stücken; vielfach beschädigt; Weiss und Rot ab. Abg. Furt-
Wängler, S. Sabour., Tf. 52, 4.
Form No. 34. Unten hohl, ohne Boden.
Mündung: Weisse Schlangenlinie.
Hals: A) Eine klagende Frau, beide Hände erhebend vor
zwei ihr zugewandten gleichen Frauen, in Chiton und Mantel.
— B) Zwei Frauen klagend sich gegenüber; eine dritte abge-
wandt. Unten Mäander und abwärts gekehrte Lotosknospen.
Schulter: Stabornament.
Bauch: Umlaufendes Bild. Auf einer Kline liegt der
verhüllte Tote (kurzes Haar, r. Binde daran, Nase und
Untergesicht erg.); eine Frau (Mutter? kurzes Haar) r. hinter
ihm ist im Begriffe seinen Kopf auf dem Kissen zurecht zu
en; eine andere 1. (Gattin? ion. Chiton mit weiten Aermeln,
kurze Haare) beugt sich klagend auf seinen Kopf herab. L.
davon zwei nach 1. gewandte klagende Frauen, von denen
1. sich nach der andern umwendet. L. am Fussende der
eine dritte klagende Frau, nach r. Unter der Kline
Attische Amphora. — Kanne. IOI."
und zwar unter dem Kopfende kniet ein kleines Mädchen
nach r., das beide Arme gegen das Gesicht schlägt (beschädigt
und sehr undeutlich). L. sitzt ein Greis (der Vater) nach 1.,
die Hände gegen den Kopf schlagend; von 1. naht der Zug
der Männer die paarweise heranschreiten, den 1. Arm unter
dem Mantel, die R. vorstreckend; dreimal zwei Jünglinge,
nach r.; dann bricht der Zug um; es folgen zwei bärtige
Männer nach 1., die gegen das Kopfende der Kline zu-
schreiten.
Zu S. 299- Attische Kanne, i; zweite Gruppe.
4000. H. 0,22. — Aus vorgefundenen Fragmenten nach meiner An-
gabe ergänzt.
Das Bild seitlich von Palmettenbändern umsäumt. —
Peleus und Thetis im Ringkampf; er trägt einen Schurz
um den Leib, das Schwert an der Seite; er ist bärtig. Thetis,
in Chiton und Mantel, hält in der L. einen Fisch am Schwänze;
keine Verwandlung angedeutet. Einige Zweige gehen von ihr
aus. — Sorgfältig.
4001. (2881). H. 0,17. Attika, S. Sabour., 1884.
Mündung schwarz. Frau am Brunnen. Das Brunnen-
haus ist durch einen Triglyphenfries (?) oben angedeutet; r.
eine Löwenmaske aus der Wasser rinnt; die Frau setzt das
1. Bein auf eine Basis unten und hält so die Hydria unter das
Löwenmaul (ion. Chiton; Mantel). Zweige im Raum.
Zu S. 405. Attische Kanne, 2. a., Grtippe 2.
4002. H. 0 23. — Aus vorgefundenen Fragmenten nach meiner An-
gabe ergänzt.
Apollon als Kitharöde steht ruhig nach r. (Mantel; spielt
die grosse Kithara); vor ihm geht nach r., sich umblickend
Hermes (kurzer Chiton, Chlamys, hoher Petasos, Kerykeion
in der R., dessen Ende nicht angegeben; Stiefel mit nach
hinten herausstehenden aufgebogenen Flügeln). L. eine Frau
(Artemis oder Leto) nach r., nach 1. umblickend, eine Blume
in der L. Das Bild ist nach 1. unvollständig; es folgte offenbar
noch eine Gottheit.
Zu S. 40/. Attische Kanne, 2, a, Grttppe J.
4003. (2886). H. o,n. Attika, S. Sabour., 1884. — Abg. Furtwängler,
S. Sabour. Taf. 50.
Das ausgesparte Bild auf weissem Grunde nur oben durch
flüchtiges Stabornament begrenzt. Bärtiger Hermeskopf nach
r. mit flachem r. Petasos auf; r. ragt das Kerykeion empor.
I0I6 Nachtrag. — Schwarzfig.; späterer Stil.
Zu S. 412. Attische Lekythos, 1, Gruppe 3, a.
4004. (Dubl. 1052). H. 0,08.
Oberteil fehlt. M'änade tanzend zwischen zwei tanzenden
Silenen; Zweige gehen von ihr aus.
Zu S. 418. Attische Lekythos, 1, Gruppe 5, a.
4005. H. 0,12.
Nur Ornamente: gegenständige Palmetten - Lotoskette
mit Weiss).
Zu S. 433. Attische Lekythos, 2, Gruppe 4.
4006. (Dubl. 63o). H. 0,18. Athen.
Das Bild vö lig zerstört; nur kleiner Rest schwarzen
Firnisses.
4007. (Dubl. 1085). H. o,i3. Wahrscheinlich Griechenland.
Desgl.; Rest der schwarzen Palmetten auf dem weissen
Grunde.
Zu S. 43g. Attische Pyxis, 2.
4008. (2889). H. 0,10; mit Deckel 0,15. Dm. 0,08. Attika, S. Sabou-
roff, 1884. '
Bauch. Umlaufendes Bild: Peleus mit Thetis ringend
im gewöhnlichen Motiv (Peleus mit Schurz); 1. in der Luft
hinter Peleus eine dicke Schlange oder Seeungeheuer (sehr
flüchtig). Thetis will zu einem Altare fliehn, der r. steht
(thongrundig, ohne Basis); dahinter eine Palme. Es folgt r.
eine entfliehende und umsehende Nereide, die Arme aus-
streckend (langer Chiton, Schultermantel). R. ein zweiter
gleicher Altar mit Palme. Dann drei nach r. laufende Ne-
reiden im gleichen Gewand wie die vorige, alle umsehend
nach 1. und die Arme ausstreckend. — Flüchtig; fast kein
Rot und nur Weiss aufgesetzt; Arme und Gesicht meist auf
Thongrund weiss ; Rot nur zu einigen Tupfen. Zweige -
füllung.
Deckel. Zwei rennende Viergespanne nach r., getrennt
je durch eine Zielsäule (wit Weiss); die Lenker haben den
langen weissen Chiton und r. Haarbinde; sehr flüchtig. Im
Räume zur Füllung buchstabenartige Zeichen:
MA/KAr-KK
In der Büchse noch der Rest einer weissen Masse.
4009. (2888). H. 0,06; mit Deckel 0,095. Dm. 0,075. Attika, S. Sa-
bouroff, 1884.
Form wie vorige, doch fehlt der dreiteilige Fuss, der ab-
I »rochen.
Att. Lekythos. Pyxis. Schale u. a. 1017
Bauch: In der Mitte eilender bärtiger Dionysos nach
r., umsehend nach 1. (r. Bart, langer Chiton, Schultermantel),
in der einen Hand das Trinkhorn vorstreckend. R. und 1. je
ein Reiter auf ithyphallischem Maultier (das 1. hat einen
Kranz am Phallos); 1. ist es eine M'änade in ganz kurzem
Reiterchiton (weisses verblichenes Fleisch); r. ist es ein Silen
mit rotem Bart. Hinten noch einmal Dionysos, ruhig
stehend (weisser Chiton, Mantel mit Tupfen, weisser Bart;
Trinkhorn) zwischen zwei Silenen mit dicker weisser Ring-
binde um den Oberarm; der 1. die L. erhebend.
Deckel (etwas beschädigt): viermal wiederholt ist ein
lagernder Jüngling im Mantel nach 1. (weisse Tupfen), auf
den ein anderer nackter Jüngling eiligst zuläuft (einmal hat
letzter den Ansatz eines Schwanzes).
Höchst flüchtig und roh.
Ztt S. 441. Attische Schale, 1, Gruppe 2.
4010. (Dubl. 262). H. 0,07. Dm. 0,12. Alte kgl. S.
Auf dem Streif um den Bauch aussen schwarze Palmetten
und ein Epheublatt in der Mitte.
Zu S. 45 2 ff. Attischer Napf.
4011. (2529). H. 0,08. Dm. 0,09. Kleonae.
Form No. 98. Sehr dünnwandig. Schwarz; unten ge-
kreuzte feine Striche.
Zu S. 462. Verschiedene Formen.
4012. (1959)- H. 0,18; mit Henkel 0,235. Chiusi, 1846 (von Francois
ausgegraben). — Aus Stücken und ergänzt. — Abg. Arch.
Ztg. V (1847) Taf. 8, 1. 2 S. n3 ff. ; Panofka, Antikenkranz z.
Winckelm.-Feste 1849, No. 2.
Kantharos, Form No. 294. Henkel vierteilig. Auf der
Innenseite des Randes ein Streif nach unten hüpfender Del-
phine (Maul rot; Unterseite des Bauches mit etwass verdünntem
Firnis) ; auf der Aussenseite des Randes schwarzer Epheukranz.
Der Bauch besteht aus einem in eine Form gedrückten un-
bärtigen Gesicht jederseits (Augen und Brauen mit schwarzem
Firnisstreif); etwas ägyptisierender Typus; Nasen ergänzt;
Löcher für Ohrringe. — Auf dem Fusse Strahlen nach unten.
4013. (i960). H. 0,235. Chiusi, wie 4012.
Wie 4012.
I0Ig Nachtrag. — Schwarzfig.; späterer Stil.
4014. (2823). H. 0,21. Dm. 0,22. Attika, S. Sabouroff. — Abg. Furt-
wängler, S. Sabouroff, Taf. 52, 5.
Toilettengefass mit Deckel, wie 2109. Am Rande der
Mündung Stabornament.
4015. (2824). H. 0,21. Dm. 0,22. Attika, S. Sabouroff.
Gegenstück zu 4014.
4016. (2880). H. 0,14. L. o,33. Attika, S. Sabouroff. — Abg. Furt-
wängler, S. Sabouroff, Taf. 52, 1.
Firstziegel; Form No. 234, doch am vorderen Ende ein
plastischer vorspringender Kopf (archaischer weiblicher
Typus mit hoher Stephane; in Terrakottentechnik mit weissem
Ueberzug; Chitonansatz hochrot). Der obere Teil ungefirnisst
und mit gravierten Schuppen versehen. Am Rande der offenen
Seite schwarzes Lotosknospenband. Ein Loch in diesem
Rande, dem wahrscheinlich ein zweites in einer jetzt fehlenden
Stelle nahebei entsprach, diente zum Befestigen dieses First-
ziegels an den nächstfolgenden. An den Seiten Bildstreif:
a) zweimal zwei Frauen die sich gegenüber sitzen, in Män-
teln; die 1. sitzen je auf einem Klappstuhl, die r. auf einem
Sessel mit in Schwanenkopf endender Lehne; die r. hält je-
weils einen Kranz. — b) Zweimal die Gruppe einer Frau 1.
und eines Jünglings r., die sich gegenüber sitzen in Mänteln;
der letztere hält je ein Scepter. — Auf beiden Bildern hängen
oben Tücher; unten steht eine Truhe.
4017. (2652). H. 0,07. Dm. 0,07. Athen, bei Ag. Triada, 1879.
Kleine Glocke, Form No. 205, mit Bügelgriff. Oben in
der Mitte ein Loch (zum Einhängen eines Schwengels?). Ge-
firnisst; auf einem von feinen plastischen Rändchen umge-
benen ungefirnissten Streifen Doppelpunktreihe und die mit
der Verfertigung gleichzeitige ionische Inschrift (schwarz
aufgemalt und so gestellt dass die unteren Enden der Buch-
staben nach dem Bügel zu stehen)
A I A N T I A ß : £ I M I
4018. (948). H. 0,05. Dm. o,i3. S. Koll.
Sogenannter Kothon, Form No. in; mit einem Henkel.
iwarz; um die Mündung ein Streif mit schwarzen Punkten.
Zu S. 464. Böotisch.
4019. (2817). H. 0,295. Böotien, S. Sabouroff.
Kantharos, ungefähr Form No. 197, die Henkel mit
/wischenstutzen und mit Ansätzen aussen. Ganz schwarz.
Attisch. — Böotisch. — Unterital. — Etrusk. 1019
4020. (2717). H. 0,06. Dm. 0,11. Exarchos in Lokris; — 1880. —
Vgl. Röhl, inscr. antiqu. No.*298a.
Kleine tiefe Schale, etwa Form No. 277, doch flacher.
Innen eingekratzt in das fertige Gef'äss rr/.a Kalfl)ixQuitog
N I K A (das A gilt doppelt)
KAHKfc
Das Gef'äss selbst kann der Technik nach auch attisch sein.
Zu S. 473. Unbestimmt unter italisch, 3, ß.
4021. (517). H. 0,12. Vulci, S. Dor.
Alabastron, Form No. 289. Rötlicher Thon; ungefirnisst;
braunschwarze Streifen.
4022. (934). H. 0,06. Dm. 0,14. Nola, S. Koll.
Form No. 216. Guter roter Thon. Am Rande schwarzes
Zickzack. — Wohl kampanisch.
4923. (943). H. 0,08. Dm. 0,12. Nola, S. Koll.
Napf (ungefähr Form No. 214; eingebogener Rand). Auf
dem ungefirnissten Streif zwischen den Henkeln zweimal
Kreis mit Punkt, von vertikalen Zickzacklinien umgeben. —
Wohl kampanisch.
Zu S. 473 ff. Etrtcskische Gattung.
4024. (2904). H. 0,34. Dm. o,3 1. Angebl. Rom, vor der porta S. Gio-
vanni, 1884
Amphora a colonnette, Form No. 22. Auf der Mündung
oben unverbundene Knospen; auf den Scheiben über den
Henkeln je ein schwebender Vogel mit weiblichem Kopf; das
Gefieder graviert. Auf dem äusseren Rande Epheublätter.
Hals schwarz. Bauch ungefirnisst; unter den Henkeln grosse
Voluten mit Palmettenfüllung, welche die Bilder trennen.
A) Zwei Silene eilen nach r. ; sie füllen die ganze Seite;
sie strecken beide Arme aus; der vordere blickt um. Sie sind
stark ithyphallisch, haben langen Haarschopf und weisse
Pferdehufe. Auch ihr Schwanz ist weiss. Ihre Augen sind
länglich und weiss; der Gesichtskontur ganz graviert. Vom
Boden spriessen zwei grosse Lotosblumen.
B) Eine Nymphe entflieht nach 1. (schurzartig umge-
schlungenes Gewand; fliegender Haarschopf, Gesicht fehlt);
r. hinter ihr ein Silen in obscöner Geberde; er ist ebenfalls
pferdehufig. R. unten eine geschlossene Blüte, oben ein
schwebender grosser Vogel.
i020 Nachtrag. — Schwarzfig. — Rotfig.
Der braunschwarze Firnis ist ungleich aufgetragen und
deckt nicht. Der Thon hat hat einen dünnen feinen hellröt-
lichen Ueberzug.
4025. (2912). H. 0,28. Orvieto, 1884.
Sogenannter Stamnos, ungefähr Form No. 39, doch mit
engerem und höherem Halse.
Stumpfer hellrötlicher Thon, rote Firnisfarbe. Auf beiden
Seiten ein ausgespartes Bildfeld, darin
A) Ornament; ein Stamm an dem beiderseits abwärts ge-
bogene spiralförmige Ranken ansetzen.
B) Zwei Reihen von je drei breiten Blättern (oder dicken
Knospen?) die durch Bänder untereinander verbunden sind.
Beide Ornamente sind mir sonsther unbekannt.
4026. (2908). H. 0,12. L. 0,46. Br. 0,27. S. Castellani, 1884.
Grosses Becken wie i6o5; rechteckig, auf vier kurzen
Füssen (von denen einer ab), mit je einem Henkel an jeder
Schmalseite und einem Ausschnitt an der einen Langseite.
Heller feiner gelblicher Thon; mit geringer violetschwärz-
licher Firnisfarbe bemalt. An den Schmalseiten: Ranke und
Blume (?). Auf der einen Langseite: dreimal ein Jüngling
der ein Pferd nach r. führt, jedesmal durch eine Palmette
unterbrochen. — L. neben dem Ausschnitt : Frau und Jüng-
ling lagern nach 1. (Kissen unter dem Arm); sie hält einen
Kranz, er eine Schale mit dem Zeigefinger an einem Henkel
nach Kottabosart. Punktrosette im Räume. R. vom Aus-
schnitt: lagernder bärtiger Mann nach r., die Schale nach
Kottabosart gefasst, vor ihm steht auf einem Untersatze ein
grosser tiefer Napf ; hinter demselben eine Frau, die Doppel-
Mute blasend. — Alles ist nur als Siluette aufgemalt ohne
jede Innenzeichnung, flüchtig.
Vielleicht ist das (bis jetzt wohl ganz isolierte) Geiäss
kampanisch.
Zu C. I. Attisch-rotfigurige Vasen. Strenger Stil.
Zu S. 481 ß. Amphora.
4027. (2911). H. 0,27. Dm. 0,24. Altamura, gef. 1874, erst beim
can. Fatelli in Ruvo, dann S. Castellani; 1884. — Intakt. —
Abg. Annali d. Inst. 1877, tav. W; p. 410 (Jatta). Vgl. Heyde-
mann in den Ber. d. sächs. Ges. d. Wiss. 1878, S. 145, 9.
Amphora a colonnette, Form No. 48 Am Halse ab-
wärts gekehrtes schwarzes Lotosknospenband. Unten Strahlen;
■ mst keine Ornamente.
Etrusk. — Att, streng rotfig. Amphora. 102 1
A) Herakles zum Brunnen gehend. Herakles eilt
im Laufschritte nach 1., in jeder Hand eine grosse Spitz-
amphora (mit horizontalen Bändern von verdünntem Firnis);
er hat das Löwenfell um (Rachen im Nacken); der Bart und
Rand der Haare mit schwarzen Reliefpunkten. Augapfel als
Kreis mit Punkt. Kein verdünntes Muskeldetail. Feine
Zeichnung.
B) Fels an dem nach 1. der Kopf eines Maulesels (?)
mit geöffnetem Maul als Brunnenmündung hervorspringt;
unten eine Basis (darauf eine schwarze Schlange gemalt), auf
welcher eine grosse Amphora steht.
Zii S. Jfoi. Krater.
4028. H. 0,28. Dm. o,3i. Unbekannter Herkunft; der untere Teil nach
meiner Angabe ergänzt; sehr beschädigt.
Glockenkrater, ungefähr Form No. 49, doch von stren-
gerem Umriss, weniger ausgeschweift. Auf dem Rande Epheu-
kränz (die Blatter ausgespart, die Zweige rot aufgemalt). Die
Henkel fehlen. Unter dem Bilde je ein Mäanderstreif.
Komos. A) In der Mitte taumelt ein Jüngling nach 1.,
mit derbem Stock in der L., die R. erhoben, den Kopf um-
gewandt und gesenkt (Mantel); r. folgt ihm ein zweiter (im
Mantel), der einen Skyphos auf der R. trägt und emporblickt;
1. vor ihnen nach r. gewandt ein die Doppelfiöte blasender
Jüngling (sehr beschädigt).
B): R. steht ein Jüngling nach 1., auf den Stock vorge-
lehnt, die R. eingestützt, einen Skyphos auf der vorgestreckten
L.; auf ihn zu schreitet nach r. ein Mädchen (langer Chiton;
Wulstbinde im Haar; Gesicht zerstört), die Doppelflöte blasend
und ein hüpfender singender Jüngling, der das 1. Bein hebt
und den Stock in der R. schwingt. Mantel auf dem 1. Arm.
Alle mit Binden im Haar. Kleine Zipfel und Punkte am
inneren Rande der Haare. Augenkontur geschlossen, Pupille
nach innen gerückt. Der entwickelte strenge Stil.
Zu S. 503 ff. Stamnos (Form No. 39).
4029. (894). H. o,3 1. Vulci, S. Dor. — Aus Stücken; Fugen über-
malt und Kleines erg.; sonst alles echt.
Die Mündung einfach schwarz. Um den Schulteransatz
Stabornament (gew. Technik). Unter dem Bilde nichts;
unten aber schw. Strahlen (gew. Technik); ein rotes
Wülstchen zwischen Fuss und Vase. Der Fuss schwarz.
Henkel breit. Alle übrige Dekoration ist mit thonroter
Farbe auf den Firnisgrund aufgemalt. Ueber und unter
I022 Nachtrag. — Att. rotfig.; streng.
den Henkeln je drei Palmetten, durch Ranken verbunden.
Auf den Vorderseiten je eine Figur eines etwas betrunkenen
Leierspielers.
A) Nackter bärtiger Mann, nach r. schreitend und eine
sehr lange Lyra (sieben Saiten) spielend; er hat einen dunkel-
roten Epheukranz um Hals und Brust; einen Epheukranz
auch im Haar; sehr langer] spitzer Bart; Mund zum Singen
geöffnet.
B) Nackter Mann desselben Typus, ebenso mit Epheu an
Brust und Kopf bekränzt; er hüpft und hebt das 1. Bein hoch;
auch er spielt die Lyra und scheint zu singen. Ein Gewand
fallt von seinem 1. Arm herab. Teil des Mittelkörpers erg.
Die Innenzeichnung ist graviert; alterer strenger Stil; be-
sonders die Kopftypen noch wie im schwarzfig. Stil. Unter
dem Fusse eingekratzt A.
4030. (2922). H. o,36. S. Castellani, 1884. — Stark bestossen.
Zwischen Gruppe 2 und 3 gehörig. Auf der Lippe Eier-
stab. Unter und über den Henkeln Palmettenornament. Die
Henkel noch breit. Der Fussrand ungefirnisst. Unter dem
Bilde Mäander.
A) Sehr zerstört. R. steht der bärtige Dionysos in langem
Chiton und Mantel nach 1.; langes Haar auf dem Rücken; er
hält in der R. einen grossen Rebzweig und in der L. einen
Kantharos. In denselben giesst ihm eben eine Nymphe ein,
so dass etwas überläuft; sie trägt faltenlosen Chiton mit zwei
breiten Streifen an der Seite herab und Mantel (ihr Oberkörper
fehlt ganz).
B) In der Mitte ein ruhig nach r. stehendes Mädchen
(ion. Chiton, Mantel, Haube) das die Doppelflöte bläst;
1. hinter ihr eine zweite Frau (ion. Chiton, Mantel) die einen
egel in der R. hält. R. voran schreitet in tanzendem
Schritte ein sich nach 1. umblickendes Mädchen in kurzem
bis zu den Knieen reichenden Chiton mit Ueberschlag, ohne
Gürtel und mit Haube; sie hält in beiden Händen Krotalen.
Der entwickelte strenge Stil.
'/.u S. $ii. Kanne,
4031. H- °;I4. Anika, S. Sabouroff. — Abg. Furtwängler,
S. SabourolT, Taf. 50, 3.
deine leine Kanne; kleeblattförmiger Ausguss; niederer
ikel. Ueber dem Bilde feinster Palmetten- und Lotosfries.
steht nach r. und hält in jeder Hand eine Flöte; unten
Stamnos. — Kanne. — Lekythos. 1023
ein brennender Altar. Er hat langes Haar und ein Diadem
darin. Feine Zeichnung.
Zu S. 512 ff. Kanne in Kopfform.
4032. (2837). H. 0,175. Griechenland. S. Sabouroff.
Weiblicher Kopf mit Kannenmündung, wie 2 191 ff. Aus-
nahmsweise erhebt sich hinter dem Vorderhaar eine Stephane,
die einen weissen Ueberzug zeigt, darauf einfaches Ornament
(x) mit teilweise roter Füllung.
4033. (2919). H. 0,135. s- Castellani, 1884. — Intakt.
Exceptionelles Prachtstück. Kopf eines bärtigen Mannes;
derselbe ist, nachdem er aus der Form kam, nachmodelliert
worden. Straffe Halsmuskeln; individueller Ausdruck des
etwas schiefen Gesichts; freundlich lächelnd. Der Bart wie
das Vorderhaar mit in Relief aufgesetzten spitzen Punkten
besetzt, der Bart natürlich gefirnisst wie das Haar. Weiss
aufgemalter Oelkranz um den Kopf. Kannenmündung und
Henkel wie an 2 191 ff.
Zu S. j ijf ff. Lekythos, a.
4034. (1281). H. 0,28. Nola, S. Koll.
Form wie 22öS ff. Der Hals schwarz; die Schulter unge-
firnisst; darauf auf und abwärts gewandte schwarze Pal-
metten; oben schw. Stäbchen. Auf dem obersten Rand des
Bauches Netzornament. Der dicke Fusswulst ungefirnisst.
Alles Uebrige einfach gefirnisst.
4035. (1283). H. 0,28. Nola, S. Koll.
Ebenso.
4036. (2806). H. 0,215. Lesbos (Methymna); Gesch. von A. Conze,
1884. — Oberfläche sehr beschädigt.
Hals und Schulter ungefirn.; auf letzterer schwarze Pal-
metten. Am Bauchrand oben Mäander. Bild: stehender bärtiger
Mann nach 1., den Stock in der R. aufgestützt, die L. unter
dem Mantel in die Seite gestemmt.
Zu S. S2S ff. Alabastron, a, Gruppe 1, ß.
4037. (2835). H. 0,16. Attika, S. Sabouroff. — Abg. Furtwängler,
S. Sabouroff, Taf. 54.
Oben dünnes schw. Stabornament. Umlaufendes Bild
ein Greis (Nereus) steht nach 1. (langer ion. Chiton, Mantel,
weisser Bart und kurzes weisses Haar) und stützt ein Scepter
auf. Auf ihn zu eilen im Laufschritte zwei Mädchen (Nerei-
I024 Nachtrag. — Att. rotfig.; streng.
den), welche den einen Arm erschreckt vorstrecken; die erste
hat faltenlosen getupften Chiton, den sie mit der L. höher
hebt; die zweite hat gewöhnlichen ion. Chiton und Mantel
und hält einen Fisch in der R.; sie blickt sich um (nach der
nicht dargestellten Gruppe von Peleus und Thetis).
Alabastron; das Bild auf den schw. gefirnissten Grund farbig auf-
gemalt und graviert.
4038. (2836). H. 0,15. Attika, S. Sabouroff. — Abg. Furtwängler,
S. Sabouroff, Taf. 54.
Form wie Form No. 239; Technik wie an 2239 ff.; ganz
gefirnisst; unter den Ansätzen ein r. Ring; unter dem Bilde
ein gleicher.
A) Frau nach r., ruhig und steif stehend mit geschlosse-
nen Beinen; in enganliegendem ion. Chiton, der mit Thon-
farbe gemalt; Gürtel und Saume sind dunkelrot; M'äntelchen
über den Schultern; Haare aufgebunden; Ohrring; Armbänder.
Sie streckt die L. vor; die Hände leer. Fleisch weiss.
B) Frau schreitend nach r. und nach 1. umblickend; sie
hebt zierlich mit der R. den Chiton und hält eine Blüte in
der vorgestreckten L.; sonst wie die vorige.
Innenzeichnung sorgfältig graviert; alles zierlich und fein;
strenge Typen.
Zu S. 542. Schale, 1, a, Gruppe 2, «.
/ 4039. (2818). H. 0,075. Dm. 0,18. Korinth, S. Sabouroff. — Abg.
Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 53, 3.
Innen: Ein Jüngling gebückt nach r. schreitend, mit
grossem Rundschild in der L. (schw. Ochsenkopf darauf) und
attischem Helm in der R.; Beinschienen; r. Binde im kurzen
Haar. Geritzter Haarkontur; verd. Muskeldetail. Ringsum
steht HOTAU KAU3*.
4040. (2820). H. 0,065. Dm. 0,185. Korinth, S. Sabouroff. — Abg.
Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 53, 2.
Innen: Ein Jüngling schreitet nach r., den Knotenstock
in der R., eine volle Schale auf der L.; Mantel um die Schultern;
mit r. Epheu bekränzt. Haarkontur nicht geritzt. Kein
Muskeldetail. Rings steht (flüchtig):
+ AIPIA KAUO*. XaiQt'a[g] xalöc.
4041. '. Vulci, 1884. — Abg. Arch. Ztg. 1884, Taf. 17, 1. 2.
Vier kleine Fragmente. Davon gehörten: 1) zwei zu einer
niederen tiefen Schale oder Napf, dessen Form nicht mehr
genau festzustellen ist. Erhalten sind Reste von 7 Figuren.
Alabastron. — Schale. \oi5
R. am Ende Palmettenrest. In der Mitte steht ein nackter
lorbeerbekränzter Jüngling nach r. und halt eine rote
Blume in der R. und streckt die L. vor gegen einen nach 1.
sitzenden Jüngling, um dessen Unterkörper ein zierlich ge-
fältelter und mit Pünktchen besäter Mantel geschlungen ist;
er streckt Jenem die R. entgegen und hält in der L. eine
r. Blume; er ist mit Epheu bekränzt. Beide haben kleinen
Backenbartflaum und gravierten Haarkontur. — R. hieran
scheint ein Fragment zu gehören, das eine nach 1. auf den
Stock gelehnte Figur im Mantel (mit Pünktchen bedeckt)
zeigt, die etwas Unklares (Rand mit Pünktchen besetzt) in der
L. halt. Ihr folgt r. eine nackte nach 1. schreitende mannliche
Gestalt, welche die Leier spielt. Von der Inschrift des
Künstlers ist erhalten EP'l'V" auf dem ersten und • <P $ ^ N
auf dem zweiten Fragment 'Ett[(]Iv[xo; l'ya](poev. Der Thon
ist hier etwas srau verbrannt. L. von der Mitte ist noch eine
Gruppe erhalten: 1. das Fussende einer Figur nach r.;
dann der Unterkörper einer nackten mannlichen Gestalt
nach r., die mit der L. eine r. Binde vorstreckt und in
der R. zwei Stabe halt; ihr gegenüber steht ein Jüngling
nach 1., die R. vorstreckend, die L. mit Stock; Mäntelchen auf
den Schultern (mit Punkten); lorbeerbekränzt; Backenbart-
flaum; gravierter Haarkontur. Zwischen beiden -.^/V
lnoirta\ev^ ■ — Der Stil ist im allgemeinen der der Epikte-
tischen Gruppe; sehr zierlich und fein; kein Muskeldetail; die
Köpfe indes von einem besonders lebendigen individuellen
Typus.
2) Zwei Fragmente stammen von einer feinen dünnwan-
digen Schale mit Palmetten; oberer Rand erhalten. A) Tan-
zender Silen nach 1.; r. die Palmette; er ist epheubekr'änzt,
hebt den 1. Arm und senkt den Kopf etwas; der Schweif
rot; Haarkontur graviert. B) Oberkörper eines Jünglings
der den Diskos eben mit beiden Händen horizontal vor sich
ausgestreckt hält; er ist bekränzt; Haarkontur graviert. R. An-
satz der Palmette. — Sehr fein und zierlich; Epiktetischer Stil;
kein Muskeldetail. Kopftypen weniger energisch und anders
als den Scherben des Epilykos.
Zu S. 6oy. Schale, 2.
-f4042. (2819). H. 0,075. Dm. 0,165. Korinth, S. Sabouroff. — Abg.
Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 53.
Der Rand setzt aussen nur wenig, innen etAvas mehr ab;
er ist nicht ausgebogen sondern gerade. Aussenseiten ge-
65
l02ß Nachtrag. — Att. rotfig.; streng.
firnisst. Innen von einem thongr. Rändchen umfasst:
Brüllender Stier nach r., mit hoch erhobenem Schweife. Die
Haare bei dem Hörne mit verd. Firnis. Sehr lebendig. Rings
dreimal flüchtig KAUOS
Pyxis.
4043. ^862). H. 0,095. Dm. 0,08. Attika, S. Sabouroff. — Abg.
Furtwängler, S. Sabouroff, Taf. 61.
Ungefähr Form No. 199. Deckel: drei Eroten fliegen
nach r.; zwei halten Blütenranken. Um den Bauch der Pyxis:
Parisurteil. Paris steht ruhig nach 1., als Jüngling im
Mantel gebildet, mit langen Locken; er hält eine Leier in der
L. und stützt ein Scepter auf. Ihm naht von 1. Hermes
(b'ärtig, kurzer Chiton, Chlamys, Petasos im Nacken), das
Kerykeion in der L.; sein Gesicht von sprechendem Ausdruck
(etwas geöffneter Mund). Es folgen die Göttinnen, voran eine
als Madchen gebildete, mit (punktiertem) Chiton und Schulter-
mantel, langen Haaren und Binde darin; sie tragt auf jeder
Hand eine (einst vergoldete) runde Frucht (Aphrodite?).
Dann folgt eine Göttin (Hera?) die nach 1. steht, in ion.
Chiton und Mantel, mit Scepter in der L. und hohem Kopf-
aufsatz (mit vergoldetem Punkt); auf ihrer vorgestreckten L.
eine vergoldete runde Frucht. Auf sie zu eilt von 1. Nike
(ion. Chiton, Schultermantel, Haube), die ihr einen vergoldeten
Punkt an zwei Bändern gefasst bringt (Halsband?). Endlich
Athena; sie steht nach 1. (hinter Paris), streckt die R. mit
dem Helme vor und hält den Speer in der L.; Aegis ohne
Gorgoneion; thongr. Haarbeutel im Nacken; Punkte auf dem
Chiton.
Sehr schön und fein. Augenkontur innen offen, letzte
Stufe des strengen Stils; dem Brygos mehrfach verwandt.
Zu S. 620. Kantharos in Kopfform.
4044. (2851). H. 0,16. Böotien, S. Sabouroff. — Abg. Furtwängler,
S. Sabouroff, Taf. 69.
Form No. 292; doch ein Doppelkopf: a) der gewöhn-
liche weibliche (wie an 2191fr.) b) Silenskopf; archaischer
I pus; breiter Bart (schwarz mit weiss aufgemalten welligen
Linien; starke Stumpfnase; der Mund etwas geöffnet, Zähne
; dicke schw. Augenbrauen). Vorderhaar als Pünktchen.
Das Innere der Pferdeohren war zinnoberrot. — Um den
ach des Kantharos ein weiss aufgemalter Blattkranz.
4045. (2852). 11. 0,16. Böotien, S. Sabouroff.
Pendant zu dem vorigen und ganz gleich demselben.
Pyxis. — Kantharos u. a. 1027
4046. (2838). H. o,i3. Anika (bei Athen), S. Sabpuroffi — Abg. Furt-
wängler, S. SahourofF, Taf. 70, 1. Vgl. Arch. Ztg. 1873, S. 109, 3.
Beiblatt zu Lützow's Ztschr. f. bild. Kunst 1875, S. 3oi.
Einhenkliger Kantharosbauch über einem Widder köpf;
unten ein Fuss wie an einer Schale. Der Kopf ungefirnisst,
die Wolle durch aufgesetzte einst zinnoberrote Pünktchen
gegeben; die Hörner gelblich. Um den Kantharosbauch auf-
gemalter Blattkranz und die in das fertige Gef'äss gravierte
Inschrift
EUE<t>bA/T\AO$ EIMI I-IIEPOS
'ETiecpariidog tff.il Upog
(der neunte Buchstabe war erst als ein T verschrieben).
4047. (2124). H. 0,22. Vulci, Ausgrab, des Francois; 1862.
Dieses stark ergänzte Gef'äss war wahrscheinlich ein 'ahn-
licher einhenkliger Kantharos, in Form eines Mauleselkopfes,
mit Fuss. Antik ist indes nur: mehrere Stücke eines grossen
Mauleselkopfes mit schw. Zaum; thongrunden; Schnauze,
Zahne, Augenrand u. a. sind weiss; strenger Stil; das Tier
scheint zu wiehern. Wahrscheinlich fremd ist der Schalen-
fuss unten; ganz modern ist die Kantharosmündung mit
einem schwarzfigurigen Friese von Wagenrennen u. dgl.,
in modernstem Stil, sehr schlecht imitiert. Antik doch wahr-
scheinlich fremd ist ein Stück des eigentümlichen gewundenen
Henkels.
