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Full text of "Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium"

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LIBRARY  OF 
WELLESLEY  COLLEGE 


PRESENTED  BY 


Miss  Walton 


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KÖNIGLICHE    MUSEEN    ZU    BERLIN 


BESCHREIBUNG 

DER 

VASENSAMMLUNG 

IM  ANTIQUARIUM 


VON 

ADOLF  FURTWÄNGLER 

MIT  7  TAFELN 


ERSTER    BAND 


PREIS  (2  BÄNDE)  20  MARK 


BERLIN 

W.    SPEMANN 
i885. 


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JUie  älteren  Beschreibungen  unserer  Vasensammlung 
waren  seit  lange  ungenügend.  Schon  Gerhard,  der  dies 
Gebiet  der  alten  Kunst  zuerst  wissenschaftlich  bearbeitet 
hat,  konnte  dem  wachsenden  Vorrate  nur  in  einer  Reihe 
von  Nachträgen  folgen,  welche  den  Ueberblick  des  Ganzen 
erschwerten.  Seit  Abschluss  des  letzten  Nachtrags  ist  die 
Anzahl  der  Thongefässe  ungefähr  um  tausend  vermehrt. 
Deshalb  erging  1880  an  Herrn  Prof.  Dr.  Furtwängler, 
welcher  1882  aus  der  Skulpturengallerie  als  Direktorial- 
Assistent  in  das  Antiquarium  übergetreten  ist,  von  der 
General-Verwaltung  der  Königlichen  Museen  die  Auf- 
forderung, ein  neues  Verzeichnis  der  Vasensammiung  zu 
verfassen.  Es  reiht  sich  jetzt  den  wissenschaftlichen 
Katalogen  an,  welche  für  die  verschiedenen  Abteilungen 
des  Königlichen  Museums  vorhanden  sind  oder  vorbereitet 
werden.  Nach  Veröffentlichung  des  vorliegenden  Werks 
wird  das  Vasenkabinet,  den  Nummern  desselben  ent- 
sprechend, nach  geschichtlicher  Ordnung  neu  aufgestellt 
werden. 

Berlin,  im  April  i885. 
Der   Direktor   des  Königl.  Antiquariums 

Ernst  Curtius. 


VORWORT. 


Das  vorliegende  Werk  hatte  der  Verfasser  ursprüng- 
lich anders  beabsichtigt.    Bei  jeder  Klasse,  jeder  Gattung 
und  Gruppe  in  die  er  das  ganze  Material  teilte,  sollte  der 
Beschreibung   der  einzelnen  Stücke  eine  allgemeine  Ein- 
leitung vorangehen,   welche  Technik,  Stil  und  gesamten 
Charakter  jeder  Abteilung  erörterte  und  die  Begründung 
der    Einteilung    überhaupt    enthielt.      Praktische    Gründe 
Hessen  davon  absehen;  der  Umfang  des  Buches  würde  zu 
sehr   erweitert  worden  sein,   und  der  beständige  Wechsel 
von    allgemeinen    Abschnitten    und    der    von    Katalog- 
beschreibungen   würde    die   Benutzung   erschwert   haben. 
Die  gegenwärtige  Gestalt  des  Buches   bringt  nun  freilich 
dtn  Uebelstand  mit  sich,    dass  die  Gliederung  der  Vasen 
in   Gruppen   und   ihre   Einreihung   in   gewisse   Fabriken 
nunmehr    der    wissenschaftlichen    Begründung    entbehrt 
obwohl   sie   zu   einem  Teile   neu    oder   wenigstens    nicht 
allgemein  anerkannt  ist.    Der  Verfasser  beabsichtigt  indes 
baldigst  in  einem  besonderen  Werke,  einem  Handbuche 
über  die  griechische  Vasenmalerei,  auf  das  er  die  Kritiker 
dieses  Kataloges  zu  warten  bittet,  ausführliche  Rechenschaft 
abzulegen. 

Die  bisherigen  grossen  Vasenkataloge  (von  München, 
London,  Neapel,  St.  Petersburg)  beschreiben  die  einzelnen 
Vasen  ohne  dieselben  unter  sich  irgendwie  zu  ordnen 
oder  zu  gruppieren.  Nur  einige  Kataloge  kleinerer 
Sammlungen   haben  Anfänge  dazu  gemacht,    Serien  und 


VI  Vorwort. 

Gruppen  aufzustellen  *),  bald  nach  Technik  und  Stil  bald 
nach  Gegenständen  oder  Fundorten. 

Als  Haupt-Einteilungsprinzip  wurde  hier  die  Technik 
und  der  tektonische  Charakter  der  Vase,  d.  h.  ihre  Form 
und  Dekoration  überall  durchgeführt,  indem  ich  der  Ueber- 
zeugung,  war,  dass  man  auf  diese  Weise,  durch  genaue 
Beobachtung  jener  Eigenschaften  am  sichersten  dazu  ge- 
lange, die  Fabriken  zu  unterscheiden  und  deren  historische 
Entwicklung  zu  erkennen. 

Es  ist  begreiflicher  Weise  nicht  leicht,  jene  Art  der 
Einteilung  bis  auf  die  geringfügigsten  und  charakter- 
losesten Töpfe  herab  auszudehnen;  gewiss  habe  ich  die 
richtige  Lösung  dieser  Schwierigkeiten  manches  Mal 
verfehlt  und  eine  neue  Durcharbeitung  des  Ganzen  würde 
mich  wohl  schon  jetzt  manche  Gefässe  besser  anordnen 
lassen**). 

Der  Katalog  umfasst  alle  griechischen,  italich-griech- 
ischen und  etruskischen  Thongefässe  der  Sammlung  und 
zwar  nicht  nur  die  bemalten,  sondern  auch  die  mit 
Reliefs  versehenen  und  die  in  Form  von  Figuren  gear- 
beiteten. Das  Römische  ist  ausgeschlossen,  mit  Ausnahme 
der  sich  unmittelbar  in  den  Verfall  der  Vasenmalerei  in 
Italien  einreihenden  altrömischen  Schalen  mit  weiss  auf- 
gemalten Bildern  und  Inschriften  (N.  3634,  3635)  und  der 
Calenischen  Reliefschalen,  die,  wie  die  noch  gelegentlich 
vorkommenden  griechischen  Inschriften  {Inoiei)  zeigen, 
eine  Uebergangsstufe  bezeichnen;  dagegen  mussten  die 
A retinischen  Gefässe  als  bereits  ganz  römische  Fabrikation, 


*)  So  de  Witte,  catal.  Durand,  i836  (nur  nach  Gegenständen1; 
L.  Müller,  Thorwaldsen's  Museum,  1847  (Klassen  nach  der  Technik,  Gruppen 
nach  den  Gegenständen).  Janssen,  monumenten  van  het  mus.  van 
oudheden  te  Leyden  1848,  p.  1 37  tf.  Sophus  Birket  Smith,  de  malede 
vaser  i  Antikkabinettet  i  Kjoebenhavn,  igb2.  Collignon,  vases  peints  de 
la  soc.  arch.  d'Athenes,  1878. 

**)  So  ist  mir  erst  während  des  Druckes  aufgegangen,  dass  No.  1855 
sowie   1722  (vgl.  S.  1054)  besser  zu  anderen  Reihen  gestellt  worden  wären. 


Vorwort.  VII 

die    auch    technisch    eine    durchaus    neue    Bahn    betritt, 
bereits  ausgeschlossen  werden. 

In  den  Beschreibungen  war  es  das  Streben  des 
Verfassers ,  möglichste  Vollständigkeit  mit  möglichster 
Kürze  zu  vereinigen.  Die  Ausdrucksweise  sucht  nur 
diese  beiden  Ziele  zu  erreichen  und  verzichtet  auf  stilis- 
tische Abrundung.  Ein  parataktischer  Satzbau  schien  mir 
das  Nebeneinander  der  zu  beschreibenden  Dinge  viel 
besser  wiederzugeben  als  gegliederte  Perioden  mit  „indem" 
und  „während".  Besondere  Sorgfalt  habe  ich  der  Angabe 
der  technischen  Details  und  der  Ornamente  zu  Teil 
werden  lassen,  indes  in  der  Beschreibung  der  einzelnen 
Stücke  immer  nur  das  dem  besonderen  Falle  Eigentümliche 
hervorgehoben  und  das  die  Gruppe  oder  Gattung  Charak- 
terisierende als  bekannt  vorausgesetzt;  wo  diese  Voraus- 
setzung nicht  zutrifft  (wie  namentlich  wohl  bei  einigen 
der  „ältesten  Gattungen")  da  muss  ich  auf  mein  künftiges 
Handbuch  verweisen. 

Die  Schwierigkeit,  ja  Unmöglichkeit,  die  unendliche 
Verschiedenheit  der  Gesten  mit  Worten  zu  bezeichnen, 
ist  Jedem  bekannt,  der  solches  versucht;  ich  habe  oft  eine 
Erklärung  der  Bewegung  ihrer  Beschreibung  vorgezogen, 
meist  jedoch  beides  gegeben. 

Die  dem  Verfasser  richtig  erscheinende  Deutung  der 
Darstellungen  hat  er  jeweils  in  den  Text  der  Beschreibung 
aufgenommen,  sich  dagegen  der  Begründung  derselben, 
sowie  jeglicher  Polemik  enthalten.  Ueber  jedem  Texte 
ist  die  Litteratur  nachgewiesen,  doch  ihr  Inhalt  nicht 
exzerpiert.  Die  Citate  sind  auf  das  Wesentliche  beschränkt 
worden.  Besondere  Sorgfalt  ist  auf  die  Konstatierung  von 
Ergänzungen  und  Uebermalungen  verwendet,  da  sich 
bekanntlich  so  viele  Irrtümer  durch  Vernachlässigung 
dieses  Gesichtspunktes  in  die  Wissenschaft  eingeschlichen 
haben. 

Die  wichtigsten  der  Inschriften  sind  im  Texte 
facsimiliert  und  zwar  in  Originalgrösse;   zuweilen  musste 


VIII  Vorwort. 

eine  Zeile  im  Facsimile  gebrochen  werden,  um  dem 
Formate  des  Buches  angepasst  zu  werden  (so  S.  55o.  570), 
oder  es  mussten  die  Distanzen  der  Buchstaben  etwas  ver- 
ringert werden  (so  S.  569).  Die  eingekratzten  Zeichen 
und  Inschriften  sind  auf  drei  Tafeln  vereinigt  und 
sämtlich  um  V*  verkleinert. 

Auch  über  einige  Bezeichnungen  im  Texte  der 
Beschreibungen  muss  ich  Rechenschaft  geben,  die  mich, 
obwohl  sie  z.  T.  individuell  oder  wenigstens  nicht  all- 
gemein anerkannt  sind,  das  Bedürfnis  einzuführen  zwang. 
Das  bei  Lau,  die  griechischen  Vasen  Taf.  XI,  6.  7  abgebildete 
Ornament  ist  „alternierendes  Palmetten-Lotosband",  das 
ebenda  Taf.  X,  2  „gegenständige  Palmetten-Lotos-Kette" 
genannt.  „Punktrosette"  ist  das  bei  Lau  a.  a.  O.  Taf.  VII,  2 
die  Darstellung  füllende  Ornament.  Die  Spitzen  unten 
an  den  Vasen  älteren  Stiles  sind  als  „Strahlen"  bezeichnet, 
eine  doppelte  Reihe  als  „Doppelstrahlen".  Das  besonders 
an  den  Schultern  gewöhnliche  stäbchenartige  Ornament 
(s.  Lau  a.  a.  O.  Taf.  VII,  3a)  heisst  „Stabornament";  die 
blättchenartige  Form  bei  korinthischen  Gefässen  aber 
(Lau  Taf.  IV,  2b)  heisst  „Blättchen".  „Offene  Palmette" 
z.  B.  Lau  Taf.  XII,  5—8;  „geschlossene"  z.  B.  Taf.  XI, 
4.  6.  „Netzornament"  z.  B.  Lau  Taf.  VII,  3  am  Fusse. 
„Lotosknospenband"  z.  B.  Lau  Taf.  XXXII,  ib.  Bei  den 
streng  rotfigurigen  Vasen  werden  häufig  „Reliefiinien" 
geschieden  von  flachen  Strichen;  es  sind  jene  feinen  mit 
tiefschwarzer  dicker  Firnisfarbe  gezogenen  Linien  gemeint, 
die  ein  Relief  haben  und  die  Manche  wohl  irrtümlich 
als  mit  einer  Reisfeder  gezogen  ansehen.  Das  im  schönen 
Stile  häufige,  mehr  einem  flüchtigen  dorischen  Kymation 
als  dem  Eierstabe  der  Architektur  gleichende  Ornament 
(z.  B.  Lau  Taf.  XXV,  3  unten;  XXXVII,  ia  unten)  ist 
meist  als  „sog.  Eierstab"  bezeichnet.  —  „Silen"  bedeutet 
immer  einen  bärtigen  Satyr. 

Die  Benennung  der  Va senklassen  ist  mehrfach 
nach     ihrem    Hauptfundorte    gewählt,    ohne    dass    damit 


Vorwort.  IX 

immer  der  Sitz  der  Fabrikation  an  demselben  angenommen 
werden  sollte.  Derart  sind  die  Bezeichnungen  „Myke- 
nische",  „Rhodische-%  „Böotische".  Die  drei  Klassen: 
Campanien,  Lucanien,  Apulien,  in  welche  die  späteren 
unteritalischen  Vasen  geteilt  sind,  bedeuten  nicht,  dass 
jedes  Exemplar  auch  innerhalb  der  Grenzen  der  betr. 
Landschaft  gefunden  ist;  es  kommen  Fälle  vor,  wenn 
auch  nicht  viele,  wo  der  Stil  auch  ausserhalb  derselben 
gefundene  hereinzuziehen  gebot. 

Die  verschiedenen  Uebergänge  zwischen  dem  strengen 
und  dem  schönen  Stile  der  attisch  rotfigurigen  Vasen 
sind,  je  nachdem  es  der  Zusammenhang  praktisch  er- 
scheinen liess,  bald  dem  einen  bald  dem  anderen  zugeteilt. 
So  sind  z.  ß.  auch  die  strengeren  der  schlanken  sog.  No- 
lanischen  Amphoren  (2328  ff.J  zu  denen  des  schönen 
Stiles  gestellt,  um  den  Zusammenhang  dieser  Gruppe 
nicht  zu  zerreissen.  —  In  der  Abteilung  „älteste  Gat- 
tungen" ist  (namentlich  bei  der  5.  und  10.  Klasse)  auch 
manches  Spätere  gleich  angeschlossen  worden. 

Hinter  der  neuen  Katalognummer  steht  jeweils  die 
der  alten  Kataloge  oder  Inventare  in  Klammern.  Die 
Maasse  sind  alle  im  Metermaasse  angegeben.  Darauf 
folgt  die  Nennung  des  Fundortes,  dann  die  Jahreszahl 
der  Erwerbung  der  Vase  für  das  Museum  und  die  An- 
gabe der  Sammlung  aus  der  sie  stammt.  Die  Beschreibung 
des  Vase  beginnt  immer  von  oben  und  geht  nach  unten. 
Die  Bezeichnung  der  Formen  benutzt  diejenigen  antiken 
Namen  für  die  Haupttypen,  die  gegenwärtig  am  meisten 
gebräuchlich  sind.  Im  Uebrigen  jedoch  habe  ich  lieber 
einen  deutschen  Ausdruck  gebraucht,  als  einen  weder 
sicher  richtigen  noch  durch  allgemeinen  modernen  Ge- 
brauch gewissermaassen  sanctionirten  griechischen;  ich 
habe  also  z.  B.  vorgezogen  „Deckelschale"  statt  „Lekane" 
zu  sagen  u.  A. 

Die   wichtigsten   Formen   sind   auf  den  beigegebenen 
vier  Tafeln  im  Aufrisse  dargestellt;  die  erste  Tafel  enthält 


Y  Vorwort. 

die  grössten  Gefässse;  dieselben  sind  alle  auf  V20  ihrer 
Originalgrösse  verkleinert;  die  Gefässe  der  übrigen  Tafeln 
sind  auf  Vio  verkleinert.  Die  Abbildungen  enthalten  indes 
natürlich  lange  nicht  alle  vorkommenden  Varietäten; 
einige  hier  nicht  aufgenommene  findet  man  auf  den 
Tafeln  zu  Levezow's  und  Gerhards  Katalogen.  —  Durch 
einen  Irrtum  ist  Form  N.  337  eingereiht;  sie  gehört  einem 
mittelalterlichen  italienischen  glasierten  Gefässe  an,  das 
sich  in  der  Vasensammlung  befand.  Auch  die  Form 
N.  3o3  ist  die  eines  nicht  in  den  Katalog  aufgenommenen 
Gefässes. 

Schliesslich  einige  Worte  über  das  was  mir  ausser 
den  Originalen  selbst  bei  der  Arbeit  vorlag:  es  waren 
zunächst  die  handschriftlichen  Inventare;  dann  für  2o3o 
Nummern  die  gedruckten  Kataloge  von  Levezow  und 
Gerhard  *) ;  endlich  die  Akten  des  Museums.  j 

Für  die  Vasen  der  alten  kgl.  Sammlung  liegen  nur 
unvollständige  alte  Inventare  vor  und  nur  bei  wenigen 
Hess  sich  die  genaue  Herkunft  konstatieren.  Was  sich 
über  die  Entstehung  dieser  Sammlung  fand  ist  in  dem 
folgenden  Abschnitte  zusammengestellt.  —  Für  die  Vasen 
aus  der  Sammlung  v.  Koller  lag  das  Inventar  von 
R.  Gargiulo  vor,  das  bei  allen  Stücken,  mit  Ausnahme 
der  ganz  geringen,  Fundort  und  „Fabrik"  angiebt;  hierauf 
beruhen  die  Angaben  im  Kataloge  von  Levezow,  in 
welche  sich  freilich  manche  Ungenauigkeiten  eingeschlichen 
haben,  die  auch  in  Gerhard's  Berlins  antike  Bildwerke 
übergingen;  aus  dem  Inventare  Hessen  sich  dieselben  be- 
richtigen. 


*)    Konr    Levezow,    Verzeichnis  der  antiken  Denkmäler  im  Anti- 
quarium   des  kgl.  Museums  zu  Berlin,     i.  Abteilung.     Gallerie  der  \  äsen. 

Berlin  1834.  .  v 

Ed  Gerhard,  Berlin's  antike  Bildwerke,  i.  Teil.  Berlin  i836. 
rin  S  i37ff.  „Vasenbilder",.—  Ders.,  neuerworbene  antike  Denkma  er 
Tel    Museums  zu  Berlin.      Heft  I— III  mit  zwei  Nachtragen.      Berlin 


(Da 

des  kgl 
j836  bis   1846 


Vorwort.  XI 

Für  die  Dorow'sche  Sammlung  liegt  ebenfalls  ein 
italiänisches  Inventar  vor,  mit  zuverlässigen  Angaben  der 
Fundorte  (Corneto  Vulci  und  Chiusi-Sarteano).  —  Für 
die  Vasen  der  Bartholdy'schen  Sammlung  ist  das  gedruckte 
Verzeichnis  von  Panofka  zu  Grunde  gelegt;  dasselbe  giebt 
meist  den  Fundort  an.  Die  Angaben  über  „Fabrik"  die 
Levezow  zuweilen  zufügte  hat  er  nach  Analogie  derer 
von  Gargiulo  selbst  hinzugesetzt  (z.  B.  bei  Lev.  691  =  1807; 
692  =  1958). 

Bei  den  Ankäufen  der  Gerhard'schen  Epoche,  die 
dieser  in  seinen  Katalogen  beschrieben,  müssen  wir  leider 
oft  den  Mangel  näherer  Angaben  über  Herkunft  und 
Fundort  beklagen;  es  ist  dies  namentlich  bei  den  durch 
und  von  Gerhard  selbst  gekauften  Vasen  der  Fall;  in 
seinen  in  den  Akten  befindlichen  amtlichen  Berichten 
rindet  man  fast  niemals  bestimmte  Notizen  über  Fundort 
und  Herkunft  derselben,  in  seinen  Katalogen  selten;  nur 
in  seinen  Publikationen  giebt  er  gewöhnlich  Genaueres, 
doch  anscheinend  meist  nur  aus  der  Erinnerung.  —  Bei 
den  von  Anderen  gekauften  Vasen  lassen,  wo  Gerhardt 
Katalog  die  Herkunft  verschweigt,  die  Akten  in  der  Regel 
dieselbe  noch  konstatieren. 

Die  Irrtümer  der  Kataloge  Levezow's  und  Gerhard's 
sind  im  vorliegenden  Werke  nach  bestem  Vermögen  des 
Verfassers  berichtigt;  auf  dieselben  oder  auch  auf  die  ver- 
schiedenen Auffassungen  jener  Gelehrten  hinzuweisen 
schien  ihm  indes  von  keinem  Nutzen  und  vermied  er 
deshalb  alle  Zusätze  dieser  Art,  die  auch  den  Umfang  des 
Buches  ohne  Not  würden  vergrössert  haben. 

Das  Register  ist  nach  meiner  Angabe  von  Herrn 
Dr.  K.  Wernicke  zusammengestellt  worden,  dem  ich  für 
seine  Mühewaltung  zum  grössten  Danke  verpflichtet  bin. 

Berlin,  im  März  i885. 

A.  FURTWÄNGLER. 


GESCHICHTE  DER  SAMMLUNG. 


In  drei  Perioden  lasst  sich  die  Entwicklungsgeschichte 
der  hier  beschriebenen  Sammlung  von  4221  antiken  Vasen 
gliedern.  In  der  ersten  bis  i83o  reichenden  wird  ein  grosser 
Schatz  von  Gelassen  aus  Campanien  und  Unteritalien 
zusammengebracht,  die  grösstenteils  die  späteren  unteritalischen 
Stilgattungen  repräsentierten.  Von  i83o  bis  1846  wurden  fast 
nur  Vasen  aus  den  neu  eröffneten  Fundstätten  in  Etrurien 
erworben,  die  meist  dem  archaischen  und  dem  strengen  Stile 
angehören.  Eine  Uebergangzeit,  in  welche  relativ  nur  wenige 
und  verschiedenartige  Erwerbungen  fallen,  war  die  von  1847 
bis  1870.  Von  dieser  Zeit  an  bis  jetzt  datiert  die  dritte  Periode, 
in  welcher  die  Funde  in  Griechenland  selbst  das  wichtigste 
zur  Vermehrung  der  Sammlung  lieferten. 

1.  Bis  i83o.  In  der  alten  kurfürstlichen  Sammlung  haben 
sich  auch  einige  Vasen  befunden.  Beger  publiziert  in  dem 
dritten  1701  erschienenen  Bande  seines  bekannten  Pracht- 
werkes des  thesaurus  Brandenburgicus  auf  p.  3qi  einen  rot- 
figurigen  Glockenkrater  mit  einem  nicht  zugehörigen  schwarz- 
figurigen  Deckel;  auf  p.  3g6  ein  italisch-korinthisches  Alabas- 
tron  (wie  unsere  Nr.  1214);  ausserdem  auf  dem  Titelblatt 
etliche  kleine  unbemalte  Gefasse.  Keine  dieser  Vasen  lässt 
sich  jetzt  mehr  in  der  Sammlung  nachweisen.  Sie  waren 
einst  vermutlich  mit  der  Bellori'schen  Sammlung  nach  Berlin 
gekommen. 

Der  Grund  zu  ihrem  jetzigen  Bestände  ward  erst  im  Juli 
i8o5  gelegt,  wo,  ein  Jahr  vor  der  verhängnisvollen  Schlacht 
von  Jena,  für  eine  beträchtliche  Summe  333  Vasen  von  Henin 
in  Paris  gekauft  wurden.  Es  waren  unteritalische  Gefasse 
ohne  besondere  Bedeutung.  —  In  den  nächstfolgenden  Jahren 
wurden  nur  zwei  schwarzfigurige  Vasen  aus  Sicilien  (N.  i85o 
und    1 96 1 )     und    etliche     andere     aus     dem    Nachlasse    eines 


XIV  Geschichte  der  Sammlung. 

Privaten  (des  Engländers  Gibson)  in  Potsdam  gekauft.  —  1821 
wurde  K.  Levezow,  der  sich  bald  besonders  für  die  Vasen 
interressierte,  Assistent  des  damaligen  Direktors  der  Kunst- 
sammlungen Henry.  —  1822  wurden  vom  König  Friedrich 
Wilhelm  III  selbst  in  Neapel  von  dem  Beamten  des  dortigen 
Museums  und  Händler  Gargiulo  eine  kleinere  Anzahl  von 
unteritalischen  Vasen  gekauft;  ferner  ebenda  eine  Reihe 
kleinerer  Gefasse  mit  der  wohl  fingierten  Provenienz  Pompeji-, 
diese  Erwerbungen  wurden  1824  dem  Kabinet  übergeben. 
Ferner  wurden  1824  mit  der  Sammlung  des  Generallieutenants 
von  Minutoli  auch  jß  Vasen  erworben.  —  Die  Gefasse  aus  den 
bis  jetzt  genannten  Quellen  lassen  sich  nicht  mehr  im  einzelnen 
identifizieren;  sie  sind  im  Kataloge  einfach  als  aus  der  alten 
Kgl.  Sammlung  („a.  Kgl.  S.")  stammend  bezeichnet. 

Ein  Geschenk  ging  der  Sammlung  1826  (Uebergabe  im 
Oktober)  zu  durch  den  Vize-Oberjägermeister  und  Kammerherrn 
Grafen  von  Sack,  der  eine  Anzahl  kleiner  Vasen,  meist 
Lekythen  schenkte,  die  auf  seine  Kosten  von  dem  öster- 
reichischen Konsul  Gropius  etwa  um  1820  in  Athen  aus  Gräbern 
ausgegraben  worden  waren;  sie  repräsentierten  nun  zuerst  die 
Attika  speziell  eigentümlichen  Vasen  in  der  Sammlung;  darunter 
waren  die  Lekythen  No.  2247.  2248;  die  sehr  altertümliche 
Amphora  i683;  die  Schale  iy55;  die  Aschenurne  No.  2879  u.  A. 

Im  Februar  1827  wurden  sechs  wertvolle  Vasen  aus 
Unteritalien  aus  der  Sammlung  des  Grafen  von  Ingenheim 
erworben,  darunter  die  bedeutende  lukanische  Hydria  3164 
und  die  campanische  Amphora  3o25. 

In  das  Ende  des  Jahres  1827  fällt  ein  bedeutender  Ankauf, 
der  der  Sammlung  des  Generalkonsuls  Bartholdy  in  Rom 
(für  14,775  Th.),  die  hauptsächlich  aus  Bronzen  und  Vasen 
bestand;  letztere  waren  etwas  über  100  an  der  Zahl;  der  ge- 
druckte Verkaufskatalog  von  Panofka  *)  beschreibt  sie  aus- 
führlicher. Dieselben  entstammten  namentlich  den  Aus- 
grabungen in  Gampanien;  es  waren  ca.  3o  schwarzfigurige 
(altattische  und  auch  etliche  korinthische)  darunter;  ferner 
verschiedene  gute  Stücke  des  strengen  und  ersten  schönen 
attischen  Stiles  wie  z.  B.  2205  u.  a. 

Weitaus  die  grösste  und  bedeutendste  Erwerbung  aber, 
die  überhaupt  für  unsere  Vasensammlung  gemacht  worden 
ist,   war  die  Sammlung  Koller.     Der  Baron  von  Koller,    der 


*)    Panofka,    il    museo    Bartoldiano,    Berlino    1S27.    p.  65  ff.   „vasi   di- 
pinti." 


Geschichte  der  Sammlung.  XV 

in  den  Kriegen  gegen  Napoleon  sich  im  österreichischen 
Heere  verdient  gemacht  hatte  war  i8i5 — 18  und  1821—26 
Generalintendant  des  österreichischen  Heeres  in  Neapel;  er 
hatte  diese  kurze  Zeit  benutzt  um  eine  grosse  Sammlung  von 
Altertümern,  namentlich  von  Vasen  anzulegen.  Er  Hess  selbst 
Ausgrabungen  machen  auf  den  Gräberfeldern  Campaniens  und 
Süditaliens  oder  bezog  die  Vasen  direkt  von  den  Ausgräbern. 
Nachdem  er  eben  seine  Sammlungen  auf  sein  heimatliches 
Schloss  in  Böhmen  hatte  bringen  lassen  starb  er  1826  in 
Neapel.  Am  24.  Juli  1828  wurde  auf  Befehl  des  Königs  die 
ganze  Vasensammlung  von  1348  katalogisierten  und  einigen 
geringeren  unkatalogisierten,  zusammen  mit  dem  Besten  der 
übrigen  indes  viel  weniger  bedeutenden  Sammlungen  für 
100,000  Th.  angekauft.  —  Es  liegt  ein  von  dem  schon  genannten 
Raffaele  Gargiulo  in  Neapel  verfasster  handschriftlicher  Katalog 
der  ganzen  Sammlung  vor  (vgl.  oben  S.  IX);  die  in  demselben 
bei  jeder  Vase  genannten  Orte  der  Fabrikation  sind  willkürliche 
Annahmen  von  Gargiulo;  dagegen  verdienen  die  bei  den 
meisten  Gefassen  genannten  Fundorte  wohl  im  ganzen 
Glauben.  Freilich  kommen  Fälle  vor,  wo  der  angegebene 
Fundort  sehr  unglaubwürdig  erscheint;  doch  betrifft  dies  meist 
nur  unbedeutende  Stücke  und  es  können  jene  Fundnotizen 
wohl  als  eine  wertvolle  Grundlage  für  Forschungen  über 
unteritalische  Vasenfabriken  angesehen  werden.  —  Alle  Vasen 
der  Sammlung  stammten  aus  Gampanien,  Unteritalien  oder 
Sicilien;  wo  also  der  spezielle  Fundort  in  Gargiulo^  Inventar 
fehlt,  ist  der  weitere  doch  bekannt.  —  Die  grossen  apulischen 
Prachtgefässe  unseres  Museums  stammen  alle  aus  der  Koller'schen 
Sammlung;  doch  auch  vorzügliche  Stücke  des  schönen 
attischen  Stiles  enthielt  sie  und  eine  grosse  Anzahl  von  Vasen 
alten  und  ältesten  Stiles  aus  Nola. 

2.  Von  i83o — 1846.  Die  so  zusammengesetzte  Sammlung 
von  bereits  ca.  2000  Gefassen  ward  i83o  im  Souterrain  des 
SchinkePschen  Museumsgebäudes  aufgestellt  und  im  Oktober 
desselben  Jahres  dem  Publikum  eröffnet.  In  diesen  ungünstig 
beleuchteten  Räumen  verblieben  die  Vasen  auch  bis  1879.  — 
Inzwischen  waren  jedoch  um  1828  und  in  den  nächst  folgenden 
Jahren  die  grossartigen  Entdeckungen  in  Etrurien,  namentlich 
in  Vulci  gemacht  worden,  die  eine  überraschende  Fülle  kost- 
barer Vasen,  besonders  solcher  des  älteren  Stiles  und  mit 
Inschriften  versehener  zu  Tage  gefördert  hatten.  Es  war 
Pflicht  einer  bedeutenden  Sammlung  wie  die  Berliner  sich 
einen  Teil  dieser  neu  erschlossenen  Schätze  zu  sichern.     Es 


XVI  Geschichte  der  Sammlung. 

geschah    dies    sehr    bald,    schon    im    Jahre    i83i    durch    den 
Ankauf  der  Dorow-Magnus'schen  Sammlung. 

Der  damals  in  Rom  lebende  Hofrat  Dorow,  durch 
Kestner  und  von  Stackeiberg  1827  aufmerksam  gemacht  auf 
die  Grabkammern  Corneto's  und  deren  reichen  Inhalt  veran- 
lasste daselbst  Nachgrabungen  in  grösserem  Umfange  und 
hatte  bald  eine  erhebliche  Anzahl  Vasen  zusammen,  über  die 
sich  im  März  1828  Thorwaldsen  in  Rom  sehr  anerkennend 
äusserte.*)  In  demselben  Frühjahre  1828  aber  wurden  bei 
Ponte  delP  Abbadia  und  Montalto  in  der  Nekropole  des  alten 
Vulci  bedeutende  Vasenfunde  gemacht  bei  heimlichen  Aus- 
grabungen eines  nachher  geflüchteten  Verwalters  des  Prinzen 
von  Canino;  diese  Funde,  die  erste  Sammlung  Volcentischer 
Vasen,  ward  sofort  nach  Rom  an  Dorow  verkauft;  unmittelbar 
darauf  nahmen  bekanntlich  die  Besitzer  des  Terrains  von 
Vulci,  Gampanari,  Feoli  und  vor  allen  der  Prinz  von  Canino 
die  Ausgrabungen  selbst  in  die  Hand  und  bildeten  dann  ihre 
berühmten  Sammlungen.  In  demselben  Sommer  1828  kaufte 
Dorow  auch  eine  grössere  Anzahl  von  sog.  Buccherogefässen 
aus  Ghiusi  und  Sarteano.  Ueber  die  so  zusammengesetzte 
Sammlung  äusserte  sich  dann  im  September  1828  wiederum 
Thorwaldsen  mit  grösstem  Lobe.  Dorow  verkaufte  darauf 
das  Ganze  an  den  Maler  Magnus,  der  noch  Einiges  hinzu- 
kaufte; und  von  diesem  gelangte  die  Sammlung  von  442  Ge- 
lassen i83i  an  unser  Museum. 

Es  befanden  sich  in  derselben  zunächst  eine  grössere 
Anzahl  (179)  von  sog.  Bucchero-Vasen,  auf  die  Dorow  be- 
sonderes Augenmerk  gerichtet  hatte,**)  darunter  3o  meist  mit 
Reliefs  versehene  aus  Chiusi  und  Sarteano,  die  übrigen  aus 
Vulci  und  Corneto.  Ferner  korinthische  und  italisch-korin- 
thische Gefasse,  dann  schwarzflgurige  Amphoren  interessanter 
lokaler  Fabriken  (1673 — y5);.  die  schöne  Amphora  des  „affek- 
tierten" Stiles  i7i5;  die  prächtige  Exekias-Amphora  1720, 
dann  zahlreiche  und  meist  sehr  gut  erhaltene  Amphoren, 
Hydrien  u.  s.  w.  des  gewöhnlichen  schwarzfigurigen  Stiles 
(z.  B.  1686;  1702.  1703.  1708.  171 2.  i85i — 52.  1904).    Ferner  viele 


*)  Vgl.  hierfür  und  für  das  Folgende:  Dorow,  Etrurien  u.  d.  Orient: 
nebst  A.  Thorwaldsen's  Darstellung  der  1828  entd.  etr.  Alterth.,  Heidelb. 
1829.     Gerhard,  hyperbor.  röm.  Studien  IL  235  ff.  Annali  d.  I.   ]83i   p.  6. 

**)  Vgl.  Notizie  intorno  alcuni  vasi  etruschi  del  sig  Dorow  (estratto 
dal  vol.  IV  delle  Memorie  Romane).  Pesaro  1828.  —  Ferner:  Voyage 
archeol.  dans  l'ancienne  Etrurie  par  M.  le  docteur  Dorow,  trad.  par 
Eyries.     Paris   1829. 


Geschichte   der  Sammlung.  XVII 


schöne  Gefässe  des  streng  rotfigurigen  Stiles;  auch  die  be- 
rühmte Sosiasschale  (2278)  kam  durch  Magnus  mit  der 
Dorow'schen  Sammlung  hierher. 

Indes  gelangten  bald  nach  diesem  Gesamtankaufe  auch 
einzelne  besonders  hervorragende  Stücke  aus  der  Fülle  der 
nunmehr  ausgegrabenen  Volcentischen  Vasen  in  unser 
Museum.  Wir  danken  es  der  Vermittlung  v.  Bunsen's,  der 
damals  als  Gesandter  in  Rom  weilte,  dass  wir  einige  der 
schönsten  der  in  Vulci  gefundenen  Schalen  erhielten:  i833 
wurden  durch  v.  Bunsen  von  Gampanari  die  Thetisschale 
227Q,  die  des  Theseus  2288  und  die  Gigantenschaale  2293,  dazu 
die  Orestvase  2184  für  das  Museum  erworben.  Im  Jahre  i833 
beginnt  auch  die  Thatigkeit  des  Gründers  des  archäologischen 
Institutes,  des  ersten  wissenschaftlichen  Bearbeiters  der  etru- 
rischen  Vasenfunde,  des  unermüdlichen  Gerhard  für  unser 
Museum;  er  war  März  i833  zum  Archaeologen  des  Museums 
ernannt  worden,  mit  der  Befugnis  tür  das  Museum  zu  reisen 
und  Ankaufe  zu  vermitteln.  Noch  in  demselben  Jahre 
(Gerhard  reiste  Herbst  i833  nach  Rom)  wurden  einige  Vasen 
aus  Etrurien  durch  ihn  erworben  (so  die  archaische  Amphora 
1705). 

Man  empfand  seit  Eröffnung  der  Vasensammlung  das 
Bedürfnis  nach  einem  beschreibenden  Verzeichnis  derselben, 
für  das  besuchende  Publikum  sowohl  wie  für  den  forschenden 
Gelehrten.  Levezow,  der  seit  i83o  Direktor  des  Antiquariums 
war,  kam  diesem  Wunsche  nach  und  veröffentlichte  1834 
einen  ausführlichen  Katalog  der  „Gallerie  der  Vasen,"  der  die 
Erwerbungen  bis  zu  diesem  Jahre  ejnschloss.  Es  sind  darin 
1579  Vasen  verzeichnet;  ca.  1000  Stück  die  noch  vor- 
handen waren,  geringere  Ware  meist  ohne  Figurenmalerei, 
hatte  Levezow  zurückgesetzt  und  nicht  aufgestellt.  Die 
Vasen  waren  in  einem  langen  Saale  und  zwei  Zimmern 
angeordnet;  in  dem  einen  Zimmer  waren  kleine  Beispiele 
von  Gefassformen,  seltene  Formen,  „orientalisierende"  (ko- 
rinthische) und  etruskische,  namentlich  Bucchero  -  Vasen 
aufgestellt;  in  dem  Saale  befanden  sich  die  mit  Figuren 
bemalten  Gefasse,  teilweise  in  die  grossen  Gruppen  schwarz- 
und  rotfigurige  geschieden;  in  dem  anderen  Zimmer  standen 
die  nur  schwarz  gefirnissten  Vasen  spaterer  Art.  Dieser  Auf- 
stellung folgte  die  Nummerierung  des  Kataloges.  Die  Be- 
schreibung ist  eine  ziemlich  ausführliche  und  genaue;  von 
willkürlichen  Deutungen  wie  sie  damals  so  sehr  im  Schwünge 
waren  findet   sich   nur  wTenig,  und  überhaupt  wird  man  dem 

II 


XVIII  Geschichte  der  Sammlung. 

Kataloge,  wenn  man  bedenkt,  dass  er  der  erste  seiner  Art  war*), 
volle  Anerkennung  nicht  versagen  dürfen.  In  einer  Zeit,  wo 
die  Gesichtspunkte  für  wissenschaftliche  Betrachtung  der  Vasen 
sich  erst  zu  bilden  anfingen,  war  dieses  Buch  gewiss  eine 
bedeutendere  Leistung  als  es  manches  grosse  Katalogwerk  der 
spateren  Jahrzehnte  war. 

i834  wurden  von  Gerhard  wieder  mehrere  Vasen  in  Rom 
erworben,  namentlich  altertümliche;  so  die  korinthische  1147 
aus  Caere;  ferner  etliche  aus  Griechenland  und  von  den  Inseln 
stammende,  die  der  H'ändlerPapandriopulos  von  dort  nach  Rom 
gebracht  hatte  (so  2239;  264).  Die  Ankäufe  Gerhard's  stiessen 
indes  in  Berlin  auf  heftige  Opposition,  was  sich  in  den  fol- 
genden Jahren  wiederholte;  namentlich  auf  Seiten  der  Künstler 
(Schinkel,  Rauch)  wollte  man  nichts  von  bloss  archäologisch  merk- 
würdigen und  altertümlichen  Vasenmalereien  hören.  Gerhard 
verfolgte  jedoch  seine  Gesichtspunkte  ruhig  weiter;  er  suchte 
namentlich  nach  Vasen  mit  Künstlerinschriften  und  nach 
merkwürdigen  mythologischen  Darstellungen  archaischen 
Stiles  besonders  mit  Inschriften  (wie  1737).  i835  wurden  aus 
den  Ankaufen  Gerhards  in  Rom  wieder  etliche  Vasen  aus 
Etrurien,  darunter  die  beiden  Schalen  des  Nikosthenes  (i8o5 
und  1806),  die  des  Epiktet  (2262)  u.  a.  vom  Museum  über- 
nommen. Auch  auf  die  Gattung  der  lokal-etruskischen  und 
lokal-campanischen  Vasen  hatte  Gerhard  bereits  sein  Augen- 
merk gerichtet  und  wertvolle  Erwerbungen  in  dieser  Richtung 
gemacht.  Einige  durch  Schönheit  besonders  hervorragende 
Gefasse  wurden  aber,  um  i836,  wiederum  durch  v.  Bunsen's 
Vermittelung  der  Sammrung  zugeführt;  so  namentlich  die 
Boreas-Amphora  (21 65)  und  die  Schale  mit  derErzgiesserei  (22041. 
Diese  Erwerbungen  zusammen  waren  i836  bereits  zahlreich 
und  bedeutend  genug,  um  die  Herausgabe  eines  besonderen 
Nachtrags  zum  Kataloge  zu  rechtfertigen.  Derselbe  ward  von 
Gerhard  mit  ziemlicher  Ausführlichkeit  verfasst,  erschien  1 836 
und  enthielt  die  Nummern  i58o — 1629  nicht  nur  in  Beschrei- 
bung, sondern  auch  mit  Erklärung. 

Inzwischen  war  nämlich,  1 835,  Levezow  gestorben;  sein 
bisheriger  Assistent  Tölken  rückte  nun  in  die  Stelle  des 
Direktors  des  Antiquariums  ein;  doch  die  Abteilung  der  be- 
malten Vasen  ward  abgetrennt  und  der  speziellen  Leitung  von 
Gerhard  unterstellt. 


*)  Die  Kataloge  von   de  Witte  fangen  erst  i836  an. 


Geschichte  der  Sammlung.  XIX 

In  seinem  Eifer  die  Benutzung  der  antiken  Denkmäler- 
vorr'äte  weiteren  Kreisen  möglich  zu  machen,  beabsichtigte 
Gerhard  eine  vollständige  Beschreibung  aller  Antiken  in  Berlin 
herauszugeben  unter  dem  Titel  „Berlins  antike  Bildwerke"; 
den  Verlag  übernahm  G.  Reimer;  vollendet  ward  indes  nur 
der  erste  Band,  der  die  beiden  besuchtesten  Sammlungen,  die 
der  Marmorskulpturen  und  die  der  Vasen  enthielt;  er  erschien 
im  Frühjahre  i836.  Eine  kurze  allgemeine  Einleitung  über 
die  bemalten  Vasen  überhaupt  und  Beilagen  über  die  Namen 
der  Formen  und  technische  Ausdrücke  waren  der  Beschreibung 
der  Gei'ässe  beigegeben.  Die  unbedeutenderen  Vasen  wurden 
nur  summarisch  aufgeführt,  bei  den  wichtigeren  wurden  Ex- 
kurse über  die  Deutung  der  Bilder  zugefügt.  In  der  Haupt- 
sache aber  beruht  dieser  Katalog  ganz  auf  dem  von  Levezow. 

Vom  Jahre  i83ö  datiert  auch  eine,  lange  Zeit  hindurch  fort- 
gesetzte, Verminderung  der  Vasensammlung  durch  Verkauf 
sog.  Dubletten.  Die  ca.  iooo  von  Levezow  bereits  zurückgesetzten 
unscheinbaren  Gef'ässe  erwähnten  wir  schon  oben;  jetzt 
wurde  ein  Verzeichnis  derselben  angefertigt  und  ein  Preis  für 
jedes  Stück  festgesetzt,  nach  dem  es  verkauft  werden  sollte; 
die  Zahl  dieser  als  Dubletten  bezeichneten  Vasen  stieg  durch 
einige  spätere  hinzugefügte  Nummern  bis  auf  1116.  Dem 
Kunsthändler  Gropius  wurde  eine  Anzahl  in  Kommission 
gegeben,  andere  im  Museum  verkauft.  Auch  Universitäten 
(1840  Leipzig;  1868  Halle)  erhielten  Stücke  aus  diesem  Vor- 
rate. Als  vor  einigen  Jahren  dieser  Verkauf  sistiert  wurde, 
war  nur  noch  ein  kleiner  Rest  dieser  sog.  Dubletten  vor- 
handen, der  im  vorliegenden  Katalogwerke  mit  aufgenommen 
ist.  Einige  der  interessanteren  Stücke  hatte  indes  bereits  Ger- 
hard gerettet,  indem  er  sie  in  seine  Nachträge  zum  Vasen- 
kataloge aufgenommen  (so  N.  1668  ff.  seines  Katalogs). 

Im  Herbste  i836  ging  Gerhard  wiederum  mit  Aufträgen 
des  Museums  nach  Italien  und  verbrachte  den  Winter  in 
Rom;  im  folgenden  Frühjahr  besuchte  er  auch  Griechenland, 
doch  hatte  dies  keine  Folgen  für  unsere  Vasensammlung. 
Dagegen  kaufte  er  in  Rom  von  den  Händlern  Depoletti  und 
Basseggio  eine  grössere  Anzahl  von  Vasen  die  ihm  interessant 
schienen  und  zwar  meist  auf  eigene  Gefahr.  Als  er  sie  da- 
rauf nach  Berlin  brachte,  wurden  sie  zwar  zunächst  abge- 
wiesen, dann  aber  doch  zum  grösseren  Teile  erworben.  Ger- 
hard beschrieb  sie  in  dem  1840  erschienenen  2.  Hefte  der 
„Neuerworbenen  antiken  Denkmäler  des  Königl.  Museums"; 

11* 


XX  Geschichte  der  Sammlung. 

es  waren  meist  schwarzfigurige  Vasen  aus  den  Ausgrabungen 
von  Vulci;  darunter  die  bedeutende  Amphora  mit  Aias  und 
Kassandra  1698.  Ferner  Schalen  mit  Künstlerinschriften  (1765. 
1770),  dann  das  merkwürdige  leider  freilich  stark  ergänzte  Gefäss 
des  Nikosthenes  2324,  das  bis  dahin  einzige  dieses  Künstlers  mit 
roten  Figuren;  die  Schale  des  Pamphaios  2266  u.  A.  Etliche 
Vasen  waren  auch  aus  der  aufgelösten  Sammlung  Durand 
gekauft  worden  (namentlich  i3o3.  13i8.  1780.  191 3  und  die 
wertvolle  Calenische  Phiale  3882).  —  Einige  unbedeutende 
Vasen  waren  183/  aus  dem  Nachlasse  Uhden's  erworben 
worden.  In  Herbst  1840  reiste  Gerhard  wieder  nach  Rom, 
von  wo  er  im  Frühjahre  1841  zurückkehrte;  er  hatte  diesmal 
nicht  vom  Museum,  sondern  direkt  vom  Könige  Auftrag  zu 
kaufen  und  erwarb  eine  grössere  Anzahl  von  Vasen,  die  dann 
dem  Museum  zugewiesen  wurden.  Es  waren  wieder  haupt- 
sächlich schwarzfigurige  Gefässe,  namentlich  Hydrien;  inter- 
essante sehr  archaische  Amphoren,  wie  1709.  1699.  1707.  1694, 
auch  1713  und  1714;  von  rotfigurigen  die  Kachrylionschale 
2267,  der  vermeintliche  Duris-Teller  23 1 3.  23oou.  A.;  auch  neue 
Formen  in  Bucchero  (so  1572.  i63i.  i56y  u.  A.).  Doch  auch 
auf  eigene  Gefahr  übernahm  Gerhard  wieder  Vasen,  die  dann 
1842  der  Sammlung  zufielen;  so  1799,  eine  grosse  schwarz- 
figurige Schale;  die  schöne  Amphora  2164;  die  charakte- 
ristischen lokaletruskischen  Gefässe  2945  und  2953;  vor  Allem 
aber  die  hochbedeutenden  zwei  Hydrien  2Ö33  und  2634  nebst 
der  Schale  des  Aristophanes  und  Erginos  253 1,  die  indes  von 
der  päpstlichen  Regierung  mit  Beschlag  belegt  und  erst  1843 
fürs  Museum  erworben  werden  konnten.  Von  E.  Braun  über- 
nahm Gerhard  unter  Anderem  die  Prometheusvase  1722  und  die 
Euphroniosschale  2282,  die  dann  1842  vom  Museum  ebenfalls 
angekauft  wurden.  —  Eine  Anzahl  von  Hauptstücken  aber 
kam  1841  durch  einen  Ankauf  aus  der  Sammlung  des  Prinzen 
von  Canino  zu  Stande.  Nach  dem  Tode  desselben  kam 
nämlich  durch  seine  Wittwe  die  als  reserve  e'trusque  oder  als 
re'serve  des  re'serves  bezeichnete  kleine  Sammlung  120  erlesenster 
Prachtstücke,  die  bereits  i838  in  London  ausgestellt  und  dort 
für  4000  Pfund  angeboten  war,  zusammen  mit  zahlreichen 
anderen  Vasen,  die  alle  aus  den  Ganino'schen  Ausgrabungen 
in  Vulci  stammten,  in  Frankfurt  zum  Verkaufe.  Bekanntlich 
hat  die  Münchener  Sammlung  durch  raschen  Entschluss  König 
Ludwigs  die  meisten  Hauptstücke  bekommen;  doch  gelang  es 
auch  unserem  Museum  durch  Gerhard  22  zum  Teil  sehr  be- 
deutende   Vasen    dort   zu   erwerben.    Die   wichtigsten   waren 


Geschichte  der  Sammlung.  XXI 

1897,  eine  feine  Hydria;  1899;  die  prachtvolle  Amphora  des 
Andokides  2i5q;  die  Schale  des  Euxitheos  und  Oltos  2264;  die 
des  Hieron  2290  und  2291;  ferner  die  Schalen  2532.  2534.  2538 
(Aigeus  und  Themis);  die  Napfe  232 1  und  2322.  Dann  1908. 
i83o.  2o52.  2382.  2388.  2289.  2970.  —  In  Rom  endlich  war  es 
Gerhard  1841  auch  gelungen,  einige  kleine  feine  Gefässe  aus 
Athen  der  dort  speziell  sich  findenden  Art  von  der  Herzogin  von 
Sermoneta  zu  erwerben;  es  war  namentlich  die  kleine  Kanne 
2661  mit  Plutos  und  Ghrysos. 

1844  und  1845  wurden  teils  direkt  durch  Ross,  teils  durch 
Vermittelung  der  Kunsthändler  Schenk  und  Gerstäcker  eine 
Reihe  von  Gefässen  erworben,  die  aus  Griechenland  selbst 
stammten,  namentlich  aus  Korinth,  aus  Athen  und  Melos.  Es 
waren  nur  kleine  Vasen,  wie  sie  in  den  älteren  griechischen 
Nekropolen  gewöhnlich  sind,  besonders  schwarzfigurige  Le- 
kythen  und  altkorinthische  Stücke.  —  Durch  Schenkung  des 
Königs  kamen  1844  die  drei  Prothesisvasen  aus  Athen  1887  bis 
1889  in  die  Sammlung.  —  Unbedeutendes  wurde  1844  aus 
dem  RösePschen  Nachlasse  erworben. 

1846  erschien  das  dritte  Heft  der  „Neuerworbenen 
antiken  Denkmäler  der  Konigl.  Museums"  von  Gerhard 
mit  der  Beschreibung  von  232  neuen  Nummern  aus  den  eben 
aufgezählten  neuen  Erwerbungen. 

1845/46  war  Gerhard  wieder  in  Italien.  Ohne  einen  Auf- 
trag kaufte  er  in  Rom,  namentlich  bei  Basseggio,  wieder  auf 
eigene  Gefahr  eine  grössere  Anzahl  besonders  schwarzfiguriger 
Vasen  aus  Etrurien.  Weniges  wurde  ihm  1846,  mehr  1848, 
das  meiste  i85i  vom  Museum  abgenommen.  Es  gehören  dahin 
das  merkwürdige  Gefäss  3o8,  ferner  die  archaischen  Amphoren 
1697.  i835;  die  schwarzfigurigen  Hydrien  1894.  1898.  1900.  1905; 
die  schwarzfigurigen  Schalen  1756.  1928.  1804;  die  rotfigurigen 
Schalen  2524  (Eos).  2544.  2299.  In  Ghiusi  erwarb  Gerhard  die 
folgenden  interessanteren  Stücke:  die  Buccheroamphora  mit 
Reliefs  1546,  ferner  1718.  2269.  23o8.  23i6.  2589  (das  schaukelnde 
Mädchen).  Auch  in  Neapel  machte  Gerhard  Erwerbungen 
und  zwar  bei  Gargiulo,  namentlich  die  apulische  Amphora  mit 
der  Inschrift  des  Anchises  (3260).  Mehrere  interessante  Vasen 
übernahm  Gerhard  von  E.  Braun  in  Rom,  so  1756,  ig5i.  265 1; 
sowie  den  apulischen  Krater  3297. 

Ausser  Gerhard  machte  sich  in  dieser  Zeit  auch  Panofka 
um  die  Sammlung  verdient,  der  sich  1847  in  Italien  befand; 
er  verschaffte    uns    in  Neapel   die  merkwürdigen  Gefässe    mit 


XXII  Geschichte  der  Sammlung. 

Darstellungen    aus    der    unteritalischen  Komödie    (3043.    3045. 
3046.  3047),  ferner  1061.  2123.  2124.  2128-  1919.  32o6.  3444. 

Auch  von  Ross  wurden  um  diese  Zeit  wieder  einige  Vasen, 
besonders  aus  Korinth  erworben  (32 1.  334.  957),  aus  Athen  2425. 

Mehrere  schöne  Vasen  spaterer  Stilarten  kamen  1849  durch 
einen  Ankauf  in's  Museum,  den  der  damalige  Generaldirektor 
von  Olfers  in  Neapel  bei  Gargiulo  machen  Hess.  Es  waren 
namentlich  der  schöne  Krater  2401,  der  mit  Reliefs  2640;  ferner 
3178.  35i7.  3838. 

i852  machte  das  Museum  einen  kleinen  Versuch  eigener 
Ausgrabung  in  Vulci  durch  den  bekannten  Francois;  derselbe 
ergab  jedoch  fast  nichts.  Auch  die  1845  im  Auftrage  des 
Königs  von  Schaubert  ausgeführte  Ausgrabung  des  Grab- 
hügels des  Koroebos  in  der  Nähe  von  Olympia  hatte  so  gut 
wie  keine  Resultate  gehabt. 

Eine  bedeutendere  Erwerbung  war  die  aus  der  Sammlung 
des  Grafen  Ingenheim,  der  i852  von  Berlin  nach  Potsdam 
verzog  und  deshalb  seine  Altertümer,  die  er  einst  in  Neapel 
gekauft,  dem  Museum  anbot.  Gerhard  wählte  21  Vasen  aus, 
meist  der  späteren  unteritalischen  Stilarten  (so  3on.  3o35. 
3167.  3i85.  3i87-  3382),  darunter  indes  auch  die  bedeutende 
spätattische  Hydria  2636. 

1854  schenkte  der  jetzt  verstorbene  Maler  und  Gallerie- 
direktor  Berg  in  Breslau  einige  Kleinigkeiten  aus  Rhodos. 
Erworben  wurde  i852— 54  sonst  nichts. 

In  zwei  Nachträgen  zum  3.  Heft  der  „Neuerworbenen 
Denkm."  verzeichnete  Gerhard  die  Vasen  aus  den  soeben 
genannten  Quellen;  die  erste  umfasste  die  Erwerbungen 
von  1846  bis  i85o;  der  zweite  die  bis  1854.  In  diesem  Jahre 
schrieb  Gerhard  auch  seinen  letzten  Jahresbericht  über  die 
Vasensammlung  an  die  Generalverwaltung.  i855  wurde 
er  Direktor  der  Skulpturengallerie  und  Panofka  versah  nun 
seine  Stelle  an  der  Vasensammlung.  i856  wurden  nur  einige 
Kleinigkeiten  aus  Griechenland  vom  Händler  Gerstäcker  ge- 
kauft der  sie  von  L.  Ross  hatte.  Schon  i858  starb  Panofka;  sein 
Nachlass,  der  angekauft  wurde,  führte  der  Sammlung  29  meist 
hübsche  doch  nicht  bedeutende  Vasen  aus  Unteritalien  zu. 

Nachdem    C.    Bötticher    vorübergehend    am    Antiquarium 

beschäftigt  gewesen  war,  trat  1859  G.  Friederichsein,  der  nach 

Tölken's  Tod  als  Direktor  das  Antiquarium  verwaltete.     Die 

Erwerbungen  der  Zeit  bis  1870  sind  nicht  zahlreich.   Zunächst 

gelangte    1859   die   bedeutende  Kanne    des  Kolchos  (1732)   aus 


Geschichte  der  Sammlung.  XXIII 

Gerharde  Besitz  in  den  des  Museums;  dann  wurden  1860  aus 
dem  Nachlasse  von  L.  Ross  36  Vasen  aus  Korinth,  Melos  und 
Attika  erworben,  namentlich  Lekythen,  darunter  2457.  2458. 

Der  Graf  Brassier  de  St.  Simon  schenkte  einige  Kleinig- 
keiten aus  Athen  1862;  andere  kleine  attische  Vasen  wurden 
1864  von  dem  damaligen  Attache'  der  Gesandschaft  in  Athen 
Herrn  Fournier  erworben.  Aus  dem  Pariser  Kunsthandel 
wurde  i865  Einiges  von  den  Ausgrabungen  aus  Kameiros 
gekauft  (so  1660). 

Ein  bedeutender  Ankauf  ward  aus  der  1864  in  Paris  ver- 
steigerten Sammlung  Pourtales  gemacht;  daher  stammt  die 
Lekythos  2451,  eine  der  schönsten  ihrer  Gattung;  ferner  1797; 
der  strenge  Napf  mit  Eos,  Memnon  und  dem  delphischen 
Dreifussraub  23 18;  die  schöne  Schale  2521  u.  a.  —  Aus  der 
1866  in  Paris  versteigerten  CastellanTschen  Sammlung  wurden 
1881  und  238o  erworben. 

Nach  dem  Tode  Gerhard's  (1867)  wurde  sein  reicher  an- 
tiquarischer Nachlass  dem  Museum  einverleibt;  174  Nummern 
fielen  der  Vasensammlung  zu;  es  waren  zwar  meist  kleinere, 
jedoch  sehr  gut  erhaltene  und  vielfach  interessante  Stücke 
(wie  z.  B.  2658.  2728.  2542);  auch  manche  merkwürdige  Frag- 
mente (wie  3oi.  2281  u.  a.)  und  eingekratzte  Inschriften. 

Die  noch  in  der  letzten  Zeit  von  Friederichs  Wirksamkeit 
zustande  gekommenen  Ankäufe  aus  Cypern,  namentlich  von 
Cesnola,  kamen  auch  der  Vasensammlung  zugute,  die  eine 
Reihe  hervorragender  altcyprischer  Stücke  (70.  71.  72)  und 
Proben  fast  aller  auf  der  Insel  vorkommenden  Gattungen  erhielt. 

Nachdem  nach  dem  Tode  von  Friederichs  1871  E.  Curtius 
die  Stelle  des  Direktors  des  Antiquariums  übernommen  hatte, 
vereinigten  sich  die  äusseren  Umstände,  die  von  jetzt  an  mit 
neuem  Eifer  und  grossem  Erfolge  betriebenen  Ausgrabungen, 
mit.  der  persönlichen  Richtung  des  Direktors,  um  auch  die 
Vasensammlung  vor  allem  mit  den  Schätzen  zu  bereichern, 
die  der  griechische  Boden  selbst  spendete.  Daneben  wurden 
jedoch  die  Verbindungen  mit  Italien  nicht  vernachlässigt,  viel- 
mehr aus  den  dortigen  Ausgrabungen  eine  Reihe  der 
wichtigsten  Stücke  erworben.  Um  diese  zunächst  zu  erwähnen, 
so  stammt  aus  Caere  (Cerveteri)  die  hochbedeutende  korin- 
thische Amphiaraosvase  (i655),  die  ebenfalls  korinthische  des 
Perseus  (1652),  die  archaische  Athenageburt  1704  mit  den  merk- 
würdigen Inschriften;  die  Durisschalen  2285.  2286.  2287;  der 
eigentümlich  etruskische  Krater  mit  Marsyas  Streit  2950. 
Aus  Co  meto  kam  uns  namentlich  der  Napf  mit  dem  Freier- 


XXIV  Geschichte  der  Sammlung. 

mord  2588,  und  die  Erichthoniosschale  2537  zu;  aus  erneuten 
Funden  in  Vulci  besonders  die  Durisschalen  2283.  2284  sowie 
einige  altertümliche  vollständige  Grabfunde.  Aus  Orvieto 
besonders  1706.  1716.  1801.  Etliche  sehr  schöne  Vasen  besten 
Stiles  lieferte  Capua  (so  2180.  3072.  2309);  lokal-cumanischen 
späteren  Stil  bot  die  Ixionvase  aus  Gumae  3o23;  auch  aus 
Sicilien  ward  ein  bedeutendes  Stück  (3296  Dirke)  erworben. 

Die  bedeutendsten  Ankäufe  aus  Griechenland  waren  von 
1871  an  folgende:  gleich  zu  Anfang  dieser  Periode  bekamen 
wir  die  vier  grossen  polychromen  Lekythen,  die  noch  jetzt 
fast  einzig  in  ihrer  Art  sind  (2682 — 85);  später  die  Lekythos 
mit  Hypnos  und  Thanathos  (2456).  Mehrere  Prachtstücke  der 
feinsten  Gattung  kleiner  Gefässe  mit  Vergoldung  kamen  all- 
mählich in  die  Sammlung  (2705.  2706.  2688.  2689.  2690);  feinste 
Exemplare  des  strengen  Stiles:  2326  die  Gesandtschaft  des 
Achill;  2254.  2258.  Doch  auch  der  ältere  schwarzfigurige  Stil 
ward  durch  neue  bedeutende  Stücke  vertreten;  1874  wurden 
die  sog.  attischen  Pinakes,  ein  grosser  gemalter  Fries  mit  sepul- 
kralen  Darstellungen  erworben  (181 1  — 1826),  und  ein  wichtiger 
Schatz  wurde  1880  der  Sammlung  durch  die  grosse  Zahl  be- 
malter Votivtäfelchen  aus  einem  Poseidonheiligtum  bei 
Korinth  zugeführt  („korinthische  Pinakes"  347—955.  3920—24). 
1879  kamen  die  Repräsentanten  einer  sonst  noch  kaum  be- 
obachteten altböotischen  Vasengattung  (3o3fT.);  besondere 
archaische  Prachtstücke  sind  336  und  1727  u.  a.,  alles  in  dieser 
Periode  erworben. 

Ausser  diesen  einzelnen  Ankäufen  aus  dem  Kunsthandel 
gelang  es  auch  einige  grössere  Sammlungen,  namentlich 
von  Vasen  aus  Griechenland  zu  erwerben;  am  bedeu- 
tendsten war  die  ca.  100  auserlesene  Stücke  umfassende 
Sammlung  des  Herrn  von  SabourofT,  damaligen  russischen 
Botschafters  in  Berlin,  der  als  er  Berlin  verliess  seine  berühmte 
Sammlung  von  Kunstdenkmälern,  die  er  alle  in  Griechenland 
selbst  gesammelt  hatte,  auflöste;  zu  ihr  gehörten  u.  a.  die 
Prachtstücke  2471.  2372.  2707.  2402. 

Aus  Italien  wurde  1875  die  Sammlung  Torrusio  gekauft 
mit  einigen  guten  Vasen  aus  Nola  und  als  Hauptstück  dem 
Assteas-Krater  (3044).  Aus  der  Versteigerung  der  coli. 
Paravey  1879  ^am  die  kleine  Sosiasschale  23i5  zu  uns;  aus 
der  Castellanfschen  Auktion  in  Rom  1884  empfingen  wir  die 
schöne  Hydria  2635,  die  vorzügliche  kleine  Kanne  in  Form 
eines  bärtigen  Kopfes  4o33,  die  kleine  chalkidische  Vase  3q83, 
das  bis  jetzt  anscheinend  ganz  isolierte  merkwürdige  Gefäss  3qi2; 


Geschichte  der  Sammlung.  XXV 

ferner  4026  u.  a.  -  Eine  grössere  Schenkung  endlich  ging  i873 
der  Sammlung  zu  durch  den  damaligen  schwedischen  Konsul  in 

Smyrna,HerrnSpiegelthal,derausservielenanderenAltertümern 
auch  eine  Anzahl  freilich  fast  nur  unbedeutender  Vasen 
schenkte,  die  auch  gar  nicht  alle  aus  Kleinasien  zu  stammen 
scheinen. 

So  ist  denn  allmälig  die  im  vorliegenden  Werke  be- 
schriebene Sammlung  entstanden,  die  zwar  noch  mancherlei 
Lucken  in  Zukunft  wird  ausfüllen  müssen,  die  aber  schon 
jetzt  gerade  durch  ihre  Vielseitigkeit  ausgezeichnet  ist,  indem 
die  meisten  Fabriken,  die  im  Altertum  bestanden,  in  ihr  ver- 
treten sein  mögen. 


' 


INHALT. 


Seite 

A.  Aelteste  Gattungen  (No.  i— 1645) 1— 198 

I.  „Mykenische"  Gattung  (No.  1—46) 3 

II.  Gattung  griechisch  -  geometrischer   Vasen 

(No.  47—59)      •    : 7 

III.  Cyprische  Vasen  (No.  60 — 191) 11 

IV.  Italisch-geometrische  Gattung  (No.  192 — 247)     .  22 
V.  Apulisch-geometrische  Gattung  (No.  248 — 292)  .  29 

VI.  Altrhodische  Vasen  (No.  293—302) 35 

VII.  Altböotische  Gattung  (No.  ~3o3— 3o6) 39 

Anhang  (No.  3oj — 3i5d) 40 

VIII.  Protokorinthische  Gattung  (No.  3 16— 346)  ...  42 

IX.  Altkorinthische  Gattung  (No.  347 — 11 55)     ...  47 
X.  Italische,    von    den    korinthischen    abhängige, 

oder  ihnen  verwandte  Gef'ässe  (No.  u56 — 1286)  i33 

XL  Salbgefässe  in  figürlicher  Form  (No.  1287 — 1341)  147 
XII.  Gef'ässe  aus  schwarz.  Thon  („vasi  di  bucchero") 

No.  1342— 1628 i56 

Anhang:  Verwandte  italische  Gefässe  aus  rotem 

Thon  (No.  1629— 1645) 193 

B.  Schwarzfigurige  Gattungen  (No.  1646— 21 58)  .      199—478 

/.  Die    schzvarzfigurigen     Gattungen     des     älteren    Stiles 

(No.  1646 — 1826) 201 

1.  Nichtattische  Gattungen  (No.  1646 — 1681)      .  201 

a)  Rhodische  Gattung  (No.  1646 — 1649)    •    •  20r 

b)  Böotische  Gattung  (No.  i65o — i65i)     .    .  202 

c)  Korinthische  Gattung  (No.  i652 — 1669)    .  2o3 

d)  Ghalkidische  Gattung  (No.  1670 — 1672)    .  21 5 

e)  Unbekannte  (italische?)  Fabriken  (No.  1673 

bis  1681) 217 

2.  Attische  Gattungen  (No.  1682 — 1826)     .    .    .  220 


XXVIII  Inhalt. 

Seite 
II.  Die    schwarzfigiirigen    Gattungen    des    späteren    Stiles 

(No.  1827— 2i58) 325 

1.  Attische  Gattungen  (No.  1827— 211 5)    ...  325 

2.  Nichtattische  Gattungen  (No.  21 16— 21 58)     .  464 

a)  Böotische  Gattung  (No.  21 16— 2122)     .    .  464 

b)  Campanische  Gattung  (No.  21 16— 2122)    .  466 

c)  Unbestimmte    unteritalische    Gattungen 
(No.  2122 — 21 5i) 471 

d)  Etruskische  Gattung  (No.  21 52 — 21 58)     .  473 

C.  Attische  rotfigurige  Vasen  (No.  2159— 2931)     .     479—814 

/.  Der  strenge  Stil  (No.  21 5q — 2327) 481 

II.  Der  schone  Stil,  ältere  Hälfte  (bis  um  c.  400  V.  Chr.) 

No.  2328—2624 627 

III.  Der  schöne  Stil,  spätere  Hälfte  (No.  2Ö25 — 2931)  .     .  738 
Anhang:  Spater  griechische  Vasen,  wahrschein- 
lich    meist     attischer    Herkunft,     mit 
plastischen  oder  auf  den  Firnis  aufge- 
malten Verzierungen  (No.  2761 — 2931)   .  785 

D.  Die  nichtattischen  rotfigurigen  Vasen  (No.  2932 

bis  3899) 815—992 

/.  Die   lokalen  Fabriken  in  Griechenland  und  dem  Osten 

(No.  2932 — 2942) 817 

1.  Böotien  (No.  2932—2938) 817 

2.  Korinth  (No.  2939) 819 

3.  Alexandrien  und  Orient  (No.  2940 — 2942)    .  820 
II.  Die  rotfigurigen   Vasen   italischer  Fabriken   (No.  2943 

bis  3899) §22 

1.  Etrurien  (No.  2943—2986) 822 

2.  Campanien  (No.  2987 — 3142) 833 

3.  Lukanien  (No.  3 143— 3238) 865 

4.  Apulten  (No.  3239 — 3397) 893 

5.  Gefasse    unbestimmter    italischer   Fabriken 
(No.  3598—3899) 962 

Nachtrag  (No.  3900—4221) 993—1052 

Zu  A.  Aelteste  Gattungen  (3900—3978)  ....  995 
Zu  B7.     Schwarzrigurige  Gattungen  des  alteren  Stils 

(No.  3979 — 3994) 1007 

Zu  BII.    Schwarzrigurige  Gattungen   des   spateren 

Stiles  (3995 — 4026) ioi3 


Inhalt.  XXIX 

Zu  CI.     Attisch-rotfigurige  Vasen.     Strenger   Stil 

(No.  4027 — 4C01) 1020 

Zu  CIL    Der  schöne  Stil,  ältere  Hälfte   (No.  4052 

bis  4064) 1028 

Zu  CHI.  Der  schöne  Stil,  spätere  Hälfte  (No.  4064 

bis  4085) io3i 

Zu  D.       Die     nichtattischen     rotfigurigen     Vasen 

(No.  4086—4219) 1034 

Neueste  Erwerbungen 1049 


Verzeichnis  der  Abkürzungen. 


H Höhe. 

Br Breite. 

Dm Durchmesser  (grösster). 

U Umfang  (grösster). 

A) Vorderseite. 

B) Rückseite. 

C.  und  eine  No.     .  Inventar  der  Altertümer  von  Cypern. 

TC.  und  eine  No.  .  Inventar  der  Terrakotten. 

P.  und  eine  No.      .  SpezialVerzeichnis   der  korinthischen   Pinakes. 

Mise,  und  eine  No.  Miscellaneen-Inventar. 

Dubl Verzeichnis  der  einst  als  Dubletten  verkäufl.  Vasen. 

abg abgebildet. 

erg ergänzt. 

erw erwähnt. 

r rechts  (vom   Beschauer). 

1 links  (vom   Beschauer). 

r.       .......  rot. 

L Linke. 

R Rechte. 

P.  L Palmetten  und  Lotos. 

S Sammlung. 

A.  kgl.  S.       ...  Alte  königliche  Sammlung. 

S.  Dor Sammlung  Dorow-Magnus. 

S.  Koll Sammlung  v.   Koller. 

S.  Barth Sammlung  v.  Bartholdy. 

S.  Cesn Sammlung  Cesnola. 

Gerh Gerhard. 


A. 


AELTESTE  GATTUNGEN. 


I  I.    „Mykenische"  Gattung. 

Erste  Gruppe. 

1.  (2450).      H.  0,09.      Griechenland,   1S75. 

Fuss-  und  henkelloses  Näpfchen  von  Form  No.  67,  aus 
gelbrötlichem  Thon  mit  kleinen  weissen  Körnchen;  Oberfläche 
gut  geglättet.  Im  Rande  jederseits  zwei  Löcher  (zum  Auf- 
binden  eines  Deckels). 

2.  (24611.     H.  o,o63.     Griechenland,  1875. 

Kännchen  derselben  Technik  wie  No.  1,  von  Form  No.  68. 

3.  127471.     H.  0,16.      Von   Athen,  das   auch    als   FO.   angegeben,   1881. 

Kanne  ungefähr  von  der  bei  Furtwängler  u.  Lösehcke 
Myken.  Thongef.  1879  No-  j3  abgebildeten  Form.  Auf  dem 
Bauche  abwechselnd  je  ein  Kreis  und  eine  augenförmige 
Ellipse  mit  Punkt  in  der  Mitte.  (Sehr  ähnlich  No.  2198  der 
Vasen  der  Archäol.  Gesellsch.  in  Athen,  aus  Amorgos.) 

Zweite  Gruppe. 

4.  H.  0,42.      lalysos   auf  Rhodos,    1881.     Ans   Stücken;    Mündung  fehlt, 

Hals  fragmentirt;  rötliche  teilweise  abgesprungene  Firnisfarbe* 

Schlankes  Gefäss  mit  drei  Henkeln  auf  der  Schulter, 
zwischen  denen  lineare  Ornamente.  Die  Form  wie  z.  B. 
Furtw.  u.  Lösehcke,  Myken.  Vasen  1884,  Taf.  I,  1.  3  u.  a. 

5.  H.  0,44.     lalysos,   1881.     Aus   Stücken,    am    Bauch   ergänzt.     Firnis- 

farbe  rot. 

Gleiche  Form;  vegetabilische  Dekoration  ganz  wie  Furtw.  u 
Lösehcke,  Myken.  Vasen  Taf.  III,  19. 

6.  lalysos,   1881. 

Zwei  Fragmente  eines  ebensolchen  Gefässes;  Schuppen- 
ornamente. 


1 


* 


4  Aelteste   Gattungen. 

7.  (C.  27?!.      H.  o,i32.     U.    0,315.      Cypern,    Samml.   Lang.     Farbe    abge- 

rieben; sonst  intact.  Abg.:  Furtw.  u.  Löschcke,  Myken. 
Vasen  Taf.  XIV,  90. 

Gleiche  Form;  Rankenornament. 

8.  H.  0,105.    Dm.  0,105.    Talysos,  18S1.    Bauch  ergänzt;  ohne  Ergänzung 

abgeb.   bei   Furtw.   u.   Löschcke,  vorhell.   Keram.   Taf.   XI,  6g. 

Bügelkanne;   reiche   lineare  Ornamentik  auf  der  Schulter; 
unten  Streifen. 

9.  H.  0,17     Ialysos,  18S1. 

Bügelkanne,    schlank;    als    Schulterornament    nur    Kreis- 
segmente. 

10.  (C.  271).      H.  0,18.      U.  0,44.      Cypern.   Samml.   Cesnola. 

Mit  No.  9  übereinstimmend. 

11.  (C.  270).      H.   0,185.      U.   0,42.       Dali    auf    Cypern,    Samml.    Cesnola. 

Thon  nicht  gelblich  wie  gewöhnlich  sondern  mattgraugrünlich. 
Abg.:  Furtw.   u.   Löschcke,  Myken.  Vasen   Taf.  XIV,  91. 

Bügelkanne  mit  linearer  Ornamentik. 

12.  (C.  3o2).     H.  0,075.     U.  0,245.     Cypern,  S.  Lang. 
Bügelkanne;  auf  der  Schulter  von  Punkten  umgebene  ge- 
füllte Kreise. 

13.  126651.      H.  0,094      U.  0.275.      Theben,   1880. 

Bügelkanne;  Schulter  mit  Reihen  kleiner  Striche. 

14.  (27231.      H.  0,415.     Dm.  0,34.     Aliki  nahe   dem  Phaleron  1881.     Firnis- 

farbe wie  bei  fast  allen  Vasen  dieses  Fundes  durch  Feuchtig- 
keit beschädigt  und  matt  geworden.  Abg.:  Furtw.  u.  L., 
Myken.  Vasen   Taf.  XVIII,  12I 

Grosse  Bügelkanne  mit  vertikalen  durch  Wellen  gesäumten 

Bändern  als  Schulterverzierung. 

15.  (^719)-      H.  0,11.      FO.   wie    14. 

Bügelkanne;    sehr   verblasste    Blüten    als    Dekoration    der 
Schulter. 

16.  I27221.      H.  0,095.      FO.    wie    14.      Abg.:     Furtw.    11.   L.,    Myken.  Vasen 

Taf.  XVIII,   124. 

Bügelkanne;   auf   der  Schulter  Blüten,    in    gut  erhaltener I 
brauner  Firnisfarbe. 

17.  (2720).      H.  0,10.      FO.   wie    14. 

Bügelkanne;  gering,  nur  vertikale  Striche. 

J8.     (27211.     H.  0,085.     FO.  wie  i|. 

Bügelkanne;  abgekürzte  Blütenmotive,  verblasst. 


Mykenische   Gattung.  5 

19.  (2633).      H.  0,278.     U.  0,64.     Kreta,   1879.     Abg.:   Furtw.  u.  K,  Myken. 

Vasen   Taf.  XIII,  Si   A  und   B. 

Kanne;  Hals  und  Bauch  mit  Streifen;  Schulter  mit  nur 
durch  den  Henkel  getrenntem  Bildstreif:  Blütenmotive,  da- 
zwischen zwei  Vögel. 

20.  (2634).      H.  0,17.     U.  0,51.     Kreta,   187Q.      Abg.:   Furtw.  u.  ]..,  Myken. 

Vasen  Taf.  XIII,  82. 

Bauchige  Kanne  mit  viermal  wiederholtem  vegetabilischem 
Ornament  an  der  Schulter, 

21.  (24421.      H.  0,145.     U.  o,32.      Griechenland,   1875. 

K'annchen  ungefähr  der  Form  wie  Schliemann,  Mykenae 
S.  j5.  An  der  Schulter  dreimal  auf  der  Grundlinie  aufstehende 
concentrische  Halbkreise.  Technik  die  der  spateren  „Myke- 
nischen11  Gefasse;  Thon,  Firnisfarbe  matt. 

22.  (C.   22g).     H.  0,305.     U.  0,66.      Cypern,  beschr.   im  Catal.   de   la   coli. 

de  M.  A(lbert)  B(arre)  p.  8  und  45;  abg.:  Furtw.  u.  L.,  Myken. 
Vasen   Taf.   XIII,  89. 

Schlanke  Kanne  mit  wellenförmigen  Streifen  über  den 
Bauch.    Am  Henkel  unten  eine  nagelkopfartige  Verstärkung. 

23.  (2718).     H.  0,29.     Aliki   beim   Phaleron,  vgl.   14.     Abg.:  Furtw.  u.  L., 

Myken.  Vasen.  Taf.  XVIII,  125. 

Kanne  wie  No.  22,  nur  ist  die  Mündung  am  Henkel  nicht 
ausgeschnitten  wie  dort.    Dekoration  dieselbe. 

24.  H.  0,11.      Ialvsos,   1881. 

Kleine  Kanne,  in  der  Form  ähnlich  Furtw.  u.  L.,  Myken. 
Vasen  Taf.  IX,  53.  Nur  Streifen  und  an  der  Schulter  vertikale 
Striche;  die  spätere  Technik,  gering. 

25.  12726).     H.  0,07.  Aliki,  s.   14. 

Geringes  kleines  Kännchen  mit  horizontalen  Streifen. 

26.  (2738).      H.  0,19.     Dm.  0,18.     Aliki,  s.   14.     Abg.:   Furtw.  u.  L.,   Myken. 

Vasen   Taf.  XVIII,   120. 

Zweihenkliger  Becher,  mit  vegetabilischen  Ornamenten. 

27.  (2740).     H.  0,11.     Dm.  0,11.      Aliki.      Schlechteste  Technik.      Abg.: 

ibid.  Taf.  XVIII,  129. 

Zweihenkliger  Becher,  innen  und  aussen  braun  gefirnisst. 

28.  (2739).     H.  0,135.     Dm.  0,15.     Aliki. 
Wie  No.  27. 

29.  (2738),     H.  0,11.     Dm.  o,i3.     Aliki;    geringe  Technik.      Abg.:    ibid. 

Taf.  XVIII,  128. 

Einhenkliger  Becher,  nur  ein  Streif  am  Rande.  Innen 
gefirnisst. 


6  . Veiteste  Gattungen. 


&* 


30.  12-31).      H.  0,15.      Dm.  0,19.     Ali  k I .      Henkel   fehlen,    auch   sonst   be- 

sessen.    Abg.:   ibid.   Taf.  XVIII,   121. 

Bauchiges  Gefass  mit  drei  vertikalen  Sehulterhenkeln;  die 
aus  breiten  Blattern  einer  Wasserpflanze  bestehende  Verzierung 
nimmt  keine  Rücksicht  auf  die  Henkel. 

31.  (2724).       H.    0,075.        Dm.    0,105.        Aliki.        Rotbraune     Firnisfarbe. 

Abg.:  ibid.  Taf.  XVIII,  122. 

Gefass  derselben  Form,  mit  vollgemalten  Wellen  unten. 

32.  (2733).      H.  0,09.      Dm.  0,14.   Aliki.     Abg.:   ibid.   Taf.  XVIII,   126. 

Einhenkliger  schüsseiförmiger  Napf;  zu  beiden  Seiten 
des  Henkels  in  einiger  Entfernung  ist  je  ein  Nagelkopf  imitirt. 
Das  Ornamentband  des  sog.  laufenden  Hunds.  Innen  nicht 
gefirnisst. 

33.  (C.    287).     H.   0,09.     Dm.  0,18.      Dali   auf  Cypern;    Samml.    Cesnola; 

nach  Friederichs  aus  den  „assyrischen"  Gräbern  von  Dali,  die 
derselbe  von  den  „phönikischen"  unterscheidet.  Abg.:  ibid. 
Taf.  XXII. 

Einhenkliger    schüsseiförmiger    Napf    mit     netzförmigem 

Ornament. 

34.  H.  0,11.      Dm.  0,14.      Talvsos,   1881.  —  In   Gips   ergänzt. 

Zweihenkliger  Napf  der  Form  wie  Furtw.  u.  L.,  Myken. 
Vasen  Taf.  I,  4.  5;  mit  gewöhnlicher  Bandverzierung. 

3  5.     (2735).    H.  0,07.    Dm.  0,14.  Aliki,  s.  No.  14.   Abg.:  ibid.  Taf.  XVIII,  1 33. 
Zweihenklige  Schüssel  mit  Ausguss;  nur  Streifen. 

36.  (2736).   H.  0,045.     Drn.  0,11.     Aliki. 
wie  No.  35. 

37.  (2734).     H.  o,i3.     Dm    0,11.     Aliki.     Abg.:   ibid.     Taf.  XVIII,  127. 
Schöpfkelle;  nur  Streifen. 

38.  (2695).      H.  0,17.      Theben,   1880.      Schöne  Technik,     Firnisfarbe   rot. 

Abg.:  ibid.      Taf.     XX,   149. 

Kugeliges  Gefass  mit  engem  Halse  und  zwei  Henkeln, 
mit  concentrischen  Kreisen  und  vegetabilischem  Ornament. 

39.  (2727).     H.  046.     Aliki.     Abg.:  ibid.     Taf.  XVIII,  i3i. 
Einhenkliger  Topf;  Zackchen  an  der  Schulter,  gering. 

40.  127291.      H.  0,21.     Aliki.      Schlechte    Technik. 
Form  fast  ganz  wie  3();  ganz  gerirnisst. 

41.  (2728)       H.  0,25.     Aliki. 

Ebenso,  der  Firnis  noch  dünner  aufgetragen  und  noch 
schlechter. 


Griechisch-geometrische  Vasen.  j 

42.  (273o).     H.  0,16.     Aliki.     Abg.:  ibid.  Taf.  XVIII,   i3o. 
Zweihenkliger  Topf  mit  einigen  Streifen.    Oberflache  blass, 

geglättet,  der  Thon  im  Bruche  rot. 

43.  (2732).     H.  0,1?.     Aliki.     Abg.:   ibid.   Taf.   XVIII,  i32. 

Ausgussgefäss  mit  bügeiförmigem  Henkel.    Technik  wie  42. 

44.  (27251.     H.  0,07.     Aliki.     Abg.:   ibid.   Taf.  XVIII,  134. 
Henkelloses  Töpfchen  mit  Streifen. 

45.  (TC.    373).     H.    0,105      U.    0,325.      Aus     der    v.     Koller'schen     Samml., 

also   aus   Italien   oder   Sicilien.      Abg.:   ibid.    Taf.  XXII,   168. 

Bügelkanne,  mit  den  gewöhnlichen  Halbkreisen  an  der 
Schulter.  Thon  durch  Abreiben  schmutzig  geworden;  Technik 
die  gewöhnliche. 

46.  (C    2171.      H.    0,45.       Dali     auf    Cypern.       Thon     matt;     Firnisfarbe 

braunrot.     Abg.:   ibid.   Taf.  XXII,   160. 

Grosses  Gefass  mit  zwei  Henkeln  an  Stelle  des  grössten 
Durchmessers;  an  der  Schulter  jederseits  eine  Warze.  Orna- 
mente reich,  linear,  ahnlich  denen  mancher  Bügelkannen. 


IL  Gattung  griechisch-geometrischer  Vasen. 

Aeltere  Gruppe. 

47.  (1891).      H.  0,385.      U.  0,765.      Dm.   der  Mündg.  0,18.       Kephissia   bei 

Athen.     Die    dunkelbraune  Firnissfarbe  grösstenteils   abgerieben 
und  die  Zeichnung  dadurch   undeutlich.     Aus  Stücken. 

Kanne  der  Form  wie  Conze,  zu  d.  Anfangen  d.  gr.  K. 
1870,  Taf.  V,  1  a.  Einfach  gefirnisst  ist  nur  der  unterste  Teil 
des  Bauches  und  der  Fuss;  alles  Uebrige  mit  reicher  Orna- 
mentik. Am  Halse  grosser  primitiver  Mäander  mit  Querstrich- 
füllung (vgl.  Conze,  a.  a.  0.  Taf.  X,  I);  die  Schulter  ist  durch 
Vertikalb'änder  mit  Gitterwerk  in  rechteckige  Felder  geteilt, 
in  denen  je  ein  Schwan  oder  ein  Vierblatt  (s.  Conze  a.  a.  O. 
Taf.  VII,  1;  I,  1).  Am  Bauche  Horizontalbänder  (Rauten  mit 
Punkten  drin  wie  Conze  a.  a.  O.  Taf.  V,  1  b,  2,  ausgefüllte 
Kreise  mit  Tangenten  wie  ibid.  Taf.  V,  1  c,  i3). 

48.  (1921t.       H.    0,4?.       U.    0,735.       Dm.     der    Mündung    0,175.       Attika, 

v.  Sack   1824.  Erhaltung   sehr  gut;  Thon   graulich. 

Form  wie  No.  47,  doch  etwas  schlanker;  an  der  Schulter 
vorn  zwei  Warzen;  der  Henkel  dreiteilig.  Am  Halse  vorn 
grosser  Mäander;  in  der  Mitte  der  Schulter  vorn  ein  Feld  mit 


g  Aclteste   Gattungen. 

einem  liegenden  Hirsch  oder  Antilope  mit  zur  Füllung  des 
Raumes  umgedrehtem  Kopfe,  im  Stile  der  Tiere  auf  den 
sog.  Inselsteinen.  Der  Streif  um  den  grössten  Umfang  des 
Bauches  zeigt  vertikale  Teilungen,  dazwischen  das  Kreis- 
ornament (ohne  Zirkel  gemalt),  das  bei  Conze  a.a.  O.  Taf.  VIII 
in  der  Mitte  sichtbar,  ferner  mit  Gitterwerk  gefülltes  Schach- 
brettmuster, ein  Schwan  nach  1.  u.  A.  Darunter  horizontale 
Zickzackstreifen. 

49.  (2737).     H.  0,07.     Aliki   beim   Phaleron,  1881. 
Zweihenkliger  Napf  mit  horizontalen   an  den  Enden  aus- 
gebogenen Henkeln.     Innen  gerirnisst.    Aussen  am  Rand  Netz- 
ornament •,    darunter  Reihe  von    langhalsigen  Vögeln    nach    r. 
Die  Form  ahnlich  Conze  a.  a.  O.  Taf.  VI,  2. 

50.  (2519).     H.    0,055,    mit    deu    Pferden    0,115;    U.    0,395.      Dipylon     in 

Athen,  1876.     Schöner,  glatter,  rötlicher  Thon. 

Flache  runde  Büchse  (Form  No.  69)  mit  Deckel,  der  an 
zwei  Seiten  durch  je  zwei  Löcher  die  mit  gleichen  Löchern  im 
Rande  der  Büchse  correspondiren  aufgebunden  werden  könnte. 
Bekrönt  ist  der  Deckel  mit  drei  plastischen  Pferden  die  schwarz 
gerirnisst  sind  bis  auf  Kopf,  Mahne,  Schwanz  (wo  Striche) 
und  der  Brust  (wo  Kreise  mit  Tangenten  verbunden).  Am 
Bauch  der  Büchse  grosser  Mäander,  vertikale  Zickzackbänder 
und  Hakenkreuz. 

51.  (1839).     H.  0,076.     U.  o,3o.      Griechenland,  wahrsch.    1845   erw.  durch 

Gerh  a  rd. 

Aehnliche,  doch  kleinere  Büchse  mit  Deckel,  der  von 
einem  Knopfe  bekrönt  und  ebenfalls  zum  Aufbinden  bestimmt 
ist.     Zickzackverzierung. 

5  2.      H.  0,24.     U.  0,60.      Dm.    oben   0,16.       Melos.      Abg.:    Annali    dell* 
Tust.   1872,  tav.   K,   12;  p.    151   No.  76,  Hirschfeld. 

Untersatz  mit  zehn  ausgeschnittenen  OefTnungen  und  fünf 
Füssen.  Oben  grosser  Mäander;  auf  den  stehengebliebenen 
Feldern  zwischen  den  OefTnungen  viermal  zwei  eecenüber- 
stehende  Gänse  (der  einen  hängt  einmal  eine  fadenartige 
Speise  vom  Schnabel,  nach  der  die  andere  zu  schnappen 
scheint:,  das  fünfte  Mal  nur  ein  einfaches  Rad.  Auf  den 
Füssen  mit  Strichen  gefüllte  Rauten,  unter  dem  Rade  jedoch 
ein  weidendes  Pferd  (?),  auf  dessen  Rücken  zwei  Gänse 
gegenüber  stehen. 

5  3.      (2383).      H.  0,67.     U.  0,15.      Smvrna,   S.   Spiegelthal. 

Kinhenkliges  Töpfchen  mit  einlachem  textilem  Ornamente. 


Griechisch-geometrische   Vasen.  Q 

54.  H.  0,065.      Griechenland,   wahrsch.  Athen.      Henke!  teilweise  erg.; 

Firnisfarbe   abgerieben. 

Einhenkliges    Töpfchen,    an    der    Schulter    concentrische 

Kreise. 

55.  H.  0,10.      U.  0,155.      Attika,    v.   Sack,     1824.       Firnis    sehr  verblasst; 

Henkel   und  Mündung  fragm. 

Kleine  Kanne,  am  Halse  Rauten,  an  der  Schulter  strich- 
gefüllte Dreiecke.     Form  wie  Conz.e  a.  a.  O.  Taf.  V,  3. 

Spätere   Gruppe. 

5  6.  (2700).  H.  1,10.  Gef.  1880  an  dem  westl.  Abhänge  des  Elimbo  ge- 
nannten Teiles  des  Hy  m  e  tto  s  gebirges,  tief  in  dem  felsigen 
Boden  aufrecht  stehend;  um  sie  herauszunehmen  soll  sie 
zerschlagen  worden  sein;  kleine  fehlende  Stücke  jetzt  in  Gips 
ergänzt.  Fünf  Bleiklammern  zeugen  von  einer  plumpen 
antiken  Restauration.  Im  Inneren  sollen  Kinderknochen  und 
No.  57  gefunden  worden  sein.  Die  braunschwarze  Firnis- 
farbe  auf  der  ganzen   einen   Seite   der  Vase   rot  verbrannt. 

Grosse  Amphora  (Form  No.  1).  Einfach  schwarz  nur  der 
unterste  Teil  des  Bauches  und  der  Fuss.  Lippe  mit  Zickzack 
verziert. 

Hals:  Jederseits  ein  eingerahmtes  Bild.  A:  Zwei  bartige 
Krieger  gegenüber  schwingen  den  Speer  in  der  R.,  an  der 
Seite  desjenigen  r.  ist  ein  Schwert  sichtbar.  Die  korinthischen 
Helme,  sowie  ein  Streif  der  grossen  Helmbügel  und  die  Bein- 
schienen sind  über  der  Firnisfarbe  mit  gelbrötlicher  Lehm- 
farbe übermalt;  ein  Vogel  und  Ornamente  dienen  zur  Füllung. 
B:  Fast  dieselbe  Darstellung,  doch  schwingt  nur  der  r.  die 
Lanze  (er  hat  das  Schwert  umgegürtet),  der  1.  halt  das 
Schwert  zum  Hiebe  bereit.  Auf  A  und  B  ist  die  Innenseite 
des  Schildes  thongrundig  gelassen,  um  den  1.  Arm  herein- 
malen zu  können. 

Schulter:  zeigt  jederseits  ein  eingerahmtes  Bild.  A:  Voran 
ein  Zweigespann  nach  r.,  als  Lenker  auf  dem  (gewöhnlich 
griechischen)  Wagen  ein  langgewandeter  Mann  (Oberteil  des 
Kopfes  fehlt)  mit  Kentron;  es  folgt  ein  bärtiger  Reiter  nach  r., 
der  die  Zügel  und  einen  kurzen  Stock  hält,  nackt  ist  und 
einen  Helm  mit  herabhängendem  Busche  trägt.  B:  Dieselbe 
Darstellung;  doch  ist  das  Deichselende  hier  aufgebogen  und 
endet  in  die  Andeutung  eines  Tierkopfes  mit  hohem  Kamme 
oder  Ohre  (Greif?  vgl.  Conze,  Melische  Thongef.  Taf.  4); 
der  Lenker  ohne  Kopfbedeckung;  der  folgende  Reiter  jedoch 
mit  Helm.     Zur  Füllung  dienen  ein  Vogel  und    nur  hier  auf  ß 


jo  Aelteste  Gattungen. 

tropfenförmige  Kleckse,  als  ob  Regen  dargestellt  werden 
sollte.  —  Die  Pferde  mit  extrem  kleinen  Köpfen  in  der  ge- 
wöhnlichen Stilisierung  dieser  Vasengruppe;  an  den  mensch- 
lichen Köpfen  ist  hier  wie  hei  den  folgenden  die  Umgebung 
des  Auges  thongrundig  ausgespart,  um  das  Auge  herein- 
zeichnen zu  können. 

Bauch:  Es  folgt  der  Schulter  zunächst  ein  umlaufendes 
Band  mit  nicht  „geometrischem",  doch  auf  phönikisirenden 
Produkten  nicht  seltenen  Voluten-Ornamente;  dann  der  hohe 
umlaufende  Hauptstreif:  fünf  Paare  von  je  gegeneinander  aus- 
schreitenden und  die  Lanze  in  der  R.  schwingenden  Kriegern; 
zwei  Paare  sind  stark  verwischt.  Sie  tragen  alle  korinthische 
Helme  mit  langem  Busch  und  Beinschienen,  beides  mit  aufge- 
setzter Farbe  wie  oben,  doch  sitzt  dieselbe  hier  meist  auf  dem 
Thongrunde,  indem  derselbe  in  der  Mitte  der  Helme  und 
Beinschienen  in  der  Regel  ausgespart  ist;  sie  tragen  alle 
Rundschilde;  von  Schildzeichen  kenntlich  sind:  der  Vorderteil 
eines  langgestreckt  laufenden  Pferdes,  darüber  das  Ornament 
von  oben;  ferner  auf  der  Innenseite  eines  Schildes  ein  Pferd: 
ferner  ein  einem  Doppelbeil  ohne  Stiel  gleichendes  Zeichen. 
An  der  Seite  hängt  Allen  das  grosse  Schwert  in  verzierter 
Scheide,  von  dem  jeweils,  wie  es  scheint  vom  oberen  Ende  wie 
von  der  Mitte,  drei  dünne  Bander  herabhangen.  Zur  Füllung 
dienen  Vögel  (nur  in  Konturen  gezeichnet)  und  Ornamente 
der  „geometrischen11  und  „phönikisirenden11  Art.  Es  folgt  weiter 
unten  ein  umlaufender  Tierstreif:  sechs  Löwen  schreiten  nach 
r.,  alle  mit  offenem  Maule,  die  Zunge  herabhangend,  alle  das  !. 
Vorderbein  hebend,  die  Schwänze  mit  geringeltem  Ende  gesenkt. 
Die  Köpfe  sind  nur  mit  Kontur  umrissen.  Füllung  durch 
Zickzacklinien. 

5  7.     (2743,).     H.  0,09.     Vgl.  No.  56. 

Kleine  Kanne  Form  No.  70  .  Hals:  Reihe  von  fünf  Reihern, 
zwischen  denen  das  „laufender  Hund"  genannte  Ornament. 
Schulter:  sechsmal  ein  auf  dem  Boden  aufstehendes  Dreiblatt, 
dazwischen  strichgefüllte  Dreiecke  mit  emporragender  umge- 
bogener Spitze.     Bauch:  horizontale  Streifen. 

58.      12664).      H.  0,385.     U.  0,40.      Theben,   1880.      Feiner     1  hon,  mehr  als 
sonst  rötlich. 

Kanne  (Form  No.  2),    aus    der   Form    von    47    entstanden. 

Hals:  zwei  Störche  gegenüber,  inmitten  eine  Blume  auf  langem 

Stengel   mit  Blattern.     Bauch:   Streifen  mit  einfachen  Orna 

menten,  besonders  Zickzack  und   Punktrosette.     Mehrere  der 

horizontalen  Linien   sind   mit  dunkelroter  Farbe  direkt   auf 


Cyprische  Vasen.  1 1 

den  Thongrund  aufgesetzt,  ebenso  einiges  Detail  der  Bilder 
(an  der  Blume).  —  Zu  vergl.  Stackeiberg,  Graber  d.  Hell. 
Taf.  IX,  i. 

59.  (2742).  H.  0,175.  Aliki  beim  Phaleron,  1881.  Firnis  rot  verbrannt. 
Kleine  Hydria  (Form  No.  71).  Hals:  herabhangende 
Knospen?  Schulter:  mit  Tangenten  verbundene  gefüllte  Kreise, 
die  Tangenten  quer  durchschnitten  von  Stäbchen  mit  Blüten 
oder  knospenartigen  Enden.  An  Bauch  und  Fuss  mehrere 
auf  den  Firnis  aufgesetzte  dunkelrote  Streifen. 


III.   Cyprische  Vasen. 

Erste  Gruppe. 

60.  12151.      H.  0,515.      Dali,  S.   Cesn. 

Form  genau  wie  No.  46,  nur  der  Fuss  etwas  entwickelter. 
Die  Schulterdekoration  ist  einfach  linear.  Nur  die  matte 
schwarze,  keine  rote  Farbe. 

61.  (C.   123).     H.  0,59.     Cypern,  S.  Lang. 

Amphora  der  Form  wie  Cesnola-Stern,  Cypern,  Taf.  38,2. 
Hals  mit  geometrischen  Ornamenten,  das  Uebrige  nur  mit 
Ringen. 

62.  (C.   218).     H.  0,645.      Dali,  S.   Cesn. 

Ebensolche  Amphora;  Kreise  und  Zweige  am  Halse. 

6  3.      (C.    219).       H.    0,48.       Dali,     S.    Cesn.       Abg.:     Cesnola-Stern, 
Cypern,  Taf.  88,  5   (klein). 

Gleiche  Amphora.  Hals:  Ringe.  Schulter:  umlaufender 
Streif  mit  fünf  nach  r.  schreitenden  Hirschen  und  einem 
Vogel,  alle  je  vor  einem  stilisierten  Strauch.  Darunter  am 
Bauch,  durch   die   Henkel  getrennt  als    grösseres    Hauptbild: 

A.  Steinbock  nach   r.  vor  Strauch   mit  zwei  dattelpalmenartig 
herabhangenden    Früchten;    1.    Hirsch    nach    r.    vor   Strauch. 

B.  zwei  Ochsen    nach  r.;    das  Schwanzende    kammformig   in 
6  Enden  ausgehend.     Einiges  Detail  dunkelrot. 

64.  (C.   238).     H.  0,235.      Cypern,  S.   Lang. 

Amphora  mit  zweiteiligen  von  der  Mündung  nach  der 
Schulter  gehenden  Henkeln.  An  der  Schulter  lineare  Orna- 
mente und  r.  und  1.  je  eine  Lotosblüte  mit  einem  kurzen 
Stengel  aufstehend.     Mit  Rot. 

65.  (C.   124).     H.  0,47.     Dm.  0,47.     Dali.     S.  Cesnola. 

Gleiche  Amphora,  an  Hals  und  Schulter  lineare  Orna- 
mente.   Mit  Rot. 


12  Aelteste  Gattungen. 

66.  (C.  286).     H.  0,20.      Dali,  S.   Cesn. 

Aehnliche  Amphora;  am  Hals  "Kreise;  an  der  Schulter 
lineares  Ornament,  stilisierten  Haarlocken  ahnlich.    Mit  Rot. 

67.  (C.   272).      H.  0,115.      Cypern,  Schröder. 
Amphora  wie  6(>;  nur  Streifen. 

68.  (C.  214).     H.  o,33.     Cypern,  S-  Lang. 

Schlanke  Amphora;  die  horizontalen  Henkel  durch  einen 
vertikalen  mit  der  Lippe  verbunden.  Form  wie  bei  Cesnola- 
Stern,  Cypern,  Taf.  7,  2.  Hals:  linear.  Schulter:  Lotos- 
motive  nebst  Schachbrettmuster;  darunter  Flechtband.  Mit  Rot. 

69.  (C.  216).     H.  o,32.     Cypern,  S.  Lang. 

Zweihenkliger  Topf  der  Form  wie  Cesn ola  -  Stern, 
Taf.  i4,5.     Schachbrettmuster.    Mit  Rot. 

70.  (C.  228).     H.  0,275.     S.  Cesn.      Nach    Cesn  ola    (Cyprus    p.  55)    mit 

Alabastervasen  gef.  in  Larnaka;  nach  Friederichs  Special- 
inventar der  von  ihm  für  Berlin  erworbenen  Stücke  aus  Dali. 
Abg.:   C  e  s  n  ol  a-S  te  rn,  Cypern,  Taf.  4,  1. 

Kanne  mit  niederem  Halse.  Zwei  Böcke  steigen  wappen- 
artig r.  und  1.  von  einem  ägyptisierenden  Ornamente  auf,  das 
von  einer  Blüte  bekrönt  ist.  Auf  den  Körpern  der  Tiere 
je  zwei  Rosetten  und  ein  Zickzackstreif;  ihre  Köpfe  nur  mit 
Kontur;  die  Hörner  rot  mit  schw.  Konturen.  Vom  unteren 
Henkelansatz  nach  beiden  Seiten  ein  Zweig  ausgehend. 

71.  (C.  256).    H.  o,3i.    Dali.    S.   Cesn.    Abg.   Cesnola,  Cyprus  pl.  42,3  = 

dtsche  Ausg.  v.  Stern,  Taf.  86,  2. 

Kanne  mit  besonderer  Ausgussröhre  und  zweiteiligem 
Henkel.  In  der  Mitte  der  Schulter  eine  Art  ornamentalen 
Baums  aus  ägyptisierenden  Elementen,  r.  und  1.  je  ein  Vogel, 
dann  je  eine  Frau  mit  einer  Kanne  je  in  der  gesenkten  Hand; 
dahinter  1.  ein  kleinerer  ornamentaler  Strauch,  darauf  ein 
grosser  Vogel.  Nach  unten  breite  rote  Streifen  mit  schw. 
Einfassung.  Ueberhaupt  alle  Konturen  schw.,  und  alle  Füllungen 
rot;  schw.  auch  die  Haare  der  Frauen,  ihre  Gesichter  thon- 
grundig.    Der  Thon  rötlicher  als  sonst. 

72.  (C  255).     H.  o,38.      Dali,  S.  Cesn.     Nach  Friedericiis   fand    sich    in 

demselben  Grabe  eine  vielleicht  zu  der  Vase  gehörige  drei- 
füssige  Basis.  Abg.:  Cesnola,  Cyprus  p.  3o4  =  dtsch.  v.  Stern, 
Taf.  85,  1. 

Kanne  mit  plastischem  Frauen  köpf  an  der  Mündung.    Der 

Thon    ist  der   in   dieser  Gruppe  regelmassige  helle  gelbliche, 

doch  hat  die  Oberflache  einen  dünnen  dunkelroten  Ueberzug. 

Die  Konturzeichnung  mit  der  gewöhnlichen  matten  schwarzen, 


Cyprische   Vasen.  i3 

die  Füllungen  mit  weisser  Farbe.  An  dem  Kopie  sind  Mund 
und  Nasenlöcher  durchbohrt,  dicke  Doppelzöpfe  lallen  herab. 
am  Halse  ist  ein  Medaillon  (Rosette)  gemalt,  darunter  die 
Brustwarzen.  Am  Bauche  vorn  ist  eine  grosse  weibliche 
Figur  aufgemalt  in  langem  ganz  weissem  Gewände,  mit 
schwarzen  Haaren,  das  Gesicht  thongrundig;  das  Gewand 
weitet  sich  nach  unten  aus,  zeigt  in  der  Mitte  eine  Mäander- 
borte und  oben  agyptisierenden  Brustschmuck;  sie  halt  in  der 
F.  eine  Fotosblüte.  R.  und  1.  grosses  Fotosornament.  Die 
Seiten  der  Vase  zeigen  kreisförmige  Streifen  mit  Fleclit- 
b'ändern  und  Fotosornamenten. 

73.  (C.  269).     H.  0,205.     Ornidia,  S.   Ccsn. 

Kanne  wie  Cesnola- Stern,  Cypern,  Taf.  94  oder  Doli. 
S.  Cesnola,  Taf.  17,  6  mit  einem  fliegenden  Vogel  in  linearer 
Zeichnung.     Ohne  Rot. 

74.  (C.  274).      H.  0,15.      Ornidia,  S.   Cesn. 

Kanne  derselben  Form,  mit  Flakenkreuzen  und  strich- 
gefüllten  Dreiecken. 

75.  (C.   239).      H.  0,165.      Ornidia,   S.   Ccsn. 

Ebensolche  Kanne,  nur  am  Halse  Kreise  und  Punkte. 
7  6.      (C-  2261.     H.  0,18.      Ornidia,  S.   Cesn. 

Desgl.;  vorn  ein  achtblattriger  Stern. 

77.  (C.  227).      H.  0,185.     Ornidia,  S.   Cesn. 

Desgl.;  von  Punkten  umgebene  concentrische  Kreise,  rot 
und  schwarz. 

78.  (C.  229).     H.  0,265.     Dali,  S.   Cesn. 

Kanne  wie  Cesnola- Stern  Taf.  7  mitten  oder  Taf.  5o,  2. 
Dekoration  aus  zahlreichen  concentrischen  feinen  Kreisen;  an 
der  Schulter  vorn  zwei  ornamentale  Sträuche  und  darunter 
zwei  vollgemalte  Vögel. 

79.  (C.   232).      H.  0,34.     Dali,  S.   Cesn. 

Desgl.;  Kreisverzierung;  vorn  an  der  Schulter  lineare 
Fotosornamentik. 

80.  (C.  234).     H.  o,23.     Gypern,  Schröder. 
Desgl.;  Mündung  fragmentiert;  Kreise. 

81.  (C.    123).      H.  0,39.      Cypern,  S.   Lang. 

Desgl.;  Kreise;  mit  Rot. 

82.  (C.  23o).     H.  o,3o.     Cypern,  S.  Lang. 

Desgl. 


14  Aelteste  Gattungen. 

83.  (C.  240).     H.  0,20.     Dali,  S.  Cesn. 
Kanne  wie  Doell,  Samml.  Cesnola  Taf.  XVI,  5.  Dekoration 

nur  aus  concentrischen  Kreisen  bestehend;  die  breiteren  Streifen 
rot,  von  schmäleren  schwarzen  gesäumt. 

84.  (C.  246).     H.  0,24.     Cypern,  Schröder. 
Desgl. 

85.  (C.   125).     H.  o,36.     Cypern,  S.  Lang. 
Desgl.;  Kreuz  innerhalb  der  Kreise. 

86.  (C.   289).      H.  0,11.      Cypern,   S.   Lang. 

Desgl. 

87.  (C   288).      H.  0,09.      Dali,  S.   Cesn. 

Desgl. 

88.  (C.  3o3).      H.  0,10.      Dali,  S.   Cesn. 

Desgl.,  doch  feinere  Technik  und  rötlicherer  Thon. 

89.  (C.  3oi).     H.  0,11.     Cypern,  S.  Lang. 
Kannchen  ähnlich  Doell,  S.  Cesn.     Taf.  XVI,  6,  doch  mit 

einem  Henkel.     Concentrische  Kreise  auf  der  Schulter. 

90.  (C.  222).      H.  0,34.      Dali,   S.   Cesn. 

Kanne  mit  fasschenförmigem  Bauch  wie  Doell,  S.  Cesn. 
Taf.  XVI,  8-     Kreisdekoration. 

91.  iC.  220),     H.  0,21.     Cypern,  S.   Lang. 
Desgl. 

92.  (C  233).     H.  o,3o.     Dali,  S.   Cesn. 
Desgl.,    doch    hat  der  Hals  eine  Ausweitung  in  der  Mitte. 

9  3.     (C.  3oo).     H.  0,08.     Cypern,  S.  Lang. 

Kleine  Kanne  Avie  Doell,  S.  Cesn.  Taf.  XVI,  9;  einfache 
lineare  Verzierung. 

94.      (C   358).     H.  0,15.      Cypern,  S.   Lang. 

Kugelförmige  Kanne  mit  drei  kurzen  Füssen  und  langer 
spitzer  Tülle. 

9  5.      (C.   281).      H.  0,105.      Cypern,   S.   Lang. 

Kugelige  Kanne  mit  besonderer  kurzer  von  der  Schulter 
ausgehender  und  mit  einem  Sieb  versehener  Tülle;  hoher 
Henkel,  glatter  feinerer  Thon.  Dekoration  linear,  Dreiecke 
strichgefüllt    Ohne  Rot. 

9  6.     (C.  252).      H.  0,15.      Dali,   S.    Cesn.      Abg.    Cesnola -Stern,    Cvpern, 
Taf.  XCI,  2. 

Becher  mit  linearer  Dekoration.  Glatte  weisslichc  Ober- 
fläche.    Ohne  Rot. 


Cyprische   Vasen.  i5 

97.  (C  251).      H.  0,17.      Dali,  S.   Cesu. 

Gussgefass  mit  aufrechtstehendem  Bügelhenkel  Über  dem 
Mund  und  von  der  Schulter  ausgehender  Tülle.  Einfache 
Streifen.  (Form  wie  Furtw.  und  Löschcke,  Myken. 
Vasen  Taf.  XXI   [54). 

98.  (C.  285).     H.  o,i2.     Cypern,  S.   Lang. 
Desgl. 

99.  (C.  355'.     H.  o,i3.     Alambra,  S.   Cesn. 

Seltsames  Gussgefass  mit  Bügelhenkel  oben,  mit  Tülle  und, 
auf  der  anderen  Seite,  der  primitiven  Protome  eines  Tieres 
mit  langen  Ohren.  Linear,  Dreiecke  mit  Gitterwerk  gefüllt. 
Technik  die  feinere.     Ohne  Rot. 

100.  (C.  348).     L.  0,20.     Cypern,  S.    Lang. 

Gussgefass  in  Gestalt  eines  primitiven  Vogels  (ahnliche 
Formen  Cesnola -Stern,  Cypern  Taf.  i5).  Unten  statt  der 
Füsse  drei  kleine  Stützen.  Kleine  emporstehende  Flügel- 
ansatze. Oben  eine  schlotformige  Mündung,  von  der  Henkel 
ausgehen;  Ausguss  durch  den  Kopf.  Einfache  ZUekchen 
u.  dgl.  als  Dekoration.     Ohne  Rot. 

101.  (C.   346).      L.  0,19.     Dali,   S.    Cesn. 

Fast  ebenso  wie  100. 

102.  (C.  237).      H.  o,33.      Dm.  0,245.      Dali,  S.   Cesn. 

Napf  mit  zwei  Henkeln  und  P\iss  wie  Cesnola-Stern, 
Cypern,  Taf.  89,  2.  Lineare  Dekoration;  kleines  vierfüssiges 
Tier  (Reh?)  in  einem  Felde.  — 

103.  (C.  298).     H.  o,c6.     Dm.  0,075.     Ornidia,  S.   Cesn. 

Kleiner  Napf  derselben  Form;  innen  rotbemalt,  aussen  in 
den  beiden  Feldern  je  ein  Hakenkreuz. 

104.  (C.   2351.      H.  o,i3.      Dm.  0,16.     Ornidia,  S.   Cesn. 

Wie  102;  Muster  wie  die  dort  citierte  bei  Cesnola. 

105.  <C.   236).     H.  0,12.      Ornidia,  S.   Cesn. 

Desgl.;  Hakenkreuze. 

106.  (C.  2771.      H.  0,11.      Ornidia,  S.   Cesn. 

Aehnlicher  Napf  doch  mit  niederem  flachem  Fusse;  jeder- 
seits  ein  Vogel.     Mit  Rot. 

107.  \C.  2841.     H.  0,04.      Cypern,   Schröder. 

Tiefe  Schale  mit  flachem  Fusse;  der  Rand  absetzend.  Ein- 
fache Bänder.     Mit  Rot. 


jh  Ael teste    Gattungen. 

108.  (C.  283).     H.  0,05,     Dm.  0,10.      Ornidia,  S.   Cesn. 
Desgl.;  jederseits  zwei  Fische  (Füllung  braunrot). 

109.  (C.  297).     Dm.  0,15.      Cypern,  Schröder. 

Flache  Schüssel  mit  zwei  horizontalen  Henkeln.  Nur 
Streifen. 

MO.      (C.   2751.      Dm.  o,2i.      H.  0,065.      Cypern,   S.   Lang. 

Desgl. 

111.  (C.  2q3).     Dm.  0,085.     S.  Lang. 

Kleine  flache  Schüssel.     Lineare  einfache  Dekoration. 

112.  (C.  291.)     Dm.  0,10.      Dali,  S.  Cesn. 
Desgl. 

113.  (C.   2921.     Dm.  0,085.     Dali,   S.   Cesn. 

Desgl. 

114.  (C.   291 1.      Dm.  0,10.      Dali,  S.   Cesn. 

Desgl. 

115.  (C.   296).   Dm.  0,20.      Dali,  S.   Cesn. 

Flacher  Teller,  auf  der  Unterseite  mit  gittergefüllten 
Rauten  und  Dreiecken  hemalt  (ebenso  Cesnola-Stern,  Cypern 
Taf.  VII  r.  mitten). 

116.  (C.  295).      Dm.  0,19.     Dali,  S.   Cesn. 

Sehr  ahnlicher  Teller. 

117.  (C.  341).      L.  0,21.      Alambra,   S.   Cesn. 

Zwei  flache,  mit  einander  verbundene  Tellerchen;  einfache 
Kreise  und  Dreiecke. 

118.  (C.  280).     H.  0,09.  Dm.  0,20.     Cypern,  Schröder  1873. 
Halbkugelförmige  Schale  mit  einem  Henkel,  jederseits  mit 

zwei  vertikalen  gefüllten  Rautenstreifen  die  an  einem  Bande 
aufgehängt  erscheinen.  Form  wie  Furtw.  u.  L.,  Myken.  Vasen 
Taf.  XII,  80. 

119.  (C.   2791.      H.  0,09.      Dm.  0,18.      Cypern,  Schröder. 
Desgleichen,  die  linearen  Ornamente  wenig  verschieden. 

120.  (C.   2781.      H.  0,09.      Dm.  0,17.      Dali,  S.   Cesn. 
Desgl. 

121.  (3(2).      H.  0,09.      Dm   o,i3.      Cypern,  S.   Lang. 

Dreifuss;  ein  kleiner  flacher  Kessel  auf  drei  stierfussartigen 
Stützen,  an  deren  Ansatz  je  zwei  Nagelköpfe  imitirt  sind.  Flecht- 
band mit  Rot. 


(Zyprische  Vasen.  \j 

Zweite  Gruppe. 

122.  (C.  304).     H.  0,24.   Cypern,  S.   Cesn. 

Kugelförmige  Flasche  mit  engem  Halse  und  zwei  zwei- 
teiligen Henkeln  wie  Do  eil,  Samml.  Cesn.,  Taf.  XVI,  6. 
Concentrische  Kreise,  gitterge füllte  Dreiecke  u.  dgl. 

123.  (TC.  4851).     H.  0,16.     Kition. 
Desgl.;  zierlich  und  fein. 

124.  (C.  3io).     H.  0,11.     Cypern,  S.  Lang. 
Desgl.;  nur  Kreise. 

125.  lC.  305).      H.  0,17.      Cypern,  S.   Cesn. 

Desgl. 

12  6.     (C  307).      H.  0,14,      Dali,  S.   Cesn. 

Desgl. 

127.  (C.  309).      H.  0,11.     Dali,  S.   Cesn. 

Dieselbe  Form,  doch  einhenklig;  Kreise. 

128.  [C.  3o8).     H.  0,09.      Cypern,  S.   Lang. 

Desgl. 

129.  (C  3i3).     H.  0,11.      Dali,  S.  Cesn. 

Kanne  wie  Lau,  Griech.  Vasen  Taf.  II,  3.  Concentrische 
Kreise. 

130.  (C.  244).      H.  0,22.      Dali,  S.   Cesn. 

Aehnliche  Kanne. 

131.  (C.  245).      H.  0,22.      Cypern,  S.  Lang. 

Desgl.;  reiche  Kreisdekoration. 

132.  iC  3o6).     H.  0,21.     Cypern,  S.  A.  Barre,  1878. 

Kanne  mit  kleeblattförmigem  Ausguss  und  einer  plastischen 
unbärtigen  menschlichen  rohen  Maske  am  Halse  vorn,  da- 
runter ein  Medaillon.  Dekoration  nur  aus  horizontalen 
Streifen. 

133.  (C.  3 16).     H.  0,12.     Dali,  S.  Cesn. 

Kleine  nach  unten  ausbauchende  Kanne  mit  roher  im- 
bärtiger  Maske  vorn  am  Halse. 

134.  (C.  3151.      H.  0,08.     Dali,  S.   Cesn. 

Kleine  ähnliche  Kanne  mit  Klecblattausguss  und  einer 
Ausweitung  des  Halses.    Nur  Streifen. 

135.  (C  249).      H.  0,12.     Dm.  0,21.     Dali,  S.   Cesn. 

Schüssel  mit  zwei  enganliegenden  Henkeln.  Zierliche 
concentrische  Kreise. 

2 


g  Aelteste   Gattungen. 

136.  (C.  250).     H.  0,10.     Dm.  0,19.     Cypern,  S.  Lang. 
Desgl. 

137.  (C.  3i2).     H.  0,08.     Cypern,  S.  Lang. 
Kleine  Amphora  mit  concentrischen  Kreisen. 

138.  (C  3n).     H.  0,09.     Dali,  S.   Cesn. 
Desgl. 

139.  (C.  3i4).     H.  0,12.     Dali,  S.  Cesn. 
Form  wie  Nr.  97;  einfachste  Verzierung. 

Dritte  Gruppe. 

140.  (C.  3S9)-  H.  0,17.  Cypern,  S.  A.  Barre,  .878. 
Giessgefäss  mit  einem  Henkel,  langem  in  der  Mitte  ein- 
gezogenen Bauche,  schnabelförmigem  Ausguss,  drei  kleinen 
Füssen  und  sechs  Oesen  an  Hals  und  Bauch  zum  Durch- 
ziehen einer  Schnur.  Die  Firnisfarbe  teilweise  rot  verbrannt. 
Einfache  Streifendekoration. 

141.  (C.  364).     H.  0,175.     Cypern,  S.  A.  Barre. 
Aehnliches  Geläss  mit  acht  Oesen.    Der  Bauch  ohne  die 

Einziehung.        Firnisfarbe      durch     Feuchtigkeit     beschädigt. 
Strichgefüllte  Dreiecke. 

142.  (C.  363).     H.  0,225.     Cypern,  S.  A.  Barre. 
Aehnlich,    doch    die  Mündung   einfach   cyhndnsch;    auch 

ohne  Henkel. 

143.  (C.  365).     H.  0,17.     Cypern,  S.  A.  Barre. 
Aehnlich  wie  141;  Dekoration  mit  Gitterwerk. 

144.  (C.  362).  H.  0,16.      Cypern,  S.  A.   Barre. 
Wie    141. 

145.  (C.  360.  H.  0,20.     Cypern,  S.  A.  Barre. 
Wie  141;  sorgfaltig,  mit  20  Oesen. 

146.  (36o).  L.  0,15.     H.  0,085.     Cypern,  S.  A.  Barre.  I 
Seltsames    Gefäss     in     Form     eines    hohlen     Ringes     mit 

Bügelhenkel,  vier  kleinen  Füssen  und  langem  röhrenförmigen 
Hals  mit  feiner  Mündung.  14  Oesen.  Gittergefüllte  Rauten- 
bänder. 

147.  (C.  356).     H.  0,14.     Alambra,  S.  Cesn.  I 
Einhenklige  Kanne  mit  schnabelförmigem  Ausguss.    Aut  | 

der   Schulter   sitzen   plastisch    gebildet    drei    primitive   Vogel.  ■ 
Der  Bauch  vierseitig;  ohne  Fuss.     Gittergefüllte  Rauten. 


Cyprische  Vasen. 


*9 


148.  (C.  347).     H.  0,11.     L.  0,15.     Cypern,  S.  A.   Barre. 
GiessgefUss  in  primitiver  Tierbauchform,  mit  vier  kleinen 

Füssen,  Bügelhenkel  und  schnabelförmigem  Ausguss.    Einfach 
lineare  Verzierung. 

149.  (C.  352).     L.  0,15.     Cypern,  S.  A.  Barre. 
Aehnlich. 

150.  (C.  33g).     H.  0,17.     Alambra,  S.  Cesn. 

Aus  drei  Kugeln  zusammengesetztes  Gefäss  wieCesnola- 
Stern,  Cypern,  Taf.  90,  6.  Mit  Gitterwerk  und  Zickzack 
verziert. 

151.  (C.  328).     H.  0,11.     Cypern,  S.  Lang. 

Einhenkliger  Becher,  ahnlich  Cesnola  Stern,  Cypern, 
Taf.  91,  2,  mit  Gitterwerk  bemalt. 

152.  (C.  275).     H.  0,11.     Cypern,  S.  Lang. 

Einhenklige  Kanne  mit  cylindrischer  Mündung.  Vertikale 
Streifen. 

153.  (C.  23i).     H.  0,35.     Alambra,  S.  Cesn. 

Kugelförmige  Flasche  mit  langem  Halse,  einem  Henkel 
und  einer  Oese.     Gefüllte  Rautenbänder. 

154.  (C.  282).     H.  0,175.     u    0,295.      Cypern,  S.  A.   Barre. 

Einhenklige  Kanne  mit  textiler  Ornamentik  (vertikale 
Streifen,  die  einfachen  gehäkelten  Borten  gleichen).  Die  Technik 
ist  ungewöhnlich  wegen  des  glatten  feinen  iveissen  Thones 
mit  hellbrauner  Firnisfarbe. 

Vierte  Gruppe. 

155.  (C.  324).     H.  0,075.     um.  0,10.     Dali,  S.  Cesn. 
Halbkugelförmiger  Napf  mit  einer  Oese  am  Rande;  gravierte 

schräge  Striche.  Das  Innere  und  der  Rand  sind  grösstenteils 
tief  schwarz;  vom  Rande  geht  dies  allmählich  in  Rot  über,  das 
die  Farbe  des  grössten  Teils  der  Aussenseite  ist. 

(5  6.     (C.  3251.     H.  0,06.     Dm.  0,095.     Alambra,  S.  Cesn. 

Desgl.,  doch  ganz  schwarz.  Dekoration  mit  Rauten,  verti- 
kalen Bändern,  daran  ansetzenden  Dreiecken  u.  a.  Vgl.  Ces- 
nola-Stern,  Cypern,  Taf.  i3,  r.  mitten. 

157.  tC.  327).     Dm.  0,075.     H.  0,11.     Alambra,  S.  Cesn. 
Aehnlicher  Napf,  doch  mit  hohem  Henkel,  ganz  schwarz. 

158.  (C.  326).     H.  o,i3.     Alambra,  S.  Cesn. 

Kugelige  Flasche  mit  langem  engem  Halse,  daran  eine  Oese. 

2* 


20  Aelteste  Gattungen. 

Strichgefüllte    Zickzackb'änder,    Halbkreise    u.    dgl.    bedecken 
Bauch  und  Hals.    Schwarz. 

159.  (C.  3i8).     H.  o,2o.     Alambra,  S.  Gesn. 

Kugelige  Kanne,  wie  Doell,  S.  Cesnola  Tat.  XVI,  io, 
mit  einer  Oese  am  Halse.  Mit  ungeordneten  linearen  Ver- 
zierungen bedeckt;  concentrische  Kreise  (ohne  Zirkel),  schräge 
parallele  Striche  u.  dgl.    Ganz  rot  wie  alle  folgenden. 

160.  (C.  3i7  b).     H.  o,22.     Alambra,  S.  Cesn. 

Kugelige  Flasche  mit  zwei  durch  einen  Henkel  verbundenen 
langen  Mündungsröhren  und  einem  Griff  (vgl.  Gesnola-Stern, 
Cypern,  Taf.  XIII  1.  unten).    Dreiecke  u.  dgl. 

161.  (C.  317a).     H.  0,41.     Cypern,  S.  Lang. 

Ebenso,  doch  drei  Mündungsröhren  mit  Doppelhenkel. 
Kreise  u.  dgl.  graviert. 

162.  (C.  3i9).     H.  0,16.  Cypern,  S.  Lang. 
Kanne   wie    Gesnola-Stern,    Cypern,   Taf.  91,  1.    Con- 
centrische Kreise,  Striche  u.  dgl. 

163.  (C.  320).      H.  0,14.     Alambra,  S.   Cesn. 

Desgl. 

164.  (C.  3iyi.      H.  0,165.     Alambra,   S.   Cesn. 

Desgl. 

165.  (C.  321t.     H.  0,15.     Alambra,  S.  Cesn. 
Desgl. 

166.  (C.   248).      H.  0,24.      Cypern,   S.   Lang. 

Kugeliges  Gelass  mit  weitem  cylindrischem  Hals  und 
2  Oesen.     Gewöhnliche  Verzierung. 

167.  (C.  322).     H.  0,10.     Dali,  S.   Cesn. 
Aehnliche  Form.    Zickzackverzierung. 

168.  (C.  343).     H.  0,145.     L-  °>2°-     Alambra,  S.  Gesn. 
Vierbeiniges,    an  Tierkörper   erinnerndes  Giessgefass  wie 

Cesnola -Stern,  Taf.  XIII  1.   oben.     Strichgefüllte  Dreiecke 
u.  dgl.  bedecken  das  Ganze. 

169.  (C.  344).     L.  0,20.     Alambra,  S.   Gesn. 
Aehnliches  Gelass. 

Fünfte  Gruppe. 

Erste  Abteilung:  mit  plastisch  erhobener  und  gra- 
vierter Verzierung: 


Cyprische  Vasen.  21 

170.  (C.  333).     H.  0,185.     ü.  o,33.     Dali,  S.  Cesn. 

Kanne  mit  schnabelförmigem  Henkel,  mit  zwei  Ringen 
am  Halse  und  einfachen  geschwungenen  Linien  in  Relief  auf 
dem  Bauche  vorn. 

171.  (C.  334).     H.  o,iS.     Cypem,  S.  Lang. 

Desgl.  mit  vertikalen  und  horizontalen  Streifen. 

172.  (C.  33i).     H.  0,16.     Cypem,  S.  Lang. 
Desgl.:  am  Halse  graviertes  Gitterwerk. 

17  3.     (C.  243).     H.  0,25.     Dali,  S.  Cesn. 

Aehnliche  Kanne  ohne  besonderen  Ausguss.  Verzierung 
wie  170. 

174.  (C.  242).     H.  o,23.     Cypem,  S.  Lang. 
Sehr  ahnlich. 

175.  (C.  336).     H.  0,16.     Cypem,  S.  Lang. 

Kugelige  Flasche  mit  engem  Halse  und  einem  Henkel; 
vertikale  Reliefstreifen. 

176.  (C.  241).     H.  0,215.      Cypem,  Schröder. 

Desgl.;  vorn  vertikales  Zickzackband  in  Relief. 

177.  (C.  338».     H.  0,115.     Dali,  S.   Cesn. 

Aehnlich. 

178.  (C.  335).     H.  0,09.     Cypern,  S.  Lang. 

Kleiner  einhenkliger  Topf  mit  weitem  Halse;  vertikale 
Streifen  in  Relief. 

179.  (C.  354).     H.  0,12.      Cypem,  S.   Lang. 

Gefäss  mit  Bügelhenkel  oben,  mit  schnabelförmiger  Tülle 
einerseits  und  einem  kleinen  plastischen  hockenden  Vier- 
füssler  andererseits.    Gravierte  Zickzackb'änder. 

180.  (C.  329).     H.  0,08.     Cypern,  S.  Lang. 

Kleines  bauchiges  einhenkliges  Gefäss;  lineare  Verzierung 
graviert.    Ausnahmsweise  ungefirnisst. 

Zweite  Abteilung:  mit  weiss  aufgemalter  Verzierung. 

181.  (C.  332).     H.  0,15.     U.  0,22.     Cypem,  S.  Lang. 
Lekythosahnliches  Gefäss;    am  Halse  wo  der  Henkel  an- 
setzt zwei  plastische  Ringe.    Schulter  und  Bauch  mit  Strichen 
(Zickzack,  Gitterwerk)  bemalt. 

182.  (TC.  3g3).    H.  o,i3.     U.  o,23.    Italien   oder  Sicilien.     S.  v.  Koller. 
Ganz    gleiches    Gefäss;    nur    die    Ringe    am    Halse   nicht 

plastisch,  nur  weiss  aufgemalt. 


••>■> 


Acl teste   Gattungen. 


183.  (TG.  38o).    H.  0,155.    U.  0,235.    Italien   oder  Sicilien.    S.Koller. 
Desgl. 

184.  (C.  337).     H.  0,18.     Cypern,  S.  Lang. 

Flaches  bauchiges  Flaschchen  mit  einem  Henkel,  ohne  Fuss 
mit  weissen  Strichen. 

185.  (TC.   i3i6).      H.   0,14;    Italien   oder  Sicilien,  Samml.  Koller. 
Aehnliches  Gefass;  lineare  Verzierung. 

186.  (C.  290).     H.  0,085.     Cypern,  Schröder. 

Schüsselchen  mit  zwei  Henkeln;  schräge  Strichverzierung. 

187.  (C.  351).     H.  0,14.     L.  0,16.     Dali,  S.   Cesn. 

Ochse  als  Gefäss;  OefYnung  oben  im  Kopfe;  wie  Cesnola- 
Stern,  Cypern,  Taf.  i5.    Weisse  Striche. 

188.  (C.  350).     H.  0,11.     L.  0,18.     Cypern,  S.  Lang. 
Desgl. 

Anhang:  Aus  schwarzem  Thon. 

189.  (C.  2571.     Dm.  0,12.     Dali,  S.  Cesn. 

Flache  Schale  aus  schwarzem  Thon,  Oberfläche  geglättet 
grauschwarz;  mit  der  Hand  gemacht;  die  Henkel  sind  Nach- 
ahmung von  Broncehenkeln  in  Gestalt  von  Lotosblüten  wie 
die  aus  Curium  bei   Cesnola-Stern,    Cypern,  Taf.  71  oben. 

190.  (TC.  5093).     H.  0,06.     Cypern,  Schönborn   1852. 

Kleiner  Topf  aus  grobem  schwarzem  Thone,  mit  der 
Hand  gemacht.     Henkel  gebrochen. 

191.  (TC.  5088).     H.  0,042.     Cypern,  Schönborn   1852. 
Desgl.  mit  einem  Henkel. 


IV.    Italisch-geometrische  Gattung. 

1.   Amphoren. 

192.  H.  o,36.  Vulci,  tenuta  di  Polledrara,  in  einer  tomba  a  camera 
colla  volta  a  botta,  1882.  In  demselben  Grabe  No.  193,  194  u.  1158, 
ferner  ein  unter  den  „Italischen  schwarzen  Vasen'',  verz.  Gefäss 
(vergl.   Index   der  FO.).  —  Intakt  bis   auf  den   einen   Henkel. 

Amphora  mit  gedoppelten  emporstehenden  Ohrhenkeln 
und  hohem  Fusse.  (Form  No.  3).  Matter,  blasser,  gelbrötlicher 
Thon;  matte,  rötliche  Firnisfarbe.  An  den  Henkelansatzen 
sind  Nagelköpfe  imitiert  Hals:  zahnartig  in  einander  greifendes 
textiles  Ornament.  Schulter:  gittergefüllte  Dreiecke;  dar- 
unter   am    Bauch:    strichgeiülltes  Vicrblatt,    auf  A   dreimal 


Italisch-geometrische   Gattung.  23 

und  zwei  Schwäne  dazwischen,  auf  B  zweimal  und  ein 
Schwan,  in  der  Mitte  gittergefüllte  Raute.  Darunter  Band 
gittergefüllter  Rauten;  darunter  Zickzack;  ebenso  am  Fuss. 

193.  H.  0,34,  mit  Deckel  0,37.     FO.  s.  zu   192. 

Aehnliche  Amphora;  doch  gehen  Hals  und  Schulter  all- 
mählich über  (Form  No.  4V  Dunklerer  rötlicher  Thon,  darüber 
jedoch  heller,  gelblichweisser,  etwas  schmutziger,  matter  Ueber- 
zug;  rote  matte  Firnisfarbe.  Schwerer,  plumper  als  192.  — ■ 
Hals:  gefüllte  Ellipsen  durch  geschwungene  Linien  verbunden. 
Schulter:  concentrische  Kreise  (mit  Zirkel).  Bauch:  zwischen 
den  Henkeln  (die  ohne  jene  Nagelköpfe)  gittergefüllte 
Dreiecke  und  auf  A  vier,  auf  B  zwei  Schwäne.  Darunter 
Zickzack. 

194.  H.  o,36,  mit  Deckel  0,39.     FO.  s.  zu   192. 

In  Form,  Technik  wie  193,  in  der  Dekoration  fast  ebenso; 
nur  zeigt  die  Schulter  gittergefüllte  Dreiecke  und  zwischen 
den  Henkeln  stehen  primitive  Mäandermotive  mit  Strichfüllung. 

195.  iTC.   i363).     H.  o,43.     U.   i,i3.     S.  Koller. 

Bauchiges  Gefäss  mit  zwei  breiten  Henkeln  (FormNo.  5)  von 
blassem  etwas  schmutzigem  Thone  mit  braunschwarzer  matter 
Firnisfarbe.  Schulter:  Zickzackmotive.  Bauch:  einfaches 
Flechtband.    Unten  grosse  Strahlen. 

196.  (384).     H.  0,385.     U.  i,i3.     Co  meto,  S.  Dor. 

Bauchiges  Gefäss  mit  zwei  horizontalen  Henkeln  am 
grössten  Durchmesser  (Form  No.  6).  Grober  grauer  Thon; 
schwarzer  Firnis,  worauf  mit  dunkelroten  Linien  an  der  Schulter 
Dreiecke,  am  Bauche  Quadrate  gezeichnet,  die  teilweise  (schach- 
brettartig) mit  Aveiss  gefüllt  sind. 

197.  (4341.     H.  o,36.     Corneto,  S.  Dor. 

Form  wie  196;  Firnis  jedoch  rot  verbrannt;  Thon  eben- 
falls rötlich.  Dreiecke  und  Quadrate  sind  nur  weiss  aufgemalt 
und  bedecken  (meist  verwischt)  das  Ganze. 

2.   Kannen. 

a)  Ohne  Strahlen  an  Schulter  oder  Bauch. 

198.  ITC.   1372».     H.  0,26.     U.  0,385.     Nola,  S.  Koller. 

Kanne  mit  kleeblattförmiger  Mündung  (Form  No.  7).  Matter 
blasser  graugelblicher  Thon,  brauner,  teilweise  rötlich  ge- 
brannter Firnis.  Sehr  einfache  Verzierung  mit  Zickzack  und 
Streifen,  sowie  am  Halse  dem  in  dieser  Gattung  sehr  beliebten 


24  Aelteste   Gattungen. 

Rechteck    in   dem  vier   Dreiecke   sich    befinden,    wovon    zwei 
mit  Firnisfarbe  gefüllt  sind. 

199.  (TC.    1287).      H.   0,21.     U.   0,50.      A.    Kgl.      S.,    also    wohl    Unter- 

italien  oder  Campanien. 

Dieselbe  Form,  doch  gedrückter;  Firnisfarbe  ganz  rot.. 
I  >eko ratio n  wie  198. 

200.  iTC.  602).     H.  0,205.     U.  o,C\     S.  Koller. 

Desgl.;  nur  horizontale  Streifen;  Hals  und  Mündung 
schwarz. 

201.  (TC.  606).     H.  o,23.     U.  0,59.     A.  Kgl.  S.,  vgl.  19g. 

Desgl.;  nur  Streifen;  an  Schulter  etwas  Zickzack  dabei. 

202.  1514).     H.  0,115.     u-  0,225.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  Thon  hellgelblich,  Firnis  matt  braunrot.  An  der 
Schulter  eine  Reihe  Gänse  nach  r.;  sonst  nur  Streifen. 

203.  H.   0,24.      U.    0,485.       Corneto,    „tomba    del    guerriero";     abg.: 

Mon.  d.  J.  vol.  X.,  tav.  Xc,  5. 

Kanne  mit  nach  unten  sich  erweiterndem  Halse;  Thon 
blass  und  fein;  der  gelbbraune  Firnis  abblätternd.  Drei- 
teiliger Henkel.  Hals:  Das  zahnartig  in  einander  greifende 
Ornament;  Schulter:  Reihe  von  Gänsen  nach  r.  (deren 
Korper  mit  schrägen  Strichen  gefüllt). 

204.  H.  0,21.     U.  0,35.     Bari,  S.  Koller. 

Kanne  mit  sehr  schlankem  Halse  und  niederem  Fusse^ 
Firnis  braunschwarz.  Hals  ,und  Schulter  mit  Zickzack  und 
gittergefüllten  Rautenbandern. 

205.  2641.     H.  0,29.     U.  0,59.     Corneto,  S.  Dor. 

Kanne,  an  deren  Hals  und  Schulter  Wellenlinien, 
ebenso  unten  am  Bauch,  wo  noch  S förmige  Ornamente  da- 
zwischen. 

206.  H.    0,105.       U.    0,16.       Corneto,    „tomba    del     guerriero";     abg. 

Mon.   d.   J.   vol.  X,  tav.  Xc,   12. 

Kannchen  mit  niederem  Hals  und  fast  cylindrischer  Mün- 
dung; concentrische  Kreise  (mit  Zirkel    auf  der  Schulter. 

207.  H    0,105.     Wie  206. 
Desgl. 

b)  Mit  Strahlen  an  der  Schulter. 

208.  (440).     H.  0,18.     U.  o,38.      Corneto,  S.   Dor. 

Etwas  plumpe  Kanne.  Thon  etwas  schmutzig,  matter 
brauner  Firnis.     Gefüllte  Dreiecke  und  Zickzack. 


Italisch-geometrische    Gattung.  25 

209.  (432).     H.  o,3o.     U.  0,52.      Corncto,  S.   Dor. 

Schlankere  Kanne  (Form  No.  7,1;  Firnis  sehr  abgerieben. 
Am  Hals  einfaches  Flechtornament;  Bauch:  nur  Streifen. 

210.  <  1 193).      H.  o,3o.     U.  0,52.      Corneto,  S.   Dor. 

Gleiche  Kanne;  Thon  hellgrünlich  glatt;  feine  Zickzack- 
streifen. 

211.  \3ö).      H.  0,21.     U.  0425.     Corneto,  S.   Dor. 
Fast  ebenso  wie  210. 

212.  (1197)-     H.  0,25.     U.  0,465.   Corneto,  S.   Dor. 

Ausser  an  der  Schulter  auch  am  Halse  Strahlen;  auf 
denen  der  Schulter  weiss  aufgemalte  -Sternchen:  weisser 
Wellenstreif  auch  auf  dem  Firnis  am  Fusse. 

c    mit  Strahlen  an  Schulter  und  am  Fusse. 

213.  iTC.  14051.    H.  o,33.    U.  0,57.    Cam  panien  oder  Unter-It.;  S.  Koller. 
Zwischen  den  grossen  Strahlen  des  Fusses  und  denen  der 

Schulter  Schachbrett;  Hals  wie  198. 

214.  270).      H.  0,34.      U.  0,64.      Corneto,  S.   Dor. 

Aehnlich;   am  Bauch   nur  feine  Streifen  mit  breiten  Run 
dem  wechselnd. 

215.  H.  o,3o.     U.  0,55.     Corneto,  S.   Dor. 

An  Hals  und  Henkel  die  mit  den  Spitzen  sich  berührenden 
gefüllten  Dreiecke  wie  198).  Um  den  Bauch  ein  mehrmals 
wiederholtes  singul'äres  Ornament,  aus  je  zwei  verbundenen. 
an  den  Enden  gekrümmten  Ranken  bestehend:  vielleicht  ist 
ursprünglich  ein  Wassertier  gemeint. 

216.  TC.    1  j.o3i.      H.  0,34.     U.  0,55.      Bari,  S.   Koller. 

Die  Strahlen  unten  am  Bauch  sehr  lang;   an  der  Schulter 

jedoch  keine;  statt  deren  drei  schwimmende  Fische  nach  r. 
mit  einzelnen  weiss  aufgemalten  Strichen.  Punktrosetten 
füllen. 

3.  Näpfe. 

217.  }?5'.      H.  0,105.      Dm.  °>i32.     Vulci,  S.  Dor.     Der  schmutzig  grau- 

liche   Thon    und     braunrote     matte    Firnis     der    gewöhnlichen 
italischen   Technik. 

Napf  mit  besonderem  etwas  eingezogenen  doch  vertikalen 
Mündungsstück,  offenbar  zur  Aufnahme  eines  Deckels  be- 
stimmt (Form  No.  72;.  Gefirnisst  bis  auf  den  Streif  zwischen 
den  Henkeln,  wo  durch  Vertikalstriche  abgeteilte,  mit  Zick- 
zack gefüllte  Abteilungen. 


26  Aelteste   Gattungen. 

218.  i.TC.   1270).     H.  0,075.      Dm.  0,095.     S.  Koller. 
Desgl.;  der  Firnis  etwas  glänzender. 

219.  (437).     H.  0,10.     Dm.  0,11.     Vulci.      S.  Dor. 

Wie  217;  als  Ornament  auch  die  gefüllten  mit  der  Spitze 
sich  berührenden  Dreiecke. 

220.  (TC.  4591.     H.  0,105.     Dm.  0,12.     S.  Koller. 
Desgl.;  einfache  Wellenlinie  als  Verzierung. 

221.  (TC.  454).     H.  0,10.      Dm.  0,125.     S.  Koller. 

Desgl.;  doch  das  Mündungsstück  schon  nach  aussen 
etwas  schräge.  Leere  durch  Vertikalstriche  getrennte  Ab- 
teilungen. 

222.  (TC.   14001.      H.  0,065.     Dm  0,095.     Nola.     S.   Koller. 
Desgl.;  nur  Horizontalstreifen. 

223.  112681.     H.  0,07.     Vulci.     S.  Dor. 
Desgl.;  unten  grosse  Strahlen. 

224.  iCorn.  74).      H.  0,06.      Dm.  0,14.      Corneto,  „tomba   del   guerrlero". 

Abg.  Mon.  d.  J.  X,  tav.  X  c,   1. 

Flacherer  Napf  mit  demselben  Mündungsstück,  doch 
kleinen  Henkeln.  Nur  Zickzack  zwischen  den  letzteren,  nach 
unten  Streifen. 

225.  (Com.  73).      H.  0,065.     Dm.  0,15.     Von   ebenda.     Abg.   ibid.  Xc,   1  a. 
Desgl.;  Hakchenreihe  an  der  Schulter. 

226.  (Com.   751.      H.  0,05.      Dm.  0,115.     ^on    ebenda.     Abg.   ibid.   Xc,   ib. 

Desgl.;  wie  224. 

227.  iCorn.  84).      H.  0,055.      Dm.  0,09.     Von    ebenda.     Abg.   ibid.  Xc,  8 

und   Xd,  22. 

Napf  ohne  das  Mündungsstück,  mit  horizontalen  Henkeln 
(Form  No.  98);  auf  dem  Streif  zwischen  den  letztern  jederseits 
sechs  Gänse  nach  r.,  das  Uebrige  gefirnisst.     Firnisfarbe  rot. 

228.  229.    230.     (Com.  77—79).     Von  ebenda.     Abg.  ibid.  Xc,  10. 
Drei  kleine,  nur  in  den  Massen  wenig  verschiedene  Napfe 

ohne  Fuss  und  Henkel,  alle  mit  Streifen,  unten  voll  gefirnisst. 

231.     (Com.  761.     H.  0,07.      Dm.  0,12.     Von   ebenda  Abg.   ibid.  Xc,  6  und 
Xd,  23a.  b. 

Henkel-  und  fussloser  Napf;  unten  voll  gefirnisst;  nach 
oben  drei  Streifen,  zwei  mit  strichgefüllten  Dreiecken;  zu 
oberst  Gänse  nach  r. ;  Technik  abweichend,  indem  die  fast 
glanzlose  rote  Firnisfarbe  regelmässig  in  Ornamenten  und 
Figuren  abwechselt  mit  violet  schwarzer  matter  Farbe.  Dazu- 
gehörig ein  Deckel  mit  Knopf  (Dreiecke  u.  dgl.)  von  0,1 3  Dm. 


Italisch-geometrische   Gattung.  27 

23  2.     (Com.  82).     H.  0,04.      Dm.  0,085.     Von   ebenda.     Abg.   ibid.  X  c,  9. 

Desgl.,  ohne  Deckel;  oberer  Streif  nur  einfaches  Mäander- 
motiv. 

2  33.      (263).     H.  0,105.      Dm.  0,095.     Vulci.      S.   Dor. 

Napf  mit  vertikalen,  je  aus  zwei  sich  oben  kreuzenden 
Stäben  bestehenden  Henkeln.  Schachbrettgefüllte  Rauten  in 
dem  Streif  zwischen  den  Henkeln. 

234.     (271).      H.  o,i3.      Dm.  0,11.     Vulci.   S.  Dor. 

Napf  mit  einfachen  breiten  vertikalen  Bandhenkeln  (Form 
No.  j3).    Mit  Gitterwerk  gefüllte  Rauten. 

234a.  H.  o,i3.  Vulci,  Polledrara,  aus  einer  tomba  a  cassone, 
zusammen   mit   den   im   Index  der  FO.   genannten  Vasen,   1882. 

Einhenkliger  Napf  ungefähr  der  Form  No.  81.  Die 
Schulter  mit  übereck  gestellten  mit  gekreuzten  Strichen  ge- 
füllten Quadraten  die  durch  vertikale  Linien  getrennt  sind, 
bemalt. 

4.  Verschiedene  Formen. 

23  5.     11191).      H.  0,19.     U.  o,63.     Vulci,  S.   Dor. 

Schüssel  ohne  Henkel  mit  hohem  Fusse  (Form  No.  74);  oben 
durch  Vertikalstriche  getrennte  zickzackgefüllte  Abteilungen; 
sonst  mit  Streifen  und  gefirnisst.     Firnisfarbe  sehr  matt. 

235  a.  H.  u.  Dm.  0,20.  Vulci,  Polledrara,  aus  einer  tomba  a  cas- 
sone zusammen  mit  234a  und  den  im  Index  der  FO.  ge- 
nannten Vasen,  1882. 

In  Technik  und  Dekoration  mit  235  völlig  übereinstimmend. 

236.     (TC.  4851.     H.  0,115.     u-  °P9-     Nola.     S.  Koller. 

Desgl.,  doch  der  Bauch  mit  scharfem  Absatz  (Form  No.  ~5). 
Zwei  Löcher  nebeneinander  im  Rand  (zum  Deckelaufbinden). 
Nur  Zickzackverzierung.     Rote  Firnisfarbe. 

2  3  7.      (TC.  477>.      H.  0,025.      Dm.  o,i3.      Nola.      S.   Koller. 

Flaches  fussloses  Schüsselchen  mit  breitem  horizontalem 
Rande,  in  welchem  zwei  Löcher  nebeneinander  zum  Auf- 
binden eines  Deckels  (Form  No.  78).  Nur  Streifen,  auf  dem 
Rande  schräge  Striche. 

238.  (TC.  3711.      H.  0,055.      Dm.  o,i3. 
Desgl. 

239.  (TC.  2691.     H.  0,07.     Dm.  0,20.     Nola.     S.  Koller. 

Flache  Schüssel  mit  zwei  horizontalen  Henkeln.  Nur 
Wellenstreif. 


2g  Aelteste  Gattungen. 

240       (Com    71).     Dm.  0,21.     Corneto,    „tomba  del   guerriero."     Abg.: 
Mon.    d.    J.    vol.   X,    tav.    Xc,    3,    ungenau,    da    der    teilweise 
bedeckende  Kalksinter  die  Zeichnung  undeutlich  machte. 
Flache  henkellose  Schüssel;    auf  dem  horizontalen  Rande 
oben  vier  durch  Gruppen  vertikaler  Striche    (mit  ansetzenden 
Punkten)  getrennte  Abteilungen,  die  mit  horizontalen  Zickzack- 
linien  gefüllt;    dies    mit    weisser  Farbe    auf  den  Firnisgrund 
aufgemalt.   Auf  der  Unterseite  gittergefüllte  Rauten  mit  geraden 
Strichen  abwechselnd,   mit  der  gewöhnl.  rötlichen  Firnisfarbe. 

241.     (Corn.  72).     Dm.  0,21.     Von  ebenda.     Abg.:  ibid.  Xc,  4,  nicht  ganz 
genau. 

Desgl.;  auf  dem  Rande  weiss  aufgemalt  viermal  Gruppen 
vertikaler  Striche,  ferner  viermal  Felder  die  durch  die  zwei 
mit  der  Spitze  sich  berührenden  gefüllten  Dreiecke  begrenzt 
sind;  in  den  Feldern  je  ein  Schwan  (Gans)  aufgemalt.  Die 
Unterseite  mit  gittergefülltem  Rautenstreif. 

242.  (Corn.  70).     Dm.  0,18.     Von  ebenda.     Abg.:  ibid.  Xc,  2. 

Desgl.  doch  mit  zwei  Henkeln.  Nur  Streifen.  Ohne  auf- 
gesetztes Weiss. 

243.  (^752)-      H.  0,10.     Dm.  0,245.      Castel    Nu  ovo    di   Porto    in    der 

Sabina,  1880  (vgl.  Index  der  FO.). 
Tiefe  fusslose  Schale  ohne  Henkel  mit  dem  gew.  rötlichen 
Firnis,    darauf  Streifen  und    sog.   laufender   Hund   weissgelb 
aufgemalt. 

244.  H.  o,i3.      L.  o,23.      Corneto,  „tomba   del   guerriero".     Abg.:   Mon. 

d.'  J.  X,  Xc,  7  und  Xd,  21. 
Gussgefäss  in  primitiver  Tiergestalt  mit  drei  plumpen 
Beinen,  oben  mit  einem  Bügelhenkel;  hinten  Oeffnung  zum 
Füllen,  vorn  Ausguss  in  primitivem  Pferdekopf.  Verzierung 
mit  einem  Streifen  strichgefüllter  Dreiecke  und  einem  mit 
Gänsen  nach  r. 

245.  (TC.   1433).     H.  0,135.     U.  o,3o.     Nola.       S.    Koll.      Thon    gelblich, 

Firnis  braun. 
Seltsames  Giessgefass  (Form  No.  77),  eine  Kugel  mit  Aus- 
gussröhre,   einem    Henkel    und    hohem    Fuss.     Im   Boden    ist 
eine  enge  Oeffnung.    Etwas  wirre  lineare  Verzierung. 

246.  (TC.   270).      H.  0,08.     U.  0,48.     S.  Koller.     Der  gew.    mattrote    Firnis. 

Dreifüssige  henkellose  Schale  (Form  No.  76).  Am  Rande 
zwei  Löcher"  für  einen  Deckel.  Unten  einige  Strahlen,  nach 
oben  Zickzackstreifen. 


Apulisch-geometrische   Gattung.  m j 

246a.  H.  o,i3.  Vulci,  Polledrara,  tomba  a  cassone,  zusammen  mit 
234a,  235a,  und  den  im  Index  der  FO.  gen.,  1HS2.  Thon  glatt- 
gelblich;  Firnisfarbe  rotbraun. 

Büchse,  ungefähr  der  Form  No.  104,  doch  ohne  Fuss;  der 

Deckel  fehlt;  der  angeblich  zugehörige  ist  vielmehr  eine  kleine 

unbemalte  henkellose  Schale.     Die  Schulter  der  Büchse  zeigt 

abwärts  gerichtete  Strahlen;  unten  grosse  Strahlen  nach  oben. 

247.  1500).  H.  0,09.  Vulci.  S.  Dor.  Aus  Stücken  und  teilweise  er- 
gänzt.    Firnis  schwarz. 

Kleine   Amphora;    an  Schulter  und  Hals,  die  in  einander 

übergehen,  jederseits  ein  primitiver  Vogel  nach  r. 


V.  Apulisch-geometrische  Gattung. 

1.   Amphoren. 

248.  H.  0,22.     O.  Dm.  0,24;  grossenteils  von   Kalksinter  bedeckt. 
Bauchiges,    fussloses    Gefass    mit    weiter    trichterförmiger 

Mündung,  zwei  emporstehenden  Henkeln  und  an  den  beiden 
anderen  Seiten  zwei  emporstehenden  Ansätzen  (Form  No.  8). 
Bemalt  mit  der  hier  gewöhnlichen  matten,  schwarzen  und  roten 
Farbe;  Rundbogenlinien  an  der  Innenseite  der  Mündung,  ein- 
fach lineare  Verzierung  an  der  Schulter. 

249.  (TC.   i365).     H.  0,25.     O.  Dm.  0,27.     S.  Koll. 

Desgl.;  die  Ansätze  beiderseits  gesichtsartig  behandelt  mit 
nasenartigem  Vorsprung  und  Kreisen  als  Augen). 

250.  12428).     H.  0,185.     O.  Dm.  0,215.     Canossa,  1874. 

Desgl.;  die  Ansätze  einfach.  An  der  Schulter  einfache  ge- 
brochene Linien,  schräge  Striche  u.  dgl.,  flüchtig.  Das  Rot 
sehr  dunkel,  fast  braun. 

251.  ^TC.   i3Ö2j.     H.  o,3i.     O.  Dm.  o,23.      Grossenteils   von  Sinter  bedeckt. 

Aehnliches  Gefäss,  doch  die  Mündung  bedeutend  niedriger, 
der  Bauch  tiefer,  die  Henkel  höher  an  der  Schulter;  ohne  die 
Ansätze.  Die  Bemalung  (concentrische  Kreise,  verschie- 
den gefüllte  Rauten,  vertikale  Striche  etc.)  bedeckt  in  drei 
durch  horizontale  Bänder  getrennten  Abteilungen  (oberer, 
mittlerer  und  unterer  Teil)  die  Vase. 

252.  H.  o,33.     O.  Dm.  o,3i;  viel  sinterbedeckt. 

Desgl.;  doch  die  Henkel  horizontal;  Verzierung  in  der- 
selben Weise. 


3o  Aelteste   Gattungen. 

2  53.     H.  0,125.     U.  0,41.     S.  Koll.     Ornamente  vielfach   abgerieben. 

Kleines  Gefass,  mit  ganz  kleiner  Mündung  und  horizon- 
talen Henkeln  (Form  No.  88).  Thon  rötlich.  An  der  Schulter 
grosse  gittergefüllte  Kreise,  unten  Rundbogenlinien. 

254.      (2618).      H.  0,245.      Dm-  °>255-      Bari,   1878.      Teilweise   sinterbedeckt. 

Form  ähnlich  248  ff.  doch  mit  hohem  Fusse  und  niederer 
Mündung  (Form  No.  9),  die  vertikalen  Henkel  oben  eingekerbt, 
daran  Sterne  aufgemalt.  Verzierung  der  oberen  Vasenhälfte 
mit  grossem  einfachem  linear  gefüllten  Mäander,  der  unteren 
mit  linearen  vertikalen  Elementen;  am  Fusse  kammartiges 
Ornament,  auf  dem  Mündungsrande  bereits  das  Stabornament. 

2  55.     (TC.   14061.     H.  0,285.     U.  0,85.     Farben   vielfach   abgerieben. 

Entwickeltere  Form,  mit  niederem  Fuss,  kurzem  verti- 
kalen Halse  und  hohen  vierteiligen  Ohrenhenkeln.  Der 
Thon  rot,  doch  matt;  die  Farben  wie  gewöhnlich.  Hals: 
Doppelte  Zickzacklinie;  Bauch:  Grosse  gittergefüllte  Rauten. 
Unten  bereits  kurze  Strahlen. 

25  6.     (TC.  1370).     H.  0,27.     A.  Kgl.  s! 

Der  Amphora  a  colonnette  ähnlich,  d.  h.  die  (wie  ge- 
wöhnlich flachen)  Vertikalhenkel  sind  mit  dem  Rand  der 
kurzen  (doch  noch  trichterförmigen)  Mündung  durch  eine 
horizontale  Scheibe  verbunden;  mit  hohem  Fuss.  Die 
gewöhnliche  Technik  der  Gattung  (heller  Thon,  schwarz- 
violete  Farbe,  doch  kein  RotA  Oben  auf  der  Mündung  Strahlen; 
am  Bauche  oben  und  unten  horizontale  Bänder,  mitten 
durch  vertikale  Striche  gefüllte  Abteilungen;  von  Ornamenten 
nur  kleine  Häkchen. 

2.   Einhenklige  Schalen  und  Näpfe. 

257.  (TC.   1423).       H.  0,045,   mii  Henkel  0,12.      Dm.  0,17.      Bari,    S.   Koll. 

Schale    mit  breitem,   hohem,    oben    eingesenktem   Henkel 

1  Form  No.  79).  Aussenverzierung  hauptsächlich  aus  Rundbogen. 
Innen  zwei  vollgemalte  mit  der  Spitze  in  einander  gehende 
Dreiecke,  doch  mit  den  der  Gattung  eigenen  kleinen  Strichen 
und  Häkchen. 

258.  (TC.   1421).     H.  0,12.     Dm.  0,16.     Bari,  S.  Koll. 

Desgl.;    Henkel   noch   reicher,    mit   zwei   durchbrochenen 
Ringen.    Aussen  besonders  Rauten;  innen  wie  ib~. 

2  59.     (TC.   1420).     H.  0,12,    mit  Henkel  0,18.      U.  o,38.      Ceglio,    S.   Koll. 

Tiefer  Napf  mit  engerer  Mündung,  breitem,  hohem,  oben 


Apulisch-geometrische  Gattung.  3l 

eingekerbten  Henkel  (Form  No.  8oj;  der  letztere  sowie  der  ganze 
Bauch  reich  verziert  (Kreise,  Rauten,  einlacher  Mäander  u.  a.). 
Ohne  Rot,  nur  Schwarz,  mit  feinem  Pinsel  aulgetragen;  der 
Thon  gelblich. 

260.  (TC.   1410).     H.  0,1 3.     O.  Dm.  0,10.     Bari,  S.  Koll. 

Desgl.,  doch  mit  niederem  Fuss  und  etwas  weiterer  Mlin  - 
düng  (Form  No.  81);  Gitterwerk  in  der  oberen,  Rundbogen 
in  der  unteren  Hälfte.  Nur  Schwarz,  doch  geringere  Aus- 
führung als  259. 

261.  (TC.  3gi).      H.  0,20  mit  Henkel.      S.   Koller.     Sinterbedeckt. 

Desgl.;  flüchtige,  einfache,  lineare  Ornamente;  mit  Rot. 

262.  iTC.  368).     H.  0,12  mit  Henkel.     S.  Koller. 

Desgl.;  Rundbogen.  Gröbere  Technik;  mit  Rot,  das  be- 
sonders lebhaft. 

263.  (TC.  378).     H.  0,14.     S.  Koll.     Sinterbedeckt. 

Desgl.,  doch  mit  niederm  Henkel;  Rundbogen  und  Streifen. 
Nur  Schwarz;  gering. 

264.  (TC.  1286).     H.  0,14.     S.  Koll. 

Mit  höherem  Hals  (Form  No.  82);  nur  Streifen  mit  Rot. 

2  65.     (TC.   14271.     H.  0,105.     Bari,  S.  Koll. 

Kürzerer  Hals,  ebenfalls  breiter  niederer  Henkel,  auf  dem 
Rauten.    Streifen  und  unten  Rundbogen.     Mit  Rot. 

3.   Verschiedene  Formen. 

266.  (TC.   i3(j3).     H.  0,11.     Bari,  S.   Koll. 

Kugliges  Gefass  mit  besonderm  Ausgusscylinder  und 
Bügelhenkel  (Form  No.  83).  Auf  der  Schulter  Gitterwerk. 
Mit  Rot  das  sehr  dunkel. 

267.  (TC.  12971.     H.  o,i3.     S.   Koll. 

Aehnlich,  der  Bauch  nach  oben  zugespitzt;  etwas  blass- 
roter geringer  Thon.     Nur  Streifen. 

268.  (TC.  12921.     H.  0,18.     S.  Koll. 

Aehnlich;  dem  nach  oben  gebognen  Ausguss  entspricht 
hinten  ein  emporstehendes  Ende  (Form  No.  84);  Verzierung 
sehr  einfah. 

269.  (TC.  3971.    H.  0,10. 

Aehnlich;  der  Bügelhenkel  geht  von  hinten  nach  der 
Spitze  der  Mündung  selbst.     Einfache  Streifen. 


3  2  Aelteste   Gattung. 

2  70.        1. 1583).        H.     0,12.       Aus      römischem     Kunsthandel      i83+      durch 
Gerhard. 

FUsschen     mit     cylindrischer    emporgerichteter    Mündung 

(Form  No.  85);  breite  rote  Streifen  von  schwarzen  Linien  ein- 

gefasst;  Kreuze.     Der  Thon  ziemlich  rot. 

271.  (TC.   1374).     H  0,115;  angebl.  Nola,  S.  Koll. 
Seltsames     Giessgefass      mit     siebförmig     durchlöchertem 

Ausguss,  mit  dem  gewöhnlichen  breiten  ;hohen  Henkel  und 
noch  einer  besondern  Handhabe  (Form  No.  86).  Der  gewöhnl. 
helle  Thon;  einfach  linear  verziert;  mit  Rot. 

272.  (TC.  386).     H.  0,75.     Dm.  0,10.     S.  Koll. 
Napf     mit     zwei     kleinen     zusammengerollten     Henkeln 

;Form  No.  87);  Thon  rot,  lineare  Verzierung  mit  Rot;  unten 
concentrische  Kreise. 

27  3.     (TC.  5894).     H.  0,315.     U.  0,07.      S.   Pourtales,  1865. 

Feldflasche,  zum  Aufhangen  (Form  No.  10)  mit  zwei 
Henkeln  an  der  Stelle  des  grössten  Durchmessers  und  zwei 
kleinen  Ansätzen  an  der  Mündung;  der  helle  Thon;  Verzierung 
ohne  Rot,  schräge  Streifen  und  Punkte,  grosses  Schachbrett 
u.  dgl. 

274.  (TC.   i3oo).     H.  0,10,     ü.  o,43.     S.  Koll. 
Aehnlich,  doch  die  Henkel  am  Halse,  und  unten  Ansätze 

zum  Aufstellen  der  Flasche  (Form  No.  11);  der  Thon  rot,  fein, 
einfache  Kreisverzierung,  ohne  Rot,  nur  mit  dem  gewöhnlichen 
Violetschwarz;  jedoch  einige  Streifen  mit  sonst  in  dieser 
Gattung  nie  vorkommender  braunschwarzer  Firnisfarbe. 

4.   Isolirt. 

275.  (TC.   1371).     H.  o,3i.     U.  0,675.     Bari,  S.   Koll. 
Kanne  (Form  No.  18,  doch  ohne  die  Rotelle;  von  mattem 

hellgelbem  Thon.  Am  Halse  sowohl  als  am  Bauche  unten 
unausgefüllte  Strahlen  im  Kontur;  an  der  Schulter  wieder- 
holtes radförmiges  Ornament  (wie  oben  No.  52);  um  den 
Bauch  umlaufender  Streif;  Zug  von  fünfzehn  Kriegern  nach 
1.  in  der  Art  der  geometrischen  Vasen  voll  aufgemalt,  mit  sog. 
Vogelsgesichtern;  weisse  Punkte  bezeichnen  die  Augen;  einige 
wenden  sich  um;  alle  sind  nackt  und  tragen  weder  Schwert 
noch  Helm,  nur  einen  Rundschild;  je  eine  Schildhälfte  ist 
braun  oder  rot  bemalt,  die  andre  zeigt  auf  Thongrund  einen 
Doppelhammer;  die  Nägel  des  Randes  durch  weisse  Punkte 
angedeutet.  —  Mit   brauner  Firnisfarbe    sind    an  dem  Gefässe 


Altapulische  Gefässc.  33 

nur  die  horizontalen  trennenden  Streifen,  der  Fuss,  sowie  die 
eine  SchildhaUfte  meist  und  die  raumfüllenden  kleinen  Kreuze 
gemalt;  alles  Uebrige  mit  matter  dunkelroter  Farbe.  —  Auf  dem 
Rücken  des  breiten  Henkels  ein  nackter  Mann  ganz  im  primi 
tiven  Stile  der  geometrischen  Vasen. 

5.  Anhang:  Altapulische,  doch  vorwiegend  vegetabilisch 

verzierte  Gefässe. 

2  76.     (1995).     H.  0,225.     S.  Ingenheim. 

Amphora  mit  sog.  Rotellen  an  den  hohen  Henkeln  (Form 
No.  14;;  blasser  graugelber  Thon,  braunrote  Firnisfarbe;  geo- 
metrische Dekoration.  Am  Halse  Reihe  primitiver  Vogel  nach 
r. ;  Schulter:  je  drei  vertikale  Streifen  der  gefüllten  mit  der  Spitze 
zusammenstossenden  Dreiecke,  darunter  gegitterte  Rechtecke. 

2  7  7.      »2427).     H.  0,205.     U.  0,65.     Canossa,  1874. 

Dieselbe  Form;  am  Hals  die  dieser  Gattung  eigene  Art 
kleiner  Lotosblüten;  Schulter  desgl.;  der  Bauch  zeigt  in  recht- 
eckigen Feldern  abwechselnd  einen  Stern  (nebst  flatternden  pri- 
mitiven Vögeln[?]j  und  abwärts  gerichtete  offene  Palmette.  Unten 
Strahlen.  Thon  der  gewohnliche  matte  helle,  Farbe  jedoch 
nicht  Firnis,  sondern  mattes  Violettschwarz  und  Dunkelrot. 

278.  (TC.   i38i).      H.  0,25.      Bari,  S.   Koller. 

Dieselbe  Form;  am  Halse  eine  Art  Netzornament  mit 
Epheublattchen;  Bauch:  in  den  rechteckigen  Abteilungen 
wechseln  Lotosblüten,  offene  Palmetten  und  Blättchenstern. 
Auf  den  Henkeln  Doppelreihe  feiner  spitzer  BlUttchen. 
Braunschwarze  Firnisfarbe. 

279.  (TC.   14251.     H.  0,185.     O.  Dm.  0,12.     Angebl.  Nola,  S.  Koller. 
Kelch  auf  hohem  Fusse  (Form  No.  92);  mit  dunkelbraunem 

glänzendem  Firnis  auf  dem  hellgrauen  Thone:  Schachbrett 
am  Stamme  des  Fusses,  Palmetten  und  Lotosband  auf  dem 
Bauche,  feiner  Blattkranz  an  der  Unterseite  des  Kelches  wie 
des  Fusses. 

280.  iTC.   i2o3).     H.  0,15.     Dm.  0,21.     S.   Koller. 

Korbartiges  Gefass  ;Form  No.  91),  darauf  mit  roter  Firnis- 
farbe im  oberen  Streifen  abwärts,  im  unteren  aufwärts  ge- 
richtete Lotosblüten  und  Palmetten. 

281.  (TC.   1204).      H.  0,18.      Dm.  0,285.     S.   Koller. 

Desgl.;  Epheuranken  im  oberen,  Schachbrett  im  unteren 
Streifen. 

3 


34  Aelteste   Gattungen. 

282.  (TC.  5021.     H.  0,205.     O.   Dm.  0,195.  S.   Koller. 

Desgl.,  doch  viel  schlanker;  bis  auf  einige  Streifen  ganz 
(braunrot)  gehrnisst. 

283.  (2341).     H.  0,135.      Gerhards  Nachl.. 

Kantharosartiger  Napf  mit  zwei  hohen  Henkeln  Torrn 
No.  93);  mit  brauner  Firnisfarbe  Lotosblüten  und  Palmetten 
abwärts  gerichtet. 

284.  H.  0,12.      Bari,   S.   Koller.     Teilw.   sinterbedeckt. 

Desgl.;  liegende  Palmetten. 

285.  (TC.   1281).     H.  0,135. 

Desgl.;  aufrecht  stehende  Palmetten;  der  gewöhnliche  hello 
Thon  und  braune  Firnis. 

286.  (TC.   1375).     H.  0,15.    Angebl.  Avella.     S.   Koller.    Etwas   übermalt. 

Desgl.;  Stabornament. 

287.  (2o3).     H.  0,14.     Dm.  0,21.     Bari,  S.   Koller. 

Drei  durch  einen  Bügelhenkel  verbundene  Napfe  mit 
Deckel  (Form  No.  94);  Verzierung  nur  durch  Doppelreihen 
feiner  Blattchen.     Braune  Firnisfarbe. 

288.  (TC.    1429).      Dm.  0,15.      Bari,  S.   Koller. 

Einhenklige  Schale  mit  Deckel  (Form  No.  89),  auf  welchem 
der  feine  Blättchenkranz.  Braune  Firnisfarbe,  graugelbli.her 
Thon. 

289.  (TC.   12021.     H.  0,37.     U.   1,01      S.  Koller. 
Schlauchförmiges    Gefass    mit    einer    offenen    und    einer 

durch  ein  Sieb  verschlossenen  Mündung  sowie  Bügelhenkel 
(Form  No.  12),  aus  dem  gewöhnlichen  graugelben  Thon,  die  Ver- 
zierung jedoch  in  matter  violettbrauner  Farbe  und  einigem  Rot; 
horizontale  Streifen  überziehen  die  obere  Hälfte  mit  welligen 
oder  rankenförmigen  Motiven;  vertikale  Ranken  gehen  nach 
unten. 

290.  (190).     H.  0,395.      Dm.   unten  0,15.      Ceglio,   S.   Koller. 

Hoher  Untersatz  mit  kleiner  Schale  oben,  wahrscheinlich 
Thymiaterion  (Form  No.  i3);  mit  linearen  Motiven,  Gitterwerk, 
auch  Wellenornament  verziert.  Technik  wie  289,  doch  mit 
Dunkelrot  nur  wenige  Streifen,  viel  aber  mit  Rosarot. 

291.  (191).     H.  0,34.      Dm.   unten   0,15.      Ceglio,   S.   Koller. 

Desgl.;  auch  sternförmige  Ornamente.  Sehr  wenig  über- 
dies verblasstes)  Rot. 

292.  (189).     H.  0,195.     Pomaria,  S.  Koller. 

Aehnlich  (Form  No. 90),  mit  drei  Beinen;  vertikaler  Mäander 
mit  gutem  braunschwarzem  Firnis  auf  rötlichem  Thon. 


A.ltrhodische   Vasen.  35 


VI.    Altrhodische  Vasen. 

Erste    Gruppe. 

293.  (Dil.  9).     H.   o,n.     Dm.  0,25.      Kamciros,  1881.      Ein  grosser  Teil 

der  einen  Seite   sowie  der  vorauszusetzende  niedere  Fuss  fehlen. 

Bauchige  Schüssel  (Form  No.  93),  in  der  gewöhnlichen 
Technik  dieser  Gruppe;  der  Firnis  teilweise  rot  verbrannt. 
Innen  ganz  gelirnisst  und  darauf  horizontale  dunkelrote  von 
zwei  weissen  Linien  umfasste  Streifen  aufgemalt.  Aussen :  in 
der  unteren  Hälfte  grosse  weitstehende  Strahlen,  in  der  oberen 
ein  Mittelfeld,  darin  eine  Gans  nach  r.  im  geometrischen 
Stile  mit  Gitterwerk  gefüllt,  oben  kurze  Strahlen  oder  Zacken. 
r.  und  1.  Rosette  aus  dicken  durch  feine  Striche  mit  dem 
Centrum  verbundenen  Punkten;  die  kleineren  Seitenfelder 
zeigen  gittergefüllte  Raute. 

294.  H.   0,095.      L.   0,18.      Rhodos,   1834  durch   Gerhard:  teilweise   noch 

sinterbedeckt   und   abgerieben. 

Gefäss  in  Form  eines  primitiven  Widders,  mit  einer  cylin- 
drischen  durch  einen  Bügelhenkel  mit  dem  Rücken  verbun- 
denen Mündung  oben  und  einer  kleinen  Oeffnung  im  Maule. 
Verzierung    durch  Streifen    die  mit  schrägen  Strichen    gefüllt. 

Zweite  Gruppe. 

295.  (Bil.  10).    H.  o,3o.     Dm.  o.3o.     Kameiros,   1881.     Aus   Stücken,   doch 

fast  ganz   vollständig. 

Bauchige  Kanne  (Form.  No.  i5)  von  im  Bruche  schmutzig 
rotem  Thone,  mit  (der  Technik  dieser  Gruppe  entsprechend 
einem  Ueberzuge,  der  hier  Aveissgelb  fest  glatt  und  glänzend  ist; 
die  braunschwarze  Firnisfarbe  ist,  wo  sie  dünn  aufgetragen  ist, 
gelblich.  Der  Henkel  ist  vierteilig  und  an  seiner  Aussenseite 
mit  Gitterwerk  und  Punkten  darin  verziert;  von  seinemunteren 
Ansätze  laufen  sieben  Strahlen  aus,  an  seinem  obern  befinden 
sich  zwei  Scheiben  (Rotelle)  mit  in  Konturen  gezeichneter 
Rosette.  Alle  Malerei  ist  ohne  gravierte  Linien  und  ohne  auf 
gesetztes  Rot  ausgeführt,  also  nur  mit  gepinselten  Konturen 
und  Füllungen.  Am  Halse  befinden  sich  drei  Streifen:  zu 
oberst  einfaches  Schlingornament,  wie  alle  Ornamente  etwas 
ungleich  und  unsicher  ausgeführt;  dann  Felder  mit  unregel- 
mässigem Rautenornament  und  Sternen;  endlich  einfaches 
Flechtband.     Um    die    Schulter    zieht    sich    der    durch    den 

3* 


36  Aelteste  Gattungen. 

Henkel  getrennte  Hauptbildstreif  von  symmetrischer  Anlage: 
mitten  grosses  Ornament,  in  der  Hauptsache  bestehend  aus 
einer  auf  Stengeln  mit  Voluten  aufsitzenden  Lotosblüte  von 
der  zwei  andere  Blüten  nach  r.  und  1.  herauskommen ; 
Füllungen  geometrisch-textil.  Zu  beiden  Seiten  je  ein  Greif 
auf  den  Hinterbeinen  sitzend  im  Typus  der  Olympischen 
Bronzegreife,  mit  der  Locke  an  der  Seite,  dem  spitzen  Ohr. 
dem  Stirnaufsatze,  dem  offenen  Maul,  den  aufgebogenen 
Flügeln;  1.  ferner  ein  schreitender  Stier  nach  r.  mit  Falten 
am  Halse  und  zahlreichen  Aussparungen  am  Körper,  um  so 
(wie  auf  den  „Mykenischen"  Vasen)  das  scheckige  Fell  anzu- 
deuten: r.  ein  entweichender  umsehender  Steinbock.  —  Es 
folgt  am  Bauche  der  Vase,  von  zwei  Ornamentstreifen  gleich 
denen  am  Halse  eingefasst,  ein  umlaufender  Tierfries:  zwei 
grosse  Hunde  verfolgen  im  Laufe  drei  fliehende  Steinböcke 
nach  r.,  vor  welchen  weiter  r.  zwei  Rehe  laufen  (das  eine 
durch  ausgesparte  Stellen,  das  andere  durch  aufgesetzte  weisse 
Punkte  gesprenkelt);  weiter  r.  noch  zwei  laufende  Steinböcke: 
dann,  zur  Verbindung  mit  dem  Anfang,  ein  nach  1.  fliehender 
umblickender  Steinbock  von  einem  dritten  Hunde  nach  L 
verfolgt.  —  Weiter  unten  noch  ein  ahnlicher  Tierfries;  drei 
Hunde,  hier  auf  die  andere  Seite  der  Vase  gestellt  als  die 
obigen,  verfolgen  drei  Steinböcke;  weiter  r.  ein  Reh;  dann 
zur  Verbindung  mit  dem  Anfang  und  Andeutung  der  wilden 
Flucht  zwei  in  entgegengesetzter  Richtung  nach  1.  laufende 
Steinböcke.  —  Unten  kurze  Strahlen.  —  Die  reichen  Füll- 
ornamente sind  die  der  Gattung  eigentümlichen,  wie  Haken- 
kreuz, Rosette  aus  Konturen,  Ornament  aus  gehäkelten 
Zackchen,  sternförmige  Blüthen  u.  s.  w. 

296.      (Bil.    in.      H.  0,35.      Dm.  0,21.      Kamciros,   1881.     Intakt. 

Kanne  der  gew.  altrhodischen  Art  (Form  No.  16);  Technik 
geringer  als  295 ;  auf  dem  groben  ziegelroten  Thone  gelber 
glanzloser  Ueberzug,  der  Firnis  schmutzig  braunrot  gebrannt. 
Der  Henkel  dreiteilig  mit  schrägen  Strichen  bemalt,  an  den 
Rotelle  einfache  Konturrosette;  am  Halse  einfacher  Mäander; 
in  der  Mitte  der  Schulter  Sphinx,  auf  den  Vorderbeinen 
liegend,  doch  die  Hinterbeine  in  schreitender  Stellung  (vgl. 
Salzmann,  necr.  de  Camirus  pl.  43),  die  Flügel  nur  wenig 
aufgebogen,  mit  sehr  grossem  nur  im  Kontur  gemalten 
Kopfe  (weitvorspringende  Nase,  zurücktretendes  Kinn;: 
r.  und  1.  eine  fressende  grosse  Gans  (deren  Flügelfedern 
grösstenteils  mit  einzelnen  Linien  gegeben).  Viele  Füll- 
ornamente   der    in    dieser    Gruppe    gewöhnlichen    Art;    auch 


Altrhodische  Vasen.  '} 


die  gittergefüllten  Dreiecke  am  oberen  und  unteren  Rande. 
Am  Bauche:  zwei  breite  gefirnisste  Streifen  (auf  die  je 
drei  dunkelrote  Linien  aufgesetzt  sind),  getrennt  durch  einen 
schmalen  Streif  mit  einfachstem  Mäandermotiv.  Unten  lange 
Strahlen. 

297.  (Bil.   12).      H.   0,145.      Dm.   0,395.     Kameiros,    1881.     Aus    Stücken, 

doch   vollständig. 

Grosse  Schüssel  auf  hohem  Fusse  (Form  No.  96),  der 
Technik  wie  296.  Auf  der  oberen  Schüsselflache  werden 
breite  schwarzgefirnisste  Streifen  (auf  denen  je  einige  dunkel- 
rote Linien)  unterbrochen  von  drei  thongrundigen  Streifen 
mit  einfachem  Mäander.  Im  Centrum  Rosette  aus  einzelnen 
Blattchen  bestehend  (getriebenes  Metall  imitierend).  —  Auf  der 
Aussenseite  nur  einige  Streifen. 

298.  (Bil.   i3).     H.  o,io.     Dm.  0,25.     Kameiros,  1881. 

Desgl.;  der  Thonüberzug  glanzlos  und  schmutzig  rötlich 
gelb.  In  der  Mitte  ein  Stern  von  acht  Strahlen,  von  drei 
Ringen  umgeben,  von  welchen  nach  aussen  nach  den  vier 
Seiten  je  sechs  Strahlen  ausgehen,  in  den  vier  Intervallen 
dazwischen  kleine  concentrische  Kreise.  —  Aussen  nur  einige 
Streifen. 

299.  12140».     H.  0,09.     Dm.  0,255.      Kameiros,   1865. 

Desgl.-,  im  Centrum  die  Rosette  wie  297,  rings  einfacher 
Mäander;  dann  der  Hauptstreif  ringsum  mit  acht  Mal  je  vier 
nach  aussen  gerichteten  Strahlen;  in  den  Zwischenräumen 
Sternblumen  von  Punkten  umgeben  oder  labyrinthartiges 
Ornament.  Einige  rot  aufgesetzte  Streifen.  Der  Rand  mit 
schrägen  Strichen  verziert. 

300.  (1581).     Dm.  o,3i3.     Aus    römischem    Kunsthandel    durch   Gerhard. 

Aus  Stücken   und   die   Fugen  verschmiert,    doch    alles  Wesent- 
liche  alt. 

Teller  mit  horizontalem,  an  zwei  Seiten  zu  einem  Hand- 
griffe ausgeschnittenen  Rande  (Form  No.  100,  vgl.  Salzmann, 
necr.  de  Camirus  pl.  52).  Der  sehr  harte  blassrote  Thon  hat 
den  weissgelben  Ueberzug.  An  einer  Stelle  innerhalb  des 
Randes  zwei  Löcher  zum  Aufhängen  des  Gelasses.  Im  Centrum 
die  Rosette  wie  297;  die  Hauptdarstellung  sind  vier  Lotos- 
blüten nach  den  vier  Seiten,  mit  vier  Knospen  dazwischen; 
die  Füllung  der  Blüten  mit  denselben  Blättchen  aus  denen 
die  Rosette  besteht.  Der  Rand  ist  je  durch  drei  nach  innen 
gerichtete  Strahlen  in  einzelne  Abteilungen  zerlegt,  in  denen 
teils    concentrische    Kreise    von    Punkten   umgeben,   teils    ein 


38  Aelteste  Gattungen. 

verschlungener    Bandknoten     als     Ornament.    —     Mit    aufge- 
setztem   Rot,  ohne  Gravierung. 

3  01.  (2173).  H.  o,3o.  Br.  o,3i.  Dm.  betrug  c.  0,41.  Dicke  0,011.  Von 
den  griech.  Inseln,  wahrsch.  Thera  oder  Melos,  durch 
L.  Ross;  aus  Gerh.'  Nachl.  Abg.  Conze,  Melische  T  hörige  f. 
Vign.  über  dem  Text  (Schulter);  Arch.  Ztg.  1854,  Taf.  61 
(Hals)  und    62,3;     S.   180  ff. 

Fragment  vom  Halse  und  von  der  Schulter  einer  sehr 
grossen  Vase  der  Form  und  Art  wie  die  von  Conze,  Melische 
Thonge fasse  publizierten.  Der  blassrötliche  sehr  harte  Thon 
hat  in  der  gewohnten  Weise  einen  dünnen  festen  weissgelb- 
lichen  Ueberzug.  Für  die  Innenzeichnung  ist  vielfach  Gra- 
vierung angewandt.  Hals:  ein  rechteckiges  Feld  ist  durch 
vertikale  Bander  mit  Gitterwerk  begrenzt  und  zeigt  eine  ge- 
flügelte Frau  nach  r.  ausschreitend  (sog.  Persische  Artemis) 
und  einen  neben  ihr  schreitenden  und  umblickenden  Löwen 
mit  der  L.  an  den  Ohren,  mit  der  R.  am  Schweife  gefasst 
haltend.  Die  Hauptkonturen  sind  in  den  noch  etwas  weichen 
Thon  vorgerissen,  dann  mit  breitem  Pinsel  gemalt;  Gesicht  und 
Arme  nur  mit  Konturlinien,  sonst  thongrundig  gelassen;  die 
Füsse  jedoch  sind  rot,  also  von  Schuhen  bedeckt  zu  denken. 
obwol  die  Zehen  durch  Gravierung  angedeutet  sind.  Sie 
trägt  langes  gegürtetes  Gewand,  unten  mit  breitem  Saume 
(Stabornament  mit  Rot)  und  mit  kurzen  Oberarmein,  welch 
letztere  sowie  der  hintere  Teil  von  unterhalb  des  Gürtels  rot 
gemalt,  das  Uebrige  auf  Thongrund  gegittert  ist.  Vorn  an  der 
Brust  setzen  die  zwei  grossen  aufgebogenen  Flügel  an  (Federn 
mit  Gravierung  und  Rot);  sie  tragt  einen  grossen  Ohrring  (der- 
art wie  sie  aus  Gold  in  Kameiros  gefunden  wurden),  rotes 
Haarband  im  Nacken  und  ein  aus  vier  emporstehenden  roten 
Federn(?)  bestehendes  Diadem.  Der  Lowre  hat  rote  Mahne;  seine 
Zahne  nur  konturiert  und  thongrundig  gelassen.  Zur  Füllung 
Hakenkreuz,  Kreis  mit  Punkten  darum  u.  dgl.  —  R.  und  1.  Reste 
von  Feldern  mit  grossem,  mit  Palmetten  verbundenen,  Spiral- 
ornament der  Art  wie  auf  jenen  „Melischen"  Gelassen. 


Schulter:  nur  der  obere  Teil  eines  Gespannes  und  zweier 
Figuren  auf  dem  Wagen  erhalten;  zwei  (?)  Rosse  mit  roter  gra- 
vierter Mahne  und  aufgebogenen  grossen  Flügeln;  auf  dem  I 
emporstehenden  Deichselende  sitzt  eine  Gans  nach  r.  (der Körper 
thongrundig,  mit  Strichen  gefüllt).  Die  Zügel  halt  in  der  vorge-  I 
streckten  L.  ein  unbartiger  Mann,  in  der  (fehlenden)  R.  die 
Doppelgeissel  (schw. Chiton  mit  kurzen  engen  Oberarmein,  langes 
Haar,  r.  Band,  vorn  zwei  rote  Federn  ?);  an  der  I.Seite  das  Schwert 


Altböotische  Gattung.  3a, 

mit  grossem,  nur  konturiertem  Griff;  der  Schwertriemen  rot 
mit  aufgesetzter  weisser  Linie);  1.  hinter  ihm  eine  Frau,  mit 
der  L.  den  über  den  Hinterkopf  gezogenen  Mantel  (rot  auf 
Thongrund)  lüftend;  drei  rote  Federn  als  Diademsehmuck. 
—  Auch  die  Hauptkonture  dieser  Figuren  sind  vorgerissen; 
Gesichter  und  Arme  nur  mit  Konturen  und  thongr.  gelassen. 

302.      ITC.   1418).     H.  0,11.      S.   Koller. 

Drei  verbundene  Vaschen  in  Form  kleiner  Kübel,  das 
dritte,  kleiner  als  die  anderen  und  über  ihnen  befindlich,  hat 
einen  zweiteiligen  Bügelhenkel;  der  rötliche  Thon  hat  den 
dünnen  weisslichen,  doch  ziemlich  weichen  Ueberzug;  mit 
braunschwarzem  Firnis  einfaches  Mäandermotiv.  Kleine  durch- 
löcherte Ansätze  am  Rande  dienten  zum  Aufhangen. 


VII.    Altböotische  Gattung. 

303.  (2666).     H.  0,09.     U.  o,23.     Theben,  1880. 

Kleine  Amphora  (Form  No.  97);  röthlicher  Thon  mit  weiss- 
gelbem  dünnen  Ueberzug;  braunschwarze  ziemlich  matte  Firnis- 
farbe. Auf  der  Schulter  je  zwei  Rosetten  aus  einzelnen  an  einen 
Kreis  mit  Mittelpunkt  angesetzten  Blättchen;  nach  unten  nur 
horizontale  Streifen;  unter  den  Henkeln  A förmiges  Ornament. 

304.  (2668).     H.  0,05.      L.  0,11.     Theben,   1880. 

Ringförmiges  Gefäss  mit  Bügelhenkel  und  einem  Widder  • 
köpf  vorn  in  dessen  Nacken  eine  kleine  Oeffnung.  Zickzack- 
streifen. 

305.  (2669).     H.  0,045.     ^m-  °>°55-     Theben,  1880. 

Kleines  henkelloses  korbförmiges  Gefäss  mit  Deckel;  unten 
inmitten  des  Bodens  ein  kleines  antikes  Loch;  nur  Streifen; 
einige  Zickzacklinien;  Kreise  auf  dem  Boden. 

306.  H.  0,09.    L.  0,16.    Br.  0,105.    Dicke  durchschn.  0,005.  Theben,  1880. 
Viereckiger  länglicher  Kasten    mit   vier   plumpen   kleinen 

Füssen  und  einer  horizontalen  Deckelplatte  ohne  Griff.  Der 
hellrötliche  Thon  hat  aussen  einen  weissgelblichen,  sich  leicht 
abreibenden  Ueberzug;  Firnis  braunschwarz,  kein  aufgesetztes 
Rot,  aber  Gravierung  für  die  Innenzeichnung. 

Erste  Langseite:  in  zwei  Felder  geteilt;  1.  die  sog. 
Persische  Artemis  (langer,  gegürteter  Chiton  mit  einem  Saume 
vorn  herab,  lange  gravierte  Locken,  zwei  etwTas  verkümmerte 
aufgebogene  Rückenflügel),  in  jeder  Hand  eine  Gans  oder 
ähnlichen  Vogel  am  Halse  gefasst  haltend.     Die  Figur  ist  wie 


_j£>  Aelteste   Gattungen. 

alle  folgenden  voll  aufgemalt,  doch  ist  der  Firnisauftrag 
ungleich  und  die  Gravierung  hart  und  ungeschickt.  Füll- 
ornamente: Hakenkreuz  und  Rosette  aus  nur  konturierten 
Bl'ättchcn.  Im  Felde  r.  ein  mit  der  Leine  1.  oben  ange- 
bundenes Pferd  nach  1.;  lange  gravierte  Mähne. 

Erste  Schmalseite:  eine  Frau  (ganz  wie  die  „Pers.  Art." 
oben,  nur  ohne  Flügel)  führt  ein  Pferd  an  der  Leine  nach  1. 
Eine  Rosette,  unmittelbar  über  ihrer  r.  Hand,  ist  jedoch  nur 
Füllornament;  von  r.  oben  zwei  Ranken. 

Zweite  Langseite:  einsehr  ungeschickt  gemalter,  wohl 
nackter  unb'ärtiger  Mann  steht  nach  1.  mit  einem  kurzen  Stock 
in  der  einen  Hand;  vor  ihm  1.  verfolgt  ein  grosser  laufender 
Hund  einen  Hasen  gleicher  Grösse  nach  1.  —  Hakenkreuze 
und  die  eigentümlichen  einfachen  ornamentalen  Ranken  mit 
je  einer  Frucht  (Granatapfel?)  von  oben  herab. 

Zweite  Schmalseite:  Fortsetzung;  ein  Hund  einen  noch 
grösseren  Hasen  verfolgend,  nach  1.;  die  Beine  immer  sehr 
steif.     Ornamente  wie  oben. 

Deckel:  zwei  Schlangen  symmetrisch  gegenüber  aufge- 
ringelt und  die  Köpfe  einander  zuwendend;  Kreuze  und 
Hakenkreuze.     Rings  einfacher  Mäandersaum. 

Anhang:  1)  Isoliertes. 

307.  (2746).     H.  0,105.     Kreta,  1881.     Intakt. 

Kugeliges  Gefass  mit  niederem  Fuss  und  einem  Henkel; 
der  Hals  wird  gebildet  durch  einen  plastischen  unbärtigen 
Kopf  von  ganz  ägyptischem  Typus  mit  langer  ägyptischer 
Haartour;  auf  dem  Kopfe  setzt  die  Mündung  auf.  Der  Vasen- 
bauch mit  zierlicher  überaus  reicher  Dekoration;  auf  drei 
Seiten  concentrische  Kreise,  in  deren  Mitte  je  ein  Ornament; 
reiche  Ornamente  auf  der  Rückseite,  alle  ägyptophönikischer 
Art.  —  Der  Thon  ist  rötlich  und  geglättet,  die  Firnisfarbe  braun- 
schwarz, metallisch  glänzend,  die  ganze  Technik  keiner  der 
bekannten  Gattungen  gleich.  Die  Ausführung  in  allen  Teilen 
sorgfältig  und  exakt. 

308.  (2010).   H.  0,11.  Dm.  0,21.    Von  Gerhard   aus  ital.  Kunsthandel.  Viel- 

fach  restaurirt. 

Ringförmiges  Gefass  mit  lekythosähnlichem  Hals  und 
Mündung  (Form  No.  90);  letztere  beide  zwar  sehr  ergänzt,  doch 
im  Wesentlichen  alt;  dagegen  ist  von  dem  seltsam  in  zwei  Arme 
sich  teilenden  und  geknoteten  Bügelhenkel  nur  das  Stück  zu- 
nächst der  Mündung  antik;  der  Henkel  ist  dreiteilig.  Glatter 
feiner  gelbweisslicher  Thon  (nur  an  den  ergänzten  Teilen  etwas 


[talisch-rhodische  Vasen.  _m 

rosafarben),  braune  Firnisfarbe.  Hals  mit  Schachbrett;  gleich 
darunter  auf  dem  Ringe  ein  phönik isierend.es  Ornament  von 
Schachbrettmuster  umrahmt.  Weiter  auf  den  beiden  Seiten 
ein  gleiches  grosses  ägyptophönikisierendes  Ornament,  teil 
weise  misverstandlieh  mit  Tierkopfformen  ergänzt.  Hinten 
unter  dem  Henkel  drei  Vierfüssler,  jedenfalls  Klauentiere, 
wahrscheinlich  Steinböcke,  zwei  sich  zu-,  das  andere  abge- 
wandt (von  zweien  nur  Teile  des  Unterkörpers  alt,  vom  dritten 
ein  Teil  des  Maules  und  Halses).  Die  Füllornamente  sind 
Hakenkreuz  mit  gerundeten  Enden,  Roselte  aus  durch  Stlibchen 
mit  dem  Centrum  verbundenen  Punkten  u.  a. 

309.  (2745).     H.  0,305.      Smyrna,   1881. 

Gefäss  seltsamer  unerklärter  Form  (Form  No.  17),  den  atti- 
schen bemalten  Deckziegeln  verwandt.  Matter  rötlicher  Thon, 
schwarze  grösstenteils  rot  verbrannte  Firnisfarbe.  Am  Rande  des 
Ausschnitts  laufen  Ranken  nicht  gewöhnlicher  Bildung;  in  der 
Mitte  unten  ein  Vogel  mit  einzelnen  Strichen  und  Punkten 
gezeichnet;  darüber  ein  palmettcnahnliches  Ornament;  unten 
eine  Blüte. 

2.   Italische  Nachahmungen  Rhocüscher  G-efässe. 

310.  (1192t.      H.  0,11.     Dm.  0,25.     Yulci,  S.   Dor. 

Schüssel  mit  hohem  Fusse  ganz  wie  297  ff.;  der  Thon  blass 
hellgelb  hartgebrannt,  doch  die  Oberfläche  rötlich,  ohne 
l  eberzug;  der  Firnis  rotbraun  oder  meist  schmutzig  rot  fast 
ohne  allen  Glanz;  darauf  wird  Einzelnes  sowol  dunkelrot  als 
Aveiss  aufgesetzt.  Dekoration  durch  mehrere  breite  Firnis- 
bänder, die  durch  schmälere  Streifen  mit  Zickzack  oder  sog. 
laufenden  Hund- Ornament  getrennt  werden.  Aussen  nur 
einfache  Streifen. 

3if.      11 190.      H.  0.7 3.      Ihn.  0,26.      Yulci,   S.    Dor. 

Desgl.,  nur  im  Ornament  wenig  variiert. 

312—15.       1204.   1206.   1208.   1210).      H.  0,55.      Dm.  0,14.      Yulci,  S.   Dor. 

Kleinere  Schüsseln  derselben  Art,  der  Rand  etwas  umge- 
bogen, darauf  eine  von  zwei  Reihen  Punkte  umgebene  Linie; 
im  Centrum  Punktrosette;  sonst  einfach  geiirnisst. 

315  a.      (1265).     H.  0,05.      Dm.  0,15.      Vulci,   S.   Dor. 

Desgl.;  nur  Firnisstreifen. 

315  b.   C.   d.     (1269 — 1271).     H.  0,02 — o3.     Dm.  045.      Yulci,  S.   Dor. 

Flache  Teller.  Rand  mit  den  zwei  Reihen  Punkten,  sonst 
unbemalt. 


A2  Aelteste   Gattungen. 

VIII.    Protokorinthische  Gattung. 

Erste  Gruppe. 
1.   Napf.  (Form  No.  98) 

316.  (512).      H.  0,07.      U.  0,27.       Vulci,     S.    Dor.        Aus    Stücken,    etwas 

restauriert. 

Feiner  schlanker,  äusserst  dünnwandiger  Napf-,  hellgelber 
Thon,  schwarzer  Firnis;  unten  gefirnisst,  dann  Streifen,  oben 
zwischen  den  Henkeln  ein  Band,  das  durch  Vertikalstriche 
jederseits  in  drei  Felder  zerlegt  ist,  in  deren  mittlerem  je  zwei 
Fische  (nur  mit  Konturen  gezeichnet)  schwimmen,  r.  und  1.  je 
die  mit  der  Spitze  sich  berührenden  gefüllten  Dreiecke. 

317.  (TG.  i382).     H.  0,10.     U.  0,34.     Mola,  S.   Koller. 

Desgl.,  Firnis  rot  gebrannt;  auf  dem  Streifen  zwischen 
den  Henkeln  nur  vertikale  Zickzacklinien. 

318.  H.  0,09.     Dm.  0,107.      Vulci,  S.  Dor. 

Wie  317,  doch  der  Firnis  schwarzbraun. 

319.  (2597).     H.  0,10.     U.  0,345.      Griechenland,  S.   Gossrau. 
Desgl.;  unten  sechs  grosse  weitgestellte  Strahlen,  dann  die 

Streifen;  auf  dem  Bande  zwischen  den  Henkeln  in  der  Mitte 
je  eine  Reihe  primitiver,  in  der  Weise  des  geometrischen 
Stiles  aufgemalter  Gänse;  r.  und  1.  Vertikalstriche.  Firnis  rot 
gebrannt. 

3  20.     121691.     H.  0,047.     Dm.  0,065.     Korintb,  1868. 

Desgl.;  unten  Strahlen,  dann  um  die  Mitte  des  Bauches 
ein  Streif  mit  dreimaliger  flüchtiger  Darstellung  des  dieser 
Gattung  eigenen  laufenden  Vierfüsslers  (Hund?)  nach  r.,  voll 
aufgemalt;  oben  vertikale  Zickzacklinien.  Firnis  rot,  etwas 
abgerieben. 

321.     (1923).     H.  0,075.     Dm.  0,09.     Koriuth,  Ross. 

Wie  320,  unten  Strahlen,  dann  ein  umlaufender  Tierstreif, 
voll  aufgemalt  ohne  alle  Gravierung  oder  aufgesetztes  Rot: 
einerseits  eine  Gans  nach  1.  zwischen  zwei  Sphingen  mit  auf- 
gebogenen Flügeln,  hohem  Kopfaufsatz  und  gehobenen 
Schwänzen;  auf  dem  Rücken  der  einen  sitzt  eine  Eule(?); 
andererseits  ein  Bock  nach  1.  zwischen  einem  Eber  und  einem 
Löwen;  zur  Verbindung  mit  der  anderen  Seite  ist  noch  eine 
Gans  nach  1.  eingeschoben.  —  Firnis  auf  der  einen  Seite 
braun,  auf  der  andern  rot  gebrannt. 


Protokorinthische  Gattung.  4.3 

2.   Pyxis.  (Form  No.  101) 

322.  (1264).     H.  0,05.     Dm.  0,09.     Co  meto,  S.  Dor. 

Einfache  Pyxis  mit  horizontalen  Henkeln  am  Rande  wie 
die  N'apfe  3 1 6  ff. ;  flacher  zugehöriger  Deckel;  feinste  Technik, 
sehr  heller  glatter  Thon,  brauner  Firnis  womit  fast  nur  feine 
Ringe  am  Bauch  und  Deckel;  an  ersterem  oben  und  unten  je 
ein  Streif  mit  vertikalen  Zickzacklinien. 

3.   Lekythos.  (Form  No.  102) 

323.  H.  0,08.    U.  0,16;  wahrsch.  aus  Griechen!. 

Lekythos  der  dieser  Gattung  eigentümlichen  Form;  Henkel 
und  Mündungsstück  fehlen,  sonst  intakt.  An  der  Schulter 
sowohl  wie  am  Bauche  ein  Streif  der  nach  r.  laufenden  Vier- 
füssler  (Hunde),  vgl.  J20.    Darunter  einfache  Ringe. 

324.  »525».     H.  0,065.     u-  °>12-     Nola,  S.  Kolk 

Desgl.,  doch  mit  falsch  restauriertem  Hals  und  Mündung; 
auch  der  Henkel  fehlt,  seine  Ansatzstelle  an  der  Schulter  erg.; 
das  Ganze  modern  überfirnisst.  Zwei  Reihen  der  laufenden 
Tiere  wie  323;  rötlicher  Firnis. 

b.  Zweite   Gruppe. 

1.    Napf.  (Form  No.  98) 

325.  (2123).     H.  0,09.     Dm.  o,ir.     Korinth,  Ross. 

Unten  Strahlen,  oben  Streif  vertikaler  Zickzacklinien;  da- 
zwischen gefirnisst  und  schmale  Streifen  je  zweier  Punktreihen. 
Aufgesetzte  rote  Streifen. 

3  26.     (2o36).     H.  0,055.  Dm.  0,075.     Korinth,  Ross. 

Desgl. 

2.  Pyxis.  (Form  No.  io3) 

32  7.  t.TC.  i385).  H.  0,055,  mit  Deckel  0,10.  Dm.  0,085.  Nola,  S.  Koll. 
Etwas  geschweifte  Büchse,  am  Rande  mit  kleinen  horizon- 
talen Henkelansätzen.  Unten  kurze  enggestellte  Strahlen, 
sonst  nur  Firnis  und  Punktstreifen,  mit  aufgesetztem  Rot. 
Innen  ganz  gefirnisst  und  zum  grösseren  Teile  gelullt  mit 
einer  weissen  ziemlich  harten  salzigen  Masse. 

328.     (TC.   1417).     H.  0,05.     Dm.  0,075.     Nola,  S.  Koll. 

Desgl.,  ohne  die  Strahlen;  innen  Reste  einer  dunkelroten 
Masse. 


44  Aelteste   Gattungen. 

329.  1549-     l>as   Gefass  ist  jedoch  dem  Deckel   fremd).     Dm.  <>,n.    Nola, 

S.   Koll. 

Deckel  einer  solchen  Pyxis,  mit  dem  üblichen  Knopfe, 
von  dem  Strahlen  ausgehen. 

330.  (TC.  893».     H.  0,05.     Dm.  0,075.     Griechen!.,  v.  Sack. 
Wie  328,  ohne  Strahlen;  Deckel  fehlt. 

331.  (TC.   1408).     H.  0,11.     Dm.  0,09.     S.   Koll. 

Desgl.,  mit  Deckel;  der  Bauch  mit  Ausnahme  eines  Streifs 
oben  und  unten  schwarz  gefirnisst,  worauf  durch  gravierte 
Linien  vertikale  zum  Teil  rot  gefüllte  Abteilungen. 

332.  (TC.   1409).     H.  0,085.     Dm.  0,074.     Nola,  S.  Koll. 

Desgl.,  unten  Strahlen  u.  s.  w.  Auf  dem  Deckel  geritzte 
Linien  vom  Centrum  nach  der  Peripherie.     Mit  Rot. 

333.  (1976).     H.  0,092.     Dm.  0,125.      Korinth,  Ross. 

Aehnliche  Pyxis,  doch  sitzen  die  Henkel  an  der  Stelle 
der  grossten  Einziehung  und  der  Deckel  hat  statt  eines 
Knopfes  einen  flachen  Henkel  oben.  Verzierung  durch  breite 
rote  Streifen  und  Punktbänder;  auf  dem  Streif  zwischen 
den  Henkeln  in  der  Mitte  ein  vollaufgemalter  primitiver 
Schwan,  zu  den  Seiten  Zickzack;  ähnlich  auf  dem  Deckel  ein 
Zickzackstreif  mit  einzelnen  Gänsen  dazwischen.  Das  Ganze 
etwas  plump;  der  Firnis  auf  der  einen  Seite  rot  gebrannt. 

334.  11925).      H.  0,045.      Dm.  0,085.      Korinth,  Ross. 

Pyxis  aus  zwei  übereinander  zu  stülpenden  Büchschen  be- 
stehend, ohne  Henkel  und  ohne  Deckelknopf,  auf  der  oberen 
Flache  eine  Reihe  primitiver  vollgemalter  Gänse,  ausserdem 
Zickzack  und  rote  Streifen.     Innen  ungefirnisst. 

33  5.      (2339).     H.  0,045.    Dm.  0,075;   nach  aufgeschriebener  Notiz  Sici  lisch: 
Gerhards  Nachl. 

Desgl.;  nur  rote  und  schwarze  Streifen;  oben  ein  Band 
mit  dicken  Punkten. 

3.  Lekythos.    (Form  No.  102). 

/  336.      (2686).      H.  0,06.      Korinth,   1880.      Intakt,    nur    die    Farbe     an     der 
einen  Seite  abgerieben.     Abg.  Arch.  Ztg.   i883,  2.  Heft. 

Singuläres    Prachtstück    von    feinster    Ausführung.      Die 

Rückseite  des  breiten  Henkels  mit  reichem  Flechtmuster;  auf 

der  Mündungsfläche  oben  zwei  Reihen  feinen  Stabornaments 

in  Konturen;    auf  der  Schulter    ein    überreiches    geflochtenes 

Bandmuster   mit  Lotosblüten    und   palmettenartiger    Füllung; 

alles  mit  schw.  Konturen  auf  Thongrund,  Rot  zur  Hervorhebung 

der  Bänder   und  teilweise    zur   Füllung    der  Blättchen;    ohne 


Protokorinthische   Gattung.  d.5 

Gravierung.  —  Um  den  Bauch  ein  umlautender  Bildstreif: 
in  der  Mitte  vorn  kniet  Herakles,  unbärtig,  im  Begriffe  von 
dem  (sorgfältig  gravierten,  bandumwundenen)  Bogen  einen 
Pfeil  abzuschiessen.  An  ihm  (wie  an  allen  folgenden  Figuren 
ist  das  Fleisch  mit  einer  eigentümlichen  hellbraunen  (auch  mit 
gebrannten)  Farbe  gemalt,  indem  der  gewöhnliche  schwarze 
Firnis  hier  nur  für  Stiefel  und  Haar  verwendet  ist;  er  trägt 
einen  kurzen  braunroten  Chiton  und  auf  dem  Rücken  den 
Köcher.  Auch  die  samtlichen  Aussenkonture  sind  hier  wie  bei 
allen  folgenden  Figuren  graviert.  R.  sinkt  ein  fliehender 
Kentaur  tödlich  getroffen  in  die  Kniee  und  zieht  sich  mit 
der  R.  einen  Pfeil  aus  der  r.  Hüfte;  in  der  L.  hält  er  wie  alle 
folgenden  einen  Ast  mit  ornamental  stilisierten  Zweigen. 
Wie  alle  folgenden  hat  er  menschliche  Beine;  er  ist  un- 
bärtig; auf  dem  Pferdekörper  ist  nur  ein  Rest  von  Firnis  er- 
halten. Der  r.  folgende  Kentaur  wendet  sich  im  Fliehen 
(laufend  im  knieenden  Schema)  nach  1.  um;  er  sucht  mit  der 
R.  einen  Pfeil  herauszuziehen,  der  von  hinten  ihm  die  Brust 
durchbohrt  hat;  Blut  (rot)  läuft  vorn  herab;  in  der  L.  schwingt 
er  noch  seinen  Baumast.  Sein  menschlicher  Körper  (an 
welchem  Rest  der  bräunlichen  Fleischfarbe)  ist  ganz  bedeckt 
mit  kleinen  gravierten  Strichen,  also  behaart  zu  denken  (auch 
der  Unterteil  des  Gesichtes  so;  doch  ist  er  bartlos);  auf  dem 
Pferdekörper  Rest  der  Firnisfarbe.  Der  nächste  Kentaur 
stürzt  mit  seinem  menschlichen  Körper  vornüber,  von  hinten 
in  den  Rücken  und  überdies  in  den  r.  Schenkel  von  je  einem 
Pfeile  getroffen  (r.  Blut  herabfliessend);  in  der  herabgesunkenen 
R.  hält  er  noch  den  Baumast.  Der  menschliche  Körper  ist 
wie  bei  dem  vorigen  als  behaart  bezeichnet,  die  braune  Fleisch- 
farbe ist  hier  sehr  gut  erhalten;  er  ist  bärtig,  Haar  und  Bart 
indes  mit  schwarzem  Firnis;  auf  dem  Pferdekörper  ein 
Firnisrest  und  etwas  rote  Farbe  darauf.  Der  weiter  r.  fol- 
gende letzte  Kentaur  entflieht  im  Laufe  und  blickt  dabei 
nach  1.  um,  zieht  sich  mit  der  R.  einen  Pfeil  aus  der  r.  Hüfte 
(r.  Blut  herabfliessend)  und  schwingt  mit  der  L.  seinen  Baum- 
ast; sein  langes  Haar  ist  hinten  aufgenommen,  während  das 
der  übrigen  auf  die  Schultern  herabhängt,  doch  überall  im 
Nacken  von  einem  horizontalen  Band  umfasst  wird.  Die 
Farben  sind  hier  vollständig  erhalten:  der  menschliche  be- 
haarte Körper  braun,  Haar  und  Bart  schwarz  gefirnisst, 
ebenso  der  Pferdekörper,  doch  mit  aufgesetztem  Dunkelrot; 
das  Auge  graviert  als  Kreis  mit  zwei  ansetzenden  kleinen 
Strichen  r.  und  1.;    Pupille  in   der  Mitte  mit  Firnisfarbe.    Mit 


\(]  Aclteste   Gattungen. 

letzterer  sind  auch  die  füllenden  Beigaben  gemacht  (kleine 
Kreuze  und  Rosetten  aus  durch  Linien  mit  dem  Centrum 
verbundenen  Punkten). 

Unter  diesem  Bildstreif  durch  feine  Linien  geschieden  ein 
schmaler  Streif  mit  den  vertikalen  Zickzacklinien;  darunter 
Doppelstrahlen  (die  hintere  Reihe  blos  im  Kontur  gegeben). 

3  37.     116721.     H.  0,07.     U.  0,12.     S.  Koll. 

Schulter  mit  abwärts  gerichteten  BlUttchen;  unten  Strahlen: 
Bauch  nur  mit  den  alternierenden  Punktstreifen  und  roten 
Linien.     Thon  etwas  grünlich  wie  bei  den  korinthischen. 

338.  (490).      H.  0,10.     U.  0,215.      Corneto,  S.   Dor.    Etwas   restauriert. 

Schulter:  Punktrosetten  und  kurze  Zickzacklinien;  unten 
Strahlen;  Bauch  wie  33j,  ebenso  der  Thon.  Auf  der  Mündung 
oben  Strahlen. 

338a.    H.  0,08.    Vulci,  Polledrara,  tomba  a  cassone,  zusammen  gefunden 
mit  234a,  2?sa,  246a   (vgl.   Index   der  FO.'i,   1X82. 

Wie  338. 

339.  (489).     H.  0,11.     I".  0,21.     Vulci,  S.   Dor. 

Wie  338,  nur  dass  auch  am  Bauche  ein  Streif  mit  Punkt- 
rosetten und  dass  ausser  den  roten  auch  weisse  Ringe  aufge- 
malt sind. 

340.  14071.      H.  0,08.      U.  0,115.     Vulci,  S.   Dor.    Intakt. 

Schulter  wie  33j,  unten  Strahlen;  Punkte  auf  der  Lippe 
und  Strahlen  auf  der  oberen  Mündungsflache.  Um  den  Bauch 
laufen  zwei  Bildstreifen:  der  grössere  obere  zeigt  zwei 
Sphingen  gegenüber,  sich  zugewandt  und  auf  den  Hinterbeinen 
sitzend  (mit  aufgebogenen  Flügeln  mit  Rot,  emporgerichtetem 
Schweif  und  rot  gemaltem  Gesicht  und  Hals);  zwischen  ihnen 
ringelt  sich  in  vertikaler  Richtung  eine  Schlange  mit  gra- 
vierten Schuppen.  Hinten  unter  dem  Henkel  ein  Stier  nach  1. 
(Hals  rot,  nur  ein  Hörn  angegeben";  Raumfüllung  durch 
Punktrosetten  und  einmal  eine  gefüllte  Rosette.  Der  kleinere 
Streif  darunter  zei^t:  zwei  laufende  Hunde,  einen  Hasen 
verfolgend,  nach  r.  —  Sorgfaltig  zierliche  Ausführung;  gra- 
viert sind  auch  die  Aussenkonture  meist  an  den  Gesichtern. 
Thon  dem  grünlichen  korinthischen  ahnlich.     Vgl.   ioiq. 

341.  (23971.     H.  0,10.     U.  0,145.     Smyrna,  1873.    Firnis  teilw.  abgerieben. 
An  der  Schulter  abwärts,  unten  aufwärts  gerichtete  Bran- 
chen (statt  Strahlen);    Bauch  ganz  gefirnisst,  darauf  (mit  dem 
Zirkel   geschlagene)  gravierte  Schuppen. 


Korinthische   l'i nakes. 


47 


342.  (572).      H.  0,095.      U.  0,16.      Nola,   S.   Koll.    Intakt. 

Desgl. 

343.  (573).      H.  0,095.     Nola,  S.   Koll. 
Desgl.;  überdies  mit  roten  Tupfen. 

344.  H.  0,085. 

Ganz  schwarz  gerirnisst;  an  der  Schulter  und   unten  Stab- 
ornament, dazwischen  Schuppen,    graviert,   teilweise   rot   aus 
gefüllt  (Rot  abgerieben).    Sorgfaltig. 

345.  (2496).      H.  0,105.     Smyrna,   187I 
Desgl.:  rote  Punkte  in  den  Schuppen. 

346.  (1671h     H.  o,u.     S.  Koll. 

Desgl.:  mit  dem  aufgesetzten  Rot  wechselt  Gelb  weiss. 


IX.  Altkorinthische  Gattung. 

1.   Votivtäfelchen  (Pinakes). 

Grosser  Fund  von  Thontäfelchen,  der  im  Frühjahr  1879  '?0'  Pente- 
Skuphia,  c.  ]^  Stunde  s\v.  von  Akrokorinth  gemacht  wurde;  ein  Jahr 
später  ward  die  Fundstelle  von  A.  Milchhöfer  untersucht;  danach  fanden 
sich  die  Stücke  eng  aufgehäuft  in  einem  kleinen  Umkreise  am  Abhänge 
eines  tiefen  q£v[aci\  keinerlei  architektonische  Reste  waren  vor- 
handen, weder  an  der  Stelle  selbst  noch  in  der  Nähe.  Mit  den  Pinakes- 
scherben  waren  nur  ganz  verschwindend  wenige  Vasenscherben  oder 
andere  Altertümer  vermischt.  Da  die  Stücke  fast  alle  schon  zerbrochen 
aufgefunden  wurden  und  da  von  der  grossen  Menge  von  Scherben 
doch  relativ  wenige  sich  zu  ganzen  Stücken  zusammenfügen  Hessen, 
so  ist  zu  vermuten  dass  der  Fund  ein  schon  im  Altertum  zusammen- 
geworfener Haufen  als  alt  und  wertlos  beseitigter  Votivgegenstände 
eines  Haines  des  Poseidon  ist.*)  An  vielen  Stücken  habe  ich  fest  an- 
haftende Kohlenreste  bemerkt.  —  Die  Täfelchen  sind  teils  nur  auf  der 
einen,  teils  auf  beiden  Seiten  bemalt;  sie  waren  zum  Aufhängen  (wohl 
an  den  Bäumen  des  Haines)  bestimmt  und  sind  zu  dem  Zwecke 
meistens  mit  runden  Löchern  (zum  Durchziehen  einer  Schnur)  versehen: 
meist  befinden  sich  die  Löcher  oben  in  der  Mitte  oder  in  den  beiden 
obern  Ecken,  selten  waren  alle  vier  Ecken  oder  nur  eine  untere  Ecke 
durchlöchert.  Eigentümlich  ist  dass  die  Darstellungen  der  auf  beiden 
Seiten  bemalten  Stücke  seltener  in  der  gleichen,  meist  in  verschiedener 
Weise  orientiert  sind,  indem  einerseits  die  schmale,  andererseits  die  lange 
Seite  die  obere  ist;  die  Löcher  befinden  sich  dann  nur  für  eine  (die 
Haupt)-Seite  oben:  selten  ist  es  dass  die  Löcher  für  beide  Seiten  nicht 
oben,  sondern  an  der  Nebenseite  sich  befinden  (885).  —  Stilistisch  und 
technisch     lassen    sich     mehrere    Haupt-Gruppen     scheiden,     ohne     dass 


*)  Vgl.    z.   B.    die    Terracotten    von     Capua    die   meist    aus    solchen 
sog.  favissae  stammen  (Beloch,  Campanien  S.  358),  Funde  von  Olympia  u.   V 


4$  Aelteste   Gattungen. 

jedoch  eine  mit  Sicherheit  älter  als  die  andere  gesetzt  werden  könnte, 
a)  rohe  Siluettenmalerei,  ohne  alle  Innenzeichnung,  b)  strenge  Umriss- 
zeichnung mit  dem  Pinsel,  nur  einige  Teile  gefüllt,  doch  ohne  gravierte 
Innenzeichnung,  c)  der  gewöhnliche  Stil  der  älteren  korinthischen  Vasen, 
mit  gravierter  Innenzeichnung  und  aufgesetztem  Rot  etc.  Nur  ganz 
wenige  Stücke  (wie  486,  764)  lassen  sich  durch  den  entwickelteren  Stil 
und  den  röteren  Thon  als  sicher  später  als  die  grosse  Masse 
erkennen.  Ganz  selten  sind  Pinäkes  in  Relief  statt  in  Malerei.  Bei  Be- 
rücksichtigung des  Thones  u.  a.  Details  lassen  sich  noch  folgende 
Gruppen  aufstellen:  a)  Thon  grün,  der  Firnis  meist  abgefallen,  unge- 
schickte caricaturartige  Zeichnung;  b)  Thon  grünlichgelb,  glatt;  der 
schöne  glänzende  Firnis  ist  gelbbraun,  das  aufgesetzte  Rot  mehr  violett 
(derart  846)';  c)  Thon  warmgelb,  der  braune  Firnis  häufig  rot  verbrannt, 
das  aufgesetzte  Rot  wirklich  rot,  Füllung  durch  Rosetten  beliebt;  dies 
die  häutigste  Art;  d)  Thon  matter,  weniger  fein  und  rötlicher;  oft  die 
rohe  Siluettenmalerei ;  e)  durch  eine  Beimischung  blassrot  gemachter 
Thon,  entwickelterer  Stil  (nur  die  oben  genannten  wenigen  Stücke).  — 
Einmal  kommt  aufgesetztes  Himmelblau  vor;  sehr  merkwürdig  sind  auch 
Stücke    mit    rosafarbener  Füllung    des    von    Firniskonturen    Umzogenen. 

—  Die  Erhaltung  ist  meist  eine  schlechte,  indem  die  Farbe  bei  den 
meisten  Stücken  völlig  abgerieben  ist,  so  dass  das  Erkennen  des  Dar- 
gestellten oft  grosse  Schwierigkeiten  macht,  weshalb  ich  auch  nicht 
beanspruche  überall  das  Richtige  gesehen  zu  haben.  Mit  Ausnahme 
einiger  weniger  zuerst  eingesandter  Stücke  habe  ich  alle  (über  iooo)  Frag- 
mente selbst  von  Erde  gereinigt,  nach  Bild  und  Schrift  untersucht  und  Zu- 
sammengehöriges zusammengesetzt.  Die  Abschriften  der  von  mir  erst  dabei 
gefundenen  ca.  70  meist  sehr  verblassten  Inschriften  stellte  ich  dem 
Herausgeber  der  von  der  Berliner  Akademie  veranstalteten  Sammlung  der 
inscript.  gr  a  e  cae  antiquissimae  zur  Disposition.  Da  die  Inschriften 
inzwischen  an  letzterem  Orte  mit  unbedeutenden  Ausnahmen  alle  und 
zwar  in  Facsimiles  veröffentlicht  sind  (H.  Roehl,  inscr.  gr.  ant.,  1882,  No.  20, 
p.  5  ff.;  p.  170),  so  habe  ich  den  Typendruck  im  Folgenden  als  genügend 
erachtet;   manche  Ungenauigkeiten   jener  Publikation   sind   hier  verbessert. 

—  Schwierig  war  oft  die  Klassifizierung  der  Stücke,  die  ich  doch  glaubte 
durchführen  zu  müssen,  da  sie  es  allein  schon  ermöglicht,  interessante 
Resultate  aus  dem  Kataloge  zu  entnehmen.  Meist  sind  am  Ende  der  Rubriken 
die  fraglichen  nur  vermutungsweise  zu  bestimmenden  Stücke  ange- 
schlossen. —  Von  dem  folgenden  Verzeichnisse  ausgeschlossen  sind 
nur  400 — 500  Fragmente,  die  teils  mir  ganz  unverständliche,  oder 
ganz  insignifikante  und  bedeutungslose,  oder  endlich  gar  keine  Reste 
von  Bemalung  tragen.  —  Vgl.  Rayet  in  Gaz.  archeol.  1880,  p.  ioi  sq.,  wo 
einige  nach  Paris  gekommene  Stücke  abgebildet  sind  und  Gaz.  des 
beaux  arts  XXVI,  1882,  248,  sowie  Collignon  in  den  Annales  des 
facultes  de  Bordeaux  1882.  Ueber  die  Auffindung  Milch  höfer  in  der 
.,!  »einsehen  Revue"  1882,  S.  220  ff.;  Karten  von  Attika   erl.  Text  2,   i883,  S.  40. 

A.    Mit  nur  auf  einer  Seite  vorhandener  oder  zu 
erkennender  Darstellung. 

(No.  347—786). 
a)  Poseidon  allein 

I)    in     langem     Chiton     und    Mantel    bärtig    und    langhaarig 
ruhig  stehend;    der  Chiton  ist  in  der  Regel  nur  mit  Pinsel- 


Korinthische   Pinakes. 


49 


kontier  auf  den  Thongrund  gezeichnet  und  unausgefüllt  („tkon- 
grunäig");  immer  hat  er  kurze  Oberärmel  mit  einer  verti- 
kalen Naht  darauf.  Der  Mantel  ist  in  der  Regel  rot.  Wo 
nicht  das  Gegenteil  ermähnt  wird  ist  die  Richtung  nach 
rechts  und  der  Dreizack  der  gewöhnliche  Stab  mit  drei 
Spitzen. 

«)  Platten  die  an  beiden  Seiten  vollständig  sind  und  sicher 
nur  die  Figur  des  Poseidon  enthielten. 

aa)  Poseid.  stützt  mit  der  einen  Hand  den  Dreizack  auf 
den  Boden  und  erhebt  die  andere  oder  streckt  sie  vor- 
wärts, ohne  Attribut. 

347.  (P.  i).  Gut  erhalten,  sorgfältige  Ausführung.  Ausser  dem 
Mantel  sind  auch  Gesicht  und  Hals  rot,  Bart  und  Haar  gra- 
viert, der  Bart  nur  mit  Punkten;  das  Haar  über  der  Stirne 
aufgebäumt,  im  Nacken  hinten  zusammengebunden;  rote 
Binde.  Am  Dreizack  setzt  1.  noch  eine  vierte  Zacke  an;  die 
Spitzen  mit  Widerhaken. 

348.  (P.  2).  Weniger  sorgfältig.  Nur  der  Oberkörper  erhalten. 
Die  lang  herabfallenden  Haare  nicht  graviert.  In  der  L.  der 
Dreizack  mit  drei  Spitzen  in  Form  von  Lotoskelchblättern. 
L.  von  oben  herab  APMCAAAM/v  •  ytvaidÖug  [i[äi't'&r]X£. 
Röhl  No.  20,  49. 

349.  (P.  3).  Nur  Oberkörper;  Farben  fast  völlig  ab;  über  dem 
(gewöhnlichen)  Dreizack  die  verblasste  Inschrift  TOTBAA/V 
Tlorefijd'ut'^  das  B  völlig  sicher.    (Fehlt  bei  Röhl). 

350.  (P.  4).  Vollständiger  quadratischer  Pinax,  0,072  lang  und 
breit.  Flüchtig  roher  Siluettenstil.  Vor  Pos.  r.  etwas  Un- 
deutliches. 

351.  (P.  5).  Nur  Oberkörper;  sorgfältig;  die  breite  Binde  hinten 
in  eine  Schleife  gebunden. 

3  52.  (P.  6).  Nur  Oberkörper;  flüchtig,  gering;  Mantel  und 
Chiton  nicht  geschieden  (alles  violetrot);  Firnis  rot  ver- 
brannt.   Unklare  Reste  auf  Rückseite. 

3  53.  (P.  554).  Br.  0,053;  1.  oben  Loch;  unten  gebrochen.  Spitze 
des  Dreizacks  fehlt. 

354.  (P.  7).  Farbe  ab;  nur  Oberkörper;  das  (gravierte)  Auge 
korrigiert:  es  sass  erst  zu  niedrig  und  ist  etwas  höher  noch 
einmal  graviert. 

4 


5o  Aelteste   Gattungen. 

355.  (P.  7a).  Nur  Unterkörper,  verblasst;  ohne  Gravierung; 
r.    -JA/v,    IIoiei]d'äy;    Röhl,  No.  20,  77. 

356.  (P.  8).  Br.  0,08;  r.  und  1.  oben  Loch;  erhalten  Kopf  und 
Hals  im  flüchtigen  Siluettenstiel;  Bildung  des  Dreizacks 
zweifelhaft.     L.  von  oben  herab  POT^AP  ■   (Röhl  20,  26?) 

35  7.  (P.  9).  Br.  0,06;  r.  u.  1.  oben  Loch;  erhalten  der  Ober- 
körper im  rohesten  Siluettenstil. 

358.  (P.  10).     Br.  0,082;    nur  Mittelkörper;  r.  Arm  gesenkt. 

359.  (P.  ii)-     Br.  0,12.     Stück  des  Unterkörpers;  sorgfältig. 

3  60.  (P.  12).  Br.  0,065.  Unterkörper;  gravierter  Zickzacksaum 
am  Chiton.  —  Unkenntliche  Rückseite. 

361.  (P.  i3).    Br.  0,08.     Nur   Unterkörper;    gravierter   Saum    des 

Mantels. 

362.  (P.  14).  Br.  0,082.  Unterkörper;  der  aufgestellte  Dreizack- 
stab fehlt;  der  Chiton  ist  ausnahmsweise  schwarz  gefirnisst, 
ohne  Gravierung. 

363.  (P.  15).    Br.  0,053.    Unterkörper;  ohne  Einritzung;  Firnis  rot. 

364.  (P.  16).     Br.  0,085.    Desgl. 

365.  (P.  16 a).  Br.  0,045.  Obere  Hälfte  erhalten;  Löcher  oben; 
sehr  flüchtig,  nur  wenig  eingeritzt;  ohne  aufgesetztes  Rot; 
die  Gewandung  unkenntlich,  beschädigt. 

3  66.  (P.  16 b).  Br.  0,09.  Mittelkörper  mit  beiden  Armen  erh. 
(R.  horizontal  vorgestreckt);  Farben  ab.  Der  Pinax  ist  etwas 
konvex. 

3  67.  (P.  16c).  Br.  0,158.  Mittelkörper  erh.;  breiter  Rand  r.; 
die  R.  etwas  schräg  abwärts  ausgestreckt. 

bb)  Pos.    hat    den  Dreizack    etwas    erhoben    und   hält    ihn 
schräg. 

368.  (P.  17).  Unten  unvollständig,  sonst  sehr  gut  erhalten; 
sorgfältig;  warm  rötlich  gelber  Thon.  Die  drei  Spitzen  des 
Dreizackes  Lotosknospen  ähnlich;  lange  Locken  auf  der 
Schulter;  das  Haar  über  der  Stirne  emporgestrichen  graviert; 
Gesicht,  Hals,  Mantel,  rot.  R.  von  oben  herab  gemalt 
nOT^AA/v ;  darunter  dasselbe  noch  einmal  eingeritzt,  und 
darunter:    '  £AC  '  (1.  ein  Buchst,  fehlend).  —   Röhl  No.  20,  16. 

369.  (P.  18).  Obere  Hälfte;  flüchtig,  deshalb  Chiton  und 
Mantel  ohne  Unterschied  voll  gefirnisst. 


Korinthische  Pinakes.  5l 

ßj  Platten  die  an  den  Seiten  unvollständig  sind,  wobei  es 
ungewiss  oder  doch  nur  wahrscheinlich  ist,  dass  Pos. 
allein  dargestellt  war.  Motiv  wie  oben  aa).  Bei 
No.  jyo — 44g  ist  die  Richtung  nach  rechts,  bei 
JVo.  450 — 45J  nach  links. 

370.  (P.  19).  H.  0,09.  Gut  erh.;  nur  Oberkörper;  sorgfältig; 
Gesicht  und  Mantel  rot.  Rechts:  *  nA/v  TLoTsi\$av.  — 
Röhl  No.  20,  j6. 

371.  (P.  20).  Von  einer  grossen,  0,012  dicken  Platte;  fast  nur 
der  Kopf  erh.,  der  o,o5  lang.  Im  Gesicht  Spur  von  Rot; 
breite  Binde  im  Haar;  der  Dreizack  mit  einer  gewöhnlichen 
Spitze  in  der  Mitte  und  zwei  lotosknospenartigen  zur  Seite. 

372.  (P.  21).  L.  obere  Ecke  (mit  2  Löchern)  erh.,  aus  2  Fragmenten. 
Br.  0,15;  H.  o,n.  Oberkörper;  Farben  teilweise  abgerieben; 
Spitzen  des  Dreizacks  (frgm.)  rot.    Die  Haare  sehr  lang. 

373.  (P.  22).  R.  obere  Ecke  mit  Loch;  die  r.  obere  Körper- 
hälfte des  Pos.  erh.;  Farbe  verblasst;  rötlicher  Thon;  r.  steht 
verblasst:  £CI>OM*A/v  ■  "lyQiov  }iäv[^r/.t.  —  Röhl  20,  43; 
cf.  add.  43  a. 

374.  (P.  23).  H.  0,125.  Br.  0,08.  Dicke  o,oi3.  Warmgelber  Thon; 
Farben  wohl  erh.  —  L.  obere  und  die  anpassende  r.  untere 
Ecke  erh.  —  Poseidon  war  allein  dargestellt;  Hals  und 
Mantel  rot,  die  rote  Haarbinde  hinten  in  Schleife  gebunden. 
L.  und  r.  im  Räume  zwei  mehrmals  wiederholte  reiche 
sorgfältige  Ornamente  (das  eine  ein  Granatapfel(?)stern,  das 
andere  ganz  originell). 

375.  (P.  24).  H.  0,085.  Br-  °>°58-  L.  obere  Ecke  mit  Loch.  L. 
Hälfte  des  Oberkörpers;  Gesicht  rot,  doch  Hals  schwarz. 
L.  von  oben  herab  POT^AA/^.    Röhl  20,  ib. 

376.  (P.  25).  L.  Rand  erh.;  von  kleinem  Pinax  rötlichen  ge- 
brannten Thones.  Oberkörper  erh.;  Gesicht  und  Hals  rot; 
wenig  Einritzung.  —  L.:  •A/A/V'B©BKB-  Röhl  20,  91. 

377.  (P.  26).  R.  obere  Ecke.  Nur  Hände  und  Dreizack;  sorg- 
fältig.    R.  rOT^AAP.     Röhl  20,  28? 

378.  (P.  27).  R.  obere  Ecke;  nur  Hände  und  Dreizack.  R.: 
•  )*KB  ayt\dyxe.    Röhl  20,  84. 

379.  (P.  28).  L.  obere  Ecke  mit  Loch;  Kopf  und  Brust;  der 
beschädigte  Dreizack  scheint  fünf  Spitzen  gehabt  zu  haben. 

4* 


52  Aelteste   Gattungen. 

380.  (P.  29).  R.  obere  Ecke  mit  2  Löchern;  nur  Kopf  und 
Dreizack;  sorgfältige  Einritzung;  Farbe  verblasst. 

381.  (P.  3o).  L.  obere  Ecke  mit  Loch;  aus  3  Stücken;  klein; 
Firnis  rot  gebrannt;  nachlässig;  Chiton  wie  Mantel  voll  ge- 
firnisst.  Oberkörper  erh.;  die  Haarbinde  sitzt  sehr  hoch. 
Auf  der  Rückseite  ein  Streif  um  den  Rand  gemalt,  ein  Bild 
war  jedoch  nie  da. 

382.  (P.  555).  Rand  oben  erh.;  von  grossem  Pinax.  Nur  der 
grosse  bärtige  Kopf  mit  Ansatz  des  roten  Gewandes;  das 
Auge  ist  sorgfältig  graviert  als  zwei  grosse  Kreise  mit 
seitlich  ansetzenden  Dreiecken;  das  grosse  Ohr  sehr  schema- 
tisch; über  der  Stirn  Löckchen. 

383.  (P.  3i).  R.  obere  Ecke;  r.  Oberkörper;  Gesicht  rot.  Das 
Loch  in  der  Ecke  durchbohrt  den  bereits  gemalten  Dreizack. 

384.  (P.  32).  Desgl.;  auch  das  Loch  durch  den  Dreizack.  Der 
grünliche  Thon.  Auf  dem  Kopfe  ein  Diadem  aufrecht 
stehender  Blätter  (?);  die  Spitzen  des  Dreizacks  sehr  eng 
bei  einander  und  wie  Blätter  eines  Lotoskelches. 

385.  (P.  33).  R.  obere  Ecke  mit  Loch;  erh.  die  Bartspitze^ 
Bruststück  und  r.  vorgestreckter  Arm,  der  nur  mit  Pinsel- 
kontur gezeichnet  und  thongrundig  gelassen  ist,  ferner  die 
L.  mit  dem  Dreizack,  der  drei  als  spitze  Blätter  mit  kurzen 
Stielen  gebildete  und  zwischen  diesen  zwei  gewöhnliche  Spitzen 
hat,  also  fünfzackig  ist.     Ohne  Einritzung,  flüchtig,  klein. 

386.  (P.  35).  L.  Rand;  Teil  des  Mittelkörpers;  Hals  rot;  Farbe 
gut  erh.;  von  grosser  Platte.    Rucks,  mit  undeutlichem  Rest. 

387.  (P.  36).  R.  obere  Ecke;  klein;  nur  das  Gesicht  erh.,  das 
mit  schwarzem  Firniskontur  umrissen,  während  das  Innere 
desselben  mit  einer  hellroten  singulären  Fleischfarbe  ge- 
füllt (vgl.  661)  und  der  Bart  thongrundig  gelassen  ist.  Der 
Dreizack  ist  ebenfalls  nur  mit  dem  Pinsel  konturirt  und  hat 
vollständig  die  Gestalt  einer  altertümlichen  sehr  grossen 
Lotosblume  mit  drei  Spitzen.  —  Ohne  alle  Giavierung; 
sorgfältig. 

388.  (P.  37).  R.  obere  Ecke,  mit  Loch.  Untergesicht  und  Brust- 
stück; der  gewöhnliche  Dreizack;  Chiton  voll  gefirnisst; 
oben  gravierter  verzierter  Saum.  R.  von  unten  nach  oben: 
•£AApO/v£fWAKT£i7or]f<()a  fcovi  fdi'axri.  —   Röhl  20,    12. 

389.  (P.  38).  L.  obere  Ecke;  rötlicher  Thon;  Chiton  gefirnisst. 
L.  POThAA/v     (Röhl  20,  3i?) 


Korinthische   Pinakes.  53 

390.  (P.  39).  L.  obere  Ecke;  Dreiviertel  des  Körpers  erb..; 
Chiton  wie  gewöhnlich  (thongrundig);  beschädigt. 

391.  (P.  40)-  L.  obere  Ecke;  Firnis  rot  gebrannt;  1.  Schulter 
und  Hinterkopf  erh.;    1.  9K  •  Kq  '  '  ■  (Röhl  20,  99). 

392.  (P.  40a).  L.  obere  Ecke;  Hinterkopf  und  Rücken  erh.; 
1.    von     oben    herab    sehr    verblasst:     AOf>KO/v'rAA/v'B©BK  ■ 

ZlüQYMV   flUVi&9]y.[€.       (Rölll    20,   42). 

393.  (P.  41)-  L.  untere  Ecke;  Unterkörper;  Technik  wie  387: 
alles  ist  nur  mit  braunen  Konturlinien  gezeichnet,  der  Chiton 
und  Mantel  dann  hellrot  gefüllt;  keine  Firnisfüllung  und 
keine  Einritzung. 

394—403.  (P.  42 — 50-  L.  untere  Ecken  mit  dem  Unterkörper; 
Chiton  und  Füsse  thongrundig;  letztere  teils  nackf,  teils 
mit  Sandale  (394).  Ohne  Gravierung  3g5;  394  und  396  von 
der  Gattung  mit  grünlichem  Thon,  Violetrot  und  sparsamer 
Gravierung;  besonders  sorgfaltig  eingeritzte  Zehen  auf  397. 

404.  (P.  52).  Untere  Körperhälfte;  der  thongrundige  Chiton 
mit  vertikalen  Firnisstreifen  gemustert. 

405—407.  (P.  53—55).  Kleine  Stücke,  nur  die  Füsse  und  thon- 
grundiges  Chitonstück  enthaltend. 

408.  (P.  56)-  R-  untere  Ecke;  nur  Fuss-,  Gewand-  und  Drei- 
zack-Rest; r.  grösserer  leerer  Raum. 

409.  (P.  57)-  Br.  0,105.  H.  0,065.  Mittelkörper;  1.  Rand.  Der  wie 
gewöhnlich  thongrundige  Chiton  ist  mit  breiten  vertikalen 
Streifen  verziert,  deren  Füllung  (übereinandergestellte  X) 
graviert  ist;  auch  am  Mantel  geht  vorn  herab  ein  gravierter 
einfacher  Mäander  nebst  roten  Tupfen. 

410.  (P.  59).  H.  0,042.  Teil  des  Oberkörpers;  1.  Rand.  Mantel 
rot  und  mit  reichem  graviertem  Mäander;  der  Chiton  fehlt 
hier,  indem  Brust  und  r.  Arm  nackt  und  schwarz  gefirnisst 
sind.     Farben  gut  erhalten. 

411.  (P.  61).  H.  0,08.  L.  obere  Ecke  mit  Loch.  Rücken  und 
Hinterkopf;  1.  von  der  Schulter  (ausnahmsweise!)  die  drei 
Spitzen  des  Dreizacks.    Rosette  1.  oben.    Farben  verblasst. 

412.  (P.  58).  R.  obere  Ecke;  die  r.  obere  Körperhälfte;  Drei- 
zack in  der  L.;  Farben  ganz  verblasst;  r.  von  oben  herab 
steht:  •  !)r18>ia®aviA'vwAA20/lM?-  KvXotöag  fiav^dtjxe  Ilo[Tei- 

du.vi.     (Bei  Röhl  20,  47  unvollständig). 


54  Aelteste  Gattungen. 

413.  (P.  60).  H.  0,055.  R.  Rand;  Teil  des  Mittelkörpers.  Ab- 
weichend ist  der  Chiton  rot,  der  Mantel  schwarz.  Der  Drei- 
zack scheint  unvollständig. 

414.  (P.  519)-  R-  obere  Ecke;  Kopf  und  Brust;  Dreizack  in  der 
L.;  r.  von  oben  herab  IB/vfOKAB-  JSeypoxkijig.  (Röhl  20, 40). 

415.  (P.  5i3).  L.  obere  Ecke;  Kopf  und  r.  Schulter;  1.  von 
oben  herab:  -TOT  (Röhl  20,  80). 

416.  (P.  502).  Mittelkörper;  Mantel  violetrot;  r.  daneben: 
POT£/W  (Röhl  20,  24?) 

417.  (P.  510).  Teil  des  Rückens;  1.  daneben  POT£AA/v 
(Röhl  20,  3i). 

418.  (P.  504).  L.  obere  Ecke;  Stück  des  Kopfes,  1.  daran: 
POT^a/    roiuÖd\v.    (Röhl  20,  3o). 

419.  (P.  509).  L.  Rand;  Kopf;  1.  daran:  Bf©B~-;  die  Inschrift 
ist  nach  1.  vollständig:  '"Ecd,£T[og.  (Röhl  20,  101). 

420.  (P.  521).  L.  Rand;  Rest  des  Chitons  der  zwar  wie  ge- 
wöhnlich mit  Kontur  umzogen,  innen  jedoch  mit  stark  ver- 
dünntem Firnis  bemalt  ist;  Zipfel  des  roten  Mantels;  1.  von 
oben  herabsteht  •  .il"A/v&®BK  •  •  •  •  g  tu  av(d-7]x[e.  (Röhl  20,  87). 

421.  (P.  523).  L.Rand;  Mantelrest;  dabei  WB0BKB  '•'ävt&r]xf. 
(Röhl  20,  85). 

422.  (P.  512).  L.  Rand;  Mittelkörperrest;  Inschrift:  -BP£K)MI** 
*  tQilog  Li[ö.vifrrt'A£v;  die  Inschrift  wird  nach  f*  durch  die 
Darstellung  unterbrochen,  dann  folgt  der  Bruch.  Auf  der 
sonst  unkenntlichen  Rückseite  liest  man:  O/v/v  ••  cov  f.i[avt- 
&r]xai'.    (Röhl  20,  102). 

423.  (P.  526).  R.  Rand;  Mittelkörper;  r.  daran:  *  B0BKB  •■ 
äv]&>jxe.  (Röhl  20,  g3). 

424.  (P.  520).  L.  Rand;  Rücken;  1.  graviert  BF>  •  (Röhl  20,  104 
giebt  A  statt  P). 

425.  (P.  522).  L.  Rand;  Teil  des  Mittelkörpers;  von  oben  nach 
unten  ^T3A  •    (Röhl  20,  35). 

426.  (P.  62).     R.  Hälfte  des  Mittelkörpers,  verblasst. 

427.  (P.  63).     L.  obere  Ecke,   in  der  Mitte  oben  zwei  Löcher 

Oberkörper;  verblasst. 

■ 

428.  (P.  64).     Br.  0,095.     L.  Rand.     Mittelkörper;  verblasst. 


Korinthische   Pinakes.  55 

429—431.  (P.  65—67).  Kleine  Fragmente;  Schulter  und  Hinter- 
kopf mit  den  langen  Haaren  erhalten. 

432—440.  (P.  77—85)-  Kleine  Stücke  von  der  Gewandung, 
der  Chiton  wie  gewöhnlich  thongrundig,  der  Mantel  violet 
oder  rot;  dass  sie  zu  Poseidonfiguren  gehörten  ist  nur  sehr 
wahrscheinlich;  auf  438  ist  ein  Stück  des  Dreizackstabes  er- 
halten.    Auf  433    steht   r.:    *i  iM***  on"\    auf  437  steht  1.: 

•  'AIA  •  •  -  au  • ■  • 

441—445.  iP.  68—72).  Kleine  Fragmente  auf  denen  nur  die 
den  Dreizack  haltende  Hand  oder  ein  Stück  der  Brust  dazu 
erhalten  ist.  Ausnahmsweise  (vgl.  weiter  unten)  ist  in  443 
und  444  der  Dreizack  schräg  erhoben. 

446.  iP.  73).  L.  unteres  Eck;  der  Dreizack  war  schräg  erhoben 
wie  auf  443  und  444. 

447 — 449.  iP.  74 — 76)-  Kleine  Fragmente,  nur  die  Dreizacks- 
spitze zeigend;  447:  die  lotosartige  Spitze,  448:  drei  Spitzen 
mit  Widerhaken. 

450.  (P.  861.  H.  0,055.  L.  obere  Ecke,  oben  in  der  Mitte  zwei 
Löcher;  Oberkörper  nach  links  wie  die  folgenden  No.  bis  457. 
Der  wie  gewöhnlich  vorgehaltene  Dreizack  hat  die  aus  einem 
Blütenkelch  emporkommenden  drei  lotosartigen  Spitzen. 
Eine  emporgekrümmte  Stirnlocke  ist  besonders  graviert. 
Der  Chiton  scheint  voll  gemalt  gewesen  zu  sein.  Der  Hals 
ist  rot. 

451.  (P.  557)-  R.  ob.  Ecke.  Nach  1.  stehender  Pos.  (?),  vor  sich 
einen  Stab  mit  lanzenartiger,  einfacher,  blattförmiger  Spitze. 

452.  tP.  87).  H.  0,09.  L.  ob.  Ecke.  Gesicht  und  Oberkörper 
bis  zu  den  Hüften,  den  Dreizack  steif  vor  sich  haltend;  eng 
anliegender  roter  Chiton  (der  vielleicht  sogar  kurz,  wie 
unten  No.  464). 

453.  (P.  88).  H.  0,085.  R.  ob.  Ecke,  flüchtig,  jetzt  verblasst;  ein 
im  Verhältnis  kleiner  Kopf  und  Brust  und  grosser  Dreizack 
mit  drei  wie  Lotosknospen  gebildeten  eng  nebeneinander- 
stehenden Spitzen.  Von  oben  herab:  *  MTTABAOM+APSBMA-V- 

•  *  g  '  zv  de  dbg  yaQita(a)av  ' '    (Röhl  20,  63). 

454.  (P.  89).  H.  0,10.  Br.  0,08.  R.  ob.  Ecke  mit  Loch.  Ober- 
körper nach  1.;  Gesicht  rot;  der  Chiton  der  nur  an  den  bis 
zum  Ellenbogen  reichenden  Aermeln  sichtbar  wird,  thon- 
grundig,   das  Uebrige  als  Mantel  zu  denken   und   rot.     Die 


56  Aelteste   Gattungen. 

Brust    ist  weit  vorladend   gebildet;    das  lange,    mit  Diadem 
geschmückte  Haar  hat  sorgfaltige  gravierte  Innenzeichnung. 

455.  (P.  90).  L.  ob.  Ecke,  klein.  Im  roh  hingeworfenen 
Siluettenstil  ohne  alle  Innenzeichnung  ist  der  Kopf  und 
Dreizack  erhalten;  1.  davor  ist  ein  Baum  mit  kurzen  empor- 
stehenden Zweigen  (eine  Fichte  ?)  angedeutet. 

456.  (P.  91).  L.Rand;  kleines  Fragment  einer  grösseren  Platte. 
Stück  des  Mittelkörpers  und  Dreizackstabes. 

457.  (P.  92).  H.  0,08.  L.  Rand;  1.  Hand  mit  dem  schräg  empor- 
gehobenen Dreizackstab  und  die  vorgestreckte  r.  Hand; 
unterhalb  letzterer  steht  B  ohne  die  Spur  folgender  Buch- 
staben. 

y)  Exemplare    dieses    Typus    mit    einigen    Beso7iderheiten 
(Fisch,  Kanne,   Vogel). 

458.  (P.  93).  R.  untere  Ecke;  von  grosser  Platte.  Nur  die 
Füsse  mit  sorgfältigen  Sandalen  sowie  das  Dreizackende 
und  der  Kopf  eines  r.  im  Räume  von  oben  herab  schiessen- 
den Delphins.    Stil  des  Timonidas  (No.  846). 

459.  (P.  94).  H.  0,09.  R.  Rand;  wahrscheinlich  Pos.  Rücken 
nach  1.  in  rotem  Mantel,  mit  langem  Haare;  r.  im  Räume 
zwei  Delphine. 

460.  (P.  95).  H.  0,085.  Br.  0,07.  R.  ob.  Ecke  mit  Loch.  Ober- 
körper; Pos.  hält  in  der  L.  einen  Fisch  beim  Schwänze  ge- 
fasst  und  in  der  R.  den  Dreizack  schräg  erhoben;  zwischen 
den  drei  Spitzen  (deren  mittlere  blattförmig)  sind  zwei 
kleinere  Spitzen  eingeschoben,  so  dass  es  eigentlich  ein 
Fünfzack  ist.  Von  der  Stirne  strebt  die  besonders  gravierte 
Haarlocke  empor.  Haarband  und  Mantel  rot;  Chiton  zwar 
ausgespart,  doch  mit  gelblicher  verdünnter  Firnisfarbe  leicht 
bemalt.  Das  Profil  ist  leicht  eingeritzt  neben  dem  Gesichts- 
kontur, wohl  als  Vorzeichnung. 

461.  (P.  96).  H.  0,06.  Br.  0,04.  R.  Rand;  nur  die  vorgestreckte 
1.  Hand  ist  erhalten,  die  eine  Oenochoe  am  Henkel  gefasst 
hält;  daneben  ein  Stück  des  von  der  anderen  Hand  ge- 
haltenen (Dreizack-)Stabes.    R.  unten  P  •  *  n[pitidw'. 


462.     (P.  96a).      Unterkörper;     rotes   Gewand,    flüchtig;    1.    im 
Räume  ein  nach  oben  fliegender  Vogel. 


Korinthische   Pinakes.  5j 

2)   Nackt  oder  in  kurzem  CJüton  und  ausschreitend. 

463.  (P.  97)-  H.  0,1 3.  Br.  0,12.  Vollständig  bis  auf  den  oberen 
Rand  mit  dem  Kopfe;  Farbe  fast  ganz  ab;  sorgfaltig,  auch 
die  äusseren  Konture  graviert.  Er  setzt  nach  r.  ausschreitend 
das  1.  Bein  vor  und  ist  anscheinend  ganz  nackt;  der  1.  Arm 
ist  etwas  erhoben  vorgestreckt,  in  der  R.  halt  er  den  Dreizack 
schrlige  erhoben.  Im  Räume  r.  oben  eine  Rosette,  unten 
ein  unklarer  Rest. 

464.  (P.  98».  H.  0,105.  Br-  °>°55-  Aus  zwei  Stücken  vollständig. 
Oben  mitten  zwei  Löcher;  rötlicher  Thon.  In  kurzem  rotem 
bis  Mitte  der  Oberschenkel  reichendem  Chiton  schreitet  Pos. 
massig  aus  nach  r.,  die  R.  vorgestreckt,  in  der  L.  ziemlich 
vertikal  den  von  einem  der  Löcher  beschädigten  Dreizack 
(mit  fünf  Spitzen  einst?);  die  Kniee  etwas  eingebogen. 
Flüchtig.  R.  eine  kleine  Rosette  und  von  oben  herab 
POTEAAi  •  •  TE  •  CAA (Rohl  20,  20). 

465.  (P-  99).  H.  0,10.  Br.  0,07.  Nur  oben  gebrochen.  Pos.  ganz 
nackt,  das  1.  Bein  voranstellend  in  massigem  Ausschreiten 
nach  r.;  den  Dreizack  ruhig  aufstützend.  An  Oberschenkeln 
rot.    Hüften  sehr  mager. 

465.  (P.  100).  H.  0,05.  Br.  0,125.  Nur  die  Unterbeine  einer 
grossen  Figur,  die  nach  r.  ausschritt;  wegen  der  Grösse  und 
weil  sie  allein  dargestellt  ist  wird  es  Pos.  gewesen  sein; 
da  kein  Rest  des  Dreizackstabs  erhalten  ist,  so  war  er  wohl 
gehoben. 

466.  (P.  101).  H.  0.05.  Br.  0,05.  Nur  die  Beine;  das  1.  vor  das  r. 
gestellt.     Kein  Dreizackrest. 

467.  (P.  102).  H.  0,045.  Br-  °>106-  Nach  oben  gebrochen;  nur 
Unterbeine,  die  auffallend  kurz  nach  1.  weitausschreitend. 
Ob  Pos.,  ist  zweifelhaft.  R.  steht  '  bKB  ■  •  ,avi'&']ijxe. 
(Röhl  20,  88). 

468.  (P.  io3).  H.  0,061.  Br.  0,096.  Nach  oben  gebrochen;  Beine, 
nach  1.  ausschreitend,  erhalten;  1.  ist  das  Ende  des  Drei- 
zackstabes aufgestützt.  L.  steht  im  Kreise  geschrieben 
•  KBTOnOT^AA  ■  av&hj\xe  reo  TIoTUÖä{yi.    (Röhl  20,  17). 

469.  (P.  104).  R.  unt.  Ecke.  Ausschreitendes  1.  Bein  und  r. 
daneben  das  Ende  des  vertikal  gehaltenen  Dreizackstabes. 

470.  iP.  105».  H.  0,075.  R.  ob.  Ecke  mit  Loch.  Nackter  Ober- 
körper von   grossem  Pinax;    die   Brust  von  vorn,    der  Kopf 


58  Aelteste   Gattungen. 

nach  links;  langes  Haar  mit  r.  Binde;  der  1.  Arm  war  etwas- 
gehoben.    Pos.  nicht  ganz  sicher. 

jj   Unbärtig  mit  hochgeschwungenem  Dreizack. 

47(.  (P.  106).  H.  0,09.  Br.  0,065.  R.  ob.  Ecke  mit  Loch.  Unbärtig, 
nackt,  mit  langem  Haar  und  roter  Binde,  weit  ausschreitend, 
die  L.  vorstreckend,  in  der  erhobenen  R.  den  Dreizack  zum 
Stosse  schwingend.  (Blütenform  des  Dreizacks).  (Vgl.  die 
Münzen  von  Poseidonia). 

472.  (P.  558)-  R.  ob.  Ecke;  roh;  Kopf  und  Oberteil  der  Brust; 
unbärtig,  den  Dreizack  in  der  R.  schwingend.  —  Bemalungs- 
spuren  auf  der  Rückseite. 

473.  (P.  107).    H.  0,07.     L.  Rand;  Mittelkörper;  ähnlich. 

b)  Poseidon  wie  im   ersten   Typus   (al)    in  langer 
Gewandung  stehend  zusammen  mit  Amphitrite. 

1)  Pos.  und  Amph.  allein  gegenüber. 

474.  (P.  108).  Br.  0,07;  erh.  H.  0,045.  Nach  unten  unvollständige 
Oben  mitten  zwei  Löcher.  Farbe  ab.  Oberkörper  von  Pos. 
(1.)  und  Amph.  (r.)  sich  gegenüber.  Pos.  sicher  unbärtig, 
sein  Kopf  unterscheidet  sich  von  dem  der  Amphitrite  nur 
durch  die  etwas  verschiedene  Profillinie,  indem  bei  ihm  gar 
keine  Einsenkung  an  der  Nasenwurzel  ist.  Bei  der  flüchti- 
gen Ausführung  des  Pinax  sind  beide  Gestalten  und  auch 
die  Chitone  voll  gemalt.  Der  Dreizack  befindet  sich  gerade 
in  der  Mitte  zwischen  beiden.  Die  Hände  der  beiden  sind 
verloren.  Beide  haben  langes  Haar  und  kreisförmig  gra- 
viertes Auge. 

475.  (P.  109).  R.  ob.  Ecke;  klein;  gut  erh.  Von  Pos.  sind  nur 
die  Dreizackspitzen  übrig  (1.);  von  Amphitrite  der  Kopf  (r.) 
der  nur  von  Pinselkontur  umzogen  und  thongrundig  gelassen 
ist.  Im  langen  Haar  ist  eine  breite  Binde  ausgespart.  Der 
Chiton  war  karriert  (durch  Gravierung).  L.  von  dem  fein- 
archaischen Profil  steht  JS^TS^A  IdvyiTQiia  (Röhl  20,  72). 

476.  (P.  no).  H.  0,16.  Br.  o,n.  L.  Rand.  L.  der  fast  ganz  erh. 
Pos.,  in  der  L.  Dreizack,  R.  vorstreckend,  wie  gewöhnlich;, 
rote  Tupfen  auf  dem  Mantel;  von  Amph.  gegenüber  ist  nur 
die  Pos.  entgegengestreckte  Rechte  und  die  L.  mit  etwas 
schräg  gehaltenem  Scepter  und  Reste  des  Gewands  erhalten. 
Sorgfältig.  Zwischen  beiden  M£l*£0/v|*A/vBeKBPOT£AAFO/v- 
2t[.iicov  j.i  uj'i&(r])xs  JJoietda.  fwy[t  f-avaxzt.    (Röhl  20,  7). 


Korinthische   Pinakes.  5«i 

477.  (P.  563).  L.  ob.  Ecke;  aus  2  anpassenden  Stücken  eines 
grossen  Pinax.  L.  Pos.  wie  gewöhnlich;  sein  Kopf  ist  bis 
auf  die  Bartspitze  offenbar  in  antiker  Zeit  sorgfaltig  heraus- 
geschnitten worden;  Hals  rot,  Chiton  thongrundig;  der 
Dreizack  hat  drei  knospenförmige  direkt  aus  dem  Stabe 
herauskommende  Spitzen;  neben  ihm  -OT^AA^.  Von  Amph. 
ist  nur  der  obere  Teil  des  thongrundigen  Gesichtes  und  die  aus- 
gestreckten Finger  der  R.  erh.  Vor  ihr  Af^CTK*  (Röhl  20,  2  a). 

478.  (P.  in).  Br.  0,105.  Oben  und  unten  gebr.  Mittelkörper. 
Pos.  1.,  Amph.  r.,  beide  rote  Mantel. 

479.  (P.  112).  Br.  0,15.  Nur  oben  gebr.  Oberkörper  fehlen. 
Firnisfarbe  schmutzig  mattbraun,  gut  erh.  Wenig  graviert. 
L.  Pos.,  r.  Amph.,  von  deren  vorgestreckter  r.  Hand  die 
Finger  erh.  sind;  diese  wie  der  Fuss  thongrundig;  langer 
Chiton  ohne  Mantel;  enge  Taille.  R.  steht  •  KBPOT^AI  • 
uvtd-tj]xa  noretdu[vi.    (Röhl  20,  18). 

480.  (P.  u3).  H.  0,095.  Br.  0,09.  L.  ob.  Ecke  mit  Loch,  sehr 
verblasst.  Ganz  ohne  Gravierung.  —  L.  Pos.  mit  Dreizack; 
Chiton  thongrundig  wie  gewöhnlich.  R.  noch  der  Inschrift- 
rest •  TSC  •  JJl[.i(piT]QtT[a,  welche  demnach  r.  stand. 
(Röhl  20,  73). 

481.  (P.  537).  L.  unt.  Ecke;  Unterkörper  beider;  Amph.  scheint 
Scepter  gehabt  zu  haben;  mitten  zwischen  beiden  AS^AMOS  '  * 
(Röhl  20,  36  fälschlich  3  statt  X). 

482.  (P.  532).    L.  unt.  Ecke;  1.  Unterkörper  nackter  mannl 
Figur   (Pos.?);    r.    Rest   langbekleideter.     Zwischen    beiden 
•  POtA    '  '  j'og.    (Röhl  20,  96). 

483.  (P.  540).  R.  Rand;  r.  Rest  stehender  Frau  (Amph.?);  von 
oben  herab  steht  ■  ■  ^A/vBe&KB  "  —  g  {lav&rpz.  (Röhl  20,  94, 
wo  der  Rest  von  M  vorn  I.  fehlt). 

484.  (P.  514).  L.  neben  bekleideter  Figur  nach  r.  steht  von 
oben  herab  •  l*<t>£TP£T  •  •  (Röhl  20,  71). 

2)  Pos.  und  Amph.  mit  begleitenden   Wesen. 

485.  (P.  114).  H.  0,14.  Br.  0,17.  Dicke  0,012.  L.  gebrochen,  sonst 
vollständig,  aus  drei  Stücken  zusammengesetzt.  Thon  grün- 
lich. Farbe  fast  ganz  verschwunden.  Auch  die  äusseren 
Konture  sind  graviert.  —  Pos.  steht  nach  1.,  und  hält  den 
aus  drei  Knospen  gebildeten  Dreizack;  sein  Chiton  (thongr.) 
ist    mit   Tupfen    bedeckt;    r.    über    dem    Kopfe    POTBAA/^. 


6o  Aelteste   Gattungen. 

Gegenüber  nach  r.  Amph.,  den  Mantel  (schwarz  gefirnisst) 
emporziehend  (Chiton  thongr.  mit  Tupfen);  oben  r. 
AI^<\>tPtTA.  (Röhl  20,  112).  L.  von  ihr  ist  noch  der  Rest 
einer  zweiten  Frau  im  Mantel  erhalten  (Nereide,  Thetis 
od.  dgl.).  R.  von  Pos.  ist  Triton  dargestellt,  völlig  aufrecht, 
doch  von  den  Hüften  ab  in  einen  Fischleib  mit  drei  Flossen 
ausgehend;  der  letztere  ist  nach  r.  gewandt  und  unten  etwas 
geringelt,  steht  aber  nicht  auf  dem  Boden  auf.  Der  mensch- 
liche Körper  ist  nach  Pos.  zu  umgewandt,  der  1.  Arm  er- 
hoben, die  R.  vor  die  Brust  gehalten.  Haare  lang  und  lockig, 
über  der  Stirn  aufgesträubt;  Tänie;  der  lange  fliessende  Bart 
sorgfältig  graviert,  die  Lippen  dick  und  die  Nase  mit  etwas 
vortretendem  Knorpel  an  der  Spitze. 

jj  In  grösserer  Götterversammlung. 

486.  (P.  115).  H.  0,088.  Br.  0,08.  D.  0,010.  R.  ob.  Ecke.  Merk- 
würdig in  verschiedener  Hinsicht:  der  Thon  ist  zwar  der 
gewöhnliche  helle,  doch  auf  der  Seite  der  Malerei  ist  (durch 
gewisse  Zusätze)  eine  besondere  rötliche  glatte  Oberfläche 
geschaffen,  die  sich  sehr  unterscheidet  von  den  nur  durch 
starkes  Brennen  rötlich  gewordenen  Stücken.  Firnisfarbe 
schwarz,  doch  leicht  abspringend.  Nach  oben  ist  der  Pinax 
durch  ein  plastisch  gegebenes  und  bemaltes  dorisches 
Kyma  abgeschlossen  (r.  und  schw.)  unter  welchem  ein  Strick- 
band (schw.  und  weiss  auf  Thongr.).  Nach  1.  gewandt  sind 
die  Oberkörper  von  Pos.  und  Amph.  erhalten,  letztere  von 
ersterem  zum  Teil  verdeckt.  Sie  erhebt  die  R.,  Pos.  streckt 
die  R.  horizontal  vor*)  ohne  Dreizack  der  ihm  ganz  fehlt. 
Pos.'  Gesicht  und  Hals  sind  rot,  das  der  Amph.  jetzt  schwarz, 
war  jedoch  wahrscheinlich  einst  weiss;  ihr  Auge  fein  gra- 
viert, mandelförmig.  Beide  mit  emporgekämmtem  Stirnhaar 
(graviert);  Pos.  mit  langen  Schulterlocken;  das  Ende  der 
Haare  auf  dem  Rücken  zusammengebunden.  Beider  Ge- 
wandung rot.  R.  steht  POT£AA/v,  1.  ■  ^^T54>A  (Röhl  20,  2). 
Beiden  gegenüber  ist  noch  der  emporgestreckte  1.  Unterarm 
des  Hermes  erhalten  sowie  das  Ende  des  von  seiner  R. 
gehaltenen  Kerykeions  (weiss  aufgemalt,  da  wo  es  auf  die 
schwarze  Hand  zu  stehen  kommt).  —  Sehr  sorgfältig;  Stil 
viel  entwickelter  als  sonst. 


*)  Ist  sein  1.  Arm  unter  dem  Mantel  auf  die  Brust  gelegt  gedacht? 
Der  merkwürdige  Kontur  der  wie  eine  weibliche  Brust  aussieht  aber 
zu  Pos.  gehört,  würde  dann  von  seiner  unter  dem  Mantel  geballten  L. 
herrühren. 


Korinthische   Pinakes.  (5l 

487.  (P.  ho).  H.  0,10.  Br.  0,06.  L.  unt.  Ecke.  Von  Amph.  ist 
die  untere  Hälfte  erh.;  sie  steht  nach  r.  (Chiton  schw., 
Mantel  r.,  Füsse  thongr.  mit  Sandalen);  r.  vor  ihr  steht 
ebenfalls  nach  r.  Pos.  (Chiton  thongr.,  Füsse  r.),  woraus  zu 
schliessen  dass  gegenüber  andere  Gottheiten  standen?  L.  am 
Rande:  •  :>T£AAFO/v 0MA90CTCM  H\oTUÖdf.tovog  llxoiTig, 
Schluss  eines  Hexameters  (Röhl  20,  6  liest  falschlich 
TIoTeidupog  eifiaxoiTig). 

488.  (P.  538).  Oberer  Rand;  oben  Stabornament;  Köpfe  der 
Amph.  (thongr.)  und  des  Pos.  nebeneinander,  beide  nach  1. 
gewendet;  also  wohl  gegenüber  anderen?  Links  steht 
•  nOT£AA/v  •  • 

489.  (P.  117)-  H.  o,n  erh.  Br.  0,06.  R.  u.  1.  gebr.  Farbe  nur 
in  Resten.  Pos.,  wie  gewöhnlich,  mit  Dreizack  nach  r. 
stehend;  r.  vor  ihm  entfernt  sich  weit  ausschreitend  ein 
nackter  sich  umwendender  Mann  (Fleisch  r.)  der  den  1.  Arm 
erhebt.  Auf  seinem  Oberschenkel  sind  (obwohl  er  sichtlich 
unbewaffnet  ist)   zwei  Spiralen    übereinander   graviert. 

490.  (P.  118).  Rings  gebr.,  klein.  L.  Rest  einer  Figur  im 
Mantel,  vor  ihr  ein  Stab,  dazwischen  von  oben  herab  IBPM 
Zevg  (Röhl  20,  66).  Gegenüber  nach  1.  Unterkörper  einer 
Frau  in  Chiton  und  Mantel  (am  Schnitte  desselben  kann 
man  bekanntlich  im  korinthischen  Stile  Mann  und  Frau 
unterscheiden),  den  sie  emporzog. 

491.  (P.  553).  L.  ob.  Ecke.  Bärtiger  Gott  nach  r.,  L.  vor- 
streckend, Scepter  (mit  Knospe  bekrönt)  in  der  R.  (Zeus?) 
Nach  dem  Loche  r.  oben  war  r.  gegenüber  noch  eine  Figur. 

492.  (P.  118a).  Rings  gebr.,  klein.  Von  einem  Götterzug  nach 
1.  (?)  Nur  die  Mittelkörper  erh.  In  der  Mitte  männliche 
Gottheit  (?)  in  Chiton  und  Mantel,  in  der  L.  einen  Stab,  r» 
und  1.  Reste  weiblicher  Gestalten. 

e)   Poseidon  und  Amphitrite  zu  "Wagen. 

493.  (P.  119).  H.  0,115;  erh.  Br.  0,1 3.  D.  0,014.  L.Hälfte.  Der  Rand 
mit  einem  Streifen  abwechselnd  schwarzer  und  heller  Qua- 
drate. Auf  dem  Wagen,  von  dessen  Gespanne  nur  Reste 
der  Schwänze  erh.,  stehen  nach  r.  Pos.  (Mantel  schw.;  Chiton 
thongr.,  mit  vertikalen  Streifen  verdünnten  Firnisses),  die 
Zügel  und  Lenkerstab  haltend,    und   zu  seiner  L.    von    ihm 


02  Aelteste   Gattungen. 

z.  T.  verdeckt  Amph.  den  über  den  Hinterkopf  gezogenen 
Mantel  lüftend  (Mantel  r.,  Chiton  schw.,  Fleisch  thongr., 
Innenzeichnung  mit  verdünntem  Firn.).  Hinter  dem  Wagen 
1.  folgt  eine  Frau  nach  r.  (vgl.  485)  ebenfalls  den  Mantel 
lüftend  (Chiton  mit  verd.  Firn,  bemalt,  Mantel  r.,  Fleisch 
thongr.).  Zwischen  ihr  und  dem  Wagen  im  Räume  eine 
aufgerichtete  Schlange. 

494.  (P.  120).  H.  0,18;  erb.  Br.  0,24.  D.  0,010.  Grosse  Platte,  die  r. 
und  1.  unvollständig.  Oben  mitten  Löcher.  Farben  ab.  — 
Pos.  und  Amph.  auf  dem  Wagen  wie  493;  von  dem  Zwei- 
gespann die  hintere  Hälfte  mit  sorgfältig  gravierten 
Schwänzen  erhalten.  Amph.  scheint  der  Gravierung  der 
Augen  nach  gefirnisstes  Fleisch  gehabt  zu  haben.  Der  Ver- 
bindungsstab zwischen  WTagenrand  und  Deichsel  ist  sorg- 
fältig graviert.  L.  folgt  dem  Wagen  Hermes  nach  r.,  von 
dem  noch  das  Bartende,  ein  Stück  des  r.  Mantels,  der  1. 
vorgestreckte  Unterarm  sowie  die  R.  mit  dem  Kerykeion 
erhalten  ist;  das  letztere  ist  von  sehr  interessanter  Form 
(mit  zwei  dreiblättrigen  Blütenspitzen  übereinander  in  der 
Mitte). 

495.  (P.  121).  Erh.  H.  0,095.  Br.  0,08.  L.  ob.  Ecke.  Vorzüglich 
erhaltene  Farben.  Pos.  und  Amph.  wie  oben  (vom  Wagen 
nur  Rand  erh.);  Pos.:  Chiton  thongr.  mit  eingezeichneter 
Aermelnaht,  Mantel  r.,  Gesicht  und  Hals  r.,  Arme  und  Haar 
schw.,  Tänie  r.,  Stirnhaar  emporgestrichen.  Amph.:  Chiton 
thongr.  und  getupft,  Mantel  über  den  Kopf,  mit  r.  Tupfen, 
Fleisch  thongr.,  hält  sich  mit  der  R.  an  der  Wagenbrüstung. 
L.  steht:  MAA56TOT  und  r.:  A/^<J>£TP£T/-,  dann  im  Kreise 
umbiegend  •  •"SA5THAMA  •  •  Rest  einer  grösseren  Inschrift. 
(Rohl  20,  1 14). 

496.  (P.  122).  Erh.  H.  0,08.  Br.  0,07.  L.  ob.  Ecke.  Thon  etwas 
rötlich;  obwohl  nichts  graviert  ist,  so  ist  die  Ausführung 
doch  sorgfältig  und  zierlich.  Es  ist  nur  Firnisfarbe,  schwarz 
und  verdünnt  gelblich,  angewendet.  —  Pos.  und  Amph.  wie 
oben  zu  Wagen  (dessen  oberer  Rand  erh.);  letztere  legt  die 
Hand  auf  die  Brüstung.  Nicht  nur  Amph.''  sondern  auch 
Pos.'  Fleisch  ist  thongrundig  und  nur  von  Konturen  um- 
zogen; auch  sein  Chiton  ist  thongr.,  der  Mantel  schw.  Die 
Augensterne  sind  bei  beiden  schw. 

497.  (P.  124).  H.  0,12;  erh.  Br.  0,125.  R.  gebrochen.  Firnis  r. 
verbrannt.  Auf  dem  Wagen  (Rad  mit  Zirkel  graviert)  mit 
zwei  Rossen    (Hinterteile  erh.)    Pos.   und  Amph.   wie    oben, 


Korinthische  Pinakes. 


63 


nur  das  letztere  etwas  weniger  verdeckt  ist  von  Pos     L  steht' 
MAA^TOT    (Röhl  20,  27). 

498.  (P.  i23).  Oben  Rand;  klein.  Von  Pos.  Kopf  und  Brust 
erh.  (die  Wange  r.);  er  hält  ausser  Zügel  und  Lenkerstab 
noch  den  Dreizack.    Amph.  wie  gewöhnlich  (Fleisch  thongr.). 

499.  (P.  125).  L.  ob.  Ecke;  klein;  Farbe  ab.  Nur  die  Köpfe 
von  P.  und  A.  sind  erhalten,  ganz  mit  den  vorigen  über- 
einstimmend, also  wohl  hiehergehörig. 

500.  (P.  126).  Br.  0,09.  Oben  Rand.  Nur  eine  Rossemähne  und 
die  Zügel  sind  erh.;  1.  steht  "PtTA^Kpir^hu,  das  also  wie 
gewöhnlich  r.  von  Amph.  stand. 

Oben:    •  ■  O^A^BmKBPOT^A^t^^  •  •  •  •  for  ^d.vld^y.t 
Hot  ad  uv  1  fuv[uxTi.     (Röhl  20,  8). 

501.  (P.  127).  Erh.  H.  o,n.  Br.  0,125.  L.  ob.  Ecke  mit  Loch; 
Farben  ganz  ab.    Pos.  allein;  Zweigespann. 

502.  L.  Rand.  —  Erh.  ist  Pos.  allein  auf  dem  Wagen,  doch 
kann  Amph.  neben  ihm  gewesen  sein;  sein  Gesicht  fehlt; 
Mantel  r. 

503.  (P.  i3o).  H.  0,085.  Erh.  Br.  0.45.  Farben  ganz  ab.  Pos.  allein; 
Schwänze  der  Rosse. 

504.  (P.  i3i).  L.  unt.  Ecke;  Farben  ab.  Unterkörper  von  Pos. 
auf  dem  Wagen;  ungewiss  ob  einst  mit  Amph.    Sorgfaltig. 

505.  (P.  559)-  L.  ob.  Ecke.  Pos.  allein  (Chiton  thongr., 
Mantel  r.,  Fleisch  r.);  mit  Lenkerstab  und  Zügeln.  Sorg- 
fältig. 

506.  P.  (561).  R.  ob.  Ecke.  Oberkörper  des  Pos.,  ausnahms- 
weise nach  links,  Zügel  und  Lenkerstab  haltend.  Rest  der 
Bemalung  des  Reverses  (Arm  mit  Stab). 

507.  (P.  1281.  H. 0,067.  Br.  0,04.  L.u.Ecke;  rötlich  verbrannt.  Pos. 
allein;  erh.  seine  u.  Hälfte  nach  r.  auf  dem  Wagen  stehend, 
der  hier  nicht  der  gewöhnliche  ist,  sondern  ein  Kasten  mit 
festen  Wänden  und  einem  Rad  mit  eigentümlichen  Speichen, 
ganz  wie  z.  B.  auf  der  Burgon'schen  Panathenäischen  Preis- 
vase: Mon.  d.  J.  X,  48  k.     Pos.  hält  sich  an  der  Brüstung. 

508.*)  (P.  i32).  H.  0,07.  Br.  0,07.  Oben  Rand  erh.  Farben  sehr 
gut  erh.     Thon  blassrötlich  und  zwar  nicht  durch  Brennen, 

)  508 — 537  sind  Fragmente  von  Rossegespannen,  von   denen   manche 
Sauch   zu   andern  Darstellungen   gehört   haben   können. 


64  Aelteste  Gattungen. 

sondern  durch  einen  Beisatz  (wie  486);  auch  sonst  ent- 
wickeltere Technik,  fester  schw.  Firnis.  —  Stück  eines  lau- 
fenden Viergespannes  nach  r.;  zwei  Pferde  recken  die  Halse 
in  die  Hohe,  zwei  senken  sie;  das  vorderste  (das  r.  Seiten- 
ross)  hat  thongr.  Brustband  und  eine  mit  Rot  und  Gra- 
vierung aufgesetzte  Rosette.  Die  Hälse  alle  rot;  die  Mahnen 
der  Rosse  nach  hinten  sind  kurz,  die  der  vordem  lang» 
Oben  •  •  A/vßöBKB,  darunter  1,  vom  hintern  Pferdepaar: 
•  -©MAE  E(xv$[oq.  (Röhl  20,  53;  Xanthos  ist  natürlich  der 
Name  eines  Rosses,  nicht  der  des  Dedikanten  wie  R.  anzu- 
nehmen scheint). 

509.  (P.  i33).  R.  ob.  Ecke.  Farbe  weg.  Halse  und  Köpfe 
eines  Viergespannes  wie  das  vorige. 

510.  (P.  134).  Rings  gebr.;  Farbe  weg.  Hinterteil  eines  Rosses. 
(es  scheint  ein  Zwei-,  jedenfalls  kein  Viergespann  gewesen 
zu  sein)  und  Wagenrand  mit  eigentümlicher,  als  gewundener 
Stab  gebildeter  Brüstung;  auch  die  nach  dem  Joch  zu  lau- 
fende Verbindungsstange  ist  gewunden. 

511.  (P.  135).  Rings  gebr.;  Zweigespann,  das  vordere  Ross  ganz 
thongr.,  das  hintere  schw.;  sorgfaltig. 

512.  (P.  i36).  Rings  gebr.;  Farbe  ab.  Kopfe  eines  Vier- 
gespannes; lange  Mähnen. 

513.  (P.  560).  Rings  gebr.  Hinterteil  eines  Viergespannes  nach 
r. ;  das  vorderste  Pferd  thongr.;  der  Strick  des  r.  aeiQOffOQog 
ist  graviert  angegeben  (vgl.  Stephani  im  Compte  r.  1874, 
S.  195  fr.). 

514.  (P.  137).     Hinterteil  eines  Zweigespanns.    Sorgfältig. 

515.  (P.  i38).     Oben  Rand;   Oberteil  von  Viergespann. 

516.  (P.  139).  Oben  Rand;  Hand  mit  den  Zügeln  und  Stückchen 
von  Pferd. 

517.  518.     (P.  140.  141)-    Pferdeköpfe. 

519.  (P-  142).  Oben  Rand;  zwei  Köpfe  eines  Viergespannes; 
oben  im  Räume   zwei  Granatäpfelrosetten.     Sehr  sorgfältig. 

520.  (P.  h3).    R.  ob.  Ecke;  Köpfe  eines  Viergespannes. 

521.  (P.  144).    Desgl.;  rot  verbrannt. 

522.  523.  (P.  145.  146).  Von  den  Beinen  je  eines  Vier- 
gespannes. 


Korinthische   Pinakes.  ßS 

524.  (P.  149a).  R.  Rand.  Vorderbeine  eines  Viergespannes; 
r.  davon,    von  oben  herab    und  dann  gegenüber  von  unten 

nach     oben:      •  *  Al^  B©BKßrOT£ A^ATCAPTOPOKCA 

uve&rjxs  IloTi[Sävi  f\dva(x)n  cvumoxta.  (Röhl  20,  68  nebst 
addenda;  seine  Vermutung,  es  möge  der  drittletzte  Buch- 
stabe ein  B  sein,  wird  durch  das  Original  in  keiner  Weise 
unterstützt). 

525.  (P.  149b)-  L.  ob.  Ecke.  Köpfe  eines  Zweigespannes  und 
Inschr.:  •  •  lAA^TOnSHSeSMA  •  •  ävfd^xe  IIoT6idut>[t  (fehlt 
bei  Röhl). 

526—528.  (P.  147 — 149)-  Von  den  Beinen  von  Zweigespannen 
im  ruhigen  Ausschreiten. 

529.  (P.  552).  Ueber  den  Köpfen  eines  laufenden  Viergespannes 
steht  ••T^AA/v*."  no]ittdän  (Röhl  20,  22). 

5  30.  (P.  55°)-  Unterer  Rand;  Pferdehinterbeine;  daneben 
••^pA^AK'-    TIoceidäi']i  \-draxn  (Röhl  20,  74). 

531.  (P.  543).  Oberer  Rand;  Kopfrest  von  Gespann,  sowie 
Zügel;  darüber:  ■■  A/VB0BKB"     (Röhl  20,  90). 

532.  (P.  151).  Ein  Wagenkasten  wie  auf  507,  doch  ist  das  Rad 
hier  mit  vier  gewöhnlichen  Speichen  versehen. 

5  33 — 535.    (P.  150.  152.  153).    Reste  von  gewöhnlichen  Wagen. 

536.  (P.  154)-  Rings  gebr.;  Pos.  (?)  ausnahmsweise  auf  Wagen 
nach  links. 

537.  (P.  155).  L.  unt.  Ecke.  Wagen  und  Hinterbeine  eines 
galoppierenden  Zweigespanns. 

d)  Amphitrite  allein  (?) 

538.  (P.  156)-  H.  0,165.  Br-  0,075.  Vollständig;  oben  mitten  zwei 
Löcher.  Grünlicher  Thon;  Farbe  ab.  —  Allein  nach  r. 
stehende  Frau,  den  Mantel  mit  beiden  Händen  lüftend 
(Gesicht  thongr.,  sehr  lange  Schulterlocken;  Mantel  unten 
mit  Mäandersaum). 

e)  Poseidon  als  Reiter. 

539.  (P.  157)-  H.  0,092;  erh.  Br.  0,12.  L.  gebrochen,  Farben  meist 
ab.  —  Pos.  reitet  mit  zwei  Rossen  nach  r.  (das  vordere,  auf 
dem  er  sitzt,  thongr.,  lange  Mähne;  das  andere  schw.,  fast 
ganz  verdeckt);  dieselben  schreiten  ruhig  aus;  Pos.  hat  den 

5 


66  Aelteste   Gattungen 


kurzen  engen  roten  Chiton  der  Reiter,  ist  bärtig  und  hält 
in  der  R.  schräg  den  langen  Dreizack  (vgl.  die  altertümlichen 
Münzen  von  Potidaea).  R.  steht  BIW^&ABMr'W  B©BKB 
Evgvftijdrjg  f.iävi'9-fjxs.  (Rohl  20,  48).  Ungewöhnlich  ist  die 
Befestigungsart:  oben  in  der  Mitte  der  Tafel  ist  ein  Ansatz 
mit  einer  Oese. 

540.  (P.  5ö2)-  R.  ob.  Ecke,  doch  die  Darstellung  vollständig; 
klein.  Pos.  wie  oben  mit  Dreizack  auf  einem  Pferde  nach 
r.,  in  kurzem  Chiton,  doch  unbärtig. 

f)  Menschliche  Darstellungen. 

i)  Reiter,  meist  unbärtig  und  mit  kurzem  Speere,  der  vertikal 
gehalten  wird.  Richtung  nach  rechts,  nur  552 — 554. 
nach  links. 

541.  (P.  567)-  H.  0,09.  Br.  0,09.  Vollständig;  oben  zwei  Löcher. 
Pinax  mit  Flachrelief  statt  Malerei.  Ein  Knabe  sitzt  auf 
ruhig  stehendem  Pferde  nach  r.  Von  Bemalung  nichts  erh. 
Stumpfer  Abdruck  aus  einer  Form. 

542.  (P.  158).  H.  0,095;  erh.  Br.  0,08.  R.  gebrochen.  Unbartig, 
Gesicht  rot,  ebenso  der  kurze  Chiton;  Speer  deutlich;  im 
Räume  eine  Punktrosette.  —  Revers  unbemalt,  doch  mit  ge- 
maltem Rand. 

543.  (P.  159).  Br-  0,15;  erh.  H.  0,05.  Unten  gebr.  Das  Pferd 
thongr.  mit  verdünntem  bräunlichem  Kontur.  Kein  Rot 
verwendet.     Speer. 

544.  (P.  160).  L.  ob.  Ecke;  Darstellung  zur  Hälfte  erh.;  Loben 
fliegender  Vogel.     Speer.     L.  steht   APCMT  ■  •     (Röhl  20,  3j). 

545.  (P.  161).  H.  0,096;  erh.  Br.  0,068.  R.  gebr.  Der  Reiter  ist 
bärtig;  kurzer  r.  Chiton. 

546.  (iJ-  162).  Oben  Rand;  Farbe  weg.  Der  Reiter  ganz,  das 
Pferd  teilweise  erh.;  er  ist  b'ärtig.  In  den  Händen  ist  nichts 
ausser  dem  Zügel  kenntlich. 

547.  (P.  i63).  Unt.  Rand;  Unterkörper;  unteres  Ende  langen 
etwas  schräg  gehaltenen  Stabes;  es  kann  ein  Dreizack  und 
die  Figur  Pos.  gewesen  sein. 

548.  (P.  164).     Bein  des  Reiters  und  Pferdevorderbein. 

549.  (P.  165).     Bein  und  Arme  des  Reiters. 

550.  (P.  165  a).  R.  unt.  Ecke.  Vorderbeine  des  Pferdes  und 
Füsse  des  Reiters. 


Korinthische   Pinakes.  6j 

551.  (P.  165  b).     L.  ob.  Ecke.     Hinterkörper. 

552.  (P.  166).  H.  0,09.  Br.  0,105.  L.  und  r.  gebr.  Die  kleine 
Reiterfigur  nach  1.  ist  im  freien  Räume  und  nicht  auf  dem 
Boden  aufstehend  gemalt;  er  ist  nackt,  bartlos,  mit  langen 
Haaren,  in  der  R.  längeren  Stab.  L.  bleibt  viel  freier  Raum. 
Unten:  • '  "CFWAKTC  IIotciSu]vi  fui'uxrt.    (Röhl  20,75). 

553.  (P.  167).  Oben  Rand;  Reiter  nach  1.,  roh;  r.  Chiton  von 
der  Hüfte  abwärts;  im  Räume  zwei  Punktrosetten. 

5  54.  (P.  168).  Oben  Rand;  r.  halbes  Loch  erh.;  Farbe  weg  bis 
auf  die  der  Inschrift;  r.  von  dem  Reiter  KA/v®/-  ■  Kur$a[oog? 
(Röhl  20,  52). 

2)  Reite)'-  oder  Ross  nebst  Fussgänger. 

5  55.  (P.  170;.  Erh.  H.  0,045.  Br.  0,052.  R.  unt.  Ecke.  Farben  ganz 
weg.  Ungeschickt  kindliche  Zeichnung.  —  Erhalten  das 
Vorderteil  eines  (oder  zweier?)  Pferde  nach  r.,  dem  eilig 
voran  ein  bartiger  Mann  schreitet,  der  das  Ross  am  Zaume 
gefasst  halt;  auf  seinem  1.  Beine  ist  eingekratzt  AVMCPOM, 
^vatn{7r)og.  Unter  den  Pferdebeinen,  ebenfalls  eingekratzt, 
der  Name  des  Reiters  (?)  •  •  SA&VM    'A/^iltvg     (Röhl  20,  48). 

5  56.  (P.  171).  H.  0,075;  erh.  Br.  0,055.  L.  gebr.  Ebenfalls  sehr 
primitiv;  wenig  graviert.  Vordere  Hälfte  des  Pferdes  nach 
r.,  Hände  des  Reiters  mit  kurzem  Stock;  r.  voran  geht  ruhig 
eine  kleine  Figur  in  kurzem  Chiton. 

5  57.  (P.  172).  H.  0,045.  Br-  0,075.  Vollständig;  gut  erh.  Ein 
nackter  bärtiger  Mann  führt  sein  leeres  Ross  (thongr.),  nach 
ihm  umblickend,  am  Zügel  nach  1.;  er  erhebt  die  L. 
Sorgfältig,  obwohl  wenig  graviert;  ohne  Rot.  Oben: 
«W&JWrA/vBeBKK     (JJ)Jß(ov  fiuvt'dyxe.     (Röhl  20,   10). 

5  58.  (P.  i73).  R.  o.  Ecke;  klein.  Nur  Hinterteil  des  Rosses 
(mit  Rot)  erh.;  wahrscheinlich  war  die  Darstellung  dieselbe 
wie  557.  Inschrift:  •  •  JW^A/vBeUK&POT^AAl  •  •  ®7,t\ßtov 
(.tavtd-rpz  ]loretdäi'[i.     (Röhl  20,  9). 

559.  (P.  1741.  L.  u.  Ecke.  Nackter  Unterkörper  eines  nach  r. 
schreitenden  Mannes  mit  langem  Stabe  hinter  einem  Pferde 
(dessen  Hinterteil  erh.).     Sorgfältig. 

560.  (P.  175).  H.  0,065.  Br.  0,04.  U.  Rand.  Unterkörper  eines 
Mannes  (kurzer  Chiton)  neben  einem  Rosse. 

5* 


68  Aelteste   Gattungen. 

5  61.  (P.  176).  R.  u.  Ecke.  Unterbeine  eines  Rosses  von  vorne 
(von  Gespann?  von  Reiter?),  auf  welches  von  r.  her  ein 
Mann  mit  langem  Stabe  zugeht. 

5  62.  (P.  177).  L.  u.  Ecke.  Erhalten  ist  r.  ein  Pferdevorderbein 
nach  1.  und  davor  ein  Mann  in  seltsamer  Haltung;  er  ist 
nach  r.  mit  den  Knieen  auf  eine  kleine  Erhöhung  gesunken, 
wendet  den  bärtigen  Kopf  (Gesicht  fehlt)  nach  1.  um,  erhebt 
die  L.  als  ob  er  das  Pferd  am  Zügel  hielte  und  halt  in  der 
R.  ein  r.  Trinkhorn  (?). 

5  63.  (P.  178).  L.  u.  Ecke.  R.  von  einem  Pferde  (Beinrest) 
steht  eine  Figur  (Unterkörper)  in  langem  thongr.  Chiton 
und  r.  Mantel  nach  r.,  einen  Stab  aufstützend:  vielleicht 
Poseidon  vor  dem  Rosse. 

j)  Reiterzug. 

564.  (P.  179).  H.  o,c68;  erb.  Br.  0,085.  L.  und  r.  gebr.  Zwei  Reiter 
nach  1.  hinter  einander  im  Schritt;  von  dem  vordem  nur 
Pferdehinterteil  erh.,  Raumfüllung  durch  Punktrosetten. 
Flüchtig,  fast  Siluettenmanier. 

565.  (P.  180).  H.  0,065.  Br-  0,11.  R.  o.  Ecke.  Farben  gut  erh. 
(ohne  Rot),  der  Thon  etwas  rötlich.  Nach  r.  galoppierende 
Reiter;  der  besterhaltene  vordere  ist  unb'artig,  hat  Binde  im 
Haar  und  tragt  den  gewöhnlichen  kurzen  Speer  der  Reiter. 
Das  Pferd  hat  kurze  Mahne  und  ist  auch  im  Stil  etwas  ent- 
wickelter als  sonst;  r.  neben  demselben  TA+VAPO  •  * 
Ta/vdo6[uoc;  neben  dem  Kopfe  des  folgenden  Rosses 
PVP^OM   nuofoc,   beides  Namen  der  Rosse.    (Röhl  20,  5o). 

4)  Das  Pferd  allein. 

5  66.  (P.  181).  H.  0,079.  Br-  °>°68.  L.  gebr.  Der  Rand  rings  von 
einfachem  Stabornament  eingefasst.  —  Ross  in  schreitender 
Stellung  nach  r.,  flüchtig  als  Siluette  gemalt  (Hals  rot);  r. 
vor  demselben  ein  Gestell,  das  wohl  eine  Futterkrippe 
sein  soll. 

5  67 — 586.  (P.  182 — 185.  186 — 199a.  569).  Kleinere  Fragmente  ein- 
zelner Pferde,  ungewiss  von  welchen  Darstellungen;  bei  56j 
steht  .'.  AOM  loc.  Auf  585  (P.  199a)  ist  das  erhaltene  rote 
Hinterteil  ganz  mit  kleinen  gravierten  Strichen  bedeckt. 

jj  Krieger  zu  Ross. 
587.     (P.  200).      H.  0,04.      Br.  0,08.      Oben  Rand.      Oberkörper  des 


Korinthische   Pinakes.  (5g 

Reiters  nach  1.  mit  langen  Haaren  und  korinth.  Helm  mit 
r.  Bügel;  über  dem  Pferdeschwanz  fliegt  ein  Adler  nach  1. 
Das  Loch  zum  Aufhängen  durchbohrt  den  Helm. 

6)  Krieger  zu  Fuss,  allein,  und  Fragmente  von  Kriegern. 

588.  (P.  201).  Br.  0,092;  erh.  H.  0,125;  unten  fehlt  ein  kleines  Stück. 
Ein  nackter  Krieger  steht,  das  1.  Bein  etwas  vorsetzend, 
nach  r.;  er  tragt  Beinschienen  (r.),  korinth.  Helm  (r.,  niederer 
Busch)  halt  die  Lanze  und  grossen  Rundschild  (innen  r.). 
Sorgfaltig;  doch  geht  eins  der  Löcher  oben  durch  den 
Helm  (wie  5$j). 

589.  (P.  202).  Br.  0,09;  erh.  H.  0,055.  Oben  und  unten  gebr. 
Schreitender  nackter  Krieger  (Oberkörper;  Unterbeine  fehlen) 
mit  böotischem  Schild  (innen  r.);  der  r.  Arm  war  mit  ge- 
schwungener Lanze  erhoben.  Vom  Helme  nur  das  Ende 
des  r.  Busches. 

590.  (P.  202a).  Vollständig  bis  auf  das  1.  u.  Eckchen;  in  jeden 
der  drei  erh.  Ecken  ein  Loch.  Flüchtige  Siluettenmanier. 
Weit  ausschreitender  Krieger  mit  Rundschild,  die  Lanze  in 
der  erhobenen  R.  schwingend,  nach  1. 

591.  (P.  2o3).  L.  Rand;  Farbe  weg.  Sehr  schlanker  Krieger 
nach  r.  (Arme  und  Kopf  fehlen);  er  trägt  Panzer  und  hat 
auf  den  Oberschenkeln  gravierte  Spiralen  (welche  eine 
Oberschenkelschiene  andeuten?). 

592.  (P.  2041  L.  o.  Ecke;  lanzenschwingender  Krieger  (Unter- 
körper fehlt);  flüchtig. 

593.  (P.  205).  R.  u.  Ecke;  aus  einem  Einzelkampf  wo  Schild 
an  Schild  stösst;  der  Krieger  r.  hat  kurzen  Chiton  und  Bein- 
schienen.    Ohne  Anwendung  von  Rot. 

594.  (P.  206).  Sehr  rohe  und  schlechte  Technik,  kenntlich  nur 
der  Rundschild  und  Kopf.     Rucks.:  unkenntliche  Reste. 

595.  (P.  207).  R.  li.  Ecke;  Unterkörper  eines  nach  1.  schreiten- 
den Kriegers  (Beinschienen  am  Unter-  und  sehr  deutlich 
auch  am  Oberschenkel  graviert).  —  Rucks.:  Rest  eines  nach  r. 
schreitenden  Mannes. 

5  96.  (P.  208).  L.  o.  Ecke.  Oherkörper  eines  Kämpfers  nach 
r.  (kurzer  r.  Chiton,  r.  Helm),  R.  erhoben. 

597.  (P.  210).  Unterbein  mit  Schiene;  Rosette  im  Raum. 
Rucks.:  unklar. 


jO  Aelteste   Gattungen. 

598.  (P.  217).  L.  Rand.  Untere  Hälfte  eines  ruhig  aufrecht 
stehenden  Kriegers  in  Beinschienen,  nach  r. 

599.  (P.  571).  Stück  zweier  Krieger  mit  grossen  Rundschilden. 
Rucks.:  unklar. 

600.  (P.  572).     Vom  Rundschild  eines  Kriegers. 

601.  (P.  209).    Unklar,  doch  ein  Schild  ist  deutlich. 

602 — 607.  (P.  211 — 216).  Unterbeine  mit  Beinschienen  von  aus- 
schreitenden Kriegern. 

7/  Arbeit  a?i  Ocfen*) 

608.  (P.  221).  H.  0,077.  Br.  0,11.  Vollst.;  ein  wenig  rötlicher 
Thon;  rohe  Siluettenmanier  ohne  Rot.  —  R.  der  runde  Ofen 
aus  dem  oben  Flammen  herausschlagen;  auf  dem  Feuerungs- 
vorsprung steht  ein  nackter  Mann  (mit  kleiner  Mütze?)  mit 
einem  Feuerhaken  von  oben  in  die  Flamme  langend;  L 
unten  steht  ein  Mann  mit  zwei  Holzscheiten  bereit  (er  hat 
eine  gekrümmte  Nase  und  Spitzbart).  Oben  steht  POT^AAA 
(Röhl  20,  21). 

609.  (P.  222).  Erh.  H.  0,065.  Br-  0,095-  Oben  gebr.  Rohe  Siluetten- 
manier. Dieselbe  Darstellung,  nur  ohne  den  Mann  unten; 
der  Ofen  nimmt  die  ganze  Plattenbreite  ein.  Links: 
•■FA^Z     "  va  elfit.    (Röhl  20,  14). 


*)  Ich  habe  absichtlich  im  Texte  die  Eigenschaft  jener  Oefen  nicht 
näher  bezeichnet,  da  man  schwanken  kann,  ob  es  Hochöfen  zum  Metall- 
schmelzen oder  Töpferöfen  sind,  obwohl  wie  ich  glaube  die  gewichtigeren 
Gründe  für  erstere  Annahme  sprechen.  O.  Rayet  (in  der  Gaz.  arch.  1880, 
104)  nennt  diese  Oefen  einfach  fours  ä  poterie,  während  Milchhöfer 
(a.  a.  O.)  sie  als  Hochöfen  fasst  und  auch  die  antiken  Bergwerke  jener 
Gegend  wiedergefunden  zu  haben  glaubt.  Die  Form  der  Oefen  allein 
erlaubt  nicht  sich  für  die  eine  oder  andere  Annahme  zu  entscheiden. 
Für  Hochöfen  spricht  aber  die  bedeutende  Grösse  derselben,  der  gegen- 
über dieMänner  immer  klein  erscheinen;  vor  allem  Andern  aber  derUmstand 
dass  die  den  Ofen  bedienenden  Männer  fast  immer  bemüht  sind  den- 
selben durch  die  obere  Oeffnung,  zu  welcher  die  Flammen  immer 
mächtig  herausschlagen,  mittelst  längerer  Haken  zu  regulieren,  ein  Ver- 
fahren, das  bei  einem  Töpferofen  unverständlich,  bei  Hochöfen  jedoch 
sehr  natürlich  ist.  —  Die  Darstellung  des  Bergbau's  ferner  (638.  639) 
spricht  ebenfalls  sehr  für  Hochöfen;  denn  jene  Darstellungen  etwa  als 
Gewinnung  der  Thonerde  zu  deuten  geht  nicht  an.  Die  dem  Schmelzen 
des  Metalls  folgenden  Stadien  der  Bearbeitung  desselben  sind  freilich 
unter  den  Pinakes  nicht  sicher  nachzuweisen,  während  wir  Darstellungen 
der  Töpferei   finden  werden. 


Korinthische   Pinakes. 


7*' 


610.  (P.  223).  H.  0,085.  Br.  0,09.  Vollständig,  in  der  Mitte  oben 
zwei  Löcher.  Rohe  Siluettenmanier.  Ein  Mann  schreitet 
von  1.  auf  den  Ofen  zu  (der  hier  keinen  Vorsprung  hat, 
höher  ist  und  oben  einen  Schlot  zeigt);  er  scheint  mit  der 
R.  nach  einer  an  der  Seite  zu  denkenden  OefTnung  des 
Ofens  zu  greifen.  L.  oben  hängt  ein  schlankes  Getäss 
herab. 

6 IL  (P.  224).  H.  0,05.  Br.  0,07.  Vollständig;  oben  mitten  zwei 
Löcher.  Flüchtig,  doch  mit  Gravierung  und  Rot.  —  L.  der 
runde  Ofen  mit  viereckigem  Feuerungsvorsprung;  ein  kleiner 
Mann  ist  beschäftigt  mit  einem  langen  Haken  das  Feuer  zu 
schüren;  oben  auf  dem  Ofen  sitzt  ein  runder  Schlot  aus 
dem  Flammen  herausschlagen.  In  dem  grossen  leeren  Räume 
r.  oben  steht  4>ABJX)/VMA/v&0BK&  (Dltßun'  /iiuvtörpe. 
(Röhl  20,  u)  vgl.  55/  und  558;  offenbar  sind  nach  Stil, 
Technik  u.  s.  w.  alle  drei  Täfelchen  von  derselben  Hand 
sowohl  gefertigt  als  beschrieben- 
em. (P.  225).  H.  0,09;  erh.  Br.  0,115.  R-  gebr.  Farben  sehr  be- 
schädigt. Ein  nackter  Jüngling  ist  mit  seinem  Haken  im 
Begriffe  auf  den  Feuerungsvorsprung  des  Ofens  zu  steigen 
(an  welchem  in  der  Mitte  eine  halbrunde,  verschlossene 
OefTnung  angegeben  ist).  Auf  dem  Ofen  selbst  ist  flüchtig 
in    grossen    Buchstaben    graviert    POT^AA    (fehlt  bei  Röhl). 

613.  (P.  226).  L.  u.  Ecke,  mit  Loch  (vgl.  61 5).  —  Vor  dem 
grossen  Feuerungsvorsprung  (an  dem  unten  die  Enden  der 
Holzscheite  (?)  zu  sehen)  steht  das  1.  Bein  hoch  hebend  ein 
Mann  mit  Stab  (Haken?) 

614.  (P.  227).  L.  gebr.  —  Auf  dem  Vorsprung  des  Ofens  steht 
ein  unbärtiger  Mann  (Brust  rot),  beide  Arme  hoch  erhebend, 
in  der  R.  einen  Haken  (?);  aus  der  oberen  OefTnung  des 
Ofens  flammt  das  Feuer.  L.  oben  ein  fliegender  Adler. 
Sorgfältig. 

615.  (P.  228).  H.  0,10.  Br.  0,07.  R.  u.  Ecke,  mit  Loch.  Abnorme 
Technik:  die  Zeichnung  ist  in  den  noch  weichen  Thon 
(flüchtig  und  grob)  eingeritzt  und  dann  mit  Firnisfarbe  ge- 
füllt worden.  Auf  einen  Ofen  schreitet  (nach  r.)  ein  Mann 
(fast  primitiver  Bildung)  zu. 

616.  (P.  229).  R.  u.  Ecke.  —  Der  runde  Ofen  mit  dem  Vor- 
sprung ist  thongr.  und  nur  von  Kontur  umzogen;  oben 
schlagen  die  Flammen  aus  dem  bauchigen,   kesseiförmigen 


72  Aelteste  Gattungen. 

Schlot;  ein  nackter  Mann  lauft  mit  dem  Haken  herbei,  bereit 
auf  den  Vorsprung  zu  springen.  L.  hinter  ihm  steht  eine 
kleine  Vase  („a  colonnette,1).    Wenig  graviert. 

617.  (P.  23o).  R.  u.  Ecke.  —  Unterkörper  eines  Mannes  (kurzer 
r.  Chiton)  auf  dem  Vorsprung  eines  Ofens. 

618.  (P.  23i).  L.  o.  Ecke.  —  Ofen  mit  oben  herausschlagenden 
Flammen  und  Oberkörper  des  mit  dem  Haken  daran  be- 
schäftigten Mannes.     Siluettenmanier. 

619.  (P.  232).  L.  u.  Ecke.  Mann,  der  das  eine  Bein  aufstellend 
vor  dem  Feuerungsvorsprung  steht. 

620.  (P.  234).  R.  u.  Ecke.  —  Ofen  mit  oben  aus  dem  Schlot 
und  unten  (am  Vorsprung)  herausschlagenden  Flammen; 
1.  der  r.  Arm  des  einen  Stab  haltenden  Mannes  erh. 

621.  (P.  235).  H.  0,09;  erh.  Br.  0,045.  L.  gebr.  —  Leiter  (von  vorn) 
die  oben  gekrümmt  ist  und  offenbar  an  einen  Ofen  gelehnt 
war.  Der  Raum  r.  mit  flüchtigen  rosettenartigen  Tupfen 
gefüllt.     Rot  verbrannt. 

622.  (P.  236).  H.  0,098;  erh.  Br.  0,05.  L.  gebr.  —  Mittelstück  eines 
grossen  Ofens  mit  Schlot  und  Flammen  daraus. 

623.  (P.  237).  H.  0,07;  erh.  Br.  0,08.  R.  gebr.  —  Ofen  mit  Flammen 
oben  und  unten;  viereckige  verschlossene  Oeffnung  im 
oberen  Teile  des  Ofens.  Vor  demselben  ist  keine  Spur 
eines  Menschen,  obwohl  viel  Platz  frei  ist. 

624.  (P.  238).  O.  Rand.  —  Oberer  Teil  des  Ofens  (thongr., 
nur  mit  Kontur)  mit  Flammen;  1.  fliegender  Vogel. 

625.  (P.  239).  O.  Rand.  —  Flammen  eines  Ofens;  1.  fliegender 
Adler. 

626.  (P.  240).    U.  Rand.  —  Ofen  mit  verschlossener  Oeffnung. 

627.  (P.  575).     Ofenspitze  mit  Flammen. 

628.  (P.  508).  L.  gebr.  —  Teil  des  Ofens;  dabei:  •  ■  BPOT^AA/^ 
KT£     ävid-f]x]e  IloTEiöäi[i  fava]xn  (fehlt  bei  Rohl). 

629.  (P.  516).  L.  o.  Ecke.  —  Rest  von  Ofen;  im  freien  Räume 
(sehr  gut  erh.)     A£P£M     Ji-Qig    (Röhl  20,  60). 

630.  (P.  529).  L.  o.  Ecke.  Rest  eines  Ofens  (?),  dabei: 
MAA3TOT  (bei  Röhl?) 

631  —  637.  (P.  241—247).  Kleine  Fragmente  von  Ofen-Darstel- 
lungen.    Auf  63 1    ist  der  Oberteil  eines  offenbar  als  Schlot 


Korinthische   Pinakes.  j3 

dienenden    grossen    Pithos     mit    daraus    emporschlagender 
Flamme  erhalten.     Auf  der  Rucks,  fliegender  Vogel. 

<S)  Bergbau. 

638.  (P.  258).  R.  u.  Ecke.  Farbe  weg.  Nackter  bartiger  Mann 
nach  r.  mit  einer  in  beiden  Händen  geschwungenen  Spitz- 
hacke auf  Gestein  loshackend;  das  1.  Knie  beugt  er  stark 
ein. 

639.  (P.  574)-  Br.  o,o83;  erh.  H.  0,065;  oben  gebr.;  rot  gebrannt. 
In  einem  Schachte  oder  Hohlwege,  wo  zu  beiden  Seiten  das 
Gestein  ansteht,  hält  ein  unbärtiger  nackter  Mann,  das  1. 
Knie  einsenkend  mit  beiden  Händen  die  Hacke  (an  einem 
Ende  breit,  am  andern,  das  er  hier  gebraucht,  spitz),  im  Be- 
griffe das  Gestein  loszuhacken. 

9)    Töpferei. 

640.  (P.  259  und  259a).  H.  0,075;  erh.  Br.  0,06;  nach  r.  gebrochen, 
vom  r.  oberen  Eck  ein  1  nicht  anpassendes)  Stück.  —  Auf 
einem  Wandbrette  oben  steht  eine  Reihe  fertiger  oder  zum 
Trocknen  bestimmter  Töpfe  (neun  rot  gemalte  Oenochoen 
sind  erh.).  Unten  wird  gearbeitet:  1.  zwei  kleine  mannliche 
Gestalten,  verwischt,  stehend  auf  Thonklumpen?  weiter  r. 
ein  auf  einem  Stuhle  sitzender  Mann  (im  Mantel)  der  am 
Rande  einer  auf  der  Drehscheibe  stehenden  Oenochoe  formt; 
weiter  r.  die  hintere  Hälfte  eines  grösseren  stark  vorgebeugt 
sitzenden  Mannes.    Nachlässig. 

Hier  anzuschliessen  doch  ungewiss  ob  hierher  gehörig: 

641.  (P.  260).  U.  Rand.  Die  gravierte  Innenzeichnung  plump 
und  ungeschickt;  ohne  Rot.  —  Hinter  einem  Stuhle  oder 
kleinen  Tische  steht  ein  bärtiger  Mann  (mit  auffallend 
grossem  Kopfe)  nach  r.  gewendet  um  von  dort  etwas  in 
Empfang  zu  nehmen;  von  1.  bringt  ein  Mann  einen  Topf 
(Skyphos)  herbei. 

642.  (P.  261).  L.  Rand.  —  Ein  Gefäss  (flaschenförmiges  Ala- 
bastron)  und  undeutliche  Reste  erh. 

643.  (P.  262).  L.  u.  Ecke.  —  Mann  mit  eingebogenen  Knieen, 
einen  kurzen  Haken  in  der  L.  vor  einer  Art  Ambos  od.  dgl. 
arbeitend  (Metallarbeit?) 

644.  645.  (P.  263.  264).  L.  u.  Ecken.  —  Reste  grosser  Dreifüsse 
mit  plumpen  unten  in  Löwenklauen  endenden  Füssen. 


74  Aelteste  Gattungen. 


10)    Schifffahrt. 

646.  (P.  248).  U.  Rand.  —  Mittelstück  eines  Segelschiffes 
(Schiffsbauch  rot,  in  der  Mitte  und  am  o.  Rande  ein  schw. 
Streif  mit  w.  Punkten);  unten  ein  Fisch.  L.  über  den 
Schiffsrand  ragt  der  Kopf  eines  unbärtigen  Mannes  nach  r. 
heraus;  Rest  eines  an  zwei  Tauen  befestigten  roten  vier- 
eckigen Segels;  keine  Ruder. 

647.  (P.  249).  Rings  gebr.  —  Mittel-  und  Vorderteil  (empor- 
gebogen, also  kein  Kriegsschiff)  eines  Ruderschiffes  nach  r. 
(Wandung  r.);  oben  sitzen  die  Ruderer  (vier  erh.)  nach  1. 
Zwischen  ihnen  schreitet  eilend  1.  ein  Mann  (kurzer  r.  Chiton) 
nach  L,  beide  Arme  erhebend  (rufend?). 

648.  (P.  250).  H.  o,oS3.  R.  gebr.  Rohe  Siluettenmanier.  —  Auf 
schräg  ansteigendem  Decke  eines  Schiffes  (?  der  Schiffs- 
bauch nicht  vollständig  gegeben)  stehen  vier  grössere  und 
eine  kleinere  männliche  Gestalten  in  lebhafter  unklarer  Be- 
wegung; der  r.  scheint  eine  Keule  zu  schwingen.    Oben  Taue? 


649.     (P.  251).     Rings  gebr.  —  Vom  Rand  eines  Schiffes  (?). 


650.  iP.  252).  R.  o.  Ecke.  Vorderteil  eines  Kriegsschiffes 
(thongr.  nur  mit  Kontur  gemalt)  mit  weit  vorspringender, 
wie  eine  Hunde-  oder  Wolfsschnauze  gebildeter  Spitze  und 
grossem  Auge. 

651.  (P.  253».    O.  Rand.  -—  Vom  Vorderteil  eines  Kriegsschiffes!?). 

65  2.  (P.  254).  U.  Rand.  Farbe  weg.  —  Vom  Mittelstück  eines 
Ruderschiffes;  die  Ruder  kommen  aus  kreisförmigen  Löchern 
der  Schiffswandung  heraus. 

653.  (P.  2551.  L.  o.  Ecke.  Vom  Vorderteil  eines  Kriegs- 
schiffes (?). 

654.  (P.  2561.  R.  o.  Ecke.  Farbe  weg.  —  Krieger  (Schildarm 
und  gezückte  Lanze  erh.)  auf  Schiffsvorder-  oder  Hinterteil? 

65  5.  (P.  257).  O.  Rand.  —  Ende  eines  emporgebogenen  Schiffs- 
akroterions  und  Oberteil  sitzenden  Mannes  (r.  Chiton)  nach  1. 
(Steuermann?). 

656.  (P.  257a).  U.  Rand.  —  Unten  welliges  Wasser,  darüber 
Stück  vom  Hinterteil  eines  bauchigen  Ruderschiffes;  vier 
Ruder  mit  breiten  Machen  Enden  erh. 


Korinthische   Pinakes.  j5 

65  7.  (P.  257c).  U.  Rand.  —  Ob  vom  Vorderteil  eines  Schiffes 
(unten  Wasser)  über  dessen  Bord  ein  Teppich  hangt?  (letzterer 
mit  Lotos-  und  Palmettenornament). 

658.  (P.  257b).  R.  u.  Ecke.  —  Vorderteil  eines  Schiffes  auf 
ruhigem  Wasser;  auf  Bord  eine  grosse  Balustrade  (?);  Eck 
des  grossen  Segels  erh. 

659.  (P.  257a).  O.  Rand?  —  Welliges  Wasser,  darüber  Vorder- 
teil eines  Delphins. 

660.  (P.  578)-    Rings  gebr.  —  Vom  Schiffshinterteil? 

661.  (P.  579)-  Vom  Schiffshinterteil?  —  Technik  wie  387: 
Konture  teilweise  mit  hellroter  Farbe  auf  Thongrund  gefüllt. 

11)  Einzelne  Männer  ohne  bestimmte  Handlang. 

662.  (P.  219).  R.  o.  Ecke.  Obere  Hälfte  bärtigen  Mannes 
(Gesicht  und  Hals  r.;  Chiton  r.)  der  in  der  L.  eine  Blüte 
vorstreckt,  in  der  R.  schräge  einen  Speer  gefasst  hält. 
Ob  Pos.  oder  sonst  ein  Gott?  —  R.  ein  Alphabet 
•••^^IB0CKArV/vOPi9PMT---    (Röhl  20,  i3). 

663.  (P.  218).  H.  0,055.  Br-  °>°55;  vollständig  bis  auf  1.  o.  Ecke; 
klein.  Primitiv.  Nackter  Mann  (Bauch  und  Brust  r.)  nach 
1.  den  r.  Arm  empor,  den  1.  abwärts  im  Ellbogen  beugend; 
Oberschenkel  dick,  Taille  eminent  dünn.  Zur  Füllung  r. 
und  1.  ein  Stern  aus  Strichen. 

664.  (P.  220)  R.  o.  Ecke.  Oberteil  eines  bärtigen  Mannes 
(mit  langem  Haar  und  Binde;  Hals  r.,  Gewand  schw.  mit 
einzelnen  kleinen  gravierten  Strichen,  als  ob  es  Fell  wäre), 
der  einen  gebogenen  Zweig  hält. 

665.  (P.  220a).  L.  o.  Ecke;  1.  Hälfte  des  Oberkörpers  eines 
Mannes  (lange  Haare?)  der  in  der  R.  einen  Büschel  von 
Zweigen  (?)  hält.  Rosette  als  Füllung.  Am  Rande  Stab- 
ornament. —  Rohe  Siluettenmanier. 

666.  (P.  511)-  R.  gebr.  —  Siluette.  Mann  nach  r.  mit  hoher 
Mütze  (?),  in  der  R.  gesenkt  eine  Rute  oder  Zweigbüschel; 
die  L.  vorstreckend.  L.  von  o.  n.  u.  YAA/^OYI  ■  ■  Zwischen 
dem  4.  Buchst,  und  dem  5.  greift  jener  Büschel  herein; 
(Rohl  20,  106). 

667.  (P.  404)-  L.  o.  Ecke ;  1.  Hälfte  eines  Mannes  (r.  Mäntelchen) ; 
1.  steht  AMOPOAOPOMBrBA/v  BS  •  •  •  lAotonodwQog  eps  uvi- 
&{i]y^.    (Röhl  20,  38). 


yß  Aelteste  Gattungen. 

668.  (P.  405).     L.  Rand.     Mann    nach    r.    (Mäntelchen),    einen 
langen  Stab  in  der  R.  (dessen  Ende  fehlt).     Die  ganze  Figur 
ist  nur  mit  Konturen  auf  den  Thongrund   gemalt;    das  Ge 
wand  getupft;  dem  Timonidas  (846)  verwandt. 

669.  (P.  406).  R.  u.  Ecke.  Mann  nach  1.  aufrecht  stehend,  die 
Arme  waren  erhoben,  Oberschenkel  r.,  Glied  lang,  auf  dem 
einen  Glutaeus  eine  grosse  Rosette  graviert.  Rosetten  im 
Räume. 

670.  (P.  407).  L.  o.  Ecke.  Oberkörper  eines  grossen  Mannes 
(Gesicht  und  Hals  r.,  kurzer  r.  Chiton)  der  ausschreitet. 

671.  (P.  408).  L.  o.  Ecke.  Oberkörper  eines  laufenden  Mannes 
(in  r.  Chiton). 

672.  (P.  409^  Oben  Rand;  bartiger  Kopf  (Gesicht,  Hals  rot, 
Haar  und  Bart  schw.  mit  kleinen  gravierten  Strichen);  r. 
steht  ••'  'lOSMa^--   'A}ovtakov?   (Röhl  20,  46). 

673.  (P.  410).     Rest  eines  wild  Tanzenden. 

674.  (P.  412).     Oberkörper  zweier  Tanzenden  (?) 

675.  (P.  411).     R.  u.  Ecke;  nackt  stehender  Mann;  gering. 

67  6.  (P.  4i3).  Reste  zweier  Oberkörper;  ungeschickt;  grün- 
licher Thon. 

677.  (P.  414).  Mittelkörper  nackten  schreitenden  Mannes  mit 
Stab  (Lanze?);  auf  dem  Glutaeus  eine  Rosette  graviert  und 
rot  bemalt. 

678.  (P.  415).     Unterkörper,  schreitend,  mit  Stab. 

679.  (P.  233).     Oben  Rand;  Oberkörper,  Arme  abwärts. 

680.  (P.  418).  L.  Rand;  Oberkörper  eines  unbärtigen  Mannes 
einen  Stab  vor  sich  aufstützend  (ob  der  unbärtige  Poseidon?). 

681.  682.  (P.  416.  417).  Oberkörper  stehender  Frauen  in  langem 
Chiton. 

683.  (P-  427a).  Unbärtiger  Kopf  (rot,  nach  1.),  sorgfältig; 
1.  steht  M^HOI   sloxQig.    (Röhl  20,  67). 

684.  (P.  515).  L.  Rand;  im  Ellenbogen  gekrümmter  r.  Arm, 
thongr.  Chiton.  Von  oben  herab  M09MH4>  (Dvayjor. 
(Röhl  20,  39). 

685  —  693.  (P.  419—427).  Köpfe  und  Oberkörper  meist  bärtiger 
Männer. 


Korinthische   Pinakes.  -7- 

694.  (P.  505).  L.  o.  Ecke;  Kopfrest,  dabei  ••  VxpOASfc«- 
(Röhl  20,  61,   der  unb  Jif[6g  liest,  doch  stand  kein  D  da). 

695  —  700.  (P.  43o— 434a).  Mittel-,  teilweise  Unterkörper,  teils 
schreitend,  teils  ruhig,  nackt  oder  kurzer  Chiton. 

701.      (429)-     Mittelkörper;    1.  •  •  MI^AM*  h.  •  •    •  •  0]g   fithW\d->;xe 
(Röhl  20,  89).  L     '  *  * 

702—720.  (P.  435 — 453).  Unterkörper;  auf  709  1.  <PMC  •  •  • ;  unten 
Schachbretmuster. 

721.  (P.  507)-    Undeutlicher  Rest;  dabei  •  •  E. 

12)    Tiere. 

722.  (P.  454'-  H.  o,c68.  Br.  0,098.  Vollst.  —  Sehr  primitiver 
Panther  nach  r.;  keine  gravierte  Innenzeichnung;  doch 
Ohren,  Gesicht,  Hals,  Hinterschenkel  sind  thongrundig  ge- 
lassen und  z.  T.  mit  Tupfen  oder  Strichen  bemalt.  Füllung 
des  Raumes  durch  Kreuze;  flüchtig;  mit  Rot. 

723.  (P.  455).  H.  0,08.  Br.  0,04;  1.  gebr.  Kleiner  Panther  nach  I. 
in  rohem  Siluettenstil. 

724.  (P.  456)-  H.  0,08.  Br.  0,07;  r.  gebr.  Löwe  nach  r.  auf  den 
Hinterbeinen  sitzend,  das  1.  Vorderbein  erhebend;  r.  ein 
trennender  Streif,  jenseits  dessen  wahrscheinlich  ein  anderer 
wappenartig  entsprach.  —  Farbe  ab. 

725.  (P.  457)-  Oberteil  einer  Sphinx  nach  r.  mit  aufgebogenen 
Flügeln  und  hohem  rotem  Kalathos. 

726.  (P.  458).  Desgl.;  Flügel  waren  nicht  aufgebogen.  R.Rand 
erhalten.    War  auf  der  Rucks,  bemalt  (undeutlich). 

727.  (P.  459).  H.  0,105;  erh.  Br.  0,07.  L.  gebr.  —  Vorderkörper 
eines  grossen  nach  r.  schreitenden  Stieres  mit  gesenktem 
Kopfe.     Rot  am  Halse.     Kurze  Hörner. 

728—739.  (P.  460—469-  581-  582).  Fragmente  ahnlicher  Stiere, 
die  offenbar  allein  dargestellt  waren. 

740.  (P.  473).  Vorderteil  eines  Ebers.  —  Undeutl.  Rest  auf 
Rückseite. 

741.  742.     (P.  470.  471).    Vom  Oberteile  je  eines  Ebers. 

743.  (P.  472).     Eberkopf.  —  Rucks,  unklar. 

744.  (P.  474).    Beine  eines  Ebers  (?).  —  Rucks,  unklar. 

745.  (P.  476).  Grosse  Schlange;  Füllung  mit  Rosetten;  Farbe  weg. 


•78  Aelteste  Gattungen. 

746.  747.    (P.  583.  584).     Fragmente  von  Fischen. 

748.  (P.  394).  U.  Rand.  Unterkörper  von  fünf  eng  neben 
einander  schwimmenden  Fischen. 

749.  (P.  395).    Ü.  Rand;  Wellen,  darin  graviert  ein  Delphin. 

750.  (P.  396).    Wellen,  (?)  mit  Gravierung. 

751 — 755.  Fragm.,  einzelne  Fische.  —  746 — y55  gehörten 
indes  wahrsch.  zu  grösseren  Darstellungen. 

75  6.     (P.  495)-     L.  o.  Ecke.  —  Oberkörper  grosser  Eule. 

757.  (P.  496).  Eule  auf  einer  dunkeln  Masse  (Pferd?)  sitzend; 
darüber  •  •  tOKA    (Röhl  20,  69). 

758—760.  (P.  497 — 499^-  Reste  grösserer  fliegender  Vögel, 
wahrscheinlich  indes  aus  grösseren  Darstellungen. 

7  61.  (P.  580).  H.  0,034;  r.  ein  Stück  abgebr.,  sonst  vollst.  — 
Pinax  mit  gepresstem  Relief.  Löwe  nach  1.  mit  gehobenem 
Schweif  und  geöffnetem  Maul,  stilisiert  wie  auf  alten  Metall- 
reliefs.    Ohne  Bemalung. 

ij)    Nur  mit  Ornament. 

762.  (P.  493).  Es  war  nichts  dargestellt  als  ein  Palmetten- 
und  Lotosgeschling  wie  auf  Vasen. 

763.  (P.  585)-  L.  o.  Ecke.  Grosse  Rosette  und  Stück  von 
Lotos;  wahrscheinlich  war  nur  Ornament  dargestellt.  Die 
Rückseite  ist  einfach  gefirnisst. 

14)  Mythologische  Darstellungen. 

764.  (P.  372  und  372  a).  H.o,o83;  erh.  Länge  des  Hauptstücks  0,10,  die  urspr. 
Länge   des  Ganzen   wird   c.  0,20  gewesen   sein.      Erhalten   ist  die   1.   U. 

Ecke  als  besonderes  nicht  anpassendes  Fragment;  das  Haupt- 
stück ist  r.  und  1.  gebrochen.  Besonders  feiner  Thon,  auf 
der  bemalten  Seite  etwas  rötlich,  Firnis  schwarz;  reiche 
und  sehr  sorgfaltige  Gravierung,  die  sich  auch  auf  die 
Aussenkonture  erstreckt. 

Auf  einem  Wagen  nach  1.  (rot),  von  dessen  Zweigespann 
nur  der  Hinterteil  erhalten  ist,  steht  Athena  (r.  vom  Kopfe 
A^A/vA^A  wie  alle  Inschriften  mit  braunroter  Farbe;  langer 
Chiton  bedeckt  mit  linearer  Gravierung,  Wams,  langes 
Haar,  Binde,  ohne  Helm  oder  Aegis,  Gesicht  schw.  mit 
graviertem  Kontur,  Arme  schw.  doch  aussen  von  feinem 
Pinselkontur  umzogen)  in  der  vorgestreckten  L.  wie  in  der 


Korinthische   Pinakes. 


79 


R.  die  Zügel  haltend,  in  letzterer  Hand  überdies  die  Lanze; 
sie  wendet  den  Oberkörper  um  zu  Diomed,  der  r.  im 
Schema  der  Hopliten  im  Ausfall  mit  der  Lanze  steht  (kurzer 
vorn  ausgeschnittener  Chiton,  Panzer,  kor.  Helm  mit  thongr. 
Bügel,  lange  Locken,  Rundschild,  r.  Beinsch.,  Spirale  auf 
Oberschenkel,  Kinn-,  doch  kein  Schnurrbart,  von  seinem 
Namen  AC  •  ■  erhalten);  der  Kampf  ward  über  eine  Leiche 
geführt;  denn  r.  unten  ist  noch  ein  undeutlicher  Rest  (Ferse?), 
ein  Stab  (Lanzen?)ende*j  und  darüber  MOO  ■  ■  ■  erh.,  das  wohl 
Hu.rÖa]oo;  zu  ergänzen  ist,  der  hier  vermutlich  in's  Knie 
gesunken  war,  im  Schema  der  Unterliegenden;  wahrschein- 
lich trat  dann  r.  von  Pandaros  Aeneas  dem  Diomed  ent- 
gegen. Hinter  den  Pferden  von  ihnen  teilw.  verdeckt  muss 
Sthenelos  gestanden  haben,  von  dessen  Beischrift  erhalten 
ist  ••  ^B/vßAO/V  L.  vor  den  Pferden  wird  dann  gleich  das 
erh.  1.  u.  Eckstück  gefolgt  sein,  auf  dem  Teukros  als 
knieender  Bogenschütze  dargestellt  ist  (TBK  •  ■  •,  kurzer  r. 
Chiton,  bärtig,  Gesicht  r.,  lange  Haare  ohne  Bedeckung, 
Köcher  auf  dem  Rücken),  im  Begriff  einen  Pfeil  abzudrücken; 
hinter  ihm  ist  noch  das  vorgesetzte  1.  Bein  des  Aias  und 
ein  Teil  seines  über  Teukros  vorgestreckten  ovalen  Schildes 
erhalten;  merkwürdig  ist  dass  seine  Figur  nicht  vollständig 
dargestellt  war;  der  Rand  1.  schnitt  das  zurückgesetzte  r. 
Bein  ab.  —  Die  Inschr.  bei  Röhl  20,  4  und  add.  4a). 

765.  (P.  373).  L.  o.  Ecke.  —  Frauenkopf  mit  Haarband,  Gesicht 
thongr.,  darüber  A^PA**  und  1.  von  oben  herab  "MO? 
(Röhl  20,  56). 

766.  (P.  377).  H.  0,045.  Br.  0,046;  1.  Rand.  —  Herakles  nach  r. 
(Kopf,  Unterbeine  fehlen,  einen  Gurt  um  den  Leib)  trägt 
schreitend  die  beiden  Kerkopen  (die  etwa  halb  so  gross 
wie  Her.)  auf  der  Schulter  und  zwar  die  Köpfe  nach  unten; 
mit  den  Füssen  waren  sie  offenbar  an  eine  Stange  gebunden; 
beide  strecken  indes  die  Arme  empor;  der  r.  ist  unvoll- 
ständig erhalten. 

767.  (P.  376).  H.  0,06.  Br,  0,046.  Oberer  Rand  erh.;  Herakles 
(Oberkörper  erh.,  Gesicht,  Hals,  Brust  r.,  Haar  kurz,  Bart 
schw.)  nach  r.  schreitend  trägt  im  1.  Arme  einen  Kerkopen, 
indem  er  dessen  Unterbeine  in  die  Ellenbogen  einklemmt; 
derselbe  ist  vollständig  erh.,  bärtig,  nur  etwa  %  so  gross  wie 


*)    Pandaros     kämpft    zuletzt    mit    der    Lanze     mit    Diomed     in    der 
Tlias   V,   17. 


80  Aelteste  Gattungen. 

Her.,  seine  Arme  trotz  seiner  Lage  emporgestreckt;  der  an- 
dere Arm  des  Her.    fehlt.   —  Oben    zur  Füllung    ein  Kreuz. 

—  R.  unten  noch  eine  Hand  mit  einem  Stabende  von  einer 
Figur  nach  r.?  — 

768.  (P.  379).  L.o.Ecke;  grünlicher  Thon;  Farbe  weg.  L.  ein 
bärtiger  Bogenschütze  nach  r.,  nackt,  den  Köcher  auf  dem 
Rücken,  den  Bogen  spannend,  weitausschreitend  oder  halb 
knieend  (Unterbeine  fehlen);  unmittelbar  r.  davon  der  Rest 
eines  weit  ausschreitenden  nackten  Mannes  nach  r.  von 
grösserer  Proportion;  erh.  ist  vom  Oberkörper  nur  ein  Stück 
des  erhobenen  r.  Unterarms  und  das  Ende  eines  flammenden 
rotgemalten  Blitzes  den  er  in  der  R.  schwang.  (Zeus  und 
Herakles  im  Gigantenkampfe?). 

769.  (P  38i).  L.  o.  Ecke.  H.  0,10;  erh.  Br.  0,0g;  nach  den  zwei  oben 
angebrachten   Löchern     zu     urteilen    war    die   Breite   ursprünglich  0,14. 

Farbe  fast  ganz  weg.  —  Unblutige  männliche  Gestalt  (wie 
scheint  in  langem  Gewände,  mit  langem  Haar,  Seitenlocke 
und  Binde)  nach  1.  schreitend  sich  umwendend  nach  einem 
bärtigen  Manne  der  ihn  erreicht  hat  und  ihn  am  r.  Hand- 
gelenke festhält;  in  dieser  r.  Hand  hält  er  (der  Unbärtige) 
eine  (rote  knotige)  Keule;  die  L.  streckt  er  seitwärts  aus, 
sie  war  wahrscheinlich  auch  von  dem  Bärtigen  gefasst. 
Der  Kopf  des  Letzteren  ist  ganz  von  vorn  gezeichnet,  auch 
er  ist  bekleidet.     Unklarer  Ansatz  im  Rücken  des  Jüngeren. 

770.  (P.  38o).  Rings  gebr.  —  Ein  grosser  r.  Arm  (mit  spitz 
endendem  kurzem  Aermel),  der  mit  der  Faust  einen  nackten 
Mann  (unbärtig,  Gesicht  rot,  dicke  Lippen,  kurzes  Haar)  an 
der  Brust  fasst  und  schräg  die  Beine  in  die  Hohe  hoch  in 
die  Luft  hält  (?).  (Ob  Herakles  und  Kerkopen,  —  oder  bei 
Busiris  ?}. 

771.  (P.  382).  Rings  gebr.  —  Rest  eines  knieenden  Bogen- 
schützen (kurzer  Chiton,  bärtig)  der  eben  schiesst  (Herakles  ?). 

772.  (P.  383).  R.  Rand.  Vorgestreckter  1.  Arm  nach  r.  mit 
sorgfältig    ausgeführtem    Pfeil    und    Bogen    in    der    Hand. 

—  Farbe  weg. 

773.  (P.  384).  R.  Rand.  —  Von  einem  Bogenschützen  (Rücken 
mit  Köcher).    Farbe  weg. 

774.  (P.  186).  H.  0,09.  R.  gebr.;  Pferdehinterteil;  oben  ein 
Baumast-Ende  (Kentaur?). 


Korinthische   Pinakes.  #j 

775.  (P.  385).  Kleines  Eckstück;  Farbe  weg;  sehr  sorgfaltige 
Gravierung.  —  Ein  Kopf  mit  langem  Spitzbarte  und  empor- 
gesträubtem Haare  schreit  mit  verzerrtem  Munde  (so  dass  die 
Zähne  Sichtbarwerden)  und  nach  oben  gedrehtem  Augenstern, 
weil  er  von  einer  kräftigen  Faust  am  1.  Ohre  oder  dem  Haare 
gefasst  wird  (oder  ist  ein  Würgen  gemeint?). 

776.  (P.  402).  Rings  gebr.  L.  ein  sileneskes  bärtiges  Gesicht 
mit  offenem  Munde,  die  R.  mit  einem  Trinkhorn  (?)  vor- 
streckend; am  Halse  Gewandsaum,  r.  unklare  Reste. 

777.  (P.  4°3).  Oben  Rand.  —  Grosser  bärtiger  Kopf  mit 
emporgezogenen  Brauen,  mit  fliegendem  Haare  oder  Fell?  — 

778.  (P.  375).  L.  Rand.  —  Rest  eines  Hopliten  mit  böotischem 
Schilde;  1.  davon  eine  Frau  nach  r.  (langer  gegürteter  r. 
Chiton,  Fleisch  schw.),  ruhig  stehend,  beide  Unterarme  vor- 
streckend. 

779.  (P:  388).  Br.  0,09;  erh.  H.  0,08.  Oben  gebr.  —  Auf  einem 
Delphin  nach  r.  (der  sehr  kurz  und  dick)  reitet  eine 
männliche  Gestalt  (kurzer  Chiton),  sich  mit  der  L.  an  einer 
Rückenflosse  festhaltend,  in  der  R.  einen  Stab  dessen  Ende 
erhalten:  Melikertes.*) 

780.  (P.  389).  H.  0,07;  nach  r.  gebr.  Eine  nackte  männliche 
Figur  reitet  auf  einem  Seeungeheuer  nach  1.;  dasselbe  hat 
einen  geschuppten  unten  behaarten  Drachenleib,  langen 
Hals  und  einen  hundeartigen  Kopf  mit  geöffnetem  Rachen 
und  spitzen  Zähnen,  dazu  einen  Bocksbart;  die  Zunge  ist 
rot.  Der  Reiter  (dessen  Kopf  fehlt)  hält  sich  mit  der  L.  an 
jenem  Bocksbart,  mit  der  R.  schwingt  er  einen  Dreizack. 
L.  ein  Fisch  von  oben  nach  unten;  unten  Wasser.  (Meli- 
kertes ?). 

781.  (P.  391).  R.  u.  Ecke.  —  Embolon  eines  Schiffes  nach  r. 
(einst  rot);  davor  das  Stück  des  Oberkörpers  eines 
schwimmenden  Mannes  mit  geschupptem  Körper  (Triton  ?). 

782.  (P.  392).  Unten  Rand.  —  In  welligem  Wasser  (rot) 
schwimmt  ein  Pferd  nach  r.  das  nur  mit  dem  Rücken  über 
das  Wasser  herauskommt. 

15).    Vcj'einzcltes. 

783.  (P.  370).  H.  0,102;  erh.  Br.  0,06.  L.  gebr.  Die  Fläche  ist 
durch   einen  Strich   in   zwei  Streifen    geteilt:    a)    der   etwas 

*)  Vgl.  die  Münzen   Korinths   al«  röm.  Kolonie:   Mionnet  TI,  168,  142: 
Knabe  auf  Delphin. 

6 


§2  Ael teste   Gattungen. 

niedrigere  obere  Streif  zeigt  zwei  nackte  Manner  gegenüber, 
die  wie  Faustkämpfer  die  Arme  vorstrecken,  b)  darunter 
ist  r.  durch  einen  überhängenden  Rebast  mit  Blättern  und 
Trauben  eine  Weinlaube  angedeutet,  unter  welcher  ein 
Jüngling  beschäftigt  ist,  eine  Traube  abreissend  (?)  sie  in 
einen  aufrechtstehenden  Schlauch  (?)  zu  werfen ;  hinter  ihm 
1.  Rest  einer  ähnlichen  Darstellung:  ein  Mann  etwas  in  den 
Händen  bringend  zu  einem  Schlauch  (oder  Gefäss).  —  Roh 
und  flüchtig,  nur  wenig  graviert.  —  Ohne  Rot.  —  Etwas  rot 
verbrannt.  —  Rucks,  war  bemalt,  zerstört. 

784.  (P.  371).  L.  u.  Ecke;  1.  u.  Loch.  —  Erh.  sind  dicke  herab- 
hängende Zweige  einer  Fichte  oder  jedenfalls  eines  Nadel- 
baumes, darunter  ein  nach  r.  schreitender  Fuchs  der  nach 
rückwärts  auf  den  Baum  empor  blickt,  wo  nichts  mehr  er- 
halten ist  als  ganz  oben  über  den  Zweigen  ■  *  •  09  und 
zwar  so  geschrieben  dass  der  Buchstabenfuss  nach  1.  oben 
sieht,  also  das  Wort  sich  jedenfalls  auf  eine  oben  auf  den 
Zweigen  befindliche  Figur  bezieht;  demnach  ist  die  Lesung 
y.6[gu£]  so  gut  wie  sicher  und  wir  haben  die  älteste  Dar- 
stellung einer  Aesopischen  Tierfabel.  (Röhl  20,  5i  liest  selt- 
samerweise, obwohl  er  die  richtige  Deutung  kannte,  eine 
Glosse  des  Hesych  verwertend,  xo[qoThc  als  Bezeichnung 
des  Fuchses). 

785.  iP.  3651.  H.  0,08.  Br.  0,06;  nur  1.  u.  Ecke  fehlt.  Gewöhn- 
licher Thon.  Oben  2  Löcher.  Farbe  fast  ganz  weg;  flüchtig. 
—  Ein  Jüngling  (in  kurzem  roten  Wams)  steht  nach  1.  mit 
der  auf  den  Kor.  Vasen  häufigen  Geberde  beide  Hände  auf 
den  Hintern  stemmend  und  die  Kniee  etwas  einbiegend;  er 
blickt  auf  einen  vor  ihm  stehenden  seltsamen  Gegenstand, 
einen  unten  breiten  mit  geraden  Strichen  und  Schuppen 
verzierten  sich  nach  oben  sehr  verengenden  Untersatz,  auf 
dem  eine  im  Verhältnis  allerdings  kleine  rote  Schüssel 
zu  stehen  scheint,  von  deren  Rand  Tierköpfe  ausgehen,  von 
denen  ein  Stierkopf  deutlich  ist  (einer  jener  archaischen 
Kessel  mit  Tierprotomen  wie  sie  neuerdings  in  Olympia 
vielfach  gefunden  wurden  ?) 

786.  (P.  386).  Br.  0,082;  erh.  H.  0,07.  Oben  gebr.;  unten  r.  Loch. 
Ein  nackter  Mann  mit  auffallend  kurzen  Beinen  sowie 
dickem  Bauche  schleppt  vorgebeugt  auf  dem  Rücken  eine 
Last. 


Korinthische   Pinakes.  g3 

B)  Mit  Darstellungen  auf  beiden  Seiten. 

(787-936). 

/.    Einerseits    A)  Poseidon, 
andrerseits  B)  Amphitrite. 

787.  (P.  265).  Br.  o,u;  erh.  H.  0,12.  Oben  gebr.  —  A)  Unter- 
körper des  Pos.  nach  r.  im  gewöhnlichen  Typus  (thongr. 
Chiton,  r.  Mantel,  Füsse  r.  mit  Sandalen,  Dreizack  auf- 
stützend); der  Raum  ist  gefüllt  durch  mehrere  kleine 
Rosetten,  durch  zwei  Delphine  (der  eine  nach  oben,  der 
andere  nach  unten  gewendet)  und  endlich  einen  Polypen  r. 
unten  und  einen  1.  oben.  —  B)  Unterkörper  der  Amphitrite 
nach  1.  (Füsse  thongr.,  ebenso  Chiton,  Mantel  rot,  vorn 
ausgeschnitten  wie  es  der  Frauenmantel  immer  ist  und  wo- 
ran man  die  Frau  mit  Sicherheit  erkennt;  der  Mantel  ist 
mit  gravierten  parallelen  Strichen  und  einem  Zickzacksaume 
geziert);  1.  von  ihr  steht  ein  nackter  bartiger  Mann  nach  r., 
1.  Bein  vorsetzend,  beide  Arme  adorierend  erhebend;  er  ist 
ungefähr  halb  so  gross  als  die  Göttin  war.  R.  zwei  nach 
oben  fliegende  Vögel  (günstiges  Zeichen  für  den  Betenden  ?); 
1.  zwei  Rosetten. 

788.  (P.  266).  Oben  Rand.  —  A)  Pos.  (?)  Oberkörper  nach  r. 
in  rotem  (kurzem  ?)  Chiton,  1.  Arm  vorgestreckt,  in  der  r. 
Hand  einen  Stab.  —  B)  Oberkörper  der  Amph.  nach  r.,  in 
rotem  Mantel,  den  sie  wie  gewöhnlich  mit  beiden  verdeckten 
Händen  fasst. 

2.    Ä)  Poseidon, 
B)  Reiter. 

789.  (P.  267).  H.  o,n.  Br.  0,127.  Rand  an  drei  Seiten  erh.  —  A) 
Oben  gebr..  die  Platte  hochkantig  gestellt.  Unterkörper  des 
Pos.  nach  r.  (thongr.  langer  Chiton,  roter  Mantel,  Dreizack 
aufstützend).  —  B)  L.  gebr.,  die  Platte  liegend  genommen; 
Farbe  weg.  —  Erh.  das  Hinterteil  eines  nach  1.  schreitenden 
Rosses  sowie  die  Unterkörperhälfte  eines  nach  1.  neben 
demselben  herschreitenden  Mannes  (mit  Petasos  ?)  mit  schräg 
gehaltenem  langem  Stabe  dessen  unteres  Ende  nur  erh., 
oben  fliegt  ein  Adler  nach  1.  Hinter  dem  Rosse  r.  schreitet 
ein  Jüngling  (Diener),  der  in  der  L.  gesenkt  einen  kurzen 
Stab,  mit  der  R.  das  stabförmige  Ende  eines  auf  dem  Rücken 
von  ihm  getragenen  Bündels  oder  Sackes  halt;  er  scheint 
ein  kurzes  gegürtetes  Gewand  getragen  zu  haben. 

6* 


§_j.  Aelteste  Gattungen. 

790.  (P.  268).  Obere  Ecke.  —  A)  Erh.  Pos/  Vorderkopf  nach 
1.  (durch  den  an  der  Stelle  des  Auges  das  Loch  zum  Auf- 
hangen gebohrt  ist),  und  der  r.  vorgestreckte  Arm  mit  dem 
Dreizack;  im  Felde  Rosette.  Flüchtig,  fast  Siluettenmanier; 
Firnis  rotbraun.  B)  Vorderteil  eines  Rosses  und  das  un- 
bärtige Gesicht  sowie  die  Arme  des  die  Zügel  und  eine 
kurze  Lanze  haltenden  Reiters  nach  r. 

791.  (P.  269).  Untere  Ecke.  —  A)  Unterkörper  des  Pos.  (thongr- 
Chiton).  —  B)  Schreitende  Hinterbeine  des  Rosses. 

792.  (P.  270).  A)  L.  Rand;  vom  Gewände  grosser  stehender 
Figur  nach  r.  —  B)  Unten  Rand;  schreitende  Pferdebeine. 

793.  (P-  2711.    A)  Rest  von  Pos.?  B)  Pferdehals.     Klein. 

794.  (P.  272.).  A)  R.  u.  Ecke;  Rest  von  Pos.?  B)  R.  u.  Ecke; 
Ross  nach  r.  schreitend  (rohe  Siluette),  es  scheint  keinen 
Reiter  zu  haben. 

795.  iP.  566)-  A)  L.  o.  Ecke;  bartiger  Kopf  (des  Pos.?)  nach 
r. ;  r.  oben  Fisch  (?).  —  B)  Rest  eines  Rosses,  Vogel  darüber. 

j.    A)  Poseidon  zu    Wagen, 
B)  Kämpfer. 

796.  (P.  273).  A)  L.  o.  Ecke.  —  Pos.  zu  Wagen  allein  (langer 
Chiton,  verziert  mit  Quarrc'es  doch  ohne  Gravierung,  Mantel 
rot  und  nach  hinten  ausgeschnitten);  er  hält  mit  beiden 
Händen  die  Zügel  (Wagen  rot,  von  den  Rossen  nur  die 
Schwänze).  —  B)  R.  obere  Ecke.  —  Zwei  Krieger  neben  ein- 
ander dringen  gemeinsam  nach  1.  vor,  schwingen  Lanze  in 
der  R.;  haben  Panzer  und  Oberschenkelschienen;  an  dem 
r.  auch  der  Rundschild  und  kor.  Helm  erhalten  mit  zwei- 
fachem Busche. 


797.  (P.  274).  A)  L.  u.  Ecke.  —  Erh.  der  Wagen  und  Schwänze 
zweier  Rosse  nach  r.  —  B)  R.  u.  Ecke.  —  Unterkörper  zweier 
gegeneinander  ausschreitender  Krieger  (von  dem  1.  war  ein 
Beinende  erh.);  zwischen  ihnen  am  Boden  steht  ein  niederer 
Dreifuss  mit  hohem  Kessel  der  oben  mit  drei  grossen  Ring- 
henkeln versehen  ist. 

798.  (P  275).  Klein.  A)  Hinterkopf  Pos.  (?)  nach  r.  —  B)  Be- 
helmter Kopf  nach  r. 


Korinthische  Pinakes.  85 

4.    A)  Amphitrite  (?), 
B)  Kämpfer. 

799.  (P.  276).  Farbe  fast  weg.  —  A)  R.  Rand.  —  Zwei  Frauen 
in  gleicher  Gewandung  nach  r.  stehend;  die  r.  scheint  sich 
umzusehen;  beide  fassen  in  typischer  Weise  den  Mantel, 
der  ganz  von  gravierten  parallelen  Linien  bedeckt  ist.  — 
B)  L.  Rand.  Krieger  im  Ausfallschema  nach  r„  kor.  Helm, 
Panzer,  Beinschienen,  Rundschild  mit  Zickzackrand. 

j-.    A)  Poseidon  {und  Amphitrite)  zu   Wagen, 
B)  Arbeit  am  Ofen. 

800.  (P.  277).  Unterer  Rand.  A)  Zwei  ausschreitende  Pferde, 
Zügel  darüber.  —  B)  Grosser  Ofen,  auf  dessen  Feuerungs- 
vorsprung ein  Mann  in  langem  Chiton  steht,  der  in  die 
oberste  Oelfnung,  sich  vorbeugend,  herabsieht. 

801.  (P.  278).  H.  0,115;  ern-  Br-  0,10.  O.  und  u.  Rand.  —  A)  Pos. 
lang  bekleidet,  die  Zügel  haltend  auf  dem  Wagen  mit  zwei 
Rossen  (Hinterteile,  mit  deutlich  angegebenem  Stricke  an 
den  Wagenkasten  befestigt),  neben  ihm  Amphitrite  den 
über  den  Kopf  gezogenen  Mantel  lüftend.  —  B)  R.  grosser 
Ofen;  in  die  Feuerungsöffnung  ist  eine  kleine  mannliche 
Figur  nach  r.  im  Begriffe  etwas  einzulegen;  auf  dem  Vor- 
sprunge selbst  steht  aber  eine  grosse  Gestalt  in  langem 
Gewände,  etwas  ausschreitend  nach  1.,  den  Rundschild  vor- 
streckend, die  R.  mit  Lanze  erhebend;  leider  ist  der  Kopf 
.zerstört;  es  kann  indes  wol  nur  Athena  sein.  —  Sehr  be- 
schädigt; flüchtige  ungeschickte  Ausführung. 

<ö.    A)  Poseidon  ruhig  stehend, 
B)  Arbeit  am  Ofen. 

802.  (P.  280).  Br.  0,105;  erh.  L.  0,12.  —  A)  Die  Platte  hochkantig 
genommen;  unten  gebr.  —  Pos.  in  enganschliessendem 
kurzem  Chiton  (bis  Kniee)  etwas  ausschreitend,  den  1. 
Unterarm  mit  geöffneter  Hand  erhebend,  in  der  R.  schräg 
den  Dreizack  (dreispitzige  Blütenform)  haltend.  —  B)  Die 
Platte  breit  genommen,  1.  gebr.  —  Grosser  runder  Ofen, 
dessen  Schlotöffnung  oben  wie  der  Oberteil  eines  grossen 
zweihenkligen    Pithos*)    aussieht,     aus    dem    die    Flammen 


*)  Grosse  Töpfe   ohne   Boden   als   Schlot  an   Häusern   noch   heute   in 
■Griechenland. 


$6  Ael teste   Gattungen. 

herausschlagen.  Der  Feuerungsvorsprung  war  I.  und  ist 
weggebrochen;  r.  hat  ein  Mann  eine  Leiter  (vier  weitstehende 
Sprossen)  an  den  Ofen  gelegt,  die  er  eben  flugs  besteigen 
will,  indem  er  mit  dem  1.  Fuss  gleich  auf  die  zweite  Sprosse 
tritt;  in  der  R.  hat  er  den  langen  Haken;  auf  dem  Kopfe 
eine  runde  Mütze.  Die  Darstellung  füllt  den  Raum  lange 
nicht;  1.  oben  sind  Reste  von  einer  grossen  Eidechse 
(?  Hinterbeine  und  Schwanz)  erhalten. 

803.  iP.  281).  Farbe  weg.  A)  R.  o.  Ecke.  —  R.  Hälfte  des 
Oberkörpers  von  Pos.  im  gew.  Typus,  mit  der  L.  Dreizack 
(Blütenform)  aufstützend.  —  B)  L.  o.  Ecke.  —  Spitze  des 
Ofens,  aus  dem  Flammen  schlagen,  r.  davon  der  r.  Arm 
eines  Mannes  mit  Feuerhaken.  Darunter  eingekratzt 
POTAAA  •  •  •  irioi(ei)duv)  und  darüber  wohl  der  mislungene 
Anfang  der  Inschrift  PI     Röhl  20,  81). 


804.  [P.  282».  A)  L.  o.  Ecke.  —  Pos.  im  gew.  Typus  (thongr. 
Chiton,  r.  Mantel).  L.  von  ihm  steht  K£9,  weder  r.  noch  1. 
Spuren  einer  Fortsetzung.  —  B)  R.  u.  Ecke.  —  L.  Rest 
eines  grossen  Ofens,  vor  dessen  Feuerungsvorsprung  ein 
Mann  beschäftigt  ist.     Dabei  •  •  MOH^TM    (Röhl  20,  59). 

805.  (P.  283).  A)  R.  Rand.  Mittelkörper  des  Pos.  nach  r.  mit 
Dreizack.  —  B)  L.  Rand;  auf  dem  Vorsprung  des  Ofens 
steht  ein  sich  vorbeugender  Mann,  der  in  der  R.  den  Feuer- 
haken schwingt  gegen  die  oben  herausbrechende  Flamme; 
r.  Reste  zweier  ähnlicher  Männer  mit  Haken;  Siluetten- 
manier,  die  Figuren  sehr  klein  so  dass  viel  Raum  übrig 
bleibt.  —  Am  Rande  von  A)  sind  Inschriftreste: 
•  •  ACBP  •  M^r-©-!  •  •  (der  1.  2.  und  4.  Buchst,  sind  unvollst, 
erh.:  bei  Röhl  20,  83  ungenau). 

806.  (P.  2841.  A)  L.  u.  Ecke;  vom  Unterkörper  des  Pos.  nach 
r.  'Chiton  thongr.,  Füsse  schw.);  darunter  ein  Streif  mit 
Spiralband.  —  B)  R.  o.  Ecke.  Oberer  Teil  des  flammenden 
Ofens. 

807.  (P.  285).  A)  R.  o.  Ecke.  —  Kopf  des  Pos.  nach  r.,  und 
Teil  eines  Fisches  den  er  aufrecht  in  der  Hand  hielt;  ohne 
Dreizack.  —  B    R.  o.  Ecke;  Oberteil  des  Ofens  (thongr.) 

808.  iP.  286a).  A)  L.  o.  Ecke.  —  R.  Vorderarm  des  Pos.  mit 
Dreizack  nach  1.;  im  Felde  grosser  Fisch.  —  B)  R.  u.  Ecke. 
—  Ofen,  von  dem  abgewendet  nach  1.  ein  unbärtiger  Mann. 


Korinthische   Pinakes.  8? 

809.  (P.  286).  A;  Oben  Rand;  Kopf  des  Pos.  und  Dreizack- 
spitze nach  r.;  dabei  P*"  Il[oiaiddt>.  —  B)  L.  Rand.  Ofen- 
rest und  Spitze  eines  Hakens. 

810.  (P.  290).  A)  R.  Rand.  Farbe  ab.  Mittelkörper  des  Pos. 
nach  r.  (in  Chit.  und  Mantel),  Dreizack  in  der  L.,  auf  der 
vorgestreckten  R.  einen  Fisch  haltend.  —  B)  U.  Rand.  — 
Feuerungsvorsprung  des  Ofens,  an  welchem  ein  nach  r.  vor- 
gebeugter Mann  schürt,  dessen  Arme  und  von  einer  an- 
schliessenden Mütze  (vgl.  816)  bedeckter  Kopf  erhalten  sind; 
von  r.  kommt  ein  nackter  Mann  mit  eingesunkenen  Knieen 
heran,  die  Hand  im  Gespräche  ausstreckend  gegen  einen 
andern  1.,  von  dem  nur  zwei  Fingerspitzen  erh.  —  Sorgf. 

811.  (P.  298).  Br.  0,095;  erh.  L.  0,09.  A)  Unten  gebr.  Pos.  nach  r. 
mit  dem  lotosblütenförmigen  Dreizack;  links  steht: 
•  .v/ l^OTM^A  Aoioioqäog  (Röhl  20,  55).  —  B)  R.  gebr.; 
Vorsprung  des  Ofens  mit  herausschlagendem  Feuer,  Rest 
eines  Mannes  darauf;  von  1.  kommen  ein  bartiger  Mann 
^Brust,  Oberschenkel  rot)   mit   Feuerhaken    und   ein  Knabe 

Brust  rot'  mit  einem  Napfe  in  der  R. 

812.  (P.  298b).  A)  R.  u.  Ecke;  Unterer  Rest  eines  grösseren 
nackten  schreitenden  Mannes.  —  B)  L.  u.  Ecke;  von  dem 
Vorsprung  aus  klettert  ein  kleinerer  Mann  an  dem  Ofen 
herauf. 

7.    A)  Poseidon, 
B)   Töpferei. 

813.  (P.  287).  A)  R.  o.  Ecke.  —  A)  Vom  Oberkörper  des  Pos. 
iChiton  thongr.,  Mantel  r.  getupft),  der  den  Dreizack  schräg 
gefasst  hält.  —  B)  L.  u.  Ecke.  —  Zwei  nackte  Männer 
sitzen  sich  gegenüber  auf  niedrigen  Schemeln;  der  r.  hält 
mit  der  L.  eine  kleine  bauchige  Vase,  an  welcher  der  andere 
1.  mit  dem  Modellirstecken  zu  arbeiten  scheint. 

814.  iP.  288).  Br.  0.105;  erh.  L.  0,065;  nur  an  einer  Seite  gebr. 
A)  Unten  gebr.;  in  der  Mite  oben  zwei  Löcher.  Oberkörper  des 
Pos.  nach  r.,  Dreizack  inder  L.,  die  R.  leer  (Chiton  und  Mantel 
schw.)  —  B)  Firnis  rot  verbrannt.  —  Oben  gebr.  —  Die 
Fläche  war  in  Querstreifen  geteilt;  der  unterste  Streif  ent- 
hält nur  abwechselnd  gefirnisste  und  thongrundige  Quadrate ; 
auf  dem  schmalen  Streif  darüber  in  flüchtigster  Siluetten- 
manier  gemalt,  eine  vorgebeugt  auf  einem  Schemel  nach  1. 
sitzende    Gestalt     kenntlich,    mit    einer    vor    ihr    auf    der 


88  Aelteste  Gattungen. 

Scheibe  (?)  stehenden  bauchigen  Vase  beschäftigt;  r.  ein 
kleiner  Brennofen  (?)  und  ein  Mann  davor,  darüber  der  Rest 
eines  anderen  grösseren  Streifens.    Sehr  zerst. 

815.  tP.  289).  Rings  gebr.;  rot  verbr.  —  A>  Rest  einer  langge- 
wandeten  stehender  Figur  (Mantel  rot  mit  Saum  von  w. 
Punkten).  Sorgf.  —  B)  Ein  unbärtiger  Mann  vornüber  geneigt 
nach  r.,  beschäftigt  die  vor  ihm  stehende  Drehscheibe  mit 
den  Händen  in  Drehung  zu  bringen;  r.  vor  ihm  ein  zu- 
sehender Mann  im  Mantel.    Flüchtig. 

8.  A)  Poseidon, 

B)  Reste  unbestimmter  Arbeitsscenen. 

816.  (P.  297).  H.  0,10.  Br.  0,07.  A)  L.  o.  Ecke.  Oberkörper  des 
Pos.  nach  r.,  Dreizack  aufstützend  (Chiton  thongr.,  Mantel  r., 
thongr.  Taenie  im  Haar);  im  Räume  1.  daneben  ein  aut 
einem  kleinen  Zweig  sitzender  Vogel  und  darüber  ein  nach 
oben  laufendes  sechsbeiniges  (?)  Tier  mit  kleinem  Kopfe.  — 
B)  L.  o.  Ecke.  —  Oberkörper  eines  bartigen  Mannes  nachr. 

Gürtel;  auf  Oberschenkel  gravierte  Spirale)  der  in  beiden 
gesenkten  Armen  einen  langem  Stab  (Ende  erh.j  halt  (er 
schürte  im  Ofen?);  weiter  r.  Oberkörper  eines  bartigen 
Mannes  der  höher  stand  (auf  dem  Vorsprung  des  Ofens  ?), 
beide  Arme  mit  kurzem  Stab  erhoben,  auf  dem  Kopfe  die 
runde  enganschliessende  Kappe,  die  auch  sonst  Arbeiter 
tragen  (z.  B.  No.  810.).  L.  oben  ein  sehr  grosser  dicker 
Vogel  auf  kleinem  Zweig. 

817.  (P.  291).  A)  R.  Rand.  —  Pos.,  Dreizack  in  der  L.,  R.  leer 
vorgestreckt;  vor  ihm  im  Räume  grosser  Delphin  nach 
oben.  B)  L.  Rand.  Auf  einem  Gerüst  steht  ein  kleiner 
Mann  (rotes  Wams)  sich  vorbeugend  um  eine  rechteckige 
punktierte  Masse  (ein  Fell  ?)  ausgebreitet  niederzulegen. 

818.  iP.  2921.  Rings  gebr.  —  A)  Rest  von  Pos.  —  B)  Auf  einem 
Gerüst  hockt  1.  ein  Mann,  vor  dem  r.  ein  andrer  tanzend 
hüpft.     Rohe  Siluette. 

819.  (P.  293*.  A)  R.  Rand.  Rest  von  Pos.,  Dreizack  in  R.,  L. 
leer  vorgestreckt.  —  B)  U.  Rand.  Unterkörper  zweier  nach  r. 
vorschreitenden  Manner,  der  vordere  tragt  gesenkt  in  jeder 
Hand  einen  Knotenstock  (oder  brennende  Fackel?. 

820.  (P.    2941.    A)    R.  Rand.     Rest    des    Pos.   —   B)    L.  Rand. 

Mittel körper  eines  grossen  dicken  nackten  Mannes. 


Korinthische  Pinakes.  8q 

821.  (P.  295).  A^  r.  u.  Ecke.  Pos.  nach  1.  stehend.  B)  L.  o. 
Ecke.     Oberkörper  eines  kleinen  Mannes,  Siluette. 

822.  (P.  296).  A)  Pos.  Unterkörper  nach  r.  —  B)  Unterkörper 
eines  schreitenden  Mannes  nach  1.  Sorgfaltiger  Stil  derart 
wie  Timonidas  (846). 

823.  (P.  298a).  A)  r.  o.  Ecke.  Dreizack.  —  B)  L.  o.  Ecke. 
Roher  bartiger  Kopf  eines  kleinen  Mannes,    darüber  Vogel. 

824.  (P.  5761.  A  Unklar.  —  B)  1.  Rand;  Mann  nach  r.,  einen 
Napf  in  der  L.  vorstreckend,  sehr  ähnlich  811. 

825.  (P.  539k  A)  1.  o.Ecke;  Inschriftrest  POTR  •  •  Röhl  20,  29). 
—  B)  r.  u.  Ecke;  Unterkörper  eines  nach  1.  schreitenden 
Mannes. 

9)  A)  Amphitrite, 

B)  Arbeit  am  Ofen. 

826.  (P.  299).  H.  0,08.  Br.  0,055.  Nur  eine  Ecke  fehlt.  A)  Amph. 
nach  r.  stehend,  r.  Arm  vorstreckend.  L.  steht '  A4>£l  *  *  ■  AMJ^C 
l4]i'^a[oic]ag  tuii  (Röhl  20,  107).  —  B)  Ofen  und  Rest  von 
Mann  mit  Feuerhaken. 

827.  (P.  3co).  U.  Rand.  A)  Nur  der  Unterkörper  einer  Frau 
nach  1.  (Füsse  thongr.,  Chiton  mit  r.  Tupfen  und  Mäander- 
saum,  r.  Mantel  des  weiblichen  Schnittes)  und  hinter  ihr  r. 
der  (thongr.)  Fuss  einer  andern  Figur  nach  1.  erh.  —  B 
Grosser  sorgfältig  ausgeführter  Ofen,  auf  dessen  Vorsprung 
ein  nackter  Mann  (Bauch  rot)  steht,  die  Arme  (oben  gebr.) 
erhoben.  Aus  dem  Feuerungsvorsprung  schlagen  grosse  rote 
Flammen  heraus,  auch  ragen  lange  brennende  Holzscheite 
heraus;  ein  Mann  stösst  sie  mit  einer  Doppelhacke  (nur 
diese  erh.)  nach  innen.  An  dem  runden  Hauptteil  des  Ofens 
hangt  an  einem  Nagel  eine  kleine  Oenochoe. 

828.  (P.  3oi).  Grünl.  Thon.  R.  o.  Ecke.  Oberkörper  der 
Amphitr.  nach  r.,  wie  gewöhnlich  mit  beiden  Händen  den 
Mantel  fassend  (Gesicht  thongr.,  nichts  graviert).  R.  oben 
A<J>£TP£TA/v  und  weiter  unten  ■  •  i02=J  (Röhl  20,3).  —  B 
Flüchtig:  Mann  auf  dem  Vorbau  vor  dem  runden  Ofen 
stehend  nach  r.,  die  L.  erhebend. 

829.  (P.  302).  Rings  gebr.  Stil  des  Timonidas  (846).  —  A)  Mittel- 
körper der  Amph.  (Chiton  thongr.  mit  vertikalen  Streifen 
verdünnten  Firnisses,  violetter  Mantel  weiblichen  Schnitts).  — 
B)  Teil  des  Ofens;  auf  dem  Vorbau  r.  steht,  vom  Ofen  ab 
nach    r.    gewandt,    ein    kleiner   bärtiger  Mann  (Hintern  und 


qo  Aelteste  Gattungen. 

Oberschenkel   rot)  der  seinen  stehenden  Phallos  mit  beiden 
Händen  umfasst,  dabei  Anfang  einer  Inschrift  hAi  • 

830.  (525)-  A)  weiblicher  Hinterkopf  mit  Zackendiadem 
(Gesicht  thongr.)  —  B)  Hinterkopf,  dabei  Ende  eines  Namens 
•  •  •  AOM;  auf  dem  0,009  dicken  Rande  steht  -KPAN#  (Röhl  20,100). 

10.  A)  Poseidon, 
B)  Schifffahrt. 

831.  (P.  3o3i.  H.  0,105;  erh.  Br.  0,078.  Aj  R.  gebr.  Poseidon  nach 
r.  stehend  (Chiton  nicht  ganz  bis  herabreichend,  Stiefel, 
Mantel)  Unterarme  vorstreckend,  Hände  fehlen.  L.  fliegt 
horizontal  ein  grosser  Vogel  mit  unbärtigem  menschlichem 
Kopfe;  darunter  im  Rücken  des  Pos.  ist  eine  Grotte  ange- 
deutet, drin  vorgebeugt  ein  Mann  mit  einer  Hacke  arbeitet, 
auf  das  Gestein  1.  unten  loshackend.  Farbe  ganz  weg; 
äusserst  ungeschickte  flüchtige  Zeichnung  doch  mit  Gra- 
vierung, kleine  dünne  Beinchen,  grosse  Köpfe.  —  B)  L. 
gebr.  —  Schiff  zu  %  erhalten ;  r.  das  aufgebogene  Hinterteil, 
mit  doppelkreuzförmigen  Spitzen  bekrönt.  Ein  Mast  in  der 
Mitte,  der  von  einem  Segel  umwunden  scheint,  1.  zwei 
TLQoiovoi,  rechts  ein  inirovog  oben  mit  Oesen  an  den  Mast 
befestigt;  r.  unten  ein  Fisch;  keine  Ruder,  auch  kein  Steuer. 
Oben  am  Rande  des  Pinax  r.  und  1.  von  der  Mastspitze  (1. 
nur  kleine  Reste)  eine  Reihe  kleiner  Oenochoen  (r.  5),  die 
nichts  mit  dem  Schiffe  selbst  zu  thun  haben,  sondern 
nur  zur  Verzierung  dienen  und  wohl  die  Ladung  des 
Schiffes  andeuten  sollen.  Ohne  Gravierung,  mit  gelbbraunem 
Firnisse. 

832.  (P.  3o4).  A)  1.  u.  Ecke.  —  Unter-  und  Mittelkörper  von 
Poseidon  nach  r.  (thongr.  Chiton,  schw.  Mantel,  unteres 
Dreizackende);  r.  unten,  von  oben  nach  unten  gestellt  ein 
kleiner  Schwan  mit  ornamental  aufgebogenem  Flügel,  in 
blosser  Siluette.  —  B)  R.  o.  Ecke.  —  Schiff,  nach  unten  und 
1.  gebr.,  r.  das  aufgebogene  Hinter  (?)  teil;  Mast  in  der  Mitte 
mit  tnliovog  und  TiQozovog;  weder  Segel  noch  Ruder  ange- 
deutet. 

833.  (P.  305).  A)  R.  u.  Ecke.  Unterkörper  des  Pos.  nach  r. 
(Chiton  mit  verdünntem  gelbem  Firnis  bemalt,  Fuss  schw.). 
—  B)  R.  u.  Ecke.  —  Vorderteil  eines  Kriegsschiffes  nach  r. 
mit  i'/tt ßolov  in  Gestalt  eines  Eberkopfes;  spitzer  Vorder- 
steven; Wasser  mit  verdünntem  Firnis. 


Korinthische  Pinakes.  uj 

11.  A)    Verschiedenes, 
B)  Schifffahrt. 

834.  (P.  279).  A)  U.  Rand.  Wagen  von  vorn  mit  Zwei- 
gespann, zur  unteren  Hälfte  erhalten;  unten  eingekratzt: 
•  •  ACCBCAAMTVABAO  ■  ■  ■  PCBMA/v  A^O^Af  ■  •  •  ayyeilag  •  tv  de 
d'b[g x&fu]ieoav  aftoifav  (Röhl  20,  108 a,  p.  171).  —  B)  R.  Rand; 
erh.  der  Bauch  und  das  1.  seitwärts  gesetzte  Bein  eines 
nackten  Mannes  (am  Bauche  behaart),  von  vorn  gesehen; 
zwischen  den  Beinen  erscheint  ein  Segel  (?).  Unklar,  vielleicht 
ein  Schifter  in  den  Segeln? 

835.  (P.  3o6).  A)  R.u.Ecke;  Pferdehinterbeine.  —  A)  Vorder- 
teil eines  Schiffes  nach  1.,  ahnlich  833,  mit  Eberkopfspitze; 
auf  dem  Eberrüssel  läuft  ein  kleiner  Mann  (kurzer  r.  Chiton) 
empor,  wie  es  scheint  sich  an  dem  Vordersteven  haltend. 

836.  (P.  307).  H.  0,058;  Br.  0,05.  Kleiner  vollständiger  Pinax. 
A)  Nichts  als  vier  Wellenlinien.  —  B)  Hauptseite,  oben  mit 
Stabornament.  Schiff  nach  1.,  Kriegsschiff  mit  l'^ßolov  und 
aufgebogenem  Hinterteil;  weder  Ruder  noch  Mast;  der 
Raum  mit  kleinen  Kreisen  gefüllt.     Sehr  flüchtig. 

837.  (P.  3o8).  A)  Oben  Rand.  Unklar;  Oberteil  eines  grossen 
Schwanes    nach  r.?   —   B)  O.  Rand.     Auf  dem  Ende    einer 

1.  gebr.)  horizontalen  Stange  (einer  Raae?)  steht  ein  kleiner 
bärtiger  Mann,  mit  beiden  Händen  etwas  heraufziehend. 

12.  A)  Poseidon, 

B)    Verschiedenes. 

838.  (P.  309).  Br.  0,092;  erh.  H.  0,05.  Unten  gebr.  —  A)  Kopf  des 
Pos.  nach  r.  (Binde  und  Auge  rot);  er  hielt  den  Dreizack, 
dessen  lotosblütenförmiges  Ende  erh.,  etwas  schräg  gehoben. 
—  B;  L.  o.  sitzt  ein  Vogel  auf  kleinem  Zweig;  r.  davon  die 
Inschrift;  kein  Rest  sonstiger  Darstellung,  obwohl  Raum 
genug  dazu;  nBPA^O^B/^ |i£?O^BM  UeQu-uodtv  "xofug; 
die  Inschrift  setzte  sich  wahrscheinlich  nach  unten  weiter 
fort.     (Röhl  20,  5). 

839.  (P.  3io).  A)  L.  o.  Ecke;  Hinterkopf  eines  grossen  Pos.(?) 
nach  r.  (Gesicht  und  Ohr  rot,  Auge,  Haar  und  Bart  schw., 
B  nde  thongr.;  —  B)  L.  o.  Ecke;  Hinterkopf  einer  Figur  von 
ungefähr  viermal  so  grossen  Proportionen  als  der  vorige 
(der  ganze  Kopf  wird  ca.  0,12  lang  gewesen  sein);  Binde  im 


1)2  Aelteste  Gattungen. 

langen  Haare;    indes  das  Ganze   nur  mit  einfachem  Pinsel- 
kontur (gelbl.  Firniss)  auf  Thongrund ! 

840.  (P.  3n).  A)  L.  Rand;  Oberkörper  Pos/  nach  r.  mit  Drei 
zack  nur  Stab  erh.),  rohe  Siluette.  seheint  bartlos;  1.  steht 
•lOTCAA-  (Rohl  20,  79).  —  B)  R.  Rand;  eine  kleine  rote 
Figur  in  langem  Gewände  mit  übergrossem  Kopfe  und  einer 
Art  von  hohem  Helme  schwingt  stehend  die  Lanze  und  hat 
kleinen  Rundschild  am  Arm,  worauf  ein  Stierkopf  von  vorn 
graviert  ist;  nach  unten  gebr.;  ist  offenbar  ein  Palladion, 
das  auf  einer  hohen  Basis  stand. 

841.  (P.  3na).  A)  L.  o.  Ecke;  unb'ärtiger  Pos.  nach  1.  den 
Dreizack  heraushaltend;  rohe  Siluette.  —  B)  Oberkörper 
eines  bärtigen  Mannes  nach  1.;  r.  eine  unklare  Schlangenlinie. 

842.  (P.  577).  A)  O.  Rand.  Oberkörper  des  Pos.  (?)  nach  r. 
sehreitend,  in  r.  Chiton,  unklaren  Gegenstand  in  der  vor- 
gestreckten 1..  (Fisch?)  —  B)  Rest  liegender  Sphinx  mit  auf- 
gebogenem Flügel;  nur  die  Haare  Rest  erh/  waren  voll 
aufgemalt,  das  Uebrige  nur  mit  braunen  Konturen  auf  dem 
Thongrund.  L.  oben  flüchtiger  Inschriftrest  '  Xai  wovon 
der  interessante  erste  Buchstabe  sicher  steht,  während  von 
den  beiden  anderen  nur  die  untere  Hälfte  erhalten  ist; 
wahrscheinlich  einst  X{$    fehlt  bei  Rohl). 

843.  (P.  565).  A)  R.  o.  Ecke;  Pos.  nach  r.,  Dreizack  in  voller 
Lotosblüten  form.  —  B^  Oberteil  eines  bärtigen  Mannes 
nach  r. 

844.  (P.  549).  A  R.  Rand;  Kniescheibe  und  Beinfragment 
eines  nackten  Mannes,  nur  in  Kontur  auf  Thongrund;  am 
r.  Rande  von  oben  herab  steht  •  ©BKBPOTB  • ,  die  Inschrift 
bog  dann  um,  ihr  Ende  ist  wieder  erh.;  '  KT£  i'o^di^/i- 
noTtt[()dfü)yt  cäva]xTi  (Röhl  20,  u3  ohne  den  Schluss).  — 
B)  O.  Rand;  Rest  eines  Flügels  in  Kontur;  vgl.  842. 

845.  (P.  547)-  A)  L.  Rand.  Oberkörper  eines  bartigen  Mannes; 
die  Haare  mit  zackigen  finden;  graviert  daneben  AAf^O  •  — 
1'.  U.  Rand;  Rest  von  Ofen  (?);  •  OTK5  •  •  r]oiet[doiy 
(Rohl  20,   [09  . 

rj.  A)  Poseidon  (?), 
B)  Mann  (Jäger). 

846.  (P.  3i2).  Br.  0,17;  erh.  11.  0,22,  die  etwa  ■\l  der  ursprünglichen  Höhe. 
Aus  10  Fragmenten  zusammengesetzt,  feiner  gelber  ein 
wenig  grünlicher,  schön  geglätteter  Thon. 


Korinthische  Pinakes.  q3 

A)  Ohne  einfassenden  Streifen  am  Rande.  Fast  die 
ganze  Breite  nimmt  ein  grosser  Ofen  (Vorbau  nach  1.)  ein, 
zu  welchem  oben  Flammen  herausschlagen;  in  der  Mitte 
die  übliche,  oben  runde  Thüre;  ganz  mit  gelbbraunem 
Firnis  ohne  alle  Gravierung  gemalt.  Hinter  dem  Ofen, 
teilweise  verdeckt  von  ihm  steht  ein  Mann  (Oberkörper  fehlt), 
im  gew.  Motive  des  Pos.  nach  r.,  in  langem  Mantel  (mit 
Wellensaum),  in  der  L.  den  (Dreizack ?)-Stab  aufstützend; 
Farbe  ganz  ab,  nur  Gravierung  der  Konture  erhalten;  da  die 
Firnisfarbe  am  Ofen  sich  vortrefflich  erhalten  hat,  so  muss 
man  annehmen,  dass  die  Figur  mit  einer  andern  matten, 
nicht  der  Firnisfarbe  bemalt  war. 

B)  Der  Rand  von  dunklem  Firnistreifen  eingefasst;  da- 
rauf 1.  von  oben  herab  graviert  ■  AK  &eBKBTO£r,OT£AAr/  X. 
Mann  bis  fast  zur  Schulter  erhalten  steht  das  1.  Bein  vor- 
setzend nach  r.,  er  trug  in  der  R.  zwei  Speere  (deren  Enden 
erh.)  über  der  Schulter,  die  L.  fehlt;  er  hat  einen  kurzen 
vorne  offenen  Chiton  an;  dazwischen  fällt  vorne  über  die 
Scham  ein  kurzer  Streif  herab;*)  der  Chiton  war  dunkelrot 
auf  Firnisgrund,  der  breite  Saum  jedoch  thongr.  mit  aufge- 
maltem Mäander;  breiter  Gürtel,  auch  thongr.;  ebenso,  mit 
aufgemalten  Ornamenten  die  Scheide  des  an  seiner  1.  Seite 
hängenden  Schwertes;  auf  dem  Rücken  endlich  das  Ende 
eines  ebenso  mit  Zickzack  verzierten  breiten  Köchers.  Arm 
und  Beine  sind  nackt  und  nur  mit  gelben  Konturen  auf 
Thongrund  gemalt;  Kniescheibe  und  Muskeln  der  Unter- 
beine richtig  und  sorgfältig.  Neben  ihm,  von  seinem  1.  Beine 
teilweise  verdeckt,  steht  ein  zu  ihm  emporblickender  Hund 
von  der  grossen  Rasse  mit  langer  Schnauze  wie  gewöhnlich 
auf  archaischen  Vasen;  seine  äusseren  und  inneren  Konture 
sind  mit  dunklem  Firnis  gezogen,  das  Uebrige  gefüllt  mit 
heller  gelber  Firnisfarbe,  worauf  an  Schulter  und  Hintern 
etwas  Dunkelrot.  Gravierung  ist  auf  dieser  Seite  gar  nicht 
zu  Hülfe  genommen.  R.  im  Felde  aufgemalt:  TC^O^CAAM 
BC P'Af B"L£A  vollständig  in  zwei  Zeilen:  Ti{.aüi>idag  typuifja 
ßta.  (Röhl  20,  i). 

14.  Ä)  Reiter  oder    Wagen^ 
B)  Kämpfer. 

847.      (P.    3i3).     A)  Oberer   Rand;    Reiter    (Gesicht    u.    kurzer 
Chiton  rot,  Haar  lang,    bartlos)   nach  r.  und  Oberteil  seines 

*)  Vgl.  die  Schurzgewandung  der  kretischen  Bronze  Annali  d.J.  1880,  tav.f. 


Q4  Aeltcste  Gattungen. 

Rosses;  er  hat  in  der  R.  einen  kurzen  Stock;  1.  fliegender 
Adler.  —  B)  Oberkörper  eines  Kampfers  nach  r.  (Panzer  i\, 
Rundschild  innen  r.,  Gesicht  r.,  korinth.  Helm  mit  Rand 
auf  welchem  weisse  Punkte,  hoher  r.  Busch)  mit  geschwungner 
Lanze. 

848.  (P.  34o).  A)  0.  Rand;  Reiter  wie  oben,  doch  tragt  er 
einen  kurzen  Speer  über  der  Schulter;  zwei  Rosetten  im 
Räume.  —  B)  Zwei  Kampfer,  der  1.  die  Lanze  schwingend, 
der  r.  sie  gefallt  haltend;  beide  mit  Rundschild  (das  Innere 
thongr.,  darauf  je  ein  Pantherkopf  von  vorn,  breiter  Firnis- 
rand mit  graviertem  Zickzack)  beide  sind  unb'ärtig  und  ohne 
Helm;  lange  Haare.     Roh  und  ungeschickt. 

849.  (P.  3i5).  H.  0,057;  erh.  Br.  0,075.  A)  1.  gebr.;  Zweigespann 
mit  Wagen  nach  1.,  von  Jüngling  in  Petasos  und  kurzem 
Gewände  gelenkt,  der  zwei  Lanzen  tragt;  oben  Vogel  nach 
1.  und  zur  Füllung  Rosetten.  —  B)  R.  gebr.;  zwei  Kampfer 
mit  erhobnen  Lanzen  gegen  einander  auschreitend;  vollbe- 
wafFnet;  1.  steht  ruhig  eine  kleinere  in  den  Mantel  gehüllte 
unbartige  Figur  als  Zuschauer.  Rosetten  füllend.  Primitiv 
und  flüchtig. 

850.  (P.  3i6).  A)  r.  u.  Ecke;  Hinterteil  eines  Pferdes  nach  1. 
und  Schwanz  eines  zweiten.  —  B)  Unterkörper  von  Krieger 
nach  r. 

851.  (P.  317).  A)  r.  u.  Ecke.  Hinterteil  von  Pferd  nach  1.  mit 
kurzem  emporgehobenem  Schweif.  —  B)  1.  u.  Ecke;  über- 
schlanke grosse  Figur  nackten  Kämpfers  mit  Helm  und 
geschwungner  Lanze;  Beine  überlang,  Arme  ganz  klein  und 
dünn;  sehr  primitiver  Stil. 

852 — 854.  Kleine  Stücke  mit  Resten  von  Rossen  und 
Kriegern. 

75.  Ä)  Reiter, 

H)  Reiter  u.  A. 

855.  (P  325).  H.  0,098;  erh.  Br.  0,10.  A)  Galoppierender  Reiter 
nach  r.,  unb'ärtig,  kurzer  r.  Chiton,  langer  Speer  in  der  L.; 
Vogel  1.  folgend;  unten  ein  mitlaufender  Hase.  —  B)  Reiter 
im  Schritt,  nach  r.,  sonstwie  aufA);  Vogel  folgt;  r.  vordem 
Rosse  eine  kleine  in  den  karrierten  Mantel  gehüllte  wohl 
weibliche  Figur  nach  r.  stehend;  r.  gebr. 

856.  (P.  169).  H.  0,04.  Br.  0,08.  D.  0,009.  Vollständig.  Rohe 
kindliche  Siluettenmalerei.    Auf  A)  und  B)   dasselbe:   Reiter 


Korinthische   Pinakes.  g5 

auf  störrigem  mit  gespreizten  Hinterbeinen  teststehenden 
Pferde,  auf  das  er  mit  kurzem  Stocke  losschlägt;  ein  Mann 
sucht  es  von  vorn  am  Zügel  fortzuziehen. 

857.  (P.  326).  U.  Rand.  —  A)  Ross  nach  r.  und  das  tief  herab- 
hangende  r.  Bein  eines  Mannes  (der  absteigen  will  ?)|  — 
B)  Hinterteil  eines  schreitenden  Rosses. 

858.  (P.  3271.  Jederseits  Kopf  und  Hals  eines  Pferdes  mit 
Zügeln;  Füllung  mit  Punktrosetten. 

859.  (P.  328).  A)  Mittelkörper  des  Reiters.  —  B)  Hinterteil  des 
Rosses. 

860.  (P.  329).  U.  Ecke  A)  Hinterteil  eines  schreitenden  Rosses; 
—  B)  Hinterteil  eines  galoppierenden  Rosses. 

861.  (P.  329a).  A)  Reiter  im  Galopp  nach  1.  —  B)  Rosse  eines 
Wagens. 

862.  (33o).  U.Ecke.  A)  Vorderk.  eines  galoppierenden  Rosses, 
unten  Vorderpfote  eines  Hundes  oder  Hasen.  —  B)  Hinter- 
körper (behaart,  graviert)  von  Pferd;  Vogel  darüber. 

863.  (P.  33i).  A)  L.  o.  Ecke;  Oberk.  von  Ross  und  Reiter  nach 
r.,  Vogel  folgend;  nach  der  Stellung  der  Löcher  oben  scheint 
r.  ein  grösseres  Stück  zu  fehlen.  —  B)  r.  o.  Ecke;  Oberteil 
eines  stilisierten  Palmbaumes  (?)  in  Kontur,  1.  ausgestreckter 
Arm  mit  Stab. 

864.  iP.  332).  A)  o.  Rand;  bärtiger  Reiter.  —  B)  U.  Rand; 
Mittelkörper  eines  schreitenden  Stieres. 

16.  ä)  Reiter, 

B)  Arbeit  am  Ofen. 

865.  (P.  334).  Br.  0,08;  erb.  H.  0,085.  Aus  4  Fragmenten.  A)  1.  o. 
Ecke;  Reiter  im  Schritt  nach  r.,  unbärtig.  Auf  dem 
Schwanzansatze  des  Rosses  steht  ein  kleiner  bartloser  Mann 
(der  Rand  oben  verhinderte  ihn  grösser  zu  bilden!)  der  mit 
beiden  Händen  seinen  langen  stehenden  Phallos  umfasst.  — 
B)  r.  o.  Ecke;  Ofen  mit  herausschlagenden  Flammen;  Rest 
eines  1.  heranschreitenden  Jünglings. 

866.  (P.  335).  H.  0,095;  erh.  Br.  0,075.  A)  r.  gebr.;  Hinterteil  eines 
schreitenden  Rosses.  —  B)  1.  gebr.  Auf  dem  Vorbau  des 
Ofens  steht  ein  bärtiger  Mann  mit  Doppelhaken,  um  von 
oben  zu  regulieren;  unten  die  brennenden  Scheite  sichtbar. 

867.  (P.  336).  A)  Hinterteil  von  Pferd.  —  B)  Ofen,  an  dem 
ohne  Leiter  ein  Mann  heraufklettert. 


q6  Aelteste  Gattungen. 

iy.  Ä)  Reiter^ 

B)   Vasenindustrie. 

868.  (P.  337)  Br.  0,16;  erh.  H.  0,08.  A)  Unterkörper  zweier  eng 
nebeneinander  schreitenden  Rosse  nach  r.  —  B)  auf  niederem 
Stuhle  sitzender  Mann  nach  r.  ist  die  Töpferscheibe  zu 
drehen  im  Begriffe,  auf  der  er  ein  „vaso  a  colonnette11  formt; 
1.  Rest  eines  anderen  Arbeiters. 

869.  (P.  338).  Aeusserlich  sehr  ahnlich  868.  U.  Rand.  A) 
Vorderbeine  zweier  Rosse  nach.  1.  —  B)  Rest  eines  Mannes 
vor  der  Scheibe,  eine  kelchformige  Vase  (resp.  den  Unter- 
satz für  einen  Deinos)  formend. 

870.  (P.  339).  H.  0,082;  erb.  Br.  0,09.  A)  Galoppierender  Reiter 
nach  r.  —  B)  Schwer  kenntliche  Reste:  sitzend  vorgebeugter 
Arbeiter  nach  r.,  hinter  dem  1.  ein  Stehender,  befehlend  die 
L.  ausstreckend. 

18.  Ä)  Reiter, 
B)  Bergwerk. 

871.  (P.  340).  H.  0,104.  Br.  o,i32.  Vollst.  A)  Reiter  nach  r.  mit 
Lanze;  nachfliegender  Vogel.  Rosetten.  —  B)  vorzüglich 
erhalten.  R,  und  1.  anstehende  Felswände;  ein  nackter 
bärtiger  Mann  (Gesicht,  Hals  und  die  Lichter  auf  Hüfte 
und  Oberschenkel  rot;  auffallend  langer  hängender  Phallos) 
hackt  mit  Doppelhammer  auf  das  Gestein  r.  los;  die  losge- 
schlagnen Brocken  liest  ein  Jüngling  vom  Boden  und 
sammelt  sie  in  einem  (aus  Bast  geflochtenen)  Korb  mit 
zwei  Henkeln;  ein  bärtiger  Mann  hat  einen  solchen  vollen 
Korb  emporgehoben  und  reicht  ihn  einem  von  der  Fels- 
wand 1.  sich  herabbeugenden  Jüngling  zum  Herauftragen. 
Oben  in  der  Mitte  hängt  an  zwei  Stricken  eine  durch  einen 
Deckel  verschlossene    grosse  Amphora    in  die  Grube  herab. 

—  Schöner  warmgelber  Thon,  dunkler  Firnis;  realistisch 
lebendiger  Stil,  doch  noch  voll  Ungeschick  in  Wiedergabe 
der  Körper  (so  ist  an  dem  Manne  1.  zwar  der  bei  zurückge- 
Avorfnem  Kopfe  vortretende  Kehlkopf  beobachtet,  doch  sind 
die  beiden  Brustwarzen,  die  durch  den  Arm  verdeckt  sein 
sollten,  angegeben). 

872.  (341).     Rings   gebr.   —  Farbe   ab.    —  A)   Teil  des  Reiters. 

—  B)  L.  überhängendes  Gestein  und  zwei  erhobene  Unter- 
arme die  einen  Hammer  schwingen  nach  1.;  r.  trägt  ein 
Jüngling  einen  vollen  oben  zugeschnürten  Sack  auf  dem 
Rücken. 


Korinthische   Pinakes 

ig.  A)  Reifer, 

B)   Unbestimmte  Männer. 

873.  (P.  32,).  H.  oo87;  erb.  Br.  0,10.  A)  R.  gebr.;  Reiter  nach  1., 
in  fluchtiger  Siluettenmanier;  aller  freie  Raum  gefüllt  von 
plumpen  Rosetten;  1.  eine  Schlange;  alles  ohne  Gravierung 
-B)  Unten  gebr.;  roher  bärtiger  Mann  (mit  etwas  Gravierung 
und  Rot)  nach  r.  ausschreitend  (in  kurzem  Chiton1^,  die  R 
wie  adorierend  erhebend;  1.  unten  ein  hundeartiger  Kopf-  r' 
graviert:  5^0M$  •■■(uot>  dpi  (Röhl  20,  i5,  ungenau). 

874.  (P.  322).  A)  L.  u.  Ecke;  Vorderteil  von  Pferd  nach  r- 
oben  Punktrosette.  —  B)  R.  u.  Ecke;  sehr  primitiv  Unter- 
körper eines  nackten  Mannes  nach  1.;  r.  scheint  ein  kleiner 
Mann  nach  r.  zu  sitzen. 

875.  (P.  323).  A)  R.  u.  Ecke;  Vorderbeine  des  Pferdes,  vor  dem 
eine  Schlange.  —  B)  Bein  eines  schreitenden  Mannes  und 
Vogel  davor. 

876.  (P.  323).  A)  R.  u.  Ecke;  Pferdebeine.  -  B)  Beine  eines 
schreitenden  Mannes. 

877.  (P.  428).  A)  Oberkörper  des  Reiters.  —  B)  Unbärtiger 
Kopf. 

878.  (P.  342).  O.  Rand.  -  A)  Oberteil  des  Reiters,  die  Lanze 
horizontal  in  der  R.  schwingend.  —  B)  Kopf  eines  Mannes 
mit  erhobner  Hacke  (für  einen  Ofen  ?). 

879.  (P.  343).  A)  Vorderteil  eines  galoppierenden  Reiters.  — 
B)  Oberkörper  eines  Mannes  der  einen  Ast  in  der  R.  gefällt 
hält.  & 

880.  (P.  344).  A)  Oberkörper  des  Reiters.  —  B)  Oberkörper 
eines  bärtigen  Mannes. 

881.  (P.  345).  A)  Unterteil  des  Reiters;  der  untere  Rand  mit 
Schlangenlinie  verziert,  in  deren  Zwischenräumen  Rosetten. 
—  B)  Ein  Mann  (kurzer  Chiton)  springt  nach  1.  über  einen 
am  Boden  stehenden  Krater  auf  Untersatz  weg;  1.  Rest  einer 
schrägen  Leiter  (zum  Ofen?). 

882.  (P.  346).  Br.  0,10,  erh.  L.  0,05.  A)  U.  gebr.;  rings  Rand  mit 
Stabornament.        Reiter      in       roher     Siluette.        Darüber: 

A£M*r*BAA (Röhl  20,  97  nicht  genau).  —    B    R.  gebr.; 

langbekleidete  Frau  am  Rande  1.  nach  1.  stehend:  r.  Rest 
einer  Figur  die  mit  einem  Dreizack  in  der  R.  auf  zwei 
kleine  Fische  stösst.     Rohe  Siluette. 

7 


98  Aelteste  Gattungen. 

883.  (P.  346a).    A)  Reiter  mit  zwei  Pferden  nach  1.  —  B)  Unklar. 

20.  Ä)  Krieger, 

B)    Vasenindusirie. 

884.  (P.  347).  O.  Rand.  A)  Hintere  Hälfte  des  Oberkörpers 
eines  gerüsteten  Kriegers  nach  r.  —  B)  Zwei  Amphoren  und 
Rest  einer  dritten,  mit  sehr  schlanken  Hälsen,  stehen  neben- 
einander, wohl  als  fertige  Ware  in  der  Werkstatt  (vgl.  No.  640). 

21.  Auf  beiden  Seiten  Seenen  der  Industrie. 

885.  (P.  348).  H.  0,078.  Br.  0,042.  A)  L.  gebr.;  ein  Mann  sitzt 
vor  einem  bauchigen  Gefäss,  das  er  zu  formen  im  Begriffe 
ist.  —  B)  Mann  nach  r.  schwingt  einen  langen  Stab  mit 
Querstück  oben  (für  den  Ofen);  daneben  kleine  ruhige  Figur. 
Rohe  Siluette,  wenig  graviert.  Die  Löcher  zum  Aufhängen 
sind  für  beide  Seiten  an  der  Nebenseite! 

886.  (P.  349).  A)  Vorgebeugter  Vasenarbeiter.  —  B)  Unterteile 
zweier  nach  1.  schreitender  Männer  in  kurzen  r.  Chitonen, 
eine  Stange  tragend  (?). 

887.  (P.  350).  A)  Ofen.  —  B)  Oberkörper  eines  Mannes,  die  R. 
an  die  Stirn  legend. 

888.  (P.  351).  A)  L.  u.  Ecke;  Unterkörper  dreier  schreitender 
Männer  nach  r.  —  B)  L.  o.  Ecke;  vier  schreitende  Männer 
nach  i\,  von  denen  der  eine  viel  kleiner  als  die  anderen. 
Roh  und  schlecht. 

889.  (P.  352).  A)  O.  Rand;  nackter  Mann,  Arme  vorstreckend. 
—  B)  U.  Rand;  Teil  des  Ofens. 

890.  (P.  353).  Rings  gebr.  A)  Weit  ausschreitender  Mann 
nach  r.  —  B)  Von  einem  Schiff  mit  geblähtem  Segel  (?). 

891.  (P.  355).  Erh.  H.  0,052;  erh.  Br.  0,075.  Trefflich  erhalten,  beste 
Technik.  A)  R.  o.  Ecke;  ein  nackter  Mann  nach  r.  den  Kopf 
umwendend,  zieht  mit  beiden  Händen  an  einer  von  oben 
herabhängenden  Schlinge  (etwa  um  einen  Blasebalg  in  Be- 
wegung zu  setzen??);  sein  Gesicht  und  Hals  sind  rot,  sein 
Haar  und  Bart  thongr.,  also  weiss  zu  denken;  der  obere 
Teil  der  Stirn  ist  schwarz  und  gerunzelt;  es  ist  ein  Greis. 
R.  Oberteil  einer  in  den  Proportionen  grösseren  offenbar 
sitzenden  Figur  nach  1.  in  gegürtetem  rotem  Chiton,  mit 
thongr.  Gesicht   und  Armen,    also  wohl   eine  Frau  obwohl 


Korinthische  Pinakes. 


99 


die  Haare  kurz  sind;  sie  hält  mit  beiden  Händen  einen 
faustgrossen  schwarzen  Ballen  (den  sie  knetet?)  — 
B)  Flüchtiger;  zwei  vorgebeugte  nackte  Männer  mit  undeut- 
lichem Gerät;  wohl  Arbeiter. 

22.  A)  Ofen, 
E)  Fisch. 

892.  (P.  356).  A)  R.  o.  Ecke;  Ofen  mit  hoch  herausschlagen- 
den Flammen;  Rest  des  auf  dem  Vorsprung  stehenden 
Mannes  der  mit  dem  Haken  darin  wühlt.  —  B)  R.  o.  Ecke; 
Hinterteil  eines  Fisches  nach  1.,  der  nach  seinen  Proportionen 
den  ganzen  Pinax  füllen  musste;  der  Raum  rings  mit 
flüchtigem  Zickzack  (Wasser)  gefüllt. 

2j.  Ä]   Töpferofen, 
B)  Eberjagd. 

893.  (P.  357).  H.  0,098;  erh.  Br.  0,06.  A)  L.  gebr.;  Vertikaldurch- 
schnitt durch  einen  Töpferofen.  Man  erkennt  zunächst  den 
grossen  kreisrunden  Brennraum  ganz  gefüllt  mit  bunt 
durcheinander  liegenden  Töpfen  (es  sind  10  Oenochoen  und 
eine  Amphora;  die  Hälse  alle  rot);  oben  ist  eine  kleine 
Oeffnung  (als  Schornstein)  in  dem  dicken  Mantel  des  Ofens. 
Der  Feuerungsraum  unten  ist  in  der  Mitte  durch  einen 
Pfeiler  in  zwei  Hälften  getrennt,  deren  linke  mit  Punkten 
(Holz,  Kohle?)  gefüllt  ist,  während  in  der  rechten  eine  rote 
Flamme  erscheint;  —  auf  dem  1.  fehlenden  Stücke  werden 
Arbeiter  dargestellt  gewesen  sein.  —  B)  Hinterkörper  eines 
mächtigen  Ebers  nach  r.,  hinter  welchem  ein  kleinerer 
bärtiger  Mann  (kurzer  r.  Chiton)  nach  r.  in  der  „ko- 
rinthischen,,  Geberde  (Kniee  eingesenkt,  Hintern  heraus, 
Arme  ausgestreckt). 

24.  Ä)  Jäger  oder  Krieger, 
B)  Eberjagd. 

894.  (P.  359).  H.  0,098;  erh.  Br.  0,062.  A)  L.  gebr.  Zwei  bärtige 
Männer  gegenüber,  auf  einander  zuschreitend,  jeder  mit 
einer  Lanze  in  der  R.,  der  r.  die  L.  hoch  erhebend;  es 
scheint  ein  frohes  Wiedersehen  und  Begrüssen  gemeint. 
Beide  haben  Bart  und  Vorderhaar  schwarz,  das  übrige  Haar, 
hinten  von  drei  horizontalen  schw.  Bändern  durchschnitten, 
rot.     Sie  haben  einen  gegürteten  r.  Chiton,  dessen  Begren- 

7* 


ioo  Aelteste  Gattungen. 

zung  unter  dem  Gürtel  nicht  angegeben  ist;  Scham  unbe- 
deckt; Oberschenkel  rot  und  auf  demselben  in  der  Gegend 
des  Hüftknochens  eine  gravierte  kleine  Rosette  (eine 
Art  Tättowierung?).  Im  Räume  drei  Punktrosetten.  — 
ß)  R.  gebr.;  Hinterteil  eines  Ebers  nach  r.  der  getroffen 
blutet;  unten  Schwanz  eines  laufenden  Hundes;  oben  ein 
Vogel  (Eule?)  auf  einem  Zweig  und  herabsehend.  Punkt- 
rosette. 

895.  (P.  359a).  R.  o.  Ecke.  Rest  eines  Kriegers  mit  Schild 
der  die  Lanze  wirft.  —  B)  L.  o.  Ecke.  Hinterteil  eines  Ebers 
nach  r.     Geringe  rohe  Ausführung. 

896.  (P.  358).  A)  Rest  eines  Mannes  nach  r.,  undeutlichen 
Wisch  in  der  vorgestreckten  Hand  (vgl.  666).  —  B)  Vom 
Rücken  eines  Ebers. 

897.  (P.  333).  A)  L.  Rand;  Rest  von  roh  gemaltem  Mann 
nach  r.  —  B)  U.  Rand;  grosser  laufender  Hase  nach  r.  (?) 

25.  A)  Amphitrite, 
B)  Eber. 

898.  (P.  36o).  Br.  0,078;  erh.  H.  0,05.  A)  U.  gebr.  Oberkörper 
einer  Frau  (Amph.)  die  allein  dargestellt  (Gesicht  thongr. 
nur  mit  Pinselkontur,  Mantel  wie  gew.  mit  beiden  Händen 
fassend).  —  B)  Hinterteil  eines  Ebers  nach  r. 

26.  Ä)  Mann  mit  Hase, 
B)  Rosette. 

899.  (P.  36i).  Erh.  H.  0,095;  Br.  0,09.  A)  O.  gebr.;  weitausschrei- 
tender Mann  (Kopf  fehlt)  nach  1.,  R.  vorstreckend,  L.  senkend, 
kurzes  Wams;  1.  neben  ihm,  unter  seinem  r.  Arme,  springt 
ein  Hase  den  Kopf  zurückwendend  empor  in  der  Weise 
eines  bekannten  alten  Schemas.  Füllung  des  Raumes  mit 
Punktrosetten;  1.  am  Rande  ein  breiter  Streif  mit  Wellen- 
linie und  Punktrosetten.  Das  Ganze  hat  einen  ornamentalen 
Charakter.  —  B)  Ist  rein  ornamental:  eine  mächtige  Rosette 
füllt  den  Raum. 

27.  Auf  beiden  Seiten  Männer,  meist  in  wiklarer  Handlung. 

900.  (P.  362).  H.  0,095;  Br.  0,06.  Vollst,  bis  auf  ein  kleines  Eckstück. 
Grünlicher  Thon.  Sehr  primitiver  Stil.  A)  Ein  grösserer 
bärtiger  Mann  (in  kurzem  gegürtetem  Wams)  steht  im  Räume 


Korinthische   Pinakes.  IOI 

(kein  Boden  angegeben),  beide  Arme  erhoben;  in  der  vor- 
gestreckten L.  eine  kleine  Kugel,  die  R.  fehlt;  es  hat  den 
Anschein,  als  ob  der  Mann  etwa  einen  Meissel  in  der  L. 
halte  um  mit  dem  Hammer  in  der  R.  daraufzuschlagen-, 
r.  oben  in  der  Ecke  ist  eine  ganz  kleine  Reiterfigur  nach  1. 
angebracht;  jener  vermeintliche  Meisselschlag  der  L.  Avürde 
die  dünnen  Pferdebeine  treffen.  L.  unter  dem  r.  Arm  der 
Figur  steht  eine  andere  kleinere  emporblickend  mit  selt- 
samem kurzen  Radmantel  um,  der  auch  die  Arme  deckt. 
R.  fliegender  Vogel  nach  oben;  darunter  sinnlose  Buch- 
staben: A002BT.  Darunter  eine  Zickzacklinie;  ganz  unten 
eine  Reihe  sinnloser  Buchstaben:  AXO^BTcbPINOlAZ  ■  •  (der 
10.  und  ii.  Buchst,  in  Ligatur),  s.  Röhl  20,  108.  —  B)  Zu 
oberst  ein  primitiver  Stier  (?)  nach  r.;  darunter  ein  zweiter 
Stier  nach  r.;  zwischen  beiden  ein  Rad;  unter  dem  zweiten 
eine  Rosette;  zu  unterst  eine  Reihe  kleiner  verzerrt  roher 
Figuren:  L.  ein  Kessel  (Ofen?)  mit  herausschlagendem 
Feuer;  davor  prügeln  (?)  sich  zwei  Männer,  von  denen  der 
eine  eine  kurze  Keule,  der  andere  den  üblichen  Stab  mit 
dem  Querstück  oben  schwingt;  r.  Vogel  (?)  und  Rosetten. 

901.  (P.  363).  Von  grossem  Pinax.  A)  R.  o.  Ecke  mit  einer 
kleinen  Reiterfigur  (mit  2  Speeren)  nach  1.  wie  auf  900. 
B)  Unklar. 

902.  (P.  366).  Br.  0,058;  erh.  H.  0,042.  O.  und  u.  gebr.  A)  L.  steht 
nach  r.  ein  grosser  Mann  im  roten  Gewand  (Mittelk.  erh.), 
r.  vor  ihm  nach  r.  ein  halbsogrosser  bärtiger  Mann,  Unter- 
arme vorstreckend;  der  Raum  mit  Kreisen  Rädern  und  Zick- 
zack gefüllt.  —  B)  Mittelkörper  eines  einzelnen  Mannes 
nach  r.,  lang  bekleidet,  Unterarme  vor;  Punktrosetten. 
Primitiv. 

903.  (P.  570).  A)  L.  o.  Ecke.  Kämpfender  Krieger  (kurzer  r. 
Chiton,  kor.  Helm);  Kreis  und  Punktrosetten.  —  B)  Beine 
nackter  schreitender  Figur.    Flüchtig. 

904.  (P.  364).  Br.  0,055.  H.  0,07.  Vollst.  Auf  beiden  Seiten 
ganz  roh  hingemalte,  im  einzelnen  völlig  unkenntliche 
Figuren. 

905.  (P.  36».  A)  R.  o.  Ecke.  Oben  breites  textil  ornamentiertes 
(einf.  Mäander,  Zickzack)  Band;  Oberteil  eines  Hopliten  nach 
1.  —  B)  L.  o.  Ecke;  oben  breites  Band  mit  einem  Friese  wild 
tanzender  Männer  (2  erh.);  Rosetten  füllen.  Darunter  un- 
klarer Rest  vom  eigentlichen  Bilde. 


102  Aelteste  Gattungen. 

906.  (P.  453a).  U.  Rand.  A)  Zwei  nackte  Unterkörper.  —  B) 
Unterkörper  eines  nackten  Mannes  der  das  1.  Bein  höher 
(auf  einen  Steinhaufen  ?)  aufsetzt. 

28.  Ä)  „Persische  Artemis" \ 
B)  Reiter  u.  A. 

907.  (P.  368).  A)  R.  o.  Ecke.  Artemis  mit  aufgebognem 
Schulterflügel,  grösstenteils  erh.,  von  vorn,  Kopf  nach  ihrer 
1.  Seite  gewandt,  hält  in  der  gesenkten  L.  eine  Gans  am 
Halse;  hoher  Kopfaufsatz.  Flüchtig.  —  B)  R.  o.  Ecke.  Zwei 
sich  gegenüber  haltende  Reiter  mit  Lanzen.  Vogel  hinter 
dem  r. 

908.  (P.  36g).  A)  L.  u.  Ecke,  Unterteil  der  „Pers."  Artemis  (?); 
1.  Rest  eines  nach  unten  herabgebogenen  Flügels  und  ein 
undeutlicher  Vierfüssler  der  von  ihr  vielleicht  am  Schwänze 
gehalten  ward.  R  •  ■  AA8T01.  —  B)  Die  ganze  Seite  war 
von  einer  im  Kreise  herumlaufenden  Inschrift  bedeckt, 
deren  verwischte  Züge  jedoch  keine  Lesung  mehr  gestatten; 
oben  erkenne  ich  ■  POBM  •  ■  ■  vielleicht  t\n6to[t  ' '  Mit  Un- 
recht hält  Röhl  die  Buchstaben  für  sinnlos.    (Röhl  20,  110). 

2g.    Verschiedene    mythologische    Darstellungen    auf   einer    oder 
beiden  Seiten. 

909.  (P.  369).  A)  L.  obere  Ecke.  Rest  von  Bellerophon  (?)  der 
aut  dem  Pegasos  (mit  aufgebognem  Flügel)  sitzt  nach  r. 
und  den  Speer  in  der  R.  zum  Wurfe  schwingt;  das  Ross  ist 
thongr.  mit  Pinselkonturen,  Beller.,  von  dem  nur  ein  Rest, 
war  voll  gemalt.  —  B)  Jüngling  der  auf  den  Ofen  herauf 
gestiegen  ist  und  mit  dem  Haken  im  Begriff  ist  in  die 
herausschlagenden  roten  Flammen  zu  langen;  der  Ofen  war 
thongr. 

910.  (P.  378).  A)  R.  u.  Ecke;  vom  Kampfe  des  Herakles  gegen  die 
Kentauren  ist  erhalten  der  Unterteil  des  menschlichen 
Vorderkörpers  eines  Kentauren;  er  ist  behaart  gebildet  (gra- 
vierte Punkte)  und  im  Laufschema  mit  eingebognem  Kniee ;  am 
Ansatz  des  Pferdekörpers  blutende  Wunde.  —  B)  L.  u.  Ecke; 
untere  Hälfte  des  auf  den  Hinterbeinen  stehenden  Nemeischen 
Löwen;  von  Herakles  nichts  erh. 

911.  (P.  374).  A)  L.  o.  Ecke;  1.  unbärtiger  Kopf  mit  Binde, 
davor  A©  •  *  *,  r.  war  Platz  für  eine  zweite  Figur.  —  B) 
Oberkörper  eines  bärtigen  Mannes  (Gesicht,  Gewand  rot) 
der  eine  Lanze  aufstützt.    (Röhl  20,  58). 


Korinthische   Pinakes.  103 

912.  (P.  551)-  A)  L.  o.  Ecke;  TA£A©/  ■  TaA&a\vaiai.  —  B)  L.  o. 
Ecke;  POI'"  (Röhl  20,  5j);  keine  kenntlichen  Reste  der 
Darstellung. 

913.  (P.  387).    A)  O.  Rand;  Rest  von  zwei  Frauen  die  gemeinsam 
einen  Kranz  zwischen  sich  tragen.  —  B)  R.  Rand;   Rest  be 
kleideter  Figur. 

914.  (P.  390).  A)  R.  u.  Ecke;  Vorderkörper  eines  Seeungeheuers 
(Hals  rot,  unten  schw.  Flosse)  und  die  Beine  des  darauf 
reitenden  Melikertes.     Unten  schwarzes  welliges  Wasser. 

—  B)  Unklar. 

915.  (P.    391).    A)  R.  u.  Ecke;  Rest  geringelten  Seeungeheuers. 

—  B)  Ausschreitendes  menschliches  Bein. 

916.  (P.  573).  A)  R.  u.  Ecke.  Unterk.  eines  ausschreitenden 
Kriegers  nach  1.  (Beinschienen,  Panzer,  Schwert),  hinter  dem 
r.  am  Rande  eine  Frau  ruhig  steht;  das  Ende  eines  Beines 
1.  wohl  von  einem  Gefallenen.  —  B)  Rest  eines  nackten 
Mannes. 

jo.   Tiere  oder  Ornamentik  beiderseits. 

917.  (E.  475).  A)  Vordere  Hälfte  einer  grossen  sorgfaltigen 
Schlange;  Rosetten.  —  B)  Ebenfalls  Schlange  und  Rosetten. 

918.  (P.  477).    H.  0.055;  erh-  Br-  °>°32.    A)  1.  gebr.;  Vorderteil  eines 

Panthers  nach  r.,  vor  welchem  r.  ein  viel  kleinerer  bärtiger 
Mann,  gegen  ihn  vorschreitend,  die  L.  erhebend.  —  B) 
Hinterteil  eines  Ebers  nach  r. 

919.  (P.  47^J-  U.  Rand,  der  aussen  mit  sorgfältigen  Strahlen 
bemalt.  —  Teile  zweier  Löwen  oder  Panther  gegenüber, 
zwischen  denen  ein  Reiher  nach  r.  —  B)  Stier  nach  r.,  dem 
ein  Panther  oder  Löwe  gegenüberstand;  dazwischen  Vogel. 
Punktrosetten.    Sorgfältig.     Ganz  den  Vasen  gleich. 

920.  (P.  479)-    Beiderseits  Reste  von  Stier  (?). 

921.  (P.  480).  A)  Panther  nach  r.  —  B)  Hinterteil  von  Hirsch. 
Rosetten.     Plump. 

922.  (P.  481).  A  und  B.  unbestimmbare  Tiere;  grosse  Rosetten. 
Plump  und  nachlässig. 

923.  (P.  482).  A)  L.  u.  Ecke;  Reste  von  zwei  Tieren  überein- 
ander, unten  Reh  (?),  oben  Löwe(?);  Rosetten.  —  B)  Rest 
eines  einzelnen  Stieres  (?);  keine  Füllrosetten. 

924.  (P.  483).  A)  Oberkörper  von  Sphinx  mit  aufgebognen 
Flügeln.  —  B)  Stier  nach  r.  und  Rosetten. 


104  Aelteste  Gattungen. 

925.  (P.  484)-    A)  Oberk.  eines  Hahnes,  Rosetten.  —  B)  unklar. 

926.  (P.  485).    Desgl. 

927.  (P.  486.)    A)  Eber(?).  —  B)  Stier  (?). 

928.  (P.  489)-  A)  Pferd  nach  r.  —  B)  Löwe  nach  1.,  den 
Vorderkörper  erhebend. 

929.  (P-  490).  A)  L.  u.  Ecke;  Pferdeunterbein  und  fliegender 
Vogel  nach  r.  —  B)  Löwentatze;  Granatapfelrosette. 

930.  (P.  490-  A)  Oberk.  eines  Löwen  der  eine  Tatze  erhebt. 
B)  Rest  eines  aufgebogenen  Flügels. 

931.  932.    Beiderseits  unbestimmbare  Tierreste. 

933.  (P.  492).  H.  0,102;  erh.  Br.  0,065.  A)  L.  gebr.  Sphinx  nach  1.,. 
hoch  aufgerichtet  sitzend;  aufgebogene  Flügel;  Fleisch  rot. 

—  B)  R.  gebr.    Grosses  Ornament  aus  verschlungenen  Lotos- 
knospen  und  Palmetten. 

934.  (P.  494).  Beiderseits  nichts  als  kleine  Kreise,  die  netzartig 
mit  etwas  welligen  Linien  verbunden  sind. 

ji.  Gepresste  Rückseiten. 

935.  (P-  500).  Eine  Ecke.  A)  Unklar.  —  B)  In  den  weichen 
Thon  gepresst  ist  ein  breiter  Rand  mit  geraden  Riefeln;  im 
Hauptfelde  ein  unklarer  ankerartiger  Reliefrest. 

936.  (P.  501).  Eine  Ecke.  A)  Unklar.  —  B)  Aehnlich  gepresst; 
Rand  mit  geraden  Riefeln. 

Anhang:   Fragmente   mit  Inschriften  und  ganz  unklaren 
oder  gar  keinen  Darstellungsresten. 

937.  (P.  535).  A)  L.  u.  Ecke;  Rest  sehr  seltsamer  Darstellung 
von  tierischen  Wesen;  auf  einem  kleinen  elliptischen  ge- 
firnissten  Stücke  ist  graviert  ACA^B  (vollständig!  Röhl  20,  65)~ 

—  B)  Rest  von  Flammen? 

938.  (P.  546)-  A)  R.  o.  Ecke;  unklare  flüchtige  Reste;  oben 
•  OBBOB,  •    (Röhl  20,  33  ungenau).     B)  Tiere  (?). 

939.  (P.  545)-  U.  Rand;  auf  beiden  Seiten  unklare  Reste;  sehr 
dünn  graviert  •  aPBTAAI  *    (Röhl  20,  81  ungenau). 

940.  (P.  517)-  Randstück;  OP0O  •  (Röhl  20,  41,  wo  das  P 
fälschlich  eckig)  nach  1.  vollständig. 


Korinthische   Pinakes.  105 

941.  (P.  506).       Oben     Rand,     dem     entlang     »WAPBOBKB- 

•  *  c  /Li  avt&iixe,    und    1.    von    u.    nach    oben    •  *  AAM  ■  ■  Sag 
(Röhl  20,  70). 

942.  (P.  s3i).  R.  o.  Ecke;  die  Mitte  oben  durch  zwei  Auf- 
hangelöcher bezeichnet,  unklare  Reste ;  oben  ■  C  AI*  OTOABO/v  B 
der  Rest  des  ersten  Buchstabens  scheint  von  einem  C  zu  sein; 
r.  vollständig.     (Röhl  20,  io3). 

943.  (P.  533).    Rings  gebrochen;     -KA^S-    (Röhl  20,  io5). 

944.  (P.  503).     Oberer  Rand;    •/^B®BK"    (Röhl  20,  95). 

945.  (P.  544).    '»OB'r    fehlt  bei  Röhl.    Beiderseits  Reste. 

946.  (P.  541).  L.  o.  Ecke;  von  r.  nach  1.,  dann  von  1.  nach  r. 
umbiegend:  •  AOSXAPSBMAI  "  *  OPr^A/v  ■  •  •  •  Ö(o  /agie- 
aav[a(p]oQf.idvm  (Röhl  20,  62;  das  daselbst  als  10.  Buchstabe 
gegebene  O  steht  nicht  da). 

947.  (P.  530).     War   beiderseits    bemalt;     am    Rande   graviert 

•  B9BKB  •    (Röhl  20,  82). 

948.  (P.  518).    Am  Rande  entlang  ■  0BKB     (Röhl  20,  86). 

949.  (P.  534):  R.  und  1.  Rand;  vom  Unterkörper  stehender 
Gewandfigur?  von  oben  herab  •  ®PAMKrAA  *  &Qaovfia[/og 
(Röhl  20,  44). 

950.  (P.  542).  Rings  gebr.;  scheint  nichts  anderes  als  die  In- 
schrift enthalten  zu  haben;  sehr  gut  erhalten; 

®BKfc»wr      •  •  avFftrpi    IloT[t\idävi    ^[ävaxTi  ■  *  ']' tv  de  d[og 

^5MAAX     /aQieaoay  a(fOQ[.iav]     (Röhl  20,  64). 

TAB/) 

951.  (P.  527).  L.  o.  Ecke;  ®^4>V© "  (Röhl  20,  84;  das  Zickzack 
über  dem  letzten  Buchst,  scheint  dekorativ). 

952.  (P.  586).    L.  Rand;  •  ■  £POT£AA/v£T-  •  (Röhl  20,  16a). 

953.  (P.  587)-     R.  Rand;  -^3810  •  J2]orf«J[aV  (Röhl  20,  109a). 

954.  (P.  588).    Am  Rande  graviert:  .  NB0BKB  (Röhl  20,  85a). 

955.  (P.  589)-  Randstück:  •  r*BAP  B0KBTO<  •  fxt  ävi&ae  w 
(Röhl  20,  87  a). 


10Ö  Aelteste  Gattungen. 

2.  Napf.    (Form  No.  98). 
Erste   Gruppe:  gewöhnliche  massig  lueitgestellte  Strahlen. 

a)  Füllung  mit  kleinen  Kreisen  mit  oder  ohne  Punkt.  Das 
Zickzack  oben  scharf  und  eckig. 

956.  (2101).     H.  0,095.     Dm.  0,12.     Korinth.  Ross. 
Ein  kleinerer  Schwan  nach  r.  in  Mitte  von  zwei  grösseren 

ihm  zugewandten.  Als  Abschluss  einer  mit  ausgebreiteten 
Flügeln. 

b)  Füllung  mit  den  gewöhnlichen  Rosetten  oder  Teilen 
von  Rosetten  und  Palmetten.  Zickzack  oben  nachlässig, 
stumpf. 

957.  (1924).     H.  0,09.     Dm.  0,11.     Korinth.  Ross. 
Vogel  mit  menschlichem  bartlosen  Kopf  (Haar  r.)  nach  r. 

zwischen  einem  Schwan  mit  gehobnen  Flügeln  und  einem 
Hahn;  dann  Vogel  mit  bärtigem  Menschenkopf  (Fleisch  r.) 
nach  1. 

958.  (2530).     H.  0,06.     Dm  0,08.     Kleonae,  1876.     Sorgfältig. 

A)  Vogel  mit  unbärtigem  menschl.  Kopf,  mit  geöffneten 
Flügeln,  zwischen  zwei  andern  die  aufgebogene  Flügel 
haben;  dann  r.  und  1.  je  ein  zugewandter  Löwe.  —  B)  Die 
drei  „Sirenen"  wiederholt 

959.  (547).      H.    0,085.      Dm-    °>n5-     Nola.     S.  Koll.     Aus  Stücken;    die 

Fugen  verschmiert. 

Panther  und  Bock  gegenüber,  sehr  langgestreckt;  ab- 
schliessend ein  Schwan  nach  r. 

960.  (546).     H.  0,12.     Dm.  0,175.     Nola.     S.  Koll.     Aus  Stücken. 
Zwei  Panther  gegenüber,  abschliessend  ein  Bock  nach  r.; 

unter  dem  einen  Henkel  kleine  Gans  nach  r. 

961.  (545).     H.  0,125.     Dm-  °.i8-     Nola.     S.  Koll. 

Panther  und  Bock  gegenüber;  hinter  letzterem  noch  ein 
Panther;  hinter  ersterem  Schwan. 

962.  (544).     H.  0,125.      Dm.  0,18.     Nola.     S.  Koll. 
Ebenso,  nur  statt  des  Schwanes  ein  Adler. 

Zweite  Gruppe:    die  Strahlen  als  enggestellte  dünne  Linien 

gebildet. 


963.     (i833).     H.  0,095.     Dm.  o,i3.     Griechen!,  1845. 

Zwei  Panther  nach  1.  und  Bock  nach  r.    Flüchtig. 


Korinthischer  Napf.  107 

964.  (1895).     H.  0,068.     Dm.  0,10.     Griechen!.,  1844. 

Drei  Schwäne  nach  1.  mit  gesenkten  Köpfen  und  langge- 
zogenen Körpern.    Ohne  Rosetten. 

965.  (i832).     H.  0,065.     Dm.  0,095.     Korinth,  Ross. 
Panther,  Bock  und  Vogel  nach  1.     Ohne  Rosetten. 

Dritte  Gruppe:    rohe  Sihietten  ohne  Rot  oder  Gravierung. 

966.  (2098).     H.  0,085.     Dm  0,125.     Korinth;  Ross. 

Vier  Böcke  nach  r.;  Füllung  mit  Punkten. 

Vierte  Gruppe:    ohne  das  Zickzackband  oben. 

967.  (2692).     H.  0,09.     Dm.  0,12.     Korinth,  1880.     Die  Farbe   ist  teilweise 

geschwunden.     Der  grünlichgelbe  Thon.     Sorgf.  Zeichnung. 

A)  Zwei  nackte  Krieger  im  Ausschritt  mit  gezückter  Lanze 
gegenüber  (Beinschienen,  kor.  Helm,  lange  Haare,  Rund- 
schilde, fliegender  Vogel  als  Z.  auf  dem  r.),  zwischen  ihnen 
POAVAACAA  und,  durch  den  Helm  getrennt,  r.  die  Spuren  von 
MP  *  •  •  IT.okvXaiöag  J7*  •  •  R.  und  1.  sitzt  aufrecht  eine  Sphinx 
mit  aufgebognen  Flügeln.  Unter  den  Henkeln  je  ein  Vogel 
mit  weibl.  Kopf  und  offnen  Flügeln  (Gesicht  r.). 

B)  Zwei  nackte  Jünglinge  mit  je  einer  schräg  gehobenen 
Lanze  ruhig  gegenüber  stehend  und  redend  die  eine  Hand 
erhebend  (Gesicht,  Hals  r.,  langes  Haar,  Binde).  R.  und  1. 
wiederum  je  eine  zugewandt  sitzende  Sphinx. 

968.  (1834).     H.  0,10.     Dm.  o,i3.      Griechenl.,  1845.      Farbe  abgerieben. 

Auf  beiden  Seiten  in  der  Mitte  ein  Geschling  von  Palmette 
und  Lotos,  r.  und.  1.  je  eine  Sphinx  mit  aufgebognen  Flügeln. 

969.  (2104).  H.  0,045.     Dm  °>°7-     Korinth,  Ross. 

Umlaufend  um  das  Gefäss  ein  Frauenchor:  elf  Frauen  in 
ruhigem  Schritte  nach  r.  sich  an  den  Händen  fassend;  alle 
haben  einen  fast  bis  auf  den  Boden  reichenden  Zopf.  Flüchtige 
Siluetten  ohne  alle  Gravierung  oder  Rot.  —  Unter  dem  Boden 
schildförmiges  „Polypen^-Ornament. 

Fünfte  Gruppe:    mit  Doppelstrahlen;    oben  Zickzackband. 

970.  (2097).     H.  0,095.     Dm.  0,125.      Korinth,  Ross. 

Drei  Panther,  ein  Bock  und  kleiner  Schwan,  alle  nach  r. 
Reiche  Füllung  mit  Tupfen  aller  Art;  die  Gravierung  und  das 
Aufsetzen  von  Rot,  obwohl  wie  es  scheint  ursprünglich  beab 
sichtigt,  unterblieb. 


108  Aelteste  Gattungen. 

Sechste  Gruppe:    ganz  gefimisst  bis  auf  den  Streif  mit  den 
Strahlen  unten;  rot  und  weiss  aufgemalte  Streifen. 

971.  (211 8).     H.  0,07.    Dm.  0,10.     Korinth,  Ross. 

Oben  weisse  Punktrosetten  aufgemalt.    Firnis  abgerieben. 

972.  (21 17).     H.  0,07.     Dm.  0,095.     Korinth,  Ross. 
Ohne  dieselben;  Firnis  abgerieben. 

973.  (1911).     H.  0,085.     Dm.  0,105.     Griechen  1.,  Ross.   1844. 
Desgl.;  Strahlen  als  dünne  Striche. 

974.  (2119).     H.  0,08.     Dm.  0,11.     Korinth,  Ross. 
Desgl.;  Firnis  rot  verbrannt. 

3.   Napf  mit  De  ekel. 

975.  (1898).     H.  0,18.     Dm.  0,165.     Griechen!.,  Ross.   1844. 

Rings  um  den  Deckel  ein  Tierfries:  zu  beiden  Seiten  von 
ins  Kreuz  gestellten  vier  Lotosblumen  ein  Vogel  mit  Menschen- 
kopf und  aufgebognen  Flügeln,  dann  zwei  Panther;  ab- 
schliessend noch  ein  Vogel  mit  Menschenkopf.  Füllung  durch 
allerlei  Tupfen  mit  gravierten  Strichen. 

Rings  um  den  Bauch:  ein  Schwan  nach  1.  inmitten  von 
zwei  Vögeln  mit  Menschenkopf;  r.  davon  ein  Löwe  gegenüber 
Steinbock  und  Panther;  dann  Schwan  nach  1.  inmitten  von 
Sphinx  und  Vogel  mit  Menschenkopf  (aufgeb.  Flügel);  endlich 
noch  ein  Panther  nach  1.  Oben  Zickzackstreif;  die  Strahlen 
unten  als  dünne  Striche. 

976.  (Dupl.   1074).     H.  0,05.     Dm.  0,10.     Deckel  fehlt. 

Nur  rote  und  schwarze  Streifen  und  Doppelpunktreihen. 


4.  Büchse. 

a)  Ohne  Henkel  (Form  No.  104,  doch  ohne  Henkel  und 
der  Deckel  nicht  übergreifend). 

a)  Ohne  bildliche  Darstellung. 

977.  (2112).     H.  0,072.     Korinth,  Ross.     Farbe  abgerieben. 
Braunschwarze   Streifen    und   Streifen    mit  Zickzack   und 

Doppelpunkten.    Deckel  zugehörig. 

978.  (2115).     H.  o,i3.     Korinth,  Ross. 
Rote  Streifen.    Deckel    fremd,   von    anderem  Thone    und  ;j 

mit  Tierfries    ringsum:    sechs    rohe  Vierfüssler   nach  r.,    ohne 
Gravierung;  Füllung  mit  Tupfen. 

979.  (2170).     H.  0,095.     Melos,  1868. 
Streifen  mit  Zickzack.    Deckel  zugehörig. 


Korinthische  Büchse. 


109 


ß)  mit  umlaufenden  Tie?-fries. 

980.  (1840).     H.  0,11.     Griechenl.,  1845.     Farbe  teilw.  ab. 
Zweimal  je  ein  Panther  und  weidender  Steinbock  gegen- 
über;    zur   Füllung     noch    ein    Schwan     nach     1.;     Rosetten 
und   Tupfen    aller   Art.       Deckel    mit    einem    Streif    grosser 
Rosetten. 

981.  (548).     H.  0,14.     S.  Barth.     Panofka,  mus.  Bart.  p.  94,  No.  21. 

Schreitender  Lowe  nach  1.  inmitten  zweier  auf  den 
Hinterbeinen  lagernden  Löwen  mit  grossen  Rückenflügeln; 
offne  M'äuler;  hinten  noch  ein  Löwe  nach  r.  und  ein  un- 
kenntlicher Vogel.  Rosetten  und  Tupfen.  Deckel  fremd,  mit 
vier  ganz  roh  aufgemalten  Vierfüsslern. 

982.  (2106).     H.  0,08.     Korinth,  Ross.  Farbe  ab. 

Zu  beiden  Seiten  von  einem  grossen  ins  Kreuz  gestellten 
Palmettengeschling  je  ein  Panther;  hinten  Schwan.  Rosetten. 
—  Deckel  zugehörig. 

y)  Mit  drei  plastischen  Köpfe?i  als  Sehulterver zierung  und 
Griff  {Form  No.  106). 

983.  (2604).     H.  0,16.     Kreta,  1878.     Thon  stark  grünlich. 

Die  Brustbilder  sind  sicher  weiblich,  doch  sehr  versintert; 
die  Haare  fein  eingegraben  in  der  Art  des  Bronzestiles,  die 
sehr  grossen  Augen  ohne  plastische  Angabe  der  Lider. 
Schulterstreif:  zweimal  je  zwei  Panther  gegenüber;  da- 
zwischen je  ein  einfaches  P.  L. -Ornament;  ferner  zwei  sitzende 
Sphingen  mit  etwas  reicherem  P.  L. -Ornament  dazwischen. 
Unterer  Streif:  esstehensichgegenüberSteinbockundPanther, 
ferner  Hirsch  und  Panther;  endlich  Vogel  mit  Menschenkopf 
(nur  untere  Hälfte  alt,  Kopf  fälschlich  eulenartig  erg.)  zwischen 
Steinbock  und  Löwe;  abschliessend  Vogel  mit  Menschenkopf. 
An  allen  Tieren  sind  weisse  Tupfen  aufgesetzt.  —  Deckel  zu- 
gehörig, mit  umlaufenden  Streifen  von  Doppelpalmetten,  die 
aber  nicht  zur  Kette  verbunden. 

984.  (1899).     H.  0,09.     Griechen!.,  Ross  1844. 

Nur  einer  der  drei  Köpfe  ist  erh.;  er  ist  weiblich,  von 
sehr  archaischen  Formen,  mit  hohem  einst  rotem  Kalathos. 
Schulterstreif  zwischen  den  Köpfen:  zweimal  je  sechs  und 
einmal  sieben  Frauen  in  langem  Gewand  und  mit  hohem 
Kopfaufsatze  im  Reigen  nach  r.  sich  die  Hände  gebend.    Die 


HO  Aelteste  Gattungen. 

vorderste  trägt  einmal  einen  Zweig.  Punktrosetten.  Bauch  - 
streif,  umlaufend;  als  Paare  stehen  sich  gegenüber:  ein 
Steinbock  und  Panther,  ein  Stier  und  Panther  und  schliesslich 
ein  Steinbock  und  Panther.  Rosetten  und  Tupfen.  —  Alles 
ohne  Gravierung  und  ohne  Rot.  —  Deckel  schmucklos  und 
fremd. 

b)  mit  zwei  vertikalen  Henkeln 
«)  mit  niederem  Fusse  {Form  No.  104). 

985.  (1897).    H.  0,19.     Korinth,  Ross   1844.     Deckel   mit  der  Vase  durch 

Sinter  fest  verbunden.     Farbe   meist  ab.     Grünlicher  Thon. 

Streif  um  den  Bauch:  Panther  und  Steinbock  gegenüber, 
dann  Panther  nach  1.,  dann  umblickender  Raubvogel,  dann 
Steinbock  nach  1.,  dann  Panther  und  Steinbock  gegenüber. 
Rosetten  ganz  füllend. 

986.  (2580).     H.  0,16.     Korinth,  1877.     Gelber  Thon.     Deckel   zugehörig. 
Bauchstreif;    zweimal    Panther   und  Steinbock   gegenüber, 

dann  Panther  und  Steinbock  nach  1.;  Rosetten. 

987.  (550).     H    0,115.     In   Neapel   gek.,  wahrsch.   aus  Nola. 
Bauchstreif:  Fries  von  Lotosblüten  und  Knospen  mit  den 

Spitzen  nach  unten;  Mittelblatter  der  Blüten  rot.  —  Deckel 
zugehörig,  nur  Streifen.  —  Unter  dem  Boden  mit  voller  Farbe 
aufgemalt  und  offenbar  antik  MO  mit  grossen  (das  M  fast  0.06 
hoch)  Buchstaben. 

988.  (TC   i373).  H.  0,075.     Nola,  S.   Koll. 

Ohne  Bildliches,  nur  einfache  Streifen.    Ohne  Deckel. 

989.  (i83o).     H.    o,i3.      Aus   Athen    erw.      Gelbgrünlicher   Thon,    Firnis 

abgerieben. 

Ohne     Bildliches;     einfache    Streifen     und     das     übliche 
Stabornament  auf  der  Schulter.  —  Deckel  mit  hohem  Knopf. 

ß)  Mit  hohem  Fusse  {Form  No.  105). 

990.  (2683).     H.  0,21.     Korinth,  1880.     Deckel  wahrscheinlich  fremd. 
Bauchstreif  umlaufend:    Inmitten    der   einen   Seite  Vogel 

mit  Menschenkopf  zwischen  zwei  sitzenden  Sphingen  mit 
aufgebognen  Flügeln  (Gesichter  rot),  dann  1.  Panther  nach  r. 
und  r.  Vogel  mit  Menschenkopf  nach  r.,  Kopf  umgewandt. 
Inmitten  der  andern  Seite  zwei  einander  abgekehrte  Lotos- 
blüten an  einem  Stile,  r.  und  1.  ein  Vogel  mit  Menschenkopf 
dann  r.  Steinbock,  1.  Löwe.  —  Unten  Doppelstrahlen,  deren 
obere  Reihe  nur  im  Kontur. 


Korinth.  Schale.     Alabastron.  m 


5.  Schale  (Form  No.  120). 

991.  (2100).     H.  0,078.     Dm.  0,175.     Korinth,  Ross. 

A)  Ein  Schwan  mit  umgewendetem  Kopfe  zwischen  zwei 
yQvnaeioi  d.  h.  Vögeln  mit  Greifenköpfen  (Adlerkopf  mit 
emporstehenden  Ohren  und  Stirnaufsatz),  und  mit  aufge- 
bognen Flügeln.  —  B)  desgl.,  verblasst. 

992.  (1835).      H.    0,062.      Dm.    o,i3.      Griechen!.,    (vvahrsch.     Korinth) 

Ross.   1845. 

A)  Wie  991.  —  B)  Von  Sinter  bedeckt,  scheint  A  gleich 
gewesen  zu  sein. 

993.  i836.     H.  0,076.     Dm.  0,153.     Griechen].,  Ross   1845. 

A)  Adler  mit  umgewandten  Kopfe,  r.  Vogel  mit  Greifen- 
kopf und  aufgeb.  Flügeln,  1.  Adler  mit  umgewandtem  Kopfe.  — 
B)  Dasselbe. 

994.  (2099).     H.  0,074.     Dm.  0,14.     Korinth,  Ross. 
Wie  993. 

995.  (2035).     H.  0,067.     Dm.  0,155.     Korinth   1856. 

A)  Adler  mit  umgewandtem  Kopf  zwischen  zwei  Vögeln 
mit  Greifenköpfen.  —  B)  Dasselbe. 

996.  H.  0,045.     Dm.  °>11-     Vulci,  Polledrara,  tomba  a  cassone   1882  (vgL 

Index  der  FO). 

Ohne  Bildliches,  doch  unten  mit  Strahlen;  der  Rand  ge- 
firnisst. 

6.   Schlauchförmiges  Alabastron.   (Form  No.  109). 

Erste  Gruppe:    »«V   umlaufendem   Tierstreif  und  Firnisstreifen  bis 
zum  untersten  Punkt;  Ringe  auf  der  Miindungs fläche ;  Lippe  gefirnisst*. 

997.  H.  0,075.      Smyrna,  Spiegelthal.     Farbe  ab. 

Der  Tierstreif  besteht  aus  vier  laufenden  Hunden  nach  r.r 
ohne  Gravierung,  in  Stil  und  Ausführung  wie  die  proto- 
korinthischen  (oben  No.  323.),  doch  die  Technik  ganz  die  ko- 
rinthische. 

998.  H.  0,085.     Smyrna,  Spiegethal. 

Vier  Vögel  mit  Menschenköpfen  nach  1.  und  Rosetten^ 
ohne  Gravierung  und  ohne  Rot  (flüchtig,  doch  auch  im  StiL 
rein  korinthisch. 


112  Aelteste  Gattungen. 

Zweite  Gruppe:  kein  Streifen,  sondern  ein  Bild  auf  der  Vorder- 
seite; Mündungsfläche  meist  mit  Blättchen,  Lippe  mit  Punkten. 

a)  Grössere  Gefässe;  Darstellung  nach  unten  mit  Streifen 
abgeschlossen;  Streifen,  offene  Rosette  oder  „PolypeiV1- 
Ornament  auf  dem  Boden. 

999.  (Bil.  19.)     H.  0,295.     Kameiros,  1881. 
Sehr  gosses  Ornament  aus  Schlingwerk,  nach  unten  Pal- 
mette,   nach    oben    Lotosknospe.      Rote    und   weisse   Punkte 
reichlich  aufgesetzt. 

1000.  (Bil.  20).     H.  o,3o.     Kameiros,  1881. 
Zwei    Löwen    gegenüber   sitzend,    auf  den   Vorderbeinen 

aufgerichtet,  Schwänze  symmetrisch  emporgeringelt  (Mahne 
rautenförmig  graviert,  Mäuler  offen);  zwischen  beiden  ein 
blitzförmiges  Doppellotosblütenornament.    Rosetten. 

1001.  (2699).     H.  0,225.     Korinth,   1880.     Firnis  rötlich  verbrannt. 
Grosser   Löwe    nach    r.    mit    einem    von    seiner   Schulter 

nach  r.  ausgehenden  riesigen  Flügel;  über  seinem  Rücken 
fliegender  Vogel;  nach  1.  Rosetten. 

1002.  (2765).     H.  0,28.     Capua,  1881.     Teilw.    übermalt    und    etwas  rest. 
Zwei    grosse    Hahne    gegenüber,     zwischen    denen    eine 

Schlange  sich  nach  oben  ringelt.  Rosetten  u.  dgl.  füllen  völlig. 
Viel  Rot  und  Weiss. 

1003.  (2160).     H.  0,14.     S.  Pourtales,  s.  Dubois,  descr.  p.  91.  No.  386. 
Vogel  mit  riesigen  Flügeln  und  Menschenkopf  (Gesicht  r.) 

nach  r.;  die  roten  Flächen  durch  einen  schmalen  gravierten 
Streif  mit  weissen  Punkten  von  den  schwarzen  geschieden. 
Rosetten-  und  Palmettenfüllung. 

1004.  (482).     H.  0,15.     Corneto,    S.  Dor.;   stark  übermalt. 
Darstellung  wie  ioo3;  hoher  Kalathos. 

1005.  (2161).     H.  0,15.     S.  Pourtales,  s.  Dubois  descr.  p.  91.  No.  39+. 
Zwei  sich  gegenübersitzende  Löwen,  zwischen  denen  ein 

Schwan  nach  r. ;  reiche  Füllmotive;  rote  und  schwarze  Teile 
wie  auf  ioo3  getrennt.    Unten  „Polypen^ornament. 

1006.  H.  0,19.      Ein  wenig  beschädigt,    doch  nicht  rest;   Herk.  unbek. 
Vogel     mit    ausgebreiteten     Flügeln    und    Menschenkopf 

(Gesicht  und  Brust  r.)  mit  sehr  langen  Haaren.  Füllung  nur 
durch  sorgfältige  Rosetten. 


Korinthisches  Alabastron.  j  i3 

1007.  (542).     H.    0,28.      Nola,    S.    Koll.     Abg.    Gerhard,    akad.    Abh. 

Tf.  46,  2;  Bd.  II.  S.   16  ff,  548. 

Bartlose  Gestalt  (mit  langem  Haar,  rotem  Gesicht  und 
Hals  in  r.  Chiton  mit  kurzen  Aermeln)  mit  aufgebogenen 
Rückenflügeln,  von  unterhalb  der  Brust  in  grossen  geringelten 
Schlangenleib  übergehend.  Hinten  ein  grosser  Schwan. 
Trennungsstreifen  mit  weissen  Punkten  (wie  ioo3);  vollständige 
Ornamentfüllung. 

1008.  (480).     H.    o,a3.      Corneto,    S.    Dor.    Abg.   Gerhard,    akad.    Abh. 

Tf.  46,   1.   Bd.  II,  S.   16  ff;  548;    de  Witte,  Elite  ceram.  III,  32  A; 
bespr.  von   Heydemann,  Zeus   im   Gigantenk.   1876,  S.   14,  2. 

Dieselbe  Gestalt  wie  1007,  doch  bärtig.  Hinten  ein  um- 
blickender Lowe  nach  r.     Füllung  nur  mit  Rosetten. 

b)  Kleinere  Gefässe;  Darstellung  nach  unten  nicht  abge- 
schlossen ;  am  Boden  offene  Blättchenrosette. 

1009.  (541).     H.  0,75.     S.  Bartholdy,  s.  Panofka,  mus.   B.   p.  95,  No.  25.  — 

Bespr.    Gerhard,     Prodromus,     S.  94,     No.    101.       Abg.    Dorow, 
notizie  int.   alcuni  vasi   etruschi,    Pesaro    1828,  tav.  8,  2  a.  b. 

Die  sog.  persische  Artemis,  Frau  mit  aufgebogenen  Flügeln 
(Gesicht  rot,  mit  Kalathos,  eng  gegürtete  Taille)  in  jeder 
Hand  einen  Schwan  am  Halse  gefasst  haltend.  Hinten  unter 
dem  Henkel  eine  ganz  gleiche  nur  flügellose  Frau,  die  in  der 
vorgestreckten  L.  einen  sehr  grossen  Granatapfel  (?,  jedenfalls 
kein  „Spiegel1')  am  kurzen  Stiele  hält. 

1010.  (2388).     H.  0,07.     Smyrna,  Spiegelth.     Farbe   theilw.   ab.    Flüchtig. 

Die  sog.  persische  Artemis  wie  1009  (die  Flügel  setzen 
vorn  an  der  Brust  an);  doch  scheint  das  Tier  in  der  R.  ein 
Hahn,  während  unmittelbar  r.  daneben  ein  Schwan  gemalt  ist. 
Hinten  eine  Eule  nach  1.  —  Plumpe  Rosettenfüllung. 

1011.  (2333).     H.  0,08.     Gerh.'  Nach!.     Etwas  übermalt. 

Bärtiger  Mann  mit  aufgeb.  Rückenflügeln  in  r.  Chiton,  von 
der  Brust  ab  in  Schlangenleib  (rot)  übergehend,  Arme  seit- 
wärts ausstreckend.  —  Nur  einzelne  Rosetten,  keine  völlige 
Füllung. 

1012.  (2134).     H.  0,075.     Athen,   1864.     Schlecht  erh. 

Wie  1011  (nur  ist  der  Schlangenleib  mit  Schuppen  graviert). 

1013.  (2386).     H.  0,12.     Smyrna,  Spieg. 

Ebenso;  hinten  noch  ein  grosser  Schwan  nach  1.  —  Wenige 

Rosetten. 

8 


ha  Ael  teste  Gattungen. 

1014.  (233o).     H.  0,11.     Nola,  Gerb.'   Nach]. 

Laufender  bärtiger  Mann  (im  Knieschema,  mit  kurzem 
r.  Chiton)  mit  aufgebogenen  Rückenflügcln.  Hinten  ein  Adler 
mit  umgedrehtem  Kopfe.     Rosetten. 

1015.  (483).     H.  0,08.      Vulci,  S.   Dor.     Teilw.  übermalt. 

Vogel  mit  ausgebreiteten  Flügeln  und  Menschenkopf 
nach  1.  (Haare  r.,  Gesicht  schw.). 

1016.  H.  0,07.     Smyrna,  Spieg.     Farbe   ab. 
Desgleichen,  mit  aufgebogenen  Flügeln. 

1017.  H.  0,09.      Smyrna,  Spieg. 

Desgl.,  mit  nach  r.  umgewendetem  Kopf  (Gesicht  r.) 

1018.  H.  0,097      Smyrna,  Spieg. 

Desgl.;  die  Flügel  aufgebogen;  hinten  Schwan. 

1019.  (2335).     H.  0,07.     Viterbo,  Gerb.'  Nachl.     Sorgfältig. 

Zwei  sich  gegenübersitzende  Sphingen  (aufgeb.  Flügel, 
hoher  r.  Kalathos,  Gesicht  und  Brust  r.),  zwischen  denen  eine 
emporgeringelte  Schlange.  Punktrosetten  (vgl.  1022);  nur 
hinten  zwei  gewöhnliche  Rosetten.  Das  enge  Verhältnis  zu 
protokorinthischen  Gelassen  wie  340  ist  evident. 

1020.  (2332).     H.  0,08.     Nola,  Gerb.'  Nachl.     Uebermalt. 

Zwei  Sphingen  wie  10 19,  zwischen  ihnen  ein  vertikal  auf- 
gerichteter Hase  mit  umgewandtem  Kopf. 

1021.  (2162).     H.  0,085.      S.   Pourtales;    Dnbois,  descr.   p.  93,  No.  4i3. 

Zwei  Sphingen  wie  1019,  zwischen  denen  eine  Eule  nach  r. 
(Kopf  von  vorn,  rot,  Augen  schw.).   Nur  drei  kleine  Rosetten. 

1022.  (2336).     H.  0,075.     Gerb.'  Nachl.     Sorgfältig;  Farbe  meist  ab. 
Zwei  gegenübersitzende  Greife,  zwischen  denen  ein  Schwan 

nach  L;  die  Greife  vorzüglich  gezeichnet,  ganz  im  Typus  der 
in  Olympia  in  Bronze  gefundenen  (Seitenlocken,  hohe  Ohren, 
Stirnaufsatz,  offener  Schnabel  mit  herausgestreckter  Zunge). 
Nur  Punktrosetten  (vgl.  1019). 

1023.  12334).     H.  0,075.      Gerb.'  Nachl.      Sorgf.;  schöne  Erhaltung. 

Zwei  Greife  gegenüber  wie  1022,  doch  erheben  sie  beide 
ein  Vorderbein  gegen  einander;  unten  zwischen  beiden  eine 
Gans,  die,  den  Raum  gerade  füllend,  den  Kopf  nach  oben 
streckt.  Auf  der  Stirne  haben  die  Greife  zwei,  einen  niederen 
und  einen  höheren  Aufsatz. 

1024.  H.  0,09.     Smyrna,  Spieg.     Flüchtig. 

Vogel  nach  1.  mit  aufgeb.  Flügeln  und  Pantherkopf. 


Korinthischer  Aryballos.  Il5 

1025.  H.  0,12.      Smyrna,  Spieg.     Farbe  ab. 

Zwei  Panther  gegenüber  sitzend;  zwischen  ihnen  ein  Hase 
vertikal  im  Räume  (wie  1020). 

1026.  H.  0,095.     Smyrna,  Spieg.     Farbe  ab. 
Sitzender  Panther  nach  r.;  grosse  Rosetten. 

1027.  (23281.     H.  0,11.      Gerh."  Nachl. 

Zwei  Löwen  gegenüber  sitzend;  zwischen  ihnen  ein  Adler 
nach  r.  mit  umgewandtem  Kopfe   und  geschlossenen  Flügeln. 

1028.  (2329).     H.  o,u.      Gerh.'  Nachl.     Unterer  Teil   ergänzt. 

Zwei  Löwen  wie  1027;   zwischen  ihnen  eine  Eule  nach  r. 
(Streifen  mit  w.  Punkten  an  den  Löwen). 

1029.  H.  0,07.     Smyrna,  Spieg. 

Protome  eines  Löwen  nach  r.  mit  offenem  Rachen. 

1030.  (233i).     H.  0,10.     Gerh.'  Nachl. 

Zwei  ruhige  Adler  gegenüber,   zwischen  denen  eine  auf- 
gerichtete Schlange. 

1031.  (540).     H.  0,10.    S.  Barth.,  Panofka   mus.   B.   p.  95,  No.  24.     Gut  erh. 

Zwei  Adler  gegenüber;    zwischen  ihnen  ein  blitzförmiges 
Doppellotospalmettenornament. 

1032.  H.  0,095.      Smyrna,  Spieg.     Farbe   meist  ab. 

Ein  grösserer  und  ein  kleinerer  Hahn  gegenüber;  plumpe 
Rosetten. 

1033.  (2387).     H.  0,09.      Smyrna,  Spieg.     Farbe   meist  ab. 

Zwei  Schwane  mit  gehobenen  Flügeln  gegenüber;  zwischen 
ihnen  Doppel-Palmette,  ähnlich  io3i.    Nur  eine  Rosette. 

7.   Kugelförmiger  Aryballos.    (Form  108). 
Erste    Gruppe:    mit  dem    Vierblattornament. 

1034.  (2121).      H.  0,10.      Korinth,    Ross.    Farbe  meist  ab.      Grünlicher 

Thon. 
Die    vier    knospenartigen     HauptblUtter    sind    wie    fast 
immer   rot;    das  Rot   hier  von  violettem  Ton.     Hinten  Rest 
radförmigen  Ornaments. 

1035.  (1917).      H.  0,11.       Griechenland,    Ross     1844.      Thon    gelblich. 

Sehr  gut  erhalten. 

Desgl.;  hinten  Radornament. 

1036.  (1905).     H.  0,065.     Griechenland,  Ross   1844. 

Desgl.;  hinten  ein  schräges  Kreuz. 

8* 


i  ||)  Aelteste  Gattungen. 

1037.  '.-'-; -•     H.  0,08.    Aus  Athen  vom  Grafen  Brassier  de  St.  Simon,  1862. 

Farbe    meist    ab. 

Desgl. 

1038.  (Bil.  26).     H.  0,058.     Kameiros,   1881. 
Desgl.;  hinten  Rad. 

1039.  (Bil.  25).     H.  0.055.     Kameiros,   1881. 
Ebenso. 

1040.  (478).     H.  0,065.     Vulci,  S.   Dor.     Etwas   übermalt. 
Desgl.,  doch  etwas  einfacher. 

1041.  (479).     H.  0,055.     Vulci,  S.  Dor.     Sehr  übermalt. 
Desgl. 

1042.  (2655).     H.  0,065.      Theben,   1879.      Sorgfältig;  sehr  gut   erhalten. 

Die  Füllung  ist  oben  und  unten  als  Lotosblüte  gestaltet. 
Hinten  ein  Stern;  auf  der  hintern  Fläche  des  Henkels  ein 
weiblicher  Kopf  mit  vollem  Haare  im  Kontur  mit  der  Firnis- 
farbe gemalt. 

1043.  (Bil.  22).     H.  0,08.     Kameiros,  1881. 

Die  Füllung  ist  zu  beiden  Seiten  in  Blattchenform;  rings 
kleine  Radornamente. 

1044.  (Bil.   23).      H.  0,08.      Kameiros,   1881.     Mündung   ab. 

Ebenso. 

1045.  (Bil.  24).     H.  0,06.     Kameiros,  1881. 

Zu  beiden  Seiten  eine  dreispitzige  Lotosblüte  als  Füllung. 

1046.  (470a).     H.  0,06.     S.  Koll.     Flüchtig. 

Die  Füllung  zu  beiden  Seiten  als  Palmetten  gebildet. 

1047.  12389).     H.  0,06.     Smyrna,  Spiegelthal. 

Statt  des  Vierblattes  vier  in  gleicher  Weise  schräg  ins 
Kreuz  gestellte  Lotosblüten  mit  Palmettenfüllung;  dazwischen 
Kreise.     Unten  Polypenornament. 

1048.  (Bil.  27).     H.  0,06.     Kameiros,  1881. 

Stern,  gebildet  aus  dem  gewöhnlichen  Vierblatt,  in  dessen 
Zwischenräume  ein  zweites  gesetzt  ist. 

1049.  (558).     H.  0,075.     Nola,  S.   Koll.     Etwas   übermalt. 

Das  Vierblatt  ganz  verschwunden  und  statt  dessen  ein 
gerades  Kreuz  von  zwei  Lotosblüten  (oben  und  unten)  und 
zwrei  Palmetten  (r.  und  1.).  'Streifchen  mit  w.  Punkten  als 
Trennungslinien  verwandt. 


Korinthischer  Aryballos.  I  \j 

Zweite  Gruppe:    tunlaufender    Hauptstreif   mit    mehreren  Punkt- 
reilie?i  gefüllt;    einfache  Streifen    bis  tmteti  und  eben  auf  der 

Mihi  dungsßäche. 
!050.     (2ii3).     H.  0,07.     Korinth,  Ross. 

1051.  (Bil.  28).  H.  0,075.      Kam  eir  os,   1881. 

1052.  (239+1.     H-  °>°75-     Smvrna,  Spieg. 
105  3.     (23951.      H.  0,06  Smvrna,  Spieg. 

Dritte    Gruppe:    von   Streifen    eingeschlossenes    timlaufendes   Band 
mit   figürlicher  Darstellung ;    unten  wie  auf  der  Mündungsflächt  meist 

offene  Rosette. 

1054.     (2390).     H.  0,065.     Smyrna,   Spieg.     Sehr   flüchtig   und   roh. 

Fünf  Krieger  marschieren  nach  r.  (bärtig,  kor.  Helme 
ohne  Busch)  die  Lanzen  schulternd;  die  Schilde  muss  man 
sich  an  einem  Riemen  über  die  r.  Schulter  gehangt  denken; 
sie  bedecken  fast  den  ganzen  Körper  und  man  sieht  ihre 
Aussenseite,  die  zur  Hälfte  rot,  zur  Hälfte  schwarz  ist.  Ver- 
schiedenartige Tupfen  füllen. 

1054a.      H.  0,075.     Vulci,  Polledrara,   tomba   a   cassone   1882  (vgl.   Index: 
der  F.  O.). 

Aehnlich;  doch  sind  es  neun  Krieger  nach  r. ;  die  Schilde 
rot  mit  schw.  Rand,  darauf  w.  Tupfen  (Nägel).  Helme  ohne 
Busch.    Füllung  mit  kleinen  Tupfen.    Unten  nur  Streifen. 

105  5.       (2326).       H.    0,068.       Gerh.    Nachl.       Sehr    sorgfältig;     hinten     am 
Henkel  Zickzackreihen. 

Zwei    Krieger    gegen     einander    ausschreitend    und     die 

Lanzen  schwingend  (unbärtig,  r.  Beinschienen,  kurze  r.  Chitone 

mit  gravierten  verzierten  Säumen,    ohne  Panzer,    kor.  Helme, 

auf  dem  Schild  r.  als  Zeichen  fliegender  Vogel  auf  Thongrund); 

r.  und  1.  je  ein  ruhiger  Reiter  zugewandt  (unbärtig,  r.  Chiton, 

langes  Haar  mit  Binde;    Mittelkörper   desjenigen  r.   ergänzt); 

zwischen  den  Rosseschwänzen  hinten  fliegender  Vogel  nach  r. 

Rosettenfüllung. 

1056.  (470).     H.  0,070.      Corneto,  S.   Dor.       Ans   Stücken,     Fngen   ver- 

schmiert.    Am  Henkel   Rest  eines   eisernen  Ringes,  an   welchem 
das   Gefäss   getragen  wurde.     Unten   Polypenornament. 

Darstellung  wie  io55,    nur  sind   die  Krieger  nackt  und  es 

fehlt  auf  dem  Rosse  rechts  der  Reiter. 

1057.  (1673,1.     H.  0,070.     Nola,  S.  Koll.  (nicht  Bartholdy!). 

Drei  nach  1.  laufende  die  Lanzen  schwingende  Krieger 
(zwei  Schilde  radförmig,  auf  dem  mittleren  ein  Schwan,  dessen 


1 18  Aelteste   Gattungen. 

Konture  auf  den  Firnis  graviert  sind,  innen  mit  etwas  aufge- 
setztem Rot).  Hinten  zwei  Reiter  gegenüber,  von  den  Kriegern 
abgewandt  (bärtig,  r.  Chitone).  Füllung  mit  Punktrosetten 
und  gewöhnlichen  Rosetten;  dazwischen  einmal  das  phöni- 
kische  Volutenornament. 

105  8.     (2154).      H.  0,110.     S.   Pourtales,  Dubois,  descr.   p.  75,  No.  298. 

Krieger  im  fliehenden  Kampfschema,  nach  1.  laufend  mit 
niedergebeugtem  Knie,  den  Oberkörper  umdrehend  und  mit 
der  Lanze  ausholend  zum  Wurfe  (unbärtig,  Beinschienen, 
Chiton  dessen  r.  Hälfte  rot,  die  1.  schw.,  mit  Gürtel,  kor. 
Helm);  zu  beiden  Seiten  zugewandter  ruhiger  Reiter  mit  je 
einem  Nebenpferd  (unbärtig,  r.  Chitone).    Rosettenfüllung. 

1059.  H.  0,07.     Smyrna,  Spieg.  Alle  Farbe  ab. 

Krieger  nach  r.  ruhig  stehend  mit  von  Hals  bis  zum  Fusse 
reichenden  Rundschilde,  der  durch  vertikalen  Streif  in  der 
Mitte  geteilt  (einst  wohl  r.  und  schw.  wie  1054),  übrigens  von 
aussen  dargestellt,  also  um  die  Schulter  gehängt  zu  denken 
ist.  Zu  beiden  Seiten  ein  ruhiger  Reiter  (unbärtig,  langes 
Haar,  kurzer  Chiton,  in  der  R.  kurzer  Stab).  Hinten  Schwan 
mit  gehobenen  Flügeln.     Rosettenfüllung. 

1060.  (470b).     H.  0,070.     Nola,  S.  Koll. 

Tanz  von  sechs  unbärtigen  Männern  (kurze  r.  gegürtete 
Chitone  mit  einem  vorn  herablaufenden  vertikalen  schw. 
Streifen) ;  kauernde  Stellungen,  Arme  seitwärts  gestreckt, 
manche  die  Beine  hoch  hebend.  Vergl.  Museo  Gregor. 
II,  91,  3;  92,  1. 

1061.  (1926).       H.    o,c66.      In     Neapel     erw.    durch     Panofka.      Sorgfältig; 

Zickzack     an     der    Lippe,     Schachbrett     an     der     sehr     breiten 
Henkelfläche.     Uebermalt. 

Schlingornament  von  zwei  grossen  und  vier  kleineren 
Lotosblüten;  zu  beiden  Seiten  ein  Reiter  (beide  nach  den  vor- 
handenen Spuren  ganz  übermalt).  Hinten  unter  dem  Henkel 
zwei  weibliche  Köpfe  nach  r.  mit  Pinselkonturen  auf  Thon- 
grand.  Unten  am  Boden  zwei  grosse  ebenso  ausgeführte 
weibliche  Köpfe  nach  1.  mit  Binden  im  langen  Haar. 

1062.  (2325).     H.  0,175.     Gerh.  Nachl.     Farbe  meist  ab.     Sorgfältig. 
Bärtiger  Mann  mit  aufgebogenen  Rückenflügeln,  r.  Chiton 

und  unterhalb  des  Gürtels  beginnendem  mächtigem  Schlangen 
leib  (die  Schwanzspitze  reicht  in  die  Rosette  am  Boden  hinein), 
beide  Hände  auf  die  Brust  legend.     R.  Panther  mit  gehobner 
r.  Vordertatze,    1.  Vogel    nach    r.    mit  bärtigem  Menschenkopf 


Korinthischer  Aryballos.  Iiq 

nach  1.  (langes  Haar  mit  Binde,  grosse  geöffnete  Flügel;. 
Völlige  Füllung  mit  Rosetten  u.  dgl. 

1063.  (557).     H.  o,n.      Nola,  S.   Koll.     Uebermalt. 

Vier  Lotosblüten  (mit  Palmetten füllung)  kreuzförmig  an- 
geordnet; hinten  grosser  Schwan. 

1064.  (Bil.     29).       H.    0,07.       Kameiros,     1881.       Streifen     unten     statt 

Rosette. 

Ohne  Gravierung  oder  Rot  sind  zwei  laufende  Hunde, 
ein  Löwe  (?)  und  ein  unklarer  Vierfüssler  flüchtig  gemalt. 
Kreise   mit  Punkten  und  Tupfen,  keine  Rosetten  als  Füllung. 

1065.  (Bil.    3i).       H.     0,085.       Kameiros,     1881.       Hals     und    Mündung 

fehlen. 

Panther  und  Stier  gegenüber;  hinten  zwischen  beiden  ein 
Krieger,  nach  1.  laufend  mit  eingebognem  Knie  (der  Schild 
wird  von  der  Innenseite  gezeigt,  sitzt  also  am  r.  Arm!). 
Rosettenfüllung. 

1066.  H.  0,10.      Smyrna,  Spieg.     Mehrere   Stücke  abgesprungen. 

Zwei  Streifen  mit  Darstellung  über  einander;  überaus 
flüchtiges  Gekleckse  ohne  Gravierung  und  Rot.  Oberer  Str.: 
zwei  Reiter  gegenüber,  r.  dahinter  ein  Mann  das  r.  Bein 
hebend;  dann  vier  weitauschreitende  Männer,  die  wohl 
kämpfende  sein  sollen;  neben  dreien  sind  grosse  Rundschilde 
gemalt,  die  als  Zeichen  auf  Thongrund  rohe  Vierfüssler  und 
einen  Mann  mit  grossem  Phallus  (?)  zeigen.  Alles  in  wirrer 
unklarster  Weise  mit  Klecksen  gefüllt.  —  Unterer  Str.:  drei 
grosse  Vierfüssler  mit  gesenkten  Köpfen  nach  1.;  Kampfscene 
von  drei  Männern. 

Vierte  Gruppe:  Darstellung  auf  die   Vorderseite  beschränkt. 
a)  Boden  wie  Mündungsfläche  mit  Streifen  bedeckt. 

1067.  (2i33).     H.  0,058.     Aus  Athen   erw.  von  Herrn  Fournier,  1864. 
Drei  Lanzen   tragende  schreitende  Krieger  nach    r.;    ohne 

Helme  oder  doch  solche  ohne  Busch;  die  grossen  Schilde  von 
aussen  gesehen,  der  mittlere  wie  die  von  1054,  die  andern  mit 
roter  Mitte.     Sehr  flüchtig. 

1068.  12528).     H.  0,06.     Kleonae,   1876. 

Dasselbe;  zwei  Schilde  mit  schw.  Rande  und  Zickzack, 
der  mittlere  wie  1034.     Füllung  durch  Punkte. 

1069.  H.  0,053.     Smyrna? 

Dasselbe;  Schilde  rot. 

1070.  (2391).     H.  0,070.     Smyrna,   Spieg. 
Dasselbe,  doch  sind  es  vier. 


I20  Acl  teste   Gattungen. 

1071.  (2155}.     H.  0,065;  S.   Pouitales,  Dubois;  p.  75,  No.  299. 
Dasselbe;  es  sind  drei;  Schildbuckel  in  der  Mitte  rot. 

1072.  (521).     H.  0,066.     Vulci,  S.  Dor.  Uebermalt. 

Dasselbe,  doch  sind  es  acht  Krieger;  Schild  in  der  Mitte 
rot,  der  Rand  mit  weissen  Punkten  (Nageln). 

1073.  (2392).     H.  0,060.     Smyrna,  Spieg. 

Dasselbe  doch  nach  1.;  es  sind  die  gewöhnlichen  drei; 
Schilde  wie  ioj3.  Hinten  unter  dem  Henkel  radförmiges  Or- 
nament. 

1074.  (2i32).      H.   0,070.     Aus   Athen    erw.   von   Herrn   Fournicr,     1864.  — 

Obere  Mündungsfläche  hier  mit  offener  Rosette. 

Zwei  gegeneinander  die  Lanzen  schwingende  Krieger  (der 
1.  nackt,  der  r.  mit  Beinsch-,  kurzem  r.  Chiton,  Rosette  auf 
Thongr.  als  Schildz.).     Rosetten  und  Tupfen. 

b)  Boden  mit  Polypenornament;  das  Bild  nach  unten  noch 
durch  eine  Bodenlinie  abgeschlossen. 

1075.  (1918).     H.  o,o63.     Griechenl.,  1844. 

Reiter  nach  1.  auf  schreitendem  Ross  (kurzer  r.  Chiton- 
lange  Mahne  und  Schweif  des  Rosses).  Hinten  zwei  Sterne, 
der  eine  in  einem  Kreis. 

1076.  (2527).     H.  0,065.     Kleonae,  1876. 

Zwei  Eulen  gegenüber  (Streifen  mit  weissen  Punkten  als 
Trennung  verschiedner  Teile  der  Flügel;  Augen  und  Schnabel 
weiss),  beide  Köpfe  von  vorn.  Zwischen  ihnen  ein  vertikales 
Ornament  aus  Lotosblüte  nach  unten  und  Knospe  nach  oben. 

1077.  (2327).     H.  0,068.    .  Corneto,    Gerh.   Nach].     Viel   übermalt.     Hals 

und  Mündung  erg. 

Stierkopf  von  vorn;  r.  und  1.  ein  zugewandter  Schwan. 

1078.  (Bil.    32).      H.    0,06.      Kameiros,     1881.      Befand     sich     vor     der 

Reinigung     in      einem     groben     Topfe     fest     von    Erde     um- 
schlossen. 

Dieselbe  Darstellung. 

c)  Boden    mit    offner  Rosette;    das  Bild  nach  unten  nicht 
auf  einer  Linie  aufstehend. 

1079.  (26821.     H.  0,07.     Korinth,  1880.     Intakt. 

Seedlimon  mit  bärtigem  menschlichem  Kopf  und  langen 
Haaren  (r.  Binde),  mit  einem  (linken)  menschlichen  Arme,  den 
er  vorstreckt  und  einen  Fisch  gefasst  hält,  unmittelbar  unter 
der  Schulter  in  mächtigen  Fischleib  übergehend,  der  sich  um 


Korinthischer  Aryballos.  121 

das    ganze    Gefass     herumzieht    (je    zwei    obere    und    untere 
Flossen  und  eine  grosse  Seitenflosse). 

1080.  (2i37).     H.  o,o63.     Kam  ei  r  os,   1864. 

Vogel  mit  Menschenkopf  nach  1.  (hoher  Kalathos,  r.  Binde, 
geöffnete  Flügel. 

1081.  (554).      H.  o,io.      S.   Barth.      Panofka,   m.  B.   p.  95,  No.  2?. 

Vogel  mit  Pantherkopf  und  ausgebreiteten  Flügeln;  reiche 
Rosettenfüllung. 

1082.  (1894).     H.  0,069.     Griechen!.,  Ross   1S44.     Farbe   ab. 

Panther  und  Schwan,  gegenüber;  vollständige  Füllung 
durch  Rosetten  und  Palmettenmotive. 

1082a.      H.  0,055.     Vulci,   Polledrara,  tomba   a   cassone,   1882;  vgl.  Index 
der  FÖ. 

Hahn  und  Schwan  gegenüber.     Rosetten. 

1083.  (1893).     H.  0,059.      Griechen].,  Ross   1844. 

Schwan  nach  r.;  Rosetten. 

1084.  (1904).     H.  o,o63.      Korinth,  Ross   1844. 

Schwan  nach  r.  mit  ausgebreiteten  Flügeln,  die  nebst  den 
Rosetten  auch  die  Rückseite  füllen. 

1085.  (21141.     H.  0,040.      Korinth,  Ross   1860.     Nach   unten   etwas   zuge- 

spitzt; sehr  klein. 

Drei  sehr  rohe  Krieger  nach  r.  mit  grossen  Schilden 
(drauf  Kreise).    Vgl.  1067  ff. 

Fünfte  Gruppe:    ohne  Bildliches;   nur  mit  rot  und  weiss  auf  den 

Firnis  aufgemalten  Feldern. 

1086.  (2393).      H.  0,10.      Smyrna,  Spieg. 

Der  ganze  Bauch  von  vertikalen  Streifen  bedeckt,  die 
durch  gravierte  Linien  getrennt  abwechselnd  einfach  lirnis- 
schwarz  oder  aufgesetzt  rot  und  weiss. 

1087.  (TG  970).     H.  0,078.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

1088.  (Bil.  3o).      H.  0,065.      Kameiros,   1881. 

Nur  ein  breiter  Streif  um  die  Mitte  des  Bauches  ist  in 
schwarze  und  rote  Felder  geteilt. 

8.   Aryballos  mit  niederem  Fuss. 

a)  Kugeliger  Bauch,  ganz  niederer  Hals. 

1089.  (551).     H.  0,165.     Nola,  S.   Koll.     Matter  graugelber  Thon. 
Vogel    mit  Menschenkopf  (Gesicht    u.  Brust  r.,    das  kreis- 
förmige   Auge    schw.,    langes    Haar,    Binde)    und    geöffneten 


122  Aelteste   Gattungen. 

Flügeln  nach  1.;  zu  beiden  Seiten  erhebt  je  ein  sitzender 
Lowe  eine  Tatze  gegen  sie  (offener  Rachen,  r.  Hals).  Ohne 
alle  Füllmotive;  wappenhaft  streng. 

1090.  (552).     H.  0,175.      Nola,  S.   KolL     Gewöhnlicher   kor.   Thon. 

Vogel  nach  r.  mit  geöffneten  Flügeln  und  mit  Greifenkopf 
(hohe  spitze  Ohren  und  Kopfansatz,  Schnabel  geschlossen;  r. 
Tupfen   auf  Hals);    zu    beiden  Seiten  ein  Panther  zugewandt. 

—  Vollständige  Rosettenfüllung. 

1091.  H.  0,11.     Smyrna,   Spieg.  Farbe   ab;  sinterbedeckt. 

Zu  beiden  Seiten  einer  Doppelpalmette  ein  schreitender 
Lowe  mit  offnem  Rachen.    Hinten  grosse  Rosette. 

1092.  (556).     H.  0,140.     Nola,  S.   Koll.     Uebermalt. 

Geflecht  aus  vier  grossen  ins  Kreuz  gestellten  palmetten- 
gefüllten  Lotosblüten  und  vier  kleineren  in  den  Zwischen  - 
räumen. 

b)  Etwas     schlankerer    Bauch    und    längerer     Hals;     mit 
Strahlen  unten. 

1093.  (Bil.  21).     H.  0,18.     Kameiros,   1881. 

Zwei  gegenüberliegende  Löwen  und  zwischen  beiden  ein 
fliegender  Adler  nach  1.  Ueber  die  Vorderbeine  des  Löwen 
1.  geht  eine  unklare  Masse  auf  der  drei  horizontale  rote 
Striche;  es  sieht  aus  als  ob  die  Tatzen  in  einer  Falle  steckten. 

—  Rosettenfüllung.     Flüchtig. 

9.  Ringförmiger  Aryballos.    (Form  110). 

1094.  (2i38i.     H.  0,085.     Kameiros,   1864. 

Der  umlaufende  Bildstreif  beginnt  am  einen  Henkel  mit 
einem  in  dickem  Pinselkontur  auf  den  Thongr.  gemalten  un- 
bärtigen Kopf  nach  1.;  es  folgt  ein  Panther  und  ein  Bock 
nach  1.    Füllung  durch  längliche  Tupfen  u.  dgl. 

1095.  (2670).     H.  0,06.     Theben,   1880. 

Zwei  Reiter  nach  1.  (roter  Bart),  langgestreckt  den  ganzen 
Streif  füllend.     Tupfen.    Flüchtig. 

1096.  H.  0,055.     Smyrna,  Spieg.     Farbe   ab. 

Dasselbe. 

1097.  (2337).     H.  0,06.      Gerh.'  Nachl.     Farbe   meist  ab. 

Dasselbe,  noch  flüchtiger. 

1098.  (2338).     Dm.  0,06.      Gerh.'    Nachl.     Mündungsstück   mit  Umgebung 

des   Bauches  fehlt. 

Es  waren  drei  derselben  Reiter  nach  1.  dargestellt. 


Korinthischer  Kothon.  12> 

1099.  (Bil.  35).     H.  0,065.      Kameiros,   1881. 

Langgestreckter  Reiter    nach    1.,   gefolgt   von  einem  Fuss- 
g'änger  der  ein  Pferd  führt  (?). 

10.  Sogen.  Kothon. 

Erste  Gruppe:  »«V  nur  einem  Henkel;  ohne  Bildliches. 

(Form  No.  m). 

1100.  (2399).     H.  0,05.     Dm.  0,14.     Smyrna,  Spieg. 

Nur  Streifen,  rote  und  schwarze;  oben  herum  ein  Punkt- 
band. 

1101.  (2400).     H.  0,045.     Dm-  °>°95-     Smyrna,   Spieg. 
Desgl. 

1102.  (2459)-     H.  o,o3.     Dm.  0,08.      Griechenl.,   1875.     Farbe   ab. 

Desgl. 

1103.  (Bil.  37).     Dm.  0,14.     Kameiros,   1881. 

Desgl. 

1104.  (Bil.  38).     Dm.  0,075.     Kameiros,  1881. 

Das    Band    oben     mit    gegeneinander    gestellten    kleinen 
Zacken. 

1105.  (Bil.  39).      Dm.  o,n.      Kameiros,  1881. 

Von  Sinter  bedeckt. 

1106.  (TC.   1391).      H.  0,060.     Dm.  0,145.     Bari,  S.   Koll. 

Wie  11 00  ff. 

1107.  ITC.   1397).     Dm.  0,195. 
Desgl. 

Zweite  Gruppe:  mit  drei  durchbohrten  Ansätzen,  zwischen  denen 

Bildstreifen.     (Form  No.  112). 

a)  Ohne  Strahlen  unten. 

1108.  (543).     H.  0,065.     Dm.  0,18.     Nola,  S.  Koll.     Gut  erh. 

In    den   drei   Abteilungen   je   zwei  Schwane   nach  r.    mit 
Füllung  von  Palmettenmotiven. 

b)  Mit  Strahlen. 

1109.  (265).     H.  0,085.     Dm.    0,20.      Co  meto,    S.  Dor.     Farbe    fast    völlig 

ab,  schwer  zu  erkennen. 

Zwischen  den  drei  Ansätzen:  a)  Reh  und  Panther  gegen- 
über, b)  Reh  und  Löwe  gegenüber,  c)  Sphinx  (mit  Kalathos 
und  aufgebognen  Flügeln)  nach  r>,  gegenüber  Vogel  mit 
Menschenkopf  und  Kalathos,  dahinter  desgl.  mit  aufgebognen 


124  Aelteste  Gattungen. 

Flügeln.  —  Auf  dem  nach  innen  gebognen  Rande  umlaufend 
und  zwar  so  dass  die  Füsse  nach  dem  Innern  der  Vase  ge- 
richtet sind:  Löwe  und  Eber  nach  r.,  Löwe  nach  1.  gegenüber, 
dann  Stier  und  Panther  gegenüber  und  zwei  unkenntliche 
Tiere.  Rosettenfüllung.  —  Unter  dem  Boden  Spur  von  mit 
hellroter  Farbe  aufgemaltem  grossen  Buchstaben,  wie  es 
scheint  "£. 

1110.     (580).     H.  0,08.     Dm.  0,19.     Nola,  S.  Koll.     Sehr  übermalt. 

Zwischen  den  Ansätzen:  a)  Vogel  mit  Menschenkopf  und 
Schwan  gegenüber;  1.  Eule,  b)  Steinbock  nach  r.  und  ein 
Vogel  mit  Pantherkopf  und  den  Vorderfüssen  des  Panthers, 
mit  aufgeb.  Flügeln  gegenüber,  c)  zwei  ornamental  in  ein- 
ander gewundene  Schlangen  mit  w.  und  r.  Tupfen.  —  Auf 
dem  umgebognen  Rande,  der  schw.  gefirnisst,  weiss  aufgemalte 
Wellenlinie  mit  A förmigen  Häkchen  dazwischen. 

IUI.     (579V     H.  0,065.     Dm  0,155.     Nola,  S.  Koll.     Sehr  übermalt. 

Zwischen  den  Ansätzen  dreimal  Lowe  und  Bock  gegen- 
über. —  Unter  dem  Boden  gross  rot  aufgemalt  C. 

11.  Oenochoe. 

Erste  Gruppe:   mit  unten  eingezogenem  Bauche. 
(Form  No.  21). 

a)    Mit   mehreren   Bildstreifen    und  dreiteiligem  Henkel   mit 
Rotellen. 

1)    Mit  niederem  Hals. 

1112.      (535).     H.    0,395.     U.  0,86.     Nola,    S.   Koll.      Gut  erh.,  nur  Weniges 
übermalt  oder  erg. 

Weisse  Punktrosetten  an  Hals,  Mündung  und  „Rotelle". 
Der  Bauch  mit  drei,  durch  r.  von  w.  Linien  gesäumte  Streifen 
getrennten  Tierstreifen :  a)  Vogel  mit  Menschenkopf  nach  r. 
mit  umgewandtem  Kopfe,  1.  und  r.  symmetrisch  je  ein  Panther 
und  Schwan  zugewandt.  —  b)  Vogel  nach  r.  mit  Greifenkopf 
(Ohren,  gravierte  Seitenlocke,  Schnabel  offen  deren  vordere 
Hälfte  erg.),  r.  u.  1.  je  ein  Vogel  mit  Menschenkopf  (mit 
aufgeb.  Flügeln)  und  je  ein  Panther  zugewandt;  dann  hinten 
Löwe  nach  1.  zwischen  Schaf  und  Steinbock.  —  c)  Steinbock 
nach  1.  zwischen  Löwe  und  Panther;  hinten  Reh  und  Panther, 
Schwan  und  Eber  gegenüber.  —  Unter  dem  Boden  rot  aufge- 
malt ein  grosses  T. 


Korinthische   Oenochoe.  {  ,5 

1113.  (53i).     H.  0,40.     U.  o,83.     Mola,  S.   Koll. 

Ohne  w.  Punktrosetten  an  Hals  und  „Rotelle11.  Am  Bauch: 
a)  Sphinx  nach  r.  (der  r.  Flügel  aufgebogen,  der  1.  nicht) 
zwischen  je  einem  Panther  und  Schwan.  —  b)  Steinbock  nach 
1.  zwischen  je  einem  Löwen;  hinten  Löwe  nach  r.  zwischen 
je  einem  weidenden  Hirschen;  dazwischen  1.  ein  umsehender 
Adler  nach  r.  —  c)  Schwan  mit  ausgebreiteten  Flügeln 
zwischen  je  einem  Panther;  hinten  Panther  nach  r.  zwischen 
Schwan  und  Reh. 

2)  Mit  hohem,  mit  plastischen  Ringen  versehenen  Halse. 

1114.  (538).     H.  o,34.     U.  0,68.     Nola,  S.  Koll. 

W.  Punktrosetten  auf  Hals,  Mündung  und  Rotelle.  — 
a)  Schulterstreif:  Hirsch  nach  1.,  von  dem  1.  Löwe  und  Stein 
bock,  r.  Löwe  und  Schwan  zugewandt.  —  b)  durch  Punktband 
getrennt:  Vogel  mit  Menschenkopf  nach  r.  (Gesicht  r.),  dann 
jederseits  ein  Hahn,  dann  jederseits  ein  Löwe,  dann  1.  Stein- 
bock, r.  Schwan  und  dazwischen  hinten  ein  Panther  nach  r. 
—  c)  Steinbock  nach  1.,  dann  jederseits  ein  Panther,  dann  r. 
sich  folgend  nach  r.  Schwan,  Panther,  Steinbock,  Panther 
und  Steinbock.  —  Unter  dem  Fusse  gross  rot  aufgemalt  doch 
sehr  verblasst:  *L  (korinthisches  Beta). 

b)    Mit  nur  einem  Bildstreifen  und  zweiteiligem  Henkel  ohne 
Rot  eile. 

1115.  (528).     H.  o,3o.     Nola,  S.  Koll.     Gut  erh. 

Schulterstreif:  grosser  Widder  in  der  Mitte,  nach  1.,  1. 
Panther  nach  r.,  r.  Schwan  nach  r.  Unter  dem  Fusse  gross 
rot  aufgemalt  X. 

1116.  (463).     H.  0,265.     U.  0,605.     Vulci,  S.  Dor. 

Henkel  hier  dreiteilig.  Schulter  schwarz  mit  graviertem 
und  abwechselnd  gelb  und  rot  aufgemaltem  oder  schw.  ge- 
lassenen Stabornamente.  Um  den  Bauch:  Schwan  (oder 
Kranich?)  nach  r.  zwischen  Hirsch  und  Steinbock;  dann  r. 
nach  r.  Schwan,  Löwe,  Hirsch,  Schwan  (Kranich?,  dem 
gegenüber  Hirsch,  endlich  Löwe  nach  r.  —  Füllung  hier  ab- 
normer Weise  nur  durch  Punktrosetten  und  unvollständig; 
auch  im  Stile  abweichend  von  den  andern. 

1117.  (559).     H.  0,255.       u-  °>53-      Umgehung    von    Benevent,    S.    Barth., 

Panofka  m.  B.  p.  91,  N0.16.     Gut  erh.;  dünnwandig  und  leicht 

Schulter  wie  an  116,  doch  ohne  gelb,  verziert.    Der  ganze 

Bauch    bis   auf   den    untern  Teil    mit  den  Strahlen   ist  schw. 

gefirnisst,    Streif  von    drei    roten    Linien    in    der  Mitte;    über 


12»)  Aeltcste  Gattungen. 

diese  weg  ist  vorn  ein  grosser  Ochse  nach  r.  schreitend  ge  - 
malt  und  zwar  mit  weissgelber  matter  Farbe;  die  sorgfältige 
Innenzeichnung  ist  so  graviert  dass  der  schw.  Grund  heraus- 
sieht (hat  ein  kurzes  Hörn,  langen  Busch  am  Schweift;  rings 
einige  Punktrosetten. 

1118.  H.  o,23.     U.  0,50.     Sorgfältige  feine  Technik. 
Ebenso,  doch  ohne  vorn  aufgemaltes  Bild. 

1119.  (1910).     H.  0,175.     Griechen).,  1844.     Von  Sinter  bedeckt. 

Auf  der  Schulter  schraggestellte  Epheubl'ätter  (?).  Um  den 
Bauch  umlaufender  breiter  Streif  von  dreispitzigen  Lotosblüten 
und  Knospen.    Unten  keine  Strahlen. 

c)    Mit  breitem  einfachem   Henkel,   ganz  schwarz  und  ohne 
Bildliches. 

1)  Mit  der  gewöhnlichen  kleeblattförmigen  Mündung. 

1120.  H.  0,11.     Wahrsch.  aus   Griechenland. 

Schulter  mit  graviertem  Stabornament  mit  Rot;  um  den 
Bauch  rote  Streifen;  auch  einzelne  weisse.  Fuss  rot.  Niederer 
Hals  und  gedrückter  Bauch  mit  geringer  Einziehung  unten. 
Mit  aufpassendem  Deckel. 

1121.  (i838).     H.  0,11.     Griechenland,  1845. 
Desgl.,  ohne  Deckel. 

1122.  (1908'.     H.  0,15.      Griechenland,   1S44. 

Desgl.,  mit  Deckel. 

1123.  (1907).     H.  0,12.     Griechenland,   1844. 
Desgl.,  mit  Deckel. 

JI24.     (1909).     H.  0,10.     Griechenland,  1844. 
Desgl.;  Farbe  ab;  mit  Deckel. 

1125.  (2o32).     H.  0,16.     Krim,  1856. 

Desgl.,  doch  ohne  das  Stabornament;  mit  Deckel. 

1126.  (2460).     L.  0,05.     Griechenland,  1875. 
Deckel  einer  solchen  Oenochoe. 

2)  Mit  der  Mündung  in  Form  eines  ausgeschweiften 
Cylinders.     (Form  No.  114). 

1127.  (2116).     H.  0,145.     Korinth,  Ross. 

Ganz  schw.  gefirnisst;  einige  rote  Streifen  aufgesetzt; 
Fuss  r.;  auf  der  Schulter  vorn  eine  auf  Voluten  aufstehende 
Palmette  mit  gelbweisser  Farbe  aufgemalt. 


Korinthische   Oenochoe. 


127 


1128.  H.  0,155.     Smyrna,  Spieg. 
Desgl.;  Farbe  ab. 

Zweite  Gruppe:    Bauch    ohne  Einziehung  platt    aufstehend;    ein- 
facher breiter  Bandhenkel  (Form  ATo.   113). 
■a)  Mit  höherem  Halse,  niedererem  Henkel. 

1129.  (527)-      H.  0,205.     U.  0,58.     Nola,  S.   Koll.      Gut  erh. 

Hals  mit  zwei  plastischen  Ringen  und  w.  Punktrosetten. 
Schulterstreif:  Vogel  mit  umgewandtem  Menschenkopf 
nach  r.  (Gesicht  r.)  zwischen  je  einem  weidenden  Hirsch  und 
einer  Eule.  —  Bauch,  umlaufend:  Schwan  nach  r.,  zu  beiden 
Seiten  je  eine  Sphinx  (aufgeb.  Flügel,  Gesicht  r.)  dann  je  ein 
Panther;  dann  r.  weiter  nach  r.  Eule,  Panther,  Steinbock. 
Rosettenfüllung.  —  Unten  Strahlen.  —  Unter  dem  Boden  rot 
aufgemaltes  grosses  H. 

1130.  (1919).     H.  0,125.     U.  0,42.     Griechenland,   1844.     Farbe  meist  ab. 

Schulter:    Löwe   und  Steinbock  gegenüber;    1.   ein  um 
blickender  Adler  nach  r.  —  Bauch:  Vogel  mit  Menschenkopf 
nach  r.,  umblickend,  Flügel  gehoben;  zu  beiden  Seiten  je  ein 
Panther,    dann    r.    ein    umblickender   Adler   und    ein  Widder 
nach  1.  —  Ohne  Strahlen.     Mit  Deckelchen. 

b)  Mit  niedererem  Halse,  höherem  Henkel. 

1131.  (539).     H.  0,21.     U.  0,58.     Nola,  S.  Koll. 

Punktrosetten  auf  dem  Hals.  Mit  Deckel  (an  dessen  Rande 
w.  Punkte).  Schulter:  Schwan  nach  r.,  zu  beiden  Seiten 
Vogel  mit  Menschenkopf  und  Panther,  1.  am  Ende  Eule.  — 
Bauch:  Widder  nach  1.,  zu  beiden  Seiten  Panther,  dann  Stein- 
bock; hinten  r.  Eule;  dann  Panther  nach  r.  —  Rosettenfüllung. 

1132.  (i83y).     H.  0,14.      Griechenland,   1845.      Vieles  sinterbedeckt. 
Schulter  schwarz,  mit  graviertem  Stabornament  (mit  Rot 

und  Weiss).  Bauch:  Adler  nach  r.,  umsehend,  zu  beiden 
Seiten  je  ein  Vogel  mit  Greifenkopf  (Ohren,  Locke;  Schnabel 
geschlossen;  aufgeb.  Flügel),  dann  je  ein  Panther;  hinten  um- 
sehender Adler  und  Steinbock.  Füllung  mit  Rosetten  und 
Tupfen,  darunter  auch  eine  dreispitzige  Lotosblüte  ohne  Stiel. 
—  Ohne  Strahlen.  —  Mit  Deckel. 

1133.  (560).     H.  0,11.     U.  0,25.     Nola,  S.  Koll. 

Schulter  wie  11 32;  Bauch:  Adler  nach  r.,  umsehend,  zu 
beiden  Seiten  je  ein  Vogel  mit  Greifenkopf  (oben  Stirnaufsatz, 
Schnabel  geschlossen);  hinten  Panther  nach  r.  Rosetten  und 
Tupfen  füllen.  —  Ohne  Strahlen.  —  Mit  Deckel. 


[28  Acltestc   Gattungen. 

1134.  (TC.  i3(j9).     11.  0,115.     Nola,   S.  Koll. 

Ganz  schwarz;  Hals  mit  graviertem  Stabornament  (mit  W. 
und  R.).    Mit  Deckel. 

12.  Kanne.    (Form  No.  19). 
Erste  Gruppe:    mit   Tierstreifen. 

1135.  (Bil.   17).      H.  0,46.      Dm.  o,a3.      Kameiros,     1881.      Aus  Stücken. 

Blassgelblicher  bis  grünlicher  Thon.     Farbe  vielfach   ab. 

Dreiteiliger  Henkel  mit  grossen  Rotellen  oben.  Bauch  mit 
5  Tierstreifen,  die  durch  schmale  Firnisstreifen  getrennt,  auf 
denen  feine  rote  Linien  von  weissen  eingerahmt. 

1.  Oberster  Streif:  Vogel  mit  Menschenkopf,  zu  beiden 
Seiten  je  eine  sitzende  Sphinx,  (Ges.  r.)  dann  je  ein  schreiten- 
der Löwe.  —  2.  Str.:  Es  stehen  sich  als  Paare  gegenüber:  Löwe 
und  Stier  (Kopf  gesenkt,  starker  Schwanzknoten),  dann  Löwe  und 
eine  Gruppe  von  zwei  kämpfenden  Hahnen  (sie  kämpfen  in  der 
Luft  sich  gegenseitig  mit  den  Krallen  gefasst  haltend,  wappen- 
haft streng,  singulär),  dann  Lowe  und  Steinbock.  —  3.  Str.: 
Schwan,  zu  beiden  Seiten  je  eine  Sphinx,  dann  je  ein  Panther; 
dann  r.  als  Paare  gegenüber  Eber  und  Panther,  Widder  und 
Lowe,  Eber  und  (aus  Raummangel)  ein  Schwan. 
4.  Str.:  nach  r.  von  der  Mitte  folgende  Paare:  Löwe 
und  Steinbock,  Panther  und  Eber,  Panther  und  Stein- 
bock; nach  1.  von  derselben  Löwe  und  Eber;  zur  Verbindung 
Löwe  nach  1.  und  Schwan  nach  r.  —  5.  Str.:  mitten  Greif 
nach  1.,  auf  den  Hinterbeinen  liegend  (wie  auf  den  alt- 
rhodischen  Vasen),  Vorderbeine  schräg  aufstellend,  Flügel 
aufgebogen;  r.  Panther,  1.  Stier  zugewandt,  dann  r.  Eber,  1. 
Panther  desgl.;  fernerhin  zwei  Paare:  Löwe  und  Widder, 
Löwe  und  Eber.  —  Füllung  mit  sorgfältigen  Rosetten  aus 
mit  Strichen  verbundenen  Punkten.  Zeichnung  sorgfältig. 
Unten  Strahlen. 

1136.  (Bil.   18).     H.  0,20.     Dm.  0,11.     Kameiros,  1881. 

Henkel  zweitheilig.  Der  oberste  Streif  mit  graviertem 
und  abwechselnd  schw. ,  rotem,  gelbem  Stabornament.  — 
2.  Str.:  gravierte  Schuppen  die  abwechselnd  schw.,  rot,  gelb. 
—  3  Str.:  Schwan  nach  r..  zu  beiden  Seiten  je  eine  Sphinx, 
dann  1.  Panther,  r.  Schwan,  fernerhin  r.  Paare  von  Löwe  und 
Eber,  Panther  und  Steinbock.  —  4.  Str.:  von  der  Mitte  nach 
r.:  Löwe,  Widder,  gegenüber  Panther;  dann  Schwan  nach  r.; 
dann  als  Paare  Panther  und  Steinbock,  Löwe  und  Eber. 
Füllung  wie  auf  n35.  —  Unten  Strahlen. 


Korinthische  Kanne;  Amphora.  I2q 

1137.  (565).     H.    0,197.     U.    0,325.     Nola,    S.    Koll.     Wenige    Fragmente 

fehlen;  sonst  gut   erh. 

Zweiteiliger  Henkel;  die  obere  Hälfte  des  Bauches  bedeckt 
eine  Darstellung:  Schwan  nach  r.  zwischen  zwei  grossen 
Löwen  (mit  offnen  Mäulern,  gehobnen  Schwänzen);  hinten 
ebenfalls  ein  Schwan  nach  r.  —  Die  unvollständige  Füllung 
nur  durch  Kreise  mit  Punkt  darin  und  kleine  vierblättrige 
Rosetten.  —  Unten  ohne  Strahlen,  nur  einige  ausgesparte 
Thongrundstreifen. 

Zweite  Gruppe:    schwarz,    mit  gravierten  und  aufgemalten  Orna- 
menten. 

1138.  (53o).     H.   0,245.     Corneto,  S.  Barth.,  Panofka  m.  B.  p.  92,  No.  18. 

Feine   Technik;  sehr  gut  erh. 

Dreiteiliger  Henkel;  w.  Punktrosetten  auf  Hals  und 
Rotellen;  unter  dem  Wulste,  der  Hals  und  Schulter  trennt 
zunächst  Stabornament,  dann  auf  der  oberen  Hälfte  des 
Bauches  Schuppen  die  z.  T.  weissgelb  und  rot  gefüllt;  auf 
der   unteren    nur   feine    rote  Streifen.    Unten  Strahlen. 

1138a.      H.  0,21.     Vulci,    Polledrara,    tomba  a  cassone,    1882    (vgl.  Index 
der  FO.). 

Ebenso,  doch  geringer  und  ohne  das  Stabornament  oben. 

13.  Amphora. 

Erste    Gruppe:    kleine    schlanke   Amphora    mit    einfachem    rundem 

Henkel  {Form  No.  njj. 

a)  mit  Tierstreifen  um  Schultern  und  Bauch. 

1139.  (Bil.  34).     H.  0,16.     Kameiros,  1881. 

Am  Halse  Zickzack.  Schulter:  A)  Weidendes  Reh. 
B)  Panther.  Bauch:  Hirsch  nach  1.,  zu  beiden  Seiten  je  ein 
Panther,  hinten  Adler,  umblickend.  Rosettenfüllung.  Unten 
lange  spitze  Strahlen. 

1140.  (561).     H.  0,165.     Nola,  S.   Koll. 

Schulter:  A)  Schwan  nach  1.  B)  Desgl.  Bauch:  Stein- 
bock nach  r.,  zu  beiden  Seiten  je  ein  Panther.  Füllung  mit 
Rosetten  und  Palmettenteilen. 

1141.  (562).     H.  0,165.     S.  Barth.,  Panofka  m.  B.  p.  95  No.  22. 

Fast  ganz  gleich  11 40.  nur  steht  links  vom  Steinbock  ein 
Schwan  statt  des  Panthers. 

9 


i^O  Aelteste  Gattungen. 

1142.  H.  0,16.     Aus  Alexandria,  S.  Schulz,  1882. 

Schulter:  a)  Panther  nach  r.  b)  Adler  (Gesicht  en  face!). 
Bauch:  Reh  nach  1.,  zu  beiden  Seiten  je  ein  Panther,  hinten 
Adler. 

b)  Tierstreif  nur  um  den  Bauch;  Schulter  mit  Blattchen- 
ornament. 

1143.  (Bil.  33).     H.  0,085.     Kameiros,  1881. 

Bauch:  Panther  und  Schwan  gegenüber,  dann  Löwe  nach 
r.  und  umsehender  Adler,  der  auf  einer  niederen  Basis  steht  (!). 
Rosettenfüllung. 

1144.  (563).     H.  0,12.     A.  Kgl.   S.  —  Fuss  erg. 

Hals  mit  Zickzack.  Bauch:  Steinbock  und  Panther  gegen- 
über; umsehender  Adler.     Rosettenfüllung. 

Zweite  Gruppe:  grössere  Amphoren  mit  breiten  bandförmigen 

Henkeln   (Form  Aro.  20). 

1145.  (533).     H.    0,355.     Nola,    S.  Koll.     Aus  Stücken;    viel  verschmiert 

und  übermalt. 

W.  Punktrosetten  auf  dem  gefirnissten  Halse.  Schulter: 
A)  Steinbock  und  Panther  gegenüber.  B)  Panther  und  Widder 
gegenüber.  Bauch,  oberer  umlaufender  Streif:  Vogel  mit 
Menschenkopf  nach  1.,  zu  beiden  Seiten  je  eine  Sphinx  mit 
aufgeb.  Flügeln,  die  eine  Vordertatze  erhebend,  dann  je  ein 
Panther,  endlich  Widder,  Panther,  Steinbock  nach  1.  —  Unterer 
Streif:  dreimal  Widder  und  Panther  gegenüber,  endlich  noch 
ein  Panther  und  ein  fliegender  Adler  nach  r.  —  Rosetten 
u.  dgl.  füllen.  —  Unten  Strahlen. 


14.  Hydria.    (Form  No.  166). 

1146.     (564).     H.  0,18.     U.  0,42.     Nola,  S.  Koll.     Etwas  übermalt. 

Einfacher  bandförmiger  Vertikalhenkel,  dessen  unterer 
Teil  ungefirnisst,  trennt  den  Schulter  streif,  wo  sechs  Vier- 
füssler  unbestimmter  Art  (Hunden  ahnlich)  nach  r.  schreiten. 
Um  den  Bauch,  durch  die  Seitenhenkel  getrennt,  ein  um- 
laufender schmaler  Streif  mit  neun  Vierfüsslern  nach  r. 
(Panther  und  Hirsche  scheinen  gemeint).  Alle  Figuren  ohne 
alle  Innenzeichnung  oder  Rot  aufgemalt.  Füllung  durch 
Tupfenkreuze  und  rosettenartige  Kleckse.  —  Unten  Strahlen. 


Korinthische  Amphora.  ,3. 

15.  Sog.  Amphora  a  eolonnette.    (Form  No.  22.) 

1147.     (1580).     H.  o,33.     U.  1,20.     Caere,  i834,  zusammengesetzt,  teilweise 
übermalt    und    erg.    von   Depoletti.      Gewöhnl.    altkorinthische 
Technik.    Abg.:  Mon.  d.  I.  II,  38B  (ungenügend),  wiederholt  bei 
Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.  Taf.  22,  1   (Seite  A);  vgl.  Text  S.  515- 
Annali   d.  J.   i836,  3io;    O.  Jahn,  Einleit.  p.  CXLVII;    CJG.  fi-ji. 
Auf  der  oberen  Mündungsfläche  verschlungenes  Band  von 
Lotos   und  Palmetten;    auf  den  Scheiben    über  den  Henkeln 
jederseits    eine    sitzende  Sphinx   nach   1.    mit  aufgeb.  Flügeln 
(Gesicht   und  Brust   r.).  —  Schulter:    Stabornament  mit  Rot. 
Bauch:  oberer  Streif:  unter  den  Henkeln  je  ein  Vogel  mit 
Menschenkopf  nach    r.  (mit  geöffneten  Flügeln,    Gesicht  und 
Brust  r.);    Seite  A)  Zwei  Krieger   (beide    nackt,   der   1.  mit  r. 
Brust,   beide  mit  Beinschienen,   kor.  Helm  und  Rundschilden, 
von  welchen  der  von  aussen  gesehene  r.  mit  dem  „Polypen"- 
ornament  geziert  ist    das  schw.,  rot  und  thongrundig)  gegen- 
einander    ausschreitend,     die     Lanze    zum     Stosse     erhoben. 


Neben  dem  1.: 


rV^I/^ 


"Ayihcvq,  neben  dem  r. 


fK 


f*  K  0{s# 


Mtf.1'  (<»\  Zu  beiden  Seiten  je  ein  ruhiger  Reiter  mit  je  zwei 
Pferden;  der  1.  ist  zwar  im  wesentlichen  antik  doch  sehr  über- 
malt; er  hat  kurzen  r.  Chiton,  r.  Beinschienen,  r.  kor.  Helm, 
Lanze  in  der  L.;  hinter  ihm  fliegender  Adler  nach  r.  Der 
Reiter  ist  ebenfalls  bewaffnet,  hat  zwei  Lanzen  und  Rund- 
schild, dessen  Rand  schw.  mit  r.  Tupfen,  auf  dessen  thongr. 
Hauptfläche  jedoch  ein  bärtiger  Mann  dargestellt  ist,  dessen 
Körper  von  den  Hüften  ab  in  einen  grossen  Phallus  übergeht, 
der  so  nach  vorn  emporgebogen  ist,  dass  er  mit  den  Armen 
auf  den  Boden  gestützt  ihn  betrachten  kann.  Ueber  den 
Rossen  fliegender  Adler  nach  1. 

B)  Drei  Reiter  wie  die  vorigen  mit  je  zwei  Pferden  in 
ruhigem  Schritt  nach  1.;  hinter  jedem  ein  Adler  nach  1.;  alle 
mit  zwei  Speeren,  kor.  Helm  und  Rundschild  (darauf  bei 
zweien  Polypenornament,  beim  dritten  fliegender  Vogel  auf 
Thongr.).     L.    am  Ende  zur  Füllung   ein  umblickender  Adler. 

Unterer  Streif,  nur  durch  eine  rote  Linie  vom  oberen 
getrennt.    Steinbock    nach    1.,   zu  beiden  Seiten   je  ein  Löwe; 

9* 


1 32.  Aelteste  Gattungen. 

dann  zweimal  Löwe  und  Steinbock  als  Paar  gegenüber. 
Ohne  raumfüllende  Ornamente.  —Unten  weitgestellte  Strahlen; 
r.  von  w.  Linien  umsäumte  Streifen  auf  dem  Fusse.  Unter 
dem  Boden  gross  rot  aufgemalt:  ©. 

16.  Lekythos.     (Form  No.  119). 

1148.  (532).      H.    0,29.     U.   0,44.      Nola,    S.    Koll.     Gewöhnliche    altkor. 

Technik. 

Bildfläche  auf  der  Vorderseite  ausgespart,  im  übrigen 
gefirnisst;  oben  an  Schulter  Stabornament  (mit  Rot);  darunter 
ein  die  Flügel  hebender  Schwan  nach  r.  zwischen  zwei  sitzen- 
den Panthern.     Rosetten. 

1149.  (534).     H.  0,265.     U.  0,40.     Nola,    S.  Koll.     An   der  Mündung  erg. 
Wie  1 148;  doch  in  der  Mitte  grosse  Eule  nach  r.  zwischen 

zwei  sitzenden  Greifen  (aufgeb.  Flügel,  Ohren,  Stirnaufsatz, 
geschlossener  Schnabel;  Kopf  des  1.  grösstenteils  erg.) 

17.    Verschiedene  Formen. 

1150.  (2o3i).     H.  0,175.     U.  0,485.     Korinth,  1856.     Intakt. 
Seltsames     Ausgussgefäss     (Form     No.     116)     mit     zwei 

Mündungen,  wovon  die  eine  cylindrisch,  die  andere  kleeblatt- 
förmig und  mit  einem  Sieb  versehen;  ein  gewundener  Bügel- 
henkel verbindet  beide.  Auf  der  oberen  Gefässhälfte  einerseits 
A)  Sitzender  Greif  nach  r.  mit  einem  aufgebogenen  Flügel, 
während  der  andere  wegen  der  Raumfüllung  natürlich  gebildet 
ist  (Ohren,  Stirnaufsatz,  geschlossener  Schnabel);  unten  r. 
umblickender  Adler  stehend. 

B)  Kreuzförmiges  Ornament  aus  vier  palmettengefüllten 
Lotosblüten;  unten  r.  umblickender  Adler,  dann  Eule;  1.  eben- 
falls Eule.  Rosettenfüllung.  —  Die  untere  Vasenhälfte  ge- 
firnisst; unten  wieder  eng  gestellte  Strahlen. 

1151.  (2694).     H.  0,11.     Kori  nth,  1880. 

Kleines  Fläschchen  zum  Sprengen  (Form  No.  1 18).  Hals  mit 
Streifen  und  Punkten;  zwei  Löcher  am  obern  Ende  des 
Halses.  Am  Bauche  umlaufendes  Bild:  Zug  von  zehn  Frauen 
nach  r.,  die  alle  gleich  gebildet  sind  (Gesicht  und  Chiton 
thongr.,  von  breiten  Pinselkonturen  umzogen,  lange  Haare, 
kurzer  r.  Mantel  unter  welchem  wie  gew.  die  Arme  verborgen). 
—  Unten  Polypenornament.  —  Sehr  flüchtig. 

1152.  (516).     H.  0,26.     U.  0,145.     Vulci,  S.  Dor. 
Sehr    langgezogenes     schlauchförmiges     Alabastron     (vgl. 

Form  No.  109,  doch  viel  schlanker).   Vier  umlaufende  Streifen: 


Italisch-korinth.  Gattung.  l33 

i)  Schwan  nach  1.  zwischen  zwei  sitzenden  Panthern. 
2)  Vogel  mit  Menschenkopf  nach  r.,  sitzender  Panther  nach 
r.  und  zur  Füllung  ein  kleiner  Vogel  mit  Menschenkopf  nach 
1.  3)  zwei  Panther  gegenüber  sitzend,  hinten  noch  ein  kleiner 
Panther.  4)  sitzender  Löwe  nach  r.,  von  dem  nach  r.  ein 
grosser  Flügel  ausgeht;  Vogel  mit  Menschenkopf  nach  r.  — 
Rosetten  und  Palmettenmotive  füllen.  Am  Boden  und  am 
Halse  Bl'ättchen. 

1153.  (Bil.  40).     H.  0,06.      Dm.  0,11.     Kameiros,  1881.     Farbe  ab. 

Dreifuss:  tiefer  Kessel  und  drei  breite  Füsse,  (vgl.  Form 
No.  198,  doch  ohne  Deckel,  plumper,  einfacher)  auf  denen  je- 
weils ein  Vogel  mit  Menschenkopf  und  gehobnen  Flügeln 
nach  r. 

1154.  (TC.  5870).     Dm.  0,11.     Korinth,  1864. 

Flache  Schale,  vgl.  Form  No.  226,  doch  mit  kleinem  ganz 
einfachem  Fusse  und  völlig  horizontalen  Henkeln.  Innen 
und  aussen  gefirnisst,  unten  Strahlen.    Feine  Technik. 

1155.  (2462).     H.    0,05.      O.    Dm.    0,055.       Griechen  1.,    1875.      Farbe    ab. 

Thon   grünlich. 

Kleine  Büchse  (Form  No.  107)  mit  kleiner  Oeffnung  oben. 
Hatte  nur  Streifenverzierung. 


X.    Italische,  von  den  korinthischen 
abhängige  oder  ihnen  verwandte  Gefässe. 

1.  Napf. 

1156.  (433).     H.  0,12.     U.  0,455.     Vulci,  S.  Dor. 

Form  No.  98.  Nachahmung  des  protokorinthischen 
Napfes;  oben  zwischen  den  Henkeln  Zickzack.  Thon  matt, 
grau;  Firnis  fast  ganz  glanzlos. 

1157.  (43i).     H.  0,09.     Dm.  0,11.    Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1158.  H.  0,16.     Vulci,    Polledrara,    tomba  a  camera  colla  volta  a   botta 

(vgl.    Index     der    FO.),     1882,    intact;     Thon     hellrötlich,    Firnis 
glänzend. 

Form  No.  i32.  Napf  mit  Deckel.  Statt  der  Henkel  zwei  An- 
sätze mit  je  zwei  Löchern  zum  Durchziehen  einer  Schnur; 
im  Knopfe  des  Deckels  eine  korrespondierende  Durchbohrung. 
Zwischen   jenen  Ansätzen    ein  thongr.  Streif;    sonst  gefirnisst 


l34  Aelteste  Gattungen. 

und  darauf  sowohl  auf  Deckel  als  Napf  das  phönikische  Vo- 
lutenornament graviert  (nebst  aufgesetztem  Rot  und  Weiss). 

2.  Büchse. 

1159.  (TC.   i386).     H.  0,07.     Dm.  0,085.     Nola,  S.  Koll. 
Pyxis,    vgl.    Form     io3,     doch    mit    unten    plötzlich    ein- 
springendem    Bauche,     und     ohne     Deckel.      Wellige     Linie 
zwischen  den  Henkelansätzen,  sonst  geflrnisst,  gering. 

1160.  (549).     H.  0,075.      Dm.  °,°6-      Nola,   S.   Koll. 

Kugelige  Büchse  ohne  Henkel  wie  Q77  ff.  Etwas  schwer, 
geringe  Technik;  umlaufender  Streif:  Schwan  und  Panther 
gegenüber,  ferner  drei  Schwäne  nach  r. ;  Rosetten.  Deckel 
fehlt. 

1161.  (506).     H.  0,04.     Vulci,  S.  Dor.     Etwas   übermalt. 
Form    No.    i3i.      Flache    henkellose    Büchse.      Auf    dem 

Mündungsrand  Tupfenornamente.  Bauch  obere  Hälfte:  lie- 
gender Löwe  nach  r.  und  zwei  Schwäne  nach  i\,  je  durch 
grosse  Rosette  getrennt.  —  Untere  Hälfte  thongr.,  leer, 

1162.  (507).      H.  0,035.      Dm.  0,08.     Vulci,  S.   Dor. 

Desgl.;  vier  Schwäne  nach  r. 

1163.  (510).     H.  o,o3.     Dm.  0,07.     Vulci,  S.  Dor.     Farbe  ab. 
Desgl.;    zwei    liegende    Löwen    nach    r.    und    Rosette    da- 
zwischen. 

1164.  (508?)     H.  o,o3.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  drei  liegende  Löwen  und  ein  Schwan  nach  r. ; 
Rosetten. 

1165.  (2340).      H.    0,035.     Dm.    0,075.     Co  meto,    Gerh.    Nachl.    —    Der 

kleine  Deckel  war  ursprünglich  festaufgeschlossen;  er  wurde 
gelöst  und  die  in  dem  Gefässe  enthaltene  weisse  Masse  unter- 
sucht; es   ist  nach  H.  Rose  „kohlensaure  Kalk-  und  Kieselerde". 

Desgl.;  zwei  liegende  Löwen  und  ein  Panther  nach  r. ; 
Rosetten.  —  Untere  Hälfte  hier  mit  durch  Abstände  getrennten 
Gruppen  von  je  vier  mit  der  Spitze  nach  unten  gerichteten 
Blättchen. 

1166.  (509).     H.  0,047.     Dm.  0,07.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.,  die  Form  ein  wenig  modifizirt;  oben  sechs  Gänse 
nach  r.  mit  aufgesetztem  Rot,  doch  ohne  Gravierung. 
Tupfen. 

1167.  (511).     H.  0,035.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.,  doch  ohne  den  kleinen  Fuss;  nur  mit  Streiten 
geziert. 


Italisch-korinth.  Gattung.  jßr 

3.  Sehale. 

a)  Mit  Henkeln  (Form  No.  120). 

1168.  (269).     H.  0,10.     Dm.  0,18.     Vulci,  S.  Dor. 

Innen  und  aussen  gefirnisst  bis  auf  die  Mündung  und  den 
Streif  zwischen  den  Henkeln.  Unter  dem  Boden  ein  (unee- 
firnisster)  Dorn.     Thon  hellgrau. 

1169.  (TC.  369).     H.  0,045.     Dm.  0,11.     S.  Koll. 

Nur  die  Mündung  gefirnisst;  unten  drei  Gruppen  von  je 
vier  nach  unten  gerichteten  Blättchen.  Thon  hellrot,  Firnis 
matt. 

1170.  (TC.  401).     H.  0,045.     S.  Koll. 
Wie  1168. 

1171.  (439).     H.  0,06.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1172.  (1263).     H.  0,086.     Dm.  0,1 32.     Vulci,  S.  Dor. 

Mündung  gefirnisst;  Streif  zwischen  den  Henkeln  mit 
Gruppen  vertikaler  Striche;  alles  andere  gefirnisst;  darauf  um 
den  Bauch  graviert  (und  mit  aufgesetztem  Rot  und  Weiss) 
das  phönikische  Volutenornament. 

1173.  (1267).     H.  0,062.     Dm.  0,128.     Vulci,  S.  Dor. 
Ebenso. 

1174.  (5i3).     H.  0,06.     Dm.  0,12.    Vulci,  S.  Dor. 
Ebenso. 

b)  Ohne  Henkel. 

1175.  (TC.  267).     H.  0,065.     Dm.  0,17.     Nola,  S.  Koll. 
Schüsselartige  Schale  mit  vier  breiten  niederen  Ansätzen 

an  dem  Rande.    Nur  Streifen.    Matter  grüngrauer  Thon. 

1176.  (522).     H.  0,04.     Dm.  0,12.    Vulci,  S.  Dor. 

Flache  Schale  mit  niederem  Fuss,  ohne  Henkel.  Innen 
ein  umlaufender  Tierstreif:  vier  Löwen  nach  r.,  ohne  Gra- 
vierung, doch  mit  Rot.    Tupfenfüllung.    Schwer  und  roh. 

1177.  (1273).     Dm.  o,i3.     Vulci,  S.  Dor. 

Schale  mit  Omphalos;  nur  einige  braune  und  rote 
Streifen. 

1178.  (1199).     Dm.  0,11.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 


l3<">  Aelteste  Gattungen. 

1179.     (1263).     Dm.  0,12.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl.  (ohne  Rot). 


4.  Lekythos. 
(Nachahmung  der  protokorinthischen,  Form  No.  102). 

a)  Nur  mit  Streifen. 

u)  Ohne  Rot;  plumpere  Form. 

1180.  (497).     H.  0,055.     U.  0,125.     Corneto,  S.  Dor. 
Nur  Firnisstreifen,  rötlich. 

1181.  (496).     H.  0,07.     U.  0,155.     Corneto,  S.  Dor.     Etwas  übermalt. 
Desgl.,  Firnis  braun. 

1182.  (TC.  998).     H.  0,075.     u-  0,15.     S.  Koll. 
Desgl. 

ß)  Mit  Rot,  Blatte hen  an  der  Schulter,  schlankere  Form. 

1183.  (TC.  985).     H.  0,08.     U.  0,14.     S.  Koll. 
Einige  Streifen  sind  rot. 

1184.  H.  0,10.    U.  0,14. 

Desgl.;  die  Zwischenräume  der  Streifen  zum  Teil  durch 
schräge  Striche  ausgefüllt. 

1185.  H.  0,085.     Ardea,  S.   Schulz,  1882. 

Desgl. 

b)  Mit  Tierstreif. 

1186.  (495).     H.  0,095.     U.  0,16.     Vulci,  S.  Dor. 

An  Schulter  und  unten  das  Blättchenornament.  Um- 
laufender Streif:  zwei  laufende  Vierfüssler  (Hunde  ?)  nach  1., 
an  denen  etwas  gravierte  Innenzeichnung.  Punktrosetten. 
Ohne  Rot. 

c)  Mit  auf  den  Firnis  gravierter  Verzierung. 

1187.  (488).     H.  0,10.     U.  0,16.     Vulci,  S.  Dor. 

Oben  und  unten  Bl'ättchen  auf  Thongrund;  im  übrigen 
braun  gefirnisst  und  darein  graviert  zwei  Löwen  gegenüber, 
von  denen  der  r.  den  Unterkörper  eines  Mannes  im  Maule 
hält,  wahrend  er  von  hinten  von  einem  Panther  angegriffen 
wird;  der  1.  hält  etwas  Undeutliches  im  Maul.  Raumfüllung 
durch  von  oben  hereinragende  gekrümmte  Blattspitzen.  Auf 
einzelne  Teile  ist  Rot  aufgetragen.     Etruskischer  Stil. 


Italisch-korinth.  Gattung.  ^7 

1188.  (494).     H.  0,09.     U.  0,15.     Vulci,  S.  Dor. 

Oben  und  unten  Blattchen;  Bauch  dazwischen  mit 
gravierten  Schuppen  (mit  w.  und  r.  Punkten).    Vgl.  341  ff. 

1189.  (492).     H.  0,093.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  doch  unten  Gruppen  von  je  drei  Blattchen. 

1190.  (491).     H.  0,105.     Vulci,  S.   Dor. 

Ganz  gefirnisst,  so  dass  auch  die  Bl'ättchen  resp.  das  Stab-- 
Ornament  oben  und  unten  graviert  ist  (mit  Rot).  Schuppen 
wie  oben.    Vgl.  345. 

1191.  (493).     H.  0,09.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  doch  statt  der  Schuppen  vertikale  an  den  Enden 
runde  Streifen,  die  abwechselnd  schw.,  rot,  weiss. 

5.  Verschiedene  Varianten  der  Lekythos-Form. 

1192.  (TC.   i38o).     H.  0,07.     Nola,  S.  Koll. 

Wie  ii83,  nur  von  sehr  gedrückter  Form. 

1193.  (515)-     H.  0,075.     Vulci,  S.  Dor. 

Form  No.  125;  Blattchen  an  Hals  und  Schulter;  Bauch  mit 
r.  Streifen. 

1194.  (487).     H.  0,07.     Vulci,  S.  Dor. 

Form  No.  128;  Schulter  und  unten  Bl'ättchen;  Bauch  r. 
Streiten. 

|I95.     (486).     H.  0,085.     Vulci,  S.  Dor. 

Form  No.  127;  plastische  Rillen,  deren  Vertiefung  rot. 
Unten  Bl'ättchen. 

6.  Flaschenförmige  Lekythos.    (Form  No.  129). 

a)  Nur  7iüt  Streifen,  darunter  rote. 

1196— 1199.     (TC.   1424.   1428.   i434.   1396).     Nola,  S.  Koll.     H.  0,16—18. 

1200.  (TC.   1426).     H.  0.16.     Nola,  S.  Koll. 

Desgl.,  nur  ohne  die  Ausweitung  am  Halse,  und  Bl'ättchen- 
ornament  statt  dessen. 

b)  Mit  Tierstreif  um  die  untere  Bauchhälfte. 

1201.  H.    0,16.      Vulci,    Polledrara,    tomba    a    cassone    (vgl.  Index  der 

FO.),  1882. 
Drei    laufende    Hunde    nach    r.,     den    protokorinthischen 
nachgeahmt,  ohne  alle  Gravierung.    Die  Streifen  mit  Rot. 


1 38  Aelteste   Gattungen. 

1202—1207.     (TC.  1390.    1392.   1398.  1411.  i43o.  i432).     H.  0,16— 18.     Nola, 
S.  Koll. 

Alle  desgl. 

1208.  (485).     H.  0,16.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

7.  Schlauchförmiges  Alabastron. 

a)  die  gewöhnliche  Form  No.  107. 

Erste  Gruppe.'   an  protokorinthischen  Stil  anschliessend, 

1209.  (TC.  920).     H.  0,09.     Nola,  S.  Koll. 

Oben  Blattchen;  dann  Streifen  mit  Punkten  dazwischen. 

1210.  (TC.  927).     H.  0,08.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

1210a.      H.  0,10.     Vulci,  Polledrara,    tomba   a  cassone,  1882    (vgl.  Index 
der  FO). 

Desgl.;  mit  sehr  breitem  Punktband. 

1211.  (TC.  9351.     H.  0,085.     Bari,  S.   Koll. 
Desgl.,  ohne  die  Punkte. 

1212.  (TC.   1376).     H.  0,085.     Nola,  S.  Koll. 

Mit  umlaufendem  Streif  der  laufenden  Hunde  nach  r. 
(ohne  Gravierung). 

Zweite  Gruppe:   an  korinthische  anschliessend, 
aj  Zwei  umlaufende   Tierstreifen  übereinander. 

1213.  (567).     H.  0,15.     Nola,  S.  Koll.     Etwas  übermalt. 

Oberer  Str.:  zwei  Hähne  gegenüber,  zwischen  denen  eine 
plumpe  Rosette;  hinten  Stern.  —  Unterer  Str.:  Eule  von  vorn 
mit  geöffneten  Flügeln,  zwischen  zwei  Panthern.  Rosetten. 
Roher  Stil.    Der  Boden  thongr.,  leer. 

1214.  (566).     H.  0,15.     Nola,  S.  Koll. 

Oberer  Str.:  wie  121 3.  —  Unterer:  mitten  eine  Art  von 
Baum  (Vertikalstrich  mit  drei  an  jeder  Seite  ansetzenden 
schrägen  Strichen),  beiderseits  ein  Panther,  hinten  Stern. 

1215.  (569).     H.  0,14.     Nola,  S.  Koll. 

Oberer  Str.:  zwei  Schwäne  zu  beiden  Seiten  des  Baumes 
wie  1214;  hinten  noch  ein  Schwan  nach  r.;  Rosetten.  — 
Unterer  Str.:  Panther,  liegend,  mit  einem  nach  r.  weit  ausge- 
streckten Flügel;  Schwan  nach  r.;  Rosetten. 


Italisch-korinth.  Gattung.  j3q 

1216.  (568).     H.  0,14.     Nola,  S.  Koll. 

Oberer  Str.  wie  auf  12 14;  unterer  wie  auf  121 5. 

ß)  Mit  nur  einer  Darstellung  vorne. 

1217.  (570).     H.  0,105.     Nola,  S.  Koll. 

Sphinx  nach  r.  sitzend  (Gesicht  und  Brust  rot;  r.  Flügel 
aufgebogen,  den  1.  gesenkt);  Tupfenfüllung;  unten  auf  Streifen 
aufstehend.     Boden  leer. 

1218.  (481).     H.  0,18.     Vulci,  S.  Dor. 

Sphinx  nach  r.  sitzend  (Gesicht  r.,  Kopf  grösstenteils  erg., 
Flügel  aufgeb.,  mit  w.  Punkten);  gegenüber  ein  Panther  nach 
1.  sitzend  mit  aufgebognen  Flügeln  wie  die  Sphinx.  Zwischen 
beiden  ein  Schwan  nach  r.  —  Es  fehlen  die  Blättchen  oben. 
Boden  leer. 

y)  Ga?iz  gefirnisst. 

1219.  ITC.  1394).     H.  0,21.     Nola,  S.  Koll.     Teilw.     übermalt. 

Oben  und  unten  Blättchen;  r.  und  w.  Streifen  auf  dem 
gefirnissten  Bauch. 

b)  Varianten  der  Form. 

1220.  (TC.   1880).     H.  0,095.     Neapel  ?    Rösel's  Nachl. 

Form  wie  No.  129,  doch  unten  schlauchförmig  rund. 
Nur  Streifen  (mit  Rot)  und  Punktbänder. 

1221.  (484).     H.  0,09.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl. 

1222.  H.  0,08.     Vulci,    Polledrara,    tomba    a  cassone,    1882    (vgl.  Index 

der  FO). 

Desgl. 

1222a.      H.  0,14.     Vulci,  Polledrara    tomba  a  cassone,    1882  (vgl.  Index 
der  FO). 

Dieselbe  Form.  Sphinx  nach  r.  sitzend  (aufgeb.  Flügel, 
Kalathos),  gegenüber  Hahn  nach  1.;  dazwischen  Ornament 
(nach  oben  und  unten  gerichtetes  Palmettenblattbündel  wie 
eine  Garbe).     Rohe  Rosetten  (Tupfen  mit  graviertem  Kreuz). 

1223.  H.  0,09.     S.  Koll. 

Form  No.  124.  Hals  mit  Blättchen;  sonst  nur  Streifen 
(mit  R.). 

1224.  (176).     H.  0,06.     Bari,  S.  Koll. 

Form  No.  141;  r.  und  w.  Streifen  und  Punkte. 


140  Aelteste  Gattungen. 

1225.  (518).     H.  0,165.     Vulci,  S.  Dor.     Uebermalt. 

Form  No.  143.  Mit  fünf  umlaufenden  Tierstreifen  1)  Zu 
oberst:  drei  Gänse  nach  r.  2)  Desgl.  3)  Desgl.  4)  Zwei 
Hähne  nach  r.  und  eine  Gans.  5)  Gans  und  liegender 
Panther  mit  grossen  Flügeln.    Plumpe  Rosetten.    Roher  Stil. 

8.  Kugelförmiger  Aryballos.    (Form  No.  108). 
Erste  Gruppe:  an  proto korinthischen  SM  anschliessend. 

1226.  (TC.   1395).     H.  0,105.     U.  0,29.     Nola,  S.  Koll. 

Schulter  mit  Blättchen.  Boden  leer.  Zwischen  roten 
Streifen  umlaufend  vier  Hunde  nach  r.  (ohne  alle  Gravierung 
oder  Rot). 

1227.  (TC.    1378).     H.   0,11.     Avella,    S.   Koll.     In   der  Mündung  steckt 

ein  verrostetes  Stück  Eisen. 

Ebenso;  zwischen  den  Hunden  einmal  ein  Kreuz. 

Zweite   Gruppe:    an  korinthischen  Stil  anschliessend. 

a)  Boden  leer;  obere  Mündungsfiäche  mit  Ringen. 

1228.  (474).     H.  0,075.     Vulci,  S.  Dor. 

Umlaufender  Streif:  Zwei  liegende  Löwen  nach  r.  (mit 
offenem  Rachen)  und  ein  Schwan  nach  r.  Plumpe  Rosetten;  roh. 

1229.  (553).     H.  0,125.     Nola,  S.   Koll. 

Zwei  Löwen  (auf  sehr  kurzen  Beinen)  gegenüber  (offene 
Rachen);  grosser  Schwan  nach  r.;    Rosetten;  roh. 

1230.  (555).     H.  0,07.     Nola,  S.  Koll. 

Drei  plumpe  Schwäne  nach  r. ;  Rosetten  und  Sterne. 

b)  Boden  mit  offener  Blättchenrosette;    obere  Mündungs- 
fläche desgl. 

1231.  (472)-     H.  0,085.     Vulci,  S.  Dor.     Uebermalt. 
Umlaufender  Streif:  Vogel  mit  Menschenkopf  (Gesicht  rot; 

hoher    Kalathos)    nach    r.;      dahinter    Vogel    mit    geöffneten 
Flügeln  und  Pantherkopf.     Rosetten-  und  Palmettenmotive. 

1232.  (471).     H.  0,125.      Corneto,   S.   Dor. 

Drei  sitzende  Sphingen  mit  aufgebogenen  Flügeln;  die 
eine  erhebt  die  Vordertatzen  und  fällt  die  andere  damit  an; 
dazwischen  kleine  Gans  nach  r.  Hinten  grosse  Gans.  Stil 
der  sog.  etruskische;  Haare  sorgfältig  graviert. 

1233.  (1881).      H.  0,075.     Neapel?    Rösel's   Nachl.,   1844. 

Vier  Schwäne  nach  r.;  Rosetten. 


Italisch-korinth.  Gattung.  I4I 

1234.  (1882).     H.  0,068.     Neapel?    Rösel's  Nachl.,  1844. 
Drei  Schwane  nach  r.;  Tupfen. 

1235.  (476).     H.  0,08.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1236.  (475).     H.  0,08.     Vulci,  S.  Dor. 

Vier  Schwane  nach  r.     Tupfen  und  Kreuze. 

1237.  (477).      H.  0,056.     Vulci,  S.   Dor. 

Desgl. 

1238.  (473).     H.  0,078.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  doch  auf  oberer  Mündungsflache  Ringe. 

9.    Oenochoe. 

a)  Ohne  bildliche   Verzierung;    verschiedene  plumpe  Formen. 

1239.  (TC.  498).     H.  0,24.    S.  Koll. 

Form  ungefähr  No.  7;  doch  gedrückter.  Strahlen  an  der 
Schulter,  zwischen  denen  Punktrosetten.  Am  Bauch  nur 
Streifen.     Thon  grau,  Firnis  matt;  Gefäss  schwer. 

1240.  (TC.  1205).     H.  0,24.     S.  Koll. 

Desgl.;  Schulter  mit  Gruppen  vertikaler  Striche.  Auf  dem 
Bauch  rote  Streifen  (auf  dem  braunen  Firnis).  Gelbgrauer 
Thon. 

1241.  (438).     H.  0,25.     Co  meto,  S.   Dor. 

Form  ungefähr  F.  No.  16,  doch  Hals  schlanker,  die 
Mündung  kleiner.  Thon  grünlichgrau.  Punktrosette  an  der 
Mündung.  Horizontale  Wellenlinien  mit  Streifen  von  Firnis- 
farbe, rot  oder  weiss  wechselnd. 

1242.  (TC.  471).     H.  0,17.     S.  Koll. 

Desgl.;  nur  rote,  von  weissen  eingefasste  Streifen  auf  dem 
gefirnissten  Bauch.    Henkel  zweiteilig. 

1243.  (TC.  38g).     H.  0,155. 

Desgl.;  doch  Hals  und  Schulter  scharf  absetzend;  hell- 
gelber Thon;  nur  braune  Firnisstreifen. 

1244.  (TC.  1299).     H.  0,21.     S.  Koll. 

Form  ungefähr  No.  7,  doch  der  Bauch  ganz  gedrückt; 
Henkel  strickförmig  gewunden;  vorn  an  der  Mündung  ein 
Sieb.  Ganz  gefirnisst  (braun),  mit  einigen  aufgesetzten  weissen 
Streifen. 


Izj.2  Aelteste  Gattungen. 

/>)    Mit  Tierstreife/!. 

1245.  (459).     H.  0,275.     U.  0,59.     Corneto,  S.  Dor. 

Form  ähnlich  wie  No.  1 34,  dickwandig,  schwer.  Am  oberen 
Ende  des  Henkels  ein  plastischer  menschlicher  Kopf  (unbärtig, 
starke  vorspringende  Nase,  ganz  gefirnisst,  Haare  waren  darauf 
rot  bemalt).  Hals  von  Schulter  durch  ein  Wülstchen  getrennt. 
Oberer  Bildstreif:  vier  Panther  nach  r.;  unter  den  Beinen 
von  dreien  sind  Schwäne;  r.  am  Ende  Schwan  nach  r.;  1.  ein 
mit  den  Vorderbeinen  sich  hebender  Löwe.  —  Durch  ein 
schmales  Punktband  getrennt:  unterer  Streif:  fünf  Löwen 
nach  r.  und  ein  Schwan  nach  r.  —  Alle  Figuren  ohne  Gra- 
vierung, aber  mit  aufgesetztem  rotem  Detail.  Rosetten  und 
Tupfen  ohne  Gravierung.  —  Unten  keine  Strahlen  (gefirnisst). 

10.  Kanne. 

ä)    Lineare   Verzierung ;  gedrückte  Form. 

1246.  (428).     H.  o,3o.     Corneto,  S.  Dor. 

Form  No.  19  der  Form  No.  i5  genähert.  Henkel  dreiteilig, 
Schulter  mit  breiten  abwärts  gewendeten  Strahlen;  am  Bauche 
unten  ebensolche  nach  oben  (vgl.  2i3  ff.);  dazwischen  gefirnisst, 
mit  einigen  aufgesetzten  weissen  Streifen. 

b)    Bildliche    Verzierung;    schlankere  Form   {Form  No.  ig). 

1247.  (460).     H.  0,37.     U.  0,61.    Vulci,  S.  Dor.     Einiges  erg.;  unten   ein 

sehr  grosser  Dallen. 

Dreiteiliger  Henkel.  Weisse  Punktrosetten  an  Hals  und 
Rotellen,  unten  kurze  Strahlen.  Bauch  mit  vier  umlaufenden 
Tierstreifen:  1)  zu  oberst:  zwei  gegenübersitzende  Sphingen 
(mit  aufgeb.  Flügeln;  dicke  in  starkem  Winkel  vorspringende 
Nasen;  horizontales  Haarband  im  Nacken);  zwischen  ihnen 
ein  Schwan  nach  r.;  r.  am  Ende  noch  eine  Gans  nach  1.  — 
2)  Weidender  Hirsch,  Steinbock,  Stier  (geflochtenes  Schwanz- 
ende) und  zwei  Hunde  (?)  nach  r.  (von  dem  einen  nur  die 
Hinterbeine  und  die  Schnauze  antik).  —  3)  Hirsch,  Steinbock 
und  Stier,  Schwan  und  Löwe  (mit  rüsselartigem  Maul)  und 
Eber  nach  r.  —  4)  Hirsch,  Steinbock,  Stier,  Schwan,  Eber,. 
Löwe  und  Reh  nach  r.  —  Füllung  durch  Punktrosetten  und 
Tupfen  mit  drei  gravierten  Kreuzen. 

1248.  (462).     H.  o,38.    Vulci,  S.  Dor.    Auch  mit  einem  grossen  Dallen. 

Manches  erg. 

Desgl.  —  1.  Streif:  wie  oben,  nur  ist  das  r.  Ende  erg., 
wodurch  der  Schwan  wegfiel.   —   2.   Hirsch,  Steinbock,  Stier, 


Italisch-korinth.  Gattung.  l^\ 

Schwan,  Löwe  nach  r.  —  3.  Hirsch,  Steinbock,  Stier,  Schwan, 
Eber,  Löwe  nach  r.  —  4.  Hirsch  (Kopf  falschlich  als  Steinbock 
erg.),  Steinbock,  Stier,  Eber,  Löwe  (?  mit  rüsselartigem  Kopf), 
Löwe  nach  r.  —  Füllung  wie  1247. 

1249.  (465)-     H.  0,41.     Vulci,  S.  Dor.     Stark  übermalt  und  nachgraviert; 

Stil  war  ursprünglich   dem  vorigen   sehr  ähnlich. 

Desgl.;  Streif  1:  drei  Panther  nach  r.  —  2.  Zwei  Panther 
Eber,  Vogel  mit  Menschenkopf,  Panther,  Steinbock  nach  r.  — 
3.  Panther,  Steinbock,  Panther,  Schwan,  Panther,  Eber, 
Panther,  Eber  nach  r.  —  4.  Panther,  Steinbock,  Eber,  Löwe, 
(sitzend,  Rachen  offen),  Steinbock,  Panther,  Reh  nach  r.  — 
Füllung  in  plumpen  Tupfen. 

1250.  (457).     H.  o,38.     Vulci,  S.  Dor.     Wenig  übermalt. 

Unten  statt  der  Strahlen  vielmehr  Gruppen  von  je  vier 
abwärts  gerichteten  Bl'ättchen.  —  Streif  1 :  drei  Schwäne  nach 
r.;  grosse  Rosetten  dazwischen.  —  2.  Liegender  Panther, 
ferner  ein  ähnliches  liegendes  Tier  (Löwe?  mit  hornartigem 
Aufsatz)  dann  Eber,  Schwan  nach  r.  —  3.  Schwan,  Panther, 
Schwan,  Steinbock  mit  grossen  Rosetten  dazwischen.  —  4.  Vier 
Schwäne  und  ein  Reh  nach  r.  mit  grossen  Rosetten.  Ausser- 
dem der  Raum  auch  mit  kleinen  Rosetten  und  dgl.  gefüllt. 

1251.  (455)-     H.  o,38.     Vulci,  S.  Dor. 

Wie  i25o,  auch  die  Darstellung  fast  gleich.  Streif  1:  zwei 
Schwäne  nach  r.  —  2.  Reh,  Schwan,  Panther,  Schwan  nach 
r.  —  3.  Schwan,  Hirsch,  Schwan,  Eber  nach  r.  —  4.  Fünf 
Schwäne.    Innen   grosse  Rosetten   zwischen    den   Tieren    wie 

1250. 

c)  Ganz  geßrnisst,  mit  gravierter  Verzierung  {Form  No.  ig). 

1252.  (456).     H.  0,295.      Corneto,    S.   Dor. 

Henkel  einfach  bandförmig.  Matte  braune  Firnisfarbe. 
W.  Punktrosetten  auf  dem  Hals.  Schulter:  grosses  graviertes 
Stabornament  (mit  Rot  und  Weiss);  neben  dem  Henkel  je 
eine  w.  Volute.  Um  den  Bauch:  Streif  mit  dem  phönikischen 
Volutenornament  (mit  R.  und  W.);  darunter  Halbkreise.  — 
Unten  Strahlen  auf  Thongrund.  —  Die  vordere  Hälfte  der 
Lippe  (über  die  ausgegossen  wrird)  ist  ungefirnisst.  —  Gleiches 
Gefäss  s.  bei  Lau,  griech.  Vasen  Tf.  V,  3. 

125  3.     (458).     H.  0,295.     Corneto,  S.  Dor. 
Ebenso. 


\aa  Aelteste  Gattungen. 

1254.  (266).     H.  o,3a     Corneto,  S.   Dor. 

Desgl.;  doch  Firnisfarbe  schwarzer,  das  Gefäss  leichter. 
Dekoration  ganz  wie  die  vorigen  bis  auf  die  Schulter,  die  nur 
mit  langen  vertikalen  Strichen  mit  Firnisfarbe  auf  Thongrund 
geziert  ist,  welche  das  Stabornament  von  dort  ersetzen  sollen. 

1255.  (1670).     H.  o,3a     Corneto,  S.  Dor. 

Wie  1254,  doch  ist  vorne  mitten  in  dem  Streif  des  phön. 
Volutenornaments,  zweifellos  antik  und  gleichzeitig  mit  dem 
Ganzen,  in  rohem  Stile  eine  bildliche  Darstellung  graviert  (die 
Farbe  ist  gerade  hier  ganz  abgerieben).  Ein  nackter  unbärtiger 
Mann  (mit  kurzem  Haar)  steht  nach  r.  und  sticht  mit  einem 
Schwerte  durch  den  Hals  einer  vor  ihm  sich  emporbaumenden 
Schlange,  von  der  etwas  weiter  unten  noch  ein  zweiter  Kopf 
herauskommt  (beide  mit  zischender  geteilter  Zunge):  Herakles 
und  die  Hydra  ?  Zwischen  beiden  Figuren  eine  Rosette. 
Sehr  ungeschickter  Stil. 

1256.  (1195)-     H.  0,24.     Corneto,    S.  Dor.      Mündung  und  Henkel  erg. 
Schulter  mit  graviertem  Stabornament   (mit   R.  und  W.); 

Bauch  nur  Streifen;  unten  Strahlen. 

1257.  (268).     H.  0,28.     Corneto,  S.  Dor. 

Zweiteiliger  Henkel.  An  der  Schulter  weiss  aufgemalte 
Schuppen;  w.  Punktrosetten  um  den  Bauch.  Unten  Strahlen. 
Plump,  schwer. 

1258.  (2751).     H.  0,225.      Castel   nuovo  di   Porto    in    der  Sabina    (vgl. 

Index  der  FO.),  1880. 

Dreiteiliger  Henkel;  Schulter  mit  gravierten  Schuppen 
(mit  Rot).    Unten  Strahlen. 

1259.  (TC.   i366).     H.  0,225.     S.   Koll. 

Ohne  Rotelle.  Schulter  mit  Gruppen  von  je  drei  Blattchen. 
Am  Bauch  zwei  Streifen  mit  gravierten  sich  kreuzenden  Halb- 
kreisen. 

11.  Amphora. 

d)    An  den  protokorinthischen  Stil  anschliessend. 

1260.  (499).     H.  0,115.     U.  0,265.     Vulci,  S.  Dor. 

Ungefirnisste  Amphora  von  Form  No.  20,  mit  einigen 
Firnisstreifen  (darauf  rote  Linien)  um  den  Bauch;  um  die 
Schulter  zwei  Bildstreifen.  Oberer:  je  zwischen  den  Henkeln 
ein  laufender  Hund  nach  r.  Unterer  umlaufender  Streif: 
Schwan,  laufender  Hund,  Schwan,  laufender  Hund,  alles  nach  r.; 
Punktrosetten.    Figuren  ganz  ohne  Gravierung  oder  Rot. 


Italisch-korinth.   Gattung.  ,: 

b)  Gefirnisst,  mit  gravierter    Verzierung. 

1261.  (261).       H.    0,428.       Corneto,      S.    Barth.      Panofka,    mus     Bart 

P.   141,  No.  87. 

Um  den  gefirnissten  Bauch  gravierte,  sich  durchschnei- 
dende Halbkreise.  Schulter  mit  Blattchenornament.  Mehrere 
rote  Streifen  auf  dem  Firnis.  Breite  dreiteilige  Henkel,  die 
gleich  von  der  Lippe  aus  zur  Schulter  herabgehen.  Hoher 
etwas  ausgebauchter  Fuss. 

12.  Amphora  „a  colonnette". 

1262.  (1189).     H.  0,20.     Corneto,  S.  Dor. 

Form  No.  22,  doch  am  unteren  Henkelansatze  Rotelle. 
Blassgelber  Thon,  Firnis  rot.  Lineare  Dekoration;  an  Schulter 
und  unten  Strahlen  die  abwechselnd  gefüllt  oder  nur  im 
Kontur.  Dazwischen  lineares  Rautenband  und  eine  Art  von 
Perlstab. 

13.  Deinos. 

1263.  (461).     H.  o,23.     Dm.  o,33.     Vulci,  S.   Dor. 

Form  No.  21.  Schulter  mit  Stabornament  (graviert  mit 
W.  und  R.);  um  den  Bauch  zwei  umlaufende  Tierstreifen; 
oberer:  Stier,  Löwe,  Hirsch,  Löwe,  Steinbock,  liegender  Löwe. 
Eber,  Panther,  Hirsch,  alles  nach  r.  —  Unterer  Streif:  Löwe, 
Schwan,  Panther,  Eber,  Steinbock,  Panther,  Löwe,  Steinbock, 
Panther,  Eber,  Steinbock,  Panther,  Steinbock,  alles  nach  r.; 
Rosetten  und  Tupfen. 

14.  Verschiedene  Formen. 

1264.  (197).     H.  0,24.     Nola,  S.  Koll. 

Kelch  (als  Thymiaterion  dienend?)  auf  hohem  mehrfach 
gegliederten  hohlen  Fusse,  der  unten  einem  einfachen  umge- 
stülpten Napfe  gleicht;  auf  letzterem  Teile  in  der  Weise  des 
protokorinthischen  Stiles  Strahlen,  Punktrosetten,  Firnisstreifen 
und  Punktbänder.  Zwei  Löcher  oben  in  der  Lippe,  auf  der 
r.  Streifen.     Gelbrötlicher  Thon,  brauner  Firnis. 

1265.  (TC.   14.31).      H.  0,097.      Nola,  S.   Koll. 

Desgl.  mit  niederem  Fusse,  Form  No.  i38.  Rote  Streifen 
auf  der  Lippe,  in  welcher  die  zwei  Löcher. 

1266.  (1268  bis)  H.  o,n3.     Vulci,  S.  Dor. 

1267.  (1266).     H.  0,102.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl. 

10 


lAb  Aelteste  Gattungen. 

1268.     (TC.    I4i3).     H.  o,m.    Nola?  S,  Koll. 
Desgl.     Thon  etwas  grünlich. 

«269.     (TC.  1422).     H.  0,10.     Nola,  S.  Kol!. 
Desgl.;  mit  den  Löchern. 

«270.     ITC.   1275).     H.  0,05.     S.  Koll. 

Desgl.;  doch  noch  niedrigerer  Fuss;  mit  den  Löchern. 

1271.      1272.     (TC.  392.  377).     H.  0,055.     Dm.  0,10. 

Einfacher,  Form  No.  142.  Auf  der  Lippe  roter  Streif  auf 
dem  Firnis.     Im  Rande  die  zwei  Löcher. 

1273.      1274.     H.  0,08  und  0,07.     Vulci,  Polledrara,  tomba  a  cassone. 
Desgl.,  doch  der  Rand  etwas  übergreifend;  ohne  Löcher. 

1275.  (TC.   1404).     H.  0,335.     U.  0,79.     S.  Koll. 

Flasche  der  Form  No.  24.  Hals  gefirnisst;  Schulter  mit 
Blättchenornament;  dann  Streifen  mit  Gruppen  von  vertikalen 
Zickzackstrichen;  im  Fusse  zwei  Löcher  neben  einander. 
Hellgelber  Thon.     Firnis  rot. 

1276.  iTC.  1407).     H.  o,34.     U.  0,61.     S.  Koll. 

Desgl.;  etwas  kleiner  und  einfacher.     Firnis  braun. 

!277.     (537).     H.  0,34.     U.  0,785.     Nola,    S.  Koll.     Uebermalt    und  nach- 
graviert. 

Desgl.;  Hals  mit  Wellenornament;  Schulter  mit  Stabor- 
nament (graviert,  mit  Rot).  Um  den  Bauch  ein  breiter  Tier- 
streif: Reh,  Panther,  Reh,  Steinbock  und  sitzender  Panther 
mit  aufgebognen  Flügeln,  alles  nach  r.;  Füllung  durch  kleine 
Kreise  mit  Punkten  und  durch  kleine  Gänse,  deren  immer  je 
zwei  oder  drei  zwischen  die  Beine  der  Tiere  gestellt  sind; 
dem  schreitenden  Panther  sitzt  eine  auf  dem  Rücken;  auch 
die  Gänse  alle  nach  r.  —  Unten  grosses  Wellenornamentband 
und  Strahlen. 

1278.  (1556).     H.  0,16.     S.   Koll. 

Flasche  ohne  Fuss  mit  Henkel,  Form  No.  140.  Braun  ge- 
firnisst bis  auf  die  untere  Hälfte  des  Bauches,  darin  ein  Sieb. 
Gelblicher  glatter  Thon. 

1279.  (TC.  490).     H.  0,19.     S.  Koll. 

Henkelloser  Napf  ungefähr  von  Form  No.  342;  zum  Teil 
gefirnisst;  rote  Streifen  und  weisse  Wellenlinie  darauf. 


Figürliche   Salbgefässe. 

(280.     (2761).     H.  0,11.      Castel   Nuovo    di    Porto    in  der   Sabina  ivpI 
Index  der  FO.),  1882. 

Fragment  eines  Topfes  etwa  wie  Form  No.  192;  braune 
Firnisstreifen  und  einfaches  Flechtband. 

I28J.     (54).    H.  0,09.    S.  Koll. 

Einhenkliger  Napf  der  Form  No.  187;  einfache  Streifen 
und  Striche. 

1282.     (TC.  i383).     H.  0,14.     Bari,  S.  Koll. 

Einhenkliger  Napf  der  Form  No.  i35;  Streifen;  Zickzack- 
linie an  der  Schulter. 

(283.     (450).     H.  0.16.     Vulci,  S.  Dor. 

Henkelloser  Napf  ungefähr  von  Form  No.  342;  kurze 
Blättchen  am  Halse;  Streifen.  Ein  Stück  Eisen  ist  daran  fest- 
gerostet. 

1284.  (82).     H.  0,11.     S.  Koll. 

Kleine  Amphora;  Blattchen  an  Schulter;  Streifen  (mit 
Rot). 

1285.  (441)-     H.  0,18.  Vulci,  S.   Dor. 

Amphora,  mit  einigen  Klecksen  braunen  Firnisses. 

8286.     (1568).     H.  0,18.     S.  Koll. 

Kanne  mit  zwei  nebeneinanderstehenden  breiten  Henkeln, 
der  Form  No.  i36.     Breiter  Firnisstreif  um  den  Bauch. 


XI.  Salbgefässe  in  figürlicher  Form. 

Erste  Gruppe. 
1287.      H.  0,10.     Herkunft  unbek.     Enden   der  Hörner  und  Ohren  abgebr. 

Kleines  schlauchförmiges  GefUss,  etwa  der  Form  No.  118, 
doch  oben  durch  einen  Ochsenkopf  abgeschlossen;  nur  unten 
befindet  sich  eine  viereckig  ausgeschnittene  OefFnung. 
Grober  rötlicher  Thon  ohne  allen  Ueberzug.  Die  Hörner 
und  ein  Teil  des  Kopfes  mit  matter  violet  -  schwarzer 
Farbe  bemalt,  darauf  Hellblau  und  Dunkelrot.  Am  Halse 
mehrere  blaue  und  rote  Ringe;  von  dem  untersten  hangen 
auf  die  Mitte  des  Bauches  herab  Lotosblattspitzen  aegyptischen 
Stiles    (blau    mit    mattschwarzen    Konture    und    etwas    Rot. 

Aegyptisierend,  wohl  phönikisch. 

10* 


14S  Aelteste  Gattungen. 

Zweite  Gruppe:  aus  glasiertem  Thon  (sog.  acgyptische?n  Porzellan). 

1288.  (158).     H.  0,055.     L.  0,10.      Co  meto,  S.   Dor. 

Liegender  Lowe,  auf  dessen  Kopfe,  der  nach  seiner 
Rechten  gewandt  ist,  die  einfach  cylinderförmige  Mündung. 
Rachen  geöffnet.  Beide  Vorderbeine  gerade  ausgestreckt; 
Schwanz  am  r.  Hinterschenkel  anliegend.  Auf  die  weisse 
Glasur  sind  gelbliche  und  schwarzbraune  Tupfen  aufgesetzt. 

1289.  (2641).     H.  o7ot5.     L.  0,08.    Aegina,  1879.  Intakt.  Abg.  Mitth.  d.  arch. 

Inst,   in  Athen  IV,  Tf.   19,  1;  S.  366. 

Fabelwesen  mit  dem  Vorderteil  einer  Spinx  und  dem 
Mittel-  und  Hinterkörper  eines  Vogels  mit  aufgebogenen 
Flügeln  und  ebenfalls  aufgebogenem  Schwänze;  das  Tier  ist 
liegend  gedacht  und  hat  die  Vorderfüsse  der  Sphinx.  Auf  dem 
Rücken  eine  Aryballosmündung  mit  einem  Henkel  und  zwei 
Löchern  zum  Aufhangen.  Haartracht  und  Typus  des  Kopfes 
direkt  nach  aegyptischem  Vorbild.  Hellgelbe  Glasur,  aufge- 
setzte schwarze  Tupfen;  Zeichnung  der  Federn  in  den  noch 
weichen  Thon  geritzt. 

1290.  (153).     H.  0,053.     L.  0,057.     Cometo,  S.   Dor. 

Kugeliger  Aryballos,  an  welchem  vorne  die  Maske  eines 
bärtigen  Mannes  mit  kurzen  Stierhörnern;  der  Bart  nur  am 
Kinn  angedeutet;  die  Ohren  menschlich  wie  es  scheint.  Stil 
ägyptisierend.  Die  Glasur  grün-bläulich,  mit  wenigen  etwas 
verblassten  schwarzen  Tupfen.  —  Vgl.  Mitth.  d.  Inst.  IV, 
Taf.  19,  2. 

1291.  (2775).      H.  0,055.     L.  0,005.     Korinth,   1882. 

Stachelschwein,  oben  mit  Henkel  und  Mündung  der 
Aryballen.  Der  Körper  mit  eingerissenen  gekreuzten  Strich- 
lagen bedeckt.  Grünliche  Glasur  (sehr  beschädigt)  und  einige 
aufgesetzte  mattschwarze  Streifen. 

Dritte  Gruppe:    aus  rötlichem   Thon,  ohne  Firnisfarbe. 

Phoenikisierend. 

1292.  (TC.    117).     H.  0,15.      S.   Koll.,  also   aus  Unteritalien   wahrsch. 

Nackter  Jüngling,  auf  beiden  Knieen  knieend,  die  Arme 
steif  angelegt  und  die  H'ände  auf  den  Oberschenkeln  ausge- 
streckt; je  drei  Locken  fallen  ihm  auf  die  Schultern;  hinten 
ist  das  Haar  in  horizontale  Wellen  gelegt.  Auf  dem  Kopfe 
Alabastronmündung.  Sehr  langes  Kinn,  archaisches  „Lächeln". 
Thon  rot  und  glimmerig.  Von  der  roten  Farbe,  die  einst  das 
Ganze  bedeckte,  nur  Reste  an  Mündung  und  1.  Arm  erh. 


Figürliche   Salbgefäs-i  ,  ,~ 

1293.  (TC.  6949K     H.  0,057.      L-  °>°7-     A"s  Athen   erw.,   1875. 
Bartiger  Kopf  mit  Stierhörnern  und  Stierohren:  zwischen 

ersteren  die  Alabastronmündung;  ohne  Hals,  unten  gerade 
abgeschnitten.  Bart  und  Nasenspitze  fehlen.  Der  Bart  war 
dunkel -violetrot.  Auf  der  Oberlippe  ein  kleiner  Schnurrbart. 
Sehr  schräg  geschlitzte  Augen.  —  Der  Thon  vollständig  grau 
verbrannt. 

1294.  (2643).       H.   0,10.       Caere,    wahrscheinlich     aus    der    Nahe    des 

römischen   Theaters.      Bespr.   von   Körte,  Arch.  Ztg.   1877,  S.   117 
als  in   eigenem   Besitze. 

Obere  Hälfte  einer  stehenden  Aphrodite  mit  Alabastron- 
mündung auf  dem  Kopfe.  Sie  trägt  ein  völlig  faltenloses 
Gewand  und  einen  Mantel,  der  über  den  Kopf  gezogen  und 
vorn  etwas  ausgeschnitten  ist,  ferner  ein  Halsband  aus  Perlen 
und  einem  kleinen  kreuzförmigen  Anhängsel.  Der  1.  Arm 
ist  gesenkt,  der  r.  auf  die  Brust  gelegt;  auf  ihm  die  Taube. 
Gesichtstypus  streng,  sehr  phönikisierend.  Reste  roten  Farbe- 
überzugs auf  Gewand  und  Mündung.  Thon  gelbrötlich, 
glimmerig.  Ein  fast  identisches  Exemplar  aus  Orvieto, 
s.  Arch.  Ztg.  1877,  Taf.  11,  2. 

8  29  5.     (TC.  501 1).     H.  0,19.     Aegina. 

Aphrodite  in  demselben  Typus,  doch  in  vorgerückterem 
Stil;  das  1.  Bein  ist  ein  wenig  vorgesetzt;  sie  trägt  Unterchiton 
und  Oberchiton,  der  einen  Ueberfall  hat  und,  auf  der  r.  Schulter 
geheftet,  unter  der  1.  durchgezogen  ist  und  in  archaische 
Falten  fällt;  nach  unten  ist  er  rings  geschlossen.  Mit  der 
gesenkten  L.  fasst  sie  in  das  Gewand.  Die  R.  liegt  auf  der 
Brust;  auf  der  Hand  sitzt  die  Taube.  Je  zwei  Locken  auf 
der  Brust;  hinten  lang  herabfallendes  perlschnurartiges  Haar. 
Auf  dem  Kopfe  Alabastronmündung.  Von  dem  roten  Farbe- 
überzuge zahlreiche  Reste  an  Gewand  und  Mündung.  Recht- 
eckige Plinthe  unten.     Thon  roter  als  1294,  glimmerig. 

1296.  (Bil.  84).     H.  0,187.     Jalysos,    1881. 

Ebenso;  die  Mündung  abgebrochen;  rote  Farbereste. 

1297.  (Bil.  82).     H.  0,255.     Jalysos,  1881. 

Desgl.,  doch  ist  der  r.  Arm  gesenkt  und  fasst  das  Gewand, 
während  der  1.  auf  der  Brust  liegt  mit  geschlossener  Faust 
(war  das  Attribut,  etwa  die  Blüte,  gemalt?)  Viele  Reste  von 
Dunkelrot  auf  dem  Gewrand. 

(298.      (Bil.  83).      H.  0,173.      Jalysos,    1881. 

Grössere  obere  Hälfte  einer  Replik  von  1296. 


l5o  Aelteste  Gattungen. 

1299.  (TC.  3523).     H.  0,19.     Sicilien. 

Wie  1294;  die  Oberfläche  jedoch  sehr  zerstört. 

1300.  H.  0,172.     Aus  Stücken,  etwas  erg. 

Wie  1294;  mit  Resten  der  roten  Farbe. 

Vierte  Gruppe:    aus  rötlichem   Ton,    mit  Firnisfarbe,    noch  etwas 

pho  en  ikis  ieren  d. 

1301.  (TC.  7i33).     H.  0,125.     Caere,  1S76. 

Brustbild  der  Aphrodite,  unten  gerade  abgeschlossen; 
auf  der  Bodenfläche  ein  Spiralornament  wie  es  auch  auf 
Mykenischen  Vasen  vorkommt  (z.  B.  Furtw.  u.  Löschcke, 
Myk.  Vas.  No.  260).  Beide  Arme  auf  die  Brust  gelegt,  in  der 
L.  eine  dreispitzige  Blume.  Lange,  auf  Schultern  und  Rücken 
fallende  Haare  in  vertikalen  Strähnen  und  gefirnisst  mit 
schwarzer  metallisch  glänzender  Farbe.  Augen  schief;  Gesicht 
etwas  bestossen.  Am  Hals  und  an  den  Seiten  ist  die  Naht 
eines  Chiton  angedeutet  durch  einen  Firnisstreif  mit  weissen 
Punkten  darauf.  Weisse  Punkte  auch  auf  den  kreisförmigen 
Ohrringen.  Im  Rücken  ein  reiches  Ornament  phönikisierender 
Art  aufgemalt  (ähnlich  z.  B.  bei  Urlichs,  zwei  Vasen  ältesten 
Stils).  —  Auf  dem  Kopfe  Alabastronmündung. 

1302.  (1785).     H.  0,05,  mit  Hörnern  0,08.     Gerh.  1841. 
Stierprotome,    in    der    Mitte    des    Halses    gerade    abge- 
schnitten;   Hörner,  Schnauze,  Augen,    Ohren  gefirnisst  (Firnis 
rotbraun  verbrannt);  einige  w.  Tupfen  aufgesetzt.    Das  1.  Ohr 
ist  durchlöchert  und  ist  die  einzige  Oeffnung  des  Gefässes. 

1303.  (1655).       L.  0,065.       Vulci,     S.    Durand   (de  Witte,    cat.  No.   i3i2). 

Abg.:  Gerhard,   Neu  erw.  ant.  Denkm.  2.  Taf.  III,  1655. 

Adler  köpf,  mit  Alabastronmündung  oben.  Detail  mit 
schw.  Firnis  gemalt;  auf  dem  geraden  Abschnitt  ein  Stern. 

1304.  (154).     H.  0,065.     Corneto,  Dor. 

Männlicher  Kopf  in  Visierhelm;  nur  Augen,  Nase, 
Mund  und  Kinn  sind  sichtbar.  Die  Backenklappen  sind  be- 
weglich, oben  niederer  Bügel;  auf  dem  halbkreisfömigen 
Stück  über  der  Stirne  ist  das  phönikisierende  Volutenornament 
eingeritzt.  Helm  ganz  gefirnisst,  die  Ränder  rot.  Gesicht 
thongr.,  Augen  sehr  lang  gezogen,  weiss  mit  schw.  Stern. 
Auf  der  Oberlippe  ein  Firnisstreif  (Schnurrbart),  kein  Kinnbart. 
Oben  Alabastronmündung. 

1305.  (1784).      H.  0,065.      Gerh.   1841. 

Ebenso,  nur  dass  der  Helmrand  weiss  statt  rot.  Schön 
erhalten. 


Figürliche  Salbgefasse.  ,5! 

1306.  (238i).     H.  0,06.     Smyrna,  Spiegelth.     Ein   Stück  hinten  fehlt. 
Ebenso;    der  Helmrand  jedoch  rot  und  weiss;    das  Stück 

über    der    Stirn    ist    hier    weiss    mit    roten    palmettenartigen 
Blattchen. 

1307.  (2i63).      H.  0,285.      S.    Pourtales    (ans    der  S.  Canino),    s.  Dubo 

cat.   Pourt.   p.  94,  No.  420. 

Nacktes  linkes  Bein  von  Mitte  des  Oberschenkels  abwärts; 
oben  gefirnisste  Alabastronmündung,  auf  welcher  oben 
Blattchen,  am  Rande  Zickzack  graviert;  auf  der  gefirnissten 
Schulter  Stabornament  (mit  Rot),  darunter  Mäander  graviert; 
darunter  aufThongrund  gemalter  Mäander.  Das  Bein  thongr. 
(Thon  blass  rötlich);  auf  der  Kniescheibe  Rosette  aus  Kreisen 
und  Punkten;  auf  der  Wade  eine  Lotosblüte  in  Konturen  mit 
teilweiser  Füllung  gemalt.     Am  Fuss  (Zehen  erg.)  Sandale. 

J308.     (2014).     H.  0,18.     Etrur.     Gerh. 

Im  Knie  gebeugtes  Bein  von  Mitte  des  Oberschenkels  ab; 
oben  ganz  offen,  nur  einfacher  Rand.  Thongr.,  bis  auf  den 
hohen  Stiefel,  der  gefirnisst  (rotbraun  verbrannt);  die  Schnürung 
desselben  vorn  ist  graviert. 

Vereinzelt,  doch  hier  anzuschließen: 

1309.  (TC.  7813).      H.  0,09.      Kleinas.,    S.  Lecuyer,  i883;    s.  Froehner, 

cat.   de   la  coli.   Lee.  No.   168,  aus   Stücken,  doch   alles  alt. 

Kopf  des  Herakles;  unter  dem  Kinn  gerade  abge- 
schnitten, oben  die  gewöhnliche  henkellose  Alabastron- 
mündung. Streng  archaischer  Typus,  kurze  dicke  Nase;  auf 
der  Oberlippe  ein  plastischer  Absatz  wohl  Schnurrbart  be- 
deutend, keine  Andeutung  von  Kinnbart.  Der  Kopf  ist  vom 
Fell  des  Löwenkopfes  wie  von  einem  Helme  bedeckt;  die 
Kinnladen  des  Löwen  mit  den  Zähnen  liegen  auf  den  Wangen. 
—  Das  Singulare  an  dem  Gefässe  ist,  dass  der  rote  (nicht  feine) 
Thon,  wie  gewöhnliche  bemalte  Terrakotten,  von  einer  weissen 
Schicht  überzogen  ist,  auf  welcher  mit  verschiedenen  matten 
Farben  gemalt  ist  (Gesicht  fleischfarben,  Auge  weiss  mit  rotem 
Stern,  hochrote  Lippen,  das  Fell  braunrot,  die  Zähne  weiss 
gelassen). 

Fünfte  Gruppe:  hellgelblicher  Thon;  nur  der  Firnis  wie  in  der 
korinthischen  Gathing.     Primitiver  Stil.     Einfaches  Loch  als  Mündung. 

1)   Ohne  Tupfen. 

1310.  (520).      H.  0,10.     L.  0,095.      Corneto,  S.  Dor. 

Primitiver  plumper  Vogel;    kugelartiger  Kopf  mit  aufge 


l52  Aelteste  Gattungen. 

maltem  grossem  Auge,  oben  die  Gefussöffnung;  der  Schnabel 
diente  als  Ausguss  und  ist  durchbohrt.  Nur  die  Flügel  roh 
aufgemalt. 

1311.  (Bil.  81).     H.  0,11.     Kameiros,  1881.     Hintere  Hälfte  fehlt.     Farbe 

abgerieben. 

Aehnlich;  Thon  etwas  rötlicher;  die  Augen  als  plastische 
Erhöhung;  Schnabel  nicht  durchbohrt.  Flügel  und  Brust  mit 
gekreuzten  Strichen. 

1312.  (TC.  200).     H.  0,10.     S.  Koll. 

Sehr  primitiver  Reiter  auf  einem  unförmlichen  Vierfüssler, 
der  wohl  ein  Pferd  sein  soll.  Im  Kopfe  beider  je  eine  Oeff- 
nung.  Braune  Firnisfarbe  auf  dem  Reiter  und  Hals  des  Tieres; 
äusserst  breiter  Hinterteil  des  letzteren. 

2)  Mit  Tupfen. 
(313-     (2243).     H.  0,11.     Gerh.'  Nachl. 

Affe  ohne  Schwanz,  primitiv,  ganz  mit  Tupfen  bedeckt, 
hockend  (unter  dem  Hintern  zum  Aufstellen  der  Figur  zwei 
kleine  Höcker);  r.  Hand  am  r.  Knie,  die  1.  Hand  ins  Gesicht 
führend,  als  ob  er  es  abwische.  Auge  flüchtig  graviert. 
OefTnung  im  Kopfe.     Vgl.  Micali,  storia,  tav.  101,  3. 

6314.     (574).     H.  0,10.     Nola,  S.  Koll. 

Ebenso  hockender  Affe  mit  einem  kleinen  Jungen  auf 
dem  Schoose;  beide  mit  Oeffnung  im  Kopfe;  beide  mit  Hals- 
ringen; getupft;  Köpfe  jedoch  dunkelrot. 

1315.  (575).     H.  0,10.     Nola,  S.  Koll. 

Ebensolcher  Affe,  halt  vor  sich  auf  den  Knieen  einen 
bauchigen  Krater  (Form  No.  21),  auf  welchem  in  Siluette  ein 
Schwan  nach  r.  aufgemalt  ist.  Halsring.  Augen  graviert, 
Kopf  ganz  gefirnisst.     Vgl.  Micali,  storia,  tav.  101,  2. 

131 6.  (TC.  3527).     H.  0,10.     Sicilien,  1841. 

Ebensolcher  Affe,  die  L.  an  den  Kopf  legend,  mit  der  R. 
einen  langen  wurstförmigen  Gegenstand  am  Munde  haltend 
und  essend.  Abweichend  von  den  vorigen  ist  der  etwas  ge- 
ringere Thon,  der  einen  w.  Ueberzug  gehabt  zu  haben  scheint; 
ferner  die  alabastronförmige  Mündung  im  Rücken.  An 
letzterer  ist  rote  Farbe,  an  der  „Wurst11  blaue  erh. 

Isoliert: 
£317.      (TC.  5010^.      H.  0,10.      Girgenti,   1848. 

Auf  einem  ganz  kugelförmigen  Leibe  sitzt  ein  roher 
bartiger  Kopf  mit  Stierhörnern    und  -Ohren;    im  Scheitel  die 


Figürliche   Salbgefässe.  j53 

OefTnung;    ausserdem    im  Rücken  eine  cylindrische  Ausguss- 
röhre.    Am  Körper  anliegend  äusserst  roh  gebildet  die  Beine 
und    Arme.     Die  Figur    ist   hockend    gedacht,    1.   Hand    auf  1. 
Knie.     Ithyphallisch.     Bemalung  mit  einigen  plumpen  Tupfen 
rotbraunen  Firnisses.     Thon  rötlich. 

Sechste   Gruppe:     Thon  korinthisch;    cn  freie  hei 't er  archaischer  Stil. 

i)  Mündung  als  einfaches  Loch. 

1318.  (1656).  H.  0,072.  Grossgriechen].,  S.  Durand,  s.  de  Witte  cat. 
Dur.  No.  1 3 1 2.  Abg.  Gerhard,  neuerw.  ant.  Denkrn.  2.  Tf.  III 
1656. 

Vogel   mit  unblirtigem  Menschenkopf  mit  langen  Haaren. 

Körper  kugelförmig,  zwei  kleine  Höcker  zum  Aufstellen.    Kopf 

nach    seiner    Linken    umgewandt.     Ausser   der    OefTnung   im 

Scheitel   geht   je    ein  Loch    durch   die  seitlich  herabfallenden 

Haare    (zum  Aufhangen    an    einer  Schnur).     Vorn    nur   feine 

Tupfen,  hinten  ein  Flügel  aufgemalt;  auf  dem  Schwänze  vier 

Strahlen. 

13(9.  (2662LH.  0,07.  Aegina,  1880.  Farbe  abgerieben,  Thon  grünlich 
wie   bei   den   korinthischen   oft. 

Desgl.;  doch  sieht  der  Kopf  gerade  aus;  nur  Tupfen  auf 
dem  Körper;  flüchtiger  als   i3i8. 

(320.      H.  0,06.     L.  0,085.      Gerh.,   1841.     Teilw.   sinterbedeckt. 

Sphinx,  liegend,  im  Kopfe  die  OefTnung  und  die  seit- 
lichen Löcher.  Sehr  lebendiger  Kopf,  vortrefflich  erhalten. 
Körper  mit  Tupfen;  die  Flügel  aufgemalt  (nicht  plastisch)  und 
wie  Stabornament  gezeichnet,  mit  etwas  Dunkelrot;  der 
Schwanz  empor  auf  den  Rücken  gelegt. 

132!.      (Bil.  75).     H.  0,07.     L.  0,084.     Kameiros,  1881.     Thon   grünlich. 

Aehnlich.     Nur  Tupfen,  keine  Flügel  aufgemalt. 

1322.  (Bil.  78I      L.  0,082.     Kameiros,   1881. 

Widder,  liegend;  unten  Zickzack;  getüpfelt.  Die  üblichen 
Löcher. 

1323.  (Bil.  79).     L.  0,081.     Kameiros,  1881.     Farbe   meist  ab. 
Ebenso. 

1324.  (TC.  864).     H.  0,055.    L-  0,20.      Corneto,  S.   Dor.     Oberfläche  ab- 

gerieben; Eisenrost  daran. 
Hase  mit  nach  vorn  und  hinten  horizontal  ausgestreckten 
Läufen;  oben  im  Kopfe  das  Loch.     Ohne  Farbspuren. 


I  54  Aelteste   Gattungen. 

1325.  (TC.  7438).     H.  0,04.     L.  0,07.     Korinth,  187t» 

Liegender  Hase;  getüpfelt;  unter  dem  Bauche  Zickzack. 
Im  Kopfe  die  Oeffnung,  zwischen  den  Ohren  hindurch  das 
Loch  zum  Aufhängen. 

1326.  H.  0,04.     L.  0,07.     Smyrna,  Spiegelt!).     Farbe  ab. 
Desgl. 

1327.  (Bil.  76).     L.  0,077.     Kameiros,  1881. 
Desgl. 

1328.  (Bil.  77).     L.  0,071.     Kameiros,  1881.     Farbe   ab. 
Desgl. 

2)  Der  Kopf  dient  als  Stöpsel  für  die  Mündung. 

1329.  (519I     H.  0,07.     L.  0,085      Corneto,  S.  Dor. 

Reh,  liegend;  getupft.  Der  Kopf  ist  abnehmbar  und  ist 
als  Stöpsel  der  Oeffnung  mit  einem  in  letztere  passenden 
Zapfen  versehen. 

4330.     (2244).     H.  0,06.     L.  0,10.     Gerh.  Nachl. 
Desgl. 

1331.     (576).     H.  0,06.     L.  0,0g.     Nola,  S.   Koll. 
Desgl.;  der  Kopf  fehlt. 


Siebente  Gruppe:  entwickelt  archaischer  Stil  mit  Alabastron- 

mündung. 

1)  hellgelber  korinthischer  Thon. 

1332.  (TC.  7134).     H.  0,135.     Caere,  1876. 

Silen,  knieend,  die  beiden  Beine  eng  zusammengeschlossen, 
die  beiden  Hände  ausgestreckt  auf  den  Oberschenkeln;  Motiv 
ganz  wie  in  der  aegyptisierenden  Figur  1292.  Der  Silen  hat 
riesige  Pferdeohren  (rot),  Pferdehufe,  langen  Bart  und  Haar, 
das  in  horizontale  Wellen  geteilt  ist;  auf  jede  Schulter  fallen 
drei  Perlschnurlocken.  Der  Körper  vorne  getüpfelt.  Auf  der 
Aussenseite  der  Oberschenkel  ein  Flechtbandornament.  Auf 
dem  Kopfe  die  Alabastronmündung. 

1333.  (TC.  5067).     H.  0,125.     V°n   Capranesi  in  Rom. 

Desgl.,  doch  nicht  aus  derselben  Form.  Alle  Farbe  ge- 
schwunden. Der  Mund  noch  breiter,  die  Nase  noch  aufge- 
worfner. 


Figürliche   Salbgefässe.  r55 

J334.     (1787)-     L.  0,205.     U.  0,045.     Gerb.  1841. 

Hase  mit  horizontal  ausgestreckten  Läufen  und  zurückge- 
bognem Kopfe;  die  Alabastronmündung  vorn  auf  der  Brust. 
Getüpfelt;  Ohren  rot. 

1335.  (577).     H.  0,06.     L.  0,09.     Nola,  S.  KoII. 

Schwein  mit  niederen  Höckern  als  Beinen;  getupft;  Maul 
und  Ohren  rot;  die  Mündung  auf  dem  Rücken. 

1336.  (Bil.  80).     L,  0,10.     U.  0,08.     Kameiros,  1881. 

Hahn;  die  Lappen  rot,  sonst  Farbe  ab.  Mündung  auf 
dem  Rücken. 

1337.  (1654).     H.  0,007.     Vulci,    Abg.  Gerbard,    neuerw.  ant.  Denkm.  2 

Tf.  III,  1654. 

Pferdeprotome  mit  langer  Mähne,  darauf  rote  Striche. 
Mündung  auf  dem  Scheitel. 

1338.  (1963).     H.  0,115.     In  Rom   erw.  durch  Gerh. 

Vier  Granatäpfel  von  einer  Schlange  umwunden,  die  sich 
oben  emporringelt  (dadurch  einen  Henkel  bildend)  und  in  ein 
kleines  Häschen  beisst,  das  auf  ihrem  Leibe  sitzt.  Oben  grosse 
Alabastronmündung  (nach  innen  mit  Stabornament).  Die 
Schlange  wie  die  untere  Hälfte  der  Granaten  gefirnisst  und 
mit  gravierter  Detailzeichnung  'mit  RoO  versehen. 

2)  Späterer  rötlicher  Thon. 

1339.  (2146).     L.  0,225.     U.  0,065.      S.   Pourtales;   s.   Dubois  cat.  No.  843. 

Hase  wie  i334,  doch  stilistisch  entwickelter;  getüpfelt  wie 
jener;  Mund  und  Nasenlöcher  rot 

Hier  anzuschliessen. 

1340.  (1786).  H.  o,i3.    Gerh.  Abg.   Gerhard,  neuerw.  Denkm.  3.  Tf.  V,  1786. 

Protome  einer  Antilope,  mit  geknoteten  oben  zusammen- 
stossenden  Hörnern;  Kopf  getüpfelt;  Hals  mit  kleinen 
Strichen;  fein  modelliert.  Rötlicher  späterer  Thon  wie  i33q, 
doch  im  Typus  an  i3o2  f.  anschliessend;  Oeffnung  durch  das 
(rote)  r.  Ohr.  Auf  der  unteren  Fläche,  in  Umrissen  .aufgemalt, 
ein  gezäumter  Pferdekopf  in  ungeschickter  Zeichnung. 

Anhang:  Italisch. 

1341.  (578).     H.  0,08.     L.  0,09.     Nola,  S.  Koil. 

Schwan;  hinten  über  dem  Steiss  ein  Loch  als  Mündung. 
Heller  Thon  der  italisch-korinthischen  Gattung.  An  die  Gruppe 
i3i8  ff.  anschliessend;  Flügel  andeutend  (wie  Stabornament) 
graviert,  mit  Rot. 


l56  Aelteste  Gattungen 


XII.  Gefässe  aus  schwarzem  Thon. 
(„vasi  di  bucchero.") 

1.   Aus  den  oestlichen  Gebieten  der  antiken  Kultur. 

8342.     (Bil.  7).     H.  o,n.     Dm.  0,27.      Kameiros,  1881. 

Schüssel  ohne  Henkel  und  mit  Fuss  (ungefähr  Form 
No.  96)  aus  feinem  glimmerigen  Thone,  der  im  Bruche  grau 
ist  mit  einzelnen  schwarzen  Pünktchen.  Aussen  geglättet  zu 
schwachem  Glänze;  grauschwarz.  Reste  von  aussen  aufge- 
malten weissen  Streifen. 

1343.  (Bil.  8).     Dm.  0,21.     Kameiros,  1881. 

Unterer  scheibenförmiger  Teil  eines  grossen  Fusses  von 
einem  mächtigen  Gefässe,  wahrscheinlich  einem  Becher.  Reste 
von  unten  aufgemalten  weissen  Streifen.     Thon  wie  1342. 

1344.  (Bil.  73).     L.  0,16.     Kameiros,  1881. 

Gestrecktes  Alabastron  der  Form  No.  148;  Thon  wie  1842. 
Vgl.  die  gleichen  Exemplare  aus  Italien  No.  i5o3 — 5. 

8345.     (Bil.  41).     H.  0,05.     Kameiros,  1881. 

Kugelförmiges  Alabastron  (Form  No.  108),  der  Bauch 
vertikal  geriffelt.     Grauschwarzer  Thon  wie  oben. 

1 346.     (2412).     H.  0,06.     Smyrna,  Spiegelth. 
Desgl. 

H347.     (Beck.  49).     H.  0,08.     Dm.  0,12  unten.      Otaritschsk    (Nordküste 
des  schwarzen  Meeres).     S.  BecVer,  1882. 

Cylindrischer,    nach    oben    sich    verjüngender  Fuss    eines 

Gefässes,  horizontal  geriffelt.     Loch  im  obern  Rande.    Grauer 

Thon,   geglättet.     Aehnlich   gewissen  Gefässen  aus  Mykenae, 

Orchomenos  u.  a. 

1348.     (Beck.  29).     H.  c,i  18.     Olbia,  S.   Becker   1882. 

Einhenkliger  Topf,  etwTa  der  Form  No.  82;  schwarzgrauer, 
nicht  geglätteter  Thon. 

8349.     (Beck.  32).     H.  0,072.     Olbia,  S.   Becker  1882. 

Desgl.,  Mündung  und  Henkel  ab;  die  Form  scheint  mehr 
wie  Form  No.  81  gewesen  zu  sein. 

1350.     (Beck.  3i).     H.  0,115.     Olbia,  S.   Becker  1882. 

Wie  1848,  doch  mit  einem  kleinen  Wulste  als  Fuss  und 
geglätteter  Oberfläche. 


Bucchero-Vasen.  j5^ 

2.   Aus  Italien. 

Erste  Gruppe:  ohne  Drehscheibe  gefertigt;  grober  Thon,   Oberfläche 
oft  graubraun  und  rotbraun.      Verzierungen  meist  «raviert 

und  eckig  linear. 

135!.     (TC.  5026).     H.  0,25.     Dm.  0,27.     Albano,  1846. 

Latinische  Hüttenurne;  Oberflache  braun-schwarz,  glatt 
glänzend.  Exemplar  der  gewöhnlichen  Art;  vgl.  Annali  d.  J. 
1871,  tav.  U.  9.  10;  Heibig,  Italiker  in  der  Poebene.  S.  So.  82  f. 

1352.  (M.  7807).       H.   0,46.       Vulci,     Polledrara,    tomba    a   pozzo,    1882 

(vgl.  Index  der  FO.). 

Grosser  Topf  mit  einem  seitlichen  Henkel,  Form  No.  25, 
doch  schlanker.  Oben  ein  primitiver  Mäander  graviert, 
darunter  eine  Reihe  kreisförmiger  eingedrückter  Dallen.  An 
der  Stelle  des  grössten  Umfangs  flache  ungleiche  Riefeln. 

1353.  (3ig).     H.  0,39.     Co  meto,  S.  Dor. 

Desgl.,  Form  No.  25;  am  Halse  einfacher  Mäander  graviert, 
darunter  Reihe  von  je  drei  eingedrückten  Punkten.  Um  den  Bauch 
fünfmal  gravierte  Quadrate  mit  den  Punkten  an  den  Ecken 
und  gefüllt  mit  einem  Kreuz  aus  vielen  Strichen.    Deckel  fremd. 

1354.  (291).     H.  0,16.     Vulci,  S.   Dor. 

Desgl.,  doch  steht  der  Henkel  vertikal.  Um  den  Bauch 
viermal  die  Quadrate  mit  gekreuzten  Strichen  darin  graviert. 

13  55.     (293).     H.  0,11.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.,  doch  die  Form  etwas  ausgebildeter,  mit  ausgebo- 
genem Fusse.    Einfaches  strichgefülltes  Mäandermotiv  graviert. 

1356.      (M.  7809).     H.  0,06.     Dm.  0,19.    Vulci,  Polledrara,  tomba  a  pozzo, 
1882.     (Vgl.  Index  der  FO.). 

Schüssel  mit  einem  Henkel,  Form  No.  148  (ohne  die  seit- 
lichen Ansätze  und  mit  scharf  absetzendem  Rande).  An  der 
Innenseite  des  Henkels  flache  Kerben.  Am  Rande  zunächst 
dem  Henkel  schräge  Streifen  kleiner  gravierter  Striche. 

(357.      (M.  7808).     H.  0,08.     Dm.  0,20.     FO.  wie  1356.      Soll  im  Grabe  als 
Deckel   auf  1352  gestülpt  gewesen   sein. 

Desgl.;  am  Rande  zunächst  dem  Henkel  Dreiecke  aus 
jenen  gestrichelten  Linien. 

1358.     (343).     H.  0,16.     Dm.  o,23.     Co  meto,  S.  Dor. 

Schüssel,  Form  No.  148.  Henkel  etwas  gewunden;  zu 
beiden  Seiten  zwei  emporstehende  Ansätze.  Am  Rande  in 
kleinen  Abständen  gravierte  eckige  lineare  Motive,  die  an 
Flechtwerk  erinnern. 


l58  Aelteste  Gattungen. 

1359.  (240).    H.  0,16.    Dm.  0,25.   S.Barth.,  Panof  ka  mus.  Bart.  No.  96,  p.  142. 
Wie  1 358,  doch  ohne  Verzierung. 

1360.  (259).     H.  0,46.     Rom,  S.  Koll. 
Gefäss  von    der  Form  No.  26,   gross    und    grob,    mit  vier 

Henkeln  die  oben  eine  Platte  haben,  auch  oben  und  unten 
von  einem  Loch  durchbohrt  sind.  Zwischen  Schulter  und 
Hals  ein  roher  plastischer  Ring.  Unter  jedem  Henkel  rad- 
förmiges   Ornament  aus  den   kleinen  gravierten  Strichelchen. 

1361.  (262).     H.  0,35.     Rom,  S.  Koll. 
Die  Form  mit  i36o  verwandt,  doch  die  Technik  entwickelter,. 

Thon  heller,  mit  dünnem  schmutzig  schwarzem  Ueberzug. 
Ebenfalls  vier  Henkel  mit  Teller  oben;  zwischen  denselben 
auf  der  Schulter  je  eine  plastische  Spitze  und  zwei  nabel- 
formige  Runde. 

1362.  (258).     H.  o,36.     Rom,  S.  Koll. 
Form   No.    27;    Technik    wie    i36i,     rötlicher    Thon    mit 

mattem  braunschwarzem  Ueberzug.    Zwei  vertikale  strickartig 
gewundene  Henkel;   ferner  ein  Ausguss  und  ein  Henkel  mit 
feiler    oben    (und    nicht    durchgehendem    Loch).      Auf   der 
Schulter  je  ein  plastischer  Nabel  zwischen  den  Henkeln. 

1363.  (228).  H.  0,25.  Nola,  S.  Koll. 
Bauchiges  Gefäss  mit  vier,  in  zwei  Paaren  sich  gegen- 
überstehenden, cylindrischen  vertikalen  Ausgüssen,  die  durch 
einen  vierfachen  Bügelhenkel  verbunden  sind.  Thon  grob, 
Oberfläche  grauschwarz.  Als  Verzierung  mit  dem  Finger  ein- 
gedrückte Dallen  und  Streifen,  von  gestrichelten  Linien  ein- 
gefasst. 

1364.  (218).     H.  o,i3.     Dm.  0,16.     Nola,  S.  Koll. 
Plumpe  Schüssel  der  Form  No.  149,  mit  vier  horizontalen 

strickförmigen  Henkeln,  auf  deren  einem  ein  kleines  Näpfchen 
sitzt.  Ohne  Verzierung.  Thon  grob,  im  Bruch  grau,  aussen 
braunschwarz. 

!365.     (215).     H.  0,08.    Nola,  S.  Koll. 

Kleiner  Dreifuss;  runder  Napf  mit  gerader  Wandung  auf 
drei  niederen  Füssen;  im  Rande  zwei  Löcher  (zum  Aufbinden 
des  Deckels);  Dekoration  mit  eingedrückten  concentrischen 
Kreisen  und  einigen  gestrichelten  Streifen. 

1366.     (TC.  4788).     H.  0,085.     L-  °>l3-     Herk-  unbek. 

Gefäss  von  der  primitiven  schlauchartigen  Form  wie 
Furtw.  und  Löschcke,   Myken.  Vasen  Tf.  16,  No.  109,   nur 


Bucchero-Vasen. 


i59 


dass  oben  statt  des  Henkels  nur  ein  Loch  zum  Durchziehen 
einer  Schnur  ist.  Verzierung  aus  jederseits  drei  gravierten 
Rechtecken  mit  schräger  zweigartiger  Strichfüllung. 


Zweite  Gruppe:    meist  noch    ebenfalls  ohne   Drehscheibe  gefertigt, 

sowie  grob  und  schwer,  von  ungleicher  Farbe,  oft  grau-  und  rotbraun; 

Formen  etwas  entwickelter ;  einfache  plastische   Verzierungen. 

1367.  (227).     H.  0,14.     S.  Koll. 

Zweihenkliger  Topf  der  Form  No.  146  mit  drei  plastischen 
Vertikalstreifen  jederseits. 

1368.  (23i).    H.  0,12.    A.  K.  S. 

Aehnlich;  zwischen  den  plastischen  Streifen  je  ein  Buckel; 
auch  die  Henkel  gebuckelt. 

1369.  (216).     H.  0,15.     Nola,  S.   Koll. 

Desgl.;  der  Hals  etwas  gestreckter;  die  Henkel  breit  band- 
förmig, unten  von  einem  grossen  Loche  durcnoohrt.  Auf  der 
Schulter  jederseits  ein  unregelmässiger  plastischer  Halbkreis. 

1370.  (233).     H.  0,09.     Nola,  S.  Koll. 

Desgl.;  mit  drei  kleinen  Rillen  jederseits,  welche  die  da- 
zwischen liegenden  Teile  plastisch  herausheben. 

1371.  (2471.     H.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  ohne  Verzierung,  gering. 

1372.  12757).     H.   0,11.     Castel    nuovo    di  Porto  (in  der  Sabina),  vgl. 

Index   der  FO. 

Desgl.;  graubraune  Farbe;  jederseits  ein  Buckel  und  halb- 
kreisförmige scrrwache  Riffeln  drum.    Breite  Bandhenkel. 

1373.  1217).     H.  0,09.     Nola,  S.  Koll. 

Tiefe  Schüssel  der  Form  No.  i45.  mit  vier  Henkeln  und 
einigen  plastischen  Streifen  dazwischen. 

1374.  (286).     H.  0,10.     Dm.  o,i3.     Corneto,  S.  Dor. 

Flache  Schale  auf  niederem  Fusse  mit  zwei  kleinen 
Buckeln  am  Rande  und  einem  Henkel  mit  jener  halbmond- 
förmigen Krönung  (hier  besonders  breit  und  an  den  Enden 
—  das  eine  ist  erg.  —  in  einen  Knopf  ausgehend),  die  von  den 
italischen  Pfahldörfern  und  altlatinischen  Gef'ässen  bekannt  ist 
(vgl.  Heibig,  Italiker  in  der  Poebene  S.  88  ft.  Tf.  II,  16). 


1ÖO  Aelteste  Gattungen. 

1375.  (224).     H.  0,07.     Dm.  0,05.     Nola,  S.  Koll. 

Kleines  Schalchen  ohne  Fuss  mit  hohem  Henkel,  über 
dem  die  halbmondförmige  Endigung.  Unten  eingedrücktes 
Kreuz  und  Punkte. 

1376.  (219).     H.  0,15.     Dm.  0,16.     Nola,  S.  Koll. 
Gelass  der  Form  No.  147  mit  nach  unten  gleichsam  abge- 
schrägtem Bauch;  oben  breite  plastische  Abteilungen.     Breite 
Henkel. 

1377.  (229).     H.  0,165.     Nola,  S.  Koll. 

Form  ahnlich  Furtw.  und  Lösche ke  Myk.  Vas.  Tf.  18, 
127.  Kugelig  mit  Bügelhenkel  und  cylindrischem  Ausguss. 
Ohne  Verzierung. 

1378.  (M.  7760).     H.    o,38,    mit  Deckel  0,43.     Vulci,    Polledrara,  tomba 

colla  volta  a   botta,  1882,  vgl.  Index  der  FO. 

Grosses,  wie  es  scheint  mit  der  Scheibe  hergestelltes  Ge- 
f'äss  der  Form  No.  4.  Grober  roter  Thon,  aussen  glänzend 
schwärzlich  und  rotbraun.  Die  beiden  Horizontalhenkel  etwas 
gekerbt;  in  der  Mitte  jederseits  ein  grosser  warzenförmiger 
Buckel,  oben  umgeben  von  flachen,  halbkreisförmigen  Rillen; 
dazu,  wie  auch  am  Fusse  einige  eingedrückte  Dallen.  — 
Deckel  einfach,  mit  Knopf,  ohne  Drehscheibe  gemacht. 

Dritte  Gruppe:  zum  Teil  wie  es  scheint  noch  ohne  Drehscheibe 
gearbeitet,  die  Technik  etwas  vorgeschrittener,  die  Farbe  der  Oberfläche 
noch  zwischen  braun,  grau,  schwarz,  schwankend ;  die  Gefässe  dünn- 
wandiger, die  Formen  viel  entzvickelter  und  in  offenbarer  Anlehnung 
an  metallische  Vorbilder ;  Dekoration  durch  Riffeln,  Durchbrechungen 
ujid  etwas  Gravierung  (gestrichelte  eckige  Linien). 

1379.  (375).     H.  0,18.     Dm.  0,21.     Corneto,  S.  Dor. 

Schale  mit  scharfabsetzendem  Rande,  ohne  Fuss,  mit 
einem  hohen  und  sehr  breiten,  Metall  imitierenden  Henkel, 
an  dessen  Ansätze  eine  dreieckige  Durchbrechung.  Oberfläche 
graubraun,  aussen  glänzend. 

1380.  (Com.  91).     H.  0,07.     Dm.  0,11.     Corneto,    tomba    del  guerriero. 

Abg.:  Mon.  d.  Inst.  X,  tav.  Xc,   15. 

Desgl.;  Henkel  abgebrochen;  flache  Riffeln  auf  dem 
Absätze  zwischen  Hals  und  Bauch;  auf  dem  Henkel  gravierte 
Strichelchen.     Glänzend  schwarz  mit  braunen  Flecken. 

1381.  (Corn.  93).     H.  0,06.     Dm.  0,07.     Corneto,  wie   i38o. 
Ebenso,  nur  kleiner;  Durchbrechung  am  Henkelansatz. 


Bucchero-Vasen.  rf(I 

1382.     (Com.  92).     H.  0,07.     Dm.  0,10.     Corneto,  wie  i38o.     Abg  ■  Mon 
d.  I.  X,  tav.  X  c,  16. 

Desgl.;  der  Henkel  verdünnt  sich  plötzlich  am  Ansatz  und 
ist  daselbst  mit  Strichelchen  graviert. 

(383.     (Com.  94).     H.  0,05.     Dm.  0,07.     Corneto,  wie  i38o. 
Desgl.;  Henkel  fragmentiert;  mit  Durchbrechung. 

1384.     (Com.  90).     H.  o,o3.     Dm.  0,08.     Corneto,  wie  i38o.    Abg.:  Mon. 
d.  I.  X,  tav.  X  c,  17. 

Desgl.;  doch  mit  zwei  Henkeln. 

E385.     (M.  7812).    H.  0,075.    Dm.  0,085.    Vulci,  Polledrara,  tomba  a  pozzo, 
vgl.  Index  der  FO. 

Desgl.,  mit  einem  Henkel  und  der  Durchbrechung  am 
Ansatz.  Innen  mit  weisser  Farbe  aufgemalt  ein  Kreuz  aus 
mehreren  Strichen  und  Hakenkreuze  zur  Füllung. 

1386.     (2758).     H.  0,085.      Dm.  0,07.      Castel    nuovo  di  Porto    (in    der 
Sabina)  vgl.  Index  der  FO. 

Desgl.;    gering,    der  Rand    höher,    ohne    Riffeln    auf  dem 

Uebergange,  doch  vorn  mit  einem  kleinen  Buckel  darauf. 

8387.     (2759).     H.  0,055.     Dm.   0,07.     Castel  nuovo  di  Porto    wie  i386, 
vgl.  Index  der  FO. 

Desgl.;  Henkel  fragmentiert. 

1388.  (290).     H.  0,10..     Dm.  0,12.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  wie  i38o  ff.,  mit  der  Durchbrechung  am  Henkel, 
ohne  Gravierung. 

1389.  (274).     H.  0,06.     Dm.  0,06.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl.;  klein,  gering. 

1390.  (324).     H.  0,10.     Dm.  0,12.     Corneto,  S.  Dor. 

Desgl.,  doch  mit  zwei  Henkeln  (mit  Durchbrechung)  und 
einem  kleinen  Buckel  (darauf  gestrichelte  Halbkreise)  jederseits 
auf  dem  schroffen  Uebergange  des  Bauchs  zum  Halse. 

1391.  (362).     H.  0,07.     Dm.  0,12.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1392.  (Com.  80).    H.  0,045.     Dm.  0,085.     Corneto,  tomba  del  guerriero; 

abg.:  Mon.  d.  I.  X,  tav.  Xc,  i3. 
Desgl.;   mit   den  zwei  (fragmentierten)  Henkeln;    doch  ist 
das  ganze  Gefäss  hier  durchbrochen  gebildet,  am  Bauch  von 
Dreiecken,  am  Hals  von  gebrochnen  Linien. 

1393.  (Com.  81).     H.  0,035.     Dm-  W     Corneto,  wie   1392.     Abg.  Mon. 

d.  I.  X,  tav.  Xc,  14. 
Desgl.;  fragmentiert;  hatte  nur  einen  Henkel. 

1 1 


1Ö2  Aelteste  Gattungen. 

1394.  (M.  7810).     H.  o,i3.     Dm.  0,12.     Vulci,  Polledrara,  tomba  a  Pozzo, 

1882,  vgl.  Index  d.  FO. 

Tiefe  Schale  ahnlicher  Form  wie  die  bisherigen;  ein 
hoher  breiter  Henkel  mit  der  üblichen  Durchbrechung;  der 
Bauch  jedoch  durch  schöne  stark  herausgetriebene  breite 
Riffeln  geziert,  die  getriebnem  Metall  nachgeahmt  sind.  Auf 
dem  Henkel  gravierter  Saum  von  Strichelchen. 

1395.  (288).     H.  0,17.      Dm.     0,27.     Corneto,  S.  Dor. 
Desgl.,  doch  mit  zwei  Henkeln. 

1396.  (3n).     H.  0,025.     Dm.  0,12.     Vulci,  S.   Dor. 

Desgl.;  auf  den  Henkeln  gravierte  Stricheichenreihen  und 
ein  kleiner  Stern. 

1397.  (M.    781  n.     H.    0,055.     Dm.    0,085.      Vulci,    Polledrara,    tomba    a 

pozzo,  1882,  vgl.  Index  der  FO. 

Aehnliche  niedrige  einhenklige  Schale  mit  Buckeln  um 
den  Bauch. 

1398.  H.  0,14.     Dm.  0,18.     Corneto,  S.  Dor. 

Schale  auf  hohem  Fusse  der  von  dreieckigen  langen 
Schlitzen  durchbrochen  ist;  die  Schale  hat  den  scharfen  Ab- 
satz zwischen  oberem  und  unterem  Teil;  ersterer  hat  flache 
horizontale  Riffeln  und  drei  plastische  Halbkreise  (welche 
Henkel  andeuten  sollen). 

1399.  (357).     H.  0,17.     Dm.  0,14.     Vulci,  S.  Dor. 

Grosser  Becher  der  Form  No.  i53.  Die  Henkel  nach 
unten  gegabelt,  doch  rund;  auf  dem  Uebergang  vom  unteren 
zum  oberen  Teil  der  Vase  jederseits  ein  Buckel;  der  obere 
mit  horizontalen  Riffeln.  Teilweise  braunrot  verbrannt. 
Sicher  auf  der  Scheibe  gefertigt. 

1400.  (342).     H.  0,28.     Vulci,  S.  Dor. 

Kanne  der  Form  No.  144.  Breiter  Bandhenkel;  einige 
Stricheichenreihen. 

1401.  (Com.  89).    H.  0,115.    Corneto,  tomba  del  guerriero.    (Vgl.  Index 

der  FO.).     Abg.  Mon.  d.  I.  X,  tav.  X  c,  n. 

Gefäss  ohne  Fuss  mit  eingebognem  Halse  und  einem  ge- 
gabelten Henkel.  Das  Schwarz  ist  hier  ziemlich  gleichmassig 
und  glänzend,  die  Technik  jedoch  nicht  verschieden  von  der 
sonstigen  dieser  Gruppe. 

1402.  (397).     H.  0,41.     Aus  Rom  erw. 

Aehnlich  der  Form  No.  5;  das  Schwarz  auch  hier 
gleichm'ässiger  als  sonst.  Auf  Schulter  und  Henkeln  ein 
breites  Zickzackband  aus  lauter  kleinen  Strichelchen  graviert. 


Bucchero-Vasen.  j£3 

1403.  (281).     H.  0,10.     Co  meto,  S.  Dor. 

Napf  mit  zwei  gegabelten  Henkeln;  auf  dem  Bauche 
einige  plastische  Vertikalstreifen.    Form  ähnlich  No.  146. 

1404.  (295).     H.  0,09.     Corneto,  S.   Dor. 
Desgl.;  dazu  Buckel  auf  beiden  Seiten. 

1405.  (336).     H.  0,11.     Corneto,  S.  Dor 

Einhenkliger  Topf  mit  eingezognem  Halse;  mit  drei 
Brustwarzen  vorn. 

Vierte  Gruppe:  auf  der  Scheibe  gefertigt,  sehr  dünnwandig,  doch 
von  sehr  unbeholfnen  Formen;  breite  doch  nie  durchbrochene  Henkel; 
Verzierung  nur  graviert  und  zwar  besonders  Spiralmotive,  auch  bereits 

Phö?t  ikisierendes. 

1406.  (2762).     H.  0,12.     Castel   nuovo  di  Porto,  vgl.  Index  der  FO. 
Topf  mit    sich    verengendem  Halse  und  zwei  vom  Rande 

unmittelbar  herabgehenden  breiten  Henkeln;  unten  ein 
kleines  Fusswülstchen.  Auf  dem  Bauche  jederseits  eine 
Drahtspirale  und  darüber  in  primitiver  linearer  Zeichnung  ein 
Vogel  nach  r.  Seitwärts  grosses  Zickzack.  Auf  den  Henkeln 
vertikale  Striche  graviert. 

1407.  (322).     H.  0,17.     Corneto,  S.  Dor. 

Ebenso;  der  Thon  im  Bruche  rot;  das  fettige  Schwarz 
aussen  teilweise  etwas  rotbraun.  Ueber  der  jederseits  gra- 
vierten Spirale  ein  Streif  von  dreieckigen  punktgefüllten 
Zacken. 

1408.  (348).     H.  0,09.     Vulci,  S.  Dor. 
Ebenso,  nur  einfacher. 

1409.  (3i6).     H.  0,12.     Corneto,  S.  Dor. 
Ebenso. 

1410.  (221).     H.  0,20.     S.   Barth. 

Form  ebenso;  Thon  im  Bruche  grau;  aussen  glänzend 
tiefschwarz.  Dekoration  wie  1406  fr.,  nur  dass  an  Stelle  der 
Spirale  das  phönikisierende  Volutenornament  tritt. 

1411.  (225).     H.  0,19.     S.  Barth. 

Ebenso,  doch  vorn  nur  grosses  Zickzack;  unter  den  Henkeln 
jedoch  ein  vertikales  Band  aus  dem  phonikisierenden  Voluten- 
ornament, 

1 1* 


164  Aelteste  Gattungen. 

Fünfte  Gruppe:    voll  entwickelte   Technik,  unverzierte  glatte  Ober- 
fläclie,   doch  noch  schwer  und  plump. 

1)  In  den  Formen  altertümlich,  meist  an  Metall- 
vorbilder anlehnend;  Vorliebe  für  hohe  hohle 
Fusse. 

1412.  (367).     H.  0,17.     Vulci,  S.  Dor. 

Becher  mit  hohem  Henkel  der  Form  No.  i5o. 

1413.  H.  0,15.     Corneto,  S.  Dor. 
Ebenso. 

1414.  (371).     H.  0,16,  mit  Henkel  0,28.     Vulci,  S.  Dor. 

Ebenso,  doch  ohne  den  Knopf  auf  dem  breiten  Henkel 
und  mit  höherem  Fusse.  Der  Thon  gleichm'ässig  grau  innen 
und  aussen. 

1415.  (369).     H-  °>lh  mit  Henkel  0,21.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl.,  doch  mit  niederem  Fuss;  breiter  Henkel. 

1416.  (349).     H    °>10-     Vulci,  S.  Dor. 
Ebenso. 

1417.  (222).     H.  0,05.     Nola,  S.  Koll. 
Ebenso,  sehr  klein. 

1418.  (23i2).     H.  0,025,  nüt  Henkel  0,06.     Gerh.  Nachl. 
Desgl.;  ohne  Fuss. 

1419.  H.  0,025,  mit  Henkel  0,08.     Unbek.  Herk.  (trägt    eine  von   Gerhard 

geschriebene,  doch  mit  keinem   Inventar  stimmende  No.   1891). 

Aehnlich;  ohne  Fuss;  breiter  Henkel,  der  ganz  bis  herab 
geht  und  durch  zwei  Höcker  unten  dem  Aufstellen  dient. 

1420.  (376).     H.  0,16.     Vnlci,  S.  Dor. 

Kelch  auf  hohem  Fusse,  etwa  der  Form  No.  92. 

1421.  (1809).     H.  0,10.     Chiusi,  Gerh. 

Becher  auf  hohem  Fusse  ohne  Henkel,  mit  Falz  für  einen 
Deckel,  der  jetzt  fehlt. 

1422.  (1810).     H.  0,11.     Chiusi,  Gerh. 
Desgl.,  mit  plastischen  Reifen. 

1423.  (336).     H.  0,075.     Dm.  0,18.     Vulci,  S.  Dor. 

Teller  auf  hohem  Fuss,  ohne  Henkel  mit  etwas  ausge- 
bognem Rande.  Die  im  Innern  eingekratzten  Linien,  die  ein 
£  sein  könnten,  scheinen  zufällig. 

1424.  (279).     H.  0,55.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 


Bucchero-Vasen.  j^c 

3425.     (33i).     H.  0,07.     Co  meto,  S.  Dor. 

Desgl.,  doch  mit  dickerem  Rande;  aussen  zufallige  Ein- 
kratzungen. 

1426.  (339).     H-  °>&     Vulci,  S.  Dor. 

Becher  ohne  Henkel  mit  scharf  nach  innen  gebognem 
Rande,  ähnlich  Form  No.  142. 

1427.  (347).     H-  0,08.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1428.  (345).     H.  0,10.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1429.  H.  0,08.     Herkunft?  (Papier-No.  364). 
Desgl. 

1430.  (364).     H.  o,o3.     Dm.  0,085.     Vulci,  S.  Dor. 

Flache  runde  Schale  ohne  Fuss  und  ohne  Henkel. 

1431.  (35i).     H.  0,045.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1432.  (424).     H.  0,15.     Chiusi,  S.  Dor. 

Zwei  Näpfe  ohne  Fuss  und  mit  horizontalen  Rillen  in  der 
oberen  Hälfte  durch  einen  Bügelhenkel  verbunden.  Thon 
gleichmässig  grau. 

2)  Die  Typen  der  Gefässformen  sind  griechisch. 

8433.     (251).     H.  0,27.    Nola,  S.  Koll. 
Kanne  der  Form  No.  7. 

J434.     (254).     H.  0,28.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

1435.     (386).     H.  0,26.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl. 

3436.     (255).     H.  0,24.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

1437.     (382).     H.  0,24.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

!438.     (1564).     H.  0,35.     S.  Koll. 
Desgl. 

1439.     (252).     H.  o,33.     Nola,  S.  Koll. 

Dieselbe  Kannenform,  doch  mit  kleinen  Scheiben  (Rotellen) 
am  Henkelansatz  und  mit  einigen  eingedrückten  Streifen  am 
Halse. 


1(36  Aelteste  Gattungen. 

1440.  (385).     H.  0,26.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1441.  (388).     H.  0,27.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1442.  (38o).      H.  0,25.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1443.  (256).     H.  0,20.     Nola,  S.  Koll. 
Plumpe  Kanne  der  Form  No.  157. 

1444.  (236).     H.  0,16.     Nola,  S    Koll. 

Kanne    mit    etwas    über   die    Mündung   sich    erhebendem 
Henkel  und  nach  unten  sich  erweiterndem  Halse. 

1445.  (249).     H.  0,17.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

1446.  (257).     H.  0,17.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

1447.  (244).     H.  0,18.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

1448.  (283).     H.  0,14.     Vulci,  S.  Dor. 

Einfache  Kanne    mit  einfach   cylindrischem,  nicht  dreige- 
schlitztem Ausgusse  der  Form  No.  162. 

1449.  (325).     H.  0,16.     Virlci,  S.  Dor. 

Desgl.,  doch  mit  etwas  höherem  Halse. 

1450.  (334).     H.  0,075.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

(45 1.     (296).     H.  0,16.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1452.  (3i3).     H.  0,15.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1453.  (1660).     H.  0,16.     Vulci,  Canino. 
Desgl.;  gleichmässig  grau. 

1454.  (246).     H.  0,15.     Nola,  S.  Koll. 

Desgl.;   doch   steigt  der  Henkel   nicht   über  die  Mündung 
empor;  plump. 

1455.  (3o8).     H.  0,14.     Vulci,  S.  Dor.. 

Aehnliche  Kanne,  mit  hohem  Henkel,  doch  viel  schlanker. 


Bucchero-Vasen.  167 

8456.  (36o).     H.  0,14.     Vulci,  S.  Dor. 

Dieselbe  Form  flachgedrückt,  also  Napf  mit  hohem  Henkel 
und  absetzendem  Hals. 

8457.  (232).     H.  0,08.    Nola,  S.  Koll.      . 
Henkelloser  Napf  ungefähr  der  Form  No.  i3i. 

1458.  (248).     H.  0,07.     Nola,  c.  Koll. 
Desgl. 

1459.  (2801.     H.  0,55.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.,  doch  mit  eingedrückten  Streifen. 

1460.  (245).     H.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 

Napf  der  gewöhnlichen  Form  No.  98;   mit  einigen  einge- 
drückten Streifen;  schwer. 

1461.  (243).     H.  0,22.     Nola,  S.  Koll. 

Topf    mit    zwei    aufrecht    stehenden   Henkeln    der   Form 

No.  i58. 

8462.     (237).     H.  0,21.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  der  Deckel  fremd? 

1463.  (1565)-     H-  °>21-    s-  Ko11- 
Desgl.;  ohne  Deckel. 

1464.  (1569).     H.  0,19.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.,  doch  die  Henkel  zweiteilig. 

J465.     (1827).     H.  0,16.     Gerh. 

Napf  der  Form  No.  161,  mit  zwei  verschiedenen  Henkeln, 
von  vorzüglicher  Technik  mit  sehr  glänzender  Oberfläche. 

1466.     (273).     Dm.  0,18.     Vulci,  S.   Dor. 
Kleiner  flacher  Teller. 

E467.     (475b).     H.  0,08.     Dm.  0,20.     A.  K.  S. 

Für  einen  Deckel  bestimmte  Schüssel  der  Form  No.  159. 

Sechste  Gruppe:  entwickelte  Technik;  Dekoration  aus  eingedrückten 
Horizontalstreifen    und  geometrischen,    aus  punktierten  Linien   zu- 

sa mmen gesetzten   Ornamenten. 
1)  mit    nicht    griechischen    älteren    Formen;    me- 
tallische Vorbilder;  Riffelung  beliebt. 

[468.    (226).     H.  0,12.    S.  Koll. 

Henkelloser  Becher  der  Form  No.  i5i;  der  scharf  abge- 
setzte untere  Teil  des  Bauches  geriffelt;  um  den  oberen  ein- 
gedrückte   Streifen     und    mehrmals    wiederholt,     zur    Yoxm 


1 68  Aelteste  Gattungen. 

eines  Fächers  verbundene  Linien  aus  gravierten  Punkten 
(nicht  gravierte  Strichelchen  wie  in  der  dritten  Gattung,  oben 
S.  iöoff);  vgl.  z.  B.  Micali,  mon  in.,  tav.  27,  8. 

9469.     (366).     H.  o,i3.     Ghiusi.,  S.  Dor. 
Ebenso. 

1470.     (287).     H.  0,12.     Vulci,  S.  Dor. 

Ebenso,  doch  unten  noch  ein  Zickzackband  aus  gravierten 
Punktlinien.     Sehr  sorgfältig. 

|47l.     (370).     H.  0,16.     Vulci,  S.  Dor. 

Ebenso;  das  in  zwei  Reihen  punktierte  Ornament  ist 
dreieckig  und  gleicht  einem  halbgeöffneten  Fächer.  Grau  ge- 
brannt. 

11472.     (333).     H.  0,085.     Corneto,  S.   Dor.     Fuss  falsch  ergänzt. 

Ebenso;  es  wechseln  das  ganze  und  halbe  Fächer- 
ornament. 

1473.  (378).     H.  0,14.     Corneto,  S.  Dor. 

Ebenso,  mit  dem  Fächerornament.  Die  Riffeln  nicht 
durchgeführt,  nur  die  Ansätze  angegeben. 

1474.  (36i).     H.  0,075.     Vulci,  S-  Dor. 
Ebenso. 

1475.  (355).     H.  0,09.     Vulci,     S.  Dor. 

Ebenso,  doch  ohne  Ornamente  und  ohne  Riffelung;  nur 
eingedrückte  Streifen. 

1476.  (359).     H.  0,09.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1477.  (374).     H.  0,16.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1478.  (353).     H.  0,08.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1478a.     (2760).     H.  0,07.     Dm.  0,12.     Gastel    nuovo   di   Porto   (Sabina), 
vgl.   Index  der  FO.     Fragmentiert. 

Desgl.;  doch  mit  ganz  niederem  Fusse. 

1479.  (241).     H.  0,25.     Nola,  S.  Koll. 

Grosser  schwerer  Becher  der  Form  No.  i54,  mit  fünf 
horizontalen  Henkeln.  Der  hohe  Fuss  hohl.  Das  halbe 
Fächerornament. 

1480.  (239).     H.  0,225.     Nola,  S.  Koll. 
Ebenso. 


Bucchero-Vasen.  ,,;,* 

1481.  (220).     H.  o,ii,     Nola,  S.  Koll. 

Becher  mit  zwei  horizontalen  Henkeln,  Form  No.  [56  mit 
dem  punktierten  Facherornament. 

1482.  (425).     H.  0,09.     Chiusi,  S.  Dor. 
Desgl.,  etwas  fragmentiert. 

1483.  (372).     H.  0,22.     Vulci,  S.  Dor. 

Becher  ahnlich  Form  No.  i5i,  doch  auf  sehr  hohem  Fusse, 
nur  eingedrückte  Streifen. 

1484.  (368).     H.  0,16.     Vulci,  S.  Dor. 

Der  Fuss  relativ  noch  langer;  glatt. 

1485.  (344).     H.  0,12.     Vulci,  S.  Dor. 

Kantharos,  d.  h.  Becher  der  Form  No.  i56,  doch  mit  zwei 
vertikalen  etwas  über  den  Rand  herausragenden  Ohrhenkeln. 
Dem  Rande  entlang  das  punktierte  F'ächerornament.  Unten 
der  zackige  Ansatz  zu  plastischen  Riffeln,  die  jedoch  nicht 
ausgeführt. 

i486.     (292).     H.  0,14.     Co  meto,  S.  Dor. 

Desgl.,  doch  ohne  das  punktierte  Ornament;  nur  mit  den 
eingedrückten  Streifen. 

1487.  (23o).     H.  0,125.     Nola,  S.  Koll. 
Wie  i486. 

1488.  (3oi).  H.  0,12.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1489.  (299).     H.  o,i2,     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1490.  (328).     H.  0,115.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1491.  (34o).     H.  0,12.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1492.  (3o9).     H.  0,12.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1493.  (3o7).     H.  0,12.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1494.  (338).     H.  0,115.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1495.  H.  0,10.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 


170  Aelteste  Gattungen. 

1496.      (2549).     H.  0,1c.     S.  Friedländer,  1877. 
Desgl. 

G497.     (284).     H.  0,11.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  doch  ohne  den  Riffelansatz. 

(498.     (242).     H.  0,16.    Nola,  S.  Koll. 
Wie  1497. 

(499.      (238«.      H.  0,17.      Nola,  S.   Koll.      Fuss   falsch   erg. 

Desgl. 

1500.      (1808).     H.    0,15.     Sarteano,    Gern.     Aus    Stücken,    verschmiert. 
Knopf  des  Deckels  erg. 

Desgl.,  mit  Riffelansatz;  ferner  mit  einem  Deckel,  der  für 
die  Henkel  ausgeschnitten  ist.  Auf  dem  Deckel  ist  ein  Orna- 
mentstreif von  sich  kreuzenden,  mit  dem  Zirkel  geschlagnen 
Halbkreisen  graviert  (Gerhard  sah  „Eier1'*  darin). 

(5 OL     (1805).     H.  0,19.     Aus  Rom   durch  Gerh. 

Deckelgef'äss  der  Form  No.  i55;  leicht  und  dünnwandig.  | 
Auf  der  Schulter  das  punktierte  Fächerornament.  Der  Deckel- 
knopf ist  durch  vier  bandförmige  Griffe  mit  dem  Deckelrand 
verbunden;  in  jedem  dieser  Griffe  ist  ein  Loch  das  mit  einem 
anderen  Loche  korrespondiert,  das  sich  je  in  einem  Ansatz  an 
der  Schulter  der  Vase  befindet;  die  Vorrichtung  diente  zum 
Aufbinden  des  Deckels  (nicht  zum  „Schwenken11,  wie  Gerh. 
meinte). 

1502.     (23221.     H.  0,15.     Dm.  0,12.     Chiusi(?),  Gerh.'  Nach). 

Kelch,    dessen    oberer    Theil    abnehmbar;     ohne    Henkel,  I 
sonst  ähnlich  Form  No.   04;    Fuss  und   Bauch   geriffelt;    um 
den  Bauch  rings  ein  Kranz  von  kurzen,  vorspringenden  Stäben 
mit  runden  Knöpfen  daran.  —  Der  Deckel,  für  den  das  Gefäss 
eingerichtet  ist,  fehlt. 

E503.       (2790).       Lnge.  0,21.       Vulci,    Polledrara    tomba  a   cassone,    vgl. 
Index  der  FO. 

Schlankes,     henkelloses    Alabastron,     mit    eingedrückten 

Streifen,  der  Form  No.  143;  gleich  No.  1344. 

1504.  (276).     Lnge.  0,22.     Co  meto,  S.  Dor. 
Desgl. 

1505.  (i33).     Lge.  0,20.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  Reste  hochroter  Farbe  in  den  eingedrückten  Streifen. 


Bucchero-Vasen.  I7I 

2)    Mit  griechischen  Formen. 

1506.  (294).     H.  0,05.     Dm.  0,065.     Vulci,  S.  Dor. 

Schale  der  Form  No.  120,  doch  mit  etwas  höherem  Fusse* 
auf  dem  Bauche  zwischen  den  Henkeln  das  punktierte  Facher- 
ornament. 

1507.  (356).     H.  0,07.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1508.  (.327).     H.  0,04.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl. 

1509.  (329'.      H.  0,05.     Vulci,  S.   Dor. 

Desgl. 

1510.  (335).     H.  0,05.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

I5lf.     (34i).     H.  0,11.     Dm.  0,17.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.,  doch  ohne  das  Ornament;  nur  eingedrückte  Streifen. 

1512.      O46).      H.  0,09.     Vulci,  S.   Dor. 

Wie  i5ii. 

G5I3.     (358).     H.  0,065.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

8514.     (352).     H.  0,085.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

15(5.     (326).     H.  0,065.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

1516.  (282).      H.  0,065.     Vulci,  S.   Dor. 

Desgl. 

1517.  H.  o,i3.     Herk.  unbek. 

Lekythos  der  protokorinthischen  Form  No.  102,  doch  mit 
einem  tiefen  Einschnitte  unterhalb  der  Schulter.  Das  punk- 
tierte F'ächerornament  auf  der  Schulter  liegend,  um  den  Bauch 
stehend;  unten  Strahlen  (in  doppeltem  Kontur)  graviert. 

1518.  (2751.     H.  0,09.     Vulci,  S.  Dor. 

Aehnliche  Lekythos;  der  Einschnitt  ist  noch  breiter. 
Liegendes  Facherornament  auf  Schulter  und  Bauch;  unten 
Strahlen. 

1519.  (1554).     H.  o,34.     S.  Koll. 

Kanne  mit  dreischlitziger  Mündung  der  Form  No.  18; 
zwischen  Schulter  und  Bauch   das  F'ächerornament  punktiert. 


172  Aelteste   Gattungen. 

1520.  (383).     H.  0,25.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  doch  nur  mit  eingedrückten  Horizontalstreifen; 
zweiteiliger  Henkel.     Leicht  und  dünnwandig. 

1521.  (285).     H.  0,145.     Vulci,  S.  Dor. 

Einfache  Kanne  mit  cylindrischer  Mündung,  ahnlich  Form 
No.  162.    Mit  F'ächerornament. 

1522.  (235).     H.  0,12.     Nola,  S.  Koll. 

Napf  der  Form  No.  98  (ohne  die  obere  Einziehung);  am 
Rande  das  Fächerornament. 

Siebente  Gruppe:    Dekoration  graviert. 

1)  Geringere  Technik,  lokale  Formen,  Gravierung 
meist  linearer  Ornamente  nebst  einigen  g  e  - 
pressten. 

1523.  (323).     H.  0,19.     Corneto,  S.   Dor. 

Becher,  etwa  der  Form  No.  i56,  doch  mit  einem  hohen 
und  breiten  vertikalen  Henkel.  Am  Rande  Zickzack  graviert; 
darunter  durch  runde  gravierte  Linien  verbundene  kleine  ge~ 
presste  Palmetten.     Unten  RirTelansatz. 

1524.  (452).     H.  0,14,  mit  Henkel  o,36.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  Riffeln  unten  mit  Buckeln  am  Uebergange  zur 
obern  Vasenhälfte.  Innen  kleine  gepresste  Palmetten  wie  i523; 
aussen  am  Rande  ein  ebensolcher  Streif  und  darunter  graviertes 
„laufender  Hund71  genanntes  Ornament.  Auf  dem  breiten 
Henkel  Bl'ättchenzweig(?)  graviert. 

1525.  (373).     H.  o,23,  mit  Henkel  o,38.     Vulci,  S.   Dor. 

Desgl.,  am  Rande  ziemlich  feines  Zickzack  graviert.  Die 
Teile  des  Bechers  durch  plastische  Streifen  geschieden. 

1526.  (1811I.     H.  0,15.     Chiusi,  Gerh. 

Kelch  der  Form  No.  i5i,  mit  fremdem  Deckel,  mit  einge- 
drückten horizontalen  Streifen  und  graviertem  Stabornament. 

1527.  (289).     H.  0,12.     Vulci,  S.  Dor. 

Henkellose  Schale  auf  hohem  Fusse,  etwa  der  Form 
No.  i58  (der  Fuss  jedoch  glatt).   Auf  dem  Rande  oben  Zickzack. 

1528.  (271).     H.  o,i3.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl.,  ohne  Gravierung. 

1529.  (395).     H.  o,i3.     L.  0,09.     Corneto. 

Im  Knie  gekrümmtes  menschliches  Bein  als  Gef'äss  (vgl. 
No.  i3o8).  Oben  graviertes  Zickzack;  vorn  ein  graviertes  Orna- 
ment.   Geringe  ungleiche  Technik. 


Bucchero-Vasen.  j-^ 

1530.  (332).     H.  0,08.     Corneto,  S.  Dor. 

Napf  der  Form  No.  98;  oben  mit  gravierten  und  von 
Punkten  gefüllten  Dreiecken;  geringe  Technik. 

1531.  (334).     H.  0,075.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl.;  braun  verbrannt. 

1532.  (2384).     H.  0,053.     Gerh.'  Nachl. 

Kleines  Gefass  ungefähr  der  Form  No.  102,  doch  mit 
ausladendem  und  in  scharfem  Winkel  wieder  zurück- 
springendem Bauche.  Auf  dem  Henkel  flüchtiges  Bandor- 
nament, auf  dem  Bauche  die  auf  der  Tafel  I,  i532  facsimilierte 
Inschrift. 

2)  Feinere  Technik,   griechische  Formen,  lineare 
gravierte  Ornamente. 

1533.  (277).     H.  o,n.     Vulci,  S.  Dor. 

Lekythos  der  Form  No.  102  mit  reicher  und  feiner  Gra- 
vierung bedeckt;  oben  und  unten  Strahlen;  dazwischen  zwei 
Bänder  einfacher  textiler  linearer  Ornamente  (Zickzack,  ge- 
kreuzte Linien  u.  a.). 

1534.  (414)-     H.  0,25.     Chinsi,  S.  Dor. 

Kanne  der  Form  No.  18.  Reiche  Verzierung  mit  Zickzack, 
Schuppen,  Flechtband,  gekreuzten  Linien;  Rosetten  an  den 
Rotellen  und  der  Lippe. 

J535.     (38i).      H.  0,14.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  nur  unten  Strahlen  und  auf  dem  Bauche  ein 
Band  mit  enggestellten  vertikalen  Linien  graviert.  Schöne 
Technik.  — 

1536.     (387).     H.  0,26.     Vulci,  S.  Dor. 
Ebenso. 

15  37.      H.  0,25.     S.  Koll. 
Desgl. 

1538.  (38g).     H.  0,28.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  doch  nur  mit  Horizontalstreifen. 

1539.  (379).     H.  0,25.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  doch  ganz  glatt,  aber  nach  Form  und  Technik 
hierher  gehörig. 

1540.  (298).     H.  o,i3.     Vulci,  S.  Dor. 

Kanne  von  gedrückterer  Form,  etwa  wie  Form  No.  16; 
mit  dem  Streifen  mit  den  vertikalen  Linien  wie  1 535  ff. 


174  Aelteste  Gattungen. 

Achte  Gruppe:  mit  gravierter  bildlicher  Darstellung. 

8541.     (1629=  Gerh.  ant.  Bildw.  452b).     H.  0,20,  mit  Henkel  0,28.     Dm.  0,255. 
Co  meto,    Gerh.     Gut  erh. 

Kantharos;  an  die  sechste  Gruppe  No.  1485  ff',  sich  an- 
schliessend; ungefähr  Form  No.  197  (vgl.  Micali,  mon.  in.  27,  5). 
Hohler  dünner  Fuss;  unterer  Teil  des  Bauches  geriffelt;  an  dem 
entsprechenden  Teil  der  Innenseite  gravierte  Linien.  Im  Centrum 
innen  ein  Nagelknopf  imitiert  (des  Nagels  der  in  dem  me- 
tallischen Vorbilde  den  Fuss  befestigte).  Auf  den  sehr  breiten 
Henkeln  ist  ein  phönikisch-'ägyptisierendes  Ornamentband 
graviert  (im  wesentlichen  dasselbe  wie  das  des  Bronzereliefs 
im  Mus.  Napol.  III  pl.  21,  1  oder  cyprischer  Monumente  wie 
Cesnola-Stern,  Cypern  Tf.  44;  20,  2;  5i).  Auf  der  oberen 
glatten  Bauchhlilfte  ist  Folgendes  graviert:  A)  L.  ein  nach  1. 
laufender  Kentaur  mit  menschlichen  Vorderbeinen,  bartlos, 
in  jeder  Hand  einen  mit  ornamentaler  Willkür  behandelten 
Zweig  (der  der  L.  verbreitet  sich  raumfüllend  wellenartig);  an 
den  Achseln  sind  die  Säume  eines  kurzen  Chitons  angedeutet. 
Folgt  r.  ein  Widder  nach  1.  und  ein  Panther,  dessen  Vorder- 
tatzen (vom  Widder  verdeckt)  erhoben  sind  (sein  Kopf  im 
Profil).  Füllung  durch  sorgfältige  Rosetten  und  strauchartige 
Ornamente.  —  B)  L.  voran  nach  1.  ein  gezäumtes  Pferd,  auf 
dessen  Rücken  ein  kleines  katzenartiges  Tier;  es  folgt  eine 
Sphinx  nach  1.  mit  aufgebognen  Flügeln,  langen  Haaren, 
Halsband  und  einem  menschlichen  Arme,  in  welchem  sie 
einen  langen  Ast  (kein  Scepter)  hält;  schliesslich  ein  Reh  nach 
1.,  auf  dessen  Rücken  ein  kleiner  Panther  gesprungen  ist  und 
ihm  ins  Genick  beisst.  Füllung  mit  Rosetten  und  jenen  dem 
Ornamente  des  Henkels  verwandten  Motiven.  —  An  zahl- 
reichen Stellen  sind  Reste  roter  Farbe  geblieben,  die  in  die 
gravierten  Linien  eingerieben  war.  —  Der  Stil  den  Gemälden 
der  grotta  Campana  in  Vei  ähnlich. 

$542.  (2319).  H.  0,10.  Chiusi,  Gerh.'  Nachl.  — Intakt;  schöne  Technik. 
Lekythos  der  Form  No.  102.  Auf  dem  Henkel  zu  oberst 
horizontales  Flechtband,  dann  dasselbe  Ornament  wie  auf  den 
Henkeln  von  1.S41  graviert.  Unten  Strahlen  mit  dreifachem 
Kontur.  Um  den  Bauch  umlaufend:  ein  Zug  nach  r.,  der 
unter  dem  Henkel  getrennt  wird  durch  einen  ornamentalen 
Baum  auf  einer  kleinen  Anhöhe  (zu  unterst  zwei  Palmblätter). 
Auf  diesen  zu  reitet  von  1.  zu  Pferde  nach  r.  ein  bartloser, 
kleiner  Reiter  in  kurzem  Chiton,  in  der  R.  die  Gerte 
schwingend;     darauf   folgen    zwei    ungezäumte    leere    Pferde 


Bucchero-Vasen.  ^5 

nach  r.,  auf  deren  Schenkel  je  eine  Spirale  (als  Marke)  einge- 
graben. Zwischen  dem  Reiter  und  dem  ersten  Pferde  ist 
ganz  leicht  und  flüchtig  ein  menschlicher  Oberkörper  graviert, 
anscheinend  modern.  —  Stil  viel  entwickelter  als  1541,  ko- 
rinthische Vasen  imitierend,  doch  sehr  ungeschickt. 

Neunte  Gruppe:  mit  gemalter  Darstellung. 

1543.  (2677).     H.    0,24.      Orvieto,    1880.     Mündung  und   Henkel   fragm.; 

auch  sonst  fehlen  einige  Stücke.  Die  Malerei  noch  von  einer 
dünnen  Schicht  Erde  bedeckt,  die,  ohne  die  Farben  zu 
schädigen,  nicht  zu  entfernen  ist;  die  Farben  vielfach  ab  und 
der  Kontur  nur  in   der  Erdschicht  erhalten. 

Kanne  etwa  der  Form  No.  18,  an  die  glatten  Kannen 
oben  No.  433  ff.  sich  anschliessend;  mit  erdigen  nicht  einge- 
brannten Farben  bemalt,  ohne  alle  Gravierung.  Der  Fuss  rot; 
auf  der  Schulter  ein  Band  von  gebrochnen  Linien  «)  von 
verblasster  Farbe.  Um  den  Bauch  ein  umlaufender  Bildstreif, 
unten  von  breitem  rotem  Streifen  abgeschlossen.  Hinten  vom 
Henkel  nach  r.  hin  beginnend  folgen  sich:  1)  eine  Mantelfigur 
nach  r.  (roter  Mantel,  blaues  Haar);  2)  zerstörte  Stelle  einer 
Figur;  3)  Mann  in  kurzer  blauer  Jacke  nach  1.,  das  eine  Bein 
vorgesetzt,  dicker  vortretender  Bauch,  r.  Arm  vorgestreckt, 
einen  Petasos  auf(?);  4)  ein  Tanzer (?),  ganz  rot,  mit  hoher 
(einst  blauer?)  spitzer  Mütze  nach  r.  mit  umgewandtem 
Kopfe;  5)  eine  ahnliche  Figur,  ebenfalls  nach  r.  mit  umge- 
wandtem Kopfe,  Körperfarbe  verblasst,  spitze  Mütze  rot; 
6)  ein  ruhig  stehender  Jüngling  mit  langem  rotem  Haare 
nach  1.;  7)  Unterkörper  (nackte  Beine)  einer  männlichen 
Figur  nach  r.;  Reste  blauen  Gewandes  darüber;  8)  gegenüber 
eine  mannliche  Figur  in  kurzem  rotem  Chitone  nach  1.,  den 
r.  Arm  erhebend;  endlich  9)  ein  roter  Dreifuss  aus  Stab  werk. 
—  Steifer  archaisch  etruskischer  Stil,  soweit  die  sehr  undeut- 
lichen Reste  ein  Urteil  zulassen.   Zu  vgl.  Micali,  mon.  in.  tav.  IV. 

Zehnte  Gruppe:  mit.  Relief  schmuck. 
1)  Mit  gepressten  Flachreliefs. 
ä)    Amphora. 

1544.  (3g4).       H.  0,50.       Sarteano    (Chiusi),    S.    Dor.       Abg.    Dorow, 

voy.  arch.  dans  l'Etrurie,  Paris  1829,  pl.  IV,  8  (sehr  ungenau) 

und  (wenig  besser)   bei  Micali,  storia  tav.   18,  2;  Text  III,   15,  2. 

Amphora  ungefähr  der  Form  No.  20,    doch  mit  höherem 

Fusse  und  mit  Deckel;  Henkel  zweiteilig;  Hals  mit  plastischen 

Ringen.     Schulter  mit  breiten  Riffeln.     Darunter  umlaufender 


176  Aelteste  Gattungen. 

o,o35  hoher  Streif  mit  elfmal  wiederholtem  gepresstem  Flach 
relief  (nur  einmal  ist  die  Darstellung  nicht  vollständig;  es  ist 
die  erste  der  einen  und  die  letzte  der  andern  Wiederholung 
nicht  mit  abgedrückt).  Auf  einem  Throne  mit  Schemel  (Lehne 
mit  Schwanenkopf  intendiert?)  sitzt  eine  bartlose  langbekleidete 
Figur  (Mann?)  nach  r.  und  streckt  beide  Hände  geöffnet  vor; 
zu  ihrer  Linken,  also  r.,  nur  ein  wenig  von  ihr  verdeckt,  eine 
gleiche  F  igur  (Frau?)  in  langem  Gewände  auf  gleichem  Throne 
nach  r.;  sie  hat  lang  herabfallendes  Haar,  während  die  erstere 
einen  kürzern  Schopf  hat;  mit  beiden  Händen  hält  sie  auf 
ihrem  Schosse  eine  grosse,  ihr  bis  zur  Stirnhöhe  reichende, 
runde  Frucht  mit  drei  Spitzen  (Granatapfel?).  L.  hinter  dem 
Throne  des  Mannes  steht  eine  Frau  in  Chiton  und  Mantel, 
beide  Arme  gegen  den  Kopf  erhebend  (Handflächen  nach 
aussen).  Von  r.  kommen  zwei  Frauen  (Chiton,  Mantel)  beide 
Arme  adorierend  vorstreckend;  die  erstere  hält  zugleich  in 
der  L.  eine  kreisförmige  Binde.  Es  folgt  ein  bärtiger  Mann, 
eine  Lanze  in  der  R.  aufstützend,  langgewandet;  und  ein 
Jüngling  desgl. 

8545.  (392).  H.  0,44  mit  dem  plumpen  Deckel,  0,35  ohne  denselben. 
Sarteano,  (Chiusi),  S.  Dor.  Abg.  Dorow,  voy.  arch.  dans 
l'Etr.  pl.  IV,  2;  Micali,  storia  tav.  XIX,  1  (ob  nach  diesem 
oder  einem  andern  Exemplare  ist  hier  wie  in  den  folgenden 
Fällen  ungewiss). 

Amphora  wie  1544,  doch  die  Lippe  dreiteilig;  Oberfläche 
teilweise  grau,  schwer.  —  Ohne  Riffeln  an  der  Schulter.  — 
Der  umlaufende  Reliefstreif  wiederholt  zwölfmal  Folgendes: 
L.  thront  eine  langbekleidete  bartlose  Figur  nach  r.,  in  der 
einen  Hand  ein  Scepter  mit  dreispitzigem  Lotosknauf  auf- 
stützend; von  r.  kommen  nach  1.  zwei  nackte  schreitende 
Jünglinge  mit  Speer  und  ein  Kentaur  (bartlos,  mensch- 
liche Vorderbeine),  einen  grossen  Ast  mit  Zweigen  in  der  R. 
über  der  Schulter  haltend. 

1546.  (1996).  H.  0,35  ohne  Deckel,  der  Deckel  0,25  hoch.  Chiusi, 
Gerh.  1848.  Die  Abbildung  Micali,  storia  tav.  XX,  11  kann 
nach  diesem  Exemplare  gemacht  sein;  das  Ornament  und 
Bild  bei  Milchhöfer,  Anfänge  d.  Kunst,  S.  76. 

Ganz  mit  1545  übereinstimmend;    die  Darstellung  ist   aus 

demselben    Stempel   gepresst    und    dreizehn   Mal    wiederholt. 

Hinzugefügt  ist  unmittelbar  darüber  ein  Streif  mit  gepresstem 

Vuluten-Ornamente.      Der    (zugehörige)  Deckel    ist   mit   dem 

rund  gearbeiteten  Oberkörper  eines  nackten  bärtigen  Mannes 

geschmückt,  der  beide  Arme  (klagend)  an  den  Kopf  führt  (sehr 


Bucchero-Vasen   mit  Flachreliefs.  i — t 

archaischer  Stil;    vorn  kurze  Löckchen;    hinten    lang    herab- 
fallendes Haar  angedeutet. 

1546a.       H.  0,08.       S.  Dor.      Abg.    (das  Ornament)    Dorow,    voy.    arch. 
dans   l'Etr.   pl.  V,  5. 

Deckel  einer  ahnlichen  Amphora,  mit  gepresstem  Orna- 
mente, das  sehr  ähnlich  dem  von   1546,  nur  etwas  schlanker. 

b)  Henkelloser  Becher  {Form  No.  151). 

1547.  (4111.     H.    0,125.     Chiu-si,    S.  Dor.      Das   Bildliche    abg.    Dorow, 

voy.   arch.  dans  l'Etr.  pl.  III,  ib;  Micali,  sto  r  i  a  tav.  XX,  14. 

Becher  mit  eingedrückten  Streifen,  ohne  RifTelung.  Um- 
laufendes Relief  band  wiederholt  sieben  Mal  Folgendes:  L.  sitzt 
nach  r.  auf  einem  Throne  (unter  dem  ein  grosser  Vogel)  ein 
bartiger,  langbekleideter  Mann,  auf  welchen  ein  Jüngling 
mit  Lanze  (nackt  oder  kurzbekleidet)  zuschreitet,  dem  zwei 
Frauen  nach  1.  folgen,  welche  die  R.  adorierend  vorstrecken, 
die  L.  senken;  schliesslich  noch  ein  Jüngling  mit  Lanze 
nach  1.  Dann  folgt  eine  weibliche  langbekleidete  Figur  (mit 
langem  Haare)  auf  einem  Klappstuhle,  nach  r.  sitzend,  die 
Hände  vorstreckend;  vor  ihr  steht  nach  1.  eine  langbekleidete 
Frau  mit  Köcher  (?)  auf  dem  Rücken,  beide  Arme  vorstreckend, 
dann  eine  gleiche  weibliche  Gestalt,  nur  ohne  den  Köcher, 
endlich  ein  unbekleideter  Jüngling  mit  dem  Bogen  in  der  R. 

1548.  (427).       H.   0,14.       Dm.   0,16.       Chiusi,     S.    Dor.       Abg.    Dorow, 

voy.  arch.  pl.  II,  5  (das  Bildliche);  Micali,  storia  tav.  XVIII,  1 
(das  Ganze,  sehr  ungenau). 

Die  Darstellung  viermal  wiederholt;  teilweise  zerstört. 
Ein  bärtiger,  langbekleideter  Mann  auf  Thron  nach  1.  (unter 
dem  ein  grosser  Vogel;  Ende  der  Lehne  als  Schwanenkopf); 
er  hält  in  der  vorgestreckten  L.  eine  kreisförmige  Binde.  Zu 
ihm  heran  schreiten  nach  r.  ein  Jüngling  mit  Bogen,  dem 
zwei  langbekleidete  Frauen  nach  r.  folgen,  beide  mit  kreis- 
förmigen Binden.  Es  folgen  als  Teil  einer  zweiten  Darstellung 
zwei  nackte  Jünglinge  mit  Lanzen  nach  1.,  die  hinter  einer 
unbärtigen,  langbekleideten  nach  1.  sitzenden  Figur  auf 
Klappstuhl  stehen,  welche  eine  Lanze,  die  sie  eben  empfan- 
gen zu  haben  scheint,  schräg  in  den  Händen  hält,  während 
vor  ihr  eine  langbekleidete  Frau  mit  kreisförmiger  Binde 
nach  r.  steht;  es  folgt  ein  Jüngling  mit  Speer  nach  r.,  sich 
nach  1.  umsehend  und  eine  Frau  (nach  r.)  an  der  R.  führend; 
schliesslich  noch  eine  Frau  nach  r.,  welche  die  L.  erhebt. 

12 


1  j8  Aelteste   Gattungen. 

1549.  (420).     H.  0,105.     Dm.  0,125.      S.   Barth.;   Panofka,   mus.   Bart.  p.  140 

No.  81.     Ein   Stück   ausgebrochen. 

Die  sehr  undeutliche  Darstellung  ist  fünfmal  wiederholt. 
Eine  bartlose,  langbekleidete  Figur  sitzt  auf  einem  Throne 
nach  1.  mit  einem  oben  dreispitzigen  Scepter  (vgl.  z.  B.  Micali 
storia  XX,  12);  auf  sie  zu  schreiten  nach  r.  vier  langbekleidete 
weibliche  Gestalten,  adorierend  die  Arme  erhebend  und 
z.  T.  kreisförmige  Binden  tragend;  dann  ein  bartloser  Ken- 
taur nachr.  mit  menschl.  Vorderbeinen,  den  Ast  mitZweigen 
auf  der  Schulter,  und  ihm  folgend  ein  Jüngling  mit  der 
Lanze  nach  r.;  endlich  die  sog.  persische  Artemis,  von 
vorne,  den  Kopf  nach  r.,  mit  aufgebogenen  Flügeln;  was  sie 
in  beiden  Händen  halt,  ist  jeweils  undeutlich;  es  scheinen  die 
runden  HUlse  von  Schwanen  zu  sein,  oder  es  sind  kreisförmige 
Binden  und  die  Figur  dann  eher  Nike  zu  benennen. 

1550.  (2323).      H.  0,16.     Dm.  0,155.      Gerh.'  Nach!.      Das    Bildliche  sehr 

ungenau   abg.   bei  Micali,  storia  tav.  XX,   1. 

Mit  zackigem  RifTelansatz.  —  Das  Bild  viermal  wiederholt. 
—  Sog.  Persische  Artemis,  von  vorn,  Kopf  nach  1.,  aufgeb. 
Flügel,  in  der  R.  einen  Schwan  am  Halse  gefasst  haltend,  die 
L.  leer  emporhebend;  r.  ein  bartloser  Kentaur  nach  1. 
(menschl.  Vorderbeine,  Ast  mit  Zweigen  auf  der  Schulter)^ 
einen  toten  Hasen  in  den  Händen  haltend;  r.  hinter  ihm  ein 
Panther  nach  1.,  hoch  aufgerichtet,  die  eine  Tatze  auf  seinen 
Rücken  legend.  —  L.  von  der  Artemis  steht  ein  Jüngling 
nach  1.  mit  gezücktem  Schwerte;  dann  Ghimaera  nach  1., 
die  eine  Vordertatze  erhebend  und  mit  offenem  Löwenmaul; 
ihr  gegenüber  ein  zweiter  Kentaur  nach  r.  (menschl.  Vorder- 
beine, Ast,  an  welchem  ein  Reh  mit  den  Füssen  geknebelt  ist), 
den  1.  Arm  gegen  den  Rachen  der  Ghimaera  ausstreckend. 

1551.  (405).      H.    o,i3.       Dm.    0,15.       Sarteano    (Chiusi).     Von     Gerhard 

i833  in  Rom  gek.  —  Abg.  Dorow,  voy.  arch.  dans  l'Etr. 
pl.  1,  9  (das  Bildliche);  Micali,  storia  tav.  XVIII,  3  (das  ganze 
Gefäss),  freilich  wahrscheinlich  nicht  nach  diesem  Exemplar. 
—  War  zerbrochen,  ein  Stück  fehlt. 

Die  Darstellung  ist  sechsmal  wiederholt:  es  thronen  sich 
zwei  bartlose  langbekleidete  Gestalten  gegenüber,  beide  mit 
grossem  dreispitzigen  Lotosblütenknauf;  unter  ihren  Thronen 
je  ein  Schwan  nach  r.  Zwischen  beiden  schreiten  nach  r.  auf 
den  r.  Thronenden  vier  J  ünglinge  zu  (nackt,  beide  Unterarme 
vorstreckend),  der  vorderste  mit  einer  Frucht  oder  kleinem 
Napf.      L.   hinter   dem   1.    Thronenden     stehen    zwei     nackte 


Bucchero-Vasen   mit  Flachreliefs.  j-(, 

Jünglinge  nach  r.,  welche  lange  Scepter  mit  der  grossen 
Lotosspitze  oben  und  drei  von  der  einen  Seite  des  Stammes 
ausgehenden  grossen  schilfartigen  Blattern  tragen. 

1552.  (416)-     H.  0,11.     Dm.  0,14.     Chiusi,    S.   Dor.     Abg.  Dorow,    voy. 

arch.  dans  l'Etr.  pl.  IV,  3  (das   Bildliche).  —  Einige   Stücke 
fehlen.     Sehr  stumpf  und   undeutlich. 

Die  Darstellung  war  5 — 6 mal  wiederholt.  —  Eine  sehr 
undeutliche,  anscheinend  bärtige  Figur  thront  nach  1.  (Vogel 
nach  1.  unter  dem  Throne)  und  scheint  in  der  einen  vorge- 
streckten Hand  eine  kreisförmige  Binde  zu  halten.  Auf  sie 
zu  kommt  von  beiden  Seiten  ein  Ghoros  von  Frauen;  von 
1.  voran  zwei  nach  r.  gewandte,  die  sich  an  der  Hand  fassen; 
dann  eine  sich  nach  1.  umwendende,  wie  es  scheint  mit  kreisf. 
Binde;  1.  unten  ein  ornamentaler  Strauch;  dann  eine  die 
Doppelflöte  blasende  nach  r.;  von  der  andern  Seite,  von  r. 
hinter  dem  Throne,  kommen  vier  sich  die  Hände  reichende 
Frauen  nach  1.;  zwischen  ihnen  ein  ornamentaler  Strauch. 

1553.  (412).     H.  0,11.     Dm.  0,15.      Chiusi,  S.  Dor.     Abg.  (das   Bildliche) 

Dorow,  voy.   arch.   dans   l'Etr.     pl.  IV,    1;    Micali,     storia 
tav.   XX,  20. 

Sechsmal  wiederholt:  Steinbock  nach  r.,  von  dessen  Maul 
ein  vegetabilisches  Ornament  herabhängt  (wie  das  ursprünglich 
eine  Blüte  bedeutende  in  Furtwängler  u.  Löschcke,  Mykenische 
Vasen  Tf.  XXX,  No.  278);  es  folgt  eine  Sphinx  mit  auf- 
gebognem Flügel  nach  r.,  ihr  gegenüber  ein  Hirsch  nach  L, 
von  dessen  Maule  wieder  jenes  Ornament  herabhängt;  der 
Hirsch  hat  abnormer  Weise  einen  langen  gehobnen  Schwanz; 
endlich  ein  tannenartiger  Strauch  mit  etwas  abwärts  ge- 
richteten Zweigen.     Aelterer,  etwas  primitiver  Stil. 

1554.  (3o2).     H.  0,105.     Dm.  0,155.     Corneto,    S.  Dor. 

Dreimal  kehrt  wieder  ein  ornamentaler  Strauch,  oben  mit 
grosser,  dreispitziger  sog.  Lotosblüte  und  mit  zwei  sym- 
metrischen seitlichen  Zweigen,  auf  denen  je  ein  grosser  Granat- 
apfel. R.  und  1.  davon  eine  Sphinx  (langes  Haar,  Flügel  nicht 
aufgebogen);  dann  folgt  jederseits  die  Gruppe  von  einem 
weidenden  Hirsch  nach  1.,  inmitten  zweier  zugewandten  Löwen 
(offener  Rachen).  Einmal  ist  aus  Versehen  statt  des  einen 
Löwen  eine  Sphinx  nach  1.  auf  die  hintere  Hälfte  des  Hirsches 
gepresst.  —  Stil  viel  entwickelter  als  1 553. 

1555.  (3o6).    H.  0,12.    Dm.  0,145.    Com  eto,  S.  Dor.  —  Teilweise  ergänzt. 
Replik  von  1 554. 


12 


* 


180  Aelteste  Gattungen. 

c)  Zweihenkliger  Becher  (Form  ijö). 

1556.  H.  0,10.     Gerh.'  Nach). 

Zwei  Fragmente  mit  Resten  der  beiden  Henkel.  —  Unter 
dem  Rande  ein  Ornamentband  aus  untereinander  verbundenen 
Lotosblüten.  Darunter  der  Bildstreif,  der  aufgepresst  war, 
bevor  die  Henkel  angesetzt  wurden,  die  denselben  teilweis 
verdecken.  —  Eine  bartlose,  langbekleidete  Figur  thront  nach 
1.  (die  Thronlehne  in  einen  Löwenkopf  (?)  ausgehend;  unter 
dem  Sitze  eine  Sphinx  mit  aufgeb.  Flügeln)  und  streckt  die  Hand 
aus  nach  einem  einhenkligen  Kantharos,  der  ihr  von  einer 
Frau  gereicht  wird,  die  in  der  gesenkten  L.  zugleich  eine 
Oenochoe  (mit  hohem  Henkel)  trägt;  es  folgt  eine  Frau  nach 
r.,  welche  die  R.  adorierend  erhebt  und  in  der  gesenkten  L. 
eine  gleiche  Oenochoe  halt.  —  R.  von  dem  Throne  zwei  bartlose 
Kentauren  einander  gegenüber,  mit  menschl.  Vorderbeinen 
und  grossen,  vom  Ansatz  des  Pferdeleibes  ausgehenden  aufgeb. 
Rückenflügeln;  sie  halten  beide  an  Vorder-  und  Hinterbeinen 
ein  totes  Reh  zwischen  sich  vertikal  gefasst,  (das  sie  sich  streitig 
machen).  —  Endlich  folgt  r.  noch  die  Gruppe  zweier  nackter 
Jünglinge  einander  gegenüber,  von  denen  der  1.  eben  das 
Schwert  zieht,  wahrend  ihn  der  andere  r.  schon  mit  dem 
gezückten  Schwerte  bedroht.  —  Reste  einer  Wiederholung  erh. 

1557.  H.  0,065.     Gerh.'  Nach]. 

Fragment  von  einem  gleichen  Becher,  mit  Spur  des 
Henkelansatzes.  Sehr  stumpf  und  undeutlich.  Zwei  nackte 
Faust  kämpf  er  gegenüber,  welche  die  R.  zum  Schlage 
erheben,  während  sie  mit  der  L.  beide  in  einen  grossen  Ring 
fassen,  den  sie  auf  diese  Art  zwischen  sich  halten.  Dann  zwei 
Chimaeren  gegenüber  und  zwischen  ihnen  ein  sich  um- 
wendender Mann. 

d)  Schüsseln. 

1558.  (415)-     H.  0,17.     Dm.  o,23.     Chiusi,  S.  Dor.    —    Abg.  (das   Bild- 

liche) Dorow,  voy.  arch.  dans  l'Etr.  pl.  IV,  7. 

Schüssel  auf  hohem  Fusse,  etwa  der  Form  i38.  Aeltere 
Technik;  Oberfläche  braungrau.  Der  Stil  sehr  archaisch,  fast 
primitiv.  —  Im  Innern  der  Schüssel  zwei  koncentrische  Bild- 
streifen, auf  dem  äusseren  achtmal,  auf  dem  inneren  fünfmal 
dieselbe  Darstellung.  Zwischen  zwei  Chimaeren  steht  ein 
nackter  Mann  nach  1.  und  stösst  derjenigen  zur  L.  ruhig  das 
Schwert  nach  dem  Halse;  diese  Chimaera  ist  dadurch  ver- 
doppelt,  dass  ein  zweiter  Vorderkörper    neben  ihr  steht,    der 


Bucchero-Vasen  mit  Flachreliefs.  1S1 

jedoch  des  Ziegenleibes  entbehrt.  Ferner  die  Gruppe  zweier 
nackten  Ringer,  von  denen  der  eine  den  andern  bei  den 
Handgelenken  fasst. 

1 55 9.  (407)-     H.  0,15.     Dm.  0,15.      Chiusi,  S.   Dor.     Abg.    Dorow,   voy. 

arch.   pl.  IV,  5;  Micali,  storia  tav.  XX,  18. 

Aehnliche  Schüssel,  doch  mit  horizontalem  umgebogenem 
Rande,  auf  welchem  die  etwa  siebenmal  wiederholte  sehr  un- 
deutliche, teilweis  zerstörte  Darstellung.  —  Ein  Jüngling  mit 
Lanze  steht  nach  L;  es  folgt  ein  Ghoros  von  vier  Frauen 
nach  1.,  welche  sich  die  Hände  reichen  und  zugleich  an 
Stengeln  je  eine  grosse,  gesenkt  gehaltene  Blume  oder  Frucht 
(Mohnkopf?)  tragen  (ihr  Haarschopf  steht  vom  Halse  ab);  es 
folgt  die  Gruppe  zweier  gegenüberstehenden  Frauen,  zwischen 
sich  eines  jener  gesenkt  gehaltenen  Objekte;  dann  von  einem 
Baum  (?)  getrennt  die  Gruppe  eines  Jünglings  mit  Lanze  einer 
Frau  gegenüber. 

1560.  (2324).     H.  0,125.      ßm.  0,14.   Gerh.   Nachl. 

Der  horizontale  Rand  der  Schüssel  ist  0,045  breit  und  ist 
ihr  Hauptteil,  die  Vertiefung  hat  nur  o,o55  Durchm.  —  Viermal 
wiederholt,  in  sehr  primitivem  Stile:  eine  weibliche  (?)  und 
eine  nackte  männliche  Figur  gegenüber,  je  einen  Arm  erhe- 
bend; zwischen  beiden  eine  puppenhaft  kleine,  menschliche 
Figur  mit  herabhängenden  Armen  von  vorn;  dann  r.  ein 
Kentaur  mit  menschl.  Vorderbeinen  und  hoch  gehobenem 
Schwänze,  den  r.  Arm  erhebend;  dann  zwei  Jünglinge  gegen- 
über, der  1.  beide  Arme  vorstreckend,  vielleicht  Faustkämpfer; 
dann  ein  Mann  mit  Stab  einer  Frau  gegenüber  u.  a.  undeut- 
liche Figuren. 


e)  Kanne. 

1561.     (3io).     H.    0,16.     Vulci,    S.  Dor.      Hals   und   Henkel    sind    ergänzt. 

Fragmentierte  Kanne  der  Form  No.  19.  Um  die  Schulter 
zweimal  wiederholt:  nackter  Jüngling  nach  1.  zwischen  zwei 
Ghimaeren,  in  erhobner  L.  die  Scheide/?),  in  der  R.  das 
Schwert,  das  er  ruhig  gegen  die  Chimaera  1.  richtet  (vgl.  i558); 
dann  die  Gruppe  zweier  nackten  bartlosen  Faustkampfer  (?), 
die  die  eine  Faust  gegeneinander  erheben  und  mit  der 
anderen  Hand  sich  an  den  obern  Voluten  eines  zwischen 
ihnen  aufgestellten  Stabes  halten  (?;.  (Sehr  "ähnlich  Annali 
d.  J.  1877,  tav-  UV,  6a). 


182  Aelteste  Gattungen. 

fj  Fragment. 

1562.  (TC.  626).  Lnge.  o,i3;  Br.  0,043;  Dicke.  0,005.  Abg.  Dorow,  voy. 
arch.  dans  l'Etr.  pl.  II,  3  in  Originalgrösse,  doch  mit  Weg- 
lassung   der  Bruchstelle   oben. 

Dünner  schmaler  Streif,  oben  gebrochen;  Griff  eines 
Gefässes;  die  obere  Hälfte  mit  vierfachem  phönikisierendem 
Volutenornament,  das  palmettenge füllt;  die  untere  Hälfte 
zeigt  zwei  nackte  Jünglinge  gegenüber,  die  ahnlich  wie  die 
Kentauren  von  1 556  einen  toten  Steinbock  an  Vorder-  und 
Hinterbeinen  vertikal  zwischen  sich  gefasst  halten.  Sie  haben 
beide  ausschreitende  Stellung.  Die  Füsse  ruhen  auf  den 
Zehen;  die  Beine  sind  sehr  lang;  die  Haare  fallen  in  den 
Nacken. 

g)  Gefäss  mit  Zuthaten  in  Hochrelief  . 

15  63.  (1807).  H.  0,07.  Lnge.  o,36.  Sarteano  (Chiusi).  Gerh.  1841.  Aus 
Stücken;  mehrfach  erg.  Die  Form  abg.  bei  Gerhard, 
neuerw.  Denkm.  3,  Tf.  VI,  1807.  Das  Bildliche  abg.  Micali, 
storia   tav.  XX,   i3  (nach   einem   andern  Exemplar  jedoch). 

Kahnförmiges  Gefäss,  an  beiden  Enden  mit  Löwenmasken 
in  Hochrelief,  durch  welche  je  ein  Loch  (zum  Anhängen  an 
Schnur)  geht;  in  der  Mitte  jeder  Seite,  ebenfalls  in  Hochrelief 
der  Oberkörper  eines  bärtigen  Mannes  nach  I.  (langes  Haar, 
Spitzbart,  grosses  Auge,  ganz  der  Stil  getriebenen  Metalles).  — 
Dem  Rande  entlang,  doch  durch  diese  Köpfe  unterbrochen, 
läuft  rings  ein  grösstenteils  zerstörter  Flachreliefstreif,  der 
viele  Male  eine  Darstellung  wiederholt:*)  weibliche  (?) 
langhaarige  Figur  thront  nach  r.  (Vogel  unter  dem  Throne) 
und  ergreift  mit  beiden  Händen  eine  grosse  kreisförmige 
Binde,  welche  ihr  eine  nach  1.  stehende  Frau  reicht,  welcher 
eine  andere  folgt,  die  in  der  L.  eine  grosse  Kanne  hält  und 
die  R.  adorierend  erhebt;  darauf  ein  bartloser  Kentaur  nach 
1.  (menschl.  Vorderbeine,  grossen  Ast  schulternd),  dann  zwei 
Jünglinge  mit  Speer  und  einer  ohne  denselben  nach  1. 

2.  mit  Hochreliefs. 
a)  Näpfe. 

15  64.  (1804).  H.  0,28.  Dm.  0,22.  Sarteano  (Chiusi).  Gerh.  1841. 
Abg.  Gerhard,  neuerw.  Denkm.  3,  Tf.  VI,  1804.  Der  Deckel- 
knopf fehlt  jetzt. 

Schüsselartiger   Deckelknopf  nach    einem   uralten  Typus 

*)  Immer  aus  einem  Stempel,  nicht,  wie  Gerhard  anzunehmen 
scheint,  aus   zwei   verschiedenen. 


Bucchero-Vasen   mit   Hochreliefs.  [83 

von  zum  Aufhängen  bestimmten  Näpfen,  mit  drei  in  Metall 
nachgebildeten  Oehsen  am  Rande,  durch  welche  die  Schnur 
zum  Aufhangen  ging.  Auf  dem  Deckel,  (dessen  Zugehörigkeit 
indes  zweifelhaft  ist;  vgl.  einen  sehr  ahnlichen  Deckel  auf 
einem  andern  Gefass  bei  Micali,  Mon.  in.  3i,  3)  in  Hochrelief 
abwechselnd  isolierte  Lotosblüten  und  Lotosknospen  die 
Voluten,  auf  denen  sie  aufstehen,  sind  nur  graviert).  Um  den 
Rand  graviertes  Zickzack.  —  Aeltere  Technik,  graubräunliche 
Oberfläche. 

15  65.     (2027;.     H.  0,41.     Dm.  0,16.     Ghiusi,  Gerh. 

Zweihenkliger  Napf  der  Form  No.  164.  Am  Halse  jeder- 
seits  die  gewöhnl.  unbärtige  Maske  mit  Seitenlocke;  auf  dem 
Rande  vier  eigentümliche  Aufsätze  mit  weiblichen  Masken. 
Auf  der  Schulter  jederseits  mitten  ein  Eber  nach  1.,  r.  und  1. 
die  in  dieser  Gattung  so  häufige  zapfenartige,  längliche, 
plastische  Erhöhung  mit  ansetzenden  gravierten  Voluten.  — 
Deckel  scheint  fremd;  zeigt  zwei  Panther. 

15  66.     (2028).     H.  0,41.     Dm.  0,16,  Chiusi,  Gerh. 

Ebenso;  Deckel  scheint  ebenfalls  fremd;  mit  zwei  Löwen. 

b)  Kannen. 

cc)    Gesichtskannen. 

5567.     (1798).     H.   0,34.     Chiusi,    1840.     Gerh.     Deckel  fremd.     Ungenau 
abg.   bei   Gerhard,  neuerw.  Denkm.  3,  Tf.  VI,  1798. 

Am  Halse  vorn  eine  grosse  bartlose  Maske  mit  Seitenlocke,  in 
echtem  hochaltertümlichem  Bronzeblechstil;  daneben  jederseits 
eine  Rosette  aus  Punkten,  die  durch  Linien  mit  dem  Gentrum 
verbunden  sind.  Auf  dem  Bauche  oberer  Streif:  dreimal 
liegender  Panther  nach  r.  mit  eingezogenem  Schwänze,  Kopf 
von  vorn,  jeweils  durch  die  zapfenartige  Erhöhung  getrennt. 
—  Dann  ein  Band  mit  graviertem  Zickzack  und  gekreuzten 
Strichen  als  Trennung  vom  unteren  Streif,  der  fünfmal 
jenen  selben  Panther  zeigt.  —  Am  Henkel  ein  von  oben  ge- 
sehener ausgestreckter  Löwe,  den  Kopf  nach  oben.  —  Aeltere 
Technik. 

1568.     (1799).     H.  0,35  mit  Deckel.     Chiusi,  1840.     Gerh. 

Desgl.;    Deckel   zugehörig,   mit   Taube   gekrönt.     Oberer 
Streif  dreieinhalbmal  ein  nach  1.  liegender    Hund.  Trennungs- 
streif plastisch  mit  graviertem  Zickzack.    Unterer  Str.:  fünfmal 
Sphinx    nach    1.    (langes    Haar,    grosses  Auge,    etwas    aufgeb 
Flügel,  empor  geringelter  Schwanz),  die  r.  Tatze  erhebend. 


184  Aelteste  Gattungen. 

1569.  (1800).     H.   mit  Deckel  o,36.      Chiusi,  1840.     Gern. 

Wie  i568,  doch  sind  die  vier  Hunde  vollständig;  auf  dem 
Deckel  noch  die  zapfenartige  Erhöhung.  Ein  identisches 
Exemplar  abg.  Micali,  Mon.  in.  tav.  XXIX,  3  (in  Florenz). 

1570.  (1802).      H.  mit  Deckel  o,32.     Chiusi,   1840.     Gerh. 

Desgl.;  oberer  Str.:  Hund  dreimal  ganz,  einmal  nur  der 
Kopf.  Unterer  Str.:  viermal  ein  lagernder  Löwe,  das  Vorder- 
teil eines  Ebers  verspeisend. 

1571.  11801).     H.  mit  Deckel  o,32.     Chiusi    1840,  Gerh. 

Wie  i5jo,  doch  das  Bild  des  unteren  Streifs  fünfmal 
wiederholt.  Ein  bis  auf  den  Deckel  identisches  Exemplar  bei 
Micali,  mon.  in.  tav.  XXXI,  1. 

1572.  (1797)-     H.  o,?o    ohne  Deckel,  0,40  mit  Deckel,    der   fremd  zu   sein 

scheint    (ohne    Vogel).       Chiusi    1840,    Gerh.    Abg.     Gerhard, 
neuerw.   Denk.  3.  Tf.  VI,  1797. 

Desgl.;    doch    ist    der  Bauch    ganz  leer.    Der  Henkel  geht 

nach     den    Seiten     in    Schlangenköpfe  aus,    nach    unten     in 

Epheublatt. 

ß)  Kannen  griechischer  Grtmdform,   mit  Rotellen. 

1573.  H.  o,38.     Chiusi,  S.  Dor. 

Sehr  reich  verziert.  An  den  Rotellen:  unbärtige  Maske 
mit  langem  Haare.  Auf  dem  Henkel:  die  Gruppe  von 
Jüngling  und  Frau  ganz  wie  bei  Micali  storia  tav.  XXI,  9, 
nur  dass  auch  das  Wams  des  Jünglings  und  der  Chiton  der 
Frau  mit  gravierten  Punkten  versehen  sind.  Der  Jüngling 
in  kurzem  Chiton  steht  nach  r.,  hat  in  drei  dicken  Locken 
auf  die  Schulter  fallendes  Haar,  Binde,  legt  die  1.  Hand  auf 
die  r.  Schulter  der  gegenüber  nach  1.  stehenden  Frau,  die 
ihn  mit  ihrer  L.  an  seinem  r.  Handgelenk  gefasst  halt  (seine 
R.  ist  nach  ihrem  Unterleibe  gerichtet);  die  R.  erhebt  sie,  die 
Handfläche  nach  aussen,  gegen  sein  Gesicht;  sie  trägt  langen 
Chiton  und  den  Mantel  mit  demselben  Ausschnitte  wie  die 
Frauen  der  korinthischen  Vasen.  Offenbar  will  sie  eine  Um- 
armung von  ihm  zurückhalten.  Vgl.  über  die  Typik  der  Gruppe 
G.  Lösch cke,  Dorpater  Univers,  progr.  1879,  Taf.  No.  5,  S.  7  ff. 
A.  Milch hof er,  Anfänge  d.  Kunst  S.  187.  —  Ueber  diesem 
Relief  ringeln  sich  nach  dem  Rande  zu  zwei  Schlangen 
(mit  graviertem  Detail).  Am  oberen  Rande  des  Henkels  nach 
innen  springt  ein  Löwen  köpf  heraus.  —  Der  eigentliche 
Ausguss  vorne  ist  verengt  (vgl.  Micali,  mon  in.  3o,  2)  durch 
eine  vom  einen  Rande  zum  andern  herübergreifende  Löwen- 


Bucchero-Vasen    mit  Hochreliefs.  jg5 

maske  und  eine  um  sich  selbst  gewundene  Schlange  dahinter* 
so  dass  der  Ausguss  selbst  ganz  klein  ist.  —  Hals  und 
Schulter  mit  plastischen,  strickartigen  Ringen  und  linear 
gravierten  Streifen  dazwischen.  —  Um  den  Bauch  ringsum 
eine  siebenmal  wiederholte  Maske  in  Hochrelief  mit  durch 
gravierte  Punkte  angedeutetem  Schnurr-  und  Kinnbart,  wo- 
gegen Stirn  und  Haar  ganz  fehlen;  sehr  altertümlicher  Cha- 
rakter; das  Kinn  ist  so  hoch  wie  das  ganze  übrige  Gesicht-  der 
Typus  weit  unentwickelter  als  der  der  Maske  an  den  Rotellen. 

1574.      (390).      H.  o,32.     Chiusi,  S.  Dor.  —  Oberfläche   graubräunlich. 

Abg.   Micali,  storia  tav.   XXIII,  3. 

Die  Rotellen  von  viereckiger  Form,  darauf  der  oberste 
Teil  (Köpfe  mit  Brust)  der  unter  1 5j3  am  Henkel  beschriebenen 
Gruppe  von  Jüngling  und  Frau.  —  Auf  dem  Henkel  ein  von 
oben  gesehener  plattgedrückter  Löwe.  —  Schulter:  viermal 
ein  Hahn  nach  1.  getrennt  durch  die  zapfenartige  Erhöhung. 
Bauch:  viermal  eine  Pferdeprotome  nach  1.  und  ein  sitzender 
Panther  nach  r.  (mit  eingezognem  Schwanz,  Kopf  en  face)  ab- 
wechselnd. 

15  75.     (398;.     H.  0,41.     Chiusi,  S.  Dor. 

Rotelle:  mit  sehr  verwischter  Gorgonenmaske  mit  offenem 
Maule.  Henkel:  mit  Löwen  wie  1574.  Schulter  geriffelt.  Um 
den  Bauch  viermal  nach  1.  laufender  Pegasos  mit  aufgebogenen 

Flügeln. 

1576.  14101.      H.  o,3i.      Chiusi,  S.   Dor. 

Rotelle  mit  koncentrisehen  Kreisen.  Schulter  geriffelt. 
Um  den  Bauch  fünfmal  ein  weidender  Hirsch  nach  r.  (mit 
grossem  Geweih). 

1577.  (400).       H.     o,3o.       Chiusi,     S.     Dor.        Abg.    Micali,     storia 

tav.  XXIII,  1. 

Rotelle:  mit  Palmette.  Schulter:  graviertes  Stabornament. 
Um  den  Bauch:  Hirsch  nach  r.,  weiblicher  Kopf  nach  r.  mit 
langem,  in  einzelne  Locken  geteilten  Haare),  derselbe  Hirsch 
nach  r.,  und  noch  zweimal  der  weibliche  Kopf. 

1578.  (320).     H.  o,33.     Vulci,  S.  Dor. 

Rotelle:  Rosette.  Schulter:  geriffelt.  Um  den  Bauch: 
achtmal  eng  nebeneinander  je  in  quadratischem  Felde  eine 
schreitende  Sphinx  nach  r.  mit  aufgeb.  Flügeln  und  gehobnem 
Schwanz.  —  Auf  dem  Henkel  eine  undeutliche  weibliche 
Figur  von  vorne  mit  langem  Haar,  die  Hände  auf  dem 
Bauche. 


[86  Aelteste  Gattungen. 

1579.  (223).     H.  0,3+     Montefiascone,  S.   Barth. 

Rotelle:  Palmette.  Auf  dem  Henkel,  wie  es  scheint,  ein 
misratener  Lowe.  Schulter:  mit  Buckeln.  Bauch:  dreimal 
in  grossen  Intervallen  eine  liegende  Sphinx  nach  r.,  die 
Vorderbeine  aufstellend,  aufgebogene  Flügel,  langes  Haar 
(ähnlich  Micali,  storia  tav.  XXIV,  3). 

1580.  (3o,il       H.     0,22.       Chiusi,     S.     Dor.       Abg.     Micali,     storia 

tav.  XXIV,  2,  ohne  den  Fuss,  der  zwar  antik,  doch  fremd  scheint. 

Ohne  Rotellen.  Am  Ausgusse  vorn  (bei  Micali  fehlend) 
zwei  gravierte  Augen.  Der  obere  Henkelansatz  läuft  aus  in 
zwei  Schwanenköpfe.  Hals  mit  gravierten  Volutenornamenten. 
Am  Bauche  vorn  eine  sehr  grosse  bartlose  Maske  in  roh 
altertümlichem  Blechstile  mit  drei  jederseits  herabhängenden 
Haarwülsten  und  sehr  schematischem  Ohr,  ohne  Stirne,  ähnlich 

15  81.      1453).     H.  0,47.     Corneto,  S.  Dor. 

Mächtige  Kanne,  gute  Technik.  Am  oberen  Henkelansatze 
nach  innen  weit  vorspringende,  bartlose  Maske  mit  Seitenlocken 
(Brauen  und  Haar  punktiert).  Mit  Rotellen.  Schulter  und 
Bauch  mit  grossen  und  breiten  Riffeln,  die  des  ersteren  nach 
oben,  die  des  letzteren  nach  unten  spitz  endend. 

1582.  (3i7).      H.  o,3i.     Vulci,  S.   Dor. 

Feinere  Technik  als  die  vorigen.  Rotellen  glatt  und  leer. 
Henkel  einfach  und  rund.  Am  Halse  eingedrückte  Streifen. 
Auf  dem  oberen  Teile  des  Bauches  dreimal  wiederholt  ein 
schreitender  Löwe  nach  1.,  getrennt  je  durch  eine  nach  unten 
spitze  Riffel  oder  Strahl. 

1583.  (32i).     H.  0,29.     Vulci,  S.  Dor. 
Wie  i582. 

1584.  (3i8).     H.  0,27.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  doch  vorn  in  der  Mitte  schreitender  Löwe  nach  r., 
r.  und  1.  Pferdeprotome  mit  Vorderbein. 

15  85.     (408).     H.  0,29.     Aus  Rom  erw.,  i833. 

Einfache,  glatte  Kanne  geringerer  Technik  (bräunliche 
Oberfläche).  Am  Henkel  dasselbe  Relief,  das  auf  dem  Henkel 
von  1573  beschrieben,  nur  ohne  Gravierung  der  Kleider. 

c)  Kelch. 
1586.    (4i3).    H.  0,19.    Chiusi,  S.  Dor.    Abg.  Micali,  storia  tav.  XXVI,  4. 
Ungefähr  der  Form  i63.     Fuss:  auf  dem  unteren  platten 
Teile  vier  Löwenmasken,   auf  dem  vertikalen   drei  weibliche 


Bucchero-Vasen   mit   Hochreliefs. 


'87 


Büsten  (je  drei  Schulterlocken,  Arme  auf  der  Brust).  Um  den 
Bauch:  Fries  von  i5  Gänsen  nach  1.,  ohne  Füsse,  schwim- 
mend gedacht. 

1587.  (402).       H.  0,17.       Chiusi,    S.  Dor.       Abg.  Dorow,    voy.    arch 

dans  I'Etr.  pl.  VIII,  3. 

Fuss  wie  1 586,  doch  nur  drei  Löwenmasken.  Bauch  mit 
dicken  Riffeln  und  Strickb'ändern.  Ein  fast  identisches  Exem- 
plar bei  Micali,  storia  tav.  XVIII,  4. 

1588.  (4o3).     H.  0,20.     Chiusi,  S.  Dor. 

Fuss  wie  1 586.  Bauch  wie  gewelltes  Blech  gebildet,  am 
Rande  mit  plastischen  Spitzen  bekrönt.  Unten  Strickband 
und  viermal  eine  weibliche  Maske.  Ein  fast  identisches 
Exemplar  bei  Micali,  storia  tav.  XVII,  2. 

1589.  (423).     H.  0,25.      Chiusi,  S.   Dor. 

Wie  i588,  doch  ohne  die  Masken. 

1590.  (418).     H.  0,19.     Chiusi,  S.  Dor. 

Form  No.  i64.  Am  Fusse  unten  und  oben  je  dreimal  die 
weibliche  Maske.  Auf  dem  Rande  oben  an  vier  Stellen  ein 
Aufsatz  von  je  zwei  bartlosen  Masken. 

1591.  (421).     H.  0,20.     Chiusi,  S.  Dor. 

Fuss  ohne  Bildwerk,  nur  mit  plastischen  Streifen.  Um 
den  Bauch  fünfmal  ein  Eber  nach  r.,  je  getrennt  durch  die 
zapfenartige  Riffel. 

1592.  (419).     H.  0,12.     Chiusi,  S.  Dor. 

Kelch  etwas  anderer  Form,  ahnlich  Form  No.  i38.  Am 
Rande  dreimal  je  zwei  von  einander  abgewendete  doch  ver- 
bundene Rosseprotomen  (vgl.  zu  letzteren  Micali,  mon.  in.  29,  1). 

1593.  "(422)-     H.  0,26.      Chiusi,  S.   Dor. 

Flach  und  schüsselartig,  mit  hohem  Fusse.  Am  Rande 
viermal  eine  grosse,  unbartige  Maske  mit  langem  Haare.  — 
Die  plastischen  Bänder  mit  graviertem  Zickzack  und  Punktierung. 

1594.  (406).     H.  0,135.     Chiusi,  S.  Dor. 

Aehnlich;  am  Rande  viermal  eine  Löwenprotome  nach  r. 

d)  Einhenkliger  Becher  {Form  No.  Ij2). 

1595.  (3o5).      H.  0,20;  ohne  Henkel  0,085.     Vul.ci,  S.  Dor. 

Auf  dem  Henkel  oben,  wie  auf  dem  Gef'ässrande,  sitzen 
runde  Spitzen.  —  Auf  dem  Henkel  oben  nach  der  Innenseite 
eine  bartlose  Maske,  deren  Haare  in  gravierten  Zickzacklinien 
bis  ganz  herunter  in  das  Gef'äss  reichen;  unter  der  Maske  ist 


i88  Aelteste  Gattungen. 

auf  dem  Henkel  die  „Persische'1  Artemis  in  Relief  gebildet, 
ungeflügelt  und  von  vorne,  mit  langem  Haare,  mit  jeder  Hand 
einen  Panther  an  den  Vorderbeinen  gefasst  vor  sich  haltend. 
—  Gefassbauch:  viermal  die  bartlose  Maske  zwischen  je  zwei 
Buckeln. 

1596.     (3o3).     H.  0,22;  ohne  Henkel  0,09.     Vulci,  S.   Dor. 

Sehr  ähnlich.  Am  Henkel  oben  die  bartlose  Maske;  Rand 
mit  Zickzackornament,  das  hier  jedoch  nicht  als  Haar  charak- 
terisiert ist;  auf  der  inneren  Henkelfiäehe  eine  Jünglingsfigur 
nach  r.  (kurzer  Chiton,  lange  Haare,  Schnabelschuhe).  Am 
GefUssbauche  Buckeln.  Ein  sehr  ähnliches,  doch  nicht  iden- 
tisches Gefäss  bei  Micali,  storia  tav.  XXVII,  3. 

(597.     i3o-4-i.      H.  0,16.     Vulci,  S.   Dor. 

Einfacher;    nur  unten  am  Henkel  nach    innen    eine  bart 
lose  Maske.     Henkel  oben  mit  aufgestülpten  Rändern. 

1598.     (TC.  628).     Lge.  0,18.     S.  Dor. 

Henkel  eines  solchen  Bechers.  Innen  am  Ansätze  bart- 
lose Maske;  oben  ein  Aufsatz  und  Knopf  in  der  Mitte,  unter 
welchem  eine  nach  beiden  Seiten  schauende  bartlose  Doppel- 
maske. 


e)    Amphora. 

«599.     (409).     H.  o,3i.     Chiusi,  S.  Dor. 

Etwa  der  Form  No.  20.  Oberfläche  graubräunlich.  Breite 
Henkel  darauf,  wiederum  dieselbe  Gruppe  von  Jüngling  und 
Frau  wTie  auf  1 5j3  (ohne  gravierte  Gewandverzierung). 

1600.     (i8o3i.     H.  0,87.     Dm.  o,3i.     Sarteano.     Gern.  1841.    Abg.  Gerhard, 
neuerw.  Denkm.  3,  Tf.  VI,  i8o3. 

Schlanke  Amphora  mit  dreiteiligem  Henkel,  mit  mehr- 
fachen, horizontalen,  plastischen  Bändern,  auf  denen  sogar 
Nagelköpfe  imitiert  sind.  Hals:  jederseits  eine  unbärtige 
Maske  mit  seitlich  wie  ein  Tuch,  in  aegyptisierender  Weise, 
herabfallenden  Haaren.  Dieselbe  Maske  am  Mündun^srande 
über  den  Henkeln  und  etwas  kleiner  noch  einmal  je  in  der 
Mitte  zwischen  denselben.  Schulter:  mit  zwei  Reihen  Buckeln. 
Unterer  Bauchstreif:  sechsmal  ein  Reiter  nach  r.  auf  schrei- 
tendem Rosse  (bärtig,  Zügel  anziehend).  Deckel  gerieft,  mit 
abnehmbarem  Vogel  bekrönt. 


Bucchero-Vasen   mit  Hochreliefe  ,  s, , 

f)     Verschiedene  Formen. 

1601.  (i638).     H.  0,41.     Caere,  Gerh.  i836. 

Hydrien  artiges  Gefäss,  etwa  der  Form  No.  32,  doch  an 
den  Seiten  statt  der  horizontalen  Henkel  vielmehr  je  eine  weit 
vorspringende  Greife nprotome,  ganz  der  Art,  wie  die  in 
Olympia  in  Bronze  gefundenen,  mit  Gravierung;  vorn  gegen- 
über dem  hinteren  Henkel  ein  vorspringender  Löwen  köpf. 
Der  Bauch  in  ungleicher  roher  Art  geriffelt.  Der  Henkel  aus 
zwei  gleichen  bandartigen  Stücken,  auf  jedem  die  „persische 
Artemis11  von  vorn,  ungeflügelt,  in  jeder  Hand  einen  Panther 
an  den  Vorderbeinen  haltend  (wie  1 595).  Dieselbe  Figur  um 
den  Hals  achtzehnmal  wiederholt.  —  Lippe  mit  Stabornament. 
—  Aeltere  Technik. 

1602.  (399).      H.  0,43.       Chiusi,    S.   Dor.       Schulter  mit  Hals    grossen- 

teils  erg. 

Flaschenförmiges  Gefäss,  etwa  der  Form  No.  24;  mit 
plastischen  Ringen  und  breiten  Riffeln.  Um  den  Bauch  vier- 
mal eine  Löwen  (oder  Panther)  maske. 

1603.  (426).     H.  0,11.     Dm.  o,i3.     Chiusi,  S.  Dor. 

Schale,  verwandt  der  Form  No.  120;  doch  vertreten  breite, 
dünne  Ansätze  (Blech  imitierend)  die  Henkel;  auf  denselben 
gepresst  zwei  Sphingen  mit  aufgeb.  Flügeln  sich  gegenüber,  die 
Vorderbeine  aufstellend.     Ebenso  Micali,  storia  tav.  XVII,  3. 

1604.  (1806).    H.  o,23.    Dm.  0,35.     Sarteano,  Gerh.  1841.    Abg.  Gerhard, 

neuerw.  Denkm.  3.  Tf.  VI,  1806. 

Flache  Schüssel,  auf  deren  Rand  zwei  grosse,  strickartig 
geflochtene  Henkel  vertikal  emporstehen;  auf  diesen  sind, 
mittelst  Stäbchen,  die  in  Löcher  eingreifen,  selbstständig  ge- 
arbeitete Tierfiguren  befestigt:  auf  dem  einen  ein  Hahn 
zwischen  zwei  Hennen,  auf  dem  andern  ein  fliegender 
Vogel  zwischen  Ente  und  Hahn.  Am  Henkelansatze  jederseits 
eine  weibliche  Maske  (Halsband,  Stirnlocken  und  Kopfschmuck, 
dessen  ornamentale  Enden  an  den  Seiten  herabfallen). 

1605.  (1922).      L.    0,56.      Br.    0,34.      H.  0,24.     Chiusi.      Abg.    Gerhard, 

neuerw.  Denkm.  3,  Tf.  VI,  1888. 

Sog.  Feuerherd;  rechteckiges  Becken  auf  LÖwenfüssen 
mit  breiter  Oeffnung  nach  der  einen  Langseite  und  zwei 
Henkeln  (nach  Bronzevorbild).  In  der  Mitte  der  drei  Wände 
als  Aufsatz  je  eine  Palmette  (ohne  Voluten  darunter);  auf  den 
sechs  Ecken   je    eine  bartlose  Maske  mit  seitlichem  massigem 


190  Aelteste  Gattungen. 

Haare.  Auf  den  zwei  Wandungen  der  Vorderseite  je  eine 
etwas  grössere  Maske  mit  schematisch  unten  aufgebogener 
Seitenlocke. 

1606.  (401).     H.  0,12.     L.  0,20.     Chiusi,  S.  Dor.     Abg.  Micali,  storia, 

tav.  XXVII,  11.  —  Aus  Stücken,  mit  manchen  Ergänzungen. 

Rost(?),  durchbrochenes  Gefäss  auf  zierlichem  fob  sicher 
zugehörigem  ?)  Fusse.  Oben  an  den  vier  Enden  je  eine 
Pferdeprotome;  in  der  Mitte  volutenartiges  Ornament. 

1607.  (232i).     H.  0,17.     Gerh.'  Nach]. 

Nachbildung  eines  dreiseitigen  Thymiaterions  mit  spitzem 

Deckel,  innen  hohl  (bis  auf  den  Knopf  oben);  Füsse '  als 
Löwenklauen;   an   den  drei  Ecken  weibl.  Maske;  oben  jeder- 

seits    ein    grösserer   weibl.    Kopf  (mit   Schleier);    darunter   in 

Flachrelief  gepresst  strenge  Palmetten  und  je  zwei  ornamental, 

wappenhaft,  emporspringende  Tiere  mit  Reh  oder  Hundeköpfen 

und  langen  Schwänzen. 

1608.  (1965).     H.  o,i3.     L.  0,17.     Chiusi,  Gerh. 

Rechteckige  Pyxis  mit  vollständig  bis  herunter  über- 
greifendem Deckel.  An  den  Ecken  kleine  Knöpfe.  Bügel- 
henkel mit  zwei  plastischen  Vögeln  (mit  Gravierung)  drauf. 

1609.  (1647).     H.   0,235.     Dm.    0,22.     Vulci,    Gerh.   i836.     Abg.  Gerhard, 

neuerw.  Denkm.  2,  Tf.   III,  1647. 

Vogel  mit  bärtigem  Menschenkopf,  auf  welchem  eine 
dreischlitzige  Kannenmündung  mit  Henkel.  Das  Gesicht 
äusserst  breit,  fast  ein  liegendes  Rechteck,  riesige  flache  Augen, 
kurze  Nase,  Bart  mit  graviertem  Zickzack;  ohne  Schnurrbart. 
Die  Nasenlöcher  durchbohrt.  Haare  in  horizontalen  Wellen. 
Breites  Halsband  und  Flügel  sorgfältig  graviert.  Statt  der 
Beine  ein  einfacher  Fuss  unten. 

g)  Figürliche  Fragmente, 
a)  Reliefs. 

1610.  (TC.    635).      L.    0,17.     Br.    0,055.     S.    Dor.      Der    Helmbusch    oben 

fehlt;    vollst.  Exemplar    abg.    bei    Dorow,    voy.     arch.    dans 
l'Etr.   pl.  IX,   1. 

Breiter  Henkel  von  einer  Amphora  mit  dem  Relief  eines 
stehenden  Kriegers  nach  r.  in  korinth.  Helme,  Panzer,  zwei 
Lanzen  vor  sich  aufstützend;  das  1.  Bein  vorgesetzt;  der 
Chiton  ist  der  kurze,  vorne  ausgeschnittene,  die  Scham  vorne 
durch  ein  durchgezogenes  Tuch  bedeckt,  ähnlich  der  Bronze 
Annali  d.  J.  1880,  tav.  S.  —  Dieselbe  Figur  auf  dem  Gefässe 
bei  Micali,  storia  tav.  XXII  1.  oben. 


Bucchero-Vasen   mit  Hochreliefs.  I()I 

1611.  (TC.  627).     L.  0,0g.     S.   Koll. 

Desgl.,  doch  nur  der  Oberteil  erh. 

1612.  (TC.    634).     L.  o,i3.      Br.    0,04.      S.   Dor.    —    In   vollständigerer  Er- 

haltung als  jetzt  abg.   bei  Dorow,  voy.  arch.  dans  l'Etr.   pl.  IX,  2. 

Breiter,  gebogner  Henkel  mit  dem  Reliefbilde  einer  be- 
kleideten Frau  von  vorn,  die  Hände  auf  die  Brust  gelegt  da 
wo  zwei  oben  umgebogne  schematische  schmale  Flügel  von 
ihr  ausgehen;  auch  nach  unten  scheinen  gleiche  Flügel  in- 
tendiert. Eine  gleiche  Figur  bei  Micali,  storia  tav.  XXI,  3. 
Unmittelbar  über  ihr  ist  der  Oberkörper  des  stehenden 
Kriegers  nach  r.  wie  161  o  gebildet,  doch  von  kleinerer  Pro- 
portion als  jener;  der  Kopf  ist  abgebrochen.  Einst  schloss 
der  Henkel  nach  oben  mit  einem  Löwenkopf,  während  an 
den  Seitenarmen  Rotellen  mit  Gorgoneien  befestigt  waren. 

1613.  (TC.  633).     Dm.  0,05.     S.  Dor. 

Gorgoneion  auf  runder  Scheibe,  wol  von  den  Rotellen 
eines  Henkels  wie  1612.  Haare  in  schematischen  Löckchen, 
ohne  Schlangen;  Maul  mit  Hauern.  Aehnliches  bei  Dorow,. 
voy.  arch.  pl.  IX,  2  b. 

1614.  (TC.  7515).     Br.  0,06.     L.  0,05.     S.  Friedländer,   1875. 

Breiter  Henkel  einer  Schale  wie  i6o3.  Oberkörper  einer 
Gorgone  mit  langen  Seitenlocken,  dem  gewöhnlichen  Maul 
mit  Hauern  und  im  rechten  Winkel  nach  oben  gestreckten 
Armen;  in  den  geschlossenen  Händen  scheint  sie  je  eine 
kleine  Schlange  zu  halten. 

1615.  (2776).    L.  0,07.     Br.  0,04.    In  Civitavecchia  erw.  i883,  wohin  das  Stück 

einst  zusammen    mit  der  Vase  Mon.  d.  J.  IX,  5,   2  durch   einen 
griechischen  Matrosen  gekommen   sein   soll.     Gesch.  von  Heibig. 

Stück  eines  Schüsselrandes  mit  rechteckigem,  horizontalem 
Ansätze  als  Griff,  von  graulichem  Thon;  darauf  Kopf  und 
Schulter  eines  bärtigen  Mannes  nachr.,  dem  eine  andere  Hand 
von  r.  an  den  Bart  fasst,  also  Teil  eines  grösseren  Stempels. 
Die  Haarenden  des  Mannes  sind  sowohl  vorn  über  der 
Stirn  als  im  Nacken  als  an  der  Seite  schematisch  auf- 
gerollt. 

1616.  (TC.  636).     L.  0,045. 

Von  einem  Gefässbauche;  Unterteil  eines  Reiters  nach  r. 
,1617.     (TC.  638).     L.  0,08. 

Desgl.;  Fragmente  von  zwei  gleichen  Reitern;  derselbe  ist 
in  Panzer  und  korinthischem  Helm,  in  der  L.  ein  Stab;  einiges 
Detail  punktiert;  er  scheint  das  Pferd  zurückzuhalten.  Voll- 
ständiges Exemplar  s.  bei  Dorow,  voy.  arch.  pi.  IX,  3. 


I02  Aelteste  Gattungen. 

ßj  Dekorative  Randfiguren. 

1618.  (TC.  623).     L.    0,20.     Corneto,    S.   Dor.   —    Erw.  Arch.  Ztg.     1882, 

S.  33o. 

Aeusserst  primitive  menschliche  Figur,  die  mit  den  (fest 
geschlossenen)  Füssen  und  dem  Hintern  an  einem  Gerät  (als 
Henkel  ?)  festsass,  im  übrigen  frei  und  rund  ist.  Es  ist  ein 
Weib,  der  Kopf  ähnlich  den  marmornen  sog.  Inselidolen  (mit 
weit  vorspringendem  Kinn);  die  Hände  auf  den  Bauch  gelegt; 
um  die  Hüfte  ein  breiter  Gurt,  im  uebrigen  nackt;  kurze 
wulstige  Oberschenkel.  —  Thon  graulich. 

1619.  (TC.  624).     H.  0,105.     S.  Barth.     Panofka,  mus.  Bart.  p.  145,  No.  3. 
Stützfigur  genau  wie   die    bei  Micali,   storia  tav.  XXI,    5 

und  Dorow,  voy.  arch.  pl.  XV,  2,  nur  sind  die  oberen  Flügel 
abgebrochen.  Frau  mit  vier  (einst  aufgebogenen)  Flügeln  von 
vorn;  gegürteter  Chiton,  dessen  unterer  Teil  mit  vertikalen 
Riffeln  und  Saum  mit  Gravierung.  Arme  auf  der  Brust.  Je 
eine  schematische  Schulterlocke  mit  umgebogenem  Ende. 
Hals-  und  Oberarmbänder.     Oben  und  an  den  Füssen  Bruch. 

1620.  (TC.  625).     H.  0,105.     Corneto,  S.  Dor. 
Wie  1619. 

1621.  (TC.  63o).     H.  0,07.     Corneto,  S.   Dor. 
Weibliche  Figur  in  langem  gegürtetem  Gewände  mit  punk- 
tierter Verzierung,  mit  beiden  auf  die  Brust  gelegten  Händen 
ihre  Schulterlocken  fassend.     Hinten  glatt.     Muss  krönender 
Aufsatz  gewesen  sein,  da  oben  keinerlei  Ansatz. 

1622.  (TC  63i).     H.  0,07.     Corneto,  S.  Dor. 

Wie  1621;  grosse  runde  Ohrringe  deutlich. 

1623.  (TC.  632).     H.  0,07.     S.  Barth.     Panofka,  mus.  Bart.  p.   146,  No.  4. 
Desgl.;  auch  die  Ohrringe. 

1624.  (TC.  6145).     H.  0,075.     Gerh.'  Nachl. 

Weibliches  Figürchen  derselben  Art  wie  1621  ff.,  doch  von 
viel  feinerer  Ausführung.  Mit  sorgfältiger  gestrichelter  Gra- 
vierung, welche  Gewand  und  Haar  bedeckt;  damit  auch  Arm- 
bänder angedeutet.  Keine  Ohrringe.  Hinten  im  Nacken  ein 
Ring,  von  dem  ein  breiter  flacher  Streif  bis  herab  geht,  vgl. 
Micali,  mon.  in.  tav.  33;  scheint  jedoch  kein  Haar  zu  sein. 

1625.  (TC.  6146).     H.  0,085.  Gerh.'  Nachl. 
Weibliche    Figur    in    gegürtetem    langem    Gewände    von 

vorzüglicher  Technik.    Beide  Arme  liegen  vertikal  am  Körper 


Ital.  rotthonige  Vasen  ohne  Reliefs.  IC)3 

mit  ausgestreckten  Händen.  Haare  mit  den  unten  aufgebognen 
Seitenlocken;  hinten  bis  zu  den  Fersen  herabfallend.  Ueber 
dem  Kopfe  steigen  Blätter  empor;  die  Fortsetzung  nach  oben 
abgebrochen.     Sehr  'ahnlich  Mus.  Gregor.  II,  io3,  6. 

1626.     (TC.  6147).     H.  0,04.     Gerh.'  Nachl. 

Kleine  hockende  Figur,  ganz  frei  gearbeitet,  die  Ellenbogen 
auf  den  Knieen  und  den  Kopf  in  den  Händen  haltend.  Der 
Kopf  ist  ein  zwar  flüchtiger  doch  unzweifelhafter  Toten - 
sch'ddel,  mit  tiefen  Höhlen  statt  der  Augen.  Der  Kopf  ist 
von  einem  Affenkopfe,  woran  man  sonst  zunächst  denken 
würde  (vgl.  Mus.  Gregor.  II,  io3,  7),  wohl  unterschieden.  Der 
Körper  ist  mager. 

(627.      (404).     H.  0,14.      Chiusi,  S.  Dor.   —   Basis   erg. 
Hahn;  einst  ein  zierender  Aufsatz  (vgl.  1604). 

1628.     (2320).      H.  0,075.      Gerb.'  Nachl. 

Deckel  mit  durchbrochener  Spitze,  auf  welcher  ein  Hahn 
sitzt.     Mit  (antiken?)  Resten  roter  Färbung. 


Anhang:    Verwandte  italische  Gefässe  aus  rotem  Thon. 

1)  Ohne  Reliefs. 

Erste   Gruppe. 

1629.  (TC  771 1).  H.  0.7S.  Bettolle  (in  der  Nähe  von  Chiusi),  1882, 
gefunden  in  einer  „tomba  a  ziro."  —  Ein  Verdacht  der 
Fälschung,  der  auftauchte,  scheint  mir  unbegründet;  auch 
haben  die  stattgehabten  Nachforschungen  denselben  nicht  be- 
stätigt. 

Grosses  Gefäss  aus  hellrötlichem  glimmerigem  ordinärem 
Thone  mit  einem  dünnen  weissen  Ueberzug  der  sich  vielfach 
abgelöst  hat.  Der  schlanke  Bauch  steigt  in  gerader  Linie  an, 
um  in  scharfer  Kante  zu  Schulter  und  Hals  umzubiegen. 
Mündung  und  Schulter  sind  durch  vier  Henkel  verbunden, 
die  geblähten  Segeln  gleichen  und  getriebnem  Metall  nachge- 
ahmt sind.  Auf  jedem  derselben  ist  eine  rohe  primitive 
Greifenprotome  (ähnlich  i63i)  befestigt  und  zwar  wie  alle 
folgenden  Figuren  hohl  auf  einen  Zapfen  gesetzt,  also  ab- 
nehmbar; grosse  flache  Ohren  und  der  geöffnete  Schnabel 
sind  deutlich  (viel  besser  ist  der  Greifentypus  an  dem  sonst 
sehr  ähnlichen  Gefässe  bei  Micali,  mon.  in.  tav.  33).    Zwischen 

i3 


IOA  Aelteste  Gattungen. 

den  Henkeln  auf  dem  Schulterrand  stehen  je  drei  aus 
Formen  gepresste  Figuren  aufgezapft:  in  der  Mitte  jeweils  ein 
bärtiger  (?)  Mann  (H.  0,10),  vollständig  eingehüllt  in  ein  nach 
unten  sich  erweiterndes  Gewand  ohne  Taille  das  mit  Reihen 
eingedrückter  liegender  Rechtecke  verziert  ist;  Haare  in  den 
Nacken  fallend  und  hier  rund  abgeschnitten;  nur  der  r.  Unter- 
arm ist  sichtbar  und  liegt  auf  der  Brust.  Zu  beiden  Seiten  je 
eine  0,10  hohe  Figur  in  langem  Gewände  ohne  Aermel,  mit 
etwas  Tailleneinziehung,  nach  unten  sich  erweiternd;  die 
Füsse  sind  an  den  Zapfen  unten  angedeutet;  vertikale  Streifen 
auf  dem  Gewände;  die  Haare  fallen  in  langen  immer 
schmäler  werdenden  Streifen  in  den  Rücken  bis  zum  Gesäss 
wo  sich  jedesmal  ein  Loch  befindet  (zur  Anfügung  eines 
Ringschmucks  ?).  Die  Arme  sind  auf  den  Bauch  gelegt  und 
die  Hände  gefaltet,  indem  Finger  in  Finger  greift  (vgl.  i632). 
Da  auch  die  Brüste  etwas  erhöht  sind,  so  sind  wahrscheinlich 
Frauen  gemeint.  —  Oben  ein  Deckel  der  an  den  Stellen  wo 
er  die  vier  Greifenköpfe  über  den  Henkeln  trifft  einen  Ausschnitt 
hat.  Dazwischen  sind  ringsum  wieder  je  drei  (also  zwölf  zu- 
sammen) Figuren  (von  0,068  Höhe)  aufgezapft;  sie  sind  alle 
gleich;  es  ist  der  Mann  der  vorhin  als  je  in  der  Mitte  der 
Schulterreihe  stehend  beschrieben  wurde,  nur  mit  dem  Unter- 
schiede dass  gar  nichts  von  seinen  Armen  zu  sehen  ist.  —  In 
der  Mitte  des  Deckels  auf  einem  grossen  Zapfen  die  Haupt- 
figur des  Ganzen,  eine  o,3i  hohe  männliche  Gestalt  von  der- 
selben Art  wie  die  eben  erwähnten,  in  dem  langen  Gewände 
mit  den  gepressten  Rechtecken;  hier  sicher  bärtig,  doch 
kommen  hier  die  beiden  Unterarme  heraus;  die  Hände  sind 
vor  der  Brust  gefaltet.  Das  Gesicht  wie  das  der  andern;  wirkt 
in  dieser  Grösse  besonders  roh;  die  Nase  wie  eine  Pyramide, 
die  Augen  eingekratzte  Kreise,  der  Mund  ein  flüchtig  ein- 
gerissener Strich. 

1630.  (TC.  7712).  H.  0,35.  Bettolle  bei  Chiusi,  1882.  Ein  Verdacht 
der  Fälschung,  d.  h.  genauen  Kopie  eines  echten  Originales 
ist  hier  nicht  ganz  abzuweisen.  Thon  röter  als  162g  die  be- 
deckende Erdschicht  scheint  aufgestrichen. 

Grosse  Deckelfigur  eines  ähnlichen  Gefässes.  Weib  in 
langem  ärmellosem  Gewände  mit  den  eingedrückten  Vier- 
ecken, doch  mit  Andeutung  von  Brust  und  Taille.  Von  den 
Schultern  hebt  sich  ab  ein  im  Rücken  herabfallender  Mantel, 
ebenso  mit  Vierecken  bedeckt.  L.  Arm  auf  der  Brust,  der  r. 
auf  dem  Bauche;  Oberarmringe  und  je  ein  Loch  daneben  im 
Körper.    Auf  dem  Kopfe   eine  Krone  mit  acht  teilweise  abge- 


Ital.  rotthonige  Vasen  ohne  Reliefs. 


io5 


brochnen  Zacken.  Das  Haar  fallt  im  Rücken  lang  herab  und 
endet  unten  (nahe  dem  Boden)  in  einen  grossen  Ring  (in 
dessen  Mitte  ein  Loch);  vgl.  Micali,  mon.  in.  33  (die  Figuren 
von  hinten). 

Hier  anzuschlicsseji : 

1631.  (I796)-     H.  des  Thrones  0,34;   des  Canopus  0,41.     Sarteano,  Gern. 

1841.    Abg.  Gerhard,  neuerw.  Denkm.  3,  Tf.  VI,  1796. 

Thronsessel  von  rotem  ungeglättetem  Thone  mit.  ge- 
schwungner undurchbrochener  Lehne  mit  Reifen,  auf  welchen 
Nagelköpfe  imitiert  sind.  In  der  Mitte  des  Sitzes  ein  Loch. 
Darauf  ist  eine  bauchige  Vase  (ahnlich  Form  No  3o/)  von 
etwas  anderem  rotem  geglättetem  Thone  (ob  zugehörig?)  ge- 
stellt (Höhe  o,25);  der  schwarze  Fuss  derselben  ist  fremd. 
Oben  ist  ihr  ein  menschlicher  Kopf  aufgesetzt  von  sehr 
altertümlich  etruskischen  Formen  und  ebenfalls  rotem  ge- 
glättetem Thone;  überaus  niedere  Stirne;  kurzes  Haar;  Bart 
nur  angedeutet  durch  eingerissenen  Kontur  (auch  Schnurrbart). 

1632.  (396).     H.    o,63.     Aus  Rom    erw.   i833.     Ahg.  Dorow,    voy.    arch. 

dans   l'Etr.   pl.  V,   1. 

Canopusartige  henkellose  Urne  aus  schwarzem  Bucchero- 
thon;  vorn  in  Relief  die  beiden  Arme  mit  ineinander  gefalteten 
Händen  (vgl.  1629).  Löcher  am  Armansatze.  Oben  aufgesetzt 
ein  offenbar  nicht  ursprünglich  zugehöriger  bartloser  Kopf 
mit  kurzen  gelockten  Haaren  und  weniger  archaischem  Typus 
als  i63i. 


Zweite  Gruppe:  grosse   Gefässe  aus  grobem  graugelblichem   Thone 
mit  dunkelroter  etwas  glänzender  geglätteter  Oberfläche. 

1633.  (454)-     H.  0,98.      Corneto,    S.   Dor.     Abg.    in   Levezow's   Katalog 

Tf.   17,  33o,  doch   falsch   (der  Untersatz   verkehrt!). 

Krater  ohne  Henkel  und  Fuss,  vertikal  geriffelt;  auf  einem 
selbständig  gearbeiteten  zugehörigen  hohen  Untersatze,  in 
dessen  unterem  Teile  mehrere  dreieckige  Ausschnitte. 

1634.  (2750).     H.  0,59.      Castel    nuovo    di   Porto  (vgl.  Index  der  FO.i. 

Aehnlicher  Untersatz  eines  Kraters;  der  obere  Abschluss 
abgebrochen.  Auf  dem  unteren  Teile  in  vier  Reihen  mehrfach 
wiederholte  dreieckige  Ausschnitte. 

i3* 


ig6  Aelteste  Gattungen. 

163  5.  (446)-  H.  0,75.  Co  meto,  S.  Dor.  Abg.  im  Levezow'schen 
Katalog  Tf.  16,  327;  ein  sehr  ähnliches  bei  Micali,  storia 
tav.  XXVII,  7. 

Bauchiger  Krater,  vertikal  geriffelt,  mit  einem  nicht  hohen 

Untersatze   verbunden;    der   letztere    ist  durch  dreieckige  und 

rad-  oder  rosettenförmige  Ausschnitte  durchbrochen.    Plumper 

Deckel    mit   hohlem   und    durchbrochenem  Knopfe,   von  dem 

drei    rohe   primitve  Greifenprotomen  ('?    schlangenartige  Halse, 

hundeartige  Köpfe)  ausgehen. 

163  6.  (260I  H.  0,61.  Co  meto,  S.  Dor.  Abg.  in  Levezow's  Katalog 
Tf.   i3,  260  und  Micali   storia,  tav.  XXVII,  8. 

Bauchiges  vertikal  geriffeltes  Gefass  mit  zwei  horizontalen 

Doppelhenkeln  und  einem  Deckel  wie  i63i. 

1637.  (267).  H.  0,68.  Corneto,  S.  Dor.  Abg.  im  Levezow'schen 
Katalog  Tf.   i3,  266. 

Grosses    henkelloses    nach    unten    sich   verjüngendes  und 

unten  gerade  abgeschnittenes  Gefass  mit  kurzem  Halse,  vertikal 

geriffelt. 


2.  Mit  Flach- Reliefs.     Technik  wie  oben  1633 ß. 

a)  Schüssel. 

(638.  H.  0,135.  Dm.  0,54.  Unbek.  Herk.  —  Erw.  Arch.  Ztg.  i883,  S.  161. 
Schüssel  mit  breitem  umgebogenem  Rande;  auf  demselben 
zwei  Bildstreifen,  einer  oben  auf  der  horizontalen  und  einer 
auf  der  schrägen  inneren  Flache.  Auf  beiden  ist  in  mehr- 
fachen nicht  immer  ganz  vollständigen  Wiederholungen  eine 
Reihe  von  sechs  Figuren  aufgepresst:  laufender  bartloser 
nackter  Mann  nach  r.  mit  langem  im  Nacken  fliegenden 
Haar,  den  1.  Arm  mit  einem  Pedum  (das  oben  gerundet)  weit 
vorstreckend;  dann  ein  nackter  bartloser  Reiter  nach  r.  mit 
kurzem  Stocke  auf  das  laufende  Pferd  schlagend;  dann 
Chimaera  nach  r.,  vor  ihr  ein  Zweig,  dann  die  Gruppe  eines 
Stieres  nach  r.  der  zusammenbricht  unter  zwei  Löwen  (der 
1.  beisst  ihm  in  den  Nacken,  der  r.  in  den  Hals). 

1639.      (TC.   1350).     H.  0,15.     Dm.  0,60.     Caere. 

Ebensolche  Schüssel.  Auf  beiden  Bildstreifen  wieder 
sechs  Figuren  immer  wiederholt.  Ein  Seepferd  nach  r.  und 
gegenüber  ein  Triton  nach  1.,  der  jenes  am  Vorderbein  fasst 
und  mit  dem  andern  Arme  ausholt  (bartig,  von  der  Brust  ab 
in  Fischleib  übergehend);  dann  ein  Lowe  mit  offenem  Rachen, 


Ital.  rotthonige   Vasen    mit  Reliefs  ,,  - 

die  r.  Tatze  erhebend,  nach  L;  dann  ein  Zweig  und  eine 
liegende  Sphinx  nach  1.,  die  r.  Tatze  erhebend,  Flügel  nur 
wenig  aufgebogen;  endlich  ein  Eber  nach  1.  und  ein  hüpfen- 
der nackter  Mann,  wegen  Isokephalie  sehr  klein  im  Verhältnis 
zu  den  Tieren  (Arme  erhoben,  r.  Bein  hoch);  diese  Figur 
ist  an  einer  Stelle  dreimal  neben  einander  wiederholt. 

1640.  L.  0,35.     Unbek.  Herk.     Fragm. 

Fragment  einer  Schüssel  der  gleichen  Art  und  Grösse  wie 
i638.  Auf  dem  Rande  ebenfalls  zwei  Bildstreifen:  der  innere 
ist  eine  Replik  von  1 638;  der  andere  zeigt  folgende  sechs 
Figuren:  Löwe  nach  r.  (1.  Tatze  hebend,  Rachen  offen); 
Steinbock  oder  Antilope  nach  r.  ins  Knie  sinkend;  Sphinx 
nach  r.  (aufgebog.  Flügel),  laufender  Mann  nach  r.  im 
archaischen  Knielaufschema:  Seepferd  und  endlich  Eber 
nach  r. 

1641.  (TC.  6o83).     L.  0,09.     H.  des  Reliefbandes  0,028.     Gerh.'  Nachl. 
Vom  Rande    einer  Schüssel   mit    einem  Reliefstreifen.    L. 

Vorderteil  eines  Pferdes  nach  r.  (auf  das  ein  Löwe  gesprungen 
ist?),  dann  ein  Lowe  nach  r.  Reiche  Füllung  mit  ver- 
schiedenen vegetabilischen  Motiven. 

b)  Pithos. 

1642.  (TC.  7439).     H.   1,14.     Corneto,   1841   gef.,   1876  erw. 

Grosser  Pithos  wie  1637;  die  vertikale  Riffelung  des 
Bauches  ist  nach  unten  durch  ein  plastisches  Zickzackband, 
nach  oben  durch  einen  Streifen  abgeschlossen,  auf  welchem 
35 mal  ein  quadratischer  Flachreliefstempel  aufgedrückt  ist, 
einen  Greif  darstellend,  des  archaisch-griechischen  Typus, 
mit  aufgebognen  Flügeln;  1.  im  Felde  ein  Spiralornament 

1643.  (6008).      H.  0,11.      Br.  0,10.      Gerh.   Nachl.    —   Erw.  Arch.  Ztg.   i883, 

S.  162. 

Rings  gebrochenes  Fragment  eines  Pithos  mit  zwei  Bild- 
streifen von  je  0,025  Höhe  übereinander.  Die  Darstellungen 
auf  beiden  waren  gleich;  erhalten  ist  auf  dem  oberen:  Reh 
nach  r.  mit  zur  Erde  gesenktem  Kopfe,  da  ihm  ein  gegen- 
übersitzender Löwe  die  1.  Vordertatze  auf  den  Kopf  legt; 
dann  weidendes  Reh  nach  r.  Aul  dem  unteren  ist  zunächst 
die  hintere  Hälfte  des  Löwen  und  das  weidende  Reh  erhalten, 
dann  als  Fortsetzung  eine  Lotosblume  an  langem  Stengel 
und  ein  Greif  nach  r.  (Flügel  nur  halb  aufgeb.),  unter  ihm  ein 
Blattgewachs. 


igS  Aelteste  Gattungen. 

1644.  (2753).      Dm.    0,21.      Castel    nuovo    die    Porto     (Sabina)    vgl. 

Index  der  FO. 

Mündung  und  Stück  der  Schulter  eines  kleineren  Pithos; 
auf  der  Schulter  das  phonikisierende  Volutenornament  in  ein- 
facher Gestalt  aufgepresst. 

1645.  (2754).     Dm.  0,16.     Herkunft  wie   1644. 

Mündung  und  Schulter  von  einem  noch  kleineren  Pithos 
mit  demselben  Ornament  und  dem  Ansatz  der  Riffelung  des 
Bauches. 


B. 


SCHWARZFIGURIGE 
GATTUNGEN. 


I.  Die  sehwarzfigurigen  Gattungen  des 

älteren  Stiles. 


i.  Nichtattische  Gattungen. 

a)  Rhodisehe  Gattung. 
Erste  Gruppe!  mit  feinem  weissem   Ueberzug. 

1646.  (Bil.   14).     H.  0,10  (ohne  den  erg.  Fuss);  Dm.  0,15.    Kameiros,  1881. 
Zweihenkliger  Becher  der  Form  No.  123.     Feiner  rötlicher 

Thon  mit  festem  doch  teilweise  abspringenden  gelblich  weissem 
dünnem  Thonüberzug;  sehr  einfach  mit  gelbbrauner  Firnis- 
farbe verziert;  oben  Punktband;  zwischen  den  Henkeln  verti- 
kale Striche.  Innen  ganz  gefirnisst  mit  einigen  aufgesetzten 
weissen  Streifen. 

1647.  (Bil.   15).     H.  0,08.     Dm.    0,17.     Kameiros,    1881.     Rand    teilweise 

ausgebrochen. 

Schale  der  Form  No.  120.  Technik  wie  1646.  Unten 
Strahlen;  auf  dem  Rande  einfache  parallele  horizontale  Linien 
durch  vertikale  verbunden,  von  Punkten  umsäumt.  Im  übrigen 
aussen  und  innen  gefirnisst,  mit  aufgesetzten  roten  und  weissen 
Streifen. 

Zweite  Gruppe:    von  rötlichem   Thone  ohne  Ueberzug. 

1648.  (Bil.  43).     H.  o,36.     Dm.  o,ix     Kameiros,  1881. 

Amphora  der  Form  No.  28,  aus  blassrötlichem  mattem 
Thon,  mit  braunschwarzer  etwas  matter  Firnisfarbe  völlig 
bedeckt  bis  auf  drei  schmale  ausgesparte  Streifen  an  Schulter, 
Bauch  und  unten.  Auf  den  Firnis  graviert  a)  in  der  oberen 
Hälfte  des  Bauches  jederseits  eine  grosse  mit  Palmettenbl'ättera 
gefüllte  Lotosblüte  nach  unten  und  eine  Palmette;    b)   in  der 


202  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

unteren  jederseits  in  der  Mitte  eine  grosse  Palmette;  unter 
den  Henkeln  je  eine  Lotosblüte.  Die  Abteilungen  dieser 
gravierten  Zeichnung  abwechselnd  mit  Dunkelrot  gefüllt  oder 
schwarz  gelassen. 

1649.  iBil.  16).     H.  o,23.     Dm.  0,17.     Kameiros,  1881. 

Amphora  etwa  der  Form  No.  20,  doch  plumper  geglätteter 
rötlicher  Thon;  nur  mit  einigen  Streifen  rötlich  braunen 
Firnisses  verziert. 

b)  Böotische  Gattung. 

Erste  Gruppe. 

1650.  (2681).     H.  0,07.     Dm.  0,10.     Theben,  1880. 

Pyxis  etwa  der  Form  No.  io3,  doch  ohne  Einziehung  des 
Bauches.  Rötlicher  Thon  mit  feinem  gelbem  Ueberzug. 
Deckel  mit  rundem  Knopf  'mit  „Polypen'0 Ornament),  von 
welchem  ein  Kreis  von  Doppelstrahlen  ausgeht;  rings- 
herum grosse  einzelne  unverbundene  geschlossene  Palmetten 
(mit  Rot)  auf  am  Rande  aufstehenden  Voluten;  dazwischen 
kleinere,  ebenso  einzeln  am  Rand  aufstehende  Blütenknospen. 
I'm  den  Bauch  wechseln  Crosse  einzelne  Lotosblüten  (mit  r. 
Mittelspitze)  mit  frei  im  Räume  gemalten  geschlossenen  Doppel- 
palmetten ab.  —  Das  Ganze  sorgfältig  und  fein. 


Zweite  Gruppe. 

1651.     (2685).     H.  0,24.     Ta'nagra,  1880.     Aus  Stücken;  Weniges  ergänzt 
iohne   Bemalung). 

Kanne     der    Form    No.    126    aus    blass- rötlichem    feinem 

Thon,   von    einem    gewissen    stumpfen   grauen   Ton    auf   der 

geglätteten  Oberflache;  auch  der  Firnis  von  eignem  fettigem 

Glänze;   er  deckt  nicht  ganz  und  ist  graubraun  wo  er  dünner 

aufgetragen  ist.  —  Der  Henkel  ist  zweiteilig.  —  Oben  unter  der 

Mündung  eine  weibl.  Büste  in  Relief  (thongr.,  mit  aufgemaltem 

Detail   in  Firnisfarbe);    sie    trägt  Kalathos,   hat  lange  Locken, 

ein  Halsband  mit  drei  Bommeln;  ein  roter  Tupfen  auf  jeder 

Wange.  —  Der  Hals  im  übrigen  gefirnisst.  —  Auf  dem  Bauche, 

oberer  Streif:  zwei  Vögel  mit  Menschenköpfen  sich  gegenüber 

(aufgeb.  Flügel,    Gesicht   und  Brust   r.);    zwischen    beiden  ein 

kleines  Vögelchen    (frgm.);    r.  ein    Hirsch    nach    r.  und  Löwe 

nach  1.;  zwischen  beiden  wieder  ein  kleiner  Vogel  (Küchelchen)« 

—  Unterer  Streif:    Wiederholung    der  Darstellung  des  oberen 


Korinthische  Amphora.  2o3 

Streifs  mit  Hinzufügung  von  zwei  Reitern,  einander  gegenüber 
(Knaben  mit  roten  Gesichtern,  nackt  auf  ruhigen  Pferdenj;  zur 
Füllung  wieder  kleine  Vögel  die  immer  nach  1.  sehen,  und 
plumpe  Tupfen  (mit  r.  Punkten  darauf);  endlich  r.  ein  Löwe 
nach  1.  —  Der  Stil  ist  völlig  eigenartig,  ungeschickt,  aber  auch 
ohne  frisches  Leben.  Innenzeichnung  sehr  reichlich  und  grob 
graviert;  Flügel  ganz  graviert  ohne  Bemalung;  Vogelkörper 
etwas  geschuppt.  Der  Hirsch  mit  grossem  Geweih  besonders 
ungeschickt.     Die  Pferde  mit  geschorener  Mahne. 

e)   Korinthische  Gattung. 

i.   Amphora    der    Form    No.    28 ,    mit    ausgesparten    Bild- 
feldern. 

1652.  (2582).  H.  o,348.  U.  0,72.  Caere,  1877.  Abg.  Mon.  d.  I.  X, 
tav.  52,  1 — 3,  Löschcke  in  den  Annali  1878,  p.  3oi  ff.;  vgl.  Robert 
in   der  Arch.   Ztg.   1878,  S.   16.  —  Einiges   ergänzt. 

Unten  Strahlen.  Der  Thon  zeigt  hier  unten  seine  in  der 
altkorinthischen  Gattung  gewöhnliche  helle  gelbliche  Farber 
wahrend  der  Thon  an  den  Bildfl'achen  eine  rötliche  Ober- 
flache hat.  Firnis  schwarz  und  glänzend.  —  Die  Bilder  oben 
durch  Netzornament  abgeschlossen  (schw.,  rot,  weiss  auf 
Thongrund). 

A)  Perseus  schleudert  Steine  (in  weitem  Ausschreiten 
nach  1.,  1.  Arm  vorgestreckt  mit  Stein,  in  erhobener  R.  einen 
gleichen  Stein  schwingend;  die  Steine  w.  auf  Thongr.;  nackt, 
bärtig,  Stiefel  mit  doppelten  Flügeln  nach  vorn  und  nach 
hinten,  die  am  1.  Fuss  nur  rot  gemalt,  am  r.  graviert  und 
schw.  gelassen  sind;  am  1.  Oberarm  hangt  seine  Tasche,  die 
y.ißimg  an  zwei  Tragbändern,  Petasos  mit  Band  unter  dem 
Kinn  befestigt);  1.  vom  Kopfe 

Zwischen  seinen  Beinen  ein  Haufen  von  Steinen  (schw.  und 
w.  auf  Thongr.;.  R.  hinter  ihm  steht  ruhig  nach  1.,  doch  die 
Brust  en  face  Andromeda,  einen  Haufen  w.  Steine  vor  sich 
mit  beiden  Händen  haltend  (langer  gegürteter  r.  Chiton; 
Unterkörper  grossenteils  erg.;  Fleischteile  w.  auf  Thongr.  und 
von  einem  Pinselkontur  mit  Firnisfarbe  umgeben;  auch  die 
nackten  Füsse  so,  die  in  der  Abb.  der  Mon.  d.  I.  weggelassen; 


204  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Locke  vor  dem  Ohre  herab).     L.  neben  ihr 


^Avöooiic'Öu.. 


L.  vorj  Perseus  der  Kopf  des  kolossalen  Seeungeheuers, 
das  er  bekämpft;  der  Bildrand  schneidet  den  übrigen  Körper 
ab.  Der  Kopf  ist  mit  Firnispinselkontur  umzogen  und  mit 
Weiss  auf  Thongr.  gefüllt;  es  ist  der  Typus  eines  Ebers; 
grosse  w.  Zahne,  doch  keine  Hauer;  lange  rote  Zunge;  unter 
dem  Kopfe   ist  welliges  Wasser   (schw.)   angedeutet;    darüber 


KÄ    xfjrog. 

\\ 

B)    Auf   einem    nach    r.    galoppierenden    ithyphallischen 
Esel    (Hals    rot,    weisse   Tupfen    mehrfach)    neben    welchem 


ö  3$  m  #yiL 


bvog  steht,  reitet  nach  Frauenart  (beide 


Beine  auf  einer  Seite)  ein  Mann  mit  seltsam  gesträubtem  Haar 
und  Barte  (Unterges.  durch  einen  Bruch  verletzt;  Haarband; 
kurzer  w.  Chiton);  1.  neben  ihm  steht 


yifOtqA*^ 


Evpu()/og, 


Unter  dem  Esel  ein  laufender  Hund  nach  r. 

165  3.     (582).     H.  o,348.     U.  0,72.     Nola,  S.  Koll. 

Technik  wie  i652,  doch  die  Wandungen  etwas  dicker; 
Thonoberfläche  unten  hellgelb,  an  den  Bildflächen  rot;  die 
letzteren  oben  mit  Stabornament  abgeschlossen  (schw.,  r., 
w.  auf  Thongr.).  —  A)  Vogel  mit  Frauenkopf  nach  r., 
mit  nach  1.  umgedrehtem  Kopf,  die  Flügel  ausgebreitet;  an 
den  Flügeln  Rot;  der  ganze  Vogelkörper  mit  Beinen  und 
Kopf  ist  weiss  auf  Thongrund  mit  Pinselfirniskontur.  — 
B)  Unbärtiger  Reiter  nach  1.  galoppierend  (das  Pferd  sprengt 
ebenso  wie  der  Esel  von  i652;  Firnis  hier  durch  Brennen 
teilw.  sehr  rot  geworden;  Pferd  ganz  weiss  auf  Thongrund 
gemalt,    mit    verdünntem  Firnis    die  Konture    und  die  Innen- 


Korinthische  Amphora.  205 

Zeichnung;  nur  die  Mähne  ist  schwarz;  auch  der  Schwanz  ist 
weiss;  der  Reiter  hat  roten  kurzen  Chiton  und  eine  Lanze  in 
der  R.)  —  Wie  an   i652  ist  Weniges  graviert. 

1654.  (Bil.  44).     H.  o,3i.     Dm.  0,21.     Kameiros,   1881. 

Wie  die  vorigen,  doch  ohne  Strahlen  unten.  Der  Unter- 
schied der  Färbung  hier  weniger  stark,  da  die  Büdflächen 
blasseres  Rot  zeigen,  dieselben  sind  auch  oben  nur  von  einem 
braunen  Firnisstreif,  nicht  von  Ornament  eingefasst.  Auf 
beiden  Seiten  wiederholt  eine  Pferd eprotome  nach  r.  (Hals 
mit  langer  r.  Mahne  und  Kopf  mit  Riemenzeug,  doch  ohne 
Gebiss  noch  Zügel). 

2.    Sog.  Amphora  a  colonnette  {Form  No.  22). 

1655.  (2372).     H.    0,464.     U.     1,47.     Dm.  0,46.      Caere,    1873.     Aus  vielen 

Stücken,  Weniges  fehlt.  Abg.  Mon.  d.  J.  X,  tav.  4.  5.  Vgl. 
Annali  d.  J.  1874,  tav.  NO,  p.  82  ff  (Robert);  Robert,  Bild  und 
Lied,  S.   14. 

Grosses  reichverziertes  Gefass.  Thon  durch  und  durch 
hellrot,  Firnis  schwarz.  Innen  ganz  gefirnisst.  Das  sehr  viel 
angewandte  Weiss  ist  immer  auf  den  Thongrund  aufgesetzt; 
Kontur  und  Innenzeichnung  der  w.  Partien  mit  Firnisfarbe. 

Auf  den  Henkelscheiben:  je  eine  laufende  Gorgone 
nach  r.  (aufgeb.  Flügel,  kurzer  roter  Chiton  mit  schw.  Saum, 
ohne  Schlangen;  am  Stiefel  je  ein  Flügel  nach  hinten; 
Gesichtszeichnung  mit  etwas  verdünnter  Firnisfarbe}.  Auf 
dem  einen  Henkel  ist  r.  neben  der  Gorgone  ein  Brustbild 
nach  1.  eingeritzt  (auf  den  Thongr.  ohne  jede  Farbausfüllung, 
doch  gleichzeitig  mit  der  Gravierung  der  Gorgone  selbst; 
ovales  Auge,  kurzes  Haar  mit  in  der  Abbildung  der  Annali 
weggelassener  Stirnlocke). 

Bauch,  oberer  umlaufender  Streif: 

A)  Amphiaraos  Auszug.  L.  ein  Haus  (ein  schwarzer 
Architrav,  darauf  ein  w.  Fries  mit  schw.  Triglyphen,  wird  ge- 
tragen von  zwei  schw.  dorischen  Säulen  in  antis,  mit  roten 
abaci,  und  von  zwei  weissen  Anten  mit  einem  grossen 
dorischen  Kymation  oben;  alles  auf  einem  schw.  Stylobat;  das 
Schwarz  ist  mehrfach  auf  das  Weiss  aufgesetzt,  doch  ist  es 
teilweise  abgefallen,  wie  da,  wo  der  Stylobat  über  die  weissen 
Enden  der  Anten  greift).  R.  vom  Hause  besteigt  weit  aus- 
schreitend nach  r.  Amphiaraos  mit  d.  1.  Beine  den  Wagen 
mit  ruhig  stehendem  Viergespann;  er  hat  Beinschienen  (am  1. 
Bein  rot),  weissen  Panzer,  r.  korinth.  Helm  mit  Bügel  der  erst 
weiss    und    darauf  schw.  gemalt  ist,    doch  ist  das  Schw.  meist 


20Ö  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

abgefallen  (irrig  wird  dies  Verhältnis  dargestellt  von  Robert 
Annali  1874,  107  unten);  er  ergreift  mit  der  L.  deutlich  den 
Wagenrand  und  wird  am  1.  Arme  wohl  auch  den  grossen 
(innen  roten)  Rundschild  tragen,  der  indes  auch  auf  dem 
Wagen  aufzustehen  scheint;  er  halt  in  der  R.  das  Schwert 
gezückt  (schw.,  doch  ist  auf  dem  w.  Panzer  das  Schw.  abge- 
fallen) und  hat  trotzdem  an  der  1.  Seite  nicht  nur  Schwert- 
scheide sondern  dran  auch  den  unverkennbaren  grossen  Griff 
eines  zweiten  langen  Schwertes;  lange  Haare,  Bart  nicht  an- 
gegeben; ohne  Chiton.  Zwischen  seinen  Beinen  steht 
A^SAP'BOM  'Afjujqtiag^ng  ;  darunter  kriecht  im  freien  Räume  eine 
Eidechse,  am  Boden  ein  Igel  r.,  vor  dem  ein  Haase  entflieht, 
der  mit  den  Vorderbeinen  auf  den  Wagen  zu  springen  im 
Begriff  ist  und  umblickt.  —  Amph.  blickt  um  nach  einer 
Versammlung  von  Frauen  und  Kindern  die  vor  dem  Hause 
nach  r.  stehen:  voran  r.  ein  Knabe  (Alkmaion),  nackt,  ruhig 
stehend,  doch  beide  Arme  flehend  gegen  den  Vater  streckend. 
Weiter  1.  ein  etwas  grösseres  Mädchen  (ebenfalls  beide  Arme 
bittend  vorstreckend,  in  langem  ungegürtetem  Chiton  der  rot 
mit  schw.  Seitenstreif;  lange  schw.  Haare,  Fleisch  wie  bei  den 
folgenden  Frauen  weiss  mit  verblasstem  Kontur  und  Innen- 
zeichnung  von   verdünntem    Frnis);    von    ihrem  Munde    aus- 

gehend        „*>        ^    hvovdi'xa.     L.     hinter     ihr     noch     ein 

grösseres  Madchen,  (r.  Chiton  mit  w.  Gürtel),  ebenfalls  die 
Arme  vorstreckend;  über  ihm  ist  mit  Weiss  auf  den  Architrav 
geschrieben  A&VSrTA,  Aivinna,  doch  bezieht  sich  die  Inschrift 
auf  die  folgende  Frau,  da  1.  hinter  jenem  Madchen  eine 
Inschrift  von  oben  nach  unten  lauft,  die,  da  die  Buchstaben 
nach  ihr  zu  geöffnet  sind,  auf  sie  bezogen  werden  muss: 
AMA^A^OMAA  Ja/Liofdvacra.  Die  folgende  Ainippa  ist  noch 
ein  wenig  grösser  (r.  Chiton,  schw.  Mantel);  ihr  sitzt  auf  der 
1.  Schulter  ein  nackter  Knabe  der  beide  Arme  vorstreckt  (Am- 
philochos  zu  nennen  nach  dem  Kypseloskasten,  Paus.  5,  17,  7); 
sie  fasst  ihn  an  den  Handgelenken  mit  erhobenen  Armen. 
Noch  etwas  grösser  ist  die  1.  folgende  Eriphyle  (in  schw. 
Chiton,  r.  Mantel  der  über  den  Kopf  gezogen,  mit  der  L.  ge- 
lüftet); sie  trägt  in  der  R.  gesenkt  das  riesige  Halsband  aus 
grossen  weissen  runden  Perlen;  mit  verblasster  Firnisfarbe 
ist  auf  der  w.  Ante  1.  geschrieben  A1V4>3S3  \Enicfvla.  L.  im 
Räume  noch  eine  Eidechse.  —  Auf  dem  Wagen  steht  bereits 


Korinthische  Amphora. 