4048. ITC. 3207). H. 0,065. S. Koll.
Fragment. Schnauze eines wiehernden Maulesel- oder
Pferdekopfes; weiss auf Thongrund; dahinter war der Kopf
gefirnisst, wovon ein Rest erhalten. Freierer und schönerer
Stil als 4047.
Zu S. 621. Vereinzelte Formen.
4049. (2876). H. 0,105. Attika, S. Sabouroff.
Negerkopf mit der Mündung eines Salbgefasses und
zwei vertikalen Henkeln, schwarz; die Lippen rot; die Haare
als Punkte; sie waren ebenfalls schwarz; Stirne gerunzelt.
Vorzüglicher Typus.
4050. (2840). H. 0,095. Attika, S. Sabouroff. — Abg. Furtwängler,
S. Sabouroff über dem Text zu Taf. 65.
Zwei Affen köpfe mit einander verbunden, unten ein
winziger Fuss, oben Salbgef'ässmündung ohne Henkel. Nur
die letzteren gefirnisst. Augenrander schwarz, sonst alles thon-
grunden Vorzüglich.
65*
I02g Nachtrag. — Att. rotfig.; schön I.
4051. (164). H- °P1- Dm- °'lS- Corneto> S- Dor-
Flaches, rundes Gefäss mit einer engen, cylindrischen
Mündung oben in der Mitte. Durch Ansetzen von Kopf und
Extremitäten ist eine Kröte daraus gemacht. An der dem
Kopfe entgegengesetzten Seite eine kleine Ausgussdülle; ferner
sind oben zwei durchlöcherte Ansätze zum Aufhängen des
Ganzen. Die obere Fläche des Bauches mit schw. Firnis be-
tupft. Altertümlich.
Zu C. IL Der schöne Stil, ältere Hälfte.
Zu S. 62S. Amphora, Gruppe I, ß.
4052. (841). H. 0,34. Locri, S. Koll. — Abg. Annali d. Inst. 1845,
pl. C; p. 60 ff. (Panofka); Panofka, Bilder ant. Lebens, Tf. 14, 3.
S. 29.
Der Mäander unten geht ganz um die Vase herum wie
an 233o. Der Stil ist dem strengen (besonders dem des Duris)
noch sehr nahe; Augenkontur geschlossen, doch der Augapfel
nach innen gerückt.
A) L. ein Fels, hinter dem r. und 1. je ein Schaf heraus-
kommt. Auf dem Felsen sitzt nach r. ein Hirte und bläst
eifrig die Doppelflöte (unbärtig; kurzer Chiton, darüber ein
mit verd. Firnis angelegtes Fell als Chlamys; hoher runder
Hut aus Fell; Schuhe); daneben ein Baum (die kleinen roten
Blätter an den Zweigen sind verblasst). Zu der Musik tanzt
r. ein Silen mit ausgestreckten Armen (Glatze; bekränzt;
Epheukranz um den Hals; ithyphallisch). Lebendige vortreff-
liche Zeichnung; verd. Muskeldetail.
B) Ein Jüngling im Mantel steht nach r., auf den Stock
gestützt; ihm gegenüber ein, ein wenig kleinerer Jüngling
im Mantel der mit beiden (unsichtbaren) Händen ein ins
Rechteck gefaltetes grosses Tuch vor sich hält (und es seinem
Herrn vorweist). L. ein niederer Sitz. — Auch dies Bild
lebendig und nicht konventioneil.
Zu S. 66g ff. Kanne.
4053. (?g H. o,i3. Aus römischem Kunsthandel; 18S4 —
Erwähnt Bull. d. I. 1878, p. 72.
Kanne mit kleeblattförmiger Mündung; Henkel niedrig,
und; Bauch nach unten wenig eingezogen; dünner Fusswulst.
Ueber dem Bilde Eierstab; unten Mäander.
Demeter steht ruhig nach r. mit etwas gesenktem Kopfe
Amphora. Kanne. Lekythos u. a. IO29
und horizontal vorgestreckter R.; in der L. stützt sie ein
Scepter auf und halt zugleich ein Büschel Aehren (rot aufge-
malt, verblasst); ion. Chiton, Mantel; Haar hinten aufge-
nommen; Diadem. Vor ihr ein brennender Altar (mit ion.
Voluten). R. steht ihr gegenüber ein Madchen (Köre) von
gleicher Grösse wie Demeter, doch nur in ion. Chiton; sie
hält die Oenochoe in der gesenkten Schale und trägt auf der
L. eine volle Phiale, aus der etwas herabfliesst (doch nicht
auf den Altar). Haar aufgenommen; Diadem mit r. Blattern.
— Schöne Zeichnung; Köpfe auffallend klein.
Zu S. 670. Kanne, Gruppe 3.
4054. (832). H. 0,27. Nola, S. Kalt
Kanne der Form No. 208, doch mit niederem Henkel.
An der Lippe Eierstab. Um den oberen Rand des Bauches,
wo er gegen die Schulter absetzt, ein ausgesparter Lorbeerzweig
mit weissen Früchten. Vorzügliche Technik.
Zu S. 675 ff . Lekythos, a.
4055. (2873). H. 0,29. Attika, S. Sabouroff.
Hals gefirnisst; Schulter ungefirnisst, mit schwarz aufge-
malten auf- und abwärts gewandten Palmetten. Ueber dem
Bilde Mäander. Auf geschweiftem Lehnstuhle sitzt eine
Frau nach r., ein Kästchen auf der L. und ein Alabastron
auf der R.; r. hängt ein Spiegel an der Wand.
Zu S. 678. Lekythos, a, Gruppe 2.
405 6. (Mise. 7i3o). H. 0,10. Nola, als Teil eines überaus unglaub-
würdigen „Grabfundes" erw., 1876.
Eine Frau in Chiton geht nach r. auf eine dorische Säule
zu; stark übermalt; r. Arm mit Schale modern.
4057. (1291). H. 0,07. Nola, S. Kolt
Klein; am Bauch oben und unten je ein Streif von
Zäckchen; sonst gefirnisst.
Zu S. 68g. Aryballos.
4058. (Mise. 7754). H. 0,05. Nähe des schwarzen Meeres, S. Becker.
Ganz gefirnisst.
103o Nachtrag. — Att. rotfig.; schön I. II.
Zu S. 701 ff. Schale.
4059. Akropolis von Athen, 1876.
Fragmente einer grossen Prachtschale von ca. 0,40 Dm.
Die Innenseite war mit weissem Grunde überzogen bis auf
einen schw. Rand. Grosses Innenbild, auf einer Horizon-
talen unten aufstehend. Aus den Resten erkennt man noch
Folgendes: Auf einer Kline, über welche ein grosser dunkel-
roter Teppich gebreitet ist, auf welchem gestickte (mit Gelb
aufgemalte) ornamentale und figürliche Streifen zu sehen sind
(rennendes Viergespann nach r., im Kampfe ausfallende Männer
nach r.) lagert eine mannliche Gestalt (Kopf ganz abge-
rieben); 1. davor steht ein nackter Knabe mit braunem
Lockenhaar nach r., der eben die Lyra stimmt; weiter 1. ein
Dreifuss (ohne emporragende Henkel). Oben hängt ein
Lorbeerkranz. — Die Konture mit gelblicher Firnisfarbe; zahl-
reiche Details und der ganze Dreifuss sind mit Thonfarbe
aufgehöht und waren gewiss vergoldet. Schönster Stil.
Aussen: Gewöhnliche rotfig. Technik. Um den Fuss-
ansatz lauft ein schönes Palmettenband. Unter dem Bilderfries
Mäander mit Kreuz. Auf beiden Seiten Symposion. Reste
auf Klinen lagernder männlicher Gestalten; eine mit Lyra;
ein Mädchen mit Kanne steht vor derselben; am r. Ende der
einen Seite steht eine männliche Figur im Mantel nach 1.
neben einem Pfeiler oder Säule. Speisetische vor den Klinen;
unter denselben stehen runde grosse Speisekörbe; Polster
unter den Armen der Liegenden.
Zti S. 725. Schale, 2, Gruppe 2, y.
4060. (2039). H. 0,105. Dm. 0,18. Melos, Ross, 1856. — Intakt.
Schönes Exemplar; blasser Thon.
Zti S. 727. Deckelschale.
4061. (1824). H. 0,08. Dm. 0,095. Gerh.
Etwa Form No. 218, doch nur mit einem Henkel; Deckel-
knopf zierlicher. Ganz schwarz.
Zu S. 72g. Napf, a, Gruppe 2.
4062. (800). H. 0,14. Nola, S. Koll.
A) Hüpfender Silen nach r., die Arme ausstreckend
(Vorderkopf übermalt; auffallend kurzer Bart).
B Enteilende Frau nach r., nach 1. (nach dem Silen) um-
lickend und die R. mit abwehrender Geberde ausstreckend.
Schale. Napf. — Krater. io3l
4063. (Bil. 74b— e). Kameiros, 1881.
Vier kleine Fragmente, wahrscheinlich von vier grossen
Näpfen; innen gefirnisst. 1. Oberkörper eines auf dem Stock
vorgebeugten Jünglings nach 1.; Sack von oben herab-
hangend. 2. Von einem Jüngling im Mantel nach r.; schöne
Zeichnung. 3. Oberkörper eines Jünglings der mit beiden
erhobenen Armen tanzt (Oklasma?); er ist epheubekranzt.
4. L. Rest einer Figur die die L. auf den Schild stützt; Schwert
an der Seite; von r. kommt Nike (? nur der Fuss erh.) herab.
4064. (2806b). Methymna auf Lesbos, Gesch. von A. Conze, 1884.
Von einem unbestimmten Gefäss; innen ungefirnisst;
kleines Fragment. Frauenkopf nach 1., in streng schönem Stil.
Zu C. III. Der schöne Stil, spätere Hälfte.
Zu. S. 752. Glocken- Krater.
4065. (Bil. 74a). H. 0,11. Kameiros, 1881.
Fragment; r. Rest des Henkelansatzes. Von einem Sym-
posion. Lagernder bartiger Mann nach 1. (bekränzt, lockiges
Haar; Mantel um Unterkörper; gestreifte Kissen); er hält eine
Kylix nach Kottabosart mit dem r. Zeigefinger erhoben.
4066. (2463). H. 0,09. Griechenland, 1875.
Fragment, innen gefirnisst, sehr flach; wohl von grossem
Krater. R. Rest einer grösseren weiblichen Figur nach r.
in einst buntem Chiton (jetzt nur Thongrund erhalten) mit
weissen Armen; ihr folgt ein kleines Mädchen (Oberkörper
nackt, weiss; Chiton war bunt), das ein Tuch (?) auf beiden
Händen trägt; mit aufgehöhten (einst vergoldeten) Punkten im
Haar. Dann folgt ein grösseres Mädchen in Chiton (Hals-
band war vergoldet), das zwei lange Fackeln trägt. Sacrale
Handlung.
Zu S. 773. Aryballos, a, Gruppe 2.
4067. (1868). H. 0,105. Gerh.
Kopf mit sog. phrygischer Mütze nach 1. (Amazone?).
Sehr zerstört.
4068. (1869). H. 0,07. Gerh.
Laufender Hase nach r.
I032 Nachtrag. — Att. rotfig.; schön IL
Zu S. 782. Schale, b.
4069. (1846)- H. 0,02. Dm. 0,14. Gerh.
Ganz flache Schale mit sehr niederem Fuss; aufgebogene
Henkel. Innenbild, von Mäander umgeben: Eros (mit
Mantelchen um die Schulter) steht nach 1. und spielt mit
einem Reiher, indem er seine R. über dessen Kopf halt.
Deckelgefäss mit zwei hohen Henkeln.
4070. (i23o). H. 0,14. Dm. o,i3. Alte kgl. S.
Etwa Form No. 304, doch ohne Knöpfe auf den Henkeln.
Schulter: Stabornament. Unter den Henkeln Palmetten.
A) Laufender Eros nach 1. — B) Laufende Nymphe
nach r. mit der R. einen Ball schlagend (?) und umblickend;
Tympanon auf der L. — Flüchtig — Der Deckel ist fremd
und ist unteritalischer Fabrik (mit zwei Frauenköpfen).
Zu S. 7S4. Lampe.
4071. (2809). Dm. o,i3. Athen, S. Sabouroff.
Kreisrunde Lampe mit zehn Oeffhungen für Dochte.
Guter Thon und Firnis.
4072. (2811). Dm. 0,105. Attika, S. Sabouroff.
Runde Lampe mit einer DochtÖffnung und einem Henkel.
Thon und Firnis bester Zeit.
4073. (TC. 1172). Dm. 0,09. S. Koll.
Runde Lampe mit einer Oeffnung; doch ohne Henkel.
In der Mitte von einer Röhre durchbohrt (zum Aufstecken
auf einen Lychnuchos). Guter Firnis.
Z.u S. fSjß. Schwarz, mit eingepressten Ornamenten.
4074. (Dubl. 220). H. 0,05. Dm. 0,18. S. Koll.
Zweihenklige Schale mit niederem Fusse, Form No. 226.
Innen gepresstes Palmettenkreuz.
407 5. H. 0,07. Dm. 0,12. Unbek. Herk.
Napf, etwa Form No. 277, doch die Henkel hoch aufge-
bogen; Rand nicht abgesetzt. Innen gepresste kleine Pal-
metten.
///< •)■ anzusch Hessen :
4076. (2126). H. 0,11. Athen, Gesch. des Grafen Brassier de St. Simon,
1862.
Kleine bauchige Flasche, mit mehreren Reihen gravierter
Ranken; später Firnis, der vielfach abgesprungen.
Schale. Lampe. Schwarze Gefässe. io33
Zu S. 78g ff. Schwarz, geriefelt.
4077. (100). H. 0,085. S. Koll.
Becher, 'ähnlich Form No. 272, doch einfacher, die Henkel
oben an den Rand stossend.
4078. H. 0,035. Dm. 0,11. S. Koll.
Tellerchen, ähnlich Form No. 252, der obere Rand ge-
riefelt.
4079. (2556). H. 0,02. Dm. 0,048. Italien, S. Friedländer, 1877.
Desgl.; in der Mitte gepresste Rosette.
Zu S. 794ff. Sclnvarz, mit au/gesetzten einst vergold. Ornamenten.
4080. (2i36). L. 0,06. Athen, 1864.
Fragment einer grösseren Vase, innen gefirnisst. Eine
Rosette und ein Gehänge in der Art von Ohrgehangen aufge-
setzt; von der Vergoldung noch Spuren.
Glatt schwarz.
4081. (2401). H. 0,18. Smyrna, S. Spiegelthal, 1873.
Amphora, Form No. 338. Ganz schwarz. Firnis späterer
Zeit.
4082. (2402). H. 0,15. Smyrna, S. Spiegelthal, 1873.
Kännchen, etwa Form No. 182, doch schlanker und der
Henkel anders geschwungen; von späterem Charakter. Ganz
schwarz.
4083. (201g). H. 0,07. Dm. o,i3. Rhodos, Gesch. von Berg.
Schale, etwa Form No 284. Innen flach eingedrückte
Strichelchen. Ganz schwarz.
4084. (2403). H. 0,06. Dm. 0,105. Smyrna, S. Spiegelthal, 1873.
Desgl.-, innen nichts.
4085. (2020). H. 0,085. Dm. °>°75- Rhodos, Gesch. von Berg.
Napf, zweihenklig, viel schlanker als Form No. 21 3 und
unten eingezogen. Später Firnis.
Nachtrag. — Nichtatt. rotfigurig.
Zu D. Die nicht-attischen rotfigurigen Vasen.
Zu S. 817. Böotien.
4086. (2779). H. 0,055- Dm. o,3i. Angebl. Korinth, i883.
Flache Schüssel auf niederem Fusse. Im Rande zwei
Löcher (zum Aufhangen). Um das Centrum herum ein
breiter Streif von schw. auf den Thongrund aufgemalten
Palmetten Ringsherum breiter Streif mit ausgespartem Lor-
beerkranz. - Im Stile gewisser lokalböotischer Schalen die
dem vierten Jahrh. angehören.
4087. (2708). H. 0,065. Böotien, 1880.
Kleines einhenkliges Töpfchen mit schlechtem rötlichem
Firnis. Spät. Auf der Schulter gravirte Inschrift:
Unbestimmte griechische Fabrik. Polychrom.
4088. (2440). H. 0,16. Thera, 1875.
Kanne der Form No. 323. Heller Thon, mit weissem
Ueberzug bedeckt; darauf mit bunten Farben einfache Deko-
ration; Perlstäbe zur Trennung des Feldes; grosser Mäander
um den Bauch. Farben: schwarz, rosa, blau, gelb, braunrot.
— Wohl aus hellenistischer Zeit.
Zu S. 822 ff. Etrurien.
Zu S. 826. Sog. Stamnos.
4089. Unbek. Herkunft.
Fragmente, wahrscheinlich von einem „Stam^os'1.
A) Frau (gegürteter Chiton; zwei Streifen vorn herab)
steht neben einem Panther nach 1., der zu ihr aufblickt;
sie hält einen Kranz mit geknoteter Tänie hinaus. Zu beiden
Seiten Palmetten.
B] Rest einer Figur nach 1. mit einer Schüssel auf der L.,
von der Tänien herabfallen.
Später Stil; mit Weiss. — Oben Epheu (weisse Blätter;
geritzte Zweige) und Eierstab.
Böotisch. — Etruskisch. lo35
Zu S. Sjo. Verschiedene Formen.
4090. (2366). H. 0,055. Dm. <V5- Caere, 1872. — Vgl. Corssen, Spr.
d. Etrusker I, ioo3.
Teller auf einem Fusse wie dem der Schalen. Gefirnisst
bis auf das Gentrum, in dem folgende schw. aufgemalte Inschrift
4091. (2279). H. 0,045. Dm. °>12- Gerh.' Nachl. — Vgl. Corssen,
Spr. d. Etrusker I, 1002.
Gleicher, doch fragmentierter Teller. Innen schw. aufgemalt
t
A ^
4092. (2278). H. 0,04. Dm. 0,07. Gerh.' Nachl. — Vgl. Corssen, Spr.
d. Etrusker I, S. 1002.
Kleines Schüsselchen, etwa Form No. 260, doch einfacher.
Innen schw. aufgemalt ii.VM3G
4093. (2277). H. 0,06. Dm. 0,09. Gerh.' Nachl. — Aus Stücken und
etwas übermalt. — Vgl. Mommsen, unterit. Dial. S. 189, c
Corssen, Spr. d. Etrusker, I S. 1001
Desgl.; innen schw. aufgemalt "» *. V \J A « I I M
4094. (2642). H. 0,05. Dm. 0,135. Vetralla, 1879.
Teller, etwa Form No. 2ö3. Auf der oberen Fläche:
breites Wellenornament um den Rand und innen Frauenkopf,
sehr flüchtig, nach 1., mit Haube; spater Stil.
J035 Nachtrag. — Italisch rotfig.
4095. (962). Dm. 0,14. S. Koll.
Flache Phiale mit Omphalos, um den in den Thongrund
gepresste kleine Palmetten. Am Rande einfaches Ornament.
Wahrscheinlich etruskisch.
4096. (2235). H. 0,09. Dm. 0,08. Bomarzo, Gerh.' Nachl.
Napf, dessen Bauch unten stark eingezogen; ein horizon-
taler und ein vertikaler Henkel (wie an Form No. 21 5).
A) Zwei Löwen brüllen einander an; zwischen beiden
ein Stierkopf. B) Zwei Panther brüllen gegen einander und
legen je eine Klaue auf einen Reh (?) köpf. — Sorgfaltig und
zierlich; mit Weiss und verdünntem Firnis.
Zu S. S32. Mit thonroter Farbe aufgemalt auf den gefirn. Grund.
4097. (1792). H. 0,20; mit Henkel o,36. Dm. 0,22. Etrurien,
Gerhard, 1841.
Form No. iq3. Grosser einhenkliger Kantharos. Innen-
seite des Henkels: Silen nach r., umblickend, schreitend.
Palmetten neben dem Henkel auf dem Bauche. Vorn Flügel-
figur im archaischen Laufmotiv nachl. in Chiton, wohl weib-
lich; r. und 1. je ein galoppierendes Flügelpferd, nach den
Henkelpalmetten zu gewandt. — Strenger Stil. Innenzeichnung
mit schw. Firnis auf die aufgemalte thonrote Farbe.
4098. (600). H. o,i3; mit Henkel 0,22. Dm. 0,16. Vulci, S. Dor.
Dieselbe Form, doch kleiner. Auf der Innenseite des
Henkels: eine Art Flechtornament und Epheublätter. Zu den
Seiten des Henkels: Palmetten. Vorn: Zwei Sphingen sich
gegenüber; zwischen ihnen ein Epheuzweig. Innenzeichnung
teils graviert, teils mit Firnis.
Zu S. 833 ff. Campanien.
4099. (Dubl. 512). H. 0,25.
Amphora der Form No. 52. Schwarz gefirnisst. Die
ganze Malerei ist modern; es wurden die betreffenden Par-
tien aus dem Firnis ausgekratzt und mit Thonfarbe gefüllt.
4100. (1189). H. 0,20. Bitordi, S. Koll.
Hydria. Um den Hals Eierstab. Laufender Jüngling
nach L, wo ein niederer Altar steht (Mäntelchen auf 1. Arm;
r. Stab mit Tänie in der L.; Schuhe; Brustband).
4101. (2266). H. 0,07 Gerh. Nachl.
Kleine Hydria. Auf der ungef. Schulter schw. und w.
inken. Ebenso auf der Rückseite des Bauches. Vorn zwei
weisse weibl. Kopfe.
Etruskisch. — Campanisch. 103/
4102. (Dubl. 453). H. 0,26.
Glockenkrater. Fragmentiert; nur eine Seite erhalten:
Jugendlicher Satyr stellt das 1. Bein auf einen Fels und halt
eine Schale auf der R. nach r., wo eine Frau mit Kranz und
Tyrsos steht. — Gering.
4103. (1573). H. 0,19. Bit.'ordi, S. Koll.
Glockenkrater. Ein Jüngling sitzt nach 1. auf Gewand
und erhebt die Strigilis in der R.; ein Jüngling im Mantel
vor ihm. — B) Zwei Manteljünglinge; einer mit Stock. —
Gering.
4104. (Dubl. 540). H. 0,18. Ca Ivel lo, S. Koll.
Glockenkrater. A) Löwen (?) köpf nach 1. B) Rosette;
Palmetten daneben. — Sehr roh. Heller Thon. — Unten
schw. Strahlen nach oben.
4105. (2379). H. 0,14. Angebl. Smyrna, Gesch. von Spiegelthal, 1873.
Deckelgef'äss mit hohen Ohrhenkeln, wie 3o56; Deckel
fehlt. A) Eros von weibischen Formen mit Brustband sitzt
nach 1. — B) Eine Frau (Brustband) sitzt nach 1. und hält
eine Schüssel auf der R. mit Früchten und einen Kranz. —
Gewiss campanisch und nicht aus Smyrna.
4106. (Dubl. 965). H. 0,08.
Kleine Kanne mit unbärtigem Satyrkopf nach 1.; ganz
übermalt.
4107. (Dubl. 752). H. 0,24. Laurenz an o, S. Koll.
Kanne; nach unten bauchig. Unten Wellenornament.
Eingerahmtes Bild. Frau mit Schüssel und Narthex nach 1.
vor einem Altar (auf dem ein Granatapfel). Die obere Hälfte
stark übermalt und zwar im apulischen Stil.
4108. (Dubl. 966). H. 0,09.
Schlanker Aryballos. Frauenkopf nach 1.
4109. (1844). H. 0,08. Gerh.'
Aryballos. Mündung fehlt. Eros mit Schüssel nach 1.
schreitend.
4110. (2156). H. 0,0V). Dm. 0,12. S. Pourtales, 1865; s. Dubois catal.
No. 3 16.
Schale der Form No. 226. Schwarz; innen mit thonroter
Farbe aufgemalt: ein tanzender Komiker nach r. im gewöhn-
lichen Kostüm (Aermel, Hosen, dicker Bauch, hängender
Phallus); die Maske zeigt grinsendes Gesicht und offenen
I038 Nachtrag. — Italisch rotfig.
Mund. Die Fleischteile von hellerem Rot (übermalt); Haar und
Bart weiss. Innenzeichnung graviert.
4111. (2378). Dm. 0,075. Angebl. Smyrna, Gesch. v. Spiegelthal, 1873.
Deckel einer Deckelschale. Zwei Frauenköpfe,
durch Palmetten getrennt. Auf dem Rande Wellenornament.
4112. (Dubl. 402). H. o,i3. S. Koll.
Napf, Form No. 21 3. Schwarze einfache Dekoration;
Schachbrett; unter den Henkeln Strahlen nach unten. —
Aelter campanisch.
4113. (6i3). H. 0,07. Dm. 0,12. „Ruvo", S. Koll.
Napf, niedere Form; zwei horizontale Henkel. A) Frau
mit Schüssel sitzt neben kleinem Altar. B) Frauenkopf nach 1.,
in Haube.
4114. (929). H. 0,12. „Ruvo", S. Koll.
Napf der Form No. 322; Henkel zweiteilig.
A) Nike bringt einen Kasten nach r. — B) desgl. — Fast
attischer Stil, ob campanisch?
4115. (1255). H. o,i3. „Ruvo", S. Koll.
Desgl.; doch von schlechter Ausführung und spätem Stile.
A) Laufender Jüngling nach r. — B) Laufende Frau mit
Kranz nach 1.
4116. (1961). H. o,3i. Von Gargiulo in Neapel gek. 1845.
Hockende dickbäuchige männliche bärtige Figur die mit
beiden erhobenen Armen eine weite Gefassmündung (mit Lor-
beerkranz) trägt; hohl. Der Kopf vonkomisch erregtem Ausdruck;
Mund geöffnet. Ein Kranz von Früchten im Haar. Milderung
eines alten grotesken Typus. Der Körper nackt nnd jetzt
thongrundig; er scheint rot gefärbt gewesen zu sein. — Die
Haare und Augen weiss; Lippen hochrot. — Wahrscheinlich
campanisch.
4117. 1721). H. 0,22. Angebl. Lokri, S. Koll.
Hydria; Form guter Zeit und guter Firnis. Um den
Hals ausgesparter Lorbeer; unter dem hinteren Henkel Pal-
mette. Auf dem vorderen Bildfelde war auf weissem Ueber-
zug eine schwarzfig. Malerei obscönen Inhalts gemalt; dieselbe
war völlig modern und ist jetzt entfernt. Es zeigte sich dass
in der That ein ausgespartes Bildfeld darunter war, das auf
dem Thongrund schwarzfigurig bemalt war. Unten lief ein
Eierstab. Kenntlich ist dann noch der Unterkörper einer nach
Campanisch. — Lukanisch. — Apulisch. 10^0,
r. schreitenden Frau; r. Palmette (?). Keine Gravierung. Singular.
Vgl. 3i55 ff.
Zu S. 86s ff. Lukanien.
4118. H. o,33. Anzi, S. Koll. (No. 663).
Glockenkrater. A) Jüngling nach 1. schreitend mit
Kasten und Kranz. — B) Frau, mit Kasten und Palmetten-
ranke in der R., eilt nach 1., wo ein grosser Kalathos (?). —
Unten Wellenornament. Spat und flüchtig.
4119. (1579). H. 0,18. St. Arcangelo, S. Koll.
Glockenkrater; unten Wellenornament. — A)Schweben-
der Eros nach 1. (kurzes Haar), einen Ball in die Höhe
werfend. — B) Manteljüngling nach 1.; vor ihm ein Ball.
4120. (812). H. 0,205. Alte Kgl. S.
Lekythos. Auf der Schulter Stabornament. Am Bauch
oben kleine schw. Strahlen nach unten. Frau in dor. Chiton
schreitet nach 1., Kastchen und Kranz tragend; vor ihr eine
Gans mit gehobenen Fiügeln. — Aelter lukanisch.
4121. (756). H. 0,24. St. Arcangelo, S. Koll.
Jugendlicher Kopf mit Hals (auf viereckiger Plinthe) mit
einer Lekythosmündung. Roh und plump; schwer. Weisser
Ueberzug auf dem Fleisch; Haar und Augen (rohe ovale
Schlitze) gefirnisst; die Haare durch gekreuzte eingedrückte
Linien angedeutet. Roher, etwas altertümlicher Typus.
Zu s. Sgsff. Apulien.
Zu S. Sgj. Prachtamphora.
4122. Unbekannte Herkunft.
Fragmente mehrerer grosser Prachtamphoren.
Insbesondere: a) Grosse Stücke von einer, deren unterer
Bauchteil geriefelt war. Bauch. Obere Hälfte, durch Pal-
metten in zwei Seiten geteilt: A) Ruhiges Viergespann nach 1.;
eine w. Stele davor; r. Beine eines Mannes in Stiefeln nach r.;
war mythische Darstellung. — B) R. sitzender Jüngling
nach 1., vor dem eine Frau mit Schale; dann noch ein
Jüngling; nicht mythisch. — Untere Hälfte: umlaufend.
Die gewöhnlichen Jünglinge und Frauen mit Zweigen,
Kränzen, Kästchen, Blumen u. s. w. sich gegenüber stehend
und sitzend. — Zwischen beiden Hälften ein Band von Ranken.
b) Stücke eines anderen ähnlichen Gefässes. Der untere
Teil des Bauches glatt; zu unterst schw. Strahlen. Bauch
jq,0 Nachtrag. — Italisch rotfig.
wieder in zwei Hälften, durch ein Rankenband getrennt. Die
obere durch Palmetten in zwei Seiten geteilt: A) R. Ende einer
mythischen Komposition; Schwanz eines Pferdes nach 1.; ein
phrygisch gekleideter Jüngling eilt mit ausgebreiteten Armen
ihm nach nach 1.; unten Blumen. B) L. Ende: Jüngling auf
w. Stab gestützt. — Untere Hälfte umlaufend: die gewöhnlichen
Gruppen von Frauen und Jünglingen.
c) Stück von der oberen Bauchhalfte einer dritten ahnlichen
Vase. A) R. Ende; Jüngling der ein w. Schaf nach 1. führt;
ionische Säule mit w. Dreifuss darauf (Opfer in einem Heilig-
tum). B) Frau mit Kranz nach r.; 1. Ende. — Darunter wieder
Ranken.
d) Stück von der Schulter einer Prachtvase. Iris nach r.
(kurzer Chiton, w. Gürtel, Stiefel, Kerykeion in der L.; ge-
flügelt).
e) Kleines Stück eines Nereidenfrieses.
Ztc S. gi2. Amphora, b, Gruppe 2.
4123. (1070). H. 0,52. Ruvo, S. KoII.
Die Medusenmasken w. und gelb auf A), thongrundig auf B).
Hals: A) Kopf der Nike mit Rückenflügeln; weiss mit
gelb. — B) Palmette, thongr.
Bauch. A) In einer w. ionischen Aedikula sitzt ein
weiss gemalter Jüngling nach 1. (auf r. Gewände), eine
Schüssel mit einer Frucht auf der L.; r. und 1. je eine T'änie.
— B) Frauenkopf nach 1.
4124. (73o). H. 0,60. Alte Kgl. S.
Medusenmasken wie an 4123.
Hals: A) Drei grosse Blumen und Ranken; mit Weiss. —
B) Thongr. Palmette.
Bauch. A) In einer w. ionischen Aedikula mit Giebel
sitzt auf Gewand ein weiss gemalter Jüngling nach 1., eine
Fruchtschale und Tänie auf der R. Aussen jederseits ein
grosser Kalathos, vollgehäuft; oben darauf je ein Alabastron.
— B) Frauenkopf nach 1.
4125. H. 0,50. S. Ingenheim. — Ergänzt und übermalt.
Medusenmasken wie oben.
Hals: A) Weisser Eros mit Ball sitzt; Blumen rings. —
B) Palmette.
Bauch. A) Weisse Aedikula, darin ein w. Jüngling
mit Schüssel. R. aussen ein Jüngling, der eine Tänie
ingt, 1. eine Frau herbeikommenefmit Kanne und Schale.
Apulisch. jO_m
— B) Von Tänie umwundene Grabstele; r. sitzt Jüngling
mit Schale und Tänie, 1. Frau mit Kästchen und Tanie.
Zu S. gig. Pelike, Grttppe 2.
4126. (892). H. 0,46. A. Kgl. S. — Intakt. — Abg. Monum. d. Inst. IV, 24;
Annali d. I. vol. XVII, p. 374 (O.Jahn); Elite ceramogr. IV, 71;
p. 209. Genick, gr. Keramik, 1884, Taf. 11.
A) Am Halse Palmetten. — In der Mitte sitzt eine Frau
Aphrodite?) auf einem r. und w. Stuhle nach 1.; sie hat
offenes Lockenhaar und einen w. und g. Kopfaufsatz (Chiton,
Mantel, Halsband); auf ihrem Schoosse ein Häschen (verd.
Firnis); sie wirft den Kopf etwas zurück und blickt wie
zweifelnd nach dem Jüngling, der 1. vor ihr auf einen w.
Stock gelehnt steht und ihr einen Kranz entgegenstreckt; in
der L. hält er ein r. Kästchen (mit Giebeldeckel). Von oben
fliegt ein Eros mit einer Tänie auf ihn herab. R. hinter der
Sitzenden steht eine Frau mit Alabastron und Tympanon.
Oben 1. sitzt Frau mit Spiegel, r. Frau mit Vogel (Taube?).
B) Auf einem Felsen sitzt eine Frau nach r., mit grossem
Apfelzweig und Kästchen. R. Jüngling mit Tänie und Eimer.
Oben Eros, sitzend, mit Kranz.
4127. Unbekannte Herkunft.
Fragment. Von der einen Seite einer Pelike. L. Rest der
Palmetten, unten Mäander.
Liebesscene. Ein Jüngling lagert auf einer Kline, die
Leier im 1. Arme; .ein Mädchen (in Chiton und Mantel) sitzt
neben ihm und umarmt ihn; auf ihrem Schoose liegt ein Ball
(w. und g/); unter der Kline ein Fächer. Ein Eros fliegt auf
den Jüngling zu um ihn zu bekränzen wie es scheint. L.
steht (1. Bein höher) eine Dienerin mit Kästchen. R. die
Beine einer stehenden männlichen Figur.
4128. (1158). H. 0,25. Alte Kgl. S.
A) Eros nach 1. mit Rosettenguirlande und Fächer; einen
Fuss höher aufstellend. — B) Frauenkopf nach 1.
Zu S. g23ff. Hydria.
4129. (88). H. 0,195. Ruvo, S. Koll.
Um den Hals Eierstab. Pegasos (gezäumt) nach 1.
galoppierend; unten w. Wellenlinien; darunter Palmetten.
W. Punktrosetten im Räume. Hinten Palmette. Relativ
älterer Stil.
66
1042 Nachtrag. — Italisch rotfigurig.
Zu S. 934. Aryballos.
4130. (Dubl. 663). H. 0,17. Alte Kgl. S.
Frau mit Kästchen und Traube nach r. Hinten Palmette.
Zu S. 940. Kantharos, Gruppe 2.
4131. (95)- H. 0,18. Alte Kgl. S.
Jederseits ein Frauenkopf nach 1.
Zu S. 941. Napf, a.
4132. (Dubl. 432). H. 0,10. Ruvo, S. Koll.
A) Jüngling nach 1. eilend, mit Fackel.
B) Von Sinter bedeckt; wie es scheint ein ähnlicher
Jüngling.
Zu S. 943, ÄTo. 3391!-
4133. (2916). H. 0,125. S. Castellani, 1884.
Deckelbüchse wie 3391 ff. Deckel: Frauenkopf und Pal-
metten. Untere Hälfte (scheint fremd) mit Lorbeer. — Im
thongr. Innern des Deckels sind flüchtige schw. aufgemalte
buchstabenartige Zeichen (darunter besonders oft J-) sowie
Ornamente.
Zu S. 944 ff.
4134. (157). H. 0,08. L. 0,15. Bari, S. Koll.
Gefäss in Form einer ganzen Figur. Papposilen liegt
schlafend auf einem vollen Schlauche; Schweinsohr; dicker
Symposionskranz um den Kopf. Ungefirnisst, nur Bart und
Haar schw.; auf der Plinthe schw. Wellenornament. Hinten
im Rücken ein runder Henkel.
Zu S. 946. Rhyton.
4135. (811). H. o,3a Ruvo, S. Koll.
Schw. Eberkopf eines Rhyton. Der ganze daran an-
gesetzte Gefassteil mit der Malerei ist modern.
Zu S. 948 ff. Weissgelb und rot aufgemalt.
4136. (1460). H. 0,15. Ruvo, S. Koll.
Alainastron, Form No. 296. Frauenkopf mit Haube
nach 1. und Ranken.
4137. (102 11. o,3o. Ruvo, S. Koll.
I mu r. Form No. 3 10. Eine plastische Silenmaske dient als
iss; am andern Henkelansatz Relief des Pan (bocksbeinig,
bartig) der die Syrinx (ungleiche Röhren) bläst.
Apulisch. — Unbestimmt. 1043
A) Guirlanden; Frauenkopf; fliegender Vogel mit Kranz.
B) Halsbandornament.
Zu S. QjS. Apit lisch, ungefimisst.
4138. (2oi3). H. o,iS. Von Marguier in Berlin gek., 1851.
Gefäss in Mandelform; ungefimisst; mit eingedrückten
Punkten bedeckt. Reste weissen Ueberzuges. Oben eine
Lekythosmündung mit zwei Henkeln, gefirnisst.
Zu S. 962, No. 3593 ff-
4139. (TC. 294). H. 0,42. S. Koll.
Amphora der Form No. 56. — Ungeriefelt.
4140. (TC. 484). H. 0,27. S. Koll.
Desgl.; ungeriefelt.
4141. (TC. 500). H. 0,27. S. Koll.
Desgl.; ungeriefelt.
4142. (TC. 488). H. o,3o. S. Koll.
Kanne, Form No. 3o8. Ungeriefelt; Reste weissen Ueberzugs.
4143. (TC. 497). H. 0,25. S. Koll.
Desgl.; geriefelt.
Zu s. 962 ff. Gefasse unbestimmter italischer Fa-
briken.
Zu S. 962, a. Gefirnisst, gewöhnlich bemalt.
4144. (1816 bezeichnet von Gerhard; im gedr. Katalog nicht). H. 0,10
Kleine Hydria mit Palmette vorn (ausgespart).
4145. (1221). H. 0,15. Anzi, S. Koll.
Aryballos wie 3599.
4146. (1214). H. 0,145. S. Koll.
Henkellos; ahnlich Form No. 329; mit Gitterwerk auf
Thongrund.
4147. (2287). H. und Dm. 0,07. Gerh.' Nachl.
Pyxis mit übergreifendem Deckel, der thongr. und mit
schw. Ornamenten bemalt: Eierstab, Wellen, Mäander. Relativ
alterer Charakter.
4148. (1245). H. 0,125. S. Koll.
Deckelbüchse, Form No. 304. Schw. Stabe auf der
Schulter.
66*
Wi^ Nachtrag. — Italisch rotfigurig.
4149. (27). H. 0,07. Dm. o,i3. S. Koll.
Deckelschale mit r. aufgemalten Strichen am Rande;
Deckel fehlt.
4150. (Dubl. 285). H. 0,05. Dm. 0,09.
Desgl.; Deckel fehlt.
4151. (23o2). Dm. 0,11. Gerh.' Nachl.
Guttusartiges Gefäss, ähnlich Form No. 245, doch unge-
riefelt; oben kleines Sieb; tierkopfförmiger Ausguss. Oben
Malerei, die jetzt ganz zerstört, nur eine Flügelfigur kenntlich.
Anscheinend apulischer Stil.
4152. (177) H. 0,27. Bari, S. Koll.
Gefäss auf hohem Untersatze, auf dem schw. aufgemalte
Palmetten und Epheublätter; ähnlich 3621. Oben Deckel mit
einem kleinen Gefäss (Kännchen) als Knopf.
Zu S. 966 ff. Gefirnisst, rot aufgemalt.
4153. (61). H. 0,09. S. Barth.
Aehnlich Form No. 304; Deckel fehlt. Auf der einen
Schulter rot aufgemaltes Stabornament, auf der anderen
„laufender Hund1' und gravierter Eierstab.
Zu S. 970 ff \ Geßrnisst, unbemalt.
4154. (1407). H. 0,235. S. Koll.
Eine Art Flasche mit zwei schwanenkopfförmigen Griffen;
langer dünner Hals. Nur die Mündung ihongrundig, mit
schw. Punkten.
4155. (1173). H. 0,42. S. Koll.
Glockenkrater, Form No. 49, doch noch schlankerer Unter-
teil; war antik gebrochen in zwei Hälften und ist mit Blei-
klammern geflickt.
4156. (Dubl. 756). H. 0,14.
Bauchige Kanne mit dreischlitziger Mündung. Vorn ist
durch Auskratzen und Aufmalen ein schlechtes Bild modern
aufgemalt.
4157. (1278). H. 0,16. Nola, S. Koll.
Kanne, etwa Form No. 209. Guter Firnis.
4158. (174). H. 0,12. Bari, S. Koll.
Kännchen, Form No. 332.' Der Boden als Sieb durch-
löchert. Später Firnis.
Unbestimmt. 1045
4159. (Dubl. 473)- H. 0,09.
K'ännchen, etwa Form No. 33i, doch weniger schlank.
4160. (Dubl. 708). H. 0,075.
Bauchiger kleiner Aryballos.
4161. H. 0,09. Unbek. Herkunft.
Salbgefäss, Form No. 268. Henkel ab. Guter Firnis.
4162. (Dubl. 563). H. 0,11. S. Koll.
Desgl.; doch die Form vereinfacht. Schlechter später
Firnis. Henkel ab.
4163. (i32). H. 0,092. S. Koll.
Schlankes henkelloses Salbgefäss.
4164. (i38). H. 0,075. S. Koll.
Henkelloses kleines Salbgefäss, unten flach; modern auf-
gemalter weisser Streif.
4165. (Dubl. 1295). H. o,n. S. Koll.
Deckelgefäss mit hohen Ohrhenkeln (etwa Form No. 304);
der Deckel fremd. Unterster Teil des Bauches ungeflrnisst.
— Gefüllt mit Asche, Kohle und verbrannten Knochen.
4166. (Dubl. 246). H. 0,05. Dm. o,i3.
Schale, Form No. 226, doch mit eckigen Henkeln. Innen
gepresste Palmetten.
4167. (Dubl. 279). H. 0,09. Dm. 0,145.
Schale mit umgebogenem Rand und niederem Fuss.
4168. (Dubl. 238). H. 0,07. Dm. 0,14. Alte Kgl. S.
Schale, Form No. 23o.
4169. H. 0,04. Dm. 0,065.
Deckelschale, Form No. 218; ohne Deckel. Miniatur-
exemplar.
4170. (20). Dm. 0,15. S. Koll.
Schale mit zwei eigentümlich, wie eine Schleife gebildeten
Henkeln. Schlechter Firnis.
4171. (Dubl. i83). Dm. o,i3.
Einhenklige Schale.
4172. (Dubl. 184). Dm. 0,14.
Desgl.; aussen breiter ungefirn. Streif. Schlechter Firnis;
hellrötlicher Thon.
10,{j Nachtrag. — Italisch rotfigurig.
4173. H. 0,09. Dm. 0,11.
Napf, Form No. 21 3; guter Firnis.
4174. (Dubl. 333). H. 0,075. Dm- °>°95-
Desgl.
4175. (Dubl. 337). H. 0,11. Dm. 0,115.
Desgl.; schlanker; geringer Firnis.
4176. (i364). H. 0,08. Alte Kgl. S.
Napf der Form No. 333.
4177. (Dubl. 457)- H- °>°9-
Einhenkliger Napf, Form No. 222; guter Firnis.
4178. (Dubl. 195). H. 0,05. Dm. 0,085.
Einhenkliger Napf, etwa Form No. 216, doch einfacher,
gering.
4179. (Dubl. 198). H. 0,05. Dm. 0,10.
Desgl.
4180. (Dubl. 204). H. 0,05. Dm. 0,085.
Desgl.
4181. H. 0,11.
Kantharos der späteren Form. Der Firnis fast ganz ab-
gerieben.
4182. (Dubl. 182). H. 0,8. Dm. 0,17.
Henkellose Schüssel.
4183. (Dubl. 46). H. 0,07. Dm. 0,16.
Desgl.; innen ist viermal ein kleiner Stempel (Epheublatt)
eingepresst.
4184. (Dubl. 42). H. 0,05. Dm. 0,14. S. Koll.
Desgl.; innen gepresste Palmetten.
4185. (Dubl. 48). H. 0,05. Dm. 0,15.
Desgl.; auf der einen Aussenseite eine moderne Malerei
von zwei Figuren (der alte Firnis darunter ausgekratzt). Auf
dem Roden eingeritzt i.
4186. (Dubl. 84). H. 0,05. Dm. 0,11.
Desgl.; schlecht.
4187. (Dubl. 92). H. 0,035. Dm. 0,085.
Desgl.
4188. (Dubl. 112). H. 0,065.
Form No. 254; schlechter Firnis.
Unbestimmt; gefirnisst, unbemalt. ^47
4189. (Dubl. 94). Dm. 0,17.
Form No. .252. Guter Firnis.
4190. (7). Dm. 0,085. Nola, S. Koll.
Desgl.; guter Firnis.
4191. (Dubl. 118), Dm. 0,065. Alte Kgl. S.
Form No. 204. Spater Firnis.
4192. (Dubl. 50). Dm. 0,15. S. Koll.
Henkellose flache Schale; innen modern rot aufgemalter
Vogel.
4193. (Dubl. 49). H. 0,06. Dm. 0,21.
Desgl.; innen gepresste Palmetten. Ringsum modern rot
aufgemalter Tierfries, Kentauren, Vogel Strauss (!), Löwe,
Hirsch mit Hund.
4194. (2547). Dm. 0,16. S. Friedländer, 1877.
Teller mit kleinem Fuss.
4195. (Dubl. 1). Dm. 0,15.
Flacher Teller mit Rand.
4196. (1305). Dm. 0,05. Alte Kgl. S.
Desgl.; sehr klein. Innen eingepresst (vom Verfertiger)
und überfirnisst die wohl etruskische Inschrift: V^IAA/DIV.
Der Thon grau verbrannt.
4197. (Dubl. 121). H. 0,04.
Gef'äss in der Art von Form No. 254.
4198. (Dubl. 123). Dm. 0,09.
Aehnlich, doch flacher.
4199. (Dubl. 152). H. 0,05. S. Koll.
Kleines henkelloses Schälchen auf Fuss, dessen Rand
ungefirnisst.
4200. (Dubl. 150). H. 0,05.
Desgl.
4201. (Dubl. 151). H. 0,055. S. Koll.
Desgl.; guter Firnis.
4202. (Dubl. 176). H. 0,05.
Desgl.; oben flacher.
4203. H. 0,047. Nola, S. Koll. (No. 390).
Kleine Büchse, etwa Form No. 25j; Deckel fehlt.
IOig Nachtrag. — Italisch rotfigurig.
4204. (23i7). H. o,o3. Gerh.' Nachl.
Miniaturexemplar eines sog. Guttus der Form No. 243,
doch ungeriefelt. Oben Sieblöcher.
Zu S. 978 ff. Gefimisst und geriefelt
4205. (1535). H. o,i3. S. Koll.
Bauchiger Aryballos; Bauch geriefelt.
4206. (Dubl. 122). H. 0,04. Dm. 0,10.
Henkelloses Näpfchen mit umgebogenem breitem Rande
der geriefelt.
4207. (942). H. 0,08. S. Koll.
Sog. Guttus, der Form No. 243; mit löwenkopfförmigem
Ausguss. Oben als Sieb durchlöchert. Schlechter Firnis.
Zu S. 981 ff. Mit gefimis stem Reliefschmuck.
4208. (Dubl. 734). H. 0,115.
Kanne, Form No. 282. Am unteren Henkelansatze eine
unb'ärtige undeutliche Reliefmaske.
4209. (1690). H. 0,09. Unteritalien. Gesch. von v. Gifers, 1840.
Sog. Guttus der Form No. 244; geriefelt. Oben Medusen-
maske mit Schlangen; stumpf.
4210. (1972). H. 0,10. In Neapel von Gerh. erw., 1845.
Desgl ; oben Kopf und Hals einer M'änade nach r. mit
fliegendem Lockenhaar; in der L. hoch geschwungen über
dem Kopfe ein Stab (Thyrsos). Scharf und schon.
4211. (927). H. 0,07. Alte Kgl. S.
Desgl.; oben weiblicher Kopf mit breiter sackartiger
Barbarenmütze; in Dreiviertel-Ansicht. Stumpf.
4212. (2075). H. 0,09. Nachl. Panofka's, 1858.
Desgl.; oben schöne weibliche Maske von vorn mit ge-
ringeltem Lockenhaar; nichts das auf Medusa wiese. Gut
und scharf.
4213. (2024). Dm. 0,17. Von Marguier gek.
Maske des jugendlichen Herakles mit umgeknüpftem
Löwen feil; von einem Guttus wie die vorigen oder einem
Pyxisdeckel herrührend. Etwas harter starrer Ausdruck.
4214. (1816a). H. 0,12. Volterra, 1841.
Fragment vom Rande eines Eimers. Reliefgruppe des
Panj Fell umgeknüpft, ganz menschlich, kleine Bockshörnchen),
der nach 1. schreitend die entblösste Schulter einer Nymphe
Unbestimmt. I°49
erfasst, die (mit Thyrsos) ihm zu entfliehen strebt. — Es
scheint unter jedem Henkelansatz des Eimers je ein Relief
gewesen zu sein; dazwischen weiss aufgemalt runde Zäckchen.
Guter Firnis.
4215. (1816b). L. 0,08. Volterra, 1841.
Fragment eines Gefässes; rings gebrochen; Reliefmaske
des Silen von vorn; epheubekränzt; sehr gut.
4216. (1818c). L. 0,07. Volterra, 1841.
Fragment; vom Rand eines grösseren Gef'ässes; neben
dem Henkelansatz Silensmaske von vorn; sehr gut.
4217. L. 0,11. Unbek. Herkunft.
Ochsenkopf, trefflich modelliert; Tänie um die (abge-
brochenen) Hörner. Ende eines Rhyton; Maul durchbohrt.
Zu S. gSf. Calenische Phialen.
4218. (1973). Dm. 0,07. Aus Berliner Privatbesitz erw. 1848.
Fragment; Inneres einer Schale. Der jugendliche
Herakles schreitet trunken nach r., mit dem r. Arme gelehnt
auf Eros, der weit ausschreitet, seinen Rücken umfasst und
zu ihm aufblickt; Herakles trägt die Keule auf der 1. Schulter;
um die Brust Schwertband. R. voran der Rest einer undeut-
lichen Figur, die wie es scheint Doppelflöte spielt. Inschrift
in Relief buchstaben: GABI/VIV am 1. Rande und zwischen
Eros und Herakles: F E C I T.
Zu S. ggi. Versilbert, mit Relief schmuck.
4219. (2080). H. 0,048. Dm. 0,09. Nachl. Panofka's.
Schale mit zwei dünnen Henkeln und niederem Fuss, der
zierlich profiliert. Im Inneren Reliefkopf von vorn, weiblich,
mit vollem Haar und Seitenlocken. Reste der Versilberung
erhalten. Heller Thon.
Neueste Erwerbungen.
Zu S. 534 ff. Attische streng rotfgurige Schale, 1, a, Gruppe 1.
4220. (2926). H. o,i3. Dm. o,33. Aus römischem Kunsthandel, 1885. —
Aus Stücken; das Fehlende ohne Bemalung ergänzt; Spuren
antiker Restauration mit Bronzeklammern.
Innen: Ein nackter Knabe läuft nachr. mit nach 1. um-
gewandtem Kopfe; er trägt in der L. ein grosses Polsterkissen
jo5o Nachtrag. — Neueste Erwerbungen.
(Diener beim Gastmahl?); die r. Hand fehlt. Haarkontur gra-
viert; r. Kranz im Haar; kein Muskeldetail. Ringsum steht
fAt-^A... KAUOS Mtfi^wy] xaUg.
Unter den Henkeln' jederseits eine grosse Blüte, zu den
Seiten je eine Palmette.
A) Achill bei Chiron. L. steht Chiron nach r. (Vorder-
beine menschlich; Mantel umgeworfen, der bis zu den Knieen
reicht und die r. Brust frei l'ässt; lange Schulterlocken; Bart;
Pferdeohr; roter Kranz; r. von ihm +IPO/v); er tragt in der
L. einen grossen Ast (kleine r. Blattchen an den Zweigen)
über der 1. Schulter und streckt die R. vor nach dem als
nackter Knabe gebildeten Achilleus (das lange Haar hinten
aufgenommen), der vor ihm nach 1. stehend die beiden Arme
nach ihm vorstreckt, den 1. mit geschlossener Faust, die R. so
als ob er in die dargebotene R. des Chiron einschlagen wolle
Oben -3VI + A I4ydß)t[vg. R. enteilt Thetis im Lauf-
schritte nach r. in hastiger Bewegung; sie streckt den 1. Arm
weit vor, den r. zurück und blickt nach 1. um (Mittelkörper
fehlt; Chiton; wie es scheint faltenloses Wamms; Mantel um
die Schultern; Haare hinten angenommen mit r. Bande; kreis-
runder Ohrring; r. Armbänder). R. von ihr O £ T I S Gtrig.
B) Bakchischer Tanz. In der Mitte steht die Nymphe
Ianthe nach 1. (faltenloses Wamms; Chiton; r. Armband) und
klappert mit Krotalen (1. Hand und Kopf fehlen); r. von ihr
IA/v OE 'Idi'dvj. L. und r. von ihr tanzt je ein Silen; ihre
Bewegungen entsprechen sich genau; sie sind nach dem Ende
gewandt, blicken jedoch beide nach der Mitte um; der 1.
hält in jeder Hand ausgestreckt eine Flöte, der andere Krotalen;
lange Locken; Epheukranz im Haar; Gesicht und Brust des
r. fehlt. Neben dem 1. KAUOS, neben dem anderen
S\K"-< 2!z[iwo]g.
An allen Figuren ist der äussere Haarkontur geritzt.
Keinerlei Muskelangabe. — Von derselben Hand wie 22b3.
Zu S. 543 ff. Att. streng rotfigur. Schale, i, a, Gruppe 3.
y/ 4221. (2925). H. 0,10. Dm. 0,305. Orvieto, 1885. — Aus vielen Stücken;
Weniges fehlt. Vgl. Körte im Bull. d. Inst. 1885, p. 3.
Innen: Sieger. Ein nackter Jüngling schreitet mit
leicht vorgebeugtem Oberkörper und nach unten etwas aus-
gestreckten Händen, beladen vonSiegerbindennach r.; aufUnter-
armen und Händen (die r. fehlt) scheinen mehrere Zweige gelegen
zu haben; um die Arme, um die Mitte des Körpers und um den
Oberkörper sind ihm breite und sehr lange rote Tänien ge-
Neueste Erwerbungen. io5i
schlungen (mit Schleife), deren durch die Bewegung zurück-
fliegende Enden gefranst sind. Um den Kopf ein Blattkranz;
kurzes Haar. Rings KAU OS. (Vgl. Stephani, Gompte r.
1874, 137 ff.).
Aussen: A) Aufgehobener Zweikampf. Zwei schwer-
bewaffnete Helden im Anstürme gegeneinander (kurzer
faltenloser Chiton, fester Panzer ohne Klappen; Beinschienen;
kor. Helm heruntergelassen; Haar in den Nacken fallend);
sie haben die Schilde (auf dem r. Platanenblatt als Zeichen)
vorgestreckt und die Lanzen in der R. erhoben. Zwischen
sie ist ein Jüngling (Herold) getreten, der den Mantel umge-
worfen hat und bekränzt ist; er schreitet weit nach r. aus
und blickt nach 1. um; in der L. hat er einen langen Stab
erhoben, der die Kampfer trennen soll (vergl. II. 7, 277,
Ltf'ooio d''djiiffOTc'(}(0^ (jy.tjTiTQa ayjSov)^ die R. streckt er
mit einer r. Blume dem Helden 1. (Aias?) entgegen.
Hinter letzterem 1. befindet sich ein Bogen schütz (Teu-
kros?) der nach 1. entweicht, doch den Oberkörper um-
dreht und so, gedeckt durch den Hopliten, einen Schuss
nach r. abzugeben im Begriffe ist (hohe skythische Mütze,
kurzer faltenloser bestickter Chiton; anscheinend Panzer; keine
Aermei oder Hosen angegeben; sein Gesicht von seinem
r. Oberarm verdeckt). Hinter dem anderen Helden (Hektor?)
r. schreitet nach 1. eine Frau (Andromache?) in langem
Chiton und Mantel der hoch im Nacken heraufgeht; r. Binde;
r. Armring (Brust ausgebrochen); sie streckt in lebhafter Teil-
nahme die beiden Unterarme vor, den r. etwas in die Höhe.
B) Gelage. R. am Ende lagert (die Klinen sind nicht
angegeben), den 1. Ellenbogen auf ein gestreiftes Polster ge-
lehnt, ein bärtiger Mann nach 1., der eine Haube trägt und
darüber einen r. Kranz; Mantel um die Beine; er hält auf der
L. wie auf der vorgestreckten R. eine Schale (mit hohem
Fusse und umgebogenem Rande) am Fusse (seine Unterlippe
stark zurücktretend; rüsselartige Nas^). Auf ihn zu eilt im
Laufschritte von 1. ein nackter Knabe (Schenk), der die L.
dienstbereit weit vorstreckt; mit der R. bringt er einen undeut-
lichen und hinter der folgenden Figur grösstenteils verbor-
genen Gegenstand (r. Binde; lange Haarzipfel). Es folgt 1.
ein gelagerter Jüngling, der eine Schale auf der L. hält und
eine zweite in der R. zum Kottaboswurfe gefasst hat (dünner
Wangenflaum; lange Binde um den Kopf mit zwei auf die
Brust herabfallenden breiten Enden; r. Blattkranz darüber).
L. am Ende lagert eine Hetäre die eine Lyra in der vor-
1052 Nachtrag. — Neueste Erwerbungen.
gestrekten R. und Krotalen in der L. trägt; oben hängt ein
Flötenfutteral; sie hat ein ionisches Wamms mit weiten Ober-
ärmeln und Mantel um die Oberschenkel; die Unterbeine
kommen unbekleidet darunter heraus; r. Armringe; Haube
und Diadem vorn; kreisrunder Ohrring.
In den Zwischenräumen der beiden Bilder A und B ist
neunmal die Inschrift KAU OS wiederholt; nur neben der
Hetäre 1. steht 3A*
Der äussere Haarkontur immer geritzt Kein Muskeldetail.
Stil den älteren Sachen des Euphronios verwandt, doch viel
geringere, ziemlich flüchtige Ausführung.
Zusätze und Berichtigungen. io53
Zusätze und Berichtigungen.
329. Füge hinzu: das (nicht zugehörige) Gefäss ist No. 1160.
330. Der Deckel fand sich dazu.
336. Abgebildet Arch. Ztg. i883, Taf. 10; S. \5^ ff. (Furtwängler).
344. Füge zu: Kameiros, 1881.
398 und 399. Die beiden Stücke passen aneinander an.
764. Zur Deutung : Es ist doch wahrscheinlicher dass Ares
selbst, nicht Aeneas, dem Diomedes gegenüber kämpfend
dargestellt war.
876. Lies die Beschreibung folgendermassen : (P.487) A) Unter-
körper von Pferd nach r. — B) Oberschenkel laufenden
Mannes nach r.; grosse und kleine Rosetten füllen den
Raum.
1006. Füge zu: (2439) Griechenland, 1875.
ji6o. Der (nicht zugehörige) Deckel ist No. 329.
1317. Erwähnt bei Kekule', Terracotten von Sicilien S. 20, Sp. 2
oben als von Politi gezeichnet; dass das Stück sich in
Berlin befindet war K. unbekannt.
i35i. Abgeb. Lisch, Jahrb. f. mecklenb. Gesch. XXI. S. 252.
Lindenschmit, Alterthümer I, 10, 3, 1. Vgl. Virchow,
Sitzungsber. d. Berl. Akademie i883, 7. Juni, S. 990. 993.
Fiorelli, Notizie degli scavi 1882, p. 171.
1429. Füge zu: (272) Vulci, S. Dor.
1629. Nachforschungen in Florenz 1884 haben mich gelehrt,
dass dies Gefäss zweifellos antik ist.
i63o. Dieselben Nachforschungen zeigten mir, dass, wie ich
bereits vermutet, diese Figur gefälscht ist.
i633. Auf dem Untersatze sind Streifen mit roter Farbe auf-
gemalt.
i655. Zur Literaturangabe füge: vgl. Heibig, d. Homer. Epos
S. 334. Furtwängler in den Preuss. Jahrbüchern Bd. LI.
S. 374.
1688. Auch abgebildet Genick, gr. Keramik, 1884, Taf. Va.
Vgl. Herzog, Olymp. Götterverein S. 19, 1.
1704. Vgl. die Besprechung von Heydemann im Rhein. Mus.
für Philol. 1881, S. 465.
1706. Vgl. Bull. d. Jnst. 1879, p. 227; gefunden im nw. Teile
der Nekropole Orvieto's, beim „crocifisso del tufo".
io5j. Zusätze und Berichtigungen.
1714. Unten eingekratzt, s. Taf. No. 1714.
1722. Abgeb. u. besprochen: Benndorf, griech. u. sie. Vasenb.
S. 106. Wiener Vorlegebl. Ser. D. Taf. 9, 8. — Ich hatte
die Vase übrigens zu den chalkidischen stellen
sollen, denen sie wie ich glaube mit grösster Wahr-
scheinlichkeit zuzurechnen ist.
1726. Ich fand später noch ein drittes Fragment dieses Vasen-
halses mit dem grössten Teile des andern Henkels (Ro-
setten auf seiner Aussenseite) und einer wichtigen Ver-
vollständigung der laufenden Figur auf B. Dieselbe
hält in der vorn gestreckten Linken ein grosses Doppel-
beil. Die Spitzen der Füsse berühren den Boden.
1744. Setze hinzu: (674). Abgebildet Stephani, Theseus u.
Minotaur Taf. IX, 1. S. 83. Vgl. O. Jahns arch. Beitr.
S. 258, n. Heydemann, griech. Vasenbild. S. 8. Anm. 3.
1753. Abgebildet auch bei Müller- Wieseler, Denkm. a. K. II.
897. Vgl. O. Jahn im Philologus Bd. XXVII, S. 5.
1794. Die alte No. 604 war fälschlich an der Vase angebracht.
Sie ist nicht aus Canossa, sondern aus Vulci (S. Dorow).
1806. S. 3i3. Z. 6 von o.; als Ziel des Stosses ist wahrschein-
lich ein Maulwurf gedacht.
1827. Die Hauptseite (A) ist abgebildet bei Gerhard, auserles.
Vasenb. Taf. 140 (vgl. O. Jahn, arch. Aufs. S. 97; Kekule',
Hebe S. 21). Die von Gerhard auf derselben Tafel ge-
gebene angebliche Rückseite gehört indes einer anderen
Vase an.
i83o. Abgebildet Journal of hell. stud. 1881, pl. XIV. A 1. 2.
1842. Zur Literaturang. füge: P. J. Meier im Rhein. Museum
Bd. 37, S. 10.
1867. Unten eingekratzt, s. Taf. No. 1867.
»885. Abgebildet Micali, storia tav. 98, 1 (ohne Form und Or-
namente); nach dem Text vol. III. p. 172 ist die Vase
1X09 zu Tarquinii gefunden.
1966. Füge zu (2091) Korinth, Ross. 1860.
(.. Zur Literatur: Herzog, Olymp. Götterverein. S. 19, 2.
20(")0. Vgl. O. Jahn, arch. Aufs. S. 99.
2109. Vgl. No. 4014. Furtwängler, S. SabourofT Text zu
Taf. 52, 5. Pottier, les lecythes blancs p. 67.
-122. Ist eher Nachbildung eines Schildes als eines Kymbalon.
Ein ähnliches Stück auch in einer Nische in einem
Grab am Palamidi bei Nauplia (Mitth. ath. Inst. V, S. 162).
- ' 3~- Vgl. Stephani im Compte rendu 1881, S. u. 3o.
60. Vgl. Friederichs in der Arch. Ztg. 1859, S. 45 ff.
Zusätze und Berichtigungen. 1055
2164. Vgl. Welcker, Alte Denkm. III, S. 291.
2186. Abgebildet Annali d. Inst. 1860, tav. LM; p. 320 (B. Stark).
221 1. Zur Literatur füge: Löschcke in der Arch. Ztg. 1884, S .96.
2278. Zur Literatur: Ghirardini in der Rivista di Filologia
di Torino IX. p. 43 ff. Herzog, Olymp. Götterverein
S. 23. 3q.
2J1C). Vgl. O. Jahn, Kottabos (Philologus Bd. XXVI). S. 222.
2341. Unten eingekratzt CPA.
238o. Abgebildet Arch. Ztg. 1867, Taf. 222; S. 49 (Heydemann);
Arch. Ztg. 1884, Taf. i3; S. 204 (Wernicke).
2415. Zur Literatur: Herzog, Olymp. Götterverein S. 44, 2.
2521. Auch abgebildet bei Overbeck, Atlas z. Kunstmythol.
Taf. XV, 21; vgl. Demeter S. 540, 35.
253 1. Vgl. Stark, Gigantenkampf S. 14.
2624. Füge zu* Form No. 234.
2688. Auch abgebildet bei Dumont, les ce'rämiques de la Grece
pr. pl. 22, 2 (ungenügend).
281 5. Füge zu: {1284) Nola, S. Koll.
2853. Füge zu: ( 1 538) S. Koll.
2873. Beistehend das Facsimile der Inschrift
4> / A I A c
2874. Beistehend das Facsimile der Inschrift
4 I A I A C
2883. Abgebildet Furtw'ängler, S. Sabouroff Taf. 70, 1.
2886. Füge zu: (2295) und setze statt „Smyrna" vielmehr „Gerh\
Nachlass1-'.
2888. Der erstgenannte Jüngling wendet den Kopf (der sehr
verscheuert ist) nicht ab.
2972. Vgl. Corssen, Spr. d. Etrusker I, Taf. 23 B 1; S. 997.
2974. Vgl. Corssen, Spr. d. Etr. I, Taf. 16, 6.
3047. Auch abgebildet Annali d. Inst. i853, tav. AB, 5, p. 38
(Wieseler). Vgl. Osann in der Ztschr. für Alterthumsw.
i85o, S. 216. Heydemann, Vase Caputi, 1884. S. 7.
3064. Identisch mit 3oÖ2. Die Nummer 3064 tragt: Eine
apulische Kanne wie No. 3454 ff. Höhe 0,19. Angeblich
im Rheinland gefunden (bei Neuss; Samml. Herrstatt
No. 44), was durchaus unglaubwürdig. — Vorn Eierstab
io56 Zusätze und Berichtigungen.
und Weinguirlande, weiss, gelb, rot aufgemalt wie an
3454 ff.
3n8- Füge zu: Form No. 219.
3 126. Füge zu: Form No. 232.
32o3. Fuss und Deckel fanden sich dazu.
3256. Vgl. Arch. Ztg. 1884, S. 2o3 (Wernicke).
3258. Vgl. Stephani, Compte rendu 1881, S. 11. 40.
33i3. Füge zu: (2083) Mit der Samml. Böcking vom Rheine
gekauft.
3369. Nur der Deckel ist erhalten.
338j. Füge zu: Form No. 232.
3460. Füge zu: Unten in der Mitte ein kleiner schwebender
Knabe (ohne Flügel), der auf der R. eine Schüssel, in
der L. eine Kanne trägt.
3464. Nur eine Taube und keine Enten sind zu erkennen.
3491. Identisch mit 3645. Die Nummer 3491 trägt: Ein schwarz-
gefirnisster Napf (Form No. 2i3). Höhe 0,075. Dm. 0,095.
Aus den Dubletten. — Wohl campanisch. Unten ein-
gekratztes Zeichen.
3492. Identisch mit 3646. Die Nummer 3492 tragt: Ein schwarz -
gefirnisster Napf. (Form No. 21 3). Höhe 0,07. Dm. o,o85.
Aus den Dubletten. — Wohl campanisch.
3544. Auf der anderen Seite der Vase ist noch (sehr verblasst)
ein grosserweiblicher Kopf nebst seitlich hervorkommen-
den roten Rückenflügeln zu erkennen.
3554. Füge zu: Form No. 60.
3556. War der Deckel eines grösseren Gefässes.
3621. Füge zu: Form No. 5i.
3731. Füge zu: Form No. i33.
3745. Hat einen kleinen Henkel.
3797. Ist nicht geriefelt.
3798. Ist nicht geriefelt.
Druckfehler. 1057
Druckfehler,
Seite 4 No. 8 Lies Myken. Vasen statt vorhell. Keram.
5 „ 22 „ p. 8 No. 45 „ p. 8 und 45
5 „ 29 „ (2741) „ (2738)
6 „ 33 „ Taf. XXII, 161 „ Taf. XXIII
40 „ 3o8 „ Form No. 99 „ 90
41 „ 3 12 „ o,o55 „ o,55
5j „ 465 „ das zweite Mal 465a statt 465
79 Anmerk. ,, Ilias V, 280 statt V, 17
93 Anmerk. „ tav. S. „ tav. I
i3o „ 1142 „ Becker „ Schulz
i3ö „ u85 „ Becker ,, Schulz
210 Nach No. i656 setze hinzu: b, Form No. 32; mit
ausgesparten Bildfeldern
„ 268 „ 1720 Lies fpakiog „ 4>c'diog
i~\ „ 1728 „ Form No. 198 „ Form No. 98
279 *>•> 1733 „ Form No. 180 „ Form No. 160
279 „ 1734 „ Form No. 180 „ Form No. 160
3 1 3 Nach No. 1806 setze hinzu: ß) mit Augen
343 „ i85o Lies Tone „ Thone
454 Zeile 4 von oben: Lies zweihenklig
statt zweischenklig
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
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11
11
11
^ — '\j
570
11
2283 Lies
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XainsaTQaTog
il Jü Ol
statt
.au 1 uim 1 1 «_/. .41
: XcUQtOTQCUOg
11
780
11
2723 „
H. 0,07
11
H. 0,67
11
788
11
2797 11
Dm. 0,16
11
Dm. 0,21
11
789
11
2810 „
H. 0,075
11
Dm. 0,1 1
11
796
11
2880 „
H. o,23
11
H. o,33
11
863
11
3129 „
Form No.
239
11
Form No. 23o
11
881
Zeile 6 v.o. „
Olympos
11
Apoll
11
912
11
3259
11
3256
11
9i3
Zeile 10 v. u. „
3i45 ff.
11
3141
11
956
11
3532 „
H. 0,1 3
11
H. 0,10
11
9^7
Zeile 5 v. u. „
3555
11
3556.
n
972
Golumnentitel „
Italisch
11
Böotisch
11
101SN0.
4017 11
Form No.
235
11
Form No. 2Ö5
67
1058 !• Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse.
REGISTER.
I. Vergleichende Tabelle der Nummern der
alten und neuen Verzeichnisse.
(Die Nummern der alten Verzeichnisse stehen vorai .)