20 


••>,  )- 


/ 


der  Lenker  Baton  nach  r.  (r.  von  seinem  Kopfe  von  o.  nach 
unten  iTATO/v   Bukov)  in  langem  w.  Chiton  (von  dem  r.  Arme 
darauf  ist  das  Schw.  abgefallen)  mit  langem  Haare,  r.  korinth 
Helme    ohne  jeden  Bügel,    mit  Schwert   an    der   1.  Seite    und 
schw.   Rundschild   auf  dem   Rücken.     Die    Räder   sind    sorg- 
fältig,   doch  ohne  Zirkel  graviert.      Die  Pferde  stehen  ruhig 
die   beiden    mittleren   weiss;    rote   lange    sorgfältig    gravierte 
Mähnen.    Auf  dem  gebeugten  Halse  des  einen  sitzt  eine  weisse 
Eule    (die   Schattierung    darauf  in    der  Abbild,  der  Mon.    ist 
nicht  auf  dem  Originale).    Dem  Baton,  der  in  der  R.  die  Zügel 
und   langen  Stab  hält,   reicht   eine  Frau   nach    1.  eine  weisse 
henkellose  Phiale    hin    zur  Abschiedsspende,  nach  der  er  mit 
der  L.    greift    (die  Frau  ■  hat  langen  r.  Chiton  u.  r.  Haarband, 
ist  von  den  Pferden  z.  T.  verdeckt).    L.  von  ihrem  Kopfe  von 
o.  nach  u.  steht  M5TMOB1,  yLovxig  statt  ^dtoviig.    Hinter  dem 
Gespanne     steht     ein    Haus    ähnlich    dem    vorigen    (schw. 
Architrav,    w.    Fries    mit   schw.  Triglyphen,    mit   zwei    schw. 
dorischen  Säulen  in  antis  —  eine  ist  von  den  Pferden  verdeckt 
—  und  zwei  schw.  Anten,  alles  auf  schw.  Stylobat).    R.  von  den 
Rossen    steht,    die  R.    erhebend    ein  Jüngling   nach  l.   mit  r. 
faltenlosem    Mäntelchen    auf    beiden    Schultern    und    langem 
Haar;    l.    von    o.    nach    u.    MO^TOTl^B  'Tttttotiw^.      R.    am 
Boden  sitzt  ein  Greis  (mit  etwas  gebogener  Nase  und,  durch 
einige    gravierte  Punkte  angedeuteten,    auf  der  Abbildung  der 
Mon.   weggelassenen  Bartstoppeln;   langer   weisser  Chiton   u. 
rotes    faltenloses  Mäntelchen);    er   beugt    den  Oberkörper   vor 
und  schlägt  mit  der  r.  Hand  sich  an  die  Stirne,  in  der  L.  hält 
er  einen  langen  Stab.    L.  von  oben  n.  unten  steht  MSASWS'IAE], 
j4Xi[.ir]dijg.     Ueber   seinem  Kopfe    eine  Schlange    im  Räume 
(mit  w.  T  förmigen  Tupfen)   und  r.   oben   ein  nach  l.  herab- 
fliegender Adler. 

B)  Wettrennen.  Unter  dem  nun  folgenden  Henkel 
l.:  drei  Preisrichter  nach  r.  thronend,  alle  auf  Sesseln 
mit  Rücklehnen  und  Löwenfüssen  (die  Rücklehnen  in  Spiral- 
form zurückgebogen);  alle  heben  die  l.  Hand  u.  strecken  die 
R.  etwas  vorwärts,  die  beiden  äusseren  haben  lange  weisse 
Chitone.  Der  Chiton  des  mittleren  ist  nur  thongrundig  ge- 
lassen; rote  Mäntel;  bärtig,  lange  Haare.  Neben  dem  l.  von 
oben  nach  unten  MOTMMA  "2txoiog  stan"^iy.aoi:og;  neben  dem 

mittleren       ~  V)  ^X  'ApytTug;  neben    dem    r.:    4>BF>BM 

A\  Y  ®iQrtg. 


2o8  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Vor  ihnen  r.  stehen  die  Preise:  zunächst  unter  den  Henkeln 
ein  kleinerer  Dreifuss  (Kessel  rot),  dann  zwei  grössere,  teilw. 
von  den  Rossen  verdeckte  Dreifüsse  (Henkel  rot,  bei  einem 
auch  der  Kessel;  haben  Lowenfüsse  und  deutlich  über  jedem 
Fusse  einen  Ringhenkel).  Von  r.  sprengen  in  Galopp  heran 
sechs  Viergespanne  nach  1.;  es  sind  alle  24  Pferdeköpfe 
völlig  deutlich,  ebenso  die  Beine  ziemlich  genau  geschieden; 
zuerst  zwei  Gespanne  neben  einander';  neben  dem  bärtigen 
Lenker  des  vorderen  steht,  vom  Kopfe  ausgehend  MO^A^SSl 
Kvffauog;  sein  1.  Nebenross  ist  weiss;  der  zweite  Lenker  von, 
dem  nur  die  obere  Kopfhälfte  sichtbar  ist,  heisst  ^OT/MAM 
KdoTüip',  seine  Rosse  sind  ganz  schwarz.  Folgt  ein  Gespann 
mit  völlig  sichtbarem  1.  Nebenross  (Schimmel  mit  schw. 
Flecken);  er  streckt  die  Arme  weit  vor;  zu  ihm  gehört  das 
Ende  der  Gerte  1.  von  Kastor;  er  ist  unbärtig  und  heisst 
AAr^ATO  ''"Ad\uaro[g.  Ihm  folgt  ein  Gespann  mit  ebenfalls  ganz 
sichtbarem  1.  Nebenross  (Schimmel);  der  Lenker  ist  grossen- 
teils  sichtbar,  doch  etwas  fragmentiert  und  heisst  AAAMTOf> 
Hkü.OTCoo.  Die  Figur  des  Admatos  durchschneidet  das 
folgende,  nur  mit  den  schw.  Pferdeköpfen  sichtbare  Gespann 
in  zwei  wenig  wahrscheinliche  Hälften,  indem  zwei  Rosse 
desselben  L,  zwei  r.  von  ihm  durch  weiten  Abstand  getrennt 
erscheinen;  der  Lenker  des  Gespanns  ist  r.  bereits  hinter  dem 
Henkelansatze  gemalt  und  zwar  werden  sein  Kopf  und  Brust 
einfach  von  dem  Henkelansatze  zugedeckt  (vgl.  No.  1662);  das 
Ende  seiner  Gerte  ist  r.  sichtbar;  sein  Name  ist  gegen  die 
Regel  auf  ihn  zu,  nicht  von  ihm  weggeschrieben  Ir^SA^BOM 
*Au(fiiuG yyoc.  Das  letzte  Gespann  mit  wieder  ganz  sichtbarem 
1.  Nebenross  (Schimmel)  wird  gelenkt  von  dem  bärtigen 
'  fAOiAAr\$Ual7i(7iJaoog;  er  ist  der  einzige  der  langen  weissen. 
Chiton  hat;  die  übrigen  haben  alle  langen  roten  Chiton- 
Alle  haben  langes  Nackenhaar;  die  kreisförmigen  Augen 
meist  mit  einem  r.  Punkte  ausgefüllt;  die  Mähnen  der  Rosse 
sind  nicht  lang  herabhängend,  sondern  kürzer  geschnitten,, 
fliegend  und  sorgfältig  graviert;  nur  der  Schimmel  des 
Alastor  hat  die  lange  hängende  rote  Mähne. 

Unter  dem  anderen  Henkel,  r.  von  den  Gespannen:. 
Ringkampf  von  PBABYM  FLTjltvg  (links  nach  r.,  unbärtig, 
nackt)  und  MCWAAin^B  c Irin uXx(t/[iog  (nackt  bärtig);  beide, 
mit  langem  Nackenhaare;  es  ist  der  Beginn  des  Kampfes;  sie 
fassen  sich  gegenseitig  an  den  Vorderarmen.  An  beiden 
besonders  an  Peleus,  sehr  deutliche  Vorzeichnung  durch- 
weich   eingedrückte    Konture  (Beine).    Zwischen    den  Beinen. 


Korinthische   Amphora.  20q 

beider  ist  je  ein  Voluten-Ornament  mit  Palmettenblattfüllung 
weiss  aufgemalt. 

A)  Knabenwettrennen  c,'nnoig  xe'fajoi.  Sieben  Knaben 
auf  sieben  Pferden  galoppieren  nach  1.  (einer  hinter  dem 
andern,  nicht  übereinandergreifend);  sie  haben  langes  Nacken 
haar,  kurzen  r.  Chiton  und  kurzen  Stock  in  der  einen  Hand" 
fünf  der  Rosse  haben  rote  H'älse;  zwei  haben  grosse 
weisse  Flecken;  hier  steht  jedoch  ausnahmsweise  das  Weiss 
auf  dem  Schwarz.  Die  Mahnen  sind  kurz.  Hinter  jedem 
Rosse  fliegt  ein  Vogel  nach  1.  —  Unmittelbar  anschliessend, 
nur  an  der  einen  Seite  durch  eine  Schlange  getrennt,  folgt 
eine  Kampfs  cene:  sieben  Gruppen  von  je  zwei  Lanzen- 
kampfern;  dazu  r.  zwei  nach  1.  heranschreitende  Hopliten 
mit  geschwungenen  Lanzen.  Alle  sind  nackt,  haben  r.  Bein- 
schienen; d.  meisten  ein  Schwert  an  der  1.  Seite  und  langes 
Nackenhaar,  alle  haben  r.  korinth.  Helme  (mit  niederem 
Bügel,  doch  zwei  der  Unterliegenden  mit  hohem  weissem), 
Rundschilde  (die  Innenseiten  derselben  immer  rot,  die 
Aussenseiten  entweder  nur  schw.,  oder  mit  w.  Streifen,  oder 
Polypenornament  mit  R.  u.  W.,  einmal  an  einem  zur  Hälfte 
verdeckten  ein  weisses  Gorgoneion;  das  W.  auch  hier  auf 
Thongr.).  Die  Motive  der  Kämpfer  sind  von  1.:  i)  gleicher 
Lanzenstosskampf,  2)  der  R.  in  das  r.  Knie  gesunken;  zwischen 
beiden  im  Räume  eine  Eidechse  nach  r.;  3)  gleicher  Lanzen- 
stosskampf; 4)  der  L.  ist  ins  1.  Knie  gesunken  und  dreht  sich, 
nach  1.  zur  Flucht  gewandt,  mit  der  Lanze  zielend  nach  r. 
um;  5)  wie  1  und  3;  6)  der  r.  Krieger  zur  Flucht  gewandt 
wie  4;  der  R.  ist  rücklings  ins  Knie  gesunken. 

3.  Hydria. 

a)  Form  No.  166;  mit  umlaufenden  Tierstreifen. 

1656.     H.    0,24.     U.    0,58.      S.   Barth.     Panofka,    mus.   Bart.   p.  93,  No.   19. 
Intakt. 

Hellroter  Thon;  sehr  nachlässiger  Stil  mit  flüchtiger  aber 
reichlicher  Gravierung.  Viel  Rot,  doch  kein  Weiss.  Technisch 
und  stilistisch  ganz  wie  1660.  Der  vertikale  Henkel  dreiteilig. 
Auf  der  Innenseite  des  Randes  oben  Rosetten.  Hals:  mitten 
Vogel  mit  Menschenkopf  („Sirene")  nach  1.  zwischen  zwei 
Sphingen.  Diese  sowie  alle  folgenden  „Sirenen1'  und 
Sphingen  haben  die  aufgebogenen  ganz  roten  Flügel  und 
rote  Brust;  Gesichter  schw\ ;  auf  dem  Kopfe  haben  alle  einen 
flüchtig  mit  schräggekreuzten  Linien  gravierten  Aufsatz.  Füllung 

14 


2IO  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

durch  Rosetten  mit  R.  Schulter:  In  der  Mitte  Palm.-Lotos- 
kreuz;  r.  u.  1.  je  eine  Sphinx  zugewandt;  dann  r.  u.  1.  je  eine 
Gruppe  zweier  sich  gegenüberstehender  „Sirenen11.  —  Unterer 
Bauchstreif  umlaufend:  In  der  Mitte  zwei  Löwen  sich  gegenüber 
(vordere  Körperhälfte  rot;  Rachen  offen;  sehr  dünne  Körper, 
Köpfe  klein  und  ungeschickt),  dann  r.  und  1.  je  ein  Vogel  mit 
Menschenkopf;  dann  hinten:  eine  Sphinx  nach  1.  umgeben 
von  zwei  andern  Sphingen.  —  Die  Beine  der  „Sirenen1''  unter 
scheiden  sich  in  keiner  Weise  von  den  Vorderbeinen  der 
Sphingen  und  Löwen  (vgl.  1660).  Grosse  und  kleine  Rosetten 
füllen.  —  Unten  Strahlen. 

1657.  (1648).  H.  0,235.  U.  o,63.  Vulci,  Gerh.;  1835.  Aus  Stücken, 
Einiges  erg.  —  Besprochen:  Gerhard,  rapp.  volc.  (Annali  d.  J. 
1 83 1 )  not.  48b;  742b;  Museum  etr.  de  Luc.  Bonaparte  pr.  de 
Canino  No.  2141;  Kramer,  Styl  u.  Herkunft  d.  gr.  Thongef. 
1837,  S.  62,  5;  O.  Jahn,  Einleit/in  d.  Vasens.  p.  CXLVII;  CIG. 
783o. 

Thon,  wie  man  am  Boden  bemerkt,  der  blasse  gelbliche, 
doch  mit  rötlichem  Ueberzug  über  die  ganze  Aussenseite. 
Mit  viel  auf  den  Firnis  gesetztem  Weiss  und  Rot;  Innen- 
zeichnung auf  dem  Weiss  graviert.  Sehr  sorgfaltiger  Stil. 
Form  No.  32,  doch  ohne  den  plastischen  Absatz  am  Halse,  mit 
ganz  horizontalen  Seitenhenkeln.  Am  Ansätze  des  vertikalen 
Henkels  oben  zwei  Nagelköpfe  imitiert.  Lippe  geriffelt,  rot. 
Auf  dem  Rande  oben  verbundene  Lotosknospen  und  -Blüten 
1  Mittelspitze  rot).  —  Schulterbild,  nach  oben  durch  Stab- 
ornament abgeschlossen:  zwei  Tierpaare,  1.  Vogel  mit 
Menschenkopf  nach  r.  (ausgebreitete  Flügel,  Gesicht  und 
Brust  w.)  und  gegenüber  Löwe  (offener  Rachen,  r.  Mahne, 
Bauch  unten  w.);  dann  r.  ein  Schwan  nach  r.  (ausgebr. 
Flügel,  von  denen  der  r.  erg.)  und  ein  Hahn  gegenüber 
(Brust  w.,  zwar  auf  Firnisgrund,  doch  mit  besonderem  Pinsel- 
kontur umzogen)  hinter  ihm  eine  Lotosblüte  an  langem, 
unten  in  einer  Volute  aufstehenden  Stengel;  Füllung  mit  sorg- 
faltigen kleinen  und  grösseren  Rosetten. 

Durch  einfaches  Mäanderband  (mit  weisser,  hier  auf 
Thongr.  gesetzter  Füllung)  getrennt  folgt  das  Bauchbild: 
Rüstung  zum  Auszug.  In  der  Mitte  zwei  Gruppen:  a)  L. 
nackter  bärtiger  Mann  (mit  langem  Nackenhaar)  im  Schema 
des  eine  Beinschiene  Anlegenden;  am  r.  Beine  hat  er  schon 
die  r.  Schiene,  die  für  das  1.  ist  er  im  Betriff  aus  den  Händen 
eines  r.  von  ihm  stehenden  Mannes  zu  empfangen  (in 
langem    w.  Chiton    mit    gravierten    gewellten    Vertikalstreifen 


Korinthische  Hydria.  2ii 

und  r.  Mantel  auf  beiden  Schultern,  bärtig),  der  ihm  dieselbe 
am  Tragbande  gefasst  entgegenhalt.  Zwischen  seinen  (des 
sich  Rüstenden)  Beinen  liegt  am  Boden  ein  grosser  r.  Rund- 
schild und  ein  korinth.  Helm  (mit  hohem  r.  und  w.  Busche) 
darauf.    L.  von  seinem  r.  Beine  steht  sein  Name: 


K<  f^v>  <s  ?  :47,u,. 


b)  R.  davon  steht  1.  ein  nach  r.  ausschreitender  grösstenteils 
zerstörter  Krieger  (Beinsch.,  kurzer  Chiton  mit  Fell 
darüber,  Schwert  an  der  1.  Seite,  die  Lanze  in  der  R.  gezückt; 
von  seinem  Namen  r.  unten  ein  Rest  .  .  .  AM,  .  ag;  er  scheint 
eben  von  dem  gegenüberstehenden  bärtigen  langbekleideten 
(wie  der  obige)  Manne  einen  grossen  Rundschild  zu  em- 
pfangen.   Der  Name  des  letzteren  steht  1.  von  seinem  Kopfe: 

*£*  f\£A    i«W(?) 

Zwei  weitere  Gruppen  schliessen  das  Ganze  ein;  zunächst  1.: 

c)  eine  Frau  nach  r.  (w.  Fleisch,  langer  schw.  Chiton,  r. 
Mantel,  den  mit  der  L.  fassend),  deren  Name  1.  von  ihr  steht: 

f  fl    P  o  \   XoQ{!> 

ihr  gegenüber  ein  bärtiger  Mann  in  langem  Gewände  (r. 
Chiton,  Mantel  mit  r.  von  w.  Punkten  umgebenen  Tupfen) 
der  eine  Lanze  in  der  R.  aufstützt.  Zu  ihm  gehört  der  r. 
von  ihm  ausgehende  Name: 


ß«tf/*M*  °^*  Efytayoi 


Er,  wie  alle  Männer,  hat  vorn  aufgekrümmte  Stirnlocke  und 
langes  Nackenhaar.  Endlich  r.  d)  zwei  Reiter  von  vorne, 
fertig  gerüstet  und  zum  Auszug  bereit;  der  1.  sieht  nach  1.  um, 
der  r.  nach  r.;  beide  haben  r.  korinth.  Helm  mit  hohem 
Busche  auf  und  halten  die  Lanze  in  der  R.;  r.  Beinschienen. 
Pferdehälse  i\,  Schwänze  w.  Die  Pferde  (mit  kurzen  Mähnen) 
wenden  sich  die  Köpfe  zu.     Zwischen  beiden  unten  steht  auf 

das  1.  Pferd  bezüglich  sein  Name:     £  ^«4  3  Qfs\  E<''>'3<>;. 

—  Unten  Strahlen. 

14* 


212  Schwarzfigurig:  älterer  Stil. 

4.  Oenochoe.     [Form  No.  179). 

1658.  (2611).     H.  0,195;  mit  Henkel   o,23.     U.  0,4.25.      In  Athen   erw.,    i{ 

Aus  vielen   Stücken   schlecht  zusammen   ges.;  Einiges   fehlt. 

Blassroter  Thon;  zweiteiliger  ungefirnisster  Henkel.  Aus- 
gespartes Bild,  das  die  Vorder-  und  die  eine  Nebenseite  be- 
deckt, wahrend  die  andere  leer  und  gefirnisst  ist.  —  Machtiger 
nach  r.  schreitender  Eber  (Schnauze,  Hals,  Bauch  r.);  Füllung 
mit  flüchtigen  Rosetten. 

5.  Lekythos. 

1659.  (Bil.  42).     H.  o,32.     Kameiros,   1881.     Intakt. 

Form  No.  174,  nur  weniger  schlank.  Thon  blassrot.  Stil 
etwas  derb  und  plump,  verwandt  No.  i656  und  1660.  Drei 
umlaufende  Tierstreifen:  a)  Mitten  ein  Palm.-Lotosgeflecht, 
r.  und  1.  davon  je  ein  zugewandter  Hahn;  b)  Schwan  nach  r. 
zwischen  zwei  Vögeln  mit  Menschenkopf  (aufgeb.  Flügel, 
Gesicht  r.);  dann  1.  Löwe  nach  r.,  r.  Panther  nach  1.  Hinten 
Schwan  nach  r.;  c)  Mitten  das  Ornament  wie  auf  a),  zu  beiden 
Seiten  ein  zugewandter  Lowe;  hinten  Löwe  und  Steinbock 
gegenüber. 

6.  Schale. 

a)  Form  No.  167. 

1660.  1 2 1 39) .      H.  0,05;  Dm.  0,175.     Kameiros,   1865. 

Mit  an  den  Enden  umgebogenen  Henkeln.  Thon  blassrot. 
Technik  und  der  (sehr  nachlässige  und  grobe)  Stil  ganz  wie 
i656.  Auf  der  Lippe  Doppelpunktreihe.  Innen:  kleines  von 
r.  Kreis  umrahmtes  ausgespartes  Bild:  Vogel  mit  Menschen- 
kopf und  Zackenkrone  nach  r. ;  die  Beine  wie  Löwentatzen 
gebildet  (wie  auf  i656);  aufgeb.  Flügel. 

Aussen:  unten  unregelmassige  enggestellte  Strahlen.  Um- 
laufende Darstellung  mit  zwei  Centren:  A)  r.  u.  1.  je  ein  Vogel 
mit  Menschenkopf  derselben  Bildung  wie  im  Inneren;  zwischen 
beiden  stehen  sich  gegenüber  zwei  Frauen  (Gesichter  schw., 
langes  Haar,  ganz  im  Gewand  verhüllt,  keine  Arme  sichtbar, 
oben  und  unten  sehr  breite  Zickzackborte,  das  Uebrige  des 
faltenlosen  Gewandes  rot). 

B)  Dasselbe,  nur  dass  nicht  Vögel  mit  Menschenköpfen 
sondern  Sphingen  mit  aufgeb.  Flügeln  und  Zackenkronen. 
Raumfüllung  durch  blosse  plumpe  Firniskleckse,  die  zuweilen 
durch  ein  graviertes  Kreuz  zur  Rosette  werden. 


Korinthische   Schale. 


2l3 


X>2 


1661.  (2778).     H.  0,075.     Dm.  o,36.     Korinth,  i{ 
Form    ebenso;    nur    mit   scharf  absetzendem    Rande    (auf 

dem  vertikale  Striche).  Blasser  gelbrötlicher  Thon.  Flott 
und  breit  gemalt;  wenig  graviert.  Innen:  von  r.  Streif  um- 
rahmtes ausgespartes  Bild  von  o,i3  Dm.:  Pferd  nach  r.  mit 
gehobenen  Vorderfüssen,  r.  Mahne  und  Schwanz.  — Aussen: 
Umlaufendes  die  ganze  Aussenseite  füllendes  Band  von  P.-L.- 
Ornament;  die  obere  Hälfte  des  Bandes  zeigt  alternierend 
grosse  Lotosblüten  (dreispitzig,  Mitte  weiss)  und  geschlossene 
längliche  Palmetten;  nach  unten  setzt  an  jede  der  letzteren 
eine  Lotosblüte  mit  Palmettenfüllung  an,  dazwischen  zur 
Füllung  je  ein  Epheublatt  ohne  Stil. 

b)  Form  No.  168. 

1662.  (2577).     H.  0,066.     Dm.  0,19.     Korinth,    1877.  —  Der  eine  Henkel 

erg.    —    Abg.  Mon.  d.   Inst.  X,  tav.  52,    4.  5;     vgl.  Annali   1878, 
p.  3oi  ff.  (Löschcke). 

Tiefe  fusslose  Schale  mit  spitzwinkligen  nicht  runden 
Henkeln.  Schöner  roter  Thon.  Nachlässige  Malerei;  wenig 
graviert.  Innen  gefirnisst  uud  rote  Streifen  darauf.  Aussen 
umlaufendes  Bild  ohne  Rücksicht  auf  die  Henkel,  die  einen 
Teil  der  Figuren  verdecken.  Firnis  ungleichmässig  aufge- 
tragen, vielfach  zu  dünn. 

A)  In  der  Mitte  ein  Krater  („vaso  a  Gclonnene")  in  halber 
Mannesgrösse,  mit  gravierten  Strahlen  unten  und  Zickzack 
am  Rande;  darein  läuft  Wasser  (mit  verdünntem  Firnis)  aus 
einem  Löwenkopfe  1.  in  der  Höhe  (mit  r.  Mähne);  von  r. 
und  1.  nahern  sich  je  zwei  nackte  Männer  (alle  bärtig,  mit 
roten  kurzen  Haaren;  bei  einem  1.  auch  Brust  rot)  hüpfenden 
Schritts,  den  Hintern  herausstreckend,  die  Hände  (die  sehr 
lang)  vorstreckend.  —  B)  Drei  nackte  bärtige  Männer  und 
eine  Frau  (kuzer  Chiton  mit  Saum  unten)  tanzen  (Männer- 
auge kreisförmig,  das  der  Frau  mandelförmig  und  ganz  fein 
eingekratzt;  ihr  Fleisch,  war  deshalb  gewiss  weiss  bemalt, 
obwohl  keine  Spur  mehr  davon  erhalten  ist).  Wilde  hüpfende 
Bewegungen. 

c)  Tellerförmig;  Form  No.  117. 

1663.  (2541).     H.  0,06.      Dm.  0,12.     Italien,  S.  Friedl.   1877. 
Blassrötlicher     Thon.      Fuss     gefirnisst;     nicht    aber    die 

Unterseite  des  Tellers.  Die  obere  Fläche  desselben  zeigt  auf 
dem  thongr.  Rande  schw.  Quadrate  mit  kleinen  roten 
Quadraten  inmitten  und  dgl.  Mitten  ein  ausgespartes,  von 
Firniskreis    umrahmtes    Bild    von    0,06    Dm.:     ein    liegender 


2ij.  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Panther  nach  1.  (Brust  w.,  Ohren,  Schweif  r.,  das  Fell  graviert 
mit    T    und    +);    ungeschickte    Stellung,    um    den    Raum    zu 

füllen. 

Anhang:  spätkorinthische  Fabrikate. 

1664.  (2105).     H.  0,09,  mit  Deckel  o,i3.     „Attica",  Ross.   1860. 

Büchse  der  Form  No.  106;  doch  der  Hals  (rot)  höher  und 
statt  der  drei  Köpfe  drei  plastische  Oberkörper  von  Frauen, 
flüchtig,  idolartig,  mit  hoher  Stephane,  ohne  Armandeutung,  Rest 
weissen  Ueberzugs;  strenger  Typus.  Der  Deckelknopf  ist  von 
einem  relativ  sehr  grossen  weiblichen  Kopfe  (des  streng 
schönen  Typus  nach  Mitte  des  5.  Jahrh.)  geschmückt,  auf  dem 
ebenfalls  Reste  w.  Ueberzugs.  —  Auf  der  Schulter  a)  freie 
Palmetten,  b)  Mäander,  c)  ein  Jünglingskopf  nach  1.  in  Kontur, 
etwas  ungeschickt  gezeichnet,  doch  in  ganz  freiem  Typus 
ohne  alles  Archaische;  daneben  ein  (Palm?)  Zweig.  Um  den 
Bauch  Band  von  bald  abwärts  bald  aufwärts  gerichteten  offenen 
Palmetten.  —  Füllung  allenthalben  durch  Hakenkreuze.  — 
Nach  unten  Firnis-  und  rote  Streifen.  —  Hellgelblicher 
Thon. 

1665.  (1906).     H.  0,09.     Dm.  0,14.     Korinth,  Ross   1844. 

Form  No.  121;  Schüssel  mit  horizontal  geriffeltem  Deckel; 
feiner,  schön  geglätteter,  ganz  unbemalter  blasser  leicht  rötlich 
gelber  Thon. 

1666.  (1895)-     H.  0,075.      Dm.  0,115.      Korinth,  Ross    1844. 

Wie  i665,  nur  kleiner. 

1667.  H.  0,15.     Vulci,  S.  Dor. 

Form  No.  122;  Kanne  verschiedenartig  horizontal  geriffelt; 
technisch  genau  wie  i665.     Auch  ganz  unbemalt. 

1668.  (2447).     Dm.  0,10.     Griechenl.   1875. 

Phiale  mit  Omphalos,  aus  demselben  feinen  gelben  blass- 
rötlichen Thone.  Ungefirnisst.  Am  Rande  Punkte.  Innen 
vier  Hakenkreuze  und  schw.  und  rote  Streifen  um  den  Om- 
phalos. 

Hier  wohl  anzuscMiessen. 

1669.  (TC.  ^63).     Dm.  0,95.     A.  K.   S. 

Fussloses  Gefäss,  etwa  der  Form  bei  Furtw.  u.  LÖschcke 
Myken.  Vas.  Tf.  XLIV,  32,  doch  mit  nur  zwei  Henkeln,  auf 
denen   (in    sehr   altertümlicher   Art)    breite  Firnisquerstreifen. 


Chalkidische  Amphora.  2l5 

Glatter  hellgelblicher  Thon.    Ungefirnisst.    Aussen  herum  ein 
Zweig  mit  braunrotl.  Firnisfarbe. 

d)  Chalkidische  Gattung. 
I.  Amphora. 

a)  Form  No.  3o;  mit  umlaufendem  Bildstreifen  und  ein- 
fachen Henkeln. 

1670.      ii 706).     H.  0,365.     U.   0,715.      Caere,    Gerh.   1841.     Intakt.  —  Abg. 
Gerhard,  Auserl.  Vasenb.  Tf.  CXIX.  CXX,  1;  Bd.  II.  S.  126  f. 

Thon  gelblich  blass,  mit  dünner  roter  Schicht  bedeckt. 
Firnis  metallisch  glänzend.  Das  Weiss  hie  und  da  noch  auf 
den  Thongrund  direkt  gesetzt;  in  der  Regel  jedoch  auf 
Firnisgrund.  Hals  mit  kreuzweis  verbundenen  grossen  Lotos- 
knospen  (rot)  und  -Blüten  (dreispitzig,  Mitte  weiss).  Schulter 
Stabornament  (r.,  schw.).  —  Bauch:  Bild  umlaufend,  ohne 
Rücksicht  auf  die  Henkel.  Auf  der  r.  Hälfte  der  einen  Seite 
die  Hauptfigur:  Herakles  weit  nach  r.  ausschreitend,  das  r. 
Knie  etwas  beugend,  doch  nicht  mehr  so  tief  wie  es  das  alte 
Laufschema  verlangte,  drückt  eben  einen  Pfeil  ab  von  seinem 
sehr  grossen  Bogen  (der  von  rotem  Bande  umwunden).  Er 
trägt  kurzen  roten  Chiton  mit  graviertem  M'äandersaum,  und 
sein  grosses  Löwen  feil  das  über  den  Kopf  gezogen  und  mit 
den  Vordertatzen  vorn  an  der  Brust  geknüpft  ist  (Rand  und 
Krallen  weiss,  Fell  selbst  sehr  sorgfältig  mit  gravierten 
kleinen  Strichen);  Köcher  auf  dem  Rücken,  durh  zwei  kreuz- 
förmige r.  Bänder  gehalten;  er  ist  bärtig;  das  Gesicht  (nicht 
Bart)  rot.  R.  von  ihm  entfliehen  sechs  galoppierende 
Kentauren  (Pferdevorderbeine)  nach  r.;  der  erste  (teilw.  unter 
dem  einen  Henkel)  hat  schon  einen  grossen  Pfeil  in  der  r. 
Brust  stecken  (Ohren  wie  bei  allen  folgenden  menschlich, 
Stumpfnase,  Haar  und  langer  Bart  rot  auch  bei  den  fol- 
genden). Folgt  r.  ein  im  Fliehen  sich  umwendender  Kentaur 
mit  Pfeil  in  der  Brust,  in  jeder  Hand  drohend  einen  weissen 
runden  Stein  drohend  zum  Wurfe  haltend.  Es  könnte 
scheinen  als  ob  er  den  Stein  in  der  R.  dem  vorigen  Kentaur 
geben  wolle,  da  dieser  seine  Hand  ebendahin  streckt,  doch 
da  er  den  andern  Stein  fest  umspannt  will  er  ihn  offenbar 
selbst  werfen,  während  der  vorige  nur  flieht.  Ein  von  diesem 
zweiten  Kentauren  geschleudert  zu  denkender  Stein  ist  fallend 
unter  dem  Leib  des  ersten  gemalt.  Der  folgende  Kentaur 
hat  ebenfalls  einen  w.  Stein  in  der  R.  und  einen  Pfeil  in  der 
Brust;  er  entflieht  eiligst  nach  r.;  der  folgende  blickt  im  Fliehen 


21 6  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

um;  diese  beiden  haben  w.  Schwänze.  Der  nächste  (mit 
w.  Teilen  am  Pferdeleib)  entflieht  einfach  nach  r.  und  sprengt 
über  einen  w.  Felsblock.  Endlich  der  letzte  (mit  besonders 
langen  r.  Haaren  und  starker  Stumpfnase)  entflieht  ebenso 
mit  gehobnem  1.  Arm.  Unter  seinen  Beinen  am  Boden  ein 
rot  gemalter  grosser  Baumast  mit  drei  Doppelzweigen,  den 
er  wohl  hat  fallen  lassen.  —  Es  folgt  nun,  unmittelbar  1. 
hinter  Herakles  seine  Beschützerin  Athena  nach  r.  [völlig 
waffenlos,  in  langem  r.  Chiton  dessen  unterer  Teil  geschuppt 
ist;  ebenso  ist  der  Ueberschlag  geschuppt  mit  Mäandersaum; 
Fleisch  weiss;  rotes  Band  im  langen  Haare);  sie  erhebt  teil- 
nehmend die  L.  — 

b)  Form   ungef.  No.   29;    dreiteiliger  Henkel  mit  Orna- 
menten darunter. 

1671.  17271.     H.  0,25.     Dm.  0,19.     Co  meto,  S.  Dor.     Aus  Stücken;  viel- 

fach  überschmiert. 

Form  No.  29,  doch  die  Mündung  einfach  und  der  obere 
Henkelansatz  tiefer.  Am  unteren  Ansatz  der  dreiteiligen 
Henkel  zu  beiden  Seiten  ein  Scheibchen.  Darunter  beiderseits 
grosse  Lotosblüte  (dreispitzig,  mitten  rot)  in  Volutenornament. 
Hals:  alternierendes  P.-L.-band  (L.  dreispitzig,  P.  geschlossen). 
Schulter:  Stabornament.  —  Bauch:  A)  Hockender  obscöner 
Silen  von  vorn  (langes  r.  in  der  Mitte  gescheiteltes  Haar, 
Bart  graviert,  auch  Gesicht  von  vorn;  r.  Brustringe,  r.  Pferde- 
schweif; menschlische  Füsse,  doch  grosse  Pferdeohren);  er  hat 
einen  überaus  langen  r.  Phallos,  dessen  Spitze  an  der  Erde.  — 
B)  Derselbe  Silen,  wieder  hockend  von  vorne,  fasst  den 
stehenden  r.  Phallos  mit  der  R. 

2.  Schale.  {Form  No.  16g). 

1672.  (Bil.  45.).     H.   0,15.     Dm.    0,24.     Kameiros,    1881.     Aus   Stücken; 

nur   Kleines  fehlt. 

Sehr  schöner  roter  Thon.  Viel  Rot  aufgesetzt;  das  Weiss 
auf  Firnisgrund.  Innen  gefirnisst,  mit  aufgesetzten  r.  Streifen 
(Rot  auch  auf  dem  Lippenrand);  Fuss  ebenso.  Henkel  ge- 
firnisst mit  r.  Rändern  und  r.  Knöpfen.  Unter  den  Henkeln 
leerer  Thongrund. 

Bildstreif:  A)  Zweikampf.  Zwei  bärtige  Krieger 
kurze  r.  Chitone,  kor.  Helm,  Beinschienen,  der  1.  langes 
Haar,  derselbe  hat  auch  Schwert  um)  schreiten  mächtig  gegen- 
einander aus,  die  Rundschilde  am  Arm  (der  r.  mit  gezirkel- 
tem Sechsstern  und  teilw.  w.  Füllung);  derjenige  r.  hat  die  Lanze 


Chalkidische  Schale.  0|„ 

in  erhobener  R,  der  1.  sticht  bereits  mit  gefällter  Lanze 
gegen  den  Feind  hinter  dem  Schilde  durch;  aus  der  Mitte 
von  oben  fliegt  gegen  den  r.  herab  ein  (kleiner)  Adler. 
Unten  zwischen  beiden  ein  Gefallner  mit  geschlossnem 
Auge,  die  Arme  vor  der  Brust  haltend  (kurzer  Chiton, 
kor.  Helm);  er  zieht  die  Beine  (mit  Beinschienen)  an 
und  hat  das  r.  über  das  1.  gelegt:  er  windet  sich  im 
Sterben.  R.  und  1.  stehen  gleichmässig  je  eine  zugewandte 
Frau  (in  langem  rotem  faltenlosem  Chiton  und  Mantel,  der 
über  den  Kopf  gezogen  mit  der  einen  Hand  gefasst  wird;  auf 
demselben  rote  Tupfen  von  w.  Punkten  umgeben;  Fleisch 
weiss).  —  Es  folgen  jederseits  zwei  ebenfalls  völlig  ruhig 
stehende  bärtige  Männer  in  langen  Chitonen  und  Mänteln 
(teilw.  rot,  teils  mit  jenen  Tupfen);  der  eine  1.  hat  die  Lanze 
aufgestützt,  der  andere  1.  einen  Stock;  derselbe  hat  weissen 
Chiton. 

B)  Zweikampf.  Ein  weitausschreitender  Kämpfer  nach 
r.  (korinth.  Helm,  böotischer  innen  schuppenförmig  grav. 
Schild,  kurzer  roter  Chiton,  Beinsch.,  Schwert)  sticht  mit  in 
der  R.  erhobner  Lanze  auf  einen  ins  r.  Knie  gesunknen  schon 
zur  Flucht  gewandten  umblickenden  Gegner  (kurzer  r.  Chit., 
kor.  Helm,  Schwertgurt,  Lanze  in  der  R.,  Rundschild).  Wie 
auf  A)  fliegt  von  oben  auf  diesen  ein  Adler  herab.  L.  hinter 
dem  Sieger  eine  Frau  nach  r.  (langer  Chiton,  roter  kurzer 
Mantel)  die  eine  Ranke  hält;  dann  1.  ein  ruhiger  bärtiger 
Mann  nach  r.  (langer  Chit.,  r.  Mantel)  und  weiter  1.  ein  nach 
r.  herbeischreitender  bärtiger  Mann  (in  kurzem  Chiton  und 
kurzem  r.  Mantel),  die  L.  weit  vorstreckend,  in  der  R.  ein  Speer. 
R.  nur  zwei  ruhige  Mantelmänner  nach  1.  (drauf  grosse 
rote  Tupfen  mit  w.  Punkten  darum),  der  eine  den  Speer,  der 
Andere  einen  Stab  aufstützend.  Alle  Gewänder  faltenlos.  — 
Unter  diesem  Bildstreif,  durch  drei  feine  Firnislinien  getrennt, 
ein  Band  von  Lotosknospen  (rot)  und  Blüten  (dreispitzig, 
Mitte  weiss).     Keine  Strahlen  unten. 

e)  Unbekannte  (italische?)  Fabriken. 

i.  Amphoren. 

1673.     (466).     H.  o,335-     U.  0,725.     Vulci,  S.  Dor.      Gut  erb. 

Form  No.  20.  Thon  gelb;  der  braunschw.  Firnis  meist 
rot  verbrannt.  —  Henkel  dreiteilig.  Lippe  oben  mit  Netz- 
ornament. Hals:  auf  der  Vorderseite  in  ausgesparten  von 
Netzornam.  umrahmten  Feldern  je  ein  Palmettenkreuz  mit 
Volutenenden;  die  Palmetten  von  eigener  fächerartiger  Gestalt. 


2i8  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

—  Schulter:  in  ausgesparten  Feldern  jederseits  zwei 
Vogel  mit  Menschenköpfen  gegenüber;  einmal  ein  palm- 
artiger Zweig  zwischen  beiden  (Flügel  nicht  aufgeb.,  mit  R. 
und  W.,  lange  Haare,  sehr  zurückweichende  Stirn  und  hoher 
Oberkopf,  Gesicht  und  Hals  weiss  auf  Thongr.;  ganzer  Ge- 
sichtskontur graviert).  Füllung  durch  Punktrosetten.  —  Da- 
runter umlaufender  Mäander.  Dann  um  den  Bauch  ein 
grosses  umlaufendes  Ornamentband  (gegenständige  P.  L.-kette; 
Sterne  in  den  Zwischenräumen  der  Kettenglieder;  eigene 
Stilisierung).  Darunter  ein  niederes  Band  von  kreuzweise  ver- 
bundenen Palmetten  und  Lotosblüten  und  Knospen;  an 
letzteren  sitzen  oben  je  zwei  Punkte.  —  Zu  unterst  breite 
niedere  Strahlen. 

(674.     (616).     H.  0,29.     U.  o,63.     Vulci  (Montalto),  S.  Dor.     Intakt. 

Form  No.  20,  doch  Schulter  und  Hals  nicht  so  scharf  ab- 
gesetzt, allmahliger  übergehend.  Blassrotl.  matter  Thon. 
Geringer  mattschwarzer  grösstenteils  rot  verbrannter  Firnis, 
Am  Halse  ein  ausgespartes  Bild;  beiderseits  dasselbe: 
bärtiger  Kopf  nach  1.,  unter  dem  Halse  abgeschnitten,  sehr 
sorgfältig;  roter  Spitzbart,  der  die  Gegend  um  den  Mund  in 
sorgfältigem  Ausschnitte  freilässt;  grosses  mandelförmiges 
Auge  (Iris  w.,  Pupille  r.);  lang  in  den  Nacken  fallendes  wellig 
graviertes  Haar  mit  dreifacher  breiter  Binde  (die  thongr.,  mit 
Tupfen).  —  Schulter:  ausgespart  jederseits  ein  Feld  mit 
Schuppenornament  (drin  r.  Punkte).  Im  übrigen  gelirnisst, 
doch  unten  Strahlen. 

1675.     (464).     H.  0,335.     U.  0,655.     Corneto,  S.  Dor.     Intakt. 

Form  wie  1674.  Blassrotl.  Thon  mit  etwas  dunklem  rotem 
dünnem  Ueberzug,  der  vielfach  abblättert.  Firnis  etwas 
schmutzig  schwarz  und  matt.  —  Mündung  aussen  mit  Netz- 
ornament. Hals:  Zweig  mit  grossen  Epheublättern  jederseits. 
Schulter:  im  ausgesparten  Feld  jederseits  zwei  nach  1. 
schreitende  Kentauren  (grosse  Pferdeohren,  lange  Barte,  die 
wie  die  langen  Haare  rot  waren;  nur  Pferdebeine;  am  Bauche 
unten  weiss)  die  R.  etwas  vorstreckend,  leer,  mit  der  L.  einen 
langen  Ast  schulternd,  in  derselben  Art  wie  auf  den 
Bucchero-Relief -Vasen.  —  Darunter  um  den  Bauch  um- 
laufendes Band  von  grossen  gegenständigen  Epheublättern. 
Darunter  Band  von  alternierendem  P.-L.  Ornament  (L.  drei- 
spitzig, von  den  Palm,  gehen  je  zwei  kleine  Knospen  nach 
den  Seiten  aus).  Darunter  Strahlen,  mit  kleinen  Kreuzen  in 
den  Zwischenräumen. 


Unbekannte   Fabriken.  ,|l( 

1676.  (1586).  H.  0,42.  U.  0,845.  Vulci  (Campanari).  Gut  erh.  Abg. 
Gerhard,  Auserl.  Vas.  Taf.  IX.;  S.  37  t}-.;  Seite  B  wiederholt  Elite 
ceram.  Ell,  3s;  Conze,  Götter-  und  Heroen-Gestalten,  Taf.  1-,  2 
Vgl   Gerhard,  Aus.  Vas.  IV,  S.  ioq;  Panofka,  Namen' d.  Vase'nb 

S.  8,  3i. 

Form  No.  28.  Thon  blassrötlich,  matt;  die  Wandungen 
dick  und  schwer;  Firnis  braunschwarz,  an  dünnen  Steilen 
braunrötlich,  sehr  matt;  vielfach  auch  durch  Brennen  rot  ge- 
worden;    dünn     und    ungleichmässig     aufgetragen.     Das 

aufgetragene  Dunkelrot  ist  ebenfalls  stumpf  und  matt,  hebt 
sich  jetzt  kaum  von  dem  Firnis  ab.  —  Unten  sorgfältige 
Doppelstrahlen.  —  Ausgesparte  Bildfelder,  oben  durch  abwärts 
gekehrtes  Lotosblütenband  der  attischen  Form  gesäumt.  Stil 
steif  und  streng.  — 

A)  Auf  Klappstühlen  sitzen  sich  zwei  bärtige  Männer 
gegenüber  (beide  langes  tief  in  den  Rücken  fallendes  Haar 
und  rote  Barte;  beide  im  langen  Chiton  mit  kurzem  Über- 
ärmel und  Flimation,  der  Chiton  des  1.  mit  r.  von  w.  Punkten 
umgebnen  Tupfen,  einige  Mantelstreifen  r.).  Der  1.  sitzende 
spielt  mit  dem  Plektron  die  Leier,  deren  oberer  Rand  nur 
erhalten;  er  ist  myrten-  oder  lorbeerbekränzt.  Der  r.  sitzende 
streckt  mit  der  R.  einen  zweihenkligen  Kantharos  vor,  dessen 
Fuss  er  umfasst;  er  ist  epheubekränzt.  Zwischen  beiden  ein 
vom  Boden  aufsteigender  Rebstock  mit  Blättern  und  Früchten. 
R.  und  1.  am  Ende  je  ein  aufrecht  stehender  Zweig  als 
Abschluss  (r.  Epheu,  1.  Myrthen  oder  Lorbeer).  Nach  Gerhard 
priesterliche  Gestalten.  Vielleicht  der  bärtige  Apoll  und  Dio- 
nysos ?. 

B)  Triton  (fischschwänziger  Dämon,  gleich  unter  der 
Brust  in  einen  Fischleib  mit  drei  Flossen  und  Delphinschwanz 
übergehend,  mit  rotem  Bart  und  Haar,  das  in  langen  Locken 
herabfällt).  Mit  der  L.  streckt  er  einen  Delphin  vor,  den  er 
am  Schwänze  gepackt  hält;  in  derselben  Hand  hält  er  einen 
sehr  grossen  Epheukranz  („convolvulus  Soldanella11  nach  den 
Herausg.  der  Elite);  um  die  Brust  ein  herabhängendes  Hals- 
band aus  w.  Punkten;  im  Haar  ein  ebenso  gebildeter  Kranz. 
Im  Räume,  rings  die  Lücken  füllend,  fünf  Delphine,  alle 
mit  weissem  Bauch.  —  Stil  sehr  streng,  die  Figuren  steif  und 
schlank;  durchaus  nicht  etruskiseh.  —  Unten  Doppelstrahlen. 

2.    Verschiedene  Formen. 

(677.     (502).     H.  0,10.     Vulci,  S.   Dor.     Sehr  übermalt. 

Henkelloser  Napf  der  Form  No.  i3o.  Blasser  Thon.  Auf 
der   Lippe    Dreiecke.     Hals   gefirnisst.    Schulter:    fünf  Gänse 


220  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

von  ziemlich  freier  doch  ungeschickter  Zeichnung  nach  1. 
Darunter  um  den  Bauch  Lotosblüten  (dreisp.)  und  Knospen 
ohne  Stengel  aufstehend  (mit  Rot).  Darunter  Band  von 
Halbkreisen.     Fuss  gefirnisst. 

1678.  (501).     H.  0,12.      Corneto,  S.   Dor. 

Diesselbe  Form;  guter  blassroter Thon.  Lippe  mit  Mäander 
motiv.  Hals  gefirnisst.  Schulter:  Netzornament,  mit  Kreuzchen 
geiüllt.  Um  den  Bauch:  viermal  ein  Volutenkreuz  an  welches 
abwechselnd  nach  den  Seiten  r.  und  1.  Palmetten  oder  Lotos- 
blüten (beide  verwandter  Stilisierung  wie  auf  i6j3)  ansetzen; 
darunter  Mäander  und  Strahlen. 

1679.  (583).     H.  0,15.     Aus  Rom  erw.,  i83i. 

Untersatz  ahnlich  der  Form  No.  204,  wohl  einst  für  einen 
grossen  Kantharos;  schmutzig  rötlicher  Thon,  sehr  matte  fast 
rotbraune  Firnisfarbe.  Jm  oberen  Teile  drei  eilend  schreitende 
Frauen  nach  1.  mit  hohem  Tutulus,  in  langem  Gewände, 
zwischen  ihnen  je  eine  Lorbeerstaude.  Flüchtig,  sehr  wenig 
graviert.  Stil  etwa  wie  die  alteren  etruskischen  Wandmalereien. 
Unten:  Palmetten  und  Lotosband,  ganz  ohne  Gravierung;  ahnlich 
1678  stilisirt;   um  die  Palm,  rings  Punkte.     Unten  Mäander. 

1680.  (TC.  383).     H.  0,18.     S.  Koll. 

Kanne  der  Form  No.  134  von  Avarmrötlichem  Thon,  nur 
mit  wenigen  Firnisstreifen  geziert.     Sehr  verwandt  1649. 

1681.  (TC.  1415).     H.  0,20.     S.  Koll. 

Desgl.,  doch  ohne  Fusswulst  und  von  hellerem  Thon. 


2.  Attische  Gattungen. 

a)  Schüssel  (Form  No.  23). 

1682.  (2G36).  H.  0,28.  Dm.  0,55.  Aegina,  in  einem  Brunnen  in 
Scherben  gefunden,  jetzt  zusammengesetzt  und  das  Fehlende 
ausgefüllt,  1879.  Abg.  und  bespr.  Arch.  Ztg.  1882,  Taf.  10, 
S.   197  ff.   (Furtwängler). 

Grosse  Schüssel  mit  zwei  sehr  breiten,  aufrecht  stehenden 

Henkeln;  zwischen  denselben  an  der  einen  Seite  ein  horizontal 

vorspringender  Ausguss;    die  entsprechende  Stelle  der  andern 

Seite  fehlt;  wahrscheinlich  enthielt  sie  einen  gleichen  Ausguss. 

Der  Fuss  ist  zwar  ganz  ergänzt,  kann  jedoch  nicht  wesentlich 

anders    gewesen    sein.     Thon    blassrot;   viel  aufgesetztes  Rot, 

doch    kein  Weiss.     Sehr   archaischer  Stil;    alles    sorgfaltig.   — 


Attische   Schüssel.  „. 

Henkel  mit  Flechtband.  Auf  dem  nach  innen  umgebogenem 
oberen  Teil  der  Vase  waren  vier  von  Bandern  mit  MUander- 
motiven  umrahmte  Felder: 

A)  Das  1.  Feld  (einst  Phineus  und  die  Boreaden  darstellend) 
fehlt;  das  r.  ist  erh.:  zwei  Harpyien  im  stürmischen  Laufe 
nach  r.,  in  ganz  menschlicher  Gestalt  (kurze  r.  gegürtete 
Chitone,  langes  Haar  mit  Binde,  Rückenflügel  die  an  der  Brust 
ansetzen  und  ein  wenig  aufgebogen  sind;  Gesichter  rot,  kn 
förmige  Augen);  die  vordere  streckt  die  Arme  vor  mit  einer 
gierig  greifenden  Bewegung  der  Hände;  die  andere  streckt  Arme 
und  Finger  in    gewöhnlicher  Weise    aus.     R.   von.   o.  nach  u. 

B)  Das  1.  Feld  (einst  die  drei  Gorgonen,  Medusa  mit  ab- 
geschlagnem Kopfe  darstellend)  fehlt  wieder;  das  erh.  r.  zeigt 
1.  unten  das  nach  1.  gewandte  Unterbein  des  Hermes,  dann 
Athena  nach  r.,  völlig  waffenlos  in  langem  Chiton  und  r. 
über  Kopf  und  Schulter  geworfnem  Mantel;  ihr  Fleisch  ist 
thongr.  und  nur  von  Firnispinselkontur  umzogen,  der  am 
Gesicht  sehr  verblasst  ist;  sehr  eingesenkte  Nasenwurzel; 
mandelförmiges  Auge;  sie  streckt  den  r.  Unterarm  vor;  r. 
neben  ihr  AS^A/A  larvata.  Vor  ihr  r.  läuft  Perseus 
nach  r.  durch  die  Luft,  im  alten  Knielaufschema,  mit  Flügel- 
stiefeln,  in  kurzem  gegürt.  r.  Chiton;  an  einem  schw.  Riemen 
um  die  Brust  hängt  ihm  das  grosse  Schwert  an  der  1.  Seite; 
an  einem  zweiten  hat  er  die  r.  Kibisis,  deren  Zipfel  nur  sicht- 
bar sind;  Gesicht  und  Hals  r.,  schwarz  gelassener  Bart,  langes 
Haar,  die  Hadeskappe  auf  dem  Kopfe  (die  mit  einem  Bande 
unter  dem  Kinn  gebunden  ist  und  oben  eine  Schlinge  zum 
Aulhängen  hat);  auffallend  krumme  Nase.  L.  vom  Kopfe 
^.K^s^n  UeQ{ö)tvc.  Füllung  beider  Bilder  durch  Punktrosetten, 
Zickzackmotive  und  von  oben  herabhängende  Strahlen  mit  um- 
gebogner Spitze. 

Um  den  Bauch  laufen  zwei  Streifen:  a)  Tierfries  von  je- 
weils wappenartig  paarweis  gegenübergestellten  Tieren;  sehr 
unvollständig  erhalten;  zwei  Sphingen  sich  gegenüber  sitzend 
(Köpfe  und  Flügel  wie  an  den  Harpyien  oben);  zwei  weidende 
Pferde  (lange  r.  Mähne)  sich  gegenüber;  desgl.  zwei  Stiere,  zwei 
liegende  Panther  (Köpfe  von  vorn);  Reste  zweier  Löwen. 
Füllung  durch  Punktrosetten  und  Zickzack,  b)  Verschlungenes 
Band  von  alternierenden  Palmetten  und  Lotosblüten  (mit 
Palmettenblattfüllung).     Unten  Strahlen. 


222  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

b)  Amphora. 

i.  Form  No.  28,  Hals  und  Schulter  ineinander  übergehend ; 
ganz  geflmisst  und  die  Bildflächen  ausgespart. 

Erste  Gruppe. 

1683.  (1669).      H.    0,455.      U.    1,10.      H.    der    Bildflächen    0,22.      Athen, 

v.  Sack.     Der   eine   Henkel   erg.;  Fnss   fehlt. 

Grosses  Gefiiss  aus  schönem,  etwas  blassrotem  Thon; 
Firnis  vielfach  rot  gebrannt  oder  abgerieben.  —  Mündungsstück 
auf  Thongr.  dunkelrot  bemalt.  Kein  Ornament  um  die  Bild- 
felder. Unten  weitgestellte  Strahlen.  —  Derber  grossartiger 
sehr  archaischer  Stil.  —  A)  Zwei  sich  gegenüber  lagernde 
Sphinge,  Vorderbeine  aufstellend;  aufgeb.  Flügel,  Gesicht 
und  obere  Halshälfte  bis  zu  dem  Halsbande  rot,  Auge  kreis- 
förmig, Haare  in  drei  langen  Flechten  herabfallend,  hinten 
durch  ein  Band  (mit  gekreuzten  gravierten  Strichen)  zusammen- 
gehalten. Zwischen  ihnen  eine  grosse  Rosette.  —  B)  Zwei 
fliegende  Adler  sich  gegenüber,  die  sich  um  eine  Schlange 
streiten,  die  beide  mit  den  Schnäbeln  gefasst  halten  (Flügel 
rot). 

Zweite  Gruppe. 

1684.  (720).     H.  o,368.     U.  0,78.     Capua,  S.  Koll.    Intakt.     Erw.    Dtsche. 

Literat.  Ztg.  II,  1881,  S.  211. 

Thon  etwas  blassrot;  Firnis  etwas  graubraun.  Mündungs- 
stück rund  und  wulstig,  mit  r.  Streif.  Ohne  Ornamentrahmen 
und  ohne  Strahlen.  Etwas  plumper  Stil,  wenig  graviert.  — 
A)  Tanz.  L.  ein  stehender  bärtiger  Mann  nach  r.  mit  vor- 
gebeugtem Kopfe  die  Doppelflöte  (Mundstück  umgebunden- 
blasend;  von  Brust  bis  Hüften  rot  (kurzen  Chiton  bedeutend?), 
sein  Phallus  ist  horizontal  erigiert  und  vier  r.  Samentropfen 
fallen  nieder  in  der  Richtung  auf  einen  Schmetterling  (mit 
etwas  verdünntem  Firnis  gemalt),  der  in  der  Luft  fliegt  und 
im  Verhältnis  viel  zu  gross  gemalt  ist.  R.  ein  tanzender 
bartiger  (Haar,  Bart  r.)  Mann  nach  1.,  r.  Bein  hoch  hebend, 
beide  Arme  gesenkt. 

Dritte  Gruppe:  feine  Technik,  strenger  sorgfältiger  Stil ;   Gewänder 
faltenlos;   über  dem  Bildfeld  das   alternierende  J\  L.-band  der  älteren 

Form.     Unten  Strahlen. 

168  5.  (1G42).  H.  0,465.  U.  1,07.  Vulci,  Gerh.  1837.  Kleine  Stücke 
erg.,  Fugen  verschmiert.  —  Abg.  Gerhard,  etr.  campan.  Vasen 
b.  Taf.  XX — XXI.     S.  22.  3o.  —  Seite    A)    auch    bei   Overbeck, 


Attische  Amphora   i,  i. — 3.   Gruppe. 


22  ! 


Gall.  her.  Bildw.  Tf.  26,1.  S.  623;  vgl.  S.  34c)  No.  i3.  Be- 
sprochen von  Welcher,  Alte  Denkm.  V,  456.  Heydemann 
Iliupersis  S.  14,  3.  Schreiber,  Annali  1872,  192  No.  7;  Klein 
Euphronios  S.  84,  2.  Luckenbach,  im  11.  Suppl.  bd.  der  Jahrb. 
f.  class.  Phil.  1880.,  S.  632.  Annali  d.  J.  1880,  p.  41  (Michaelis)' 
Robert,  Bild  u.  Lied  S.  60  ff.  Furtwängler,  S.  Sabouroffj  zu 
Taf.  48.49.  —  Schönster  Thon,  Firnis  durchs  Brennen  grossen- 
teils  etwas  grünlich  teilweise  auch  ganz  Mass,  fast  weiss! ich 
geworden. 

A)  Iliupersis.  In  der  Mitte  Neoptolemos  (bärtig, 
r.  kor.  Helm  mit  hohem  Busch,  r.  Beinsch.,  Panzer,  Schwert 
mit  weiss.  Band  und  Griff,  Rundschild,  dessen  Innenseite  rot 
und  dessen  Mittelstück  erg.  ist;  die  sehr  grosse,  von  einer 
Peripherie  zur  andern  reichende  dydfij  weiss,  an  ihren  Enden 
je  eine  —  in  der  Abbildung  bei  Gerh.  fehlende  —  Palmette) 
mit  1.  Bein  weit  nach  r.  ausschreitend;  in  der  R.  halt  er  am 
1.  Knöchel  gefasst,  den  zappelnden  Knaben  Astyanax  (nackt, 
r.  Brustwarzenringe,  langes  Haar).  R.  gegenüber  sitzt  Priamos 
nach  1.  auf  dem  hohen  Altare  (der  aus  abwechselnd  roten  und 
schw.  Quadern  besteht  und  einfach  rechteckig  ist);  Priamos 
hat  langen  Chiton  mit  gravierter  Verzierung,  r.  Mantel  auf 
beiden  Schultern,  Glatze,  gravierte  Stirnfalten,  Bart  mit  gra- 
vierten Strichelchen  (Stück  desselben  erg.),  r.  Haarbinde;  an 
der  1.  Schulter  lehnt  ihm  das  Scepter,  dessen  oberes  Ende 
über  der  1.  Schulter  und  das  untere  neben  dem  r.  Fusse 
-erscheint,  wahrend  es  auf  dem  Körper  nicht  mehr  zu  erkennen 
ist;  die  1.  Hand  hat  er  vor  Schreck  eben  davon  zurückgezogen. 
Er  streckt  die  R.  flehend  unter  das  Kinn  von  Neoptol.  Unten, 
zur  untern  Hälfte  vom  Altar  bedeckt,  liegt  ein  Gefallener 
auf  dem  Rücken,  den  1.  Arm  über  dem  Kopf,  der  zurück- 
gebogen ist,  mit  geschlossenem  Auge,  an  welchem  gravierte 
Wimpern;  bartig,  im  Panzer  (Polites  oder  Agenor  nach  der 
gew.  Erklärung,  Deiphobos  nach  Robert).  Hinter  Priamos  r. 
steht  eine  Frau  nach  1.  (langer,  karrierter  Chiton  mit  Ueber- 
schlag),  welche  beide  Arme  bittend  vorwärts  streckend 
Priamos  Hals  umarmt.  Weiter  r.  eine  gleiche  Frau  nach  1. 
(in  rotem  Chiton)  welche  mit  der  R.  Priamos  an  seinem  1. 
Oberarme  fasst  und  mit  der  L.  sich  selbst  in  der  Gegend  der 
Ohren  an  den  Kopf  greift  (die  beiden  Frauen  werden  für  Hekabe, 
Andromache  oder  Polyxena  erklärt).  L.  von  Neoptol.  steht 
Helena  nach  1.  (in  langem  geschupptem  Chiton  und  geblüm- 
tem Mantel,  der  über  den  Kopf  gezogen  ist);  sie  fasst  mit  der 
R.  an  den  Mantel,  wahrend  ihr  gegenüber  Menelaos  nach  r., 
Panzer  rot,  kurzer  Chiton  mit  gewellter  Gravierung,  r.  Beinsch., 


224  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

kor.  Heim  mit  niederem  Busch ),  in  der  R.  das  gezogene  Schwert 
erhebend,  mit  der  L.  sie  ebenfalls  am  Mantel,  nahe  dem  Ge- 
sichte anfasst. 

B)  T roilos  Verfolgung.  Mitten  Troilos  nach  r.  auf 
sprengendem  Pferde,  neben  dem  ein  zweites  (sorgf.  gravierte 
Mahne  und  Stirnbüschel);  Troilos  in  kurzem  r.  Chiton,  in  der 
R.  einen  langem  Stab  zum  Antreiben  der  Pferde  (nicht  eine 
Lanze;  bei  Gerhard  ist  völlig  willkürlich  eine  Lanzenspitze 
gezeichnet  (!),  wrelche  Schreiber  a.  a.  O.  irre  geführt  hat);  er 
wendet  den  Kopf  um  nach  Achill,  der  im  Laufschritte  nach 
r.  (ohne  mit  einem  Fusse  den  Boden  zu  berühren)  ihm  folgt 
(f.  korinth.  Helm,  r.  Panzer,  keine  Beinsch.,  böotischer  Schild, 
dessen  Innenseite  mit  Schuppen  graviert,  mit  w.  Rand,  Lanze 
in  der  R.).  L.  davon  eine  ruhig  stehende  Frau  nach  r.  (langer 
karrierter  Chiton,  Mantel  mit  r.  Tupfen  über  den  Kopf  ge- 
zogen) die  mit  der  L.  den  Mantelrand  fasst  (Thetis?).  Zwischen 
Achills  Beinen  ein  laufender  Hund  nach  r.;  unter  den 
Pferden  im  Räume  eine  fallende  Hydria,  aus  welcher  Wasser 
(mit  verdünntem  Firnis)  herausströmt.  R.  vor  den  Pferden 
Polyxena  nach  r.  fliehend  (langer  Chiton  mit  gravierten 
Schuppen,  roter  Mantel,  Haar  aufgebunden,  im  alten  Lauf- 
motiv, den  1.  Arm  emporstreckend,  den  Kopf  umdrehend, 
1.  Bein  hoch  gehoben). 

1686.  (626).  H.  0,47  mit  Deckel  0,52.  U.  1,05.  Vulci,  S.  Dor.  —  Nur 
sehr  Weniges  erg.  oder  übermalt.  —  Mehrere  Dallen.  — Abg. 
Gerhard,  etr.  camp.  Vas.  Taf.  II.  III.  S.  5  f.  Seite  B)  ver- 
kleinert bei  O.  Jahn,  de  antiq.  Minervae  simul.  tab.  II,  1;  p.  i3. 
Vgl.  Annali,  1 83 1 ,  p.  i34  not.  190  (Gerhard);  O.  Müller,  Handb. 
d.  Arch.  371,  8;  H.  A.  Müller,  Panathenaica,  Bonn  1837,  p.  53  ff. 
114,  16.  —  Die  Abbildung  der  Form  bei  Gerh.  Tf.  III  ist, 
was   Fuss   und   Henkel   betr.,  völlig  falsch.  — 

A)  Musikalische  Prozession  nach  r. ;  voran  zwei  un- 
bärtige Doppelflöten  blas  er  (in  langem  Chiton  und  Mantel 
mit  r.  Streifen  und  von  w.  Punkten  umgebenen  r.  Tupfen; 
r.  kurze  Haare).  Es  folgt  1.  ein  bärtiger  Kitharaspieler 
(mit  langen  Haaren  und  r.  Binde  darin,  langem  Chiton  der 
oben  rot,  wo  er  aber  unten  wieder  erscheint,  weiss  ist  mit 
gravierten  Vertikallinien;  der  teilw.  rote  und  geblümte  Mantel 
hat  unten  dreieckige  Zipfel  (oder  Fransen);  grosse  Kithara  mit 
sieben  Saiten,  daran  herabhangend  ein  karriertes  Tuch  nach 
vorn,  ausserdem  eine  mit  verdünntem  Firnis  gemalte  Binde.  Ihm 
folgt  ein  ebensolcher  Kithar  aspieler  (bärtig,  doch  kurzes 
Haar,  roter  langer  Chiton  und  Mantel  mit  w.  Mäander).  Neben 
den  Figuren  laufen  von  oben  herab  fünf  Inschriften  und  eine 


Attische  Amphora   i,  Gruppe  3.  22 5 

gleiche  oben  über  dem  ersten  Flötenspieler;  dieselben  wieder 
holen    alle    je   4— 5mal    folgenden   Buchstabenkomplex    +EIO; 
die  Varianten  die  mehrmals  vorkommen   sind    nur  aus  fluch 
tiger  Kleckserei    entstanden   und  verdienen  keine  Aufzählung 
(vgl.    1697).    —   Zum    Kostüm    der   Musikanten    vgl.    Stephan!, 
Compte  rendu  i8j5,  107  ff. 

B)  Opfer  an  Athena.  R.  steht  Athena  nach  1.  (kl.  rote 
Helmkappe  ohne  Backen-  oder  Nackenschirm,  mit  hohem 
Bügel;  lange  Haare;  langer  Chiton  mit  Streifenverzierung, 
grosser  mit  dem  Zirkel  hergestellter  Rundschild  mit  Polypen- 
ornament das  abwechselnd  r.  und  schw.;  vom  Schilde  herab 
hängen  drei  rote  Bandstreifen  mit  Fransen)  die  R.  mit  ge- 
schwungener Lanze  erhoben,  ruhig  auf  beiden  Sohlen  stehend 
und  das  eine  Bein  etwas  vorsetzend.  Vor  ihr  1.  ein  Altar 
aus  Quadern  mit  einer  niedern  Erhöhung  an  der  hinteren, 
der  Göttin  zugewandten  Seite.  L.  vor  demselben  eine  Frau, 
die  Priesterin  (langer  Chiton  mit  r.  Tupfen,  rote  Streifen 
auf  dem  Ueberschlag,  langes  Haar)  in  beiden  Händen  je  drei 
Zweige  erhebend,  und  zwar  diejenigen  in  der  R.  hoch.  Von  1. 
wird  eine  Kuh  (Hals  und  Rippen  rot;  weiss  gefleckt)  von  drei 
Männern  geleitet;  voran  ein  bärtiger  in  kurzem  r.  Chiton, 
die  1.  Hand  vorstreckend;  dann  ein  un bärtiger  (in  kurzem 
Chiton  mit  weissen  Punktrosetten,  langes  Haar)  und  endlich, 
die  Kuh  am  Stricke  führend,  mit  dem  sie  am  r.  Vorderbein 
gebunden  ist,  der  unbärtige  Opferdiener  (mit  roter  Schürze,  mit 
kurzem  Haare);  sein  Mittelkörper  und  r.  Unterarm  mit  dem 
Ende  des  Strickes  sind  ergänzt.  Alle  (ausser  Ath.)  haben 
rote   Haarbänder.    An  den  Frauen  rote  Pupillen. 

1687.     (2211).     H.  o,n.     U.  0,225.     Gern.'  Nachl.  —  Nur  an   den  Henkeln 
und   dem   Halse   etwas  erg. 
Trotz    der    Kleinheit    der  Vase    ist    Ornamentik    und    Stil 
derselben  gunz  wie  bei  den  vorigen. 

A)  Menelaos  nach  r.  (kurzer  r.  Chiton,  korinth.  Heim; 
zückt  das  Schwert  in  der  R.  gegen  Helena,  die  er  mit  der  L. 
an  ihrem  1.  Handgelenke  fassf,  Helena  steht  ruhig  nach  1.  (langer 
r.  Chiton  mit  Ueberschlag,  geblümter  Mantel  über  den  Kopf 
gezogen)  und  lüftet  den  Mantel  mit  der  Rechten.  R.  ein  un- 
bärtiger, 1.  ein  bärtiger  Zuschauer,  in  Mäntel  gehüllt  (mit 
roten  Abteilungen  und  geblümt). 

B)  Ein  Knabe  (rote  Haare,  nackt)  zu  Pferd  nach  r.  r. 
Mahne,  dünne  Beine|  zierlich),  unter  welchem  ein  Vogel  nach 

i5 


22Ö  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

r.  fliegt,  ruhig  im  Schritt.  R.  und  1.  je  ein  unbartiger 
Zuschauer  im  Mantel  (wie  auf  A)-,  der  r.  aus  Raummangel 
viel  kleiner  wegen  des  Pferdekopfes  darüber. 

Vierte  Gruppe;    wie    die    vorige,    doch    nur    kleinere    Gefässe    von 

ganz   besonders    brillanter    Technik   und  sorgfältigstem  Stil  enthalte>id; 

Gezüänder  faltenlos ;  statt  des  P.  L. -Bandes  der  vorigen  Gruppe  zicweilen 

auch   nach   oben   gewandtes   Lotosblüten-   und  Knospenbatid  (mit  Rot). 

1688.     (2202).     H.    0,295.     U.    0,62.      Gerh'.   Nachl.  —  Vorzüglich   erhalten. 

Mit  alternierendem  P.  L.-band  oben. 

A)  L.  steht  ein  bartiger  Mann  (weisser  kurzer  Chiton 
mit  Vertikalritzung,  kurzer  Mantel  mit  r.  Streifen  auf  beiden 
Schultern)  erhebt  die  L.  im  Gespräche.  Auf  ihn  zu  kommen 
vier  Figuren;  voran  Hermes  nach  1.  (Bart  mit  Punkten  graviert, 

n  derselben  Gewandung  wie  die  vorige  Figur,  dazu  Reisehut, 
doch  ohne  Stiefel),  das  Kerykeion  in  der  L.  Neben  ihm  ein 
Hund  nach  1.,  der  zu  ihm  aufsieht.  Dann  Athen a  (langer 
Chiton  mit  r.  karriertem  Ueberschlag,  ohne  Aegis,  kleine 
Helmkappe,  mit  hohem  Bügel)  stützt  in  der  R.  die  Lanze  auf 
(mit  äusserst  dünnem  Schaft).  Ferner  Herakles  (kurzer  r. 
Chiton;  Bart  punktiert)  in  der  L.  den  Bogen,  in  der  R.  die 
Keule  schulternd,  Schwert  an  der  1.  Seite  (mit  w.  Griff). 
Endlich  ein  Jüngling  (am  Kinn  Andeutung  von  Bartflaum; 
Mantelchen  von  der  1.  Hüfte  zur  r.  Schulter  umgeworfen, 
darauf  rote  Tupfen)  in  der  R.  Lanze  aufstützend.  Neben  ihm 
ein  Hund  nach  1.  Alle  Figuren  gemessen  ausschreitend,  mit 
beiden  Sohlen  platt  auf  dem  Boden. 

B)  In  der  Mitte  bärtiger  Hermes  (weisser  gewellter 
kurzer  Chit. ;  kurzer  Mantel  darüber,  r.  Petasos,  ohne  Stiefel) 
nach  r.  schreitend,  nach  1.  umblickend,  in  der  R.  das  Kery- 
keion. Ihm  r.  gegenüber  ein  unbartiger  Jüngling  (mit  jener 
Kinnflaumandeutung,  kurzem  rotem  Chiton)  in  der  L.  Bogen, 
in  der  R.  Pfeil  haltend.  Hund  neben  ihm  nach  1.,  zu  ihm 
aufschauend.  Auf  der  andern  Seite  1.  ebenfalls  ein  Jüngling 
(ohne  Bartspur  und  nackt),  in  der  L.  Bogen,  in  der  R.  Pfeil. 
Ein  Hund  neben  ihm  (nach  r.).  Am  Ende  1.  Jüngling  mit 
r.  Mantelchen  (von  r.  Hüfte  zur  1.  Schulter)  in  der  L.  Lanze. 
R.  am  Ende  ein  Jüngling  mit  Kinnbartflaum  (in  kurzem 
Chit.  und  kurzem  Mantel),  die  Lanze  in  der  R.  Alle  ebenso 
ausschreitend  wie  auf  A).  Alle  haben  langes  Haar,  von  einem 
oder  mehreren  Bändern  zusammengefasst. 


Attische  Amphora    i,   Gruppe    \. 


1689.     (1709)-     H.  0,305.     u-  0,665.     Etrurien,   Gerh.   1841.   —  Viel   über- 
malt,  alles   Weiss   neu    aufgefrischt,  Vieles   ergänzt. 

Mit  alternierendem  P.-L.-Band  oben. 

A)  Herakles  nachr.  (bartig,  in  kurzem  Chiton  mit  kurzen 

Oberarmein;  der  sinnlose  Aveisse  Schurz  ist  indess  nebst  dem 
ganzen  Mittelkörper  erg.)  den  1.  Fuss  vorsetzend,  in  der  L. 
den  Bogen,  in  der  R.  die  Keule  haltend,  Schwert  an  der  1. 
Seite,  offener  Köcher  auf  dem  Rücken.  Neben  ihm  ein  Hund 
nach  r.  zu  ihm  aufschauend  (Kopf  erg.).  R.  gegenüber  steht 
Hermes  (bartig,  in  kurzem  w.  vertikal  graviertem  Chiton, 
darüber  ein  Fell;  Reisehut  mit  rotem  Rande,  rote  Reise- 
stiefel nebst  Zugstück),  in  der  L.  das  lange  Kerykeion  haltend. 
R.  von  ihm  ein  unbärtiger  Mann,  in  langem  Mantel,  mit  der 
R.  eine  Lanze  aufstützend  (langes  punktiert-graviertes  Haar, 
r.  Binde).  L.  von  Herakles  ein  unbartiger  Mann  (Jolaos), 
dessen  Gesicht  und  Oberkörper  grösstenteils  erg.;  er  hält 
Schild  (nur  unteres  Ende  alt)  Schwert  und  Lanze  vor  sich. 
Endlich  1.  noch  ein  unbartiger  Mann  in  langem  Mantel,  den 
Speer  aufstellend  (kurzes  Haar,  doch  Locke  vor  dem  Ohr). 
Mantel  mit  r.,  von  w.  Punkten  umgebenen  Tupfen. 

B)  L.  steht  ein  bartiger  Mann  nach  r.  (Zeus  nach  Gerh.; 
langer  weisser  Chiton  mit  gewellter  Gravierung,  Mantel  mit  R., 
r.  Band  im  langen  mit  Punkten  gravierten  Haar),  in  der  L.  die 
Lanze  aufstützend.  Auf  ihn  zu  kommen  vier  Figuren,  voran 
der  bartige  Hermes,  der  wie  auf  A  (mit  r.  Fell  auf  dem 
schw.  Chiton),  das  Kerykeion  in  der  L.,  die  R.  sprechend  ge- 
senkt. Weiter  r.,  ebenfalls  nach  1.  Athena,  (kleine  Helm- 
kappe ohne  Wangen-  oder  Nackenschirm,  langer  Chiton  der 
vom  Halse  bis  etwas  über  den  Füssen  ergänzt  ist).  Es  folgt 
Herakles  wie  auf  A,  doch  ohne  Köcher  und  Schwert,  in  der 
L.  die  Keule,  in  der  R.  den  Bogen,  von  dem  nur  das  obere 
Ende  alt;  auch  sind  das  Untergesicht  und  der  Körper  vom 
Hals  bis  gegen  die  Knöchel  ergänzt.  Endlich  zuletzt  r. 
Dionysos  (bärtig,  r.  Epheukranz,  langer  Chiton,  der  unten 
weiss  und  gewellt  graviert;  Mittelkörper  erg.),  in  der  R.  ein 
langes  Trinkhorn  vorstreckend. 

1690.      (1715).     H.  0,295.     U.  0,66.     Etrurien,  Gerh.   1841.  —  Stark  über- 
malt und  erg.     Der  Fuss  fremd,  mit  falschem  Wulste  angesetzt. 
—  Erwähnt:   Stephani,  Compte   rendu   1868,   147. 
Oben  aufwärts  gerichtetes  Lotosblüten-  und  Knospenband 
(mit  Rot). 

A)  Opferzug  nach  r.  (für  Dionysos?):   Voran  eine  Frau 
(langer  Chiton    und   Mantel,    Brust  erg.),    die  auf  dem  Kopfe 

i5* 


228  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

einen  Korb  mit  drei  Spitzen  tragt,  an  denen  Zweige  befestigt 
sind  und  von  denen  zwei  geknotete  sacrale  Binden  herab- 
hangen; in  der  R.  tragt  sie  einen  langen  Zweig.  Es  folgt  ein 
bartiger  Mann,  wie  alle  folgenden  mit  breiten  (Epheu?)bluttern 
bekränzt,  und  in  langem  Chiton  und  Mantel;  er  halt  ein 
kleines  Schwein  als  Opfertier  in  den  Händen;  es  folgen 
zwei  bartige  Manner  in  langem  Chiton  und  Mantel,  die  Zweige 
in  der  L.  tragen;  es  sind  Greise  mit  Stirnfalten.  Grosse  Teile 
der  Körper  erg.  Zuletzt  ein  Mann,  dessen  Kopf  und  Brust 
ergänzt  ist;  er  ist  in  langem  Gewände,  tragt  in  der  R.  eine 
einhenklige  Kanne,  in  derL.  den  Zweig,  ferner  einen  Schlauch 
und  dazu  auf  der  1.  Schulter  einige  Stäbe,  an  welchen  er  auf 
dem  Rücken  einen  (Speise)-Korb  trägt  und  einen  langen 
schmalen  Sack  mit  weisser  Epheublüte  darauf  und  zwei 
Spitzen  unten  (ein  Flötensack?). 

B)  Baccliisches  Fest.  Ein  bärtiger  Mann  in  langem 
Chiton  und  Mantel  nach  r.  bläst  die  Doppelflöte  (r.  Haarbinde); 
ihm  r,  gegenüber  zwei  bärtige  Männer  mit  Epheukränzen  auf 
dem  kurzen  Haar,  in  langem  Chiton  und  Mantel  (der  Körper 
des  vorderen  1.  nebst  dem  Kranz  in  seiner  R.  grossenteils 
erg.);  der  r.  hält  in  der  R.  ein  Trinkhorn.  R.  und  1.  am  Ende 
je  ein  nackter  tanzender  Mann  (bärtig,  epheubekränzt);  der 
Körper  desjenigen  1.  grossenteils  erg.;  sie  tanzen  in  ge- 
mässigter Bewegung. 

169!.  (1710).  H.  0,28.  U.  0,55.  Etrurien,  Gerh.  1841.  Viel  und 
schlecht  erg.  Beide  Henkel  und  Mündung  falsch  erg.;  vom 
unteren   Teil   des   Bauches  und   Fusses   nur  weniges   alt. 

Oben  Lotos  wie  1690.  —  A)  L.  bärtiger  Mann  (Zeus)  nach 
r.  (Haare  punktiert,  langer  Chiton  mit  r.  Tupfen  und  w.  ge- 
malten Wellenlinien,  kurzer  Mantel  mit  r.  Streifen)  streckt  die 
L.  gegen  den  Bart  des  ihm  gegenüberstehenden  Hermes  aus, 
der  seinerseits  mit  der  R.  an  den  Bart  des  Zeus  fasst;  in  der 
L.  langes  Kerykeion  (kurzer  Chiton  und  Mäntelchen  auf  r. 
Arm;  Mittelkörper  erg.;  r.  Pileus  ohne  Krampe,  r.  Stiefel  mit 
Zugstück);  neben  ihm  ein  Hund,  zu  ihm  aufblickend.  R. 
hinter  ihm  steht  Athen a  nach  1.  (kleine  r.  Helmkappe, 
langer  verzierter  Chiton,  ohne  Aegis)  mit  der  R.  die  Lanze 
aufstellend.  Ihr  folgt  r.  Herakles  nach  1.,  an  dem  nur  der 
Kopf  und  Hals,  der  r.  Arm  mit  dem  Bogen,  und  dann  die 
Unterbeine  antik  sind;  an  seiner  r.  Seite  Schwert,  dessen 
weisser  Griff  alt;  er  war  gewiss  bekleidet,  ist  jedoch  fälschlich 
nackt  restauriert.     Punktierte  kurze  Haare. 


Attische  Amphora   i,  Gruppe  4  und  5.  22Q 

B)  Rüstung.  Antik  ist  an  dem  Ganzen  nur  Folgendes: 
der  Unterkörper  der  1.  stehenden  Figur  in  langem  Chiton 
der  1.  Fuss  der  darauf  folgenden  Figur  mit  halbem  nacktem 
Unterbein  und  das  untere  Ende  des  davor  aufgestellten 
Schildes  und  der  Lanze  daneben.  Es  war  also  wahrscheinlich 
eine  Waffenübergabe  und  Rüstung.    Alles  andere  modern. 

1692.  Gerh.'  Nachl. 

Fragment  eines  auch  in  der  Grösse  ungefähr  gleichen 
Gefässes.     Oben  Lotos  wie  1690. 

Erhalten  ist  der  obere  Teil  von  einer  Seite  der  Darstellung; 
rechts  der  Rand;  1.  fehlt  eine  Figur.  L.  Kopf  eines  bärtigen 
Mannes  nach  r.,  der  den  Speer  aufstützte;  vor  ihm  r.  eine 
Frau  nach  1.  (Haarband,  Haare  fein  graviert,  grosser  Ohr- 
ring); folgt  r.  ein  Mann  nach  1.  (bärtig,  r.  Binde,  Haar  punktiert; 
r.  Brustwarze)  r.  Arm  vorstreckend,  davon  ein  Gewandstück 
mit  horizontalem  rotem  Streif  herabhängt;  in  der  L.  die 
Lanze. 

Fünfte  Gruppe:  Form  etzaas  schlanker,  Henkel  etzaas  höher  ge- 
schwungen ;  oben  Lotosknospeii-  und  Blütenband  ohne  Rot  und  nach 
abwärts   gerichtet;    Stil  etwas   gewandter,    nachlässiger,-    Anfang   von 

Falten  gebung  an  Mänteln. 

1693.  (618).     H.  0,46.     U.  0,95.     Nola,  S.  Koll.     Intakt. 

A)  Nemeisc her  Löwe.  Herakles  nach  r.  in  Schritt- 
stellung (ganz  nackt,  bärtig,  nur  weisses  Schwertband)  den 
aufgerichteten  Löwen  (nachr.,  Kopf  umgewandt,  rote  Mähne, 
weisser  Bauch)  würgend,  indem  er  mit  der  L.  seinen  Hals 
umfasst;  seine  R.  ist  unthätig  (!);  sie  sollte  eigentlich  das  Schwert 
halten  (vgl.  die  Bilder  desselben  Typus  wie  das  vorliegende 
bei  Inghirami,  vasi  fittili  tav.  61.  62).  Ihm  r.  gegenüber 
Athena,  nach  1.  in  Schrittstellung,  mit  der  R.  die  Lanze  auf- 
stellend (Helm  mit  Nackenschirm  und  hohem  Bügel,  gr.  Rund- 
schild mit  rotem  Rand,  Z.:  weisser  Hirsch  nach  1.  laufend; 
langer  Chiton  mit  Verzierung).  L.  hinter  Herakles  Jolaos 
nach  r.  stehend  (rotes  Haar  und  Bart,  nackt,  nur  Schürze  mit 
Rosetten  um),  die  L.  hoch  erhebend,  in  der  R.  die  Keule  des 
Herakles  tragend.  L.  hinter  ihm  ein  bärtiger  Mann  nach  r., 
ganz  in  den  Mantel  gehüllt  (mit  w.  Punktrosetten  und  roten 
Streifen). 

B)  Rüstung.      In  der  Mitte    ein    nackter   bärtiger  Mann 
nach    r.    (Bart  und  kurzes  Haar  rot),    am    r.   Bein    eine    (rote 
Beinschiene,   sich  vorbeugend,   im  Begriff  die  1.  Schiene  anzu- 


2.1)0  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

ziehen  (die  nicht  rot).  R.  vor  ihm  ein  Greis  nach  1.  (Glatze, 
w.  Haar,  Bart  und  Braue,  r.  Binde,  in  langen  Mantel  gehüllt 
mit  w.  Punktrosetten  und  dem  Anfang  von  Faltengebung)  an 
den  ein  Schild  am  Boden  gelehnt  steht  'von  der  Seite  gesehen; 
Z.:  w.  Dreifuss);  der  Greis  halt  einen  langen  Stab  wie  die 
folgenden  drei  Figuren  (diese  Stabe  gehen  in  dünne  Enden 
aus).  R.  dahinter  ein  ruhig  stehender  nackter  Jüngling 
nach  1.  (r.  kurze  Haare)  mit  jenem  Stab  in  der  R.  L.  von  dem 
sich  Rüstenden  steht  ein  gleicher  nackter  Jüngling  nach  r. 
(r.  Haarbinde,  schw.  Haar)  mit  Stab  in  der  L.,  in  der  R.  eine 
-weisse  kreisrunde  Binde.  L.  am  Ende  ein  Mann  nach  r.  in 
langem  Chiton  und  Mantel  wie  der  des  Greises  und  mit  Stab 
(r.  Haar  und  Bart .  —  Unter  dem  Fusse  scharf  und  tief  einge- 
kratzt Mi  Buchstabenhöhe  0,02). 

1694.  (i7i3).  H.  0,445.  U.  0,90.  Von  Basseggio  in  Rom  1841  durch 
Gerh.  —  Viel  aber  geschickt  ergänzt.  Fuss  durch  einen 
falschen  Wulst  mit  der  Vase  verbunden.  Unterer  Teil  des 
Bauches  fälschlich  ohne  Strahlen  erg.  —  Abg.  Gerhard,  etr. 
campan.  Vasenb.  Taf.  XI,  S.  14.  Bespr.:  Gerhard,  Aus. 
Vasb.  II,  S.  3i,  Anm.  14;  Welcker,  Alte  Denkm.  V.  S.  447, 
No.  2;  Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.  S.  341,  3.  Klein,  Euphronios 
S.  82,  b.  Luckenbach,  XI.  Suppl.  bd.  d.  Jahrbücher  f.  Philo!. 
S.  600  ff. 

A)  T roilos  belauert:  in  der  Mitte  ein  Brunnen,  der 
als  kannelierter  Pfeiler  gebildet  ist  mit  geradem  weissem 
Abacus,  darauf  ein  Rabe  sitzt  und  gegen  Polyxena  krächzt; 
die  Mündung  ist  als  Löwenkopf  gebildet,  daraus  das  Wasser 
in  einen  viereckigen  Trog  fliesst.  Polyxena  nach  r.  stellt 
eben  eine  Hydria  darunter  (Mündung  derselben  und  grosser 
Teil  des  Wasserstrahls  erg.);  sie  tragt  langen  Ghit.  mit  w. 
Rosetten,  darüber  ein  ebenfalls  eng  anliegendes  und  gegürtetes 
Obergewand  mit  r.  Faltenstreifen  (Teil  des  Mittelkörpers  erg.  . 
L.  hinter  ihr  sitzt  T roilos  auf  einem  Rosse  mit  Beipferd, 
ruhig  wartend;  er  hat  einen  kurzen  Stab  in  der  L.  zum  Pferde- 
antreiben;  ist  ganz  nackt,  hat  r.  Haarbinde  (sein  Untergesicht 
und  grössere  Stücke  der  Pferde  erg.).  R.  hinter  dem  Brunnen 
lauert  Achill,  geduckt  kauernd,  in  voller  Rüstung,  mit 
korinth.  Helm,  böot.  Schild  mit  weissem  Dreifuss  als  Z.,  und 
der  Lanze  in  der  R.  (grosser  Teil  des  Gesichtes  sowie  die 
Oberschenkel  erg.). 

B)  Drei  laufende  Hopliten  nach  r.  Antik  ist  an  den- 
selben nur:  Von  dem  Hopliten  links  nichts  als  der  r.  zurück- 
gesetzte Fuss,  das  Lanzenende  und  die  unterste  Spitze  seines 
Schildes  mit  dem  Lanzende  des  folgenden;  von  dem  mittleren 


Attische  Amphora    i,  Gruppe  5.  23l 

der  mittlere  Teil  des  Körpers  mit  dem  1.  Arme,  daran  der 
böot.  Schild;  von  dem  r.  ein  Stück  des  mittleren  Körpers 
(Chiton,  Schwert),  des  vorgesetzten  Beines  und  das  Schildende. 
Danach  ist  es  sicher  dass  die  drei  laufenden  Krieger  im 
wesentlichen  richtig  ergänzt  sind. 

1695.  (624).     H.  0,405.     U.  0,85.     Vulci,  S.   Dor.  —  Fast  intakt. 

Der  Firnis  vielfach  grünlich  gebrannt   und  teilweise,  wie 
an  den  vorspringenden  Gesichtsteilen,  zu  dünn  aufgetragen. 

A)  Manner  und  Jünglinge.  In  der  Mitte  ein  Greis 
nach  r.  (w.  langer  Chiton,  Mantel  umgeworfen  mit  roten  Falten- 
streifen; Glatze,  weisses  Haar  und  Bart,  rote  Haarbinde,  Arme 
unter  dem  Mantel).  Ihm  r.  gegenüber  ein  nackter  Jüngling 
nach  1.  (r.  Haar  hinten  aufgebunden,  Brust  von  vorn 
gezeichnet,  alles  andere  im  Profil);  er  hat  beide  Arme  gesenkt 
und  zu  einer  Faust  geballt;  der  Kopf  etwas  geneigt;  er  steht 
wie  zur  Prüfung  vor  dem  Alten.  R.  hinter  demselben  noch 
ein  Greis  nach  1.,  ganz  wie  der  vorige,  nur  dass  der  Chiton 
rot;  r.  dahinter  ein  nackter  Mann  nach  1.  ;rotes  Haar  und 
Bart),  die  R.  zur  Faust  geballt,  die  L.  gesenkt  und  ausgestreckt. 
L.  hinter  dem  mittleren  Greis  noch  ein  nackter  Jüngling 
nach  r.  (kurzes  rotes  Haar),  beide  Unterarme  horizontal  vor- 
streckend und  Fäuste  machend.  L.  am  Ende  ein  bärtiger 
Mann  nach  r.  in  r.  langem  Chiton  und  Mantel  wie  die  Greise 
(etwas  erg.).  Alle  Figuren  setzen  das  eine  Bein  etwas  vor, 
stehen  aber  mit  beiden  Sohlen  auf. 

B)  Reit  Übung.  In  der  Mitte  ein  Jüngling  zu  Pferde, 
nach  r.  ruhig  s'ehend;  er  hat  kurzen  roten  Chiton  und  kurzen 
Reiter-Mantel  auf  dem  Rücken  [mit  dem  weissen  viereckigen 
Zackenbesatze).  L.  hinter  ihm  ein  nackter  Jüngling  nach  r. 
(r.  kurzes  Haar)  der  die  L.  nach  dem  Reiter  ausstreckt,  wie 
um  ihn  festzuhalten.  L.  dahinter  ein  bärtiger  Mann  nach  r.. 
in  langen  Chiton  und  Mantel  gehüllt  (rote  Faltenstreifen). 
Vor  dem  Pferde  r.  stehen  sich  zwei  Jünglinge  gegenüber; 
der  1.  im  Mantel  bis  an  die  Knie  verhüllt,  der  r.  in  langem 
Chiton  und  Mantel  und  mit  roter  Haarbinde.  Alle  Figuren 
mit  beiden  Sohlen  ruhig  aufstehend.  Die  Zeichnung  ist  etwas 
flüchtig  und  giebt  nur  das  Nötigste. 

1696.  (1718).     H.  0,425.     U.  0,845.     Etrurien,    Gerb.   1841.  —  Vielfach   erg. 

und    verschmiert;    der   Fuss    fremd.   —   Abg.    Archaeol   Zeitg. 
1868,  Taf.   10;  S.  56  Ü\  (B.   Stark). 
A)  In  der  M'tte  sitzt  eine  Frau  nach  r.  auf  Klappstuhl    in 
langem  faltenlosem  Chiton  mit  r.  Tupfen  und  w.  Rosetten,  in 


232  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

kurzem  Mantel  mit  R.),  in  der  L.  ein  langes  Scepter  auf- 
stützend, das  von  einer  Blüte  bekrönt  ist.  Ihr  Unter-  und 
Mittelkörper  zum  Teil  ergänzt.  R.  vor  ihr  ein  Mann  nach 
r.,  den  Kopf  nach  ihr  umwendend  (Stiefel  mit  rotem  Zug- 
stück, roter  Bart,  Haar  hinten  aufgebunden,  Reisepetasos);  er 
ist  von  der  Brust  bis  zu  den  Knieen  ergänzt;  oben  an  der 
Brust  jedoch  ist  der  verzierte  Chitonrand  erh.,  ebenso  der 
Rand  des  kurzen  Mantels  und  der  Rest  eines  Stabes  den  er 
trug  und  den  der  Erganzer  zu  einer  Lanze  gemacht  hat.  Die 
Figur  scheint  also  Hermes  ganz  gleich  gewesen  zu  sein.  R. 
dahinter  ein  Krieger  nach  1.  mit  Schild  und  Lanze;  antik 
sind  an  ihm  nur:  das  obere  Ende  des  Helmbügels,  der  untere 
Teil  des  korinth.  Helmes,  die  Spitze  der  Lanze  und  ein 
kleines  Stück  vom  Schildrande  r.  und  die  Unterbeine.  L.  hinter 
der  Frau  steht  Hermes  nach  r.  (ergänzt  Brust  und  Unter- 
gesicht, letzteres  fälschlich  bartlos,  ferner  ein  Teil  des  Mittel- 
körpers) in  kurzem  Mantel,  Stiefel  mir  rotem  Zugstück, 
weissem  Reisehut;  in  der  R.  das  lange  Kerykeion  haltend,  die 
L.  redend  emporstreckend  (der  zweite  und  dritte  Finger  aus- 
gestreckt). L.  am  Ende  ein  bartloser  kurzhaariger  Mann 
nach  r.  in  langem  Chiton  und  Mantel,  in  der  L.  die  Lanze 
aufstellend.    (Teil  des  Mitteikörpers  erg.). 

B)  Reitübung.  In  der  Mitte  ein  unbärtiger  Reiter  nach 
r.,  ruhig,  einen  Stab  in  der  L.  (nackt,  nur  kurzes  Mäntelchen 
um,  daran  r.  Faltenstreifen;  seine  Unterbeine  sowie  grosse 
Stücke  des  Pferdes  erg.).  R.  ein  ruhigstehender  Krieger 
nach  1.  (mit  kor.  Helm,  dessen  unterer  Teil  nur  alt,  und  grossem 
Rundschild  mit  weissem  Bein  als  Z.,  Beinschienen,  Lanze).  L. 
hinter  dem  Reiter  ein  Jüngling  nach  r.  in  kurzem  Mantel  der 
die  r.  Brust  freilässt;  Haar  im  Nacken  von  Spirale  zusammen- 
gefasst;  r.  Haarbinde,  (Mittelkörper  bis  über  den  Knieen  erg.), 
die  L.  vorstreckend,  in  der  R.  einen  Stab,  um  das  Pferd  an- 
zutreiben (teilw.  ergänzt).  —  Nachlässige  Zeichnung. 

1697.  (1928).  H.  o,33.  U.  0,695.  In  Rom  von  Basseggio  gek.,  1846  (nach 
Panofka  aus  Caere).  —  Intakt.  Abg.  Panofka,  Parodien  und 
Karikat.  (Abb.  d.  Berl.  Akad.  1851)  Taf.  I,  4.  5  (beide  Seiten, 
doch  klein  und  ungenau);  S.  23  ff.  —  Zuerst  bescbr.  im  Bull, 
d.  I.  1846,  84. 

A)  Mummenschanz.  L.  steht  ein  unbärtiger  Doppel- 
flötenbläser nach  r.  (in  langem  Chiton,  Mantel  mit  roten 
Streifen  und  Faltenanfang);  vor  ihm  von  oben  nach  unten  die 
Inschrift:  E/OXbO  +  K  tioytoye  (vgl.  1686).  Auf  ihn  zu  kommen 
drei    wesentlich    gleiche    Gestalten,    als  Pferde   vermummte 


Attische  Amphora,  i,  Gruppe  5  und  6.  233 

Manner  mit  gewappneten  Reitern;  es  sind  gebückte  bärtige 
Manner,  die  Hände  auf  die  Kniee  stützend,  in  kurzen  roten 
Chitonen  (faltenlos);  hinten  haben  sie  einen  Pferdeschweif 
und  über  dem  Kopfe  aus  dem  Nacken  hervorspringend  den 
Hals  und  Kopf  je  eines  Pferdes.  Auf  ihrem  Nacken  reitet  je 
ein  bartiger  Mann,  sich  mit  der  L.  an  der  Pferdemahne  fest- 
haltend, und  die  R.  wie  antreibend  erhoben;  alle  in  kurzen 
Chitonen  (mit  r.  Tupfen)  und  einst  weissen  Panzern  mit 
Lederstreifen  unten;  auf  den  r.  korinth.  Helmen  sind  ver- 
schiedene Aufsatze:  der  vorderste  hat  zwei  Federn,  der 
folgende  einen  Halbmond,  der  dritte  ein  Rad  mit  vier 
Speichen.  (Nach  Panofka  eine  Parodie  des  Sieges  der 
Krotoniaten  über  die  Sybariten  nach  Athen.    XII,  p.  320). 

B)  Silene  und  Nymphen.  R.  steht  ein  Silen  mit 
Pferdebeinen,  nach  1.,  in  der  L.  die  Doppelflöte  haltend, 
die  R.  sprechend  erhoben.  Er  ist  ithyphaliiseh  und  an  seinem 
Phallos  hangt  das  Flötenfutteral.  L.  ihm  gegenüber,  ruhig 
und  steif  nach  r.  stehend  und  zuhörend  ein  Silen,  wie  die 
folgenden  mit  Menschenbeinen  und  ithyphaliiseh;  dann  weiter 
1.  eine  Nymphe  (in  kurzem  faltenlosen  rotem  Chiton;  r.  Haar- 
band); dann  ein  Silen  ganz  wie  der  vorige;  wieder  eine 
Nymphe  Avie  die  obige  (das  Weiss  des  Fleisches  ganz  abge- 
sprungen); endlich  noch  ein  Silen  wie  die  obigen.  Alle  diese 
Figuren  haben  gleiche  steife  Stellung;  die  Arme  angezogen 
mit  geballter  Faust.  Alle  Silene  haben  dasselbe  Gesicht:  fast 
horizontal  vorspringende  Stumpfnase,  roter  Bart  und  r.  langes 
Haar;  hohe  Pferdeohren ;  roter  Pferdeschwanz.  Sie  scheinen 
zum  Tanze  anzutreten,  zu  dem  ihnen  der  pferdebeinige  Silen 
aufspielen  wird. 

Sechste  Gruppe:   Form  Aro.   jj,    breiter  Henkel  mit  erhöhten  und 
bewalten  Rändern,  reicherer  Fuss;  oben  sowol  alternierendes  P.-L.-Band 

als  gegenständige  P.-L.-Kette;  streng  archaisch]  Geivätider  faltenlos. 
1698.  (1646).  H.  0,505.  U.  1,11.  Vulci,  1837  von  Gerh.  in  Rom  gek. 
- —  Aus  vielen  kleinen  Stücken  zusammengesetzt  und  die 
Fugen  stark  überschmiert;  Kleines  erg.;  die  oberste  Schicht 
des  Thongrundes  blättert  vielfach  ab.  Das  aufgesetzte  Weiss 
verblasst,  jetzt  grünlich.  —  Abg.:  Gerhard,  etrusk.  campan. 
Vasenb.  Taf.  XXII.  XXIII.  S.  3i  ff.  Seite  A)  auch  bei  Overbeck, 
Gall.  her.  Bildw.  Taf.  XXVI,  16;  S.  637;  Seite  B)  schlecht  bei 
Stephani,  Theseus  und  Minotaur,  Taf.  I;  wonach  in  den  Wiener 
Vorlegeblättern  Ser.  III,  7  wiederholt.  Besprochen :  Gerhard, 
Aus.  Vas.  Bd.  III,  S.  37,  28,  c;  147,  48;  I5'>  6l  5  °-  Jahn>  Arcn- 
Beitr.  S.  258,  g;  C.  J.  G.  7601;  Heydemann,  Iliupersis  S.  29.  , 
B;  Annali  d.  J.  1877,  p.  254;  1880,  p.  29.  3i  (Michaelis);  Klein, 
griech.  Vas.    mit    Meistersignaturen,   S.  20;    über    die    Ariadne- 


234  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

inschrift  O.  Jahn,  Einleit.  zur  Manch.  Vasens.  p.  CCV,  1345; 
Stephani,  Compte  rendu  1861,  S.  15.  f.;  Heydemann,  Satyr-  und 
Bakchennamen    1880,   S.   14  Anm.   50. 

A)  Frevel  des  Aias.    Aias  (r.  neben  ihm  /^    \       A\\a;; 

ganz  kurzer  Chiton,  Beinsch.,  Panzer,  darüber  ein  den  Rücken 
bedeckender  vorn  am  Halse  geknüpfter  kurzer  verzierter 
Mantel,  von  welchem  zwischen  den  Beinen,  unklar  wie,  ein 
längeres  Ende  mit  dreieckigen  Fransen  und  reichen  gravierten 
Borten  geschmückt  herabhangt;  an  w.  Bande  —  fehlt  in  der 
Abb.  —  hangt  die  —  fast  ganz  erg.  —  Schwertscheide;  lange 
Locken,  bartig;  hoher  korinth.  Helm,  dessen  Kamm  in  das 
Ornament  ragt)  nach  r.  ausschreitend,  beide  Sohlen  auf  der 
Erde  (ein  Querstrich  auf  dem  r.  Schenkel  ist  zufallige  Ver- 
letzung), in  der  R.  das  Schwert  gezückt,  den  1.  Arm  horizontal 
vorstreckend  hinter  dem  Schilde  seiner  Gegnerin,  der  Athena, 

(1.    unter    ihrem    Schilde       ^    1     «*\  ^\    3    D    ^\      IdfrijvaiuJ, 

welche  mit  der  Lanze  in  der  gehobenen  R.  gegen  ihn  nach  1. 
ausschreitet;  sie  hat  langen  Chiton  mit  reichen  karrierten  Ver- 
zierungen, grosse  Aegis  mit  Schlangenrand,  die  kleine  r.  Helm- 
kappe mit  hohem  in  das  Ornament  ragendem  Kamm;  grossen 
Rundschild  (mit  Zirkelloch  und  rotem  Rande);  daraufist  ein  eber- 
artiger Kopf  graviert  mit  vier  hinten  ansetzenden  kurzen  aufgeb. 
Flügeln,  der  einen  Fisch  im  Rachen  hat,  also  ein  xrJTog  ahn- 
lich 1652;  die  grossen  Zahne  desselben  sind  in  den  Thongrund 
eingraviert;  von  einer  etwaigen  farbigen  Füllung  derselben  ist 
nichts  erhalten;  der  Oberteil  des  Kopfes  fehlt.     Oben  auf  dem 

Schildrande  sitzt  eine  Eule;  r.  neben  ihr  /\  v    -^  * 

ykav'S,,  Zwischen  beiden  kniet  auf  dem  r.  Knie  am  Boden 
Kassa ndra  nach  r.  (1.  von  ihr  von  oben  herab 

sie  wendet  den  Kopf  nach  1.  um  und  legt  die  L.  über  den 
Kopf;  ihre  langen  Locken  sind  gelöst;  sie  ist  nackt  bis  auf 
einen  kleinen  Mantel  der  über  Schultern  und  Rücken  geht 
und  vom  1.  Arme  herab  hlingt,  während  sie  noch  ein  anderes 
kleines  Tuch  auf  dem  rechten  Unterarme  hängen  hat,  das  die 
Scham  bedeckt.  Ihre  Stellung  drückt  ebenso  die  Flucht  zu 
Athena  wie  die   erschreckte  Abwehr  gegen  Aias  aus. 


Attische  Amphora,  i,  Gruppe  6.  235 

L.  von  Aias  steht  Polyxene    (über  ihr 

POVv      "t     *l      £      f*    £      ITolv^binJ,    in  langem 

gegürtetem  rotem  Chiton,  mit  breiter,  mit  Mäandermotiven  gra- 
vierter Borte  vorn  herab;  Mittelkörper  und  Unterarme  erg. 
Vor  ihr  und  gleich  neben  Aias  steht  Antilochos  (r.  von  ihm 

Ar'«        \       \+      &       *      O     %   I4»d-iloyo;)  als  nackter 

Knabe  gebildet  (Hinterkopf  erg.),  1.  Bein  vorsetzend,  völlig  ruhig. 
R.  von  Athena  entweicht  nach  r.,  nach  1.  umblickend  Skaman- 
drophilos,  ein  Krieger;  1.  von  ihm  von  oben  herab 

in  kurzem  Chiton  mit  gravierten  Sternen,  Panzer,  kor.  hohem 
Helm;    seine  Arme  waffenlos  vor  die  Brust  gehalten.     R.  von 

ihm  >A  :A^A**  3^  I  STrjm'ag  y.alng  (Lieb- 
ling des  Exekias,  s.  Klein  a.  a.  O.) 

B)    Tod  des  Minotaur.    In  der  Mitte  Theseus,  nach  r. 
ausschreitend;  über  ihm     •      £       S       £     v   Ofl<T£v[g  (bärtig, 

mit  langen  Locken,  in  kurzem  r.  Chiton,  darüber  ein  Fell  gegürtet, 
Schwertscheide  am  w.  Bande  hängend),  mit  der  R.  das  Schwert 
durch  den  Kopf  des  Minotauros  stossend,  den  er  mit  der  L. 
festhält.  Minotauros  ist  nackt  und  auf  das  r.  Knie  gesunken 
nach  r.,  der  Kopf  nach  1.  umgewendet;  in  jeder  Hand  einen 
Stein  haltend.  R.  steht  Ariadne  nach  1.  (in  langem  Chiton 
mit  Ueberschlag,  der  mit  Schuppen  graviert;  Stirnschmuck 
aus  r.  Punkten  an  der  Haargrenze)  und  hält  in  der  R.  eine 
rote  kreisrunde  Masse  empor,  die  jetzt  nicht  mehr  so  voll- 
ständig wie  bei  Gerhard  erh.  ist;  nach  seiner  Abbildung  ist  es 
ein  Granatapfel;  jetzt  Hesse  sich  indes  ebenso  an  den  Wolle- 
knäuel   denken    der    etwa    auf   einem    Stäbchen    aufgewickelt 

war.     Ueber   ihr      P       I         \       r>     [-       E      ^QiAyyij    (der 
drittletzte  Buchstabe  war  offenbar  nie  ein  Delta). 


236  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Zwischen   beiden  steht:    \#      1       v     tJ    ^\  darauf  ein  ver- 
schmierter Bruch.    Zwischen  den  Beinen  des  Theseus: 
r»      %      £%  ^    °     *      i   L.  von  Thes.  steht  eine  Frau 

nach  r.  in  karriertem  langem  Chiton  mit  r.  Ueberschlag  (der  I 
ganze  Kopf  erg.);  r.  vor  ihr:    ,,  $     #•    c  L.  am  Ende 

zwei  nackte  Jünglinge  dicht  nebeneinander,  ruhig  stehend, 
die  Arme  teilweise  etwas  vorstreckend;  die  Hände  zu  Fäusten 
geballt.     R.  von  ihnen  von  oben  herab: 

3*>+*n?      r      •     **     *"•    3   ^ 

Am   r.  Ende   stehen  noch  zwei  gleiche  nackte  Jünglinge 
in   derselben  Stellung  wie  die  links  (der  vordere  r.  Haar  und 

Schulterlocke);    vor  ihnen  von  oben   herab:    Q  2     1 

(jetzt  ist  mehr  nicht  zu  erkennen,  da  der  Thon  abgeblättert 
ist).     Hinter  denselben  von  oben: 

; 

:    n :  »■"« 

Diese  Inschriften  scheinen  sinnlos. 


1699.  (1700).  H.  0,485.  U.  1,075.  Gerh.  1841.  Aus  Stücken,  viel  ver- 
schmiert und  stark  erg.;  unterer  Teil  des  Vasenhauches  erg. 
und  zwar  fälschlich  ohne  Strahlen.  —  Ein  Dallen  in  der 
Gegend  des  Zeuskopfes.  —  Abg.  Seite  B  (ohne  Angabe  der 
Ergänzungen)  bei  Stephani,  Thes.  u.  Minotauros  Taf.  III; 
S.  66  ff.  —  Seite  A  fehlt  in  dem  Verzeichnis  von  Schneider, 
Geburt  der  Athena;  oder  ist  die  Vase  mit  der  einst  bei 
Fossati  bcündlichen  von  Gerh.,  Aus.  Vas.  T,  S.  5,  7  g  erwähnten 
(bei  Schneider  S.  10,  No.  10)  identisch  ? 

M  ü  n  d u  n  g s  s  t r e  i  f  mit  rings  herumlaufendem  T i e r  f  r i e s, 
der  jedoch  zwei  Centren  hat:  a)  Mitten  Stier  nach  1.,  1.  und 
r.  je  ein  Lowe,  weiter  1.  und  r.  je  ein  Stier  und  endlich  wieder 
je  ein  Löwe,  beide  nach  1. 

b)  Mitten  Palmette,  r.  und  1.  je  ein  Stier  und  weiter  je 
ein  Lowe,    beide  nach  r.,    sodass  r.  sich  zwei  Löwen  mit  den 


Attische  Amphora,   i,  Gruppe  6.  23t 

Köpfen,  1.  mit  den  Schwänzen  gegenüberstehen.  Die  Stiere 
haben  nur  ein  kurzes  Hörn.  —  Auf  den  Henkel  runder  n 
beiderseits  strenge  Rosetten;  über  dem  Bilde  A)  alternierendes 
P.-L.-band,  über  B)  gegenständige  P.-L.-Kette  (wie  1698). 

A)  Athen ageburt.  In  der  Mitte  thront  Zeus  nach  r.  (bärtig, 
langes  rotes  Haar,  langer  Chiton  mit  Kreuzchen,  Mantel  mit 
R. ;  der  ganze  Mittel-  und  Unterkörper  modern;  erg.  auch  die 
R.  mit  dem  Blitze);  die  (antike)  L.  stützt  er  (was  wohl  seine 
Geburtswehen  andeuten  soll)  weit  vorgestreckt  auf  einen 
langen  Stock  mit  oben  gebognem  Ende;  das  untere  Ende  des 
Stockes  erscheint  unten  neben  dem  r.  Fuss  der  Eileithyia: 
dazwischen  ist  ein  grosses  Stück  modern.  Der  Thronsessel 
ist  ohne  Lehnen;  die  Füssc  desselben  haben  den  üblichen 
Ausschnitt  mit  w.  Palmetten;  als  Stütze  ist  in  der  Mitte  unter 
dem  Sitze  eine  nach  r.  ausschreitende  weibliche  Figur  an- 
gebracht (Nike?)  in  langem  Chiton  und  mit  aufgeb.  Flügeln 
(ganze  r.  Hälfte  des  Oberkörpers  mit  Kopf  modern).  Zeus 
stellte  seine  Beine  auf  einen  Schemel,  der  noch  erh.;  hinten 
auf  dem  Sessel  ist  eine  Pferdeprotome  die  nach  hinten  heraus 
blickt  angebracht.  Aus  Zeus  Kopf  steigt  die  kleine  Athena 
empor  (in  langem  Chiton,  Schild  in  der  L.,  R.  so  gehalten 
als  ob  sie  die  Lanze  schwänge,  doch  war  nie  eine  Lanze 
gemalt;  Helm;  keine  Aegis).  R.  steht  eine  Eileithyia  nach 
1.,  beide  Arme  mit  geöffneten  Händen  über  Zeus  Kopf 
erhebend  (langer  karrierter  Chiton  mit  geschupptem  Ueber- 
schlag;  viel  ergänzt  und  überschmiert,  letzteres  auch  am 
Untergesicht;  rote  Haarbinde  und  Stirnschmuck  aus  r.  Tupfen 
am  Haaransatz).  R.  am  Ende  steht  ruhig  Ares  nach  1. 
(rote  Beinsch.,  Lanze,  Rundschild  mit  r.  Rande  und  weissem 
Zeichen:  Dreifuss  mit  zwei  grossen  Ringhenkeln,  die  zwischen 
den  Füssen  angebracht  sind  und  drei  Stützen  haben,  also 
ganz  den  Dreifüssen  Olympias  entsprechen;  der  eine  Henkel 
grossenteils  erg.).  Von  seinem  Kopfe  ist  nur  die  Nase  und 
der  vom  roten  Helm  mit  hohem  Bügel  bedeckte  Oberkopf 
alt,  das  unbärtige  Untergesicht  aber  erg.  (es  war  jedenfalls 
bärtig  und  mit  korinth.  Helm  bedeckt).  L.  von  Zeus  steht 
Apollo  nach  r.,  die  Kithara  (mit  7  Saiten)  spielend  (lange 
Haare,  r.  Binde  mit  w.  Punkten;  unbärtig,  am  Gewand  sehr 
viel  verschmiert;  Unterteil  der  Kithara  und  des  r.  Armes  erg.: 
hat  langen  weissen  gewellten  Chiton,  darüber  grossen  Mantel 
mit  gezacktem  Saume  unten).  L.  am  Ende  steht  Poseidon 
nach    r.    (langes   r.  Haar  und  Bart,    langer  Chiton  und  Mantel 


238  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

mit   w.    Punktrosetten),    in    der  L.    den  Dreizack  aufstützend; 
sein  mittleres  Gesicht  erg.,  das  untere  überschmiert. 

B)  Tod  des  Mino  tau r.  These us  den  Minotaur 
bewältigend;  antik  ist  davon  nur:  der  Kopf  des  Theseus 
(bartig,  rote  Haare  und  Bart,  Haar  mit  Binde  hinten 
aufgebunden),  ferner  der  obere  rote  Chitonrand,  der  untere  Rand 
desselben  kurzen  Gewandes,  und  Rest  des  darüber  hängenden 
Felles,  Kniestück  des  r.  Beines  und  vorgesetzter  1.  Fuss.  Vom 
Minotaur:  der  zurückgesetzte  1.  Fuss,  wonach  er  nach  1. 
kniete,  und  der  1.  Arm,  daran  Behaarung  durch  gravierte 
Strichelchen.  R.  vom  Minotaur  steht  eine  Frau  nach  1.,  an 
der  die  untere  Kopfhälfte  (mit  Rest  von  r.  Stirnschmuck  am 
Haaransatz),  die  1.  Schulter,  der  mittlere  Teil  des  langen 
Chitons  und  die  1.  Ferse  mit  dem  Chitonzipfel  antik  sind.  R. 
davon  ein  nackter  Jüngling  nach  1.  mit  r.  kurzem  Haar;  im 
Wesentlichen  antik  (r.  Hand  mod.),  ruhig  zusehend.  Am  Ende 
r.  eine  Frau  nach  1.  in  langem  r.  Chiton  (erhalten  das  obere 
Kopfende,  Mittelkörper  und  Unterteil;  auch  das  Antike  über- 
schmiert). L.  von  Theseus:  Frau  nach  r.  (Ariadne  ?)  (Gesicht 
antik,  doch  überschmiert;  r.  Stirnschmuck;  Mittelkörper  erg.). 
Am  Ende  1.  zwei  eng  nebeneinander  stehende  nackte 
Jünglinge  nach  r.  (der  vordere  mit  rotem  langem  Haar; 
Mittelkörper  mit  den  Armen  erg.,  unterer  alt),  als  ruhige 
Zuschauer,  ganz  wie  auf  1698. 

2)  Form  No.  20  und  2Q ;  Hals  und  Schulter  scharf  abgesetzt 
aj  Mit  ausgesparten  Bildfeldern. 

Erste  Gruppe. 

1700.     (612).     H.  o,32.     U.  0,68.     A.  K.  S.     Intakt. 

Mündung  wie  bei  Form  No.  28,  gefirnisst  und  mit  r. 
Streifen;  Hals  thongr.,  jederseits  in  der  Mitte  ein  Kreis  mit 
Punkt  darin  und  daneben  je  zwei  Zickzacklinien  von  oben 
herab.  Zwischen  Hals  und  Schulter  ein  dicker  r.  Wulst.  Unten 
keine  Strahlen;  Fuss  als  kleiner  dicker  Wulst.  Bauch  ge- 
firnisst bis  auf  einen  unten  umlaufenden  thongr.  Streifen.  Auf 
Schulter  und  oberer  Bauchhälfte  jederseits  eine  ausgesparte 
Bildfläche: 

A)  In  der  Mitte  ein  grosses  Ornament  aus  Lotos  (palmetten- 
gefüllt,  nach  oben)  und  Palmette  (nach  unten);  r.  und  1.  ein 
tanzender  Mann,  der  1.  bartlos;  beide  in  kurzem  r.  Chiton 
der  korinthischen  Art;  Köpfe  gesenkt,  Arme  ausgestreckt;  ge- 
mässigte Bewegung. 


Attische  Amphora,  2,  «,  Gruppe   1   und  2.  23o 

B)  Lagernde  Sphinx  nach  r.,  die  Vorderbeine  aufstellend 
und  das  1.  erhebend;  aufgeb.  Flügel;  Ges.  rot;  lange  Haare. 
—  Stil  dem  korinthischen  sehr  nahe.  Blassroter  Thon. 
Firnis  nicht  tiefschwarz,  an  den  Figuren  vielfach  ungleich  auf- 
getragen und  gelbbraun. 

Zweite  Gruppe:  Panathenaeisch. 

1701.  (2471).  H.  o,38.  U.  0,79.  Chiusi,  1875.  Aus  Stücken;  Weniges 
fehlt;  nichts  übermalt.  Weiss  meist  abgefallen.  Firnis  viel- 
fach  rot  verbrannt. 

Form  etwas  gedrückt;  kurzer  Hals  mit  gegenstandiger 
P.-L.-Kette  (mit  Rot,  Gravierung,  Palm,  geschlossen,  Lotos 
bereits  verkümmert).  Etwas  blasser  Thon.  Streng  archaischer 
Stil,  Gewänder  faltenlos. 

A)  Schulter  mit  Stabornament  (r.  und  schw.).  Athena 
nach  1.,  weit  ausschreitend  und  mit  der  R.  den  Speer  schwin- 
gend (Fleisch  weiss,  langer  Chiton  ohne  Aermel,  dessen  obere 
Hälfte  rot,  die  untere  schw.  mit  gravierten  Sternchen,  Aegis 
rot,  Helm  mit  hohem  Bügel  und  unten  gerade  abgeschnittenem 
Backenschirm;  lange  auf  die  Schulter  fallende  Haarmasse  vom 
Helme  nicht  geschieden;  Schild  mit  Zirkelloch,  weiss  aufge- 
malt ein  reiches  Hakenkreuz  oder  Labyrinth,  Rand  rot).  Am 
Boden  neben  ihrem  1.  vorgesetzten  Fusse  eine  Eule.  R.  und 
1.  dorische  Säule;  auf  beiden  steht  je  ein  bartloser  Mann 
im  Mantel,  den  einen  Arm  eingestützt  unter  dem  Mantel. 

B)  Das  Stabornament  fehlt,  schw.  Streif  statt  dessen. 
Kampf:  in  der  Mitte  Schwertkampf;  der  Sieger  1.  (r.  Bein- 
schiene, kurzer  r.  Chiton  mit  w.  Rand,  Panzer  geschuppt,  r. 
kor.  Helm  mit  niederem  Bügel,  Rundschild  innen  rot)  schwingt 
hoch  in  der  R.  das  Schwert  nach  r.  gegen  den  Unter- 
liegenden (kurzer  roter  Chiton,  Panzer,  r.  Beinsch.  und  kor. 
Helm  mit  hohem  Bügel),  der  ins  r.  Knie  sinkend,  zur  Flucht 
gewendet  sich  mit  dem  Oberkörper  umkehrt,  in  der  R.  das 
Schwert  schwingt,  um  den  Hieb  zu  erwiedern  und  den  Schild 
vorstreckt  zum  Parieren;  aus  seinem  Schilde  erhebt  sich  das 
Vorderteil  eines  Greifs  des  alten  Typus  (Ohren,  Stirnaufsatz, 
weit  aufgesperrter  Schnabel)  der  mit  den  Vorderbeinen  gerade 
an  den  r.  Oberarm  des  Gegners  streift  und  wie  lebend  erscheint. 
Von  r.  und  1.  schreitet  je  ein  Lanzenkämpfer  heran:  der  r. 
in  kurzem  r.  Chiton,  darüber  kurzes  Wams  mit  w.  Punkt- 
rosetten, r.  Beinschienen  und  kor.  Helm  (Hinterkopf  erg.), 
Schild  vorstreckend  (von  der  Seite  gesehen),  in  der  R.  Lanze 
von  der  ein  kleiner  Rest  erh.;  die  r.  Hand  mit  einem  Schwerte 


240  Sclnvarzfigurig;  älterer  Stil. 

ist  falsch  ergänzt.  Dasselbe  gilt  von  dem  1.  und  seiner  R.; 
er  ist  auch  ebenso  bewaffnet;  auch  er  hat  geblümtes  Wams, 
keinen  Panzer  über  dem  r.  Chiton. 


ß)  Mit  umlaufendem  Bildstreifen. 
Erste  Gruppe:  nur  ein  Bildstreif;  keine  Strahlen  unten. 

1702.     (628).     H.  0P9.     U.  0,82.     Montalto  (Vulci),  S.  Dor.     Gut  erh. 

Hals  mit  altertümlich  unregelmassigem  alternierendem 
P.-L.-band  (mit  Rot).  Schulter:  Stabornament.  Dann  grosser 
Streif,  durch  die  Henkelansatze  in  zwei  Seiten  geschieden. 

A)  Befreiung  der  Deianira.  Herakles,  weit  im  Lauf- 
schritt nach  r.  ausschreitend,  unbartig  (sicher,  obwohl  ein 
verschmierter  Bruch  durch  den  Kopf  geht),  in  kurzem  rotem 
Chiton,  sonst  ganz  ohne  Abzeichen,  sticht  mit  der  R.  mit 
einem  grossen  Schwerte  (Griff  w.)  in  den  Pferderücken  des 
Kentauren  Nessos  (nach  r.,  menschlicher  Leib  rot),  dessen 
r.  Arm  er  zugleich  unter  dem  Handgelenke  fasst  und  der  auf 
die  Kniee  gesunken  sich  schreiend  (offner  Mund)  umwendet 
und  auf  dem  1.  Arme  Deianira  tragt  (langer  faltenloser 
Chiton,  roter  Ueberschlag),  welche  die  Arme  horizontal  gegen 
Herakles  ausstreckt.  Als  ruhige  Zuschauer  stehen  r.  eine  Frau 
nach  1.,  die  so  verhüllt  ist  dass  nur  Stirn  und  Nase  sichtbar 
sind  (roter  Chiton,  schw.  Mantel  des  „korinthischen1''  Schnittes); 
dann  ein  Mann  nach  1.  (roter,  langer  Chiton,  schw.  Mantel, 
bärtig")  und  noch  ein  bartiger  Mann  nach  1.  (schw.  Chit., 
Mantel  mit  Rot).  Ebenso  I.  hinter  Herakles  eine  Frau  nach 
r.  (schw.  Chiton,  roter  Ueberschlag)  die  beiden  Unterarme 
teilnehmend  vorstreckend;  wahrscheinlich  ist  es  die  von  dem 
Maler  vielleicht  selbst  nicht  mehr  verstandene  waffenlose 
Athena.  L.  am  Ende  ein  bärtiger  Mann  nach  r.  (w.  Chiton, 
Mantel  mit  R.)  als  ruhiger  Zuschauer. 

B)  Vogel  mit  M  e  n  s  c  h  e  n  k  o  p  f  zwischen  z  w  e  i 
Sphingen.  Die  Gesichter  des  ersteren  und  der  Sphinx  rechts 
sind  erg.;  alle  Gesichter  weiss.  Die  Sphingen  auf  den  Vorder- 
beinen aufgerichtet;  aufgeb.  Flügel;  die  Sirene  nach  r.,  mit 
gehobenem  Flügel  und  nach  1.  umgewendetem  Kopfe.  Am 
Boden   r.  neben  ihr  eine  dreispitzige  Lotosblume  am  Stengel. 

Ausführung  flüchtig;  nur  das  Nötigste  graviert.  Untere 
Bauchhälfte  einfach  gehrnisst. 


Attische  Amphora,  2,  ßf  Gruppe   1   und  2.  241 

1703.  (586).      H.  o,322.      U.  0,69.      Montalto   (Vulci),    S.   üor-    —    Abg. 

Elite  ceramogr.  I,  pl.  64,  p.  220  ff.  (als  Athenageburt);  Panofka, 
Parodien  und  Karikat.  1851,  Taf.  II,  1.  2;  S.  10  (als  Parodie 
des  Parisurteils).  Bespr.  Gerhard,  Aus.  Vasenb.  I,  S.  6. 
R.  Schneider,    Geburt  der  Athena,    Wien,  1880,    S.   14,  Anm.  45. 

Hals  ungefirnisst   und    nur  ein  kleiner  Kreis  mit  je  einer 

Zickzacklinie    zur  Seite    aufgemalt.      Dann  Stabornament  und 

Bildstreif  wie  1702.    Untere  Bauchh'älfte  einfach  gefirnisst. 

A)  Auf  Klappstuhl  sitzt  in  der  Mitte  nach  r.  eine  unbärtige 
mannliche  Figur  in  langem  Chiton  und  Mantel  (mit  r.  und 
w.  Streifen  und  Punktrosetten),  mit  langem  rotem  Haar,  die 
beiden  Unterarme  emporstreckend,  wie  um  Erstaunen  oder 
Beifall  zu  bezeigen.  Ihm  gegenüber  Athena,  nach  1.  aus- 
schreitend, mit  der  gefällten  Lanze  in  der  R.,  in  langern  Chiton, 
dessen  Mittelstück  rot,  Helm  ohne  deutlichen  unteren  Abschluss, 
in  der  L.  Rundschild  (das  Rund  unregelmässig  graviert), 
darauf  als  Z.  in  roher  gravierter  Zeichnung  auf  dem  schw. 
Grunde  ein  ithyphalliseher  bärtiger  Silen  nach  r.,  der  beide 
Arme  erhebend  weit  ausschreitet.  Das  Gesicht  der  Athena 
war  ursprünglich  durch  geritzten  Kontur  bärtig  gemacht,  ward 
dann  jedoch  mit  Weiss  überzogen.  R.  dahinter  eine  nach  1. 
herbeieilende  weibliche  Figur  in  langem  r.  Chiton  (unten 
Zickzack).  An  Athena  wie  an  dieser  Frau  sind  zwar  die  Ge- 
sichter weiss,  die  Arme  jedoch  schwarz  gelassen.  Hinter  der 
Sitzfigur  1.  steht  Hermes  nach  r.  (r.  Petasos,  rotes  Mäntelchen) 
un bärtig,  in  der  R.  das  Kerykeion,  die  L.  erhebend.  Endlich 
1.  eine  Frau  nach  r.  in  langem  Chiton,  in  r.  Mantel  gehüllt. 

B)  Vogel  mit  (bartlosem  schw.)  Menschenkopf,  kurzen  r. 
Haaren,  aufrechtstehend,  die  Füsse  im  freien  Räume,  nicht  auf 
dem  Boden,  zwischen  zwei  Panthern  (Köpfe  en  face,  weisser 
Mittelstreif  am  Kopf).  —  Sehr  flüchtig;  grober  und  plumper  Stil. 

Zweite    Gruppe:    mit    mehreren    Bildstreifen,    welche    das    ganze 

Gefäss  bedecken;  unten  Strahlen;  am  Halse  meist  alternierendes 

P.-L.-Band;  an  der  Schulter  Stabornament. 

1704.  (2364).     H.  0,442.     U.  0,82.     Caere,  1872.  —  Aus  Stücken,  Mehreres 

fehlt.  Ein  Dallen  in  der  Schultergegend.  Das  aufgemalte 
Weiss  überall  abgefallen  (und  in  der  Abbild,  der  Mon.  gar 
nicht  angegeben).  —  Abg.  Monum.  d.  J.  IX,  tav.  55.  Bespr. 
Annali  d.  J.  1873,  p.  106  ff.  (Kaibel);  Arch.  Zeit.  1876,  108  ff. 
(G.   Löschcke);  R.  Schneider,  Geburt  der  Athena,  1880,  S.  9.  ff. 

Der  obere  Hauptbildstreif  durch  die  Henkel  getrennt. 
A)   Athenageburt.     In  der  Mitte   thront  Zeus    nach  r. 
(weisser  Chiton  mit  gravierten  Vertikalstreifen  und  gravierter 

iö 


242  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Borte*);  Mantel  kurz,  mit  gravierten  Sternchen)  und  halt  in 
der  L.  den  Blitz  mit  oben  6,  unten  5  Strahlen;  den  r.  Ellen- 
bogen stützt  er  auf  die  Rücklehne,  die  in  Schwanenkopf  endet. 
Im  Haare,  das  hinten  lang  herabfällt,  gravierte  Binde.  Der 
Thronsessel  ist  ohne  Polster  und  ohne  Schemel,  doch  mit 
einer  Mittelstütze  unter  dem  Sitze  versehen.     Neben    ihm    r. 

von  oben  herab:       &B£V  &    Javg.      Aus    dem    Kopfe    des 

Zeus  steigt  die  kleine  Athen a  nach  r.  (att.  Helm,  Schild, 
Lanze    in    der  R.  schwingend).     Neben    ihr   r. 

ÄOfi^  £  V         l4d"tfvafa. 

R.  vor  Zeus  steht  Demeter  nach  1.  (langer  Chiton,  roter 
Mantel,  rote  Haarbinde;  Gesicht,  Hände  und  Füsse  waren 
weiss),  beide  Unterarme  erhebend  und  die  Hände  ausstreckend. 

R.  neben  ihr  von  oben  nach  unten   f^A  £,  T  C    >    /Jri\(,irjT7jQ. 

L.  hinter  Zeus  Eileithyia  in  ganz  gleichem  Gewände,  beide 
Arme  hoch  ausstreckend  gegen  Zeus1  Kopf  (auch  hier  war 
das  Fleisch  weiss;  sehr  lange  Haare,  r.  Binde).    Vor  ihr  r.  von 

oben  herab     9^U0^    **)  'EXat&va,     L.    folgt    abge- 

wendet  nach  1.  Hermes  in  langem  engem  Chiton,  der  mit 
gravierten  Sternchen  und  weissen  Rosetten  (Farbe  weg)  bedeckt 
ist;  auf  dem  1.  Arme  ein  Mäntelchen;  bärtig,  langes  Haar; 
r.  Reisehut,  ohne  Stiefel,  in  der  L.  langes  Kerykeion.  R.  neben 
ihm  von  oben  nach  unten 

cEQ/nfjg  ei/u  KveXviog  verschrieben  statt  Kvl(l)i]viog ;  er  erhebt 
die  R.  gegen  den  eilig  nach  1.  entweichenden  Heph'äs tos  (bärtig, 
kurzer  Chiton  der  weiss  war,  kurzes  rotes  Mäntelchen,  Stiefel  mit 
Zugstück);  er  hält  im  1.  Arme  die  Doppelaxt  mit  langem  Stiel, 
streckt  die  R.  vor  und  blickt  um.    Zwischen  seinen  Beinen  von 

oben    herab     §  £  ^  \  ^  f  ^  "jT  Q  "Hcp(i)aiOTofgJ  (das    letzte 

'••;:i   War  ganz   weiss,  nicht   mit   w.  Flecken   wie   sie   die  Abbildung  der 
M011.   zeigt. 

::':*i  Es  geht  kein  Sprung  durch  die  Mitte  des  O,  das  ganz  unverletzt  ist. 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe  2.  243 

Sigma  fehlt  weil  der  Raum  mangelte).  R.am  Ende  steht  D  io  ny  s  o  s 
nach  r.  langerChiton,  mitten  mit  breiter  Borte,  darauf  w.  Punkte; 
Mantel,  bärtig,  lange  Haare,  Epheukranz),  die  L.  ausstreckend, 
in  der  R.  den  Kantharos  am  Henkel  gefasst  haltend.    R.  neben 

ihm  ^JO/^Y»Q^"  diovvooe.      R.  hinter  Demeter  steht 

eine  männliche  Gottheit  (Poseidon?),  von  der  nur  der  Unter- 
körper erhalten  ist;  dass  sie  männlich  ist,  wird  durch  die  Füsse 
gesichert,  die  nicht  weiss  waren;  er  hat  langen  roten  Chiton  mit 
schw.  Saum,  Mantel  mit  gravierten  Sternchen,  am  Saum  weisse 
Punkte;  die  Figur  stützte  einen  langen  Stab  auf  (Scepter,  Drei- 
zack?) dessen  Mittelstück  erh.    R.  daneben  von  oben  nach  unten 

\  *  *  vjiitl ' '  oder  •  •  v/tiev  •  •,     am    ehesten    wol 

>l  N^  fcVv       Evo}via'd{(or  wenn  man  ein  schiefgestelltes  J 
x.    zulässt. 

R.  gegenüber  steht  Amphitrite  nach  1.  (erhalten  nur  ein  Teil 
des  Mittel-  und  des  Unterkörpers;  Füsse  waren  weiss;  langer 
Chiton);  r.  neben  ihr  von  oben  nach  unten 

A    P       sl(/u)(f[lTQlT1j. 

R.  am  Ende  Apoll  nach  r.  mit  zurückgewandtem  Kopf,  der 
grösstenteils  fehlt  (langer  Chiton  mit  gravierten  Sternchen, 
roter  Mantel  mit  Saum,  darauf  w.  Punkte,  langes  Haar,  dessen 
Ende  durch  eine  Spirale  zusammengefasst);  er  hält  in  der  R. 
den  Bogen,  in  der  L.  Pfeile.     R.  neben  ihm 

KPOV   OK    "AnölQ.)tov. 

Darunter  ein  leerer  Klappstuhl. 

B)  Drei  Kriegerpaare,  alle  drei  gegen  einander  aus- 
schreitend und  die  Lanze  schwingend;  kein  Unterliegender;  alle 
mit  korinth.  Helm  mit  niederem  Bügel,  mit  Rundschilden  (mit 
Zirkelloch  wenn  sie  von  aussen  dargestellt  werden),  deren 
Zeichen:  a)  gravierter  Stern,  b)  ein  weiss  aufgemaltes,  in  den 
Umrissen  deutlich  erkennbares  (Platanen ?)Blatt  mit  Stiel.  Von 
dem  dritten  Paare  r.  nur  kleine  Reste  erh.  In  den  Zwischen 
räumen    sinnlose    Inschriften:    a)    zwischen    den    Beinen    des 


ersten  Paares      P^^^Ü'ff     4  7  ty  zwischen  dem  i.und2. 

16* 


244  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

i  A 

und    den   Beinen   des   zweiten   Paares  j 

•  •  IV  o  c  % 

c)  zwischen  dem  2.  und  3.  Paare  ein  H  •. 

Darunter  drei  umlaufende  Tierstreifen: 

a)  In  der  Mitte  von  A:  Vogel  mit  Menschenkopf  nach  r. 
(Gesicht  weiss;  Flügel  nach  beiden  Seiten);  r.  und  1.  je  eine 
Sphinx  (Gesichter  weiss)  mit  aufgeb.  Flügeln;  dann  jederseits 
ein  zugewandter  Hahn,  dann  1.  ein  Löwe  nach  r.,  r.  ein 
Panther  nach  1.  R.  hinter  letzterem  fliegender  Adler  nach  1.; 
1.  hinter  dem  Löwen  ein  Schaf.  Hinten  in  der  Mitte:  Schwan, 
r.  und  1.  Panther. 

b)  In  der  Mitte  von  A:  Grosses  P.-L.-Geflecht  (mit  Rot), 
r.  und  1.  davon  je  ein  Vogel  mit  Menschenkopf  (weisses  Ge- 
sicht), dann  jederseits  ein  Panther.  Hinten  in  der  Mitte  Panther 
nach  r.,  r.  und  1.  ein  Schaf. 

c)  In  der  Mitte  von  A:  Stier  nach  r.,  r.  und  1.  je  ein  Löwe. 
Hinten  mitten  zwei  Panther  sich  gegenüber,  r.  und  1.  ein  Schaf. 

1705.  (524).  H.  0,428.  U.  0,77.  Marciano  im  Val  die  Chiana,  i833 
durch  Gerh.  —  Viel  erg.;  der  ganze  untere  Teil  des  Bauches 
mit  dem  Fuss  erg.;  Firnis  vielfach  grünlich  verbrannt.  — 
Abg.  Gerhard,  Etrusk.-Campan.  Vasenb.  Taf.  X,  1 — 3.  S.  11  ff. 
Bespr.   von   Stephani,  compte   rendu    1867,  S.  66  f. 

Die  Form  ist  in  der  Gerhard'schen  Abbildung  ungenau 
wiedergegeben,  zudem  sind  die  fehlenden  Stücke  der  Tier- 
streifen unten  sowie  die  Strahlen  und  ein  ganz  willkürlich 
eingeschobnes  Lotosknospenband  spateren  Stiles  nur  in  der 
Zeichnung  restauriert;  im  Originale  sind  diese  Teile  nur  in 
Gips  ausgefüllt  ohne  Bemalung. 

Oberer  Hauptbildstreif:  A)  Kalydonische  Jagd. 
In  der  Mitte  ein  grosser  nach  1.  stürmender  Eber;  sein  Mittel- 
körper ist  grossenteils  erg.;  von  dem  Hunde  auf  seinem 
Rücken  ist  nur  ein  kleiner  Rest  seines  Hinterteils  und  das 
Ende  seines  emporgeringelten  langen  Schwanzes  erh.  (vgl.  1707). 
Unter  ihm  liegt  rücklings  gestürzt  Ankaios  (nackt,  bartlos)  mit 
künstlich  verdrehtem  Oberkörper,  indem  derselbe  vom  Rücken 
gesehen  wird*)  und  er  seinen  1.  Unterarm  über  den  Kopf 
erhoben    hat;    das  Kinn  berührt  die  Erde.     Ueber  ihm   steht, 


*)  Bei  Gerhard  sind   in   der  Abbildung    die  gravierten    Rippen    weg 

gelassen. 


Attische  Amphora,  2,  ß}   Gruppe  2.  245 

gegen  die  Regel  auf  ihn  zu  statt  von  ihm  weg  geschrieben 
i.OAHMA  vAvxa(i)og.  Von  1.  schreitet  heran  Meleager  nach  r. 
(bärtig,  nackt,  Schwert  um,  Beine  teilw.  erg.)  und  sticht  mit 
dem  Speer  auf  den  Eber.  Vor  ihm  steht  >OSAA3%/=3-  M}t)Juy  00g. 
Neben  ihm  ein  anspringender  Hund  (Mittelkörper  erg.)  Unter 
diesem  und  zwischen  den  Beinen  des  Meleager  steht 
PEUEV*.  Ili^tvg.*)  Der  Name  steht  aus  Raummangel  hier, 
da  weiter  1.  kein  Platz  war.  Der  1.  folgende  Peleus  ist  im 
Laufschritt  nach  r.  gebildet  und  bartlos  {nackt,  Schwert  um, 
Hals  und  1.  Oberarm  erg.);  er  sticht  mit  einem  Dreizack  gegen 
den  Eber.  Hinter  ihm  im  Laufschritt  nach  r.  noch  ein  Mann 
(bartlos,  nackt,  Schwert  um,  seine  r.  Körperhalfte  erg.),  mit 
gefälltem  Speer,  der  fälschlich  als  Dreizack  erg.  ist.  R.  vom 
Eber  ein  Hund,  der  in  seinen  Schenkel  beisst  (Zahne  graviert, 
mit  w.  Füllung);  unter  seinen  Beinen  steht  eine  Inschrift  die 
vollständig,  doch  von  Brüchen  zweimal  unterbrochen  ist,  die 


nicht  genau  auf  einander  passen    "  **  *^S&Z^F       '    ^*  von 

dem  Eber  schreiten  heran  Kastor  (bartig,  nackt,  Schwert), 
in  jedem  der  erhobenen  Arme  einen  kurzen  Speer  schwingend, 
vor  ihm  SOT^AM  Kuarcog;  dann  ein  unbartiger  Mann  (Petasos, 
nackt,  Schwert)  in  der  R.  einen  Speer  schwingend,  in  der  L. 
einen  Dreizack  gesenkt  vorstreckend;  endlich  ein  bärtiger 
Mann  (nackt,  Schwert  um),  der  die  L.  vorstreckt,  die  R.  erhebt; 
die  r.  Hand  mit  der  kurzen  Keule  ist  modern.  Modern  auch 
seine  und  des  Vorigen  Beine  zum  grössten  Teil. 

B)  Vier  Knaben  zu  Pferd  im  Galopp  nach  1.;  nackt, 
doch  beim  dritten  Reiter  von  1.  war  der  Pferdehals  und  der  Mittel- 
körper des  Knaben  (kurzer  Chiton)  weiss;  bei  dem  zweiten 
Rosse  von  1.  waren  Mahne  und  Schweif  weiss;  die  Beine  des- 
selben und  die  Hinterbeine  des  ersten  sind  modern.    Unter  dem 

ersten  Rosse  steht  ^/^i^^Yl /S^  P  £    •  •  vi(n)nog 


zwei  gipsausgefüllte  Brüche  gehen  durch  die  Inschrift.  Unter 
dem  dritten  Pferde  steht  deutlich  -IP^.  Unter  dem  vierten 
steht  M/\ 


*)  Das  Schlusssigma    in   der  Abbildung  fälschlich  mil  vier  Strichen 


246  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Darunter  drei  umlaufende  Tierstreifen: 

a)  In  der  Mitte  von  A:  Vogel  mit  Menschenkopf  (Gesicht 
weiss)  nach  r.,  den  Kopf  umwendend,  beide  Flügel  nach  r. 
und  1.  ausgebreitet.  R.  und  1.  stehen  sich  gegenüber  je  ein 
gleiches  Wesen  mit  aufgebogenem  Flügel.  Dann  r.  und  1. 
zugewandt  je  ein  Panther.  Hinten  ist  noch  erhalten  1.  ein 
Bock  nach  r.,  und  r.  ein  Hammel  nach  1.  und  dabei  der  Hals 
und  Kopf  eines  Panthers  nach  r.  Das  Gegenstück  des  Panthers 
fehlt  ganz. 

b)  In  der  Mitte  von  A:  Die  zwei  Vögel  mit  Menschen- 
köpfen mit  den  aufgebogenen  Flügeln  sich  gegenüber,  dann 
die  zwei  zugewandten  Panther;  von  B  nur  der  Rest  eines 
Bockes  und  Panthers  erh. 

c)  Vorn:    Panther   und    Bock   sich   gegenüber;    1.    davon 
"Reste  von  Bock  und  Panther,  r.  Rest  von  Panther.    Das  übrige 

fehlt. 

1706.  (2675).  H.  0,40.  U.  0,77.  Orvieto,  1880.  —  Es  fehlt  sehr  viel; 
die  Lücken  mit  Gips  ausgefüllt.  Mündung  bis  auf  ein  kleines 
Stückchen  erg;  Henkel  ganz   erg. 

Hals  abweichend  von  der  Regel  mit  Figuren  verziert: 
Besser  erh.  ist  Seite  B:  zwei  Vögel  mit  menschl.  Kopf  (Gesicht 
nicht  weiss),  mit  aufgebogenen  Flügeln;  zwischen  beiden  eine 
Doppellotosblüte  (dreispitzig)  nach  oben  und  unten  gerichtet, 
einem  Blitze  ähnlich.  —  Auf  Seite  A)  waren  zwei  Sphinge 
mit  aufgebogenen  Flügeln  sich  gegenüber  gebildet;  doch  ist 
von  der  r.  nur  die  Spitze  des  Kopfes  erh.;  zwischen  ihnen 
ein  sehr  fragmentiertes  Doppel-Palmettenornament. 

Schulter  mit  dem  Hauptbildstreif:  A)  Kalydonische 
Jagd.  In  der  Mitte  Vorderteil  des  Ebers  nach  1.  (genau  ge- 
bildet wie  auf  1705  und  1707,  mit  W.  und  R.),  auf  seinem 
Rücken  noch  der  Rest  eines  weissen  Hundes.  Unter  ihm  liegt 
Ankaios,  am  Boden  nach  1.,  den  r.  Arm  weit  auf  der  Erde 
ausgestreckt,  den  Kopf  ebenfalls  auf  der  Erde  (bartig,  das 
Auge  kreisrund,  nicht  geschlossen).  Von  1.  schreitet  auf  den 
Eber  zu  Meleager  (bärtig,  nackt,  Hals,  Brust  und  Bauch  rot, 
Schwert  um,  Petasos)  mit  kurzem  Speere  nach  dem  Tiere 
stechend.  Neben  ihm  springt  ein  grosser  Hund  (mit  W.) 
gegen  den  Eber  an.  Zwischen  seinen  Beinen:  r^UEAAPO*. 
Mc'kt'ayQOC.  L.  folgt  ein  Mann  nach  r.  (bärtig,  Petasos,  Hals 
bis  Bauch  rot,  Schwert  um)  mit  Dreizack  gegen  das  Tier 
stechend.  Weiter  1.  Telamon  nach  r.  (roter  Bart  und  Haar, 
ohne  Hut,  Gesicht  fehlt  zum  grossten  Teil,  nackt,  Beine  und 
seine  r.  Körperseite  fehlen)  mit  gefälltem  Jagdspeer.    Zwischen 


Attische  Amphora,  2,  ß}   Gruppe  2.  247 

ihm  und  dem  Vorganger  von  oben  herab,  doch  so  dass  die 
Enden  der  Buchstaben  gegen  ihn  schauen  TEUAr^OA/  TeXaittüv. 
R.  hinter  dem  Eber  schreiten  nach  1.  Melanion,  ('bärtig, 
Petasos,  rote  Brust,  Schwert,  vorgesetztes  Bein  und  Bauch 
fehlen)  die  R.  erhebend  (Faust,  doch  nichts  darin).  Neben  ihm 
grosser  Hund  nach  1.  dessen  Hals  und  Kopf  fehlen.  Zwischen 
den  Beinen  MOINAVBM  MeXavfcov.  Es  folgt  r.  ein  Mann  (roter 
Bart  und  Haar,  Schwert,  nackt)  mit  einem  gefällten  Stab 
dessen  Ende  fehlt  (Spiess).  Weiter  r.  Peleus  (bartlos,  kurzes 
rotes  Wams  bis  zu  den  Hüften,  Schwert)  mit  gefälltem  Speer. 
Zwischen  seinen  Beinen  *.v3\Z3n  IlijXevg. 

B)  Zwei  grosse  Schwäne  mit  gehobnen  Flügeln  (mit  R. 
und  W.)  sich  gegenüber;  zwischen  ihnen  im  Räume  eine 
Rosette;  r.  und  1.  je  ein  Vogel  mit  Menschenkopf  (Gesicht 
weiss)  and  aufgeb.  Flügeln,  sehr  fragmentiert. 

Darunter  zwei  umlaufende  Tierstreifen: 

a)  Die  Mitte  von  A  fehlt,  zu  beiden  Seiten  die  Reste 
zweier  Vögel  mit  Menschenk.  (Ges.  w.)  mit  aufgeb.  Flügeln; 
dann  je  ein  zugewandter  Panther.  Hinten  ein  Schaf  und  ein 
Panther  sich  gegenüber. 

b)  Aus  kleinen  Resten  ist  zu  schliessen,  dass  in  der  Mitte 
von  A)  ein  Schaf  nach  r.  und  zu  beiden  Seiten  je  ein  zuge- 
wandter Panther  war.  Hinten  ein  Panther  nach  r.,  dessen 
Gegenüber  gänzlich  fehlt. 

1707.  (1712).  H.  0,385.  U.  0,70.  Aus  dem  südl.  Etrurien,  Caere  oder 
Vulci,  1841  durch  Gerh.  Intakt.  —  Abg.  Gerhard,  Etrusk. 
campan.  Vasenb.   Taf.  X,  4.  5.  6.,  S.   12  ff. 

Hals  mit  P.-L. -Geflecht  (bei  Gerhard  ungenau  abg. .  — 
Oberer  Hauptbildstreif:  A)  Kalydonische  Jagd. 
In  der  Mitte  der  riesige  Eber  nach  1.  über  den  gefallenen 
Ankaios  wegstürmend  (nackt,  bärtig,  ovales  geschlossenes 
Auge),  der,  auf  den  Rücken  gefallen,  den  Oberkörper  herum- 
dreht, das  Kinn  gegen  den  Boden  stemmt  und  den  r.  Unterarm 
mit  geballter  Faust  über  den  Kopf  erhebt  (vgl.  ijo5).  Auf 
dem  Rücken  des  Ebers  ein  Hund  (mit  W.  und  R.)  ihm  in 
den  Nacken  beissend;  ein  anderer  Hund  (mit  W.  und  R.) 
beisst  in  seinen  1.  Hinterschenkel.  Von  vorn  1.  sticht  Meleager 
(unbärtig,  Petasos  nackt,  die  Brust  rot)  mit  einen  Speer  gegen 
den  Eber.  Ihm  folgt  1.  ein  bärtiger  Mann  nach  r.  (nackt, 
Petasos,  Brust  rot,  Schwert  mit  w.  Griff  umgehängt)  aus- 
schreitend und  mit  gefälltem  Dreizack;  neben  ihm  ein 
laufender  Hund  nach  r.  (mit  W.  und  R.).  R.  von  dem  Eber 
bärtiger  Mann    nach    1.  in  der  Bewegung  als  ob  er  mit  einem 


M-8  Schwarcfigurig;  älterer  Stil. 

Spe<  -  eindringe,  aber  der  gemalte  Stab,  der  seine  1  an/o  sein 
muss,  geht  in  andrer  Richtung  als  seine  Hände  w.  Petasos, 
Schwert   um,   Brust  rot,   nackt),   gefolgt   von   einem    bärtigen 

Mann  Petasos.  kurzer  Chiton  und  Fell  darüber.  Schwert 
um]  mit  gefälltem  Dreizack. 

B)  Dekorative  Figur  eines  laufenden  bärtigen  Mannes 
nes  Dämon]  nach  r.  Brust  rot .  mit  keinem  Fusse  den  Boden 
berührend,  den  Kopf  umwendend,  beide  Arme  ausstreckend  L. 
hoch,  R.  niedrig),  in  jeder  Hand  eine  kreisförmige  Binde  haltend. 
\  on  jeder  Achse]  geht  ihm  eine  Baimettenranke  aus.  R.  und  1. 
wappenartig  je  ein  grosser  Hahn  mit  Pantherkopf(en  face), 
auf  beiden  Vogelbeinen  stehend,  aber  ausserdem  noch  eine 
Panthervordertat  t   e  hebend. 

Barunter  zwei  umlaufende  Tierstreifen:  a)  In  der 
Mitte  von  A  :  Sphinx  nach  r„  Kopf  nach  1..  beide  Flügel  nach 
r.  und  1.  ausg<  »reitet,  Gesicht  weiss.  R.  und  1.  zugewendet  je 
ein  Vogel  mit  Menschenkopf,  und  zwar  je  ein  Hahn  Gesieht 
weiss  :  vom  Kopfe  aus  geht  eine  Ranke  mit  dreispitziger 
Lotosblüte.  Dann  jederseits  zugewandt  ein  Panther."  Bann 
(auf  der  Mitte  von  B)  grosser  Bock  und  Panther  sieh  gegen- 
Hulse  -  '•  —  b]   Panther   und   Hammel  nach  i\. 

Panther  nach  1.:  hinten  crosser  Hammel  nach  r.;  sehr  lang 
gestreckte  Leiber  um  den  Raum  zu  füllen. 


Dritte  Gruppe:    i  V- . 

S.'rr. 
1708.        ::       H.  CV407-     ü.  0,85.     Vulci,   S    Dor.    —    Mehreres  schlecht 

-    g     —    Firnis  vielfach    grünlich,    oder    canz    Mass   verbrannt 

Das  \Vc:>s  auffallend  gut  erh. 

Hals   mit  dem  gewöhnl,  alter-.-      .  ■    en  P.-L.-Flechtband. 
Ober  e  r  hl  a  uptb i  1  d  s  trei  f : 

A  Kampf:  drei  Paare  und  ein  Einzelner  r.  am  Ende. 
Mittelgruppe  :  Von  1.  dringt  ein  Krieger  (nackt,  Beinseh.,  kor. 
Helm  mit  niederm  Bügel,  Schild  mit  gravierten  Handhaben 
und  roten  Streifen:  Brust.  Gesieht  und  1.  Arm  bis  auf  die 
Hand  erg.),  in  der  R.  die  Lanze,  auf  einen  auf  beide  Kr 
5«  zten  Krieger  ein  (nackt,  Sehwert  um.  Schild,  in  der  R. 
die  Lanze  erhoben,  Gesieht  erg..  Helm  ohne  Visier.  Bauch- 
haare). Gruppe  I.:  Krieger  sein  r.  Bein  die  vorige  Gruppe 
l;-  5<  <  tend;  nackt,  bUrtig,  Beinseh.,  kor.  Helm  mit  niederm 
Bügel.  Schild  mit  Zirkelloch,  Z.:  grosser  weiss  aufgemalter 
Hahn  stösst  mit  1  jener  Lanze  gegen  einen  auf  das  r. 
Kniee  gesunkenen  Krieger  der  sieh  zur  Flucht  naeh  1. 
gewandt    und   nur    den  Kopf  naeh  r.  umdreht  und  die  R.  er- 


Attische  Amphora,  2,  ß,   Gruppe  3.  240 

hebt  die  Lanze  ist  etwas  neben  die  Hand  gerathen  :  er  ist 
nackt,  hat  Beinsch.,  Schild  das  Innere  rot,  Rand  schw.j  langen 
Bart  und  Haare;  seine  Nase  springt  in  stumpfem  Winkel  vor, 
ganz  anders  als  beim  Gegner;  sein  Helm  ohne  Visier. 
Gruppe  r.:  Krieger  von  1.  Beinsch.,  kurzer  Chiton,  Fell 
darüber,  kor.  Helm  mit  niederm  Bügel,  lange  Haare,  Schild) 
die  Lanze  in  der  K.  erhebend  und  ausschreitend  gegen  seinen 
Gegner,  der  in  demselben  Motiv  wie  der  vorige,  auf  ein 
Knie  gesunken,  sich  umwendend,  Lanze  in  derR.  erhoben  hält 
hild  mit  Zirkelpunkt  und  rot  und  weiss  aufgemaltem  Stern 
Beinsch.,  Helm  ohne  Visier,  Gesichtstypus  wieder  mit  der 
Stumpfnasey.  R.  folgt,  um  dem  letzteren  zu  helfen,  ein  aus- 
schreitender die  Lanze  schwingender  Krieger  nach  1.  im 
Typus  der  Unterliegenden  flüchtig  ausgeführt,  doch  Gesicht 
und  Helm  ebenso;  kurzer  Chiton,  Beinschienen;  Schild  mit 
weissaufgemalter  Sphinx  nach  1.  mit  aufgeb.  Flügeln  1.  Durch  Helm 
und  Gesichtstypus  sind  deutlich  die  zwei  Parteien  geschieden. 
Bj  Ausgelassener  Mannertanz,  sieben  grosse  und  eine 
kleine  Figur.  Alle  tanzen  nach  r.,  vier  wenden  die  Kopfe 
um;  wilde  Bewegungen.  Von  1.  anfangend:  1)  bartlos,  eine 
rote  Binde  um  die  Brust  (mit  w.  Punkten  ;  2  bartlos,  um- 
blickend, dieselbe  Brustbinde,  Bauch  rot;  obere  Gesichtshalfte 
erg;  1.  Arm  gegen  Kopf,  1.  Bein  hoch;  3;  bärtig,  Brustbinde, 
r.  Arm  über  die  Schulter,  1.  Bein  hoch;  4)  bartig  in  demselben 
Motiv,  doch  umblickend;  Bauch  rot.  Zwischen  3  und  4  zur 
Raumfüllung  eine  5)  halbsogrosse  nach  r.  laufende  umblickende 
bartige  Figur  in  der  Entfernung  gedacht  und  deshalb  klein  ?) 
6]  Greis,  r.  Hand  an  den  Hintern,  L.  erhoben,  Kopf  en  face, 
weisse  Haare  und  Bart,  1.  Bein  und  Mittelkörper  erg.;  7  un- 
bartig,  umblickend,  Brustbinde;  nur  Kopf,  Brust  und  1.  Arm 
antik;  zwischen  6  und  7  ist  eine  Replik  von  5  willkürlich  erg.; 
8]  bartlos,  beide  Arme  gerade  in  die  Hohe  streckend,  Beine 
erg.,  Bauch  rot  und  mit  gravierten  Haaren. 

Auf  diesen  Schulterstreif  folgt  ein  schmaler  alternierender 
Punktstreif;  dann  ein  o,o3  hoher  Streif  alternierendes  P.-L.- 
Flechtband.  Darunter  erst  ein  Tierstre  i  f:  In  der  Mitte  von  A) 
zwei  Vögel  mit  Frauenköpfen  ^Gesicht  und  Brust  weiss;  sich 
gegenüber,  mit  aufgeb.  Flügeln;  dann  jederseits  zugewandt  ein 
Panther,  dann  jederseits  ebenso  ein  Schaf;  dann  wieder  jederseits 
ebenso  ein  Panther,  von  denen  der  eine  fast  ganz  erg.  — 
Dann  (B  zwei  Rehe  sich  gegenüber  fdie  Körper  äusserst 
lang  gestreckt).  —  Darunter  ein  Streif  von  nach  oben 
gerichteten  Lotosknospen    und  -Blüten  (dreispitzig,    Mitte    w.; 


25o  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Knospenrand   r.  .   —   Nun    der   schwarzgefirnisste    Streif  und 
endlich  die  Strahlen. 

1709.  (1699).  H.  0,425.  U.  0,891.  Gerh.,  1S41  aus  Rom.  —  Sehr  stark 
ergänzt.  —  Bespr.  bei  Wieseler,  de  tridente,  Göttinger 
Lectionskat.    i8j3,    p.  4  (wo   der  erg.   Zweizack  acceptiert  wird). 

Die  Mündung  mit  dem  oberen  Teile  des  Halses  ist 
antik,  doch  offenbar  zu  einer  andern  Amphora  von  ganz  ver- 
schiedenem Typus  gehörig;  an  diesem  fremden  Halsstücke 
sind  bei  A)  die  Köpfe  der  drei  dargestellten  Panther  und  das 
eine  kreuzförmige  kleine  Füllornament,  bei  B)  die  Köpfe 
zweier  Panther  alt;  alles  übrige  ist  modern.  —  Henkel  ganz 
erg.  —  Von  den  Bildstreifen  der  Schulter  ist  beiderseits  das 
oberste  Stück  mit  sämmtlichen  Köpfen  modern.  —  Unterteil 
der  Vase  mit  Fuss  alt.    Firnis  sehr  metallisch  glänzend. 

Oberer  Hauptbildstreif.  A)  Athenageburt.  In  der 
Mitte  thront  Zeus  nach  r.  (Sessel,  dessen  niedere  Lehne  in 
Schwanenkopf  endet;  grosses  geschupptes  Polster  auf  dem 
Sitze  und  eine  kurze  Decke  mit  w.  Streifen  von  derselben 
herabhängend;  Löwenfüsse;  Füsse  des  Zeus  auf  niederem 
Schemel);  Zeus  in  langem  weissem  Chiton  wie  1704,  darüber 
Mantel,  r.  Arm,  wie  im  Schmerz,  etwas  erhoben  (wie  1704),  in 
der  L.  den  Blitz  (dessen  unterer  Teil  alt,  mit  5  Zacken),  Kopf 
modern;  wahrscheinlich  sprang  die  kleine  Athena  aus  dem- 
selben wie  1704.  R.  vor  ihm  Göttin  nach  1.,  etwas  aus- 
schreitend, den  r.  Fuss  auf  Zeus  Schemel  stellend  (langer 
Chiton  mit  r.  von  w.  Punkten  umgebenen  Tupfen;  Oberkörper 
von  den  Hüften  an  mit  beiden  Armen  modern),  wahrscheinlich 
eine  Eileithyia.  L.  hinter  Zeus  steht  ruhig  eine  zweite 
Eileithyia  nach  r.  (in  langem  rotem  Chiton,  langen  Haaren 
im  Rücken  deren  Enden  antik;  von  über  den  Hüften  ist  die 
Figur  mit  beiden  Armen  modern  und  zwar  falsch  mit  einem 
Kranze  erg.).  L.  von  dieser  steht  nach  1.  Apollon 
(langer  w.  Chiton  und  kurzer  Mantel  mit  roten  Tupfen),  in 
erhobner  R.  den  Bogen  haltend,  dessen  untere  Hälfte  alt;  der 
Kopf  modern.  Ihm  gegenüber  eine  Göttin  nach  r.  (in  Chiton 
und  r.  Mantel),  die  R.  vorstreckend;  Kopf  und  Brust  modern. 
L.  am  Ende  eine  langbekleidete  männliche  Gottheit,  die  sich 
bei  genauer  Untersuchung  als  fast  völlig  modern  ergab.  Nur 
ein  kleiner  Mantelzipfel  mit  dem  Stück  eines  aufgestützten 
Stabes  ist  antik;  dieses  Fragment  ist  fälschlich  viel  zu  nahe 
an  ein  anderes  antikes  Fragment  gesetzt  das  gar  nicht  zu  der 
Figur  gehört  und  deshalb  ganz  übermalt  wurde;  es  stellt 
einen     sehr    merkwürdigen    leider    fragmentierten    unklaren 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe  ?.  25 1 

Gegenstand  dar,  einen  Kessel  auf  Löwenfüssen,  in  dem  allerlei 
steckt.  —  Auf  der  andern  Seite  r.  von  der  ersten  Eileithyia 
steht  ein  Gott  nach  1.,  an  dem  nichts  alt  ist  als  die  Füsse 
(schw.,  also  männlich)  und  Rest  des  langen  weissen  Chitons: 
er  ist  als  Poseidon  mit  Fisch  und  Zweizack  (!)  erg.  R.  davon 
Ares  nach  1.,  von  welchem  nur  die  weit  ausschreitenden. 
Unterbeine  mit  Beinschienen  und  das  unterste  Randstückchen 
des  Schildes  antik  sind.  R.  am  Ende  eine  Göttin  nach  ].,  an 
welcher  Stücke  des  langen  roten  Chitons  und  der  Nacken  mit 
den  langen  Haaren  alt  sind. 

B)  Unmittelbar  über  dem  folgenden  Henkelansatz  ist  die 
Protome  eines  Hahnes  angebracht,  an  welcher  der  untere 
Teil  wo  sie  an  den  Henkeln  ansetzt  modern  und  nur  der 
Kopf  und  obere  Hals  antik  sind;  gegenüber  auf  der  andern 
Seite  des  Henkels  steht  eine  Frau,  welche  die  R.  liebkosend 
dem  Schnabel  des  Hahnes  nähert.  Alt  ist  an  der  Frau 
nur  die  r.  Hand,  der  Unterkopf  (weiss  übermalt)  und  die 
Brust  mit  langer  Locke  und  rotem  Chiton,  alles  andere 
modern;  alles  Weiss  neu  aufgemalt.  R.  dahinter  steht  ein 
grosser  Hahn  (antik  nur  Kopf  und  oberer  Teil  des  Rückens 
sowie  der  Lotoszweig  mit  zwei  dreispitzigen  Blüten  der  von 
seinem  Halse  ausgeht).  Dahinter  in  der  Mitte  von  B)  Vogel 
mit  bartigem  Menschenkopf;  antik  ist  an  ihm  das  Vorderteil, 
die  langen  Flügel  (beide  Flügel  waren  ausgebreitet),  der  Bart 
uud  Hinterkopf.  Gesicht  falschlich  modern  weiss  bemalt; 
steht  nach  r.  mit  nach  1.  gewandtem  Kopfe  und  ausgebreiteten 
Flügeln.  R.  am  Ende  Vogel  mit  weibl.  Menschenkopf  nach 
1.,  Kopf  nach  r.,  Flügel  nach  beiden  Seiten  ausgebreitet,  der  1. 
(sehr  erg.)  aufgebogen,  weil  wegen  des  Henkels  sonst  kein 
Raum  war;  das  Weiss  am  Gesicht  modern  aufgefrischt  nach 
den  antiken  Spuren;  Schwanz  erg.  Zwischen  dieser  und  der 
vorigen  Gestalt  am  Boden  ein  Zweig  mit  zwei  dreispitzigen 
Lotosblüten. 

Darunter  zwei  Tier  streifen: 

a)  Viel  erg.;  wahrscheinlich  war  die  Anordnung  ursprünglich 
etwas  anders.  Unter  dem  von  A)  aus  r.  Henkel,  jedoch  nicht 
in  der  Mitte  darunter,  ein  grosses  kreuzförmiges  Palm.-Lotos- 
geflecht;  r.  und  1.  davon  je  ein  Vogel  mit  bartlosem  Menschen- 
köpf  (deren  Gesichter  niemals  weiss  waren)  mit  einem  vom 
blossen  Kopfe  nach  hinten  sich  ringelnden  Bande  und  aufgeb. 
Flügeln.  R.  davon  Panther  und  Schaf  (Seite  B)  nach  1.;  1. 
davon  (Seite  A)  ein  Schwan  der  ganz  modern  und  keinenfalls 
richtig  erg.  ist,  dann  ein  Bock  nach  1.  und  ihm  gegenüber 
ein  Panther  nach  r.  und  noch  ein  Bock  nach  r. 


252  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

b)  In  der  Mitte  von  A)  Panther  und  Lowe  (Vorderteil  erg.) 
nach  r.,  gegenüber  Bock  nach  1.  (Vorderteil  erg.);  1.  vom 
ersten  Panther  ein  Eber  nach  r.,  dahinter  fliegender  Adler 
nach  1.;  auf  B)  folgt  1.  Vogel  mit  Menschenkopf,  ganz  modern 
bis  auf  die  Panthervorderbeine,  die  zu  einem  Panther  ge- 
hörten;  dann  r.  Bock  (nur  Hinterteil  alt)  und  Panther  nach  1. 

Vierte  Gruppe;    tvte  die  zweite,  doch  mit  zweiteiligen  Henkeln. 

1710.      (622).      H.  0,405.      U.  0,745.       Sarteano    bei    Chiusi,    S.    Dor.    — 
Intakt.  —  Abg.  Micali,  storia  tav.  83;  vol.  III,  p.  i38. 

Hals    mit    alternierendem    P.-L.-Band.      Die    zweiteiligen 

Henkel  unten  mit  einem  dem  Metall  nachgeahmten  Querstab 

befestigt.    Der  Stil  besonders  plump  und  altertümlich. 

Schulterbildstreif.  A)  Amazonenkampf,  drei  Paare. 
In  der  Mitte  Herakles,  nach  r.  weit  ausschreitend  (kurzer  r. 
Chiton  und  das  Löwenfell  darüber  gegürtet,  doch  nicht  über 
den  Kopf,  nur  um  Schultern  und  Hüften;  der  Schwanz  des 
Felles  weit  abstehend;  roter  Bart),  dringt,  das  lange  Schwert 
in  der  R.,  auf  eine  Amazone  ein,  die  nach  r.  entflieht  und  die 
er  mit  der  L.  an  ihrer  Schulter  zu  ergreifen  scheint  (dieselbe 
hat  kurzen  Chiton,  Beinsch.,  Rundschild,  lange  Lanze  in  der 
R.,  att.  Helm  mit  hohem  Bügel;  alles  Fleisch  weiss,  wie  bei 
den  folgenden,  doch  ganz  verblichen).  —  R.  von  ihr  liegt  ein 
Grieche  am  Boden,  rücklings  gestürzt  (in  ähnlicher  Lage  wie 
Ankaios  unter  dem  Eber  ijo5,  weisser  kurzer  Chiton,  roter 
kor.  Helm  mit  niederem  Bügel,  1.  Arm  mit  Schild  am  Boden 
ausgestreckt,  Kinn  auf  der  Erde,  ovales  sterbendes  Auge). 
Direkt  hinter  diesem  ein  Grieche  nach  r.  (weisser  kurzer 
Chiton,  Panzer,  Helm,  Schild),  mit  gehobener  Lanze  vor- 
dringend gegen  eine  nach  r.  entfliehende  Amazone,  die,  in 
das  r.  Knie  sinkend,  sich  umwendet,  den  Schild  am  1.  Arm, 
r.  Arm  ohne  Waffe  erhebend  (Chiton  bis  Knie,  mit  roten 
Streifen;  kor.  Helm  mit  hohem  Bügel).  Das  Paar  links  von 
Herakles:  eine  Amazone  weit  ausschreitend  nach  1.  (r.  kurzer 
Chiton,  Schwert,  r.  Beinschienen,  kor.  Helm,  Rundschild  mit 
weissem  Panthervorderteil  als  Z.)  mit  geschwungener  Lanze 
eindringend  auf  einen  Griechen,  der  rückwärts  eben  in  die 
Knie  sinkt,  den  Kopf  umwendet,  die  R.  mit  der  Lanze  erhebt, 
mit  böotischem  Schild  (kurzer  weisser  Chiton,  Schwert,  Panzer, 
kor.  Helm  mit  niederem  Bügel). 

B)  Ausgelassener  Tanz  von  sieben  Mannern  mit 
einer  Frau  in  der  Mitte.    Gruppe  1.:  bartiger  Mann,  Brust 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe  4.  253 

und  Bauch  rot,  1.  Bein  und  1.  Arm  erhebend,  ithyphallisch; 
ihm  gegenüber  nach  r.,  doch  den  Kopf  umwendend  ein 
B 'artiger  (rote  Haare  und  Bart,  Bauch  rot)  1.  Bein  zurück- 
schlagend, 1.  Arm  am  Kopf.  Die  Gruppe  ist  fast  genau  die- 
selbe wie  die  an  derselben  Stelle  1.  auf  1708.  Zwischen  dieser 
und  der  folgenden  Gruppe  schräg  von  oben  herab  eine  voll- 
standige  aber  sinnlose  Inschrift  mit  der  roten  Farbe  gemalt: 
r-h-EBf-E.  Folgt  r.  bartloser  Jüngling  nach  r.,  Schulter  und 
Bauch  rot,  auf  beiden  Sohlen  eng  neben  einander  aufstehend, 
R.  gegen  den  Kopf,  auf  dem  1.  Arm  einen  grossen  Blattkranz 
haltend,  den  er  der  Frau  gegenüber  anbietet,  die  nach  r.  tanzt 
und  den  Kopf  umwendet  (kurzer  roter  Chiton;  Fleisch  weiss). 
Weiter  r.:  Gruppe  von  einem  bartigen  Mann  (Haar,  Bart, 
Brust  rot)  nach  r.  tanzend,  1.  Bein  hoch,  und  einem  bartlosen 
Jüngling  der  auf  beiden  eng  nebeneinander  gestellten  Füssen 
nach  r.  steht,  den  Oberkörper  umdreht  und  mit  den  Armen 
gestikuliert.  Weiter  r.  ein  bärtiger  Mann  (Haar,  Bart,  Bauch 
rot,  ohne  Phallos),  beide  Hände  gegen  die  r.  Hüfte  legend;  in 
ähnlicher  Bewegung,  doch  die  Beine  dazu  hebend,  der  kleinere 
Mann  gegenüber  (bärtig,  Brust  rot). 

Es  folgt  ein  umlaufender  alternierender  Punktstreif;  dann 
ein  0,04  hoher  Streif  mit  alternierendem  P.-L.-Band.  Dann 
erst  zwei  Tierstreife:  a)  In  der  Mitte  von  A):  zwei  Sphinge 
(Gesichter  weiss)  mit  aufgeb.  Flügeln  sich  gegenüber;  r.  und 
1.  je  ein  Hahn;  dann  jederseits  die  Gruppe  von  einem  Panther 
und  Schaf  je  sich  gegenüber.  Hinten  die  Gruppe  zweier 
Panther. 

b)  Ohne  Mittelpunkt;  dreimal  wiederholte  Gruppe  eines 
weidenden  Bockes  und  Panthers,  je  sich  gegenüber. 

1711.     H.  0,12.     Co  meto,   Gerh.'  Nachl.     Rings   gebrochen. 

Fragment  von  einem  Exemplare  dieser  oder  der  vorigen 
Gruppe,  doch  von  abweichender  Disposition  der  Streifen.  Der 
obere  Schuterbildstreif  kann  nur  ganz  niedrig  gewesen  sein, 
wenn  er  überhaupt  da  war  und  nicht  Ornamente  seine  Stelle 
vertreten.  Unter  diesem  nicht  mehr  erhaltenen  Schulterstreil 
folgt  ein  Streif  von  alternierendem  P.-L.-Band,  der  c.  o,o3  hoch 
war  und  teilweise  erh.  ist.  Dann  ein  kleiner  Streif  alter- 
nierender Punkte;  und  darauf  an  der  Stelle  des  grössten 
Umfanges  der  Vase  ein  0,042  hoher  Bildstreif;  erhalten:  1.  ein 
mächtiges  Thor,  zweiflügelig,  rot,  mit  schw.  Anten;  davon  r. 
ein  Silen  nach  r.  (Mittelkörper  r.,  Schwanz  gehoben)  der 
seinen  enormen  stehenden  Phallos  fasst;  r.  ein  zweiter  Silen 


254  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

nach  r.  (Mittelkörper  r.,  Schwanz  gesenkt)  mit  der  L.  den  riesigen 
Phallos  haltend  und  denselben  betrachtend;  in  steifer  Haltung 
ihm  gegenüber  r.  eine  Nymphe  nach  1.  (r.  kurzes  Wams, 
Fleisch  weiss)  deren  Arme  nicht  angegeben  sind;  dann  Rest 
eines  tanzenden  Silens  nach  r.  —  Darunter  wieder  ein  o,o3 
hohes  alternierendes  P.-L.-Band. 

Fünfte   Gruppe:    grosser  Bildstreif  7tebst  einem  kleinem   darunter 
füllen  de?i  ganzen  Bauch;  ohne  Tierstreifen. 

1712.  (620).  H.  0,375.  U.  0,775.  Vulci,  S.  Dor.  —  Mehrfach  erg.  — 
Bespr. :  Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.  S.  104  (wo  Amphiaraos 
Auszug  erkannt). 

Hals  mit  dem  gew.  alternierenden  P.-L.-Band.  Auf  der 
Schulter  statt  des  Stabornamentes  ein  Epheukranz  mit  nach 
oben  und  unten  gerichteten  roten  und  schwarzen  Blattern.  — 
Dann  der  grosse  Bildstreif  der  weit  unter  die  Stelle  des 
grössten  Durchmessers  herabgeht.  Der  Vasenbauch  unter- 
setzter als  sonst. 

A)  Amphiaraos  Auszug.  In  der  Mitte  das  ruhige 
Viergespann  nach  r.  (ein  weisses  und  drei  schwarze  Rosse, 
Mähne  und  Schwanz  rot,  Hals  und  Kopf  bei  allen  ergänzt; 
Beipferde  mit  Leinen  an  den  Wagenrand  gebunden,  hohe 
Verbindungsstange  des  Wagens  und  Joches);  auf  dem  Wagen 
(teilw.  rot),  steht  ein  bartloser  Lenker  (Baton),  in  langem 
weissem  Chiton  und  attischem  Helm  ohne  Wangen-  oder 
Nackenschirm  und  mit  hohem  Bügel,  mit  beiden  Händen  die 
Zügel  haltend,  ausserdem  in  der  R.  die  lange  Gerte.  —  L.  davon 
steht,  noch  mit  beiden  Füssen  auf  der  Erde,  der  Held 
(Amphiaraos)  nach  r.  (nackt,  bärtig,  Beinsch.  rot,  r.  kor.  Helm 
mit  niederem  Bügel,  Schwert  an  1.  Seite  hängend  mit  Griff, 
Rundschild,  dessen  Innenseite  rot  am  1.  Arm);  in  der  R.  ein 
kurzes  graviertes  Stäbchen;  eine  schräge  Lanze,  deren  Spitze 
neben  des  Lenkers  Kopf,  deren  Ende  1.  von  des  Helden 
Schenkeln  erscheint,  wird  nicht  von  der  r.  Hand  gehalten;  es 
liegt  offenbar  ein  Missverständniss  des  Künstlers  vor;  der  Held 
Amphiaraos  sollte  das  gezückte  Schwert  in  der  R.  haben. 
Zwischen  ihm  und  dem  Lenker  von  oben  nach  unten  KiVOHK 
Er  wendet  den  Kopf  um  nach  einer  Frau  1.  (nach  r.,  langer 
Chiton,  roter  Mantel),  welche  die  L.  erhebt  undZeigefinger  in  die 
Höhe  streckt  (Eriphyle).  Zwischen  beiden  von  oben  nach 
unten  KHOPr1.  R.  vom  Lenker  hinter  den  Pferden  eine  Frau 
nach  r.,  sich  nach  1.  umwendend  und  beide  Arme  (klagend) 
erhebend    (kleinen  Blätterkranz  auf;    langer  karrierter  Chiton 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe  5.  255 

mit  w.  Tupfen,  Mantel,  r.  Haar).    Zwischen  beiden  von  unten 


nach  oben:    %>    Q    GW>€     *  ■     R.  neben  der  Frau  von 


oben  nach  unten  M*<>0*.0.  Vor  den  Pferden  r.  steht  eine 
Frau,  deren  ganzer  Ober-  und  Mittelkörper  modern  ist.  L.  vor 
ihr  von  oben  nach  unten  ,^-rOA\ 

B)    Zweikampf.      Zwei    Helden    sich    gegenüber,    aus- 
schreitend und  die  Lanze  schwingend;  der  1.  nackt,  auf  seinem 
nackten  r.  Oberschenkel  seltsame  gravierte,  sehr  kleine  Kreise 
ohne    alle   Farbereste    (eine   Art  Tätowierung?),    Schwert   um| 
Beinsch.,   Schild  innen  rot,    grosser  Handgriff  mit  Palmetten 
befestigt,  Oberkörper  modern.  —  Der  rechts  hat  kurzen  roten 
Chiton,   Schwert,    r.  Beinsch.,    kor.  Helm   mit    hohem  Bügel, 
Rundschild,    darauf  als  Z.   weiss    aufgemalte   Sphinx   nach  1 ' 
eine    Vorderpfote     hebend.       Zwischen     beiden     unten     sl  ■ 
Zwischen  ihnen  oben:  VOA/WSO  (vollständig).    R.  und  1.  je 
eine  Frau:    die  r.  in  langem  rotem  Chiton,   Mantel  mit  gra- 
vierten Sternen,    r.  Hand  nach  abwärts  ausstreckend,   1.  Hand 
auf  dem  Rücken.    Ueber  ihr  VONSO.    Die  1.  in  langem  (schw) 
Chiton,    rotem  Mantel;    Kopf  und    1.  Arm  erg.;    zwischen   ihr 
und    dem    1.    Helden    Inschrift    von    oben    nach   unten    OSO/ 
Weiter   am   Ende   je    ein   Mann:    der   1.  in  langem  weissem 
Chiton,  rotem  kurzen  Mantel,  Stock;  Kopf  erg.;    der  r.  bartig, 
Chiton  lang,    schw.,    mit  Vertikalstreifen  graviert,   Mantel  rot 
mit  weissen  Punktrosetten,  auf  langen  Stab  aufgestützt,  Haare 
und  Oberkopf  erg. 

Ganz  umlaufender  unterer  schmaler  Streif:  Acht 
nackte  Knaben  reiten  auf  Pferden  in  Galopp  nach  r.  (alle 
Hälse  der  Pferde  sind  rot,  nicht  die  Mähnen  die  kurz  und 
ungraviert).  Zwei  Zielsäulen  (weisser  Schaft,  schw.  dorischer 
Capitell)  sind  aufgestellt,  beide  nahe  bei  einander  auf  Seite  B; 
zwischen  ihnen  nur  zwei  Reiter.  Neben  der  Säule  r.  steht 
r.  ein  grosser  Dreifuss  als  Preis  (zwei  Henkel  zwischen  den 
Füssen,  Löwenfüsse,  Kessel  rot)  und  r.  davon  ein  bartiger, 
langhaariger  Mann  als  Richter  nach  1.  (w.  langer  Chiton, 
Mantel)  und  noch  ein  unbärtiger  (w.  langer  Chiton,  roter 
Mantel),  beide  die  R.  vorstreckend  nach  1.  Bei  der  1.  Zielsäule 
(die  sehr  erg.)  steht  r.  ein  bärtiger  Mann  wie  der  vorige  als 
Richternach  1.  An  den  Reitern  Manches  erg.;  die  meisten  haben 
kurze  Stäbe  in  der  Hand.  —  Unmittelbar  darunter  die  Strahlen. 


256  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Sechste  Gruppe:    Form  No.  2g ;    dreiteilige  Henkel;    ein    grosser 
Bildstreif  tun  den  Baueh  und  auf  der  Schulter  ein  schmaler  oder  auch 

nur  Ornament. 

1713.  (1720).  H.  0,277.  U.  0,705.  Caere.  Intakt.  —  Abg.  Monum.  d. 
Inst.  III,  24  unten,  (im  Einzelnen  ungenau  und  ohne  alle 
Angabe  der  Farben).     Vgl.  Annali   1840,  p.   165  ff.  (E.  Braun). 

Mündung:  mit  aufwärts  gerichteten  dünnen  Strahlen; 
Lippe  rot.  Hals  mit  sorgfältiger  gegenständiger  P.-L.- Kette 
der  altertümlichen  Art.  Innen  ist  der  ganze  Hals  brillant 
gefirnisst  und  sind  rote  Linien  aufgesetzt.  Am  Ende  des 
Henkelansatzes  kleine  Strahlen  nach  unten.  An  der  Schulter 
zu  oberst  Stabornament;  dann  Bildstreif,  der  auf  beiden 
Seiten  ganz  gleich:  in  der  Mitte  kreuzförmiges  Ornament  aus 
nach  oben  und  unten  gerichteten  Lotosblüten  (dreisp., 
Mitelspitze  w.)  und  Palmetten  nach  den  Seiten;  dann  beider- 
seits je  ein  Hahn,  wappenartig  den  Kopf  umdrehend;  dann 
jederseits  ein  im  Mantel  verhüllter  unbärtiger  Mann  (des 
Mantels  obere  Hälfte  rot;  ein  verhüllter  Arm  je  etwas  vorge- 
streckt, wie  die  Figuren  auf  den  Säulen  von  1701).  Am  Ende 
1.  und  r.  je  ein  Vogel  mit  w.  Menschenkopf,  Flügel  nach 
beiden  Seiten  ausbreitend.  Füllung  durch  grosse  schw. 
Punktrosetten.  Nur  durch  eine  dünne  Firnislinie  getrennt 
folgt  der  Hauptstreif,  um  den  Bauch  umlaufend,  doch  zwei 
getrennte  Darstellungen;  unter  den  Henkeln  je  eine  laufende 
geflügelte  Figur  als  Trennung. 

A)  Herakles  den  Löwen  tötend,  nach  dem  alten 
Steh -Schema:  Herakles  steht  nach  r.  auf  beiden  Sohlen, 
das  1.  Bein  vorsetzend,  (ganz  nackt,  w.  Schwertgurt,  rotes 
kurzes  Haar  und  Bart);  er  umfasst  mit  der  L.  den  r.  Hals  des 
auf  den  Hinterbeinen  nach  1.  stehenden  Löwen  (Mähne  rot), 
der  den  Kopf  nach  r.  abwendet  und  hält  in  der  R.  das  Schwert 
gezückt.  L.  hinter  ihm  Athena  nach  r.,  waffenlos,  nur  mit 
der  Lanze  in  der  R.,  die  L.  ermunternd  erhebend  (langer 
Chiton  mit  breitem,  rotem,  vertikalem  Mittelstreif  und  rotem 
Ueberschlag  ohne  Helm,  ohne  Aegis).  R.  herbeikommend 
Jolaos  nach  1.,  die  R.  zurufend  weit  vorstreckend  gegen 
Herakles  (unbärtig,  Mäntelchen  auf  1.  Schulter  geblümt,  mit  r. 
von  w.  Punkten  umgebenen  Tupfen  wie  die  Mäntel  der 
meisten  folgenden  Personen).  Weiter  r.  bärtiger  Mann  nach 
1.  (langer,  roter  Chiton,  Mantel  geblümt,  lange  Haare  wie  alle 
Figuren  ausser  Herakles),  in  der  R.  Speer  aufstützend  als 
ruhiger  Zuschauer.  Weiter  r.  ein  im  Weggehen  sich  um- 
wendender   und    den    r.    Arm    hoch    erhebender    unbärtiger 


Attische  Amphora   2,  ß}   Gruppe  6.  25" 


/ 


Mann  in  kurzem  rotem  Mantel.  R.  am  Ende  unbärtiger 
Mann  nach  1.,  zuschauend,  Speer  in  der  R.  aufstützend  (langer 
roter  Chiton;  Mantel  mit  breitem  r.  Streif,  innen  weiss*  Ohr 
locke).  L.  hinter  Athena  ein  nackter  Jüngling  nach  r.  (r. 
lange  Haare,  Ohrlocke)  ruhig  stehend.  Weiter  1.  ein  bartiger 
Mann  nach  r.  (langer  r.  Chit.,  Mantel  mit  roten  Streifen  und 
geblümt),  Speer  aufstützend.  Am  Ende  1.  Frau  nach  r. 
(langer  Chiton,  roter  Ueberschlag,  geblümter  kurzer  Mantel), 
die  L.  erhebend.  —  L.  dahinter  unter  dem  Henkel:  ein 
Dämon,  unb artige  männliche  (Fleisch  schwarz)  Figur  im 
alten  Knielaufschema  nach  r.  mit  nach  1.  umgedrehtem  Kopfe 
mit  zwei  aufgebogenen  und  zwei  abwärts  gerichteten  Flügeln, 
kurzem  rotem  Chiton,  darüber  Fell;  Stiefel  mit  gerolltem  Zug- 
stück oder  Flügel  nach  vorn;  das  r.  Knie  fast  auf  der  Erde;  das 
Gesicht  völlig  menschlich.  Sein  Pendant  unter  dem  andern 
Henkel  ist  bärtig,  Chiton  schw.,  das  umgegürtete  Fell  ist  nur  der 
Form  nach  als  Fell  gebildet,  doch  als  Gewandstück  rot  bemalt 
und  mit  einem  Saum  versehen,  offenbar  ein  Misverständnis 
des  Malers;  sonst  ganz  gleich  dem  vorigen  Dämon. 

B)  Reiter.  Ein  Knabe  (r.  Haar,  weisser  kurzer 
Chiton  mit  gravierter  Wellung)  reitet  in  kurzem  Galopp  ein 
Pferdepaar  nach  r.;  er  selbst  sitzt  auf  einem  schwarzen,  das 
andere  ist  weiss  (kurze  Mähnen;  der  schöne  attische  Pferde- 
typus). Neben  den  Pferden,  von  diesen  zum  Teil  verdeckt 
läuft  ein  Jüngling  (kurzes  Haar,  schw.  Binde)  nackt  nach  r. 
Weiter  1.  ein  anderer  schreitender  Jüngling  (r.  Haar  mit 
Ohrlocke,  rotes  Mäntelchen  auf  1.  Schulter),  den  1.  Arm 
erhebend.  Weiter  1.  ein  bärtiger  Mann  ruhig  stehend  nach  r. 
(rotes  Haar  und  Bart,  ganz  in  Mantel  mit  roten  Abteilungen 
gehüllt),  den  Speer  aufstützend.  Folgt  1.  eine  Frau  nach  r. 
(in  langem  r.  Chiton,  und  Mantel  mit  Rot),  die  L.  gegen  die 
Nase  führend.  Am  Ende  1.  ein  Jüngling  nach  r.  (rotes 
Mäntelchen  auf  1.  Schulter,  Binde),  L.  erhebend.  R.  vor  den 
Pferden  geht  nach  r.,  sich  zu  denselben  umwendend  und  er- 
munternd die  R.  erhebend  ein  nackter  Jüngling  (r.  langes 
Haar  mit  Ohrlocke)  mit  Speer  in  der  L.  Weiter  r.  bärtiger 
Mann  nach  1.  (langer  Chiton,  Mantel  mit  Rot  und  geblümt) 
als  Zuschauer.  Folgt  ein  schreitender  Jüngling  nach  1.  (rotes 
langes  Haar  und  Ohrlocke,  nackt)  einen  w.  Blättchen  (?)- 
Kranz  und  Speer  in  der  L.,  die  R.  erhebend.  Sorgfältige 
Ausführung,  entwickelter  Stil;  Beginn  der  Faltengebung. 

Darunter  Streif  der  verbundenen  Lotosknospen  nach  oben. 
Dann  die  Strahlen.  Unter  dem  Fusse  eingekratzt  (s.  Taf.  I,  171 3  . 

17 


258  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

■ 

I7!4.  (1719)-  H.  0,277.  U.  0,705.  Caere.  Gegenstück  zu  1714,  mit  dem 
zusammen  gefunden.  —  Intakt.  —  Abg.  Monum.  d.  J.  III, 
24  oben. 

Wie  171 3,  doch  alternierendes  P.-L.-ßand  auf  dem  Halse. 
Schulter:  unter  dem  Stabornament  ein  Streif  von  nach  unten 
gerichteten  verbundenen  Lotosknospen.  —  Am  untern  Hen-kel- 
ansatz    Spiralornament. 

Bauch:  A)  und  B)  im  wesentlichen  dieselbe  Darstellung^ 
mit  nur  geringen  Varianten.  Jederseits  in  der  Mitte  ein  Vier- 
gespann, r.  und  1.  ein  Kampferpaar;  unter  den  Henkeln 
je  eine  laufende  Gorgone.  —  Das  Viergespann  beide- 
male  ganz  gleich,  nur  der  Lenker  (in  langem  weissem 
Chiton  mit  horizontaler  Wellung,  auf  dem  Rücken  grosser 
bootischer  Schild,  Fell  über  dem  Chiton,  rotes,  kurzes 
Haar;  ist  einmal  bärtig  rot,  das  andere  mal  nicht.  Das 
Gespann  ist  als  aus  dem  Bilde  herausspringend  dargestellt;  die 
beiden  mittleren  Rosse  mit  den  Köpfen  en  face  (Mähnen  rot,, 
rote  Brustbinde,  Haarschopf  über  Stirn  ;  die  Wagenräder  ver- 
kürzt; nur  der  untere  Teil  des  r.  Wagenkastens  sichtbar.  Die 
Kämpfergruppe  links  auf  A)  (wo  der  bärtige  Lenker): 
beide  in  kurzem  Chiton  (der  1.  rot;,  r.  Beinsch.,  Panzer,  rotem 
kor.  Helm,  der  r«  mit  niederem  Bügel,  der  1.  statt  des  Bügels 
mit  zwei  weissen  emporstehenden  Federn;  derselbe  hat  langes 
Haar;  beide  bärtig  und  mit  Lanzen,  der  1.  in  gesenkter,  der  r. 
in  erhobner  R.;  der  voll  dargestellte  Schild  des  r.  zeigt  weiss 
aufgemaltes  Pferdevorderteil  mit  Zügel.  Gruppe  r.:  1.  Kämpfer 
nackt  bis  auf  r.  Beinsch.  und  kor.  Helm  und  Schwertband;  sein 
Gegner  r.  entweicht  nach  r.,  in  das  r.  Knie  sinkend  und  sich 
nach  1.  umwendend  (r.  kor.  Helm  mit  hohem  Bügel,  Beinsch.7 
roter  kurzer  Chiton,  Panzer,  Schild  mit  r.  und  w.  Stern> 
Lanze  in  der  R.  —  Gorgone  unter  den  Henkeln  beide 
male  gleich,  im  alten  Laufschema  weder  mit  Knien  noch  j 
Füssen  den  Boden  berührend;  kurzer  roter  Chiton  mit  r. 
Ueberschlag;  zwei  aufgeb.  Flügel;  Fleisch  weiss;  das  alte 
Medusengesicht  en  face,  ohne  Schlangen. —  Kämpfer  von  B) 
links:  der  1.  nackt  (bis  auf  Beinsch.  und  kor.  Helm  mit 
niederem  Bügel;,  in  der  R.  die  Lanze  gefällt;  sein  Gegner  hat 
sich  schon  nach  r.  abgewendet,  dreht  sich  mit  dem  Kopfe  je- 
doch um  (kurzer  Chiton,  Panzer,  kor.  Helm,  Beinsch.,  Schild 
mit  weissem  Dreifuss  mit  zwei  Henkeln,  die  zwischen  den 
Beinen  durch  kleine  Palmetten  an  den  Kessel  gefügt  sind; 
Scrnvert  um)  die  Lanze  in  der  R.  hochschwingend.  R.  Paar: 
der  1.  in  kurzem  r.  Chiton,  Panzer,  Schwert,  Beinsch.,  kor. 
Helm;    bootischer  Schild,   die  Lanze    in    der  R.  erhoben;    der 


Attische  Amphora,   2,  ß,    Gruppe  6  und   7.  259 

Gegner    ist    nackt,    doch  bewaffnet  (Rundschild)  und  halt  den 
Speer  in  der  R.  gesenkt.     Beide  bärtig. 

Siebente  Gruppe:    schlankere  Form;    ein    umlaufender  Bilds  (reif 
um  Schulter   und  obere  Bauchhälfte.     Steifster ,    doch  nicht  sehr  alter- 
tümlicher, sog:  affektierter  Stil. 


17(5.     (634).      H.  0,475.     U.    0,97.     Vulci,    S.   Dor.    —  Manches    erg, 


am 


oberen  Teil  der  Figuren;  auch  der  eine  Henkel  erg.  —  Firnis 
teilweise  rot  verbrannt,  mehrfach  auch  von  grünlichem  Glänze; 
zuweilen,    besonders    an     den   Köpfen    ist    der'  Firnis  ungleich 


und   zu   dünn   aufgetragen. 


Mündung  rund  und  wulstig.  Henkel  einfach,  doch  breit. 
Hals  mit  sehr  langgezogener  gegenständiger  P.-L.  -Kette 
(P.  offen).  An  der  Schulter  zu  oberst  kleines  feines  Stab- 
ornament (i\,  schw.),  dann  abwärts  gerichtete  schw.  verbundene 
Lotosknospen.  Am  unteren  Henkelansatz  Stabornament 
durch  Voluten  an  den  Enden  abgeschlossen. 

Bildstreif,  rund  umlaufend:  A)  Kampf.  Zwei  Krieger, 
massig  ausschreitend,  die  Lanze  gegeneinander  schwingend; 
beide  gleich  bewaffnet:  rote  Beinsch.  mit  schw.  Wadenmuskel- 
angabe,  kurzer  Chiton,  darüber  bei  dem  1.  ein  Fell;  Panzer 
mit  kurzen  roten  Leder-Bauchstreifen;  Schwert,  roter  kor. 
Helm  mit  Palmette  am  Augenausschnitt  und  weiss  getupftem 
Rand  und  hohem  Bügel;  der  1.  mit  böotischem  Schild  (innen 
rot  getupft  und  mit  vielen  kleinen  Schleifen  versehen);  lange 
Haarlocke.  Von  dem  Krieger  r.  ist  nur  der  Unterkörper  bis 
zu  den  Hüften,  ferner  der  Helmbügel  und  die  r.  Hand  mit 
der  Lanze  antik.  Jederseits  steht  ein  Mann  und  halt  einen 
Lotoszweig;  beide  setzen  den  einen  Fuss  und  strecken  den 
einen  Arm  etwas  vor  (beide  haben  nur  einen  kurzen  Mantel 
mit  roten  Tupfen  und  w.  Punktrosetten;  die  Brustwarzen- 
gegend rot;  langes  rotes  Haar,  Kranz  mit  w.  Tupfen;  Haisband 
mit  w.  Tupfen).  Der  1.  hält  Lotoszweig  mit  einer  Blüte 
(dreispitzig)  gesenkt,  und  streckt  die  leere  L.  vor;  der  r.  hat 
einen  Zweig  mit  zwei  Blüten.  An  diesem  r.  ist  der  Oberteil 
der  Brust  und  der  ganze  Kopf  mit  Ausnahme  der  vorderen 
Stirnhaarspitze  modern.  R.  und  1.  von  beiden  fliegt  je  ein 
Vogel  nach  den  Henkeln  zu,  denen  auf  B)  auf  der  anderen 
Henkelseite  je  ein  anderer  fliegender  Vogel  entspricht  (Vogel 
teilw.  erg.). 

Unter  den  Henkeln  r.  drei,  1.  vier  kleinere  Figuren 
a)  r.:  1.  bärtiger  Mann  nach  r.  (Kopf  erg.  bis  auf  Bart  und 
Nasenspitze)  mit  kurzem  geblümtem  Mäntelchen,  einen  Hahn 

'7: 


1-7* 


260  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

auf  dem  r.  Arm  tragend,  die  L.  vorstreckend.  Weiter  r.  ein 
rotbärtiger  Mann  nach  r.  (auch  rotes  Haar  mit  dem 
weissen  punktierten  Kranz,  in  kurzem  geblümtem  Mantelchen) 
ausschreitend,  die  L.  erhebend.  Als  Mittelfigur  musste  sie  am 
kleinsten  gebildet  werden.  Ihm  r.  gegenüber  ein  bärtiger  Mann 
nach  1.  (wie  die  vorigen  bekleidet,  langes  rotes  Haar,  Brust- 
warzengegend rot,  darüber  noch  rote  Tupfen  auf  der  Brust), 
der  die  L.  abwärts  streckt  und  die  R.  erhebt.  Alle  strecken  die 
Finger  steif  aus. 

B)  Folgt  r.,  auf  Seite  B)  und  also  grösser,  ein  nackter, 
rotbärtiger  Mann  nach  1.  (schw.,  kraus  graviertes  kurzes 
Haar,  ganz  nackt),  der  die  L.  vor  die  Scham  hält  und  die  R. 
gegen  den  Mund  führt.  Am  1.  Oberarm  ein  weissgetupfter 
Kranz.  Folgt  die  Hauptdarstellung  von  B:  Zug  nach  r.: 
zuerst  1.  ein  bärtiger  Mann  (w.  Kranz,  r.  Haar,  geblümter 
kurzer  Mantel,  dessen  auf  dem  Rücken  sichtbare  Innenseite 
rot),  der  die  R.  wie  betend  erhebt;  es  folgt  ein  rot-bärtiger 
Mann  nach  r.  (mit  Kranz  und  sehr  langem  rotem  Haar,  in 
rotem  Unterchiton,  darüber  ganz  in  den  langen  Mantel  —  reich 
geblümt  und  mit  roten  Horizontalstreifen  —  gewickelt),  die  L. 
erhebend.  Weiter  r.  Hermes  nach  r.  (bärtig,  lange  Locken, 
obere  Kopfhälfte  erg.;  kurzer  Chiton,  darüber  Fell,  darüber 
geblümtes  Mäntelchen)  in  der  R.  langes  Kerykeion  haltend, 
die  L.  erhebend  (Hand  erg.);  an  den  roten  Stiefeln  sind 
gravierte  kurze  umgebogene  Flügel  nach  vorn  und  hinten 
befestigt.  L.  hinter  ihm  fliegt  ein  Vogel  (antik  nur  Schwanz 
und  Flügelspitze)  nach  r.  Weiter  r.  ein  bärtiger  Mann  nach 
r.  (nur  einen  kurzen  geblümten  Mantel  auf  1.  Oberarm)  die 
L.  erhebend  (am  Kopfe  nur  Nase-  Mund-  und  Bartspitze 
antik). 

Unter  dem  jetzt  folgenden  Henkel:  1.  kleiner  Mann 
nach  r.,  ohne  Raumnot  beträchtlich  kleiner  als  die  folgenden 
(bärtig,  langes  rotes  Haar,  Kranz,  kurzes  Mäntelchen),  die  L. 
erhebend.  R.  ein  gleicher  nur  grösserer  Mann  nach  r. 
(einige  Falten  auf  dem  Mantel  graviert);  weiter  r.  noch  ein 
solcher  nach  r.,  der  das  Mäntelchen  nur  auf  den  Unterarmen 
hängen  hat.  Ihnen  gegenüber  ein  nackter  bärtiger  Mann 
nach  1.  (mit  heraufgenommenem  rotem  Haar  und  w.  Kranz 
sowie  Halsband,  auf  r.  Unterarm  Mäntelchen),  die  R.  gegen 
die  Schamgegend  des  vorigen  streckend.  Unten  zwischen 
beiden  ein  Hund  nach  1.  (roter  buschiger  Schwanz  und  Hals). 

Darunter  ist  die  untere  Bauchhälfte  gerirnisst.  Dann  folgt 
ein  aufwärts  gerichtetes  schw.  Lotosknospenband  und  darunter 


Attische  Amphora,  2,  y,   Gruppe   1.  2ÖI 

Dojg_p_e_l_strahlen.  —  Der  Fuss  mehrfach  gegliedert.  —  Eine 
sehr  ahnliche  Vase  auf  der  die  Krieger  von  A)  fast  identisch 
wiederkehren,  siehe  bei  Micali,  storia  tav.  77.  78. 

yj  Mit  durch  Ornamente  unter  den  Henkeln  getrennten 
Darstellungen  der  Vorder-  und  Rückseite  des  Bauches. 

Erste  Gruppe:    mit  besonderem  Schulterbildstreif. 

1.  Mit  grosser  Lotosblüte  im  Ornament  unter  den  Henkeln. 

1716.  (2615).  H.  0,358.  U.  0,88.  Orvieto,  1877.  —  Aus  Stücken; 
manches  fehlt;  nichts  erg.  Das  Gefäss  war  schon  im  Altertum 
zerbrochen  und  mittelst  Bleiklammern,  deren  Bohrlöcher  an 
verschiedenen  Stellen  sichtbar  sind,  wieder  zusammengefügt 
worden. 

Form  No.  29;  in  allem  sehr  ähnlich  No.  1713 — 14.  Beson- 
ders schöner  r.  Thon.  Oberster  Lippenstreif  an  der  Mündung 
rot,  sonst  gefirnisst.  Hals  mit  alternierendem  P.-L.-Band  (mit 
Rot,  Palm,  geschlossen).  Henkel  fünfteilig.  Unter  denselben 
am  Bauche  grosses  Volutenornament  mit  je  einer  grossen 
abwärts  gerichteten  Lotosblüte  (dreispitzig,  Mitte  rot). 

Hauptbilder  auf  dem  Bauche:  A)  Viergespann  im 
Galopp  nach  r.  mit  Lenker  und  Helden,  der  mit  dem  1.  Bein 
weit  über  den  Wagenrand  heraus  in  stürmischem  Schritte  auf 
die  Deichsel  tritt,  in  vorstürzender  Haltung,  in  der  R.  die 
Lanze  zum  Stosse  gefallt,  den  Rundschild  am  1.  Arme  zur 
Deckung  vorstreckend  (kurzer  r.  Chiton,  Panzer,  r.  kor.  Helm 
mit  hohem  Bügel);  der  Lenker  (im  einfachen  langen  Chiton, 
mit  kurzem  rotem  Haar  und  Bart)  hält  in  der  L.  ausser  den 
Zügeln  die  lange  Gerte.  Von  den  vier  rennenden  Rossen  ist 
eines  (ein  mittleres)  weiss;  an  zweien  ist  der  Stirnhaarschopf 
deutlich;  sie  haben  rotes  Brustband;  Nebenpferde  mit  Leine 
an  den  Wagenrand  gebunden.  Unter  den  Rossen  rennt  ein 
Hund  nach  r.  (Hals  rot);  über  den  Rossen  fliegt  ein  Adler 
nach  r. 

B)  Knabenreiter:  Knabe  nackt  (kurzer  Stab  in  der  R., 
kurzes  r.  Haar)  reitet  zwei  schwarze  Pferde  mit  Stirnhaarschopf 
in  kurzem  Galopp.  L.  von  den  Rossen  folgt  ein  Mann  nach 
r.  (nackt,  rotes  kurzes  Haar  und  Bart),  langen  Stab  in  der  R., 
die  L.  vorstreckend  (der  Lehrer?).  R.  vor  den  Pferden  steht 
ruhig  ein  Mann  nach  1.  (langer  Chiton  und  Mantel  mit  roten 
Abteilungen  und  Faltenanfang;  der  Oberkörper  fehlt). 

Darüber,  nur  durch  zwei  dünne  Firnisstreifen  getrennt  das 
nach  oben  durch  Stabornament  begrenzte  Schulterbild. 
A)  und  B)  durch  ein  gefirnisstes  Stück  unter  den  Henkeln  ge- 


262  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

trennt.  A)  Ringkampf.  In  der  Mitte  zwei  nackte  Ringer 
(der  1.  bärtig,  der  andere  nicht,  beide  rote  kurze  Haare),  beide 
ausschreitend,  mit  vorgeneigtem  Oberkörper  sich  an  den 
Armen  über  dem  Handgelenke  fassend.  R.  und  1.  hangt  oben 
ein  undeutlich  gemaltes  kleines  Tuch  oder  eine  Binde.  R.  und 
1.  steht  je  ein  unbärtiger  Mann  in  langem  Mantel,  nur  die  eine 
Hand  etwas  vorstreckend  (der  1.  ganz  roter  Mantel).  Weiter 
r.  und  1.  je  ein  Knabe  zu  Pferd,  der  Mitte  zugewandt;  der 
r.  in  kurzem  w.  Chiton.  Pferde  mit  sehr  dünnen  Beinen,  im 
Schritt  gehend. 

Schulterbild  B)  Derselbe  Ringkampf  in  einem  ent- 
wickelteren aber  noch  unentschiedenen  Stadium;  beide  Männer 
bärtig;  sie  haben  sich  gegenseitig  um  den  Leib  gepackt;  von 
r.  und  1.  schreiten  Männer  in  langen  Chitonen  und  Mänteln 
herzu,  je  die  eine  Hand  erhebend  (ermunternd?);  der  r.  un- 
bärtig. Weiter  r.  und  1.  wieder  je  ein  Knaben  reite  r  im 
Schritt;  hinter  diesen  jederseits  wieder  das  aufgehängte  kleine 
Tuch  (doch  noch  viel  flüchtiger  als  auf  A).  Weiter  1.  am 
Ende  ein  Zuschauer  in  langem  r.  Mantel;  r.  ein  Herbei- 
schreitender, nackt,  mit  kleinem  Mantel  auf  dem  einen  Arm 
(Oberkörper  fehlt  fast  ganz).  Lebendige,  doch  ziemlich 
flüchtige  Ausführung. 

Unter  den  Bauchbildern  ein  umlaufendes  aufwärts  ge- 
richtetes Lotosknospenband.     Darunter  die  Strahlen. 

2.  Ohne  Lotosblüte  im  Ornament  unter  den  Henkeln. 

1717.     (640).     H.  0,4.03.     U.  0,925.     Vulci.    —  Nur   weniges    geflickt.     Das 
aufgesetzte  Weiss   sehr  gut  erb. 

Einfache  schw.  Mündung;  Hals  mit  gegenständiger  P.-L. -Kette. 
Henkel  vierteilig,  unten  mit  einem  Querstab.  Darunter,  jedoch 
nicht  an  dieselben  direkt  ansetzendes  Volutenornament  mit 
offnen  Palmetten  (ohne  Lotos). 

Hauptbilder  auf  dem  Bauche:  A)  Herakles  den 
Löwen  würgend  (Her.  kurzes  Haar,  r.  Stirnhaarstreif,  bärtig, 
kurzer  faltenloser  Chiton  mit  Rosette  darauf,  darüber  das 
Schwertband  und  das  Schwert  an  der  1.  Seite;  Löwenmähne 
ohne  Detail  einfach  rot,  sein  Bauch  wreiss)  im  Stehmotive, 
indem  Her.  nach  r.  ausschreitend  auf  beiden  Sohlen  steht 
und  mit  der  L.  den  Hals  des  Tieres  würgt,  das  auf  den 
Hinterbeinen  steht  (das  eine  Hinterbein  an  Her/  1.  Schenkel) 
nach  1.  und  den  Kopf  hier  nicht  umwendet;  die  R.  des  Her. 
fasst  das  1.  Vorderbein  des  Löwen  (übermalt,  doch  alt).  R. 
steht    Athena     nach     1.    (langer    Chiton,    rot    mit    breitem 


Attische  Amphora,  2,  y,  Gruppe   1   und   2. 

schwarzem  Mittelstreif,  darauf  Rosetten,  Ueberschlag  mit  r. 
Tupfen,  langes  Haar,  Schild  vorhaltend,  der  von  der  Seite 
gesehen;  darauf  weisser  Ochsenkopf  mit  roten  Augen,  nicht 
Bukranion);  in  der  R.  die  Lanze;  ohne  Helm,  nur  r.  Haarband; 
ohne  Aegis.  L.  von  Her.  Jolaos  (r.  kurzes  Haar,  unbärtig, 
hat  Ghlamys  mit  einigen  gravierten  Falten  um  den  Mittel- 
körper und  1.  Unterarm;  Brustwarze  rot)  ruhig  stehend,  Fäuste 
geballt. 

B)  In  der  Mitte  ein  Kitharöde,  mit  Plektron  spielend 
auf  grosser  Kithara  mit  sechs  gravierten  Saiten  (langer  weisser 
Chiton,  darauf  r.  Kreuzchen,  und  umgeworfener  Mantel  der  r. 
Brust  freilässt,  mit  zwei  roten  Streifen  und  Faltenanfang; 
unbärtig;  kurzes  rotes  Haar).  Jederseits  eine  Frau  (in  langem 
Chiton  und  Mantel  mit  roten  Streifen  und  Rosetten,  langes 
Haar,  r.  gewellter  Stirnschmuck,  r.  Binde);  die  r.  hebt  den 
Mantel  mit  beiden  Händen  etwas;  die  1.  streckt  die  Hände 
vor;  ihre  1.  Hand  und  Untergesicht  erg. 

Darüber,  nur  durch  eine  Firnislinie  getrennt  die 
Schulterbilder,  die  nach  oben  durch  Stabornament  abge- 
schlossen; unter  den  Henkeln  ungefirnisst.  Schulter 
A)  In  der  Mitte  rennt  ein  geflügeltes  Pferd  nach  r.; 
unter     ihm      buchstabenähnliche     sinnlose     Zeichen 


^ 


f  >  «/  #    ^    R.  voran  läuft  umblickend  ein  Jüngling;  1. 

folgt  ein  laufender  Mann  dem  Pferde.  R.  und  1.  am  Ende 
eine  offne  Palmettenranke  zur  Füllung  wie  an  den  Schalen. 

Schulter  B):  Wettlauf.  Drei  nackte  bartlose  Läufer 
hinter  einander  nach  1.  in  der  gleichen  Bewegung.  Zu  beiden 
Seiten  sitzt  je  ein  Mann  auf  Klappstuhl  in  langem  Chiton 
und  Mantel  (mit  R.),  hinter  dem  je  ein  Mann  steht,  in  den 
Ma-ntel  (einfache  Falten  und  Rot)  gehüllt. 

Unter  den  Bauchbildern  Band  aufwärts  gerichteter  schw. 
Lotosknospen;  darunter  einfacher  Mäanderstreif;  dann  die 
Strahlen. 

Zweite  Gruppe:  ohne  Schulterbild. 

1718.  (1927).  H.  0,442.  U.  1,105.  Chiusi,  1846.  —  Aus  grossen  Stücken. 
—  Abg.  Arch.  Ztg.  1861,  Tafel  156;  vgl.  S.  207  ff.  (Friederichs). 
Bespr.   Overbeck,  Gall.   her.   Bildw.,  S.  549,  No.  98. 

Hals  mit  gegenständiger  P.-L. -Kette  (Palm,  offen).  Henkel 
vierteilig,  unten  mit  Querstab  und  kleinen  Scheiben  an  dessen 
Enden.  Daran  ansetzend  das  grosse  Volutenornament  unter 
den    Henkeln,    mit    drei    kleinen    Lotosblüten    und    wenigen 


264  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

kleinen  offenen  Palmettenfüllungen.  Schulter  mit  Stabornament 
und  abwärts  gerichtetem  schw.  Lotosknospenband. 

A)  Abschied  des  Kriegers.  In  der  Mitte  r.  steht  der 
Krieger  nach  1.  (bärtig,  Beinsch.,  kor.  Helm  mit  niederem  Bügel,, 
Mittelkörper  vom  Rundschild  verdeckt  mit  r.  Rand  und  mit  w. 
nach  1.  fliegendem  Adler,  dessen  Kopf  übermalt  ist,  als  Z.); 
er  hält  in  der  R.  die  Lanze  und  giebt  dem  1.  gegenüber  stehen- 
den Greise  die  R.  (doch  sind  die  Hände  hinter  dem  Schilde 
verborgen).  Der  Greis  (Glatze,  weisses  Haar  und  Bart,  langer 
Chiton  und  Mantel  mit  Faltenanfang  und  roten  Streifen,  dazu 
noch  einige  Punktrosetten)  hält  in  der  L.  den  Stock.  L.  da- 
hinter eine  Frau  nach  r.,  die  L.  vorstreckend  mit  den  drei 
ersten  Fingern  (warnend?;  langer  faltenloser  Chiton  mit  gra- 
vierter Karrierung,  r.  Haarband).  R.  hinter  dem  Krieger  eine 
zweite  Frau  nach  1.  (langer  karrierter  Chiton  und  roter  Gürtel, 
Gesicht  übermalt),  beide  Arme  halbgesenkt,  die  Finger  der  R. 
ausstreckend. 

B)  Heimkehr  des  toten  Helden.  Ein  Krieger  nach 
1.  trägt  in  gebückter  Stellung  auf  dem  Rücken  einen  Genossen 
tot  herbei;  mit  der  R.  fasst  er  letzteren  oben  im  Nacken  (er 
hat  Beinsch.,  wovon  die  eine  rot,  die  andere  nicht,  Voluten 
auf  dem  Oberschenkel,  wovon  die  eine  rot,  karrierten  kurzen 
Chiton,  Panzer,  kor.  Helm  ohne  Bügel).  Am  1.  Arm  hat  er 
den  grossen  ovalen  böotischen  Schild  (darauf  in  der  Mitte 
gravierter  Pantherkopf  von  vorn,  darüber  und  darunter  je  ein 
fliegender  weiss  aufgemalter  Adler)  und  in  der  1.  Hand  zugleich 
die  Lanze.  Der  Todte  hat  r.  Beinsch.,  gravierte  Oberschenkel- 
volute, kurzen  karrierten  Chiton;  den  Rücken  bedeckt  jedoch 
ein  kurzer  Mantel  mit  einfachen  Falten,  die  teilweise  rot  ge- 
füllt; auf  dem  Rücken  dazu  sein  grosser  böotischer  Schild 
(von  der  Seite  gesehen;  darauf  in  der  Mitte  grosser  gravierter 
rotbärtiger  Silenskopf  en  face  mit  Pferdeohren;  darüber  und 
darunter  weiss  aufgemalter  Stern).  Er  hat  kor.  Helm  mit 
hohem  Bügel  auf;  derselbe  ist  von  einem  roten  Blattkranze 
(Lorbeer?)  umwunden.  Sein  Auge  ist  geschlossen  gebildet. 
L.  gegenüber  eine  herbeieilende  Frau  nach  r.,  die  beiden 
Arme  (jammernd)  ausbreitend,  um  den  Toten  zu  empfangen 
(Kopf,  auch  r.  Arm  übermalt;  Schulter  und  Nacken  erg.;  auch 
sonst  Einiges  erg.  an  ihr;  langer  karrierter  Chiton  und 
Ueberschlag). 

Unter  den  Bauchbildern  ein  umlaufender  Tierstreif: 
In  der  Mitte  von  A):  weidender  Bock  nach  r.;  r.  und  1. 
Panther;  dann  r.  eine  Gruppe  von  zwei  Ebern  (sich  gegenüber), 


Attische  Amphora,  2,  y}   Gruppe  2.  2Ö5 

1.  Panther  nach  r.  und  weidendes  Reh  nach  1.  —  In  der  Mitte 
von  B):  sehr  lebendige  Gruppe  von  zwei  Löwen,  die  sich  an- 
brüllen; der  eine  r.  ganz  geduckt  zum  Ansprung;  dazwischen 
zur  Füllung  eine  Rosette.  L.  davon  Panther  und  Bock  sich 
gegenüber,  r.  nur  ein  Schwan  nach  r.  —  Darunter  einfaches 
Mäanderband  und  Strahlen. 

1719.  (636).     H.    o,3o.     U.    0,825.     Nola    („trovata    in    un   sito   di  quattro 

strati  di  sepolcri,  nell'  ultimo  dei  quali  era  posta  la  presente"), 
S.  Barth.;  Panofka,  mus.  Bart.  p.  74,  No.  5.  —  Manches, 
besonders  am  unteren  Teile  geflickt.  —  Erw.  Gerhard, 
Prodromus  S.   127,  N.   14. 

Hals  mit  gegenstandiger  P.-L.-Kette  (P.  offen).  Henkel 
dreiteilig  mit  Querstab  unten.  Darunter,  doch  nicht  an  den 
Henkel  ansetzend,  grosses  Volutenornament  mit  reichlicher 
Füllung  von  offenen  schw.  Palmetten.  An  der  Schulter  nur 
Stabornament. 

Bauchbild  A)  Sprengendes  Viergespann,  in  der 
Richtung  aus  dem  Bilde  heraus,  von  demselben  Typus  wie 
auf  1714  (Köpfe  der  zwei  mittleren  Rosse  en  face;  rote 
Mähnen;  r.  Brustbinden;  Wagenräder  verkürzt);  Lenker  rot- 
bärtig, in  weissem  langem  Chiton.  Neben  ihm  zu  seiner  L. 
ist  noch  der  Oberteil  des  Helmes  (hoher  Bügel)  des  Helden 
zu  sehen. 

B)  Kampf.  In  der  Mitte  sinkt  ein  Krieger  (r.  Beinsch., 
r.  kurzer  Chiton,  Panzer,  bärtig,  kor.  Helm  mit  hohem  Bügel, 
weisser  Rundschild  im  Profil,  w.  Schwertband)  ins  1.  Knie, 
dreht  sich  mit  dem  Oberkörper  um  und  zückt  die  Lanze  gegen 
den  herbeilaufenden  Krieger  1.,  der  ebenso  bewaffnet  (nur 
ohne  Beinsch.  und  niederer  Helmbügel,  an  seinem  Schilde 
zwei  w.  Kugeln,  Falten  am  Chiton)  mit  gefällter  Lanze  ein- 
dringt. Ebenso  eilt  von  r.  ein  Krieger  nach  1.  herbei  mit 
geschwungener  Lanze,  (Schild  im  Profil,  als  Zeichen  w.  Drei- 
fuss;  Bewaffnung  wie  die  vorigen,  niederer  Bügel  am  kor. 
Helm,  r.  faltenloser  Chiton).  —  Flüchtige  Zeichnung. 

Darunter  ein  gefirnisster  Streif;  dann  ein  sehr  nachlässiges 
Lotosknospenband  (aufwärts,  ohne  die  Verbindungslinie);  dann 
Strahlen. 

1720.  (651).     H.    0,405.       U.     1,00.     Vulci,    von    Magnus    erw.,    i83i.    — 

Einzelnes  erg.,  die  Fugen  verschmiert.  Der  eine  Henkel  erg. 
—  Vorzügliche  Technik.  —  Abg.  Gerhard,  etrusk.  camp. 
Vasenb.  Taf.  XII,  S.  15.  f.;  verkleinert  bei  Panofka,  gr.  Künstler- 
namen (Abh.  d.  Akad.  1848)  Tf.  II,  2 — 5.  —  Bespr.  oder  erw.: 
Gerhard,  rapp.  Volcente  (Annali  i83i)  not.  36o.  722.  742  d. 
Annali    d.  J.   1835,    p.    23i     (Panofka).     Arch.   Zeit.     1843,    S.    12. 


2Ö6  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Luckenbach   im   1.1.   Suppl.-Bande   des   Jahrb.    f.   Philol.    S.  544. 
Klein,  gr.  Vasen   mit  Meistersign.   S.   19,  No.  3.   C.  J.  G.  8154. 

Oben  auf  der  oberen  Flache  der  Mündung  steht  auf  dem 
Thongrund  schw.  aufgemalt  (in  einer  Linie  geschrieben): 


A  f> 


S        %        E         E 

*E6,rjy.!ag  lygaipe  v.ä[n]6rjGE  e/lie. 

Hals  mit  gegenstandiger  P.-L.-Kette  (P.  offen,  schw.  und  rot). 
Henkel  dreiteilig  (die  äusseren  zwei  Riffeln  enden  unten  in 
eine  knopfartige  Erhöhung)  Darunter  reiches  Voluten- 
ornament mit  reichlicher  Palmetten(ofren)  -  Füllung;  auch 
zwei  lose  zierliche  Lotosblüten  dabei.  Schulter  mit  Stab- 
ornament und  darunter  einem  Band  von  Lotosknospen  und 
-bluten  (die  letzteren  offen,  d.  h.  aus  drei  zierlichen  getrennten 
Teilen  bestehend). 

A)  Herakles  den  Löwen  würgend;  im  alten  Stehschema; 
nach  r.  ausschreitend  (beide  Sohlen  auf  der  Erde;  ganz  nackt, 
nur  w.  aufgemaltes  Schwertband;  r.  Spitzbart,  Haarband  nur 
graviert);  er  benützt  jedoch  kein  Schwert,  sondern  er  Avürgt 
den  Löwen  mit  der  L.  und  fasst  mit  der  R.  dessen  1.  Vorder- 
tatze, (vgl.  1717).  Der  Löwe,  nach  1.  gewendet,  setzt  seine  r. 
Hintertatze  an  den  1.  Oberschenkel  des  Her.;  die  Mahne  ist 
sehr  sorgfaltig  in  einzelnen  Spitzen  graviert,  die  immer  ab- 
wechselnd schw.  und  rot  sind;  seine  Zahne  herausgraviert 
und  weissgefüllt.     R.  schräg  geschrieben 

H£PAKVe$  "HQaxlfjg 

R.    steht  sehr    steif  Athen  a    nach    1.    am  1.  Arme    den    Schild 


Attische  Amphora,  2,  y}   Gruppe  2.  267 

(ganz  rot  mit  schw.  Rande)  vorhaltend,  so  dass  derselbe  von 
der  Seite  gesehen  wird;  R.  gesenkt,  scheint  nichts  gehalten 
zu  haben  (langer  Chiton  mit  r.  Gürtel,  karriert  am  Ueberschlag, 
die  Carrees  abwechselnd  rot  und  schw.;  langes  Haar;  Helm 
in  der  alten  Kappenform  ohne  Backen  oder  Nackenschirm, 
mit  hohem  Bügel;  grosse  Teile  des  Mittelkörpers  erg.,  auch 
durch    den    Kopf   ein    verschmierter  Bruch).     Hinter   ihr   von 

oben  nach  unten      B         ©  A    (das    übrige  AIAM   ist    mo- 

dern), \4d-)jvala.  L.  hinter  Her.  steht  Jolaos  nach  r.  (rot- 
bärtig, nackt,  nach  r.  ausschreitend,  Sohlen  am  Boden)  die 
Hände  vor  dem  Bauch  zusammenlegend  (das  Motiv  ist  sicher, 
doch  ist  der  r.  Arm  fast  ganz  modern;  vielleicht  hielt  er 
ursprünglich  die  Keule).  R.  von  oben  nach  unten  (die 
unteren    Buchstabenspitzen    jedoch    gegen    Herakles    gekehrt) 

t     Q     A    *j      0  'J]^a°S'  (Das  J  zu  Anfans  er§)- 

B)  Demophon  und  Akamas  als  Krieger  führen  ihre 
Rosse  nach  iv,  beide  sind  hinter  den  Rossen  und  von  diesen 
teilweise  verdeckt  dargestellt.  Voran  r.  Demophon  mit  roten 
Beinschienen,  kurzem,  karriertem  Chiton,  auf  dem  Rücken 
einen  weissen  Schild,  auf  der  1.  Schulter  zwei  Lanzen  tragend, 
bärtig,    mit    korinth.  Helm    (hoher  Bügel;    Oberkopf  erg.).     R. 

von  ihm     t+    O    $     Q     /*      Jiß/uorftov.     L.    folgt  Akamas 

(r.  Beinseh.,  kurzer  Mantel,  der  r.  Brust  freilässt  und  in 
Falten  fällt  die  abwechselnd  rot  und  schw.  mit  r.  Tupfen), 
auf  dem  Rücken  w.  Schild  und  zwei  Tanzen  tragend  (Ober- 
kopf erg.;  kor.  Helm   mit   hohem  Bügel).     L.  von  ihm  schräg 

^  4    ^    A   1    ^  "Axdiiag.      Die  Mähnen    der  Rosse    sind 

höchst  sorgfältig  graviert  (doch  ohne  Stirnschopf);  sie  haben 
feine  Beine  und  mächtige  Körper.  (Schwanz  des  vorderen 
fein  graviert  mit  zusammengebundenem  Ende,  der  des  1.  nur 
rot    gemalt).     Zwischen    den    Rossen    von    oben    nach    unten 

'OvrjTOQidijg  y.uXog. 


2Ö8  Schwarzfigurig:  älterer  Stil. 

R.  vom  Kopfe  des  Akamasrosses  sein  Name 
(b       fa*      \      \      O       ^     (Daliog.    R.  vom  Demophonrosse 

von  oben  nach  unten     ^      q       ©        ^       i      V       A      A 

Ka'k(X)iq:>uQa. 

An    den    männlichen    Figuren   sowie    den    Pferden    sind    die 
Augenwinkel  ausgekratzt  (doch  keine  weisse  Füllung  darin). 

Unterhalb  dieser  Bilder  vier  umlaufende  Ornamentbänder: 
a)  Lotosknospenband  abwärts,  b)  Netzornament,  viergliedrig, 
c)  Lotosknospenband  aufwärts,  d)  Netzornament.  —  Endlich 
zu  unterst  die  Strahlen. 

c)  Amphora  „a  colonnette"  mit  Ausguss  (Form  No.  33). 

1721.  (2453).       H.  0,06.       Br.  0,085.       Dicke   der   Scheibe   0,011;    mit    dem 

Henkelstück  0,025.     Aus  Athen   erw.,  1875. 

Fragment;  Scheibe  vom  Henkel  einer  Colonnette-Vase. 
Derb  grossartiger,  ältest  attischer  Stil.  Brustbild  eines  un- 
bärtigen Mannes  mit  langem,  im  Nacken  durch  Reifen 
zusammengefasstem  Haare;  Gesichtskontur  graviert;  Gesicht 
und  Hals  rot,  nur  das  grosse  kreisrunde  Auge  schwarz;  weit 
vorspringende  dicke  Nase. 

1722.  (1721).      H.  0,20.       U.  0,74.       Chiusi,    1842.     —    Viel     ergänzt.    — 

Abg.    (nur  A)    Jahn,    Arch.   Beitr.,    Taf.  VIII,  S.  228.    —    Erw. 

Gerhard,    Aus.  Vasenb.    II,    S.    20,   3;    Bull.    d.    Inst.    1840,    148 

(Braun). 
Auf  dem  Mündungsrande  oben  schräges  Zickzack.  Auf 
den  Henkelscheiben:  a)  zwei  Panther  sich  gegenüber 
sitzend  (Köpfe  en  face);  zu  beiden  Seiten  von  oben  herab 
ein  Stengel  mit  Lotosblüte  (dreispitzig);  b)  zwei  sich  gegen- 
übersitzende Löwen  mit  umgewendeten  Köpfen  (Mähnen  r.). 
—  Hals  gefirnisst;  am  Bauchansatze  Stabornament.  Auf  der 
einen  Seite  ein  Ausguss.     Bauchbildstreif  umlaufend. 

A)  (die  durch  den  Ausguss  unterbrochene  Seite)  Prome- 
theus Befreiung:  Prom.  hockt  gepfählt  nach  r.,  indem 
ihm  ein  dicker  Pfahl  durch  den  Nacken  gesteckt  ist,  der  unten 
zum  Hintern  wieder  herauskommt;  er  streckt  beide  Arme 
horizontal  vor,  an  den  Handwurzeln  mit  einem  Stricke 
zusammen  gefesselt  (roter  Bart  und  kurzes  r.  Haar;  zwei 
verschmierte  Brüche  durch  die  Figur).  Von  r.  (r.  vom  Ausguss) 
fliegt    der    grosse    Adler    nach    1.    heran    mit    ausgebreiteten 


Attische  Amphora  „a  colonnette"  und    Hydria.  2Ö() 

Flügeln.  Von  1.  schreitet  im  Laufschritt,  das  r.  Knie  fast  zur 
Erde  beugend,  Herakles  heran,  eben  im  Begriff  einen  Pfeil 
abzudrücken;  zwei  vorher  abgesandte  Pfeile  schwirren  in  der 
Luft  zwischen  Prom.  und  dem  Adler  (schw.  Bart  und  kurzes 
Haar;  kurzer  r.  Chiton,  Löwenfell  an  der  Brust  vorn  geknüpft, 
nicht  über  den  Kopf  gezogen;  Schwert  an  1.  Seite  mit  weissem 
Griff  und  w.  Bande).  R.  am  Ende  als  Zuschauer  ein  Mann 
nach  1.  (Zeus?),  einen  langen  Stab  aufstellend  (langer  Chiton, 
r.  Mantel;  mit  Faltenanfang;  indes  ist  nur  der  Unterkörper 
antik).  Unter  den  Henkeln  je  ein  von  dieser  Seite  wegfliegender 
grosser  Adler.  —  B)  Vier  Knaben  in  kurzen  r.  Chitonen  im 
Galopp  nach  1.  reitend;  sehr  ergänzt;  antik  sind  von  jedem 
nur  kleine  Stücke,  besonders  die  Beine  und  zugehörigen  Pferde- 
teile; von  den  Köpfen  ist  nur  einer  (der  dritte  von  1.)  antik;  er 
ist  unbartig;  war  sehr  übermalt.  —  Unter  diesem  Bildstreif  ein 
breiter  geflrnisster  Streif;  dann  weitgestellte  Strahlen. 

1723.      (2777).     H.  0,08.     Br.  0,09.      Orbetello. 

Fragment  von  grossem  Gefasse  dieser  Form,  Innenseite 
gefirnisst,  o,oi  1  dick,  rings  gebrochen.  Merkwürdiger  Rest  einer 
Darstellung  des  hölzernen  Pferdes  in  Troia.  Erh.  ist  ein 
Vorderbein  des  kolossalen  Pferdes  nach  r.,  vom  Knie  bis  gegen 
den  Huf;  zwei  Helden  stehen  auf  den  Schultern  zweier  Ge- 
nossen um  herauf  zu  klettern.  Von  oben  herab  XV3CI3  ■  • 
wol    (D]i]Q£vq  zu  lesen. 


d)   Hydria. 

1724.     (i386).     H.  0,35.     Dm.  0,28.     S.  Kofi. 

Form  No.  166,  doch  einfache  Mündung;  schwer  und 
altertümlich;  wahrscheinlich  altattisch.  Ganz  schwarz  ge- 
firnisst. 

i 72 5.  (1697).  H.  o,32.  U.  0,72.  Durch  Gerh.  1841.  —  Nur  wenige  ver- 
schmierte Fugen;  das  Weiss  meist  erneuert.  Firnis  etwas 
grünlich. 

Form  No.  32.  Mündung  ungefirnisst,  darauf  schw.  Rosetten 
ohne  Gravierung.  Am  unteren  Teil  des  Halses  ein  plastischer 
r.  Ring. 

Schulter:  vorne  mit  ausgespartem  Bild,  oben  mit  Stab- 
ornament bekrönt.  In  der  Mitte  Herakles  nach  r.  den 
Löwen    würgend,    bereits    im    Liegeschema;    Herakles    weit 


270  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

vorgebeugt  (doch  mit  den  Knieen  den  Boden  nicht  berührend; 
rotbärtig,  r.  Stirnhaar,  kurzer  Chiton  mit  R.,  und  deutlichem 
Panzer)  umschlingt  den  Löwenhals  mit  beiden  Armen;  der 
Löwe  legt  die  1.  Hintertatze  auf  Her.1  Kopf.  Darüber  ein 
aufgehängtes  Tuch.  R.  kauert  der  unbärtige  Jolaos,  in  der 
R.  die  Keule,  die  L.  vorstreckend,  (kurzer  Chiton,  sehr 
flüchtig).  L.  ein  bartloser  Zuschauer  in  langem  Chiton  und 
Mantel  (mit  Falten  und  Rot),  die  L.  vosstreckend  (sollte  ! 
eigentlich  Athena  sein). 

Darunter,  nur  durch  eine  dünne  Firnislinie  getrennt,  ein 
ausgespartes  B  auchbild  der  Vorderseite;  r.  und  1.  von  Epheu- 
zweigen  umrahmt.  Wasserholen.  L.  Andeutung  eines 
Brunnenhauses:  eine  dorische  Säule  und  Architrav  mit  Kyma 
darauf;  aus  einem  Löwenkopfe  (1.  am  Bildrande)  läuft  Wasser 
in  einen  viereckigen  Trog,  auf  den  ein  Mädchen  den  r.  Fuss 
setzt,  im  Begriffe  eben  behutsam  eine  Hydria  die  sie  sich  gefüllt 
auf  den  Kopf  zu  setzen,  wo  sie  bereits  den  runden  Tragwulst 
hat;  sie  stützt  das  Gefäss  am  Fusse  mit  ihrem  r.  Knie  und 
lüpft  es  an  den  Horizontalhenkeln,  (langer  faltenloser  Chiton 
mit  r.  Tupfen  und  w.  Punktrosetten  und  kleiner  r.  Mantel;  r. 
Haarband,  Haare  aufgenommen;  das  Weiss  ist  hier  wie  an 
den  folgenden  Figuren  modern  nach  den  antiken  Spuren, 
die  Augen  modern,  kleinlich  stillos  und  an  falscher  Stelle 
eingekratzt;  doch  nachdem  das  moderne  Weiss  teilw.  entfernt 
ist,  so  erkennt  man  darunter  das  antike,  viel  grössere  mandel- 
förmige Auge).  Folgt  r.  ein  zum  Weggehen  bereites  Mädchen 
mit  voller  Hydria  auf  dem  Kopfe  wo  sie  sie  mit  der  L.  etwas 
festhält;  mit  der  R.  winkt  sie  umblickend  dem  ersten  Mädchen, 
(faltenloser  langer  Chitor  und  Ueberschlag,  ganz  bis  auf  einen 
breiten  schw.  Streif  unten  karriert  graviert;  Haare  wie  die 
vorige).  Weiter  r.  naht  ein  Mädchen  nach  1.  mit  leerer 
Hydria,  die  horizontal  auf  dem  Kopfe  liegt;  sie  hat  langen 
Chiton  mit  Punktrosetten,  darüber  Mantel  der  auch  über 
den  Kopf  gezogen  (einige  verschmierte  Fugen  gehen  durch) 
und  über  die  Schulter  geworfen  ist;  viele  Falten  daran  (die 
teilweise  rot  gefüllt,  teilweise  mit  w.  Punktrosetten);  sie  führt 
die  R.  gegen  den  Mund.  R.  folgt  noch  ein  Mädchen,  ebenfalls 
mit  leerer  Hydria  auf  dem  Kopf  (langes  Haar,  langer  schw. 
Chiton  und  ein  Uebergewand  mit  Ueberschlag  mit  r.  Streifen 
und  einem  Saume  vorn).  Stil  des  Uebergangs  von  dem 
älteren  zum  späteren;  Anfang  der  Faltengebung  an  den 
Mänteln. 


Attische  Prothesis-Amphora.     Dreifuss.  271 

e)   Prothesisamphora.    (Form  No.  34). 

1726.  H.  0,155.  O.  Dm.  0,10.  U.  Dm.  0,1?.  Unbek.  Herk.  {von  mir 
aus  drei  zerstreuten  Stücken  zusammengefunden  die  jetzt  durch 
Gips  verbunden). 

Fragment  von  Hals  und  Schulter  einer  Vase  von  der  Form 
der  Prothesisamphoren.  Ansatz  des  einen  Henkels  erh.;  die 
Stelle  des  anderen  fehlt.  —  Blassrötlicher  Thon. 

Halsbilder:  A;  Zwei  langbekleidete  Mann  er  sich  ruhig 
gegenüber;  von  dem  1.  fehlt  der  Oberkörper;  er  stützte  die  L. 
hoch  auf  einen  geknoteten  langen  Stock,  der  erh.  ist  und 
streckt  die  R.  (Faust)  vor;  der  andere  r.,  bis  auf  den  Kopf 
ganz  erh.,  streckt  die  L.  mit  einem  gehobenen  langen  Scepter 
(unten  spindelartige  Spitze)  vor.  Beide  haben  langen  schw. 
Chiton  und  r.  kurzen  Mantel  der  unten  rund  ausgeschnitten 
(wie  im  korinthischen  Stile).     Zwei  Totenrichter(?). 

B)  Laufende  Gestalt,  im  alten  Laufschema,  durch  die  Luft, 
ohne  mit  einem  Fusse  den  Boden  zu  berühren;  r.  Knie  tief 
gesenkt;  Oberkörper  fehlt;  kurzer  Chiton(?)  und  ein  am  r. 
Oberschenkel  herabhängendes  Tuch;  Stiefel  mit  r.  Zugstück 
oder  Flügel  nach  vorn  (und  Ansatz  desselben  nach  hinten). 
Hermes(?).    Raum  durch  Rosetten  gefüllt. 

Stil  sehr  altertümlich.  —  Darunter,  am  Ende  des  Halses  ein 
Streif  mit  Rosetten.  Darunter  Ansatz  der  Schulter  mit  einem 
Reste  unverständlicher  Darstellung  (flügelartig). 

f)   Dreifuss. 

!727.  (2560).  H.  0,14.  Dm.  0,18.  Tanagra,  1877.  Gut  erh.  —  Abg, 
Arch.  Ztg.  1881,  Taf.  3 — 4,  S.  29  ff.  167  (Löschcke).  Genick. 
Keramik  Taf.  24. 

Flaches  Gefäss  mit  drei  breiten  Füssen,  die  in  Löwenklauen 
(schw.  gefirnisst)  enden.  Die  letzteren  sind  mit  der  unteren 
Mitte  des  Gefässes  durch  gebogene  Rundstäbe  (schw.)  ver- 
bunden; an  ihrem  Vereinigungspunkt  ein  langer  Dorn  (schw.); 
dies,  ebenso  wie  die  Form  des  Ansatzes  der  Füsse  an  den 
Vasenbauch  ahmt  metallische  Vorbilder  nach.  Die  Mündung 
des  Gefässes  ist  horizontal  und  greift  weit  über;  am  inneren 
Rande  derselben  Strahlen  abwärts.  —  Ausser  dem  Genannten 
sind  nur  noch  die  scharfen  Ränder  gefirnisst,  alles  andere  unge- 
firnisst  gelassen  und  bemalt.  —  Thon  blassrot,  Firnis  metallisch 
glänzend  und  ungleich  aufgetragen,  braun  an  dünneren  Stellen. 
Stil  sehr  altertümlich,  naiv,  lebendig,  ungeschickt. 


272  Schwarzfigurig;   älterer  Stil. 

Deckel:  vom  Knopfe  ausgehend  Strahlen;  dann  umlau- 
fender Bildkreis  (Beine  nach  aussen  gerichtet),  zwei  Hunde 
(sehr  gross)  verfolgen  nach  r.  im  gestreckten  Laufe  einen 
Hasen  (punktiertes  Fell),  der  direkt  auf  ein  r.  aufgestelltes 
Garn  zuläuft.  Hinter  den  Hunden  und  r.  vom  Garne  lauft 
ein  antreibender  Mann  nach  r.  (nackt,  r.  Hals  und  Stirn), 
die  L.  vorstreckend,  in  der  R.  wahrscheinlich  einen  kurzen 
etwas  gekrümmten  Stock  (Lagobolon)  haltend. 

Auf  dem  horizontalen  GefUssrande  umlaufender  Tier- 
streif: Ein  Palm.-L  otoskreuz  (Palm,  geschlossen,  L.  mit 
P.-Füllung)  und  r.  und  1.  davon  je  eine  Sphinx  (mit  aufgeb. 
Flügeln,  Gesicht  und  Hals  r.)  auf  den  Hinterbeinen  sitzend; 
dann  r.  und  1.  je  ein  Löwe;  dann  r.  und  1.  je  ein  Vogel  mit 
bartigem  Menschenkopf  (Hals  r.),  dann  1.  Panther,  r.  Lowe, 
dann  1.  Vogel  mit  bartigem  Menschenkopf,  r.  Sphinx  auf 
Hinterbeinen  und  endlich  Panther  nach  r.  auf  Hinterbeinen. 
Alle  Flügel  aufgebogen.  Füllung  durch  einfache  Kreuze  (f) 
und  durch  (geschlossene)  Palmetten  und  Lotosknospen  an  ge- 
bogenen Zweigen.    Kein  Weiss  aufgesetzt,  doch  viel  Rot. 

Die  drei  Abteilungen  des  äusseren  vertikalen 
Streifes  des  G e fasse s:  1)  Opfer.  R.  ein  Altar,  viereckig 
aus  zAvei  Reihen  abwechselnd  schw.  und  thongr.  Quadern 
bestehend;  darauf  eine  ornamental  stilisierte  Flamme  (mit 
Firnis,  nicht  rot).  Von  1.  kommt  ein  mächtiges  Schwein  heran 
(Bauch  unten  r.)  und  hinter  demselben  1.  ein  bärtiger  Mann 
nach  r.  (mit  rotem  Gesicht  und  Hals,  Schurz  um  die  Hüften), 
der  in  der  L.  ein  flaches  Brett  oder  Schüssel  hält,  davon  ein 
r.  und  weiss  gestreifter  gewundener  Gegenstand  herabhängt 
(ein  Wedel?).  Diesem  Opferdiener  folgt  1.  ein  Doppel- 
flötenbläser (bärtig,  r.  Gesicht  und  Hals,  langer  Chiton  und 
Mantel,  dessen  durch  kleine  Kugeln  beschwerte  Zipfel  hier 
wie  an  den  folgenden  Figuren  besonders  deutlich  sind;  etwas 
zerstörter  Oberkörper).  L.  folgt  ein  bärtiger  Mann  nach  r. 
(r.  Gesicht  und  Hals,  langgewandet  wie  der  vorige),  einen 
Zweig  in  der  L.  haltend,  die  R.  unter  dem  Mantel;  es  folgt  1. 
ein  ebensolcher  Mann,  eine  Palmette  an  gebogenem  Stil  in 
der  L. 

2)  Mahl.  Auf  zwei  einfachen  Klinen  (mit  gleich  hohen 
Enden  und  ohne  ionische  Voluten,  mit  beladenen  Speise- 
tischen davor,  unter  denen  noch  ein  niederes  Stühlchen  oder 
Schemel  steht)  liegen  nach  1.  je  ein  unbärtiger  und  ein  bärtiger 
Mann  nach  r.  (mit  r.  Gesichtern  und  Hälsen,  in  Mänteln 
welche  die  r.  Brust  frei  lassen).    Zwischen  beiden  Klinen  steht 


Attischer  Dreifuss. 


273 


ein  unbUrtiger  Doppel flötenbläser  nach  1.  (r.  Gesicht  mit 
langem  Chiton  und  Mantel).  L.  am  Ende  steht  ein  unbärliger 
Jüngling  (mit  Schurz  um  die  Hüften)  und  giesst  aus  einer 
Oenochoe  in  den  zweihenkligen  tiefen  Skyphos,  den  ihm  der 
unb'ärtige  Mann  der  1.  Kline  reicht;  der  bärtige  derselben 
Kline  hat  einen  Kantharos  in  derR.  und  erhebt  den  Kopf,  wie 
es  scheint  dem  Oenochoos  zurufend  (Mund  offen).  Der 
unbärtige  der  r.  Kline  spricht  eifrig,  den  Kopf  nach  r.  um- 
wendend zu  dem  bärtigen,  der  eine  henkellose  flache  geriefte 
Schale  dem  aus  einer  Oenochoe  eingiessenden  Jüngling  r. 
hinhält  (derselbe  hat  ebenfalls  Schurzgewand).  R.  am  Ende 
grosser  Krater  in  Form  einer  Golonnetten-Vase. 

3)  Tanz  der  Männer.  Alle  sind  nackt;  alle  haben  r. 
Gesichter  und  Hälse.  R.  voran  ein  Jüngling,  die  Doppelflöte 
blasend  nach  r.;  in  heftigen  Tanzbewegungen,  alle  das  1. 
Bein  hoch  emporhebend  und  die  Arme  herausschleudernd 
folgen  fünf  bärtige  Männer  nach  r. 

Die  dreiFüsse  des  Gefässes,  mit  je  zwei  Bildern  geziert: 
Die  oberen  Bilder.  1)  Medusa  auf  das  rechte  Knie 
gestürzt,  das  linke  Knie  mit  beiden  Armen  umfassend,  die 
aufgebogenen  roten  Flügel  gesenkt,  in  kurzem  Chiton,  ohne 
Kopf,  indem  r.  Blutstreifen  aus  dem  Halse  dringen.  Von  ihr 
weg  im  archaischen  Laufschritte  durch  die  Luft  fliegt  mit 
ausgebreiteten  aufgebogenen  Flügeln  eine  Gorgone  nach  r.; 
das  ganz  rote  Gesicht  en  face;  kurzer  Chiton;  keine  Schlangen 
angebracht;  keine  Fussflügel.  Zur  Füllung  1.  oben  eine 
Palmette  an  gekrümmtem  Stiel. 

2)  Die  dritte  Gorgone nschwester,  ebenso  durch  die  Luft 
nach  r.  laufend  wie  die  vorige. 

3)  Perseus  (in  rotem  Schurze  mit  kymationähnlicher 
verzierter  Borte,  die  geflochtene  Kibisis  an  einem  Bande  um 
die  Brust  gehängt;  r.  Stiefel  mit  einem  nach  vorn  gebogenen 
Flügel;  die  Hadeskappe  auf;  Gesicht  rot;  bärtig)  läuft  in  der 
Luft  in  weiten  Schritten  ganz  ebenso  wie  die  Gorgonen,  die 
Arme  ausstreckend.    L.  von  seinem  Kopfe  SV3S33T  TleQoevg. 

Die  unteren  Bilder  der  Füsse.  1)  Zwei  Ringer 
fassen  sich  gegenseitig  mit  der  einen  Hand  am  Nacken,  mit 
der  andern  am  Handgelenk;  sie  sind  nackt  und  von  besonders 
plumpen,  dicken,  starken  Formen;  r.  Hälse  und  Gesichter; 
beide  bärtig;  kurze  Haare.  Füllung  durch  Kreuzchen  und 
Palmette  an  Stiel. 

2)  Zwei  Faustkämpfer  (nackt,  beide  unbärtig,  r.  Gesicht 
und  Hals,  kurze  Haare)  schlagen  sich  mit  erhobenen  Fäusten; 

18 


274  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

beiden  kommen  r.  Blutstropfen  zur  Nase  heraus;  der  r.  hat 
eben  den  1.  auf  die  Nase  geschlagen;  der  1.  holt  aus;  die  1. 
Arme  auch  erhoben.    Schlankere  magere  Formen. 

3)  Diskoswerfer.  Derselbe  steht  weit  ausschreitend  nach 
r.,  ist  bärtig,  mit  langem  Nackenhaar,  die  L.  zum  Kopfe 
erhebend,  vorgelehnt,  wie  um  scharf  das  Ziel  ins  Auge  zu 
nehmen,  in  der  R.  den  Diskos  (weiss)  schwingend.  L., 
unmittelbar  hinter  ihm  steht  der  Richter  nach  r.,  im  langen 
Chiton  und  Mantel,  bärtig,  mit  Skeptron  in  der  R. 

Die  untere  Hälfte  des  Gefässbauches  enthält  eben- 
falls drei  Bilder:  i)  Stier,  nach  r.  auf  die  Vorderbeine 
gestürzt;  ein  Löwe  beisst  ihm  in  den  Nacken.  Zur  Füllung 
zwei  Palmetten  an  Stielen  von  oben  herab. 

2)  Zwei  Sphingen  (Gesichter  rot,  langes  Haar,  kreisrunde 
Augen,  aufgebogne  Flügeln)  auf  den  Hinterbeinen  sitzend, 
die  eine  Vorderpfote  gegeneinander  erhebend,  dazwischen 
eine  Lotosknospe  zur  Füllung;  r.  Gesichter,  kreisförmige 
Augen. 

3)  Zwei  Vögel  mit  bärtigen  Menschenköpfen  und  r. 
Gesichtern,  mit  nicht  aufgeb.  Flügeln,  sich  gegenüber;  zwischen 
beiden  ein  blitzartiges  Ornament  aus  zwei  dreispitzigen 
Lotosblüten  nach  oben  und  unten. 

1728.  (675).  H.  0,065;  mit  Deckel  0,11.  Dm.  0,11.  S.  Barth;  Panofka, 
mus.  Bart.  p.  91,  No.  17  „travato  nella  Basilicata";  nach 
Gerhard,  etr.  camp.  Vas.  S.  19.,  „etwa  1826  in  Neapel  zum 
Vorschein  gekommen." —  Gut  erh.;  nur  einige  verschmierte 
Brüche.  —  Abg.  Gerhard,  etr.  camp.  Vasenb.  Taf.  XIII,  4 — yT 
S.  19  ff.  —  Erw.  Gerhard,  auserl.  Vas.  II,  S.  125;  Welcker, 
Alte  Denkm.  V,  S.  457,  No.  19;  O.  Jahn,  Telephos  S.  82  f.; 
Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.  S.  347,  No.  9.  Klein,  Euphronios 
S.  84. 

Form  N0.I98,  runde  flache  Schale  mit  drei  breiten  etwas 
ausgeschweiften  Füssen.  —  Deckel:  vom  Knopf  ausgehendes 
Stabornament,  dann  ein  umlaufender  Bildstreif:  zwei  Helden, 
weitausschreitend  im  Lanzenstosskampf  (Rundschilde  im 
Profil,  r.  kor.  Helme,  nackt);  r.  und  1.  je  ein  bartloser 
Zuschauer  im  Mantel.  Gegenüber  noch  einmal  dieselben 
Kämpfer  (jedoch  derjenige  r.  mit  kurzem  r. Chiton  und  Panzer); 
r.  und  1.  je  ein  herangaloppierender  Reiter  (in  kurzem  Chiton) 
mit  hochgeschwungener  Lanze.  —  Kleine  zierliche  Figuren 
mit  dünnen  Gliedern.  —  Rings  um  den  Rand  gebrochenes 
Bandornament. 

Die  Füsse  der  Vase:  1)  Rüstung:  nackter  Held  in  der 
Mitte  hat  die  rechte  Beinschiene  an  und  legt  sich  eben  die  1. 


Attische   Kanne,  i.  0-$ 

an;  zwischen  den  Beinen  am  Boden  liegt  der  Helm  (rot 
korinth.,  mit  einer  Feder  geschmückt,  ohne  Bügel);  er  ist 
bärtig  und  hat  langes  Nackenhaar,  beides  sorgfaltig  graviert. 
R.  vor  ihm  steht  eine  Frau  nach  1.  (in  langem  Chiton  und 
r.  Ueberschlag,  das  weisse  Fleisch  ganz  verblasst,  falsch  bei 
Gerh.  schw.  gegeben)  und  halt  ihm  den  Rundschild  bereit 
und  in  der  R.  ein  Tragband.  L.  am  Ende  steht  unbärtiger 
Zuschauer  im  Mantel,  den  Speer  aufstützend. 

2)  T roilos  Verfolgung.  Tr.  eilt  (kurzer  r.  Chiton, 
kurzes  r.  Haar,  unbärtig)  zu  Ross  nach  1.  (Mähne  sorgfältig 
graviert).  L.  vor  ihm  läuft  die  nach  r.  umsehende  Polyxena 
eiligst  weg  (langer  r.  Chiton,  verblasstes  w.  Gesicht,  lange 
lose  Haare).  Von  r.  eilt  im  Laufschritte  Achill  nach  1.  (in 
kurzem  r.  Chiton,  r.  kor.  Helm  mit  niederm  Bügel,  bärtig), 
die  L.  weit  vorstreckend  nach  Troilos,  in  der  erhobenen  r! 
das  Schwert  schwingend. 

3)  Paederastisch.  Ein  bärtiger  langhaariger  (Haar  sorgf. 
graviert)  Mann,  nackt  und  ithyphallisch,  steht  vor  einem 
nackten  Jüngling  (nach  r.,  mit  r.  Haaren  und  langen 
gravierten  Schulterlocken),  der  jenem  zärtlich  in  den  Bart 
fasst;  der  Mann  greift  nach  dem  Phallus  des  Jünglings.  Von 
1.  kommt  ein  nackter  Jüngling  heran,  der  froh  in  beiden  Händen 
je  eine  kleine  kreisförmige  Binde  erhebt.  R.  entfernt  sich 
ein  unbärtiger  Mann  nach  1.  umblickend  und  die  R.  er- 
hebend (schw.  lange  gravierte  Schulterlocken;  nackt).  Strenger, 
doch  lebendiger  Stil;  faltenlose  Gewänder. 

g)  Kanne. 
1)  Mit  cylindrischer  Mündung. 
«)  Mit  ungefirnisstem  Bauche. 

1729.     (2691).     H.  0,14.     U.  o,23.     Attika,  1880.     Henkel  fehlt. 

Ungefähr  Form  No.  182,  doch  schlanker  und  mit  ganz 
niederm  Fusse.  Nur  Henkel,  Innenseite  des  Halses  und  der 
Fuss  gefirnisst.  Auf  der  Vorderseite:  Viergespann  nach  r., 
aus  dem  Gefässe  heraus  sprengend  (wie  1714);  der  Wagen 
verkürzt;  die  beiden  Mittelpferde  zeigen  die  Köpfe  von  vorn; 
dieselben  haben  auch  den  zusammengebundenen  Stirnbusch. 
Der  Lenker  in  r.  Chiton  und  Fell  darüber  ist  nur  mit  dem 
Oberkörper  sichtbar  (r.  kurzes  Haar  und  r.  Bart,  lange  Gerte). 
Pferde  sehr  lebendig  (mit  r.  Brustgürteln  und  r.  Schwänzen). 
Zeichnung  sorgfältig.    Unten  einfache  Bodenlinie. 

18* 


27Ö  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

1730.  (633).     H.  0,16.     U.  0,26.     Vulci,  (Montalto),  S.  Dor. 

Desgl.;  vorn  ein  Jüngling  auf  Klappstuhl  sitzend  nach  1. 
(kurzes  r.  Haar,  Mantel  um,  so  dass  die  Brust  frei,  Faltenstreifen 
mit  roter  Füllung  oder  mit  \v.  Punktrosetten)  streckt  den  r. 
Arm  vor,  darauf  ein  Hahn  sitzt.  Die  L.  halt  den  Mantel  vor 
dem  Bauch  zusammen  und  hält  zugleich  einen  langen  Stab. 
—  Etwas  flüchtig  und  plump.  —  Ohne  jede  Bodenlinie  unten. 

ß)  Mit    auf    dem    gefirnissten    Bauche    ausgespartem 
Bildfelde. 

1731.  (2196).     H.  0,16.     U.  0,355.     Gerh.'  Nachl.  —   Fast  intakt;  Teil  von 

Henkel  und  Fuss  erg.  —  Abg.  Genick,  griech.  Keramik,  Taf.  34, 1. 

Form  No.  182.  Schönste  Technik.  Sehr  sorgfaltige  Zeich- 
nung der  steifen  Figuren  (wie  die  Amphoren  1688  ff.).  Das 
Bildfeld  oben  durch  ein  einfaches  Mäandermotiv  abgeschlossen. 

Wegführung  einer  Frau  (der  Aethra  ?  der  Helena  durch 
die  Dioskuren  ?)  durch  zwei  jugendliche  Speertr'äger.  In  der 
Mitte  Frau  nach  r.  (langer  schw.  Chiton  mit  r.  Saum  und  gra- 
vierten Sternchen;  kurzer  r.  Schultermantel  mit  schw.  Saum; 
langes  Haar,  dessen  Ende  von  Band  umwunden;  Blatterkranz 
darin;  grosser  runder  Ohrring;  Augenstern  r.,  Fleisch  weiss);  sie 
wird  an  beiden  Unterarmen  von  je  einem  Jünglinge  zu  beiden 
Seiten  gefasst;  sie  blickt  nach  dem  1.  um;  dieser  ist  nackt  mit  r. 
Brustwarzenringen  und  kurzem  r.  schw.  Mantelchen  auf 
beiden  Unterarmen,  langem  rotem  Haar,  dessen  Ende  wie  bei 
der  Frau;  auch  mit  Blattkranz,  in  der  R.  eine  Lanze  mit 
dünnem  Schaft,  fasst  mit  der  L.  die  Frau  am  r.  Unterarm. 
Der  r.  (ganz  nackt,  Brust  rot,  Blattkranz,  einige  gravierte 
Linien  wie  von  Kinnbart,  kurzes  Haar),  fasst  mit  beiden 
Händen  die  Frau;  er  hat  zugleich  die  Lanze  in  der  L. 

2)  Mit  kleeblattförmiger  Mündung. 

a)  Mit  tmgefirnis stem  Bauche  und  umlatifendem  Bilde. 

1732.  (2082).     H.  0,255.     U.  0,525.      Vulci,  1858,   von  Gerh.,   der  sie    1834 

erw.  —  Manches  erg.  —  Abg.  Gerhard,  Auserl.  Vas.  Taf.  122. 

123;    vgl.  Bd.  II,    S.   134  ff.    —    Vgl.    ferner    Bull.    d.    Inst.    1835, 

i63  ff.    (vor  der  Restauration);     1839,    6    (nach   Auffindung   eines 

neuen  Fragments).     C.  J.  G  8239.     Annali  d.  J.  1880,  p.  86,  No.  i3 

(Heydemann);    Furtwaengler,    Bronzefunde  von  Olympia,    Abh. 

d.  Berl.  Akad.  1879,  S.  99- 

Kanne     des    Kolchos.       Form    No.     180,     doch    ohne 

plastisches  Randchen  am  Halse;  Henkel  dreikantig,  im  Inneren 

mit  einer  hohlen  Röhre,  die  sich  oben  an  der  höchsten  Stelle 

und  wie   es   scheint   unten    im  Vaseninneren  öffnet.     Henkel 


Attische   Kanne,  2.  2^"7 

und  obere  Hälfte  des  Halses  gefirnisst;  auf  der  unteren  ein 
sehr  sorgfältig  ausgeführtes  Band  von  abwechselnd  auf-  und 
abwärts  gerichteten  Palmetten  (offen,  nur  schw.).  Schulter: 
Stabornament  (schw.  und  rot).  Am  unteren  Henkelansatz 
Volutenornament  mit  Palmetten. 

Um  den  Bauch:  Herakles  gegen  Kyknos  und  Ares. 
In  der  Mitte  1.  Herakles  weit  ausschreitend  nach  r.  (kurzer 
Chiton,  scheint  rot  gewesen  zu  sein,  von  Weiss  keine  Spur; 
Löwenfell  übergegürtet,  das  fein  punktiert,  Schwert  um)  mit 
Rundschild,  der  im  Profil  dargestellt,  sich  deckend,  die  R. 
mit  der  Lanze  erhoben,  deren  (antike)  Spitze  nach  abwärts 
gegen  den  liegenden  Kyknos  gerichtet  ist.  Die  obere  Brust- 
hälfte, Kopf  und  Arm  sind  erg.;  r.  von  ihm  WEP&klES'HQay.lfjg. 
R.  gegenüber  Ares,  die  Lanze  in  der  R.  zum  Stosse  erhoben 
und  nach  1.  ausschreitend  (hinterer  Fuss  etwas  gehoben,  wie  bei 
allen  Ausschreitenden  dieser  Vase);  mit  der  L.  den  Rundschild 
vorstreckend  (im  Profil;  teilw.  erg.;  Rest  eines  Bartes,  wol  von 
einem  Silenskopfe,  als  Z.);  Beinschienen,  darauf  geringe  Spuren 
von  R.;  kurzer  Chiton  der  wol  rot  war,  Panzer,  der  vom 
Rücken  gesehen;  er  hat  über  den  Rücken  bis  gegen  das  Knie 
ein  auf  der  1.  Schulter  befestigtes  überaus  reich  graviertes 
karriertes  faltenloses  Tuch  hängen;  auf  den  nackten  Ober- 
schenkeln ungemein  sauber  gravierte  reiche  Volutenornamente; 
roter  kor.  Helm  mit  niederem  Bügel;  bärtig;  am  r.  Unterarm 
rote  Armschiene.  L.  von  ihm  5^  •  \  vA[q\tiq.  Zwischen  beiden 
am  Boden  liegt  auf  dem  Rücken  nach  1.  Kyknos  (r.  Beinsch., 
w.  kurzer  Chiton,  Panzer,  bärtig,  kor.  Helm  mit  Resten  von 
Rot;  hinten  zusammengebundenes  Haar,  sauber  graviert);  seine 
Beine  sind  etwas  angezogen,  der  1.  Arm  hält  noch  den  Rund- 
schild (im  Profil  weiss,  darauf  schw.  fliegender  Vogel);  der  r. 
Arm  ist  hintenüber  unter  den  Hinterkopf  gelegt;   über  seinem 

Kopfe  ».  v  *    r  •  s    Kvxzog   (statt    Kvavoq).       Zwischen    den 

beiden  Kämpfern  schreitet  Zeus  nach  r.  (mit  w.  kurzem  Chiton 
undkurzem  Mäntelchen) ;  sein  ganzer  Oberkörper  mit  dem  ganzen 
Blitze  ist  jedoch  erg.;  alt  ist  nur  die  erhobene  1.  Hand,  und  sicher 
ist  ferner  das  Motiv,  dass  er  umblickt.  L.  von  Herakles,  weit 
ausschreitend  Athena  (in  langem  Chiton  mitUeberschlag  und  r. 
Gürtel,  alles  karriert  graviert;  unten  breite  rote  Borte;  ohne 
Aegis;  mit  Hals  und  Armband;  langes  Nackenhaar;  att.  Helm- 
kappe, die  ebenfalls  karriert)den  Rundschild  vorhaltendem  Profil, 
innen  rot,  aussen  w.  und  schw.,  Stierkopf  darauf)  erhebt  mit  der 


278  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

R.  den  Speer,  wie  Herakles  mit  der  Spitze  nach  unten.  Das 
nackte  Fleisch  der  Athena  ist  nicht  weiss  sondern  thongrundig 
gelassen  und  nur  von  Firnispinselkonturen  umzogen  (Nase,  Stirn, 
oberer  Teil  des  Helmes  erg.;  die  Abbild,  bei  Gerh.  hierin  völlig 
falsch,  indem  sie  das  Fleisch  weiss  giebt,  wovon  keine  Spur 
da  ist;  auch  ist  alles  andere  Weiss  der  Vase  wie  ge- 
wöhnlich auf  Schwarz  gesetzt).  L.  von  oben  nach  unten  und 
so  dass  die  Buchstaben  sich  nicht  nach  Athena  zu  öffnen: 
AO  *  VAIA  iAd,[rj]vaittm  L.  davon  das  Viergespann  desHerakles, 
im  Galopp  nach  1.  wegfahrend;  der  Lenker  Jolaos  (in  langem 
w.  Chiton  mit  Fell  darüber,  r.  Haar  und  Bart,  Wagen  r.,  Seiten- 
rosse  an  den  Rand  gebunden)  halt  Zügel  und  Gerte;  r.  von 
seinem  Kopfe  IOP  •  'IdX^etog.  Von  1.,  teilweise  von  den  spren- 
genden Rossen  verdeckt  eilt  Poseidon  im  Laufe  nach  r. 
heran  (in  langem  Chiton  und  faltenlosem  rotem  Schulter- 
mantel; sehr  langes  sorgfaltig  graviertes  Haar,  r.  Binde,  Drei- 
zack in  der  R.),  die  L.  erhebend,  r.  oben  *  •  *  ElAO/v  IIoo]eid(6v. 
L.  vor  den  Rossen  steht  ruhig  ein  Greis  (Nereus)  mit  weissem 
Haar  und  Bart  (jetzt  ist  das  Weiss  ganz  verblasst;  Bartkontur 
nicht  graviert,  Abbildung  bei  Gerh.  falsch)  in  w.  langem  Chiton 
und  Mantel,  der  faltenlos  so  umgelegt  ist,  dass  r.  Brust  frei  bleibt; 
in  der  L.  eine  ornamentale  Ranke;  r.  oben  MAHOS/v^O/V 
udXtog  rtQiov.     R.  unten  die  Künstlerinschrift 

♦       •        V         ♦         •       t 

XoX/og  jitenoirjoev. 

R.  von  Ares  eilt  im  Galopp  sein  Viergespann  nach  r.  davon; 
1.  vom  Lenker  Phobos    (wie  Jolaos  mit  r.  Brust   und  Haar, 

langem  w.  Chiton,   r.  Fell,    mit  Gerte)     .  w        o   p      ®6[ß]og. 

R.  unter  den  Pferden  steht  HOKM 5  und  weiter  r.:  •  AOPA, 

Reste  von  Pferdenamen.  Von  r.  eilt  im  eiligsten  Laufe  nach  1. 
herbei  Apollon  (in  langem  Chiton,  r.  Schultermantel,  die  R. 
vorstreckend;  Haare  aufgebunden  mit  r.  Tänie;  durch  das 
Gesicht  ein  verschmierter  Bruch;  unbärtig);  r.  von  seinem 
Kopf  •  ""OMD/v  IdnoKiyov.  R.  vor  den  Pferden  steht  Dio- 
nysos (bärtig,  lange  Haare,  deren  Ende  zusammengebunden, 
r.  Epheukranz,  langer  Chiton,  r.  Mantel  auf  beiden  Schultern) 
in  der  R.  eine  ornamentale  offene  Lotosblüte.  L.  von  seinem 
Kopfe  *.0*.YMOIA  Jiovvoog. 

Unter  diesem  Bildstreif,    durch    drei  Firnislinien    getrennt 


Attische  Kanne,  2.  270) 

ein  umlaufender  Tierstreif:  In  der  Mitte  Reh  und  Panther 
-sich  gegenüber;  r.  und  1.  je  die  Gruppe  des  Stiers  nach  1.,  der 
von  zwei  Löwen  zerfleischt  wird;  dann  r.  ein  sich  aufbäumen- 
des Reh  Löwe  nach  r.,  Reh,  Löwe  nach  r.,  einen  Eber  in  den 
Nacken  beissend,  Lowe  und  Reh  sich  gegenüber.  —  Darunter 
schmaler  einfacher  M'äanderstreif.  Dann  Strahlen.  —  Das 
Ganze  von  überaus  zierlicher  und  sorgfaltiger  Ausführung. 

ß)  Mit  ausgespartem  Bildfelde. 

Erste  Gruppe:  Mit  hohem  Henkel. 

1733.  (2194).     H.  0,205.     U.  0,41.     Gerh.'  Nachl.     Intakt.    Thon  sehr  tief 

rot  und  Firnis  sehr  glänzend. 

Form  No.  i^o,  ohne  den  plastischen  Halsreif.  —  Am 
unteren  Teile  des  Halses  über  dem  ausgesparten  Bild  ein 
Streif  mit  kleinen  schw.  Epheubl'ättchen  denen  lange  spitze 
Blätterten  gegenüber  stehen.  Schulter  mit  flüchtigem  Stab- 
ornament (nur  schw.). 

Bauchbild.  In  der  Mitte  Dionysos  nach  r.  auf  Klapp- 
stuhl sitzend  (langer  w.  Chiton,  Mantel  mit  Faltenstreifen,  die 
r.  und  mit  w.  Tupfen;  langer  r.  Bart,  Epheukranz);  er 
erhebt  in  der  L.  das  Trinkhorn.  R.  und  1.  zugewandt  je  ein 
Silen  (r.  Bart;  der  r.  auch  r.  Oberkopfhaar  und  w.  Brust- 
binde; r.  Schwanz;  beide  haben  den  Mund  etwas  offen, 
starke  Stumpfnasen);  sie  sind  in  leichtem  Tanz  begriffen. 
Weiter  r.  und  1.  entfernt  sich  auf  je  einem  ithyphallischen 
Maultiere  eine  reitende  Nymphe  (beide  in  ganz  kurzem  r. 
Chiton  und  einem  noch  kürzeren  schw.  Wams  darüber,  beides 
faltenlos;  lange  Haare,  Fleisch  weiss);  sie  reiten  wie  Manner.  — 
An  den  Seiten  keinerlei  Rahmenornament.  Auch  keine  Strahlen 
unten. 

Zweite  Gruppe:  Mit  niederem  Henkel  und  gedrücktem  Halse. 

1734.  (660).     H.  o,23.     U.  0,47.     Vulci,  S.  Dor.  —   Blassrötlicher  Thon. 

Form  No.  160,  nur  dass  der  Henkel  niedrig.  —  Lippe  rot, 
ebenso  der  plastische  Halsreif.  Hals  ohne  Ornament.  An  der 
Schulter  flüchtiges  Stabornament.  Seitlich  ist  das  Bauchbild 
von  je  einem  Doppelpunktstreif  umrahmt.  —  In  der  Mitte 
tanzt  ein  Silen  nach  1.,  das  r.  Bein  hebend,  und  den  r.  Arm 
an  den  Kopf  legend,  der  zurückgeworfen  ist  (r.  Bart  und  r. 
Stirnhaar,  r.  Schwanz  auf  Thongrund,  w.  Brustband);  r.  und 
1.  je  eine  tanzende  Nymphe  (in  engem  aufgeschürztem  Chiton 


280  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

der  bis  zur  Mitte  der  Unterbeine  reicht,  mit  Rot  und  Falten; 
r.  Binde  und  r.  Stirnhaar);  die  1.  tanzt  gegen  den  Silen,  die 
r.  tanzt  abgewendet  nach  r.  (der  grösste  Teil  des  Ober- 
körpers derselben  erg.).  —  Der  Stil  auf  der  letzten  Stufe  des 
alteren.  —  Unter  diesem  Bauchbilde  ist  in  einiger  Distanz 
noch  einmal  ein  schmaler  Streif  im  Firnis  ausgespart.  —  Keine 
Strahlen. 

Dritte  Gruppe:  Mit  niederem  Henkel,  doch  schlankem  Halse. 

1735.  (2195).     H.    0,15.     U.    0,275.     Gerh.'    Nachl.    —  Fuss    grösstenteils 

erg.;  Einiges   übermalt. 

An  dem  plastisch  abgesetzten  unteren  Teile  des  Halses 
über  dem  Bauchbilde:  sehniger  Zickzack.  —  Schulter: 
flüchtigstes  Stabornament  (mit  Rot).  —  Bauchbild:  In  der 
Mitte  eine  nach  r.  laufende  weibliche  Flügelfigur  (Nike) 
mit  r.  Brust,  langem  faltenlosem  Chiton,  Fell  darüber,  im  ge- 
wöhnlichen Laufschema  die  Arme  ausstreckend  und  nach  I. 
umblickend.  L.  ein  nackter  Jüngling  mit  langem  Stabe  und 
kreisförmigem  r.  Kranze  in  der  L.  (r.  Brustband,  r.  Haar),  in 
hüpfendem  Schritte  nach  r.  das  1.  Bein  hebend.  R.  ein 
gleicher  Jüngling  ohne  Kranz,  doch  mit  demselben  langen 
Stabe,  nach  r.  tänzelnd  und  umblickend  nach  1.  Vielleicht 
siegreiche  Palästriten  {u.y.6vtiqv  /).  —  Sehr  flüchtig.  —  Unten 
Strahlen. 

1736.  (596).     H.  0,12.     U.  0,25.     Co  meto,  S.  Dor. 

Desgl.,  doch  ohne  Halsornament.  Bauchbild  in  flüchtigster 
rohester  Ausführung,  fast  ohne  alle  Gravierung.  —  In  der 
Mitte  ein  nach  1.  laufender  Jüngling  (r.  kurze  Haare);  r. 
und  1.  je  ein  Zuschauer  im  Mantel  (r.  Haar;  der  Mantel 
innen  rot). 


h)  Kantharos  (Form  No.  197). 

1737.  (1588).  H.  0,255.  Dm.  0,19.  Vulci,  wo  i833  von  Gerhard  erw. 
—  Aus  Stücken;  nur  wenig  erg.;  an  sechs  Stellen  schon  im 
Altertum  mit  Draht  geflickt  gewesen.  —  Abg.  Gerhard, 
etrusk.  camp.  Vasenb.  Taf.  XIII,  1 — 3;  vgl.  Seite  17.  —  Vgl. 
ferner  Gerhard,  Aus.  Vas.  II,  S.  126;  III,  S.  122.  O.  Jahn, 
Einleit.  p.  CLXVII,  n3o;  C.  J.  G.  7383;  Klein,  Euphronios 
S.  35;  Luckenbach,  im  11.  Suppl-Bde  der  Jahrb.  für  Philol. 
S-  595- 
Aussen   sind    nur  Henkel    und  Fuss  des  schlanken  feinen 

und     dünnwandigen    Gefasses    gefirnisst.      Dagegen    ist    das 


Attischer  Kantharos.  281 

Innere  ganz  gefirnisst  und  sind  zehn  rote  horizontale  Ringe 
aufgemalt.  —  Der  unterste  Teil  des  Bauches  über  dem  Fusse 
fein  ornamentiert  mit  Mäander,  Doppelpunktstreifen  und 
Strahlen.    Aur  dem  oberen  Hauptteile: 

A)  Achills  Auszug.  In  der  Mitte  steht  Achill  nach 
r.  (nackt,  r.  Haar,  das  lang  im  Nacken  und  dessen  Ende 
zusammen  mit  dem  1.  erhobnen  Unterarme  des  folgenden 
Patroklos  erg.  ist;  unbärtig),  die  Lanze  schräg  in  der  L. 
haltend;  er  erhebt  redend  die  R.  gegen  den  Mund,  und  beugt 
etwas  den  Kopf  vor;  r.  von  ihm  A  +  II^EVS  *j£%iX(X)evg.  Es  ist 
der  Abschied  von  Thetis,  die  r.  nach  1.  steht  (gegürteter 
langer  roter  Chiton  mit  ebensolchem  kurzem  Ueberschlag, 
faltenlos,  langes  Haar,  gravierter  Ohrring,  Augenstern  schw.; 
das  Weiss  des  Gesichtes  verblasst);  den  1.  Arm  lässt  sie  vertikal 
steif  herunter  hängen,  ihre  R.  mit  geballter  Hand  ist  gegen 
Achill  erhoben.  L.  vom  Kopfe  von  oben  nach  unten  OETIS  QtiiQ. 
R.  hinter  Thetis  steht  Menelaos  nach  1.  (nackt,  mit  der  R. 
Speer  aufstützend,  r.  Bart  und  r.  Haar,  dessen  Ende  im  Nacken 
zusammengebunden);  1.  von  oben  nach  unten  P^PEUEOS 
Dhvtluoq.  L.  hinter  Achill  steht  der  unbärtige  Patroklos 
nach  r.  (r.  Brustwarzenringe,  r.  Haar,  Ende  zusammen- 
gebunden), die  L.  erhebend  (1.  Unterarm  erg.);  r.  von  oben 
nach  unten  PATP09U05  üuigoylog.  Weiter  1.  steht  Odysseus 
(nackt,  r.  Bart,  r.  Haar,  r.  Brustwarzenringe),  die  Lanze  in 
der  L.;  r.  von  oben  nach  unten  OUVTEV  (das  Schluss-Sigma 
stand  niemals  da)  ^OlvTct^).  L.  am  Ende  steht  Menestheus 
(unbärtig,  r.  Haar,  nackt,  r.  Brustwarzenringe),  die  L.  erhebend; 
r.  oben  l^fc/^OEVS  Maitofrevg;  r.  unten  HOAI  •  bÖl.  Alle 
Personen  ruhig  auf  beiden  Sohlen  stehend. 

B)  Herakles'  Kentauren  kämpf.    In  der  Mitte  Herakles 
nach  r.,  beide  Arme  erhoben,  in  der  R.  das  Schwert  schwingend 

bärtig,  kurzer  r.  Chiton,  Löwenfell  über  Kopf  auf  Brust  ge- 
knüpft, sorgtältig  graviert;  Schwertscheide  um);  er  eilt  laufend 
auf  einen  Kentauren  zu,  der  vor  ihm  zurückzuschrecken 
scheint,  mit  offnem  Maule  schreit  und  thatlos  mit  beiden 
Armen  einen  grossen  Ast  mit  Zweigen  hält  (r.  Haar,  r. 
menschlicher  Bauch;  sternförmig  gravierte  Brustwarzen  ;  1. 
von  ihm,  von  oben  nach  unten  ASBOUOS  ''Idoßoloq.  L.  von 
Herakles  steht  von  oben  herab,  dann  nach  oben  umbiegend 
HEPAKUES  QH$axlrjc.  Von  1.  eilen  zwei  Kentauren  herbei, 
beide  die  Arme  erhoben;  der  vordere  hat  einen  grossen  r. 
Stein    zum    Wurfe    mit    beiden    Händen    über    dem    Nacken 


282  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

gefasst;  der  andere  schwingt  einen  grossen  Ast  (beide  r. 
Brustwarzenringe;  lange  gravierte  Barte).  Alle  haben 
menschliche  Ohren.  L.  neben  dem  r.  von  oben  nach 
unten  PETPAI05  IJeiQuiog.  L.  von  dem  L:  ^OIA^V  vYluiog 
(statt  c'YXatog).     Strenger  Stil;  einfach  und  lebendig. 

i)  Lekythos. 

1)  Schulter   und  Bauch   in  einander    übergehend;   ausge- 
spartes Bild. 

Erste  Gruppe:  Form  No.  ijj.,  doch  Hals  und  Mündung  wie  iyj. 
a)  Mit  niederem  Hals;  strenger  Stil. 

1738.  (2210).     H.  0,228.     U.  0,29.     Gerh.' Nachl.  — Einiges  geschickt  erg. 
Ausgespartes  Bild,    fast   die  ganze  Vorderseite   bedeckend, 

oben  mit  Stabornament  r.  und  schw.  an  den  r.  Halswulst  an- 
schliessend. —  Zwei  Frauen  einander  gegenüber  stehend 
(Fleisch  weiss,  grossenteils  übermalt,  Pupillen  rot),  beide  in 
langem  faltenlosem  ganz  rotem  Chiton  mit  Ueberschlag  (nur 
die  Säume  schw.  gelassen);  darüber  ein  kurzer  über  den 
Hinterkopf  gezogener  Mantel,  der  beiden  gemeinsam  ist, 
indem  er  von  der  einen  zur  andern  geht;  er  ist  carriert  und 
zeigt  grosse  rote  Tupfen  mit  w.  Punkten  darum:  beide 
erheben  die  eine  Hand  symmetrisch  steif. 

ß)  Mit  schlankerem  Halse;  freierer  Stil. 

1739.  (1726).     H.  o,3i.     U.  0,285.     Gerh.,  1841.  —  Gut  erh. 

Das  Bild  geht  nicht  so  weit  herab.  Oben  ebenfalls  grosses 
Stabornament  (r.  u.  schw.).  —  In  der  Mitte  steht  ruhig  eine 
Frau  nach  r.  (langer  Chiton,  Mantel  mit  Falten  und  Rot, 
Weiss  des  Gesichts  abgesprungen,  r.  Haarbinde),  die  L.  unter 
dem  Mantel  etwas  erhebend,  die  R.  unter  dem  Mantel  gesenkt; 
r.  ein  Krieger  nach  r.  voranschreitend  und  nach  1.  umsehend, 
die  Frau  jedoch  nicht  anfassend)  mit  Lanze  in  der  R.,  voll- 
gerüstet, bärtig,  kor.  Helm  mit  niederem  Bügel  und  r.  Binde 
darüber,  ohne  Schild).  R.  ein  Zuschauer  nach  1.  (bartlos, 
in  den  Mantel  gehüllt,  mit  langem  Chiton,  in  der  R.  langen 
Stab  aufstützend).  L.  ein  nach  1.  weggehender  nach  r.  um- 
sehender bärtiger  Krieger  (vollgerüstet,  mit  Lanze  und 
Rundschild,  darauf  verblasste  w.  Kugel).  —  Flüchtig;  letzte  Stufe 
des  älteren  schwarzfig.  Stiles.  —  Wohl  eine  halbverstandene 
Darstellung  von  Menelaos  und  Helena. 


Attische  Lekythos,  i.  2.  283 

1740.  (619).     H.  o,i3.     U.  0,21.     Co  meto,  S.  Dor.  —  Untere  Hälfte  mit 

Fuss  erg.  und  zwar  falsch. 

Oben  auch  Stabornament  (r.  und  schw.).  Nur  die  obere 
Hälfte  des  Bildes  antik:  Silen  nach  r.  auf  einem  Maultiere 
reitend  und  es  zügelnd;  in  der  R.  eine  kurze  Peitsche 
schwingend.  Sehr  flüchtig;  r.  Schwanz,  r.  Haar.  Das  Maul- 
tier war  ursprünglich  gewiss  ithyphallisch. 

Zweite  Gruppe:    Form  No.  174. 

1741.  (1727).      H.  0,22.       U.  0,275.       Gerh.,    1841.       Fast   intakt;    nur  das 

Weiss  modern   aufgefrischt. 

Das  Stabornament  (r.  und  schw.)  ist  hier  von  dem  dicken 
r.  Halswulste  durch  einen  Zwischenraum  getrennt.  Das  Bildgeht 
wenig  über  die  Bauchmitte  herab.  R.  und  1.  je  eine  Frau, 
nach  der  Mitte  gewandt  (langer  Chiton,  Mantel  mit  Falten 
und  r.  Streifen,  r.  Kopf  binde),  je  eine  Hand  erhebend;  beide  sind 
durch  einen  grossen  gemeinschaftlichen  Mantel  verbunden 
(wie  1738),  der  in  der  Mitte  auf  der  1.  Schulter  eines  Jünglings 
nach  r.  aufliegt,  der  ruhig  stehend  in  der  L.  eine  Lanze  (sehr 
dünner  Schaft)  hält,  bekleidet  mit  kurzem  Mantel  (mit  Falten 
und  Rot;  kurze  Haare,  r.  Binde).  —  Nachlässige  Zeichnung 
und  ziemlich  freie  Falten. 

2)  Schulter  und  Bauch  abgesetzt;  Bild  nicht  ausgespart, 
frei  auf  dem  ungefirnzssten  Thongrund)  nur  die 
untere   Vasenhälfte  gefirnissi.     Form  No.  175. 

Erste  Gruppe:    Die  Mündung   echinusartig  geschivellt.      Auf  der 

Schulte?'  drei  Tiere. 

1742.  (Bil.  53).     H.  0,175.     Kameiros,  1881. 

Schulter:  In  der  Mitte  Vogel  mit  Menschenkopf  (Gesicht 
schw.,  männliches  Auge,  lange  Haare)  nach  r.;  zu  beiden  Seiten 
je  ein  Panther,  von  denen  der  r.  in  ungewöhnlicher  Weise 
den  Kopf  neigt. 

Bauch:  Achill  in  Hoplitenrüstung  verfolgt  im  Lauf- 
schritte nach  r.  den  Knaben  Troilos  der  nach  r. 
reitet.  R.  vor  dem  Pferde  enteilt  nach  r.  Polyxena,  sich 
umsehend;  weiter  r.  enteilt  ein  Jüngling  nach  r.,  sich  um- 
sehend, mit  r.  M'äntelchen  auf  r.  Arm.  Hinter  Achill  1.  steht 
ruhig  eine  Frau  nach  r.  (Chiton,  Mantel),  die  L.  vorstreckend 
Thetis?).  Die  zwei  Frauen  ohne  Weiss  (die  Augen  auch  wie 
die  der  Männer  graviert).  —  Flüchtig,  doch  etwas  zierlich 
steif.    Gewänder  faltenlos. 


284  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

1743.  (700).     H.  0,215.      U.  0,34.      Co  meto,    S.  Dor.      —     Unterer  Teil 

des   Bauches  und  der  Fuss  erg. 

Schulter:  In  der  Mitte  Vogel  mit  Menschenkopf  (Gesicht  , 
schw.,    lange  Haare,    männliches    Auge)   nach    r.;    zu   beiden 
Seiten  je  ein  Löwe  mit  offenem  Rachen. 

Bauch:  In  der  Mitte  sitzt  eine  langbekleidete,  weibliche  I 
Figur  auf  Klappstuhl  nach  r.,  in  langem  rotem,  völlig  falten- 
losem  Chiton  mit  Ueberschlag.  Die  ganze  Brust  und  der  Kopf  H 
mit  Ausnahme  der  Nasenspitze  und  des  Oberkopfes  mitr.  Binde  j 
sind  erg.;  sie  hält  in  der  L.  eine  kreisförmige  Binde.  R.  und  I 
1.  je  eine  Sphinx,  sitzend  mit  aufgebogenen  Flügeln,  mit 
abgewendeten  Köpfen,  aufgestellten  Vorderbeinen;  die 
Gesichter  waren  niemals  weiss;  Augen  männlich  graviert, 
rote  Binde,  langes  Haar. 

1744.  H.  0,143.     U.  0,265.     Herk.  unbek. 

Die  ganze  Vase  verbrannt,    doch  fast  ohne  Brüche;  der  I 
Thon  grau-schwärzlich,  der  Firnis  teilweise  abgesprungen,  das  | 
Rot    ganz    farblos     grau    geworden.       Schulter    etwas    ab- 
weichend:   In    der  Mitte  ein  stehender  Kranich  nach  r.  (auf 
den  zwei  Beinen);  von  1.  naht  ein  Jüngling,  ein  Tuch  (rot)  auf  I 
vorgestrecktem  1.  Arm,  in  der  R.  etwas  schwingend  wie  eine 
kurze   Schlinge    (rot)    oder   Keule.   —    R.  als  Zuschauer  ein 
Jüngling  im  Mantel  ruhig  stehend. 

Bauch:  These us  schreitet  nach  r.  (beide  Sohlen  am 
Boden,  in  kurzem  Chiton,  unbärtig  in  der  R.  das  Schwert,  die 
L.  vorstreckend)  auf  den  Minotaur  zu,  der  nach  r.  entflieht, 
sich  umblickend,  im  alten  Laufschema,  in  jeder  Hand  einen 
w.  Stein  haltend  (nackt,  Stierschwanz  und  Kopf).  An  beiden 
Enden  ein  ruhiger  bartloser  Zuschauer  in  faltenlosem  Mantel. 

Zweite  Gruppe:    Mündung  steiler.    Auf  der  Schulter  in  der  Mitte 

eine  offene  Palmette  (r.  und  schw.)  auf  zwei  Ringen  aufstehend; 

zu  beiden  Seiten  je  ein  Jüngling  im  faltenlosen  Mantel. 

1745.  (656).      H.  0,175.      U.  o,32.      S.  Barth.;    Panofka,    mus.  Bart.  p.  87, 

No.  12.  —  Etwas  übermalt;  das  Weiss  modern. 
Bauch:  Gleicher  Lanzenstosskampf  zweier  Hopliten; 
der  1.  in  w.  Beinschienen,  w.  Panzer  und  w.  kor.  Helm  (das 
Weiss  scheint  jedoch  willkürlich  moderne  Zuthat)  mit  Rund- 
schilden; das  Zeichen  desjenigen  r.  teilweise  sichtbar,  ein  w. 
Schlangenende  (modern).  R.  und  1.  je  eine  bartlose  Mantel- 
figur mit  Lanze  (dünner  Schaft).    Flüchtig. 


Attische  Lekythos,  2.  285 

1746.  (698).     H.  0,20,     Corneto,  S.  Dor.  —  Gut  erh. 

Bauch:  Gleicher  Lanzenstosskampf  zweier  Hopliten, 
(Rundschilde;  als  Zeichen  desjenigen  r.  ein  weisser  Ast;  der  1. 
mit  festem  Panzer,  der  r.  mit  weissem  Panzer  mit  Achsel- 
klappen und  Bauchstreifen).  Zwischen  beiden  ein  in  das  r. 
Knie  sinkender,  entfliehend  sich  umwendender  Hoplite  mit 
Lanze  (Rundschild  im  Profil,  als  Z.  Ende  w.  Schlange?);  sein 
Oberkörper  hinter  den  Schilden  der  zwei  andern  verborgen, 
jedoch  ist  deutlich  dass  sein  Helm  hohen  Bügel  hat,  (die  andern 
haben  niedern).  R.  und  1.  unb'ärtige  Mantel figur  die  Lanze 
aulstützend.  —  Flüchtig.  Die  kurzen  Chitone  mit  einigen 
Falten. 

1747.  (702).     H.  0,21.     U.  0,35.      Corneto,  S.  Dor.    —    Ganz    übermalt. 
Bauch:    Hoplit  nach  1.  mit  Rundschild  und  Lanze,  ruhig 

stehend;  r.  und  1.  je  zwei  Mantelfiguren,  von  denen  nur  der 
erste  r.  bärtig;  der  Oberkopf  an  denselben  erg.;  Mäntel  faltenlos. 
Alle  vier  tragen  eine  Lanze  mit  äusserst  dünnem  Schaft. 

1748.  (696).    H.  0,18.    U.  o,32.     Corneto,  S.  Dor.  —  Vielfach  übermalt. 
Bauch:    Links  zwei  Mantelfiguren  nach  r.,  dünnschaftige 

Lanzen  haltend,  unbärtig.  Ihnen  r.  gegenüber  ein  nackter 
Jüngling  nach  1.  mit  Lanze,  kurzem  r.  Haar;  dann  ein  Mantel- 
jüngling nach  1.  wie  die  vorigen. 

1749.  (B.  54).     H.  0,19.     Kameiros,  1881. 

Schulter  etwas  abweichend,  indem  statt  der  Palmette 
noch  eine  dritte  bartlose  Manlelfigur.  —  Bauch:  In  der  Mitte 
Jüngling  nach  1.  ausschreitend,  auf  vorgestrecktem  1.  Arme 
ein  Gewandstück,  in  der  R.  gezückte  Lanze.  R.  und  1.  je  zwei 
unbärtige  Mantelfiguren  mit  ganz  dünnen  Stäben  (Lanzen?). 
Flüchtig  und  steif. 

Dritte  Gruppe:    wie  die  vorige,    doch  auf  der  Schulter  andere, 

sehr  flüchtige  Dekorationen. 

1750.  (598).     H.  o,i3.     U.  o,23.     Vulci,  S.  Dor. 

Schulter:  Mitten  die  Palmette  wie  in  der  vorigen  Gruppe 
(doch  ohne  Rot);  r.  und  1.  je  ein  grosses  Epheublatt.  — 
Bauch:  Zwei  wettlaufende  nackte  Jünglinge  nach  1.,  fast 
ohne  alle  Gravierung,  äusserst  flüchtig.  Zwischen  beiden  ein 
Epheublatt. 

1751.  (109).    H.  0,17.    U.  0,27.    Athen,  v.  Sack.  — Aus  Stücken  schlecht 

zusammengesetzt. 

Hat   durch  Feuer   gelitten,   wodurch   der  Thon   blassgrau 


286  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

geworden   ist;    auch    das   aufgesetzte  Rot   ist   schmutzig-blass  :| 
geworden. 

Schulter:  schw.  abwärts  gerichtete  Lotosknospen  ohne  | 
Verbindung,  sehr  flüchtig. 

Bauch:  In  der  Mitte  ein  Mann  nach  r.  auf  viereckigem! 
schw.  Sitz  (r.  Bart  und  r.  Haar,  in  Mantel  gehüllt  mit  grossen  I 
roten  Streiten),  hält  in  der  L.  ein  Trinkhorn  (?),  die  R.  unter  1 
dem  Mantel.  R.  vor  ihm  ein  Jüngling  nach  1.  (nackt,  nur! 
kleines  Gewandstück  auf  r.  Arm),  der  die  R.  gegen  ihn  erhebt.  J 
An  beiden  Enden  je  eine  Mantelfigur.    Flüchtig  und  plump.  I 

1752.  (607).     H.  o,i23.     U.  o,23.     Corneto,  S.  Dor. 

Schulter  wie  1750.  Bauch:  In  der  Mitte  ein  laufender 
nackter  Jüngling  nach  1.;  r.  und  1.  eine  unbärtige  Mantel- 
figur. Zeichnung  die  denkbar  flüchtigste;  kaum  einige  wenige 
rapide  Linien  eingraviert. 

k)  Sehale. 

1)  Mit  absetzendem  Rande. 

a)  Der  Rand  ist  ungefirnisst. 

Erste  Gruppe:  Bauch  und  Rand  mit  timlauf  enden  Bildern  bemalt. 
Niederer,  hohler,  dünner  Fuss  in  Form  eines  Trichters  mit  ausgebognem  I 
Rande.     Form  No.  ijo.     Sehr  altertümlicher  Stil. 
1)  Gesonderte  Darstellungen  auf  Rand  und  Bauch. 

1753.  (io33).     H.  o,i3.     Dm.   0,265.     Nola,   wo   1827  gefunden;    S.  Barth., 

vgl.  Panofka,  mus.  Bart.  p.  77,  No.  7.  — Abg.  (vollst.)  Gerhard, 
Trinkschalen,  Taf.  II.  III.  S.  3;  Seite  A)  auch  abg.  bei  Levezow, 
Gorgonenideal  (Abh.  der  Berl.  Akad.  i832)  Taf.  II,  24;  S.  60  ff. 
—  Vgl.  de  Luynes,  et.  numism.  p.  57. 

Nur  Henkel  und  Fuss  und  die  untere  Bauchhälfte  sind 
gefirnisst;  letztere  wird  jedoch  von  einem  thongrundigen 
Streif  unterbrochen,  auf  welchem  dünne  Firnislinien  gezogen 
sind.  Am  Boden  der  Schale  im  Innern  des  Fusses  ein  kleiner 
gefirnisster  spitzer  Dorn.  —  Der  Firnis  an  den  Extremitäten 
der  Figuren  zu  dünn  aufgetragen  wo  er  dann  gelbbraun 
erscheint,. 

Rand:  A)  Hasenjagd.  Ein  Hase  flieht  nach  r.,  von 
zwei  grossen  Hunden  (mit  r.  und  w.  Streifen)  verfolgt. 

B)  In  der  Mitte  ein  männlicher  Kopf  nach  1.  mit  korinth. 
rotem  Helm  und  hohem  Bügel  (Auge  und  Umgebung  war  in 
Gips  erg.,  jetzt  entfernt);  1.  und  r.  je  ein  zugewandter  Vogel 
mit  weibl.  Kopf  und  ausgebreiteten  Flügeln  (weisses  Gesicht 
und  Brust,  Rot  an  den  Flügeln). 


Attische  Schale,  i.  287 

Bauch:  A)  Perseus  von  den  Gorgonen  verfolgt.  R. 
Perseus  durch  die  Luft  im  alten  Laufschrittschema  nach  r. 
fliehend  und  umblickend  (Stiefel  mit  Flügeln  nach  vorn;  kurzer 
r.  Chiton  der  faltenlos  wie  alle  folgenden,  darüber  weisses, 
nur  auf  den  schw.  Grund  nicht  auf  das  Rot  gemaltes  Fell,  an 
1.  Seite  flüchtig  angedeutete  Kibisis,  weisse  Hadeskappe;  bartig; 
äusserer  Umriss  des  Kopfes  graviert  und  dann  erst  der  weisse 
Hut  aufgemalt,  der  über  den  schw.  Kopfgrund  auf  Thongrund 
übergreift);  Hermes  folgt  ihm,  ebenfalls  im  Laufschritt  durch 
die  Luft,  den  1.  Arm  auffordernd  gegen  ihn  vorstreckend,  in 
der  R.  das  Kerykeion  (Stiefel  mit  Flügel  nach  vorn,  kurzer 
roter  Chiton,  w.  Fell  darüber;  bärtig,  w.  Hut  der  zum  Teil 
verblasst  und  der  auch  übergriff  auf  Thongrund).  Es  folgen  1. 
zwei  im  Laufschritte  durch  die  Luft  rennende  Gorgonen 
(beide  gleich,  mit  weissem  Gesicht  des  alten  grinsenden  Typus 
.von  vorne,  r.  Zunge,  schw.  Bart,  keine  Schlangen;  kurzer  r. 
Chiton,  zwei  Schulterflügel  mit  Rot,  Arme  in  der  typischen 
Weise  ausgestreckt;  Beine  und  Arme  weiss).  L.  am  Ende  die 
nach  r.  vorwärts  auf  die  Knie  gestürzte  Medusa,  die  mit  den 
vorgestreckten  Händen  sich  noch  halb  aufrecht  hält  (kurzer 
schw.  Chiton,  Schulterflügel,  w.  Arme  und  Beine);  aus  ihrem 
Halse  dringt  ein  Strom  roten  Blutes  hervor  und  darüber  ein 
kleiner  Pferdehals  und  Kopf  (Pegasos). 

B)  Unter  jeder  der  drei  Figuren  des  Randes  je  ein  nach 
1.  sprengender  nackter  reitender  Knabe  mit  kurzer  Lanze 
in  der  R.  (Pferde  mit  roten  Hälsen  und  Rot  an  Ober- 
schenkeln; das  mittlere  mit  w.  Mähne). 

Innenbild  von  0,18  Dm.,  umgeben  von  einer  breiten 
Borte  von  Stabornament  (r.  und  schw.)  und  Doppelpunkt- 
reihen. Das  Bild  in  das  Rund  komponiert.  Nemeischer 
Löwe.  Herakles,  anf  das  r.  Knie  niedergelassen  (in  kurzem 
r.  Chiton,  bärtig,  r.  Haarband)  umschlingt  mit  der  L.  den 
Hals  des  Löwen  und  packt  mit  der  R.  dessen  1.  Vordertatze; 
der  Löwe  wendet  den  Kopf  ab  und  sperrt  den  Rachen  auf; 
er  legt  seine  1.  Hintertatze  auf  Herakles  1.  Oberschenkel;  also 
das  alte  Schema,  nur  durch  das  Knieen  des  Herakles  ver- 
ändert. 

2)  Eine  Darstellung,    die   vom  Bauch  auf  den  Rand  über- 
greift und  beide     bedeckt. 
1754.     (2671).      H.    0,14.      Dm.    0,255.      Theben,    1880.    —    Aus    Stücken 
deren  Thonfarbe  bald  blässer  bald  röter;  letzteres  ist  das  ur- 
sprüngliche. 

Wie  1753;  doch  keine  Linien  auf  dem  ungefirnissten  Streif 


o88  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

der  unteren  BauchhUlfte;    auch  kein  Dorn.  —  Firnis  ebenfalls 
gegen  die  Konture  hin  zu  dünn  aufgetragen. 

Aussen:  A)  Zweikampf.  In  der  Mitte  zwei  Hopliten, 
im  Lanzenstosskampfe  gegen  einander  ausschreitend  (beide 
mit  Beinsch.,  die  desjenigen  r.  rot  mit  w.  Punkten  am  Rande; 
dafür  hat  der  1.  an  den  nackten  Oberschenkeln  etwas  Rot; 
kurze  Chitone  mit  gravierten  Säumen;  der  1.  hat  darüber 
einen  weiss  aufgemalten,  ganz  verblassten  Panzer  mit  den 
Bauch-Lederstreifen  und  Achselklappen;  korinth.  Helme  mit 
niederm  Bügel,  der  r.  rot;  Rundschilde;  die  Innenseite  des  1. 
rot;  auf  dem  r.  ein  zur  Hälfte  sichtbares  w.  Zeichen,  das 
unklar  ist).  R.  und  1.  je  ein  Reiter,  in  kurzem  Galopp  den 
Wurfspeer  in  der  R.  schwingend;  der  1.  unbärtig,  der  r. 
bärtig  (beide  kurze  rote  Haare,  kurzer  weisser  enganliegender 
Chiton;  an  den  Pferden  auch  die  untere  Bauchhälfte  rot). 

B)  Kentauren  kämpf.  Vom  1.  und  vom  r.  Ende  dringt 
je  ein  Hoplite  mit  Lanze  ein;  der  1.  ist  eine  genaue  Wieder- 
holung von  dem  1.  von  A)  (mit  demselben  Panzer,  demselben 
Schilde,  demselben  Rot  an  den  Oberschenkelmuskeln  u.  s.  w.); 
der  r.  wiederholt  den  r.  von  A)  (Beinschienen  und  Ober- 
schenhel  rot,  Helm  r.,  Schildzeichen,  w.  Kugeln).  Jeder  von 
ihnen  bekämpft  einen  Kentaur;  der  1.  Kentaur  nach  1.  hat 
den  Schildrand  des  Hopliten  mit  der  L.  gefasst  und  erhebt  in 
der  r.  einen  w.  Stein;  er  hat  langen  r.  Bart  und  Haar,  Tier- 
ohren und  Stumpfnase;  unter  ihm  ein  grosser  w.  Stein.  Der 
r.  entflieht  nach  1.  und  dreht  sich  um  nach  r.;  er  erhebt  die 
R.  zum  Wurfe  mit  einem  w.  Steine  und  streckt  die  L. 
abwehrend  aus;  unten  w.  Stein.  (Rot  an  Rippen  und  Muskeln 
und  Schwanz  des  Rossleibes). 

Innenbild  von  o,i3  Dm.,  von  Stabornament  (r.  und  schw.) 
umgeben.  Knieender  Hoplit  (r.  Beinsch.,  kurzer  Chiton  mit 
Zickzacksaum,  r.  kor.  Helm,  Schild  mit  r.  Rand,  und  w. 
fliegendem  Adler  als  Z.,  in  der  R.  zwei  Lanzen. 

175  5.      (1674)-      H.  0,135.      Dm.  war   c.  0,25.       Griechenland    (wahrsch. 
Athen),  v.  Sack.  —  Aus  Stücken;  mehr  als  %  der  Schale  fehlt. 

Wie  1753;  auch  die  Linien  auf  dem  thongr.  Streifen  unten; 
auch  der  gefirnisste  Dorn  unter  dem  Boden. 

Aussenbild:  nur  die  eine  Hälfte  und  diese  nicht  voll- 
ständig erhalten.  Gelage.  Drei  Kl  inen  sind  aufgestellt; 
doch  nur  auf  zweien  sind  die  lagernden  bärtigen  Männer 
wenigstens  grossenteils  erh.;  sie  lagern  mit  den  Beinen  nach 
1.,  die  Körper  ausser  der  Brust  in  rote  Mäntel  gehüllt  (dies 
Rot  direkt  auf  Thongrund),  mit  r.  Haarbändern.    Die  Klinen- 


Attische   Schale,   i,  <v,  Gruppe    i    und   2. 

decke  hatte  weisse  verblasste  Fransen.  Vor  jeder  Kline  ein 
kleiner  Tisch  mit  aufgethürrnten  Speisen  (spitzen  und  runden 
Kuchen)  und  davor  noch  ein  kleinerer  leerer  Tisch  (oder 
Stuhl).  R.  und  1.  von  dem  besterhaltenen  mittleren  Manne 
steht  je  eine  Frau  in  langem  ehemals  weissem  Chiton  und 
kurzem  rotem  Mantel,  je  einen  Arm  im  Gespräche  vorstreckend; 
die  Oberkörper  beider  fehlen.  Oben  hangen  zur  Raumfüllung 
zwei  an  Bandern  aufgehängte  grosse  Trinkhörner  und  ei  11 
Beutel  mit  ehemals  weiss  aufgemaltem  Kreuz. 

Innenbild  von  0,17  Dm.,  von  Doppelpunktstreifen  und 
breitem  Stabornam.  (r.  und  schw.)  umgeben.  Bartiger  Fisch-- 
schwanzd'ämon  (Triton)  nachr.,  umblickend  nach  1.  und  die 
R.  erhebend,  in  der  L.  einen  Fisch  gefasst  haltend;  er  hat 
kurzen  roten  faltenlosen  engen  Chiton;  von  der  Hüfte  ab 
Fischleib,  darauf  rote  Zickzacklinie;  roter  Delphinschwanz. 
Sein  langes  Haar  ist  hinten  aufgenommen  und  emporgebunden. 

Zweite  Gruppe:  Der  Rand  setzt  weniger  scliarf  ab.  Bildliche 
Darstellung  nur  auf  dem  Rande;  auf  dem  Bauchstreifen  nur  Inschrift 
und  an  die  Henkel  ansetzend  je  eine  (geschlossene)  Palmette.  Hoher 
Fuss  mit  breiter  glatter  Standßiiche.  Auf  der  gefmissten  unteren 
Bauchhälfte  immer  ein  thojigr.  Streif. 

i)  Ohne  Innenbild;  innen  nur  ein  thongr.  Kreis. 

1756.  (1934).  H.  0,12.  Dm.  0,18.  Vulci,  aus  E.  Braun's  Besitz.  —  Vgl. 
Bull.  d.  J.  1846,  j8-,.Arch.  Ztg.  1846,  S.  232;  1847,  S.  156;  Revue 
arch.  III,  p.  400  (Letronne);  Brunn,  Gesch.  d.  gr.  Künstler  II, 
S.  681;  C.  J.  G.  82o3;  Klein,  gr.  Vasen  mit  Meistersign.  S.  33. 

Der  Rand  ist  mit  den  Henkeln  zum  weitaus  grössten  Teile 
erg.;  auf  der  einen  Seite  ist  das  Bild  verloren,  auf  der  andern 
hat  sich  gerade  das  Mittelstück  erh.  mit  dem  Bilde:  weibl. 
Brustbild  nach  1.  (lange  Haare,  deren  Ende  durch  eine  Draht- 
spirale zusammengehalten  werden,  r.  Haarband,  r.  Chiton,  Hals  - 
band,  kreuzförmiger  Ohrring).  Das  Gesicht  ist  nur  mit  feinem 
Pinselkontur    auf   den  Thongrund  gezeichnet.     Darunter   die 

Inschrift     -     ^    -¥     R  C    /* 

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Ev/eiQ(p)g  enoirjoev.     Auf  dem  Revers  die  Inschrift 


ovoyon'f.iov  vi(b)g. 


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290 


Schwarzfigurig;   älterer   Stil. 


(der  zweite  Buchstabe,  der  Rest  von  O,  ist  durch  einen  Bruch 
etwas  verletzt,  ward  überschmiert  und  ein  V  modern  darauf 
gemalt). 

1757.  Gerhard's  Nachl.  —  Fragment. 

Stück  von  einer  gleichen  Schale;  Frauenbüste  nach  r. 
(Halsband,  schw.  Chitonrand;  grosse,  das  ganze  Haar  be- 
deckende violettrote  Haube  mit  zwei  sich  kreuzenden  breiten, 
mit  gekreuzten  Linien  gravierten  Bandern  und  einer  Schlinge 
hinten);  das  Gesicht  wieder  in  blassem  Kontur  auf  dem  Thon- 
grund. 

1758.  (1779)-      H.    0,155.      Dm.    0,215.      Etrurien,    Gerh.,    1841.    —    Aus 

Stücken.  —  Vgl.  Brunn,  Gesch.  d.   gr.  Künstler  S.  675;  C.  J.  G. 
8x83.      Klein,  Vasen   mit  Meistersign.   S.  33. 

Ohne  Bildliches;  nur  die  Palmetten  und  dazwischen  die 
Inschrift  die  auf  beiden  Seiten  gleich 


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1759.  ( 1 74 1 )-  H.  0,155.  Dm.  0,22.  Etrurien,  Gerh.,  1841;  zusammen  ge- 
funden mit  1760.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  u.  Gefässe  Taf. 
XXX,  6.  7;  S.  51  f.  Vgl.  Arch.  Ztg.  1847,  S.  191;  Brunn,  Gesch. 
d.  gr.  Künstler  S.  738,  16.  C.  J.  G.  83o8.  Klein,  Vas.  mit  Meistersign. 
S.  33.      Zu  den  Inschriften  Weil   in  der  Arch.  Ztg.   1879,  S.   182. 

Auf   dem  Rande    jederseits    eine  fein  und  zierlich  (mit  R. 

und  \V.)  ausgeführte  Henne  nach  1.;  darunter  die  etwas  erg. 

Inschrift    (auf  B  war  der  3.  und  4.  letzte  Buchstabe  übermalt, 

das  Antike  befand  sich  jedoch  darunter) 


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TXfßiov  o  Nedo/ov  tnoirßev. 


Attische   Schale,   i,  «,  Gruppe  2.  201 

1760.  (1742)-  H.  0,145.  Dm-  0,225.  Etrurien,  Gerh.  1841,  vgl.  175g.  — 
Abg.  Gerhard,  Trinksch.  u.  Gef.  Taf.  XXX,  4.  5;  S.  51.  {.■  die 
übrige  Literatur  wie   zu    1759. 

Auf  dem  Rande  jederseits  ein  Hahn  nach  1.  von  feinster 
Ausführung  (mit  R.  und  W.).  Die  Inschriften  darunter  auf 
beiden  Seiten  gleich. . 


TfaiGcov  u  NeuQ/ov  Inohfitr. 

1761.  (1598).     H.  0,14.     Dm.  0,21.      Gerh.   i833.     Gut.    erh.  —  Vgl.   Brunn, 

Gr.   Künstler  S.  691;  C.  J.  G.  8144;   Klein  Meistersign.  S.  36. 
Nur  Palmetten  und  Inschrift 

FlavxvT^g  enofyasv.  —  Unter  dem  Fusse  eingekratzt,  s.  Tafel  I. 
1760. 

1762.  (685).     H.0,118.    Dm.  0,168.    Vulci,  S.  Dor.  —  Vgl.  Brunn,  Gesch.  d. 
gr.   Künstler  IL   S.  736;    C.  J.  G.  8293;    Klein,    Meistersign.    S.  22 

Auf  dem  Rande  jederseits  ein  Schwan  nach  r.  mit  aus- 
gebreiteten Flügeln  (mit  Rot);  zierlich,  dünne  Füsse.  —  Inschrift 
beiderseits: 

.  ,  %  a       ToktiSr,c   {tjnou.aev. 

1763.  (1597).      H.  0,15.     Dm.  0,245.     Vulci,    Gerh.    i833.  —  Loch    durch 

den     Schalenboden.    —  Vgl.    Brunn,    Gesch.    der    Künstler    II, 
S.  737;  C.  J.  G.  8297;  Klein,  Meistersign.  S.  38. 

Auf  dem  Rande  jederseits  zwei  zierliche  Löwen  sich 
gegenüber;  die  Kopfe  von  einander  abgewendet;  Schwan/ 
emporgeringelt:    Hals  rot.   —   Durch  die  Inschriften   darunter 

19* 


Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

gehen  einige  Brüche,  doch  ist  alles  alt 

ll.^rrruuuo;  it   Inoirfiiv  auf  der  einen  Seite,  auf  der  anderen 
sinnlose  Zeichen  nach  dem  Namen. 

1764.  (1594).  H.  0,082.  Dm.  o,i3.  Vulci,  Gerh.,  r833. 
Auf  dem  Rande  jederseits  Herakles  als  bartloser  waffen- 
loser Mann  (Chlamys  w.  und  r.,  1.  Arm  und  Brust  bedeckend, 
vom  r.  herabhangend)  weit  ausschreitend  nach  r.  und  mit  der 
R.  weit  ausholend  zum  Schlage  gegen  den  Löwen  nach  1., 
der  das  Vorderbein  erhebt  (Tatzen  kugelförmig,  r.  Mahne, 
w.  Bauch).  Zierlich,  doch  flüchtig.  —  Die  Palmetten  mit 
Rot  und  weissen  Punkten.  Die  Inschrift  -f-AIPEKAIPIEITE^AE 
yaTgt  xat  niu  n'rde,    auf  beiden  Seiten  gleich  wiederholt. 

1765.  H.  0,098.  Dm.  0,16.  Etrurien,  Gerh.,  i836.  —  Thon 
blässer  als  sonst;  ebenso  wie  1770  aus  Stücken  und  verschmiert. 
Henkel  erg.  —  Vgl.  Brunn,  Künstler  II,  739;  C.  J.  G.  83i2; 
Weil    in    der  Arch.  Ztg.  1879,  S.   182. 

Auf   dem    Rande    jederseits    eine    laufende    geflügelte 

Frau    nach    r.,    umblickend    nach  1.    (kurzer  faltenloser  roter 

Chiton,    Stiefel  mit  je  zwei  kleinen  r.  Flügeln,    Rückenflügel 

etwas  aufgebogen;    Fleisch  weiss,   was   jedoch    an  der  einen 

Seite  abgesprungen:    Halsband:    im    alten  Laufschema,    das   r. 

Knie  fast   bis  zur  Erde   gebeugt.     Nike?)      Inschriften  sinnlos, 

mit  Anklängen  an  eine  Künstlerinschrift 


/ 


•  7  66.  II     0,095.     Dm.    0,15.     Gerh.'    Nachl.    —   Viel    gebrochen, 

nichts    ei 

Auf  dem  Rande:  A)  weidender  Bock  nach  r.  (Hals  Rippen 

B    Sil en  mit Pferdefüssen  nachr.,  obscon;  erfasstmit 

er  I.  .den  stehenden  Phallos,  an  dem  eine  kreuzförmige  Binde 

mit  dünnem  Firnis  ist  ein  Samenstrahl  angedeutet;  R. 

iehischer  Ausdruck:    Brust    rot.      Sehr  "zierlich.    — 


Attische  Schale,   i,  «,  Gruppe  2. 


Die    Inschriften    sinnlos,     mit    Spuren    von    tnlor.otv    beide 

male 


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(7  67.     1704).     H.  0,095.     Dm.  0,135.     Vulci,  S.  Dor. 

Auf  dem  Rande  jederseits  ein  Löwe  nach  r.,  ruhig  (rote 
Mahne,  w.  Zahne);  flüchtig  doch  zierlich.  Ohne  Inschriften, 
nur  Palmetten. 

1768.     (1599).     H.  o,i3.     Dm.  0,20.     Vulci,  Gerb.  i833. 

Im  Innern  ein  grosses  (Dm.  0,04)  Stück  Bronze,  durch 
welches  ein  Nagel  oder  Draht  geht,  der  den  im  Altertum 
gebrochnen  Fuss  befestigt.  Der  Fuss  überdies  modern  noch 
einmal  angesetzt.  —  Rand  ohne  Bild. 

Bauch:  Palmetten  schön  streng.  Inschriften  deutlich  und 
schön,  doch  sinnlos. 

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1769.     (1778).     H.  0,14.     Dm.  0,21.     Gerh.,  1841.     Gut  erh.  —  C.  J.  G.  8101. 
Vorzügliche  Technik.     Nur  der  Trinkspruch 

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2,v  /uiQc  y.ai  Tritt  ev  toi. 


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/ 


Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

2 1  Mit  Innenbild,  das  von  einem  Saume  von  Stabornament 

(mit  Rot)  umgeben  ist. 

17  70.     (1662).     H.  0,86.     Dm.  0,135.     Wahrscheinl.  aus  Caere,  Gerh.   1837. 

Thon     etwas    blass;    auch     der    Firnis    verblasst    oder    rot 

verbrannt.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  Taf.  I,  5.  6;  vgl.  S.  2  f. 

Vgl.  Brunn,  Künstler  S.  740,  3;  C.  J.  G.  8264;  Klein,  Meistersign. 

S.  37,  10. 
Auf  dem  Rande:   A)  In  der  Mitte  Schwan  nach  r.;   r.  und 
1.  je  ein  Vogel  mit  weiblichem  w.  Kopf. 

B  In  der  Mitte  weidendes  Reh  nach  1.,  r.  und  1.  je  ein 
Panther,  zugewandt,  Köpfe  en  face.  —  Inschrift  auf  beiden 
Se  iten: 


~  6  •*  %J^*  SV 


^ 


"*« 


SevoxXrjg  lizoirfitv. 

Innen  ein  relativ  grosses  Bild.  Nackter  Knabe  auf 
Hippalektryon  nach  r.  reitend,  nach  1.  umsehend,  mit  der 
I..  die  Zügel  haltend  (Hippal.:  Vorderteil  Pferd,  Vorderbeine 
in  der  Luft,  Hinterteil  Hahn,  mit  Weiss;    mit  Hahnenbeinen). 

1771.     (2180).     H.  0,125.     Dm-  0,195.     Gerh.'  Nachl. 

Innen:    Hahn    und    Henne   nebeneinander,    die   letztere 
den    ersteren    teilweise   verdeckend,    fein    graviert;    ohne  Rot; 
von    1.    oben   kommt  eine   dreispitzige  Lotosblume   an  einem 
ngel  mit  Ranken  herab. 

Aussen:  Rand  leer;    Inschrift,  beiderseits  gleich: 
XA'PESVKAIPPEV  yuTot  ov  y.ai  niet  ev. 

17  72.  H    0,12     Dm.  0,21.     In  Rom  erw.,  S.  Friedl.,  1877. 

Innen:   Herakles  nach  r.  (bärtig,    nackt,    nur  Schwert  an 

1.  Seite     würgl  mit  der  L.  den  Löwen;    Herakles  ist  um 

n    Raum    zu    füllen    im    alten  Laufschema   gebildet,    das    r. 

Knie  niedergebeugl  (vgl.  1733).     Das  1.  emporgehobne  Hinter- 

I     wen  steht  auf  einer  ornamentalen  Ranke. 

her  Rand   und  die  Aussen  sc  iten  grossenteils  erg.,   jetzt 

r.     Audi    die  Henkel  mit  den  Absätzen  erg.,  weshalb 

h  die  gewöhnlichen   Henkelpalmetten  fehlen. 


Attische  Schale,  i,  a,  Gruppe  2.  2Q5 

1773.  (1649I     H.  0,16.     Dm.  0,24.     Etrur.,  Gerh.   i836. 

Aussen  beiderseits  in  der  Mitte  des  Randes  eine  laufende 
Flügelfrau  (Nike?)  nach  r.  mit  zwei  aufgebogenen  und  zwei 
abwärts  gerichteten  Rückenflügeln;  der  r.  Chiton  ist  kurz; 
das  Knie  beugend  im  alten  Laufschema,  die  Arme  ausstreckend 
und  umblickend  nach  1.;  weisses  Frauengesicht  im  Profil. 
(Auf  der  einen  Seite  ist  sie  zur  Hälfte  erg.).  —  Bauch:  Sinn- 
lose Inschriften  auf  beiden  Seiten. 

Innen:  Päderastie.  In  der  Mitte  bärtiger  Mann  nach  r., 
dereinen  Jüngling  umfasst  hat,  der  seinerseits  wieder  den  Mann 
umarmt  und  eine  rote  kreisförmige  Binde  in  der  Hand  hält; 
pUderastische  Unzucht;  r.  und  1.,  symmetrisch  um  den  Raum 
zu  füllen,  tanzt  mit  gehobenem  Bein  und  Arm  je  ein  bärtiger 
Mann  nach  aussen  gewandt.  Alle  sind  nackt;  sie  haben  rotes 
Haar  (Männer  kurz,  der  Jüngling  lang)  und  r.  Bart;  die  Haar- 
binden schwarz  gelassen;  quer  über  der  Brust  je  eine  rote 
Binde,  an  deren  beiden  Rändern  weisse  Pünktchen  (ebenso 
am  Haarband);  rote  Brustwarzen;  Augen  sehr  sorgfältig  kreis- 
rund mit  roter  Pupille.  Sechs  sinnlose  Inschriften  im  Räume 
verstreut. 

1774.  (Bil.  46).     H.  o,i3.     Dm.  0,225.     Kameiros,  1881.     Intakt. 
Aussen:  ganz  leer;  auch  ohne  die  Palmetten. 

Innen:  Päderastie;  nackter  bärtiger  Mann  (Haar  und 
Bart  r.)  fasst  schmeichelnd  und  die  Kniee  etwas  einbiegend 
mit  der  L.  an  das  Kinn,  mit  der  R.  an  das  Glied  eines  vor 
ihm  stehenden  Knaben  (r.  Binde)  mit  Lanze  in  der  R.  und 
w.  Kranz  in  der  L.;  einen  gleichen  Kranz  hat  der  Mann 
am  r.  Arme  hängen.  R.  und  1.,  das  Rund  gut  füllend,  eine 
kleinere,  fröhlich  hüpfende  Gestalt:  1.  bärtiger  Mann  nach  1., 
umblickend  nach  r.,  Kranz  am  1.  Arm;  r.  Knabe  mit  Kranz 
in  der  R.  nach  r.  Sehr  viel  flüchtiger  als  1773;  doch  der- 
selbe steife  Stil. 

1775.  (2178).      H.    0,135.     Dm.    <V95-     Gerh.'    Nachl.    —   Abg.    Gerhard, 

ges.   akadem.  Abh.  Taf  X,  5;  vgl.  Bd.   I,  S.   162. 

Innen:  Eris,  nach  r.  durch  die  Luft  laufend,  mit 
Rückenflügeln,  1.  Unterarm  erhebend  (langer  faltenloser 
Chiton,  karriert  und  jedes  Carre  abwechselnd  mit  gravierten 
Kreuzen  und  gemalten  Punktrosetten  gefüllt,  langes  Haar, 
rote  Tänie  mit  w.  Punkten  gesäumt,  rote  Nackenhaarbinde; 
mit  bräunlich  dünnem  Firnis  aufgemalte  Armbänder,  weisses 
Fleisch,  Rückenflügel  mit  Rot,  r.  Stiefel  mit  kleinen  Flügeln 
nach  vorn,  die  graviert).   Unter  ihr  £PI*  'Egtg.     Sehr  sorgfältig. 


Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Der  Rand  aussen  leer.  Am  Bauche  die  Inschrift 
-AIPEKAITIEIEV  yaloe  xal  rriei  tv  auf  beiden  Seiten. 

17  76.      2179).     H-  °>10-     Dm-  °>x53-     Gerh-'  Nachl. 

Wie  es  scheint  schon  in  antiker  Zeit  ist  der  Rand  gerade 
geschnitten.    Technik  sehr  schön. 

Innen  Sphinx  mit  geöffneten  Flügeln,  ganz  von  vorn 
sitzend,  in  sorgfaltigster  Ausführung  (mit  Rot),  Kopf  zur  1. 
Seite  gewandt;  Gesicht,  Brust  und  Vorderbeine  weiss. 

Aussen  die  üblichen  Palmetten  und  die  Inschrift 
-AIPEKAITIEIEV  /caoe  xal  m'ei  tv  auf  beiden  Seiten. 

Variante. 

1777.      658).     H.  0,1?.     Dm.  0,205.     Nola,  S.  Koll. 

Innen:  ohne  alle  weitere  Umrahmung:  Schwan  mit  auf- 
genen  Flügeln;  der  Leib  mit  r.  Tupfen. 

Aussen  auf  dem  Rande:  beiderseits  je  zwei  weidende 
Hirsche  sich  gegenüber  (das  eine  Mal  die  Hälfte  erg.).  Und 
nach  einem  Abstände  je  ein  Trinkhorn  im  freien  Räume 
jederseits.  Auf  dem  Bauche  weder  Palmetten  noch  Inschrift, 
sondern  ein  schwarzer  Epheuzweig.  —  Weniger  fein  als  die 
anderen. 


ß)  Der    Rand   ist  gefirnisst    und   setzt    /lieht    mehr    ab. 
Form  No.  iyi. 

■  .    Gr  uppe:  Beim  Henkdansatze  die  Palmetten  70 ie  1756  ff. 
vc-  Innenbild  und  ohne  Aussenbüder ;  nur  Inschrift. 

I778.  II    0,095.     Dm.   o,i3.     Gerh.'    Nach!.  —  Vgl.   C.  J.  G.    8262. 

Brunn,  Künstler  II,  S.  741,  6.  Klein,  Meistersign.  S.  36. 

auf    dem     thongr.     Kreis     mehrere     schw.    Ringe. 
Au  am  thongr.  Bauchstreif  ausser  den  Henkel-Palmetten 


^* '  *  V l Po 


'*  t  PO  1    e     -  . 


'  •■        ■  orzügliche  Technik. 


Attische   Schale,  i,  ß,  Gruppe   i   und   2. 


297 


1779.  (683).  H-  0,1?.  Dm.  0,20.  Vulci,  S.  Dor.  —  Vgl.  Dorow,  Einführ, 
in  d.  Vasens.  S.  50,  tab.  II,  8;  Brunn,  Künstler  11,  S.  693,  1: 
C.  J.  G.  8187;  Klein,  Meistersign.  S.  37. 

Ebenso;  die  Inschriften  auf  beiden  Seiten  lauten 


cEo( ( 0 ; 'tv )] c  InoirjOtv. 


S* 


1780.     (i663).     H.    0,15.     Dm.    0,215.     Vulci,    S.   Durand;    vgl.    de  Witte, 
cab.  Dur.   No.   1002;   C.  J.  G.  8i23;  Brunn,  Künstler  II,  S.  654. 

Ebenso;  die  (vollständigen)  Inschriften  lauten 


& 


s 


£ 


f         Sf         4 

^     Ä    A    I     \ 


f*      «      /w 


f 


Das  Rot  der  Palmetten  ganz  verblasst. 


(781.     H.  0,05.     L.  o,c6.     Gerh.'  Nachl. 

Fragment  einer  solchen  Schale  mit  der  Inschrift 


<*Q 


**    *    h 


ff 


JSwxXrjg  in[oi)]oe. 


1782.      H.  0,04.     L.  0,06.     Gerh.'  Nachl. 

Fragment  ähnlicher  Schale  mit  Inschrift 


/. 


f     n 


C     tTTOUjOe. 


Zweite   Gruppe:    Wie  die  vorige,  doch  mit  einem  Bildstreif 
zwischen  detz  Henkelpalmetten. 

1783.     (687).     H.  o,i3.     Dm.  0,21.     Nola,  S.   Koll. 

A)  Am  Ende  jederseits  ein  bartloser  Jüngling  im  Mantel 

faltenlos,  mit  R.)  als  Zuschauer;  dem  1.  gegenüber  ein  Reiter 

nach  1.,  ein  nackter  Knabe,  dann  zwei  Paare  solcher  Knaben 

zu  Ross    je    sich    gegenüber  (an  den  Rossen  bald  Mähne  bald 


Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Hals   rot.   alle    in    kurzem    Galopp.     Oben   zur   Füllung   drei 
Tinien  aufgehängt. 

B)  Drei  solche  Paare  von  nackten  Knaben  zu  Ross 
(Mähne  und  Schwanz  teilweise  auch  weiss;  Extremitäten 
dünn  .     Flüchtig,  doch  lebendig. 

1784.  Gerb.'  Nachl. 

Zwei  Fragmente  einer  Schale  von  c.  o,3o  Dm. 

A)  Fünf  Hoplitenpaare,  im  gleichen  Lanzenstosskampfe 
je  gegeneinander  ausschreitend  (Beinsch.  am  1.  Krieger  immer 
schw.,  mit  w.  Nägeln  am  Rande;  am  r.  rot;  Rundschilde,  deren 
/.:  Platanenblatt,  Dreifuss,  fünf  Kugeln,  Delphin,  weiss  auf- 
gemalt: kor.  Helme  mit  niederem  Bügel;  kurze  Chitone  und 
Panzer  die  an  den  Kriegern  1.  abwechselnd  rot  und  weiss, 
die  letzteren  mit  Bauchlederstreifen).    Die  Seite  ist  vollständig. 

B)  Nur  drei  ein  halb  Paare  sind  erh.,  die  mit  A)  überein- 
stimmen.   Als  Schildzeichen  einmal  ein  Baumast. 

1785.  Gerh.'  Nachl. 

Fragment  einer  Schale  von  c.  0,18  Dm.  —  Erhalten  ein 
gr< >sser Teil  der  einen  Seite :  R.  von  der  1.  Henkelpalmette  Kranich 
nach  r.  (wie  grosser  Schwan  gebildet)  den  ein  Pygmäe  (bärtig, 
dicker  Bauch,  dünne  Beine)  am  1.  Flügel  fasst,  während  er 
eine  kurze  Waffe  in  der  L.  schwingt;  dann  Pygmäe  nach  r., 
einen  Kranich  mit  der  L.  am  Halse  fassend,  in  der  R.  kurze 
Waffe;  sein  bärtiges  Gesicht  en  face  mit  Glatze,  karrikiert  silen- 
haft.  Dann  r.  ein  Pygmäe,  einen  heranschreitenden  Kranich 
am  Kopfe  fassend  (bärtig,  r.  Brust,  nur  etwas  dicker  Bauch, 
sonst  ganz  menschlich).  Nach  r.  unvollständig.  —  Zierlicher 
Stil,  lebendig. 

1786.  Bil.  48).     H.  0,12.     Dm.  0,215.     Kameiros,  1881. 

\)  Mann  in  obseöner  Handlung  mit  nackter  (w.)  Frau; 
1.  ein  hupfender,  r.  ein  erstaunt  die  Arme  erhebender  nackter 
.1  i'i  n gl i  n  g. 

B  Die  Mitte  wie  auf  A);  der  Jüngling  1.  halb  zerstört; 
der  r.  sich  nach  der  Mitte  umwendend.    Sehr  flüchtig. 

•787.       Bil.  47).     II.  o,i3.     Dm.  o,23.     Kameiros,  1881. 

A    Jüngling  im  Mantel  nach  r.,  ruhig  (als  Richter  ?);  von 

ihm  weg  laufen  drei  nackte  Jünglinge  nach  r.  um  die  Wette, 
beiden  Seiten  eine  horizontale  raumfüllende  Punktreihe, 
wohl  eine  Inschrift  imitieren  soll.  —  B)  Dasselbe.  —  Sehr 


Attische   Schale,  i,  ß,  Gruppe  %  2QQ 

1788.  (681).     H.  0,14.     Dm.  0,21.     Vulci,  S.  Dor. 

Auf  beiden  Seiten  dasselbe:  In  der  Mitte  je  zwei  Rinder 
(unbärtig,  kurze  Haare,  je  an  einem  rot,  nackt)  sich  eben  bei 
den  Handgelenken  fassend.  R.  und  1.  je  eine  unb'ärtige  Figur 
im  Mantel  (mit  Rot  und  Weiss)  als  Zuschauer  oder  Richter. 
Oben  zwei  Binden  aufgehängt.  —  Sehr  nachlässig. 

1789.  (672I     H.    0,12.     Dm.    0,21.     Nola,    S.  Barth.;    vgl.  Panofka.  mus. 

Bart.  p.  84  No.  8.     Aus   Stücken,  teilw.   erg. 

Auf  beiden  Seiten  dasselbe:  In  der  Mitte  ein  Knabe, 
nackt  auf  einem  Pferde  nach  r.;  r.  und  1.  je  zwei  unbärtige 
Figuren  in  den  Mantel  gehüllt  (faltenlos,  mit  r.  und  w. 
Punktrosetten  und  roten  Abteilungen;  rote  Haare).  Sehr 
flüchtig. 

1790.  (1739).     H.  0,18.     Dm.  0,29.     Gern.,  1841.  —  Viel  erg. 

A)  In  der  Mitte:  fünf  Hoplitodromen  im  Laufschritte 
nach  1.,  die  vorderen  drei  in  einem  Gliede,  aber  die  folgenden 
zwei  waren  durch  Ueberschneiden  der  Füsse  angedeutet  (alle 
r.  Beinsch.,  r.  kor.  Helme  mit  niederem  Bügel,  Rundschild 
mit  Zirkel,  nur  auf  einem  fünf  weisse  Kugeln  kenntlich),  alle 
die  Lanze  in  der  R.  schräg  haltend.  L  von  ihnen  steht  ein 
Jüngling  im  Mantel  nach  r.  (faltenlos  mit  Rot).  Folgt  1.  ein 
einzelner  Hoplitodrom  nach  1.  (Z.  des  Schildes  fünf  Kugeln) 
vor  einer  unbärtigen  Figur  im  Mantel  nach  r.  (mit  r.  horizon- 
talen Abteilungen).  R.  folgt  den  Hopliten  ein  Reiter  nach  1., 
ein  nackter  Knabe,  dann  zwei  jener  Jünglinge  im  Mantel 
(mit  Rot,  geblümt)  und  zwischen  ihnen  ein  einzelner  Hoplito- 
drom im  Laufe  nach  1.  Rings  zur  Raumfüllung  sinnlose 
Buchstabenkomplexe,  die  meist  unkenntlich,  vorwiegend  ^,  N 
+  und  O. 

B)  Dasselbe.  Schildzeichen:  1)  w.  Kugeln,  teilweise 
übermalt,  2)  w.  Doppelaxt,  3)  w.  Kantharos,  4)  w.  Hirsch- 
geweih, 5)  w.  Dreifuss  (Löwenfüsse,  zwei  Henkel  zwischen  den 
Füssen).  Köpfe  fast  alle  erg.  und  ganz  modern  das  rechte 
Ende  von  der  Mitte  des  Reiters  an. 

Abweichend  von  den  anderen  hat  diese  Schale  zwischen 
den  Henkelansätzen  der  einen  Seite  eine  Figur,  eine  laufende 
unbärtige  Gestalt  nach  1.  im  alten  Laufschema  mit  umge- 
drehtem Kopfe  (r.  kurzer  Chiton,  Fell  darüber,  kurzes  r.  Haan. 
Die  entsprechende  Figur  der  andern  Seite  fehlt,  da  die  ganze 
betr.  Stelle  ergänzt  ist. 


■^qq  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

!79l.      689).     H.  0,12.     Dm.  0,215.     Vulci,  S.  Dor.  --  Intakt. 

Die   Palmetten    hier   abweichend   von    den    vorigen    offen 
und  sehr  flüchtig,  doch  noch  mit  Gravierung. 

A    1..    tanzender  Silen  nach    r.;    ihm  gegenüber   ein  vor- 
gebeugter Silen   nach  1.,   der  einen  jochartigen  Stab  auf  dem 
Nacken    frei    (ohne    Beihülfe    der   Arme)    balanciren    lässt(?); 
geringelter  Schwanz.    Weiter   r.    tanzende  Nymphe    nach    r. 
'in    langem    Chiton)    und   zwei    Silene,    die    sich    gegenüber 
stehen,"  stark  ithyphallisch  sind  und  den  einen  Arm   erheben, 
n  andern  auf  den  Rücken  legen. 
B)  Zweimal  ist  mit  geringer  Modifikation  die  Gruppe  eines 
Silen    nach  r.    vor    einer  Nymphe  (in  langem  Chiton)  nach 
1.  wiederholt;  der  Silen  vorgebeugt,    einen  Arm  vorstreckend, 
1    andern  auf  dem  Rücken;    die  Nymphe,  mit  abwehrender 
wegung  der   Hände,   scheint   zu   tanzen.     L.    ist   eine    sich 
entfernende  umsehende  tanzende  Nymphe  zugefügt.  —  Sehr 
ilüchtig.    Die  Gewander  faltenlos.    Ohne  Rot;  einige  w.  Punkte 
aufgesetzt. 

Dritte  Gruppe:    Mit  Bildstreif  -wie  die  vorige  Gruppe,    doch    ohne 

die  Henkelpalmetten. 

1792.       2o33).       H.    0,135.       Dm.    0,195.       Korinth,    Ross.     1856.       Firnis 
grünlich   und   rötlich   verbrannt.     Intakt. 

A)  Zweimal  ist  die  Gruppe  eines  Panthers  und  eines  ihm 
-x-nL'iberstehenden  Schafes    wiederholt    (Halse,    Rippen    rot; 

am  Schafe  Einiges  weiss).  —  B)  Ebenso.     Flüchtig. 

179  3.     H.    0,16.     Dm.    0,195.     Nola,    S.  Koll.    —    Aus    Stücken.     Firnis 
grünlich   verbrannt. 

A  In  der  Mitte  Vogel  mit  weibl.  Kopf  (Weiss  verblasst), 
mit  ausgebreiteten  Flügeln;  zu  beiden  Seiten  je  ein  weidender 
Hirsch  (Hals,  Geweih  rot,  letzteres  aufThongr.,  dünne  Beine). 
Am  Ende    jederseits   ein  Schwan    mit  ausgebreiteten  Flügeln. 

B)  Dasselbe.    —    Mit    1792    in    jeder   Beziehung    überein- 
•  mmei  d. 

1794.  II.   0,085.       Dm.   0,135.       Canossa,    S.    Koll.    —     Intakt. 

1  irnis  grünl,   und   rötl.  verbrannt. 

A    In  der  Mitte  laufender  umblickender  Jüngling  nachr. 
Knielaufschema,    Chlamys   faltenlos,   die  eine  Hälfte   rot,   die 
.unlere    mit    Punktrosetten).      R.    und    1.    je    ein   unblirtiger 
Mann    im  Mantel   (mit  Rot);    am  Ende  r.    und  1.    je    ein  aus- 
breitender, nackter  un  bärtiger  Mann  mit  Chlamys  auf  dem 
1  rgestreckten  Arme.    Die  Haare  rot;   die  Extremitäten 
Vusführung  flüchtig.  —  B)  Dasselbe. 


Attische  Schale,  i,  ß,  Gruppe  3. 

1795.  (1734  H.  0,15.  Dm.  0,225.  Vulci,  Gerh.  1841.  —  Aus  Stücken, 
viel  übermalt  und  erg.  — Abg.  Gerhard,  Trinksch.  u.  Gefässe 
Taf.  I,  4—6;  vgl.   Seite  2. 

A)  In   der   Mitte  Viergespann    nach    r.   sprengend,    aus 
dem  Gefass  heraus,  der  Wagen  verkürzt;  die  Kopfe  der  beiden 
Mittelpferde  en  face  vgl.  1714,  1719;  (Stirnbusch  der  Rosse  und 
Mahne  fein  graviert,   das  Ross   1.  sowie  der  Lenker  sind  ganz 
modern).     Von    r.    und    1.    eilt    im  Laufschritte   je  ein  Hoplit 
darauf  zu,    in    der  L.  den  Schild  (der  r.  von  vorn,    mit  Zirkel 
und    als  Zeichen    ein    verblasster    Schwan    mit    ausgebreiteten 
Flügeln),  mit  Lanze  und  kor.  Helm  mit  niederm  Bügel;  Kopf 
des  1.  erg.     Weiter  r.  und  1.  je   ein  bartiger  Mann  im  langen 
Chiton   und  kurzem  Mantel  mit  Lanze  (nicht  Scepter)  in  dein 
einen    Arme    vorgestreckt    (Mittelkörper   des    1.    erg.).     R.    am 
Ende    noch    ein    herbeilaufender   Jüngling    mit  Lanze    und 
Stab  (Brust    zum    grossen  Teil    erg.;    doch    ist    eine  Spur  erh. 
dass    sie  rot    war;    nur  Chlamys    auf  r.  Arm).     L.  blickt  jener 
bartige  Mann    um  nach  der  1.  Eckgruppe:    nach  1.  auf  Klapp- 
stuhl    sitzender   Zeus(?)     (langer     Chiton,     war    weiss,     mit 
Vertikalgravierung,   bärtig,  kurzer  Mantel);   von  1.  eilt  auf  ihn 
zu  Hermes  (bartlos,  Petasos,  nur  Chlamys  auf  vorgestrecktem 
1.  Arm,    Kerykeion  in  der  R.,    Stiefel  mit  Zugstück)  eine  Bot- 
schaft bringend. 

B)  In  der  Mitte  Viergespann  nach  r.  im  Profil 
galoppierend,  mit  Lenker  auf  dem  Wagen  (unbärtig,  langer 
weisser  verblasster  Chiton  mit  Vertikalzeichnung,  bootischer 
Schild  auf  dem  Rücken,  Gerte  in  der  R.;  Hinterteil  der  Rosse 
mod.).  R.  enteilt  ein  umblickender  Hoplit  (kurzer  Chiton 
kor.  Helm,  Lanze,  Rundschild  rot  im  Profil,  daraus  hervor- 
springend die  Protome  einer  Schlange  mit  geöffnetem 
Rachen).  Der  entsprechende  Hoplit  1.  ist  fast  ganz  mod. 
(nur  r.  Unterbein  alt).  Am  Ende  1.  und  r.  je  ein  Hoplitenpaar 
im  Lanzenstosskampf,  mit  Rundschilden  (sehr  verblasster  w. 
Klappstuhl  als  Zeichen  des  r.  der  1.  Gruppe,  w.  Stern  auf  dem 
des  r.  der  r.  Gruppe).  Zeichnung  ziemlich  sorgfältig  und 
zierlich. 

1796.     (1743).     H.  0,12.     Dm.  0,21.     Gerh.   1841.  —   Abg.  Gerhard,  Trink- 
schalen  und   Gefässe,  Taf.   XXX,  8 — 10;    vgl.  S.  52. 

A)    In  der  Mitte  Hahn  und  Henne  nach  r.,   letztere   den 

ersteren  teilweise  verdeckend;   die  Henne  ganz  weiss;   r.  und 

1.  je  eine  bartlose  Mantelfigur  (mit  Rot);  weiter  r.  und  1.  je 

ein  Vogel  mit  weibl.  w.  Kopf  und    ausgebreiteten  Flügeln 

(daran  Rot,    Weiss  des  Gesichts  teilweise  modern  aufgefrischt 


3q2  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

und  erg.);  ferner  r.  und  1.  je  ein  Panther  (teilweise  sehr  erg., 
doch  sicher;  am  Ende  je  eine  unb'ärtige  Mantelfigur  (mit  Rot). 
B)  Dasselbe,  nur  fehlt  die  Mantelfigur  am  Ende  rechts. 

179  7.  (2152).  H.  0,195.  Dm.  0,2g.  Vulci,  S.  Pourtales,  1864.  Vgl. 
Dubois,  descr.  des  antiques  de  la  coli.  Pourt.  1841,  No.  2i3; 
vorher  in  der  Samml.  Durand,  vgl.  de  Witte,  coli.  Durand,  No.  3gi. 

A)  Achill  und  Memnon(?).  Lanzenstosskampf  zweier 
Helden  'nackt,  r.  kor.  Helm  mit  niederem  Bügel  wie  alle 
folgenden  Helme,  ohne  Beinsch.,  Brustwarzenringe  rot  wie 
an  den  andern  nackten  Figuren,  Rundschilde  mit  Zirkel, 
Zeichen  des  r.:  w.  fliegender  A'dler  nach  1).  Zwischen  beiden 
am  Boden  ein  Gefallener  (Antilochos),  Kopf  links,  mit  dem 
Gesicht  auf  der  Erde,  Körper  jedoch  nach  oben  gewandt, 
Beine  etwas  angezogen,  kurzer  weisser  Chiton,  r.  kor.  Helm. 
R.  und  1.  je  eine  Frau  (Thetis  und  Eos)  in  ganz  gleicher 
Haltung  (langer  r.  Chiton,  Mantel  mit  Punktrosetten,  der  je 
von  der  einen  Hand  etwas  gelüftet  wird).  Dahinter  r.  und  1.  je 
ein  im  kurzen  Galopp  heransprengender  Reiterknabe  mit  Stab 
oder  Lanze  in  kurzem  r.  und  w.  Chiton  (alle  weisse  Chitone 
haben  Vertikal-Wellen  graviert);  das  eine  Pferd  hat  r.  Hals 
und  w.  .Mähne.  Folgt  jederseits  je  ein  nackter  Held  mit 
Rundschild,  kor.  Helm  und  Lanze  der  im  Laufschritte  um- 
blickend flieht  je  vor  einem  Reiter  in  kurzem  Chiton  mit 
Lanze  (der  Reiter  1.  ist  bärtig;  hier  hat  der  1.  den  r.,  der  r. 
den  w.  Chiton  und  der  1.  das  Pferd  mit  r.  Hals  und  w.  Mähne, 
der  r.  das  mit  r.  Mähne,  während  vorhin  das  Umgekehrte  der  Fall 
war».     Am  Ende  jederseits  ein  nach  aussen  fliegender  Vogel. 

B)  Kampf  von  Hopliten  gegen  Reiter.  L.  vierReiter 
nach  r.  in  kurzem  Galopp  in  zwei  Reihen  zu  je  zweien  (in 
abwechselnd  weissen  und  roten  kurzen  Chitonen  und  alle  mit 
der  Lanze  in  erhobener  R.  zum  Wurfe  geschwungen;  alle 
mit  r.  Haarbinde;  einer  bärtig;  Gesicht  des  zweiten  von  1. 
zerstört).     Gegen  sie  schreiten  von    r.    heran    fünf  Hopliten 

ach  1.,  alle  in  gleicher  Haltung  (in  Reihen  zu  je  zweien,  nur 

/weite  Glied   zu   dreien),    in    der    erhobenen  R.  die  Lanze 

»chwingend;  alle  vom  Rücken  gesehen,  das  1.  Bein  vor;  alle  mit 

r.  kor.  Helmen ;  alle  nackt;  Schilde  gezirkelt  (Zeichen:  1)  Rad 

mit   w.  Speichen,    2)    Löwenvorderteil,   fein  graviert  auf  dem 

chw.    Grund,    der    Rest    des    Schildes    ringsum    rot    gefärbt, 

weisser  reicher  Stern,    4)  Pantherkopfmaske   von  vorn  gra- 

rings  rot,   wie  2,    5)  weisser  Dreifuss  ohne  Löwenbeine 

l  zwei  Henkeln  und  r.  Nägeln  da  wo  die  Füsse  am  Kessel  be- 

•  et   sind. 


Attische   Schale   i,  ß,  Gruppe  3  und  .\.  3o3 

1798.      (724^,     H.  0,19.     Dm.   o,32.     Vulci,    S.   Dor.     Aus    vielen   Stücken 
und   Manches  erg. 

A)  Gelage.  Weinlaube  von  fünf  Stöcken  mit  viel 
Gezweig  und  riesigen  schw.  Trauben;  darunter  lagern  auf 
Matratzen  und  Kissen  (nicht  Klinen)  sechs  Gruppen  von  je 
zwei  Personen;  Alle  Manner  und  Jünglinge  sind  unterwärts 
mit  Mänteln  bekleidet  mit  Falten  und  roten  Streifen,  alle 
mit  r.  Haarbinden.  1)  L.  bartiger  Mann  eine  Trinkschale 
ohne  Fuss  (weiss  mit  R.)  in  der  L.,  umblickend  nach  einem 
Jüngling  der  neben  ihm  liegt;  weiter  r.  2)  doppelflötender 
Mann  und  neben  ihm  ein  Jüngling  mit  Blattkranz; 
3)  sitzender  Mann  die  Lyra  spielend;  der  Jüngling  ihm 
gegenüber  ist  ganz  erg.;  4)  Doppelflötender  Mann  nach  1. 
und  neben  ihm  lagernde  Frau,  von  der  nur  die  w.  Hand  auf 
dem  Knie  des  Mannes  alt  ist,  und  ein  Teil  des  Mantels, 
falschlich  als  Jüngling  erg.;  5)  Mann  und  neben  ihm  Frau  die 
den  1.  Arm  um  seinen  Nacken  legt  [Frau  im  langen  Chiton). 
6)  Jüngling  und  neben  ihm  liegende  Frau  (deren  Gesichts- 
weiss  ganz  verblasst,  das  des  Armes  modern  aufgefrischt). 

B)  Erotische  Symplegmen.  Ebensolche  Weinlaube  wie 
auf  A),  darunter  in  kleinen  Figuren  (kleiner  als  A,  da  nicht 
liegend)  zehn  Gruppen  von  nackten  Mannern  und  Frauen 
in  verschiedenen  öbseönen  Stellungen.  An  vier  Stellen  hangt 
oben  im  Räume  je  ein  Tuch.  Die  Manner  alle  rot  bärtig  bis  auf 
einen,  dessen  Untergesicht  erg.;  teilweise  auch  r.  Haare  oder 
r.  Binde,  welche  die  Frauen  alle  haben.  Die  Frauen  weiss, 
nur  an  der  1.  ist  dass  Weiss  vergessen  worden  aufzutragen, 
der  Körper  ist  jedoch  graviert.  Die  Seite  ist  indes  besser 
erhalten  als  A).  —  Der  Stil  ist  der  mittlere  mit  Faltenanfang 
an  den  Mänteln;  Zeichnung  flott. 


Vierte  Gruppe:  wie  die  vorige  mit  Bildstreif  ohne  Henkelpalmetten, 
doch  mit  Innenbild.     Die  Henkel  etwas  höher  geschwungen. 

1799.  (1746).  H.  0,14.  Dm.  0,27.  Vulci,  Gerh.  1842,  der  sie  von 
Basseggio  in  Rom  hatte  und  dieser  vom  Prinzen  von  Canino. 
—  Viel  übermalt  und  erg.  —  Abg.  Gerhard,  Auserles.  Vas. 
Taf.  61.  62,  vgl.  Band  I,  S.  26,  24;  190  ff.  —  Vgl.  Overbeck, 
Kunstmythologie,  Zeus,  S.  348,  No.  11;  Klein,  Vas.  mit  Meister- 
sign.  S.  35. 
Der  Fuss    der  Schale  ist  fremd;    er   ist  niedrig  und  gehört 

den    Typen    der   folgenden    Klasse    an.   —  Unter   dem    einen 


30,  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Henkel  die  Inschrift  P  "^  y  »  *    <  y  TOj-^ 


|\  0  c  !  *  of  TnfnJoxQiTog  y.c/l(lJio- 


Das  Stück   unter   dem  andern  Henkel  ist  erg.,    es  enthielt 
wahrscheinlich  die  Künstlerinschrift  des  Glaukytes. 

A)  und  B).     Herakles  und  Kyknos,    auf  beiden  Seiten 
gleich,  mit  geringen  Modifikationen.    A)    die  besser  erhaltene 
Seite     B)    mehr  erg.      In    der    Mitte    Zeus    nach    r.    weitaus- 
sjhreitend,    in   der  R.  den  Blitz  hochschwingend,    die  L.   vor- 
streckend   (auf  B    jedoch    die  L.    nicht  vorgestreckt,    sondern 
eingezogen;    Kopf  und   r.  Hand    auf  B    erg.),    langer   Chiton, 
Mantel  auf  beiden  Schultern    mit    zwei  Abteilungen,    die  eine 
rot,    die  andere  r.  getupft,    Bart  und  Haar  sorgfaltig  graviert, 
was  bei  den  folgenden  Figuren  nicht  der  Fall  ist,  wo  sie   wie 
ge wohnlich  als  schw.  Masse  gegeben  sind.     L.  ein  rennendes 
Viergespann  nach  r.,  darauf  Athe na  als  Lenkerin  vorgebeugt, 
die  Zügel  mit  beiden  Händen  haltend  (langer  r.  Chiton,  Aegis, 
ohne  Helm,  nur  ein  Haarband  sicher);    auf  die  Deichsel  des 
Wagens  heraus  tritt  mit  dem  einen  Beine  Herakles  (Löwen- 
fell um  Kopf  und  Körper),    der   eben    den   Bogen    abschiesst; 
neben  den  Rossen,  von  ihnen  teilweise  verdeckt  eine  nach   r. 
laufende  Göttin    die    beide  Unter- Arme  erhebt    (langer   roter 
Chiton  und  Haarband).      L.  hinter  Athena   ein   herbeieilender 
blutiger  Gott  (in  langem  Chiton  und  Mantel  wie  Zeus,   den  1. 
Arm  vorstreckend,  r.  Haare);   es  folgt  1.  eine  laufende  Göttin 
nach  r.  (in  langem  Chiton  mit  r.  Punktrosetten)  den  1.  Arm  vor- 
streckend; ferner  am  Ende  1.,  teilweise  vom  Henkelansatz  ver- 
deckt Hermes  mit  Kerykeion  (bartig,  r.  Chlamys,  Stiefel  mit 
Zugstück  .  ebenfalls  nach  r.  laufend.    Auf  Bl  ist  Athena  nebst 
<\'jn   drei   beifolgenden  Figuren  modern;    nur  drei   Füsse  sind 
alt.  aus  welchen  hervorgeht,  dass  die  mittlere  Figur  hier  männ- 
lich   und    die   vorderste  weiblich  war.     R.   von  Zeus   ebenfalls 
ein  Viergespann    im  Galopp    nach   r.;    auf  dem  Wagen   ein 
Krieger  (Ares?)    als   Lenker,    die   Zügel   haltend     Kopf  und 
ne    mod.;    auf   B    erg.    bis    auf  den  Kopf;     kurzer  Chiton, 
I '  nzer,  Schwert,  kor.  1  leim,  böotischer  Schild  auf  dem  Rücken); 
auf  die  Deichsel  heraus  tritt  Kyknos,  von  dem  noch  deutliche 
•     erh.   (der  Rundschild   im  Profil  und  der  untere  Chiton- 
rand  .    im   übrigen  fehlt  die  Figur  und  ein  sinnloses  Stück  ist 
atl  dessen  erg.;  sie  ist  indess  auf  B)  ganz  erhalten;  Kyknos  hat 
.  Helm,  steht  mit  dem  r.  Beine  auf  der  Deichsel,  wird  vom 


Attische  Schale,  i,  ß,  Gruppe  4.  3o5 

Rücken  gesehen,  in  der  R.  schwingt  er  die  Lanze  und  wendet 
sich  nach  1.  um  gegen  Zeus,  von  dessen  Blitz  vertrieben  er 
sich  zur  Flucht  wendet.  Neben  den  Rossen,  teilweise  von 
denselben  verdeckt  lauft  eine  Göttin  nach  1.  nach  der 
Mitte  (in  langem  Chiton;  auf  B)  flieht  sie  nach  r.;  nur  der 
Kopf  und  der  zurückgesetzte  Fuss  sind  auf  B)  alt;  die  Rosse 
fast  ganz  modern).  Den  Rossen  entgegen  nach  1.  kommen  im 
Laufschritte  von  r.  Dionysos  (r.  Epheukranz,  r.  Bart,  langer 
r.  Chiton,  Mantel  quer  über  r.  Schulter  geworfen,  geblümt), 
den  r.  Arm  vorstreckend;  r.  dahinter  eine  laufende  Göttin 
(Weiss  am  Fleisch  deutlich  erh.,  doch  fälschlich  als  Mann  erg., 
von  Brust  bis  herab  modern),  in  der  L.  einen  dünnen  Stab 
haltend.  Auf  B)  ist  auch  Dionysos  Kopf  erg.  bis  auf  Reste  des 
Epheukranzes;  die  folgende  Göttin  hier  ganz  erh.,  ohne 
Attribut  (Chiton  in  mehrere  r.  und  schw.  Vertikalstreifen 
geteilt).  Zugefügt  ist  auf  B)  r.  noch  Hermes,  der  hier  also 
wohl  im  1.  Eck  fehlte  (in  kurzer  Chlamys,  Kerykeion,  Petasos, 
bärtig).  Zur  Raumfüllung  dient  eine  Menge  kleiner  Inschriften 
die  alle  sinnlos  sind,  z.  B.  EVOPIV  oder  OITOTT  oder 
NVTS-rlTVIPI. 

Innenbild,  von  sorgfältigem  Stabornamente  (schw.  und  r.) 
und  schw.  Ringen  umgeben.  Viergespann  von  vorn;  ganz 
erg.  bis  auf  die  Köpfe  der  beiden  äusseren  nach  aussen  ge- 
wendeten Rosse  mit  sorgfältig  gravierter  Mähne  und  Stirn- 
schopf; auch  der  Lenker  modern.  L.  und  r.  stehen  neben 
den  Pferden  je  ein  nackter  Knabe,  je  einen  Arm  erhebend 
(kurze  r.  Haare;  der  1.  fast  ganz  modern,  doch  kleine  sichere 
Reste  erh.),  oben  Rest  einer  sinnlosen  Inschrift.  Das  Gespann 
steht  auf  horizontaler  Linie;  im  Abschnitte  darunter  Hasen- 
jagd, ein  Hund  einen  Hasen  verfolgend  in  zierlich  feiner 
Zeichnung;  sinnlose  Buchstaben  darüber.  —  Teilweis  sehr 
sorgfältig.     Gewänder  faltenlos. 

1800.  (993).  H.  0,28.  Dm.  0,43.  Vulci,  S.  Dor.  —  Aus  Stücken  erg. 
—  Erw.  Gerhard,  Auserl.  Vas.  Bd.  IV,  S.  25,  Anm.  17;  Annali 
d.  Inst.  vol.  XXXI,  p.  71  (Michaelis). 

Der  Fuss  ist  ungewöhnlich  hoch  und  besonders  dekorirt; 
oben  thongr.  Stück  mit  abwärts  gerichteten  Strahlen.  Auf  der 
Unterfläche  des  Fusses  sind  gemalt  zwei  Vorderteile  von 
Löwen  mit  geöffneten  Rachen  und  erhobenen  Vordertatzen 
(mit  w.  Zähnen),  und  zwei  Pferdevorderteile  mit  den  Vorder- 
beinen.   Nur  die  Rossemähnen  rot. 

Aussen:  A)  In  der  Mitte  Herakles  nach  r.  (ganz  nackt, 

20 


Schwarz  figurig;  älterer  Stil. 


roter  Bart)  mit  dem  Löwen  kämpfend,  bereits  im  spateren 
Schema,  d.  h.  auf  dem  Boden  liegend:  Her.  liegt  auf  beiden 
Knieen  umschlingt  mit  der  L.  den  Löwenhals  und  fasst  mit 
der  R.  dessen  1.  Hintertatze.  Dahinter  ein  Baum  mit  kahlen 
Zweigen,  daran  ein  Tuch  (Falten  mit  Rot)  und  Schwert  hängt; 
die  Keule  ebenda  ist  erg.  L.  von  Her.,  von  ihm  teilweise 
verdeckt  steht  Athena  nach  r.  (in  karriertem  Chiton,  att. 
Helm,  mit  Nacken-  und  Wangenschirm),  den  Schild  über 
dem  Kopf  des  Herakles  haltend,  Speer  in  der  R.;  der  ganze 
.Mittelkörper  mit  einem  Teil  von  Her.  ist  modern  und  zwar 
ist  Athena  fälschlich  als  bewegt  erg.,  sie  stand  offenbar 
ruhig.  Von  r.  schreitet  Jolaos  herbei  (antik  nur  die  Unter- 
beine). 

R.  und  1.  hiervon  eine  mit  geringen  Modifikationen 
wiederholte  Abschiedsscene  (die  r.  a),  die  1.  b);  die  Richtung 
auf  beiden  Seiten  ist  die  entgegengesetzte):  a)  r.  bärtiger 
nackter  Mann  (Chlamys  auf  1.  Schulter)  besteigt  eben  ein 
Viergespann,  dessen  Zügel  und  Kentron  er  hält;  ihm  entgegen 
tritt,  vom  Wagen  teilweise  verdeckt  ein  Greis  nach  1.  (langer 
Mantel,  Stock),  jammernd  die  R.  vorstreckend  (b:  nach  der 
andern  Seite  gekehrt  wendet  er  den  Kopf  nach  dem  Helden 
um);  es  folgt  r.,  von  den  Pferden  teilweise  verdeckt  eine 
Frau  nach  1.,  die  R.  gegen  das  Gesicht  führend  (b:  beide 
Arme  vorstreckend).  Vor  den  Rossen  sitzt  auf  viereckigem 
Stein  schwarz)  ein  Greis  nach  1.  mit  Stab  (Gesicht  und 
.Mittelkörper  erg.;  auf  b  ist  er  ganz  erhalten).  R.  am  Ende 
ein  im  Weggehen  umsehender  Jüngling  (unbärtig  mit 
Chlamys,  bei  a  von  dem  Henkelansatz  bereits  grossenteils' 
verdeckt,  bei  b  vollständig)  hält  in  der  L.  einen  Stab,  erhebt 
die  R.  Auf  b  folgt  1.  noch  ein  weggehend  umsehender  Greis 
im   Mantel  mit  Stock. 

B     Kämpfe:   Zwei  Viergespanne  einander  gegenüber; 

1.  im  Schema  des  verkürzten  heraussprengenden  (wie  1714, 

719,  1795;  die  zwei  Mittelrosse  mit  den  Köpfen  en  face;  eines 

derselben  ist  ein  Schimmel;  Kopf  des  1.  Rosses  mod.,  fälschlich 

auch  en  face  erg.);  auf  dem  Wagen  der  Lenker  in  langem  w. 

Chiton  mit  Sternchen,  zwei  lange  Stäbe  in  der  R.  (r.  Bart,  w. 

itischer Schild  auf  dem  Rücken;  darauf  w.  Kugeln  alsZ.);  der 

Held  zu  seiner  Linken  hat  ein  Gesicht  ohne  alle  Gravierung, 

hw.  Masse;  Helm  angedeutet.  Zwischen  beiden  Gespannen 

wei  Hopliten  mit  geschwungenen  Lanzen  vorwärts  stürmend 

er   vordere   halb    knieend,   beide   vollgerüstet)   gegen  einen 


Attische   Schale,  i,  ß,  Gruppe  4.  3oj 

Hopliten  der  neben  dem  Gespanne  r.  herschreitet  und  von 
demselben  teilweise  verdeckt  ist  (Schildzeichen  w.  Dreifuss 
mit  zwei  Henkeln,  kor.  Helm,  hoher  Bügel).  Das  Gespann  r. 
ist  im  Profil  nach  1.  dargestellt,  im  Galopp;  der  Lenker  ganz 
modern;  neben  ihm  her,  teilweis  verdeckt  davon,  verfolgt  ein 
laufender  Hoplit  (Oberkörper  mod.)  einen  in  die  Knie 
sinkenden  umsehenden  Krieger  (kor.  Helm,  hoher  Bügel!;  r. 
von  dem  Wagen  Fussreste  eines  andern  laufenden  Hopliten; 
die  Figur  sonst  modern;  r.  noch  ein  solcher,  von  dem 
Kopf  und  1.  Unterbein  alt.  R.  am  Ende  noch  ein  Vier- 
gespann im  verkürzten  Schema  (Mittelpferde  en  face";  auf 
dem  Wagen  der  Rundschild  und  Helm  des  Helden  und  der 
böotische  Rücken-Schild  und  Hinterkopf  des  Lenkers  zu 
erkennen;  r.,  vom  Henkelansatz  fast  ganz  verdeckt,  noch  ein 
Hoplit  nach  1.  L.  vom  ersten  1.  Gespanne  ein  Hoplit  mit 
der  Lanze  herabstossend  auf  einen  in  das  r.  Knie  gesunknen 
Hopliten,  der  den  Kopf  umwendet  (Lanze  in  der  R.;  Helm- 
büsche beider  erg.).  L.  folgt  ein  Viergespann  im  Profil, 
von  dem  nur  die  Vorderbeine  alt  sind,  sowie  der  Unterteil 
des  Rades,  der  Oberteil  des  rotbartigen  Lenkers  im  w.  Chiton 
mit  böotischem  Schild  auf  dem  Rücken;  r.  davon  der  r.  Arm 
des  Helden  mit  Lanze,  dessen  ausschreitende  Füsse  r.  neben 
dem  Wagen  auch  alt  sind. 

Innenbild:  von  Stabornament  (mit  Rot)  und  schw. 
Ringen  umrahmt:  Lanzenstosskampf  zweier  Hopliten;  beide 
sind  knieend  gebildet,  um  den  Raum  zu  füllen;  der  1.  nach  r. 
heranstürmende  ist  der  Sieger  (kor.  Helm  mit  hohem  Bügel; 
Ghlamys  über  dem  Panzer  mit  Falten,  die  so  geworfen  dass  die 
Enden  auf  den  Rücken  fallen;  Rundschild);  der  r.  entweicht 
umsehend  (kor.  Helm  mit  niederm  Bügel;  bootischer  Schild 
mit  w.  Stern). 

Innenseite  des  Randes.  Der  Firnis  des  Schaleninneren 
ist  nach  oben  rund  ausgezackt  um  Wellen  anzudeuten;  darauf 
sind  in  grösseren  Zwischenräumen  fünf  grosse  Kriegsschiffe 
nach  1.  gebildet,  mit  w.  geschwelltem,  viereckigem  Segel;  viel- 
fach erg.;  mit  12  Rudern  die  ganz  graviert  sind;  das  l'(.ißoXov 
als  Tierkopf  mit  Auge;  unterer  Schiffsbauch  rot.  Hinten  je  ein 
Mann  am  Steuerruder  sitzend,  unbärtig;  sonst  nur  die  Ober- 
köpfe der  Ruderer  (?)  angedeutet.  Das  hintere  Akroterion  läuft 
in  einen  Schwanenkopf  aus,  darüber  noch  eine  kurze  vertikale 
Verlängerung.   —  Stil  der  mittlere,   dem  späteren   zuneigend; 

Mäntel  mit  Falten  und  roten  Streifen. 

20* 


3^  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

F  ünf te  G rupp e:  auf  dem  ungefimissten  Streif  zwischen  den  Henkeln 
nur    cm    kleines  Bildeten    in   der  Mitte;    ohne  Henkelpalnutten;    ohne 

Innenbild. 

1801       2625)      H.  o,i35.     Dm.  0,215.      Orvieto,    1879.     Unbedeutendes  erg. 
—  Vgl.  Bull.  d.  J.   1879,    p.   4;    Klein,    Vas.    mit  Meistersignat. 

S.  34. 
A  In  der  Mitte  Herakles  (bartig;  kurzer  weisser  Chiton, 
Löwenfell  darüber,  Schwert  um,  auf  dem  Rücken  roter 
Köcher)  weit  ausschreitend  nach  r.  und  mit  einer  Sichel  die 
Köpfe  der  Hydra  an  der  Wurzel  abschneidend,  indem  er  sie 
mit  der  L.  festhalt;  zwei  Köpfe  sind  bereits  gefallen,  sechs 
zischen  noch  gegen  ihn.  Der  Raum  r.  und  1.  ist  gefüllt  durch 
die  Inschrift 

\  iVood-ivriQ  ni  enoirjoov  (verschrieben  st.  ev)  •  yaTge. 

B  Dasselbe,  nur  im  Detail  noch  etwas  sauberer  und 
leiner;  der  weisse  Chiton  verblasst;  er  war  mit  ganz  feinen 
gravierten  Punkten  gesprenkelt;  Gesicht  des  Her.  rot;  Zahne 
des  Löwenfells  weiss;  drei  Hydrenköpfe  sind  gesunken,  sieben 
zischen  noch;  weisse  Punkte  auf  dem  Hydraleib.  R.  ist  noch 
eine  Figur  zugefügt,  eine  Frau  (Nymphe?)  von  r.  herbei- 
kommend, mit  erstaunt  abwärts  gegen  die  Hydra  ausge- 
streckten Armen  (roter  faltenloser  Chiton  mit  r.  Ueberschlag; 
das  Weiss  des  Gesichts  war  modern  aufgefrischt;  das  antike 
ganz  verblasste  liegt  darunter).  —  R.  und  1.  die  Inschrift 


A     f*    A 


>Wvf}A*#  #/>•»    tU^jt 


A  1  f  £ 


'irtt.\y.}h~]g  ^e  inohjoti'  ■  yaTQe. 
Feinste  sorgfältigste  Zeichnung  von  grosser  Zierlichkeit. 

.liste  Gruppe:    auch    der  Streif  zwischen    den  Henkeln  ist  wie 
( 'ebrige  geßrnisst  und  gegen  den  Rand  mir  durch  eine  rot  aufge- 
malte Lim  hieden;    in  Mitte  des  Bauchstreifs  ein   kleines  Bildchen 
ausgespart.     Innen  ganz  gefimisst. 

1802.      1641).     H.  0,145.    Dm.  0,22.    Vulci,  Gerh.  i836.  —  Erw.  Overbeck, 
Gall.  her.  Bildw.  S.  547. 

toll  jeder  Seite  ein  nackter  Mann  (mit  r.  kurzen  Haaren, 

i  eine  Mal  r.  Bart,  das  andere  Mal  unb'ärtig);  er  schreitet  mit 

Rebeugtem  r.  Knie  nach  r.  und  trägt  auf  der  1.  Achsel  einen 


Attische   Schale,   r,  ß,  Gruppe  5.  6;  2,  «,  Gruppe   1.  2.  3og 

toten  nackten  Mann,  dessen  Haare  vornüber  hängen. 
(Aias  den  Achill  tragend,  ohne  Waffen).  R.  und  1.  oben  hangt 
eine  Binde  herab. 

2)  Ohne  besonderen  absetzenden  Rand. 

«)  Ohne  Augen;  meist  mit  Palmette  oder  Lotos  neben 
den  Henkeln. 

Erste  Gruppe. 

1803.  (2214).     H.  0,115.     Dm.  0,205.     Gerh.'  Nachl.  —  Ergänzt. 

Tiefe  Schale  mit  niederem  Fusse,  dessen  unterer  Rand 
sehr  hoch  und  ungefirnisst,  nach  innen  trichterförmig  einge- 
zogen und  gefirnisst  ist.  Im  Inneren  der  Schale  nur  ein  unge- 
firnisster  Kreis  in  der  Mitte.  Aussen  die  grössere  obere 
Bauchhälfte  ungefirnisst.  Unter  den  Henkeln  je  ein  Schwan 
nach  r.  Von  den  Henkeln  aus  geht  jederseits  ein  Stengel  mit 
einer  sehr  grossen  Lotosblüte  mit  Palmettenblattfüllung  (mit 
Rot;  altertümlich). 

Die  Mitte  jeder  Seite  nimmt  das  grosse,  nach  1.  gewandte 
Brustbild  einer  Frau  ein,  deren  Fleisch  in  blassem  Pinselumriss 
auf  den  Thongrund  gezeichnet  ist  (Halsband,  Haare  als  schwarze 
Masse,  im  Nacken  ist  das  Ende  derselben  zusammengebunden; 
rotes  Haarband  mit  w.  Punkten  am  Rande;  roter  Chiton  dessen 
Rot  direkt  auf  den  Thongrund  aufgetragen  ist).  L.  neben  ihr 
heraus  kommt  die  r.  Hand  (Spiral-Armband),  in  welcher  sie 
eine  grosse  ornamental  gestaltete  Lotosblume  halt  (dieselbe 
ist  auf  beiden  Seiten  verschieden;  sie  ist  ebenfalls  nur  mit 
dicken  Pinselkonturen  auf  den  Thongrund  gemalt;  die  bräun- 
liche helle  Farbe  mit  der  sie  das  eine  Mal  teilweis  gefüllt 
erscheint  ist  modern);  eine  ausgesparte  thonrote  Stelle  an 
ihrem  Chiton  scheint  die  1.  Hand  anzudeuten.  —  Auf  der 
einen  Seite  ist  alles  alt  (nur  scheint  der  Ohrring  durch  Er- 
gänzung weggefallen  zu  sein),  auf  der  andern  dagegen  ist  der 
Kopf  nur  von  der  Mitte  des  Auges  bis  incl.  zum  Ohre  mit 
dem  kreuzförmigen  Ohrring  antik,  das  übrige  Gesicht  und  der 
Hinterkopf  sind  modern,  die  Büste  alt.  —  Schöner  altertüm- 
licher Typus. 

Zweite  Gruppe. 

1804.  (1986).      H.  0,065.     Dm.  o,095-     Etrurien,  Gerh.  —  Gut  erh. 

Die  Schale  ist  noch  tiefer  als  die  vorige;  der  im 
wesentlichen    indes   wie    dort   gebildete  Fuss    noch    niederer, 


3  io  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

die  Form  also  dem  Napfe  genähert.  Innen  ist  die  Schale 
ganz  gerirnisst,  aussen  dagegen  ganz  thongrundig;  die  ganze 
ssenseite  vom  Bilde  eingenommen;  nur  ganz  unten  gegen 
den  Fuss  Stabornament  (mit  Rot).  —  Unter  den  Henkeln  je 
ein  Schwan  nach  r.  (mit  Rot)  wie    auf  i8o3. 

Auf  beiden  Seiten  dieselbe  Darstellung.  Parisurteil. 
R.  enteilt  nach  r.  im  alten  Laufschrittschema  mit  gesenktem 
r.  Knie  und  nach  1.  umsehend  Paris  (kurzer  faltenloser 
Chiton  mit  w.  Punktrosetten,  r.  Bart  und  r.  kurzes  Haar);  in 
der  gesenkten  R.  halt  er  die  Leier  (vier  Saiten),  die  L.  erhebt 
er;  er  flieht  angstlich  vor  Hermes  der  auf  ihn  zuschreitet 
nach  r.  und  die  L.  erhebt  (kurzer  r.  Chiton,  bärtig,  Petasos, 
Stiefel  rot  mit  schw.  Zugstück).  L.  folgen  die  drei 
Göttinnen,  alle  gleich  gewandet  (langer  Chiton  und  kurzer 
Mantel  auf  beiden  Schultern;  die  Chitone  teils  rot,  teils 
schw.  mit  Punktrosetten;  ebenso  die  Mäntel);  jede  erhebt  in 
der  L.  einen  Zweig.  (Auf  der  einen  Seite  jedoch  hat  nur 
die  vordere  einen  Zweig,  die  anderen  nicht;  an  derselben 
Seite  ist  der  Kopf  der  letzten  Göttin  übermalt).  Streng  alter- 
tümlich. 

Dritte  Gruppe   (Form  No.  172). 

1805.  1595).  H.  0,10.  Dm.  0,20.  Vulci;  nach  Gerhard's  Angabe  i83s 
durch  seine  Vermittelung  in  der  Nähe  der  Ausgrabungen  ange- 
kauft (Trinkschalen  S.  1);  doch  kam  die  Schale  nach  demselben 
(Trinksch.  und  Gef.  S.  1)  zusammen  mit  1806  zum  Vorschein, 
welche  er  bereits  i833  in  Rom  kaufte.  —  Ganz  erh.  —  Abg. 
Gerhard,  Trinkschalen,  Taf.  I,  1—4;  vgl.  S.  1  f.  —  Vgl.  Brunn, 
gr.  Künstler,  II,  S.  718, 43.  C.  J.  G.  8251.  Klein,  Meistersign.  S.  3i,  64. 
Flachere   Schale,    an   welcher    nur    die    Henkel    und    die 

Aussenseite  des  Fusses  gefirnisst  sind.    Das  Innere  des  dünnen 

Fusses  mit  schw.  Ringen  verziert;   roter  Wulst  zwischen  Fuss 

und  Bauch. 

Aussenseite:  Untere  Hälfte  des  Bauches  mit  schw. 
Ringen.  Von  den  Henkeln  ausgehende  Palmetten  (geschlossen 
mit  Rol  .  Dazwischen:  A)  Knabe  als  Reiter  zu  Ross  nach  r. 
kurzer  w.  Chiton  ruhig  im  Schritt,  in  der  L.  Lanze;  ihm 
folgt  ein  nackter  Jüngling,  die  L.  vorstreckend  (beide  kurzes 
:    Haar).     Inschrift  darüber    nachstehend  S.  3u). 

1 1    I  derselbe  Reiter,  doch  allein  und  ohne  Inschrift  (wie  1806). 

Innenseite.      Im  Centrum,  von  Stabornament  mit  Rot 

chw.  Ringen  umgeben:  Sphinx  nach  r.  sitzend  mit  um- 

ewandtem  Kopf   Flügel  und  Gesicht  erg.).    Der  ganze  übrige 

räum    zeigt    ringsherum    drei    Reihen;    die    Füsse    der 


Attische   Schale,  2,  «,  Gruppe  3.  3ll 

Figuren  nach  dem  Rande  gerichtet,  die  Reihen  durch  keinerlei 
Bodenlinien  abgegrenzt. 

1.  Reihe:  zweimal  die  Gruppe  einer  * 
Henne  zwischen  zwei  Hahnen;  zwischen  ^ 
beiden  Gruppen  je  eine  Henne.                                         ^ 

2.  Reihe:     Gymnastische    Uebungen:  ^ 
a)    zwei   Ringer,   vorgebeugt  und  deshalb 

von  grösseren  Proportionen  als  die  anderen, 
sich  gegenseitig  an  den  Handgelenken  er- 
greifend; 1.  unbärtige  Mantel figur  nach  r., 
die  L.  vorstreckend,  dahinter  ein  (auf  dem 
Boden,   im  leeren  Raum)  sitzender  Jüng- 
ling  (nackt,    R.   auf  den  Boden  stützend,  4fe 
L.   vorstreckend);     b)    r.    davon    zwei    un- 
bärtige   Faustkampfer,    mit    den  Armen 
zum  Schlage  ausholend;  1.  und  r.  unb'ärtige 
Mantel  figur;     c)    weiter    r.    drei    nackte         £  g 
Jünglinge  im  Wettlauf  nach  1.;  dann  eine                               4T 
unbärtige  Mantelfigur  nach  r.  und  noch    ^    C                   rK 
zwei  Wett Täufer  nach  1.;   d)  weiter  r.  ein  ^2      --  ^ 
Akontist  nach  1.,  eben  den  Wurfstab  mit    ö    *^                  vjf 
der   L.  (!)    zu    schleudern    im   Begriffe,    die          ^                  <£> 
R.  horizontal  vorstreckend;    r.   und  1.   eine                                 => 
unbärtige  Mantelfigur;  e)  weiter  r.  einer                               ^ 
der  sich  zum  Diskoswurf  nach  1.  anschickt; 
er  hält  den  Diskos  in  der  L.   (Gern.'  Ab- 
bildung  lässt    die   Andeutung    des   Diskos            & 
weg).   —   Alle  Figuren  haben  rotes  kurzes                . 
Haar   bis  auf  einige  Mantelriguren,   deren 
Haar  schw. ;  alle  Mäntel  zur  Hälfte  rot,  das               © 
übrige  mit  Punktrosetten,  alle  faltenlos.                     %* 

3.  Reihe:  an  zwei  fast  gerade  entgegen-  Q 
gesetzten  Stellen   ein  Vogel   mit   w.  weibl.  ^ 
Gesicht;  1*.  und  1.  von  dem  einen  zwei  zu- 
gewandte   Rehe,    dann    zwei    abgewandte  « 
Panther;    r.   und   1.  von  dem  andern  zwei 
zugewandte  Panther,   dann  ein  Schaf  und  ^ 
Reh    abgewandt,    dann    ein    Panther    und 

Löwe  wieder  zugewandt;    alle  Hälse  rot,    Einzelnes  weiss.   — 
Dünne  Extremitäten.     Etwas  flüchtig. 

1806.     (1596).  H.  0,095.  Dm.  0,195.  Vulci,  von  Gerh.  i833  in  Rom  erw.,  vgl.  zu 
1805.  —  Vieles  fehlt,  das  ohne  Bemalung  erg.;  auch  die  Henkel 


:i: 


Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 


fehlen.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  und  Gefässe,  Taf.  I,  i — 3, 
wo  einige  Restaurationen  angedeutet;  vgl.  S.  i  f.  Der  Pflüger 
und  Säende  zuerst  bei  Panofka,  Bilder  ant.  Lebens,  Taf.  XIV, 
6  abg.   Vgl.  Brunn,  Künstl.  II,  S.  717,  44.    Klein,  Meisters.  S.  32,  65. 

Gegenstück   zu    i8o5;    die   Form    die-  ^ 

selbe.     Die  Henkel-  Palmetten    sind   hier  c 

offen,    ohne   Gravierung   und    ohne    Rot.  ^ 

Die  Streifen  auf  dem  unteren  Teile    des 
Bauches  sind  nicht  einfache  breite  Ringe  «% 

wie  i8o5,  sondern  feine,  je  vierfache. 

Aussen:  A)  Vogel  mit  Menschenkopf,  ^ 

mit   ausgebr.    Flügeln,    Rot   an    Flügeln,  «* 

kein  Weiss  im  Gesichte,  Augen  kreisförmig, 
jedoch  lange  weibliche  Haare.     Darüber  O 

die  Inschrift:  (nebenstehend).  * 

B)  Hinterteil  des  Vogels;  das  Uebrige 
fehlt;  keine  Inschrift  darüber,  die  also  auf 
dieser  Seite  fehlte. 

Innen.  Centrum  von  Stabornament 
(mit    R.)    und    schw.    Ringen    umgeben:  g 

Nackter    Jüngling,    als    Jäger    auf    der     fc,  ^f 

Lauer;  er  kauert,  in  der  R.  ein  Lagobolon  j| 

(kurzen    geraden    Stab    mit    Knoten    am  * 

Ende)    erhebend,    an    der    1.    Seite     das  £~ 

Schwert  an  weissem  Bande.  ck 

Aussen  herum  zwei  mitunter  in  ein-  § 

ander  übergreifende,    durch    keine    Linie  £ 

getrennte  Reihen;  die  Beine  der  Figuren  7 

nach  dem  Centrum  gerichtet. 

Dreimal  rings  ein  unbUrtiger  nackter  ^ 

J  ü  n  g  1  i  n  g  nach  r.,  hinter  einem  von  einem 
Ochsenpaare     gezogenen     Pfluge     her-  ® 

gehend,  in  nur  wenig  variierter  Haltung, 
die    r.   Hand    auf  dem  Griff  des  Pfluges,  ** 

in    der  L.    eine  lange  Gerte   (zweimal    r.  ö 

Haarband,    einmal  r.  Haar,   immer   kurz; 
an  den  Ochsen  zweimal  das  Joch  und  der 
lalsgurt    angegeben,    einmal    nur   roter  ^t 

Hai  /.wischen    zweien    der  Gespanne 

ein  Jüngling  der  am  1.  Arm  einen  * 

unten  runden  geflochtenen  Korb  an  zwei 
H  mdhal.cn  trägt,  die  R.  geballt,  offenbar  <| 

im   Begriffe  zu   säen   (kurzes  r.  Haar;    er 


Attische   Schale,  2,  «,   Gruppe  3.  3i3 

ist  grösser  als  der  Pflüger  und  steht  mit  den  Beinen  auf  dem 
Centrumskreise  auf.  L.  über  ihm  und  gerade  über  einem 
Ochsengespann  ein  nackter  Jüngling  (an  dessen  Kopfe  gar 
keine  Innenzeichnung)  von  viel  kleinerer  Proportion,  der 
in  weit  vorgebeugter  Haltung  nach  r.  eben  mit  einem  langen 
Stabe  auf  etwas  nicht  Dargestelltes  zustösst.  Ueber  dem 
Ochsengespann  1.  davon  war  ein  ahnlicher  rothaariger  Mann 
nach  1.  gebildet,  von  dem  nur  Oberkopf  und  Teil  des  Rückens 
erh.;  auch  er  in  weit  vorgebeugter  Haltung  offenbar  mit  dem 
Rehe  1.  davon  beschäftigt  (dieser  Figurenrest  ist  bei  Gerh. 
falsch  abgebildet  und  ganz  misverstanden  als  stehender 
Jüngling  ergänzt).  Im  Uebrigen  ist  dieser  obere  Raum  noch 
durch  drei  Rehe,  eine  sorgfältig  ausgeführte  Heuschrecke,  eine 
Schildkröte  und  eine  Eidechse  gefüllt;  eine  zweite  Eidechse 
ist  unten  zwischen  zweien  der  Gespanne.  —  In  den  fehlenden 
Teilen  warben  jedenfalls  ahnliche  Füllfiguren  dargestellt. 

p  f 

1807.  (691).  H.  0,12.  Dm.  o,rj.  Sorrento,  S.  Barth.,  vgl.  Panofka, 
mus.  Bart.  p.  74,  No.  6  „patera  della  coli,  del  duca  di 
Miranda,  scavata  a  Sorrento."  —  Gut  erh.,  vorzügliche 
Technik. 

Tiefe  Schale  mit  niederem  Fusse  der  durch  einen  roten 
Wulst  mit  dem  Bauch  verbunden.  Auf  dem  breiten  unge- 
firnissten  Boden  des  Fusses  sorgfältig  aufgemalte  feine 
Ringe;  die  trichterförmige  Höhlung  gefirnisst.  Der  ganze 
Bauch  ungefirnisst;  zu  unterst  kurze  Strahlen,  von  denen 
immer  ein  unausgefüllter,  nur  mit  Kontur  gezeichneter  mit 
einem  ausgefüllten  wechselt.  Zu  beiden  Seiten  der  Henkel  je 
ein  riesiges  Auge,  dessen  grosse  gezirkelte  Pupille  aus  einem 
schwarzen  Centrum  besteht,  darum  ein  schmaler  roter,  dann 
ein  etwas  breiterer  weisser  Kreis,  endlich  ein  schw.  schmaler 
folgt;  die  Iris  ungefirnisst,  die  Begrenzung  des  Auges  durch 
einen  schw.  Kontur,  darüber  die  Braue.  —  Unter  den  Henkeln 
jederseits  ein  Panther  nach  1. 

Zwischen  den  Augen:  A)  Gleicher  Kampf.  Zwei 
Hopliten  im  Lanzenstosskampf  in  symmetrisch  gleicher 
Bewegung  sich  gegenüber,  beide  r.  Beinsch.,  kurzer  faltenloser 
Chiton,  Panzer,  kor.  Helm  mit  niederm  Bügel,  darüber  je  eine 
rote  Binde,  Rundschild,  der  r.  mit  w.  aufgemaltem  vortrefflich 
stilisiertem  fünfzackigem  Blatte  (Platane  ?  Eppich  ?). 

B)  Sieg  im  Zweikampf.  Der  Sieger  1.  (r.  Beinsch., 
kurzer  karrierter  Chiton,  Panzer,  kor.  Helm  mit  hohem  Bügel, 
Rundschild  im  Profil,  darauf  zwei  Ringe)  sticht  mit  der  Lanze 
nach  r.  gegen  einen  auf  das  1.  Knie  gesunkenen  Krieger,  der 


3J4  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

vergeblich  den  Rundschild  ;im  Profil,  darauf  ein  w.  fliegender 
Vogel  vorhält  und  in  der  R.  einen  Stein  vom  Boden  ergreift 
Beinsch.,  r.  kurzer  Chiton  mit  breitem  schw.  Saum  und 
schw.  Fell  darüber,  ohne  Panzer,  doch  kor.  Helm  mit  hohem 
Bügel  und  r.  Binde  daran).     Beide  bartig. 

Ohne  Innenbild;  innen  nur  der  übliche  ungefirnisste  Kreis. 

1808.      992).     H.  0,135.     Dm.  o,3i.     Vulci,  S.  Dor.     Mehrfach  erg. 

Wie  1807,  doch  etwas  weniger  tief  und  Fuss  etwas  höher 
Form  No.  173  ist  hiernach  gezeichnet).     Unter  den   Henkeln 
■   ein  grosser   Weinstock   mit   grossen    schw.    Trauben;    die 
Zweige  verbreiten  sich  indes  nicht  über  die  Henkel  hinaus. 

/.wischen  den  Augen:  A)  Herakles  und  der  Löwe; 
Sl  ihschema:  Her.  nach  r.  packt  das  Tier  mit  der  R.  am  Maul 
und  würgt  es  mit  der  L.  (was  wegen  Ergänzung  undeutlich); 
der  Löwe  legt  die  1.  Vordertatze  auf  seine  r.  Schulter  und  ist 
mit  beiden  Hinterbeinen  an  sein  1.  vorgesetztes  Bein  herauf- 
prungen  (Her.  nackt,  Schwert  an  der  Seite,  bartig,  r.  Haar- 
band; Kopf  des  Löwen  und  Brust  des  Her.  erg.).  R.  Athena 
zum  Weggehen  gewandt,  doch  den  Kopf  umwendend  (langer 
faltenloser  Chiton  mit  einem  kürzern  vorn  offenen  Ober- 
vand,  attischer  Helm  mit  r.  Binde  ohne  Wangen-  oder 
Nackenschirm;  ohne  Aegis  oder  Schild)  streckt  die  r.  Hand 
nach  r.  aus,  in  der  L.  muss  sie  die  Lanze  (Spitze  r.  oben) 
gehalten  haben;  ihr  Untergesicht  und  Oberkörper  bis  zu  den 
Hütten  und  die  Arme  bis  auf  jene  r.  Hand  sind  modern. 
Ueber  Her.  flüchtige  Nachahmung  von  Buchstaben  >0>>>. 

B)  Dasselbe;    doch    ist   hier  der  ganze  Herakleskopf  mit 

der  Brust   und   dem  Löwenkopf  erg.  —  Athena   ist  hier  Her. 

:/    zugewendet   (in    langem    einfachem    Chiton    mit   Gürtel 

und  Punktrosetten,    in   der   L.   die    Lanze,    die    R.    erhebend, 

Helm    wie    aufA).    L.    über  Her.   ergänzte  Zeichen;   r.   antik 

>Ov    Die  Thränendrüse   des  Auges   schneidet   beidemale  in 

kies  r.  Unterbein  ein  so  dass  das  betr.  Stück  ungefirnisst 

und    zum    Auge    gezogen    wird,     dieses    also    als    das 

:htigere    betont  wird.  —  Kein  Innenbild;   wie  1807.    Unten 

gekratztes  Zeichen,  s.  Taf.  I,  1808. 

1)  Teller. 

I809-  |,ni-  "•".'•     Marathon,  1879.     Aus  vielen  Stücken,    nichts 

Die  Oberfläche   hat  durch  Feuchtigkeit  stark  gelitten,  \vo- 

ch   derThon   matt  und   glanzlos,  der  Firnis  blass  geworden 

—    A.bg.  (mit  den   Farben)  Mitth.  d.  Ath.  Inst.  VII,  Taf.  3. 

-'•    I  eller   mit    umgebogenem  Rande.    Auf  letzterem 


Attischer  Teller.     Pinakes.  3l5 

schw.  Lotosknospenband  nach  aussen  gerichtet.  Unterseite 
des  Tellers  mit  breiten  schw.  Ringen.  Im  Rande  zwei  Locher 
nebeneinander  (zum  Aufhangen  an  einer  Schnur). 

Die  runde  Innen  flache  mit  einem  Bilde  gefüllt:  L.  sitzt 
eine  Göttin  (Semele  ?)  aut  weissem  Steine  nach  r.  (langer 
Chiton,'  darauf  kleine  gravierte  Kreise,  kurzes  Mantelchen  im 
Nacken  und  auf  beiden  Schultern,  das  teilweise  rot  war;  rot 
war  auch  der  Ueberschlag  des  Chitons;  doch  ist  dies  Rot 
auch  sehr  verblasst;  dagegen  ist  das  Gesichtsweiss  sehr  gut 
erhalten;  rote  Pupille,  langes  Haar,  r.  Binde);  sie  halt  in  der 
L.  eine  Blume  (mit  Rot)  vertikal  empor;  die  R.  (verblasst)  auf 
der  Brust.  Ihr  gegenüber  sitzt  auf  Klappstuhl  nach  1. 
Dionysos  (in  langem  w.  Chiton  mit  gravierten  Vertikalwellen; 
das  Weiss  teilweise  abgesprungen ;  kurzer  Mantel  auf  beiden 
Schultern  mit  strengen  Falten,  die  abwechselnd  rot  und  schw. 
mit  w.  Punktrosetten;  Bart  graviert,  Haare  hinten  aufgerollt; 
vorne  gravierte  Lockchen,  r.  Epheukranz),  halt  mit  der  R.  ein 
Trinkhorn  empor,  die  L.  unter  dem  Mantel.  —  Sorgfaltiger 
strenger  mittlerer  Stil. 

1810.  (2770).  Dm.  0,185.  Atalante  in  Lokris,  1882.  Intakt.  Schöne 
rote  Thon  färbe. 
Teller  wie  1809.  Auf  dem  Rande  eine  Guirlande  von 
einem  Myrthenzweig  mit  kurzen  spitzen  gegenstandigen 
Blattchen.  Auf  der  inneren  Rundfläche  Ornamentkreuz  aus 
zwei  grossen  Palmetten  (geschlossen,  rote  Tupfen  an  den 
Spitzen;  Centrum  rot,  von  w.  verblassten  Tupfen  umgeben) 
und  zwei  grossen  Lotosblüten  (mit  Rot  und  Weiss,  mit 
Palmettenblattfüllung). 


m)  Pinakes. 

1811 — 1826.  (2420.  2421.  2469.  2470),  gefunden  1872  zu  Athen  hinter 
dem  Waisenhaus,  in  einem  Zustande  der  G.  Hirschfeld  zu 
der  Annahme  veranlasste  dass  sie  schon  bei  der  Bestattung 
zerbrochen  worden  seien.  Zwei  Platten  (1812.  1818)  sind  von 
dem  Kunsthändler  zusammengesetzt  und  stark  ergänzt  sowie 
teilweise  übermalt  worden;  das  Uebrige  sind  Fragmente, 
die  von  dem  Restaurator  glücklicherweise  unberührt  gelassen 
und  deren  Farben  meist  vorzüglich  erhalten  sind.  — 
Dicke  zwischen  0,025  und  °>°3-  Höhe  °>37;  Breite  der  einzelnen 
Platten  c.  o^3.  —  Keinerlei  Spuren  weder  von  einer 
Befestigung  an  eine  Rückwand,  noch  von  einer  Verbindung 
der  einzelnen  Platten  untereinander;  sie  müssen  also  wenn  sie 
überhaupt     je     fest     aufgestellt     waren,     in     den     Falz     einer 


3j5  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

steinernen    Wand     (wie     Metopentafeln)     eingelassen     gewesen 
sein.  —  Schöner  roter  Vasenthon;  beste  Technik. 

Grosse  Thonplatten  mit  sepulcralen  Darstellungen.  Stil 
der  mittlere,  im  Uebergange  vom  älteren  zum  späteren. 
Faltengebung  schon  ziemlich  ausgebildet  an  den  Mänteln. 

Dieselben  bildeten  einst  zwei  grössere  Friese.  Es  ist 
möglich  dieselben  noch  zu  unterscheiden  durch  das  einfache 
Mäanderband,  das  die  Darstellung  nach  oben  abschliesst  (über 
demselben  ist  noch  ein  o,o32  hoher  Streif  unbemalt  gelassen). 
Der  Mäander  lauft  nämlich  bei  der  einen  Hälfte  der  Platten 
nach  links,  bei  der  andern  nach  rechts. 

A)  Erste?'  Fries.     Mäander  nach  links. 

i)  Prothesis  einer  verstorbenen  Frau. 

1811.      Vier   Fragmente    einer   Platte,    von    denen     je    zwei 
aneinander  anpassen;  1.  oberes  und  r.  unteres  Eck  erhalten. 

Die  Scene  geht  in  einem  von  gelblich-weissen  dorischen 
Säulen  getragenen  Gemache  vor;  der  Abacus  des  Capitells 
stösst  unmittelbar  an  den  Mäander  oben  an  (die  gelbweisse 
Farbe  der  Säulen  ist  von  der  hellweissen  des  Frauenincarnates 
verschieden;.  Auf  einem  schwarzen  dreistufigen  Podium  steht 
die  Totenkline,  deren  Füsse  an  der  Kopfseite  oben  mit  w. 
ionischen  Voluten,  unten  mit  dem  üblichen  Ausschnitte  und 
w.  Palmetten  geziert  sind.  Darauf  liegt  eine  tote  Frau  nach 
1.  auf  dem  Rücken  ausgestreckt;  es  ist  fast  nur  ihr  Kopf  er- 
halten mit  langen  schw.  Haaren  mit  einem  gravierten  Blatt- 
kranz Oelbaum  oder  Myrthe,  mit  kleinen  Früchten)  darin; 
Halsband  als  Zickzack  graviert;  Rest  des  Chitons  mit  reicher 
gravierter  Karrierung.  Eine  hinter  der  Kline  r.  auf  einem 
mit  dem  Podium  gleich  hohen  löwenfüssigen  Schemel 
stehende,  von  der  w.  Säule  teilweise  verdeckte  Frau  nach  1. 
im  langem  gegürtetem  Chiton  mit  r.  Kreuzchen  und  gravierten 
>ternen  und  mit  gravierter  Andeutung  von  Falten;  der  Kopf 
schiebt,    sich    vorbeugend,    der   Toten    eben    ein   rotes 

en    unter    d^n  Kopf.     k.    dahinter   steht    noch  eine  Frau 

lach  1.,  vom  I Mattenende  abgeschnitten  und  nur  zu  dreiviertel 

dargestellt    (langer  Chiton   und  Mantel   mit   r.  Streifen;    Kopf 

hlt  .    I..  vor  ihr  steht  von  oben  nach  unten,  ihr  zugewendet,  in 

weisse  Säule  eingekratzt  5HA+  •  "/aQig.    L.unten,  1.  vom 

•  der  Kline,  von  oben  nach  unten  schw.  aufgemalt  •  POO 

r.    vollständig,    ••q&wJ.     L.  von  der  Kline  standen  die 

xnden;    erh.   das    1.    obere  Eck    mit   dem    oberen  Ende 


Attische   Pinakes,  A.  3l/ 

einer    dor.  Säule;    1.  davon  Kopf  und  Brust  einer  Frau  nach 
r.    mit   aufgelösten    Haaren,    deren    Flechten    ihr    ins    Gesicht 
fallen;    sie   hat   eine    derselben    mit   der  R.  erfasst   und    rauft 
sich    daran    (an    der    r.    Wange),     die    L.    presst   sie    auf  den 
Oberkopf  (Gesicht  noch  ohne  Ausdruck;  r.  von  ihr,  von  oben 
nach  unten  doch  von  ihr  abgewandt,  eingekratzt,  teils  in  den 
Thongrund    teils    in    ihren   weissen  Arm  ■  \IA(D.     R.    von  der 
Sliule   der  etwas  zurückgeworfene  Kopf  eines  wehklagenden 
Mannes  nach  r.  mit  Bart  und  kurzen  Haaren,  beides  hier  in 
kleinen  Strichen    sorgfaltig  graviert,   wodurch    offenbar  ange- 
deutet sein  soll,  dass  sie  kurz  geschoren  sind  (aus  Trauer);  er 
hat  eine  auffallend  stark  gekrümmte  Adlernase;   der  Mund  ist 
im    Klagegesang    weit    geöffnet,     die    R.    auf   den    Oberkopf 
gepresst;    es    ist    der    ausdruckvollste    gelungenste    Kopf   der 
Serie  (Spuren  feiner  dünner  Vorzeichnung).     R.  daneben  der 
kleine  weisse  Rest  eines  Frauenarmes.  —  R.  oben  steht 


(das  Gefüllte  ist  schw.  gemalt,  das  Konturierte  aber  ist  graviert 
und  zwar  an  Stelle  einer  früher  gemalten  Schrift  deren  Reste 
noch  erh.;  der  dritte  Buchstabe  war  gemalt,  wie  scheint  5;  darauf 
ist  graviert  E;  die  zwei  Striche  des  vierten  Buchstabens  sind 
flacher  graviert  und  scheinen  nur  einen  früheren  gemalten  aus- 
löschen zu  sollen;  also  APESI  •  •)• 

1812.  Drei  Fragmente  einer  anderen  Platte  mit  Fortsetzung 
der  Totenklage. 

a)  Zunächst  ein  kleineres  Stück  vom  rechten  Ende  (Rand 
r.  erh.).  Rest  eines  Mannes  mit  r.  Bart  und  offenem  Mund, 
den  1.  Arm  auf  den  Kopf,  mit  dem  vorgestreckten  zweiten  und 
dritten  Finger  der  r.  Hand  gleichsam  den  Takt  des  Gesanges 
gebend. 

b)  und  c)  Rings  gebrochen;  Oberkörper  zweier  jammern- 
den Frauen  nach  r.  (H.  von  b)  0,14,  Br.  0,10;  Br.  von  c) 
o,o5).      L.    stehende    Frau     mit    ins    Gesicht    hereinhängen- 


3 j 3  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

den  Haarflechten,  beide  Hände  auf  den  Oberkopf  gepresst; 
Mantel  mit  r.  Faltenstreifen  und  gravierter  dreispitziger  Lotos- 
blüte. Das  Weiss  ihres  Fleisches  ist  etwas  dunkler  und  gelb- 
licher (doch  nicht  so  dunkel  wie  die  Säulen)  als  das  der  fol- 
genden Frau,  um  beide  zu  unterscheiden.  R.  der  Rest  (ohne 
Kopf»  einer  zweiten  Frau  en  face,  die  ebenfalls  den  einen, 
ursprünglich  wohl  beide  Arme  gegen  den  Kopf  hoch  erhoben 
hat;  sie  hat  äusserst  reichen  Mantel  mit  Spiralen  (rot  und  weiss) 
verziert  und  karriert  mit  Sternen  u.  dgl.  —  c)  ist  ein  kleines 
Fragment  vom  unteren  Teile  dieses  Mantels. 

2.   Die  hinterbliebenen  Frauen   und  das  Kind  der 
Verstorbenen. 

1813.  (2420).  H.  0,37.  Br.  0,43.  In  Gips  eingelassen.  Vollständig,  doch 
aus  vielen  Stücken;  das  Fehlende  ergänzt,  die  moderne  Be- 
malung von   mir  meist  abgewaschen. 

Scene  im  Frauengemach.  In  der  Mitte  sitzen  zwei 
Frauen  sich  gegenüber;  es  sind  die  Hauptleidtragenden;  doch 
ist  diejenige  1.  offenbar  die  Hauptperson,  etwa  die  Mutter; 
sie  sitzt  nach  r.  auf  einem  Sessel  ohne  Lehne  (doch  nicht 
Klappstuhl;  erhalten  nur  das  eine  obere  Beinende);  sie  hat 
langen  roten  faltenlosen  Chiton  und  langen  Mantel  darüber, 
den  sie  allein  auch  über  den  Hinterkopf  gezogen  hat  (der 
.Mantel  mit]  schrägen  regelmässigen  horizontalen  Abteilungen, 
darauf  rote  Streifen;  die  Abteilungen  gefüllt  mit  gravierten 
Sternen,  Haken  u.  dgl.);  die  Haare  hängen  allein  ihr  vor  den 
( Ihren  lang  ins  Gesicht  herab,  zum  Unterschiede  von  allen 
übrigen  Frauen;  beide  Fäuste  geballt;  die  1.  Faust  legt  sie 
mit  dem  Daumen  an  das  Kinn  (als  Zeichen  der  Trauer),  die 
r.  Liegt  gesenkt  auf  dem  Schoosse  (ein  Teil  des  Mittel-  und 
Unterkörpers  und  der  Stuhl  fehlen).  Die  gegenübersitzende 
sitzt  nach  1.  auf  einem  Stuhl  mit  geschweiften  Beinen  und 
mit  niederer  nach  hinten  gebogener  Rücklehne  (es  ist  die 
Vorstufe  zu  dem  später  so  gewöhnlichen  geschweiften  attischen 
Lehnstuhl);  sie  hat  langen  faltenlosen  Chiton  mit  r.  Tupfen 
und  gravierten  Sternen ;  der  Mantel  mit  roten  breiten  Streifen; 
sie  beugt  den  Oberkörper  etwas  vor  und  senkt  den  Kopf 
etwas;  das  Gesicht  fehlt;  sie  hat  hinten  aufgenommenes  Haar; 
auch  die  Brust  fehlt;  ihr  r.  Unterarm  war  erhoben;  sie  scheint 
mit  der  R.  das  Kinn  gestützt  zu  haben,  ähnlich  ihrem  Gegen- 
der  1.  Ann  gesenkt  unter  dem  Mantel.  Ihre  Füsse 
stehen  etwas  erhöht,  offenbar  auf  einem  (verlornen)  Schemel. 
R,  davon  sitzt  (Unterkörper  teilweise  von  der  vorigen  be- 


Attische  Pinakes,  A.  3jq 

deckt)  eine  andere  Frau  nach  1.  auf  Klappstuhl  mit  Pferde- 
füssen  (lange  Haare;  langer  Chiton  mit  r.  Vertikalstreifen  und 
grossem  graviertem  Stern,  Mantel  mit  roten  Horizontal- 
streifen auf  beiden  Schultern);  sie  sitzt  aufrecht  steif,  die  R. 
erhebend  (die  Hand  von  der  vorigen  verdeckt),  die  L.  gesenkt 
zur  Faust  geballt  (Teil  der  Brust  erg.).  —  Zwischen  den  beiden 
Hauptfrauen  steht  eine  Frau  nach  r.  (in  karriertem  Chiton 
und  Mantel  mit  r.  Streifen,  der  die  r.  Brust  frei  llisst,  wie 
nach  einem  Rest  zu  erkennen  ist;  denn  der  Oberkörper  und 
das  Gesicht  und  Arme  fehlen  fast  ganz;  lange  Haare);  sie 
streckt  beide  Arme  aus  und  fasst  einen  Knaben  der  auf  dem 
r.  Arme  einer  r.  im  Hintergrunde  stehenden  Frau  sitzt  (in 
langem  karriertem  Chiton  und  Schultermantel),  deren  Ober- 
körper en  face,  Unterkörper  und  Gesicht  aber  nach  1.  gewandt 
ist;  jene  will  den  Knaben  ihr  abnehmen  (der  Knabe  hat  lange 
Nackenhaare  und  ein  kurzes  Gewand,  wie  es  scheint  kurzen 
Chiton  und  Mantelchen  mit  r.  Streifen;  seine  Nase  ist 
etwas  gekrümmt).  L.  von  der  Hauptfrau  sitzen  noch  zwei 
Frauen  nach  r.,  die  vordere  auf  Klappstuhl,  die  andere  1. 
auf  einem  Stuhl  mit  niederer  in  Schwanenkopf  auslaufender 
zurückgebogener  Lehne;  beider  Unterkörper  nicht  sichtbar; 
lange  Nackenhaare,  Mantel  mit  den  r.  Streifen;  sitzen  aufrecht. 
Zwischen  und  hinter  beiden  im  Hintergrund  steht  eine  Frau 
nach  r.  (langer  karrierter  Chiton,  lange  Nackenhaare),  die  mit 
beiden  Händen  ihren  Mantel  (mit  r.  Streifen)  empor  halt; 
wie  es  scheint  bereitet  sie  den  Bausch  um  den  Knaben  von 
drüben  zu  empfangen.  Durch  die  Köpfe  dieser  drei  Frauen 
gehen  verschmierte  Brüche,  die  Profile  jedoch  alt.  —  Alle 
Frauen  haben  starke  vorspringende,  ja  ein  wenig  gekrümmte 
Nasen;  die  Stirnhaare  immer  gewellt;  die  Augen  sehr  oval; 
die  Pupillen  schwarz.  Durchgehends  sind  durch  eine  ein- 
fache gravierte  Linie  am  Halse  Halsbander  angedeutet. 

3.   Die  ey.ffOQu. 

1814.  (2469).  H.  0,371;  Höhe  vollständig  erhalten;  Br.  0,15.  In  Gips 
eingelassen.  Rechtes  Ende  einer  Platte  wie  die  vorigen.  Unter 
dem  Mäander  oben  läuft  hier  noch  ein  feiner  roter  Strich, 
wie   bei   keinem   anderen  Fragmente. 

Erhalten  ist  das  Vorderteil  eines  Maultierzwei- 
gespannes nach  r.,  mit  vorzüglich  gezeichneten  Köpfen  und 
eigentümlicher  Anschirrung;  sie  haben  rotes  Lederzeug  um 
den  Kopf  und  kein  Gebiss;  die  MUuler  von  überraschender 
Naturwahrheit   und    Lebendigkeit;    um    den    Hals    ein    eigen- 


3  20 


Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 


tümlicher  Halsring  statt  des  Joches  auf  dem  Nacken.     R.  vor 
ihnen   ist   ein    auffallend   kleiner   Mann    nach    1.    beschäftigt, 
einen    weissen    Pfahl    zwischen     ihnen    gerade     aufzustellen 
dessen    Ende    nicht  sichtbar),   offenbar   eine    zum   An-    oder 
Abschirren  der  Tiere  in  Beziehung  stehende  Handlung.     Der 
Mann    hat   r.  Bart   und   r.  Stirnhaar,    hinten    r.    kurzes    Haar, 
nackt,    nur    auf  1.  Schulter   ein   lang   herabhangender  Mantel 
mit  roten  Streifen   und  gravierten  Haken;    dieser  Mantel  oder 
Tuch    scheint   indes    nicht   ihm    zu  gehören;    seine  Nase    ein 
wenig    gekrümmt.    R.    steht   unmittelbar   hinter  ihm  und  vor 
den  Pferden  eine  Frau   nach  1.  (in  langem  Chiton,  unten  mit 
roten  Kreuzchen,  Ueberschlag  oben  karriert);  in  der  Mitte  des 
Korpers  wird  sie  vom  Ende  der  Platte  durchschnitten,  so  dass 
nur    ihre  vordere  Körperhälfte  dargestellt  ist;    der  Kopf  indes 
noch  ziemlich  vollständig  (Hinterkopf  teilweise  erg).  —  L.  von 
den    Tierköpfen    neben     dem    oberen    Reste    eines     Zweige- 
büschels von  unten  nach  oben  ■  IS,  r.  von  den  Tierköpfen  von 
oben    nach    unten  <t>AUO$  (Daliuc,   offenbar  Name    des    einen 
Maultiers;  1.  vom  Manne,  die  Buchstaben  ihm  zugewandt,  von 
oben  nach  unten  xOIVVM  Mvfaog;  1.  von   der  Frau  von  oben 
nach    unten,    ihr    zugewandt    3*11*.    2if.tr;    (vgl.    Heydemann, 
Satyr-  und  Bakchennamen  S.  44,  Anm.  234).  —  Es  sind  offen- 
bar die  Vorbereitungen  zur  r/.ffoou,  die  auf  einem  Maultier- 
spann   geschah  (Vgl.    das  Relief  und  die  beiden  Vasen  bei 
Rayet,  monum.  de  Part  antique,  convoi  funebre). 
Vielleicht  gehört  hierher  auch 

1815.  H.  0,12.     Br.  0,09.     Fragment  vom   r.   Platteneride, 

Ebenfalls  von  einem  Zuge  nach  r.  Erhalten  ein  Knabe 
(mit  völlig  rotem  Mantel,  der  die  r.  Brust  freilässt  mit 
gravierten  langgezognen  Faltenstrichen),  der  etwas  mit  beiden 
erhobenen  I  landen  auf  dem  Kopfe  trug,  das  fehlt;  (doch  ist 
die  Haltung  nicht  so  als  wenn  es  etwas  Schweres  wäre; 
vielleicht  ist  es  auch  nur  ein  klagender  Gestus):  es  scheint 
ein  schw.  Tuch  davon  herabzuhängen;  ausserdem  1.  eine 
grössere  unklare  Masse,  die  gelbweiss,  von  der  Farbe  wie  die 
ulen  von  [810,  auch  gravierte  faltenartige  Striche.  —  Ob 
mit  dem   Heraustragen  der  Leiche  zusammenhängend? 

4.   Leichenzug  zu  Fuss. 
o)  Der  Frauen. 

1816.  Viei    Fragmente,    wahrscheinlich  von    einer  Platte  mit  klagenden 

I  rauen   in   einem   Zuge  von  je  zweien   nach   r. 

und    b)    Zwei    Fragmente    von    der    oberen    Hälfte; 


Attische  Pinakes,  A.  321 

a)  L.  Rest  einer  sich'  an  den  Kopf  schlagenden  Frau,  dann 
zwei   Frauenköpfe    neben    einander,    Mantel    auf  Hinterkopf; 

b)  sehr  ahnlich  wie  a)  eine  an  den  Kopf  schlagende  und  zwei 
Köpfe  neben  einander,  Mantel  über  Hinterkopf. 

c)  und  d),  zwei  einander  anpassende  Stücke,  vielleicht 
von  den  Unterteilen  dieser  selben  Frauen  (Dicke  der  Platte 
übereinstimmend,  langer  Chiton  und  Mantel  mit  Sternchen 
und  r.  Streifen).  Rest  von  vier  Frauen,  wovon  die  mittleren 
zwei  eng  neben  einander  wie  die  Köpfe  oben. 

1817.  Zwei  Fragmente  von  etwas  verschiedener  Dicke  (a)  dick 
o,o3  b)  0,026).  Reste  der  Unterteile  von  fünf  stehenden  Frauen 
nach  r.;  je  zwei  eng  neben  einander  und  sich  etwas 
verdeckend;  reich  verzierte  Chitone  wie  sonst. 


<     b)  Der  Männer. 

1818.  Drei  anpassende  (a)  und  ein  anderes  zugehöriges  (b) 
Fragment,  a)  H.  0,24.  Br.  0,24.  Zug  von  Männern,  je  zwei 
neben  einander  nach  r.;  r.  voran  der  Anführer  allein;  er 
steht  r.  am  Plattenende  nach  r.  gewendet,  doch  den  Kopf  so 
umwendend  dass  ganz  en  face;  hat  Mantel  um,  der  die  r. 
Brust  freilasst  (mit  einfachen  strengen  Falten  und  nur  mit 
r.  Tupfen,  ohne  rote  Streifen),  r.  Bart  (Schnurrbart  ohne 
Farbe;  Vorderseite  des  Kinns  rasiert)  und  r.  Haar.  Am 
Gesichte  geringe  Spuren  einer  ganz  feinen  gravierten  Vor- 
zeichnung unter  dem  Firnis  an  Nase  und  Mund.  Auf 
Fragment  b)  ist  der  Unterteil  dieser  Figur  erh.  Es  folgt 
1.  ein  Jüngling  und  zu  dessen  L.,  etwas  von  ihm  ver- 
deckt, ein  Mann  mit  r.  Bart  und  r.  Stirnhaar,  beide  in 
Mänteln  die  über  die  1.  Schulter  geworfen;  strenge  Falten  mit 
verblassten  r.  Kreuzen  und  Tupfen.  Wie  Fragment  b)  vom 
Unterteil  zeigt,  ging  unten  neben  ihnen  ein  kleiner  Knabe  in 
kurzem  Mantel  mit  R.,  einen  kurzen  weissen  Stab  in  der  L. 
haltend;  oben  1.  neben  dem  Kopfe  des  Jünglings  erscheint 
ebenfalls  das  Ende  eines  w.  langen  Stabes,  den  wohl  einer 
der  beiden  trägt.  Es  folgt  1.  ein  Männerpaar  (der  eine  im 
Mantel  mit  roten  Streifen,  der  andere  ohne  Streifen) ;  nur  von 
dem  letzteren  ist  der  Kopf  erhalten  (mit  r.  Bart  und  r.  Stirn- 
haar;   Schnurrbart    auch    hier   ohne    Rot);    beide   halten    die 

Arme  unter  den  Mänteln  gesenkt,  feierlich. 

21 


o,„  Schwarzfigurig:  älterer  Stil. 

—  — 

B)  Zweiter  Fries.     Mäander  nach  r. 
Hauptteil  des  Leichenzuges. 
i)  Zug  zu  Wagen. 

1819.  (2421).     H.    0,375.     Br-    °>425-     Dm-    °'025-     In    Gipsrahmen.      Voll- 

ständig,   doch    aus    mehreren    grösseren    Stücken    zusammen- 
gesetzt,'   mit    Gips    restauriert    und    teilw.  bemalt,    was    indes 
von  mir  meist  abgewaschen. 
L.  steht  ein  Mann  nach  r.  (r.  Bart,  kurzes  Haar,  r.  Stirn- 
haar,  im  Mantel    der  r.  Brust    freilässt,    mit   r.  Faltenstreifen, 
also    nicht   in    der   Wagenlenkertracht •,    nur    der   Oberkörper 
erhalten),    auf  einem  Wagen   (Rad   mit  Zirkel)  und  hält  die 
Zügel  eines  Viergespanns  und  langen  Stock  in  der  R.;  das 
Mittclross  ist  weiss;  die  Rosse  ruhig  stehend;  Mähnen  kurz 
und    rot;    rotes  Brustband;   schöne  Köpfe,    mehreres    erg.    an 
den     Pferden.       Zur     L.     des    Gespannes,     von     demselben 
grossenteils  verdeckt,   gehen  drei  Frauen    nach  r.;    die  1.  in 
langem    schw.  Chiton   mit   r.  Tupfen    und   karriertem  Ueber- 
schlag    mit  R.';    ihr  Gesicht   fehlt,    ebenso    der   1.  Arm;    der  r. 
war    gesenkt    (r.   Oberarm    erh.);    die    mittlere    (in   langem    r. 
Chiton    mit  Mantelchen    das    über  Brust  und  beide  Schultern 
nach  hinten  geworfen)  erhebt  beide  Arme  und  legt  die  Hände 
klagend    auf  den  Kopf;    die   r.   legt   nur    die    eine  Hand    auf 
den    Kopf     hat    langen    karrierten    Chiton    mit    r.    Tupfen). 
1\.    vor   den  Rossen   steht   eine  Frau  nach   1.   (langer  Chiton 
in    dessen    Mitte    eine    rote    Borte    herabgeht,     Mantel    mit 
»elmässig     wechselnden     r.     und    schw.    Faltenzügen     der 
strengen  Art;  Gesicht,  Hals,  obere  Brust  erg.);  sie  scheint  die 
R.  unter  dem  Gewände  nach  dem  Gesichte  zu  führen;  ihre  L. 
jsenkt    vom  Kopf  nur  ein  Stück  des  Oberkopfes  alt). 

1820.  Fünf   anpassende    Fragmente.     H.  0,34.     Br.  0,24.     Dm.  o,o3. 

R.   untere  Ecke   erhalten. 

Vordere    Hälfte    eines   Viergespannes    nach   r.    (das    1. 

Mittelross    mit   zurückgeworfenem  Kopfe    ist   weiss;    Mähnen 

aufs    sorgfältigste   graviert,    an   dem   schwarzen   Rosse    herab- 

hängend  gebildet,  so  wie  Benndorf,  gr.  und  sie.  Vasen,  Taf.  i3; 

.111   dem  weissen  stehend  mit  feinen  abwechselnd  weissen  und 

warzen   Maarsträngen;  die  vom  r.  Brustbande  des  vorderen 

herabhängenden  dreispitzigen  Lotosblüten  sind  durch 

auskratzen   des  Firnisses  hergestellt,   doch    mit   keiner  Farbe 

füllt  .     lerner  Reste  einer  von  den  Pferden  grösstenteils  ver- 

n  Frau  nach  1.  in  langem  reich  verziertem  Gewände  das 

en  Hinterkopf  zu  bedecken  scheint.  Zwischen  den  Pferde- 


Attische  Pinakes,  B.  323 

beinen  von  oben  nach  unten  der  Rossename  ^0*13*.  2ijf.iog;  r. 
von  den  Beinen,  zu  den  Pferden  gewendet,  von  oben  nach  unten 
KAU<t>OPAS  KalfXJ«p6()ag.  R.  vor  den  Rossen  steht  eine  Frau 
nach  1.;  nur  ihr  Unterteil  ist  erh.  (in  langem  karrierten  Chiton, 
Mantel  mit  Sternen  und  roten  Abteilungen  und  Falten).  Wahr- 
scheinlich zugehörig  sind  zwei  Fragmente  vom  Hinterteil  des 
Gespannes  nebst  der  Hand  des  Lenkers  mit  Zügeln  und  Stock; 
reicher  Frauenmantelrest  daneben.  Die  Ornamente  desselben, 
auch  die  feine  Gravierung  des  Pferdeschwanzes  stimmt  genau 
zu  den  vorigen  Stücken.  —  Ausführung  all  dieser  Stücke  feiner 
und  sorgfältiger  als  1819. 

1821.  Fünf  anpassende  Fragmente  von  der  hinteren  Hälfte 
eines  Viergespannes  nach  r.,  hinter  welchem  drei  Frauen 
in  langen  reichverzierten  Gewändern  nach  1.  stehen;  das  1. 
Mittelross  ist  wieder  ein  Schimmel.  Drei  Stücke  vom  Wagen 
und  der  daraufstehenden  reichbekleideten  Figur  sind  wahr- 
scheinlich zugehörig.  L.  hinter  dem  Lenker  der  Rand  Avie 
auf  18 19. 

1822.  Sieben  Fragmente  vom  Oberkörper,  den  Unterbeinen 
und  der  Brust  eines  Viergespannes  nach  r.  (wieder  ein 
Mittelross  weiss;  Ausführung  weniger  sorgfältig  als  1820,  die 
Lotosblüten  am  Brustbande  weiss  aufgemalt;  der  Schimmel 
mit  roter  Mähne),  vor  welchem  r.  am  Plattenende  eine  Frau 
nach  1.  steht  (im  langen  Gewände;  lange  Haare;  Rücken  vom 
Plattenrand  abgeschnitten),  den  1.  gesenkten  Arm  unter  dem 
Mantel.  Hinter  den  Rossen  steht,  von  denselben  teilweise 
verdeckt  eine  Frau  nach  r.  in  reich  karriertem  Gewand,  den 
r.  Arm  klagend  auf  den  Oberkopf  legend  (der  Kopf  vorzüglich 
erhalten).    Die  Komposition  also  ganz  wie  1819. 

1823.  H.  o,n.  Rings  gebrochenes  Fragment  eines  Vier- 
gespannes nach  r.;  vom  Hinterteil;  gravierter  Schwanz.  Rest 
sehr  reich  verzierter  Mäntel  und  eine  weibliche  w.  Hand  mit 
einem  zierlich  vertikal  gehaltenen  Stab;  die  Frau  stand  neben 
dem  Lenker. 

2.  Zug  zu  Ross. 

1824.  H.  0,14.  Br.  0,23.  Zwei  anpassende  Fragmente  von 
einem  Reiterzuge.  Vom  oberen  Teil  der  Tafel;  oben  der 
Mäander.  Erhalten  ist  der  Oberkörper  eines  unbärtigen  nackten 
Jünglings,  der  nach  Haltung  und  Stellung  zu  dem  Pferdehals 
und    -Kopf   offenbar    reitet    (Rossemähne    stehend,    aus    ab- 

21* 


j24  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

wechselnd  r.  und  schw.  feinen  Strängen).  L.  neben  dem  Jüngling 
kommt  hinter  ihm  noch  ein  Pferdekopf  heraus;  r.  noch 
ein  bartiger  Kopf  (Bart  und  Stirnhaar  rot)  und  ein  Hinter- 
kopf von  andern  Reitern. 

1825.  R.  unteres  Plattenende.  R.  am  Ende  der  Platte  Unter- 
körper stehender  Frau  nach  1.  in  Chiton  und  Mantel  mit 
r.  Streifen;  vor  ihr  1.  Rest  eines  Pferdes  ganz  von  vorn 
(mit  r.  Schweif). 

1826.  Eine  Reihe  von  Fragmenten  mit  Unterkörpern  lang- 
bekleideter Figuren,  vielleicht  von  dem  Leichenzug  zu  Fuss  des 
ersten  Frieses;  darunter  ein  1.  und  ein  r.  Randstück.  Es  sind 
meist  Teile  von  Frauen  mit  reich  verzierten  Chitonen;  dabei 
auch  ein  männliches  Unterbein. 

Unter  verschiedenen  kleinen  Splittern  ist  einer  vom  Mä- 
ander des  ersten  Frieses  zu  erwähnen  mit  dem  Rest  eines 
von  oben  herabfliegenden  Vogels. 


IL  Die  sehwarzfigurigen  Gattungen  des 

späteren  Stiles. 

i.    Attische  Gattungen. 

a)  Amphora. 

i.  Form  No.  28 ;  Hals  und  Schulter  in  einander  übergehend; 
ganz  geflrnisst  und  die  Bildflächen  ausgespart.  Henkel 
höher  geschwungen  als  im  älteren  Stil. 

Wie  1693  ff.,  doch  mit  späteren  nachlässigen  Orna- 
menten über  dem  Bildfelde  und  späteren  Stiles. 

1827.     (1708).     H.  0,59.     U.   1,26.      Etrurien,   Gerh.  1841.      Stark  ergänzt. 

Modern  ist  der  Fuss,  doch  ist  derselbe  richtig  ergänzt, 
nur  ohne  die  roten  Streifen  darauf;  ferner  der  ganze  Hals  um 
die  Mündung  mit  Einschluss  der  Henkel  und  des  ganzen 
oberen  Ornamentbandes  auf  beiden  Seiten  (das  erg.  Ornament 
ist  die  gegenständige  P.-L. -Kette);  das  Ornament  ist  im  Ver- 
hältnis zum  Stil  der  Figuren  etwas  zu  streng  erg.  Von  den 
Strahlen  unten  sind  grössere  Stücke  antik. 

A)  Herakles1  Apotheose.  Auf  einem  Viergespanne 
nach  r.  (Hälse  und  Köpfe  aller  Pferde  erg.)  stehen  neben 
einander  Herakles,  von  welchem  nur  der  Kopf  (Oberkopf 
erg.)  mit  rotem  Bart  und  ein  Stück  der  Brust  mit  Chitonrand 
und  die  Keule  sichtbar  sind,  und  eine  Frau  zu  seiner  R., 
welche  die  Zügel  führt  und  das  Kentron  hält  (langer  Chiton 
und  Mantel;  Oberkopf  erg.,  Gesichtsweiss  übermalt).  Dahinter 
1.  ein  Mann  nach  r.,  umblickend  nach  1.  (roter  Bart,  Reisehut, 
Stiefel,  in  langen  Mantel  gehüllt;  am  Mittelkörper  und  1.  Unter- 
bein erg.).  Neben  der  1.  Seite  des  Gespannes,  also  hinter 
demselben  Apollo  nach  r.,  die  Kithara  spielend  (der  ganze 
Kopf  erg.,  alt  nur  ein  Stück  der  Kithara  und  der  spielenden 
Hand  sowie  die  Unterbeine,  die  von  langem  Chiton  mit  Borde 
bedeckt),     beide    Füsse    platt    nebeneinander    ruhig    stehend. 


Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Weiter  r.,  ebenfalls  hinter  dem  Gespanne  Poseidon  nach  r., 
umblickend  nach  1.,  Dreizack  und  Fisch  haltend  (langer 
Chiton  mit  roten  Tupfen  und  weissen  Rosetten;  am  Kopfe  nur 
das  Untergesicht  mit  rotem  Barte  alt;  Dreizackspitze  erg.). 
Unmittelbar  r.  vor  dem  Gespanne  ist  Mittel-  und  Unterkörper 
von  Hermes  nach  r.  erhalten,  der  sich  auch  umgedreht  zu 
haben  scheint  (hat  kurzen  Chiton  und  kurzen  Mantel  mit  Rot 
und  Stiefel);  er  hält  in  der  R.  einen  Stab,  dessen  Ende  nicht 
crh.,  offenbar  das  Kerykeion;  das  von  seinem  Oberkörper 
Sichtbare  ist  erg.  R.  vor  dem  Gespanne  steht  ferner  nach  1. 
eine  Frau,  an  welcher  nichts  antik  als  der  von  der  r.  Hand 
(weiss)  gefasste  Zipfel  des  Mantels,  der  noch  mit  dem  Mantel 
des  Hermes  zusammenhangt. 

B)  Bakchisch.  In  der  Mitte  der  bärtige  Dionysos  nach 
r.,  umblickend  nach  der  1.  tanzenden  Nymphe.  Dionysos  ist 
in  langen  Mantel  mit  Falten  gehüllt,  hat  roten  Bart  (Mittel- 
und  Untergesicht  erg.),  Trinkhorn  in  der  L.  und  Epheukranz 
mit  roten  Tupfen  im  Haare.  Von  ihm  aus  geht  je  ein  Zweig 
nach  r.,  1.  und  unten.  Die  Nymphe  hat  langen  gegürteten 
Chiton,  darüber  einen  eng  angezogenen  Ueberrock  (Ober- 
körper mit  Ausnahme  von  1.  Schulter  und  Arm  ist  modern); 
sie  hebt  das  1.  Bein  im  Tanze  hoch.  L.  von  ihr  ein  Silen 
im  Contretanz  mit  ihr,  das  1.  Bein  noch  höher  hebend,  ithy- 
phallisch,  in  der  R.  ein  Trinkhorn;  unten  neben  ihm  ein  Bock 
mit  langen  Hörnern  nach  r.  (der  ganze  Kopf  und  die  Brust  des 
Silens  modern.  L.  am  Ende  tanzt  noch  eine  Nymphe  nach 
r.  (erg.  sind  Schultern  und  Kopf  bis  auf  den  vordem  Oberkopf 
mit  dem  Epheukranze,  ferner  die  Unterbeine)  in  langem 
Chiton  (faltenlos)  mit  Verzierungen,  Krotalen  in  den  Händen; 
Nebris  über  dem  Chiton;  das  1.  Bein  gehoben.  R.  von  Dion. 
noch  ein  Paar  im  Contretanz:  eine  Nymphe  nach  1.,  doch 
umblickend  nach  r.  (erg.  der  Unterkörper);  sie  erhebt  die 
ne  in  der  Weise  der  Tanzenden,  stand  jedoch  ruhig  auf 
beiden  Füssen;  sie  hat  die  Haare  aufgebunden  (langer  ge- 
blümter gegürteter  Chiton,  und  eine  Ueberrock-Jacke,  deren 
I  'den  unter  dem  Gürtel  herabhängen).  Ihr  gegenüber  ein 
Silen  (mit  r.  Bart,  Stumpfnase),  das  r.  Bein  hebend  und  den 
Mund  aufsperrend  (antik  bis  auf  Brust  und  Unterbeine). 

I828-  H    "•->      ü.   0,54.      Gerh.'  Nachl.      Intakt.      Firnis    etwas 

tnlich.    Thonfarbe  etwas  matt.  —  Erw.  Gerh.,  Aus.  Vasenb., 
Bd.   II.  s. 

Das  Ornament  Über  der  Bildfläche  ist  je  eine  abwärts  ge- 
ltet,   Lotosknospenreihe,  ohne  Verbindungslinien;  flüchtig- 


Attische  Amphora,  i.  327 

A)  Kerberos  Heraufführung.  Herakles  nach  r. 
(r.  Bart  und  Stirnhaar,  kurzer  Chiton  mit  Verzierung,  faltenlos; 
Panzer,  Schwert  an  w.  Binde  an  der  1.  Seite,  Köcher  auf  dem 
Rücken),  in  der  R.  die  Keule  erhoben,  mit  der  L.  an  zwei 
Stricken  den  Kerberos  führend,  der  zweiköpfig  gebildet  ist 
(ein  Kopf  gesenkt,  der  andere  umgewendet);  der  Schwanz  ist 
als  Schlange  gestaltet,  die  gegen  Herakles  den  Rachen  auf- 
sperrt; pferdeartige  Mahne  (mit  W.).  Voran  geht  Hermes 
nach  r.  (kurzer  geblümter  Chiton,  Mantelchen  auf  1.  Arm,  roter 
Bart,  Haar  aufgebunden  und  weisser  Reisehut,  Stiefel,  in  der 
L.  langes  Kerykeion),  der  sich  umwendet  zu  Her.  und  er- 
munternd die  R.  nach  ihm  ausstreckt. 

B)  Häusliche  Scene(?).  In  der  Mitte  sitzt  eine  Frau, 
in  den  Mantel  (Falten  mit  roten  Streifen)  gehüllt,  so  dass  auch 
der  Hinterkopf  bedeckt  ist,  die  verhüllte  L.  gegen  den  Kopf 
führend;  von  ihr  geht  ein  langer  Doppelzweig  aus.  Die  Rück- 
lehne des  Stuhles  läuft  in  einen  Schwanenkopf  aus.  Von  ihr 
r.  ein  bartiger  Mann  nach  1.  in  den  Mantel  gehüllt,  sich  vor 
warts  auf  einen  Stock  lehnend.  L.  hinter  ihr  ebenfalls  ein 
bartiger  Mann  nach  r.  (im  Mantel,  die  r.  Brust  frei,  doch  den 
Kopf  senkend),  in  der  gleichen  Stellung.  (Nach  Gerhard 
„Helena  zwischen  den  Dioskuren11). 

I829.     (2533).     H.  0,295.     U.  0,65.     Nola,  1876. 

Hals  etwas  mehr  eingezogen  als  bisher;  das  Bildfeld 
höher  geworden  (0,16  hoch),  so  dass  der  untere  gefirnisste 
Teil  zwischen  Bild  und  Strahlen  nur  schmal  ist.  Als 
Ornament  über  den  Bildern  jederseits  nur  ein  horizontaler 
kleiner  Epheuzweig.  —  Zeichnung  sehr  flüchtig. 

A)  Zwei  Krieger  im  Kampfe  über  einen  Gefallenen. 
Zwei  weit  ausschreitende  Krieger  (die  je  weit  zurück- 
gesetzten Unterbeine  sind  nicht  mehr  dargestellt,  da  sie  aus 
dem  Bildrahmen  treten)  in  fast  gleicher  Tracht  (Chiton  mit 
Falten  und  kleinen  weissen  Punkten,  Panzer,  Schwert  an  w. 
Riemen,  Beinschienen),  nur  dass  der  1.  einen  niedern,  der  r. 
einen  hohen  Bügel  am  kor.  Helm  hat,  und  der  1.  einen 
einen  böotischen,  der  r.  einen  Rundschild  trägt  (der  ganz 
weiss,  darauf  zwei  schw.  Delphine;  Zirkelpunkt);  beide  in 
gleicher  Haltung,  mit  der  R.  mit  der  Lanze  ausholend.  Der 
Gefallene  ist  eben  im  Begriffe  auf  den  Rücken  zu  stürzen 
(hat  Rundschild   und   zwei  Speere,   sonst  gleiche  Bewaffnung 


32g  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

wie  die  Sieger).  Zwischen  den  beiden  fliegt  ein  Vogel  mit 
nach  oben  gerichtetem  kleinem  nicht  gekrümmtem  Schnabel. 
B)  Skythe(?)  mit  Rossen.  Ein  Bogenschütze  (Chiton 
kurz  Panzer,  zwei  weisse  Brustriemen,  daran  der  Köcher  auf 
dem  Rücken  hängt;  sehr  hohe  spitze  Mütze,  aufgebundenes 
Haar\  in  der  L.  den  Bogen,  im  halb  knieenden  Laufe  nach 
r.  und  umblickend  nach  1.,  mit  der  L.  die  zusammen- 
gebundenen Enden  der  Zügel  zweier  Rosse  haltend,  die  sich 
gegeneinander  bäumen.    Oben  1.  und  r.  ein  Vogel  nach  1. 

1830.  (1717)-  H.  0,218.  U.  0,46.  Vulci,  S.  Canino,  184t.  Ungebrochen. 
Firnis  teilweise  stark  abgeblättert.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch. 
u.  Gef.  Taf.  XXX,  1— 3.     S.  51. 

Form  wie  1829;  als  Ornament  über  den  Bildern  nur  eine 
einen  Zweig  bedeutende  horizontale  Linie  mit  Tupfen  zu 
beiden  Seiten.    Sehr  flüchtig. 

A)  Vermummung.  Zug  nach  r.  Voran  geht  r.  ein 
Flötenspieler  (bärtiger  Mann,  bläst  Doppelflöte,  das  Mund- 
stück umgebunden,  langer  Mantel  mit  Rot  und  freien  Falten). 
Ihm  folgen  zwei  gleiche  seltsame  Gestalten,  ganz  in  weite 
Mantel  (Ohne  Rot)  gehüllt,  aus  denen  nur  das  Gesicht 
herauskommt  mit  grosser  Stülpnase,  dicken  Backen,  rotem 
Bart  und  gesträubtem  rotem  Haar;  die  Andeutung  eines 
Hahnenkamms,  die  Gerhard  in  letzterem  erkennt  scheint  mir 
unsicher. 

B)  Mann  im  Laufschritte  nach  r.,  das  1.  Bein  hebend, 
den  1.  Arm  vorstreckend,  eine  Keule  in  der  R. ;  kurzer  r. 
Chiton,  darüber  ein  Fell  gegürtet;  an  der  Seite  ein  Schwert; 
roter  Bart  sehr  lang.  Das  Fell  ist  das  in  der  archaischen  Tracht 
gewöhnliche,  das  über  dem  Chiton  gegürtet  wird,  nicht  aber 
das  Löwenfell  des  Herakles.  —  Die  Figur  mag  Bezug  haben 
zur  Vorderseite. 

2.   Form  No.jo.     Hals  und  Schulter  scharf  abgesetzt 

a    Mit  ausgesparten  Bildfeldern. 

Erste    Cr uppc.      Panathenaeischc  Amphora    (Hals  mit   der  gegen - 
m   l.-I  .-Kette  späterer  Form;    auf  der  Schulter  Stabornament, 
Ickt  vom  das  Bildfeld  unmittelbar  ansschliesst,    während  hinten 
ein   schw.  gefirnisster  Streif  dazwischen  geschoben  wird). 

I831-  H    0,51.     ü.  ipS.     Nola,  S.  Barth.,  vgl.  Panofka,  mus.  Bart. 

v'-     '•      A.bg.  (klein)    Gerhard,    antike    Bildw.   Taf.   VII,    a.    b; 


Attische  Amphora,  2,  a,   Gruppe   1.  329 

vgl.  Prodromus  S.  117,  3;  ferner  klein  abg.  bei  Krai^c, 
Hellenika  I,  2,  Taf.  17,  63.  Erwähnt  Stephani,  Compte  rendu 
1876,  S.  44,  No.  57. 

Vorzüglichste   Technik;    Form   und   Stil   noch   etwas  älter 

als  bei  den  folgenden. 

A)  Athena  in  Waffen  nach  1.  ausschreitend  und  die 
Lanze  schwingend  (langer  Chiton  ohne  Oberärmel,  mit  regel- 
massigen Vertikalfalten  und  roten  Tupfen;  die  geschuppte 
Aegrs  mit  sehr  vielen,  doch  kleineren  Schlangen;  attischer 
Helm  mit  Nacken-  und  Backenschirm  und  hohem  Bügel;  ge- 
zirkelter Schild  mit  rotem  Rand  als  Z.,  weiss  aufgemalte 
Schlange  nach  1.;  Oberkopf  und  r.  Hand  modern).  R.  und  1. 
je  eine  dorische  Säule,  darauf  je  ein  Hahn. 

B)  In  der  Mitte  zwei  nackte  Faustkämpfer  mit  um- 
bundenen  Händen  (rote  Barte  und  roter  Stirnhaarstreif),  jeder- 
seits  ein  ruhiger  Mann;  der  r.  in  langem  Mantel  mit  Falten 
und  einigen  roten  Strichen  auf  seinen  Stock  nach  vorwärts 
gelehnt,  in  der  R.  langen  Stab  erhebend  (der  Richter);  der 
Mann  1.  ist  nackt  und  hält  in  der  L.  eine  Binde  (Faustriemen?) 
(am  Mittelkörper  und  1.  Hand  erg.);  es  ist  wohl  ein  Hfedgac 
der  wartet.  Im  Kampfe  selbst  scheint  der  1.  Sieger  zu  sein; 
er  schwängt  die  r.  geballte  Faust,  die  1.  geöffnet  vorstreckend; 
der  Gegner  r.  weicht  etwas  zurück  und  streckt  beide  geöffneten 
Hände  zur  Abwehr  vor.  Ein  antiker  Firnisklecks  der  vom  1. 
Handgelenk  des  Siegers  herabgeht,   soll  wohl  Blut  andeuten? 

1832.  (644).  H.  o,63.  U.  1,29.  Nola,  S.  Koll.  —  Abg.  Gerhard,  ant. 
Bildw.  Taf.  V,  VI  (nicht  ganz  genau)  und  (kleiner)  Gerhard, 
etrusk.  campan.  Vas.  Taf.  A,  11,  12.  Ferner  Panofka,  Bilder 
ant.  Lebens  Taf.  2,  7;  rech,  sur  les  verit.  noms  pi.  1,  6; 
Krause,  Hellenika  I,  2,  Taf.  6,  11.  Erwähnt  Stephani,  compte 
rendu  1876,  S.  38,  No.  11. 
Form  schlanker,  Henkel  etwas  breitgedrückt;  kurzer 
Hals;  P.-L.-Kette  ohne  Rot. 

A)  Athena  nach  1.  ausschreitend  und  die  Lanze 
schwingend,  die  hintere  Ferse  hebend ;  in  langem  faltenlosem 
Chiton  mit  weiten  Oberärmeln,  der  durch  rote  horizontale 
Striche  abgeteilt  und  mit  gravierten  Sternen  und  Borten  verziert 
ist;  die  Aegis  geschuppt  und  mit  vielen  kleinen  Schlangen; 
Rundschild,  dessen  Rand  mit  r.  Tupfen  (Nägel);  _  als  Z.: 
Medusenkopf  dunkel  rot  aufgemalt,  das  Haar  weiss,  jetzt  fast 
ganz  zerstört  (bei  Gerh.  ergänzt  gegeben).  Das  Weiss  auf 
dem  Fleisch  Athenas  ist  modern  aufgemalt,  ebenso  natürlich 
die     gelbe    Innenzeichnung     darauf.      Der     Helm     nur     mit 


33q  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Nackenschirm.    Auf  den  dorischen  Säulen    r.  und  1.  Hähne. 
L.'  von  oben  herab:  TO/VAOEA/EOE/VAOK)/V. 

B  Wettlauf.  War  sehr  zerstört,  der  Firnis  meist 
abgeblättert,  modern  aufgefrischt,  auch  die  meisten  Konture 
modern  und  roh  nachgeritzt;  intakt  fast  nur  die  Beine  des 
vordersten  Läufers.  —  Vier  Läufer  nach  1.,  alle  in  der 
gleichen  Bewegung,  mit  dem  einen  Fusse  auf  den  Zehen- 
spitzen, mit  dem  andern  weit  in  die  Luft  ausgreifend:  den 
einen  Arm  vor,  den  andern  zurückstreckend,  Finger  aus- 
spreizend; alle  bärtig,  kurzhaarig,  ganz  nackt. 

183  3.     (1584).     H.   0,65.     U.    i,3o.     Vulci,    von  Depoletti,    1835.    —  Abg. 

Gerhard,  etrusk.  camp.  Vasenb.  Taf.  A,  7.  8.  —  Erw.  Stephani, 

compte  rendu  1876,  S.  44,  No.  49. 
Wie  i83i.  —  A)  Athena  nach  1.,  die  Lanze  schwingend, 
ausschreitend,  r.  Fuss  auf  die  Zehen  gehoben,  langer  Chiton 
mit  weiten  Oberärmeln,  Ueberfall  bis  zu  den  Knieen  und 
reichen  sorgfältigen  Falten;  nur  einzelne  rote  Tupfen  auf- 
gesetzt; Aegis  geschuppt  graviert;  Schildrand  mit  roten 
Tupfen,  als  Z.:  eine  weisse  Schlange  nach  1.;  lange  Haarlocke; 
Helm  nur  mit  Nackenschutz  und  mit  hohem  Bügel.  Das 
Weiss  des  rechten  Armes  ist  modern  nebst  dem  Halsband. 
Auf  den  dorischen  Säulen  Hähne.  L.  von  oben  herab: 
TONAOE/VEOEA/AOUO/V. 

B)  Faustkampf:  Der  Sieger  1.  schreitet  nach  r.  aus,  beide 
Fäuste  geballt,  die  R.  zurückgezogen  zum  Schlage  (vom  Kopfe 
ist  nur  der  Hinterteil  alt;  ganz  nackt,  ohne  Faustriemen).  Der 
Lntcrliegende  ist  bereits  rücklings  gestürzt,  wendet  den  Ober- 
körper vom  Gegner  ab,  stützt  sich  mit  der  R.  auf  den  Boden, 
erhebt  die  L.  gegen  den  Kopf  um  sich  zu  schützen;  er  hat 
Faustriemen  an  beiden  Händen.  (Teile  des  Gesichts  und 
der  Arme  erg.;  bärtig).  L.  der  Richter,  der  hier  eingreift 
indem  er  den  langen  Stab  mit  dem  gabelförmigen  Ende  in 
der  R.  hoch  über  den  Sieger  schwingt;  er  hat  langen  Mantel 
mit  rotem  Saum  und  freien  Falten;  nur  die  r.  Brust  frei; 
r.  Haarband;  er  ist  bärtig.  R.  ein  weggehender  sich  um- 
drehender Jüngling,  ganz  nackt,  kurzhaarig  (am  Kopfe 
nur  das  Kinn  und  die  Nasenspitze  alt,  eine  den  Bart 
angebende  Linie  ist  modern),  erhebt  die  R.  und  die  drei 
ersten   Finger    warnend  1. 

Hin ■  an  zu sc  hin :ssl 7/ . 
1834.      2445).     H.  o/Ä     Korinth,  1 

Miniaturnachbildung  einer  Panathenäischen  Amphora  aus 


Attische  Amphora,  2,  «,  Gruppe  1  und  2.  33 1 

späterer  Zeit  (wohl  dem  4  Jahrh).  —  Die  Mündung  lekythos- 
artig;     die    langgezogene    Schulter    mit    flüchtigem    Stabor 
nament. 

A)  Athena  nach  1.,  im  gewöhnlichen  Motiv  ausschreitend, 
in  der  R.  die  Lanze  schwingend;  mit  Rundschild;  Gesicht 
weiss  auf  Thongrund,  die  Lanze  ebenfalls;  auch  sonst  ist 
einiges  weiss  wie  die  ganze  Aegis.  Ohne  alle  Gravierung, 
frei  und  flüchtig. 

B)  Eine  Flügelfigur.  Das  1.  Bein  aufstellend  auf  eine 
Ranke,  in  der  R.  einen  langen  (Palm?)  zweig  haltend,  nackt 
bis  auf  ein  weisses  Gewandstück  auf  dem  1.  Bein  (das  Weiss 
auf  Thongrund,  darauf  Falten  mit  gelbbraunem  Firnis  gemalt). 
Weniges  graviert.  —  Kein  männliches  Geschlecht  angegeben, 
also  wohl  Nike  trotz  der  geringen  Bekleidung.  —  Sehr 
ähnliche  kleine  Gefässe  sind  abgebildet  bei  Stephani,  compte 
rendu  1876,  Taf.  I,  4.  5.  6.  7,  vgl.  S.  55  f.  (aus  Kertsch). 

Zweite    Gruppe:    Form    u?td   Dekoration    wie    bei   der  folgenden 
Klasse  1S41  ff.,  doch  ausgesparte  Felder  und  unter  den  Henkeln  geßrnisst. 

1.  Grössere  Exemplare,  in  den  dreiteiligen  Henkeln,  der 
gegenständigen  P.-L.-Kette  und  der  Dekoration  der 
unteren  Bauchhälfte  mit  1841  ff.  ganz  stimmend. 

1835.     (1982).     H.  o,38.     U.  o,8i3.     Vulci,  Gerh.  —  Mehrfach  erg. 

Die  ausgesparten  Bildfelder  an  der  Schulter  oben  durch 
Stabornament  (mit  Rot)  begrenzt. 

A)  Herakles  und  Nessos.  Herakles  hat  schreitend 
nach  r.  den  Kentauren  Nessos  erreicht  (kurzer  faltenloser 
Chiton,  Schwertscheide  an  1.  Seite,  r.  Bart,  Hals  und  Mittel- 
körper fast  ganz  erg.)  und  fasst  den  Kentauren  beim  Barte 
mit  der  L.  und  sticht  gegen  ihn  mit  dem  Schwerte  in  der  R. 
(das  bis  auf  einen  kleinen  Teil  erg.);  vgl.  1702.  Der  Kentaur 
wendet  den  Oberkörper  nach  Her.  um;  er  hat  r.  Bart,  Stumpf- 
nase, gesträubtes  Stirnhaar,  r.  Brustwarzen  und  hält  mit  beiden 
Händen  einen  grossen  weissen  Stein  bereit  um  ihn  zu  schleu- 
dern. Neben  ihm,  von  ihm  teilweise  verdeckt  steht  Deianira 
dem  Herakles  gegenüber  (langer  Chiton,  Mantel  über  dem 
Kopf,  von  ihr  mit  der  R.  gefasst).  L.  steht  Hermes  nach  r. 
(kurzer  faltenloser  Chiton,  Chlamys  mit  Falten  und  Rot;  roter 
Bart,  w.  hoher  Hut,  Stiefel  mit  Zugstück),  in  der  R.  einen  Stab, 
dessen  oberes  Ende  alt,  dessen  unteres  modern  (keinKerykeion); 
er  erhebt  die  L.  hoch,  ermunternd  und  teilnehmend. 


332  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

B)   Apollon  und  Tityos.     L.  Apollon  nach  r.,  eben  in 

der   Stellung   einen    Pfeil    abzudrücken    (der  r.  Arm  verdeckt 

die    untere    Gesichtsh'älfte,     doch     ist    er    offenbar    unbärtig; 

kurzer  Chiton  mit  r.  Tupfen,  faltenlos,  mit  Gürtel  und  einem 

Tcberfall  vorn  über  dem  Bauche,  an  der  1.  Seite  ein  Goryt). 

Das  Ziel  des  Schusses  ist  r.  am  Ende  ein  enteilender  (bartiger) 

Mann    der   sich    im  Fliehen    umsieht  (r.  Binde,    Ghlamys  mit 

Rot    über    den    Schultern,    in    der    R.    einen    längeren    Stab 

horizontal  haltend,  dessen  r.  Ende  abgeschnitten  wird  durch 

den    Bildrahmen).      Zwischen    beiden,    gegen    den   Schützen 

Apollo  gewandt,   1.   voran    Hermes   nach   1.    (langer   r.    Bart 

schw.    Hut,    Stiefel    mit    Zugstück,    kurzer    Chiton,    faltige 

Chlamys,    in    der  R.    einen    einfachen    Stab    (dessen    beide 

Enden  alt,  ohne  jeden  Abschluss  wie  aufA);  er  streckt  Apollo 

die    r.    Hand   mit   gehobenen    drei    ersten    Fingern    entgegen. 

R.  davon    ruhig   stehende   langgewandete  Frau  (Leto)  nach 

1.,    Mantel  über  Hinterkopf,    die   R.  erhebend.  —  Fälschlisch 

von    Gerhard    auf   Herakles    gedeutet.      Die    Figuren    etwas 

untersetzt  und  plump.  —  Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  I,  ig35. 

183  6.  (659).  H.  0,305.  U.  0,605.  Nola,  S.  Koll.  —  Die  Oberfläche 
durch  Feuchtigkeit  sehr  angegriffen,  Thon  und  Firnis  weich 
geworden;  die  oberste  Schicht  löst  sich  leicht  ab.  Firnis  zu 
dünn  aufgetragen.  Alles  Weiss  modern  aufgefrischt.  Ohne  alles 
Rot.  —  Vgl.  Stephani,  compte  rendu   1868,  S.  43  ff. 

Die  P.-L.-Kette  des  Halses  ohne  Rot  und  ohne  Gravierung, 
das  Stabornament  aus  ganz  einfachen  schw.  Strichen  be- 
stehend. 

\    Dreifussraub.    Apoll  nach  r.  schreitend,  langhaarig 

kurzem  Chiton,    der  faltig  erst  von  der  Hüfte  an,   Köcher 

und   Bogen    an  seiner  1.  Seite),  ergreift  mit  beiden  Armen  die 

Beine  des  von  Herakles  nach  r.  horizontal  getragenen  und  mit 

der    I..    gefassten   Dreifusses    (mit    zwei    Henkeln    und    ohne 

venfüsse);    Herakles    Oberkörper    wird    vom    Rücken    ge- 

er   hat   kurzen    faltenlosen  Chiton  und  Panzer  wie  es 

eint,   .schwertband  und  Köcher  der  fälschlich  hinten,  d.  h. 

ihm    aut    der   Brust    hängt,    ist    bärtig   und    blickt   sich    nach 

'11   um   und   schwingt  die  Keule  hoch  in  der  R.    Zwischen 

n    ein  Reh    nach    r.    zu  Apoll  umblickend.    Neben  Apoll 

1.  sinnlose  /eichen  TOT*.T. 

B  AthenaimGigantenkamf.  Athena  weit  ausschreitend 

cHl"MKm    K  Bein    doch  nicht  auf  den  Giganten  tretend; 

;er  Chiton    mit  Kalten.   Chlamys    über   dem  Arme,   Aegis, 

eher  Helm,  Rundschild  im  Profil,  darauf  drei  w.  Ringe\  die 


Attische  Amphora  i,  cc,  Gruppe  2.  333 

erhobene  Lanze  niederstossend  auf  den  Rücken  des  Giganten 
(Enkelados),  der  im  Schema  des  im  Entweichen  sich  Wehrens 
ins  eine  Knie  gesunken  ist,  den  Schild  vorhält  (Rundschild, 
Z.  Dreifuss)  und  die  Lanze  in  der  R.  zückt  (kurzer  Chiton, 
Panzer,  Schwert,  kor.  Helm  mit  niederem  Bügel  und  zwei 
hohen  weissen  Federn  an  den  Seiten).  Sehr  flüchtig 
und  frei. 

2)  Kleinere  Exemplare;  zweiteilige  Henkel;  am  Halse  drei 
schw.  verbundene  Palmetten,  die  mittlere  nach  oben, 
die  seitlichen  nach  unten;  untere  Bauchhalfte  einfach 
gefirnisst,  ohne  alle  Ornamente;  schlanke  Form. 

1837.     (2480).    H.  0,24.    U.  0,43.    Nola,  S.  Torrusio,  1875.    Intakt.    Bespr. 
Annali  d.i.  i832,  p.8o(Panofka);  Bull.  d.i.  1869.  p.  145, 2(Heydemann). 

Mündungsstück  nicht  konvex,  sondern  steil;  äusserer  Fuss- 

rand  ungefirnisst. 

A)  Athena's  Geburt  v?)  Ein  Mann  (Zeus)  nach  r.  stehend 
(langer  roter  Bart,  r.  Binde,  langer  weisser  Chiton  mit  weiten 
OberUrmeln,  faltiger  Mantel  darüber,  der  nur  mit  rotem  Saum, 
im  1.  Arme  ein  langes  Scepter  gelehnt),  halt  mit  beiden 
Händen  vor  sich  ein  Madchen  (Athena?),  das  beide  Arme 
steif  emporstreckt  (bekleidet  mit  langem  faltigem  Chiton; 
Haar  aufgenommen,  r.  Binde  darin).  R.  vor  ihm  ein  Klapp- 
stuhl mit  einem  Tuch  darauf.  R.  davon  reicht  eine  Frau 
nach  1.  (Eileithyia)  mit  beiden  Armen  je  eine  kreisförmige 
rote  Binde  der  Gruppe  1.  entgegen  (lange  weite  Oberärmel  am 
Chiton,  Haube,  aus  welcher  hinten  ein  Haarschopf  heraus- 
kommt). R.  der  weggehende  umblickende  Hermes  (kurzer 
w.  Chiton,  Chlamys,  roter  Bart,  w.  Hut  mit  r.  Krempe,  Stiefel 
mit  Zugstück,  Kerykeion  in  der  L.,  Haar  aufgenommen). 
Sinnlose  Inschriften,  die  obere  von  unten  nach  oben  über 
dem  Stuhl,  die  untere  über  der  Frau: 

y  ^  V**  /    V   *  *i 

B)  Peleus  und  Atalante.  R.  und  1.  ist  je  ein  grosser 
Dreifuss  aufgestellt  (ohne  Löwenfüsse,  mit  Verbindungs- 
stangen  an  den  Füssen,  mit  zwei  Henkeln;  auf  dem  von 
vorn  dargestellten  Beine  links  vertikale  w.  Zickzacklinien, 
r.  rote  Punkte).  Dazwischen  Peleus  nach  r.  (nackt,  r. 
Bart    und    Binde)    ringend    mit    Atalante    (nach    1.,     nackt, 


334  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

nackt,  weiss,  nur  eine  kleine  rote  Schürze  um);  sie  umfassen 
sich  eben  und  Peleus  ergreift  Atal.1  1.  Hand  beim  Gelenk 
und  ihren  Hinterkopf  (Haar  aufgenommen,  mit  r.  Binde)  mit 
der  L.;  sie  legt  die  R.  um  seinen  Rücken.  Sinnlose  Inschriften 
über  den  Köpfen  und  zwischen  beiden  von  unten  nach  oben 


**Y 


'  h 


Flüchtig  freie  Zeichnung.    Unten  eingekratzt,  s.  Tafel  I,  1837. 

1838.  (673).     H.  o,3i.     Nola,  S.  Koll.  —  Intakt. 

Brillante  Technik;  Mündung  steil  wie  i83j,  doch  der 
Fussrand  schw.  Zugehöriger  Deckel  mit  Knopf  von  feinster 
Technik  und  Profilierung,  ohne  Ornamente. 

Auf  A)  und  B)  sind  zwei  sich  gegenübersitzende  Frauen 
(Göttinnen  ?)  dargestellt,  je  diejenige  1.  auf  einem  Thron  mit 
niederer  Lehne  die  in  einen  Schwanenkopf  endet,  diejenige  r. 
auf  Klappstuhl;  beide  in  langen  Chitonen  mit  w.  Punktrosetten 
und  Mänteln  sowie  r.  Haarbinden;  zwischen  beiden  je  ein 
Zweig.  Auf  A)  hält  die  Frau  1.  den  Zweig  und  die  r.  fasst 
daran.  Auf  B  kommt  der  Zweig  von  r.  hinter  der  Frau 
heraus  und  beide  gestikulieren  nur  mit  den  Händen  (ob  ein 
Spiel  gemeint?  schlagen  sie  sich  die  Oberfläche  der  Hand?); 
je  die  eine  Hand  ist  zurückgezogen,  die  andere  1.  erhoben,  r. 
horizontal  mit  der  Oberfläche  nach  oben  vorgestreckt. 

1839.  678).     H.  0,16.     U.  0,345.     Nola,  S.  Koll. 

Mündung  auch  steil;  Fussrand  ungefirnisst  wie  1837. 

A)    Berittene    Amazone.      Die    Amazone    (w.,     schw. 

Panzer  und  darunter  kurzer  Chiton  (?);  Pelta  auf  dem  Rücken, 

zwei  Speere  in  der  R.,  att.  Helm  mit  hohem  Bügel)  reitet  nach 

1.    mit    einem    Nebenpferde    neben    sich;    unten    ein    weisser 

>sser  Hund  aufblickend  nach  1. 

B  Amazone,  ebenso  nach  r.  mit  zwei  Pferden  reitend; 
der  Hund  ebenso,  doch  ist  die  Amazone  hier  nur  in  schw. 
Chiton;  auch  hat  sie  die  hohe  Skythenmütze,  an  der  vorn  ein 
mter  Streif  herabgeht. 

Wie  die  vorigen,  doch  mit  seitlicher  Bildeinfassung;  am 
Halse  je  zwei  einzeln  herausgelöste  Teile  der  P.-L.-Kette. 

•840.  "    0,185.      U.  0,37.      Etrurien,  Gerh.,   i836. 

Mündung  die  gewöhnliche  konvexe;  der  seitliche  Bildrahmen 


Attische  Amphora,  2,  tx,   Gruppe  2:  ß}   Gruppe   1.  335 

besteht  aus  dem  einen  Zweig  bedeutenden  Strich  mit  Punkten 
zu  beiden  Seiten. 

A)  Herakles  und  der  Lowe.  A)  Herakles  un bärtig 
nach  r.  in  kurzem  Chiton,  im  Stehschema  mit  dem  Löwen, 
den  er  mit  dem  1.  Arm  um  den  Hals  fasst;  die  R.  gesenkt. 
Der  Löwe  wendet  den  Kopf  um  (Zunge  rot).  Nur  das  Alier- 
nötigste  graviert. 

B)  Silen  (r.  Bart  und  r.  kurzes  Haar)  schreitet  nach  r. 
gegen  eine  umsehende  weggehende  Nymphe  (Fleischweiss 
abgefallen,  langer  faltenloser  Chiton  mit  engen  Überärmeln 
und  Haube)  die  1.  Hand  ausstreckend;  sie  erwidert  mit  der 
R.,  doch  ist  ihre  r.  Hand  und  das  Stück  zwischen  beiden 
Figuren  modern. 

Oben  auf  dem  Rande  der  Mündung  auf  dem  Thongrunde 
eine  schw.  gemalte  Inschrift  die  vollständig  ist,  sorgfältig  und 
reinlich;  doch  ganz  unverständlich  IOEI-OAA  Unter  dem  Fusse 
ist  ein  eingekratztes  Zeichen,  s.  Taf.  I,  1840. 

ßj  Mit  ungefirnissiem  Bauche. 

Erste  Gruppe:  Form  No.  30.  Hals  mit  gegenständiger  P.-L.-  Kette, 
die  bei  den  sorgfältigeren  Exemplaren  mit.  Gravierung  uud  Rot,  bei  den 
nachlässigeren  ohne  Beides  (Palmetten  immer  offen) ;  Stabornament,  bei 
den  sorgfältigeren  mit  Rot ;  unter  den  Henkeln  grosses  Volzitenornament 
mit  je  einer  nach  tmten  gerichteten  schwarzen  Lotosblüte  in  der  Mitte 
und  an  den  vier  Enden  je  einer  Palmette.  In  der  unteren  Bauchhälfte 
ist  immer  ein  umlaufendes  Lotosknospenband  nach  oben  gebildet,  häufig 
auch  ein  einfaches  timlaufcndcs  Aläanderband.  U?iten  dicke  Strahlen 
mit  dünner  Spitze.     Fuss  ganz  schwarz. 

1841.  (2198).  H.  0,218.  U.  0,47.  Gerh.'  Nachl.  —  Einiges  ohne  Be- 
malung erg.;  Firnis  vielfach  abgerieben.  Weiss  fast  ganz 
geschwunden.  Abg.  Gerhard,  Auserl.  Vasenb.  Taf.  74;  vgl. 
Bd.  I,  S.   19g  ff.;  Genick,  Keramik  Taf.  V,  C  (Seite  A). 

A)  Herakles  mit  dem  Löwen;  Stehschema,  etwas 
modifiziert,  indem  Herakles  (ganz  nackt,  r.  Bart  und  r.  Stirn- 
haarstreif, Schwert  umgegürtet)  sich  etwas  in  die  Knie 
beugt;  sonst  die  alten  Motive;  mit  dem  1.  Arm  umfasst  er  den 
Löwenhals  (die  Mähne  wie  bei  Exekias  behandelt  in  einzelnen 
gravierten  roten  Zotteln),  mit  der  R.  fasst  er  nicht  die  Tatze 
sondern  den  Rachen  des  Tieres.  Der  Untertheil  des  Löwen 
fehlt.  R.  steht  Athena  nach  1.  (langer  Chiton  mit  Falten, 
Unterkörper  fehlt,  Aegis;  in  der  L.  die  Lanze,  att.  Helm 
dessen     Oberteil     fehlt)     aufmerksam     zusehend.       L.     steht 


336  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Jolaos    nach  r.    und  hält  die  Keule  (nackt,    bartlos,   Schwert 
um;  Brustwarzen  rot). 

B)  Frauen  im  Obstgarten.  In  der  Mitte  sitzt  eine 
Frau  nach  1.  auf  Sessel  (mit  dicken  Füssen  ohne  Lehne; 
langes  Haar,  langer  Chiton  und  Mantel  mit  Falten  der 
strengeren  Art);  eine  Frau  ihr  gegenüber  nach  r.  (langer  Chiton, 
Mantel  mit  Falten,  langes  Haar)  reicht  ihr  ein  korbartiges 
Geräth  das  nach  oben  sich  erweitert  und  das  sie  mit  beiden 
Händen  trägt;  die  sitzende  hält  die  Hände  darunter,  bereit  es 
aufzunehmen  und  streckt  zugleich  den  Kopf  in  die  Höhe,  wie 
um  zu  sehen  was  darinnen  ist.  R.  hinter  der  sitzenden  stehen 
steif  zwei  Frauen  nach  1.,  beide  in  faltenlosem  Chiton  und 
Uebersehlag  mit  Carrierung  oder  r.  Tupfen  oder  dgl; 
die  vordere  hatte  die  Haare  aufgenommen,  die  hintere 
herabhängend;  beide  mit  je  einem  grossen  Zweige  in  der  L. 
(mit  kleinen  Blättchen,  daran  weisse  runde  Früchte  wie 
Aepfel).  L.  noch  eine  Gruppe;  eine  stehende  Frau  nach  1., 
mit  dem  Rücken  gegen  die  obige  als  zweite  beschriebene  und 
diese  teilweise  verdeckend  (in  Chiton  und  Uebersehlag  mit 
Carrierung,  aufgenommenes  Haar),  in  der  L.  einen  Zweig  mit 
den  Früchten;  sie  steht  vor  einer  sitzenden  Frau  nach  r. 
i  Klappstuhl;  r.  langer  Chiton,  Mantel  karriert  ohne  Falten;  langes 
Haar,  Kranz  spitzer  Blätter  im  Haar,  während  die  vorigen  alle 
rote  Binden  im  Haar  haben),  welche  die  Finger  der  1.  Hand 
aufwärts  streckt.  —  Stil  etwas  strenger  als  bei  den  folgenden. 

1842.  (17141-  H.  0,402.  U.  0,865.  Etrurien,  Gerh.  1841.  —  Viel  erg. 
und  übermalt.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1851,  Taf.  3o;  vgl.  S.  345  ff. 
(Overbeck);  wiederholt  bei  Overbeck,  Gall.  her.  Bildw. 
Taf.  22,3  (Seite  B),  vgl.  S.  519  und  Taf.  27,3  (Seite  A)  vgl. 
S.  627. 

A)  Menelaos  und  Helena  in  Troia.  In  der  Mitte 
Menelaos  nach  r.  schreitend  (die  Sohle  hebend),  vom 
Rücken  gesehen,  sich  umblickend,  führt  Helena  nach  r., 
indem  er  sie  mit  der  L.  am  Rande  ihres  Mantels  fasst  und 
drohend  in  der  R.  das  Schwert  zückt;  sie  sucht  ihn  abzu- 
halten, indem  sie  die  1.  Har.d  an  seinen  Arm  legt.  Menelaos 
hat  Beinschienen  mit  r.  Rande,  kurzen  faltenlosen  Chiton  mit 
r.  Tupfen,  Panzer,  Schwertscheide  an  w.  Kreuzbändern,  kor. 
Helm  mit  hohem  Bügel,  ist  bärtig;  Helena  steht  ruhig  in 
langem  falten  losem  Chiton,  den  Mantel  über  den  Hinterkopf 
gezogen  Falten  und  schmale  rote  Streifen);  ihr  Gesicht  ist 
um  grössten  Teile  erg.  L.  folgt  ein  Krieger  nach  r.  (bärtig, 
•Her  Rüstung   stehend,    Lanze  in  der^R.,   böot.  Schild  in 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe   1.  33j 

der  L.,  kurzer  Chiton  mit  reichen  Falten  und  r.  Streifen; 
Helm  mit  niederem  Bügel)*).  R.  steht  ruhig  ein  Mann  nach 
1.  im  Mantel  mit  Falten  und  r.  Streifen  und  langem  Chiton); 
sein  ganzes  Gesicht  ist  modern  (unbärtig  erg.,  was  wahr- 
scheinlich falsch). 

B)  Sehr  stark  ergänzt,  doch  sind  die  Hauptmotive  alle 
sicher.  Achill  und  Memnon.  L.  steht  eine  Frau  nach  r. 
(Thetis),  von  der  nur  der  Kopf  antik  ist;  es  folgt  r.  ein 
Krieger  (Achill)  nach  r.,  von  dem  nur  der  Oberteil  des 
Kopfes  (der  von  kor.  Helm  mit  niederem  Bügel  bedeckt)  und 
der  r.  mit  Lanze  erhobene  Arm  antik  sind.  Von  seinem 
Gegner  (Memnon)  ist  der  Kopf  (bärtig,  kor.  Helm  mit  niederm 
Bügel,  der  r.  mit  der  Lanze  erhobene  Arm,  die  obere  Hälfte 
des  grossen  böot.  Schildes  (darauf  in  der  Mitte  eine  gravierte 
Rosette,  darüber  eine  w.  Schlange),  der  Mittelkörper  (kurzer 
Chiton  mit  roten  Tupfen,  Panzer,  Schwert)  und  das  zurück- 
gesetzte r.  Bein  (Sohle  hoch)  antik.  Zwischen  beiden  steht, 
an  den  letzteren  eng  angeschmiegt  eine  Frau  (Eos;  nach  r. 
den  Oberkörper  umwendend  nach  1.  und  die  R.  erhebend 
gegen  Achill,  wie  abwehrend  oder  entsetzt;  antik  ist  an  ihr 
gerade  soviel  um  das  Motiv  zu  sichern,  nämlich  der  Hinterteil 
des  Kopfes,  die  Spitzen  der  emporgestreckten  r.  Hand,  der 
nach  r.  gewandte  vorgesetzte  1.  Fuss.  Sie  war  offenbar  im 
Wegschreiten  und  das  r.  Bein  ursprünglich  mehr  zurück- 
gezogen. 

1843.  1671).  H.  0,315.  U.  0,66.  Vulci,  S.  Dor.  —  Intakt;  auch  das 
(sehr  warme)  Weiss  vorzüglich  erhalten.  Beste  Technik.  — 
Abg.  Gerhard,  etrusk.  campan.  Vas.  Taf.  XXX,  3.  4  (Seite  A) 
gross);  vgl.  S.  41.  Gerhard,  auserl.  Vas.  Taf.  CCXLVIII,  1  (Seite 
Bi  gross);  vgl.  Bd.  IV,  S.  17;  ferner  Elite  ceramogr.  IV,  pl.  18 
(Seite  A),  vgl.  p.  in;  150;  Panofka,  Bilder  ant.  Lebens 
Taf.   18,9. 

A)    Mädchen     im     Bade.      Brunnenhaus,    von     drei 

dorischen  Säulen  gestützt,  darauf  ein  ganz  niederer  Architrav 

und  ein  Triglyphenfries  angedeutet  sind  (Säulen  weiss,  ebenso 

die  Triglyphenstriche).      An   den   Säulen  sind  wasserspeiende 

Tierköpfe    angebracht:    1.     ein    Eberkopf,    an    der   Mittelsäule 

zwei,  ein  Panther-  und  ein  Löwenkopf,  r.  wieder  ein  Eberkopf. 

Der   Pantherkopf    auch    hier   vorn   von    dargestellt,    lediglich 

der    stilistischen    Gewohnheit   wegen;     es     ist    übrigens    nicht 

allein    ein  Kopf   sondern  er  ist  mit  seinem  Hals   als  Protome 


*)  Nach   Overbeck    a.   a.   O.   S.  628    Odysseus  „bedeutend   kleiner"  als 
Menelaos;  er  ist  indes   nicht  im   geringsten   kleiner. 


5 


Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

w.  Tupfen)  gegeben;  der  Lowe  im  Profil.  Oben  eine  Quer- 
stange,  daran  die  Kleider  der  Frauen  (zwei  Mantel  mit  roten 
Streifen  und  Falten)  hängen.  Vier  ganz  nackte  weisse  Frauen 
waschen    und    reiben    sich    je    unter    einem    Wasserstrahle 

Wasser  mit  verdünntem  Firnis  über  das  DeckAveiss  gemalt); 
ihre  Füsse  stehen  ganz  im  Wasser.  Alle  haben  lange  auf- 
gelöste Haare.    Sehr  lebendige  Motive. 

B)  Auszug  auf  die  Reise.  Ein  Jüngling  in  Glamys  nach  r., 
mit  weissem  Reisehut  und  mit  zwei  Lanzen  (die  dünn  aus- 
laufen ohne  ausgeführte  Spitzen)  führt  am  Zügel  ruhig  gehend  ein 
Pferd  nach  r.  (r.  Mahne),  von  welchem  er  teilweise  verdeckt 
wird.  L.  ein  Greis  (w.  Haare  und  w.  Bart,  Stock  in  der  L., 
Mantel  in  der  R.  mit  Punktrosetten);  er  sagt  mit  der  R.  welche 
er  ausstreckt  (i.  bis  3.  Finger  ausgestreckt)  Lebewohl  nebst 
mahnendem  Zuruf.  R.  vor  dem  Pferde  ein  bartiger  Mann 
nach  1.  (Mantel  mit  Rot;  rote  Binde)  den  Stab  aufstützend. 
Unten  eingekratzt,  s.  Tafel  I,  1843. 

1844.     (684).     H.  0,432.     U.  0,925.     Vulci,  S.  Dor.  — Viel  übermalt  und 
erg.  —  Erw.  Gerhard  auserl.  Vasenb.  Bd.  11,  S.  23,  17. 

A)  Bakchisch.  In  der  Mitte  steht  der  bartige  Dionysos 
nach  r.  (langer  Chiton  mit  Oberarmein;  Unterteil  erg.;  Mantel, 
der  die  r.  Brust  freilässt,  mit  r.  Tupfen  und  Falten,  langer 
Bart,  Epheukranz)   in  der  L.  den  Kantharos,   in  der  R.  einen 

istock  haltend,  von  dem  Zweige  mit  weissen  Trauben  aus- 
gehen, die  r.  und  1.,  oben  und  unten  den  Raum  füllen.  Er 
blickt  nach  1.  um.  Neben  ihm  oder  hinter  ihm  und  teilweise 
von  ihm  verdeckt  schreitet  ein  junger  Stier  nach  r.  mit 
weisser  Schnauze  (auch  übermalt  und  teilweise  etwas  erg.] 
L.  stehen  neben  einander,  die  eine  die  andere  fast  deckend 
zwei  Nymphen  nach  r.  (in  langem  Chiton  mit  weiten  Über- 
ärmeln und  Mantel  mit  Falten  und  r.  Tupfen,  r.  Binde),  die 
Hände  vorstreckend;  die  hintere  führt  die  eine  Hand  gegen 
das  Gesicht.  R.  zwei  Nymphen  nach  1.  in  genau  derselben 
Gewandung  und  mit  denselben  Handbewegungen;  ergänzt 
von  ^.\cn  1  ruften  abwärts. 

B    l   nterwelt.     L.  thront  Persephone  nach  r.  in  einem 

mache,    das    angedeutet    wird  durch  eine  Säule  r.  (grösster 

1  erg..  mders  das  Gapitell),  darauf  der  Architrav,  dessen 

Ende    1.  oben  mit  w.  Tropfenregula  antik  ist;    der  Thron  hat 

l  öwenfüsse  und  Lehne  die  in  Schwanenkopf  endet;  Perseph. 

langen    Chiton    mit    weiten    Oberärmeln    und    Mantel, 

mit  r.  Tupfen;    sie  streckt   den  r.  Arm  vor,    und  stützt 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe   1.  33m 

mit  der  L.  ein  Scepter  auf  (oberer  Teil  erg.);  unmittelbar 
daneben  kommen  aus  dem  Boden  und  hinter  Perseph.  heraus 
grosse  Zweige,  mit  runden  weissen  Früchten  (Granatäpfeln), 
die  sich  wohl  unterseiden  von  den  Trauben  auf  A)  und  nach 
allen  Seiten  sich  verbreiten  und  den  Raum  füllen.  Pers.1 
Kopf  und  grosse  Teile  des  Mittel-  und  Unterkörpers  sind  erg, 
R.  walzt  Sisyphos  (nur  kleine  Chlamys  über  die  Schulter: 
Kopf  und  Schultern  erg.)  den  grossen  Steinblock  einen  ange- 
deuteten Berg  hinauf,  indem  er  das  r.  Bein  hebt  und  auf  den 
Berg  tritt  und  den  Block  mit  den  Händen  unten  fasst;  die 
ganze  obere  Hälfte  des  Steines  ist  erg.;  er  ist  als  grosse 
schw.  Kugel  mit  einigen  weissen  Strichen  ähnlich  dem  Berg^ 
gebildet.  —  Unten  an  zwei  gegenüberliegenden  Stellen  ein- 
gekratzt, s.  Tafel  I,  1844  a-  b. 

(845.     (665).     H.    0,48.     U.   1,025.     Vulci,    S.  Dor.    —   Gut    erh.;    Deckel 
mit  Knopf  und   Blättchen   am   Rande   scheint  zugehörig. 

A)  Herakles  als  Kitharöde;  er  setzt  das  r.  Bein  auf  eine 
hohe  viereckige  Basis  und  spielt  die  Kithara  (mit  8  Saiten) 
mit  dem  Plektron  (bärtig,  roter  Bart,  Löwenfell  über  den 
Kopf,  vor  der  Brust  geknüpft  und  durch  r.  Gürtel  zusammen- 
gehalten, kurzer  Chiton  mit  Falten,  Schwert  an  der  1.  Seite 
mit  doppeltem  w.  Bande;  Köcher  nebst  Bogen  auf  dem 
Rücken.  Vom  1.  Arme  hängt  ein  Chlamys  herab).  Zwischen 
seinen  Beinen  von  oben  herab  +  D>EA.  R.  vor  ihm  von  oben 
herab  3<30<3+.  R.  neben  der  Leier  von  oben  herab  VA  +  N. 
Ueber  dem  Kopfe  MXt>IA'-i.  R.  vor  ihm  steht  Athena  nach 
1.  (langer  Chiton  mit  welligen  Falten,  rot  getupft,  grosse 
geschuppte  Aegis,  in  der  R.  die  Lanze,  att.  Helm  mit  Nacken- 
schirm und  hohem  Bügel,  lange  Locken);  r.  von  ihr,  mit  dem 
Hinterkörper  verdeckt  eine  Hindin.  Darüber  von  oben 
herab  v/^30+A.  L.  hinter  Herakles  Hermes  nach  r.  (Stiefel 
mit  Zugstück;  kurzer  Chiton,  Chlamys  mit  Falten  und 
getupft,  in  der  R.  langes  Kerykeion,  dessen  Ende  hinter 
Herakles  versteckt  ist,  Petasos,  bärtig,  Haare  hinten  aufge- 
bunden, rote  Binde).  An  seinem  1.  Beine  hat  Herakles  seine 
Keule  angelehnt.    Zwischen  beiden  von  oben  herab  ^AEAKI. 

B)  Bakchisch.  In  der  Mitte  der  bärtige  Dionysos  nach 
r.  (Bart  mit  rotem  Rand  wie  auch  an  den  übrigen  bärtigen 
Figuren,  langes  Haar,  Epheukranz,  langer  Chiton  mit  weiten 
Oberärmeln,  Mantel  getupft);  er  hält  in  der  R.  Rebzweige 
(wirkliche  Rebblätter),  die  sich  r.  und  1.  verbreitern,  in  der  L. 
Kantharos;    er   blickt   nach   1.   um;   jederseits   steht  ein   ganz 


-_,0  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

gleiches,  nur  nach  den  entgegengesetzten  Seiten  gerichtetes  Paar, 
.■in  Silen  und  eine  tanzende  Nymphe;  beide  nebeneinander 
so,  dass  der  Silen  die  Nymphe  teilweise  deckt.  Der  Silen  (nackt, 
Haar  und  Bart  sehr  lang)  umfasst  die  Nymphe  um  den  Leib 
und  wendet  symmetrisch  den  Kopf  um.  Die  Nymphe  in 
langem  Chiton  mit  Falten  und  rotem  Gürtel,  darüber  wie  es 
scheint  ein  Wams;  r.  Epheukranz;  die  r.  halt  in  der  R. 
Krotalen,  die  L.  vorstreckend;  die  1.  legt  den  r.  Arm  um  den 
Hals  und  die  Brust  des  Silens  und  streckt  den  1.  abwärts  vor 
sich;  beide  heben  das  eine  Bein  tanzend. 
Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  I7  1845. 

1846.  i633).  H.  0,41.  U.  0,855.  VulcL  Uebermalt  und  erg.;  die 
Henkel  grösstenteils  erg.  —  Abg.  Gerhard,  Auserl.  Vasenb. 
Taf.  XXXVII;  vgl.  Bd.  I,  S.  148  ff.;  Seite  A)  auch  Gerhard,  etr. 
camp.  Vasenb.  Taf.  A,  16.  —  Vgl.  Braun  im  Bull.  d.  Inst.  i838, 
p.  9  ff.  wonach  „prov.  dagli  scavi  volcenti;"  und  „Volcentisch" 
nennt  sie  auch  Gerhard  Aus.  Vas.  I,  S.  148,  Anm.  244, 
während  er  später  im  Katalog  von  1840  sie  aus  Caere  stammen 
lässt. 

A)  Musische  Athena.  L.  steht  Athena  nach  r.  (langer 
Chiton,  faltenlos,  mit  Rosetten  und  weiten  Überärmeln;  kurzer 
an  der  Seite  offener  Ueberrock;  lange  Locken;  att.  Helm; 
Aegis  gross),  ruhig  die  Kithara  spielend,  von  der  ein  Tuch 
und  weiter  oben  Binden  (?)  herabhängen  (mit  sieben  Saiten;  ist 
teiweise  erg.)  wodurch  das  Plektron  weggefallen  ist;  das 
Weiss  modern  aufgefrischt.  An  die  1.  Schulter  steht  ihre 
Lanze  gelehnt.  Ihr  gegenüber  Dionysos  nach  1.  (Kopf  bis 
auf  die  Bartspitze  erg.;  langer  Mantel  vielfältig  geblümt),  in 
der  R.  gesenkt  den  Kantharos,  in  der  L.  Zweige  die  sich  im 
Räume  verbreiten.  Unten  neben  ihm,  von  ihm  teilweise  ver- 
deckt ein  Bock  nach  1.,  ruhig  schreitend. 

B )  Amazone.  L.  eine  sich  den  Panzer  anlegende 
Amazone  in  kurzem  Chiton  (mit  Falten);  sie  macht  eben  die 
Klappe  an  der  r.  Schulter  zu  und  wendet  den  Kopf  deshalb 
aufwärts  nach  ihrer  r.  Seite.  Auf  dem  1.  Arme  eine  kleine 
Chlamys;  kurzes  Haar.  Das  Weiss  am  Fleische  dieser  und 
der  folgenden  Figur  war  ganz  abgeblasst  und  ist  plump 
und  dick,  modern  aufgetragen.  Im  übrigen  gehen  nur 
etwas  verschmierte  Fugen  durch  die  Figur.     Ihr  gegenüber  r. 

Frau    nach   i.   in  langem  Chiton    (unterer  Teil    alt,    der 

Mittelkörper  erg.)  und  Mantel  (Falten,   mit  w.  Punktrosetten); 

hat    auf  der  L.  einen  kor.  Helm  mit  niederem  Bügel  und 

:ht  ihn  der  Amazone;  vor  ihr  1.  am  Boden  ein  Rundschild, 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe   1.  341 

den  sie  mit  der  R.  hält,  im  Profil  gezeichnet,  mit  Ochsenkopf 
als  Zeichen;  dran  eine  Lanze  gelehnt.  An  Schild  und  Lanze 
Unwesentliches  erg). 

1847.     (690).     H.    0,285.     u-    0,59.     Cometo,    S.    Dor.    —    Intakt.     Vor- 
zügliche Technik.     Das  Weiss   sehr  verblasst. 

A)  Amazonenkampf.  L.  ein  Reiter  nach  r.  (kurzer  Chiton 
mit  Falten  und  Rot;  Panzer;  Schwertband;  lange  Seitenlocke, 
Bart;  kor.  Helm  mit  niederem  Bügel),  mit  der  R.  die  Lanze 
einlegend  gegen  eine  Amazone  zu  Pferd  nach  1.;  beide 
Pferde  bäumen  sich  etwas  gegen  einander;  die  Amazone 
(in  kurzem,  rotem  Chiton,  Panzer,  Schwert,  Oberkörper  vom 
Rücken  gesehen,  att.  Helm  über  welchem  eine  rote  Binde, 
mit  hohem  Bügel)  zieht  mit  der  L.  die  Zügel  fest  an  und 
legt  mit  der  R.  die  Lanze  ein.  Unten  zwischen  beiden  liegt 
eine  rücklings  gestürzte  Amazone  nach  r.  (Rüstung  wie  bei 
der  vorigen);  sie  hält  mit  der  L.  noch  den  grossen  Rund- 
schild (Z.:  w.  Dreifuss),  gegen  das  ansprengende  Pferd  sich 
schützend,  vor.  —  Die  Mähnen  der  Rosse  sind  aufs  feinste 
graviert;  sie  haben  zierliche  Beine;  doch  sind  sie  von  grosser 
Lebendigkeit,  besonders  in  den  Mäulern. 

B)  Auszug.  R.  sitzt  auf  Klappstuhl  ein  Greis  nach  1. 
(Glatze,  w.  Haar  und  Bart),  in  den  Mantel  gehüllt  (mit 
Sternchen  und  roten  Streifen),  den  Stock  in  der  R.  Vor  ihm 
1.  ein  Jüngling  nach  r.,  der  zwei  Rosse  mit  gravierter 
Brustbinde  am  Zügel  führt;  derselbe  wird  von  den  Pferden 
teilweise  verdeckt;  er  hat  die  Chlamys  um  und  schultert  zwei 
Speere.  L.  hinter  den  Pferden  ein  Jüngling,  den  1.  Arm 
erhebend  (Chlamys  mit  Falten  und  Rot  und  Punktrosetten, 
Brustwarzen  rot;.  Beide  Jünglinge  kurzhaarig  und  mit  r. 
Stirnhaarbinde.  —  Sorgfaltige  feine  Zeichnung. 

1848.  (688).  H.  0,35.  U.  0,73.  Vulci,  S.  Dor.  —  Ans  Stücken.  — 
Vortreffl.  Technik.  —  Abg.  Gerhard,  etrusk.  camp.  Vasenb. 
Taf.  XVII,  3.  4.  vgl.  S.  27;  Seite  B)  abg.  Stephani,  Theseus  u. 
Minotaur  Taf.  VI.  —  Vgl.  Gerhard,  rapporto  volcente  p.  151, 
n.  374.  O.  Jahn,  archaeol.  Beitr.  S.  258,  k.  Panofka,  Eigenn. 
mit  xakög  S.  64.  C.  J.  G.  7574.  Klein,  gr.  Vasen  mit  Meister- 
sign.  S.  20,  3. 

A)  Herakles  im  Amazonenkampf.  Herakles  nachr., 
im  Laufschritte  weit  ausschreitend,  schwingt  in  der  R.  hoch 
das  Schwert,  und  streckt  die  L.  weit  vor  (kurzer  Chiton, 
Löwenfellumgegürtet,  Schwertscheide  an  Kreuzbandern,  Köcher 
auf  dem  Rücken,    bärtig;    r.  Gürtel)  gegen  zwei  Amazonen, 


342  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

von  denen  die  ihm  nächste  bereits  im  Schema  der  zum 
Fliehen  Gewandten  (in  die  Kniee  sinkend,  Oberkörper  um- 
drehend, vom  Rücken  gesehen)  in  der  L.  den  grossen  Rund- 
schild [im  Profil,  Z.:  w.  Dreifuss),  in  der  R.  gesenkt  die  Lanze 
halt  kurzer  Chiton  mit  r.  Tupfen  und  Fell  darüber,  Schwert, 
lange  Locke,  att.  Helm).  Herakles  1.  Hand  greift  nicht  nach  ihrem 
Helme,  sondern  ist  r.  davon  und  scheint  etwas  hinter  dem 
Schilde  der  Folgenden  Verdecktes  zu  halten  (wenn  es  nicht  ein 
Versehen  und  gar  nichts  beabsichtigt  ist,  so  mag  es  eine  der 
inneren  dem  Rande  nahen  Handhaben  des  Schildes  der  Gegnerin 
sein).  Die  andere  Amazone  schreitet  nach  1.  weit  aus  (schw. 
Beinschienen,  kurzer  Chiton,  Schwert,  lange  Locken,  att. 
Helm  ohne  Backenschirm,  mit  roter  Binde;  Schild,  dessen  Z. 
w.  Schlange  nach  1.),  in  der  R.  die  Lanze  schwingend.  Oben 
r.  von  Her.1  Kopf  HEP>AKl  •  05  "Hoaxh'org.  Zwischen  den 
beiden  Amazonen  von  oben  nach  unten:  APAPO^A  +  ES 
*Ai>8oo[.iayric.  L.  von  Herakles  von  oben  nach  unten  OKETOP. 
Zwischen  Herakles  Beinen  $0>M>|  'O^tcoo  y.cü.og. 

B)  Theseus  und  Minotaur.  Theseus  nach  r.  aus- 
schreitend kurzer  Chiton,  r.  getupft,  Fell  darüber  gegürtet, 
Schwertscheide,  Haare  hinten  heraufgenommen,  Schuhe  mit  r. 
Zugstück,  Untergesicht  verdeckt),  den  1.  Arm  um  den  Nacken 
desC  Minotaur  legend,  in  der  R.  das  Schwert  ihm  in  die  Seite 
stossend.  Der  Minotaur  sinkt  nach  1.  ins  r.  Knie,  die  1.  Faust 
zum  Zuschlagen  erhebend  (Stierkopf  und  Stierschwanz).  R. 
und  1.  je  eine  Frau  (in  langem  Chiton  und  Mantel  mit  r. 
Streifen  und  geblümt);  die  r.  erhebt  die  R.  Der  Stil  ist  der 
in  dieser  Gruppe  gewöhnliche,  nicht  der  dem  Exekias  eigen- 
tümliche.   Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  I,  1848. 

1849.      655).      H.    o,38.      U.    0,84.      Vulci,    S.    Dor.    —    Erw.    Gerhard, 
Auserl.  Vasenb.  Bd.  II,  S.  46,  14,  b. 

A       Herakles     mit     dem     Erymanthischen     Eber. 
Herakles    in    der  Mitte    nach  r.  (nackt,   nur  Schwert  an  der  1. 
te    an    w.  Bande,    kurzer  r.  Bart,   r.  Binde;    es  ist  versucht 
ihn  durch    das  Prolil  zu  charakterisieren,   durch  eine  schärfer 
stzende  kräftige  Nase    mit    besonderem  Endknorpel)    trägt 
dvn  Über   auf   der   1.  Schulter   (r.  Hals)   und  setzt  den  1.  Fuss 
auf  den  Rand    des    in    der  Erde    steckenden   grossen  Fasses 
Mündung,    Hals    und    Bauchansatz    wie    an    den    Amphoren 
Klasse,    doch    ohne    Henkel),    im    Begriffe    den    Eber 
herabzuwerfen    auf   Eurystheus,   dessen    Kopf  und   empör- 
te   Arme    liebend    aus    dem    Kasse    herauskommen   fr. 


attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe   1.  3±S 

langer  Bart  und  r.  Binde).  R.  eine  abgewendete,  doch  sich 
umdrehende  Frau  (die  Nymphe  des  Ortes?),  die  entsetzt 
beide  Arme  erhebt;  ihr  Oberkörper  wird  vom  Kücken  gesehen 
(Chiton  mit  Falten  und  Rot  und  Punktrosetten,  Chlamys  über 
den  Schultern  ebenso;  lange  Locken,  rote  Binde).  L.  Athena 
nach  r.  (langer  Chiton,  mit  Rot  und  Rosette;  grosse  Aegis, 
attischer  Helm),  in  der  R.  den  Speer,  ruhig  stehend  und  die 
R.  erhebend;  weiter  1.  Hermes  nach  r.  (r.  langer  Bart, 
Reisehut  mit  hinten  aufgeschlagner  Krempe,  langes  Haar,  in 
die  Chlamys  gehüllt  die  mit  vielen  Falten  mit  R.  und 
Rosetten,  Stiefel  mit  Zugstück;,  in  der  R.  das  lange  Kerykeion 
schulternd,  dessen  Ende  in  das  Ornament  oben  reicht. 

B;  Herakles  und  die  Amazonen.  In  der  Mitte 
Herakles  nach  r.  (kurzer  r.  Chiton,  Löwenfell  um,  am  Halse 
r.  Streif,  r.  Bart,  r.  Gürtel,  Schwert  an  Kreuzbandern,  Köcher 
und  Bogen  auf  dem  Rücken),  in  der  R.  hoch  die  Keule 
schwingend,  mit  der  L.  eine  Amazone  am  Helm  fassend,  die 
im  Schema  des  Entweichens  in  die  Knie  gesunken,  den 
Rundschild  (Z.:  w.  Epheukranz)  vorhält,  sich  umwendet  und 
den  Speer  zückt;  sie  hat  kurzen  Chiton,  mit  Falten  und  R., 
Panzer,  Schwert,  kurze  Oberärmel,  langes  Haar,  attischen 
Helm.  R.  eilt  herbei  eine  zweite  Amazone  nach  1.  (wie  die 
vorige,  doch  noch  eine  Chlamys  über  den  Schultern  mit  R., 
Rundschild  im  Profil,  alsZ.:  ein  Dreifuss),  die  Lanze  in  der  R. 
gegen  Herakles  schwingend.  L.  entweicht  umsehend  eine  dritte 
Amazone,  die  als  Bogenschützin  gebildet  ist  (kurzer  falten- 
loser Chiton  mit  r.  Gürtel,  r.  Tupfen  und  w.  Rosetten,  Goryt 
an  der  1.  Seite,  hohe  Skythen-Mütze,  langes  Haar);  sie  rückt 
sich  das  Band  des  Goryts  zurecht,  damit  es  beim  Laufe  nicht 
störe. 

1850.  (653).  H.  0,41.  U.  0,865.  Sicilien,  a.  Kgl.  Samml.  —  Einige 
Stücke  schlecht  erg.  —  Schöne  Technik,  das  Weiss  von 
etwas  kaltem  bläulichem  Thone.  —  Abg.  Gerhard,  Auserl. 
Vasenb.  Taf.  CCXLVIIL  3.  4.  Bd.  IV,  S.  17.  Vgl.  Gerhard, 
auserl.  Vas.  Bd.  II  S.  46,  14,  c;  Prodromus  S.  i38,  n.  6g. 

A)  Herakles  mit  dem  Eber.    Herakles  nach  r.  (kurzer 

Chiton    mit  Falten  und  r.  Tupfen,    Löwenfell  mit  Gürtel,  der 

nicht    rot,    Köcher    und    Bogen    auf   Rücken    an    r.  Bande,    r. 

Bart)    setzt    den    1.  Fuss    wreit  ausschreitend  auf  den  Rand  des 

Fasses    das   ganz   wie    auf  1849   gebildet,    darin  Eurystheus 

steckt    ganger    r.   Bart)    die  Hände    emporstreckend;    Herakles 

halt    den  Eber    (r.  Hals)    vertikal    über  ihn.     R.  Athena  nach 


3,4 a  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

1.  (im  langen  Chiton  mit  Falten,  r.  Tupfen  und  w.  Punkt- 
rosetten, att.  Helm,  Rundschild  dessen  Zeichen  ein  w.  wolfs- 
artiger Tierkopf  mit  geöffnetem  Rachen  und  herausgestreckter 
Zunge  ist,  woran  sich  hinten  vier  wellenartige  Ausläufer 
schliessen).  L.  Jolaos  nach  r.  (in  kurzem  Chiton  mit  r.  Tupfen, 
Panzer,  Schwert  umgehängt,  Keule  auf  r.  Schulter,  r.  Bart). 
Ein  Stück  zwischen  ihm  und  Herakles  ist  erg.;  Jolaos  selbst 
aber  fast  ganz  antik. 

B)  Reiter  von  vorn,  den  Kopf  nach  1.  wendend,  zu  Pferd, 
unbärtig,  mit  zwei  Lanzen;  das  Ross  wendet  den  Kopf  nach 
r.  Inten  ein  grosser  Hund  nach  r.  R.  und  1.  je  eine  Frau 
in  langem  Chiton,  die  1.  mit  Oberarmein,  die  r.  in  den  Mantel 
gehüllt,  beide  eine  Hand  vorstreckend. 

1851.  (66i).  H.  o,3o3.  U.  0,845.  Vulci,  S.  Dor.  —  Aus  Stücken; 
Einiges  übermalt  oder  erg.;  der  ganze  Hals  mod.  —  Abg. 
Gerhard,  etrusk.  campan.  Vasenb.  Taf.  XV.  XVI,  1.  2;  S.  25. 
—  Vgl.  Gerhard,  auserl.  Vas.  II,  S.  107,  90,  c.  Archaeol.  Ztg. 
1862,  S.  3i3  ff.  (O.  Jahn). 

A    H  e  r  a  k  1  e  s  u  n  d  A  c  h  e  1  o  o  s.  Herakles  weit  ausschreitend 
nach  r.  (kurzer  Chiton  Löwenfell  darüber  und  über  den  Kopf, 
mit  rotem  Gürtel,  Schwert,  auf  dem  Rücken  Köcher  und  Bogen, 
roter    Bart)   zum  Teil    verdeckt    von  dem  zu  seiner  R.  nach  r. 
schreitenden  Acheloos,  den  Herakles  eben  eingeholt  hat  und 
dessen  Hörn  (er  hat  nur  eines)  er  mit  der  R.  erfasst  um  es  abzu- 
brechen; Acheloos  schreit  (offener  Mund)  und  streckt  jammernd, 
nicht    abwehrend    die  Hände    aus    (er    hat   langen  Bart  mit  r. 
Rand,     sehr    langes    Haar,    Menschenoberkörper    auf    einem 
Stierkörper    ganz    in    der   Weise    der   Kentauren);    er   ist    im 
jriff  ins    r.  Knie   zu    sinken.     R.  steigt  ein  Zweig  aus  dem 
Boden     an     dem    die    Keule    des    Herakles    lehnt;     derselbe 
verästet    sich    und  füllt  den  ganzen  Raum.    Auf  der  nächsten 
Palmette  des  Henkelornaments  r.  sitzt  ein  Rabe  nach  r.  (Kopf 
intakt,    sonst    übermalt)    der    den  Kopf  in  die  Höhe  hält  und 
mit    dem    1.   luss    nach    der    nächsten  Lotosblüte    greift.  —  L. 
hinter  Herakles    sitzt  Hermes   auf  niederem  viereckigem  Sitz 
drei    Quadern    und    streckt    die    1.    Hand    empor    (tragt 
Chlamys  mit  roten  Streifen  und  Falten,  Stiefel  mit  Zugstück, 
,;"'1-    '"•    Haarband;    Haare  heraufgenommen;    Reisehut.— 
Raumflillung  durch  sinnlose  Buchstaben:  a)  oben  über  Herakles 
AK  dann  Zweig  H  •  MOU  b    L.  etwas  weiter  unten  ■+  c)  Unter 
:    tA-AO    d    R.  von  Acheloos  menschlichem  Körper 
1    unten    nach    oben    AI/VI+    e     R.    von    seinem    Kopfe    in 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe   1.  3_p 

kleineren    Buchstaben     von     oben    herab:    iXI    f)    Ueber    dem 
Raben:  AO^K. 

B)  Auszug.  In  der  Mitte  steht  ein  Krieger  nach  1. 
grosser  Rundschild,  darauf  als  Z.  w.  Bein,  übermalt,  kor.  Helm 
mit  hohem  Bügel,  Lanze,  Beine  grösstenteils  erg.);  neben 
ihm  zu  seiner  R.,  von  ihm  teilweise  verdeckt  ein  Bogen- 
schütze, von  dem  oben  nur  die  Spitze  der  skythischen 
Bogenschützenmütze  und  unten  der  Rand  des  kurzen  Chitons 
und  das  Ende  des  Goryts  kenntlich  sind.  Neben  ihnen 
ausserdem  ein  grosser  Hund  nach  1.,  der  zu  ihnen  aufblickt. 
L.  vor  beiden  eine  Frau  nach  r.  (langer  Chiton,  Mantel,  die 
L.  unter  dem  Mantel  erhebend;  Unterkörper  erg.,  sonst  über- 
malt). R.  hinter  ihnen  ein  Greis  nach  1.,  den  Stab  mit  drei- 
fachem Knopfe  in  der  R.  (Glatze,  w.  langes  Haar  und  Bart, 
langer  Chiton  und  Mantel  mit  r.  Tupfen).  —  Zeichnung  von 
A)  sorgfältiger   als  von  B).    Unten  eingekratzt  s.  Taf.  1,    i85i. 

1852.  (669).  H.  0,395.  U.  0,82.  Vulci,  S.  Dor.  — Fuss  ganz,  Mündung 
und  Henkel  grossenteils  erg.  —  Abg.  Gerhard,  etrusk.  camp. 
Vasenb.  Taf.  XV.  XVI,  3.  4;  S.  2s.  —  Vgl.  Archaeol.  Ztg.  1802, 
S.  3i3ff.  (O.  Jahn). 

A)  HeraklesundAcheloosimRingkampf.  Herakles 
nach  r.  (kurzer  r.  Chiton,  Löwenfell  mit  r.  Gürtel,  auf  Rücken 
Köcher  und  Bogen,  Schwert  an  der  1.  Seite,  r.  Bart)  hat  den 
Acheloos  (nach  1.)  auf  die  Knie  niedergezwangt  und  avüI 
ihm  eben  das  Hörn  abbrechen;  Acheloos  umfasst  mit  beiden 
Armen  das  1.  Bein  des  Herakles  und  hebt  es  vom  Boden  auf, 
um  ihn  zu  Falle  zu  bringen.  (Acheloos  mit  langem  rotem 
Bart,  Stierkörper  mit  Aveissen  Flecken,  Oberkörper  nach 
Kentaurenart  menschlich).  Hinter  ihm,  von  ihm  teilweise 
verdeckt  steht  Oineus  als  Greis  (Mantel  dessen  Falten  mit 
Rot;  langer  Stab  in  der  L.,  die  R.  ermunternd  vorstreckend). 
L.  hinter  Herakles  A4hena  nach  r.  (im  langen  Chiton  und 
dem  Ueberrock  darüber  mit  Rot;  Aegis;  lange  Locke,  att. 
Helm)  in  der  R.  die  Lanze,  die  L.  ermunternd  erhebend. 

B)  Drei  Hopliten,  ruhig  stehend  nach  1.,  alle  in  Beinsch.. 
mit  grossem  Rundschild  unter  dem  ein  Chlamyszipfel  vor- 
kommt, kor.  Helm  mit  niederm  Bügel,  die  Lanze  schulternd. 
Der  vorderste  1.  blickt  um  (Kopf  erg.,  doch  das  Motiv  durch 
kleine  Helmreste  gegeben,  auch  die  obere  Schildhalfte  ist 
erg.,  Z.:  weisses  Bein).  An  den  folgenden  ist  Einiges  über- 
malt, so  auch  die  Schildzeichen  (eine  w.  Leiter  mit  vier 
Sprossen,  und  wieder  ein  w.  Bein  . 


j.g  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

1853.        1587)-      H-    °P95-      U-    °'825-      Bomarzo,    Gerh.     1834.    —    Vgl. 
phani,  compte  rendu   1868,  S.  43  ff.     Aus  Stücken;  Fuss  fast 
ganz   erg. 

A)  Dreifussraub:  Herakles  (nackt,  r.  Bart  und  Binde, 
Schwert  um,  Köcher  auf  dem  Rücken),  in  der  R.  die  Keule, 
hat  den  grossen  Dreifuss  auf  die  1.  Schulter  genommen 
Dreifuss   mit  Löwenfüsse.-     und   zwei  roten  Ringhenkeln  die 

mit  einem  schw.  Henkel  befestigt);  er  schreitet  nach  1.  und 
kehrt  sich  um,  da  Apollo  den  Dreifuss  mit  beiden  Händen 
an  einem  Beine  und  Henkel  ergreift.  Apollo  ist  betrachtlich 
kleiner  als  Herakles  (unbärtig,  mit  r.  Stirnhaar,  kurzer  Chiton 
mit  Falten  erst  von  der  Hüfte  ab,  Schwert  an  1.  Seite  und 
Köcher  mit  Bogen  auf  dem  Rücken);  er  schreitet  weit  aus 
nach  1.;  neben  ihm  zu  seiner  R.  ein  Reh,  nach  ihm  den  Kopf 
umwendend;  ausserdem  ein  Palmbaum  mit  sechs  grossen 
Blättern.  L.  von  Herakles  ebenfalls  ein  Palmbaum  und  Reh 
nach  r.  Inschriften  zwischen  Herakles  Beinen  und  r.  von 
ihm,  sehr  flüchtig  und  ohne  Ordnung,  nur  dekorativ  gemalt; 
doch  enthielt  die  Vorlage  vielleicht  die  Namen  Apoll  und 
Herakles  die  hier  entstellt  wurden;  Gerhard  vermutet 
falschlich  einen  Beinamen  des  Herakles.  Es  sind  l+CMAI=}K 
und  ferner  Sf*CH-IOJ  A. 

B)  Ringkampf.  In  der  Mitte  hat  ein  rotbärtiger 
nackter  Mann  mit  kurzen  Haaren  und  besonders  starken 
Formen  einen  Jüngling  (r.  Stirnhaar)  um  die  Leibesmitte 
gefasst  und  hebt  ihn  so  über  den  Boden  empor;  derselbe 
wehrt  sich  nur  indem  er  den  1.  Oberarm  des  Mannes^ 
umfasst  und  wegzudrücken  sucht.  R.  und  1.  bärtige  Richter 
in  langen  Mänteln  (mit  r.  Tupfen)  und  langen  Stäben  in  der 
Hand;  der  1.  scheint  Halt  zu  gebieten. 

1854.  1704).  H.  0,445.  U.  0,92.  Etrurien,  Gerh.  1841;  einst  bei 
Baseggio.  —  Die  Fugen  verschmiert;  das  Weiss  modern 
aufgefrischt.  —  Abg.  Mon.  dell'  Inst.  III,  46,  1  (Seite  B). 

A     Athena    nach    r.    besteigt   einen    Wagen    mit   Vier- 

»pann    erg.  ist  der  Unterteil  des  1.  Unterbeines  das  auf  den 

Wagen    tritt;    die  Beinlinie    ging   ursprünglich  gerader  herab; 

ferner   grosser  Teil    der  Brust   und  Aegis    und  Oberkopf   mit 

Helm:    auch  Teile    der  Rosse);   sie    hält    mit   beiden    Händen 

ZUgel,    dazu    ein    Kentron.      R.    hinter    den    Rossen    steht 

Hermes    bärtig,  Chlamys,  Stiefel  mit  Zugstück,  Reisehut),  die 

•  erhebend;    er    wendet    sich  nach  r.,    kehrt    jedoch  mit  dem 

Oberkörper  sich  nach  Athena  um. 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe    1.  3  1- 

B)  Herakles  und  die  Hydra.  Herakles  nach  r. 
(Löwenfell  umgegürtet,  Schwert  an  der  Seite,  Köcher  und 
Bogen  auf  dem  Rücken,  von  denen  ein  Teil  alt;  sonst  ist  der 
Mittelkörper  erg).  Zwischen  seinen  Unterbeinen  ein  grosser 
Seekrebs.  Herakles  schneidet  mit  einer  Sichel  in  der  R.  die 
Köpfe  der  Hydra  ab,  die  in  der  Mitte  sich  befindet  als  Un- 
geheuer mit  acht  Halsen  und  Köpfen.  R.  Jolaos  nach  1.,  in 
beiden  Händen  je  einen  kurzen  Stab,  offenbar  eine  Fackel 
haltend,  womit  er  die  Köpfe  berührt;  er  hat  herabgelassenen 
kor.  Helm  mit  niederm  Bügel  und  einen  Schurz  um  die 
Hüften  (der  teilweise  erg.  und  übermalt)  mit  r.  Tupfen. 
Flüchtige  Ausführung. 

1855.  (638).  H.  0,41.  U.  0,82.  Toscanella,  S.  Barth.  —  Schon  im 
Altertum  in  Stücke  gebrochen  die  an  15  Stellen  durch  Eisen- 
draht zusammengefügt  worden,  was  sich  völlig  erhalten  hat. 
—  Abg.  Micali,  storia  tav.  XCII;  vol.  III,  161  f;  Seite  B)  auch 
Panofka,  Bilder  ant.  Lebens  Taf.  XIV,  8.  —  Vgl.  Panofka, 
mus.  Bart.  p.  69,  No.  2  („trovato  fra  Corneto  e  Viterbo";  nach 
Micali  a.  a.  O.  „nelle  vicinanze  di  Toscanella").  Gerhard, 
Auserl.  Vas.  II,  S.  46. 

A)  Herakles  mit  dem  Eber.  Herakles  nach  r.  (nackt, 
nur  Schwert  an  der  Seite,  r.  Bart)  schleppt  den  Eber  auf  der 
1.  Schulter,  den  Kopf  des  Ebers  schräg  nach  oben;  er  will  eben 
den  1.  Fuss  auf  den  Rand  des  grossen  Fasses  (wie  sonst  g€ 
bildet)  setzen,  aus  dem  Eurystheus  (r.  Bart)  entsetzt  die  Arme 
erhebt  (seine  Bewegung  ist  hier  heftiger  als  sonst).  R. 
Athena,  zum  Weggehen  gewendet,  sich  umdrehend  (langer 
Chiton,  Mantel  mit  Rot,  Aegis,  in  der  R.  Lanze,  in  der  L. 
grossen  Rundschild  der  gut  in  der  Verkürzung  gezeichnet; 
das  Z.  scheint  ein  Pantherkopf  und  zwei  Kugeln  gewesen  zu 
sein,  attischer  Helm  mit  roter  Binde).  L.  Jolaos  nach  r., 
ruhig  wartend  (nackt,  das  Schwert  um,  r.  Bart  und  r.  Binde 
wie  auch  Herakles;,  in  der  R.  die  Keule,  in  der  L.  den  Bogen 
haltend. 

B)  Olivenlese.  In  der  Mitte  ein  Oelbaum,  dessen 
Früchte  herabfallen,  geschlagen  durch  die  langen  Stöcke 
zweier  bärtiger  Männer  (der  r.  roter  Bart),  welche  je  ein 
Ziegenfell  so  umgeknüpft  haben  dass  die  Vorderbeine  de 
selben  am  Halse,  die  hintern  vor  dem  Bauche  geknüpft  sind. 
Unten  am  Baume  kauert  ein  bartloser  Jüngling  und  sammelt 
die  Früchte  vom  Boden  in  einen  Korb  mit  Henkel  (feine 
Gravierung,  um  das  Geflecht  anzudeuten). 


3/tg  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

1856.  (1705).  H.  0,415.  U.  0,84.  Vulci;  1841  von  Capranesi  in  Rom 
durch  Gerh.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  u.  Gef.  Taf.  XV;  1.  2. 
S.  29;  die  Rückseite  Taf.  XXX,  11.  —  Vgl.  Stephani,  compte 
rendu   1868,  S.   140,  No.   1. 

A)  Herakles  als  Stieropferer.  Herakles  schreitet 
nach  r.  hinter  einem  Stiere  von  dem  er  teilweise  verdeckt 
wird;  sein  Kopf  ist  alt,  doch  etwas  übermalt,  vom  Halse  ab- 
wärts bis  zur  Mitte  des  Stieres  aber  ist  alles  mod.,  und  zwar 
ist  das  Löwenfell  auf  der  Brust  falsch  erg.,  indem  Her.  den 
Kopf  des  Felles  über  den  Kopf  gezogen,  das  übrige  jedoch 
über  seinen  1.  weit  horizontal  vorgestreckten  Arm  gebreitet  hat; 
die  eine  Klaue  kommt  1.  am  Rücken  zum  Vorschein;  in  der 
R.  schwingt  er  hoch  die  Keule;  vom  Hörne  des  Stieres  fällt 
eine  weisse  Binde  herab.  Im  Räume  Zweige.  Herald,  will 
offenbar  den  Stier  eben  mit  einem  Keulenschlage  töten  und 
hält  wie  schützend  das  Fell  vor  sich.  R.  steht  ein  Altar, 
einfach  viereckig  mit  weissem  Wulste  oben;  darauf  eine 
grosse  Flamme  (mit  verdünntem  Firnis  gemalt).  Der  Altar 
steht  vor,  nicht  etwa  in  einem  Tempel,  der  angedeutet  ist 
durch  eine  dorische  Säule  und  Gebälk  hinter  dem  Altar  (mit 
weissem  Echinus  und  Abacus;  Architrav  und  Triglyphenfries 
durch  weisse  Striche  angedeutet,  r.  beim  Ornament  einfach 
aufhörend). 

B)  Athena    im    Gigantenkampf   (vgl.    1860.)     Athena 
langer  Chiton  mit  Falten  und  r.  Tupfen,  Aegis  teilweise  erg., 

lange  Locken,  att.  Helm,  Gesicht  und  Arme  übermalt)  weit 
ausschreitend  nach  r.,  tritt  mit  dem  1.  Fuss  anf  einen 
gestürzten  Giganten  und  fällt  die  Lanze  gegen  ihn,  den  1. 
Arm  vorstreckend.  Der  Gigant  (Enkelados),  rücklings  ge- 
stürzt (die  Beine  nach  1.),  wendet  den  Oberkörper  ab  nach  r., 
stützt  sich  auf  den  böotischen  Schild  (Z.  Dreifuss)  und  hält 
die  Lanze  in  der  R.  (Helm,  Schürze  um  die  Hüften  und  wie 
es  scheint  auch  Panzer).  R.  schreitet  ein  anderer  Gigant 
nach  1.  herbei  mit  gefällter  Lanze  gegen  Athena  (Beinsch., 
kurzer  Chiton,  Panzer,  Schwertband,  Rundschild  mit  drei 
Kugeln,  kor.  Helm).  Unbedeutendes  erg.  —  Unten  eingekratzt, 
-.  Taf.  I,  i856. 

1857.  (1707).  II.  0,435.  U.  0,87.  Sabina,  1841  von  Baseggio  in  Rom 
durch  Gerh.  —  Thon  blässer  als  sonst.  —  Abg.  Gerhard, 
Trinksch.  und  Gefässe  Taf.  XV,  3.  4.  S.  3o;  die  Rückseite 
Taf.  \.\\,  12.  —  Vgl.  Gerhard,  Auserl.  Vas.  Bd.  I,  S.  141, 
Anm.  2(17  h. 

A     Herakles  kitharspielend   im  Olymp.     Herakles 
steht  ruhig  nach  r.  und  spielt  die  Kithara  mit  7  Saiten  (kurzer 


Attische   Amphora,  2,  ß,  Gruppe    i.  3^.q 

Chiton,  Löwenfell  um  mit  r.  Gürtel,  Schwert,  Kodier  und 
Bogen  auf  dem  Rücken,  bärtig;  von  der  Kithara  ein  Tuch 
herabhängend);  r.  vor  ihm  sitzt  Zeus  auf  Klappstuhl  nach  1., 
ganz  in  den  Mantel  gehüllt  (mit  r.  Tupfen),  die  R.  mit  dem 
Blitze  (in  Form  doppelter  dreispitziger  Lotosblüte)  vorstreckend; 
langes  Haar.  L.  steht  Athena  nach  r.  (langer  Chiton  mit 
Falten  und  r.  Tupfen;  Aegis;  lange  Locken,  att.  Helm  mit  r. 
Binde  darüber),  in  der  L.  die  Lanze,  die  R.  abwärts  aus- 
streckend; am  Boden  an  sie  gelehnt  der  Rundschild  (Z.:  w. 
Dreifuss).  R.  hinter  Zeus,  etwas  hereingezwängt  steht  noch  ein 
bärtiger  Mann  nach  1.  (Ares?)  mit  kor.  Helm  auf  dem  Kopfe, 
in  Chlamys  und  mit  zwei  Lanzen  in  der  L. 

B)  Auszug.  Das  gewöhnliche  Schema  der  Amphoren  dieser 
Gruppe;  nur  fehlt  der  sonst  häufige  Bogenschütze  neben  dem 
Hopliten,  der  hier  allein  mit  dem  Hunde  in  der  Mitte  nach 
1.  steht  (w.  Bein  auf  dem  Schilde;  bärtig;  zwei  Lanzen;  kor. 
Helm  zurückgeschoben);  1.  der  Vater  als  Greis  im  Mantel 
und  mit  Stock,  ihm  zuredend;  r.  eine  Frau  (Mutter)  mit  Stab 
(Scepter)  in  der  L.  (Chiton  und  kurzer  Mantel). 

1858.  (1711)-  H.  0,408.  U.  0,86.  Etrurien,  Gerh.,  1841.  —  Mündung 
und  Henkel  grösstenteils  erg.;  Thon  etwas  blass;  Firnis  mehr- 
fach  rot  gebrannt. 

Der  Fuss  ist  ein  wenig  abweichend  gebildet  von  der 
Regel,  indem  ein  Einschnitt  an  seiner  oberen  Fläche  einen 
besonderen  äusseren  Ringwulst  lostrennt.  —  Der  Hals  ist 
abnormer  Weise  mit  figürlicher  Darstellung  geschmückt. 

a)  Ein  Mann  mit  Blattkranz,  r.  Bart,  und  Schurz  um  die 
Hüften  kauert  nach  r.,  sich  umsehend  nach  1.,  die  Arme  vor 
der  Brust  mit  geballten  Fäusten,  als  halte  er  an  (nicht  ange- 
gebenen) Stricken  die  Rinder.  R.  und  1.  je  ein  Rind,  dessen 
Hintern  vom  Henkelansatz  verdeckt  ist  (von  dem  1.  ist  nur 
das  Vorderteil  alt;  das  Rind  r.  wendet  den  Kopf  um).  Zweige 
füllen  den  Raum,  b)  Derselbe  Mann  zwischen  denselben 
Rindern  kauernd;  er  fasst  mit  der  R.  das  1.  an  den  Hörnern; 
von  seiner  vorgestreckten  L.  gehen  zwei  Zweige  aus.  Hintere 
Hälfte  beider  Rinder  erg. 

Bauch  A)  Herakles  Einfahrt  in  den  Olymp. 
Herakles  unbärtig  und  die  Keule  schulternd  in  Chiton  und 
Mantel  (das  ovale  weibliche  Auge  ist  erg.)  steht  auf  einem 
Wagen  nach  r. ;  ihm  zur  Seite,  ihn  grösstenteils  verdeckend, 
zu  seiner  R.  steht  eine  Frau  (langer  Chiton  und  kurzer  ge- 
gürteter Ueberrock)  und  hält  in  beiden  Händen  die  Zügel  des 
ruhig  stehenden  Viergespannes  (beide  Hände  erg.;  das  Weiss 


35o  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

des  Gesichts  übermalt;  ebenso  ist  alles  Rot  am  Gewände  hier 
wie  überhaupt  an  allen  folgenden  Figuren  modern  aufgefrischt). 
R.  Her.  gegenüber  und  hinter  den  Rossen  steht  Dionysos 
nach  1.  langer  r.  Bart,  r.  Epheukranz;  langer  Chiton,  Mantel), 
die  R.  mit  Zweigen  erhebend  welche  den  Raum  füllen.  R. 
folgt  Hermes,  zum  grössten  Teil  von  den  Pferden  verdeckt; 
vom  Oberkörper  ist  nur  sein  Gesicht  sichtbar,  das  jedoch  ganz 
erg.  ist  (unten  Stiefel  mit  Zugstück;  Chlamys  und  kurzer 
Chiton).  R.  steht  vor  den  Pferden,  doch  teilweise  von  deren 
Köpfen  verdeckt  Athena  (langer  Chiton,  kurzer  Ueberrock  mit 
Gürtel,  roten  Streifen  und  Rosetten)  ohne  Aegis  oder  Helm, 
nur  mit  Lanze  in  der  R. 

B)  Auszug.  Viergespann  von  vorn  im  gewöhnlichen 
Typus  (die  äusseren  Pferde  nach  aussen,  die  innern  nach 
innen  mit  den  Köpfen  gewendet;  Rot  modern  aufgesetzt).  Auf 
dem  Wagen  steht  der  Lenker  in  langem  weissem  Chiton 
und  Petasos  mit  Stab;  neben  ihm  der  Krieger  in  kor.  Heim 
und  mit  zwei  Lanzen;  oben  sind  nur  ihre  nach  1.  und  r.  ge- 
wendeten Köpfe  sichtbar.  R.  steht  ruhig  ein  Krieger  nach  1., 
gerüstet,  mit  Rundschild  (Z.:  w.  Schlange).  L.  ein  Bogen- 
schütze nach  r.  (kurzer  Chiton,  hohe  Mütze,  Gorvt  an  1. 
Seite);  er  streichelt  mit  der  R.  das  eine  Pferd. 

1859.      H.  0,12.     U.  0,44.      Gerh.'  Nachl.  —    Erw.   Gerhard,  Aus.  Vas.  II, 
S.  52,  Anm.  80. 

Fragmentiert;  Hals,  Henkel  und  unterer  Teil  des  Bauches 
sowie  der  Fuss  fehlen;  die  Stücke  durch  Gips  zusammen- 
gesetzt. 

A)    Herakles  und  die  Hirschkuh.     Herakles  nach  r. 

ausschreitend  (Löwenhaut  um;  fehlt  von  Brust  abwärts),  vom 

:ken   gesehen,   fasst  die   Hindin   mit   der  R.    an    ihrem  rot 

gemalten  kurzen  Geweih  und  blickt  um  nach  Hermes,  der  1. 

Chiton,    Chlamys  und  Hut,    r.   Bart,    langer  Stab    in    der  R.) 

nach    r.    stein  (Unterkörper  fehlt).      R.   vor   der  Hindin    steht 

ruhig    Athena    nach    1.    (langer    Chiton,    Mantel,    gezirkelter 

undschild,    dessen   Z.   drei  w.  Kugeln;    Speer,    att.  Helm  mit 

Nackenschirm). 

1;     Kampf;  zwei  vollgerüstete  Krieger  mit  Rundschilden 

r.:  weisse  Schlange    im  Lanzenstosskampf;  beide  ganz 

eich.    L.  ein  zuschauender  bartloser  Mann  im  Mantel  (r.  Arm 

darunter,  geblümt    und  mit  Stock.    R.  der  Rest  einer  ahnlichen 

Figur  im  Mantel. 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe   1.  35 1 

1860.  (680).       H.     0,405.       U.     0,845.       Umgegend     von    Toscanella. 

S.  Barth;  vgl.  Panofka,  mus.  Bart.  p.  72,  No.  3.  —  Aus  vielen 
Stücken.  —  Abg.  Micali,  storia  tav.  XCIII;  vgl.  Text  vol.  [II, 
S.   162.     Elite  ceramogr.   I,  pl.   10;   p.   16. 

Von  zwei  Deckeln  verschlossen:  der  innere  ist  von 
Alabaster  und  in  der  Mitte  durchbohrt,  ferner  mit  einem  ge- 
brochenen Ansätze  wie  wenn  es  einst  der  Fuss  eines  Gefasses 
gewesen  wäre.  Der  Thondeckel  ist  aussen  mit  Lotosknospen 
geziert. 

A)  In  der  Mitte  Apollo  auf  Klappstuhl  sitzend  nach  r., 
die  Kithara  (grosser  Teil  erg.)  auf  dem  1.  Oberschenkel  und 
das  Plektron  in  der  R.  haltend  (Mantel  mit  r.  Tupfen;  Einiges 
am  Oberkörper  erg.;  doch  ist  das  Gesicht,  das  bei  Micali  fehlt, 
antik).  R.  vor  ihm,  ihm  zugewandt  ein  Reh  nach  1.;  ferner 
eine  Frau  (Artemis?  langer  Chiton  und  Mantel)  die  zum  Weg- 
gehen gewandt  sich  nach  ihm  umsieht.  L.  hinter  Apoll  noch 
zwei  Frauen  (Nymphen)  sich  fast  deckend,  beide  voll- 
bekleidet, die  eine  die  Hand  gegen  das  Gesicht  führend.  Ein 
Zweig,  vor  Apoll  aus  dem  Boden  kommend  füllt  den 
Raum. 

B)  Giganten  kämpf.  Athena  (langer  Chiton,  r.  Gürtel, 
Aegis,  lange  Locken,  att.  Helm  mit  Nackenschirm  und  hohem 
Bügel,  darauf  r.  Binde)  dringt  heftig  nach  r.  auf  einen  in  das 
1.  Knie  gestürzten  Giganten  ein,  indem  sie  den  1.  Fuss  auf 
sein  r.  Bein  setzt  und  mit  der  Lanze  in  der  R.  gegen  seine 
Brust  sticht,  die  L.  (jubelnd)  weit  vorstreckend.  Der  Gigant 
(Enkelados;  mit  Beinschienen,  kurzem  Chiton,  Panzer,  Schwert, 
Rundschild  dessen  Z.  zwei  weisse  Kugeln,  kor.  Helm  mit  zwei 
hohen  Bügeln,  bartig)  wendet  den  Kopf  ab  von  Athena  und 
halt  die  Lanze  unthätig  in  der  R.  Von  r.  kommt  ein  anderer 
Gigant  heran  zur  Verteidigung  (ohne  Beinschienen;  sonst 
vollbewaffnet,  kor.  Helm  mit  einfachem  Bügel;  Schild  mit 
dreifachem  Zirkelrand,  darauf  als  Z.  das  weisse  Vorderteil 
eines  Panthers)  und  halt  die  Lanze  gefallt  gegen  Athena.  — 
Unten  eingekratzt  s.Taf.  I,  1860. 

1861.  (1644).     H.    0,47.     U.  0,98.     Vulci,    Gerh.   1837.    —  Aus    grösseren 

Stücken;  Fugen  übermalt.  Abg.  Gerhard,  etrusk.  campan. 
Vas.  Taf.  XXV;  vgl.  S.  37.  Vgl.  Overbeck,  Gall.  her.  Bildw. 
S.  657  u.   149.     Heydemann,  Iliupersis   S.  3i. 

A)  Aeneas  Flucht.  Aeneas  (bartig,  Beinschienen, 
Schwert,  Chlamys,  kor.  Helm  mit  hohem  Bügel,  in  der  L. 
zwei  Lanzen  schulternd-  tragt  auf  dem  Rücken  denAnchises 


:_ 


Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 


der  als  Greis  gebildet  ist  mit  w.  Bart  und  Haar,  Mantel  und 
Scepter  und  schreitet  nach  r.  R.  voran  geht  ein  nackter 
Knabe  (Sohn  umsehend  und  den  r.  Arm  hoch  erhebend. 
R.  und  1.  von  der  Gruppe  steht  (dekorativer  Weise)  je  eine 
Frau  in  langem  Chiton  und  Mantel  (mit  r.  Tupfen,  r.  Haar- 
band' ruhig  der  Gruppe  zugewandt;  die  r.  erhebt  beide 
Hände,   die'  1.    nur    die  eine  1.  Hand;    sonst  sind  beide  völlig 

gleich. 

B)  Apollo  die  Kithara  spielend  (die  Haare  hinten  in  einen 
Wulst  gefasst;  r.  Binde,  vom  Halse  bis  gegen  die  Kniee 
ergänzt;  langer  faltenloser  Chiton  und  Mantelzipfel  unten  erh.). 
R.  vor  ihm  sitzt  eine  Göttin  auf  Klappstuhl  nach  1.  (langer 
Chiton  und  Mantel  mit  r.  Tupfen)  und  halt  in  der  R.  einen 
Rebzweig,  daran  eine  grosse  schwarze  Traube  (erg.  ist  ihr 
ganzes  Gesicht  und  Einiges  am  Mittelkörper).  L.  sitzen  nach 
r.  Dionysos  (mit  r.  Bart  und  Epheukranz)  in  der  L.  den 
Kantharos  vorstreckend,  wovon  Weinlaub  ausgeht,  und  zu 
.seiner  R.,  ihn  grösstenteils  verdeckend,  eine  Göttin  (Semele  ?) 
(in  langem  Chiton  und  Mantel;  Oberkopf  erg.);  die  Finger  der 
1.  Hand  nach  oben  streckend.  Beide  sitzen  auf  einem  ge- 
meinsamen Klappstuhl  eng  nebeneinander.  —  Unter  dem 
Fusse  eingekratzt,  s.  Taf.  I,  186Ö. 

1862.  (2479).  H-  °>25-  u-  °>475-  Nola>  S-  Torrusio,  1875.  —  Vgl.  Elite 
ceram.  I,  p.  184,  2;  Annali  d.  J.  1865,  p.  374;  Bull.  d.  J.  1869, 
145,1  (Heydemann);  Aren.  Ztg.  1879,  S.  24  (Robert). 

A)  Aeneas  Flucht.  Aeneas  schreitet  nach  r.  (antik  nur 
der  Kopf  mit  kor.  Helm  mit  niederm  Bügel,  bartig  mit  langen 
Seitenlocken;  ferner  das  Brustoberteil  mit  Panzer;  ferner  der 
eine  vorgesetzte  Fuss,  sowie  die  oberen  und  unteren  Enden 
der  beiden  Lanzen  die  er  in  der  einen  Hand  trug).  Auf 
seinem  Rücken  trägt  er  den  Anchises  der  ihm  den  1.  Arm 
um  Hals  und  Schulter  legt  (Greis  mit  Glatze,  weissem  Haar, 
r.  Binde  und  Bart,  in  ärmellosem  Chiton,  der  wahrscheinlich 
lang  war,  und  Mantel);  von  der  Mitte  des  Körpers  abwärts  ist 
er  modern;  die  Beine  fälschlich  herabhängend  erg.  L.  da- 
hinter folgt  ein  Krieger  nach  r.  (bärtig,  kor.  Helm,  mit 
niederm  Bügel,  kurzer  geblümter  Chiton,  Panzer  mit  modern 
aufgemalten  Rosetten,  Schwert),  den  Kopf  etwas  gesenkt,  mit 
zwei  Lanzen  in  der  R.  und  mit  Schild  der  ohne  Anhalt  in  der 
böotischen  Form  erg.  ist;  die  Beine  sind  erg.  R.  voran  geht 
Knabe,  ^^n  Kopf  nach  dem  Vater  umdrehend; 
antik  ist  nur  sein  Kopf  und  der  vorgesetzte  eine  Fuss- 
modern    ist    namentlich    das  Motiv    dass    der  Sohn  den  Vater 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe   1.  353 

am  Chiton  fasst;  der  Knabe  war  ursprünglich  gewiss  nackt. 
Weiter  r.  voran  geht  Kreusa  weitausschreitend  (in  Chiton 
ohne  Aermel  mit  w.  Rosetten  und  Mantel),  den  Kopf  um- 
wendend, die  L.  erhebend,  in  der  R.  einen  langen  Stab  haltend, 
dessen  Ende  als  Scepter  mit  Knopf  erg.  ist.  Antik  ist  nur  ihr 
Oberkörper  bis  zur  Taille  und  die  Füsse. 

B)  In  der  Mitte  sitzt  Zeus  (?),  ein  rotbärtiger  Mann  auf 
Klappstuhl  nach  r.,  in  langem  Chiton,  in  den  Mantel  gehüllt 
(mit  w.  Rosetten  und  Falten  nur  an  den  Zipfeln);  die  R.  ist 
unter  dem  Mantel  in  die  Seite  gestemmt,  mit  der  L.  stützt  er 
einen  Stab  auf.  Das  Haar  ist  hinten  kurz.  R.  vor  ihm  steht 
eine  Frau  nach  1.  (langer  Chiton,  Mantel  mit  Falten  und  roten 
Streifen,  der  Kopf  erg.),  die  Arme  senkend.  L.  hinter  ihm 
steht  eine  Frau  nach  r.  wie  die  vorige,  doch  den  1.  Arm 
hebend  (r.  Haarband).  L.  folgt  ein  Mann  nach  r.  dessen 
Gesicht  sehr  flüchtig  ist;  bartlos;  hat  Gewandstück  über  den 
Schultern  und  Speer  in  der  R.,  dessen  Ende  alt;  sonst  ist  die 
Figur  modern  von  der  Mitte  der  Brust  abwärts.  R.  am  Ende 
der  zum  Weggehen  gewandte  doch  den  Kopf  umdrehende 
Hermes  in  kurzem  Chiton  mit  Rosetten  und  Chlamys  um 
die  Schultern;  vom  Rücken  gesehen;  langes  Kerykeion  in  der 
Hand  (dessen  Ende  fehlt;  es  ist  als  einfacher  Stab  erg.); 
Petasos  und  Stiefel;  nur  Unbedeutendes  erg.  —  Offenbar  liegt 
der  Darstellung  der  Typus  der  Athenageburt  zu  Grunde 
(Zeus,  Eileithyien,  Ares,  Hermes).  —  Unten  eingekratzt,  s. 
Taf.  I,  1862. 

1863.  (2197).  H.  o,238.  U.  0,54.  Gerh.'  Nachl.  —  Vielfach  erg.  — 
Abg.  Arch.  Zeit.  1848,  Taf.  i3,  1— 3;  S.  209  ff.  (Gerhard);  Seite  A) 
auch  Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.  Taf.  XXVI,  15.  Vgl.  Gerhard, 
Aus.  Vas.   Bd.  III,  S.   147,  48g;  Heydemann,  Iliupersis   S.  29. 

Sehr  flüchtige  Ausführung;  um  die  breit  gravierten  Linien 
ist  der  Firnis  etwas  abgesprungen.  Auf  B)  ist  der  Firnis  viel- 
fach rot  und  grünlich  verbrannt.  Die  Ornamentstreifen  unter 
den  Bildern  fehlen;  der  Raum  zwischen  ihnen  und  den  Strahlen 
ist  einfach  gefirnisst. 

A)  Frevel  an  Kassa  ndra.  Die  kleine  Figur  der 
Kassandra  ist  nach  r.  im  knieenden  Laufschema  gebildet, 
den  Kopf  umwendend  und  den  Oberkörper  in  eine  Chlamys 
hüllend;  über  ihr  streckt  Athena  den  grossen  Rundschild 
aus  (gezirkelt;  Z.  w.  Reh,  modern  aufgefrischt)  und  schwingt 
nach  1.  ausschreitend  (langer  Chiton,  grossenteils  erg.,  Aegis, 
att.  Helm)  die  Lanze  gegen  Aias  der  (in  kurzem  Chiton, 
Panzer,    kor.  Helm    und    Beinschienen)    mit   dem  Schwert  an 

23      . 


354  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

der  Seite,  ohne  Waffe  in  den  Händen  die  L.  erhebt  (über  das 
Eingreifen  der  Gottheit  starr?).  R.  entfernt  sich,  sich  umblickend, 
Hermes  (Stiefel  mit  Zugstück,  Ghlamys;  bärtig;  Kopf,  Brust 
und  grosser  Teil  der  Ghlamys  erg.),  das  Kerykeion  haltend, 
das  auch  grossenteils  modern. 

B)  Amazonenkampf.  Ein  Hoplit  nach  r.  (Schild  im 
Profil,  Z.  drei  w.  Kugeln;  kor.  Helm)  im  Lanzenstosskampf 
mit  einer  Amazone,  die  zur  Flucht  gewendet,  mit  gebeugtem 
r.  Knie  (laufend)  den  Kopf  umwendet  und  in  der  R.  noch  die 
Lanze  schwingt  (kurzer  Chiton,  Panzer,  Rundschild  und 
attischer  Helm).  R.  und  1.  dekorativer  Weise  je  ein  bartloser 
Mann  in  langem  Chiton  und  Mantel,  einen  Stock  aufstützend, 
als  ruhige  Zuschauer. 

1864.     (1701).    H.  0,465.    U.  0,955.    Etrurien,  Gerh.  1841.  —  Aus  Stücken 
und  sehr  übermalt. 
A)   Götterversammlung.      In    der    Mitte    Apollo    mit 
einer  Göttin  (Artemis?)    nach  r.  stehend,    als  feierliches  Paar 
eng  neben  einander,  Apoll  von  der  Göttin  zum  Teil  verdeckt; 
er  hat  langen  Chiton  mit  weiten  Oberärmeln  und  Mantel,  rotes 
Stirnhaar;    er   spielt   die  Kithara   (r.  Hand    die   jedenfalls    das 
Plektron  hielt  ist  erg.;  sieben  Saiten).    Die  Göttin  neben  ihm 
(langer  Chiton   mit   Falten,   kurzer  Mantel,   auch    den  Nacken 
deckend,   r.    Haarband)    streckt    die  L.  vor,   den  zweiten  und 
dritten  Finger   einschlagend.    Unmittelbar    r.   von  Apoll    sitzt 
Hermes   nach   1.   und  zwar  so  dass  seine  Beine  grösstenteils 
von  Apoll  verdeckt  werden  (Stiefel  mit  Zugstück,  Ghlamys,  r. 
Bart,   r.  Stirnhaar,   lange  Locken,    Hut  dessen  hinterer  oberer 
Teil   ergänzt  ist);    er  legt  die  Arme   auf  der  Brust  zusammen; 
er    hielt    kein   Kerykeion    (modern    ist   der    grösste  Teil    der 
Arme,    ferner  Beine,  r.  Oberkörperhälfte  mit  einem  grösseren 
Mittelstuck  von  Apoll  und  der  Göttin).    Er  blickt  sich  um  nach 
einer  andern  Göttin  r.  (Leto?),  die  nach  1.  steht,  (langer  Chit., 
kurzer  Mantel    der    den  Nacken  deckt,    Haarband;    vorn  über 
die  Stirn    etwas   herabhängend  wie  ein  einzelner  Haarbusch); 
sie    erhebt   die   R.   mit   einer  schwarzen  Blüte  (?)    (ihr   Gesicht 
libermalt;    am    Mittelkörper    etwas    erg.)      L.    am    Ende    steht 
Dionysos  (Kopf  mod.  bis  auf  die  r.  Bartspitze  und  ein  Rest 
des  Epheukranzes,  ebenso  ist  der  r.  Oberkörper  mod.;  langer 
Chiton  und  langer  Mantel  mit  r.  Tupfen).     Im  Felde  Zweige 
die  von  Dionysos  auszugehen  scheinen. 

B    Das    heraussprengende    etwas  verkürzte  Viergespann 
nach  1.  (vgl.  1800;  1795;  1714),  die  beiden  mittleren  Pferdeköpfe 


Attische  Amphora,  2,  £,  Gruppe   1.  355 

(zum  grössten  Teil  mod.)  en  face;  r.  Mahnen  und  r.  Brust- 
bänder. Auf  dem  Wagen  nur  ein  Held  mit  Rundschild  /.. 
w.  Schlange),  zwei  Lanzen  und  Helm,  dessen  Bügel  antik, 
während  der  übrige  Kopf  modern  ist.  Unten  an  zwei  Stellen 
eingekratzt,  s.  Taf.  I,  1864. 

1865.      (2199).    H.  0,24.    U.  0,48.     Gerh.' Nach!. —  Intakt. —  Abg.  Gerhard, 
Auserl.  Vas.  Taf.  63;    vgl.   Bd.  I,  S.   191.      Vgl.    Overbeck,   Zeus 

S.  352. 

A)  Gigantenkampf.  Athe na  nach  r.  weitausschreitend 
(langer  faltenloser  Chiton  mit  w.  Rosetten,  kurzer  Mantel 
darüber,  der  in  langen  Zipfeln  von  der  r.  Schulter  herabhangt, 
ohne  Aegis,  ausnahmsweise  böotischer  Schild;  attischer  Helm,) 
stosst  mit  der  Lanze  nieder  auf  einen  ins  r»  Knie  gesunkenen 
Giganten  nach  1.  (Beinschienen,  Oberschenkelspirale,  kurzer 
faltiger  Chiton  mit  R.,  Panzer,  Schwert,  Rundschild  im  Profil, 
Z.  Dreifuss;  kor.  Helm  mit  niederm  Bügel  und  zwei  grossen 
weissen  Federn);  er  zückt  die  Lanze  gegen  Athena.  Weiter 
r.  stosst  Dionysos  mit  einem  langen  dünnen  Stab  dessen 
Ende  nicht  sichtbar,  gewiss  eine  Lanze,  nicht  Thyrsos,  auf 
einen  Giganten  herab,  der  im  Knieelauf  und  Fluchtschema 
(ohne  Chiton,  weisser  Panzer  mit  Bauchlederstreifen,  Beinsch., 
r.  kor.  Helm  mit  hohem  Bügel,  Rundschild  im  Profil;  Z.  w. 
Kugeln,  r.  Kreuzbänder);  sein  Oberkörper  wird  vom  Rücken 
gesehen;  er  wendet  den  Kopf  nach  der  Gottheit  um,  doch  ist 
sein  Unterkörper  von  vorn  gezeichnet  in  einer  schwer 
möglichen  Verdrehung.  Er  hält  die  Lanze  vertikal  in  der  R., 
von  r.  und  1.  wird  er  von  je  einem  kleinen  Löwen  angefallen 
und  ausserdem  wird  sein  1.  Bein  von  einer  Schlange  umringelt. 
Dionysos  hat  lange  Locken,  langen  roten  Bart,  Epheukranz, 
kurzen  Chiton,  ein  Fell  von  Löwe  oder  Panther  umgeknüpft; 
die  Tatzen  auf  der  Brust  geknotet,  w.  Schwertkreuzbänder, 
Rundschild  mit  w.  Epheukranz. 

B)  Zweimal  dieselbe  Gruppe  nebeneinander  wiederholt: 
je  ein  Bogenschütze  und  ein  Hoplit  neben  einander  nach 
1.  im  Kampfe  gegen  einen  unsichtbaren  Feind  gedacht:  der 
Hoplit  (der  den  Bogenschützen  teilweise  deckt)  kniet  (Beinsch., 
kor.  Helm  mit  niederm  Bügel,  Rundschild,  Z.  Kantharos, 
sowie  drei  weisse  und  eine  rote  Kugel)  zwei  Lanzen 
schulternd.  Der  Bogenschütze  in  der  hohen  Mütze,  Goryt 
an  der  Seite,  stehend  ausschreitend,  schiesst  eben  seinen 
Bogen  ab;  er  schreitet  etwas  über  den  Hopliten  vor  und  streckt 
den  1.  Arm  mit  dem  Bogen  weit  vor. 

23* 


356  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Sorgfaltige  Ausführung;  auch  die  Aussenkonture  fast  alle 
graviert.  —  Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  I,  i865. 

1866.  (1702).  H.  0,41.  U.  0,86.  Etrurien,  Gerh.  1S41.  —  Viel,  doch 
geschickt  erg. 

A)  Götterversammlung.  In  der  Mitte  steht  Apollo 
nach  r.  (langer  Chiton  mit  weiten  Oberarmein,  Mantel  mit 
r.  Kreuzchen,  die  langen  Haare  aufgenommen),  die  Kithara  (sieben 
Saiten)  spielend;  r.  steht  eine  Göttin  (Artemis?)  nach  1.  (langer 
Chiton,  Mantel),  die  eine  Hand  vorstreckend;  ihr  Gesicht  ist 
übermalt  (unter  dem  modernen  Weiss  kam  beim  Reinigen  das 
antike  mit  der  echten  alten  Augengravierung  heraus),  lange 
Haare,  Oberkopf  erg.  zu  einem  willkürlichen  tutulusartigen 
Abschluss;  es  war  ein  gewöhnlicher  Kopf  ohne  Bedeckung. 
Weiter  r.  Hermes  nach  1.  (Stiefel  mit  Zugstück,  Chlamys, 
Kerykeion,  Petasos  mit  hinten  aufgeschlagener  Krempe,  dessen 
vordere  Spitze  nebst  der  Stirn  fehlt;  auch  ist  die  Figur  vom 
Barte  abwärts  bis  zu  den  Knieen  erg.  L.  zunächst  auch  eine 
Göttin  Leto?)  nach  r.  im  langen  Chiton  mit  weiten  Oberärmeln 
und  r.  Gürtel;  Hinterkopf  erg.;  der  grösste  Teil  ihres  Körpers  ist 
völlig  übermalt,  doch  befindet  sich  das  Antike  noch  darunter; 
sie  hat  beide  Arme  gesenkt.  L.  am  Ende  steht  Poseidon 
nach  r.  (in  langem  Chiton  und  Mantel;  übermalt;  langes  Haar; 
r.  Bart)  den  Dreizack  schulternd,  an  dem  nur  die  obersten 
Spitzen  alt  sind. 

B)  Bakchisch.  In  der  Mitte  steht  Dionysos  nach  r. 
(langer  Chiton,  Mantel  mit  r.  Kreuzen,  r.  Bart,  Epheukranz; 
Oberkopf  erg.),  in  der  L.  den  Kantharos  erhebend,  in  der  R. 
einen  Zweig  der  sich  verbreitet  (kleine  Blättchen).  R.  und  1. 
je  ein  gleiches  Paar,  je  eine  Nymphe  und  ein  Silen  in 
leichtem  Tanzschritte;  die  Nymphen  haben  langen  Chiton  mit 
veiten  Oberärmeln  und  Epheukranz;  die  Silene  sind  rotbärtig 
mit  langen  Ilaaren  und  r.  Schwänzen.  Ein  grosser  Teil  ist  über- 
malt, doch  nach  der  antiken  Unterlage,  um  die  vielen  Sprünge 
zu  verdecken. 

•867.  2172).  H.  0,45.  U.  0,96.  Etrurien,  Gerh.'  Nachl.;  vorher  bei 
Basseggio  in  Rom.  —  Stark  übermalt  und  ergänzt.  —  Abg. 
Gerhard,  Aus.  Vas.  Taf.  198,  3.  4;  Bd.  III,  S.  101  ff.  Vgl.  Over- 
beck,  Gall.   her.   Bildw.  S.  458,  No.  118. 

Grabmal    des    Patroklos.     Ein    Viergespann    im 

1  nach  r.:  auf  dem  Wagen  der  Lenker  allein  in  langem 

n  Chiton  mit  gravierten  Sternchen    übermalt;,  mit  böot. 

:hild  auf  dem  kucken;  bärtig;  kor.  Helm  mit  niederem  Bügel; 


Attische  Amphora,  i,  ß,  Gruppe    1.  357 

das  Gesicht  ist  modern,  ebenso  der  r.  Arm,  ein  Teil  des 
Kentrons  und  der  obere  Wagenrand;  an  den  Pferden  die 
ganzen  Hinterkörper,  ebenso  der  Oberteil  ihrer  Kopte.  Der 
sonst  bei  diesem  Typus  an  den  Wagen  gebundene  Leichnam 
des  Hektor  fehlt  hier.  Hinter  den  Pferden,  von  diesen 
teilweise  verdeckt,  ein  grosser  weisser  (teilweise  Über 
malter)  Grabtumulus  (des  Patroklos)  von  konischer  Ge 
stalt,  dessen  (antike)  runde  weisse  Spitze  über  den  Rossen 
erscheint  (bei  Gerhard  weggelassen);  das  Weiss  des  Tumulus 
ist  direkt  auf  den  Thongrund  gemalt;  darauf  die  schwarze 
Schlange,  die  sich  nach  1.  ringelt  (oberer  Teil  und  Kopf 
erg.)  Ueber  den  Rossen  in  der  Luft  ist  die  kleine  geflügelte 
Psyche  eines  Kriegers  (des  Patroklos)  im  weiten  Aus- 
schreiten dargestellt  (kurzer  Chiton,  kor.  Helm,  Rundschild, 
darauf  ein  w.  menschliches  Bein,  das  sehr  verblasst;  Schwert 
vorstreckend;  von  den  Flügeln  sind  nur  die  Enden  alt,  ebenso 
ist  der  ganze  Oberkörper  bis  auf  die  Helmspitze  modern. 
Von  r.  kommt  in  eiligem  Laufe  nach  1.  dem  Gespanne  ent- 
gegen ein  Krieger  (Achilleus)  (Beinsch.,  kurzer  Chiton,  Zipfel 
einer  Chlamys,  Rundschild  darauf  als  Z.  ein  w.  weiblicher 
Panther,  dessen  Kopf  en  face,  doch  fast  ganz  zerstört;  blirtig; 
kor.  Helm  mit  hohem  Bügel)  die  R.  weit  vorstreckend,  so  dass 
sie  hinter  den  Pferden  verschwindet,  in  der  L.  zwei  Lanzen. 
Die  Darstellung  A)  greift  r.  und  1.  über  die  Henkelornamente 
über,  so  dass  je  die  eine  Hälfte  derselben  ganz  weg- 
gefallen ist. 

B)  In  der  Mitte  steht  Apollo  nach  r.,  die  Lyra  (sieben 
Saiten)  mit  dem  Plektron  spielend,  den  Kopf  etwas  erhebend, 
als  ob  er  singe  (Mund  geschlossen),  in  langem  Chiton  und 
Mantel  (mit  etwas  Rot  und  r.  Tupfen),  Haare  aufgenommen; 
die  ergänzten  Teile  sind  bei  Gerhard  falsch  angegeben;  das 
Moderne  beginnt  erst  unter  dem  r.  Arm  und  geht  bis  zu  den 
Knieen;  der  Kopf  ganz  alt.  Neben  Apoll  ein  auf  den  Hinter- 
beinen stehendes  Tier,  dessen  Hinterteil  mit  Schwanz  und 
dessen  Hals  erg.,  Kopf  und  Vorderbeine  hinter  Apoll  versteckt; 
nach  dem  Erhaltenen  (Klauen)  sicher  kein  Reh;  Formen 
eines  Panthers  oder  LöAven.  L.  eine  Göttin  (Artemis?)  (Kopf 
bis  auf  Hinterkopf  modern,  stehend  nach  r.,  langbekleidet, 
von  Brust  bis  Kniee  erg.),  in  der  L.  eine  kreisförmige  Binde 
oder  Kranz,  in  der  R.  ein  Zweig  der  lang  herabhangt.  R.  sitzt 
nach  1.  eine  langbekleidete  Göttin  (Leto?)  auf  viereckiger 
oben  einfach  profilierter  Basis,  in  der  R.  einen  langen 
Zweig,  die  L.  vorstreckend;  Mittelkörper  ergänzt. 


358  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

18  68.  (6o3).  H.  o^3.  U.  0,91.  Corneto,  S.  Dor.  —  Firnis  teilweise 
grünlich  und  rot  verbrannt.  —  Abg.  Gerhard,  Auserl.  Vas. 
Taf.  265,  1.   2;  vgl.  Bd.  IV,  S.  36  ff. 

A)  Apoll  sitzt  nach  i\  auf  Klappstuhl  (langer  Chiton  mit 
weiten  Überärmeln  und  Mantel  mit  r.  Tupfen;  lange  Haare; 
r.  Binde);  er  spielt  die  Kithara,  die  er  auf  den  1.  Oberschenkel 
stützt  (sieben  Saiten);  er  wirft  den  Kopf  zurück  als  ob  er 
singe  (Mund  geschlossen).  Vor  ihm  r.  steigt  ein  Zweig  aus 
dem  Boden  der  raumfüllend  sich  verbreitet;  darauf  sitzt  ein 
Rabe  nach  1.,  gerade  Apolls  Kopf  gegenüber.  R.  und  1. 
stehen  je  zwei  Frauen  (Nymphen),  von  denen  die  vordere  die 
andere  fast  völlig  verdeckt  so  dass  nur  Hinterkopf,  Füsse  und 
Hände  je  von  der  zweiten  sichtbar  werden  (lange  Chitone 
und  Mäntel;  lange  Haare;  r.  Binden;  Hände  teilweise  vor- 
streckend).    Hinter  der  Gruppe  r.  steht  ein  Reh  nach  r. 

B)  Auszug.  In  der  Mitte  steht  ein  Krieger  nach  1.  mit 
grossem  Rundschild  (gezirkelt,  Z.  w.  Bein),  kor.  Helm  mit 
hohem  Bügel  und  Lanze.  Neben  ihm,  von  ihm  teilweise  ver- 
deckt ein  Bogenschütze  in  der  hohen  skythischen  Mütze 
und  Anaxyriden  die  wie  Fell  gefleckt  sind;  Goryt  an  der 
Seite;  er  dreht  den  Kopf  nach  r.  um;  neben  ihm  ein  Hund 
nach  1.,  den  Kopf  zurück  und  aufwärts  wendend.  L.  der 
Vater  als  Greis  nach  r.  mit  langem  w.  Haar  und  Bart,  in 
langem  Chiton  und  Mantel,  das  Scepter  mit  Blütenknopf  in 
der  L.;  r.  die  Mutter  nach  1.  (langer  Chiton  und  Mantel),  die 
R.  erhebend;  beide  mit  r.  Binden. 

1869.  U7o3).  H.  0,42.  U.  0,88.  Etrurien,  Gerh.  1841.  — Aus  Stücken; 
übermalte  Fugen. 

A)  Poseidon    zu   Wagen.     Ein    ruhiges  Viergespann 

steht  nach   r.   (grosser  Teil    der  Pferdeköpfe    erg.);    auf  dem 

Wagen      stehen     Amphitrite     und     Poseidon:     Amphitr. 

steht    zur    R.,    den    Pos.    verdeckend    und    führt    die    Zügel, 

zugleich   das  Kentron  haltend  (langer  Mantel  mit   r.  Tupfen). 

Poseidon    (im    langen    Mantel)    neben    ihr   hält   sich    mit   der 

einen    Hand    vorn    am    emporsteigenden   Rande    des    Wagens 

überschmiert,    doch    alt)    und     hält    in    der    andern    einen 

grossen    lisch    am    Schwanz.      R.    neben    den    Rossen    und 

sie    teilweise    verdeckend   steht   in    langem  Chiton    und 

Mantel,    mit   r.  Tupfen,    mit   langem  Haar   und  r.  Bande  eine 

I  rau  nach  r.,  die  Kithara  spielend  (sieben  Saiten;    Staubtuch 

von    derselben    herabhängend)    ganz   wie    sonst  Apollo  (Füsse 

g.;  Gesicht  und  Arme  weiss).    Die  Kithara  wird  von  dieser 

rau     gespielt,     nicht     von    einer    etwa    dahinter    versteckten 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe  1.  35g 

mannlichen  Figur.  Offenbar  liegt  ein  Versehen  des  Malers 
vor.  Von  r.  nähert  sich  ein  Reh,  das  ebenfalls  auf  den  be- 
absichtigten Apollon  weist. 

B)  Dionysos  auf  ithyphallischem  Maultier  nach  r.  reitend 
(nach  Männerart;  langer  Bart,  Epheukranz,  Trinkhorn  in  der 
R.,  Chiton  mit  Oberärmeln  und  Mantel  mit  r.  Tupfen).  Von 
ihm  gehen  Zweige  aus,  die  den  Raum  füllen.  R.  vor  dem 
Tiere,  von  dessen  Unterbeinen  zum  Teil  verdeckt  ein 
taumelnder  Silen  nach  1.,  knieend  auf  dem  r.  Knie,  den  Kopf 
zurückgeworfen  und  beide  Arme  erhoben  (Schwanz,  Stumpf- 
nase, Stelle  der  Ohren  modern).  R.  eine  Nymphe  (in 
langem  Chit.  und  Wams  mit  weiten  Oberärmeln  und  rotem 
Gürtel;  Haare  aufgebunden;  das  Weiss  modern  aufgemalt; 
der  vorgesetzte  Fuss  erg.)  nach  r.  eilend,  doch  umblickend 
nach  1.  und  den  r.  Arm  ausstreckend. 

Flüchtige  Ausführung.    Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  I,  1868. 

1870.  (i63i).  H.  0,472.  U.  i,o3.  Vulci,  Gerh.  i836.  —  Ziemlich  gut 
erh.;  Thon  tief  dunkelrot.  —  Abg.  Gerhard,  etrusk.  camp. 
Vasenb.  Taf.  XVIII.  XIX;  vgl.  S.  28.  —  Vgl.  Welcker,  alte 
Denkm.  III,  S.  18. 

A)  Herakles  zu  Wagen  unter  Göttern.  Ein  Vier- 
gespann (r.  Mähne  und  r.  Schwanzstrich,  r.  Brustband)  steht 
nach  r.;  auf  dem  Wagen  steht  nach  r.  Herakles  in  der 
Löwenhaut,  mit  r.  Bart,  die  Keule  mit  der  L.  schulternd,  die 
R.  etwas  vorstreckend;  darin  scheint  er  eine  kreisförmige  Binde 
zu  halten.  Zu  seiner  R.  und  ihn  zum  Teil  verdeckend 
besteigt  eben  den  Wagen  Athena  (langer  Chiton  und 
kürzerer  Ueberrock  mit  Falten,  Aegis,  att.  Helm  mit  Nacken- 
schirm und  gravierter  Palmette);  mit  dem  1.  Beine  steht  sie 
schon  auf  dem  Wagen  und  hält  in  der  vorgestreckten  L.  (das 
Weiss  des  Armes  ist,  wo  es  nicht  über  den  schw.  Herakles  geht 
auf  den  Thongrund  gem.)  die  Zügel,  d.  R.  etwas  zurückziehend 
(r.  Unterarm  übermalt  da  ein  Bruch  hier  durchgeht;  Weiss  ab- 
gefallen). R.  geleiten  den  Wagen  hinter  den  Rossen  Artemis 
und  Apoll  nach  r.,  beide  so  nebeneinander  dass  Art.  den  Ap. 
grösstenteils  deckt.  Artemis  im  langen  Chiton  und  Mantel 
mit  langen  Haaren  und  Binde  (nicht  rot)  erhebt  die  r.  Hand; 
Apoll  spielt  die  Kithara  (sieben  Saiten).  Ihnen  gegenüber 
nach  1.  ein  anderes  Götterpaar,  ebenso  nebeneinander  stehend: 
Semele  (lange  Gewandung,  r.  Binde)  und  von  ihr  etwas  ver- 
deckt Dionysos  (langer  r.  Bart,  r.  Epheukranz).  R.  vor  den 
Rossen  steht  Hermes  (in  kurzem  Chiton  und  Chlamys  mit 
roten  Streifen;  Stiefel  mit  Zugstück;  r.  Bart,  Hut  weiss  mit  r. 


3öo  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Krempe),    in   der    L.    das    Kerykeion,     die    R.    abwärts    aus- 
streckend. 

B)  Die  brettspielenden  Helden  Aias  und  Achill.  In 
der  Mitte  ein  Baum  mit  oben  von  der  Krone  sich  ver- 
breitenden fünfzehn  kahlen  Aesten.  Darunter  eine  an  beiden 
Seiten  nach  innen  ausgeschweifte  Basis,  darauf  zehn  runde 
Punkte  (Brettsteine).  R.  und  1.  sitzt  auf  viereckigem  Steine 
(schwarz)  je  ein  Held  in  voller  Rüstung  (Beinsch.,  kurzer 
Chiton  und  zwar  der  des  r.  faltenlos,  der  des  1.  in  reichen 
Falten  mit  r.  Strichen;  Panzer;  auf  dem  Rücken  je  ein  kurzes 
Mäntelcheri  oder  Chlamys  mit  r.  Streifen  und  gravierter 
Borte);  langes  Haar  an  dem  1.  (Achilleus);  derselbe  hat  den 
kor.  Helm  (mit  hohem  Bügel)  zurückgeschoben,  sein  Bart  rot. 
Der  r.  (Aias)  hat  den  Helm  herabgelassen;  an  seinem  Ober- 
schenkel gravierte  Halbkreise.  Hinter  beiden  stehen  (noch 
auf  dem  Rande  des  Sitzes)  je  ein  böotischer  Schild  (Z.:  1.  ein 
Dreifuss,  r.  drei  Kugeln).  Jeder  schultert  zwei  Lanzen;  jeder 
streckt  die  R.  vor;  es  wollen  beide  zu  gleicher  Zeit  einen  Zug 
thun. 

1871.  (705).  H.  0^.3.  U.  0,915.  Co  meto,  S.  Dor.  —  Fast  unversehrt 
erh. ;  mit  Rest  einer  antiken  Restauration  (s.  u.).  Technik  sehr 
schön.  Mit  zugehörigem  Deckel.  —  Abg.  Gerhard,  Auserl. 
Vas.  Taf.  CCLXV,  3.  4;  Bd.  IV,  S.  37. 

A)  Athena  zu  Wagen.  Nach  r.  heraussprengendes 
Viergespann  nach  dem  gewöhnlichen  Schema  (die  beiden 
mittleren  Rosseköpfe  en  face).  —  Auf  dem  Wagen  mit  verkürzt 
dargestellten  Rädern  steht  Athena  in  langem  Chiton  mit 
Oberärmeln;  ohne  Aegis;  att.  Helm;  in  der  R.  langen  Stab. 

B)  Auszug.  In  der  Mitte  steht  nach  1.  der  Krieger  voll- 
gerüstet (Lanze,  kor.  Helm  mit  hohem  Bügel;  bärtig;  Rund- 
schild gezirkelt,  dessen  Z.  ein  verblasster  w.  fliegender  Vogel, 
wohl  ein  Adler);  von  ihm  grossenteils  verdeckt,  steht  eng 
neben  ihm  der  Bogenschütze  (nackte  Beine,  hohe  skythische 
Mutze)  sich  umblickend  nach  r.  Der  Hund  fehlt.  R.  steht  der 
Vater  als  Greis  im  Mantel  und  langem  Chiton,  den  Stock  in 
der  K.  kurzes  w.  Haar,  Glatze,  Bart).  L.  die  Mutter  nach  r. 
(langer  Chiton,  Mantel),  die  L.  unter  dem  Mantel  gegen  das 
Gesicht  etwas  erhebend.  —  An  ihrem  Mittelkörper  ist  ein 
rundes  Stück  von  0,06  Dm.  ausgebrochen,  es  war  ein  anderes 
antik  eingesetzt,  wie  die  drei  Bohrlöcher  für  Draht  rings 
zeigen. 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe   1.  36l 

1872.  (1634     H.  0,385.     U.  0,795.     Etrurien,  Gerh.   i836.    —    Gut    erh.; 

etwas  blasser  Thon;  Firnis  teilweise  zu  dünn  aufgetragen, 
von  mildem  fettigem  Glänze.  Zur  Darstellung  von  A)  vgl. 
O.  Jahn,  arch.  Aufs.  S.  92  ff.  Förster,  Hoch/,  des  Zeus.  u. 
Hera   S.  27  ff.   Overbeck,  Kunstmythol.  d.  Hera   S.   167. 

A)  Hochzeitszug  des  Peleus  und  der  Thetis. 
Ein  Viergespann  steht  ruhig  nach  r.  (alle  Rosse  schwär/: 
schöne  lebendige  Zeichnung  besonders  der  Köpfe;  Mahne  u. 
Schwanz  nur  teilw.  rot;  r.  Brustband);  auf  dem  Wagen  steht 
ein  bärtiger  Mann  nach  r.,  die  Zügel  in  beiden  Händen 
haltend  (r.  Bart,  r.  Binde,  Chiton  mit  weiten  Oberarmein  und 
Mantel  mit  freien  Falten  und  r.  Streifen).  Zu  seiner  Linken, 
von  ihm  grösstenteils  verdeckt,  steht  die  Braut,  welche  den 
Mantel  über  den  Kopf  gezogen  hat,  dessen  Rand  mit  der  L. 
fasst  und  etwas  vorzieht  und  mit  der  R.  (unter  dem  Mantel) 
sich  an  den  Wagenrand  lehnt.  R.  von  ihr,  hinter  den  Rossen, 
Apollo  nach  r.  (langer  Chiton  mit  weiten  Ober'ärmeln, 
Mantel;  Haare  aufgenommen,  r.  Blattkranz);  er  spielt  die 
Kithara  (acht  Saiten)  mit  vorgeneigtem  Kopfe.  Ihm  gegenüber, 
ebenfalls  hinter  den  Rossen  steht  eine  Frau  nach  1.  (Artemis?) 
in  langem  faltenlosem  Chiton  mit  Sternchen  und  Mantel;  r. 
Binde.  R.  vor  den  Pferden,  gerade  unter  deren  Maulern  steht 
ein  nackter  Knabe  nach  r.,  auf  beiden  Sohlen  feststehend, 
den  Oberkörper  etwas  vorlehnend,  die  Unterarme  etwas 
schräg  erhebend  mit  geschlossenen  Fäusten  (als  ob  er  bereit 
wäre  sobald  es  losgeht  sich  in  Lauf  zu  setzen  ?) 

B)  In  der  Mitte  der  bärtige  Dionysos  nach  r.  (langer 
Chiton,  Mantel,  r  Epheukranz)  in  der  L.  das  Trinkhorn,  sich 
umsehend  nach  1.,  fest  auf  beiden  Sohlen  stehend  im  ge- 
wöhnlichen Schema.  R.  und  1.  tanzen  jezweiSilene  (r.  lange 
Barte  und  r.  Stirnhaarstreif,  Stumpfnasen);  sie  tanzen  in 
massiger  Bewegung.  —  Flüchtiger  als  A). 

1873.  (649).     H.  0,448.     U.  0,90.     Vulci,   S.  Dor.   —   Ergänzt  und  auch 

Antikes  übermalt.  —  Abg.  Gerhard,  etrusk.  campan.  Vasenb. 
Taf.  I;  S.  1;  verkleinert  bei  Panofka,  Bild.  ant.  Lebens 
Taf.  IV,  8.  Vgl.  H.  M.  Müller,  Panathenaica  p.  71,  18;  95. 
Gerhard,  Aus.  Vasenb.  Bd.  IV,  S.  28.  Stephani,  compte  rendu 
1876,  S.  52,  No.  116;  S.  63.  76.  106  (den  Panathenaeischen  Preis- 
amphoren gleichgestellt,  trotz  der  völlig  abweichenden  Form). 

Die  Form  der  Mündung  ist  durch  das  steile  Profil  (Ab- 
bildung Gerh.1  ungenau)  abweichend;  der  Hals  ist  sehr  schlank; 
der  Fuss  hat  eine  tiefe  Einsenkung  an  seiner  oberen  Fläche. 

A)  Athena  wie  auf  den  Panathenaeischen  Preisgefässen 
(i83i  ff.)    nach   1.  ausschreitend    (langer  Chiton  mit  Falten;    r. 


3Ö2  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Arm  mit  geschwungener  Lanze  erhoben,  vom  r.  Arm  herab- 
fallendes Gewandstück,  dessen  unterer  Teil  nur  alt;  lange 
Locke,  Helm  mit  Backen-  und  Nackenschirm  und  hohem 
Bügel,  Schild  gezirkelt,  als  Z.  zwei  weisse  Delphine).  Die 
Figur  ist  von  der  Taille  ab  bis  zu  den  Füssen  ergänzt,  aber 
die  Restauration  ist  ausgeführt  auf  einer  fremden  antiken 
Scherbe  von  nur  etwas  blasserem  Thone;  erg.  ist  auch 
zum  grössten  Teile  der  seltsame  Vogel  (Reiher)  der  1.  unten 
nach  1.  steht;  doch  ist  er  sicher  besonders  durch  den  un- 
verletzten Kopf.  R.  und  1.  zwei  dorische  Säulen  mit  weissem 
Abacus,  darauf  je  ein  schw.  Krater  oder  Lebes  ohne  Fuss. 

B)  Kitharodie.  In  der  Mitte  steht  ein  bärtiger  Kitharöde 
nach  r.  auf  einem  breiten,  doch  niederen  Podium  in  langem 
weissen  Chiton  mit  weiten  Oberärmeln  und  spielt  die  grosse 
Kithara  (r.  Hand  und  Teile  der  Kithara  erg.)  und  singt  dazu  (ge- 
öffneter Mund).  R.  vor  ihm  steht  ein  unbärtiger  Jüngling  auf 
Knotenstock  gestützt  im  Mantel  (vom  Hals  bis  unter  die  Kniee 
erg).  L.  hinter  dem  Kitharöden  ein  bärtiger  Mann  nach  r., 
in  den  Mantel  gehüllt,  einen  Stock  in  der  R.  (grösstenteils 
erg.  und  übermalt,  doch  das  Motiv  sicher).  R.  und  1.  von  der 
Mitte  steigen  Zweige  auf.  Zeichnung  der  Männeraugen  un- 
regelmässig oval,  flüchtig  und  frei;  die  Mäntel  ohne  alles  Rot, 
das  an  der  ganzen  Vase  gar  nicht  vorkommt. 

Z  w  e  i  t  e  Gruppe:     Varianten   zu   der  vorigen    an  kleineren 

Exemplaren. 

i.  Kein  Ornament  zwise/ien  Bild  und  Strahlen,  nur  geßrnisst. 

1874.     (686).     H.  o,3i.     U.  o,63.     Co  meto,  S.  Dor.  —  Intakt. 

A)  Kampf.  In  der  Mitte  r.  der  Unterliegende  nach  1. 
gestürzt,  den  Schild  (mit  drei  weissen  Tupfen)  vorstreckend; 
auf  ihn  eindringend  ein  anderer  Krieger  nach  r.  mit  Lanze 
«sein  Schild  ist  weiss  bis  auf  den  Rand);  beide  gleich  be- 
waffnet; Chiton,  Panzer,  Mäntelchen  um  Schultern  mit  rotem 
Streit  in  der  Mitte;  kor.  Helm  mit  hohem  Bügel.  Von  beiden 
Seiten  symmetrisch  heransprengend  in  dekorativer  Weise  je 
ein  Jüngling  zu  Pferd;  der  1.  mit  Lanze;  beide  in  weissen 
kurzen  Chitonen. 

B     Bakchisch.     In  der  Mitte  Dionysos   nach  r.  (bärtig, 

langer  Mantel,  darin  der  r.  Arm  verhüllt,   die  L.  vorstreckend 

mit  langem  Trinkhorn;   Epheukranz  im  langen  Haare).     Von 

r.   und   1.    je   ein   Silen    mit   einem  Maultiere   herbeieilend; 

der  1.  Silen  reitet  darauf,  indem  er  es  zügelt  (lange  Nacken- 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe  2.  363 

haare;  Bart  und  vorderer  Haarbusch  rot);  das  Maultier  ist 
ithyphallisch;  der  Silen  ohne  Schwanz  (aus  Flüchtigkeit). 
b)  der  r.  Silen  geht  neben  dem  Maultier,  es  am  Zügel  fassend 
und  zu  Dionysos  führend  (er  hat  den  Schwanz;  ferner  ein 
weisses  Band  von  der  r.  Schulter  herab  zur  1.  Hüfte).  Das 
Maul  und  ein  Strich  vorn  an  der  Brust  herab  ist  an  beiden 
Mauleseln  weiss. 

1875.     (81).     H.  0,16.     U.  o,32.     Nola,  S.  Koll. 
Kleines  sehr  flüchtiges  Exemplar. 

A)  Dionysos  auf  Klappstuhl,  nach  r.  sitzend,  den  Kopf 
nach  1.  umwendend,  bekränzt,  bärtig,  im  Mantel,  in  der  L. 
den  Kantharos;  in  der  R.  Rebzweig  der  rings  sich  verbreitet, 
mit  grossen  Trauben  daran. 

B)  Dasselbe.     Bis  zur  Unkenntlichkeit  flüchtig. 


2.  Das  Ornament  unter  den  Henkeln  fällt  weg;   die  Dar- 
stellungen beider  Seiten  berühren  sich. 

1876.     (2201).     H.  0,232.     U.  0,48.     Gerh.'  Nachl.  —  Intakt. 

Unter  dem  Bilde  nur  eine  Reihe  flüchtiger  Lotosknospen 
nach  oben,  unverbunden;  dann  Strahlen.     Sehr  flüchtig. 

A)  Die  spielenden  Helden.  In  der  Mitte  eine  niedere 
viereckige  Basis,  darauf  vier  kleine  weisse  Steine,  welche  der 
Held  r.  eben  zu  rücken  im  Begriffe  ist;  er  kauert  auf  ein 
Knie  niedergelassen,  das  Gesicht  vom  kor.  Helme  verdeckt 
und  sein  Körper  vom  Mantel  (mit  freien  Falten  und  roten  und 
weissen  Tupfen)  verhüllt,  in  der  L.  eine  Lanze  (ohne  Lanzen- 
spitze aus  Flüchtigkeit)  aufstützend;  ganz  ebenso  der  Held 
1.,  der  die  R.  erhebt  und  die  drei  ersten  Finger  ausstreckt. 
Von  r.  und  1.  eilt  je  eine  Frau  herbei  (langer  Chiton,  Mantel, 
r.  Binde),  die  Hände  ausstreckend  nach  den  Kriegern.  Der 
Raum  ist  durch  Zweige  (die  nicht  aus  dem  Boden  kommen) 
gefüllt  (kleine  Blättchen;  dazwischen  flüchtig  schw.  gemalte 
Trauben). 

B)  Auf  einem  Klappstuhl  sitzt  Dionysos  nach  r.  in  langem 
Mantel,  nach  1.  umblickend  (Trinkhorn  in  der  R.,  langer  r. 
Bart).  L.,  sich  entfernend  und  umblickend  eine  Nymphe  in 
leichtem  Tanzmotiv,  r.  ein  Silen  tanzend  und  auch  umblickend 
(langer  roter  Bart).  L.  ausserdem  noch  ein  kauernder  Silen,  im 
1.  Knie  knieend  und  so  aufblickend,  so  dass  das  Gesicht  hori- 
zontal steht;  die  L.  gegen  den  Bart  erhebend.  Ueberall  Zweige 
und  Trauben  wie  auf  A). 


35_i  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

1877.  (637).     H.    0,235.     U.    o,475-     Vulci,    S.    Dor.     Gut    erh.,    nur    auf 

der  einen  Seite  verbrannt  und  verblasst. 
Am    Halse     drei     auf-     und     abwärts    gerichtete     offene 
Palmetten.      Zwischen    Bild    und    Strahlen    geflrnisst.      Sehr 

flüchtig. 

A)  Tanz  zweier  Silene,  in  deren  Mitte  eine  Nymphe 
(langer  faltenloser  Chiton,  Chlamys  über  den  Schultern, 
faltig,  Nebris;  Haare  aufgenommen)  ebenfalls  tanzend,  um- 
blickend; von  ihr  gehen  vier  raumfüllende  Zweige  aus. 
Unter  dem  Henkel  jederseits  ein  Schwan  nach  r. 

B)  Hoplit  von  zwei  Bogenschützen  umgeben;  der 
Hoplit  nach  1.  mit  grossem  weissem  Rundschilde,  kor.  Helm, 
zwei  Lanzen,  Chlamyszipfel  herabhängend;  die  Bogenschützen 
haben  die  Haare  aufgenommen;  hohe  Mützen;  kurzer 
Chiton,  grosser  Goryt  an  Kreuzbändern  an  der  Seite,  eine 
Lanze  in  der  L.  Der  r.  wendet  sich  beim  Weggehen  um  und 
ist  bärtig,  der  1.  unbärtig. 

Am  Boden  sind  zwei  Buchstaben  mit  hellroter  Farbe  und 
mit  breitem  Pinsel  aufgemalt  s.  Taf.  I,  1877. 

j.  Desgl.;  auf  weissem  Grunde. 

1878.  1708).     H.  0,19.     U.  0,37.     Co  meto,    S.  Dor.     Firnis   etwas  grob- 

körnig, glänzend. 

Mit  Ausnahme  von  Mündung,  Henkel  und  Fuss  ist  das 
Getäss  mit  weissem  Thone  überzogen.  Am  Halse  die  ge- 
wöhnliche P.-L.-Kette.  Unter  dem  Bilde  keine  Ornamente 
ausser  den  Strahlen. 

A)  und  B)  verbunden,  umlaufend.  Vier  rotbärtige 
Männer  lagern  im  Symposion  nach  1.,  alle  mit  r.  Blattkränzen 
und  in  Mänteln  (r.  Brust  frei)  mit  vielen  freien  Falten,  die 
durch  rote  Striche  hervorgehoben  sind.  Mit  Ausnahme  von 
einem  haben  alle  einen  Kantharos  in  der  R.,  den  sie  beim 
Fusse  hissen.     Raumfüllung  durch  Zweige.  —  Flüchtig. 

4.,   Hals    mit   drei  auf  und  abwärts    gekehrten   Palmetten; 
: selten  Bild  und  Strahlen  einfaches  Netzband;    Henkel 
veiieilig;  sonst  wie  der  J/aupttyfus. 

1879.  H.  0,22.      U.  0,415.     Vulci,  S.   Dor. 

V)  Verwundeter  aus  der  Schlacht  getragen.  Ein 
Hoplit  in  Helm,  Kundschild,  Lanze,  kurzem  Chiton,  Panzer, 
Beinschienen)  ausschreitend  nach  r.,  umfasst  einen  ebenso  be- 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe  2.  365 

waffneten,  mit  Helm  Schild  und  Speer  versehenen  Verwun- 
deten um  die  Mitte  des  Leibes,  um  ihn  aufzuheben  und  weg 
zu  tragen;  das  1.  Bein  des  Gehobenen  ist  von  hinten  gezeichnet 
mit  Zehen  die  so  lang  wie  Finger  sind.  Der  Oberkörper  des 
Tragenden,  die  Brust  und  ein  grosser  Teil  des  Schildes  des 
Getragenen  ist  modern  roh  ergänzt.  Am  Verwundeten  deutet 
ein  roter  Strich  am  1.  Oberarm  das  herabfliessende  Blut  an; 
ebenso  rinnt  Blut  aus  der  Augenoffnung  seines  geschlossenen 
kor.  Helmes.  Sinnlose  Buchstaben:  L.  von  oben  nach  unten 
MOE.     R.  '  O-rEOTO. 

B)  Schlachtfeld.  Zwei  Hopliten  schreiten  nach  1.,  der 
vordere  1.  weit  ausschreitend  und  umblickend,  der  andere  in 
gemächlicherem  Gange  (Rundschilde,  darauf  1.  vier  w.  Kugeln, 
der  r.  ganz  weiss;  alles  Weiss  jedoch  modern  aufgefrischt  ; 
sie  tragen  ihre  Lanzen  horizontal  (der  r.  zwei,  der  1.  eine); 
in  der  Mitte  zwischen  beiden  schwebt  in  der  Luft  ein  korinth. 
Helm  (ihn  auf  den  Lanzen  ruhend  aufzufassen,  geht  nicht  an). 
Der  Heim  gehörte  dem  unten  zwischen  beiden  liegenden 
toten  Krieger,  der,  das  r.  Bein  krampfhaft  angezogen,  rück- 
lings daliegt  (in  kurzem  Chiton,  Panzer  und  Schwert,  das 
falschlich  von  Levezow  und  Gerhard  für  einen  Streithammer 
angesehen  wurde  wegen  seines  breiten  Knaufes);  sein  Kopf 
ist  seitwärts  zur  Erde  gesenkt,  mit  geschlossenen  Augen.  Sein 
Schild  schwebt  schräg  über  ihm  in  der  Luft  in  physisch  un- 
möglicher Weise,  ebenso  wie  etwas  höher  der  Helm;  er 
selbst  kann  den  Schild  nicht  halten,  auch  ist  sein  1.  Arm 
sichtbar. 

Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  I,  1879. 

1880.     (657).     H.    0,27.     U.    0,52.     Vulci,    S.    Dor.    —  Aus  Stücken    und 
erg.  —  Erw.   Gerhard,  auserl.  Vas.  Bd.  II,  S.   157,  23,  f. 

A)  Herakles  in  der  Unterwelt.  Her.  hat  seine 
Keule  an  eine  Säule  gelehnt,  deren  flüchtige  obere  Endigung 
ionische  Ordnung  andeuten  könnte;  er  trägt  kurzen  Chiton 
mit  der  Löwenhaut,  das  Schwert  an  der  1.  Seite;  Köcher  und 
Bogen  auf  dem  Rücken;  Brust  und  r.  Arm  erg.;  in  der 
Restauration  legt  er  den  r.  Arm  auf  den  Rücken;  der  kleine 
Rest  unten  am  Rücken  Avird  aber  wahrscheinlich  vom  Köcher, 
nicht  vom  Arme  hergerührt  haben.  Er  streckte  vielmehr  den 
r.  Arm  wahrscheinlich  weit  vor  und  fasste  den  Kerberos  an 
einem  Ohre,  wo  ein  Rest  erhalten  ist  der  kaum  anders  als  auf 
seine  r.  Hand  zu  deuten  ist.  In  der  L.  hält  er  gesenkt  eine 
Kette.  Gegenübersitzt,  die  Vorderbeine  aufstellend,  Kerberos 


366  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

an  welchem  nur  die  schweineartige  Schnauze  eines  Kopfes 
und  das  Ohr  des  anderen  (daneben  Herakles  r.  Hand)  antik 
sind;  fälschlich  mit  drei  Köpfen  restauriert;  der  Hinter- 
körper alt,  mit  grosser  Mähne;  Schwanzende  alt,  ohne 
Schlangenkopf,  eingezogen.  R.  steht  Persephone  nach  1. 
(langer  Chiton,  Mäntelchen  auf  1.  Arm),  die  R.  erstaunt  empor- 
streckend, in  der  L.  ein  langes  Scepter,  dessen  Ende  1.  erg.  ist. 

B)  Drei  Krieger  im  Laufschritte  nach  1.  In  der  Mitte  ein 
Bogenschütze  (bärtig,  hohe  Mütze,  kurzer  Chiton,  Goryt  an 
der  Seite),  in  der  R.  den  Streithammer,  die  L.  vorstreckend.  R. 
und  1.  je  ein  laufender  Hoplit  mit  Rundschild  (Z.:  drei  Kugeln 
und  Bein)  und  kor.  Helm. 

Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  I,  1880;  ein  A  daneben  ist 
modernen  Ursprunges. 

[881.  (2165).  H.  0,28.  U.  0,60.  S.  Castellani,  1866.  —  Abg.  Arch.  Ztg. 
1868,  Taf.  9,  S.  52  ff.  (B.  Stark).  Vgl.  de  Witte,  catal.  de  la 
coli,  d'antiqu.  de  M.  AI.  Castell.  No.  26.  Arch.  Ztg.,  1866, 
Anz.  S.  273*;  Stephani,  compte  rendu  1866,  S.  107,  5;  O.  Jahn, 
Europa   S.  17,  O;  Overbeck,  Kunstmythol.  des  Zeus  S.  423,  No.  2. 

Zwischen  Bild  und  Strahlen  Lotosknospenband.  —  Durch 
eine  technische  Besonderheit  ausgezeichetes  Gefäss.  Nach 
dem  fertigen  Brennen  wurde  an  einigen  Teilen  eine 
zinnoberrote  Farbe  aufgesetzt,  die  ganz  verschieden  ist  von 
der  gewöhnlichen  auch  auf  dieser  Vase  angewandten  dunkel- 
roten mitgebrannten  Farbe.  Jene  ist  aufgesetzt:  a)  auf  das 
Rot  des  kleinen  Wulstes,  der  Hals  und  Schulter  trennt, 
sowie  des  anderen  zwischen  Fuss  und  Bauch;  b)  auf  den 
schw.  Firnis  der  Mündung,  die  damit  ganz  bedeckt  gewesen 
zu  sein  scheint;  jetzt  sind  nur  Reste  davon  erhalten;  an  einigen 
kleinen  Stellen  ist  der  Firnis  brüchig  und  abgefallen,  gerade 
hier  ist  jenes  Zinnoberrot  erhalten;  also  wurde  dasselbe  erst 
aufgetragen  als  der  Firnis  etwas  gelitten  hatte  (durch's  Brennen?) 

an  den  Henkeln  auf  dem  Firnis;  es  scheinen  horizontale 
Streifen  gewesen  zu  sein;  d)  auf  den  Halspalmetten,  indem 
die  einzelnen  Blätter  von  einer  solchen  zinnoberroten  Linie 
umsäumt  sind;  e)  einige  Kleinigkeiten  am  Ornamente  unter 
den  Henkeln;  f)  im  Bilde  nur  an  Hermes'*  Petasos  auf  A)  wo 
der  unlere   Rand  damit  gesäumt  ist. 

A)  Eine  Frau  sitzt  auf  einem  Stiere,  der  ruhig  steht, 
nach  r.  (Europe?);  sie  sitzt  nach  Frauenart  und  erhebt  den 
1.  Ann:  der  r.  Unterarm  zur  Brusthöhe  erhoben;  sie  hält 
sich     gar     nicht    am    Stiere    fest    (langer    faltenloser    Chiton, 


Attische  Amphora,  2,  ß,  Gruppe  2.  V- 

faltiger  kurzer  Mantel,  langes  Haar,  Binde);  sie  spricht  zu  dem 
r.  ruhignach  1.  stehendenH  ermes(Stiefel  mit  r.Zugstück,  kurzer 
Chiton  und  Chlamys,  ohne  Kerykeion,  w.  Petasos,  roth'arti. 
welcher  die  R.  (beide  Fauste  geschlossen)  erhebt.  L.  stein 
ruhig  eine  Frau  nachr.  (langer  Chiton,  Mantel  faltig  mit  Rot, 
lange  Haare,  Binde)  und  erhebt  die  L.  gegen  das  Gesicht-,  die 
R.  vorstreckend,  ruhig  stehend. 

B)  Hermes  reitet  auf  einem  Bock  nach  r.,  an  dessen 
langen  Hörnern  er  mit  der  L.  sich  halt  (r.  Stiefel  mit  Zugstück, 
kurzer  faltenloser  Chiton,  r.  getupft,  Chlamys,  langes  rotes 
Haar  und  Bart,  Petasos;  der  kreisrunde  Knopf,  mit  dem  die 
Chlamys  auf  der  r.  Schulter  zusammengehalten  wird  ist 
deutlich  ausgedrückt),  das  Kerykeion  in  der  R.  R.  und  1.  steht 
je  eine  Göttin  (Hekate  und  Kora?)  in  langem  Chiton  und 
Mantel  mit  Rot,  langem  Haar  und  Binde,  ruhig  und  feierlich 
je  zwei  brennende  Fackeln  (die  Flammen  nur  mit  Firnis,  nicht 
rot)  vor  sich  haltend.  An  den  weiblichen  Köpfen  ist  besonders 
deutlich,  dass,  wie  auch  sonst,  die  Köpfe  der  Frauen  mit  dem 
schw.  Firnis  nur  im  allgemeinen  angedeutet  wurden,  dass  die 
weisse  Farbe  dann  übergriff  und  die  eigentlichen  Gesiehts- 
konture  gab;  bei  der  Europe  jedoch  ist  der  Kontur  des  Unter- 
gesichtes mit  dem  Firnis-Pinsel  besonders  umrissen,  dann 
weiss  gefüllt.  Die  Pupillen  der  Frauen  sind  nicht  rot,  sondern 
mit  schw.  Firnis  auf  den  bereits  weissen  Grund  aufgesetzt. 

1882.  (1716).  H.  0,215.  U.  0,425.  Etrurien,  Gerh.  von  Depoletti  irr 
Rom  1841.  Stark  erg.  —  Abg.  Gerhard,  auserl.  Vas.  Taf.  242, 
3.  4.  Bd.  IV,  S.  8.  Vgl.  Löschcke  in  den  Mitth.  d.  Ath.  Inst.  V, 
S.  38i,  Anm.  4. 

Der  ganze  Hals  ist  erg.,  ebenso  die  Henkel  (fälschlich 
einfach).  Der  Hals  zeigte  ursprünglich  gewiss  auch  die  drei 
auf-  und  abgewendeten  Palmetten,  nicht  die  P.  L.-Kette  die 
jetzt  erg. 

A)  Altar  von  Rindern  umgeben.  In  der  Mite  ein 
viereckiger  Altar,  oben  mit  weisser  Deckplatte.  R.  und  1. 
kommen  hinter  dem  Altare  heraus,  nach  den  entgegengesetzten 
Seiten  gewendet,  je  ein  Rind  (antik  von  dem  1.  die  Vorder- 
beine und  das  Hörn,  von  dem  r.  nur  die  Beine).  Mitten  vor 
dem  Altare  steht  ein  Rind  nach  r.,  das,  da  es  vor  den  schw. 
Altar  zu  stehen  kam,  weiss  aufgemalt  werden  musste  (nur 
Kopf,  Rücken  und  Schwanz  übermalt).  Ueber  dem  Altare 
steht  noch  ein  viertes  Rind  nach  r.  so,  dass  seine  Füsse  vom 
Altarrande  verdeckt  sind;  offenbar  ist  dasselbe  als  hinter  dem 
Altare   in    der   Ferne   befindlich    gedacht    (antik   ist   nur   der 


Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Hinterkörper).    Hinter  dem  Altar  vorkommende  Zweige  füllen 

den  Raum. 

B)  In  der  Mitte  sitzt  eine  Frau  (mit  aufgenommenen 
Haaren,  langem  Chiton,  in  Mantel  gehüllt,  darunter  auch  der 
r.  Arm)  nach  r.,  sich  umblickend  nach  L;  von  ihr  gehen  Zweige 
mit  weissen  Früchten  aus,  die  den  Raum  füllen;  ihr  Sitz  ist 
ein  einfaches  Postament  mit  Fussuntersatz;  antik  ist  nur  ihr 
Oberkörper  mit  einem  Teile  der  Unterbeine  und  des  Sitzes. 
(Semele  oder  Nymphe?).  R.  und  1.  sitzen  auf  gleichen  Sitzen 
je  ein  Silen;  von  dem  1.  ist  antik  nur  die  kahle  Stirn  mit  r. 
Haarband  und  die  übermalte  Stumpfnase,  ferner  ein  Teil  der 
Unterbeine  und  des  Sitzes.  Der  r.  ist  besser  erhalten;  er  sitzt 
nach  r.  und  wendet  sich  nach  1.  um;  er  ist  ganz  antik,  nur 
etwas  übermalt.  —  Zeichnung  sehr  flüchtig. 

5.  Am  Halse  Epheuzweig;  unter  dem  Bilde  gefirnisst;  Henkel 
zweiteilig',  kein  Ornament  unter  den  Henkeln. 

1883.  (641).     H.  0,14.     U.  0,28.     Nola,  S.  Koll.  —  Gute  Technik. 

A  Ein  Silen  (r.  Bart,  Stumpfnase,  Schwanz)  erhascht 
eine  Nymphe,  indem  er  sie,  die  enteilend  umsieht  und  den 
1.  Arm  austreckt,  um  die  Leibesmitte  umfassen  will  (Nympne 
im  langen  Chiton,  Mantelchen  mit  R.  und  Falten);  das  Motiv 
von  Peleus  und  Thetis  entlehnt.  Rings  Zweige  und  grosse 
Trauben  daran,  den  Raum  füllend. 

B)  Dionysos  nach  r.  (langer  r.  Bart,  langes  Gewand),  sitzt 
auf  Klappstuhl,  den  r.  Arm  unter  dem  Mantel  etwas  gehoben, 
in  der  L.  das  Trinkhorn,  den  Kopf  etwas  gesenkt,  im  ge- 
wöhnlichen Schema.  R.  eine  tanzende  Nymphe,  die  das 
Motiv  der  Nymphe  von  A)  wiederholt.  —  Ueberaus  flüchtig. 

1884.  609).     H.  0,22.     U.  0,40.     Corneto,  S.  Dor.  —  Viel  übermalt.. 
Schlanker  Bauch;  auch  die  Strahlen  fehlen.     Nachlässige, 

grobe,  sehr  geringe  Ausführung. 

A  und  B  fast  ganz  gleich:  eine  weibliche  Flügelgestalt 
im  typischen  Laufschritte  nach  r.  (Nike?),  das  eine  Mal 
umblickend,  das  andere  Mal  nicht,  im  langen  Chiton  mit 
Ueberschlag,  der  im  faltenlosen  Stile  mit  roten  Streifen  be- 
handelt; das  eine  Mal  tritt  das  1.  Bein  daraus  heraus.  Das 
Weiss  des  Gesichtes  und  der  Glieder  ist  ganz  modern  über- 
malt das  Gesichtsweiss  griff  weit  über  die  schwarze  Grundlage 
die  nur  das  Innere  des  Kopfes  füllt).  R.  und  1.  je  ein  nackter 
Jüngling  (Talastrite)  mit  r.  Haaren,  der  eine  mit  einer 
Chlamys;  die  Arme  vorstreckend  und  etwas  ausschreitend. 
Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  I,  [883. 


Amphora,  2,  ß. 

Isoliert.     Form  No.  i65. 
1885.     (536).      H.  0,245.     U.  0,465.      In  Neapel   gek.     Mehrfach   erg. 

Die  Form  dieses  GefUsses  stimmt  im  Wesentlichen  'überein 
mit  den  bekannten  Amphoren  des  Nikosthenes  (Klein,  Vas. 
mit  Meistersign.  S.  24  fr.)  Es  ist  hier  eingereiht  worden  unter 
der  Voraussetzung  dass  es  eine  spatere  Variante  dieser 
Nikosthenesgattung  sei.  Mit  mehr  Recht  jedoch  wäre  es,  wie 
die  genauere  Betrachtung  lehrt,  zu  der  Klasse  des  alteren 
schwarzfig.  Stiles  gestellt  worden.  Es  repräsentiert  orTenbar 
eine  altere  Stufe  des  Typus  als  jene  Produkte  aus  dem  Atelier 
des  Nikosthenes. 

Der  Thon  ist  blass  mit  einem  dünnen  rötlichen  Ueberzug, 
nicht  von  schöner  gleichmassiger  Farbe;  der  Firnis  nicht 
tiefschwarz,  etwas  matt.  Der  ganze  untere  Teil  des  Bauches 
mit  den  Strahlen  ist  modern.  Der  Fuss  ist  antik,  doch  nicht 
zugehörig;    er  zeigt  die  gewöhnliche  schöne  attische  Technik. 

Das  Innere  des  Halses  ist  gefirnisst;  auf  dem  M  ündungs- 
rande  ein  Streif  von  dreifachem  Netzornament;  von  dem- 
selben aus  geht  an  den  beiden  Seiten  jeder  Henkelfläche 
herab  je  ein  gleicher  Streif;  von  diesen  Netzb'ändern  umrahmt 
zeigt  die  Mitte  der  Henkelfläche  Schuppenornament  (mit  r. 
Pünktchen).  Das  unterste  Stück  der  Henkel  aber  ist  ge- 
firnisst. 

Der  Hals  ist  aussen  einfach  gefirnisst. 

Die  Schulter  zeigt  jederseits  ein  Band  aufwärts  gerichteter 
dreispitziger  Lotosblüten  (die  Kelchblätter  unten  rot)  und 
Lotosknospen;  die  Fruchtknoten  derselben  sind  rot  an  den 
Knospen,  weiss  an  den  Blüten. 

Der  Streif  zwischen  den  zwei  plastischen  Rillen  zeigt  einen 
einfachen  Mäander. 

Darunter  läuft  um  den  Bauch  rings  ein  Tierfries:  in  der 
Mitte  der  einen  Seite  liegt  ein  Stier  nach  1.,  auf  die  aus- 
gestreckten Beine  gestürzt  und  niedergedrückt  von  zwei 
Löwen,  von  denen  der  eine  von  1.  ihm  ins  Genick  beisst, 
während  der  andere  von  r.  sich  in  das  Hinterteil  des  Rückens 
eingebissen  hat  (am  Stier  ist  der  Hals  abwechselnd  rot,  weiss 
und  schw.  gestreift,  die  Streifen  durch  Gravierung  geschieden; 
Schnauze  mit  kleinen  Strichelchen  graviert;  nur  ein  Hörn 
angegeben;  Schwanzende  fälschlich  wie  das  eines  Löwen 
erg.;  an  den  Löwen  Mähne  rot,  Stirnhaar  weiss,  unterer 
Bauchstreif  weiss;  am  Ende  des  Rückens  gegen  den  Schwan/ 
zu   eine    Reihe    gravierter  Haarbüschel,   eine  charakteristische 

-4 


3~0  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Eigenheit  die  auch  bei  den  folgenden  Löwen  und  dem 
Panther  wiederkehrt).  Es  folgt  r.  die  Gruppe  eines  Ebers 
nach  1.,  der  von  einem  Löwen  1.  und  einem  Panther  r.  zu 
Boden  gedrückt  wird.  Der  Vorderkörper  des  Ebers  sowie  aer 
Vorderkörper  des  Löwen  1.  sind  modern,  letzterer  fälschlich 
als  Panther  erg.;  der  ganz  erhaltene  Panther  r.  hat  sich  in 
den  Rücken  des  Ebers  eingebissen;  er  ist  durch  Gravierung 
und  w.  Punkte  am  ganzen  Körper  gesprenkelt.  Es  folgt  r. 
die  Gruppe  eines  Hirsches  nach  1.  der  auf  die  Vorderbeine 
stürzt  und  umblickt  nach  dem  Löwen  der  ihm  in  sein  Hinter- 
teil beisst.  —  Die  Zeichnung  ist  sorgfältig,  von  grosser 
Kraft  und  Lebendigkeit;  der  Stil  am  ehesten  dem  der  Tier- 
gruppen der  Francoisvase  ähnlich.  Es  ist  sehr  viel  graviert 
an  den  Figuren. 

Darunter  folgt  ein  Streif  mit  einem  Epheuzweig  (weisse 
Punkte  markieren  die  Stelle  der  Verbindung  des  Blattstengels 
mit  dem  Zweig;  dasselbe  Detail  an  dem  Epheustreif  von  1675). 
Die  weiter  unten  folgenden  Strahlen  sind  modern  (s.  o.). 

Der  attische  Ursprung  des  Gefässes  kann  nicht  für  sicher 
gelten.  Es  gehört  jedenfalls  näher  zusammen  mit  den  unter 
No.  iöjS— 1675  beschriebenen  Vasen. 


b)  Pelike  (schlauchförmige  Amphora). 

(Form  No.  42). 

1886.     (1896).      H.  0,255.     U.  0,55.      Melos,    Ross   1844.    —    Aus  Stücken 
und  unvollständig,  nichts  erg. 

Das  Gefäss  ist  gefirnisst,  doch  auf  beiden  Seiten  ein  grosses 
Feld  ausgespart,  das  oben  mit  einem  Epheuzweig,  an  beiden 
Seiten  durch  alternierendes  Punktornament  gesäumt  wird., 

A)  Die  Vorderteile  der  Rosse  eines  Viergespannes 
nach  r.  (Mähnen  mit  r.  Streif);  den  Pferden  voran  geht  nach 
r.  eine  Frau  (Weiss  verblasst),  zu  den  Rossen  sich  umwendend 
und  die  R.  hoch  erhebend;  ihre  Hände  leer  (langer  faltenloser 
Chiton  mit  r.  Tupfen,  faltiges  Mäntelchen,  r.  Kranz  im  Haar). 
Raumfüllung  durch  Zweige  mit  schw.  Trauben  und  weissen 
(auf  Thongrund)  Aepfeln(?). 

B     Herakles  fangt  den  Stier  ein;    erhalten   ist  nur  der 

opf  und  1.  davon  der  obere  Teil  des  löwenfellbedeckten 

Ko]  Les   Herakles    und  seines  Köchers   auf  dem   Rücken; 

unten   die  Stiervorderbeine    und  Rest   des  einen  vorgesetzten 

Herakles.  —  Flüchtig  freie  Zeichnung. 


Attische  Pelike.     Prothesis-Amphora.  jji 

c)  Prothesis-Amphora. 

(Form  No.  34). 

1887 — 1889.  (1847 — l840,).  ln  den  Ausgrabungen  von  Fauvel  und 
Gropius  in  der  Nekropole  von  Trachones  bei  Athen 
zusammen  gefunden,  doch  in  Fragmente  zerschlagen  und  un- 
vollständig; von  E.  Wolff  bei  Gropius  in  Aegina  gesehen 
(Bull.  d.  J.  1829,  126)  als  die  drei  Gefässe  noch  in  Fragmenten 
waren;  später  vom  Gesandten  v.  Brassier  erworben  und  von 
demselben  nach  Rom  gebracht,  woselbst  die  Gefässe  zu- 
sammengesetzt und  das  Fehlende  ergänzt  wurde;  1844  schenkte 
sie  v.  Brassier  dem  Könige  von  Preussen;  als  Geschenk  des 
Königs  kamen  sie  ins  Museum.  —  Eine  in  den  Details  aus 
den  drei  Vasen  kompilierte  Abbildung  Mon.  d.  J.  III,  tav.  60; 
vgl.  Annali  1843,  p.  276  ff.  (Henzen).  Benndorf,  griech.  u.  sie. 
Vasenb.  S.  6. 

Drei  grosse  Grabamphoren,  alle  unten  hohl,  ohne  Boden. 

Mündung:  oberster  schmaler  Streif  mit  Mäander  oder 
(1887)  gebrochenem  Bandornament;  der  untere  Hauptstreif  mit 
Schlangenlinie.  Diese  Ornamente  sind  weiss  auf  den  schw. 
Grund  aufgemalt. 

Hals:  langgezogene  Figuren,  auf  1888  oben  mit  Mäander 
abgeschlossen;  unten  ein  wechselndes  Ornamentband:  auf  1888 
grosse  altertümliche  Rosetten  (Centrum  rot);  1889  Lotos- 
knospenband  nach  unten;  18S7  freie  auf-  und  abgewendete 
Palmetten. 

Henkel:  Aussenseiten  ungefirnisst  und  mit  grossen 
schwarzen  Rosetten  bemalt;  auf  den  seitlichen  Rändern  weiss 
aufgemaltes  Zickzack.  Auf  den  Verbindungsstücken  zwischen 
Henkeln  und  Hals  ebenfalls  Rosetten  (1887)  oder  Schlangen- 
linie (1888.  1889)  weiss  aufgemalt. 

Schul rer:  Stabornament  (ohne  Gravierung  und  ohne 
Rot). 

Bauch:  umlaufender  Hauptbildstreif;  darunter  schmales 
Mäanderband  (fehlt  1889);  darunter  ein  niederer  umlaufender 
Streif  mit  Tieren  (1888.  1889)  oder  Reitern  (1887).  Darunter 
wiederum  schmaler  Mäander  (fehlt  1887).  Unten  dicke 
Strahlen  mit  feinen  Spitzen. 

1887.     (1847).    H.  0,76.    U.  0,77. 

Hals:  A)  drei  klagende  Frauen,  alle  nach  r.  stehend, 
die  r.  den  Kopf  umwendend;  an  allen  ist  der  Oberkörper 
en  face,  die  Füsse  nach  r.;  sie  fassen,  sich  mit  beiden  Händen 
in  die  langen  Haare;  Gewandung  die  gewöhnliche  (Chiton 
und  Schultermäntel,  keine  Oberärmel  angedeutet). 

24* 


^72 


Scrnvarzfigurig;  späterer  Stil. 


B)  Drei  klagende  Manner  im  Zuge  nach  r.;  der  vordere 
r.  ist  unb'ärtig,  alle  im  Mantel  (ohne  alles  R.,  mit  Falten,  die 
r.  Brust  frei)  den  r.  Arm  weit  vorstreckend  (Mund  geschlossen). 

Bauch:  A)  am  besten  erhalten,  im  wesentlichen  ganz  alt, 
nur  übermalte  Brüche  und  kleine  ergänzte  Stücke.  —  Unbärtige 
männliche  Leiche  liegt  auf  der  Kline  (w.  ion.  Volute,  weisser 
Palmettenausschnitt)  nach  1.  mit  geschlossenem  Auge,  bis  zum 
Kinn  in  ein  Tuch  gewickelt  (mit  r.  Tupfen  und  w.  Pünktchen), 
der  Kopf  von  grossem  rotem  dickem  Blattkranze  geschmückt. 
Unter  dem  Kopfe  mehrere  Kissen.  Zunächst  beim  Kopfe  des 
Toten  steht  ein  kleiner  Knabe  im  Mantel  nach  r.  (der Sohn), 
r.  zu  Häupten  eine  klagende  Frau,  die  Arme  jammernd  er- 
hoben; einige  gelöste  Haarflechten  fallen  ihr  vorne  über  die 
Stirne  herab;  ihr  Unterkörper  steht  nach  r.;  der  Oberkörper 
ist  nach  1.  zurück  zum  Toten  gewandt.  L.  vom  Kopf  der 
Leiche  steht  vor  der  Kline  eine  andere  klagende  Frau  nach  r. ; 
weiter  1.,  teilweise  von  der  Kline  verdeckt  und  hinter  derselben 
'unter  der  wieder  der  breite  niedere  Tisch)  zwei  gleiche 
klagende  Frauen  sich  zugewandt.  L.  von  der  Kline  unter 
dem  Henkel  noch  eine  klagende  Frau  nach  r.  R.  unter  dem 
Henkel  sitzt  auf  einem  Klappstuhl  eine  trauernde  Frau  nach 
1.  im  Mantel,  die  R.  unter  dem  Mantel  gegen  das  trauernd 
vorgeneigte  Gesicht  führend. 

B)  Zug  der  klagenden  Männer  nach  r. ;  r.  voran  unter  dem 
Henkel  ein  kleiner  Mann  im  gewöhnlichen  Mantel  und  ge- 
wöhnlichen Motiv,  die  R.  vorstreckend  (während  die  Knaben 
an  der  entsprechenden  Stelle  von  1888.  1889  sicn  durch  das 
Motiv  von  den  Männern  unterscheiden,  sein  Untergesicht  mit 
dem  r.  Barte  ist  antik.  Es  folgen  1.  dicht  auf  einander  sieben 
M  ä  n  n  er,  deren  Oberkörper  sämtlich  modern;  von  den  Unter- 
körpern grosse  Stücke  alt;  alle  in  den  gewöhnlichen  faltigen 
Mänteln. 

Unterer  nied erer  Bildstreif:  Reiterzug  (bei  der  feier- 
lichen Bestattung)  nach  r.;  stark  erg.;  antik  ist  nur:  ein  Ross- 
und Reiterkopf  und  die  r.  Hand  hoch  emporgestreckt,  auf 
dem  Kopfe  die  hohe  thrakische  Mütze;  ein  Reiteroberkörper 
und  Rossehals;  ein  ganzer  Reiter  und  fragmentiertes  Pferd; 
er  hat  d^n  steilen  kurzen  thrakischen  Reitermantel  an,  doch 
ohne  Verzierung;    ein   Reiteroberkörper   und    Rossehals.     Sie 

ckten  alle  Jen  erhobenen  r.  Arm  weit  vor.  Alles  übrige 
ind  sieben  Reiter    ist  modern. 

Der  ganze  untere  Teil  der  Vase  mitdemFusse  ist  modern. 


Attische   Prothesis-Amphora.  3~3 

1888.     (18481.     H.  0,755.     U.  0,76. 

Hals:  A)  Zwei  klagende  Frauen,  beide  nach  r.  stehend, 
die  r.  wendet  den  Kopf  nach  der  Genossin  um;  beide  greifen 
klagend  mit  beiden  Händen  gegen  den  Kopf;  alles  Weiss  ist 
modern  nach  verblichenen  Spuren  aufgemalt;  an  beiden  sind 
die  Unterkörper  übermalt;  sie  haben  faltenlosen  Chiton  mit 
w.  Punkten,  Schultermantel  mit  freien  Falten,  langes  Haar; 
von  der  1.  ist  nur  der  Mittelkörper  modern,  von  der  r.  sowohl 
Mittel-  als  Oberkörper  modern;  von  ihrem  Kopfe  ist  nur  der 
Hinterkopf,  ferner  ein  Teil  der  beiden  erhobenen  Arme  alt. 

B)  Drei  klagende  Manner  im  Zuge  nach  r.:  voran  zwei 
bärtige  (roter  Bart),  dann  ein  unbärtiger;  alle  erheben  die  R. 
und  strecken  sie  weit  vor,  ihr  Mund  ist  indes  geschlossen;  sie 
haben  keine  Chitone,  nur  Mäntel  welche  die  r.  Brust  frei- 
lassen, mit  freien  Falten  und  r.  Tupfen;  der  1.  Arm  ist  jeweils 
gesenkt  und  unter  dem  Mantel  verborgen.  Sie  sind  ganz 
antik. 

Bauch:  A)  Auf  der  Kline  mit  w.  Palmettenausschnitt 
am  Fusse  liegt  der  Tote  nach  1.,  von  vier  Frauen  mit 
beiden  zum  Kopfe  erhobenen  Armen  betrauert;  von  der  Kline 
und  dem  Toten  nur  die  1.  untere  Hälfte  antik  (also  ungewiss 
ob  die  Leiche  männlich  oder  weiblich  war).  Unter  der  Kline 
steht  ein  breiter  Schemel  oder  niederer  Tisch  mit  eingeknickten 
Füssen,  dessen  1.  Hälfte  antik.  Von  den  Frauen  sind  von  der  r. 
zu  Häupten  der  Kline  stehenden  nur  die  nach  r.  gewandten 
Unterbeine  und  ein  Stück  des  Mantelzipfels  alt;  von  der 
folgenden  1.  ist  nur  der  Mittelkörper  alt;  die  beiden  andern 
1.  sind  grösstenteils  alt  (nur  das  Weiss  übermalt);  Gewandung 
bei  allen  gleich  und  ebenso  wie  an  denen  oben  am  Halse:  falten- 
loser Chiton  mit  w.  und  r.  Tupfen,  Schultermantel  mit  freien 
Falten  und  r.  Tupfen;  auch  das  Tuch  um  den  Leichnam  ist 
in  dieser  Weise  geziert.  —  Unter  dem  Henkel  1.  sitzt  eine  Frau 
nach  r.  auf  einem  Klappstuhl,  von  dem  nur  das  1.  obere  Stück 
alt;  ihr  Unterkörper  modern;  sie  ist  in  den  Mantel  gehüllt 
und  führt  die  L.  unter  dem  Mantel  gegen  das  Gesicht.  R.  unter 
dem  Henkel  steht  noch  eine  klagende  Frau,  die  Arme  zum 
Kopfe  erhebend;  sie  steht  nach  r.,  hatte  den  Kopf  jedoch 
umgewendet  (Kopf  und  beide  Arme  grösstenteils  modern). 

B)  Unmittelbar  r.  von  der  eben  beschriebenen  Frau  trifft 
die  Spitze  des  Zuges  der  Männer  ein:  voran,  nach  1.  wie 
alle  folgenden,  ein  Knabe  im  Mantel,  beide  Arme  gesenkt 
{oder  ein  klein  dargestellter  Jüngling?  vgl.  18S7);  dann  sieben 
langsam     schreitende    Männer,     der    vorderste     bartlos,     die 


Vi  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

andern  mit  rotem,  der  dritte  von  1.  mit  weissem  Barte,  derselbe 
hat  auch  w.  Haar  und  Glatze  (Weiss  aufgefrischt);  alle  sieben 
erheben  den  r.  Arm  und  strecken  ihn  klagend  weit  vor  und 
erheben  zugleich  den  Kopf  etwas  wie  singend  (doch  Mund 
geschlossen);  kurzes  Haar  ohne  Binden.  R.  am  Ende  macht 
den  Beschluss  ein  gleicher  Knabe  wie  der  Anführer.  Alle 
tragen  nur  den  Mantel,  der  über  die  1.  Schulter  geworfen  ist, 
mit  freien  Falten  und  r.  Tupfen. 

Tierstreif:  Viermal  Panther  und  Schaf  sich  gegenüber; 
dazu  im  Raum  einige  einfache  plumpe  Tupfen,  die  Rosetten 
andeuten  sollen.    Mit  manchen  Restaurationen. 

Auch  am  Fusse  einiges  erg. 

1889.     (1849)-    H.  0,755.    U.  o,73. 

Hals:  A)  und  B)  mit  derselben  Darstellung  (abg.  Mon.  III, 
60,  oben':  zwei  klagende  Frauen  nach  den  entgegengesetzten 
Seiten  stehend,  doch  die  Oberkörper  sich  zuwendend  (in  langem 
Chiton  mit  weiten  kurzen  Oberarmein  und  dem  gewöhnlichen 
Schultermantel  in  Falten);  alle  legen  die  Hände  an  den  Ober- 
kopf; sie  haben  kurz  geschnittenes  Haar  das  kaum  bis  zur 
Mitte  des  Halses  reicht,  wo  die  Enden  desselben  graviert  sind. 
Alle  sind  im  wesentlichen  antik,  nur  gehen  verschmierte 
Brüche  hindurch  und  ist  alles  Weiss  modern  (von  mir  an  den 
Köpfen  entfernt,  um  die  antike  Augenzeichnung  bloss  zu  legen). 

Bauch:  A)  (abg.  Mon.  III,  60  ohne  jede  Angabe  der  Er- 
gänzungen).     Die    Leiche    auf    der    Kline     (w.    Palmetten- 
ausschnitt am  Fusse;   w.  ionische  Volute   oben)  nach  1.,    um- 
standen von  klagenden  Frauen;  die  ganze  r.  Hälfte  der  Kline 
mit    dem  Kopfe  des  Toten  und  der  r.  zu  Häupten  stehenden 
Frau    ist   modern;    von    der   zweiten    Frau    r.   ist    nur   der 
untere  Teil  der  Unterbeine  nach  1.  alt.    An  den  Frauen  1.  ist 
der  Oberkörper  der  ersten  nach  r.  modern;  von  der  zweiten, 
die  sich  nach  1.  umwendet  mit  dem  Oberkörper  und  die  Arme 
/um    Kopfe    erhebt,    sind   der    Oberkopf  und    die   Unterarme 
modern;  auf  sie  folgt  1.  ein  kleineres  Mädchen,  das  die  Arme 
emporstreckt  nach  einer  1.  am  Ende  der  Kline  nach  r.  stehen- 
den  klagende  Frau  (an  welcher  der  r.  erhobene  Arm  und 
Umgegend  modern).    Auch  hier  ist  das  Weiss  überall  modern 
aufgefrischt.      Unter    der    Kline    ebenfalls    Rest    eines   breiten 
chemelartigen    niederen  Gestells   wie   1888.     Gewandung  der 
uien  wie  oben.    L.  unter  dem  Henkel  noch  eine  klagende 
Frau,  deren   Kopf  und  erhobene  Arme  modern. 


Attische  Hydria,  i,  Gruppe   i.  5j5 

B)  (abg.  Mon.  III,  Gor.  oben):  L.  von  der  letztbeschriebenen 
Frau  erscheint  die  Spitze  des  Zuges  der  klagenden  Manner 
nach  r.-  an  der  Spitze  wie  am  Schlüsse  ist  ein  Knabe  im  Mantel, 
der  vorne  mit  gesenkten  Armen,  der  hinten  mit  etwas  erhobenem 
r.  Unterarm.  Es  sind  jetzt  fünf  Männer,  waren  aber  ursprüng- 
lich gewiss  sieben.  Haltung  und  Gewandung  wie  auf  1888; 
die  zwei  vordersten  sind  völlig  modern;  an  dem  1.  folgenden 
ist  nur  der  Unterkörper  alt;  an  den  drei  folgenden  sind  Köpfe 
und  Oberkörper  fast  ganz  modern. 

Tierstreif  darunter  (abg.  Mon.  III,  60  unten):  dreimal 
das  Paar  eines  Panthers  und  Schafes,  die  sich  gegenüber- 
stehen; ferner  einmal  ein  Schwan  nach  r.  und  Schaf  nach  1. 
—  Fuss  grösstenteils  alt. 

d)  Hydria. 

1.  Hals,  Schulter  und  Bauch  sind  scharf  von  einander  ab- 
gesetzt. Form  No.  31.  Der  Vertikalhenkel  setzt  oben 
an  der  Mündung  an,  ivo  er  in  zwei  kleine  Scheiben  aus- 
läuft Das  Gefäss  ist  gefimisst  bis  auf  die  Vorderseite, 
wo  auf  Schulter  und  Bauch  je  ein  Bild  ausgespart  ist; 
ersteres  ist  oben  von  Stabornament !,  letzteres  an  beiden 
Seiten  von  einem  Epheuzweig  begrenzt;  unier  dem  Bauch- 
bilde noch  ein  schmaler  verzierter  Streif.  Ganz  unten 
dicke  Strahlen  mit  dünnen  Spitzen. 

Erste  Gruppe:    der   Vertikalhenkel  erhebt  sich   nur  wenig   über  die 
Mimdung;    er  ist  rund  im   Durchschnitte;    das  Schulterbild  greift  in 
der  Regel  nicht  über  das  Bauchbild  heraus.     Der  kleinere  Streif  unter 
'  dem  Bauchbild  ist  bildlich,  nicht  omamental  verziert. 

1890.  U632).  H.  oÄ  U.  0,98.  Vulci,  Gerb.  i836.  -Vgl.  Gerhard, 
Auserl.  Vasenb.  I,  S.  144,  Anrn-  2l8  b- 
Schulter.  Anschirrung  eines  Viergespannes:  in 
der  Mitte  stehen  die  zwei  mittleren  Rosse,  bereits  angeschirrt 
nach  r.  an  einem  Wagen  (auffallend  klein;  es  steht  deshalb 
die  Joch  und  Wagenbrüstung  verbindende  Stange  sehr 
schräg  nach  aufwärts  statt  horizontal).  Ein  Jüngling  besteigt 
mit  dem  1.  Beine  den  Wagen  und  hält  die  Zügel  und  die 
lange  Gerte  (nackt;  aufgenommenes  Haar,  kleines  Gewandstuclt 
auf  der  1.  Schulter).  Der  eigentliche  Lenker  (im  langen  w. 
Chiton,  bartlos)  steht  nach  r.  neben  den  Rossen,  von  ihnen 
teilweise   verdeckt  an  der  Stelle  wo  das  1.  Beiross  angeschirrt 


3-5  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

werden  soll  und  ist  offenbar  mit  dem  Geschirre  beschäftigt; 
an  der  sichtbaren  r.  Nebenseite  des  r.  Jochpferdes  hängen  Zügel, 
Gebiss  und  Brustbinde  für  das  r.  Beipferd.  Das  eine  der  Beirosse 
wird  soeben  von  1.  von  einem  Jüngling  (nackt,  nach  r. 
schreitend,  nach  dem  Pferde  nach  1.  sich  umsehend;  mit 
langer  Gerte  in  der  L.)  an  einer  Leine  herbeigeführt.  R.  vor 
den  Jochpferden  steht  ein  Jüngling  mit  kleinem  Schulter- 
mäntelchen  und  langer  Gerte,  der  den  Nasenrücken  des  einen 
Rosses  streichelt.  R.  am  Ende  ein  bärtiger  Zuschauer  im 
Mantel  (mit  R.)  die  R.  aufmunternd  hoch  erhebend.  Zum  Typus 
vgl.  1897.  Benndorf,  gr.  u.  sie.  Vas.  Taf.  52,  2.  Gerhard,  aus. 
Vas.  Taf.  102.  211,  2. 

Bauch:  Schmaus.  In  der  Mitte  lagert  ein  bärtiger 
Mann  auf  der  Kline  nach  1.  (lange  Seitenlocke  die  auf  die 
Brust  fällt,  r.  Haarband,  grosser  r.  Bart,  Mantel  der  r.  Brust 
freilässt),  in  der  R.  ein  grosses  Messer  (einschneidig)  haltend; 
die  Kline  mit  dem  üblichen  Palmettenausschnitt  am  Fusse 
und  ionischem  Gapitell  als  Krönung  am  Fusse  des  Kopfendes 
<  weiss,  Innenzeichnung  verblasst,  deshalb  von  Gerhard  als 
Gefäss  misverstanden);  die  Füsse  stehen  auf  niederen 
Sockeln  mit  Abschluss  in  ionischer  Capitellform.  Davor  steht 
ein  Tisch  ganz  bedeckt  mit  Speisen,  die  z.  T.  herabhängen; 
unten  ein  weisser  grosser  Hund  (r.  Halsband),  der  gierig 
etwas  am  Boden  Liegendes  frisst.  Oben  hängt  an  der  Wand 
eine  Leier  (acht  Saiten).  Der  Mann  hat  sein  Essen  unter- 
brochen und  blickt  nach  1.,  wo  auf  dem  unteren  Ende  der 
Kline  eine  Frau  sitzt,  (Chiton  und  Mantel,  ihr  Unterkörper 
genau  en  face),  die  ihm  mit  der  L.  eine  schw.  Blume  hinhält 
(langbekleidet  mit  zierlichen  Falten).  Von  1.  kommt  ein  Mann 
(rotbärtig,  kurzes  Haar,  mit  r.  Binde;  ein  Mäntelchen  auf  den 
Schultern),  etwas  trunken  wankenden  oder  tänzelnden  Schrittes, 
den  Kopf  vorneigend,  gegen  den  Boden  blickend,  den  1. 
Unterarm  vorstreckend  mit  geöffneter  Hand,  den  r.  mit  ge- 
flossener Faust  vor  der  Brust.  L.  am  Ende  steht  eine  Frau 
ruhig  nach  r.,  langgewandet,  die  L.  erhebend.  R.  von  der  Kline 
zwei  nackte  rotbärtige  Männer  nach  1.,  die  sich  umschlungen 
Iten  indem  der  zur  R.  den  1.  Arm  um  die  Schultern  des 
andern  legt;  sie  scheinen  im  leichten  Tanze  begriffen;  der 
vordere  verdeckt  den  andern  zu  seiner  R.  grösstenteils;  der 
vordere  blickt  um  nach  r.;  sie  stehen  beide  mit  den  Zehen  auf, 
indem  sie  die  Fersen  erheben.  Wahrscheinlich  befinden  sie 
-1J1  in  einer  Art  Contretanz  mit  dem  vorhin  beschriebenen 
Manne.  —  hie  Ausführung  dieses  Bildes  ist  sorgfältig,  besonders 


Attische  Hydria,   i,  Gruppe   1.  S~ 

die  Gewandung;  die  Mantel  haben  breite  rote  Streifen  sowohl  als 
r.  Tupfen  und  etwas  gewellte  Faltenlinien.  — Zu  einer  mythischen 
Deutung  fehlen  Anhaltspunkte;  zu  Grunde  liegt  jedoch  wohl 
der  Schmaus  des  Herakles  mit  Athena,  Alkmene,  Jolaos. 

Unterer  Streif:  In  der  Mitte  Herakles  den  Löwen 
würgend,  nach  r.  im  gewöhnlichen  spateren  Liegeschema;  der 
Löwe,  die  1.  Hintertatze  erhebend,  erreicht  jedoch  Her.1  Kopt 
nicht;  Her.  ganz  nackt,  bärtig.  R.  oben  hangt  das  Schwert,  1. 
der  Köcher  und  ein  Gewandstück;  jene  beiden  haben  je  zwei 
Tragbänder,  von  denen  das  eine  herabhängt  während  das  Objekt 
am  andern  hängt.  R.  kommt  Athena  heran,  eilig  in  knie- 
beugendem Laufe  nach  1.  (langer  faltenloser  Chiton,  Schulter- 
mäntelchen,  in  der  L.  Lanze;  Helm;  R.  weit  vorstreckend); 
weiter  r.  entfernt  sich  umblickend  Hermes  mit  Kerykeion,  in 
seiner  gewöhnlichen  Tracht.  L.  kauert  nach  r.,  das  r.  Knie 
am  Boden,  Jolaos  (unbärtig,  kurzer  Chiton),  in  der  R.  die 
Keule.  L.  sitzt  eine  Frau  (Nymphe  von  Nemea)  auf  schw. 
viereckigem  (Stein)sitz  (langer  Chiton)  und  streckt  beide  Arme 
vor,  als  ob  sie  Beifall  klatschte.  —  Die  Figuren  sind  weitgestellt, 
die  Ausführung  sehr  flüchtig. 

1891.      (1698).     H.  0,485.     U.   1,02.     Etrurien,  Gerh.   1841.  —  An  Hals  und 
Mündung  mehrfach   erg. 

Schulter:  In  der  Mitte  umfasst  Theseus  nach  r.  aus- 
schreitend mit  dem  1.  Arm  den  Hals  des  Mi  110 tau r,  der,  ins 
r.  Knie  gebeugt,  den  Theseus  mit  der  R.  am  Stirnhaarschopfe 
und  mit  der  L.  an  der  Brust  fasst  (Oberkörper  vom  Rücken 
gesehen),  während  Theseus  mit  der  R.  ihm  das  Schwert  in 
den  Nacken  stösst.  Theseus  hat  kurzen  faltenlosen  Chiton  und 
hinten  aufgebundenes  Haar;  die  Schwertscheide  umgehängt  (ein 
übermalter  Bruch  geht  durch).  R.  steht  ein  Mann  (Min os)  im 
Mantel  nach  1.,  einen  Stab  aufstützend;  sein  Kopf  ist  ergänzt  und 
zwar  fälschlich  weiblich,  während  die  Füsse  schwarz  sind  und 
nie  weiss  waren.  L.  steht  Ariadne  (im  langen  Chiton  und 
Mantel)  nach  r.,  in  der  L.  einen  Kranz  vorhaltend  (übermalt; 
Füsse  waren  weiss,  sind  jetzt  verblasst).  R.  und  1.  noch 
je  zwei  ruhige  Zuschauer  und  zwar  1.  zwei  bartlose  Männer 
in  langen  Mänteln  mit  langem  Stabe ;  r.  eine  Frau  im  Mantel, 
die  R.  unter  demselben  gegen  das  Gesicht  führend,  und  ein 
bartloser  Mann  im  Mantel  mit  Stock. 

Bauch.    Hochzeitszug  (des  Peleus  und  derThetis 
Ruhig   stehendes    Viergespann   nach    r.;    auf   dem    Wagen 
(Räder  gezirkelt)  als  Lenker  der  Bräutigam  (r.  Bart,   kurzes 
Haar,   r.  Binde,    Mantel  mit  Rückenzipfel);    er  hält  die  Zügel 


3jg  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

und  langen  Stab;  zu  seiner  L.  steht,  auf  dem  Wagen,  von 
ihm  grossenteils  verdeckt,  die  Braut  die  sich  mit  der  R.  an 
dem  emporstehenden  vertikalen  Wagenrande  hält  und  mit  der  L. 
den  über  den  Kopf  gezogenen  Mantel  etwas  emporzieht. 
Interessant  ist  dass  der  Mantelrand  eher  graviert  wurde,  als 
das  Gesicht  weiss  bemalt  und  graviert  ward,  denn  ersterer 
durchschneidet  das  Gesicht.  R.  (hinter  der  Deichsel)  steht 
Apollon  nach  r.  (langer  faltenloser  Chiton  mit  Oberarmein 
und  gravierten  Kreuzchen,  Mantel  mit  Rot,  hinten  kurzes 
Haar,  r.  Binde,  unb'ärtig)  und  spielt  die  Kithara  (sieben  Saiten) 
mit  Plektron  und  der  1.  Hand.  Ihm  gegenüber  Artemis 
nach  1.,  von  den  Pferden  teilweise  verdeckt;  sie  hält  zwei 
brennende  Fackeln  sich  vors  Gesicht  (lange  Gewandung, 
langes  Haar).  R.  Hermes,  von  dem  hinter  den  Pferden  nur 
die  Spitze  des  w.  Petasos,  das  Kerykeionende  und  unten  die 
Beine  mit  den  Stiefeln  mit  Zugstück  erscheinen.  R.  vor  den 
Rossen  macht  ein  Knabe  nach  r.  eben  einen  hohen  Luft- 
sprung mit  geschlossenen  Beinen  (nackt,  Haare  hinten  auf- 
genommen, r.  Binde),  beide  Arme  mit  geschlossenen  Fäusten 
etwas  zurückgeworfen;  er  schnellt  sich  in  die  Höhe  (2%  Gm. 
vom  Boden  bei  8$  Gm.  Körperhöhe). 

Tierstreif  unten:  zweimal  wiederholte  Gruppe  eines 
Löwen  und  Ebers  (mit  etwas  Rot);  die  Tiere  ruhig  sich 
gegenüber. 

Unten  eingekratzt,  s.  Tafel  No.  1891. 

1892.  (695).  H.  0,42.  U.  0,93.  Vulci,  S.  Dor.  —  Vorzüglich  erhalten; 
Firnis  mehrfach  teils  etwas  grünlich  teils  rötlich  verbrannt. 
—  Bespr.  O.  Jahn,  Arch.  Aufs.  S.  93,  i;  Förster,  Hochzeit 
des  Zeus  und  der  Hera  S.  29f. 

Die  Erhebung  des  vertikalen  Henkels  über  die  Mündung 
ist  eine  minimale. 

Schulter.  Kampf:  1.  dringt  mit  der  Lanze  ein  Held 
(nackt,  Schwert,  kor.  Helm,  böot.Schild)  auf  einen  Anderen  ent- 
weichend sich  umsehenden  ins  r.  Knie  sich  beugenden  ein,  der 
in  der  R.  die  Lanze  zückt  (nackt,  Schwert,  Rundschild,  dessen 
X.  w.Dreifuss  aufr.  Grunde);  von  r.  kommt  der  Verteidiger, 
die  Lanze  in  der  R.  schwingend,  gerüstet  wie  der  erste  Held  (mit 
böot  Schild,  dessen  Z.  vier  w.  Kugeln).  R.  und  1.  enteilt  je 
eine  entsetzt  umsehende  Frau,  in  symmetrischer  Haltung  je 
einen  Arm  erhebend  (in  langem  Chiton;  die  1.  mit  kleinem 
Schultermantel). 

Bauch.  Ilochzeitszug  (des  Peleus  und  der  Thetis?). 
Ruhiges   Viergespann    nach  r.;    auf  dem  Wagen   steht   der 


Attische   Hydria,  i,  Gruppe   i.  3/0 

Bräutigam  als  Jüngling  (kurzes  Haar,  r.  Binde,  langer  Chiton, 
Mantel,  der  die  r.  Schulter  freüasst)  und  hält  die  Zügel  und 
das  Kentron;  neben  ihm  zu  seiner  L.  und  halb  von  ihm  ver- 
deckt steht  die  Braut  (r.  Binde),  den  über  den  Hinterkopf 
gezogenen  Mantel  mit  der  L.  lüftend,  mit  der  R.  am  Wagen- 
rande sich  haltend.  L.  am  Ende  steht  Dionysos  nach  r. 
(langer  r.  Bart,  langer  Chiton,  geblümt,  Mantel  mit  r.  Streifen), 
in  der  L.  das  Trinkhorn  (grösstenteils  verborgen  hinter  dem 
Bräutigam),  die  R.  verborgen  unter  dem  Mantel.  R.  neben 
dem  Wagen,  von  ihm  teilweise  verdeckt,  steht  Apollo  nachr. 
(langer  Chiton,  langes  Haar),  und  spielt  die  Kithara  (sechs 
Saiten).  Gegenüber,  von  den  Pferden  halb  verdeckt  eine  Frau 
(Artemis?)  (langer  Chiton  und  Mantel,  langes  Haar  und 
r.  Binde)  nach  r.,  doch  umblickend  nach  1.  R.  vor  den  Rossen, 
doch  von  deren  Köpfen  teilweise  verdeckt  eine  Frau  nach  1.  in 
langem  Chiton,  den  sie  mit  der  R.  etwas  emporzieht  (die 
wellige  Gravierung  des  unteren  Saums  des  Ueberschlags  ist 
früher  gemacht  als  das  Weiss  des  1.  Armes  aufgetragen  wurde, 
das  darüber  weggeht). 

Unterer  Streif:  R.  und  1.  die  Palmette  mit  Stiel  (offen, 
ohne  R.)  wie  an  den  Henkeln  der  Schalen  (vgl.  1756  ff.).  In 
der  Mitte  ein  weiblicher  Panther;  r.  und  1.  je  ein  weidender 
Bock  mit  langen  Hörnern  und  r.  Hals. 

Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  1892. 

1893.  (1691).  H.  o,38.  U.  0,80.  Etrurien,  Gerh.  1841.  —  Am  Bauch 
viel  übermalt.  —  Abg.  Gerhard,  auserl.  Vas.  Taf.  253,  Bd.  IV, 
S.  23. 

Schulter:  Wettrennen.  Zwei  Viergespanne  im 
Galopp  nach  r.,  die  Lenker  in  langem  w.  Chiton,  mit  r. 
Barten  (die  Räder  ohne  Zirkel,  flüchtig;  die  Pferde  mit  r. 
Mähne  und  r.  Schwanzstreif). 

Bauch:  Dionysos  besteigt  mit  dem  einen  Bein  den 
Wagen  des  Viergespannes  nach  r.  (Rad  mit  Zirkel)  und 
hält  die  Zügel  in  beiden  Händen,  doch  kein  Kentron  (langer 
r.  Bart,  r.  Epheukranz,  Mantel  umgeworfen  mit  Zipfel  auf 
dem  Rücken,  nur  mit  r.  Tupfen).  R.  Hermes,  teilweise  von 
den  Rossen  verdeckt,  wegschreitend,  doch  umblickend  zu 
Dionysos  und  die  r.  Hand  erhebend,  von  welcher  ein 
Zweig  ausgeht;  ein  anderer  langer  Zweig  geht  von 
Dionysos  Hand  aus.  (Hermes  mit  langem  r.  Bart,  Petasos 
mit  hinten  aufgeschlagener  Krempe,  Chlamys,  Kerykeion, 
Stiefel  mit  Zugstück;  teilweis  übermalt).  L.  hinter  Dionysos 
eine    eilig    heranschreitende    Frau    nach    r.,    wohl    Semele 


33q  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Epheukranz  mit  Rot,  langer  Chiton  und  Mantel  mit  freien 
Falten  und  r.  Tupfen;  Weiss  modern  aufgefrischt;  langes 
Haar,    L.  erhebend). 

Unterer  Streif:  zweimal  je  ein  Löwe  und  ein  Eber  sich 
gegenüber;    Mehreres  erg.  und  fast  ganz  übermalt  (ohne  Rot). 
Am  Boden  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  i8a3. 

1894.     (1981).      H.    0,39.      U.    0,82.     Vulci,    Gerh.     —    Gut    erb.;    doch 
Manches   übermalt. 

Schulter:  wie  die  Aussenseite  einer  Schale  verziert.  In 
der  Mitte  auf  einer  Matratze  nnd  einem  Kissen  lagert 
Dionysos  nach  1.  (Mantel  und  Chiton,  roter  Bart,  langes 
Haar,  Epheukranz)  in  der  R.  den  Kantharos  vorstreckend.  R. 
und  1.  je  ein  grosses  Auge  (die  Iris  mit  drei  Kreisen  wovon 
einer  weiss;  der  Augenrand  weiss).  R.  und  1.  am  Ende 
symmetrisch  je  ein  etwas  in  die  Knie  gebeugt  herankommen- 
der Silen  der  einen  vollen  Schlauch  herbeischleppt  (langer  r. 
Bart.  r.  Schwanz). 

Bauch:    Parisurteil.      R.     steht     ruhig    Paris     nach    1. 

langer  Chiton,   Mantel   der   ihm  hoch  im  Nacken  sitzt,   roter 

langer   Bart),    die  R.    erhebend.     Ihm    gegenüber  Hermes    in 

gewöhnlicher  Tracht,  mit  r.  Bart  und  langem  Kerykeion  nach 

r.  schreitend,    doch   umblickend  nach  Athen a  (langer  Chiton 

mit  weiten  Oberärmeln,   Mantel,    ohne  Aegis;    att.  Helm    mit 

roter  Binde;    der  hohe   Helmbusch  ist  nur   halb    gegeben;    er 

konnte  auf  der  Schulter    nicht    weiter    geführt   werden   weil 

Dionysos  dort  störte),   in   der  R.  die  Lanze,   die  L.  erhebend; 

dann  Hera,  die  den  Mantel  über  den  Hinterkopf  gezogen  hat 

und  die  L.  erhebt,  endlich  Aphrodite,  im  langen  Chiton  mit 

weiten   Oberarmein    und    ohne    Mantel;    sie    hebt    mit    der  L. 

einen    Zipfel    ihres    Chitons,     streckt    die    R.    horizontal    vor 

langes  Haar    und    r.  Binde);    sie   folgt  der  Hera  in  grösserem 

abstände    als    diese    der    Athena.      L.    am    Ende    Dionysos 

(bärtig,  r.  Epheukranz,  langer  Chiton  mit  weiten  Oberarmein, 

Mantel     in  der  R.  einen  grossen  Zweig  haltend,    die  L.  unter 

dem   Mantel.     Er   schreitet   eng    neben  oder  hinter  Aphrodite. 

Die  Zeichnung  hat  etwas  Schwerfälliges  und  Ungeschicktes; 

im  Ganzen    flüchtig;    die    Falten    frei;    nur    r.    Tupfen,   keine 

Streifen  anf  den  Gewändern. 

Unterer  Streif:    zweimal    je  ein  Löwe    und  Eber   sich 
gegenüber    ohne  Rot). 

I   nten   eingekratzt,   s.  Taf.  No.   1894. 


Attische   Hydria,   i,  Gruppe    1.  38l 

1895.     (1640).     H.    0,415.     U.    0,92.     Vulci,    Gerh.    t836.    —  Gut    erh.  — 
Abg.  Gerhard,    etrusk.    campan.   Vasenb.  Tat.    XIV    S     21     24; 
O.  Jahn,    Telephos    Taf.  3.  4.   S.  78;    Overbeck,    Gall.   herois 
Bildw.    Taf.    IX,    7;    S.    214.    348    No.    11.     Vgl.    Welcker,    alte 
Denkm.  V,  S.  391,  No.  40.     S.  .155,  No.   n. 

Die  Erhebung  des  Vertikalhenkels  ist  minimal.  Auf  der 
Mündung  oben  ein  sorgfältiges  Stabornament  rings  herum 
(ohne  Rot . 

Schulter:  Troilos  verfolgt.  Troilos  nackt,  Nacken- 
haare) reitet  fliehend  im  Galopp  nach  r.  mit  einem  Beipferd,  einen 
langen  Stab  (nicht  Lanze)  in  der  R.;  unter  den  Pferdevorder- 
füssen  liegt  eine  umgestürzte  zerbrochene  Hydria.  R.  voran 
lauft  nach  1.  umblickend  Polyxena,  die  Arme  ausgestreckt 
(Chiton  mit  weiten  Oberärmeln  und  Wams  mit  Kreuzchen 
das  auch  den  Bauch  bedeckt;  viele  Falten  von  den  Hüften 
an,  sorgfältig  mit  roten  Streifen;  lange  Haare).  L.  folgt  den 
Rossen  Achill  nach  r.,  im  weiten  Laufschritte,  vollgerüstet, 
das  blosse  Schwert  in  der  R.,  die  L.  weit  vorgestreckt  um 
Troilos  zu  fassen  (kor.  Helm  mit  niederm  Bügel,  ohne  Schild, 
doch  Panzer,  kurzer  Chiton,  Beinsch.)  L.  Athena,  ruhig 
stehend  nach  r.  (langer  faltenloser  Chiton  mit  Kreuzchen, 
Chlamys  auf  beiden  Schultern,  ohne  Aegis,  in  der  L.  Rund- 
schild, in  der  R.  langen  Stab  ohne  Lanzenspitze;  att.  Helm). 
Weiter  1.  Hermes,  ruhig  nach  r.  schreitend  und  die  L.  vor- 
streckend; in  der  R.  langen  Stab  (ohne  Kerykeionende),  sonst 
die  gewöhnliche  Tracht;  r.  Bart.  Hinter  ihm  1.  am  Ende  das 
Brunnenhaus,  die  Krene  (dorische  Säule  mit  Architrav; 
Löwenkopf  aus  dem  ein  r.  Wasserstrahl  in  den  Trog  fällt  : 
an  der  Säule  lehnen  die  Lanze  und  der  Rundschild  des 
Achill  (Z.  w.  Ochsenkopf;  Profil),  die  der  Held  hier  hat  stehen 
lassen. 

Bauch:  Paris  urteil.  R.  am  Ende  steht  Paris  ruhig 
nach  1.,  die  R.  sprechend  erhebend  (langer  roter  Bart,  lan§ 
Haar,  langer  Chiton,  Mantel  mit  Zipfel  auf  dem  Rücken, 
Falten  mit  Rot).  Ihm  gegenüber  steht  Hermes  nach  r.  die 
L.  sprechend  gegen  Paris  ausstreckend,  in  der  R.  das  Kerykeion 
(Stiefel  mit  Zugstück,  ohne  Chiton,  nur  kurzer  Mantel  der  die 
r.  Brust  freiiässt;  langes  Haar,  langer  r.  Bart,  Petasos  mit 
hinten  aufgestülpter  Krempe,.  Es  folgt  1.  Iris  mit  Kerykeion 
in  der  R.,  die  L.  erhebend  (langer  Chiton  mit  vyeiten 
genestelten  Oberärmeln,  Mantel;  langes  Haar  und  r.  Binde  . 
alle  folgenden  Figuren  haben  dieselbe  Handbewegung:  der  r. 
Unterarm  horizontal,  die  L.  erhoben.  Es  folgt  1.  Athena  nach 
r.  (langer  faltiger  Chiton,  weite  Oberärmel,  Aegis,  lange  Ilaare, 


332  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

att.  Helm,  r.  Binde  darum)  die  Lanze  in  der  R.;  dann  Hera 
(langer  Chiton  mit  Oberärmeln,  Mantel  der  die  r.  Brust  frei- 
lasst,  langes  Haar,  r.  Band  darin),  in  der  R.  langes  Scepter 
schulternd  und  nur  dadurch  unterschieden  von  der  folgenden 
Aphrodite  (langer  Chiton  mit  Ober'ärmeln,  Mantel,  langes 
Haar  mit  Binde). 

Unterer  Streif.  Herakles  und  der  Löwe.  In  der 
Mitte  Herakles  nach  r.,  weit  vorgebeugt,  das  1.  Knie  fast  auf 
der  Erde,  r.  Bart,  auf  dem  1.  Arm  kleines  Gewandstück  wie 
einen  Schild  vorhaltend,  sonst  nackt,  in  der  R.  die  Keule 
schwingend  gegen  den  Löwen,  der  von  r.  herankommt  und 
den  Kopf  zu  Boden  senkt,  zum  Sprunge  bereit  (r.  Mähne). 
L.  kauert  Jolaos  nach  r.  mit  einer  zweiten  Keule  (nach  den 
gewöhnlichen  Vorbildern  wo  Her.  ohne  Keule!),  die  L.  er- 
munternd vorstreckend,  unbärtig.  R.  kauert  Hermes  nach  1., 
ebenfalls  mit  der  R.  ermunternd  (gewöhnliche  Tracht;  ohne 
Kerykeion).    Die  Figuren  weitgestellt. 

Unten  dünn  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  1895. 

1896.     (701).     H.  0,462.     U.   1,01.     Vulci,  S.  Dor.  —   Aus  Stücken,   doch 
ziemlich   gut  erh. 

Henkel  und  Schmuck  der  Mündung  wie  1895.  Der  Rand 
des  Fusses  ist  ausnahmsweise  nicht  rund,  sondern  kantig. 

Schulter:  Kampf  um  einen  Gefallenen.  In  der  Mitte 
liegt  ein  gefallener  Hoplit  nach  vorn  nach  r.  gestürzt,  das 
1.  Bein  ausgestreckt,  das  r.  hoch  heraufgezogen,  Panzer,  kor. 
Helm;  er  halt  noch  den  Rundschild  (mit  w.  Epheukranz)  zum 
Schutze  gegen  den  Feind  von  1.  und  dreht  den  Kopf  um  nach 
diesem;  der  r.  Arm  am  Boden  ausgestreckt.  Sein  Vertei- 
diger von  r.  setzt  den  1.  Fuss  neben  seinen  Kopf  und  zückt  die 
Lanze  in  der  erhobenen  R.  (sein  Unterkörper  grossenteils  erg.); 
der  Hoplit  von  1.  dringt  mit  gefällter  Lanze  auf  den  Gefallenen 
ein  (beide  haben  r.  Beinsch.,  kor.  Helm,  Panzer,  der  1.  mit 
faltigem  kurzem  Chiton;  Schwert;  der  1.  mit  böot.  Schild,  der 
r.  mit  Rundschild,  dessen  Z.  zwei  w.  Delphine).  Von  r.  und 
1.  kommt  noch  je  ein  Hoplit  mit  geschwungener  Lanze  herbei 
beide  mit  kor.  Helm,  böot.  Schild,  dessen  Zeichen  bei  dem  r.: 
w.  Panthermaske  und  eine  Schlange  darüber  und  darunter; 
der  1.  mit  Fell  über  dem  Chiton  und  faltiger  Chlamys  über 
beiden  Schultern). 

Bauch.  Schlacht:  Sprengendes  Viergespann  nach  1., 
ichräg  aus  dem  Bilde  heraus,  im  verkürzten  Schema  (Köpfe 
der  beiden  Mittelrosse  en  face;    Mahne,    Schwanz,  Brustband 


Attische  Hydria,   i,  Gruppe  i.  383 

rot  mit  kleinen  weissen  Lotosblüten).  Auf  dem  Wagen 
(Räder  verkürzt)  ist  der  Oberteil  des  Helden  in  kor.  Helm 
mit  Lanze  und  grossem  böot.  Schilde  sichtbar,  der  mitten  mit 
einer  Art  Rosette,  darüber  mit  w.  Delphin  geschmückt  ist. 
Zu  seiner  R.  steht  der  Lenker,  von  dem  nur  der  hintere 
Rand  des  Hinterkopfes  und  der  grosse  auf  dem  Rücken  be- 
findliche Rückenschild  sichtbar  ist,  auf  welchem  eine  stark 
vorspringende  grosse  Silensmaske  mit  r.  langem  Barte,  Pferde- 
ohr, Stumpfnase  und  offenem  Munde  sich  befindet,  darüber 
und  darunter  je  eine  w.  Kugel.  R.  am  Ende  ein  weggehender 
sich  umwendender  Bogenschütze,  wie  von  der  Silensmaske 
erschreckt  (r.  Bart,  hohe  Mütze,  enge  Hosen  und  enger  Aermel- 
chiton,  alles  mit  weissen  vertikalen  Streifen  und  gravierten 
Kreuzchen;  grosser  Goryt  an  seiner  r.  Seite;  seine  Hände 
leer).  Die  Rosse  sprengen  über  einen  nach  r.  gefallenen 
Hopliten  weg  (volle  Rüstung,  ohne  Schild,  Schwertgriff  erg.), 
der  die  Beine  anzieht,  die  Arme  mit  einer  Lanze  in  der  Hand 
auf  dem  Boden  ausstreckt  und  das  Gesicht  gegen  den  Boden 
wendet.  Von  1.  schreitet  ein  Verteidiger,  ein  Hoplit  mit  ge- 
schwungener Lanze  gegen  das  Gespann  nach  r.  (die  1.  Bein- 
schiene rot;  kurzer  faltiger  Chiton  mit  Rot,  Panzer,  w.  Kreuz- 
bänder und  Schwert,  Ghlamys  auf  beiden  Schultern,  deren 
beide  Zipfel  auf  dem  Rücken  herabhängen,  böot.  Schild,  kor. 
Helm  mit  roter  Binde  darum,  bärtig). 

Unterer  Streif:  zweimal  Löwe  und  Eber  sich  gegenüber, 
ferner  1.  noch  das  Vorderteil  eines  Ebers  nach  r.  (rote  Hälse). 

Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  1896. 

Variante. 

1897.  (1695)-  H.  0,437.  U.  0,93.  Vulci.  S.  des  Prinzen  v.  Canino 
L.  Bonaparte;  1841.  —  Vorzüglich  erhalten.  —  Abg.  Gerhard, 
Auserl.  Vasen b.  Taf.  249.  250.  Bd.  IV.  S.  18  ff.  Vgl.  Reserve 
etrusque  p.  4  No.  4;  de  Witte,  cab.  etrusque  No.  162.  Panofka 
in  den  Abhandl.  d.  Berl.  Akad.  1848,  S.  217,  2.  C.  J.  G.  7877. 
Heibig  in  der  Arch.  Ztg.  1861,  S.  182.  Stephani,  compte  rendu 
1865,  S.  188;  1874,  S.  199.  Körte  in  der  Arch.  Ztg.  1880,  S.  179. 
Schoene,  mnseo  Bocchi  p.  118. 

Durch   Sorgfalt   und   Feinheit    hervorragend.     Der   Thon 

etwas    blass.      Die    Oberfläche    hat    gelitten    indem    sich    die 

Epidermis    vieltach   gelöst   hat.  —   Der  Vertikalhenkel   erhebt 

sich   nur   wenig;    die  Scheiben   an   seinem  oberen  Ende  sind 

rot;    auf  dem  Mündungsrande    befinden    sich  gerade  vor  dem 

Henkel    drei   runde    rote  Knöpfe  (Nagelknöpfe).    Die  Ansätze 

der  horizontalen  Henkel  sind  mit  feinem  Stabornament  geziert. 


5§4  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Schulterbild:  greift  wie  bei  der  folgenden  Gruppe  be- 
trächtlich über  das  Bauchbild  heraus.  Es  ist  nach  oben  durch 
Stabornament  (mit  Rot),  nach  den  Seiten  durch  feinen  Epheu- 
zweig  und  nach  unten  gegen  das  Bauchbild  durch  ein  Netz- 
ornament abgegrenzt. 

Dargestellt  sind  drei  weitgestellte  Kämpfer  paare-,  in  der 
Mitte  zwei  Lanzenkämpfer,  von  denen  der  r.  im  Nachteil  ist 
und  eben  etwas  ins  r.  Knie  sinkt;  er  hat  nur  kurzen  falten- 
losen Chiton,  ist  ohne  Panzer,  ohne  Schwert,  mit  böot.  Schild 
(darauf  w.  Panther  nach  1.),  kor.  Helm  mit  hohem  Bügel;  der 
andere  1.  hat  Rundschild,  niederen  Helmbügel,  Schwert,  kurzen 
faltigen  Chiton  mit  kurzen  weiten  Oberärmeln;  beide  bärtig. 
Die  beiden  Paare  r.  und  1.  sind  sich  gleich,  nur  nach  ver- 
schiedenen Richtungen  gewandt;  der  je  am  Ende  r.  und  1. 
befindliche  Unterliegende  sinkt  ins  eine  Knie  und  wendet  zur 
Flucht  gewandt  seinen  Oberkörper  noch  einmal  um  und  hält 
Schild  und  Lanze;  der  Sieger  will  eben  die  Lanze  auf  ihn 
niederstossen;  die  Unterliegenden  haben  wie  in  der  Mittel- 
gruppe hohen  Helmbügel;  alle  haben  faltenlosen  unten  ge- 
wellten kurzen  Chiton  und  Rundschilde,  die  alle  sehr  geschickt 
verkürzt  gebildet  sind. 

Bauch.  An  den  Seiten  von  einem  schw.  Palmettenbande 
feinster  Zeichnung  eingefasst  (von  dem  Stile,  wie  er  sonst  nur 
auf  rotfigurigen  Vasen  vorkommt).  Anschirr ungeines  Vier- 
gespannes. Vgl.  1890.  Die  beiden  Jochpferde  sind  bereits 
an  den  Wagen  nach  r.  fertig  angeschirrt.  Dieselben  sind  mit 
höchster  Sorgfalt  ausgeführt  und  von  freier  schöner  Zeichnung; 
die  Knebel  an  den  Enden  des  Gebisses  sind  halbkreisförmig; 
an  der  Stelle  des  Hinterbeinhüftknochens  ein  punktierter  kleiner 
Kreis;  an  den  Weichen  am  inneren  Ansatz  des  Hinterschenkels 
ist  die  feine  Behaarung  besonders  graviert;  der  Schwanz  des  vor- 
deren Rosses  ist  sehr  fein  im  Detail  graviert,  der  des  hinteren 
ebenso  wie  seine  Mähne  ist  zum  Unterschiede  rot.  Der  Wagen 
ist  ebenso  im  feinsten  Detail  ausgeführt;  ein  dreieckiges  Stück 
am  Kasten  ist  rot  gemalt.  Die  vertikale  Wagenbrüstung  ist  wie 
gewöhnlich  mit  dem  Joch  verbunden  durch  eine  horizontale 
Stange.  Am  Ansätze  des  geschwungenen  Randes  eine  Palmette. 
L.  vom  Wagen  steht  ein  Jüngling  mit  kurzem  Haar,  der  die  Zü- 
gel  der  angeschirrten  Rosse*)  und  den  langen  Lenkerstab  hält; 

sind   die  wirklichen  Lenkzügel   derselben,  die  durch  einen  Ring 

•che     gehend     zu     denken     sind.     Völlig    falsch     ist    die  Darstellung 

Beuth's     b(      Gerhard    a.    a.     O.;    derselbe    verwechselte    die    horizontale 

tange    \<<i     Wagen    und  Joch   mit  den  Zügeln,    die  vielmehr 

hin!  en   der   Pferde   verschwinden. 


Attische   Hy-'ria,  i,  Gruppe   i.  385 

er  tragt  den  Mantel,  der  die  r.  Brust  freilässt,  mit  sorgfältigen 
freien  Falten  und  r.  Saum  sowie  einigen  r.  und  w.  Pünktchen 
(jedoch  lange  nicht  so  vielen  wie  Gerharde  Abb.  gibt).    R.  von 

seinem   Kopfe   die   Inschrift     £      /      /v\       O        f*   Siucöv. 

Es  wird  eben  von  1.  das  1.  Nebenross  zum  Anschirren  herbei- 
geführt; das  Ross  ist  vom  Wagen  teilweise  verdeckt  dargestellt 
und  hat  einige  weisse  Flecken;  sein  Maul  ist  mit  breiten 
Lederriemen  (in  Art  eines  Beisskorbes)  verbunden;  es  wird 
an  einer  r.  Leine  (es  hat  kein  Gebiss)  geführt  von  einem 
nach  r.  schreitenden  doch  umblickenden  Jüngling  (der  eine 
kleine  Ghlamys  um  den  Nacken  und  die  Schultern  hat  mit 
feinen  Falten,  rot  und  weiss  punktiert;  kurzes  Haar,  r.  Kranz). 
L.  neben  seinem  Kopfe  die  Inschrift 

$         *         J<         O  Ar     3W. 

Unmittelbar  r.  von  dem  Jüngling,  ebenfalls  von  den  Rossen 
teilweise  verdeckt  steht  ein  Mann  nach  r.,  der  nachher  der 
wirkliche  Lenker  des  Gespannes  sein  wird;  er  tragt  nämlich 
den  typischen  langen  weissen  Chiton  (mit  gravierten  gewellten 
Vertikallinien),   hat  roten  Bart,    kurzes  Haar.     R.  von  seinem 

Kopfe        £         v       ö         O         7      Evd-o(o)Q.     Er  ist  eben 


mit  beiden  Händen  beschäftigt  das  unsichtbare  Zeug  zum 
Anschirren  jenes  linken  Nebenrosses,  das  herbeigeführt  wird, 
in  Ordnung  zu  machen.  Das  Zeug  für  das  r.  Nebenross  hängt 
bereits  auch  bereit  auf  dem  Rücken  des  r.  Jochpferdes  und  ist 
völlig  sichtbar;  man  erkennt  das  Gebiss,  die  Zügel,  die  rote 
Brustbinde.  Die  Zugstränge  für  beide  Nebenrosse  sind  bereits 
vom  Joche  aus  nach  dem  Wagenrand  gezogen,  wo  sie  durch 
einen  Ring  laufen.  Behülflich  scheint' jenem  Lenker  ein  r. 
vor  den  Pferden  vorgebeugter  Diener  (dessen  Kopf  und  Brust 
nicht  sichtbar  hinter  den  Pferden)  mit  schurzförmig  umge- 
legtem Gewandstück,  offenbar  auch  beschäftigt  mit  der 
Schirrung  jenes  Rosses;  sein  Schurz  mit  sehr  vielen  feinen 
Falten,  die  voll  Sternchen  und  r.  Tupfen. 

Unterer  Streif:  In  der  Mitte  ein  Löwe  nach  r.,  die  1. 
Vordertatze  hebend;  ihm  gegenüber  ein  Stier  nach  1.:  r.  ein 
Panther  nach  r.;  1.  ein  Schaf  nach  1.  und  der  Vorderteil  eines 
Panthers  nach  r. 

25 


Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

Rot  ist  überall  sehr  sparsam  angewandt.  An  den  Haaren 
ist  nur  der  Rand  fein  graviert,  sonst  ist  die  Masse  schwarz 
gelassen.  Höchste  Korrektheit  und  Sauberkeit  in  Allem.  Die 
Au^en  nicht  mehr  ganz  kreisrund  sondern  etwas  oval.  Der 
Stil  ist  viel  mehr  der  streng  rotfigurige  als  der  schwarzfigurige. 
Er  lässt  Hischylos  als  Meister  vermuten. 

Zweite  Gruppe:  hoch  aufsteigender    Vertikalhenkel,    der  meist  von 
dreikantigem  Durchschnitt    ist;    Schulterbild   über  das  Bauchbild  über- 
greifend; der  Streif  unter  dem  Bauchbilde  nur  ornamental  verziert. 

1898.  (1979).  H.  0,45.  U.  0,90.  Vulci,  Gerh.  —  Hals  und  Mündung 
grösstenteils,  der  Fuss  ganz  ergänzt.  An  den  Bildern  viel 
erg.  und  übermalt. 

Noch  halb  zur  vorigen  Gruppe  gehörig,  da  das  Schulter- 
bild nicht  übergreift  und  der  Vertikalhenkel  zwar  nicht  rund, 
aber  auch  nicht  dreikantig,  sondern  breit  und  flach  ist. 

Schulter:  Herakles  und  der  Stier.  In  der  Mitte 
Herakles  nach  r.,  weit  vorgebeugt  (nackt  bis  auf  einen 
faltigen  Schurz:  bärtig,  r.  Haarbinde;  durch  den  Kopf  ein 
verschmierter  Bruch)  und  eben  im  Begriff,  das  Schwert  in  den 
Nacken  des  Stieres  zu  stossen  der  vor  ihm  nach  1.  auf  die 
Vorderkniee  sich  niederbeugt  um  zu  stossen.  Oben  hängt 
Herald.1  Köcher  mit  w.  Tragbande  und  sein  Bogen.  R.  sitzt 
auf  viereckigem  aus  Quadern  gebauten  Sitz,  an  den  sie  den 
Rundschild  (mit  zwei  w.  Kugeln)  gelehnt  hat,  Athen a  nach  r. 
(langer  faltenloser  Chiton  mit  r.  Tupfen,  Aegis,  ebenfalls  mit 
r.  Tupfen,  att.  Helm,  Lanze  in  der  L.),  die  lebhaft  sich  nach  1. 
umwendet  und  die  R.  aufmunternd  erhebt.  L.  sitzt,  ebenfalls 
abgewendet  und  nach  Her.  sich  umwendend  eine  Frau 
(Nymphe  des  Ortes)  auf  viereckigem  Sitze;  ihr  Unterkörper 
ist  bis  auf  einen  Knierest  ganz  modern;  sie  trägt  Chiton  und 
M'äntelchen  auf  beiden  Schultern  (r.  Haarband)  und  halt 
langen  Stab  in  der  R.,  die  L.  lebhaft  erhebend  (ihre  Finger- 
spitzen berühren  zufällig  den  r.  Arm  des  Herakles).  L.  am 
Ende  sitzt  Hermes  nach  r.,  in  Chiton  und  langem  Mantel 
•  mit  b\  ,  in  der  R.  das  Ke-ykeion;  niederer  Petasos,  hinten 
aufgenommenes  Haar;  er  sitzt  auf  erhöhtem  Sitze,  deshalb  ist 
er  von  kleiner  Proportion  (der  untere  Teil  des  Sitzes  erg.;  der 
obere  übermalt  >. 

Bauch:    Götterversammlung    um    Apollon.      In    der 
Mitte  oll    nach    r.    Mantel    der  r.  Brust  freilässt;    der 

grö  Teil  der  Figur  war  übermalt  und  zwar  sinnlos,  indem 

r.    Tupfen    und     w.    Punktrosetten    auch    auf   die    nackte    r. 


Attische  Hydria,  i,  Gruppe  2.  SS~ 

Schulter  und  Hals  gemalt  waren;  von  mir  grösstenteils  be- 
seitigt; Mantelzipfel  im  Rücken);  er  spielt  die  Kithara  (sieben 
Saiten),  den  Kopf  etwas  zurückwerfend  als  ob  er  singe  (Mund 
geschlossen);  r.  und  1.  stehen  je  zwei  Frauen  (Nymphen  1 
so  dass  eine  die  andere  grösstenteils  verdeckt;  je  die  hintere 
hält  eine  Blume  gegen  das  Gesicht  (langer  Chiton,  Mantel 
über  die  Unterarme  hängend;  auch  hier  manches  übermalt). 
L.  am  Ende  Dionysos  nach  r.,  auf  Klappstuhl  sitzend  (langer 
Mantel  und  langer  Chiton  mit  weiten  Oberärmeln;  langer 
Bart  mit  einem  r.  Streif;  Hinterkopf  und  Nacken  modern; 
Vieles  übermalt;  Epheukranz);  er  führt  mit  der  L.  einen  Kan- 
tharos  gegen  den  Mund;  die  r.  Hand  ist  erg.;  sie  hielt  offenbar  den 
Rebzweig,  der  von  hier  ausgeht  und  an  welchem  sich  Trauben 
befinden.  Andere  Zweige  mit  kleinen  Blättern  scheinen  von 
den  Nymphen  auszugehen  und  füllen  den  Raum.  R.  am 
Ende  Poseidon,  auf  Klappstuhl  sitzend,  im  Mantel  (Rücken- 
zipfel; langer  Bart),  in  der  R.  einen  Fisch  am  Schwänze 
emporhaltend  (teilweise  übermalt). 

Unterer  Streif:  liegendes  Palmettenband. 

1899.  (1692).  H.  0,39.  U.  0,8?.  Vulci,  S.  des  Prinzen  von  Canino 
L.  Bonaparte;  1841.  —  Vortrefflich  erhalten.  —  Abg.  Micali, 
storia  tav.  LXXXI;  Müller-Wieseler,  Denkm.  d.  alten  Kunst  II, 
Taf.  1,  10;  Elite  ceramogr.  I,  pl.  22.  p.  40;  Overbeck,  Atlas  z. 
Kunstmythol.  Taf.  IX,  16.  —  Vgl.  Arch.  Anz.  1847,  S.  6.  Ahrens, 
Themis  (1862)  I,  S.  58  ff.  Welcker,  alte  Denk.  III,  S.  422.  Ger- 
hard, gesamm.  Abhndl.  II,  S.  216;  Förster,  Hochzeit  des  Zeus  u. 
d.  Hera  (1867),  S.  3i.  Overbeck,  Kunstmythol.  der  Hera  S.  34. 
172.   189. 

Vertikahenkel  breit  und  flach.    Fusswulst  ungefirnisst. 

Schulterbild  (übergreifend):  Zug  der  Epheben  zur 
Prüfung  der  Rosse.  (Vgl.  Arch.  Ztg.  1880,  S.  178).  Drei 
Jünglinge  in  Chlamys  und  Lanze  führen  je  ein  Ross 
ruhig  nach  r.  am  Zügel;  sie  werden  von  den  Pferden 
teilweise  verdeckt.  L.  am  Ende  folgt  ein  Jüngling  mit 
langem  Stabe  und  kurzem  Mantel,  d.  L.  auffordernd  vorwärts 
streckend. 

Bauch.  Götterversammlung.  Zeus  und  eine  Göttin 
thronen  nebeneinander  nach  r.,  so  dass  letztere  zur  R.  des 
Zeus  sitzt  und  ihn  grossenteils  verdeckt.  Zeus  sitzt  auf  einem 
Thronsessel  dessen  Lehne  in  einen  Schwanenhals  ausgeht  (wie 
auf  den  Bildern  der  Athenageburt),  die  Göttin  (wol  Athena,  vgl. 
1909)  auf  Klappstuhl.  Zeus  hält  in  der  L.  den  sehr  sorgfältig  aus- 
geführten Blitz,  hat  langen  r.  Bart,  feinen  gravierten  Oelkranz 
mit  Früchten,  langen  Chiton  und  Mantel.    Die  Göttin  hält  in 


20* 


3g3  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

der  R.  schräg  eine  lange  Lanze,  die  L.  streckt  sie  mit  ge- 
öffneten Fingern  vor;  sie  trägt  ebenfalls  gravierten  Oel-Blatt- 
kranz  ohne  Früchte;  hat  langen  Chiton  und  Mantel,  reich  mit 
Punktrosetten  und  schmalen  roten  Streifen  geziert,  langes 
Nackenhaar  und  Schulterlocke.  R.  ihnen  gegenüber  eine 
Göttin  nach  1.  in  langem  Mantel,  ebenso  bekränzt  wie  die 
thronende,  mit  der  R.  dem  Paare  eine  rote  Blume  hinhaltend; 
dahinter  r.  noch  eine  Göttin  in  langem  Chiton  mit  genestelten 
Oberärmeln  und  Mantel,  mit  Haarband,  beide  mit  langen 
Haaren  (zwei  Hören  oder  Eileithyien  welche  die  neugeborene 
Athena  begrüssen?)  L.  vom  Paare  steht  Hermes  nach  r.,  in 
seiner  gewöhnlichen  Tracht  (rote  Stiefel  mit  Zugstück,  grosser 
r.  Bart,  hinten  aufgebogner  Petasos,  etwas  unter  die  Knie 
reichender  Chiton  und  kurzer  Mantel,  Kerykeion  in  der  R.; 
sehr  langes  Haar);  1.  am  Ende  steht  Dionysos  nach  r.  (langer 
r.  Bart,  Epheukranz,  langes  Haar,  langer  Chiton  und  Mantel), 
in  der  L.  den  vollen  Kantharos  beim  Fusse  gefasst  haltend. 
Unterer  Streif:  Lotosknospenband  nach  oben. 

1900.     (1980).     H.  0,487.     U.  1,05.     Vulci,    Gerh.  —  An    den  unbemalten 
Teilen  des  Bauches  viel  erg. 

Vertikalhenkel  ebenfalls  breit  und  flach.  Am  unteren  An- 
sätze derselben  eine  schw.  Palmette  auf  einem  ausgesparten 
ungefirnissten  Stück.     Lippe  ungefirnisst. 

Schulter:  Stierfang.  R.  und  1.  ist  die  Gruppe  eines 
Jünglings  wiederholt,  der  im  Laufe  einen  nach  r.  laufenden 
Stier  fängt,  indem  er  mit  der  L.  ein  Hörn,  mit  der  R.  seinen 
r.  Vorderhuf  fasst;  der  Hals  des  Stieres  ist  rot  getupft;  der 
Jüngling  nackt,  r.  Haarband;  an  demjenigen  1.  ist  Kleines  erg. 
und  übermalt.  In  der  Mitte  dazwischen  zwei  bärtige  Jäger 
und  in  der  Mitte  ein  weiblicher  Hund  nach  1.,  der  ein  Tier- 
bein im  Maule  hält;  die  beiden  Jäger  eilen,  der  eine  nach  r., 
der  andere  nach  1.  gegen  die  Gruppen  mit  dem  Stier;  sie 
haben  Stiefel  mit  Zugstück,  kurzen  Mantel  (r.  Tupfen,  weisse 
Punktrosetten  wie  alle  Mäntel  der  Vase)  und  je  zwei  Speere; 
der  r.  hat  ausserdem  den  Petasos  auf.  Sinnlose  Inschriften 
im  Kau  nie: 

a     Mi a-m 
AOAM  f 

c)    +  A  E  M  -j-  | 
vi  X  A  VI 
W  3  y  v». 

B a  u  ch :  P e  1  eus  u  n  d  Ch i r o  n.    R.  steht  die  vordere  Hälfte 
Chiron,  d.  h.  der  ganze  menschliche  Körper  (die  mensch- 


Attische  Hydria,   i,  Gruppe  2.  38g 

liehen  Beine  stehen  auf  dem  Boden  des  unteren  Streifs  auf,  in- 
dem sie  in  die  Ornamente  desselben  übergreifen)  und  ein  Stück 
Rosskörper;  er  hat  einen  kurzen  Mantel  um;  langes  Haar;  er  ist 
wie  die  sämmtlichen  drei  folgenden  Figuren  von  grossen  weit- 
abstehenden Zweigen  festlich  bekränzt;  langer  Bart  mit  r.  Streif 
(Mundgegend  erg.);  er  hält  in  der  R.  zwei  lange  Zweige  und 
streckt  die  L.  begrüssend  schräg  abwärts.  Ihm  naht  von  1. 
ein  bärtiger  Mann  im  Jäger-  oder  Hermes-Gostüm  (Peleus 
oder  Hermes)  (kurzer  w.  Chiton,  kurzer  Mantel,  Stiefel  mit 
r.  Zugstück,  Petasos,  hinten  aufgenommenes  Haar);  er  reicht 
dem  Chiron  mit  der  L.  eine  Blüte  zum  Riechen  an  die  Nase 
und  führt  selbst  die  R.  gegen  das  Gesicht.  Ihm  folgt  1.  eine 
Frau  (Thetis  oder  Artemis?),  langbekleidet  nach  r.  schreitend 
und  in  beiden  Händen  je  eine  brennende  kurze  Fackel  über 
der  Schulter  erhebend  (Fleisch  weiss  übermalt;  langes  Haar). 
L.  die  vordere  Hälfte  der  Rosse  eines  Viergespannes  nach 
r.  (Rosse  an  der  Brust  mit  Zweigen  besteckt),  1.  hinter  den 
Rossen,  von  denen  teilweise  verdeckt,  die  vordere  Hälfte  eines 
bärtigen  Mannes  (Dionysos?),  (lang  gewandet,  Gesicht  unter- 
halb der  Augen  ergänzt;  auch  das  Stück  vor  dem  Gesichte 
mit  der  Jochendigung  ist  modern;  ein  Attribut  wie  ein 
Trinkhornende  könnte  hier  sich  befunden  haben).  Im  Raum 
sinnlose  Buchstabenkomplexe: 

a)  MXEAE/VVI 

b)  MXEAEA 

c)  3S3+A/ 

d)  \/M3<]A/3  +  A/ 

e)  I  +  l<I  X  M. 

Unterer  Streif:  liegendes  Palmettenband.  —  Unten  ein- 
gekratzt, s.  Taf.  No.  1900. 

1901.  (i6g3).  H.  0,52.  U.  1,08.  Vulci,  1841  durch  Gerh.  von  Basseggio,  vorher 
beim  Prinzen  von  Canino.  —  Aus  Stücken,  mehrfach  erg.  und 
übermalt.  —  Abg.  Roulez,  Bullettin  de  l'acad.  de  Bruxelles  vol.  IX, 
No.  10.  —  Vgl.  Gerhard,  Auserl.  Vas.  Bd.  III,  S.  73,  Anm.  4. 

Vertikalhenkel  nach  der  Regel  dreikantig. 

Schulter:  Auszug  zu  Wagen.  Zwei  ruhig  schreitende 
Viergespanne  nach  r.,  auf  jedem  ein  Lenker  in  langem 
w.  Chiton,  mit  dem  Rückenschilde  (darauf  je  zwei  w.  Kugeln); 
der  1.  besteigt  den  Wagen  eben  erst;  zu  ihrer  Linken  steht  je  ein 
Hoplit  mit  zwei  Lanzen  und  kor.  Helm  (mit  hohem  Bügel). 
Zwischen  beiden  Gruppen  je  ein  Hoplit  mit  böot.  Schild, 
kor.  Helm  mit  niederem  Bügel,  und  einer  Lanze,  sich  um- 
blickend, nach  r.  schreitend.    Viel  übermalt. 


3qo  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Bauch:  Der  kleine  Achill.  R.  der  menschliche  Körper 
von  Cheiron  mit  Mantel  nach  1.  (langer  r.  Bart,  r.  Epheu- 
kranz),  in  der  R.  einen  grossen  Baumstamm  mit  drei  Doppel- 
asten aufstützend,  der  durch  den  unteren  Ornamentstreif  durch 
bis  auf  den  Boden  desselben  geht.  Von  1.  kommt  Peleus 
im  Jageranzug,  kurze  Chlamys,  ohne  Stiefel,  r.  Bart,  Petasos, 
Jagdtasche,  die  etwas  erg.  doch  im  Wesentlichen  alt; 
Schwert  an  der  1.  Seite,  zwei  Wurfspeere  in  der  L.);  er  hält 
die  R.  über  dem  Kopfe  des  vor  ihm  stehenden  Knaben  Achill 
(nackt,  langes  Haar,  r.  Binde),  der  beide  Arme  bittend  zu 
Cheiron  emporhebt.  L.  steht  abgewendet  nach  1.  ein  Vier- 
gespann, von  dessen  Pferden  nur  die  Hinterteile  gegeben  sind; 
auf  dem  Wagen  steht  ein  unb'ärtiger  Lenker  (langer  w. 
Chiton,  Schwert,  Rückenschild,  darauf  w.  Dreifuss,  w.  Petasos) 
und  halt  Zügel  und  Kentron.  L.  vor  den  Rossen  steht  eine 
Frau  nach  1.,  mit  grossen  Zweigen  bekränzt,  lang  bekleidet, 
den  Oberkörper  nach  r.  umdrehend  und  die  L.  hoch  erhebend 
(Thetis?).  Hinter  dem  Wagen  steht  ein  Baumstamm,  der 
ebenfalls  auf  der  Grundlinie  des  unteren  Streifs  aufsteht;  an 
seinen  Aesten  hängt  ein  todter  Haase  und  ein  Fuchs. 
Unterer  Streif:  liegendes  Palmettenband. 

1902.  (1694).  H.  0,435.  U.  0,90.  Etrurien,  Gerh.  1841.  —  Gute  Er- 
haltung; Thon  etwas  blässer  als  sonst;  sehr  guter  Firnis.  — 
Abg.  Gerhard,  Trinksch.  u.  Gefässe  Taf.  XVI,  S.  32.  Overbeck, 
Gall.  her.  Bildw.  Taf.  XXVII,  17;  S.  664.  Heydemann,  Iliu- 
persis  S.  18. 

Schulter.  Wettrennen:  zwei  rennende  Viergespanne 
nach  r.,  die  Lenker  im  langen  w.  Chiton  mit  kurzen  Haaren, 
mit  langem  Stab*  . 

Bauch:  Opferung  der  Polyxena.  R.,  zur  Hälfte  dargestellt 
ein  grosser  Grab-Tumulus  (weiss  auf  Thongrund);  darauf 
erscheint  in  der  Mitte  das  Vorderteil  einer  Schlange  und 
unten  ein  aufblickendes  langohriges  Tier  mit  kurzem  Schwänze, 
das  kein  Hündchen,  sondern  nur  ein  Haase  sein  kann.  Oben 
über  dem  Tumulus  fliegt  im  Laufschritte  durch  die  Luft 
schreitend  (ein  Knie  niedergebeugt)  Achilleus1  Psyche  (mit 
zwei  Rückenflügeln,  vollgerüstet,  bärtig,  Lanze,  die  aus  Ver- 
sehen  zu  hoch  gemalt,  so  dass  die  R.  sie  nicht  berührt,  Rund- 
ichild  mit  w.  Kugel,   kor.  Helm).    Auf  das  Grab  zu  geht  von 

Was  Gerhard    (im   Catalog)  für  einen   zweiten   Stab   hielt,    das  ist 
ielmehr    der  Verbindungsstab    zwischen  Joch    und  Wagenbrüstung,   der 
seinem   Ansätze     an     die   letztere    beweglich   ist  und   beim   Laufe  der 
j    in    die    Höhe    -ein. bei    wird. 


Attische   Hydria,  i,  Gruppe  2.  3<u 

1.  Neoptolemos,  (Beinsch.,  kurzer  Chiton,  Chlamysmit  freien 
Falten  und  r.  Tupfen,  lange  Locken,  bartig,  kor.  Helm  mit 
hohem  Bügel,  die  Lanze  in  der  L.);  er  fasst  mit  der  R. 
Polyxena  am  r.  Handgelenke  und  blickt  zu  ihr  um;  sie  ist 
ganz  in  den  Mantel  gehüllt  (auch  Hinterkopf;  freie  Falten  mit 
wenig  Rot);  sie  führt  die  L.  unter  dem  Mantel  klagend  gegen 
das  geneigte  Gesicht.  Weiter  1.  stehen  abgewandt  zwei 
Helden  nach  1.  so  nebeneinandej,  dass  einer  den  andern 
grösstenteils  verdeckt  (beide  grosse  Rundschilde,  der  vordere 
mit  r.  Rand,  Z.  weisser  Epheuzweig,  der  hintere  mit  w.  Rand; 
die  Helmbügel  verschieden,  hoch  und  nieder);  beide  halten 
je  zwei  Lanzen;  sie  stehen  ruhig  Wache  vor  dem  Vier- 
gespann (des  Neoptolemos)  nach  r.,  dessen  Rosse  nur 
mit  ihrer  vorderen  Hälfte  dargestellt  sind.  Neben  ihnen,  teil- 
weise von  ihm  verdeckt  ist  ganz  1.  am  Ende  ein  Hoplit  zu 
sehen  mit  kor.  Helm  (hoher  Bügel). 

Unterer  Streif:  liegendes  Palmettenband. 
Unten    eingekratzt,    s.  Taf.  No.    1902,    a    und   b,    an   zwei 
gegenüberliegenden  Stellen. 

1903.    (7o3).    H.  o,438.    U.  0,90.    Vuci,  S.  Dor.  —  Erg.  und  viel   übermalt. 
Lippe  hier  wie  bei  den  folgenden  ungefirnisst. 

Schulter:  Wettrennen.  Zwei  rennende  Viergespanne 
nach  r.,  die  Lenker  in  langen  w.  Chitonen;  der  1.  bartig;  mit 
langen  Stäben  wie  gewöhnlich;  unter  dem  vorderen  Gespanne 
r.  ein  laufender  Hund.    Das  hintere  1.  sucht  zuvorzukommen. 

Bauch:  Götterzug.  Ruhiges  Viergespann  nach  r.,  auf 
dem  Wagen  ein  Mann  (dessen  Kopf  in  das  Schulterbild  über- 
greift und  dessen  Gesicht  mit  Ausnahme  der  Nase  modern  ist; 
kurzes  Haar;  Mantel  mit  Rückenzipfel,  teilweis  erg.  und  mehr 
noch  übermalt);  er  halt  Zügel  und  Stab;  r.  zwischen  dem 
Wagen  und  den  Rossen,  doch  hinter  denselben  Athena  nach  r. 
(in  langem  Chiton,  Aegis,  Helm,  dessen  Bügel  in  das  Schulter- 
bild übergreift;  Backenpartie  erg.;  Lanze  in  der  R.),  die  L. 
emporstreckend.  Weiter  r.  Hermes  nach  r.,  von  den  Rossen 
grossenteils  verdeckt,  in  seiner  gewöhnlichen  Tracht  (obere. 
Gesichtshälfte  erg.;  Haare  aufgenommen),  er  blickt  nach  1.  um- 
R.  am  Ende  Göttin  nach  1.  in  langem  Chiton  und  Mantel, 
vor  den  Pferden  stehend  (an  den  Pferdeköpfen  viel  erg.). 

Unterer  Streif:  liegendes  Palmettenband.  —  Unten  ein- 
gekratzt, s.  Taf.  No.  1903. 


3q2  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

1904.     1699).     H.  0,542.     U.   1,10.     Vulci,  S.  Dor.   —    Sehr  gut  erhalten; 

vortreffliche     Technik;     an    der    Stelle     der    Pferdeköpfe     des 

Bauches    ein    Dallen    der    rot    verbrannt.    —    Abg.    Gerhard, 

etrusk.  campan.  Vas.  Taf.  IV.  V.  S.  7.  —  Vgl.  O.  Jahn,  Vasenb. 

S.  25;    C.  J.  G.  7446;    Heydemann,    Satyr-    und  Bakchennamen 

S.   11,  Anm.  6. 

Schulter:  Wettrennen.  Zwei  rennende  Viergespanne 

nach  r.,    die  Lenker  im   langen  w.  Chiton,    der  r.  bärtig;    die 

Vorderteile  der  Rosse  1.  sind  hinter  dem  Wagen  r.  verdeckt;  das 

1.    Gespann    sucht    zuvorzukommen    (wie    igo3).      Unter    den 

Pferden  flüchtig  sinnlose  Buchstaben,   unter  dem  1.  Gespann 

fr  v        (f         Ä        i         ß  1    etwa     KVESIS,    unter    dem 

rechten  ganz  Unleserliches 

Bauch:  Bevorstehende  Einfahrt  von  Dionysos  und 
Semele  in  den  Olymp.  Dionysos  (langer  r.  Bart,  lange 
Haare,  Epheukranz,  langer  Chiton,  Mantel  mit  Rückenzipfel) 
besteigt  eben  mit  dem  r.  Beine  den  Wagen  eines  ruhig  stehenden 
Viergespannes  nach  r.  und  ergreift  die  Zügel,  in  der  R.  die 
Gerte,  in  der  L.  ausser  den  Zügeln  zugleich  den  grossen  Kan- 
tharos  beim  Fusse  haltend.  R.  steht  Semele  nach  1.,  grossenteils 
von  den  Pferden  verdeckt,  in  langem  Gewände,  mit  langen 
Haaren  und  Epheukranz,  die  R.  erhebend  gegen  Dionysos.  — 
R.  geht  neben  den  Pferden  her  ein  Bock  nach  r. 

Im  Räume  sehr  flüchtige  Inschriften,  offenbar  nach  einer 
richtigen  Vorlage  unverstanden  hingeworfen:  a)  R  neben 
Dionysos  von  unten  nach  oben 

6.  m     e  . 

<ü 

sinnlos,  nicht  mit  Gerhard  Qvwvi]  zu  lesen,  am  ehesten  sind 
Reste  des  Namens  Dionysos  zu  erkennen;  b)  r.  oben  neben 
Semele  von  1.  nach  r. 

•r\  V  ^  Jio{v)voog; 

o 

c)  r.  unten  neben  Semele  von  oben  nach  unten 


Attische  Hydria,  i,  Gruppe  2.  3<)3 

Unterer  Streif:  liegendes  Palmettenband.  —  Unten  auf 
dem  Boden  mit  roter  Farbe  aufgemalt,  s.  Taf.  No.  1904,  a  und 
gegenüber  eingeritzt,  s.  ebenda  b. 

1905.     (1978).     H.  0,488.     U.   1,075.     Vulci,  Gerh.  —Viel   erg.   und   über- 
malt, von   mir  zum  Teil   abgewaschen. 

Bauch  und  Schulter  sind  hier  durch  ein  einfaches  Mäander- 

band  getrennt. 

Schulter.  In  der  Mitte  Herakles  den  Löwen 
würgend,  im  Liegeschema,  jedoch  kein  Knie  auf  dem  Boden; 
weit  vorgebeugt  würgt  er  mit  beiden  Armen  den  Löwenhals. 
Der  Lowe  schlägt  mit  dem  1.  Hinterbein  gegen  Herakl.1  Kopf 
(typisch);  Herakles  ist  ganz  nackt  und  unbärtig;  kurzes 
Haar.  Darüber  Zweige  eines  Baumes,  daran  1.  ein  Tuch 
(faltig,  Sternchen  mit  r.  Tupfen),  r.  der  Köcher  hängt.  R. 
geht  weg  und  sieht  sich  um  Hermes  (kurzer  w.  Chiton, 
Schultermäntelchen,  Stiefel  mit  r.  Zugstück,  beide  Arme  vor 
der  Brust,  r.  Bart,  Petasos,  ohne  Kerykeion).  R.  am  Ende 
steht  ein  nackter  Jüngling  nach  1.  mit  langem  Stabe  in  der 
L.  und  mit  Schwert  an  der  Seite,  ein  dekoratives  Pendant  zu 
Jolaos  (kurze  Haare,  r.  Binde),  ruhig  zusehend.  L.  eilt  laufend 
Jolaos  herbei,  nackt,  auf  1.  Arm  ein  Mäntelchen,  unbärtig, 
das  Schwert  um,  die  L.  vorstreckend.  Zweige  füllen  den 
Raum. 

Bauch:  In  der  Mitte  steht  Apollo  nach  r.  (langer  Chiton 
mit  Oberärmeln,  Mantel  mit  Rückenzipfel,  lange  Haare,  feiner 
Blattkranz  graviert)  und  spielt  die  Kithara  (7  Saiten)  von  der 
ein  kleines  Staubtuch  herabhängt.  R.  vor  ihm  eine  Göttin 
(Artemis  oder  Leto  ?)  nach  1.  (langer  Chiton  und  Mantel,  die 
R.  etwas  erhebend,  ruhig  stehend,  lauge  Haare);  neben  ihr,  so 
dass  grossenteils  von  ihr  verdeckt,  entfernt  sich  umsehend 
Hermes  in  seiner  gewöhnlichen  Tracht  (ohne  Kerykeion). 
L.  hinter  Apoll  stehen  fünf  Frauen  (Musen  oder  Nymphen 
im  Allgemeinen)  so  neben  einander  in  einem  Gliede,  dass 
eine  die  andere  immer  teilweise  deckt  (nur  sieben  Füsse  und 
sechs  Hände  sind  angegeben;  alle  langgewandet;  lange  Haare 
und  r.  Binden;  um  die  weissen  Köpfe  von  einander  zu  trennen 
ist  zwischen  jedem  ein  schmaler  Streif  schwarz  gelassen;  die 
einst  völlige  Uebermalung  der  Kopfe  von  mir  abgewaschen; 
mehreres  erg.).  L.  am  Ende  steht  Dionysos  nach  r.  (Mantel, 
langer  Bart,  Epheukranz,  Arme  unter  dem  Mantel;  sein  Mittel 
köpf  mit  Auge  und  Ohr  modern;  Nasenspitze  und  Mund  alt; 
am  Gewand  Einiges  erg.)    Zweige  füllen  den  Raum. 


3q4  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Unterer  Streif:  liegendes  Palmettenband,  grösstenteils 
modern  (besonders  die  rote  Farbe  der  Voluten). 

1906.  (697).  H.  0,47.  U.  0,98.  Vulci,  S.  Dor.  —Gut  erh.,  doch  über- 
malte Fugen.  Abg.  Gerhard,  etrusk.  campan.  Vas.  Taf.  XV. 
XVI,  5.  6.  S.  26.  —  Vgl.  Gerhard,  auserl.  Vas.  II,  S.  95,  A.  12,  d. 
C.  j'  G  7590;  Stephani,  C.  R.  1867,  S.  22.  Annali  d.  Inst.  1882, 
p.  75  ff.  (E.  Petersen). 
Bauch   und    Schulter   durch   einfachen  Mäander   getrennt, 

wie  ioo5. 

Schulter.  Bakchisch.  In  der  Mitte  reitet  Dionysos 
(faltiger  Mantel  mit  r.  Tupfen,  langer  Bart  und  Epheukranz) 
auf  ithaphallischem  Maultier  nach  r.  und  blickt  um  nach  1.; 
Zweige  gehen  von  ihm  aus.  R.  und  1.  je  eine  tanzende 
Nymphe  (langer  Chiton  und  kleines  Mantelchen  auf  beiden 
Schultern,  die  1.  mit  Fell)  mit  Krotalen,  die  1.  hüpfend,  die  r. 
umblickend  und  zierlich  das  Gewand  hebend.  Das  Weiss  der 
Frauen  übermalt  (mod.  kleine  schlechte  Augen,  darunter  die 
grossen  antiken).  R.  ein  Silen  (langer  r.  Bart)  der  seinen 
Phallos  mit  der  L.  umfasst,  sich  entfernend,  doch  umblickend. 
L.  am  Ende  ein  Silen  nach  r.,  eine  grosse  Lyra  (sieben 
Saiten)  spielend,  indem  er  sie  etwas  schräg  nach  unten  halt  und 
mit  derL.  in  die  Saiten  greift,  die  R.  erhebend,  ohne  Plektron. 

Bauch:    Herakles   und  Triton.     Herakles   sitzt   reitend 

auf  Tritons  Rücken    und    schlingt   beide  Arme    fest  um  seine 

Brust,  indem  er  unter  der  1.  und  über  die  r.  Schulter  Tritons 

seine  Arme  geschlungen  hat.    Triton  sucht  sich  loszumachen, 

indem  er  mit  der  L.  Her.1  L.  wegzureissen  sucht;  mit  seiner  R. 

dagegen    greift    er    sich    empor    hinten     an     den    Hinterkopf 

>chmerzensgestus    oder    um  Her.'    r.  Oberarm    zu    fasssen?); 

den   Kopf  neigt   er   auf  seine    r.  Schulter;    er   hat   langen    r. 

Bart,   lange  Locken    und   viel   grössere  Proportionen  auch  in 

den    menschlichen   Teilen    als    Herakles.     Unmittelbar   unter 

dem    grossen  Brustmuskel    beginnt   der  gerollte  Fischleib   mit 

weissem  Bauchstreif,  gravierten  Schuppen,  Flossen  und  grossem 

Delphinsschwanz.     Herakles    ist   bartig,    hat  Löwenfell  über 

und  Kocher  auf  dem  Rücken;  auch  ist  ein  kurzer  roter  Chiton 

angedeutet     wegen  hindurchgehender  Brüche   ist  sowohl  sein 

als    Tritons    Gesicht    etwas    übermalt).       Oben    die    Inschrift 

<T£Sll/£OSKAVOS  KvrtalU(0Q  xalog;  derRest  zu  Anfang  verbürgt 

die  Lesung  K.    Rechts  von  oben  nach  unten  HEPA  •  UEE.    Das  K 

dazwischen  ist  modern;  der  Schluss  ist  sicher  und  die  Inschrift 

tandig.     L.  von  oben  nach  unten  X.O M ^OTIS  •  T}oir(orrog. 

Das  T  zu  Anfang  ist  modern,  das  S  übermalt. 

Unterer  Streif:   liegendes  Palmettenband. 


Attische  Hydria,  i,  Gruppe  2.  3o5 

1907.  (i63o).  H.  0,505.  U.  1,05.  Vulci,  Gerli.  i836.  —  Stark  erg.  und 
schlecht  übermalt.  —  Vgl.  Gerhard,  auserl.  Vasenb.  II,  S.  1  1'»; 
Stephani,  compte   rendu   1868,  S.  43  ff. 

Hier  wie  bei  der  folgenden  (1908)  ist  nicht  nur  die  Lippe 
sondern  auch  die  beiden  horizontalen  Henkel  ungefirnisst. 

Schulter.    Streit  beim  Loosen  der  Helden  vor  Troia?  In 
der  Mitte    sitzt  Athena   nach   r.  auf  einem  viereckigem  Sitze 
(langer  faltenloser  Chiton,   Aegis,  att.  Helm,  Lanze  in  der  R.) 
umblickend    nach   1.    und    heftig    mit    der  L.    nach  r.  weisend 
(Weiss   ganz   übermalt).    R.   und   1.   kniet   je   auf  einem  Knie 
je  ein  Hoplit,  hinter  dem  je  ein  solcher  viereckiger  Sitz  wie 
Athena  ihn  hat  sich  befindet,  von  dem  sie  sich  erhoben  haben; 
beide    vollgerüstet,    die  Lanzen  gefällt,    beide  mit  böotischem 
Schild  (Z.    des    r.   zwei  w.  Vögel).    Dahinter  r.  zwei  im  Lauf- 
schritt  nach   1.  herankommende  Hopliten  mit  Rundschilden 
(Z.:   weisse    Kugel   und   w.   fünfteiliges   Blatt).     R.   am   Ende 
zwei  ruhige,   abgewandte,    doch  nach  der  Mitte   umblickende, 
Hopliten   nebst   einem    Hunde  nach  r.    (Rundschilde,   deren 
Z.:  w.  Kugel  und  undeutlicher  Rest);  an  beiden  viel  erg. 

Bauch:    Dreifussraub.    Herakles  (Löwenfell   um    den 
Kopf    und    hinten    herabhangend,    doch    nicht    umgegürtet; 
Köcher  auf  dem  Rücken,   bärtig,   obere  Gesichtshälfte    mod.) 
schreitet  nach  r.,   wendet  jedoch  den  Oberkörper  um,  so  dass 
er   vom  Rücken   gesehen   wird,   schwingt   hoch  in  der  R.  die 
Keule  und  hat  unter  dem  1.  Arm  den  Dreifuss  horizontal  gefasst. 
Ihm  folgt  Apollo  nach  r.  und  streckt  die  R.  gegen  Her.1  Kopf, 
die  L.  gegen  den  Dreifuss  aus;    er   hat  hinten  aufgebundenes 
Haar  und  Köcher  auf  dem  Rücken;   ein  Reh  geht  neben  ihm 
nach  r.,   umblickend;    trägt  ein  kurzes  Gewand  dessen  Mittel- 
stück  erg.,   es    scheint   ein   kurzer  Chiton   gewesen   zu   sein; 
ferner  Stiefel  mit  rotem  Zugstück,  die  zwar  übermalt  doch  alt 
sind.      L.     von     ihm     steht    ruhig    in    den    Mantel    gehüllt 
Artemis   (?  Kopf   und   Teile    des    Körpers    modern).     L.    am 
Ende    steht  Hermes    nach    r.  in  seiner  gewöhnlichen  Tracht, 
bärtig,  das  Kerykeion  in  der  R.  (dessen  Ende  falsch  übermalt 
ist);  er  blickt  nach  1.  aus  dem  Bilde  heraus.     R.  von  Herakles 
steht  Athena  nach  1.   (langer  Chiton  mit  Oberärmeln,  Aegis, 
Helm  mit  r.  Binde;  ihr  1.  Unterarm  erg.);   sie  erhebt  hoch  die 
R.  mit  der  Lanze  und  richtet  das  untere  Ende  derselben  gegen 
Apollo,    den  sie  dadurch  zurückzuweisen  sucht.    Am  Boden, 
an  ihr  Knie  gelehnt  steht  der  Rundschild  (im  Profil,  Z;  weisser 
Epheukranz).    Sinnlose  Inschriften  im  Räume  vertheilt: 

a)  MIT 

b)  Eb 


3q(5  Schwarzfigurig;  älterer  Stil. 

c)  I  3  A  +  /v 

d)  -O^l 

e)  ^AFI 

f )  a  i  o  3  a  A/. 

Unterer  Streif:  liegendes  Palmettenband.  —  Unten  ein- 
gekratzt, s.  Taf.  No.  1907. 

1908.     (1696).    H.  0,458.    U.  0,99.    Vulci,  S.  des  Prinzen  von  Canino,  1841. 
Vgl.  Reserve  etrusque  No.  7.  —  Vorzüglich  erhalten. 

Schulter:  Würfelnde  oder  loosende  Helden.  In 
der  Mitte  eine  niedere  Basis,  darauf  fünf  kleine  weisse 
Steinchen;  r.  und  1.  auf  viereckigem  Sitze  je  ein  Held,  beide 
die  R.  nach  den  Steinen  ausstreckend,  beide  im  Begriffe  einen 
Zug  zu  thun,  beide  in  der  L.  je  zwei  Lanzen  haltend;  sie 
haben  Beinsch.,  doch  keinen  Panzer,  nur  kurzes  M'äntelchen, 
das  r.  Brust  freil'ässt,  kor.  Helm  zurückgeschoben  (niederer 
Bügel);  beide  bärtig.  In  der  Mitte  steht  Athena  zwischen 
beiden  hinter  der  Basis  (langer  faltenloser  Chiton,  Schulter- 
mantelchen;  oben  zwei  Aegisschlangen,  ohne  dass  auf  der 
Brust  etwas  von  Aegis  angedeutet;  att.  Helm,  in  der  R.  Lanze); 
sie  blickt  nach  1.  um  und  erhebt  nach  r.  weisend  die  L.  Hinter 
beiden  Helden,  an  die  Sitze  gelehnt,  stehen  ihre  beiden  böot. 
Schilde,  verziert  je  mit  zwei  w.  Kugeln  und  einer  weit  heraus- 
springenden Silensmaske  (langer  Bart,  Stumpfnase,  offenes 
Maul).  R.  und  1.  steht  je  ein  Hoplit  nach  der  Mitte  gewandt 
mit  zwei  Speeren  und  Rundschild  unter  dem  ein  faltiger  Ge- 
wandzipfel  (Zeichen:  r.  ein  w.  Panthervorderteil,  1.  w.  Bein; 
aus  Nachlässigkeit  ist  der  Schild  des  1.  nach  r.  stehenden  auch 
von  der  Aussen-  statt  von  der  Innenseite  gegeben).  Am  Ende 
r.  und  1.  je  ein  aufblickender  sitzender  Hund  und  je  ein 
Bogenschütze,  mit  der  hohen  Mütze  und  kurzem  Chiton, 
der  1.  überdies  mit  Mäntelchen  und  Lanze  in  der  R.,  Bogen 
in  der  I..;  der  r.  mit  Goryt  an  der  1.  Seite,  Streithammer  in 
der  R.,  die  L.  erhebend,  weggehend  und  umsehend.  — 
Flucht 

Bauch:  Mädchen  am  Brunnen.  R.  das  Brunnenhaus 
feine  Säule  und  Architrav;  das  Capitell  ist  ionisch,  Abacus 
weiss,  kleiner  Architrav,  dann  Fries  mit  w.  Triglyphen- 
strichen).  Aus  einem  Löwenkopfe  r.  am  Bildrande  strömt 
das  Wasser  verdünnter  Firnis)  in  den  viereckigen  Trog 
gerade    am    Vertikalhenke]    einer  Hydria   vorbei,   welche    ein 

dchen  eben  .iul  den  Rand  gestellt  hat,  ohne  im  Augenblick 
darauf  zu    achten.      Dasselbe    hat    wie    alle    folgenden    langen 


Attische  Hydria   i,  Gruppe  2.  397 

Chiton  mit  weiten  Überärmeln  und  gravierten  Sternchen  und 
r.  Tupfen,  ferner  kurzes  faltiges  Schultermanteichen,  lange 
Haare,  r.  Haarband;  Tragwulst  auf  dem  Kopfe.  Sie  blickt 
um  nach  dem  zweiten  Mädchen  1.,  das  eine  horizontal 
liegende  leere  Hydria  auf  dem  Kopfe  hat  und  in  der  L.  ihr 
eine  Blume  hinhalt;  in  der  R.  hat  diese  einen  nach  abwärts 
gebogenen  langen  Zweig  ohne  Blatter  (aus  Nachlässigkeit); 
neben  ihr  ein  Reh  nach  r.;  den  Mantel  hat  sie  ebenso  wie  die 
vierte  und  fünfte  so  um  dass  die  r.  Brust  frei  bleibt.  Es  folgt 
ein  drittes  Madchen  mit  leerer  Hydria  auf  dem  Kopf,  mit  der 
L.  vorsichtig  danach  langend,  ohne  Mantel;  sie  blickt  um 
nach  der  vierten  (mit  Mantel)  die  ganz  denselben  Gestus 
macht;  neben  ihr  ein  zweites  Reh  nach  r.,  sie  blickt  um  nach 
der  fünften  mit  leerer  Hydria,  die  wieder  eine  Blüte  in  der  L. 
hält.  Zweige  füllen  den  Raum.  Im  freien  Raum  ausserdem 
sinnlose  Buchstaben: 

a)MEAE 

b)  M,n|, 

c)  v^pe  v\a 

d)  I  3  +  N. 

Unterer  Streif:  liegendes  Palmettenband.  —  Unten  ein- 
gekratzt, s.  Taf.  No.  1908  a)  und  gegenüber  b). 

1909.     H.  0,18.     Dm.  0,33.     Gerh.'  Nachl. 

Fragment  einer  Hydria  dieses  Typus,  die  wenigstens  o,5o 
hoch  war.  Erhalten  ist  ein  Stück  der  Schulter  und  der 
grösssere  Teil  des  Bauchbildes,  r.  und  1.  vom  üblichen  Epheu 
umschlossen;  vom  unteren  Streif  nichts  erh.;  sehr  schöne 
Technik,  sorgfaltige  Zeichnung;  schöner  freier  Stil;  Gewander 
mit  r.  Tupfen,  r.  Saumstreifen  und  gravierten  Kreuzchen. 

Schulterfragment:  Von  Gigantenkampf?  L.  Fuss  einer 
weitausschreitenden  Figur  nach  r.,  dann  ein  ins  r.  Knie  ge- 
stürzter Krieger,  vom  Rücken  gesehen,  wo  ein  grosser  r. 
Blutstrom  herausdringt  aus  dem  Panzer  (kurzer  Chiton,  kor. 
Helm),  in  der  R.  die  Lanze;  die  L.  war  wahrscheinlich  mit 
dem  Schilde  dem  Feinde  entgegengehalten.  Von  r.  eilt  herbei 
ein  anderer  weitausschreitender  Krieger  nach  1.  (nur 
Unterteil  erh.;  kurzer  Chiton,  Beinsch.;  Schwertscheide);  er 
scheint  das  Schwert  so  zu  schwingen  dass  es  hinter  seinem 
Rücken  erscheint.  Dann  folgt  r.  der  Unterteil  einer  weit 
nach  r.  ausschreitenden  Figur  in  langem  Chiton  und  darüber 
ein  Pantherfell  (nicht  weiblich  da  Fleisch  nicht  weiss).  Ihr 
gegenüber  Kopf  und  Brust  eines  sterbend  zu  Boden  stürzenden 


3gg  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

bärtigen  Kriegers,  in  der  R.  die  Lanze  (das  Auge  geschlossen, 
Schwertband). 

Bauch:  Wagenzug  des  Zeus  und  der  Athena. 
Ruhiges  Viergespann  nach  r.,  von  vorzüglicher  Ausführung, 
besonders  der  Pferdeköpfe;  ein  Schimmel  darunter;  auf  dem 
Hinterschenkel  des  vordersten  Rosses  jene  fein  gravierten 
Haare  wie  auf  1897.  Auf  den  Wagen  steigt  eben  Athena 
nach  r.,  in  langem  gegürtetem  ionischem  Chiton,  mit  Arm- 
bändern, ohne  Aegis;  sie  hält  die  Zügel  und  zugleich  die  lange 
Lanze  in  der  R.  (Oberkörper  fehlt).  Zu  ihrer  Linken  steht  auf 
dem  Wagen  ein  Mann,  von  dem  fast  gar  nichts  als  die  1. 
Hand  erhalten,  in  der  er  etwas  Fragmentiertes  hält;  es  kann  dies 
seiner  Form  nach  nur  ein  Blitz  gewesen  sein;  die  Voluten 
desselben  sind  teilweise  erhalten;  die  Blitzstrahlen  nach  unten 
sind  durch  Athenas  Hände  verdeckt,  die  nach  oben  weg- 
gebrochen; die  r.  Hand  des  Mannes  scheint  auf  den  Wagen- 
rand gestützt  gedacht.  Es  ist  also  Zeus,  vgl.  1899.  R.  neben 
dem  Wagen,  von  den  Rossen  teilweise  verdeckt  steht  Apollo 
nach  r.  (lange  Haare,  r.  Binde,  die  Kithara  spielend  mit  sieben 
Saiten;  Unterkörper  fehlt).  R.  vor  den  Rossen  kleine  Reste 
eines  bärtigen  Mannes  in  w.  Chiton  und  faltigem  Ueber- 
gewand  (Hermes?),  der  nach  1.  stand,  doch  den  Kopf  nach  r. 
umwandte.    R.  neben  Apollo  von  oben  nach  unten 

und  unter  den  Pferden  von  oben  nach  unten 


f^  \    XaiQiag  xa[X6<: 


I.  Schoene,  museo  Bocchi  No.  214,  tav.  VII,  2). 

2.    Hals,     Schulter    und    Bauch     in     einander     übergehend. 
Form  No.  .//. 

1910.  H        6.     U.  0,60.     Nola,  S.  Koll.  —  Abg.  Gerhard,  etrusk. 

mpan.  Vas.  Taf.   XXX,  1.  2;  S.  40.    Vgl.  Becker,  Charikles  II, 
S.  141. 

Ein  ausgespartes  Bild  das  über  Schulter  und  Bauch  geht, 
oben  durch  einen  Epheuzweig,  an  den  Seiten  und  unten  ohne 
lament  abgeschlossen.    Flüchtiger  freier  Stil. 


Attische   Hypria,  2.     Kanne,  i,  Gruppe   1   und  2.  3Q9 

Brun  n  enscene.  R.  das  Brunnenhaus  (dorische  Säule, 
Abacus,  Architrav  mit  langen  w.  Tropfen  daran  und  Fries 
ohne  Triglyphen  darüber);  aus  einem  Pantherkopfe  (en  face) 
strömt  Wasser  in  eine  grosse  Hydria  (mit  emporsteigendem 
Vertikalhenkel),  die  auf  dem  Trog  steht.  Ein  Mädchen  hat 
den  1.  Fuss  auf  die  Stufe  des  Brunnenhauses  gesetzt  und  legt 
die  L.  auf  den  Vertikalhenkel  der  Hydria,  wird  indess  von  1, 
von  einem  bärtigen  Manne  (nur  mit  Schurz  bekleidet)  von 
hinten  angefasst  und  wendet  sich  zu  ihm  um  (sie  hat  langen 
Chiton  mit  weiten  Oberärmeln,  Mantel,  freie  Falten,  nur  mit 
r.  Tupfen;  hinten  aufgenommenes  Haar,  Tragwulst  auf  dem 
Kopfe).    Raumfüllung  durch  Zweige  mit  einigen  Trauben. 

e)  Kanne. 

1.  Mit  cylindrischer  Mündung. 

Erste  Gruppe:  Form  No.  182;  nur  der  unterste   Teil  des  Bauches 

und  der  Henkel  sind  gefimisst. 

1911.  (2656a).     H.  o,i3.     U.  0,205.     Angebl.  Mykenae,  wohl   aus   der  Um- 

gegend von  Argos.  1879. 

Reisender.  Ein  Mann  (r.  Bart)  mit  w.  Petasos,  Chlamys 
(r.  Tupfen),  auf  dem  Rücken  ein  Bündel  das  wie  scheint  an 
zwei  Speere  gesteckt  ist,  die  er  schultert,  führt  sein  Ross 
nach  r.  (so  dass  er  vom  Rosse  teilweise  verdeckt  ist);  das 
Ross  mit  r.  Brustband  und  w.  Blütenschmuck  daran.  — 
Flüchtig. 

1912.  (2656b).     H.  0,14).     U.  0,22.     Herkunft  wie   1911. 

Reisende  Amazone.  Die  Darstellung  stimmt  mit  191 1 
fast  ganz  überein,  nur  ist  sie  noch  flüchtiger;  auch  ist  es  hier 
eine  Amazone  mit  schw.  Beinschienen  und  w.  Fleisch,  mit 
att.  Helm  mit  niederem  r.  Bügel;  das  Bündel  und  die  zwei 
Speere  auf  dem  Rücken  wie  191 1. 

Zweite  Gruppe:  Form  No.  181,  die  vordere  Hälfte  von  der 
Mündung  bis  unter  die  Mitte  des  Bauches  zur  Dekoration  ausgespart. 
Mündung  mit  Schachbrettornament ;  darunter  zu  oberst  am  Halse  ein 
breiter  Streif  von  nach  unten  gerichtetem  Lotosknospen-,  Palmetten- 
oder Mäanderband;    darunter   noch    ein    schmaler  Streif  alternirender 

Punkte,   danti  das  Bild. 

1913.  (1645).       H.    0,225.     U.    0,44.       Unteritalien,     S.     Durand;     Vgl. 

de     Witte,     cabinet    Durand     No.     417.    —    Agb.    R.     Rochette, 
monum.     inedits     pl.     LXV,    1,     p.     349;     Ingherami,    galleria 


w-,0  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

omerica  III,  44;  Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.  Taf.  XXXI,  5. 
S.  762.  Vgl.  Annali  d.  J.  1829,  283  (Luynes).  Bolte,  de  monum. 
ad.   Odysseam   pertin.  (diss.  Berol.   1882)   p.   12. 

Lotosknospen  am  Hals.  Odysseus  und  Polyphem. 
R.  die  vordere  Hälfte  des  Widders  nach  r.  (Hals  mit  r.  Tupfen, 
w.  Hörn),  darunter  der  Vorderteil  des  Odysseus  (r.  Bart, 
r.  Tänie,  kurzes  Haar,  Andeutung  eines  engen  Ghitons,  w. 
Schwertband);  er  zückt  den  r.  Arm  mit  dem  Schwerte  gegen 
Polyphem,  der  r.  an  einen  weissen  Fels  gelehnt  nach  1.  sitzt 
(r.  Bart,  r.  Binde,  nackt,  sein  Mittelkörper  ergänzt;  sein  Auge 
normal  wie  das  des  Odysseus);  er  streckt  die  R.  etwas  vor  wie 
um  zu  tasten,  und  senkt  den  Kopf  etwas.  Pol.  und  Od.  sind 
den  Köpfen  nach  von  ungefähr  gleicher  Grösse;  der  Widder 
von  überaus  grosser  Proportion.  Füllung  des  Raumes  durch 
Zweige,  an  denen  w.  runde  Früchte  hangen. 

1914.  (648).     H.  0,225.     U.  0,40.     Nola,    S.  Koll.  —  Gut  erh.,   doch  teil- 

weise rot  verbrannt. 

Lotosknospen  am  Hals.  Drei  bärtige  Männer  sind  wie 
es  scheint  in  leichtem  Tanze  begriffen;  der  mittlere  nach  r., 
den  1.  Arm  erhebend,  der  1.  und  der  r.  abgewendet  den  Kopf 
umdrehend  nach  der  Mitte  und  im  Tanzschritte  schrei- 
tend, der  1.  die  L.  erhebend,  der  r.  beide  Arme  auf  der  Brust 
haltend.  Zwei  haben  Blattkränze  (Epheu)  auf,  der  r.  nicht. 
Bekleidung  je  blos  durch  ein  kurzes  Schultermäntelchen  mit 
freien  Falten.     Zweigefüllung  (mit  w.  Früchten). 

1915.  (IJ23).     H.  o,23.    U.  0,40.    Vulci,  S.  des  Prinzen  von  Canino,  1841. 

—  Abg.  Gerhard,  Auserl.  Vas.  Taf.  CCCXVI,  1.4.  Bd.  IV,  S.  88. 
Vgl.  Schneider  in  den  Arch.  ep.  Mitth.  a.  Oesterr.  Bd.  III,  S.  28, 
Anm.  15. 

Palmetten  am  Hals.  Fischbereitung.  In  der  Mitte  ein 
halbmannshoher  Pfeiler,  davor  ein  Gestell  wie  ein  Tisch; 
darunter  unmittelbar  vor  dem  Pfeiler  ein  grosses  Gefäss  in 
Skyphosform;  r.  und  1.  ein  Hund  mit  r.  Halsband.  Zwei 
Männer  sind  um  einen  grossen  Fisch  (3-vtn'ogJ  von  halber 
Manneslänge  beschäftigt:  d^r  bärtige  r.  hält  denselben  horizontal 
über  Jas  Gestell  und  mit  dem  Kopfe  über  jenes  Gefäss;  der 
1.  erhebt  die  R.  mit  geschwungenem  Messer  (einschneidige, 
breite  Klinge..  Beide  haben  einen  Schurz  umgeschlagen  (mit 
r.  Tupfen);  Stirnhaar  rot;  kurzes  Haar;  mit  grossen  Zweigen 
bekränzt,  her  bisch  ist  offenbar  schon  todt  gedacht  und  es  ist 
Zerlegen  für  das  Essen  dargestellt  durch  die  Diener, 
hwerlich  ein  Opfer. 


Attische   Kanne,   i,  Gruppe  2.  40J 

1916.  (664).      H.    0,19.      U.    0,29.      Nola,    S.    Koll.    —    Sehr    übermalt 

und   erg. 

Mäander  am  Hals.  L.  steht  Dionysos  nach  r.  (lang  ge- 
wandet, r.  Bart,  Epheukranz),  Zweig  in  der  R.,  in  der  L. 
Kantharos;  r.  eine  enteilende  Nymphe,  umblickend  und  das 
Gewand  mit  der  R.  hebend  (r.  Tupfen,  langer  Chiton  und 
Mantelchen).    Zweige  füllung. 

1917.  (63g).     H.  0,175.     u-  °^9-     Nola,  S.  Koll. 

Mäander  am  Hals.  Ein  Silen  nach  r.  (r.  Bart),  schreitet 
einer  Nymphe  nach,  die  enteilend  umsieht  (langer  Chiton 
mit  w.  und  r.  Tupfen,  Mäntelchen  um  Schultern,  faltig; 
r.  Binde).    Zweigefüllung. 

1918.  (Bil.  55).     H.  0,12.     Kameiros,  1881. 

Mäander  am  Hals.  L.  sitzt  auf  Klappstuhl  Dionysos 
nach  r.,  das  Trinkhorn  erhebend  (langer  w.  Chiton,  Mantel, 
bärtig,  epheubekränzt).  R.  sitzt  ebenfalls  auf  Klappstuhl 
Semele  nach  r.,  die  L.  erhebend  und  umblickend  (langer 
Chiton,  Mantel).     Sehr  flüchtig.     Zweig  als  Raumfüllung. 

1919.  (1932).     H.  0,16.     U.  0,28.     In   Neapel   durch   Panofka   erw. 

Die  Mündung  hier  ausnahmsweise  mit  weissem  Grunde 
versehen,    darauf  Epheuzweig.     Hals  mit  Netzornament. 

Herakles  nach  r.  (Löwenfell  um,  auch  über  den  Kopf;  in 
der  Kniegegend  übermalt  und  nachgraviert;  r.  Bart;  w. 
Doppelbrustband,  modern  aufgefrischt)  steht  vor  einer  niedern 
einfachen  Basis  (Altar?)  und  hält  einen  Bratspiess,  woran 
Fleischstücke  (mit  w.  Tupfen)  gesteckt  sind,  die  er  im  Begriffe 
ist  alle  nach  unten  zusammenzuschieben,  um  von  oben  neue 
anstecken  zu  können.  Füllung  durch  Zweige  mit  w.  Früchten. 
Sehr  flüchtig. 

Variante. 

19  20.     (662).     H.  0,175.     u-  °>3i-     Vulci  (Montalto),  S.  Dor. 

Die  Mündung  ist  einfach  gestaltet  wie  bei  Form  No.  182. 
Das  Bild  ist  nach  oben  nur  durch  einen  Epheuzweig  abge- 
schlossen. 

Bakchi scher  Tanz.  Zwei  Nymphen  im  Contretanz, 
von  einander  abgewandt,  doch  die  Köpfe  sich  zuwendend, 
indem  sie  den  Oberkörper  zurückbiegen  (langgewandet  mit 
Schultermäntelchen).  In  der  Mitte  zwischen  ihnen  ein  nackter 
bärtiger  Mann  im  archaischen  Laufschema,    ins  r.  Knie  ge- 

26 


02  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

beugt  nach  r.,  emporblickend  und  den  Kopf  umwendend;  er 
hat  Epheukranz  und  w.  Brustband;  die  Nymphen  blicken  auf 
ihn  nieder  und  erheben  (spottend?)  je  einen  Arm  gegen  ihn. 

Dritte  Gruppe:    Form  No.  183.     Bauch  ungefirnisst. 

1921       (643).     H.  0,26.     U.  0,395.     Cerveteri,  S.  Dor.    —   Intakt.     Unten 
im   Boden    ein   antiker  Bronzestift.    —    Abg.    Gerhard,    etrusk. 
camp.  Vas.  Taf.  XVII,  1.  2.  S.  28. 
Nur  Henkel  und  Fuss  gefirnisst.      Mündung  mit  Schach- 
brettornament ringsherum.  Darunter  am  Halse  oben  Palmetten- 
band.    Hinten   unter   dem  Henkel    von    dessen  Ansätze    aus- 
gehende gewundene  Ranken   mit  Palmetten   und  Lotosblüten^ 
ähnlich  den  Amphoren  1841  ff. 

Psyche  eines  Helden.  Ein  Hoplit  im  kniebeugenden 
Laufschritte  nach  r.,  den  Kopf  umwendend,  durch  die  Luft 
schreitend,  mit  zwei  grossen  Rückenflügeln,  von  denen  der 
Ansatz  des  einen  deutlich  über  der  r.  Hüfte  vorn  an  der  Brust 
sich  befindet.  Er  hat  Beinschienen  mit  r.  Randstreif,  kurzen 
Chiton  der  vom  Gürtel  ab  in  Falten  übergeht  (mit  r.  Tupfen 
und  r.  Rand),  Schwert  an  doppeltem  r.  Bande,  langes  Haar, 
kor.  Helm  mit  hohem  Bügel,  r.  Binde  daran,  Lanze  in  derR.; 
böot.  Schild.  Auf  dem  r.  Oberschenkel  gravierte  kleine  Spirale. 
Von  ihm  aus  gehen  raumfüllende  Zweige. 

Vierte  Gruppe:   Form  No.   189.     Hals  und  Bauch  scharf  abgesetzt. 

1922.     (1591)-     H.  0,185.    u-  °>27-    Vulci,  Gerh.  von  Campanari.  — Feine 
Technik. 

Mündung  und  obere  Hälfte  des  Halses  gefirnisst.  Auf 
der  unteren  zwei  Augen  wie  auf  den  Schalen,  und  da- 
zwischen eine  Nase;  darunter  ein  breites  Maul  mit  r.  Zunge 
und  w.  Zahnen;  nicht  delphinartig  (Gerh.),  sondern  wie  ein 
<iorgoneion.  -  •  Die  obere  Hälfte  des  Bauches  ebenfalls  un- 
firnisst;  darauf  Ranken  mit  Palmetten  und  Lotosblüten. 
Auch  am  unteren  Henkelansatze  Palmettenblcitter.  Die  untere 
Haltte  des  Hauches  gefirnisst. 

2.  Mit  kleeblattförmiger    vorne   enger  Mündung  und  scharf 
abgesetzter  Schulter. 

<>.)  Mit  aasgespartem  Bildfelde. 

Gl  lippe:   Form   No%   rSO.     Dick  pe  die  oben  rot  bemalt. 

plasti  Rändchen  unten  am  Halse  akgesetzte 

mit  Netzornament,  Mäander  oder  Blättchen 


Attische   Kanne,  2,  «,  Gruppe   1.  4-O'i 

verziert;  Schulter  mit  flüchtigem  Stabornament;  das  vorn  am  Bauche 
ausgesparte  Bildfeld  r.  und  l.  von  Doppelpunkt-  oder  Ep  heuband  ein- 
«efasst.    Henkel  meist  nach  metallischem  Vorbilde  concav  und  mit  kleinen 

Scheiben  am  breiten  Ansätze. 

1923.     (1724)-     H.  o,23-     U.  0,46.     Etrurien,  Gerh.   1841.  —  Intakt. 

Hochzeitszug    von     Peleus    und    Thetis.       Ruhiges 
Viergespann   nach  r.  mit  einem  w.  Rosse;    auf  dem  Wagen 
(Räder    gezirkelt)    als    Lenker    der   bärtige    Peleus    (r.    Bart, 
r.    Stirn  und  Nackenhaar,    das   kurz)   in   langem    Chiton   mit 
r.  Tupfen  und  Sternchen   und  Mantel  (r.  Brust  frei,    Rücken^ 
z'ipfel),  Zügel  und  Stab  in  den  Händen;  neben  ihm  zu  seiner 
L.  Thetis  in  langem  Gewände;    den  Mantel   wie  es  scheint 
über  den  Hinterkopf  gezogen  und  mit  der  L.  lüftend,  hält  sie 
sich  mit  der  R.  an  der  Wagenbrüstung.    R.,  von  den  Pferden 
teilweise  verdeckt,  Apoll  nach  r.,  die  Kithara  spielend  (r.  Binde, 
langes  Haar,  Mantel  mit  Rückenzipfel  und  langer  Chiton);  ihm 
gegenüber  Artemis(?)  nach  1.,  von  den  Pferden  teilweise  ver- 
deckt (lang  gewandet,   die  R.  erhebend).     R.  vor  den  Rossen 
Hermes    als  Geleiter  vorangehend   und  umblickend  (r.  Zug- 
stücke   an    den    Stiefeln,    w.    Petasos,    kurzer   Mantel,    lange 
Locken,   langer  Stab    ohne  Kerykeionende).     L.    hinter   dem 
Wagen    eine    Frau    nach    r.    stehend    (lange    Haare,    langer 
Chiton  mit  R.  und  kurzer  schw.  Ueberschlag),  die  Hände  nach 
unten  ausspreizend.     Ziemlich  sorgfältig. 

1924.       (1722).       H.    0,26.       U.    0,47.       Etrurien,     Gerh.     1841.     —     Sehr 
übermalt. 

Herakles  im  Olymp  (?).  Ein  Mann  (Herakles?)  (r. 
Bart  r  Stirnhaar  und  r.  Binde,  Mantel  die  r.  Brust  freilassend) 
lagert  auf  der  Kline,  die  Beine  nach  1.,  in  der  R.  eine  Phiale  mit 
gravierter  Riffelung.  Die  Matratze  hat  feines  Wellenornament; 
das  obere  r.  Klinebein  mit  der  gewöhnlichen  w.  ionischen 
Volute.  Ein  niederer  Tisch  mit  drei  grossen  weissen  Kuchen 
steht  davor  (übermalt).  L.  steht  nach  r.  Athena  (att.  Helm, 
langer  Mantel  mit  Falten);  sie  hält  die  Lanze  in  der  R, 
deren  grösster  Teil  durch  Uebermalung  verschwunden  ist.  Die 
ganze  untere  Hälfte  der  Figur  ist  nämlich  zwar  antik  doch 
übermalt,  gewiss  war  die  Gewandung  anders.  Sie  spricht  zu 
Herakles  der  auf  sie  horcht.  L.  am  Ende  steht  Apoll  nach 
r,  die  Kithara  spielend.  Alt  ist  indes  nur  ein  Teil  seines 
Oberkopfes    mit    dem    oberen    Teile   der    Kithara,   ferner    die 


40i  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Spitzen  der  spielenden  1.  und  die  r.  Hand  mit  Plektron, 
endlich  der  Unterkörper,  doch  übermalt  (langes  Gewand  mit 
R).  R.  von  Herakles  steht  Dionysos  nach  1.  mit  dem 
Trinkhorn  in  der  R.  (langer  Chiton,  Mantel  mit  r.  Streifen 
und  w.  Punkten;  Kopf  erg.).     Füllung  durch  Zweige. 

1925.     (2192).     H.  0,265.     u-  °>48-     Vulci,   S.  Canino.      Gerh.'  Nachl.    — 
Vgl.  Arch.  Ztg.  1846,  S.  305.     Overbeck,  Kunstmythol.  des  Zeus 
S.  351,  C. 
Abweichend  ist   dass  unter  dem  Bilde  ein  Palmettenband 

angebracht  ist.  —  Flüchtig,  ziemlich  grob. 

Gigantenkampf.  R.  schreitet  eine  bewaffnete  Göttin 
(Hera?)  nach  r.  (att.  Helm,  Rundschild  im  Profil  mit  ver- 
blasstem  undeutlichem  Zeichen,  vielleicht  Stierkopf;  langer 
Chiton  mit  r.  Tupfen,  vorn  herab  ein  breiter  gefältelter  Streif; 
Schultermantelchen  über  die  Brust  nach  hinten  geworfen; 
Weiss  des  Fleisches  verblasst),  die  in  der  R.  erhobene  Lanze 
niederstechend  auf  einen  nach  1.  ins  Knie  gesunkenen 
Giganten,  der  umblickt  (Rundschild,  Schwert,  Lanze,  kor. 
Helm  mit  r.  Binde,  Beinschiene).  L.  hinter  der  Göttin  eilt 
ein  anderer  Gigant  nach  r.  zur  Verteidigung  des  Genossen 
(oder  ist  es  ein  Gott,  etwa  Ares?)  (kurzer  r.  Chiton,  Fell, 
Rundschild,  Schwert,  kor.  Helm  wie  der  vorige),  in  erhobener 
R.  die  Lanze  schwingend.  L.  am  Ende  eilt  in  heftigem  Lauf- 
schritt, das  1.  Bein  stark  hebend  und  vorsetzend  Athena 
nach  r.,  in  langem  faltenlosem  Chiton  mit  r.  Tupfen,  gravierter 
Schuppenagis  (ohne  Schlangen),  böotischem  Schild  und  att. 
Helm,  in  der  R.  die  Lanze  erhoben. 

1926.      (1912).     H.    0,21.     TL    0,47.     Griechenland,    Ross    1844.      Noch 
grossenteils  von  Kalksinter  bedeckt;  ein  Stück  der  Schulter  fehlt. 

Henkel  nicht  hoch  aufsteigend;  die  seitliche  Ornament- 
einfassung fehlt. 

Frau  zwischen  Kriegern.  Eine  Frau  (Augenstern  r., 
langer  Chiton,  Mantel  der  über  den  Kopf  gezogen,)  steht 
ruhig  nach  r.  und  streckt  die  R.  wie  zur  Abwehr  vor  gegen 
einen  Hopliten  der  nach  ihr  umsehend  sich  entfernt  und 
nach  ihr  zu  greifen  scheint  ?);  er  hat  kor.  Helm,  Rundschild 
mit  drei  w.  Kugeln,  Beinschienen,  Gewandzipfel  unter  dem 
Schild;  zwei  Lanzen.  L.  entfernt  sich  ein  gleicher  umblicken- 
der Hoplit  (Rundschild  mit  w.  menschl.  Bein).  L.  ein  un- 
bärtiger  Zuschauer  im  Mantel  nach  r.  mit  langem  Stab. 


Attische  Kanne,  2,  a,  Gruppe   1.  2.  _j.o5 

Zweite    Gruppe:    Die  Form   ist  schlanker,    die  Lippe   dünn;     das 

plastische  Rändchen  am  Halse  fehlt.    Henkel  rund,  meist  ohne  Scheibchen 

am  Ansätze  oder  nur  einem  Reste  derselben;  Fuss  dicker.    Umrahmung 

des  Bildes  wie  in  der  vorigen   Gruppe;   auch  am  unteren   Teile  des 

Halses  der  Ornamentstreif. 

1927.  (1590).     H.  0,25.     U.  0,415.     Vulci,  Campanari.  —  Firnis  teilweise 

etwas   abgerieben. 

Herakles  und  Geras(?).  Herakles  (Löwenfell  wie  ge- 
wöhnlich, kurzer  Chiton,  r.  Bart,  Köcher  auf  dem  Rücken, 
Schwertscheide  an  1.  Seite)  dringt  mit  dem  langen  gezückten 
Schwerte  in  der  R.,  ausschreitend  nach  r.  und  das  1.  Bein  hoch 
hebend  auf  einen  Gegner  ein,  den  er  mit  der  L.  an  seinem  1. 
erhobenen  Unterarme  fasst,  im  Begriffe  ihm  mit  dem  Schwerte 
gegen  die  Brust  zu  stechen.  Der  Gegner  hat  sich  zur  Flucht 
nach  r.  gewandt,  ist  bei  weitausschreitender  Stellung  tief  in 
die  Knie  gesunken,  wendet  den  Oberkörper  zu  Herakles  um 
und  streckt  beide  Arme  flehend  gegen  ihn  aus.  Neben  ihm 
r.  steht  schräg  ein  langer  weisser  dicker  Knotenstock,  den  er 
offenbar  hat  fallen  lassen.  Er  hat  sehr  langen  Bart  (mit 
r.  Streif),  langes  Haar,  menschliches  Ohr,  etwas  stumpfe  Nase 
und  eine  sehr  dicke  Oberlippe.  Ueber  ihm  ragen  von  r.  zwei 
Zweige  zur  Raumfüllung  herein.  Er  ist  grösser  gebildet  als 
Herakles,  doch  offenbar  nur  wegen  seiner  halbknieenden 
Stellung.  —  Die  Darstellung  gehört  zu  der  von  C.  Smith  im 
Journal  of  hellenic.  studies  vol.  IV,  i883,  p.  104  fr.  besprochenen 
Reihe,  die  Herakles  einen  nackten,  fliehenden  und  bittenden 
Mann  verfolgen  lässt,  der  zweimal  als  FtQaq  inschriftlich  be- 
zeichnet vorkommt. 

1928.  (1983).     H.    0,24.     U.  0,45.     Etrurien,    Gerh.  Abg.  Gerhard,    ges' 

akad.  Abhandl.  Taf.  LXIV,  2.  Bd.  II,    S.  568.  —  Vgl.  Stephani' 
compte  rendu  i863,  S.  i3o.  1868,  S.   144. 