1. Alte Vasen-
Kataloge.
a) Levezow's
Katalog
No.
3
4
5
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9
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iS
i9
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21
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*9
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45
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47
1 I
3764
3765
376i
3618
4190
2788
3837
2787
3738
3737
3394
2746
3725
3786
2730
2775
2570
4170
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374i
2552
2560
2575
3370
4149
3 7 22
3505
2607
2585
3513
3524
3400
373i
3021
3732
3733
(668
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3811
2818
3797
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3817
2744
INo. 52
2849
53
3/88
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1281
55
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56
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59
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4153
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3707
63
3201
64
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65
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66
2146
67
2820
68
2134
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338i
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79
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80
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81
1875
82
1284
83
3027
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3674
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4129
89
3789
90
3Ö37
91
3683
92
330i
93
3012
94
3659
95
4i3i
96
3265
97
3285
98
3525
99
35=9
100
4077
101
3806
io2
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103
3208
104
3173
107
3735
108
3736
109
i75i
110
i95o
in
3639
112
3643
"3
3799
No.
114
2412
115
2235
117
3I08
118
3537
119
3836
120
2860
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3465
122
3449
123
347i
124
3497
125
3064
126
2369
I27
3448
I2S
2480
129
353i
I30
3498
131
3602
132
4163
133
1505
134
2S3S
135
3699
J35
3494
136a
3919
137
3698
138
4164
139
3541
I40
3700
I4ia
3835
141b
2670
142
2674
143
3476
144
355o
145
3549
146
2507
147
2881
I48
3848
149
3829
I50
3822
151
3832
152
2503
153
1290
154
1304
155
2194
156
3437
157
4134
158
1288
159
3624
IÖO
3622
l6l
3623
162
3626
163
3628
164
4051
165
3625
No.
166
3543
167
3825
168
3800
169
2718
170
3801
171
2714
172
2803
173
2516
174
4158
175
2709
176
1224
177
4152
178
3729
179
3816
180
3843
181
3727
182
3728
183
3049
184
37S2
185
3692
186
2672
187
2110
188
2802
189
292
190
290
191
291
192
3405
193
3404
194
3773
195
3772
196
377i
197
1264
199
3621
200
37o8
201
37io
202
3709
203
287
204
3953
205
3670
206
3552
207
3553
20S
3783
209
3434
210
2758
211
3433
212
3435
213
343Ö
215
i365
2l6
1369
217
1373
2l8
1364
219
1376
220
1481
I. Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse. io5q
No.
221 I4IO
No. 292
1486
No. 365
3961
No. 438 1241
222 I4I7
293
1355
366
1469
439 "71
223 1579
294
1506
367
1412
440 208
224 1375
295
1404
368
1484
441 1285
225 I4II
296
i45i
369
Mi5
442 3105
226 I468
297
1413
370
1471
443 2984
227 1367
298
1540
37i
1414
445 2966
228 1363
299
1489
372
M83
446 1635
229 1377
301
1488
373
*525
447 2983
230 I487
302
1554
374
1477
448 2986
231 I368
303
1596
375
J379
449 2965
232 M57
304
1597
376
1420
450 1283
233 I370
305
1595
378
M73
452 1524
234 I45O
306
1555
379
J539
453 1581
235 1522
307
1493
380
1442
454 i633
236 1444
308
1455
381
1535
455 1251
237 I462
309
1492
382
1437
456 1252
238 1499
310
1561
383
1520
457 1250
239 I480
311
1396
384
196
458 1253
240 1359
312
3966
385
1440
459 1245
241 1479
313
1452
386
1435
460 1247
242 1498
3H
1495
387
1536
461 1263
243 i46t
3J5
1398
388
1441
462 1248
244 1447
316
1409
389
1538
463 11 16
245 1460
317
1582
39°
1574
464 1675
246 1454
3i3
1584
39 x
1580
465 1249
247 137I
3r9
1353
392
1545
466 1673
248 1458
320
1578
393
1573
467 340
249 1445
321
1583
394
1544
468 2311
250 1537
322
1407
395
1529
469 2312
251 1433
323
1523
396
1632
470 1056
252 1439
324
1390
397
1402
470a 1046
253 3593
325
1449
398
1575
470b 1060
254 J434
326
I5i5
399
1602
471 1232
255 i436
327
1508
400
1577
472 1231
256 1443
328
1490
401
1606
473 1238
257 1446
329
1509
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1587
474 1228
258 1362
33^>
*423
403
1588
475 1236
259 1360
33i
1425
404
1627
475a 1467
260 1636
332
1530
405
i55i
476 1235
261 1261
333
1472
406
1594
477 1237
262 1361
334
i53i
407
1559
478 1040
263 233
335
1510
408
1585
479 1041
264 205
336
1405
409
1599
480 1008
265 1109
337
397i
410
1576
481 1218
266 1254
338
1494
411
1547
482 1004
267 1637
339
1426
412
1553
483 1015
268 1257
34o
1491
413
1586
484 1221
269 1168
341
1511
414
1534
485 1208
270 214
342
1400
415
1558
486 1195
271 234
343
1358
416
1552
487 "94
272 T429
344
1485
417
3978
488 1187
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J549
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35i
H3i
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I5M
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355
1475
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43o
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43i
ii57
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437
219
510 1163
6j*
IOÖO I. Vergleichende Tabelle der neuen und alten Verzeichnisse.
No. 5"
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512
316
5*3
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5i8
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i"5
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533
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'1160
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554
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560
«33
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57i
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573
343
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I3M
575
»315
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579
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IIIO
No. 581
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2084
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589
2083
59°
2131
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593
2075
594
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620
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2137
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2008
632
1708
633
i73o
634
17*5
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637
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1720
No. 652
653
654
655
656
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1767
1871
1998
2004
1878
2000
2027
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2247
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2015
2017
2006
2014
2013
2069
1684
4117
2169
2541
No.
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1798
725
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726
2414
727
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3207
729
3050
73°
4124
73 1
3238
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3366
733
3356
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3352
735
335o
736
3349
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335i
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3357
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342o
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34i6
745
342i
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2203
747
2197
748
2198
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3415
75°
34i8
75 1
3408
752
2201
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2200
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344i
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344o
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3426
791
2623
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3425
793
3427
795
342S
I. Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse, ioöl
No. 796
343i
No. 867
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No. 939
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No. 1010
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IOII
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332i
1021
3144
& ,8
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I022
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062
4095
!o33
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3ii5
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J°37
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Jo45
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982
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io53
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io57
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io59
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• 925
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IOOI
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2352
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3262
1080
3171
I0Ö2 L Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse.
No.
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1296
2505
I. Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse. io63
No. 1369
3687
No. 1441
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1370
3695
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2857
No. 1518
1519
1520
1521
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4io3
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3226
3276
3225
3268
4119
No
b) Gerhard's
Kataloge.
1580
1581
1582
1583
1584
1585
1586
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1588
1589
159°
1147
300
294
270
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No. 1591
1592
1593
1594
1595
1596
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1598
1599
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1657
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1922
1999
2242
1764
1805
1806
1763
1761
1768
2878
2160
2165
2174
2162
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2262
2294
2550
2301
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2239
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2566
2563
2564
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2974
2567
2043
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2952
2957
2958
2959
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2964
2948
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1870
1890
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1657
1773
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1303
1318
3627
2968
3842
1453
1770
1064 I- Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse.
No. 1663
1664
1665
1666
1667
1668
1669
1670
1671
1672
1673
1780
1765
2266
No. 1734
1735
1736
1795
2051
2054
No. 1805
1806
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I. Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse. I0Ö5
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IOÖ6 I. Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse.
No. 2241
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1330
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2240
2220
2433
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2226
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2224
244I
2433
4IOX
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2280
2869
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4092
409I
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2DI I
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2972
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2111
2108
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3814
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| 2112
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3805
3824
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2562
2751
3748
3755
3807
2752
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3673
3734
No.
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3723
2316
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2321
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2323
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2325
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IOII
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2342
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2377
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2378
4111
2379
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53
2385
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IOIO
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34i
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IIOO
2400
IIOI
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2
2462
"55
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2468
t 2757
>3893
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2470
1811
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. 2480
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$3074
I377Ö
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2543
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3640
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2254
2573
2258
2574
2255
2575
2104
I. Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse. 1067
No.
2576
2429
No. 2648
2252
No. 2719
15
No. 2791
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17
2792
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288S
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'3
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3°4
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3i9
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I372
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2842
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H51
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23*5
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28^1
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2117
2785
235»
2862
4043
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4020
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1968
2788
234^
2865
2449
2646
2005
2718
23
2789
1201
2865
4003
2647
2326
2790
1503
2S67
3925
[q63 l. Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse.
No. 2868
3989
No. 233
3583
2869
2720
234
3563
2870
2402
235
3582
2871
2882
236
3578
2872
2687
237
3565
2873
4°55
238
3575
2874
3991
239
3568
2875
3933
240
3579
2876
4049
241
3572
2877
3955
242
357o
2878
39i8
267
"75
2879
2933
269
239
2880
4016
270
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4001
273
3948
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2876
274
3946
2883
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292
3596
2884
3930
294
4139
2885
399°
301
3597
2886
3956
302
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I243
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3474
39i
261
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34i2
392
1271
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4220
605
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2. Terra
cotten-
606
201
Inventar.
613
3556
623
1618
117
1292
624
Illlr)
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3954
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200
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i6ij
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157»
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No.
635
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No. 1386
"59
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"54
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2748
I. Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse. IOÖQ
No. 6037
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7&37
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3. Spezial-Ver
zeichnis der
kor. Pinakes
No. 1
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360
No. 13
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49
401
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434
No. 80
435
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43°
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5"
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No.
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59°
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594
595
59Ö
601
597
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10_0 j Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse.
SO- 213
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-77
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No. 278
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831
3°4
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305
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34'3
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363
901
364
904
365
785
366
902
367
905
368
907
369
908
370
783
37i
784
372
372a
■ 764
373
765
374
911
375
778
376
767
377
766
378
910
379
768
380
769
381
770
382
771
383
772
384
773
385
775
386
786
387
9*3
388
779
389
780
39o
9'4
391
781
392
782
393
9*5
394
748
395
749
396
75o
402
776
403
777
404
667
405
668
406
669
407
670
408
671
409
672
410
673
411
675
412
674
4i3
676
414
677
4i5
678
416
681
4i7
682
418
680
419
685
No. 420 686
421 687
422 688
423 689
424 690
425 691
426 692
427 693
427a 683
428 877
429 701
430 695
431 696
432 697
433 698
434 699
434a 700
435 702
436 703
437 704
438 705
439 7o6
440 707
441 708
442 709
443 7io
444 7ii
445 712
446 713
447 714
448 7i5
449 716
450 717
451 718
452 719
453 720
453a 926
454 722
455 723
45*5 724
457 725
458 726
459 727
460 728
461 729
462 730
463 73i
464 732
465 733
466 734
467 735
468 736
469 737
470 741
471 742
472 743
473 74=>
474 744
475 917
476 745
477 9i8
47S 9J9
479 920
480 921
481 922
482 923
483 924
4S4 925
485 926
486 927
487 876
I. Vergleichende Tabelle der alten und neuen Verzeichnisse. lo7l
No. 489 92S
490 929
491 930
492 933
493 762
494 934
495 756
496 757
497 758
498 759
499 760
500 935
501 936
502 416
503 944
504 418
5°5 694
506 941
507 721
508 628
509 419
510 417
511 666
512 422
5i3 4i5
514 484
515 684
516 629
5i7 9+°
518 948
520 424
No.
521
420
522
425
523
421
525
830
526
423
527
95i
530
917
531
532
942
482
533
943
534
949
535
537
538
937
481
488
539
54°
54i
825
483
946
542
95o
543
53i
544
945
545
546
547
548
549
939
938
845
3921
844
55o
53o
55i
912
552
529
553
491
554
353
555
382
*ro. 557
45i
558
472
559
505
560
5i3
561
506
562
540
563
477
^
843
566
795
567
54i
563
3922
569
586
57*3
903
571
599
572
600
573
916
574
639
575
627
57t>
824
577
842
578
66o
579
65i
580
761
581
738
582
739
583
740
584
747
585
763
586
952
587
953
»0. <;88
954
589
955
59o
3932
4. Miscellaneen
Inventar.
7123
2067
7124
206S
7126
3328
7127
3329
7130
4056
7713
3896
77H
3897
7719
3898
7720
38 >9
J1967
7754
( 2042
I4058
7754,i
2906
7700
1378
7807
1352
7808
1357
7809
1356
7810
1394
7811
1397
7812
1385
(39°3
)3904
7888
(3905
3958
V3959
I0J2
II. Formen-Tabelle.
II. Formen-Tabelle.
(Die mit * bezeichneten Nummern entsprechen nur im allgemeinen der
angegebenen Form.)
No.
i
2
3
4
5
6
7
8
9
io
n
12
13
i4
15
16
17
18
19
20
20 )
u.
29
21
22
23
24
25
26
27
28
29
3°
3i
32
33
34
35
36
37
33
No. der Vasen.
56. 3901*
58
192
193- J94- 1378
195. 1402*
196. 197
198 — 202. 209 — 212. 1239.* 1240.*
1244.* 1433— 1442. 281 1*— 2814.*
3598. 3631. 3638—3641- 3684*—
3687*
248—250. 251.* 252.* 3912*
254
273
274 359i- 3592- 3968*
289
290. 291
276—278. 3913
295- 3916
296. 1241*— 1243.* 1540*
309
275
*
1519. 1520. 1534— !539-
1543
1135— 1138a. 1246* 1247 — 1259.
I56I »
1145. 1260. 1544* — 1546a* 1599-
1649* I673—I675- 2152. 2153.
2820
1700 — 1712
1112— 1126. 1263. 2402. 2878. 3621.*
4J52
1147. 1262. 1655. 2137— 2I42. 3943.
4024
1682
1275 — 1277. 1602*
1352- 1355
1360. 1361*
1362
1648. 1652- -1654. 1676. 1683— 1697.
1827— 1830
1671* 1713. i7x4- x7l6
1670. 1831 — 1884. 2123 — 2133.
2135
1890— 1909. 2157. 2174. 2175
16 1* 1657. 1725
1721 — 1723
1726. 1887— 1889. 3999
1698. 1699. 2154. 2159. 2160
2165 „
2328-2353- 2855 * 2856 * 2885*
2371. 2958* 2959* 3159* 3238*
No.
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
5o
5i
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
No. der Vasen.
2155. 2156. 2181 — 2188.
2953—2957- 4°25 4029—
1631.*
2403.
4030
2180. 2400.* 2401.* 3011
1910. 2176— 2179. 2376—2399. 2633.
2634. 2635.* 2636* 2981* 3290*
*
3291
1886.
*
3450* 3677
2121. 2354—2368.
3160— 3163. 3266.*
2870*
3267*
3010,
3984
2851—2854. 2864* 3164—3175-3292*
—3295.* 3595—3597- 3838
2372-2375. 2632
2980. 2987—3009. 3998"
60.* 3028
2630. 2631
2370. 2882* 3282*— 3288 * 4027
2641-2648. 2935. 2936. 2939- 3045-
3046* 3047* 3i76-3i94- 3682.
4028* 4155
2879
3621
2625 — 2629. 3025- 4°99
3022 — 3024. 3026'
3143. 3144
3145-3149. 3i5o*-3'54-* 3260.
3261
3i55— 3158. 3239-3254-
4J39— 4J4i
3289
3383-3385
3453. 3681
3594
3884
3404. 34^5 n .
2965—2967. 2983. 2904
3440. 344I-3582. 3583
3262. 3263*— 3265
3556
1
2
5o. 5**
57
59
217 — 223
234
3442. 3594
235
236
246
245
237
235 a
238. 3938*
257- 258. 39°9*
II. Formen-Tabelle.
1073
No. der Vasen.
No.
No. der Vasen.
124
12 5
126
J.31
132
133
»34
135
i3<5
259—263
234a. * 260— 263. 1349
1348*
267*
269.*
3910
264,
266.
268.
270
271.
272
253
288
292
280-
279. 1420'
283—286
287
293
297—299.
303
227. 316—321
1156. 1157.
I531- 3925-
*
3406* 35
3908'
3547
-«CT.«
3980
-282. 3785. 3914
3IO— 3I = a. 134:
324. 336 — 346-
I5l8. 1532
Il80-
1533-
153°-
-119?.
1542.
325. 326. 956—974-
1460. 152:
3928. 401 1
308. 2881*
300
322
323-
1517.
39i8
327-335- "59- 1650* 2033*
246a* 977 — 982. 985 — 989. 1160.
393o. 3944. 3945
99o
983. 9S4. 1664* 3929
1155. 1209— 1219
1034— 1088. 1226 — 1238. 1345.
1346
997—1033. 1152. 3931. 3932
1094 — 1099
1100— 1107. 3651. 3786.* 3946. 4018
1108 — im
1129— 1134
1127. 1128
11-9— 1144. 3673* 3674.
1150
1663- 2147
1151. 1287*
1148. 1149
991 — 996. 1 168— 1 174.
1603." 1614.* 1647 *
3981
1665.
1667
1646
1223
"93
165 1
1195
1194
1196-
1677. 1678, 2111 — 2113. 3733-*
3734
1161— 1167. 1457— 1459. 3759"*
1158
373i
1245* 1680. 1681
1282. 3949*
1286
3933
1506-
3935-
-1516.
3965-
1666
-i2c8. 1220 — 1222a
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
MS
149
x5o
151
152
I53
x54
155
156
J57
138
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
1S9
190
191
192
1281. 3906
1265 — 1270. 1558'" — 1560.* 1592*
2150. 2 151* 3974*
127S
1224
1271. 1272. 1273.* 1274."* 1426*-
1429*
1225. 1344. 1503— 1505
1400
1373
1367. 136S* — 1372.* 1403* 1404*
1358. 1359. 3958.
1484. 1526.
-1500. 1523-
1376
1356. 1357-
3959
^64
1412 — 1413. 1414*— 1419*
1468—14783. 1483*
I547—IS5S
1595. 1598
1399
1479. 1480. 1502
1501
1481. 1482. 1485*-
1525- *556- 1557
I443
1461 — 1464. 1527* i523*
1467
2975
1465 „
1448— 1456. 1521. 3966. 3974*
1586*— 1589* 1590
1565. 1566
1885
1146. 1656. 1724
1660. 1661
1662
1672
^53— x755
1778 — 1802. 2038 — 2040
1805. 1806
1807. 1808. 2047—2059
1659. 1738*— 1740* 1741. 3701. 3990
3991
1742— 1752. 1941—1946- 1996*
1976—1983- 2239 — 2241
2244*
1951— 1973. 1998— 2021. 2443—2463.
2677—2687. 3209* 3210*
1947— 1950
1658
1732 — 1734-
1937
1913— 1920
1729* 173°-
3950. 4082
192 1
2102
3767
2IOI- 2I03. 2
2I05
2104
1922
2072. 2073
2074 — 2080
I28o* 2067*
TO2I
2242* —
I923 1926. 1935 —
I73I. 19II. 1912.
15
2069.* 2070. 207I.
68
I0J4
II. Formen-Tabelle.
No.
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
238
239
240
No. der Vasen.
No.
No. der Vasen.
2158. 4097. 4098
2I34
1679
2089 — 3098. 2321. 2322
1541.* 1737. 2116 — 2119. 2876.*
2877. 4019
1153. 1728. 3988
2034 — 2037. 2261. 4043*
2114. 2115
2100
2°99- 3934
2324
2325
2407. 2408
2414—2425. 2675. 2762
2189
2410— 2413. 2667. 2668. 4054
2409. 2664. 2665.* 4157
2670. 2671
2672
2086—2088. 2784*
2316. 2317. 2580 — 2590. 2776. 2960.
2960a. 2961. 2985. 3090* — 3098.*
3219 — 3228.* 3382.* 3511* — 3517*
3652. 37i3— 372i. 4085* 41 12.
4173— 4175
2086—2088. 2740. 3378.* 3379-*
4023*
2318. 2593. 3655. 4096*
2745. 2746. 2747.'*" 4022. 4178.*
4179 .* 4180*
2610
2571—2579« 2736 — 2738. 3082*—
3089.* 3229* — 3236. 3510.* 4061.*
4169
3118
2739
2591. 2592—2607
2608. 2609. 2742. 2744. 2815* —
2819* 2847* 3018.* 3106* 3668.
3669. 3788* 3807—3812. 4177
2319. 2320
2731. 3509*
2262 — 2308. 2521 — 2541. 2943* —
2949.* 2982. 4220. 4221
11 54- 2542—2546. 2728. 2732. 2768
—2770. 2772-2775. 2804. 3335
—3343. 3499-3505. 3712- 3877*
3878* 4074. 4110. 4166
2614—2620. 3508*
2518
2309. 2547. 2548. 2729. 2730.* 2884
2733 * 2780* 2781* 3722* 4168
2519. 2719. 2720. 3132. 3873
3126. 3385-90
2326. 2710*
2624. 4016
4017
2509—2516. 3622. 3623. 3887
2897 — 2899
2404—2406. 2649
2030—2032. 2253 — 2260. 3129. 4021.
4038
2469—2497. 2498.* 2688—2704. 2763.
2764. 2805 — 2807. 2810. 2821—
2845. 3019* 3072*— 3081* 3131 *
(240)
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
262
263
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
3211*— 3218.* 3331—3333- 3486—
3492. 3599—36o3. 3645—3648.
3693—3697. 4145
2706. 2707. 2907.* 2908.* 3334. 3498*
2107. 2499 — 2508. 2711. 2712*
3827—3832. 4204. 4207
3845—3871. 3888. 4209—4212
2803. 3822 — 3826. 4151
2714. 2715.* 2716*
2717. 2718*
4096
2716
3017
3"3
*
3872*
2543
3748—3753-
4189. 4190
3506
2788. 2808. 2809
3754* 4078.* 4079-
4i97.
4198^
2722. 3770*
2752 '
2756. 4203*
2726. 2755
3755
2611. 2612.*
4092 * 4093*
2785. 2786. 2787*
2753- 3739—3747
3671. 4094*
2708. 2709
3782
2862
3698
2867
3837. 4188. 4191.
2613.
2972. 2973.
3689*
2S68. 3699.* 4161. 4162
2750. 2751
2120.* 2621
2782
2861. 2872* 4077*
2783* 353o
3372—3377- 3526. 3527
3528. 3529. 3727
2727. 2767*
4020.* 4075
2622. 2741. 2777. 2778. 3658—3663.
3728
2848 — 2850
3814. 3815
3020. 3813
2880. 2942.* 3485. 3690.* 3700.* 4208
3783
2873—2875. 4083* 4084*
3779
2871
3449
2190 — 2204. 3409 — 3421^
2553
2734
2669
2323. 2971* 3407* 3408* 4044
2623. 2758 * 3422*— 3439*
4012. 4013
3261
3531- 3532. 3649- 4J36
2865.* 2866.* 3519
2886
3521. 3821
II. Formen-Tabelle.
IO75
No.
No. der Vasen.
No.
No. der Vasen.
300
2986. 3525. 3819. 3820
321
3804
301
3552
322
3380.* 3381.* 3675. 3723.* 2
732*
302
2637* — 2640.* 2932 — 2934. _ 2950.
4114. 4115
2951. 2952. 3042*— 3044 * 3296*
323
4088
—3297a* 3680. 3839.* 3840.*
324
3833—3835
3896. 3898^
325
2765. 2766*
304
3386. 3387*— 339o* 3544—3546-
326
3391—3394- 3620. 4133
3702. 3705—3707- 4070. 4X48-
327
3119— 3124
4153. 4165*
328
3542. 3691. 3800—3803
305
3522—3524
329
3107 — 3111. 3112.* 3127. 3128.
3401
306
3399. 3400
—3403. 3533—3540. 3730. 37:
307
3099—3104. 3105*
3736 * 3836. 4146*
308
3315— 332I- 3841- 4I4I- 4*43
330
3816
309
2963. 2964
33i
2676* 3135— 3142. 4159*
310
2962. 3237. 4137
332
4158
311
2883. 2937. 2940* 3056-* 3057-
333
3664—3667. 4176
3195—3205. 3703—3704
334
2748
312
2110
335
1669
313
2673. 2674. 3068*— 3071.* 3805. 3806.
336
3724—3726
314
3322* 3323—3330- 3471*— 3474.*
338
4081
3475- 3476. 3477* 3Ö44
339
3344—3348
315
2802
340
3607—3619
316
3841
34i
3115— 3124
317
2869*
342
1279* 1283* 3015. 3016. 3395.
3396
318
3467—3470. 3797—3799
343
3842* 3843
319
2860
344
3889-3892
320
3478—3484
345
3894
68*
1076
III. Verzeichnis der Fundorte.
III. Verzeichnis der Fundorte.
(Wo die Angabe des Fundortes zweifelhaft bleibt, ist ein Fragezeichen
beigefügt.)
3J59-
3189.
210.
3162
3191
•521
Aegina 1289. 1295. 1319. 1682. 2376. 3996.
Aeeypten 1963
S. Agata dei Goti 2370. 2642. 2645. 3051.
3054. 3065. 3066. 3073. 3094
Akropolis s. Athen
Alatnbra s. Cypern
Albano 1351
Alexandria 1142
Aliki s. Attika
Alopeke s. Attika
Altamura 4027
Ambelokipo s. Attika
Anzi 3053? 3063. 3087? 3096? 3147. 3148
3150. 3152. 3156. 3157.
3164. 3169. 3173. 3183.
3200 — 3202. 3205. 3207. 3310. jüij
3214. 3217. 3220. 3222. 3225. 3229
3231 — 3235. 3237. 3247. 3248. 3250
3252. 3272. 3276. 3279. 3309. 3314
3324. 3325. 3327. 3403. 3442. 3653
3708. 4118. 4145
Apulien 1933- 3501- 3908— 39*5
S. Arcangelo 3093. 3151. 3158. 3163.
3219. 3227. 3418? 3419? 4"9- 4121
Archangelos s. Rhodos
Ardea 1185
Argos 1911? 1912? 3993
Armento 2205. 3080. 3198. 3204. 3416?
3605. 3608—3613. 3615. 3617
Arpi 3033. 3108
Atalante (Lokris) 18 10. 2900. 2905? 2938
Atella 3038. 3040
Athen 3. 1012. 1037. 1293? 1683. 1721.
1751. 1755? i8n — 1826
1981. 1983. 2000. 2003.
2009. 2013. 2014. 2016.
2034? 2035? 2071. 2098
2114. 2115. 2199. 2204.
2239. 2243. 2246 — 2250-
2257. 2259. 2261. 2310.
2375. 2397. 2404. 2405. 2420. 2422—2427.
2444. 2448 — 2456. 2459 — 2464. 2465?
2466 — 2468. 2474. 2475. 2519. 2578.
2624 — 2626. 2628. 2630? 2631. 2632.
2659 — 2661. 2663. 2669. 2677
2687. 2692. 2693.
2710. 2717. 2719.
2878. 2879. 2902.
2914 — 2917. 2920
2930. 3872? 3874? 3987. 3992.
4006. 4017. 4071. 4076. 4080
Akropolis 2398. 4059
Dipylon 50
Lykabettos 2402
Attika 48. 55. 1664? 1729. 1947. 1976.
1985. 1986. 1988. 2024. 2212. 2253.
2256. 2372. 2395. 2406. 2421. 2470.
1953.
2005-
2023.
2105.
2207.
2252.
2326.
1957.
- 2007.
2026.
2109.
2214.
2255-
2374-
2679.
699. 2704 — 2707.
2748. 2759. 2S12.
2903. 2909 — 2911.
2922 — 2926. 2928.
3999-
2517-
3991"
2472. 2473. 2476. 2497. 2502
2520. 2662. 2680. 2681. 2720
4001. 4003. 4008. 4009. 4014 — 4016.
4031. 4037. 4038. 4043. 4046. 4049.
4050. 4055. 4072
Aliki (b. Phaleron) 14 — 18. 23.
25—32- 35—37- 39—44- 49- 59
Alopeke 2682—2685
Ambelokipo 2391. 2392
Hymettos 56. 57
Kephissia 47
Marathon 1809
Phaleron 1997
Pikrodafni 2030. 2254. 2443
Piräus 2493. 2627. 2690. 2721
Salamis 2457. 2458
Sunion 2373. 2445—2447
Trachones 1887— 1889. 2471
Vari 2418
Avella 286? 1227. 2126. 3070. 3086
Bari 204. 216. 254. 257. 258. 260. 265. 266.
275. 278. 284. 287. 288- 1106. 1211.
1224. 1282. 2150. 2709. 3037? 305c.
3069. 3138? 3212? 3282
3375- 3383- 3404- 3405- 34]
3347- 3349-
*
3420:
3670.
342i
3692.
3543'
3709-
3553-
37*o-
3816. 3877. 4134. 4152. 4158
3625.
3728.
2211
?IÖ2.
34*4 ■
1626-
3801.
3984?
Basilicata 1728. 1958
Benevent 1117
Bettoüe (b. Chiusi) 1629. 1630
Bitordi 3095. 3193. 3294. 3354. 3357. 4100
4103
Böotien 2765. 2872. 2875—2877. 2935—2937
3989. 4019. 4044. 4045. 4087
Bomarzo 1853. 1952. 2946. 2954. 2958
2959. 2963. 2964. 3106? 3141. 4096
Caere 1147. 1294. 1301. 1332. 1601. 1639
1704.
2166.
17071
1652. 1655. 1670. 1697?
I7J3- I714- J77°? 1921. 2166. 2167.
2170. 2285 — 2287. 2595. 2950. 4090
Calabfien 2004
Calvello 3172. 4104
Calvi 2125. 2130. 3026. 3057. 3067. 3192. 3657
Campanien 199? 201? 213? 2635
Canosa 250. 277. 1794. 3142? 3312- 3334-
3556- 3558. 3561. 3584
Capri 2127. 2131. 2132 .
Capua 1002. 1684. 2029. 2180. 2309. 2359.
2415. 2608. 2646. 2859. 3022. 3072
Castelluccio (Basilicata) 2176
Castel Nuovo di Porto (Sabina) 243.
1258. 1280.
1478a. 1634.
Ceglie 259. 290.
3258. 3263.
3345- 3407
13S6. 1387. 1406.
3256—
1372.
1644
291. 3239—3244
3264. 3268. 3290.
3291-
III. Verzeichnis der Fundorte.
10/7
Chiusi 1421. 1422. 1432. 1469. 1482. 1502?
1526. 1534. 1542. 1546 — 154S. 1552.
1553-
1558.
1559-
1565-
-1577-
1580.
1586-
-1594-
*599-
1602.
1603.
1605.
1606.
i6c8.
1627.
1701.
171S.
1722.
2032.
2066.
2186.
2189.
2269.
2274.
2300.
2308.
2316.
2529-
2589.
=943-
2945. 2947. 2975. 3274? 3903 — 3906.
3958. 3959- 3976—3978. 4^13
Colin 2198
Conversano 3283. 34*7? 3649- 3783- 3953'
Corneto 1529. 1642. 2069. 2182. 2301.
2416. 2537. 2588. 2948. 2971. 3106?
Sammlung Dorow 196. 197. 205.
208 — 212. 214. 215. 322. 338. 1004.
1008. 1056. 1109. 1180. 1181. 1212.
1241. 1245. 1246. 1252 — X257. 1262.
1288. 1290. 1304. 13 10. 1324. 1329.
1353- 1358- 1374- 1379 1390. J395-
139S. 1403— 1405. 1407. 1409. 1413.
1425. 1472. 1473. 14S6. 1504. 1523.
i53o- 1554- *555. 1581. 1618. 1620—
1622. 1633. 1635 — 1637. 1671. 1675.
1678. 1736. 1740. 1743- 1746— 1748.
1752. 1847. 1868. 1871. 1874. 1878.
1884. 2060. 2152. 2153. 2268. 2304.
2307. 2362. 2522. 2546. 2961. 2965.
2966. 2985. 2986. 3134. 3971. 4031
tomba de! guerriero 203. 206. 207.
224 — 232. 240 — 242. 244. 1380 —
1384. 1392. 1593. 1401. 2976? 2977?
Gerhard's Nacnlass 1077. 1165. 1541.
1711. 2319. 2542
Sammlung Bartholdy 113S. 1261
Cumae 2636. 3023—3025
Curti (b. Capua) 2737. 2863. 3071. 3074.
3127. 3130. 3131. 3135. 3136. 3607.
3756 — 3700. 377Ö — 3778. 3823. 3S5I'
3852. 3893
Cypern 7. 10. 12. 22. 61. 64. 67 — 69.
So — 82. 84 — 86. 89. 91. 93 — 95. 98. 100.
107. 109. iio- 118. 119. 121. 122. 124.
125. 128. 131. 132. 136. 137- 140 — 146.
148. 149. 151- 152. 154. 161. 162. 166.
171. 172. 174 — 176
188. 190. 191. 2046. 3902
Alambra 99. 117. 147. 150. 153. 156—
160. 163 — 165. 168. 169
Dali ii- 33. 46. 60. 62. 63. 65. 66. 70?
71. 72. 78. 79. 83. 87. 88. 90. 92.
96. 97. 101. 102. 112 — 116. 120.
126. 127. 129. 130. 133 — 135. 138.
.139- !55- l67- 170- 173- *77- 187. 189
Kition 123. 2637
Larnaka 70?
Ornidia 73—77- 103—106. 108
Dali ?. Cypern
Dipylon s. Athen
178— 181. 184. 186.
Etrurien
1308.
1689-
— 1691.
1696.
1707.
1758-
- 1760.
1765-
1773-
1804.
1827.
1S40.
1842.
1854.
185S.
1S64.
1866.
1867.
1869.
1872.
1882.
1891.
1893.
1902.
1923.
1924.
1928.
1941.
2039.
2051.
2054.
2055.
2057.
2100.
2164.
2172.
2175-
2266.
2267.
2713a.
2951.
2956. 2962. 2973. 3985. 4097
Euböa (Xerochori) 2518
Exarchos (Lokris) 4020
Fasano 2691
Galaxidi (Lokris) 2862. 2897
Girgenti 1317. 2101. 2185. 2841. 3385
Griechenland 1. 2. 21. 51. 54. 319. 323?
330. 963. 964. 968. 973. 975. 980. 984
992. 993- -035. 1036. 1075. 1082. 1083
1102. 1119. 1120? 1121 — 1124. 1126
1130. 1132. 1155. 1668. 1755. 1926
1938. 1966? 1975. 1984. 1993? 2033
2073. 2079. 2219. 2251. 2327. 2712
2713. 2724 — 2726. 2852. 2898. 2899
2918. 2921. 2929. 2933. 3918. 3955
3956. 3981? 4007? 4032. 4066
Grossgriecheuiand 1318
Hagios Sideros s. Rhodos
Haliartos 2119
Herakleia 3236?
Hymettos s Attika
Iaiysos s. Rhodos
Ignazia 3884
Italien 45? 182? 183? 185? 1663. 1944.
2001. 2002. 2031. 2231. 2499- 2523.
2535- 2715. 2732. 2747. 2858? 3960.
3995. 4079
Kamarina 2234
Kameiros s. Rhodos
Kertsch 2629. 2700. 2701
Kition s. Cypern
Kleinasien 1309. 2384
Kleonae 958. 1068. 1076. 4011
Korinth 320. 321. 325. 326. 333. 334- 336-
346—957. 965—967. 969—972. 974. 977.
978. 982. 9S5. 986. 990. 991. 994- 995-
1001. 1034. 1050. 1079. 1084. 1085.
1127. 1150. 1151. 1154. 1291. 1325.
1661. 1662. 1665. 1666. 1792. 1834.
1978. 2064. 2072. 2074. 2076. 2077-
2082. 2085. 2104. 2429. 2553? 2554?
2592? 2688. 2731? 2814. 2882. 2904.
2912. 2913. 2939. 3920 — 3926. 3929.