Hermenkult.  In  der  Mitte  eine  Herme  auf  niederer 
Basis;  letztere,  der  Schaft  und  die  zwei  Armansätze  der 
Herme  sind  weiss,  der  Kopf  schwarz,  nach  1.  ins  Profil  ge- 
wendet (r.  Streif  an  Bart  und  Haar)  und  von  langen  Zweigen 
mit  w.  Früchten  bekränzt;  um  den  Hals  und  Oberteil  des 
Schaftes  hängt  ein  grosser  Blattkranz;  schwarzer  stehender 
Phallos.  L.  davor  ein  Altar  mit  Voluten  (weiss  bis  auf  das 
verzierte  Gesims  unter  den  Voluten);  darauf  r.  Feuer,  und 
davon  ausgehend  oder  dahinter  vorkommend  raumfüllende 
Zweige  mit  w.  Früchten.  Von  r.  eilt  ein  Silen  herbei  (in 
Proportion    viel   kleiner  als  die  Herme;    r.  Bart,   von  grossen 


,0<]  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Zweigen  mit  w.  Früchten  bekränzt);  in  der  R.  ein  Doppelbeil 
an   langem  Stile    haltend   erhebt   er   die  L.  wie  erstaunt  oder 

;en     die    Sonne     sich    schützend    (ÜTrooxontvan'J    über    die 

Stirne  und  blickt  zu  der  Herme  empor. 

1929.  (1676).     H.    0,18.     U.  o,38.     In  Neapel    1826  erw.  —  Abg.  Panofka, 

Asklepios   und  Asklepiaden  Taf.  II,   1. 

Die  Form  hier  etwas  gedrückter  als  die  Regel;  Firnis 
meist  gelbbraun  verbrannt. 

Tempel  (der  Polias  ?  .  Oben  horizontal  über  das  Bild 
weg  geht  ein  Architrav  (mit  r.  und  w.  Streifen),  in  der  Mitte 
gestützt  von  einer  ionischen  Säule;  r.  und  1.  hängt  vom 
Architrav  je  eine  Binde  herab  (die  r.  mit  r.  Punkten  daran). 
R.  von  der  Säule,  vor  dem  Tempelbau  zu  denken,  steht  ein 
grosses  Weih  Wasserbecken,  von  einem  Pfeiler  mit  ionischem 
Kapitell  getragen;  1.  von  der  Säule,  ebenfalls  vor  dem  Baue 
zu  denken,  steht  ein  grosser  viereckiger  Altar  mit  r.  Feuer. 
Von  dem  Altare  weg  zum  Becken  kriecht  eine  Schlange 
nach  r.  in  der  Mitte  des  Bildes  (Burgschlange  ?). 

1930.  2058).     H.  0,20.    U.  0,40.     Nachlass  Panofka's,  1858;  von  demselben 

in   Neapel   erw.    —    Stark  übermalt,  doch   das   Meiste   antik.  — 
Abg.  Gerhard,  ges.  akad.  Abhndl.  Taf.  LXVII,  3.  Bd.  II,  S.  572. 

Dionysosidol  in  Gestalt  eines  Pfahls  mit  Maske. 
Eine  Frau  in  langem  Gewände,  mit  weiten  Oberärmeln  (über- 
malt, der  Mittelkörper  erg.),  in  der  L.  einen  Thyrsos  (Stab 
mit  dickem  Klecks  am  Ende,  auch  übermalt),  in  der  R.  eine 
Oenochoe,  eilt,  nach  r.  sich  umsehend,  nach  dem  Idole  1.  Eine 
sehr  grosse  Maske  des  bärtigen  Dionysos  ist  von  vorn  dar- 
gestellt ( Haar  und  Bart  rot,  w.  Epheukranz)  als  an  einen  (unsicht- 
baren) Pfahle  befestigt.  Nur  eine  niedere  w.  Basis  trennt  die 
Maske  vom  Boden.  Ueber  ihr  folgt  eine  w.  Rosette,  dann 
eine  r.  und  w.  gestreifte  Masse,  ein  starker  Abacus.  Von  dem- 
selben gehen  oben  und  unten  kleine  Zweige  aus.  Ueber  der 
Frau  die  Andeutung  einer  Grotte  durch  eine  wellige  weiss 
geränderte  Fels  Masse.  —  Vgl.  die  verwandten  Dionysosidole 
bei  Bötticher,  Baumkultus,  Fig.  42  fr. 

'9  31.  II.      iX.     U.  o,3o.     Nola,  S.   Koll.   —  Intakt. 

Seh  m  a  u  s.  I ..  lagert  auf  einer  Kline,  den  Kopf  nach  r.  um- 
wendend ein  rothartiger  M  a  nn  (Dionysos?)  mit  r.  Epheukranz  im 
Haare  Mantel  mit  r.  Tupfen,  r.  Brust  frei;  sein  Unter- 
er nicht  dargestellt,  vom  Bildrahmen  abgeschnitten);  ein 
Speisetisch  steht  davor  mit  herabhängenden  Fleischstücken 
und  w.  Broden.  Er  lehnt  den  1.  Arm  auf  das  Kissen  und 
spricht  mit  einer  Frau  (Semele?    die  r.  auf  einem  Klappstuhl 


Attische  Kanne,  2.  et,  Gruppe  2.3;  ß,  Gruppe   1.  407 

neben  der  Kline  sitzt  lange  Haare,  r.  Epheukranz,  langer 
weiter  Mantel,  r.  Tupfen)  und  sprechend  die  R.  erhebt.  Raum 
mit  Zweigen  und  grossen  Trauben  gefüllt. 

1932.      (650).      H.  0,16.     U.  o,3i.     Nola,  S.  Kol!.  —  Etwas   übermalt. 

Gelage.  Auf  einer  Matratze  mit  Kissen  liegen  nach  1.: 
r.  ein  Mann  (Dionysos?)  'langer  Bart,  r.  Epheukranz,  Ober- 
körper nackt),  1.  eine  Frau  (r.  Epheukranz;  Weiss  verblasst, 
langes  Haar,  ionischer  Chiton  und  Mantel),  die  Doppelflöte 
blasend;  ihr  Unterkörper  wird  vom  Rahmen  1.  abgeschnitten. 
Oben  Zweige  mit  Trauben. 

!933.     (2061).     H.  0,11.     U.  0,215.     Apulien,  Nachlass  Panofka's,  1858.  — 
Intakt. 

Kleines  Exemplar,  ohne  die  Ornamente  am  Hals  und  den 
Seiten  des  Bilds.  Henkel  nicht  emporsteigend. 

Kopf  eines  Greises  nach  r.  'Glatze,  kurzes  w.  Haar  und 
Bart,  r.  Stirnrunzeln).    Von  Zweigen  mit  w.  Früchten  umgeben. 

Dritte  Gruppe:    Wie  die  vorige,  doch  das  Bild  auf  weissem  Grunde. 

1934.  (Bil.  52).     H.  0,195.     Kameiros,  1881.  —  Vorzügliche  Tecknik. 
Karikatur   von   Sphinx  und    Sirene.      R.  ein  nur  mit 

dem  Vorderkörper  erscheinendes  Ungeheuer  nach  1.:  der 
Körper  einer  Löwin  (ohne  Flügel)  mit  Zitzen,  darauf  ein 
menschlicher  Oberkörper  mit  riesigen  weiblichen  Brüsten  und 
weiblichem  Kopf  von  karikirter  Hasslichkeit  (lange  Haare, 
bekränzt,  Mund  offen,  r.  Zunge  herausgestreckt);  sie  erhebt 
die  1.  Tatze.  Vor  ihr  zurückbebend  und  die  Arme  mit  ge- 
spreizten Fingern  abwehrend  gegen  sie  vorstreckend  steht  1. 
ein  nacktes  Weib  nach  r.,  am  ganzen  Körper  mit  gravierten 
kleinen  Federn  bedeckt;  auch  hier  ist  das  Gesicht  eine  Kari- 
katur (lange  Haare,  r.  Binde),  riesige  Brüste;  an  den  Fersen 
ein  Sporn  wie  an  Hahnen.  L.  hinter  ihr  ein  Baum  mit  sich 
verbreitenden  Zweigen. 

ß)  Mit  tingefirnisstem  Bauche. 

Erste  Gruppe:  Form  No.  180.  Der  durch  plastische  Rändchen 
begrenzte  Streif  unten  am  Halse  ist  ringsherum  ungeftmisst  und  ist 
mit  einen  Epheuzzveig  geschmückt.  A'ur  der  unterste  Teil  des  Bauches 
mit  dem  Busse  ist  gefimisst.  Vom  unteren  Ansätze  des  Henkels  gehen 
Zweige    aus    welche    die  Rückseite    verzieren;    auf    der   Vorderseite    das 

Bild. 

1935.  (2ig3).     H.  0,265.     U.  0,54.     Gerh.'  Nachl. 

Bakchischer    Festzug.      Drei    Silene    laufen    nach    r. 


0g  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

(langes  Haar,  rote  Barte,  r.  Stirnhaar,  r.  Schwanz)  in  eiligem 
eifrigem  Laufe;  der  mittlere  trägt  den  auf  seiner  1.  Schulter 
sitzenden  Dionysos  (langer  Chiton,  Mantel,  r.  Bart,  Epheu- 
kranz,  Kantharos  in  der  L.,  in  der  R.  einen  Rebzweig  der 
nach  'r.  und  1.  sich  verbreitet  mit  grossen  Trauben  daran); 
der  Silen  r.  trägt  in  gleicher  Weise  auf  seiner  1.  Schulter  eine 
doppelflötenblasende  Nymphe  (langer  Chiton  und  Mantel  mit 
w.  Punkten  und  r.  Tupfen,  hinten  aufgenommenes  Haar);  der 
1.  eine  ebensolche  Nymphe,  die  ebenfalls  flötet.  Alle  drei 
Silene  schlingen  den  1.  Arm  um  die  Unterbeine  der  getragenen 
Person.    Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  io35. 

Zweite  Gruppe:     Wie  die  vorige,    doch   hat    der  ungefirnisste  Teil 
den  weissen   Ueberzug.      Das  plastische  Rändchen  am  Halse  fehlt. 

Die  Form  etwas  schlanker, 

1936.     (Bil.  51).     H.  0,28.     Kameiros,  1881. 

Der  weisse  Ueberzug  ist  etwas  rötlich  geworden  und  viel- 
fach abgesprungen.  Auf  den  Zweigen,  die  hinten  vom  Henkel 
ausgehen,  sitzt  jederseits  ein  Vogel. 

Männergespräch.  In  der  Mitte  sitzt  ein  bärtiger  Mann 
nach  r.  auf  Klappstuhl,  den  Unterkörper  im  Mantel,  die  R. 
auf  einen  Stock  stützend.  Zu  beiden  Seiten  steht,  auf  seinen 
krummen  Stock  bequem  vorgelehnt  je  ein  Mann  im  Mantel 
(r.  Brust  frei).  Zweige  zur  Füllung.  Sinnlose  Buchstaben  im 
Räume  wie  MXIOf'Xk 


Dritte  Gruppe:     Wie  die  vorige,    ebenfalls   mit   weissem   Ueberzug; 
doch  fehlt  hier  die  Halsdekbration  völlig;  die  Form  gedrückter. 

1937.  (i63g).  H.  0,22.  U.  0,47.  Vulci,  Gerh.  i836.  —  Gut  erh.; 
der  Firnis  von  überaus  leuchtendem  metallischem  Glänze. 
Stellenweise  übermalt.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1853,  Taf.  60,  1. 
S.  145  ff.  0.  Jahn).  Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.  Taf.  VII,  2. 
S.    [76  f.  Vgl.  Benndorf,  griech.  u.  sie.  Vasenb.  S.   io3,  Anm.  516. 

Aias  und  Kas sandra.    R.  enteilt  Kassa ndra  mit  weiten 

nittcn.    im  Laufe    umblickend   und    die  Arme    zur  Abwehr 

dem    Verfolger    entgegenstreckend    (langer  Chiton,    von     der 

Hüfte    ab    mit  vielen  Falten,   Mäntelchen  um  die  Schulter;    r. 

Tupfen :    grosse  Haube    welche    die  Haare   bis  auf  den  Stirn 

öllig    verdeckt;     ihr    Fleisch    natürlich    schwarz;    das 

Auge    kreisrund).     R.  von    ihr    die    zischende  Schlange   (der 

Athena)  nach  1.    Sie  wird  verfolgt  von  dem  nach  r.  laufenden 


Attische   Kanne,  2,  ß.  3.     Lekythos.  40« > 

rotbartigen  Aias,  der  in  der  R.  das  Schwert  zückt  und  in  der 
L.  die  Scheide  mit  r.  Band  weit  vorstreckt  (kleiner  Mantel 
auf  der  1.  Schulter,  sonst  nackt  und  nicht  bewaffnet).  —  Unten 
eingekratzt,  s.  Taf.  No.  1937. 

j.  Mit  kleeblattförmiger  doch  vorne  weiter  Mündung  und  in- 
einander übergehendem  Hals  und  Schulter.  Das  Bild 
nach  oben  durch  einfaches  Netzband  oder  Epheuzweig 
abgeschlossen.     Flüchtigster  lockerster  Stil. 

1938.  U9i3).     H.  0,14.     U.  o,3 1.     Griechenland,  Ross.   1844. 
Tanzende    Nymphe     in    langem    Chiton    mit    kurzem 

Mantel  über  den  Schultern  (r.  Tupfen,  r.  Haarband,  Haare 
aufgenommen).  Zweige  mit  w.  Früchten  von  ihr  ausgehend. 
Allerflüchtigste  Zeichnung,  das  Weiss  verblasst,  (teilweise  auf 
Thongrund). 

1939.  (625).     H.  o,i3.     U.  o,32.     Nola,  S.  Koll. 

Nymphe  (?)  In  einer  r.  und  1.  durch  schw.  Felsen  mit  w. 
Rand  angedeuteten  Grotte  liegt  auf  Polstern  eine  Frau  nach 
1.  (ion.  Chiton,  Mantel  mit  r.  Tupfen;  r.  Haarband;  Haube?) 
umblickend  nach  r.  Zweige  mit  w.  Früchten  füllen  den 
Raum.  —  Sehr  ähnlich  Panofka,  cabin.  Pourtales  pl.  VIII,  4. 

1940.  (627).     H.  0,12.     U.  o,32.     Nola,  S.  Koll. 

In  der  Mitte  steht  Dionysos  nach  r.  (r.  Bart,  langer 
Mantel  mit  breitem  w.  Streif  oben  und  unten)  das  Trinkhorn 
in  der  L.;  r.  und  1.  je  ein  Silen  mit  r.  Barte,  beide  nach  r. 
tanzend,  der  r.  sich  umsehend.  —  Zweige  füllen. 

f)  Lekythos. 

1.  In  der  gewöhnlichen  schiuarzfigurigen   Technik. 

Erste  Gruppe:    an   17 So  ff.  anschliessend.      Form  No.   17 J.      Der 

obere   Rand    der  Mündung,     die   Lippe,     ist  jedoch    nicht    mehr    rund, 

sondern  horizojztal  abgeschnitten  lind  meist  rot  bemalt. 

Die  Schulter  mit  bildlicher  Dekoration. 

1941.  (1728).     H.  0,15.     U.  0,22.     Etrurien,    Gerh.   1841.     Mündung  fehlt. 
Schulter:  ein  Hahn  nach  1.  zwischen  zwei  Epheubl'attern, 

flüchtig,  ohne  Gravierung. 

Bauch.  In  der  Mitte  sitzt  Dionysos  nach  r.  auf  Klapp- 
stuhl   in  langem  Chiton  und   faltigem  Mantel,   in   der  L.  das 


Ai0  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Trinkhorn  erhebend.  R.  und  1.  je  ein  tanzender,  das  Bein 
hoch  hebender  Silen  des  gewöhnlichen  bärtigen  Typus. 
Der  Raum  durch  Zweige  gefüllt. 

1942.  (TC.  723).     H.  0,12.     U.  0,205. 
Schulter:  wie  1941. 

Bauch:  Löwe  nach  r.,  den  Kopf  nach  1.  umwendend, 
zwischen  zwei  ruhig  stehenden  bartlosen  Männern  im  Mantel 
(faltig,  mit  Rot).    Sehr  flüchtig. 

1943.  1605).     H.  0,12.     U.  0,18.     Vulci,  S.  Dor.  —  Hals  erg. 
Schulter:  zwei  Löwen  sich  gegenüber,  die  Köpfe  gesenkt; 

fast  ohne  Gravierung. 

Bauch:  Gigantenkampf.  Athena  (langer  Chiton, 
Schultermantel  über  die  Brust,  die  Zipfel  auf  dem  Rücken, 
Rundschild  im  Profil;  weit  ausschreitend  nach  r.,  mit  der 
Lanze  stossend  gegen  einen  in  das  1.  Knie  nach  1.  gesunkenen 
Giganten  (kurzer  Chiton,  Rundschild  im  Profil,  kor.  Helm 
mit  hohem  Bügel)  der  die  Lanze  in  der  R.  hält.  Zu  beiden 
Seiten  je  ein  Zuschauer,  Jüngling  im  Mantel  mit  Stab.  — 
Sehr  flüchtig. 

1944.  (2539).     H.  0,15.     U.  0.22.     Italien.     S.  Friedländer,  1877.  — Untere 

Hälfte   der  Vase   erg. 

Schulter:  ein  anspringender  Löwe  nach  r.  zwischen 
zwei  unbärtigen  Mantelfiguren. 

Bauch:  ein  Jüngling  sitzt  auf  Klappstuhl  nach  r.  (in 
langem  Chiton,  Mantel  mit  Rückenzipfel;  langer  Stab);  r.  ein 
nackter  Jüngling,  weggehend  und  umblickend,  mit  eben 
solchem  Stabe  r.  Stirnhaar );  r.  am  Ende  ein  Mantel -Jüng- 
ling nach  1.  stehend  mit  Stab.  L.  nackter  Jüngling,  nur  ein 
wandstück  auf  dem  1.  Arm,  mit  demselben  langen  Stab 
in  der  R. 

1945.  646).     H.  0,141.     U.  0,21.     Nola,  S.  Koll. 

hulter:  zwei  Hähne  sich  gegenüber,    ohne  Gravierung. 
Bauch:     K  a  m  p  f.      Ein     unbärtiger    Reiter    (kurzer    w. 
Chiton]    auf  sprengendem  Ross    nach   1.    (w.  Punkte    als  Ver- 
zierung   am  Zügel    schleudert  den  Wurfspiess  gegen  einen  in 
1.    Knie    gesunkenen    sich    umwendenden  Hopliten  (mit 
Rundschild  und  kor.  Helm  mit  niederm  Bügel,  kurzem  Chiton, 
R.    folgt    dem  Reiter  ein  Hoplit  nach  L,  der  seine 
uze    eben    auf  das  Ross    werfen   will;   er   ist  bewaffnet  wie 
vorige.    Zeichnung  sehr  flüchtig.  —  Mit  Weiss,    ohne  Rot. 


Attische  Lekythos,    i,  Gruppe   i.  2.  411 

1946.  (22i3).     H.  0,085.     U.  0,19.     Gerb.'  Nachl. 

Mündung,  Hals  und  Schulter  abgebrochen.  Nach  der 
Form  des  Fusses  und  dem  Stil  jedoch  sicher  zu  dieser  Gruppe 
gehörig. 

Bauch:  Flügelpferd.  In  der  Mitte  ein  weisses  (Beine 
w.  auf  Thongrund)  geflügeltes  Ross  mit  r.  Zügel,  frei 
nach  r.  galoppierend.  R.  voran  eilt  nach  r.  ein  nackter 
Jüngling  (ein  Tuch  auf  dem  r.  Arm),  in  der  L.  einen  weissen 
dicken  Stab  (ein  Schwert,  dessen  w.  Scheide  weiter  unten?); 
er  blickt  um,  die  R.  nach  dem  Kopfe  des  Rosses  ausstreckend, 
wie  um  es  einzufangen.  L.  lauft  dem  Rosse  ein  anderer 
nackter  Jüngling  nach  (Tuch  auf  1.  Arm),  in  der  R.  ein 
rotes  Schwert  (?)  mit  w.  Griff.  —  Sehr  flüchtig. 

Zweite  Gruppe:  Form  No.  17 S.    Schulter  mit  sorgfältigem  abzvärts 
gerichtetem  Lotosknospenband.     De?    Fttss  hat  aussen  einen   dünnen 

runden  ungefirnzssten  Rand. 

1947.  12690).     H.  0,14.     U.  0,255.     Attika,  1880. 

Sauberste,  feinste  Technik;  vorzüglicher  Firnis,  sehr 
schöner,  gleichmassig  glatter,  warmer  Thon. 

Bauch:  rings  umlaufendes  Bild.  Vorn  in  der  Mitte 
ein  nackter,  ithyphallischer  Mann  nach  r.  (r.  Haar  und  Bart, 
in  der  L.  einen  schw.  Kranz);  sich  auf  die  Zehen  hebend  und 
die  Knie  einbiegend  streckt  er  die  R.  aus  nach  der  Gegend 
der  Scham  der  ihm  ruhig  gegenüber  stehenden  völlig  nackten 
Frau,  die  in  der  L.  gesenkt  einen  gleichen  Kranz  hält  und 
in  der  R.  zierlich  zwischen  Daumen  und  Zeigefinger  eine 
grosse  Blume  ihm  entgegenstreckt  (Haar  graviert,  hinten 
aufgenommen  mit  r.  Band;  grosser  Ohrring;  das  Weiss,  das 
ohne  Zweifel  den  Körper  deckte,  ist  bis  auf  einen  ganz  kleinen 
Rest  am  1.  Arm  völlig  verschwunden  und  der  Firnis  ist  doch 
glänzend  geblieben).  R.  und  1.  steht  dem  Paare  zugewandt  je 
eine  Flöte  11  bläserin,  beide  mit  karriert  gravierten  Hauben, 
die  das  ganze  Haar  bedecken,  langen  roten  Chitonen  (falten- 
los) und  verzierten  Mänteln  mit  Rückenzipfel;  das  Weiss  vom 
Fleische  ebenfalls  fast  völlig  verschwunden;  die  Hände  sehr 
sorgfältig,  jeder  einzelne  Finger  im  schw.  Firnis  angegeben; 
die  Profile  mit  den  stark  vorspringenden,  ein  wenig  ge- 
krümmten Nasen  deuten  auf  niedere  Herkunft.  Dahinter  die 
Gruppe  von  drei  tanzenden  Figuren:  in  der  Mitte  eine 
tanzende  Frau  nach  r.,  das  1.  Bein  hoch  erhebend,  das  völlig 
nackt  aus  dem  faltenlosen  Chiton  (mit  r.  Tupfen)  hervortritt; 
oben  roter  kurzer  Ueberschlag  der  vorn  offen  ist;  nach  1.  um- 


.I2  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

blickend;  1.  Arm  hoch,  r.  tief;  lange  Locke,  r.  Haarband;  die 
Arme  sind  auf  Thongrund  weiss;  das  Weiss  von  Beinen  und 
Gesicht  ist  bis  auf  Reste  verschwunden.  L.  ein  tanzender 
ithyphallischer  nackter  bärtiger  Mann,  1.  Bein  hoch  erhebend, 
umsehend  nach  1.;  r.  tanzt  ebenfalls  ein  rotbärtiger  ithy- 
phallischer nackter  Mann  nach  der  Frau  umsehend.  —  Steife 
doch  elegante  Zeichnung. 

Unter  dem  sehr  weit  herabgehenden  Bilde  ein  schmaler 
gefirnisster  Streif;  dann  sorgfältige  Strahlen. 

1948.  (647).     H.  0,1 i3.     U.  0,185.     Nola,  S.  Koll. 

In  der  Mitte  ein  Reiter  nach  r.  in  ruhigem  Schritt,  un- 
bärtig, mit  zwei  langen  Stäben  (Lanzen)  und  dem  thrakischen 
steifen  Reitermantel  (mit  aufgemalten  weissen  Zacken)  im 
Rücken,  dazu  eine  Pelta  auf  dem  Rücken.  R.  voran  schreitet 
ein  nackter  Jüngling,  umblickend,  auf  dem  1.  Arme  ein  Ge- 
wandstück, in  der  R.  langen  Stab;  1.  nackter  Jüngling  mit 
langem  Stabe  nach  r.  schreitend.  Am  Ende  1.  ein  Mantel- 
Jüngling,  stehend,  den  langen  Stab  aufstützend.  —  Sehr 
flüchtige  Zeichnung;  doch  feine  schöne  Technik. 

1949.  (645).     H.  0,116.     U.  0,185.     Nola,  S.  Koll. 

Kampf.  Lanzenstosskampf  zweier  Hopliten;  der  1.  ist 
Sieger;  der  r.  entweichend,  in  ein  Knie  sinkend,  sich  um- 
wendend; der  1.  mit  niederem  Helmbügel,  der  r.  mit  hohem, 
beide  mit  r.  Binde  um  den  Helm;  kurze  faltenlose  Chitone 
mit  r.  Tupfen.  L.  und  r.  entfernt  sich  umblickend  je  ein 
Jüngling,  ein  Tuch  auf  dem  einen  Arm,  langen  Stab  in  der 
andern  Hand.  —  Sehr  flüchtig. 

19  50.     (110).     H.  o,i3.     U.  0,20.     Alte  Kgl.  Samml. 

Schulter  nach  der  Regel  mit  Lotosknospenband.  Bauch 
ganz  gefirnisst. 

Dritte  Gruppe:    Form  No.  iyj.      Die  Mündung  ist  höher,    weiter 

und  dicker  geworden;    der  Bauch  schlanker;    tinter   dem   Bilde   durch 

einen  schmalen  Firnisstreif  getrennt,  ein  tm gefirnisster  schmaler  Streif. 

Fuss  wie  in  der  vorigen  Gruppe. 

a)  Schulter  mit  verbundenem  Lotosknospenband  7uie   in  der  vorigen 

Gruppe;  Stäbchen  darüber. 

1951.       "  H.  0,205.      U.  0,2g.      Früher   Samml.    Catalani   in    Neapel; 

durch  Braun  erw.  —  Etwas  übermalt.  —  Abg.  Gerhard,  antike 
Bildw.  Taf.  XVII,  1.  Prodromus  S.  208  ff.  Dubois-Maisonneuve, 
introduet.   pl.   LXII. 

Silen-  und  Nymphengespann.  Dionysos  auf  einem 
Wagen    (langer   w.    Chiton    mit   weiten    Oberärmeln,    Mantel, 


Attische   Lekythos,  i,  Gruppe  2.  3.  a.i'$ 

langer  r.  Bart,  r.  Stirnhaar,  halt  die  Zügel  in  beiden  Händen), 
der  gezogen  wird  von  zwei  Paaren  von  je  einem  Silen  und 
einer  Nymphe,  die  im  Laufschritte  neben  einander  schreiten 
wie  ein  Viergespann;  der  vorderste  am  r.  Flügel  blickt  um; 
alle  strecken  einen  Arm  vor;  der  eine  der  Silene  ist  ithy- 
phallisch;  die  Silene  vom  gewöhnlichen  Typus  (Stumpfnase, 
r.  Bart);  die  Nymphen  in  langem  Chiton  mit  Falten.  Der 
Raum  durch  Zweige  und  Trauben  gefüllt. 
Lebendig  und  flüchtig. 

1952.     (2206).     H.   0,215.     U.  0,28.     Bomarzo,  Gern.'  Nachl. 

Der  untere  Teil  des  Bauches  erg.,  der  Fuss  scheint  nicht 
zugehörig,  da  er  den  Typus  der  ersten  Gruppe  trägt. 

Ein  angeschirrtes  Viergespann  mit  Zügeln,  r.  Brust- 
binden steht  nach  r.,  doch  der  Wagen  ist  nur  flüchtig  und 
unvollständig  dahinter  angedeutet.  Hinter  den  Pferden, 
nur  mit  dem  Oberkörper  sichtbar,  auf  dem  Wagen 
stehend  gedacht  ein  Hoplit  mit  Rundschild;  1.  weggehend 
und  umblickend  ein  Bogenschütze  (langer  r.  Bart,  hohe 
Mütze,  Hosen  mit  r.  Punkten,  grosser  Goryt  an  der  1.  Seite, 
zwei  lange  Lanzen  haltend).  R0  vor  den  Rossen  Hermes 
nach  r.  in  der  gew.  Tracht  mit  Kerykeion,  umblickend. 
Zweige  um  ihn  herum.  —  Höchst  nachlässig.  —  Nur  Rot,  kein 
Weiss  angewandt. 

195  3.     (2153).     H.  o,i3.    U.  0,18.     Athen,  S.  Pourtales,  1865.    Vgl.  Dubois 
catal.  No.  210. 

Die  brettspielenden  Helden.  In  der  Mitte  eine  schw. 
vierteilige  niedere  Basis;  r.  und  1.  sitzen  (der  r.  auf  Klappstuhl, 
der  1.  auf  einfachem  schw.  Stein)  je  ein  Held,  zwei  lange 
Stäbe  (Lanzen)  schulternd,  im  kurzen  Mantel  (Falten  mit  R.); 
r.  Barte;  Beinsch.;  kor.  Helme  die  zurückgeschoben  sind; 
beide  strecken  eine  Hand  gegen  die  Basis  in  der  Mitte  aus. 
Hinter  ihnen  r.  und  1.  steht  je  ein  böotischer  Schild.  Hinter 
der  Basis  in  der  Mitte  zwischen  beiden  steht  Athena  (langer 
Chiton,  Helm,  ohne  Aegis),  die  lange  Lanze  in  der  L.  auf- 
stützend und  nach  1.  umblickend.     Zweige  füllen  den  Raum. 

b)   Flüchtigere  Exemplare,    wo    die  Lotosknospen   der  Schulter  ohne 
Verbin  düngslin  ien . 

1954.     (668).     H.  0,20.     U.  0,22.     Nola,  S.  Koll. 

Peleus  und  Thetis.  Peleus  nach  r.  (kurzer  Chiton 
mit  Falten  von  den  Hüften  ab,  Schwert  an  der  Seite;  rot  ge- 
tupftes Haar)  umfasst  Thetis  um  die  Hüften,  die  nach  r.  ent- 


ai_l  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

fliehend  den  Oberkörper  umdreht.  R.  und  1.  eine  sich  um- 
sehende und  eine  Hand  gegen  die  Mitte  ausstreckende 
enteilende  Nereide  in  langem  Chiton  und  Schultermantel. — 
Zweige  füllen.  Sehr  flüchtig.  An  den  weissen  Gesichtern  ist 
gar  nichts  graviert,  auch  die  Augen  nicht. 

1955.  (1733).     H.  0,105.     U.  0,15.     Gerh.   1841. 
Sehr  von  Kalksinter  bedeckt. 

Dionysos,  bärtig,  lang  gewandet,  das  Trinkhorn  in  der 
L.  steht  nach  r.;  r.  und  1.  je  eine  Nymphe  ruhig  stehend 
(Gesicht  ohne  Weiss).  Einige  Zweige.  —  Allerflüchtigste 
Manier. 

1956.  (610).     H.  0,115.     u-  °M5-     Vulci,  S.  Dor. 

Fuss  etwas  dicker  als  sonst.  Zwei  feine  rote  Streifen 
unter  dem  Bilde  statt  des  ungefirnissten  thongr.  Streifs.  Drei 
nackte  Jünglinge,  alle  auf  dem  1.  Arm  ein  faltiges  Tuch 
tragend;  alle  mit  einem  r.  Band  um  die  Brust.  Sie  scheinen 
zu  tanzen. 

1957.  (2629).     H.  0,135.     U.  0,20.     Athen,  1879. 

Schulter  ausnahmsweise  mit  einer  Palmette  und  zwei 
seitlichen  Ranken. 

These  us  und  Minotaur.  Theseus  (kurzer,  roter, 
faltenloser  Chiton,  Fell  darüber,  unbärtig)  schreitet  nach  r. 
aus,  die  L.  weit  vorstreckend,  in  der  R.  das  Schwert  gezückt 
gegen  den  Minotaur,  der  ins  1.  Knie  nach  rückwärts  sinkend 
den  Kopf  nach  r.  abwendet;  er  streckt  die  R.  vor;  beim  An- 
satz von  Stierkopf  und  Menschenbrust  ist  eine  grössere  Partie 
wie  eine  Mähne  rot;  Stierschwanz.  R.  und  1.  je  eine  zu- 
schauende bartlose  Mantelfigur  (mit  vielen  Falten  und  vielen 
roten  Streifen).    Zweige  ringsum. 

Ausser  dem  ungefirnissten  Streife  unten  sind  hier  auch 
rote  Streifen  aufgemalt. 

c)  Grosse  Exemplare ;  Schulter  vom  Halse  durch  ein  plastisches 
Rändchen  getrennt;  auf  dem  Halse  meist  Strahlen  mit  der 
Spitze  nach  oben;  auf  der  Schulter  zu  oberst  Stabornament, 
das  übrige  von  liegendem  Palmettenband  gefüllt.  A711  Bauche 
zu  oberst  einfaches  Netzornamentband. 

1958.  (692).     H.    0,32!     U.    0,395.     Basilicata,    S.  Bartholdy.     Vgl.    Pa- 

nofka   mus.  Bart.   p.  87,  No.  11. 

Prozession  nach  r.:  Dreimal  je  zwei  Frauen  so  neben 
einander    dass    die    eine    die    andere   grösstenteils   deckt   (das 


Attische   Lekythos,   i,  Gruppe  3.  41  5 

Gesichtsweiss  vielfach  abgesprungen;  auch  der  Firnis  hat 
gelitten  und  ist  vielfach  graugrünlich).  Alle  schreiten  langsam 
nach  r.;  je  eine  erhebt  einen  Arm  unter  dem  Mantel  gegen 
das  Gesicht;  alle  langbekleidet  mit  faltigen  Mänteln  mit 
einigen  ganz  verblassten  r.  Tupfen;  r.  Binden  im  Haar.  — 
Zweige  gehen  von  ihnen  aus  mit  weissen  kreisrunden  Früchten 
(Aepfein  ?). 

195  9.  (6661  H.  0,258.  U.  0,34.  Nola,  S.  Ko'il.  —  Vorn  ein  grosser 
Dallen. 

Dionysos  (langer  Bart  mit  r.  Streif,  Epheukranz  mit  w. 
Punkten,  langes  Haar,  ionischer  Chiton,  Faltenmantel  mit  r. 
Tupfen)  weit  ausschreitend  nach  r.  und  in  der  R.  einen  Zweig 
haltend;  ein  gleicher  geht  1.  von  ihm  aus  (mit  weissen  runden 
Früchten);  in  der  L.  hält  er  das  Trinkhorn.  R.  und  1.  je  ein 
tanzender  Silen  (der  gewöhnliche  Typus,  mit  weissem  Brust- 
bande); der  r.  läuft  voran,  den  Oberkörper  nach  1.  umdrehend. 
—  Sehr  flüchtig. 

i960.  (22o3).  H.  0,375.  U.  0,50.  Sicilien.  Gern.'  Nachl.  Aus  Stücken; 
Henkel  fehlt.—  Abg.  Arch.  Ztg.  1876,  Taf.  15.  S.  189  iKoerte). 
Vgl.  Bull.  d.  Inst.  i835,3o  (Braun).  O.  Jahn,  arch.  Beitr.  S.  406. 
Welcker,  alteDenkm.  V,  S.  236.  Overbeck,  Gall.  S.  779.  Luckenbach 
im  11.  Suppl.-Bde.  der  Jahrb.  für  class.  Philo!.  1880.  S.  506. 
Bolte,  de   mon.   ad  Odysseam  pertin.  (diss.   Berol.   1882)   p.   18,  A. 

Am  Halse  fehlen  die  Strahlen. 

Odysseus  und  Kirke.  In  der  Mitte  sitzt  auf  Klappstuhl 
Kirke  nach  r.  (langer  Chiton,  faltiger  Mantel,  hinten  aufge- 
nommenes Haar,  r.  Binde,  Feischweiss  ganz  verblasst)  und 
hält  in  der  L.  eine  (volle)  grosse  tiefe  Schale,  mit  einem  Stabe 
in  der  R.  darin  herumrührend.  Ihr  Rücken  fehlt.  Auf  ihrer 
1.  Schulter  liegt,  oder  neben  ihrer  1.  Schulter  kommt  hervor 
eine  1.  Hand,  offenbar  des  1.  hinter  ihr  stehenden  Mannes,  von 
dem  nur  der  Unterkörper  und  der  r.  Arm  erhalten;  er  hat 
einen  Eselsschwanz  und  hatte  einst  gewiss  auch  den  Esels- 
kopf; weiter  1.  steht  ein  gleicher  Mann  nach  r.  mit  Esels- 
schwanz und  schreiendem  Eselskopf  (offenes  Maul).  Kirke  gegen- 
über steht  Odysseus  nach  1.  (kurzer  faltiger  Chiton,  Schulter- 
mäntelchen,  Schwertscheide  auf  der  1.  Seite);  die  Schwert- 
klinge in  der  R.  zückend  erhebt  er  die  L.  (sein  Oberkörper 
vom  Rücken  gesehen,  bärtig,  hinten  aufgenommenes  Haar, 
Petasos).  R.  hinter  Odysseus  ein  Mann  nach  1.  mit  Eberkopt 
und  Eberschwanz,  ruhig  stehend,  den  Kopf  senkend;  weiter 
r.    ein    im    1.  Kniee    knieender  Mann    mit  Schwanenhals  und 


Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Kopf,    die  Arme    auf  die  Brust   zusammenlegend.    (Stück  der 
Beine  beider  erg.) 

Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  i960. 

1961.  (676).  H.  o,33.  U.  0,425.  Sicilien.  Alte  Kgl.  Samml.  Abg. 
Gerhard,  auserl.  Vas.  Taf.  69,  1.  2.  Bd.  I,  S.  195.  Müller- 
Wieseler,  Den  km.  d.  Kunst  II,  No.  453.  Vgl.  Gerhard,  Pro- 
dromus  S.  74,   No.  33.     C.  J.  G.  7632. 

Besonders  sorgfaltiges  Exemplar;  Hals  ohne  Strahlen;  das 

Stabornament  oben  an  der  Schulter  ist  sowohl  nach  oben  als 

unten   plastisch    abgesetzt.     Unter  dem  Bauchbilde    ein  Streif 

Bender  Palmetten.    Der  Fuss  reich  profiliert  (tiefe  Rille  auf 

der  oberen  Fläche;   zwei  gefirnisste  plastische  Ringe  auf  dem 

dicken  ungefirnissten  Rand). 

Herakles  unter  Göttern.  In  der  Mitte  sitzt  Dionysos 
nach  r.  auf  Klappstuhl  (langer  ärmelloser  Chiton,  Mantel  mit 
r.  Tupfen;  r.  Bart,  Epheukranz)  und  hält  in  der  R.  am  Henkel 
gefasst  einen  leeren  Kantharos,  in  der  L.  einen  Zweig,  der 
von   1.    sich  verbreitet;    darüber   steht   IAKXO$   wovon   jedoch 


nur   das    folgende   antik   ist       ^^^^fi»  (wohl  <d i6vvo\qq) 


R.  steht  Herakles  wie  erstaunt  die  R.  erhebend  (Löwenfell 
umgegürtet,  das  Schwert  ungewöhnlicher  Weise  an  der  1.  und 
den  Köcher  an  der  r.  Seite)  und  die  Keule  mit  der  L.  schulternd. 
Hinter  ihm  r.  von  oben  nach  unten  steht 

|t         f  fe      *       K      i,     f        *    'HgaxXijg. 

R.  am  Ende  sitzt  auf  viereckigem  Steinsitz  Ares  nach  L,  das 
1.  Bein  angezogen  kurzer  Mantel  mit  r.  Tupfen,  lange  Locken, 
kor.  Helm  mit  hohem  Bügel,  Beinsch.),  in  der  R.  die  Lanze 
v.ückt;  er  wird  vom  Rücken  gesehen.  L.  von  Dion.  steht 
Athen  a  nach  r.  (langer  Chiton  mit  Falten  und  Punktrosetten, 
Aegis,  att.  Helm)  in  der  R.  die  Lanze;  der  Schild  (Profil, 
/..  Dreifuss)  ans  Knie  geleimt;  sie  wendet  sich  nach  1.  um  zu 
Hermes  und  erhebt  die  Linke  (Weiss  modern  aufgefrischt). 
Hermes  sitzt  wie  Ares  nach  r.,  in  seiner  gewöhnlichen  Tracht 
mit  dem  Kerykeion  in  der  R.  R.  neben  ihm  von  oben  herab 
hepmu'/;,,,,^, 

)    Kleinere    Exemplare,    ohne    die    Strahlen,     mit    unverbundenen 

Jih  n     auf    der    Schulter;      'über    dem    Bilde 


Attische  Lekythos,  i,  Gruppe  ?.  417 

das  flüchtige  Netzband  (wie  eine  Doppelpunktreihe  gebildet). 
Sehr  nachlässige  Zeichnung.  Fast  ohne  alles  aufgesetzte  Rot 
oder    Weiss. 

19  62.     (602).     H.  o,i&     U.  0,21.     Nola,  S.  Koll. 

Dionvsos(?)  (als  bärtiger  Mann  im  Mantel  steht  hinter 
dem  Wagen  eines  ruhigen  Viergespannes  nach  1.  und  ergreift 
soeben  die  Zügel.  L.  vor  den  Pferden  ein  Silen  der  die 
Kopfe  der  Pferde  streichelt.  Reiche  Füllung  mit  Zweigen, 
daran  einige  w.  Aepfel.  Fast  nur  Siluette;  ganz  wenig 
graviert. 

1963.     (2531).     H.  0,135.     u-  °>l6-     Aegypten,   1876. 

Der  Firnis  meist  abgefallen,  so  dass  schwer  kenntlich;  es 
scheint  Herakles,  den  Dreifuss  raubend,  zu  sein,  dem  Apollo 
■aufgenommenes  Haar  und  langer  Mantel)  nachfolgt.  R.  steht 
Athen a  nach  1.  (mit  Helm  und  Lanze);  1.  eine  enteilende 
umsehende  Frau. 

Allerflüchtigste  Art.  —  Wenige  Zweige. 

19  64.     (2i3i).     H.  0,12.     U.  0,145.     Athen,   1864. 

In  der  Mitte  sitzt  Dionysos  auf  Klappstuhl  (bärtig; 
Mantel);  r.  und  1.  je  eine  Göttin  auf  Klappstuhl  im  Mantel, 
sitzend  und  je  eine  Hand  vorstreckend. 

Allerflüchtigste  Zeichnung.  —  Zweigefüllung. 

1965.  (i/3i).     H.  0,15.     U.  0,17.     Gerh.  184.1. 

Der  Henkel  fehlt.  —  Stellenweise  dick  mit  Kalksinter  be- 
deckt. Die  Zeichnung  sehr  verblasst,  der  Firnis  hellrötlich 
geworden. 

Zwei  Helden  mit  je  zwei  Lanzen  schreiten  neben  ihren 
Rossen  nach  i\,  dieselben  am  Zügel  führend. 

1966.  H.  0,15.     U.  0,19.     Griechenland  (?).      Gut  erhalten. 

Variante,  indem  die  Schulter  mit  weitgestellten,  durch 
Ranken  verbundenen  Palmetten,  der  Bauch  oben  mit  schmalem 
Mäander  geschmückt  ist. 

Troilos  belauert.  R.  ein  Fels,  an  welchem  oben  ein 
Löwenkopf  als  Quellmündung  sich  befindet;  1.  darunter  steht 
eine  Hydria  (Form  No.  3i).  R.  dahinter  kauert  Ach i Ileus 
als  Hoplit  (kurzer  Chiton,  Panzer,  Helm,  Lanze,  böot.  Schild). 
Von  1.  kommen  zur  Quelle  zwei  Mädchen,  Polyxene  mit 
einer  Genossin  (langer  Chiton,  Schultermäntelchen);  Polj'xene 
trägt  eine  leere  Hydria  auf  dem  Kopfe.     L.  dahinter  Troilos 

27 


ijg  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

als  Knabe  auf  einem  Pferde,  neben  dem  er  ein  zweites  ver- 
decktes führt;  er  hat  kurzen  Reitermantel  und  den  Petasos  im 
Rücken  und  halt  ruhig  still.  —  Füllung  mit  Zweigen. 

1967.  (M.  7754).     H.  0,055.     Olbia,  S.  Becker  1882. 

Fragment.  Oben  Doppelpunktband.  Dionysosidol 
(jitQiy.iövioq).  Auf  einer  Basis  erhebt  sich  eine  Säule  mit 
ionischem  Capitell  (die  Voluten  nur  mit  Rot  aufgemalt);  am 
Saulenstamme  befestigt  ist  die  epheubekranzte  Maske  des 
Dionysos  mit  langem  Barte,  dessen  Spitze  bis  zu  der  Basis 
herabgeht.  Davor  1.  steht  eine  Frau  ruhig  im  Mantel,  die  L. 
erhebend,  nach  r.  R.  Rest  einer  andern  Frau  nach  1.  mit 
erhobener  R.  —  Flüchtig. 

e)    Nur  mit  Ornamenten.     Schulter  wie  oben. 

1968.  (2716).      H.   0,135.      Thisbe,    1880.    —    Vgl.    Tnscr.    gr.    antiquiss. 

(Roehl)    No.  210 a. 

Auf  dem  Bauche  vorn  die  obere  Hälfte  einer  P.-L. -Kette. 
Hinten  ist  in  böotischer  Schrift  graviert  (in  das  bereits  ge- 
brannte fertige  Gef'äss) 


UJ 


&>•  o  < 


Tloif-iavogiÖag  [itnedcüxe 

und  weiter  r.  am  Ende  der  Palmetten  ©^. 

1969.  (1256).     H.  0,115.     U.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 

Desgl.;  obere  Hälfte  der  P.-L.-Kette  (mit  Weiss). 

1970.  (T.  C.  2995).     H.  0,11.     U.  0,18.     Von   Uhden    erw. 

Mündung  und  Hals  fehlen.     Fuss  erg.  —  Auf  dem  Bauch 
ganze  gegenständige  P.-L.-Kette. 

1971.  (Bil.  56).      H.  0,145.      Kameiros,   1881. 

Zwei  liegende  Palmetten  vorn  am  Bauch;  darüber  schmaler 
Mäanderstreif. 

1972.  (Bil.  55).     11.  0,175.     Kameiros,   1881. 

Nur    Mäanderstreif   oben    und    unten    am    Bauch;    sonst 
gefirnisst. 


Attische  Lekythos,  i,  Gruppe  3.  4.  41g 

1973.  (Bil.  57).     H.  0,17.     Kameiros,  1881. 

Der  Bauch  ganz  gefirnisst;  nur  rot  aufgesetzte  Streifen 
oben  und  unten. 

Vierte  Gruppe".  Form  ein  wenig  schlanker  und  in  der  oberen  Bauch- 
hälfte ei?t  wenig  eingezogen ;  ebenso  die  Mündung  steiler  tmd  mit  kleiner 
Einziehung  oben.  Schulter  mit  den  unvcrbit/idenen,  zu  blossen  dicken 
Striche?t  gewordenen  Lotosknospeu  und  den  kleinen  Strichelt  des  Stab- 
ornaments  darüber.      Flüchtigste  Zeichnung. 

a)  Dicker     Fuss     mit   ßachcr    Ausschweifung.       Oben     am    Bauche 
3/ da  n  derba  nd. 

1974.  (1887).     H.  0,21.     U.  0,215.     Megalopolis,  Ross,  1844. 
Häusliche  Scene.     Eine  Frau  steht  nach  1.  hinter  einem 

Klappstuhle  auf  dem  ein  Tuch  liegt  (ionischer  Chiton,  zwei 
w.  Haarbinden,  Gesichtsweiss  verblasst,  war  auf  Thongrund 
gesetzt);  sie  wendet  sich  um  nach  r.  und  erhebt  die  R.,  wohl 
eine  abwehrende  Aeusserung  gegen  den  r.  stehenden  Mann, 
wahrend  sie  sich  dem  1.  zuwendet;  in  der  gesenkten  L.  halt 
sie  nichts.  R.  und  1.  eine  dorische  Säule  mit  abacus  ohne 
Gebälk.  R.  und  1.  draussen  steht  je  ein  bärtiger  Mann  im 
Mantel,  sich  auf  den  Stock  vorlehnend  (w.  Binde,  w.  Punkte 
auf  dem  Mantel;  nur  wenige  Spuren  roter  Striche).  Zwei 
grosse  dicke  Zweige  mit  w.  Aepfeln  laufen  horizontal  quer 
über  das  Bild. 

1975.  (1886).     H.  0,20.     U.  0,21.      Griechenland,  Ross,  1844. 

Zwei  Amazonen  zu  Pferde  im  Schritt  nach  r.,  mit  hohen 
Mützen  und  steifen  Reitermänteln  mit  w.  Verzierungen,  kurze 
Wurfspeere  tragend.  Zwischen  beiden  eine  schreitende  Ama- 
zone (kurzer  Chiton,  hohe  Mütze,  Goryt  an  der  Seite),  den 
Streithammer  in  der  R.  und  umblickend.  —  Das  Weiss  der 
Gesichter  wieder  nur  auf  Thongrund.  Allerflüchtigste  Art. 
Ohne  Zweige. 

b)  Dicker  ungefimisster  Fussrand,  an  welchem  unten  sich  ein  ge- 
fmisster  Wulst  befindet.  Oben  am  Bauche  Doppelpunktband. 
Form  No.  176. 

1976.  (2og3).     H.  0,19.     U.  0,16.     Anika,  Nachl.  von   Ross,  1859. 

Ein  Viergespann  wird  von  einer  Göttin  nachr.  (hinten 
aufgenommenes  Haar)  bestiegen.  R.  hinter  den  Rossen  steht 
eine  Göttin  nach  1.  (hinten  aufgenommenes  Haar),  den  einen 
Arm  erhebend;  weiter  r.,  von  den  Rossen  halb  verdeckt  noch 

27* 


,2o  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

eine  Göttin  nach  r.,  sich  umwendend  nach  L;  r.  vor  den 
Rossen  eine  auf  Klappstuhl  sitzende  Göttin  nach  1.  Das 
Fleisch  der  Frauen  war  weiss;  die  Binden  rot;  alle  in  faltigen 
Mänteln  mit  roten  Strichen.  Von  den  Rossen  ist  eines  weiss; 
rote  Mahnen. 

Zweige  mit  w.  Aepfeln  füllen. 

1977.  (6n).     H.  0,18.     U.  0,175.     Nola,  S.  Koll. 

Ein  ruhiges  Viergespann  nachr.  wird  von  einer  Göttin 
bestiegen  (Gesichtsweiss  verblasst;  hinten  aufgenommenes 
Haar).  R.,  von  den  Rossen  teilweise  verdeckt  steht  Apoll 
nach  r.  (langbekleidet,  hinten  aufgenommenes  Haar)  und 
spielt  die  Kithara  (die  nur  teilweise  angedeutet  ist).  Weiter 
r.,  von  den  Rossen  teilweise  verdeckt  Artemis  nach  1.  (? Ge- 
sichtsweiss verblasst),  einen  Arm  erhebend.  R.  vor  den  Rossen 
steht,  sich  umblickend  nach  denselben  Hermes  nach  r.,  in 
Stiefeln  mit  Zugstück,  kurzer  Gewandung,  Petasos,  Stab, 
(Kerykeionende  nicht  angegeben);  Bart  ist  nicht  angedeutet. 
—  Höchste  Flüchtigkeit.    Wenige  Zweige. 

1978.  (1892).     H.  0,215.     U.  0,215.     Korinth,  Ross,  1844. 
Schmaus.       Auf     einer     Kline      lagert     Dionysos    (?) 

nach  1.;  ein  Tisch  mit  Speisen  davor  (r.  Bart,  r.  Epheukranz; 
Mantel).  L.  auf  der  Kline  sitzt  eine  Frau  nach  r.  welche  die 
Leier  (vier  Saiten)  spielt;  1.  und  r.  sitzt  auf  Klappstuhl  je  eine 
Frau;  die  r.  einen  Kranz  empor  haltend  (die  Frauen  alle  in 
langen  faltigen  Mänteln  mit  r.  Streifen;  die  Gesichter  weiss  auf 
Thongrund,  mit  r.  Pupillen  ohne  Gravierung;  r.  Binde). 
Zweige  rings  mit  weissen  Aepfeln. 

1979.  (6i3).       H.  0,16.       I".  0,16.       Nola,    S.    Koll.       Erwähnt    Gerhard, 

Auserl.  Vas.   II,  S.  46,  34,  r. 

Herakles,  tief  herabgebückt  nach  r.,  umfasst  den  Hals 
des  mit  di:n  Vorderbeinen  strauchelnden  Ebers  nach  1.  und 
hält  in  Cw-r  R.  die  w.  Keule;  am  Eber  sind  die  Borsten  weiss, 
am  I  [alse  r.  Tupfen.  Oben  hangt  Herakles1  Köcher  am  w.  Bande; 
ganz  nackt:  sein  Untergesicht  verdeckt.  Zweige  mit  w. 
Aepfeln  füllen.  R.  un,\  1.  im  Räume  oben  ist  je  ein  faltiges 
Tuch     mit   einigen  r.  Strichen)   aufgehängt. 

1980.  II.   0,16.      U.  0,16.      Nola,   S.    Koll. 

Mm  [979  vollständig  Übereinstimmend.  —  Vgl.  auch  Heyde- 
mann,  griech.  Vasenb.  Taf.  V,  4;  Hilfst.  No.  2. 


Attische  Lekythos,  i,  Gruppe  4.  5.  421 

98!.     (2418).     H.  0,145.     u-  <y3.     Athen,  1874. 

Kleines  Exemplar;  der  Fuss  ohne  den  Wulst. 

Die  Hauptgruppe  von  Herakles  und  dem  Eher  wie  in 
1979.  1980,  nur  noch  weit  flüchtiger,  und  fast  unkenntlich; 
Herakles  wie  dort  weit  herabgebeugt,  den  Hals  des  Ebers  um- 
fassend; oben  der  Köcher.  Die  Tücher  oben  fehlen.  Dagegen 
sitzt  r.  und  1.  auf  Klappstuhl  je  eine  Frau  im  Mantel,  den 
einen  Arm  vorstreckend  (Gesichtsweiss  verblasst,  auf  Thon- 
grund).      Einige  Zweige. 

1982.  (2376).     H.  0,19.     U.  0,205.     Smyrna,  Spiegelth.  i8;3. 

Die  Mündung  fehlt.  Am  Halse  eingekratzt  mir  ^rossen 
Buchstaben:     AI  (vollständig). 

Brettspielende  oder  loo sende  Helden.  In  der  Mitte 
die  Basis,  oben  voll  von  w.  Punkten  'Steinchen).  Athena 
dahinter  in  der  Mitte  stehend  (Helm,  Mantel,  die  L.  erhebend, 
Lanze  in  der  R.);  r.  und  1.  ein  kauernder  Held  in  kurzem 
Mantel,  Helm  mit  hohem  Bügel;  je  zwei  Lanzen  schulternd 
und  je  einen  Arm  vorstreckend.  R.  und  1.  je  eine  stehende 
Frau,  die  r.  abgewendet,  die  1.  zugewandt,  beide  die  Arme 
etwas  vorstreckend;  lang  bekleidet.  —  Sehr  flüchtig.  Mit 
Weiss,  das  gut  erh.;  rote  Mantelstreifen.  Zweige  mit  w. 
Aepfeln  füllen. 

1983.  (1675).     H.  0,21.     U.  0,21.     Athen,  v.   Sack. 

Hier  ist  der  Wulst  am  Füsse  unten  ungefirnist,  der  übrige 
Rand  geflrnisst. 

Helios  Aufgang:  Die  Köpfe  und  Halse  zweier  Rosse 
die  sich  die  Köpfe  zuwenden,  von  vorn,  daran  sich  unten 
r.  und  1.  je  ein  riesiger  Flügel  setzt.  Dahinter  das  Oberteil 
der  Figur  des  Helios  in  w.  Chiton,  von  vorn,  den  Kopf  nach 
1.  wendend.  R.  und  1.  von  ihm  ausgehend  je  zwei  lange  Stabe. 
Oben  über  seinem  Haupte  die  Sonnenscheibe  mit  zwei 
grossen  nach  beiden  Seiten  ausgebreiteten  dicken  schlangen- 
förmigen  Enden.  —    Im  Räume  viermal  je  drei  sehw.  Punkte. 

Fünfte  Gruppe:  Form  noch  schlanker.  Die  EinzieJiung  in  der 
oberen  Baitchhälfte  bedeutender.  Die  Mündung  langgezogen  mit  starker 
Einziehung.       Schulter  ioie  in   der  vorigen    Gruppe.       Ueberaus  fli'aJitige 

Zeichnung. 

a)  Dicker  Fussrand  mit  Ausschweifung. 

1984.  (1888).      H.  0,21.     U.  0,18.     Griechenland,  Ross,   1841 . 
Ueber  dem  Bauchbilde  schmaler  Mäander. 


00  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Die  brettspielenden  oder  loosenden  Helden.  In 
der  Mitte  steht  Athena  (langer  Chiton,  Aegis,  Helm)  nach  r., 
die  R.  in  die  Seite  stemmend,  die  L.  ausstreckend  nach  r. 
und  umblickend  nach  1.;  die  Lanze  ist  hinter  ihr  schräg  gemalt; 
es  ist  undeutlich,  woran  sie  gelehnt  ist.  R.  und  1.  kauert  je  ein 
Held  (kurzer  Chiton,  Schwert,  Lanze),  den  einen  Arm  vor- 
streckend wie  zum  Zuge,  doch  der  Untersatz  mit  den  Steinchen 
fehlt  hier  völlig,  offenbar  nur  aus  Nachlässigkeit.  Die  Helden 
haben  att.  Helm  mit  hohem  Bügel.  Beide  sind  unbärtig. 
Hinter  beiden  lehnt  im  Räume  je  ein  Rundschild. 

1985.  (2090).     H.  0,16.     Dm.  0,15.     Attika,  Ross'  Nach!.,  1860. 
Oben  Mäanderstreif. 

Ein  Viergespann  im  Galopp  nach  r.  Der  Lenker  im 
langen  w.  Chiton  mit  langem  Stab.  Neben  dem  Wagen  her, 
teilweise  von  den  Rossen  verdeckt,  lauft  ein  Held  nach  r. 
Helm,  Rundschild,  kurzer  Chiton),  der  die  Lanze  in  der 
erhobenen  R.  schwingt.  Unten  zwischen  den  Pferden  ein 
Mal:  eine  runde  Erhöhung  auf  rechteckiger  Basis  (ob  das 
Grabmal  des  Patroklos?  oder  ein  Zielzeichen?). 

1986.  '2095).     H.  0,17.     U.  0,14.     Attika,  Ross'  Nachl.,  1860. 
Oben  Netzband  (mit  Weiss). 

Ein  ruhiges  Viergespan  nach  r.  (ein  Schimmel  darunter; 
r.  Mähnen)  wird  bestiegen  von  einer  langbekleideten  Göttin 
mit  roten  Streifen;  lange  Gerte;  r.  Binde).  Weiter  r.  eine 
mannliche  bekleidete  ganz  unkenntliche  Figur,  wie  es 
scheint  mit  Lyra  (Apollo);  weiter  r.  eine  ebenfalls  unkennt- 
liche Figur,  beide  von  den  Pferden  teilweise  verdeckt.  R.  vor 
den  Rossen  eine  Göttin  nach  1.,  die  R.  erhebend  gegen  den 
Kopf;  sie  sit/.t  auf  Klappstuhl. 

b)  Der  (/icke   Ficssrand    mit  geßrnisstem    Wulste   unten;    oben    am 
Baucht  das  Netz-  resp.   Doppelpunktband. 

1987.     (2204).     II.  0,21.     U.  0,20.     Ruvo,    Gerh.'  Nachl. 

Brettspielende  oder  loosende  Helden.  In  der  Mitte 
die  niedere  Basis,  mit  elf  weissen  Punkten  oben;  auf  ihrer 
Vorderfl'äche  zwei  weissgemalte  Schlangen  sich  gegenüber. 
Dahinter  in  der  Mitte  Athena  (langer  Chiton,  Mäntelchen, 
Helm,  Lanze  in  der  \\.  ,  die  L.  mahnend  erhebend  nach  r. 
R.  und  1.  kauert  je  ein  Held  (kurzer  Mantel  mit  Rot,  Helm 
mit  hohem  Bügel  und  r.  Binde,  der  Kopf  ganz  ohne  Gravierung), 


Attische   Lekythos,   i,  Gruppe  5.  4'23 

beide  die  eine  Hand  nach  den  Steinchen  vorstreckend. 
R.  und  1.  je  eine  Frau  nach  r.,  je  die  L.  vorstreckend,  im 
Mantel  und  langen  Chiton,  mit  rotem  Haarband;  die  r.  ab- 
gewendet nach  r.,  die  1.  zugewendet  zur  Mitte  nach  r. 

1988.  (2092).     H.  0,16.     U.  0,135.     Attika,  Ross'  Nach].,  1860. 
Peleus  und  Thetis.     Peleus   (in   kurzem  Chiton,    Falten 

mit  Rot,  Schwert)  weit  vorgebeugt,  die  Thetis  umfassend;  von 
seinem  Oberkörper  ist  gar  nichts  zu  sehen.  Thetis  im  Ent- 
fliehen sich  umdrehend,  die  Arme  ausstreckend.  Keine  Ver- 
wandlung angedeutet.  Zweige  rings;  r.  und  1.  je  eine  zu- 
schauende ruhige  Frau  im  Mantel,  die  r.  abgewendet  nach  r., 
beide  einen  Arm  (weiss  auf  Thongrund)  erhebend. 

1989.  (652).     H.  0,225.     U.  0,21.     Nola,    S.  Koll. 

Das  Weiss  aufgefrischt.  Höchste  Flüchtigkeit,  die  Köpfe 
sind  einfache  Kleckse  mit  einer  w.  Binde;  die  Frauengesichter 
nicht    weiss. 

Eine  Göttin  auf  ruhigem  Viergespann  nach  r.,  eine 
andere  r.  daneben,  weiter  r.  Dionysos  nach  1.  mit  Trink- 
horn,  Bart,  hinter  den  Rossen.  R.  vor  den  Rossen  eine 
sitzende  Frau  nach  1.,  durch  deren  Sitz  ein  grosses  (8  Mill. 
Dm.)  Loch  durch  die  Vase  geht. 

1990.  (1729).    H.  0,12.    U.  0,14. 
Hals  und  Mündung  fehlen. 

Eine  Nymphe  (in  kurzem  Mantel)  reitet  nach  r.  nach 
Mannerart  auf  einem  Maultier,  die  Beine  nackt;  Zweige,  daran 
w.  runde  Früchte,  von  ihr  ausgehend.  R.  voran  eine  um- 
blickende langbekleidete  Nymphe;  1.  folgt  eine  dritte  lang- 
bekleidete nachr.  undeinSilen  nach  r.  —  Eminent  flüchtig; 
kaum  Einiges  graviert.    Gesichter  wieder  weiss  auf  Thongrund. 

1991.  (2377).     H.  0,12.     U.  0,125.     Smyrna,  Spiegelth. 
Der  Fuss  fehlt.     Fast  unkenntlich  flüchtig. 

Schmaus.  Eine  mannliche  Figur  (Dionysos?)  mit  w.  Binde 
liegt  auf  Kline  nach  1.;  Speisetisch  davor;  neben  der  Kline  1. 
sitzt  auf  Klappstuhl  eine  Frau  nachr.,  dem  Manne  einen  Kranz 
hinhaltend.  L.  und  r.  noch  je  eine  im  freien  Räume  sitzende 
Frau. 

1992.  (1730).     H.  0,17.     U.  0,16.     Gerh.,  1841. 

Eine  Frau  besteigt  ein  Viergespann  nach  r.  (Wagen  fehlt); 
r.  hinter  den  Rossen  eine  Frau,  die  Leier  spielend  und  eine 
andere  Frau  ihr  gegenüber.     R.  vor  den  Rossen  auf  Klapp- 


,.-,,  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

stuhl  eine  Frau  nach  1.  Fleisch  weiss.  Einzelne  rote  Striche 
auf  den  Mänteln.  Die  Frauen  auch  ohne  Augen.  Allerhöchste 
Nachlässigkeit.  Manches  Detail,  ja  selbst  der  ganze  Wagen  ist 
weggelassen. 

1993.  iT.C.  655?).     H.  0,19.     Griechenland^) 
Der  Firnis  fast  ganz  abgesprungen. 

Schmaus.  Lagernder  Mann  (Dionysos?)  aufKline,  davor 
Speisetisch;  1.  sitzt  eine  Frau  (Nymphe),  die  Leier  spielt; 
r.  und  1.  je  eine  Nymphe  in  kurzem  Gewände  auf  ithy- 
phallischem  Maulesel  nach  Mannerart  reitend. 

1994.  H.  0,12.     Mündung  fehlt. 

Die  das  Viergespann  nach  r.  besteigende  Frau;  hinter 
den  Rossen  leierspielende  Frau  nach  r.  und  Dionysos(?)  ihr 
gegenüber  in  langem  w.  Chiton.  Vor  den  Rossen  die  nach 
1.  sitzende  Frau.    Zweige. 

Variante. 

199  5.     (2205).     H.  0,225.     U.  0,20.     Ruvo,  Gern.'  Nachl. 

Die  Schulter  sowie  der  oberste  Streif  des  Bauches  mit 
dem  Mäander  haben  weissen  Grund. 

Die  Sirenen.  Drei  weisse  (auf  schw.  Grund)  Hügel, 
auf  welchem  jedem  drei  rote  Binden  hängen.  Auf  jedem  sitzt 
eine  Sirene  nach  r.  (Vögel  mit  gehobenen  Flügeln  und  weib- 
lichen Köpfen);  die  mittlere  flötet  und  hat  daher  auch  zwei 
menschliche  Arme,  die  beiden  andern  haben  gar  keine  Arme 
und  blicken  nach  1.  um.  Sie  haben  weisse  Gesichter,  r.  Augen,, 
rote  Striche  an  den  Flügeln.    Zweige  mit  w.  Früchten  füllen. 

2.  Schwarzfigurig  auf  weissem  Grunde. 

Erste    Gruppe:    Aeltere  gedrücktere  Form. 

1996.      198;  .     H.  0,15.     U.  0,21. 

Ungefähr  Form  Nr.  175.  Schulter  mit  verbundenen  Lotos- 
knospen  (der  guten  noch  verstandenen  Form)  auf  dem  r. 
Thongrund. 

Am  Bauch  oben  Doppelpunktband.  Obstlese.  In  der 
Mitte  ein  Baum  mit  vielen  Zweigen  und  kleinen  Brauchen,  daran 
runde  rot  auf  d^n  w.  Grund)  gemalte  Früchte  (Aepfel?). 
R.  und  1.  unten  stehen  grosse  Körbe  mit  je  zwei  Henkeln, 
gefüllt   von   diesen   r.  Früchten;   zu  beiden  Seiten  sitzt  je  eine 


Attische  Lekythos,  2,  Gruppe   1.  2.  425 

Frau  auf  Klappstuhl,   je  den  einen  Arm  vorstreckend  (langes 
Haar,  Mäntel  mit  freien  Falten).*) 

1997.  12436).      H.  0,12.     U.  0,16.     Phaleron,    1875.  —  Abg.   Hcydemann, 

griech.  Vasenb.   Taf.  VI,  2;  S.  6. 

Auf  der  Schulter  (r.  Thongrund)  zwei  Löwen  im  Ansprung 
sich  gegenüber;  sehr  flüchtig. 

Peleus  und  Thetis.  Peleus  (faltige  Schürze,  unb'ärtig) 
nach  r.  vorgebeugt  und  Thetis  um  den  Leib  fassend;  auf  seinen 
Rücken  ist  ein  Löwe  gesprungen  und  beisst  in  seine  Schulter. 
Thetis  im  Entfliehen  umblickend,  beide  Arme  ausstreckend; 
r.  bei  ihrem  1.  Arme,  doch  nicht  von  demselben  gefasst  schlangelt 
sich  im  freien  Räume  eine  Schlange  nach  r.,  eine  gleiche  1. 
vom  Löwen.  R.  und  1.  entfliehen  sich  umsehende  Nereiden 
in  langen  Chitonen  und  Schultermänteln,  die  Arme  ausbreitend. 
—  Nachlassig.     Ohne  Rot. 

Zweite  Gruppe:    Schlank.     Form  No.   i"jj.     Dicker  ungefimisster 

Fussrand. 

1998.  (706).     H.  0,375.     U.  0,415.     In  Neapel   erw.  —    Erg.   und   übermalt. 

—    Abg.  Gerhard,    aus.  Vas.   Taf.  CCCXXVI.    Bd.  IV,    S.   101. 
Vgl.  Förster,  Hochzeit  des  Zeus   und   der  Hera   S.  29  f. 

Auf  der  Schulter  (r.  Thongrund)  auf-  und  abgewendete 
Palmettenranken. 

Bauchbild  oben  und  unten  von  Mäander  umrahmt. 

Hochzeitlicher  Zug.  Ein  Viergespann  in  ruhigem 
Schritte  nach  r.;  auf  dem  Wagen  als  Lenker  mit  Zügeln  und 
Kentron  ein  rotbartiger  Mann  (lange  Haare,  r.  Binde,  langer 
Chiton,  Mantel  mit  r.  Streifen  und  w.  Punktrosetten,  Rücken- 
zipfel); zu  seiner  L.  steht  auf  dem  Wagen  eine  Frau,  fast 
ganz  von  ihm  verdeckt,  mit  einem  hohen  kronenartigen  Diadem 
mit  tünf  Zacken  und  w.  Punkten  oben  und  roten  unten;  Ge- 
sicht etwas  übermalt;  beider  Köpfe  greifen  in  das  obere  Mäander- 
band über;  sie  hält  in  der  L.  einen  Zweig  der  sich  verbreitet. 
L.  hinter  dem  Wagen  steht  Dionysos  nach  r.  (langer  Bart, 
Epheukranz,  langes  Haar,  in  beiden  Händen  Zweige,  langer 
Chiton  und  faltenloser  Mantel  mit  Punktrosetten ;  die  Brust 
und  der  r.  Oberarm  modern,  ebenso  der  Rückenmantelzipfel; 
Manches  übermalt;.  R.,  teilweise  von  den  Rossen  verdeckt 
geht  Herakles    nach  r.    mit  Löwenfell    mit  w.   Punkten,    die 


*)  Wo  nicht  das  Gegenteil  angegeben  ist,  ist  das  Fleisch  bei  den 
Frauen  der  folgenden  Lekythen  weissen  Grundes  schwarz  wie  das  der 
Männer. 


,_>,,  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Keule  in  der  R.  schulternd,  den  Kocher  auf  dem  Rücken  (nur 
der  geöffnete  Deckel  sichtbar);  er  wendet  sich  zu  dem  Paare 
um,  die  L.  erhebend  und  die  drei  ersten  Finger  aus- 
streckend. R.  neben  den  Pferden  her  geht  ein  Bock  nach 
iv.  weiter  r.  voran  schreitet  Hermes  nach  r.  und  blickt 
sich  nach  der  Mitte  um  (bärtig,  hoher  Petasos,  kurzer 
roter  Chiton,  faltenlos,  mit  reichem  Saum,  Fell  darüber; 
auf  den  Armen  noch  ein  kleines  Gewandstück,  von  dem  jedoch 
nur  der  Zipfel  antik;  übermalt  sind  grosse  Teile  der  Figur, 
-onders  des  Chitons  und  der  Arme,  ferner  die  Beine;  er  hat 
Stiefel  mit  r.  Zugstück';  er  halt  in  der  R.  das  Kerykeion  (Ende 
verborgen);  von  ihm  gehen  nach  vier  Seiten  Zweige  aus. 
R.  am  Ende  steht  eine  Frau  nach  1.  (langer  Chiton;  nur  der 
Unterkörper  ganz  antik,  der  Oberkörper  mit  kurzem  Mantel 
und  Punktrosetten  ist  teils  modern  teils  übermalt,  Gesicht  erg., 
Auge  modern  graviert,  die  langen  Haare  antik);  sie  halt  in 
beiden  Händen  (die  antik,  doch  übermalt)  je  eine  kurze 
brennende  Flamme  mit  verdünntem  Firnis)  Fackel  empor. 

1999.     (1592).      H.  o,?2.      U.  0,35.      Vulci,     Gerh.    —    Erwähnt    Gerhard, 
Aus.  Vas.  II,  S.  ~6,  Anm.  75,  r. 

Schulter  wie  1998.  lieber  dem  Bauchbild  nur  ein  Doppel- 
punktband. Unterer  Bauchteil  und  Fuss  sind  modern;  sie 
waren  gewiss  wie  bei   1998. 

Herakles  und  Geryones.  Herakles  nach  r.  aus- 
schreitend, in  der  zurückgeschwungenen  R.  die  Keule  (deren 
unteres  Ende  antik);  die  L.  vorstreckend  fasst  er  den  einen 
etwas  vorgeneigten  Kopf  des  dreileibigen  Ger  von  es  beim 
Helm  unter  dem  hohen  Bügel.  Herakles  hat  das  Löwen  feil 
um  den  Kopf  Stirn  und  Nase  modern,  Löwenfell  mit  rot- 
getupfter Mähne  und  w.  verblassten  Zähnen;  es  ist  nicht  vorn 
gegürtet,  sondern  über  den  1.  vorgestreckten  Arm  gehängt; 
die  Brust  ganz  übermalt  und  modern  graviert,  fälschlich  als 
geknotetes  Fell;  das  Schwert  an  der  Seite  ist  antik,  ebenso 
der  Köcher  auf  dem  Rücken  nebst  Bogen;  Beine  modern). 
Unten  liegt  Eyrytios  nach  r.  gefallen  und  sterbend  (ge- 
schlossenes Auge:  Reine  modern;  kurzer  Chiton,  mit  r.  Streifen 
von  dem  r.  Gürtel  abwärts;  Schwert  an  der  Seite,  Lanze  in 
der  R.,  r.  Bart,  Petasos;  Hinterkopf  mod.);  er  wendet  im 
Umsinken  den  Kopf  gegen  den  Boden.  Geryones  ist 
gebildet  als  drei  vollständige  eng  nebeneinander  befind- 
liche, weit  ausschreitende  Krieger.  die  nur  an  den 
Hüften     mit     einander    verwachsen     gedacht     sind;     alle    mit 


Attische  Lekythos,  2,  Gruppe  2.  427 

Beinschienen;  kurzer  faltenloser  Chiton  mit  r.  Tupfen,  Schwert, 
kor.  Helm  (ein  niederer,  zwei  hohe  Bügel  ,  Rundschild  der  eine 
im  Profil  mit  \v.  Dreifuss,  der  andere  mit  w.  Schlange,  der  dritte 
ist  ganz  weiss,  doch  auf  schw.  Grunde;  das  Weiss  des  Schildes 
ist  matt,  wahrend  das  des  allgemeinen  Grundes  glänzend  ist; 
mit  drei  schw.  Kugeln);  der  vordere  schwingt  die  Lanze  in 
der  R.  und  ist  unverletzt;  der  mittlere  wird  von  Herakles  am 
Helm  gepackt  und  halt  in  der  R.  die  Lanze  gesenkt,  der 
hintere  ist  nach  rückwärts  mit  dem  Oberkörper  (wie  Gerh. 
Aus.  Vas.  107.  108)  gesunken  und  halt  die  Lanze  in  der  R., 
das  Gesicht  gegen  den  Boden.  L.  hinter  Herakles  steht 
Athen a  (Unterkörper  modern;  langer  Chiton,  kurzer  Mantel, 
ohne  Aegis,  langes  Haar,  att.  Helm  mit  r.  Binde  darum),  in 
der  R.  die  Lanze,  die  L.  ermunternd  gegen  Herakles  erhebend; 
ihr  Gesicht  und  Arme  sind  weiss  auf  schw.  Grund,  der  auf 
dem  allgemeinen  w.  Grund  'etwas  übermaltj.  —  Ziemlich 
sorgfaltige  Zeichnung,  etwas  strenger  als  gewöhnlich.  Keine 
Zweige. 

2000.      (709).      H.  o,23.      U.  0,255.      Athen,    v.   Sack.    —    Aus  Stücken; 
nichts    erg.     —     Abg.    Robert,     Bild    und    Lied    (1882),     S.  217. 

Hals  ausnahmsweise  gefirnisst.  Schulter  wie  1998.  Ueber 
dem  Bauchbild  Doppelpunktband. 

Streit  um  Achilleus  Waffen.  Zwei  völlig  nackte  bartige 
Helden  (Aias  und  Odysseus)  mit  kurzen  Haaren  sind  im  Be- 
griff, auf  einander  loszustürzen,  beide  das  blanke  Schwert  in 
der  R.,  die  Scheide  in  der  L.  gefasst  haltend;  der  r.  wird  vom 
Rücken  gesehen.  Neben  dem  1.  steht  ein  Klappstuhl  mit  einem 
abgelegten  Gewände  darauf.  Das  Streitobjekt,  die  Waffen 
Achills  sind  in  der  Mitte  aufgestellt  in  einem  von  zwei  in 
die  Erde  gerammten  Lanzen,  die  in  halber  Höhe  von  einer 
dritten  horizontalen  gekreuzt  werden,  umgrenzten  Räume;  es 
sind  der  an  der  Erde  liegende  kor.  Helm  mit  hohem  Bügel  und 
r.  daneben  der  Rundschild,  der  schief  angelehnt  ist  an  eine  der 
stehenden  Lanzen;  ferner  eine  Lanze  die  schräg  aufliegt  auf 
dem  Stuhl  und  der  Erde.  Die  Helden  sucht  zu  trennen  ein 
zwischen  ihnen  heftig  nach  r.  schreitender  und  nach  1.  um- 
blickender bärtiger  Mann  (Agamemnon)  mit  längerem  Haare 
und  einem  Gewandstücke  auf  beiden  Schultern,  in  der  R. 
horizontal  ein  langes  Scepter  haltend  und  die  L.  erhebend. 

Freie  Falten.  Keine  Zweige;  doch  oben  im  Räume  an 
fünf  Stellen  je  drei  buchstabenähnliche  flüchtige  kleine  Zeichen 
(meist  $). 


,2g  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

2001.  -542)-     H.  o,232.     U.  0,24.     Italien,    S.  Friedländer,  1877. 

Der  Hals  wie  gewöhnlich  (ungefirnisster  r.  Thongrund), 
die  Schulter  ausnahmsweise  mit  weissem  Grund.  Palmetten 
wie  1998.     lieber  dem  Bauchbild  Doppelpunktband. 

Viergespann  und  Nike.  Hat  sehr  gelitten;  die  aufge- 
setzte sehr  harte  weisse  Thonschicht  hat  sich  mit  der  obersten 
Schicht  des  r.  Thongrundes  teilweise  gelöst;  der  Firnis  war 
an  vielen  Stellen  abgefallen,  besonders  um  die  gravierten 
Linien  herum,  die  deshalb  breiter  und  tiefer  aussehen.  AIP 
dies  wurde  ergänzt,  indem  neuer  weisser  Thon  aufgelegt  und 
bemalt  wurde,  Vieles  auch  neu  graviert. 

Eine  langbekleidete  Figur  (sicher  antik  nur  die  Schulter, 
die  vom  Mantel  frei  ist,  ein  Stück  Stirnhaar,  die  beiden  vor- 
gestreckten Arme  und  grössere  Teile  des  Unterkörpers),  wahr- 
scheinlich ein  Mann  besteigt  ein  ruhig  stehendes  Viergespann 
nach  r.,  die  Zügel  ergreifend,  mit  Kentron.  R.,  teilweise  von 
den  Pferden  verdeckt  eine  langbekleidete  nach  r.  schreitende 
und  umblickende  Figur  mit  einem  langen  Stabe  in  der  R., 
die  L.  ausstreckend,  mit  kurzen  aufgebogenen  Rückenflügeln, 
offenbar  Nike.  R.  vor  den  Rossen  steht  eine  dorische  Säule 
(als  Ziel  für  den  Wettlauf?  Echinus  modern  rot).  An  den 
Rossen  ist  nur  Unbedeutendes  erg.;  die  Mahnen  und  Schwänze 
modern  rot  bemalt;  sie  waren  ohne  Farbe.  Unter  den  Pferden 
sehr  verblasst  /VA;  r.  vor  den  Pferden  von  oben  nach  unten 
NCI,  vielleicht  nach  einem  Vorbild  wo  Ni/.i)  stand. 

2002.  H732).     H.  o,i3.     U.  0,165.     Italien,  Gern.   1841. 

Kleineres  Exemplar,  dessen  Schulter  nur  mit  den  unver- 
bundenen  strichartigen  Lotosknospen.  Ueber  dem  Bauchbilde 
Mäander.  Fussrand  hier  mit  einem  Firnisstreif.  —  Hals  und 
Mündung  fehlen. 

Wettrennen.  Sehr  flüchtig;  sehr  zerstört,  indem  der 
schwarze  Firnis  grösstenteils  abgesprungen  ist;  nichts  erg.  — 
Wettrennen  zweier  Viergespanne  nach  r.,  die  so  neben  ein- 
ander und  hintereinander  laufen,  dass  die  Rosse  des  einen  den 
Wagen  des  andern  decken;  die  Lenker  haben  böot.  Rücken- 
schikl  und  langen  Stab;  die  Mahnen  und  Schwänze  der  Rosse 
rot;  r.  Spuren  an  den  sehr  zerstörten  Lenkern. 

Dritte  Gruppe:    Dieselbe  Form.     Am  Fussrande  unten  gefirnisster 

Wulst. 

1    Schulter    mit    verbundenen    Lotosknospen    der  guten    Form    auf 
r.  J' .  ngrund.     Zweig  mit  kleinen  Blättchen  über  dem  Bauchbilde. 


Attische   Lekythos,  2,  Gruppe  2.  3.  429 

2003.  (2673).     H.  0,225.     U.  o,23.    Athen,  1880.    Erwähnt  Arch.  Ztg.  1881, 

S.  257. 

Firnis  unten  rot  gebrannt;  die  Oberfläche  sehr  schön 
glatt, wo  sie  erhalten;  doch  an  vielen  Stellen,  besonders  anThetis, 
ist  die  ganze  Oberflache  (nicht  bloss  der  Firnis)  abgesprungen. 

—  Der  Streif  über  dem  Bilde  zeigt  ausnahmsweise  auch  noch 
wie  die  Schulter  den  roten  Thongrund. 

Peleus  und  Thetis  im  gewöhnlichen  Motiv  ihres  Ring- 
kampfes. Peleus  hat  aufgenommene  Haare  und  verblasste 
r.  Binde,  ist  unbärtig,  ganz  nackt;  feine  Zeichnung  der  Muskeln; 
Schwert  an  1.  Seite.  Thetis  im  Entfliehen  sich  umdrehend, 
streckt  den  r.  Arm  aus  (in  langem  Chiton,  Mantel  mit  langen 
faltigen  Zipfeln  und  roten  Säumen,  Haare  hinten  aufgebunden, 
mit  r.  Binde);  über  ihren  Schultern  steigen  gelbrote  Flammen 
auf  (mit  verdünntem  Firnis,  darauf  einige  r.  Striche),  von 
ihrem  Hinterkopfe  aus  eine  rote  Flamme.  An  ihrem  1.  Kniee 
empor  steigt  (wie  ein  Hündchen)  ein  kleiner  Lowe.  R.  enteilt 
eine  Nereide  nach  r.  in  ionischem  Chiton  und  faltigem  Mantel 
der  die  1.  Brust  freü'ässt,  mit  r.  Saum,  im  Laufe  umblickend,  mit 
hinten  aufgenommenem  Haare  und  Haube (?),  in  jeder  Hand 
je  einen  kleinen  Delphin  beim  Schwänze  gepackt  haltend.  L. 
schreitet  Cheiron  nach  r.,  mit  menschlichem  Körper  und 
Rossehinterleib  (Beine  menschlich,  kurzer  Mantel  mit  r.  Saum, 
r.  Bart,  lange  Haare,  r.  Binde,  r.  Schwanz);  er  schwingt  in 
jeder    ausgestreckten    Hand    eine    kurze    brennende    Fackel. 

—  Flüchtige  Buchstaben    zwischen  Cheiron    und    Peleus    und 
zwichen  letzteren  und  der  Nereide 

»     »     v    j& 

»    t     % 

Lebendige  zierliche  Zeichnung;  die  Gravierung  zart 
und  fein. 

2004.  (707).    H.  0,205.     U.  0,24.     Calabrien,  S.  Bartholdy;  vgl.  Panofka 

mus.   Bart.   p.  86,  No.   10. 

Hals  fälschlich  schw.  gefirnisst  ergänzt,  Mündung  wahr- 
scheinlich fremd.  —  Bild  teilweis  übermalt. 

Herakles  mit  dem  Löwen.  Herakles  nach  r.  (r.  Bart, 
r.  Binde,  nackt)  im  Liegeschema  mit  dem  Löwen  ringend,  der 
die  i.  Hintertatze  gegen  Herakles  Kopf  erhebt,  die  aber  Herakles 
mit  der  R.  erfasst,  während  er  mit  der  L.  seinen  Hals  um- 
schlingt. Dahinter  ein  Baum  mit  Aesten,  daran  oder  neben 
denen  Herakles  Schwert  hängt.      Von   1.   schreitet  eilig  herbei 


.g0  Schw.arzfigurig;   späterer  Stil. 

Athena  (langer  Chiton  mit  weiten  Oberarmein,  kurzer  Mantel 
mit  dem  Zipfel  über  die  r.  Schulter,  faltig  und  mit  r.  Tupfen 
bedeckt;  grosse  Aegis  die  die  Brust  und  den  1.  vorgestreckten 
Arm  bedeckt,  att.  Helm,  Lanze  in  der  R.).  Von  r.  kommt  her- 
bei, ebenfalls  eilend  Jolaos  (unbärtig,  r.  Binde,  kurzer  falten- 
loser Chiton  mit  r.  Tupfen),  in  der  R.  die  Keule,  die  L.  vor- 
streckend,   wie  ängstlich   besorgt  um  Herakles    und  bereit  zu 

helfen. 

Sinnlose  flüchtige  Buchstabenkomplexe  über  den  Figuren, 

z.  B.  LXS+. 

b)   Schulter   mit  auf-   und    abgewendeten  Palmetten    auf  r.   Thon- 
vrunde.     Mäander  über  dem  Batichbilde. 

2005.     (2646).     H.  0,27.     U.  o,3i.     Athen,  1879.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1882, 
Taf.   11,  S.  209  (von  Duhn). 

Parisurteil.  R.  Hermes  und  Paris  im  Ringen  begriffen, 
in  derselben  Gruppierung  wie  Peleus  und  Thetis;  Hermes  weit 
ausschreitend  nach  r.,  den  Oberkörper  vorgebeugt,  umfasst  Paris 
mit  beiden  Armen  um  die  Mitte  des  Leibes  und  halt  in  der 
R.  das  Kerykeion;  er  ist  bärtig,  hat  lange  Schulterlocken,  ist 
ohne  Hut,  hat  Stiefel  mit  Zugstück,  einen  faltigen  Schurz  um 
(mit  gravierten  Kreuzchen);  ferner  ein  Schwert,  dessen  Scheiden- 
ende sichtbar;  Schurz  wie  Schwert  sind  für  Hermes  natürlich 
unpassend  und  direkt  von  den  Peleusdarstellungen  dieser 
Lekythengattung  entlehnt.  Paris  hat  Stiefel,  langen  Chiton 
ohne  Falten,  mit  gravierten  Sternchen  und  Wellensaum,  faltigen 
kurzen  Mantel,  kurzes  Haar;  er  ist  unbärtig;  er  streckt  die  R. 
weit  aus  mit  einer  Leier  (sieben  Saiten,  Plektron  darange- 
bunden) und  blickt  im  Entfliehen  nach  r.  um  nach  1.;  Zweige 
von  ihm  ausgehend.  Die  Gruppe  des  Hermes  und  Paris  hat 
sehr  gelitten,  indem  der  Firnis  an  vielen  Stellen  abgeblättert 
ist.  Von  1.  kommen  die  drei  Göttinnen  nach  r.;  voran 
Hera  (langer,  faltiger,  ionischer  Chiton,  lange  Haare, 
gravierte  Binde,  Mantel),  in  der  L.  das  Scepter  mit  Blüte  be- 
krönt; es  folgt  Athena  (langer  faltiger  Chiton,  Schulter- 
mantel faltig  und  wellig,  langes  Haar,  Binde),  in  der  R.  die 
Lanze,  in  der  L.  den  att.  Helm  haltend  und  umblickend  zu 
Aphrodite  (langer  faltiger  Chiton  und  Mantel,  der  den  ganzen 
Oberkörper  und  auch  den  r.  Arm  verhüllt),  in  der  L.  das 
Scepter  mit  Blume  als  Knopf,  die  Haare  von  einer  Haube  ver- 
hüllt (wodurch  von  Heia  unterschieden).  —  Kein  Rot  oder 
Weiss  autgesetzt. 


Attische  Lekythos,  2,  Gruppe  3.  _pi 

c)  Schulter  mit  liegenden  Palmetten  auf  weissem  Grunde.     Doppel- 
punktstreif über  dem  Bauchbild. 

2006.  (716).     H.  0,225.     U.  0,265.     Athen,  v.   Sack. 

Eine  Göttin  besteigt  ein  ruhiges  Viergespann  nach  r. 
(faltiger  Mantel,  doch  mit  r.  Streifen,  r.  Binde,  hinten  aufge- 
nommenes Haar);  hinter  den  Rossen  ein  Baum  mit  Zweigen 
und  runden  Früchten  daran.  R.  voran  geht  Hermes  in 
kurzem  Mantel  mit  Kerykeion,  Petasos;  bartig;  Stiefel  mit 
Zugstück;.    Pferdeschwanze  und  Mahnen  rot.  —  Sehr  flüchtig. 

d)  Schulter  mit  den  unverbun denen,   nur  als  dicke  Striche  gebildeten 
Lotoshnospen  auf  r.  Thongnmd.     Oben  am  Bauch  meist  Aletzband. 

2007.  12672).  H.  0,245.  U.  0,24.  Athen,  1880.  Intakt. 
Herakles  und  Geryones.  Herakles,  nach  r.  weit  aus- 
schreitend (kurzer  r.  Chiton,  Löwenfell  umgegürtet,  Schwert 
an  der  Seite,  grosser  Rundschild  im  Profil  mit  r.  Rand;  aus 
dem  Schilde  springt  eine  Greifen-  oder  Schlangenprotome 
heraus  mit  Kamm  und  offenem  Rachen,  sehr  nachlässig  ge- 
macht) erhebt  die  R.,  darin  nur  der  Ansatz  zu  der  Keule  die 
r.  vom  Kopfe  nicht  weiter  geführt  ist.  Unten  liegt  der  Hund 
Orthros  auf  dem  Rücken,  im  Tode  zappelnd  mit  den  Beinen. 
Geryones,  gebildet  wie  1999  schreitet  nach  1.  weit  aus  (kurzer, 
faltiger  Chiton  mit  r.  Streifen,  kor.  Helm  mit  hohem  Bügel, 
Rundschild  im  Profil);  zwei  Leiber  sind  unverletzt  und 
schleudern  die  Lanze;  einer  (der  mittlere?)  ist  mit  dem  Ober- 
körper nach  vorneüber  gesunken  und  lasst  beide  Arme  zu 
Boden  sinken,  sein  Schild  gleitet  neben  ihm  herab;  was  1.  vom 
Rundschild  des  vordersten  erscheint,  ist  unbestimmt;  entweder 
ist  es  der  Helm-Bügel  des  Fallenden,  oder,  was  wahrscheinlicher, 
die  Protome  nebst  Vorderbeinen  eines  aus  dem  Schilde  heraus- 
springenden undeutlichen  Tieres  mit  schwanenartig  gebogenem 
Hals  und  geschlossenem  Munde.  —  L.  hinter  Herakles  eilt 
Athen a  nach  r.  herbei  (langer  Chiton,  kurzer  Mantel,  faltig, 
mit  r.  Streifen,  Rundschild  im  Profil,  att.  Helm  mit  r.  Binde 
darum,  keine  Lanze).  Aus  ihrem  Schilde  springt  etwas  ganz 
Undeutliches  hervor  (wie  ein  langer  Schlangenhals,  dessen 
Kopf  verdeckt  ist  von  Herakles  Arm).  R.  hinter  Geryones 
steht  eine  Frau  (Erytheia)  nach  1.,  ruhig  zuschauend,  in 
langem  Chiton  und  Mantel  mit  r.  Streifen.  —  Sehr  nachlassig. 

2008.  (63i).     H.  0,15.     U.  0,14.     Nola,  S.   Koll. 
Der  Bauch  nach  oben  etwas  eingezogen. 

Herakles  und  Amazonen.    Herakles,  weit  ausschreitend 


/i 3.2  Schwarzfigurig;   späterer  Stil. 

nach  r.  (kurzer  faltenloser  Chiton,  Löwenfell),  schwingt  in  der 
R.  hoch  die  Keule,  mit  der  L.  eine  nach  1.  ins  1.  Knie  ge- 
sunkene Amazone  im  Nacken  fassend  (?)  (kurzer,  faltiger 
Chiton,  grosser  Rundschild;  hohe  Mütze),  die  in  der  R.  den 
Speer  halt  und  den  Oberkörper  nach  r.  abwendet.  R.  naht  I 
die  Verteidigerin  mit  grossen  Schritten,  die  Lanze  gegen  I 
Herakles  schwingend  und  bewaffnet  wie  die  vorige.  L.  ent- 
weicht, sich  umsehend,  eine  dritte  Amazone  (hohe  Mütze,  I 
Rundschild,  Mantelchen  auf  Schultern).  Zwischen  den  Figuren  I 
die  Inschrift  HPAKAHC,  von  den  drei  letzten  Buchstaben  ist  I 
nur  ein  ganz  blasser  Schimmer  erhalten,  doch  sind  die  Formen  I 
sicher.  —  Höchste  Nachlässigkeit.     Ohne  Zweige. 

2009.  (2416).     H.  0,162.     U.  0,17.     Athen,   1874. 

In  der  Mitte  eine  Frau,  nach  Frauenart  auf  einem  Stiere  I 
nach  r.  reitend  (Chiton,  Schultermantel,  faltig,  mit  r.  Streifen)  I 
und  die  L.  vorstreckend.  R.  und  1.  je  ein  Silen  (r.  Barte '■,  von  H 
derMitte  abgewendet,  doch  das  Gesicht  ihr  zukehrend  (tanzend?).  I 
Zweige  im  Räume. 

2010.  (2697).     H.  0,22.     Rhodos,   1880. 

Das  Wülstchen    des   Fusses   ungefirnisst,    der  übrige   Teil 
rot  gefärbt.  —  Der  weisse  Grund  des  Bildes  hat  einen  gelben,  I 
fast  rötlichen  Ton. 

Sacraler  Festtanz.     R.  steht  ein  Altar  (ohne  Stufe)  mitl 
Voluten    oben;    dahinter  r.    steht   eine   Frau   nach   1.    (langer I 
Mantel)    und  streckt    beide  Arme    schräg   abwärts    gegen   den! 
Altar  aus,    als  wenn  sie  etwas  darauf  werfe   (Priesterin?).      L.l 
vor  dem  Altar    tanzen    zwei   Frauen,    in    deren    Mitte    einen 
Flöten  b  läser  in  (langer  ionischer  Chiton,  Mantel,  kurze  Haare; 
nach  r.   steht;    beide  Tänzerinnen    haben    langen    Chiton    mit.] 
gravierten  Kreuzchen  und  mit  den  seltsamen,  die  Arme  völlig ] 
verhüllenden,  sackartigen  Aermeln    mit  r.  Tupfen,   die  als  be-  I 
sonderes  Kleidungsstück  angezogen  scheinen   und   an  Rücken I 
und  Brust  verbunden  sind;   die  r.  hat  in  jeder  Hand  überdies 
eine   ringförmige   Tänie,    die   1.    wie    es   scheint  Krotalen:    sie 
tanzen   mit  etwas  vorgebeugtem  Oberkörper,    den   einen  Arml 
hoch  erhebend,  den  andern  senkend,  in  leidenschaftlicher  Be-I 
wegung.     L.  am  Ende  steht  eine  Frau  nach  r.  (Haube,  langer 
ionischer  Chiton    und   Mantel;    am  r.  Arm    eine    grosse    ring-jj 
förmige  Binde  herabhängend)  und  klatscht  in  die  Hände,  um  I 
den  Takt  zu  Musik  und  Tanz  zu  geben.     Sie  scheint  auf  einer  | 
niederen  Basis  zu  stehen.     Oben  über  das  ganze  Bild  hin  die  j 
Inschrift   mit  grossen  Buchstaben  EfAH<AK$. 


Attische  Lekvthos,  2,   Gruppe  3.  4.  433 

2011.  (2208).     H.  0,172.      U.  0,155.      Gern.  Nach].    —    Abg.   Gerhard,    ges. 

akadem.  Abhndl.  Taf.  69,   1. 

Verbrannt  und  ganz  grau  gewerden. 

Eine  Göttin  (Semele?)  besteigt  ein  Viergespann  nachr. 
(Mantel  faltig,  mit  Rückenzipfel,  Kentron).  R.  steht  Dionysos^ 
von  den  Pferden  teilweise  verdeckt,  mit  langem  Bart  und 
Epheukranz,  umblickend  nach  der  Frau;  er  hält  einen  sich 
verbreitenden  Zweig.  R.  neben  den  Rossen  geht  ein  Reh 
nach  r.;  r.  vor  den  Pferden  tanzt  ein  Silen,  die  R.  über  den 
Kopf  erhebend.  —  Sehr  flüchtig,  ohne  Rot. 

2012.  (2207).    H.  0,195.    IL  0,19.    Gerh.' Nachl.  —  Einzelne  abgesprungene 

Firnisteile   erg. 

Eos.  Auf  dem  Wagen  eines  in  der  Luft  nach  r.  galop- 
pierenden und  geflügelten  Zweigespanns  steht  Eos 
(langes  Gewand,  Haube),  die  Zügel  und  Kentron  haltend.  — 
Sehr  nachlassig.  —  lieber  dem  Bauchbilde  hier  Mäander, 
der  oben  und  unten  von  einem  zinnoberroten  Streif  einge- 
fasst  wird. 

2013.  (718).     H.  0,16.     U.  0,17.     Athen,  v.  Sack. 

Hals  und  Schulter  haben  hier  weissen  Grund. 
Bauch  nur  ornamental  verziert;  liegende  Palmetten,  oben 
und  unten  je  von  einem  dreifachen  Punktband  gesäumt. 

Vierte  Gruppe:    Dieselbe  Form.      Der  dicke  Fussrand  etwas  aus- 
geschweift, ohne   Wulst.     Bauch  nur  ornamental  geziert.     Schulter  mit 
unverbundenen  Lotosknospenstrichen  auf  r.   Thongrund. 

a)   Grössere  Exemplare. 

2014.  (717).     H.  0,225.     U.  0,24.     Athen,  v.   Sack. 

Bauch  mit  Palmettenranken,  oben  Mäander,  unten 
Punktstreifen. 

2015.  (714).     H.  0,215.     U.  0,235.     Nola,  S.  Koll. 

Schulter  mit  Palmetten.  Bauch  mit  reichen  liegenden 
Palmetten  in  zwei  Reihen. 

2016.  (2125).     H.  0,235.     u-  °>24-     Athen,  Geschenk  des  Grafen  Brassier 

de   St.   Simon,   1862. 

Grösstenteils  von  Kalksinter  bedeckt. 

Bauch  mit  Epheuzweig,  Gitterwerk  und  Mäander. 

2017.  (715).     H.  0,16.     U.  0,175.     Nola,  S.  Koll. 

Ganz  gleich  wie  2016  dekoriert,  nur  fehlt  der  Mäander 
oben. 

28 


484  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

b)   Kleine  Exemplare  mit  einfachem  dickem  ungefirnisstem  Fussrand. 

2018.  (2543).     H.  0,108.     U.  0,12.     S.  Friedländer,  1S79. 
Mit  Epheuzweig. 

2019.  (1855).     H.  0,075.     U.  0,105.     Nola. 
Desgl. 

2020.  (1854).     H.  0,102.     U.  0,12.     Nola. 
Mit  Schachbrettornament. 

2021.  (1S85).     H.  0,112.     U.  o,i3.     In  Neapel   erw. 
Desgl. 

Fünfte  Gruppe:    Die  Mimdung  wie   der  Bauch   mit  starker  Ein- 
ziehung.      Der  Fuss  mit  gefirnisstem    Wttlste  unten. 

2022.  (1984)-    H.  0,35.    U.  o,33.  —  Abg.  Gerhard,  zwei  Minerven,  Winkel- 

mannsprogr.  Berl.  1848,  Taf.  No.  2.    Vgl.  Bull.  d.  Inst.  1846,  p.  100; 
Arch.  Ztg.   1846,  S.  261.  304  ff.  1849,  S.  73  ff.  (Panofka). 

Schulter  mit  liegenden  Palmetten.  Ueber  dem  Bauchbilde 
dreifaches  Netzband.  Das  aufgesetzte  Rot  fast  überall  ganz 
verblasst  und  nur  in  den  Gravierungen  noch  festsitzend.  — 
Firnis  teilweise  rot  verbrannt. 

Einführung  des  Herakles  in  den  Olymp.  R.  sitzt 
auf  einem  Sessel  (ohne  Lehne)  auf  dem  ein  Fell  liegt  Zeus 
nach  1.  (langer  roter  Bart,  r.  Haarbinde,  in  den  Mantel  gehüllt, 
in  dem  auch  die  Arme  stecken,  Falten  mit  roten  Strichen, 
nur  die  r.  Hand  sichtbar,  die  den  schlanken  Blitz  hält).  Von 
r.  schreitet  Hermes  heran  (kurzer  Chiton,  kurzer  Schulter- 
mantel, Bart,  Gesicht  übermalt,  Petasos,  Stiefel  mit  Zugstück), 
in  der  R.  langen  Stab  (der  aus  Nachlässigkeit  ohne  Kerykeion- 
ende),  die  L.  erhebend  und  umblickend  zuAthena  die  ihm 
folgt  nach  r.  (langer  Chiton,  Faltenmantel  mit  Rot,  att.  Helm 
mit  r.  Binde),  die  Lanze  in  der  R.,  die  L.  erhebend;  unten 
neben  ihr  ein  Widder  nach  r. ;  es  folgt  1.  Herakles  nach  r. 
(kurzer  Chiton,  Löwenfell  um),  die  Keule  auf  der  1.  Schulter, 
die  R.  vorstreckend.  L.  am  Ende  folgt  Athe na  noch  einmal, 
fast  garnicht  von  der  vorigen  unterschieden. 

Sehr  nachlässige  Zeichnung.    Zweige  füllen  den  Raum. 

2023.  (2640).     H.  0,19.     U.  0,165.     Athen,   1879. 

Schulter  mit  den  gewöhnlichen  Lotosknospenstrichen. 

Athena  im  Gigantenkampf.  Athena  (langer  Chiton, 
faltig,  mit  r.  Streifen,  Helm)  stürmt  nach  r.,  mit  grosser  Aegis 
auf  dem  vorgestreckten  1.  Arm,  mit  der  R.  die  Lanze  herab- 
stossend  auf  einen  auf  die  Knie  gestürzten  Giganten  (kurzer 


Attische  Lekythos,  2,  Gruppe  5.  435 

Chiton,  Panzer,  Helm  mit  hohem  Bügel,  Rundschild,  Schwert), 
der  den  Oberkörper  umwendet  gegen  Athena.  Von  r.  und  1. 
sprengt  je  ein  Reiter  herbei  (in  kurzem  Mantel  mit  Rot)  mit 
je  zwei  Lanzen  und  einer  Pelta  auf  dem  Rücken.  —  Sehr 
flüchtig. 

2024.  (2094).     H.  0,175.     u-  <V55-     Attika,  Ross. 

Herakles  und  Amazonen.  Herakles,  weit  aus- 
schreitend nach  r.  (Löwenfell  um,  kurzer  Chiton  darunter) 
schwingt  hoch  in  der  R.  die  Keule  und  fasst  mit  der  L.  eine 
ins  1.  Knie  sinkende  Amazone  beim  Helme  (hoher  Bügel, 
Rundschild,  Schwert  in  der  R.,  kurzer  Chiton).  Von  r.  eilt 
eine  andere  Amazone  (kurzer  Chiton,  Helm,  Schwert  an  der 
Seite)  herbei  den  Speer  schwingend,  den  Rundschild  (im  Profil) 
vorstreckend.  L.  entfernt  sich  umsehend  eiligst  eine  eben- 
solche Amazone.  Alle  haben  Andeutung  langer  Haare.  — 
Höchst  nachlässig. 

2025.  H.  0,165.    U.  0,145. 

Ein  Viergespann  steht  nachr.;  der  Wagen  wird  bestiegen 
von  einer  Frau;  r.  eine  Figur  mit  hinten  aufgenommenem 
Haar,  die  Lyra  spielend  (Apollo);  ihr  gegenüber  eine  andere 
Figur;  r.  geht  den  Rossen  voran  Hermes  (Chlamys,  Stiefel, 
scheint  unbärtig).     Allerhöchste  Nachlässigkeit. 

2026.  (2437).     H.  0,185.     U.  0,165.     Athen,  1875. 

Bakchisch.  In  der  Mitte  lauft  eine  Man  ade  nach  r. 
(ionischer  Chiton,  viele  sehr  freie  Falten),  eiligst  mit  der  L.  den 
Chiton  heraufziehend,  in  der  R.  horizontal  einen  langen  Stab 
(Thyrsos,  dessen  Ende  nicht  sichtbar);  langes  Haar,  breite  Binde; 
umblickend  nach  1.  nach  dem  sie  verfolgenden  Silen  (ithy- 
phallisch).  R.  voran  lauft  oder  tanzt  ein  zweiter  Silen,  um- 
blickend, die  R.  gegen  den  Kopf  erhebend  (ithyphallisch).  Von 
der  Nymphe  gehen  Zweige  aus.  —  Stil  ahnlich  dem  der 
streng-  rotfigurigen. 

2027.  (710).     H.  0,14.     U.  0,14.     Nola,    S.  Koll. 

Mündung  und  Fuss  erg.;  wegen  der  Einziehung  des 
Bauches  waren  sie  jedoch  gewiss  so  wie  in  dieser  Gruppe. 

Drei  tanzende  langgewandete  Nymphen,  die  mittlere  nach 
r.,  die  andern  symmetrisch  nach  den  beiden  Seiten,  alle  die 
Köpfe  umwendend  und  den  einen  Arm  hebend.  Von  der 
mittleren  gehen  Zweige  aus.  —  Sehr  flüchtig. 

28* 


436  Schwarzfigurig:  späterer  Stil. 

2028.     (2209).     H.  0,14.     U.  0,1 3.     Gerh.'  Nach]. 

In  der  Mitte,  auf  niederer  säulenartiger  Basis,  sitzt  eine 
Sphinx  nach  r.,  den  Kopf  umwendend  und  ein  Vorderbein 
etwas  erhebend  (Grabmonument?).  R.  und  1.  sitzt  je  ein 
bartiger  Mann  mit  Krückstock  auf  Klappstuhl,  in  den  Mantel 
gehüllt;  1.  noch  ein  stehender  Mann  im  Mantel.  Zweige  gehen 
von  der  Sphinx  aus.  —  Wo  der  Firnis  abgefallen  war,  da 
übermalt.  —  Aeusserste  Flüchtigkeit. 


g)  Alabastron. 

1.  Gewöhnlicher  Technik,  schwarzfigurig  auf  rotem  Thongntnd. 

Erste  Gruppe. 

2029.     (2766).     H.  0,09.     Capua,  1881. 

Die  Form  alter  und  einfacher  als  an  den  folgenden;  kein 
besonderer  Hals;  einfache  schräg  ansteigende  Mündung,  die 
gefirnisst. 

Am  oberen  Teile  des  ganz  ungefirnissten  Bauches  die 
üblichen  zwei  Ansätze  (der  eine  abgefallen),  dazwischen  jeder- 
seits  ein  grosses  Auge  (einfach  schw.,  ohne  Gravierung,  nicht 
so  stilisiert  wie  an  den  Schalen). 

Umlaufendes  Bild.  Bakchischer  Opfertanz.  Gerade 
unter  dem  einen  abgebrochenen  Ansätze  steht  ein  weisser 
Altar  ohne  Basis,  auf  dem  ein  weisser  Aufsatz  wie  eine 
stumpfe  Pyramide;  1.  vom  Altar  folgen  sich  drei  heftig 
tanzende  Frauen  im  langen  faltenlosen  Chiton,  die  vordere 
und  letzte  mit  rotem  kurzem  Ueberrock,  die  mittlere  mit 
gefleckter  Nebris;  sie  bewegen  weniger  die  Beine  als  die  Arme 
sehr  heftig  gegen  den  Kopf  empor;  die  mittlere  wirft  den 
Kopf  zurück,  die  vordere  senkt  ihn  und  legt  beide  Hände 
darauf.  R.  vom  Altare  steht  ruhig  nach  1.  ein  bärtiger  Mann 
(langer  Chiton,  Mantel  mit  roten  Streifen,  r.  Haar);  er  trägt 
horizontal  auf  der  1.  Schulter  eine  Stange,  daran  jederseits 
ein  Kranz  und  je  ein  länglicher  und  ein  runder  Gegenstand 
(Früchte  oder  Gefüsse?)  aufgehängt  sind.  Weiter  r.  steht  noch 
ein  bärtiger  Mann  nach  1.  (Mantel,  r.  Chiton)  mit  zwei  Kränzen 
in  der  R. 

Unten  Sternornament.  —  Der  Stil  ziemlich  streng,  mehr  der 
ältere  schwarzhgurige. 


Attisches  Alabastron.  437 

Zweite  Gruppe:    Form  No.  23g. 

2030.  (25691.     H.  0,10.       Pikrodafni   bei  Athen,   1877.    —    Abg.  Arch. 

Ztg.   187S,  Taf.  21,   1.   S.   159  (E.   Curtius). 

Mündung  und  Hals  schwarz;  Schulter  mit  flüchtigem 
Stabornament;  darunter  Mäander.  Die  Ansätze  zu  beiden 
Seiten  sind  weiss  gefärbt.  Die  Dekoration  des  Bauches  ist 
durch  ein  je  von  dem  seitlichen  Ansätze  herablaufendes 
schmales  Mäanderband  in  zwei  Abteilungen  getrennt. 

Vor  dem  Hahnenkampf.  A)  Vor  einem  Baume  mit 
kleinen  Blättchen  (ohne  Früchte)  kauert  ein  bärtiger  Mann 
nach  r.  (r.  Stirnhaarstreif)  in  den  Mantel  (mit  freien  Falten 
und  r.  Tupfen)  gehüllt,  der  die  r.  Brust  freilässt;  auf  dem  vor- 
gestreckten r.  Arme  trägt  er  einen  weissen  Hahn  (r.  Kamm); 
unten  an  der  Erde  eine  Henne  nach  r.  L.  von  ihm  l^-AHOH 
über  dem  Hahn  KAOIS  sehr  flüchtig  und  klein  geschrieben: 
0  nute  y.o.Xog;  unter  dem  Hahne  sinnlose  Buchstaben  UTSUT. 

B)  Unter  einem  Baume  mit  grossen  w.  runden  Früchten 
(Aepfeln)  kauert  ein  Jüngling  nach  1.,  der  Gegner  des  vorigen 
Mannes  (r.  Binde  im  Haar,  faltigen  Mantel  mit  r.  Tupfen 
über  die  1.  Schulter  geworfen);  auf  seinen  vorgestreckten  Armen 
sitzt  ein  weisser  Hahn;  unten  an  der  Erde  eine  Henne  nach  1. 
R.  von  ihm  MlKIOA/  MivMov  und  1.  Buchstaben  in  denen  zultig 
steckt  1 1 1 s/O v/OAH ;  unter  dem  Hahn  \>T\/.  Zierliche  Zeichnung. 

Darunter  Mäander  und  zu  unterst  ein  Stern  aus  vier 
Palmetten. 

2031.  (1788).     H.  0,15.     Italien,  Gerh.   1841. 

Der  Bauch  mit  zwei  grossen  Abteilungen  von  schw.  Gitter- 
werk und  dazwischen  mit  Punktstreifen  geschmückt;  unten 
gefirnisst. 

2.  Die  Malerei  auf  weissem  Grunde. 

2032.  (2482).       H.  0,16.      Chiusi,    1876.    --    Abg.  Annali  d.  Inst.  1876, 

tav.   d'agg.  A;  p.  49  (Koerte). 

Form  No.  209.  Hals  und  unterer  Teil  des  Bauches  ge- 
firnisst. Am  oberen  Bauchteile  Stabornament,  Punktreihen 
und  Mäander.    Dann  das  umlaufende  Bild. 

Raub  des  Ganymedes.  Zeus  schreitet  weit  aus  nachr. 
(ionischer  Chiton,  Mantel,  r.  Bart,  r.  Binde  im  kurzen  Haar), 
in  der  R.  das  Scepter  (mit  grosser  Blüte  bekrönt)  und  ergreift 
mit  der  L.  die  Schulter  des  nach  r.  einem  in  der  Luft  schwe- 
benden (Flügel  geschlossen)  Hahne  nachlaufenden  Gany- 
medes   (nackter  Knabe,    hinten   aufgenommenes  Haar,    sucht 


438  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

den  Hahn  zu  haschen).  R.  entfernt  sich  langsam  nach  r.  ein 
sich  umwendender  und  erschreckt  und  abwehrend  die  R. 
nach  1.  ausstreckender  Greis  (langer  Chiton,  Schultermantel, 
Glatze),  einen  Stock  in  der  L.  aufstützend  (der  Vater  Tros  oder 
Padagog).  Zeus  wird  angetrieben  von  dem  hinter  ihm  her 
fliegenden  Eros,  der  ihn  mit  der  L.  vorwärts  schiebt  und  mit 
einem  langern  Stabe  in  der  R.  (Kentron)  in  den  Rücken  stösst. 
Eros  ist  als  Knabe  gebildet  mit  hinten  aufgenommenem  Haar, 
r.  Binde,  grossen  Flügeln  die  vorn  an  der  Brust  unter  der 
Achsel  ansetzen;  in  kurzem  faltigem  Chiton;  Stiefeln  mit  r. 
Zugstück  wie  Hermes.  Sinnlose  flüchtige  kleine  Buchstaben 
im  Räume. 

h)   Pyxis. 

i.  Platt  aufstehend,  ohne  Füsse.    Aelterer  Stil     Form  älin- 
lich  No.  ioj. 

2033.      (2449).      H.  0,055.      O.  Dm.  0,07.      U.  Dm.  0,08.      Griechenland, 
1875.      Deckel   fehlt.     Thon   teihveis   grau   verbrannt. 

Oben  ein  doppelter  Blattchenstreif.    Umlaufendes  Bild. 

Bakchisch.  Der  bärtige  Dionysos  (langer  r.  Chiton 
und  kurzer  Schultermantel,  beide  faltenlos,  r.  Bart)  steht  nach  r., 
das  Trinkhorn  in  der  L.,  in  der  R.  einen  grossen  Epheuzweig. 
Ihm  gegenüber  steht  Semele  nach  1.  (langer  Chiton, 
r.  Mantel  auch  über  dem  Hinterkopf,  den  sie  mit  der  R.  vor- 
zieht). R.  ein  Silen  nach  L,  der  seinen  r.  Phallos  mit  der  R. 
umfasst  (sein  Gesicht  en  face,  mit  breitem  Mund,  langem 
sorgfältig  graviertem  Bart,  r.  Stirnhaar).  R.  folgen  sich 
Nymphe,  Silen,  Nymphe  (r.  Fell  über  dem  langen  Chiton) 
und  Silen,  alle  heftig  tanzend.  Dann  ein  unbärtiger 
Reiter  auf  einem  ithyphallischen  Maulti  ere  (der  Firnis  hier 
abgesprungen);  er  hält  einen  kurzen  Stock  in  der  R.  Es  folgen 
zwei  je  sich  gegenüber  tanzende  Paare  von  Silen  und 
Nymphe;  endlich  noch  ein  Silen,  Nymphe  und  Silen  nach  1. 
in  heftigem  Tanz;  der  letzte  Silen  wendet  den  Oberkörper 
nach  r.  zu  Dionysos  um.  Alle  Silene  haben  r.  Bart  und  Haar; 
die  meisten  sind  ithyphallisch,  meist  lebhaft  mit  Armen  und 
Beinen  tanzend.  Die  Ohren  der  Silene  sind  nicht  Pferde- 
ohren, sondern  ganz  gebildet  wie  die  der  Frauen,  klein,  rund 
und  menschlich.  Die  Augen  der  Frauen  sind  kreisrund  wie 
die  der  Männer,  was  damit  im  Zusammenhange  steht,  dass  ihr 
Fleisch  durchaus  ohne  das  übliche  aufgesetzte  Weiss  gelassen 
ist;  sie  tragen  alle  lange  faltenlose  Chitone  mit  rotem  Ueber- 


Attische   Pyxis.  43p 

schlag;  r.  Haare.  —  Zahlreiche  sinnlose  Buchstaben  und  buch- 
stabenartige Zeichen  füllen  den  Raum.  —  Aelterer  Stil  mit 
faltenlosen  Gewändern;  ziemlich  sorgfältig;  lebendig  zierlich. 
Eigentlich  zur  vorigen  Klasse  (des  alteren  Stiles)  gehörig. 

2.   Mit  drei  niederen  Füssen.    Späterer  Stil.    Form  N~o.  igg. 

2034.  (2601).     H.  0,14.     O.  Dm.  0,0g.    U.   Dm.  0,10.     Kreta   oder  Athen, 

S.  Gossrau,    1878.    —    Grau  verbrannt  und  zwar  erst  nachdem 
das  Gefäss  schon   zerbrochen   war. 

Deckel  (übergreifend):  Drei  Paare  von  Hennen  sich 
gegenüber,  alle  mit  weissen  Punkten.     Ohne  Rot. 

Bauch  oben  und  unten  von  Netzband  (mit  Weiss)  einge- 
fasst.     Zweimal  wiederholte  Darstellung. 

Herakles  (bärtig,  nackt)  sich  niederbeugend  nach  r.,  im 
Begriffe  den  Eber,  der  auf  das  1.  Vorderknie  gefallen,  zu  um- 
fassen; dahinter  ein  Baum  mit  w.  Früchten,  daran  r.  ein  Tuch 
und  die  Keule  gebunden  ist,  1.  der  Köcher  mit  w.  Bande. 
L.  davon  kauert,  auf  ein  Knie  niedergelassen  Jolaos  (bärtig), 
auf  dem  1.  Arm  eine  Chlamys  wie  zum  Schutze  vorhaltend.  — 
Sehr  flüchtiger  Stil,  wie  auf  den  Lekythen  ohne  Rot;  Weiss 
fast  nur  in  Tupfen  aufgesetzt. 

2035.  (2602).    H.  0,14.     O.  Dm.  0,0g.    U.  Dm.  0,10.     Kreta  oder  Athen, 

S.   Gossrau,  1878.  —  Grau  verbrannt. 

Gegenstück  zu  2034.    Deckel  wie  2084. 

Bauch:  Dreimal  wiederholt  sich  dieselbe  Gruppe:  ein 
nackter  Mann  schleppt  in  beiden  Armen  ein  grösseres 
bauchiges  Gefäss  herbei;  ihm  gegenüber  tanzt  ein  nackter 
Mann,  den  Kopf  umwendend,  die  Chlamys  auf  dem  1.  Arme 
vorgestreckt.  Die  vierte  Gruppe  ist  etwas  anders:  der  Mann  1. 
ist  ohne  Gefäss  und  greift  mit  den  Armen  nach  der  Chlamys 
des  anderen  gegenüber,  ein  Motiv  ohne  Sinn;  offenbar  ward 
nur  aus  Raummangel  das  Gefäss  weggelassen.  —  Zweige  mit 
w.  Früchten  füllen  den  Raum.     Stil  genau  wie  2084. 

2036.  (T.  C.  2970).     Dm.  0,07.     Etwas   fragmentiert. 

Deckel  einer  kleinen  Pyxis,  übergreifend,  ohne  Knopf. 

Auf  der  Oberfläche,  im  Kreise  gestellt  (die  Beine  nach 
aussen)  drei  ohne  Gravierung  mit  ganz  flüchtigen  Pinselzügen 
und  etwas  aufgesetztem  Weiss  hingeworfene  Reiter  mit 
langen  Helmbüschen  (?).  —  Zweige  füllen. 

2037.  (2212).     Dm.  0,14.     Gerh.'  Nachl.  —  Etwas   grau  verbrannt. 
Deckel   einer   grösseren   Pyxis,    nicht    übergreifend,    mit 

Knopf  (der  in  Gyps  erg.)  Feine  Strahlen  um  den  Knopf, 
dann  ein  schw.  Streifen,   in  dem  ein  einfacher  Mäander  aus- 


440  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

gespart  ist.  Dann  der  umlaufende  Bildstreif  (Beine  nach 
aussen.) 

Bakchischer  Thiasos.  Der  bartige  Dionysos  (langer 
Chiton,  Mantel  mit  Falten,  r.  Bart,  Kranz),  das  Trinkhorn  in 
der  L.,  Epheuzweig  in  der  R.,  schreitet  nach  r. ,  sich  um- 
blickend nach  1.;  r.  ein  wild  tanzender  Silen  nach  1.  (r. 
Schwanz  hoch  gehoben);  1.  von  Dionysos  eine  Nymphe,  mit 
Krotalen  tanzend,  in  ionischem  Chiton;  es  folgt  1.  ein  sehr 
lebendiger  Contretanz  zweier  Silene  (der  eine  den  Kopf  ab- 
wendend); dann  Contretanz  von  Silene  und  Nymphe  (in 
ionischem  Chiton);  weiter  1.  ein  anderer  Silen,  etwas  geduckt 
nach  r.  herankommend;  weiter  1.  ein  Silen,  der  das  1.  Bein 
hoch  in  die  Luft  schleudert  und  umblickt;  dann  Contretanz 
von  Silen  und  Nymphe;  endlich  noch  ein  Silen  und  eine 
Nymphe  mit  Krotalen  nach  1.,  Dionysos  zugewandt  tanzend. 
Einzelne  Epheuzweige  im  Räume.  Fleisch  der  Frauen  weiss 
wie  gewöhnlich;  die  ionischen  Chitone  faltenlos  mit  fein 
gravierten  Sternchen,  ohne  Rot.  Die  Silene  haben  alle  Pferde- 
ohren; ihr  Haar,  Bart  und  Schwanz  rot.  Feine  sorgfaltige 
Zeichnung,  die  Motive  fast  elegant  und  feurig.  —  Interessant 
der  Vergleich  mit  der  beträchtlich  alteren  Pyxis  2o33. 

i)   Schale. 

7.  Mit  breitem,  schwarz  gefirnisstem  Rande. 

Erste  Gruppe:  Der  Rand  ist  konkav  und  setzt  scharf  ab.  Form 
No.  iji.  Der  Absatz  des  Randes  wird  an  der  Innenseite  durch  einen 
ausgesparten  ungefimissten  Streifen  markiert.  Die  Aussetiseite  ist  mit 
Ausnahme  des  Randes  ungefimisst.  Der  Fuss  hat  zu  oberst  ein  Wülst- 
chen ttnd  darunter  einen  ungefimissten,  mit  horizontalen  Einschnitten 
versehenen  Abschnitt.     Der  Fussrand   ist    von    rundlichem   Profil    und 

gefiruisst. 
2038.      (679).     H.  0,175.      Dm.  0,295.     Vulci,  S.   Dor. 

Innen  in  der  Mitte  ungefirnisster  Kreis. 

Bildstreif  zwischen  den  Henkeln:  Auf  jeder  Seite  zwei 
ruhig  stehende  Viergespanne  nach  r.  mit  je  einem  Lenker 
(in  langem  weissen  Chiton  mit  Gürtel,  einer  mit  Kreuz- 
bändern; derselbe  ist  bärtig)  mit  langem  Stab  und  den 
Zügeln  in  den  Händen.  Die  Rosse  mit  r.  Brustbande 
mit  w.  Tupfen  am  Rande.  Auf  einer  Seite  steht  r.  vor 
den  Gespannen  ein  bärtiger  Mann  in  langem  faltenlosen  Chiton 
und  r.  Mantel,  mit  Stab  in  der  Rechten.  R.  und  1.  am  Ende 
je  ein  Lowe,  nach  den  Henkeln  gewendet,   den  Kopf  jedoch 


Attische   Schale,  i,  Gruppe   i.  2.  1»  j 

umdrehend  (Maul  offen,  Hals  rot,  Schwanz  in  die  Höhe);  sie 
legen  die  eine  Vordertatze  auf  den  Henkelansatz,  wappenartig. 
—  In  den  Zwischenräumen  sind  in  horizontaler  und  vertikaler 
Richtung  Reihen  von  schw.  Punkten  gemalt,  welche  die  Stelle 
von  Inschriften  versehen  sollen;  nur  einmal  setzen  sich  die 
Punkte  zu  Buchstaben  fort  •  •  SSOSANOS. 

Der  Raum  von  hier  bis  zum  Fusse  ist  mit  schw.  und 
roten,  sowie  Ornament- Streifen  geschmückt  (Blättchen;  ge- 
brochenes Band,  nur  in  Konturen);  unten  Strahlen,  die 
abwechselnd  gefüllt  und  nur  konturiert  sind. 

2039.  (1745)-     H.  0,115.     Dm.  0,21.     Etrurien,  Gerh.   1S41. 

Innen  ganz  gelirnisst.  Der  Streif  zwischen  den  Henkeln 
zeigt  einen  Zweig  mit  zierlichen  spitzen  Blättchen,  dazwischen 
sich  an  langen  Stielen  je  ein  kleiner  Granatapfel  befindet.  Es 
folgen  bis  zum  Fusse  herab  eine  Reihe  überaus  feiner  roter  und 
schwarzer,  aus  dünnen  Linien,  Zickzack  oder  Netzornament 
bestehenden  Streifen.  —  Vorzügliche  Technik. 

Verwandt. 

2040.  (944)-     H.  0,07.     Dm.  0,146.      S.   Koll. 
Innen  ungefirnisster  Kreis. 

Der  Rand  ist  weniger  deutlich  abgesetzt,  doch  noch  kon- 
kav; er  ist  hier  ungefirnisst  wie  die  ganze  Aussenseite  und 
mit  r.  und  schw.  Stabornament  versehen. 

Der  Streif  zwischen  den  Henkeln  zeigt  einen  Blättchen- 
zweig wie  2039  (doch  ohne  die  Granatapfel).  Darunter  Streif 
mit  schrägen  Zickzacklinien.     Dann  dünne  Strahlen. 

Der  Fuss  niedrig;  mit  dickem  ungefirnisstem  Rande. 

Zweite  Gruppe:  Der  schwarze  etwas  konkave  Rand  ist  weniger  scharf 
1 abgesetzt.     Innen    ungefirnisst  er  Kreis.     Zwischen    den    Henkeln    Orna- 
mentstteif;    darunter  gefirnisst    bis  auf  einen    schmalen    ausgesparten 

Streif.     Fuss  hoch. 

2041.  (2288).     H.  0,07.     Dm.  0,105.      Gerh.'  Nachl. 

Zierlich  steifer  Epheuzweig  von  strenger  Stilisierung;  die 
Blatter  abwechselnd  r.  und  schw. ;  die  Zwischenräume  durch 
feine  Punktrosetten  gefüllt.     Elegante  Technik. 

2042.  (Mise.  7754).     H.  0,07.     Dm.  0,145.     Aus   der  Nähe   des   Schwarzen 

Meeres.     S.   Becker. 

Flüchtig;  gering.  Obere  Hälfte  der  P.-L.- Ringkette  (mit 
Weiss  \ 


aa.2  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Dritte  Gruppe:  Der  schwarze  Ra?td setzt  gar  nicht  mehr  ab.  Ganz 
niederer  Fuss  mit  dickem  meist  ungefimisstem  Rande.  Bild-  oder  Or- 
namentstreif zzoischen    den   Henkeln;    darunter  gefirnisst  bis  auf  den 

atisgesparten  Streif. 

2043.  (1620).     H.  0,075.     Dm-  0,19.     Tarquinii,   Gerh.,   i833. 

Grosser  Teil  der  einen  Seite  fehlt. 

Fussrand  hier  gefirnisst. 

Innen  ungefirnisster  Kreis. 

Von  den  Henkeln  ausgehend  je  eine  Palmette  wie  1756  ff. 
In  der  Mitte  Herakles  und  der  Lowe,  vom  gewöhnlichen 
Typus  abweichend.  Herakles  (nackt,  Gewand  auf  dem  1.  Arm, 
r.  Haar  und  Bart),  im  Begriffe  mit  dem  Schwert  in  der  R.  auf 
das  Tier  loszustürzen;  der  Löwe  mit  den  Vorderbeinen  an- 
springend. R.  und  1.  sitzt  je  eine  unbärtige  Figur  im  langen 
Chiton  auf  Klappstuhl;  die  1.  hält,  wie  es  scheint,  einen  Kranz. 
Oben  hangt  ein  Tuch.  Unten  an  der  schw.  Innenwand  des 
Fusses  eingekratzt  in  etruskischen  Zügen  AHI1A 

2044.  (2184).     H.  0,07.     Dm.  0,185.     Gerh.'  Nachl.  —  Intakt. 

Innen  ist  ein  sog.  Gorgoneion  in  den  ungefirnissten 
Kreis  gezeichnet  (Zunge  rot,  Hauer  weiss;  schw.  Bart;  keine 
Schlangen). 

Zwischen  den  Henkeln  gegenständige  P.-L.-Kette  mit  Rot 
und  Weiss  (Lotos  ganz  unverstanden  zu  dünnen  Linien  zu- 
sammengeschrumpft); zierlich  und  sorgfältig. 

2045.  H.  0,065.     Dm.  0,17.     Nola,  S.  Koll. 
Innen  ungefirnisster  Kreis. 

Obere  Hälfte  der  P.-L.-Kette.     Flüchtig. 

2046.  (C.  3791-     H.  0,05.     Dm.  0,14.     Cypern,  S.  Cesnola. 
Desgl.    Sehr  flüchtig. 

2.  Ohne  Rand. 

a)  Mit  Augen.     Fo,m  No.  iyj. 

Lrste   Gruppe:     Grosse  Exemplare.     Innen  ist  ein   sog.   Gorgoneion 
in  den  ungefirnissten  Kreis  gezeichnet  (Zunge  rot;  bärtig;  ohne  Schlan- 
gt).    Aussen    neben    den    J lenke  In    riesige    Augen    wie    1807.       Unten 
Strahlen,  abwechselnd  gefüllt  und  kouturiert.    Breiter  hohler  Fuss. 

2047.  (2176).     H.  0,1. |.    Dm.  0,355.     Gerh.'  Nachl.  —  Aus  vielen  Stücken. 

Gorgoneion  von  Stabornament  (schw.  und  rot)  um- 
geben. 


Attische  Schale,  i,  Gruppe  3;  i,  a,  Gruppe   i.  443 

Zwischen  den  Augen:  A)  Ein  Silen  nach  r.  (Stumpf - 
nase,  r.  Schwanz,  lange  Haare,  r.  Bart,  Pferdeohr)  fasst  nach 
einer  ihm  entweichenden  Nymphe;  er  greift  mit  der  L.  an 
ihre  Brust;  sie  blickt  im  Enteilen  um,  die  Arme  ausstreckend 
(langer  Chiton  mit  Falten  und  r.  Streifen;  vorn  herab  eine 
sehr  breite  karrierte  Borte,  ganz  karrierter  Ueberschlag;  Nebris 
darüber,  langes  Haar,  r.  Epheukranz). 

B)  Eine  Nymphe  eilt  nach  r.  und  blickt  um;  sie  trägt 
auf  beiden  Unterarmen  einen  Hirsch  mit  langem  Geweih 
(langer  faltenloser  Chiton  mit  gravierten  Sternen;  langes 
Haar,  r.  Epheukranz). 

Unter  den  Henkeln:  1.  Unter  dem  Henkel  selbst  ein 
gefallener  Hoplit,  die  Beine  etwas  angezogen,  Rundschild 
(w.  Kugeln)  noch  emporhaltend,  Gesicht  gegen  den  Boden, 
r.  Arm  ausgestreckt  an  der  Erde  (kor.  Helm  mit  hohem  Bügel, 
kurzer  Chiton  mit  Falten,  Panzer).  Von  r.  und  1.  sprengt  je 
ein  Kentaur  heran  gegen  den  Henkelansatz;  der  1.  Kentaur, 
dessen  menschlicher  Körper  nach  hinten  gedreht  ist,  während 
der  Kopf  nach  r.  vorn  schaut,  schwingt  mit  beiden  Armen  einen 
riesigen  weissen  Felsblock.  Der  r.  bäumt  sich  empor,  erhebt 
drohend  die  Rechte  und  hält  in  der  L.  einen  w.  Stein;  antik 
ist  nur  sein  menschlicher  Körper,  sein  r.  Vorderbein  und  sein 
roter  Schwanz,  woraus  sich  jedoch  die  Haltung  ergiebt.  Beide 
haben  im  Gesichte  ganz  den  Silenstypus. 

2.  Dasselbe,  mit  geringen  Modifikationen  in  den  Bewe- 
gungen: der  Gefallene  ist  eben  vornübergestürzt,  blickt  empor 
und  hält  den  Schild;  der  Kentaur  1.  erhebt  den  grossen  Fels- 
block einfach  nach  r.  gewandt;  der  r.  blickt  um,  trägt  nichts 
in  den  Händen,  die  er  jedoch  ebenso  hält  wie  auf  1. 

2048.     (994).    H.  o,i3.     Dm.  0,375.     Vulci,    S.  Dor.  —  Abg.  Genick,  gr. 
Keramik  Taf.  27,1. 

Gorgoneion  ohne  umgebendes  Ornament;   der  Bart  rot. 

Zwischen  den  Aug'en:  A)  Zwei  Hopliten  im  Lanzen- 
stosskampfe  gegenüber;  zwischen  beiden  schreitet  Athena 
nach  r.,  und  blickt  um  nach  demjenigen  1.;  beide  Krieger 
haben  Beinsch.,  kurzen  r.  Chiton  mit  verziertem  Saum,  Panzer 
und  Schwert;  der  r.  hat  auf  dem  Oberschenkel  gravierte 
Spiralen;  der  1.  hat  böot.  Schild  (w.  Palmetten  an  der  ö/dpfj), 
der  r.  weissen  Rundschild  mit  5  schw.  Kugeln;  der  1.  ist  bärtig, 
hat  kor.  Helm  mit  niederem  Bügel,  der  r.  hat  modernen  Kopf; 
ebenso  ist  Athena's  Kopf  modern  (hat  langen,  faltenlosen,  roten 
Chiton,  ein  kürzeres,  schw.,  ebenso  eng  anliegendes  und  falten- 


444  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

loses  Obergewand,  vorn  herab  mit  breiter  karrierter  Borte, 
Aegis,  Lanze  in  der  R.,  in  der  zugleich  eine  rot  gemalte 
Siegerbinde?). 

B)  Kampf  über  einem  Gefallenen.  In  der  Mitte  ist 
ein  Hoplit  vornüber  auf  die  Knie  und  das  Gesicht  gefallen 
(grosser  w.  Rundschild,  kor.  Helm  mit  hohem  Bügel).  Ein 
Hoplit  von  1.,  auf  ihn  mit  dem  1.  Fusse  tretend,  will  ihm 
eben  mit  der  Lanze  den  Todesstoss  geben  (r.  Beinsch.,  kurzer 
Chiton  mit  Falten,  Panzer,  Schwert,  kor.  Helm,  mit  niederem 
Bügel,  r.  Tänie  darum,  Rundschild  im  Profil  mit  Ochsen- 
kopf (?)).  Ihm  entgegen  tritt  mit  der  Lanze  ein  anderer  Hoplit 
von  r.  (wie  der  vorige,  doch  faltenloser  r.  Chiton,  Oberschenkel 
spirale;  Bruch  durch  die  Mitte  der  Figur  und  etwas  übermalt, 
doch  alles  alt). 

Unter  den  Henkeln  je  ein  doppelter  Rebstock  der  nach 
beiden  Seiten  sich  verbreitet.    Zeichnung  sorgfaltig. 

2049.     (io32).     H.  0,15.     Dm.  0,40.     Vulci,    S.  Dor.    —    Abg.    Gerhard, 
aus.  Vas.   Taf.   CCLI.   Bd.   IV,  S.  21    ff. 

Zwischen  den  Augen:  A)  Auszug.  Ein  Wagenlenker 
in  langem  faltenlosen  Chiton  (nicht  weiss,  mit  Sternchen;  wie 
es  scheint  ein  Fell  darüber;  ganzer  Oberkörper  mod.)  besteigt 
ein  Viergespann  nach  r.  und  halt  Zügel  und  Kentron. 
Athena  steht  r.  neben  ihm  nach  r.;  zu  ihm  sich  umwendend, 
erhebt  sie  mahnend  die  R.  und  halt  in  der  L.  die  Lanze  (langer 
Chiton  mit  Falten  und  r.  Tupfen;  r.  Gürtel;  Aegis;  lange 
Locken,  ohne  Helm;  das  Weiss  überall  modern  aufgefrischt). 
Weiter  r.,  von  den  Rossen  teilweise  verdeckt,  Hermes  sich 
umwendend  und  ebenso  mahnend  die  R.  ausstreckend  (die  3 
ersten  Finger  erhebend;  hat  Stiefel  mit  Zugstück,  Chlamys, 
r.  Bart,  w.  Petasos  und  hinten  aufgenommenes  Haar),  Kerykeion 
in  der  L.  R.  vor  den  Rossen  ein  kleiner  hüpfender  nackter 
Knabe  nach  r. 

B)  Dasselbe,  mit  geringen  Modifikationen;  hier  ist  der 
Oberkörper  des  Wagenlenkers  bis  unter  die  Brust  alt,  von  da 
abwärts  mod.,  nur  der  1.  Fuss  noch  alt;  er  hat  kurzes  Haar 
und  einige  wenige  gravierte  Striche  als  kleinen  Backenbart 
(nichts  rot).  Athena  halt  hier  in  der  R.  die  Lanze,  in  der 
L.  herausgestreckt  den  att.  Helm.  Hermes  umblickend,  doch 
ohne  den  Arm  auszustrecken  und  ohne  Kerykeion.  Der 
Knabe  r.  vorn  fehlt. 

Unter  den  Henkeln  kauert  jederseits  ein  Silen  nach 
r.,  umblickend  nach  1.,   beide  H'ande    auf  die    Brust   legend, 


Attische   Schale,  2,  a,   Gruppe   1.  44S 

mit  r.   Bart   und    r.  Schwanz    und     langem    herabhangendem 
Phallos. 

2050.  (2175).       H.  0,11.     Dm.  o,3a.      Gerh.'    Nachl.    —    War    sehr    zer- 

brochen und   ist  schlecht  zusammengesetzt. 

Zwischen  den  Augen:  A)  H  er m es  und  Athen a,  beide 
abgewendet,  doch  die  Köpfe  sich  zuwendend  (Hermes:  Stiefel 
mit  Zugstück,  kurzer  Chiton,  Chlamys  mit  vielen  Falten  und 
Rot,  langer  Stab  ohne  Kerykeionsende,  Petasos,  der  grössten- 
teils erg.;  Athena  in  langem  Chiton  und  Mantel  mit  Falten; 
langes  Haar,  att.  Helm,  Rundschild,  darauf  Rest  von  w.  Zeichen, 
Ochsenkopf?).  Von  beiden  gehen  zahlreiche  Zweige  aus,  die 
sich  über  die  Augen  heraus  verbreiten  und  in  den  Zweigen 
unter  den  Henkeln  ihren  Haupt-Ausgangspunkt  haben,  wo 
auch  schw.  Trauben. 

B)  In  der  Mitte  Dionysos  nach  r.  (langer  r.  Chiton, 
Mantel  mit  vielen  Falten,  r.  Bart,  Epheukranz,  Trinkhorn  in 
der  L.).  R.  vor  ihm  eine  Nymphe  (langer  Chiton  mit  Falten 
und  r.  Haarband)  und,  von  ihr  fast  ganz  verdeckt,  ein  Silen, 
beide  tanzend.  L.  Hermes,  umblickend  und  weggehend 
(Tracht  und  Motiv  wie  auf  A)).    Viele  Zweige. 

2051.  (i73s).     H.  0,112.     Dm.  0,28.     Etrurien,   Gerh.   1841.     Gut  erh. 
Das  Gorgoneion  hat  auch  deutlichen  gravierten  Schnurr- 
bart. 

Zwischen  den  Augen:  A)  Apollo  n  sitzt  vorgebeugt 
auf  Klappstuhl  nach  r.  (Mantel,  der  die  r.  Brust  frei  lässt,  vor- 
gebeugt, Blattkranz,  kurz  aufgenommenes  Haar)  und  spielt  die 
Kithara  (mit  4  Saiten);  hinter  ihm  der  Palmbaum;  r.  davor 
steht  ruhig  nach  1.  ein  Jüngling  im  Mantel  und  langen  r. 
Chiton. 

B)  In  der  Mitte  ein  rotbärtiger  Kitharist  (Apollon?)  in  lan- 
gem faltenlosem  Chiton  mit  kurzen  Oberärmeln;  er  spielt  (mit 
Plektron)  die  Kithara  (mit  4  Saiten).  R.  steht  Artemis  nach 
1.  (in  langem  Chiton  mit  Falten  und  Rot,  die  R.  etwas  er- 
hebend; Weiss  verblasst);  zu  ihr  herauf  springt  wie  ein  Hund 
ein  Löwe  (nach  r.,  umblickend  nach  1.,  Rachen  offen,  wappen- 
haft). L.  steht  ein  Jüngling  in  langem  ehemals  weissem  Chiton, 
Mantel  mit  Falten,  darunter  auch  die  Arme,  mit  Petasos. 

Unter  den  Henkeln.    Rebzweige  mit  Trauben. 

Zwischen  diesem  Bildstreif  und  den  Strahlen  ist  ein  Streif 
mit  Epheuzweig  eingeschoben. 


aa£  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

2052.  (1744)-     H.  0,162.     Dm.  0,35.    Vulci,  S.  des   Prinzen  von   Canino; 

1841.    Vgl.  Reserve  etrusque  p.  20,  No.  6.  —  Aus  vielen  Stücken 
und   erg. 

Zwischen  den  Augen:  A)  Kline,  oben  mit  w.  ion. 
Capitell,  mit  Matratze  und  Kissen;  darauf  liegt  Dionysos 
nach  1.  (unterwärts  im  Mantel,  r.  Bart,  Epheukranz,  in  der  L. 
grosser  Kantharos);  Tisch  mit  Speisen  vor  ihm  und  darunter 
am  Boden  ein  niederer  Untersatz.  L.  steht  Semele  (?)  nach 
r.  (langer  Chiton,  Mantel  mit  strengen  Falten),  in  der  R.  eine 
Oenochoe,  die  L.  erhebend.  L.  Weinstock,  vom  Boden  sich 
erhebend,  mit  Laub  und  schw.  Trauben. 

B)  Ebenfalls  eine  Kline,  sorgfältig  ausgeführt;  Speise- 
tisch davor;  unten  ein  weisser  grosser  Hund,  einen  Knochen 
nagend.  Auf  der  Kline  zwei  obscöne  Symplegmen  von  je 
einem  bärtigen  nackten  Manne  und  einer  nackten  Frau.  Vom 
Oberkopf  des  einen  Mannes  steigen  vorn  eine  niedere,  weiter 
hinten  zwei  längere  hornartige  Erhöhungen  auf  (waren  über- 
malt, sind  jedoch  alt).  Der  Typus  hat  indes  gar  nichts  Sileneskes, 
sondern  ist  völlig  menschlich.  In  der  Mitte  ein  Weinstock,  mit 
Laub  und  Trauben. 

Unter  den  Henkeln  ebenfalls  Weinstöcke. 

Zwischen  Fuss  und  Bauch  ist  eingeschoben,  ohne  das 
Tvpische  der  Form  sonst  irgend  zu  alterieren,  ein  grosser 
plastischer  ungefirnisster  Phallos. 

Zweite  Gruppe:    Verschiedene    Varianten  des  vorigen   Typus. 

a)  Innen    der    ungeßmisste  Kreis    oh?ie    Gorgoneion.     Die  Strahlen 
unten  alle  nur  konturiert. 

2053.  (2177).     H.  0,10.     Dm.  0,285.     Gern.'  Nachl. 

Zwischen  den  Augen.  A)  Herakles  weit  ausschrei- 
tend nach  r.  (kurzer  Chiton  ohne  Falten,  r.  Tupfen,  Schwert 
an  der  Seite,  ohne  Fell,  r.  Bart  und  r.  Stirnhaar)  schwingt  in 
der  R.  die  Keule  gegen  einen  Kentauren  der  schreiend  (Mund 
offen)  den  Kopf  umwendet,  beide  Arme  erhebt  und  in  der  L. 
einen  w.  Stein  schwingt  (r.  Bart;  Silenstypus;  r.  Brustwarzen). 

B)  Jäger  von  der  Jagd  zurückkehrend;  er  hat  den 
Hermestypus  (Stiefel  mit  Zugstück;  kurzer  Chiton,  Chlamys 
mit  Falten  und  Rot;  bärtig,  lange  Haare,  Petasos  mit  hinten 
aufgeschlagener  r.  Krempe);  er  trägt  auf  der  1.  Schulter  einen 
Stab,  daran  hinten  ein  Hase,  vorn  ein  Fuchs  (r.  Schwanz) 
hängt,  in  der  R.  einen  Epheuzweig,  der  sich  verbreitet. 

Unter  den  Henkeln  grosser  Rebstock  nach  r.  und  L, 
mit  Trauben  und  Reblaub. 


Attische   Schale,  2,  cc,   Gruppe  2.  ,yyj 

b)  Innen  im  ungefirnissten  Kreise  ein  Ornament.  Der  Buss  medri« 
mit  dickem  rundem  Baude;  ein  Dom  unten  in  der  Mitte  des 
Bodens. 

2054.    (1736).    H.  0,115.    Dm.  0,305.    Etrurien,  Gerh.,  1841.  —  Stark  erg. 

Innen  schw.  aufgemalte  dünne  Palmetten  und  Blattchen- 
motive (ähnlich  Lau,  griech.  Vasen  Taf.  17,3). 

Zwischen  den  Augen.  A)  In  der  Mitte  der  bärtige 
Dionysos,  nach  r.  sitzend  auf  Klappstuhl  (Trinkhorn  in  der 
L.,  Epheukranz;  ohne  Rot;  Mittelkörper  modern).  R.  gegen- 
über auf  Thronsessel  (mit  Palmettenausschnitt,  ohne  Lehnen) 
der  bekleidete  Unterkörper  der  Semele  nach  1.  (Fuss  weiss, 
Oberkörper  modern].  L.  sitzt  abgewandt  den  Kopf  umwendend 
auf  Klappstuhl  Hermes  in  seiner  gewöhnlichen  Tracht,  die 
R.  mahnend  erhebend  (die  ersten  3  Finger  ausstreckend; 
Mittelkörper  erg.;  Ende  des  Kerykeions  fehlt  deshalb).  — 
Zweige  rings  zur  Füllung. 

B)  In  der  Mitte  wieder  Dionysos  auf  Thron  ohne  Lehne, 
in  der  L.  Trinkhorn,  in  der  R.  Zweig,  der  sich  verbreitet; 
grösstenteils  erg.  oder  doch  übermalt.  R.  Frau  (Semele?) 
nach  1.  auf  Klappstuhl  sitzend,  lang  bekleidet,  Falten  mit  Rot, 
teilweis  übermalt;  der  r.  vorgestreckte  Arm  antik,  darauf  nur 
ganz  schwache  Spur  von  ehemaligem  Weiss).  L.  ebenfalls  eine 
Frau  (Kora?)  auf  Klappstuhl  sitzend  nach  r.  mit  etwas  vor- 
geneigten Kopf  und  hohem  horizontal  gestreiftem  Kopfaufsatz 
(im  Wesentlichen  alt,  doch  übermalt  und  teilweis  ergänzt). 

Unter  den  Henkeln  Rebstöcke  mit  Trauben. 

c)  Innen  ein  Bild.  Kei?ie  Strahlen;  ?iur  ein  Epheuzweig  unter  dem 
Bildstreif.  Der  Stamm  des  Busses  ungeßmisst ;  der  Band 
kantig. 

2055.     (1737).     H.  0,125.     Dm-  0,29.     Etrurien,   Gerh.   1841. 

Innen.  Das  Bild  von  vier  einfachen  Ringen  umgeben. 
Zwei  unbärtige  Reiter  auf  der  Reise  neben  einander  nach  r. 
reitend,  teilweise  sich  verdeckend;  sie  scheinen  die  steifen 
Reitermäntel  zu  tragen  (mit  r.  und  w.  Streifen);  jeder  hat  einen 
langem  Stab  (Lanze)  in  der  Hand;  unter  den  Pferden  ein 
Hund;  das  eine  (hintere)  Pferd  lässt  den  Kopf  herabsinken. 
Der  vordere  Jüngling  hat  w.  Petasos,  der  andere  nur  r.  Binde 
im  kurzen  Haar. 

Zwischen  den  Augen  (die  hier  schw.  gefüllt  mit  w. 
Streif  aussen  herum).  A)  Ein  Silen  trägt  gebückt,  fast 
kauernd,    nach  r.  schreitend   auf  dem   Kopfe    den  Dionysos 


aa£  Schwarzfigurig;   späterer  Stil. 

(weisser  langer  Chiton,  Mantel  mit  R.  und  Rosetten,  langer 
roter  Bart  und  kurzes  r.  Haar;  kein  bestimmtes  Zeichen  für 
Dionysos),  der  in  der  L.  einen  Zweig  hält  der  mit  schw. 
Trauben  sich  rings  verbreitet. 

B)  Ein  Silen  in  derselben  Stellung  nach  r.;  er  tragt  auf 
der  r.  Schulter  Semele  (vollbekleidet,  Epheukranz,  beide 
Hände  etwas  vorstreckend).  —  Rings  Weinranken. 

Unter  den  Henkeln  je  zwei  gewundene  Weinstöcke. 

d)   Kleinere    Exemplare.       Ohne   Strahlen.      Die    Augen    ganz    mit 
Fa7-be  gefüllt. 

2056.  (2181).     H.  0,075.     Dm.  0,175.     Gerh.'  Nach].  —  Gut  erh.  —  Abg. 

Gerhard,  ges.  akadem.  Abhandl.  Taf.  LXVII,  4.  5. 

Innen  leerer  ungefirnisster  Kreis. 

Zwischen  den  Augen.  A)  Eine  männliche  und  eine 
weibliche  Büste  neben  einander  nach  1.,  die  weibliche  teil- 
weise von  ersterer  verdeckt;  das  Gesicht  der  männlichen  ist 
rot,  das  weibliche  weiss;  die  Haare  schwarz;  rote  Haarbinden, 
an  der  des  Mannes  aussen  w.  Punkte;  lange  Haare  und  langer 
Bart  des  Mannes.  Am  faltenlosen  Chiton  des  Mannes  oben 
ein  breiter  roter  Streif;  bei  der  Frau  ebenso,  doch  weiter  unten. 
(Dionysos  und  Semele?). 

B)  Männliche  Maske  von  vorn,  nur  in  Konturen  ge- 
zeichnet, das  Fleisch  also  thongrundig;  Haare  rot  und  schw. 
wie  bei  den  Gorgoneien);  Bart  sorgfältig  graviert;  lange 
Seitenlocken.  —  Sehr  sorgfältig. 

Unter  den  Henkeln  je  eine  Palmette  und  Lotosblüte. 

2057.  (1738).     H.  0,085.     Dm.  0,225.     Etrurien,   Gerh.   1841.  —  Nicht  im 

Verzeichnis    von    Stephani,    Parerga    XII,    1854,    S.  589,    wo   die 
andern   AI kyoneus-Darste] hingen. 

Innen  leerer  ungefirnisster  Kreis. 

Zwischen  den  Augen.  A)  Alkyoneus  liegt  schlafend 
nach  1.  auf  der  Erde,  die  Beine  etwas  angezogen,  der  Rücken 
etwas  aufgestützt,  wie  es  scheint  gegen  einen  Baumstamm;  er 
stützt  den  1.  Ellenbogen  auf  einen  Stein;  hat  langen  r.  Bart, 
langes  Haar,  geschlossenes  Auge  (angedeutet,  indem  nur  die 
Braue  und  ein  Strich  fürs  Auge);  er  ist  riesenhaft  gross  gegen- 
über Herakles,  der  von  1.  herankommt,  in  der  R.  die  w. 
Keule  schultert  und  die  L.  vorstreckt  (Löwenfell,  kurzer 
Chiton,  Schwert  an  der  Seite).  R.  von  ihm  steht  Athen a 
nach  r.  (langer  Chiton  mit  r.  Ueberschlag,  att.  Helm,  keine 
Aegis),  in  der  R.  die  Lanze,  die  L.  vorstreckend  gegen 
Alkyoneus. 


Attische  Schale,  2,  «,  Gruppe  2;    ß,  Gruppe   1.  44Q 

B)  Dasselbe.  Die  Stütze  unter  dem  1.  Ellenbogen  des 
Alkyoneus  fehlt.  Herakles  dringt  mit  gezücktem  Schwert  in 
der  R.  ein,  ohne  Keule.  Sonst  gleich.  —  Zweige  füllen  den  Raum. 

Unter  den  Henkeln  je  ein  Vogel  nach  r.  mit  mensch- 
lichem umgewandtem  unbärtigem  (nicht  weissem)  Kopf  und 
langem  Haar. 

2058.     (623).     H.  0,085.     Dm.  o,33.     Vulci,  S.  Dor. 

Innen:  Bartiges  Gorgoneion  im  ungefirnissten  Kreis. 
Die  Füllung  der  Augen  nicht  schw.,  sondern  weiss. 

Zwischen  den  A  ugen:  A)  PUderastisch.  Bartiger  Mann 
(roter  Bart,  rote  kurze  Haare,  nackt)  nach  r.,  die  L.  gegen  die 
Schamgegend  eines  Knaben  (kurzes  r.  Haar)  ausstreckend, 
der  vor  ihm  steht  und  auf  den  Armen  einen  sehr  grossen 
weissen  Hahn  trägt. 

B)    Dasselbe;  der  Hahn  jedoch  schw.  mit  Rot. 

Unter  den  Henkeln:  je  eine  dreispitzige  lose  Lotos- 
blüte. 

205  9.     (629).     H.  0,082.     Dm.  0,21.     Vulci,  S.  Dor.  —  Gut  erh. 

Innen:  Das  gewöhnliche  bärtige  Gorgoneion. 

Zwischen  den  Augen:  zwei  Rebstöcke  in  einander 
verschlungen,  mit  Trauben  und  Laub,  nach  beiden  Seiten 
verbreitet.  —  Zwischen  Auge  und  Henkelansatz  jederseits 
ein  emporspringendes  Reh  mit  w.  Tupfen. 

ß)    Ohne  Augen. 

Erste  Gruppe:  Innen  das  bärtige  sog.    Gorgoneion.    Der  Bildstreif 

aussen    auf  weissem   Grund,    das   Uebrige    der  Ausseuseile   schwarz    bis 

auf  einen  ausgesparten  schmalen  thongr.   Streif. 

2060.  (io3i).  H.  o,i3.  Dm.  0,315.  Co  meto,  S.  Dor.  —  Abg.  Ger- 
hard, Trinksch.  Taf.  IV.  V.  S.  5.  Vgl.  Gerhard,  rapp.  Volc. 
not.  3i3;  Aus.  Vasenb.  Bd.  II,  S.  166,  Anm.  27.  Bd.  I,  S.  117, 
Anm.  64. 

Innen:  Das  Gorgoneion  wie  geivöhnlich,  auf  Thongrund, 
ziemlich  flüchtig. 

Aussen:  A)  Götterversammlung.  In  der  Mitte  sitzt 
ein,  die  Kithara  (vier  Saiten)  spielender,  bärtiger  Mann,  doch 
wohl  Apollo  (r.  Bart,  langes  Haar,  r.  Haarbinde,  langer 
faltenloser  Chiton,  Mantel  faltig);  er  sitzt  auf  Klappstuhl 
wie  die  folgenden  Götter  alle  bis  auf  die  Göttin  r.  am 
Ende.  Ihm  gegenüber  sitzt  Artemis  (langer  Chiton,  Man- 
tel), in  der  R.  den  Bogen  vorstreckend ,  auf  dem  Rücken 
den    Köcher    (langes    Haar,    r.    Lorbeerkranz;     Fleisch    schw. 

29 


i5o  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

und  deshalb  das  Auge  kreisrund;  ebenso  bei  den  fol- 
genden Göttinnen).  R.  sitzt  Zeus  nach  r.  (langer  Chiton, 
Mantel,  langer  r.  Bart,  langes  schw.  Haar),  in  der  L.  den  Blitz 
haltend.  Ihm  gegenüber  sitzt  Hera  auf  einfach  rechteckigem 
Sitze  (langer  faltenloser  Chiton,  Mantel,  faltige  Haube  mit  R., 
aus  der  hinten  ein  grosser  Haarbusch  herauskömmt,  mit  ver- 
dünntem Firnis);  sie  streckt  beide  Hände  gegen  Zeus  aus. — 
L.  von  der  Mitte  sitzt  Hermes  mit  Kerykeion  in  der  gewöhn- 
lichen Tracht  (r.  langer  Bart,  \v.  Hut)  sich  umwendend  und 
lebhaft  mit  der  R.  sprechend  zu  Athena,  die  nach  r.  sitzt 
(langer  Chiton,  Aegis,  att.  Helm,  Lanze  in  der  R.,  L.  aus- 
streckend); weiter  1.  sitzt  Poseidon,  abgewendet  nach  1.  (langer 
r.  Chiton,  Mantel,  in  der  R.  Dreizack,  langer  r.  Bart,  lange 
Schulterlocken). 

B)  In  der  Mitte  ein  Viergespann  nach  r.,  das  eben  be- 
stiegen wird  von  Athena  (langer  r.  Chiton,  Aegis,  Helm  mit 
r.  Binde);  r.  daneben  steht  Herakles,  die  R.  gegen  sie  aus- 
streckend, in  der  L.  die  weisse  (Weiss  teilweise  auch  auf  den 
weissen  Grund  gesetzt!)  Keule;  Löwenfell  um.  L.  abgewendet 
ein  Ross  nach  1.,  neben  dem  ein  Mann  (bärtig,  hohe  skythische 
Mütze),  teilweise  vom  Pferde  verdeckt,  steht  und  es  am  Zügel 
zurückhält,  wahrscheinlich  um  sich  heraufzuschwingen.  L. 
voran  eilt  ein  umblickender  Hoplit  (kurzer  Chiton,  böot. 
Schild,  in  der  R.  Lanze).  R.  vor  dem  Gespanne  ein  um- 
blickender bärtiger  Bogenschütz  (enge  Hosen,  zur  Hälfte 
rot;  enger  Chiton  ohne  Falten,  r.  Bart,  hohe  Mütze,  Goryt  an 
seiner  rechten  Seite);  r.  eine  Wiederholung  des  Schützen 
mit  dem  Pferd  nach  r.  (Oberkörper  mod.);  r.  der  umblickende 
weggehende  Hoplit  (Kopf  mod.;  Pelta,  darauf  verblasst  ein 
w.  laufender  Löwe?).  Aller  Raum  auf  beiden  Seiten  durch 
Zweige  mit  Trauben  gefüllt. 

Unter  den  Henkeln:  Je  ein  weidendes  Reh  nach  1. 

Zweite  Gruppe:    Innen    ein  Bild.     Aussen  Bild  auf  Thongrund; 
darunter   gefimisst    bis   auf   den    schmalen    ausgesparten    Streif.     Das 
Wulstdien  zwischen  Fuss  und  Bauch  fehlt.    AllerflüchtigUe ,  freie  und- 
nachlässige  Zeichnung,   mit    Weiss  (ahne  Bot). 

2061.      Bil.  49).     11.  0,085.     Dm.  0,20.     Kameiros,  1881. 

Innen:  Ein  laufender  Sil  en  nachr.,  Trinkhorn  in  der 
I  -  r.  kreisförmige  Binde  in  der  R.,  nach  1.  umblickend. 

Ussen:  A  und  B):  je  zweimal  ist  auf  jeder  Seite  die 
Gruppe  eines  Reiters  nach  r.  wiederholt  (Petasos  oder  Pelta 


Attische  Schale,  2,  ß,  Gruppe   1.  2.  45 1 

im  Nacken),  vor  dem  ein  Hoplit  den  Kopf  umwendend  nach 
r.  schreitet.    Zweige,  aber  ohne  Blatter,  füllen  den  Raum. 

Unter  den  Henkeln:  je  ein  Delphin.  —  Allerflüch- 
tigste  Art. 

2062.  (Bil.  50).     H.  0,085.     Dm-    0,195.     Kameiros,    1881.     Etwas    frag- 

mentiert. 

Innen:  laufender  Jüngling  nach  r.,  Mantel  auf  1.  Arm, 
umblickend. 

Aussen:  A)  Siegender  Hoplit  nach  r.  auf  fallenden 
Gegner  eindringend;  r.  und  1.  je  ein  Reiterjüngling  (Petasos 
oder  Pelta  im  Nacken,  thrakisches  steifes  Mäntelchen  mit  Weiss ). 

B)  Ebenso;  nur  geringe  Modifikationen  des  Besiegten;  er 
hat  böot.  Schild. 

Unter  den  Henkeln:  je  ein  Delphin.  —  Zweige 
füllen. 

2063.  (2io3).     H.  0,07.     Dm.  0,28.     Melos,  Ross'   Nachl.,  1860. 
Innen:      hockender    Silen     nach     r. ;     fast    unkenntliche 

Schmiererei. 

Aussen:  A)  und  B):  In  der  Mitte  Nereus(?),  d.  h.  eine 
Gestalt  im  Mantel  auf  einem  Seepferde  nach  r.  reitend; 
r.  und  1.  zwei  Frauen  (Nereiden)  in  Mänteln  nach  r.  stehend; 
enorm  flüchtig.    Zweige  füllen. 

Unter  den  Henkeln  Epheublatt. 

2064.  (901).     H.  0,08.     Dm.  0,20.     Korinth,  Ross,  1844. 

Innen:  Dionysos  sitzt  nach  r.  auf  Klappstuhl  (bärtig, 
Trinkhorn,  Mantel,  Kranz),  umblickend  nach  1. 

Aussen:  A)  und  B):  je  zwei  sprengende  Viergespanne 
nach  r.  mit  Lenkern  in  langem  weissem  Chiton.  Neben  (hinter) 
den  Rossen  her  rennt  je  ein  Hoplit  mit  Schild,  Helm  und 
Lanze.  —  Epheublatt  unter  den  Henkeln. 

2065.  (2375).     H.  0,08.     Dm.  0,19.      Smyrna,  Spiegelth.,  1873. 
Innen:  Silen  mit  Trinkhorn,  nach  r.  gehend,  in  die  Knie 

gebeugt. 

Aussen:  A)  Bakchiseher  Zug.  In  der  Mitte  der  bärtige 
Dionysos  mit  Trinkhorn  und  Semele,  langbekleidet  mit 
Trinkorn,  beide  nach  r.  schreitend.  R.  und  1.  je  eine  Nymphe 
in  kurzem  Mantel  auf  Maulesel  reitend.  R.  voran  ein  um- 
blickender Silen. 

B)  ebenso,  nur  folgt  1.  noch  ein  entsprechender  Silen  mit 
Trinkhorn.  —  Zweige  füllen. 

Unter  den  Henkeln  Epheublatt. 

29* 


_po  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

2066.  (670).     H.  0,075.     Dm.  0,19.     Chiusi,  S.  Dor.  —  Intakt. 
Innen:     Ein  Silen    (da   Schwanz   und  Stumpfnase)    mit 

einem  Gewandstück  um  den  Oberkörper  nach  r.  hüpfend  und 
umblickend  (kaum  einige  Striche  graviert;  fast  unkenntlich 
flüchtig). 

Aussen:  auf  A)  und  B)  drei  Rosse  werden  von  den 
daneben  (von  den  Rossen  teilweise  verdeckt)  gehenden  Be- 
waffneten geführt,  die  Lanzen  tragen;  die  mittlere  Figur 
hat  weisses  Fleisch,  ist  also  eine  Amazone;  die  beiden  anderen 
haben  kor.  Helme  und  sind  männlich.  Die  Amazone  hat 
keinen  Helm;  der  ihr  auf  der  einen  Seite  gegebene  ist  modern. 
Zwei  Vögel  fliegen  im  Raum.    Zweige  mit  Trauben  füllen. 

Unter  den  Henkeln  je  ein  Delphin. 

k)   Napf. 

1.  Mit  scharf  absetzendem  schwarzem  Rande;  ohne  Fitss. 

Erste  Gruppe:  Mit  zwei  Henkeln  (so?ist  Form  ATo.  ig 2).  Unter 
den  Henkeln    meist   ein  Epheublatt.     Freie   sehr  nachlässige  Zeichnung. 

a)   Gewöhnliche   Technik. 

2067.  (Mise.  7123).     H.  0,085.    Dm.  0,11.     Nola,    1876  (mit  einem   angeb- 

lichen  Grabfund   überaus   unglaubwürdiger  Art  gekauft). 

A)  In  der  Mitte  reitet  ein  nackter  Mann  (roter  Bart, 
Stumpfnase)  auf  einem  Esel  nach  r.  und  halt  nach  beiden 
Seiten  sich  verbreitende  Zweige  ohne  Blatter.  R.  eine  tan- 
zende und  sich  umsehende  Nymphe  (langer  Chiton,  Nebris, 
Fleischweiss  verblasst,  war  ganz  übermalt,  mit  mod.  Auge, 
jetzt  gereinigt).  L.  eilt  ein  Silen  nach  r.,  umblickend  (r. 
Bart,  langes  Haar),  in  der  vorgestreckten  R.  einen  r.  Schlauch 
haltend. 

B  In  der  Mitte  ein  Krieger,  ins  r.  Knie  gesunken,  sich 
umdrehend     gegen     einen    von    1.    heran     eilenden    Gegner; 

iwert  in  der  R.;  von  r.  eilt  ein  Dritter  mit  geschwungener 
Lanze  herbei.  Der  erste  hat  kurzen  Chiton,  Beinschienen, 
Panzer,  kor.  Helm  mit  niederem  Bügel,  r.  Binde,  Schwert- 
band,   w.    Rundschild    im    Profil,    Lanze.     Der   zweite   hat   r. 

/en  Chiton  u.  s.  w.  wie  der  vorige,  nur  ohne  Schild  und 
I  inze;  sein  ganzer  r.  Arm  übermalt.  Der  dritte  ist  ohne 
Helm;  nur  r.  Binde,  r.  Chiton,  Fell,  Rundschild  mit  zwei  w. 
Punkten  darauf. 


Attischer  Napf,   i,  Gruppe   i.  2.  _p3 

2068.  (Mise.  7124).     H.  0,085.     &m.  °>u-     Nola,   1876  (wie  2067). 

A)  Sphinx  nach  r.  (etwas  aufgebogene  Flügel,  Gesicht 
und  Brust  weiss,  verblasst;  war  ganz  modern  übermalt  mit 
mod.  Augen).  Ihr  gegenüber  ein  knieender  Jüngling,  auf  1. 
vorgestrecktem  Arm  die  Chlamys  umgewickelt,  die  er  zum 
Schutze  vorstreckt,  in  der  R.  langer  Stab.     Gesicht  übermalt. 

B)  Dasselbe,  nur  dass  die  Sphinx  umblickt  (sie  hat  ebenso 
mod.  übermaltes  Gesicht). 

b)  Das  Bild  auf  weissem   Grunde. 

2069.  (719).     H.  0,085.     Dm.  0,11.     Co  meto. 

A)  In  der  Mitte  ein  Baum  mit  Zweigen,  davor  ein  Bock 
nach  r. ,  die  Vorderbeine  hebend;  von  1.  hinten  kömmt  ein 
Silen  heran,  der  ihm  den  Schwanz  aufhebt  und  die  andere 
Hand  an  seinen  After  legt;  er  ist  ithyphallisch  (Phallos  über- 
malt, doch  alt).  R.  voran  tanzt  ein  umsehender  ithyphallischer 
Silen  (r.  Bart;  r.  Binden  haben  beide). 

B)  Ebenso,  nur  dass  der  Silen  r.  dem  Bocke  zugewandt 
tanzt. 

Zweite  Gruppe:  Dieselbe  Form,   doch   ohne  Henkel.      Umlaufendes 

Bild. 

a)  Gewöhnliche  Technik. 

2070.  (2191).     H.  0,09.     Dm.  0,09.     In    Rom    von    Gerh.    erworben    i832. 

Gern.'  Nachl. 

Ohne  alle  Gravierung,  ohne  Weiss  oder  Rot:  höchste 
Flüchtigkeit.  —  Auf  Klappstuhl  nach  r.  sitzt  Dionysos  (bärtig, 
Trinkhorn  vorhaltend);  r.  eine  Figur  auf  ithyphallischem  Maul- 
thier  nach  r.  reitend,  r.  derselbe  Dionysos  wiederholt;  r.  eine 
Nymphe  nach  r.  schreitend  in  langem  Gewrande  mit  grosser 
Leier;  weiter  r.  ein  Maultierreiter  wie  oben;  dann  eine 
sitzende  Frau  (Semele?)  nach  r.,  beide  Arme  vorstreckend; 
endlich  ein  Maultier reiter  wie  oben.     Einige  Zweige. 

b)  Das  Bild  auf  weissem   Grunde. 

2071.  (2448).     H.  0,08.     Dm.  0,105.     Athen,  1875. 

Auch  sehr  flüchtig,  doch  mit  Gravierung.  Ein  Jüngling 
reitet  nach  r.  in  kurzem  faltigem  Gewände  auf  ithyphalli- 
schem Maultier;  r.  eine  tanzende  umblickende  Nymphe 
langer  Chiton,  Schultermantel),  wie  scheint  mit  Krotalen; 
r.  Reiter  wie  oben;  r.  Silen  etwas  vorgebückt  tanzend; 
r.  der  Reiter,  umblickend;  r.  umblickende  tanzende  Nymphe, 


jjt  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

den  r.  Arm  erhebend;    r.  Reiter;  endlich  Nymphe  tanzend, 
umblickend.    Alles  nach  r.  —  Zweige  füllen. 


2.  Mit  weniger   scharf  absetzendem    Rande)    mit   niederem 
Fasse.     Zweischenklig. 

Erste  Gruppe:    Form  No.  igo.     Der  Rand   setzt    innen   schärfer 

als   aussen    ab;    er    ist    schwarz.     Zwischen   den   Henkeln   der  schmale 

Bildstreif;    an   die  Heitkel  ansetzend  je  eine  Palmette  wie  an  den 

Schalen  ifjö  ff. 

2072.  (2645).     H.  0,082.     Dm.  0,11 3.     Korinth,  1879. 

A)  Weidendes  Reh  und  Löwe. 

B)  Weidendes  Reh  und  Panther  sich  gegenüber  (Halse 
rot).    Zierlich. 

2073.  (1920).     H.  0,09.     Dm.  0,12.     Griechenland,  Ross,  1844. 

A)  und  B)  je  zweimal  nebeneinander  wiederholt:  eine  halb 
knieende  und  halb  laufende  Figur,  das  Gewand  auf  der  vor- 
gestreckten L.  und  eine  ruhige  Mantel figur,  die  1.  nach  r., 
und  r.  nach  1.  steht.  —  Ohne  Gravierung,  allerfiüchtigste  Art. 


Zweite    Gruppe:    Form  No.  igi.     Der  schwarze  Rand  noch   we- 
niger absetzend  (aussen  mehr  als  innen) ;  starke  Einziehung  des  Bauches 
'/    dem    niederen    Fusse.     Henkelpalmetten.      Ueberaus  flüchtig    und 
nachlässig;  ohne    Weiss  oder  Rot. 

2074.     (2579).     H.  0,09.     Dm.  0,1 3.     Korinth,  1877. 

Firnis  ungleich   und   dünn   aufgetragen,   wo   er  dann   röt- 
lich-braun erscheint.    Nur  einige  flüchtige  gravierte  Striche. 

AufA)  und  B)  die  gleiche  Darstellung.  Ein  Viergespann 
steht  nach  r.,  das  eben  eine  langgewandete  Figur  (Lenker) 
»teigt;  r.  daneben  eine  Fi  au  in  Mantel  (aufgebundene  Haare), 
einen  langen  Stock  in  der  Hand  (?);  weiter  r.  hinter  den 
Rossen  der  Kopf  einer  männlichen  Figur,  welche  die  R.  er- 
liebt und  einen  dünneren  Stock  halt  (in  der  L.  wie  es  scheint). 

207  5.     (593).     H.  0,08.     Dm.  0,14.     Nola,  S.  Koll. 

Beiderseits     ein     Viergespann,     heraussprengend     (der 
Wagen    verkürzt,    die    Mittelrosse    en    face)';    der   Lenker   mit 
•.  Schilde  auf  dem   Rücken.     Kaum  kenntlich. 


Attischer  Napf,  2,   Gruppe   1.  2.  3.  4.  455 

Dritte  Gruppe:  Wie  die  vorige,  dorh  niederer  und  flacher.  Der 
Fuss  besteht  nur  aus  einem  ungeflmissten  breiten  Ring;  nur  sehr  ge- 
ringe Baucheinziehung  gegen    den    Fuss.     Der  schivarze  Rand  konkav. 

Mit  flüchtigen  Hetikelpahnettcn. 

2076.  (2034).     H.  0,075.     Dm.  0,15.     Korinth,  Ross,  1856. 
Beiderseits    sitzt  nach   1.   auf  Klappstuhl  der  bärtige  Dio- 
nysos, im  Mantel,   das  Trinkhorn  vorstreckend.    Zweige  mit 
Trauben  füllen  den  übrigen  Raum.  —  Ohne  Gravierung;  über- 
aus flüchtig;  doch  schöne  Technik. 

2077.  (2102).     H.  0,085.     Dm-  °>l35-     Korinth,  Ross,  1860. 

In  gleicher  siluettenartiger  Weise  ohne  Gravierung. 

A)  Laufende  Figur  nach  r.,  ohne  Gewand. 

B)  Weit  ausschreitende  vorgebeugte  Figur  mit  Helm  (?). 
Zweige. 

2078.  (595).     H.  0,09.     Dm.  0,14.     Nola,  S.  Koll. 

Jederseits  eine  laufende  Figur  nach  r.,  auf  dem  1.  vor- 
gestreckten Arm  Gewand;  etwas  gebückt;  Zweige.  —  Ohne 
Gravierung. 

2079.  (1903L     H.  0,009.     Dm.  0,15.     Griechenland,  Ross,  1844. 
Ausnahmsweise  ist  der  Fuss  gefirnisst. 

Jederseits  ein  nach  r.  schreitender  Eber  (mit  r.  Tupfen 
und  etwas  Gravierung).    Zweige. 

2080.  (1287).     H.  0,07.     Dm.  0,15.     Nola,  S.   Koll. 

Zwischen  den  Henkeln  nur  ein  Epheuzweig  (die  Blattchen 
schw.,  der  Zweig  hellrot  auf  Thongrund,  verblasst). 

Vierte  Gruppe:  Der  schzuarze  Rand  setzt  gar  nicht  mehr  ab.     Im 
üb/ igen  die  Form  wie  in  der  vorigen   Grtippe.     Henkelpalmetten. 

Ueberaics  flüchtig. 

a)  Mit  kantigem  ungeflmisstem  Fusse. 

2081.  (591).     H.  0,07.     Dm.  0,15.     Nola,  S.  Koll. 

AufA)  und  B)  eine  wagenbesteigende  Frau  (Viergespann) 
nach  r.;  hinter  den  Pferden  der  umsehende  bartige  Dionysos 
mit  Trinkhorn.    Mit  flüchtigster  Gravierung  und  Rot. 

Unten  eingekratzt:     /C/l  W\^     (vollständig). 

b)  Mit  rundem  schwarzem  Fussringe. 

2082.  (1900).     H.  0,11.     Dm.  0,26.     Korinth,  Ross,  1844. 

Auf  beiden  Seiten:  Opfer.  In  der  Mitte  ein  Altar  (mit 
Basis,  oben  Voluten);  1.  ein  bartloser  Flotenbl'äser  im  Man- 


,  ;,;  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

tel;  r.  eine  Figur  im  Mantel  (scheint  auf  A)  männlich,  auf 
B)  weiblich),  die  aus  einer  Oenochoe  die  Spende  auf  den 
(leeren)  Altar  giesst.    Zweige. 

2083.  (589).     H.  0,115.     Dm-  °>21-     Vulci  (Montalto),  S.  Dor. 

War  restauriert  und  zwar  teilweise  falsch;  jetzt  ohne 
Restauration  (etwas  fragmentiert);  in  der  Mitte  eine  oben  aufge- 
hängte (?)  schwebende  grosse  Spitzamphora  (weiss  bekränzt); 
r.  ein  tanzender  nackter  Mann,  1.  ein  die  Leier  spielender. 
—  Zweige. 

2084.  (587).     H.  0,07.     Dm.  0,16.  Nola,  S.  Koll. 

A)  Lenker  auf  galoppierendem  Viergespann  nach  r.  um 
die  Meta  herum,  die  die  Gestalt  eines  Pfahles  auf  breiter 
Basis  hat;  der  Lenker  in  langem  Chiton. 

B)  bartiger  Mann  und  sich  entfernende  Frau  (?);  beide 
Zweige  haltend;  lang  bekleidet. 

2085.  (902).     H.  0,065.     Dm-  °>l5-     Korinth,  Ross,   1844. 

Auf  A)  und  B)  ein  Viergespann  von  vorn;  von  Lenker 
und  Krieger  sind  nur  r.  und  1.  lange  Stabe  sichtbar. 

Fünfte  Gruppe:   Grosse  tiefe  Gefässe.    Form  No.  21^.    Der  Fand 

ein  tcenig  konkav,    doch  nicJit  schwarz    sondern  mit  flüchtigem  Epheu- 

zweig  geschmückt.      Keine    Henkelpalmetten.      Am    unteren    Ende    des 

Bauches  Stabornament  (rot  und  sc/no.J.     Flüchtigste  Zeichnung. 

2086.  (663).     H.  0,18.      Dm.  0,225.      Taren  t,    S.    Barth.    —    Intakt.   — 

Vgl.  Panofka,  mus.  Bart.  p.  85,  No.  9  „nelle  vicinanze  di  Tarento". 
Gerhard,  etr.   camp.  Vasb.   S.  29,  Anm.    18. 

A)  Eine  aus  drei  niederen  horizontalen  Schichten  beste- 
hende Erhöhung  mit  acht  weissen  Punkten  in  der  Mitte; 
hinter  derselben,  so  dass  die  Unterbeine  zur  Hälfte  verdeckt, 
steht  ein  rotbartiger  nackter  Mann   mit  w.  Binde,    eine  Lyra 

weiss,  6  Saiten,  sehr  flüchtig)  in  der  L.  halb  gesenkt  haltend; 
r.  und  1.  je  ein  abgewendeter  umblickender  nackter  tanzen- 
der Mann,  der  1.  mit  r.  Bart;  weiter  r.  noch  ein  tanzender 
nackter,  unbartiger  Mann,  1.  ein  Greis  mit  w.  Haar  und  w. 
Bart,  r.  Binde,  gebückt  nach  r.  schreitend,  mit  nach  unten 
vorgestreckten  Armen. 

B)  In  der  Mitte  dieselbe  Erhöhung  mit  sechs  w.  Punkten; 
ein  nackter  Greis  von  1.  zuschreitend  und  sich  danach  bückend, 
beide  Arme  vorstreckend  (in  derselben  Haltung  wie  der  Greis 
1.  am  Ende  von  A  :  r.  tanzender,  rotbartiger  Mann  (ein  zu- 
falliger  roter    Strich    zwischen    seinem    Arm    und    Bauch    auf 


Attischer  Napf,  2,  Gruppe  5;  3,  Gruppe    1.  4.S7 

Thongrund  darf  nicht  als  Phallos  angesehen  werden);  1.  ein 
tanzender,  umblickender  rotbartiger,  r.  ein  sich  bückender 
bartloser,  nackter  Mann,  der  die  L.  gegen  den  Boden  ausstreckt, 
wie  um  etwas  aufzuheben.  —  Sinn  unklar.  Die  Erhöhung 
für  Brettspiel  oder  Scheiterhaufen  erklärt. 

2087.  ^667).     H.  0,175.      Dm.  0,225.      Nola,    S.   Koll.    —    Abg.   Gerhard, 

antike   Bildw.   Taf.  XLVI,  3.  4.      Prodromus   S.  293. 

A)  und  B)  dasselbe.  —  Athena  besteigt  ein  Viergespann 
nach  r.  (lange  Gewandung  mit  flüchtigen  Falten  und  w.  Tupfen, 
att.  Helm),  ergreift  die  Zügel  und  das  Kentron;  1.  davon  ein 
Silen  nach  1.,  umblickend  nach  r.  (bartig,  Schwanz);  auf  B) 
ist  sein  Gesicht  nach  1.  abgewandt,  sein  Arm  nach  Athena 
ausgestreckt,  ebenso  sein  Fuss  gegen  sie  gerichtet;  alles  Uebrige 
an  ihm  modern.  Rechts  ein  Silen  (Schwanz;  Kopf  nicht 
sichtbar),  der  eine  langbekleidete  Nymphe  umfangt,  die  die 
Arme  ausstreckt,  im  Motiv  von  Peleus  und  Thetis;  (nur  auf 
der  einen  Seite  ist  der  Schwanz  des  Silens  alt;  erg.  ist  Einiges 
beiderseits;  das  Weiss  aufgefrischt).     Füllung  durch  Zweige. 

2088.  (1390).     H.  0,135.     Nola,  S.   Koll. 

Ohne  Bildstreif;  gefirnisst  bis  auf  den  Epheuzweig  am 
Rande  und  das  Stabornament  unten. 

j.  Form  No.  196.  Mit  einem  hochgeschwungenen  Henkel, 
auf  dessen  Höhe  ein  plastischer,  gewundener  Knopf  und 
weiter  unten  an  der  Innenseite  eine  plastische  Palmette. 
Der  unterste  Teil  des  Bauches  gefirnisst. 

Erste  Gruppe:    Mit  zwei  grossen  Augen    (die  schwarz  gefüllt,    in 

der  Mitte  ein   weisser  7ind  ein  seine.  Kreis    und  rotes   Centrum).      Der 

freie  Raum  durch  Zweige  gefüllt.     Sorgfältige  Zeichnung. 

a)   Gewöhnliche   Technik. 

2089.  (1589).     H.  0,15.     Dm.  0,11.     Vulci,  Gerh. 

In  der  Mitte  zwischen  den  Augen:  Manade  auf  ithy- 
phallischem  Maultiere  nach  r.  reitend;  sie  hat  ganz  kurzen 
engen  Chiton;  die  Haare  hinten  aufgenommen;  r.  Augenstern; 
das  Weiss  des  Fleisches  sehr  gut  erhalten. 

Neben  dem  Henkel  jederseits  eine  Sphinx,  dem  Henkel- 
ansatze zugewendet  (r.  Augenstern;  r.  Binde;  lange  Haare, 
Flügel  aufgebogen). 

2090.  (2188).     H.  0,165.     Dm.  0,115.     Gerh'  Nach). 

Aus  Stücken;  die  Fugen  unverschmiert;  Ergänzungen 
unbemalt. 


^58  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

In  der  Mitte  Dionysos  (r.  Bart,  Epheukranz,  langer  ehe- 
mals weisser,  jetzt  verblichener  Chiton;  M'äntelchen  über  den 
Armen,  Trinkhorn  in  der  L.)  steht  nach  r.;  r.  und  1.  je  eine 
tanzende  Nymphe  nach  r.,  die  r.  umsehend;  beide  haben  in  der 
L.  je  eine  Schlange  (faltenloser  langer  Chiton  mit  Tüpfchen, 
r.  Nebris). 

Neben  dem  Henkel:  L.  Hermes,  nach  r.  laufend 
(w.  Petasos,  w.  kurzer  Chiton,  Chlamys,  Kerykeion  in  der  R., 
Stiefel  mit  Zugstück).  R.  Nike  (oder  Iris?),  nach  r.  enteilend 
und  zu  Hermes  umsehend  (langer  Chiton,  Mantelchen  mit  R., 
aufgebogene  Flügel,  r.  Binde). 

2091.  (621).     H.  0,15.     Dm.  0,115.     Vulci,  S.  Dor. 

In  der  Mitte  steht  Dionysos  nach  r.,  das  Trinkhorn  in 
der  L.  (langer  w.  Chiton,  Mantel  mit  r.  Streifen,  r.  Haar  und 
Bart);  von  ihm  gehen  Zweige  nach  r.  und  1.  Semele  ihm 
steif  gegenüber  (langer  r.  Chiton,  Mantel  über  den  Hinterkopf 
gezogen,  ihn  mit  der  R.  anfassend). 

Neben  dem  Henkel:  Je  ein  Panther,  nach  dem  Henkel 
zugewandt  (zierlich  dünner  Schwanz;  Gesicht  en  face  mit  Weiss). 

2092.  121871.     H.  0,15.     Dm.  o,u.     Gerh.'  Nachl.   —  Henkel   erg. 

In  der  Mitte  Athena  in  heftigem  Laufe  nachr.,  die  grosse 
Aegis  (mit  Schuppen)  auf  dem  1.  Arm  statt  eines  Schildes  vor- 
streckend; in  der  R.  die  Lanze  gefallt  (att.  Helm;  langer  ion. 
Chiton  mit  r.  Tupfen;  faltiger  sehr  langer  Ueberschlag;  rotes 
Stirnhaar).  —  Neben  den  Henkeln  je  ein  heftig  tanzender  sich 
abwendender  Silen  'langer  roter  Bart  und  lange  r.  Haare, 
offener  Mund). 

2093.  (2189).     H.  0,15.     Dm.  0,11.     Gerh.'  Nachl. 

In  der  Mitte  ein  unbärtiger  Reiter  auf  Ross  in  kurzem 
Galopp  nach  r.  (kurzer,  thrakischer,  steifer  Mantel,  der  weiss 
mit  einem  grossen  roten  Kreuz). 

Neben  den  Henkeln  beiderseits  je  ein  Vogel  mit  weib- 
lichem Kopf  (aufgebogene  Flügel,  lange  Haare). 

2094.  117251.     H.  0,15.     Dm.  0,11.      Gerh.   1841.     Viel   übermalt. 

Komos.     In  der  Mitte  nackter  Mann  nach  r.  (r.  Bart;  die 

obere  Kopfhälfte  erg.),    die  R.   in  die  Seite  stemmend,   in  der 

I  .    vorgestreckt    eine    feine    Trinkschale     mit    hohem    Fusse 

Form  No.  171    haltend.    R.  ein  flötenblasender  nackter  Mann 

ch  ••    '"•  Bart,    r.  Epheukranz,   die   Haare  von   einer  Haube 

»edeckt,   aus    der    hinten    ein   Schopf   herauskommt).      L.    ein 

inzender  und  abgewendet  umsehender  nackter  Mann  (bärtig, 


Attischer  Napf,  3,  Gruppe   i.  2.  45q 

r.  Epheukranz);    er  hält  einen  fusslosen  Napf  in  der  L.     Alle 
drei  haben  Stiefel  mit  Zugstück. 

Neben  den  Henkeln  Weinlaub  mit  Trauben. 


b)  Das  Bild  auf  weissem   Grunde. 

2095.  (2186).     H.  0,16.      Dm.  0,115.      Gerh.'  Nach]. 

Viel,  doch  sehr  geschickt  ergänzt.     Henkel  erg. 

Neben  den  Henkeln  jederseits  eine  tanzende  Manade 
mit  Krotalen,  die  jedoch  beidemale  völlig  modern  ist.  Erst 
bei  den  Augen  beginnt  das  Antike. 

In  der  Mitte:  Eine  nackte  Frau  (Fleisch  schwarz)  mit 
hinten  aufgenommenem  Haar  und  r.  Binde  reitet  (Unterbeine 
übermalt)  auf  einem  Vogel  mit  grossen  aufgerichteten  Flügeln, 
der  jedoch  statt  Hals  und  Kopf  einen  Phallos  zeigt  mit  roter 
Eichel,  daran  ein  kleines  schw.  Auge.  Sie  hält  die  Hände 
als  ob  sie  zügle.  (Die  weibliche  Brust  ist  sicher  alt).  — 
Epheuzweige  füllen. 

2096.  (2081).     H.  0,16.     Dm.  0,12.     Panofka's  Nachl. 

Am  Henkelansatz  innen  ein  plastischer  weiblicher 
Kopf  mit  Stephane  und  dreifacher  Stirnlockchenreihe; 
archaischer  Typus;  Nase,  Lippe,  Kinn  sind  schwarz  gefirnisst 
aus  Versehen;  doch  ist  darüber  das  Ganze  von  gelblichem 
Thonüberzug  bedeckt;  mit  demselben  Weiss  ist  der  Hals 
darunter  auf  die  Innenseite  des  Gefässes  gemalt;  zu  den  Seiten 
lange  Schulterlocken  mit  Rot  aufgemalt. 

In  der  Mitte  zwischen  den  Augen:  Zwei  Mänaden  im 
Contretanz,  je  in  der  L.  Krotalen  haltend;  sie  haben  hinten 
aufgenommenes  Haar  und  langen  Chiton   mit  Schultermantel. 

Neben  dem  Henkel  jederseits  eine  Sphinx  mit  aufge- 
bogenen Flügeln;  die  1.  umblickend.  —  Flüchtiger  als  2095. 

Zweite   Gruppe:    Ohne  Augen;  umlaufendes  Bild.    Oben  ein  Nrfz- 

ornameutbaud.     Fuss  ungefirnisst. 

2097.  (1635).     H.  0,16.     Dm.  0,11.     Vulci,  Gerh. 

Fünfmal  wiederholte  Figur  einer  Frau  (Europe?)  auf 
einem  Stier  nach  Frauenart  reitend  nach  r.,  in  langem 
faltigem  Gewände,  den  1.  Arm  etwas  erhebend;  hinten  aufge- 
nommenes Haar;  dreimal  sieht  sie  nach  1.  um.  Zweige.  Freie, 
sehr  nachlassige  Zeichnung. 


4'JO  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Dritte  Gruppe:  Mit  plastischen  Rändchen  unter  dem  Bildstreif, 
2098.     (2455).     H.  0,07.     Athen,   1875. 

Fragment;  dasselbe  enthalt  nur  ein  Stück  des  mittleren 
Bildes;  ungewiss  ob  Augen  da  waren. 

Frauenarbeit.  Eine  Frau  sitzt  auf  Klappstuhl  nach  r. 
(ionischem  Chiton,  Mantel  rot  getupft,  r.  Haarband  mit 
Schlinge);  sie  hält  in  der  L.  den  Spinnrocken  empor  und 
streckt  die  R.  vor  gegen  die  andere  Frau,  die  (nur  teilweise 
erh.)  ihr  gegenüber  sitzt  und  in  beiden  Händen  ihr  einen 
Wollestrang  hinhält  (zum  Aufwickeln).  —  Rings  zerstreute 
Buchstaben:  1.  UU  unten  IEIAT.  -  Zwischen  beiden  MIKKA 
Miy.y.a. 

1)  Teller. 
/.  Ohne  Fi/ ss.     Form  No.  202. 

2099.     (2185).     Dm.  0,19.     Gerh.'  Nach!.  —  Intakt. 

Ganz   ungefirnisst;    schöner,    feiner,    etwas  blasser  Thon 
Ohne  alle  Ornamente. 

Innen  auf  einer  einfachen  horizontalen  Grundlinie  ein 
Hopht,  weit  auschreitend  nach  1.,  die  zurückgesetzte  r.  Ferse 
gehoben,  die  Lanze  zum  Stosse  schwingend  (rote  Beinschienen 
kurzer  Chiton  mit  vielen  Falten  und  w.  Sternchen,  auch  an  der 
Achsel,  wo  er  unter  dem  Panzer  in  Falten  herauskommt; 
benwert,  böot.  Schild  mit  gravierten  Schuppen  und  in  der 
Mitte  einer  gravierten  Medusenmaske  ohne  Bart  und  ohne 
Scnangen;  bärtig;  att.  Helm  doch  mit  niederm  Bügel,  der 
Sackenschirm  in  Gestalt  eines  Löwenkopfes;  alles  Detail 
graviert).  Vorzüglichste  Zeichnung  und  sauberste  Sorgfalt 
doch  lebendig.  b 

2.  Mit  Fuss  in  der  Art  der  Schalen. 
2100.     (1740).     H.  0,07.     Dm.  o,i35.      Etrnrien,    Gerh.,    ,841.    -    Vergl. 
7\  J'  ?•  82c29"  t  ?™™>  Gesch.  d.  gr.  Künstler  II,  S.  694.     Aren. 
Ztg.  1879,  S.  i83  (Weil).     Klein,  Vas.  mit  Meistersign.    S.  45 
lorm    No.    201.      Breiter   hoher    Schalenfuss,    darauf   ein 
naener  Teller  ohne  Rand,  von  relativ  geringem  Durchmesser. 
Au    dem  äusseren  Rande,  der  jetzt  mit  thonroter  Farbe  über- 
steueren   "*  "^  ^  letZteren  antiker  sch^'-  Fl^   «  kon- 

In  der  kreisrunden  Fläche  steht  ein  Mann,  mit  den  Füssen 
dem  runden  Randstreifen  aufstehend;  sein  r.  Unterbein, 
'•  Oberarm  und  die  1.  Hand  mit  dem  Becherfuss  erg.;    er 


Attischer  Teller.  461 

geht  nach  r.,  vorsichtig  auf  der  1.  Hand  einen  (vollen)  Napf 
haltend;  er  trägt  nur  einen  Schultermantel  (r.  Saum,  gravierte 
Sternchen);  hohe  Stiefel  mit  Zugstück;  r.  Bart;  eine  Haube 
verhüllt  das  ganze  Haar.  Zierlich,  doch  nicht  allzu  sorgfaltig. 
Ringsum  die  Inschrift,  deren  ergänzt  gewesene  Teile  jetzt 
entfernt  sind 


* 

£ 


Q 


J\o/v[l]og  lnoirj[atv. 
Nach  dem  letzten  E  folgt  ein  Bruch  und  ein  modernes  Stück. 

2101.  (2190).     H.  0,05.     Dm.  0,08.     Girgenti,  Gerh.'  Nachl. 

Form  No.  186.  Schalenfuss  und  horizontaler  Teller  mit 
dickem  herabgebogenen  schw.  Rand. 

Auf  der  kreisrunden  Fläche  oben  ein  im  Laufschritt  (r. 
Knie  tief  eingebogen)  durch  die  Luft  eilender  geflügelter 
Jüngling  nach  r.  (Eros?),  die  Arme  in  der  typischen  Weise 
ausstreckend;  Stiefel  mit  Zugstück;  kurzer  roter  Chiton;  Fell 
darüber;  zwei  Schulterflügel;  kurzes  Haar.  Ziemlich  sorg- 
fältig.    Schöne  Technik. 

2102.  (2298).  H.  0,10.  Dm.  0,18.  Wahrscheinl.  Vulci.  Gerh.' Nachl.  Intakt. 
Form    No.  184.     Hoher   Fuss   mit   ungefirnisstem    Rande. 

Die  obere  Fläche  des  Tellers,  in  deren  Gentrum  eine  kreis- 
runde Vertiefung,  ganz  gefirnisst  bis  auf  einen  schmalen  Rand- 
streif, darauf  einfaches  Flechtband.  —  Vorzügliche  Technik. 
2!03.     H.  0,04.     Dm.  0,22.     Gerh.'  Nachl.  (?) 

Form  No.  186.  Obere  Fläche  (Vertiefung  im  Centrum) 
gefirnisst  bis  auf  einen  Randstreif  mit  Netzornament. 


tfa  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

m)  Verschiedene  Formen. 

2104.  (2575)-     H.  0,06.     Korinth,  1877. 

Eiförmiges  kleines  Gefäss,  Form  No.  188,  oben  und  unten 
mit  einer  kleinen  runden  Oeffnung;  doch  ist  die  obere 
ringsum  ausgebrochen  und  erweitert.  Der  hellrote  Thon  hat 
einen  dünnen  harten  gelbweissen  Thonüberzug,  darauf  wie 
auf  gewöhnlichen  roten  Thongrund  gemalt  ist  (Fleisch  der 
Frauen  weiss).  Oben  und  unten  r.  und  schw.  Stabornament, 
flüchtig   und  dünn.    Umlaufendes  Bild. 

Threnos.  Ein  unbärtiger  Flöte  nbl  User  sitzt  auf 
Klappstuhl  nach  1.  (rote  Haare,  langer  weisser  Chiton, 
Mantel  mit  r.  Streifen),  sich  etwas  vorbeugend,  so  dass  das 
hintere  Stuhlbein  etwas  in  die  Höhe  gehoben  ist.  Ringsum 
stehen  fünf  klagende  Frauen,  alle  nach  r.,  die  Beine  eng 
geschlossen,  doch  die  beiden  Arme  gegen  den  Kopf 
erhoben  und  die  Haare  raufend;  die  Oberkörper  en  face; 
lange  faltenlose  Chitone;  Schultermantel  faltig  und  mit 
r.  Streifen;  r.  Haarbinden,  deren  Enden  an  den  Seiten  vor 
dem  Ohr  herabhängen.  Alle  zeigen  dasselbe  Motiv  (vgl.  1887 
—  lSSq/).  _  Flüchtig.  Wahrscheinlich  ein  bei  Todesfällen  ge- 
bräuchliches Sprenggefäss   (uQddviOp). 

2105.  (2772).     H.  0,047.     Dm-  °>°75-     Athen,  1882.  —  Intakt. 

Form  No.  187.  Kleines  henkelloses  Gefäss  mit  nach  innen 
umgebogenem  Rande.  Der  Fuss  mit  breitem  ungefirnisstem 
Rande.  Isolierte  Technik.  Das  Gefäss  ist  ungefirnisst  und 
auf  den  Thongrund  sind  die  Figuren  mit  weissgelber  Farbe 
aufgemalt,  darauf  einiges  Detail  mit  verdünntem  Firnis,  anderes 
mit  Hellrot. 

Zwei  Tierreihen,  antipodisch  angeordnet:  Oben:  weib- 
licher Panther  nach  r.,  Vogel  mit  weiblichem  Kopf  und  auf- 
gehobenen Flügeln  nach  r.;  dies  dreimal  wiederholt. 

Unten:  ebenfalls  dreimal  ein  Hahn  nachr.  und  Schavan 
nach  1.  —  Stil  durchaus  der  spätere  attische  schwarzfigurige. 
Zierlich.     Vorzüglicher  Thon. 

2106.  (2707).     Dm.  0,18.      Tanagra,  1880. 

Ringförmige  Lampe,  innen  hohl,  unten  mit  Fuss  zum 
Aufstellen  versehen;  mit  schw.  Firnisstreifen;  oben  drei  Löcher, 
an  denen  die  obere  Endigung  (Dochtmündung)  abgebrochen. 
Oben  mit  Firnis  autgemalt:  H0PAI$  :  KAUOS  b  tiuTq  y.aXog. 

2107.  597).      II.  0,08.      Yulci   (Montalto),  S.   Dor. 

Sog.  Guttus.  Form  No.  242,  doch  der  Henkel  niederer.  Oben 
auf  beiden  Seiten  ein   nackter  kauernder  Jüngling.     Flüchtig. 


Verschiedene   Formen.  4.63 

2108.  (2291).     H.  0,045.     Dm-  <V8-     Gerb.'  Nachl.  —  Intakt. 
Phiale  mit  Omphalos  in   der  Mitte;    um  letzteren  herum 

Stabornament  mit  Rot;  sonst  gefirnisst. 

2109.  (2783).     H.  0,15.     Dm.  0,19.     Athen,  i883. 
Toilettengefass  mit  Deckel  und  hohem  Fuss,  der  Form  wie 

Collignon,  vases  d'Athenes  pl.  II,  66',  gefirnisst;  nur  oben  vom 
inneren  Rande  aus  ein  breites  Stabornament  (mit  Rot),  von 
Doppelpunktbändern  gesäumt.    Der  Deckel  ahnlich  verziert. 

2110.  (187).     H.  0,20.     Nola,  S.  Koll. 

Form  No.  3 12.  Giessgef'äss  mit  Bügelhenkel  und  langer 
Ausgussröhre.  Ungefirnisst;  drei  Streifen  um  den  Bauch;  um 
den  Hals  schw.  Netzornament.    Schöne  Technik. 

2111.  (2289.)     H.  0,09.     Gerh.'  Nachl. 

Kleines  Gefäss,  etwa  der  Form  No.  i3o,  doch  niederer 
Hals  und  schlanker  ausgeschweifter  Fuss. 

Auf  der  horizontalen  Mündung  schräges  Zickzack.  Hals 
gefirnisst,  Bauch  ungefirnisst;  auf  der  Schulter  einzelne  nach 
unten  gerichtete  schw.  Granatäpfel  an  kurzen  Stielen;  dann 
um  den  Bauch  ein  breiter  Epheuzweig  (mit  Rot).  Unten 
Granatäpfel  nach  oben.     Schöne  Technik. 

2112.  (2298).     H.  0,085.     Wahrscheinlich  Vulci.     Gerh.'  Nachl. 

Desgl.,  doch  ohne  Ornamente.  Um  den  ungefirnissten 
Bauch  ein  breiter  gefirnisster  Streif. 

2113.  (5o3).     H.  0,09.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;  der  Hals  höher;  Thon  etwas  matt,  der  Firnis  von 
metallischem  Glänze. 

2114.  (2773a).     H.  0,05.     U.  Dm.  0,05.     Athen,  1882. 

Troddel.  Form  No.  200,  der  Länge  nach  durchbohrt. 
Mit  Stabornament  und  Streifen;  auf  der  unteren  Fläche 
Blättchenrosette. 

2115.  (2773b).    H.  0,05.    U.  Dm.  0,05.     Athen,  1882,  zusammen  mit  2114. 
Wie  21 14. 


4''4 


Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 


2.  Nichtattische  Gattungen. 


a)   Böotisehe  Gattung. 
a)    Kantharos. 

2116.     (2714)     H.  o,i3.     Dm.  0,11.     Thespiae,   1880. 

Form  No.  197.,  doch  mit  viel  niedrigerem  Fusse. 

Innen  schw.  gefirnisst,  mit  roten  Streifen.  Thon  blass- 
rot; Firnis  ziemlich  gut.  Mehrfach  gebrochen  und  in  antiker 
Zeit  geflickt  in  der  üblichen  Weise. 

Roher,  durchaus  eigentümlicher,  lokaler  Stil;  die  Kontüre 
graviert;  Ungeschick,  besonders  in  den  Proportionen;  zu 
Ideine  Hinterköpfe;  lange  Nasen;  völlig  unverstanden  sind  die 
nackten  bewegten  Körper.  Die  Figuren  stehen  frei  im  Räume 
und  nicht  auf  dem  Boden  auf. 

A)  Obscöne  Scene  zweier  bärtigen  Manner;  dazu  1.  ein 
fröhlich  herbeihüpfender  Dritter.  Quer  über  die  Mittelfigur 
weg  lauft  eine  eingekratzte  Inschrift;  dieselbe  ist  jedoch  zu- 
sammen mit  dem  enormen  Phallos  des  andern  ausgekratzt 
und  war  wohl  obsconen  Inhalts.  Noch  zu  erkennen  ist: 
K  ! '  1 1  N    IEKKMV 

B)  Drei  laufende  bärtige  Manner  nach  r. ,  die  nach  der 
Scene  von  A)  zulaufen;  der  mittlere  sich  umwendend. 

Gravierte  Inschrift: 


*^E  I    £ 


03 


*ro$rA; 


l\'/;i;ny<>:  y.tu.o  .  ,,  darauf  folgt  eine  Rasur  von  etwa  10  Buch- 
ben,   dann  u/.h.  —  Vgl.  Inscr.  ant.  (Roehl)  No.  206a. 


Böotischer  Kantharos.     Pelike.  465 

2117.  (2/i3).     H.  0,15.     Dm.  0,135.     Tanagra,  1880. 

Desgl.,  doch  viel  tieferer  Bauch  und  mit  einem  Dorn  an 
jedem  Henkel.  Ganz  schw.  gefirnisst.  Vorn  ist  in  grossen 
etwas  unsicheren  Buchstaben  eingekratzt  (s.  Tafel  No.  21 17) 
Ilyiyjoi'.     Vgl.  Inscr.  ant.  (Roehl)  No.  126  a. 

2118.  (2710).     H.  0,15.     Dm.  0,135.     Tanagra,  1880. 

Wie  21 17.  Oben  ist  der  Anfang  einer  Inschrift,  die  sich 
nicht  fortsetzt,  graviert  (vgl.  Inscr.  ant.  181). 


0 


2119.  (2712).     H.  0,0g.      Dm.  0,09.     Haliartos,   1880. 

Desgl.,  nur  kleinerer  Henkel;  auf  einem  derselben  ist  gra- 
viert: AKb. 

2120.  (2709).     H.  0,085.     Thespiae,  1880. 

Aehnlich  der  Form  No.  270,  die  Henkel  jedoch  einfacher. 
Glänzender  Firnis.    Gravierte  Inschrift: 

Vgl.  Inscr.  ant.  (Roehl)  No.  25  ia. 


ß)  Pelike  (Form  No.  42). 

2121.    (2693).    H.  0,07.     Theben,  1880.—  Abg.    Arch.  Ztg.   1881,  Taf.  8,  2. 
S.  142  (Robert). 

Wegen  gewisser  Eigentümlichkeiten  von  Technik  und  Stil 
wahrscheinlich  böotischer  Fabrik;  als  gewiss  kann  dies  jedoch 
nicht  betrachtet  werden.  Der  Stil  ist  im  wesentlichen  der 
spatere  attisch  schwarzfigurige.  Der  Thon  sehr  blass;  der 
Firnis  ungleich  aufgetragen,  graubraun  an  den  dünnen  Stellen. 

Zwei  ausgesparte  Bilder.  A)  Gesandtschaft  bei  Achill. 
L.  sitzt  auf  Stuhl  mit  in  Schwanenkopf  endender  Rück- 
lehne Achill  nach  r.,  ganz  in  den  Mantel  gehüllt,  der 
auch  über  den  Kopf  gezogen  ist,  darunter  wie  es  scheint  ein 
langer  Chiton;   er  erhebt  die  L.  unter  dem  Mantel  gegen  das 


3o 


.(56  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Gesicht;  er  ist  bartig.  Ihm  gegenüber  sitzt  Odysseus  nach  1. 
(roter  Bart,  Gewandstück  um  den  Mittelkörper,  Stiefel)  auf 
Klappstuhl,  etwas  vorgebeugt,  das  1.  Unterbein  zurückstellend 
und  das  1.  Knie  mit  den  Händen  umfassend;  er  sieht  dem 
Achill  dabei  gespannt  ins  Gesicht.  Zwischen  beiden  oben 
hangt  ein  Schwert;  unten  r.  liegt  ein  kor.  Helm,  darüber 
hangt  ein  Tuch. 

B)  Tanzender  Silen  nach  r.,  mit  dickem  Bauche;  er  erhebt 
die  L.  hoch  (r.  Streif  am  Stirnhaar  und  r.  Bart);  r.  eine 
Nymphe  nach  r.,  ebenfalls  leicht  tanzend,  nach  ihm  umsehend. 
Das  Fleisch  weiss,  sehr  verblasst;  langer  Chiton  mit  r.  Tupfen. 
Die  Haare  hinten  aufgebunden. 

y)  Isoliert. 

1X12.     (2653).     Dm.  0,115.     Theben,   1879.  —  Intakt. 

Nachbildung  eines  Kymbalon(?)  inThon;  innen  mit  Griff. 
Hellrötlicher  Thon.  Die  Aussenseite  ist  mit  einem  dünnen 
weissen  Ueberzug  bedeckt,  der  dem  attischer  Gefässe  weit 
nachsteht;  darauf  ist  mit  roter  matter  Farbe  gemalt  ein  Krebs 
(zwei  Scheeren,  jederseits  vier  Beine).  Am  Rand  zwei  rote 
Streifen  die  einen  braunen  umgeben.  —  Die  Epoche  des 
Geräts  ist  nicht  genau  zu  bestimmen;  jedenfalls  ist  sie  noch 
archaisch.  Fragmente  ähnlicher  wurden  mit  schwarzfig.  Scher- 
ben über  der  Tholos  bei  Menidi  gefunden  (s.  Kuppelgrab  v. 
Menidi,  hersg.  v.  deutschen  Institut,  S.  49,  d). 

b)  Campanische  Gattung. 

Amphoren    der   Form    No.  3o. 

Erste  Gruppe:    Mit  um    den  Bauch    umlaufendem  Bilde.     Henkel 

einfach. 

2123.  (1929).  H.  0,26.  U.  0,555.  Von  Panofka  1847  in  Neapel  gekauft. 
—  Abg.  Panofka,  Parodien  und  Karikaturen  1851,  Taf.  III.  12. 
S.  6.  Vgl.  Bolte,  de  mon.  ad  Odysseam  pert.  p.  8,  F.  Lucken- 
bach, im   11.  Suppl.-Bde.  der  Jahrb.  f.  kl.  Philol.     S.  506. 

Hals:  jederseits  ein  grosses  Auge;  mit  breitem  Pinse 
sind  nur  die  Umrisse  gegeben.  Schulter:  Palmetten  und 
LotOS  breit  aufgepinselt. 

Umlaufendes    Hauptbild:     Blendung     Polyphems. 

her    bartlose    Polyp  he m     ist     rücklings     nach     r.     gestürzt 

in   der   R,    hält    er    ein   menschliches  Bein,    in    der    L.    einen 

1.  menschlichen  Arm,    vor  dem  Andränge    des   langen,   gegen 

Brusl    gerichteten    Pfahles,     welchen    zwei    laufende 

bartlose    nackte    Männer    nach    r.     stossen.      Weiter    1.    da- 


Cam panische  Amphoren.  467 

hinter  noch  ein  entsetzt  nach  r.  laufender,  sich  umblickend 
nach  dem  1.  dahinter  befindlichen  (der  zugleich  r.  hinter  Po- 
lyphem);  es  ist  dies  ein  Mann,  dem  gerade  das  Bein  und  der 
1.  Arm,  die  Polyphem  halt,  fehlen  und  der  auf  das  Feuer 
gesetzt  ist,  um  zu  braten  (Flammen  sind  rings  um  ihn  auf- 
flackernd gemalt);  er  lebt  noch  und  streckt  die  R.  von  sich.  — 
Alles  ist  ohne  jede  Gravierung,  nur  als  Siluette  aufgemalt;  auf 
Polyphem  und  dem  nächsten  Manne  1.  (Odysseus)  Reste  einer 
matten  ganz  verblassten  aufgesetzten  Farbe.  Auch  die  Ge- 
sichter ohne  alles  Detail;  im  Nacken  meist  ein  kurzer  flie- 
gender Haarschopf. 

2124.  (iq3i).      H.   o,23.     Von     Panofka    erw.,    1848    (wahrscheinlich     aus 

Neapel). 

Hals:  Einfache  Mäanderlinie  mit  Kreuzen  dazwischen. 
Schulter:  Wellen. 

Unter  den  Henkeln  je  eine  grosse  dreispitzige  Lotosblüte 
mit  Stiel. 

A)  Drei  tanzende  unbärtige  nackte  Männer  in  sehr  heftigen 
Bewegungen;  der  eine  spielt  zugleich  die  Doppelflöte. 

B)  Ebenfalls  drei  heftig  bewegte,  nackte  unbärtige 
Männer;  der  1.  hat  einen  Napf  (etwa  Form  No.  214)  auf 
der  1.  Hand  und  tanzt  nach  r.;  der  nächste  ihm  gegenüber 
weicht  zurück;  der  r.  enteilt,  sich  umsehend. 

Firnis  an  den  Figuren  höchst  ungleich,  meist  sehr  dünn 
(braun)  aufgestrichen.  —  Wenige  sehr  grobe  Gravierung. 

2125.  H.  0,245.     U.  0,49.     Calvi,  S.  Koll. 

Hals:  Palmette  und  zwei  halbe  Lotosblüten.    Schulter: 
auf-  und  abwärts  gerichtete  plumpe  Lotosknospen  (?). 
Unter  den  Henkeln  ein  breites  Gitterband. 

A)  Wettlauf.  Zwei  Jünglinge  in  weitem  Laufschritte 
hinter  einander  nach  r.,  die  Arme  weit  ausstreckend. 

B)  Zwei  tanzende  bärtige  Silene  mit  Pferdeohren  und 
Stumpfnasen;  doch  ohne  Schwanz;  zwischen  beiden  ein 
Strauch  von  drei  Zweigen.  —  Nur  an  den  Köpfen  ist  etwas 
Weniges  graviert. 

2126.  (594).     H.  0,235.     U.  0,445.     Avella,  S.   Koll. 

Hals:  Lotos  und  zwei  Palmetten.  Schulter:  Verbundene 
abwärts  gerichtete  plumpe  Lotosknospen  (?). 

Unter  den  Henkeln  Gitterband  wie  2\i5.  A)  Panther 
nach  r.,  Köpfen  face,  mit  Gravierung  am  Kopf;  r.  ein  Strauch. 

B)  Hund  einem  Hirsche  nach  r.  nachsetzend,  der  in  die 
Knie  bricht  und  umblickt  (nur  Augen  graviert). 

3o* 


4(58  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Zweite  Gruppe:    Ausgesparte    Bildfelder.     Henkel    mehrteilig. 

Schulter  mit  Stabornament. 

2127.     (584).     H.  0,25.      Capri    (in     demselben   Grabe    mit  2i3i.  2i32).      S. 
Barth.     Vgl.   Panofka,  mus.   Bart,   p    87,  No.   i3. 

Hals:  Palmette,  umgeben  von  weissen  Punkten  auf  Thon- 
grund,  daneben  jederseits  ein  Zweig  mit  Knospe  oben. 

A)  Athena  stürmt  mit  geschwungener  Lanze  nach  1. 
ein  auf  einen  am  Rücken  liegenden  Giganten,  dem  sie  die 
Lanze  in  die  Brust  stösst  und  der  die  Lanze  unterhalb  der 
Spitze  mit  der  L.  fasst  und  zurückzuhalten  sucht;  er  schreit 
(offener  Mund).  Athena's  Gesicht  und  r.  Arm  ist  weiss  auf 
schw.  Grund;  die  Füsse  aber  weiss  auf  Thongrund;  sie  hat 
kleinen  Rundschild  (nicht  gezirkelt)  mit  5  weissen  Kugeln 
darauf;  langer  Chiton  mit  Falten  und  flatternder  Ueberschlag; 
att.  Helm  mit  Nackenschirm.  Der  Gigant  ist  gefallen  und 
lehnt  mit  dem  Rücken  an  seinen  grossen  Rundschild; 
ein  weisser  Streif  deutet  den  Chitonrand  an;  sonst  ohne  alles 
Detail.  Von  oben  stürzt  ein  fliegender  Adler  zwischen  beide 
herab.  R.  oben  zur  Füllung  ein  Stern  (darin  Punkte,  die  weiss 
auf  Thongrund.) 

B)  Der  bartige  Dionysos  (kurzes  Haar)  sitzt  im  langen 
Chiton  mit  Oberarmein  auf  Klappstuhl  nach  r.,  die  L.  er- 
hebend; die  R.  fasst  einen  kraftigen  Weinstock,  der  nach 
r.  und  1.  einen  Ast  entsendet,  daran  grosse  Weintrauben 
hangen.  R.  vor  ihm  steht  ein  Altar  mit  Flamme,  auf  Basis. 
L.  unten  ein  kleiner  Strauch. 


2128.     11930).    H.  0,255.    U.  0,51.    Von   Panofka  erw.,    1848  (wahrscheinlich 
aus  Neapel). 

Hals:  Palmette;  Kreuzchen  im  Felde. 

A)  Dionysos  sitzt  nach  r.,  blirtig,  mit  langem  Haare,  in 
langem  Gewände  mit  w.  Säumen,  auf  Klappstuhl;  er  halt  in  der 
L.  einen  kräftigen  Reb stock,  der  sich  r.  und  1.  verbreitet  (mit 
grossen  Trauben.  Von  r.  kömmt  ein  Silen  (Marsyas?)  (Stumpf- 
nase, bärtig,  Glatze,  Pferdeohren,  Schwanz,  Pferdehufe)  und 
schleppt  auf  der  1.  Schulter  einen  Schlauch  herbei;  in  der  R. 
rhebt  er  ein  Trinkhorn;  er  beugt  das  1.  Knie  tief  ein  im 
archaischen  Laufmotiv.     Im  Felde  ein  kleines  Kreuz. 

I  >  M  eerp  fe  rd  nach  r.  (Pferdevorderkörper,  grosser  Fisch- 
leib, Schweif  mit  Flossen;  weisse  Mähne,  w.  Bauch  und  weisse 
Zähne;  etliches  Detail  graviert). 


Campanische  Amphoren.  46c) 

2129.  (585).    H.  0,225.    U.  0,46.    Nola,   1833   in  Rom   gek.  —  Abg.  Gerhard, 

anserl.   Vas.    Taf.  CCXLI,    3.  4.   Bd.  IV,    S.  5.     Vgl.  Stephani, 
compte  rendu   1868,  S.   161. 

Die  Zweiteilung  des  Henkels  nur  schwach  angedeutet  (der 
eine  Henkel  fast  ganz  erg.).  —  Hals:  Palmette  und  zwei 
Lotosblüten  mit  Weiss  und  Rot. 

A)  Eine  Göttin  thront  in  steifer  Haltung  nach  r.  auf 
Thronsessel  mit  Schwanenkopfende  an  der  Rücklehne  und 
mit  Schemel;  sie  halt  zierlich  mit  einer  Hand  eine  Blüte  gegen 
das  Gesicht.  R.  vor  ihr  ein  Altar  mit  roter  Flamme  und 
weiter  r.  steht  eine  Priesterin  nach  1.  (Mantel;  r.  Binde), 
die  einen  Zweig  vorstreckt.  Es  ist  nichts  graviert,  aber  Ein- 
zelnes wie  Augen  u.  dgl.  flüchtig  rot  aufgemalt. 

B)  Badende  Frauen:  r.  und  1.  von  einem  Waschbecken 
auf  hohem  Fusse  steht  eine  nackte  Frau,  die  Hände  ins 
Wasser  tauchend;  r.  und  1.  je  ein  Zweig,  auf  den  sie  die  Ge- 
wander gelegt  haben,  weshalb  derselbe  sich  nieder  beugt; 
es  ist  je  ein  rotes  (auf  Thongr.)  und  ein  gefirnisstes  kleines 
Tuch.    Nichts  graviert,  wie  A). 

2130.  (601).     H.  0,285.  U.  0,59.     Calvi,  S.  Koll. 

Hals:  Palmette  mit  zwei  halben  Lotosblüten  (mit  weissen 
Punkten  und  Rot  in  der  Mitte,    beides    auf  dem  Thongrund). 

A)  Zwei  nach  r.  eilende  (r.  Knie  eingebogen)  umblickende 
und  den  r.  Arm  erhebende  Figuren;  die  vordere  r.  ist  ein 
Silen  (mit  Stumpfnase,  rotem  Bart  und  Vorderhaar,  Pferde- 
schwanz; sein  r.  Bein  hat  Pferdehuf,  der  1.  Fuss  ist  mensch 
lieh),  in  der  L.  einen  weissen  Zweig  haltend;  1.  ein  unbartiger 
Jüngling  (rote  Haarbinde,  nackt)  einen  Zweig  (Firnis)  in  der 
L.     Graviert  ist  an  beiden  fast  nur  das  Glied. 

B)  Zwei  Frauen  eilen  nach  r.,  ganz  in  Mantel  gehüllt, 
die  auch  den  Hinterkopf  bedecken;  roter  Kranz  darauf;  in 
der  L.  je  einen  Zweig  vorstreckend  (bei  der  vorderen  rot  mit 
w.  Bl'attern).  Die  Füsse  und  Gesichter  sind  weiss  auf  Thon- 
grund; Augen  und  Mund  sind  graviert,  sonst  nichts. 

2131.  (590).     H.   0,185.     U.   0,40.     Capri,     S.    Barth.     Vgl.    No.  2127.     Pa- 

nofka,  mus.  Bart.  p.  90,  No.   15. 

Hals:   A)  Palmette.     B)  Lotosblüte. 

A)  Sog.  Harpyie  oder  Sirene,  von  vorne  und  schwebend 
dargestellt,  mit  menschlichem  nach  r.  gewandtem  Kopf  und 
kurzen  Haaren,  mit  menschlichen  Armen,  die  bis  zum  Ellen- 
bogen mit  Aermeln  bedeckt  sind;    mit  eiförmigem  Vogelleib 


a-q  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

und  aufgebogenen  Flügeln;  auf  dem  Vogelleibe  vorne  sind 
die  heraufgezogenen  Füsse  graviert;  ohne  Weiss;  das  Auge 
oval  und  als  Thongrund  ausgespart!  In  der  erhobenen  L.  h'ält 
sie  eine  Blüte,  in  der  gesenkten  R.  einen  Kranz. 

B)  Nackter  Jüngling  nach  r.  im  Knielaufschema;  das  r. 
Knie  berührt  die  Erde;  1.  Unterarm  erhoben,  der  r.  gesenkt; 
hoher  Oberkopf;  welliger  Haarkontur;  Auge  thongrundig  aus- 
gespart, oval.  Im  Räume  vier  Kreuze.  —  Auf  beiden  Seiten  ist 
mehr  graviert  als  sonst,  dafür  aber  auch  kein  Weiss  oder  Rot. 

2132.  (588).     H.  0,185.     u-  0,39.     Capri,    S.  Barth.     Vgl.    No.  2127.     Pa- 

nofka,  mus.   Bart.   p.  90,  No.   14. 

Hals:  jederseits  eine  Lotosblüte.  A)  Kentaur  nach  r. 
galoppierend  (Pferdeohren,  Bart),  in  der  R.  hoch  einen  Ast 
schwingend;   Detail    graviert;    Augen  thongrundig  ausgespart. 

B)  Ein  nackter  Jüngling  lagert  auf  der  Andeutung  einer 
Kline  (mit  Rücken-Kissen);  in  der  L.  ein  Kranz  gesenkt,  die 
R.  weitausstreckend  erhebend;  sich  nach  r.  umsehend.  Das 
Auge  oval  ausgespart.  —  L.  zur  Füllung  Kreuz  mit  umgebo- 
genen Spitzen.  —  Beide  Seiten  ohne  Weiss  oder  Rot. 

2133.  (2474).     H.  0,19.     U.  0,40.     Nola,  S.  Torrusio,  1875. 

Hals:   jederseits  Palmette. 

A)  Sehr  ähnlich  21 32,  B:  Ein  Jüngling  lagert  auf  Kline 
mit  zwei  Kissen,  sich  nach  r.  umblickend,  die  R.  erhebend; 
hier  der  Unterkörper  im  Mantel;  der  1.  Arm  auf  die 
Kissen  gestützt,  die  Hand  leer;  das  Auge  ausgespart.  Innen- 
konture  graviert,  doch  zum  grossen  Teile  dann  wieder  mit 
Firnis- Farbe  überfahren.  L.  im  Räume  das  Kreuz  mit  um- 
gebogenen Spitzen  wie  21 32. 

B)  Ein  Jüngling  mit  kurzen  Haaren,  mit  hoher  spitzer 
Mütze  auf,  den  Unterkörper  im  Mantel,  lagert  nach  1.,  den 
1.  Ellenbogen  auf  zwei  Kissen  gestützt;  er  blickt  um  nach  r.,  den 
r.  Arm  weit  ausstreckend.  Im  Räume  r.  das  Kreuz  mit  um- 
gebogenen Spitzen. 

/  ariante.      Statt  des  Halses  nur  eine  schräge  Mündung.    Form  No.  194. 
2134.      68).     II.  0,12.  S.  Koll. 

Die  Henkel  zweiteilig.  —  Auf  der  oberen  Bauchhälfte  jeder- 
eits   drei    auf-    und    abwärts   gerichtete    dicke  Lotosknospen. 
Aus  derselben  Fabrik  wie  die  vorigen  Amphoren. 


Campanische   und   unterital.  Amphoren.  471 

e)   Unbestimmte  unteritalische  Gattungen. 
/.  Amphora. 

2(35.     (T.  C.   i367).     H.  o,3o.     S.  Koll. 

Form  No.  3o;  dreiteiliger  Henkel.  Blasser  Thon  mit 
einem  dünnen  rötlichen  Ueberzug;  ungefirnisst  bis  auf  zwei 
Streifen.    Hals  mit  drei  auf-  und  abgewendeten  Palmetten. 

213  6.     (65).     H.  0,15.     S.  Koll. 

Kleine  untersetzte  Form;  dreiteiliger  Henkel;  rötlicher 
Thon;  auf  Schulter  Lotosknospenband  nach  unten;  Avellige 
Linie  auf  dem  Hals.     Sonst  gefirnisst. 

2.  Amphora  a  colonette. 

Erste  Gruppe:    Form  No.  22;    horizontale  Scheiben  auf  den  auf- 

rech  ts  tehen  den  Hen  k  ehi . 

2137.  (63o).  H.  0,345.  Alte  kgl.  Samml.  —  Intakt.  —  Abg.  Dubois- 
Maisonneuve,  introduct.  ä  l'et.  des  vases  pl.  XXXIV.  Vgl. 
Gerhard,  auserl.  Vas.   Bd.  II,  S.  48. 

Sehr  heller  gelblicher  Thon,  dessen  Oberfläche  matt  ist. 
Firnis  braunschwarz,  vielfach  rot  verbrannt.  Keine  aufge- 
setzten Farben.  Mündung  und  Hals  gefirnisst.  Auf  der 
Schulter  jederseits  ein  ausgesparter  Band  mit  verbundenen 
Lotosblüten  (dreispitzig)  und  Knospenfries  nach  unten.  Durch 
einen  gefirnissten  Streif  (mit  schmalen  ausgesparten  Streifchen) 
getrennt,  folgt  jederseits  das  ausgesparte  Bauchbild,  an  den 
Seiten  von  flüchtigem  Epheuzweig  eingefasst. 

A)  Herakles  und  der  Stier.  Herakles  nach  r.  (bartig, 
in  kurzem  Chiton,  der  thongrundig  ist,  indem  nur  der  Kontur, 
der  Gürtel  und  ein  Streif  vorn  herab  und  die  Säume  schwarz 
gemalt  sind;  ebenso  ist  das  ovale  Auge  thongrundig  ausge- 
spart, mit  schw.  Pupille;  sonst  nackt,  ohne  Fell)  fasst  mit  der 
L.  das  Hörn  des  gewaltigen  Stieres,  dessen  Kopf  er  nieder- 
drückt und  holt  mit  der  Rechten  mit  der  Keule  zum  Schlage 
aus.  Der  Stier  ist  von  ungewöhnlicher  Mächtigkeit  (Auge 
ausgespart;  reich  graviert). 

B)  Ein  Jüngling  (Bellerophon?)  (in  kurzem  Chiton,  der 
thongrundig  wie  oben  der  des  Herakles,  mit  gravierten  Säumen; 
langes  Haar,  Binde)  schreitet,  das  1.  Bein  vorsetzend,  auf  beiden 
Sohlen  nach  r.,  in  der  R.  eine  Lanze,  den  1.  Arm  vorstreckend 
nach  dem  Fl  ü  gel  pf  er  de,  das  nach  r.  schreitet.  —  Sehr  kraft- 
voll energischer  Stil,  dem  der  chalkidischen  Vasen  verwandt; 
auch  den  Amphoren  2i23fF.  verwandt. 


i—2  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Dei  unterste  Teil  des  Bauches  ungefirnisst.  Fuss  aus  zwei 
Wülsten  bestehend. 

2138.  (T.  C.  1402)      H   0,37.     S.  Koll. 

Technik  wie  2137.  Auf  dem  oberen  Mündungsrande  kurze 
dicke  Strahlen  nach  aussen;  auf  den  Scheiben  Punktrosetten. 
Auf  dem  ungefirnissten  Halse  gewellter  Epheuzweig.  Schulter 
ungefirnisst.  Bauch  ganz  gefirnisst  (meist  rot  verbrannt).  Fuss 
aus  zwei  Wülsten  bestehend. 

2139.  (T.  C.  1377).    H.  0,215.    S.  Koll. 

Geringes  kleineres  Exemplar.  Blassgelblicher  Thon.  Braun 
gefirnisst,  mit  einigen  schmalen  ausgesparten  Streifen. 

2140.  (T.  C.  6o3).     H.  0,25.     S.  Koll. 

Etwas  anderer  Technik.  Graulicher  matter  Thon;  auf  der 
Mündung  und  den  Scheiben  blattchenartige  Striche.  Bauch 
ungefirnisst,  nur  mit  einigen  Firnisstreifen. 

2141.  (T.  C.  1416).     H.  0,20.     Alte  kgl.  Samml. 

Grüngraulicher  Thon.  Matter  braunschw.  Firnis.  Auf 
den  Scheiben  Palmette.  Auf  dem  Halse  gewellter  Epheu- 
zweig; kleines  Stabornament  an  Schulter.  Sonst  gefirnisst, 
mit  ausgesparten  Streifen. 

2142.  (T.  C.  1414).     H.  o,2i.     Alte  kgl.  Samml. 

Graugelblicher  Thon;  Firnis  rot  verbrannt.  Palmette  auf 
den  Scheiben.  Palmetten  und  Lotos  auf  dem  Halse.  Bauch 
gefirnisst. 

Zweite  Gruppe:  Die  Henkelscheibe  biegt  nach  unten  um  und  sitzt 
so  auf  dem  breiten  runden  aufrechtstehenden  Henkel*). 

2143.  H.  0,26.     O.  Dm.  0,245. 

Graulicher   heller  Thon.     Ganz   schwarz    gefirnisst  (matt- 

nzend).    Nur  auf  dem  breiten  äusseren  Mündungsrande  und 

der    anstossenden    äusseren    Flache    der    Scheiben    einfaches 

Mäandermotiv,  mit  braunschw.  Firnis,  auf  einen  dünnen  harten 

weisslichen  Ueberzug  gemalt. 

2144.  (1498)     H.  0,315.     Dm.  o,3o.     S.  Koll. 

Rötlicher  Thon.  Ganz  schwarz  gefirnisst.  Auf  der  Schulter 
weiss  aufgemalt.  A)  Gewellter  Epheuzweig  mit  Früchten  in 
Gestalt  von  Punktrosetten. 

B)  Lorbeerzweig  mit  Früchten. 

2145.  (i33i).     H.  0,27.     Dm.  0,26.     S.  Koll. 
Rötlicher  Thon.     Ganz  schwarz  gefirnisst. 

Wie  bei  denjenigen  Vasen  dieser  Form  die  chalkidischer  Fabrik  sind. 


Unbest  unterital.  Amphora  a  colonncttc.  4?3 

2146.  (66).     H.  0,14.     S.  Koll. 

Geringer  rötlicher  Thon  von  matter  Oberfläche.  Kleines 
geringes  Exemplar.  Die  Form  der  Henkel  zusammengeschrumpft 
zu  einem  oben  breiten,  nach  unten  sich  in  zwei  Teile  spalten- 
den Henkel.  Hals,  Schulter  und  Fuss  ungefirnisst.  Tupfen  an 
der  Schulter. 

3.    Verschiedene  Formen. 

et)   Gefirnisst  und  rot  aufgemalt. 

2147.  (2225I     H.  0,075.     Dm.  0,165.     Gerb..'  Nach!. 

Teller  etwa  der  Form  No.  117.  Guter  Firnis  auf  rötlichem 
Thon.  Ganz  gefirnisst;  darauf  mit  matter  thonroter 
Farbe  gemalt:  auf  dem  Rande  Lotosblüten  (dreispitzig,  mit 
doppeltem  Kelche,  wie  meist  auf  den  Amphoren  2123  ff.)  und 
Palmetten  (ohne  Blattchen,  nur  elliptische  Konturlinien  und 
Punkte  darum).  Im  Centrum  innen  ein  vierstrahliger  Stern; 
rings  herum  fünf  schwimmende  Fische.  Die  Innenzeich- 
nung der  letzteren  ist  flach  eingekratzt,  so  dass  der  schwarze 
Grund  sichtbar  wird. 

ß)    Ungefirnisst ;  mit  Streifen. 

2148.  (T.  C.  3o2).     H.  0,21.     S.  Koll. 

Bauchige  Lekythos,  ohne  Fuss  und  nur  mit  geringer  Ein- 
ziehung nach  unten.  Rötlicher  Thon;  ungefirnisst;  mit  braun- 
schw.  Streifen. 

2149.  (T.  C.  4671.     H.  0,115.     S.  Koll. 

Lekythos  aus  schwarzrötlichem  Thon;  sehr  enge  OefTnung 
oben  mit  sehr  breitem  horizontalen  Mündungsstück;  wenige 
Streifen. 

2150.  (T.  C.  i384).     H.  0,19.     Bari,  S.  Koll. 

K'ännchen  der  Form  No.  i3c).  Gelblicher  Thon.  Drei 
breite  braune  Streifen. 

2151.  (T.  C.  449).  0,15.     S.  Koll. 

K'ännchen  ähnlicher  Form.  Rötlicher  Thon.  Streifen  mit 
Punkten  dazwischen. 

d)  Etruskische  Gattung. 

/.  Amphora. 

Erste  Gruppe:    Form  No.  20. 

2152.  (592).     H.  0,35.  U.  0,87.     Co  meto,  S.  Dor.  —  Intakt. 

Ganz  rötlicher  Thon.  Sehr  schwer  und  dickwandig. 
Schlechter  Firnis,  der  das  Gefäss  bedeckt.    Keine  Ornamente. 


xnA  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

4/4 

Ausgespart  ist  auf  der  Schulter  jederseits  ein  Streif,   darauf 
in  der  Mitte  ein  Kreis,  r.  und  1.  ein  schw.  Auge. 

Um  den  Bauch  ist  ein  umlaufendes  breites  Band  ausge- 
spart. Darauf  .vier  sog.  Sirenen  oder  Harpyien  in  der 
Luft  nach  1.  fliegend,  mit  ausgebreiteten  Flügeln;  sie  bestehen 
aus  Vogelkörper  und  bartlosem  menschlichem  Kopf;  drei  sind 
vom  Rücken  dargestellt,  wo  die  Flügel  gleich  unter  dem 
Nacken  ansetzen  und  die  Arme  nicht  sichtbar  sind;  eine  je- 
doch ist  von  vorn  gebildet,  so  dass  ihre  zwei  menschlichen 
Arme  sichtbar  werden;  alle  haben  lange  Haare.  Die  samt- 
lichen Aussenkonture  sind  graviert;  innen  die  Federn  sorg- 
faltig graviert.  Zwischen  ihnen  läuft,  ebenfalls  nach  1.,  ein 
Satyr,"  der  unbärtig  ist,  mit  langem  Nackenhaar,  langem 
Pferdeschwanz  und  mit  Pferdehufen,  den  r.  Arm  vor- 
streckend, den  1.  senkend.  —  Steif  etruskischer  Stil;  kein  Rot 
oder  Weiss  aufgesetzt. 

2153.  (6o3).     H.  0,20.     Corneto,  S.  Dor. 

Zweiteiliger  Henkel.  Schmutzig  rötlicher  Thon;  geringer 
Firnis.  Hals  schwarz.  Schulter  mit  Stäbchen  und  Epheu- 
blättern.  Um  den  Bauch  umlaufend:  zwei  Löwen  nach  1.;  fast 
nichts  graviert;  spärliche  Innenzeichnung  mit  Weiss  aufgemalt. 
—  Unterer  Bauchteil  ungefirnisst. 

Zweite  Gruppe:  Form  No.  jj. 

2154.  (i636).     H.  0,495.     U.  0,975.     Vulci,  Gerh.   i836. 

Der  Thon  ist  hell  graugelb,  auf  der  Aussenseite  ist  eine 
feine  rötliche  Schicht  aufgelegt,  die  jedoch  vielfach  abblättert. 
Der  Firnis  ist  ungleich  aufgetragen;  matt  glänzend,  an  den 
helleren  Stellen  schmutzig  braun;  auch  der  Firnis  blättert  an 
zahllosen  kleinen  Stellen  ab;  der  Restaurator  hat  diese  Stellen 
meist  übermalt.    Sehr  schwer  und  dickwandig. 

Auf  der  Aussenseite  der  Henkel  schw.  Epheublätter; 
am  unteren  Ansatz  des  Henkels  eine  in  Relief  gepresste 
Palmette.  Am  Halse  ein  breiter  Streif  gegenständiger 
offener  Palmetten  mit  kleinen  Epheublättern  dazwischen 
ohne  Gravierung  oder  Rot).  Darunter  ein  von  Mäander- 
streifen umrahmtes  Schulterbild.  Dann  das  ausgesparte 
grosse  Hauptbildfeld.  Die  Aussenkonture  der  Figuren 
sind  vollständig  und  ohne  Ausnahme  graviert,  auch  die  Ge- 
siebter deiTYauen;  auch  sehr  reichlich  gravierte  Innenzeichnung. 
Die  Umrissgravierung  geschah  indes  erst,  nachdem  die  Figur 
schwarz  autgemalt  war.    Der  Stil  entspricht  den  entwickelten 


Etruskische  Amphora.  475 

etruskischen  Wandbildern  mit  reicher  Faltengebung  der  Ge- 
wänder. Sichere  und  lebendige  Zeichnung.  Sorgfalt  der 
Ausführung. 

Hauptbild  A)  Zug  zum  Parisurteil  (?).  R.  voran 
schreitet,  wie  alle  folgenden  Figuren  auf  beiden  Sohlen, 
Hermes,  unbärtig,  im  Mantel,  der  die  r.  Brust  frei  lässt,  in 
Stiefeln  mit  aufgebogenem  längerem  Flügel  nach  hinten  und 
kürzerem  nach  vorn;  die  Haare  hinten  aufgenommen;  er  hat 
einen  (sehr  gut  gezeichneten)  Widder  auf  den  Schultern  und 
hält  mit  der  R.  den  (roten)  Strick  mit  dem  jenem  die  Füsse 
zusammengebunden  sind;  in  der  L.  streckt  er  das  Kerykeion 
vor,  dessen  Ende  von  der  gewöhnlichen  Form  etwas  abweicht 
und  von  dem  die  Enden  einer  kurzen  Binde  herabhängen. 
Er  blickt  um  nach  drei  Frauen  (die Göttinnen), welche  ihm  nach 
r.  folgen  und  von  denen  die  erste  eine  Blüte  in  der  R.  hält 
(nicht  durch  Farbe  unterschieden,  nur  graviert),  die  mittlere 
sich  umsieht  nach  der  letzten  und  ihr  in  der  erhobenen  R. 
eine  rote  kleine  Frucht  hinhält,  während  diese  letzte  selbst 
eine  solche  (nicht  rot  gemalte)  Frucht  jener  entgegenstreckt; 
zierlich  gespreizte  Finger.  Das  Fleisch  der  Frauen  ist  weiss 
auf  dem  schw.  Grund,  die  Augen  oval,  die  Pupille  schw.;  die 
Augen  der  Männer,  sowie  des  Widders  sind  weiss  bemalt  (mit 
schw.  Pupille)  und  sind  ebenfalls  oval.  Die  Frauen  haben 
grosse  kreisrunde  rote  Ohrringe;  die  Haare  alle  heraufge- 
nommen in  dicken  Zöpfen  oder  Wülsten;  Buckellöckchen 
über  der  Stirn.  Sie  tragen  Unterchiton  mit  genestelten  Ober- 
ärmeln und  Oberchiton  mit  Ueberschlag;  beide  reichen  kaum 
unter  die  Mitte  der  Unterschenkel.  An  den  Füssen  schwarze 
Schuhe.  —  R.  vor  Hermes  voran  geht  ein  nach  1.  umsehender 
Jüngling,  .der  nur  halb  so  gross  ist  als  Hermes  (Paris?), 
im  Mantel,  (r.  Brust  frei),  in  der  R.  ein  kugelförmiges  Alabas- 
tron  an  einer  Schnur,  in  der  L.  einen  langen  Stock. 

B)  Bakchisch.  Vier  Figuren.  An  den  Enden  je  eine 
Frau  (Nymphen),  die  in  langsamem  zierlichem  Contretanz  be- 
griffen scheinen.  Beide  schreiten  (Sohlen  auf  der  Erde)  und 
heben  mit  der  einen  Hand  das  Gewand  etwas  in  die  Höhe 
und  strecken  die  andere  vor  (die  r.  hat  eine  r.  kleine  Frucht 
darin).  Hinter  der  r.  ein  grosser  gewundener  Zweig  mit 
Epheublättern  (?).  In  der  Mitte  1.  ein  Jüngling  (Dionysos?), 
nach  r.  stehend,  sich  umsehend  (Mantel,  hinten  aufgenommenes 
Haar);  neben  ihm  r.  eine  Frau  (Semele?;  nach  r.  stehend 
einen  Panther  an  r.  Stricke  haltend  (der  diesem  um  den 
Hals  geschlungen  ist).    Die  Tracht  der  Frauen  ganz  wie  auf  A). 


,-t;  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Schulterbild  A):  Nach  1.  rennen  drei  Dreigespanne 
(sehr  deutlich,  sicher  nicht  Viergespanne),  sich  teilweise 
deckend,  gelenkt  von  unbärtigen  Mannern  in  kurzem  Chiton 
mit  Faltenenden  etruskischen  Stils  und  weissen  Säumen;  Haare 
rot;  in  den  Händen  haben  sie  kurze  Peitschen;  um  die  Brust 
hangt  ihnen  an  einem  Bande  ein  kurzes  Messer  in  einer 
Scheide  (zum  Durhschneiden  der  Zügel).  Rader  mit  8  Speichen. 
Wagenkorb  gegittert  und  unten  an  denselben  ein  Ring,  be- 
stimmt um  einen  Strick  durchzuziehen,  daran  sich  ein  Mit- 
fahrender halten  konnte.  Pferde  und  Männer  haben  weisse 
Iris  und  r.  Pupille.  Neben  dem  Gespanne  r.  schreitet  ein  um- 
blickender Jüngling  mit  Stock  nach  1.  (in  kurzem  Chiton  wie 
die  Lenker).  L.  den  Rossen  entgegen  schreiten  die  sie 
empfangenden  Richter,  voran  ein  bartiger  im  flachen  Hut 
mit  breiter  Krempe  und  ein  bartloser,  beide  in  kurzen  Mänteln 
mit  r.  Stöcken  in  der  Hand  und  erregt  die  Arme  vorstreckend 
(Halt  gebietend?  den  Sieg  verkündend?) 

Schulterbild  B):  wieder  drei  Gespanne  mit  je  drei  Pfer- 
den nach  1.  rennend;  das  hinterste  r.  ist  gestürzt:  ein  Pferd  liegt 
auf  dem  Rücken  an  der  Erde,  mit  den  Beinen  zappelnd;  das 
mittlere  ist  auf  die  Knie  gestürzt,  das  rechte  will  durchgehen; 
ein  bartloser  Mann  (in  kurzem  Chiton  wie  die  Lenker)  ist 
herzugeeilt  und  hat  die  Zügel  des  mittleren  Rosses  erfasst  und 
ist  im  Begriffe  die  des  r.  mit  dem  Messer  zu  durchschneiden; 
der  Wagen  ist  r.  weiter  oben  im  Felde  dargestellt  ohne 
Wagenkorb;  der  Lenker  selbst  stürzt  eben  kopfüber  von  oben 
nach  r.  unten  herab.  R.  am  Ende  stehen  zwei  Tuben  blas  er, 
bartlose  Männer  mit  kurzen  Mänteln,  halb  nach  r.  gewandt, 
die  Köpfe  nach  1.,  je  eine  lange  Tuba  mit  emporgekrümmtem 
Ende  haltend,  ohne  zu  blasen,  offenbar  erschreckt  durch  den 
Unfall. 

Unter  den  Hauptbildern  grosser  Mäander,  mit  Kreuz- 
chen gefüllt. 

Unten  ungefirnisste  ausgesparte  Strahlen. 

2.  Sog.  St  an  mos  (Form  No.  jpj. 

2155.     (Go6).     H.  0,35  (mit  Deckel).     Vulci,  S    Dor. 

Hellrötlicher  matter  Thon;  brauner  Firniss.  Hals  gefirnisst; 
Bauch  urigefirnisst.  Von  den  Henkeln  flüchtige  Palmetten 
ausgehend,  dazwischen: 

A)  Ein  geflügelter  Jüngling  läuft  nach  r.  (kurz  aufge- 
nommenes Haar,  w.  Binde)  und  blickt  nach  1.  um,  in  beiden 
gesenkten  Händen  eine  dünne  Binde  haltend. 


Etruskisch;  verschiedene  Formen.  477 

B)  Ein  Jüngling  entfernt  sich  Avie  erschreckt  von  einer 
ionischen  Säule  nach  1.,  blickt  nach  r.;  streckt  1.  Arm  vor,  in 
der  R.  ein  Beil;  Schultermäntelchen. 

Die  Figuren  ohne  Gravierung;  etwas  Innenzeichnung  mit 
Weiss  aufgemalt. 

2156.  (599).     H.  0,25.    Vulci,  S.  Dor. 

Wie  21 55.  Auf  A)  und  B)  Eilende  Frau  nach  r.,  sich  um- 
sehend nach  L,  die  Arme  ausstreckend,  lang  bekleidet.  Ohne 
Gravierung.  Innenzeichnung  mit  (verblasstem)  Weiss  auf- 
gemalt. —  Unten  Strahlen. 

3.  Hydria  (Form  No.  ji). 

2157.  (1585).     H.  0,47.     Vulci,  Gerh.  i834. 

Blassroter  Thon;  sehr  geringer  fast  glanzloser  und  leicht 
abblätternder  Firnis. 

Gefirnisste  Vorderseite  an  Hals  und  Bauch  ausgespart. 
Auf  dem  Halse  ein  alternierendes  Blütenband  eigener  Art. 

Schulter:  Ein  Jüngling,  nach  r.  laufend,  das  r.  Knie 
zur  Erde  beugend,  mit  Schurz  um  die  Lenden,  packt  einen 
grossen  Vogel  (der  Form  nach  eher  ein  Schwan  als  Kranich) 
und  schwingt  in  der  R.  einen  kurzen  Stock. 

Bauch:  Todes  da  mon,  d.  h.  von  vorn  gesehene,  in  der 
Luft  schwebende,  sog.  Harpyie  von  ganz  eigener  Bildung: 
der  Kopf  wie  eine  Medusenmaske  mit  Hauern  und 
herausgestrecker  Zunge;  menschliche  Arme  mit  Oberärmeln 
nach  beiden  Seiten  ausgestreckt;  am  Handgelenk  gefasst 
hält  sie  je  einen  nackten  Knaben,  der  zappelt  und  um- 
blickt; ihr  Körper  geht  von  der  Brust  in  den  Vogelleib 
über,  doch  fallen  noch  einige  Falten  herab  und  verhüllen 
den  oberen  Teil  der  Vogelbeine;  unten  breiter  Vogel- 
schwanz; vier  Flügel  am  Rücken,  die  oberen  zwei  auf- 
gebogen, die  untern  nach  abwärts,  ebenfalls  mit  etwas  aufge- 
bognen Enden.  Alle  Aussenkonture  graviert.  Reiche  Gravie- 
rung der  Innenzeichnung;  wenige  verblasste  rote  Details  auf- 
gesetzt. Sorgfältig.  Energischer  Stil;  die  Köpfe  der  Knaben 
etwa  im  Typus  des  streng  rotfigurigen  attischen  Stiles. 

^.  Einhenkliger  Kantharos  (Form  No.  193). 

2158.  (614).     H.  0,26.     Vulci  (Montalto),  S.  Dor. 
Blassrötlicher    Thon.      Geringer    brauner  Firnis.      Breiter 

Henkel  wie  an  Buccherovasen.    An  der  Innenseite  desselben 
Palmette. 


,-£  Schwarzfigurig;  späterer  Stil. 

Um  den  Bauch  umlaufend:  Ein  Flügelross  von  einem 
Jüngling  am  Zügel  gehalten;  dann  zwei  Kämpfer  mit 
Rundschild  und  r.  Speeren;  dann  wieder  ein  Jüngling,  der 
ein  Flügelross  am  Zügel  hält.  Nichts  graviert,  nur  einiges 
Weiss  aufgemalt  für  die  Innenzeichnung;  auch  einiges  Detail 
ist  weiss.    Flüchtig. 


KÖNIGLICHE    MUSEEN    ZU    BERLIN 


BESCHREIBUNG 

DER 

VASENSAMMLUNG 

IM  ANTIQUARIUM 


VON 

ADOLF  FURTWÄNGLER 

MIT  7  TAFELN 
ZWEITER   BAND 

PREIS  (2  BÄNDE)  20  MARK 


BERLIN 

W.    SPEMANN 
i885. 


c. 


ATTISCH-ROTFIGURIGE 

VASEN. 


I.  Der  strenge  Stil. 

1.   Amphora. 

a)  Form  No.  jf. 

Erste  Gruppe:  Mit  umgrenzten  Bildfeldern. 

2159.  (1754)-  H.  0,582.  U.  1,17.  Vulci,  S.  Canino,  1841.  —  Vorzüglich 
erhalten.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  und  Gefässe  Taf.  XIX.  XX. 
S.  37  ff.  Panofka,  griech.  Künstlern.  1848,  Taf.  III,  1— 3.  Vgl. 
Mus.  etr.  de  Canino  No.  1181.  Reserve  etr.  No.  41.  Gerhard, 
rapporto  volc.  not.  700.  Archaeologia  Bd.  23,  208  (Stuart).  Brunn, 
Gesch.  d.  gr.  Künstler  II,  S.  658.  C.  J.  G.  8i3i.  Klein,  griech.  Vas. 
mit  Meistersign.    S.  78,  4.     Stephani,  compte   rendu   1875,  S.  80. 

Brillante  Technik;  glänzendster,  teilweise  grünlicher  Firnis. 
Die  Malerei  weicht  technisch  dadurch  von  der  gewöhnlichen 
rotfigurigen  ab,  dass  die  sämtlichen  Linien  der  Innenzeich- 
nung, auch  die  feinsten,  durchaus  ohne  Relief  und  flach  sind. 
Viel  Violettrot  aufgesetzt.  An  allen  Figuren  sind  die  äusseren 
Haarumrisse  graviert.  Endlich  fehlt  noch  der  in  der  rot- 
figurigen Technik  sonst  die  Figuren  umgebende  dickere 
Firnisstreif  von  schwachem  Relief.  Sctrwach  eingerissene  Vor- 
zeichnung vielfach  deutlich. 

Am  unteren  gefirnissten  Wulste  des  Fusses  ist  die  Künstler- 
inschrift eingekratzt  (siehe  umstehend). 

Mündung  schwarz;  die  ungefirnissten  Henkelränder  mit 
schwarzem  Epheuzweig.  Unten  am  Henkelansatz  jederseits 
ein  ausgesparter  sich  duckender  buckliger  Hase  nach  1. 
(punktiertes  Fell). 

Die  Bildfelder  sind  oben  begrenzt  durch  eine  breite  auf 
Thongrund  schw.  gemalte  gegenständige  P.-L.-Kette  (mit 
Gravierung,  ohne  Rot);  an  den  Seiten  auf  A)  durch  Palm.- 
Lotos-Band  (schwarz  auf  Thongrund,  ohne  Gravierung);  auf 
B  durch  Hakenkreuze  mit  gebogenen  Enden  (schw.  auf 
Thongrund).  —  Unten  Strahlen. 

3i 


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a£2  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

Ein  Deckel  mit  Knopf  ist  zugehörig; 
rings  am  Rande  schw.  Epheuzweig;  Strahlen 
vom  Knopfe  aus. 

A)  Herakles  Dreifussraub.  In  der 
Mitte  Herakles,  weit  nach  1.  ausschreitend 
(r.  Bein  vor,  kurzer  Chiton  in  sorgfaltigen 
gebrochenen  Falten,  mit  schw.  aufgemalten 
Kreuzchen  und  Punkten  nach  der  schwarz- 
figurigen  Art;  Löwenfell  in  gewöhnl.  Weise 
auf  der  Brust  geknotet;  r.  Gürtel;  der  Chiton 
erscheint  über  dem  Gürtel,  da,  wo  die  Brust 
vom  Felle  frei  ist,  rot;  an  doppeltem  r.  Bande  U 

hangt  der  Köcher  auf  dem  Rücken,  mit  r. 
Deckel;  roter  Backenbart,  der  Schnurrbart 
schwarz;  kurze  Haare  die  in  einzelnen  beson- 
ders aufgehöhten  schw.  Buckeln  gebildet  sind, 
um  als  Kraushaar  zu  erscheinen);  er  hält  mit 
beiden  H'änden  denDreifuss  horizontal  ge-  ULI 

fasst  (Löwenfüsse,  Beine  oben  nicht  bis  zum 
Rande,  sondern  besondere  eingezogene  Mün- 
dung; zwei  rote  Ringhenkel  und  zwar 
zwischen  den  Füssen;  Nägel  deutlich  ange- 
geben). Von  r.  kommt  Apollon,  weit  nach  1. 
ausschreitend  (r.  Bein  vor)  und  fasst  mit  der 
vorgestreckten  R.  ein  Bein  des  Dreifusses; 
in  der  L.  hält  er  den  Bogen,  der  bis  auf  das 
Endstück  rot  ist;  er  hat  lange  herabfallende 
Haare,    mit   feinen  Punkten    graviert,    Stirn-  - 

löckchen;  roten  Lorbeerkranz,  an  der  Wange 
herab  mit  verdünntem  Firnis  etwas  Backen- 
bartflaum;   kurzer,  vom  Gürtel  abwärts    fal-  ^ 
tiger  Chiton,  Mäntelchen  auf  beiden  Schultern, 
mit  schw.  aufgemalten  Kreuzchen  reich  ver- 
ziert.     R.    steht  Artemis   (oder  Leto)   ruhig 
nach    1.    (langer    Chiton,    vorn   in  der    Mitte 
herab    mit    M'äanderborte    vom    Gürtel    an; 
Verzierungen  von  je  drei  Pünktchen;  kurzer 
Mantel   über  Nacken  und    beiden  Schultern, 
bedeckt    mit    Kreuzchen;    Haare    lang,    mit                 v 
ivierten  Punkten,  Stirnlöckchen;  r.  Lorbeer-                <J* 
kränz),    sie    hält    in    beiden    Händen    einen 
ornamentalen  Zweig    der  grössere  in  der  L. 

part,  der  andere  in  dcvR.  rot  aufgemalt);  <r-/r 


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Amphora,  a,  Gruppe   i.  483 

grosser  Ohrring  aus  drei  Teilen.  L.  steht  Athena  ruhig 
nach  r.;  langer  Chiton  mit  sorgfaltigen  Falten  und  Ornamenten 
von  je  drei  Pünktchen,  darüber  ein  kurzes,  nur  bis  zu  den 
Knieen  gehendes  faltenloses  enges  Obergewand,  bedeckt  mit 
Hakenkreuzen;  über  dem  Gürtel  ein  weiches  Wams  das  vorn 
über  den  Bauch  überhängt  mit  Kreuzchen,  ohne  Falten,  oben 
mit  reichem  Saum;  es  ist  unter  der  r.  Brust  durchgezogen 
dieselbe  freilassend;  an  derselben  erscheint  deshalb  der  Unter- 
chiton mit  dem  weiten  Oberärmel.  Hier  auf  dem  Chiton  sitzt 
auf  der  r.  Schulter  ein  grosses  bartiges  Gorgoneion  (Zunge  rot, 
der  alte  Typus,  doch  mit  schw.  Schlangen);  an  den  Schultern 
und  neben  den  Hüften  kommen  ferner  Schlangen  heraus, 
ohne  dass  eine  Aegis  sichtbar  wäre.  Langes  Haar  mit  gra- 
vierten Punkten;  vorn  hereinhangende  Stirnlockchen;  attischer 
Helm  mit  hohem  Bügel  (greift  in  das  Ornament  oben),  schw. 
Backenschirm  (r.  Stirnband  mit  blattchenartigen  Spitzen);  in 
der  L.  halt  sie  den  grossen  Rundschild  (im  Profil)  mit  rotem 
Rande,  in  der  R.  die  Lanze  schräg  erhoben. 

B)  Gymnastisch.  In  der  Mitte  zwei  nackte  Ringer 
(der  eine,  dessen  Kopf  ganz  sichtbar,  mit  r.  Backenbart;  kurze 
Haare,  die  des  einen  mit  gravierten  Punkten,  die  des  anderen 
mit  rot  aufgesetzten  Punkten);  sie  fassen  sich  gegenseitig  an 
den  Armen.  L.  steht  ruhig  nach  r.  ein  Jüngling  (Aufseher)  in 
langem  Mantel  (r.  Brust  frei,  doch  auf  dem  Hinterkopf  aufliegend, 
lange  Falten,  bedeckt  mit  Kreuzchen),  in  der  R.  einen  langen 
Stab;  er  führt  mit  der  L.  eine  offene  grosse  Granatenblüte  (mit 
Rot)  gegen  die  Nase;  er  hat  sehr  lange  Locken  auf  der 
Schulter,  zierliche  Stirnlockchen,  r.  Weinlaubkranz  (Haare  mit 
gravierten  Punkten);  ferner  zarten  Backenbartflaum  (ver- 
dünnter Firnis).  R.  von  den  Ringern  steht  am  Boden  eine 
schlanke  Amphora,  unten  mit  Strahlen,  sonst  ohne  Deko- 
ration (Form  No.  45);  darüber  oben  an  einem  Haken  ein 
Gewandstück  (faltig,  mit  Punkten).  Weiter  r.  noch  eine 
Ringergruppe:  ein  Unbärtiger  nach  r.  (nur  mit  dünnem 
Backenbartflaum)  mit  kurzem  (massigem  schw.)  Haar  hat 
einen  Bärtigen  (schw.  Bart,  r.  Stirnhaar,  darüber  mit  Punkten 
graviertes  Haar,  Gesicht  en  face)  um  die  Mitte  des  Leibes 
umfasst  und  hebt  ihn  in  die  Höhe;  dieser  sucht  die  ihn 
pressenden  Arme  von  sich  loszureissen;  beide  ganz  nackt.  — 
An  den  nackten  Körpern  nirgends  Innenzeichnung.  Höchst 
sorgfältige  Ausführung;  eigenartiger  etwas  plumper  Stil. 

Unten  an  zwei  Stellen  eingekratzt,  beidemal  dasselbe, 
s.  Taf.  No.  2i5q. 

3i* 


484 


Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 
Zweite  Gruppe:    Nur  eine  einzelne  Figur  jeder  seit s. 


2160.     (1601).     H.  0,69.     U.   i,38.      Figurenhöhe  0,27.      Vulci,    1834    durch 
v.  Bunsen.  —  Aus  Stücken,  die  Fugen  übermalt;  Kleines  erg. 

Abg.  Gerhard,  etrusk.  campan.  Vas.  Taf.  VIII.  IX.    S.  10 ff. 

Müller-Wieseler,  Denkm.  d.  a.  Kunst  II,  No.  486.    Vgl.  Bull.  d.  J. 

1835,181.    Arch.  Ztg.  (Panofka)  1849,  S.  128.    O.  Jahn,  Vasenbilder 

S.  24.    C.  J.  G.  7463.     Heydemann,    Satyr-  und  Backchennamen 

S.  24,  1. 

Brillante  Technik  (doch  ohne  die  Abweichungen  von  2159). 

Der    Firnis    teilweis    etwas    grünlich    oder    rötlich    gebrannt. 

Relieflinien    für    die    Haupt-Konture;    Detail    und    die    feine 

reiche  Muskelangabe  mit  verdünnter  Farbe  und  flachen  Linien. 

Eingerissene  Vorzeichnung  sehr  deutlich. 

Mündung  schwarz;  die  ungefirnissten  Ränder  der  Henkel 
mit  schw.  Epheuzweig.  Unten  am  Henkelansatz  jederseits 
eine  ausgesparte  Palmette.  Am  Halse  ein  breites  horizontales 
Band  von  einem  ausgesparten  Epheuzweig  (dessen  Früchte 
jedoch  nicht  ausgespart  sondern  mit  gelbroter  Farbe  aufge- 
malt sind).  Unter  dem  Bilde  jederseits  ein  ungefirnisster 
Streif,  darauf  schw.  aufgemalte  Drahtspiralen,  die  sich  nach  r. 
rollen;  Punkte  in  den  Zwischenräumen.  —  Unten  dicke 
Strahlen.  —  Der  mittlere  Fussrand  (über  dem  unteren  Wulste) 
ist  ungefirnisst. 

Zugehöriger  Deckel,  der  ganz  schwarz;  mit  Knopf. 
A)  Ein  Silen  in  Dreiviertel  -  Ansicht  langsam  nach  r. 
schreitend,  den  Oberkörper  nach  1.  umwendend;  er  spielt  die 
Leier,  in  deren  Saiten  (7)  die  Linke  greift,  während  die  Rechte 
mit  dem  Plektron  an  r.  Bande  gesenkt  ist;  den  Kopf  neigt  er 
nach  1.;  sorgfältig  gezeichnetes  Profil;  kurze  sehr  aufgeworfene 
Nase;  Pferdeohr  gespitzt;  ausgesparter  Epheukranz;  die  reichen 
Haare  sind  hinten  aufgenommen ;  sie  sind  nicht  als  Masse  sondern 
mit  einzelnen  flachen  Linien  in  etwas  verdünnter  Farbe  gebildet; 
der  Bart  sehr  lang,  die  Enden  mit  Relief linien;  an  dem  Auge 
feine  Wimpern  (flache  Linien,  verd.;  fehlen  bei  Gerhard); 
Schamhaare  gehen  bis  zum  Nabel  herauf.    L.  vom  Kopfe  steht 

*      0      +       +       A      •*        •        310 

^OoH'ut'.yyog.  Unmittelbar  neben  ihm  und  von  ihm  grössten- 
teils verdeckt  (so  dass  tektonisch  die  beiden  Figuren  die  Gel- 
tung einer  einzelnen  haben)  schreitet  eilig  nach  r.  Hermes, 
einen  grossen  Kantharos  in  der  L.  weit  herausstreckend, 
Inend  er  in  derselben  Hand  zugleich  das  Kerykeion  hält, 
in    der    weit  zurückausgestreckten  R.    eine  Kanne.     Er   trägt 


Amphora,   a,  Gruppe  2;    b,  Gruppe   1.  485 

einen  kurzen  faltenlosen  mit  kleinen  Kreuzchen  bestickten 
Chiton  (mit  Ueberfall  über  den  Bauch)  und  die  Ghlamys;  in 
die  Stirn  und  auf  die  Schulter  fallen  seine  Locken  (mit  ein- 
zelnen flachen  Linien  und  verdünnter  Farbe);  Wimpern  wie 
am  Silen;  hoher  Petasos  mit  Flügeln;  hohe  Stiefel  mit  Zug- 
stück  nach   vorn   und   grossen  Flügeln  nach  hinten.     Neben 

seinem  Kopfe  steht      fi       £     r     ^     £    *     'EQfirjg. 

Zwischen  beiden  schreitet  ein  Reh  nach  r.  (geflecktes  Fell, 
mit  flachen  Linien  in  voller  und  verdünnter  Farbe),  das  den 
Kopf  hoch  in  die  Höhe  reckt. 

B)  Ein  Silen  schreitet  langsam  nach  r.  und  halt  in  der 
R.  einen  offenbar  vollen  grossen  Kantharos  am  Fusse,  im 
Begriff  ihn  an  die  Lippen  zu  führen;  mit  dem  1.  Arme  drückt 
er  eine  lange  Lyra  horizontal  an  sich  und  spielt  mit  der  L. 
zugleich  (7  Saiten)  und  hält  das  Plektron  am  r.  Bande.  Er 
hat  sehr  langen  Bart,  dessen  Enden  mit  Reliefstrichen;  der 
Epheukranz  ist  ausgespart;  langes,  nur  als  schw.  Masse  ge- 
bildetes Nackenhaar,  unten  wie  es  scheint  durch  ein  Band 
zusammengehalten;  in  der  Vorzeichnung  ist  kürzeres,  in  ein- 
zelne Locken  aufgelöstes  Haar  angegeben;  Pferdeohr  emporge- 
spitzt; etwas  gehobener  Schweif  (ausgespart).  Ueber  dem  Kopfe 

6       ^     Q      ^      A       f     ~     ^      f    ^OQO/uQing^     vor 

dem  O  zu  Anfang  keinerlei  Buchstabenreste.  —  Entwickel- 
ter  strenger  Stil,  etwa  in  der  Art  des  Brygos. 

b)  Form  mit  abgesetztem  Halse. 

Erste  Gruppe:   Foi'tn  und  Dekoration  wie  die  der  panathenaischen 

JVo.  1831g. 

2I6I.      (2612).     H.  0,395.      U.  0,84-      Nola;    aus    Neapel    erw.    1878.      Vgl. 
Löschcke,  Dorpater,  Programm  i883,  S.  19,  Anm. 

Hals:  Gegenständige  P.-L.-Kette,  schwarz,  ohne  Gravierung. 
Stabornament  an  der  Schulter.  Die  Bildfelder  seitlich  mit 
einem  schw.  Netzband  eingerahmt.  Unter  den  Bildfeldern 
schw.  Lotosknospenband  (nach  oben).    Unten  schw.  Strahlen. 

Ein  grosser  Teil  des  Gefässes  ist  dick  übermalt,  doch 
sehr  geschickt;  das  Antike  liegt  meist  wohl  erhalten  darunter. 
Die  Uebermalung  betrifft  hauptsächlich  den  nichtbildlichen 
Theil;    so  sind  die  Strahlen  z.  B.  vollständig   übermalt;    die 


4§6  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

alten    lassen    sich    darunter    konstatieren.    —    Vorzeichnung 
mehrfach. 

A)  Kitharaspielende  Athena.  Athena,  von  etwas 
plumper  untersetzter  Figur  schreitet  nach  r.  auf  einen  Altar  zu 
(ohne  Stufe,  mit  Eierstab  in  der  Mitte,  oben  mit  Voluten  ge- 
schmückt, mit  brennendem  Feuer);  r.  und  1.  je  eine  ionische 
Säule  mit  abacus  doch  ohne  Basis;  oben  auf  steht  je  ein 
Hahn.  Athena  tragt  ionischen  Chiton  mit  sehr  weiten  Ober- 
ärmeln  (die  jedoch  ohne  Falten),  unten  mit  runden  Zacken 
und  mit  den  schwalbenschwanzformigen  Falten -Abteilungen; 
Mantel  der  die  r.  Brust  freilässt,  in  derselben  Faltenmanier, 
der  Rückenzipfel  abstehend;  lange  Schulterlocken;  att.  Helm 
mit  niederem  Bügel.  Sie  spielt  eine  grosse  Kithara  (7  Saiten), 
in  der  R.  Plektron. 

B)  Ein  Kitharöde  steht  ruhig  vor  einem  brennenden 
Altar  (wie  auf  A),  r.  und  1.  dieselben  ionischen  Säulen  mit 
dem  Hahn  (wie  auf  A);  er  ist  unbärtig  (nur  Backenflaum  an- 
gedeutet), r.  Haarbinde;  kurze  Haare  mit  welligem  Aussen- 
kontur  und  Innenspitzen;  faltenloser,  langer  weiter  Chiton 
mit  weiten  Oberärmeln;  nur  eine  breite  Naht  geht  an  der 
Seite  herab;  er  spielt  die  Kithara  (6  Saiten)  von  der  ein 
Tuch  herabhängt. 

Zweite  Gruppe:  Aehnlich;  doch  ohne  Bildr -ahnten \ 

2162.     I1604).    H.  o,3o.    U.  o,63.    Vulci,  Gerh.   i833.    Aus  Stücken,  Fugen 
übermalt,  Manches  erg. 

Hals  thongrundig,  darauf  je  drei  schw.  auf  und  ab  ge- 
wendete Palmetten.  —  Unten  schw.  Strahlen.  Jederseits  eine 
Figur  ausgespart. 

A)  Eros  als  Jüngling,  nach  r.  fliegend,  sich  umsehend, 
nackt;  kurze  Haare,  r.  Binde;  grosse  Flügel;  in  jeder  der 
beiden  nach  r.  und  1.  ausgestreckten  Hände  hat  er  eine  rote 
Frucht  (eiförmig);  Oberschenkel  modern. 

B)  Athena  steht  nach  r.,  doch  der  Oberkörper  en  face; 
sie  blickt  nach  L,  mit  der  R.  spendet  sie  aus  der  schräg- 
gehaltenen  Phiale;  mit  der  L.  die  Lanze  aufstützend  (langer 
Chiton,  faltenlos,  vielfach  erg.,  mit  Punkten  geziert;  weite 
ionische  Oberärmel;  chlamysartiger  Ueberwurf  unter  der  1. 
Achsel  durch;  Aegis  um  die  Brust  mit  Schlangen  ohne  Gor- 
goneion;  nur  getupft.  Ohne  Helm,  kurze  Haare  was  sicher  ist 
obwohl  der  Hinterkopf  erg.;  kleine  Innenspitzen). 


Amphora,  b,  Gruppe  2.  3.  487 

Dritte  Gruppe:    Form   noch  fast  ebenso;    doch  ohne   Halsschmuck 
und  Strahlen  ?ind  überhaupt  gcßrnisst    bis    auf  die  Figuren    und   den 

Mäanderstreif  unter  denselben. 

/^2I63.  (898).  H.  0,458.  U.  0,95.  Locri,  S.  Barth.,  s.  Panofka,  il  mus. 
Bart.  pag.  99,  No.  27.  Aus  Stücken;  Fugen  übermalt.  —  Abg. 
Genick,  griech.  Keramik  Taf.   II  (Seite   B). 

A)  Zeus  steht  nach  r.  (in  langem  Chiton  ohne  Aermel, 
mit  Faltenabteilungen;  in  den  faltenlosen  Streifen  sind  kleine 
Kreuzchen  verstreut;  Mantel  der  r.  Brust  frei  lässt,  über  den 
1.  Arm  geworfen)  und  hält  in  der  R.  das  Scepter  (von  Blüte 
bekrönt),  .in  der  L.  den  Blitz  (wie  doppelte  Lotosblüte  ge- 
bildet; daraus  rote  Feuerstreifen);  Bart  erst  ganz  dünn  gelblich 
angelegt  dann  mit  geraden  Relieflinien;  Stirnhaar  in  einzelnen 
Löckchen  mit  verdünntem  Firnis;  Haar  hinten  aufgebunden; 
roter  Blütenkranz.  Auge  mit  ganz  ans  innere  Ende  gescho- 
bener Pupille.  —  Feierliche  Haltung. 

B)  Iris  von  vorne,  im  Begriffe  sich  nach  r.  weg  zu 
wenden;  sie  sieht  noch  einmal  (fragend)  nach  1.  (nach  Zeus) 
um  und  streckt  die  L.  weit  nach  r.  nach  ihrem  Ziele  aus;  in 
der  L.  hält  sie  gesenkt  das  Kerykeion  (langer  Chiton  mit 
weiten  Oberärmeln;  chlamysartiger  Ueberwurf,  der  auf  der 
r.  Schulter  geheftet  unter  der  1.  Achsel  durchgeht;  Armbänder, 
steife  grosse  Haube;  Ohrgehänge;  Stirnhaar  in  einzelnen 
Löckchen  mit  verdünntem  Firnis;  grosse  ausgebreitete  Flügel; 
Auge  wie  bei  Zeus).  Wenig  Vorzeichnung  auf  A),  mehr  auf  B). 
—  Entwickelt  strenger  Stil  (Stufe  des  Duris).  —  Mäander- 
streif unter  jeder  Figur. 

/  2164.  (i753).  H.  0,44.  U.  0,90.  Etrurien,  in  Rom  1841  von  Basseggio 
erw.  —  Abg.   Gerhard,  Trinksch.  und  Gefässe  Taf.  XXI  (S.  39). 

Henkel  und  Hals  fast  ganz  erg.;  Mündung  alt;  am  Bauche 
viel  restauriert,  geschickt  überfirnisst  und  übermalt;  der 
antike  Firnis  fast  nur  in  der  nächsten  Umgebung  der  Figuren 
erhalten. 

A)  Poseidon  steht  en  face  den  Kopf  nach  1.  umwendend, 
mit  der  L.  den  Dreizack  aufstützend,  in  der  R.  einen  Fisch 
(mit  verdünnten  Firnisstreifen)  beim  Schwänze  haltend  (langer 
Chiton,  unten  mit  vielen  Falten,  oben  erscheint  die  r.  Brust 
von  einem  Wams  mit  weiten  Oberärmeln  bedeckt  mit  verdünn- 
ten gewellten  Firnislinien;  Mantel  umgeworfen,  mit  strengen 
Falten;  mehrere  lange  einzelne  gedrehte  Locken  fallen  auf 
die  Brust;  langer  Bart;  Schnurrbart  blond  mit  verdünntem 
Firnis;  Mund  etwas  geöffnet;  Kranz  von  kleinen  r.  Blättchen; 


488  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

äusserer  Haarumriss  geritzt.  Augenkontur  innen  etwas 
offen;  Pupille  als  Kreislinie  von  verdünntem  Firnis.  —  Unten 
Mäander  (mit  Kreuz). 

B)  Herakles  schiesst  eben  den  Bogen  ab  nach  r.  (so  dass 
Poseidon  auf  A)  nach  ihm  umzublicken  scheint);   er  setzt  das 
r.  Bein  vor;  die  Beine  sind  ganz  modern,   nur  die  Füsse  sind 
alt   und   die    Stellung   im  allgemeinen    gesichert;    er   hat   das 
Löwenfell   auf  dem  Kopf  und  über  dem  1.  Arm    (etwas  ver 
dürmter   Firnis)    wo    es    lang   herabhängt    (das   untere    Ende 
desselben  modern;    wie  die  deutlich  erhaltene  Vorzeichnun- 
andeutet,  war  das  Fell  nach  unten  ausgezackt);  um  die  Hüften 
an    rotem    Bande    befestigt   trägt    er   den  grossen  Köcher   an 
der   1    Seite,    dessen   Ende    modern   (voll   von   Pfeilen,    ohne 
Deckel).     Er  ist  bärtig;   sein  Auge  sehr  weit  offen,   eiförmig. 
—  Unten  Mäander  mit  Kreuz. 

Stil  (trotz  der  Ritzlinie  auf  A)  der  voll  entwickelte  strenge 
etwa  Stufe  des  Duris.  -  Viel  eingedrückte  Vorzeichnung  be- 
sonders auf  B).  & 

Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  2164. 

Vierte  Gruppe:    Spitzamphora   der  Form   No.  S6. 

2165.  (1602).  H.  0,55.  u.  1,14.  Vulci,  i836  durch  Bunsen.  _  Aus 
grosseren  Stücken,  deren  Fugen  übermalt;  auch  sind  in  der 
Umgebung  der  Brüche  oder  wo  sonst  die  Oberfläche  gelitten 
hatte    grossere    Stellen    mit    mod.    Thonschicht    bedeckt     und 

?  £*«  Vr  Abg-  Gerhard'  etn  camP-  Vasenb-  Taf.  26-2n 
b.  3b  ff.;    Klein  in  Nouv.  Annales,    sect.  franc.  II,  pl.  H      V*l 

vnn  wP,lk,  £benda  Pl  XXIL  XX1II;  beide  ausführlich 'bespr.* 
von  Welcker  ebenda  p.  358  ff.  =  Alte  Denkm.  III,  I++ff 
C.  J.  G.  7717.  '      ++ 

Hals  mit  reichem  schönem  ausgespartem  doppeltem 
Palmettenbande;  die  Vorderseite  A)  zeigt  kleine  Ranken  die 
an  die  Palmetten  ansetzen  und  die  auf  B)  weggelassen  sind. 

„n,.  m"  f  ,".  BÜd  auf  Schulter  und  oberer  Bauchhälfte; 
unten  Mäander  (mit  Kreuz).  An  den  unteren  Henkelansätzen 
je  eine  ausgesparte  Palmette. 

Schl^'V'n  ?aUb-  B°reaS  nach  r-  in  eilen«em 
Schritte  (hohe  Stiefel,  daran  je  zwei  Flügel;  kurzer  gegürteter 

und  IT  Zahlrdchen  feinen  Parallelfalten;  um  den  Rücken 
und  auf  den  Armen  ein  Shawl;  ein  Ende  der  Schwertscheide 

er*     IL     »T  S1Chtbar;  Zwei  §rosse  R»ckenflOgel  die  teilw. 

,hi;.nh    V   AAdlernase;   Wimpern   am  Auge   [die  bei  Gerhard 

in      der  Augenkontur   wie    bei   allen   folgenden  Figuren 

in  der  Innenseite  etwas  offen  und  die  Pupille  als  Kreislinie- 


Amphora,  b,  Gruppe  4.  48g 

die  langen  Haare  sind  borstenartig  emporgesträubt;  nur  die 
Stirnhaare  fallen  als  lange  einzelne  gepinselte  Locken  herab; 
die  Borsten  sind  abwechselnd  mit  tiefschwarzen  und  verdünn- 
ten braunlichen  Strichen  gemalt).  Er  ist  im  Begriffe 
Oreithyia,  die  er  vom  Boden  gehoben  und  mit  beiden 
Armen  fest  um  die  Leibesmitte  gefasst  hat,  wegzutragen; 
1.  neben  ihrem  Kopfe  013^0  ^Qqei^[viu  (langer  ion.  Chiton 
mit  Bausch  um  die  Hüften  und  vielen  Parallelfalten;  auf  den 
Schultern  und  um  den  Rücken  ein  Shawl  wie  an  Boreas; 
lange  Nackenlocken,  die  ebenso  wie  das  Vorderhaar  mit  ein- 
zelnen gewellten  flachen  Linien;  breite  Binde  im  Haar,  die 
hinten  in  einer  Schleife  lang  herabfällt,  mit  Relief linien;  an 
der  oberen  Seite  der  Binde  sind  ausgesparte  Blättchen  daran 
gebildet).  R.  von  der  Gruppe  von  oben  nach  unten  BORAS 
(das  A  das  Gern,  vor  B  gibt  ist  nichts  als  eine  zufällige  Ver- 
letzung der  Oberfläche),  BoQag.  Oreithyia  streckt  beide 
Arme  horizontal  nach  1.  aus,  wo  eine  ihrer  Genossinnen  im 
eiligen  Schritt  nach  r.  herankommt  und  ihr  die  Arme  hülfe- 
bereit entgegenstreckt  (langer  Chiton  mit  sehr  weiten  langen 
Oberärmeln  und  vielen  Falten,  Bausch  um  die  Hüften;  unten 
verzierter  Saum;  Shawl  wie  die  vorigen;  grosse  Haube  mit 
nach  hinten  emporgebogener  Spitze  und  auf  den  Nacken 
herabfallendem  Tuche,  kurze  einzeln  gepinselte  Stirnlöckchen). 
R.  eine  andere  Genossin,  die  entflieht  im  Laufschritte 
nach  r.,  umsehend  nach  1.  und  die  R.  noch  nach  der  Haupt- 
gruppe ausstreckend  (Chiton  wie  die  vorigen,  mit  Bausch; 
Mantel  jedoch  anders,  indem  ein  grosser  Rücken  -  Mantel  auf 
beiden  Schultern  aufliegt,  von  wo  die  Zipfel  vorn  herabfallen; 
Haube  wie  die  vorige,  dazu  Binde  mit  Schleifen  im  Nacken; 
Stirnhaar  in  einzelnen  welligen  Linien). 

B)  Fortsetzung  ohne  Unterbrechung.  Meldung  des 
Raubes.  L.  ein  laufendes  Mädchen  nach  r.  in  obiger  Tracht 
(Chiton  jedoch  ohne  Saum;  Shawl;  Haube,  doch  ohne  die 
emporgebogene  Spitze;  beide  Arme  vorstreckend  gegen  einen 
ruhig  nach  1.  stehenden  bärtigen  Mann  (langer  feinfaltiger 
Chiton  mit  weiten  Oberärmeln;  Mantel,  der  r.  Brust  frei  lässt, 
jedoch  den  1.  in  die  Seite  gestemmten  Arm  bedeckt);  derselbe 
hält  in  der  R.,  bequem  an  die  Schulter  gelehnt,  einen  langen 
Stab;  langes  einfach  schw.  Haar,  r.  Blättchenkranz.  R.  eine 
ähnliche  Gruppe:  L.  ein  Mädchen  wie  die  vorige,  nach  r. 
laufend  und  beide  Arme  ausstreckend  nach  einem  bärtigen 
Manne,  der  en  face  steht,  in  der  L.  ein  langes  Scepter  auf- 
stützt,  die  R.  in  die  Seite  stemmt   und   nach  dem  Mädchen  1. 


igo  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

umblickt  (Tracht  wie  die  Vorigen).     Alle  Haare  der  Seite   B) 
als  einfach  schw.  Massen. 

Sehr  viel  eingerissene  Vorzeichnung  auf  beiden  Seiten; 
auch  an  den  Gesichtern;  die  gewandeten  Figuren  nackt  vor- 
gezeichnet. 

2.   Pelike  (schlauchförmige  Amphora). 

a)  Die   Bilder    oben   und  an   den    Seiten   von    ausgesparten 
Streifen  umrahmt,  die  mit  schw.  Ornamenten  bemalt. 

Erste   Gruppe. 

%/  2166.     (2s87a).     H.  0,18.     Caere,  1877.  —  Abg.  Arch.  Ztg.   1874,  Taf.  10. 
'S.  86  (v.  Sallet). 

Fragment;  der  grösste  Teil  der  einen  Seite  ist  erhalten. 
Vom  Ornamentrahmen  nur  1.  ein  Stück  des  schw.  Netzbandes. 

A)  Nike  als  Schenk  der  Götter.  L.  sitzt  auf  Klapp- 
stuhl Zeus  (langer  ionischer  Chiton,  Mantel,  der  r.  Brust  frei 
lasst);  er  stützt  mit  der  L.  das  blütenbekrönte  Scepter  auf 
und    streckt    mit    der    R.     eine     Phiale    vor,    über    welcher 

«£     J»       N/       ?    Zevg  (Bart  mit  Reliefstrichen  am  Rande; 

Haar  hinten  aufgenommen,  mit  ausgespartem  sorgfältigem 
Blatterkranz;  Auge  von  sehr  langem  Oval  mit  Kreis  als  Pu- 
pille). Vor  ihm  steht  Nike  bereit  ihm  einzuschenken,  in  der 
R.  erhoben  die  Kanne  (reich  mit  lesbischen  Kymatien  und 
Zickzack  in  Relieflinien  ornamentiert),  in  der  L.  gesenkt  das 
Kerykeion  (ionischer  Chiton,  chlamysartiger  Ueberwurf,  der 
r.  Brust  frei  lasst  und  in  langen  Schwalbenschwanzfalten 
herabfällt;  Haube,  Stirnhaar  mit  gewelltem  Kontur  in  Relief- 
linien, kreisrunder  Ohrring).     L.  vom  Kopfe      J  •   a/    Nt'y.[i], 

R.  sitzt  Poseidon,  von  dem  hier  nur  die  Arme  erhalten,  die 

L.    mit    einem    Stab,    dessen    Ende    fehlt   (Dreizack),    die    R. 

littet  spendend  aus  der  Phiale  aus  (roter  Strahl),  1.  von  ihm 


*    Mt3*o  n 


Tlocreidfor 


/  2167.       (2587b).      H.  0,16.      Caere,    1877,    zusammen    mit    2166.    —    Vgl. 
Arch.  Ztg.  a.  a.  O. 

Replik    von    2166,    doch    fehlt  vieles,   das    dort   erhalten; 

datür  ist  hier  einzelnes  vollständiger.     Hier  auch  Henkel  und 


Pelike,  a,  Gruppe   i.  2.  491 

Hals  erhalten.    Ueber  dem  Bilde  jederseits  ein  Streif  eleganter 
liegender  schw.  Palmetten,  an  den  Seiten  Netzornament. 

Abweichend  von  2166  ist  nur  dass  Zeus  ebenfalls  deutlich 
spendet  indem  ein  roter  Strahl  aus  seiner  Phiale  abfliesst; 
ferner  dass  Poseidons  Phiale  schwarz  gemalt  ist  (da  hier 
z.  T.  auf  Nike's  Gewand)  und  dass  Nike's  Name  r.  vom  Kopfe 


nach  r.  geschrieben  ist    %j  \    1/  C     ■>   wahrend   Zeus  Name 

T  ^  V  %     an  derselben  Stelle  wie  auf  2166  steht.     Ferner 

ist  Poseidon  viel  besser  erhalten;  ersitzt  auflehnelosem  Stuhl 
über  welchem  ein  Tuch  hängt;  der  lange  ionische  Chiton, 
Mantel,  Haar,  Bart  und  Kranz  sind  genau  wie  bei  Zeus.  Der 
Augenkontur  in  Relieflinie  ist  umgeben  von  einer  verdünnten 
flachen  Linie;  die  Stelle  der  Inschrift  fehlt. 

B)  Erhalten  ist:  R.  der  Oberkörper  eines  stehenden 
Mädchens  nach  1.  (ionischer  Chiton,  Mantel,  Haare  mit  roter 
Binde  aufgebunden);  er  erhebt  die  R.  mit  einer  Kanne;  die  L. 
leer.  Rest  einer  gegenüber  stehenden  Figur  nach  r.  (ebenfalls 
ionischer  Chiton,  Mantel),  die  in  der  R.  eine  Phiale  vorstreckt; 
von  der  erhobenen  geballten  Linken  ist  nur  ein  Fragment  erh. 

Stil  des  Duris. 


Zweite  Gruppe:    Kleine  flüchtige  Exemplare  von  kaum  mehr 

strengem  Stile. 

2168.  (846).      H.  0,185.      Nola.      S.    Barth.      Vgl.    Panofka,    mus.    Bart. 

No.  50,  p.   127. 

Der  Rahmen  besteht  oben  wie  an  den  Seiten  aus  einer 
schw.  Doppelpunktreihe  (Blattzweig  bedeutend). 

A)  Jüngling  im  Mantel  (rote  Binde  im  kurzen  Haar) 
steht  nach  r.,  den  Stock  aufstützend  (oben  gebogenes  Ende) 
vor  einem  ganz  in  den  Mantel  gehüllten  Mädchen  nach  1. 
(Haube,  Ohrring). 

B)  Jüngling  im  Mantel  nach  1.,  die  R.  vorstreckend 
(weisse  Binde);  r.  eine  schmale  Stele  auf  einer  Basis. 

Unten  eingekratzt,  s.  Tafel  No.  2168. 

2169.  (722).     H.  0,16.     Nola,  S.  Koll. 

A)  Ithyphallische  Herme  nach  1.  mit  langem  Haar 
und  Bart  (die  beide  jedoch  nur  konturiert  und  thongrunden 
gelassen  sind,  offenbar  um  den  Marmor  zu  bezeichnen;  Binde; 


4Q2  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

viereckiger  Armausschnitt;  Basis).     Davor  1.  ein  Jüngling  in 
den  Mantel  gehüllt  nach  r.  (r.  Binde  und  Blättchen  daran). 

B)   Jüngling  in  den  Mantel  gehüllt,    nach  1.,   vor  einem 
niederen  Felsblock  oder  unförmlichem  Altar. 

b)  Ohne  seitlichen  Rahmen. 

Erste  Gruppe:  Nur  eine  Figur  jeder  seit s;  tmter  derselben  Mäander- 
streif.    Unter  den  Henkebi  eine  einfache  schwarze  Palmette. 

/  2170.      (1606).      H.  o,3a.      U.   0,77.      Caere,    i83i    gef.,    i834   erw.   durch 
Gerhard  von  Beugnot.    —    Abg.  Gerhard,    aus.  Vas.  Taf.  299; 
Bd.  IV,  S.  72.     Vgl.  Gerhard,  rapp.  Volc.  not.  546.  732.    C.  J.  G. 
8176.     Klein,  Vas.  mit  Meistersign.  S.  49. 
A)   Eine  Frau  (Göttin)  steht  ruhig  nach  r.   (langer  ion. 
Chiton    mit    einfachen    Parallelfalten,    auch    am   Ueberschlag 
keinerlei  Faltenrundung;  Mantel  auf  Rücken  und  im  Nacken, 
die  Zipfel  über  beide  Schultern  herabfallend;  Beinkontur  mit 
Relief linie    durchgezeichnet;    keine   Vorzeichnung)    in   steifer 
Stellung,  das  1.  Bein  etwas  vorsetzend;  sie  stützt  in  der  L.  das 
Scepter   (von    Palmette   bekrönt)    auf;     die    r.    Hand   ist   leer 
(Finger  alt,   sonst  erg.).     Sie  trägt  eine  Haube;   das  Stirnhaar 
davor  ist  mit  einzelnen  in  Relief  mit  Thon  aufgesetzten  und 
gefirnissten  Pünktchen (Löckchen) geziert;  Auge  sehr  oval,  Aug- 
apfel am  inneren  Ende.    Oben  über  ihr  nahe  dem  Rande  steht 

EPIK  TCTO  V  EA  P*  <M  tW 


3Em'xT7]Tog  tyQuiptv ' 

(obwohl  ringsum  Brüche   und  teilweise  Ergänzungen   ist   die 
Inschrift  doch  ganz  antik). 

B)  Frau  (Göttin)  in  ganz  gleicher  Gewandung  ebenfalls 
mit  dem  Scepter  in  der  L.,  ebenfalls  mit  Haube  und  Buckel- 
löckchen,  nach  r.  stehend,  doch  den  Kopf  umwendend  nach  1. 
zu  der  anderen.  Vom  Untergesicht  bis  zum  Brustende  modern; 
in  der  R.  ist  noch  ein  Rest  erhalten,  wonach  sie  etwas  Rundes 
hielt,  das  Uebrige  war  ergänzt;  vielleicht  ein  Granatapfel. 
Der  Augenkontur  ist  hier  an  der  Innenseite  ein  wenig  geöffnet. 
I ..  von  unten  nach  oben 


I 


O     5 


R.  vi  >n  <>l,cn  nach  unten  (alles  völig  antik).    3EnixT7]Tog  lypaxpS)'. 


Pelike,  b,    Gruppe   i.  2.  493 

Ausführung  nicht  so  fein  und  sorgfaltig  wie  sonst  bei 
Epiktetos.  Nach  Stil  und  Inschrift  (£)  eins  der  spätesten  Pro- 
dukte des  Künstlers. 


Zweite  Gruppe:    Mehr   Figuren  jeder seits.     [Unter    den    Henkeln 
ausgesparte  thongr.  Doppelpalmette. 

a)   Unten  Mäander;  oben  Eier  st  ab. 

2171.  (896).  H.  o,33.  U.  0,78.  S.  Barth.  Vgl.  Panofka,  mus.  Bart.  p.  i3r, 
No.  69;  nur  als  Vermutung  äussert  Panofka  es  sei  „fabbrica 
di  Locri".  —  Aus  Stücken;  mehrfach  erg.  und  übermalt.  — 
Abg.  Gargiulo,  raccolta  II,  66.  Elite  ceram.  III,  pl.  47,  vgl. 
p.  127.  162.  (schlecht);  Overbeck,  Atlas  zur  Kunstmyth.  Taf.  XV,  7 
(ebenso  schlecht,  nur  die  Buchstaben  beigefügt);  vgl.  Bd.  III, 
S.  534,  No.  8.  —  Vgl.  Gerhard,  Prodrom.  S.  84,  No.  88. 
Stephani,  Compte  rendu   1859,  P-  84,  No.  24. 

A)  Triptolemos  Abschied.  Auf  einem  Wagenstuhl 
mit  in  Schwanenkopf  auslaufender  Rücklehne  und  grossen 
von  der  Achse  der  Räder  ausgehenden  Flügeln  sitzt  Tripto- 
lemos nach  r.  (langer  ionischer  Chiton  und  Mantel,  lange 
Locken,  Vorderhaar  vor  den  Ohren  lang  herabfallend  mit  ein- 
zelnen Relief  Knien;  Blättchenkranz  ausgespart);  er  stützt  mit 
der  L.  ein  langes  blütenbekröntes  Scepter  auf  und  hält  in  der 
R.  die  Phiale,  in  welche  ihm  eben  Demeter  eingiesst,  die  r. 
vor  ihm  steht  nach  1.;  in  der  L.  drei  lange  Aehren,  in  der  R. 
die  Kanne  (langer  Chiton,  kurzer  Mantel  mit  langen  plumpen 
schwalbenschwanzförmigen  Enden;  Schulterlocke;  Haar  hinten 
aufgenommen,  Vorderhaar  in  einzelnen  flachen  Punkten  auf 
verdünntem  Firnisgrund;  hoher  Kalathos  mit  Mäander  und 
anderen  Bändern  auch  Epheublättchen,  oben  mit  Zinnen- 
krönung. Augenkontur  mit  Relieflinie  und  breiterer  flacher 
Linie;  langes  Ohrgehänge).  Oben  steht  in  flüchtigen  Buch- 
staben: PG^EKA  nach  1.  und  r.  vollständig. 

B)  Liebesgeschenk.  L.  steht,  vorgelehnt  auf  seinen 
Stock  ein  bärtiger  Mann  nach  r.  (Mantel,  der  r.  Brust  frei 
lässt),  die  R.  steckt  er  unter  den  Mantel,  in  der  L.  hält  er  ein 
Häschen,  an  den  Ohren  gefasst,  einem  Knaben  anbietend  hin, 
der  r.  ganz  verhüllt  (Mantel  auch  auf  Hinterkopf)  ruhig  nach 
1.  steht;  beide  haben  ausgesparte  Haarbinden,  vorn  mit  Spitze; 
das  Vorderhaar  des  Knaben  mit  geraden  Reliefstrichen  lang 
vor  den  Ohren  herab.  An  den  Mänteln  viel  erg.  —  Vorzeich- 
nung sichtbar,  Stil  nicht  fein;  zweite  Hälfte  der  strengen 
Periode. 


,Q4  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

ß)   Oben  Eierstab;  wtten  kein  Ornament. 

2\72.  (1990).  H.  0,20.  Etrurien,  Gerhard,  1846.  Intakt.  Brillanter 
Firnis.  —  Abg.  Gerhard,  ges.  akad.  Abb.  Taf.  67,  1.  Bd.  II, 
S.  572.     Vgl.  Stephan i,  Compte  rendn   1868,  159. 

A)  Hermencult.  Auf  zweistufiger  Basis  steht  eine 
Herme  von  vorn  (des  Dionysos?),  ithyphallisch,  mit  grossem 
Bart  und  auf  die  Schultern  fallenden  Locken  (alles  nur  kon 
turiert  und  thongrunden  gelassen,  wie  2169);  r.  Binde  mit 
einer  Spitze  in  der  Mitte  vorn;  zwei  viereckige  Armansätze; 
Augen  sehr  gross  (Augapfel  als  Kreislinie,  nach  innen  gestellt), 
wie  zornig  erregt.  Ein  Jüngling  (Opferdiener)  im  Schurz, 
einen  Opferkorb  auf  der  1.  Hand  (mit  drei  hohen  Spitzen), 
mit  langen  Locken,  r.  Binde  mit  Spitze  (ein  Strich  über  den 
Knöcheln,  Schuhe  andeutend?)  neckt  den  Gott,  indem  er  seine 
Phallosspitze  mit  den  Fingerspitzen  der  ausgestreckten  Rechten 
berührt,  sich  jedoch  zugleich  eiligst  nach  r.  hin  angstlich  von 
dannen  macht. 

B)  Bartige  Herme  nach  r.  mit  hinten  aufgebundenem 
Haar  'wieder  nur  thongrunden)  auf  einstufiger  Basis,  eine 
ringförmige  Tanie  am  Armansatz,  mit  übergrossem  stehendem 
Phallos  auf  dessen  Spitze  ein  Vogel  (Rabe?)  sitzt  und  mit 
seinem  Schnabel  den  Mund  der  Herme  berührt;  der  Gesichts- 
ausdruck der  letzteren  soll  offenbar  heftigen  Unwillen  aus- 
drücken; darunter  steht  ein  brennender  Altar  auf  Basis 
(ionische  Voluten,  rotes  Feuer  oben  und  rote  Blutflecken  vorn). 

Letzte  Entwickelung  des  strengen  Stils  (Augenkontur  im 
Profil  innen  geöffnet). 

y)    Weder  oben  noch  unten  Ornament. 

2173.     (1755).     H.  o,33.     Vulci,  Gerh.,  1841.  —  Aus  Stücken,  erg. 

A)  Der  ithyphallische  Silen  hüpft  nach  r.  mit  hoch  ge- 
hobenem linkem  Bein  und  ausgestreckten  Armen  (langer,  in 
einzelnen  Strähnen  mit  flachen  Pinselstrichen  gebildeter  Bart, 
Glatze,  starke  Stumpfnase)  auf  eine  dorische  Brunnenhalle 
zu,  gebildet  aus  einer  Säule  und  Architrav  mit  Tropfenregula 
sowie  mit  glattem  Friesblock  ohne  Triglyphen  (Gesims?);  an 
Jcr  Wand  r.  ein  Löwenkopf  mit  offenem  Rachen,  aus  dem 
ein  Strahl  (rot  aufgemalt)  in  eine  auf  eine  niedere  Basis  ge- 
stellte bauchige  Amphora  fallt.  —  Das  Gebälk  des  Brunnen- 
hauses geht  unter  dem  Henkel  fort  und  es  folgt  auf 

B     nochmals    eine  Wand    mit   wasserspeiendem    Löwen- 

'!    und    eine   das  vorspringende  Gebälk    stützende   dorische 


Pelike,  b,  Gruppe  2.     Hydria,  a,  Gruppe   1.  495 

Sliule.  Das  untergestellte  Gefäss  ist  hier  eine  grosse  Hydria 
(Form  No.  3i).  R.  davor  steht  eine  Frau  (Nymphe?)  nach  1., 
die  in  der  R.  eine  kleine  rot  aufgemalte  Blume  ausstreckt  und 
in  der  L.  eine  kleine  eiförmige  Frucht  halt;  sie  setzt  den 
r.  Fuss  etwas  vor;  trügt  Haube,  ionischen  Chiton  (dessen 
Falten  mit  geraden  verdünnten  flachen  Linien,  dagegen  die 
Brustfalten  mit  Relieflinien  und  Mantel  (in  sehr  einfachen,  etwas 
plumpen  Falten).  —  Der  Augenkontur  innen  etwas  offen. 
Etwas  breiter  und  lockerer  Stil  und  ziemlich  flüchtig. 

3.   Hydria. 

a)  Form  No.  jl.    Hals,  Schulter  und  Bauch  schar/  abgesetzt. 

Erste   Gruppe. 

2i74.     (i6o3).     H.  0,455.     U.  0,94.     Vulci,    Gerh.   iS33.    —    Aus  Stücken; 
die   Fugen   ungeschickt  übermalt;    wenig  erg. 

Auf  der  horizontalen  oberen  Mün du ngs fläche  sorg- 
faltiges Stabornament.  Lippe  ungefirnisst.  Die  beiden 
Seitenhenkel  haben  in  der  Mitte  (metallisches  Vorbild  nach- 
ahmend) je  zwei  plastische  Ringe,  zwischen  denen  der  Henkel 
ungefirnisst  und  mit  einem  schwr.  Epheuzweig  geziert  ist. 

Schulter:  Oben  Stabornament;  an  den  Seiten  ohne 
Rahmen.  In  der  Mitte  (thongr.,  ausgespart)  Palmette  mit 
w.  Gentrum  und  Ranke,  r.  und  1.  mit  Blüte;  r.  und  1.  ferner 
je  ein  Auge,  thongr.  ausgespart  mit  schwarzer  Pupille  die 
aus  drei  Kreisen  (wovon  einer  weiss)  besteht. 

Bauch:  Von  der  Schulter  nur  durch  eine  weisse  Linie 
getrennt.  Zu  beiden  Seiten  schw.  Netzornamentband  (mit 
weissen  Punkten  dazwischen);  unten  schw.  auf-  und  abge- 
wandte Palmetten.  —  An  den  Figuren  ziemlich  detaillierte  Vor- 
zeichnung deutlich,  sogar  am  Faltendetail  der  Mantel,  und 
zwar  sind  die  Faltenzüge  anders  vorgezeichnet  als  sie  dann 
ausgeführt  wurden:  freier  und  mit  runden  Ecken  in  der  Vor- 
zeichnung, in  der  Ausführung  spitze  Ecken  und  viel  weniger 
Faltenzüge,  steifer.  —  Reichliche  Gravierung.  —  Rot  und 
Gelbweiss  aufgesetzt. 

In  der  Mitte  Dionysos  weitausschreitend  nach  r.  und 
umblickend  nach  1.,  in  der  L.  den  Kantharos  am  Fusse  haltend, 
in  der  R.  einen  Zweig  der  r.  und  1.  sich  weit  verbreitet,  mit 
roten  Epheubl'ättern  (der  Zweig  selbst  ausgespart  thongr.);  er 
trägt  einen  bloss  durch  Gravierung  angegebenen  Epheukranz; 
langer,   sorgfältig  mit  gewellten   Linien   gravierter  Bart;    das 


_iq6  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

Stirnhaar  ist  mit  feinen  Punkten  graviert,  das  hintere  Haar 
das  auf  den  Rücken  fällt  war  nach  den  Resten  gelbweiss 
(der  Epheukranz  schw.  gelassen);  indes  ist  der  Hinterkopf, 
der  hintere  Halsteil  und  die  Nase  ergänzt;  er  trägt  langen 
faltenlosen  Chiton,  unten  mit  wellig  ausgezacktem  Rande, 
Mantel  auf  beiden  Schultern  und  beiden  Armen  mit  strengen 
Falten  und  mit  kleinen  schw.  Punktrosetten,  ganz  wie  in  der 
schwarzfigurigen  Technik.  Von  r.  kommt  ein  Silen  heran 
nach  1.,  der  in  der  R.  eine  Oenochoe  bereit  hält,  in  der  L. 
aber  eine  kleine  Schlange  hält;  1.  tanzt  ebenfalls  ein  Silen, 
mit  gehobenem  1.  Bein,  in  der  L.  ein  grosses  Trinkhorn 
haltend.  Die  Schwänze  beider  Silene  sind  gelbweiss  aufgemalt, 
sie  sind  lang  und  teilen  sich  unten  in  einzelne  lose  Büschel; 
lange  sorgfältig  gravierte  Barte  (der  des  1.  mit  aufgemalten 
gelben  Punkten  ausser  der  Gravierung),  mit  langen  Schnurr- 
bärten  die  oben  ausgezackt;  sehr  starke  Stumpfnasen;  die 
Brauen  oben  gezackt;  sehr  ovaler  Augenkontur  (beides  mit 
flachen  etwas  verdünnten  Linien),  Augapfel  gerade  in  der 
Mitte;  die  Haare  in  langen  Locken  herabfallend,  die  Masse 
sorgfältig  mit  kleinen  Strichen  oder  kleinen  Kreisen  gravirt, 
dann  in  einzelne  Locken  lang  herabfallend;  der  1.  hat  durch 
schw.  Punkte  gefleckten  Bauch. 

Der  Stil  plump  und  schwerfällig  trotz  der  Sorgfalt;  dem 
schwarzfigurigen  sehr  nah. 

Unten  Strahlen. 

Zweite  Gruppe. 

2175.  (1748).  H.  0,50.  U.  0,94.  Etrurien,  Gerh.  1842.  —  Aus  Stücken, 
wenig  erg.;  Gerhard's  Angaben  in  dieser  Beziehung  unrichtig. 
—  Abg.  Genick,  griech.  Keramik,  i883,  Taf.  29.  —  Erw.  Arch. 
Ztg.  1851,  S.  332.  Heydemann,  Iliupersis  S.  14,  3,  F.  Annali 
d.  J.   1880,  p.  41   (Michaelis). 

An  beiden  Ansatzstellen  des  Vertikalhenkels  eine  thongr. 
ausgesparte  Palmette  (mit  Mittelrippe  jedes  Blattes).  Die 
Lippe  ungefirnisst,  mit  schw.  Stabornament.  Die  Ansätze 
der  Seitenhenkel  mit  schw.  Stabornament. 

Schulter:  Oben  Stabornament  ringsum;  seitlich  mit 
Netzband  eingefasst,  r.  greift  das  Bild  über  das  des  Bauches, 
I.  nicht.  Priamos  Tod.  In  der  Mitte  der  Altar  des  Zeus 
Herkeios  auf  einer  Stufe;  oben  ionische  Voluten;  darauf  sitzt 
nach  1.  der  greise  Priamos  (Oberkopf  etwas  übermalt;  kahl; 
anscheinend  bartlos,    doch  war  ein  dünner  Bart  wohl  weiss 


Hydria,  a,  Gruppe  2.  4»>7 

aufgemalt;  weiter  Mantel;  auch  wie  es  scheint  langer  Chiton; 
(1.  Arm  unter  dem  Mantel);  die  R.  streckt  er  flehend  weit  vor 
nach  dem  Kinn  des  von  1.  heranschreitenden  Neoptolemos 
(unbärtig,  lange  Haare,  attischer  Helm,  kurzer  Chiton,  Panzer 
mit  Bauchlederstreifen,  Shawl  auf  beiden  Schultern),  der  am 
1.  vorgestreckten  Arme  den  bootischen  Schild  tragt  und  in  der 
R.  hoch  den  nackten  todten  Knaben  Astyanax  schwingt, 
den  er  am  1.  Beine  gefasst  halt,  im  Begriff  ihn  mit  Kraft  nieder 
zu  schleudern.  Von  r.  naht  weit  ausschreitend  einTroianer 
nach  1.  als  nackter  Krieger  (das  r.  Bein  und  Hintern  modern) 
mit  Beinschienen,  langem  Haar,  korinthischem  Helm,  Rund- 
schild; vom  1.  Arm  Gewandstück  herabhängend;  die  R. 
erhoben  mit  geschwungener  Lanze. 

Bauch:  Zwischen  Schulter  und  Bauch  schw.  Mliander. 
Das  Bauchbild  seitlich  von  Netzornament  eingefasst. —  Ent- 
führung der  Helena  (?).  L.  steht  ein  Wagen  nach  1.  (der 
jedoch  nur  bis  zur  Brüstung  dargestellt  ist,  indem  das  Ge- 
spann hinzuzudenken  ist,  der  Wagenkasten  mit  schw.  Ranken 
bemalt);  auf  ihn  steigt  eben  mit  dem  1.  Beine  nach  1.  ein  bärtiger 
Mann  (Peirithoos?),  den  Kopf  umwendend  nach  r.  (kurzes 
Haar,  r.  Binde  vorn  mit  r.  Blattern);  der  Oberkörper  vom 
Rücken  gesehen;  er  streckt  die  L.  vor,  offenbar  die  Zügel 
haltend,  was  jedoch  nicht  mehr  dargestellt  ist;  in  der  R.  langer 
Lenkerstab,  Mantel  um  beide  Schultern.  R.  hat  ein  nackter 
Jüngling  (Theseus),  weit  nach .  1.  ausschreitend,  mit  zwei 
Speeren  in  der  R.  eine  Frau  (Helena)  um  die  Mitte  des 
Leibes  umfasst  und  ist  im  Begriff  sie  nach  1.  auf  den  Wagen 
zu  tragen  (ihre  Füsse  vom  Boden  gehoben);  sie  streckt 
jammernd  ihre  beiden  Arme  horizontal  vorwärts  nach  r.  von 
wo  sie  entführt  ist  und  von  wo  sie  Rettung  erwartet;  auch 
der  Jüngling  blickt  nach  r.  um  und  zwar,  wie  durch  das 
schräge  Auge  und  die  herabgezogenen  Mundwinkel  angedeutet 
wird  in  grosser  Aufregung.  Die  Frau  hat  ionischen  Chiton 
mit  weiten  Oberärmeln  und  Schwalbenschwänzen  unten, 
darüber  ein  Mantel  der  auch  den  Nacken  bedeckt;  r.  Binde, 
vorn  mit  r.  Blättern;  lange  Haare. 

Vorzeichnung  deutlich.  Aeusserer  Haarkontur  mit  dicken 
schw.  Punkten.  Nichts  mehr  graviert.  Augen  sehr  länglich; 
Augapfel  als  Kreislinie  in  der  Mitte.  —  Unten  dicke 
Strahlen. 

Unter  dem  Fusse  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  2175. 

32 


ing  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

b)   Form  No.  41.      Hals,    Schulter  und  Bauch  in  einander 
übergehend. 

Erste  Gruppe:    Die  Darstellung    ist    auf  die   Schulter    beschränkt 
und  ist  von  allen  Seiten  mit  schw.  Ornamentbändern  umschlossen. 

2176.  (884).  H.  0,325.  U.  0,96.  Ca stelluccio  (Basilicata),  S.  Koll.  — 
Intakt.  —  Abg.  Annali  d.  J.  1849,  tav.  J.,  p.  253  (L.  Schmidt), 
255  (Panofka).  —  Vgl.  Panofka  im  Kunstblatt  1825,  S.  3i2  und 
in  Gerhard,  hyperbor.  röm.  Studien  I,  S.  182.  Robert,  Arch. 
Ztg.   1880,  S.   140  ff. 

Nach  oben  ist  das  Bild  begrenzt  durch  ein  schw.  abwärts 
gerichtetes  Lotosknospenband  derart  wie  im  schwarzfigurigen 
Stil;  zu  den  Seiten  schw.  Netzornamentstreif'en;  unten  ein- 
facher Mäander. 

Gesandtschaft  bei  Achill.  R.  sitzt  auf  einfachem 
geradem  Stuhle  ohne  Lehne,  von  dem  ein  Tuch  herabhangt, 
der  unbärtige  Achill  nach  1.,  ganz  in  den  Mantel  gehüllt,  so 
dass  nur  Gesicht  und  Stirnhaare  frei  sind,  die  mit  gelblicher 
verdünnter  Firnisfarbe  gemalt  sind  (blond);  auch  beide  Arme 
stecken  unter  dem  Mantel;  den  einen  führt  er  gegen  das  Gesicht; 
die  Haltung  ist  etwas  vorgebeugt.  Der  Augenstern  ist  jetzt 
ganz  verblasst,  war  mit  verdünnter  Farbe  gemalt.  L.  gegenüber 
sitzt  auf  Klappstuhl  mit  Löwenfüssen  Odysseus  nach  r. 
(nackt,  nur  mit  Chlamys;  die  Füsse  mit  Riemenwerk  bedeckt; 
runder  Petasos  im  Nacken,  der  kreisrund  statt  verkürzt  ge- 
zeichnet; kurze  Haare,  massig,  mit  Tupfen  am  Kontur;  die 
Bartenden  mit  Relief linien);  er  umfasst  mit  beiden  Armen  das 
1.  Knie  und  sieht  gespannt  auf  Achill;  er  wartet  auf  Antwort. 
Zwischen  Odysseus  und  Achill  hängt  oben  ein  Helm  (des 
Achill)  der  attischen  Form  mit  niederem  Bügel,  geschuppt. 
L.  am  Ende  sitzt  der  Greis  Phönix  (nicht  Aias)  nach  1. 
auf  einem  Stuhle  wie  der  des  Achill;  er  wendet  den  Ober- 
körper nach  der  Mitte  um  und  streckt  den  1.  Arm  mahnend 
aus;  in  der  R.  knotiger  Krückstock;  langer  Chiton  mit  weiten 
Oberärmeln,  Shawl  über  dem  1.  Ober-  und  r.  Unterarm;  der 
Bart  und  das  lange  Haar  sind  weiss  auf  Thongrund. 

Sinnlose  Buchstaben  im  Räume.     Oben: 

P  +  A/K+  ~>ESE^; 
zwischen  Phönix  und  Odysseus  von  oben  nach  unten 

+  OES; 
/wischen  Odysseus  und  Achill 

Vorzeichnung  deutlich.  —  Augen  streng;  Augapfel  in  der 
Mute-:  geradlinige  strenge  Falten. 


Hydria,  b,  Gruppe   i — 3.  4QQ 

Zweite    Gruppe:    Die   Darstellung  greift    etwas    auf    den   Bauch 
über  und  ist  nur  an  drei  Se  ten  umrahmt,    indem  das  untere 

Ornamentband  wegfällt. 

2\77.     (1953).     H.  0,25.     U.  0,65.     Aus   Neapel   durch  Panofka.  —  Intakt. 

Oben  schw.  Epheublattchenband;  an  den  Seiten  Netzband. 

Fingerspiel.  Eine  Frau  sitzt  nach  r.  auf  gebogenem 
Lehnstuhle,  an  dessen  Rücklehne  ein  Flötenfutteral  und 
Mundstück  hangt,  also  eine  Auletria  (langer  ionischer  Chiton 
und  Mantel;  flüchtig;  Haube,  vorn  Diadem  mit  BlUttchen; 
Stirnhaar  mit  verdünntem  Firnis,  blond);  sie  streckt  beide 
Arme  vor,  den  1.  etwas  erhebend  und  die  Finger  nach  innen 
gekrümmt,  zum  Ausstrecken  bereit;  der  gegenüberstehende 
Jüngling  nach  1.  hat  eben  die  vier  Finger  der  r.  Hand  gegen 
sie  ausgestreckt  (den  Daumen  eingeschlagen):  Fingerspiel 
„alla  morra11.  Der  Jüngling  ist  im  Mantel,  der  die  r.  Brust  frei 
l'asst,  der  1.  Arm  darunter  eingestützt;  er  lehnt  sich  vor  auf 
den  langen  Stock  unter  der  r.  Achsel. 

Der  Thon  teilweise  dunkelrot  und  der  Firnis  grünlich 
(durch  das  Brennen).  —  Vorzeichnung.  —  Der  Stil  ist  der 
spätere  strenge.      Augapfel  nach  innen  gerückt. 

Dritte  Gruppe:    Die  Darstellung  greift  bis  zur  Mitte   des  Bauches 
herab    und  ist  ?iur  nach  unten  durch  ein  Mäanderband  (mit  Kreuzen) 

abgeschlossen. 

2178.      (878).     H.  0,26.     U.  0,92.     Vulci,  S.   Dor.   —  Aus  Stücken;   Firnis 
viel   übermalt,  die   Figuren   intakt. 

Reinigung  in  der  Palästra.  L.  steht  ein  nackter 
Jüngling  nach  r.  (r.  Binde  mit  Spitze  vorn;  an  der  Wange 
verdünnte  Bartspur);  er  halt  in  der  L.  die  Strigilis  weit  vom 
Körper  heraus  und  scheint  mit  dem  r.  Zeigefinger  den  in  der 
Strigilishöhlung  angesammelten  Schmutz  herabzustreifen; 
unten  ein  Spitzhund  nach  1.,  der  sichtlich  aufmerksam  auf  den 
Boden  starrt,  da  wo  der  Schmutz  herabfallen  musste;  es  ist 
ein  grosser  Spitz  mit  schw.  Halsband,  sein  Fell  ist  mit  ver- 
dünnter Firnisfarbe  in  reichem  Masse  ausgeführt  durch  dichte 
Strichlagen.  R.  ein  Jüngling  (in  langem  Mantel  der  die  r. 
Brust  frei  lasst,  Beinkontur  durchgezeichnet;  in  der  L.  Krück- 
stock aufstützend,  r.  Tanie  mit  Spitze;  kleine  Backenbartspur); 
er  steht  von  vorn  und  wendet  den  Oberkörper  nach  1.,  streckt 
die  R.  vor  und  halt  eine  an  einem  halbrunden  Griffe  mit  r. 
Bindfaden  aufgehängte  Salbbüchse  und  Schwamm  dem  Ge- 
nossen hin. —  Sehr  ovaler,  innen  etwas  offener  Augenkontur; 
viel  Muskeldetail  mit  verdünnter  Farbe. 

3  2* 


5oo  Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 

Vierte  Gruppe:  Die  Darstellung  geht  bis  in  die  untere  Half te  des 

Baziches  herab    und    ist  nach   oben    durch  ein  Palmetten-,    nach   unten 

durch  ein  Mäanderband  (mit  Kreuz)  abgeschlossen. 

'2179.  (844).  H.  0,405.  U.  1,19.  Vulci,  S.  Dor.  —  Nur  wenige  über- 
malte Brüche  und  Kleines  erg.  —  Abg.  Gerhard,  etr.  camp. 
Vasenb.  Taf.  VI.  VII.  S.  8  ff.  Wiener  Vorlegebl.  Ser.  III,  6. 
Vgl.  O.  Jahn,  arch.  Beitr.  S.  277.  C.  J.  G.  7448.  Annali  d.  J. 
1878,  p.  90. 

Auf  der  ungefirnissten  Lippe  ein  Eierstab.  Das  Palmetten- 
band über  dem  Bilde  ist  thongr.  ausgespart:  zwischen  den 
Palmetten  stilisierte  Blüten. 

Ariadne  auf  Naxos.  L.  entweicht  Theseus,  von 
Athena  vertrieben,  nach  1.  und  wendet  den  Oberkörper  noch 
einmal  um,  erhebt  die  R.  wie  staunend  oder  zur  Abwehr  gegen 
Athena^  ihn  vertreibend  ausgestreckte  Rechte  (beide  Hände 
sind  ganz  nahe;  in  der  aufgerollten  Abbildung  bei  Gerhard 
weit  getrennt);  er  trägt  in  der  L.  einen  langen  Speer,  hat  das 
Schwert  an  der  1.  Seite;  kurzer,  feinfaltiger  Chiton  mit 
bauschigem  Ueberfall,  das  Nackte  darunter  gezeichnet  mit 
Relief linien;  Shawl  auf  1.  Unterarm  und  am  Rücken,  wo  er 
indes  verschwindet  statt  auf  dem  r.  Arme  wiederzukehren; 
die  unteren  Enden  rundlich;  keine  Schwalbenschwänze; 
Haare  hinten  mit  Wulst;  feiner  r.  Blattkranz,  einzelne  Locken 
vor  dem  Ohre  herab;  an  Armen  und  Beinen  verdünntes 
Muskeldetail.  Ueber  seinem  Kopfe  t,"E"V$  Oijaivg.  Das 
Uebrige  ist  ergänzt.  Athena  schreitet  nach  L,  im  1.  Arm,  an 
die  1.  Schulter  gelehnt  den  langen  Speer;  langer  ionischer 
Chiton  mit  Faltenabteilungen  und  kleinen  Kreuzchen,  unten 
jedoch  ohne  Schwalbenschwänze;  chlamysartiges  Obergewand; 
darüber  Aegis  die  hinten  viel  länger  ist  als  vorn  und  mit 
Schuppen  (in  Relieflinien)  bedeckt  ist;  ohne  Gorgoneion,  kurze 
Schlangen;  langes  Haar,  att.  Helm,  die  obere  Gesichtshälfte  er- 
gänzt. L.  von  oben  nach  unten  A|A  •  •  OA  ]A3"i]valam  R.  schreitet 
Dionysos  nach  r.  (langer  ion.  Chiton  aus  dichtem  faltenlosem 
Stoffe,  mit  einer  Borte  vorn  in  der  Mitte  herab,  unten  verzierter 
Saum,  ohne  Gürtel,  mit  vertikalen  Streifen  von  verdünnter  Farbe 
und  kleinen  Pünktchen;  Shawl  um  Arme  und  Rücken;  langer 
Bart  und  lange  Locken  auf  der  Schulter,  besondere  Locken 
vor  dem  Ohre  herab;  Epheukranzblätter  ausgespart  und  an 
eine  breite  hinten  herabfallende  Tänie  gesteckt;  Untergesicht, 
Nase,  Mund  modern).  L.  von  oben  nach  unten  SO'SvMOA 
l\i\nrt  ao;  (der  eiste  und  vierte  Buchstabe  waren  übermalt, 
das   vierstrichige  Sigma   sicher).     Er  fasst  mit  beiden   Armen 


Hydria,  b,  Gruppe  4.      Krater.  5oi 

die  Ariadne  an  den  Armen  die  sieh  ihm  zu  entwinden  sucht 
(langer  Chiton  des  fein  faltigen  Stoffes;  ihr  r.  Bein  ist  darunter 
durchgezeichnet  mit  Relieflinien,  das  1.  als  das  entferntere, 
ist  mit  verdünnten  flachen  Linien  gezeichnet;  hinten  lang 
herabhangender,  mit  langen  Zipfeln  auf  den  Schultern  auf- 
liegender Mantel;  sie  hat  hinten  aufgenommenes  Haar  mit 
Diadem  daran,  ausgesparte  Blattchen ;  Ohrring);  sie  streckt  die 
L.  weit  aus,  dreht  den  Unterkörper  zum  Wegeilen  nach  r., 
den  Oberkörper  wendet  sie  nach  Dionysos  zurück.  R.  oben 
ARIA/V^  l/lgiä(d)yi].  —  Grossartiger  Stil.  Augenkontur  ge- 
schlossen, Augapfel  als  Kreislinie  und  nach  innen  geschoben. 
Vorzeichnung,  doch  nicht  an  den  Köpfen. 

4.   Krater  (Form  No.  40). 

V^2I80.     (2621).    H.  0,35.     Dm.  0,44.     Ca pua,  1878.  —  Vorzügliche  Technik; 

gut  erhalten.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1879,  Taf.  4  S.  3i  (W.  Klein). 
Vgl.  Klein,  Vasen  mit  Meisters.  S.  81.  Zielinski,  im  Rhein. 
Mus.   1884,  S.   106.    116. 

Innen  ganz  gefirnisst.  Lippe  gefirnisst;  der  ungefirnisste 
Streif  darunter  mit  schw.  Epheuzweig  und  Korymben  bemalt. 
Unten  zwischen  den  Henkeln  grosse  thongr.  ausgesparte 
liegende  Palmetten;  weiter  unten  Stabornament. 

Die  beiden  Bildseiten  getrennt  durch  über  den  Henkeln 
befindliche  grosse  unsymmetrisch  und  schräg  angeordnete 
Palmettenranken  (thongr.  ausgespart). 

Paläst ra.  A)  Drei  Gruppen.  L.  ein  nackter  Jüngling, 
en  face  stehend,  den  Kopf  im  Profil  nach  r.  herabneigend, 
im  Begriffe  sich  zu  infibulieren  mit  einem  in  der  R.  bereit 
gehaltenen  r.  Bande;  r.  von  oben  nach  unten 

r  r    p    *   '      A  L 

V 

R.  vor  ihm  steht  ein  kleiner  Knabe  nach  1.  als  Diener,  auf  der 
1.  Schulter  ein  faltenloses  Tuch  tragend;  1.  von  oben  nach  unten 

>     \   4     l\    O  ^\    "  na*lS    (Schluss  der  vorigen  Inschrift). 

Zweite  Gruppe:  Diskoswerfer  und  Aufseher:  L.  nackter 
Jüngling  nach  r.,  im  Begriff  den  Diskos  zu  schwingen,  beide 
Arme  vorstreckend,  den  Diskos  noch  auf  der  1.  Hand  haltend, 


5o2  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

doch  mit  der  R.  ihn  bereits  umfassend;  im  nächsten  Moment 
wird  er  ihn  zurückschwingen.     R.  von  ihm 

^     'V    T      I        6>     ^  'AvTicföv;    r.   gegenüber   ein 

Jüngling  nach  1.  im  Mantel  (r.  Brust  frei,  einfache  strenge 
Falten,  doppelte  Saumlinie);  er  streckt  die  R.  vor,  offenbar 
eine  Weisung  gebend  (der  Zeigefinger  ausgestreckt);  in  der  L. 
lange,    etwas  gebogene  Gerte.     L.  von  seinem  Kopfe 

Dritte  Gruppe:  Gewandanziehen.  L.  ein  Jüngling 
nach  r.,  auf  dem  1.  vorgestreckten  Arme  ein  doppelt  zusammen- 
gelegtes viereckiges  Gewandstück  das  er  mit  der  R.  ergreift 
um    es    wegzulegen;     1.     von     seinem     Kopfe 


1  0J4  V  10i 


UoXvXIoq;     r.    vor    ihm    ein    kleiner 


Knabe  nach  1.  als  Diener,  in  der  L.  ein  Salbfiaschchen  an 
rotem  Bande  tragend,  die  R.  hoch  erhebend,  um  das  Gew-and 
zu  empfangen.  —  Sämtliche  Figuren  haben  rote  Blattkränze. 

B)  Zwei  Gruppen,  i)  Dorn  auszieh  er.  L.  steht  völlig 
vom  Rücken  gesehen  ein  Jüngling  mit  r.  Kranz  aus  grossen 
(Wein?).-Blättern,  über  beide  Arme  ein  Shawl;  r.  von  seinem 
Kopfe 

er  stützt  mit  der  L.  einen  langen  knotigen  Stock  auf,  hebt 
das  1  Unterbein  auf  und  stützt  sich  mit  der  R.  auf  den  Kopf 
eines  Knaben  (mit  demselben  grossen  Blattkranz  wie  sein 
Herr),  auf  den  er  auch  herabsieht  und  der  in  gebückter 
Stellung  den  Fuss  des  Herrn  mit  beiden  Händen  erfasst,  so 
dass  es  deutlich  wird,  dass  er  an  dessen  Sohle  etwas  machen 
will,  offenbar  einen  Dorn  ausziehen.     R.  neben  seinem  Kopfe 


r  ß  \0     H    Tqo.[vC\(.ov (?) 

ialb  u  n  g.    Ein  nackter  J  ü  n  gl  i  n  g  nach  r.  auf  beiden  Sohlen 


Krater.     Stamnos.  5o3 

stehend,  erhebt  die  R.  über  das  Ohr  und  l'asst  aus  einem 
Aryballos  den  er  an  einem  r.  Bande  am  Handgelenke  hängen 
hat,  Oel  (rot  gemalt)  auf  seine  horizontal  vorgestreckte  1.  Hand 
traufein;  in  weicher  Vorzeichnung  ist  sein  vollständiger  Ge- 
sichtskontur angegeben,  fast  in  der  Mitte  des  jetzigen  Gesichts, 
also    war    der    Kopf  weniger   gesenkt     beabsichtigt;      r.    von 

seinem  Kopfe  i&  A     R      <f  f  /^    £    zHyrtatag; 


darunter  c      ^ituyQoc  y.ulog. 

R.  ein  nackter  Jüngling  en  face,  den  Kopf  nach  1.  im  Profil 
und  gesenkt  (r.  Blattkranz);  er  hat  auf  dem  r.  Unterarm  ein 
zusammengelegtes   Gewandstück,    das   er  wohl    niederzulegen 

beabsichtigt;  1.  von  seinem  Kopfe   ^      $   ^    M     <4    ylvy.oq. 

Auf  einem  Klappstuhle  1.  zwischen  beiden  liegt  das  Gewand 
des  sich  salbenden  Genossen.  R.  am  Ende  ein  kleiner 
Knabe  nach  1.  (mit  r.  Blattkranz)  ruhig  stehend,  den  r.  Arm 
schräg  vorstreckend,  bereit  zu  helfen. 

An  allen  Figuren  beider  Seiten  sind  die  Haare  kurz;  der 
Aussenkontur  wellig  geritzt;  ausserdem  aber  sind  den 
Kontur  entlang  schw.  Tupfen  gesetzt;  nach  innen  kleine 
Haarzipfel.  Sehr  lange  Nasen.  Augapfel  in  der  Mitte  des 
sehr  ovalen  Augenkonturs.  Die  Hauptlinien  der  Innenzeich- 
nung mit  Relieflinien;  das  Muskel-Detail  mit  verdünntem 
Firnis  und  reichlich.  —  Wahrscheinlich  von  Euthvmides. 


5.    Sog.  Stamnos  (Form  No.  39). 

Erste    Gruppe;    Strenger  Stil;    die  Lippe  dick  ttnd  einfach,    nur 
schwarz  gefirnisst.     Henkel  breit  und  bandartig. 

218!.     Erh.  H.  o,i3;  erh.  Dm.  o,32.     Gcrh.'  Nach!. 

Fragment;  nur  die  eine  Seite  des  Bauches  ist  erhalten 
und  diese  unvollständig;  Hals,  Mündung,  Henkel,  untere 
Bauchh'älfte  fehlen.     Ueber  dem  Bilde  Stabornament. 

Reste  von  zwei  Kampferpaaren.  L.  die  kor.  Helmspitze 
und  geschwungene  Lanze  eines  nach  r.  Vordringenden,  vor 


5o4  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

ihm  zurücktaumelnd  ein  mit  dem  Oberkörper  erhaltener  Jüng- 
ling, vom  Rücken  gesehen;  er  streckt  noch  den  Rundschild 
vor  (darauf  als  Zeichen  drei  durch  drei  Flügel  verbundene 
schw.  aufgemalte  Phalloi  nach  Art  eines  Dreischenkels),  die 
Lanze  in  der  R.  jedoch  ist  gesenkt;  er  hat  ein  schurzförmiges 
Gewand  um  die  Hüften  und  ist  sonst  nackt;  Schwert  umge- 
hängt, lange  Locken;  att.  Helm.  Ueber  beiden:  KAPENISAM/VI. 
R.  ein  fast  ganz  gleich  ausgerüsteter  und  fast  ganz  erhaltener 
Jüngling  (Schurz,  Beinschienen,  Schwert,  doch  kor.  Helm); 
den  Schild  vorstreckend  sticht  er,  weit  ausschreitend  nach  r. 
mit  der  Lanze  eben  in  den  Schild  (Delphin  schw.  aufgemalt, 
fragm.)  eines  Gegners,  empfangt  jedoch  zugleich  selbst  von 
demselben  einen  Lanzenstich  durch  seinen  Schild  der  in  seine 
Brust  zu  dringen  droht;  vom  Gegner  sind  nur  Kopf,  r.  Hand 
und  Schild  erhalten;  auch  er  mit  kor.  Helm.  Darunter 
E+VPKII  (vollständig).  —  Schöne  sorgfältige  Ausführung.  Alle 
Figuren  haben  ins  Gesicht  und  auf  den  Nacken  fallende 
einzeln  gepinselte  geringelte  Locken.  Augapfel  in  der  Mitte 
des  sehr  langen  geschlossenen  Augenkonturs.  Muskeldetail 
mit  verdünntem  Firnis;  grosse  Kopfe;  starke  Nasen.  Stil  der 
ersten  Periode  des  Euphronios. 

2182.     (2676).     H.  o,33.     U.  0,93.     Co  meto,    1880.     Intakt.    —    Vgl.    den 
Fundbericht  von   Heibig   im   Bull.   d.  J.   1880,  50  f. 

Oben  an  der  Schulter  umlaufendes  Stabornament;  unter 
den  Bildern  umlaufender  Mäander.  Die  Bilder  nur  durch  die 
Henkel  getrennt. 

A)  Parisurtheil.  L.  ein  Hügel,  darauf  Paris  nach  r. 
sitzt  (auf  dem  Hügel  sind  mit  schw.  Firnis  die  Siluetten  von 
einem  Igel,  einem  Reh  das  emporblickt  und  einer  Schlange 
aufgemalt);  Paris  hat  den  langen  ion.  Ghitpn,  Mantel,  der  r. 
Brust  frei  lässt,  und  stützt  mit  der  L.  ein  palmettenbekröntes 
Scepter  auf;  kurze  Haare,  unbärtig;  rote  Binde  mit  Spitze 
vorn;  er  streckt  die  R.  vor  und  spricht  mit  Hermes,  der  nach  1. 
stehend  die  R.  erhebt  und  in  der  L.  das  Kerykeion  hält  (kurzer 
Chiton  dessen  weite  Aermel  mit  verd.  Falten  sichtbar;  kurzer 
Mantel,  der  r.  Brust  frei  iässt;  Stiefeln  mit  kurzen  Flügeln 
nach  vorn;  bärtig,  kurze  Haare,  r.  Blättchenkranz,  Petasos  im 
Nacken).  R.  dahinter  Aphrodite  nach  1.,  das  palmettenbe- 
kränzte  Scepter  mit  der  R.  aufstellend,  auf  der  Linken  eine 
(schwarz  gemalte)  Taube  haltend  (langer  ion.  Unter-Chiton 
mit  weiten  Aermeln,  darüber  langer  Oberchiton  mit  chlamys- 
artigem  Ueberfall,    der   die    r.  Brust   frei   lässt;   lange  Haare, 


Stamnos,  Gruppe   i.  2.  5o5 

roter    Blattchenkranz;    Brüste    unter   dem  Gewände    durchge- 
zeichnet).    R.  neben  ihrem  Kopfe  KAl^   xalrj. 

B)  Bakchisch.  In  der  Mitte  Dionysos  eilend  nach  r. 
(langer  ion.  Chiton,  Mantel,  der  r.  Brust  frei  lässt,  lange 
Locken,  bartig,  r.  Epheukranz),  im  Schreiten  umblickend 
nach  1.;  in  der  L.  einen  Zweig  der  r.  und  1.  sich  weit  ver- 
breitet, mit  roten  (Epheu)  Blättchen;  in  der  R.  halt  er  ein 
Trinkhorn  heraus  auf  welchem  mit  schw.  Firnis  _>S>fA>l. 
L.  und  r.  tanzt  je  eine  Nymphe  heftig,  mit  beiden  ausge- 
breiteten Armen,  die  Krotalen  in  den  Händen  (bekleidet  wie 
Aphrodite  auf  A;  dazu  hat  die  1.  ein  Pantherfell  mit  schw. 
Tupfen  um  den  Hals  geknüpft;  beide  haben  lange  Locken; 
die  1.  r.  Binde,  die  r.  r.  Epheukranz).  —  Vorzeichnung.  —  Beide 
Seiten  gleich  sorgfaltig.  —  Augenkontur  geschlossen,  zuweilen 
ausser  der  Relief  Knie  mit  flacher  verdünnter  Linie  umzogen; 
Augapfel  nach  innen  gerückt.  Gewandfalten  einfach,  meist 
geradlinig.  —  Später  als  2181. 

2183.      (1651).     H.  0,40.     Vulci,  Gerh.   1841.  —    Aus   Stücken,  doch  voll- 
ständig. 

Ganz  schwarz  gefirnisst.  Nur  in  der  Mitte  der  Schulter 
der  einen  Seite  ist  eine  kleine  nur  0,045  hohe  Figur  ausge- 
spart, unten  und  oben  von  einem  schmalen  Rändchen  begrenzt. 
Es  scheint  ein  Faustkämpfer,  der  das  r.  Bein  vorsetzend,  das 
1.  zurückstellend  auf  den  Zehen  ruht,  den  1.  Arm  abwehrend 
vorstreckt  und  mit  dem  rechten  ausholt;  letzterer  sowie  das 
Gesicht  sehr  beschädigt,  weshalb  der  Stil  nicht  genauer  be- 
urteilt werden  kann;  es  scheint  der  spätere  strenge  zu  sein. 
Muskeldetail  mit  verdünntem  Firnis.  —  Deckel  mit  Knopf 
erhalten.  —  Die  Henkel  sehr  flach  und  breit  im  Durchschnitt 
und  mit  (metall.  Vorbildern  entlehnten)  kleinen  Wülsten  neben 
der  Ansatzstelle. 

Zweite    Gruppe:    Reicher  profilierte  Mündung    mit  Eierstab    auf 
der    ungefirnissten    Lippe.       Weniger    strenger  Stil.      Kein    Ornament 

tinier   den    bandartigen  Henkeln. 

f  2184.  (1007).  H.  0,345.  U.  0,92.  Vulci,  durch  v.  Bunsen  in  Rom  erw. 
i832.  —  Aus  Stücken;  Vieles  übermalt.  —  Abg.  Gerhard, 
etrusk.  camp.  Vas.  Taf.  XXIV.  S.  35.  Overbeck,  Gall.  her. 
Bildw.  Taf.  XXVIII,  10.  S.  695.  Annali  d.  J.  1853,  tav.  H; 
p.  277  AVelcker).  Vgl.  C.  J.  G.  7701.  Arch.  Ztg.  1860,  S.  43 
(O.  Jahn);  Robert,   Bild    und   Lied   S.    150  ff. 

Oben  Stabornament;  unten  Mäander  mit  Kreuz;  beides 
umlaufend. 


5o6  Attisch   rotfigurig;   strenger  Stil. 

A)    Aegisthos     Tod.       Auf    einem    Thronsessel     ohne 
Lehnen  doch  mit  verzierten  Füssen  (Ausschnitt  mit  Palmetten, 
oben  ion.  Voluten,  unten  mit  grossem  massivem  Schemel  darauf 
kleine    Kreuzchen)    sitzt  Aegisth   nach  1.,    eben   von  Orestes 
Schwert  in  die  r.  Brust  getroffen:  von  der  Wucht  des  Stosses 
sinkt  sein  Oberkörper  etwas  zurück  und  das  r.  Bein  hebt  sich 
vom  Boden;    er   würde    rücklings  hinstürzen,   wenn   er  nicht 
das  1.  zurückgezogene  Bein  auf  den  Schemel  stemmte  und  mit 
dem  1.  Arm  sich  am  Sessel  hielte;  mit  der  R.  fasst  er  instinktiv 
an  Orestes  Oberarm,  doch  zu  spat,  denn  das  Schwert  ist  schon 
tief  eingedrungen  und  das  rote  Blut  lauft  herab.     Er  hat  einen 
Mantel    über    der    1.    Schulter    und    dem    Unterkörper    (Vor- 
zeichnung sehr  deutlich;  Muskeldetail  mit  verd.  Firnis;  langer 
Bart;   roter  Blattchenkranz;   einzelne  Stirnlöckchen   mit  etwas 
verd.  Firnis;  hinten  ist  das  Haar  in  eine  Wulst  aufgebunden; 
das  Auge  brechend,  indem  der  Augapfelkreis  nur  zur  untern 
Hälfte    dargestellt    ist;    Mund    schmerzlich    geöffnet;    die    Ab- 
bildungen   hierin   falsch).     L.  von   ihm    ausgehend   *.00*IA'A 
sl[l]ytod-og.      Orest,    der  stürmisch  nach   rechts   auf  ihn   zu- 
schreitet,   fasst    mit  der    L.    Aegistffs    Kopf    und    mit    der  R. 
stösst  er  das  Schnvert  in  dessen  Brust  (Beinschienen,    kurzer 
Chiton   mit    vielen  Falten   in    Schwalbenschwanzabteilungen; 
Panzer   mit   Achselklappen    und   Bauchstreifen,    an    der  Seite 
unter  der  Achsel  mit  Schachbrett  verziert,  wodurch  vielleicht 
das  Lederkoller  angedeutet  auf  welchem  die  Metallplatten  von 
Brust  und  Rücken  liegen;   Schwertscheide  an   r.  Bande  an  1. 
Seite;    lange    einzelne  Locken    auf  der  Schulter;    Locken  vor 
dem    Ohr    herab;    att.    Helm    mit     aufgeschlagenen    Backen- 
klappen );  r.  von  seinem  Kopf 


i 


n 


^Ooiooi^c.  Von  1.  eilt  hinter  ihm  Klytamnestra  herbei,  i 
beiden  Händen  hoch  über  dem  Kopfe  das  Doppelbeil 
schwingend  (ion.  Unter-Chiton  mit  weiten  Aermeln,  nur  an 
diesen  und  unten  sichtbar,  feingefaitet;  darüber  ein  kürzerer 
dorischer  Chiton  mit  doppeltem  Ueberschlag  an  Brust  und 
Bauch,  mit  breiten  Falten,  die  zierlich  angeordnet,  gefüllt 
mit  Punkten,  Kreuzchen,  kleinen  Zickzacklinien  mit  etwas 
verd.  Firnis;  reiche  Säume;  Diadem;  ein  Tuch  als  Haube  um- 
geschlagen, das  in  feinen  Falten  in  den  Nacken  fallt  und 
hinten  einen  Haarschopf  heraustreten  lasst,  der  wie  das  Sti 


irn- 


Stamnos,    Gruppe   2.  5öJ 

haar  mit  einzelnen  Relieflinien  auf  sehr  verdünnt  angelegtem 
Grunde).     L.  vom  Kopfe 


¥ 


*\      <f 


K'kvTatf.t(vjriaxQa. 

R.  hinter  Aegisth  kommt  Elektra  nach  1.  herbei  und  streckt 
die  Rechte  horizontal  vorwärts  gegen  Orest  (ihn  warnend  vor 
Klyt.?)  mit  der  L.  fasst  sie  die  Nackenschleife  ihres  vorn 
mit  Blattern  besteckten  Haarbandes  wie  um  es  zu  lösen  (langer 
ion.  Chiton  mit  weiten  Oberarmein  mit  Punkten  verziert; 
kurzer  chlamysartiger  Mantel  auf  r.  Schulter  befestigt  mit 
schwalbenschw.  Abteilungen;  Stirnhaar  mit  aufgesetzten  schw. 
Buckeln  in  Relief;  hinten  ist  das  Haar  mit  einem  besonderen 
Beutel  versehen,  der  thongrunden  gelassen  und  mit  rotem 
Bande  befestigt  ist).     R.  von  oben  herab  EU  •  KTRA  'Hl[a]y.TQa. 

B)  Sehr  viel  übermalt.  Palustris  eh.  In  der  Mitte  steht 
ein  nackter  Jüngling  en  face,  den  Kopf  nach  1.  wendend, 
mit  der  R.  sich  auf  einen  langen  Stab  lehnend,  die  L.  in  die 
Seite  gestützt.  Der  Körper  mit  verd.  Muskeldetail  (meist  mod. 
übermalt);  blondes  kurzes  Haar  (mit  verd.  Firnis).  R.  von 
oben  nach  unten  SOTA3TSOH  ■  M  N[i~]xuotqutoc.  L.  steht  auf 
den  Krückstock  vorgelehnt  ein  bartiger  Mann  nach  r.  (mit  r. 
Binde  vorn  mit  Spitze;  Bartende  fehlt,  erg.;  Mantel  r.  Brust 
frei  lassend);  er  streckt  den  r.  Arm  vor  gegen  Nikostratos, 
doch  ist  die  Hand  mit  dem  Zweig  modern;  in  der  L.  halt  er 
(antik)  eine  kleine  rote  Blume  (Liebeswerbung);  r.  steht  ein 
zuschauender  Jüngling  nach  1.  im  Mantel,  vorgelehnt  auf 
den  Stab  (kurzes  Haar;  r.  Binde  mit  Spitze  vorn),  die  R.  in 
die  Seite  stemmend,  in  der  L.  einen  kleinen  roten  Zweig 
zierlich  haltend. 

Der  Stil  ist  der  spatere  strenge.  Augenkontur  bereits  regel- 
massig innen  offen;  Augapfel  als  Kreislinie  mit  Punkt;  nach 
innen  gerückt.     Muskeldetail  mit  verd.  Firnis.     Vorzeichnung. 

2185.     Erh.   H.  0,21.     Dm.  0,22.     Girgenti. 

Fragment;  grösserer  Teil  der  einen  Hälfte  des  Bauches. 

Abweichend  von  der  Regel  ist  das  Bild  an  den  Seiten,  wie 
ein  r.  erhaltener  Rest  lehrt,  von  einem  schmalen  Streif  (mit 
schw.  Blattchen  oder  Punkten)  eingefasst  gewesen.  —  Möglich 
ist  indes  dass  unser  Fragment  zu  einer  Amphora  gehört  habe. 


^0g  Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 

Symposion.  R.  lagert  auf  einer  Kline  (oben  ionische 
Voluten;  Kissen  für  den  Arm;  Tischfragment  davor),  ein 
bärtiger  Mann  im  Mantel,  in  der  L.  einen  schw.  gemalten 
Skyphos  haltend,  in  der  R.  eine  Schale  beim  Fusse  erhebend 
(kurzes  Haar;  Schnurrbart  mit  verdünntem  Firnis);  1.  vor  ihm 
steht  ein  Jüngling  nach  r.,  im  Mantel  (kurzes  Haar),  der  die 
Doppelflöte  blast  (beide  haben  rote  Kranze  kleiner  Blättchen). 
Es  folgt  1.  der  Rest  einer  zweiten  Kline,  darauf  ein  Jüngling 
der  sich  nach  r.  umwandte  und  niederblickte  (r.  Binde).  — 
Haare  mit  feinen  Pünktchen  rings  am  Rande.  Augenkontur 
innen  etwas  offen. 

2186.  (2472).  H.  0,37.  U.  1,02.  Chiusi,  1875.  —  Aus  vielen  Stücken, 
deren  Fugen  schlecht  übermalt  und  Einiges  erg.;  auch  durch 
Abreiben  viel   beschädigt,   besonders   auf  B). 

Einfacher  schw.  Deckel  mit  Knopf  scheint  zugehörig.. 
Darstellung  umlaufend,  auch  über  die  Henkelansatze  weg. 
Oben  Stabornament,  unten  Mäander  wie  gewöhnlich. 

Oreithyias  Raub.  A)  Boreas  im  Laufschritt  durch 
die  Luft  nach  r.  hin  stürmend,  ohne  den  Boden  zu  berühren; 
er  verfolgt  Oreithyia  deren  Füsse  ebenfalls  den  Boden  nicht 
berühren  doch  demselben  naher  sind  als  die  des  Boreas.  Boreas 
hat  kurzen  Chiton  mit  kurzem  Ueberschlag  und  breiten  einfachen 
Falten;  Saum  mit  kleinen  Kreisen;  grosse  ausgebreitete 
Rückenflügel;  der  Kopf  ist  doppelt,  nach  beiden  Seiten  hin 
blickend;  der  Bart  fliessend  wie  wenn  er  nass  wäre;  nur  das 
Stirnhaar  starrt  etwas  hinaus;  Bart  und  Haar  mit  etwas  ver- 
dünntem Firnis  in  einzelnen  breiten  Strichen;  etwas  geöffneter 
Mund  mit  dicken  Lippen.  Mit  der  weit  ausgestreckten  Linken 
sucht  er  die  laufende  Oreithyia  zu  fassen  die  sich  ihm  ent- 
zieht, beide  Arme  nach  r.  ausstreckt  und  erschreckt  zu  ihm 
umblickt  (langer  Chiton  mit  Faltenabteilungen  ohne  schwalben- 
schwanzförmige  Enden;  am  Oberkörper  darüber  ein  kurzes 
Obergewand  oder  Wams  mit  weiten  Aermeln  das  bis  unter  die 
Hüften  geht  und  dessen  Falten  mit  verd.  Firnis  gegeben  sind; 
Shawlauf  den  Armen;  Haarbeutel  mit  rotem  Bande  wie  2i85. 
Diadem  mit  spitzen  Blättern  daran;  Stirnhaar  mit  verd.  Firnis, 
lockig,  herabhängend;  Halsband  mit  einem  Kreuzchen  daran). 
R.  entflicht  nach  r.,  beide  Arme  entsetzt  emporstreckend  ein 
Mädchen  (wie  Oreithyia  bekleidet,  nur  statt  des  Shawls  der 
chlamysaftige  Mantel  der  auf  r.  Schulter  befestigt;  Kopf 
grossenteils  erg.),  sie  blickt  nach  der  Mitte  um.  L.  hinter 
Boreas  eilt  im  Laufe  ein  anderes  Mädchen  weg  dessen 
Mittelkörper    vom  Henkel  verdeckt  wird,    resp.  wegfällt;    wie 


Stamnos,  Gruppe  2.  3.  509 

die  vorigen  bekleidet;  sie  fasst  den  r.  weiten  Ober'ärmel  zier- 
lich mit  erhobener  R.;  Shawl  über  den  Armen. 

Auf  B)  steht  ihr  gegenüber  ein  Mann  nach  i\,  ruhig,  im 
Mantel,  das  Scepter  aufstützend;  das  Untergesicht  ist  bartlos 
erg.,  gewiss  falsch;  es  war  wol  ein  Greis  (Vater  der  Or.).  Auf 
diesen  lauft  von  1.  ein  Madchen  zu  nach  r.,  doch  nach  1.  sich 
umsehend  (ion.  Chiton  mit  Bausch  über  dem  Bauch;  Shawl; 
Diadem),  die  Arme  entsetzt  erhoben;  ohne  die  Erde  zu  be- 
rühren mit  den  Füssen.  —  Hier,  in  der  Mitte  von  B)  trennt 
sich  die  Darstellung  nach  den  beiden  Seiten:  nach  1.  lauft  ein 
anderes  Madchen,  weniger  hastig,  die  Füsse  an  der  Erde, 
mit  der  L.  zierlich  den  Chiton  hebend  (bekleidet  wie  Oreith., 
doch  ohne  Shawl),  die  R.  gerade  vorstreckend,  auf  einen 
Mann  zu,  der  teilweis  von  einem  Henkelansatze  verdeckt 
wird  (mit  Scepter  stehend;  ion.  Chiton,  Mantel;  Gesicht  zer- 
stört; war  bartig);  er  erhebt  die  Rechte  erstaunt  gegen  den 
Vorgang  auf  A}  vor  dem  er  nach  r.  auszuweichen  im  Begriffe  ist. 

Augenkontur  innen  geöffnet;  Augapfel  als  dicker  Punkt; 
verd.  Muskeldetail.  —  Stil  des  Hermonax,  doch  nicht  besonders 
sorgfaltig. 

2(87.      (T.   C.  3005).     Erh.  H.  0,26.      Br.  0,16.     Nach  Angabe  des  Inventars 
unweit  von   Trier  gefunden   (vor  1840). 

Fragment;  von  der  einen  Hälfte  des  Bauches;  oben  Stab- 
ornament, unten  Mäander. 

Der  bärtige  Dionysos  schreitet  eilig  nach  1.,  den  Thyrsos 
in  der  L.,  den  Kantharos  in  der  R.  (lange  Schulter-Locken, 
Epheukranz  ausgespart;  Vorderhaar  in  einzelnen  verdünnten 
Strichen  vor  den  Ohren  herab;  ionischer  Chiton,  dessen  Falten 
an  Brust  und  Aermel  mit  verdünntem  Firnis  und  bereits  von 
freischöner  Zeichnung;  Mantel,  r.  Brust  freilassend);  r.  unten 
der  nackte  Fuss  einer  nach  r.  enteilenden  Figur  (Silen?)  erh.; 
1.  Kopf  und  Arme  eines  lustig  und  eifrig  die  Doppelflöte 
blasenden  Silens  nach  r.  mit  r.  Epheukranz.  L.  noch  eine 
Thyrsosspitze  (einer  Mänade?)  erh.  —  Unten  am  Chiton 
keine  Schwalbenschwänze  mehr.  —  Augenkontur  innen  offen. 

Dritte  Gruppe:    Mimdung  ebenso,    mit  Eier  st  ab.     An    den   Seiten, 
unter  und  über  den  Henkeln  Palmetten.     Die  Henkel  rund  im  Durch- 
schnitt und  etwas  nach  oben  gebogen. 

2i88.     (1935).     H.  0,34.     U.  0,94.     Vulci.      Gerh.  von   Basseggio,  1846.  — 
Aus   Stücken;     Fugen   übermalt;    Einiges    erg.    —    Vgl.    Arch. 


--.10  Attisch  rotfigüfig;  strenger  Stil. 

Ztg.  1846,  S.  3yo  (Gerhard  11.  Böckh);  die  Inschrift  abg.  ebenda 
Taf.  48,  14.  Böckh,'  kl.  Schrift,  VI,  449  ff.  O.  Jahn,  Ber.  d. 
sächs.  Ges.  d.  Wiss.  1854,  S.  37.  C.  J.  G.  8346.  Schöne,  coram. 
in   hon.   Momms   p.  652,  8. 

Schone  Palmetten  mit  Ranken  und  Blüten  unter  und  über 
den  Henkeln.     Oben  Stabornament. 

A)  Pelias  Töchter.  In  der  Mitte  steht  ein  Dreifuss 
(ohne  Löwenfüsse;  mit  nur  einem  Ringhenkel  über  dem 
mittleren  der  Füsse);  aus  dem  Kessel  kommt  die  obere  Hälfte 
eines  Widders  (Hals  nebst  einem  Teile  des  Hornes,  über- 
malt) hervor;  auf  dem  Boden  unter  dem  Dreifuss  lodert  Feuer 
empor,  das  ziemlich  geschickt  dargestellt  ist  (ein  gezackter 
Raum  ist  ausgespart  der  mit  verdünntem  Firnis  bemalt;  dazu 
rote  Flammenspitzen  die  über  das  Ausgesparte  hinaus  auf 
den  Firnisgrund  greifen).  Ueber  dem  Widder:  K  •  UOS  x[n]X6g. 
Hoch  erstaunt  über  das  Herauskommen  des  Widders  ist  das 
Madchen  r.  (Tochter  des  Pelias),  das  in  der  gerade  ausge- 
streckten R.  noch  das  Schwert  hält  mit  dem  der  Widder  ge- 
tötet worden  war,  die  L.  bestürzt  hoch  erhebt  und  sich 
erstaunt  wegzuwenden  im  Begriffe  ist  (langer  ion.  Chiton  und 
um  die  Hüften  als  Schurz  ein  grösseres  Tuch  geschlungen; 
aus  mehrfachen  breiten  Bandern  verschlungene  Haube;  das 
Haar  war  vor  dem  Ohre  sichtbar,  aus  dicken  doch  flachen 
Punkten  bestehend,  Augenkontur  geschlossen).  Links  steht 
eine  zweite  Frau  (Medea)  nach  r.  (ebenfalls  mit  Haube;  das 
Stirnhaar  gewellt  und  von  Relief linien  eingefasst;  in  derselben 
Gewandung  wie  die  Peliade;  Augenkontur  offen);  sie  hat  die 
L.  mit  gespreizten  Fingern  hoch  erhoben  über  dem  Dreifuss, 
ein  Gestus,  der  wohl  ihr  Zauberwort  begleiten  sollte;  in  der  R. 
gesenkt  hält  sie  einen  Feuer-  oder  Fleischhaken  der  Form 
wie  die  im  Museo  Gregor  I.,  tav.  47  abgeb. 

B'  Drei  Manteljünglinge.  In  der  Mitte  ein  Jüngling, 
ganz  in  den  Mantel  gehüllt  nach  r. ;  r.  und  1.  je  ein  Genosse 
im  Mantel  der  die  r.  Brust  frei  lasst;  beide  einen  grossen 
Krückstock  vor  sich  aufstellend;  alle  drei  haben  rote  Blattchen- 
k ranze  und  Vorderhaar  das  in  längeren  einzeln  gepinselten 
Locken  hereinlallt.  Augenkontur  innen  offen.  L.  von  dem 
r.  steht  oben  *.  •  VA>I  xa[X]6g.  R.  von  dem  mittleren  steht  von 
oben  nach  unten  /VIKO  •  also  Nix6[<7TQ(UfK\  wie  auf  2184.  R. 
neben   dem  1.:  KAUOS  y.a'Av;. 

Inten  ist  eingekratzt  in  den  nicht  mehr  ganz  weichen  doch 
noch  halbharten  Thon  und  jedenfalls  gleichzeitig  mit  der  Ver- 
fertigung die  Inschrift  auf  derTafel  No.  2188: 

yfvdiu  ttt(i)Zd) :/':<-':  Xfnaarfdeg  :  x' :  Ü  : 


Stamnos,  Gruppe  ?.      Kanne,   a;   b,  Gruppe    i.  5l  i 

6.    Kanne. 

a)  Form  No.  20J. 

2189.  (2584).     H.  0,14.     Chiusi,   1877.     Nur  Kleines   erg.  —  Abg.  (sehr 

ungenügend)  Mus.  Chiusino  tav.  68;  Elite  ceramogr.  IV,  pl.  28; 
p.   160. 

Das  Ende  des  Ausgusses  ist  —  jedoch  richtig  —  ergänzt. 
Dreiseitiger  Henkel;  am  oberen  Ansätze  eine  strenge  (aus- 
gesparte) Palmette;  sonst  ohne  Ornamente,  gerirnisst.  Auf 
dem  Halse: 

Zug  dreier  Madchen  nach  r.  (zu  sacraler  HandlungY. 
Die  r.  vorangehende  wendet  sich  um  nach  der  Mitte  und 
streckt  die  r.  Hand  dahin  aus;  ebenso  legt  die  1.  der  mittleren 
die  r.  Hand  auf  die  Schulter.  Die  mittlere  tragt  auf  dem 
Kopfe  ein  durchbrochenes  Stabgestell  mit  drei  Löwenklauen 
als  Füsse,  derart  wie  es  auch  auf  Altare  gestellt  vorkommt  (das 
obere  Ende  desselben  erg.);  sie  hat  den  Mantel  nicht  um- 
geschlagen wie  die  andern  beiden,  sondern  nur  umhangend; 
der  ion.  Chiton  mit  Bausch  über  dem  Bauch;  die  Haare  auf 
gebunden  mit  breitem  ganz  umlaufenden  Diadem.  Die  beiden 
andern,  in  ion.  Chiton  und  Mantel,  haben  aufgebundenes 
Haar;  doch  sind  die  Enden  wieder  nach  innen  in  das  Diadem 
gesteckt.  Augenkontur  sehr  schmal  und  oval  geschlossen; 
Haar  mit  etwas  verdünnter  Farbe  und  Umriss  in  Relieflinie. 
Kreisförmige  Ohrringe.  Sehr  sorgfältig  und  fein,  besonders 
die  Köpfe  schön.  —  Im  Räume  zwischen  den  Figuren  stehen 
zerstreute  kleine  Buchstaben : 

\     A     A 
O     A     A     A 

b)  in  Kopfform;  Form  No.  288. 

Erste  Gruppe:  Weibliche  Köpfe;  die  Gesichter  aus  Formen  ge- 
fresst; der  Hals  unten  gerade  abgeschnitten ;  der  Boden  ganz  flach  und 
ungeflmisst ;  am  Halsende  ein  Firnisstreif  oder  gefirnisster  Wulst.  Dan 
fleisch  im  vier  ungeflmisst,  thongrunden ,  ebenso  das  Vorderhaar. 
Strenger  Gesichtstypus ;  sehr  längliches  Auge  mit  sc/nv.  Kontur  und 
Augapfelkreis.     Lippen  tmd  Vorder  haar  zinnoberroth. 

a)   Exceptionelles  Exemplar ;    breiter  bandförmiger  Henkel-,    nie- 
derer Hals. 

2190.  12799).     H-  °>27-     Gesichtslänge  0,105.    Vulci,  nahe  der  Cucumella, 

in  einer  „tomba  a  cassone",  deren  Inhalt  von  Heibig  im  Bull, 
d.  J.  i883,  p.  164  ff  beschrieben  ist.  Aus  Stücken;  weniges 
erg.  —  Das  von  Klein,  gr.  Vas.  mit  Meisters.  S.  40,  1  als  in 
Berlin    befindlich    erwähnte    Gefäss    ist    ein   anderes.      Dagegen 


5i2  Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 

wurde  in   demselben   Grabe    mit   unserem    eine    fast    identische 
Replik  gefunden   (jetzt  in  Petersburg). 

Der  Henkel  mit  den  in  rote  Scheibchen  auslaufenden 
Ansätzen  an  der  Mündung  (die  der  Metalltechnik  entlehnt); 
Mündungsrand  oben  rot;  Mündung  weit,  Hals  eng  und  kurz. 
Der  Gefasshals  geht  nicht  unmittelbar  über  in  den  mensch- 
lichen Kopf,  sondern  zwischen  beiden  befindet  sich  die  noch 
zum  Gef'ässe  bezogene  Schulter,  die  sich  von  dem  mensch- 
lichen Oberkopfe  plastisch  absetzt.  Diese  Schulter  ist  nach 
Gef'ässart  oben  mit  Stab  Ornament,  dann  mit  einem  breiten 
Bande  liegender  Palmetten  nach  1.  geziert  (ausgespart,  Mittel- 
rippen auf  den  Blattchen,  streng  und  sorgfaltig). 

Der  weibliche  Kopf  trägt  eine  grosse  Haube,  welche  nur 
die  Ohren  und  das  Vorderhaar  freilasst.  Die  Haube  hat  hinten 
zwei  plastisch  vorspringende,  wie  Brustwarzen  bemalte  Zipfel, 
an  welchen  eine  Schleife  (zum  Aufhangen)  hangt  (nur  auf- 
gemalt; fehlt  auf  der  oben  genannten  Replik),  Das  Haar 
ist  hinten  in  einen  Wulst  gesammelt,  der  unter  der  Haube 
kenntlich  ist.  Letztere  ist  ungefirnisst,  doch  reich  mit  schw. 
Firnisfarbe  bemalt;  das  Hauptornament  sind  Rauten- 
muster; dazwischen  Mäanderbänder  mit  Sternen  dazwischen. 
Das  Vorderhaar  ist  plastisch  behandelt,  in  die  Stirn  e 
gekämmt  und  endet  in  fünf  Reihen  aus  besondern  Thon- 
pünktchen  aufgesetzter  BuckellÖckchen;  es  ist  zinnoberrot 
gefärbt.  Plastisch  ist  das  Auge  nur  eine  flache  glatte  ovale 
Erhöhung,  auf  welche  der  Augenkontur  ganz  in  der  Weise 
der  strengen  Vasenmalerei  aufgemalt  ist.  Der  Augenstern 
besteht  aus  einem  schw.,  von  einer  Ritzlinie  umgebenen  Gen- 
trum, um  welches  sich  ein  breiterer  Kreis  von  verdünnter 
Firnisfarbe  legt,  auf  welchen  schw.  Pünktchen  aufgesetzt  sind; 
ringsum  wieder  eine  schw.  Kreislinie.  Die  Lippe  ist  braunrot, 
doch  war,  wie  deutliche  Spuren  zeigen,  Zinnoberrot  aufgesetzt. 

Auf  der  Aussenseite  des  breiten  Henkels  ist  eingraviert 
-rAf>INOS£POIS£/v  Xagtrog  tnotfrjJaEv.  (Auf  der  oben  gen. 
Replik  steht  +  Af>l|vOS£POI^). 

ß)  Du  gewöhnlichen  kleineren  Exemplare.  Einfacher  runder 
Henkel;  langer  Hals.  Die  Jlaare  zwar  ebenso  hinten  auf- 
genommen wie  an  2190,  doch  ganz  schwarz  gefirnisst\ 
Ohren  nickt  sichtbar;  Stirnhaar  mit  drei  bis  vier  Reihen  auf- 
gesetzter Pünktchen,  oft  mit  Resten  der  zinnoberroten  Farbe, 
die  ebenso  an  Nasenlöchern  und  Lippen.  Das  Innere  des 
Auges  -weiss.  Um  den  schw.  Oberkopf  ist  ein  "weisser  Kranz 
aufgemalt  von  Epheu-  oder  Oelblättchen. 


Kanne,  b,  Gruppe   i.  5i3 

2191.  (757)-     H.  0,20.     Nola,    S.   Barth.,  vgl.  Panofka,   mus.  Bart.    p.  125 

No.  41.  —    Abg.   Gerhard,    antike   Bildwerke,    Taf.   CI,    3.     Vgl. 
Prodromus  S.  344. 

Sehr  gut  erhalten. 

2192.  (755)-     H.  0,175.     Nola,  S.  Barth. 
Intakt  erhalten. 

2193.  (741).     H.  0,195.     Nola,  S.   Koll. 

Auch  die  inneren  Augenwinkel  sind  zinnoberrot. 

2194.  (155).     H.  0,20.     Nola,  S.  Koll. 
Etwas  ergänzt. 

2195.  (2012).     H.  0,165.      S.  v.  Ingenheim. 