393o. 3932. 3933- 3982. 4039. 4040.
4042. 4086 ?
Kreta 19. 20. 307. 983. 2034? 2035? 2408.
2639? 2686? 2866. 2870. 2885. 2888?
2889. 2891? 2907. 2931. 3630;
Krim 1125
Küsten des schwarzen Meeres 2783
Kythnos 2S87
Larnaka s. Cypern
Laurenzano 3153. 3171. 3174. 3175. 31S4.
3194. 3226. 3230. 4107
Lesbos 4036
Methymna 4064
Lindos s. Rhodos
Lokris 2163. 2171? 2241. 2338.2414.4052.
4117
Lykabettos s. Athen
Marathon s. Attika
Marciano 1705
Megalöpolis 1974
Megara 2919
Melos 52. 301? 979. 1886. 2063. 2419.
2553? 2554? 2555. 2556. 2592? 2731?
2738. 2740. 2832. 2892. 4060
Methymna s. Lesbos
Montalto s. Vulci
Montefiascone 1579. 2896
Mykenae 1911? 1912?
Neapel 1220? 1233? 1234? 2128? 2177.
2260. 2868. 3557. 3559. 3734. 42J0
Nola 198. 222. 236. 237. 239. 245. 271 ?
279? 317. 324. 327—329. 332. 342. 343-
959 — 962. 987? 988. 1007. 1014. 1020.
1049. 1057. 1060. 1063. 1131. 1133-
iojS
III. Verzeichnis der Fundorte.
1134. 1137. 1140. 1145. 1146- 1148.
1149. 1159. 1160. 1175. 1192. 1196— 1200.
1202 — 1207. 1209. 1210. 1212 — 1217.
1219. 1226. 1229. 1230. 1264. 1265.
1268 1269. 1277. 1314. 1315- I331-
I335- i34i- 1363—1365- 1369—1371-
1373- 1375 — 1377- J4i7- 1433- *434-
1436. 1439. 1443 — 1447. 1454. 1457-
1458. 1460 — 1462. 1464. 1479 — 1481.
1487. 1498. 1499. 1505. 1522. 1653.
1693. 1719. 1753. 1777. 1783. 1789.
1793. 1829. 1831. 1832. 1836 — 1839.
1862. 1875. 1883. 1910. 1914. 1916.
1917. 1931 1932. 1939. 1940. 1945.
1948. 1949. 1954. 1959. 1962. 1969.
1977. 1979. 1980. 1989. 2008. 2015.
2017. 2019 2020. 2027. 2045. 2067.
2068. 2075. 2078. 2080. 2081. 2084.
2087. 2088. 2110. 2129. 2133. 2161.
2168. 2169. 2191 — 2194. 2196. 2197.
2200. 2203. 2208 — 2210. 2211? 2221.
2223. 2225. 2229. 2230. 2232. 2235 —
2238. 2245. 2317. 2328. 2330. 2332.
2334 — 2337- 2341—2343. 2345 — 2347.
2349- 2350. 2352 — 2354. 2356 — 2358.
2360- 2361. 2365 — 2368. 2371. 2379-
2381. 2383. 2386. 2387. 2389. 2390.
2394. 2410 — 2413. 2417. 2428. 2430.
2431- 2434- 2436 — 2438. 2440. 2477—
2480. 2485. 2487. 2488? 2489. 2491.
2494. 2498. 2500. 2501. 2503 — 2506.
2509 — 2516. 2526 — 2528. 2536. 2539—
2541- 2547- 2548. 2551. 2557. 2558.
2560. 2561. 2563 — 2567. 2569. 2571 —
2574- 2576. 2577. 2581 — 2584. 2587.
2590. 2591. 2593. 2594. 2597. 2598.
2600 — 2603. 2614. 2615. 2617 — 2621.
2623. 2650. 2652 — 2657. 2664. 2665.
2667. 2672. 2673. 2703 a. 2711. 2723.
2729. 2737. 2742. 2750. 2755. 2756.
2760. 2762. 2807. 2810. 2816. 2817.
2822. 2829. 2830. 2845. 2847 — 2849.
2851. 2974. 2987. 2988. 2991 — 2994.
2996 — 3007. 3009. 3010. 3013. 3015—
3017. 3019— 3021. 3027. 3029. 3032.
3036. 3039. 3048. 3058. 3060. 3061.
3076. 3079. 3085. 3089. 3098. 3104.
3107. 3109. 3328? 3329? 3664. 3672.
3677. 3714 — 37i6. 3718. 3724. 3726.
3742 — 3744. 3746. 3747. 3749 — 3754-
3774- 3775- 3781. 3804. 3808. 3809.
3812. 3827. 3828. 3830. 383r. 3844.
3845. 3847. 3849. 3850. 3858. 3860.
3862. 3864. 3867. 3870. 3919. 3942.
3947- 3994- 4022. 4023. 4034. 4035.
4054. 4056. 4057. 4062. 4157. 4190.
4203.
Olbia 1348— 1350. 1967. 2754. 2784. 2819.
2906
Orbetello 1723
Ornidia s. Cypern
Orvieto 1543. 1706. 1716. 1801. 2295.
2296. 2351. 3881. 3896 — 3899. 4025.
4221
1 »1 iritschsk 1347
Pagae (Megaris) 2901
Paiazzuolo (b. Syrakus) 3296
Pcrgamon 2894. 2895
Phaleron s. Attika
Pikrodafni s. Attika
l'iräus s. Attika
Pisticci 3322
Pomarico 292. 2325. 2718. 2989? 2990?
3062. 3181. 3190- 3203. 3228. 3238.
3326. 3552- 3621. 3623. 3628. 3771—
3773. 3782. 3825
Pompeji 2773? 3075? 3078? 3082? 3140?
3691 ?
Potenza 2694
Rhodos 294. 2010. 2745. 2749. 4083. 4085
Archangelos 2865
Hagios Sideros 2854—2856. 2864
Jalysos 4 — 6. 8. 9. 24. 34. 1296 — 1298
398o
Kameiros 293. 295 — 299. 344. 999
1000. 1038. 1039- 1043 — 1045. 1048
1051. 1064. 1065. 1078. 1080. 1088
1093- 1094. 1099. 1103— 1105. 1135
1136. 1139. 1143. H53- 1311- 1321—
1323- 1327- 1328. 1336- 1342— 1345
1646 — 1649. 1654. 1659. 1660. 1672
1742. 1749- 1774- 1786. 1787. 1918
1934. 1936. 1971 — 1973- 2061. 2062
2333- 2579. 2604. 2666. 2733. 3917
3934- 3979- 4063- 4065
Lindos 2761
Rignano 3567
Rom 1360 — 1362. 4024?
Rugge (b. Lecce) 3721
Ruvo 1987. 1995. 275S. 3030? 3052? 3097?
3168? 3170? 3188? 3199? 3245- 3255-
3261. 3262. 3265 — 3267. 3269 — 3271.
3284 — 3286. 3293. 3297. 3299. 3305.
3310. 3315. 3316. 3320. 3321. 3331-
3333- 3336 — 3338. 3340- 3341. 3343-
3344- 3350—3352- 3355- 3356. 335b-
3362. 3363. 3370. 3371- 3376. 33°°
3386. 3389. 3390. 3392- 3393- 3395-
3399. 3402. 3406. 3408. 3415 ? 3422 —
3424. 3426. 3431. 3432- 3440- 3441*
3453- 3471- 3487 — 3489- 3493- 3494-
3523- 356o. 3637- 3643- 3647- 3652-
3654. 3671. 4^3 — 4ii5- 4I23- 4129-
4132- 4*35 —4137
Sabina 1857. 2953
Salamis s. Attika
Sarteano (b- Chiusi) 1500. 1544- 1545-
1551. 1563- 1564. 1600. 1604. 1631. 1710
Sicilien 45? 182? 183? 185 1 335 ? 1299-
1316. 1850. i960. 1961. 2641
Smyrna 53. 309. 341- 345- 997- 998- 1010.
1013. 1016 — 1018. 1024 — 1026. 1029.
1032. 1033- 1047. 1052 — 1054- 1059.
1066. 1069? 1070. 1073. 1086. 1091.
1096. 1100. 1101. 1128. 1306. 1326.
1346. 1982. 1991- 2065. 2559. 2734
2763. 2776. 2780. 2781. 2789. 2813.
2846. 2886. 2893. 2940. 2942. 3931-
4081. 4082. 4084. 4111?
Sorrento 1807. 3031. 3176. 3606
Sunion s. Attika
Tanagra 1651. 1727. 2106. 2117- 2118.
2202. 2258. 2883. 2884. 2908. 2927.
2941. 3988. 3990
Tarent 2086
Tarquinii 2043
Telese 3179. 318o
Theben 13- 38- 58- 303 — 306. 1042. 1095-
1650. 1754. 2121. 2122. 2393. 2409.
2630? 2638? 2689- 2708. 2873- 2874-
2890. 2932. 2934
Thera 301? 3901. 40S8
III. Verzeichnis der Fundorte.
1079
Tliespiae 2116. 2120
Thessalien 390:»
Thisbe 1968
Toscanella 1855. 1860
Trachones s. Attika
Trier 2187
Unteritalien i99?2oi? 213? 1913. 3409—
3412. 3430. 3474. 4209
Vari s. Attika
Vetralla 4094
Viterbo 1019- 2960
Volterra 4214— 4216
Vulci 1337. 1609. 1657. 1676. 1685. 1698.
1707
1763
1805
1861
1900
2089
2163
2262
2314
2610
2957
• 1737
• 1799
. 1846
• 1895
1756-
1802.
1856.
1898.
• 1927
1999.
? 2154
• 2188
. 2288
2157-
2242.
2299.
• 2524
2550-
• 2952
2955-
? 1717- 1720. 1732.
1764. 1768. 1795.
1806. 1833. 1835.
1870. 1890. 1894.
1905. 1907. 1922^
2097- 2I02 ? 2112
2173. 2174- 2183-
2263. 2272. 2282-
2318 2324. 2407.
2658. 2728. 2944.
3839? 404I. 4047
Camposcala 2278- 2293
Cucumella 2283. 2531; tomba a
cassone 2190
Montalto 1674. 1702. 1703. 1730. 1920.
2083. 2107. 2158 2981
Polledrara, tomba a camera (vgl
Heibig im Bull. d. J. 1882, p. 100)
192 — 194. 1158. 1378; tomba a
cassone 234 a. 235 a. 246 a 338 a
996 1054 a. 1082 a. 1138 a- 1201
1210a. 1222. 1222 a- 1273 1274
1503; tomba a pozzo 1352. 1356
1357. 1385. 1394. 1397
Sammlung Ganino 1453- 1830. 1897
1899. 1901. 1908. 1915- 1925. 2052
2159. 2264. 2273. 2289 — 2292. 2321.
2322. 2382. 2388. 2532. 2538. 2633.
2634. 2970
Sammlung Dorow 202. 217. 219.
223. 233. 234- 235. 247. 310 —
316. 318. 339- 340. 1015. 1040.
1041. 1072. ui6- 1152. 1156. 1157.
1161 — 1164- 1166 — 1168 1171 —
1174- 1176—1179- 1186 — 1191.
1193 — 1195- 1208 1218. 1221.
1225. 1228. 1231. 1235 — 1238.
1247 — 1251. 1260. 1263. 1266.
1267. 1283. 1285. 1354. 1355. 1388.
1389. 1391. 1396. 1399. 1400. 1408.
i4t2 1414 — 1416. 1420. 1423.
1424. 1426 — 1428. 1430 1431.
^435- H37- 1440 — 1442- 1448 —
1452. 1455. 1456. 1459 1466. 1470.
1471. 1474 — 1478. 1483— 1485.
1488—1495- 1497- 1506 — 15 16.
1518. 1520. 1521. 1524. 1525.
1527 1528. 1531. 1533. 1535. 1536.
1538 — 1540. 1561. 1578. 1582 —
1584. 1595 — 1597. I667- i°73-
!677- 1686. 1695. 1708. 1712- 1715-
I734- i75o- I7°2- 1767. 1779 1788.
1791. 1798. 1800. 1808- 1843
— 1845. 1848. 1849. 1851. 1852.
1873. 1874. 1879- 1880. 1892. 1896-
1903. 1904. 1906. 1943- 1956- 2038.
2048. 2049. 2058- 2059- 2091- 2113-
2155. 2156. 2178. 2179- 2302- 2303-
2312. 2339. 2377- 2530- 2670. 2978
— 2980. 2983- 2984. 3105. 3635.
3768. 3769. 3810. 3935. 3961. 3963
— 3966- 4021. 4029 4098
Sammlung Durand 1303 1780.3882
Sammlung Pourtales 1797
Xerochori s. Euböa
io8o IV. Register der Inschriften mit Ausnahme der Namen.
IV. Register der Inschriften mit Ausnahme
der Namen.
düvduv 2285
3 'A&ijvrjfttv 1832. 1S33
((&k(DV 1832. 1833
Alphabet, etruskisches 3104
«fm/y* 2285
(CQtOt . . 18 11
uor/.a 2043
t'f.QyOJACa 2285
j'Ä«t>£ 1693
. J'0(H< 1732
JJJII 2361
öiyov 2872
ötj/uöotov 2669
(%« 4087
C^OXtt 2316
typ«?« 2531- 3044
tyQacfO&i' 1720. 2170. 2262.
2279. 2284 — 2287. 4041
tifXt 1704. 261 1. 4017. 4046
tt 2306
t/US 1720
Intöcoy.t 1968
tnoitt 2313
47T04* 3881
tnötotv 2159
inoitcs 2202
InoUasv I72o. 1756. 1758 — 1762.
1765? 1766? 1770. 1778- 1779.
1781. 1782. i8oi- 1805. 1806. 2100.
2190. 2264. 2266. 2267. 2278. 2282.
2283. 2290 — 2292. 2315. 2324. 2531.
4041 ?
2264.
ixlnoitatv 1732. 1763
fxt inoitooi' (!) 1801
y 1 V /
iV 1769. 1771. 1776. 1775
Ltjaaic 4087
minc 2361
c
*? 2010? 22X1. 2334
Ji(f (( . . . 2759
Uqov 2281
UQog 4o46
xcti> 1764. 1769. 1771. 1775. 1776
y.akog 1698. 1720. 1848. 1906. 1909. 2030?
2106. 2116. 2180. 2188. 2252. 2259.
2263. 2265. 2270. 2273 — 2276. 2278 —
2280. 2282 — 2285. 2293. 2294. 2299.
2384.
2528,
3289.
2279..
2301 — 2304. 2306 — 2308. 2314. 2316.
2318. 2321. 2322. 2325. 2329. 2331.
2332. 2334. 2337. 2353. 2382.
2393. 2404. 2417. 2443. 2518.
2529. 2547. 2548. 2550. 2658.
4039. 4040. 4042. 4220. 4221
y.cihrj 2010. 2182. 2211. 2259.
2322- 2334 2374. 2382. 2384. 2393-
239S. 2404. 2405. 2471. 2518. 2532.
2588 — 2590. 2689?
XCtl(h)lOT0g x7gg
y.d [njotos 1720
X.((QT[c<] 2265
y.rjrog 1652
y.iva[tdogl] 2270
(At 1801
u 1732. 1763. 1968
/uol 2285
Mo7g(c 2285
vaiyt 2265. 2279. 2294. 2299
vtaviag 2658
vtoivia? 2270
viy.a Kak[k]ix.Q(cisog 4020
0 1756. I758 — 1760. 2030. 2106.
2252. 2265. 2270. 2274- 2279.
2294. 2299. 2301. 2306. 2314.
2331. 2334. 2522. 2547. 2548. 2550. 4039.
oöi 1737
ovog 1652
Tiavg 2010? 2030? 2106. 21S0. 2211. 2252.
2270. 2274- 2279. 2293. 2294. 2299.
2301. 2306. 2314. 2318. 2331. 2334.
2522. 2547. 2548. 2550. 4039
nls 4087
niet 1764. 1769. 1771. 1775- 1776
POCOUOM 3635
POCOCÖUOM verschrieben 363*
r
CO 1769. 1771
7t]vdt I764
Tl/uq 2361
TOt 1769
1(OV 1832. 1833
vyniag 2872
vi(v)g (= viog) 1756
ffifa 2278
iftUag 2866. 2869. 2873. 2875
X«~IQ£ 1764. 1769. 1771. 1775. 1776. 1801
2180-
2293.
2318.
V. Register der Namen. 10S1
V. Register der Namen.
(Die mit * bezeichneten Nummern sind durch Inschrift bezeugt.)
Acheloos 1851. 1852
Acbilleus und Cheiron 1901. 4220*; und Diomede 2282?; — und Memnon 1147.*
1797? 1842; — und Patroklos 2278; — und Penthesilea 2889. 3992; — und
Priamos 3884; — und Thetis 1685? 1737. 1742? 1797? 1842. 1901? 2280; —
und Troilos 1685. 1694. 1728. 1742. 1895. 1966; — von Aias getragen 1802;
Auszug des — 1737-* 2264*; — beim Bretspiel 1870; Gesandtschaft bei —
2121. 2176. 2326*; — Hektor schleifend 3884; — an Patroklos' Grabe 1867;
Opferung Polyxena's 1902; Streit um Achills Waffen 2000; Inschrift 555*
Admatos 1655*
Aegeus 2537.* 253S*
Aegisthos 2184 *
Aeneas 764. 1861. 1862. 2264.* 2291. 2536. 3260*
Aenippa 1655*
Aethiopen 2534
Aethra 1731? 2408
Agamemnon 2000
Aganor 1657 *
Agenor 1685 ?
Aglauros 2537*
Aiantides 4017
Aias, S. des Oi'Ieus 1698.* 1863. 1937. 3863
S. des Telamon 764. 1802. 1870. 2000. 2264.* 2326.* 4221?
Aisimides 2316*
Akamas 1720.* 2408
Akastos 1655-
Aktaeon 3239
Alastor 1655*
Alexandros 2291* 2633*; s. Paris
Alkaios 2332*
Alkmene 1890?
Alkmeon 1655. 2395*
Alkyoneus 2057
Amazonen 1839. 1846. 1912. 1975. 2066. 2435. 2475. 2627.2628.2992.3197. 3995- 4067? '?
— kämpfend 1847. 1863. 2353. 2625. 2690. 2887. 2888. 3146? 3241. 3242. 3263.
3859?; — kämpfend mit Herakles 1710. 1848. 1849. 2008. 2024. 2263. 3988; —
auf der Jagd 2324; - Andromache 1848*. 2263*
Amphiaraos 1655.* 1712. 2395*
Amphilochos 1655
Amphion 3296
Amphitrite 474—538 (475* 477.* 480* 484—486* 500*). 787. 788. 799? 801? 826—830.
(826* 828*). 898. 1704* 1869. 2278*
Amymone 2946?
Anakies 1801*
Andokides 2159*
Anchises 1861. 1862. 3244? 3260*
Andromache 1685? 3990? 4221?
Andromeda 1652]"*
Ankaios 1705*— 1707. 3258
Antheia 2471*
Antias(?) 2304*
Antigone 3240
Antilochos 1698.* 1797? 2264*
Antiope 3296
Antiphoa 2180.* 2325*
Aphrodite 1294— 1301. 2901; — Anadyomene 2907; — badend 2707?; — spinnend
2990?; — auf einem Schwan übers Meer fahrend 2636. 2688; — wasser-
fahrend auf Schwanenwagen 2660; — auf einem Bock reiiend 2635? —
und Anchises 3244?; —und Eros 2905. 2990? 3032?; — bei Aktaeons Tod
3239; — beim Kampf des Eros mit Pan 2900?; — bei Herakles' Einführung
J082 V. Register der Namen.
in den Olymp 2278;* — mit Hasen auf dem Schooss 4126?; — bei Herakles
Hochzeit 3257;* — bei Marsyas' Schindung 2950; — beim Parisurteil 1804.
1894. 1895. 2005. 2154? 2182. 2291.* 2536. 2610. 2633.* 2644? 3240. 3243. 3290.
4043?; — bei Zeus und Io 3164
Apollo 2643. 2689* 3469; — als Kind 2212; — kitharaspielend 1676. 1699. 1822. 1827.
1860. 1861. 1864. 1866 — 1868. 1869? 1870. 1872. 1891. 1892. 1898. 1905. 1909.
1923. 1924. 1977. 1986. 2025. 2051. 2060? 2206. 2337? 2407. 4002; — auf Greif
2641; — auf Omphalos 2645; — mit Musen 2388. 2401*; — beim Dreifuss-
raub 1836. 1907. 1963? 2159. 2318; — beim Gigantenkampf 2531*; — und
Marsyas 2638. 2950; — und Tityos 1835;— bei Athenageburt 1704.* 1709;
— bei Herakles' Hochzeit 3257; — bei Herakles' und Kyknos' Kampf
1732*; — und Kadmos 2634*; — und Orestes 2380. 3256; — beim Paris-
urteil 2633
Ares auf Viergespann 3881; — bei Athenageburt 1699. 1709. 1862?; — im Gi-
gantenkampf 1925? 2531*; — in Götterversammlung 1857? 1961. 2278*; -
und Kyknos 1732.* 1799?
Arethusa 3877
Argeios 1655*
Argonauten 3258
Argos 2651. 3164
Anadne und Dionysos 2639. 2660? 3186; — in Götterversammlung 2278?; — auf
Naxos 2179*; — und Theseus 1698* 1699? 1891. 2343? 2640.
Aristophanes 2531*
Aristophilos 811*
Arnesion (?) 672*
Artemis 1860? 1867? 1905? 1977? 2051. 2407. 2641. 3833; — Idol 3164; — und Ak-
taeon 3239; — in Delphi 2645;— beim Dreifussraub 1907? 2159? 2318; —
einschenkend 2206; — bei Eos und Kephalos 3257?*; — im Giganten-
kampf 2531*; — in Götterversammlung 1864? 1806? 1870. 2060. 2278*; —
auf Greif 3858; — bei Herakles' Hochzeit 3257; — bei einem Hochzeits-
zug 1872? 1891. 1892? 1923?; — und Kadmos 2634*; — und Orest 2380;
— beim Parisurteil 2633; — bei Peleus und Cheiron 1900?; sog. persische
— 301. 306. 907. 908. 1009. 1010. 1549. 1550. 1595. 1601
Asbolos 1737*
Asopodoros 667*
Assteas 3044*
Astyanax 1685. 2175. 2281.* 3988
Atalante 1837. 3258
Athena 765? 1701. 1703. 1831 — 1834 1873. 2092. 2162. 2251. 2313. 2354. 2378. 2759.*
2890 2891. 2991? 3238. 3851. 3852; — bei Achilleus und Priamos 3884; —
bei Ariadne auf Naxos 2179*; — und Bellerophon 3258; — beim Drei-
fussraub 2159. 2318; — Ergane 801. 2415; — bei Erichthonios' Geburt
2537*i Geburt der — 1699. 1704* (1709) 1837. 1862; — auf Gespann
764.* 1854. 1871. 1909. 2049 2060. 2087. 3881 ; — im Gigantenkampf 1836.
1856. 1860. 1865- 1925. 1943- 2023. 2127. 2293. 2531.* 2957. 3988; — in Götter-
versammlung 1688. 1689. 1691. 1899? 2278; — im Götterzug 1903; — mit
Helden 1907. 1908. 1953. 1982. 1984. 1987. 2048; — und Herakles 1670. 1693.
1702? 1713. 1717. 1720.* 1725? 1732.* 1799. 1800. 180S. 1841. 1845. 1849. 1850.
1852. 1855. 1857. 1858. 1859. 1870. 1890. 1898. 1907. 1924? 1961. 1963. 1999-
2004. 2007. 2022. 2057. 3145. 3183. 3187; — und Hermes 2050; nur Inschrift
765* 912.*; — und Kadmos 2634*; — und Kassandra 1698* 1863; — und
Marsyas 2418; — modern gefälscht 3256; musische — 1846. 2x61; — und
Odysseus 3838?; Opfer an — 16S6; Palladion 3863; — beim Parisurteil
1804. 1894. 1895. 2005. 2154? 2259. 2291* 2536. 2610. 2633.* 2644? 3240. 3243.
3290. 4043; — und Perseus 1682* 2377; — Poiias 1929
Athenodotos 2279
Atlas 3245*
Bakchantin s. Maenade
Bakchos s. Dionysos
Raton 1655.* 1712
Bellerophon 909? 2137? 3258
Boreaden 1682. 3258
Boreas 2165* 2186. 2384. 2906
l.nsiris 770? 2534
Chairestratos 2284*
Chairias 1909.* 4040*
Charileos 2611*
Charinos 2190.* 3044*
Charmides 2329*.
Charon 2455. 2680. 2681. 2952. 2954
Cheiron 1900. 1901. 2003. 4220*
V. Register der Namen. io83
Chimaera 1550. 1557. 1558. 1561. 1638. 3258
Chorillos 2532* 2589*
Choro 1657* 247x>* 2532*
Clirysippos 3239?
Chrysis 2471 *
Chrysos 2661 *
J »aeinon 3934. 3989
Damovanassa 1655*
Dapas 1657 *
Deianeira 1702. 1835. 2939
Deiphobos 1685? 2281?
Demeter 1704.* 2171. 2634.* 4053
Demo 2395 *
Demophon 1720* 2408
Deris 629 *
Dexamenos 2939
Deys 1704*
Diogenes 2294 *
Diomede 2282 *
Diomedes 764.* 2326.* 2264*
Dionysios 2891 *
Dionysos 1845. 1846. 1866. 1872. 1874. 1883. 1900? 1916. 1940. 1955. 1959. 1962. 1989.
1994? 2050. 21S2. 2208. 2348. 2591. 2644? 2660. 2691. 2902. 3026. 3044. 3145.
3849. 3874. 3989. 3997. 4009. 4030; — und Ariadne 2179.* 2639. 2660? 3186;
— bei Athenageburt 1704;* — bärtig (auf rotfig. V.) 2187. 2290 2330.
2334- 2335. 2337. 2943- 2953- 3849; Bakchischer Zug 1844. 2I54? 2I74- 3l86.
3256. 3344?; Fest des — 2290; — gelageit 1894. 1931? 1932? 1978? 1991?
1993? 2637. 2Ö46. 3263. 3264. 3298; — im Gigantenkampf 1865. 2321; — in
Götterversammlung 1689. 1858. 1864. 1870. 1898. 1899. 1905. 1924; — und
Herakles 1961*; — als Herakles 3046; Herme des — 2172; — beim Hocb.7
zeitszug 1892. 1998; Idol des — 1930. 1967. 2290; — als Knabe 29io?^29i3:'
2915. 2916. 2925. 2927? 2928? 3584?; Kult des — 2172; — bei Kyknos' Kampf
mit Herakles 1732* 1799; — auf Maultier 1869. 1906. 2334; Opfer an —
1690?; — auf Panther 2648. 3589; — auf Pantherwagen 3257'> — und
Semele 1809? 1861. 1904.* 2011. 2052. 2054. 2056? 2065. 2070? 2091; — auf
Silen 1935.2055; — auf Silen- und Nymphengespann 1951; — sitzend
1676. 1733. 1876. 1875. 1918. 1941. 1964. 2064. 2070. 2076. 2128. 2638 2642. 2932.
3034. 3241. 3242. 3297; — im Thiasos 1827. 2033. 2037. 2402. 2471.* 2578; —
auf Viergespann 1893
Dioskuren 1731? 1828? 3258
Dirke 3296
Dorkon 392*
Dromippos 2443*
Dromokleides 2443*
Duris 2284*— 2287*
Eileithvia 1699. I7°4* 1709- 1837? 1862. 1899?
Elektra 2184*
Elephantis 4046*
Enkelados 1836. 1856. 1860. 2293. 2531*
Eos 1797? 1842. 2012. 2318. 2352. 2371. 2519. 2524. 2537* 2547. 3257? 3349
Ephialtes 2531*
Epiktetos 2170.* 2262*
Epilykos 4041*
Erectitheus 2537*
Erginos 2531*
Ergoteles 1758*
Ergotimos 1756*
Erichthonios 2537*
Erinyen 2380. 3023. 3072. ^239. 3256. 3884
Enphyle 1655* 1712. 239=;*
Ens 1775*
Eros 2iox ? 2162. 2364. 2387. 2397. 2429. 2433. 2434. 2482. 2544. 2637? 2693. 2695. 2719.
2911. 2922. 2933. 2948. 2990. 3039. 3042. 3049. 3059. 3081. 3082. 3091. 3149. 3153.
3161. 3165. 3177. 3181. 3201. 3211. 3217. 3229. 3233. 3237. 3263- 3292.
33io. 3315. 3316. 3325. 3332 — 3336. 3338. 3340- 334i- 3345- 3347- 3348-
3351- 3382. 3383. 3385. 3398. 3455— 3457-, 3486. 3493. 3531. 3559. 3881 ;
— bei Aktaeons Tod 3239; — mit hfilql 2472; — und Aphrodite
2635. 2660. 2688. 2990. 3032. 3195. 3239. 3244; — bei Apollo und Marsyas
2950; — mit Ball 2710. 3161? 4125; — bogenschieseend 3367; — und Europe
3241; — mit Fackel 3344; — mit Fächer 3283. 3372. 3397. 3422. 4128; — mit
Flöte 2890. 3316. 4031; — beim Frauenbad 2707; — im Frauengemach
IqQa V. Register der Namen.
2520. 2720; — bei der Frauentoüette 2393; — mit Gans 3174. 3344; — und
Ganymed 2032. 3297?; — bei Hebe und Herakles 3257*; — bei Helena
und 'Paris 2536. 3182; — den trunkenen Herakles stützend 4218; — bei
den Hesperiden 3245; — bei dei Hochzeit 2373; — hockend 2440. 2694.
2911; — und Io 3164; — und Kadmos 2634; — einen Knaben entführend
2305; — mit Kranz 4126; — laufend 4070; — leierspielend 2220; — mit
Leiterchen 3369; — und Liebespaar 2692. 2706. 3163. 3195. 3200. 3275; —
bei Omphale? 3291; — und Pan 2900; — beim Parisurteil 2610. 2633*
2644. 3240. 3243. 3290; — räuchernd 3635; ^ — mit Reiher spielend 4069; —
auf Reh 3337; — sepulcral 3242; — spendend '3634; — mit Taube? 2245;
— im Thiasos 2638. 2642. 2648. 2691. 2932. 2953: — mit Traube 3282. 3308.
-397. 3441; — mit Tympanon 3034. 3399; — beim Vogelfang? 2442; —
über Wasser schreitend 3091
Erymanthischer Eber 1849. 1850. 1855. 1979— 1981. 2034
Erytheia 2007
Eucheiros i756^
Eumachos 1657 *
Eumnestos 3044 *
Eunomie 3257*
Euopis 2291 *
Euphamos 165-, *
Euphronios 2281.* 2282*
Europe 1881. 2097? 2347. 2909. 3241
Eurydika 1655 *^
Eurymedes 539 -:
Eurymedon 1704 *
Eurystheus 1849. 1850. 1855
Eurvtion 1999. 2939
Euthoos 1897*
Euthymie 3257".
Euvarchos 1652*
Euxitheos 2264 *
Evthetos 419*
Exekias 1720*
Gabinius 4218 *
Gaion 2531 *
Ganymedes 2032. 2633? 2885. 3297 *? 3876
Ge 2531* 2537* 2646?
Geras 1927
Gervones 1999. 2007. 3258
Giganten 1836. 1856. 1860. 1865. 1909? 1925. 1943. 2023. 2127. 2293. 2321. 2531. 2957. 39S8
Glaukytes 1761 *
Glaukon 2282*
Gorgonen 1612— 1614. 1655. 1682. 1714. 1727. 1753. 2044. 2047—2052. 2099. 3022; Gor-
goneion 1655. 1832. 2044. 2°47- 2°52- 2058—2060. 2159. 2179. 3237. 3558. 3559.
3562. 3593- 3841- 3855- 3856- 3878. 3887- 3988. 3993. 4123. 4125. 4209
Haemon 3240
Halimedes 1655*
Halios Geron 1732*
Harmonia 2634*
Harpyien 1682* 2131 ? 2152? 2157
Hebe 2278.* 2626. 3257
j-jegesias 2180*
Hekabe 3988. 3996?
Hekate 1881? 2407?
Hektor 3884. 4221 ?
Helena und Menelaos 1685. 1687. 1739? 1842. 2205. 2281? 2536; —und Paris 2291. *
2536. 3182; Entführung der — durch die Dioskuren 1731? 1828?; durch
Theseus 2175?
Helios 1983. 2519
Hephaestos 1704.* 2293. 2294. 2537.* 3023
Hera 1925? 2060. 2259. 2278. 2345. 2913?; — beim Gigantenkampf 2531; — beim
Parisurteil 1804. 1894. 1895. 2005. 2154? 2291.* 2536. 2610. 2633.* 2644? 3240.
3243. 3290. 4043; — und Io 3164
Herakles 771.' 1309. 1688. 1689. 1691. 1830. 1998. 2530. 2913? 3240. 3256. 3317- 3587-
3590. 3838. 3853. 3854. 3865. 4213; — und Acheloos 1851. 1852; — und
Alkyoneus 2057; — und Amazonen 1710. 1848* 1849. 2008* 2024. 2263.
3988; — Apotheose 1827. 2022. 2278; — ausruhend 2534. 2626. 3183; —
bogenschiessend 2164; — zum Brunnen gehend 4027; — und Busiris
2534; — den Dreifuss raubend 1836. «1907. 1963? 2159. 2318; — und der
erymanthisclie~EDer 1849. 1850. 1855? 1979— 1981. 2034; — mit Füllhorn
V. Register der Namen. 10^5
3879; — und Geras 1927; — und Geryones 1999. 2007; — im Giganten-
kampf 768? 2293. 3988; unter Göttern 1961*; — bei den Hesperiden 2271.
28S2. 3245;* — und der Hirsch 2S82; — und die Hirschkuh 1S59; Hoch-
zeit des — mit Hebe 3257; — und die Hydra 1255? 1801. 1854. 2882; —
im Kentaurenkampf 336. 910. 1670. 1702. 1737.* 1835. 2053. 2939; — und
Kerberos 1828. 1880. 2882; — und die Kerkopen 766. 767. 770? 2359?; —
als Kind, die Schlangen würgend 3S66; — als Kitharöde 1845. 1857; —
und Kyknos 17,32.* *799- 3987?; — und der nemeische Löwe 910. 1693.
1713. 1717. 1720* 1725. 1753. 1764. 1772. 1800. 1808. 1840. 1841. 1890. 1895
1905. 2004. 2043. 2882; — und Nessos 1702. 1835; — und Nymphe 2947; —
im Olymp 1924?; — bei Omphale 3291; — und der Stier 1886. 1898. 2137.
2278, 2145: — und die stymphalischen Vögel 2882; Süh nopfe'r TtrT— 3187;""—
und Triton 1906*; — trunken 4218; — auf Viergespann 1870. 2060. 3881
Hermes 486. 494. 1696. 1703. 1715. 1726? 1795. 1881. 3012. 3033. 3058. 4003; — und
Altar 2207; — und Aphrodite 2635. 2636? 2660; — und Apollo 2641. 2643.
2645. 4002; — bei Apollo und Marsyas 2638; — bei Apollo und Tityos
1S35; — und Athena 2049. 2050; —"bei der Athenageburt 1704* 1837?
1862? — und Atlas 3245*; — und Charon 2455; — and Cheiron 1900?; —
beim Tod der Chimaera 3258; — bei Dionysos' Kindheit 3584?; — mit
Dionysos und Semele 2054; — und Dirke 3296; — bei Eos uud Memnon
2318; — und Ganymedes 3297; — und Geryones 3258; ' — vor einem Ge-
spann 1827. 1854. 1870. 1891. 1893. 1903. 1909? 1923. 1952. 1977. 1998. 2006. 2025;
— im Gigantenkampf 2293; — in Götterversammlung 1688. 1689. 1691.
1858. 1864. 1866. 1870. 1898. 1899. 1961* 2022. 2060. 2278*; — bei Hektors
Schleifung 3884; — und Hera 2345*; — bei Herakles' Apotheose 1827; —
Herakles entsühnend 3187; — bei Heraklesthaten 1799. 1828. 1845. 1849.
1851. 1890. 1905. 1907; — beim Hochzeitszug 1923. 1998; — bei der Hoch-
zeit des Peleus 1891 ? 1923 ; — und Io 2651 ; — und Iris ? 2090; — und Ixiou
3023; — und Kadmos 2634;* — bei Kassandras Schändung 1863; — im
Komos 2160;* — beim Parisurteil 1804. 1894. 1895. 2005 2154? 2182. 2259.
2291. 2379? 2536. 2610 2633.* 2644? 3240. 3243. 3290. 4043; — und Perseus
1682. 1753; — und Thanatos? 2991; — auf Widder 2727?
Herse 2537*
Hesperiden 3196? 3245
Hestia 2278*
Hieron 2290^—2292*
Himeros 2633.* 3257*
Hippalektryon 1770
Hippalkimos 1655*
Hipparchos 2180*
Hippasos 1655*
Hippodamas 2285.* 2291*
Hippodameia 3072
Hippokritos 1799*
Hippomedon 21S0*
Hippon 2207*
Hippotion 1655*
Hischylos 2100*
Hören 1899? 2278.* 3989?
Hydra 1255? 1801. 1854. 2882
Hylaios 1737*
Hypnos 2456
Iakchos 1961* 2926?
lanthe 4220*
Jason 3258
Igron 373*
Ikarios 2291 *
lo 2651. 3164
Iolaos 1689. 1693. 1713- 1717- 1720.* 1725. 1732* 1800. 1841. 1850- iS54- 1S55. 1890.
1895. 1905. 2004. 2034. 2090. 2263*
Iris 1895. 2163. 2248. 2264.* 2283? 2591. 3240. 3290. 4122: — bei Hera 4043
Ixion 3023
Kachrylion 2267 *
Kadmös 2634*
Kallias 2329*
Kallikrates 4020*
Kalliphora 1720*
Kalliphoras 1820*
Kantharos(?) 554*
Karion 3044*
I0g,j V. Register der Namen.
Kassandra 1698.* 1863. 1937- 3863
Kastor 1655.*, 1705*
Kentauren 774? 1675. 2132. 2950. 3238. 3869. 4193 (modern); - mit menschlichen
Vorderbeinen 336. 910. 1541- 1545- 1550- *556- 1560. 1563. 1900. 1901. 2003; —
im Kampf mit Herakles 336. 910. 1670. 1737. 1835. 2053. 2939; — im Kampf
mit Hopliten 1754- 2047. 2403. 3241; siehe auch Cheiron und Nessos
Kephalos 2352. 2371. 2537.* 2547. 3257?
Kephisios(?) 2273*
Kerberos 1828. 1880. 2882. 3558
Kerkopen 766. 767. 770? 2359?
Kirke i960. 2342
Kisso 2471*
Kissos 2532*
Kleiergos 2116*
Kleio 2401*
Kleophrades 2283*
Klytaemnestra 2184.* 2301
Kolchos 1732*
Komos 2471* 2532* 2658*
Köre 1881? 2054? 2278? 2634.* 2646? 2926? 4053
Kosilos 3044*
Kreon 3240
kretischer Stier 1886. 1898. 2137. 2278. 3145
Kreusa 1862
Ktesileos 1906*
Kyknos 1732.* 1799. 3987?
Kyloidas 412*
Laches 2314*
Kaelaps 2352
Laios 3239?
Leagros 2180.* 2272*
Leda 2430. 2912
Leontis 1655*
Lernäische Schlange s. Hydra
Leto 1835. 1864? 1866? 1867? 1905? 2159? 2212. 2407. 2641
Lokris 683*
Lykopis 2263*
Lykos 3296; — geliebter Knabe 2180*
Lysiadas 348*
Lysippos 555*
Lysis 2303*
Maenaden 1930. 2026. 2089. 2095. 2096. 2187? 2290. 2330. 2334. 2402. 2638. 2648. 3148.
3224. 3256. 3263. 3264. 3344. 3850. 3862. 3896? 4004. 4009. 4210; s. auch
Nymphen
Maea 3245*
Maeon 32401?)
Makaria 2471*
Marathonischer Stier s. kretischer Stier
Marsyas 2128? 2290? 2418. 2638. 2642. 2950. 3185. 3206
Medea 2188. 3258
Medusa 1682. 1727. 1753. 2377. 2883. 3022. 3591? 3842? 3857. 3895?
Melanion 1706*
Meleager 1705.* 1706.* 1707. 2538.* 3258
Melikertes 779. 780? 914
Memnon 1147-* 1797? 1842. 2318; — geliebter Knabe 2263.* 422c*
Menelaos 1685. 1687. 1737.* 1739? 1842. 2205* 2281? 2536
Menestheus 1737*
Mikion 2030*
Mikka 2098*
Mimon 2531*
Minos 1891
Minotauros 1698. 1699. 1744- 1848. 1891. 1957. 2343. 2640. 3630
Musen 1905? 2388. 2391. 2401. 2638. 3185
Mylios 1814*
Myrtilos 3072
Naia 2471*
Nearchos 1758*— 1760*
nemeisclier Löwe s. Herakles
Neoptolemos 1685. 1902. 2175. 2281. 3988. 3996
Nephelai 30J3.-'
V. Register der Namen. 1087
Nereiden 485? 1954. 1997. 2003. 2063. 2660. 2899. 3241. 3258. 4008. 4037. 4122
Nereus 1732. 2063? 4037
Nessos 1702. 1835
Nestor 2264.* 3289*
Nike 1549? 1735- 1765? 1773? 1834? 1884? 2090? 2210. 2221—2227. 2255. 2283? 2317.
2349. 2383. 2480. 2630. 2631. 2937. 3093. 3180. 3201. 4063? 41 14. 4123; — und
Atliena 2759. 3238; — bei der Athenageburt 1699?; — bei Brautwerbung
2518?; — mit Chrysos und Plutos 2661; — auf Gespann 2001. 3309. 3881;
— als Göttermundschenk 2166.* 2167;* — und Herakles 3258; — und
Kadmos 2634*; — durch die Luft laufend 2957; — einen Palaestrasieger
kränzend 2258; — mit Schitfsakroterion 2211; — schwebend 2228. 2249.
2404—2406. 2479. 2487. 2908. 2937. 3157;— anoi'J'offÖQog 2333. 2381; — Stier
opfernd 3860. 3861; — und Triptolemos 3521
Nikosthenes 1801* 1805* 1806.* 2324*
Nikostratos 2184* 2188*
Nymphen 1868. 1882? 1883. 1898. 1906. 1916. 1917. 1920. 1935. 1938. 1955- 2033. 2037.
2047. 2050. 2065. 2067- 2070. 2071. 2087. 2090. 2121. 2154. 2173? 2182. 2239.
2244. 2253. 2335. 2337. 2402. 2471* 2532. 2548. 2623. 2636. 2639. 2644? 2645.
2660? 2930. 2932. 2935. 2936. 2958. 2959. 3206. 3241. 3242.^ 3264. 3296. 3297.
3299. 3300. 3378. 3989—4024. 4030. 4070- 4214- 4220; — Dionysos pflegend
2913? 3584?; — vor Dionysos als Gespann 1951; — beim Kampf des Eros
und Pan 2900?; — mit Kottabosstange 3186; — auf Maultier 1990; —von
Nemea 1890; — beim Parisurteil 3290; — im Reigen 1905? 2027. 2649; —
schlafend 2241. 3207; — beim Schmaus 1939? 1993; s. Mänade
Odysseus 1737* (Olyteus). 1842. 1913. i960. 2000. 2121. 2123. 2176. 2281? 2326*
(Olyttes). 2588* (Olysseus). 3838 ? 3882
Oidipus 2355? 2640
Oineus 1852
Okeanos 2897?
Ol tos 2264*
Olvmpichos 2254*
Olympos 3185? 3206
Omphale 329r
Onetor 1848*
Onetorides 1720*
Oreimachos (ein Silen) 2160*
Oreithyia 2165.* 2186. 2384. 2906
Orestes 2184.* 2380. 3256
Orochares (ein Silen) 2160*
Orthros 2007
Paian 2658*
Palladion 840
Pallas (attischer Heros) 2537*
Pallas s- Athena
Pamphaios 2262* (Pamaphios). 2266* (Pamphaos)
Pan 2646. 2648. 2889. 2990. 3164. 3239 3240. 3243? 3257. 3258. 3264. 3373. 4137
Pandaros(?) 764*
Pandrosos 2537
Papposilen 2925. 4134. 4214
Paris und Helena 2291. 2536. 3182; — beim Urteil 1804. 1894. 1895. 2005. 2154?
2182. 2191. 2536. 2610. 2633. 2644. 3240. 3243. 3290. 4043
Patroklos 1737* 1867. 1985. 2264.* 2278*
Pegasos 909. 1575. 1717. 1753. 1946. 1983. 2137? 2158. 2293. 2313. 2661. 2662. 3038.
3041. 3258. 3852. 3880. 4129; s. Flügelpferd
Peirithoos 2175?
Peithinos 2279*
Peitho 3244?
Peleus und Atalante 1837*; — und Cheiron 1900. 1901. 2003; — und Hippalkimos
1655*; Hochzeit des — 1872. 1891? 1892? 1923; — auf der Jagd 2538*; —
auf der kalydonischen Jagd 1705* 1706*; — und Thetis 1883? 1900?
1901 ? 1954. 1988. 1997- 2003. 2005 ? 2087 ■ 2279.* 4000. 4008
Peliaden 2188
Pelops 3072
Penthesilea 2889. 3992
Periklymene 2471*
Persephone 1844. 1880
Perseus 1652.* 1682* 1727.* 1753. 2344. 2377. 3022. 3917
Petraios 1737*
Phaeaken 3882?
Phalios 1720* 1814*
Phanope 2471* 2532*
I088 V. Register der Namen
_:■:
Pheres 165^
Phereus 1723*
Philokomos 2265
Phineus 1682
Phlebon 557-* 558-* 661*
Phobos 1732*
Phoinix 2176. 2264.* 2326*
Phoitos 2531*
Phrixos 3345
Physkon 684*
Plutos 2661*
Poimanoridas 1968*
Polites 1685?
Polybotes 2531*
Polylaidas 967*
Polyllos 2180*
Polvphem 1913- 2123
Polyxena 1685.* 1694. 1698* 1728. 1742. 1895. 1902. 1966
Porphyrion 2531*
Poseidon 2164; — und Amphitrite 1869. 2946?; — und Amymone 2946?; — bei
der Athenageburt 1699- 1704? 1709?; — im Gigantenkampf 2293. 2531*}
— in Götterversammlung 1866. 1898. 2060. 2166.* 2167. 2278- 3297 ; — bei
Herakles' Apotheose 1827; — bei Herakles' Hochzeit 3257 ; — bei
Herakles Kampf mit Kyknos 1732* — und Kadmos 2634*; — auf den
korinthischen Pinakes 347 — 537. 539- 540. 563? 662? 680? 787 — 798. 800 —
825. 831 — 833. 838 — 845. 846? 3920. 3921; — zu Wagen 1869
Pothos 2633*
Priamos 1685, 2175. 2281. 3884. 3988. 3996
Prikon 2171*
Proklees 2202*
Prometheus 1722
Psyche 1S67. 1902. 1921. 2684
Pygmaeen 1785
Pyrrhinos 2563
Pyrvos 565*
Pythia 3256*
Satyr unbärtig 2152. 2545. 2591. 2637. 2638. 2949. 2958 — 2960. 3026. 3044. 3095. 3097.
3144? 3148. 3150. 3186. 3219. 3222. 3242. 3256. 3257. 3263. 3264. 3296. 3297.
3300. 3303. 3306. 3312. 3314. 3373- 3378- 3407- 34io. 3417. 3453- 34Ö7 ? 3Ö57- 4102.
4106; — bärtig 2471? 2578. 2638. 2945. 2971. 3264. 3296, 3845. 3848? 3872
Satyrknabe 2550
Selene 2278. 2293. 2519. 3245*
Semele 1809? 1861? 1870. 1882? 1893. 1904* 1918. 1931? 2001? 2011? 2033. 2052?
2054. 2055. 2056? 2065. 2070? 2091. 2154? 2278?
Semos 1820*
Sikinnos 4220*
Sikon 1897*
Silen 776? 1332. 1333. 1671. 1697. 1703. 1711. 1718. 1732 — 1734. 1740- 1766. 1791. 1827-
1840. 1845. 1866. 1869. 1872. 1874. 1876. 1877. 1882. 1883. 1894. 1906. 1917-
1928. 1935. 1940. 1941. 1951- 1959- 1962. 1990. 2009. 2011. 2026. 2033. 2037- 2047-
2049. 2050. 2055. 2061. 2065. 2066. 2067. 2069. 2071. 2087. 2092. 2121. 2125. 2128-
2130. 2160. 2173. 2174. 2187. 2239 — 2244. 2253. 2262. 2267. 2270. 2290. 2315-
2337- 2348. 2402. 2409. 2417. 2471.* 2500. 2511. 2523. 2527. 2532. 2534. 2550-
2578- 2589. 2591. 2623. 2638- 2639. 2642. 2643. 2645- 2646. 2648. 2920. 2921. 2932.
2935- 2936. 2950. 2953. 2958- 2959. 3050. 3178. 3179. 3207. 3237. 3263. 3264. 3284.
3298. 3299. 3409. 3415. 3416. 3585. 3586. 3846. 3847. 3954. 3989. 3997. 4004. 4009.
4024. 4041. 4044. 4052. 4062. 4097. 4215. 4216. 4220
Sime 1814*
Simion 476*
Simon 1897*
Sinis 2580*
Sirenen 958. 1656. 1702. 1934. 1995. 2131 ? 2152? 2213? 2229. 2496. 2499. 3031. 3882
Sisyphos 1844
Skamandropnilos 1698*
Skiron 2288*
Skvlla 2894. 3592. 3608. 3882
Sokles 1781*
Sophon 3197*
Sosias 2278.* 2315*
Sphinx s- Sachregister
Stesias 1698*
V. Register der Namen. I08q
Sthenelos 764*
Stipon 804*
Stymphalische Vögel 2882
Tachydromos 565*
Taleides 1762
Telamon 1706*
Telemachos 3289*
Tenes 2300?
Terpsichore 2401*
Teukros 764.* 4221?
Thanatos 2456. 2991 ?
Thebe 2634*
Themis 2538*
Themisto 2589*
Theseus verlässt Ariadne 2179*; — entführt Helena 2175?; — und Minotauros
1698* 1699 1744. 1848. 1891. 1957. 2343. 2640. 3630; — und Sinis 2580*; —
und Skiron 2288*
Thetis und Achilleus 1685? 1737* 1742? 1797? 1842. 1901 ? 2280? 4220*; — und
Hephaestos 2294; Hochzeit der — 1872. 1891 ? 1892? 1923;— und
Peleus 1883? 1900. 1901. 1954. 1988. 1997. 2003. 2005? 2087? 2279* 4000. 4008:
— und Poseidon 485?
Thoas 2300 i
Thrasymachos 949*
Thrasymedes 2870*
Thyone 1904?
Timandra 2291*
Timonidas 846*
Tityos 1835 . /
Tlenpolemos 1763* fit J A- :'~ - "■'
TIeson 1759.* 1760*
Tranion (?) 2180*?
Triptolemos 2171. 2273. 2521
Triton 485. 781 ? 1639. 1676. 1755. 1906.* 2608. 2890
Troia 1842
Troilos 1685. 1694- 1728. 1742. 1895. 1966
Tros 2032 ?
Tyndaieos 2291*
Xanthias 3046
Xanthos 508* 1657*
Xenokles 414* 1770.* 1778*
Zeus 490.* 491? 1795. 2163. 2166.* 2167.* 2347; Altar des — 2281*; — bei Apollo
und Marsyas 2950; — bei Athenageburt 1699. 1704-* 1709. 1837. 1862; —
und Ganymedes 2032; — im Gigantenkampf 768? 2293. 2531*. 3988; — in
Göttervefsammlung 1689? 1691. 1857. 1899. 2022. 2060 2278*; — bei Helden
1732. 1799; — bei Herakles und Kyknos 3987 ?; — und Io 3164; — beim
Parisurteil 2633*; — und Prometheus 1722?; — auf Viergespann 1909
60
loqo VJL Sachregister.
VI. Sachregister.
Abschied s. Auszug
Ackerbau 1806
Adler 587. 614. 625. 789. 847. 962. 993—995- 1014. 1027. 1030. 1031. 1093. 1113. 1130.
1132. 1133. 1139. 1142— 1145. 1147. 1150. 1303. 1655. IÖ72- l683- 1704. 1709. 1722.
2127.2278? 2356. 2885. 3239. 3876. 3912? 3925. 3929. 3983; s. auch Schildzeichen.
Adorant 787. 873. 1544. 1549. 1556. 1563. 2370. 2381. 2454. 2459? 2994
Aegis 1698. 1701. 1799. 1831 — 1834. 1836. 1841. 1845. 1846. 1849. 1852. 1854— 1857. 1860.
1863- 1870. 1895. 1898. 1903. 1907. 1908? 1925. 1961. 1984. 2004. 2023. 2048. 2049..
2057. 2060. 2092. 2162. 2179. 2251? 2259. 2291. 2293. 2313. 2318. 2324. 2354. 2377.
" 2378. 2418. 2531. 2536. 2537. 2610. 2633. 2634. 2644. 2759. 3240. 3258. 3884. 3988.
4043
Aehren 2171. 2521. 4053
Affe 1313— 1316. 3912. 4050
Alabastron 642. 2154. 2252, 2261. 2285. 2373? 2385. 2404 — 2406. 2478. 2624. 2643. 2937.
2959. 301 1. 3051. 3186. 3240. 3242. 3279. 3487. 3490. 3635. 4055. 4124. 4126
Altar 1685. 1686. 1727. 1856. 1882. 1919? 1928. 1929. 2010. 2029. 2082. 2127. 2129. 2161.
2169? 2172. 2175. 2207. 2211. 2213. 2214. 2216. 2217. 2219.2220. 2235.2248? 2249.
2251. 2260. 2281. 2290. 2299. 2308? 2310. 2380. 2386. 2425. 2430. 2490. 2523. 2547?
2594.2647? 2649. 2727.2760. 2929. 2935. 2936. 2959. 2982. 3011. 3024. 3030.3035.
3045. 3046. 3049. 3052. 3058. 3066. 3069. 3073. 3080. 3144. 3147? 3187. 3188. 3195"?
3208. 3213? 3218. 3226. 3233. 3299? 3333? 3879. 3988. 3996. 4008. 4031. 4053. 4100.
4107. 4113-
Ambos 643. 2294
Amphora 616. 868. 871. 884. 893. 2083. 2159. 2240. 2269. 2309. 2402. 2533. 3047. 3095.
3257. 3440. 4027
Angriff s. Kampf
Antilope 48? 1340. 1640?
Apfel 1841. 1886? 1958? 1962. 1974. 1976. 1979. 1980. 1982. 1996? 2030. 2211? 2259? 2271.
2387? 2518. 2681. 2882. 2911. 2987. 3196- 3242. 3244. 3245. 3246? 3258? 32^9. 3260.
3323. 3885? 3886? 4126
Armband 1803. 1909. 2163. 2252. 2278. 2279. 2283. 2289. 2291. 2324. 2373. 2377. 2378.
2426. 2470. 2471. 2531. 2537. 2661. 2692. 2704. 2705. 2707. 2943. 2945. 3033. 3047.
3049. 3052. 3196. 3240. 3256. 3531. 3917. 4038. 4220. 4221
Aryballos 2178. 2180. 2233. 2279. 2294. 2308. 2314. 2322. 2325. 2353. 2522. 2525. 2534.
2644. 2727? 2939. 2982. 3170. 3176
Augen brechend 2184. 2287. 2293; — zur Seite der Darstellung 1580. 1807. 1922,
2029. 2047 — 2059. 2089 — 2096. 2123. 2152. 2174. 3997; s. auch Technisches
Auszug 275. 564. 565. 796. 1054. I054a. 1066 — 1073. 1085. 1657. 1691- 1693- 1694. 1705.
1722. 1728, 1783. 1790. 1797. 1846. 1858. 1879. 2049. 2263. 2324. 2329. 2332. 3143.
3996; Kriegers Abschied 778? 1692? 1718. 1800. 1843. 1851. 1857. 1868. 1871.
2370. 2371. 2444: Auszug de5 Amphiaraos 1655: vnoßißäCtod-ca. 2357
Axt 2155. 3241. 3242; Doppel- 1704. 1928. 2184. 2273. 2301. 2403. 2991 ; Streit- 2260.
2331. 2475. 3258. 3263; s. auch Schildzeichen
Bad 1843. 2129. 2285. 2308. 2476. 3167; Badegemach 2301; Fussbad 2272; Kinder-
bad 2209
Badegemach s. Bad
Ball 2362. 2431. 2432. 2488. 2493? 2628? 2644. 2710. 2722. 2727. 2935. 2936. 2947. 3045.
3146. 3148. 3160. 3161? 3162. 3163. 3173. 3188. 3189. 3191. 3193. 3211. 3215. 3216.
3222. 3224.3261? 3267. 3282.3290. 3298. 3299. 3304. 3307.3316. 3325. 3339. 3344 .
3382. 4070. 4119. 4125. 4127
Ballspiel s. Spiel
Bastkorb s. Korb
Bauer 1806. 2891
Baum 71. 1214. 1542. 1559? 1800. 1870. 1905. 1934. 2004. 2006. 2030. 2034. 2057. 2069.
2213. 2288. 2308. 2324. 2610. 29 9. 2943. 3022. 3196. 3240. 3241. 3243. 3256. 3429.
4052; Baumstumpf 3153
Baumstumpf s. Baum
Becken 2282. 2308. 2309. 2320. 2518. 2543. 2964. 3167. 3240. 3403. 3487
Begrüssung 894
Berg s. Terrain
Bergbau 638. 639. 831. 871. 872.
Bestattung 2447. 2456; Grabprozession 1814— 1826. 1887— 1889. 3243. 3244. 3999; Vor-
bereitung dazu 2449; Prothesis 1811. 1887— 1889. 2632. 2684. 3999; Toten-
klage 1811— 1813. 1887— 1889. 2104. 2445. 2446. 2632. 3999; Verstorbener 2426.
VI. Sachregister. 1091
2427. 2450. 2451? 2452? 2453? 2459. 2464? 2678. 2679? 2680 — 2685. 2954. 3245
3249. 3252. 3259. 3999
Beutel 1755. 2254. 2292. 2319? 2322. 2459. 2624
Bildwerk s. Erzgiesserei
Bittflehender 3146
Blasebalg 2294
Blitz 768. 1704. 1709. 1799. 1857. 1899. 1909. 2022. 2163. 2293. 2531. 2950. 3988
Blume 58.70. 309.662. 1279? 1301.1559? 1809. 1864? 1890. 1898 — 1900. 1908. 1947. 2129.
2131. 2154. 2173. 2184. 2246. 2249? 2264. 2279. 2291. 2298. 2305. 2397. 2482. 2519.
3074. 3113. 3164. 3240. 3245. 3247. 3262—3264. 3275. 3290. 3291. 3295. 3297. 3309.
33H- 3332- 3334- 3356. 3656- 4002. 4024. 4026? 4038. 4041. 4043. 4122. 4124. 4125.
Bock 70. 321. 959 — 963. 965. 966. 970. 1094. im. 1705. 1707. 1709. 1718. 1827. 1846. 1881.
1892. 1904. 1998. 2069. 2294. 2546. 2635. 2927. 3912. 3986
Bogen bei Apollon 1704. 1709. 1835. 1836. 1853. 2159. 2212. 2531; — bei Artemis 2060.
2380. 2633. 2641. 3164. 3883; — bei Herakles 366. 1670. 1688. 1689. 1691. 1799.
1845. 1849— 1852. 1854. 1857. 1880. 1898. 2164. 2278. 2293. 2534. 3183. 3291. 3988
Bogenschütz 764. 771- 773. 1829. 1849. 1851. 1858 1865. 1868. 1871. 1877. 1880. 1896.
1908. 1952. 2060. 2263. 2288. 2295. 2296. 2324. 3263- 3986. 4221
Bohrer 2415
Brettspiel s. Spiel
Brot 2659
Brunnen 1694. 4001. 4027; — halle 2173. 3297?; — haus 1725. 1843. 1895. 1908. 1910. 4001
Brunnenhalle s. Brunnen
Brunnenhaus s. Brunnen
Bukranion 2213. 3054. 3243. 3244. 3322. 3345?
Chimaera s. Namenregister
Ciste 2322. 2944. 2956. 3165. 3202. 3263. 3293. 3316. 3325. 3434
Deichselende mit Tierkopf 56
Delphin 659. 749. 779. 1676. 2061. 2066. 2290. 2439. 2633. 2636- 2660. 2864. 2866. 3072-,
3241.3258. 3592. 3877.4012. 4013; — als Attribut von Wassergottheiten 458.
459- 787. 8l7- 2003; s. auch Schildzeichen
Diadem 301. 384? 454. 830. 1604. 1664. 1998. 2177. 2179. 2184. 2186. 2189. 2249. 2254.
2257. 2269. 2278. 2279. 2293. 2300. 2317. 2336. 2345.2352. 2371.2372.2376.2377.
2380. 2381. 2407. 2449. 2470. 2471. 2500. 2519— 2521. 2530. 2531. 2536. 2537. 2547.
2610. 2633. 2634. 2638. 2641. 2642. 2647. 2688. 2694. 2705. 2721. 2901. 2903. 2912.
2944. 2950. 2988. 2993. 3050. 3053. 3069. 3084. 3142, 3143. 3164. 3186. 3240. 3243.
3245. 3283. 3343. 3556. 3883. 4031. 4053. 4221
Diptychon s. Schulunterricht
Diskoswurf s. Palaestra
Dokimasie der att. Reiterei 1899 0
Drehscheibe 640. 815. 868. 869. 814? * «
Dreifuss 644. 645. 797. 1543. 1655. I712- 1837- 1849- I853- I9°7- J963« I99/T 2159. 2188. 2189.
2318. 2538. 2633. 266i. 2869. 3I48- 3164- 3256. 4058. 4122; s. auch Schildzeichen
Dreigespann s. Gespann
Dreizack 750. 882. 1705— 1707; Attribut des Poseidon 347—354- 356—369. 371. 372.
377—380. 383—385- 387- 388. 408. 411— 414. 438. 441—450. 451? 452. 453. 455—
458. 460. 461. 463—465. 468. 469. 471. 472. 474—477. 480. 485. 489. 498. 539. 540.
787. 790. 802. 803. 805. 808—811. 813. 814. 816. 817. 819. 823. 832. 838—841. 843.
846? 1699. (1709.) 1732. 1827. 1866. 2060. 2164. 2166? 2167. 2278. 2293. 2531. 2634.
2946. 3257. 3297. 3882. 3920. 3921; zweizackig 1709; vierzackig 347; fünf-
zackig 379. 385. 464; wie Lotosblüte gebildet 348. 384. 387. 447. 450. 471.
802. 803. 811. 838. 843. 3920 ; die Zacken wie Knospen gebildet 368. 453. 477. 485
Dornauszieher s. Palaestra
Eber 321. 740—744. 893—896. 898. 918. 927? 1109. 1112. 1135. 1136. 1247— 1251. 1263.
1565. 1566. 1570. 1572. 1591. 1639. 1640. 1658. 1705— 1707. 1709. 1718. 1732. 1885.
1891. 1893. 1894. 1896. 1979— 1981. 2034. 2079,2538.3159. 3256.3258. 3881. 3929r
Eberkopf 833. 835. 1843. 2758. 2995. 3437. 3576. 3577. 4135; erymanthischer —
s. Namenverzeichnis; s. auch Schildzeichen
Eberjagd s. Jagd
Eberkopf s. Eber
Eidechse 802 ? 1655. 1806
Eidolon 1866. 1902. 1921. 2427. 2459. 2684
Eimer 2285. 3067. 3150. 3188. 3190. 3241. 3242. 3263. 3264. 3297—3299- 3302. 3303. 3305.
3306. 3308. 3312. 33I5—33I7- 3333- 3340- 3344- 334Ö- 3348. 4126
Ente 1604. 2884. 2924? 2969. 3195? 3211. 3464. 3555. 3622. 3623
Ephedrismos s. Spiel
Epheu 1119. 1661. 1725. 1750. 1777. 1829. 1883— 1886. 1897. 1909. 1910. 1919. 1941. 1942.
2016— 2019. 2033. 2037. 2041. 2051. 2053. 2063—2065. 2080. 2088. 2095. 2111. 2137.
2138. 2141. 2144. 2154. 2159. 2270. 2309. 2462. 2680. 2741. 2903. 2910. 2914 2916.
2920. 2922. 2928. 3050. 3307. 3323. 3344. 4010. 4024. 4098. 4183; s. auch Kranz
69*
IOq2 VI. Sachregister.
Eppich 1807?
Ernte: Obstlese 1841. 1996; Olivenlese 1S55: Weinlese 7S3
Erzgiesserei 2294
Esel 1652. 2067
Eule 321? -56. 757. S94? 1010. 1021. 102S. 1076. 1110. 1129. 1131. 1149. 1150.1213. 1655.
169S. 1701. 2231. 2232. 2313. 2492. 2495. 2502. 2587. 2595 — 2606. 2943. 2987. 2988.
2993. 3030. 3170. 3498. 3636. 3655. 3932
Fabelwesen
Chimaera s. Namenverzeichnis
Eberkopf geflügelt 169S; s. auch Schildzeichen
Flügelfigur 1713- 3934- 3989- 4°97- 4*5*
Frau geflügelt 1612. 1619. 1620. 1765. 1772
Gorgonen s. Namenverzeichnis
Greif 56? 295. 1022. 1023. 1135. 1149. 1150. 1601. 1629. 1635? 1642. 1643. 2545.
2629. 2634. 2641. 2696. 2931. 2951. 2953. 2955. 2959. 3097. 3146. 3147. 3238. 3239.
3342.3431—3433- 3581. 3692.3858.3867- 3974^ — mit Löwenkopf 3868;
s. auch Schildzeichen
Hahn mit Pantherkopf 1707
Harpyien
Hippalektrvon I
Hvdra > s. Namenverzeichnis
Kentauren \
Kerberos '
Löwe geflügelt 1001. 1152
Mann geflügelt 1014. 2155; — mit Eberkopf i960; — mit Eselskopf i960; —
mitT Hörnern 1290. 1293. 1317; — mit Schwanenkopf i960
Minotauros s. Namenverzeichnis
Panther geflügelt 1218. 1277. 2951
Pferd geflügelt 909. 1575- 1717. 1763. 1946. 1983. 2137. 2158. 2293. 2313. 2661. 2662.
3038. 3041. 3258. 3852. 3880. 4097; s. Pegasos
Schlangenmensch 2538; — geflügelt 1007. 1008. 1011— 1013. 1062
Seebock 3442
Seedrache 3258
Seeungeheuer 780. 914. 915. 1652. 3241. 4008
IkvAa" I s' ^amenverzeicrinis
Sphinx 296. 321. 340. 725. 726. 842. 924. 933. 967. 968. 975- 983. 990- 1019 — 1021.
nog. 1113. 1129. 1135. 1136. 1145- 1147. 1217. 1218. 1222a. 1232. 1247. 1248. 1289.
1320. 1321- 1541. 1553— 1556. 156S. 1569. 1578. 1579- 1603. 1639. 1640. 1656. 1660.
1682. 1683. 1700- 1702. 1704. 1706. 1707. 1710. 1727. 1743. 1776. I8o5< 1934. 2028.
2068. 2089- 2096^ 2234. 2265. 2355. 2438. 2609. 2640.3239. 3852. 3912. 3929. 3983.
3990. 4098; bärtig 3929; s- auch Schildzeichen
Sphinxvogel 1289
Stymphalische Vögel s. Namenverzeichnis
Vierfüssler mit Hahnenkopf 3442
Vogel mit Greifenkopf 991—995. 1090. 1112. 1132. 1133; — mit Menschenkopf 831.
957. 958. 967. 975. 983. 990. 998. 1003. 1004. 1006. 1015 — 1018. 1062. 1080. 1089.
1109. 1110. 1112. 1114. 1129 — 1131. 1135. 1145. 1147. 1152. 1153. 1231. 1249- 1318.
J319. 1609. 1651. 1653, 1656. 1657. 1659. 1660. 1673. 1702 — 1709. 1713. 1727. 1742-
«743- 1753- 1770. 1793- I796- 1805. 1806. 2057. 2093. 2105. 3025. 3517. 3929. 3989.
4024; — mit Pantherkopf 1024. 1081. mo. 1231; mit Phalloskopt 2095
Wasserdämon 485. 781? 1639. 1676. 1755. 1906. 2608. 2897
Fächer 3170. 3239. 3240. 3242—3244. 3259. 3262. 3275. 3276. 3283. 3290. 3291. 3344—3346-
3348-335o. 337?. 3383- 3397- 4127. 4128
Färbung s. 1 echnisches
Faustkampf s. Palaestra
Feige 2290?
Fels s. Terrain
Fenster 3047. 3060. 3066. 3067. 3080. 3093. 3162. 3173. 3191. 3195. 3255. 3271. 3289. 3306.
„ 3309- 33i4- 3337- 3344- 3379- 3384- 3422
Ferkel 2925
Fest (bakchisches) 1690. 1935
Feuerhaken 2188
Feuerrad 3023
Fichte 455? 748
risch 108. 216. 316. 646. 746—748. 751—755. 780. 795. 831. 882. 892. 1698. (1709.) 1755.
1915. 2147* 2727. 3242. 3345. 3605—3619. 3627. 3628; — Attribut von Meer-
gottheiten 460. 807. 808. 810. 842? 1827. 1869. 1898. 2164. 2278. 2946. 4000.
4037; Fischbereitung 1915?
VI. Sachregister. KXp
Fischbereitung s. Fisch
Fliehender s. Krieger
Flöte 1552. 1684. 1686. 1690. 1697. I727- J798- 1830. 1932. 1935. 1947- 1995- 2oio- 2082.
2094. 2104. 2124. 2185. 2187. 2216. 2244. 2262. 2270. 2285- 2286- 2289. 2290. 2298.
2309. 2311- 2382. 2388. 2391. 2400. 2402. 2418. 2470. 2471. 2532. 2533. 2549. 2638?
2642. 2646. 2649. 2884. 2890. 2893? 2945. 2950. 3031. 3185. 3206. 3258. 3263. 3316.
3329. 4026. 4028. 4030. 4031. 4052. 4218. 4220; Flötenfutteral 1690. 1697. 2177.
2262. 2285. 2292. 2324? 2389. 2400. 2470. 2533. 2548. 2988. 3929. 4221; Flöten-
spieler 1552. 1684. 1686. 1690. 1697. 1727. 1798. 1830. 2082. 2094. 2104- 2124.
2185. 2187. 2262. 2285. 2298. 2309. 2311. 2402. 2532- 2533- 2646. 2884. 2890. 3185-
3929. 4031. 4052. 4218; Flötenspielerin 1932. 1935- 1947- 1995- 2010. 2216. 2244-
2270. 2290. 2309. 2382. 2388. 2391. 2400. 2470. 2649. 2945> 32^3- 4026. 4028. 4030
Flötenfutteral i
Flötenspieler > s. Flöte
Flötenspielerin j
Frauenarbeit 2098; Spinnen 2254. 2395. 2990; Wollarbeit 2327
Frauengemach s. Gemach
Frauenkopf 72. 1042. 1061. 1577- 1586. 1607. 1651. 1664. 1756. 1757. 1803. 2056. 2096-
2190 — 2202. 2230. 2278. 2310. 2323. 2327. 2441. 2494. 2624. 2695- 2721. 2883- 2901.