Gut  erhalten ;  der  Kranz  ist  von  Myrten-  oder  Oliven- 
blättern. 

219  6.     (743).     H.  0,19.     Nola,  S.  Koll. 
Etwas  beschädigt. 

2197.  (747)-     H.  0,145.     Nola,  S.  Koll. 
Die  Mündung  erg. 

2198.  (748).     H.  0,22.     Alte   kgl.  S. ;    laut    eines   aufgeklebten   Zettels  bei 

Colin  gefunden. 

Etwas  durch  Feuchtigkeit  beschädigtes,  doch  gutes 
Exemplar. 

2199.  (2446).     H.  0,10.     Athen,   1875. 

Fragmentiert,  nur  das  Gesicht  mit  dem  Ansätze  des  Ge- 
fässes  darüber  erhalten. 

y)  Ganz  wie  die  vorigen,  nur  ist  das  Vorderhaar  nicht  in 
klebten  Punkten  gebildet,  sondern  gescheitelt  und  nach  beiden 
Seiten  gekämmt',  der  Gesichtstypus  u.  s.  w.  tmverändert. 

2200.  (754).     H.  0,19.     Nola,  S.  Koll. 

Intakt  und  von  vorzüglicher  Technik.  Die  Haube  ist  hier 
hinten  sehr  deutlich  und  mit  den  zwei  Zipfeln  gebildet  wie 
auf  2190.  Epheukranz.  Das  Vorderhaar  thongrundig  ohne 
Rest  von  Rot. 

2201.  (752).     H.  0,18.    S.  Barth.,  vgl.  Panofka,  il  mus.  Bart.  p.  125,  No.  40. 

—  Abg.  Gerhard,  antike  Bildwerke,  Taf.  CI,  2.    Vgl.  Prodromus 
S.  344. 

Hinter   dem  Vorderhaare   erhebt  sich   ein  hohes  Diadem, 

das  weiss  grundiert  ist,  worauf  ein  schw.  Mäander  gemalt  ist. 

Die  Züge  des  Gesichtes  sind  hier  von  etwas  freierem  Stile. 

33 


5 14  Attisch   rotfigurig;   strenger  Stil. 

J)    Hier  anzuschliessm  ein  isoliertes  Stürk: 

^2  2  02.  (T.  C.  7419).  H.  0,115.  Tanagra,  1876.  —  Beschrieben  von 
Rhusopulos  im  Beiblatt  zu  Lützow's  Ztschr.  f.  bild.  Kunst  1875, 
S.  3oi ;  von  Rayet  in  der  Revue  arch.  1875,  vol.  XXIX,  p.  174. 
Vgl.  Heydemann  in  den  Annal.  d.  J.  1877,  p.  2S6  (der  völlig 
grundloser  Weise  die  Echtheit  der  Inschrift  bezweifelt).  Klein, 
Vas.   mit  Meistersign.   S.  16. 

Weiblicher  Kopf  wie  2190  fr.,  doch  sind  die  Züge,  nach- 
dem sie  aus  der  Form  gepresst  waren,  noch  etwas  nach- 
modelliert worden,  wodurch  sie  scharfer  und  weniger  regel- 
massig wurden.  Die  aufgesetzten  Pünktchen  des  Vorderhaars 
sind  in  fünf  Reihen  geordnet;  doch  ist  das  Vorderhaar  hier 
ganz  gefirnisst.  Der  weisse  Epheukranz  ist  besonders  sorg- 
fältig, mit  gravierten  Zweigen  und  Früchten.  Die  Ohren  sind 
ganz  frei  und  ungefirnisst.  Das  Weisse  der  Augen  ist  weiss. 
Auf  den  Lippenrändern  zwei  dünne  Firnislinien  als  Grenzen 
(der  Bronzetechnik  nachgeahmt),  innerhalb  derer  die  Lippen 
rot  sind. 

Oben  sitzt  nicht  eine  Oenochoemündung  auf,  sondern 
eine  lekythosartige  Mündung  auf  engem  (mit  schw.  Mä- 
ander auf  Thongrund  verziertem)  Halse.  Zu  beiden  Seiten 
derselben  erhebt  sich  vom  Kopfe  aus  je  ein  Schlangen- 
vorderteil mit  nach  aussen  gewandtem  Kopfe  (der  eine  1. 
abgebrochen);  dieselben  vertreten  die  Stelle  von  zwei  Henkeln. 
Der  erhaltene  Schlangenkopf  ist  bärtig,  mit  geöffnetem  Maul7 
von  trefflichem  archaischem  Typus. 

Auf  dem  schw.  Rändchen,  das  den  Hals  unten  abschliesst, 
ist  die  Künstlerinschrift  graviert: 

IJrtoy.Xe'rjg  inoirßz 
(mit  Unrecht  erkennt   noch    Klein  a.  a.  O.    hier   einen    böoti- 
schen  Meister;    für   die    Form  IJ^oxl^g   in  Anika   vgl.  z.  B. 
C.  J.  A.  I,  45). 

Der  Boden  unten  ist  von  einem  erhöhten  schw.  Rande 
umgeben;  auf  der  thongrundigen  Mittelfläche  ist  schwarz- 
figurig  ein  Jüngling  nach  r.  aufgemalt,  der  langsam  vor- 
schreitet, den  Oberkörper  etwas  vorbeugend,  und  auf  dem 
vorgestreckten  1.  Arme  einen  sehr  kleinen  Panther  (Kopf  im 
Profil)  trägt;  den  r.  Arm  hat  er  etwas  zurückgestreckt  (so  dass 
der  runde  Raum  gut  gefüllt  wird);  kurze  Haare;  nackt;  das 
Detail  des  Körpers,  Rippen  und  Muskeln  sind  mit  grosser 
Sorgfalt  und  Feinheit  graviert. 


f7 


Kanne,  b,  Gruppe    i.  2.     Lekythos,  a,  Gruppe   1.  5l5 

Zweite  Gruppe:     Mohrenköpfe. 

2203.  (746).     H.  0,17.     Nola,  S.   Koll. 

Nach  Stil,  Form  und  Technik  ganz  2 191  ff  gleich.  Vortreff- 
licher Mohrenkopf  nebst  Hals,  ganz  schwarz  gefirnisst,  bis 
auf  die  dicken  Lippen,  die  zinnoberrot  aufThongrund  waren, 
und  die  Haare,  die  ganz  als  einzelne  aufgesetzte  Pünktchen 
gegeben  sind  (Kraushaar)  die  ebenfalls  zinnoberrot  auf  Thon- 
grund.  —  Augenbrauen  und  das  Weisse  der  Augen  weiss. 

2204.  (2444)-     H.  0,07.     Athen,   1875. 

Die  Mündung  fehlt.  —  Das  Ganze  etwas  flüchtiger  und 
freier  als  22o3;  kein  Rot  auf  den  Haaren;  die  Augen  wreniger 
streng;  die  Brauen  ausgespart  thongrundig. 

7.    Lekythos. 

a)   In  der  gewöhnlichen  rotfigurigen   Technik. 

Erste  Gruppe:  Grössere  Exemplare.  Der  Hals  gefirnisst ;  von  der 
Schulter  wird  er  durch  ein  plastisches  Rändchen  und  eine?i  schw.  auf 
T hon  grün  d  gemalten  Eierstab  getrennt.  Die  gefirnisstc  Schulter  ist 
mit  rotfig.  ausgesparten  Palmettenranken  geschmückt.  Mäander  am 
oberen  Rande  des  Bauches  und  unter  dem  Bilde.  Der  Fuss  ist  ein 
einfacher  dicker    Wulst  mit  ungefirnisstem  Rande. 

a)   Die  Mäanderstreifen  oben  und  unten  laufen  ringsum. 

2205.  (851).     H.  0,358.     H.  0,42.     Armento.    S.  Barth.,  vgl.  Panofka  mus. 

Bart.    p.  101   No.  28.     Gut    erhalten.     —    Abg.    Millingen,    anc. 

uned.   mon.  I,    pl.  32;    p.  80.     Vgl.   Overbeck,    Gall.    her.    Bildw. 

S.  262. 
Palmetten  sorgfältig,  die  Blatter  mit  Mittelrippe  versehen. 
Menelaos  führt  Helena.  Der  jugendliche  Menelaos 
steht  von  vorne,  setzt  jedoch  das  r.  Bein  ins  Profil  um 
nach  1.  voranzuschreiten;  er  hat  Helena  mit  der  L.  am  r. 
Handgelenk  gefasst  und  wendet  den  Kopf  nach  rechts  zu 
ihr  um;  mit  der  R.  stützt  er  die  Lanze  auf;  der  korinth. 
Helm  sitzt  auf  dem  Kopfe  zurückgeschoben;  Mantel  um- 
geworfen, der  die  r.  Brust  frei  l'ässt;  an  den  Knöcheln 
rote  Bänder  {emocfVQia)\  Haare  hinten  aufgenommen  in  eine 
Art  Beutel  (mit  Relief linien  auf  dem  schw.  Grunde);  eine 
lange  Schulterlocke  hinter  dem  Ohr;  sechs  längere  Löckchen 
mit  etwas  verdünntem  Firnis  vor  dem  Ohr  herab;  kleine  Spur 
von  verdünntem  Backenbartflaum.  L.  von  ihm  von  oben  herab 
L02v/2M2M  Mevtltwg  (die  letzten  Buchstaben  fast  ganz  ver- 
blasst).  Helena  steht  auf  beiden  Sohlen  fest  auf  nach  1.; 
langer  Chiton    mit   gewellten  Vertikallinien   von   verd.   gelbl. 


33 


* 


5j5  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

Firnis;  schw.  Pünktchen  darauf  verstreut;  ungegürtet,  doch 
ein  bis  auf  die  Kniee  reichender  Ueberfall;  Mantel  auf  Hinter- 
kopf und  beiden  Schultern;  rotes  Haarband,  Stirnhaar  mit 
sehr  verdünntem  Firnis;  Ohrring  kreisrund;  eine  lange 
Schulterlocke;  rotes  Halsband.  In  ihrer  ganzen  Haltung  spricht 
sich  Zögern  und  angstliche  Zurückhaltung  aus;  der  Mund  ist 
etwas  geöffnet.  Viel  Vorzeichnung  auch  für  die  Gewand  - 
falten;  ganz  geradlinige  Falten.  Die  Augen  sehr  langgeschlitzt. 
Verdünnte  Muskelangabe  an  Menelaos.  Firnis  teilweise  grau- 
grünlich verbrannt.  —  Stil  dem  Brygos  verwandt. 

ß)  Die  Mäanderstreifen  nur  über  und  unter  dem  Bilde. 

V^2206.     (837)-     H.  0,377.     U.  0,44.      S.   Barth.  —  Aus   vielen   Stücken,  teil- 
weise erg.  und  übermalt;    Firnis  zum  Teil    rötlich    verbrannt. 

Abg.  Gerhard,   ant.  Bildw.  Taf.  9;  vgl.  Prodromus   S.  152  ff. 

Panofka,    rech,    sur    les   noms  des   vases   gr.    pl.  VIII,  3.     Elite 
ceram.  II,  pl.  10  p.  28. 

Palmetten  wie  2205. 

Apoll  und  Artemis.  R.  steht  Apoll  en  face  (Unter- 
beine, Füsse,  der  grosse  Chlamyszipfel,  unterer  Teil  der 
Kithara  modern),  die  grosse  Kithara  mit  der  1.  Hand  spielend; 
er  hat  langen  ion.  Chiton,  auf  der  r.  Schulter  geknüpfte 
Chlamys;  er  wendet  den  Kopf  nach  1.  und  hält  in  der  R.  ge- 
senkt eine  flache  Phiale  mit  rund  ausgezacktem  Rande;  sein 
Haar  mit  einer  Binde  ist  hinten  aufgenommen;  das  Stirnhaar 
und  die  dichten  vor  dem  Ohr  herabfallenden  Löckchen  sind 
mit  verdünntem  Firnis  fein  gemalt;  eine  lange  dünne  Schulter- 
locke; Auge  sehr  schmal.  Artemis,  ihm  1.  gegenüber,  halt  in 
der  R.  gesenkt  die  Kanne  bereit  ihm  einzugiessen;  in  der  L. 
den  Bogen  und  einen  Pfeil  (rotes  Halsband;  langer  ion. 
Chiton,  Mantel  der  die  Brust  freilasst;  kleine  Stücke  erg.; 
Ohrring  kreisrund;  Haar  in  einfachem  Wulste  hinten).  —  Stil 
mit  22o5  genau  übereinstimmend. 

2207.      (2590).     H.  0,34.     U.  o,38.     Athen    1878.  —  Aus   Stücken. 

Die  Palmettenblatter  ohne  die  Mittelrippe ;  die  Zeichnung 
etwas  freier  als  in  den  vorigen  Exemplaren,  an  das  Ende  der 
Periode  gehörig.     Ebenso  die  folgenden  Exemplare. 

Hermes  steht  en  face  r.  neben  einem  brennenden  Altar 
(rote  Flammen  verblasst;  auf  einer  Stufe;  mit  ion.  Voluten; 
vorn  zwei  Blutflecken  mit  verd.  Firnis);  er  blickt  nach  1.  und 
streckt  den  r.  Arm  horizontal  über  dem  Altare  aus;  er  hält  in 
der  L.  das  Kerykeion  und   setzt  den  1.  Fuss  nach  r.  auswärts, 


Lekythos,  a,  Gruppe   i.  5  17 

in  der  Absicht,  sich  nach  r.  zu  entfernen  (Petasos  an  r.  Bande 
im  Nacken;  Chlamys;  keine  Stiefel;  Bart  mit  verd.  Locken- 
enden, r.  Blattchenkranz  im  kurzen  Haar;  Augenkontur  innen 
etwas  offen.  Ueber  der  Flamme  des  Altars  HIPnO/VKAUOS 
"Jtmwv  xaXog.  —  Milder  Firnis,  ganz  tiefschwarz,  doch  manch- 
mal nicht  ganz  deckend. 

2208.  (853).     H.  o,3i.     U.  0,315.     Nola,  S.  Koll.    —    Gut  erhalten,  teil- 

weise etwas   übermalt. 

Dionysos  en  face  stehend,  doch  etwas  nach  r.  bewegt 
und  das  r.  Bein  nach  r.  aussen  stellend,  den  Kopf  nach  1.  im 
Profil  gewendet  und  in  der  R.  gesenkt  den  Kantharos  haltend; 
mit  der  L.  stützt  er  den  Thyrsos  auf  (langer  ion.  Chiton,  oben 
mit  verd.  Firnisstrichen;  Mantel  lasst  r.  Brust  frei;  Bart; 
kurzes  Haar;  flüchtige  Stirnlöckchen;  das  Auge  im  Profil, 
flüchtig,  innen  offen). 

2209.  (1679).     H.  0,395.     U.   0,43.     Nola,    S.   Barth.     —     Stark    ergänzt. 

—  Abg.   Gerhard,  antike  Bildw.  Taf.  52;  vgl.  Prodromus  S.  296. 

Kind  erb  ad.  L.  steht  ein  Luterion  mit  zwei  runden 
Löchern  um  die  Unterbeine  herauszustecken;  ein  Knablein 
sitzt  darin  von  vorn  und  streckt  die  Unterbeine  heraus;  es 
streckt  die  R.  seitwärts  aus  und  blickt  zu  der  Frau  r.  empor;  r. 
Haarband;  an  seiner  1.  Schulter  ist  Gewand  deutlich;  hier 
ist  nichts  irgend  Wesentliches  erg.  Die  Frau  steht  en  face 
und  streckt  den  r.  Arm  horizontal  nach  1.  zu  dem  Knaben 
aus  (langer  Chiton  mit  Ueberfall  und  vorn  in  der  Mitte  herab 
eine  doppelte  schw.  Borte;  Kopf,  Hals,  1.  Arm  und  ihre  1. 
Seite  bis  zur  Hüfte  sind  modern;  nur  wenige  einfache  freie 
Falten  am  Gewand).     L.  oben 

•  I  A  $  I  M  A  +  ■ 

2210.  (855).     H.  0,27.     Nola,  S.  Koll.  —  Abg.  Arch.  Ztg.   1848,  Taf.  21, 

1.  2.  S.  323.  Vgl.  O.  Jahn,  arch.  Beitr.  S.  104  ff.  Arch.  Ztg.  1865, 
S.  80.;  1876,  S.  124  (Knapp);  1880,  S.  101  (Körte)  161  (Furtwiingler); 
C.  Robert,  Bild   u.  Lied  S.  32,  Anra.  36. 

Die  ganze  Vase,  selbst  Henkel  und  Mündung  sind 
vollkommen  antik,  doch  aus  Stücken  zusammengesetzt.  Ein 
modernes  eingesesetztes  Stück  ist  nur  das  den  vorgesetzten 
1.  Nike-  und  den  r.  Jünglingsfuss  mit  dem  Mäander  darunter 
umfassende  Stück,  das  aus  grauem  gebranntem  Thone  be- 
steht. An  grösseren  Theilen,  besonders  an  den  mittleren 
Gewandpartien  waren  indess  von  der  Feuchtigkeit  die  Innen- 
linien zerstört  und  abgerieben.  Deshalb  und  um  die  Fugen 
zu  überschmieren  wrurde  eine  umfassende  Uebermalung  vor- 
genommen mit  rötlicher  Thonfarbe,  die  jetzt  grossenteis  entfernt 


5 1 8  Attisch   rotfigurig;   strenger  Stil. 

ist;  die  Uebermalung  schloss  sich  jedoch  den  Spuren  des 
Originals  genau  an;  manchmal  finden  sich  die  antiken  wohl- 
erhaltenen Linien  unter  der  Uebermalung.  Ganz  modern 
waren  nur  die  Inschriften  /VIKA  und  AINO$,  die  jetzt  entfernt 
sind.  An  den  Köpfen  ist  die  antike  Zeichnung  noch  sehr  wohl 
erhalten;  der  Jünglinskopf  war  sehr  übermalt. 

Eine  geflügelte  Frau  (Nike)  (Chiton,  Mantel,  die  ge- 
wöhnlichen Flügel  des  strengen  Stiles,  Haube  mit  Zipfel, 
Vorderhaar  gewellt,  mit  Relief linien;  Ohrring)  bringt  eilenden 
Schrittes  nach  r.  eine  (rote)  Binde  einem  Jüngling  (im  Mantel 
der  die  r.  Brust  frei  lasst;  langes  Haar),  der  im  Laufschritte 
erschreckt  nach  r.  davon  lauft,  in  der  vorgestreckten  L.  die 
Leier  haltend  und  nach  ihr  umblickend.  —  Augenkontur  innen 
ein  wenig  offen.     Mantelfalten  streng. 

y)  Variante;  oben  kein  Mäander '\  Schulter  ohne  Palmetten  ; 
die  Flügel  der  Figur  des  Bauches  greifen  weit  in  die 
Schulter  ein. 

2211.     (835)      H.  0,34.     U.  o,38.     Basilicata  (nach   Panofka  il   mus.  Bart. 

p.  104  No.  29)  oder  Nola  (nach  Millingen).  S.  Barth.  —  Sehr 
gut  erhalten.  —  Abg.  Millingen,  anc.  uned.  mon.  1,  29;  vgl. 
p.  97;  Elite  ceram  I,  pl.  96,  p.  3o6.  Welcker,  alte  Denkm.  III, 
Taf.  17,  1.  S.  248  ff.  K.  O.  Müller,  Handb.  d.  Arch.  §  402,  4. 
O.  Jahn,  arch.  Beitr.   S.  377,  51. 

Nike  steht  en  face  (r.  Fuss  von  vorne,  1.  Fuss  im  Profil 
nach  r.),  die  L.  auf  ein  blütenbekröntes  Scepter  gestützt,  nach 
1.  blickend  und  in  der  R.  ein  Schiffsakroterion  (?)  heraus 
haltend.  Unten  1.  steht  eine  niedere  Basis  (Altar),  darauf  eine 
oben  etwas  eingekerbte  kleine  Kugel  (Apfel  oder  Quitte);  sie 
hat  langen  ion.  Chiton  (mit  verd.  Firnis  gerade  Linien)  und 
Mantel,  beides  mit  einzelnen  schw.  Pünktchen  bestreut;  lange 
aufgelöste  Schulterlocken;  rote,  hinten  in  eine  Schleife  ge- 
bundene Tanie.  Die  grossen  Flügel  sind  emporgerichtet  und 
greifen  auf  die  Schulter  der  Vase  über.  Augenkontur  ge- 
schlossen, doch  der  Augapfel  ganz  nach  innen  gerückt.    L.  steht: 

K  A  U  &       irr«        - 
H  £  P  A  I  $  Kah1  *l  natg 

Auf  jener  niedern  Basis  steht  mit  Firnis  gemalt  K05T5T, 
offenbar  sinnlose  Buchstaben.    Stil  22o5  und  2206  sehr  ahnlich. 

Zweite  Gruppe:  Kleinere  Exemplare.  Hals  und  Schulter  un- 
geßrnisst;  die  letztere  verziert  genau  wie  an  den  schwarzfigurigcn 
[,I974ff)    mit    flüchtigen    dicken    Strichen    (ursprünglich  unverbundent 


Lekythos,  a,  Gruppe  2.  5 19 

Lo  tosknospen),  und  kleinen  Strichen  (ursprünglich  Stabornament)  dar- 
über. Oben  um  den  Bauch  läuft  meist  ein  schw.  Mäanderstreif  auf 
Thono-rund.      Der   Fussrand  ist   dick,     immer  ungefruisst    und  glatt. 

Letzte  Stufe  des  strengen  Stiles. 

2212.  (2688).     H.  0,158.     Attika,   1880. 

Leto  (Chiton,  Mantel,  Haube)  geht  eilenden  Schrittes 
nach  r.  und  tragt  auf  dem  1.  Arme  ein  kleines  Kind  (Apollon), 
dessen  Unterkörper  in  ihren  Mantel  gewickelt  ist;  dasselbe 
hat  sehr  lange  Haare  und  ist  im  Begriff  einen  Bogen,  den  es 
in  der  L.  hinaushalt,  anzuziehen  (Sehne  rot,  verblasst),  um 
nach  r.  zu  schiessen.   —    Flüchtig;  Augenkontur  innen  offen. 

2213.  (2255).     H.  0,12.      Gerh.  Nachl.  —  Teilweise   übermalt. 

Eine  ithyphallische  bartige  Herme  (mit  viereckigem  Arm- 
loch) nach  r.;  mit  langen  Haaren;  auf  zwei  Stufen;  am  Schafte 
ist  ein  Kerykeion  aufgemalt,  dessen  oberes  und  unteres  Ende 
wenigstens  antik  ist.  L.  ein  Baum  mit  sechs  blattlosen  Aesten. 
R.  vor  der  Herme  ein  Altar  (eine  Stufe,  ion.  Voluten).  Oben 
hangen  zwei  Votivtafeln  fniraxecj  mit  Resten  schw.  auf- 
gemalter Figuren  (Sirenen?)  und  ein  Stiergehörn. 

2214.  (2096).     H.  0,16.     Athen,    Nachl.    von  Ross,    1860.     —     Die   Ober- 

fläche sehr  abgerieben. 

Eine  Frau  (ion.  Chiton,  Mantel)  schreitet  umblickend  von 
einem  Altare  (niedere  einfache  Basis)  nach  r.  weg,  in  jeder 
Hand  eine  Phiale  haltend  und  die  in  der  R.  ausgiessend  über 
den  Altar. 

2215.  (2251).     H.  0,145.     Gerh.  Nachl.   —   Oberfläche  des  Firnisses  sehr 

Verstössen. 

Im  Frauengemach.  Eine  Frau  (ion.  Chiton,  Haube)  ist 
aufgestanden  von  einem  geschweiften  Lehnstuhle  1.  und  hat 
einen  rechteckigen  flachen  gedeckten  Korb  in  beiden  Händen, 
den  sie  eben  von  dem  darunter  stehenden  Wollekalathos  auf- 
genommen zu  haben  scheint.     Oben  hängt  ein  Spiegel. 

2216.  (1876).     H.  o,i3.     Nachl.  Roesel's. 

Opfer.  Ein  Mädchen  steht  (ion.  Chiton,  Mantel)  vor 
einem  Altar  (mit  Basis)  nach  r.  und  bläst  die  Doppelflöte 
(Kopf  modern,  Mittelkörper  verschmiert);  1.  geschweifter 
Lehnstuhl. 

2217.  (2072).     H.  0,095.     Panofka's  NachL 

Spende.  L.  dorische  Säule;  davor  eine  Frau  (ion. 
Chiton,  Mantel,  Haube);  sie  streckt  die  R.  mit  der  Phiale  über 
einen  Altar(Voluten)  aus,  im  Begriffe  zu  spenden.  —  Flüchtig. 


220 


Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 


2218.  (1150).     H.  0,112.     S.  Barth.     Panofka   il   mus.   Bart.  p.  117,  34a. 

Frauengemach.  L.  dorische  Säule;  r.  eine  Frau  (ion. 
Chiton,  Mantel)  nach  r.;  sie  streckt  die  R.  horizontal  vor  über 
einen  Wollkorb  unten.  —  Flüchtig. 

2219.  (1889).     H.  o,i3.     Griechenland,  Ross  1844. 

Spende.  Ein  nackter  Jüngling  steht  en  face  und  streckt 
nach  1.  die  R.  mit  einer  Phiale  aus  über  den  Altar  (einfach, 
ohne  Basis,  oben  ein  Kranz?);  in  der  gesenkten  L.  hält  er 
einen  Biütenzweig. 

2220.  (2258).     H.  o,i3.     Gerh.  Nachl. 

Eros  schwebt  vor  einem  Altar  (mit  einer  Stufe)  nach  r. 
und  spielt  die  Leier  (6  Saiten)  mit  dem  Plektron  über  dem 
Altar.  Haare  auf  die  Schulter  fallend,  reich  und  dicht.  Augen- 
kontur innen  offen.  —  Ziemlich  sorgfältig. 

2221.  (n3o).     H.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 

Nike  (ion.  Chiton,  Mantel,  Haube)  steht,  einen  Spiegel 
in  der  R.  vorstreckend,  nach  r.  —  Flüchtig. 

2222.  (2262).     H.  o,i3.     Gerh.  Nach!. 

Gleiche  Darstellung  wie  2221.  Ziemlich  genaue  Replik 
wie  von  einer  Hand. 

2223.  (2070).     H.  0,1 13.     Nola,  Panofka's  Nachl. 

Gleiche  Darstellung  wie  die  der  beiden  vorigen,  nur 
dass  r.  unten  ein  Kalathos  beigefügt  ist. 

2224.  (2263).     H.  0,125.     Gerh.  Nachl. 

Nike,  ebenso  wie  oben  den  Spiegel  so  hier  den  Thyrsos 
hinaus  haltend  (ion.  Chiton,  Mantel,  Haube). 

2225.  (1861).     H.  0,11.     Nola,  Gerh.   1845. 

Nike  (ion.  Chiton,  Mantel,  Haube)  eilt,  die  R.  vorstreckend,, 
nach  r.,  wo  ein  Altar  (Voluten  angedeutet)  steht. 

2226.  (2261).     H.  0,095.     Gerh.  Nachl. 

Nike  (ion.  Chiton,  Mantel),  eilend  nach  r.,  in  der  vor- 
gestreckten R.  eine  brennende  Fackel  haltend. 

2227.  (2071).     H.  0,095.     Panofl-i's  Nachl. 

Gleiche  Darstellung  wie  2226,  nur  die  Falten  etwas 
modifiziert. 

2228.  12260).     H.  0,095.     Gerh.  Nachl. 

Seh  webende  Nike  nach  r.,  in  der  R.  eine  kleine  runde 
Frucht  haltend  (ion.  Chiton,  ohne  Mantel).  —  Etwas  über- 
malt; Hals,  Mündung  und  Fuss  erg. 


Lekythos,  a,  Gruppe  2;  b,  Gruppe   1.  5'2i 

2229.  (1857).     H.  0,105.     Nola,  Gerb.   1845. 

Sirene,  d.  h.  Vogel  mit  weiblichem  Kopfe  (Haube)  und 
gehobenen  Flügeln  auf  ganz  niederer,  flüchtig  angedeuteter 
Erhöhung  nach  r.  (Grab?);  r.  eine  dorische  Säule. 

2230.  (1862).     H.  0,09.     Nola,  Gerh.  1845. 

Weiblicher  Kopf  nach  r.,  die  Haare  mit  Ausnahme  des 
Vorderhaares  bedeckt  von  einer  mit  Sternchen  verzierten 
Haube,  an  der  hinten  eine  Schlinge;  an  der  Stelle  des  Ohres 
ein  kleiner  Zipfel  (Augenkontur  innen  offen;  Nasenflügellinie 
modern).     R.  davor  steht  ein  kannelierter  Pfeiler. 

2231.  (2042).     H.  0,11.     Italien,  v.   Radowitz  1856.  —  Uebermalt. 

Eule  nach  r.,  Kopf  von  vorn;  r.  ein  Oelzweig. 

2232.  (1856).     H.  0,08.     Nola,   Gerh.  1845. 

Eule  nach  1.,  die  Flügel  hebend.     L.  Oelzweig. 

2233.  (1875).      H.  0,12.     Rösel's  Nachl. 

Knabe  in  den  Mantel  gehüllt,  der  auch  den  Hinterkopf 
bedeckt,  vor  einer  rechteckigen  Basis  (Steinsitz?)  nach  r. 
stehend.  Oben  hängt  ein  rundes  Salbflaschchen,  1.  eine 
Strigilis.     Sorgfaltig. 

2234.  (1867).    H.  0,075.     Kam  ari  n  a,  1845.  —  Oberfläche  sehr  abgerieben 

und   beschädigt.     Mündung  fehlt. 

Sphinx  sitzt  nach  r.  (Haube,  gehobene  Flügel)  vor  einer 
dorischen  Säule. 

2235.  (115).     H.  0,145.      Nola,   S.   Koll. 

Ohne  Bild;  nur  oben  der  übliche  Mäander;  unten  ein 
roter  Ring. 

2236.  (1209).     H.  0,12.     Nola,  S.   Koll. 


Desgl. 

2237.     (1261). 

H.  0,075. 

Nola,  S.   Koll 

Desgl. 

2238.     (i3i7). 

H.  0,075. 

Nola,  S.   Koll 

Desgl.,  doch  auch  unten  Mäander. 

b)    Auf  den  sc/rtü.   gefmissten   Grund  graviert   und  farbig 
aufgemalt. 

Erste  Gruppe:  Form  No.  /yö.  Fussrand  mit  gefirnisstem  Wulste. 
Dekoration  wie  an  den  schwarz  figurigen :  Hals  und  Schulter  ungeßrn.; 
auf  letzterer  verbundene  sckw.  Lotosknospen  ?iach  unten,    zum   Teil  mit 


522  Attisch   rotfigurig:  strenger  Stil. 

weissen   Punkten    dazwischen ;    darüber  flüchtiges   Stabornament.      Der 
Bauch   ganz   schzv.    gefimisst ;    am  Rande  oben   sowie  unter  dem  Bilde 

rot  aufgemalte  Ringe. 

2239.  (1612).      H.  0,192.     U.  0,24.      Athen,    vom    Kunsthändler    Papan- 

driopulos   in   Rom   gek.;  c.  1834. 

Bakchisch.  L.  ist  mit  weisser  Farbe  eine  nackte  Frau 
(Nymphe)  nach  r.  aufgemalt,  deren  langes  Haar  mit  braunroter 
Farbe  gegeben  ist  (Kontur  gewellt  wie  im  streng  rotfig.  Stil); 
die  Innenzeichnung  (Augenkontur  geschlossen)  ist  geritzt,  so 
dass  der  schw.  Grund  sichtbar  wird;  am  Körper  ist  diese 
Innenzeichnung  sehr  spärlich.  Sie  streckt  beide  Arme  aus, 
den  1.  Arm  dem  Silen  entgegen;  an  ihrem  1.  Bein  ist  ein 
wenig  erg.;  an  dem  r.  Unterbein  ist  die  w.  Farbe  mit  dem 
darunter  befindlichen  schw.  Firnis  abgefallen.  Sie  scheint  zu 
tanzen  und  zugleich  den  Silen  abzuwehren.  R.  enteilt,  sich 
umsehend,  im  Laufe  oder  Tanze  ein  Silen,  der  ebenfalls  beide 
Arme  ausstreckt;  er  ist  ithyphallisch;  er  ist  ganz  fauch  Haare 
und  Bart  nicht  anders)  mit  der  rotbraunen  Farbe  aufgemalt; 
dieses  Rotbraun  ist  nicht  das  gewöhnliche  der  schwarzfig. 
Vasen,  das  auch  hier  zu  den  Streifen  verwandt  ist,  sondern 
ein  anderes  mehr  thon-  und  fleischfarbiges.  Der  Typus  des 
Silen  ist  der  gewöhnliche  der  schw.  und  streng  rotfig.  Vasen 
(Stumpfnase,  grosser  Bart,  gewellter  Haarkontur;  nur  das  not- 
wendigste ist  graviert).  —  Zwischen  beiden  ein  Stück  erg.; 
auch  an  Silens  Beine  kleine  Stücke  erg.;  zwischen  ihnen  mit 
verblasster  Farbe  aufgemalt:  fSA/O.  Stil  dem  schwarzfigurigen 
naher  als  dem  rotfig. 

2240.  (22571.     H.  0,186.     U.  0,22.     Gern.  Nachl.   —   Sehr  gut  erh. 

Silen  schleppt  Weinamphoren.  Nur  in  gravierten 
Konturen  (nicht  voll  aufgemalt)  ist  ein  Silen  gegeben,  dessen 
Körper  also  schwarz  ist  bis  auf  einige  aufgemalte  Zuthaten 
(langer  weisser  Bart;  ebenso  das  Haar  und  der  Schweif, 
roter  Epheukranz  und  braunroter  stehender  Phallos).  Er 
schreitet  nach  r.  und  tragt  mit  beiden  erhobenen  Händen 
horizontal  eine  rote  Stange,  an  deren  beiden  Enden  je  eine 
grosse  Spitzamphore  hangt  (weiss,  mit  roten,  kreuzweise  um 
den  Bauch  und  dann  um  die  Henkel  geschlungenen  Stricken 
an  die  Stange  gebunden).  In  der  übrigen  Technik  (Firnis, 
Thon,  Form  u.  s.  w )  genau  übereinstimmend  mit  2239.  — 
Der  Kopftypus  des  Silens  hat  etwas  entschieden  vom  Bocke 
Entlehntes  in  den  dicken  vortretenden  Oberlippen. 


Lekythos,  b,  Gruppe   i.  2.  Slh 

2241.  (725).     H.  0,155.     U.  0,17.     Locri,  S.  Koll. 

Die  Lotosknospen  der  Schulter  sind  unverbunden  und 
durch  weisse  Striche  getrennt. 

Ueberra sehte  Bakch antin.  Auf  einem  braunrot  ge- 
malten Hügel  (mit  einigen  dunkelroten  Strichen)  liegt  schlafend 
eine  nackte  Nymphe  nach  1.  (das  Fleisch  ganz  weiss,  wie 
2239;  das  Haar  ist  schw.  gelassen,  mit  r.  Binde)  auf  dem 
Rücken;  sie  hat  das  Gesicht  jedoch  auf  ihre  1.  Seite  gelegt 
und  beide  Arme  hangen  schlaff  herab;  in  der  r.  Hand  hUlt  sie 
noch  einen  Thyrsos  mit  rotem  Epheulaub;  das  r.  Bein  hat 
sie  stark  angezogen.  Ein  Silen  beugt  sich  von  1.  nach  r. 
über  sie  herab,  ist  ithyphallisch  (rot)  und  streckt  lüstern  beide 
Arme  aus,  sie  an  der  Brust  umfassend  (sein  Kopf  und  Arme 
zwar  antik  doch  übermalt,  da  der  Firnis  wohl  abgesprungen 
w7ar;  sein  Haar  Avar  rot;  der  gewöhnliche  Typus;  weisser 
Schweif).  Sein  Körper  ist  nur  in  den  Umrissen  graviert, 
ganz  wie  2240,  also  schwarz. 

Zweite  Gruppe:     Wie  die  vorige,  doch  der  Fuss  einfach  und  ohne 
VVtdst ;  Schulterdekoration  verschieden. 

2242.  (1593).     H.  0,144.     U.  0,165.     Vulci,  Gerh.  1834. 

Schulter  wie  2241,  schw.  unverbundene  Lotosknospen,  mit 
w.  Strichen  dazwischen. 

Tanz  der  Silen e.  Zwei  ganz  weiss  aufgemalte  Silene 
tanzen  nach  entgegengesetzter  Richtung,  beide  je  ein  Bein 
hebend  und  beide  sich  zu  einander  umwendend  und  einen 
Arm  gegen  einander  erhebend.  —  Siluetten  ohne  alle  Gra- 
vierung. —  Stumpfnasen  sehr  ausgesprägt,  auch  stark  vor- 
tretende Lippen  (vgl.  2240). 

2243.  (263o).     H.  0,12.     U.  0,195.     Athen,  1879. 

Hals  und  Mündung  fehlen.  Auf  der  Schulter  schwarze 
liegende  Palmetten. 

Musikalischer  Silen.  Ein  nur  in  Konturen  gravierter 
Silen  schreitet  nach  r.,  unter  dem  1.  Arme  eine  Lyra  (vier 
Saiten)  haltend.  Mit  w.  oder  r.,  jetzt  ganz  verblasster  Farbe 
ist  aufgemalt:  das  lange  Haar  und  der  lange  Bart;  einige 
Punkte  auf  dem  Schwanz;  die  Binde,  die  von  der  Lyra  herab- 
hangt; ferner  Punkte  auf  dem  Körper  zerstreut,  welche  die 
Absicht  zeigen,  einen  zottigen  Silen  darzustellen.  Zeichnung 
flüchtig;  Nase  gerade.  Gravierung  viel  gröber  als  bei  den 
übrigen  dieser  Gattung;  die  übrige  Technik  vortrefflich  wie 
bei  den  anderen. 


52zl  Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 

2244.  (2256).     H.  0,095.     U.  0,14.     Gern.  Nachl. 

Nur  der  Bauch  der  Vase  ist  antik;  Schulter,  Hals,  Mün- 
dung und  Fuss  sind  erg.     Firnis  sehr  schön. 

Bakchisches  Flötenspiel.  Weiss  aufgemalt  sitzt 
in  der  Mitte  eine  nackte  Nymphe  am  Boden  nach  r.,  die 
Doppelflöte  blasend  (rot);  ihr  Hinterkopf  und  Rücken  sind 
zerstört.  Ueber  ihr  mit  r.  Farbe  *  IAK  •;  r.  von  ihr  von  oben 
nach  unten  ■  5I-I/V  (es  können  etwa  zwei  Buchstaben  voran- 
gegangen sein,  doch  ist  zwischen  dem  Bruch  und  dem  5  etwas 
mehr  leerer  Raum  als  zwischen  $  und  H).  R.  und  1.  kommen 
behutsam,  die  beiden  Arme  vorstreckend,  je  ein  ithyphallischer 
Silen  herbei  (mit  r.  Schwänzen  und  r.  Haar;  beide  Köpfe 
grösstenteils  erg.).  —  Zierlich. 

c)   Auf  weissen  Grund  in  Konturen  von  Firnisfarbe  gemalt. 

Erste  Gruppe:  Hals  und  Schulter  ungefirnisst  und  thongrundig  ; 
auf  letzterem  das  schw.  aufgemalte  Ornament  flüchtiger  unterbundener 
Lotosknospen  mit  Stäbchen  darüber.  Der  Bauch  mit  weissem  Ueberzug, 
darauf  das  Bild  in  Umrisszeichnung  mit  Fi?  ?iis färbe,  die  meist  ver- 
dünnt und  gelblich.  Oben  Mäander.  Unten  ist  der  Bauch  gefirnisst 
und  mit  aufgemalten  zu.  oder  r.   Ringen  versehe/z.     Letzte  Stufe  des 

strengen  Stiles. 

i()  Der  Fussrand  ist  einfach,   niedrig  und  ungefirnisst.     Umriss- 
zeichnung mit  schw.   Firnis  in  Relief linien. 

2245.  (/i3).      H.  0,11.     U.  0,15.     Nola,  S.   Koll. 

Die  Lotosknospen  der  Schulter  besonders  dick. 

Eros  in  der  Luft  schwebend  nach  r.,  als  Knabe  mit  kurzen 
Haaren,  etwas  geöffnetem  Mund  (wie  freundlich  lachend),  halt 
in  beiden  Händen  vorgestreckt  je  eine  (mit  voller  schw.  Farbe 
gemalte)  Taube  (?).  —  Fluchtig. 

ß)  Der  Fussrand  hat  unten  einen  gefirnissten  Wulst.  Die 
Umrisszeichnung  mit  flachen  Linien  und  verdünnter  gelb- 
licher Firnisfarbe. 

2246.  (2415).     H.  0,195.     U.  0,2m.     Athen,  1874. 

Grab.  Eine  oben  spitz  zulaufende  Grabstele  steht  auf 
einer  breiten  Basis  von  drei  Stufen.  Auf  der  Stele  befindet 
sich,  wohl  als  Relief  gedacht,  ein  Jüngling  nach  r.  auf  ein- 
fachem Sitze,  den  Mantel  umgeworfen,  sodass  die  r.  Brust 
frei  bleibt;  er  hält  in  der  L.  einen  Stock  und  führt  mit  der  R. 
einen  kleinen  Gegenstand  (Blume?)  gegen  das  Gesicht;  kurze 
Haare.     {linier  der  Stele,   teilweise  von  ihr  verdeckt,    befindet 


Lekythos,  c,  Gruppe   i.  2.  525 

sich  der  runde  Grabtumulus  (seine  runde  Spitze  wird  von 
der  Stele  verdeckt).  —  Zeichnung  schon  ziemlich  frei,  nur 
strenges  Profil  (Augenkontur  innen  offen). 

2247.  (712).     H.  0,17.     U.  0,17.     Athen,  v.  Sack. 

Spende.  Eine  Frau  sitzt  auf  geschweiftem  Lehnstuhle 
nach  r.  (ion.  Chiton  und  Mantel,  Haube)  und  streckt  in  beiden 
Händen  je  eine  Phiale  vor  und  giesst  spendend  etwas  von 
ihnen  aus.    Stil  wie  2246. 

y)  Dicker  ungefirnisster  Fussrand.     Zeichnung  wie  bei  ß). 

2248.  (711).     H.  0,245.     U.  0,245.     Athen,     v.    Sack.     —     Vielfach     ab- 

gerieben.  —   Abg.   Benndorf,  griech.  u.  sie.  Vasenb.  Taf.  27,  2. 

S.  44. 

Iris  (in  kurzem  Chiton  mit  kleinem  Bausch  über  dem 
Gürtel;  Haarband;  grosse  Flügel  am  Rücken,  hohe  Stiefel 
daran  je  zwei  kleine  Flügel;  aufgenommenes  Haar  mit  gelbl. 
und  schw.  Firnisfarbe  voll  gemalt)  stützt  den  r.  Arm  in 
die  Seite  und  hält  in  der  L.  das  Kerykeion;  sie  schreitet 
leise  auf  eine  in  der  Mitte  etwas  eingezogene  Erhöhung 
zu,  auf  deren  Spitze  einige  Spuren  wie  von  einer  Flamme  zu 
sehen  sind,  wonach  sie  einen  landlichen  einfachen  Altar  be- 
deuten dürfte.  —  Stil  wie  oben.  —  Auf  dem  Bauche  unten 
nicht  aufgemalte  sondern  ausgesparte  Ringe. 


Zweite  Gruppe:    Hals  gefimisst;   auf  der  thongrundigen  Schulter 

schw,  aufgemalte  liegende  Palmettenranken,   da)  über  Stäbchen.     Umriss- 

zeichnung  mit  schw.  und  verdünnter  Firnisfarbe  zugleich. 

a)   Dicker  runder  ungefirnisster  Fussrand. 

2249.      (2417).     H.  0,27.     U.  0,27.     Athen,   1874.  —  Etwas  grau  verbrannt. 

Ohne  Mäander  mit  Kreuz. 

Nike  schwebt  nach  r.  (ion.  Chiton  mit  den  Gürtel  ver- 
deckendem Bausch  und  vielen  feinen  Falten,  die  am  Ober- 
körper mit  flachen,  am  unteren  mit  Relief linien;  sehr  lange 
schw.  Haare,  Diadem  ausgespart;  grosse  Rückenflügel)  und 
streckt  die  beiden  Arme  vor,  die  fast  ganz  zerstört  sind;  die 
R.  ist  etwas  gesenkt  gewesen  und  spendete  vermutlich  mit 
einer  Schale  auf  den  Altar;  die  1.  Hand  ist  etwas  gehoben  und 
hält    eine   Blüte    oder  Ranke.    Unten  r.   ein  Altar    (mit  einer 


$2ß  Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 

Stufe  und  ion.  Voluten);  zwischen  Altar  und  Nike  eine  grosse 
schw.  Palmettenranke.  —  Profil  recht  streng;  Augenkontur 
sehr  oval,  fast  geschlossen. 

ß)   Dicker  ungefirnisster  Fussrand  mit  schwache)'  Ausschweifung. 
Abweichende  Technik,    indem    das   Fleisch   ganz  schwarz  ge- 
fimisst. 

2250.     (2689).     H.  0,24.     Athen,    1880. 

Ein  Mann  (bärtig?)  steht  nach  r.,  vorgelehnt  auf  den 
knotigen  Stock,  den  er  unter  die  1.  Achsel  stützt,  die  R.  in  die 
Hüfte  gestützt;  er  blickt  herab  zu  einem  Hahn  nach  1.,  der 
mit  erhobenem  Kopf  zu  ihm  aufblickt;  oben  r.  hangt  eine 
Leier  mit  sieben  Saiten  und  Plektron.  In  der  Mitte  stehen 
Buchstabenreste  von  oben  nach  unten  TI'oY.  Das  Gewand 
(Mantel  der  r.  Brust  frei  lässt)  ist  weiss  gelassen,  nur  mit  etwas 
verdünntem  Aussenkontur  und  Reliefinnenlinien  gezeichnet; 
der  Körper  dagegen  ist  ebenso  wie  der  Hahn  ganz  schw.  ge- 
firnisst  als  Siluette  ohne  Gravierung  und  auch  ohne  Reste 
einstigen  Farbenaufsatzes.  —  Unten  auf  dem  gefirn.  Teil  des 
Bauches  rote  Ringe. 


Dritte  Gruppe:     Die  Schulter  hat  weissen   Grund  wie  der  Batich, 

aj  Hals  und  Schulter  mit  w.  Grund;  auf  letzterer  die  flüchtigen 
Lotosknospenstriche  mit  Stäbchen  darüber.  Fussrand  dick, 
etwas  ausgeschweift.  Der  Kontur  des  Bauches  ist  nach  oben 
ebenfalls  etzvas  ausgeschweift. 

2251.  (1890).  H.  0,19.  U.  0,22.  Griechenland,  Ross  1844.  —  Hat 
durch  Abreiben  sehr  gelitten.  —  Abg.  Benndorf,  griech.  u.  sie. 
Vasen b.  Taf.  27,  3.   S.  44. 

Athena  steht  von  vorn,  den  Kopf  nach  1.  gewandt  (ion. 
Chiton,  kurzer  dor.  darüber?  oben  Rand  einer  kurzen  Aegis? 
kurz  aufgenommenes  Haar  mit  ausgesparten  Binden;  auf  dem 
voll  schw.  gemalten  Haare  noch  einzelne  Relief linien);  sie 
hält  in  der  R.  an  den  Arm  gelehnt  die  lange  Lanze,  auf  der 
L.  einen  korinthischen  Helm.  L.  steht  an  einen  Pfahl  ge- 
lehnt ihr  Schild,  darüber  hängt  eine  grosse  Tänie,  r.  unten  ein 
aus  Feldsteinen  zusammengelegter  niederer  Altar  mit  öocpvg 
ciarauf.  —  Feine  Umrisszeichnung,  alles  mit  schw.  Relieflinien. 
Vom  Gesicht  fast  nichts  erhalten;  war,  wie  es  scheint,  von 
strengem  Typus;  Gewand  bereits  in  ganz  freiem  Stile. 


Lekythos,  c,  Gruppe  ?.  52T 

ß)  Hals   gefimisst;    auf  der  w.  Schulte?-  Ranken,'    auch   unter 
dem  Bilde  Mäander.      Fussrand  nieder,  rund,  ungefirnisst. 
2252.     (2648).    H.  0,181.    U.  0,225.    Athen,  in  der  Nähe  der Hagia  Triada, 
1879.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1880,  Taf.  11;  S.   134  (Furtwängler). 
Schulter:     Eros    als   Knabe    schwebt  horizontal   nach  r. 
(Haare  hinten  kurz,  doch  vor  den  Ohren  lang  herabhängend; 
strenges  Profil;  Augenkontur  geschlossen)  und  halt  in  beiden 
vorgestreckten  Armen  je  das  Ende  einer  sich  gegen  den  Henkel 
hin  verbreitenden  Palmettenranke   mit  Blüten   an  den  Enden. 
Die  Palmettenblatter  sind  abwechselnd  gefüllt  und  blass  kon- 
turiert;    der  Firnis    ist  ungleich  dick   aufgetragen;    besonders 
an  den  Flügeln  und  dem  Ohrenhaar  ist  er  dünner  und  bräun- 
lich. —  Am  Bauche  oben  eigentümliche  Mäanderform. 

Gespräch  von  Mann  und  Frau.  Eine  Frau  sitzt 
nach  r.  auf  einem  Lehnstuhle  (dessen  schräge  von  einer 
Palmette  bekrönte  Lehne  jedoch  ganz  geradlinig  ist  wie 
die  Füsse;  auf  dem  Sitze  ein  Polster;  unter  den  Füssen 
ein  Schemel);  sie  trägt  den  ion.  Chiton  (die  sehr  feinen 
Falten  desselben  sind  mit  dem  verdünnten  Firnis  gegeben^ 
der  bräunlich  und  gelb- grünlich  ist);  um  die  Oberschenkel 
ein  Mantel,  der  schwarz  gefüllt  ist,  doch  ist  es  eine  ungleich 
aufgepinselte  Füllung  (die  Publikation  gibt  dies  etwas  zu  stark, 
indem  die  feineren  Uebergänge  fehlen;  an  zwei  Stellen  ist  der 
Firnis  abgesprungen);  sie  trägt  Armbänder  und  kreisrunden 
Ohrring;  die  Haare  sind  aufgenommen  und  durch  breite 
haubenartige  Bänder  gehalten;  die  Haarenden  sind  mit  be- 
sonderen Pinselstrichen  gegeben;  die  Haarfüllung  ungleich, 
wie  die  des  Mantels;  das  Auge  sehr  oval,  der  Kontur  ge- 
schlossen. Sie  hält  mit  beiden  Händen  einen  feinen  Blatt- 
kranz vor  sich;  auf  ihren  Knieen  sitzt,  ihr  zugewandt,  eine 
Wachtel.  R.  oben  hängt  ein  Spiegel,  1.  oben  ein  Alabastron 
an  einem  Bande,  das  an  den  zwei  kleinen  Henkeln  befestigt 
ist;  1.  hinter  ihr  ein  Wollekorb  (der  teilweise  mit  Firnisfarbe 
gefüllt  ist  wie  der  Mantel).  R.  steht  ein  Mann  nach  1.  (kurzer 
Bart,  kurze  Haare,  die  mit  einzelnen  verdünnten  Pinselstrichen 
gegeben,  die  weniger  schwarz  sind  als  in  der  Publikation);  er 
trägt  Schuhe  (die  Frau  hat  nackte  Füsse),  lehnt  sich  vorwärts 
auf  den  unter  die  1.  Achsel  gestemmten  Knotenstock,  die  R. 
in  die  Seite  gestützt;  Mantel  der  rechte  Brust  frei  lässt,  mit 
gezacktem  Saum,  ohne  Füllung,  nur  in  Konturen;  die  Innen- 
zeichnung gelblich  verdünnt.    Vor  ihm  steht 

$0VA>1:>0  + HA/WO  "Olvvni/og  xakoq. 
Vor  der  Frau  r.  KAUOS  und  1.  hinter  der  Frau 

SOWWSIAHOH   0  naiQ  xaloc. 


528  Attisch   rotfigurig;   strenger  Stil. 

8.    Alabastron  (Form  No.  239). 

a)   In  de?-  gewöhnlichen  rotfigurigen  Teclmik. 

Erste    Gruppe:     Am   oberen  E?ide   des  Bauches   befinden  sich  zivei 

kleine  Ansätze. 

et)  Ariederer  Hals  und  der  Bauch  nach  unten  spitz  zulaufend. 

2253.  (2571).     H.  0,10.    Anika,  1877. 

Um  die  breite  ungefirnisste  Mündungsflache  schw.  Ringe. 
Einfacher  Mäander  zwischen  den  Ansätzen  oben  am  Bauch; 
darüber  auf  ganz  schmalem  ungefirnissten  Streifen  die  scrnv. 
aufgemalten    rings    umlautenden    flüchtigen  Buchstaben 

K  N  V  O  H  T 1 5. 

Umlaufendes  Bild.  Bakchischer  Tanz.  Ein  Sil en  läuft 
(tanzend)  nach  1.  und  blickt  nach  r.  (nach  der  Nymphe)  um; 
in  der  vorgestreckten  R.  hält  er  Krotalen;  er  hat  einen 
dicken  weibischen  Haarschopf  am  Hinterkopf;  zur  Innen- 
zeichnung sind  keine  Relieflinien,  nur  flache  etwas  verdünnte 
verwandt.  Es  folgt  ihm  r.  eine  im  Tanzschritt  nach  1.  eilende 
Nymphe  in  langem  ion.  Chiton  und  archaisch  gefältelter 
Chlamys  (Sphendone  um  die  Haare);  in  der  vorgestreckten  R. 
ebenfalls  Krotalen.  Innenzeichnung  ebenfalls  nur  mit  flachen 
dünnen  Linien.  —  Streng,  doch  flüchtig. 

ß)  Höherer  Hals;  der  Bauch  tmten  breit  und  rund. 

2254.  (2572).     H.  0,185.     Attika  (Pikrodafni),  1877. 
Am    oberen    Ende    des    Bauches    feines    schlankes    Stab- 
ornament; darunter  reicher  Mäander  mit  Kreuz  zwischen  den 
rot  gefärbten  Ansätzen. 

Umlaufendes  Bild,  unten  von  Mäander  mit  Kreuz  ab- 
geschlossen. Jüngling  im  Frauengemach.  Auf  geschweif- 
tem Lehnstuhle  (gestreiftes  Tuch  auf  dem  Sitz)  sitzt  nach  r. 
eine  Frau  (ion.  Chiton  und  Mantel;  auf  letzterem  Kreuzchen; 
Füsse  auf  löwenfüssigem  Schemel;  Haare  hinten  aufgenommen; 
ausgespartes  Diadem;  eine  einzelne  Schulterlocke)  und  spinnt, 
in  der  erhobenen  L.  den  (rot  aufgemalten)  Rocken,  mit  der 
R.  den  Faden  ziehend,  an  dem  die  sehr  lange  rote  Spindel 
hängt.  Sie  scheint  ganz  vertieft  in  ihre  Arbeit,  auf  die  sie 
aufmerksam  blickt;  ihr  ganzer  Kopf  (bis  auf  das  Gesicht)  ist 
bedeckt  von  einem  durchsichtigen,  weiss  aufgemalten 
Schleier,  der  durch  schw.  Pünktchen  geziert  ist  und  unten 
in  kurze  Fransen  ausläuft;  die  dünn  aufgetragene  weisse  Farbe 
giebt    den   Eindruck    des    Durchsichtigen    vortrefflich    wieder. 


Alabastron,  a,  Gruppe   i.  2.  529 

Oben  hängt  eine  Lekythos  (Form  No.  176)  und  ein  Spiegel 
(mit  Griff,  der  oben  in  Voluten  endet).  Vor  ihr  steht  nach  1. 
ein  Jüngling  im  Mantel  (r.  Brust  frei,  Kreuzchen  auf  dem 
Mantel;  kurzes  Haar;  Andeutung  von  Backenflaum),  der  sich 
mit  der  L.  auf  seinen  Knotenstock  stützt  und  das  1.  Bein  ent- 
lastend sich  vorbeugt  und  mit  der  R.  der  Frau  einen  vollen 
Beutel  hinhalt,  den  sie  gar  nicht  zu  beachten  scheint.  Hinter 
dem  Jüngling  und  zugleich  hinter  der  Frau  steht  eine 
Dienerin  der  letzteren,  nach  r.  zu  ihr  gewandt,  doch  nach 
1.  nach  dem  Jüngling  umblickend;  sie  trägt  nur  den  langen 
ion.  Chiton  mit  Bausch  über  dem  Gürtel  vorne;  sie  hält  einen 
Spiegel  in  der  R.  und  auf  der  L.  vorgestreckt  einen  Wollkorb; 
ein  anderer  grösserer  steht  unten  (hinter  dem  Stuhle  der  Frau); 
die  Dienerin  hat  kurz  geschnittenes  Haar.  —  Die  Ausführung 
ist  überaus  sorgfältig,  das  Ganze  ein  wahres  Prachtstück;  die 
Gewandung  ist  bereits  frei  von  allen  archaischen  Zügen,  doch 
die  Kopftypen  sind  noch  ziemlich  streng,  der  Augenkontur 
sehr  schmal,  langgezogen  und  geschlossen,  doch  die  Pupille 
nach  innen  gerückt. 

Zweite    Gruppe!     Die    Ansätze    oben   fehlen;     deshalb    auch    kern 
Mäander  oben,  nur  schw.  Stäbchen. 

2255.  (2574).     H.  0,16.     Athen,    beim   Gebäude   der  Bank  gef.;   1877.  — 

Grau  verbrannt. 

Nike  schreitet  eilig  nach  r.  (ion.  Chiton,  Mantel,  Sphen- 
done;  Flügel  ziemlich  kurz;  Falten  ohne  archaische  Enden; 
Augenkontur  innen  etwas  offen;  flüchtig);  sie  streckt  beide 
Arme  mit  gespreizten  Händen  schräg  vor  gegen  einen  Palm- 
baum. Die  Darstellung  füllt  den  ganzen  Umkreis  des  Ge- 
fässes.    Unten  Mäander. 

2256.  (2570).     H.  0,115.     Attika,  1877. 

Auf  geschweiftem  Lehnstuhle  sitzt  eine  Frau  nach  1.  (ion. 
Chiton,  Mantel,  Haube)  und  streckt  die  Hände  aus,  wie  um 
etwas  zu  empfangen.  Vor  ihr  1.  steht  eine  zweite  Frau  nach 
r.  (ion.  Chiton,  Mantel)  und  hält  ihr  einen  Spiegel  entgegen. 
Hinter  ihr  hängt  ein  Sack.  —  Flüchtig;  Augenkontur  innen 
offen;  letzte  Stufe  des  strengen  Stiles. 

6)    Auf  weissen  Grund  gemalt. 

Erste  Gruppe:  Mit  den  Ansätzen  oben  am  Bauche. 
et)   -Der  ganze  Bauch  hat    zaeissen  Grund   ausser    dem    tmteren 
schw.  gefirnissten   Teil.     Konturzeichnung  und  Füllung   vo?t 
Firnisfarbe. 

34 


r- 


53o  Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 

2257.      (263a).      H.  0,165.      Athen,   1879.     Aus    Stücken,    doch    vollständig 
und  nichts  erg. 

Zwischen  den  Ansätzen  Mäander  mit  Schachbrett. 

Spendescene.  R.  sitzt  auf  einfachem  Sessel  ohne  Lehne 
ein  Jüngling  nach  1.,  den  Unterkörper  im  Mantel  (der  mit 
schw.  Firnisfarbe  gefüllt  ist,  nicht  gleichmässig  sondern  wie 
auf  2252);  im  1.  Arme  ein  langer  Stock,  oben  mit  Querholz; 
die  R.  streckt  er  vor,  um  die  Schale  von  dem  Mädchen  1.  zu 
empfangen.  Sein  Haar  voll  gefirnisst,  die  Enden  mit  be- 
sonderen Strichen;  Augenkontur  geschlossen;  Andeutung  von 
Backenflaum;  Mund  etwas  geöffnet;  freundlicher  lebendiger 
Ausdruck.  Die  äusseren  Konturen  mit  dem  verdünnten  gelb- 
lichen Firnis,  mit  noch  mehr  verdünntem  die  Innenzeichnung. 
Oben  hängt  ein  grosser  Wandkorb  an  Bändern;  vor  ihm  1; 
sitzt,  die  Vorderbeine  aufstellend,  ein  Panther,  ihm  zugewandt 
nach  r.;  der  Kopf  en  face;  er  ist  nur  mit  Umrissen  in  ver- 
dünnter Firnisfarbe  gegeben,  das  Fell  gesprenkelt.  Von  1.  naht 
ein  Mädchen  nach  r.,  das  ihm  eine  volle  Phiale  auf  der  L. 
entgegenhält  und  in  der  R.  gesenkt  die  Kanne  trägt  (ion. 
Chiton  ohne  Faltenangabe;  sackförmige  Haube,  die  nur  das 
Stirnhaar  sehen  lässt  und  mit  Zickzack  verziert  ist;  Diadem; 
kreisrunder  Ohrring;  schw.  Schuhe  und  schw.  Chlamys  auf 
der  r.  Schulter  und  um  den  Mittelkörper,  die  mit  schw.  Firnis 
ungleich  gefüllt  ist  wie  der  Mantel  des  Jünglings).  Sehr  merk- 
würdig ist,  dass  ihr  Fleisch  sowohl  als  der  ion.  Chiton  und 
die  Haube  alle  noch  einmal  auf  dem  w.  Grund  mit  weisser 
glatter  Thonschicht  belegt  wurden,  so  dass  diese  Teile  ein 
schwaches  Relief  haben;  darauf  ist  dann  die  Innenzeichnung 
(die  Sternchen  auf  dem  Mantel,  das  Zickzack  auf  der  Haube) 
aufgemalt  mit  gelblicher  Firnisfarbe.  —  Spuren  von  Vor- 
zeichnung an  beiden  Figuren;  am  Mantel  der  Frau  eine  Spur 
von  auf  den  schw.  Grund  aufgemalten  roten  Innenlinien. 

^2258.     (2573).     H.  0,18.     U.  0,21.     Tanagra,   1877.  —  Intakt.     Der  weisse 
Grund   ist  sehr  fest,  glatt  und   gelblich. 

Am  Bauche  oben  Stabornament;  zwischen  den  Ansätzen 
einfacher  Mäander. 

Jugendlicher  Sieger.  R.  steht  ein  Jüngling  nach  1., 
doch  halb  en  face  (1.  Bein  en  face,  r.  im  Profil),  nackt,  mit 
kurzen  Haaren,  die  mit  vollem  schw.  Firnis  gemalt  sind  bis 
auf  das  vor  den  Ohren  herabhängende  in  einzelnen  Strichen 
gegebene  Vorderhaar;  hinten  herum  ist  das  Haar  in  eine 
horizontale  Reihe  von  Wülsten  gelegt;  mit  sehr  feinen  Linien 
gelben  verd.  Firnisses   sind  die  feinen  Haarenden  angedeutet. 


Alabastron,  b,  Gruppe  i.  53l 

Er  drückt  sich  mit  der  erhobenen  R.  einen  (ausgesparten) 
Reif  oder  Tanie  auf  dem  Kopfe  fest,  daran  hinten  eine  Schleife 
und  vorn  eine  Spitze  sich  zu  befinden  scheint;  er  hält  in  der 
L.  und  an  die  1.  Schulter  gelehnt  einen  langen  Stock,  der 
oben  mit  kurzem  Querholz  versehen  ist;  sein  Körper  ist  nur 
in  Konturen  gezeichnet,  die  äusseren  mit  Relieflinien,  das 
Muskeldetail  mit  feinen  gelblichen  Linien;  strenge  und  kor- 
rekte Zeichnung.  L.  steht  Nike  nach  r.  und  stützt  in  der  R. 
ein  Scepter  (blütenbedeckt)  auf  (ion.  Unterchiton,  der  an  den 
Aermeln  und  am  Bauche  etwas  erscheint,  mit  feinen  gelben 
Falten;  dor.  Chiton  darüber  mit  den  strengen  schwalben- 
schwänzförmigen  Falten;  darüber,  die  r.  Brust  frei  lassend, 
der  Mantel,  der  mit  der  gelben  ganz  dünn  genommenen  und 
durchsichtigen  Firnisfarbe  gefüllt  ist;  die  Flügel  mit  gelbem 
und  schw.  Detail  in  Umrissen;  die  Haare  sind  gewellt,  mit 
einzelnen  dunkleren  und  helleren  Pinselstrichen  gegeben,  die 
Enden  mit  feinsten  gelben  Linien;  hinten  ein  weiss  gelassener 
Haarbeutel);  auf  der  r.  Hand  trügt  sie  einen  mit  schw.  Firnis 
gefüllten  Gegenstand,  der  ein  Vogel  zu  sein  scheint.  L. 
hinter  ihr  am  Boden  eine  grosse  Hacke,  Avie  sie  in  der 
Palastra  gebraucht  wurde;  r.  zwischen  ihr  und  dem  Jüngling 
liegen  zwei  Halte ren  am  Boden.  Darüber  hangt  oben  an 
verchlungenem  Knoten  ein  Sack  mit  Hakenkreuz  (für 
Schwamm?).  —  Die  Zeichnung  überaus  fein,  die  Abwechslung 
der  Farben  (obwohl  nur  Firnisfarbe  angewandt  ist)  höchst  ge- 
schmackvoll. Augenkontur  am  Jüngling  etwas  offen;  Pupille 
nach  innen  gewölbt.    Stilstufe  des  Brygos. 

ß)  Der  Bauch  zeigt  obe?t  über  den  Ansätzen  einen  auf  dem  r. 
Thongrunde  ausgesparten  breiteti  Palmettenstrcifen;  unter 
dem  Bilde  ein  Mäatider,  ebe?tfalls  auf  Thongrund.  Nur 
KonttirzeicJinung. 

2259.  (2705).  H.  0,275.  Athen,  1880.  —  Aus  Stücken;  vielfach  stark 
abgerieben.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1882,  S.  214  (nur  die  zwei  Haupt- 
figuren).    Vgl.   Heydemann,  griech.  Vasenb.   S.  1,  Anm.  i3,   1. 

Parisurteil.  Paris  als  Jüngling  sitzt  nach  1.  auf  einer 
leicht  angedeuteten  Höhe  und  hat  das  r.  Bein  über  das  1.  ge- 
schlagen; er  stützt  das  Kinn  in  die  r.  Hand,  die  1.  Hand  auf 
etwas  Undeutliches  (seine  Leier  am  Boden  ?)  legend,  aufmerk- 
sam nach  1.  sehend;  er  trägt  hohe  Stiefel;  die  Spitze  des  r. 
Fusses  ruht  auf  einer  niedern  Erhöhung;  Petasos  im  Nacken, 
Chlamys  mit  einigen  roten  Streifen,  kurzes  Haar.  Vor  ihm 
steht  1.  Hermes  en  face,  sich  mit  der  L.  auf  das  lange  Kery- 

34* 


^32  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

keion  stützend  und  auf  Paris  herabsehend  (Bart:  Petasos, 
Chlamvs  mit  roten  Streifen,  hohe  Stiefel)  und  die  R.  in  die 
Seite  stemmend.  Neben  Paris  KAAOM  y.a'/.ög,  neben  Hermes: 
KAAO  •  R.  steht  die  fast  ganz  zerstörte  Gestalt  einer  Göttin 
(Hera),  r.  neben  ihr  K  ',  im  langen  ion.  Chiton  und  Mantel, 
mit  der  L.  den  wohl  über  den  Kopf  gezogenen  Mantel  empor- 
ziehend, in  der  R.  das  lange  Scepter  schräg  tragend.  L.  folgt 
Athena  nach  r.,  die  etwas  besser  erhalten  ist  1.  von  ihr,  r. 
von  Paris:  -KAIE  y.a'/.y],  in  ion.  Chiton,  Mantel  mit  rotem 
Randstreif,  Aegis  ohne  Gorgoneion,  Helm;  in  der  L.  trägt 
sie  die  Lanze,  deren  Spitze  oben  in  das  Ornament  ragt  und 
deshalb  auf  r.  Thongrunde  steht;  in  der  R.  hat  sie  etwas 
rundes  Schwarzes  Apfel?).  —  Schönste  Zeichnung  der  letzen 
Stufe  des  strengen  Stiles.  Nur  Umrisse  in  Relief linien;  nur 
die  Haare  voll  gefirnisst;  merkwürdig  die  einzelnen  hellroten 
Faltenstreifen  auf  den  Gewändern.  Augenkontur  wie  es  scheint 
geschlossen,  doch  Pupille  nach  innen  gerückt. 

Zweite  Gruppe:     Ohne   die  Ansätze  am  Bauche  oben. 

2260.  57i'.     H.  0,145.      Neapel,   c.  i833.    —    Aus    Stücken;    die    Fugen 

schlecht  überschmiert.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1872,  S.  36  ^Heyde- 
mann).  Vgl.  Fröhner,  deux  peint.  de  vases  gr.  de  la  necrop. 
de   Camirus,  Paris  1S71,  pl.  II,   p.  14  ff. 

Der  weisse  Grund  fest  glatt  und  gelblich;  oben  nur  Streifen, 
kein  Ornament. 

Mit  breitem  Pinsel  ist  schwarz  aufgemalt  in  dicken  Kontur- 
linien ein  Aethiope  nach  r.  (der  Kopf  voll  schwarz  gefirnisst, 
das  Haar  weissgrundig  gelassen,  der  Kontur  nur  getupft;  Nase 
und  Stirn  alt,  das  Untergesicht  übermalt  wegen  eines  Bruches  ; 
er  schreitet,  nach  1.  umsehend  nach  r.,  in  langen  weiten 
Hosen  mit  punktiertem  Streif,  in  kurzem  Chiton  mit  Aermeln, 
die  punktiert  wie  die  Hosen;  in  der  R.  streckt  er  eine  Streit- 
axt aus;  auf  dem  1.  vorgestreckten  Arm  ein  befranstes  grosses 
Tuch.  Der  Rest  des  Raumes  ist  gefüllt  mit  einem  Altar  oder 
ea/äoa  'ohne  Stufe,  wie  ein  einfaches  Postament^  und  Palm- 
baum, auf  den  der  Aethiope  zueilt. 

9.    Pyxis. 

2261.  (2679).     H.  o,i3,  mit  Deckel  0,20.     Dm.  des  Deckels  0,17,  des  oberen 

Gefässrandes  0,135.     Athen,   1880.  —  Aus  Stücken,   doch  voll- 
idig   und    nichts    erg.    —    Abg.    Arch.  Ztg.   1S82,   Taf.  7,  1; 
S.  154  (Robert). 

Form  No.  199.    Der  Deckel    mit  hohem  rundem  Knopfe 
ist    in    gewöhnlicher   rotfiguriger   Manier   verziert;   von  Stab- 


Alabastron,  h,  Gruppe   2.  —  Pyxis.  533 

Ornament  und  Mäander  umrahmt  lauft  ein  breites  Band  aus- 
gesparter Palmetten  um.  Die  Füsse  sind  ebenfalls  thon- 
grundig  und  ungefirnisst.  Der  Bauch  dagegen  ist  mit 
weissem  Ueberzug  versehen  (schönes  warmes  Weiss,  glatte 
doch  nicht  glänzende  Oberfläche;  das  Weiss  schabt  sich 
leicht  ab). 

Umlaufendes  Bild.  Frauengemach.  Eine  grosse  zwei- 
flüglige  Thür  trennt  die  Figuren;  oben,  unten  und  in  der 
Mitte  derselben  je  ein  Querleisten,  der  mit  verd.  Firnis  gelb  an- 
gelegt und  mit  dunkeln  Nagelknöpfen  versehen  ist;  in  dem  r. 
obersten  Rechteck  befindet  sich  der  Klopfer  oder  Griff  der 
Thür.  Die  Thüre,  wie  alle  Figuren,  ist  mit  braungelben 
Konturen  von  verd.  Firnis  gezeichnet.  Gruppe  1.:  eine 
Frau  nach  r.  auf  lehnelosem  Stuhle  (langer  Chiton,  in  den 
Mantel  gehüllt,  an  dem  die  Farbe  grossenteils  abgesprungen; 
Haar  hinten  in  kurzem  Wulst  aufgebunden;  ausgesparte 
Binde);  sie  streckt  die  r.  Hand  aus  und  giebt  wohl  einen 
Auftrag  dem  Mädchen,  das  eilig  zu  der  Thüre  nach  r. 
schreitet,  doch  nach  jener  umsieht  und  die  R.  nach  ihr  aus- 
streckt (ion.  Chiton,  Mantel  der  r.  Brust  frei  lässt;  Haube  die 
nur  mit  Konturlinien).  Zwischen  beiden  hängt  an  einem 
Haken  oben  ein  schwarzes  Alabastron  herab;  weiter  r.  neben 
der  Thür  hängen  zwei  Sandalen  mit  reichem  Riemenzeug,  die 
eine  von  unten,  die  andere  von  der  Seite  gesehen.  L.  von 
der  sitzenden  Frau,  durch  ein  oben  hängendes  Tuch  (nur  in 
Konturen]  getrennt,  eilt  ein  Mädchen,  in  gleichem  Motive 
wie  die  vorige,  nach  r.  und  sieht  sich  um  (ion.  Chiton,  Mantel, 
darunter  der  1.  Arm;  lange  Haare),  die  R.  nach  1.  aus- 
streckend, darin  sie  einen  (mattbraunen)  Reif  (Wollestrang  oder 
Tänie)  hält;  sie  enteilt  von  einem  1.  stehenden  Wollkorb  (nur 
Umrisse),  in  welchem  oben  Rocken  und  Spindel  sichtbar 
werden.  Das  1.  gegenüber  stehende  Mädchen  (ion.  Chiton, 
Mantel,  langes  Haar)  streckt  in  der  R.  eine  apfelförmige  Kugel 
.(mattbraun,  gesponnener  Knäuel?)  nach  r.  aus.  Oben  hängen 
wieder  die  zwei  Sandalen  wie  vorhin.  L.  steht  noch  ein 
Mädchen  nach  r.  mit  einem  Spiegel  in  der  vorgestreckten  r. 
Hand  (ion.  Chiton,  Mantel,  1.  Arm  darunter,  Haarband  aus 
gespart,  einfacher  Wulst  hinten).  Zwischen  beiden  ein  Stuhl 
ohne  Lehne  und  darüber  an  der  Wand  eine  dicke  Binde;  1. 
gleich  r.  neben  der  Thür  hängt  ein  kleiner  Sack.  —  Die  Konture 
und  die  Chitone  sind  nur  mit  verd.  gelbbraunem  Firnis  ge- 
zeichnet; die  Haare  sind  als  Masse  schwarz-braun  gefirnisst. 
Die   Mäntel    sind   alle   mit   matter  graubraunrötlicher   Farbe 


53  1  Attisch  rotfigurig;   strenger  Stil. 

gefüllt  und  darauf  sind  die  Faltenlinien  mit  verd.  Firnis  an- 
gegeben. Augenkontur  innen  offen,  doch  noch  das  strenge 
Untergesicht;  Gewänder  ohne  alle  Schwalbenschwanzfalten. 
Letzte  Stufe  vor  dem  frei-schönen  Stil. 


10.   Sehale. 

i.    Ohne  absetzenden  Rand  (Form  No.  225). 

a)  Das  relativ  kleine  Innenbild  nur  von  einem  feinen  thon- 
grundigen  Rändchen  eingefasst.  Form  der  Schale  ziemlich 
bauchig  und  tief.  Der  Stil  der  ältere  und  strengere.  Haupt- 
meister: Epiktet  und  sein  Kreis. 

Erste  Gruppe:    Das  Innenbild  besteht  nur  aus  einer  Figur,  die  den 

ganzen  Raum  füllt.     Der  Rand  des  Fusses   ist   ein  dicker  runder  un- 

gefirnisster  Wulst.    Zu  beiden  Seiten  der  Henkel  befinden  sich  Palmetten, 

welche  die  beiden  Aussenbilder  trennen. 

2262.  (1607).  H.  0,15.  Dm.  0,315.  Vulci,  1834.  —  Aus  Stücken,  teil- 
weise erg.  —  Abg.  Gerhard,  aus.  Vas.  Taf.  272  Bd.  IV,  S.  46. 
Panofka,  Bilder  ant.  Lebens  Taf.  II,  2  (S.  A),  III,  7  (Seite  B). 
vgl.  S.  4.  Vgl.  C.  J.  G.  8177.  Klein,  Vas.  mit  Meistersign. 
S.  47,  7. 

Der  Fuss  ist  angesetzt  und  fremd;  er  gehörte  zu  einer 
schwarzfigurigen  Schale. 

Innen:  Silen  nach  r.  laufend,  das  Rund  ausfüllend,  nach 
1.  umblickend,  im  archaischen  Laufmotiv,  mit  tief  eingesenktem 
r.  Knie  (langer  Bart  und  langes  Haar,  r.  Epheukranz;  sehr 
starke  Stumpfnase,  dichte  breit  gemalte  Braue,  dicke  Lippen; 
der  Körper  ist  vom  Halse  bis  zu  den  Knieen  modern;  es  ist 
das  mit  dem  fremden  Schalenfusse  eingesetzte  Stück);  in  der 
L.  hält  er  einen  Schlauch  gefasst.     Ringsum 


r 


*>     ^     *       o      * 


^  1+   -     -    I    O 


riujii<'.(f  tog  (statt  llä/ncpuiog). 


s  i 


Unter  den  Aussenbildern  nur  ein  feiner  Thongrundstreifen. 


Schale,   i,  a,  Gruppe  i.  535 

A)  Palästra.  In  der  Mitte  steht  ein  unbartiger  Flöten- 
bläser  nach  r.  (er  hat  das  Mundstück,  das  mit  einem  r. 
Bande  am  Kopfe  befestigt  ist;  ausserdem  hangt  ihm  vorn  am 
Leibe  an  r.  Bande  das  Futteral  herab;  langer  "ärmelloser  Chiton 
ohne  Gürtel,  unten  schwalbenschwanzförmige  Enden).  R.  steht 
ein  aufmerksamer  Jüngling  nach  1.  (nackt,  r.  Kranz),  der  sich 
zum  Diskoswurf  anschickt;  er  hält  eben  den  Diskos  in  der 
erhobenen  Linken  bereit  (der  Diskos  erscheint  über  der 
Schulter  neben  dem  Kopfe  wie  an  der  Diskophorenstele)  und 
hat  den  r.  Unterarm  erhoben.  R.,  abgewandt,  ein  nackter  be- 
kränzter Jüngling  nach  r.,  der  etwas  in  die  Kniee  gebeugt 
steht  (vor  Eifer  und  Ungeduld?)  und  sich  eben  mit  einer  r. 
Binde  die  1.  Hand  umschnürt  (die  an  beiden  Händen  bereits 
angegebenen  Binden  sind  mit  schw.  Firnisreliefstrichen  ge- 
geben, da  sie  auf  Thongrund  stehen),  zum  Faustkampfe  sich 
rüstend.  L.  am  Ende  steht  noch  ein  gleicher  Flöten  blase r 
wie  der  mittlere  nach  r.  und  vor  ihm  r.  ein  eben  in  regel- 
rechtem Ausfalle  das  uxÖvtiov  (kurzer  Stab)  schleudernder 
nackter  bekränzter  Jüngling  nach  1.  An  Brust  und  Bauch 
des  letzteren  einiges  feine  Muskeldetail  mit  verd.  Firnis.  L. 
und  r.  vom  Flötenbläser  in  der  Mitte  steht  ^Eniy.Tijiog  und 
dazu  gehört  auf  B)  l'ygaipav  und  r.  y.uXbq. 


e    p        <  *     r    *      s 

#      A       U        O       £ 

B)  In  der  Mitte  ein  Jüngling  (r.  Kranz,  kurzes  Wams  mit 
feinen  gelblichen  verdünnten  vertikal  gewellten  Falten;  um 
die  Hüften  ein  schurzartig  geschlungenes  gröberes  Gewand- 
stück in  strengen  Falten;  hohe  Stiefel,  die  oben  mit  Fell  ver- 
brämt); er  führt  ausschreitend  nach  1.  zwei  Rosse  an  roten 
Leinen  herbei;  das  eine  1.  bereits  vor  ihm  befindliche  schreitet 
ruhig,  das  andere  r.,  zu  dem  er  umsieht,  geberdet  sich  etwas 
unwillig;  beide  Rosse  haben  Maulkörbe  (einiges  verdünntes 
Detail  auf  ihnen). 

Vorzeichnung  ist  nirgends  zu  erkennen.  —  Höchste  Sorg- 
falt und  Sauberkeit  in  der  Zeichnung.  Die  äusseren  Haar- 
konture  aller  Figuren  sind  graviert;   nur  um  die  Stirnhaare, 


536  Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 

wo  einzelne  Spitzen  heraustreten,   der   übliche    thongrundige 
Streif. 

2263.  (2221)  H.  o,i3.  Dm.  o,3i.  Vulci,  Gerh.  Nachl.  —  Teilweise 
erg.  —  Erwähnt:  Musee  etrusque  No.  798.  Gerhard,  auserl. 
Vas.  Bd.  II,  S.  61.  C.  J.  G.  7576.  O.  Jahn,  Darst.  gr.  Dichter 
auf  Vasenb.  S.  756,  No.  2.     Klein,   Vas.   mit  Meisters.  S.  54,  i3. 

Innen:  Ein  sich  rüstender  nackter  Jüngling  nach  1., 
sich  vorbeugend  und  im  Begriffe,  sich  die  r.  Beinschiene  an- 
zulegen; die  1.  hat  er  schon  an;  am  r.  Beine  liegt  unten 
deutlich  bereits  der  Ring  über  dem  Knöchel,  der  zum  Fest- 
halten der  Beinschiene  dient  (r.  Binde,  kurzes  Haar);  zwischen 
den  Beinen  liegt  ein  kor.  Helm;  r.  ein  Rundschild;  der  Raum 
ist  sehr  gut  ausgefüllt.     Ringsum  steht: 


* 


A 


h     •     $ 

An  den  Henkelpalmetten  der  einen  Seite  auch  Blüte  und 
Knospe. 

A)  Amazonenkampf.  Herakles  im  Laufschritte  weit 
ausschreitend  nach  r.  (mit  Löwenfell,  das  auf  dem  Kopfe  liegt 
und  um  die  Brust  geknüpft  ist,  doch  sonst  nur  auf  dem  Rücken 
herabfallt  und  nicht  gegürtet  ist;  doppeltes  r.  Schwertband,  das 
rot  auf  Thongrund;  bärtig);  r.  von  seinem  Kopf  HEPAKUES 
'  I loayJSjg ;  er  zückt  in  der  R.  das  Schwert  und  streckt  die  L. 
vor  gegen  eine  Amazone,  die  im  alten  Schema  des  im 
Fliehen  halb  knieend  sich  Umwendens  (Beinschienen,  kurzer 
faltenloser  Chiton  mit  Kreuzchen;  Panzer  der  einfachen  alten 
Art  ohne  Lederstreifen;  lange  Locken;  att.  Helm  mit  hohem 
Bügel);  sie  streckt  dem  Herakles  ihre  Pelta  entgegen,  die  mit 
zwei  Kreisen  verziert  ist;  ihre  gesenkte  R.  ist  eine  Lanze  hal- 
tend gedacht,  die  jedoch  nicht  angegeben  ist.  R.  schiesst  eine 
Amazone  im  Fliehen  sich  umwendend  einen  Pfeil  gegen 
Herakles  ab;  sie  ist  im  Laufschrittenach  r.  und  hat  die  völlig 
anliegende  Bogenschützentracht  (enge  Hosen  und  Aermel,  mit 
schw.  Kreuzchen;    an    doppeltem    r.  Bande  ein  grosser  Goryt 


Schale,  i,  a,  Gruppe   i.  53j 

an  der  r.  Seite,  hohe  bekränzte  Mütze  mit  den  langen  Laschend 
Zwischen  ihren  Beinen  AA'/'^OMAfh^^o/;«/};.  L.  ent- 
flieht im  Laufschritte  sich  umsehend  eine  Amazone  (kurzer 
faltenloser  Chiton,  Panzer  der  alten  Art,  att.  Helm  mit  niederm 
Bügel,  Rundschild  mit  gezirkeltem  Rand;  Löckchen  vor  den 
Ohren;  r.  Schwertband  und  rote  Lanze,  wo  das  Rot  wieder 
auf  Thongrund).     R.  von  ihr  UVKOPIS  ylvtconig. 

B)  Fortsetzung.  Jolaos  (unbärtig,  kurzer  faltenloser 
Chiton  mit  Kreuzchen,  Panzer  der  alten  Art,  r.  Kranz  im 
kurzen  Haar)  besteigt  eben  ein  ruhiges  Viergespann  (das 
des  Herakles),  die  Gerte  in  der  R.;  die  Zügel  rot;  zwei  der 
Rosseschwänze  rot;  die  Leine  der  Nebenrosse  angegeben  und 
zwar  rot  (wieder  teilweise  auf  Thongrund);  die  Oberteile,  be- 
sonders die  Hälse  und  Köpfe  der  Rosse  sind  modern.  Oben 
1.  vom  Kopfe  des  Jolaos  *0^»/OI  'loXecog. 

Die  Haarkonture  sind  alle  graviert  (auch  das  Vorder- 
haar; letzteres  nur  bei  Lykopis  nicht).  Keinerlei  Muskel- 
detail;   überhaupt  fast  gar  kein  Detail  der  Innenzeichnung. 

2264.  (1767).  H.  0,175.  Dm.  o,38.  Vulci,  Canino,  1841.  —  Aus  vielen 
Stücken  und  erg.  —  Abg.  Vases  du  prince  de  Canino  Luc. 
Bonaparte  pl.  5.  6.  Jnghirami,  gall.  Omerica  II,  254  —  256. 
Müller-Wieseler,  D.  a.  Kunst  I,  207.  Archaeol.  Brit.  vol.  XXIII, 
p.  206  (Stuart).  Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.  Taf.  18,  2.  3,  S.  427. 
Vgl.  Bull.  d.  J.  i83o,  144.  Gerhard,  rapp.  volc  not.  402  C. 
auserl.  Vas.  III,  S.  87  A.  33.  Musee  etr.  No.  1120.  Reserve  etr. 
coupes  No.  32.  C.  J.  G.  8200.  Brunn,  Gesch.  d.  gr.  Künstl.  II, 
S.  688.  Arch.  Ztg.  1879,  s-  l83  (Weil).  Klein,  Vas.  mit  Meister- 
sign.  S.  58.  Stephani,  compte  sendu  1861,  S.  98.  Brunn, 
troische  Mise.  I  (Sitz.ber.  d.  bair.  Akad.  1868),  S.  68.  Lucken- 
bach  im  11.  Supplbde   d.  Jahrb.  f.  Philol.   S.  547. 

Innen:  Ein  Jüngling  schreitet  nach  1.,  etwas  in  die 
Kniee  gebeugt,  in  der  R.  eine  Trompete  haltend,  im  Begriff 
sie  gegen  den  Mund  zu  führen  (Beinsch.,  kurzer  streng  ge- 
fältelter Chiton,  grosser  Rundschild,  darauf  in  Siluette  schw. 
aufgemalt  ein  Löwe  zum  Ansprung  lauernd  nach  1.;  Lanze 
in  der  L.;  korinth.  Helm  in  den  Nacken  zurückgeschoben; 
langes  Haar;  grosses  Auge,  darin  Kreis  mit  Punkt;  auf  der 
Oberlippe  einige  feine  Pünktchen,  um  den  Schnurrbartflaum 
anzudeuten;  noch  dünnere  feine  Linien  für  den  Flaum  der 
Wange;  keine  Vorzeichnung).  Die  Inschrift  ringsum  ist  sehr 
blass  und  war  deshalb  modern  völlig  übermalt,  teilweise  das 
Alte  genau  deckend,  teilweise  und  meist  willkürlich  und 
falsch.    Antik  ist  Folgendes:    links  (s.  umstehend) 


538 


Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 


0 


— 


O 


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o 
r^u 

Ca 

O 

<b 


G 


Schale,  i,  a,  Gruppe   i.  53o 

Rechts: 
O 


OAtoc  l'y[oa~\\ptv. 


Unter  den  Aussenbildern  läuft  ein  liegendes  rotfig.  Palmetten- 
band.    Bei    den  Henkelpalmetten   auch   jederseits    eine  Blüte. 

A)  Achill's  Auszug.  Ein  ruhiges  Viergespann  steht 
nach  1.  (zwei  Schwänze  rot,  Zügel  rot  auch  da  wo  auf  Thon- 
grund;  auch  die  Leinen  der  Nebenrosse  sind  rot  angegeben); 
auf  dem  Wagen  steht  mit  kurzer  Gerte,  die  Zügel  haltend, 
Phoenix  als  bärtiger  Mann  nach  1.,  (r.  Olivenkranz,  langer 
Chiton);  1.  von  seinem  Kopfe 

*     ++  '  W^  /'   °   ®  «0ofr«E; 

das  Facsimile  giebt  zugleich  die  unter  dem  Firnis  in 
schwachem  Relief  zu  erkennende  Replik  der  Inschrift. 
Zu  seiner  L.  will  eben  den  Wagen  besteigen  der  Jüngling 
Antilochos  (kor.  Helm  zurückgeschoben,  Beinschienen, 
kurzer  Chiton,  Chlamys,  Rundschild  mit  Zirkelrand  und  als 
Zeichen  der  schw.  Siluette  eines  nach  1.  anstürmenden  Ebers), 
die  Lanze  in  der  L.,  mit  der  R.  den  Wagenrand  ergreifend. 
Oben  r.  neben  dem  Kopfe,  rot  aufgemalt 


A 


n      -j.  o    t, , 


/<  \'   V 


^AviD.o/oq, 


r.  unten  r.  und  1.  von  seinem  Beine  steht: 


#o^  ,     VIA 

in   ganz   schwachem    Relief,    vom    Firnisse    bedeckt.      Wahr- 
scheinlich wurden   bei    der   ersten  Umrisszeichnung  auf  den 


>i O  ivuiscn    roinguug, 


Attisch   rotfigurig:  strenger  Stil 


noch  ungefirnissten  Thongrund  auch  die  Inschriften  mit 
Firnisfarbe  angegeben,  dann  wurde  der  Grund  zugefirnisst 
und  die  Inschriften  wiederholt  mit  roter  Farbe.  Bei  den  roten 
Inschriften  sind  einige  unbedeutende  moderne  Auffrischungen 
und  Uebermalungen  leicht  kenntlich.  —  Ihnen  entgegen  nach  r. 
kommt  Iris,  sich  umblickend  nach  L,  in  der  L.  eine  rote 
Blüte  ihnen  entgegenstreckend,  in  der  R.  das  rote  Kerykeion 
(faltenloser  ion.  Chiton,  auf  dem  man  die  verdünnten  gewellten 
Falten  vermisst;  Mantel;  Haar  hinten  aufgenommen  mit  r. 
Bande;  kurze  Schulterflügel;  Kopf  zu  grossem  Teil  modern). 
L.  vom  Kopf  *.  1 1 1  *lQiq.  L.  vor  den  Rossen  steht  Achill  nach 
(Beinschienen,  kurzer  faltenloser  Chiton,  bestickt  und  befranzt; 
Lederstreifen  am  Panzer,  gezirkelter  Rundschild,  darauf  ein 
schw.  Polyp  als  Zeichen,  Lanze  in  der  L.,  kor.  Helm  zurück- 
geschoben; bärtig)*  R.  neben  ihm  von  oben  nach  unten  •  IXA 
l-l/i\7J,evQ.  L.  von  ihm  steht  Nestor  nach  r.;  beide  halten 
sich  die  R.  gefasst  im  Handschlag  (Nestor  im  Mantel,  der  r. 
Brust  frei  lässt;  in  der  L.  einen  Stock;  er  ist  als  Greis  dar- 
gestellt, mit  hoher  doppelt  gefurchter  Stirne;  Haar  und  Bart 
sind  dadurch  als  weiss  bezeichnet,  dass  sie  thongrundig  ge- 
lassen und  nur  durch  feine  Pünktchen  nach  dem  Gesichte  zu 
begrenzt  sind;  nur  im  Nacken  sind  die  Lockenenden  mit 
Konturen  in  Relieflinien  gegeben).     R.  von  seinem  Kopfe 

NE5TO  •  NioTCo[g. 

B)  Kampf  um  Patroklos  Leiche.  In  der  Mitte  liegt 
tot  Patroklos,  nackt  und  waffenlos;  kurze  einzelne  gepinselte 
Locken  fallen  ihm  ins  Gesicht;  geschlossenes  Auge  mit  Angabe 
der  Wimpern;  die  Beine  ausgestreckt,  der  Kopf  ist  umgewendet 
und  wird  vom  1.  Arme  gestützt;  der  Oberkörper  wird  vom 
Rücken  gesehen  und  ist  stark  verdreht;  der  1.  Arm  liegt  quer 
über  den  Rücken  nach  dem  Beine.  Ueber  ihm  steht 
^Ov/HO^TAT  riaTQOxXog  und  etwas  nach  1.  gerückt  sieht  man 
Spuren  unter  dem  Firnis:  IT.  Ueber  ihm  schreiten  zwei  Ho- 
pliten  im  Lanzenstosskampfe;  1.  Aias  nach  r.  (Beinschienen, 
kurzer  gefältelter  Chiton,  Gürtel,  wie  scheint  Panzer  und  vorn 
die  Zipfel  eines  unter  der  Gürtel  gesteckten  Shawls;  kor. 
Helm  herabgelassen;  Schwert;  r.  Arm  und  Brust  grösstenteils 
erg.;  Rundschild  von  der  Innenseite,  mit  r.  Bändern).  R.  von 
seinem  Kopte 

A        I        *  f 

letzter  Buchstaben  verschrieben)   A)'uq. 


Schale,  i,  a,  Gruppe   i.  541 

R.  Aineas  nach  1.  (faltenloser  kurzer  Chiton  mit  Sternchen, 
Lederstreifenpanzer;  nach  1.  anspringender  Löwe  in  schw. 
Siluette  auf  dem  Rundschild;  sonst  wie  Aias).  L.  von  seinem 
Kopfe  AnvllA  Alv(a[g.  Beide  schleudern  die  Lanze  gegen 
einander.  R.  hinter  Aeneas  noch  ein  gleicher  troischer  Hoplit 
mit  geschwungener  Lanze  (fliegender  Vogel  auf  dem  Schilde 
in  schw.  Siluette;  faltenloser  bestickter  Chiton  und  dazu  der 
vorn  herabhängende  Shawl).  L.  von  ihm  ^O^AIIH  ''hrfnjaoog. 
L.  am  Ende  ein  ebensolcher  Hoplit  (Diomedes)  nach  r.  (ge- 
fältelter kurzer  Chiton,  Lederstreifenpanzer,  Bartenden  sicht- 
bar; r.  Schwertband;  rote  Lanze  auf  Thongrund,  wahrend 
sonst  die  Lanzen  thongrundig  ausgespart  oder  konturiert  sind). 
L.  von  oben  nach  unten  *.3A3  •  \OIA  z/io/n?]dijg.  Alle  Hopliten 
haben  in  den  Nacken  fallendes  Haar  mit  kurzgelockten  Enden. 
—  Keine  Vorzeichnung.  Keinerlei  Muskeldetail.  Augapfel  als 
schw.  Punkt,  nur  bei  Aeneas  als  Kreis  mit  Punkt. 

2265.     (2222).      H.  0,135.     Dm.  0,34.     Gerh.  Nachl.  —  Aus  vielen  Stücken. 

Innen:  Ein  nackter  Jüngling  schreitet,  etwas  in  die 
Kniee  gebeugt,  vorsichtig  nach  r.  und  balanciert  auf  der  1. 
flachen  Hand  einen  vollen  Skyphos,  die  R.  zur  Balance  aus- 
streckend (r.  Blattkranz;  kurzes  Haar;  ohne  Muskeldetail). 
Rundum  steht  (DIUOKOMCK   (DiXoxtOjLiog. 

Aussen  sitzt  jederseits  r.  und  1.  von  den  Henkelpalmetten 
eine  Sphinx  einander  gegenüber  auf  den  Hinterbeinen  (empor- 
geringelter Schwanz,  langes  Haar,  r.  Blattkranz,  grosse  Flügel). 
Dazwischen  jederseits  eine  liegende  Figur: 

A)  Ein  nackter  Jüngling  liegt,  den  Oberkörper  etwas 
erhoben  und  gegen  ein  Kissen  gelehnt  nach  r.  (kurze  Haare; 
r.  Blattkranz);  er  halt  mit  beiden  Armen  zwischen  den  in 
frohem  Uebermute  etwas  in  die  Höhe  gestreckten  Beinen  einen 
grossen  Krater  umfasst  (sog.  Amphora  a  colonnette,  Form 
No.  22),  offenbar  voll  Weines,  im  Begriff  denselben  gegen  den 
Mund  zu  heben.     Oben  HOPA  •  ■  AUO  b  7ia[lg  x]alö[g. 

B)  Ein  gleicher  Jüngling  jenem  zugewandt  nach  1.,  doch 
halb  sitzend,  das  1.  Bein  untergeschlagen,  mit  dem  1.  Arm  sich 
an  das  Rückenkissen  lehnend;  in  der  vorgestreckten  R.  hält 
er  einen  vollen  Schlauch  dem  Genossen  entgegen  (Bauch- 
muskeln mit  verdünntem  Firnis  hier,  während  auf  den  andern 
Figuren  kein  Muskeldetail;  r.  Blattkranz).     Oben  steht 

KAPT-   /VAI+-  xägzu  vai/j 
auf  die    Inschrift   der   Vorderseite   bezüglich.   —    Haarkontur 
nicht  graviert.    Keine  Vorzeichnung.    Ziemlich  flüchtig. 


5  i2  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

Zweite    Gruppe:    Innenbild   und   Fussrand    wie    in    der   vorigen. 

Aussenseilen  ganz  schw.  gefirnisst. 
aj    Innenbild  wie  gewöhnlich  den  ganzen  Raum  füllend. 

2266.  (1665).  H.  o,i3.  Dm.  0,325.  Etrurien,  i838.  —  Aus  Stücken; 
besonders  am  Rande  viel  erg.  —  Abg.  Panofka,  Pamphäos 
(Abh.  d.  Berl.  Akad.  1848)  Taf.  I,  1;  S.  2  und  8.  Vgl.  Brunn, 
Gesch.  d.  gr.  Knstl.  II,  S.  725,  17.  C.  I.  G.  8275.  Klein,  Meister- 
sign.   S.  44,  22. 

Innen:  Ein  Pferd  steht  ruhig  nach  1.,  die  Vorderfüsse 
eng  nebeneinander,  nur  den  einen  Hinterfuss  etwas  entlastend. 
Antik  sind  nur  Kopf,  Beine  und  Schwanz.  Das  Maul  ist  ver- 
bunden und  eine  Leine  geht  davon  nach  oben,  wo  sie  an 
einem  kleinem  Pflock  befestigt  ist.     Rings  steht: 


>  P 


/ 


n  s 


•w 


^ 


0 


Ilui'Cfaog  (statt  IIä(.i(pouog)  inolr^ev. 

ß)  Die  Figur  steht  auf  horizontalem  Boden,  der  durch  ein  aus- 
gespartes schmales  Streifchen  gebildet  ist;  darunter  schzv.  ge- 
ßruisster  Abschnitt. 

2267.     (1768).     H.  o,i3.     Dm.  o,33.     Etrurien,  1841.    —   Vgl.  Brunn,  gr. 
Knstl.  II,  S.  702,  3.     C.  I.   G.  8236.     Klein,  Meistersign.  S.  55. 

Innen:  Ein  weit  vorgebückt  nach  1.  stehender  Silen 
balanciert  auf  dem  Rücken  einen  Kantharos;  angstlich 
balancierend  erhebt  er  die  R.  und  streckt  die  L.  abwärts  aus. 
Vorzeichnung;  reiches  Muskeldetail,  das  jedoch  nicht  mit 
verd.  Farbe,  sondern  mit  Relief linien.  Sehr  dicke  Stumpf- 
nase; sehr  langer  Bart;  lange  Locken;  roter  Blattchenkranz, 
die  Haarspitzen  sehr  sauber  und  klein;  der  äussere  Haar- 
kontur  durch  kleine  Punkte  bezeichnet;   ebenso  an  den  Kon- 


Schale   i,  a,  Gruppe  2.  3.  543 

turen  des  Bartes.  Er  hatte  einen  riesigen  bis  über  die  Brust 
reichenden  stehenden  Phallos,  der  modern  zugemalt  und  in 
einen  kleinen  verwandelt  ist.  Der  Schwanzkontur  ist  gewellt 
(gleich  dem  punktierten  Haarkontur).     Rings  steht: 


\ 


I  ^ 

S  o 

(etwas  übermalt,  doch  alles  alt). 

Dritte  Gruppe:     Wie  die  erste,   doch  der  Fussrand  7ticht  mehr  der 
dicke,  sondern  der  spätere  dün?ie.     Keifte  Henkelpalmetteyi  anssc?i. 

2268.     (883).     H.  0,095.      Dm.   0,235.      Corneto,    S.    Dor.     —     Schlecht 
restauriert. 

Innen:     Ein    nackter  >Jü  11  gl  in  g    nach    r.    (r.  Kranz)    mit 

Halteren  (von  der  in  Olympia  im  Original  gefundenen  Form) 

in  den  vorgestreckten  Händen,  mit  eingebogenen  Knieen,  wohl 

im   Anlauf  begriffen.     L.   hängt   an    einem    hufeisenförmigen 

Pflock  ein  Sack  für  den  Schwamm? 

A)  Zwei  palästrische  Gruppen.  1.  L.  ein  Läufer  (alle 
Figuren  sind  nackte  Jünglinge  und  alle  haben  rote  Blatt- 
kränze) nach  r.  laufend,  vom  Rücken  gesehener  Oberkörper; 
Gesicht  nur  halb  sichtbar;  Mittelkörper  erg.,  der  r.  Arm  vor- 
gestreckt. R.  vor  ihm  ein  Aufseher  im  Mantel,  auf  einen  r. 
Stab  vorgelehnt,  die  R.  eingestützt  (Mantel  lässt  r.  Brust  frei; 
Oberkörper  ebenfalls  in  Rückenansicht).  2.  Ein  nackter 
Springer  schwingt  die  Halteren,  indem  er  beide  Arme 
horizontal  vorwärts  geschwungen  hat;  vor  ihm  nach  1.  ein 
gleicher  Aufseher   im  Mantel  wie   der  vorige.    R.  eine  hohe 


5 a  |  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

schmale  Stele  auf  niederer  Basis,  von  langer  roter  Tänie  um- 
wunden. 

B)  Zwei  pal'ästrische  Gruppen,  i.  L.  der  auf  den  Stab 
sich  vorlehnende  Aufseher  im  Mantel,  hier  nach  r.,  der  r. 
Arm  eingestützt  (Mantel  lässt  r.  Brust  frei;  Kopf  und  r.  Arm 
modern);  vor  ihm  übt  ein  nackter  Jüngling  den  Wurf  des 
Akontion  im  Ansprung  (sein  Oberkörper  modern).  2.  Der 
Aufseher  im  Mantel  wie  der  vorige  nach  r.;  vor  ihm  enteilt 
sich  umsehend  ein  nackter  Jüngling,  der  in  der  L.  einen 
aXnjo  gefasst  halt;  die  nach  1.  ausgestreckte  R.  ist  modern.  — 
Im  Felde  von  A)  und  B)  zerstreut  einige  sinnlose  buchstaben- 
artige Zeichen  wie  AV  u.  a.  —  Sehr  flüchtiges  geringes  Pro- 
dukt. Gewöhnliche  Zeichnung  dieser  Gruppe.  Keinerlei 
Muskeldetail.  Aeusserer  Haarkontur  mit  Punkten,  nach  innen 
kleine  Spitzchen. 

2269.  (2009).  H.  0,11.  Dm.  0,285.  Chiusi,  von  Gerhard  1846  gek., 
185 1  vom  Museum  erworben.  —  Aus  Stücken;  stark  übermalt 
und   erg. 

Uebergang  zur  folgenden  Klasse. 

Innen:  Ausnahmsweise  zwei  Figuren,  in  einer  bereits 
dem  Hieron  verwandten  Kompositionsweise.  Ein  Jüngling 
steht  nach  r.  im  Mantel  (r.  Brust  frei;  wenige  einfache  Falten,  r. 
Bein  durchgezeichnet  und  en  face  gestellt;  grosser  r.  Blatt- 
kranz im  Haar;  Auge  sehr  oval  mit  als  Kreis  und  Punkt  ge- 
gebenem Augapfel);  er  will  eben  ein  betrachtlich  kleineres 
Mädchen  umarmen,  das,  sich  emporstreckend,  ihm  um  den 
Hals  zu  fallen  im  Begriffe  steht;  es  scheint  dass  beide  sich 
auf  den  Mund  küssen  wollen.  Das  Mädchen  trägt  Chiton  mit 
kurzen  Schwalbenschwanzfalten  nebst  einem  wollenen  Wams 
darüber,  das  bis  zu  den  Hüften  herabgeht  und  ganz  ohne 
Falten  ist;  langes  Haar,  r.  Binde;  Diadem  vorn,  an  welchem 
r.  Blätter  stecken;  ein  Teil  des  Mittelkopfes  mit  dem  Auge 
erg. 

Aussenbilder.  Komos.  A)  L.  ein  bärtiger  Mann  der 
nach  r.  tanzt  mit  hoch  gehobenem  r.  Bein  und  den  Kopf  um- 
dreht (Schultermäntelchen,  r.  Binde,  Kopf  zu  Boden  gesenkt; 
in  der  L.  scheint  er  etwas  zu  halten;  Mittelkörper  fast  ganz 
modern).  R.  ein  Jüngling  (mit  kurzem  Mantel,  r.  Blattkranz) 
in  seltsamem  Gestus;  er  erhebt  beide  Arme  gegen  den  vornüber- 
gebeugten  Kopf  (will  er  sich  übergeben  oder  ist  es  ein  Tanz- 
motiv ?.  Es  folgt  r.  ein  tanzender  bärtiger  Mann,  der  den 
Kopf  zurückwirft,  mit  der  L.  an  den  Hinterkopf  fasst  und 
hüpft    (r.  Binde;    Shawl    um    die   Schultern).     R.    ein   nackter 


Schale,  i,  a,  Gruppe  3.  545 

Jüngling,  tanzend  das  r.  Bein  sehr  hoch  erhebend,  die  R. 
vorstreckend  (r.  Blattkranz);  ihm  gegenüber  naht  von  r.  im 
trunkenen  Tanzschritte,  den  Kopf  gesenkt,  ein  anderer  Jüng- 
ling (r.  Binde;  Shawl),  der  auf  der  1.  Hand  einen  Skyphos 
tragt  (Gesicht  grösstenteils  erg.). 

B)  Fortsetzung.  Die  Figur  1.  ist  bis  auf  die  Füsse,  die 
einen  nach  1.  Schreitenden  zeigen,  völlig  modern;  r.  ein  leb- 
haft tanzender  Jüngling  (nackt,  r.  Blattkranz),  der  das  1. 
Bein  hoch  und  weit  herausschwingt;  ein  anderer  von  r.  kommt 
hüpfend,  das  1.  Bein  hinten  herausschleudernd  und  vorgebeugt 
jenen  entgegen  und  halt  mit  beiden  Händen  eine  Spitz- 
amphora mit  der  Mündung  vor  gegen  jenen,  sodass  es  scheint, 
er  wolle  den  Inhalt  über  ihn  ausgiessen  (auf  der  Amphora  ist 
das  1.  Bein  jenes  Jünglings  1.  in  Vorzeichnung  deutlich,  das 
hinter  der  Amphora  verdeckt  gedacht  ist).  R.  kommt  noch 
ein  eilig  laufender  nackter  Jüngling  mit  Krotalen  in  den 
hoch  gehobenen  Händen  nach  L;  er  blickt  um  nach  dem  ihm 
von  r.  im  Tanzschritt  folgenden  Jüngling  (mit  Shawl),  der 
auf  der  vorgestreckten  L.  einen  vollen  Skyphos  vorsichtig 
herbeiträgt  (die  beiden  haben  r.  Blattkränze).  —  Alle  Figuren 
des  Innen-  wie  Aussenbildes  haben  den  gravierten  Haar- 
kontur; kleine  Spitzen  nach  innen.  Gar  kein  Muskeldetail; 
nur  Relieflinien;  nichts  mit  verd.  Firnis. 

2270.  (1775)-  H.  0,09.  Dm.  0,21.  Aus  röm.  Kunsthandel,  1841.  —  Sehr 
erg.  und  übermalt.  —  Beschr.  O.  Jahn,  Kottabos  (Philologus 
Bd.  XXVI)    S.  23o. 

Das  thongr.  Rändchen  um  das  Bild  ist  hier  verdoppelt. 

Innen:  Ein  tief  gebückt  nach  r.  schreitender  Silen,  der 
in  der  L.  ein  grosses  Trinkhorn  trägt;  er  geht  gebeugt  unter 
der  Last  eines  vollen  Schlauches  den  er  mit  der  R.  gefasst 
auf  dem  Rücken  schleppt  (die  ganze  Figur  alt,  doch  an  den 
Bruchstellen  viel  übermalt;  der  Kopf  zurückgeworfen;  roter 
Epheukranz;  tierischer  Ausdruck,  keuchend  offener  Mund, 
sehr  kurze  dicke  Nase;  Haar  kurz,  hinten  kleine  Spitzen  als 
Enden).  Rings:  H  *  PA  •  SKAIOS  in  sehr  flüchtigen  kleinen 
Buchstaben  (0  natg  xalocj.  Auf  dem  Schlauche  steht  mit 
schw.  Firnis  i...\/03M  (vtoivia^). 

Aussen:  Gastmahl;  je  zwei  Figuren  auf  jeder  Seite. 
Die  Klinen  sind  nicht  dargestellt;  die  Figuren  lagern  nach  1., 
stützen  den  1.  Arm  je  auf  ein  doppelt  zusammengelegtes  Kissen 
das  auf  B)  mit  breiten  schw.  Streifen  geziert  ist. 

A)  L.  lagert  eine  nackte  Hetäre,  die  nur  über  die  Ober- 
schenkel ein  Gewandstück  geschlagen  hat;  auf  der  L.  hält  sie 


5_iß  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

einen  grossen  Skyphos,  die  R.  erhebt  sie  mit  einem  Krück- 
stocke; an  ihrem  Halse  wie  am  r.  Oberarm  hängt  je  ein  dicker, 
runder,  gewundener  Symposionkranz  (sie  trägt  grosse  Haube; 
einzelne  Haarspitzen  davor).  L.  neben  ihrem  Kopfe  .  POS, 
r.  neben  demselben  K  •  •  L.  an  der  Wand  hängt  der  gewöhn- 
liche breite  Symposions-Korb  an  r.  Bande.  —  Sie  blickt  um 
zu  einem  Barbaren  (dessen  Mittelkörper  ergänzt;  auf  seinem 
1.  Arm  ein  Shawlende,  sonst  war  er  wie  es  scheint  nackt  ur- 
sprünglich); über  ihm 

ff  0  * 


x/V«[/()oc? 

Er  hat  ebenfalls  auf  der  L.  einen  vollen  grossen  Skyphos  und 
streckt  auf  der  R.  ein  Flötenpaar  vor:  offenbar  haben  die 
beiden  ihre  Sachen  spassweise  vertauscht;  er  hat  ihre  Flöten, 
sie  seinen  Stock.  Er  hat  lange  Locken  und  eine  persische 
oder  skythische  Mütze  mit  langen  Laschen  auf;  dünner  blonder 
(verd.  Firnis)  Schnurr-  und  kleiner  Knebelbart,  was  un- 
griechisch ist  und  den  Barbaren  bezeichnet. 

B)  L.  eine  ganz  nackte  Hetäre  (Schamhaare  mit  verd. 
Farbe);  sie  hat  1.  an  der  Wand  ihren  Shawl  aufgehängt,  r. 
daneben  das  Flötenfutteral;  mit  der  R.  hat  sie  die  Schale  (mit 
Rand)  nach  Kottabosart  am  Henkel  gefasst;  im  übrigen  ist 
ihr  ganzer  Oberkörper  modern;  nur  ein  Stück  vom  1.  ausge 
streckten  Arme  ist  alt.  Von  dem  Jüngling  r.  ist  nur  der 
Mittelkörper  antik,  Unter-  und  Oberkörper  modern;  auch  er 
hält  mit  der  R.  die  Schale  (mit  Rand)  am  Henkel  zum  Kottabos 
bereit;  er  hat  am  r.  Arm  wie  um  die  Brust  einen  dicken 
Symposionkranz  (Reste  erh.).  Nach  einem  Ansätze  scheint  er 
stark  ithyphallisch  gewesen  zu  sein.    Oben  steht  KAUOS  und  KA  ■  ■ 

Unter  dem  Fusse  ist  eingekratzt  I  Der  Stil  ist  bereits 
mehr  der  der  folgenden  Klasse,  indem  der  Augenstern  schon 
gegen  das  Innere  des  geschwungenen  (doch  natürlich  ge- 
schlossenen) Augenkonturs  geschoben  ist.  Auch  ist  Muskel- 
detail mit  verdünnter  Firnisfarbe  angewandt. 


■os 


Vierte  Gruppe:    Kleinere  Schalen   ohne  Aitssenbildei; 
a)  J)er  niedere  Fuss  mit    dickem  Rande. 

2271.     (2218).     H.  0,08.     Dm.  0,20.     Gerb.'  Nachl. 

Ein    Wulst    zwischen    der    Fussplatte    und    dem     kurzen 
Stamm  desselben. 


Schale,   i,  a,  Gruppe  3.  4.  5.4.7 

Innen:  Herakles  nach  1.  laufend  und  umblickend,  mit 
eingesenktem  1.  Knie  (Löwenfell  auf  dem  Kopfe  und  vorn  ge- 
knüpft, doch  nicht  gegürtet;  bärtig);  er  hat  ein  kurzes  wollenes 
Wams  (nicht  Chiton)  an,  das  faltenlos  bis  zum  Bauche  und 
von  da  bis  zur  Scham  (die  sichtbar)  in  zierlichen  Falten 
herabfällt;  ohne  alles  verdünnte  Detail;  keine  Muskelangabe; 
er  schwingt  in  der  erhobenen  R.  die  Keule  die  er  mit  einer 
kurzen  Schlinge  sich  an  das  r.  Handgelenk  gebunden  hat; 
auf  der  1.  Hand  hält  er  eine  Reihe  kleiner  roter  Kugeln, 
offenbar  die  Aepfel  der  Hesperiden.  —  Sorgfältig.  Epik- 
tetischer  Stil. 

ß)  Der  schlankere  Fuss  mit  dünnem  Rande. 

2272.     (1650).     H.  0,085.     Dm.  o,23.     Vulci,  Gerh.  i838. 

Rand  grösstenteils  erg.;  innen  unversehrt. 

Innen:  Eine  nackte  Frau  ist  im  Begriffe  die  Sandale  an 
den  1.  Fuss  festzubinden;  sie  beugt  sich  vor,  zieht  mit  beiden 
Händen  die  roten  Bänder  an  und  hat  sich,  um  dem  Fusse 
näher  zu  sein,  etwas  ins  r.  Knie  herabgelassen;  so  ist  der 
Raum  trefflich  gefüllt.  Dass  sie  sich  soeben  gewaschen,  deutet 
ein  flaches  Becken  zu  ihren  Füssen  an.  R.  vor  ihr  erkennt 
man  den  Umriss  eines  grossen  Phallos  im  freien  Räume, 
ihr  zugekehrt;  derselbe  ist  offenbar  bevor  der  schw.  Grund 
gemalt  wurde  mit  Firniskontur  auf  den  Thongrund  gezeichnet, 
dann  aber  vom  Künstler  mit  dem  schw.  Firnisgrunde  bedeckt 
worden  unter  dem  er  jetzt  nur  schwach  vorschimmert  (wie 
die  Inschriften  der  Schale  2264).     Ringsum  die  Inschrift 


Aiotl\ß\oq  (verschrieben  für  yllayQog). 


548  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

Die  Frau  hat  lange  in  einzelne  Enden  auslaufende  Locken 
und  r.  Haarband.  Ihr  Haarkontur  ist  graviert;  Rippen  und 
Bauchmuskeln  mit  verdünntem  Firnis.  Kopftypus  der  Epik- 
tetische.   Das  Ganze  etwas  plump. 

.,2273.  (1757)-  H.  0,075.  Dm.  0,19.  Vulci,  Canino,  1841.  —  Fugen 
übermalt.  —  Abg.  Gerhard,  auserl.  Vas.  Taf.  57,  1.  2;  Bd.  I, 
S.  186.  Elite  ceramogr.  I,  pl.  38,  p.  105.  Vgl.  Gerhard,  rapp. 
Volcente  No.  236.     Catal.  des  vases  du  pr.  de  Canino  No.  1054. 

Innen:   Triptolemos    (langer  Chiton,    darüber  wollenes 

faltenloses  Wams,   Mantel    der  r.  Brust  frei  lässt   in    strengen 

Falten,  sehr  lange  Locken,  Bart,  Vorderhaar  mit  zwei  Reihen 

in  Relief  aufgesetzter  schw.  Buckeln,  rot  aufgemalter  Oel-  oder 

Myrthenkranz;   sehr   schräges    langgezogenes  Auge;    keinerlei 

verd.  Detail)  sitzt  auf  dem  Wagenstuhl  mit  zwei  Flügeln 

an  den  Rädern  (gezirkelt);  er  hält  in  der  L.  ein  Doppelbeil, 

in  der  R.    einen  grossen  schwarzen  Kantharos.      Umschrift: 

K£©l-TOSKA'05>  etwa  Krtq){[a]t6g  xa[k]6g 

(bisher  fälschlich  „Hephaistos"  gelesen). 

2274.  (1765).  H.  0,085.  Dm.  0,185.  Chiusi,  Gerh.  1841.  —  Abg. 
Gerhard,  Trinksch.  und  Gefässe  Taf.  9,  3.  4;  S.  11.  Elite 
ceramogr.  III,  pl.  74,  p.  229.  245.  Vgl.  Panofka,  Zufluchts- 
gottheiten S.  250. 

Innen:  Ein  bärtiger  Mann  mit  langem  Haare  und  einem 
Petasos  der  mit  r.  Bändern  befestigt  ist,  mit  Stiefeln,  daran 
vorn  das  Zugstück  (keine  Flügel),  nackt  bis  auf  einen  Schurz 
um  die  Lenden,  mit  feinem  verdünntem  Muskeldetail,  die 
Schwertscheide  an  der  1.  Seite,  arbeitet  vorgebeugt  (wodurch 
er  das  Rund  füllt),  daran  die  Zweige  eines  grossen  Astes 
den  er  mit  der  L.  auf  den  Boden  stemmt,  mit  dem  Schwerte 
in  der  R.  abzuhauen;  ein  eben  abgeschlagener  Splitter  ist  im 
Herabfallen.  L.  hinter  ihm  ein  Baum  mit  mehreren  Aesten 
(an  den  Zweigen  rote  kleine  Bl'ättchen  die  keine  speziellere 
Bestimmung  zulassen).  Er  will  sich  offenbar  einen  derben 
Stock  schneiden;  er  ist  ein  Jäger  oder  Wanderer  (gedeutet 
auf  Sinis,  Hermes,  Peleus,  wovon  letzterer  noch  am  ehesten 
wahrscheinlich).     Ringsum  steht 

HOrAISKA^OS    0  naig  y.alög. 

Unter  dem  Fusse  eingekratzt  /VI 

Fünfte    Gruppe:    Fragmente. 
121^.     Dm.  0,07.     Herkunft   unbek. 

Teil  des  Innenbildes  und  des  Fusses  erh.;  kein  Rest  von 
Aussenbildern,  die  aber  doch  dagewesen  sein  können. 


lale,   i,  a,  Gruppe  4.   - :    /        ;henstufe. 

Innen  von  dem  üblichen  schmalen  thongr.  Rändchen 
urr.  .    Teil  einer  kauernden  und  halb  knieenden  nackten 

I  au  die  vorgebeugt  mit  beiden  Händen  einen  grossen 
bauchigen  henkellosen  Krater  trägt,  daraus  oben  die  Enden 
von   sechs    .  »n  Phallen   herausschauen,    alle   mit  kleinen 

Augen  versehen.     Daneben    •  •  AU  •  •  ic]aX[6g. 

2276.  Br.  o,u.     Gerh.'  Nach!. 

Teil  eines  Aussenbildes.  Erhalten  ist  die  treffliche  Gruppe 
zweier  Faustkämpfer:  der  eine  wird  eben  niedergeworfen 
und  sein  Gegner  tritt  auf  ihn  mit  dem  1.  Fusse  und  fasst 
seinen  1.  Unterarm,  denn  der  Besiegte  hat  ihn  mit  der  L.  an 
der  Gurgel  gepackt  und  droht  ihm  mit  der  r.  Faust:  doch  der 
Sieger  holt  ebenfalls  mit  der  r.  Faust  weit  aus.  Der  Besiegte 
blutet  in  Strömen  aus  der  Nase  und  aus  der  1.  Seite:  auch 
unter  dem  Auge  hat  er  einen  Blutfleck.  Oben  A  OS  *]a[k]6g. 
—  Haarkontur  ist  graviert.     Kein   Muskeldetail.     Sorgfältig. 

2277.  Br.  o/A     H.  0,04.     Gerh.'  Nach]. 

Von  einem  Aussenbild;  erhalten  der  Oberkörper  einer 
nackten  Frau  mit  Schultermäntelchen,  nach  r.,  die  Kithara 
spielend  r.  Binde:  hinten  aufgebundenes  Haar;.  R.  voran, 
sich  umsehend,  erscheint  Kopf  und  r.  Arm  einer  wohl  tanzen- 
den Frau  die  auf  der  R.  eine  flache  Schüssel  auf  einer  gabel- 
förmigen Stütze  ''schwerlich  dem  Henkel)  balanciren  lässt. 
Haarkontur  graviert.     Epiktetischer  Stil. 

Zwischenstufe  zwischen  dieser  Klasse  (a)  und  der  folgen  de  ?i  fb). 

2278.  (io3o).     H.  0,10.     Dm.  0^2.     Vulci,  Camposcala,  1828  von  Fossati 

gef.,  von  Magnus  erw.,  kam  1829  mit  der  Dorow'schen  Samml. 
nach  Berlin.  —  Aus  Stücken,  doch  die  Fugen  nur  wenig 
übermalt,  das  Fehlende  ohne  Bemalung  erg.  —  Abg.  Mon. 
d.  Inst.  I,  24.  25;  danach  Müller,  Denkm.  alter  Kunst  I,  210 
(beidemal  ohne  die  nachträglich  gef.  Scherben,  mit  diesen  in 
der  Wieseler'schen  Aufl.  der  D.  a.  K.j;  mit  Hinzufügung  einiger 
Scherben,  Gerhard,  Trinkschalen  Taf.  VI.  VII;  S.  7;  kleiner 
bei  Gerhard,  ges.  akad.  Abh.  Taf.  XV,  Bd.  II,  S.  198;  das  Innenb. 
Panofka,  Bilder  ant.  Lebens  Taf.  VII,  10.  Overbeck,  Gall.  her. 
Bildw.  Taf.  XIII,  8;  S.  297.  Revue  arch.  1865,  pl.  23,  1.  (Alle 
Abbild,  ungenügend^.  —  Vgl.  Annali  d.  I.  i83o,  232  ff.  (Lenor- 
mant;  duc  de  Luynes);  i83i,  424  ff.  (Welckeri;  i833,  3oj  ff . 
(O.  Müller);  Welcker,  alte  Denkm.  III,  S.  410  ff.  O.  Jahn, 
arch.  Aufs.  S.  114  ff.;  Telephos  und  Troilos  S.  66.  Stephani, 
ausruh.  Herakles  S.  256,  Not.  2;  compte  rendu  1860,  S.  79. 
C.   J.    G.  8291.      Brunn,    Gesch.    d.    griech.  Künstler  II,    S.  733 


55o  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

N.  Memor.    d.  Inst.  1865,   p.   195    (Michaelis).      Robert  de  gratiis 

atticis  (in  comment.  in  hon.  Mommseni  p.   149  ff.).     Luckenbach, 

im   11.  Suppl.-Bde.  d.  Jahrb.  f.   Philol.  S.  597.      Klein,    Meister- 

sign.  S.  63. 

Die  Form    der  Schale    ist   die    flache    der  Klasse   b);    der 

Fussrand  von  mittlerer  Dicke.     Das  Innenbild  ist  noch  von 

einfachem  thongr.  Rändchen  eingefasst;    es  ist  jedoch  bereits 

gross  (Dm.  0,17)  wie  in  Klasse  b)  und  mit  zwei  Figuren  gefüllt, 

die    auf  horizontalem  Boden   stehen;    der  Abschnitt  darunter 

ist  mit  liegenden  rotfigurigen  Palmetten  geschmückt.    Aussen 

keine  Palmetten;  die  Darstellung  umlaufend. 

Der  Fuss  war  gebrochen,   ist  jedoch  zweifellos  zugehörig. 
Um  den  thongr.  Rand  steht  mit  Firnis  gemalt 


I 


1 


O 


1 


v. 


Innen:  Achill  verbindet  Patroklos.  Auf  seinem  am 
Boden  liegenden  Rundschilde  (darauf  Rest  eines  schw.  Drei- 
fusses  als  Zeichen)  sitzt  Patroklos  nach  r.  (1.  von  seinem 
Kopfe  von  oben  nach  unten,  zwar  übermalt,  doch  alt: 


a 


^ 


IlÜTQOxXocJ ; 

er  hat  das  r.  Bein  angezogen,  das  1.  streckt  er  nach  r.  weit 
aus;  mit  der  R.  unterstützt  er  seinen  1.  Oberarm,  der  ihm  von 
Achill  verbunden  wird;  den  Kopf  neigt  er  mit  deutlichem 
Ausdruck  des  Schmerzes  zur  Seite  und  abwärts  (kurzer  Chiton 
mit  kurzen  Oberarmein,  in  feinsten  Schwalbenschwanzmotiven 
gefältelt;  Panzer  mit  geschuppten  Achselklappen;  die  linke 
Klappe  ist  wegen  des  verwundeten  1.  Arms  losgebunden  und 
steht  aufrecht  in  die  Höhe,  ihre  Innenseite  ist  mit  verd.  Firnis 
braun  bemalt;  die  obere  Panzerhälfte  soll  wohl  ein  feines 
Kettengeflecht  darstellen;  die  untere,  durch  Mäanderband  ge- 


Schale,   i,    zwischen   Klasse   a   und   b  (Sosia  SS  i 

trennt,  ist  geschuppt;  ebenso  sind  die  Bauchstreifen  (nTegvyig) 

mit  Schuppen  bedeckt;  auf  dem  Kopfe  hat  er  eine  runde  an- 
liegende einfache  Mütze  ohne  jede  Krempe,  die  nur  mit 
feinen  verd.  Pünktchen  bedeckt  ist;  das  Vorderhaar  füllt  in 
einzelnen  kurzen  losen  Löckchen  herab;  in  der  gleichen  Weise 
mit  einzelnen  Löckchen  ist  Flaum  an  der  Wange  und  kurzer 
Kinnbart  angegeben;  auch  der  Schnurrbart  besteht  aus  leinen 
einzelnen  flachen  Strichen).  Der  Mund  ist  im  Schmer/  etwas 
geöffnet  und  es  erscheinen,  weiss  aufgemalt,  die  Zahne.  Das 
Auge  versucht  bereits  die  Profilstellung,  indem  der  Kontur 
nach  innen  offen  ist  und  der  Kreis  des  Sternes  nur  ein  Drei- 
viertelkreis ist;  derselbe  ist  mit  verd.  Firnis  bräunlich  grundiert; 
die  Pupille  ist  ein  schw.  Punkt,  die  Wimpern  sind  oben  und 
unten  mit  den  feinst  möglichen  Reliefstrichen  gemacht;  die 
Braue  ist  ebenfalls  aus  den  feinsten  Reliefstrichen  zusammen- 
gesetzt; sorgfältiges  Profil  mit  etwas  gebogenem  Nasenrücken 
und  einer  kleinen  Stirnanschwellung  bei  der  Braue.  Achill 
(über  seinem  Kopfe,  ebenfalls  modern  aufgefrischt 

*  '  L  *  v 

r  5 

kauert  ihm  gegenüber  nach  1.  und  legt  sorgfältig  eine  weisse 
(weiss  auf  Thongrund)  Binde  mehrmals  um  den  1.  Oberarm 
des  Freundes  (die  Hände  vorzüglich  in  allem  Detail  bis  auf 
die  Fingernägel  und  Gelenkfalten).  Der  (aus  der  Wunde  ge- 
zogene) Pfeil  liegt  1.  neben  Patroklos.  Achill  hat  Sandalen, 
kurzen  Chiton  wie  Patroklos,  Panzer  mit  Schulterklappen  (von 
Mäander  geteilt,  ganz  geschuppt,  nur  die  Bauchstreifen  mit 
Schachbrett  verziert);  etwas  längere  Locken  im  Nacken;  ge- 
schuppter Helm  (mit  aufgeschlagenen  Backenklappen,  mit 
Nasenschirm  der  etwas  zurückgeschoben,  niederem  Bügel,  an 
dessen  unterem  Rande  Granatäpfelband  schw.);  Wangenflaum, 
aber  sonst  ganz  bartlos;  Auge  wie  das  des  Patroklos,  der  Mund 
geschlossen;  der  Ausdruck  voll  gespannter  Aufmerksamkeit. — 
Das  Muskeldetail  der  Arme  und  Beine  mit  sehr  verd.  Firnis, 
dagegen  das  reiche  Detail  an  Füssen  und  Händen  mit  Relief- 
linien. 

A)  Herakles  in  die  Götterversammlung  des  Olymp 
eingeführt.  L.  sitzen  auf  löwenfüssigem  Klappstuhle,  darüber 
ein  Löwenfell  gebreitet  (Mähne  mit  verd.  Firnis)  Zeus  und 
Hera  nach  r.  (nur  die  Unterkörper  erhalten)  eng  neben- 
einander; Zeus  mit  Sandalen,  langem  Chiton,  oben  ein  Wolle- 


552  Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 

wams  (verd.  wellige  Falten),  Mantel  darüber;  1.  am  Stuhle 
lehnt  das  mit  einer  Blüte  bekrönte  Scepter,  auf  welchem  ein 
Vogel  (nur  der  Schwanz  erh.),  wohl  der  Adler  sitzt;  er  streckt 
die  R.  mit  der  Phiale  aus;  Hera  neben  ihm  thut  desgleichen; 
ihre  ganze  r.  Hand  mit  Armring  ist  dabei  erhalten;  mit  der 
linken  stützt  sie  ihr  Scepter  vor  sich  auf;  sie  hat  nackte 
Füsse.  Ihr  wird  eingeschenkt  in  die  vorgestreckte  Phiale 
durch  Hebe  die  aus  einer  Oenochoe  eingiesst;  dieselbe  steht 
ruhig  und  züchtig  da,  mit  der  gesenkten  L.  den  Chiton  fassend 
(langer  Chiton,  Wollewams  bis  über  den  Bauch,  mit  dem 
üblichen  dreifachen  Saum  in  Relieflinie  oben  und  unten  und 
den  verd.  gewellten  Stofffalten;  Mantel  über  Hinterkopf  und 
beide  Schultern  in  zierlichen  Schwalbenschwanzenden;  Arm- 
bander; Haube:  das  Auge  ist  das  gewöhnliche  mit  ge- 
schlossenem Kontur  und  einfachem  Punkte  wie  bei  allen 
folgenden  Figuren,  wo  nicht  das  Gegenteil  hervorgehoben  ist); 
sie  hat  nach  beiden  Seiten  gehobene  Rückenflügel.    L.  von 

ihrem  Kopfe     |+     jf       °H[ß)]  (sicher  nicht  Nixij  und  ebenso 

unmöglich  wegen  der  Stellung  als  c'H[ou  zu  erg.).  R.,  Zeus 
und  Hera  gegenüber,  sitzen  Poseidon  und  eine  Göttin, 
ebenso  eng  wie  jene  nebeneinander  auf  gleichem  Klappstuhl, 
der  mit  gleichem  Löwenfell  bedeckt;  Pos.  vorn,  die  Göttin 
teilweis  von  ihm  verdeckt;  beide  in  langem  Chiton  mit 
wollenem  Wamse  am  Oberkörper  und  weiten  Oberärmeln, 
Mäntel  um  die  Unterkörper;  Poseidon  dessen  Oberkörper  fehlt 
(vom  Kopfe  nur  das  Bartende)  hält  in  der  L.  an  die  Schulter 
gelehnt  den  Dreizack  (eine  Zacke  oben  erhalten)  und  streckt  mit 
der  R.  die  Phiale  vor;  die  Göttin  (doch  wohl  Amphitrite)  thut 
dasselbe  mit  der  R.;  sie  streckt  die  Phiale  noch  weiter  vor  und 
hält  in  der  L.  einen  grossen  Fisch  beim  Schwänze  gefasst;  ihr 
Gesicht  ist  erhalten  (Rest  des  Ansatzes  der  Haube,  Stirnhaar  mit 
Buckeln  die  nur  flach  aufgetupft;  Augenkontur  innen  etwas 
offen,  oben  und  unten  mit  Wimpern  versehen;  ebenso  bevor- 
zugt werden  Zeus,  Heras  und  Poseidons  Augen  gewesen  sein). 
Hinter  Poseidon  sitzen  in  gleicher  Richtung  nach  1.  neben 
einander  Aphrodite  und  Ares  auf  gleichem  löwenfellbehan- 
genem  Stuhle;  Aphrod.  war  lang  bekleidet;  ihr  Mittelkörper 
fehlt;  oben  trägt  sie  das  gefältelte  Wams,  streckt  den  r.  Arm 
vor   (abgebrochen),     hat    Haube    mit    Kreuzchen    darauf    und 


Schale,   i,  zwischen    Klasse   a    and    b  (Sosias).  553 

Stirndiadem  davor;   gewöhnliches  oval   geschwungenes  Auge 
mit  geschl.  Kontur  und  Punkt  als  Stern;    1.  von  ihrem   Kopfe 

Von  Ares,  der  zu  ihrer  L.  im  Vordergrunde  sass,  ist  nur  d 
Gesicht  teilweise  erhalten,  mit  dem  Auge,  das  ganz  wie  im 
Innenbilde  an  Achill  und  Patroklos  gestaltet  ist;  ferner  der 
vorgestreckte  r.  Arm  (ohne  die  Hand)  und  ein  Beinstückchen, 
aus  dem  hervorgeht,  dass  er  nicht  lang  bekleidet  war,  sondern 
Beinschienen  trug;  ferner  ist  das  untere  Ende  der  von  ihm 
im  1.  Arme  gehaltenen  Lanze  erhalten.  L.  von  ihm  und  1.  von 
Aphroditens  Halse  der  Rest  seines  Namens  nach  1.  ■  A  ^[grjg. 
Weiter  r.  in  gleicher  Richtung  nach  1.  sitzen  Dionysos  und 
eine  Göttin  (Semele?  Ariadne?  Kora?),  ebenso  auf  einem 
gleichen  löwenfellbehangenen  Stuhle,  beide  im  langen  Chiton 
mit  weiten  Oberarmein,  Dionysos  jedoch  mit  dem  gefalteten 
Wams  und  den  gesäumten  weiten  Oberlirmeln;  sie  mit  grosser 
Haube,  wie  alle  Göttinnen  dieser  Seite;  ihr  Gesicht  fehlt; 
Dionysos  hat  lange  Locken  und  Bart,  grossen  ausgesparten 
Epheukranz;  sein  Auge  ist  sehr  gross,  mit  geschlossenem 
Kontur,  sehr  schräg  gestellt,  der  Augenstern  als  Kreis  mit 
Punkt.  Beide  strecken  die  R.  vor  (mit  Schalen  zu  erg.);  im 
1.  Arme  hält  Dionysos  einen  grossen  Rebzweig  mit  roten 
Blättern  und  einer  schw.  Traube  (die  durch  ein  ausgespartes 
Rändchen  vom  Firnisgrund  sich  abhebt).  Letzterer  sowie  die 
flatternden  Enden  von  Gewand  und  Löwenfell  sind  zum 
Füllen  des  Raumes  unter  dem  Henkel  benutzt. 

Fortsetzung  auf  B).  Während  unter  der  Bodenlinie  von 
A)  ein  ausgesparter  thongr.  Streif  hinlief,  fehlt  derselbe  auf  B), 
indem  er  in  der  Mitte  unter  den  Henkeln  plötzlich  abbricht; 
die  Figuren  von  B)  stehen  somit  etwas  niederer  (der  Grund 
ist  offenbar  der  dass  auf  A)  fast  nur  sitzende,  auf  B)  fast  nur 
stehende  Figuren  vorkommen).  —  Die  Reihe  der  sitzenden 
Götter  wird  zunächst  durch  drei  stehende  unterbrochen; 
es  sind  die  drei  Hören  nach  1.;  die  vorderste  in  dem 
üblichen  Chiton  und  Wams,  den  Mantel  über  dem  Hinter- 
kopf, Haare  kurz  mit  thongr.  Diadem,  darauf  ein  schw. 
Mäandermotiv;  in  der  L.  hält  sie  einen  Zweig  mit  roten 
Blättern  gleich  denen  des  Rebstocks  bei  Dionysos;  derselbe 
hilft  ebenfalls  den  Raum  unter  dem  Henkel  füllen;  die  K. 
scheint   sie   gegen    das    Gesicht   erhoben    zu    haben,    wo    ein 


554  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

kleiner  Rest  erh.;  unmittelbar  1.  von  ihrem  Stirnhaar  ist  ein 
gerader  roter  Strich  I,  der  zu  einer  Inschrift  gehört  zu  haben 
scheint.  Zwischen  ihr  und  der  folgenden  steht  von  oben 
nach  unten 

^       O        **  ^         jy       yjxlog. 

Es  folgen  die  beiden  andern  Hören  (alle  drei  Frauen  auf 
beiden  Sohlen  aufstehend),  alle  in  der  gleichen  Tracht  wie  die 
erste;  die  mittlere  mit  langen  Locken,  einfach  thongr.  Haar- 
band, halt  in  der  R.  und  in  der  L.  je  einen  Zweig,  daran  keine 
Blätter,  nur  Früchte  und  zwar  Granatapfel,  die  thongr.  aus- 
gespart, dann  mit  einer  dicken  Schicht  feinen  gelbroten  Thons 
in  Relief  bedeckt  und  wie  es  scheint  hellrot  bemalt  sind;  die 
Früchte  in  der  L.  kommen  auf  ihr  Gewand  zu  stehen  und 
sind  deshalb  klein,  die  der  R.  dienen  zur  Füllung  des  leeren 
Raumes  und  sind  gross  und  teilweise  aufgebrochen  gebildet. 
Die  letzte  trägt  die  Haube,  hat  jedoch  den  Mantel  auch  hoch 
im  Nacken;  sie  hält  auf  der  Linken  eine  dunkelrot  gemalte 
kreisrunde  Frucht  (Apfel),  die  R.  streckt  sie  vor,  doch  ist  die 
Hand  verdeckt  von  der  mittleren.    Zwischen  beiden  steht 

# 

^     4      0        *      Qqui. 

Es  folgt,  gerade  in  der  Mitte  von  B)  wieder  ein  sitzendes  Paar 
nachl.  auf  gleichem  löwenfellbehangenen  Stuhle;  es  sind  zwei 
Göttinnen,  beide  in  der  gew.  Tracht;  die  im  Vordergrunde 
sitzende  (Amphitrite  !)  hat  das  Haar  mittelst  eines  Diademes 
aufgenommen  in  der  alten  Weise;  das  Haar  ist  mit  einzelnen 
gewellten  Pinselstrichen,  nicht  als  Masse  gegeben;  ihr  Mantel 
bedeckt  auch  den  Nacken  in  der  L.  hält  sie  einen  Stab  der 
unten  spitz  und  oben  mit  einem  Busche  seltsamer  Zotteln 
(von  Seepflanzen?),  versehen  ist  und  zu  oberst  einen  Doppel- 
haken zeigt  und  so  einem  Dreizack  gleicht.  Von  ihrem  Kopfe 
aus  geht  der  Name 

%     T   |     q       T       |       0       o 

A 

'AoyiTQITI]    (Statt  ]Af.l(flTQlT1)). 

Die  andere  zu  ihrer  R.  (Hestia)  hat  ein  besonderes  Schleier- 
tuch auf  dem  Kopfe;  ihr  1.  Arm  ist  unsichtbar  (wie  überhaupt 
die  1.  Arme  aller  der  nach  1.  thronenden  und  von  der  vorderen 

')  Aus  einem   anderen  Vorbilde  entlehnt  als   dieselbe  Göttin   auf  A)? 


Schale,  i,  zwischen  Klasse  a  und  b  (Sosias).  55 S 

Figur  halb  verdeckten  Gottheiten;  auch  ist  von  jeder  Gottheit 
immer  nur  je  ein  Fuss  sichtbar).     L.  von  ihrem  Kopfe 

A     # 

Beide  Göttinnen  strecken  mit  der  R.  die  Phiale  aus.  Es  folot 
nach  1.  Hermes  (bärtig,  das  Haar  mit  zweifacher  r.  Binde 
aufgenommen,  Chlamys,  beide  Sohlen  auf  dem  Boden;  sehr 
verblasstes  verd.  Muskeldetail);  1.  vom  Kopfe 


%       AA 


*   c-%"/c; 


er  tragt  mit  beiden  Armen  ein  Schaf  vor  sich,  in  der  I..  dazu  noch 
das  Kerykeion;  hohe  Stiefel  mit  Zugstück,  das  in  umgebogene 
Flügel  übergeht.  Er  wendet  sich  um  zu  einer  jugendlichen 
Gottheit,  die  in  der  gew.  Tracht  (Chiton,  Wams,  Mantel 
auch  auf  Hinterkopf  und  so  umgeworfen,  dass  nur  die  r.  Brust 
frei;  thongr.  Haarband;  Haar  im  Nacken  ganz  kurz;  die  Brust 
ohne  Angabe  der  Weiblichkeit),  in  der  L.  eine  siebensaitige 
Leier  (ye'lvg)  hält;  zu  ihrer  R.  ein  Reh  nach  1.;  sie  streckt 
die  R.  vor  (unsichtbar  hinter  Hermes).    L.  vom  Kopfe 


<y 


*      T      Q     r  Aqt^uq 


(vom  Schlusssigma  ist  noch  der  sichere  Rest  erhalten)1).  Ihr  folgt 
Herakles  (in  kurzem  Chiton;  Löwenfell  nach  alter  Art  um- 
gegürtet, bärtig,  Keule  in  der  L.  schulternd,  grosser  geschupp- 
ter Köcher  an  der  1.  Seite,  Bogenende  daneben  sichtbar),  die 
R.  erstaunt  erhebend  mit  losen  gekrümmten  Fingern;  sein 
Auge  besonders  gross  und  hoch;  1.  von  seinem  Kopfe 

4  v        S       $    Ztv  cpi'Xe 

Mit  eiligem  Schritte  folgt  Athen a,  die  R.  vorstreckend, 
(hinter  Hermes  verborgen),  in  der  L.  einen  langen  Stab,  dessen 
Ende  oben  fehlt,  wohl  die  Lanze  (in  der  gew.  Frauentrachr, 
der  Mantel  über  dem  Hinterkopf,  thongr.  Haarband,  Armring, 
Wams).   —   Unter  dem   folgenden  Henkel,  die  Trennung  der 

J)  Ihrem  Typus  nach  ist  die  Figur  jedoch  eher  Apollon.  Der  Maler 
hatte  gewiss  zuerst  beabsichtigt  beide,  Apoll  und  Artemis  darzustellen,  hat 
aber  aus  Raumnoth  die  beiden  gewissermassen  in  eine  zusammengedrängt? 


$56  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

ganzen  Komposition  markierend,  eine  kreisrunde  ausgesparrte 
Scheibe,  darauf  ein  Frauenkopf  und  Hals,  sowie  r.  Hand, 
deren  Spitze  sichtbar  ist,  gegen  das  Gesicht  erhoben;  ausge- 
spartes Band  im  Haar;  Ohrring;  das  Haar  hinten  zusammen- 
gefasst;  das  Gesicht  nur  in  Konturzeichnung  auf  dem  Thongr. 
Augenkontur  geschl.  mit  Kreis  und  Punkt  als  Pupille  (Selene?) 
Alle  Augen  auf  Seite  B)  sind  in  der  gew.  Manier  gemacht 
(geschlossener  geschwunger  Kontur  mit  Punkt).  —  Die  Gewänder 
sind  auf  A)  und  B)  vielfach  mit  kleinen  Kreuzchen  versehen. 
Die  Zeichnung  der  Falten  mit  vielen  Schwalbenschwänzen  ist 
überaus  fein  mit  haarscharfen  Reliefstrichen.  Säume  mit 
doppelten  Relieflinien. 

b)  Das  beträchtlich  grössere  Innenbild  wird  von  einem  Mäander- 
streifen eingefasst.  Die  Form  der  Schale  flacher  und  eleganter. 
Der  Stil  entwickelter,  reicher  und  freier.  Hauptmeister 
Euphronios,  Duris,  Hieron  und  Brygos. 

Krste  Gruppe!  Maler  Peithinos.  Der  Fuss  noch  etwas  schzver 
und  niedrig;  der  ttngefirn.  ziemlich  dicke  Rand  hat  eine  Rille  oben, 
Atissen  keine  Palmetten.  Innenbild  auf  dem  kreisrunden  Boden  aufstehend. 

2279.  (1005).  H.  o,i3.  Dm.  0,34.  Vulci,  durch  v.  Bunsen  1834  in 
Rom  erw.  — Erhaltung  gut:  aus  grösseren  Stücken  zusammen- 
gesetzt. —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  Taf.  IX,  1;  S.  18  (Innenb.) 
und  XIV.  XV;  S.  26  (Aussenb.);  Panofka,  Namen  der  Vasen- 
bildner Taf,  I,  2.  Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.,  Taf.  VII,  6 
(Innenb.);  S.  i83.  —  Vgl.  Welcker,  alte  Denkm.  III,  S.  405  ff. 
Brunn,  Gesch.  d.  gr.  Künstler  II,  727.  C.  J.  G.  8283.  Arch. 
Ztg.  1866,  S.  i32  (Heydemann);   Klein,  Vas.  mit  Meistersign.   S.  72. 

Innen:  Peleus  und  Thetis  in  der  alten  Gruppierung; 
Peleus,  etwas  in  die  Kniee  gebeugt,  hat  sie  mit  beiden  Armen 
um  die  Mitte  des  Leibes  umfasst;  sie  sucht  nach  r.  zu  ent- 
fliehen, wendet  jedoch  den  Oberkörper  um,  streckt  die  R. 
weit  aus  und  zieht  mit  der  L.  den  Chiton  etwas  empor.  Der 
Raum  ist  vortrefflich  gefüllt.     Neben  Peleus  1.  steht 


^     E  V      *      V     f  Hr^g 


*\    Qijd- 


'£ 


V 

neben  Thetis  r.  _ 

(Peleus  in  kurzem  ungegürtetem  Chiton  mit  kurzen  Ober- 
Urmeln;  dieser  ist  wie  sämtliche  Gewänder  auf  der  Vase  in 
sorgfältige  Abteilungen  mit  schwalbenschwanzförmigen  Enden 
gelegt;   die  Säume  mit   Relief linien  wie  auf  2278;    ausserdem 


Schale,  i,  b,   Gruppe   i.  557 

mit  kleinen  Kreuzchen  gesprenkelt;  an  der  1.  Seite  das  Schwert, 
am  r.  Knöchel  unten  ein  schwarzer  Ring.  Eine  Schlange 
hat  sich  um  Peleus  r.  Unterbein  gewunden,  um  seine  beiden 
Unterarme  eine  zweite  Schlange,  die  ihm  in  den  Hals 
beisst;  auf  seinem  Rücken  schreitet  nach  abwärts  ein  kleiner 
sehr  lebendiger  Löwe  mit  offenem  Rachen,  der  wie  eben 
von  Thetis  Hand  entsendet  scheint  (er  ist  von  ganz  vor- 
züglicher strenger  Zeichnung,  das  Detail  mit  Relieflinen; 
um  das  Maul  feine  verd.  Pünktchen).  Peleus  Haar  ist  lang, 
doch  hinten  emporgebunden;  das  Band  im  Haar  ist  schwarz 
wie  dieses  und  nur  durch  Relief  von  der  schw.  Masse  desselben 
geschieden;  die  Stirnhaare  mit  kleinen  in  Relief  besonders 
aufgetupften  schw.  Buckeln;  das  übrige  Haar  ist  auf's  feinste 
und  zierlichste  graviert  in  kaum  sichtbaren  welligen  Linien; 
mit  gelbem  verdünntem  Firnis  ist  Backenbartflaum  angegeben. 
Thetis  trägt  langen  ion.  Chiton  mit  Kreuzchen,  faltenloses 
Wams,  Mantel,  auf  beiden  Schultern  mit  feinen  kleinen 
Punktrosetten  geziert;  aufgebundenes  Haar  mit  ausgespartem 
Diadem,  darauf  breiter  Mäander;  Ohrring  kreisrund;  Arm- 
ringe; um  ihr  1.  Handgelenk  ringelt  sich  eine  grosse  Schlange 
gegen  Peleus  Kopf,  denselben  in  die  Stirne  beissend.  Rings 
steht 


1  *  f  ** 

O 


f 


Ä  Q  £ 


<3 

O 


4 


> 


Q 

Uetd-ivog  (oder   Ilei&ivovg)   l'yQuipey.   'ASr^odoiog  xaAoc. 
(  Einzelne  Buchstaben  etwas   übermalt.) 


* 


55g  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

Aussen:  Erotische  Scenen.  Konsequente  Durchzeich- 
nung der  Beine,  Brüste  u.  a.  unter  den  Gewändern.  Höchste 
Sorgfalt  in  Angabe  des  Details.  Die  Gewandung  der  Frauen 
wie  bei  der  Thetis  und  wie  auf  der  Sosiasschale:  Chiton  mit 
Oberärmeln  mit  Schwalbenschwanzabteilungen  der  Falten, 
zugleich  eng  an  die  Schenkel  anschliessend;  Wams  das  vorn 
bis  zur  Scham  herabhängt,  hinten  etwas  kürzer  ist,  mit  feiner 
gelblicher  Wellung  von  verdünntem  Firnis  und  mit  schw. 
Kreuzchen;  Schultermantel  in  langen  Schwalbenschwanzfalten 
herabhängend;  ebenso  die  Mäntel  der  Männer  in  übermässig 
langen  vertikalen  Schwalbenschwanz -Faltenzipfeln.  Grosste 
Varietät  der  Haartrachten. 

A)  Drei  Paare  von  Jüngling  und  Mädchen,  erstere 
immer  nach  r.,  letztere  nach  1.  gewandt.  Die  Mädchen  haben 
alle  nackte  Füsse,  die  Jünglinge  alle  Sandalen  mit  sehr  kunst- 
reicher, sorgfältigst  in  Relieflinien  angegebener  Schnürung; 
die  breiteren  Lederstücke  an  der  Ferse  und  über  dem  Spannen 
sind  mit  gelblichem  verdünntem  Firnis  angelegt.  Uebermässig 
lange  Finger,  i.  L.steht  der  Jüngling,  auf  seinen  Knotenkrück- 
stock (der  mehrmals  umschnürt)  vorgelehnt,  die  R.  unter  dem 
Mantel  eingestützt,  ganz  im  Mantel  verhüllt,  gesenkten  Kopfes. 
Das  Haar  ist  in  drei  Abteilungen  gegeben:  a)  Stirnhaar,  in 
Relief  aufgehöhte  vierfache  Buckelreihe,  b)  nach  vorn  ge- 
kämmtes Oberkopfhaar,  mit  einzelnen  verdünnten  gelbbraunen 
Pinselstrichen;  c)  nach  hinten  gekämmter  Hinterhaarbeutel 
in  r.  Binde  endend,  ebenfalls  mit  einzelnen  verd.  Pinsel- 
strichen. Dazu  r.  Blattkranz;  verd.  Backenbartflaum.  L.  von 
seinem  Kopfe  K  A  V  O  5.  Gegenüber  das  Mädchen  mit  ein- 
fachem massigen  schw. Haar  und  dreifacher  r.  Binde;  hinten  im 
Nacken  der  vom  Mantel  teilweise  bedeckte  eingeschnürte 
Haarbeutel,  der  thongrundig  gelassen;  sie  fasst  zierlich  mit 
der  L.  ihren  Chitonzipfel  und  hält  Jenem  mit  der  R.  einen  r. 
Zweig  hin.  L.  von  oben  nach  unten  ^4  AH.  i.  Der  Jüng- 
ling mit  Krückstock  steht  ebenfalls  mit  gesenktem  Haupte 
nach  r.,  die  R.  in  die  Seite  gestützt,  wie  verschämt  vor  dem 
Mädchen;  er  hat  ein  Armband  (einfacher  schw.  Ring)  am  r. 
Handgelenk;  Mantel  der  r.  Brust  frei  lässt;  Haare  wie  die  des 
vorigen;  ebenso  derBartfiaum.  L.  von  ihm  obenKAUOS  darunter 
von  oben  nach  unten  I  t  •  A  N  var/i\  r.  von  oben  nach  unten 
KAUOS.  Das  Mädchen  hält  ihm  wie  ermunternd  eine 
Blume  (thongrundig)  hin;  sie  hat  Haube  mit  Kreuzchen.  L. 
von  ihrem  Kopf  ^  >J  A  M  .  —  3.  Der  Jüngling  steht  aufrecht 
nach  r.,  im  Mantel  (r.  Brust  frei),  die  L.  unter  demselben  ein- 


Schale,  i,  b,   Gruppe    i.  55<) 

gestützt,  mit  der  R.  den  Krückstock  vor  sich  aufstellend;  Arm- 
ring; Haare  massig  schw.,  hinten  aufgebunden  mit  i.  Binde; 
Bartflaum;  Stirnhaarpartie  erg.;  er  ist  in  eindringlichem  Ge 
spräche  mit  geneigtem  Kopfe.  L.  von  seinem  Kopfe  KAUO- 
Darunter  von  oben  nach  unten  KOUAA/  (verschrieben  statt 
xulo;.)  Das  Madchen  ist  verschämt  und  fasst  mit  der  R, 
den  Chitonzipfel;  die  L.  in  abwehrender  Haltung;  1.  von  oben 
nach  unten  3  J  A  H  ;  sie  hat  Maanderdiadem  und  zweilache  r. 
Binde;  die  Haare  blond,  mit  einzelnen  verd.  Pinselstrichen, 
hinten  der  thongr.  umwundene  Beutel. 

Unter  den  Henkeln  a)  ein  lowenfüssiger  Stuhl,  davon 
ein  Löwenfell  herabhangt,  ganz  wie  auf  der  Sosiasschale  2278, 
nur  von  noch  vorzüglicherer  Ausführung,  b)  ein  Hund  der 
grossen  (lakonischen?)  Rasse,  die  auf  den  schw.  fig.  Vasen  ge- 
wöhnlich ist  (mit  Halsring,  den  1.  Vorderfuss  erhebend;  vor- 
trefflich gezeichnet;  das  Detail  in  Relieflinien). 

B)  Jünglinge  und  Knaben.  Alle  Jünglinge  haben  die 
sorgfältigen  Sandalen,  wie  auf  A),  alle  Knaben  sind  barfuss. 
Die  Jünglinge  nach  r.,  die  Knaben  nach  1.  L.  ein  Jüngling 
allein,  auf  den  Knotenkrückstock  vorwärts  gelehnt,  den  Kopf 
wie  traurig  gesenkt,  die  R.  (mit  Armring)  eingestützt;  Mantel 
der  r.  Brust  freüässt;  das  Haar  massig  schw.,  nur  sehr  lange 
einzelne  Vorderspitzen;  Blattkranz  rot;  Backenbartflaum  wie 
an  allen  folgenden  Jünglingen.  L.  oben  KAUOS;  r.  von  oben 
nach  unten  •  >J  A  H  .  Darüber  hangen  an  einem  gebogenen 
Halter  Strigilis,  kreisrundes  Oelfläschchen  mit  Kreis  -  Ver- 
zierung und  Schwamm;  dieselben  Gerate  hängen  zwischen 
jeder  der  folgenden  Gruppen.  Es  folgen  vier  Liebespaare: 
1.  der  Jüngling  (Mantel  lässt  r.  Brust  frei;  Haar  blond,  mit 
schw.  Reliefstrichen  auf  gelb  angelegtem  Grund;  das  Vorder- 
haar  nach  vorn  gekämmt,  mit  verdickten  Enden  in  Relief- 
strichen; Hinterhaar  im  Beutel  mit  r.  Bande;  r.  Kranz).  Oben: 
NOPAIN    '  A  I  +  I  0  nuT;[v\ar/i  (y.aUg) 

legt  den  1.  Arm  um  den  Nacken  des  Knaben  und  hält  in 
der  R.  (mit  Armband)  einen  rundlichen  Gegenstand  der  mit 
etwas  gelbl.  Firnis  angelegt  ist  (einen  Kuchen  oder  drgl.);  der 
Knabe  greift  mit  dem  Ausdruck  fröhlicher  Begierde  danach 
mit  der  R.  und  hält  in  der  L.  wie  es  scheint  bereits  einen 
gleichen  Gegenstand  (durch  verschmierten  Bruch  nicht  ganz 
deutlich);  er  hat  Rückenmantel  der  wie  bei  allen  folgenden 
Knaben  auch  den  Hinterkopf  bedeckt,  die  ganze  Vorderseite 
des  Körpers  jedoch  frei  lässt;  sein  blondes  Haar  ist  mit  ein 


5ßo  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

zelnen  gelben  flachen  Linien  gegeben;  r.  Kranz  darin;  das 
Vorderhaar  ist  in  künstlichen  eiförmigen  Abteilungen  geordnet 
wo  je  die  zweite  von  einem  roten  Bande  durchzogen  wird. 
2.  Der  Jüngling  (Rückenmantel;  Vorder-  und  Oberkopfhaar 
mit  feinen  Reliefstrichen,  die  ohne  dicke  Endpunkte;  glatt 
vorwärts  gekämmt,  hinten  mit  den  eiförmigen  Abteilungen; 
gelblich  angelegter  Grund  darunter;  r.  Kranz;  Armring)  um- 
schlingt mit  der  L.  fest  den  Nacken  des  wie  zum  Kuss  zu 
ihm  aufschauenden  und  den  Mund  dem  seinigen  nähernden 
Knaben,  behält  jedoch  den  Knotenstock  in  der  L.;  mit  der 
R.  fasst  er  an  das  Glied  des  Knaben,  wird  jedoch  von  diesem 
am  r.  Oberarm  gefasst  und  zurückgehalten;  in  der  L.  hält  der 
Knabe  einen  Aryballos  (er  hat  einzelne  lange  gewellte  Stirn- 
locken); er  blickt  wie  entzückt  zu  dem  Jüngling  auf.  R.  oben 
K  A  U  O  5.  —  3.  Ein  etwas  älteres  Paar;  der  Knabe  ist  grösser, 
der  Jüngling  hat  schon  dicken  Backenbartflaum.  Der  Jüng- 
ling trägt  Rückenmantel,  der  bis  auf  den  Hinterkopf  reicht, 
das  Haar  massig  schwarz,  mit  langen  Enden  vornen;  roter 
Blattkranz.  Er  umschlingt  mit  der  L.  (darin  Krückstock)  den 
Nacken  des  Knaben,  bückt  sich  etwas  in  die  Knie  und  will 
mit  der  R.  an  das  Glied  des  Knaben  fassen,  wird  jedoch  von 
der  R.  desselben  zurückgehalten.  Der  Knabe  hat  blondes,  mit 
einzelnen  gelben  flachen  Linien  gewelltes  Haar  und  dreifache 
r.  Binde.  Oben:  H  O  P  A  I  5  K  A  U  O  5.  4.  Der  Jüngling  (im 
Mantel,  r.  Brust  frei,  die  L.  auf  den  Knotenstock  stützend;  das 
Haar  wie  das  des  Jünglings  von  Gruppe  1)  will  die  R.  (mit 
Armring)  um  den  Nacken  des  Knaben  legen,  wird  jedoch 
von  ihm  am  Oberarm  zurückgehalten;  der  Knabe  hat  roten 
Kranz,  massiges  schw.  Haar  mit  langen  Spitzen  vorn. 

Verdünntes  Muskeldetail  überall.  Das  Auge  immer  mit 
geschweiftem  geschlossenem  Kontur  und  einfachem  Punkte; 
grosse  Köpfe.  —  Der  Stil  der  Zeichnung  ist  oft  bis  in's  Kleinste 
dem  der  Sosiasschale  (2278)  verwandt  und  Peithinos  war  sehr 
wahrscheinlich  Maler  im  Atelier  des  Töpfers  Sosias. 

2280.     (2274).     Dm.  0,125.      Gerh.  Nachl. 

Fragment,  einen  Teil  des  Innenbildes  und  ein  kleines 
Stückchen  einer  Aussenseite  enthaltend.  Das  Innenbild  war 
sehr  gross  (von  ca.  0,22  Durchm.),  indem  die  Köpfe  erst  an- 
fangen an  der  Steile  wo  aussen  das  untere  Ende  der  Dar- 
stellung ist. 

Aussen  erh.:  L.  der  Fuss,  mit  langem  Chiton,  einer  nach 
1.  eilenden  Figur  und  der  1.  Fuss,  mit  Beinschiene,  einer  weit 


Schale,  i,  b,  Gruppe   i.  2. 

nach  1.  ausschreitenden  Figur  (Verfolgung  einer   Frau   durch 
einen  Krieger). 

Innen:  Rest  (Oberkörper  und  untere  KopfhSlfte  eines 
nach  1.  stehenden  oder  wahrscheinlich  schreitenden  Krieg« 
(unbärtig,  mit  Schuppenpanzer,  Stern  auf  Achselklappe,  r. 
Schwertriemen);  er  hält,  den  Oberkörper  etwas  vorlegend  den 
grossen  Rundschild  vor  sich  (mit  schw.  Rand  und  drei  gra 
vierten  Zirkellinien;  auf  der  thongr.  Flache  desselben  ein 
Löwe  im  Ansprung  nach  L,  mit  Konturen  in  Relieflinien 
gezeichnet,  Avährend  das  Detail  des  Felles  und  der  Mähne  in 
Punkten  und  feinen  Linien  mit  verdünntem  gelblichen  Firnis 
gemacht  ist;  er  reisst  das  Maul  auf,  die  Zunge  mit  gelb-ver 
dünntem  Firnis;  darüber  K  A  U  O  5 ).  Ihm  1.  gegenüber,  nahe 
bei  ihm,  teilweise  von  seinem  Schilde  versteckt,  steht  eine 
wahrscheinlich  weibliche  Figur,  von  der  nur  das  unbErtige 
geneigte  Untergesicht  erhalten,  sowie  der  gewellte  Saum  des 
Chitons  oder  Wamses  am  Halse;  sie  fasst  den  Krieger  mit 
der  R.  unter  das  Kinn,  wo  ihre  Finger  hinter  dem  Schilde 
vorkommend  sichtbar  werden;  die  Linke  erhebt  sie  vor  seinem 
Gesichte;  die  Faltenpartie  dazwischen  ist  mir  unverständlich.  — 
Das  Ganze  unklar;  der  Krieger  scheint  im  Ausfall  und  wird 
besänftigt;  oder  drückt  etwa  die  Frau  dem  Ausziehenden  den 
Helm  auf  das  Haupt  (woran  die  Bewegung  der  Hände  denken 
Hesse);  Thetis  und  Achill?  —  Der  Stil  ist  dem  des  Peithinos 
überaus  verwandt;  namentlich  die  Zeichnung  der  Profile  und 
besonders  der  Lowe;  auch  den  älteren  Werken  des  Euphro- 
nios  nahestehend. 

Zweite    Gruppe:    Schalen   des  Euphronios ;   mit  verschiedenen  un- 
gewöhnlichen Erscheinungen. 

/228I.     Gerh.'  Nachl.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1882,  Taf.  3;  S.  3y  ff.  (C.  Robert). 

Fragmente  einer  Schale  von  c.  o,33  Dm. 

Grosses  Innenbild  das  bis  dahin  reicht,  wo  die  Schale 
die  starke  Wendung  nach  oben  macht.  Um  das  Bild  lief  ein 
o,o3  breiter  Streif  mit  schönen  ausgesparten  Palmetten; 
dann  folgt  gleich  der  schw.  Rand  der  Schale  (nuro,oi5  breit 
Das  Bild  steht  unten  auf  einer  Horizontale  auf;  der  kleine 
Abschnitt  darunter  ist  gefirnisst,  darauf  mit  r.  Buchstaben 

$V  •  p"  Ev[cf]o[6i>iog  lnoirtaev  (oder  lygcnpsy?) 
Erhalten  ist  sonst  vom  Innenbilde,  das  Astyanax  Tod  dar 
stellt:  Grosser  Altar  des  Zeus  Herkeios  auf  zwei  Stufen,  oben 
mit  lesbischem  Kymation  in  schw.  Konturen,  darüber  der  Ab 

36 


5(52  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

schluss  mit  ion.  Voluten  (nur  die  1.  erh.);  auf  diesem  Stücke 
ist  schw.  aufgemalt  A  I  O  5  •  auf  der  HauptfTäche  des  Altares 
darunter  H  I  £  P  O  •  Jihc  tego[i'.  Auf  der  untersten  Stufe 
steht  ebenfalls  schw.  SO'.  Auf  dieser  Stufe  steht  der  1.  Fuss 
des  Neoptolemos,  dessen  Vorderteil  (mit  Sandale)  erhalten. 
Auf  dem  Altar  sitzt  Priamos  nach  r.,  von  dem  nur  ein  Teil 
des  Mantels  den  er  um  den  Unterkörper  trägt  (mit  einzelnen 
Pünktchen)  und  vom  Oberkörper  ein  kleines  Stück  erh.  ist,  das 
zeigt,  dass  er  den  Mantel  auch  auf  der  1.  Schulter  hatte  und 
nur  die  r.  Brust  davon  frei  war,  wo  der  feingewellte  Chiton 
(verd.  Firnis)  mit  weiten  genestelten  Oberarmein  erscheint; 
dazu  die  Spitze  des  weissen  Bartes;  er  streckte  beide  Arme 
flehend  weit  vor.  An  seine  Arme  stösst  ein  Rest  des  schw. 
gravierten  gezirkelten  Schildrandes  des  Neoptolemos.  —  Von 
letzterem  ist  ausser  dem  Fusse  nur  der  r.  erhobene  Ellen 
bogen  erh.;  er  hatte  den  Knaben  Astyanax,  der  fast  voll- 
standig  erh.  ist,  am  1.  Unterbeine  gefasst  und  schwingt  ihn 
mit  der  R.  hoch  in  der  Luft,  um  ihn  herabzuschleudern;  in 
der  L.  hat  er  (nach  dem  erwähnten  Reste)  den  Schild. 
Astyanax  Gesicht  ist  en  face  dargestellt,  der  Körper  mit 
feinem  Detail,  die  Haare  fliegend,  mit  einzelnen  nach  den 
Enden  sich  verdünnenden  Pinselstrichen;  seine  Beine  griffen 
in  den  Palmettenrand  über.    R.  neben  seinem  Kopfe 

A  5  T  V  '   *Aoiv[ava£. 

Aussen:  Es  scheinen  keine  Palmetten  unter  den  Henkeln 
gewesen  zu   sein. 

A)  Kampf.  L.  beim  Henkel  ein  Gefallener,  nackt,  nur 
das  Schwert  an  r.  Bande  umgegürtet,  am  Boden  liegend;  er  hält 
noch  den  Schild  zur  Deckung  über  sich  (darauf  fragmentierter 
Vogel  in  schw.  Siluette  als  Zeichen,  darunter  das  Ende  einer 
schw.  auf  den  thongr.  Schild  gemalten  Inschrift  ■  O/V;  zwei 
gravierte  gezirkelte  Ränder);  den  r.  Arm  stützt  er  offenbar  auf 
die  Erde.  Von  r.  schreitet  der  Gegner  nach  1.  heran  (in 
kurzem  faltenlosem  Chiton  mit  Tupfen  und  r.  Saum,  Panzer; 
der  Oberkörper  fehlt;  Beinschienen);  er  zückt  mit  der  zurück- 
geschwungenen R.  das  Schwert  gegen  den  Gefallenen;  ver- 
mutlich streckte  er  im  1.  Arme  einen  Schild  vor  (dass  der 
oben  erwähnte  Schild  nicht,  wie  angenommen  wurde,  ihm,  son- 
dern dem  Gefallenen  gehört,  ist  zweifellos).  R.  von  ihm  der 
Rest  seines  Namens  von  oben  nach  unten  ..-©O..  Von 
der  folgenden  Gruppe  r.  ist  nur  das  r.  Bein  mit  Beinschiene 
eines  nach  r.  weitausschreitenden  Helden  erhalten,  der  in 
der  R    gesenkt    schräg    nach    abwärts    die   Lanze   zum  Stosse 


Schale,  i,  b,  Gruppe  2  (Euphronios).  563 

gezückt  hielt.    Auf  einem  kleinen  Fragmente  ist  wahrscheinlich 
sein  Kopf  erhalten  (unbürtig,  nur  etwas  Wangenflaum;  att.  Helm) 
und  unmittelbar  neben  demselben  das  Randstück  seines  Schildes. 
B)    Gleich   r.    vom   1.   Henkel    stürmt    ein   Held  im   Laut- 
schritte  nach  r.  (Mittelkörper  erh.,  Beinschienen,  Schwert  an 
1.  Seite,  nackt  bis  auf  einen  Shawl,  dessen  vorn  herabhängende 
Zipfel    durch    einen    doppelten   roten    Gurt,    der   zugleich   das 
Schwertgehange  zu  sein   scheint,   zusammengehalten  werden; 
Helmbuschende)   den  Schild  in  der  L.  weit  vorstreckend,  die 
R.  hoch    erhoben.     R.  ist   das   Ende    seines  Namens    erhalten 
. . .  ^  V  S.    Er  verfolgt  zwei  Frauen;  die  erste  sieht  im  Laufe 
um  und  streckt  die  L.  weit  vor  (gewelltes  Wams  und  Chiton; 
r.   Haarband,  Ohrring);    die  folgende  flieht    ebenfalls  nach   r. 
(nur  Hinterkopf  mit  aufgeb.  Haar  und  eine  Schulter  erhalten). 
Ein  Fragment  vom  r.  unteren  Ende   dieser  Seite   enthalt  den 
nach  1.   gewandten  r.  Fuss  eines  Kriegers  in  Beinschienen. 
Nach    Roberts,     wohl     schwerlich    haltbarer,    Deutung    wäre 
auf  A)  Deiphobos  Tod    durch  Menelaos,  auf  B)  Helena  von 
Odysseus  verfolgt  zu  erkennen.  —  Viel   feines  verd.  Muskel  - 
detail  überall.   Geschwungner,  ganz  geschlossener  Augenkontur 
mit    nach   innen    gerücktem    Augenstern.     Die   Haare   einfach 
schw.    massig    mit   Vorderhaarspitzen    und    Punkten   um    den 
Kontur.     Einfache,    nicht    besonders    sorgfaltige    Ausführung. 
Stilistisch  in  der  Mitte  zwischen  den  älteren  und  den  spateren 
Werken  des  Euphronios. 

^^"2282.  (1780.)  H.  0,12,  Dm.  0,315.  Vulci,  in  den  Ruinen  der  römischen 
Thermen  gef.  (wohl  aus  älteren  Gräbern  an  dieser  Stelle  stam- 
mend), 1842  von  Gerhard  gekauft,  der  sie  1841  von  E.  Braun 
in  Rom  erworben  hatte.  —  Stark  erg.  —  Abg.  Gerhard, 
Trinkschalen  und  Gefässe,  Taf.  XIV,  5—10;  S.  18  f.;  Panofka, 
Vasenbildner,  Taf.  4,  7.  Wiener  Vorlegeblätter  Ser.  V,  5,  2—6 
(überall  ungenügend).  —  Vgl.  Bull.  'd.  J.  i836,  38.  Annali  d.  J. 
1842,  p.  112.  Brunn,  Gesch.  d.  griech.  Künstler  II,  682.  C.  I.  G. 
8207.  Arch.  Ztg.  1853,  S.  i34  (O.  Jahn);  Stephani,  Compte  r. 
1873,  S.  i3o;  Brunn,  troische  Mise.  1,  S.  63.  Klein,  Euphronios 
S.  93  ff.;  ders.,  Vasen  mit  Meistersign.  S.  61,  9.  Arch.  Ztg.  1879, 
S.  101  (Weil).  Mitt.  d.  Inst,  in  Athen  i883,  Taf.  XI,  5;  S.  254 
(Schreiber). 

Modern  ist  der  ganze  Fuss  mit  Ausnahme  eines  kleinen 
Fragmentes  vom  Rande  des  ungefirnist.  und  oben  mit  Rille 
wie  in  der  vorigen  Gruppe;  darauf  steht  mit  flachen  Firnis- 
linien der  Inschriftrest: 


e   y 


^ 


Evff  {06  10g  tnohjOev. 


56+ 


Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 


o' 


Modern    sind    ferner    die    Henkel    bis     auf    die    Hälfte     des 
einen. 

Die  ganze  Innenseite  ist  mit  weissem  Grunde  von  etwas 
gelblichem     Thone     be-  £ 

deckt,  mit  vielen  (antiken) 
schw.     Flecken;      aussen 

herum   schw.    gefirnisster  <&*• 

Rand.     Von   dem  ganzen 

Rande     sind     indes     nur  ^ 

einige  kleine  Fragmente 
antik  und  zwar  die  über 
der  Künstlerinschrift,  die  *** 

mit  etwas  verdünntem 
braungelben  Firnisse  ge-  *** 

schrieben;  darunter  der 
Rest  der  Namensbeischrift 
der  Frau  (siehe  neben- 
stehend). Zwei  grosse 
Figuren  füllen  das  ganze 
Innere;  sie  stehen  auf 
einem  (nahe  dem  Rande 
befindlichen)  horizontalen 
Striche  auf.  —  Von  den 
beiden  Figuren  ist  nur 
Folgendes  antik:  i.  Von 
dem  stehenden  Mädchen 
der  Oberkörper  mit  Aus- 
nahme des  Oberkopfes; 
von  der  r.  Handwurzel 
an  abwärts  völlig  modern, 
auch  die  1.  Hand  modern; 
unten  ist  nur  ein  kleines 
Fragment ,  die  vordere 
Hälfte    ihres    Fusses    mit 

einer  daranstossenden 
Querlinie  (vom  Ende  des 
Stabes  des  Jünglings) 
antik.  2.  Vom  Jüngling 
ist  alt  der  ganze  Kopf 
mit  Ausnahme  einer 
kleinen  Stelle  am  Ober- 
kopie,    ferrier    der    Hals 


00 


O 


o 

c 
o 


und  sein  linkes  Brustviertel  mit  dem  an  die  Schulter  gelehn- 


Schale,  i,  b,  Gruppe  2  (Euphronios).  ?h~? 

ten  schrägen  Stück  eines  Stabes;  ferner  ein  Rest  der  Rippen 
die  mit  feinen  gelbl.  verd.  Linien;  ferner  der  1.  Oberarm  und 
ein  Teil  des  1.  Unterarmes  mit  gelblichen  Muskellinien;  ferner 
die  oberen  zwei  Drittel  des  Mantels  (der  steife  Zipfel  nach 
unten  modern);  der  Mantel  auf  dem  1.  Überschenkel;  die 
Beine  und  der  Sessel  sind  dagegen  modern,  ebenso  der  ganze 
r.  Arm  und  die  ganze  r.  Körperhälfte.  —  Die  Konture  sind 
mit  feinen  schw.  Relief linien  gegeben,  das  Detail  der  Innen- 
zeichnung mit  gelbl.  verd.  Firnis.  —  L.  steht  ein  Madchen 
(Diomede?)  nach  r.;  dünner  ion.  Chiton  mit  genestelten  Aermeln, 
daran  aus  w.  Thon  in  Relief  aufgehöhte  und  ursprünglich  wohl 
vergoldete  Knöpfe;  die  feinen  welligen  Faltchen,  unter  denen 
die  Brüste  durchgezeichnet  sind,  mit  gelblichen  Firnislinien; 
das  Halsband  aus  in  Relief  aufgehöhten  w.  Punkten  bestehend; 
ebenso  aufgehöhte  Unterarmbänder  und  Ohrring,  alles  einst 
wohl  vergoldet;  die  Haare  hinten  kurz;  w.  Binde  im  Haar;  die 
Haare  mit  gelbem  Firnis  dünn  angelegt,  darauf  dunklere, 
flache,  wellige  Linien;  das  Auge  mit  Angabe  der  Wimpern; 
der  Kontur  innen  ein  klein  wenig  geöffnet;  der  Augenstern 
nach  innen  geschoben;  er  besteht  aus  Kreis  und  Punkt,  mit 
gelblich  dünnem  Firnis  gefüllt;  die  Lippen  und  die  Nase  von 
vorzüglichster  Feinheit  der  Zeichnung.  Sie  trägt  ferner  einen 
Mantel,  der  auf  der  1.  Schulter  aufliegt,  den  Unterkörper  be- 
deckte und  über  den  1.  Arm  geworfen  ist;  derselbe  ist  mit 
rotbrauner  matter  Farbe  gefüllt;  der  zackige  Saum  von  der- 
selben, nur  dunkleren  Farbe;  mit  dieser  dunkleren  sind  auch 
Faltenlinien  aufgemalt  (antik  nur  ein  kleines  Stück).  —  Ihr  gegen- 
über sitzt  nach  1.  ein  Jüngling  (Achill?)  mit  Stab,  den  er  an 
die  1.  Schulter  lehnt  (Scepter  oder  Lanze?);  der  Unterkörper 
ist  von  kurzem  Mantel  bedeckt,  der  von  derselben  braunroten 
Farbe  wie  der  obige;  darauf  sind  mit  der  dunkleren  Nuance 
derselben  Farbe  die  Faltenlinien  gezeichnet.  Der  Kopf  von 
vorzüglicher  Feinheit.  Die  Haare  sind  hinten  nicht  in  einen 
Zopf  herumgelegt  wie  es  scheinen  könnte,  sondern  in  zwei 
Reihen  von  länglichen  etwa  eiförmigen  Wülsten  geordnet; 
die  Stirnhaare  sind  feine  Löckchen;  Andeutung  gelben  Backen- 
bartflaums; die  Haare  sind  alle  gelb  grundiert,  darauf  das 
Einzelne  mit  dunklen  doch  flachen  Linien  gemalt  ist.  Haar- 
band weiss  in  Relief  aufgehöht  (einst  vergoldet).  Das  Auge  wie 
am  Madchen.  —  Das  Motiv,  das  beide  Figuren  verband,  ist 
unbekannt;  der  Ergänzer  nahm  eine  Spendescene  an,  nicht 
ohne  grosse  Wahrscheinlichkeit.  In  der  L.  hielt  das  Mädchen 
eine  stilisierte  Ranke,  deren  Rest  erhalten  ist. 


566  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

Aussen:    Gewöhnliche  rotfigurige  Technik. 

A)  Knaben,  xel?]TiZoi'T?c.  Antik  ist:  r.  der  Rest  einer 
kannelierten  Zielsäule,  davor  der  Richter  nach  1.  (nur  der 
Unterkörper  eines  Mannes  im  Mantel  ist  alt);  von  1.  heraus 
sprengt  der  Sieger  auf  dem  Rosse,  dessen  vier  Beine  in  der 
Luft,  also  im  Sprunge  befindlich;  ausser  den  Beinen  ist  ein 
Stück  des  Pferdekopfes  und  der  Oberkörper  des  Knaben,  der, 
die  blassroten  (falschlich  weiss  erg.)  Zügel  in  der  R.  haltend, 
frohlockend  umblickt;  sein  Haar  fliegt  im  Winde  (massig 
schw.;  ein  Teil  des  Mittelkopfes  erg.).  L.  von  ihm  eine  un- 
kannelierte Saale  oder  Pfeiler  ohne  Kapitell,  auf  dem  ein 
7^'Srtc  steht.  Von  1.  galoppieren  heran  zwei  eng  nebeneinander 
reitende  Knaben;  die  beiden  Pferdeköpfe,  sowie  ein  Teil  der 
Füsse  und  Schwänze  ist  alt;  von  den  Knaben  nur  die  Köpfe 
mit  fliegenden  Haaren  und  der  vorgestreckte  Arm  des  einen 
mit  der  Geissei;  hellrote  Haarbinden;  alles  andere  modern. 
Der  Augenkontur  der  Knaben  ist  innen  ein  klein  wenig  ge- 
öffnet; der  Augenstern  ist  bereits  ganz  in  die  innere  Ecke 
geschoben.  Die  erregten  Pferdeköpfe  sind  von  vorzüglichem 
Ausdruck.  Oben  steht  mit  hellroter  Farbe  (nach  Beseitigung 
der  Uebermalung) 

y   A     -    r  °    *  «  A 

rkavzcov  xu\Xog. 

B)  Es  ist  nichts  antik  als  1.  der  grössere  Teil  eines  nach 
r.  ausschreitenden  und  nach  1.  umblickenden  Jünglings  im 
Mantel  (mit  feinem  verd. Körperdetail;  Haarbinde;  etwas  Backen- 
flaum), auf  der  L.  der  Rest  eines  Kastens  (oder  eher  ein  Trip- 
tychon?).  R.  vor  ihm  der  Rest  einer  kannelierten  Säule  und 
zweier  Pferdeschwänze  (also  Fortsetzung  des  Rennens);  ferner 
ganz  r.  unten  am  Ende  ein  Pferdefuss  und  der  menschliche 
Fuss  einer  schreitenden  Figur.  Alles  Andere  modern.  Unter 
den  Henkeln  je  eine,  relativ  kleine  Palmette.  Die  Aussen- 
bilder  ziemlich  flüchtig.  —  Das  Ganze  ist  wohl  das  späteste  der 
signierten  Werke  des  Euphronios. 

Dritte  Gruppe:    Ma ler  Ditris. 

uj  Schale  von  tingaodhnlicher  Grösse;  Töpfer  Kleophrades.  Um- 
laufender Fries  tan  das  Innenbild.  Aussen  keine  Palmetten. 
Frühere  Periode  des  Ditris. 


Schale,  i,  b,  Gruppe  3  (Duris).  5ßj 

2283.  (2767.)  H.  0,155.  Dm.  0,443.  Vulci,  in  einem  Grab  nördl.  der 
Coccumella.  —  Abg.  Archäol.  Ztg.  i883,  Taf.  1.  2:  S.  1  ff. 
(P.  J.  Meier).  Vgl.  Bull.  d.  J.  1881,  242  f.  (Heibig),  Klein,  Vas. 
mit  Meistersign.  S.  65,  5.  6.   Aren.  Ztg.  i883,  S.  i83  (Furtwängler  . 

Aus  vielen  Stücken  zusammengesetzt,  doch  fehlt  "über  ein 
Drittel;  das  Fehlende  in  unbemaltem  Gips  erg.;  war  im  Alter- 
tum restauriert,  wie  mehrere  Klammerlöcher  zeigen.  Die 
Linien  der  Innenzeichnung  vielfach  abgerieben. 

Innen:  Bild  von  0,225  Dm.;  zwei  Figuren,  die  auf  einer 
Horizontalen  aufstehen,  die  in  den  Mäanderkreis  selbst  ein- 
schneidet und  keinen  leeren  Abschnitt  unter  sich  Hess.  Rings 
Mäander  der  loseren  archaischen  Form.  Ein  geflügeltes 
Mädchen  (wohl  Nike,  schwerlich  Iris)  steht  nach  r.  vor  einem 
gerüsteten  Jüngling  nach  1.  Von  Nike  ist  nur  der  Oberteil 
und  die  Flügel  grösstenteils  erhalten;  sie  steht,  die  Schultern 
von  vorn,  doch  der  Kopf  und  die  Brüste  nach  r.,  mit  ausge- 
breiteten Schwingen;  das  Haar,  das  hinten  aufgebunden  war 
mit  r.  Band  dessen  Rest  erh.  (Oberkopf  fehlt),  fallt  vor  den 
Ohren  in  einem  Wisch  herab,  der  ungelockt  mit  einzelnen 
feinen  geraden  Reliefstrichen  gemacht  ist;  Ohrring;  ion.  Chiton, 
dessen  gewellte,  ganz  den  Brüsten  folgende,  an  der  Brust 
vorne  sich  vereinigende  Faltenpartien  mit  verd.  Firnis  und  die 
vertikalen  Faltenstreifen  mit  Relieflinien;  Mantel  auf  der  1. 
Schulter,  dessen  einer  Zipfel  ganz  unten  zum  Vorschein 
kommt.  Die  1.  Hand  (Armband)  streckt  sie  aus  gegen  den 
Jüngling,  die  R.  fehlt  (wahrscheinlich  goss  sie  mit  der  R.  ihm 
aus  einer  Kanne  in  die  vorgehaltene  Phiale).  L.  von  ihr 
KAU'  xal[6g.  Der  Jüngling  steht  ruhig  auf  beiden  Sohlen; 
att.  Helm,  Haar  vor  den  Ohren  mit  Relieflinien  wie  bei  Nike; 
Backenbartflaum;  der  Oberkopf  fehlt;  Rundschild,  darauf  ein 
voll  schwarz  gemaltes  überaus  zierliches  archaisches  schreiten- 
des Pferd  nach  1.,  mit  emporstehender  Mähne  aus  verdünnten 
Firnisstrichen;  darauf  ein  bartiger  Reiter,  dessen  Fleisch 
sowie  der  Petasos  ebenfalls  schwarz  gemalt,  dessen  kurzer 
feingefalteter  Chiton  und  steifer  Reitermantel  jedoch  mit  feinen 
verd.  Firnisstrichen  auf  den  Thongrund  gezeichnet  ist;  der 
Jüngling  hat  kurzen  Chiton,  in  regelmassigen  Schwalben- 
schwänzen gefältelt;  Panzer  mit  nn-'ovyeg;  Chlamys  vom 
Schilde  herabhängend;  Beinschienen,  die  ganz  mit  verd.  gelb- 
bräunlicher, sehr  dünn  aufgetragener  Firnisfarbe  bedeckt  sind 
—  ein  in  der  Publikation  übersehenes  Detail  — ;  Sandalen; 
auf  den  Beinen  verd.  Muskeldetail;  die  Arme  nicht  erhalten. 
Er  scheint  in  der  einen  Hand  die  Lanze  gehalten  zu  haben, 


568  Attisch   rotfigurig;   strenger  Stil. 

deren  Ende  unten   erscheint,    die  aber  oben  seltsamer  Weise 
nicht  fortgesetzt  ist. 

Umlaufender  Fries  um  das  Innenbild.  Wettrennen 
nach  r.  herum  von  Viergespannen  im  Galopp,  jedes  nur 
mit  einem  Lenker  versehen  (im  langen  ärmellosen  Chiton 
mit  doppeltem  Ueberfall  und  regelmässigen  Schwalbenschw.- 
falten,  mit  langer  Gerte);  über  dem  Kopfe  des  Jünglings  des 
Centrumbildes  befindet  sich  eine  Stele  oder  Pfeiler  auf  Basis 
(Zielsäule?).  Erhalten  sind  ganz  oder  teilweise:  drei  Gespanne 
1.  von  jener  Stele  und  drei  r.  davon;  die  drei  1.  schliessen  enger 
auf,  so  dass  die  Pferdevorderbeine  über  den  nächsten  Wagen 
weg  gezeichnet  sind;  zwei  erh.  Lenkerköpfe  sind  bärtig  (Bart  mit 
Relieflinien  auf  schwarzem  Grund;  zurückflatterndes  Haar  mit 
etwas  verd.  einzelnen  Strichen).  Der  zweite  Lenker  r.  von 
der  Stele  ist  gestürzt,  seine  Zügel  fliegen  lose;  er  wird  ge- 
schleift, rücklings  auf  die  Erde  gefallen;  sein  Mund  offen;  un- 
bärtig, Haare  aufgelöst.  (Die  Pferdeschwänze  und  Mähnen  sind 
thongrundig  gelassen,  nur  konturiert;  zuweilen  ein  Haarschopf 
mit  Relieflinien).     Inschrift  1.: 


t-         e 


weiter  r.: 


0 


und  nach  einem  Zwischenräume  $ 

TIavaicto\ß\  \%a\6\  c 

Aussenbilder;  unten  mit  schönem  rotfig.  Palmettenstreif. 
Figuren  aus  der  Palästra;  Jünglinge  mit  kurzen  Haaren;  eine 
(r.)  Binde  hat  nur  der  Aufseher;  alle  Brustwarzen  sind  sorg- 
fältig wie  eine  Punktrosette  gebildet;  um  den  äusseren  Haar- 
kontur Punkte  und  das  sehr  sauber  diesem  punktierten  Kontur 
folgende  thongrundige  Streifchen.  Augenkontur  sehr  langge- 
schwungen, innen  ein  klein  wenig  offen;  Augenstern  als  Kreis 
mit  Punkt;  das  verd.  Muskeldetail  ist  ziemlich  reich,  jedoch 
jetzt  ganz  verblasst;  die  Gesichter  alle  sehr  regelmässig  und 
ohne   individuellen  Ausdruck. 

A)  Acht  Figuren;  von  1.  i.  Jüngling,  im  Motiv  des  vati- 
kanischen Diskosträgers  den  Diskos  (darauf  kleine  schwarze 
Eule)   in  der  L.  gesenkt  haltend  und  die  R.  leicht  an   die  r. 


Schale,  i,  b,  Gruppe  3  (Duris).  5ÖQ 

Hüfte  legend,  mit  beiden  Sohlen  auftretend,  den  Kopf  vor- 
geneigt: er  fasst  sich  einen  Stand.  Es  folgt  2.  ein  Jüngling 
mit  zwei  Halteren  in  der  gesenkten  1.  Hand,  die  R.  erhebend, 
wegschreitend  nach  1.  und  umblickend,  offenbar  um  Platz  zu 
machen  für  3.  einen  Jüngling,  der  eben  beide  Halteren  in 
den  Händen  nach  r.  vorwärts  schwingt;  ihm  gegenüber  4.  ein 
Jüngling  nach  L,  der  in  der  L.  beide  Halteren  hält  und  die 
R.  wie  abwehrend  gegen  den  vorigen  ausstreckt;  dann  5.  ein 
Jüngling,  der  in  der  L.  einen  gerieften  Wurfstab  gesenkt 
hält  und  mit  der  R.  einen  anderen  erhoben  schwingt.  Es  folgen 
6.  ein  Jüngling  als  Aufseher  (Mantel,  Binde);  er  schwingt  in 
der  R.  den  gefurchten  in  zwei  Aeste  sich  teilenden  Stock,  nach 
1.  ausschreitend  und  zurückblickend  nach  7.  einem  Jüngling 
von  dem  nur  die  schreitenden  Beine  und  die  vorgestreckte  R. 
mit  einem  Halter  erhalten  sind;  dann  8.  noch  die  Unterbeine 
eines  nach  1.  schreitenden  Jünglings.     Oben  steht 

.        N       A       \       T        '        «  i  A 


HuvaiTioq  [x]«Ao[c. 
B)  Nur  Teile  von  vier  Figuren  der  r.  Hälfte  sind  erh. : 
zunächst  das  1.  Unterbein  mit  Mantelende  eines  nach  1.  aus- 
schreitenden und  sich  heftig  vorbeugenden  Aufsehers;  dann 
die  Ringergruppe  zweier  Jünglinge;  der  1.  ist  der  siegende, 
und  hat  den  anderen  mit  der  L.  niedergedrückt,  hat  das  1. 
Kniee  gegen  seinen  Kopf  gestemmt  und  umfasst  ihm  mit  der 
1.  Hand  Mund  und  Nase  (um  ihm  den  Athem  zu  nehmen) 
und  holt  mit  der  R.  zu  einem  Faustschlage  aus;  der  andere 
erhebt  das  r.  Bein,  um  jenen  mit  dem  Kniee  zu  stossen  und 
fasst  dem  Sieger  mit  der  R.  in  das  Gesicht  (das  fehlt);  über 
diese  Ungebühr  kommt  von  r.  der  oben  genannte  Aufseher 
herbei  und  scheint  (verloren)  züchtigend  mit  der  Rute  zu- 
zuschlagen. Von  der  folgenden  Gruppe  ist  1.  nur  das  Unter- 
bein mit  Mantelzipfel  eines  Aufsehers  erh.     Inschriftrest 


A 


xu)\6c 

Die  auf  dieser  Seite  wahrscheinlich  einst  befindliche  Inschrift 
des  Duris  ist  mit  dem  grössten  Teile  derselben  verloren  ge- 
gangen.   Um  den  thongr.  Fussrand,  dessen  Zugehörigkeit  zu 


D'JO 


Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 


diesem  Exemplare  indes  nicht  feststeht,  indem  er  auch  zu 
dem  nächsten  gehört  haben  kann,  steht  mit  schwarzem  Firnis 
gemalt  die  Inschrift  (abgerieben)  [i]: 


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2284.     (2767).     L.  o,3o.     Vulci,    zusammen    mit  2281    gef. 

Von  einem    genauen   Gegenstück    der  Schale  2283. 


Es 


Schale,  i,  b,  Gruppe  3  (Duris).  57 1 


/ 


ist  ein  aus  mehreren  Stücken  zusammengesetztes  Fragment, 
ein  Stück  vom  Rande,  zu  beiden  Seiten  des  einen  Henkels 
enthaltend,  und  zwar  des  auf  2283  nicht  erhaltenen  Henkels. 
Auch  hier  sind  antike  Restaurationen  an  den  Klammerlöchern 
deutlich.  Die  Darstellungen  scheinen  denen  von  2283  genau 
entsprochen  zu  haben;  doch  war  der  Innenstreif  des  Wagen- 
rennens nach  1.  bewegt;  erh.  ist  der  Oberteil  eines  Lenkers 
(Bart  mit  Relieflinien,  fliegendes  etwas  verd.  Haar);  er  schl'ägl 
mit  der  Gerte  auf  die  Rosse.  Ferner  ein  kleines  Fragment 
mit  Pferdeköpfen  nach  1.  —  Darüber  Inschrift  [siehe  S.  570,  2]. 
Aussen:  L.  vom  Henkel:  Oberteil  eines  Jünglings,  der 
in  der  L.  gesenkt  einen  Wurfstab  halt  und,  die  R.  erhebend, 
zum  Wurfe  antritt;  der  Kopf  etwas  gesenkt.  R.  vom  Henkel 
die  Gruppe  zweier  Faustkampfer  mit  von  Riemen  umbun- 
denen  Fausten;  der  1.  streckt  die  1.  Faust  weit  vor  und  holt 
mit  der  weit  zurückgestreckten  R.  aus;  er  blutet  aus  der  Nase 
und  ein  langer  Blutstrom  rliesst  ihm  vom  Nacken  aus  am 
Oberkörper  herab  (rot  auf  Thongrund);  der  andere  hat  sich 
etwas  gebückt,  hat  die  1.  Faust  zum  Schutze  über  den  Kopf 
erhoben  (dadurch  ist  das  Untergesicht  verdeckt,  das  jedoch 
ganz  vorgerissen  ist  auf  dem  1.  Oberarm)  und  streckt  die  R. 
gegen  den  Gegner  aus,  indem  er  den  Zeigefinger  erhebt  und 
so  sich  als  besiegt  bekennt;  beide  mit  Backenbartflaum;  die 
Erregung  in  den  Augen  trefflich  ausgedrückt.  Ueber  ihnen 
die  geschwungene  lange  Rute  des  Aufsehers.  Oben  die  Maler- 
inschrift [siehe  5jo,  3].  Beide  Schalen  sind  zweifellos  von  einer 
Hand  gemalt,  also  beide  von  Duris.     Aelterer  Stil  des  Duris. 

ß)   mit  feinen  stre?ig    symmetrisch   geordneten    Palmetten    unter 
den  Henkeln.     Innenbild  von  Mäander  mit  Kreuz   umgeben. 
1)  Einfiguriges  Innenbild  auf  dem  Mäanderkreis  aufstehend. 

2285.  (2465)  H.  0,115.  Dm-  o>285-  Caere,  1872.  —  Abg.  Monum. 
d.  J.  IX,  tav.  54.;  Arch.  Ztg.  1873,  Taf.  1,  S.  1  ff.  (Michaelis); 
Wiener  Vorleget)].  Ser.  VI,  Taf.  6.  —  Vgl.  Annali  d.  I.  1873, 
53   ff.  (Heibig);  Klein,  Meistersign.  S.  65,  9. 

Aus  Stücken,  das  Fehlende  unbemalt  erg.;  der  Fuss  fremd, 
von  dem  Typus  dieser  Schalen  ganz  verschieden. 

Innen:  Scene  nach  derWaschung.  R.  sieht  man,  nur 
zur  Hälfte  dargestellt,  ein  grosses  Luterion  aut  dem  üblichen 
Fusse  (oben  mit  ion.  Voluten);  daran  lehnt  ein  langer  knotiger 
Krückstock.  Ein  nackter  Jüngling,  dessen  Gewand  (Mantel) 
1.  auf  einem  Stuhle  liegt,  stellt  das  r.  Bein  auf  denselben 
Stuhl,  offenbar  im  Begriffe  die  r.  Sandale  an-  (oder  los-)  zu 
schnüren;    der  1.  Fuss  tragt  schon  die  Sandale  (sorgfaltig  mit 


• 


seh   rol    . 


F 


j  linien,das  Lederstück  hinten  gelb  angelegt);  Leider  fehl 
[  Beine  und  Arme  Bast  ganz;  er  beugt  sieh  aufmerksam  hei 
•  Binde;  kurzes  Haar,  dessen  vordere  Partie  in  ein., 
etwas  verd.  I  ßckchen  gemacht;  am  Körper  feines  verdünntes 
tail).    L.   oben   hängt   an   r.  Bande   ein   crosser  Schwamm 
und  ein  kleines  Alabastron  mit  Kren.-  im  Kreis.     I  .  steht 


I   rot:  l]  gaxpi   , 

Aussen:     Seh u I u n  t e  r r i c  h  t. 

A.)  Poesie  und  Le    erspiel.    Oben  steht 

HIPOAAMAn     KAUO<v7-j    ^oiVtfiag xctAoc. 

der  Mitte  sitzt  ein  bärtiger  Mann  (Lehrer)  auf  geschw« 
•  Lehnstuhl   mit  Mantel       n    den  Unterkörper  (alle  Ma 

;hen   nur  bis    zur  Mitte  der  Unterbeine),    im   Begriffe    eine 
Rolle  au:   .      llen,  darauf 

■    • 

£Vf&**|2+  w.v,*a 
\JoiGU    (lOi    i\it'if}    —x't'iu      v  Q)tü(00jv    i\oyout'.i    u&it'detv. 

Darüber  hängt  eine  Flötenfutteral  von  Fell  mit  Mundstück  am 

r.  Band;  r.  eine  1  eier  mit  ~  schw.  Saiten.     R.  vor    ihm  steht. 

imm  und  aufrecht  ein   Knabe,   ganz   im   Mantel    verhüllt 

auch  die  Arme':  er  s<         as  Gelernte  aufsagen.    R.  sitzt  auf 

einem    lehr.  i    Stuhle    mit    Polster    ein    älterer    Mann    en 

e   wohl  der  PUdagog),  den  Kopf  nach  der  Mitte  wendend; 

kreuzt  die  Beine    Mantel  r.  Oberkörper    freilassend:   etwas 

Behaarung    am    Bauch    angedeutet;    keine    eigentliche    Glatze 

aber  doch  dünnes  Stirnhaar  und  höhere  Stirn:  im  Kontur  der 

:    rn  ein  sehr  feiner  Absatz ;  ebenso  ist  der  Nasenrücken  etwas 

rümmt.  überaus    fein    und    scharf  —  in    den  Publikationen 

sehen  — :    \.ueenkontur  innen  ein  klein  wenig  offen;   der 


Schale,  i,  b,  Gruppe  3  (Duri 

Mund  etwas  geöffhei  ;  er  stützi  sich  mii  der  R.  auf  den  Knick 
stock  und  hall  die  L.  vor  mit  sprechender  Geberde.   Oben  h'ängi 
eine    Schale.     Zweite    Gruppe    1.:    I..    sitzt    auf  lehnelosem 
Stuhle   mit    Polster   ein    bärtiger   Mann     Lehrer)   und    spielt 
Unterkörper  im  Mantel)   die  jsaitige  Leier   mit   der  1.    Ha 
und  mit  dem  Plektron;  ihm  gegenüber  sitzl  auf  gleichem  Stuhl 
der  Knabe  nach  !.   l  nterkörper  im  Mantel;,  die  Leier  spielend. 
aufmerksam   vorgebeugt;   er  hat  die  Leier  an  einem   r.  Tri 
bände   gefasst     Oben  hängt  eine  Schale,   eine   gleiche  Leier 
und  r.  ein  Eimer  mit  3  Löwenfüssen  und  Bügelhenkel. 

B)  Flötenspiel  und  Schreiben.  L.  sitzt  auf  lehnelos« 
Stuhl    ein     unbUrtiger    Jüngling    ('Lehrer;    [Unterkörper    im 
Mantel,  Stirnlocken  gepinselt);  er  blast  eifrig  (ohne  Mundstück) 
die  Doppelflöte;   r.  vor  ihm  ein  zuhörender  Knabe,  aufrechi 

stehend  und  ganz  in  den  Mantel  gehüllt,  wie  der  auf  A,  den 
Kopf  etwas  empor  richtend  mit  dem  Ausdruck  des  Lauschen  . 
Oben  hüngen  eine  zusammengefaltete  Rolle  an  r.  Bande  und 
ein  zusammengebundenes  Diptychon,  ferner  eine  Leier.  — 
Zweite  Gruppe:  Es  sitzt  auf  gleichem  lehnelosem  Stuhle  mit 
Polster  ein  Jüngling  nach  r.  (Lehrer)  (Mantel  am  Unter 
korper);  er  hat  auf  der  1.  Hand  ein  Triptychon  aufgeschlagen 
und  hält  in  der  R.  den  Schreibgriffe!  bereit,  (um  das  Fehler- 
hafte zu  korrigieren?).  Oben  hangt  ein  kreuzförmiger  Gegen 
stand  und  ein  fragmentierter  kleiner  Sack(?)  R.  der  aufrecht 
ruhig  stehende  Knabe,  wie  die  vorigen  ganz  eingehüllt  in 
den  Mantel,  nach  1.  (seinem  Auge  fehlt  aus  Versehen  der 
Stern).  R.  sitzt  der  Padagog  auflehnelosem  Stuhle  mit  Polster. 
''Mantel  lasst  den  r.  Oberkörper  frei;  bartig;,  mit  der  L.  den 
Krückstock  aufstützend;  er  sitzt  nach  r.,  wendet  sich  jedoch 
nach  der  Mitte  um,  wie  überrascht  oder  ungeduldig.  Leber 
dieser  Seite  steht  ebenfalls 

HIPOAAMAS-  -UOS  ']  71(71)0  <)  an  ac  [xa]l6g. 
Alle  Figuren  haben  rote  Haarbinden.  Der  Augenkontur 
fast  immer  ganz  geschlossen;  der  nach  innen  geschobene 
Stern  als  Kreis  mit  Punkt,  nur  bei  den  Knaben  als  einfacher 
Punkt.  Viel  feines  verd.  Muskeldetail  (in  den  Abb.  meist 
weggelassen).  Die  Bartenden  mit  Reliefstrichen.  Das  Haupt- 
haar massig  schw.,  das  Vorderhaar  etwas  dünner  mit  einzelnen 
Lockenlinien.  Keine  Schwalbenschwanzfalten.  Der  spatere 
Stil  des  Duris. 

2)    Zweifiguriges  Innenbild ;  es  steht  auf  einer  Horizontalen  auf, 
unter  welcher  ein  ungefirnisster  Abschnitt. 


5~t  Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 

2286.  (2585.)  Dm.  o,32.  Caere,  1877.  —  Aus  Stücken.  Vieles,  wie 
der  ganze  Fuss,  fehlt.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  i883,  Taf.  4;  S.  20  ff. 
(P.  J.  Meier).  —  Vgl.  Klein,  Vas.  mit  Meistersign.    S.  66,  12. 

Innen:     Innenbild    von    0,20   Durchm.      Oben    steht    die 

Künstlerinschrift    ringsum,    rot 

auf  dem  schw.  Grund  (s.  neben-  jJ 

stehend)»     Gelage.     Auf  einer 

grossen     Kline     liegen     rechts  ^ 

ein  Mann,  links  eine  Frau  neben-  V 

einander  nach  1.;  der  Mann  r. 

tragt    den    Mantel    der    den    r. 

Oberkörper    frei    l'ässt;    er    ist  ^ 

bartig;    sein    Gesicht   fehlt    fast 

ganz;  er  blast  mit  aufgeblasener 

Wange  in  eine  Flöte,  wahrend  ^ 

er  die  zugehörige  andere  in  der 

L.  hält;    die  Frau    blickt  nach 

ihm  um,  klappert  mit  Krotalon  ^ 

in  der  R.,    und  halt  auf   der  L. 

eine    grosse    schwarze    Trink-  ^ 

schale  (des  Mannes?)  (ion.  Chi-        jg  §. 

ton    mit    weiten     Oberarmein,  o, 

die  Falten  mit  Relieflinien,  den  -$T* 

Brüsten    folgend;     Haube     mit  ^ 

gezackten  Streifen;   kreisförmi-  ?§' 

ger   Ohrring;    Mantel    der   den         -  ^ 

r.  Oberkörper  frei  l'asst);  sie  lehnt       ^ 

mit  dem  1.  Arm  auf  zwei  schw. 

fcLJ 

gestreiften  Kissen.     (Der  Mann 

versucht    die    Flöte,     die    dem 

Madchen,  der  Auletria  gehört?) 

L.    lehnt    der    Krückstock    des 

Mannes   und    unter    der   Kline  f* 

stehen  seine  kurzen  Halbstiefel; 

ausserdem  steht  hier  der  Speise-  j 

tisch,    darauf    der    Rest    eines 

roten  blätterartigen  Gerichts.  SU 

Aussen:       Manner      mit 
Frauen  im  Gesprach;   jeder-  4 

seits  je  zwei  Gruppen  und  je  eine  h 

einzelne  Person.     Sehr  zerstört. 

A)    In  der  Mitte  steht  eine  Frau  (ion.  Chiton  und  Mantel 
der  r.  Brust  freilUsst,  kreisförmiger  Ohrring,  Haube  mit  Streifen) 


Schale,  i,  b,  Gruppe  3  (Duris).  5t5 


nach  1.  und  hält  einen  Spiegel  einem  blirtigen  Manne  hin,  der 
auf  den  Stab  vorgelehnt  in  den  Mantel  gehüllt,  mit  ihr  spricht 
(Kopf  fehlt  fast  ganz).  L.  steht  ein  einzelner  bartiger  Mann 
nach  r.,  den  Krückstock  aufstützend  (Mantel,  r.  Brust  frei). 
R.  Mann  und  Frau  sich  gegenüber,  in  ahnlicher  Gruppierung 
(Oberkörper  fehlen). 

B)  L.  eine  Frau  nach  r.  (Chiton,  Mantel,  Haube);  sie  halt 
einen  Spiegel  dem  Manne  hin,  der  (Kopf  fehlt)  den  Krück- 
stock mit  der  R.  aufstützt  (im  Mantel).  L.  von  der  Gruppe 
der  einzelne  bartige  Mann,  vorgelehnt  auf  den  Krückstock, 
die  L.  erstaunt  erhebend.  R.  die  Gruppe  einer  Frau  (Ober- 
körper fehlt)  und  eines  Jünglings  (auf  den  Stock  vorgelehnt, 
mit  Backenbartflaum,  Gesicht  fehlt). 

Alle  Mäntel  sind  mit  einzelnen  schw.  Pünktchen  ge- 
sprenkelt. Die  Männer  tragen  r.  Binden  im  Haar.  Nur  an 
den  unteren  Enden  der  Frauenchitone  noch  kleine  schwalben- 
schwanzförmige  Faltenmotive,  sonst  freie  Falten.  Augen- 
kontur geschwungen,  doch  geschlossen;  Stern  als  Punkt,  nach 
innen  gerückt. 

2287.  (2586).  Dm.  0,28.  Caere,  1877.  —  Erhaltung  wie  2285;  der  ganze 
äussere  Rand,  ebenso  der  Fuss  fehlen.  Abg.  Arch.  Ztg.  i883, 
Taf.  3;   S.  i3  ff.  (P.  J.  Meier).  —  Vgl.  Klein,  Meistersign.  S.  67,  ig. 

Innen:  Bild  von  o,2o5  Dm.  In  dem  Abschnitt  unten  steht 
mit  schw.  Buchstaben 

Aofi<4£A*A<&WA/ 

zlovQig  l'yQaiptv. 
Zweikampf  mit  dem  Schwerte  von  zwei  bärtigen  Hopliten, 
bis  auf  die  Mitte  des  Bildes  ganz  erhalten.  Der  eine  r.  ist  auf 
das  1.  Knie  gesunken  nach  r.  und  ist  im  Hinstürzen  und  Zu- 
sammenbrechen begriffen;  aus  einer  Wunde  vorn  auf  der  Brust 
fliesst  über  den  Panzer  rotes  Blut;  [mit  dem  auf  den  Boden  ge- 
stemmten grossen  Rundschilde  anj  der  L.  (Profil)  hält  er  sich 
noch  aufrecht,  den  r.  Arm  hat  er  mit  dem  Schwerte  er- 
hoben, doch  nicht  mehr  zum  Hiebe;  sein  Arm  wird  sinken; 
sein  Oberkörper  und  Gesicht  sind  en  face  gezeichnet;  in 
der  nach  oben  geschobenen  Stellung  der  Augensterne  ist  das 
Brechen  der  Augen  angedeutet  (grosser  Bart,  das  Stück  unter 
der  Unterlippe  gesondert,  Schnurrbart  nur  im  Kontur).  Der 
Sieger  schreitet  nach  r.  auf  ihn  zu  mit  dem  Schwerte  in  der 
R.  zum  Stosse  ausholend,  in  der  L.  den  (verkürzten)  Rund- 


5j6  Attisch   rotfigurig;   strenger  Stil. 

schild.  Der  Mund  ist  etwas  geöffnet  und  die  Zähne  sichtbar. 
Die  Bewaffnung  beider  Helden  ist  im  wesentlichen  gleich:  beide 
ohne  Beinschienen,  kurze  Chitone  mit  feinen  Falten  und 
schwalbenschwanzförmigen  Enden,  darunter  durchgezeichnet 
das  Glied  und  die  Beine;  Panzer  mit  TTTt'civytQ  und  Schulter- 
klappen (die  des  Besiegten  sind  schwarz);  attische  Helme  mit 
emporgeschlagenen  schwarzen  Backenklappen  und  niederem 
Bügel  (der  des  Besiegten  ist  der  unvollkommenen  Manier 
dieses  Stiles  folgend  im  Profil  gezeichnet,  obwol  der  Helm 
von  vorne  gesehen  wird;  es  ist  kein  doppelter  Bügel)1);  ver- 
schieden sind  die  Schwerter:  das  des  Siegers  ist  das  gewöhn- 
liche zweischneidige,  zum  Stosse  gebrauchte;  das  des  Besiegten 
ist  einschneidig,  geschwungen,  zum  Hiebe  bestimmt. 

Aussen:  Kämpfe  von  Helden;  jederseits  fünf  Figuren 
in  je  zwei  Gruppen  zu  je  drei  und  zwei  Personen. 

A)  R.  liegt  am  Boden  ein  nackter  Held  nach  1.,  der  den 
Oberkörper  noch  durch  den  grossen  (verkürzten)  Rundschild 
am  1.  Arm  aufstützt.  Aus  der  1.  Schulter  fliesst  r.  Blut;  in  die 
r.  Seite  aber  trifft  ihn  eben  tötlich  die  Lanze  seines  Gegners; 
Blut  strömt  aus  der  Wunde;  er  hält  in  der  R.  noch  das 
Schwert,  matt  und  senkt  den  Kopf;  brechendes  Auge  und 
etwas  geöffneter  Mund  der  die  Zähne  zeigt;  er  ist  nackt  und 
trägt  den  Helm,  die  Schwertscheide  ist  umgegürtet.  Von  dem 
mit  der  Lanze  stechenden  Gegner  ist  nur  der  Unterkörper 
erh.  (trägt  Chlamys;  Rundschild  verkürzt).  Ihm  entgegen 
schreitet  von  r.  als  Verteidiger  der  Rest  eines  anderen 
Helden  mit  vorgestrecktem  Schild  (Rest  eines  schw.  Zeichens) 
und  Shawl.  L.  eine  zweite  Gruppe:  1.  ein  eben  in  die  Kniee 
fallender  nackter  Held,  dessen  Oberkörper  fehlt,  doch  wendete 
er  denselben  offenbar  nach  dem  Gegner  um  (Ende  des  Helm- 
busches 1.  erh.);  mit  der  R.  ergreift  er  einen  Feldstein  vom 
Boden  (nackt,  nur  Schwert  und  Helm).  Von  seinem  nach  1. 
ausschreitenden  Gegner  in  Chlamys  ist  nur  der  Unterteil 
und  ein  Stück  des  Rundschildes  erh.,  darauf  ein  schwarzer 
Dreischenkel. 

B)  R.  die  oben  bei  A)  zuerst  beschriebene  Gruppe,  nur 
etwas  variiert;  der  Gefallene  wird  von  der  Lanze  in  die  1. 
Brust  getroffen  und  lehnt  den  Kopf  mit  brechendem  Auge 
zurück;  der  Sieger  wieder  in  Chlamys;  der  Verteidiger  fehlt. 

])  Die  Platten  „für  Augen  und  Nase"  die  P.  J.  Meier  a.  a.  O.  S.  14 
an  dem  Helme  des  Siegers  sieht,  beruhen  auf  dem  Misverständnis  der 
Zeichnung  der  Stirnschutzplatte,  hinter  der  die  Spitze  der  hinteren 
Backenklappe   erscheint. 


Schale,  i,  b,  Gruppe  3  (Duris).  577 

Dagegen  1.  noch  eine  ähnliche  Gruppe:  Lanzenstoss  gegen  einen 
Gefallenen  der  von  einem  von  r.  Heranschreitenden 
beschützt  wird;  die  Oberkörper  fehlen.  —  Die  Schwerter  alle 
zweischneidig.  In  der  Mitte  überkreuzen  sich  zwei  Figuren 
nach  den  zwei  verschiedenen  Richtungen.  —  Augenkontur 
geschlossen;  Stern  immer  als  feiner  Kreis  mit  Punkt.  Viel 
verd.  Muskeldetail;  mit  verd.  Firnis  ist  an  den  nackten  Körpern 
der  Gefallenen  Behaarung  am  Bauche  aufwärts  und  an  der 
Brust  angedeutet. 

y)   nicht  signierte   Schalen   des  Duris    der  Art  tuie    die   vorigen 
tinter  c<)  und  ßj. 

2288.  (1004).  H.  o,i3.  Dm.  o,33.  Vulci,  i833  aus  Rom  erw.  Erhaltung 
gut.  —  Abg.  Panofka,  Tod  des  Skiron  und  des  Patroklos, 
Berlin  i83y,  Taf.  1.  2;  A)  klein  wiederholt  bei  Panofka,  Bilder 
ant.  Leb.  Taf.  VI,  5.  Vgl.  Bull.  d.  J.  1865,  160  (Benndorf). 
Klein,  Euphronios   S.  j3. 

Innen:  Bild  von  0,22  Dm.;  der  Mäander  rings  sehr  zierlich 
und  fein.  Vorzeichnung  sehr  deutlich  und  umfangreich  (der 
ganz  nackte  Körper  ist  umrissen,  auch  unter  dem  Gewände  und 
da  wo  er  von  einem  anderen  Gegenstande  verdeckt  wird;  so 
ist  das  1.  Bein  des  Theseus  das  hinter  dem  Felsen  steckt  in 
der  Vorzeichnung  da.  —  Skiron's  Sturz.  Theseus  (unbärtig, 
in  kurzem  gegürtetem  Chiton  mit  kurzem  schwalbenschwanz- 
faltigem Ueberschlage,  kreisrunder,  nicht  verkürzter  Petasos 
im  Nacken,  Haar  kurz,  massig  schw.,  vorn  und  hinten  herum 
die  in  Relief  aufgehöhten  schw.  Buckelreihen;  dünnes  r.  Haar- 
band) hat  Skiron,  der  eben  noch  am  Felsen  sass,  der  sich  r. 
hoch  in  rundlichen  Formen  auftürmt,  mit  beiden  Händen  an 
seinem  r.  Beine  gefasst  und  ist  im  Begriffe  ihn,  der  schon 
horizontal  liegt  und  nur  mit  der  R.  sich  noch  am  Felsen  fest- 
hält, in  die  Tiefe  herabzustossen ;  unten  ist  das  an  den  Felsen 
anschlagende  Wasser  angedeutet  durch  Wellen  (mit  Konturen 
in  Relief linien  und  breiteren  mit  verd.  Firnis)  und  Seesterne; 
die  Schildkröte  kriecht  eben  aus  dem  Wasser  und  scheint 
schon  in  den  1.  Arm  des  Skiron  zu  beissen.  Durch  den  unten 
breiter  werdenden  Felsen  und  das  Wasser  ist  der  untere  Teil 
des  Kreises  sehr  gut  gefüllt;  natürlich  ist  kein  horizontaler 
Abschnitt  angebracht.  R.  vom  Felsen  steht  ein  Baum  mit  r. 
Blättchen.  Skiron's  Kopf  ist  en  face  gegeben  (massiges 
schw.  Haar,  das  Stirnhaar  mit  dichten  einzelnen  gelockten 
Pinselzügen  wie  auf  2285 ;  es  hängt  länger  herab  nach  der 
Seite  wohin  es  fällt;  sehr  grosser  dichter  Bart,  die  Enden  mit 

37 


5-8  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 


V 


Relief linien,   die  auch  nach  unten  gerichtet;    Schnurrbart  nur 
im  Kontur.     L.  von  Theseus 


£     >,    c    v    f 


o 

Ueber  dem  Felsen 


<  [<   i    P 


Q     fV     2y.tQf.ov. 


A)  Kampf  um  einen  Gefallenen.  In  der  Mitte  liegt 
der  nackte  bärtige  Gefallene  und  stützt  sich  noch  mit  der 
R.,  darin  er  das  zweischneidige  Schwert  halt,  auf  den  Boden; 
Kopf  und  Körper  en  face,  der  Rundschild  am  1.  Arm;  das 
Motiv  ist  auffallend  gleich  dem  gefallenen  sog.  Achill  des 
Aeginetischen  Westgiebels;  Helm  mit  emporgeschlagenen 
schw.  Backenklappen;  der  Bügel  desselben  ist  ganz  weg- 
gelassen, weil  unbequem  darzustellen;  er  hat  eine  blutende 
Wunde  an  der  1.  Schulter.  Sein  Gegner  r.  schwingt,  auf  ihn 
zuschreitend  nach  1.  in  erhobener  R.  das  Schwert  (einschnei- 
dig) zum  Hiebe  gegen  ihn  (kurzer  feinfaltiger  Chiton,  Panzer 
geschuppt  und  mit  Achselklappen;  att.  Helm  mit  schw.  empor- 
geschlagenen Backenklappen  und  niederem  Bügel,  mit  Nasen- 
schutz); grosser  Rundschild  der  etwas  verkürzt  (mit  schw. 
grossem  Dreifuss  darauf,  um  dessen  eines  Bein  eine  Tanie 
befestigt,  ist).  Der  Verteidiger  schreitet  von  1.  heran  und 
schwingt  die  Lanze  in  erhobener  R.  zum  Stosse;  er  hat  die 
gleiche  Bewaffnung  und  Kleidung  wie  der  Gegner;  von  seinem 
Schilde  fällt  ein  grosses  unten  gezacktes  Tuch  herab. 
Zwischen  beiden,  von  dem  Gefallenen  teilweise  verdeckt 
ein  Bogenschütze  nach  1.  in  Schützenstellung,  auf  dem  1. 
Arme  den  Mantel,  eben  im  Begriffe  abzuschiessen  (im 
Uebrigen  nackt,  r.  Gorytband,  skythische  Mütze  mit  langen 
Laschen,  mit  verd.  Firnis  dünn  angelegt  um  den  Stoff  als 
Fell  zu  bezeichnen,  ohne  steile  Spitze,  oben  einfach  rund). 
Hinter  jedem  der  Hauptkämpfer  befindet  sich  noch  ein 
Bogenschütze:  der  1.  mit  derselben  Mütze  in  derselben 
Stellung  wie  der  vorige  nach  r.,  auch  den  Mantel  auf  dem  1. 
Arm  und  Goryt  an  1.  Seite;  das  Ende  der  Arme  und  der 
Bogen  ist  bei  allen  dreien  verdeckt;  zwei  in  der  Luft  nach  r. 
schwirrende  Pfeile  sind  auf  den  Gegner  r.  gerichtet.  Der 
andere  r.  am  Ende  wird  vom  Rücken   gesehen  und    hat  den 


Schale,  i,  b,  Gruppe  3  (Duris).  5-«, 

gewöhnlichen  Helm  auf;  (Goryt  an  r.  Bande  an  1.  Seite,  Mantel 
wie  die  vorigen,  Gesicht  nicht  sichtbar).  —  Alle  Figuren  sind 
bärtig.     Vortreffliche  Komposition. 

B)  Unterhaltung  von  Männern  und  Jünglingen. 
Alle  haben  nackte  Füsse  und  Mäntel  welche  die  r.  Brust 
frei  lassen  und  in  ziemlich  freien  einfachen  Falten  herab- 
fallen; alle  haben  den  1.  Arm  unter  dem  Mantel  eingestützt 
und  alle  tragen  Krückstöcke,  die  sie  frei  aufstützen  ohne  sich 
darauf  zu  lehnen.  Alle  mit  feinen  r.  Binden  im  Haar.  L.  ein 
Mann  nach  r.,  ruhig  in  der  R.  den  Krückstock  aufstützend; 
ihm  gegenüber  der  Jüngling,  ebenso  den  Stock  aufstützend. 
Die  kurzen  Haare  hier  wie  bei  allen  folgenden  massig  schw., 
jedoch  das  Vorderhaar,  wie  auf  2285,  mit  dicken  einzelnen 
Pinselzügen,  sodass  hier  etwas  gelockerte  Locken  erscheinen. 
Es  folgt  r.  ein  älterer  Mann  nach  1.  mit  an  der  Stirn  zurück- 
weichendem Haar;  er  blickt  um  nach  dem  nach  1.  stehenden 
Jüngling  r.  Es  folgt  noch  ein  sich  nach  1.  umblickender  Mann 
nach  r.  und   ein  Mann  r.  am  Ende  der  ruhig  nach  1.  steht. 

Der  Augenkontur  geschlossen;  der  Stern  immer  ohne 
Ausnahme  als  feiner  Kreis  mit  Punkt;  das  Auge  bald  weiter 
oder  weniger  weit  geöffnet.  Vieles  sehr  verblasstes  verd. 
Muskeldetail.  Offenbar  von  der  Hand  des  Duris,  aus  seiner 
spateren  Periode. 

2289.  (1776)-  H.  o,i3.  Dm.  o,33.  Vulci,  S.  Canino,  1841.  —  Ziemlich 
gut  erh.,  mit  einigen  schlechten  Ergänzungen.  —  Abg.  Ger- 
hard, Trinksch.   und   Gefässe  Taf.  XIV,   1 — 4;  S.   17. 

Innen:  Der  Mäander  stimmt  mit  dem  auf  2285 — 87. 
Unten  horizontaler  Boden  und  ein  ungefirnisstes  Segment 
darunter.  Frauenscene.  L.  sitzt  eine  Frau  auf  geschweiftem 
Lehnstuhl  mit  Polster  nach  r.  (langer  ion.  Chiton  mit  weiten 
Oberärmeln;  Mantel,  der  r.  Schulter  freilässt;  Haube  mit 
Zickzackstreifen  in  verdünntem  Firnis;  Ohrring  kreuzförmig; 
Stirnhaar  mit  Reihen  von  in  Relief  einzeln  aufgehöhten  Buckeln); 
sie  hat  das  r.  Unterbein  entblösst  und  den  Fuss  auf  ein  Gestell 
mit  geschweiften  Füssen  gesetzt,  das  eigens  zu  diesem  Zwecke 
vorhanden  zu  sein  scheint  (zwei  Füsse  sichtbar;  es  ist  wahr- 
scheinlich vierfüssig);  unten  steht  ein  Kalathos,  über  welchem 
nun  gerade  das  nackte  Unterbein  sich  befindet;  sie  ist  im 
Begriffe  einen  roten  Wollestrang  mit  beiden  Händen  um  das 
Bein  zu  legen  (derselbe  ist  um  ihre  1.  Hand  geschlungen  und 
hier  dick,  weiter  unten  dünner,  wo  er  in  den  Korb  unten  zu 
fallen  scheint,  auf  welchem  Spuren  andeuten  dass  er  damit 
angefüllt  ist);  es  ist  sicher  kein  Waschen,  auch  schwerlich  das 

37* 


5go  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

Verbinden  einer  Wunde  gemeint;  das  eigene  Gestell  deutet 
an,  dass  dies  eine  regelmässige  Beschäftigung  sei,  etwa  die 
dass  die  Wollestränge  auf  dem  Beine  statt  auf  den  Armen 
einer  Genossin  oder  einem  Gestell  aufgewickelt  wurden?  — 
Unter  dem  Knie  eine  übermalte  kleine  Verletzung.  Unmittel- 
bar gegenüber  steht  eine  zusehende  Frau  nach  1.  in  gleicher 
Tracht,  gleicher  Haube  und  Haaren,  den  1.  Arm  unter  dem 
Mantel  eingestützt,  mit  der  R.  den  Ghitonzipfel  an  der  r. 
Schulter  etwas  heraufziehend.  Beide  haben  etwas  geöffneten 
Mund,  wie  im  Gespäch  begriffen1).  R.  steht  ein  lehneloser  Stuhl 
mit  Polster,  nur  zur  Hälfte  dargestellt  und  darauf  ein  gleicher 
Kalathos,  wie  der  vorige.  Augenkontur  bei  der  r.  innen  etwas 
offen;  der  Stern  mit  feinem  Kreis  und  Punkt. 

Aussen:  Komos.  Je  die  mittleren  Hauptfiguren  haben 
den  Augenstern  als  Kreis  mit  Punkt,  die  anderen  nur  mit 
Punkt;  der  Augenkontur  innen  mehrmals  etwas  offen;  rote 
feine  Binden,  keine  Kränze.  Alle  Teilnehmer  sind  bärtig 
(Bartenden  mit  Relief linien);  alle  haben  ferner  kurzes  Haar, 
das  massig  schw.,  nur  über  Stirn  und  Nacken  mit  einer  ein- 
zelnen Reihe  feiner  in  Relief  aufgehöhter  Buckeln.  Die  Vor- 
zeichnung des  Nackten  ist  besonders  an  den  Beinen  unter 
den  Gewändern  deutlich;  sie  erstreckt  sich  sogar  auf  Muskel- 
detail; indes  ist  nachher  versäumt  worden  dasselbe  mit  ver- 
dünntem Firnis  auszuführen;  dasselbe  fehlt  hier  ganz. 

A)  In  der  Mitte  tanzt  in  leichtem  Schritte  ein  Mann  nach 
r.  (Mantel  auf  der  1.  Schulter  und  Arm),  auf  der  r.  Hand  eine 
Trinkschale  mit  umgebogenem  Rande,  auf  der  1.  einen  Skyphos 
(voll)  tragend.  Ihm  gegenüber,  ebenfalls  in  tänzelndem  Schritte 
ein  anderer  Mann  (den  Mantel  auf  dem  Rücken);  er  bläst 
die  Doppelflöte  (ohne  Mundstück);  sein  Glied  infibuliert,  wie 
bei  den  vier  anderen  an  denen  es  überhaupt  sichtbar  ist. 
Weiter  r.  ein  Mann  in  heftigerem  Tanzmotiv  en  face,  Kopf 
nach  1.;  er  hebt  das  r.  Bein  hoch  seitwärts  und  hebt  den  1.  Arm 
entsprechend  über  die  Schulter  (Mantel  auf  Rücken  und  beiden 
Schultern);  r.  am  Ende  ein  ruhig  nach  1.  stehender  Mann, 
der  in  bakchischer  Begeisterung  den  Kopf  in  den  Nacken 
wirft  und  gerade  nach  oben  blickt,  in  der  gesenkten  L.  eine 
Schale  mit  umgebogenem  Rand  und  eine    gleiche  auf  der  r. 


])  Eine  ziemlich  genaue  Replik  dieser  merkwürdigen  Darstellung 
findet  sich  im  Inneren  einer  Schale  gleichen  Stiles  zu  Florenz;  das 
Fussgcstell  ist  hier  etwas  anders,  bequemer  und  offenbar  auch  vierfüssig 
zu  denken;  Kalathos  und  Handhaltung  sind  dieselben;  die  zuschauende 
Frau   r.   trägt   einen   Spiegel. 


Schale,  i,  b,  Gruppe  3.  4.  58l 

Hand  ^Rückenmantel).  L.  von  dem  ersten  ein  heftig  Tanzen- 
der (mit  Rückenmantel);  er  setzt  das  r.  Bein  vor,  blickt  um 
und  erhebt  beide  Arme  symmetrisch  gegen  den  Kopf  wie  ein 
Diadumenos;  zwischen  seinen  Beinen  steht  ein  Skyphos  am 
Boden.  L.  am  Ende  kommt  ein  Anderer  nach  r.  heran  mit 
dicker  thongrundig  ausgesparter  Wulstbinde;  er  zieht  eben  mit 
der  R.  den  Mantel  noch  mehr  herauf,  um  sich  ganz,  wie  es 
scheint  auch  am  Kopfe  zu  verhüllen,  den  Kopf  nach  1.  ge- 
wendet, auf  der  L.  eine  Trinkschale  mit  Rand  (oder  greift  er 
unter  dem  Mantel  nach  dem  Kopfe  im  Begriffe  sich  zu  über- 
geben, worauf  der  weinschwer  geneigte  Kopf  deutet?). 

B)  In  der  Mitte  ein  Mann  im  Mantel  (r.  Brust  frei)  in 
ausschreitender  Bewegung  nach  r.  und  umblickend  nach  1. 
(Armband  am  1.  Arm);  er  scheint  die  Arme  nach  1.  auszu- 
strecken um  eines  der  vollen  Gefasse  in  Empfang  zu  nehmen, 
die  ein  anderer  1.  sorgfaltig  herbeitragt  (auf  der  R.  eine 
Schale,  auf  der  L.  Skyphos;  Mantel  auf  der  1.  Schulter;  sein 
ganzer  Kopf  modern).  L.  schreitet  noch  einer  im  Mantel 
nach  r.  (nur  Vorderbrust  frei;  1.  Hand  mod.).  R.  geht  diesem 
Zuge  voran  ein  nach  1.  umblickender  Mann  im  Mantel  mit 
einer  Haube  ganz  wie  die  der  Frauen;  er  hält  in  beiden 
Händen  r.  und  1.  vom  Kopfe  je  eine  Flöte.  R.  am  Ende 
tanzt  einer  mit  weinschwer  gesenktem  Kopfe  (Mantel,  1.  Arm 
darunter  eingestützt);  er  hält  auf  der  hoch  erhobenen  Rechten 
eine  (volle)  Trinkschale. 

Der  Stil  ist  genau  der  des  Duris;  die  Ausführung  etwas 
flüchtiger  als  sonst. 

Vierte  Gruppe:  Werke  des  Hieron.  —  Das  Innenbild  besteht  aus  zwei 
stehenden  Figuren,  einer  grösseren  und  einer  kleineren;  sie  stehen  auf 
dem  Kreise  auf;  der  Mäander  ringsum  ist  nicht  unterbrochen  von 
Kreuzen  oder  dgl.  Unter  den  Henkeln  aussen  in  der  Regel  keine  Pal- 
metten; oder  wenn  Palmetten  vorkommen,  so  sind  sie  nicht  symmetrisch 
und  nur  unter  einem   Henkel.     Die   Künstlerinschrift  auf  einem   der 

Henkel  graviert. 

2290.  (1758).  H.  o,i3.  Dm.  o,33.  Vulci,  S.  Canino,  1841-  —  Gut  erb., 
nur  kleine  Stücke  erg.;  Fugen  verschmiert.  —  Abg.  Gerhard, 
Trinksch.  und  Gefässe  Tf.  IV,  V;  S.  5  ff.  Panofka,  Dionysos 
und  Thyaden  Tf.  1,2.2a;  S.  23  ff.  Bötticher,  Baumcult  Fig.  42 
(teilweis);  Conze,  Götter-  und  Heroengestalten  Taf.  -fi,  1;  S.  3/ 
(teilweis);  Wiener  Vorlegeblätter  Ser.  A,  Taf.  4  (vollst,  und  am 
besten).  —  Vgl.  Canino  mus.  etr.  No.  565.  Gerhard,  rapp.  volc. 
not.  205b.    Archaeol.  Brit.  vol,  23,  p.  186  (Stuart);  Brunn,  Gesch. 


5§2  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

d.  griech.  Künstler  II,  S.  694;  C.  J.  G.  8215.  Klein,  gr.  Vas.  mit 
Meistersign.  S.  70,  10.  Rhein.  Mus.  Bd.  27  (1872),  S.  601  (Rapp); 
Deneken,  de  theoxeniis  (1882)  p.  44  ff. 

Der  untere  Teil  des  Fusses  ist  fremd  und  gehörte  zu  einer 
schwarzfig.  Schale.     Die  Inschrift  auf  dem  Henkel 


\ 


pf°/ver>oe^E^ 


Innen:  Dionysos  und  Silen;  die  Figuren  sind  etwas 
schräg  gestellt  und  divergieren  nach  oben  um  den  Raum  zu 
füllen.  R.  steht  der  bartige  Dionysos  nach  1.  (sehr  lange 
Locken,  ion.  Chiton  mit  feinen  Falten,  Ueberschlag  auf  der 
Brust;  hier  und  unten  schwalbenschwanzförmige  Enden; 
Mantel  der  r.  Brust  frei  lässt;  Schuhe;  gewelltes  Stirnhaar  und 
die  Bartenden  mit  Relief linien;  grosser  Epheublattkranz  aus- 
gespart; der  Kopf  sehr  gross  und  von  altem  Typus)  tragt  in 
der  L.  und  über  der  1.  Schulter  einen  Zweig  der  nach  1.  und 
r.  sich  verbreitet  mit  roten  Weinblattern  und  langen  schwarzen 
Weintrauben  (die  wie  das  Haar  durch  Stehenlassen  eines 
kleinen  thongr.  Randchens  vom  Grunde  geschieden  sind)  und 
stützt  in  der  R.  den  Thyrsos  (mit  dichtem  Epheubusch)  auf. 
Er  hört  einem  Silen  zu  (Marsyas?),  der,  von  kleinerer  Pro- 
portion, ihm  1.  gegenüber  steht  und  die  Doppelflöte  bläst  (Bart 
mit  langen  gelockten  Enden  in  etwas  verd.  Firnis,  Stumpfnase, 
r.  Epheukranz,  Glatze  oben,  hinten  eine  Art  Schopf;  lange 
Schulterlocke;  grosser  gehobener  Schwanz,  Bauch  und  Brust 
etwas  behaart;  infibuliert;  hohe  Stiefel  mit  Fellbesatz). 

Aussen:  Dionysosfest,  von  Frauen  gefeiert  durch 
Tanz  zum  Flötenspiel. 

A)  Mitte  ein  Altar  auf  einer  Stufe,  mit  einem  spitzen 
von  Palmetten  bekrönten  Giebelaufsatz,  in  dessen  Tympanon 
flüchtig  mit  ungleich  dickem  Firnis  ein  thronender  bärtiger 
lang  bekleideter  Gott  mit  langem  Stabe  aufgemalt  ist  (Diony- 
sos?); an  vier  Stellen  sind  die  an  den  Altären  üblichen  Blut- 
flecken angedeutet  (rot  auf  Thongr.).  L.  davor  steht  ein  Idol 
des  bärtigen  Dionysos,  das  Ganze  an  einem  viereckigen 
Pfeiler  oder  Stamm  gedacht:  der  Kopf  ist  vor  das  obere  Ende 
gesetzt,  jedoch  dahinter  ist  das  viereckige  Stammende  noch  zu 
sehen;  statt  der  Füsse  unten  ist  bloss  das  Pfeilerende  sichtbar; 
der  Kopf  ganz  wie  der  im  Innenbilde,  ebenfalls  sehr  gross; 
der  übrige  Stamm    ist    mit  Gewändern    behängt,    ohne  Arme 


Schale,  i,  b,  Gruppe  4  (Hieron).  583 

natürlich  (langer  Chiton  und  Schultermantel  mit  Horizontal- 
streifen, darauf  mit  breitem  Pinsel  angedeutete  Stickerei,  Del- 
phine und  rennende  Viergespanne;  um  die  Brust  eine  Kette 
wie  von  durchstochenen  trocknen  Feigen  oder  dicken  Perlen; 
darüber  hangt  etwas  Unklares  um  den  Hals;  ferner  sind  im 
Rücken  an  den  Stamm  r.  und  1.  Epheuzweige  gesteckt  mit 
roten  Blattern  und  schwarzen  Weintrauben;  endlich  sind  durch 
die  Zweige  grosse  kreisrunde  Früchte  gesteckt  die  ausgespart  und 
mit  Pünktchen  bedeckt).  —  R.  vor  dem  Idol  (der  Unterkörper 
teilweise  vom  Altar  verdeckt)  tanzt  eine  MUnade(i)  nach  1., 
Kopf  und  ausgestreckte  Arme  gesenkt,  den  Blick  auf  den  Altar 
gerichtet.  L.  hinter  dem  Idol  blast  eine  Manade(2)  Doppel- 
flöte (ohne  Mundstück)  mit  vollen  Backen;  sie  tragt  eine 
Haube  die  jedoch  hinten  ein  Haarschopfende  noch  sichtbar 
l'ässt  (das  Stirnhaar  verdünnt  angelegt,  darauf  wellige  Relief- 
linien). Unter  dem  Henkel  1.  ein  grosser  Krater  (a  colonnette) 
mit  schw.  Epheukranz  behängt;  ihm  gelten  die  Bewegungen 
der  beiden  MUnaden  r.  und  1.  vom  Henkel:  die  r.  (3,  auf 
Seite  A)  im  Tanzschritt  nach  1.  wendet  sich  um  nach  i\,  um 
mit  ausgestreckten  Armen  die  Freundinnen  beizurufen;  die 
1.  (4  Seite  B)  tanzt  darauf  zu,  fest  auf  ihn  blickend  und  ent- 
zückt den  1.  Arm  zum  Kopfe  erhebend,  den  r.  danach  aus- 
streckend. Es  folgt  auf  B)  ein  Contretanz  zweier  Manaden; 
die  1.  (G)  ist  ganz  in  den  Tanz  versunken,  Kopf  und  Ober- 
körper vorgebeugt,  den  r.  Arm  über  dem  Kopfe  erhoben,  auf 
der  1.  Hand  einen  grossen  Skyphos  (der  mit  schw.  flüchtigen 
Pinselsiluetten  oben  mit  Epheu,  am  Bauch  mit  einem  tanzen- 
den Silen  zwischen  zwei  Palmetten  in  schwfig.  Weise  ge- 
schmückt ist);  die  r.  (5)  wendet  sich  mit  dem  Oberkörper  zurück, 
wie  um  die  Anderen  zu  rufen,  in  der  R.  den  Thyrsos  schwin- 
gend. Weiter  1.  noch  ein  Paar  im  Contretanz:  die  1.  (8) 
klappert  mit  Krotalen,  die  r.  (7)  mit  zurückgeworfenem  Kopfe 
halt  in  der  L.  ein  kleines  Hirschkalb,  in  der  R.  (r.  Arm  mit 
Brust  mod.)  den  Thyrsos.  L.  am  Ende  von  B)  eine  nach  r. 
herbeieilende  (9),  welche  die  Arme  vorstreckt,  mit  Thyrsos. 
Auf  A)  folgen  r.  vom  Altar  noch  eine  nach  1.  heraneilende  (11) 
die  sich  umdreht,  den  Andern  rufend,  mit  Thyrsos,  und  eine 
eifrig  nach  1.  Tanzende  (10)  mit  gesenktem  Kopfe,  den  1.  Arm 
an  den  Kopf  erhebend.  Tracht  der  Manaden:  alle  haben 
langen  ion.  Chiton  mit  kurzen  weiten  Oberarmein  und  einem 
Ueberschlag  auf  der  Brust  mit  schwalbenschwanzformigen 
Enden;  von  hier  bis  über  den  Knien  ein  zweiter  bauschlör- 
miger  Ueberfall,   der  an  2,  5,  7,  9,  11    auch  als  verschiedener 


584  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

Stoff  charakterisiert  wird,  indem  er  durch  verd.  blasse  gelbliche 
Pinselstriche  fein  gefältelt  ist;  weiter  unten  ein  einfacher  Saum; 
die  Enden  unten  immer  schwalbenschwanzförmig  angeordnet. 
Alle  bis  auf  die  Flötenbläserin  haben  aufgelöstes  Haar  (massig 
schw.,  mit  langen  einzelnen  gelockten  Enden;  bei  3,  6  und  9 
ist  das  ganze  fliegende  Haar  in  einzelnen  Locken  durch  verd. 
Pinselstriche  gegeben);  6,8,9  haben  rote  Epheukränze;  Einzelne 
mit  Halsbändern.  Die  Brüste  mit  der  Brustform  folgenden 
Falten.  Augenkontur  geschwungen,  doch  geschlossen;  Stern 
nur  als  Punkt.  Grosse  Köpfe.  Die  Thyrsen  mit  kurzem 
dickem  Stiel,  von  Rohr,  mit  aus  Epheublättern  zusammen- 
gesetztem Büschel.  Das  Nackte  unter  den  Gewändern  durch- 
gezeichnet. 

yr  2291.  (1766)  H.  o,i3.  Dm.  0,37.  Vulci,  S.  Canino,  1841.  —  Aus 
vielen  Stücken,  deren  Fugen  nicht  scharf  schlössen  und  sehr 
verschmiert  sind;  mehrfach  ist  die  Innenzeichnung  abgerieben; 
Abg.  Gerhard,  Trinksch.  u.  Gefässe  Taf.  XI.  XII;  S.  14  ff.. 
Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.  Taf.  X,  4;  S.  219  und  XIII,  3; 
S.  272;  Wiener  Vorlegebl.  Serie  A,  Taf.  5  (am  besten);  Arch. 
Ztg.  1882,  S.  1  (Seite  B).  —  Vgl.  Mus.  etr.  2062;  Gerhard  rapp. 
volc.  not.  252c.  405;  de  Witte,  cab.  etr.  no.  129;  reserve  etr 
no.  15;  Bull.  d.  J.  1849,  126  (Braun);  Annali  d.  J.  1845,  p.  162- 
Welcker,  alte  Denkm.  Bd.  V,  S.  394;  R.  Rochette  mon.  ined; 
p.  265,  4.  C.  I.  G.  8220.  Brunn,  Gesch.  d.  gr.  Künstler  II. 
S.  696.  Klein,  Meistersign.  S.  71,  14.  Robert,  Bild  und  Lied, 
S.  53.     Arch.  Ztg.   1882,  S.   1   ff.  (Kekule). 

Die  Inschrift  aussen  am  einen  Henkel 

rtie   p  °  "  *  n  °  v  e  *  E  „ 

Innen:  Liebesgespräch.  R.  steht  ein  bärtiger  Mann 
nach  1.  (im  Mantel  der  r.  Brust  frei  lässt,  am  1.  Knöchel  ein 
roter  Ring)  sich  auf  den  knotigen  Krückstock  etwas  vorlehnend 
(haarige  Brust  war  durch  verd.  gelbl.  Firnis  angedeutet;  sein 
Bart  blond,  mit  verd.  gelbl.  Firnis  angelegt,  darauf  einige 
dunklere  Lockenenden;  Haare  vorn  herum  mit  einzelnen  in 
Reliefpunkten  aufgetragenen  kleinen  schw.  Buckeln;  roter 
Kranz;  das  Auge  übermalt;  es  war  jedoch  wie  es  scheint 
innen  offen;  Stern  als  Kreis  mit  Punkt).  Er  spricht  zu  einem 
ihm  1.  gegenüberstehenden  Knaben,  der  ganz  in  den  Mantel 
gehüllt  ist  (den  r.  Arm  unter  den  Mantel  einstützend;  sein 
Haar  wie  das  des  Mannes;  etwas  übermalt;  Augenkontur 
innen  etwas  offen);    in  der  L.  hält  derselbe  eine   rote  Schnur 


Schale,  i,  b,  Gruppe  4  (Hieron).  585 

die  einem  Haschen  (Fell  mit  verd.  Firnis)  um  den  Hals  geht, 
das  r.  wegzulaufen  im  Begriffe  ist.    L.  steht  von  o.  nach  u. 

*  '  P  AI     A  * 

r      ©        >    * 

cl7inodd/Liag. 

Aussen:  Parisurteil.  L.  gleich  neben  dem  Henkel 
mit  der  Künstlerinschrift  ist  ein  Fels  (mit  verd.  Pinsel- 
strichen) daran  vier  Ziegen  und  ein  Schaf  gruppiert  sind 
(deren  Fell  mit  verd.  Firnis,  die  Enden  mit  Relief linien);  die 
Tiere  scheinen  in  Aufregung  über  das  Herannahen  der 
Götter.     Oben  sitzt  Paris  nach  r.,  r.  von  seinem  Kopfe 


i».  v 


E      *    *    A^     p 


(im  langen  Chiton  mit  den  vielen  feinen  Falten  und  dem 
Ueberschlag  über  der  Brust;  Mantel  der  r.  Brust  freilässt; 
kurzes  Haar  und  roter  Blattkranz);  er  spielt  die  Leier  (sieben 
schw.  Saiten),  mit  der  1.  Hand  in  die  Saiten  greifend,  in  der 
R.  das  Plektron  an  r.  Bande  haltend;  er  halt  wohl  eben  inne, 
indem  Hermes  r.  herangetreten  ist  und  ihn  anredet  (Hermes 
mit  hohen  Stiefeln  und  Flügeln  daran;  kurzer  Chiton,  doch 
mit  zweimaligem  Ueberschlag;  Chlamys;  bärtig;  kurze  Haare, 
runder  Petasos  mit  schmaler  Krempe);  derselbe  stützt  sich 
unter  der  1.  Achsel  auf  einen  Stock,  die  R.  streckt  er  auf- 
fordernd gegen  Paris  aus,  eine  rote  Blüte  in  der  Hand.  Hinter 
ihm  r.  folgt  Athena  nach  1.  (langer  ion.  Chiton;  chlamysartiges 
Obergewand  über  r.  Schulter  und  Mittelkörper;  darüber  die 
Aegis  die,  geschuppt  und  mit  kleinen  Schlangen  versehen, 
hinten  weit  bis  gegen  die  Kniee  herabreicht,  doch  ohne  Gor- 
goneion  ist;  att.  Helm  ohne  Backenklappen,  schachbrettartig 
verziert;  Armbänder);  in  der  L.  die  Lanze,  hält  sie  sich  mit 
der  R.  einen  längeren  r.  Zweig  mit  Blüte  selbst  zum  Riechen 
unter  die  Nase.     L.  und  r.  von  ihrem  Kopfe 

A0E/VAIA   Xdyvaia. 

Es  folgt  in  etwas  grösserem  Zwischenräume  Hera  (Gewan- 
dung wie  die  der  Athena;  Armband  an  der  R.;  hinten  kurzes 
Haar  mit  grosser  Binde,  die  hinten  in  eine  Schleife  endet;; 
sie  stützt  stolz  das  palmettenbekrönte  Scepter  mit  der  R.  auf 


586  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

und  hält  in  der  L.  zierlich  eine  rote  Blütenranke.  L.  von 
o.  nach  u.  HEPA  c'Hou.  Endlich  folgt  Aphrodite  (leider 
durch  Brüche  sehr  entstellt,  gewandet  wie  die  vorigen,  doch 
hat  sie  ausserdem  ein  besonderes  Schleiertuch  auf  dem  Hinter- 
kopfe); sie  halt  in  der  R.  vor  sich  eine  r.  Blüte,  in  der  L. 
eine  Taube;  sie  Avird  umflogen  von  vier  Eroten,  die,  von 
knabenhaften  Formen  und  kleiner  Gestalt,  alle  r.  Blattkränze 
und  kurzes  Haar  tragen;  die  Flügel  setzen  bei  den  drei  im 
Profil  dargestellten  mitten  an  den  Oberarmen  an;  alle  bringen 
in  den  Händen  Kränze  oder  Blüten  und  Ranken  gegen  die 
Herrin;  an  dem  1.  unten  ist  das  Gesicht  zerstört  und  beide 
Arme;  an  allen  reiches  verd.  Muskeldetail.  L.  unten  von  u. 
nach  o.  A0POTIAE  'AqooTidr,  (verschrieben).  Um  den 
nun  r.  folgenden  Henkel  ist  in  freier  Weise  eine  Ranke  von 
sechs  Palmetten  geschlungen,  während  unter  dem  anderen 
Henkel  die  Ziegen  zur  Füllung  dienen. 

B)  Entführung  der  Helena.  L.  schreitet  Paris  nach 
1.  und  führt  Helena  schreitend  weg,  zu  der  er  umsieht  und 
die  er  mit  der  L.  an  ihrer  r.  Handwurzel  fasst,  während  sie 
ihm  nur  zögernd  folgt,  indem  ihre  beiden  Füsse  platt  auf- 
stehen. Paris  ist  bekleidet  wie  auf  A) ;  in  der  R.  trägt  er  zwei 
Speere;  Petasos  an  r.  Bande  im  Nacken  (r.  Kranz,  kurzes 
Haar;  über  dem  r.  Knöchel  ein  r.  Ring;  das  Mittelgesicht  erg.): 
1.  von  unten  nach  oben 

AUEXSA/VAPO     *AW$avÖQ0[g. 

Helena  hat  den  Mantel  über  den  Hinterkopf  gezogen;  Tänie 
im  Haare,  das  blond  mit  verd.  Firnis  angelegt,  nur  Stirnhaar- 
wellen mit  Relieflinien).     R.  neben  ihr  von  unten  nach  oben 

H  E  V  E  N  E   CEUW;. 

Ein  Genosse  des  Paris  (Aeneas;-  (bärtig,  im  kurzen  Chiton 
mit  zweifachem  Ueberschlag,  Mantel  auf  Rücken  und  Schulter, 
Petasos  im  Nacken,  Seitenlocke;  r.  Blättchenkranz,  zwei  Speere 
in  der  R.)  sucht  mit  ausgestreckter  L.  die  nachdrängende  Frau 
zu  der  er  sich  umwendet  abzuhalten.  Die  Frau,  die  beide 
Arme  vorstreckend  nach  1.  eilt,  um  Helena  einzuholen  (in 
Chiton,  Mantel;  kurzes  Haar,  Tänie  mit  Schleife)  heisst  (1. 
vom  Kopfe)  ASAAMIT  Tntdr^oa.  R.  steht  ruhig  aufrecht 
eine  gleiche  Frau  (1.  von  ihr  EVOPIS  Eixämg),  in  der  R.  eine 
rote  Blutenranke;  die  L.  legt  sie  besänftigend  auf  den  r.  Unter- 
arm des  Greises  r.,  der  im  langen  Chiton  und  ganz  in  den 
.Mantel   gehüllt   auf  dem  Krückstock    sich    vorlehnt   und   mit 


Schale,  i,  b,  Gruppe  4   Hier. 

deutlichem  Ausdruck  des  Entsetzens  die  Finger  der  r.  Hand 
ausstreckt  (etwas  Glatze,  Siirnrunzcln  mit  verd.  Firnis;  bärtig" 
das  Auge  weit  offen.    L.  vom  Kopfe  *.  O  I  q  A  M  I  'Jxwo/oc.     R. 

steht  noch  ein  bartiger  Mann  in  gleicher  Gewandung  nach  1. 
(doch  Mantel  der  die  r.  Brust  frei  lässt),  im  1.  Arme  den  langen 
Krückstock,  die  R.  ebenfalls  erstaunt  erhebend  (r.  Blattkranz: 
Seitenlocke).      L.   vom   Kopfe   steht 

S.03SATVT  Tv(yd)uQmg. 

Diese   beiden  Alten  haben   auch  allein   niedere  Schuhe  an.  — 
Augenkontur    innen    geschlossen;    Stern    als    Punkt    nach 
innen    gerückt.     Vielfach   das  Nackte   unter   den    Gewändern 
durchgezeichnet.     Feines  verd.  Muskeldetail. 

2292.  1772).  H.  o,i3.  Dm.  o,33.  Vulci,  S.  Canino,  1841.  —  Viel 
übermalt  um  die  Fugen  herum.  —  Abg.  Wiener  Yorlege- 
blätter,  Ser.  A.,  Taf.  6.  —  Vgl.  Canino,  mus.  etr.  Xo.  14:'.). 
Archaeol.  Brit.  vol.  23,  p.  223  (Stuart);  Brunn,  Gesch.  d.  greh. 
Künstler  IL,  S.  698,  10.  C.  I.  G.  8216.     Klein,  Meistersign.  S.  69,  4. 

Der  Fuss  ist  fremd  (er  hat  einen  viel  zu  dicken  Rand  und 
gehört  offenbar  nicht  zur  Schale;.  Auf  dem  einen  Henkel 
graviert 

^j£^oa/E      P     C    l  "E    $  £    V  zI{o(ov  Inoirpiv. 

Innen:  Liebesgespräch.  L.  steht  auf  niederem  Podium 
ein  Stuhl  mit  geschweiften  Beinen,  von  dem  jedoch  nur  der 
grössere  vordere  Teil  dargestellt  ist  mit  daraufliegendem 
Polster,  Hinterbeine  und  Lehne  werden  vom  Mäander  abge- 
schnitten und  fehlen.  Ein  bartiger  Mann  der  dort  auf- 
gestanden zu  sein  scheint  (im  Mantel,  doch  so  dass  r.  Ober- 
körper frei;  r.  Blättchenkranz)  stützt  in  der  R.  den  Krückstock 
auf  und  beugt  sich  ein  wenig  vor  zu  einem  jungen  kleinen 
Madchen  r.;  er  ist  im  Begriffe  mit  einer  roten  Ranke  in  der 
L.  ihr  Haupt,  das  schon  mit  rotem  Weinlaub  geschmückt, 
noch  mehr  zu  zieren,  oder  hält  jedenfalls  die  Ranke  gegen 
ihren  Kopf;  die  etwas  geöffneten  Lippen  deuten  eine  Rede  an 
(seine  1.  Hand  zum  Teil  erg.,  doch  ist  ein  Rest  der  Ranke  al 
das  Mädchen  (langer  Chiton,  Wams  mit  verd.  gewellten 
Linien  und  Mantel  der  r.  Oberkörper  freilässt,  kurz  auf- 
genommenes Haar);  streckt  die  R.  wie  etwas  [abwehrend  vor. 
—  Die  Figuren  divergieren  um  den  Raum  zu  füllen,  nament- 
lich ist  das  Mädchen  schräg  gestellt. 

Aussen:    Unterhaltung    bärtiger    Manner,   die    alle 


538  Attisch  rotfigurig,  strenger  Stil. 

r.  Kranze  von  kleinen  Blattchen  tragen;  die  Lippen  etwas  ge- 
öffnet, also  sprechend;  sehr  lange  Barte,  deren  Enden  mit 
Reliefstrichen;  kurze  Haare,  einfach  massig  schw.,  auch  ohne 
Stirnspitzen.  Unter  dem  einen  Henkel  ein  auf  den  Hinter- 
beinen sitzender  Hund  nach  r.,  der  grossen  (lakonischen?) 
Race  der  schwarzfig.  Vasen;  unter  dem  andern  Henkel  ein 
lehneloser  Stuhl  mit  Polster  darauf.  Alle  haben  nur  Mäntel 
an,  die  in  einfachen,  grossen  Falten  fallen.  Jederseits  fünf 
Figuren. 

A)  In  der  Mitte  sitzt  auf  viereckigem  Steinsitz  ein  Mann 
nach  1.,  sich  mit  beiden  Händen  auf  den  Krückstock  stützend, 
den  Mantel  nur  um  den  Unterkörper;  1.  vor  ihm  steht  ein 
anderer  nach  r.,  bequem  den  Stock  unter  die  1.  Schulter 
stemmend,  die  R.  unter  dem  Mantel,  der  die  Brust  vorne 
frei  lässt,  einstützend;  zwischen  beiden  hängt  oben  ein  toter 
Hase  von  oben  gesehen.  L.  steht  noch  einer  in  fast  dem 
gleichen  Motiv  (sein  Oberkörper  ganz  übermalt,  doch  nach 
den  antiken  Spuren);  1.  dahinter  hängen  am  r.  Bande  grosse 
Schwämme;  gleiche  hängen  r.  hinter  der  Mittelfigur;  hier  r. 
ist  noch  eine  Gruppe:  1.  ein  stehender  nach  r.  auf  den 
Krückstock  gelehnt  (r.  Oberkörper  frei);  derselbe  hält  in 
beiden  Händen  eine  kleine  rote  Blütenranke;  r.  sitzt,  mit  ihm 
sprechend  ein  anderer  en  face  auf  viereckigem  Steinsitze,  in 
den  Mantel  gehüllt,  den  Krückstock  in  der  L.;  er  wendet  den 
Kopf  im  Gespräch  nach  1.  ins  Profil.  Zwischen  beiden  hängt 
oben  ein  grosser  Schwamm  und  ein  netzartiger  Sack,  darin 
zwölf  schw.  Kugeln  (zum  Ballspiel?);  r.  hängt  ein  grosses 
Flötenfutteral  aus  Fell  mit  Mundstück. 

B)  In  der  Mitte  sitzt  nach  1.  ein  Mann,  in  der  L.  den 
Krückstock,  auf  Steinsitz  (Mantel  die  Brust  vorn  freilassend);  ihm 
gegenüber  nach  r.,  auf  den  Krückstock  gestüzt,  ein  anderer, 
der  in  lebhafter  Rede  die  R.  horizontal  gegen  den  ersteren 
vorstreckt.  L.  am  Ende  sitzt  einzeln  ein  Mann  en  face,  (so  dass 
die  beiden  von  vorn  sitzenden  Männer  r.  und  1.  von  dem- 
selben Henkel  sich  befinden),  mit  Krückstock,  nach  der  Mitte 
blickend  (Mantel  lässt  Brust  frei).  Es  folgt  die  Gruppe  r.;  r. 
sitzt  auf  Steinsitz  mit  Polster  ein  Mann  nach  1.  (Unterkörper 
im  Mantel,  Krückstock  in  der  L.),  eifrig  sprechend  und  ab- 
wehrend die  R.  erhebend;  ihm  gegenüber  ein  Mann  vor- 
gelehnt auf  den  Stock;  er  streckt  redend  die  R.  vor  und  hält 
in  der  L.  erhoben  einen  kleinen  Beutel.  Er  hat  allein  einen 
kleinen  besonderen  Haarschopf  im  Nacken. 

Eingerissene  Vorzeichnung  vielfach  deutlich.    Beine  unter 


Schale,  i,  b,  Gruppe  4.  5.  5gt) 

dem  Gewand  meist  durchgezeichnet  (mit  Relieflinien).  Am 
Innenbild  reiches  verd.  Muskeldetail,  wenig  aussen.  Augen- 
kontur geschlossen,  geschwungen,  sehr  schmal;  Stern  als 
Punkt.  Ausführung  ziemlich  flüchtig  und  viel  weniger  detail- 
liert als  sonst  bei  Hieron.  In  Komposition  und  Stil  berührt 
sich   Hieron  hier  etwas  mit  Duris. 


Fünfte    Gruppe:    In    der  Art   des   Brygos.  —  Aussen    keine  Pal- 
metten;   das  Bild  geht  ununterbrochen  unter  den  Henkeln  fort. 

2293.  (1002).  H.  0,137.  Dm.  o,32.  Vulci,  i833  bei  Camposcala  von 
Campanari  gef.,  durch  von  Bimsen  erw.  —  Fugen  übermalt, 
sonst  trefflich  erh.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  Tf.  VIII,  3.  4; 
S.  14  f.  (Innenbild)  und  X.  XI;  S.  20  f.  (Aussenbilder);  Gerhard, 
Lichtgotth.  Taf.  IV,  3  =  ges.  akad.  Abh.  Taf.  8,  3  (Innenb.); 
Elite  ceram.  II,  pl.  117,  p.  388  (Innenb.);  Overbcck,  Atlas  zur 
Kunstmyth.  Taf.  IV,  12  a.  b  (Wiederholung  der  ungenügenden 
Abb.  Gerhards).  —  Vergl.  Arch.  Ztg.  1869,  S.  177  (O.  Jahn); 
Stephani,  Nimbus  und  Strahlenkranz  S.  62,  Anm.  3;  Overbeck, 
Zeus  S.  36i,  No.  14.  Furtwängler,  Sammlung  Sabouroff,  zu 
Taf.  49  und  63. 

Innen:  Ringsum  Mäander  mit  kleinen  Kreuzchen.  Die 
untergehende  Selene,  in  den  Okeanos  hinabfahrend,  von 
vorne  dargestellt,  auf  einem  Wagen  stehend  (dessen  Wan- 
dung mit  allerlei  Schnörkeln  geschmückt)  mit  zwei  Rossen, 
die  grosse  Flügel  haben;  es  sind  nur  deren  Vorderkörper  sicht- 
bar und  zwar  im  Profil  nach  der  Mitte;  sie  wenden  die  Köpfe 
einander  zu,  doch  der  eine  Kopf  ist  en  face;  ihre  Vorder- 
beine überkreuzen  sich  gegenseitig;  unter  ihren  Beinen  ist 
durch  einfache  Halbkreislinien  angedeutet  das  Wasser,  das 
zugleich  den  runden  Raum  nach  unten  trefflich  füllt.  Der 
Wagen  mit  der  Göttin  ist  indes  so  hoch  über  den  Rossen, 
dass  nur  ein  Herab-  nicht  ein  Heraufsteigen  erkannt  werden 
kann;  auch  passt  die  Haltung  der  Rosse,  wie  die  der  Göttin 
zu  dieser  Annahme  allein.  Selene,  deren  Oberkörper  sicht- 
bar, en  face,  Kopf  nach  1.  im  Profil,  hält  die  Zügel  (r.  auf 
Thongr.  wie  alle  folgenden)  in  der  L.,  in  der  R.  den  Lenkerstab; 
Chiton  feinfaltig  mit  kurzem  schwalbenschwanzfaltigen  Ueber- 
schlag,  Rückenmantel  mit  horizontalen  Reihen  feiner  Pünkt- 
chen; kreisrunder  Ohrring;  mit  verd.  Firnis  locker  gepinseltes 
Stirnhaar;  Haube  mit  Zickzack  verziert,  hinten  in  einer  langen 
Schleife  zum  Aufhängen  endend;  darüber  auf  dem  Kopf  eine 
kreisrunde  leere  thongr.  Scheibe,  die  in  den  Mäander  her- 
einragt,   der  an    dieser  .Stelle   weggelassen  ist;   nur   die  zwei 


H 


5qq  Attisch  rotfigurig,  strenger  Stil. 

Kreislinien  des  Randes  gehen  hindurch.     R.  und  1.  ein  aus 
gesparter  thongr.  Stern.     Oben 

A 

o  *  ' 

/ 

A         *         O 


b  naTg    y.uXo[g. 

Aussen:  Gigantenkampf. 

A)  Zeus  besteigt  in  Eile  sein  Viergespann  nach  r.,  das 
sich  eben  in  Lauf  zu  setzen  beginnt;  er  betritt,  weit  aus- 
schreitend den  Wagen  mit  dem  1.  Fusse,  den  r.  nach  sich 
ziehend  in  der  Luft  (kurzer  Chiton  mit  Schwalbenschwanz- 
enden und  Mantel  auf  Schulter  und  Rücken  mit  horizontalen 
Reihen  feiner  Pünktchen;  massiges  schw.  Haar  mit  thongr. 
breitem  Diadem  vorn;  hinten  kurz  aufgenommenes  Haar  mit 
horizont.  nebeneinander  gelegten  eiförmigen  Wülsten;  sehr 
lange  geringelte  Schulterlocke;  Bart  blond,  dünn  gelbbraun 
angelegt,  die  Enden  mit  schw.  Relieflinien;  sein  Augenstern 
mit  Kreislinie);  mit  der  L.  hat  er  die  roten  Zügel  ergriffen 
und  halt  darin  zugleich  das  palmettenbekrönte  lange  Scepter, 
mit  der  R.  schwingt  er  einen  grossen  Blitzstrahl  (mit  sechs 
langen  Zacken  und  züngelnden  roten  Flammenlinien).  Im 
Hintergrunde  eine  kannelierte  dor.  Säule  auf  einem  Stylobat, 
mit  weitausladendem  Echinus  und  Abakus.  R.  davon  mit 
kleinen   Buchstaben 

H  O  I  •  A  I  S  K  A  U  O  5  o  naig  v-alog. 
Von  den  Pferden  teilweise  verdeckt  schreitet  neben  ihnen  her 
Herakles  nach  r.,  im  Bogenschützenmotiv,  das  Knie  etwas 
eingebogen,  elastisch  stehend,  eben  den  Bogen  abschliessend 
mit  hoch  erhobenem  r.  Arm  (er  trägt  das  eng  anliegende 
Skythengewand,  gestreifte  Hosen  und  Aermel,  darüber 
einen  kurzen  gefältelten  Chiton;  ferner  das  Löwenfell,  das 
er  über  den  Kopf  gezogen,  auf  der  Brust  geknüpft  und  über 
den  1.  Arm  hängen  hat;  r.  Band  und  Gorytende  an  seiner  1. 
Seite  sichtbar;  Bart  blond,  kurz  und  kraus,  ebenso  das  Stirn- 


Schale,   i,  b,  Gruppe  5  (Brygos).  5gj 

haar;  das  Löwenfell  teilweise  mit  gelbbraunen  Pinselstrichen 
angelegt;  auf  den  Pferden  viel  feines  verdünntes  Detail;  das 
Riemenwerk  rot).  Den  Rossen  voran  stürmt  Athen a  nach  r. 
(langer  feinfaltiger  Chiton,  unten  kleine  Schwalbenschwanz- 
enden, die  weiten  Überärmel  mit  verdünnten  Strichen,  also 
Wams;  darüber  der  chlamysartige  auf  r.  Schulter  geheftete 
Mantel,  dessen  Zipfel  mit  steifen  geraden  Falten  nach  rückwärts 
fliegen;  einzelne  verstreute  Pünktchen  darauf;  breiter  schw. 
Saum;  darüber  die  grosse  Aegis,  die  über  den  weit  vorge- 
streckten 1.  Arm  geworfen  ist  und  ihn  wie  ein  Schild  bedeckt; 
von  Schlangen  besetzt,  ohne  Gorgoneion,  nicht  geschuppt,  nur 
mit  feinen  verd.  Pünktchen  bedeckt;  lange  Locken;  attischer 
Helm);  weit  ausschreitend  sticht  sie  mit  der  Lanze  in  die  r. 
Seite  des  r.  unter  dem  Henkel  nach  1.  liegenden  Giganten 
(Enkelados)  (nackt,  blonder  Bart,  reiche  lange  Locken,  att. 
Helm  mit  schw.  aufgeschlagenen  Backenklappen  und  schw. 
Nackenschirm;  Brust  und  Bauch  behaart,  mit  verd.  Firnis;  Bein- 
schienen, unten  an  den  Knöcheln  rote  Ringe,  tmoqvQia);  er  ist 
rücklings  gestürzt,  zappelt  mit  dem  r.  Beine,  an  dessen  Ober- 
schenkel eine  blutende  Wunde,  oder  tritt  mit  demselben  gegen 
Athena;  fliessendes  r.  Blut  auch  am  1.  Oberschenkel  und  am 
Bauch;  mit  dem  Rundschilde  an  der  L.  hält  er  den  Ober- 
körper noch  etwas  aufrecht;  der  Kopf  sinkt  ihm  gegen  den 
Boden;  brechendes  Auge;  in  der  R.  halt  er  das  Schwert  (ein- 
schneidig; die  Scheide  hangt  ihm  vorn  an  der  Brust). 

B)  Es  folgt  r.  ein  fliehender  Gigant  von  gleichem  Typus 
wie  der  vorige,  auch  mit  behaarter  Brust  und  Bauch  u.  s.  w.: 
der  Stirnschutz  des  Helmes  drückt  in  seiner  Form  das  Haar 
darunter  aus  und  ist  nur  konturiert  und  thongr.  gelassen. 
Schwert  zweischneidig,  doch  in  der  Scheide  an  r.  Bande  han- 
gend; mit  der  R.  schwingt  er,  sich  umdrehend,  die  Lanze 
gegen  den  Verfolger;  in  der  L.  sein  Rundschild  (mit  drei- 
fachem graviertem  Zirkelkreise;  als  Zeichen  schw.  Schlange 
nach  1.);  mit  diesem  fangt  er  ein  ihm  von  dem  verfolgenden 
Hephästos  mit  einer  Zange  entgegengeschleudertes  rotes 
brennendes  dreieckiges  Stück  auf;  in  der  Luft  fliegen  r.  zwei 
ähnliche  Stücke  mit  roten  Flammen  (glühendes  Metall?); 
Hephäst  läuft  weit  ausschreitend  nach  1.  und  hat  auch  in 
der  zurückgestreckten  R.  eine  Zange;  sein  Oberkörper  vom 
Rücken  gesehen;  hat  Beinschienen,  kurzen  feinfaltigen  Chiton, 
Panzer  mit  Lederstreifen  am  Bauch  und  Stern  auf  Achsel- 
klappe; lange  Locken;  massiger  schw.  Bart;  att.  Helm  wie 
gewöhnlich,  doch  ist  hier  auch  die  Helmkappe  selbst  schwarz 


5q2  Attisch  rotfigurlg;  strenger  Stil. 

mit  einigen  ausgesparten  thongr.  Tupfen;  haarformiger  Stirn- 
schutz des  Helmes  wie  oben;  etwas  kurze  und  im  Winkel  ab- 
stehende Nase(!);  im  Auge  ist  durch  den  dickeren  Punkt  des 
Sternes,  der  gegen  das  Innere  gerückt  ist  und  die  weite  OefF- 
nung  die  Wut  angedeutet;  auch  etwas  geöffneter  Mund; 
kurzer  Bart.    R.  oben 


\ 


^ 


i 

K  A  V  »  $ 

o\ri\aTg  xaXo[g. 

(der  3.  Buchstabe  fehlt,  da  ein  Bruch  an  der  Stelle  ist,  der  ^ 
überschmiert  und  der  Buchstabe  ergänzt  war).  Hier  in  der 
Mitte  von  B.  teilt  sich  die  Komposition:  nach  der  entgegen- 
gesetzten Seite,  nach  r.  stürmt  Poseidon  (in  gegürtetem 
kurzem  Chiton;  schw.  massiges  Haar,  das  hinten  aufgenommen 
durch  ausgespartes  Band;  glatter  äusserer  Haarkontur;  Stirn- 
haar mit  verd.  Firnis  in  einzelnen  Locken;  Bart  blond  wie 
der  des  Zeus);  er  tragt  auf  der  vorgestreckten  L.  einen  grossen 
Felsblock  (Nisyros),  darauf  mit  sehr  verd.  Firnis  ein  nach  r. 
rennender  Fuchs  gemalt  ist,  und  sticht  mit  dem  Dreizack  in 
der  R.  gegen  einen  zu  Boden  gestürzten  Giganten  (in  Typus 
und  Bewaffnung  wie  der  vorige;  Stirnschutz  wie  oben; 
blonder  Bart;  lange  Locken,  behaarte  Brust  und  Bauch, 
Beinschienen);  zweischneidiges  Schwert  in  der  R.;  Rundschild, 
darauf  schw.  Epheukranz,  mit  der  L.  aufstützend  (derselbe  ist 
verkürzt  und  mit  verd.  Firnis  etwas  schattiert);  er  blutet  an 
Schenkel  und  Brust  aus  sechs  Wunden;  er  ist  im  Begriffe 
völlig  niederzusinken;  das  r.  Bein  ist  schon  vom  Boden  ge- 
hoben; das  Auge  brechend,  der  Mund  etwas  geöffnet.  Teilweise 
von  ihm  verdeckt  stürmt  r.  Hermes  nach  r.  (nackt,  nur 
Chlamys  die  über  den  1.  Arm  geworfen  und  vorgestreckt; 
Petasos  im  Nacken;  Brust  und  Bauch  ebenfalls  behaart;  Haar 
schw.  massig,  hinten  aufgenommen  mit  zweifachem  r.  Bande; 
Haarkontur  mit  schw.  Tupfen;  Mund  vor  Erregung  geöffnet); 
in  der  zurückgeschwungenen  R.,  die  unsichtbar,  ist  er  eine 
Waffe  haltend  gedacht.  Ein  Gigant  ist  vor  ihm  an  den 
Boden  rücklings  gestürzt;  derselbe  befindet  sich  unter  dem 
Henkel;  an  beiden  Oberschenkeln  hat  er  blutige  Wunden; 
Typus  und  Bewaffnung  wie  an  den  vorigen;  Helm  wie  der 
des  HephUstos  schwarz;  er  stützt  sich  auf  den  Schild  mit  der 
L.  und  erhebt  zappelnd  das  r.  Bein  wie  um  sich  gegen  Hermes 


Schale,  i,  b,    Gruppe  5   (Brygos).  5q3 

damit  zu  schützen  und  halt  das  Schwert  noch  zur  Verteidigung 
bereit  (geöffneter  Mund;   Augenstern  mit  Kreislinie). 

Augenkontur  immer  geschlossen;  Stern  als  Punkt,  wo 
nicht  anders  angegeben. 

Vorzeichnung  deutlich;  auch  wo  die  Figuren  sich  decken 
ist  jede  vollständig  vorgerissen.  Fast  keine  Durchzeichnung 
des  Körpers  unter  dem  Gewand.  Viel  feines  verd.  Detail.  — 
Die  Komposition,  der  überaus  feurige  Vortrag  und  eine  ganze 
Reihe  Details  der  technischen  Ausführung  wie  der  darge- 
stellten Trachten  lassen  die  Schale  als  ein  Werk  des  Brygos 
erkennen  und  zwar  als  eines  seiner  besten. 

2294.  (1608).  H.  0,12.  D.  0,305.  Vulci,  1834  von  Campanari  gef., 
1837  durch  v.  Bimsen  erw.  —  Fugen  übermalt,  sonst  gut  erh. 
—  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  Taf.  IX,  2  (Innenb.),  XII.  XIII 
(Aussenb.);  S.  17.  22.  Innenbild  auch  bei  Overbeck,  Gall.  her. 
Bildw.  Taf.  XVIII,  6;  S.  433.  Lloyd,  shield  of  Achilles,  Titelbl.; 
die  Aussenb.  bei  Panofka,  Bild.  ant.  Leb.  Taf.  VIII,  5;  S.  11  ff.; 
O.  Jahn,  in  d.  Berichten  d.  sächs.  Ges.  1867,  Taf.  V,  4,  S.  106.; 
Murray,  hist.  of  greek  sculpt.  I,  before  Phidias,  frontisp.; 
Daremberg  et  Saglio,  dict.  de  l'antiqu.  I,  p.  790  No.  791.  Vgl. 
Bull.   d.  J.   1835,   166  ff. 

Innen:  Mäander  mit  schrägen  Kreuzen.  Die  Figuren 
auf  einer  Horizontalen  aufstehend;  das  Segment  unter  der- 
selben ist  thongr.  und  leer  gelassen.  Thetis  vor  Hephäst. 
L.  sitzt  auf  lehnelosem  Stuhle  mit  Polster  Hephästos  nach  r. 
(bärtig,  Haar  massig  schw.,  in  den  Nacken  fallend,  mit  ein- 
zelnen Stirnhaarenden  und  glattem  äusserem  Kontur;  trägt 
einen  auf  den  Schultern  von  runden  Knöpfen  zusammen- 
gehaltenen kurzen  Chiton,  gegürtet,  mit  Bausch  darüber;  feine 
Streifen  sind  mit  verd.  gelbl.  Firnis  angegeben;  es  soll  offen- 
bar ein  dicker  schwerer  Stoff  angedeutet  sein;  Augenstern 
als  Kreis  mit  Punkt);  er  hält  (selbstgefällig)  der  Thetis  r.  den 
eben  fertigen  Helm  in  der  L.  hin;  in  der  R.  hat  er  noch  den 
Hammer  gefasst;  die  Helmform  steht  zwischen  dem  kor.  und  att. 
Typus,  er  hat  Visier,  doch  bewegliche  schw.  Backenschirme; 
über  dem  Visier  ist  dem  die  gelockte  Stirnhaarreihe  bedecken- 
den Teile  die  Form  derselben  gegeben  (vgl.  die  Helme  auf 
-2293);  oben  hängen  die  beiden  Beinschienen.  Thetis  hat 
bereits  den  grossen  Schild  an  den  1.  Arm  genommen  (es  ist 
ein  böotischer  Schild,  doch  sind  die  Ausschnitte  sehr  klein 
und  der  Schild  ist  nicht  oval,  sondern  kreisrund;  die  drei 
gravierten  Zirkellinien  des  Randes  gehen  durch;  in  der  Mitte 
in  schw.  Siluette  ein  Adler  nach  1.  mit  einer  Schlange  in  den 
Krallen,    rings  vier  Sterne)    und  stützt  mit  der  R.  die  Lanze 

3S 


5o±  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

auf;  sie  entlastet  so  das  r.  Bein,  das  sie  graziös  zurückstellt; 
ihr  1.  Bein  en  face;  Beine  unter  dem  Gewände  durch- 
gezeichnet; langer  Chiton,  unten  schwalbenschwanzfaltig; 
darüber  das  Wams  das  am  Aermel  und  als  Bausch  über  dem 
Bauch  erscheint,  mit  feinen  verd.  Wellenlinien;  Mantel  auf 
Rücken  und  Schultern,  darauf  horizontale  Reihen  kleiner 
Pünktchen  (vgl.  2293);  rote  Haarbinde;  langes  Haar;  das  Ge- 
sicht durch  einen  quer  hindurchgehenden  Bruch  verletzt, 
namentlich  das  Auge  (dessen  Stern  indes  nur  einfacher 
Punkt).  R.  unten  ein  Ambos(?)  und  im  Felde  ein  Hammer. 
Rings    HOPAI5    KAK)5  0  twXq  ttalog. 

Aussen:     Erz^iesserei. 


•  Mitte  ein  viereckiger  grosser  Rahmen  von  Holz; 
[ie    Bronzestatue    eines    weit    ausschreitenden 


A)    In  der 
darin    steht    di 

und   mit   erhobener  R.    die  Lanze  zum  Stosse  schwingenden 
Jünglings    nach  r.,  mit   grossem  Rundschild;    lange  Locken 
(durch    das   Gesicht   ein  verschm.   Bruch);    Helm    mit   empor- 
geschlagenen schw.  Backenklappen  und  Nasenschirm,    sowie 
nachgebildetem  Stirnhaar,  mit  verd.  Firnis;  der  Schild  ist  ver- 
kürzt im  Profil   dargestellt,    am  Rande  schattiert   durch  verd. 
Pinselstriche;   verd.  Muskeldetail    sehr   fein   und    ausführlich; 
Vorzeichnung  hier  wie  auch  anderwärts  auf  der  Schale   sehr 
deutlich.     Zwei  nur  halb  so  grosse  Arbeiter  sind  an  ihm  mit 
Schabeisen  beschäftigt;  beide  bärtig;  der  eine  1.,  mit  Schurz,  ar- 
beitet eifrig  am  r.  Oberschenkel  der  Statue;  der  anderer.  ist  nackt, 
sein  Körper  etwas  übermalt,  da  mehrere  Brüche  hindurchgehen; 
er  hat  eine  runde  Kappe  auf  und  hockt  auf  niederem  Schemel 
und  schabt  am  1.  Oberschenkel  der  Statue;  in  seinem  Gesichte 
ist  der   banausische  Charakter   sehr   deutlich:    das  Profil    mit 
eingesenkter  Nasenwurzel,  runde  Stirne,  dicke  Lippen,  offener 
Mund,  kümmerlicher  Vollbart,  etwas  gekniffenes  Auge.     R.  im 
Felde   hängen   ein    Hammer   und    ein    Schabeisen.    R.  und  1. 
stehen  als  Zuschauer  oder  Aufseher   zwei  bärtige  Männer 
in  der  Grösse  der  Statue  (also  doppelt  so  gross  als  die  Arbeiter; 
sie  sind  im  Mantel    (r.  Brust  frei),    auf  den  Krückstock,    der 
unter  die   1.  Achsel    gestützt,   vorgelehnt,    den  r.  Arm  in  die 
Seite  stemmend;  der  1.  von  vorn,  der  r.  vom  Rücken  gesehen; 
auch  mit  Schuhen  bekleidet;    der  1.  mit  rotem  Blattkranz;   er 
streckt  die  L.  vor   und  öffnet   den  Mund   (Aufforderung  und 
Zuruf  an  die  Arbeiter);   der  r.  sieht  ruhig  zu;    er  hat  thongr. 
Diadem    mit   Spitze    vorn    und    Stirnhaarspitzen;    an    Beiden 
ist  der  Haarkontur  mit  Tupfen  gegeben,    denen  das  thongr. 


Schale   i,  b,  Gruppe  5  (Brygos'  Art).  ^^ 

Rändchen  genau  folgt.  R.  von  beiden  hangt  je  an  einem 
länglichen  Halter  ein  Oelfläschchen  und  eine  Striegel.  Oben 
ist  flüchtig  geschrieben 

HOP  AI*.  KAUO$  /VAIXI  0  natg  xakbg  vat/t. 
B)  L.  ein  grosser  hoher  Ofen,  oben  ein  runder  Kessel 
mit  Deckel  (darin  Metall?);  unten  eine  kleine  Oeffnung  durch 
welche  schw.  Brennmaterial  und  rotes  Feuer  sichtbar  wird;  mit 
einem  langen  Haken  wird  dasselbe  geschürt  von  einem  r. 
auf  niederem  Schemel  mit  Polster  sitzenden  bärtigen  Mann, 
der  en  face  sitzt;  der  Bauch  ist  behaart  (verd.  Firnis)  bis  zur 
Brust;  ganz  nackt,  nur  eine  runde  Mütze  auf;  Kopf  nach  1.; 
er  blickt  aufmerksam  auf  das  Feuer.     Oben 

h     '      •     A     *        *    e      i 

K  A  *•  ö  ^ 

/ 

/lioyivrn;   xalog  vai'/i. 

Von  einem  anderen  Arbeiter  hinter  dem  Ofen  wird  nur  ein 
Teil  des  Körpers  en  face  (auch  das  Gesicht  von  vorn)  sicht- 
bar; offenbar  setzt  derselbe  den  Blasebalg  in  Bewegung;  seine 
Haltung  verrät  die  Anstrengung;  um  die  Hüften  ein  Schurz; 
Haarkontur  getupft.  Oben  an  der  Wand  1.  ein  grosses 
Ochsengehörn,  das  zum  Aufhängen  von  Allerlei  dient;  in  der 
Mitte  hängen  daran  ein  weiblicher  und  ein  bärtiger  Kopf, 
beide  en  face  und  in  der  Mitte  des  Halses  abgeschnitten 
(strenge  Typen;  Haarkontur  am  Manne  getupft);  zu  beiden 
Seiten  und  darunter  hängen  vier  Täf eichen  (rot,  aus  Thon  zu 
denken),  auf  welchen  in  flüchtigen  schw.  Siluetten  dargestellt 
ist  a)  eine  bekleidete  stehende  Figur  nach  r.  mit  kurzem  Stabe 
in  der  L.,  die  R.  weit  vorstreckend;  b)  eine  gehende  nackte 
männliche  Figur  nach  1.,  vorgebeugt,  den  Hammer  in  der 
R.  schwingend;  c)  ein  Bock  nach  1.;  d)  sitzende  bekleidete 
Figur  nach  r.  mit  Stab  in  der  einen  Hand,  etwas  Rotes  in  der 
anderen  (Gottheit?);  das  Ganze  ist  mit  drei  roten  Zweigen 
und  zwei  Kränzen  geschmückt.  R.  darunter  hängt  ein 
Hammer;  weiter  r.  oben  ist  ein  Hammer  horizontal  im  Felde 
zur  Füllung  angebracht,  daneben  eine  Säge.  R.  steht  ein 
nackter  Jüngling  (Stirnhaarspitzen,  feines  Muskeldetail, 
glatter  Haarkontur)  und  stützt  die  L.  in  die  Seite;  mit  der  R. 
sich  auf  den  Hammer  lehnend  blickt  er  wartend  in  Dreiviertel- 

38* 


5q6  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

Ansicht  nach  1.  auf  den  Ofen.  R.  oben  hängen  ein  1.  Fuss 
von  oben  gesehen  und  ein  r.  Fuss  von  der  Seite  gesehen 
(oben  ein  Ansatz  zu  seiner  Befestigung);  ferner  ein  Hammer. 
R.  ist  ein  bart.  Arbeiter  nach  r.  (mit  Schurz  um  die  Hüften; 
getupfter  Haarkontur)  im  Begriff,  mit  dem  Hammer  in  der  R. 
auf  eine  kopflose  männliche  nackte  Statue  zu  hämmern,  die 
vor  ihm  auf  einer  ihrer  Gestalt  entsprechenden  Erhöhung 
(wohl  aus  Erde  zu  denken)  liegt,  und  deren  r.  Arm  er  mit 
der  L.  fasst;  offenbar  ist  nämlich  eben  die  r.  Hand  der  Statue 
angesetzt  worden;  es  geht  zwar  ein  verschmierter  Bruch  eben 
durch  diesen  Arm,  doch  ist  antik  ein  schw.  Reliefstrich  quer 
über  das  Handgelenk  mit  Ansatz  zweier  vertikaler  Linien:  es 
war  hier  die  Fuge  angegeben,  die  festgehämmert  werden  soll. 
Der  anzufügende  Kopf  liegt  1.  zwischen  den  Beinen  des  Ar- 
beiters; es  ist  der  eines  Jünglings  mit  kurzem  Haar  (getupfter 
Kontur)  und  geöffnetem  Mund;  die  Figur  streckt  beide  Arme 
gleichmässig  aus,  etwas  in  die  Hohe,  ähnlich  dem  „betendem 
Knaben";  doch  kann  die  Figur  nicht  stehen  wegen  der  Hal- 
tung der  Füsse;  es  scheint  ein  Liegender  beabsichtigt.  R.  oben 
ein  Hammer. 

Alle   Figuren    von    grosser    Lebendigkeit;    Variation    des 
Ausdruckes.     Augenkontur  immer  geschlossen;  Stern  ganz  an 
den  innern  Winkel    gerückt.    Komposition,    Stil  und   Detail 
behandlung  sind  dem  Brygos  aufs  nächste  verwandt. 

«"•  2295.  (2581).  H.  o,i3.  Dm.  o,3i.  Orvieto,  1877. — Aus  vielen  Stücken, 
Einiges  fehlt,  nichts  erg.  —  Die  Schale  war  im  Altertum 
schon  gebrochen  und  zusammengesetzt  (Klammer-Spuren  an 
dreizehn    Stellen). 

Innen:  Mäander  ohne  Unterbrechung.  Die  Figuren  auf 
einer   Horizontalen,    das  Segment  darunter  leer  und   thongr. 

Stehender  Hoplit  und  knieender  Bogenschütz  im 
Angriff.  Ein  bärt.  Hoplit  ausschreitend  nach  r.,  die  Lanze 
zum  Stosse  in  der  erhobenen  R.  etwas  schräg  nach  unten 
gerichtet,  den  Schild  vorgestreckt  (im  Profil,  verkürzt;  vom 
Zeichen  der  Rest  eines  schwarzen  Stierkopfes;  am  Rande 
Schattierung  mit  verd.  Firnis  wie  auf  2294;  Helm  mit  aufge- 
schlagenen schw.  Backklappen;  kurzer  Chiton  mit  Schwalben- 
schwanzenden, der  bis  zu  den  Hüften  jedoch  verdeckt  ist  von 
dem  Wamse,  das  faltenlos  ist,  mit  Resten  von  verd.  Linien; 
die  Chlamys,  vorn  am  Halse  mit  rundem  Knopfe  gehalten 
und  mit  punktiertem  Saum,  fliegt  zurück  in  wenigen  einfachen 
Falten;  Schwert  an  der  1.  Seite  mit  doppeltem  roten  Bande; 
lange  Locken).    Zu  seiner  1.  Seite,  teilweise  von  ihm  verdecki 


Schale,  i,  b,  Gruppe  5     (Brygos'  Art).  597 

kniet  auf  dem  r.  Knie  ein  Bogenschütze,  im  Begriff  eben 
abzuschiessen  (der  Bogen  ist  gespannt;  der  Pfeil  fehlt  wohl 
nur  aus  Versehen);  das  Gesicht  ist  etwas  zerstört,  bärtig; 
Goryt  an  r.  Bande  an  der  1.  Seite;  enge  Skythentracht,  Hosen 
und  Aermel  mit  Zickzackquerstreifen;  um  die  Hüften  ausser- 
dem ein  badehosenartiger  Schurz,  der  ganz  schw.  mit  thongr. 
Punkten  (wie  einer  der  Helme  von  22Q3);  hohe  bunte  Mütze, 
die  grösstenteils  verdeckt.  Der  Raum  ist  vortrefflich  gefüllt. 
Aussen:  Angriff  einiger  Hopliten  auf  eine  Ueberzahl  von 
Leichtbewaffneten  zu  Fuss  und  Reitern. 

A)  L.  ausschreitender  Hoplit  nach  r.  (kurzer  faltenloser, 
unten  rundgezackter  Chiton  mit  verd.  horizontalen  Wellen- 
linien; Panzer  mit  langen  TtTaQvyag,  auf  der  Brust  mit  hori- 
zontalen schw.  Zickzackstreifen;  Schwert  an  r.  Bande  an  der 
1.  Seite,  lange  Locken;  Helm  mit  aufgeschlagenen  schwarzen 
Backenklappen),  den  Rundschild  vorstreckend  (verkürzt,  mit 
etwas  Schattierung),  in  der  R.  die  Lanze  zum  Stosse  erhoben 
gegen  einen  Mann,  dessen  Kopf  und  Brust  fehlt;  er  ist  in 
blosser  Chlamys,  tragt  in  der  L.  zwei  Wurfspeere  und  prallt 
zurück  vor  dem  Angriffe  des  Hopliten;  er  schwingt  in  der 
erhobenen  R.  einen  Stein  gegen  jenen.  Dahinter  folgt  r.  ein 
anderer  bartiger  Mann  nach  1.,  der  eben  mit  der  R.  sein 
Schwert  zu  ziehen  im  Begriffe  ist  (kurzer  Chiton,  Wams  dar- 
über bis  über  den  Gürtel,  mit  verd.  Wellenlinien;  Chlamys 
vorn  geknöpft;  Petasos  im  Nacken;  rote  Haarbinde,  kurzes 
Haar  mit  langen  Vorderhaarspitzen).  R.  dahinter  folgt  ein 
Jüngling  nach  1.  (nur  mit  etwas  Backenbartflaum),  herbei- 
eilend und  mit  der  R.  den  Wurfspeer  erhebend,  die  L.,  von  der 
Chlamys  bedeckt,  wie  ein  Schild  vorgestreckt  (kurzer  Chiton, 
Wams  wie  der  vorige;  kurzes  Haar).  Der  Saum  der  Chlamys 
dieser,  wie  der  vorigen  Figur  ist  nach  oben  mit  Punkten 
besetzt,  darüber  noch  eine  Reihe  kleiner  Punkte. 

B)  L.  sprengt  ein  Reiter  nach  r.  (kurzer  Chiton,  Wams 
wie  oben,  Petasos  im  Nacken,  kurzes  Haar,  bartig,  Mund  etwas 
offen),  im  Begriff,  den  Wurfspeer  zu  schleudern  gegen  den 
Hopliten  r.,  vor  dem  sein  Pferd  etwas  zurückbäumt;  der- 
selbe ist  bewaffnet  Avie  der  auf  A),  nur  dass  er  auch  Bein- 
schienen tragt  und  gewöhnlichen  kurzen  faltigen  Chiton;  lange 
Locken  ebenfalls;  Rundschild  mit  Schattierung  verkürzt;  als 
Zeichen  darauf  ein  schw.  Pferd  nach  1.;  an  den  Beinschienen 
oben  dieselbe  Volute  wie  an  denen  von  2293 ;  er  dringt  nach 
1.,  weit  ausschreitend  mit  geschwungener  Lanze,  auf  den  Reiter 
ein.    R.  hinter  ihm  eilt  zum  Entsätze  des  Reiters  ein  bartiger 


5q8  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

Mann  nach  1.  herbei,  in  gesenkter  R.  die  Lanze,  die  L.  vor- 
gestreckt, behängt  mit  einem  grossen  Fell,  das  mit  schwarzem 
und  verd.  Firnis  gefleckt  ist  und  die  Stelle  des  Schildes  ver- 
tritt (kurzer  Chiton,  Wams;  Petasos;  kurzes  Haar;  der  Mittel- 
kopf fehlt).  —  Unter  dem  Fuss  in  verschiedenen  Zwischen- 
räumen zweimal  auf  dem  ungefirnissten,  einmal  auf  dem  ge- 
firnissten  Teile  graviert  A. 

Sehr  lebendige  Darstellung.  Augenkontur  geschlossen  oder 
nur  ein  wenig  geöffnet;  Stern  als  Punkt  beim  inneren  Winkel. 
Haarkontur  getupft.  Feines  verd.  Detail.  Vorzeichnung  deut- 
lich.   Der  Stil  ist  im  Ganzen  wie  im  Detail  der  des  Brygos. 

2296.  (2614).  H.  0,115.  Dm.  0,265.  Orvieto,  aus  einem  Grabe  s.  ö. 
der  Stadt,  1877  gef.,  1878  erw.  —  Nur  einige  kleine  Stücke 
fehlen.  War  im  Altertum  zerbrochen  und  zusammengesetzt 
(Klammerspuren  an  elf  Stellen).  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1880,  Taf.  15, 
S.  177  ff.  (Körte). 

Innen:  Mäander  ohne  Unterbrechung.  Figuren  auf  dem 
Kreis  aufstehend.  Skythe.  Neben  seinem  Rosse  her  geht 
ein  skythischer  Bogenschütze  nach  r.  und  zwar  zur  L. 
des  Tieres,  also  teilweise  von  ihm  verdeckt.  Das  Pferd  erhebt 
den  1.  Vorderfuss  (mit  r.  Zügel;  Haarbusch,  in  die  Stirne 
hängend;  verd.  Detail;  sein  r.  Hinterfuss  ist  weggelassen,  da 
er  vom  Mäander  abgeschnitten  wird);  der  Bogenschütze  ist  im 
engen,  bunten  Gewände  (mit  Hosen  und  Aermeln,  darauf 
Zickzackquerstreifen;  ein  kleines  Stück  des  Goryts  sichtbar; 
bärtig,  Mütze  mit  nach  vorn  umgebogener  breiter  Spitze  und 
langen  Laschen,  wovon  die  hintere  mit  einem  Bande  empor- 
gebunden ist;  lange  Locken,  Mund  etwas  geöffnet;  Schuhe); 
er  wendet  den  Oberkörper  um  und  hält  mit  beiden  Händen 
einen  langen  Pfeil,  seine  Geradheit  prüfend  und  an  ihm  hinab 
visierend,  vor  das  Gesicht. 

Aussenbild:  Dokimasie  attischer  Reiter.  A)  R.  sitzt 
auf  Erd-  oder  Felsenerhöhung  unter  einem  Baume  mit 
besonders  in  gelbrotem  feinem  Thon  aufgehöhten  Blättern 
(Oelbaum?)  ein  bärtiger  Mann  nach  1.  (Schreiber)  (r.  Binde, 
kurzer  Haarwulst  hinten,  Mantel  der  die  Brust  frei  lässt);  er 
hält  auf  dem  Schosse  ein  zur  Hälfte  zerstörtes  Diptychon, 
der  r.  Unterarm  erhoben;  vermutlich  hielt  er  den  Griffel;  er 
blickt  ernst  und  aufmerksam  auf  die  Tafel;  sein  Mund  etwas 
geöffnet.  L.  vor  ihm  steht  ein  Mann  nach  1.,  im  Mantel  und 
in  Schuhen,  einen  langen  Stab  vor  sich  aufstützend;  sein 
Oberkörper  fehlt.  (Buleut).  Von  1.  führt  in  züchtig  strenger 
Haltung  ein  Jüngling  (Ghlamys    auf  r.  Schulter   mit  Knopf, 


Schale,  i,  b,  Gruppe  5  (Brygos'  Art).  5q9 

Petasos),  langsam  zur  L.  seines  Rosses  gehend,  dasselbe  am  r. 
Leitriemen  in  ruhigem  Schritte  heran;  in  der  gesenkten  R. 
zwei  Wurfspeere;  gesenkter  Kopf.  Die  Pferde  alle  mit  in  die 
Stirn  fallendem  Haarbusch  und  sehr  realistischen  Köpfen. 
Hinter  ihm  1.  schreitet  ein  Jüngling  im  Mantel  (r.  Brust  frei 
mit  langem  knotigem  Stocke  in  der  R.  (1.  Hand  fehlt;  rote 
Binde);  er  ist  wohl  einer  der  Vorgesetzten.  L.  neben  dem 
Henkel  ein  gleicher  Baum  (Oelbaum?)  wie  r.  am  Ende. 

B)  Fortsetzung:  ein  zweiter  Jüngling  kommt  eilenden 
Schrittes  mit  seinem  Rosse  nach  r.  (in  enganliegenden  Stiefeln 
bis  ans  Knie,  oben  mit  einem  Fellbesatz  der  mit  verd.  Firnis; 
Chlamys  auf  r.  Schulter  mit  rundem  Knopf;  kurze  Haare; 
grosser  Petasos  auf),  zwei  Wurfspeere  in  der  R.  gesenkt,  in 
der  L.  den  roten  Leitriemen  des  hinter  ihm  schreitenden 
wiehernden  Pferdes.  L.  schreitet  ein  dritter  Jüngling  nach 
r.  in  gleicher  Tracht  wie  der  vorige  und  teilweise  von  dem 
vorigen  Pferde  verdeckt;  er  wendet  sich,  den  r.  Leitriemen 
mit  der  R.  dicht  beim  Maule  fassend,  nach  seinem  Rosse  um, 
das  eben  noch  ruhig  stand  und  erst  im  Begriffe  ist  sich  in 
Bewegung  zu  setzen.  Neben  dem  Pferde,  von  ihm  teilweise 
verdeckt,  steht  ein  bartiger  Mann  (im  Mantel,  r.  Brust  frei; 
Schuhe),  die  L.  unter  dem  Mantel  einstemmend,  die  R.  mit 
langem  Stabe  aufstützend  (Buleut).  Augenkontur  geschlossen, 
Stern  als  Punkt.  Lange  Vorderhaarspitzen  an  den  Jünglingen 
—  Sehr  lebendig  und  frisch. 

2297.     (2276).     H.  0,115.     Dm.  0,12.     Gerb.'  Nachl. 

Fragment.  Fuss  der  Schale  mit  einem  Reste  des  Innen- 
bildes: ein  grosser  bartiger  nackter  Mann  sitzt  an  der  Erde 
nach  1.,  indem  er  das  r.  Bein  ausstreckt,  das  1.  aufgestellt  hat; 
er  scheint  sich  mit  beiden  Händen  auf  den  Boden  zu  stützen 
und  lasst  wie  ermattet  und  klagend  den  Kopf  zurücksinken 
(nur  untere  Kopfhälfte  erh.);  doch  von  1.  kommt  ein  Knabe 
{mit  Shawl  um  die  Schultern)  und  umfasst  ihn  mit  beiden 
Armen  an  den  Schultern  um  ihn  zu  stützen.  Der  Knabe  hat 
kurzes  Haar  und  roten  Kranz  von  breiten  (Wein?)  Blättern 
(wie  z.  B.  Wiener  Vorlegeblätter,  Ser.  VIII,  5);  der  Mann  hat 
grossen  Bart,  der  in  einzelnen  dichten  Locken  endet;  geöff- 
neter Mund;  Nase  mit  absetzendem  Knorpel  am  Ende;  wahr- 
scheinlich ist  er  betrunken,  hat  sich  niedergelassen  und  über- 
giebt  sich;  es  scheint  eben  die  Pause  des  Ermattens  nach 
vorherigem  Uebergeben   und    das  Erwarten  eines  neuen  An- 


6oq  Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 

falles    dargestellt.     Aussen    ist   nur    ein    bekleideter    und    ein 
nackter  Fuss  erhalten.    Unter  dem  Boden  graviert: 


^ 


/ 


Sechste    Gruppe.      Aussen    Symposiondarstellung ,     darunter    ein 
besonderer  Streif  mit  den  schw.  gemalten   Geräten. 

2298.     (1774)-     H.  0,135.     Dm.    o,32.     Von   Gerh.    in    Rom    erw.,  1841.  — 
Beschr.  von   O.  Jahn  im   Philologus,  Bd.  XXVI,  S.  228. 

Innen:  Mäander  mit  Kreuz.  Einzelfiguren  auf  dem  Kreise 
aufstehend.  —  Packträger  unterwegs.  Ein  bärtiger 
Mann  mit  kurzem  Haar  trägt  auf  dem  Rücken,  gebückt  gehend, 
doch  weit  ausschreitend,  einen  sehr  grossen  Sack  (daran 
verdünnte  Zickzacklinien),  der  oben  und  unten  zusammen- 
gebunden ist  und  den  er  mit  beiden  emporgehobenen  Händen 
fasst.  Zur  Andeutung  des  Weges  steht  r.  eine  Herme  (bärtig, 
hinten  lange  Haare,  Schulterhaarlocken,  schwarze  quadratische 
Armlöcher;  grosser  stehender  Phallos;  das  Ganze  auf  niederer 
Basis;  Augenkontur  innen  offen).  Neben  dem  r.  Fuss  des 
Mannes  wird  ein  ausgespartes  kleines  Dreieck  sichtbar  (An- 
deutung der  Steine  des  Weges?).    Der  Raum  sehr  gut  gefüllt. 

Aussen:  Trinkgelage,  ununterbrochen  unter  den 
Henkeln  fortgehend.  Bartige  Männer  lagern  (die  Klinen 
nicht  angegeben,  nur  die  gestreiften  Rückenkissen)  nach  1., 
alle  unterwärts  und  an  der  1.  Schulter  mit  dem  Mantel  be- 
kleidet, der  in  einfachen  Falten;  die  Beine  durchgezeichnet. 
Vorzeichnung  wenig,  doch  besonders  an  den  verhüllten  Armen 
deutlich;  Alle  bekränzt  mit  Binden,  daran  vorn  einige  Wein- 
blätter  (wie  2297);  kein  verdünntes  Körperdetail,  wie  die 
Zeichnung  überhaupt  einfach  und  ohne  besondere  Feinheit  ist. 
Unter  den  Liegenden  zieht  sich  ein  ungefirnisster  Streifen 
hin,  auf  welchem  in  schwarzen  Siluetten  allerlei  Ge fasse  und 
dazwischen  zweimal  je  ein  Paar  Stiefel  gemalt  sind;  unter 
den  Gefässen  sind  besonders  zwei  zu  bemerken:  a)  in  Form 
eines  Phallos,  'oben  mit  Mündung  und  Henkel  (flüchtige 
Aehnlichkeit     mit    Stiefel),     b)    Napf    an    welchem    statt    des 


Schale,  i,  b,  Gruppe  6.  öoi 

zweiten  Henkels  ein  grosser  Phallos  sich  befindet;  ferner 
Oenochoe,  tiefe  Schale  mit  Rand,  Kantharos;  die  Henkel 
z.  T.  sehr  zierlich  geschwungen;  es  scheinen  Metallgeflissc 
gedacht.  Die  Haare  sind  kurz,  die  Enden  in  der  Art  des  Duris 
behandelt,  Bartenden  mit  Reliefstrichen;  Augenkontur  mehr- 
fach innen  etwas  offen.  Alle  Teilnehmer  sind  bartig  bis  auf 
den  Flötenbläser  (2)  auf  A),  der  nur  etwas  Backenbartflaum 
hat;  er  bläst  eifrig  (ohne  Mundstück);  1.  von  ihm  ein  Mann  (1) 
der  den  schw.  Skyphos  auf  der  L.,  den  Kopf  zurückwerfend 
(durch  Bruch  beschädigt)  sich  am  Hinterkopfe  fasst  mit  der 
R.;  1.  lehnt  sein  Krückstock  und  oben  hangt  eine  Leier.  R. 
vom  Flötenblaser  eine  Gruppe  von  drei  Personen;  der  in 
der  Mitte  (4)  trinkt  ruhig  aus  der  Schale  (mit  Rand),  indem 
er  sie  mit  der  R.  an  dem  einen  Henkel  fasst;  sein  Gesicht  ist 
ganz  en  face  gegeben  (beschädigt);  der  1.  (3)  hält  in  der  R. 
die  Schale  (mit  Rand)  zum  Kottabos  -  Wurfe  bereit;  er  dreht 
sich  um  und  macht  mit  erhobner  L.  die  andern  darauf  auf- 
merksam; der  r.  am  Ende  (5)  will  wohl  eins  auf  das  Wohl  Jenes 
trinken;  er  erhebt  auf  der  L.  die  volle  (verzierte)  Phiale  und 
macht  einen  Gestus  mit  der  R.  ähnlich  wie  jener  1.  mit 
der  L. 

B)  Es  folgt  die  Gruppe  zweier  Männer;  der  r.  (7)  (ohne 
Trinkgefäss)  reicht  dem  1.  (6)  eine  kleine  rote  Blume  hin; 
dieser  wendet  sich  zu  ihm  um  und  hält  die  Phiale  (wie  der 
obige)  auf  der  L.  und  streckt  die  R.  nach  1.  aus.  Die  zwei 
nächsten  (8,  9)  sprechen  mit  einander,  sich  zugewendet;  beide 
halten  je  einen  schw.  Skyphos  in  der  Hand.  Der  letzte  r. 
am  Ende  (10)  wendet  den  Kopf  um  nach  r.  und  klappert  mit 
Krotalen  in  beiden  Händen;  bei  ihm  allein  ist  das  Vorderhaar 
als  drei  Reihen  in  Relief  aufgesetzter  schw.  Buckeln  dargestellt. 
Offenbar  ist  er  in  Beziehung  gedacht  zu  dem  an  der  andern 
Seite  des  Henkels  auf  A)  folgenden  Begeisterten  (1),  bei  dem 
die  Leier  hängt  und  hinter  dem  der  Flötenbläser  liegt. 

Der  Stil  ist  dem  des  Duris  zunächst  verwandt.  —  Unter  dem 
Boden  eingekratzt  (s.  Taf.  No.  2298);  in  antiker  Zeit  auszu- 
löschen gesucht,  in  moderner  schw.  übermalt. 

2299.     (1942).     H.  o,i3.     Dm.  0,335.    Vulci,  in  Rom   1845  von  Gerh.  erw. 
Stark  erg.     Der  Fuss  erscheint  fremd. 

Innen:  Kleines  Innenbild  von  ununterbrochenem  Mäander 
umgeben,  dann  ringsum  noch  ein  Bildstreif,  der  wieder  von 
ununterbrochenem  Mäander  umgeben  wird,  das  ganze  jedoch 
nur   von   0,17   Dm.  —  Centrum:    ein  Jüngling   im    Mantel 


5o2  Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 

nach  1.  (r.  Binde),  streckt  die  Phiale  spendend  aus  über  einen 
Altar  (ion.  Voluten;  eine  Stufe;  rote  Flammen  darauf).  R. 
von  ihm  KAY  OS,  links  NAI. 

Umlaufender  Streif:  Wildes  Gelage.  Ein  die  Doppel- 
liöte  blasender  Jüngling,  zwei  bartige  Männer  und  zwei 
Jünglinge  lagern  nach  1.  zum  Gastmahl  (Klinen  nicht  ange- 
geben; am  Rücken  hat  jeder  zwei  Kissen  mit  Zickzackver- 
zierung; alle  mit  roten  Blattkränzen;  alle  Mäntel  lassen  die  r. 
Brust  frei);  ein  Mann  trägt  Stock;  ein  anderer  Stock  lehnt  an 
der  Wand.     Rings  ist  weit  geschrieben 

H  */  A 15  K  •  •  *  $   u  nuTg  y\ulo\g. 

Alle  strecken  erregt  den  r.  Arm  aus;  der  Jüngling  links  vom 
Flötenbläser  dreht  sich  nach  diesem  um,  streckt  beide  Arme 
aus  und  hebt  übermütig  das  r.  Bein  (unter  dem  Mantel)  hoch 
in  die  Luft.    Keine  Trinkgefässe. 

Aussen:  Gelage.  Unter  den  Henkeln  symmetrisch  an- 
geordnete Palmetten.  Unten  herum  der  auch  unter  den  Henkeln 
fortlaufende  Streif  mit  schw.  aufgemalten  Ge fassen:  Oeno- 
choen,  Schalen,  Näpfe;  ferner  zwei  Schemel  und  ein  Stock. 
Alle  Teilnehmer  haben  zwei  Kissen  im  Rücken  und  Mäntel 
um  (r.  Brust  frei). 

A)  In  der  Mitte  ein  bärtiger  Mann  (r.  Blattkranz)  die  R. 
erhebend  und  sich  umwendend  zu  der  Figur  r.  (unbärt.  Kopf 
modern),  die  auf  der  R.  eine  Trinkschale  (mit  umgebogenem 
Rand)  am  Fusse  gefasst  ihm  entgegenstreckt.  L.  ein  Jüng- 
ling, der  in  der  R.  seine  Trinkschale  (mit  umgebogenem 
Rande,  doch  merkwürdigerweise  ohne  Fuss)  mit  dem  Kotta- 
bosgrifT  am  Henkel  hält;  1.  von  ihm  ein  nackter  Knabe  nach 
i\,  der  heraneilt,  sich  zurück  umsieht  und  die  R.  dahin  aus- 
streckt, die  L.  einstützend  (r.  Blattkranz);  weist  er  den  Jüng- 
ling hin  auf  das  Ziel  des  Kottaboswurfes?     Oben: 

P  A  I  $  K  •  •  •  •   b]natg  y.[ulog. 

B)  Moderne  Kopie  von  A;  antik  nur  Kissen  und  Gewand- 
reste dreier  ebenfalls  gelagerter  Figuren  nach  1. 

Augenkontur  innen  ganz  offen.  Nachlässige  Ausführung. 
Letzte  Periode  des  strengen  Stils. 

Siebente  Gruppe:    Kleinere  Exemplare  olme  Aussenbilder.     Ein-  \ 
figuriges  Innenbild  auf  dem  Mäanderkreise  aufstehend. 

'  2300.  (1769).  H.  0,095.  Dm.  o,23.  Chiusi,  von  Gerh.  1841  in  Rom 
erw.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  und  Gefässe,  Taf.  IX,  5.  6; 
S.   11.     Annali  d.  J.  1847,  tav.  M;    p.  225  (Panofkal     Vgl.  Arch. 


Schale,  i,  b,  Gruppe  7.  603 

Ztg.    1844,   S.   267   ff.   (Panofka);    Zeitschrift    für   Altertumswiss. 
1847,  S.  263  (Bergk.) 

Innen:  Mäander  ohne  Unterbrechung.  Grosser  Hol/ 
kästen  (Holzfasern  mit  verd.  Firnis;  die  Beine  und  der  Rand 
oben  mit  schwarzen  aufgemalten  Punktrosetten  und  Sternen), 
dessen  Deckel  geöffnet  ist  und  aus  -welchem  der  Oberkörper 
eines  darin  nach  1.  sitzenden  oder  kauernden  bärt.  Mannes 
herauskommt,  der  die  R.,  wohl  um  Hülfe  flehend,  weit  aus- 
streckt und  in  der  L.  einen  langen  Doppelstab  (Ende  fehlt; 
Scepter?)  hält;  er  tragt  ein  Unterwams,  das  nur  am  Ober- 
ärmel erscheint  (verd.  gewellte  Linien),  darüber  den  Chiton 
mit  kurzem  schwalbenschwanzfaltigem  Ueberschlag  auf  der 
Brust  und  Mantel,  der  die  r.  Brust  frei  l'ässt;  Stirnhaar  in  ein- 
zelnen etwas  verdünnten  Pinselstrichen;  hinten  ist  das  Haar 
aufgenommen  mit  r.  Binde  und  einem  Diadem,  an  dem  vorne 
spitze  Blätter  befestigt  sind.  Als  König  Thoas  oder  Tenes 
erklärt.  Drei  kleine  flüchtigen  Buchstaben  1.:  Tsh  offenbar 
sinnlos.     Feine  Zeichnung;  ungefähr  in  Duris  Stil. 

2301.  (1610).     H.  0,08.     Dm.  0,215.     Corneto,    1834.  —  Abg.  Arch.  Ztg. 

1854,   Taf.   66,   2;    S.   233  ff.    (O.    Jahn).      Vgl.   Robert,   Bild    und 
Lied,  S.   178. 

Innen:    Mäander  ohne  Unterbrechung. 

Eine  Frau  (Klytämnestra)  eilt  im  vollen  Laufe  nach 
r.j  die  L.  weit  vorstreckend,  in  der  zurückgezogenen  R.  eine 
grosse  Doppelaxt  schwingend;  sie  läuft  auf  eine  r.  befindl. 
grosse  Holzthüre  (des  Badegemaches,  darin  Agamemnon) 
zu,  die  nur  zum  Teile  im  Bilde  dargestellt  ist  (mit  schwarzen 
Nägeln;  die  vertikalen  Holzfasern  durch  verdünnten  Firnis 
angedeutet).  Die  Frau  ist  in  der  Tracht  wie  die  Frauen  der 
Hieronschalen  2290  und  91 ,  nur  dass  der  obere  Chitonüber- 
schlag einen  schw.  Saum  hat;  die  Beine  durchgezeichnet  (das 
Gürtelband  hängt  unter  dem  Bausch  über  dem  Bauche  herab, 
mit  verdünntem  Firnis  gemalt);  Haare  mit  breiter  Tänie  auf- 
gebunden, ganz  blond,  mit  einzelnen  gelblichen  verdünnten 
gewellten  Pinselstrichen;  eine  einzelne  verd.  Schulterlocke; 
Ohrring.  Links:  HOPAIS.  Rechts:  KAUO*.  Sorgfältige 
lebendige  Zeichnung. 

2302.  (893).     H.  0,08.     Dm.  0,215.     Vulci,  S.  Dor. 

Innen:   Mäander  mit  Kreuz.    Nach   r.  laufende  und  um- 
sehende Frau    in   voller   Gewandung   (langer  Chiton,   unten  v 
grosse   Schwalbenschwanzenden;    Wams    darüber   mit   Obei- 
ärmeln  bis  über  die  Hüften,  mit  vertikalen  verd.  Pinselstrichen; 


(J0i  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 


/ 


ein  Shawl  um  die  Oberarme;  Haube  mit  daran  in  den  Nacken 
hangendem  kleinen  Tuch;  Stirnhaar  mit  aufgesetzten  gewellten 
Relieflinien;  Augenkontur  sehr  länglich  und  geschlossen).  Mit 
der  R.  fasst  sie  den  Chitonzipfel,  die  L.  streckt  sie  vor.  (Das 
r.  Bein  durchgezeichnet;  sehr  kleiner  Kopf).  Der  Raum  gut 
gefüllt.  L.  KAU  5.  R.  KAU",  sehr  flüchtige  Buchstaben; 
statt  0  nur  einfache  Hasta.  —  Sorgfältig,  ungefähr  Duris  ver- 
wandt. 

2303.  (879).     H.  0,095.     Dm.  0,24.     Vulci,  S.  Dor.      JhrJLZ  -    M^S. 
Innen:    Mäander    viermal  unterbrochen    durch    schwarze 

quadratische  Zacken.  —  Beim  Mahle.  Auf  einer  Kline 
(deren  1.  Ende  nicht  dargestellt  und  deren  Kopfende  mit  dem 
gewohnl.  hier  besonders  sorgfältig  ausgeführten  kunstreichen 
Gestell  versehen  ist,  mit  ion.  Kapitell,  Ausschnitten  mit  Pal- 
metten; Stern  darüber)  lagert  nach  1.  ein  bärtiger  Mann,  auf 
das  Kissen  gelehnt;  davor  der  Speisetisch  mit  Lowenfuss,  von 
dem  drei  rote  Zweige  herabhängen  (die  Nägel  oben  an  dem- 
selben schwarz  in  Relief  aufgesetzt,  überaus  fein).  Der  Unter- 
körper des  Mannes  vom  Mantel  bedeckt  (Vorzeichnung  der 
Beine);  er  trägt  kurze  Haare  mit  einzelnen  langen  Vorder- 
haarspitzen; roten  Blattkranz,  Bartenden  mit  feinen  Relief- 
linien. Er  blickt  sich  um  nach  r.,  legt  die  R.  auf  sein  1.  Knie 
und  hält  auf  der  L.  eine  Phiale  (mit  der  üblichen  Verzie- 
rung).   Oben  steht 

UVSIS    KAUOS    Avaiq  xaAoc. 
Einfache    doch    feine    Zeichnung;     grosse    Sorgfalt    an    den 
Geräten.    Augenstern  als  Kreislinie  mit  Punkt;    Augenkontur 
innen  ein  wenig  offen.    Duris  verwandt. 

2304.  (885).     H.  0,09.     Dm.  0,225.     Corneto,  S.  Dor.  —  Abg.  Gerhard, 

Trinksch.  und  Gefässe,  Taf  VI.  VII,  56;  S.  8.    Vgl.  Rapp.  volc 

not.  817.     IU+U>.  **$*  **?&:>  * 

Innen:  Einfacher  Mäander  ohne  Unterbrechung.  Starke 
Vorzeichnung  mit  stumpfem,  teilweise  auch  spitzem  In- 
strument. Ein  fliehender  unbärt.  Krieger,  von  oben  (von 
der  Stadtmauer?)  mit  Pfeilen  beschossen;  er  läuft  nach  r., 
wendet  den  Oberkörper  zurück,  sodass  er  vom  Rücken  ge- 
sehen wird  und  blickt  mit  heftig  zurückgeworfenem  Kopfe 
(Mund  offen)  nach  oben;  er  hält  sich  den  Schild  mit  der  L. 
vor  (im  Profil;  schw.  Pferd  nach  1.  darauf)  und  streckt  die 
R.  seitwärts  aus  (Helm  mit  Backenschirm;  lange  Haare,  die 
in  einzelnen  Löckchen  herauskommen;  kein  Panzer,  sondern 
nur  ein  Schurz  um  die  Hüften).  Ein  Pfeil  fliegt  unten  zwischen 
seinen  Beinen,   ein   anderer  über  seinem  Kopfe   r.     Er  hielt 


Schale,  r,  b,  Gruppe  7.  (J05 

wohl  in  der  R.  einst  sein  Schwert  oder  einen  Stein;  es  ist 
jedoch  die  r.  Hand  jetzt  mit  dem  ganzen  r.  Schalenviertel 
modern.    Oben  die  Inschrift: 


'c 


wohl  ^Avjiaq  xa\Xog. 
Starke  Vorzeichnung,  die  auf  eine  etwas  anders  beab- 
sichtigte Anordnung  des  Schurzes  weist.  —  Verd.  Muskel- 
detail (fehlt  bei  Gerh.).  Der  Stil  erinnert,  besonders  in  Haar 
und  Gewand,  noch  an  die  Traditionen  des  Epiktet'schen 
Kreises. 

2305.  (2217.)     H.  0,08.     Dm.  0,185.     Gerh.'  Nachl. 

Die  Form  etwas  modifiziert;  die  Schale  tiefer;  der  Fuss 
dicker. 

Innen:  Mäander  mit  Kreuz.  Schwebend  in  der  Luft 
hält  Eros  einen  gleich  grossen  Knaben  gefasst,  im  Begriffe 
ihn  fliegend  in  die  Höhe  zu  tragen;  der  Knabe  scheint  sich 
etwas  zu  weigern,  wird  aber  von  Eros  mit  beiden  Armen  unter 
den  Glutäen  festgehalten;  Eros  blickt  in  die  Luft  empor;  der 
Knabe  blickt  Eros  an;  in  der  L.  halt  letzterer  die  yelvg  mit 
sieben  Saiten;  sein  Haar  weht  in  dichter  Masse  auf  die 
Schultern  zurück  (lose  schwarz  gemalt);  Eros  Haar  ist  kurz; 
sein  Oberkopf  und  die  obere  Hälfte  der  Flügel  jedoch  über- 
malt. Beide  halten  die  Unterbeine  horizontal  angezogen. 
Darunter  im  Räume  zur  Füllung  eine  Blüte  mit  Ranke.  — 
Sorgfältig;  verd.  Muskeldetail.    Ungefähr  Duris  Stilart. 

2306.  (i?77-)    H.  0,09.     Dm.  0,20.    In   Rom   1841   von    Gerh.  erw.  — Abg. 

Gerhard,  Trinkschalen   und   Gefässe,  Taf.  XIII,  3.  4;  S.   16. 

Innen:  Mäander  ohne  Unterbrechung.  Das  Bild  hier  aus- 
nahmsweise auf  einer  Horizontalen,  unter  welcher  ungefirn. 
Segment.  Eine  Frau  sitzt  nach  1.  auf  lehnelosem  Stuhle 
ion.  Chiton,  Falten  mit  verd.  Firnis;  Mantel  r.  Brust  frei 
/lassend),  auf  der  1.  Hand  einen  Napf  über  dessen  Rand  r.  auf- 
gemalte Punkte;  sie  füttert  daraus  zwei  Gänse;  mit  der  R. 
hält  sie  eben  einen  kleinen  (r.)  Blätterzweig  hinaus  für  die 
eine   Gans,   die   andere    hat    schon    einen    solchen  Zweig    am 


s 


ßo6  Attisch   rotfigurig:  strenger  Stil. 

Schnabel  hängen.   Sie  trägt  eine  Haube;  lockiges  Vorderhaar; 
sehr   ovales  Auge    dessen    Kontur   innen    etwas    offen;    letzte 
Stufe  des  strengen  Stiles.     L.  steht     I  O  \J  A  H    xaXog.  Rechts 
KAUOS     El     xalog  el 

Achte  Gruppe:  Kleinere  Exemplare;  mit  Aussenbildem.  Flüch- 
tige Ausführung.  Einfiguriges  Innenbild.  Unter  den  Heizkeln  nichts 
oder  ?tnr  ein   atisgespartes  Ephetiblatt.     Spätere  Ausläufer   der  älteren 

Epiktet'schen   Dichtung. 

2307.     (887).     H.  0,09.     Dm.  op3.     Corneto,   S.  Dor.  —  Abg.  Gerhard, 
auserl.  Vas.     Taf.  261;  Bd.  IV,  S.  32. 

Innen:  Der  Mäander  dreimal  unterbrochen  durch  schw. 
quadratische  Zacken  (vgl.  23o3).  —  Hoplitodrom  in  eiligstem 
Laufe  nach  1.,  umblickend  nach  r.;  die  R.  vorstreckend;  die 
Beine  weit  auseinander,  das  1.  im  Knie  stark  gebogen;  Rund- 
schild mit  doppeltem  graviertem  Zirkelrand  (als  Zeichen  ein 
schwarzgemalter  kleiner  Hoplitodrom  im  Lauf  nach  1.  mit 
vorgehaltenem  Schilde  und  mit  Helm);  er  ist  ganz  nackt,  hat 
nur  den  Helm  auf  (mit  festem  rundausgeschnittenem  Backen- 
schirm); sehr  ovaler  geschlossener  Augenkontur.  Vorzeichnung 
deutlich.    Im  Räume 

KAVOS  1 1  O  h  A  I  5  xalbg  0  naig. 

Aussen  ebenfalls  Hoplitodromie.  A)  Drei  unbärtige 
Waffen  lauf  er  in  heftigstem  Laufe  nach  1.,  alle  mit  grossen 
Rundschilden  (Zirkel),  darauf  in  schwarzen  Siluetten  a)  Hop- 
litodrom nach  1.,  b)  Löwe  nach  1.,  c)  geflügelter  Phallos  mit 
ausgebreiteten  Flügeln  zur  Seite  und  Vogelschwanz  unten. 
Der  mittlere  blickt  um  nach  r.;  alle  strecken  die  r.  Arme  weit 
aus;  der  vordere  wird  vom  Rücken  gesehen;  der  mittlere  hat 
lange  Locken;  die  Helme  wie  innen,  doch  der  1.  entbehrt  des 
Bügels. 

B)  L.  zunächst  ein  ebenfalls  nach  1.  laufender  unbärtiger 
Waffenläufer,  doch  umblickend  nach  rechts  (mit  Helm  ohne 
Bügel;  Schildzeichen  Hoplitodromos).  Er  scheint  zum  Laufe 
eben  erst  sich  in  Bewegung  zu  setzen;  seine  R.  ist  noch  nicht 
vorgestreckt,  sondern  berührt  leicht  die  Hüfte.  Wohl  am  Ziele 
resp.  dem  Ausgangspunkte  befinden  sich  die  zwei  ebenfalls 
bartlosen  Hoplitodro  men  der  folgenden  Gruppe,  die  sich 
zu  streiten  scheinen  über  die  ygafi/utf:  beide  bücken  sich  vor 
und  blicken  zur  Erde,  der  1.  halt  wie  erstaunt  die  R.;  der  r. 
steht  ruhiger  und  hält  bestimmt  und  fest  die  r.  Hand  hori- 
zontal ausgestreckt  gegen  den  Boden,  wie  um  eine  Linie  genau 


Schale,  i,  b,  Gruppe  8.  —  2.  ü  >- 

zu  bezeichnen  (auf  seinem  Schild  ebenfalls  ein  kleiner  schw. 
Hoplitodrom). 

Augenkontur  sehr  länglich,  geschlossen.  Wenig  verdünntes 
Detail.    Vorzeichnung  deutlich. 

2308.  (1943).      H.  0,09.     Dm.  o,23.     Chiusi,  1848.     Aus   Stücken    schlecht 

zusammengesetzt. 

Innen:  Mäander  ohne  Unterbrechung.  —  Figur  auf  dem 
Kreis  aufstehend.  Ein  Knabe  steht  en  face,  den  Kopf  nach 
r.  gewandt  und  breitet  mit  beiden  Armen  seinen  Mantel  aus, 
den  er  bereits  doppelt  genommen  hat;  er  ist  im  Begriffe  ihn 
ordentlich  zusammenzulegen  (kurzes  Haar,  r.  Binde).  Oben 
steht  sehr  flüchtig  K  A  V  OS. 

A)  Bad  in  der  Palastra.  L.  eine  Herme  auf  niederer 
Basis,  nach  r.,  ithyphallisch,  mit  langen  Haaren  und  Bart;  r. 
hangt  an  dem  Haken  ein  grosser  Schwamm,  Oelfiaschchen 
und  Strigilis.  L.  hinter  der  Herme  ein  Postament  auf  einer 
Stufe,  nicht  von  der  gewöhnlichen  Form  der  Altare,  doch 
wrohl  ein  solcher.  R.  taucht  ein  nackter  Jüngling  nach  r. 
seine  Arme  in  das  grosse  Luterion  vor  ihm;  oben  hangt 
ein  Diptychon  mit  Tragband.  R.  steht  ein  bartiger  Mann  im 
Mantel,  in  der  R.  den  Krückstock  aufstützend  (Mantel  über 
Hinterkopf).  Unter  dem  folgenden  Henkel  wie  zu  beiden 
Seiten  desselben  je  ein  Epheublatt. 

B)  Eine  ithyphallische  bärt.  Herme  wie  die  vorige  steht 
nach  1.  in  der  Mitte;  r.  davon  ein  Baum  mit  kahlen  Aesten; 
1.  oben  der  Schwamm,  Aryballos  und  Strigel;  1.  ist  ein  nackter 
Jüngling  (badenass?)  im  Begriffe  den  wohl  zusammengelegten 
Mantel,  den  er  in  vorgebeugter  Haltung  auf  den  vorgestreckten 
Unterarmen  tragt,  sich  überzuwerfen;  er  scheint  vom  Bade 
nass  und  fröstelnd  gedacht.  R.  am  Ende  ein  zuschauender 
Jüngling  im  Mantel  nach  1.,  den  Stab  unter  der  1.  Achsel, 
vorgelehnt,  die  R.  eingestützt. 

Sehr  flüchtige  Ausführung.  Technik  gering;  der  Firnis- 
grund sehr  ungleichm'ässig.  Kein  verdünntes  Muskeldetail. 
Augenkontur  geschlossen.    Stilstufe  des  Duris. 

2)    Schule  mit  umgebogenem  Rande. 

2309.  (2467).    H.  0,145.    Dm.  0,255.    Capua,  1871  gef.  (in   einem  steinernen 

„cubo"    mit    bronzener   Aschenurne),    1875   erw.  —  Vorzuglich 

erhalten.    —    Vgl.    Bull.    d.    J.    1871,    116  ff.    (Fundbericht    von 

Helbig^.     Urlichs,  der  Vasenmaler  Brygos,  S.   1,  Anna. 

DerThon  von  dunklerem  Rot  als  sonst;  der  Firnis  brillant. 

Form  No.  229;    das  obere  Stück   des  Fussstammes    ist  unge- 


6o8  Attisch   rotfigurig;   strenger  Stil. 

firnisst  und  geriffelt;  der  Fussrand  dick  und  ungefirnisst.  Die 
Henkel  ganz  (auch  an  der  Innenseite)  gefirnisst.  Dickere 
Wandungen  als  in  der  vorigen  Gattung. 

Innen.  Kleines  Innenbild  (Dm. 0,12)  von  ununterbrochenem 
Mäander  umgeben.  Die  Figuren  auf  dem  Kreis  aufstehend.  — 
Ein  Alter  sich  übergebend  unter  Assistenz  eines 
Knaben.  Ein  alterer  Mann  (im  Mantel  mit  verstreuten 
schw.  Tüpfchen,  Oberkörper  grösstenteils  frei),  den  r.  Arm 
unter  dem  Mantel  eingestützt,  mit  der  L.  sich  auf  seinen 
Krückstock  vorlehnend  (Brust  und  Bauch  behaart;  schwarzer 
Vollbart,  doch  das  Haar  mit  beginnender  Glatze,  am  Ober- 
haupt nur  wenige  verdünnte  Haarandeutung;  roter  Blattkranz) 
übergiebt  sich  in  ein  Becken;  aus  dem  offnen  Munde  dringt 
ein  breiter  roter  Strahl,  der  in  das  unten  bereit  gestellte 
Becken  fliesst,  das  auf  niederer  viereckiger  Basis  steht;  das 
aus  Bronze  gedachte  flache  Becken  hat  vier  Henkel,  wovon 
je  zwei  sich  gleichen  und  steht  auf  niederem  löwenfüssigem 
dreibeinigen  Untersatz.  Zur  Unterstützung  des  Alten  halt  ihm 
ein  Knabe  mit  beiden  em'porgestreckten  Händen  den  Kopf 
(roter  Blattkranz,  kurzes  Haar);  er  steht  auf  dem  1.  Beine  und 
setzt  das  r.  etwas  zurück.  Rings  herum  sieben  ganz  flüchtige 
und  sehr  kleine  buchstabenähnliche  Zeichen,  darunter  zwei 
mal  erkennbar  A. 

Aussen.  Der  Bildstreif  (nur  0,06  hoch)  ununterbrochen 
umlaufend  unter  den  Henkeln  durch,  der  Fries  ist  oben  und 
unten  durch  ein  feines  ungelirnisstes  Streifchen  eingefasst. 

Gelage  und  Komos.  A)  In  der  Mitte  steht  ruhig  und 
gerade  nach  r.  eine  Flötenbläserin  (in  ungegürtetem,  ein- 
fachem, langem,  faltigem  Chiton;  nur  an  den  Aermeln  kommt 
das  darunter  getragene  Wams  zum  Vorschein,  mit  verdünnten 
gewellten  Linien);  sie  bläst  eifrig  ohne  Mundstück  mit  dicken 
Backen;  sie  hat  kurzes,  blondes  (nur  dünn  gelbbraun  ange- 
legtes) Haar  mit  r.  Binde,  daran  r.  Rebblatter  vorne,  wie  sie 
sämtliche  Figuren  der  Aussenseiten  tragen.  R.  von  ihr 
tanzt  ein  bärtiger  Mann  nach  1.  (mit  Glatze  vorn;  Shawl  auf 
den  Armen,  infibuliert;  behaart  am  Bauch  herauf),  mit  der  r. 
Hand  eine  Schale  am  Fusse  haltend.  R.  hinter  ihm  ist  ein 
nackter  bärtiger  Mann  im  Begriffe  eine  grosse  am  Boden 
umgestürzt  liegende  Spitzamphora,  die  mit  Epheu  bekränzt 
ist,  vom  Boden  aufzuheben,  indem  er  vorgebeugt  sie  mit  der 
r.  Hand  an  einem  Henkel  fasst  und  sie  zwischen  die  Beine 
klemmt;    in  der  L.  hält  er  eine  leere  Trinkschale  beim  Fusse 


Schale,  2.  609 

•und  über  dem  1.  Oberarm  hangt  ihm  ein  Flötentutteral    aus 
Fell.   L.  von  der  Mitte  sind  zwei  Jünglinge  um  den  zwischen 
ihnen  stehenden  grossen  Krater  (a  colonnette,  Form  No  22; 
auch  mit  Epheu  bekränzt)  beschäftigt;  der  r.  (nackt)  langt  mit 
der  R.  hinein  um  etwas  herauszuschöpfen  für  die  in  der  L. 
gehaltene  leere  Trinkschale;  der  1.  hat  sich  schon  die  Schale 
(mit  Rand;    schwarz,  weil  sie  auf  Thongrund  zu  stehen  kam) 
gefüllt  und  ist  im  Begriffe  sich  tänzelnd  nach  1.  wegzuwenden, 
nur  sein  Oberkörper  ist  dem  Krater  noch  zugewandt;  auf  dem 
1.  Arme    ein   Shawl.     Von   1.    kömmt    ein   Jüngling   (nackt; 
Backenbartflaum)  herbei  mit  (zu  füllenden?)  Gefässen,  auf  der 
R.    einen    Skyphos,    auf   der    L.    eine    Schale.      Unter   den 
Henkeln   je    eine    gebückte   Figur:    1.    schliesst   sich   an   ein 
kauernder  bärtiger  Mann  (mit  Glatze  vorn,  nackt),  der  eine 
am  Boden  liegende  Spitzamphora  (epheubekränzt)  an  beiden 
Henkeln  erfasst:  wohl  um  zu  sehen,  wie  viel  noch  darin.     R. 
am  Ende   vor   dem  Henkel  ist  ein  Jüngling  eingeschoben, 
der  keiner  bestimmten  Gruppe  angehört  und  der  in  eilendem 
Schritte    nach  1.    umsehend  sich  entfernt  nach  r.,  auf  der  L. 
eine    Trinkschale,    die    R.    nach    rückwärts    abwehrend    aus- 
streckend (Rückenmantel).  Dann  unter  dem  Henkel  r.  ein  auf 
allen  Vieren  nach  r.  rutschender  Jüngling. 

B)  Drei  Gruppen,  die  mittlere  zu  drei,  die  beiden  andern 
zu  je  zwei  Figuren. 

1.  L.  ein  bärtiger  Mann  (nackt,  wie  es  scheint  infibuliert) 
schreitet,  den  Oberkörper  zurücklehnend,  nach  r.  vor  und 
spielt  mit  der  1.  Hand  und  mit  dem  Plektron  in  der  R.  die 
schlanke  Lyra  (oder  Barbiton)  mit  acht  Saiten;  ihm  gegen- 
über tanzt  ein  bärtiger  Mann  nach  1.,  in  der  L.  eine  grosse 
epheubekränzte  Spitzamphora  am  einen  Henkel  haltend  und 
die  R.  erhoben  (Shawl  um  Arme  und  Schultern). 

2.  Mitte:  Lein  die  Doppelflöte  blasender  Jüngling  (nackt, 
infibuliert)  nach  r.  vorschreitend  in  tanzendem  Schritte;  in 
der  Mitte  ein  bärtiger  Mann  (infibuliert)  im  trunkenen  Vor- 
schreiten nach  r.,  sich  umwendend  nach  L,  den  r.  Arm  auf 
den  Krückstock  gestützt  (Shawl  um);  ein  nackter  Jüngling 
r.  hält  ihm  fröhlich  auffordernd  auf  der  L.  einen  Skyphos  hin, 
der  Mann  macht  jsdoch,  abgewendet,  eine  abwehrende  Be- 
wegung der  1.  Hand:  er  hat  genug. 

3.  Ein  bärtiger  Mann  r.  (nackt,  behaart  am  Bauch  herauf) 
bietet  in  der  R.  eine  volle  Schale  (mit  Rand),  die  er  am  Henkel 
fasst,  einem  andern  nackten  bärtigen  Alten  an  (mit  Glatzkopf, 
Brust  und  Bauch  behaart;  beide  sind  infibuliert),  der  ebenfalls 

39 


6iO  Attisch   rotfigurig;  strenger  Stil. 

den  1.  Arm  abwehrend  vorstreckt  und  den  Kopf  wegwendet; 
in  der  R.  halt  derselbe  eine  Oenochoe.  Die  beiden  scheinen 
übrigens  in  einem  Contretanz  begriffen.  Ueber  der  ganzen 
Darstellung  auf  beiden  Seiten  laufen  sinnlose  kleine  buch- 
stabenartige Zeichen  hin;  zu  erkennen  sind  besonders  oft  A 
V  und  N. 

Vorzeichnung  deutlich.  Ueberall  viel  verblasstes  feines 
verd.  Muskeldetail.  Augenkontur  geschlossen,  Stern  als 
Punkt;  viele  Variationen  der  Stellung.  —  Haarkontur  in  der 
Regel  der  glatte;  dreimal  der  punktierte. 

Komposition,  Stil  und  Detailbehandlung  lassen  in  dieser 
trefflichen  Schale  ein  Werk  aus  dem  Atelier  des  Brygos 
erkennen. 

11.   Phiale  mit  Omphalos. 

a)  In  der  geiuöhnlichen  rotfigurige?i   Technik. 

2310.     (2680).     Dm.  0,21.     Athen,  1880. 

Aus  vielen  Stücken;  Einzelnes  unbemalt  erg.;  der  Firnis 
hat  sehr  gelitten,  wie  es  scheint  durch  Feuer;  die  Zeichnung 
ist  grossenteils  abgerieben.  An  zwei  benachbarten  Stellen  des 
Randes  befindet  sich  je  ein  Loch  (zum  Aufhängen),  ferner 
ist  am  äusseren  Rande  gerade  rechts  vom  Omphalos,  also  da, 
wo  die  Hand  die  Schale  berührt,  ein  Ansatz  (um  das  Aus- 
gleiten der  Hand  zu  verhindern).  Aussen  nur  gefirn.  (Firnis 
ungleich  und  dünn  aufgetragen). 

Innen:  Auf  der  oberen  Fläche  des  Omphalos  ist  Kopf 
und  Hals  einer  Frau  nach  r.  dargestellt,  deren  Haar  mittelst 
eines  haubenartigen  Tuches  aufgenommen  ist;  das  Stirnhaar 
mit  einzelnen  Punkten.  Augenstern  als  Kreislinie  mit  Punkten; 
schöner  strenger  Typus;  der  Mund  leise  geöffnet;  Ohrring 
aus  zwei  Kreisen  übereinander  bestehend. 

Um  den  Omphalos  zunächst  ein  Stabornament,  dann  ein 
umlaufendes  Bild.  Dasselbe  ist  in  zwei  Hälften  geteilt  durch 
zwei  ziemlich  genau  sich  gegenüber  befindliche  dor.  Säulen 
(auf  viereckigen  Basen;  oben  mit  Abakus  und  Architravstück); 
eine  weitere  Teilung  in  visr  Viertel  erfolgt  auf  der  1.  Hälfte 
durch  einen  Palmbaum  in  der  Mitte;  in  der  r.  durch 
einen  Altar  (auf  einer  Stufe;  mit  ion.  Voluten  oben).  In 
jedem  Viertel  befindet  sich  eine  laufende  Figur  nach  r.  — 
Verfolgung  von  Frauen  in  einem  Heiligtume.  Zu- 
erst L:  ein  laufender  bärt.  Mann  mit  Scepter  in  der  R.  nach 
r.,  die  L.  weit  vorstreckend  (kurzer  Mantel;  Haar  im  Nacken). 


Phiale  mit  Omphalos,  a,  b.  öll 

Rechts  von  der  Palme  nach  r.  eine  fliehende  sich  umsehende 
Frau,  die  beide  Arme  zurück  nach  dem  Verfolger  ausstreckt 
(Haarband;  langer  ion.  Chiton,  sehr  zerstört).  Es  folgt  r.  von 
der  nächsten  Säule  eine  heftig  nach  r.  laufende  Frau,  die 
ebenfalls  umblickt  (langer  Chiton,  Shawl),  doch  den  einen 
Arm  horizontal  vorwärts,  den  anderen  rückwärts  ausstreckt; 
sie  flieht  zu  dem  Altare  r.  und  ist  wohl  die  von  dem  Manne 
verfolgte  Hauptperson.  R.  vom  Altar  noch  eine  darauf  zu- 
laufende Frau  (Genossin),  nach  1.  umblickend  nach  dem 
Manne,  den  1.  Arm  im  Mantel,  den  r.  vorstreckend. 

Augenkontur  noch  geschlossen,  doch  sonst  schon  die 
letzte  Stufe  des  strengen  Stils;  keinerlei  schwalbenschwanz- 
förmige  Falten. 

b)  Mit  matten  Farben  aufgemalt  auf  schwarzem  gefirnissiem 
Grund. 

2311.     (468).     Dm.  0,18.     Aus  Rom    erw.,  i833. 

Aussen  ungefirnisst  bis  auf  den  Rand.  Innen  gefirnisst. 
Der  Omphalos  mit  konzentrischen  roten  und  gelben  Streifen. 
Um  denselben  w.  Stabornament.  Dann  ringsumlaufendes 
Bild,  die  Figuren  nach  aussen  gekehrt  auf  dem  Rande  auf- 
stehend mit  w.  Stäbchen.  Gelage.  Alle  Teilnehmer  lagern 
(keine  Klinen  angegeben)  und  haben  ein  gelbes  Kissen  im 
Rücken.  Die  Hauptfig.  ist  eine  nackte  Hetäre  nach  1.  (weiss, 
mit  gelbem  durch  r.  Band  aufgebundenem  Haar;  etwas  über- 
malt), die  sich  nach  r.  umwendet  zu  einem  Jüngling  nach  1., 
der  (Mantel  um  den  Unterkörper)  ihr  mit  heftiger  Bewegung 
mit  der  R.  eine  henkellose  Schale  zustreckt.  Links  von  der 
Hetäre  ein  Jüngling  nach  r.  (Mantel  um  Unterkörper),  der 
die  Doppelflöte  bläst;  vor  ihm  ist  das  (gelbe)  Flötenfutteral 
aufgehängt.  Die  beiden  Jünglinge  sind  sowohl  an  Fleisch  als 
Mantel  mit  rotbrauner  thonfarbiger  Farbe  gemalt;  ihre  Haare 
schwarz;  gelbe  breite  Kopfbinden.  Hinter  ihnen  lagert  noch 
eine  nackte  Hetäre  nach  r.,  ebenfalls  sich  umsehend  (ihr 
Oberkörper  übermalt;  Fleisch  weiss,  Haar  gelb  mit  r.  Bande), 
neben  ihr  ein  grosser  Vogel  (weiblicher  Pfau?).  Die  vier 
Figuren  sind  symmetrisch  sich  gegenüber  im  Rande  der  Schale 
angeordnet.  —  Alle  Innenzeichnung  ist  graviert.  Neben 
jeder  Figur  einige  sinnlose  flüchtige  Buchstaben,  wovon  kennt- 
lich /VOTK 

Flüchtige  Ausführung.  Augenkontur  geschlossen;  strenge 
Profile.  Die  angewandten  Farben  sind:  weiss,  gelb,  braunrot 
und  (nur  an  den  Streifen  des  Omphalos)  dunkelrot. 

39* 


5i2  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

2312.     (469).     Dm.  0,22.     Vulci,    S.  Dorow. 

Mit  Ergänzungen;  teilweise  rot  verbrannt. 
Aussen  wie  23n;   doch  auf  dem  schw.  Rande  ein  weiss 
aufgemalter  (sehr  verblasster)  Streif  vertikaler  Stabchen. 

Innen:  Um  den  Omphalos  weisses  Stabornament.  Dann 
vier  Figuren,  nach  aussen  gekehrt,  in  ziemlich  weiten 
Zwischenräumen;  dieselben  stehen  auf  dem  Rand  der  Schale 
selbst  auf.  —  Hetären.  Eine  nackte  Frau  ist  im  Begriff  auf 
Händen  und  Füssen  zu  gehen  nach  einem  grossen  gelben 
Kantharos,  der  1.  an  der  Erde  steht.  Auf  der  anderen  Seite 
desselben  nähert  sich  ihm  eine  zweite  lebhaft  tanzende  nackte 
Frau.  Gegenüber  eine  nackte  Frau,  die  ruhig  nach  r.  geht 
und  die  Leier  spielt.  R.  von  ihr  die  nackten  Unterbeine  einer 
wahrscheinlich  tanzenden  Figur  (Oberteil  modern);  es  war 
wahrscheinlich  ebenfalls  eine  Frau.  —  Die  nackten  Körper 
sind  weiss.  Die  Haare  gelb  mit  roten  Binden.  Das  Weiss  ist 
grossenteils  abgefallen. 

Sehr  flüchtig;  ohne  gravierte  Innenzeichnung;  nur  die 
Saiten  der  Lyra  graviert.     Stil  wie  23u. 

12.   Teller. 

2313.  (1853).  Dm.  o,23.  In  Rom  von  Gerh.  1841  erw.  —  Stark  erg.  — 
Abg.  Gerhard,  Trinksch.  und  Gefässe,  Tafel  XIII,  1.  2;  S.  16; 
Panofka,  Vasenbildner,  Taf.  1,  4;  Wiener  Vorlegebl.  Ser.  VI, 
3  und  VII,  4.  Vgl.  Brunn,  Gesch.  d.  grch.  Künstler  II,  S.  668, 
1.     Arch.    Ztg.   1875,    S.  88   (Treu).     Klein,  Meistersign.,  S.  87,  8. 

Jetzt  fusslos;  doch  ist  es,  da  die  Mitte  gerade  erg.  ist,  un- 
gewiss ob  nicnt  einst  ein  Fuss  da  war.  —  Flacher  Teller,  dick 
und  schwer;  der  Rand  als  runder  Wulst.  Ganz  gefirnisst. 
Obere  Fläche  verziert;  zunächst  dem  Randwulste  rings  ein 
dorisches  Kymation,  durch  schmale  ausgesparte  Streifchen 
hergestellt.  —  Einfiguriges  Bild,  auf  einem  horizontalen  Streif 
aufstehend;  das  Segment  darunter  gefirnisst. 

Athena  (ion.  Chiton,  auf  r.  Schulter  geknüpfter  chlamys- 
artiger  Mantel;  darüber  grosse  Aegis  mit  Schuppen,  Schlangen 
und  Gorgoneion)  sitzt  nach  r.  auf  viereckigem  (Stein-?)  sitz, 
darauf  in  schwarzer  Siluette  Pegasos,  ein  zierliches  archai- 
sches Pferd  mit  aufgebogenen  Flügeln  gemalt  ist  (Vorder- 
körper mod.);  sie  hält  die  rot  aufgemalte  Lanze  in  der  R.; 
auf  der  vorgestreckten  L.  sitzt  eine  Eule,  eine  rote  ring- 
förmige kleine  Binde  im  Schnabel.  Sie  hat  lange  Locken, 
attischen  Helm   ohne  Backenklappen  und  mit  hohem   Bügel; 


Teller. 


6i3 


kreisrunden  Ohrring;  Stirnhaar  in  einzelnen  Spitzen  im 
Epiktetschen  Stil.  Das  Auge  ist  ein  längliches  ganz  gleich- 
massiges  Oval;  der  Stern  genau  in  der  Mitte  als  Kreislinie 
mit  Punkt;  das  Profil  noch  sehr  altertümlich-,  stark  vorsprin- 
gendes Kinn  und  starke  Nase.  Ihr  Mittelkörper  und  die 
Beine  modern.    Rechts  steht: 

\    *  '  '  InoUi 

h    n     o    i    * 

(der  Künstlername  ist  weggebrochen ;  A  O  P>  I  $  ist  modern). 

r  2314      (1773).     H.  0,075.     Dm.  0,18.    Vulci,   von   Gerh.  1841 [in  Rom  erw. 
I  2314.     UTTfl.^    ^|cken  und    erg.   _  Abg.   Gerhard,  Tnnksch.   und 

Gefässe,  Taf.  XIII,  5-  6;  s-  l7- 
Flacher  Teller  auf  zierlichem  Schalenfuss,  wie  die  2285  ff. 
Die    obere    Flache    genau    wie    das    Innenbild    einer   solchen 
Schale  behandelt  (wenn  nicht  antiker  Firnis  am  Rande  sasse, 
könnte    man    glauben,    das    Ganze     sei    das    ausgeschnittene 
Innere     einer    Schale).      Innerhalb     eines    ununterbrochenen 
Mäanders  einfiguriges  Innenbild,  auf  dem  Kreise  aufstehend. 
_  Sich    salbender  Palästrit.     Ein   nackter  Jüngling   steht 
nach  r.;  r.  vor  ihm  lehnt  schräg  sein  Krückstock;    er  halt  die 
L.  horizontal  vor,  mit  geöffneter  Hand,  und  erhebt  die  R.,  in 
welcher  er  einen  kugelförmigen  Aryballos  hält,  der  an  einem 
Band  ihm  ums  Handgelenk  befestigt  ist  (Lederstreifen  hangen 
von  der  Mündung  herab);  er  giesst  daraus  Oel  in  die  1.  Hand 
(sehr  feine  rote  Streifen).     Sein  Gesicht   ist  völlig  übermalt, 
besonders  die  Augen  ganz  stillos.    Kurze  Haare;   Haarkontur 
getupft.   Ohne  verdünntes  Körperdetail,  aber  gewandte  sichere 
Zeichnung    des    schlanken    Körpers.      Die    Figur    hat    etwas 

Statuarisches.     Auf  dem    r.    Oberschenkel   (wie   bei   Statuen) 

steht  die  Inschrift 

UA-f-ES    KAPOS  AuyjjQ  xalug. 

L    hinter  ihm  steht  ein  Pfeiler,  darauf  eine  Art  Polster  (oder 

ist  es  nur  der  architektonische  Abschluss?)  und  eine  Inschrift 

von  oben  nach  unten 

l-l  O  P  A  I  $  ' 

N  A  I  +  I '        0  naTg  rai/j  xal[6;. 

KAU  ' 

Der  entwickelte  Stil  dieser  Periode.  -  Unten  eingekratzt, 

s.  Taf.  2314. 


614  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

2315.  (2627).  H.  0,055.  Dm.  0,075.  S.  Paravey  (de  Witte  No.  74)  Intakt 
—  Abg.  Gazette  archeol.  1878,  pl.  25,  2;  p.  142  (de  Witte).  Vgl" 
Klein,  Meistersign.  S.  63.  e  * 

Form  No.  186.  Runde  Platte  mit  dickem  Rande  auf  einem 
Fusse  in  der  Art  schwarzfig.  Schalen  (der  dicke  ungefirnisste 
Rand  etwas  ausgeschweift). 

Auf  der  runden  oberen  Fläche:  Es  hockt  am  Boden  ein 
Silen;  er  ist  en  face,  nur  den  Kopf  wendet  er  r.  seitwärts  in 
die  Höhe;  er  legt  beide  Hände  symmetrisch  auf  die  beiden 
Kmee;  der  Schweif  kommt  1.  zum  Vorschein;  das  lange 
Glied  hängt  zwischen  den  Füssen  herab;  langer  Bart;  Glatze- 
r.  Epheukranz,  langes  Pferdeohr  zurückgespitzt;  Mund  etwas 
geöffnet;  kein  verd.  Detail.  Sorgfältige  Zeichnung  der  Finger 
Augenkontur  geschlossen.  Dicke  Stumpfnase.  Komische 
Wirkung  des  Ganzen.     Ringsum  steht  (mit  r.  Buchstaben): 


*0 


V* 


^cooiug  tnohjGev. 


13.  Napf. 

a)  Zweihenklig. 

Erste  Gruppe:  Form  No.  213.  Mit  zwei  gleichen  horizontalen 
Henkeln.  Beträchtliche  relative  Grösse.  Ganz  schwarz  gefirnisst. 
Jederseüs  ein  Bild,    unter   welchem    nur    ein    ungefirn.  Streif chen    als 

Bodenlinie.     Keinerlei  Ornamente. 

2316.     (io36).     H    o,3i5.     Dm.  0,21.     Chiusi,    1846   durch    Gerh.    erw.    _ 

(O   jfhn)  Grg'  ~  Abg'  Ar°h-  Ztg-  l854'  Taf68'  S-  2*3 

Die  Form  höher  und  schlanker  als  sonst;   unten  stärkere 

mod'ern1111^  dunkelrot.  -  Der  eine  Henkel  fast  ganz 


6i5 
Napf,  a,  Gruppe  i. 


^-     ■••       uns,  schreitet  weit  aus  nach  1.  zum  Angriff, 
A)    Em  Jungling  schreite  vorstreckend  mit  der 

das  Schwert  in  der  R ^  gezuckt,  *  w  kurzer 

darübergeworfenen,  den  Schüdve  n       im   Nacken 

Chiton;   Sandalen   und   Runden  um  ^  Hals 

"  Hg  "  tt6  B^  °gS;tuVp°f  e'uaaXnt,     Hinterhopf,  grosser 
^ldrer^«rp8:rsPund  ganzer  r   Arm ^odern- 

B)   Vor  ihm  entweicht  nach ^1  •  em  hart.  M         ^^ 
Rückzüge  verteidigend,  indem  er  . a  Verfolger  ent- 

die  L.  mit  darüber  geworfene    Chlamy  hulf  (kurzer 

gegenstreckt  und  in  der  R   da    S  hw       ^  L;nien;  ^^ 
Chiton,  Wams  darüber  mi ver  »  süefel    die  von 

mit  grossem  rundem  Kn°Pf;.^rS^tupft;   Petasos  auf,  an 
r.  Bändern  umschnürt;   Haarkontur  g tupt  ,  ^^ 

welchem  etwas  Schattierung   mit  verd.  W™    ) 

(wenig  wahrscheinlicher)  Deutung Jydeus  ^J^    ^ 

sitÄT^ÄÄU  und  dasGefass  wahr- 
scheinlich aus  dessen  Werkstatt.  ft  (  £  ( . ,  A  g  t 
Oben  auf  B)  steht  k  A  (,  0  £ 

AOK5I 
und  auf  A)  +  s  v  yv  ^  O  A/ 1 1 

^.«M»W  *«**  SoXit  SvyyoovyTif 

„„,,     s    Koll.   —   Stark   erg.    und 
2317.     (8o5).     H.   0..75.     Dm.   »^     NoU     S.    K         ^   ^  iche 

übermalt.  —  Abg.  Gerhard,   a nt la  c.ram 

Prodrom«  S.  ,9,     Anna  j, d     .      *,  J^5^  #a.   Vgl. 
III,  pl.  38,  p.  .09.   '55-    Gmgu«n>         g 

O.  Jahn,  Einle.t.  p.  CXXXV11.  • 

A)   L.   sitzt    auf   geschweiften .Lehnst« thU    eme ^  Göttin 
„ach  r.  (ion.  Chiton,  Mantel,  Haube  mU  daran seh  ^ 

kurzem  Nackentuch;  vorn  Dt» *V£J*       massf    schw. 
ring;  Vorderhaar  mit  ge weüte a.  Relief!  "'  s  Scepter 

Grunde),  stützt  in  der  L.  ihr  gr »»es   b  8  üich  antik). 

auf  und  streckt  in  der  R.  die  Phia  e  vor  ( en  ^ 
Vor  ihr  steht  Nike  nach  1.  mit  au sgebre  m t       j s  ^ 

Diademspitze;  tropfenf.  Ohrring)  aen 


Öl6  Attisch  rotfigurig;   strenger  Stil. 

eingestützt,  den  Oberkörper  nach  1.  gewendet  und  die  R.  mit 
einer  grossen  Phiale  vorstreckend  über  ein  darunter  nach  r. 
stehendes  viel  kleineres  Mädchen  (langer  Chiton,  in  den 
Mantel  gehüllt,  ganz  antik,  nur  fast  ganz  übermalt).  Eine 
Frau  1.,  die  die  L.  vorstreckt,  ist  ganz  modern. 

Augenkontur  innen  ein  wenig  offen.    An  den  Gewändern 
keine  schwalbenschwanzformigen  Enden. 

Zweite    Gruppe:    Form  No.   21 J.      Mit   einem    horizontalen    und 
einem  vertikalen  Henkel.     Geringe  relative  Grösse.     Keine  Ornamente' 

ganz  gefirnisst  bis  auf  das  Bild. 

2318.  (2151).  H.  0,075.  Dm.  0,11.  Vulci,  S.  Canino  (Catal.  etr.  No.  70), 
dann  S.  Pourtales  (Dubois,  catal.  No.  197),  1865  erw.  —  Fugen 
und  ihre  Umgebung  übermalt.  —  Vgl.  Stephani,  compte  r.  1872,. 
S.  204.  Luckenbach  im  11.  Supplementbande  d.  Jahrb.  f.  Philol*" 
S.  619,  Anm.  2.  Robert,  Thanatos,  3g.  Berl.  Winckelmprogr * 
S.   14,  Anm.  6.  y 

Feine  Technik;  dünnwandig.  Die  Bilder  füllen  den  ganzen 
Raum  ringsum  und  bis  nahe  zum  Fusse  herab. 

A)  Eos  und  Memnon.     In  der  Mitte  die  geflügelte  Eos 
nach  r.  ausschreitend,  in  vorgebeugter  Haltung  den  nackten 
Leichnam  des  Memnon  mit  beiden  Armen  umfasst  haltend; 
sie  hat  ihn  eben  vom  Boden  aufgenommen  und  ist  im  Begriffe 
sich  mit  ihrer  Last  aufzurichten,  um  ihn   dann  wegzutragen 
(10m  Chiton  mit  strengen  Falten,  kurzer  chlamysart.  Mantel ♦ 
der  r.  Flügel  setzt  vorn  an  der  Brust  an;    lange  Locken    rote 
hinten  in  eine  Schleife  herabfallende  Binde).    Der  Leichnam 
Memnons  ist  ganz  nackt   und  bartlos;    schlaff  hängen    seine 
Arme  herab;  geschlossenes  Auge;  das  Haar  blond  (verdünnter 
Firnis  in  einzelnen  wirren  Strichen).     Von  links  eilt  Hermes 
herbei,  den  1.  Arm  vorstreckend  (wie  um  Einhalt  zu  gebieten 
oder  einen  Befehl  bringend?),  in  der  R.  das  Kerykeion  (kurzer 
faltiger  Chiton,  der  jedoch  nur  von  den  Hüften    ab  sichtbar- 
darüber    faltenloses    Wams;    endlich    Chlamys;    Petasos    der 
alten    schwarzfigurigen    Form    mit   hoher   Spitze   und   hinten 
aufgeschlagener  Krempe;  Bart,  nackte  Füsse).   Von  r.  eilt  eine 
Frau  nach  1.  herbei  (Gattin  des  Toten?)  im  grössten  Laufe, 
das  r  Bein  hoch  erhebend  (Chiton;  faltenloses  Wams  bis  zum 
Bauch,  mit  Oberärmeln;    kurzer  Mantel,  der  auf  dem  Hinter- 
kopf  aufliegt   und   mit   der  R.  neben  dem   Gesicht   angefasst 
wird;  doppelte  rote  Binde;  lange  Locken).     Oben 
H  O  P  A  V  5  verschrieben  statt  6  naTc. 


Napf,  a,  Gruppe  2;  b,  Gruppe  1.  617 

B)  Streit  um  den  delphischen  Dreifuss.  Herakles, 
imbärtig,  nackt,  den  Köcher  an  der  1.  Seite,  die  Keule  in  der  R. 
hoch  geschwungen,  schreitet  nach  1.,  sich  nach  r.  umblickend, 
und  trägt  den  Dreifuss,  den  er  mit  der  L.  an  einem  Beine 
gefasst  und  den  Kessel  nach  unten  verkehrt  hält.  Apollo 
kömmt  von  r.  ihm  nach  und  erfasst  denselben  Dreifuss  mit 
der  L.  etwas  weiter  oben  (nackt,  nur  mit  Shawl;  kurzes 
Haar,  r.  Blattkranz;  Köcher  auf  dem  Rücken);  er  erhebt  die 
R.  staunend  oder  abwehrend  gegen  Herakles.  R.  hinter  ihm 
kommt  Artemis  herbei  nach  I.,  ebenso  die  R.  erhebend,  er- 
staunt (rote  Schleifenbinde,  Chiton,  faltenloses  Wams,  Shawl). 
L.  hinter  Herakles  schreitet  Athen a  nach  r.  heran,  den  von 
der  Aegis  bedeckten  (ohne  Gorgoneion  und  ohne  Schuppen, 
nur  Schlangen)  1.  Arm  vorstreckend,  die  Lanze  gezückt  in  der 
R.  (attischer  Helm;  Chiton,  Wams  und  der  kurze  auf  der  1. 
Schulter  unter  der  Aegis  befestigte  Mantel);  ihre  L.  fasst  mit 
der  Faust  in  das  Schlangenende  der  Aegis.     Oben 

KAUO*     KA-OS. 

Vorzeichnung  sehr  deutlich.  —  Der  Stil  ist  den  älteren 
Werken  des  Euphronios  sehr  verwandt. 

b)  Mit  einem  Henkel. 

Erste    Gruppe:     Form    No.    223.      Mit    eingebogenem    Rand   und 
einfachem  vertikalem  Henkel.   Aiuh  der  Boden  gefzmisst  bis  auf  einen 
Ring    aussen    herum    und    das    Centrum.      Keine    Ornamente.      Dick- 
wandig. 

2319.  (2233).    H.  0,095.    Dm.  0,10.    Corneto,  Gerh.' Nach].    Aus  Stücken; 

teihv.  erg. 