2903- 2918. 2963. 2969. 2971. 2988. 3024. 3027. 3031—3035. 3055— 3057. 3060—3064.
3070. 3071. 3083. 3085—3089- 3093. 3098. 3106. 3107. 3109— 31 13. 3202. 3204. 3205.
3211. 3230. 3231. 3234. 3239. 3240. 3241. 3244. 3249. 3251. 3253. 3254. 3259. 3262—
3264. 3273. 3280. 3281. 3283. 3285—3288 3294. 3301. 3303. 3318— 3321. 3328. 3330.
3335- 3338- 334°- 334i- 3347- 3349- 3352—3354- 3357" 3366. 337°- 337*- 3374~ 3377-
3379- 3386—3396- 3400—3402. 3404—3406. 3413. 3414. 3416— 3421. 3425—3428. 3430.
3446. 3472. 3485. 3488. 3494. 3496. 3501. 3519. 3521. 3528. 3529. 3532. 3533.
3556- 3557- 3559—356I- 3564—3567- 3633- 3643- 3839- 3844- 3873- 3889—3892. 3895
3896. 4064. 4069. 4094. 4101. 4108. 4111. 4113. 4I23- 4I24- 4I28- 4I3I- 4!33- 4!36-
4137. 4210 — 4212. 4219
Frauenverfolgung 1910. 2047. 2087. 2280. 2310. 2346. 2358. 2518. 2521. 2623. 2935. 2936.
2958. 3143. 3148. 3296. 4062; überraschte Nymphe 2241. 3207. 3209. 3211. 4024.
4214
Freier s. Hochzeit
Freiermord 2588
Frucht 2162. 2173. 2228. 2402. 2425. 3022? 3026. 3069. 3073. 3074. 3149. 3235. 3278. 3305.
4043 4105. 41 16. 4123
Fruchtkorb s. Koib
Fuchs 784. 1901. 2053. 2293. 2509. 2953
Fuchsjagd s. Jagd
Füllhorn 3584. 3879
Fussbad s. Bad
Fussbank 2289. 2705
Gans 52. 202.203. 227. 231. 241? 244. 293. 296. 301. 306? 319. 321. 333. 334. 907. 960.
1023. 1166. 1225. 1232. 1247. 1277. 1586. 1677. 2396. 2491. 2958. 2959. 3042. 3058.
_ , , 3174- 3195? 3344- 3671- 4i2o
Gauklerin 3444. 3489
Gefallener s. Krieger
Gelage von Männern 1727- 1878. 2094. 2185. 2265. 2298. 2299; — von Männern und
Frauen 1755. J798. 1890. 1931. 1978. 1991. 1993. 2052. 2270. 2286. 2309. 2311.
2704. 4059. 4J221; Komos 2533. 2658. 4028: Mahl eines Einzelnen 2303. 4059.
4065; Mundschenk 1727. 2416. 4221; Schenkin 4059; Uebergeben 2297? 2309.
Gemach 1811. 1813. 1844; Frauen- 2215. 2218. 2254. 2261. 2289. 2327. 2376. 2382. 2385.
2392. 2393? 2404—2406. 2443- 2473. 2520. 2523. 2720
Gesandtschaft an Achill 2121. 2176
Gespann
Dreigespann 2154
Maultiergespann 29. 1814
Ochsengespann 29. 1806
Pantherwagen 3257
Pferdegespann 493. 495- 496- 498—500. 502—507. 516—518. 530—536. 796. 798. 850.
851. 854. 861. 2175
Schwanenwagen 2660
Silen- und Nymphengespann 49. 1951
Viergespann 508. 509. 512. 513. 515. 519—524- 529- 1655. 1712. 1714. 1716. 1719.
1729. 1732. 1795. 1799- 1800. 1819—1823- 1827. 1854. 1858. 1864. 1867. 1869—
1872. 1886. 1890-1893. 1896. 1897. 1900— 1904. 1909. 1923. 1952. 1962. 1976.
1977. 1985. 1986. 1989. 1992. 1994. 1998. 2ooi- 2002. 2006. 2011. 2025. 2038.
2049. 2060. 2064. 2074. 2075. 2081. 2084. 2085. 2087. 2263. 2264. 2283. 2284.
2293. 2324. 2519. 2530. 2661. 2958. 2959. 3072. 3239. 3881. 3884. 3986. 3988.
3995. 4008. 4059. 4122
ioqa VI. Sachregister.
Wagen 2372
Wagenlenker 56. 301. 1655. 1858. 1867. 1890. 1893. 1896. 1897. 1901— 1904. 1923.
1985. 1998. 2001? 2002. 2038. 2049. 2064. 2074. 2075. 2084. 2085. 2154. 2175.
2264. 2283. 2372. 2958. 2959. 2987. 3072. 3239. 3884. 3986. 4008
Wagenlenkerin 1827. 1858. 2025. 2293. 2661. 3309- 3349. 3881. 3995
Zweigespann 56. 301. 494. 497. 501. 510. 511. 514. 525—528. 537. 764. 797. 800.801.
834. 849. 2012. 2293. 2519. 2954. 2987. 3257. 3309. 3349
Gespräch von Frauen 1738. 1741. 1828- 1974. 2289. 2428; — von Jünglingen 967.
1688. 1741. 1751. 2328. 2525. 2528. 2540; — von Männern 1688. 1689. I7IS-
1726. 1751- 1828. 1936. 1974. 2292; — von Männern und Frauen 2252. 2286.
2401; — von Männern und Jünglingen 2288. 2539
Götterbild 840. 1967. 3164. 3863
Gorgonen s. Namenverzeichnis
Goryt 1835. 1849. 1851. 1858. 1865. 1868. 1877. 1880. 1896. 1908. 1952. 1975. 2060. 2263.
2288. 2293. 2295. 2296. 2324. 2331. 2475. 2530. 2534. 2992. 3291. 3986
Grab
Grabmal 2028 ? 2246. 2426. 2427. 3171 . 3243—3249. 3251. 3252. 3259. 3260. 3262. 3279. 3317 ?
Grabsäule 3168. 3170. 3175. 3250. 3552?
Grabstele 2246. 2426. 2427. 2445. 2446. 2448. 2450 — 2454. 2456 — 2459. 2463 — 2466.
2468. 2677 — 2683. 2685. 2686?? 2687?? 3022. 3024. 3106. 3242. 3259. 4125
Grabtumulus 1866. 1902. 1985. 2246. 2450. 2451. 2452? 2453. 2460—2462. 2467. 2632.
2685
Scheiterhaufen 2086?
Trauernde am Grabe 3865? 4125
Grablegung s. Bestattung
Grabmal s. Grab
Grabprozession s. Bestattung
Grabsäule )
Grabstele > s. Grab
Grabtumulus )
Granatapfel 306? 374? 1009? 1338. 1544? 1698? 1844. 2039. 2111. 2170? 2278. 2339.
2680. 2682. 4107; Granatblüte 2159. 3199; s. auch Technisches
Greif s. Fabelwesen
Griffel 2285
Grotte s. Terrain
Haarbeutel 2184. 2186. 2205. 2258. 2279. 2333. 2336. 2379. 2388. 2407. 4043
Hacke 827. 831. 871. 2258. 2319. 2989
Hadeskappe 1682. 1727. 1753
Hahn s. Huhn
Hahnenkampf 2030
Halle 2536
Halsband 1541. 1604. 1651. 1655. 1676. 1683. 1803. 1813. 2186. 2205. 2282. 2290- 2373.
2401 — 2403. 2405. 2536. 2538. 2636. 2638. 2688. 2695- 2704- 2705. 2707. 2719. 2721.
2901. 2905. 2952. 2956. 2988. 3024. 3033. 3108. 3145. 3151. 3164. 3179. 3180. 3187.
3240. 3290. 3592. 3852. 3862. 3984. 4043. 4066. 4126; Hundehalsband 2178
Halter s. Palaestra
Hammer 275. 871. 872. 900. 1800. 1908. 1975. 2294. 2952. 2954- 3023
Harpe 2344. 2377
Harpyien s- Namenverzeichnis
Hase 306. 340. 855. 862? 897. 899. 1020. 1025. 1324— 1328. 1334. 1338. 1339. 1550. 1655.
1727. 1753. 1799- 1901. 1902.2053. 2159. 2171. 2291.2292. 2895? 2914? 3331.3624.
3870. 3912. 4068. 4126
Hasenjagd s. Jagd
Haube 1757- 1837. 1840. 1937. 1939? 1947- 2003? 2005. 2010. 2012. 2060. 2094. 2100.
2163. 2165 — 2168. 2170. 2173. 2177. 2184. 2188. 2190 — 2202. 2210. 2212. 2215.
2217. 2229. 2230. 2234. 2247 — 2252. 2253. 2255 — 2257. 2261. 2270. 2278. 2279.
2286. 2289. 2290. 2293. 2302. 2306. 2310. 2317. 2323. 2365. 2370- 2376. 2379. 2382.
2386. 2388. 2392 — 2394. 2400. 2403 — 2405. 2441. 2473? 2478. 2496. 2499. 2518. 2521.
2524. 2526. 2527. 2530. 2547. 2548. 2591. 2623. 2650. 2695. 2704. 2960. 2988. 2990.
2994. 3011. 3030. 3033—3035- 3054- 3060—3064. 3071. 3074. 3083. 3086. 3087. 3093.
3098. 3106. 3113. 3151. 3167. 3177. 3184. 3200. 3202. 3204. 3205. 3231. 3253. 3254-
3285—3287. 3290. 3318— 3321. 3494. 3496. 3519. 3556- 3560. 3561. 3564. 3633. 4030.
4043. 4094. 41 13. 4136. 4221
Haus 1655. 2530. 4123 — 4125
Heimkehr des gefallenen Kriegers 1718
Helm, attischer 1704. 1710. 1712. 1732. 1800. 1808. 1831. 1836. 1839. 1841. 1845— 1850.
1852. 1855— 1857. T859. 1860. 1863. 1865. 1870. 1871. 1894- 1895. 1898. 1907. 1908.
1912. 1924. 1925. 1961. 1984. 1999- 2004. 2005. 2007. 2022- 2049. 2050. 2057. 2060.
2087. 2092. 2099. 2127. 2159. 2161. 2174. 2176. 2179. 2181. 2184. 2263. 2281. 2283.
2287. 2288. 2291. 2293. 2318. 2324. 2377. 2378. 2415. 2418. 2536. 2759. 2991. 3187.
VI. Sachregister. I0Q5
3238. 3838. 3851. 3852. 4039; korinthischer — 56. 587. 588. 596. 764. 796. 799.
847. 903. 967. 1054. 1055. 1058. 1147. 1610— 1612. 1617. 1655. 1657. 1672. 1685.
1687. 1694- 1696 — 1699. 1701- 1704. 1708. 1710. 1712. 1714 — 1716. 1718 — 1720.
1728. 1732. 1739. 1745. 1753. 1754. 1784. 1790. 1795. 1797. 1799. 1800. 1807. 1836.
1842. 1846. 1851. 1852. 1854. 1856— 1858. 1860— 1863. 1865. 1867. 1868. 1870. 1871.
1874. 1876. 1877. 1879. 1880. 1892. 1895 — 1897. 1901. 1902- 190S. 1909. 1921. 1925.
1926. 1943- 1945- 1952. I961. 1999. 2000- 2007. 2047. 2048. 2066. 2067. 2121. 2175.
2l8l. 2205. 2251. 2263. 2264. 2332. 2354. 2444. 2521. 2531. 2535. 2536. 2625. 2633.
2634. 2644. 2995. 3145. 3258. 3263. 3264. 3290. 3881. 3884. 3992. 4221.
Henne s Huhn
Herme 1928. 2169. 2172. 2213. 2290. 2298. 2308. 2525. 2541. 2594. 3011. 3090. 3178
Herold 1696. 4221
Heuschrecke 1806
Hindin 1845. 1859
Hippalektryon s. Namenverzeichnis
Hirsch 48? 63. 921. 983. 1113. 1114. 1116. 1129. 1139. "46? 1247. 1248. 1251. 1263.
I553—I555- 1576- 1577. 1651. 1777. 1793. 1885. 2047. 2126. 2324. 2538. 2895. 3439;
— geweih 1790. 3258. 4193; — kalb 2290; s. auch Schildzeichen
Hirschgeweih ^ u\rcrh
Hirschkalb ) s> Hirsctl
Hirschjagd s. Jagd
Hirten 1858. 3901. 4052
Hochzeit 1892. 1923. 1998. 2372. 2373. 2374? 2530. 2630? 3257; — des Peleus und
der Thetis s. Namenverzeichnis; Freier (der Penelope) 2588
Hoplitodromie s. Palaestra
Hörn 3264; Muschel- 2890
Huhn 2161. 2250? 2536- 2953. 3206? Hahn 925. 926- 957. 1002. 1010. 1032. 1082a. 1114.
1135. 1213. 1214- 1216. 1222a. 1225. 1336. 1574- 1604. 1627. 1628. 1657. 1659. 1704.
1709. 1710. 1713- 1715- 1730. 1760- 1771. 1780. 1796. 1805. 1831. 1832. 1941. 1942.
1945. 2030- 2032. 2058. 2105. 2395. 3925; Henne 1604. 1759. 1771. 1796. 1805.
2030. 2034; s. auch Schildzeichen
Hund 295. 307. 320? 323? 340. 846. 862? 873? 894. 997. 1064. 1146? 1186? 1201-1208.
1212. 1226. 1227. 1247? 1260. 1568 — 1571- 1607? 1652. 1685. 1688. 1689. 1691.
1705 — 1707. 1715. 1716. 1727. 1753 1799- 1839. 1851. 1857. 1868. 1890. 1900. 1903.
1907. 1908. 1915. 2007- 2052. 2055. 2126. 2178. 2279. 2292. 2326. 2425. 2509. 2510.
2606. 2610. 2953. 2958. 2959. 2991. 3146. 3148. 3159. 3239. 3256—3258. 3290. 3422.
3424. 3438. 3580. 3584. 3882. 3901. 3912. 3917. 3931. 4193
Hundehalsband s. Halsband
Hydra s. Namensverzeichnis
Hydria 16S5. 1694. 1725. 1908. 1910. 1966. 2384. 3148. 3164. 3291. 3383. 4001
Jagd 846? 1806; — von Amazonen 2324; Eber- 893—896. 2538. 3159. 3256. 3258;
Fuchs- 2053. 2509; Hasen- 1727. 1753- 1799- 2053; Hirsch- 2538; kaly-
donische — 1705— 1707; — auf Steinböcke 1562; — auf Stiere 1900
Idol s. Götterbild
Igel 1655. 2182
lliupersis 1685. 2281. 3988. 3996
Infibulation 2180. 2289. 2290. 2309. 2402. 2409. 2529
Jünglingskopf 2885. 3088. 3141. 3195. 3199. 3205. 3259. 3301. 3315—3317- 3355- 3372.
3526. 3528. 3557. 3648. 3652—3654. 3875. 3897
Kästchen 2364. 2382. 2385. 2392. 2393. 2396. 2404 — 2406. 2473. 2474. 2477. 2520. 2536
2590. 2630. 2686? 2717. 2720. 2884. 2905. 2935 — 2937. 2939? 2953. 2954. 3030
3082. 3092. 3108. 3140. 3163. 3164. 3171. 3173- 3193. 3194- 3199- 3210. 3221.
3241—3245. 3248. 3258. 3260 — 3262. 3269. 3274. 3290. 3292. 3295. 3307. 3311.
3344 — 3347- 335°- 335i- 3372- 3383- 34°3- 3407- 3423- 347i- 3486. 3884 — 3886.
4055- 4120. 4122. 4125 — 4127. 4130
Kalathos 2907. 2911. 2921. 2923. 3072. 3214. 3889 — 3892. 3984. 4118. 4124
Kalbskopf 3955
Kampf 1066. 1655. 1701. 1708. 1719. 1784 1800. 1892. 1896. 1897. 1945- 2048. 2067. 2287
2288. 2295. 2690. 4059; — gegen Chimaeren 1558. 1561; Angriff 2295;
Zweikampf 56. 593. 599. 797. 799. 967. 1055. 1056- 1074. 1147. 1672. 1704. 1712.
1714. 1715. 1728. 1745. 1746. 1754. 1797- 1800. 1807. 1829. 1859. 1874. 1949.
2048. 2062. 2181. 2287. 2316. 2331. 2353. 2898. 2900. 4221.
Kampfrichter s. Palaestra
Kanne 71. 461. 640. 827. 831. 893. 1556. 1563. 1690, 1727. 1930. 2052. 2082. 2167. 2171.
2174. 2206. 2257. 2278. 2283. 2298. 2299. 2333. 2334. 2337. 2370. 2381. 2416. 2419.
2420. 2421 — 2425. 2443. 2521. 2533. 2534. 2542. 2547. 2626. 2638. 2658. 2659.
2661. 2706. 2929. 2943. 2948. 3010. 3014. 3025. 3034. 3143. 3144. 3159. 3168.
3214. 3264. 3325. 3634. 4053- 4059. 4125
Kantharos 1556. 1676. 1727. 1844— 1846. 1861. 1866. 1875. 1878. 1894. 1898. 1899. 1904.
1916. 1935. 1961. 2052. 2160. 2174. 2208. 2267. 2273. 2298. 2312. 2330. 2334. 2335.
IOQÖ VI. Sachregister.
2337. 2348. 2469. 2534. 2591. 2643. 2648. 2943. 2953. 2959. 3239. 3244. 3246. 32=
3257. 3264. 3284. 3298. 3440. 3879. 4030; s. auch Schildzeichen
Kappe 2294
Kasten 2374. 2387. 2392. 2449. 3033. 3044. 3066. 3182. 3214. 3260. 3262. 3265. 3291. 3306.
33i5- 3348. 3383- 4"4. 4u8
Katze 1541 ? 2517
"AiXrixi^iiv s. Reiter
Kerykeion Attribut des Hermes 486. 494. 1688. 1689. 1691. 1696. 1703. 1704. 1715.
J753- J79S- 1799- 1827. 1828. 1837. 1845. 1849. 1862. 1863. 1866. 1870. 1881. 1890.
1891. 1893 — 1895. 1898. 1899. 1903. 1907. 1952. 1961. 1998. 2005. 2006. 2049.
2054. 2060. 2090. 2154. 2160. 2182. 2207. 2213. 2259. 2278. 2318. 2345. 2379.
2455- 2530. 2536. 2610. 2633. 2635. 2638. 2641. 2643. 2645. 2651. 2660. 2727.
2991. 3012. 3023. 3033. 3058. 3178. _ 3187. 3240. 3243. 3245. 3258. 3290. 3296;
3297. 3584? 3884. 4002. 4043; Attribut der Iris 2163. 2248. 2264. 2591. 4122;
Attribut der Nike 2166. 2167
Kessel 785 ? 900. 1709
Keule 1688. 1689. 1693. 1800? 1827. 1828. 1836. 1845. 1849. 1851. 1853. 1856. 1858.
1870. 1895. 1907. 1961. 1979 — 1981. 1998. 1999. 2004. 2007. 2008. 2022. 2024.
2034. 2053. 2057. 2060. 2137. 2271. 2278. 2318. 2359. 2530. 2534. 2626. 2882.
2939. 2947. 3145. 3183. 3240. 3245. 3256—3258. 3291. 3838. 3865. 3879. 3881. 421S
Kibisis s. Tasche
Kinderbad s. Bad
Knabenraub 2068. 2157
Knäuel 1698? 2261? 2376. 2406? 2478. 2640?
Knöchelring 2205. 2279. 2291. 2293. 2905. 2989
Komödienscene 3043—3047
Komos s. Gelage
Kopf 307. 877. 1245. 4067. 4121; männlicher — 683. 775. 777- 1094. 1304— 1306. 1631.
1664. 1674. 1755. 1833; Mohren — 2203. 2204. 2757. 2970. 3408. 3411. 34I2>
3665. 3893. 4049; Perser — 3563
Korb 1690. 1806. 1855. 3032. 3095. 3201. 2319. 3242. 3243. 3251. 3263. 3283. 3289. 3384.
3634; Bast — 871; Frucht — 2705; Maul — 1897. 2262. 2266; Speise — 2270.
2533. 2648. 3241 ? 4059; Wand — 2257; Woll — 2215. 2171. 2218. 2223. 2252.
2254. 2261. 2289. 2364. 2376. 2379. 2385. 2392. 2394. 2395. 24C4 — 2406. 2449.
2478. 2523. 2720. 2990. 3024. 3171. 3173. 3195- 3214. 3245. 3317. 3325. 3350
Kottabos s. Spiel
Kranich m6? 1744. 1785. 2157? 2392? 2758. 2953
Kranz 913. 1676. (1709.) 1710. 1712. 1715. 1731. 1735. 1774. 1841. 1858. 1867? 1872. 1875.
1878- 1886. 1887. 1891. 1897. 1900. 1901. 1905. 1928. 1947. 1978. 1991. 2029. 2037-
2043- 2051. 2064. 2130— 2132. 2164— 2167. 2180. 2182. 2184. 2185. 2188. 2207. 2252.
2262- 2263. 2265. 2267—2270. 2279. 2291. 2292. 2294. 2299- 2303. 2309. 2318. 2321.
2324- 2328. 2329. 2348- 2371. 2372. 2375. 2380. 2393. 2398. 2401. 2404. 2406. 2416.
2420- 2427- 2429. 2433. 2434. 2445? 2469. 2471. 2480. 2518. 2520. 2521. 2528?
2530- 2533. 2534. 2548. 2610. 2633. 2638. 2642. 2646. 2660. 2695. 2705. 2710. 2902.
2905- 2910. 2914. 2916. 2920—2923. 2925. 2926. 2928. 2938. 2943- 2946. 3193. 3I95-
3196. 3200. 3201. 3210. 3211. 3226. 3232. 3239 — 3246. 3250. 3252. 3257—3264.
3266. 3269. 3270 — 3272. 3274—3279. 3282. 3290. 3293. 3297. 3298. 3304— 3306. 3313-
3314. 3317. 3323. 3324. 3327. 3331. 3335. 3336- 334°- 3344? 3345 — 3348.
3355- 3367—3369- 3372- 3379- 3380- 3383. 3407. 3422. 3440. 3441- 3453. 3493. 3647-
3657- 3842? 3897. 3988. 3989. 3993. 4009. 4016.4026. 4065. 4102. 4105. 4115. 4116.
4118. 4120. 4122. 4126. 4134. 4137. 4220. 4221; Epheu — 1676. 1689. 1690. 1704.
1712- 1732- 1733. 1799. 1809. 1827. 1844. 1845- 1849. 1858. 1861. 1864— 1866. 1869.
1870. 1872. 1874. 1893. 1894. 1896. 1898. 1899. 1901. 1904. 1905. 1906. 1907. 1914.
1916. 1918. 1920. 1930. 1931. 1932. 1935. 1959. 1961. 1967. 1978. 1998. 2011. 2047.
2050. 2052. 2054. 2090. 2094. 2160. 2179. 2182. 2187. 2191 — 2194. 2196 2202.
2262. 2278- 2290. 2293- 2315. 2323. 2330. 2334- 2335- 2337- 2348. 2370. 2371. 2402.
2416. 2471. 2533. 2534. 2591. 2637. 2639. 2642. 2646. 2648. 2658. 2691. 2758. 2902.
2913. 2929. 2931. 2932. 2959. 304O. 3298. 3557. 3846. 3849. 3874. 3997- 4012. 4013.
4028. 4029. 4040. 4041. 4052. 4063. 4215. 4220; Lorbeer — 1676? 1710.'' 200c.
2I59- 2339. 2371—2373. 2388. 2391. 2403. 2407. 2521. 2530. 2537. 2578. 2633. 2634.
2637. 2641. 2643. 2645. 2760. 2950. 3148. 3185. 3224. 3342. 3345- 3347- 335?-— 3354«
3653- 4041. 4059. 4086. 4116; Myrten — 1676? 1811? 2195? 2273? 2400.-' 2536.'",
Oliven — 1811? 1899. 2195? 2264. 2273? 2400? 4033; Wein — 2159. 2180.
2297? 2333?
Krater 881. 1315. 1662. 1727. 1873. 2265. 2275. 2290. 2309. 2533. 2950. 3186. 3453
Krebs 2122. 2535
Krieger 588—607. 654. 778. 796—798. 847. 849 — 854. 884. 895. 903. 905. 916. 967. 1058.
1059. 1065. 1610— 1612. 1655. 1657. 1698. 1708. 1718. 1719. 1739- J746- x747- J754-
1784. 1795. 1797. 1842. 1852. 1862— 1864. 1877. 1879. 1880. 1901. 1902. 1907. 1908.
1926. 1945. 1952. 19^3. 1965. 1982. 1984. 1985. 1987. 2048. 2060. 2061. 2064. 2067;
2085. 2099. 2158. 2295. 2356. 2663. 2887. 2888. 3024. 3159. 3986. 3987. 3996. 4039 .
VI. Sachregister. !097
iliehender — 2304; gefallener — 1672. 1685. 1797. 1802. 1829. 1879. 1896.2047.
2048. 2264. 2281. 2287. 2288. 3859. 3988. 3992
Kriegsschiff 1800
Krippe 566
Kröte 4051
Krokodil 3408. 3893
Krone 1630. 1660. 2391
Krotalen 1845. 1906. 2010. 2037. 2071. 2095. 2096. 2182. 2253. 2269. 2286. 2290. 2298.
2470. 2532. 2990. 4030. 4220
Kuchen 2279. 2402. 2658. 3032? 3047. 3084? 3170? 3188? 3289
Kürbis 3620?
Kuh 1686. 2651. 3578. 3579
Lagobolon 1727. 1806
Laiseion 2288
Landschaft s. Terrain
Lastträger 786. 789. 886. 2298. 4116
Laube 2927; Wein — 1798
Lehrer s. Schulunterricht
Leier 1804. 1890. 2250. 2298. 3526; — gespielt von Apollo 1676. 1699. 1822. 1827
1860. 1861. 1864. 1866— 1868. 1870. 1872. 1891. 1892. 1898. 1905. 1909. 1923. 1924
1977. 1986. 2025. 2051. 2060? 2206. 2278? 2339? 2388. 2407. 2638. 4002; von
Athena 1846. 2161; von Eros 2220. 2305. 2518; von Herakles 1845. 1857
von Hesperide 3245?; von Marsyas 2950; von Menschen 1676. 1686. 1717
1798. 1869. 1873. 1978. 1992. 1994. 2083. 2086. 2161. 2277. 2285. 2309. 2312. 2328
2339? 2351. 2371. 2450. 2458. 2463. 2530. 2533. 2547. 2549. 2593. 2642. 2705. 3180
3200. 4029. 4041. 4059. 4127. 4221; von Musen 2388. 2391. 2401; von
Nymphen 1993. 2070; von Olympos (?) 3185; von Paris 2005. 2259. 2291
2536. 4043; von Satyrn 2949; von Silenen 1906. 2160. 2243. 2402. 2469. 2532
von Sirenen 3031
Leiter 621. 802. 881. 3239. 3240. 3243. 3244. 3258. 3262. 3270. 3295. 3346. 3369. 3459;
s. auch Schildzeichen
Lekythos 2254. 2445. 2446. 2682. 2684. 3250
Leuchter 2517. 3011
Liebespaar 1573. 1574. 1585. 1599. 1786. 1798. 1947. 2052. 2269. 2279. 2292. 2414. 2529.
2904. 2948. 3160. 4016. 4026. 4122. 4127
Löwe 56. 301. 321. 724. 761. 910. 919? 923? 928—930. 958. 975. 981. 983. 990. 1000. 1005-
1008. 1027 — 1029. 1064? 1089. 1091. 1093. 1109. im — 1114. 1116. 1130. 1135 — 1137-
1143. 1147. 1161. 1163 — 1165. 1176- 1187. 1228. 1229. 1245. 1247 — 1249. 1250? 1263.
1288. 1554. 1555- 1556? 1563- 1566- 1567- 1570—1572. 1573—1575- 1579? 1582—
1584. 1586. 1587. 1594. 1601. 1602? 1612. 1638 — 1641. 1643. 1651. 1656. 1657.
1659. 1662. 1682. 1693. 1694. 1699. 1704. 1709. 1718. 1722. 1727. 1732. 1743. 1763.
1767. 1800. 1805. *843- 1865. 1867? 1885. 1891. 1893 — 1897. 1908. 1942 — 1944-
1966. 1997. 2003. 2038. 2051. 2072. 2099. 2153. 2173. 2279. 2536. 3038. 3238. 3260.
3440. 3441. 3466. 3476. 3543. 3568. 3583. 3822—3825. 3838. 3929. 3974. 4001. 4096.
4104. 4193 (a. odern); nemeischer — s. Namenverzeichnis; s, auch Schild-
zeichen
Löwenfell 2278. 2279; — Attribut des Herakles 1670. 1710. 1722. 1732. 1737. 1799.
1801. 1845. 1848— 1852. 1854. 1856. 1857- 1859. 1870. 1880. 1886. 1906. 1907.
1919 1927. 1961. 1998. 1999. 2007. 2008. 2022. 2024. 2057. 2060. 2159. 2164.
2263. 2271. 2278. 2293. 2359. 2530. 2534- 2f2Ö. 2882. 3145. 3187. 3240. 3245. 3258.
3291- 3587- 3588. 3590. 3838. 3853- 3854- 3879- 3881. 3988. 4027. 4213.
Lorbeer 1679. 2531. 2538. 2638. 2689. 2707. 2982. 2993? 3045. 3071. 3146. 3240. 3243^3256-
3257—3260.3279. 3293. 3304. 3314. 3348. 3660.3846.3849.4054 4133; s auch Kranz
Lotos 64. 72 300. 1307. 1554. 1555. 1643. 1648. 1657. 1671. 1702. 1706. 1708. 1709. 1715.
1722. 1732. 1771. 1803. 1810. 1851. 2058. 2124. 2131. 2132. 3993. 4024
Mahl s. Gelage
Maske 132—134. 1565—1573- 1580. 1581. 1590. 1593. 1595— 1598- l6o°- l6°5- 2802. 3044.
3445- 3465—3467- 347°- 3471- 3664. 3997; Doppel — 1598. 4012. 4013
Maulkorb s. Korb
Maultier 1733- 1740. 1814. 1869. 1874. 1906. 1990. 1993. 2033. 2065. 5070. 2071. 2089.
2334- 2954. 3426. 4009. 4027. 4047. 4048?
Maus 2417. 3J72
Medaillon 72. 132
Meissel 900
Metallklumpen 2293?
Minotauros s. Namenverzeichnis
Mitra 2337. 2351. 2402. 2658. 2660. 2929. 3044. 3298
Mohn 1559?
Mohrenkopf s. Kopf
Mondscheibe 2293. 2524. 3245
ioq8
VI. Sachregister.
Morra s. Spiel
Mütze 2278. 2954. 4052; orientalische — 1839. 1849. 1851- 1858. 1868. 1871. 1877. 1880.
1896. 1908. 1952. 1975. 2008. 2060. 2263. 2270. 2288. 2296. 2324. 2331. 2353.
2435. 2475. 2625. 2627. 2629. 2^33- 2690. 2906. 2991. 3072. 3144. 3146. 3182. 3239 —
3244. 3258. 3290. 3291. 3315. 3526. 3528. 3652. 3882. 3897. 3995. 4067. 4211. 4221
Mummenschanz 1697. x&3°
.Mundschenk s. Gelage
Muschel 3241. 3345. 3617?; s. auch Hörn
Musterung s. Dokimasie
Myrte 1810; s. auch Kranz
Nachttopf 2472?
Napf 2298. 2299. 2306. 2517. 2542. 3065. 3074. 3081. 3168. 3235. 3024. 3243. 3251. 3264.
3270. 3271. 3272. 3277. 3307. 3317. 3322. 3341. 3348
Nebris 1827. 2029. 2047. 2067. 2090. 2402. 2538. 2623. 2638. 2643. 2646. 2648. 2889. 2959.
3263. 3378. 3453
Neger s. Kopf
Obstlese s. Ernte
Ochsengespann s. Gespann
Ochsenkopf 4217; s. auch Schildzeichen
Ofen 2294. 2542; Arbeit am — 608—637. 800—812. 846. 865—867. 885. 887. 889. 892. 909
Ohrring 301. 1301. 1622. 1623. 1803. 1947. 2154. 2159. 2163. 2168. 2171. 2179. 2189
2205. 2206. 2210. 2252. 2257. 2278. 2279. 2281 — 2283. 2286. 2289. 2293. 2301. 2310.
2317. 2327. 2373. 2400. 2471. 2538. 2548. 2636. 2638. 2661. 2688. 2707. 2719. 2721.
2901. 3047. 3164. 4038. 4220. 4221
Oklasma 4063
Olive 1834. 2231. 2232. 2296? 2595 — 2606. 2988. 2993? 3172. 3636; s. auch Kranz
Olivenlese s. Ernte
Omphalos 2645. 3256
Opfer 1686. 1727. 1854. 1902. 1915? 1967? 2082. 2216. 2386. 3256. 3860. 3861. 4122; —
diener 1686. 1727. 2029. 2172. 2720; — korb 2172. 2451. 2452. 2462. 2464. 2465.
2678. 2682. 2684; — messer 2386; Sühn — 3187; — zug 1686. 1690. 1727.
1958 2189? 2534. 3929
Opferdiener \
Opferkorb ( . /->„<•„,.
Opfermesser ( s< °Pfel
Opferzug '
Orakel 2538
Packträger s. Lastträger
Paedagog s. Schulunterricht
Paederastie 1728. 1773. 1774. 2058. 2171. 2184. 2279. 2291. 2546
Palaestra
Diskoswurf 1727. 1805. 2180. 2262. 2283. 2980. 4041
Dornauszieher 2180
Faustkampf 783. 1557. 1560? 1561? 1727. 1805. 1831. 1833. 2183. 2276. 2284. 2522.
2989. 3037
Hoplitodromie 2307 s. auch Schildzeichen
Kampfrichter 1655. 1712. 1727. 1787? 1788? 1831. 1833. 1853. 2154. 2159. 2180.
2268. 2282. 2283. 2522. 2980. 3985
Reinigung 2178
Ringkampf T558. 1655. 1716. 1727. 1788. 1805. 1853. 2159. 2283. 3985. 4000. 4008
Salben 2180. 2314
Sieger 2258. 4221
Speerwurf 1735? 1805. 2262. 2268. 2728
Sprung 2208. 2319. 2325
Sprunggewicht (Halter) 2258. 2268. 2283. 2319. 2522. 2543. 2980
Wettlauf 1717. 1750. 1787. 1805. 1832. 2125. 2268. 3985
Zielsäule 1712. 1985? 2084. 2282. 2283? 2522. 2641. 2644. 2728. 4008
Palme 63? 863? 1542? 1664? 1673? 1834. 1853. 2051. 2255. 2260. 2310. 2388. 2639.
3049. 3150. 3152. 3880? 3995. 4008
Panther 722. 723. 918. 919? 921. 959 — 963. 965. 970. 975. 980. 982 — 986. 990. 1025.
1026. 1062. 1065. 1082. 1090. 1094. 1109. 1112 — 1115 1129 — 1133- 1135. 1136-
1139 — 1145. 1146? 1148. 1152. 1160. 1165. 1187. 1213 — 1216. 1218. 1225. 1245.
1249— 1251. 1263. 1277. 1541. 1550. 1565. 1567. 1574. 1595. 1601. 1602? 1659.
1663. 1682. 1703 — 1709. 1722. 1727. 1732. 1742. 1770. 1792. 1796. 1805. 1807.
1843. 1885. 1888. 1889. 1892. 2072. 2091. 2105. 2126. 2154. 2202. 2257. 2321. 2324.
2648. 2697. 2711. 2712. 2958. 2959. 3054.3206. 3238.3239- 3257- 343Ö- 3589- 39!6-
3926. 3929. 3930. 3933. 3974. 3990. 3992. 4089. 4096; s. auch Schildzeichen
Pantherfell 2402. 2949. 3238. 3264. 3296
Pantherwagen s. Gespann
VI. Sachregister. '009
Pedum 1638. 2889. 2900
Pegasos s. Namenverzeichnis
Perserkopf s. Kopf
Petasos 789? 849. 1543. 1652. 1682. 1696. 1705— 1707. 1727. 1753. 1827. 1843. 1858.
1901. 1911. i960* 1999- 2051. 2053. 2055. 2061. 2062. 2154. 2160. 2176. 2259.
2274. 2288. 2291. 2295. 2296. 2316. 2326. 2343. 2346. 2352. 2355. 2357. 2358.
2371. 2451. 2452. 2485. 2486. 2518. 2536. 2538. 2580. 2625. 2634. 2677. 2891.
2939. 2991. 3146. 3168. 3189. 3240. 3264; — Attribut des Hermes 1688. 1689.
1696. 1703. 1704. 1795. 1799- 1804. 1828. 1835. 1837. 1845. 1849. 1851. 1854.
1859. 1862. 1864. 1866. 1870. 1881. 1890. 1891. 1893— 1895. 1898— 1900. 1903.
1905. 1907. 1923. 1952. 1961. 1977- 1998. 2006. 2022. 2049. 2050. 2054. 2060.
2090. 2160- 2182. 2207. 2259. 2291. 2293. 2318. 2345. 2379. 2530. 2610. 2633.
2634. 2638. 2641. 2643. 2645. 2651. 2660. 2727. 2991. 3012. 3023. 3058. 3090.
3187. 3240. 3243. 3245. 3258. 3290. 3297. 4002. 4043
Pfau 231 1
Pfeiler 2230. 2314. 2519. 2626. 2638. 2644. 2648. 2661. 2884. 2891. 2947. 2959. 2993. 2994.
3011. 3032. 3034. 3068. 3077. 3095—3162. 3179. 3184. 3186. 3189. 3191. 3193. 3224.
3233. 3240. 3242. 3243. 3260. 3267. 3268. 3270. 3276. 3290. 3299. 3302. 3305. 3345
Pferd 50. 52? 306. 566—586. 757? 782. 791—795. 835. 928. 929. 1337. 1340. 1541. 1574.
1584. 1592. 1606. 1641. 1654. 1661. 1682. 1699. 1829. 1843. 1899. 1911. 1965.
2066. 2262. 2266. 2296. 2320. 2357. 2415. 2524. 2625. 2627. 2628. 2677. 2683.
2690. 2992. 3027. 3148. 3189. 3241. 3242. 3258. 3260. 3263. 3264. 3557. 3850.
3924. 3986. 3995. 4026. 4048? 4122; hölzernes — 1723; s. auch Gespann,
Reiter, Schildzeichen
Pferdegespann s. Gespann
Pferdemist 3912
Pflug 1806
Pilos 2331. 2455. 2536. 2995. 3023. 3025. 3045. 3088. 3143. 3240. 3257. 3259. 3260. 3263.
3264. 3289. 3838. 3884; — geflügelt 2377. 3022
Pilz 3022
Pinie 3164? 3240
Pithos 802
Plastisch s. Technisches
Platane 1704? 1784. 1807? s. auch Schildzeichen
Polyp 787. 1147. 1655. 1686. 3345. 3606. 3608. 3609; s. auch Schildzeichen
Priesterin 1686. 2010. 2129
Prozession s. Opferzug
Prothesis s. Bestattung
Prügelei 900?
Quitte 221 1?
Rabe [784.] 1694. 1851. 1868. 2172. 2385? 3146?
Rebhuhn 2914?
Reh 102? 295. 923? 1109. 1112. 1113. 1139. 1142. 1247. 1249— 1251. 1277. 1329— 1331.
1541. 1550. 1556. 1607? 1643. 1708. 1718. 1732. 1770. 1805. 1806. 1836. 1853.
1860. 1868. 1869. 1907. 1908. 2011. 2059. 2072. 2160. 2182. 2278. 2419. 2437.
2469. 2633. 2634. 2645. 2697. 2707. 271 1. 2895. 2950. 3164. 3239. 3337. 3424.
3429- 3435. 3569—3573. 3881. 3901- 3930- 3933- 399o- 3992- 4096; s. auch
Schildzeichen
Rehfell 2402. 3257
Reifen s. Spiel
Reiher 57. 1873? 2392? 4069
Reinigung s. Palaestra
Reisender 1911. 1912. 2055. 2274
Reiter auf Bock 2635. 2927; - auf Delphin 2633- 2660; - auf Esel 1652. 2067, —
auf Greif 2641. 3858; - auf Hippalektryon 1770; - auf Maultier 1874.
2065. 2070. 2071.2089. 4009; —auf Panther 2648. 3589; —auf Pegasos 3258;
- auf Pferd 56. 541-556. 587- 79o. 847.-848 855-883. 900. 901- 907- 1055-
1059. 1061. 1066. 1075. 1095-1099. 1147. 1312? 1542. 1600 1616. 1617. 1638.
1651. 1653. 1657. 1685- 1687. 1694— 1696. 1713. 1716. -728. 1753- 1754- -789-
1790. 1797. 1805. 1847. i895- 1945- 1948. 1966. 1975- 2023. 2036. 2055- 2061.
2009; — auf Widder 2727. 3256. 3345
Amazone als - 1847. 1975- 2625. 2690. 2887? 2992. 3241 3242. 3263.
- 2009. 2095: Hermes als - 2727?; Jüngling als - 552. 790. 855. 865. 1055-
1056. 1058! 1059. 1542. 1638. 1653. 1695. 1696. 1945. 2055. 2061. 2062. 2071.
IIC0 VI. Sachregister.
2oQ-v 2677. 2954; Knabe als — 16S7. 1713. 1716. 1753- i77°- 1789' 1805 2282.
2683; Maenade als -.2089: Mann als - 56. .545- 546. 555- 847. 848. 804.
10=57. 1600. 1652. 2067. 2283. 2295- 3264-- Nereide als -2660. 2899; Nereus
als — 2063: Nvmphe als — 206;: Phrixos als — 3345; Poseidon als — 539.
540; Silen als — 1S74; Troilos als — 1685. 1694. 1728. 1895. i960
■/.khjiZsiv 22S2: Mummenschanz 1697; Reitübung 1695. 1696
Reitübung s. Reiter
Ringkampf s. Palaestra
Rochen 3606. 3607
Rocken 2098. 2254. 2261. 2395
Röhricht 2455
Rolle 2285. 2322
Ruder 2680. 2681. 2894
Rüstung s. Auszug
Sack 2256. 2258. 2261. 2268? 2285? 2292. 2295. 2374. 2404—2406. 2449. 2457? 2517.
2720- 2722. 4063
Säge 2415
Sänger 2351 , . , 000
Säule 2282. 2935. 2936. 3188. 3279- 4059; dorische - 1655. 1701. 1811. 1831— 1833.
1843. 1844. 1856. 1873. 1895. 1910. 1974- 2001. 2217. 2218. 2229. 2293. 2310. 2371.
2372. 2374. 2400. 2406 2518. 2521. 2538. 2634. 2648. 2932? 3044. 4056; ionische
— 1880? 1908. 1929. 1967. 2155. 2161. 2536. 2967. 3046. 3144. 3148. 3168. 3170.
3175. 3246. 3247—3252. 3259. 3260. 3262. 3276. 3373. 3584. 4122
Salben s. Palaestra
Sandalen 2261. 2278. 2279. 2281. 2283. 2316. 2345. 2408. 2445. 2525. 2526. 2530. 2534.
2536. 2593. 2633. 2634- 2707. 3142. 3164. 3185. 3257. 3956
Sättel i'X'xa.
Scepter^iös- 2165— 2167. 2170. 2171. 2182. 2186. 2211. 2258. 2259. 2278. 2282? 2291.
2300. 2317. 2326. 2345. 2352. 2361. 2372. 2518. 2521. 2523. 2531. 2536. 2547.
2578. 2610. 2625. 2633- z64i- 2660. 2683. 2950. 3010. 3164. 3240. 3243. 3245.
3291. 4016. 4037. 4043. 4053
Schaf 1112. 1704. 1706. 1708— 1710. 1792. 1805. 1888. 18S9. 1897. 2291. 3574. 3575- 4052- 4122
Schale 2094. 2162. 2166. 2167. 2171. 2206. 2214. 2217. 2219. 2247. 2249. 2257. 2277.2278
2283. 2285. 2286. 2289. 2298. 2299. 2303. 2309. 2311. 2317. 2333. 2356. 2370.2381
2406. 2407. 2416. 2470. 2490. 2521. 2534. 2538. 2547. 2626. 2647. 2648. 2660. 2706
2884. 2908. 2943. 2948. 2959- 2960. 3010. 3023. 3024. 3026. 3034. 3039. 3044. 3051
3078. 3094. 3143. 3146. 3148- 3149- 3X63- 3l66- 3l68- 3170. 3175. 3180. 3195. 3196
3198. 3203. 3208. 321 1. 3217. 3218. 3225. 3226. 3229. 3230. 3233. 3237. 3239. 3240
3241. 3242—3246. 3248. 3250-3255—3257- 3259- 3260. 3262—3264. 3266. 3268
3275. 3276. 3278. 3282. 3283. 3290—3292. 3297. 3300. 3302. 3304. 3310. 3323
3324. 3326. 3327- 3333—3338. 3340. 3344—3346. 3348. 3356. 3369. 3372. 3373
3378. 3382. 3385. 3386. 3398. 3399- 3403- 344i- 3453- 3555- 3647- 3652. 4040- 4°53
4056 (modern). 4065. 4089. 4102. 4105. 4107. 4109. 4113. 4122. 4123— 4125. 4221
Schaukel s. Spiel
Schauspieler 3865. 4110
Scheiterhaufen s. Grab
Schiffahrt 646—661. 831—837. 890. 1800. 2211. 2255. 2680. 2681. 3882. 3924
Schild auf der rechten Seite getragen 1054. 1054 a. 1067— 1072. 1085: böotischer
— 589- 778- 1672. 1685. 1694. 1718. 1795. 1800. 1842. 1865. 1870. 1892. 1896.
1901. 2048- 2060. 2099. 2294
Schildkröte 1806. 2288
Schildzeichen
Adler 1718. 1754- 1797- 1871? 2294
Ast 1746. 1784
A.xt 56. 1790
Bein 1851. 1852 1867. 1868. 1880. 1908. 1926
Delphin 1784. 1873. 1896. 2181
Doppelherme 275
Dreifuss 1693. 1694. 1699. 1713- 1719. 1784. 1790. 1797- 1800. 1836. 1847- 1848.
1856. 1857. 1865. 1870 1892. 1901. 1999. 2278. 2288
I »reischenkel 2287
Eber 226^. 2995
l.berkopf geflügelt mit Fisch im Rachen 1698
Epheukranz 1849. 1896. 1902. 1907
Cjorgoneion 1655. 1832. 2099
Greif 1701. 2007 1
Hakenkreuz 1701
Hahn 1708. 2324
Hirsch 1693
I I irschgeweih 1790
Hoplitodrom 2307
VI Sac' guter. 1 101
Kantharo- -
Klappstuhl i-
Kugel .-:-.-.
1892 : r. 1/07
Löwe . " 1 4- 2230-
Ochsenkop
Panthi - .- -
Pferd
Phallos 2i3r: — geflügelt 22 -
Phallosmann 1066. 1.
Platanenblatt 1704- 1-
Polyp 1147 1055. 1686. 2:
RaJ 1- -
Reh i-
Ring 1807. .
Rosette 1
Schlange :-.-.-
-\. 2521. 2531. 2 ■ .
Schwa:
Seekrebs 2
5i -:. :- :-i8. 1732 • .
Sphinx 1708. 1-::
: - . 1708 :-.. ' I797 rffoc 22 .- :
St.. :-;-■ :_52. 1846- 18 |8?
Topfen 1374. 1 -
Vierfüssler 1066
Vogel ■ " ----- I :- 2. 1807. r- - 2264 2281
Wolfskop
Schilf 2 : ;i-:
Schirm 235: ^onnen — :. -
Schlang- - - - - I75 ■ ' J. : - ::.
1925 - . J.
2988. 40c -: s. auch Sctnldzeichen'
Schlaue - .-- - -067. 2128. 2202. 21 - - -
~- -■ -
Seh . - - - ■--__---.-
■ ■ . _ - >33
Schlinge 1744
Sehr
Schulunterricht 2235: Diptychon 2524 2525
- 5250 1-1
Paedagog 2032 ? 2285 - : Triptychon 2202 : 22 1 ; \\ Vonrag 2
Schurz : -
Schwamm 2173. 2258? 2285 225 a . 2325 -!:" -::: :'
Schwan - :,;:-: - - '
::: : :1 1022. I033- I" : ;■-""
: - 1082—1084 :ro8. 1110- i::i— : : : -' 029- 1131- 1135— 1137 ::-"
:- ::-- vt6o — 1102. 1164. 12:5 izrf :: 1233—]
1247 — 1251. 126 1263. 1315- 1341- 1544 -~ : -
1704- 1706. (170Q.) 1718. 17-2 :-"- : - '■'■-'■- 18
. _. . -" . 2IOS 2121. 21-;. -:--- -±-'- ' 1260-2688.
1-: - %. 3135—
- auch Schildzeichen
vanenwagen s- Gespann
Schwein 1335 .--;- 2342 --- Schweinefell 25
"d ] [640- 2063. :::: 1 - - : '.
- bepflanzen 2278
Seestern 22 11
$4
- egei 5 Palaestra
Silen- und Nymphengespann s. Gespann
- Na enverzeich-
• I!a /
226g 227c :- 225 -- \ 2309. :
Sonnenaufgang 251g
Sonner
Sonnenschirm s. Schirm
Spatz 3234
eerwurf 5. Palaestra
jio2 VI. Sachregister.
Speisekorb s. Korb
Spende 1655. 2083. 2162. 2166. 2167. 2214. 2217. 2219. 2247. 2249. 2257. 2282? 2283.
2299. 2333. 2335. 2337. 2348. 2381. 2407. 2490. 2521. 2535. 2626. 2647. 2929. 2943.
3010. 3143- 3168. 3634. 3879
Sphendone 2337. 2342. 2373. 2385. 2392. 2399. 24J4- 2426. 2428. 2430. 2452. 2464. 2530.
2532- 2537. 2633. 2634. 2642. 2643. 2660. 2706. 2707. 2719. 2943. 2950. 3031. 3032.
3051. 3085. 3139. 3164. 3179. 3206. 3209. 3211. 3249 3257. 3290
Sphinx s. Fabelwesen
Spiegel 2221—2223. 2252. 2254. 2261. 2286. 2374. 2385. 2393. 2404. 2406. 2443. 2476.
2520. 2536. 2624. 2692. 2704. 2720. 2932. 2937. 2944. 2950. 3051. 3065—3067.
3108. 3163. 3167. 3184. 3199. 3201. 3203. 3209. 3211. 3219. 3220. 3237. 3239. 3240.
3243. 3244. 3247. 3248. 3252. 3258—3262. 3265. 3267. 3271. 3272. 3274—3276.
3290. 3293. 3307. 3310. 3311. 3315- 3323. 3332. 3333. 3338. 3344. 3346. 3347. 3367.
3368. 3378. 3379. 3383. 3399. 3423. 3429. 3487. 3637. 4030. 4055. 4126
Spiel
Spiel mit Apfelkernen 2440. 2493?
Ballspiel 2431. 2432. 2488. 2493? 2644. 2710. 3188. 3191. 3215. 3222. 3382. 4070?
4119. 4125
Brettspiel 1838.'' 1870. 1876. 1953. 1982. 1984. 1987. 2086?
Ephedrismos 2417
Kottabos 2270. 2298. 2299. 2416. 2470. 3186. 3453. 4026. 4065. 4221
Morra 2177. 3331
Reifen 2633. 2634. 3l(H
Spiel der Satyrn 2578
Schaukel 2394. 2589
Wägelchen 2420. 2421. 2659. 3291
Würfelspiel 1908
Spindel 2254. 2261. 2295
Spinnen s. Frauenarbeit
Sprung s. Palaestra
Stachelschwein 1291
Stein l «, Terrain
Steinhaufen ) s" lerrain
Steinbock 63. 295. 308? 975. 980. 983—986. 990. mo. 1112— 1114. 1116. 1129— 1132.
1135. 1136. 1140. 1141. 1144. 1145. 1147. 1247— 1250. 1263. 1277. 1553. 1562.
1640? 1659. 3926- 3929- 3933; Jagd auf — s. Jagd
Stele 2168. 2329. 2356. 3013. 3053. 3073. 3150. 3196. 3278. 4122; s. auch Grab und
Palaestra (Zielsäule)
Stiefel ungeriügelt, Attribut des Hermes"i689. 1691. 1696. 1795. 1799. 1804. 1827.
1828. 1835. 1837. l845- l849- l85! i854- i858- 1862— 1864. 1866. 1870. 1881. 1890.
1891. 1893— 1895. 1899. 1900. 1903. 1905. 1907. 1923. 1952. 1961. 1977- 1998. 2005.
2006- 2022. 2025. 2049. 2050. 2054- 2060. 2090. 2259. 2274. 2610. 2645. 2991. 3240.
3243. 3258. 3290. 4122; — geflügelt Attribut des Hermes 1726? 1753. 2154.
2160. 2182. 2259. 2278. 2291. 2379. 2455. 3058. 3245. 3297. 3884. 4002; — —
Attribut des boreas 2165. 2384; Attribut der Ins 2248; Attribut
des Perseus 1652. 1682. 1727. 1753
Stier 63. 295. 340. 727—739. 785. 840- 864. 900? 919- 920? 923? 924. 927? 984. 1065-
1077. 1078. 1109- 1117. 1135. 1247. 1248. 1263. 1287. 1302. 1638. 1682. 1699. 1704-
1717. 1727. 1732. 1806. 1844. 1856. 1858. 1881. 1882. 1885. 1895. 1897. 1900.
1925? 2009. 2048? 2050? 2097. 2295. 2347. 2884. 2909. 2959. 3145- 3241. 3296.
3428. 3860. 3861. 3926. 3990. 4042. 4096; — jagd s. Jagd; marathonischer —
s. Namenverzeichnis; s. auch Schildzeichen
Storch 58
Strasse 3047
Strauch 63. 71. 78. 1552. 1553— 1555. 2125. 2127. 2388. 2437. 2633. 2646. 2691—2694.
3164- 3239. 3912
Strauss (Vogel) 4193 (modern)
Strigilis 2178. 2233. 2279. 2294. 2308. 2319? 2322. 2325. 2353. 2483. 2517. 2522. 2525.
2528? 2642. 2643. 2645. 2727. 2728. 2936. 2939. 2982. 3160. 3168. 3176. 3177-
3186. 3192. 3193. 3221. 3246. 3259. 3302. 3324. 4103
Sühnopfer s. Opfer
Syrinx 2900. 3164. 3239. 3240. 3243. 3258. 4137
^1 änzerin 2919
Tanne 2403
Tanz von Eros 2884; — von Frauen 969. 984. 1552. 1559. 1662. 1710. 1947. 2010.
2029. 2095. 2096. 2277. 2312. 2981. 2990; — von Knaben 2658; — von
Mädchen 2400. 2649; — von Mänaden 2290. 2638. 3263. 3264. 4004; — von
Männern 673. 674? 818. 905. 1060. 1543. 1639. 1662. 1684. 1690. 1700. 1708.
17 10. 1727. 1773. 1774- 1890- 1914. 1947- 2035. 2083. 2086. 2124. 2289. 2309.
2529. 2533. 3925. 4028. 4029. 4063. 4110; — von Musen 2388; — von
Nymphen 1697. 1734. 1791. 1827. 1845. 1866. 1876. 1877. 1883. 1906. 1920.
VI. Sachregitesr. II0>
1938. 2027. 2033. 2037. 2050. 2067. 2071. 2090- 2121. 2154. 2182. 2239. 2253. 2471.
2532. 2959. 3257. 4220; — von Pan 2636; — von Papposilcn 2945: — von
Satyrn 2945. 2959 3256. 3263. 3264; — von Silenen 1697. 1711. 1733. 1734.
1791. 1827. 1845. 1866. 1872. 1876. 1877. 1906. 1940. 1941- 1959. 2009? 201 1.
2026. 2033- 2037. 2050. 2066. 2071. 2092. 2121. 2125. 2175. 2239. 2242. 2253. 2269.
2290. 2402. 2527. 2532. 2548. 2578. 2638. 2639. 2953. 3264. 3299. 4004. 4041. 4062.
4220
Tasche (Kibisis) Attribut des Perseus 1652. 1682. 1727. 1753 2344. 2377. 3917
Taube 1294 — 1300. 1568- 2182. 2245? 2291. 2719. 2888. 2893. 2994? 3080? 3147. 31 = 3?
_ , . 3164? 3202. 3206? 3331. 3449. 3463. 3464. 3487. 3521. 3523. 3524. 3543. 4126?
1 echnisches
/. Färbung
Abtönung von schwarz zu rot 155
blonde Haarfarbe 2164- 2176. 2177. 2184. 2270. 2279. 2291. 2293. 2301. 2309. 2318-
2322. 2377. 2705. 2904.
braunrote Haarfarbe 2239. 2909. 2927
Fleischfarbe hellbraun 336; — hellrot 387. 393. 1309. 2239. 2240. 3023; —weiss
auf Firnisgrund 2443
Lehmfarbe 56. 2663
Rosa 290
rötliche Mischung des Thones auf der Malseite 486. 508. 764- 1652— 1654
Rot: hellrot 387. 393. 661. 1109- 1309. 1877. 2080. 2105. 2278. 4110; zinnoberrot
1881. 2190 — 2204. 2883. 2904. 2985. 4044 — 4046
Thonrote Farbe 2147. 4029. 4038
Thonüberzug gelb 193. 295—303. 306. 2096. 2104. 3916. 3979. 3980; — rot 72.
159—169? 1657. 1675. 2135. 2939; — weiss 1309. 1629. 1646. 1647. 1878.
1956 — 2028. 2032. 2122. 2282. 2327. 2245 — 2252. '2443 — 2468- 2677 — 2687. 4°59
weiss zur Andeutung der Zähne 2278. 4044. 4045. 4047
//. Andere Besonderheiten
Auge: Augenkontur geritzt mit schwarzen Tupfen 2180, innen offen 2164.
2165. 2172. 2173. 2178. 2184. 2185. 2188. 2207. 2208. 2212. 2220. 2230-
2246. 2255. 2256. 2261. 2278. 2282. 2283. 2285. 2289. 2291. 2295. 2298.2299.
2303. 2306. 2317. 2321. 2328. 2329. 2333. 2338. 2339. 2351. 2376. 2377—2379.
2539 i Augenwimpern 2160. 2165. 2324. 2357. 2359. 2381. 2451. 2987. 2994:
Oberlidstrich 2344. 2354. 2356. 2357. 2371. 2380. 2381. 2384. 2386. 2403.
2408. 2443. 2451. 2469. 2473. 2520. 2521. 2530. 2535. 2536. 2538. 2580.
2588. 2610. 2728
Beschädigung im Altertum 305. 477. 2298. 3874
Buckellöckchen 2159. 2170. 2175. 2176. 2184. 2190 — 2202. 2273. 2279. 2288. 2289.
2291. 2298. 2326. 2359. 2623
Korrektur der Zeichnung 354. 1703
Firnis verbrannt, braun 1531; grün 1695. 1705. 1708. 1715. 1863. 1892. 2160.
2177. 2205. 3882; rot 56. 140. 197. 198. 293. 317. 319. 321. 333. 352. 363.
364. 381. 391. 497. 507. 521. 621. 639. 783. 814. 815. 974. ioci. 1653. 1673.
1674. 1676. 1683. 1715. 1770. 1858. 1863. 1892. 1904. 1914. 2003. 2022. 2137
2142. 2160. 2312. 2332. 2391. 2625. 2627. 2758. 2855. 2874. 2891. 2892.
_ 3703- 3927- 3935 5 rotbraun 1308. 1399. 3914
Gesichtskontur rot 2447
Haarenden in Relief 2160. 2176. 2264. 2285. 2288 — 2293. 2298. 2302. 2303. 2351.
2530.2987; Haarumriss graviert 2159. 2164. 2262. 2263.2269.2272.2276.
2277; weisses Haar durch Thongrund angedeutet 2264. 2408
Innenzeichnung nur graviert 2239. 2311. 3912. 3917. 4029. 4038. 4110: ohne
Relief 2159- 2160. 2253
Kontur nur graviert 2240 — 2243. 2250. 2252. 4024. 4039. 4041. 4220. 4221
Marmor durch Thongrund angedeutet 2169. 2172
matt auf Firnisgrund aufgemalt 2311. 2312.
Ornamente der ältesten Gattungen: Granatapfel 306. 374. 519. 3984:
Hakenkreuz 50. 74. 103. 105. 295. 301. 306. 308. 1664— 1668. 1701.
3908. 3912
Plastisches: Deckelfiguren 50; Frauenkopf 2096, an Mündung 72. 1651:
Frauenoberkörper 1664; Gorgoneion 3237; Kopf 3326, als Griff 983.
984. 3939, als Hals 307, am Henkel 1245. 3372. 3373. 3664. 3665, als
Schulterverzierung 983. 984. 3939; am Ende eines Firstziegels 4016;
Maske 132, am Henkel 3467. 3469—3473- 3476- 3984; Maus 3172;
Phallos zwischen Fuss und Bauch 2052; Reliefdarstellung auf
Buccherovasen 1367— 1378. 1544—1628. 3974. 3975, auf anderen Ge-
fässen 2640. 2761— 2931. 3556—3597. 3838—3899- 3978. 4208—4217. 4219.
auf Pinakes 541. 761. 935. 936; Silensmaske 3237. 4137
Politur 2922
Relief der Linien fehlt 2159. 2401
j I0, VI. Sachregister.
Reliefthon aufgesetzt 2257. 2278. 2662
Restauration im Altertum 56. 1716. 1768. 1855. 1871. 1921. 2283. 2284. 2295.
2525- 2551- 2558. 2576. 2596. 3176. 4155. 4220
Thon grau verbrannt 1293. 1877. 2011. 2033—2035. 2037. 2459. 2470. 2601. 2685.
2885. 4041. 4196
ungefirnisst 1. 2. 180. 1260. 1287. 1292— 1300. 1665— 1669. 2105. 2110.
2148. 3980
Vorzeichnung 301. 460. 605. 1655 1811. 1818. 2159— 2161. 2164. 2165. 2171.
2174— 2177. 2179. 2180. 2182. 2184. 2257. 2267. 2269. 2288. 2289. 2292—2295.
2303- 2304. 2307. 2309. 2318. 2328. 2329—2331. 2334. 2337. 2338. 2343.
2344- 2352. 2354. 2357. 1358. 2376. 2379. 2381. 2388. 2394. 2414. 2427.
2444. 2456. 2526. 2527 2539. 2638. 2721. 3040. 3223. 3912
Tempel 1856. 1927. 2644
Tempelschlüssel 3025
Teppich 657?
Terrain angedeutet 2296. 2359. 2391. 2402. 2403. 2456. 2464. 2471. 2524. 2531. 2625.
2633- 2634. 2638. 2641. 2642. 2644. 2651. 2660. 2692. 2720. 2760. 3022. 3082.
3163. 3239. 3240. 3243. 3244. 3259. 3269. 3284. 3296. 3344. 3368. 3453; Berg
2646; Fels 2288. 2291. 2293. 2380. 2388. 2401. 2428. 2549. 2550. 2580. 2640.
2904. 2944. 2946. 2947. 2950. 2990. 2995. 3067. 3078. 3091. 3093. 3143- 3*66.
3183. 3200. 3206. 3210. 3217. 3230. 3233. 3237. 3240. 3244—3246. 3258. 3261.
3264. 3265. 3268. 3270. 3271. 3275. 3277. 3283. 3292. 3295. 3306. 3307 3310.
3316. 3323. 3336. 3338. 3344. 3347- 335o. 3368. 3378- 3382. 3383- 3385- 3386.
3398. 3407 3441. 3584. 3652. 3882. 4027. 4052. 4102. 4126; Grotte 1930. 1939.
3296; Landschaft 2182; Stein 2287. 2293 2295 2359. 2429. 2519. 2531- 2720.
2774- 2884. 3152. 3241. 3256. 3258. 3269. 3305; Steinhaufen 2957. 3164. 3186;
Wellen 2288. 2293. 2633. 2636. 2680 2681. 2688. 2727. 2907. 2909. 2917. 3072.
3091. 3241
Thor 1711
Thür 2261. 2301. 2382 2406. 2530. 3044. 3046
Thymiaterion 2479. 2635. 2688. 2689. 2719. 2905. 2929. 3244. 3257. 3291. 3322. 3635
Thyrsos 1930. 2026. 2187. 2208- 2224. 2241- 2290. 2330. 2334. 2335. 2337. 2348. 2402.
2471- 2500. 2532. 2538. 2550. 2591. 2623. 2627? 2638? 2639. 2642. 2645. 2646.
2648. 2660- 2691. 2692- 2932. 2943. 2947. 2949- 2950. 2952- 2958 — 2960. 3026-
3034. 3040. 3042. 3044. 3048. 3065- 3067. 3077. 3079. 3147? 3148 3159. 3178.
3179. 3186 3194. 3201. 3207. 3237. 3241. 3242. 3256. 3257. 3263. 3264. 3276.
3284. 3296—3298. 3300. 3303. 3304. 3312. 3344. 3378. 3382 3383. 3424. 3862.
4102. 4107. 4210- 4214
Tiara 3045
Tintenfisch 3241. 3607
Töpferei 640. 813—815. 868—870. 884—886. 893. 3542
Toilettenscene 2393. 2404—2406. 2473. 3167
Totenklage s. Bestattung
Totenkopf auf einer hockenden Figur 1626
Totenrichter s. Unterwelt
Trauernde s. Grab
Trigonon 2391. 3291
Trinkhorn 562? 776? 1689. 1690. 1733. 1751. 1755. 1777. 1809. 1827. 1869. 1872. 1874. 1876.
1883. 1892. 1900? 1918. 1924. 1940. 1941- 1955. 1959- 1989- 2033. 2037. 2050.
2054. 2061. 2064. 2065. 2070. 2076. 2081. 2091. 2128. 2174. 2182. 2270 2409.
2638. 2953. 3242. 3989. 4009
Triptychon s. Schulunterricht
Trompete 2264. 2625
Tuba 2154. 2954. 3264
Tympanon 2402. 2471. 2638. 2648. 2660. 2719. 2930. 2935. 2936. 2950. 3034. 3036. 3052-
3053. 3082. 3092. 3094. 3144. 3148. 3172. 3179. 3194. 3199. 3200. 3209. 3219.
3224. 3241. 3257. 3263. 3264. 3267. 3277. 3282. 3284. 3290. 3293. 3299 3305.
3308. 3311. 3312. 3317. 3344. 3347. 3350. 3378. 3383. 3399. 3429. 3441- 349o-
4070. 4126
Uebergeben s. Gelage
Ueberrasclmng s. Franenverfolgung
Unterricht s. Schulunterricht
Unterwelt 1844; Fahrt in die — 2954; Totenrichter 1726?
Urne 2644. 3094. 3095. 3144
Urteil des Paris 1804. 1894. 1895. 2005. 2154? 218 -291. 2536. 2610. 2633. 2644.
3240. 3243. 3290. 4043
Vasenfabrikation s. Töpferei
Verstorbener s. Bestattung
Viergespann s. Gespann
Vogel 19. 49 56. 63. 71. 73. 78. 100. 101. 106. 147. 247. 276. 277? 306? 309. 462. 544.
VI. Sachregister. l io5
624. 631. 758—760. 787. 795. 816. 823. 838. 849. 855. 862. 863. 871. 900. 907.
919. 929. 965. 981. 985- 1001. 1310. 1311. 1406. 1547. 1548- 1552. 1563 1600.
1604. 1608. 1651. 1655. 1687. 1715- 1797 1826. 1829. 1936. 2066. 2258. 2278.
2423. 2442. 2452. 2687? 2705. 2890. 2914. 2949. 2953. 2958. 3054. 3068. 3144.
3192. 3200. 3214. 3232. 3239. 3241. 3245. 3290. 3291. 3336. 3344-3345- 3373-
3439. 3549- 3626. 3901. 3912. 3926. 3988. 4024. 4137. 4192 (modern); s. auch
Schildzeichen
Vortrag s. Schulunterricht
Votivtafeln 2213. 2594. 3094
Wachtel 2252. 2459
Wägelchen s. Spiel
Wartenstreit 2000
Wagen
Wagenlenker_ > s. Gespann
W'agenlenkerin
Wams (im strengen Stil) 2159. 2164. 2186. 2269 2271. 2278—2281. 2292—2295. 2302.
2309. 2318. 4220. 4221
Wanderer s. Reisender
Wandkorb s. Korb
Wasserdämon s. Fabelwesen
Wasserholendes Mädchen am Brunnen 1725. 1908. 1910. 1966
Wegführung einer Frau 1731. 1739. 3988
Weihwasserbecken 1929
Wein 783. 1676. 1798. 1808. 1844. 1861. 1875. 1876. 1883. 1886. 1898. 1910. 1931. 1932.
1935. 1951- 2048. 2050 — 2055. 2059. 2060. 2066. 2076. 2094. 2127. 2128. 2278.
2290. 2292. 2309. 2334. 2351. 2380. 2402. 2646. 2647. 2886. 2916. 2927. 2932.
2958- 3051- 3065- 3218- 3239—3242. 3244. 3259. 3263—3265. 3269- 3271« 3282.
3307- 33o8. 33J3- 33I5- 33i6. 3333- 3344~ 334Ö. 335Ö- 337Ö- 3397- 3423- 344*
3455- 3456- 3589- 4030. 4130; s. auch Kranz
Weinkelle 2416
Weinlaube s. Laube
Weinlese s. Ernte
Wollen s. Terrain
Wettlauf s. Palaestra
Wettrennen 1655. 1712. 1893. 1902. 1903. 1904. 2001? 2002. 2084- 2154. 2283. 4047
(modern)
Wickelkind 2444
Widder 1115. 1130. 1131. 1135- "36- 1145- 1322. 1323. 1541. 1705. 1707. 1913. 2022.
2154. 2188. 2623. 2633. 2727- 2959. 3011. 3144. 3256. 3345. 3423. 3427. 3430.
3434. 3910. 3978. 3990. 4046
Wolf 1850? s. auch Schildzeichen
W'ollarbeit s. Frauenarbeit
Wrollkorb s. Korb
Würfel s. Spiel
Wurst 1316
vnoßißd&Gd-cu s. Auszug
Zange 2293
Ziege 2291. 2635
Zielsäule s. Palaestra
Zimmermannsbogen 2415
Zug von Frauen 1151. 1679. 1816. 1817. 3989- 3993: — von Männern 1715. 1818;
s. auch Opferzug
Zweigespann s. Gespann
Zweikampf s. Kampf
Berlin, Druck von W. Büxenstein.
Tafel I.
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NK4623 .B5 A6 1885
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Furtwangler, Adolf
Beschreibung der Vasensammlung im Antiqu
Art NK 4623
. B5 A6
1885 1
Antiquarium
( Berlin
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Germany )
Beschreibung
der
Vasensammlung im
Art NK 4623 . B5 A6 1885
Antiquarium (Berlin,
Germany )
Beschreibung der
Vasensammlung im