Palästra.  Zwei  nackte  Jünglinge  im  Niederspringen 
sich  gegenüber,  beide  mit  weit  vornüber  gebeugtem  Ober- 
körper und  je  zwei  H alteren  in  den  Händen,  die  fast  den 
Boden  berühren;  beide  aufspringend  mit  dem  einen  Fuss,  den 
andern  nachziehend.  In  der  Mitte  ein  grosses  aufgehängtes 
Tuch;  hinten  unter  dem  Henkel  liegt  eine  grosse  Spitzhacke. 
L.  oben  ein  Beutel  oder  Schwamm. 

Flüchtig.  Augenkontur  geschlossen  beabsichtigt.  Kein  verd. 
Detail.    Kleine  Haarspitzen  vorn  herum. 

2320.  (2234).     H.  0,09.     O.  Dm.  0,10.     Gerh.'  Nachl.  —  Intakt. 

L.  ein  Pferd  nach  r.  mit  gesenktem  Kopfe;  in  der  Mitte 
ein  Luterion,  und  r.  ein  Pferd,  das  statt  in  Hals  und  Kopf 


ßlg  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

in  einen  grossen  Phallos  übergeht.    Unter  dem  Henkel  ein 
Epheublatt.    Flüchtig. 

Zweite    Gruppe:    Form    No.    196,    wie    208g  ff.,    nur    ohne    die 

plastische  Palmette  an  der  Innenseite   des   Henkels.      Ueber    dem  Bilde 

ein  schmaler  Ornamentstreif  als  Rand.     Dünnwandig. 

2321.  (1850).  H.  0,105,  mit  Henkel  0,185.  Dm-  °,I25-  Vulci.  Samml. 
Canino,  1841.  —  Aus  Stücken;  nichts  Wesentliches  erg.  Die 
ganz  verblasst  gewesenen  Muskeldetaillinien  sind  modern  nach- 
gezogen, ebenso  wie  einige  abgesprungene  Relieflinien.  — Ab  g. 
Gerhard,  auserl.  Vasen,  Tafel  51,  3.  4;  Bd.  I,  S.  179.  Panofka, 
Eigennamen  mit  xalög,  Taf.  III,  12. —  Vgl.  mus.  etr.  No.  1725; 
Reserve  etrusque,  p.  3i  No.  4.  Gerhard,  rapp.  volc.  not.  828a. 
Arch.  Ztg.  1878,  S.  69  n°.  (Klein).  Klein,  Euphronios  S.  58; 
Vas.  mit  Meistersign.,  S.  62,  6. 

Oben  schw.  auf  den  ungefirnissten  Thongrundstreif  auf- 
gemaltes zweifaches  Netzband. 

Giganten  kämpf.   L.  der  weit  ausschreitende  Dionysos 
im  Ansturm  nach  r.  (kurzer  Mantel  auf  Rücken   und    beiden 
Schultern;  lange  Locken;  Bart,  ausgesparter  Blattkranz  mit  r. 
Zweig);    die  Linke  weit  vorstreckend  (auf  welcher  ein  kleiner 
Panther  sitzt,  ruhig,  den  Kopf  en  face)  stosst  er    mit  Wucht 
mit    der   Lanze    in    die    r.    Seite    eines   zu   Boden   gestürzten 
riesenhaften  Giganten  (r.  Blut  strömt  aus  der  Wunde,  wie 
aus    einer   andern    an   seinem    r.   Oberschenkel);    derselbe    ist 
nach  vorn  rechtshin  gestürzt  und  hält  sich  noch  etwas   auf- 
recht, indem  er  den  Rundschild  am  1.  Arm  aufstützt;    er  ist 
eben  im  Begriffe  das  Schwert  aus  der  an  der  1.  Seite  hängen- 
den Scheide  zu  ziehen;    er  ist  von  einer  grossen    gefleckten 
Schlange  zu  Falle  gebracht,  die  von  1.,  von  Dionysos  Seite 
herangekommen,  sich  zwischen  seinen  Beinen  und  an  seinem 
Körper  herumwindet  und  ihn  mit  ihrem  Bisse   bedroht;    sein 
Gesicht  ist  en  face  gegeben  und   im  Ausdruck  der  Augen  ist 
sehr   glücklich    der   Schrecken    und   die  Wut   angedeutet;    er 
schielt  nach  1.  zu  Dionysos;    er  hat  langen  Bart  mit  kahlem 
Kinn;  Beinschienen;  Helm  mit  aufgeschlagenen  schw.  Backen- 
klappen   und    zwei    hohen    Helmbügeln;    er    ist    beträchtlich 
grösser  in  den  Proportionen  als  die  beiden  anderen  Figuren. 
Von    rechts   naht   ein    Gigant  als  sein  Verteidiger  nach  1., 
äusserlich   wie   der   vorige,   doch    der  Helm    nur    mit   einem 
niedern  Bügel  (emporstehende  Backenklappen  schw.  wie  der 
Helm  selbst);  Rundschild  mit  einem  daran  befestigten  Tuche 
(gefleckt  mit  kleinen  Kreisen,  wie  ein  Fell,  mit  verd.  Firnis- 
strichen; Saum);  langes  Lockenhaar;  Beinschienen;  er  schreitet 


Napf,  b,  Gruppe  2.  619 

weit  aus  und  sticht  heftig  mit  der  Lanze  in  der  R.  gegen 
Dionysos,  doch  wagt  er  aus  Angst  sich  nicht  nahe  heran, 
sondern  fasst  die  Lanze  ganz  am  unteren  Ende  und  sticht  so, 
weit  vorgebeugt.  Von  dem  bei  Gerhard  angegebenen  xaXog 
1.  neben  Dionysos  ist  keine  Spur  zu  erkennen.    Oben  steht 

p    *      1*        *       >        t  1        & 

darunter 


riavaiTio\q\  xaXo5. 
Augenkontur  geschlossen  bis  auf  den  Giganten  rechts. 
Haarkontur  an  Dionysos  getupft;  verd.  Muskeldetail  fast  nur 
am  Bauche.  Von  derselben  Hand  wie  2322.  Wahrscheinlich 
aus  Euphronios  Werkstatt,  dessen  Eurysteusschale  der  Stil 
dieses  Napfes  namentlich  verwandt  ist. 

2322.  (1852).  H.  0,105;  mit  Henkel  0,185.  O.  Dm.  0,125.  Vulci,  S. 
Canino,  1841.  —  Aus  Stücken;  einiges  erg.  Die  verblassten 
Detaillinien  meist  modern  nachgezogen. — Abg.  Micali,  storia 
tav.  CHI,  1  (sehr  ungenügend);  Text  vol.  III,  p.  196.  Panofka, 
Bilder  ant.  Lebens  Taf.  I,  11;  Eigennamen  mit  xcckog  Taf.  III, 
11.  —  Vgl.  de  Withe,  cab.  etrusque  No.  i63;  reserve  etr.  p.  3i, 
No.  5.  Zeitschrift  für  Altertumswiss.  1843,  No.  28  (O.  Jahn). 
Klein,  Euphronios  S.  58;  Meistersign.  S.  62,  7  und  Arch.  Ztg. 
1878,  S.  69  ff. 

Oben  ein  schw.,  auf  den  ungef.  Thongrund  aufgemalter 
einfacher  Mäander. 

Vortrag.  In  der  Mitte  sitzt  ein  Jüngling  auf  lehne- 
losem Stuhl  mit  gestreiftem  Polster  nach  r.,  den  Unterkörper 
im  Mantel;  seine  Haare  kurz  und  blond,  mit  verd.  Firnis 
ganz  leicht  und  dünn  aufgetragen,  r.  Binde  (wie  die  andern 
zwei,  die  jedoch  das  gewöhnliche  schw.  massige  Haar  haben); 
er  lehnt  sich  vor  und  hält  auf  dem  Schosse  mit  beiden  Händen 
eine  Rolle  ausgebreitet,  in  die  er  aufmerksam  blickt;  sein  Mund 
geschlossen;  er  scheint  eine  Stelle  zum  Vortrag  erst  zu  suchen. 
R.  vor  ihm  am  Boden  steht  eine  Bücherkiste  (Holzkistchen 
mit  vier  Füssen),  darauf  mit  schw.  Firnis  xaXtj  (siehe  unten) ; 
oben  auf  der  Kiste  liegt  eine  gefaltete  Rolle,  darauf  XfeJiQcovet'a 

*    1    r.  «  n  e"  'a 


02o  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

R.  und  1.  steht,  auf  seinen  Krückstock  weit  vorgelehnt,  je  ein 
Jüngling  in  gespannter  Erwartung  des  Vortrags;  sie  tragen 
den  Mantel,  der  die  r.  Brust  frei  lässt;  der  1.  stemmt  den  r. 
Arm  in  die  Seite,  die  L.  auf  den  Stock;  getupfter  Haarkontur; 
sein  verblasstes  Körperdetail  ist  nicht  aufgefrischt  wie  das 
der  beiden  andern  Figuren;  seine  Nase  springt  in  etwas  un- 
gewöhnlichem Winkel  von  der  Stirn  ab.  Der  r.  stemmt  beide 
Hände  auf  den  Krückstock;  er  ist  voll  Ungeduld  und  öffnet 
den  Mund  etwas  (kleine  Haarspitzen;  glatter  Haarkontur;  die 
Relief linien  des  Mantels  waren  abgerieben,  sind  mod.  nach- 
gezogen). Augenkontur  bei  allen  geschlossen.  Zwischen  dem 
1.  und  der  Mitte  hängt  an  rotem  Bande  ein  ovaler  Beutel  mit 
r.  Schleife  daran.  R.  von  der  Mitte  hängt  an  einem  geraden 
Halter  an  r.  Bande  ein  kugliges  Oelfläschchen,  Strigel  und 
Schwamm.    L.  steht  von  oben  nach  unten 


«^ 


A    > 


Oben  steht 

S  O       »  T       \       A     ^     A    <1 

I1u.vu.it  iog  xuXo[g 


Rechts 


Von  derselben  Hand  wie  232i,  wahrscheinlich  Euphronios 
Werkstatt. 

14.   Kantharos,  in  Kopfform. 

2323.     (2241).     H.  0,17.    O.  Dm.  o,i3.     Gern.'  Nach].    Ungebrochen,  doch 
teilweise  übermalt. 

Form  No. 292.  Ein  weiblicher  Kopf,  genau  wie  der  der 
Kannen  2191  ff.,  nur  ist  das  Vorderhaar  hier  glatt  gelassen  und 
dunkelrot  bemalt  wie  die  Lippen  und  Nasenlöcher;  diese  rote 
Farbe  scheint  freilich  modern,  wohl  nach  Massgabe  der  Reste 


Kantharos.     Schüssel.  621 

des  gewöhnlichen  Zinnoberrots  aufgetragen;  auch  die  schw. 
Konture  der  Augen  sind 
wohl  nach  den  alten  Spuren 
modern  nachgezogen.  Die 
Haube  mit  ihren  zwei  Zipfeln 
ist  hinten  deutlich.  —  Auf 
dem  Kopfe  sitzt  ein  Kan- 
tharosbauch  mit  zwei  Hen- 
keln auf;  r.  kleiner  Epheu 
kränz  ringsum. 

15.   Vereinzelte  Formen. 

aj  Schüssel  (Form  No.  203) .  Uh 

2324.  (1652).  H.  0,12.  Dm.  0,29. 
Vulci,i838  durch  Gerh. 
—  Stark  ergänzt.  — 
Abg.  (Seite  A)  Panofka, 
Bild    ant.    Leb.    Taf.  I, 


O 


*.'.» 


S 


8.     Vgl.  Brunn,  Gesch.  XN       g. 

d.    griech.    Künstler   II,  ^~ 

S.   719.   50.      Arch.   Ztg.  rg 

1879,    Seite    182    (Weil); 
Klein,  Meistersign.  S.  32, 

**  .  XW    «g 

Ein  tiefer  zweihenkliger  fr  § 

Napf   mit    dickem     ungefir-  Ji 

nisstem  Fusswulst,  darauf  die  ^ 

Künstler-Inschrift  (s.  neben- 
stehend) schwarz  aufgemalt, 
die  bis  auf  die  vier  schraf- 
fierten Buchstaben  ganz  antik 
ist.  Die  Zugehörigkeit  des 
Fusses  zu  der  Vase  und  dem 
Bilde  ist  völlig  sicher  durch 
mehrere  Stellen.  Die  Henkel 
sowie  der  Ausguss  mit  dem 
Siebe  sind  alt;  antik  auch 
die  Form  der  eigentümlichen 
horizontalen  Flachen  seit- 
lich des  Ausgusses. 

An  der  Innenseite  des 
Napfes  ein  abgesetzter  Rand, 
der  aussen  fehlt. 


ß22  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

Obere  horizontale  Flachen:  a)  1.  vom  Ausguss. 
Ein  auf  viereckigem  Sitze  sitzender  Jüngling  nach  1.  (langer 
faltiger  bis  auf  die  Füsse  reichender  Chiton;  oben  faltenloses 
Wams,  das  nur  am  Saum  der  kurzen  Oberärmel  kenntlich; 
Mantel  um  den  Unterkörper  in  strengen  Falten;  kurze  Haare, 
r.  Blattkranz);  er  streckt  beide  Arme  vor  (an  den  Unterarmen 
spiralförmige  Armringe);  die  Hände  mit  den  Attributen,  sowie 
der  vordere  Teil  des  Unterkörpers  sind  modern;  jedenfalls 
war  es  keine  palästrische  Figur,  b)  r.  vom  Ausguss.  Von 
dem  entsprechenden  Jüngling  ist  nichts  antik  als  die  beiden 
leeren  vorgestreckten  Hände  und  r.  davor  der  Rest  eines 
oben  hängenden  Flötenfutterals  (?)  nach  dem  er  wohl  zu 
greifen  beabsichtigt. 

A)  Der  Ausguss  selbst  ist  vorn  mit  der  Aegis  mit  ge- 
zacktem Schlangenrande  geschmückt:  auf  derselben,  sie  fast 
ganz  bedeckend,  das  Gorgoneion,  dessen  Form  dem  Aus- 
gusse sich  anpasst  und  übermässig  breit  ist;  breite  rote  Zunge; 
je  vier  schw.  Hauer  nach  oben  und  nach  unten;  schw.  Zähne; 
verschieden  von  dem  typischen  Gorgoneion  der  schwarzfigu- 
rigen  Vasen.  Die  Augen  sehr  schräg  gestellt,  mit  doppeltem 
Kontur,  darin  Kreislinie  mit  Punkt:  am  oberen  Kontur  kleine 
hellere  Pünktchen,  die  Wimpern  andeutend. 

Bauch:  auf  beiden  Seiten  Darstellung;  unter  den  Henkeln 
je  ein  Epheublatt,  wovon  das  eine  antik. 

A)  Seite  des  Ausgusses.  Antik  ist:  1.  der  Mittelkörper 
eines  mit  den  Vorderbeinen  nach  r.  niedergestürzten  Hirsches; 
von  dem  auf  seinen  Rücken  von  1.  gesprungenen  Panther 
ist  nur  ein  Rest  der  Schnauze  alt  und  die  r.  Blutspuren  darum 
herum.  Von  r.  kommen  drei  Jäger  herbei;  Reste  von  allen 
dreien  sind  antik:  der  vorderste  ist  ein  Bogenschütze  und 
kniet  (r.  kniendes  Bein  alt,  er  hat  die  engen  Hosen  der  Skythen- 
tracht an);  dahinter  eilt  im  Laufe  ein  Hoplit  nach  1.,  dessen 
unbärtiger  Kopf  mit  att.  Helm  (unten  runde  Backenklappe, 
niederer  Bügel)  alt;  er  schwingt  in  erhobener  R.  die  Lanze; 
auch  ein  Rest  des  Panzers  und  des  grossen  Rundschildes, 
ferner  das  nackte  1.  Bein  sind  alt.  R.  am  Ende  unmittelbar 
neben  dem  Henkel  folgt  ein  eben  den  Bogen  abschiessender 
Schütze,  von  dem  der  unbärtige  Kopf  mit  hoher  skythischer 
Mütze,  Bogen  mit  roter  Sehne  und  r.  Pfeil,  Spitzen  des  langen 
Haares,  Gorytende  an  1.  Seite  und  die  Beine  mit  engen  ge- 
fleckten Hosen  alt  sind;  er  beugt  sich  etwas  in  die  Kniee.  — 
Offenbar  sind  Amazonen  auf  der  Jagd  gemeint. 


Vereinzelte  Formen.  623 

B)  Auszug.  Antik  ist  nur:  die  vordere  Hälfte  der  Rosse 
eines  Viergespannes  nach  r.  und  hinter  demselben  der 
Oberkörper  eines  nach  1.  eilenden  Hopliten  (dessen  Gesicht 
modern,  doch  hinterer  Helmrand  und  Rundschild  alt,  darauf 
ein  schwarzer  Hahn);  r.  vor  den  Rossen  der  Rest  eines 
Baumes  und  das  eine  Bein  einer  mit  dem  Mantel  lang- 
bekleideten sitzenden  Figur  mit  Stab  oder  Scepter  dessen 
unterer  Teil  daneben.  (Der  Ergänzer  setzte  auf  den  Wagen 
einen  Lenker  und  Hopliten,  r.  einen  sitzenden  bärtigen 
Mann). 

Der  Stil  ist  der  entwickelt  „Epiktetische1'.  Haarkontur 
nicht  graviert  sondern  getupft.  Augenkontur  sehr  oval,  ge- 
schlossen.   Dicke  Nasen,  kein  verd.  Detail. 

b)     Untersatz   (Form  No.  204). 

2325.  (797).  H.  0,265.  U.  Dm.  0,19.  Pomarico.  S.  Koller.  Intakt. — 
Abg.  Gerhard,  antike  Bildw.  Taf.  LXVII,  1.  2;  vgl.  Prodromns 
S.  3io.  Panofka,  Bilder  ant.  Lebens  Taf.  1,  8;  Eigennamen 
mit  xakög  Taf.  I,  12.   12  a.     Genick,  gr.  Keramik  Taf.   14.  15,  3. 

Untersatz  oder  Fuss  für  ein  grösseres  Gefäss;  hohl;  oben 
konkave  Fläche  mit  Loch  in  der  Mitte.  Ganz  gefirnisst  bis 
auf  ein  Streifchen  über  dem  Fusswulst.  Umlaufendes  Bild 
auf  dem  Stamm,  oben  von  schw.  Mäander  (auf  Thon- 
grundstreif),  unten  von  schönem  rotfig.  Palmettenbande 
begrenzt. 

Palästra.  Nackte  stehende  Jünglinge;  zwei  Gruppen: 
a)  1.  steht  ein  Jüngling  nach  r.,  ruhig,  den  1.  Fuss  etwas  vor- 
setzend, in  beiden  Händen  die  H alteren  haltend  (kurze 
Haare  mit  ziemlich  langen  einzelnen  etwas  verd.  gemalten 
Ringellocken;  gewellter  Haarkontur;  r.  Binde  mit  Spitze  vorn); 
r.  von  ihm  von  oben  nach  unten  A/VTI0O/V  und  etwas 
weiter  r.:  K  A  V  O  5.  Oben  hängt  an  rotem  Haken  und  Schnur 
ein  Aryballos,  Strigilis  und  Schwamm.  Er  blickt  freundlich 
auf  seinen  Genossen  r.,  der  auf  dem  1.  Beine  stehend  das 
r.  etwas  nachzieht  und  sich  den  Wurfstab  (mit  roter  Schlinge 
in  Dreiviertelhöhe)  in  die  r.  Hand  zurecht  stellt,  bereit  ihn  zu 
erheben  (mit  der  L.  am  oberen  Ende,  mit  der  R.  ihn  bei  der 
Schlinge  fassend);  sein  Haarkontur  getupft,  nach  innen  nur 
kleine  Haarspitzen;  r.  Binde  mit  Spitze  vorn;  Backenbart- 
flaum; etwas  geöffneter  Mund.  Er  unterhält  sich  mit  dem 
vorigen. 


fi2*  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

b)  Ein  Jüngling  von  vorne  (Haare  Binde  Flaum  wie  bei 
dem  vorigen)  hält  in  der  R.  die  Strigilis  gefasst  und  legt,  den 
Oberkörper  nach  r.  wendend,  vertraulich  die  Linke  auf  den 
Kopf  eines  Knaben  r.  von  ihm,  der  ihm  einen  Aryballos  an 
r.  Bande  hinhält  und  in  der  L.  ihm  seinen  Krückstock  bereit 
hält:  auch  das  Gewandstück  auf  der  1.  Schulter  des  Knaben 
wird  wohl  dem  Herrn  gehören  (Haar  des  Knaben  mit  langen 
ungelockten  geraden  Spitzen  vorn  herum).  R.  vom  Kopfe 
des   Jünglings   A/VTKDO/V    KAKD5. 

Ueberall  viel  feines  und  richtiges  verdünntes  Körperdetail; 
die  Brustwarzen  als  Kreislinie  mit  feinen  Pünktchen  darum. 
Augenkontur  geschlossen;  Stern  als  Punkt,  nach  innen  ge- 
schoben. Die  Motive  wie  die  Zeichnung  der  Körper  von 
ungewöhnlicher  Schönheit  und  Richtigkeit.  —  Der  Firnis  von 
weichem  fettigem  Glänze;  er  deckt  den  Grund  nicht  ganz 
gleichmässig.  —  Stil  dem  Duris  verwandt. 

c)    Oelfl äschchen  (Form  No.  2jj). 

V  2326.  (2647).  H.  0,075.  Athen,  bei  Agia  Triada,  1879.  —  Aus  Stücken, 
Einiges  beschädigt.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1881,  Taf.  8,  1;  S.  i37  ff. 
(Robert). 

Die  beiden  Henkel  fehlen.  Auf  der  Schulter:  auf  jeder 
Seite  zwischen  den  Henkelansätzen  ein  Spitzhund  dessen 
Fell  mit  verd.  Firnis;  der  eine  sehr  zerstört;  beide  einander 
gegenüber,  sehr  lebendig.  Durch  zwei  feine  ungef.  Streifchen 
getrennt    folgt    das    den    ganzen    Bauch    bedeckende    Bild. 

Gesandtschaft  an  Achill.  In  der  Mitte  (unter  dem  einen 
Henkel)  sitzt  der  jugendliche  bartlose  Achill  nach  1.  auf  ein- 
fachem Stuhle  darauf  ein  Fell  (verd.  Firnis);  er  sitzt  in  Trauer 
versunken,  zusammengebückt,  die  beiden  Beine  unter  dem 
Stuhle  zurückgezogen,  in  den  Mantel  verhüllt,  den  er  über 
den  Hinterkopf  gezogen  hat;  er  greift  mit  der  R.  sich  an  den 
Oberkopf  (r.  Binde;  kurzes  Haar;  das  Vorderhaar  wie  bei 
allen  folgenden  Figuren  mit  in  Relief  aufgesetzten  feinen 
schw.  Pünktchen;  auf  dem  Mantel  verstreute  Pünktchen,  je 
drei  zusammen).    Ueber  ihm 

A  +  I  U  U  E  V  5    'Aytllevg. 
L.  gegenüber  sitzt  ihm  Odysseus  nach  r.;  sein  Name  rechts 
von  ihm 

O  V  V  T  E  $   'Olvi[i]ijg 
auf  Klappstuhl,   mit  dem  Petasos  auf,    in  der  Chlamys,    mit 
hohen  schwarzen  Stiefeln  die  mit  roten  Schnüren  umwunden; 


Vereinzelte  Formen.  Ö25 

er  umfasst  mit  beiden  Händen,  den  Oberkörper  zurücklehnend, 
sein  1.  heraufgezogenes  Knie;  im  1.  Arme  lehnen  ihm  zwei 
Speere  (Haar  und  Bart  mit  aufgesetzten  Tüpfchen  in  Relief; 
Schnurrbart  glatt1)) ;  sein  Auge  ist  weit  geöffnet  und  ist  in  auf- 
merksamster Beobachtung  und  Erwartung  auf  Achill  gerichtet 
(Augapfel  in  den  inneren  Winkel  geschoben).  Zwischen 
beiden  oben  hangt  Achilleus  Rundschild  (darauf  ein  schw. 
Löwe  nach  1.;  sehr  zerstört).  R.  hinter  Achill  sitzt  Aias  auf 
einem  Stuhl  mit  gestreiftem  Polster;  er  sitzt  fast  en  face,  doch 
etwas  nach  1.  gewandt;  seine  Haltung  drückt  im  Gegensatz 
zu  dem  klugen  Zuwarten  des  Odysseus  lebhafte  Ungeduld 
aus;  mit  der  erhobenen  Rechten  stützt  er  sich  auf  seinen 
langen  Krückstock,  erhebt  die  Linke  halb  und  blickt 
heftig  und  erstaunt  nach  1.  zu  Achill  (bärtig,  doch  der 
Bart  glatt;  r.  Binde;  kurzer  Chiton  und  kurzer  Mantel).  Ueber 
ihm  AIA5  Aiag.  Endlich  noch  eine  besondere  Gruppe  der 
Rückseite,  unter  dem  anderen  Henkel:  1.  steht  Phönix  nach 
r.  (bärtiger  Mann,  hinten  aufgebundenes  Haar  mit  r.  Schleife, 
langer  Chiton;  Schuhe;  Mantel;  sein  Name  r.  0  O  I  N  I  +  $ 
<Döivi'£)\  er  stützt  sich  mit  der  R.  kräftig  auf  sein  Scepter 
(mit  Palmette  bekrönt),  beugt  sich  ein  wenig  vor,  wie  ein 
alter  Mann  und  streckt  die  L.,  die  offenbar  eindringliche 
Worte  begleitet,  zu  dem,  gleichgültig  und  zum  Weggang 
bereit,  r.  en  face  stehenden  Diomed  aus  (kurzer  Chiton  und 
Chlamys,  Petasos  an  rotem  Bande  im  Nacken;  ausge- 
spartes Haarband;  bärtig;  langes  Haar)  der  den  Kopf  nach  1. 
zu  Phönix  wendet,  während  er  die  R.  in  die  Hüfte  stemmt 
und  in  der  L.  zwei  Speere  hält.  Sein  Name  steht  1.  von 
unten  nach  oben 

A  I  A  *1EAE$  Jiof.irjöi]g. 
Ueberall  sehr  feines  verd.  Muskeldetail.  Die  Verschiedenheit 
des  Auges  trotz  immer  geschlossenen  Konturs  ist  ausser- 
ordentlich, durch  verschiedene  Gestalt  des  Ovals  und  ver- 
schiedene Stellung  des  Augensterns.  Grösste  Feinheit  und 
Lebendigkeit  der  Zeichnung.    Dem  Brygos  verwandt. 

d)  Pinax. 

2327.     (2464).     L.    u.    Br.  0,025.     Griechenland,    1875.  —  Abg.  Benn- 
dorf,  griech.   u.   sie.  Vasenb.,  Taf.  V,  4. 

Kleine  Scherben,  anscheinend  von  einem  Pinax,   da   das 
Stück  ganz  flach  ist;    die  Rückseite  ungefirnisst.    Die  Haupt- 

l)  Derselbe  ward    von  Robert  a.  a.  O.   fälschlich    für    ein    Hautfalte 
angesehen. 

40 


626  Attisch  rotfigurig;  strenger  Stil. 

seite  mit  weissem  Ueberzug.  Darauf  mit  feinen  schwarzen 
Konturlinien  ein  weiblicher  Kopf  nach  r.;  die  Haare  voll 
schw.  gemalt,  hinten  aufgenommen  mit  r.  Binde;  kreis- 
runder Ohrring.  Fein  und  streng.  Länglich,  ovaler  nicht 
geschwungener  Augenkontur  mit  dem  Augenstern  als  Kreis- 
linie mit  Punkt. 


IL   Der  schöne  Stil,  ältere  Hälfte 
(bis  um  e.  400  v.  Chr.). 

1.  Amphora. 

Schlanke,  sog.  Nola?iische  Amphora  der  Form  Klo.  jf,  doch 
mit  variierenden  He?ikeln  und  Fuss\  mit  nur  einer  oder 
zwei  Figuren  jeder seits,  unter  welchen  ein  Mäanderstreif. 

Erste  Gruppe:    Die  Henkel  dreiteilig.     Der  Fuss  als  einfacher  ge- 

firnisster   Wulst.     Strenger  Stil. 

a)  Mit    je    einer    einfachen    ausgesparten    Palmette    unter   den 
Henkeln. 

2328.  (834).     H.  0,305.     U.  0,57.     Nola,   S.   Koll.   —   Intakt.      Teilweise 

grünlich  verbrannt. 

Der  Mäander  ohne  Unterbrechung. 

A)  Ein  Jüngling  lehnt  sich  nach  r.  vorwärts  auf  seinen 
unter  die  1.  Achsel  gestemmten  Knotenstock;  der  Mantel  lässt 
die  r.  Brust  frei;  er  hält  in  der  L.  eine  Lyra  (siebensaitig)  und 
streckt  die  R.  vor  in  lebhaftem  Gespräche  mit  dem  Jüngling 
auf  B).  —  Stirnhaar  vor  den  Ohren  lang  herab  in  einzelnen 
etwas  verd.  Locken;  sehr  langer  schmaler  Augenkontur,  der 
innen  offen. 

B)  Ein  enteilender  Jüngling  (im  Auftrage  von  A?),  die 
R.  nach  A)  ausstreckend  und  daher  nach  1.  zurückblickend; 
der  Mantel  lässt  r.  Brust  frei;  der  1.  Arm  unter  dem  Mantel; 
roter  Blattkranz;  verd.  lange  Stirnlöckchen. 

Vorzeichnung  sehr  deutlich. 

2329.  (847).     H.  0,355.     u-  °>63.     In  Neapel  gek.,  vor    1834.  —  Intakt. 

Der  Mäander  läuft  ausnahmsweise  um  die  ganze  Vase 
und  ist  von  kleinen  Kreuzen  unterbrochen. 

40* 


528  Att  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

A)  Rüstung:  Ein  nackter  Jüngling  steht  en  face  rechts 
(starke  Vorzeichnung  und  feines  verd.  Muskeldetail;  r.  Kranz; 
horizontaler  Haarwulst  im  Nacken);  er  stemmt  die  L.  in  die 
Seite  und  weist  mit  der  R.  nach  1.  unten,  wo  er  auch  hin- 
blickt und  wo  auf  einem  Stuhle  ein  Gewandstück  liegt.  Ein 
Mädchen  1.  reicht  ihm  mit  der  R.  den  Helm  (mit  beweglichen 
Backenklappen)  und  mit  der  L.  die  Lanze  dar;  neben  ihr  unten 
lehnt  der  grosse  Rundschild  (mit  dem  Zirkel  gravierter  Um- 
riss;  als  Zeichen  schw.  Schlange  nach  r.);  das  Mädchen  in 
langem  ion.  Chiton  und  Mantel;  das  Haar  mit  breiter  Binde 
aufgebunden;  ihr  Augenkontur  geschlossen,  der  des  Jünglings 
innen  offen.    Zwischen  beiden  oben 

KAUOS 

weiter  unten 

KAH.IA5     Kalllag  y.uAog. 

B)  Ein  Jüngling  nach  r.,  auf  seinen  Stock  unter  der  1. 
Achsel  vorgelehnt  und  ganz  in  den  Mantel  gehüllt,  so  dass 
nur  die  Augen  und  der  Oberkopf  sichtbar;  er  trägt  Schuhe. 
R.  vor  ihm  eine  Stele  auf  niederem  Sockel,  darauf  mit  schw. 
Firnis  von  oben  herab: 

-rAPMIAE*    KAUOS     Xa^udyg  xaUg. 

b)   ohne  die  Palmctten. 

2330.     (83g).     H.  0,315.     U.  0,59.     Nola,    S.    Koll.    —     Intakt.    —    Erw. 
Gerhard,  Prodromus  S.  223,  58. 

Die  strengste  der  Gruppe;  die  Zeichnung  von  einer  etwas 
gesuchten  absichtlich  strengen  Zierlichkeit.  Der  Mäander  ohne 
Unterbrechung. 

A)  Der  bärtige  Dionysos  steht  nach  r.  und  stützt  mit 
der  L.  den  Thyrsos  (oben  nur  mit  schwarzen  Tupfen)  auf, 
wendet  sich  nach  1.  um  und  spendet  mit  der  R.  aus  dem 
horizontal  gehaltenen  Kantharos  (von  dem  ein  roter  Strahl 
ausfliesst);  ion.  Chiton  mit  am  r.  Arm  steif  und  zierlich  auf- 
geblähtem Oberärmel;  der  Mantel  lässt  r.  Brust  frei;  lange 
Locken;  Epheukranz  mit  grossen  ausgesparten  Blättern;  Bart 
und  Stirnhaarkontur  mit  den  kleinen  strengen  einzelnen 
Spitzchen;  Augenkontur  geschlossen  länglich  und  der  Aug- 
apfel nach  alter  Weise  in  die  Mitte  gestellt.  Sinnlose  In- 
schrift 1.  COSOKONO. 

B)  Eine   Mänade  schreitet  nach   r.  und  hält  mit   der  L. 
eine  grosse  Schlange  hinaus;    in  der  R.  Thyrsos;    sie  blickt    ^ 
nach  1.  um;  kurzes  Haar  mit  Spitzchen  nach  innen,  r.  Binde 
mit   vier    Knoten    oder  Blättern;     Auge    wie    auf  A);    langer 


„Nolanische"  Amphora,  Gruppe   i.  629 

Chiton  mit  weiten  Oberärmeln,  von  den  Hüften  ab  faltenlos 
und  bestickt,  im  oberen  Teil  mit  Kreuzchen,  im  unteren  mit 
Punkten;  chlamysartiges  Obergewand,  das  die  1.  Schulter  frei 
lUsst,  in  strengen  ganz  geraden  Faltenlinien. 

Starke  Vorzeichnung.    R.  unten  sinnlose  Buchstaben: 

#    C  N  F  O 

2331.  (809).      H.   o,33.      U.   0,61.      S.    Barth;    vgl.    Panofka,    mus.    Bart. 

p.  109,  3o.  —  Einige  übermalte  Brüche. 

Mäander  mit  Kreuz;  am  Mäander  ist  deutlich  dass  er  vor- 
her gemalt  wurde  bevor  der  schw.  Grund  aufgesetzt  ward, 
denn  ein  Teil  am  Rande  ist  von  letzterem  übermalt. 

Kampf.  A)  Ein  ausschreitender  leichtbewaffneter  grie- 
chischer Krieger  im  Ausfalle  nach  r.,  in  der  R.  den  schw. 
langen  Speer  zum  Stosse  gefällt  (in  Beinschienen,  Chlamys 
mit  rundem  Knopf  auf  r.  Schulter,  mit  grossem  Rundschild; 
Pilos,  der  mit  rotem  Bande  befestigt;  grosses  weit  aufgerissenes 
Auge  das  durch  Bruch  beschädigt;  Augapfel  als  Kreis  mit 
Punkt;  Haare  in  kurzen  einzelnen  etwas  verd.  Locken,  ebenso 
der  Bart  in  einzelnen  längeren  verd.  Streifen;  Vorzeichnung 
sehr  deutlich;  Chlamysfalten  ganz  frei).  R.  steht 
HO-AKKAK     0   \ti\uac,  xal{ö)t;. 

B)  Ihm  entgegen  stürmt  nach  1.,  mit  in  der  R.  hochge- 
schwungener Streitaxt  ein  Barbar,  in  Schuhen,  engen 
Hosen  und  Aermeln  (mit  verd.  horizontalen  Zickzacklinien), 
kurzem  faltenlosen  Chiton  bestickt  mit  Kreuzchen,  Panzer  mit 
Achselklappen  und  langen  Bauchlederstreifen;  an  r.  Bande 
hängt  ihm  an  der  1.  Seite  der  grosse  Goryt  der  mit  Pfeilen 
besteckt  ist  (deren  Enden  graviert)  und  dessen  Fläche  grossen- 
teils  mit  verd.  gelblichbraunem  Firnis  angelegt  ist;  er  streckt 
die  Pelta  am  1.  Arme  weit  vor,  die  wie  es  scheint  geflochten 
ist  (gegittert  mit  verd.  Firnis);  überdies  hält  er  in  der  L.  den 
Bogen  und  einen  Pfeil,  beide  fast  ganz  hinter  der  Pelta  ver- 
deckt; auf  dem  Kopfe  eine  hohe  weiche  Mütze  deren  Nacken- 
lasche er  aufgebunden  hat;  er  ist  bärtig  und  hat  wallendes 
lockiges  Haar  (mit  einzelnen,  etwas  verd.  Strichen);  sein  Auge 
ist  ebenfalls  sehr  gross  und  weit  geöffnet  (Augapfel  als  Kreis, 
nach  innen  etwas  offen).  R.  von  seinem  Kopfe  l-l  O  P  A  \/  5 
1.  davon  *.  O  >/  A  H    0  naiq  xaldg.  —  Grosser  energischer  Stil. 

2332.  (799).     H.  o,3i.     U.  0,55.     Nola.     S.  Koll.  —  Intakt. 

Der  ganze  Firnisüberzug  ist  dunkelrot  verbrannt.  — 
Mäander  mit  Kreuz. 

A)    Ein    hinwegeilender  jugendlicher  Krieger,   zum  Ab- 


53o  Att.  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

schiede  sich  umwendend  und  die  R.  zurück  ausstreckend 
nach  B).  Die  Lanze  (der  Soaroter  deutlich)  hat  er  in  die  L. 
genommen,  die  zugleich  den  grossen  Rundschild  trägt  (mit 
Zirkel  graviert;  als  Zeichen  grosser  schw.  Stern);  Bein- 
schienen; kurzer  faltenloser  Chiton  mit  Zickzack  bestickt; 
Panzer;  korinth.  Helm  ohne  Bügel,  zurückgeschoben.  —  Vor- 
zeichnung; reiches  verdünntes  Muskeldetail.  Auge  im  Profil. 
L.  von  seinem  Kopfe   2  0IAMVA 

B)    Bärtiger    Mann    im    ion.    Chiton    (verd.   Firnisstriche) 
und  Mantel  der  r.  Brust  frei  lässt,   ruhig  stehend  nach  1.,  in 
der  R.  den  Krückstock  vor  sich  aufstützend.     L.  und  r.  vom 
Kopfe    KAAOt  ÄkxaToq  y.alog.     Unter    dem    Boden    einge 
kratzt,  s.  Taf.  2332. 

2333.  (Bil.  58).     H.  o,33.     Kameiros.     1881.      Intakt,    nur    der    Firnis 

teilweise  etwas  abgerieben. 

Der  Mäander  mit  Kreuz. 

A)  Nike  anovdoyÖQoq.  Nike  schwebt  nach  r.  (langer  dor. 
Chiton  mit  Ueberschlag),  in  der  L.  die  Phiale,  in  der  R.  die 
Kanne,  den  Kopf  wendet  sie  nach  1.  um;  im  Nacken  der 
ausgesparte  thongr.  grosse  Haarbeutel;  ausgespartes  Haarband; 
Profil  noch  strenge,  der  Augenkontur  innen  offen. 

B)  Ein  Jüngling,  stehend  nach  1.,  im  Mantel,  die  R.  nach 
der  Schale  der  Nike  ausstreckend;  bekränzt  mit  rot  auf- 
gemaltem (Wein?)laub. 

2334.  (806).     H.  0,335.     U.  0,62.     Nola,  S.  Kall.  —  Intakt. 

Mäander  ohne  Unterbrechung. 

A)  Der  bärtige  Dionysos  reitet  nach  r.  auf  einem  Maul- 
tiere (mit  horizontal  gestreiften  Beinen);  er  sitzt  nach 
Frauenart  auf  einem  breiten  Sattel  (ähnlich  dem  Sommari  im 
heutigen  Griechenland),  der  zugleich  unten  mit  einem  Quer- 
brette um  die  Füsse  aufzustellen  versehen  ist;  der  Sattel  ist 
hinten  mit  einem  roten  Schwanzriemen  befestigt.  Dionysos 
in  langem  ion.  Chiton  und  Mantel,  der  r.  Brust  frei  lässt;  in 
der  L.  hält  er  einen  langen  Rebenzweig  an  dem  rote  Wein- 
blätter und  eine  grosse  rote  Traube;  er  blickt  nach  1.  und 
streckt  die  R.  aus,  indem  er  aus  dem  Kantharos  spendet  (r. 
Strahl;  ausgesparter  Epheukranz;  langer  fliessender  Bart  in 
einzelnen  Locken  mit  verd.  Firnis;  etwas  geöffneter  Mund 
mit  dicker  Unterlippe.    Auge  innen  offen).     L.  vom  Kopfe 


*>    Vi^oM 


•  «► 


„Nolanische"  Amphora,  Gruppe  i.  63 1 

B)  Auf  Dionysos  zu  eilt  eine  Mlinade  nach  r.,  mit  der 
Oenochoe  in  der  R.  um  ihm  den  Kantharos  neu  zu  füllen;  in 
der  L.  hat  sie  den  Thyrsos  (mit  dickem  Stab  und  Epheu); 
langer  ionischer  Chiton,  Mantel;  Haar  mit  breiter  Tänie  auf- 
gebunden; Auge  innen  offen.     R. : 

Ig 

'v  ^  Hl  nO^i    *a}^  ^  naTg- 

Vorzeichnung  deutlich.  In  Schrift  und  Stil  233 1  sehr 
ahnlich. 

2335.  (862).     H.  o,36.     U.  0,61.     Nola,  S.  Koll. 

Firnis  und  Figur  teilw.  etwas  übermalt. — Mäander  mit  Kreuz. 

A)  Der  bärtige  Dionysos  en  face  stehend,  Kopf  nach  1. 
gewandt,  mit  der  L.  grossen  Thyrsos  aufstützend,  mit  der  R. 
aus  dem  Kantharos  spendend  (roter  Strahl);  langer  ionischer 
Chiton,  Mantel,  der  r.  Brust  frei  lässt;  Epheukranz  ausgespart; 
sehr  lange  einzelne  geringelte  Locken;  Auge  im  Profil. 

B)  Eine  Nymphe,  ruhig  stehend  nach  r.,  dem  Dionysos 
zugewandt,  den  Thyrsos  mit  der  L.  aufstützend,  die  R.  in  die 
Seite  stemmend,  wie  aufmerksam  auf  den  Gott.  Sehr  schlanke 
Figur;  Auge  im  Profil;  Haare  hinten  mit  r.  Binden  in  einen 
Knoten  gebunden. 

Im  Stil  freier  als  die  vorigen;  das  Profil  hat  nichts  Strenges 
mehr. 

2336.  (798).     H.  o,335.    U.  0,59.    Nola,  S.  Koll.  —  Intakt.    Firnis  etwas 

rot  verbrannt. 

Mäander  mit  Kreuz. 

A)  Ein  Mädchen  im  Laufe  nach  r.,  die  beiden  Arme 
ausstreckend  und  sich  umsehend  nach  1.  (ion.  Chiton,  kurzer 
Mantel  mit  einfachen  geraden  Falten;  ausgespartes  Diadem; 
Haarbeutel  hinten  mit  rötlich  weissem  Bande  gebunden; 
Auge  im  Profil). 

B)  Eine  sie  erwartende  ruhig  nach  links  stehende  Frau, 
welche  die  R.  ausstreckt  (ion.  Chiton,  unten  mit  schw.  Borte 
in  der  Mitte;  Mantel,  darunter  der  1.  Arm  eingestützt;  weisse 
Haarbinden). 

Der  ganz  freie  Stil  (weshalb  auch  w.  Detail  statt  des  roten). 

Zweite   Gruppe:    Henkel  ebenfalls   dreiteilig,-   doch  der  Fusswulst 

ungefirnisst ;    der  Hals  mit  breitem  Palmettenbande ;  das  breitere,    atcs 

zwei  Figuren  bestehende  Bild  ist  eingerahmt.     Freier  Stil. 


532  Att.  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

2337.  (845).     H.  0,415.     U.  0,73.     Nola,    S.   Koll.    —    Intakt.    —    Abg. 

Genick,   gr.  Keramik  Taf.  I. 

Schönes  ausgespartes  Doppelpalmettenband  am  Halse,  das 
jedoch  unten  einen  schw.  Streif  freil'ässt.  Am  Schulteransatz 
Stabornament;  als  seitliche  Bildumrahmung  schw.  Netzorna- 
ment; unten  Mäander  ohne  Unterbrechung. 

A)  Der  bärtige  Dionysos  steht  en  face  auf  dem  r.  Beine, 
das  1.  etwas  entlastet;  die  L.  auf  den  Thyrsos  (schw.  Epheu- 
blätter)  gestützt,  mit  der  R.  aus  dem  Kantharos  eine  Spende 
ausgiessend  (langer  ionischer  Chiton,  Mantel  der  r.  Oberkörper 
frei  l'ässt;  lange  einzelne  Schulterlocken;  breite  Mitra  im  Haar 
mit  dem  an  der  Schläfe  herabhängenden  Zipfel  einer  Schleife; 
daran  sind  Epheublätter  gesteckt;  Bart  lang  und  fliessend);  er 
blickt  nach  1.  auf  den  respektvoll  stramm  nach  r.  dastehenden 
Silen,  der  in  der  R.  gesenkt  die  Oenochoe  bereit  hält  (verd. 
Muskeldetail;  infibuliert)  und  in  der  L.  gesenkt  einen  grossen 
Ast  (mit  kleinen  Epheublättern  an  den  Zweigen)  trägt;  r.  Epheu- 
kranz,  Bart,  Glatze,  Stumpfnase.  Zwischen  beiden:  KAhO£. 
Vornehme  Freiheit  und  Einfachheit  in  der  Gewandung  und 
Haltung. 

B)  Zwei  Nymphen  stehen  sich  gegenüber:  die  r.  stehende 
in  Chiton  und  Mantel,  die  L.  unter  dem  Mantel  eingestemmt, 
die  R.  auf  den  Thyrsos  stützend;  r.  Bänder  im  Haar;  Haar- 
knoten; ihr  gegenüber  eine  bescheidenere,  wie  die  Dienerin 
der  Herrin  gegenüber,  sprechend  die  R.  vorstreckend  (iom 
Chiton  und  Mantel;  Sphendone  im  Haar).  —  Flüchtiger  als  A). 
—  Augen  im  Profil.    Sehr  schlanke  Gestalten.    Vorzeichnung. 

Dritte  Gruppe:    Die   Henkel   strickförmig  gewunden.     Der   Hals 

schzuarz.     Der  Stil  noch  etwas  streng;   die   Verhältnisse  der   Vase  noch 

etwas  schwer  und  bauchig;  sonst  Form  jYo.  jy. 

a)    Ohne  Palmetten  unter  den  Henkeln. 

2338.  (843).     H.  0,40.     U.  0,80.     Locri,  S.  Koll. 

Der  Firnis  teilweise  etwas  abgesprungen;  manchmal,  be- 
sonders in  der  Figurennähe  ist  er  zu  dünn  aufgetragen  und 
deckt  nicht;  es  ist  der  milde  Firnis  von  fettigem  Glänze. 
Auch  die  Bemalung  flüchtiger  als  sonst.  —  Der  Fuss  besteht 
aus  einem  kleineren  und  einem  grösseren  runden  Wulste. 
Der  Mäander  ohne  Unterbrechung. 

A)  R.  steht  ein  bärtiger  Mann  nach  1.  im  Mantel  (r.  Brust 
frei)  und  streckt  mit  der  R.  seinen  Krückstock  heraus,  einem 
1.  vor  ihm  stehenden  Knaben  wohl  eine    drohende  Ermah- 


„Nolanische"  Amphora,  Gruppe  2.  3.  633 

nung gebend;  letzterer  steht  schüchtern  da,  ganz  in  den  Mantel 
verhüllt  bis  auf  den  Kopf.  Beide  haben  r.  Haarband,  an  dem 
vorne  dicke  Punkte;  die  Bartenden  in  einzelnen  losen  Locken; 
die  Haarspitzen  mit  verd.  Firnis.  Die  grossen  runden  weit 
offenen  Augen  ähnlich  233 1.  Augenkontur  innen  nur  wenig 
offen.    Vorzeichnung.    Wenige  grosse  Mantelfalten. 

B)  Jüngling  im  Mantel  nach  1.,  den  Krückstock  in  der  R. 
vor  sich  aufstellend.     Gesicht  übermalt.     Flüchtig. 

b)   Mit  ausgesparter  Palmette  unter  den  Heiikeln. 

2339.  (868).     H.  0,605.     U.   1,1 1.     Vulci,  S.  Dor. 

Aus  grossen  Stüoken  gut  zusammengesetzt,  die  Brüche 
übermalt.  Mäander  mit  schrägem  Kreuz.  Einfache  Palmette 
unter  den  Henkeln;  darüber  Eierstab.  Ein  grosser  schwarzer 
Deckel,  von  einem  Granatapfel  bekrönt,  scheint  zugehörig. 

A)  Ein  Kitharöde  (oder  Apollo)  in  feierlichem  Schritte 
nach  r.,  doch  sich  umwendend  nach  1.,  spielt  die  Kithara 
(sieben  Saiten);  er  hat  in  der  weit  ausholenden  nach  1.  aus- 
gestreckten R.  das  Plektron,  das  mit  rotem  Bande  an  der 
Kithara  befestigt  ist;  mit  der  L.  greift  er  in  die  Saiten;  von 
der  Kithara  hängt  r.  ein  kleiner  Wisch  herab  und  1.  eine 
lange  Schärpe  aus  dickem  Stoffe  mit  gestickten  Verzierungen 
von  Rauten,  innerhalb  deren  Punktrosetten.  Er  trägt  langen 
Chiton,  unten  mit  Schwalbenschwanzenden,  der  obere  Teil 
mit  verd.  Firnis;  Chlamys  auf  r.  Schulter  befestigt,  mit  Ueber- 
fall;  lange  Schulterlocken;  vor  den  Ohren  lange  einzelne 
Ringellöckchen;  roter  Lorbeerkranz;  der  Mund  etwas  geöffnet. 
Gesichtskontur  der  strenge,  ebenso  das  Auge,  das  innen  nur 
etwas  offen. 

B)  Ein  bärtiger  Mann,  ruhig  stehend  nach  r.  dem  Gesicht 
des  Kitharöden  zugewandt,,  im  Mantel,  der  r.  Brust  frei  lässt, 
die  L.  eingestützt,  mit  der  R.  den  Knotenstock  vor  sich  auf- 
stellend (verdünntes  Muskeldetail;  das  r.  Bein  durchgezeichnet; 
Auge  .innen  offen;  kleine  Haarspitzen;  roter  Lorbeerkranz). 
Wohl  ein  Richter  über  den  Kitharöden? 

Der  Stil  namentlich  auf  A  ziemlich  streng. 

2340.  (1404).     H.  0,40.     S.  Barth. 

Ohne  Bild,  ganz  gefirnisst  bis  auf  die  Palmette  unter  den 
Henkeln.  Der  Fuss  mit  einfachem  ungefirnissten  etwas  kon- 
kaven Rand. 

2341.  (1405).     H.   0,41.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 


^334  Att.  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

Vierte  Gruppe:  Die  Henkel  einfach,  doch  von  dreikantigem 
Durchschnitt.  Einfacher  Fusswulst,  der  bald  schwarz,  bald  unge- 
firnisst.    Ohne  alle  Ornamente  ausser  dem  Mäander  unter  dem  Bilde. 

Ganz  freier  Stil. 

a)   Die  eine  Seite  mit  zweifigurigem  Bilde, 

2342.  (2475).     H.  0,335.     u-  °>56-     Nola,  S.  Torrusio,  1875.  —  Intakt. — 

Abg.  Aren.  Ztg.  1876,  Taf.  14;  S  189  (Körte).  Vgl.  Ann.  d.  J. 
1847,  2i3  (Panofka);  Rochette,  mon.  in.  p.  36i.  Arch.  Ztg.,  1865, 
S.  19  (Jahri,  S.  48,  6  (Scholl j;  Bull.  d.  J.  1869,  p.  147,  7. 

Mäander  mit  schrägem  Kreuz.    Fuss  ungefirnisst. 

A)  Kirke.  Auf  lehnelosem  Sessel  sitzt  Kirke  nach  1.,  in 
langem  Chiton  und  Mantel,  mit  Sphendone,  auf  der  L.  einen 
Skyphos  haltend  und  in  der  R.  einen  Stab,  mit  dem  sie  im 
Begriffe  ist  den  nach  1.  entfliehenden  nackten  Griechen  zu 
berühren;  letzterer  wird  eben  in  ein  Schwein  verwandelt; 
hinten  hat  er  einen  kleinen  Schweif  (mit  verd.  Firnis)  und 
der  Kopf  ist  bereits  verwandelt  (Borstenkamm,  Schweinsohr); 
entsetzt  fasst  er  sich  mit  der  R.  an  den  Kopf  und  entflieht 
eiligst.  Man  sieht  seinen  Körper  fast  nur  vom  Rücken  und 
vom  Kopfe  nur  den  oberen  Teil,  wodurch  das  Hässliche 
geschickt  vermieden  wird. 

B)  Ein  Jüngling  im  Mantel  lehnt  sich  nach  1.  bequem 
mit  beiden  Armen  vorwärts  auf  seinen  Stock  (Mantel  auch  am 
Hinterkopf,  kurze  Haarspitzen;  r.  Binde). 

2343.  (2623).     H.  0,305.     U.  0,56.     Nola,  1878. 

Ausnahmsweise  statt  des  Mäanders  ein  Zäckchenband. 
Fuss  ungefirnisst. 

A)  Tod  des  Minotaur.  Der  unbärtige  Theseus  eilt 
nach  r.  auf  den  bereits  ins  1.  Knie  niederstürzenden  und  in 
die  r.  Brust  getroffenen  (daraus  grosser  roter  Blutstrahl) 
Minotaur  zu,  die  L.  nach  ihm  ausstreckend,  um  ihn  zu 
fassen,  mit  dem  Schwerte  in  der  R.  ausholend  um  ihm  den 
letzten  Stoss  zu  geben.  Theseus  hat  Chlamys,  Petasos  an  r. 
Bande  im  Nacken;  r.  Binde,  kurzes  Haar  mit  kurzen  Spitzen. 
An  seiner  Figur  starke  flüchtige  vielfache  Vorzeichnung.  Der 
Minotaur  dreht  den  Kopf  nach  oben  gegen  Theseus,  streckt 
die  Rechte  aus  um  abzuwehren,  ist  im  Hinstürzen  nach  r. 
begriffen,  die  L.  gegen  den  Boden  ausstreckend  (Ochsen- 
schwanz und  Ochsenkopf;  nackt.) 

B)  Ein  nach  r.  enteilendes  Mädchen  (Ariadne?)  das 
beide  Arme    ausstreckt   und   umblickt   (nach    dem  Minotaur); 


„Nolanische"  Amphora,  Gruppe  4.  635 

ion.  Chiton,   Mantel  der  r.  Brust  frei  l'asst,   blassrote  Binden 
und  Haarknoten  hinten. 

2344.  (874).     H.  0,34.     U.  0,55.     S.  v.  Ingenheim,  1827.  —  Intakt. 

Mäander  mit  schrägem  Kreuz,  Fuss  gefirnisst. 

A)  Perseus,  unb'drtig,  in  eiligem  Laufe  (durch  die  Luft, 
ohne  mit  einem  Fusse  den  Boden  zu  berühren)  nach  1.,  nur 
mit  Chlamys  bekleidet,  hat  am  1.  Arme  die  Kibisis  darin  das 
Haar  des  Medusenhauptes  mit  braunem  Firnis  angedeutet  ist; 
in  der  1.  Hand  die  Harpe  in  Form  einer  Sichel  mit  gezahntem 
Rande.  Ohne  Hut  und  ohne  alle  Flügel;  den  r.  Arm  streckt 
er  vor.  L.  von  ihm  ein  ruhig  stehender  Manteljüngling, 
die  R.  auf  den  Stock  stützend,  en  face,  den  Kopf  ihm  zu- 
wendend. 

B)  Sehr  flüchtig.  Manteljüngling,  stehend,  en  face, 
Kopf  nach  1.,  auch  die  R.  nach  1.  ausstreckend,  wie  erstaunt 
über  Perseus. 

Auf  A)  bereits  Oberlidstrich  am  Auge.  Verd.  Muskel- 
detail.   Vorzeichnung. 

2345.  (849).     H.  0,345.     u-  °>56-      Nola,    S.    Barth.    —    Vgl.    Panofka, 

mus.   Bart.  p.   110,  3i. 

Mäander  mit  schrägem  Kreuz.    Fuss  gefirnisst. 

A)  L.  steht  eine  Göttin  nach  r.  (Hera?)  mit  Scepter 
(Blüte  oben)  in  der  R.,  in  langem  ion.  Chiton  und  Mantel 
der  r.  Oberkörper  frei  lässt;  mit  hohem  Diadem  das  mit  r. 
Blattchen  besteckt  ist;  hinten  Haarwulst.  Vor  ihr  steht  der 
bärtige  Hermes,  bereit  sich  zum  Gehen  nach  r.  zu  wenden, 
doch  fragend  zu  ihr  blickend,  wie  um  ihren  Befehl  zu  ver- 
nehmen, in  der  R.  gesenkt  das  Kerykeion;  Chlamys  (runder 
Knopf  auf  r.  Schulter),  Petasos  im  Nacken;  Sandalen  und 
umwundene  Unterbeine;  Haar  und  Bart  in  einzelne  Locken 
ausgehend.    Ueber  seinem  Kopfe    H  E  M  E  5  . 

B)  Ein  glatzköpfiger  bärtiger  Mann  steht  ruhig  nach  r., 
einen  langen  Stab  in  der  R.  aufstellend,  die  L.  unter  dem 
Mantel;  r.  Binde.  —  Unten  eingekratzt  ein  grosses  P. 

2346.  (808).     H.  0,34     U.  0,55.     Nola,  S.  Koll. 

Mäander  mit  schrägem  Kreuz.    Fuss  ungefirnisst. 

A)  Ein  nackter  Jüngling  mit  langer  Lanze  in  der  L. 
und  einem  Gewandstück  auf  1.  Arme,  den  Petasos  auf  dem 
Kopfe,  verfolgt  in  eiligem  Laufe  ein  Mädchen  nach  1.,  dessen 
1.  Unterarm  er  mit  der  vorgestreckten  R.  eben  erfasst.  Das 
Mädchen  entflieht  erschreckt  mit  offenem  Munde  und  streckt 


536  Att.  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

die  Arme  aus  (ion.  Chiton,  Mantel  mit  freien  Falten  in  ge 
brochenen  Linien.  —  Am  Jüngling  verd.  Muskeldetail). 

B)  Ein  ruhig  nach  1.  stehender  bärtiger  Mann,  den  Krück- 
stock mit  der  R.  aufstellend,  in  den  Mantel  gehüllt;  kurzes 
Haar. 

ö)   Auf  beiden  Seiten  nur  eine  Figur. 

2347.  (8oi).     H.  0,345.     u-  o,55-    Nola,  S.  Koll.  —Abg.   O.  Jahn,    Ent- 

führung der  Europa  (Denksch.    der   Wiener   Akad.    1870)  Tafel 
I,  b;   S.  8. 

Mäander  mit  schrägem  Kreuz.    Fuss  gefirnisst. 

Europa  auf  nach  r.  sprengendem  Stiere;  sitzt  nach 
Frauenart,  hält  sich  mit  der  L.  an  seinem  kurzen  Hörne  fest 
und  legt  die  R.  auf  seinen  Rücken;  sie  blickt  zurück  nach  1. 
(langer  ion.  Chiton  und  kurzer  Mantel;  einfacher  Haarknoten). 

B)  Ein  bärtiger  Mann  (Zeus?),  ruhig  nach  1.  stehend,  in 
den  Mantel  gehüllt,  in  der  R.  den  Stock  aufstellend  erwartet 
den  Stier  (kurze  Haare).  —  Die  Figur  ist  genau  dieselbe,  wie  die 
auf  2346;  auch  der  Stil  ebenso.  Beide  Vasen  offenbar  von 
derselben  Hand.  Auch  die  etwas  blasse  Thonfarbe  ist  beiden 
Gefässen  gemein. 

2348.  (802).     H.  0,325.     U.  0,56.     S.  v.  Ingenheim,  1827. 

Aus  Stücken;  viel  übermalt  und  ergänzt.  —  Mäander  mit 
Kreuz.     Fuss  gefirnisst. 

A)  Der  bärtige  Dionysos,  in  der  L.  den  Thyrsos  (schw. 
Tupfen)  schreitet  nach  r.,  wendet  sich  um  und  spendet  aus 
dem  Kantharos  in  der  R.  (langer  ion.  Chiton,  Mantel  der  r. 
Oberkörper  frei  lässt,  langes  Haar,  Epheukranz  ausgespart). 
Offener  Mund  und  erregter  Ausdruck;  doch  flüchtig. 

B)  Ein  Silen  eilt  herbei  nach  r.  auf  Dionysos  zu  (Brust 
modern,  Beine  teilw.  modern;  Glatzkopf,  r.  Kranz),  in  der  R. 
den  Thyrsos,  die  L.  dienstfertig  vorstreckend.  —  Flüchtig. 

2349.  (833).     H.  o,23.     U.  0,40.     Nola,  S.  Koll. 

Mäander  ohne  Unterbrechung.  Fuss  gefirnisst.  —  Flüch- 
tiges kleines  Exemplar. 

A)  Nike  eilt,  auf  beiden  vorgestreckten  Händen  eine  rote 
Tänie  tragend  nach  r.  (Haarknoten,  rotes  Haarband;  langer 
ion.  Chiton  mit  Hüftenüberfall,  in  einfachen  freien  Falten.) 

B)  Ganz  in  den  Mantel  gehüllter  Jüngling,  an  dem  nur 
Auge  und  Oberkopf  frei  sind,  steht  nach  1.  (r.  Binde).  —  Sehr 
einfach  und  flüchtig. 


„Nolanische"  Amphora,  Gruppe  4.  5.  63t 

2350.     (1398).     H.  0,25.     Nola,  S.  Koll. 

Ganz  schwarz,  ohne  Figur  und  Ornament.     Bester  Firnis. 

Fünfte  Gruppe:  Strickf'örmig  gewundene  Henkel.    Der  Hals  mit 
Ornamenten.     Sehr  schlanke  Proportionen. 

a)  Am  Halse  jeder  seit  s  eine  Palmette  zind  zwei  Blüten;  unter 
den  Henkeln  nichts;  auch  an  der  Schulter  nichts.  Etwas 
strengerer  Stil. 

"2351.  (2626).  H.  0,502.  U.  0,755.  Orvieto,  1878.  Aus  Stücken;  nichts 
erg.;  die  Innenzeichnung  vielfach  abgerieben.  —  Vgl.  Heibig 
im   Bull.  d.  J.   1879,  3  f.   (Deutung  auf  Anakreoni. 

A)  Ein  bartiger  Mann  schreitet  nach  r.  in  trunkenem 
weinschwerem  Schritte,  den  Kopf  auf  die  Brust  gesenkt,  mit 
der  Linken  sich  einen  aufgespannten  Schirm  über  den  Kopf 
haltend,  in  der  R.  gesenkt  die  Leier  (sehr  schlanke  Schild- 
krötenleier mit  sieben  Saiten);  er  ist  in  langem  ion.  Chiton 
und  Mantel,  der  r.  Brust  frei  lasst;  die  Oberärmel  genestelt; 
die  Falten  ganz  frei;  der  Bart  noch  mit  langen  Relief  Knien  - 
enden;  kurzes  Haar  mit  kleinen  Endspitzschen;  breite  Mitra 
mit  Schleife  hinten;  sie  sitzt  tief,  lasst  jedoch  noch  etwas 
Haar  zwischen  sich  und  der  Stirne;  der  Augenkontur  sehr 
länglich  und  innen  nur  ein  wenig  offen. 

B)  Flüchtiger.  Ein  nach  1.  schreitender  bärtiger  Mann  in 
langem  Chiton,  der  den  Mantel  ganz  herumgeworfen  und  die 
Arme  darunter  verborgen  hat;  im  weinseliger  Stimmung  den 
Kopf  in  den  Nacken  geworfen;  der  Mund  etwas  offen;  wohl 
singend  gedacht.  Rotes  Band  mit  drei  roten  Weinblättern  im 
kurzen  Haar;  der  Bart  mit  losen  langen  Enden  mit  flachen 
Pinselstrichen. 

b)  Auf  dem  besonders  schlanken  und  nach  oben  etwas  enger 
werdenden  Halse  nur  eine  Epheuranke  (Blätter  ausgespart, 
Zweige  rot  aufgemalt),  am  Schulteransatz  Stabornament. 

■235  2.  (866).  H.  0,523.  U.  0,835.  Nola,  S.  Barth.  —  Aus  grösseren 
Stücken.  Der  Thon  stellenweise  dunkelrot.  Vgl.  Panofka, 
mus.  Bart.  p.  in,  32.  Stephani,  compte  rendu  1872,  S.  182 
No.  44. 

A)  Eos  verfolgt  in  massig  raschem  Schritte  nach  r.,  die 
beiden  Arme  nach  ihm  ausstreckend  den  Kephalos;  sie  trägt 
1.  ion.  Chiton,  Mantel  der  r.  Brust  frei  lasst;  Diadem  vorn 
mit  Blättern  besteckt,  hinten  mit  Schleife;  das  Seitenhaar  das 
das  Ohr   bedeckt  ist  mit  verd.  gelbl.  Firnis  angelegt,   darauf 


(338  A.tt.  rotfigurig;  schöner  Stil;   ältere  Hälfte. 

schw.  Relieflinien;  lange  Haare  die  tief  in  den  Rücken  herab 
fallen;  grosse  Flügel  die  noch  an  den  Schultern  ansetzen,  die 
Federn  mit  gelblich  verd.  Firnis  angedeutet.  Der  Jüngling 
Kephalos  entflieht,  wendet  sich  um  nach  1.  und  erhebt  ab- 
wehrend die  R.  gegen  Eos;  er  halt  in  der  L.  zwei  Lanzen; 
Chlamys  (runder  Knopf  an  r.  Schulter);  Petasos  auf  dem 
Kopfe;  das  herabfallende  Seitenhaar  sowie  ein  am  Hinter- 
kopfe aufgenommener  Haarwulst  ist  mit  Relieflinien  auf  verd. 
Firnisgrund  gegeben;  hohe  Stiefel  oder  vielmehr  von  schw. 
Bändern  umwundene  Füsse  und  Unterbeine.  Sein  Hund 
Laelaps  wendet  sich  gegen  Eos  und  will  an  ihr  heraufspringen. 

B)  Ein  bärtiger  Mann  in  derselben  JUgertracht  wie 
Kephalos,  ruhig  nach  r.  stehend,  zwei  Lanzen  in  der  L.  auf- 
stützend, die  R.  in  die  Seite  stemmend  (Haar  und  Bartenden 
als  Gelock  mit  breiten  flachen  Strichen).  Ihm  gegenüber 
steht  ein  anderer  bartiger  Mann  (König)  ruhig  en  face,  die 
L.  auf  das  Scepter  stützend,  die  R.  einstemmend,  den  Kopf 
zu  dem  1.  umwendend.  Er  tragt  ärmellosen  und  faltenlosen 
Chiton  mit  Kreisen  als  Verzierung;  der  Mantel  lässt  die  r.  Brust 
frei;  Haar  und  Bart  gehen  in  lange  gerade  Relief linien  aus.  — 
Der  Genosse  des  Kephalos  meldet  den  Raub  desselben  dem 
Vater? 

Vorzeichnung    besonders    auf  A)    vielfach    und    deutlich- 
Auge  innen  ganz  offen.    Im  Profil  noch  etwas  Strenges. 

c)  Am  Halse  jederseits  eine  Palmette.  Unter  den  Henkeln  je 
zwei  grosse  Palmetteti  übereinander,  die  den  ganzen  Raum 
bis  zu  dem  unten  umlaufenden  Mäander  füllen.  Stab- 
ornament auf  Schulter.  Eierstab  auf  dem  obersten  Stück 
der  Mündung.     Der  Stil  der  freiest e  dieser  Gattung. 

2353.     (870).     H.  0,49.     U.  0,76.     Nola,  S.  Koll.   Intakt.  —  Abg.  Genick, 
gr.  Keramik  Taf.  III. 

Die  Palmetten  locker  frei,  ohne  Sorgfalt. 

A)  Eine  Amazone  zu  Ross  nach  r.  (rote  Zügel;  hohe 
spitze  skythische  Mütze,  deren  Ende  lang  in  den  Nacken 
fällt;  enge  Hosen  und  kurzer  faltenloser  Chiton  mit  engen 
Aermeln,  der  mit  kleinen  Kreisen  bemalt  ist);  sie  trägt  die 
Pelta  auf  dem  Rücken  (an  rotem  Bande),  und  sprengt  mit 
eingelegter  Lanze  gegen  einen  Griechen  zu  Fuss  der,  die 
R.  zum  Stoss  mit  der  Lanze  gehoben,  den  Schild  vorsichtig 
vor  sich  haltend,  elastisch  von  r.  heranschreitet,  etwas  in's  r. 
Knie  gesenkt  (faltenloser  Schurz  mit  braunen  Zickzackstreifen; 


„Nolanische"  Amphora,  Gruppe  5.     Pelike,  Gruppe  1.  639 

grosser  Rundschild,  der  verkürzt;  die  mittlere  Schildfläche 
schwarz  mit  thongr.  ausgespartem  Panther  nach  1.  als  Zeichen; 
Helm  mit  rund  ausgeschnittenen  niedergelassenen  Backen- 
klappen).   Zwischen  beiden  oben:  KAU  OS. 

ß)  Drei  Manteljünglinge;  der  mittlere  nach  r.  tragt 
den  Mantel  auch  am  Hinterkopf  und  hat  beide  Arme  verhüllt; 
der  r.  und  der  1.  haben  in  der  R.  je  einen  Knotenstock.  Oben 
hangen  eine  Strigilis  1.,  ein  Aryballos  r.  am  Haken.  Die  Mäntel 
mit  wenigen  einfachen  Linien.  Alle  drei  haben  r.  Binden  mit 
Spitze  vorn. 

Sehr  flotte  flüchtige  aber  sichere  Zeichnung;  Beschrän- 
kung auf  das  Nötigste.  Augen  ganz  im  Profil.  Unten  ein- 
gekratzt, s.  Taf.  23.1>3. 

2.  Pelike. 

{Schlauchförmige  Amphora,  Form  No.  42.) 

Erste  Gruppe:    Die  Henkel  mit  erhöhter  Mittelrippe;  Pal /nette  am 

unteren    Ansatz    derselben.       Ueber    tind  unter    dem    Bilde    Mäander. 

Fussrand  schwarz.     Mittlere  Grösse. 

2354.  (2478).  H.  0,25.  Nola,  S.  Torrusio,  1875.  Intakt  —  Abg. 
Arch.  Ztg.  1876,  Taf.  11;  S.  125  (Fränkel).  Vgl.  Bull.  d.  J.  1869, 
191,  12  (Heydemann). 

A)  Athena  steht  r.  von  vorne  (in  langem  ion.  Chiton, 
darüber  ein  nur  bis  unter  die  Knie  reichender  tiet  gegürteter 
dor.  Chiton  mit  Ueberschlag,  Mäntelchen  auf  1.  Schulter  und 
Arm,  schuppige  Aegis  mit  Gorgoneion,  das  noch  die  Zunge 
herausstreckt;  lange  Locken;  zurückgeschobener  korinthischer 
Helm),  sie  stützt  in  der  L.  die  Lanze  (Spitze  im  Mäander 
oben,  unten  Sauroter)  auf,  streckt  die  R.  befehlend  nach  1., 
wohin  auch  ihr  Kopf  gewandt  und  deutet  nach  unten.  Ihr 
gegenüber  steht  1.  ein  bärtiger  Mann  in  Chlamys,  im  Profil, 
in  der  L.  lange  Lanze,  die  an  der  Schulter  lehnt,  die  R.  vor- 
streckend, wie  voll  Staunen  und  Ehrfurcht,  die  auch  im 
Gesichte  angedeutet  scheinen  (Stirnfalten,  Auge);  er  empfängt 
ein  Gebot  Athenas?  —  Vorzügliche  Ausführung;  edelster  Stil. 
Auge  mit  Oberlidstrich.    Vorzeichnung  deutlich. 

B)  Ein  Mädchen  (ion.  Chiton,  Mantel  r.  Brust  frei,  Haube) 
steht  nach  r.  und  streckt  die  R.  vor;  die  L.  scheint  unter  dem 
Mantel  eingestützt.    Flüchtiger. 


(540  Att  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

2355.  (860).     H.  0,25.     S.  Barth.  —    Abg,   Overbeck,    Gall.    her.    Bildw. 

Taf.  II,  1;  S.  3+     Vgl.  Panofka,  mus.  Bart.  p.   117. 

A)  Auf  einem  Felsen  sitzt  die  Sphinx  nach  r.  (Flügel 
vorn  an  der  Brust  setzend;  kurzes  lockiges  Haar);  vor  ihr 
steht  ein  Jüngling  von  vorn,  den  Kopf  aufmerksam  ihr  zu- 
gewandt (Chiton,  Ghlamys,  Petasos  im  Nacken);  ein  langer 
Stab  (Lanze)  lehnt  in  seiner  R.;  die  L.  unter  der  Chlamys 
(Oedipus?) 

B)  Ein  Genosse  des  vorigen  schreitet  nach  1.,  den  langen 
Stab  (Lanze?)  im  Gehen  mit  der  R.  aufsetzend,  die  L.  unter 
der  Ghlamys,  den  Petasos  im  Nacken;  er  ist  bärtig.  —  Ohne 
Oberlidstrich  am  Auge.     Edler  Stil. 

Zweite    Gruppe:     Die  Henkel  flach;    ohne   Palmette    am  Ansatz. 
Eierstab  statt  Mäander.     Fussrand  ungeflrnisst.     Kleinere  Exemplare. 

a)   Eier  st  ab  über  und  tinter  dem  Bilde. 

2356.  (2476).     H.  0,175.     Nola,   1875.     Intakt.  —   Abg.  Arch.  Ztg.    1878, 

Taf.   23;    S.   162  f.    (C.   Robert).      Vgl.   Arch.    Ztg.    1880,   S.   18  f. 
(Brunn). 

A)  Eilender  Krieger  nach  r.;  er  schreitet  weit  aus  und 
setzt  das  1.  Bein  auf  eine  kleine  Erhöhung  (doch  keine 
Terrainlinie);  er  wendet  sich  nach  1.  um,  so  dass  sein  Mittel- 
körper von  vorn  gesehen  wird.  Er  tragt  einen  bis  auf  die 
Kniee  reichenden  Chiton  mit  Gürtelbausch  und  breitem  Gürtel, 
sowie  mit  ziemlich  engen  Oberarmein;  die  Saume  sowie 
einige  Faltentiefen  sind  mit  gelbl.  verd.  Firnis  gefüllt.  Schwert 
an  der  Seite;  Rundschild  dessen  Innenfläche  auch  mit  stark 
verd.  Firnis  angelegt;  auf  dem  Mittelstück  der  Handhabe 
feiner  Blätterschmuck.  Hohe  Stiefel  mit  Fellbesatz  (mit  verd. 
Firnis).  Er  trägt  die  lange  Lanze  auf  der  r.  Schulter  (sie 
verschwindet  oben,  unten  ist  der  Sauroter  deutlich).  Langes 
Lockenhaar,  krauser  Bart  (aus  einer  Menge  kleiner  Relief- 
striche); ungewöhnlicher  Helm  mit  geschupptem  Nacken- 
schirm, Busch  und  vorn  über  der  Mitte  einem  herabfliegen- 
den Adler,  der  eine  Schlange  im  Schnabel  hält  deren  Win- 
dungen als  Ornament  der  Seite  dienen;  auf  dem  Grunde  des 
Helms  verd.  Firnis. 

Oberlidstrich  am  Auge.  —  Grösste  Sorgfalt  der  Ausführung 
alles  Einzelnen  in  Reliefstrichen.  In  diesem  Stile  ungewöhn- 
liche Fülle  des  Details. 

B)  Ein  Jüngling  im  Mantel  steht  ruhig  nach  r.  und 
streckt  auf  der  R.  eine  Phiale  aus;  nach  ihm  sieht  der  Ent- 
eilende von  A)  zurück.    Hoher  Kopf;  r.  Binde  mit  Spitze  vorn. 


Pelike,   Gruppe  2.  641 

L.  hinter  ihm  eine  schmale  Stele  auf  Basis.     Der  gewöhnliche 
flüchtigere  Stil. 

2357.  (2477).     H.  0,17.     Nola,    S.    Torrusio.     Intakt.  —   Abg.     Annali 

d.  J.   1874,  tav.  T,  p.  243  ff.   und   besser  Aren.  Ztg.   1878,  Taf.  22, 
S.  162  f.  (C.  Robert).     Vgl.  Aren.  Ztg.   1880,  S.   18  (Brunn). 

Das  vnoßißdtead-ai.  Ein  Jüngling  (Chlamys  mit  Sternen; 
Petasos  im  Nacken;  Haare  verdünnt  gelbbraun  angelegt,  dann 
in  einzelnen  wirren  kleinen  Reliefstrichen  wie  der  Bart  von 
2356;  das  Auge  mit  feinen  Wimpern  am  untern  Lide;  Ober- 
lidstrich; rote  Haarbinde  mit  Spitze  Vorn;  hoher  Oberkopf, 
rotes  Petasosband),  halt  ein  Ross  am  Zügel  und  sucht  es  zum 
Breitstehen  zu  bringen;  er  schiebt  mit  seinem  r.  Fuss  den  r. 
Vorderfuss  des  Rosses  vor;  die  Vorderbeine  des  Rosses  stehen 
auf  einer  kleinen  Erhöhung  die  mit  rotem  Strich  angedeutet. 
Zügel  und  Riemenzeug  des  Rosses  mit  ungewöhnlichem  Detail; 
die  Muskeln  am  Hinterschenkel  in  Relief linien,  an  den 
Beinen  mit  verd.  Firnis.  Vorzeichnung  deutlich  (Pferdekontur 
den  Körper  des  Jünglings  durchschneidend).  Sehr  verwandt 
2356  im  Stil,  namentlich  der  Fülle  des  Details  und  der  reichen 
Anwendung  verd.  Firnisses  (der  z.  B.  auch  an  der  Innenseite 
des  Petasos,  in  den  Faltentiefen  der  Chlamys,  auf  dem  Zügel, 
der  Mahne,  den  Hufen  und  Hoden  des  Rosses);  die  Zeichnung 
jedoch  etwas  ungeschickter  und  befangener,  von  abnorm  in- 
dividuellem Charakter.  —  Die  Uebereinstimmung  mit  einer 
Gruppe  des  Parthenonfrieses  ist  zu  stark  um  zufällig  zu  sein. 
Zweifel  gegen  den  attischen  Ursprung  des  Gef'ässes  sind  nicht 
hinlänglich  zu  begründen. 

B)  Jüngling  im  Mantel  (rote  Binde  mit  Spitze  im  Haar; 
hoher  Oberkopf),  in  der  R.  eine  Tänie  mit  roten  Enden  vor- 
streckend.   Flotte,  flüchtige,  gewöhnliche  Zeichnung. 

ß)    Eierstab  nur  über  dem  Bilde. 

2358.  (842).     H.  0,19.     Nola,   S.  Koll.     Intakt. 

Mädchenverfolgung.  Ein  laufender  Jüngling  (kurzer 
Chiton,  gegürtet,  Schwert  an  1.  Seite,  rotes  Band  im  lockigen 
Haar,  Petasos  im  Nacken}  verfolgt  nach  r.  ein  sich  im  Fliehen 
umsehendes  Mädchen  (ion.  Chiton,  Mantel,  vierfache  rote 
Haarbinde);  er  streckt  den  1.  Arm  nach  ihr  aus  und  scheint 
sie  an  die  Schulter  zu  fassen.  —  Verdünntes  Muskeldetail  und 
Vorzeichnung.     Schöne  lebendige  Zeichnung. 

B)  Mädchen  nach  r.  eilend,  den  r.  Arm  ausstreckend 
(nach  dem  Jüngling  von  A);  in  Chiton  und  Mantel,  mit  vier- 
facher r.  Binde  im  Haar;  wenig  Detail,  flüchtig. 

4i 


5.12  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

23  59.  (2055)-  H.  0,15.  Capua,  Nachl.  Panofka's,  1858.  —  Firnis  teil- 
weise grün  oder  rot  verbrannt.  Intakt.  —  Abg.  Panofka, 
Poseidon  Basileus  und  Athene  Sthenias,  16.  Berl.  Winckel- 
mannsprogr.   1857,  Taf.  No.   1.  2. 

A)  Herakles  und  die  Kerkopen(?).  Jugendlicher 
Herakles  (kurze  Haare,  die  mit  ganz  kleinen  feinen  Relief- 
buckeln versehen;  nackt)  schreitet  weit  aus  und  streckt  die 
vom  Löwenfell  bedeckte  L.  hoch  empor,  in  der  R.  einen 
Stein  zum  Wurfe  bereit  haltend,  gegen  einen  Jüngling 
(Kerkop)  r.,  der,  ebenfalls  die  Beine  weit  spreizend,  nach  r. 
eilt,  doch  nach  Herakles  umblickt  und  mit  beiden  Händen  hoch 
die  grosse  Keule  desselben  (mit  gerade  abgeschnittenem 
Ende,  also  mehr  ein  Baumast)  erhebt;  er  hat  sie  entwendet, 
läuft  davon  und  hält  triumphierend  die  Keule  empor.  — 
Beide  Figuren  stellen  das  eine  Bein  auf  eine  geringe 
Terrainerhebung  die  thongrundig  gelassen  ist.  An  beiden 
viel  verdünntes  Muskeldetail,  doch  wenig  korrekt;  auf  den 
Oberschenkeln  bei  beiden  ein  kleiner  Kreis  mit  zwei  Strichen 
nach  unten  (Panofka  denkt  an  Tätowierung);  die  Augen 
mit  Angabe  der  Wimpern  am  unteren  Lid;  die  Braue 
ebenso  wie  letzteres;  die  Profile  von  eigentümlichem  niedri- 
gerem Typus  (etwas  eingesenkte  Nasenwurzel). 

B)  Nackter  Jüngling  (Kerkope)  allein,  mit  gespreizten 
Beinen  von  vorn;  erhebt  die  R.  und  blickt  nach  1.  in  die  Höhe; 
er  scheint  zu  jubeln  über  den  Keulenraub.  Auf  den  Ober- 
schenkeln dasselbe  wie  auf  A).  Der  Stil  ist  dem  lokal -Nola- 
nischen  etwas  verwandt,  die  Technik  jedoch  die  attische. 
Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  2359. 

2360.  (858).     H.  o,i32.     Nola,  S.  Koll.     Intakt. 

A)  Frau  nach  r.  (ion.  Chiton,  Mantel);  sie  streckt  in  derR. 
eine  Tänie  vor;  ein  Jüngling  (Mantel,  darin  der  1.  Arm  ver- 
hüllt; lockiges  Haar,  r.  Binde  mit  Spitze  vorn)  streckt  den  r. 
Arm  vor  nach  der  Binde. 

B)  Im  Mantel  verhüllte  Frau  nach  r.,  r.  Binden  im  Haare. 

2361.  (1605).     H.  0,12.     Nola,  früher  beim  Principe  Spinelli,  1835  durch 

Gerhard  erw.  Vgl.  Letronne  im  Journ.  des  savants  i838,  p.  8. 
O.  Jahn  in  den  Berichten  d.  sächs.  Ges.  1854,  S.  37,  c.  C.  J.  G. 
8346  c;  Schöne  in  den  Comment.  in  honorem  Mommseni 
p.  650,  1. 

A)  Bekleidete  Frau  mit  Schale  in  der  R.  steht  ruhig 
einem  Jüngling  im  Mantel  gegenüber,  der  die  R.  auf  ein 
Sccpter  stützt;  beide  mit  r.  Haarbinden.     Flüchtig. 

B)  Jüngling  im  Mantel  nach  1.  —  Sehr  flüchtig. 


Pelike,  Gruppe  2.     Amphora  a  colonnette.  643 

Auf  dem  Boden   in   den  schon   harten  Thon  eingekratzt: 
AAAII:TIMH:rHIIIC. 

2362.  (1220).     H.  o,i3.     Corneto,  S.  Dor. 

A)  Zwei  Manteljünglinge  mit  weissen  Binden  im  Haar, 
sich  gegenüber;  der  r.  hält  an  weissem  Bande  einen  Ball. 

B)  Ein  Manteljüngling  mit  w.  Binde  nach  r.  Sehr 
flüchtig.     Gering. 

2363.  (838).     H.  o,i3.     Alte  Kgl.  Sammlung. 

Sehr  restauriert.  Antik  sind  nur  auf  A)  die  Köpfe  zweier 
(Mantel)jünglinge  mit  weissen  Tänien  sich  gegenüber. 

B)  Einzelner  Jünglingskopf  mit  w.  Binde  nach  1.  Also 
wie  2362.    Alles  andere  ist  ergänzt. 

23  64.     (2232).     H.  0,11.     Gern.'  Nach!.  —  Intakt. 

A)  Schwebender  Eros  nach  r.  (als  Knabe,  grosse 
Flügel);  er  trägt  ein  Toilettekästchen  auf  beiden  Händen; 
unten  ein  Wollekorb  (angefüllt,  wie  der  weisse  Strich  oben 
andeutet). 

B)  Jüngling  im  Mantel  spendet  aus  einer  Phiale,  nachr. 

2365.  (852).     H.  0,115.     Nola,  S.  Koll. 

Zwei  Mädchen  in  Mantel  und  ion.  Chiton  sich  gegen- 
überj;  die  1.  hält  eine  Tänie  vor  sich,  worüber  das  Gespräch 
beider;  dieselbe  1.  in  Haube. 

B)    Manteljüngling,  die  R.  vorstreckend. 

y)    Ganz  unbemalt,  schwarz  gefimisst. 

2366.  (1411).     H.  0,155.     Nola,  S.  Koll. 
23  67.     (1421).     H.  0,15.     Nola,  S.  Koll. 

2368.  (i423).     H.  0,16.     Nola,  S.  Koll. 

2369.  (126).     H.  0,155.     S.  Koll. 

Zwei  rot  aufgemalte  Streifen  unten  am  Bauche. 

3.  Amphora  a  colonnette.    (Form  No.  48.) 

2370.  (886).     H.  0,44.     U.  1,05.     S.  Agata;    S.  Koll. 

Aus  vielen  Stücken;  fast  ganz  übermalt;  neu  eingesetzt 
nur  Weniges. 

Auf  der  Mündungsfläche  oben  das  schw.  Lotosknospen- 
band  des  spät- seh warzfig.   Stiles;  auf  den  Henkelscheiben 

41* 


5^4  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

schw.  Palmetten.  Auf  dem  äusseren  Mündungsrand  schw. 
Epheukranz.  Der  Hals  mit  ausgespartem  breitem  Streif,  dar- 
auf schwarzes  Lotosknospenband  nach  unten.  Schulter  mit 
schw.  Stabornament.  Unten  schw.  Strahlen.  Bauch  mit 
eingerahmtem  Bild  jederseits;  der  Rahmen  von  schw.  Epheu. 

A)  Abschied.  In  der  Mitte  steht  1.  ein  Madchen  nach 
r.  (Haube  mit  Schleife  hinten;  langer  ion.  Chiton;  Shawl  auf 
den  Schultern);  mit  der  L.  fasst  sie  einen  Zipfel  des,  besonders 
in  der  untern  Hälfte  übermalten,  Gewandes,  mit  der  R.  giesst 
sie  aus  einer  Oenochoe  (alt,  doch  übermalt)  in  eine  Phiale 
die  ihr  ein  Mann  gegenüber  auf  der  R.  vorhält  (antik;  die 
weisse  Flüssigkeit  modern  aufgemalt).  An  dem  bärtigen  in 
den  Mantel  gehüllten  Manne  ist  der  ganze  Kopf  modern;  am 
Mantel  sind  die  Hauptzüge  antik,  doch  fast  ganz  übermalt; 
die  L.  unter  dem  Mantel  eingestützt;  wahrscheinlich  war  es 
ursprünglich  ein  Jüngling.  R.  steht  ein  Jüngling  nach  1. 
(Mantel,  der  sehr  übermalt,  auf  1.  Schulter  und  am  Unterkörper); 
er  erhebt  die  R.  wie  betend  (Kopf  mit  kurzem  Haar  ist  antik; 
weisse  Binde  modern);  in  der  L.  schultert  er  einen  Stab.  L. 
hinter  dem  Mädchen  steht  ein  Jüngling  nach  r.,  in  der  R. 
den  Stab  aufstützend,  Shawl  um  die  Schultern,  grösstenteils 
antik.  Es  folgt  ein  bärtiger  Mann  (langen  Stab  aufstützend) 
im  Mantel,  ebenfalls  im  Avesentlichen  alt. 

B)  Zwei  Gruppen  je  zweier  sich  gegenüber  stehender 
Jünglinge  in  Mänteln,  die  sich  unterhalten;  je  einer  die  R. 
vorstreckend;  die  weissen  Binden  modern;  an  den  Mänteln 
viel  übermalt,  das  Wesentliche  alt,  oft  unter  der  Uebermalung 
erhalten.  —  Stil  dem  strengen  noch  sehr  nahe;  Augenkontur 
noch  geschlossen,  sehr  oval. 

4.   Amphora  mit  Volutenhenkeln.    (Form  No.  38). 

2371.  (ioi3).  H.  o,88.  Dm.  0,465.  Figurenhöhe  o,32.  Nola,  S.  Koll. — 
Nur  wenige  Brüche.  Der  Firnis  deckt  den  Grund  vielfach 
nicht  ganz.  —  Erwähnt:  Stephani,  compte  rendu  1873,  S.  182, 
No.  46;  S.  198. 

Auf  den  Voluten  der  Henkel  schw.  Epheu.  Mündungs- 
rand mit  Lorbeerkranz  (ausgespart).  Obere  Hälfte  des  Halses 
mit  liegenden  Palmetten  (ausgespart).  Auf  dem  Trennungs- 
stab in  der  Mitte  des  Halses  Eierstab,  die  untere  Halshälfte 
zeigt  auf  A)  Lorbeer-,  auf  B)  Epheukranz  von  grossen 
Blättern,  dessen  Zweige  rot  aufgemalt  sind.  Bauch  mit  um- 
laufendem Bilde. 


Amphoren.  64.5 

A)  Eos  und  Kephalos.  Eos  (langer  ionischer  Chiton 
der  unten  aufbauscht,  kurzer  Mantel  auf  Rücken  mit  breitem 
schw.  Rande,  grosse  Flügel  des  strengen  Typus;  Haarknoten 
hinten;  Diadem  gezackt)  verfolgt  in  eiligem  Laufe  nach  r., 
beide  Unterarme  vorstreckend,  den  ebenfalls  laufenden  und 
umblickenden  Kephalos,  der  zwei  Lanzen  in  der  L.  trügt 
und  die  R.  abwehrend  ausstreckt  (kurze  Locken,  Lorbeer- 
kranz darin;  kurzer  Chiton;  Chlamys;  Petasos  im  Nacken; 
Sandalen  und  von  breiten  schw.  Riemen  umwundene  Unter- 
beine). Ein  Genosse  enteilt  1.  nach  der  anderen  Seite 
(Mantel  r.  Brust  frei;  kurze  Locken,  Binde);  er  tragt  in  der 
R.  die  Leier,  umblickend  nach  Eos.  L.  am  Ende  steht  ruhig 
auf  den  Stock  vorgelehnt  ein  bärtiger  Mann  (Vater),  ganz  in 
den  Mantel  gehüllt  der  auch  den  Hinterkopf  bedeckt. 

Weiter  1.  unter  dem  Henkel  steht  ein  Jüngling  en  face, 
Kopf  nach  1.,  r.  Kranz;  ebenfalls  ganz  in  den  Mantel  verhüllt, 
auch  am  Hinterkopf.  Gegenüber  ein  entsprechender  Jüng- 
ling unter  dem  andern  Henkel. 

B)  Abschied.  L.  am  Ende  eine  dorische  Säule;  in  der 
Mitte  1.  (auf  der  Hausseite)  steht  ein  Mädchen  (Diadem  wie 
Eos;  langer  ion.  Chiton;  Mantel;  stark  vortretender  Busen); 
die  L.  unter  dem  Mantel,  erhebt  sie  die  R.  zum  Abschied 
grüssend;  ihr  gegenüber  ein  Jüngling  (kurze  Locken,  r.  Lor- 
beerkranz; Rundschild  am  1.  Arm,  der  ihn  grösstenteils  ver- 
deckt; mit  Zirkel  gravierter  Kontur  des  Schildes,  schw. 
Schlange  als  Zeichen);  er  trägt  in  der  R.  den  Helm  mit  langem 
Busche  als  ob  er  ihn  eben  von  dem  Mädchen  empfangen 
hätte,  in  der  L.  den  Speer  über  der  Schulter  (langer  Sauroter). 
R.  bärtiger  Mann  en  face,  Kopf  nach  1.,  die  R.  in  die  Seite, 
die  L.  auf  den  Stab  stützend,  in  langem  Chiton  und  Mantel. 
L.  ebenfalls  bärtiger  Mann  (r.  Epheukranz;  im  Mantel,  r, 
Brust  frei)  en  face,  Kopf  nach  1.,  die  L.  eingestemmt,  mit  der 
R.  an  die  Säule  1.  fassend. 

Breite  flotte  Zeichnung.  Augen  mit  Oberlidstrich.  Die 
Gewandlinien  von  schwachem  Relief,  vielfach  verdünnt 
gelblich. 

5.    G-rabamphora.    Form  No.  44. 

2372.  H.  0,695.  Dm. 0,15.  Attika;  S.Sabouroff,  1884.  —  Aus  vielen  Stücken; 
Einiges  (ohne  Bemalung)  erg.;  Firnis  teilweise  etwas  rot  ver- 
brannt. —  Abg.  Furtwängler,  Samml.  Sabouroff,  Taf.  58.  59, 
1;   nebst  Text. 


ßjß  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

Der  Boden  hohl.  Mündungsrand  mit  weiss  aufgemalter 
Zickzacklinie.  Hals:  oben  Mäander,  unten  Palmettenband;  da- 
zwischen jederseits  eine  überaus  langgezogene  weibliche 
Figur  im  ion.  Chiton  und  Mantel  nach  1.  Schulter:  Stab- 
ornament.   Zwischen  ihr  und  dem  Bauch  Eierstab. 

Bauch:  umlaufendes  Bild;  unten  vom  Mäander  (mit 
Kreuz)  abgeschlossen;  weiter  unten  auf  der  Verengung  dicke 
Strahlen. 

Hochzeitlicher  Zug.  A)  R.  eine  dorische  Säule;  1. 
davon  ein  angeschirrter  Wagen,  dessen  Gespann  durch  die 
Säule  abgeschnitten  wird;  auf  demselben  der  Lenker,  Zügel 
und  Stab  in  den  Händen  (langes  Gewand,  das  jedoch  die  r. 
Schulter  frei  lässt;  breiter  Gürtel;  Gesicht  zerstört;  Lorbeerkranz 
im  kurzen  Haar);  er  blickt  nach  1.  um.  Hier  tritt  der  Bräu- 
tigam eben  auf  den  Wagen  zu;  er  hat  die  Braut  mit  beiden 
Armen  um  die  Hüften  gefasst  und  hebt  sie  empor,  um  sie 
auf  den  Wagen  zu  stellen,  alles  mit  einer  gewissen  feierlichen 
Ruhe.  Die  Braut  hält  sich  völlig  gerade  aufrecht,  nur  die 
Beine  gehen  etwas  auseinander;  sie  hat  einen  langen  höchst 
fein  faltigen  Chiton  und  Mantel,  der  den  Hinterkopf  bedeckt; 
mit  der  L.  an  den  Mantel  fassend;  Mundwinkel  herabgezogen; 
breites  Mäanderdiadem,  auf  das  zwei  Blättchen  gesteckt  sind. 
Der  Bräutigam  hat  dichte  Locken,  Lorbeerkranz  und  Mantel 
der  r.  Brust  frei  lässt;  er  hebt  das  Bein  ein  wenig  um  das 
Heben  der  Last  zu  erleichtern.  Auf  die  Braut  fliegt  von  r. 
oben  ein  kleiner  Eros  (kurze  Haare)  zu,  der  in  der  L.  einen 
Blattkranz  erhebt  für  die  Braut.  L.  oben  hängt  ein  Blattkranz 
L.  folgt  zunächst  ein  kleiner  Knabe  ganz  in  den  Mantel 
gehüllt  (lockig  mit  Lorbeerkranz),  der  empor  blickt  und  ruhig 
dem  Zuge  folgt.  Dann  eine  Frau,  die  Brautmutter  (ionischer 
Chiton,  Mantel)  mit  zwei  brennenden  Fackeln  (Oberkörper 
fehlt  fast  ganz). 

B;  L.  folgt  abgewandt  nach  1.  ein  bärtiger  Mann,  in  der 
R.  ein  Scepter  aufstützend  (langer  Chiton,  Mantel;  lockiges 
Haar,  Lorbeerkranz;  Mittelkörper  fehlt),  die  L.  unter  dem 
Mantel  eingestemmt.  Er  ist  als  der  Vater  des  Bräutigams,  im 
Hause  wartend  zu  denken.  L.  von  ihm  (r.  von  der  das  Haus 
bedeutenden  Säule)  steht  die  Mutter  en  face,  den  Kopf  nach 
1.  zum  Hochzeitswagen  gerichtet;  sie  hält  nach  beiden  Seiten 
in  jeder  Hand  eine  Fackel  (langer  ion.  Chiton,  Mantel;  langes 
einfaches  am  Ende  zusammengebundenes  Haar). 

Die    Figuren    der   Rückseite   flüchtiger.  —  Schönster  Stil. 


Grabamphora.  647 

Kein  Weiss  oder  Rot  aufgesetzt.    Die  Zeichnung  der  Haupt- 
figuren sehr  fein;  grossartige  Gehaltenheit  des  Ausdrucks. 

2373.  (2701).  H.  1,05.  Sunion,  1880.  —  Aus  vielen  Stücken;  vieles 
fehlt.  Nach  mündlicher  Angabe  des  früheren  Besitzers  waren 
die  Fragmente  weit  im  Umkreise  des  Fundortes  verstreut;  die 
breite  Mündung  der  Vase  soll  als  Deckel  über  eine  Aschen- 
urne aus  Bronze  gestülpt  gewesen  sein.  —  Abg.  Arch.  Ztg. 
1882,  Taf.  5;  S.  i3i  ff.  (Herzog).  Vgl.  Furtwängler,  S.  Sabouroff, 
zu   Taf.  58. 

Der  Boden  hohl.  Mündungsrand:  w.  aufgemalte  Zick- 
zacklinie. Hals:  a)  grössere  obere  Hälfte;  jederseits  ein 
Madchen  (ion.  Chiton  und  Mantel),  die  auf  A)  nach  1.,  die 
R.  gegen  die  Schulter  erhebend;  die  auf  B)  nach  r.,  einen 
fragm.  Gegenstand  (grosses  Alabastron?)  auf  der  R.  tragend, 
b)  Zwischenstück,  durch  plastische  Wülstchen  getrennt,  mit 
aufgemaltem  sog.  Eierstab,  c)  Unterer  kleinerer  Teil:  grosses 
Palmettenband.  Schulte  r:  Stabornament.  Zwischen  ihr  und 
Bauch:  auf  A)  liegende  Palmetten,  auf  B)  sog.  Eierstab.  Bauch: 
umlaufendes  Bild;  unten  von  Mäander  (mit  Kreuz)  ab- 
geschlossen; ganz  unten  dicke  Strahlen.  Hochzeitliche 
Darstellung. 

A)  In  der  Mitte  die  Begegnung  von  Braut  und  Bräutigam. 
Die  Braut,  an  der  Spitze  ihres  Zuges  von  1.,  hat  den  Schritt 
angehalten  und  steht  nun  fest  auf  beiden  Sohlen  (r.  Stand- 
bein); sie  trägt  den  ungegürteten  dorischen  Chiton  mit  Ueber- 
schlag  und  einen  Schleier  auf  dem  Hinterkopfe  der  auf  ihrer 
r.  Schulter  etwas  aufliegt  und  mit  der  1.  Hand  etwas  über  die 
1.  Schulter  gezogen  wird;  er  reicht  hinten  bis  zur  Leibesmitte 
und  ist  unten  mit  langen  Fransen  besetzt;  nackte  Füsse  wie 
an  allen  folgenden  Personen;  der  r.  Arm  ist  gesenkt  (die 
Finger  fehlen  mit  einem  Stücke  des  Unterkörpers);  das  Haar 
ist  hinten  aufgenommen,  doch  ist  kein  Knoten  sichtbar  (indess 
ist  der  obere  Hinterkopf  ergänzt);  vorne  hat  sie  ein  sehr 
breites  Haarband  daran  blattförmige  Spitzen;  Ohrring  tropfen- 
förmig; verblasste  weisse  doppelte  Armbänder;  das  Gesicht 
ist  mit  Ausnahme  von  Stirn  und  Kinn  durch  Abreibung  zer- 
stört; sie  neigt  züchtig  den  Kopf;  auf  diesen  zu  schwebt  ein 
Erosknabe  (Flügelzeichnung  verblasst  weiss)  mit  langen 
Locken,  der  ihr  eine  Perlschnur  (verblasstes  Weiss)  entgegen- 
hält (um  das  Haar  zu  schmücken?).  Ihr  folgt  in  schreitender 
Stellung  eine  Frau  in  gegürtetem  dorischen  Chiton, 
die  beiden  Hände  unmittelbar  hinter  dem  Kopfe  der  Braut 
ebenso  haltend  wie  Eros  davor  das  Perlband;   hier  ist  jedoch 


5j.8  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte, 

kein  Gegenstand  angegeben;  sie  hat  breite  Haarbinde  wie  die 
Braut,  mit  Mäander  darauf,  doch  ist  nur  ein  Stück  des  Ober- 
kopfes alt,  der  Rest  des  Kopfes  und  die  Brust  fehlen1).  Es 
folgt  noch  eine  schreitende  Frau  nach  r.  (in  dor.  gegürteten 
Chiton,  mit  Sphendone;  zerstörtes  Gesicht);  sie  hält  auf  der 
1.  Hand  ein  breites  Salbengefäss  (mit  Deckel)  und  ein  langes 
schmales  Tuch  das  bestickt  und  an  dessen  Enden  lange  ver- 
blasste  weisse  Fransen.  Der  Bräutigam  ist  noch  in  schrei- 
tender Bewegung  nach  1.  (Mantel  der  r.  Oberkörper  frei  l'ässt, 
lockiges  Haar  das  das  Ohr  bedeckt  und  bis  fast  zu  den 
Schultern  reicht,  Lorbeerkranz  darin);  er  streckt  die  R.  etwas 
vor,  offenbar  um  die  R.  der  Braut  zu  ergreifen.  R.  folgt  eben- 
falls nach  1.  schreitend  eine  Frau  (in  ion.  Chiton  mit  dor. 
darüber;  gegürtet;  der  dor.  ist  kürzer,  an  der  r.  Seite  offen, 
nur  auf  der  r.  Schulter  geheftet;  verzierte  Sphendone;  Arm- 
bänder verblasst  weiss;  Halsband;  Ohrring),  in  jeder  Hand 
eine  grosse  nicht  brennende  Fackel  tragend  (sie  trägt  sie 
jedoch  als  ob  sie  brenne).  Oben  hängt  zur  Raumfüliung  ein 
Lorbeerkranz. 

B)  Es  folgt,  ebenfalls  schreitend  nach  1.  eine  Frau,  die 
bereits  viel  nachlässiger  gezeichnet  ist,  da  auf  der  Rückseite; 
ihr  Mittelkörper  fehlt,  Kopf  sehr  zerstört;  Haar  massig;  sie 
scheint  auf  der  Hand  ein  Kästchen  getragen  zu  haben;  eine 
breite  fransenbesetzte  Tänie  fällt  davon  herab;  dor.  Chiton. 

Ferner  folgen  noch  auf  der  Rückseite  zwei  von  dem  Zuge 
abgewandte  und  sich  zugewandte  Figuren,  beide  sehr  zerstört, 
zwei  Mädchen  in  Chiton  und  Mantel,  welche  Kästchen  und 
davon  herabfallende  breite  gestickte  befranste  Tänien  halten, 
beide  ruhig  stehend. 

Die  Zeichnung  der  Hauptfiguren  grossartig  schön.  Der 
Stil  etwas  später  als  der  von  2373.  An  allen  Köpfen,  selbst 
dem  Eros  ist  durch  einen  oder  zwei  Striche  eine  horizontale 
Trennung  der  Stirne  in  zwei  Hälften  angedeutet  (Abbild,  der 
Arch.  Ztg.  inkorrekt).  Haare  mit  einzelnen  schlangenförmig 
gewundenen  flachen  Linien,  auf  etwas  verdünnt  angelegtem 
Grunde.  Die  Gewänder  mit  breiten  schwarzen  Säumen.  Die 
Nasen  sehr  lang.     Edelster  Charakter  in  den  Bewegungen. 


])  Dieselben  sind  jedoch  erhalten  auf  einem  Fragmente  das  es  bis 
jetzt  noch  nicht  zu  erwerben  gelungen  ist;  dasselbe  ist  einstweilen  im 
Facsimile  in  die  Vase  eingesetzt  und  auch  in  der  Arch.  Ztg.  1882,  S.  269 
abgebildet. 


Grabamphora.  (W) 

2374.  (804).  H.  0,57.  Athen,  v.  Sack.  —  Aus  vielen  Stücken; 
manches  ergänzt  (von  Thora  1829).  —  Abg.  Mon.  d.  Jnst.  IV, 
24  bis;  Annali  1845,  p.  38i  (O.  Jahn),  43o  (Lenormant).  Genick, 
gr.  Keramik,  1884,  Taf.  12.  i3,  b.  —  Vgl.  Arch.  Ztg.  1882,  S.  i36, 
(Herzog);  Furtwängler,  S.  Sabouroff  zu  Taf.  58. 

Der  Fuss  unterhalb  der  Strahlen  modern.  Der  Boden  war 
hohl.   Henkel  und  Mündung  zum  Teil  alt,  doch  ganz  übermalt. 

Hals:  Jederseits  ein  Mädchen  in  Chiton  und  in  den  Mantel 
gehüllt,  unter  welchem  beide  Arme;  Haare  hinten  kurz  auf- 
genommen mit  dreifacher  roter  Binde;  die  eine  nach  1.,  die 
andere  nach  r.  stehend.  Darunter  ein  feiner  Blättchenzweig 
mit  kleinen  Blüten  dazwischen;  letztere,  sowie  der  Zweig  sind 
rot  aufgemalt. 

Bauch:  umlaufendes  Bild.  A)  L.  dorische  Säule.  Ein 
Mädchen  in  dor.  tiefgegürtetem  Chiton,  der  durch  Zickzack- 
streifen, Sternchen  und  Punkte  geschmückt  ist  (Haar  auf- 
genommen mit  mehrfacher  r.  Binde)  steht  nach  r.  und  blickt 
nieder  auf  das  (rote)  Band  mit  Troddeln  (Gürtel?),  das  sie 
auf  beiden  Händen  vor  sich  hält;  sie  scheint  es  dem  Jüngling 
darzubieten.  Der  gegenüberstehende  Jüngling  (Bräutigam?) 
im  Mantel  (r.  Brust  frei;  breiter  schw.  Saum)  hält  ihr  mit  der 
R.  einen  Spiegel  hin  und  sieht  sie  aufmerksam  an;  seine  I. 
Hand  am  Mantel  (kurzes  Haar,  rote  Binde).  R.  hinter  ihm 
steht  ein  Stuhl  mit  Polster.    Bei  dem  Mädchen 

•AAH     x]alrj. 

R.  vom  Jüngling  steht  eine  Frau  (ionischer  Chiton,  Mantel,  1. 
Arm  darunter)  die  in  der  erhobenen  R.  eine  (rote)  Blüte  hält. 
Es  folgt  auf 

B)  ebenfalls  eine  dorische  Säule,  neben  welcher  eine  rot 
aufgemalte  Tänie  hängt.  Ein  Mädchen  (dorischer  gegürteter 
Chiton,  kurz  aufgenommenes  Haar;  Gesicht  fehlt),  steht  (1. 
Standbein)  nach  r.  und  trägt  auf  der  L.  einen  flachen  Kasten 
und  eine  Tänie;  ihr  gegenüber  ein  Mädchen  in  Chiton,  in 
den  Mantel  verhüllt,  nur  die  r.  Hand  herausstreckend,  im 
Gespräch;  1.  oben  hängt  eine  Tänie  und  r.  oben  ein  kleiner 
Sack. 

Ziemlich  flüchtig.  Stilstufe  ungefähr  wie  2373,  doch  fehlt 
die  Feinheit  und  Noblesse  von  dort. 

2375.     (2452)-     H.  0,19.     Dm.  0,07.     Athen,  1875. 

Hals  eines  Gefässes  gleicher  Art  wie  die  vorigen.  Von 
den  Henkeln  nur  Ansätze;  dieselben  waren  danach  mit  weissen 
Zickzacklinien  bemalt.    Auf  der  Halsfläche: 


65o  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;   ältere  Hälfte. 

A)  Jüngling  im  Mantel  nach  1.,  einen  Stock  aufstützend 
mit  der  R.;  Kranz  und  weisse  Binde  im  lockigen  Haar. 

B)  Jüngling  nach  r.,  ganz  in  den  Mantel  gehüllt;  lockiges 
Haar,  um  welches  eine  sehr  breite  grosse  weisse  T'änie  ge- 
schlungen, die  auf  die  Schulter  fällt  (teilweise  abgesprungen). 
—  Unten  dor.  Kymation.  —  Stil  noch  etwas  freier  als  an  den 
vorigen;  vielleicht  aus  viertem  Jahrhundert;  ziemlich  flüchtig. 

6.   Hydria.     (Form  No.  41). 

Erste  Gruppe:  Der  Stil  dem  strengen  noch  sehr  nahe.    Mündungs- 
rand einfach  schwarz  gefirnisst;    er  ist  durch  eine  Rille  geteilt.      Weber 
dem  Bilde  schzuarzes  Netzornamentband. 

2376.  (263i).     H.  0,175.     U,  0,465.     Aegina,  1879.     Intakt« 

Frauen  bei  der  Wollearbeit.  In  der  Mitte  sitzt  auf 
geschweiftem  Lehnstuhl  eine  Frau  (Herrin)  nach  rechts  (mit 
Haube,  ionischem  Chiton,  Mantel);  aus  dem  vor  ihr  stehenden 
Kalathös  hat  sie  eben  mit  beiden  Händen  einen  längern 
Strang  Wolle  (weiss  gemalt  auf  Thongrund)  herausgeholt 
und  prüft  nun  aufmerksam  betrachtend  seine  Qualität;  sie 
wird  denselben  dann  wohl  dem  vor  ihr  nach  1.  stehenden 
Mädchen  (Dienerin)  übergeben,  die  schon  die  R.  danach 
ausstreckt  (dieselbe  hat  ion.  Chiton,  Mantel;  Haube  mit  verd. 
Zickzackstreifen).  Zwischen  beiden  oben  hängt  ein  Spiegel. 
L.  hinter  dem  Stuhle  steht  ein  Mädchen  nach  r.  (ion.  Chiton, 
Mantel,  Diadem,  langes  Haar)  die  einen  grossen  Wollstrang, 
der  aus  dem  Wollkorbe  vor  ihr  kommt,  eben  auf  einen  Knaul 
den  sie  in  der  L.  hält  aufzuwickeln  im  Begriffe  ist  (beides 
weiss).  —  Der  Augenkontur  sehr  schmal  und  lang,  innen 
etwas  offen;  ohne  Oberlidstrich.  Die  Profile  noch  von  etwas 
strengem  Charakter.  Vorzeichnung  stark.  Chitonfalten  in  Abtei- 
lungen gegliedert.   Grosse  Anmut  und  Lebendigkeit  im  Ganzen. 

Zweite  Gruppe:  Der  Stil  noch  -etwas  gebunden.     Der  Mündungs- 
rand immer  un gefirnisst  und  ornamentiert. 

a)   Mündungsrand    mit    Stabornament.      Kein    Ornament    über 
dem  Bild;  unter  demselben  Mäander  mit  Kreuz. 

2377.  1872).  H.  o,36.  U.  0,94.    Vulci,  S.  Dor.  —  Intakt.  —  Abg.  Annali  d. 

Inst.  iNs.,tav.O;p,.67(0.  Jahn).  Vgl.  Philologus  XXVII,  S.  io(ders.). 

Die  Köpfe  bis  zum  Halse  der  Vase  reichend. 


Hydria,  Gruppe  i.  2.  65 1 

Athena  ermahnt  Perseus  zur  Flucht.  Athena  steht  nach 
r.  (in  langem  faltenlosem  ion.  Chiton  mit  Kreuzchen,  kurzem 
Mantel  und  grosser,  wie  eine  Mantilla  umgelegter  Aegis  dar- 
über, die  im  übrigen  bis  zum  Ansatz  der  Beine  reicht,  am 
Rande  mit  schw.  Schlangen  besetzt,  im  übrigen  nur  karriert  ist, 
ohne  Gorgoneion;  das  Haar  ist  im  Nacken  zusammengefasst 
und  fällt  in  einzelnen  Locken  sehr  lang  in  den  Rücken  herab; 
Diadem;  Armband  am  r.  Unterarm)  und  streckt  die  R.  (mit 
emporgestrecktem  Daumen)  heftig  gegen  Perseus  aus  (um  ihn 
wegzudrängen)  und  hält  auf  der  L.  ihren  Helm  am  Nacken- 
schirm (att.  Form).  Perseus  (von  horizontalen  schwarzen 
Streifen  umwundene  Unterbeine;  kurzer  ungegürteter  Chiton) 
ist  zum  Weggehen  gewendet  und  blickt  nach  1.  um;  in  der 
R.  die  sehr  grosse  gebogene  Harpe,  am  1.  Oberarm  die  Kibisis 
(etwas  gelbbraun  angelegt)  und  in  der  L.  am  Haare  gefasst 
das  Meduse nhaupt  dessen  Mund  mit  herausgestreckter 
Zunge  noch  nach  dem  alten  Typus  gebildet  ist;  die  Augen 
jedoch  geschlossen;  keine  Schlangen  im  Haare,  das  einfach 
schlaff  herabhangt  (blond,  gelbbraun  untermalt,  darauf  einzelne 
schw.  Striche).  Perseus  tragt  den  Pilos  mit  grossen  Flügeln 
auf  dem  Kopfe;  Haarknoten  hinten;  langes  lockiges  Seiten- 
haar über  das  Ohr  herab. 

Augenkontur  innen  ganz  offen,  doch  ohne  Oberlidstrich. 
Mund  und  Kinn  noch  etwas  streng.  Gewandung  sehr  einfach. 
Der  Stil  steht  noch  dem  des  Hermonax  nahe. 

2378.  H.  0,11.     Br.  0,21.     Gerh.  Nachl. 

Fragment  von  grosser  Hydria  wie  2377.  Oberkörper  der 
Athena  stehend  nach  1.,  mit  Aegis  (geschuppt,  Schlangensaum 
und  Gorgoneion)  und  Schultermantel;  Haar  mit  breiter  Tanie 
hinten  aufgebunden;  Armband;  Lanze  in  der  L.  an  der  1. 
Schulter  lehnend,  auf  der  R.  vorgestreckt  den  attischen  Helm 
haltend  (am  Nackenschirme  gefasst). 

Augenkontur  noch  wie  im  strengen  Stile,  doch  innen 
offen;  Stern  mit  Kreislinie;  strenges  Untergesicht. 

2379.  (854).     H.  o,3o2.     U.  0,74.     Nola,  S.  Koll.  —  Intakt. 

Der  Fuss  abweichend  von  der  Regel  als  einfacher  Wulst, 
dessen  untere  Hälfte  ungefirnisst. 

In  der  Mitte  Hermes  nach  r.  (in  Chlamys,  den  Petasos  im 
Nacken  Flügel  an  den  Schuhen,  bärtig,  Haarknoten  hinten);  er 
halt  in  der  R.  gesenkt  das  Kerykeion  und  erhebt  die  L.  ruhig 
sprechend  gegen  eine  Frau,  die  ihm  r.  gegenübersteht  und  wie 


652  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

erstaunt  beide  Hände  schräg  abwärts  ausstreckt  (Haarbeutel  im 
Nacken,  der  thongr.;  ion.  Chiton,  Mantel).  L.  hinter  Hermes  steht 
nachr.  eine  zweite  Frau  bei  einem  Wollkorb  und  hält  die  Hände 
so  als  ob  sie  einen  Zweig  oder  dergleichen  zierlich  mit  den 
Fingerspitzen  fasste  (derselbe  sollte  rot  aufgemalt  werden, 
was  jedoch  unterblieb);  sie  trägt  Haube,  ionischen  Chiton  und 
Mantel.  (Ist  die  Darstellung  aus  den  Typen  des  Parisurteils 
entlehnt?) 

Reichliche  Vorzeichnung  sehr  deutlich;  teilweise  mit 
spitzem  Instrument  (wie  an  den  Haaren  des  Hermes).  Augen- 
kontur einfach,  ohne  Oberlid,  doch  innen  ganz  offen.  Unter- 
gesichter noch  streng.    Ziemlich  flüchtig. 

ß)   Mündungsrand  mit    sog.  Eierstab    bemalt.     Ornament    über 
dem  Bilde. 

2380.  (2166).  H.  0,355.  U.  0,88.  Wahrscheinlich  aus  Campanien;  1866 
aus  der  S. Castellani  gek.  —  Intakt.  —  Vgl.  Catalogue  d'objets  d'art 
et  de  curiosite  ant.  comp,  la  coli,  de  M.  Castellani,  Paris  1866, 
No.  74. 

Ueber  dem  Bilde  ein  Epheuzweig  (thongr.  ausgesparte 
Blätter,  rot  aufgemalte  Zweige).  Das  Bild  greift  an  den  Seiten 
über  die  Henkel.    Unten  Mäander. 

Der  verfolgte  Orest.  Orest  ist  zum  Altare  Apollons 
geflohen  und  setzt  das  r.  Knie  darauf;  in  der  ausgestreckten 
R.  hat  er  das  entblösste  Schwert,  die  L.  ist  unter  der  Chlamys 
verborgen,  er  streckt  sie  als  Schutz  den  von  r.  heraneilenden 
Erinyen  abwehrend  entgegen;  sein  Gesicht  ist  en  face  dar- 
gestellt, wodurch  allein  schon  das  Sinnesabwesende  gut  aus- 
gedrückt wird,  denn  eigentlich  müsste  er  doch  entweder  zu 
den  Erinyen  zurück  oder  zu  Apollon  blicken;  der  Mund  er- 
scheint etwas  verzerrt,  die  Augen  blicken  stier  abwärts,  das 
kurze  Lockenhaar  bewegt;  blassroter  Blättchenkranz.  Der 
Altar  besteht  nur  aus  einer  ovalen  niederen  Steinmasse. 
Zwei  Erinyen  laufen  von  r.  heran  und  strecken  mit  der  R. 
dem  Orestes  je  eine  Schlange  entgegen  und  halten  in  der  L. 
gesenkt  noch  eine  zweite  Schlange;  ihre  Haare  fliegen  lose 
nach  hinten  (verd.  Firnis);  statt  der  Tänie  tragen  sie  je  eine 
hinten  in  eine  Schärpe  gebundene,  vorn  emporzüngelnde 
Schlange  im  Haare;  die  vordere  in  kurzem  Chiton  bis  zu  den 
Knieen,  mit  weiten  Oberärmeln  und  darüber  mit  einem  selt- 
samen ärmellosen  und  ganz  faltenlosen  steifen  Wamse,  über 
das  kreuzweis  zwei  breite  Bänder  gehen  und  das  von  den 
Hüften  ab  in  dreieckige  Zipfel  ausläuft;  die  folgende  Erinys 


Hydria,  Gruppe  2.  653 

dagegen  hat  den  gewöhnlichen  langen  dor.  Chiton;  sie  wird 
durch  den  Henkelansatz  teilweis  verdeckt.  In  den  Gesichtern 
kein  besonderer  Ausdruck.  L.  steht  Apoll  nach  r.  (im  Mantel, 
r.  Oberkörper  frei);  er  stützt  mit  der  R.  den  Lorbeerstamm 
auf  und  erhebt  die  L.  gegen  Orest;  er  hat  lange  Locken  und 
eine  Tänie  mit  Blattchen  vorne  im  Haare.  L.  hinter  ihm 
sitzt  auf  einem  Felsen  Artemis  (Unterkörper  vom  Henkel- 
ansatz verdeckt)  mit  erstaunter  Geberde  der  r.  Hand,  in  der 
L.  ihren  Bogen  haltend  (langer  ion.  Chiton,  Mantel  um  den 
Unterkörper;  Haarknoten;  Diadem  mit  Blätterten,  die  zum 
Teil  in  der  Zeichnung  mit  Relieflinien  umrissen  waren,  jedoch 
dann  mit  der  Haarmasse  überfirnisst  wurden).  —  Augen  mit 
Oberlidstrich.     Ziemlich  flüchtig. 

2381.  (S64).  H.  0,395.  U.  0,97.  Nola,  S.  Koll.  —  Intakt.  Abg.  Gerhard, 
antike  Bildwerke  Taf.  XLIX;  vgl.  Prodromus  S.  295,  Elite 
ceramogr.  II,  pl.  39;  p.  155.  107.  Vgl.  Stephani,  compte  rendu 
1873,  S.   188,  7. 

Ueber  dem  Bilde  sehr  feines  Palmetten  -  Lotosband  des 
schönen  Stiles  (wie  Lau,  grch.  Vas.  Taf.  26,  1  b).  Um  die 
Henkelansätze  Stabornament. 

Nike  onordocpucoc.  In  der  Mitte  steht  en  face  Nike,  im 
dorischen  Chiton  mit  Ueberschlag,  darüber  gegürtet;  mit  der 
L.  hebt  sie  den  Chiton  etwas,  in  der  gesenkten  R.  hält  sie  die 
Kanne;  ihre  beiden  grossen  Flügel  sind  nach  den  beiden 
Seiten  gleichmässig  ausgebreitet  in  dekorativer  Weise;  kurzes 
Haar,  sehr  breite  Tänie  um  den  Kopf  gewunden,  der  nach  1. 
im  Profil  gewandt  ist;  fast  statuarischer  Charakter  der  ganzen 
Gestalt.  Sie  blickt  nach  1.,  wo  eine  Frau  sitzt  (geschweifter 
Lehnstuhl)  und  auf  der  R.  die  Phiale  hält,  die  nach  oben  ge- 
öffnete 1.  Hand  wie  adorierend  etwas  erhoben  (ion.  Chiton, 
Mantel;  Diadem;  Haarknoten).  R.  sitzt  auf  einem  Thronsessel 
ohne  Lehne  (mit  ionischen  Voluten  geschmückte  breite  Füsse) 
eine  Frau  nach  1.  (Diadem;  mit  Haarknoten;  langer  Chiton, 
nach  den  breiten  grobem  Falten  ein  dorischer,  daran  vorn 
herab  senkrecht  zwei  dicke  schw.  Streifen;  kurzer  Schulter- 
mantel); sie  hält  mit  beiden  Händen  einen  zierlich  gebogenen 
Zweig  von  länglichen  Blättern.  Wahrscheinlich  sind  zwei 
Göttinnen  gedacht. 

Hervorragend  „tektonischer"  Charakter  der  Komposition. 
Edler,  vornehm  schöner  Stil.  —  Starke  Vorzeichnung  deutlich; 
Auge  mit  Oberlidstrich  und  Andeutung  von  Wimpern  (im 
Profil). 


55a  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;   ältere  Hälfte. 

2382.  (1752)-     H.  0,39.    U.  0,91.    Vulci,    S.  Canino,    1841.     Aus  Stücken. 

—  Abg.  Gerhard,  Trinksch.    und   Gefässe  Taf.  XXVIII;    S.  47. 

Palmettenband  über  dem  Bilde  flüchtig  (der  Typus  wie 
Lau,  grch.  Vasen  Taf.  3o,  1  c). 

Frauenscene.  L.  eine  grosse  Thür,  auf  einfacher 
Krepis,  an  dem  obern  Thürbalken  oben  Tropfenregula  wie 
an  dorischem  Architrav;  zweiflügelig,  mit  Nageln  beschlagen; 
in  vier  Rechtecke  geteilt;  in  dem  r.  unten  ist  mit  verd.  Firnis- 
kontur ein  unbärtiger  Kopf  mit  kurzem  Haar  gezeichnet; 
in  dem  r.  oben  ist  ein  Klopfer,  den  ein  im  Laufe  herbei- 
gekommenes Mädchen  (Dienerin)  eben  mit  der  R.  erfasst 
(dor.  Chiton;  kurzes  Haar,  darin  vorn  vier  rote  Blättchen);  es 
setzt  eilend  den  r.  Fuss  auf  die  Krepis,  hält  ein  Toilette- 
Kästchen  auf  dem  1.  Arm  und  blickt  um  nach  r.  von  wo  es 
einen  Auftrag  erhalten  hat.  R.  sitzt  bequem  auf  geschweiftem 
Lehnstuhle  die  Herrin  nach  1.;  sie  legt  (wie  der  Statuen- 
typus Mon.  d.  I.  XI,  12)  den  1.  Unterarm  auf  die  Lehne  desselben; 
sie  erhebt  den  Zeigefinger  der  R.  etwas,  eine  Weisung  gebend 
(io'n.  Chiton,  Mantel  um  Unterkörper;  r.  Blättchen  und  Binde 
im  Haar).  Vor  ihr  1.  steht  eine  Fötenspielerin  in  langem, 
ungegürtetem,  feinfaltigem,  ärmellosem  Chiton  mit  Kreuz- 
bändern; sie  bläst  die  Doppelflöte  (Haube  mit  Blättern  vorn 
besteckt).  Oben  hängt  eine  breite  Tänie.  Ueber  den  Köpfen 
der  drei  Frauen 

I^ASOSKAUOS     •  aoog  xalog 
(die  Bedeutung  des  sehr  flüchtig  gemalten  ersten  Buchstabens 
ist  unsicher;  es  scheint  »'oder^u);  noch  höher  und  zwar  über 
der  sitzenden  Frau: 

•  A  V  £x]alri 
Auf  der  schw.  Mittelfläche  des  Kästchens  steht  rot  aufgemalt 

*     0 

2383.  (876).     H.  o,34.     U.  0,62.    Nola,  S.  Koll.  —  Verschmierte  Brüche. 

Einiges  erg. 

Ueber  dem  Bilde  ein  Lorbeerzweig. 

Nike  schreitet  nach  r.  (ion.  Chiton,  Mantel,  grosse  Flügel 
nach  beiden  Seiten  ausgebreitet;  breite  Tänie  im  Haar);  sie 
blickt  um  nach  1.  und  hält  ;n  der  Linken  eine  Fackel  (ohne 
Flamme),  in  der  R.  ist  nur  der  Ansatz  eines  Zweiges  oder 
dergleichen  erhalten  (das  seltsame  Ende  mit  den  runden 
Punkten  ist  modern).    Sehr  flüchtig. 

2384.  (2663).     H.  0,40.     U.  0,96.     Kleinasien,    1880.    —    Vielfach     be- 

schädigt. 

Der  Fuss  abweichend  von  der  Regel  (vgl.   2379)   als  ein- 


Hydria,  Gruppe  2.  655 

facher  ungefirnisster  Wulst  mit  dunklem  rotem  abspringen- 
dem Ueberzug.  Ueber  dem  Bilde  Palmettenband.  Ein  Teil 
der  Mündung,  sowie  der  eine  Seitenhenkel  fehlen.  Eierstab 
um  die  Henkelansatze.  Firnis  von  weichem  fettigem  Glänze. 
Der  Firnis  am  Bauche  vielfach  abgesprungen;  auch  sonst 
ist  die  Oberfläche  vielfach  verkratzt;  das  Gefäss  indes  nirgends 
gebrochen. 

Boreas  und  Oreithyia.  Boreas  eilt  im  Laufschritt 
durch  die  Luft  (bartig,  kurzes  Haar,  gewöhnliches  ideales 
Gesicht)  ohne  die  Erde  zu  berühren  nach  r.,  Beine  und  Arme 
weit  auseinanderstreckend,  an  den  Füssen  Flügelstiefel,  ferner 
grosse  Rückenflügel;  kurzer  faltenloser  Chiton  mit  Stickerei 
(Zickzackstreifen,  Dreiecke  u.  drgl.);  breite  ausgesparte  Tänie, 
die  sehr  tief  sitzt,  daran  r.  (verblasste)  Brauchen.  Er  fasst  mit 
der  vorgestreckten  L.  an  die  Schulter  der  nach  r.  entfliehen- 
den Oreithyia  (gegürteter  dor.  Chiton  mit  Ueberschlag;  das 
Gewand  vom  Winde  bewegt),  welche  die  Arme  entsetzt  aus- 
streckt und  zu  ihm  umblickt  (breite  Tänie;  Haarknoten). 
Zwischen  den  Beinen  des  Boreas  liegt  im  Räume  eine  ge- 
stürzte Hydria  (die  Mädchen  beim  Wasserholen  überrascht?). 
Zwischen  beiden  oben  K  AU  ^  und  darunter  K  A  U  O  S.  L.  von 
Boreas  entflieht  eine  Genossin  weniger  heftig  als  Oreithyia 
(dor.  Chiton;  dreifache  Haarbinde  ausgespart). 

Sehr  schöne  lebendige,  wenn  auch  etwas  flüchtige  Zeich- 
nung.   Auge  ganz  frei,  mit  Oberlidstrich. 

2385.  (856).  H.  0,255.  U.  0,58.  S.  Barth oldy.  —  Intakt.  Abg. 
Annali  d.  J.  1844,  pl.  K.;  p.  229  (Panofka).  Elite  ceramogr.  IV, 
pl.  24,  p.  69.   157.  —  Vgl.  Panofka,  mus.  Bartold.  p.  116,34. 

Ueber  dem  Bilde  Mäander  wie  unter  demselben. 

Frauenscene.  L.  sitzt  auf  geschweiftem  Lehnstuhl  eine 
Frau  nach  r.  (ion.  Chiton,  Mantel  um  Unterkörper;  Sphen- 
done);  sie  hält  mit  der  R.  ein  Alabastron,  in  dem  zwei  lange 
Stifte  stecken  (flüchtig  rot  aufgemalte  Stäbe,  ausgesparter 
Griff).  Vor  ihr  steht  ein  Wollkorb  (darauf  roter  Strich,  also 
voll),  auf  welchem  ein  Vogel  mit  ausgebreiteten  Flügeln  nach 
r.  steht;  er  hat  langen  etwas  gekrümmten  Schnabel  und 
scheint  ein  Rabe;  er  blickt  das  stehende  Mädchen  r.  an,  das 
auf  der  r.  Hand  ein  Toilettekästchen,  in  der  L.  einen  Spiegel 
hält  (r.  Blättchen  im  Haar;  Haarknoten;  ion.  Chiton,  Mantel; 
en  face  stehend,  Kopf  nach  1.  gewandt).  Oben  1.  eine  Tänie, 
ferner  zweimal  ein  unklarer  hakenförmiger  kleiner  Gegenstand. 
Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  2385. 


6%  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;   ältere   Hälfte. 

2386.  (83i).     H.  0,22.     U.  0,52.     Nola,  S.  Koll. —  Verschmierte  Brüche. 
Opfer.    In  der  Mitte  ein  an  den  Ecken  gerundeter  Block, 

offenbar  ein  primitiver  niederer  Altar;  darauf  dünne  flüchtige 
Andeutung  von  Feuer.  Eine  stehende  Frau  1.  (dor.  Chiton 
und  Haube)  hält  mit  der  ausgestreckten  R.  über  denselben 
einige  verblasste  (rot  oder  weiss)  aufgemalte  Fäden  und  in 
der  L.  ein  einschneidiges  Opfermesser  (beschädigt;  Ende  fehlt). 
R.  gegenüber  steht  eine  Frau  (ion.  Chiton  und  Mantel,  dar- 
unter der  1.  Arm  eingestützt;  Haube),  die  in  der  R.  anscheinend 
ein  langes  Stück  Fleisch(?)  hält.  Auge  mit  Oberlidstrich.  Ein- 
fach und  frisch. 

2387.  (877).     H.  0,19.     U.  0,495.     Nola,  S.  Koll.  —  Intakt. 

Eierstab  über  dem  Bilde. 

Eros  (nackter  Knabe,  kurzes  Haar  in  Löckchen  ausgehend, 
r.  Binde  mit  Spitze  vorn)  schwebt  nach  r.  und  bringt  auf 
beiden  Armen  einen  Kasten  (auf  welchem  oben  auf  dem 
Deckel  eine  weisse  Kugel  liegt)  der  r.  auf  geschweiftem  Lehn- 
stuhl nach  1.  sitzenden  Frau,  die  auf  der  vorgestreckten  R, 
eine  gleiche  weisse  Kugel  hält  (Apfel?);  sie  hat  weisse  Blätt- 
chen im  Haar;  ion.  Chiton,  Mantel  darin  die  L.  eingewickelt. 
—  Ziemlich  flüchtig.    Auge  ohne  Oberlidstrich. 

y)  Von  einem  Henkel  zum  anderen  läuft  ein  breites  Doppel- 
palmettenband.  Das  Bild  läuft  darüber  ringsum  und  ist 
auf  die  Schulter  beschränkt.  Darüber  am  Halse  einfaches 
Palmei 'ten  ban  d. 

2388.  (1751)-     H.  0,40.    Vulci,  S.  Canino,  1841.    Aus  wenigen  grössern 

Stücken.  Voizüglicher  Firnis.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  u. 
Gefässe.  Taf.  XVII.  XVIII.  1.  2.  3.  S.  34  ff.  Genick,  griech. 
Keramik,  Taf.  3o.  —  Vgl.  Reserve  etr.  No.  29. 

Apoll  und  die  Musen,  in  vier  Gruppen  zu  je  zwei  Per- 
sonen, das  Ganze  durch  den  hinteren  Henkel  geteilt;  die 
Gruppen  nicht  genau  symmetrich  auf  die  Vase  verteilt. 
1.  Neben  dem  r.  Henkel  steht  Apoll  (Jüngling,  kurze  Locken, 
kleine  weisse  Früchte  am  ausgesparten  Lorbeerkranz;  Mantel 
der  r.  Brust  frei  lässt)  hält  in  der  L.  die  Leier  (sieben  Saiten) 
nebst  dem  roten  Tragband,  in  der  R.  das  Plektron;  er  spielt 
nicht,  sondern  rüstet  sich  nur  dazu.  Ihm  gegenüber  steht 
eine  Muse  (ungegürteter  dor.  Chiton  mit  Ueberschlag),  breitet 
mit  beiden  Händen  eine  Rolle  aus  und  blickt  auf  Apoll,  bereit 
zu  singen  zu  seinem  Spiele  (breites  Haarband,  Haarknoten 
hinten).     2)  Eine  Muse  nach   r.  (dorischer  Chiton,  dreifaches 


Hydria,  Gruppe  2.  657 

schmales  Haarband)  spielt  die  Leier  der  langen  schmalen 
Form  (7  Saiten)  mit  der  1.  Hand  und  dem  Plektron  in  der  R. 
Ihr  gegenüber  sitzt  eine  Muse  auf  einem  Fels  (dor.  Chiton, 
dreifaches  rot  aufgemaltes  Haarband),  welche  mit  der  L.  in 
die  (sieben)  Saiten  einer  Kithara  greift,  wahrend  sie  mit  der 
R.  die  Saiten  oben  besser  anzieht,  also  das  Instrument  stimmt. 
3.  Links  von  Apoll  steht  ein  kleiner  Palm  bäum,  dann  folgt 
wieder  eine  Muse  (ionischer  feinfaltiger  Chiton  mit  auf  der  r. 
Schulter  geknüpftem  chlamysartigem  Mantel),  sie  hat  das  r. 
Bein  nach  1.  hoher  aufgestellt  auf  einen  Felsen  und  stemmt 
die  L.  in  die  Seite,  auf  der  vorgestreckten  R.  hält  sie  ein 
geöffnetes  Triptychon,  offenbar  daraus  vortragend  (breites 
Haarband  und  im  Nacken  thongr.  Haarbeutel).  Gegenüber 
sitzt  auf  grossem  Felsen  eine  andere  Muse  (dor.  Chiton  und 
Mantel;  Haube),  welche  die  Doppelflöte  zu  dem  Vortrag  bläst 
(Elegie?).  4.  Von  der  vorigen  Gruppe  getrennt  noch  eine 
grosse  ornamentale  Ranke.  Es  folgt  eine  Muse  (dor.  Chiton, 
breite  Haarbinde)  en  face,  die  den  1.  Arm  einstützt  und  den 
Kopf  nach  1.  wendet,  den  r.  Arm  horizontal  weit  nach  links 
ausstreckt  wie  gebietend;  der  Raum  unter  dem  ausgestreckten 
Arm  ist  gefüllt  durch  einen  Strauch  mit  roten  Blättchen.  Ihr 
gegenüber  tanzt  eine  Muse  einen  lebhaften  Tanz  (ion.  Chiton, 
Mantel,  Haube);  sie  hat  den  1.  Arm  ganz  in  den  Mantel  ge- 
wickelt; die  geschlossene  R.  erhebt  sie  über  die  r.  Schulter 
und  neigt  den  Oberkörper  vor.  Die  vier  Gruppen  stellen 
also  dar:  Tanz,  Vortrag  mit  Flötenmusik,  Gesangsvortrag  zur 
Lyra;  Konzert  von  Lyra  und  Kithara. 

Vorzeichnung  deutlich.  Auge  mit  Oberlidstrich.  Schön 
und  sorgtältig. 

2389.  (i3g3).     H.  o,23.     Nola,  S.  Koll. 

Unter  den  Henkeln  läuft  rings  um  den  Bauch  ein  thongr. 
Streif  mit  schwarz  gemalter  Epheuranke;  um  den  Hals  Eier- 
stab.   Sonst  schwarz  gefirnisst. 

2390.  (1432).     H.  0,18.     Nola,  S.  Koll. 

Ganz  schwarz  gefirnisst.  Nur  der  Mündungsrand  mit  dem 
üblichen  Kymation  und  um  die  Henkelansätze  Stabornament. 

Dritte   Gruppe:    Ganz  freier,  feiner  und  eleganter  Stil;    sonst  wie 

in  der  vorigen   Gruppe. 

a)  Das  Bild  ist  auf  den  Batich  beschränkt  und  von  der 
Schulter  durch  Eierstab  getrennt;  die  Schulter  sc/nvarz;  um 
den  Hals  das  dor.  Kymation. 

42 


658  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

2391.  (2763).  H.  0,28.  Zu  Ambelokipo  bei  Athen  in  einem  Tumulus- 
grab  gefunden,  zusammen  mit  2392;  1881.  —  Aus  vielen  Stücken; 
Einiges  fehlt.  Der  Firnis  mehrfach  rotbraun  gebrannt;  auch 
deckt  er  nicht  überall  gleichmässig.  Die  Fragmente  z.  T.  von 
ungleicher  Thonfarbe,  also  waren  sie  als  Fragmente  dem 
Feuer  ausgesetzt?  —  Vgl.  Bull,  de  corr.  hell.  1880,  p.  3y3  f. 
(Mylonas). 

Der  Bauch  ist  ringsum  mit  Bild  und  Ornament  geziert. 
Auf  der  Rückseite  unter  dem  Henkel  Palmettenornamente 
(Doppelpalmette  und  davon  ausgehende  Palmettenranken). 
Auf  der  Vorderseite  mit  Einschluss  des  Raums  unter  den 
Seitenhenkeln:  Musen.  In  der  Mitte  rechts  sitzt  auf  (durch 
verblassten  roten  Strich  angedeuteter)  Terrainerhöhung  eine 
Muse  in  feinstem  ion.  Chiton  mit  Kreuzbändern,  Mantel  um 
den  Unterkörper,  ausgespartem  Kranz  von  Lorbeerblättern, 
mit  aufgelösten  Locken,  von  denen  sich  das  Profil  abhebt;  sie 
neigt  den  Kopf,  ganz  vertieft  in  das  Spiel  einer  siebensaitigen 
ye'Xvg;  1.  vor  ihr  steht  lauschend  eine  andere  Muse  in  dor. 
ungegürtetem  Chiton  mit  Ueberschlag,  aufgebundenem  Haare 
und  Kranz;  sie  stellt  das  1.  Bein  höher  auf,  stützt  den  linken 
Ellenbogen  auf  das  1.  Knie  und  führt  die  Finger  gegen  den 
Mund,  sinnend;  die  R.  stützt  sie  in  die  Hüfte.  L.  folgt  stehend, 
fast  en  face,  eine  Muse,  die  das  TQiycovovj  eine  dreieckige 
Harfe,  mit  beiden  Händen  spielt;  das  Gesicht  fast  en  face; 
rote  zackige  Stirnkrone;  ion.  Chiton,  Mantel.  L.  ein  kleiner 
Rest  von  einer  unter  dem  1.  Henkel  sitzenden  Muse  nach  r. 
Unter  dem  r.  Henkel  r.  hinter  der  ersten  Figur  eine  sitzende 
(r.  Terrainlinie)  Muse  nach  1.,  welche  die  Doppelflöte  bläst 
(ion.  Chiton,  Mantel);  vor  ihr  hängt  das  grosse  Flötenfutteral. 
Konzert  der  Musen  im  Freien;  sehr  schöne  Motive. 

Neben  und  im  Kopfe  der  ersten  Figur  befinden  sich  zu- 
fällig vor  dem  Firnisüberzug  eingedrückte  kleine  Striche,  die 
fälschlich  5  A  P  <t>  V  gelesen  wurden  (s.  Mylonas  a.  a.  O.) 

ß)   Das  Bild  wie  gewöhnHch  vom  Bauch  auf  die  Schulter  über- 
greifend. 

2392.  (2764).  H.  o,32.  Ambelokipo  bei  Athen,  zusammen  mit  2391. 
—  Aus  Stücken,  die  z.  T.  von  verschiedener  Thonfarbe,  wie 
bei  2391.     Der  Firnis  grossenteils  rotbraun  verbrannt. 

Am  Ansatz  des  hinteren  vertikalen  Henkels  eine  Doppel- 
palmette; um  die  seitlichen  Henkelansätze  Stabornament. 
Ueber  dem  Bilde  Lorbeerzweig. 

Frauenscene.  In  der  Mitte  sitzt  auf  geschweiftem  Lehn- 
stuhle eine  Frau  (Herrin)  nach  r.  (ion.  Chiton,  sehr  feinfaltig, 


Hydria,  Gruppe  3.  55q 

Mantel  um  Unterkörper,  Sphendone,  Füsse  auf  Schemel);  sie 
erhebt  die  L.  (der  r.  Unterarm  fehlt)  um  ein  Kästchen  in 
Empfang  zu  nehmen,  das  eine  von  r.  herbeieilende  Dienerin 
bringt  (ion.  Chiton  und  darüber  ein  eigentümlicher  grob- 
faltiger ärmelloser  geschlossener  Ueberwurf  bis  zur  Mitte  der 
Oberschenkel;  Haube).  Von  oben  fliegt  auf  die  sitzende  Frau  ein 
kleiner  Eros  herab  mit  einer  (ganz  verblassten)  Tänie  in  den 
Händen.  L.  steht  ein  Mädchen  von  vorne,  doch  den  Kopf 
nach  der  Mitte  gewandt  (dor.  Chiton  mit  Ueberfall,  ungegürtet; 
Sphendone);  sie  hält  auf  der  1.  Hand  einen  Wollkorb,  auf  der 
R.  einen  Kasten  (ohne  Füsse).  L.  von  ihr  ein  Reiher  oder 
Kranich. 

Die  Zeichnung  ist  von  anderer  Hand  als  2391,  der  Stil  hat 
etwas  Strengeres  und  Grossartigeres;  die  Köpfe  von  einziger 
Schönheit. 

2393.  (2607).     H.  0,25.     U.  0,58.     Theben,    1879.    —    Kleines    erg.    und 

übermalt. 

Ueber  dem  Bilde  Eierstab.    Die  Mündung  modern. 

Frauenanzug.  In  der  Mitte  steht  eine  Frau  neben 
einem  geschweiften  Lehnstuhle  in  langem  ion.  Chiton  und 
zieht  eben  den  weiten  Bausch  über  dem  Gürtel  herauf,  indem 
sie  ein  Ende  zwischen  den  Zähnen  gefasst  hält,  um  die 
Hände  frei  zu  haben,  mit  denen  sie  sich  den  Gürtel  zubindet; 
sie  trägt  eine  Haube.  Eros,  als  Jüngling  gebildet,  schwebt 
von  r.  heran  und  hält  ihr  einen  Spiegel  entgegen  (kurze 
Locken  und  Blattkranz  darin);  in  der  L.  trägt  er  ein  Gewand- 
stück, das  wenigstens  grossenteils  alt  ist  (die  Unterbeine,  die 
1.  Hand  mit  dem  Gewandbausch  und  teilweise  die  Brust  sind 
modern).  L.  hinter  der  Frau  steht  ein  Mädchen  nach  n,  (in 
langem  ion.  Chiton  mit  zwei  breiten  Vertikalstreifen  an  der 
Seite  herab);  auf  der  L.  ein  Kästchen  haltend,  erhebt  sie  die  R. 
etwas.  —  Die  Zeichnung  ziemlich  flüchtig.  Ueber  dem  Kopfe 
der  mittleren  Frau 

K  P  3  V 
über  Eros: 

l<  A  A  O  $ 

(sicher  nur  $  nicht  t.)  y.u.Xog. 

2394.  (859).     H.  0,185.     Nola,    S.  Barth.  —  Intakt.    —  Abg.    Gerhard, 

Antike   Bildw.  Taf.  LV,   1.  2;  vgl.  Prodromus   S.  298;  Millingen, 
ancient  uned.   mon.  pl.  3o.  —  Vgl.  Panofka,  mus.  Bart.  p.  120,  38. 

Ueber  dem  Bilde  lesbisches  Kymation. 
Ein  Mädchen  schaukelt  das  andere;  an  roten  Stricken   ist 

42* 


5ßo  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

ein  vierbeiniger  lehneloser  Sessel  als  Schaukel  befestigt; 
darauf  sitzt  und  hält  sich  an  den  Stricken  ein  Mädchen  (ion. 
Chiton  und  Mantel  um  den  Unterkörper,  fliegendes,  kurzes, 
lockiges  Haar);  die  Schaukel,  die  weit  nach  r.  herausgestossen 
ist,  ist  eben  im  Begriff  wieder  nach  1.  zurückzukommen;  das 
stehende  vorgebeugte  Mädchen  1.  ist  bereit  dieselbe  mit 
beiden  Händen  zu  fassen  und  von  neuem  anzustossen  (Haube; 
ion.  Chiton,  Mantel  um  Hüften  herum).  Hinter  ihr  1.  ein 
Wollkorb.  Oben  eine  Tänie.  Zwischen  ihr  und  der  Schaukel 
am  Boden  ein  seltsamer  Gegenstand,  wie  der  Oberteil  eines 
in  der  Erde  steckenden  grossen  Gefässes. 

Sehr  feine  lebendige  Zeichnung.  —  Vorzeichnung  deutlich. 

2395.  (2702).  H.  0,27.  Attika,  1880.  —  Aus  vielen  Stücken,  die  z.  T. 
von  sehr  verschiedener  Thonfarbe  (also  war  das  zerbrochene 
Gefäss   dem   Feuer  ausgesetzt).  —  Vgl.  Arch.  Ztg.   1881,    S.  258. 

Ueber  dem  Bilde  ein  Band  liegender  Palmetten.  Das  Bild 
greift  nur  wenig  auf  den  Bauch  herab  und  der  abschliessende 
Mäander  (mit  Schachbrett)  befindet  gleich  unterhalb  der  seit- 
lichen Henkel. 

Im  Hause  bei  Amphiaraos.  In  der  Mitte  sitzt  auf  ge- 
schweiftem Stuhle  Eriphyle  nach  r.  (ion.  Chiton,  Mantel  mit 
Kreuzchen,  über  ihr  •  1 V  A  l-l)  und  säugt  ihren  relativ  gross 
gebildeten  auf  ihrem  Schosse  sitzenden  nackten  Knaben 
Alkmeon,  der  ein  Band  mit  zwei  Amuletten  um  die  Brust 
hat;  r.  von  ihm  AAKMEÜN.  L.  steht  im  Mantel,  auf  den 
Stock  vorgelehnt  und  zusehend  der  bärtige  Amphiaraos, 
(kurze  Haare,  Binde  mit  Spitze  vorn;  über  ihm  AM<t>l  APA  •£). 
R.  schreitet  ein  spinnendes  Mädchen  heran  (dorischer  tief- 
gegürteter Chiton  mit  Kreuzchen;  Gesicht  grösstenteils  zer- 
stört); sie  trägt  kurz  aufgebundenes  Haar;  über  ihr  AHMT 
jjijii«);  in  der  R.  die  (fragm.)  Spindel  haltend  zieht  sie  mit 
der  L.  eben  Wolle  aus  dem  Wollkorb  rechts  (Wolle  weiss 
gemalt).  Zwischen  ihr  und  Eriphyle  sind  zwei  Hähne  eben 
im  Begriff  auf  einander  loszugehen;  sehr  lebendige  Gruppe. 

Die  schöne  Zeichnung  bedient  sich  nur  ganz  feiner 
Striche.     Die  Hände  übermässig  gross. 

239  6.     (1677).     H.  0,125.     U.  o,3i.     Alte  kgl.  Sammlung. 

Sehr  kleines  flüchtiges  Exemplar;  deshalb  die  Mündung 
ohne  Ornament.  Eierstab  über  dem  Bilde,  unten  fehlt  jedoch 
der  Mäander. 

Eine  Frau  (dorischer  Chiton)  steht  vor  einem  Stuhle  mit 
Polster  nach  1.;  Kästchen  und  Tuch  auf  der  R.;  in  der  L. 
(verblasster)  r.  Zweig.     Ein  anderes  Tuch  oben. 


Hydria,  Gruppe  3.  —  Krater.  66 1 

2397.  (2167).     H.  0,115.     Athen,  1868. 

Eierstab  über  dem  Bilde,  das  indes  ganz  abgerieben. 
Eros  kauert  vor  einer  Blume,  beide  Arme  vorstreckend, 
wie  um  ein  Tierchen  zu  haschen. 

2398.  (21 35).     H.  0,07.     Br.  0,11.     Akropolis  zu  Athen,  1864. 

Fragment  von  der  oberen  Hälfte  eines  Bildes.  Oben  das 
dorische  Kymation,  sorgfaltig.  Erhalten  der  Oberkörper  einer 
Frau  nach  1.  (dor.  Chiton  gegürtet),  welche  die  R.  erhebt;  1. 
oben  hangt  ein  feiner  Blattkranz  (r.  Zweig).  Oben  KAAH  und 
ein  undeutlicher  Buchstabe. 

y)    Das   Bild  auf  die   Schulter    beschränkt ;    zwischen   Schulter 
und  Bauch  ein  breites  Palwettenband. 

2399.  H.  0,11.     Br.  0,7.     Gerh.'  Nach].?    Wahrscheinlich  aus  Griechen- 

land. 

Fragment  von  der  Schuiter;  der  Firnis  hat  durch  Feuer 
gelitten.    Unten  Rest  des  Palmetten    (und  Lotos-)  bandes. 

Frau  nach  1.  auf  geschweiftem  Lehnstuhle  sitzend  (ion. 
Chiton;  Sphendone),  den  1  Unterarm  auf  die  Lehne  legend 
(wie  die  Statue  Mon.  d.  J.  XI,  12).  R.  Rest  einer  stehend  vor- 
gebeugten Frau.     Sehr  schön. 

7.  Krater. 

Form  No.  40,   doch  etwas  schlanker. 

2400.  (2052).    H.  0,265.    Dm.  0,265.     Panofka's  Nachl.,  1858. 

Intakt  bis  auf  den  grösstenteils  erg.  Fuss.  Thon  von 
etwas  heller  Farbe.  —  Oben  Lorbeer;  unten  Mäander. 

A)Tanz  zur  Flöte.  R.  sitzt  auf  geschweiftem  Lehn- 
stuhle  eine  Frau  nach  1.  (ion.  Chiton,  Mantel,  Haube,  Ohrring) 
und  blast  die  Doppelflöte  (das  Futteral  hängt  1.  oben);  mit 
dem  r.  Fusse  tritt  sie  den  Takt  dazu  (hat  den  r.  Fuss  auf  die 
Ferse  gestellt  und  hoch  erhoben).  Vor  ihr  tanzt  ein  Mädchen 
in  kurzem  dorischem  Chiton  mit  nackten  Armen  und  Beinen 
und  kurzem  Haare;  sie  hüpft  auf  beiden  Füssen  auf  den 
Zehen  und  streckt  beide  Arme  horizontal  nach  beiden  Seiten 
aus  um  zu  balanzieren. 

B)  In  der  Mitte  eine  dor.  Säule;  r.  ein  steif  und  gerade 
stehender  Jüngling  im  Mantel  (Binde  mit  Spitze  vorn  im 
Haar;  beide  Arme  verhüllt).  L.  ein  Mann  im  Mantel  (r.  Brust 
frei),  die  Rechte  auf  den  Stock  gestützt,  mit  w.  Myrten-  oder 
Oelkranz  im  Haar;    er  blickt  wie  zürnend   auf  den  ängstlich 


6Ö2  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

und  stramm  stehenden  Epheben,  der  wohl  seiner  Inspektion 
unterworfen  ist. 

Lebendiger  freier  edler  Stil.    Auge  ohne  Oberlidstrich. 

8.  Glockenförmiger  Krater. 

Form  1V0.  40,  doch  von  strengerem  Umrisse,  viel  weniger  geschzveift ; 
namentlich  ist  die  Ausladimg  des  Randes  geringer;  die  Form  ist  noch 
gleich  der  im  strengen  Stile.  lJ  Um  den  Henkelansatz  sog.  Eier  st  ab  % 
Obert    tim    das    Randstück   Lorbeerzweig.      Unter    dem   Bilde   Mäander 

in it  Kreuz, 

2401.     (1947).     H.  o.3i.     O.   Dm.  0,34.  In   Neapel  von   Gargiulo    gekauft, 

184g.  —  Intakt;  mit  antiker  Restauration  durch   Bleiklammern. 

Firnis  teilw.    rot   verbrannt.  —  Abg.    Gerhard,   Trinksch.  und 
Gef.  Taf.  XVIII,  4.  5.  S.  36. 

A)  Apoll  und  Musen.  In  der  Mitte  sitzt  auf  einem 
Felsen  eine  Muse  nach  r.,  den  Oberkörper  nach  1.  umwendend, 
die  R.  auf  eine  Felszacke  stützend;  auf  dem  Schosse  hat  sie 
die  Lyra  (lünf  Saiten  unten;  oben  sechs  aus  Nachlässigkeit)  und 
berührt  die  Saiten  mit  der  L.  (ion.  feinfaltiger  Chiton,  Mantel 
um  Unterkörper;  Halsband;  mehrfach  von  roten  Binden  um- 
wundenes Haar  mit  Bl'ättchen  vorn).  Neben  dem  Kopfe 
flüchtig  rot  aufgemalt  TEP£Elf*OPHS  TtqüuyoQr^  r.  oben 
roter  Kranz  im  Räume.  L.  steht  Apoll  nach  r.  (lange  Locken, 
Lorbeerkranz  mit  rot  aufgemalten  Früchten,  Mantel  lasst  r. 
Brust  frei)  in  der  R.  den  Lorbeerstamm  aufstützend;  von  oben 
nach  unten  steht  rot  aufgemalt  A  P  O  A  A  Q.  N  \4nokXuyv  in 
kleinen  flüchtigen  Buchstaben.  R.  steht  eine  zweite  Muse 
nach  1.  (ion.  Chiton,  Mantel;  r.  Binde  im  Haar;  Halsband)  und 
streckt  die  R.  mit  ausgebreiteten  Fingern  vor  (die  Hand,  wie 
auch  die  übrigen  Hände  sehr  unförmlich  gross).  Oben  steht 
KACIß  KXei(6.  Terpsichore  scheint  eben  im  Spielen  zu 
pausieren  und  auf  den  Beifall  zu  hören;  Apoll  ist  etwas  zurück- 
haltend. —  Faltenzeichnung  schön,  äussere  Konture  nach- 
lässig, Gesichtskontur  selbst  der  Hauptfigur  nur  mit  verd. 
Linie,  nicht  mit  Reliefstrich.  —  Vorzeichnung.  —  Augen  ohne 
Oberlidstrich. 

Viel  flüchtiger  noch  ist  B)  Gespräch.  In  der  Mitte  ein 
bärtiger  Mann  im  Mantel  nach  1.,  in  der  R.  den  Stock  auf- 
stützend, mit  geöffnetem  Munde  sprechend  mit  der  Frau  1. 
(ion.  Chiton,  Mantel),  welche  die  R.  vorstreckt;  ebenso  r.  eine 
Frau  nach  1. 


])  Einen   glockenf.  Krater  im   strengen   Stile  s.  im  Nachtrag. 


Krater.  663 

9.  Fussloser  Krater  (Demos).     (Form  No.  21.) 

2402.     H.  o,23.    Dm.  0,25.    Athen,  beim  Lykabettos;  S.  Sabouroff,  1884. 
Abg.  Furtwängler,  Sammlung  Sabouroff,  Taf.  57.  58. 

Oben  auf  der  Fläche  der  Mündung  ein  Lorbeerzweig 
(ausgespart).  Auf  dem  Mündungsrande  dor.  Kymation.  Auf 
der  Schulter  Stabornament.  Umlaufendes  Bild  unten  vom 
Mäander  begrenzt.     Der  Firnis  deckt  nicht  ganz. 

Dionysos  ruhend  inmitten  seines  Thiasos.  Auf  einer 
grossen  hohen  Matratze  (mit  Zickzackbändern),  ohne  Unter- 
gestell im  schwarzen  Räume  stehend,  lagert  der  unbärtige 
Dionysos  nach  1.,  den  1.  Arm  auf  zwei  Kissen  gestützt,  in 
der  R.  den  Thyrsos  aufstützend;  Unterkörper  mit  Mantel; 
lange  Schulterlocken,  breite  dicke  Binde  (Mitra),  die  hinten 
in  eine  Schleife  geschlungen  und  vorn  mit  Blättern  und 
weissen  Punkten  besetzt  ist.  Unten  vor  dem  Lager  eine  flache 
fusslose  Platte  (rgdlre^a)  mit  w.  Kuchen  und  Früchten  darauf. 
Am  unteren  Klineende  sitzt  ein  Silen  nach  r.  auf  einem 
Pantherfell,  das  er  auf  die  Matratze  gelegt,  und  spielt  auf  der 
Leier  (sechs  Saiten),  etwas  emporblickend  (lockerer  Bart; 
Locken;  etwas  Glatze;  Epheukranz  und  weisse  dicke  Binde). 
R.  von  Dionysos  naht  eine  Nymphe  nach  1.  (gegürteter  dor. 
Chiton,  w.  Halsband);  sie  trägt  auf  beiden  Händen  eine  flache 
Platte  mit  einer  grossen  schw.  Weintraube  und  zwei  Kuchen, 
weiss  und  darauf  noch  mit  gelbem  verd.  Firnis  gemalt;  (einer 
mit  einer  Spitze).  Es  folgt  rechts  in  müdem  schleppendem 
Schritte  ein  greiser  Silen,  ein  Rehfell  (mit  verd.  Firnis 
bemalt)  als  Chlamys  umgeknüpft,  die  L.  in  die  Seite  stützend, 
mit  der  R.  einen  knotigen  Stock  aufstützend;  er  geht  etwas 
in  die  Kniee  gebogen;  weisser  Schwanz,  weisses  Haar  und 
Bart;  Glatze;  Spitzohr,  Epheukranz,  breite  Binde,  die  mit 
verd.  Firnis  über  das  weisse  Haar,  wie  über  die  thongrundige 
Glatze  gemalt  ist.  Es  folgt  ein  Silen  nach  1.,  der  in 
der  L.  den  Thyrsos  schultert  und  die  R.  heftig  nach  1.  aus- 
streckt und  nach  1.  blickt  (w.  Binde  u.  s.  w.,  wie  oben;  etwas 
verd.  Muskeldetail),  dann  folgt  r.  eine  Mänade  (dor.  gegürte 
ter  Chiton,  Diadem  mit  Blattspitzen  und  weisser  Binde;  Haare 
hinten  in  kurzem  Knoten),  die  L.  in  die  Seite  stemmend,  in 
der  R.  den  Thyrsos  aufstützend.  Dann  ein  nach  1.  tanzender 
und  flötender  Silen,  der  den  Körper  zurücklehnend  das  r. 
Bein  vorsetzt,  auf  den  Zehen  des  1.  ruhend;  er  bläst  die 
Doppelflöte.  Am  Boden  r.  eine  grosse  Spitzamphora  (sehr 
bauchig,     etwas    schattiert    mit    verd.    Firnis).      Es    folgt   ein 


664  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;   ältere  Hälfte. 

heftig  nach  1.  tanzender  Silen  (infibuliert,  Nebris  als  kleine 
Chlamys  auf  den  Rücken);  er  hält  in  der  Linken  gesenkt  das 
Tympanon  und  erhebt  die  R.  über  den  Kopf,  wirft  das  linke 
Bein  hinaus  und  wendet  sich  nach  r.  um.  Endlich  eine  nach 
1.  eilende  M'änade,  in  der  L.  eine  lange  nicht  brennende 
Fackel  schulternd,  in  der  R.  den  Thyrsos  aufstützend  (dor. 
Chiton;  Haarknoten;  weisse  Binde).  Nach  der  andern  Seite 
gewandt  folgt  ein  zweiter  greiser  Silen  (Nebris  als  Chlamys 
um);  er  lehnt  sich  bequem  auf  dem  unter  die  1.  Achsel  ge- 
stützten Stocke  vor:  er  hat  wie  der  andere  weissen  Schwanz, 
Aveisses  Haar  und  Bart,  Glatze,  Epheukranz,  weisse  T'anie;  er 
streckt  die  1.  Hand  wie  bittend  aus  nach  r.,  nach  dem  Kan- 
tharos,  den  eine  stehende  Nymphe  in  der  R.  halt;  sie  steht 
von  vorne,  doch  den  Kopf  abwendend  nach  r.,  nach  der  Haupt- 
gruppe, wo  das  Leierspiel  des  Silens  neben  Dionysos  ertönt; 
in  der  L.  stützt  sie  den  Thyrsos  auf.  —  Zwischen  beiden 
lehnt  an  einer  Erderhöhung  eine  grosse  Spitzamphora.  —  Stil 
der  ganz  frei  schöne  zu  Ende  dieser  Periode. 

10.   Stamnos.     (Form  No.  39.) 

2403.     Fragm.  A:    H.  0,26.     Br.  0,26.     Fragm.   B:    H.  0,075.     Br-  °M-  — 
Abg.  Arch.  Ztg.   i883,  Taf.  17,  1.  2.  S.  348  ff.  (E.  Curtius). 

Fragmente.  Die  Details  der  Form  waren  wie  in  der  3.  Gruppe 
im  strengen  Stil  (2188)-  Die  Henkel  rund  und  etwas  empor  ge- 
bogen. Das  Bild  lief  unter  den  Henkeln  herum.  Der  obere 
Durchmesser  des  Bauches  war  etwa  0,40.  Stabornament  um 
die  Henkelansätze.  Vom  Stabornament  der  Schulter  ein  Rest. 
Die  untere  Begrenzung  des  Bildes  ist  nicht  erhalten.  Die 
Figuren  nicht  auf  dem  Boden  unten,  sondern  im  Räume  auf- 
stehend   auf    rot     aufgemalten     flüchtigen     Terrainlinien. 

Kentaurenkampf.  Fragment  A.  Nach  den  entgegen- 
gesetzten Seiten  sind  zwei  griechische  Helden  im  Kampfe 
mit  Kentauren.  Fast  ganz  erhalten  ist  derk:  er  schreitet  weit 
nach  1.  aus,  das  r.  Bein  vorsetzend,  hinter  einem  bereits  nach 
1.  niedergeworfenen  Kentauren,  von  dessen  Pferdehinter- 
körper  mit  Schweif  (mit  verd.  Firnis  gefüllt)  ein  Stück  er- 
halten ist;  der  Kentaur  lag  wohl  unten  auf  dem  Boden  auf; 
der  Grieche  steht  mit  dem  1.  Fuss  auf  einer  r.  Terrainlinie 
etwas  erhöht;  er  hebt  sich  auf  den  Zehen  des  1.  Fusses  und 
sein  Gewicht  ruht  auf  dem  r.  Beine;  er  schwingt  mit  den 
beiden  hoch  erhobenen  Armen  ein  Doppelbeil;  der  Kentaur, 
dessen  Vorderkörper  sich  unter  dem  1.  Henkel  befand,  scheint 


Stamnos.  655 

mit  den  Armen  einen  Tisch  als  Schild  hoch  erhoben  zu 
haben  (ein  Teil  des  Tisches  mit  Löwenbeinen  ist  erh.);  er 
wandte  offenbar  den  Oberkörper  nach  seinem  Gegner  um. 
(Schlanke  edle  Gestalt  des  Griechen;  die  mittlere  Linie  vom 
Nabel  zur  Brust  mit  doppeltem  Strich  gezeichnet;  sorgfältige 
Angabe  der  Muskeln  mit  Relieflinien  und  verd.  Firnis;  das 
Haar  hängt  vor  dem  Ohr  herab  mit  lockigen  Enden;  Lorbeer- 
kranz sorgfältig  ausgespart).  R.  folgt  (zwischen  diesem  und 
dem  andern  Griechen)  der  bestürzt  nach  r.  von  einer  (durch 
r.  Linie  angegebenen)  Erhöhung  herabeilende  König  Atrax 
(Schuhe,  Mantel  und  ärmelloser  Chiton  bis  zu  den  Knieen, 
der  mit  gestickten  Verzierungen  versehen,  wie  bei  Dionysos 
zuweilen,  aus  steifem  faltenlosem  Stoff);  er  hält  in  der  L.  den 
Krückstock,  die  R.  leer  und  gesenkt;  er  hatte  weissen  Bart 
(auf  Thongrund)  und  weisses  Haar  (auf  schw.  Grund);  das 
Weiss  vollkommen  verblasst.  Von  dem  Helden  r.  ist  nur 
das  weit  ausschreitende  zurückgestellte  r.  Bein  erhalten  und 
der  spitzgebogene  eine  Ellenbogen;  ein  Stab  mit  gabelförmigem 
Ende,  der  hier  horizontal  erhalten  ist,  wird  wohl  eine  Waffe 
des  Kentauren  gewesen  sein  (Metallgerät ?).  —  Nun  folgt  eine 
Lücke,  die  durch  den  Kentauren  zu  füllen  ist,  der  offenbar 
eine  Frau  umfasst  hielt,  die  sich  ihm  zu  entwinden  strebt; 
von  ihr  ist  auf  Fragment  B)  der  Oberkörper  erhalten;  die 
Aime  suchten  wohl  den  Kentauren  wegzustossen,  doch  war 
sie  offenbar  noch  um  den  Mittelkörper  umfasst  (ionischer 
Chiton;  Halsband;  Haube;  spitze  Blätter  vorn;  Haar  vor  dem 
Ohre  herab);  sie  wendet  den  Kopf  nach  dem  Kentauren  zu- 
rück. Weiter  r.  folgt  (grösstenteils  unter  dem  r.  Henkel)  ein 
Kentaur  nach  r.  mit  niedergebeugtem  Oberkörper,  der  jedoch 
in  der  zurückgeschwungenen  erhobenen  R.  einen  grossen 
Tannenbaumast  schwingt  zum  Stosse  nach  r.  unten  (r.  Arm 
und  Tanne  erh.). 

Grossartiger  Stil.  Noch  etwas  Strenges,  in  den  Köpfen 
besonders.  Auge  mit  Oberlidstrich.  Die  Linien  der  Innen- 
zeichnung sind  meist  erst  mit  gelblichem  verd.  Firnis  gezogen, 
darauf  dann  schw.  Reliefstriche. 

11.  Amphora  auf  hohem  Fuss. 
(Form  No.  238;  die  Henkel  sind  jederseits  gedoppelt). 

ä)  Grosse  Exemplare. 

Schulter    mit  Stabornament    und   Mäander  darunter;    Stab- 
ornament um  die  Henkelansätze ;  umlaufendes  Bild,  darunter  Mäander. 


556  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

Unten  schw.  dicke  Strahlen.  Auf  dem  Untersatze  oben  ein 
breites  Band  liegender  Palmetten;  umlaufendes  Bild;  darunter 
dicke  Strahlen  nach  unten.  Im  oberen  Teile  des  Untersatzes 
an  zwei  gegenüberliegenden  Stellen  je  ein  antikes  längliches 
Loch,   das  das   Ornament  durchbricht. 

2404.     H.  0,625.     Dm.  0,26.     Athen,   S.    Sabouroff,  1884.  —  Aus  vielen 
Stücken,  Mehreres  erg.     Der  Firnis  nicht  ganz  deckend. 

Bauch:  Frauentoilette.  A)  In  der  Mitte  sitzt  auf  ge- 
schweiftem Lehnstuhl  eine  Frau  nach  r.  (ion.  Chiton,  Mantel) 
im  Begriffe  sich  eine  dünne  (rot  aufgemalte)  Binde  um  den 
Kopf  zu  legen  die  sie  zwischen  Zeigefinger  und  Daumen 
jeder  Hand  gefasst  hält;  die  Binde  hat  sie  zuerst  um  den 
Schopf  gelegt,  dann  einmal  um  das  Haupt  geschlungen,  was 
nun  noch  ein  zweites  Mal  geschehen  soll;  die  Enden  der- 
selben laufen  in  drei  Zipfeln  aus,  deren  jeder  wieder  in  drei 
kleine  von  Kügelchen  (Perlen?)  beschwerte  Zipfelchen  endet. 
Ihr  Kopf  ist  etwas  geneigt  und  der  Ausdruck  voll  Aufmerk- 
samkeit. Ueber  ihr  •  A  A  O  •  x]aAo[c.  Vor  ihr  r.  steht  ein 
Mädchen  (ion.  Chiton,  Mantel  der  auch  den  Nacken  bedeckt; 
von  vorne,  Oberkörper  nach  1.)  und  hält  ihr  ein  Alabastron  hin; 
dabei  KAAE  xuXtf;  hinter  derselben  naht  eine  kleine  jugend- 
liche Dienerin  die  einen  grossen  vierbeinigen  Kasten  auf 
dem  Kopfe  herbeiträgt  (nur  ein  ärmelloser  einfach  gegürteter 
Chiton,  kurzes  Haar).  L.  hinter  der  Sitzenden  steht  ein 
Mädchen  nach  r.  und  hält  einen  kleineren  vierfüssigen 
Toilettekasten  (ion.  Chiton,  Mantel;  r.  Haarbinden).  Darüber 
K'AE£  y.[a]ltj.  L.  hinter  ihr  ein  Stuhl  mit  Polster.  Unter 
den  Henkeln  schwebt  jederseits  eine  geflügelte  Nike  nach 
der  Mitte  zu,  jede  in  beiden  Händen  ornamentale  Blüten- 
ranken tragend,  beide  im  langen  Chiton  mit  weiten  Ober- 
ärmeln und  Ueberschlag  (die  1.  mit  Haube). 

B)  In  der  Mitte  sitzt  eine  Frau  auf  geschw.  Lehnstuhl 
nach  r.  (ion.  Chiton,  Mantel,  Schemel  unter  den  Füssen, 
Haube);  sie  hält  sich  mit  der  R.  einen  Spiegel  (Mitte  erg.)  vor. 
Unten  ein  Kalathos,  oben  eine  aufgehängte  Tänie;  darunter 
KAAE.  R.  vor  ihr  steht  ein  Mädchen  (ion.  Chiton,  Mantel, 
Hals  erg.)  von  vorn,  den  Oberkörper  nach  1.  wendend;  auf 
der  L.  ein  Alabastron;  mit  der  R.  streckt  sie  der  Sitzenden 
eine  (rote)  Tänie  hin.  R.  ein  Sack  an  der  Wand.  L.  von 
der  Sitzenden  ein  stehendes  Mädchen  nachr.  das  mit  beiden 
Händen  ihr  einen  (roten)  Kranz  hinhält  (ion.  Chiton,  Mantel, 


Amphora   auf  hohem   Fuss.  (ißj 

Haube).  Darüber  KAA^.  Hinter  ihr  ein  Alabastron  im 
Räume. 

Untersatz.  Viel  übermalt  und  erg.  Antik  ist  der  Ober- 
körper einer  Frau  mit  Spiegel,  die  umblickt  nach  einer 
andern  (mit  Haube)  die  ihr  ein  Alabastron  reicht;  ferner  der 
Kopf  einer  Frau  nach  r.  (in  Haube^,  die  vor  einem  geschw. 
Lehnstuhle  steht.    Alles  Andere  modern. 

Im  Stile,  besonders  den  Profilen  noch  ein  Rest  des 
Strengen.    Augen  ohne  Oberlidstriche. 

Deckel:  Aussen  herum  schw.  Rosetten  und  Kreuze.  Viel 
erg.     Knopf  modern. 

2405.      H.  o,63.     Dm.  0,25.     Athen,  S.  Sabouroff,  1884.  —  Aus  Stücken, 
mit  Ergänzungen.   —   Firnis  wie  2404. 

Bauch:  Frauentoilette  A)  In  der  Mitte  sitzt  eine 
Frau  nach  r.  auf  geschw.  Lehnstuhl  (Schemel;  ion.  Chiton, 
Mantel);  ihre  Haare  fallen  aufgelöst  auf  die  Schultern;  sie 
hält  einen  Schmuckkasten  auf  der  1.  Hand  und  holt  mit  der 
R.  eine  mit  Punkten  (Perlen?)  besetzte  Binde  (rot)  heraus, 
wohl  um  sie  in  das  Haar  zu  legen.  Oben  KAAE.  Vor  ihr 
r.  steht  ein  Madchen  von  vorn,  den  Oberkörper  nach  1.  ge- 
wandt, die  L.  eingestützt,  mit  der  R.  ihr  ein  Alabastron  hin- 
haltend (dorischer  ungegürteter  Chiton  mit  Ueberschlag,  an 
der  r.  Seite  offen).  Es  folgt  r.  eine  nach  1.  herbeischreitende 
kleine  Dienerin,  die  auf  dem  Kopfe  einen  vicrfüssigen 
Toilettekasten  tragt  auf  dem  noch  ein  kleineres  Kästchen? 
(das  teilw.  ergänzt);  sie  hat  ziemlich  kurze  aufgelöste  Haare 
und  einfachen  ärmellosen  feinfaltigen  Chiton.  Von  1.  hinter 
der  Sitzenden  schreitet  ein  Mädchen  nach  r.  heran  (ion. 
Chiton,  Mantel)  das  ein  Halsband  (rot)  in  den  Fingern  der 
beiden  Hände  trägt  (Gesicht  und  r.  Hand  teilw.  erg.).  L.  da- 
hinter war  ein  Sack  an  der  Wand  (Rest  erh.).  Unter  beiden 
Henkeln  schwebt  nach  der  Mitte  je  eine  Nike  (grosse  Flügel, 
lange  Gewandung;  teilweis  erg.),  in  jeder  Hand  eine  orna- 
mentale Blütenranke.  Darunter  je  ein  Toilettekasten  am 
Boden. 

B)  Eine  Frau  steht  nach  1.  vor  einem  geschw.  Lehnstuhl, 
beide  Arme  unter  dem  Mantel;  vor  ihr  ein  Kalathos;  ein 
Mädchen  1.  (in  Haube)  reicht  ihr  ein  (rotes)  Halsband.  R. 
ein  Mädchen  das  ein  Kästchen  auf  der  L.  hält  (Oberkörper 
ergänzt). 

Untersatz:  eine  Frau  steht  von  vorne  (Kopf  nach  1.) 
zwischen  zwei  anderen,  die  ihr  Binden  reichen.    Ferner  ein 


gßg  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;   ältere  Hälfte. 

Mädchen    mit    Alabastron    (Haube)    und    eines    mit   Spiegel 
und  T'änie.     Wollkörbe.     Lehnstuhl. 

Deckel  wie  2404.  Knopf  modern.  Stil  ganz  wie  2404; 
Gegenstück  dazu. 

b)   Kleines  Miniaturexemplar.     Dekoration   wie  an  den  grossen, 
nur  etwas  vereinfacht. 

2406.  (2698).  H.  0,155.  Attika,  1880.  —  Mündung  und  Deckelknopf 
erg.;  sonst  intakt.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1882,  Taf.  7,  2.  S.  151  ff. 
(G.  Robert). 

Schulter:  Stabornament  und  sog.  Eierstab  darunter.  Unter 
dem  Bauchbilde  sog.  Eierstab.  Unten  Strahlen.  Ueber  und 
unter  dem  Bilde  des  Untersatzes  sog.  Eierstab;  darunter 
Strahlen.  Deckel:  Rand  mit  schw.  Rosetten  und  Punkten; 
um  den  Ansatz  des  Knopfes  Strahlen. 

Bauch:  Frauentoilette.  A)  L.  sitzt  eine  Frau  (ion. 
Chiton,  Mantel  und  punktierter  Schleier  auf  Hinterkopf  und 
Nacken)  auf  geschw.  Lehnstuhl,  den  Wollkorb  neben  sich; 
sie  spiegelt  sich  in  dem  Spiegel  in  der  R.  und  rückt  mit  der 
L.  etwas  am  Haare  zurecht.  Von  r.  kommt  die  Dienerin  mit 
einem  Kästchen  herbei  (dorischer  Chiton,  r.  Binden  im  Haar); 
oben  hangt  ein  Sack;  r.  ein  (roter)  Kranz,  1.  eine  (rote)  Tänie. 
Von  1.  unter  dem  Doppelhenkel  schwebt  nach  r.  fast  horizon- 
tal in  der  Luft  ein  Mädchen  (Nike)  ohne  Flügel  (dorischer 
Chiton)  ein  Kästchen  auf  den  Händen  tragend.  Unter  dem 
r.  Henkel  eine  gleiche,  die  eine  (rote)  Tänie  trägt,  doch 
nach  r.  schwebt  zu  dem  Bilde  von  B). 

B)  Ein  Mädchen  (ion.  Chiton)  steht  vor  einem  Stuhle, 
mit  einem  Alabastron  (darin  ein  roter  Stift  mit  dickem  aus- 
gespartem Griff],  r.  eine  etwas  geöffnete  Thüre  (zweiteilig  mit 
Griff,  Schlüsselloch  und  Zugriemen?),  innerhalb  der  man  ein 
Stück  von  einer  Kline  mit  Kissen  sieht.  Die  Dienerin  bringt 
der  ruhenden  Herrin  das  Alabastron?  L.  oben  ein  bunter 
Sack  und  (roter)  Kranz;  r.  (rote)  Tänie. 

Untersatz:  eine  dor.  Säule  und  an  der  entgegengesetzten 
Seite  ein  Wollkorb;  1.  und  r.  je  ein  Mädchen,  das  r.  in  ion. 
Chiton  und  Mantel,  ein  Alabastron  haltend  und  eine  Schale 
(darüber  der  Griff  des  Stifts);  das  1.  in  dor.  Chiton,  einen  \v. 
Ball  (Wollknäuel?)  auf  der  R.;  rot  aufgemalte  Binden  und 
Kränze  an  der  Wand. 

Stil  zierlicher,    doch  im  wesentlichen  gleich  2404  und  5. 


Amphora  auf  hohem  Fuss.  —  Kanne. 

Auge  ohne  Oberlidstrich.  Der  Thon  sehr  rot,  der  Firnis  stark 
und  metallisch  glänzend.1) 

12.   Kanne. 

a)  Schlanke   Form    mit  hohem  Henkel,    unten  eingezogenem 
Bauch  und  höherem  Fnss. 

Erste  Gruppe:    Form   No.    'Joj.      Dreiseitiger  Henkel.     Mündung 
kleeblattförmig  mit  starker  Einziehung  des  Ausgusses. 

2407.  (223o).     H.  0,275.     U.  0,35.    Vulci.    Gerh.'  Nach].  —  Gut  erhalten; 

vorzüglicher  Firnis,  der  jedoch   an  vielen   kleinen   Stellen    be- 
schädigt, die   schw.   übermalt  sind. 

Am  unteren  Ansätze  des  Henkels  eine  kleine  feine  Doppel- 
palmette. Unter  dem  Bilde  sogenannter  Eierstab;  sonst  kein 
Ornament. 

In  der  Mitte  steht  Apollo  von  vorne  im  Kitharöden 
gewand  (langer  faltenloser  ionischer  Chiton,  mit  Sternchen; 
chlamysartiger  Mantel  unter  der  1.  Achsel  durchgezogen  und 
auf  der  r.  geknüpft);  er  trägt  in  der  L.  die  Kithara  (7  Saiten) 
daran  zwei  TUnien  herabhängen,  er  wendet  den  Oberkörper 
nach  1.  und  giesst  eine  Spende  aus;  er  sollte  in  der  R.  eine 
Phiale  halten,  doch  ist  jetzt  nur  das  Centrum  derselben  da 
(der  breite  Rand  ist  schw.  zugefirnisst,  jedoch  die  kreisförmigen 
Relieflinien  darum  herum  zeigen,  dass  die  ganze  Phiale  ge- 
zeichnet war  vor  der  Füllung  des  Grundes  mit  Firnis).  Er 
hat  lange  Locken  und  Lorbeerkranz;  er  blickt  nach  1.  wo 
Leto  (oder  Hekate?)  steht,  in  der  L.  eine  brennende  Fackel 
(ion.  Chiton,  Mantel,  Diadem  mit  Blattspitzen,  kleiner  aus- 
gesparter} Haarbeutel  im  Nacken),  die  R.  wie  sprechend  er- 
hebend. R.  steht  Artemis  nach  1.  (ion.  Chiton,  Mantel,  lange 
Haare,  Diadem,  Köcher  im  Rücken),  in  der  L.  den  Bogen, 
eine  kurze  Fackel  in  der  R.  Zwischen  beiden  eine  streng 
stilisierte  Blütenranke  vom  Boden  aus,  sorgfältig  und  schön. 
Der  Stil  lehnt  sich  noch  etwas  an  den  strengen  an.  Auge 
ohne  Oberlidstrich. 

2408.  (26o3).    H.  0,37.   U.  0,51.    Kreta,  1878.  —  Aus  Stücken  mit  einigen 

schlechten   Erg.  —  Der  Thon   ist  vollständig    grau    verbrannt 
und  zwar  gleichmässig. 

Unter     dem     Henkel     grosse    Doppelpalmette     von     der 

])  Das  genaue  Gegenstück  zu  dieser  Vase  befand  sich  in  der  Samm- 
lung Lecuyer  zu  Paris  (Auctionskatalog,  i883,  Nr.  368;  auch  die  Dar- 
stellung ist  bis   auf  kleine  Varianten   identisch. 


570  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;   ältere  Hälfte. 

Palmettenranken  ausgehen,  Stabornament  um  die  Schulter. 
Unter  dem  Bilde  umlaufender  Mäander.  Der  Fuss  einfacher 
als  2407,  doch  ziemlich  hoch;  Fussrand  ungefirnisst. 

Wegführung  der  Aethra.  Aethra  in  der  Mitte  wird 
nach  r.  an  der  r.  Hand  geführt  (Hand  fehlt)  von  einem  ihrer 
Enkel  (Demophon  oder  Akamas),  einem  Jüngling,  der  eilig 
voranschreitet  und  sich  zu  ihr  umwendet,  in  der  Linken  den 
Rundschild  (Innenseite  mit  verd.  Firnis  schattiert)  und  die 
Lanze  tragt  (Chlamys;  dicker  Haarwulst  hinten;  Löckchen  vor 
dem  Ohr  herab);  Aethra  folgt  zögernd  und  streckt  die  L.  wie 
bittend  gegen  ihn  aus;  ihr  Haar  ist  thongrundig  gelassen,  um 
anzudeuten  dass  es  weiss  ist;  ein  Stück  ihres  Mittelkörpers  ist 
erg.;  sie  hat  einen  grobfaltigen  dor.  Chiton  an  und  einen 
Shawl  um  die  Schultern;  das  Alter  ist  durch  den  faltigen 
dicken  Hals,  auch  durch  Stirne  und  Auge  und  vor  allem 
durch  die  vorgebeugte  Haltung  und  die  einsinkenden  Kniee 
angedeutet.  L.  folgt  ihr  zweiter  Enkel  in  eiligem  Schritte 
nach  r.  (Sandalen  und  umschnürte  Unterbeine,  Schnürstiefel, 
Chlamys),  die  R.  vorstreckend  um  zur  Eile  zu  treiben,  mit 
der  L.  einen  kurzen  Speer  schulternd.  Oberkörper  und  Kopf 
fast  ganz  ergänzt.  —  Augen  mit  Oberlidstrich.  Zeichnung 
nicht  sehr  detailliert.    Noch  aus  dem  Anfang  dieser  Periode. 

Zweite  Gruppe:    Form  No.  20g.     Breiter    bandförmiger   Henkel. 

Mimdung  einfach  cylindrisch. 

2409.  (2561).      H.  0,15.     Theben,    1877.      Ungebrochen.      Vorzüglicher 

Firnis. 

Unten  am  Halse  über  dem  Bilde  der  sog.  Eierstab.  Auf 
dem  Bauche  nur  eine  Figur,  unter  der  ein  feines  thongr. 
Streifchen,  kein  Ornament.    Fussrand  ungefirnisst. 

Ein  Silen  steht  und  guckt  in  komisch  aufpassender 
Stellung  in  die  Ferne,  indem  er,  den  Oberkörper  vorbeugend 
sich  mit  beiden  Händen  auf  die  beiden  Kniee  stützt;  der 
Schwanz  gehoben.  (Glatze;  Bart,  infibuliert;  verd.  Muskel- 
detail; das  Auge  leider  abgerieben).    R.  unten  ein  Trinkhorn. 

Dritte  Gruppe:  Form  No.  208. 

2410.  (829).     H.  o;i9.     Nola,  S.  Koll. 

Ganz  gefirnisst  bis  auf  einen  sog.  Eierstab  am  oberen 
Ansätze  des  Bauches. 

2411.  (83o).     H.  0,185.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 


Kanne,  a,  Gruppe   i  —  3;  b,  Gruppe   i.  2.  671 

2412.  (114).     H.  0,16.     Nola,  S.  Koll. 

Desgl.,  doch  ohne  den  Eierstab,  ganz  schw.;  vorzügliche 
Technik. 

2413.  (i34i).     H.  0,135.     Nola,  S.  Koll. 
Wie  2412. 

b)  Gedruckte  Form    mit   unten    weitem  Bauch    und  flachem 
Fusswuhte. 

Erste  Gruppe:    Form  Aro.  206.     Hoher  Henkel,    der    bandförmig. 
Mündung  cylindrisch.     Sog.  Eierstab  auf  der  Lippe,  sonst    ohne    alles 

Ornament. 

2414.  (726).      H.    0,19,       Locri,     S.     Koll.    —    Intakt.      Vorzüglichste 

Technik. 

Das  Bild  von  nur  zwei  Figuren  befindet  sich  auf  der 
Schulter  der  Vase  und  steht  nur  auf  einer  rot  aufgemalten 
Linie  auf. 

Obscöne  Gruppe.  Ein  Jüngling  sitzt  auf  geschweiftem 
Lehnstuhl;  ein  nacktes  Mädchen  gegenüber.  Der  Stuhl  mit 
verd.  Firnis  angelegt;  der  Jüngling  hat  kurzes  lockiges  Haar, 
das  Madchen  Sphendone. 

Vorzeichnung  deutlich.    Ganz  frei,  schöner  Stil;  sehr  fein. 

Zweite    Gruppe:    Niederer   Henkel,     der    rund   im   Durchschnitt; 
Mündung  kleeblattförmig;    doch    ist  der  Ausguss  nur  sehr    wenig   ein- 
gezogen.    Das  Bild  ohne  deutliclie.  Einfassung. 

2415.  (2638).     H.  0,215.     U.  0,57.     Capua,    1879.    Intakt.  — Abg.  Annali 

d.  J.    1880,    tav.  K,    p.  56  ff.    (Michaelis).      Vgl.  Bull.  d.  J.    1879, 
p.  99  (Heibig). 

Oben  feines  Palmetten-  und  Lotosband;  unter  dem  Bilde 
Mäander  mit  Kreuz. 

Athena  formt  ein  Pferd.  Athena  (ion.  Chiton,  Mantel 
als  Schurz  um  die  Hüften  geschlungen,  sehr  lange  einzelne 
Locken,  att.  Helm  mit  hohem  Bügel)  modelliert  ein  Pferd 
aus  Thon,  das  vor  ihr  auf  einer  (thongr.)  Basis  steht,  vor 
welcher  eine  Thonmasse  an  der  Erde  liegt;  dem  Pferde  fehlt 
noch  das  r.  hintere  Unterbein;  es  ist  vermutlich  das  Thon- 
modell  zu  dem  hölzernen  des  Epeios.  Die  Göttin  hat  einen 
Thonklumpen  in  der  1.  Hand  und  formt  mit  der  R.  am  Kopfe 
(am  Maule).  Das  Pferd,  sowie  die  Thonklumpen  sind  mi 
einer  dicken  Lösung  von  Thonerde  auf  den  ausgesp.  Grund 


(r-2  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

aufgetragen,  als  dicke  sich  in  schwachem  Relief  abhebende 
mattrötliche  Farbe;  darüber  sind  mit  verd.  Firnis  einige 
Innenlinien  gezeichnet.  L.  oben  hangen  Zimmermanns- 
werkzeuge, eine  grosse  Säge,  daneben  ein  Bohrer  und  ein 
zugehöriger  Bogen  (urji'g^). 

Der  Stil  steht  dem  strengen  noch  nahe;  Auge  ohne  Ober- 
lidstrich; verd.  Löckchen  vor  den  Ohren  und  über  die  Stirn 
ins  Gesicht  fallend;  Gewand  fein  und  frei. 

Dritte  Gruppe:    Niederer  Henkel;    die    Einziehung    des    Ausgusses 

ein  wenig  stärker  als  in  der  vorigen   Gruppe.    Das  Bild  an  den  Seiten 

durch  je  einen  feinen  ausgesparten  Streif  eingefasst. 

ctj    Grössere  Exemplare.     Henkel  dreikantig. 

2416.  (2524).     H.    0,245.      U.    0,58.       Corneto,    1876.  —    Aus    Stücken, 

Einiges  ohne  Bemalung  erg.  —  Abg.  Annali  d.  J.  1876,  tav.  M, 
p.   141   (Klein). 

Oben  feines  Palmettenband,  unten  Mäander. 

Kottabos.  L.  sitzt  auf  geschweiftem  Lehnstuhl  mit 
Schemel  eine  Frau  von  vorne  (ion.  Chiton,  Mantel  um  Unter- 
körper und  1.  Schulter,  kurzes  Haar,  Epheukranz,  weisse  dicke 
Binde);  sie  dreht  den  Oberkörper  nach  r.,  blickt  empor  zur 
Tikaoiiy'S,,  lehnt  den  1.  vom  Mantel  verhüllten  Arm  auf  die 
Rücklehne  des  Stuhles  und  hält  mit  dem  Zeigefinger  der  R. 
die  flache  Schale  nach  Kottabosart  gefasst,  im  Begriffe  den 
Tropfen  auf  die  Scheibe  am  hohen  Ständer  r.  zu  schleudern, 
neben  dem  unten  ein  Eimer  und  ein  anderes  grösseres  Gefäss 
(Kanne?)  stehen.  R.  steht  ein  nackter  Knabe,  der  Oenochoos, 
ruhig  die  Füsse  überschlagend  (den  1.  über  den  r.  gesetzt) 
und  blickt  empor  zur  nXuony'^  (lauschend  ob  es  oben  klingt); 
er  kreuzt  beide  Hände  vor  dem  Bauche  und  hat  in  der  L.  die 
Weinkelle;  weisse  Binde  mit  Blattkranz  um  das  kurze  lockige 
Haar;  etwas  verdünntes  Muskeldetail. 

Edelster  schönster  Stil.  Auge  ohne  Oberlidstrich,  doch 
nichts  Strenges  mehr. 

2417.  (26i3).     H.  0,17.     U.  0,47.     Nola,  1878.  —  Aus   Stücken;  mit  vielen 

doch  sehr  geschickten  Ergänzungen;  das  ganze  Gefäss  war 
neu  überfirnisst,  jetzt  teilweise  gereinigt.  —  Abg.  Arch.  Ztg. 
1879,  Taf.  5;   S.  78  ff.  (Robert). 

Oben  ein  überaus  feines  Palmettenband;  unten  Mäander 
mit  Schachbrett. 

Ephedrismos.  Drei  nackte  Knaben  mit  Locken  bis  auf 
die  Schultern  spielen.  Der  eine  (der  im  vorangegangenen 
Spiele    besiegte)    trägt   den   zweiten    (den    Sieger)    auf   dem 


Kanne,  b,  Gruppe  3.  (>j3 

Rücken  und  schreitet  weit  nach  r.  aus,  den  1.  Fuss  wie  tastend 
vorgestreckt;  der  Getragene  halt  dem  Andern  mit  den  Händen 
beide  Augen  zu.  Die  Motive  sind  alle  sicher,  jedoch  ist  der 
ganze  Getragene  modern,  ausser  Kopf,  Armen  und  Kniescheibe; 
modern  ist  am  Tragenden  der  r.  Arm,  ein  Teil  der  Brust  und 
des  r.  Unterbeins.  R.  kauert  im  1.  Knie  hockend  der  dritte 
Knabe  (etwas  verd.  Muskeldetail);  er  streckt  den  r.  Arm  vor 
und  hält  die  Hand  über  den  in  der  Mitte  zwischen  beiden  am 
Boden  schräg  stehenden,  von  einem  andern  gestüzten  spitzen 
Stein,  den  diogog'-,  er  passt  auf,  ob  der  Träger  mit  dem  Fusse 
den  Stein  berührt,  was  seine  Aufgabe  ist;  derselbe  ist  ihm  mit 
dem  1.  Fusse  bereits  sehr  nahe.  Oben  steht  mit  verblassten 
Buchstaben  (weiss  übermalt)     K  P  A  O  £ 

Sehr  schöne  Zeichnung.  Auge  mit  und  ohne  Oberlid- 
strich. Am  untern  Ansätze  des  Henkels  hinten  ist  ein  schwarz 
gefirnisster  Silenskopf  in  Relief  angebracht;  da  die  ganze 
Umgebung  jedoch  ergänzt  ist,  fehlt  jede  Gewähr  für  seine 
Zugehörigkeit.  Er  ist  ohne  Zwreifel  von  einem  etwa  ein  Jahr- 
hundert späteren  italischen  Gefäss  genommen  und  vom 
Restaurator  hier  eingesetzt. 

2418.     (2?5ö).     H.  0,215.     U.  0,59     Athen,  1872.     Bei  Vari    in  Attika  gef. 
—  Aus  Stücken;  viel  und  schlecht  (doch  nichts  Wesentliches) 
ergänzt.  —  Abg.  G.  Hirschfeld,  Athena  und  Marsyas,  32.  Berl. 
Winckelm.  Progr.  1872. 
Oben  und  unten  sog.  Eierstab. 

Athena  und  Marsyas.  L.  steht  Athena  (dor.  Chiton, 
kurze  Aegis,  lange  Haare,  att.  Helm  mit  hohem  Bügel,  Lanze 
mit  Sauroter  in  der  L.  an  der  Schulter  lehnend)  schreitet 
ruhig  nach  r.  und  streckt  die  r.  Hand  vor,  aus  der  eben  die 
beiden  Flöten  entfallen  scheinen,  die  unterhalb  im  freien 
Räume  fallend  dargestellt  sind.  R.  der  zurückprallende  Silen 
Marsyas  im  Myronischen  Motive,  den  Kopf  auf  die  Brust 
gesenkt,  Athena  anblickend,  den  r.  Arm  hoch  erhoben,  den  1. 
gesenkt;  keine  Glatze,  nur  etwas  hohe  Stirn  und  kurzes 
struppiges  emporstrebendes  Haar  (mit  einzelnen  Pinselstrichen), 
das  ebenfalls  auf  Myron  zurückzugehen  scheint,  da  sonst  in 
diesem  Stil  eine  grössere  Glatze  bei  Silenen  gebräuchlich  ist. 
—  Flüchtig  doch  sehr  lebendig. 

ß)   Kleinere  Exemplare.     Henkel  rund.     Kinderdarstelhmgen. 

2419.  (2565).  H.  0,09.  Melos,  1877.  —  Intakt.  Stark  metallisch 
glänzender  Firnis.  Abg.  Heydemann,  griech.  Vasenb.  Taf.  XII, 
2.     Vgl.  Arch.  Anz.  1861,  S.  202*   28. 

Oben  und  unten  sog.  Eierstab. 

43 


674  Attisch  rotfigurig,  schöner  Stil,  ältere  Hälfte. 

Ein  nacktes  Knabchen  reitet  auf  einem  Reh  nach  r.;  das 
Tier  ist  gezügelt.  L.  am  Boden  eine  bekränzte  Oenochoe. 
Schön. 

2420.  (2592).    H.  0,10.    Athen,  1878.    Aus  Stücken,  doch  vollständig. — 

Abg.  Arch.  Ztg.   1879,  Taf-  6>  4  5  S.  82  (Robert). 

Nur  oben  sog.  Eierstab. 

Ein  nackter  Knabe  steht  nach  r.  (Band  um  die  Brust; 
Kranz  im  kurzen  Haar)  und  hält  auf  der  R.  eine  kleine 
Oenochoe,  in  der  L.  den  Griff  eines  kleinen  zweirädrigen 
Wägelchens  als  Spielzeug.  Er  steht,  beide  Beine  geschlossen, 
den  Mund  etwas  geöffnet,  geradeaus  blickend  wie  betreten 
und  ertappt  da.  —  Zierliche  feine  Ausführung.  Im  Profil  noch 
etwas  vom  strengen  Stil. 

2421.  H.  o.i3.     Attika,  S.  SabourofF,  1884.  —  Etwas  bestossen. 

Oben  und  unten  sog.  Eierstab.  Ausnahmsweise  strick- 
formig  gewundener  Henkel. 

L.  sitzt  ein  nacktes  Knäbchen  auf  niederem  Steinsitz 
nach  r.;  auf  ihn  zu  eilt  ein  anderes  Knäbchen  mit  einer 
Oenochoe  in  den  Händen.  R.  lehnt  ein  zweirädriges  Wägel^ 
chen  als  Spielzeug.  —  Flüchtig. 

2422.  (2158).     H.  0,09.     Athen,    S.    Fauvel,    dann    Pourtales    (Dubois, 

catalogue  No.  36i),  1865  erw.  —  Intakt.  Firnis  gering;  etwas 
rot  verbrannt.  —  Abg.  Stackeiberg,  Gräber  d.  Hellen.  Taf.  XVII, 
7  (ungenau);  Heydemann,  gr.  Vasenb.  Taf.  XII,  9. 

Ein  nacktes  Knäbchen  {niQidfif.iara  um  die  Brust)  sitzt 
auf  der  Erde,  beide  Hände  auf  die  Unterbeine  gelegt  und 
betrachtet  eine  auf  niederem  Untersatz  vor  ihm  stehende 
bekränzte  Oenochoe. 

2423.  (2157).     H-    o/&     Athen,    S.    Fauvel,     dann    Pourtales    (Dubois 

catal.  No.  349),  1865  erw.  —  Aus  Stücken;  viel  übermalt.  — 
Abg.  Heydemann,  gr.  Vasenb.  Taf  XII,  10. 

Ein  nacktes  Knäbchen  fnegiu/n/naTa)  liegt  auf  der  Erde 
nach  r.,  stützt  sich  mit  den  Händen  auf  und  starrt  nach  der 
r.  auf  niederem  Untersatze  stehenden  bekränzten  kleinen 
Oenochoe.  Auf  seinem  Kopfe  sitzt  ein  kleiner  Vogel.  — 
Flüchtig. 

2424.  (2240).     H.  0,06.     Athen,  Gerb.'  Nach].  —  Intakt. 

Ein  nacktes  Knäbchen  {ntQiaf.if.iaTa)  kriecht  auf  den 
Knieen  nach  einer  1.  stehenden  Oenochoe. 

2425.  (19391.     H.    0,11.      Athen,    Ross,  1845.    —    Die    Mündung    fehlt. 


Lekythos,  a,  Gruppe   i.  675 

Geringer  Firnis.  —  Abg.  Heydemann,  gr.  Vasenb.  Taf.  XII,  8. 
S.   12. 

L.  die  Hälfte  eines  Altars  (ion.  Volute;  auf  Stufe).  Ein 
Kn'äbchen  mit  Brustband  (7iaQid/ii(.ia.T(x)  läuft  nach  r.,  in 
beiden  Händen  etwas  kugelförmiges  tragend,  offenbar  eine 
grosse  Frucht,  die  er  vom  Altare  geraubt;  erschreckt  blickt  er 
um  nach  dem  ihn  verfolgenden  laufenden  Spitzhunde.  R. 
unten  eine  Oenochoe.  —  Sehr  flüchtig. 

13.  Lekythos. 

a)  In  der  gewöhnlichen  rotfigurigen  Technik. 

Erste  Gruppe:  Hals  und  Schulter  ungefirnisst,  die  letztere  verziert 
"wie  2212  ff.  mit  den  zu  flüchtige?!    schw.    Strichen   gewordenen  Lotos- 
k720spen  und  Stabornament.     Der  Fussrand  durch   eine   tiefe  Rille  ge- 
teilt;  die  zmtere  grössere  Hälfte  desselben  geßrnisst. 

uj   Sorgfältigere  grössere  Exemplare  mit  Eierstab  oder  Mäander 
über  und  zuweilen  auch  tinter  dem  Bilde. 

2426.  (2749).    H.  0,22.    Athen,  1881.  —  Der  Henkel   fehlt,  sonst  intakt. 

—  Abg.  Furtwängler,  Sammlung  Sabouroff,  über  dem  Text  zu 
Taf.  XV  —  XVII. 

Nur  oben  Eierstab. 

Eine  Grabstele,  oben  giebelförmig  abgeschlossen  (schw. 
Palmette  in  dem  Dreieck),  von  einer  schw.  Tänie  umschlungen; 
davor  zwei  hohe  Stufen  (Grab);  auf  der  oberen  Stufe  sitzt 
nach  1.  in  trauernder  Haltung,  ähnlich  der  „Penelope"-Statue 
ein  Frau  (die  Verstorbene)  in  feinfaltigem  hochgegürtetem 
dor.  Chiton  (Mantel  um  den  Unterkörper,  einfaches  Armband; 
Sphendone).  Den  1.  herabhängenden  Arm  stützt  sie  leise  auf 
die  Stufe;  das  r.  Bein  ist  etwas  höher  gestellt  (nicht  über 
das  1.  geschlagen)  und  der  r.  Ellenbogen  darauf  gestützt,  in- 
dem sie  so  mit  der  r.  Hand  das  Kinn  unterstüzt;  geneigter 
Kopf;  der  Blick  geht  in  die  Ferne.  Der  Kopf  ist  von  einem 
Firnisstreif  umgeben,  um  ihn  so  von  dem  Thongrunde  der 
Stele  abzuheben.  R.  oben  hängt  eine  Tänie.  —  Schön  und 
ausdrucksvoll.. 

2427.  (2748).     H.  0,22.     Athen,  1881.    —    Aus    Stücken    die    zum  Teil 

grau  verbrannt. 

Oben  und  unten  Eierstab. 

Im  Hintergrund  eine  von  einer  schw.  Binde  umwundene 
schlanke  Grabstele  mit  giebelförmigem  Abschluss,  darin  eine 

45* 


5^ö  Attisch  rotfigurig,  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

schw.  Siluette,  eine  flüchtige  kleine  laufende  Figur.  Vor 
der  Stele  das  Grab,  das  wie  ein  Postament  aussieht,  von  einer 
übergreifenden  Platte  gedeckt;  ein  schw.  Kranz  darauf.  Oben 
sitzt  nach  1.,  die  Beine  in  die  Luft  herabhängen  lassend,  ein 
trauernder  Jüngling  im  Mantel  (der. Verstorbene),  im  Begriffe 
den  Kopf  in  die  R.  zu  stützen;  kurzes  Haar;  Löckchen  vor 
dem  Ohre  herab;  1.  Arm  unter  dem  Mantel.  L.  oben  hängt 
im  Baume  eine  Lekythos  mit  flüchtig  angedeuteter  Bemalung. 
—  Vorzeichnung  sehr  deutlich.  Etwas  flüchtiger  als  2426,. 
doch  wohl  von  derselben  Hand. 

2428.  (822).     H.  0,155.     Nola,   S.    Koll.  —  Intakt;  etwas  rot  verbrann- 

ter milder  Firnis. 

Oben  Mäander,  unten  Eierstab.  —  Auf  breitem  Fels  (mit 
Blätterzweigen  bedeckt?)  sitzt  ein  Mädchen  bequem  nach  r., 
etwas  zurückgelehnt  und  nach  rüchwärts  sich  mit  der  R.  auf 
den  Fels  stützend,  die  L.  etwas  vorstreckend,  in  lebhaftem 
Gespräche  begriffen;  die  Füsse  berühren  den  Boden  nicht 
(Sphendone;  dor.  sehr  feinfaltiger  durchsichtiger  Chiton,  tief- 
gegürtet, unterwärts  Mantel).  Das  Motiv  ist  dem  der  Barberi- 
ni'schen  „Schutzfiehenden"  verwandt,  die  Stellung  nur  auf- 
rechter.   Sorgfältig  und  lebendig. 

2429.  (2576).    H.  0,15.    Korinth,  1877.  —  Intakt;  etwas  rot  verbrannter 

milder  Firnis.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1879,  Taf.  10,  2;  S.  96  (Körte). 

Nur  oben  Eierstab. 

Eros  sitzt  nach  r.  auf  einem  Stein,  der  so  hoch  ist,  dass 
seine  Füsse  den  Boden  nicht  erreichen;  er  sitzt  bequem,  etwas 
vorgebeugt,  und  hält  mit  beiden  Händen  die  Enden  eines 
Blattkranzes;  kurzes  Lockenhaar;  gehobene  Flügel  mit  langen 
Schwungfedern.  Sehr  anmutig.  Aus  demselben  Atelier 
wie  2428. 

2430.  (2254).     H.  0,144.      Nola,    Gerh.'    Nachl.  —    Ans  Stücken;   teil- 

weis etwas  übermalt.  —  Abg.  Annali  d.  J.  1850,  tav.  L,  p.  214 
(Braun).  Bachofen,  Gräbersymbolik  Taf.  IV,  S.  36.  Kekule, 
e.  gr.  Vasengemälde,  Festschr.  zum  50 j.  Jubil.  des  arch.  Inst.,  1879, 
S. 7. 26;  vgl.  S. 25.  Vgl.  Bull.  d.J.  i852,94(Cavedoni);  Stephani  compte 
r.  1870/71,  S.   141,  7.     Benndorf,  gr.  u.  sie.  Vasenb.  S.  56.  2g3. 

Oben  und  unten  Eierstab. 

Eigeburt.  Leda  steht  nach  1.  (einfacher  grossfaltiger 
dor.  Chiton  mit  Ueberschlag;  Sphendone  und  Schmuck);  sie 
steht  in  sinnender  Betrachtung,  die  R.  ans  Kinn  legend  und 
den  r.  Ellenbogen  auf  die  1.  Hand  stützend,  vor  einem  Altare 
(eine  Stufe;  oben  Voluten),  auf  welchem  ein  grosses  Ei  sich 
erhebt,    aus    dem    (aus    einer    ovalen    Oeffnung)    ein    kleines 


Lekythos,  a,  Gruppe   i.  t]-j 

Knäbchen  (mit  Periammata  um  die  Brust)  herauskriecht  und 
ihr  die  Arme  wie  bittend  entgegen  streckt. 

ß)   Kleinere  Exemplare;    "weder   über  noch  unter    dem  Bilde   ein 
Ornament. 

2431.  (2250).     H.  0,14.     Nola,  Gerh.'  Nachl.  —  Erg.  und  übermalt. 

Ein  Mädchen  (ion.  Chiton,  dessen  Falten  mit  verd.  Firnis; 
Mantel,  unter  dem  der  1.  Arm  verhüllt)  nach  1.  schwebend 
(doch  ungeflügelt),  indem  beide  Füsse  zurückgezogen  sind 
und  nur  ein  Fuss  mit  den  Zehen  den  Boden  berührt;  weit 
vorgelegter  Oberkörper;  es  spielt  Ball;  unten  ist  eine  niedere 
Basis;  der  Ball  schwebt  zwischen  dieser  und  ihrer  Hand.  — 
Die  starke  Uebermalung  besonders  des  Unterkörpers  ist  teil- 
weise jetzt  beseitigt.  Kleine  Stücke  sind  aus  Gips  eingesetzt 
und  übermalt. 

2432.  (2251).     H.  0,105.     Gerh.'  Nachl. 

Eine  Frau  (feinfaltiger  Chiton,  Mantel,  r.  Arm  darunter) 
eilt  nach  r.,  die  L.  vorstreckend,  wie  im  Ballspielen.  R.  unten 
eine  Ranke;  1.  neben  der  Ranke  in  gerader  Richtung  unter 
der  Hand  ein  kleiner  ausgesparter  Kreis,  möglicherweise 
•der  Bali. 

2433.  (2259).     H.  o,n.     Gerh.'  Nachl. 

Eros  in  der  Luft  schwebend,  nach  r.,  mit  einem  Kranz 
oder  Perlenschnur  in  beiden  Händen. 

2434.  (819).     H.  o,n.     Nola,  S.  Koll. 
Replik  von  2433,  von  derselben  Hand. 

2435.  (2265).     H.  0,088.     Gerh.'  Nachl. 

Amazonen  köpf  nach  r.  mit  hoher  skythischer  Mütze, 
deren  oberes  Ende  ergänzt  (getupft  mit  Pünktchen).  Der 
Kopf  etwas  geneigt;  sehr  schöner  Typus. 

2436.  (1859).    H.  0,075.    Nola.  —  Abg.  Heydemann,  gr.  Vasenb.,  Hilfst. 

No.  3. 
Ein  Knäbchen  ist  auf  den  Boden  gefallen,  nach  vorn  auf 
die  ausgestreckten  Hände,  nach  r.  (Periammata). 

2437.  (1129).     H.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 

Ein  Reh  nach  1.  vor  einem  Strauche  mit  zwei  belaubten 
Aesten.    Schön;  doch  etwas  beschädigt. 

2438.  (1858).     H.  0,085.     Nola. 

Sitzende  Sphinx  vor  einer  Ranke,  nach  rechts;  teilweise 
übermalt. 


678  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

Zweite  Gruppe:  Hals  und  Schulter  ebenso;  jedoch   der  Fussrand 
ist  ein  einfacher  tmgefimisster    Wulst. 

2439.  (2253).     H.  0,095.     Gern.'  Nachl. 

Ein  Knäbchen  reitet  auf  einem  Delphin  über  die 
Wellen  nach  1.  (vier  Wogen  angedeutet);  er  streckt  beide 
Arme  horizontal  vor,  wie  um  sich  im  Gleichgewicht  zu  halten. 

2440.  (1860).     H.    0,85.     Nola.  —  Abg.    Heydemann,    griech.    Vasenb; 

Hilfst.  No.   10;  S.   14. 

Eros  als  Knäbchen  hockend  nach  r.  (Flügel  lang;  kurzes 
Haar);  er  spielt  wohl  mit  Apfelkernen,  die  er  mit  der  R.  nach 
unten  spritzt  und  mit   der  Rückfläche  der  1.  Hand  auffängt(?) 

2441.  (2264).     H.  0,11.     Gerh.'  Nachl. 

Frauen  köpf  (mit  Haube)  nebst  Schulter,  und  r.  empor- 
gestreckter Hand. 

2442.  (2159)-     H.  0,07.     S.    Pourtales    (Dubois  catalogue    n.  352.)     Abg. 

Heydemann,  gr.  Vasenb.  Taf.  X,  5. 

Eros,  mit  beiden  Knieen  auf  dem  Boden  liegend,  mit  der 
L.  sich  auf  der  Erde  stützend  greift  mit  der  R.  nach  einem 
Vögelchen  (?)  am  Boden  r.  Sein  Haarband  jetzt  vertieft  ein- 
gedrückt, mit  roter  Farbe  gefüllt  (ob  ehemals  aufgehöht  und 
vergoldet?). 

b)  Auf  zveissem  Grunde. 

Form  No.  iyy\  der  Fuss  ist  immer  ein  einfacher  Wulst 
mit  ungefimisstem  Rande,  der  sich  nach  unten  ehvas  ein- 
zieht.  Die  Mundung  indes  ohne  Ausschiueifung  nach  oben. 

Erste  Gruppe:    Die  Konturen    nur  mit  verdünntem  Firnis.     Die 
Füllung    teihueise    mit   Firnis,    teilweise    auch    mit   Farbe.      Häusliche 

Da  rstellungen . 

2443.  (2568).    H.  o,368.    U.  o,36.     Attika  (Pikrodafni,  das  alte  Halimus), 

l%77-  —  Aus  Stücken,  grau  verbrannt;  die  Scherben  von  ver- 
schiedener Farbe,  also  in  gebrochenem  Zustand  dem  Feuer 
ausgesetzt.  —  Vgl.  Heydemann,  gr.  Vasenb.  S.  4.  Aren.  Ztg. 
1880,  S.  137  (Furtwängler). 

Schulter:  oben  sog.  Eierstab.  Palmettenranken  (die 
Blätter  von  schw.    Firnis  gefüllt). 

Bauch:  oben  Mäander  mit  Kreuz. 

Häusliche  See ne.  R.  sitzt  auf  geschweiftem  Lehnstuhle 
(der  mit  graugelber,  durch  das  Feuer  offenbar  verdunkelter 
Farbe  gefüllt  ist)  eine  Frau  nach  1.  (ion.  Chiton,  der  nur  kon- 
turiert;   Haar  von  schwarzem  Firnis  ganz  gefüllt;  hinten  auf- 


Lekythos,  a,  Gruppe  2.   —    b,  Gruppe  1.  (»7<J 

genommen;    mit  breiter  dunkelroter  Binde;   Unterkörper   im 
Mantel   der   von   schw.  Firnis    ganz   gefüllt,   darauf  mit   ver- 
blasster,    einst    wohl    roter    Farbe    einige    Innenlinien;    das 
Fleisch,  also  Arme,  Gesicht  und  Füsse  haben  einen  noch- 
maligen weissen  Ueberzug,  der  aufgelegt  ist  nach  dem  ersten 
Brennen  der  Vase  und  nachdem  der  Firniskontur  der  betreffen- 
den Teile  bereits  gemalt  war;  er  ist  von  hellerem  Weiss  als  der 
Grund,  doch  löst  er  sich  sehr  leicht;  darüber  ist  dann  erst  das 
\uge  und  Stirnhaar  mit  verd.  Firnis  gemalt);  sie  streckt  beide 
Arme   vor,   bereit   ein    kleines  Kind   zu    empfangen,   das    ein 
Mädchen   ihr   hinhalt.     Das   letztere    (die   Amme)   schreitet 
langsam    nach    r.    (langer   dor.  Chiton    mit  Ueberschlag,    nur 
konturiert;  Haar  mit  dreifacher  roter  Binde  aufgebunden;  ihr 
Fleisch  wie  das  der  Frau);  sie  hält  ein,  ganz  ebenso  wie  das 
Fleisch  der  Frauen  weiss  gemaltes,  nacktes  Knäbchen  (mit 
kurzen  Haaren  und  Periammata  um   die  Brust;    ungeschickte 
Zeichnung)    am"  1.    Oberarm    und  Oberschenkel   gefasst.    Das 
Kind  strebt  zur  Mutter  r.,  der  es  den  1.  Arm  entgegen  streckt. 
Oben  an  der  Wand  hängt  ein  kleines  Tuch  mit  zwei  Bändern 
daran  (das  Tuch  mit  ehemals  wohl  braunroter  jetzt  schwarz- 
licher   Farbe    gemalt,    darauf  Innenlinien   mit   verd.   Firnis). 
Oben  r.  von  der  Amme  steht  mit  schw.  Firnis  gemalt 

jQc^iiTiJiog  y.alog  jQopoxtetöov. 

Oben  über  der  Sitzenden  hängt  ein  Spiegel  (Griff  nach  unten) 
r.  und  1.  davon  je  eine  schw.  Kanne  (von  der  1.  nur  ein  Rest 

erh.;  Metallform).  n. 

In  den  Profilen  noch  etwas  Strenges.    Augen  mit  Ober- 
lidstrich. 
2444.     (2649).     H.  0,27.     U.  0,29.     Athen,  1879-  —  Intakt 

Der  weisse  Grund  von  warmer  gelblicher  Farbe. 

Schulter:  oben  sog.  Eierstab.  ™™"en ^n i  l^t 
von  braunem  Firnis  gefüllt  bis  auf  das  Mittelblatt  das  mit 
hellroter  Farbe  aufgemalt  war  (jetzt  ganz  verblasst). 

Bauch:  Oben  Mäander  ohne  Unterbrechung. 

Kriegers  Abschied.  R.  steht  ein  bärtiger  Mann  nach 
1.  (kurzerlhiton,  ein  kleines  Tuch  um  den  Rucken  und  beide 


68o  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

Arme,  alles    nur   mit   gelbl.  Firniskontur;    kurze   Haare;    rote 
Binde);  die  lange  Lanze    am  1.  Arm    gelehnt   tragend,    in    der 
vorgestreckten  R.  einen   kor.  Helm.     Die   ganze  Figur  ist  in 
den   weichen   weissen   Grund   vorgeritzt   mit   breitem   Instru- 
mente, das  Gesicht  als  einfache  gekrümmte  Linie.    Nur  in  der 
Vorzeichnung  erhalten  ist  der  Rundschild,   der  an   seinem 
Knie  lehnt  und  auf  dem  Boden   steht;   unten   in    den  Tiefen 
der  geritzten  Linien   ist  ein   kleiner  Rest   hellroter  Farbe    er- 
halten, ein  Spur  jedoch  auch  auf  der  Schildfläche  selbst-  der- 
selbe war  offenbar  einst  ganz    rot.     L.  ihm  gegenübersteht 
eine  Frau  nach  r.,  wie  der  Mann  mit  blossen  gelben  Pinsel- 
konturen gezeichnet,  ohne  jede  Füllung  (ionischer  Chiton  mit 
Leberschlag;  Haare  gefirn.,  mit  vierfacher  dunkelroter  Binde)- 
sie  halt  mit  beiden  Händen  ein  kleines  Kind,  das  in  Windeln 
ganz  eingewickelt  ist,   bis    auf  das  Köpfchen   und   die  Füsse 
dem  sich  rüstenden  Gatten  entgegen.    Die  Profile  namentlich 
von  Frau  und  Kind  noch  etwas  streng.   Augen  ohne  Oberlid- 
strich. 

Zweite  Gruppe:    Kontur   und  Innenzeichnung   mit  verd.   Firnis- 
die  Füllung  dunkelrot.     In   den   Profilen   noch   ein  Rest  des  Strengen. 

Sepulkrale  Darstellungen. 
2445.     (2659).     H.  0,26.     Sunion,    1S79.      Aus    Stücken    fast   vollständig. 

Schulter:  drei  Palmetten,  deren  Blatter  abwechselnd  mit 
verd.  Firnis  oder  roter  Farbe. 

Bauch:  oben  Mäander  mit  Kreuz  (verd.  Firnis). 

In  der  Mitte  eine  Grabstele  (auf  zwei  mit  Firnis  schw  - 
braun  gemalten  Stufen;    auf  der   oberen   ein  seltsamer  Halb- 
kreis, ob  ein  dicker  Kranz?  der  Schaft  von  vier  roten  Tänien 
umwunden;  oben  Palmette  einen  spitzen  Giebel  füllend).   Von 
1.  naht  klagend  ein  bärtiger  Mann  (in  dunkelrotem  Mantel 
der  r.  Brust   frei   lässt;    Sandalen,  Stock   unter   die    1.  Achsel 
gestutzt,  eine  Art  Kranz  auf  dem  Kopfe,  der  jedoch  auch  mit 
Firnis  gemalt,  nur  dunkler  als  das  Haar);  in  der  1.  Hand  hält 
er  eine  mit  Firnis  vollgemalte  Lekythos  an  einem  r.  Bande 
das  an  der  Mündung  befestigt  ist;  die  r.  Hand  legt  er  klagend 
auf  den  Oberkopf.    Von    r.    naht   ein  Jüngling  (in  r.  Mantel 
mit  vielen  Firnisinnenstrichen,  die  sehr  verwischt),  den  1.  Arm 
eingestützt;   in  der  R.  hält  er  eine  lange  rote  Tänie  um  sie 
darzubringen  (die  Figur  mehrfach  beschädigt). 

2446.     (2660)      H.    0,256.     Sunion,    1879.  -  Aus    Stücken,    doch    voll- 
standig. 

Ornamentik  wie  2445. 


Lekythos,  b,  Gruppe  2.  68l 

In  der  Mitte  eine  Grabstele  auf  zweistufiger  Basis,  von 
drei  roten  Tänien  umschlungen,  oben  mit  Palmette  und 
steilem  Giebel;  auf  der  unteren  Stufe  steht  eine  rote  Oenochoe 
und  der  mit  Firnis  gemalte  Halbkreisbogen  wie  2445.  L.  und 
r.  eine  Figur,  die  je  das  eine  Bein  auf  die  obere  Stufe  auf- 
stellt; 1.  ein  klagender  Mann,  der  mit  beiden  Händen  sich 
das  kurze  (gelblicher  Firnis)  Haar  rauft;  1.  oben  hangt  eine 
Lekythos;  er  ist  ganz  von  einem  dunkelroten  Mantel  bedeckt 
(Beinkontur  mit  Firnislinien  durchgezeichnet).  R.  ein  M a  d  c  h  e  n 
(langer  ion.  weiss  gelassener  Chiton  mit  wenigen  Falten  und 
dunkelroter  Mantel,  der  die  rechte  Brust  frei  lasst;  kurz  auf- 
gebundenes Haar),  die  L.  unter  dem  Mantel  eingestützt,  die 
R.  vorstreckend,  etwas  Rotes  haltend  (verwischt,  Blüte  oder 
Frucht). 

2447.  (2658).    H.   0,255.     Sunion,    1879.    —  Aus    Stücken,    vollständig. 

Durch     Feuer    teilweise    beschädigt.       Stücke     der    Mündung 
ergänzt. 

Ornamentik  wie  an  den  beiden  vorhergehenden. 

Nur  eine  Figur:  ein  Mädchen  (langer  Chiton,  roter 
Mantel;  der  Chiton  scheint  nur  weiss  mit  Faltenstrichen; 
kurzes  Haar  mit  roter  T'änie)  trägt  auf  beiden  Armen,  lang- 
sam nach  r.  vorschreitend,  einen  nackten  toten  Knaben 
(mit  steifen  Gliedern),  offenbar  zum  Grabe.  L.  oben  hängt 
eine  Tänie.  Die  Gesichtskonture  sind  hier  rot,  nur  das  Haar 
und  ein  Teil  der  andern  Umrisse  mit  Firnis.  Die  Farben  sehr 
verblasst. 

2448.  12435).     H.  0,19.     Athen,  1875.  —  Die  Mündung  fehlt;  sonst  gut 

erhalten.  —  Abg.   Benndorf,  griech.  Vasenb.  Tafel  24,  4.  S.  42. 

Die  Palmetten  der  Schulter  hier  abwechselnd  mit  matter 
schwärzlicher  und  roter  Farbe  (nicht  Firnis);  mit  der  matt 
schwarzen  auch  der  Mäander  mit  Ausnahme  der  mit  Firnis 
gezogenen  Umfassungslinien. 

In  der  Mitte  eine  Grabstele  mit  drei  Stufen,  der  Schaft 
von  r.  Tänien  umwunden;  oben  mit  einfachem  giebelförmigen 
Abschluss  ohne  alles  Ornament.  R.  und  1.  steht  ein  Jüng- 
ling; beide  halten,  den  einen  Arm  vorstreckend,  die  Enden 
von  zwei  bis  drei  dicken  roten  Tänien  in  den  Händen,  im 
Begriffe  dieselben  um  die  Stele  zu  befestigen;  derjenige  1.  ist 
nackt  (mit  gelbl.  Firniskontur);  kurzes  gelbliches  Haar;  rote 
Tänie  um  den  Kopf  mit  Schleife;  schlanker  Wuchs,  Profil 
und  Formen  noch  etwas  streng.  Der  andere  r.  hat  nur  einen 
grossen  roten  Mantel  um  (der  ohne  Innenzeichnung);  kurzes 


682  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

gelbbraunes  Haar.  —  Augen  ohne  Oberlidstrich.  Oben  über 
der  Stele  hängt  eine  r.  T'änie  (mit  Firniskontur;  keine  zweite 
Stele!) 

Dritte  Gruppe:  Die  Palmetten  ttnd  der  Mäander  noch  mit  gelb- 
brauner Firnisfarbe;  die  Figuren  mit  matt  rötlichen  Konturen;  die 
Gezuänder    teilweis     dunkelrot    gefüllt;     einiges    Detail    mattschwarz. 

Sepulkrale  Darstellungen. 

2449.  H.  o,335.    Athen,  S.  Sabouroff,  1884.  —  Abg.  Furtwängler,  Samml. 

Sabouroff,  Taf.  60,  1. 

Zwischen  den  gefirnissten  Blattern  der  Palmetten  einige  rote* 
Vorbereitung  zum  Gang  nach  dem  Grabe.  R.  sitzt  auf 
geschweiftem  Lehnstuhle  eine  Frau  nach  1.  (ion.  Chiton,  voll 
rot  gemalt;  breites  ausgespartes  Diadem  im  matt  grauschwärzl. 
Haar);  sie  hat  einen  flachen  Korb  auf  dem  Schosse  über  dem 
rote  und  schwarze  T'änien  herabhängen;  die  R.  streckt  sie 
dem  zu  ihr  heranschreitenden  Mädchen  entgegen,  das  mit 
der  R.  (nach  neuen  Tänien?)  in  einem  auf  der  L.  getragenen 
offenen  Kasten  sucht  (dor.  Chiton,  nur  in  Konturen;  Haar 
hoch  aufgenommen,  rötlich).  Zwischen  beiden  oben  ein  Sack. 
—  Sehr  schöne  Zeichnung. 

2450.  H.  o,3i,    Athen,  S.  Sabour.  1884.—  Abg.  Furtwängler,  Samml. 

Sabouroff  Taf.  60,  2. 

In  der  Mitte  eine  schlanke  Grabstele,  von  Palmette  be- 
krönt und  von  r.  Tänien  umschlungen;  unten  zwei  Stufen. 
L.  sitzt  auf  mit  schw.  Kontur  angedeutetem  kleinem  Hügel 
(Grabtumulus?)  ein  Jüngling  (der  Verstorbene)  nach  r.,  unter- 
wärts im  dunkelroten  Mantel,  Sandalen  an  den  Füssen;  hinten 
in  einen  Wulst  aufgenommenes  Haar,  dessen  Farbe  verblasst; 
Profil  noch  etwas  streng;  er  hält  eine  (verkürzt  dargestellte) 
Leier  auf  dem  Schosse  als  ob  er  sie  stimme.  Von  r.  naht 
ein  Mädchen  in  ehrfurchtsvoller  Haltung,  eine  schw.  Tänie 
auf  beiden  Händen  darbringend  (roter  dor.  Chiton,  die  Farbe 
meist  abgerieben;  hinten  aufgenommenes  Haar,  verblasst). 

Vierte  Gruppe*.  Die  Konturen  der  Figuren  mit  matt  schwärzlicher 
Farbe;  die  Gezuänder  z.  T.  dunkelrot  gefüllt,  einiges  Detail  violett  und 
mattschwarz,  selten  gelb.  Mit  mattschwarzer  Farbe  auch  die  Palnutten 
der  Schulter  (abwechselnd  mit  Rot)  und  der  Mäander,  nur  die  Uni' 
fassuugslinien    des    letzteren    mit  gelbbr.    Firnisfarbe.     Schönster  Stil. 

Sepulkrale  Darstellungen. 

2451.  (2143).     H.  0,468.     Athen,    S.  Pourtales,    1865.    —    Ungebrochen; 

an  der  Rückseite  jedoch  ist  die  Oberfläche  abgeschlagen.    Der 


Lekythos,  b,  Gruppe  3.  4.  683 

weisse  Grund  ist  etwas  grau  (durch  Feuer?).  —  Abg.  Dubois 
Maisonneuve,  introd.  ä  l'etude  des  vases  p.  pl.  XXX;  R.  Rochctte, 
mon.  inedits  pl.  3iA,  p.  156;  Lenoir,  peintures  vases  et  bronze- 
de  la  Malmaison  pl.  2;  Benndorf,  griech.  und  sicil.  Vasenb«. 
Taf.  26;  S.  4I  Vgl.  Dubois,  catal.  de  la  coli.  Pourtales  No.  218. 
Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.  S.  691. 

Auf  der  Schulter  besonders  elegante  Palmetten  (abwech- 
selnd dunkel  rotbraun  und  mattschwarz).  In  der  Mitte  eine 
schlanke  Grabstele  von  drei  TUnien  umwunden  (nur  auf 
einer  noch  die  dunkelrote  Farbe),  von  strenger  Palmette  mit 
Voluten  und  geschlossenen  Blättern  bekrönt.  Vor  der  Stele 
ist  ein  viereckiger  Steinsitz,  unterhalb  dessen  wellige  Linien 
wohl  den  flachen  Grabhügel  andeuten  sollen.  Darauf  sitzt  ein 
Mädchen  nach  r.  (die  Verstorbene?)  (langer  dor.  Chiton, 
gegürtet,  farblos,  nur  konturiert;  auch  wenige  Falten;  kurzes 
schwarzes  Haar);  sie  umfasst  das  1.  Knie  mit  beiden  Händen 
und  blickt  empor  zu  einem  Jüngling  r.,  der  auf  zwei  Speere 
sich  stützend,  ernst  zu  ihr  herabsieht  (Petasos,  kurze  schw. 
Locken,  dunkelrote  Ghlamys;  r.  unten  fehlt  ein  Stück  der 
Figur).  L.  schreitet  ein  Mädchen  heran  (dor.  Chiton  ohne 
Gürtel,  mit  Ueberschlag,  Beine  durchgezeichnet,  einfache 
Falten  die  rotbraun  und  grösstenteils  verblasst,  indem  nur  die 
grauschw.  Konture  blieben)  und  bringt  auf  der  L.  einen 
flachen  Korb,  darauf  zwei  Zweige  liegen  und  mehrere  schwarze 
einst  teilweis  dunkelrote  Binden  herabhängen.  —  Sehr  schön. 
—  Augen  mit  Oberlidstrich  und  Wimpern. 

2452.     (2355).     H.  0,285.     Athen,  1872.  —  Wenige  Brüche. 

In  der  Mitte  eine  schlanke  Grabstele  mit  zwei  Stufen; 
der  Schaft  oben  in  strenge  Akanthosblätter  übergehend, 
zwischen  denen  noch  eine  kleine  strenge  Palmettenvolute; 
oben  sitzt  ein  Vögelein;  dieses  und  die  Blattränder  blass- 
violett. Von  1.  kommt  ein  Mädchen  (farbloser  ion.  Chiton, 
dunkelroter  Mantel  der  r.  Brust  frei  lässt;  violette  Sphendone, 
schwärzliches  Haar);  sie  hält  auf  der  L.  einen  flachen  Korb, 
in  den  sie  mit  der  R.  greift,  mit  züchtig  und  ehrfürchtig  ge- 
senktem Haupt.  R.  steht  ein  Jüngling  nach  1.  (der  Ver- 
storbene?), das  r.  Bein  auf  die  Oberstufen  des  Grabmals  stellend; 
er  hat  eine  jetzt  völlig  verblasste  farblose  Chlamys  um; 
Petasos  im  Nacken  (rot  mit  violettem  Rand),  zwei  Speere  in 
der  L.,  die  R.  auf  sein  r.  Knie  gelegt.  Indes  scheint  es  nach 
seiner  Haltung  und  der  Stellung  des  1.  Beines,  dass  er  nicht 
freisteht,  sondern  halb  sitzt  (an  einen  verblassten  Tumulus 
gelehnt?).  —  Sehr  edle  schöne  Zeichnung. 


684  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

2453.  (2144).     H.  0,315.     Athen,  S.  Pourtales,  1865.     Schlecht  erhalten. 

—  Vgl.  Dnbois,  catal.  Pourt.   No.  273. 

Fuss,  Schulter,  Hals  und  Mündung  modern.  In  der  Mitte 
eine  Grabstele  mit  zwei  Stufen,  schlank,  von  mehreren  einst 
dunkelroten  Binden  umwunden;  oben  geringer  Rest  von 
Palmette.  L.  steht  ein  Jüngling  (der  Verstorbene?),  der  das 
1.  Bein  aufstellt  auf  eine  rundliche  Erhöhung  (den  Tumulus), 
vorgeneigt,  beide  Arme  auf  das  1.  Knie  legend,  die  Hände  wie 
bereit  etwas  zu  empfangen;  nackt,  nur  auf  1.  Schenkel  Reste 
dunkelroten  Gewandstücks.  R.  steht  ein  Mädchen  in  langem 
jetzt  farblosem  Chiton  mit  kurzen  Haaren,  eine  dunkle  (einst 
dunkelrote)  Tänie  mit  beiden  Händen  vor  sich  haltend,  um 
sie  dem  Jüngling  darzubringen.  Sehr  ähnlich  dem  Mädchen 
von  2450.  Beide  Figuren  haben  sehr  gelitten;  die  Gesichter 
ganz  zerstört. 

2454.  (2425).     H.  0,235.     Athen,  1874.  —  Gut  erhalten. 

In  der  Mitte  eine  Grabstele  mit  zwei  Stufen;  sie  ist  von 
einfachster  Art,  oben  nur  mit  einem  Kyma  abgeschlossen; 
nach  oben  sich  verjüngend,  mehrmals  von  roten  Tänien  um- 
wunden (mit  schwarzen  Zipfeln).  L.  steht  ein  Jüngling  nach 
r.  (roter  Mantel  der  den  r.  Oberkörper  frei  lässt,  mit  schw. 
Innenlinien  darauf;  Haare  kurz,  mattschwarz).  Die  R.  streckt 
er  vor,  wie  es  scheint  mit  adorierendem  Gestus.  R.  steht  ein 
Mädchen  (Mittelkörper  zerstört);  Haar  hinten  aufgenommen; 
scheinbar  nackter  Oberkörper;  der  Chiton  war  durch  rötliche 
ganz  verblasste  Faltenstriche  angedeutet;  in  der  gesenkten  L. 
eine  schw.  Tänie  haltend,  mit  der  R.  einen  Zweig  gegen  die 
Stele  ausstreckend. 

245  5.     (2567).     H.  o,3i.     Athen,  1877.  —  Sehr  gut  erhalten. 

L.  steht  Charon,  vorgelehnt  auf  seine  lange  dicke  gelbe 
Stange,  zuwartend  und  nach  r.  heraus  blickend  in  seinem 
Nachen  dessen  vordere  Hälfte  dargestellt  ist  (mit  gelber 
Farbe  gefüllt);  Charon  ist  bärtig,  hat  kurzes  Haar  und  ein  edles 
Gesicht;  die  Filzmütze  der  Schiffer  auf  dem  Kopfe;  dunkelrote 
Exomis,  darauf  Faltenstriche  mit  der  schw.  Farbe;  vortrefflich 
erhalten.  L.  hinten  (unter  dem  Henkel),  wo  das  Boot  aufhört, 
wächst  grosses  Röhricht  (jetzt  grau,  doch  ursprünglich  grün?). 
R.  vor  dem  Nachen  steht  Hermes  (bärtig,  mit  hohem  Pilos; 
Chlamys,  deren  roter  Saum  erhalten;  die  den  Chiton  jedoch 
einst  füllende  Farbe  ist  vollkommen  verblasst);  er  stemmt  die 
R.  in  die  Seite,  in  der  L.  Kerykeion;    hohe  Stiefel  (vorn   mit 


Lekythos,  b,    Gruppe  4.  685 

rotem  Streif )  daran  Flügel;  er  wendet  sich  nach  r.,  auffordernd 
und  doch  teilnehmend,  zu  einem  zögernd  und  langsam  nach 
1.  schreitenden  Jüngling  mit  kurzem  Haare  der  ganz  in 
einen  hochroten  Mantel  eingewickelt  ist  (darauf  einige  schw. 
Faltenstriche). 

Sehr  schon.    Im  Profil  des  Jünglings  etwas  Strenges. 

245  6.  (2616).  H.  0,495.  Athen,  1878.  —  Mehrfach  gebrochen,  nichts 
ergänzt;  die  Zeichnung  mehrfach  verwischt.  —  Abg.  Robert, 
Thanatos  (Berl.  Winckelm.  progr.  1879)  Taf.  I.  S.  19.  Vgl.  Arch. 
Ztg.   1879,  S.  105.     Pottier,  les  lecythes  blancs,  p.  25. 

In  der  Mitte  eine  schlanke  sich  verjüngende  Grabstele; 
unten  Stufen,  wie  es  scheint  zwei;  Bekrönung  durch  strenge 
Voluten,  doch  mit  losen  Palmettenblättern  oben,  die  seitwärts 
durch  je  zwei  Akanthosblätter  ersetzt  werden  (an  deren  schw. 
Kontur  entlang  hellviolette  breite  Pinselstriche  gehen);  die 
Stele  ist  von  verblassten  Tänien  umwunden.  Die  Leiche 
eines  Jünglings  (mit  kurzen  durchaus  männlichen  Haaren 
von  braunroter  Färbung;  mit  breiter  Binde,  die  mit  violetter 
Verzierung  versehen;  Auge  geschlossen),  ganz  in  das  Leichen- 
tuch eingehüllt  (an  dem  nur  der  Saum  oben  und  unten  violett 
bemalt),  soll  eben  niedergelegt  werden  in  das  vor  der  Stele 
zu  denkende  Grab.  Am  Rücken  links  wird  er  gehalten  von 
Thanatos,  der  das  linke  Bein  auf  eine  1.  vor  der  Stele  an- 
gedeutete Erderhöhung  stellt,  sich  vorgebeugt  und  vorsichtig 
ihn  niederzulassen  im  Begriffe  ist  (ganz  nackt;  nur  einfachster 
doch  feinster  Kontur;  Bart  rotbraun  wie  die  anderen  Haare; 
edelster  Gesichtstypus;  grosse  Rückenflügel,  wo  die  Konturen 
der  Federn  schwarz,  die  Füllung  blassviolett  aufs  zarteste  aus- 
geführt ist).  R.  hat  Hypnos  die  Leiche  unter  den  Knieen 
gefasst;  er  beugt  sich  noch  weiter  herab,  um  sie  niederzu- 
lassen; er  ist  unbärtig  (das  Auge  abgerieben;  kurzes  lockiges 
Haar;  zwei  grosse  Flügel,  wie  Thanatos;  dazu  indes  ein 
kurzer  Chiton  bis  zur  Mitte  der  Oberschenkel,  nur  kenntlch 
an  dem  breiten  hellvioletten  Saume  oben  und  unten). 

An  mehreren  Stellen  ist  die  Vorzeichnung  der  Figuren  zu 
erkennen.  —  Ueberaus  edler  und  schöner  Stil  (an  den  Profilen 
beachte  man  die  leise  Anschwellung  der  Unterstirn). 

2457.     (2088).     H,  0,295.     Salamis,  Ross,  1860.  —  Ungebroch. 

In  der  Mitte  die  schlanke  Grabstele;  unten  zwei  Stufen, 
von  roten  Binden  umwunden,  dazu  in  der  Mitte  des  Schaftes 
ein  schw.  Eierstab,  aus  dem  drei  Akanthosblätter  (rot  kon- 
turiert)    hervorkommen;     oben    geschlossene    Palmette    über 


(58ö  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

Voluten;  dahinter  hängt  eine  rote  Tänie.  Von  links  naht  ein 
Madchen  (langer  ion.  Chiton  mit  dunkelroten  Faltenstrichen) 
das  auf  beiden  Händen  ein  dunkelrotes  Tuch  trägt,  wie  einen 
abgelegten  zusammengefalteten  Mantel.  Von  r.  kömmt  ein 
zweites  Mädchen  (in  Chiton  mit  roten  Faltenstrichen  und 
Mantel  der  farblos;  Gesicht  verwischt),  das  auf  der  L.  einen 
flachen  Korb  trägt,  davon  drei  rote  Tänien  herabhängen. 
Oben  der  Umriss  eines  Sackes(?).  Sie  hält  die  R.  so,  als  ob 
sie  eben  etwas  auf  das  Grab  ausstreue. 
Nicht  fein;  ziemlich  flüchtig. 

2458.  (2087).     H.  0,295.     Salamis,  Ross,  1860. 

In  der  Mitte  die  breite  Grabstele,  unten  zwei  Stufen; 
oben  r.  Eierstab,  darüber  reicher  Akanthos  (mit  roten  Streifen 
längs  der  Zacken),  ohne  alles  Palmettenmotiv.  Von  1.  kommt 
ein  Mädchen  und  bringt  den  flachen  Korb  voll  roter  Tänien 
(dor.  Chiton,  rote  Faltenstriche  auf  w.  Grund).  R.  steht  ein 
Jüngling  nach  1.  in  rotem  Mantel  (r.  Brust  frei),  in  der  R. 
eine  Leier  gesenkt  vorhaltend,  die  L.  unter  dem  Mantel.  Er 
hält  die  Leier  so  gegen  das  Grab,  als  ob  er  sie  da  weihen 
wolle. 

In  Technik  und  Stil  ganz  gleich  2457  und  wohl  von  der- 
selben Hand. 

Fünfte  Gruppe:  Die  Konturen  weniger  schwärzlich  als  graubraun  ; 
Hinzutreten  voji  gelber  und  blazicr  Farbe  zti  Füllungen.    Sonst  wie  die 

vorige  Gruppe. 

2459.  (2684).     H.  o,3o.    Athen,  18S1.  —  Aus  Stücken;  nachdem  bereits 

zerbrochen,   sind    mehrere  Stücke    dem  Feuer    ausgesetzt    ge- 
wesen und  grau  verbrannt. 

Die  Schulter-Palmetten  nur  braungrau  ohne  Rot.  In  der 
Mitte  die  schlanke  Grabstele,  von  Eierstab  und  strenger 
Palmette  (mit  Voluten  und  geschlossenen  Blättern)  bekrönt. 
Davor  die  Basis  mit  zwei  Stufen,  darauf  ein  Jüngling  sitzt 
(deutlich  männliche  Brust;  mit  kurzem  Haare;  es  ist  gewiss 
der  Verstorbene)  in  stiller  Trauergeberde;  er  hat  den  1.  Arm 
auf  den  vorgeneigten  Kopf  gelegt;  sein  Unterkörper  sowohl 
als  der  1.  Arm  ist  von  einem  grünen  Mantel  bedeckt,  der, 
durch  den  1.  Arm  heraufgezogen,  einen  schönen  Hintergrund 
zu  dem  Profile  gibt.  Neben  seinem  Schosse  ringelt  sich  der 
vordere  Teil  einer  Schlange  empor;  auf  dem  Schosse  sitzt 
ihm  eine  Wachtel  und  blickt  ihn  an;  rechts  oben  neben  der 
Stele  hängt  ein  Beutel  herab;   1.  oben    flattert  ein  geflügeltes 


Lekythos,  b,  Gruppe  5.  6.  687 

kleines  Eidolon,  die  beiden  Arme  vorstreckend.  Von  links 
kommt  ein  Jüngling  herbei,  der  die  Rechte  gerade  vorstreckt 
(Adoration?);  er  hat  langen  dunkelroten  Mantel,  der  r.  Brust 
frei  l'ässt.  R.  steht  ein  zweiter  Jüngling  im  Mantel  (r.  Brust 
frei),  dessen  einstige  Farbe  gänzlich  verblasst  ist,  mit  teil- 
nehmender Geberde  den  Kopf  neigend  und  auf  den  Verstor- 
benen blickend,  die  R.  gegen  ihn  ausstreckend  (wie  die  Frau 
r.  auf  2457;  die  L.  unter  dem  Mantel).  —  Sehr  edle  Zeichnung. 

2460.  (2433).     H.  0,21.     Athen,  1875. 

Tumulus  konischer  Form,  von  blauen  Binden  umwunden. 
Von  1.  schreitet  ein  Jüngling  darauf  zu,  ganz  in  den  roten 
Mantel  gehüllt;  rotes  Haar.  —  Sehr  flüchtig. 

2461.  (2434).     H.  0,20.     Athen,  1875. 

Der  Mäander  fehlt  hier  oben. 

Grab-Tumulus  konischer  Form  von  blauen  Binden  (mit 
roten  Zipfeln)  behangen.  R.  steht  ein  Jüngling  ganz  in  den 
roten  Mantel  gehüllt  (rotes  Haar);  die  R.  vorstreckend  (mit 
einer  Binde?),  die  L.  unter  dem  Mantel.  —  Flüchtig,  wie  2460. 

2462.  (1915).     H.  0,20.     Athen,  Ross,  1844. 

Der  Mäander  fehlt  hier  ebenfalls. 

Konischer  Grabtumulus  von  (jetzt  farblosen)  Tänien 
behangen;  ihm  nähert  sich  von  1.  eine  Frau  (rotes  Haar,  jetzt 
farbloser  Chiton)  den  flachen  Korb  mit  Binden  auf  der  L. 

Alles  sehr  verblasst.    Flüchtig,  wie  die  beiden  vorigen. 

Sechste  Gruppe.  Die  Konturen  der  Figuren  rot;  ebenso  die 
Haare;  an  den  Gewändern  neben  Rot  und  Schwarz  auch  Blau  und 
Grün.  Die  Palmetten  der  Schu/ter  und  der  Mäander  indes  noch  mit 
den  mattschzoarzen  Linien;  die  Umfassungslinien  des  letzt  ereti  auch 
■hier  mit  gelbbrauner  Firnisfarbe.  Stilistisch  der  vorigen  ztnd  der 
späteren  Hälfte  der  viertett   Gruppe  gleich  stehend. 

2463.  (2423).     H.  o,32.    Athen,  1873.     Gut  erhalten.  —  Vgl.  Furtwängler, 

S.  Sabouroff,  zu   Taf.  60. 

In  der  Mitte  die  breite  Grabstele;  unten  zwei  Stufen; 
von  breiten  roten  Tänien  umwunden;  oben  mit  Giebel  und 
Akroterienabschluss  (auf  dem  hellen  roten  Tympanon  in  der 
Mitte  dunkele  rote  Kreise).  L.  steht  ein  Jüngling  (in  einst 
hellrotem,  jetzt  meist  verblasstem  Mantel,  unten  mit  blauem 
Saume;  r.  Oberkörper  frei,  kurzes  lockiges  Haar;  Anschwellung 
der  Unterstirn);  er  stützt  die  R.  in  die  Seite  und  hält  mit  dem 


(588  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

1.  Arme  eine  Leier  an  die  Hüfte  gelehnt  und  greift  mit  den 
Fingern  in  die  Saiten  (7).  Er  blickt  auf  ein  Madchen  r.,  das 
den  r.  Fuss  schon  auf  die  zweite  Stufe  der  Stele  gesetzt  hat 
und,  sich  vorbeugend,  im  Begriffe  ist  Tänien  aus  dem  flachen 
Korbe  zu  nehmen,  den  sie  auf  der  L.  trägt  und  von  dem 
blaue  und  rote  T'änien  herabhängen;  ihre  Gestalt  ist  grossen- 
teils  von  Sinter  bedeckt,  doch  erkennt  man  dass  sie  einen 
grünen  Chiton  trägt  mit  rotem  Saume  unten  und  am  Ueber- 
schlag',  Haarknoten  hinten.  R.  oben  ist  eine  grosse  blaue 
und  eine  rote  Binde  aufgehängt. 
Schöne  Zeichnung. 

2464.  (2424)-     H.  0,315.     Athen,  187I     Sehr  gut  erhalten. 

In  der  Mitte  die  breite  Grabstele;  unten  drei  Stufen; 
oben  rotes  Kyma  und  Abakus,  und  eine  grosse  sehr  schöne 
Doppelpalmette  mit  Zufügung  von  zwei  Akanthosblättern; 
eine  rote  Tänie  um  den  Schaft  gebunden.  L.  auf  einer 
runden  Erderhöhung  (durch  Kontur  angedeutet)  sitzt  ein 
Jüngling  nach  r.  (der  Verstorbene?),  eine  rote  Tänie  mit  den 
Fingerspitzen  beider  Hände  fassend,  als  ob  er  die  Stele  damit 
schmücken  wolle;  sein  Kopf  trauernd  geneigt  (rotes  kurzes 
Haar;  farbloser  Mantel  um  den  Unterkörper,  mit  rotem 
Saume).  R.  steht  ein  Mädchen  mit  flachem  Korbe  auf  der 
L.,  daran  rote  Binden  herabhängen  (hellrote  Sphendone  im 
dunkelroten  Haar  mit  Knoten  hinten;  in  farblosem  Chiton 
und  Mantel,  der  schwarz  mit  rotem  Saume).  Sie  legt  die  R. 
an  den  Rand  des  Korbes  und  blickt  auf  den  Jüngling.  Oben 
im  Räume  sind  drei  grosse  rote  Tänien  aufgehängt. 

Gegenstück  zu  2563;  sehr  edle,  doch  etwas  lockerere 
Zeichnung  als  an  2451 — 55. 

2465.  (1977)-     H.  0,252.     Wahrsch.  Athen. 

Die  Schulter  versintert. 

In  der  Mitte  die  schlanke  Stele  auf  einfacher  Basis;  oben 
Eierstab  und  grosse  Palmette  (Voluten,  geschlossene  Blätter). 
Von  1.  kommt  ein  Mädchen  (dor.  Chiton  mit  roten  Falten- 
strichen auf  dem  w.  Grund)  und  bringt  auf  flachem  Korb 
mehrere  blaue  und  rote  Tänien,  nach  denen  mit  der  R.  ein 
Jüngling  greift,  der  r.  in  langem  rotem  Mantel  eingehüllt 
steht.  (Das  Rot  teilweis  dick  aufgehöht,  so  dass  die  obere 
Schicht  abgesprungen).  L.  oben  grosse  r.  Tänie.  Zeichnung 
etwas  nachlässig  und  nicht  fein;  sehr  ähnlich  2457  und  58. 


Lekythos,  b,  Gruppe  6.  —  Aryballos.  689 

2466.  (2174).     H.  0,18.     Athen.     Gerh.'  Nachl. 

Eine  breite  Stele  auf  Basis;  oben  ein  einfaches  Kyma. 
mit  Eierstab;  von  dunkler  verblasster  Tänie  umwunden.  L. 
davor  kniet  auf  beiden  Knieen  ein  jetzt  nackt  erscheinendes 
Mädchen  nach  rechts  (einst  wohl  in  farbigem  Chiton),  das 
klagend  die  L.  an  den  Kopf  legt,  die  R.  vorstreckend;  kurzes 
Haar.  Vgl.  dieselbe  Figur  auf  der  Lekythos  bei  Benndorf,  gr. 
Vasenb.  Taf.  17,  2. 

2467.  (1916).     H.  0,15.     Athen,  Ross,  1844. 

Der  Mäander  oben  ist  weggelassen. 

Konischer  Grabtumulus;  unten  (vor  demselben)  vier- 
eckige Stufe.  Ein  Jüngling  1.  hat  den  1.  Fuss  höher  (auf 
nicht  angedeutete  Erhöhung)  gestellt  (Mantel  um  den  Unter- 
körper) und  streckt  die  R.  (wie  etwas  niederlegend  oder  aus- 
streuend) gegen  das  Grab  vor.    Flüchtig. 

2468.  (2588).    H.  0,315.     Athen,  1878.    Sehr  übermalt.  —  Aus  Stücken. 

Die  Schulter  ganz  verwischt. 

Auf  dem  Bauche  nur  ganz  geringe  sicher  alte  Spuren 
von  einer  Stele  und  einem  1.  vorgebeugt  mit  aufgestütztem 
Fusse  stehenden  Jüngling  (dunkelbrauner  kurzer  Chiton) 
in  blass  bräunlichen  Konturen.  Diese  Spuren  wurden  mit 
roten  Linien  übermalt  und  das  Ganze  ausgeführt,  1.  der 
Jüngling  (Kopf  u.  A.  modern),  r.  ein  Mädchen,  letzteres 
völlig   modern. 

14.  Bauchige  Lekythos  (Aryballos).    Form  No.  240. 

Erste  Gruppe:    Kurzer   Hals   tind  niedere    dicke   Mündung.      Ein 
Schulterstreif  ist  vom  Halse  wie  vom  Bauche  plastisch  abgesetzt.    Ein- 
facher schwarzer  Fusszvulst. 

«)   Auf    dem     Schulterstreif     liegende     ausgesparte    Palmetten. 
Unter  dem  Bilde  sog.  Eierstab  \  sonst  ohne  Ornamente. 

2469.  (848).     H.  0,195.     S.  Barth.  —  Intakt;   brillante  Technik.  —  Vgl. 

Panofka,  mus.  Bart.  p.  124,  No.  3g. 

R.  voran  schreitet  eilig  ein  Silen  nach  r.,  der  in  der  L. 
einen  Schlauch  und  einen  kurzen  Epheuzweig  hält  und,  den 
Kantharos  in  der  R.,  sich  auffordernd  umwendet;  ihm  folgt 
ein  das  Barbiton  (schlanke  Lyra)  spielender  Silen  in  lang- 
samem Schritte  und  singend  wie  es  scheint;  zwischen  beiden 
ein  zartes  Reh  nach  r.  —  Beide  Gestalten  schlank   und    fein; 

44 


Ö90  Attisch   rotfigurig:  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

viel  verd.  Muskeldetail;  schöne  und  richtige  Zeichnung.  Die 
Augen  mit  Oberlidstrich.  Rote  Kränze;  kleine  Glatze;  Barte 
mit  einzelnen  gewellten  Pinselstrichen.   Lebendiger  Ausdruck. 

ß)    Der  Schulter  streif  schwarz.     Auf  der  Rückseite  vom  Henkel 
ausgehende  schöne  Palmetten  mit  Blüten. 

2470.  (2661).      H.    0,165.      Attika,    1879.    —    Aus    Stücken;    verbrannt, 

bevor  zerbrochen  (da    gleichmässig    hellgrau);    der  Firnis    hat 
nicht  gelitten. 

Kottabos.  R.  eine  Frau  auf  geschweiftem  Lehnstuhl 
darauf  ein  Fell,  bequem  sitzend  nach  1.  (feinfaltiger  Chiton; 
Mantel);  den  1.  Arm  lässt  sie  über  die  Stuhllehne  herab 
hangen,  in  der  R.  hat  sie  eine  Schale  (mit  Rand  und  hohem 
Fuss)  nach  Kottabosart  am  Henkel  gefasst  (lange  Haare, 
Diadem  mit  roten  Spitzen;  Armringe);  über  ihr  hängen  zwei 
Krotalen.  L.  vor  ihr,  genau  in  der  Mitte  der  Vase  (dem 
Henkel  gegenüber)  die  Kottabosstange,  auf  deren  untere  von 
drei  Löwenfüssen  getragene  gewölbte  Platte  sie  zu  zielen 
scheint.  An  der  Spitze  hat  die  Stange  nur  eine  kleine 
Scheibe  (nXdoiiy!;),  darauf  etwas  rot  aufgemalt  ist,  wie  die 
Flamme  einer  Lampe.  L.  steht  ein  Mädchen  (ion.  Chiton, 
Mantel;  r.  Haarbinden),  das  eine  Flöte  in  der  L.  gefasst  hält 
und  in  die  andere  Flöte  bläst  (geblähte  Wange);  1.  hinten 
hängt  das  Flötenfutteral. 

Zweite  Gruppe:  Etwas  längerer  Hals  und  höhere  Mündung, 
am  unteren  Teil  des  Halses  plastisch  abgesetzter  Streif  mit  Ornament. 
Der  dünne  Fusswulst   ist   durch   eine   oder  zwei   Rillen  geteilt   und   in 

der  Regel  ungefirnisst. 

a)  Auf  dem  abgesetzten  unteren  Halsstreif  Palmettenband  ; 
darunter  sog.  Eierstab;  auf  der  Schulter  grosses  Staborna- 
ment.    Unten  Mäander.      Umlaufendes  Bild. 

2471.  H.  0,22.     Trachones    bei  Athen,  1872  gef.;    S.  Sabouroff,   vorher 

Soteriades;  1884.  —  Aus  Stücken;  vollständig.  —  Abg.  Dumont, 
ceramiques  de  la  Grece  pr.  pl.  12.  i3  (schlecht);  Furtwängler, 
S.  Sabouroff  Taf.  55.  Vgl.  Dumont  in  Gaz.  des  beaux  Arts 
1873,  2,  119  und  Journal  des  Savants  1873,  Avr.  p.  257.  Wieseler 
und  Gebhardt  in  Nachricht,  d.  Göttinger  Ges.  1874,  S.  10  ff. 
Annali  d.  Inst.  1877,  p.  226  (Furtwängler);  Heydemann,  Satyr- 
und  Bakchennamen  1880,  S.  12. 

Die  Figuren  in  verschiedener  Höhe,  das  Terrain  durch 
feine  gelbrot  aufgemalte  wellige  Linien  als  hügelig  angegeben; 
darauf  vielfach  Gräser   und  Blumen   ebenso    fein   aufgemalt; 


Aryballos,    Gruppe   i.  2.  691 

die  Inschriften  mit  derselben  gelbroten  Farbe.  Vorn  in  der 
Mitte  (gerade  gegenüber  dem  Henkel),  etwas  über  der  unteren 
Bodenlinie  tanzt  die  Nymphe  Phanope  in  graziösester  Hal- 
tung, indem  sie  auf  beiden  Zehen  stehend  beide  Arme  hoch 
erhebt  und  das  Gesicht,  sich  nach  ihrer  r.  Seite  wendend,  fast 
von  vorne  zeigt  (gegürteter  dor.  Chiton,  feinste  Falten;  kurze 
wallende  Locken  in  einzelnen  Pinselzügen;  Ohrring  der  ver- 
goldet war).    Ueber  ihr: 

<t>ANOPE  (Davönri. 
Links  oben  sitzt  nach  r.  die  Nymphe  Periklymene  und 
schlägt,  den  Kopf  in  das  Spiel  versunken,  etwas  vorgebeugt, 
das  Tympanon  (mit  aufgehöhten  einst  vergoldeten  Punkten 
am  Rande)  zum  Tanze  der  andern;  sie  legt  die  Unterbeine 
bequem  übereinander  (dor.  Chiton,  ausgesparter  Epheukranz). 
An  diesem  wie  an  allen  folgenden  Mädchen  sind  Ohrringe, 
Armbänder,  Punkte  am  Diadem  oder  Kranz  u.  A.  aufgehöht 
mit  dunkelrotem  Thon  (einst  vergoldet).  Ueber  ihr 
PEPIKAYMENE    Yltgr/lv^^vi]. 

Unter  ihr  sitzt  Makaria,  bequem  gelagert,  den  Rücken  an 
eine  Erhöhung  lehnend,  die  Beine  ausgestreckt,  sich  nach  der 
Mitte  umwendend  und  aufmerksam  dem  Tanze  zusehend 
(Unterbeine  übereinander;  legt  r.  Arm  über  den  L;  dor.  Chiton, 
Nebris  die  mit  verdünntem  Firnis  angelegt  und  punktiert; 
lang  wallende  Locken;  Epheukranz  ausgespart).    Ueber  ihr: 

M  A  K  A  M  A  Maxagia. 
Ebenso  aufmerksam  blicken  die  weiter  1.  versammelten  nach 
der  Mitte:  1.  in  der  Höhe  sitzt  Antheia,  aufrecht,  die  R.  auf 
den  Boden  stützend,  die  Unterbeine  übereinander  legend,  in 
der  L.  lässig  den  Thyrsos  (Busch  aus  Epheublättern;  ein 
Epheuzweig  aus  dem  Stamm  herauswachsend)  haltend  (Haar- 
knoten, breites  Band  mit  Kreuzchen  im  Haar;  dor.  Chiton, 
doch  nicht  wie  bei  den  vorigen  in  feinsten  Falten,  sondern 
in  breiten  gröberen  Falten;  grosse  Nadeln  oder  Fibeln,  die 
den  Chiton  an  der  Schulter  zusammenhalten,  sind  rot  auf- 
gemalt).   Ueber  ihr: 

ANOE'A'M«[i>. 
Weiter  1.  unten  am  Boden  liegt  ein  Silen  nach  r.;  er  ruht 
jedoch  nur  mit  Knieen  und  Unterbeinen  auf  dem  Boden,  den 
Oberkörper  hat  er,  die  Hände  gegen  den  Boden  stemmend, 
aufgerichtet  (verd.  Muskeldetail;  der  Schwanz  hängt  lässig);  er 
blickt     aufmerksam     nach    r.    (Glatze,    lockiger    Bart,    kurzes 

44* 


692  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

lockiges  Haar,  Stumpfnase,  Spitzohr,  Epheukranz).    R.  von  ihm: 

5  I  A  E  N  O  $  2äijv6g.  j 

R.  von  der  Tänzerin  in  der  Mitte  ist  eine  Gruppe  etwas  über 
die  Bodenlinie  gesetzt:  es  sitzt  in  Dreiviertel -Ansicht  eine 
Nymphe  (im  feinen  dor.  Chiton,  Mantel  um  Unterkörper; 
Diadem)  und  hat  mit  beiden  Armen  die  eben  ermattet  (vom 
Tanze)  zusammensinkende  Naia  um  die  Mitte  des  Leibes 
umfasst  und  verhindert  so  ihren  Sturz  zur  Erde  (feiner  dor. 
Chiton);  nur  noch  auf  den  Zehen  stehend,  mit  einsinkenden 
Knien,  lässt  sie  die  Arme  wie  todt  herabsinken;  ihr  Auge  halb 
geschlossen;  die  Haare  hangen  in  langen  Strähnen  herab,  von 
denen  sich  das  Profil  abhebt;  der  Thyrsos  ist  den  Händen 
entfallen  und  sinkt  eben  1.  gegen  Boden.  Ueber  der  Sitzenden 
steht  NYM<t>E  Nviiffi] ;  über  dem  Mädchen:  /VAIA  Natu. 
R.  sitzt  etwas  hoher  der  unbärtige  Dionysos  (Mantel  um  die 
Beine;  verd.  Muskeldetail),  den  r.  Arm  auf  eine  Erhöhung 
stützend,  den  Thyrsos  lässig  an  die  Schulter  gelehnt;  lange  ein- 
zelne Locken,  Epheukranz  mit  vielen  aufgehöhten  Punkten;  er 
blickt  aufmerksam  nach  1.;  r.  oben  AIOA'YSOS  /lidwooq. 
R.,  ziemlich  nahe  bei  ihm  und  auf  gleicher  Höhe,  sitzt  nach 
1.  noch  ein  Silen  oder  Satyr,  im  Typus  ganz  gleich  dem 
vorigen  (Mittelkörper  sehr  zerstört);  er  blickt  aufmerksam  nach 
1.,  kreuzt  die  Arme  und  hält  den  Thyrsos  schräg  (Glatze, 
Pferdeohr,  Epheukranz;  nur  das  Ende  des  Schwänzchens,  das 
eingezogen  war,  ist  erhalten).     L.  von  ihm 

^OviOk  IiM/Liog. 

Unter  ihm  liegt  bequem  ausgestreckt  nach  1.  und  offenbar 
schlafend  Choro  (im  feinen  dor.  Chiton;  Unterbeine  über- 
einander gelegt);  sie  lagert  auf  dem  Hügel,  den  Rücken  schräg 
angelehnt;  Oberkörper  fast  ganz  zerstört,  doch  deutlich,  dass 
sie,  beide  Arme  über  dem  Kopf  erhebend,  mit  den  Händen 
dem  Kopf  eine  Unterlage  gibt.     Ueber  ihr: 

+  OPß  Xoqco. 

R.  dahinter  steht  aufrecht  und  auf  dem  untersten  Boden  auf- 
stehend eine  Nymphe  in  feinem  Chiton,  beide  Ellenbogen 
auf  eine  Terrainwelle  stützend,  die  R.  an  den  Kopf  legend 
und  so  ruhig  zusehend  (Haarknoten,  Band,  Beine  durch- 
gezeichnet).   Ueber  ihr 

KAAE    yjtli]. 

Allein  nicht  nach  der  Mitte  sehend  und  nur  unter  sich  be- 
schäftigt  sind   zwei  Figuren    unter   dem  Henkel:    1.  Chrysis 


Aryballos,  Gruppe  2  693 

ein  Bein  auf  eine  Erhöhung  stellend  nach  r.  (dor.  Chiton  mit 
den  groben  breiten  Falten;  Haarknoten;  Band  mit  Kreuzchen), 
in  der  R.  zwei  Flöten  haltend.    Ueber  ihr: 

+  P  Y  $  I  S  Xqvoiq. 
R.    weiter   oben   sitzt   Kisso    ihr   zugewandt,    sinnend,   vor- 
gebeugt, den  r.  Ellenbogen  auf  den  r.  Schenkel  stützend,   die 
r.  Hand  an  das  Kinn  legend;  in  der  L.  ein  Thyrsos  der  an  der 
Schulter  lehnt  (Haarknoten,  Epheukranz).    Ueber  ihr: 

KISSO    Kigoco. 
Prachtstück.     Schönster  Stil  und  feinste  Ausführung. 

ßj   Auf  dem    abgesetzten   Halsstreif  Stabornament.      Unter   dem 
aus  zwei  bis   drei  Figuren  bestehenden  Bilde  sog.  Eierstab. 

2472.  (2696).     H.  0,185.    Attika,  1880.  —  Abg.  Verh.  d.  35.  Philiologen- 

vers.  in  Stettin,  zu  S.   192  (L.  Brunn). 

R.  steht  ein  Mädchen  (dor.  Chiton,  Haare  hinten  in  die 
Höhe  in  einen  Schopf  gebunden  mit  r.  Bande);  ihr  1.  Arm 
gesenkt;  den  Kopf  neigend  streckt  sie  befehlend  oder  fragend 
den  r.  Zeigefinger  gegen  den  eilig  herannahenden  Eros 
(kurze  Locken;  Jüngling)  aus,  der  in  beiden  Händen  ein 
grosses  nachenförmiges  Gefäss  (das  als  af.dc  dienen  soll?) 
herbeibringt.  Deutlich  ist,  dass  das  Mädchen  unten  an  Füssen 
oder  Beinen  etwas  damit  beginnen  will.  —  Ziemlich  flüchtig. 

2473.  H.  0,165.     Attika,  S.  Sabouroff,  1884.  —  Intakt. 

Eine  Frau  (ion.  Chiton;  Mantel,  darunter  1.  Arm),  im 
Begriffe  nach  r.  zu  schreiten,  sieht  sich  um;  sie  trägt  auf  der 
Rechten  ein  Toilettengefäss  mit  Deckel  und  einen  gestreiften 
kleinen  Sack  mit  roten  Bändern  (Haube?).  L.  folgt  ihr  eine 
Dienerin  (dor.  Chiton),  mit  der  L.  das  Gewand  etwas  hebend, 
geschäftig  die  R.  ausstreckend,  um  der  Herrin  die  (benutzten) 
Geräte  abzunehmen.  —  Rote  Blättchen  in  den  Haaren  beider. 
—  Ziemlich  flüchtig;  Auge  mit  Oberlidstrich. 

2474.  (2591).  H.  o,i3.  Athen,  1878.  —  Aus  Stücken  und  viel  ergänzt. 
Frauentoilette.  In  der  Mitte  sitzt  eine  Frau  auf  ge- 
schweiftem Lehnstuhl  nach  r.,  die  R.  auf  die  Lehne  legend 
(Stellung  der  Statue  Mon.  d.  J.  XI,  11;  ion.  Chiton,  Mantel); 
r.  vor  ihr  steht  ein  Mädchen  nach  1.  (dorischer  Chiton),  ein 
Stäbchen  (Ende  fehlt)  haltend;  1.  ein  anderes  Mädchen  (ion. 
Chiton,  Mantel),  ein  Kästchen  bringend.  An  allen  Figuren 
sind  die  Köpfe  fast  ganz  modern.    Sorfältig  und  schön. 


694  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

2475.  (2520).     H.  0,12.     Athen,  1876.  —  Aus  Stücken. 

Hals  und  Mündung  fehlen. 

Zwei  Amazonen  stehen  sich  gegenüber  in  elegantem 
einfachem  Motive,  beide  die  Lanze  aufstützend;  die  links  ist  I 
reicher  bekleidet  (enge  bunte  Hosen  und  Aermel,  darüber 
feinfaltiger  kurzer  Chiton,  Goryt  und  Bogen  an  1.  Seite,  in 
der  R.  die  Streitaxt;  lange  Locken);  die  rechts  ist  in  Hosen,. 
Aermeln  und  kurzem  steifem  gesticktem  (Sterne)  Chiton  und 
skythischer  Mütze;  die  L.  in  die  Seite  stemmend. 

In  Zeichnung,  Gewändern  und  Profilen  ähnlich  2471. 

2476.  H.  0,175.     Attika,    S.  Sabouroff,  1884.  —  Grau    verbrannt    und 

zwar  bevor  fragmentiert. 

Unten  ausnahmsweise  einfacher  Mäander. 

Frauenbad.  In  der  Mitte  steht  ein  Luterion,  r.  und  1. 
je  eine  nackte  Frau;  die  r.  langt,  sich  etwas  in  die  Kniee 
beugend,  mit  beiden  Händen  in  das  Becken  (Band  am  Ober- 
schenkel, TTtQiGxt'kiQ).  Die  links  steht  von  vorne,  Kopf  nachr. 
und  hält  einen  Spiegel  in  der  L.  gesenkt. 

Etwas  flüchtig. 

Dritte   Gruppe:  Haisund  Mündung  7oie  in  der  vorigen',     doch  ist 

der  untere  Halsabschnitt  in  der  Regel  ohne  Ornament.    Der  Fusszoulst 

ist  einfach  und  gefirnisst.     Das  Bild  besteht  nur  aus  einer  Figur  und 

darunter  befindet  sich  nur  ein  ausgespartes  Streifchen. 

«)    Etwas  grössere  Exemplare. 

2477.  (836).     H.  o,i3.     Nola,  S.  Koll.  —  Ganz   übermalt  und    vielfach 

ergänzt. 

Auf  dem  Halsabschnitt  Stabornament. 

Eine  Frau  (ion.  Chiton,  Mantel;  breite  Haarbinde)  steht 
ruhig  nach  r.,  ein  Toilettenkästchen  auf  der  R.  —  Fein  und 
sorgfältig. 

2478.  (857).     H.  0,165.     Nola,  S.  Koll.  —  Intakt. 

Eine  Frau  (ion.  Chiton,  Mantel,  Haube),  eben  von  dem 
Stuhle  1.  hinter  ihr  aufgestanden,  hält  in  jeder  Hand  einen 
Wolleknäuel  und  blickt  auf  den  vollen  Wollkorb  vor  sich;  l. 
oben  hängt  ein  Alabastron  mit  Stiften  darin. 

Flüchtig,  nicht  fein;  im  Profil  noch  starker  Anschluss  an 
den  strengen  Stil.  —  Unten  eingekratzt  rQj. 

2479.  (817).     H,  0,125.     Nola,  S.  Koll.  —  Erg.  und  übermalt. 
Fliegende  Nike  (ion.  Chiton)  nach  1.;  in  der  R.  ein  Thy- 


Aryballos,  Gruppe  3.  695 

miaterion  (das  ganz  antik,  doch  überschmiert);  Kopf  und 
Rücken  sind  modern;  deshalb  fehlen  die  Flügel;  auch  sonst 
verschmierte  Brüche. 

2480.  (128)      H.  0,135.     Nola,  S.  Koll. 

Unten  ausnahmsweise  Eierstab. 

Nike  (langer  ion.  Chiton)  schreitet  mit  einem  Kranz  in 
beiden  Händen  nach  r.  —  Sehr  flüchtig.  R.  eine  lange  orna- 
mentale Ranke. 

ß)  Kleine  Exemplare. 

2481.  ("32).     H.  0,10.     Co  meto,  S.  Dor. 
Nur  ein  Schwan  nach  r. 

2482.  (2037).     H.  0,09.    Athen,  Ross'  Nachl.,  1854.  —  Abg.  Heydemann, 

grch.  Vasenb.   Taf.  X,  4. 
Zierlich,  schön. 
Eros  kauert  vor  einer  Blütenranke,   nach  der  er  die  R. 

ausstreckt. 

2483.  (2247).     H.  0,065.     Gerh.  Nachl. 

Ein  Jüngling,  im  Mantel  verhüllt,  auf  einer  Basis  sitzend 
nach  r.;  r.  im  Feld  eine  Strigilis. 

2484.  (1126).     H.  0,06.     Alte  kgl.  Samml. 
Flüchtig.  —  Etwas  gedrückte  Form. 

Eine  Frau  (Chiton),  laufend  nach  r.  und  sich  umsehend, 
beide  Arme  ausstreckend. 

2485.  (1128).     H.  0,05.     Nola,  S.  Koll. 
Jünglingskopf  mit  Petasos  nach  1. 

2486.  (ix33).     H.  0,075.     Corneto,  S.  Dor. 
Gleiche  Darstellung;  etwas  gröber. 

2487.  (815).     H.  0,075.     Nola,  S.  Koll.  —  Intakt. 

Nike  (ion.  Chiton)  eine  (rote)  Binde  bringend,  fliegend 
nach  r. 

2488.  (1680).     H.  0,105.     Nolanisch  nach  Gerh.,    Nagler'sche  Samml.  — 

Abg.  Heydemann,  grch.  Vasenb.  Hilfstaf.  Nr.  5,  S-  i3. 

Knablein  nach  r.,  knieend  auf  1.  Knie,  mit  einem  Balle 
spielend,  vor  einer  Ranke. 

Flüchtig.  Das  unten  eingekratzte  BS  ist  evident  modern 
(von  Heydemann  als  antik  wiedergegeben). 

2489.  (1149).     H.  0,065.     Nola,  S.  Koll. 

Sitzender,  ganz  in  den  Mantel  gehüllter  Jüngling  nach  L 


696  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

2490.  (2053).     H.  0,075.     Panofka's  Nachl.,  1858. 

Spende.    Schreitender  Jüngling  in  langem  Mantel  nach 
r.;  er  giesst  eine  Phiale  aus  über  einen  niederen  Altar. 

2491.  (1217).     H.  0,065.     Nola,  S.  Koll. 

Gans  mit  geschlossenen  Flügeln;  schön. 

2492.  (2248).     H.  0,09.     Gerh.  Nachl. 

Hals,   Mündung,   Henkel  modern.     Eule    nach   r.,  Kopf 
en  face.  r 

2493.  (2594).     H   0,105.     Piräus,  1878.     Abg.  Arch.  Ztg.  1879,  Taf.  6,3; 

o.  02  (Kobert). 

Grob;  geringer  Firnis;  sehr  flüchtig. 

Ein  Knäbchen,  gebückt  zu  einer  niederen  Basis,  Tisch 
oder  Kiste,  mit  kleinen  Bällen,  Aepfeln  oder  Fruchtkernen 
spielend. 

y)    Ganz  kleine  Exemplare  mit  ungeßmisste?n  Hals. 

2494.  (i863).     H.  0,06.     Nola. 

Frauenkopf  mit  Haube  nach  r.,  flüchtig.  R.  eine  kleine 
Ranke. 

2495.  (2249).     H.  0,055.     Gerh/  Nachl. 

Eule  en  face;  r.  und  1.  eine  kleine  Ranke. 

2496.  (2246).     H.  0,065.     Gerh.'  Nachl. 

Sirene  (Vogel  mit  Frauenkopf;  in  Haube)  nach  r.«  r 
pteilerartiger  Abschluss. 

d)   Ausnahmsweife   der  Fusswulst    ungeßrnisst;    Eierstab    unter 
dem  Bilde. 

2497.  H.  0,11.     Attika,  S.  Sabouroff,  1884. 

Eine  Frau  sitzt  auf  geschweiftem  Lehnstuhle  nach  L,  legt 
den  1.  Arm  auf  die  Lehne,  zieht  mit  der  R.  das  Gewand  em- 
por und  blickt  nach  r.  um.    R.   unten    eine  Ranke 

Flüchtig. 

Anzuschliessen:    Der    Bauch    von    sehr  gedrückter  Form.     Hals 
und  Mundung  ziemlich  kurz.     Der  Fussrand  einfach  und  ungefirnisst. 

Nur  eine  Figur;  ohne  Ornamente. 

2498.  (1681)      H.  0,09.     U.  Dm.  0,09.     Nola,    vom    Grafen  Blacas    dem 

trafen  Bols  gesch.,  dann  in  der  S.  Nagler. 

Eine  Frau  (ion.  Chiton,  Mantel)  steht  nach  r.  und  streckt 
die  R.  vor  mit  Tänie. 


Aryballos,  Gruppe  3.    —    Guttus.  697 

15.  Sog.  Guttus. 

Erste  Gruppe :  Form  No.  242.  Niedriger,  oben  flach  gewölbter  Bauch. 
Ohne  Durchbrechung  durch  ein  Loch.   Auf  der  oberen  Fläche  jederseits 

eine  Figur. 

2499.  (2540).     H.  0,065.     U.  Dm.  0,08.     Italien,  S.  Friedländer,  1876. 

A)  Sirene  nach  r.  (Vogel  mit  menschlichem  Kopt  und 
weiblicher  Brust)  hebt  den  1.  (Vogels)fuss;  tragt  Haube. 

B)  Gleiche  Sirene  nach  1.,  ohne  Haube. 
Vom  strengen  Stile  noch  nicht  fern. 

2500.  (824).     H.  o,63.     U.  Dm.  0,065.     Nola,    S.  Koll. 

A)  Kopf  mit  Schulteransatz  eines  Silen  nach  r.  (Glatze, 
grosses  Pferdeohr,  Bart  in  einzelnen  welligen  Linien);  1.  Ende 
eines  Thyrsos,  r.  Epheublatt. 

B)  Kopf  nebst  Schulteransatz  einer  Frau  nach  r.  (Haare 
mit  breitem  Diadem  aufgebunden,  vor  dem  Ohre  herab);  r. 
und  1.  eine  Ranke.  —  Unten  am  Boden  schwarz  aufgemalt  P. 

Auge  ohne  Oberlidstrich;  grosser  Stil,  wenn  auch  flüchtig; 
noch  Hermonax  verwandt. 

2501.  (8i3).     H.  o,o73.  U.  Dm.  0,062.    Nola,  S.  Koll.  —  Abg.  Genick,  gr. 

Keramik,  1884,  Taf.  32,  4. 

A)  Schwan  nach  r.  mit  gehobenen  Flügeln. 

B)  Desgl.  nach  1. 

2502.  (283o).     H.  0,07.     U.  Dm.  0,08.    Attika,  S.  Sabouroff,  1884. 

A)  Eule  von  vorn,  die  Flügel  ausgebreitet  (Federn  mit 
verd.  Firnis);  r.  und  1.  ein  Blatt. 

B)  Ebenso. 
Unter  dem  Boden  eingekratzt,  s.  Taf.  i5o2. 

2503.  (152).     U-  Dm.  0,085.     Nola,  S.  Koll. 
Nur  gefirnisst;  bester  Firniss. 

2504.  Dm.  0,10.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2505.  (1296).     H.  0,07.     Dm.  0,09.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2506.  (i3n).     H.  0,055.     Dm.  0,08.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2507.  (146).     Dm.  0,08.     Alte  Kgl.  Samml. 
Desgl. 


698  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

2508.  (i883).     H.  0,055.     S.  Rösel. 
Desgl. 

Zweite     Gruppe:      Form    No.    236.     Höherer  Bauch,    oben  fast 

horizontal ;    in  der  Mitte   von  einem    durchgehenden  cylindrischen  Loch 

(mit    geschlossenen     Wandungen)    versehen.      Eine  Figur   oben   jeder- 

seits. 

2509.  (821).     H.  0,09.     Dm.  0,06.     Nola,  S.  Koll. 

A)  Ein  Hund  verfolgt 

B)  einen  Fuchs  nach  r. 

2510.  (827).      H.  0,08.     Dm.     0,07.     Nola,  S.  Koll. 

A)  Laufender  Hund  nach  r. 

B)  Desgl. 

2511.  (820).     H.  0,07.    Dm.  0,06.     Nola.   S.  Barth.  —  Vgl.  Panofka  mus. 

Bart.  No.  44. 

A)  Ein   Silen    kriecht    auf   allen    Vieren    nach    1.;    sehr 
lebhaft. 

B)  Ein  zweiter  Silen    nach    r.,   in   ähnlicher,    doch  mehr 
abwartender  als  aggressiver  Stellung. 

2512.  (1297).     H.  0,075.     Nola,  S.  Koll. 
Nur  schwarz  gefirnisst. 

2513.  (1298).     H,  0,065.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2514.  (i3oo).     H.  0,05.     Dm.  0,10.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2515.  (i3io).     H.  0,08.     Dm.  0,095.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2516.  (173).     H.  0,07.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

16.  Pyxis. 

a)  Ein  nur  wenig  übergreifender  De  ekel  mit  hohem  Knopfe 
und  umlaufendem  Bilde. 

2517.  (2572).     Dm.  0,145.     H.  0,07.     Attika,    S.  Sabouroff,   i883.  —  Der 

Thon  etwas    blass.      Die  Innenseite    mit   feinem    rotem  Ueber- 
zng.  —  Abg.  Furtwängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  65. 


Guttus.  —   Pyxis.  699 

Nur  der  Deckel  ist  erhalten.  Vom  Knopfe  aus  gehen 
dicke  kurze  Strahlen  mit  dünner  Spitze. 

Katzen  und  Mause.  An  einem  stehenden  Lych- 
nuchos  (mit  drei  Beinen;  oben  eine  runde  Lampe,  an- 
scheinend brennend)  klettert  eine  Maus  hinauf;  r.  davon  hat 
eine  Katze  nach  r.  einen  Napf  umgeworfen  und  ihren  Kopf 
darein  begraben,  offenbar  den  Inhalt  eifrig  ausleckend;  sie 
streckt  den  Schwanz  horizontal  aus.  Doch  von  r.  naht  ein 
Knabe  im  Mantel  (auch  1.  Arm  darunter),  der  in  der  er- 
hobenen R.  drohend  einen  kurzen  Stock  schwingt.  Weiter  r. 
hat  eine  Katze  mit  den  Vorderbeinen  sich  nach  r.  auf  eine 
stehende  grosse  zweihenklige  Schüssel  gestellt  und  steckt  den 
Kopf  hinein;  sie  ist  unbeachtet  und  sauft  ruhig.  Rechts  ist 
ein  Knabe  (ebenfalls  im  Mantel)  im  Begriff,  mit  in  der  R. 
geschwungenem  Stocke  loszugehen  auf  eine  Maus,  die,  an 
einem  Lychneion  herauf  kletternd,  dasselbe  eben  zu  Falle 
gebracht  hat  und  zwar  so  dass  es  mit  der  tellerförmigen  Spitze 
(jiii'axiaxoQ)  auf  zwei,  r  aufeinander  gestülpte  grössere  Näpfe 
niederfällt.  Zwischen  dieser  Gruppe  und  der  zu  Anfang  be- 
schriebenen hängt  oben  ein  netzartiger  Sack,  Schwamm  und 
Strigilis.  Die  Tiere  sind  trefflich  charakterisiert  und  an  den 
Katzen  nicht  zu  zweifeln. 

Die  Ausführung  etwas  flüchtig.  Die  Profile  sind  noch 
dem  Typus  des  strengen  Stiles  nahe. 

b)  Der  Deckel  greift   über    den   ganzen   Gefässbauch    über. 
Form  No.  228. 

2518.     (2525).     H.  0,14.     Dm.  0,14.     Euböa   (Xerochori),   1876.  —  Teilweis 
etwas   abgerieben,  sonst  intakt. 

Der  Knopf  des  Deckels  bildet  eine  zweite  kleine  Pyxis, 
deren  übergreifender  Deckel  indes  verloren  ist;  der  Bauch 
derselben  mit  Lorbeerzweig.  Um  die  obere  horizontale 
Fläche  des  Deckels  breites  Palmettenband  und  Eierstab 
Auf  dem  Bauch  der  Pyxis  Lorbeerzweig.  Um  den  über- 
greifenden, den  Bauch  bedeckenden  Teil  des  Deckels  um- 
laufendes Bild: 

Frauenverfolgung  und  Brautwerbung?  An  zwei 
ziemlich  genau  gegenüberliegenden  Stellen  ist  die  Darstellung 
geteilt  durch  je  eine  dorische  Säule,  an  welche  sich  das 
eine  Mal  ein  Luterion  anschliesst.  R.  von  diesem  verfolgt 
im  Laufe  nach  r.  ein  Jüngling  (Ghlamys,  zwei  Speere;  der 
Petasos  im  Nacken  nur   durch  roten  Kontur  aufgemalt)   ein 


700  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

Madchen  (Chiton,  Mantel,  Haube)  das  umblickt.  Beide 
Figuren  durch  Bestossung  sehr  beschädigt.  Es  folgt  r.  ein 
geflügeltes  Mädchen  (Nike?)  (r.  Haarbinden;  dor.  Chiton),  das 
laufend,  mit  vorgestreckten  Armen  ein  umsehendes  Mädchen 
verfolgt  (ion.  Chiton,  Mantel,  Haube).    L.  zwischen  beiden 

K  •  A  H 
K  •  A  H 
Es  folgt  die  zweite  dorische  Säule.  R.  davon  ein  Jüngling 
(Chlamys,  Petasos  im  Nacken,  in  der  R.  Speer)  der  ruhig 
stehend  nach  dem  verfolgten  Mädchen  1.  blickt.  R.  davon 
KAAOC.  R.  ein  Jüngling  (im  Mantel,  auf  den  Stock  vor- 
gelehnt, die  R.  einstützend);  die  L.  mit  einem  w.  Apfel  streckt 
er  vor  gegen  einen  bärtigen  Mann  der  auf  geschweiftem 
Lehnstuhle  nach  1.  sitzt  (Werbung?);  derselbe  ist  bekränzt 
und  hält  in  der  R.  das  Scepter  (mit  Palmette  bekränzt).  R. 
KAAO.  Weiter  r.  Eros  (als  Jüngling,  bekränzt)  in  schreiten- 
der Stellung  nach  i\;  er  spielt  die  Leier  (vier  Saiten);  ihm 
gegenüber  eine  Frau  (ion.  Chiton,  Mantel)  die,  das  Scepter 
in  der  R.,  auf  der  ausgestreckten  L.  eine  w.  Binde  hält;  r. 
KAAH.     Dann  das  erstgenannte  Luterion  mit  Säule. 

Offenbar  sollen  die  beiden  Verfolgungsscenen  als  im 
Freien,  das  Uebrige  im  Hause  vorgehend  gedacht  werden. 

Die  Inschriften  und  Kränze  mit  weisslichem  Rot  auf- 
gemalt. —  Flüchtig;  die  Profile  noch  etwas  streng. 

c)  Niedere  Pyxis  mit  flachgewölbtem  Deckel  ohne  Knopf, 
statt  dessen  ein  kleiner  Ring  aus  Bronze  zum  Anfassen 
dient.     Form  No.  2ji. 

2519.  Dm.  0,18.  H.  0,05.  Athen,  S.  Sabouroff,  1884.  —  Intakt.  Der 
vermoderte  Inhalt  der  Pyxis  ist  erhalten.  — Abg.  Furtwängler, 
S.  Sabouroff,  Taf.  63. 

In  der  Mitte  des  Henkels  steckt  noch  ein  Rest  des  Bronze- 
rings. Umlaufendes  Bild,  nach  beiden  Seiten  durch  einen 
Streif  Stabornament  begrenzt. 

Sonnenaufgang.  Die  umlaufende  Darstellung  wird  ge- 
trennt durch  einen  Pfeiler  auf  Volutenbasis,  aus  der  palmen- 
artige Blätter  hervorkommen.  L.  davon  sprengt  Eos  nachr. 
empor  mit  einem  Viergespanne,  dessen  Unterkörper  noch 
verdeckt  (Eos  mit  an  den  Schultern  vorn  ansetzenden  Flügeln, 
kurzem  Haar,  vergoldetem  Diadem,  dor.  Chiton,  die  Zügel 
gelblichrot).  Dahinter  unten  emporspriessende  Blumen,  oben 
Sterne  (verblasst,    rot    aufgemalt).      Dann    folgt    Selene    aut 


Pyxis.  —   Schale.  701 

einem  Rosse  reitend  nach  r.,  die  Rechte  auf  den  Rücken  des 
Tieres  gestützt,  umblickend  (dor.  Chiton,  lange  Haare,  Strahlen- 
diadem). Endlich  Helios  mit  einem  Zweigespann,  das  empor- 
taucht nach  r.  (lange  Haare;  Strahlendiadem;  langer  gegürte- 
ter Chiton).  Ueber  seinem  Kopfe  eine  kreisrunde  einst  ver- 
goldete Scheibe,  von  der  gelbrot  aufgemalte  Strahlen  aus- 
gehen. Zahlreiche  Details  waren  vergoldet  und  sind  in  Thon 
aufgehöht.  Sehr  lebendige  und  schöne,  doch  ziemlich  flüch- 
tige Zeichnung. 

d)  Kleine  Pyxis  von  hoher  Form ;  nach  unten  ausgeschweifter 
Bauch  mit  umlaufendem  Bitd.     Hoher  Fuss. 

2520.     H.  0,065.     Dm.  0,065,     Attika,  S.   Sabouroff,    1884.  —  Intakt.  — 
Abg.  Furtwängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  61,  2. 

Brillante  Technik  und  Firnis.  Unter  dem  Bilde  auf  dem 
ausgeschweiften  Rande  feiner  Blattüberfall. 

Umlaufendes  Bild:  Eine  Frau  sitzt  nach  1.  auf  geschweif- 
tem Lehnstuhl  (Diadem  mit  gelbrot  aufgemalten  Punkten; 
ion.  Chiton,  Mantel);  sie  hält  auf  der  L.  eine  gelbrote  Kugel; 
vor  ihr  1.  schwebt  Eros  heran,  ihr  eine  Perlenschnur  (von 
gelbroten  Kugeln)  bringend  (Nackenlocken,  Haarband).  R. 
hinter  dem  Stuhle  steht  ein  Mädchen  nach  1.,  die  Arme 
unter  dem  Mantel;  es  folgt  ein  Mädchen  in  dor.  gegürtetem 
Chiton  mit  Ueberschlag,  auf  der  L.  ein  Kästchen,  in  der  R. 
den  Spiegel  (Diadem);  dann  ein  Mädchen  (ionischer  Chiton, 
Mantel),  das  in  der  R.  gesenkt  eine  Tänie  hält.  Abgewendet 
nach  r.  folgt  eine  gleichgewandete  Frau,  auf  der  Rechten  ein 
mäandergeschmücktes  Kästchen  tragend,  mit  einer  aufgehöhten 
(vergoldeten)  Kugel;  ihr  gegenüber  ein  Mädchen  nach  links 
(ion.  Chiton,  Mantel),  das  in  der  R.  gesenkt  eine  Tänie  hält 
und  ein  Mädchen  in  dor.  Chiton,  in  der  R.  gesenkt  einen 
aufgemalten  Kranz  tragend. 

Zierlich  und  sorgfältig.     Auge  meist  mit  Oberlidstrich. 


17.   Sehale. 

1)   Ohne  absetzenden  Rand  [Form  No.  225). 

a)  Mit  Aussen-  und  hinenbild.  Unter  und  neben  den  Hen- 
keln symmetrisch  angeordnete  Palmctten.  Um  das  Innen- 
bild Mäander. 


702  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

Erste  Gruppe:      Das    Innenbild    steht    auf    der    Kreislinie    auf; 

kein  Abschnitt  unten. 

a)    Grösseres   Exemplar ;    am   äusseren   Rande    der  Schale    über 
dem  Bilde  sog.  Eierstab.     Ziemlich  dicker  Fussrand. 

2521.  (2150).  H.  0,14.  Dm.  0,335.  Samml.  Pourtales,  1865  (No.  154  des 
Auktions-Kataloges).  —  Wenige  Brüche.  —  Abg.  Arch.  Ztg. 
1865,  Taf.  204;   S.   ii3  (Gerhard). 

Innen:  Triptolemos  sitzt  ruhig  und  feierlich  (ion. 
langer  Chiton,  Mantel,  Lorbeerkranz  ausgespart,  lange  Locken), 
das  Scepter  in  der  L.  auf  dem  Wagen  nach  r.,  dessen  (mit 
Zirkel  eingeritztes)  Rad  mit  grossen  Flügeln  nach  hinten,  und 
nach  vorn  mit  einer  grossen  Schlange  (beides  mit  verd.  Detail) 
ausgestattet  ist;  der  Wagensitz  von  ion.  Volute  getragen  und 
mit  einem  Geländer  versehen;  auch  ein  Fussbrett.  Ihm  ent- 
gegen schwebt  von  r.  Nike  (in  der  halben  Grösse  des  Tript.; 
in  dorischem  Chiton  mit  breitem  Saum  und  Gürtel;  Diadem, 
kurz  aufgenommenes  Haar);  sie  streckt  ihm  den  r.  Arm  ent- 
gegen; ihr  1.  Arm  modern.  Triptolemos  erhebt  die  R.  (Finger 
zerstört),  wie  etwas  erstaunt.  Zwischen  ihm  und  Nike  sind 
oben  und  unten  im  Räume  einige  (acht)  fallende  Aehren  oder 
grosse  Fruchtkörner  angebracht,  die  wie  ein  Regen  von  oben 
herabkommen. 

Aussen:  A)  Frauenverfolgung.  Ein  nackter  Jüng- 
ling (mit  Shawl  auf  den  Armen;  Rundschild  mit  schw.  Schlange 
und  Lanze  in  der  L.,  Helm  auf  dem  Kopfe  mit  aufge- 
schlagenen schwarzen  Backenklappen;  lange  Locken)  verfolgt 
laufend  nach  1.,  die  R.  vorstreckend,  ein  entfliehendes  um- 
sehendes Mädchen  (ion.  Chiton,  Mantel,  Haube,  die  L.  unter 
dem  Mantel).  Zwischen  beiden  hängt  oben  ein  dicker  kleiner 
Blütenkranz.  L.  kommt  ihr  ein  bärtiger  Mann  (Vater)  ent- 
gegen mit  Scepter  (ion.  Chiton,  Mantel)  in  eilendem  Schritte. 
L.  oben  hängt  eine  Binde.  R.  enteilt  nach  r.  umsehend  ein 
zweites  Mädchen  (dorischer  Chiton  mit  breitem  Saum  und 
Gürtel;  lange  Locken,  Diadem)  beide  Arme  ausbreitend. 

B)  Jugendliche  Sieger.  Zwei  Jünglinge  stehen  sich 
gegenüber,  beide  den  Kopf  mit  breiter  Siegerbinde  umwunden, 
beide  mit  Locken  bis  auf  die  Schultern;  der  1.  hält  die  Lanze 
in  der  R.,  ein  Shawl  hängt  auf  seinem  1.  Arm,  in  der  L.  streckt 
er  einen  korinth.  Helm  mit  hohem  Busche  vor;  der  andere  r. 
hat  Shawl  auf  1.  Schulter;  die  L.  einstützend,  hält  er  in  der 
R.  zwei  Lanzen  angelehnt.  Zwischen  beiden  hängt  oben  ein 
Schwert.    R.  steht  eine  dorische  Säule  mit  Abakus  und  weit 


Schale,  i,  a,  Gruppe   i.  703 

ausladendem  Echinus,  und  von  r.,  also  aus  dem  Hause  her, 
schreitet  Nike  (ion.  Chiton,  Mantel,  Haube),  auf  der  L.  eine 
Phiale,  in  der  R.  eine  Oenochoe  erhebend  (um  den  beiden 
Siegern  einzuschenken).  L.  am  Ende  steht  ein  bärtiger  Mann 
(ion.  Chiton,  Mantel;  runder  Haarwulst  im  Nacken)  den  Krück  • 
stock  in  der  R.,  die  Finger  der  L.  staunend  ausstreckend.  L. 
oben  Tänie. 

Das  Auge  zum  Teil  mit  Oberlidstrich,  doch  meist  ohne; 
der  Stil  schliesst  sich  noch  an  den  strengen  an.  Verdünntes 
Muskeldetail.    Vorzeichnung  deutlich. 

ß)  Kleinere  Exemplare.  Unter  dem  Henkel  kleinere  Palmette 
und  oben  zu  beiden  Seiten  des  Henkels  je  eiti  Epheublatt. 
Als  Innenbild  nur  eine  Figur.  Der  Stil  dem  strengen  noch 
nahestehend. 

2522.     (889).     H.  0,09.     Dm.  o,23.     Corneto,  S.  Dor.  —   Aus  grösseren 
Stücken. 

Innen:  Ein  nackter  schlanker  Jüngling  steht  von  vorne, 
den  Kopf  nach  1.  gewandt,  in  der  R.  seitwärts  ausgestreckt 
eine  Strigilis,  die  L.  ebenfalls  seitwärts  ausgestreckt.  R.  eine 
schmale  Stele  auf  niederer  Basis;  1.  eine  Basis  (Sitz),  die  nur 
zur  Hälfte  dargestellt  (rote  Binde  im  Haar;  verd.  Muskeldetail). 

R.    H  O  h  A  I  5     0  naig. 

Aussen:  Palästra.  A)  L.  zwei  faustkämpfende 
nackte  Jünglinge:  der  1.  streckt  die  L.  zur  Abwehr  vor  und 
holt  mit  der  R.  aus;  der  r.  (Körper  en  face)  streckt  die  R. 
zum  Stosse  aus  (rote  Binden  mit  Spitze  vorn;  blosse  Fäuste 
ohne  Riemen).  R.  steht  als  Aufseher  ein  Jüngling  im 
Mantel,  langen  Stab  aufstützend;  r.  am  Ende  eine  Stele;  an  zwei 
Stellen  derselben,  oben  und  weiter  unten  eine  Reihe  verdünnter 
Pinselstriche  eng  nebeneinander  (ob  eine  Inschrift  andeutend?) 
L.  am  Ende  hängen  oben  am  Haken  Schwamm,  Aryballos  und 
Strigilis;  1.  davon  steht  vertikal  aufgepflanzt  ein  dünner  Stab 
(die  Grenze  für  die  Kämpfer?).     Oben 

H  O  h  A  I  $     o  nötig. 

B)  Auf  geschweiftem  Lehnstuhle  sitzt  der  Aufseher  nach 
r.,  ein  Jüngling,  den  Unterkörper  im  Mantel  verhüllt  (rote 
Binde  mit  Zipfel  vorn;  Körper  mit  verd.  Muskeldetail),  mit 
beiden  Händen  einen  Krückstock  vor  sich  aufstützend.  L. 
über  ihm  Schwamm,  Aryballos  und  Strigilis;  r.  oben  zwei 
Halteren.  R.  vor  ihm  steht  ein  nackter  Jüngl  ing  von  vorne, 
den  Kopf  nach  1.  zu  ihm   wendend  und    die  Rechte    mit    der 


704  Att.  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

Strigilis  nach  1.  ausstreckend  (r.  Binde  mit  Spitze);  mit  der  L. 
fasst  er  an  einen  geraden  Stab,  den  ein  anderer  nackter 
Jüngling  r.  mit  der  R.  aufstellt  (die  L.  eingestützt;  r.  Binde 
mit  Zipfel).  R.  am  Ende  Stele,  deren  obere  Spitze  modern; 
am  oberen  Teile  sieht  man  eine  Reihe  verd.  Pinselstriche  eng 
nebeneinander;  auch  an  der  Stele  auf  A)  sind  Reste  solcher 
Striche  zu  sehen.     Oben 

H  O  h  A  I  *     b  nötig. 

Alle  haben  kurze  Haare  und  kleine  Vorderhaarspitzen. 
Augenkontur  innen  offen,  doch  noch  nach  dem  strengen 
Typus,  ohne  Oberlidstrich;  ebenso  im  Untergesichte  noch 
etwas  Strenges. 

2523.  (1771).     H.  0,095.     Dm.  0,22.     Italien,  durch   Gerhard,  1841.  — Aus 

Stücken;   erg. 

Innen:  Der  fromme  Silen.  Silen  (mit  grosser  Glatze, 
Stumpfnase,  Pferdeohr,  rot  bekränzt)  steht  in  langer  Ge- 
wandung, Chiton  und  Mantel,  unter  welchem  der  r.  Arm 
verhüllt,  ruhig  nach  r.  und  hält  in  der  Linken  feierlich  einen 
Zweig  mit  r.  Blättchen  über  einen  Altar  (auf  Stufe,  Voluten 
oben;  rotes  Feuer);  komischer  Effekt.   L.  sinnlose  Buchstaben 

OU5A 

Aussen:  Frauenleben.  L.  steht  eine  Frau  (wie  alle 
folgenden  in  ion.  Chiton  und  Mantel,  mit  roter  Haarbinde 
und  r.  Haarknoten)  nach  r.  vor  einem  Wollkorb,  dessen  Rand 
oben  rot  zur  Andeutung  dass  er  voll  (antik  nur  die  1.  obere 
Ecke  desselben)  und  hält  darüber  einen  grossen  Strang  Wolle 
(ausgespart),  den  sie  offenbar  eben  herausgeholt  hat;  r.  eine 
Frau  nach  1.,  das  Scepter  aufstützend  (die  Herrin);  weiter  r. 
eine  Frau  nach  links,  einen  eben  solchen  Wollestrang  oder 
Binde  heraushaltend. 

B)  In  der  Mitte  sitzt  eine  Frau  auf  geschweiftem  Lehn- 
stuhle nach  r.,  einen  Spiegel  in  der  R.  (langes  Lockenhaar); 
r.  vor  ihr  eine  Frau,  einen  langen  Stab  aufstützend;  1.  eine 
Frau,  die  beide  Hände  vorstreckt  (Kopf  und  Körper  grössten- 
teils modern). 

Flüchtig  und  nachlässig. 

y)  Ebenfalls  kleinere  Exemplare.  Bei  den  Henkeln  die  gewöhn- 
lichen Palmetten  des  schönen  Stiles.  Innenbild  aus  zwei 
Figuren  bestehend. 

2524.  (1940.)      H.   0,095.      Dm.   o,23.       Vulci,    von    Basseggio    in    Rom 

durch   Gerhard. 


Schale,  i,  a,  Gruppe   i.  jo5 

Innen:  Eos.  Ueber  welligen  Boden  (eher  als  Fels  denn 
als  Wasser  zu  deuten)  eilt  in  weiten  Schritten  nach  r.  Eos 
herab,  in  dor.  Chiton  (mit  breitem  Saume  unten)  den  sie  mit 
der  L.  etwas  heraufzieht;  sie  ist  geflügelt  und  trägt  eine 
volle  Haube;  die  R.  streckt  sie  horizontal  vor  nach  dem  vom 
Rande  abgeschnittenen  Hinterteile  eines  Pferdes,  das  ge- 
machlich nach  r.  schreitet;  darüber  ein  Halbmond  (ausgespart). 
Wahrscheinlich  ist  Selene  auf  dem  Rosse  hinabreitend  zu 
denken,  verfolgt  von  Eos. 

Aussenseiten  weniger  sorgfaltig,  sogar   recht  flüchtig. 

A)  In  der  Mitte  sitzt  auf  Steinwürfel  ein  Jüngling,  nach 
r.,  ganz  in  den  Mantel  gehüllt  (auch  über  dem  Nacken);  er 
legt  die  Arme  unter  dem  Mantel  um  die  Kniee;  oben  hangt 
ein  Schild  im  Tuchfutteral  (?)  und  Schwert.  Gegenüber  rechts 
steht  ein  Jüngling  nach  1.,  ganz  in  den  Mantel  gehüllt,  auf  den 
Stocksich  vorlehnend;  1.  ein  Manteljüngling,  sich  vorbeugend 
und  den  Stock  in  der  R.  aufstützend.  Oben  kreuzförmiges 
Gerät. 

B)  In  der  Mitte  sitzt  auf  gleichem  Sitze  ein  bärtiger 
Mann,  verhüllt,  in  der  L.  Krückstock;  r.  und  1.  je  ein  Mantel- 
jüngling  auf  den  Stock  vorgelehnt;  r.  oben  ein  Diptychon; 
in  der  Mitte  oben  Schild  im  Tuch  und  Schwert;  1.  oben 
kreuzförmiges  Gerät. 

2525.  (2007).  H.  0,095.  Dm.  o,23.  Durch  Gerhard  in  Rom  1841  erw; 
1851  in  die  Sammlung  gekommen.  —  Der  Fuss  war  schon  im 
Altertum   mittelst  eines   Bronzestiftes   befestigt. 

Innen:  Feiner  Mäander  (mitKreuz  in  grossen  Abständen, 
nur  dreimal).  R.  steht  eine  Herme  (bärtig,  langes  Nacken- 
haar mit  Wulst;  auf  Basis;  ithyphallisch);  neben  ihr  ein  Altar 
auf  zwei  Stufen.  Eine  Frau  (dorischer  Chiton,  gegürtet,  Haar- 
knoten) steht  vor  letzterem  etwas  vorgebeugt  und  fasst  die 
Herme  mit  beiden  Händen  an,  da  wo  die  Armlöcher  zu  sein 
pflegen. 

Aussen:  Flüchtiger.  A)  L.  sitzt  ein  Jüngling  nach  r., 
im  Mantel,  die  Rechte  auf  den  Stock  stützend,  sprechend  mit 
einem  stehenden  Jüngling  (von  vorne,  Kopf  nach  1.,  1.  Arm 
im  Mantel,  R.  gesenkt).  R.  steht,  ganz  in  den  Mantel  gehüllt 
ein  Jüngling  auf  den  Stock  vorgelehnt  nach  1.  Oben  hängt 
1.  ein  kreuzförmiges  Gerät;  dann  ein  Schild  im  Tuch  nebst 
Schwert;  r.  zwei  Sandalensohlen  und  ein  Ball  mit  Kreuz. 

B)  Ein  Manteljüngling  steht  in  der  Mitte  nach  1.;  r. 
und  1.  stehen  vorgebeugt  auf  ihre  Stöcke  zwei  bärtige 
Männer,  in  Mänteln,   den  r.  Arm    einstützend.     Oben  1.    der 

45 


706  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;   ältere  Hälfte. 

kreuzförmige      Gegenstand;      dann     ein     Diptychon,      dann 
Schwamm,  Aryballos  und  Strigilis  am  üblichen  Haken. 

2526.  (875).    H.  0,085.     Dm-    °>225-     Nola,    S.    Koll.    —    Aus    Stücken; 

übermalt.  —  Abg.  Genick,  gr.  Keramik,  1884,  Taf.  28,  2. 

Innen:  Zwei  K  n  a  b  e  n ,  in  Mantel  gehüllt,  stehen  sich  ruhig 
gegenüber  (je  ein  Stand-  und  ein  Spielbein,  ein  Arm  ein- 
gestützt,  der  andere  unter  dem  Mantel;  kurzes  Haar). 

Aussen:  A)  Eine  Frau  (langer  ion.  Chiton  mit  verd. 
Pinselstrichen  darauf;  Mantel;  Haube)  enteilt  nach  rechts,  um- 
blickend und  halt  in  der  R.  eine  lange  Tanie  (ausgespart) 
hinaus.  R.  und  1.  ein  Manteljüngling,  verhüllt,  ruhig  wie 
die  des  Innenbildes.     Oben  hängt  r.  ein  Schild  im  Tuch(?) 

B)  Wiederholung  von  A);  oben  r.  hängt  ein  Paar  San- 
dalensohlen. 

Sehr  flüchtig;  etwas  Vorzeichnung. 

2527.  (863.)     H.  0,09.     Dm.  0,225.     Nola,  S.  Koll.  —  Intakt. 

Innen:  Der  Mäander  sehr  vereinfacht.  Ein  Silen  tanzt 
nach  r.  und  scheint  sich  mit  den  Händen  den  Takt  dazu  zu 
klatschen;  1.  wendet  sich  scheu  ein  Mädchen  weg  und  sieht 
sich  nach  ihm  um  (Chiton,  Mantel,  darunter  die  Arme; 
Haube).  —  Sehr  flüchtig. 

Aussen:  Auf  A)  und  B)  die  gleiche  Darstellung.  In  der 
Mitte  ein  ruhig  stehender  Mantel  Jüngling  nach  r.;  r.  ein 
sich  auf  den  Stock  vorlehnender  und  1.  ein  den  Stock  in  der 
weit  vorgestreckten  R.  aufstützender  Genosse;  zwischen  den 
ersten  beiden  oben  der  Schild  im  Sack(?)  und  darunter  vier 
Stäbe  oder  herabhängende  Bänder. 

Sehr  flüchtig;  doch  die  Vorzeichnung  ziemlich  stark. 

2528.     (861.)     H.  0,08.     Dm.  0,225.     Nola,  S.  Koll. 

Innen:  A)  L.  sitzt  auf  einem  oben  etwas  profilierten 
Steinsitze  ein  Jüngling  verhüllt  nach  r.;  ein  anderer  ihm 
gegenüber  steht  von  vorne  (Mantel  r.  Brust  frei  lassend;  die 
R.  einstützend;  Kopf  nach  1.);  verblasste  Haarbinden  mit 
Spitze.    Oben    KAAO. 

Aussen:  A)  In  der  Mitte  ein  Jüngling,  sitzend  nach 
r.,  im  Mantel  verhüllt,  auf  viereckigem  Steinsitz;  r.  ein  Jüng- 
ling, der  ihm  in  der  R.  einen  Kranz  oder  Binde  (ausgespart, 
mit  schw.  Tupfen)  hinhält,  und  zwischen  beiden  oben  eine 
Strigilis.  L.  steht  ein  Jüngling,  den  Stock  mit  der  R.  auf- 
stützend, im  Mantel,  der  r.  Brust  frei  lässt.  Oben  K  A '  und 
K  A  •    x«[Aoc. 


Schale,  i,  a,  Gruppe   i.  2.  roj 

B)  In  der  Mitte  ein  Jüngling,  in  den  Mantel  gehüllt 
stehend  nach  1.;  1.  ein  auf  den  Stock  vorgebeugter  Jüngling 
nach  r.,  im  Mantel;  er  halt  dem  vorigen  mit  beiden  Händen 
gefasst  einen  Zweig  entgegen  (kranzartig  gebogen).  R.  ein 
Jüngling  im  Mantel  (r.  Brust  frei)  mit  Stock,  von  vorne,  Kopf 
nach  1.  Neben  jedem  steht  xalug:    KAAOI    KAAOI    KAAOI. 

2529.  (891.)     H.  0,09.     Dm.  0,225.     Chiusi,  S.  Dor. 

Ungebrochen,  doch  die  Oberflache  vielfach  etwas  zer- 
fressen und  dann  übermalt. 

Innen:  Eine  Frau  sitzt  auf  lehnelosem  Stuhle  nach  1. 
(langer  Chiton  und  Mantel  der  sie  bis  auf  den  Kopf  verhüllt; 
beide  Arme  darunter;  weisses  Haarband  mit  Blättchen; 
Schuhe);  vor  ihr  befindet  sich  ein  nackter  infibulierter  Jüng- 
ling (w.  Binde)  in  einem  Tanzmotive  (?),  beide  Arme  schräg 
(Hände  horizontal)  gegen  ihren  Schoss  vorstreckend,  die 
Beine  eng  nebeneinander  und  vom  Boden  gehoben  im  Sprunge. 
Zwischen  beiden  KAAO$ 

KAA. 
Die  Inschriften  verblasst;  das  Weiss  aufgefrischt. 

Aussen:  A)  Eine  Frau  in  der  Mitte  (langer  Chiton  und 
Mantel,  in  den  gehüllt  bis  an  die  Nase;  Arme  unter  dem 
Mantel;  Binde  mit  Blattspitzen)  nach  1.  stehend,  nach  r.  um- 
blickend; sie  wird  umtanzt  r.  und  1.  von  je  einem  nackten  in- 
fibulierten  Manne  (der  r.  bärtig)  welche  die  Beine  heben  und 
die  Arme  ausstrecken  in  hastigem  Tanze  (Haarbinden,  kurzes 
Haar).    Inschriften :    KAAS    K  A  A  C  • 

B)  Dasselbe,  mit  geringen  Modifikationen;  die  Frau  ein- 
fach nach  r.  gewandt;  zwei  unbärtige  Tanzende;  begehrliche 
Bewegungen  der  Arme.  Inschriften:  KAAO<  KAA 5.  Die 
Haarbänder  der  Jünglinge  sind  je  mit  einem,  die  der  Frauen 
mit  mehreren  spitzen  Blättern  vorn  geschmückt;  diese  und 
die  Inschriften  sehr  verblasst,  doch  weiss  aufgefrischt;  die 
ursprüngliche  Farbe  war  rotlichweiss.  —  Sehr  flüchtig. 

Zweite    Gruppe:    Das    Innenbild   steht    auf    einer    Horizontalen; 
unter  derselben  ein  thongrundig  ausgesparter  Abschnitt. 

2530.  (1028).     H.    0,12.     Dm.    o,33.     Vulci,    S.    Dor.  —  Aus    grösseren 

Stücken.  —  Abg.  Stackeiberg,  Gräber  der  Hellenen  Taf.  XLI; 
Panofka,  Bilder  antiken  Lebens  Taf.  XI,  3.  4;  Panofka,  Zeus 
Basileus  und  Herakl.  Kallinikos,  Berl.  Winckelm.  progr.  1847, 
Tafel  No.  1.  2.  3.  Elite  ceramographique  II,  pl.  L  A,  p.  152. 
Vgl.  Gerhard,  auserl.  Vasenb.  IV,  S.  83;  Benndorf,  gr.  u.  sie. 
Vasenb.  S.  74;  Furtwängler,  S.  Sabouroff  zu  Taf.  58.  59. 

45* 


^ro8  Att.   rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

Innen:  Ein  grosses  ergänztes  Stück  umfasst  den  Mittel- 
und  einen  Teil  des  Unterkörpers  beider  Figuren.  Herakles 
als  Schutzflehender(?)  Herakles  steht  nach  r.,  bequem  mit 
der  R.  auf  die  Keule  sich  stützend,  mit  r.  Standbein,  das  1. 
zurückgesetzt  (in  kurzem  Chiton;  Goryt  mit  Bogen,  wovon 
ein  Rest  alt,  an  1.  Seite  an  doppeltem  r.  Bande;  Löwenfell 
um  den  Kopf  vorn  geknüpft,  bärtig;  besonders  grosses  hohes 
Auge)  und  hält  in  der  L.  zwei  Zweige  hinaus  (Enden  alt;  mit 
kleinen  spitzen  Blättchen  die  ausgespart);  ihm  gegenüber 
steht  ein  bärtiger  Mann  (König)  (langer  Chiton  und  Mantel, 
der  r.  Brust  frei  lässt;  Scepter  von  Blüte  bekrönt  in  der  L.; 
r.  Haarband,  ganz  locker  gemaltes  Haar  mit  gelblichem  verd. 
Firnis;  ebenso  Bart,  wo  jedoch  Relief linienenden);  er  streckt 
die  R.  sprechend  gegen  Herakles  aus  (Finger  alt). 

Aussen:  Hochzeitlicher  Zug.  A)  Bräutigam  auf 
dem  Wagen  mit  Viergespann  (Mantel  r.  Brust  frei  lassend, 
lange  Locken,  Lorbeerkranz),  in  der  L.  den  Lenkerstab,  in 
der  R.  die  Zügel  (rot  auch  auf  dem  Thongrund);  r.  hinter  ihm 
steht  eine  Frau  (Mutter)  in  langem  ion.  Chiton  und  Mantel 
(Binde  hinten  in  Schleife  ausgehend;  lange  Locken),  in  der  L. 
eine  rot  brennende  lange  Fackel  schulternd,  in  der  R.  einen 
Lorbeerkranz  emporhaltend,  der  bestimmt  für  den  Bräutigam. 
L.  hinter  den  Rossen,  von  denselben  teilweise  verdeckt,  naht 
ein  Mädchen  in  dor.  Chiton  mit  Ueberfall,  eine  grosse 
Kithara  (sieben  Saiten)  spielend  (Sphendone  und  Haarknoten). 
L.  vor  den  Rossen  her  eilt,  sich  umsehend,  Hermes,  in  der 
L.  das  Kerykeion  (unten  mit  spitzigem  Ende),  die  R.  in  die 
Seite  stützend  (kurzer  Chiton,  Chlamys,  Petasos  im  Nacken, 
Sandalen,  hoch  mit  Riemen  umschnürtes  Unterbein;  Bart,  r. 
Blättchenkranz). 

B)  L.  das  Haus,  Andeutung  eines  Thürflügels,  davor 
offene  Vorhalle  von  einem  Pfeiler  auf  Basis,  oben  mit  zwei 
Abaci  (kein  Echinus);  unter  der  Halle  steht  eine  Frau  nach  r. 
(ion.  Chiton,  Mantel,  r.  Haarband),  die  in  beiden  Händen  eine  r. 
brennende  Fackel  hält.  Vor  der  Halle  r.  schreitet  nach  r. 
entgegen  ein  Jüngling  im  Mantel  (r.  Brust  frei)  der  die  Leier 
(siebensaitig)  spielt  (lange  Schulterlocke,  ausgesparter  Lorbeer- 
kranz im  Haar).  Von  r.  kommt  der  Bräutigam  (von  vorne, 
die  R.  in  die  Seite  stützend,  Mantel  lässt  r.  Brust  frei);  er 
sucht  mit  der  L.  die  unter  dem  Mantel  verhüllte  R.  der  Braut 
zu  lassen,  um  sie  nach  1.  zum  Hause  zu  führen.  Diese  steht 
scheu,  die  Beine  eng  beisammen,  den  Kopf  etwas  geneigt  und 
geradeaus  blickend  (langer  Chiton,  Mantel  der  Kopf  und  Arme 


Schale   i,  a,  Gruppe  2.  JO9 

verhüllt,  nur  das  Gesicht  frei,  Diadem  auf  Stirnhaar  verdünnt, 
darauf  schw.  Punkte).  Es  folgt  eine  Frau  (langer  ion.  Chiton, 
Mantel,  Haube)  rot  brennende  Fackel  in  der  R.,  die  L.  unter 
dem  Mantel. 

Stil  der  eben  ganz  frei  gewordene;  Augen  mit  Oberlid- 
strich zum  Teil;  die  Gewandung  noch  einfach  gross.  Vor- 
zeichnung deutlich. 

2531.  (1756.)  H.  o,i3,  Dm.  0,35.  Vulci,  gefunden  den  23.  Dec.  1839 
zwischen  der  Coccumella  und  dem  Flusse  Fiora;  zuerst  in 
der  Samml.  des  Principe  Luc.  Bonaparte  zu  Mussignano,  dann 
bei  Basseggio  in  Rom,  wo  sie  1841  von  Gerhard  übernommen 
wurde;  1843  für's  Museum  erw.;  bei  derselben  Ausgrabung 
wurde  die  Paris-  und  die  Kadmoshydria  (2633.  2634)  ge- 
funden; dass  die  drei  Vasen  jedoch  in  einem  Grabe 
gefunden  seien,  ist  eine  wie  es  scheint  erst  in  Rom 
aufgekommene  unzuverlässige  Tradition.  Aus  ca.  50  Stücken 
zusammengesetzt;  die  Fugen  übermalt.  Abg.  Gerhard,  Trink- 
schalen u.  Gefässe  Taf.  IL  III.  S.  3  ff.;  wiederholt  bei  Over- 
beck,  Atlas  zur  Kunstmythol.  V,  3  a.  b.  c;  Wiener  Vorlege- 
blätter I,  Taf.  5.  —  Vgl.  Bull.  d.  J.  1840,  52  (H.  W.  Schulz), 
127  (Feuerbach);  1843,  97  (E.  Braun);  Arch.  Ztg.  1844,  264  ff. 
O.  Müller,  Handb.  d.  Arch.  S.  639;  de  Witte,  revue  de  philol. 
II,  395;  O.  Jahn,  Einleitung  p.  CX,  n.  789;  Brunn,  Gesch.  d. 
gr.  Künstl.  S.  674;  C.  I.  G.  8182.  Annali  d.  J.  1869,  178  (O.  Jahn); 
Overbeck,  Kunstmyth.  d.  Zeus  S.  363,  16.  Klein,  Vas.  mit 
Meistersignat.  S.  76. 

Innen:    Im  Abschnitt,  mit  schw.  Firnis  aufgemalt 

^Egyivog  tTroh]o(e)y  •  lAQiOTOffdvi-jg   lygacfe. 

Gigantenkampf.  Poseidon  (nackt,  nur  Shawl  auf  1. 
Arm,  ausgesparter  Lorbeerkranz;  auf  der  Brust  behaart),  weit 
ausschreitend  nach  r.,  fasst  mit  weit  ausgestreckter  L.  den 
Giganten  Polybotes  (über  ihm  nOAvBftTEC)  im  Nacken  und 
stösst  mit  dem  Dreizack  in  der  R.  gegen  dessen  Brust.  Dieser 
ist  in  das  1.  Knie  gesunken,  zur  Flucht  gewandt  nach  r.,  dreht 
den  Oberkörper  nach  1.  um  und  fasst  mit  der  R.  den  1.  Oberarm 
Poseidons,  um  dessen  Arm  von  sich  wegzureissen;  in  der  L. 
Rundschild  (verkürzt)  und  Lanze;  er  hat  überaus  feinfaltigen 
kurzen  Chiton  an,  der  sich  ganz  um  die  Schenkel  herum  an- 
schmiegt; Panzer  mit  Schuppenverzierung,  Lederstreifen  und 
Achselklappen;  Schwert  umgehängt;  Helm  mit  kurzen  Backen- 
klappen;   voller  Bart.     Sein  r.  Fuss  greift  in  das  Exerg  unten 


^io  Att.  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

über;  sein  1.  Knie  und  Fuss  ruhen  auf  einer  Erhöhung  die 
durch  überaus  fein  gravierte  wellige  Linien  angedeutet  ist,  die 
in  den  noch  feuchten  eben  aufgetragenen  Firnis  gezogen  und 
deshalb  schwarz  sind.  L.  ragt  mit  Dreiviertel-Korper  Ge  (über 
ihr  TE)  aus  der  Erde  hervor  (in  dorischem  Chiton  mit  Bausch 
und  Ueberfall,  ganz  wie  die  Korai  des  Erechtheions;  Mäander- 
diadem mit  drei  Spitzbl'ättern);  sie  blickt  nach  r.  zu  Poseidon 
empor  (Gesicht  in  dreiviertel  Ansicht)  und  macht  erschreckten 
und  flehenden  Gestus  mit  den  halb  erhobenen  ausgestreckten 
Händen  (Armbänder).  Haare  des  Poseidon  und  der  Ge  kurz, 
auf  leicht  verdünnt  angelegtem  Grund  einzelne  schw.  Ringel- 
locken.   Oben  steht  FLooeiötov 

„         o     i      *      »      A    f" 


r 


in  sehr  verblassten  Zügen;  die  Inschriften  waren  weiss. 

Aussen:  Unten  wo  die  Palmetten  aufstehen  zwei  kleine 
Akanthosblätter;  Mittelspitze  der  Palmetten  verlängert.  —  Fort- 
setzung des  Gigantenkampfes. 

A)  In  der  Mitte  schreitet  Zeus  nach  r.  weit  aus  (kurze 
Haare,  Lorbeerkranz  ausgespart;  Shawl  auf  vorgestrecktem  1. 
Arm),  das  Scepter  in  der  1.  Hand,  in  der  erhobenen  R.  den 
Blitz  (ohne  alles  Rot,  eine  Flammenspitze  und  Handgriff) 
schwingend,  der  nur  zur  Hälfte  dargestellt;  daneben  I  £  V  £ 
Ztvg.  Sein  Gegner  wird  von  hinten  gesehen,  im  Fliehen  sich 
umwendend  erhebt  er  in  der  R.  einen  Stein  gegen  Zeus,  mit 
dem  Rundschilde  (Schlange  als  Zeichen)  in  der  L.  sich  gegen 
den  Blitz  deckend;  sonst  nackt,  nur  Helm  mit  hohem  Bügel: 
bärtig;  dabei 

POP^-PIßN  noQfi\v]ouo)'. 
Rechts  Athena,  weit  ausschreitend  nach  r.,  im  langen  an  ihrer 
r.  Seite  offenen  dorischen  Chiton  (gegürtet  mit  Ueberfall);  sie 
streckt  den  von  der  Aegis  bedeckten  1.  Arm  weit  vor  (schuppig, 
in  der  Mitte  Gorgoneion,  schon  des  späteren  Typus  mit  ge- 
schlossenem Munde,  grossen  Augen,  hängenden  Haaren  ohne 
Schlangen;  Helm  mit  niederem  Bügel);  neben  ihr 

AC  E/VAI  A   'A^vala; 
sie  sticht  mit  in  der  R.  erhobener  Lanze  gegen  Enkelados, 
der  ähnlich  wie  Polybotes   auf  sein  1.  Knie    gestürzt  ist,  wo 
wieder  wellige  Terrainlinien  eingeritzt  sind  (unbärtig;  mit  der 
R.  das  Schwert  eben  aus   der  Scheide  ziehend;  nackt;    Helm 


Schale  i,  a,  Gruppe  2.  71 1 

und  Schild).     L.  steht,  doch  nicht  nach  1.  geschrieben 

EKEAAAO*  Efyjxtladog. 
L.  von  Zeus  schreitet  nach  1.  Artemis  (im  langen  dor.  Chiton, 
gegürtet  und  mit  Ueberfall,  Köcher  auf  dem  Rücken,  der 
grossenteils  erg.;  Armbänder;  Haar  in  Knoten  emporgebunden 
und  mit  einzelnen  welligen  Strichen  gemalt;  Auge  übermalt; 
auf  der  Stirne  eine  horizontale  Falte);  neben  ihr 

APTEMIC  ^ore/mg; 
sie  stösst  mit  jeder  Hand  eine  brennende  lange  Fackel  auf 
den  nackten  Körper  des  1.  auf  das  r.  Knie  gestürzten  un- 
bärtigen Giganten,  der  den  von  einem  Fell  umwickelten  1. 
Arm  hoch  erhebt  und  mit  der  R.  an  die  L.  der  Artemis  greift 
um  sie  zurückzuhalten;  er  heisst  r  A  I  Sl  N  Takov  und  hat 
lockiges  Haar  (in  der  obigen  Manier);  sein  Gesicht  fast  von 
vorne;  die  Augen  fast  ganz  modern  übermalt. 

B)  In  der  Mitte  Apollo  (Lorbeerkranz,  kurzes  lockiges 
Haar  obiger  Art;  nackt,  nur  Shawl  um  den  1.  Arm  und  das 
r.  Bein);  er  schreitet  weit  nach  1.  aus,  in  der  gesenkten  L.  den 
Bogen,  in  der  erhobenen  R.  das  gezückte  Schwert;  daneben 

APOAAI2N    "Anolliov. 
L.  ein  unbärtiger  Gigant,   im  Entweichen  nach  1.   sich  um- 
drehend nach  r.,  die  Lanze  gegen  Apoll  zückend  (Helm,  Rund- 
schild, sonst  nackt;  lockiges  Haar;    Gesicht  fast   von  vorne); 

er  heisst 

E  $  I  A  A  T  E  f  'E(fidlTrtg. 

R.  schreitet  Hera  ( l-l  E  P  ■  °Hg[u)  nach  r.,  mit  in  der  R.  hoch 
zum  Stosse  geschwungener  Lanze  (langer  dor.  Chiton,  ge- 
gürtet mit  Ueberfall,  Diadem  mit  drei  Spitzen,  Haare  kurz; 
vom  Hinterkopf  hängt  ein  an  den  Enden  gefranster  Schleier 
herab);  ihr  Gegner  (1.  von  ihm:  $OiTOC  (DoTiog)  ist  nackt 
und  schwingt  das  Schwert  in  dem  über  den  Kopf  erhobenen 
r.  Arme  (Klinge  einschneidig),  an  welchen  Hera  mit  der  vor- 
gestreckten L.  fasst;  er  ist  wieder  auf  das  1.  Knie  gestürzt 
(auf  Terrainwellen)  und  wendet  sich  um  zu  Hera  (Schild; 
Helm;  bärtig).  L.  Ares  (bärtig;  Rundschild  mit  Schlange; 
nackt,  Schwertband,  Helm;  A  P  E  £  ^Iqtjc)  weit  ausschreitend 
nach  1.;  die  Lanze  mit  der  R.  in  die  Brust  eines  nach  1.  in 
das  r.  Knie  gesunkenen  unbärtigen  Giganten  stossend 
(M  I  M  ß  N  Mifiiov;  zurückgeschobener  korinth.  Helm;  Schild 
mit  Schlange;  zweischneidiges  Schwert  in  der  R.). 

Sorgfältig  und  sehr  schön.  Kein  aufgemaltes  Rot;  Weiss 
nur  für  die  Inschriften  verwandt.  Keine  sichtbare  Vorzeichnung. 
Alles  Detail  der  nackten  Körper  mit  Relieflinien.     Mittellinie 


J7i2  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;   ältere  Hälfte. 

an  Brust  und  Bauch  doppelt.    Auge  immer  mit  Oberlidstrich; 
gerade  lange  Nasen;  mehrfach  horizontale  Stirnfalte. 

2532.  (1759)-  H.  0,125.  Dm.  0,305.  Vulci,  S.  Canino. —  Abg.  Gerhard, 
Trinksch.  und  Gefässe,  Taf.  VI.  VII.  S.  6  ff.  Vgl.  C.  J.  G.  7461; 
O.  Jahn,  Vasenbilder,  S.  23 e;  Stuart,  Archaeol.  Brit.  XXIIT,  p.  188; 
Heydemann,  Satyr-  und  Bakchennamen  S.  25,  k.  Furtwängler, 
S.   Sabouroff,  zu   Taf.  55. 

Innen:  Etwas  wellige  Grundflache;  darauf  eine  nach  1. 
enteilende  Nymphe  (langer  ion.  Chiton  mit  Bausch,  Haar- 
knoten und  dreifaches  ausgespartes  Haarband);  sie  dreht 
sich  nach  dem  sie  verfolgenden  Silene  r.  um,  hält  in  der  R. 
einen  Epheuzweig,  in  der  L.  den  Thyrsos  (mit  Epheu  oben 
und  in  der  Mitte  einem  kleinen  herauswachsenden  Epheu- 
seitenzweig  wie  auf  2471).  R.  tanzt  ein  Silen  vor  ihr  einen 
hüpfenden  Tanz;  er  wiegt  sich  eben  auf  dem  1.  Beine  und 
hebt  das  r.;  beide  Arme  sind  erhoben  (grosse  Glatze,  Epheu- 
kranz  ausgespart,  lockiger  Bart;  ganz  kleine  Stumpfnase). 
Oben:    KOM05  Kto/iiog.     Ueber  der  Nymphe:    KAA£    y.alr). 

Aussen:  Bakchischer  Thiasos.  A)  und  B)  haben  je  eine 
Gruppe  zu  zwei  und  eine  zu  drei  Figuren. 

A)  Die  ruhigere  Seite.  L.  ein  tanzender  Silen  nach  r. 
'alle  Silene  haben  weisse  Epheukränze),  im  Motiv  im  wesent- 
lichen gleich  dem  des  Innern;  gegenüber  eine  tanzende 
Nymphe  (wie  alle  folgenden  in  langem  ion.  Chiton  mit 
Bausch;  Sphendone);  in  der  R.  den  Thyrsos  (mit  Seitenast) 
stützt  sie  die  L.  in  die  Seite  und  wirft  den  Kopf  in  den 
Nacken.  Ueber  dieser  ganzen  ersten  Gruppe  steht  der  Name 
des  Silen  +  O  P  I  A  A  O  5  XoQtllog.  Es  folgt  eine  Gruppe  von 
Dreien:  in  der  Mitte  eine  tanzende  Nymphe  nach  1.  (Haar 
mit  dreifachem  ausgespartem  Bande);  sie  hat  den  ganzen  Arm 
und  die  Hände  unter  die  langen  weiten  Aermel  gesteckt;  sie 
tanzt,  beide  Arme  ausgestreckt  erhebend  (der  1.  höher);  über 
ihr  steht  +  OPO  Xoqco.  L.  ein  Silen  nach  r.,  nicht  eigent- 
lich tanzend,  die  R.  wie  erstaunt  vorstreckend,  auf  der  1. 
Schulter  einen  vollen  Schlauch  tragend,  die  Kniee  etwas  ein- 
gesunken; das  ganze  Motiv  auffallend  gleich  dem  Marsyas  des 
römischen  Forums.  Neben  ihm  K  I  5  O  5  Klo(p)og.  R-  ein 
Silen  nach  1.,  der,  mit  zurückgelegtem  Oberkörper  heran- 
schreitend, die  lange  schlanke  Lyra  (nur  5 saitig)  spielt;  über 
ihm  KOMO-   Kcofiog. 

B)  L.  ein  die  Doppelflöte  blasender  Silen  nach  r.;  darüber 
KISOS  Ki'ooog;  in  der  Mitte  eine  lebhaft  tanzende  Nymphe 
nach    r.,    die,    den  Kopf   etwas    neigend,    mit    den    Krotalen 


Schale   i,  a,  Gruppe  2.  71 3 

klappert  (Sphendone);  über  ihr  <t>  A  /v  O  P  E  (Davunrj.  Ihr 
gegenüber  r.  ein  begehrlich  tanzender  Silen  nach  1.,  die  R. 
erhebend,  die  L.  gesenkt,  beide  Arme  wie  nach  ihr  aus- 
streckend; wahrend  alle  andern  Silene  lockiges  Haar  und 
Bart  haben  so  hat  er  (in  einzelnen  Pinselzügen  gemachtes)  ganz 
schlaffes,  fliessendes,  hangendes  Haar  und  Bart;    r.  über  ihm 

KI505  KlüGog. 
Die  zweite  Gruppe  dieser  Seite:  eine  Nymphe,  wieder  die 
Arme  in  den  Aermeln  versteckt,  tanzt,  beide  Arme  erhoben, 
nach  r.,  den  Kopf  in  den  Nacken  geworfen  und  aufwärts 
blickend;  r.  über  ihr  +OPO  Xoqco.  R.  ein  Silen  der 
nach  1.  wild  tanzt,  in  der  R.  den  Thyrsos,  die  L.  weit  aus- 
streckend. 

Verdünntes  Körperdetail.  Manches  Detail  sowie  die  In- 
schriften gelbweiss.     Auge  ohne  Oberlidstrich. 

Die  Schale  ist  wahrscheinlich  ein,  freilich  viel  flüchtigeres  und 
geringeres  Werk  desselben  vorzüglichen  Künstlers  wie  2471. 

2533.  (2220).  H.  0,095.  Dm.  o,  28.  Gerh.'  Nachl.  —  Aus  Stücken,  doch 
vollständig;  die  Oberfläche  beschädigt  und  die  Linien  vielfach 
abgerieben. 

Innen:  Komos.  Ein  bartiger  Mann  und  voran  ein 
Jüngling  eilen  nach  r,  beide  mit  Stöcken  und  mit  dem 
Mantel  auf  dem  1.  Arme;  der  bärtige  trägt  einen  Skyphos  auf 
der  1.  Hand;  beide  mit  roten  Kränzen;  1.  ist  ein  niederer 
Stuhl  zur  Hälfte  dargestellt.  Der  Bärtige  schreitet  mit  einge- 
bogenem 1.  Knie,  den  Oberkörper  zurücklehnend,  in  elastischem 
Tanzschritt;  der  Jüngling  stürmt  eilig  voran  und  sieht  sich 
nach  dem  Genossen  um. 

Aussen:  Komos.  A)  L.  ein  bärtiger  Mann  nachr.,  eine 
grosse  Spitzamphora  (mit  Epheukranz)  in  beiden  Armen  tragend 
(Shawl  auf  den  Armen),  in  demselben  Tanzmotiv  wie  der  des 
Innenbildes;  r.  voran  ein  Jüngling  (Mantel  auf  1.  Arm),  den 
Stock  in  der  R.  erhebend,  umsehend  nach  dem  vorigen;  dann 
ein  Jüngling  in  Schuhen  (Shawl  um  die  Arme),  der  die 
schlanke  Lyra  (sieben  Saiten)  spielt  und  umblickt  im  Vor 
schreiten  nach  r.;  r.  am  Ende  ein  bärtiger  Mann,  ruhig 
stehend  von  vorne,  im  Mantel,  Kopf  nach  1.,  Skyphos  auf 
1.  Hand,  Stock  in  der  R.  aufgestützt.  Alle  mit  r.  Blattkränzen. 
In  der  Mitte  oben  hängt  ein  (Speise-)  Korb.  Der  Bärtige 
empfängt  den  Zug  der  unter  Antührung  der  Musik  naht. 

B)  Zwei  Gruppen:  a)  L.  ein  bärtiger  Mann  im  Mantel, 
ruhig  stehend  nach  r.;  er  hält  in  der  vorgestreckten  R.  ein 
Flötenfutteral  und  Mundstück;  vor  ihm  steht  ruhig  nach  1.  ein 


n\A  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

Knabe  (nackt,  Shawl  um)  und  spielt  die  schlanke  Lyra 
(sieben  Saiten),  den  Kopf  etwas  zurücklegend  und  wohl  singend; 
um  die  Unterbeine  je  ein  Band.  —  b)  Ein  bärtiger  Mann  in 
dem  obenerwähnten  Tanzmotiv  nach  r.  (Mantel  auf  1.  Arm, 
in  der  R.  schwarze  Kanne);  dann  ein  Jüngling,  voraneilend 
nach  r.  und  umsehend,  die  R.  erhebend  (Mantel  auf  1.  Arm);  I 
im  1.  Arme  trägt  er  einen  grossen  Krater  der  Form  No.  48  (auf  | 
dem  in  schw.  Siluette  ein  flötenblasender  Jüngling  der  ruhig 
steht  nach  r.,  und  der  Jüngling  eines  Komos  der  im  Wegeilen  | 
sich  umsieht  und  auf  der  L.  den  Skyphos,  in  der  R.  den  Stock  | 
hält).    Alle  mit  roten  Blattkränzen. 

Flüchtig;  in  Profilen  und  Gewändern  noch  Reste  des 
strengen  Stiles. 

2534.  (i/63).  H.  0,105.  Dm.  0,28.  Vulci,  S.  Canino,  1841.  Aus 
Slücken,  Fugen  übermalt.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  und 
Gefässe  Taf.  VIII;  S.  9  ff .  Vgl.  Gerhard,  rapp.  Volc.  not.  366. 
Stephani,  compte  rendu   1868,  S.  141. 

Innen:  Herakles  uyanavojutpog.  Auf  einem  Felsen 
sitzt  r.  Herakles  nach  1.;  das  Löwenfell  ist  untergebreitet; 
im  1.  Arme  trägt  er  die  Keule,  an  rotem  Bande  ist  der  Goryt 
umgehängt;  er  neigt  den  Oberkörper  vor,  lehnt  den  r.  Ellen- 
bogen auf  den  r.  Oberschenkel  und  hält  in  der  R.  einen 
Kantharos  nahe  dem  Gesichte;  sein  Kopf  ist  ebenfalls  trauernd 
gesenkt,  und  von  vorn,  etwas  schief  und  ungeschickt  gezeichnet; 
der  Blick  geht  .seitwärts  zur  Erde  (bärtig;  verblasster  Kranz 
im  Haar;  Sandalen).  Vor  ihm  steht  ein  Silen  nachr.,  gerade 
aufrecht,  beide  Beine  eng  geschlosen,  nur  das  1.  etwas  ent- 
lastet; er  hält  in  der  R.  gesenkt  eine  Oenochoe,  legt,  in  den 
Bart  greifend  die  1.  Hand  an  das  Kinn,  respektvoll  beobachtend; 
komische  Wirkung  des  durch  die  trübe  Stimmung  des  Herakles 
eingeschüchterten  Silens  (grosse  Glatze,  Haar  in  einzelnen 
Pinselstrichen,  dünn;  Bart  lang  und  lockig;  roter  Epheukranz); 
der  Schwanz  hängt  ruhig  herab. 

Busiris-Abenteuer.  A)  Herakles  wird  gefesselt  im 
Zuge  zum  Opfer  nach  r.  geführt;  er  schreitet  ruhig,  resigniert, 
etwas  gesenkten  Hauptes,  die  Keule  in  der  R.  schulternd 
(feiner  kurzer  Chiton,  Löwenfell  um,  das  auch  den  Kopf  be- 
deckt und  gegürtet  ist;  Bogen  und  Goryt  an  der  1.  Seite;; 
von  seinem  Kopfe  hängt  eine  rote  geknotete  Binde  herab, 
offenbar  die  Opferbinde  (nicht  Fessel);  es  folgt  ein  Aethiope 
(mit  Stumpfnase  und  kurzem  Haar,  im  Mantel,  r.  Brust  frei); 
derselbe  hält  in  jeder  Hand  einen  der  roten  Stricke  mit  denen 
Herakles  gefesselt  ist;  der  eine  ist  an  Her.'  Gürtel,  der  andere 


Schale  i,  a,  Gruppe  2.  71 5 

an  seinem  r.  Fussknöchel  befestigt;  es  folgt  ein  zweiter 
Aethiope  im  Mantel  (darunter  r.  Arm),  der  in  der  L.  die 
Enden  der  beiden  Stricke  hält.  Voran  geht,  r.  von  Herakles 
ein  nicht  als  Barbar  gebildeter  Jüngling  (Mantel,  r.  Brust 
frei),  der  auf  der  1.  Schulter  einen  dünnen  Sack  (der  getupft), 
in  der  R.  einen  grossen  kugeligen  Aryballos  an  r.  Bande  trägt, 
der  beim  Opfer  gebraucht  werden  soll;  er  wendet  sich  zu 
Herakles  um. 

B)  Fortsetzung  des  Zuges:  L.  zwei  Aethiopen  nach  r. 
(im  Mantel),  die  zusammen  zwischen  sich  eine  dicke  Platte 
tragen  (zum  Opfer);  weiter  r.  Stent  nach  r.  eine  männliche 
Figur  im  Mantel,  die  R.  vorstreckend;  ihre  Hände,  Kopf  und 
Schulter  sind  modern;  ihr  gegenüber  der  thronende  Busiris 
nach  1.,  auf  lehnelosem  Stuhl  auf  niederer  Basis,  in  Schuhen, 
engen  Hosen  mit  Zickzackverzierung,  faltenlosem  Mantel  mit 
kleinen  Kreisen,  wohl  von  Fell  zu  denken;  der  ganze  Ober- 
körper ist  indes  modern. 

Ziemlich  flüchtig;  ganz  freier  Stil;  lange  gerade  Nasen. 

Unter  dem  Fusse  eingekratzt,  s.  Tafel  No.  2534. 

253  5.     (1770).     H.  0,10.     Dm.  0,22.     Italien,    Gerh.  1841.  —    Sehr  über- 
malte Fugen.     Der  dicke  Fuss  ist  wahrscheinlich  fremd. 

Innen:  Ein  Jüngling  steht  ruhig  nach  L,  er  trägt  Lanze 

und  Rundschild  am  1.  Arme  (mit  Zirkelrand,   schw.  Schlange 

als  Zeichen),    Shawl    über   den   Armen;     korinthischer  Helm 

zurückgeschoben;    er   streckt   in    der   R.    die    Phiale   vor,   im 

Begriffe  zu  spenden;    etwas  gesenkter  Kopf,    anmutig.     Viel 

übermalt. 

A)  Abschied.  In  der  Mitte  ein  Jüngling  von  vorne, 
stehend  (r.  Binde  mit  Spitze,  Rundschild  mit  Schlange  und 
Speer  in  der  L.,  Shawl);  er  reicht  die  Phiale  mit  der  R.  nach  1. 
wo  eine  Frau  (ionischer  Chiton,  Mantel,  mehrfache  r.  Haar- 
binde) mit  der  Kanne  in  der  R.  ihm  einschenkt.  R.  ein  bärtiger 
Mann  (der  Vater),  den  Stock  in  der  R.  aufstützend  (r.  Binde 
mit  Spitze;  Mantel  der  r.  Brust  frei  lässt). 

B)  In  der  Mitte  sitzt  auf  viereckigem  Steine  ein  Jüngling 
nach  1.,  den  Mantel  um  die  Beine,  die  L.  einstützend  (r.  Binde), 
die  R.  auf  den  Stock  stützend;  1.  vor  ihm  ein  Jüngling,  der 
den  Mantel  umgeworfen  hat  so  dass  die  r.  Brust  frei  ist,  und 
die  Lanze  mit  der  R.  schultert;  er  hat  den  korinthischen  Helm 
zurückgeschoben  auf  dem  Kopfe  (von  Gerhard  fälschlich  als 
Athena  angesehen).  R. -von  Beiden  steht  ein  leichtbewaffneter 
Jüngling,    mit  Rundschild  (mit  Zirkelrand;    schw.  Seekrebs 


yi6  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

als  Zeichen);  er  stützt  mit  der  R.  die  Lanze  auf  und  hat  einen 
Pilos  aus  Fell  (getupft)  auf. 

Ziemlich  sorgfältig;  Auge  mit  Oberlidstrich. 

Unter  den  Aussenbildern  fehlt  das  Thongrundstreifchen 
das  sonst  den  Boden  bezeichnet. 

Dritte  Gruppe:    Der  Abschnitt  unter  dem  Innenbilde   ist  schwarz 

gefirnisst. 

25  3  6.  (1029).  H.  0,135.  Dm.  o,32.  Nola,  S.  Koll.  —  Aus  grösseren 
Stücken;  Fugen  übermalt.  —  Abg.  (sehr  ungenügend)  Gerhard, 
antike  Bildwerke  Taf.  33 — 35;  vgl.  Prodromus  S.  276  fr.  Over- 
beck,  Gall.  heroischer  Bildwerke  Taf.  X,  3;  S.  225  (Seite  A); 
Taf.  XII,  9;  S.  263  (Seite  B).  Welcker,  alte  Denkm.  V,  Taf.  B.  2; 
S.  398.  Vgl.  Gerhard,  hyperbor.  röm.  Studien  I,  156  ff.,  187  ff. 
O.  Jahn,  Berichte  d.  sächs.  Ges.  1850,  S.  180;  Stephani,  compte 
rendu,  1861,  S.  116  ff.  Luckenbach  im  11.  Suppl.-Bde.  d.  Jahrb. 
f.   class.   Philol.      S.  594. 

Grosses  Innenbild.  Der  horizontale  Streif  ist  mit  sog. 
Eierstab  geziert.  Im  schw.  Abschnitt  darunter  zwei  kleine 
Hahne,  kampfbereit  sich  gegenüber. 

Abschied.  R.  steht  ein  Jüngling  nach  1.,  der  Körper 
von  vorne,  in  kurzem  feingefälteltem  Chiton  und  Lederpanzer 
der  genau  den  Formen  sich  anschmiegt  und  mit  der  unteren 
Bauchbegrenzung  abschliesst;  die  Muskulatur  mit  doppelten 
Relieflinien  deutlich  angegeben;  zurückgeschobener  korinth. 
Helm  mit  niederem  Bügel,  geringelte  Vorderhaarlocken  archai- 
sierender Art;  am  1.  Arme  Rundschild  (im  Profil,  grösstenteils 
von  innen  gesehen;  die  Innenseite  mit  verd.  braunlichem 
Firnis  angelegt);  die  Lanze  mit  der  L.  schulternd;  Schwert  an 
der  1.  Seite.  Mit  der  R.  fasst  er  die  R.  eines  Greises  1.,  der, 
in  Sandalen  und  Mantel  (r.  Brust  frei)  den  Stock  unter  die 
1.  Achsel  gestützt  nach  r.  steht  und  den  1.  Arm  im  Schmerz 
an  den  Oberkopf  legt  (Haare,  Bart  und  Brauen  weiss  auf 
Thongrund;  zwei  Stirnfalten). 

Aussen:  Reiche  Palmetten.  Am  oberen  Rande  ringsum 
ein  thongr.  Streif  mit  schw.  Kymation  darauf  weisse  Mittel- 
striche. 

A)  Parisurteil.  R.  eine  kleine  Halle;  auf  einem  Stylo- 
bate  stehen  zwei  kannelierte  ionische  Säulen  oder  Pfeiler; 
auf  dem  niedrigen  Architrav  darüber  ist  dorische  Tropfen- 
regula angegeben;  von  dem  Holzdache  des  Inneren  sind  zwei 
schräge,  an  die  Säulen  anschliessende  Stützen  sichtbar.  In 
der  Halle  sitzt  auf  Klappstuhl  nach  1.  Paris,  als  nackter 
Jüngling  (nur  um  einen  Arm  ein  Shawl;  Sandalen  mit  reichen 


Schale  i,  a,  Gruppe  3.  n\ 


/ 


Riemen;  kurzes  Haar);  in  der  L.  halt  er  gesenkt  die  Lyra 
(neun  Saiten)  und  stützt  mit  der  R.  ein  blütengekröntes 
Scepter  auf;  er  blickt  in  mistrauischer  Haltung  nach  1.,  wo 
Hermes  steht  (in  Chlamys;  hohe  schwarze  Stiefel  mit  Streifen, 
ohne  Flügel;  Kerykeion  im  r.  Arm,  die  L.  unter  der  Chlamys, 
Pilos  mit  Flügeln  auf  dem  Kopf);  er  wendet  sich  um  nach  den 
Göttinnen.  Voran  schreitet  nach  r.  Aphrodite  (langer  ge- 
gürteter, feinfaltiger  Chiton;  Gürtel  mit  verd.  Firnis  gefüllt; 
grosser  Schleier  auf  dem  Hinterkopf  der  über  die  Schultern 
lang  herabfallt  in  vielen  Zickzackfalten,  wie  im  strengen  Stile; 
Halsband  mit  Amulet  daran;  breites  Haarband  um  das  herum 
das  Stirnhaar  geschlungen;  Haarknoten  hinten;  das  Haar  wie 
bei  den  folgenden  Göttinnen  mit  verd.  Firnis  braun  an- 
gelegt, darauf  sehr  sorgfältige  Zeichnung  von  schw.  Relief- 
linien); in  der  R.  trägt  sie  gesenkt  einen  (Myrthen?)-Kranz 
(Blatter  mit  verd.  Firnis  gefüllt);  auf  ihrer  L.  hockt  ein 
kleiner  Eros  (kurzes  Haar,  lange  Flügel,  z.  T.  übermalt); 
er  kauert  nach  r.  und  hält  ein  Halsband  mit  beiden  Händen 
vor.  Aphrodite  sieht  sich  um  nach  der  schreitenden  Athena 
welche  die  Lanze  in  der  L.,  den  att.  Helm  auf  der  R.  trägt 
(langer  Chiton  mit  Bausch;  Haarknoten;  Aegis  schuppig;  kurzer 
Schleier  an  ihrer  1.  Seite  vom  Kopfe  herabfallend;  Binden  im 
Haar).  Es  folgt  Hera  (einfachere  Haare;  Diadem  mit  drei 
Spitzen;  feiner  langer  Chiton  mit  kurzen  Oberärmeln,  gegürtet; 
Schleier);  sie  hält  das  Scepter  in  der  R.,  einen  kleinen  Löwen 
auf  der  1.  Hand. 

B)  Paris  bei  Helena.  Helena  sitzt  1.  auf  geschweiftem 
Lehnstuhle  nach  r.;  auf  ihrem  Schoosse  ein  Toilette-Kästchen; 
sie  wendet  den  Kopf  ab  und  stützt  ihn  in  die  r.  Hand  (Ellen- 
bogen auf  der  Stuhllehne;  Blattspitzen  im  Haar,  kurz  aufge- 
nommen; ionischer  Chiton,  Mantel  um  die  Beine).  Zu  ihren 
Füssen  kauert  Eros  nach  1.  (Knabe  mit  kurzen  Haaren,  sehr 
hohe  Flügel),  die  Hände  etwas  ausbreitend,  als  ob  er  ihren 
Fuss  (der  übermalt)  bewundere,  auf  den  er  herabsieht. 
Dahinter  steht  eine  Dienerin  von  vorn  (dor.  Chiton  mit 
Ueberschlag  und  einfachen  breiten  Falten),  die  sich  mit  der 
R.  einen  Spiegel  vorhält  und  mit  der  L.  eine  breite  Binde  um 
den  Kopf  windet  (Hinterkopf  und  1.  Hand  übermalt).  Es  folgt 
r.  ein  bärtiger  Mann  (Menelaos)  von  vorn  (Mantel,  r.  Brust 
frei;  Scepter  in  der  R.;  lockiger  Bart  und  Haar;  die  L.  unter 
dem  Mantel);  er  wendet  sich  nach  r.  wo  Paris  heranschreitet 
(Mäntelchen  um  die  Schultern;  zwei  Wurfspeere  in  der  L. ;. 
Petasos   im   Nacken;    kurze  Haare,    von   schw.    Streifen    um- 


/l8  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

wickelte  Unterbeine),  der  umblickt  zu  dem  sich  scheu  weg- 
wendenden gleich  ausgerüsteten unb'ärtigen  Genossen(Aineias) 
(der  jedoch  Ghlamys  hat). 

Vorzügliche  Ausführung.  Mancherlei  Reste  des  strengen 
Stiles;  beabsichtigtes  Archaisieren  in  Details  wie  den  Falten 
der  Schleier  der  Göttinnen.      Auge  selten   mit  Oberlidstrich. 

2537.  (2523).  H.  0,12.  Dm.  0,315.  Co  meto,  1876.  —  Aus  wenigen 
Stücken.  —  Abg.  Monum.  d.  Inst.  X,  3g;  Annali  d.  J.  1877, 
p.  418  ff.  (Flasch).     Vgl.  Bull.  d.  J.   1876,  205  (Heibig). 

Innen:    Die  Innenlinien   zum  Teil  sehr  abgerieben.     In 

eilendem  Schritte  trägt  Eos  (HEftC  "Ecog)  auf  ihren  Armen  den 

ruhig  sitzenden  und  sich  keineswegs  sträubenden  Kephalos 

fort,  der  als  nackter  Knabe  mit  langen  Locken  und  Lorberzweig 

im  Haare  gebildet  ist;    Eos  in  dor.  Chiton;    ihre  Flügel  oben 

etwas  realistisch  behandelt,    lieber  Kephalos  steht 

•   f   *    *  a.    o  IKe'yaXog. 

Aussen:  Mäander  mit  Kreuz  unter  dem  Bildstreif. 
Erichthonios  Geburt.  A)  Ge  ragt  bis  zu  den  Knieen  aus 
dem  Boden  hervor,  in  den  Mantel  gehüllt;  links  von  ihr: 
TE  Ti]  (lange  Locken,  verziertes  Diadem  mit  Blättern  be- 
steckt, Scepter  im  1.  Arme);  sie  hält  nach  r.  mit  beiden  Händen 
den  kleinen  Knaben  Erichthonios  empor  (nackt,  mit 
Periammata  um  die  Brust;  oben 

$piy'**Kt*%f    ^EQiyfroviog), 

der  beide  Hände  der  Athena  entgegenstreckt  die  ihn  aufzu- 
nehmen bereit  ist  (ion.  Chiton,  Aegis  mit  Schuppen  und 
Schlangen;  Armbänder,  Sphendone,  Lanze  im  1.  Arm);  r.  von  ihr 

R.  hinter  derselben  steht  Hephiastos  nach  1.  (bärtig,  kleines 
Gewandstück  um  die  1.  Schulter  und  den  1.  Arm;  Lorber- 
kranz);  er  stützt  die  L.  in  die  Seite,  die  R.  auf  einen  langen 
oben  etwas  gekrümmten  Stab;  neben  ihm 

H<DAISTO£  "HffuiOTog. 
R.  dahinter  eilt,  erstaunt,  Herse  herbei  (dor.  Chiton,  unge- 
gürtet,  mit  Ueberschlag),  mit  der  R.  das  Gewand  an  der 
Schulter  fassend.  R.  von  ihr  EP5E  "Eqgtj.  L.  hinter  Ge 
ist  Kekrops  als  bärtiger  edler  Mann  mit  lockigem  Haar  und 
Lorberkranz  in  feinfaltigem  Chiton  gebildet;    doch  von  unter 


Schale  i,  a,  Gruppe  3.  719 

den  Hüften  geht  er  in  Schlangengestalt  über;  die  R.  stützt 
er,  erhoben,  stolz  auf  einen  langen  Stab.    L.  von  seinem  Kopfe 

KEKPOV  KtxQOip. 
B)  Der  lebhaft  herbeischreitende  Zug  von  r.,  der  mit 
Herse  auf  A)  begann,  setzt  sich  hier  fort:  1.  voran  Aglauros 
(/\KYPOZJ!Ay]lavgog;  im  einfachen  dor.  Chiton;  Armbander; 
Sphendone);  sie  blickt,  nach  1.  schreitend, zurück  zuErechtheus 
der  ihr  schreitend  folgt  in  langem  Chiton  und  Mantel,  unter 
dem  auch  der  1.  Arm;  in  der  R.  hat  er  langes  Scepter. 
Links  vom  Kopfe: 

t  9   e  X   C    V{  *BQ&ß)*k' 

Dann  folgt  Pandrosos,  von  vorne  stehend,  die  Arme  nach 
beiden  Selten  ausbreitend  (Kopf  fehlt)  in  feinfaltigem  Chiton; 
1.  vom  Kopfe:  PAA/A  •  ndvd[goaog.  Es  ist  die  Mittelfigur, 
daher  von  vorne  dargestellt.  R.  folgt  der  nach  1.  schreitende 
bartige  Aigeus  im  Mantel,  im  1.  Arme  den  Stab,  die  R.  wie 
adorierend  erhoben  (Lorberkranz,  vom  Namen  ist  erhalten 
•  TEYC  Ai]yevg.)  R.  am  Ende  steht  ruhig  von  vorne,  den  Kopf 
nach  1.  gewandt,  die  L.  unter  dem  Mantel  einstützend,  die  R. 
auf  den  Stock  gelegt  Pallas,  ein  bartiger  Mann  mit  lockerem 
krausem  Haar,  das  auch  das  Ohr  bedeckt;  seine  Haltung 
scheint  etwas  gleichgültigen  Trotz  auszudrücken;  r.  vom  Kopfe 

fi    &    A    A   /  i    nällag. 

Sorgfältig  und  sehr  schön.  Weder  rotes  noch  weisses 
Detail,  ausser  den  Inschriften  die  weiss  waren;  dagegen  mehr- 
fach gelblich  verdünntes  Firnisdetail.     Stil  ganz  wie  bei  2538. 

2538.       (1762).      H.  0,125.      Dm.  o,32.      Vulci,    S.    Canino,    1841.       Aus 

Stücken;  Einiges  schlecht  erg.    —    Abg.  Gerhard,   Orakel  der 

Themis    (Berl.   Winckelm.    progr.    1846);     mit    den    inzwischen 

entdeckten    Inschriften:    Gerhard,    Auserl.  Vasen    IV,    327.   328; 

S.  102.    Wien.  Vorlegebl.  A,  11,  2  (Innenb).    Vgl.  Gerhard,  rapp. 

volc.  not.  432.    Reserve  etr.,  coupes  No.  i3.     Arch.  Anz.  1854,  S.  427. 

Innen:    Aigeus    vor    Themis.      Die    Scene    geht    im 

delphischen  Tempel  vor,   der  durch    eine  dorische  Säule    mit 

Architrav  und  Triglyphenfries  angedeutet  ist.     L.  sitzt  Themis 

nach  r.  auf  einem  Dreifusse  (Löwenfüsse,    nur  ein  grosser, 

mit  Stern  verzierter  Ringhenkel  direkt  über  dem  einen  Fusse), 

da  für  die  andern  wegen  des  Körpers  der  Themis  kein  Platz 

war;    der   Dreifuss  ist  so  hoch,    dass  ihre   Füsse    in   die  Luft 


j20  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

herabhängen;  sie  trägt  langen  Chiton  und  Mantel,  der  auch 
auf  dem  Hinterkopf  aufliegt;  Ohrring  und  Halsband  durch 
Pünktchen  gegeben;  gesenktes  Haupt;  auf  der  1.  Hand  eine 
Phiale,  in  der  R.  einen  kleinen  Lorberzweig.  Ueber  ihr  steht 
OEMI£  Qtfag.  R.  vor  ihr  steht  Aigeus  nach  1.,  aufrecht, 
doch  sich  auf  den  Stock  lehnend  den  er  unter  die  1.  Achsel 
gestützt  hat;  Mantel  um  den  Unterkörper  und  unter  der  1. 
Achsel;  Schuhe;  Bart;  ausgesparter  Lorberkranz  und  Binde  im 
Haar;  sein  Blick  ist  fest  auf  Themis  gerichtet,  ruhig  der  Ant- 
wort harrend.    Oben:  A  I  r  E  Y  X.  Alytvg. 

A)  Kalydonische  Eberj.agd.  In  der  Mitte  der  nach  1. 
stürmende  Eber,  mit  den  Vorderbeinen  hoch  ausgreifend; 
1.,  vor  ihm  entweichend,  doch  sich  umdrehend,  die  von 
Ghlamys  bedeckte  Linke  gegen  ihn  ausstreckend  und  in  der 
R.  eine  kurze  Keule  (deren  Ende  nicht  erhalten)  schwingend 
Meleagros  als  Jüngling  mit  dem  Petasos  auf  dem  Kopfe; 
r.  davon  MEAEATPO£  MaleayQog,  Von  1.  eilt  ein  anderer 
Jüngling  herbei  der  mit  eingelegter  Lanze  den  Eber  in  die 
Schnauze  sticht  (Chlamys,  Petasos  im  Nacken).  R.,  vom  Eber 
teilweise  verdeckt,  läuft  neben  demselben  nach  1.  eine  männ- 
liche Figur  in  Ghlamys  (Oberkörper  modern),  und  r.  hinter 
dem  Eber  eine  weit  nach  1.  ausschreitende  nackte  männliche 
Figur  (Kopf  und  r.  Arm  modern)  die  in  der  erhobenen 
(antiken)  r.  Hand  eine  Keule  schwingt  und  das  Schwert  um- 
gegürtet hat. 

B)  Peleus'  Jagd.  In  der  Mitte  ein  Hirsch  nach  1.,  wie 
der  Eber  von  A)  mit  den  Vorderbeinen  emporsprengend  (Fell 
mit  verd.  Detail);  er  wird  von  hinten  gefasst  an  dem  einen 
Geweih  von  einem  Jüngling,  der  in  der  R.  die  Keule  schwingt 
(nackt);  ein  bärtiger  vom  Rücken  gesehener  Mann  r.  (mit 
Petasos,  Chlamys  um  den  1.  Arm  gewickelt)  stösst  mit  langer 
Lanze  gegen  den  Rücken  des  Tieres.  L.  von  vorn  wird 
dasselbe  angegriffen  von  Peleus  (bärtig,  nackt,  Schwert  um- 
gehängt, Pilos),  der  in  beiden  erhobenen  Armen  eine  Keule 
schwingt.  R.  neben  seinem  Kopfe:  P  E  A  E  Y  $  JIv;Äa'c. 
L.  am  Ende  ein  Jüngling,  im  Begriffe  den  langen  Wurfspeer 
gegen  das  Tier  zu  schleudern   (Chlamys,  Petasos  im  Nacken). 

Herrliche  Motive;  schönster  Stil.  Ohne  alles  Rot  und 
Weiss  (die  Inschriften  ganz  verblasst).  Augen  mit  Oberlid- 
strich. Ziemlich  viel  verd.  Muskeldetail.  Die  Schale  scheint 
von  derselben  Hand  zu  sein  wie  i5'}~. 


Schale,   i,  a,  Gruppe  3;   b,  Gruppe   i.  2.  721 

b)  Die  Aussenseiten  unbemalt. 

Erste  Gruppe:    Nur  Innenbild.     Ausseti  schwarz  gefirnisst.      Das 

Bild  steht  auf  der  Kreislinie  auf. 

2539.  (865).     H.  0,09.     Dm.  o,23.     Nola,  S.  Koll.    —    Intakt.     Mäander 

ohne  Unterbrechung. 

L.  sitzt  ein  Jüngling  auf  Stuhl  ohne  Lehne  nach  r.,  im 
Mantel  verhüllt  bis  auf  den  Kopf.  Vor  ihm  steht  ein  bärtiger 
Mann  nach  1.,  die  R.  (ermunternd  oder  belehrend)  hoch  er- 
hebend (im  Mantel,  r.  Brust  frei,  Bart  in  einzelnen  Pinsel- 
strichen). 

Augen  innen  offen,  doch  der  Kontur  noch  fast  wie  im 
strengen  Stil.  Flüchtig.  —  Viele  wirre  weiche  breite  Vor- 
zeichnung. 

2540.  (873).     H.  0,09.     Dm.  0,225.     Nola,  S.  Koll.  —  Intakt. 
Mäander  mit  vier  Kreuzen.     Zwei  in  die  Mäntel  verhüllte 

Jünglinge  sich  gegenüber,  beide  etwas  vorgebeugt;  der  1. 
mit  Stock.  Sehr  flüchtig.  Die  Mantelfalten  in  vielgebrochenen 
Linien. 

2541.  (723).     H.  0,09.     Dm.  0,22.     Nola,  S.  Koll.  —  Intakt. 
Mäander  mit  fünf  Kreuzen.     L.  eine  bärtige  Herme  mit 

starkem  stehendem  Phallos,  vor  ihr  r.  ein  Jüngling,  sich  auf 
den  Stock  vorlehnend,  im  Mantel;  er  streichelt  die  Herme 
mit  der  R.  am  Bart.  Sein  Haar  mit  aufgehöhten  Punkten 
versehen;  indes  sonst  sehr  flüchtig  und  etwas  plump. 

Zweite  Gruppe:    Schalen  mit  niederem  Fusse;  Form  No.  226. 

Ntir  Imienbild. 

a)   Das  Bild  steht  auf  der  Kreislinie  auf. 

2542.  (2215).     H.  0,055.     Dm.  0,18.     Corneto,  Gerh.'  Nachl.    —    Intakt. 

Thonfarbe  sehr  rot.  Abg.  Gerhard,  Festgedanken  an  Winckel- 
mann,  1841,  Taf.  II,  3.  4;  O.  Jahn,  Berichte  d.  sächs.  Ges.  1854, 
Taf.  I,  2;  Birch,  hist.  of  pottery  I,  233;  Blümner,  Technol.  und 
Termin,  d.  Gewerbe  u.  Künste  II,  S.  50,  Fig.  10. 

Flüchtiger  Mäander  mit  Kreuz. 

Vasenatelier.  Vor  einem  dreistufigem  Aufbaue  (Ofen) 
auf  dessen  Stufen  ein  schw.  Napf  und  eine  schw.  Oenochoe 
stehen,  sitzt  auf  viereckigem  (Stein)  Sitze  ein  Jüngling  nach  r. 
(Unterkörper  im  Mantel,  r.  Binde);  er  hält  auf  der  R.  einen 
zweihenkligen  Napf,  in  der  L.  ein  kurzes  gerades  Stäbchen 
mit  dem  er  poliert?    Oben  dick  rot  aufgemalt  P  *.. 

Zierlich  lebendig. 

46 


722  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

2543.  (1259).  H.  0,04.  Dm.  0,12.  S.  Barth.  —  Vgl.  Panofka  mus.  Bart. 
p.   125  No.  43. 

Das  Bild  nur  von  Thongrundstreif  umgeben.  Ein  Jüng- 
ling steht  nackt  von  vorne,  Kopf  nach  1.  (etwas  verd.  Muskel- 
detail); 1.  ein  Luterion  zur  Hälfte  dargestellt;  er  streckt  beide 
Arme  seitwärts  aus;  in  der  L.  ein  Halter,  ein  anderer  Halter 
weiter  unten  im  Räume. 

Nachlässig 


lg- 


ß)  Das  Bild  steht  auf  einer  Horizontalen  auf;  der  Abschnitt 
darunter  ist  zmgefirnisst.  Umrahmt  ist  das  Bild  von  zwei 
T hon  grün  dstteifchen . 

2544.  (1941)-     H.  0,05.     Dm.  0,16.     In  Rom   1846  durch   Gerh.  erw. 

L.  sitzt  ein  Jüngling  nach  r.  auf  viereckigem  Sitz  (Mantel, 
r.  Brust  frei)  die  R.  sprechend  vorgestreckt;  vor  ihm  kauert 
auf  der  Erde  Eros  (als  Knabe  mit  kurzen  Haaren,  grossen 
Flügeln),  beide  Hände  auf  beide  Kniee  legend,  die  langen 
Flügel  emporgerichtet;  er  sieht  aufmerksam  auf  den  Jüngling; 
bescheiden  flehend  scheint  er  zu  warten. 

2545.  (2008).     H.  0,05.     Dm.  o,i3.     In  Rom   1846  von  Gerh.  erw.  —    Die 

Oberfläche   beschädigt. 

Ein  un bärtiger  Satyr  (kleiner  Schwanz,  grosse  Glatze, 
Tierohren  die  nach  r.  vorgebogen)  ist  angstvoll  nach  1.  auf 
die  Kniee  gefallen;  er  blickt  erschreckt  um  nach  dem  aus  der 
Luft  sich  herabschwingenden  Greif  mit  gehobenen  Flügeln, 
langen  Ohren  und  Zackenmähne. 

2546.  (881).     H.  0,05.     Dm.  0,15.     Co  meto,  S.  Dor. 

L.  ist  die  Ecke  einer  viereckigen  Basis  sichtbar.  Ein 
bärtiger  Mann  (Mantel,  Stock)  streckt  die  R.  aus  gegen  einen 
entfliehenden  Knaben  (Mantel)  der  umsieht.  Er  macht  ihm 
wohl  einen  Liebesantrag. 

Aussen  nicht  schw.  gefirnisst,  sondern  mit  abwechselnd 
schw.  und  thongr.  Rauten  bedeckt. 

Unter  den  Henkeln  in  schw.  Siluette  je  ein  Bock,  von 
primitiver  Zeichnung. 

2)  Mit  abgesetzton  Rande. 

Erste  Gruppe:  Tiefe  Schale,  Form  Aro.  22g.  Innenbild  klein,  nur  eine 
Figur  enthaltend;  nur  von  einem  Thongrundstreif chen  umgeben.  Der 
Ra?id  ganz  schwarz ;  am  oberen  Ende  des  Bauches  ein  kleines  dorisches 
Kymation.     Unter  den  Henkeln  reiche  symmetrisch  angeordnete  Palmetten 


Schale,  2,  Gruppe   1.  y23 

Das  Bild  jeder  seit  s    aus    zzaei  Figuren    bestehend.       Der  Stil    ist    dem 
strengen  noch  nahe.     Der  obere  Absatz  des  Fussrandes  ungefirnist. 

2547.  (869).  H.  0,155.  Dm.  0,225.  Nola,  S.  Koll.  —  Aus  vielen 
Stücken,  die  Fugen  jedoch  orten  gelassen.  —  Abg.  Arch.  Ztg. 
1848,  Taf.  21,  3.  4.  S.  323  (Panofka).  Vgl.  O.  Jahn,  arch.  Beitr. 
S.  105;  Arch.  Ztg.  1865,  S.  80  (Friederichs);  Stephani,  compte 
rendu  i8y3,  S.  201. 

Innen    (durch  Brüche  beschädigt).      Eine   Frau,    stehend 

von  vorne    (ion.  Chiton,    Mantel,    Diadem),   den  Kopf  nach   1. 

wendend;  in  der  R.  hält  sie  ein  Gefäss  mit  drei  Löwenfüssen 

am  Bügel-Henkel  hinaus;  r.  die  Ecke  eines  Altars  (?).     L.  oben 

H  O  P  A  I  $     , 

K  A  V  O  <-        °  naig  x"*°£- 

A)  Eine  geflügelte  Frau  (Eos)  eilt  einem  Jüngling 
(Kephalos)  nach  und  fasstihn,  der  sich  im  Enteilen  nach  ihr 
umsieht,  am  r.  Arme  fest  (sie  hat  ion.  Chiton,  Mantel,  Rücken- 
iiügel,  Diadem,  Haarknoten  hinten;  er  ist  im  Mantel,  r.  Brust 
frei;  lange  Locken);  der  Jüngling  trägt  in  der  L.  eine  Schild- 
krötenleier (sechs  Saiten);  zwischen  beiden: 

HOP  AI  $     c        „         ,  , 

K  A  V  O  $        °  naiq  x"'kü>- 


B)  In  faltenlosem  ion.  Chiton  mit  Tupfen  und  Mantel 
steht  ruhig  eine  Frau  (Göttin?)  nach  r.,  das  Haar  in  einer 
Haube,  in  der  L.  ein  Scepter  aufstützend,  in  der  R.  eine  grosse 
Phiale  vorstreckend;  r.  ein  Mädchen  nach  1.,  das  ihr  aus 
einer  Oenochoe  in  die  Phiale  eingiesst  und  mit  der  L.  den 
Chiton  etwas  emporhebt  (langer  ion.  Chiton,  feinfaltig;  Chlamys- 
artiges  Obergewand,  das  auf  der  r.  Schulter  geheftet  unter  der 
1.  Achsel  durchgeht;  Diadem).  R.  oben  sehr  flüchtig  geschrieben 

H  O  P  A  I  V 

KAUOU         °  miig  XaXog' 

2548.  (867).  H.  o,i3.  Dm.  0,20.  Nola  (nicht  in  sondern  über  einem 
Grabe),  S.  Barth.  —  Aus  Stücken,  die  alle  ziemlich  gleich- 
massig  grau  verbrannt.  —  Vgl.  Panofka.  mus.  Bart.   p.  n3,  No.33 

Innen  (teilweise  ergänzt):  Ein  Knabe  ganz  in  den  Mantel 
auch  am  Hinterkopfe  gehüllt  steht  nach  r.  vor  einem  zur 
Hälfte  dargestelltem  Stuhle  mit  Polster,  über  welchem  ein 
Stock  an  r.  Bande  hängt;  1.  oben  hängt  ein  Flötenfutteral 
(unterer  Teil  modern). 

Aussen.  A)  Eine  Nymphe  (in  langem  Chiton  und  im 
Mantel  der  auch  den  Hinterkopf  verhüllt),  steht  ruhig  nach  r. 
(Haarbinde,  Ohrring);  vor  ihr  prallt  ein  Silen  zurück,  in  tanz- 

46* 


724  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

artiger  heftiger  Bewegung,  der  Körper  von  vorn,  der  Kopf 
nach  1.,  das  1.  Bein  gehoben,  der  r.  Arm  nach  dem  Mädchen 
ausgestreckt;  erstaunte  Geberde  der  L.;  an  jedem  Hand- 
gelenk hängt  ihm  ein  zusammengebundenes  rotes  Band;  grosse 
Glatze,  fliessendes  straffes  in  einzelnen  Pinselzügen  gemaltes 
Haar,  roter  Kranz,  dicke  Lippen;  verd.  Körperdetail. 
Zwischen  beiden 

l-l  O  P  A  V  5   c        „         .  , 

K  \  A  O  /v       °  7tai-   *a™S' 

B)  Eine  Nymphe  (ion.  Chiton  mit  bauschigem  Ueberfall, 
weitbauschiger  Aermel;  Nebris;  Haube;  Vorderhaar  in  ein- 
zelnen Strichen)  enteilt  nach  1.  und  wehrt  sich,  nach  r.  sich 
umdrehend,  gegen  einen  zudringlichen  Silen  dem  sie  den 
Thyrsos  in  der  L.  entgegenhält  und  in  der  R.  eine  brennende 
kurze  Fackel  entgegenstreckt.  Der  Silen  (Haare  u.  s.  w.  wie 
auf  A)  bückt  sich  vor  ihr  und  hält  ihr  einen  Kranz  (rote 
Punkte)  hin.     Sehr  lebendiger  Ausdruck.     L.  unten  steht 

KAV05 

KAVO/v 

Zweite  Gruppe:   Flache  Schale  mit  stark  ausgebogenem  schwarzem 
Rande;    dicker  ungefirnisster  Fussrand;    Innenbild  von  Mäander 

ttmzeben. 


«!>* 


u)    Mit  Aussenbildern. 
2549.     (871).     H.  0,09.     Dm.  0,21.     Alte  Kgl.  Samml.  —  Intakt. 

Innen:  Ein  Knabe  steht  im  Mantel  nach  r.  (r.  Brust  frei, 
weisses  Haarband  mit  Spitze),  die  L.  eingestützt,  in  der  vor- 
gestreckten R.  einen  Ball  an  langem  weissem  Bande  haltend. 
L.  ein  Stück  Thongrund  (Basis,  Fels?). 

A)  L.  sitzt  auf  geschweiftem  Lehnstuhle  ein  Knabe  nach  r. 
(Mantel  um  die  Beine)  und  spielt  die  Schildkrötenleier;  er 
schlägt  das  r.  Bein  über  das  1.;  vor  ihm  r.  steht  ein  Genosse 
im  Mantel,  in  der  R.  eine  zusammengefaltete  Rolle;  er  recitirt 
wohl  frei  zum  Leierspiel,  die  L.  unter  dem  Mantel.  Weiter  r. 
ein  Knabe  im  Mantel,  der  nach  1.  stehend  aus  einer  in  beiden 
Händen  gehaltenen  geöffneten  Rolle  liest  (kontrolliert  er  den 
Vortragenden?);  auf  der  Rolle  sehr  kleine  flüchtige  Buch- 
stabenartige Zeichen  ohne  Sinn 

AA/v  jv»  A  N 
A  AA  +  A/O 
Alle  haben  weisse  Haarbinden  mit  Spitze  vorn. 


Schale  2,  Gruppe  2.  725 

B}  Drei  Knaben  im  Mantel;  der  mittlere  schreitend 
nach  1.,  die  R.  ausstreckend;  der  r.  en  face,  Kopf  nach  r.,  eine 
Flöte  (?)  in  der  R.;  1.  oben  ein  zusammengebundenes  Diptychon ; 
sie  sind  wohl  in  Beziehung  zu  A)  als  Zuschauer  und  indirekte 
Teilnehmer  gedacht. 

Flüchtig;  ganz  freier  Stil. 

ß)    Nur  Innenbild,  aussen  schwarz. 
2550.      (1609).     H.  0,11.     Dm.  0,24.      Vulci,    Gerh.    —    Abg.    Gerhard, 
Trinksch.  Taf.  XVI,  1.  2;  S-  27. 
Innen:     Silen    kniet    auf  beiden    Knieen    nach    r.    auf 
welligem  Boden,   in  den   er   einen   Thyrsos    (Busch   und   mit 
schw.  Punkten)  eingerammt  hat,  und  balancirt  auf  der  L.  ein 
Satyrknäblein   das   sich  mit  angstvollem  Ausdruck  mit  der 
R.  an  seinem  Kopfe  hält;   mit  der  L.  unterstützt   er  es  unter 
der   1.    Achsel    (grosse    Glatze;     Bart   in    einzelnen   Strichen; 
ebenso    die   kurzen  Haare   des  Knäbchens   das   spitzes  Satyr- 
Ohr   hat,   doch   ohne  Schwanz   ist).     L.   ragt   in   rundlichem 
Umrisse  ein  Fels  herein. 

Der  Stil  lehnt  sich  noch  etwas  an  den  strengen  an;  wenig 
Detail,  doch  sorgfältig.    Oben  steht 

HOP  AI  5     c        „        ,/ 
KAUOS       oncugxaXog. 

Aus  demselben  Atelier  wie  2547.  2548. 

y)    Ganz  schwarz. 

2551.  (i6i3).      H.  0,095.      Dm.  0,195.     Nola,    S.  Spinelli,    von  Gerhard 

i834  erw. 
Im  Innern  ist  in  das  fertige  Gefass  eine  Inschrift  graviert, 
s.  Taf.  No.  255 1.    Rest  antiker  Restauration  am  Fusse. 

2552.  (23).     H.  0,07.     Dm.  o,i3.     S.  Koll. 

Unter  dem  Fusse  in  das  fertige  Gefäss  eingekratzt  A/V 

25  53.     (21 10).     H.  0,07.     Dm.  0,14.     Korinth  oder  Melos,  Ross'  Nachl. 
Vorzüglicher  Firnis. 

2554.  (2111).     H.  0,07.  Dm.  0,14.     Korinth  oder  Melos,  Ross'  Nachl. 
Desgl. 

2555.  (2600)-     H.  0,06.     Dm.  0,125.     Melos. 
Desgl. 

2556.  (2578).     H.  0,10.     Dm.  0,19.     Melos. 
Desgl. 

2557.  (1282).     H.  0,09.     Dm.  0,19.     NoJa,  S.  Koll. 
Desgl. 


72Ö  Attisch   rotfigurig,  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

25  58.     (1396).     H.  0,14.     Dm.  0,28.     Nola,  S.   Koll. 

Desgl.;  mit  Bronzeklammern  im  Altertum  restauriert. 

2559.  (2404).     Dm.  0,15.     Smyrna,  S.  Spiegelthal. 

Desgl. 

2560.  (24).     H.  0,06.     Dm.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2561.  (i3o8).     H.  0,04.     Dm.  0,10.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  etwas  tiefer. 

Dritte  Gruppe:    Mit  breitem  niederem  Fusse  etwa  Form  Nc-  27 1\- 

2562.  (2304).     H.  0,05.     Dm.  0,16.     Gerh.'  Nachl. 

Ganz  schwarz;  unter  dem  Fusse  eingekratzt  ©V 

2563.  (1615).     H.  0,07.     Dm.  0,16.      Nola,    S.    Spinelli,    Gerh.    i834.    — 

Vgl.  Mommsen,  unterit.  Dial.  S.  3i6,  Anm. 

Ganz  schwarz;    etwas  von  Sinter  bedeckt.     Unten  in  den 
ungefirnissten  Boden  des  fertigen  Gefasses  eingekratzte  Inschrift 

25  64.      (1616).      H.  0,05.      Dm.  0,16.      Nola,    S.  Spinelli,  Gerh.  i834.    — 
Vgl.  Mommsen,  unterit.  Dial.  S.  3i6,  15. 

Desgl.;  die  ebenso  eingekratzte  Inschrift  s.  Tafel  No.  25Ö4. 

2565.       (1617).      H.  0,05.      Dm.  0,16.      Nola,    S.   Spinelli,  Gerh.   i834.    — 
Vgl.  Mommsen,  unterit.  Dial.  S.  315,  9. 
Desgl.;    ein  Stück  des  Randes  fehlt.     Die  Inschrift  s.  Taf. 
No.  2565. 

25  66.  (1(614).  H-  °>°5-  Dm.  0,16.  Nola,  S.  Spinelli,  Gerh.  i834.  — 
Vgl.  Mommsen,  unterit.  Dial.  S.  B15,  8. 

Desgl.;  die  Inschrift  s.  Taf.  No.  2566. 

2567.  (1619).  H.  0,05.  Dm.  0,155.  Nola,  von  Gerh.  1828  in  Neapel  erw. 
—  Vgl.  Annali  d.  J.  i832,  279;  1835,  174.  Mommsen,  unterit. 
Dial.  S.  314.  5. 

Desgl.;  die  Inschrift  ebenso  in  den  thongr.  Boden  graviert!: 


**{$.%& 


2568   (225   der  einst  zurückgesetzten).     H.  0,05.     Dm.  0,15. 

Desgl.;  unter  dem  Boden  gravierte  Inschrift  s.  Taf.  No.  2568. 
25  69.     (1277).     H.  0,06.     Dm.  q,i3i     Nola,  S.  Koll. 

Desgl.;  ohne  Inschrift. 


Schale,  2,  Gruppe  2.  —  Deckelschale.  727 

2570.  (19).     Dm.  0,15.     S.  Koll. 
Desgl. 

18.  Deckelschale  (sog.  Lekane). 

Form  No-  218. 

Erste  Gruppe:    Form  No.  218;    schwere  Gefässe;    im  Deckelknopfe 
oben   ein  nach  unten  sich  verengendes  Lock.       Ganz  schwarz  gefirnisst. 

2571.  (1285).     H.  0,105.     Dm.  0,15.     Nola,  S.  Koll. 
Der  Rand  des  Knopfes  ist  ungefirnisst. 

2572.  (1394).     H.  0,17.     Dm.  0,28.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2573.  (i392).     H.  0,17.     Dm.  0,28.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

25  74.     Dm.  0,14.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2575.  (25).     Dm.  0,16.     S.  Koll. 

Der  Rand  des  Knopfes  ist  schwarz. 

2576.  H.  0,085.     Dm-  °>"5-     Nola,  S.  Koll. 

Desgl.;  der  Deckel  im  Altertum  mit  mehreren  starken 
Bleiklammern  restauriert. 

2577.  (i3oi).     H.  0,045.     Dm.  0,11.     Nola,  S.   Koll. 
Der  Deckel  fehlt. 

Zweite    Gruppe:    Der  Deckel,    der  ebenso  gebildet  ist   wie   in   dir 
vot  igen   Gruppe,  ist  von  einem  Figurenstreif  bedeck^. 

2578.  (2443).     Dm.  o,3i.    H.  0,07.    Athen,  1875.  —  Aus  vielen  Stücken,- 

scheint    durch  Feuer  gelitten   zu  haben;    teilweis    abgeriebene 
Oberfläche. 

Nur  der  Deckel  ist  erhalten.  Am  Rande  ringsum  Mäan- 
der (mit  Kreuz).     Die  Figuren  stehen    auf  dem  Mäander  auf. 

Spiele  der  Satyrn.  Sieben  Figuren,  eine  Hauptgruppe 
von  fünf  und  eine  Nebengruppe  von  zwei  Figuren.  Mit 
letzterer  beginnend:  zwei  Silene  (bartige  Satyrn),  jeder  mit 
einer  langen  nicht  brennenden  Fackel;  der  1.  steht  ruhig 
und  hält  die  mit  beiden  Händen  gehaltene  Fackel  auf  die 
Erde  gesenkt  und  blickt  aufmerksam  herab;  der  andere 
hat  sich  in  kauernde  Stellung  auf  das  1.  Knie  nieder- 
gelassen und  streckt  mit  der  Linken  allein  die  Fackel  so 
dass  ihr  Ende  sich  mit  dem  der  anderen  kreuzt;  es  sieht 
aus    wie    eine    Art    Bajonettfechten    mit    Fackeln.      Haupt- 


728  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

gruppe:  Der  bärtige  Dionysos  eilt  zwischen  zwei  Silenen 
hin,  die  offenbar  eben  in  derselben  Beschäftigung  waren 
wie  die  vorigen  und  stört  sie,  indem  er  wie  es  scheint 
mit  seinem  Scepter  (Stab  mit  doppeltem  rundem  Knopf)  das 
er  horizontal  hält  mit  beiden  Händen  ihre  Fackeln  aus- 
einander geschlagen  hat;  er  trägt  hohe  Stiefel  bis  zum  Knie, 
kurzen  feinen  Chiton,  darüber  steifen  mit  Palmetten  bestickten 
Chiton,  Lorbeerkranz,  kurzen  Bart  und  Haar;  der  Silen  1. 
gegen  den  er  sich  umwendet  prallt  nach  1.  zurück,  hält  in  der 
R.  die  Fackel  und  streckt  wie  scheltend  die  L.  gegen  den  Gott 
aus.  Der  andere  r.  scheint  noch  in  sein  Spiel  vertieft;  er  ist  in 
halb  kauernder  Bewegung  im  Begriffe  sich  niederzulassen  wie 
jener  der  ersten  Gruppe  und  hält  die  Fackel  wieder  mit  der 
L.  allein,  so  wie  jener,  die  R.  gehoben,  den  Blick  aufmerksam 
geneigt.  Hinter  diesen  beiden  Silenen  ist  je  noch  einer 
gebildet,  hüpfend  und  die  Arme  gegen  die  Hauptscene  wie 
spottend  ausstreckend.  —  Die  Silene  sind  alle  bärtig,  haben 
vorn  eine  Glatze,  kleine  aufgestülpte  Nase,  dicke  Lippen; 
keine  Kränze;  die  Spitzen  ihrer  tierischen  Ohren  sind  alle 
nach  vorn  gebogen. 

Flüchtig,  doch  höchst  anmutig  eleganter  Stil  ganz  freier 
Kunst  vom  Ende  dieser  Periode;  die  Haare  locker,  mit 
einzelnen  Pinselstrichen.  Weder  rotes  oder  weisses  noch 
verd.  Firnisdetail. 

Dritte  Gruppe:    Ohne  Henkel. 

2579.  (Bil.  69).     H.  0,08.     Dm.  0,12.     Kameiros,  1881. 
Vorzüglicher  Firnis;  der  Deckel  sitzt  fest  auf. 

19.   Napf. 

a)    Zweihenklig. 

Erste  Gruppe:    Form    No.   213,    wie    2316/.      Mit    zwei  gleichen 

vertikalen  Henkeln.    Relativ  grosse  Exemplare.     Ganz  geßmisst  bis  auf 

das  Bild  jederseits,  unter  welchem  nur  ein  iingefirn.  Streife hen 

als  Bodenlinie.      Keinerlei  Ornamente. 

2580.  (807).     H.  0,15.     Dm.  0,18.    S.  Barth.  —  Intakt.  —  Abg.  Stephani, 

Theseus    und     Minotauros   Taf.    IX,    2,    S.  51.    .  Vgl.  Panofka, 
mus.  Bart.  p.   118  No.  36. 

A)   Auf  einen  Felsen  hinter  dem  ein  hoher   Baum  steht 

mit   grossen   Aesten    (daran    kleine   rote    Blätter)    sitzt   Sinis 

nach  r.,  nackt,  bärtig,  die  Beine  überschlagend,  das  r.  auf  das 

1.,   den  r.  Ellenbogen  auf  den  r.  Oberschenkel  stemmend  und 


Napf,  a,  Gruppe  i.  2. 


729 


so  den  Kopf  stützend,  in  der  L.  eine  grosse  Keule;  r.  Tänie; 
das  Haar  hat  über  den  Schläfen  einen  grösseren  Ausschnitt; 
Stirnfalten  (mit  verd.  Firnis],  Mund  etwas  geöffnet,  Blick  in 
die  Ferne;  er  lauert  aufmerksam  gespannt  auf  den  Kommen- 
den.     R.    oben   Z  I  N  I  Z  2ivig. 

B)  Theseus  als  Jüngling  in  Ghlamys,  mit  zwei  Speeren 
in  der  R.,  schreitet  langsam  zögernd  nach  1.,  Petasos  auf  dem 
Kopfe;  r.  steht  OECEYC  Qrtaevg  (die  angeblichen  vier 
Striche  des  E  rührten  von  einer  Uebermalung  her).  Schön 
und  lebendig.  Auge  mit  Oberlidstrich.  Detail  mit  verd. 
Firnis. 

2581.  (Hi3).     H.  0,15.     Dm.  0,19.     Nola,  S.  Koll. 

Ohne  Bild;  ganz  schwarz.  Unten  sind  ein  richtiges  und 
ein  mislungenes  Pentagramm  eingekratzt. 

2582.  (1416).     H.  0,15.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  doch  ohne  das  Zeichen. 

2583.  (1424).     H.  0,14.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2584.  (1426).     H.  o,i3.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2585.  (3i).     H.  0,085.     S.  Koll. 
Desgl. 

2586.  (1378).    H.  0,125.    S.  Koll. 
Desgl.;  sehr  dicke  Wandungen. 

2587.  (823).     H.  0,09.     Dm.  0,105.      Nola,    S.  Barth.    —    Vgl.  Panofka 

mus.  Bart.  p.   126,  47. 

Jederseits  eine  Eule  zwischen  zwei  Oelzweigen  (vgl. 
No.  2595  ff.). 

Zweite    Gruppe:     Wie    die    vorige,    doch   mit  Ornamenten;    unter 
de?t  Henkeln  Doppelpalmette   mit  Seitenranken;    unten   meist  Mäander. 

2588.  (2522).     H.  0,295.     Dm.  o,23.     Corneto,  1876.  —  Aus  Stücken. — 

Abg.  Mon.  d.  J.  X,  53;  Annali  d.  J.  1878,  p.  222  ff.  (Heydemann); 
Arch.  epigr.  Mitth.  a.  Oesterr.  VI,  1882,  S.  207  (Benndorf); 
Genick,  gr.  Keramik,  1884,  Taf.  17,  1.  Vgl.  Bull.  d.  J.  1876,  206. 
(Heibig). 

Am  Rande  sog.  Eierstab;  um  die  Henkelansätze  Stab- 
ornament; unten  Mäander. 

Der  Freiermord.  A)  R.  Odysseus  nach  r.  (bärtig, 
Exomis,      oberer    Haarkontur    mit    Tupfen),      das     r.    Bein 


/3o  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

voranstellend    auf   eine    kleine    (nicht   umgrenzte)   Erhöhung 

schiesst    eben,      den     r.    Arm     hoch     erhoben,      etwas    Tn 

die    Knie     gebogen       einen     Pfeil     ab     (Köcher     an    seiner 

.  beite)  .     L.   von   ihm   zwei  klagende  Frauen  (Mägde?),   in 

vT,""  M  °tn  ^  V°rdere  mit  §ewöhnl-  dor-  gegürtetem 
Ueberschlag  die  hintere  mit  ungegürtetem  kurzem  Ueberfall  mit 

Schwalbenschwanzfalten);  sie  stehen  ruhig,  die  vordere  angstvoll 
die  Hände  ringend,  die  andere  den  Kopf  in  die  1.  Hand 
p  ,  n"  !  beide„haben  kurze  volle  Haare  (die  Ohren  sind  mit 
Relieflinien  auf  die  schw.  Haarmasse  aufgezeichnet;  Tupfen 
um  den  Kontur).    Ueber  beiden  steht  je  ein 

KAAH    xu)j. 
Ueber  Odysseus:  flAVSSSV*   'UXvooivg. 

B)  Kline  mit  ion.  Voluten  oben  und  gestreiftem  Kissen 
darauf  zwei  Freier:  der  eine  1.  flieht  auf  die  Kline erTn et' 
auf  ihr  nach  r.  und  wird  vom  Rücken  gesehen;  der  Mantel 
ist  an  den  Beinen  herabgerutscht;  er  hat  im  Rücken  oben 
einen  Pfeil  stecken,  aus  dem  Blut  (verd.  brauner  Firn is" 
fl.esst;    mit   beiden  Händen    fasst   er   nach  der  Wunde;    sein 

um'^n  K  7r'°renen?  Profil;  dicke  Tänie  des  Symposions 
um  den  Kopf;  der  andere  hockt  am  Kopfende  der  Kline  nach 
L,  halt  den  Mantel  in  der  L.  als  Schutz  vor  sich  und  streckt 

i  A  n  fM  e!t  abwehrend  aus  («"bärtig,  Tänie);  r.  oben: 
7  V  (das  dreistrlch'ge  Sigma  ist  ursprünglich)  >{\al6c 
Zwischen  beiden  am  Boden  steht  ein  dritter  bfrtiger  Freier 
nach  1.,  der  sich  duckt,  den  Speisetisch  aufgehoben  hat  und 
nun  denselben  als  Schild  vor  sich  hin  hält,  sich  ganz  dahinter 
verbergend  (Gewandstück  auf  1.  Unterarm)! 

m>  okS  ^eni?euverd-  Detail  ist  bräunlich,  nicht  gelblich.    Auge 
mit  Ooerhdstnch.    Im  Gewände  noch  Reste  des  strengen  Stils. 

2589.     (,937).     H.  0,20.     Dm.  o,23.     Chiusi,   ,846,  in's  Museum  ,848.  _ 
Aus  grosseren  Stucken,  die  Fugen  übermalt.  -  Abg.  Gerhard 
Tnnksch.  und   Gefasse    Taf.  V;    S.  45.      Vgl.  ArclAnz.    rö5, 

alt,  n.   1'        m    c"  d'  SäChS'  Ges-   ,8«>  S-  2«  £:  Welcher 

alte  Denkm.  III    S.  5J.;  C.  J.  G.  8447b;  Heydemann,  Satyr-  und 
ßakchennamen  S.  23  f. 
Unten  der  Mäander. 

A)  Schaukeln.  Ein  Silen  steht  1.  und  erwartet  mit 
horizontal  vorgestreckten  Armen  das  Zurückkommen  einer 
Schaukel  (in  Stuhlform  ohne  Lehne,  mit  schw.  Stricken, 
deren  oberstes  Ende  modern,  oben  befestigt),  um  dieselbe  von 
Neuem    vorwärts    zu    stossen.      Auf  der    Schaukel    sitzt    ein 


Napf,  a,  Gruppe  i.  j3e 

Mädchen  (mit  langen  Haaren;  feinfaltiger 
dor.  Chiton  und  Mantel  unterwärts);  es  streckt 
die  bis  gegen  die  Knie  entblössten  Beine  hori- 
zontal vor.  Der  Silen  hat  einen  wie  vom 
^  Winde  zurückgewehten  Bart  (einzelne  Pinsel- 

striche)   und    grosse   T'anie  um   den  Kopf  mir 
Schleife  und  lang  hinabhangenden  und  zurück- 
fliegenden  Zipfeln    (weiss    gemalt    und    darauf 
's"        dunkelrot);  rings  um  seinen  Kopf  sind  strahlen- 
$        förmige    lange    Spitzen   gesteckt     die    nur    ror 
"^        gemalt  sind  (verblasst).     Oben: 

LÜ       N  (siehe  nebenstehend). 

<1 
ja        R.  über  der  Frau: 

^        %  A  A  H 

c 

O 

ja        (doch    ist   von    dem   K   zu  Anfang   keine  Spur 

Ä        erhalten). 


IU 


<Si 


C/3 


x\aXij 


B)  Eine  Frau  sittig  langsam  nach  l.  schrei- 
tend, in  langem  feinfaltigem  Chiton  und  Mantel 
der  beide  Arme  und  Hinterkopf  bedeckt;  hinter 
•        ihr  her  geht  ein  Silen  nach  l.,  der,  in  komisch 
u        tänzelndem  langsamem    Schritte    tolgend,    ihr 
t^        einen  Sonnenschirm  von  hinten  über  den  Kopf 
hält  (der  Stab  des  Schirmes  nicht  in  der  Mittel- 
axe).   Der  Silen  hat  langen  streifigen  Bart  und 
Haar    und    einen    hohen    Kalathos    auf    dem 
Kopfe,     der    oben    mit    Blattern    besteckt    ist. 
R.  neben  ihm  von  oben  herab 

*       O       p     |     N      f      b      i 


Oben  steht: 


1      *      ' 

QcLUÜÖKO. 


N  « 


Sehr  schön  und  sorgfältig;  die  Silenskopfe  besonders  gut. 
Unter  dem  Boden  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  2589. 


y32  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

2590.     (8o3).     H.  0,16.     Dm.  0,19.     Nola,  S.  Koll.  —  Fast  intakt. 
Kein  Mäander,  nur  ungefirnisstes  Streifchen  unten. 

A)  Ein  Mädchen  (dor.  Chiton)  steht  nach  r.,  beide  Arme 
vorstreckend  wie  um  etwas  zu  empfangen,  mit  Bezug  auf  B). 
L.  oben  hangt  eine  T'anie;  oben  KAM-I  y.ali]  (weiss  aufge- 
malt, darauf  Reste  von  Rot). 

B)  Eine  Frau  (dor.  Chiton)  steht  von  vorne,  auf  der  1.  Hand 
ein  Kästchen,  sich  umwendend  und  mit  der  Hand  winkend 
nach  A).     Oben:    KAM-I   Ka)j.  —  Sehr  flüchtig. 

Unten  eingekratzt  X  (sehr  gross). 


Dritte  Gruppe:  Form  No.  221.     Mit  abgesetztem  schwarzem  Rande. 

Die  Innenseite  der  Henkel  wie  bei  den  Schalen   ungeßrnisst ;    auch  der 

Fussrand  ungeßrnisst.     Unter  und  nebe?i  den  Henkeln  Palmetten. 

2591.  (810).      H.  0,17.     Dm.  0,275.     Nola,  S.  Koll.  —   Intakt.    —    Abg. 

Gerhard,  antike  Bildw.  Taf.  48.  Welcker,  alte  Denkm.  III, 
Taf.  16.  Vgl.  Gerhard,  Prodromus,  S.  294.  Gerhard,  auserl. 
Vasenb.  II,  S.  16;  O.  Jahn,  Teleph.  und  Troilos,  S.  79;  Bull, 
d.  J.   1872,  p.  40  (Heibig);  Annali  d.  J.  1872,  p.  295  ff.  (Matz). 

A)  Iris  von  Satyrn  angefallen.  Iris  kommt  eilenden 
Schrittes  (nach  r.)  von  einem  Opfer  und  hat  in  der  L.  den 
Schwanz  des  Opfertiers,  in  der  R.  das  Kerykeion  (langer  ion. 
Chiton,  chlamysartiges  Obergewand,  Rückenflügel,  Haube); 
sie  wird  angefallen  von  zwei  lüsternen  Silenen;  der  r.  fällt 
ihr  in  den  1.  Arm,  sie  festhaltend  (ithyphallisch);  der  1.  streckt 
begehrlich  die  Arme  aus;  sie  dreht  sich  nach  ihm  um  und 
weist  ihn  ab. 

B)  In  der  Mitte  steht  der  bärtige  Dionysos  von  vorne 
(ion.  Chiton;  Mantel,  darunter  1.  Arm;  Epheukranz),  in  der  R. 
den  Thyrsos  aufstützend;  er  wendet  den  Kopf  nach  1.  wo  ein 
Silen  mit  Kantharos  und  Schlauch  sich  umblickend  entfernt; 
r.  ein  tanzender  Silen,  der  den  Thyrsos  bei  Seite  gestellt  hat 
(r.  unten);  er  tanzt  nach  r.,  sich  umblickend,  auf  beiden 
Fussspitzen. 

Viel  Detail  von  verd.  Firnis.  Die  Silene  mager  und 
schlank,  mit  grossen  Glatzen;  die  Haarenden  verdünnt. 
Der  Stil  ist  dem  strengen  noch  nahe.  Auge  ohne  Ober- 
lidstrich. 

2592.  (2109).     H.  0,09.     Dm.  0,15.    Korinth  oder  Melos,  Ross' Nachl. 
Ohne  Bild;  nur  schwarz  gefirnisst;  beste  Technik. 


Napf,  a,  Gruppe  3.  4.  733 

Vierte  Gruppe:  Form  No.  21J.     Mit  ei/tem  horizontalen  and  einem 

vertikalen  Henkel.     Geringe  relative  Grösse.     Keine  Ornamente.     Ganz 

gefirnisst  bis  auf  das  Bild,  unter  de?n  ein  ungefirnisstes  Streifchen. 

Vgl.  2318. 

2593.  (2060).     H.  0,08.     Dm.  0,11.     Nola,  Nach].  Panofka's. 

A)  Ein  Jüngling  im  Mantel  (r.  Brust  frei)  steht  von  vorne, 
die  Leier  (sechs  Saiten)  in  der  R.  ausstreckend,   Kopf  nach  1. 

B)  Sich  auf  den  Stock  vorlehnender  Jüngling,  im  Mantel 
nach  1.;  1.  oben  an  der  Wand  zwei  Sandalen. 

Der  Augenkontur  noch  fast  wie  im  strengen  Stil. 

2594.  (828).     H.  0,07.     Dm.  0,10.     Nola,    S.  Barth.   —    Intakt.   —    Vgl. 

Panofka,  mus.  Bart.  p.  126,  46. 

Auf  A)  und  B)  je  eine  ithyphallische  bärtige  Herme 
nach  verschiedener  Seite  gewandt  (langer  Bart;  lange  Locken 
seitwärts  und  hinten;  rotes  Haarband).  Davor  steht  je  ein 
niederer  Altar.  R.  und  1.  oben  je  ein  rechteckiger  Gegenstand, 
wohl  Votivtafeln. 

Noch  dem  strengen  Stile  nahe. 

2595.  (2270).      H.  0,07.     Dm.  0,04.      Caere,    Gern.'  Nachl.    —    Intakt; 

beste  Technik. 

Jederseits  eine  Eule  zwischen  zwei  Oelzweigen.  Die  Eule 
mit  Ausnahme  der  Flügel  sorgfältig  getupft;  die  Zweige 
schlank. 

2596.  (2272).     H.  0,075.     Dm.  0,09.     Gerh.'  Nachl. 

Die  gleiche  Darstellung.  An  acht  Stellen  antik  restauriert 
mit  groben  Bohrlöchern  (und  Draht). 

Nachlässiger  als  das  vorige  Exemplar.  Die  Eule  ganz 
punktiert. 

Unten  eingekratzt:  B 

2597.  (1260).     H.  0,075.     Dm.  0,09.     Nola,  S.  Koll. 

Ebenso;  die  Eule  ganz  punktiert;  doch  sehr  flüchtig. 

2598.  (1226).     H.  0,07.     Dm.  0,087.     Nola,  S.  Koll. 
Ebenso;  flüchtig. 

2599.  (1999).       H.  0,075.      Dm.   0,09.      In    Neapel    gek.    durch    Gerhard. 
Vgl.  Schöne,  in  comm.  in  hon.  Mommsen,  p.  654,  12. 

Ebenso;   flüchtig.     Unten  eingekratzt,    s.   Tafel   No.   2599 

(yXav[xeg]xdf). 

2600.  (1215).     H.  0,07.     Dm.  0,087.     Nola,  S.  Koll. 
Ebenso;  intakt. 


y34  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  ältere  Hälfte. 

2601.  (825).     H.  0,078.     Dm.  0,092.      Nola,  S.  Koll. 
Ebenso.     Die  eine  Seite  ganz  grauschwarz  verbrannt  und 

zwar    ist    die    der   ThonoberfTäche    so    angegriffen,    dass    der 
Firnis  jetzt  in  relativ  hohem  Relief  dasteht. 

2602.  (826).     H.  0,072.     Dm.  0,088.     Nola,   S.  Koll. 
Ebenso;    flüchtig;    intakt. 

2603.  (1125).     H.  0,06.     Dm.  0,08.     Nola,  S.  Dorow. 
Ebenso.    Auffallende  Ausbauchung  und  Verengerung  des 

Bauches  gegen  oben. 

Flüchtig;  riesiger  Kopf  der  Eule. 

2604.  (Bil.  64).     H.  0,08.     Dm.  0,09.     Kameiros,  1881. 
Ebenso. 

.2605.     (2271).     H.  0,07.     Dm.  0,075.     Gerhard's  Nachl. 

Ebenso;  doch  ausserdem  ein  horizontaler  Oelzweig  oben 
am  Rande,  weshalb  die  Eule  selbst  kleiner.  Unter  den  Henkeln 
eine  Ranke. 

Ziemlich  sorgfaltig.     Intakt. 

2606.  (2238).     H.  0,075.     Dm.  o,o83.     Gerh.'  Nachl.  —  Intakt. 
Schuppenornament  auf  beiden  Seiten,  mit  weissen  Zusätzen 

-(Kreuzchen  und  Punkte).     Oben  ein  horizontaler  Oelzweig. 

Unter  dem  Henkel  einerseits  eine  Eule,  andererseits  ein 
Hund  (sitzend,  die  Vorderbeine  und  die  Schnauze  hoch  er- 
llebend, sich  aufrichtend).  —  Sorgfältig. 

2607.  (3o).     H.  0,07.     S.  Koll. 
Einfach  schwarz  gefirnisst. 

b)    Mit  einem  Henkel. 

Erste  Gruppe:    Form  No.  222.     Keine  Ornamente;  mir  unten  ein 
auch  plastisch  etwas  abgesetzter  un gefirnisst 'er  Streif.     ATur  eine  Figur. 

2608.  (2059).     H-  0,065.     Capua,  Nachl.  Panofka's. 

Triton  nach  r.,  beide  Arme  horizontal  ausstreckend,  in 
der  L.  einen  Fisch  haltend  (langes  Haar,  Bart;  der  mensch- 
liche Oberkörper  mit  kurzem  Chiton  bekleidet,  der  den  Ansatz 
des  Fischleibes  verdeckt). 

2609.  (816).     H.  0,07.     Nola,  S.  Koll. 

Sitzende  Sphinx  nach  r.  (kurzes  Haar;  menschlich  nur 
der  Kopf;  Flügel  vorne  an  der  Brust  ansetzend).     Flüchtig. 


Napf,  b,   Gruppe  i.  2.  —  c.  j35 

Zweite  Gruppe:  Form  No.  217;  mit  hohem  Henkel;  die  obere 
Hälfte  des  Bauches  von  der  unteren  durch  eine  Kille  und  sog.  Eierstab 
getrennt.      Palmette   am   unteren  Henkelansatz.      Bild  tunlaufend  auf 

dem  oberen   Teil. 

2610.  (1851).      H.  0,155.     Dm.  0,12.     Vulci,    1841.    —    Aus   Stücken   erg. 

und  Abg.  Annali  d.  J.  i833,  tav.  E,  p.  339  (Panofka).  Genick, 
gr.  Keramik,  1884,  Taf.  25,  6.  Vgl.  Welcker,  alte  Denkm.  V,  399; 
Overbeck,  Gall.   her.   Bildw.  S.  218. 

Parisurteil.  L.  sitzt  Paris  auf  Ghlamys  nach  r.  (keine 
Terrainandeutung  darunter;  ganz  nackt,  als  Jüngling  mit 
kurzen  Locken,  r.  Binde);  er  schaut  aufmerksam  vorgebeugt 
auf  Hermes,  legt  den  1.  Arm  auf  das  1.  Knie  und  hält  in  der 
R.  zwei  Speere;  r.  hockt  ein  Jagdhund  von  vorne,  der  nach 
Hermes  aufschaut;  1.  ein  blattloser  Baum.  R.  steht  Hermes 
von  vorne,  den  Kopf  zu  Paris  gewandt  (bärtig,  Stiefel,  Chlamys; 
Petasos  im  Nacken;  Kerykeion  dessen  Ende  erg.  in  der  L.; 
-ein  Stück  Mittelkörper  erg.);  er  streckt  die  R.  gegen  Paris  aus. 
Es  folgt  Hera,  herbeischreitend  nach  1.  (langer  dor.  Chiton 
mit  Ueberfall,  ungegürtet,  in  der  R.  Scepter;  Schultern  und 
Kopf  modern);  dann  Athena  (langer  ion.  Chiton,  kurzer 
Mantel;  Aegis,  Helm,  Lanze  schräg  in  der  R.,  Kopf  grossen- 
teils  ergänzt)  die  R.  vorstreckend,  den  Kopf  etwas  senkend. 
Dann  folgt  Eros  nach  r.,  als  Knabe  mit  Locken  und  Blatt- 
kranz (ausgespart);  er  spricht,  die  L.  ausstreckend,  auffordernd 
mit  Aphrodite  r.,  die  von  vorne  ruhig  steht  und  zu  zögern 
scheint  (Kopf  nach  1.;  Scepter  mit  Blüte  bekrönt  in  der  L.; 
Diadem  mit  Blättern;  dor.  Chiton  mit  Bausch  und  Ueberfall). 
--  Sehr  schön.    Auge  mit  Oberlidstrich. 

c)  Henkellose  Näpfe  und  Schusseln.    Ganz  scJvwarz  gefirnisst. 

2611.  (2281).       H.  0,06.      Dm.  0,11.      Gerb.'  Nachl.    —    Die  Inschrift  bei 

Röhl,  inscr.   gr.   antiquiss.  No.  526. 

Form  No.  260.  Vortreffliche  attische  Technik.  In  das 
fertige  Gefäss  ist  unten  eine  chalkidische  Inschrift  eingekratzt: 


^^V 


Xagileco  sfyit. 


y36  Attisch  rotfigurig,  schöner  Stil,   ältere  Hälfte. 

2612.  (2280).     H.  0,05.     Dm.  0,10.     Gerh.'  Nachl. 

Dieselbe  Form,  doch  noch  etwas  untersetzter.  Unten  ein- 
gekratzt, s.  Tafel  No.  2612. 

2613.  (1747)-    H.  0,05.    Dm.  0,165.    In  Neapel  erw.,  1841. —  Vgl.  Mommsen, 

unterital.  Dialekte  S.  3i6,  17. 

Napf,  etwa  der  Form  No.  216,  nur  henkellos.  Unten  in 
den  gefirnissten  Boden  eingekratzt: 

U  2  J  l\A  11 

2614.  (1415).     H.  0,105.     Dm.  0,21.     Nola,  S.  Koll. 
Schüssel  der  Form  No.  227.    Fussrand  ungefirnisst. 

2615.  (i367).     H.  0,09.     Dm.  0,22.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2616.  (1407).     Dm.  0,21.     S.  Koll. 
Desgl. 

2617.  (i3s3).     H.  0,10.     Dm.  0,21.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2618.  (1864).     H.  0,09.     Dm.  0,20.     Nola,  Gerh.,  1841. 
Desgl. 

2619.  (1414).     H.  0,095.     Dm.  0,21.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  doch  der  Fuss  ganz  schwarz. 

2620.  (i363).     H.  0,095.    Dm.  0,205.     Nola,   S.  Koll. 
Desgl.;  doch  ohne  Rand  oben. 

20.  Kantharos. 

2621.  (1820).     H.  0,115.     Nola,  Gerh.,  1841. 

Form  No.  270.  Ganz  schwarz.  Etwas  verbrannt.  Am 
Boden  eingekratzt  (echt)  KAP  und  einige  Striche  an  einer 
andern  Stelle. 

2622.  (i32o).     H.  0,09.     S.  Koll. 
Form  No.  278;  ganz  schwarz. 

21.    Rhyton  in  Tierkopfform. 

2623.  (791).     H.  0,265.      Nola,    S.  Barth.   —    Intakt.    —    Vgl.  Panofka 

mus.  Bart.  No.  37. 

Form  No.  2g3.  Der  Widderkopf  ist  ungefirnisst;  die  ge- 
buckelten Haare  mit  Resten  von  Zinnoberrot,  die  Hörner  gelb; 
die  Augenkonture  mit  schw.  Firnis. 


Verschiedene  Formen.  737 

Um  den  gefirnissten  oberen  Teil  der  Vase  lauft  ein  Bild- 
streif: Ein  Silen  verfolgt  im  Laufschritte  nach  r.  eine 
Nymphe,  die  ihm  enteilend  eine  Fackel  entgegenstreckt 
(Thyrsos  in  der  andern  Hand;  ion.  Chiton  mit  Bausch;  Nebris); 
1.  entflieht  eine  zweite  Nymphe  nach  1.  (dor.  Chiton,  Haube) 
mit  Thyrsos  in  der  L. 

22.   Firstziegel. 

2624.     (2769).     L.  0,27.     Dm.  vorn  0,18.     Athen,  1882.    —    Aus  Stücken, 
vollständig.     Firnisgrund  ungleichmässig. 

Gefäss  der  Form  wie  die  bei  Benndorf,  gr.  Vasenb.  S.  70  ft. 
und  Furtwängler,  S.  Sabouroff,  zu  Taf.  bi  besprochenen. 
Der  obere  Teil  ist  wie  gewöhnlich  ungefirnisst  und  mit  gra- 
vierten Schuppen  bedeckt.  Am  geschlossenen  Ende  kein 
plastischer  sondern  nur  ein  gemalter  weiblicher  Kopf 
nach  1.,  eine  Ranke  davor  (Binde  mit  daransteckenden  spitzen 
Blättern,  die  erst  weiss  und  darauf  rötlich  aufgemalt).  Am 
offenen  Ende  Strahlen  nach  aussen;  dahinter  Lorberzweig. 
Auf  beiden  Seiten  ein  Bilderfries,  gegen  die  Schuppen  des 
Rückens  durch  Stabornament  abgegrenzt. 

A)  Eine  Frau  auf  Stuhl  nach  r.  (ion.  Chiton,  Mantel), 
auf  der  L.  Alabastron;  vor  ihr  ein  Jüngling  auf  Stock  ge- 
lehnt, im  Mantel;  er  hält  ihr  einen  Beutel  entgegen;  1.  ein 
Jüngling,  hinter  ihr  stehend  (Stock  und  Mantel).  Oben 
Spiegel  und  Binde. 

B)  In  der  Mitte  eine  Frau  in  Chiton  und  Mantel,  darin 
bis  zur  Nase  verhüllt,  stehend  nach  1.;  r.  und  1.  je  ein  Jüngling 
im  Mantel  mit  Stock.  —  Flüchtig,  Stil  gegen  Ende  der  Periode. 


47 


III.  Der  schöne  Stil,  spätere  Hälfte. 

1.  Pelike. 

(Schlauchförmige  Amphora,  Form  No.  52). 

Erste  Gruppe:    Mit  Palmetten  zcnter  den  Henkeln. 
Sorgfältigere  Exemplare. 

2625.  (2832).  H.  o,3S5.  Dm.  0,27.  Athen,  ausserhalb  des  Kerameikos; 
S.  Sabouroff,  1884.  —  Aus  Stücken;  vielfach  rotbraun  verbrannt. 
—  Abg.  Furtwängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  66. 

Henkel  dreiteilig.  Auf  dem  Mündungsrande  sog.  Eierstab. 
Ueber  dem  Bilde  von  A)  liegender  Palmettenstreif.  Unten 
ringsum  Mäander.  Fusswulst  dick,  mit  schw.  Streif  auf  dem 
Thongrund. 

A)  Amazonenkampf.  Auf  welligem  Terrain  (das  durch 
verblassten  aufgemalten  welligen  Strich  teilweise  bezeichnet) 
sprengt  in  der  Mitte  eine  Amazone  nach  r.  auf  weissem 
sich  emporbäumenden  Ross  (ganz  weiss,  Innenzeichnung 
mit  gelbrötl.  verd.  Firnis;  die  Mähne  weiss,  naturalistisch 
flatternd  auf  den  schw.  Grund  gemalt  mit  gelben  Innenlinien); 
die  Amazone  in  engen  mit  horizontalem  Zickzack  verzierten 
Hosen  und  Aermeln;  kurzer  Chiton,  der  ebenfalls  faltenlos  und 
gestickt;  lange  Locken,  skythische  Mütze  die  grossenteils  weiss 
mit  gelbroten  Innenlinien;  mit  der  L.  die  Zügel  haltend  und 
in  der  R.  die  Lanze  erhebend  wendet  sie  sich  um  und  sucht 
damit  nach  hinten  zu  stechen,  von  wo  sie  angegriffen  wird 
von  einem  nach  1.  entweichenden  doch  sich  umdrehenden 
Jüngling,  der  mit  geschwungener  Lanze  gegen  sie  eindringt 
und  den  Schild  (mit  schw.  Schlange)  vorhält  (Ghlamys  mit 
rundem  Knopf  vorn;  zurückgeschobener  kor.  Helm).  R.  vor 
dem  Rosse  ein  Jüngling  in  demselben  Motiv  nach  der  andern 
Seite,  doch  von  hinten  gesehen  (nackt,  Rundschild  mit  schw. 
Schlange  darauf;  ohne  Helm;  die  R.  ist  nicht  vollständig  in- 
dem sie  vom  Ornament  abgeschnitten  wird).  Oben,  den  Raum 
füllend   zwei  Halbfiguren    (nach  unten  einfach  durch  den 


Pelike,  Gruppe  i.  2.  j3<j 

Firnisgrund  abgeschnitten):  1.  ein  Jüngling  in  Petasos  und 
Chlamys  der  nach  r.  in  die  Trompete  stösst;  r.  eine  Amazone 
in  demselben  Gewände  wie  die  Reiterin,  ausschreitend  nach  r., 
die  Pelta  am  1.  Arm;  weisse  Mütze;  in  der  R.  hoch  die  Lanze 
zückend,  mit  der  sie  nach  unten  nach  dem  Jüngling  r.  unten 
sticht. 

B)  In  der  Mitte  ein  bärtiger  Mann  mit  Scepter,  im  Mantel; 
r.  und  1.  je  ein  Mädchen  im  Mantel.    Ueberaus  flüchtig. 

2626.     (283i).     H.  0,285.     Athen,   S.  Sabouroff,  1884.    —    Aus  Stücken; 
vieles  fehlt.  —  Abg.  Furtwängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  67. 

Henkel  mit  erhöhter  Mittelrippe.  Auf  dem  Mündungs- 
rande, über  und  unter  den  Bildern  sog.  Eierstab.  Fussrand 
niederer,  durch  Rille  geteilt;  unterer  Teil  ungefirnisst. 

A)  Der  ruhende  Herakles.  In  der  Mitte  sitzt  auf  dem 
Löwenfell  Herakles  nach  1.  (Terrain  auf  dem  er  sitzt  nicht 
angedeutet,  und  unten  zur  Füllung  eine  Ranke);  mit  der  R. 
stützt  er  die  Keule  auf;  er  wendet  den  Kopf  (Haar  und  Bart 
in  einzelnen  kurzen  Pinsellöckchen)  nach  r.  wo  eine  kleine 
Nike  (dor.  Chiton,  Ueberschlag,  Haarknoten,  weisses  Fleisch) 
auf  ihn  zuschwebt,  auf  der  R.  eine  Schale  tragend.  R.  sitzt 
Athena  nach  1.  (dor.  Chiton,  Ueberschlag  mit  Saum,  kor. 
Helm  zurückgeschoben,  kurzes  lockiges  Haar);  sie  sitzt  auf 
einem  kurzen  Pfeiler;  die  L'anze  in  der  L.,  den  Schild  an  das 
r.  Knie  gelehnt  und  ihn  mit  der  R.  berührend  (der  Schild 
weiss;  das  Fleisch  der  Athena  aber  thongrundig).  Von  1.  tritt 
Herakles  zu  Hebe  (dor.  Chiton,  doch  ungegürtet,  während 
bei  den  anderen  gegürtet;  Haarknoten  vorn  über  der  Stirn), 
die  auf  der  L.  eine  Phiale  trägt,  dieselbe  Herakles  anbietend; 
in  der  R.  gesenkt  die  Oenochoe.  L.  ist  noch  der  nackte 
Oberkörper  eines  Jünglings  erhalten.  Die  Haare  aller  Figuren 
in  losen  Ringeln  gegeben. 

B)  Drei  Manteljünglinge,  sehr  flüchtig;  der  grösste 
Teil  dieser  Seite  fehlt.     Haare  massig. 

Zweite  Gruppe:    Ohne  die  Palmetten ;  sehr  nachlässige  Exemplare. 
Ueber  und  tinter  dem  Bilde  Eier  st  ab. 

2627.     (2596).     H.  0,17.     Piräus,  1878. 

Blasser  Thon;  schlechter  rotgebrannter  Firnis;  höchste 
Flüchtigkeit;  flotte  Zeichnung,  nur  mit  sehr  breiten  Linien. 

A)  Amazonen  köpf  neben  Pferde  köpf  mit  Zügel 
nach  r.;  skythische  Mütze. 

B)  Zwei  Mantel figuren  sich  gegenüber,  von  der  höchsten 
Flüchtigkeit  und  Rohheit. 

47* 


740  Attisch  rotfigurig;  scliöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

2628.  (2451).     H.  0,15.     Athen,  1875. 

Es  fehlt  der  eine  Henkel  und  die  Mündung. 

A)  Amazonenkopf  neben  Pferdekopf;  am  ersteren 
ist  das  Fleisch  weiss,  darauf  gelbliche  Innenlinien. 

B)  zwei  ebenso  rohe  Mantelfiguren  sich  gegenüber  wie 
2627;  zwischen  beiden  ein  Ball  (?) 

Die  Oberfläche  hat  etwas  gelitten.    Sehr  geringe  Technik. 

2629.  (B.  7).     H.  o,2o3.     Kertsch,  S.  Becker,  1882. 

A)  Ein  Greifenvorderteil  nach  1.,  vom  Boden  empor- 
kommend, die  Vorderbeine  erhebend  gegen  einen  unbärtigen 
Kopf  in  skythischer  Mütze  nach  r. 

B)  Zwei  sehr  rohe  Mantelfiguren  einander  gegenüber. 
Schlechte  Technik;  die  Oberfläche  hat  sehr  gelitten. 

2.   Schlanke  einhenklige  Grabvase. 
Form  No.  47. 

2630.  (2606).      H.  0,345.      U.  o,32.      Aus  Athen  erw.   1875,    nach  unzu- 

verlässiger Angabe  in   Theben  gefunden. 

Hals:  Obere  grössere  Hälfte:  Nike  (ion.  Chiton,  Mantel) 
ein  Kästchen  und  gesticktes  Tuch  tragend.  Ueberaus  nach- 
lässig. —  Darunter  Stabornament  und  Eierstab. 

Schulter:  Auf  der  einen  grösseren  Hälfte  Stabornament 
und  Eierstab  darunter;    auf  der  kleineren   nur  Stabornament. 

Bauch:  Umlaufendes  Bild.  Vorn  in  der  Mitte:  Nike  im 
Mantel  nach  r.  (viel  übermalt,  streckt  ein  grosses  gesticktes 
Tuch  in  der  R.  vor).  R.  ein  bärtiger  Mann  nach  r.,  im  Mantel, 
hält  ebenfalls  ein  grosses  gesticktes  Tuch  (schärpenartig)  auf 
der  L.  und  erhebt  die  R. ;  auf  ihn  zu  fliegt  von  r.  ein  kleiner 
Eros,  daneben  eine  zweite  Nike  nach  1.  (Chiton,  Mantel), 
wieder  eine  Schärpe  in  der  R.  vorstreckend.  Es  folgt  ein 
zwischen  die  beiden  Niken  geschobener  Manteljüngling. 
Hochzeitliche  Bedeutung? 

Höchste  Flüchtigkeit,  ja  Rohheit;  nur  breite  Pinsellinien. 
Die  Mäntel  fast  alle  übermalt  oder  ergänzt. 

2631.     (2419).     H.  0,19.    Dm.  unten  0,07;  in  der  Mitte  0,045.    Athen,  1S73. 

Hals  von  einem  gleichen  Gefäss. 

Auf  der  unteren,  durch  zwei  plastische  Ringe  von  der 
oberen  geschiedenen  Abteilung  vorn  Palmetten,  hinten  dicke 
Strahlen  mit  dünnen  Spitzen  nach  unten. 

Auf  der  grösseren  oberen  Abteilung:  Nike  (dor.  Chiton), 
ruhig  nach  r.  stehend,  die  Hände  so  haltend  als  ob  sie  eine 
Tänie  vorstrecke.    Flüchtig. 


Grabvase.     Hydria,  Gruppe   i.  741 

2632.     H.  0,09.     Dm.  0,095.     Athen;  aus  älterer  Sammlung. 

Der  untere  Teil  vom  Halse  eines  grossen  Exemplares, 
das  indes  wahrscheinlich  zweihenklig  (Form  No.  44)  war. 
Zwei  Bilder,  durch  gefirnissten  Zwischenraum  getrennt. 

A)  Auf  der  einen  Seite  liegt  auf  einer  Kline  ausgestreckt 
ein  unbärtiger  Toter  nach  1.,  in  Laken  verhüllt;  über  ihn 
hängen  mehrere  lange  weisse  Binden  herab. 

B)  Auf  der  andern  Seite  eine  Frau  nach  r.  (dor.  Chiton; 
weisser  Gürtel;  die  rechte  Brust  entblösst;  aufgelöstes  Haar); 
sie  streckt  jammernd  beide  Arme  aus;  vor  ihr  ein  Grabmal  in 
Form  eines  Tumulus  der  mit  Binden  behängt  (letztere  mit 
Firnis  aufgemalt,  sie  waren  jedoch  wie  es  scheint  nebst  dem 
ganzen  Tumulus  mit  weisser  Farbe  überdeckt;  das  Weiss  meist 
abgefallen).  —  Sehr  flüchtig. 

3.   Hydria. 

Form  No.  41.  Unter  dem  vertikalen  Henkel  mehr  oder  weniger 
ausgeführte  Palmette nornamte.  Das  Bild  beginnt  etwa  um 
die  Mitte  des  Bauches  und  erstreckt  sich  über  die  Schulter 
bis  gegen  den  Hals.  Die  Figuren  stehen  nicht  auf  einer 
Grundlinie  auf  sondern  sind  auf  verschiedene  Pläne  verteilt. 
Der  Mündungsrand  ungefimisst ,  mit  Eierstab  verziert. 
Der  Fuss  reich  und  verschieden  profiliert. 

Erste  Gruppe:  Die  Form  ist  im  Ganze?i  noch  bauchig  und  schwer. 
Die  Darstellung  greift  über  die  Seilenhenkel  über.  Um  den  Hals  ein 
überaus  feines  Band  von  Palmetten-  und  Blütenranken.  Unten  ringsum 
breites  Band  liegender  Palmetten.     Fuss  ganz  schwarz.     Um   die  Ansätze 

der  Seitenhenkel  sog  Eierst  ab. 
Stil   dem  der  vorigen  Periode  noch  sehr  nahe. 

2633.     (1750).     H.  0,443.    U.  1,07.     Vulci,  seavi  Canino,  i8?g  gef.,    durch 
Gerhard   1841   in  Rom  von   Basseggio   erw.,    1843   für's   Museum 
gekauft;    angeblich   zusammen    mit    2531     in    einem    Grabe    ge- 
funden,   s.  zu  2531.    —    Der  obere  Teil  war  gebrochen;    sonst 
intakt.  —  Abg.  Gerhard,  apulische  Vasenb.  Taf.  C  (ungenügend); 
wiederholt    bei   Overbeck,    Gall.   her.   Bildw.    Taf.  X,  5;     S.  220. 
Vgl.    Bull.    d.  J.    1840,    51-    126;     i843,    p.  62;     Arch.  Ztg.    1844, 
S.  261  ff.      Welcker,  alte  Denkm.  V,  S.  400,  No.  58.      Stepham, 
Nimbus  und  Strahlenkranz,  S.   121.     C.  J.  G.  8401. 
Zwischen    die    Palmettenranken    des    Halses    sind    stern- 
förmige Blümchen  verteilt,    die    mit  weisser   und    darauf  mit 
gelber  Farbe  aufgemalt  sind. 


742  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

Die  Komposition  ist  so  angeordnet,  dass  die  Mittelfigur  in 
den  oberen  Plan  heraufgerückt  ist;  daran  schliessen  sich  im 
unteren  je  eine  Figur;  dann  im  oberen  jederseits  eine  sitzende 
Gestalt;  dann  die  Figuren  hinter  den  Henkeln.  Die  Terrain- 
linien sind  überaus  fein  in  den  schw.  Firnis  eingeritzt. 

Parisurteil.  In  der  Mitte  oben  sitzt  Aphrodite  nach  1., 
bequem,  die  Unterbeine  über  einander  legend;  über  ihr 
A<t>POAITH,  sehr  klein  geschrieben  (das  H  am  Schlüsse 
sicher);  (ion.  Chiton,  Mantel  um  Unterkörper,  Kreuzbänder 
mit  Schachbrett;  verzierte  Sphendone,  daran  drei  Blattspitzen); 
in  der  L.  lässig  ein  grosses  blütenbekröntes  Scepter,  die  R. 
auf  dem  Knie;  sie  hört  auf  einen  1.  neben  ihr  stehenden 
kleinen  Eros  (grosse  Flügel  mit  viel  Detail  in  Relief  Knien; 
ausgesparter  Blattkranz-,  kurze  Haare);  die  Inschrift  bezeichnet 
ihn  als  TOGOS;  er  weist  Aphrodite  mit  der  R.  nach  1.  auf 
Paris.  Unter  Aphrodite  unten  zur  Raumfüllung  ein  Reh,  das 
nach  1.  auf  einen  Busch  zugeht;  1.  unten,  doch  nicht  ganz 
unten  aufstehend,  Hermes  nach  1.;  Beischrift  E  P  M  A  5  'Epfiäg 
(Sandalen  mit  hoher  Schnürung;  Ghlamys  auf  1.  Achsel; 
Petasos  im  Rücken,  Haarwulst  im  Nacken,  Löckchen  über 
das  Ohr;  Lorberkranz;  unbärtig);  in  der  L.  gesenkt  das  Kery- 
keion  haltend  wendet  er  den  Kopf  nach  1.  oben  und  erhebt 
die  R.  sprechend  gegen  Paris.  Paris  sitzt  1.  oben  über  dem 
Henkel  nach  r.,  bequem,  das  1.  Bein  angezogen,  das  r.  ausge- 
streckt, die  R.  eingestemmt,  den  1.  Arm,  indem  er  sich  etwas 
vorbeugt,  auf  den  1.  Oberschenkel  gelegt;  zwei  lange  Lanzen 
in  der  L.;  Schwert  umgegürtet;  enge  Hosen  und  Aermel  die 
geschuppt  (alles  mit  Relief linien);  faltenloser  kurzer  Chiton 
mit  Strahlen  oben  und  unten,  mit  breiter  rautenverzierter 
Borte  mitten,  mit  Sternchen  und  Strahlen  bestickt;  Gürtel, 
darin  ein  Lorberkranz  steckt;  die  orientalische  Mütze  mit 
Zackenkamm.     Neben  ihm: 

*     *        #        &       A    t4    * 

(das  A  stösst  bereits  an  den  Flügel  des  Pothos,  darum  ist 
der  Name  unvollständig  gelassen)  *Alt"£avd[gog.  Er  hört  auf 
den  Eros  der  r.  vor  ihm  steht,  die  L.  einstemmend,  die  R. 
sprechend  ausstreckend,  das  r.  Bein  höher  aufstützend  (neben 
ihm  EPOS;  Kranz;  längeres  gelocktes  Haar  über  das  Ohr 
herab).  R.  unter  Aphrodite  steht  auf  dem  untersten  Boden 
Athena  nach  1.,  im  Costüm  ganz  wie  auf  2634  (dor.  Chiton, 
an  der  r.  Seite    offen,    mit    breiten  schw.  Säumen;    die  Aegis 


Hydria,  Gruppe   i.  ja^, 

mit  Rauten  bedeckt  statt  mit  Schuppen;  ohne  Gorgoneion; 
zurückgeschobener  kor.  Helm;  neben  ihr  AGAI^A;  am  1.  Arme 
grosser  Rundschild  mit  Wellenrand;  die  R.  hoch  auf  den 
Speer  stützend);  Körper  von  vorne,  etwas  nach  r.  abgewendet; 
sie  blickt  jedoch  nach  der  Mitte  1.  mit  etwas  gesenktem  Haupte. 
R.  weiter  oben  (Paris  entsprechend)  sitzt  Hera  nach  1.,  auf- 
recht, die  Beine  neben  nicht  übereinander;  ion.  Chiton,  oben 
und  unten  mit  Palmettenborte  und  mit  Sternchen  bestickt; 
Mantel;  umlaufendes  M'aanderdiadem  mit  hohen  Blattspitzen 
(ebenso  wie  Demeter  auf  2634);    kurze  lockige  Haare;   r.  vom 

Kopfe     h       p     y\  ;    die  L.  stützt  sie  auf  den  Boden,   die  R. 

legt  sie  auf  die  Knie  und  halt  das  lange  Scepter.  L.  zwischen 
ihr  und  Aphrodite  sitzt  bequem,  nach  der  Mitte  sich  umwen- 
dend ein  dritter  Eros  (mit  dem  gewöhnlichem  Blattkranz  und 
weissem  Haarband).  Ueber  ihm  I  M  ^  P  O  5  ('Jf.uQog.  Unterhalb 
Hera  steht  eine  Löwin  oder  ein  Panther  (Kopf  im  Profil) 
ruhig  nach  1.;  r.  hinter  ihr  steht  auf  mittlerem  Plane  zwischen 
den  Henkeln  Zeus  nach  r.  abgewendet,  doch  den  Oberkörper 
nach  der  Mitte  umwendend  (r.  Standbein,  R.  einstemmend; 
unter  der  1.  Achsel  ein  Stock,  darauf  sich  lehnend;  Blattkranz, 
kurzer  Haarwulst  im  Nacken).  Ueber  seinem  Kopfe  steht: 
*E\£  Z]evg  (von  Gerhard  übersehen).  R.  hinter  dem 
Henkel  steht  Artemis  (langer  dor.  Chiton,  Ueberschlag  mit 
breitem  Saum,  gegürtet;  Sphendone),  in  der  L.  den  Bogen 
(die  Sehne  eingeritzt  wie  die  Terrainlinien  und  überdies 
daneben  mit  Relieflinie  auf  dem  schw.  Grunde  gezogen),  in 
der  R.  eine  grosse  brennende  Fackel  (gelbes  Feuer).  Vor  ihr 
1.  ist  unten  eine  felsige  Erhöhung  angedeutet.  L.  zwischen 
Hermes  und  Paris  reitet  ein  nackter  Knabe  (kurze  Haare, 
Kranz)  auf  einem  Delphin  nach  1.  über's  Wasser  (die  Wellen 
wie  das  Terrain  mittelst  dünn  eingeritzter  Linien).  L.  hinter 
Paris  über  dem  Henkel  steht  ein  etwas  grösserer  nackter 
Knabe  (Ganymed?)  mit  Reif  in  der  L.  und  kurzem  Stecken  in 
der  R.  (Kranz).  Unter  dem  Henkel  unten  der  Vorderteil  eines 
liegenden  Widders  nach  1.  L.  hinter  dem  Henkel  steht 
Apoll  nach  r.  (im  Mantel,  r.  Brust  frei;  kurzer  Haarwulst  im 
Nacken;  bekränzt);  er  stützt  in  der  R.  einen  grossen  Lorber- 
stamm  auf. 

Gegenstück  zu  2684,  beide  von  derselben  Hand.  Zweifel- 
los attisch.  Die  Dorismen  der  Inschrift  müssen  einem  be- 
sonderen unberechenbarem  Zufalle  ihre  Einführung  verdanken 


744  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

Stil  vom  Anfang  dieser  Periode  (Beginn  des  vierten  Jahrh.').  — 
Aus  demselben  Atelier,  ja  wohl  von  demselben  Künstler  wie 
die  Vase  die  bei  Heydemann,  Satyr-  und  Bakchennamen  und 
Mon.  d.  J.  VIII,  42  abg.  ist. 

2634.  (1749)-  H.  0,455.  U.  1,08.  Vulci,  wie  2633.  —  Intakt.  —  Abg. 
Gerhard,  etrusk.  campan.  Vasenb.  Taf.  C,  1 — 5  (sehr  unge- 
nügend); S.  44  f.;  Welcker,  alte  Denkm.  III,  Taf.  23,  1  (schlecht); 
S.  385  ff.  Wiener  Vorlegebl.  Ser.  I,  7.  Vgl.  Bull.  d.  J.  1840,  49  ff.  127; 
1841, 177  ff.  Rhein.  Mus.  N.  F.  II,  609  ff.  Arch.  Ztg.  i843,  S.  26  ff. 
Annali  d.  J.  1859, 150  ff.  (Pervanoglu).  C.  J.  G.  8426.  Strube,  Eleusin. 
Bilderkreis,  S.  55,  Anm.;   Arch.  Ztg.   1871,  S.  35  f.  (Heydemann). 

Gegenstück  zu  2633.  Die  weissen  Blümchen  zwischen 
den  Palmetten  fehlen.  Anordnung  der  Figuren  ähnlich  2633. 
Die  Terrainlinien  ebenso. 

Kadmos  als  Drachentöter.  In  der  Mitte  auf  erhöhtem 
Plane  steht  Athena  nach  1.  (über  ihr 

A     O      N     M       S      I4$t]rä, 

wie  2633  in  dor.  Chiton  mit  Ueberschlag,  Gürtel  mit  Mäander, 
an  ihrer  r.  Seite  offen  mit  breitem  schw.  Saume;  schuppige 
Aegis  ohne  Gorgoneion;  langes  Haar,  kor.  Helm  zurückge- 
schoben), die  L.  hoch  auf  die  Lanze  stützend,  in  der  R.  einen 
Lorberkranz  nach  1.  abwärts  haltend  wo  Kadmos  weit  nach  r. 
ausschreitet  (über  ihm  KAAM0  5),  das  1.  Bein  auf  eine 
Terrainwelle  setzend  (Schnürstiefel,  Exomis  mit  Gürtel,  darin 
ein  Lorberkranz  steckt;  oben  und  unten  breite  Strahlen - 
borte;  die  Strahlen  mit  Relief linien  umzogen,  dann  mit  etwas 
verd.  Firnis  gefüllt;  auf  dem  Chiton  noch  einige  breite  verd. 
gelbl.  Pinselstriche;  Sterne  darauf  mit  Relief  linien);  in  der  R. 
gezückt  das  Schwert,  1.  Arm  von  einem  Mantel  bedeckt; 
Petasos  im  Nacken;  ausgesparter  Lorberkranz  indem  lockigen 
doch  ziemlich  kurzen  Haare.  Sein  Ziel  ist  die  grosse  ge- 
schuppte Schlange  r.  von  Athena  (mit  dieser  auf  gleicher 
Höhe),  die  sich  ihm  entgegenrollt.  L.  von  Athena,  gerade 
über  Kadmos  steht  eine  kleine  Nike  nach  r.,  über  ihr  N  I  K  H; 
(ion.  Chiton  und  chlamysartiger  auf  1.  Schulter  geknüpfter 
Mantel,  breite  Sphendone,  grosse  Flügel)  und  hält,  nach  unten 
blickend,  mit  beiden  Händen  einen  Lorberzweig,  zu  einem 
zweiten  Kranze  für  Kadmos.  Unten  zwischen  Kadmos  und 
Athena  wächst  ein  grösserer  Lorberstrauch.  R.  unten  sitzt 
Thebe  nach  1.;  die  Füsse  auf  der  unteren  Bodenlinie  auf- 
ruhend, bequem  sitzend,  etwas  zurückgelehnt,  die  Beine  über- 
einanderschlagend  (1.  vom  Kopfe    OI-IBA;    langer  ion.  Chiton 


Hydria,  Gruppe   i.  j_p 

mit  Sternen,  oben  und  unten  mit  feinem  Palmettensaume; 
breites  Diadem;  Mantel  auf  Hinterkopf  und  um  die  Beine; 
nach  der  Mitte  sehend).  Auf  sie  schreitet  1.  unten  auf  dem 
untersten  Boden  ein  kleiner  Eros  zu  (bekränzt,  kurze  Seiten- 
locken), etwas  vorgebeugt  in  beiden  Händen  einen  Lorber- 
zweig  (ganz  wie  Nike  oben)  haltend,  wie  um  ihn  Thebe  zu 
Füssen  zu  legen.  Hinter  ihr  r.  steht  auf  niederer  dorischer 
Säule  ein  Dreifuss  (der  gewöhnl.  spätere  Typus);  darüber 
sitzt  im  oberen  Plane  Demeter  (über  ihr  AAMATAT),  den 
Körper  in  %  Ansicht  nach  r.,  den  Kopf  nach  der  Mitte  wendend, 
stolz,  nicht  bequem  sitzend,  aufgerichtet,  mit  der  L.  das 
Scepter  aufstützend;  die  R.  lehnt  sie  an  die  Terrainerhöhung; 
umlaufendes  Mäanderdiadem  mit  hohen  Spitzen  oder  Strahlen 
bedeckt.  R.  hinter  ihr  steht  Köre  nach  1.;  der  Unterkörper 
wird  durch  den  Henkel  abgeschnitten  (über  ihr  KOPA;  dor. 
Chiton  mit  breitem  Gürtel,  an  ihrer  1.  Seite  offen,  breiter 
schw.  Saum;  Sphendone);  sie  senkt  in  der  R.  eine  grosse 
Fackel  und  stützt  in  der  L.  eine  noch  grössere  auf,  die  brennt 
(weiss  und  darauf  gelb  gemalte  Flamme).  L.  hinter  Kadmos 
sitzt  aufrecht,  doch  die  Unterbeine  übereinander  legend,  die 
L.  auf  den  Boden  stützend,  im  Mittelplane  Harmonia  nach  r., 
mit  der  R.  einen  Gewandzipfel  heraufziehend  über  die  Schulter; 
über  ihr  APMONIA;  feinfaltiger  ion.  Chiton  mit  Kreuz- 
bändern (Mantel,  Haar  in  Wellen  nach  hinten  gekämmt,  wo 
ein  Knoten).  L.  von  ihr  auf  dorischer  Säule  ein  Dreifuss. 
L.  oben  steht  zwischen  dem  Henkel,  doch  in  vollständiger 
Figur  Poseidon  nach  r.,  das  1.  Bein  höher  aufstellend, 
Mantel  auf  I.  Achsel  und  um  Unterkörper,  die  L.  auf  den 
Dreizack  aufstützend,  die  R.  in  die  Seite  stemmend;  bekränzt, 
kurze  Haare;  über  ihm  nO£^  IAA/V. 

Unter  dem  Henkel  sitzt  bequem  auf  einer  Erhöhung  ein 
nackter  Jüngling  nach  1.  (bekränzt,  die  L.  auf  den  Boden 
stützend,  die  R.  auf  dem  Knie  ruhend,  nach  der  Mitte  sich 
umsehend).  R.  von  ihm  ein  (ausgesparter)  dünner  Reif  in 
Verkürzung  (Spielzeug;  vgl.  2Ö33).  L.  über  dem  Henkel  sitzt 
eine  Frau  nach  1.  (langer  Chiton,  ganz  in  den  Mantel  ver- 
hüllt, auch  Hinterkopf  und  beide  Arme);  sie  wendet  sich  auf- 
merksam nach  der  Mitte  um  (Maia?).  L.  etwas  weiter  unten 
steht  Hermes  nach  r.  (oben  steht  EPMAS;  Sandalen  mit 
hoher  Umschnürung;  Chlamys),  die  R.  einstützend,  das  Kery- 
keion  in  der  L.  (Petasos;  herabfallende  einzelne  Haarstränge; 
unbärtig).  R.  sitzt  hinter  Köre  über  dem  Henkel  Apollo 
nach    r.,    bequem,   den    Mantel   um    den   Unterkörper   und   1. 


746  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;    spätere  Hälfte. 

Schulter,  in  der  L.  einen  Lorberstamm  aufstützend,  die  R. 
auf  den  Boden  stemmend  und  sich  nach  der  Mitte  umwen- 
dend   (oben 


An  6     A    A     A    A/     Umn(0v 


lorberbekränzt;  kurze  Haare).  Unter  dem  Henkel  schreitet 
ein  Greif  nach  1.  (mit  langen  Flügeln;  einfacher  Adlerkopf, 
jedoch  lange  stehende  Ohren;  ohne  Strahlenmähne;  Maul 
geschlossen).  R.  hinter  dem  Henkel  steht  in  dor.  Chiton 
Artemis  nach  1.  (lange  Haare;  in  jeder  Hand  eine  lange 
Fackel  mit  gelb  aufgemalter  Flamme;  über  ihr 


Diese  Figuren  bei  und  hinter  den  Henkeln  sind  flüchtiger  als 
die  anderen  ausgeführt. 

Zur  Füllung  1.  hinter  Kadmos  ein  kleines  Reh  nach  r. 
und  mehrfach  im  Räume  kleine  aus  dem  jeweiligen  Terrain 
wachsende  Stauden  mit  Lorberblättern. 

Von  derselben  Hand  wie  2633. 


-g 


Zweite    Gruppe:    Die   Form    etwas    schlanker.      Die    Darstellung 

greift  flicht  über  die  Henkel.       Unter  den  Seitenhenkeln   auch  je    eine 

Palmette.      lieber  und  unter  dem  Bilde  sog.  Eierstab. 

Der  Stil  ist  der  spätere. 

2635.      H.  0,25.      U.  0,52.     Campanien,    war  einst  im  Kunsthandel  zu 
Neapel,  dann  in   der  S.  AI.  Castellani,    1884  erw.    —    Vgl.  den 
Catalog    der   Auktion    der   S.  Castellani  in  Rom   1884,    No.  68. 
Weil  in  der  Festschrift  für  E.  Gurtius,  1884.  —   Völlig  intakt. 
Aphrodite    IniTQuyia.     Aphrodite  reitet,  nach  Frauen- 
art sitzend  auf  einem  nach  1.  galoppierenden  Bocke,  an  dessen 
Kopfe  sie  sich  mit  der  R.  festhält;    sie    hat  den  Mantel    über 
den  Kopf  gelegt;    er  fällt   ihr  über  den  Rücken,    bedeckt   die 
1.  Schulter  und  den  1.  Arm  ganz  und  ist  dann  um  den  Unter- 
körper  geschlungen;    der    Oberkörper   nackt.      Unten    laufen 
noch    zwei    Zicklein    neben    dem    Bocke    her.      L.    voran 
schreitet  Eros  (kurzes  Haar;  grosse  ausgebreitete  Flügel),  ein 
Thymiaterion    in    der    L.    tragend.       R.    sitzt    auf    seiner 
Chlamys    (keine   Terrainangabe)     der     jugendliche     Hermes 
nach  r.,  sich  nach  der  Mitte  umwendend   und  das  Kerykeion 
in  der  R.  erhebend.     Schöne  lebendige  Zeichnung.     Das  Ge- 
wand mit  feinen  Linien,  ohne  Saum.    Die  Haare  mit  einzelnen 
geringelten  Pinselzügen.     Prachtvoller  Firnis. 


Hydria,  Gruppe  2.  3.  747 

Dritte  Gruppe:  Die  Form  ist  noch  schlanker,  namentlich  der 
Hals  länger  gestreckt.  Um  den  Hals  ei?t  in  Thon  aufgehöhter  und 
■vergoldeter  Blattkranz.  Die  Palmetten  der  Rückseite  etwas  überladen. 
Palmette    auch    unter    den   Seitenhenkeln.      Fleisch    der  Frauen   weiss; 

Vergoldung  an  vielen  Details. 

2636.  (1987).  H.  0,475.  U.  0,80.  Cumae,  S.  Ingenheim.  —  Viel  erg. 
und  übermalt.  —  Abg.  Gerhard,  ant.  Bildw.  Taf.  44;  Elite 
ceram.  IV,  5;  p.  16.  139.  Vgl.  Panofka,  Terracotten  v.  Berlin 
S.  55.  Annali  d.  J.  1845,  P-  364  (Jahn).  Arch.  Ztg.  1854,  S.  460  f. 
1858,  233  ff.  (Jahn);  Stephani,  compte  rendu  1860,  S.  50;  i863, 
S.  69;   1864,  S.  2o3;   Benndorf,  gr.  u.   sie  Vasenb.  S.  76  ff. 

Der  unterste  Teil  des  Bauches  ist  erg.;  der  Fuss  fremd 
(wenn  überhaupt  antik).  An  den  Palmetten  der  Rückseite 
viel  ergänzt.  Von  der  Vergoldung  ist  überall  nur  die  Unter- 
lage erhalten. 

Aphrodite   auf  dem  Schwan  über  das  Wasser  ge- 
tragen.    Unten  thongr.  ausgesparte  Wellen,    darüber  zwei 
Delphine.      In    der  Mitte    sitzt   auf  dem  Rücken    eines    nach 
vorne  aus  der  Vase  herausfliegenden  ganz  weissen  Schwanes 
(Flügel  jedoch  thongr.  mit  teilweis   aufgehöhten  einst  vergol- 
deten Federn)  Aphrodite  (Fleisch  ganz  weiss,  Innenzeichnung 
braungelb,  verblasst);  sie  hat  um  den  Unterkörper  den  Mantel, 
den   sie    mit   der  R.    über    die    r.  Schulter   heraufzieht;   verg. 
Haarband  und  Ohrringe.     R.  oberhalb   fliegt   ein  Eros  (ganz 
weiss;  der  Unterkörper  modern)  mit  ebenfalls  vergold.  thongr. 
Flügeln;    er   hält   in    der  L.    eine  Staude,    die  ganz  modern; 
antik  ist  nur  ein  ehemals   rötlich  aufgesetzter  und  wohl  ver- 
goldeter   buschartiger  Rest,    unklarer  Bestimmung;    vielleicht 
stand  er  mit  der  folgenden  Figur  einst  in  Beziehung.     R.  eilt 
voran  im  Laufe  über  das  Wasser  eine   mannliche  Figur  mit 
Mantel  auf  dem  1.  Arm  (erg.  Kopf,    Brust  und  1.  Körperhälfte 
grösstenteils);  es  war  wahrscheinlich  Hermes,  falschlich  als  Pan 
erg.    L.  enteilt,  sich  umsehend,  entsprechend  der  vorigen  Figur 
ein   Mädchen    (Chiton    mit    zwei   vergold.   Knöpfen   an   den 
Achseln;  Shawl),  ebenfalls  der  Göttin  über  das  Wasser  voran- 
eilend gedacht.     Im  Hintergrunde  1.  oben  tanzt  jubelnd  Pan 
nach  ^(menschlich,  nackt,  edle  Bildung,  Spitzohr,  zwei  ver- 
goldete Hörner,  Fell  auf  1.  Arm);  er  tanzt,  die  L.  horizontal  vor- 
streckend und  die  R.  erhebend.    R.  am  Ende,  ihm  entsprechend, 
steht   eine  Frau  (Nymphe),    in  ion.  Chiton    und  Mantel,    den 
sie    mit   der    L.    über    die    Schulter    zieht    (Kopf   und    Brust 
antik,    doch    Innenzeichnung    weg;    sonst    nur    der    Unter- 
körper alt). 


748  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;   spätere  Hälfte. 

4.   Krater. 

Ungefähr  Form  No.  3o2. 

Erste   Gruppe:    Der  Stil  noch  dem  der  vorigen  Periode  nahe. 

2637.  iC.  38o).     Kition   auf  Cypern,  S.  Cesnola. 

Zwei  Fragmente,  anscheinend  von  zwei  verschiedenen, 
doch  in  den  Dimensionen  und  dem  Stil  sehr  'ahnlichen 
Krateren. 

a)  H.  0,10.  Br.  0,08.  Mit  zwei  Löchern,  die  von  antiker 
Restauration  herrühren.  —  Oberkörper  ohne  Kopf  des  nach  1. 
gelagerten  Dionysos,  der  1.  Ellenbogen  auf  einem  Kissen 
ruhend;  r.  Oberkörper  (mit  Kopf)  eines  jugendlichen  Satyrn 
nach  1.  (w.  Binde  und  Blatter  im  Haar);  er  war  wohl  der  Schenk. 
Oben  Beine  eines  Knaben  in  der  Luft  (Eros?). 

b)  H.  0,08.  Br.  0,10.  Oberkörper  eines  Jünglings  nach  1. 
in  langem  gesticktem  Gewände  mit  engen  langen  Aermeln 
(Epheukranz  um  Brust  und  Aermel);  volle  Locken,  Lorber- 
kranz  und  grosse  lang  herabfallende  rote  Tänie  im  Haar. 
R.  Rest  eines  Thyrsos  (?);  1.  kleiner  Fuss  in  der  Luft  (?). 

Zweite   Gruppe:    Der    malerische    spätere    Stil.       Viel   Weiss    und 
Gelb  verzaandt.     Mündungsrand  mit  sog.  Eierstab. 

2638.  (2608).      H.  0,26.      O.  Dm.  0,26.      Angebl.  aus  Theben,    1878.    — 

Aus  vielen   Stücken;  vollständig  bis  auf  Kleines. 

Auf  dem  Streif  zwischen  den  Henkelanslitzen  sehr  schönes 
sorgfältiges  Band  von  Palmetten  und  Lotosblüten.  Die 
Figuren  in  freier  Anordnung  im  Felde,  meist  ohne  Terrain- 
linien. 

A)  Apoll  und  Marsyas.  In  der  Mitte  oben  sitzt  (unter 
den  Füssen  zwei  aufgemalte  verblasste  Terrainlinien)  Apollo 
nach  r.  (Unterkörper  im  Mantel;  lange  Locken;  bekränzt); 
in  der  L.  hat  er  die  lange  Leier,  und  spielt  mit  der  L.,  in  der 
R.  das  Plektron;  er  wendet  den  Kopf  nach  1.  um,  wo  unmittel- 
bar neben  ihm  ein  nackter  Eros  steht  auf  r.  Standbein,  der 
die  L.  um  die  Schulter  des  Apoll  zu  legen  scheint,  in  der 
R.  aber  den  langen  Lorberstab  des  Gottes  Apoll  trägt  (den  er 
ihm  während  des  Spieles  abgenommen);  aus  geringen  Resten 
ist  zu  erkennen  dass  die  ganze  Figur  weiss  und  gelb  war. 
Eros  hat  weiblichen  Haarschopf  hinten.  Weiter  unterhalb 
1.  steht  Marsyas  nach  r.  (als  gewöhnl.  bärtiger  Silen  gebildet; 
Glatze,  bekränzt,  verd.  Bart);  er  stützt  die  L.  auf  den  hier  zu 
denkenden  Hügel  und  streckt  die  R.  disputierend  gegen  Apollo 
vor  (r.  Hand  fehlt  mit  ihrer  Umgebung;  vielleicht  hielt  er  die 


Krater,  Gruppe   i.  2.  74.0 

Flöten).  Entsprechend  r.,  etwas  unterhalb  Apoll  steht  Hermes; 
im  Begriffe  nach  1.  zu  schreiten,  mit  in  der  R.  erhobenem 
Kerykeion,  in  Chlamys  mit  Petasos  im  Nacken,  wendet  er 
den  Oberkörper  und  den  Kopf  etwas  nach  r.  um,  sodass  sein 
Gesicht  fast  von  vorne  erscheint;  hat  ein  Band  mit  langen 
spitzen  Blüten  diademartig  auf  dem  Kopfe;  der  1.  Arm  unter  der 
Chlamys.  Von  r.  fliegt  herbei  ein  Eros  nach  1.  (Flügel  gelb 
auf  weiss,  weiblicher  Haarknoten,  Körper  einfach  thongr.), 
der  in  beiden  Händen  ein  schw.  Band  bringt.  Unterhalb 
Apolls  ist  ein  kleiner  Raum  frei;  dann  unten  eine  dreistufige 
Basis.  L.  davon  sitzt  unten  ein  Mädchen  nach  1.  (Muse\ 
das  bis  auf  den  Mantel,  auf  dem  es  sitzt,  ganz  Aveiss  und  gelb 
gemalt  war,  wovon  nur  geringe  Reste  und  die  verdünnte 
Firnisvorzeichnung  erh.;  sie  scheint  Chiton  gehabt  zu  haben, 
hält  die  Leier  in  der  L.  und  blickt  gegen  Apoll  nach  r. 
auf.  R.  neben  der  Basis  unterhalb  Hermes  sitzt  ein  Mädchen 
nach  1.  (Muse)  mit  Diadem  von  spitzen  Blättern;  dor.  Chiton 
der  oben  und  unten  mit  reichem  Saum  geziert  (Wellen- 
ornament, Strahlen,  die  mit  verd.  Firnis  gefüllt;  Palmetten), 
der  Unterkörper  im  Mantel  mit  feinsten  kleinen  Falten;  Hals- 
band, Ohrring.  Sie  stützt  die  L.  auf  den  Boden  und  hält  in  der 
R.  die  Leier;  den  Kopf  mit  Oberkörper  wendet  sie  halbrechts 
so  dass  sie  fast  von  vorne  gesehen  wird,  nach  r.  blickend. 
L.  hinter  Marsyas  steht  ein  von  Eierstab  und  ion.  Voluten  be- 
krönter Pfeiler  oder  eine  Stele  auf  zweifacher  Basis.  L.  darüber 
sitzt  eine  Frau  (Muse)  die  nach  der  Mitte  sich  wendet  (be- 
kleidet; Oberkörper  übermalt). 

B)  Bakchischer  Thiasos.  Aehnlich  komponiert  wie  A). 
R.  unten  an  derselben  Stelle  die  dreistufige  Basis  und  1.  unten 
ein  Pfeiler  (ohne  Kapitell)  auf  Basis,  so  dass  wohl  dasselbe 
Lokal  gemeint  ist  wie  auf  A).  In  der  Mitte  oben  tanzt  nach  r. 
eine  Mänade  auf  beiden  Fussspitzen,  mit  weit  zurück- 
geworfenem Kopfe  und  wallenden  Locken,  in  der  L.  den 
Thyrsos,  in  der  R.  das  Tympanon  schwingend;  das  Fleisch 
sowohl  als  der  lange  unten  bauschende  Chiton  waren  weiss 
(darauf  gelb)  gemalt  wovon  nur  Reste.  R.  unterhalb  tanzt 
ein  bärtiger  Satyr  nach  r.  (Kopf  grossenteils  fehlend),  das 
r.  Bein  vorstreckend,  und  fasst  mit  den  Händen  an  Brust  und 
Beine  einer  wild  tanzenden  Mänade  nach  1.,  die  den  Kopt 
weit  zurückwirft,  in  der  R.  das  Tympanon  hoch  erhebt  und 
in  der  L.  den  Thyrsos  hält  (gegürteter  feinfaltiger  dor.  Chiton, 
oben  und  unten  mit  Wellenornamenten,  unten  noch  mit  Pal- 
metten geschmückt);  1.  unterhalb  der  Mitte  tanzt  eine  ähnliche 


j5o  Attisch  rotfigurig;   schöner  Stil;   spätere  Hälfte. 

Man  ade  nach  1.,  nur  etwas  weniger  heftig,  das  Tympanon 
Jas  mit  grossem  Blatterstern  wie  ein  Schild  verziert)  weniger 
hoch  in  der  R.  haltend,  doch  auch  mit  aufgelöstem  Haar,  den 
Kopf  weit  zurückwerfend;  Chiton  oben  und  unten  mit  Wellen, 
unten  auch  mit  Strahlen  geziert;  Nebris  darüber.  Etwas  1. 
darüber  sitzt  Dionysos  nach  1.  (Gesicht  zerstört,  war  über- 
malt; ebenso  die  r.  Hand)  auf  seinem  Mantel,  nackt,  in  der  R. 
den  Thyrsos,  die  L.  aufstützend,  mit  dem  Oberkörper  sich 
nach  der  Mitte  wendend;  um  den  Kopf  hat  er  die  breite 
Mitra,  deren  Enden  auf  die  Schultern  fallen.  Von  1.  fliegt 
herbei  ein  Eros  nach  r.  (über  dem  1.  Henkel;  männliches 
kurzes  Haar),  der  auf  der  L.  ein  Trinkhorn,  in  der  R.  eine 
Kanne  herbeibringt.  R.  tanzt  über  der  dreistufigen  Basis  eine 
Man  ade  in  demselben  Motiv  wie  die  vorigen  (Kopf  und 
Brust  fast  ganz  zerstört;  Chiton  gestickt  mit  Palmetten,  unten 
mit  Wellen);  ein  Silen  tanzt  ihr  r.  gegenüber  nach  1.,  das 
1.  Bein  hebend  und  beide  Arme  haltend  wie  um  sie  zu  haschen. 
R.  über  dem  Henkel  eine  Gruppe  in  Halbfiguren:  MUnade 
im  Tanze  nach  1.  eilend,  den  Kopf  zurückwerfend  mit  Tym- 
panon und  Thyrsos  wie  die  andern;  hinter  ihr  r.  ein  unbar- 
tiger  Satyr  (dessen  Sirn  verletzt),  die  Hände  nach  ihr  aus- 
streckend. 

Feine  Profilzeichnung  mit  Relieflinien;  die  Köpfe  von 
vorn  besonders  gelungen.  Die  Haare  in  einzelnen  Locken. 
Gewänder  sehr  feinfaltig. 

2639.      (2610).      H.  0,27.     Dm.  0,26.      Angebl.  aus  Kreta,    1878.    —    Aus 
vielen  Stücken. 

Auf   dem   Streif  zwischen    den  Henkelansätzen  Mäander. 

A)  Die  Figuren,  obwohl  nur  eine  Reihe  bildend,  stehen 
doch  nicht  auf  dem  Boden  sondern  im  freien  Raum  auf 
(ohne  Terrainlinien). 

Der  jugendliche  Dionysos  (Shawl  auf  Schultern,  Thyrsos 
im  r.  Arm,  kurzes  Haar,  gelbes  Band  und  Epheukranz  darin; 
Untergesicht  erg.)  eilt  weitausschreitend  nach  r.,  zusammen 
mit  einem  Mädchen  (Ariadnej  um  deren  Schulter  er  den 
1.  Arm  legt;  sie  blickt  nach  ihm  um  (Brust  und  Gesicht  erg.; 
langer  Chiton  der  ebenso  wie  das  Fleisch  ganz  weiss  mit  auf- 
gemalter gelber  Innenzeichnung  die  grösstenteils  zeräort;  nur 
der  quer  über  den  Mittelkörper  gehende  Mantel,  der  mit 
Wellen  und  Strahlen  verziert,  ist  thongr.);  sie  hält  in  der  L. 
eine  Fackel  und  legt  die  R.  um  Dionysos.  R.  voraus  eilt  ein 
umblickender    Silen    mit  Thyrsos;   1.   ein   tanzender   Silen, 


Krater.  j5 1 

nach  r.  beide  Arme  wagerecht  vorstreckend.  Ueber  den 
Henkeln  jederseits  die  Krone  eines  Palmbaumes. 

B)  Die  Figuren  stehen  auf  der  Bodenlinie  auf.  Ein 
Silen  nach  1.  will  eine  Nymphe  haschen,  die  rasch  enteilend 
ihm  mit  dem  gehobenen  Thyrsos  droht.  Sehr  zerstört,  bis 
auf  die  Innenzeichnung  die  teilweis  erg. 

Der  Stil  ist  derselbe  wie  an  2638,  nur  sehr  viel  nachlässiger 
in  der  Ausführung. 

Isoliert:  Geprcsste  Reliefs  ersetzen  die  gemalten  Bilder.  Die 
Mündung  wie  gewöhnlich  mit  in  Firnis  ausgespartem  Lorbeerkranz; 
die  Lippe  schwarz;  der  Fnss  und  der  Teil  zwiscJierz  den  Henkelan- 
sätzen  wie  gewöhnlich  schwarz;  Mäander  auf  letzterem.  Der  eigent- 
liche Bauch  jedoch,  der  beiderseits  mit  Relief  darstellung  geziert,  ist  thon- 
grundig,  und  darüber  mit  weissem  Ueberzug  bedeckt,  der  ernst  wohl 
bemalt  war. 

2640.  (1967).  H.  0,335.  Drn.  o,33s.  Einst  bei  Gargiulo  in  Neapel.  — 
Aus  Stücken;  im  unteren  Teile  Reste  alter  Restauration.  — 
Abg.  Overbeck,    Gall.  her.  Bildw.  Taf.  III,    1  (Seite  A).      S.  51. 

A)  Oidipus  und  Sphinx.  In  der  Mitte  sitzt  auf  Fels 
die  Sphinx  nach  r.  (weibl.  Brust  und  Haare;  Flügel  gehoben); 
vor  ihr  r.  steht  ein  Jüngling,  wohl  Oidipus  (Petasos  im 
Nacken,  Chlamys,  Schwert  an  1.  Seite),  in  der  R.  die  Lanze  auf- 
stützend, die  L.  auf  den  Rundschild  am  Boden  legend,  ruhig 
stehend  und  die  Sphinx  anblickend.  L.  hinter  der  Sphinx  steht 
ein  anderer  Jüngling  von  vorne,  lehnt  sich  mit  der  1.  Hand 
auf  den  Fels  und  blickt  nach  der  Mitte,  die  R.  auf  dem  Rücken 
(Chlamys,  Schwert). 

B)  Minotauros  Tod.  Etwas  höheres  Relief:  Ein  hohes 
Felsthor  im  Hintergrund,  davor  der  auf  beide  Kniee  gestürzte 
Minotaur  (Stierkopf  u.  Stierschwanz)  der  die  R.  auf  den 
Boden  stützt  und  die  L.  gegen  Theseus  erhebt,  der  ihn  mit 
der  L.  am  Hörne  gefasst  hat  und  in  der  R.  mit  dem  geschwun- 
genen Schwerte  bedroht  (Schwertscheide  um;  ganz  nackt, 
jugendlich).  Hinter  ihm  r.  steht  Ariadne,  zum  Weggehen 
nach  r.  gewandt,  doch  den  Kopf  umwendend,  der  abgebrochen 
(Chiton  mit  Ueberschlag,  einfach  schöne  Falten);  sie  legt  die 
R.  auf  den  Bauch,  die  L.  gesenkt;  die  1.  Hand  fehlt;  vermuthlich 
ist  sie  den  Knäuel  haltend  gedacht. 

Die  Reliefs  sind  aus  einer  Form  gepresst  und  sehr  stumpf. 
Stil  und  Motive,  sowie  die  vorzügliche  Technik  der  gefirnissten 
Teile,  die  Form  der  Henkel  u.  a.  lassen  den  Krater  in  den 
Anfang  dieser  Periode  datieren. 


n$2  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

5.   Glockenkrater. 

Form  No.  49. 

Um  den  Milndungsrand  immer   ein  Lorberzweig 7    unter 
den  Bildern  Mäander.     Um  die  Henkelansätze  sog.  Eierstab. 
a)  Der    Fuss    einfach    und  schwarz,    mit   Aus  na  June    einer 
kleinen  ungefirnissten  Rille  am  Rande  oben. 

Erste  Gruppe:     Ohne  Palmetten  tinter  den  Henkeln,  wo  der  Raum 

schwarz  bleibt.     Der  Mäander  nur  unter  den  Bildern,  ?zicht  umlaufend. 

Mit  wenig  oder  gar  keinem  aufgesetzten    JVeiss. 

2641.  (900).  H.  0,385.  O.  Dm.  0,40.  Sicilien,  S.  Koll.  (nach  dem 
Inventar  aus  S.  Agata  dei  Goti,  was  jedoch  ein  Irrtum).  — 
Intakt.  —  Abg.  Politi,  illustr.  di  un  vaso  gr.  siculo  rappr. 
Nemesi,  1826;  Nicolö  Maggiore,  monum.  sicil.  di  antich.  fig. 
tav.  I;  Elite  ceramogr.  II,  44;  p.  i3j  ff.  —  Vgl.  Welcker,  alte 
Denkm.  II,  S.  7I      Stephani,  compte  rendu   1864,  S.  93. 

A)  Apollon  auf  dem  Greif,  von  den  Hyperboreern  zu- 
rückkehrend. Alle  Personen  auf  hügeligem  Terrain  auf- 
stehend, das  durch  feine,  in  den  Firnis  gravierte  Linien  ange- 
deutet ist.  Von  1.  reitet  Apoll  heran  auf  dem  Greif  (lange 
Ohren,  Zackenmahne);  er  ist  in  den  Mantel  gehüllt  und  hat 
(als  Reisender)  hohe  Stiefel  an  (mit  gelbl.  verdünntem  Firnis- 
detail); er  tragt  in  der  L.  einen  langen  Lorberstamm;  das 
Haar  kurz  aufgenommen;  Lorberkranz.  Der  Greif  scheint 
eben  stille  zu  halten.  Ihm  gegenüber  r.  sitzt  (auf  Hügel) 
Leto  nach  1.  (ion.  Chiton,  Schleier  auf  Schultern  und  Hinter- 
kopf, denselben  mit  der  R.  fassend,  in  der  L.  langes  Scepter; 
Diadem  mit  Spitzen  geschmückt);  sie  sitzt  feierlich  und  blickt 
wie  erstaunt  auf  Apoll.  R.  unten  eine  Lorberstaude. 
Zwischen  beiden  Artemis;  sie  geht  vor  Apollo  her  und  sieht 
nach  ihm  um;  Körper  von  vorn;  die  L.  in  die  Hüfte  stemmend, 
in  der  R.  den  Bogen  haltend  (weisse  Sehne);  Köcher  auf  dem 
Rücken;  langer,  feinfaltiger  Chiton  und  ein  kürzerer  mit 
Sternen  gestickter,  wenig  faltiger,  gegürteter  Chiton  darüber, 
mit  kurzen  Oberarmeln;  unten  und  oben  sind  Strahlen  auf 
demselben  angedeutet;  hinten  hoher  Haarknoten.  R.  hinter 
Leto  steht  Hermes,  nach  1.  (Chlamys,  Kerykeion  gesenkt, 
Petasos  auf;  kurze  Locken,  die  L.  unter  der  Chlamys  ein- 
stemmend). 

Die  Profile  besonders  schön;  sehr  lange  Nasen,  Gewänder 
flüchtig.  Firnis  von  fettigem  Glänze  ungleich  aufgetragen, 
vielfach     nicht    deckend;     die     Gesichtskonture    jedoch    mit 


Glockenkrater  a,    Gruppe   i.  2.  j53 

Relief  Knien.     Kränze    ausgespart;    die  Haare  flott    mit   etwas 
verdünntem  Firnis  in  einzelnen  Locken. 

B)  In  der  Mitte  ein  Manteljüngling  nach  r.  (auch  der 
Hinterkopf  verdeckt);  1.  ein  zweiter  dessen  Kopf  frei;  r.  vom 
mittleren  eine  niedere  Stele  und  ein  dritter  der  den  r.  Arm 
horizontal  vorstreckt. 

2642.  (882).  H.  o,32.  O.  Dm.  0,345.  S.  Agata  dei  Goti,  S.  Koll.  — 
Wenige  übermalte  Brüche.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1855,  Taf.  84* 
S.   151  ff.  (O.  Jahn);   Genick,  gr.  Keramik,  1884,  Taf.  XX,  1. 

A)  Hügeliges  Terrain,  durch  einfache  rötlich  aufgemalte 
Linien  gegeben.  —  In  der  Mitte  sitzt  der  jugendliche  Dio- 
nysos auf  seinem  Mantel  auf  der  Höhe  eines  Hügels,  so  dass 
der  Vordergrund  in  der  Mitte  leer  ist  (lange  Einzellocken, 
ausgesparter  Epheukranz  mit  weissen  Punkten);  er  stützt  mit 
der  R.  einen  langen  Thyrsosstamm  auf.  R.  neben  ihm  steht 
Eros  nach  1.,  das  r.  Bein  höher  aufstellend  und  den  Arm 
drauflegend,  die  L.  einstützend  (grosse  Flügel,  Schulterlocken, 
Diadem  aus  langen  Spitzen);  er  scheint  mit  Dionysos  zu 
sprechen.  R.  unterhalb  steht  Dionysos  gegenüber  ein 
Madchen  (der  Chiton  gegürtet;  Kreuzbänder,  Sphendone; 
um  das  1.  Spielbein  schmiegen  sich  die  Falten  herum);  sie 
hält  in  der  R.  eine  Lyra  gesenkt,  in  der  L.  stützt  sie  den 
Thyrsos  auf.  Unten  zur  Füllung  einige  Zweige.  L.  hinter 
Apoll  steht  ein  zweites  Mädchen,  nach  r.,  das  1.  Bein  höher 
aufstellend  und  sich  vorlehnend,  in  der  R.  den  Thyrsos  (dor. 
Chiton  mit  zwei  Streifen  an  der  Seite  herab;  Gürtel;  breite 
Haarbinde  mit  Blättern).  L.  dahinter  Silen  (Marsyas),  in  der 
L.  zwei  Flöten  (Blattkranz;  etwas  gesträubtes  Haar). 

B)  Drei  Manteljünglinge,  wovon  einer  mit  Strigilis. 

Zweite     Gruppe:     Mit     Palmetten     tinter     den     Henkeln.       Der 
Mäander   läuft    um    die    ganze     Vase    um.       Reichliche     Verwendung 

von    Weiss. 

2  643.  (983).  H.  o,33.  O.  Dm.  o,36.  S.  Barth.  —  aus  grösseren  Stücken; 
vieles  übermalt.  —  Abg.  Elite  ceramogr.  II,  pl.  76;  p.  23a; 
Arch.  Ztg.  1865,  Taf.  202,1;  S.  101  ff.  (Gerhard).  Vgl.  Panofka, 
mus.  Bart.  p.   1 36,75 . 

Die  Figuren  hier  ausnahmsweise  auf  der  Bodenlinie  auf- 
stehend. 

A)  R.  sitzt  aui  geschweiftem  Lehnstuhle  Apoll  nach  1. 
(kurze  Locken,  Unterkörper  im  Mantel,  weisser  Lorberkranz, 
der  modern  aufgefrischt);  im  1.  Arme  ist  eine  Leier  durch 
Uebermalung  modern  zugesetzt  und  jetzt  grösstentheils    ent- 

48 


754  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

lernt;  er  legt  nur  in  gewöhnlicher  Weise  den  leeren  1.  Arm 
auf  die  Lehne  des  Stuhles;  er  stützt  mit  der  R.  einen  grossen 
Lorberstamm  auf  mit  mehreren  Zweigen  und  weissen 
Blättern  (der  ganze  r.  Unterarm  und  Lorberstamm  sind  eben- 
falls übermalt,  doch  antik).  L.  steht  Hermes  (bärtig, 
Petasos  und  Ghlamys,  die  teilweis  ganz  übermalt);  er  erhebt 
in  der  L.  das  Kerykeion  (Ende  übermalt  doch  antik)  und  hält 
in  der  R.  gesenkt  einen  Kantharos.  Er  blickt  nach  1.,  wo 
auf  ihn  zu  ein  Mädchen  schreitet  (dor.  Chiton,  Sphendone, 
weissgelbe  Binde)  und  eine  flache  Schüssel  bringt,  darauf 
runde  weissgelbe  Früchte,  von  denen  sie  Hermes  eine  zu  geben 
im  Begriffe  ist  (ganz  antik).  L.  am  Ende  steht  ein  Silen 
von  vorne,  die  R.  einstützend,  den  Kopf  nach  r.  wendend 
(weisse  Binde,  Blätter,  Glatze,  Nebris,  die  mit  verdünntem, 
gelblichen  Firnis  gefüllt);  er  hält  in  der  L.  eine  lange  Leier 
(4 — 5  Saiten). 

B)  Drei  Manteljünglinge  mit  w.  Binden.  Oben  hängen 
Strigilis  und  kugelförmiges  Alabastron.  —  Schöne  Zeichnung; 
noch  vom  Anfang  der  Periode. 

2644.  (904).  H.  0,385.  O.  Dm.  0,415.  Alte  kgl.  Samml.  —  Ungebrochen, 
doch  viel  übermalt.  —  Abg.  Gerhard,  Apul.  Vasenb.  Taf.  E, 
6.  7.;  S.  34;  Vgl.  Welcker,  alte  Denkm.  V,  413 ;  Overbeck, 
Gall.  her.  Bildw.  S.  229;  O.  Jahn,  arch.  Beiträge  S.   339. 

A)    Angebliches      Parisurteil.       Hügeliges      Terrain; 

weisse  Terrainlinien.     In  der  Mitte  sitzt  ein  Jüngling  nach 

1.    (lange   Locken,   weisses    Haarband    mit   Spitzen;    dies   wie 

alles  Weiss  modern  aufgefrischt)   auf  seinem  Mantel,  stützt  in 

der    R.    einen   langen  Stab  auf  (Ende  übermalt)  und  lehnt  die 

L.  auf  einen  kleinen  weissen  Pfeiler;  er  blickt  um  nach  einem 

r.   unten   sitzenden  Mädchen  (dor.   Chiton,  w.  Schmuck)  das 

auf  beiden    Händen    ein    weisses    grosses    Gefäss  (Urne  ohne 

Henkel,   ganz    übermalt)    hält  und   zu  ihm  aulblickt.     L.  von 

ihm    steht   ein    Mädchen    (dor.  Chiton,  unten  Wellen,  Brust 

verziert)  eine  weisse  Perlenschnur  in  beiden  Händen  haltend. 

L.  am  Ende  sitzt,  sich  nach  der  Mitte  umwendend,  eine  Figur 

die    einen    Speer    aufstützt,    dessen    Spitze   jedoch   übermalt; 

zurückgeschobener    kor.  Helm    der    ganz  übermalt;    übermalt 

auch  die  Nase;    weisse  kleine  Aegis    und   ein  grosser  weisser 

Rundschild  (darauf  mit  mattem  Braun  eine  Schlange)  auf  den 

sie  die  L.  stützt;   Aegis  und  Schild  sind  indes  modern;  Brust 

und   Beine    fast   ganz    übermalt.     R.    am  Ende,    oben    r.    von 

der    Mitte    sitzt   ein   Eros  nach  r.  (w.  Binde)  und  hält  an  w. 

Bande  2  grosse,  kuglige,  weisse  Aryballen  nach  r.  (modern). 


Glockenkrater,  a,  Gruppe  2.  755 

R.  steht  ein  Jüngling,  nackt,  in  der  L.  ein  Stab  (seine 
Flügelschuhe,  Petasos,  das  Gesicht,  das  Kerykeionende  sind 
ganz  modern).  Da  alles  Charakterische  modern  ist,  so  ist  die 
Deutung  ungewiss;  es  kann  vielleicht  nur  Dionysos  unter 
Nymphen  gewesen  sein. 

B)  Vier  nackte  Jünglinge.  Der  in  der  Mitte  1.  stellt 
das  1.  Bein  höher  auf,  erhebt  die  R.  und  hält  einen  Ball  am 
Bande  in  der  L.;  ihm  gegenüber  sitzt  die  R.  erhebend  der 
zweite  und  blickt  nach  r.  wo  der  dritte  steht  und  den  r. 
Arm  auf  seine  r.  Schulter  legt,  in  der  L.  den  Ball  haltend; 
1.  der  vierte,  ebenfalls  mit  dem  Ball  in  der  L.  Alle  tragen 
Haarbinden  mit  hohen  Spitzen.  Mehrere  niedrige  viereckige 
Stelen.  Oben  grosse  Bälle  oder  dgl.  —  Sehr  flüchtig.  Später 
und  viel  geringer  als  2643. 


2645.  12147).  H.  o,32.  Dm.  o,33.  S.  Agata  dei  Goti,  S.  Pourtales 
(Dubois  catal.  No.  127).  —  Jntakt.  —  Abg.  Elite  ceramogr.  II, 
45.     p.   139;  Arch.  Ztg.   1865,  Tafel   2o3.      S.   106  ff.  (Gerhard). 

A)  Keine  Terrainlinien,  die  Figuren  nur  etwas  über  der 
Bodenlinie. 

In  der  Mitte  ist  im  Hintergrunde  oben  ein  Tempel  an- 
gedeutet durch  die  oberen  Hälften  (unten  einfach  abgeschnitten) 
von  4  dorischen  Säulen  mit  wülstigen  Capitellen,  darauf  Archi- 
trav.  Unten  sitzt  in  der  Mitte  auf  dem  schw.  nur  von  Thon- 
grundrändchen  umgebenen  Omphalos  (mit  Lorberkranz) 
Apollo  nach  1.  (Unterkörper  im  Mantel,  Lorberkranz,  darauf 
weissgelbe  Binde,  grosse  Seitenlocke,  in  der  L.  Lorberstamm; 
Haar  aufgenommen);  er  hält  einem  weissen  Reh  mit  der  R. 
einen  kleinen  Zweig  hin.  Von  1.  schreitet  Artemis  aut  ihn  zu 
(Fleisch  weiss,  darauf  gelbbraune  Innenzeichnung;  langer  dor. 
Chiton,  unten  mit  Wellen,  verzierte  Brust),  zwei  brennende 
Fackeln  haltend.  R.  hinter  Apoll  steht  eine  Nymphe  (Fleisch 
weiss,  dor.  Chiton)  halb  abgewandt,  doch  nach  der  Mitte  um- 
blickend, die  R.  in  die  Seite  stützend,  den  Thyrsos  in  der  L. 
R.  neben  ihr  einSilen  nach  1.  (zu  kleines  verzerrtes  Gesicht), 
der  jubelnd  den  1.  Arm  erhebt.  L.  hinter  Artemis  steht 
Hermes  nach  r.  (Lorberkranz,  w.  Binde  darüber,  lange  Seiten- 
locke; Petasos  im  Nacken,  Chlamys,  hohe  schw.  Stiefel  mit 
verblassten  weissen  Schnüren),  in  der  L.  das  Kerykeion,  die 
R.  erhebend. 

B)  Drei  nachlässige  Manteljünglinge.     Strigilis  oben. 

48* 


j56  Attisch   rotfigurig,  schöner  Stil,   spätere  Hälfte. 

b)  Der  Fnss  hat  am  Ramie  unten  noch  einen  Wulst  (un- 
gefirn.)  Die  ganze  Form  noch  etwas  sc  Jüan  her  und  aus- 
geschweifter.    Der  spätere  Stil  mit  vielem    Weiss. 

Erste    Gruppe:    Ohne    Fat /netten    unter    den    Henkeln.      Mäander 

nur  unter  den  Bildern. 

2646.  (2807).     H.  o,32.     Dm.  0,34.     Capua,  1884. 

A)  Auftauchende  Gaea  oder  Kore(?).  In  der  Mitte 
ist  ein  Berg  angedeutet  durch  eine  grosse  oben  runde,  aus- 
gesparte Masse,  auf  der  ein  schw.  Strauch  und  schw.  Kleckse; 
der  breite  Rand  ist  weiss  und  grottenartig  nach  innen  gezackt; 
oben  spriesst  Gras  (verblasst)  und  ein  Baum  empor  (pinien- 
artige Aeste;  aufgemalte  Zwischenaeste  sind  verblasst).  Auf 
der  Mitte  dieser  Bergmasse  oder  Grotte  kommt  von  der 
Bodenlinie  unten  empor  der  Oberkörper  einer  Frau  (Gaea? 
Köre?),  die  erstaunt  emporblickt  und  die  Unterarme  mit  ge- 
spreizten Händen  seitwärts  ausstreckt  (dor.  Chiton,  lange 
Locken;  Kranz  anscheinend  mit  Früchten  im  Haar).  Sie 
blickt  empor  zu  Pan,  der  sich  oben  über  den  Rand  des 
Berges  herabbeugt  und  mit  der  R.  eine  erstaunte  Geberde 
macht  (bocksbeinig,  bartig,  spitzes  Ohr,  zwei  Hörner,  weisse 
Binde;  gesträubtes  Haar).  R.  geraten  zwei  Silene  in  die 
grösste  Aufregung  durch  das  Erscheinen  der  Göttin;  der  eine 
steht  höher,  setzt  das  r.  Knie  auf  den  Rand  des  Berges  und 
erhebt  beide  Arme  hoch  (weisse  Nebris  mit  gelbem  Detail; 
Glatze;  Epheukranz;  Haarwisch  im  Nacken);  der  andere  steht 
unten  auf  und  entfernt  sich  nach  r.,  hoch  den  r.  Arm  erhebend 
und  umblickend.  L.  oben  lagert  ruhig  Dionysos  (Beine 
nach  1.,  Kopf  nach  r.;  lange  Locken;  Epheukranz);  er  sitzt 
auf  dem  Mantel  und  hält  den  Thyrsos  in  der  R.,  an  dessen 
Seitenast  eine  schw.  Traube  hängt.  R.  neben  ihm  hängt  ein 
schwarzer  grosser  Epheukranz  herab.  L.  unten  sitzt  auf  seinem 
Mantel  Eros  nach  r.  (Fleisch  weiss,  Flügel  thongr.;  kurzes 
Haar);  er  bläst  die  Doppelfiöte. 

B)  Drei  flüchtige  Manteljünglinge;  der  mittlere  erhebt 
die  R.;  oben  Bälle. 

2647.  (990).     H.  0,22.     O.   Dm.  0,21.     Alte  kgl.  Samml. 

A)  R.  ein  weibl.  Kopf  mit  Halsansatz  (Gaea?),  nach  1. 
empor  schauend  (gross;  Fleisch  weiss;  weisse  Diademspitzen). 
Ein  nackter  Jüngling  enteilt,  nach  1.  sich  umsehend,  wie  er- 
schreckt,   eine    w.    Tänie    in    der    R.    (weisse    Diademspitzen 


Glockenkrater,  b,  Gruppe   i.  2.  j5y 

im    Haar).      Oben    hangen    weisse    Weintrauben    und    eine 
schwarze. 

B)  Ein  Mantel jüngling  hält  die  R.  (mit  Phiale?)  hori- 
zontal über  einen  niederen  Pfeiler  (kleinen  Altar?);  weisse 
Binde  im  Haar.  —  Sehr  flüchtig  und  gering;  auch  der  Firnis 
gering. 


Zweite    Gruppe:    Mit    Palmette?i    unter    den    Henkeln    tuid    7cm- 

laufendem  Mäander. 

2648.     (1015).      H.   0,40.      O.  Dm.  0,41.     Alte  kgl.  Samml.  —  Nur  wenig 
gebrochen,  doch  viel  übermalt. 

A)  Die  Figuren  etwas  über  der  Bodenlinie  aufstehend. 
In  der  Mitte  sitzt,  nach  Frauenart  reitend,  der  jugendliche 
Dionysos  auf  einem  Panther  nach  r.,  in  der  L.  den  Thyrsos, 
in  der  R.  erhoben  den  Kantharos  (Epheukranz,  Binde  die  in 
den  Nacken  fallt;  Unterkörper  im  Mantel;  dieses  sowohl  als 
das  Gesicht  ganz  fein  übermalt);  der  Panther  ist  ganz  weiss 
mit  aufgesetztem  Gelb  und  sprengt  mit  hoch  ausgreifenden 
Vorderbeinen  nach  r.  Voran  eilt  ein  sich  umsehender,  leicht 
hüpfender  jugendlicher  Pan,  in  der  R.  einen  Kantharos,  daraul 
zwei  kleine  laufende  Figuren  schw.  gepinselt  sind,  auf  der  L. 
einen  flachen  Korb  mit  Früchten.  Ueber  den  1.  Arm  hängt 
ihm  eine  Nebris  (er  hat  kleinen  Schwanz,  menschliche  Beine, 
grosse  Tierohren,  zwei  spitze  Hörner  auf  der  Stirn,  struppiges, 
in  einzelnen  Strähnen  auf  die  Schultern  fallendes  Haar;  edle 
lange  Nase;  weisse  Binde  mit  Punkten).  Zwischen  Dionysos 
und  Pan  im  Räume  eine  weisse  Punktrosette.  R.  vor  Pan 
fliegt  oben  dem  Zuge  voran  ein  Eros  (Fleisch  weiss),  auf  der 
L.  eine  Schale,  die  R.  zurückstreckend,  umblickend,  auffordernd. 
R.  unten  ein  wie  in  frohem  Schreck  über  das  Herannahen  des 
Gottes  auf  ein  Knie  gesunkener  Silen,  der  erschreckt  die  R. 
hoch  erhebt  und  nach  der  Mitte  starrt  (Nebris  am  1.  Arm, 
Thyrsos;  gewöhnl.  bärtiger  Satyrtypus,  Stumpfnase,  Glatze, 
Epheukranz).  L.  folgt  hinter  dem  Panther  eine  Mänade  nach 
r.  (Chiton  oben,  unten  und  in  der  Mitte  mit  breiten  Wellen- 
säumen), eilend,  das  Tympanon  schlagend;  ihr  weisses  Fleisch 
ganz  übermalt.    L.  oben  das  Oberteil  einer  dor.  Säule. 

B)  Drei  rohe  Manteljünglinge;  ein  Pfeiler  in  der  Mitte. 
Alles  breit  und  flüchtig  gemalt. 


j58  Attiscli   rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

6.  Amphora  auf  hohem  Fuss.    (Form  No.  238). 

(Vgl.  2404  ff.) 

2  649.  (1678).  H.  0,075.  Alte  Samml.,  war  einst  im  Doublettenver- 
zeichnis;  unbek.  Herkunft,  wahrsch.  Athen.  —  Sehr  ab- 
gerieben. 

Nur  der  Unte  rsatz  erhalten;  derselbe  ist  oben  gebrochen. 
Oben  sog.  Eierstab,  unten  Strahlen  nach  unten.  Umlaufendes 
Bild:  Tanz  um  den  Altar.  L.  vor  einem  Altare  (auf  ein- 
facher Basis)  steht  eine  Frau  nach  r.  (in  buntem,  punktiertem, 
langem,  enggegürtetem  Chiton  mit  engen  Aermeln)  und  blast 
die  Doppelflöte.  Von  der  anderen  Seite  kommen  zwei 
Madchen  in  leichtem  Tanzschritte;  die  vordere  sich  um- 
blickend; sie  scheinen  sich  an  der  Hand  zu  führen;  die  r. 
hat  den  1.  Arm  unter  dem  Mantel  eingestützt;  (sehr  ahnlich 
den  Nymphen  auf  den  Votivreliefs).  Zwischen  beiden  ein 
weisser  (verbl.),  schilfartiger  Strauch.  —  Das  Fleisch  der 
Figuren  war  weiss  (jetzt  ganz  verschwunden);  auf  den  Mänteln 
der  beiden  Nymphen  war  eine  andere  jetzt  verschwundene 
Farbe. 

7.  Kanne. 

Erste  Gruppe:    Schlanke  Form  (grassier  Durchmesser  in  der  oberen 

VasenJiälfte).      Der  Bauch    unten  ein  wenig  eingezogen ;  kleiner  JFuss- 

wulst;  niederer  Henkel ;  klecblattformiger  Ausguss. 

et)     Ohne  Palmetten ;  nur  sog.  Eier  st  ab  am  Halse. 

2650.     (840).     H.  0,14.     Nola,  S.  Koll.  —  Fast  intakt. 

Frau  in  dor.  Chiton,  ausschreitend  nach  r.,  beide  Arme 
horizontal  ausbreitend;  in  der  L.  ein  kleiner  weisser  Punkt; 
weisse  Punkte  am  Stirnhaar;  Haube. 

ß)  Mit  Pakmetten  unter  dem  Henkel  (Doppelpalmette  mit  Sei- 
tenranken). Ueber  und  imter  dem  Bilde  innlaufetidcr  sog. 
Eier  st  ab. 

2  651.  (1954).  H.  0,21.  Vulci,  von  E.  Braun  erw.  —  Abg.  Mon.  d.  J. 
II,  59,1;  Annali  d.  J.  i838,  p.  328.  Vgl.  Bull.  d.  J.  i836,  171; 
Panofka,  Argos  Panoptes  S.  42  f.;  Engelmann  de  Ione  p.  15  E; 
Overbeck,  Kunstmyth.  d.  Zeus  S.  473,9. 

Io.      In  der  Mitte  sitzt  Argos   nach  1.,  nackt,  ein  kleines 

Tierfell  auf  1.  Schulter;    in  der  L.  eine  Keule  (nicht  Pedum) 

gesenkt;  die  Locken  (in  einzelnen  Strichen)  bis  auf  die  Schultern 

herabfallend;  weisses  Haarband;  er  blickt  um  nach  Io,  die  r. 

in    Dreiviertel-Ansicht   sitzt,    die  R.  auf  den  Boden  stützt,  die 


Kanne,  Gruppe  i.  2.  ySCf 

L.  zierlich  erhebt,  das  Gesicht  etwas  zu  Argos  wendend; 
(Gesicht  fast  von  vorne;  dor.  Chiton  an  der  r.  Seite  mit  zwei 
vertikalen  Streifen  geziert;  kleine  vielgebrochene  Falten;  kurze 
Haare;  Epheukranz  ausgespart;  zwei  kurze  Stierhörner  eben- 
falls ausgespart).  Ueber  Argos  der  Kopf  und  Hals  einer 
Kuh  nach  1.  mit  vom  Hörne  herabhängender  weisser  ge- 
flochtener Binde.  L.  steht  Hermes;  zum  Weggehen  nach  1. 
gewandt,  dreht  er  sich  zu  Argos  um,  die  L.  in  die  Seite 
stützend,  in  der  R.  gesenkt  dass  Kerykeion;  (Ghlamys  mit 
Knopf  vorn;  Petasos  im  Nacken;  weisse  Binde).  Das  Terrain 
auf  dem  die  Figuren  sitzen  ist  durch  in  den  Firnis  geritzte 
Linien  angedeutet.  —  Die  Mittellinie  des  Körpers  doppelt.  — 
Der  Stil  noch  sehr  dem  des  Aristophanes  und  Erginos 
verwandt. 

y)    Unbemalt ;  schwarz  gefirnisst. 

2652.  (1359).  H-  (V5-  Nola,  S.  Koll. 

2653.  ( 1 3S9).  H.  0,155.  Nola,  S.  Koll. 

2654.  (1397).  H.  0,155.  Nola,  S.  Koll. 

2655.  (i36i).  H.  0,15.  Nola,  S.  Koll. 

2656.  (1276).  H.  0,10.  Nola,  S.  Koll. 

2657.  (1427).  H.  0,17.  Nola,  S.  Koll. 

Zweite  Gruppe:  Gedrücktere  Form  (grösster- Durchmesser  nach  unten 
verlegt).  Henkel  und  Fuss  wie  in  der  vorigen  Gruppe.  Die  Mündung 
weit.      Vgl.  24-19  ff.    Ohne  seitliche  Bildereinfassung.      Mit  viel    Weiss 

und  Gold. 

c<)    Am  Hals  und  unter  dem  Bilde  Kymation  oder  sog.  Eierstab. 

2658.  (2229).     H.  0,135.     Vulci,  Gerh.'  Nachl.  —  Abg.  Arch.  Ztg.   1852, 

Taf.  37,  3.  4. 

Komos  von  Knaben  nach  r.  In  der  Mitte  eine  Gruppe 
von  zweien  die  sich  mit  dem  einen  Arme  umschlungen  halten 
und  den  andern  mit  einer  Oenochoe  vorstrecken,  um  die  ein 
Epheuzweig  gewunden  ist;  beide  haben  einen  kleinen  Shawl 
um  die  Arme;  beide  tragen  die  dicke  Mitra  des  Symposions 
mit  Schleifen  an  der  Seite  um  den  Kopf;  kurze  Haare.  Der 
vordere  stürmt  rascher;  sein  etwas  gesenkter  Kopf  ist  in  drei- 


7&)  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spatere  Hälfte. 

viertel  Ansicht;    der    andere   geht    etwas    zögernd,    den   Kopf 
zurückwerfend.     Oben,  über  dem  1. 


A\     fc  A    ri     I     /W    l       -vr, 

11    i\£(o'tae: 


über  dem  r.: 


*       A%        O    $       Kcdf.lOQ. 


R.  voran  geht  ein  Dritter  (nackt,  weisse  Binde  und  Epheu- 
kranz),  umblickend,  voranleuchtend,  in  der  R.  eine  brennende 
(rote  Flamme  verblasst)  Fackel,  in  der  L.  ebenfalls  eine 
Oenochoe  mit  Epheuzweig.  Darüber:  P  A  I  A  N  Uaun-  L.  am 
Ende  folgt  ein  tanzender  nackter  Knabe  (w.  Binde,  Epheu- 
blätter),  die  L.  erhebend,  darin  ein  weisser  flacher  Gegenstand, 
offenbar  ein  Kuchen,  den  er  zum  Munde  führt;  in  der  R. 
Oenochoe  mit  Epheuzweig;  der  Kopf  etwas  zurückgeworfen. 
Oben  K  A  A  O  Z    xaXug.      Die    verblassten    Inschriften    waren 


weiss. 


Schönster  Stil;  etwas  untersetzte  dicke  Körperformen  der 
Knaben. 

2659.     (2593,).     H.  0,065.     Athen,  1878.  —  Etwas  übermalt. 

L.  steht  ein  Kinder  wägeichen.  Am  Boden  sitzt  ein 
Kind  nach  r.  (Brustband  mit  vergold.  Amulet),  dessen  Fleisch 
ganz  weiss  gemalt  ist,  darauf  gelbl.  Firnisdetail;  kurze  Haare; 
bekränzt  (ob  ein  Mädchen,  da  weiss?  sonst  ganz  wie  die 
Knaben);  es  streckt  beide  Arme  aus  nach  einem  von  r.  herbei- 
eilenden Knäbchen  (Fleisch  thongr.,  modern  aufgemalter 
kurzer  Chiton;  war  nackt,  mit  Brustband;  Epheukranz),  in  der 
1.  Hand  eine  Oenochoe,  die  R.  vorstreckend.  Zwischen  beiden 
in  der  Luft  ein  (fallendes)  Brot. 

ßj    Um    den   Hals    ein   EpJieuzweig  ;    unten    sog.   Eierstab;    das 
Bild  läuft  um  das  ganze  Gefäss. 

2660.  (2628).  H.  0,135.  Athen,  1879.  —  Aus  Stücken,  fast  ganz  voll- 
ständig; nichts  erg.;  doch  der  Firnis  an  einem  grossen  Teile 
ganz  abgerieben. 

Am  Halse  weiss  aufgemalte  Epheublätter  an  einem  rötlich 
aufgemalten  Zwreige. 

Aphrodite  über  das  Wasser  fahrend.  Aphrodite 
von  vorne  auf  einem  (nicht  sichtbaren)  von  einem  Schwan 
(von  vorne,  weitausgebreitete  Flügel;  ganz  weiss  mit  gelbl. 
Detail,   Federn  sorgfältig)    gezogenen  Wagen  (nicht  etwa  auf 


Kanne,  Gruppe  2.  j(j\ 

dem  Rücken  des  Schwans);  sie  trägt  den  Mantel  der  den 
Oberkörper  grossenteils  freilässt;  mit  der  R.  zieht  sie  zierlich 
den  einen  Zipfel  über  die  Schulter;  in  der  L.  langes  Scepter; 
Haare  kurz  aufgenommen,  Band  darin  mit  zwei  vergoldeten 
Punkten;  ihr  Fleisch  weiss,  mit  feiner  gelblicher  Innenzeich- 
nung; Brustband  mit  vergold.  Punkt.  R.  und  1.  neben  ihr 
schwebt  je  ein  Eros;  sie  blickt  nach  1.  wo  der  eine  eine  Perl- 
schnur oder  dgl.  haltend  herbeischwebt;  der  andere  hat  auf 
der  1.  Hand  eine  Phiale  und  schwebt  nach  r.  weg,  sich 
umsehend,  in  der  R.  einen  Kranz.  Beide  haben  in  Relief  auf- 
gesetzte Binden,  die  vergoldet  waren;  der  1.  mit  weibl.  Haar- 
schopf hinten,  der  r.  mit  kurzem  Haar.  R.  und  1.  sitzt  auf 
einem  Delphin  nach  entgegengesetzter  Richtung  je  eine  Frau 
(Nereide);  die  1.  (Firnis  abgerieben)  sitzt  nach  r.;  Delphin 
nach  1.;  dor.  Chiton;  sie  zieht  mit  beiden  Händen  die  Zipfel 
über  die  Schultern;  Sphendone.  Die  r.  zieht  nur  mit  der  L. 
einen  Zipfel  empor  (dor.  Chiton,  an  Brust  mit  Strahlen  und 
Palmettensaum;  Sphendone).  Es  folgt  auf  der  1.  Seite  der 
jugendliche  Dionysos,  der  nachr.  steht  (hohe  Stiefel,  kurzer 
Chiton,  oben  und  unten  mit  reichen  Strahlen  und  Palmetten- 
säumen; lange  Locken,  aufgehöhte  Binde;  Mitra  mit  Schleifen; 
er  stützt  in  der  R.  hoch  den  Thyrsos  auf;  Shawl  über  die 
Arme;  Aermel  getupft;  der  bis  zu  den  Knieen  reichende 
Chiton  hat  Fransen).  L.  am  Ende  sitzt  eine  Frau  (Ariadne? 
Nymphe?),  die  L.  auf  das  Tympanon  stützend  und  nach  der 
Mitte  sich  umwendend  (Blätter  im  Haar;  dor.  Chiton).  Auf 
der  r.  Seite  steht  Hermes,  die  L.  einstützend,  die  R.  erhebend 
(mit  Kerykeion,  weiss,  verblasst),  Petasos  im  Rücken;  Shawl 
um  die  Arme.  R.  sitzt  (Terrainlinie  ganz  schwach  rötlich 
aufgemalt)  eine  Frau  nach  r.  (dor.  Chiton,  Sphendone),  nach 
der  Mitte  sich  umwendend. 

Sehr  feine  Zeichnung;  sorgfältig.  Haare  lockig  mit  ein- 
zelnen Pinselzügen. 

2661.  (1690 a).  H.  0,08.  Athen,  S.  Sermoneta,  1841.  —  Intakt.  — 
Abg.  Stackeiberg,  Gräber  d.  Hell.  Taf.  17,  1;  Elite  ceramogr.  I, 
pl.  97,  p.  307.     Vgl.  O.  Jahn,  Vas.  mit  Goldschmuck  S.  i3,  No.  23. 

Der  Epheukranz  oben  mit  thongrundigen  Blättern,  rötlich 
aufgemalten  Stengeln  und  aufgehöhten  Korymben  (einst  ver- 
goldet). 

Nike,  Chrysos  und  Plutos.  Auf  einem  Wagen  mit 
vier  sprengenden  Rossen  (dick  weiss  auf  Thongr.,  gelbliche 
Innenzeichnung)  steht  Nike  (ganz  weiss  gemalt  wie  die  Rosse, 
unterwärts    sicher    bekleidet,     oberwärts    nichts    angedeutet; 


762  Attisch   rotfigurig,  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

goldenes  Perlenhalsband,  Ohrring  und  Haarband  und  je  zwei 
Armringe;  selbst  derLenkerstab  ist  aufgehöht  und  war  vergoldet; 
die  Zügel  fein  eingeritzt;  ihre  Flügel  thongr.).  lieber  ihr  NIKH. 
Von  den  vier  Rossen  sind  die  beiden  äusseren  geflügelt 
(je  zwei  emporstehende  Flügel,  ganz  aufgehöht  und  vergoldet; 
vergoldete  Gebisse).  L.  hinter  Nike  ein  schreitender  Knabe 
in  oriental.  engen  gestickten  Aermeln  und  langem  Chiton  mit 
reicher  Stickerei;  lange  Locken,  vergoldete  T'anie;  er  tragt  in 
der  L.  eine  Oenochoe.  Ueber  ihm  XPY£OC  XQvoog. 
Das  Gespann  geht  zu  auf  einen  niederen  weissen  Pfeiler,  auf 
welchem  ein  Dreifuss  steht,  dessen  Konture  alle  aufgehöht 
sind  (das  Gold  ab;  der  Dreifuss  der  spateren  Form;  Löwen- 
füsse;  drei  hochgestellte  Henkel).  Von  r.  eilt  herbei  ein 
Knabe  (mit  wehendem  Shawl,  Tanie  aufgehöht),  wie  erschreckt 
den  r.  Arm  ausstreckend.  Neben  ihm:  PAOTOÜ  Tlloviog. 
Sehr  zierlich  und  fein. 

y)  IMiniaturexemplar. 

2662.  (2864).     H.  o,o3.     Attika,  S.  Sabouroff,  1884.  —  Intakt.  —  Abg. 

Furtwängler,  S.  Sabouroff,  Vignette  im  Text  zu  Taf.  75. 

Vorn  in  thongr.  Relief  (mit  Aveissem  Ueberzug,  der  meist 
ab)  ein  Pegasos  in  kurzem  Galopp  nach  r.,  fein  und  zierlich 
modelliert.    Das  Uebrige  schön  gefirnisst. 

Dritte   Gruppe:    Dieselbe  Form.      Rot  aufgemaltes  Bild  von    ein- 
facher viereckiger  Rahmenlinie  Jimgeben. 

2663.  (2128).       H.  0,09.       Athen,     Gesch.      des     Grafen     Brassier     de 
St.  Simon,  1862. 

Mit  gutem  schw.  Firnis.     Darauf  mit  gelb  roter  Thon- 

farbe   roh  aufgepinselte  Siluette   eines  Kriegers  mit  Schild 

und  eingelegter  Lanze   nach  r.;    rings   einfache  Rahmenlinie. 

Ohne  alle  Innenzeichnung. 

Anhang:    Schwarze  unbemalte  Kannen   verschiedener  Formen. 


2664.  (1399).     H.  0,21.     Nola,  S.  Koll. 

Form  No.  209,  doch  einfacher  Fusswulst.    Henkel  zweifach. 

2665.  (1872).     H.  0,21.     Nola,  Rösel's  Nachl. 

Aehnlich;    der  Hals   sich  jedoch  nach  unten  verbreiternd. 
Henkel  zwiefach. 

2666.  (Bil.  70).     H.  0,115.     Kameiros,  1881. 

Form  wie  oben  Gruppe  2.     Geringer  Firnis. 


Kanne,  Gruppe  2.  3.     Anhang.  —  Lekythos.  j63 

2667.  (1379).    H.  0,15.    Nola,  S.  Barth.    Vgl.  Panofka,  mus.  Bart.  No.  85. 
Form  No.  208,  doch  niederer  Henkel. 

2668.  (1428).     H.  0,21.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2669.  H.  0,10.     Athen,  1882. 

Form  No.  291.  Geringer  Firnis.  Um  den  oberen  Teil 
herum  aufgemalt  (mit  thonroter  Farbe)  die  Inschrift  Taf. 
No.  2669:  Ör^iooiov.  Wohl  ein  Geldtopf  aus  einer  öffent- 
lichen Kasse. 

2670.  (141b).     H.  0,095.     Vulci,  S.  Dor. 

Form  No.  210.  Auch  der  Boden  gefirnisst.  Zusammen- 
gekniffene Mündung. 

2671.  H.  0,17. 
Wie  2670. 

2672.  (186).     H.  0,20.     Nola,  S.  Koll. 

Form  No.  211.    Bester  sog.  Nolanischer  Firnis. 

2673.  (i345).     H.  0,12.     Nola,  S.  Koll. 
Form  No.  3i3. 

2674.  (142)-    H.  0,11.    S.  Koll. 
Desgl. 

2675.  (1286).     H.  0,125.     S.  Barth. 

Form  etwa  No.  206,  doch  längerer  Hals;  niederer  Henkel? 
dessen  unterer  Ansatz  etwas  plastisch  verziert  in  der  Art  eines 
Epheublattes.    Boden  gefirnisst. 

2676.  (1355).     H.  0,10.     Alte  kgl.  S. 

Etwa  Form  No.  33 1,  doch  bauchiger. 

8.  Lekythos. 

Polychrom- Malerei  auf  weissem  Grunde.    Form  No.  177. 

Erste  Gruppe:  Die  Konturen  der  Figuren  braunrot;  Hochrot  für 
Details;  im  Uebrigen  alles  noch  wie  2463 ff.  (S.  687,  Gruppe  6) ; 
doch  stilistisch  von  späterem  Charakter  als  jene ;  die  Polychromie  reicher. 

2677.  (2624).     H.  0,37.     Athen,  1879.  —  Aus  vielen  Stücken. 
Schlanke  Stele  auf  Basis,   von  Binden  umwunden;    oben 

roter  Eierstab  und  etwas  lockere  Palmette.  Von  1.  reitet  ein 
Jüngling  heran  auf  einem  Ross  in  kurzem  Galopp  in  (einst) 
blauer  Ghlamys  die  nachflattert,  hohen  roten  Stiefeln,  und 
ebensolchem  Petasos,  der  im  Nacken  hangt;  dunkelrotbraunes 


:<»4  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

Haar;    in  der  R.  hält  er  einen  langen  gelben  Stab  (Lanze).  — 
R.  von  der  Stele  keine  Figur. 

2678.      (2422).      H.  0,405.      Athen,    1X7.,.    —    Ungebrochen,    aber  durch 
Sinter  und  Abreibung  vielfach   beschädigt. 

In  der  Mitte  eine  breite  Stele  (rotes  Kymation  oben  und 
darüber  blauer  Abacus,  das  Blau  teilweise  auf  das  Rot  gesetzt 
und  meist  abgefallen.  Darüber  reiche  Akanthuskrönung  mit 
violetten  Konturstreifen).  Vor  der  Stele  drei  Stufen;  auf  der 
zweiten  Stufe  sitzt  ein  Madchen  (die  Verstorbene),  fast  von 
vorne  (ungefärbter  Chiton  mit  breiten  dunkelrotbraunen  Pinsel- 
linien gezeichnet;  der  Mantel  um  den  Unterkörper  ebenso); 
mit  einer  gewissen  schmerzlichen  Anmut  wendet  sie,  den  Kopf 
etwas  zurücklegend,  den  Blick  nach  r.  und  erhebt  den  r.  Unter- 
arm wie  mit  einer  wehmütig  resignierten  Frage  (die  untere 
Gesichtshälfte  zerstört;  Haare  dunkelrot).  R.  neben  ihr  auf 
den  Stufen,  sowie  oben  r.  und  1.  an  den  Akanthusblättern  der 
Stele  hangen  rote  TUnien.  R.  steht  ein  Madchen  nach  Lim 
Motive  sinnender  Trauer,  die  r.  Hand  an  das  Kinn  legend, 
den  r.  Ellenbogen  auf  die  1.  Hand  stützend  (gewandet  nur  mit 
einem  einfachen  dor.  Chiton,  der  jetzt  blauschwarz,  einst 
vielleicht  dunkelviolett;  ein  Gürtelstreif  und  ein  breiter  Streif 
an  der  Seite  herab  sowie  der  Saum  unten  sind  hellviolett;  die 
Haare  dunkelrot  und  kurz  geschnitten;  Gesicht  zerstört!. 
L.  von  der  Mitte  ein  Mädchen  (in  hellviolettem  Mantel,  der 
sehr  zerstört;  rotes  kurzes  Haar);  es  bringt  auf  der  L.  den 
flachen  Korb  mit  roten  Tänien  nach  r.  zum  Grabe. 

Freier  grosser  Charakter  der  Zeichnung. 

2679.     (1914)-    H.  0,34     Athen,  Ross,  1844. —  Oberfläche  teils  versintert, 
teils   abgerieben. 

In  der  Mitte  eine  breite  Stele  von  dunkeln  (blaue  Reste) 
TUnien  umwunden;  oben  lockere  Akanthosblätterkrone. 
L.  Rest  einer  auf  dem  Tumulus  sitzenden,  wahrscheinlich 
männlichen  Gestalt  nach  r.  (der  Verstorbene?)  (rotes  Haar, 
Mantel  mit  r.  Konturen).  R.  der  Rest  einer  stehenden,  wahr- 
scheinlich weiblichen  Figur  nach  1.,  die  in  der  L.  eine  Binde 
hält  und  mit  der  R.  ebenfalls  eine  solche  darzubringen  oder 
etwas  auf  das  Grab  auszustreuen  scheint.  —  Flüchtig. 

Zweite    Gruppe:     Keine    Palmetten    mehr   auf   der    Schulter,    die 
einfach  weiss  bleibt  oder  durch  den  übergreifenden  Akanthos  der  Gräb- 
st elc  geschmückt  -wird.      Auch  der  Mäander  am  Bauche  oben  fällt  weg 
und  es  bleiben   nur    die    doppelten    gelbbraunen  Firnisumfassungslinien 
desselben.      Die  Figuren  mit  rotbraunen  Konturen;   reiche  Polychromie, 

in  der   Violett  vorherrscht. 


Polychrome   Lekythos,  Gruppe   i.  2.  j65 

2680.     (2703.)      H.   0,535.      Attika,    1880.  —  Aus  Stücken,  doch  gut  er- 
halten.    —     Vgl.    Aren.    Ztg.     1881,    259;     Pottier,    les    lecythes 
blancs   p.  38. 
In    der    Mitte    im    Hintergrunde    eine    breite    Stele,    aut 
Basis;  auf  dem  Uebergang   von  Basis    und  Stele  kommen  1. 
zwei  und  r.  ein  grosses  Akanthosblatt  heraus  (viol.  mit  rotbr. 
Kontur);    die  Stele    ist  oben  von  drei  grossen  Palmetten  und 
an   den  Seiten  noch  je  einem  Akanthosblatt  bekrönt  (letztere 
viol;    die  Palmetten  blassgelb   auf  grünem    grösstenteils  ver- 
mischtem Grunde;  diese  Krönung  geht  über  die  Umfassungs- 
linien  des  Mäanders  weg).    Vor  der  Stele  steht  nach  r.    eine 
Frau,  scheinbar  nackt  gezeichnet,  doch  mit  einfach  konturiertem 
Gewände  mit  jetzt  viol.  Streifen  bekleidet;  sie  erhebt  die  R. 
zierlich  und  hat  rotbr.  aufgenommenes  Haar;  sie  hält  auf  der 
L.    eine    flache    Platte   mit   vier   gr.  Granatäpfeln  und  herab- 
hängenden Binden.    Sie  bietet  die  Früchte  dem  Gharon  dar, 
der   r.    in   seinem  (fast  völlig  verschwundenem)  Nachen  steht, 
das  r.  Bein    etwas  höher  aufstellend,  und  die  R.  nach  einem 
Granatapfel     ausstreckt;     er    trägt    die    jetzt    violettschwarze 
Exomis,    den   Schifferhut,    Kinn   und   spärlichen    Backenbart; 
die  Nase  erg.,  doch  war  sie  wohl  von    edlem  Typus.     Unter 
dem  verschwundenen  Nachen,  da  wo  das  Wasser  sein  sollte, 
sind   bis  zur  Stele  1.  grosse  grüne  Ballen  aufeinander  gehäuft 
(mit   Horizontalstrichen),    die   wie   grosse  Kürbisse  aussehen. 
Dahinter   wächst   hohes    schwarz   violetes    Schilf   empor    in 
reichen  Büschen.     L.  von  dem  Mädchen   vor  der  Stele  folgt 
demselben  nach  r.  ein  etwas  grösserer,  schreitender  Jüngling 
(Verstorbener)  (kurze  Haare;   auch  nackt  gezeichnet,  doch  in 
langen  Mantel  gehüllt,  der  nur  konturiert  und  mit  drei  breiten 
Querstreifen    von    Epheuguirlanden   geziert;     die    Arme    sind 
unter  dem  Mantel.) 

Zeichnung  flott,  nicht  sehr  fein. 

2681.  (2704).  H.  0,465.  Attika,  1880.  —  Aus  Stücken;  gut  erh.  — 
Vgl.  Arch.  Ztg.  1881,  259.  Pottier,  les  lecythes  blancs  p.  38. 
In  der  Mitte  im  Hintergrund  die  Stele,  oben  mit  sehr  un- 
deutlichem Akanthos  bekrönt  der  sich  über  die  Schulter  der 
Vase  verbreitet.  Von  1.  kommt  Gharon  heran,  im  Boote  vor- 
gebückt stehend  (Schifferhut,  vollbärtig,  edler  Typus;  die 
Ruderstange  im  1.  Arm;  Exomis  konturiert  und  mit  breiter 
Epheuguirlande  verziert;  unten  violette  Wassermasse);  hinten 
reicher  dunkler  Schilf.  Charon  sieht  wie  zuwartend  und  be- 
trachtend auf  das  Mädchen  (die  Verstorbene)  das  vor  der 
Stele  sitzt  (Chiton   konturiert,  vollgemalter  violetter  Mantel); 


jOjG  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

die  Beine  nach  r.;  den  Kopf  wendet  sie  zu  Charon  um  und 
sieht  ihn  trauernd  an  (r.  Ellenbogen  aufstützend,  mit  der  R. 
den  über  den  Hinterkopf  geworfenen  Mantel  emporziehend; 
die  1.  Hand  unter  den  r.  Ellenbogen  legend;  gelöstes  Haar).  Es 
folgt  r.  ein  Mädchen  nach  1.  in  langem  konturiertem  Chiton 
mit  Aepfelguirlande;  mit  der  R.  das  Gewand  emporziehend, 
die  L  seitwärts  streckend.  —  Darüber  drei  herabhängende 
viol.  Tänien?  — 

Zeichnung    flüchtiger   und   geringer  als  2680,  doch  genau 
in  derselben  Manier. 

2682.      (2357).      H.  0,57.      Alopeke    bei   Athen,     1872.    —    Aus    vielen 
Stücken;  gut  erh. 

In  der  Mitte  die  breite  Stele,  von  blauen  und  violetten 
Binden  umwunden  (das  Blau  über  dem  Violet);  oben  Kyma 
und  Abakus  mit  Vertikalstreifen;  unten  eine  Stufe.  Als 
Krönung  oben  dichter  Akanthus  (mit  breiten  violetten  Farben- 
klecksen, nicht  etwa  viol.  Rändern).  Vor  der  Stele  sitzt  (auf 
nicht  angegebenem  Sitze)  ein  bärtiger  Mann  (der  Verstorbene); 
Haar  rotbraun  wie  die  Konture;  in  kurzem  farblosem  Chiton 
mit  Gürtel  und  einem  aufgemalten  Granatenzweig  (grüne 
Blätter,  viol.  Früchte);  auf  der  r.  Schulter  geknüpfter,  über 
den  Rücken  und  über  den  Sitz  herabfallender  Mantel  der 
dunkelviolett,  am  Rande  (ebenso  der  untere  Chitonrand)  mit 
kleinen  grünen  Blättchen  verziert;  viol.  Stiefel  mit  grünen 
Schnüren.  Er  sitzt  nach  r.  und  stützt  in  der  L.  zwei  Speere 
auf.  Gegenüber  r.  steht  ein  bärtiger  Mann,  das  r.  Bein  höher 
aufstellend,  den  1.  Arm  auf  den  r.  Oberschenkel  legend,  die 
R.  gegen  den  Sitzenden  vorstreckend  (Unterkörper  mit  farb- 
losem Mantel,  darüber  quer  zwei  grosse  Granatapfelzweige  wie 
oben,  ferner  violette  Punkte  und  grüne  Blättchen  verstreut). 
Ueber  ihm  ist  oben  eine  hängende  Binde  angedeutet.  Von  1. 
naht  ein  Mädchen  (in  langem  weitem  gegürtetem  dor.  Chiton, 
den  sie  mit  der  L.  etwas  hebt  und  der  farblos  ist,  doch  von 
oben  herab  mit  grossem  Granatenzweig  und  grossen  Blättchen- 
zweigen  geschmückt  ist;  der  Saum  unten  auch  mit  grünen 
Blättern;  langes  Haar);  sie  trägt  auf  der  R.  den  flachen  Korb 
in  welchem  zwei  Lekythen  stehen,  zwei  Zweige  liegen,  und 
drei  grosse  Tänien  (hellblau  auf  violett)  herabhängen. 
Zeichnung  flott  und  lässig,  doch  sDhö.n 

Dritte  Gruppe:  Wie  die  vorige,  doch  sind  auch  die  Umfassungs- 
linien   des  früheren  Mäanders   weggefallen.      Ueberga?tg  zur  folgenden 

Gruppe. 


Polychrome  Lekythos,   Gruppe  2.  3.  4.  767 

2683.      (2358),      H.  0,75.      Alopeke    bei    Athen,    1872.    —    Aus    vielen 
Stücken. 

Die  Schulter  ist  in  der  Mitte  geschmückt  von  einer 
grossen  Palmette,  die  aber  zu  dem  Aufsatze  der  unten  dar- 
gestellten Stele  gehört  (die  Palmette  mit  losen  Blattern;  die 
Farbe  derselben  abgefallen,  sie  stehen  auf  dunkelviolettem 
Grunde);  r.  und  1.  sind  schwache  Spuren  von  Ranken  die  von 
der  Palmette  ausgehen  (die  Farbe  ganz  weg,  war  wahrschein- 
lich dieselbe  wie  die  der  Palmettenblätter). 

Bauch:  In  der  Mitte  eine  niedere  breite  Stele,  wie  es 
scheint  mit  drei  Stufen;  auf  den  Stufen  liegen  mehrere  grosse 
jetzt  dunkelviolette  Tänien.  Grosser  Stelenaufsatz  von  zwei 
Palmetten  (wovon  die  obere  die  auf  der  Schulter  ist)  nebst 
Akanthos  nach  der  Seite  (letzterer  dunkelviolett,  darüber  Reste 
von  Blau).  Davor  sitzt  auf  einer  der  Stufen  ein  Jüngling 
(der  Verstorbene)  nach  r.  (Oberkörper  und  Gesicht  von  vorne; 
kurze  gelbbraune  Haare);  mit  der  L.  scheint  er  den  Zipfel  des 
Mantels  etwas  über  die  Schulter  zu  ziehen,  der  den  Unterkörper 
bedeckt  (oben  und  unten  mit  breitem,  verwischtem,  dunkel- 
violettem Saum,  im  übrigen  unbemalt,  nur  mit  einer  quer  über 
gelegten  Epheu-Blattguirlande  geziert.)  R.  und  1.  im  Räume 
aufgehängte  grosse  dunkelviolette  Tänien.  Von  r.  kommt  ein 
Pferd  herbei  (Beine  grossenteils  verwischt;  mit  rotbrauner 
Mähne  und  Schweif,  die  Konture  hellgelblich;  an  Brust  und 
Hals  ist  damit  etwas  von  Schattierung  gegeben.)  Das 
Pferd  scheint  geführt  von  einem  daneben  nach  1.  schreitenden 
bärtigen  Manne,  der  in  der  L.  zwei  Speere  hält  (rotbr.  Haar, 
Stiefel  und  sehr  reicher  kurzer  Chiton,  dessen  Grund  wie  es 
scheint  hellviolett,  doch  oben  und  unten  mit  breitem  Saume 
der  blau  auf  violetter  Untermalung,  nebst  grossen  Strahlen). 
L.  steht  ein  bärtiger  Mann  von  vorn,  nach  r.  gewendet,  in 
der  R.  einen  Speer  (Scepter?)  aufstützend,  die  L.  in  die  Seite 
stemmend  (Unterkörper  im  Mantel  der  blau  auf  viol.  Grunde; 
Fleisch  unbemalt,  doch  an  Hals  und  Brust  etwas  Schattierung 
mit  blass  rotbrauner  Farbe.  Also  Uebergang  zu  der  male- 
rischen Manier  der  folgenden  Gruppe). 

Vierte  Gruppe:  Das  Gefäss  ist  ganz,  mit  Einschluss  von  Hals, 
Mündung,  Henkel  und  tmterem  Bauchteile  mit  dem  weissen  Ueberzuge 
versehen,  so  dass  der  schwarze  Firnis  völlig  verschwunden  ist.  Das 
Mündungsstück  hat  eine  ziemlich  atisgeschweifte  Form.  Hals  und 
Mündimg  sind  auch  bemalt.  Die  Mündung  ist  besonders  gearbeitet 
und  mit  einem  Zapfen  zum  Einsetzen  in  den  Hals  versehen.     An  den 


7'iS  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;   spätere  Hälfte 

Figuren  wird  auch  das  Fleisch  ganz  malerisch  behandelt,    gefärbt  und 
schattiert.     Der   Thon  grober  und  blasser  als  vorher,   der  weisse   Ueber- 

zug  gröber. 

2  684.  (2359).  H.  0,68.  Alopeke  bei  Athen,  1872.  —  Aus  vielen 
Stücken,  doch  gut  erh.  —  Vgl.  Heydemann,  Mitt.  aus  Oberital. 
S.  57,  No.  1399;  Pottier,  les  lecythes   blancs  p.  12. 

Mündung:  Rest  grosser  dunkelviolett  erscheinender 
Lorbeerblätter. 

Hals:  mit  viol.  Rauten. 

Schulter:   ebenfalls  Rest  von  viol.  Lorbeer(?)kranz. 

Bauch:  Die  Konture  der  Figuren  und  die  Haare  sind 
rotbraun.  Der  weisse  Ueberzug  ist  ziemlich  grob,  etwas 
sandig;  daher  ist  auf  die  nicht  farbigen  Figurenteile  eine  be- 
sondere weissere  feinere  Farbschicht  aufgesetzt,  so  dass  also 
eigentlich  alles  mit  Farben  gemalt  ist.  Die  untere  Begren- 
zung der  Bilder  nach  dem  weissen  Bauch  hin  macht  ein  sehr 
breiter  gelber  Streif. 

Prothesis.  In  der  Mitte  eine  Kline,  deren  Struktur  ganz 
von  den  herabhängenden  Tüchern  bedeckt  wird,  die  teilweis 
weiss  sind,  teilweis  breite  dunnkelviolette  Abteilungen  mit 
Zinnenverzierung  zeigen.  Darauf  liegt  ein  toter  Jüngling 
nach  1.,  ganz  eingehüllt,  so  dass  nur  der  Kopf  sichtbar  ist,  der 
auf  gelblichem  Kissen  ruht  und  rötlichbraune  männliche 
Fleischfarbe  zeigt  (dunkelrotbraunes  kurzes  Haar;  die  Augen- 
partie ist  zerstört).  Er  wird  bejammert  von  einer  1.  stehenden 
von  der  Kline  teilweis  verdeckten  Frau  (Mutter),  die,  die 
Hände  nach  ihm  ausstreckend,  seinen  Kopf  zu  fassen  und 
ihn  zu  umarmen  im  Begriffe  scheint  (Arme,  Gesicht,  Füsse 
besonders  weiss  aufgemalt;  kurz  geschnittenes  Haar;  ion. 
Chiton  von  dunkelgrauer  Farbe  mit  aufgesetzten  br.  oder 
schwärzl.  Faltenstrichen;  darüber  Mantel  der  r.  Brust  frei  lässt, 
rotbraun  mit  durch  aufgesetzte  Lichter  und  Schatten  darge- 
stellten Falten).  L.  hinter  ihr  flattert  in  der  Höhe  eine  (ganz 
verblasste  violettgraue)  Psyche  nach  r.  empor,  beide  Arme 
vorsteckend  (nur  als  flüchtige  Siluette  gemalt).  R.  am  Kopf- 
ende steht  ein  Greis  (Vater),  etwas  vorgebeugt  auf  einen 
gelben  Stock,  den  er  unter  die  1.  Achsel  stützt;  er  jammert 
indem  er  die  R.  über  seinen  Kopf  erhebt  und  die  L.  an  das 
Hinterhaupt  des  Toten  legt  (Mantel  der  nur  r.  Oberkörper 
und  Arm  frei  lässt,  dunkelviolett  mit  dunklen  Schattenstrichen; 
dies  war  jedoch  nur  Uebermalung  für  Blau,  wovon  deutliche 
Reste;  die  Fleischfarbe  ist  gelbbraun  und  kräftig;  die  hellere 
Grundfarbe  ist  mittelst  der  dunkleren  sorgfältig  und  reichlich 


Polychrome  Lekythos,   Gruppe  4.  769 

schattiert;  r.  Hand  und  Brust  dadurch  gut  modelliert;  die 
Iris  des  Auges  ist  weiss  aufgesetzt;  schwaches  Haar  und  etwas 
Backenbart  sind  mit  grauer  Farbe  angegeben).  L.  am  Ende  der 
Kline  steht  ein  Mädchen  nach  r.  (weisses  Fleisch;  kurze  Haare, 
deren  Enden  besonders  ausgezogen;  Gesicht  grösstenteils 
zerstört;  langer  dor.  Chiton  der  braungelb,  darauf  dunklere 
Faltenstriche;  flüchtig  behandelt;  keine  Lichter;  eckiger 
Chitonausschnitt  am  Halse);  sie  streckt  die  L.  vor  und  auf  der 
R.  trägt  sie  den  flachen  Korb.  Im  Räume  r.  vor!  ihr  oben 
hängt  eine  dunkle  Tänie.  Unter  der  Kline  steht  eine  Lekythos 
an  der  Erde. 

2685.       (236o).      H.  0,69.      Alopeke  bei  Athen,     1872.    —    Aus   vielen 
Stücken. 
Mündung  mit  viol.  Blattkranz. 

Hals:    undeutliche   kleine    Farbreste,   wohl   von    Rauten- 
ornament. 

Schulter:  viol.  erscheinender  Blattkranz. 
In  der  Mitte  im  Hintergrunde  die  Stele,  die  niedrig  und 
breit,  blau;  darüber  eine  riesige  Bekronung:  an  den  Ecken  je 
ein  grosses  Akanthosblatt,  das  jetzt  dunkelviolett;  in  der  Mitte 
eine  sehr  grosse  hellblaue  Palmette  auf  einem  dunkleren  blauviol. 
Grunde  (ein  Stückchen  ist  modern,  mit  greller  blauer  Farbe). 
Davor  sitzt,  wie  es  scheint  auf  einem  von  dunklen  Tänien  be- 
hangenen  Tumulus,  ein  Jüngling  nach  1.  (der  Verstorbene)  in 
bequemer  Haltung,  die  R.  auf  dem  Knie;  er  hat  weissen  (beson- 
ders aufgemalten)  Mantel  mit  hellrötl.    Faltenstrichen    an,  der 
den     Oberkörper    grösstenteils    frei    lässt;     das    Nackte     hat 
kräftige  braunrote  Grundfarbe,   die  mit  dunklerem  Rotbraun 
schattiert  ist,  ganz    in    der  Weise    des    sog.    dritten   Stils    der 
Pompeianischen  Wandmalerei;    kurzes   rotbraunes  Haar.     R. 
hinter  ihm  steht  ein  Jüngling  nach  1.,  der  beide  Arme  senkt 
(weiss    aufgemalter   Mantel    auf  1.    Schulter  und  Unterkörper; 
grösstenteils  abgefallene  Farbe,  so  dass  nur  der  grau  verbrannte 
Grund    sichtbar:   Hautfarbe  hier   mehr    gelbrötlich,    ebenfalls 
sehr  reich  schattiert;  auch  kurzes  Haar).    L.,  mit  dem  sitzenden 
Jüngling   sprechend,   steht   auf  rotbraunen    Stock   vorgelehnt 
und  die  R.  vorstreckend  ein  Jüngling  nach  r.,  der  etwas  be- 
schädigt ist   (ebenfalls  gelbl.   rötliche    Fleischfarbe,  schattiert; 
Mantel  von  fast  derselben  Farbe  mit  dunkelbraunen  Falten- 
strichen; die  Augen  an  allen  drei  Figuren  zerstört). 

Die  dunkelbraunen  Konturlinien  sind  in  der  Regel  nur  bei 
der  Innenzeichnung  und  bei  den  Profilen  angewendet,  sonst 
die  blosse  Füllfarbe. 

49 


77°  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere   Hälfte. 

Anhang.      Exemplare   mit  modern  gefälschter  Malerei. 

2686.  (2589).     H.  0,39.     Angebl.  aus  Kreta,  1879. 

Die  Lekythos  ist  antik,  doch  die  Malerei  mit  ihrem  künst- 
liehen schmutzigen  klebrigen  Ueberzug  ist  modern.  Das  Ganze 
ist  nur  mit  hochroten  Konturen  gemacht.  In  der  Mitte  eine 
Stele,  unten  ein  kleines  sitzendes  Mädchen  nach  r.;  r.  ein 
Mädchen  mit  Stab,  1.  eines  mit  Kästchen.  Technisch  wie 
stilistisch  «völlig  unantik. 

2687.  (2872).     H.  0,56.     Athen,  S.  Sabouroff,  1884. 

Die  Lekythos  ist  alt,  die  Malerei  modern  und  zwar  in  ganz 
derselben  Weise  gefälscht  wie  2686;  doch  ist  der  Stil  besser 
getroffen.     Ebenfalls  nur  hochrote  Konturen. 

Stele  in  der  Mitte;  davor  sitzt  ein  wohl  weiblich  sein 
sollendes  Wesen  mit  Vogel  auf  der  Hand;  r.  und  1.  je  ein 
Jüngling  mit  Speer. 

8.    Bauchige  Lekythos  <Aryballos). 

a)   Gedrucktere  Form  (Form  No.  140). 

Erste  Gruppe:  Mit  viel  Weiss  und  Vergoldimg.  Am  unteren  Teile 
des  Halses  Stabornament.  Hinten  unter  dem  Henkel  grosse  Doppel- 
palmette mit  Seitenranken  und  zuweilen  einem  gezackten  Blatte.  Unter 
dem  Bilde  umlaufender  sog.  Eierstab.      Fttssrand  mit  einer  Tille;    der 

untere   Teil  ungefirnisst. 

u)  Grössere  Exemplare ;  tun  die  Schulter  ein  Kranz  von  drei- 
blätltrigeu  an  einander  gereihten  Blüten,  meist  mit  vergold. 
Punkten  dazwischen. 

2688.      (2426.)      H.   0,15.      Korinth,  1874.    —   Intakt;  Vergoldung  wohl 
erhalten.     Abg.  Benndorf,  griech.  und  sicil.  Vasenb.  Taf.  37,3; 
S.  75  ff- 
Ueber  das  durch  willigen  Kontur  angedeutete  Meer  fliegt 
ein   Schwan    nach  1.,  auf  dem  Aphrodite  sitzt  (Oberkörper 
nackt,    von  vorne,   weiss;    Innenzeichnung  gelb;   Gesicht  sehr 
schön;  vom  Winde  zurück  gewehte  kurze  Locken,  verg.  Hals- 
band und  Ohrringe),  mit  der  R.  sich  am  Kopfe  des  Schwanes 
haltend,   mit   der   L.    das    segelartig    hinter    dem    Rücken    im 
Bogen  gebauschte  Gewand  fassend,  das  auch  den  Unterkörper 
verhüllt.     L.  voran  fliegt  Eros,  sich  umblickend,  ganz  weiss, 
(kurze  Haare,  goldnes  Diadem),  in  der  R.  ein  kleines  Thymia- 
terion  tragend.     R.,  am  Lande  gedacht,  sitzt  auf  der  Chlamys 
ein  Jüngling   nach  r.  (thongrundig),   in  der  R.  einen  aufge- 


Aryballos,  a,  Gruppe   i.  Jn\ 

höhten  einst  vergoldeten  dünnen  langen  Stab  haltend,  die  L. 
auf  dem  Knie,  nach  1.  umblickend  (verg.  Tänie,  kurzes  Haar). 
Alle  Gewänder,  der  Schwan  und  Eros  Flügel  sind  thon- 
grundig  ohne  Innenzeichnung  und  waren  gewiss  einst  mit 
bunter  Farbe  bedeckt;  auf  der  Chlamys  des  Jünglings  noch 
Rosa-Farbreste.  Die  Flügelränder  an  Eros  und  dem  Schwan 
vergoldet;  ferner  sind  auf  Aprir.'  Gewand  zahlreiche  vergoldete 
Punkte  verstreut,  die  auch  oben  am  Rande  entlang  gehen. 
Sehr  elegant  und  schön. 

2689.  (2563.)     H.  0,105.    Theben,  1877.   —    Henkel  und  Mündung  erg.; 

sonst  gut  erh.  —  Abg.  Heydemann,  griech.  Vasenb.  Taf.  1,3; 
S.  2.     Arch.  Ztg.   1878,  Taf.  21,  3;  S.   161   (Fränkel). 

Apollo  verfolgt  im  Laufschritt  (grosser  Lorbeerzweig  in 
der  R.,  Mäntelchen  auf  1.  Arm;  kurze  Haare)  eine  nackte 
Frau  nach  r.,  die  L.  nach  ihr  ausstreckend,  die  (Fleisch  weiss; 
flatternder  Mantel,  ihr  als  Hintergrund  dienend)  sich  umsieht 
und  weit  ausschreitend  enteilt.  Entweder  Apoll  oder  die 
Frau  haben  eben  ein  in  der  Mitte  beider  befindliches  Thy- 
miaterion  zum  Umfallen  gebracht;  dasselbe  ist  fallend  dar- 
gestellt (äussere  und  innere  Linien  desselben  aufgehöht  und 
vergoldet;  hat  dreiseitige  Basis  und  mehrere  Scheiben).  Oben 
zwischen  beiden  zwei  Lorbeerzweige  mit  vergold.  Früchten. 
Zwei  kleine  flüchtige  weisse  Inschriften  sind  unleserlich.  Es 
ist  möglich  dass  es  APOAflN  und  K  A  A  l-l  heissen  soll.  Der 
Mantel  der  Frau  ist  einfach  thongrundig  ohne  Innenzeichnung 
und  war  wohl  bunt  bemalt;  jetzt  nur  eingedrückt  vorgezeich- 
nete Faltenlinien  darauf. 

2690.  (2564).     H.  0,095.     Piraeus,  1877.     Teilweise  etwas  bestossen.  — 

Abg.  Heydemann,  gr.  Vasenb.  Taf.  7,  4;  S.  7.     Arch.  Ztg.  1878, 
Taf.  21,  2;  S.  161  (Fränkel). 

Amazonen  kämpf  In  der  Mitte  auf  sprengendem 
weissen  Rosse  eine  Amazone  nach  r.  (Stiefel,  kurzer  ge- 
stickter Chiton,  Gürtel,  kurze  Haare);  sie  sticht  mit  eingelegter 
Lanze  in  der  Richtung  nach  einem  zu  Boden  gestürzten  nackten 
Jüngling,  der  die  L.  auf  die  Erde  stemmt  und  so  den  Ober- 
körper aufrecht  erhält;  er  ist  waffenlos.  Hinter  ihm  r.  eilt  ein 
Verteidiger  herbei  (Jüngling,  nackt;  kor.  Helm  zurück- 
geschoben, Rundschild  weit  vorgesteckt,  darauf  ein  Stern  auf- 
gehoht  und  vergoldet;  der  ganze  Schild  und  Helm  mit  matter 
rötl.  Thonfarbe  angelegt  darauf  die  aufgehöhten  Vergoldun- 
gen); er  hält  die  R.  als  ob  er  die  Lanze  zum  Stosse  einlege; 
dieselbe  ist  jedoch  nicht  ausgeführt.  L.  hinter  der  Amazone  enteilt 
eine  andere  Amazone  nach  1.  (Stiefel,  kurzer  Chiton,  Kreuz- 

49* 


77-  Attisch  rotfigurig;  schönei   Stil;  spätere  Hälfte. 

blinder,  skythische  Mütze),  die  sieh  mit  in  der  K.  geschwungener 
Lanze  umdreht  und  die  Pelta  vorstreckt. 

Sehr  fein  und  zierlich.  Manche  Details  vergoldet,  so 
auch  die  Lanzenspitze  und  der  Sauroter  an  der  Lanze  der 
Reiterin. 

2691.       (2054).      H.  0,255.     Fasano,  Nachl.   Panofka's,  1858. 

BakchischerEros.  R.  sitzt  auf  Ghlamys  (alle  Gewänder 
ohne  Innenzeichnung,  also  für  Farbe  bestimmt,  von  der  jedoch 
keine  Spur  erh.)  Eros  (Fleisch  ganz  weiss  mit  gelben 
Firnislinien;  Flügel  mit  aufgesetzter  Vergoldung,  ebenso  ver- 
goldete Binde;  Schuhe;  kurze  Haare);  er  stützt  in  der  R.  einen 
langen  Thyrsos  (mit  vergoldeten  Beeren)  auf.  Ihm  naht  von 
1.  eine  nackte  weisse  Frau  (Haarknoten,  Schuhe,  verg.  Hals- 
band); sie  hebt  sich  von  einem  im  Rücken  herabhängenden 
Mantel  ab;  sie  bringt  Eros  eine  vergoldete  Perlenschnur. 
L.  steht,  fast  von  vorn,  Dionysos,  den  Kopf  nach  r.  gewandt 
(thongrundig;  lange  Locken;  Epheukranz);  er  stützt  den 
Thyrsos  mit  der  R.  auf  und  fasst  mit  der  L.  das  Mäntelchen 
das  über  beide  Arme  fällt.  Zwischen  ihm  und  der  Frau  ein 
ganz  aufgehöhter  und  einst  vergoldeter  Strauch  (mit  verg. 
Punkten  ohne  Blätter). 

Weniger  fein  als  die  vorigen. 

2692.  (2861,.     H.  o,i3.     Athen,  S.  Sabouroff,  1884.    —    Gebrochen   und 

etwas   übermalt. 

Ein  weisser  Eros  ^Flügel  blau  und  vergoldet)  hält  nach 
r.  stehend  einer  nach  1.  sitzenden  ganz  weissen  Frau  einen 
Spiegel  vor;  letztere  stützt  die  L.  auf  die  Erderhöhung  auf  der 
sie  sitzt  (Terrain  mit  dünnen,  weissen  Linien  angedeutet;  ihr 
Unterkörper  scheint  bekleidet  gewesen  zu  sein,  ist  übermalt) 
R.  steht,  das  1.  Bein  höher  aufstellend  und  sich  vorbeugend 
ein  Jüngling  nach  1.,  in  der  R.  einen  Thyrsos  aufstützend, 
die  L.  in  die  Seite  stemmend.  L.  naht  hinter  Eros  ein 
Mädchen  (dor.  Chiton  an  der  r.  Seite  offen;  ganz  thoner  • 
vergold.  Armbänder),  das  die  Hände  hält  als  ob  es  eine  Perl- 
schnur oder  dgl.  bringe. 

ß)  Kleinere  Exemplare;    um    die   Schulter   IVellenornament  oder 
Eierstab, 

2693.  (2854).    H.  0,09.    Athen,  S.  Sabouroff,  !884.  —  Abg.  Furtwäneler 

S.  Sabouroff,  Taf.  62,  1.  ö      unwangier, 

In    der   Mitte    ein   Strauch,    ohne   Blätter,    mit   vergold. 
Punkten;    r.    ein    Eros    (weiss,   vergold.  Flügel)   nach  1.,    das 


Aryballos   a,  Gruppe   i.  2.  Jj3 

r.  Bein  höher  aufstellend,  eine  vergold.  Perlschnur  haltend; 
ihm  gegenüber  sitzt  1.  eine  Frau  (Oberkörper  nackt,  weiss; 
unterwärts  Mantel,  der  jetzt  nur  thongr.  ist  und  einst  farbig 
war);  sie  hält,  vorgebeugt,  ebenfalls  eine  vergold.  Perlschnur 
in  Händen. 

2694.  (2620).       H.   0,085.       Potenza,     1878.     —     Abg.    Arch.    Ztg.    1879, 

Taf.  6,  2. 

In  der  Mitte  ein  aufgehöhter  Strauch  mit  Punkten  (einst 
vergoldet);  1.  kauert  Eros  nach  r.  (aufgelöste  einst  vergoldete 
Flügel  und  Diadem);  er  hält  die  Hände  als  ob  er  eine  Perl- 
schnur brächte,  doch  ist  nur  ein  vergoldeter  Punkt  zwischen 
seinen  Händen,  kein  Band.  R.  kauert  ein  nacktes  weisses 
Mädchen  nach  r.,  umsehend  zu  Eros,  die  R.  auf  den  Boden 
stützend,  die  L.  erhebend. 

2695.  (2245).     H.  0,093.     Gerh.'  Nachl.  —  Verschmierte  Brüche. 

R.  ein  grosser  Frauenkopf  nach  1.  (weiss,  mit  Haube; 
Halsband;  Gewandansatz  unter  dem  Hals);  auf  ihn  zu  eilt 
mit  einem  Kranz  in  der  R.  ein  weisser  Eros  (vergold.  kleine 
Flügel  und  verg.  Binde).  Zwischen  beiden  am  Boden  eine 
Gans   (ohne  Innenzeichnung,   thongr.,  also  einst  wohl  farbig). 

Weniger  fein  als  die  vorigen. 

Zweite    Gruppe:     Klein;    geringe   grobe  Ausführimg;    Hals   ttnd 

Schulter  ohne  Schmuck;    nur  unten  ein  Eierstab.      Fussrand   einfach. 

Darstellung  nur  aus  einem   Tier  oder  Palmette  bestehend. 

2696.  (818).     H.  0,09.     Alte  Kgl.  Samml. 

Laufender  Greif  nach  r.;  r.  und  1.  eine  Ranke. 

2697.  (1127).     H.  0,085.     Alte  Kgl.  Sammlung.  —  Der  Henkel  fehlt. 
Laufender  Panther  (gefleckt)  nach  r.;    Ranke  beiderseits. 

2698.  (n3i).     H.  0,08.     Alte  Kgl.  Samml. 
Laufendes  Reh  nach  r.;  Ranke  r.  und  1. 

2699.  (2595).     H.  0,095.     Athen,  1878. 

Nur  eine  Palmette  vorn.  Mündung  ausgebaucht;  verti- 
kale Streifen  auf  dem  Hals.  —  Sehr  flüchtig.  Teilweise  rot 
verbrannt. 

2700.  H.  0,075.     Kertsch,  S.  Becker,  I882. 
Nur  eine  Palmette  vorn. 

2701.  H,  0,075.     Kertsch,  S.  Becker,  1882. 
Desgl. 


774  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

2702.  (1219).     H.  0,085.     Alte  Kgl.  Samml. 

Nur  ein  Streifchen  mit  einfachem  Mäandermotiv  an  der 
Schulter,  sonst  schwarz. 

2703.  (2284).     H.  0,065.     Gern.'  Nachl. 
Desgl. 

2  703a.     (O51).     H.  0,09.     Nola,  S.  Koll. 
Ganz  schwarz;  vorzüglicher  Firnis. 

Dritte  Gruppe:    Die  gemalten  Figuren  durch  Relief  ersetzt;    sonst 
wie  die  erste  Gntppe;  Stabornament  am  Halse  unten;  Palmette  hinten. 

2704.  (2526).     H.  0,145.     Athen,  1876. 

An  der  Schulter  drei  vergoldete  Rosetten  in  Relief. 

Am  Bauch  vorn  4  Relieffiguren  die  aus  einer  Form  ge- 
presst,  aufgesetzt  und  in  Terrakottentechnik  bemalt  sind;  nur 
der  Grund  ist  der  gewöhnliche  Vasenfirnis. 

Auf  einer  Kline  lagert  ein  Jüngling  nach  1.  (Mantel 
unterwärts;  kurzes  rotbr.  Haar);  er  fasst  mit  der  R.  an  die 
Schulter  einer  Hetäre  die  1.  am  Klineende  sitzt  und  einen 
dünnen  Mantel  mit  der  R.  am  Rücken  emporzieht,  der  nur  ihr 
r.  Bein  bedeckt  (sonst  nackt;  goldnes  Halsband;  Haube;  rotes 
Haar,  goldne  Armbänder).  L.  sitzt  auf  geschweiftem  Lehnsuhl 
(der  verkürzt  dargestellt)  ein  Mädchen  nach  r.,  bekleidet  mit 
Chiton  und  Mantel  den  sie  mit  beiden  Händen  emporzieht 
(Haube;  goldne  Hals-  und  Armbänder).  R.  sitzt  auf  einem 
Stuhl  ohne  Lehne  ein  drittes  Mädchen  (in  Chiton  und 
Mantel  u.  s.  w.  wie  die  vorige);  sie  schiebt  sich,  mit  der  L. 
einen  Spiegel  haltend,  mit  der  R.  die  Haube  zurecht.  Die 
Mäntel  sind  alle  rosa  gefärbt;  auf  Fleisch  und  Chitonen  nur 
der  weisse  Ueberzug. 

Ueberaus  schön,  fein  und  scharf. 

b)  Die  schlankere  Form;  der  Bauch  ist  unten  mehr  einge- 
zogen und  der  Fuss  höher;  Fussrand  mit  zwei  Rillen; 
ungefirnisst. 

Erste  Gruppe:    Der  Bauch    ist  glatt;    ohne  Eichelnäpfchen    unten. 

2705.  (2617).     H.  0,22.     Athen,  1878.  —   Aus  Stücken.    —    Abg.  Arch. 

Ztg.   1879,  Taf.   10,  S.  93  ff.  (Körte). 

Stabornament  am  Halse  unten,  auf  der  Schulter  oben 
Eierstab,  darunter  Kranz  spitzer  Blätter.  Unter  dem  Bilde 
Eierstab.  Die  Palmetten  hinten  sehr  zierlich;  die  Mitte  bildet 
eine  hohe  stilisierte  Blüte  mit  gezackten  Blättern. 


Aryballos,  b,  Gruppe   i.  2.  Jj5 

In  der  Mitte  sitzt  eine  Frau  in  Dreiviertel-Ansicht  (Ober- 
körper nackt •  Mantel  am  Unterkörper;  geschweifter  Lehnstuhl; 
Schemel;  nackte  Füsse,  T'änie  und  Zweige  im  Haar).  Eros 
(kurzes  blondes,  mit  einzelnen  verdünnten  Pinselzügen  ge- 
machtes Haar;  Gesicht  selbst  ausgebrochen)  steht  r.  neben  ihr 
in  Mellephebengestalt,  und  ist  im  Begriff  sie  zu  umarmen  und 
zu  küssen;  sie  scheint  etwas  erstaunt  und  will  seiner  1.  Hand 
wehren  die  ihre  r.  Brust  berührt;  oben  hängt  ein  feiner  Kranz. 
R.  steht  ein  Mädchen  (in  überaus  feinem  durchsichtigem 
Chiton;  langes  blondes  Haar;  Diadem,  vergold.  Halsband),  die 
in  der  L.  eine  Leier  hält  (verkürzt,  fünf  Saiten  angegeben); 
sie  steht  fast  von  vorne,  wendet  sich  etwas  nach  1.  und  hat 
auf  dem  ausgestreckten  r.  Zeigefinger  einen  kleinen  Vogel. 
L.  kommt  ein  Mädchen  nach  r.  (in  besterntem  feinstem  dor. 
Chiton;  Mantel;  langes  lockeres  Haar;  goldne  Arm-  und  Hals- 
bänder) und  bringt  auf  der  L.  einen  flachen  Korb  mit  Wein- 
trauben und  anderen  Früchten  (teilweis  vergoldet);  langes 
etwas  blondes  Haar. 

Feinste  Arbeit.  Keine  farbige  Zuthaten;  fast  alles  in 
feinsten  Reliefstrichen  und  Punkten  aufgesetzt.  Ueberaus 
schöne  Zeichnung. 

Zweite  Gruppe:  Der  untere  Teil  des  Bauches  ist  als  Eichelnäpfchen 
gestaltet,  ungeßrnisst  und  mit  aiifgesetzten   Thonhöckem  versehen. 

Form  No.  241. 

2706.     (23y3).     H.  0,20.     Athen,  1873.  —  Aus  Stücken;  teilweis  ergänzt. 

—  Abg.  Arch.  Ztg.  1873,  Taf.  4;    S.  49fr.  (Lüders).     Vgl.  Furt- 

wängler,   Eros    S.  46;    Annali  d.  J.   1876,    p.  142  (Klein);    Arch. 

Ztg.   1879,  s-  95  (Körte). 

Am    unteren  Teile    des  Halses  feines  Palmettenband,   auf 

der  Schulter  Stabornament. 

Oben  in  der  Mitte  wieder  wie  an  2jo5  ein  Lorberkranz. 
Darunter  sitzt  auf  geschweiftem  Lehnstuhle  (der  ebenfalls  in 
Dreiviertel-Ansicht  nach  1.)  ein  Jüngling  (Unterkörper  im 
Mantel;  Haare  einzeln  mit  etwas  verd.  Firnis  in  Schlangen- 
linien gesträubt);  er  legt  den  1.  Arm  auf  die  Rücklehne  und  die 
R.  in  den  Schoss;  seine  Stirn  gerunzelt;  das  Gesicht  in  Dreiviertel- 
Ansicht  nach  r.  blickt  starr  in  die  Ferne.  Ein  Eros  (klein)  steht 
auf  seinen  Knieen  und  weist  ihn  nach  r.  (Eros  Flügel  ohne 
Innenzeichnung,  nur  Spuren  von  einstigen  breiten  Linien  einer 
verblassten  Farbe);  Bauch,  r.  Brust  u.  A.  am  Jüngling  sind 
modern.  R.  naht  ein  Mädchen  (in  feinstem  ion.  Chiton  und 
Mantel,  welliges  Haar);  sie  hält  in  beiden  Händen  eine  Perlen- 


yyß  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

schnür  vor  sich.  Hinter  ihr  steht  ein  Stuhl  mit  Polster.  Von 
1.  naht  ein  zweites  Mädchen  (dor.  Chiton,  an  der  Seite 
offen;  Auge  modern  aufgemalt;  Gesicht  abgerieben;  Sphen- 
done);  sie  bringt  auf  der  R.  eine  volle  Phiale,  in  der  L.  die 
Kanne. 

Die  Zeichnung  sehr  ähnlich  2705,  doch  nicht  ganz  so  fein. 

2707.  (2860).     H.  0,165.     Athen,    S.  Sabouroff,  1884.    —    Aus  Stücken; 

gut  erh.  —  Abg.  Furtwängler,  S.   Sabouroff,  Taf.  62,  2. 

Am  unteren  Teil  des  Halses  Stabornament.  Auf  der 
Schulter  sog.  lesbisches  Kymation.  Hinten  wieder  eine 
grosse  Blüte,  von  der  Palmetten  und  Ranken  ausgehen. 

Frauenbad.  Die  Figuren  stehen  nicht  auf  der  Bodenlinie 
sondern  im  Räume  auf;  keine  Terrainlinien.  In  der  Mitte 
kauert  eine  nackte  Frau  nach  r.  (Aphrodite?)  und  reibt  ihre 
gelösten  Haare,  auf  die  ein  Eros  (vergold.  Flügel;  Strahlen- 
diadem) von  r.  oben  einen  vergold.  Eimer  auszuschütten  im 
Begriffe  ist.  L.  oben  liegen  ihre  Gewänder  und  Schuhe.  L. 
ist  ein  nacktes  Mädchen  im  Begriff  ihren  Mantel  (mit 
Sternchen)  ab  oder  um  zu  legen  (Sphendone;  Gesicht  von 
vorn);  ein  Eros  mit  einer  Perlschnur  in  der  L.  steht  r.  vor 
ihr  und  streckt  die  R.  gegen  sie  aus.  R.  steht  ein  voll  ange- 
kleidetes Mädchen  nach  1.  (feinfaltiger  Chiton;  goldne  Hals-, 
Armbänder  und  Ohrringe;  Haar  in  einen  hohen  Knoten  ge- 
bunden); sie  stellt  das  r.  Bein  (Sandalen)  höher  auf  und 
streichelt  ein  Reh  (Fell  mit  verd.  Firnis).  Mehrere  Lorbeer- 
büsche zeigen  das  Freie  an. 

Ueberaus    feine  Zeichnung,   wenn  auch  nicht  so  vornehm 
schön  wie  2705. 

c)  Form  mit  weitem  Miindttngs stück.     Form  No.  264. 

2708.  (2654).     H.  0,12.     Theben,  1879. 

Ganz  schwarz,  auch  der  Boden;  vortrefflicher  Firnis. 

2709.  (175).     H.  0,12.     Bari,  S.   Koll. 

Geringer  und  später.  Henkel  zweiteilig;  Hals  mehr 
gegliedert. 

9.  Kugliges  Salbgefäss. 

2710.  (2566).     H.  0,07.     Dm.  0,07.     Athen,  1877.  —  Abg.  Arch.  Ztg.   1879, 

Taf.  6,  5.  S.  82  f.  (Robert). 

Etwa  wie  Form  233,  doch  ohne  Henkel  und  unten  fast 
kugelrund,  nur  mit  einem  kleinen  Fussringe  versehen. 


Salbgefäss.     Guttus  jjj 

Der  Bilderstreif  ist  oben  und  unten  von  sog.  Eierstab  be- 
grenzt; das  Bild  wird  unterbrochen  durch  eine  Doppelpalmette 
mit  Ranken. 

Ballspiel  mit  Eroten.  L.  ein  Mädchen  (dor.  feiner 
Chiton,  Kreuzbänder),  das  nach  r.  heftig  ausschreitet  und  nach 
1.  umsieht;  sein  1.  Arm  ist  vom  Gewand  umwickelt,  der  r. 
zurückgeworfen  (um  einen  Ball  zu  schleudern?);  r.  vor  ihr 
ein  kleiner  Eros  mit  grossen  Flügeln  nach  1.;  er  scheint  einen 
kleinen  Ball  aufzufangen.  Weiter  r.  ein  nach  r.  schreitendes 
Mädchen  (Chiton  in  besterntem  Mantel  verhüllt,  die  R.  unter 
dem  Mantel);  sie  wirft  mit  der  L.  einen  kleinen  Ball  empor; 
jubelnd  hüpft  ein  kleiner  Eros  r.  vor  ihr  mit  zurückgelehntem 
Oberkörper,  ausgebreiteten  Armen  und  gehobenem  r.  Beine; 
er  hält  einen  Kranz  (verblasst)  in  beiden  Händen.  Weiter  r. 
ein  Mädchen  nach  r.  (feiner  dor.  Chiton);  dasselbe  hat  wie 
das  erste  Mädchen  die  1.  Hand  von  dem  Gewände  (dem 
Chiton)  verhüllt  (offenbar  eine  Spielregel);  mit  der  R.  ist  sie 
im  Begriffe  nach  zwei  in  der  Luft  fliegenden  Bällen  zu 
schlagen,  die  ein  r.  hüpfender  kleiner  Eros  mit  der  1.  Hand- 
oberseite empor  geschlagen  zu  haben  scheint.  Die  Bälle 
sind  sehr  klein  und  nicht  ganz  rund;  es  können  deshalb  auch 
grössere  Fruchtkerne  gemeint  sein. 

Flüchtig,  doch  sehr  lebendig. 

10.  Sog.  Guttus  und  Verwandtes. 

2711.  (814).     H.  0,07.     U.  Dm.  0,06.     Nola,  S.  Koll. 

Form  No.  242,  doch  mit  höherem  eingezogenem  Bauche. 
Oben    A)  Reh  nach  L;    B)  Panther  (Kopf  von  vorn)  nach  r. 

2712.  H.  0,135.     U.  Dm.  0,14.     Griechenland,  S.  Sabouroff,  1884. 
Ungefähr   Form  No.  242,  doch  der  obere  und  untere  Teil 

in  scharfer  Kante  absetzend.  Oben:  A)  Panther  nach  1.; 
B)  Schwan  nach  r.  Füllung  durch  Ranken.  Flüchtig  und 
plump. 

2713.  H.  0,075.     Br-  0,09.     Griechenland,  S.  Sabouroff,  1884 

Sog.  Guttus  in  Form  eines  Astragalos.  Ganz  schwarz. 
Der  Bügelhenkel  geknotet. 

2713a.     (1964).     H.  und  Br.  0,085.     Etrurien,  in  Rom  erw.   1846. 
Desgl. 

2714.  (171).     H.  0,08.     S.  Barth. 

Form  No.  246.  Ganz  schwarz.  Firnis  beschädigt.  Unten 
ein  Loch  zum  Füllen. 


778  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

2715.  (2041).     H.  0,06.     Italien,  v.  Radowitz    lSyi. 

Aehnlich,  doch  ohne  den  deckeiförmigen  Aufsatz. 
Oben  Sieh. 

2716.  (2i3o).     H.  0,06.     Unbek.   Herkunft. 

Wie  2715. 

2717.  (2598).     H.  0,06.     Athen,  1878. 

Form  No.  247.  Oben  ein  Sieb.  Ganz  schwarz;  einige 
gravierte  Linien  um  den  Bauch;  spatere  Technik. 

2718.  (169).     H.  0,075.     Pomarico,  S.   Koll. 

Aehnlich,  doch  ohne  Sieb  und  mit  kleinem  Deckel. 

11.  Pyxis. 

a)  Form  No.  2ji.  Der  Bauch  mit  liegendem  Palmettenband 
gefüllt.  Bildliche  Darstellung  auf  dem  Deckel;  Band 
desselben  mit  Eierstab :  in  der  Mitte  Loch  für  einen  Bing 
aus  Bronze. 

2719.  (1781).     H.  0,07.      Dm.  0,07.      Athen,    S.  Sermoneta,    von    Fauvel 

ausgegraben.  —  A.bg.  Stackeiberg,  Gräber  d.  Hell.  Taf.  27; 
Elite  ceramogr.  IV,  86.  Vgl.  O.  Jahn,  Vasen  mit  Goldschm. 
S.   i3,  No.  22. 

Jüngling  bei  Frauen  und  Eroten.  Auf  einem  kleinen 
Gewandstück  (ohne  Innenzeichnung,  also  verschwundene 
Farbe)  sitzt  ein  ganz  weisser  Eros  nach  1.  (Innenzeichnung 
verschwunden),  dessen  einer  Flügel  aufgehöhte  und  einst  ver- 
goldete Innenzeichnung  hat,  wahrend  der  andere  blau  ge- 
färbt ist,  was  wohl  erhalten  (Haarband  aufgehöht);  er  greift  nach 
der  Platte,  die  ihm  ein  Mädchen  reicht  das  den  1.  Fuss  höher 
aufstellt  (dünner  dor.  Chiton,  Sphendone,  vergold.  Ohr-  und 
Halsschmuck).  R.  hinter  Eros  steht  ein  Jüngling  (Shawl  ohne 
Innenzeichnung,  mit  Rest  roter  Farbe,  über  dem  Rücken),  der 
mit  derL.  auf  einen  Stock  sich  stützt;  ein  Mädchen  (in  feinem 
dor.  Chiton)  lehnt  sich  mit  dem  r.  Arme  bequem  an  seine 
1.  Schulter;  beide  sehen  der  erst  beschriebenen  Gruppe  zu. 
Es  folgt  r.  ein  zweiter  weisser  Eros  (wie  der  obige),  der  ein 
Kästchen  auf  der  L.  hat,  daraus  er  etwas  zu  nehmen  im 
Begriffe  ist.  R.  sitzt  (ohne  Angabe  eines  Sitzes)  eine  Frau 
nach  1.  (Mantel  um  Unterkörper;  Sphendone;  vergold.  Schmuck; 
Aphrodite?)  sich  nach  r.  umwendend,  wo  noch  ein  Mädchen 
steht,  das  in  der  gesenkten  R.  ein  Tympanon  hält  (dor. 
Chiton,  vergold.  Kreuzbänder).     Zwischen  beiden  am  Boden 


Pyxis,  a.  779 

eine  Taube  nach  r.  (ohne  Innenzeichnung;  Rest  hellroter 
Farbe).  R.  von  dem  letzten  Mädchen  steht  ein  Thymiaterion 
(rotl.  aufgemalt  und  teilweis  vergoldet). 


2720.     (2869).     H.  0,08.     Dm.  0,17.     Attika,  S.  Sabouroff,    1884.  —  Abg. 
Furtwängler,  S.  Sabouroff  Taf.  64. 

Frauengemach.  Eine  Frau  sitzt  nach  r.  auf  ge- 
schweiftem Lehnstuhl  (feinstfaltiger  dor.  Chiton;  Mantel 
um  die  Beine;  hoher  Haarknoten)  und  legt  die  R.  auf  die 
Stuhllehne,  die  Unterbeine  übereinander  schlagend;  sie  hält 
auf  der  1.  Hand  ein  Kästchen  mit  offenem  Deckel  (es 
erscheinen  darin  gelb  aufgemalte  Punkte);  eine  kleine 
Perlenschnur  (von  gelben  Punkten)  bringt  ein  kleiner  Eros 
der  von  r.  unten  heranschreitet.  R.  schreitet  ein  Mädchen 
nach  1.  heran  (feiner  dorischer  Chiton  mit  Punktsaum  an  der 
1.  Seite  herab),  die  in  der  L.  gesenkt  einen  kleinen  Sack  trägt, 
die  R.  erhebend.  L.  hinter  dem  Stuhle  ein  Mädchen,  das 
das  1.  Bein  auf  einen  Stein  höher  aufsetzt  (feiner  dor.  Chiton) 
und  in  der  R.  der  sitzenden  Frau  einen  Spiegel  hinhält.  Von 
1.  eilt  ein  Mädchen  mit  gelber  Perlenschnur  in  beiden  Händen 
herbei  (dor.  Chiton;  Punktsaum  an  r.  Seite  herab).  Zwischen 
beiden  ein  Wollkorb.  Weiter  1.  sitzt  eine  Frau  nach  1. 
(dor.  Chiton)  auf  einem  Kästchen,  die  L.  einstützend,  die  R. 
auf  dem  Knie,  aufblickend  zu  einem  von  1.  herbeikommenden 
Mädchen,  das  auf  der  L.  ein  Kästchen  und  ein  Säckchen,  in 
der  R.  einen  Spiegel  herbeibringt  (dor.  Chiton  mit  Punkt- 
saum an  r.  Seite  herab).  In  gleichem  Gewände  steht  1. 
ein  Mädchen  nach  1.,  mit  der  R.  den  Ueberschlag  des 
Chitons  an  der  Schulter  emporziehend,  in  der  L.  das 
Säckchen  haltend;  es  folgt  eine  sitzende  Frau  nach  r. 
(feiner  dor.  Chiton)  auf  einem  Steine,  auf  der  L.  ein 
Kästchen  haltend,  die  R.  auf  eine  Terrainwelle  (aufgemalter 
Strich)  stützend  und  nach  1.  sich  umsehend.  Ihr  hält  ein 
Mädchen  1.  einen  Spiegel  vor,  den  1.  Fuss  auf  einen  Stein 
aufstellend  und  sich  vorbeugend.  Alle  haben  in  den  Haaren 
Blattspitzen  die  gelb  aufgemalt  sind;  die  Haare  entweder  in 
hohem  Knoten  oder  in  einfachem  Wulst  geordnet,  kurz  oder 
lang  herabfallend.  Zwei  dorische  Chitone  sind  geschieden: 
beide  mit  feinsten  Falten,  durchsichtig  und  sich  anklebend  an 
das  Spielbein;  der  eine  ist  gegürtet,  der  andere  mit  Ueberschlag 
und  mit  Punkt-Saum  versehen. 

Nicht  sehr  fein.    Keine  Vergoldung. 


-So  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

bj   Verschiedene  Formen. 

112\.     (2858).     Dm.  0,115.     Piräus,  S.   Sabouroff,   1884. 

Deckel  einer  Pyxis;  ganz  flach;  der  Rand  ist  abgebrochen; 
er  griff  etwas  über. 

Das  Kreisrund  ist  gefüllt  mit  einem  Frauenkopfe  nach 
1.,  mit  breitem  Mäanderdiadem  vorn,  das  mit  Blattspitzen  be- 
deckt ist;  Halsband;  Ohrring  kreisförmig;  Haar  kurz  zusammen 
genommen,  mit  einzelnen  Pinselzügen  gegeben;  1.  zur  Füllung 
eine  Ranke.  Sehr  schöner  Typus;  etwas  geöffneter  Mund. 
Vorzeichnung  deutlich.    • 

2722.  (2239).     H.  0,035.     Dm.  0,055.     Gern.'  Nach]. 
Form    No.    255.     Auf  dem  Deckel  ein  Bild.    Ein  nackter 

Knabe,  eine  Tanie  in  beiden  Händen  haltend,  steht  einem 
Mädchen  gegenüber  (dor.  Chiton)  das  einen  Ball  in  der  L., 
einen  Sack  in  der  R.  hält.  —  Sehr  flüchtig. 

2723.  (1680).     H.  0,07.     Dm.  0,095.     Nola,  S.  Koll. 
Einfache    Pyxis    mit    Deckel;    gerade    Wandung;    flacher 

Knopf.     Etwas  schwer.     Ganz  schwarz. 

2724.  (2457).     H.  o,o3.     Dm.  0,035.     Griechenland,  1875. 
Kleine   Pyxis;   gerade   Wandung;    einfache   Form.     Ganz 

schwarz. 

2725.  (2456).     H.  0,035.     Dm.  0,05.     Griechenland,  1875. 
Pyxis  mit  Deckel;  verwandt  Form  No.  252,  doch  einfacher. 

Ganz  schwarz. 

2726.  (2458).     H.  0,025.     Dm.  0,55.     Griechenland,  1875. 
Einfache   Büchse    der   Form  No.  258,  ohne  Deckel.    Ganz 

schwarz. 


12.  Schale. 

a)  Mit  abgesetztem  Rande. 

Erste  Gruppe:  Form  No.  2j6.  Der  Rand  ist  aussen  schwarz; 
innen  ist  er  breiter  und  mit  einem  Lorbeerkranz  [sehr  weit  gestellte 
Blätter  geschmückt.      Um  das  Innenbild  Mäander.      Ausseti  unter   den 

Henkeln  Palmetten. 

2727.       (2216).      H.  0,08.      Dm.  0,225.     Gerh.'  Nachl.  —  Aus  Stücken.  — 
Abg.  Gerhard  ges.  akadem.  Abhandl.  Taf.  81; -Bd.  II,    S.  506  ff. 

Innen:  Das  Bild  auf  einer  Horizontalen;  das  Segment  da- 
runter ungefirnisst.  —  Ueber  weiss  aufgemalte  Wellen  (modern 


Pyxis,  b.  —  Schale,  a,  Gruppe   i.  2.  781 

aufgefrischt)  darin  zwei  Fische  schwimmen,  reitet  auf  spren- 
gendem Widder  nach  r.  ein  Jüngling  (Hermes?),  mit  der 
L.  an  den  Hörnern  sich  haltend,  in  der  R.  ein  Kerykeion  er- 
hebend (das  untere  lanzenspitzenartige  und  mit  einem  Knopfe 
versehene  Ende  sieht  nach  oben);  neben  der  r.  Hand  eine 
Masse,  die  nur  der  nach  hinten  gewehte  Petasos  sein  kann; 
Mantelchen  über  den  1.  Arm;  lockiges  Haar. 

Aussen:  Auf  A)  und  B)  Dasselbe  mit  kleinen  Varianten; 
beidemal  r.  und  1.  von  einem  niederen  Altar  oder  Postament 
(auf  Basis)  ein  nackter  und  ein  Mantel-Jüngling  zwischen 
denen  oben  an  (verblasstem)  Bande  ein  Ball  oder  Aryballos 
hangt,  und  dabei  je  noch  ein  Manteljüngling.  Auf  A)  hat  der 
Manteljüngling  die  Strigilis,  auf  B)  hat  sie  der  nackte  in  der 
einen  vorgestreckten  Hand.  Alle  haben  verblasste  weisse 
Binden  im  Haare.  Oben  hängt  jederseits  noch  ein  zur  Hälfte 
sichtbarer  grosser  Ball  mit  Kreuz  darauf.     Flüchtig. 

Zweite    Gruppe:    Form    No.     226]    nur    an     der    Innenseite    ein 
plastisch    abgesetzter    breiter  Rand.       Uni  das  Innenbild  war  ein  feines 

thongrun  diges  Rän  dchen . 

2728.       (2219).       H.    0,07.       Dm.    0,22.      Vulci,    Gerh.'    Nachl.    —    Aus 
grösseren  Stücken. 

Innen:  Das  Bild  steht  auf  einer  dünnen  thongr.  Horizon- 
tallinie auf;  das  Segment  darunter  gefirnisst. 

Ein  nackter  Jüngling  ist  im  Begriffe,  das  1.  Bein  weit 
vorsetzend,  die  Wurfstange  (äxövnov)  nach  r.  abzuschleudern; 
er  streckt  den  1.  Arm  gerade  vor,  der  r.  ist  mit  der  Stange 
rück-  und  abwärts  geschwungen,  der  Blick  nach  1.  unten  auf 
letztere  gerichtet.  R.  eine  schmale  Stele  auf  Stufe.  Schöne 
Bewegung;  verd.  Körperdetail.  Vorzügliche  Füllung  des 
Raumes. 

Aussen:  Unter  den  Henkeln  sehr  zierliche  Palmetten 
und  Ranken.  Bilder  aus  der  Palästra.  A)  Auf  einer 
Basis  mit  Stufe  vor  einer  Stele  1.  ruht  sich  nach  r.  sitzend  ein 
nackter  Jüngling  aus,  das  1.  Knie  mit  beiden  Händen  um- 
fassend (verdünntes  Körperdetail),  den  r.  Fuss  vorstreckend 
und  gegen  eine  kleine  Erhöhung  stemmend.  R.  vor  ihm  ein 
nackter  Jüngling  nach  1.  in  Dreiviertelansicht,  die  R.  sprechend 
ausstreckend,  in  der  L.  eine  Wurfstange  aufstützend. 

B)  R.  lehnt  sich  mit  dem  1.  Unterarme  bequem  ein 
nackter  Jüngling  nach  1.;  er  stützt  die  R.  in  die  Seite;  das 
r.  Bein  entlastet;  er  spricht  mit  dem  nackten  Jüngling  1.,  der 
nach    r.   steht   (der  Körper  in  Dreiviertelansicht)  und  mit  der 


~v  2  Attis :h   rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

Striegel  in  über  den  Kopf  erhobener  R.  sieh  an  der  1.  oberen 
Schulter  reinigt  und  den  1.  Arm  deshalb  horizontal  ausstreckt 
(1.  Standbein);  schönes  Motiv  von  statuarischem  Charakter. 
Alle  haben  kurzes  massiges  Haar,  das  gegen  die  Konture 
etwas  verdünnt  ist. 

Sehr  feine  und  schöne  Zeichnung;  Oberlidstrich;  sehr 
lange  gerade  Nasen.  Höchste  Schönheit  und  Eleganz  der 
Stellungen. 

Dritte  Gruppe:  Nur  schwarz  gefirnisst, 

2729.  (1400).     H.  0,08.     Dm.  0,12.     Nola,  S.  Koll. 

Form  No.  229,  doch  etwas  flacher;  der  Fussrand  ist  auch 
gefirnisst. 

2730.  (17).     H.  0,07.     Dm.  0,17.     Alte   kgl.  Samml. 

Die  Form  ist  ähnlich,  doch  ohne  Fuss;  unten  einfach  ab- 
geplattet. 

b)  Schalen  ohne  Rand.    Nur  gefirnisst. 

2731.  (2108).       H.    0,06.       Dm.    0,17.       Korinth    oder    Melos,    Ross' 

Nachl.,  1860. 

Form  No.  224,  doch  der  (ungefirnisste)  Fussrand  einfach. 

27  32.     (2545).     Dm.  o,236.     Italien,  S.   Friedländer,  1877. 
Form  No.  226. 

2733.  (Bil.  65k     Dm.  0,105.     Kameiros,  1881. 
Etwa  Form  No.  23o,  doch  flacher. 

2734.  (2385).      H.  0,04      Dm.  0,09.       Smyrna,  S.   Spiegelth.  1873.     Vgl. 

Schöne  in  den   Comment.   in   honor.  Momms.  p.  650,  2. 

Form  No.  290.  Firnis  von  spaterem  Charakter.  Unter 
dem  Boden  ist  in  das  fertige  Gefäss  die  Preisbezeichnung 
graviert,  s.  Taf.  No.  2784. 

2735.  (2282).     Dm.  0,105.     Gern.'  Nachl. 

Fuss  einer  Schale;  unten  eingekratzt;  s.  Taf.  No.  2y35. 

13.  Deekelsehale. 

2736.  (2385).     H.  0,105.     Dm.  0,125.     Gerh.'  Nachl. 

Ungefähr  Form  No.  218,  doch  zierlicher,  leichter;  dünne 
feine  Henkel;  der  Knopf  des  Deckels  ist  oben  rund.  Ganz 
schwarz  gefirnisst. 

2737.  (1307).     H.  0,11.     Dm.  o,i3.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 


Schale.     Deckelschale.     Napf. 

2738.  (2040).     H.  0,08.     Dm.  0,11.     Melos,  Ross,  1856. 
Desgl. 

2739.  (1825).     H.  0,07.     Dm.  0,15.     Gerh.,  1841, 

Ohne  Henkel;  Form  No.  220.     Ganz  schwarz. 


783 


14.  Napf. 

a)    Verschiedene  Formen;    nieist  unbemalt  und  schwarz  ge- 
firnisst. 

2740.  (2122).     H.  0,085.     Dm-  °>l2>     Melos,  Ross. 
Form  No.  214;  guter  Firnis. 

2741.  (h63).     H.  0,12.     S.  Koll. 

Mit  vertikalen  Henkeln;  ähnlich  Form  No.  278,  doch  der 
Bauch  selbst  tiefer;  der  Fuss  einfach.  Die  obere  Hälfte  mit 
Schuppen  bemalt,  die  abwechselnd  schwarz  und  thongr.  sind; 
in  jeder  derselben  ist  ein  Zweig  aufgemalt  (auf  den  schw. 
gefüllten  mit  weisser  Farbe).  Darunter  ein  Epheuzweig  weiss 
aufgemalt  und  sog.  Eierstab.    Die  untere  Hälfte  gefirnisst. 

2742.  (1350).     H.  0,07.     Nola,  S.  Koll. 

Einhenkliger  Napf,  Form  No.  222.     Ganz  schwarz. 

2743.  (i354).     H.  0,07.     S.  Koll. 
Desgl. 


2744.     (50). 

Desgl. 


H.  0,085.     S.  Koll. 


Form  No.  216,   doch 


2745.  (Bil.  66).     Dm.  0,085.     Rhodos,  1881. 
Flacheres    einhenkliges    Näpfchen. 

flacher. 

2746.  (14)-     Dm.  0,07.     Alte  Kgl.  Samml. 
Desgl. 

2747.  (2044).     Dm.  0,045.     Italien,  S.  v.  Radowitz,  1856. 
Desgl.,  doch  der  Henkel  steigt  etwas  in  die  Höhe. 

2748.  (TC.  5958).     H.  0,065.     Athen,  1869. 

Form  No.  334;    auf  dem  Bauche   klein  graviert  M.     Gute 
Technik. 

2749.  (Bil.  68).     H.  0,07.     Rhodos,  1881. 

Zweihenklig;    die  Mündung  von  verwandter  Bildung  wie 
2748;  die  Henkel  mit  einer  Verstärkung  am  oberen  Ansatz. 


784  Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte. 

b)  Henkelbse  kleine  Becher  und  JVäf>fe ;  schwarz  gefirnisst. 

2750.  (1408).     H.  0,09.     Dm.  0,115.     Nola,  S.  Koll. 
Becher;  Form  No.  269.     Guter  Firnis. 

2751.  (23o6).     H.  0,085.     Gerh.'  Nachl. 
Desgl. 

2752.  (23n).     H.  0,04.     Dm.  0,06.     Gerh.'  Nachl. 
Form  No.  256. 

275  3.     H.  0,06.     Dm.  0,09.     Küsten   d.  schw.  Meeres.     S.    Becker,  1882. 
Einfacher  Becher,  etwa  Form  No.  262,  doch  breiter. 

2754.  Dm.  0,09.     Olbia,  S.  Becker,  1882. 
Flaches  Napfchen;  einfacher  Fusswulst. 

2755.  (i3i4.)    Dm.  0,065.    Nola,  S.   Koll. 
Form  No.  258;  rundes  Napfchen. 

265  6.     (i334.)     H.  o,o38.     O.   Dm.  0,055.     Nola,  S.  Koll. 
Form  No.  237. 

15.  Gefäss  in  Kopfform. 

2757.  (2468).      H.   0,115.      Curti,   1875. 

Lekythosmündung  über  einem  Mohrenkopf  der  gefirnisst; 
darunter  ungefirnisste  niedere  Basis;  das  Haar  mit  verd. 
Firnis  bemalt,  nachdem  zuvor  krause  Löckchen  in  den 
weichen  Thon  eingepresst  waren.  Lippen  und  Augen  un- 
gefirnisst. 

2758.  (210).     H.  0,24.     Ruvo,  S.  Koll.  —  Aus  Stücken,  etwas  übermalt. 
Schwarz   gefirnisster    Eberkopf  (rot   verbrannt;    weisse 

Hauer)  mit  einem  aufgesetzten  einhenkligen  Becher  (wie 
Form  No.  293),  darauf  r.  und  1.  vom  Henkel  je  ein  Pygmäe 
der  einen  Kranich  mit  geschwungener  Keule  bekämpft. 
Vorn  Epheukranz. 

16.   Pinax. 

2759.  (2148).     H.  0,115.     Br-  °>10-     Athen,  S.   Pourtales,  vorher  Fauvel. 

—  Abg.  Bröndsted,  voy.  dans  la  Grece  II  pl.  XLII  p.  170. 
295.  Benndorf,  griech.  und  sie.  Vasenb.  Taf.  IV,  2;  S.  18. 
Wiener  Vorlegebl.  Ser.  III.  2.  3.  Vgl.  Dubois,  descr.  des 
ant.  de  Pourtales  No.  i3s;  Annali  d.  J.  1829,  p.  292.  (Panofka). 
O.  Müller,  Handb.  d.  Arch.  §  371,  4;  Welcker,  gr.  Götterlehre 
II,  285,  33;   Blümner,  arch.  Stud.  zu  Lucian   S.  64. 

Fragment.    L.  obere  Ecke  einer  Votivstele  in  Thon;    vor- 
springende   Giebelränder;     Tympanon    mit    Rankenornament 


Pinax.  —  Anhang.  j85 

gefüllt  (ausgespart);  Akroterion  fragmentiert.  L.  der  Rand  der 
Stele  mit  Zäckchenornament  (schw.  auf  Thongrund).  Vom 
Bilde  erhalten:  Oberteil  derAthena  (Gesicht  und  Hals  weiss, 
ebenso  Helm  und  Aegis;  etwas  zerstört,  so  das  Auge;  att.  Helm, 
Backenklappen  aufgeschlagen,  hoher  Kamm;  Locken  herab- 
fallend; dor.  Chiton),  auf  dem  vorgesreckten  1.  Arm  die  weisse 
Aegis,  auf  der  Schuppen  und  Gorgoneion  des  freien  Typus 
(das  wie  der  Helm  mit  gelbl.  verd.  Firnis).  R.  vor  ihr  das 
thongr.  Flügelende,  offenbar  einer  Nike  die  ihr  vielleicht 
auf  der  1.  Hand  sass  oder  herbeiflog.  Auf  dem  Leisten  darüber 
ist  auf  weissen  Grund  mit  Firnis  gemalt 


/^OK^AI/^     :hO 


•> 


lAfrijvaia   '  cHqa  ■  *  ■    (die  zwei  Punkte  vor  cHqpcc    sind  sicher 
kein  7,  sondern  Interpunktion). 

2760.     (2363).     H.  o,io.     Br.  0,12.     Nola,  Zahn's  Nachl.,  1872. 

Fragment,  rings  gebrochen. 

Opferdarstellung.  Links  war  ein  grosser  flammender 
Altar,  der  ganz  weiss  gemalt,  jetzt  unkenntlich  und  abge- 
rieben; r.  ein  Opfer  dien  er  nach  1.  (Jüngling,  lorbeerbekr'änzt, 
nackt);  er  hält  bßtlo)  mit  Fleisch  daran;  es  folgt  der  Oberteil 
eines  mit  dem  Mantel  bekleideten  Jünglings  nach  1.  (Locken, 
Lorbeerkranz);  seine  r.  Hand  ist  adorierend  erhoben  im  Mantel. 
Darüber  der  Unterteil  einer  bekleideten  weiss  gemalten 
sitzenden  Gestalt.  Die  Terrainlinien  sind  aufs  feinste  in 
den  Firnis  geritzt.  —  Schöne  Zeichnung  des  sp'ätattischen  Stiles. 


Anhang. 


Später-griechische  Vasen,  wahrscheinlich  meist  attischer 
Herkunft,  mit  plastischen  oder  auf  den  Firnis  aufgemalten 

Verzierungen. 

1.  Das  ganz  schiuarze  Gefäss  zeigt  kleine  eingepresste   und 
schwarz  überfirnisste  Ornamente. 

a)  Amphora. 

2761.     (Bil.  71).     H.  0,124.     Lindos,  1881. 

Schlankes  feines  Gefäss;  der  Firnis  sehr  glänzend;  sehr 
schmaler  Fuss;  Mündung  in  der  Art  einer  Lekythos.  Mäander 
u.  a.  eingepresst.    Ueberaus  elegant. 

5o 


^Sb  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte.     Anhang. 

b)  Kanne, 

2762.  (1865).     H.  0,10.     Nola,  Gerh.   1841. 

Form  No.  206.     Oben  herum    abwärts  gekehrte  gepresste 
kleine  Palmetten.    Beste  Technik. 

c)  Aryballos. 

2763.  (2405).     H.  0,12.     Smyrna,  S.  Spiegelthal. 

Form  No.  240.    Um  den  Bauch  zwei  nach  oben  und  unten 
gekehrte  feine  Palmettenbander. 

2764.  (i3o4).     H.  0,105.     s.  Koll. 
Oben  herum  Palmettenband. 

d)  Schale. 

et)  Mit  abgesetztem  Rande. 

2765.  (T.   C.  5851).  Böotien,  i863.  —  Intakt. 

Form  No.  325;  sehr  dünnwandig  und  fein;  innen  gepresste 
Palmetten.     Die  Form  ahmt  Metall  nach. 

2766.  H.  0,06.     Dm.  0,11. 

Sehr  ahnlich;    höchst  elegant;    auch    der  Boden  gefirnisst. 
Innen  kleines  Stabornament. 

2767.  (Dubl.  221).     Dm.  0,19. 

Ungefähr  Form  No.  276;  Palmetten  innen;  gering. 

2768.  (2078).     Dm.  0,17.     Panofka's  Nach!.,  1858. 

Form  No.  226  mit  innen  abgesetztem  Rande;    innen  Pal- 
metten.    Schöner  metallisch  glänzender  Firnis. 

2769.  (Dubl.  222).     Dm.  0,19. 
Desgl.;  innen  gepresste  Blüten. 

2770.  (Dubl.  219).     Dm.  0,15. 
Desgl.;  innen  vier  Palmetten. 

ß)   Ohne  absetzenden  Rand. 

2771.  Dm.  0,17. 

Flache    Schale    auf  höherem  Fusse;    feine  Palmetten  und 
Blüten  innen.     Metallisch  glänzender  Firnis. 

2772.  (Dubl.  216).     Dm.  o,u.     S.  Koll. 
Form  No.  226;  innen  Palmetten. 

2773.  (Dubl.  244).     Dm.  o,i3.     „Pomp  ei." 

Desgl.;   innen    in    der   Mitte  gepresstes  Gorgoneion  (roh) 
und  Palmetten. 


i.  Schwarz,  mit   eingepressten   Ornamenten.  787 

2774.  (Dubl.  217).     Dm.  o,i3. 

Desgl.;  innen  in  der  Mitte  ein  Stern;  rings  Palmetten. 

2775.  (18).     Dm.  0,16.     S.  Barth. 

Desgl.,  doch  flacher;  innen  Palmetten  und  Striche. 

e)  Nopf. 

2776.  (2409).     H.  0,09.     Smyrna,  S.  Spiegelth.,  1873. 

Etwa  Form  No.  21 3,  doch  fein  und  dünnwandig;  sehr 
elegant.  Innen  gepresste  Palmetten.  Auf  dem  Boden  schw. 
Kreise  mit  Ritzung. 

2777.  (1410).     H.  0,105.     Alte  kgl.  Samml; 

Form  No.  278.  Der  Firnis  bedeckt  auch  den  Boden.  Um 
den  Bauch  Palmetten  und  Epheuranken  sowie  Stabornament 
in  den  gefirnissten  Thon  gedrückt.     Sorgfaltig. 

2778.  (2296).     H.  0,089.     Gerh.'  Nachl. 

Desgl.;  doch  die  Ornamente  anders;  Voluten;  Palmetten; 
Mäander;  sehr  schön. 

2779.  (2548).     H.  0,07.     Dm.  0,18.     S.  Friedländer. 

Zwei  kleine  vertikale  Henkel  mit  einer  Verstärkung  oben. 
Innen  Palmette  und  Kreise  von  Strichelchen. 

2780.  (2408).     H.  0,04     Dm.  0,11.     Smyrna,  S.  Spiegelth. 

Form  No.  23o,  doch  flacher.  Innen  Palmetten  und 
Strichelchen. 

2781.  (2407).     H.  0,07.     Dm.  0,18.     Smyrna,  S.  Spiegelth. 
Ebenso. 

2782.  (1402).     H.  0,10.     S.  Koll. 

Form  No.  271.    Innen  Palmetten.     Gute  Technik. 

2783.  H.  0,065.     Küsten   d.  schw.  Meeres,  S.  Becker,  1882. 
Tiefer  Napf   mit  Henkeln,    deren    Enden    emporgebogen 

(wie  an  Form  No.  273);    innen  abgesetzter  Rand;    innen  fein- 
gepresste  Palmetten.     Beste  Technik. 

2784.  H.  0,07.     Dm.  o,i3.     Olbia,  S.  Becker,  1882. 
Ungefähr  Form  No.  212.    Innen  Palmetten.     Elegant. 

f)  Uenkellose  Gefässe. 

2785.  (Dubl.  177).     H.  0,055. 

Form  No.  261;  oben  auf  dem  Rande  concentrische  Kreise 
und  Palmetten  gepresst.     Später  Firnis. 

5o* 


788         Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte.      Anhang. 

2786.  H.  0,06.     S.  Koll. 

Desgl.;  auf  dem  Rande  Kreise  und  Stabornament  gepresst; 
dazu  gelbweiss  aufgemalter  Eierstab. 

2787.  (10).      Dm.  0,12.     S.  Koll. 

Aehnlich,  doch  einfacher;  oben  Stabornament  gepresst. 

2788.  (8).    H.  0,07. 

Form  No.  234.    Innen  Palmetten  und  Strichelchen. 

2789.  (2406).     Dm.  o,i3.     Smyrna,  S.  Spiegelth. 

Flacher  einfacher  henkelloser  Napf;   innen  Palmetten   in 
kreuzförmiger  Anordnung. 

2790.  (Dubl.  37).     Dm.  0,19. 

Ganz    flache   Schüssel  mit  niedrigem  Fuss;    innen  kleines 
Gorgoneion  und  Rosetten  gepresst. 

2791.  (Dubl.  36).     Dm.  0,19. 

Desgl.;  innen  Palmetten  u.  a.  kleine  Ornamente. 

2792.  (Dubl.  41).     Dm.  0,17. 
Desgl. 

2793.  (Dubl.  44).     Dm.  0,17. 
Desgl. 

2794.  (Dubl.  40).     Dm.  0,16. 
Desgl. 

2795.  (Dubl.  491.     Dm.  0,15. 
Desgl. 

2796.  (Dubl.  38).     Dm.  0,16. 
Desgl. 

2797.  (Dubl.  49).     Dm.  0,21. 
Desgl.;  schwer;  gering. 

2798.  (Dubl.  45).     Dm.  0,18. 
Desgl.;  sehr  gering,  grob. 

2799.  (Dubl.  86).     Dm.  0,75. 
Desgl.;  klein,  gering. 

2800.  (Dubl.   1105).     Dm.  0,20. 
Desgl.;  drei  Rosetten. 

2801.  (2293).     Dm.  0,18.     Gern.'  Nachl. 

Ganz  flache  Schüssel  ohne  Fuss;  innen  sorgfältig  gepresste 
stilisierte  Blüten  und  Palmetten  auf  Voluten. 


i.  Schwarz  mit  eingepressten  Ornam.  —  2.  Schwarz,  geriefelt.     789 
2.  Der  Batich  des  Gefässes  ist  geriefelt. 

a)  Es  sind  überdies  noch   schwarz    Überßrnisste  Ornamente   ein- 
o-epresst  wie  in  der  vorigen   Gattung. 

2802       (188).     H.  0,155.     S.  Barth.;  vgl.   Panofka,  raus.  Bart.  No.  67. 

Ausgussgefäss  der  Form  No.  3i5.  Am  oberen  Henkel- 
ansatze eine  unbärtige  menschliche  Maske  in  Relief.  Auf 
der  Schulter  Blütenband  (nach  unten)  gepresst.  Nach  Technik 
und  Form  aus  relativ  späterer  Zeit, 

2803.    (172).    H.  0,05.    Dm.  0,10. 

Form  No.  245;  der  Deckel  fehlt.  Um  den  Rand  oben 
Palmettenband  gepresst. 

2804      ^079).     Dm.  0,14.     Panofka's  Nach!.,  1858. 

Schale  der  Form  No.  226,  doch  geriefelt;  innen  kleine 
Palmetten  gepresst. 

2805.  (1528).    H.  0,08.     S.  Koll. 

Aryballos,    Form    No.    240;    um    die    Schulter    gepresste 

Palmetten. 

2806.  (1549)-    H-  °>°8-    s-  KolL 
Desgl. 

2807.  (1419)-     H-  °>l9-     Nola,  S.  Barth. 

Desgl.;  besonders  schönes,  grosses  Exemplar;  am  unteren 
Ende  der  Riefeln  gepresste  Palmetten. 

2808.  Dm.  o,i3.  „..,, 
Form  No.  254;  henkelloser  kleiner  Napf;  die  obere  Haltte 

geriefelt.    Innen  drei  Palmetten  gepresst. 

2809.  (1550).     H.  o,o3.     Dm.  0,07;  Alte  Kgl.  Samml. 
Desgl.;  innen  gepresste  Rosette. 

b)   Ohne  die  gepressten   Ornamejtte;  nur  geriefelt. 

2810.  (i3o6).     Dm.  p,ii.     Nola,  S.  Koll. 

Wie  28o5  und  2806,  doch  ohne  die  gepressten  Ornamente; 

gute  Technik. 

2811.  (1508).    H.  0,22.    S.  Koll. 

Kanne;  ungefähr  Form  No.  7;  obere  Hälfte  des  Bauches 

geriefelt;  guter  Firnis. 

2812.  (2o38).     H.  0,17.     Athen,  Ross,  1856. 

Desgl.,  doch  schlanker;  dünner  Hals;  Bauch  ganz  geriefelt. 


7Q0         Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte.      Anhang. 

28! 3.     (2411).     H.  0,17.     Smyrna,  S.  Spicgelth.,  1873. 
Desgl.;  Firnis  meist  abgerieben. 


2814.  (2168).     H.  0,14.     Korinth,  18C 
Desgl.;  Firnis  beschädigt. 

2815.  H.  0,105. 

Kleiner  einhenkliger  Napf,  etwa  Form  No.  222;  die 
Riefelung  in  starkem  Relief.  Guter  Firnis.  Rest  antiken  Eisen- 
drahtes, der  um  den  Henkel  gewickelt  (zum  Aufhangen). 
Auch  innen  gefirnisst. 

2816.  (2077).     H.  0,06.     Nola,  Panofka's  Nachl.,  1858. 
Desgl.;  sehr  gute  Technik. 

2817.  (1280).     H.  0,125.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  jedoch  etwas  schwer. 

2818.  (42).     H.  0,08.     S.  Koll. 
Desgl. 

2819.  H.  0,10.     Olbia,  S.  Becker,  1882. 

Desgl.;  der  Henkel  geknotet.    Beste  Technik. 

2820.  (67).    h.  0,20.    S.  Koll. 

Kleine  Amphora,  ungefähr  Form  No.  20;  der  ganze  Bauch 
geriefelt. 

2821.  (1526).     H.  0,09.     S.  Koll. 
Aryballos,  Form  No.  240. 

2822.  (i388).     H.  0,075.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2823.  (1525).    H.  0,095.    S.  Koll. 
Desgl. 

2824.  (1521).     H.  0,08.     S.  Koll. 
Desgl.;  gering. 

2825.  (1519).     H.  0,07.    A.  kgl.  S. 
Desgl. 

2826.  (1523).     H.  0,07.    A.  kgl.  S. 
Desgl. 

2827.  (1520).     H.  0,085.     S.  Koll. 
Desgl.;  matter  Firnis. 

2828.  (1548).    H.  0,075.     S.  Koll. 
Desgl. 


2.  Schwarz,  geriefelt.  79 l 


2829.  (i343).     H.  0,075.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2830.  (1879).     H.  0,075.     Nola,  Rösel's  Nachl. 
Desgl. 

2831.  (1527)-    H-  0>^-    s-  KolL 
Desgl. 

2832.  (2107).     H.  0,125.     Melos,  Ross'  Nachl.  1860. 
Desgl.;  schlank;  Fuss  ungefirnisst. 

2833.  (2555)-     H.  0,08.     S.  Friedländer,  1877. 
Desgl.;  gedrückte  Form. 

2834.  (1522).     H.  0,075.     S.  Koll. 
Desgl. 

2835.  (1553)-     H.  0,065.     A.  kgl.  S. 
Desgl. 

2836.  (1546)-    H.  0,065.    S.  Koll. 
Desgl.;  gering. 

2837.  (1552)-     H.  0,085.     s-  Kt>il. 
Desgl.;  ziemlich  grob. 

2838.  (i34).     H.  0,09;  A.  kgl.  S. 
Desgl. 

2839.  H.  0,095.     S.  Koll.     (No.  912). 
Desgl. 

2840.  (i55i)-     H-  °»°55-    A-  kSL  s- 
Desgl. 

2841.  (T.  C.  4801).     H.  0,07.     Girgenti. 

Desgl.;  der  Firnis  fast  ganz  abgesprungen. 

2842.  (1534)-    H.  0,115.    A.  kgl.  S. 
Desgl.;  gute  Technik. 

2843.  (i536).    H.  0,115.    S.  Koll. 
Desgl. 

2844.  (1545)-     H.  0,06.     S.  Koll. 
Desgl. 

2845.  (i33o).     H.  0,14.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  schlankere  Form;  sehr  gut. 


792        Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;   spätere  Hälfte.     Anhang. 

2846.  (2410).     H.  0,12.     Smyrna,  S.  Spiegelth.  i873. 

Ary bailos    mit  ganz  niederer  Mündung;    von  den  vorigen 

abweichend  in  der  Technik;  blassroter  Thon;  sehr  dünnwandig- 

Firnis    späteren    Charakters;    die  Riefeln  von  ungewöhnlicher 
Breite. 

2847.  (1274).     H.  o,oS.     Nola,  S.  Koll. 

Napf,  etwa  Form  No.  222;  der  Bauch  nicht  geriefelt 
sondern  polygen  abgeschrägt  (in  Nachahmung  von  Glasee- 
fässen?).    Metallisch  glänzender  Firnis. 

2848.  (i347).     H.  0,07.     Nola,  S.  Koll. 

Einhenkliger  B  e  c  h  e  r  mit  horizontalen  Riefeln ;  Form  No.  279. 

2849.  (52).     H.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2850.  (23o3).     H.  0,065.     Gern.'  Nachl. 
Desgl.;  vorzügliche  Technik. 

c)  Auf  den  glatten  Teilen  des  geriefelten  Gefässes,  namentlich 
am  Halse  sind  mit  rötlichem  feinem  Thone  Ornamente  auf- 
gesetzt,  die  vergoldet  waren  und  es  zum   Teil  ?ioch  sind. 

2851.  (2532).     H.  0,62.     Nola,  1876. 

Hydria  der  Form  No.  43.  Mündungsrand  mit  plastischem 
und  vergoldetem  sog.  Eierstab;  um  den  Hals  eine  Halskette 
aufgesetzt,  mit  wohl  erhaltener  Vergoldung;  vergold.  Streif  um 
die  Henkelansätze.  Fussrand  hochrot  gefärbt.  Prachtvolles 
Exemplar. 

2852.  (243o).     H.  0,39.     Griechenland,  1875. 

Hydria  derselben  Art.  Der  plastische  Eierstab  der  Mün- 
dung ist  schwarz;  Halsband,  dessen  Vergoldung  abgerieben. 
Die  Riefelung  setzt  unter  den  Seitenhenkeln  aus  und  ist  hier 
durch  zwei  gekreuzte  Rillen  ersetzt. 

2853.  H.  0,42. 

Desgl.;  die  Riefelung  auch  unter  den  Seitenhenkeln. 
Firnis  geringer. 

2854.  (Bil.  59).    H.  0,59.    Dm.  o,37.    Hagios  Sideros  auf  Rhodos,  i88r. 
Desgl.;    brillante  Technik;    nur  der  Fuss  war  gebrochen. 

Einiges  Detail  am  Eierstab  der  Mündung  war  vergoldet.  Auf 
dem  Halsbande  noch  Reste  der  Vergoldung;  auch  um  den 
unteren  Ansatz  des  Vertikalhenkels  ein  vergoldeter  Streif 


2.  Schwarz,  geriefelt;  mit  vergoldeten   Ornamenten.  jg3 

2855.  (62).    H.  0,55;  mit  Deckel  0,62.    Hagi  o  s  Sideros  auf  Rhodos,  1881. 
Amphora   ungefähr   der   Form    No.   37,    doch    der   Fuss 

anders,  den  Hydrien  ähnlicher;  ebenso  die  Lippe  wie  an  den 
Hydrien,  doch  ungefirnisst  und  glatt.  Strickförmig  gewundene 
Henkel.  Um  den  Hals  ein  Zweig  von  leichten  Myrthen- 
ranken,  wie  es  scheint  mit  kleinen  Früchten.  Die  Vergoldung 
ab.  Firnis  teilweis  rot  gebrannt.  Zugehöriger  Deckel  (mit 
Knopf);  um  denselben  ein  reicher  Kranz  von  leichten  Ranken. 

2856.  (Bil.  61).     H.  0,45.     Hagios  Sideros  auf  Rhodos. 
Amphora  ähnlicher  Form.     Die   Riefelung  des  Bauches 

in  der  Mitte  unterbrochen  durch  ein  glattes  Band  mit  feinem 
Myrthenkranz  (Vergoldung  ab);  um  den  Hals  das  gewöhnl. 
Halsband  mit  Bommeln.  Zugehöriger  Deckel  (mit  ein- 
fachem Knopf);  um  denselben  Myrthenkranz  (abgerieben). 
Henkel  geriefelt. 

2857.  (1517)-     H.  o,23.     S.  Koll. 

Kanne  mit  dreischlitziger  Mündung;  um  den  Hals  auf- 
gesetzter Blütenkranz  (keine  Reste  von  Vergoldung). 

2858.  (2164).     H.  0,25;  wahrsch.  Italien,  1866. 
Desgl. 

2859.  (2619).     H.  0,16.     Capua,  1878. 

Desgl.;  die  Vergoldung  auf  den  feinen  um  den  Hals  ge- 
legten Zweigen  wohl  erhalten. 

2860.  (120).    H.  0,145.    S.  Koll. 

Form  No.  319;  um  den  Hals  das  Halsband  mit  Bommeln; 
im  Inneren  der  Mündung  Epheukranz  (Vergoldung  ab.) 

2861.  H.  0,18. 

Kantharos,  der  Form  No.  272;  Kranz  aufgesetzt  (mit 
Resten  der  Vergoldung).  Innen  auch  gepresste  Palmetten. 
Oben  am  Fussansatze  ein  zinnoberrot  gefärbter  Streif. 

2862.  (2687).     H.  0,12.     Galaxidi  in  Lokris,  1880. 

Form  No.  266;  auf  der  Schulter  aufgesetzter  Lorbeerkranz; 
der  Bauch  ist  flach  geriefelt  und  ungefirnisst.  Feiner  blasser 
Thon.  —  Ungewöhnlich  und  wohl  nicht  attisch,  doch  sehr  gut. 

2863.  (2505).     H.  0,10.     Curti  bei  Capua,  1875. 

Fragment  eines  Napfes  dessen  Bauch  geriefelt;  am  Halse 
reiche  Weinranken  (Vergoldung  ab). 


7Q4  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte.      Anhang. 


o 


Auf  das  glatte,   sckw.   geflmzsste  Gefäss   sind  mit  röt- 
lichem   feinem     Thone    Ornamente    aufgesetzt,    die    meist 


vergoldet  waren. 


\j 


< 


2864.      (Bil.  60).     H.  0,43.     Hagios  Sideros  auf  Rhodos,  1881. 

Hydria,  ungefähr  Form  No.  43.  Eierstab 
auf  der  Lippe;  vergold.  Halsband  mit  allerlei 
kleinen  Anhangsein  (kleine  Delphine?)  um  den 
Hals.     Geringerer  Firnis. 

2865.  (Bil.    72).      H.  0,95.      Dm.  o,i3.     Archangelos 
auf  Rhodos. 

Napf,   ungefähr   Form    No.  297,  doch  statt 

der  Henkel  nur  kleine  Ansätze.    Um  den  Rand 

Epheuranke. 

2866.  (2674).     H.  0,10.     Kreta,  1880. 
Napf    derselben     Form,     doch    ohne    alle 

Henkelansatze  und  statt  des  Fusses  drei  (über- 
firnisste)  Reliefköpfe  des  jugendlichen  Dio- 
nysos (?).  Auf  beiden  Seiten  ein  hangendes 
Halsband;  A)  Band  mit  den  gewöhnl.  Bommeln; 
B)  Band  mit  kleinen  Amuletten  (Halbmond, 
Delphin,  Ringe,  Schleifen).  Ueber  dem  Bande 
der  einen  Seite  steht  in  derselben  Technik  auf- 
gehöht (ohne  Vergoldungsreste)  die  beistehende 
Inschrift. 

2867.  (1686).     H.  0,125.  S.  Koll. 
Form    No.    268;    auf   der    Schulter    kleine 

Epheuranke. 

2868.  (2016).      H.  0,07.      In   Neapel,    von  Gerh.  erw. 
Desgl.,    doch    die    Schulter    flacher;    feiner 

Blättchenkranz  um  die  Schulter.  Auch  der 
Boden  gefirnisst. 

2869.  (2275).     H.  0,075.     Dm.  0,12.     Gerh.  Nachl. 
Pyxis    mit    Deckel,    etwa    Form    No.    3 17, 

doch  ohne  die  Henkel.  Um  den  Bauch  Epheu- 
ranken.  Um  den  Deckel  zwei  Halsbänder,  ge- 
trennt durch  zwei  Dreifüsse  auf  tragbaren 
Basen.    Ueber  dem  einen  Bande 


00  >? 


o 


< 


p»         (fihqg. 


3.  Schwarz,  mit  aufgesetzten  einst  vergoldeten   Ornam.  jqS 

2870.  H.  cvt-2.     Kreta,  S.  Sabouroff,  1884. 

Pelike  (vgl.  Form  No.  42)  mit  weit  übergreifendem 
Halse;  auf  der  Lippe  schw.  Eierstab  mit  vergold.  Streifchen. 
Um  den  Hals  jederseits  ein  feiner  Blatterkranz  (Vergold.  ab); 
die  unteren  Henkelansätze  mit  punktiertem  Bande  geziert. 
Vorn  auf  der  einen  Seite  des  Bauches  steht  graviert 

0PACYMHAH?:     Qoaov/n/idi- 
(Buchstabenhöhe  7—9  Millim.) 

2871.  (20181.     H.  o,i3.     Gerh. 

Kleine  Amphora,  Form  No.  2S6;  die  Henkel  am  Bauche 
eng  anliegend.  Zwischen  denselben  breiter  Streif  mit  rot 
aufgesetztem  Netzwerk  auf  der  einen,  auf  der  andern  Seite 
einem  feinen  Zweige.  Eine  breite  etwas  vertiefte  Linie  trennt  die 
obere  und  untere  Hälfte.  Ornamentik  und  Technik  wie  an 
zahlreichen  im  Piraus  gefundenen  Geflissen. 

2872.  (2711).     Böotien,  1880. 

Kantharos,  ähnlich  Form  No.  272,  doch  ohne  Riefeln 
und  die  Henkel  oben  an  den  Rand  anschliessend.  Um  den 
Hals  feiner  Blättchenzweig;  um  den  Mündungsrand  (ebenso 
aufgesetzt) 


X  o 


vyuiag  dc'/ov. 


AnzuscJiliesscn : 


2873.  (2650).     H.  0,55.     Dm.  0,10.     Theben,  1879. 

Napf  der  Form  No.  284;  Firnis  von  spätem  Charakter; 
nichts  aufgesetzt;  innen  eingedrückte  Striche.  Aussen  gra- 
vierte Inschrift  <t>  I  A I A  C  (der  Querstrich  im  A  etwas  nach 
unten   gerundet)    (jih'ug. 

2874.  (2651).     H.  0,055.     Dm.  0,10.     Theben,  1879. 

Desgl.;    der   eine    Henkel   fehlt;    rot    verbrannt;    dieselbe 
Inschrift. 


/ 


yc)G         Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte.     Anhang. 


287  5.     (2706).     Dm.  0,16.     Böotien,  1880. 

Desgl.;  schlechter  Firnis;  gravierte  sehr  flüchtige  Inschrift. 


<t> 


qfijh'ag. 


4.  Auf  das  glatte   schw.   gefirnisste  Gcfäss   sind  Ornamente 
mit  7ceisser  Farbe  aufgemalt. 

2876.  (2882).     H.  0,18  (mit  den  Henkeln  0,24).     Böotien,   S.  Sabouroff, 

1884. 

Kantharos,  ungefähr  Form  No.  197.  Myrtenkranz  um 
das  Gefäss  aufgemalt.    Aus  älterer  Zeit. 

2877.  (2S92).     H.  0,18  (mit  den  Henkeln  0,24).      Böotien,  S.  Sabouroff, 

188 1. 

Desgl. 

2878.  (1600).     H.  o,23.     Dm.  o,33.      Athen,    angebl.  mit  dem  Fragment 

einer  Marmorstele  zusammengefunden,  c.   1834. 

De  in os,  Form  No.  21.  Oelkranz  aufgemalt  zwischen 
Bauch  und  Schulter.  Ein  grober  ungefirnisster  Deckel  scheint 
zugehörig;  das  Gefäss  diente  wahrscheinlich  als  Aschen- 
behälter. 

2879.  (1668).     H.  0,18.     Dm.  0,25.     Athen,  v.  Sack. 

Bauchiger  Kessel,  Form  No.  5o.  Grosser  Oelkranz  aufge- 
malt. Der  untere  Teil  des  Bauches  stark  rot  verbrannt;  als 
Deckel  ist  ein  gut  aufpassender  gefirnisster  Teller  verwandt 
mit  eingedrückten  Strichelchen.  Das  Gefäss  ist  dreiviertel  voll 
von  verbrannten  Knochenstücken  mit  untermengten  Bronze- 
resten (etwa  von  einem  Spiegel?). 

2880.  (2o3o).     H.  o,33.     Gerh. 

Form  No.  282;  vorn  in  einzelnen  Punkten  aufgemalte 
heilige  Tänie  mit  Troddeln.     Guter  Firnis. 

2881.  (147)-     Dm.  0,15. 

Fast  wie  Form  No.  99;  Bügelhenkel  als  geknoteter  Strick 
gebildet.    Aufgemalter  Lorbeerkranz. 


4.  Schwarz,  mit  weissen  Ornam.  —  5.  Mit  ungefirn.  Reliefs.       jqj 

5.  Das  Gefäss  ist  mit  Reliefs  geziert. 

a)  Die  Reliefs  sind  ungefirnisst. 

2882.  (2871).  H.  o,23.  Dm.  0,235.  Bei  Korinth,  in  der  Nähe  von  Tenea 
gef. ;  S.  Sabouroff,  1884.  —  Aus  vielen  Stücken;  die  Fugen 
verdeckt. 

Amphora  a  colonnette,  vgl.  Form  No.  48,  doch  mit  nie- 
derem Halse  und  zierlicherem  dünnem  Fusse  in  der  Art  der 
spateren  Hydrien.  Der  Fussrand  dunkelrot,  das  Uebrige  des 
Fusses  gefirnisst.  Sonst  sind  nur  noch  die  Henkel  und  die 
Innenseite  des  Halses  gefirnisst.  Auf  der  Aussenseite  des 
Halses  mit  schwarzem  Firnis  auf  den  Thongrund  aufgemaltes 
Band  von  Lotosknospen  nach  oben  (wie  im  schwarzfigurigen 
Stil);  auf  dem  oberen  Mündungsrande  feiner  schw.  Blattchen- 
oder Knospenzweig;  auf  den  Henkelscheiben  Lotosknospen. 
Auf  dem  äusseren  Mündungsrande  Zacken  mit  der  Spitze 
nach  oben.  Diese  ganze  im  Stile  der  schwarzfigurigen  Vasen 
ausgeführte  Dekoration  stimmt  nicht  zu  dem  relativ  spaten 
Charakter  des  übrigen  Gefässes.  Da  Hals  und  Henkel  ge- 
brochen waren  und  nirgends  mehr  in  ursprünglicher  Verbin- 
dung mit  dem  Gefäss  stehen,  so  möchte  man  annehmen  dass 
sie  demselben  fremd  sind,  obwohl  allerdings  Ansätze  der 
Henkel  mit  demselben  Firnis  wie  jene  am  Gefässe  selbst 
erhalten  sind  und  Hals  und  Henkel  in  den  Dimensionen  genau 
zur  Vase  passen.  —  Der  Thon  ist  blassrötlich,  am  Halse  teil- 
weise graulich;  seine  Oberfläche  ist  matt  und  stumpf.  — 
Schulter  und  Bauchende  sind  geriefelt  und  braunrot  gefärbt 
(Farbe  meist  ab).  Der  Bauch  mit  den  Reliefs  zeigt  Reste 
weissen  Ueberzugs;  von  Farben  nichts  erhalten. 

Umlaufender  Reliefstreif:  Herakles  Thaten.  Herakles 
ist  immer  bärtig.  1.  Herakles,  über  die  1.  Schulter  das  Löwen- 
fell und  die  Keule  auf  derselben  Schulter,  schreitet  nach  r. 
aus;  der  Körper  von  vorne,  der  Kopf  nach  1.  gewandt,  wo  er 
mit  der  R.  an  einem  Strick  den  Kerberos  (drei  Hundeköpfe, 
Schlangenschweif)  nach  sich  schleppt.  L.  oben  im  Räume  sitzt 
eine  Eule.  2.  Die  lernäische  Schlange  ist  dargestellt  wie 
auf  den  Vasen  (dicker  Leib  aus  dem  elfSchlangenhälse  kommen); 
auf  sie  zu  schreitet  Herakles  nach  1.,  das  Löwenfell  um  die 
1.  Hand  gewickelt;  er  schwingt  mit  der  hoch  erhobenen  R. 
die  Keule  zum  Schlage.  3.  Herakles  nach  r.  (ohne  Löwen- 
fell) würgt  den  Löwen  der  an  seinem  Beine  heraufgesprungen 
ist;  er  beugt  sich  weit  vor  und  würgt  den  Hals  des  Tieres 
mit  beiden  Armen.    L.  oben  im  Räume  ein  Kantharos;  r.  oben 


jgS         Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte.      Anhang. 

(zu  4  gehörig)  ein  Köcher  voll  Pfeilen.  4.  Herakles  kniet 
nach  r.  auf  dem  r.  Knie,  das  1.  Bein  aufstellend,  Löwenfell 
auf  r.  Arm,  in  der  L.  den  Bogen;  er  blickt  nach  oben  um  die 
Wirkung  seines  Schusses  zu  beobachten;  r.  oben  fliegen  sieben 
der  stymphalischen  Vögel  wild  auseinander  (die  Vögel  nur 
in  schwachem  Relief).  5.  Herakles  (Löwenfell  auf  dem  Kopf, 
von  wo  es  im  Rücken  herabhängt),  schreitet,  in  erhobener  R. 
die  Keule  schwingend,  auf  der  L.  einen  (Hesperiden)  Apfel 
haltend  nach  r.  auf  den  Baum  zu,  an  dessen  Zweigen  eben 
so  viele  Aepfel  hangen;  der  Stamm  ist  von  der  Schlange 
umwunden,  die  den  Kopf  nach  Herakles  ausstreckt. 
6.  Herakles,  das  r.  Knie  in  den  Rücken  des  gestürzten 
Hirsches  stemmend  und  dessen  langes  Geweih  mit  beiden 
Händen  fassend  und  niederdrückend;  r.  oben  im  Räume  die 
Keule,  vom  Löwenfell  umwunden. 
Das  Gefäss  ist  schwerlich  attisch. 

2883.  (2841).     H.  0,345.     Tanagra,  S.  Sabouroff,  1884. 

Gefäss  mit  hohen  Ohrhenkeln;  etwa  Form  No.  3u  doch 
ohne  den  Deckelaufsatz  und  das  Ganze  viel  schlanker  und 
eleganter.  Ans  gröberem  rotem  Thone  als  die  bemalten  Vasen; 
ohne  allen  Firnis.  Deckel  mit  hohem  Knopf.  Auf  beiden 
Seiten,  etwas  unterhalb  jedes  Henkelansatzes  ist  je  ein 
plastischer  Kopf  (oder  Maske)  aufgesetzt,  und  zwar  auf 
beiden  Seiten  dieselben:  a)  Medusa,  die  Schlangen  unter 
dem  Kinn  geknüpft;  mit  reichem  vergoldetem  Haar  und  roten 
Lippen;  völlig  ruhiges  edles  Gesicht.  b)  ein  vom  Mantel 
bis  unter  das  Kinn  verhülltes  Köpfchen  genau  wie  die  an 
Tanagräischen  Statuetten  so  häufigen.  Ferner  sind  um  den 
ganzen  Bauch  vergoldete  (dünn  aufgesetzte)  Halsbänder 
mit  Bommeln  und  Schnüren  kreuzweise  geschlungen.  An  der 
ganzen  Vase  war  der  Thongrund  mit  weissem  Kreidegrund 
überzogen,  der  grösstenteils  abgerieben  ist;  an  den  Henkeln 
Spuren  von  Zinnoberrot.  Ebenso  am  Bauche  einige  Spuren 
von  diesem  Rot  und  von  blassem  Violett;  letzteres  ist  wahr- 
scheinlich aus  dem  ursprünglichen  Zinnoberrot  entstanden, 
das  die  ganze  Vase  einst  bedeckt  zu  haben  scheint.  Reste 
desselben  auch  auf  dem  Deckel.  —  Wohl  Tanagräischer  Fabrik. 

2884.  (TC.  7417b).     H.  0,22.     Tanagra,  1876;    soll  zusammengefunden 

sein     mit     vier     grossen     weiblichen     Statuetten      und     einem 
thönernen   Spiegel,  alles  Stücke   mit  reicher  Vergoldung. 

Alabastron    (Form  No.  229)    mit    Reliefstreifen   geziert; 

das  Relief  unten  höher,   nach   oben  abnehmend.     Das  Ganze 


5.  a)  Mit  ungefirn.,  b)  mit  gefirn.  Reliefs.  ygg 

ist  mit  weissem  Ueberzug  bedeckt  und  dann  vergoldet; 
ohne  Farbe.  Zu  unterst  i.  ein  Stern;  dann  2.  ein  schmaler 
Streif  mit  drei  Paaren  von  Enten  sich  gegenüber;  3.  Haupt- 
streif: ein  nacktes  Mädchen  nach  r.,  in  höchst  reizvoller 
Stellung  im  Profil,  von  hinten  gesehen,  die  L.  erhebend  und 
etwas  Undeutliches  (ein  Tuch?)  haltend;  ihr  gegenüber  ein 
an  einen  Pfeiler  gelehntes  Mädchen  mit  Gewand  um  den 
Unterkörper.  R.  ein  Mädchen  (mit  Gewand)  nach  r.;  es 
bringt  schreitend  ein  Kästchen  einer  nach  1.  sitzenden  Frau 
(Mantel  um  Unterkörper)  die  danach  greift.  4.  Oberer  Streif: 
Eroten  in  Puttengestalt:  Ein  sitzender  der  Flöte  bläst, 
nach  r.;  dann  ein  tanzender;  dann  zwei  sich,  gegenüber 
die  gemeinsam  auf  ein  kleines  Tier  am  Boden  sich  stürzen, 
um  es  zu  fangen  (?).  5.  Schmaler  oberster  Streif:  Ochsen- 
masken und  Schalen.  —  Tanagräisch.     Hellenistische  Zeit. 

b)  Das  ganze  Gefäss  mit  den  Reliefs  ist  gefirnisst. 
a)  Amphora. 

2885.  (2894).     H.  o,33.     Kreta,   S.  Sabouroff,    1884. 

Ungefähr  Form  No.  3y.  Thon  graulich  verbrannt.  Geringer 
Firnis.  Strickförmige  Henkel,  an  deren  unterem  Ansätze  je 
ein  bartloser  unkenntlicher  menschlicher  Kopf  in  Relief.  Der 
Bauch  geriefelt;  doch  dazwischen  ein  glatter  Streif.  Auf  die 
obere  Hälfte  der  Riefelung  ist  in  der  Mitte  der  beiden  Seiten 
je  dasselbe  Relief  von  elliptischem  Umriss  aus  einer  (stumpfen) 
Form  abgedrückt:  Der  Adler  entführt  den  nackten  Gany- 
medes,  den  er  mit  den  Krallen  von  hinten  in  der  Hüftgegend 
gefasst  hält  und  mit  geöffneten  Schwingen  durch  die  Luft 
trägt;  Ganymedes  wendet  den  Kopf  zu  ihm  auf  und  scheint 
den  1.  Arm  um  seinen  Hals  zu  legen,  während  der  r.  herab- 
hängt. —  Der  Hals  ist  auf  der  einen  Seite  mit  gravierter 
Ranke  verziert. 

ß)  Kantharos. 

2886.  H.  0,20.     Smyrna,  S.  Spiegelth. 

Form  No.  298;  Weinblätter  und  Trauben  in  Relief.  Unge- 
wöhnlich glasurartiger  grünlicher  Firnis;  sehr  glänzend. 

y)  Henkellose   runde  Schalen,    sog.   „Samische"   oder  ,,Mega- 
rische"  Schalen. 

2887.  H.  0,075.     Dm.  0,125.      Kythnos,    S.  Sabouroff,  1884.    —    Abg. 

Furtwängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  73. 

Oben  Ornamentband  wie  Benndorf,  griech.  und  sie.  Vasenb. 


Soo         Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte     Anhang. 

Taf.  61,  62;  auch  ein  Teil  der  Figuren  ist  gleich,  doch  die 
Anordnung  anders.  Am  Rande  eingeritzt:  N  Y.  Aus  fünf 
einzelnen  Figuren  ist  eine  Gruppe  von  zwei  und  eine  von 
drei  Figuren  zusammengesetzt,  die  beide  zweimal  wiederholt 
sind.  Amazonenkampf,  a)  Jugendlich  kurzhaarige  Figur 
(hohe  Stiefel,  kurzer  Chiton  mit  ganz  kurzen  Oberärmeln)  in 
der  gesenkten  R.  das  kurze  Schwert  gezückt,  in  der  L.  erhoben 
(als  Schild)  ein  Tierfell  (mit  Kopf  von  Panther?),  weit  aus- 
schreitend nach  r.  gegen  einen  entweichenden  Reiter  der 
sich  umwendet  und  das  kurze  Schwert  über  dem  Kopfe 
schwingt;  das  Ross  sprengt  nach  r.;  Panzer  anliegend,  Bauch- 
lederstreifen (Amazone?),  b)  Ein  sicher  männlich  bartloser 
Krieger  im  anliegenden  Panzer,  daran  sich  kurze  Ghlamys 
schliesst,  mit  grossem  Rundschild  (oval,  verkürzt),  weit  aus- 
schreitend nach  r.,  doch  wie  zurückprallend  und  den  Kopf 
abwendend;  r.  Arm  über  dem  Kopf  (mit  Schwert?).  R.  eine 
Amazone(?)  in  anliegendem  Panzer  mit  Lederstreifen,  kurzem 
Chiton  und  flatternder  Chlamys,  die  R.  ebenfalls  über  den 
Kopf  erhoben,  die  L.  gesenkt,  den  Kopf  nach  r.  wendend. 
R.  folgt  ein  nackter  Jüngling  mit  Chlamys,  fest  eindringend 
nach  1.,  in  erhobener  R.  ein  längeres  Schwert,  die  L.  unter 
der  Chlamys. 

2888.     H.  0,082.       Dm.  0,125.      Kreta  (?).      S.  Sabouroff,    1884.—    Abg. 
Fnrtwängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  73. 

Ornamentband  oben  wie  2887. 

Drei  Gruppen  sind  zweimal  wiederholt.  Jede  Gruppe  ge- 
trennt durch  eine  Rosette  und  eine  Taube  mit  ausgebreiteten 
Flügeln  darüber. 

Amazonenkampf,  a)  Ein  Jüngling  in  kurzer  Chlamys 
und  Shawl,  der  hinten  herabhangt,  den  Schild  am  1.  Arm, 
neigt  sich  mit  dem  Oberkörper  zurück,  wendet  den  Kopf  ab 
und  hat  in  der  gesenkten  R.  das  Schwert;  r.  vor  ihm  kniet 
eine  Amazone  in  kurzem  Chiton,  die  L.  mit  dem  Schilde 
über  den  Kopf  erhebend;  es  scheint  dass  er  plötzlich  gerührt 
sich  abwendet  und  absteht  von  ihrer  Tötung. 

b)  Amazone  im  Panzer  (anliegend)  und  kurzen  Chiton, 
nach  1.  ins  r.  Knie  gestürzt,  erhebt  in  der  L.  die  Pelta  über 
dem  Haupte,  umblickend  nach  dem  jugendlichen  Griechen, 
der  eben,  mit  in  der  R.  erhobenem  Schwerte,  zum  Schlage  aus- 
holt; er  hält  die  Scheide  in  der  L.  (anliegender  Panzer,  kurzer 
Chiton].     Schöne  Motive. 

c)  Amazone  in  Chiton,  nach  1.  auf  beiden  Knieen  am 
Boden  kauernd,  in  der  L.  den  Bogen,  die  R.  gegen  den  Boden 


5.  b)  Mit  gefirnissten  Reliefs;   Schalen.  8oi 

stemmend,  gesenkten  Hauptes;  auf  sie  ein  dringt  von  r.  ein 
bärtiger  Grieche,  in  der  R.  hoch  erhoben  das  lange  Schwert, 
Schild  an  der  L.  uud  Shawl;  anliegender  Panzer  und  kurzer 
Chiton.    Schöne  Motive;  ziemlich  stumpfe  Abdrücke. 

2889.  H.  0,08.     Dm.  0,125.     Kreta,    S.  Sabouroff,  1884.  —   Abg.  Furt- 

wängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  j3. 

Der  Ornamentfries  oben  wie  2887.  Das  Bild  wie  bei 
Benndorf,  griech.  u.  sie.  Vasenb.  Taf.  60,  3  c,  nur  dass  die  Vögel 
weggelassen  sind.  Viermal  sind  zwei  Bilder  nebeneinander 
wiederholt,  jedes  getrennt  durch  eine  oben  hängende  kreis- 
runde Binde.    Unten  Blätterkelch;  am  Boden  Rosette. 

Bild  a):  Bärtiger  Pan  (langes  Spitzohr  und  anliegende 
Hörner);  seine  Figur  ist  zweimal  nach  der  einen  und  zweimal 
nach  der  andern  Seite  gewendet  abgedrückt;  er  ist  bocksbeinig, 
ithyphallisch  und  hat  chlamysartig  die  Nebris  umgeknüpft  und 
über  den  1.  Arm  geworfen;  in  der  L.  das  Pedum  (Ende  ge- 
krümmt); er  erscheint  von  vorne,  die  Beine  wie  hüpfend  aus- 
einandergespreizt, die  R.  erhoben  und  nach  1.  blickend 
(anouv.OTih.vtov) ';  oder,  nach  der  andern  Seite  gewandt,  in  der 
R.  gesenkt  das  Pedum,  Kopf  nach  r.  und  die  L.  erhoben. 

b)  Alle  viermal  gleich:  Achill  (unbärtig,  Schwertband, 
Gewandstück  am  Rücken)  hat  stehend  über  seine  etwas  ein- 
gebogenen Kniee  schräg  die  nackte  Penthesilea  gelegt,  die 
die  L.  über  den  Kopf  legt,  während  ihre  R.  von  Achill  gefasst 
wird.    Achill  blickt  nach  1.  in  die  Schlacht  hinaus. 

2890.  (2609).     H.  0,08.     Dm.  o,i3.     Theben,  1878.  —  Aus  Stücken;  ein 

Stück  fehlt. 

Das  Ornamentband  oben  wieder  dasselbe  wie  an  2887.  Im 
Centrum  unten  ein  Vogel  über  einem  Kreis  (?).  Eine  Figur 
ist  viermal  und  zwei  zweimal  wiederholt. 

a)  Athena  im  palladienartigen  Typus,  ausschreitend,  im 
Profil  nach  r.;  Chiton  mit  archaisierenden  Falten,  Shawl  über 
die  Arme  mit  zierlichen  ebenfalls  archaisierenden  Falten,  Schild 
am  1.  Arme,  Lanze  in  der  erhobenen  R.,  Helm  auf  dem  Kopfe; 
r.  und  1.  je  eine  Rosette. 

b)  Triton  nach  1.,  unbärtig,  in  eine  Muschel  blasend;  auf 
den  Windungen  des  Fischleibes  sitzt  ein  Eros  in  Puttengestalt 
und  bläst  die  Flöten. 

c)  Athena  wie  a),  doch  nach  1.  im  Profil,  Schild  am 
1.  Arm  u.  s.  w.,  Körper  vom  Rücken  gesehen.  —  Sehr  stumpf. 
Die  Athena  ebenso  bei  Benndorf,  gr.  u.  sie.  Vasenb.  Taf.  59,  3  a. 

5i 


802         Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte.     Anhang. 

2891.  (2828).      H.  0,09.      Dm.  0,17.      Kreta  (?).      S.  Sabouroff.    —    Abg. 

Furtwängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  74. 

Der  Firnis  fast  ganz  rot  verbrannt;  von  weissem  festen 
Sinter  grossenteils  bedeckt.  Die  Formen  breiter  und  plumper- 
als  in  den  vorigen  Exemplaren;  auch  das  Ornamentale  anders. 
Oben  nur  ein  Punktstreif;  unten  Blätter;  am  Boden  Rosette. 
Neun  Figuren,  jede  getrennt  durch  ein  phallosartiges  Ornament 
(oder  einen  Pfeiler?). 

1.  Bauer  (?)  nach  r.,  in  Schurz  und  rundem  Hut,  die  Arme 
auf  einen  Stock  vor  sich  aufstützend;  2.  Athena  (langer 
Chiton,  Schild,  Helm),  die  Lanze  angelehnt  an  die  Schulter; 
die  R.  etwas  erhebend;  3.  Jüngling  (mit  kleinem  Petasos, 
kurzem  Mantel,  r.  Brust  frei),  das  1.  Bein  aufstützend,  die  R. 
gegen  das  Gesicht  führend  (Hermes?);  4.  Undeutliche  Figur, 
anscheinend  weiblich,  Oberkörper  nackt,  die  R.  auf  ein  Füll- 
horn (?)  gestützt;  5.  =  3;  6.  =  1;  7.  =  2;  8-  =  4;  9.  =  3. 
Auf  sechs  Felder  sind  verteilt  die  in  Relief  gepressten  Buch- 
staben :    Y  O  I  D  Y  N  O  I A    Jiovvoiov. 

2892.  (TC.  5014).     H.  0,05.     Dm.  o,i3.     Melos,  Schaubert,  1849. 

Der  Firnis  grösstenteils  rot  verbrannt.  Nur  ornamental 
geziert;  oben  Eierstab,  dann  Blatter  und  unten  Rosette. 
Nicht  fein. 

2893.  (TC.  6460).     H.  0,06.     Dm.  0,085.      Smyrna,    S.  Spiegelthal,   1873. 
Kleines  Exemplar;  ausgebogener  Rand.    Oben  herum  nur 

eingedrückte  Streifen;  dann  sind  durch  sechs  Palmzweige 
(deren  Spitze  nach  r.  geneigt)  sechs  Felder  hergestellt,  in  deren 
edem  dieselbe  kleine  sehr  undeutliche  Figur  wiederholt  ist 
(Gestalt  in  kurzem  Chiton,  nach  r.  gehend,  mit  Flöten?); 
darüber  jeweils  eine  Taube  nach  r.  —  Unten  Rosette. 

2894.  (TC.  6607).     L.  0,07.     Pergamon,  Humann,  1874. 
Fragment  vom  Boden;    im  Centrum    unten   Skylla   von 

vorn  (zwei  Fischleibenden,  Hundeköpfe),  die  R.  an  den  Kopf 
legend,  in  der  L.  ein  Ruder. 

2895.  (TC.  6290,  68).     H.  0,08.     Pergamon,  Humann,  1872. 
Fragment  vom  Rande.    Oben  das  Ornament  wie  Benndorf, 

griech.  und  sie.  Vasenb.  Taf.  61,  1  oben.  Darunter  Blätter- 
kranz; dann  Fries  von  laufenden  Tieren  nach  r.  (Hirsch,  Reh, 
Hase?). 

2896.  (TC.   7524).      H.   0,075.      Dm-   VS.      Monte fiascone,    1877.    — 

Intakt.  —  Vgl.  Bull.  d.  J.  1877,  35  ff.  (Körte).  —  Grau  verbrannt. 

Nur  ornamental  verziert.    Oben  Eierstab;  dann  ein  reicher 


5.  b)  Mit  gefirnissten  Reliefs.  8o3 

Rankenfries  (Akanthosmotive  mit  Weintrauben  dazwischen); 
dann,  vom  Centrum  unten  (Rosette)  ausgehend,  ein  schönes 
Blattornament  ähnlich  Benndorf,  gr.  u.  sie.  Vasenb.  Taf.  5g,  ib. 

d)  Sog.   Guthis  mit  Bügellienkel.      Form  No.  2jy. 

2897.  (2622).     H.  0,15.     Dm.  0,17.     Galaxidi,  1878. 
Ungewöhnlich   grosses  Exemplar,    Form  No.  237.     Oben 

das  Relief  von  0,10  Dm.:  Bärtige  ideale  Maske  mit  lockigem 
nach  beiden  Seiten  symmetrisch  und  lose  fliessendem  Haar 
(um  den  Raum  zu  füllen);  glatte  Stirn,  sehr  voller,  grosser, 
etwas  geöffneter  Mund;  Maskenstil;  wohl  ein  Wasserdämon 
(Okeanos?).    Metallisch  glänzender  Firnis. 

2898.  (TC.  6693).    H.  0,075.     Griechenland,  1874. 

Aus  einer  grösseren  und  zwar  nicht  kreisförmigen  sondern 
als  Fries  angeordneten  Komposition;  oben  mit  Eierstab  abge- 
schlossen. L.  ragt  herein  das  Spiralende  eines  Ornamentes  (?). 
Schönster  Stil,  den  Bronzen  von  Siris  etwa  verwandt.  Ein 
Jüngling  (nackt,  der  Schild  am  1.  Arm  heraufgeschoben, 
Mantel  über  1.  Arm)  hat  mit  der  L.  einen  Feind  r.  (Jüngling) 
am  Haare  ergriffen  und  bedroht  ihn  mit  dem  Schwerte; 
letzterer  stemmt  die  r.  Hand  gegen  den  Feind  (an  dessen 
1.  Hüfte);  er  ist  übrigens  schon  hingesunken  und  erhebt  wehr- 
los den  1.  Arm  mit  Schild  und  Mantel;  der  Körper  sonst  nackt. 
An  ein  Motiv  des  Frieses  von  Phigalia  erinnernd.  Die  Formen 
ziemlich  scharf  ausgepresst.    Sehr  guter  Firnis. 

2899.  H.  0,09  mit  Henkel;    Dm.  0,085.      Griechenland,   S.  Sabouroff, 

1884. 

Der  Bauch  mit  breiten  Riefeln.  Der  Bügelhenkel  sehr 
hoch.  Das  Relief  oben  zeigt  eine  Nereide  (gegürteter 
Chiton)  auf  einem  Seepferde  (Zackenmähne;  Fischleib) 
nach  1.  reitend,  den  1.  Arm  mit  dem  Mantelzipfel  erhebend. 

e)  Teller. 

2900.  (TC.  7730).  H.  0,025.  Dm.  °>i45-  Ata  1  ante  (Lokris),  1882. 
Henkelloser  kreisrunder  Teller;  ziemlich  flach,  mit  umge- 
bogenem Rande,  auf  dem  plastischer  Eierstab.  Das  ganze 
Innere  von  einem  relativ  hohen  (c.  1%  cent.  Reliefhöhe)  Relief 
gefüllt;  an  der  Unterseite  sieht  man,  dass  der  dünne  Thon  in 
eine  Form  gedrückt  worden  war. 

Kampf  des  Eros  und  Pan.  Die  beiden  sind  im  Ring- 
kampfe begriffen;  Pan  ist  ganz  menschlich  und  jugendlich 
gebildet  (nur  zwei  kurze  Hörner);    der  viel  kleinere  Eros  hat 

5i* 


gOA         Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte.      Anhang. 

ihm  sein  r.  vorgestrecktes  Bein  mit  seinen  Beinchen  um- 
klammert und  von  der  Erde  gehoben;  ebenso  umklammert 
Eros  den  r.  Arm  des  Pan,  wahrend  letzterer  mit  der  L.  an 
den  1.  Flügel  des  Eros  fasst.  Unten  liegt  die  Syrinx  des  Pan 
(alle  Röhren  gleich  lang);  daneben  sein  Pedum  (gegen  das 
Ende  kaum  merklich  gekrümmt).  R.  sitzt  auf  einem  Felsen 
eine  Nymphe  oder  Aphrodite  als  Zuschauerin  nach  L,  ihr 
Unterkörper  im  Mantel,  sonst  nackt;  die  L.  auf  den  Fels  ge- 
stützt; die  R.  erhebt  sie  hoch,  wohl  den  Eros  durch  Zuruf 
anfeuernd. 

Das  Ganze  ist  von  rotbrauner  Firnisfarbe  bedeckt,  die 
sehr  leicht  abspringt. 

6)  Köpfe  und  ganze  Statuetten,  die  in  der  Technik  der  ge- 
wöhnlichen be??iaite?i  Terrakotten,  nicht  der  Vasen  ausge- 
führt sind,  zu  Ge/ässen  verwandt.     Meist  attische  Arbeit. 

a)  Mit  Mündung,  Hals  tmd  Henkel  einer  Lekythos. 

a)  Köpfe;  unten  immer  eine  niedere  Basis.  Die  glatte  Rück- 
seite mit  schw.    Vasenfirnis  bedeckt. 

2901.  (TC.  7091).    H.  0,14.     Pagae  in  der  Megaris,  1875.  —  Abg.  Treu, 

35.     Winckelm.  Progr.  v.  Berlin   1875,  Taf.  I,  4.  6;  S.  4  ff. 

Die  Basis  ist  hoch  (fast  o,o3)  und  auch  mit  weissem  Ueber- 
zug  versehen.  Weiblicher  Kopf  (der  Aphrodite);  braunes 
gescheiteltes  herabfallendes  Haar,  goldenes  Halsband.  Goldene 
Rosetten  am  Schulteransatz  (als  Ohrringe)  und  fünf  andere 
an  der  hochroten  hohen  Stephane,  deren  oberer  Rand  perl- 
schnurartig und  vergoldet  ist.  Die  Lippen  hochrot,  das  Auge 
braun.    Sehr  schön. 

2902.  (TC.  7415).  H.  0,105.  Aus  Athen  erw.;  1876. 
Dionysoskopf,  jugendlich,  rötliche  Gesichtsfarbe  (abge- 
rieben); Symposienkranz;  nach  beiden  Seiten  stehen  fast 
horizontal  hinaus  je  drei  braune  gedrehte  Locken.  Rings  oben 
blauer  Epheukranz.  Der  Blick  etwas  aufwärts  gewandt.  — 
Die  Basis  mit  schw.  Firnis. 

2903.  (TC.  7411).     H.  0,12.     In  Athen   erw.,  1876. 
Weiblicher  Kopf;  gering;  gelbes  Haar;   rote  Stephane; 

roter  Schleier,  der  seitlich  herabfällt. 

ß)  Statuetten  oder  Gruppen;  die  Rückseite  ist  glatt  und  in 
der  Regel  mit  Vaseufirnis  oder  Ornamenten  in  Vasen- 
technik bedeckt. 


6.  Kopf-  und  Statuettenvasen,  a,  «;  ß,  Gruppe  i.  8o5 

Erste  Gruppe:   Grössere  Prachtslücke;   Gruppen;  relativ  hohe  kreis- 
runde Basen  in  Terrakottentechnik;  die  Rückseite  mit  schönen  Palmetten 

in    Vasentechnik. 

2904.  (TC.  7141)-     H.  0,22.     Korinth,    1S76.    —    Vorzüglich    erhalten; 

nur  der  r.  Arm  der  Frau  und  die  1.  Hand  des  Jünglings 
fehlen.  —  Abg.  Rayet,  monum.  de  l'art  ant.,  terresc,  Aphr.  et 
Adonis;  mit  Text  von   M.   Collignon. 

Die  Basis  mit  starker  Auskehlung  ist  weiss;  auf  der  oberen 
Fläche.     Reste  von  Blau. 

Liebespaar.  Auf  einem  nicht  deutlichen,  wohl  als  Fels 
zu  denkenden  Sitz,  an  dem  vier  vergoldete  Rosetten  sich  be- 
finden und  an  dem  unten  Akanthosblätter  und  Ranken 
(Zinnoberrot  und  Gelb  daran)  empor  treiben  (alles  besonders 
aufgesetzt)  sitzt  nach  I.  ein  Jüngling  (mit  nach  Frauenart 
zurückgestrichenem  gescheiteltem  Haar  (goldgelb);  der  Ober- 
körper nackt,  um  die  Beine  und  am  Rücken  ein  rosafarbener 
Mantel);  sein  1.  Arm  ist  aufgestützt,  die  Hand  vorgestreckt 
(fehlt).  Auf  seinem  Schoosse  sitzt,  den  1.  Arm  um  seine 
Schultern  legend,  eine  nackte  Frau  (von  vorn),  hinter  der  ein 
Mantel  (etwas  Rosa)  wie  ein  Segel  bauscht  und,  auch  hinter 
dem  Jüngling  durchgehend,  den  Hintergrund  der  Gruppe 
bildet;  sie  scheint  mit  der  R.  nach  ihm  gefasst  zu  haben;  ihr 
gelbgoldenes  Haar  fällt  lose  auf  die  Schultern;  auf  dem 
Scheitel  hat  sie  einen  Zopf;  blaue  Augen.  Das  Weiss  auf  dem 
Körper  hat  teilweise  etwas  glasurartige  Glätte  und  Glanz. 
Sie  scheint  blaue  Schuhe  gehabt  zu  haben.  —  Echt  attischer 
Gesichtstypus.    Vorzüglich  schöne  Arbeit. 

2905.  (TC.  7403).    H.  0,255;  angeblich  Atalante;  1876. 

Die  Basis  weiss;  weniger  fein  als  2904;  ohne  die  feine 
Profilierung.  Auf  der  Basis  eine  graue  blauschwärzlich  be- 
malte Erhöhung  mit  oben  und  an  den  Seiten  rund  ausgezacktem 
Rande.  Darauf  die  auf  einem  nicht  angegebenen  Sitze 
sitzende  Aphrodite  (von  vorn,  die  Beine  etwas  nach  1.  ge- 
stellt; in  dünnem  Chiton  der  die  1.  Brust  freilässt  und  Mantel 
der  hinter  dem  Kopfe  etwas  bauscht  und  leicht  rosa  gefärbt  ist; 
goldnes  Halsband;  ganz  vergoldetes  Haar  mit  Blattkranz  und 
Blüthen;  das  Haar  hoch  auf  dem  Scheitel  in  einen  Knoten 
aufgebunden;  vor  den  Ohren  herabhängende  Einzelloken); 
sie  stützt  den  1  Arm  lässig  auf  und  hält  mit  der  R.  auf  dem 
r.  Knie  ein  offenes  Kästchen  (weiss  mit  schw.  Streifen);  sie 
blickt  in  die  Ferne.  R.  neben  ihr  ein  goldgelbes  Thymiaterion 
mit  dreiseitiger  Basis  und  Lowenfüssen.  Daneben  ein  Eros, 
ruhig   von  vorn  stehend  (lange  Schulterlocken  und  aufgebun- 


806         Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte.     Anhang. 

dener  Schopf;  riesige  blaue  Flügel;  gelbe  Fussringe;  1.  Unter- 
arm abgebrochen;  Etwas  um  1.  Arm  geschlungen)  L.  oben  über 
der  r.  Hand  der  Aphrodite  ein  etwas  kleiner  Eros  mit 
goldenem  aufgebundenem  Schopf,  der  mit  hochgehobenen 
Flügeln  (blau,  die  Schwungfedern  golden)  und  mit  segelartig 
hinter  sich  mit  beiden  Armen  ausgebreitetem  Mantel  (violett 
mit  hellblauem  Rande)  sich  eben  von  oben  herab  zu  schwingen 
in  Begriff  scheint.  —  Der  Hintergrund  rötlich  violett.  Am 
Rande  der  Gruppe  und  am  Vasenhals  waren  fünf  vergoldete 
Rosetten.  Malerisch,  nicht  symmetrisch  angeordnete  Gruppe; 
in  2904  strengerer  plastischer  Charakter  und  feineres  Detail; 
doch  sind  Kopf  und  Haar  der  Aphrodite  hier  auch  überaus 
schon  und  entzückend  fein.  Vorliebe  für  bauschende  Gewand- 
ränder.   Attisch. 

2906.  (Mise.  7754,  1).  H.  0,22.  Olbia,  S.  Becker,  1882.  —  Abg. 
Stephani,  Boreas  und  die  Boreaden,  Taf.  J;  S.  23.  Verhandl. 
der  25.  Versamml.   deutscher  Philol.   1867,  S.   i63. 

Die  Mündung  fehlt.  Es  fehlen  ferner  (und  waren  aus  Gips 
erg.)  der  Kopf  der  Frau  mit  Ausnahme  des  an  der  Brust  des 
Mannes  erhaltenen  gelben  Haarschopfes;  ferner  der  erhobene 
1.  Arm  der  Frau  von  der  Mitte  des  Oberarmes.  Die  Ober- 
fläche mit  fast  allen  Farben  sehr  abgerieben.  Die  ausge- 
schweifte Basis  mit  weissem  Ueberzug  und  rotem  Streif  oben. 
Die  obere  Fläche  der  Basis  rot.  —  Boreas  hat  im  Laufe 
Oreithyia  ereilt  und  fasst  die  in  die  Knie  gesunkene  mit 
beiden  Armen  um  sie  emporzuheben.  Boreas  ist  jugendlich; 
hohe  Stiefel;  kurzer  Chiton  mit  Spuren  von  Grün;  ob  Aermel, 
ist  nicht  zu  erkennen,  da  abgescheuert;  kurzer  thrakischer 
Mantel  mit  Resten  von  Rosa,  vorn  auf  der  Brust  mit  grosser 
Agraffe  befestigt;  skythische  Mütze,  deren  Aussenseiten  schwarz 
gefirnisst,  die  aber  innen  rot  gefärbt  ist;  herabfallendes  gelbes 
Lockenhaar;  grosse  Rückenflügel  die  ausgebreitet  (Aussenseiten 
schw.  gefirnisst;  innen  blau).  Oreithyia  ist  ganz  enblösst; 
nur  hinter  ihr  erscheint  ein  zum  Teil  den  Hintergrund 
bildender  Mantel,  dessen  Zipfel  sie  mit  erhobener  L.  empor- 
gezogen zu  haben  scheint;  darauf  kleine  Reste  von  Gelb 
sowohl  als  Grün.  Unten  zwei  gelbe  Rosetten.  Auf  dem 
Nackten  glatter  w.  Ueberzug  der  etwas  fleischfarben.  —  Eine 
Replik  der  Gruppe,  die  aus  derselben  Form  stammt  doch  viel 
besser  erhalten  ist  wurde  in  Tanagra  gefunden  (Mitth.  d.  Jnst. 
in  Athen  1882,  Taf.  XII);  die  Köpfe  waren  besonders  modelliert 
und  angesetzt;  sie  sind  an  beiden  Exemplaren  verschieden; 
auch  die  Flügel,  die  Rosetten  und  die  flatternden  Mantelränder 


6.   Kopf-  und  Statuettenvasen,  a,  ß,  Gruppe  i.  2.  807 

sind  besonders  angesetzt  und  differieren.  Die  Ausführung  des 
Tanagräischen  Exemplars  ist  feiner,  besonders  in  Boreas 
Kopfe.  —  Attisch. 

Zweite    Gruppe:    Eine  Büste    oder  Figur,    vorn    auf  kreisrunder 
Basis     in   Terrakottentechnik;    hinten  eine   kleine  Lekythos   mit  Eichel- 
näpfchen (Form  Ko.  241)  in    Vasentechnik,  mit  Palmetten  bemalt. 

OQ07        (TC    682O       H.  0,20.       Kreta,    1875.    —    AbS-   Arch.  Ztg.    1875, 
2907.      (TC  68«).  b»s  ^  (Tr£u)     Vgi>  Bull   d>  ^  im>  58  No   32. 

Hals  und  Mündung,  die  einst  über  die  Büste  herausragten, 
fehlen  mit  dem  oberen  Bauchteile  der  Lekythos.  Pracht- 
stück, obwohl  die  Bemalung  nicht  nur  sondern  auch  der 
weisse  Ueberzug  vollkommen  abgerieben  sind  und  nur  der 
blanke  rötliche  attische  Thon  erscheint. 

Aphrodite  Anadvomene.  Nackte  Büste  (bis  unter  Brust 
und  Armansatz)  der  Aphrodite;  mit  hohem  von  vier  Rosetten 
geschmückten  Kalathos,  von  dem  ein  Schleier  herabfällt;  unten 
ist  die  Büste  umgeben  von  einem  bauschenden  Gewandrand, 
der  auch  über  den  Schultern  in  flachem  Relief  erscheint.  Ganz 
unten  plastische  Wasserwellen.  Zwischen  den  beiden  Brüsten 
und  auf  den  Schultern  je  eine  Rosette  (in  einer  derselben  Rest 
von  Gelb).  Das  Haar  aufgelöst,  äusserst  reich  und  lockig; 
kleine  Reste  gelber  Farbe  darin.  -  Der  Gesichtstypus  zeigt 
das  echt  attische  Ideal.  Scharf  geschnittenes  grosses  Auge; 
hohes  Kinn  und  eine  gewisse  breite  Gesamtanlage;  die 
Grundzüge  sind  noch  die  der  Phidiasischen  Periode,  nicht  der 
Praxitelischen.  -  Der  Blick  ist  etwas  nach  ihrer  L.  gerichtet. 

2908.      (2853).      H.  0,17.     Tanagra,    S.  Sabouroff,  1884.  —   Abg.  Furt- 
wängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  59. 
Kreisrunde  Basis   mit  w.  Ueberzug.     Das  Eichelnäpfchen 
hinten  mit  w.  Ueberzug  und  gelb  bemalt;  darüber  die  Vasen- 
palmettenranken  (mit  einzelnen  gezackten  Blattern).  --   Vorn. 
Nike,  schwebend  über  das  Wasser,  dessen  Wellen  blau;   ge- 
gürteter Chiton,  dessen  Ueberfall  vorn  unter  dem  Gürte    aul- 
bauscht wie  an  der  Nike  des  Päonios;  im  Rücken  ein  kleiner 
Mantel,   der  über  den  1.  Unterarm  hängt  und   dessen  anderes 
Ende  von  der  R.   gefasst  wird.     Auf   der   L.   trägt   sie   eine 
Phiale  (rot);   loses  Lockenhaar  (rot),   darüber   drei   Rosetten; 
das  Stück  Hintergrund  neben  dem  Kopfe  ist  blau.    Die  Hügel 
sind  violett  mit  dunklerer  Innenzeichnung;   der  Chiton   weiss 
mit  gelbbraunen  Faltenlinien;  der  Mantel  dunkelviolett. 


8o8         Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte.      Anhang. 

Dritte     Gruppe:      Die    gewöhnlichen    kleineren    Exemplare.       Die 
Rückseite  entzueder  einfach  sc/izvarz  gefimisst  oder  thongrnndig  gelassen. 

2909.  (TC.  7404).     H.  o,i3.     Aus  Athen    erw.,  1876. 

Die  Basis  in  der  Vasentechnik  gefirnisst.  Der  Rand  des 
Reliefs  mit  fünf  vergoldeten  Rosetten  besetzt. 

Europa  (nackt,  nur  ein  auf  dem  Kopf  aufliegender  weiter 
Mantel,  den  sie  mit  der  R.  fasst  und  der  dem  oberen  Körper 
zum  Hintergrund  dient)  legt  die  L.  um  den  Hals  des  durch 
die  Wellen  nach  r.  schreitenden  Stieres  und  schwimmt  so 
neben  ihm  her,  den  Körper  von  vorne  zeigend.  Am  Mantel 
Reste  von  Blaugrau;  Haar  braunrot.  Der  attische  rundliche 
Gesichtstypus. 

2910.  (TC.  7414).     H.  0,116.     Aus  Athen  erw.,  1876. 

Die  Basis  in  der  Vasentechnik  gefirnisst.  Ein  Knäbchen 
(der  kleine  Dionysos?)  (Fleisch  rosa)  hockt,  das  1.  Bein  unter- 
geschlagen, auf  einem  rosafarbenen  Mantel  und  stützt  die  L.  auf 
den  Boden;  die  R.  seitwärts  ausstreckend  (Hand  abgebrochen);, 
dichter  Symposionskranz  und  blaue  Epheublätter  darüber; 
dahinter  abschliessend  ein  roter  Aufsatz.  Haar  ganz  kurz, 
braun.  —  Gering  und  etwas  flau. 

2911.  (TC.  7407).     H.  0,094.     Aus  Athen   erw.,  1876. 

Die  Basis  in  Terrakottenart,  weiss  mit  blauen  Resten, 
ausgeschweift. 

Hockender  Knabe  (Eros),  das  1.  Bein  untergeschlagen  (?), 
Gewand  um  den  Unterkörper,  das  weiss  mit  blauem  Rande 
und  roten  Horizontalstreifen;  langes  Schulterhaar;  Apfel  in 
der  r.  Hand;  zwei  grosse  Flügel,  die  braun  und  blau 
bemalt.  Aui  dem  Kopfe  hoher  Aufsatz  wie  ein  Kalathos  mit 
grünem  oberem  Rande.  Flaue  und  allgemeine  Formen,  nicht 
nachmodelliert. 

2912.  (2848).     H.  0,16.      Korinth,    S.  Sabouroff,    1884.    —    Abg.  Furt- 

wängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  71. 

Kreisrunde  ausgeschweifte  Basis,  deren  Rückseite  ge- 
firnisst. 

Leda  sitzt  und  empfängt  den  ihren  Schoss  suchenden 
Schwan.  Ihr  Mantel  lässt  den  Oherkörper  frei,  bedeckt 
jedoch  den  Rücken,  vom  Winde  etwas  aufgebläht;  keine 
Farbe,  nur  w.  Ueberzug  erhalten;  Haar  auf  die  Schultern 
herabhängend,  nicht  in  Locken  sondern  schlaff;  oben  dicke 
Binde  und  dahinter  fragmentierte  schw.  hohe  Stephane.  Sie 
zieht    das  r.  Bein  stark  an.    Der  Schwan  mit  dickem  Körper 


6.  Kopf-  und  Statuettenvasen,  a,  ß,  Gruppe  3.  809 

sitzt  ihr  auf  dem  1.  Oberschenkel;  sie  fasst  ihn  mit  der  L.  und 
mit  der  R.  berührt  sie  seinen  Kopf,  der  sich  an  ihre  r.  Brust 
schmiegt;  sie  blickt  in  die  Ferne.    Ihre  Brust  flach. 

2913.  (2847).     H-  °>I&     Korinth,   S.  Sabouroff.    —    Abg.  Furtwängler, 

S.  Sabouroff,  Taf.  71. 
Nur  eine  viereckige  dünne  Plinthe.    Die  Hinterseite  einfach 
thongrunden,  mit  dem  weissen  Ueberzug  der  die  ganze  Figur 

bedeckt. 

Saugende  Göttin  (Nymphe  und  Dionysos?  Hera  und 
Herakles?).  Eine  Frau  von  vollen  Formen  (Oberkörper  nackt, 
unten  Mantel  der  auch  den  Rücken  bedeckt  und,  mit  ge- 
bauschtem Rande  vom  Rücken  abstehend,  den  Hintergrund 
des  Nackten  bildet;  mit  Epheublattkranz  und  gelbgefärbtem 
kinten  kurzem  Haar)  hat  auf  dem  Schoosse  ein  nacktes 
K  nable  in  sitzen  in  der  Grösse  von  2—3  Jahren,  mit  echtem 
Kinderkopfe  (kahl);  sie  umfasst  es  mit  der  L.  und  bietet  ihm 
mit  der  R.  die  1.  Brust  dar.  Unten  jederseits  zwei  Rosetten. 
—  Keine  Farbreste  auf  dem  w.  Grunde.  Schöner  attischer 
Gesichtstypus. 

2914.  (TC.  7409).     H.  0,08.     Aus  Athen  erw.,  1876. 
Die  Rückseite  blau;  niedere  Plinthe. 

Hockendes  Knäbchen,  das  r.  Bein  unterschlagend;  rosa 
Fleischfarbe;  rosafarbenes  Mäntelchen  um  die  Beine;  braunes 
langes  Locken-Haar,  Symposionskranz  mit  blauen  Epheu- 
blättern,  lange  an  die  Seiten  herabhängende  Tänie;  er  erhebt 
die  R.,  daran  ein  Häschen  heraufspringt;  zu  seiner  L.  kommt 
ein  blauer  Vogel  (Rebhuhn  oder  dgl.)  mit  gehobenen  Flügeln 
heran.  —  Gut;  echt  attisch. 

2915.  2916.      (TC.  7405    und    7046).      2915:    H.  o,i3;    2916  mit  höherer 

Mündung  und  niederer  Basis,  H.  o,i33.  Aus  Athen  erw.,  1876. 
Stehender  Dionysosknabe.  Zwei  Exemplare  aus  der- 
selben Form.  Doch  sind  nicht  nur  Basis,  Mündung,  Rand 
(bei  2916  ausgezackt  und  ohne  Rosetten,  bei  2915  glatt  und 
mit  sechs  vergold.  grossen  Rosetten)  sondern  auch  das  Detail 
der  Figur  verschieden    durch  das  Nachmodellieren;   was   auf 

2915  der  Rand  des  Mantels  auf  der  1.  Schulter  ist,  wird  auf 
2910  zu  einer  lang  herabhängenden  Haarlocke  (!)  und  der 
Mantelrand  erscheint  weiter  hinten.    2915  hat  kurzes  gelocktes, 

2916  langes  straffes  Haar.  Beide  mit  Symposionskranz,  doch 
bei  2916  blaue  Epheublätter  darüber,  bei  2qi5  dieselben 
darunter;  2916  mit  blauer  Tänie  die  auf  die  Schulter  fällt; 
bei  290  fehlt  dies.      Rosa  Fleischfarbe;    1.  Standbein;    Mantel 


8lO         Attisch   rotfigurig;  schöner  Stil;  spätere  Hälfte.      Anhang. 

rosa,  r.  Oberkörper  frei.    In  gesenkter  R.  eine  Traube.     Blick 
etwas  nach  seiner  L. 

2917.  (TC.  7410).     H.  0,085.     Aus  Athen  erw.,  1876. 

Schwan,  auf  blauen  Wellen  nach  r.  schwimmend.  Am 
Schwanenflügel  ein  Firnisstreif.    Unbedeutend. 

2918.  (TC.  6815).     H.  0,045.     Griechenland,  1875.    —    Abg.  Treu,   35. 

Winckelm.  Progr.  v.  Berlin   1875,  Taf.  I,  2;   S-  19. 

Fragment;  erhalten  nur  das  Stück  eines  engen  Gef'äss- 
halses,  daran  vorn  der  Kopf  einer  weiblichen  Figur  (gelbes 
Haar;  gewundene  Binde  die  als  Abschluss  gegen  einen  über 
dem  Kopfe  am  Vasenhals  aufsteigenden  geriefelten  Ansatz 
dient). 

Vierte  Gruppe:    Die  Figur  ist    völlig   rund  gearbeitet;    nur  auf 

dem  Kopfe  der  Lekythosaufsatz. 

2919.  (TC.  7092).     H.  0,22.     Megara,  1875.  —    Aus  Stücken;    der  Thon 

durch  und  durch  grau  verbrannt;  die  Bemalung  modern 
erneuert.  —  Abg.  Treu,  35.  Winckelm.  Progr.  v.  Berlin,  1875, 
Taf.  II,  2;  S.  19  ff. 

Tänzerin,  nur  auf  den  Zehenspitzen  des  r.  Fusses  stehend, 
unter  denen  ein  Dorn  zum  Befestigen  auf  die  Basis.  Sie  ist 
nackt  bis  auf  ein  zottiges  neQiXcofia  (braun);  aufgelöstes 
braunes  Haar.  Sie  hebt  das  1.  Bein  hoch  nach  1.,  den  Ober- 
körper nach  vorn  drehend,  den  1.  Arm  horizontal  ausstreckend, 
den  r.  etwas  hebend.  Kühnes  reizvolles  Motiv.  —  Der  Lekythos- 
Hals  geriefelt. 

b)  Mit  dreischlitziger  Mündung,  Hals  und  Henkel  einer  Oenochoe. 
et)  Kopfe. 

2920.  (TC.  6814).       H.  0,075.      Athen.    —    Abg.    Treu,    35.    Berliner 
Winckelmannsprogr.  Taf.  II,   1.  3;  S.  18. 

Die  Kannenmündung  sehr  niedrig  und  weit;  der  Henkel 
nicht  emporsteigend;  derselbe  ist  dreikantig.  —  Kopf  eines 
aufgeregten  schreienden  Silens  mit  maskenhaftem  Gesicht  von 
strengem  Typus;  der  Mund  offen,  die  Zähne  sichtbar,  die 
Augen  rollend,  die  Brauen  sehr  hoch  gezogen;  die  langen 
Pferdeohren  nach  vorn  gespitzt;  auf  der  Stirne  dicker 
Symposionskranz  mit  Epheublattern  und  an  den  Seiten  herab- 
hängender weisser  Tänie.  Gefirnisst  ist  ausser  der  Gefäss- 
mündung  der  Hinterkopf  und  die  hintere  Hälfte  des  Halses; 
Firnis  matt;  der  steife  lange  Keilbart  ist  schwarz  mit  roten 
Streifen;  das  Gesicht  hochrot;  die  Farben  aufgefrischt;  das 
Grün  und  Gold  am  Kranze  scheint  ganz  modern. 


6.  Kopf-  und  Statuettenvasen,  a,  ß,  Gruppe  4.  —  b,  a,  ß.         81 1 

2921.  (2855).     H.  0,085.     Griechenland,  S.  Sabouroff.    —   Abg.  Furt- 

wängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  59. 
Silensmaske.  Die  Rückseite  und  die  halsartige  Basis 
schw.  gefirnisst.  Spaterer  Stil  als  2920.  Aufgeregter  Ausdruck; 
zottiger  breiter  Bart,  der  Mund  verzogen,  die  Stirne  gerunzelt; 
Symposionkranz  und  darüber  der  kalathosartige  Autsatz.  Bart 
braunrot,  Gesicht  fleischrot.  Sehr  lebendig.  —  Henkel  fehlt; 
Mündung  fragmentiert. 

ß)  Statuetten. 

2922.  (1782).     H.  0,12.     Athen,  S.  Linckh,  1841.   —   Abg.  Stackeiberg, 

Gräber  d.  Hellenen,  Taf.  52. 
Dünne  elliptische  Basisplatte  deren  Rand  blau;  darauf  eine 
grüne  bemalte,  vorn  abwechselnd  mit  drei  einst  vergoldeten 
Rosetten  und  vier  Zweigen  von  grünen  Epheublättern  mit 
Korymben  besteckte  ebenfalls  elliptische  Erhöhung;  darauf 
liegt,  das  1.  Bein  unterschlagend,  den  1.  Arm  auf  den  Boden 
stützend,  ein  rosafarbenes  Mäntelchen  unten  herum,  ein  ge- 
flügelter Knabe  (Eros?),  sich  lebhaft  nach  seiner  L.  hin  auf- 
wärts wendend  und  den  r.  Arm  ausstreckend;  sehr  lange 
Schulterlocken  (gelbbraun),  Epheublätter  im  Haar,  Symposions- 
kranz; Fleisch  von  zarter  Rosafarbe  mit  Politur  (antik!),  die 
nur  am  Gesichte  zerstört.  Sorgfältig;  schön.  —  Ergänzt  sind 
die  Flügel  grösstenteils  und  zwar  falsch;  nur  die  Ansätze  mit 
Resten  blauer  Farbe  sind  alt.  Der  r.  Arm  ist  angesetzt  und 
überschmiert,  doch  alt;  die  Finger  ergänzt. 

2923.  (TC.  7412).     H.  0,11.     Aus  Athen  erw.,  1876. 

Die  Basisplatte  sowohl  wie  die  elliptische  Erhöhung  grau- 
schwärzlich; ohne  Schmuck.  Darauf  liegt  der  Knabe  ganz 
wie  2922,  doch  ohne  Flügel.  Im  Uebrigen  ist  die  Ueber- 
einstimmung  so,  dass  beide  Figuren  letzthin  offenbar  auf  eine 
Form  zurückgehen,  obwohl  2923  etwas  kleiner  ist.  Der 
r.  Unterarm  war  gebrochen,  ist  jedoch  antik  und  hält  eine 
Traube  hinaus.  Der  Kopf  ist  mehr  nach  vorn  gewendet;  das 
Haar  ist  kurz;  das  Gesicht  kindlicher;  das  Fleisch  dunkler 
rot.  Alles  viel  weniger  fein  als  an  2922.  Symposionskranz 
und  darüber  der  Stephane-  oder  kalathosartige  Aufsatz;  darum 
ringsum  blaue  Epheublätter.  Modern  ist  nur  die  Erdschicht, 
die  mehrfach  dick  aufgetragen  ist. 

2924.     (TC.  7408).     H.  0,07.     Aus  Athen  erw.,  1876. 

Die  Basis  schw.  gefirnisst.    Knäbchen,  das  1.  Bein  unter- 
eschlagen,    die  1.  Hand  aufstützend,   die  R.  auf  einen  Vogel 


8 


12  Attisch   rotfigurig,  schöner  Stil;  spätere  Hälfte.      Anhang. 

(Ente?)  legend;  kurzes  Haar;  grünliche  Epheubl'ätter  im  Haar; 
rötliches  Fleisch.  Er  hockt,  ruhig  in  die  Ferne  blickend. 
Gering  bis  auf  das  Köpfchen. 

2925.  (TC.  68i3).     H.  o,i3.     Athen,  1875. 

Die  Basis  fehlt.  Mehrfach  gebrochen;  nichts  ergänzt, 
Ueber  eine  grüne  niedere  Terrain-Erhöhung  hin  schreitet 
Papposilen  nach  r.,  das  1.  Bein  vorsetzend  (blaue  Schuhe, 
vollkommnes  weisses  Zottelgewand,  das  am  Handgelenke 
absetzt;  um  den  Mittelkörper  grüner  Mantel,  der  oben  und 
unten  einen  violetten  Rand  hat);  er  hält  in  der  R.  ein  Tier 
(wohl  ein  Ferkel)  an  den  Hinterbeinen  und  trägt  auf  dem 
1.  Arm  den  Dionysosknaben,  der  puppenhaft,  doch  nicht 
kindlich  gebildet;  derselbe  sitzt  und  legt  den  r.  Arm  auf  die 
Schulter  des  Silens;  zinnoberroter  Mantel,  der  die  r.  Brust  frei 
lässt;  Kranz  von  spitzen  Blättern  und  gescheiteltes  in  langen 
Locken  herabhängendes  vergoldetes  Haar.  Der  Silenskopf 
charakteristisch  (Spitzohr;  blauer  Symposionskranz  und  grüne 
Epheublätter  daran,  darüber  hoher  dunkelroter  kalathosartiger 
Aufsatz,  darauf  Reste  von  weiss  aufgemalten  Palmetten).  Auf 
der  r.  Schulter  des  Silens  zur  Füllung  eine  vergoldete  (frag- 
mentierte) Rosette. 

Vortreffliche  Ausführung. 

2926.  (TC.  7093).     H.  0,125.     Athen,  1875.     Mehrfach  gebrochen,  Kleines 

erg.    —    Abg.  Treu,   35.  Winckelm.    Progr.     Taf.  II,  6;   S.   16  f. 

Mündung  und  Henkel  ungefirnisst;  alles  in  Terrakottenart 
mit  weissem  Ueberzug;  ebenso  die  relativ  hohe  profilierte 
Basis.  Gruppe:  1.  steht  ein  Knabe  (1.  Standbein),  lächelnd, 
r.  Hand  am  Mantel  der  den  Unterkörper  bedeckt,  den  1.  Arm 
(nicht  zu  erkennen),  um  die  andere  Figur  schlagend  die  ihre 
R.  auf  die  Schulter  des  Knaben  legend  ihn  umschlingt  und 
die  L.  in  die  Seite  stützt;  sie  soll  wohl  weiblich  sein;  steht 
auf  r.  Beine;  unten  feine  Ghitonfalten  sichtbar;  Mantel  den 
Oberkörper  freilassend,  der  offenbar  nackt  ist  und  flache  Brust 
zeigt.  Beide  bekränzt  mit  Blättern  und  dicken  Binden 
(Jakchos  und  Köre?).  Ueber  beide  weg,  als  Abschluss 
gegen  den  Vasenhals,  ein  Wulst.  —  Flaue  unbestimmte  Formen. 
Von  Bemalung  nichts  erh. 

2927.  (TC.    7085).      H.  0,125.      Tanagra,    Abg.  Treu   a.  a.  O.     Taf.  II, 

5.     S.   14  f. 

Die  Mündung  wie  die  Rückseite  mit  schlechtem  abgerie- 
benen Firnis.  Ein  Knäbchen  (Dionysos?)  reitet  lächelnd, 
nach  Frauenart  sitzend,  auf  einem  nach  r.  schreitenden 
Ziegenbock  (Mantel  um,  der  den  r.  Oberkörper  freilässt);  in 


6.  Kopf-  und  Statuettenvasen,  b,  ß.  gl3 

gesenkter  R.  eine  Traube;  das  Haar  braunrot  und  kurz;  Spur 
von  Blattern  oder  dergl.  im  kurzen  Haare  seitlich.  Der  r.  Fuss 
und  die  1.  Hand  fehlen.  Sicher  nicht  weiblich.  Im  Räume 
drei  blaue  Punkte  Rings  gezackter  Rand;  die  Zacken  sind 
blaue  Epheublätter  (Laube).  Oben  beim  Hals  der  Vase  ein 
Wulst.  —  Gering,  ohne  Schärfe. 

2928.  (2145).     H.  0,105.     Athen,  S.  Pourtales,  1865.     Gut  erh.  —  Abg. 

Stackeiberg,  Gräber  d.  Hell.  Taf.  49,  1.  2.  Panofka,  ant.  du 
cab.  Pourtales  pl.  28.  Vgl.  Treu,  35.  Winckelm.  Progr.,  1875, 
S.  15;  Stephani,  compte  rendu,  1876,  S.   172. 

Mündung  und  Henkel  schw.  —  Plinthe  mit  Spuren  von 
Rot.  Ein  Kn'äbchen  (Dionysos?)  hockt,  das  1.  Bein  unterge- 
schlagen, die  1.  Hand  auf  den  Boden  stützend;  die  R.  erhebt 
er,  mit  geschlossener  Faust  (ohne  kenntlichen  Gegenstand); 
Symposionskranz;  T'änie  mit  Schleifen;  grosse  Epheublätter. 
Den  Hintergrund  bildet  eine  oben  sich  vorwölbende  Epheu- 
blattlaube,  deren  innere  Fläche  ganz  aus  flach  eingedrückten 
Epheublättern  (mit  Resten  von  Grün)  und  deren  Rand  aus 
freien  Epheublättern  besteht,  davon  drei  weissse  Trauben 
herabhängen.  Der  Körper  des  Kindes  nur  weiss.  Das  Haar 
auf  die  Schulter  fallend. 

2929.  (TC.    6812).      H.    0,16.       Giiechenland,     1875.    —    Gebrochen; 

einige  Stücke  fehlen.  —  Abg,  Treu.  35.  Winckelm.  Progr., 
1875,  Taf.  II,  4;  S.   12. 

Die  Basis  und  Rückseite  gefirnisst.  Ein  Jüngling  steht 
auf  1.  Standbein,  von  vorne;  auf  der  1.  Schulter  ein  Mäntel- 
chen; er  scheint  mit  Epheu  bekränzt  und  trägt  dicke  Tänie 
(Mitra)  die  über  den  Ohren  eine  Schleife  bildet  nnd  auf  die 
Schultern  fällt  (dunkelrot).  Er  hält  in  der  L.  ein  fragmen- 
tiertes Thymiaterion,  in  der  gesenkten  R.  eine  Kanne;  zur  L. 
neben  ihm  steht  ein  Altar.  Der  Hintergrund  zinnoberrot;  im 
Uebrigen  sehr  abgerieben.  Ungeflügelt;  die  scheinbaren 
Flügelansätze  sind  nur  die  Gefässrandansätze.  Zu  seiner  R. 
unten  eine  Art  Basis  (?)  mit  Gewand  darauf. 

2930.  (TC.  7413).     H.  0,185.     Aus  Athen,  erw.  1876. 

Profilierte  elliptische  Basis  in  Terakottenart;  rot  getärbt. 
Eine  Nymphe,  weit  nach  1.  ausschreitend,  doch  der  Körper 
von  vorne,  das  Gesicht  nach  r.  umwendend;  in  der  L.  Tym- 
panon  (Reste  grünlicher  Farbe).  Der  Mantel  weht  hinter  ihr  in 
weitem  Bogen  und  ist  dann  vor  die  Scham  gelegt,  diese  und 
das  r.  Bein  verhüllend;  das  Uebrige  nackt.  Das  Fleisch  rosa- 
farben; der  Mantel  von  stärkerer  Rosafarbe.  Der  Kopf  an- 
gesetzt,   sehr    den    Tanagräischen    verwandt.     Die    Mündung 


814  Attisch  rotfigurig;  schöner  Stil;   spätere  Hälfte. 

schlecht,   ohne  Firnis;   der  Henkel   gefirnisst,  doch  angesetzt 
und  wohl  fremd.  —  Wohl  Tanagr'äische  Fabrik. 

c)  Isoliert. 

2931.      (2839).      H.    0,22.      Kreta,    S.  Sabouroff.    —    Abg.  Furtwängler, 
S.  Sabour.  Taf.  72. 

Stehender  Greif.  Auf  dem  Rücken  des  Tieres  ein  cylin- 
drischer  einfacher  Vasenhals,  durch  einen  Bügelhenkel  mit 
dem  Rücken  verbunden.  Zackenmähne;  etwas  aufgebogene 
Flügelenden.  Vorn  um  die  Brust  eine  Epheublattguirlande. 
Das  Ganze  von  Sinter  bedeckt;  nur  geringe  Spuren  von  Rot 
am  Kopfe  und  Hinterteil,  von  Braun  am  Schnabel;  der  stehen- 
gelassene Grund  zwischen  den  Beinen  war  schwärzlich  blau. 


D. 


DIE    NICHT  -  ATTISCHEN 
ROTFIGURIGEN  VASEN. 


L  Die  lokalen  Fabriken  in  Griechenland 

und  dem  Osten. 

1.  Böotien. 

a)  Krater.     Form  No.  jo2\  später  Stil. 

2932.     (2605).     H.  0,365.     O.  Dm.  0,26.     Theben,  1877.  —  Intakt. 

Sehr  lang  gezogene  Form.  Von  Henkel  zu  Henkel  Lorbeer- 
zweig. Am  Rand  ebenfalls  Lorbeer;  die  Lippe  mit  sog. 
Eierstab. 

A)  Die  Figuren  stehen  auf  der  Bodenlinie  auf,  sitzen  jedoch 
im  freien  Räume  (ohne  Terrainlinien).  In  der  Mitte  sitzt  der 
jugendliche  Dionysos,  die  Beine  nach  r.  (Unterkörper  im 
Mantel;  in  der  L.  den  Thyrsos  aufstützend;  lange  Locken, 
Epheukranz);  er  blickt  nach  1.  auf  zu  der  neben  ihm  stehenden 
nackten  ganz  weissen  Frau,  welche  die  1.  Hand  auf 
seine  1.  Schulter  legt  (gelbe  Innenzeichnung;  aufgenommenes 
Haar);  sie  zeigt  ihm  eine  in  der  R.  erhobene  Silens-Maske 
(ohne  Glatze,  gesträubter  Haarwisch  über  der  Stirn;  Stumpf- 
nase; Ohr  nicht  angegeben;  weit  vorspringendes  Untergesicht). 
L.  sitzt,  aufmerksam  auf  Dionysos  blickend,  ein  Silen  nach  r., 
in  der  L.  den  Thyrsos  (Gesichtstypus  wie  der  der  Maske; 
Haare  mit  etwas  verd.  Firnis;  ebenso  der  breite  Gesichskontur). 
L.  beim  Henkel  steht  eine  Nymphe  (dor.  Chiton  mit  Ueber- 
schlag  und  schw.  Saum);  sie  wendet  sich  nach  der  Mitte  um  und 
halt  in  der  R.  einen  Spiegel  (?).  R.  von  Dionysos  steht  erhöht  ein 
Erosknabe  (ganz  weiss  bis  auf  die  Flügel);  er  steht  von 
vorne,  blickt  nach  1.  und  erhebt  beide  Arme  nach  r.,  wie  um 
dem  Madchen  mit  der  Maske  etwas  zu  zeigen.  Ungefähr 
dasselbe  Motiv  wiederholt  ein  Mädchen  im  Chiton  r.  beim 
Henkel.  Zur  Füllung  1.  oben  ein  kleines  (dor.?)  Säulenober- 
teil und  eine  Traube. 

52 


gl 3  Böotisch   rotfigurig. 

B)  Die  Figuren  schliessen  unmittelbar  an  die  von  A)  an. 
Drei  Manteljünglinge;  oben  zwei  rechteckige  Felder  (grosse 
Diptycha?) 

Sehr  nachlässig.  Breite  lose  Zeichnung;  weichliche  For- 
men; sehr  wenig  Detail. 

2933.  (2879).     H.  0,14.     O.  Dm.  o,i3.     Griechenla  nd,  S.  Sabouroff,  1854. 
Von    Henkel   zu  Henkel    nur  Zackenornament;   oben  nur 

Eierstab.     Einfaches  kleines  Exemplar.    Der  Firnis  deckt  den 
Grund  nicht  gleichweg. 

A)  In  der  Mitte  schwebt  ein  weisser  Eros  nach  r.  (mit 
gelben  verd.  Innenlinien)  über  eine  Ranke  die  am  Boden;  er 
halt  die  Hände  als  ob  er  Tänie  oder  Perlschnur  bringe.  Ihm 
gegenüber  ein  Jüngling  der  das  r.  Bein  höher  aufstellt;  von 
1.  kommt  ein  Mädchen  (dor.  Chiton),  die  Hände  ebenfalls 
haltend  als  ob  sie  eine  Binde  bringe  (weisse  spitze  Blätter  im 
Haar).  —  Höchste  Nachlässigkeit. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  mit  weissen  Binden  im  Haar, 
sich  gegenüber. 

2934.  (2667).     H.  0,075.     Theben,  1880. 

Miniatur.  Blassrötlicher  Thon.  Flüchtig  mit  Firnis  auf- 
gemalt jederseits  eine  Palmette  und  Vertikalstreifchen. 

b)  Glockenförmiger  Krater ■;  später  Stil. 

2935.  (2781).     H.  0,16.  Böotien,  i883. 

Form  No.  49,  doch  höherer  Fuss.  Am  Rande  Lorbeer. 
Unter  den  Bildern  Mäander. 

A)  Ein  Silen,  ein  Fell  auf  der  vorgestreckten  L.,  sucht 
mit  vorgebeugtem  Oberkörper  eine  nach  r.  enteilende 
Nymphe  zu  haschen  (in  langem  Chiton;  alles  Gewand  wie 
Fleisch  weiss  mit  gelber  Innenzeichnung);  sie  hält  ein 
Tympanon  auf  der  L.;  w.  Binden  hängen  von  ihren  Armen 
herab.    R.  niederer  Altar. 

B)  Nach  r.  eilende,  sich  umblickende  Frau  in  Chiton, 
auf  der  R.  Tympanon  und  breite  Binde,  auf  der  L.  ein  Käst- 
chen; ein  Ball  im  Räume.     R.  Säule. 

Ueberaus  flüchtig. 

2936.  (2780).     H.  0,17.     Böotien.   i883. 
Gegenstück  zu  2935. 

A)  Genaue  Replik  der  Seite  A  von  2935;  es  fehlt  nur 
der  kleine  Altar  r. 


Böotisch   rotfigurig.  &io, 

B)  Jüngling  im  Mantel  nach  r.,  eine  Strigilis  haltend. 
Unter  ihm  kleiner  Altar  und  daneben  eine  Säule.  Weisse 
Binde  im  Haar,  darauf  Rot. 

c)  Gefäss  mit  hohen  Ohr  henkeln;  später  Stil. 

2937.  (2782).     H.  0,25.     Böotien,  i883. 

Form  No.  3n,  doch  der  Deckel  ohne  die  kleine  Vase, 
und  statt  deren  mit  langem  Knopf  mit  mehreren  Rillen.  Auf 
dem  Deckel  dicke  Strahlen  mit  dünnen  Spitzen;  Punktrosetten 
dazwischen. 

Schulter:  Stabornament.  —  Um  den  Bauch  umlaufendes 
Bild:  Eilende  Frau  nach  r.,  sich  umblickend,  Kästchen  und 
Tuch  auf  der  L.  (weisses  Fleisch;  Chiton  war  grünlich  mit 
weissen  Säumen);  1.  ruhig  stehende  Frau  nach  r.  mit  Käst- 
chen und  Tuch  auf  jeder  Hand  (Fleisch  und  Chiton  weiss  mit 
gelber  Innenzeichnung).  Von  r.  fliegt  herbei  eine  grosse 
Nike  (dor.  Chiton)  mit  Alabastron  und  Spiegel.  Von  1.  eilt 
eine  zweite  Nike  schreitend  herbei  mit  Alabastron.  Die 
Flügel  der  beiden  füllen  was  von  der  Rückseite  leer  blieb. 

d)  Teller,  polychrom;  strengerer  Stil. 

2938.  (2744).     Dm.  0,18.     Atalante  in  Lokris. 

Flacher  Teller;  im  Rande  zwei  Löcher  zum  Authängen. 
Grober  roter  Thon  mit  weissem  Kreideüberzug;  darauf  mit 
matten  Farben  bemalt.  Die  Konture  und  der  Grund  des 
Mittelbildes  schwarz;  sonst  blau,  rot  und  gelb. 

Mittelbild:  Eilende  Frau,  in  jeder  Hand  einen  gelben 
Kranz  mit  weissen  Blättern  haltend.  Die  Figur  ist  weiss  auf 
dem  schw.  Grunde  ausgespart  (also  in  der  Art  der  rotfigurigen 
Technik);  die  Innenzeichnung  des  weiss  gelassenen  Chitons 
und  des  Gesichtes  ist  schwarz;  roter  Gürtel  und  Saum,  gelbe 
Haare.  Rings  herum  ein  dorisches  Kymation  von  abwechselnd 
roten  und  blauen  breiten  schematischen  Blättern. 

Stil  etwa  der  älteren  Hälfte  des  schönen  Stils  der  attisch- 
rotfigurigen  entsprechend. 

2.   Korinth. 

Später  Stil. 

2939.  (2578).     H.  0,205.     O.  Dm.  0,27.     Korinth,  1877. 
Glockenförmiger  Krater  (Form  No.  49)  mit  niederem 

breitem  Fusse;  sehr  weit  übergreifende  Mündungs-Lippe,  daran 

52* 


820  Korinthisch   rotfigurig. 

aussen  Eierstab,  darunter  Wellenornament.  Merkwürdig 
blasser  dem  altkorinthischen  "ähnlicher  Thon  wie  er  unter 
dem  Fusse  und  an  den  Stellen  erscheint  wo  der  Firnis  abge- 
rieben ist.  An  den  ausgesparten  Bildteilen  hat  derselbe  einen 
feinen  roten  Ueberzug,  der  jedoch  leicht  abzureiben  ist. 

A)  Die  Figuren  auf  der  Bodenlinie  aufstehend.  Der  un- 
bärtige Herakles,  weit  ausschreitend  nach  r.,  schwingt  die 
Keule  hoch  in  der  R.  und  schlägt  auf  einen  Kentauren  los 
(Eurytion  oder  Dexamenos),  der  vor  ihm  auf  die  Vorderbeine 
gestürzt  ist  und  den  er  mit  der  L.  im  Nacken  fasst  und 
herunterdrückt.  Der  Kentaur  stützt  die  L.  auf  den  Boden, 
die  R.  ist  jammernd  ausgestreckt;  auf  seinem  Rücken  rotes 
fliessendes  Blut;  er  ist  bekränzt  mit  weissgelben  Zweigen;  sein 
Gesicht  nicht  sichtbar.  Hinten  ein  Baum  mit  roten  Blättern. 
Herakles  ist  kurzhaarig  und  ohne  Löwenfell  gebildet;  hat  ein 
Schwert  um  (rote  Parierstange,  gelber  Griff);  w.  Binde  im  Haar. 
Von  r.  eilt  hülfebringend  ein  Genosse  des  Herakles  herbei,  teil- 
weise vom  Kentauren  verdeckt  (Ghlamys,  Petasos  im  Rücken); 
er  zieht  eben  das  Schwert  aus  der  gelben  Scheide.  L.  hinter 
Herakles  enteilt  eine  Frau  (Deianeira)  sich  umsehend 
(Chiton,  Mantel  mit  Wellen  und  Strahlenornament;  gelbe 
Spitzen  im  Haar  mit  Knoten  hinten);  in  der  erhobenen  L. 
trägt  sie  ein  Kästchen  (?). 

B)  Drei  Manteljünglinge,  einer  eine  Strigilis  und 
grossen  kugelförmigen  Aryballos  haltend.  Ihre  Binden  weiss, 
darauf  Rosa. 

Gesichtstypen,  Zeichnung  und  Farbenanwendung  erinnern 
an  den  Apulischen  Stil. 

3.   Alexandrien  und  Orient. 

2940.  (238o).     H.  0,12.     Smyrna,  S.  Spiegelthal. 

Kleines  Deckelgefäss,  ungefähr  Form  No.  3u,  doch  ein- 
facher; der  Deckel  mit  einfachem  Knopfe.  Matter  blassrötlicher 
Thon.  Braunschwarzer  Firnis  womit  auf  den  Thongrund 
Ornamente  aufgemalt  sind:  Um  Schulter  und  Bauch  je  ein 
lockerer  Blattzweig  nebst  Punkten. 

In  Technik  und  Ornament  mit  den  Gefässen  hellenistischer 
Zeit  aus  Alexandrien  übereinstimmend. 

2941.  H.  o;2Ö.     Tanagra,  angebl.  in   einem  Grabe  mit  einer  gläsernen 

Ente  auf  der  ein   Eros  sitzt,  gefunden;  S.  Sabouroff.  —  Abg. 


Alexandrinisch.  8'2I 

Furtwängler,    S.    Sabouroff,    Taf.  70.    —    Vgl.   Bull,    d.   J.    1874, 
p.  125  (Lüders). 

Schlanker  Kantharos.     Aus    sog.    aegyptischem   Porzellan 

mit  heller  grünlich  blauer  Glasur.     Um  den  Hals  eine  Guir- 

lande  von  brauner  Glasurfarbe.    Die  Henkel  überaus  zierlich, 

unten    in  Blatter  auslaufend.     Der  Bauch  geriefelt.   —   Wohl 

Alexandrinischer  Fabrik? 

2942.     (2398).     H.  0,12.     Smyrna,  S.  Spiegelthal,  1873. 

KUnnchen,  etwa  Form  No.  282;  rötlicher  Thon;  das  Ganze 
mit  matter  hellroter  Farbe  bedeckt;  um  die  Grenzlinie  von 
Bauch  und  Schulter  eine  Reihe  gelber  Punkte. 


IL   Die  rotfigurigen  Vasen  italischer 

Fabriken. 

i.    E  t  r  u  r  i  e  n. 

Sehale. 

Form  No.  22 J,  doch  flacher ;  das  Ende  der  Henkel  empor gebogeit 
und  flicht  rtmd  sondern  gerade;  sehr  dünnwandig.  Imtenbild  von 
Mäander  umgeben.  Aussen  tinter  den  Henkeln  rote  steife  Palmetten 
und  sehr  flüchtige  Bilder;  das  Innenbild  sorgfältig;  für  manches  Detail 
ist   Weiss  in  Punkten  und  feinen  Linie7i  vertu andt. 

Erste   Gruppe:  Das  Innenbild  steht  auf  einer  mit  Eierstab  gezierten 
Horizontalen ;   darunter  kleiner  geflrnisster  Abschnitt. 

2943.  (1761).  H.  0,11.  Dm.  0,27.  Chiusi;  in  Rom  1841  von  Gerh. 
erw.  —  Aus  Stücken,  Fugen  übermalt.  —  Abg.  Gerhard, 
Trinksch.  und  Gef.,  Taf.  X,  3.  4.     S.   i3. 

Innen:  Der  bartige  Dionysos  steht  von  vorne,  die  Beine 
über  einander  schlagend,  mit  der  L.  auf  den  Thyrsos  gestützt, 
in  der  R.  den  Kantharos  (lange  Locken;  laubbekränzt);  er  ist 
an  einen  Baumstamm  (Lorbeer-  oder  Oelblätter)  gelehnt,  auf 
dem  eine  Eule  sitzt;  ein  reich  verzierter  Mantel  fallt  von  dem 
1.  Unterarm  über  das  r.  Unterbein.  Er  blickt  auf  die  Schale 
die  ihm  ein  Madchen  reicht,  die  in  der  L.  die  Kanne  hält 
(Schuhe;  dünner  gegürteter  Chiton,  feinfaltig;  Scham  durch- 
gezeichnet; ebenso  die  Beinkonture,  mit  verdünntem  Firnis; 
Sphendone;  Armbander  über  dem  Ellbogen).  An  Dionysos 
viel  Muskeldetail  mit  etwas  verdünntem  Firnis.  Kein  Weiss. 
Alles  sorgfältig,  doch  steif  und  echt  etruskisch. 

Aussen:  A)  und  B)  gleich;  stark  übermalt;  je  eine  be- 
kleidete Figur  ist  einer  nackten  gegenüber,  die  in  der  R. 
etwas  erhebt.    Sehr  roh. 


Etrusk.  Schale,  Gruppe   i.  2.  823 

2944.  iibn).     H.  0,095.    Dm.  0,27.     Vulci.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch. 

Tf.  XVI,  3.  4.  S.  27. 

Innen:  In  der  Mitte  sitzt  auf  einem  Fels  eine  Frau 
nach  1.  (Unterkörper  im  Mantel;  weisser  Schmuck);  sie  halt 
in  der  L.  einen  Spiegel  und  lässt  sich  von  einer  gleich  ge- 
wandeten  Frau  1.  ein  weisses  Diadem  zurechtsetzen.  R.  da- 
hinter hält  eine  Dienerin  in  dor.  Chiton  einen  grossen 
Schirm  über  die  Sitzende.  R.  und  1.  je  eine  grosse  Ciste 
(rund,  reich  ornamentiert,  mit  Füssen  und  mit  geöffnetem 
Deckel). 

A)  und  B)  wie  2943. 

2945.  (1760).     H.  0,09.     Dm.  o,23.      Chiusi,  in  Rom  1841  erw.  von  Gerh. 

—  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  und  Gefässe  Taf.  X,  1.  2. 

Innen:  In  der  Mitte  eine  Frau  von  vorne  (dor.  Chiton; 
Schuhe);  sie  blast  die  Doppel  flöte;  r.  tanzt  ein  bärtiger  ge- 
hörnter Satyr  (spitze  Ohren,  stumpfe  Nase  und  zwei  kleine 
Hörnchen,  kein  Schwanz  sichtbar;  Stiefel;  ein  Stock  in  der  R.; 
Brust  und  Armband  aus  weissen  Punkten;  der  Mittelkörper  erg.). 
L.  tanzt  entsprechend  Papposilen  (Schuhe;  ganz  zottiges 
Gewand,  das  als  solches  am  Aermel  und  Absatz  am  Handgelenk 
zu  erkennen  ist;  bekränzt;  Bart  zerstört;  weisse  Brustbinde); 
Hände  nach  aussen  gebogen,  wie  bei  etrusk.  Tänzern  gewöhnlich. 

A)  und  B)  wie  2943;  jede  Figur  eine  Binde  haltend. 

Zweite    Gruppe:    Innen    ohne    den    gefirnissten    Abschnitt    unten. 
Weniger  steife,   aber  nachlässigere  Zeichnung, 

2946.  (1795)-     H.  0,08.     Dm.  0,27.      Bomarzo.    —    Abg.  Elite  ceramogr. 

III,    25;    p.    63.      Vgl.    Overbeck,    Kunstmythol.  III    (Poseidon), 
S.  374,  No.  10. 

Innen:  L.  sitzt  eine  Frau  auf  geschweiftem  Lehnstuhl 
(Schuhe,  Mantel  um  den  Unterkörper,  lange  Haare);  sie  zieht 
mit  der  L.  den  Mantel  empor  (Amphitrite  oder  Amymone). 
Ihr  gegenüber  steht  Poseidon  (dicker  etrusk.  Blattkranz; 
Schuhe;  Schawl  über  die  Schultern);  in  der  L.  Dreizack 
(dessen  Ende  nicht  dargestellt),  das  r.  Bein  auf  einen  Fels 
höher  stellend,  in  der  R.  einen  grossen  Fisch  haltend. 

A)  undB)  gleich;  die  Oberteile  der  Figuren  fehlen ;  roh; 
nur  mit  breitem  Pinsel  gemalt;  zwei  bekleidete  Figuren  und 
ein  nackter  Jüngling  ihnen  gegenüber. 

2947.  (1764).      H.  0,09.      Dm.    0,24.     Chiusi,    von    Gerh.  1841   in  Rom 

erw.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  und  Gefässe  Taf.  IX,  1  S.   10. 

Innen:  Unten  ein  kleiner  ungefirnisster  Abschnitt.  L. 
steht  Herakles    (jugendlich,    w.  Blattkranz,    Keule  in  der  L., 


824  Italisch   rotfigurig.     Etrurien. 

Shawl  über  den  Armen;  kein  Fell),  sich  nach  1.  zum  Weg- 
gehen anschickend,  doch  umblickend  nach  r.  wo  auf  einem 
Felsen  eine  Nymphe  in  beträchtlich  kleinerer  Figur  nach  1. 
sitzt,  einen  Thyrsos  aufstützt  und  auf  der  L.  einen  Kasten 
hält.  Raumfüllung  durch  Kreise  mit  w.  Punkten  und  dergl. 
A)  und  B):  Zwei  Manteljünglinge  sich  gegenüber;  ein 
Pfeiler  zwischen  ihnen,  über  dem  ein  Ball. 

2948.  (1628).     H.  0,06.     Dm.  o,23.     Corneto. 

Innen:  Eros  mit  Deckelschüssel  und  Oenochoe  eilt  nach 
r.  (Schuhe);  ein  grosser  Vogel  erhebt  sich  r.  zum  Fluge. 

A)  und  B):  Nackter  Jüngling  und  bekleidete  Frau  sich 
gegenüber.    Roh. 

2949.  (2223).     H.  0,065.     Dm.  0,20.     Gerh.'  Nachl. 

Innen:  Ein  jugendlicher  Satyr  sitzt  auf  einem  Panther- 
fell nach  1.,  den  Thyrsos  in  der  R.;  1.  neben  sich  eine 
fünfsaitige  Lyra  (verblasste  weisse  Brustbänder;  Schuhe). 
Aussenseiten  unbemalt. 

Krater. 

Erste  Gruppe:  Die  Form  ist  noch  etwas  strenger  und  gedrungener 
als  Form  No.  302.      Die  Ornamente    nach    de?n  Beispiele    des  schönen 

attischen  Stiles. 

2950.  (2583).       H.    0,425.      Dm.    0,465.       Caere,    1877.    —    Gut  erh.  — 

Abg.  Arch.  Ztg.  1884,  Taf.  5.6. 

Der  Firnis  ist  gut,  von  eigener  Art,  glattglänzend  doch 
nicht  tiefschwarz.  Der  Thon  ist  blass,  grau-rötlich;  unter 
dem  Fusse  zwischen  den  Henkeln  und  an  wenigen  Stellen 
der  Figuren  jedoch  dunkelrot.  Viel  aufgemaltes  Weiss  das 
meist  verblasst.  Keine  Terrainlinien;  die  Figuren  im  Räume 
verteilt. 

A)  Streit  des  Apoll  und  Marsyas.  In  der  Mitte  sitzt, 
bedeutend  grösser  als  alle  anderen  Figuren,  Zeus  als  Richter 
(Unterkörper  im  Mantel,  gezahnter  Saum;  lange  Locken  und 
dicker  Blattkranz  der  nur  bis  zu  den  Ohren  reicht  nach 
etruskischer  Sitte);  er  stützt  die  L.  auf  ein  blütenbekröntes 
Scepter,  die  R.  liegt  im  Schosse;  er  blickt  nach  r.  um,  wo 
oberhalb  ihm  zugewendet  Marsyas  nach  1.  sitzt  (Fell  auf 
der  Brust  geknüpft),  die  Leier  (sieben  weisse  Saiten)  in  derL.,  das 
Plektron  in  der  R.;  er  scheint  das  Spiel  eben  zu  unterbrechen 
(Bildung  wie  die  eines  gewöhnlichen  bärtigen  Satyrn;  Schwanz 
wie  bei  den  folgenden  mit  etwas  verdünntem  Firnis  in  einzelnen 


Etrusk.  Krater,  Gruppe   i.  825 

Strichen;  Gesicht  verwischt;  weisser  Battkranz;  Glatze;  weisses 
Perlenband  um  die  Brust).  L.  steht  Apoll  nach  r.,  das  1. 
Bein  höher  aufstellend  (lange  Locken,  weisser  Lorbeerkranz, 
um  den  Unterkörper  reich  mit  Wellen  und  Sternchen  gestickter 
Mantel;  w.  Brustperlenband);  er  streckt  beide  Hände  vor  als 
fordre  er  Marsyas  auf,  jetzt  ihm  wieder  sein  Instrument  zu 
überlassen.  L.  hinter  Apoll  sitzt  ein  anderer  Silen  (Fell  auf 
der  Brust  geknüpft,  w.  Haarbinde,  Glatze;  w.  Brustperlenschnur); 
er  wendet  sich  lebhaft  nach  r.  um  und  erhebt  in  der  R.  eine 
Flöte,  die  andere  in  der  gesenkten  L.  haltend  (er  will  Marsyas 
auf  sein  wahres  Instrument  aufmerksam  machen?).  R.  hinter 
Marsias  steht  ein  Silen  nach  1.  (w.  Brustband)  das  r.  Bein 
höher  aufstellend,  die  R.  erhebend,  Marsyas  ermahnend.  R. 
unterhalb  Marsyas  steht  auf  der  Bodenlinie  ein  Jüngling  nach 
1.  mit  zwei  Speeren  im  1.  Arm,  und  in  Chlamys,  aufmerksam 
nach  der  Mittte  sehend  (mit  w.  Kranze  und  w.  Brustbande). 
L.  unterhalb  Apollo  sitzt  auf  einem  Felsen  (der  schwarz,  nur 
der  Kontur  thongrundig)  Aphrodite  nach  r.  (in  einfachem 
Chiton;  Sphendone),  einen  grossen  weissen  Spiegel  sich  vor- 
haltend; ihr  Fleisch  ist  weiss  auf  den  Thongrund  aufgesetzt. 
Zu  ihr  gehört  auch  r.  unterhalb  Zeus  der  Eros  nach  1.,  der  eben- 
falls ganz  weiss  ist  (auch  die  Flügel;  die  Innenzeichnung  ist 
an  beiden  fast  ganz  verschwunden;  sie  war  hellbräunlich);  er 
kniet  auf  dem  1.  Knie  und  bückt  sich  etwas  vor,  die  Arme 
vorstreckend,  als  ob  er  etwas  trage.  R.  davon  eine  dicke 
Tänie  im  Räume  zur  Raumfüllung.  R.  nahe  dem  Henkel 
hüpft  ein  grosses  Reh  mit  den  Vorderbeinen  empor,  um  von 
den  Zweigen  zu  fressen,  die  ein  r.  oben  über  dem  Henkel 
sitzender  Eros  (thongr.)  ihm  in  beiden  Händen  reicht;  dieser 
Eros  ist  viel  grösser;  Weiss  nur  an  den  Flügeln;  bekränzt; 
w.  Brustperlenband.  L.  über  dem  anderen  Henkel  naht  ein 
Kentaur  nach  r.,  die  L.  vorstreckend,  in  der  R.  eine  grosse 
brennende  (Flamme  weiss)  Fackel  (Glatze,  Tierohr,  bekränzt; 
w.  Brustband). 

B)  Grosse  Figuren;  nur  eine  Reihe,  die  den  Raum  von 
unten  bis  oben  füllt.  In  der  Mitte  sitzt  Zeus  auf  dem  Mantel 
nach  1.,  im  1.  Arm  das  Scepter;  auf  der  R.  balanciert  er  auf 
dem  r.  Zeigefinger  die  Spitze  des  grossen  Blitzes  (mit  w.  ge- 
ringeltem Feuer);  doppelter  Blattkranz;  weisses  Brustperlen- 
band. Vor  ihm  steht  nach  r.  eine  Frau  (dor.  Chiton,  mit 
grossen  Säumen;  Strahlendiadem;  w.  Schmuck);  auf  der  L. 
und  R.  hält  sie  ein  Tympanon,  dazu  eine  Tänie  am  r.  Arm. 
Von  r.  tanzt  ein  Jüngling  herbei  (w.  Brustband;  ein  Mantel 


826  Italisch  rotfigurig.     Etrurien. 

shawlartig  über  den  Unterarmen),  die  L.  erhebend,  in  der  R. 
Thyrsos;  lange  Haare;  sicher  kein  Satyr,  vielleicht  Dionysos. 
—  Zur  Füllung  oben  T'änie  und  Kranz;  unten  grosses  Rund 
mit  koncentrischen  Kreisen  und  ein  Krater  ganz  der  Form 
wie  der  vorliegende. 

Der  Stil  ahmt  den  späteren  attischen  der  Kratere  nicht 
ungeschickt  nach;  verwandt  Mon.  d.  J.  X,  Tav.  5i. 

Zweite  Gruppe:  Form  No.  302;  sehr  schlank;  plumpe  rohe  Orna- 
mentik; eingerahmtes  Bild  jeder  seit  s. 

2951.  (1791).     H.  0,315.     Etrurien,   1841. 

Ohne  Weiss,  mit  einzelnen  durch  verdünnten  Firnis 
schattierten  Teilen;  derbe  hässliche  Zeichnung. 

A)  Ein  geflügelter  Panther  springt  los  auf  einen  ent- 
weichenden Jüngling  mit  Schild,  der  ihm  das  Schwert 
entgegenstreckt. 

B)  Ein  Jüngling  mit  Schild  und  Schwert  dringt  ein  auf 
einen  adlerköpfigen  Greif. 

Die  Bilder  seitlich  sind  von  Mäander  eingefasst. 

2952.  (2622).     H.  0,405.    Vulci.  —  Abg.  Ambrosch,  de  Charonte  etrusco 

tab.  I.   II.        Vgl.    Annalä     d.    J.    1879,     p.    304    (Körte);     Pottier, 
lecythes  blancs  p.  45.    Hässlich,  überschlank;  plump  und  schwer. 

A)  Schreitender  Charon  nach  1.  (Schuhe;  Chiton  bis  zur 
Mitte  der  Unterbeine;  den  Hammer  schulternd;  w.  Kranz  in 
der  L.,  weisse  Bänder  um  die  Brust;  w.  bekränzt;  Hakennase; 
Tierohr;  grosser  Stern  unten  auf  dem  Chiton). 

B)  Schreitende  Frau  nach  1.  in  Chiton;   wie  Charon  mit 
w.  Binden  um  die  Brust;    w.  Halsband  mit  Amuleten    in  der  \ 
L.;  in  der  R.  Thyrsos  mit  geflochtenen  w.  Binden;  w.  Kranz 
im    ziemlich    kurzen    Haare.    —    Lorbeerzweige    rahmen    die 
Bilder  ein. 

Sog.  Stamnos. 

Form  No.  3g,  doch  herrscht  weder  in  den  Proportionen  ?ioch  den 
Formen  von  Lippe  und  Fuss  ei?2e  feste  Tradition  zmd  die  Bildung 
dieser  Teile  schwankt. 


Erste  Gruppe:    Mit  mehreren  Figuren  reihen. 

2953.     (1789).     H.  0,34.     Aus  der  Sabina,  Ausgrabung  Fossati.  —  Aus 
Stücken;   übermalt. 

Sehr  eng  gedrängte  leblose  Palmetten  etrusk.  Stiles  unter 
den  Henkeln;  oben  an  der  Schulter  liegendes  Palmettenband. 
Dünnwandige  gut  etrusk.  Technik;  blassrötlicher  Thon;  feine 


Etrusk.  Krater,  Gruppe  2.  —  Stamnos,  Gruppe  1.  2.  827 

Relief linien;    Haare   in   einzelnen   geringelten  Pinselstrichen. 
Der  Stil  verwandt  mit  2g5o. 

A)  In  der  Mitte  der  bärtige  Dionysos,  sitzend,  nach  r. 
(unterwärts  Mantel;  w.  Stab  in  der  R.  aufstützend;  der  Ober- 
kopf erg.);  er  reicht  mit  der  L.  ein  Trinkhorn  einer  weiss- 
gemalten  Frau  die  von  r.  herankommt,  das  Hörn  mit  der  R. 
fasst  und  mit  der  L.  das  ihr  (nach  etruskischer  Weise)  zwischen 
die  Knie  herabgesunkene  .Gewand  hält;  ein  weisses  Hündchen 
leckt  Dionysos  den  Fuss.  Die  Frau  sehr  übermalt.  Hinter  ihr 
kommt  tanzend  nach  1.  herbei  ein  Silen,  dem  ein  w.  Vogel 
auf  der  Schulter  sitzt.  L.  hinter  Dionysos  tanzt  ein  nacktes 
weissgemaltes  Mädchen  (Gewandstück  zwischen  den  Knieen), 
einen  Kantharos  in  der  L.  erhebend;  ein  Kranich  1.  unten. 
L.  oben  ein  kauernder  Eros  (sehr  übermalt)  mit  Binde,  nach  r.; 
r.  ein  kauernder  Eros  mit  Kästchen  nach  1.  In  der  Mitte  ist 
ein  Gewandstück  aufgehängt. 

B)  L.  sitzt  ein  Silen  nach  r.  (weisses  Pantherfell  um  den 
Hals),  in  der  L.  ein  Hörn  erhebend,  daraus  etwas  Schwarzes 
heraushängt,  das  eine  Frau  staunend  betrachtet,  indem  sie 
die  R.  danach  erhebt  (sie  hat  dorischen  Chiton,  ist  jedoch  bis 
auf  das  Haar  weiss  gemalt;  Innenzeichnung  braun,  nicht  gelb). 
R.  ein  Jüngling  nach  1.  mit  einer  brennenden,  oben  spitz 
zulaufenden  Fackel  in  der  R.  (lange  Locken,  nackt);  er  wendet 
den  Kopf  um;  der  eiartige  Gegenstand  in  der  L.  ist  ergänzt. 
L.  oben  ein  kauernder  Eros,  im  Begriffe  einen  vor  ihm 
stehenden  Hahn  mit  den  Händen  zu  haschen.  R.  oben  ein 
weiss  gemalter  Greif  nach  1.;  in  der  Mitte  oben  eine  grosse 
Tänie.  Unten  bei  dem  Silen  ein  streitbarer  w.  Hahn  und  ein 
w.  Fuchs  sich  gegenüber,  im  Begriffe  aufeinander  loszugehen. 

Zweite  Gruppe:  Mit  nur  einer  Figurenreihe. 

2954.     (1621).     H.  0,28.     Bomarzo,  i832. 

Unter  dem  Henkel  je  eine  einfache,  schöne  Palmette. 

A)  Auf  nach  1.  galoppierendem  Rosse  sitzt  ein  Jüngling 
(kurzer  Chiton  und  Mäntelchen;  Mütze  mit  nach  vorn  gebo- 
gener Spitze);  sich  umwendend,  so  dass  sein  Gesicht  im  ver- 
lorenen Profil  gesehen  wird,  bläst  er  die  Tuba  nach  r.;  es 
folgt  r.  eine  nach  1.  schreitende  Frau  (Chiton)  mit  Kästchen; 
Binde  auf  1.  Arm.  L.,  dem  Rosse  voran  schreitet  Charon, 
sich  umsehend,  mit  grossem  Hammer  in  beiden  Händen 
(kurzer  Chiton,  Tierohr,  krumme  Nase). 

B)  Auf  einem  zweirädrigen  Karren  liegt  ein  verhüllter 


828  Italisch   rotfigurig.     Etrurien. 

Mann,  den  Oberkörper  aufgerichtet;  Zweigespann  von  Maul- 
eseln.   Wohl  des  Verstorbenen  Fahrt  in  die  Unterwelt. 

Mehrfach  sind  im  Räume  ovale  Stücke  Thongrund  aus- 
gespart, ohne  verständlichen  Sinn. 

Etwas  roher  Stil;  dem  lokalen  Nolanischen  etwas  verwandt. 
—  Ohne  Weiss. 

2955.  (1790).     H.  o,3i.     Vulci,  Gerh.   1841. 

A)  Ein  geflügelter  Jüngling  mit  Untergewand  sitzt  und 
vor  ihm  steht  ein  geflügeltes  Mädchen  (Chiton),  ihm  eine 
weisse  Binde  hinhaltend. 

B)  Greif  nach  1. 

Mit  Weiss;  später  Stil,  hässliche  Zeichnung;  geringe 
Technik;  schwer. 

2956.  (1637).      H.    0,27.     Etrurien,    Gerh.  c.  i836.    —    Abg.    Gerhard, 

etr.  Spiegel  I,  19,  7;  S.  66  f. 

A)  Ein  Mädchen  nach  1.  (gegürteter  Chiton)  hält  eine 
runde  Ciste  auf  der  R.  und  ein  Halsband  mit  bullae  in  der  L.; 
1.  ein  Polsterkissen. 

B)  Dasselbe.  —  Rohe  Zeichnung;  wie  2955. 

2957.  (i623).     H.  0,34.     Vulci,  Gerh.  c.   i833.  —  Abg.  Elite  ceramogr. 

I,  pl.  88;  p.  293. 

A)  Athen a  (Helm,  Schild  mit  Medusenhaupt)  tritt  mit 
dem  r.  Bein  nach  einem  hinsinkenden  jugendlichen  Krieger 
(Gigant),  dessen  abgerissenen  1.  Arm  sie  gleich  einer  Waffe 
in  der  L.  schwingt.  Der  Gigant  hat  w.  Panzer  und  sinkt  auf 
w.  Steinhaufen.    Athenas  Fleisch  weiss. 

B)  Nike,  nach  1.  laufend  durch  die  Luft,  eine  Tänie 
haltend  (Fleisch  und  Flügel  weiss);  im  Motiv  auffallend 
ähnlich  Elischen  Münzen  des  5.  Jahrh.'  —  Sehr  roh. 

Amphora  mit  Volutenhenkeln 

(ungefähr  Form  No.  38). 

2958.  (1624).     H.  0,53.      Bomarzo,    in  Rom  von  Gerh.  erw.    —    Abg. 

Gerhard,  Trinksch.  und  Gefässe  Taf.  XXX,  15.   16. 

Die  Voluten  thongr.,  rotgefärbt.  Mündung:  Wellensaum 
und  Epheuranken.  Hals:  A)  Zweimal  (mit  geringen  Varianten) 
ein  Silen  nach  r.,  der  auf  eine  nackte  sitzende  Nymphe  mit 
Thyrsos  begehrlich  zuläuft.  —  B)  Ein  unbärtiger  Satyr 
nach  1.  sucht  eine  nackte  Nymphe  zu  haschen;  1.  eine  Gans. 
R.  ein  sitzender  Silen  nach  1.,  die  Arme  nach  einer  Gans 
ausstreckend;  vor  ihm  ein  sich  umblickend  entfernender  Jüng- 
ling.    Alle  Figuren  haben  w.  Perlschnüre  um  den  Oberkörper. 


Etrusk.  Stamnos.  —  Volutenamphora.  829 

Schulter:  Tierfries.  A)  L.  Schwan  nach  1.;  dann  Panther 
nach  r.;  Hund,  einen  Panther  von  hinten  anfallend,  der  auf 
einen  Schwan  losgeht;  r.  enteilender  Panther,  der  einen  Vogel 
im  Rachen  hält.  —  B)  L.  Panther,  einen  Vogel  verzehrend 
nach  1.;  dann  Panther  nach  r. ;  Panther  der  einen  Vogel  am 
Halse  gefasst  hält  und  die  Vordertatzen  auf  einen  Hund 
schlagt,  der  seinerseits  einen  Panther  anfällt. 

Bauch:  Umlaufende  Darstellung.  Vier  Viergespanne 
im  Galopp  nach  r.,  die  Lenker  abwechselnd  bärtig  und  un- 
bärtig, behelmt,  die  Lanze  an  die  1.  Schulter  gelehnt,  mit 
Rundschild,  in  Chitonen  deren  Ende  nicht  sichtbar,  da  über 
den  Knieen  der  Wagenrand  einschneidet;  Shawl  um  die  Arme; 
das  zweite  und  vierte  Pferd  jeweils  weiss  (verd.  Firnis-Innen- 
zeichnung); auch  anderes  Detail  weiss.  Von  oben  herab- 
hängende Weintrauben  zur  Raumfüllung. 

2959.  (1625).  H.  0,53.  Bomarzo,  zusammen  mit  2958.  —  Abg.  Gern., 
Trinksch.  und  Gefässe  Taf.  XXIX  und  XXX,  i3.  14;  S.  49  ff. 
Wieseler,  de  tridente  (Göttinger  Lektionskatal.   1873)  p.   i3. 

Gegenstück  zu  2958.  Hals:  A)  Ein  jugendlicher  Satyr 
nach  1.  (doch  mit  Glatze),  mit  Thyrsos;  er  streichelt  den  Kopf 
einer  Gans;  eine  nackte  sitzende  Nymphe  nach  1.  spielt 
mit  einem  Panther,  der  vor  ihr  auf  den  Hinterbeinen  steht; 
ein  Silen  nach  1.  spielt  mit  einer  Gans,  zu  der  er  sich 
herunterbeugt.  Am  Ende  r.  sitzt  eine  nackte  Nymphe  nach  1. 
—  B)  Ein  Silen  mit  Thyrsos  nach  1.  beugt  sich  zu  einer 
Gans  nieder;  die  mit  dem  Panther  spielende  Nymphe  wie 
oben;  dann  ein  jugendlicher  Satyr  der  mit  einer  Gans  spielt 
und  am  Ende  r.  die  nackte  nach  1.  sitzende  Nymphe,  die 
jedoch  den  Oberkörper  nach  r.  umwendet  und  ein  Alabastron 
auf  der  R.  trägt. 

Schulter:  A)  Widder  nach  1.,  von  zwei  Panthern  ange- 
fallen, in  deren  Rücken  wieder  je  ein  Hund  beisst;  in  den 
des  Hundes  r.  beisst  ein  pantherartiges  geflecktes  Tier.  — 
B)  Wiederholung  von  A). 

Bauch:    Unter  den  Henkeln   grosser  Palmettenschmuck. 

A)  In  der  Mitte  ein  mit  einem  Tuche  behängter  Tisch 
oder  Altar,  über  den  ein  Schweinefell  herabhängt  und  vor  dem 
ein  Ochsenkopf  (weiss)  liegt.  Hinter  ihm,  nur  mit  dem  Ober- 
körper sichtbar,  steht  der  bärtige  Dionysos  von  vorn  (langer 
Chiton,  w.  Nebris,  Epheukranz);  er  hält  in  der  R.  den  Kantharos 
erhoben,  in  der  L.  den  w.  Thyrsos.  R.  tanzt  eine  Nymphe 
(Chiton  bis  etwas  unter  die  Kniee;  Fleisch  weiss)  mit  Thyrsos 
in  der  R,     L.  tanzt  ein  unbärtiger  Satyr  von  vorn  (Schuhe; 


83o  Italisch  rotfigurig.     Etrurien. 

w.  Brustband)  eine  w.  zweizinkige  lange  Gabel  (die  Enden 
der  Spitzen  fehlen;  wohl  ein  Gerät  für  das  Opfer)  in  der  R. 
und  wie  es  scheint  eine  Phiale  in  der  L.;  1.  tanzt  eine  nackte 
weisse  Nymphe,  ein  Tuch  hinter  sich  haltend,  nach  1.,  um- 
blickend nach  r. 

B)  Galoppierendes  Viergespann  mit  bewaffnetem  bär- 
tigem Lenker,  wie  auf  2g58;  derselbe  hat  weissen  Chiton  und 
hat  die  Lanze  in  der  R.  gefasst;  r.  entflieht  ein  umblickender 
Greif  (mit  Adlerkopf;    ohne  Zackenmähne).     R.  ein  Pfeiler. 

Verschiedene  Formen. 

2960.  (2237).      H.  0,095.     Viterbo,  Gerh.' Nachl. 
Zweihenkliger  Napf  der  Form  No.  21 3. 
Dünnwandig;  etwas  blasser  Thon.   Unten  sehr  dünne  schw, 

Strahlen.    Ohne  aufgesetztes  Weiss. 

A)  Eine  Frau  sitzt  in  Chiton  und  Mantel  nach  r.  (Saum 
gezackt;  Haube),  eine  Schale  vorstreckend. 

B)  Ein  unbärtiger  Satyr,  in  der  L.  den  Thyrsos  auf- 
stützend; etwas  karikierter  Gesichtstypus  (starke  Stulpnase  und 
Schweinsohr) ;  Schuhe. 

2960a.     (1154).     H.  0,085.     S.  Barth. 

Zweihenkliger  Napf,  Form  No.  21 3.  Ganz  mit  sorgfältigen 
steifen  Palmetten  verziert.    Der  Thon  blass. 

2961.  (1171)-     H.  0,21.     Corneto,  S.  Dor. 

Gleicher  Napf,  der  Thon  ist  hier  sogar  weisslich;  um- 
laufende Streifen  schwarz  aufgemalter  Ornamente  (Ranken, 
Blättchenzweig). 

2962.  (2017).     H.  0,21.     Etrurien,  Gerh.   1846. 

Eimer  der  Form  No.  3 10  mit  Bügelhenkel  und  einem 
Ausguss  in  Form  eines  Löwenkopfes.  Schwarz  aufgemalte 
Palmetten.     Roh. 

2963.  (1626).     H.  0,15.     Bomarzo,  Gerh.  c.   1834. 

Form  No.  309.  Vorn  ein  Frauen  köpf  nach  1.  (weisses 
Fleisch).  Ausguss  in  Form  eines  Löwenkopfes.  Rohe  Pal- 
metten.   Plump.  —  Mit  Deckel. 

2964.  (1627).     H.  0,145.     Bomarzo,  Gerh.  c.  1834. 

Wie  2963.    Luterion  und  jederseits  ein  weisser  Schwan. 

2965.  (449).     H.  0,22,     Corneto,  S.  Dor. 

Kanne,  Form  No.  63.  Um  den  Bauch  ein  Streif  schwarz 
aufgemalter  Palmetten.  —  Grob. 


Etrusk.  verschiedene  Formen.  83 1 

2966.  (445)-     H.  0,27.     Co  meto,  S.     Dor. 
Desgl. 

2967.  (1874).     H.  0,19.     Rösel's  Nachl. 
Desgl. 

2968.  (1658).     H.  o,i3.     S.  Durand  (Catalog  von   de  Witte  No.  i322). 
Gef'äss  in  vogelartiger  Gestalt  mit  Bügelhenkel;  flügelartig 

bemalt.    Roh. 

2969.  (2273).     H.  0,16.     L.  0,28.     Gern.'  Nachl. 

Gefäss  in  Form  einer  Ente  mit  Ausguss  auf  dem  Rücken 
und  Bügelhenkel.  Die  Befiederung  aufgemalt.  Am  Vorderteil 
der  Flügel  jederseits  ein  halber  Frauenkopf.     Ohne  Weiss. 

2870.     (1783).     H.  0,202.     Vulci,  S.  Canino.  —  Abg.  Panofka,  Antiken- 
kranz z.  Winckelm.-Fest  1849,  No.  3.  4. 

Kopf    eines    Mohren,    oben    mit    cylindrischer    Gefäss- 

mündung  und  einem  Henkel  hinten.    Unten  geriefter  niederer 

roter  Fuss.    Vortreffliche  Technik.   Die  kleinen  Buckel-Locken 

sorgfältig;    zwei    rote    Binden    um    den    Kopf.      Ohren    und 

Lippen  rot,  Zähne  und  Augen  weiss  mit  schw.  Pupille.    Indes 

fehlt  die  charakteristische  Kraft  der  attischen  Mohrenköpfe. 

2971     (2639).     H-  °>l7-     Corneto,  1879. 

Doppelkopf  mit  cylindrischer  Gefässmündung  und  zwei 
Henkeln  (ungefähr  Form  No.  292).  Oben  Wellenornament 
und  Lorberzweig. 

A)  Bärtiger  Satyrkopf  (Tierohr;  schw.  Bart;  Fleisch 
weiss  grundiert  und  rötlich  bemalt;  das  Vorderhaar  grün- 
lichblau?). 

B)  Frauenkopf  mit  schw.  Haare;  das  Fleisch  weiss 
grundiert.  —  Wenig  Ausdruck. 

2972.  (2283).     H.  0,05.     Dm.  0,09.     Gerh.'  Nachl. 

Henkellose  kleine  Schale,  Form  No  260;  schlechte  Technik. 
Unten  eingekratzte  Inschrift,  s.  Tafel  No.  2972. 

2973.  (523).      H.  0,07.      Dm.  0,145.      Inneres    von    Etrurien,    in  Rom 

erw.  c.   i833. 

Dieselbe  Form;  sehr  schlechte  Technik.  Innen  schw.  auf- 
gemalte Inschrift,  s.  Taf.  No.  2973.    Aussen  ungeflrnisst. 

2974.  (1618).     H.  0,055.     Dm.  0,075.     Nola,  S.  Spinelli.     Vgl.  Mommsen, 

unterit.  Dial.     S.  315,  i3;  Taf.  XIII,  i3. 

Henkellose  Schüssel,  gefirnisst.  Aussen  herum  gravierte 
etruskische  Inschrift  s.  Taf.  No.  2174;  (vieles  ist  ausgesprungen 


832  Italisch  rotfigurig.     Etrurien. 

und  zerkratzt;  die  unten  gesondert  gegebenen  Buchstaben 
stehen  auf  derselben  Linie  wie  die  übrige  Inschrift,  doch  weit 
von  derselben  getrennt). 

2975.  (2342).      H.    0,17.      Chiusi,    i838    gef.  —  Gerh.'  Nachl.  —  Vgl. 

Bull.  d.  J.  1839,  p.  52. 

Untersatz,    Form    No.    160.      Ungefirnisst,    grober    Thon. 
Rings  um  den  Bauch  eingekratzte  Inschrift,  s.  Taf.  N.  2975. 

2976.  (Com.  88).     Dm.  0,16.     Co  meto,    angebl.    aus    der    tomba    del 

guerriero.  —  Abg.  Mon.  d.  J.  X,  tav.  X  c,  18;  Annali  d.  J.  1874, 
p.  263. 

Flache  henkellose  Schüssel;  mit  schlechtem  spätem  Firnis; 

spät  etruskische  Technik;  im  Inneren  eingepresste  Strichelchen. 

2977.  (Com.  87).     Dm.  0,16.     Corneto,  wte  2974. 
Desgl.;  ohne  die  Strichelchen. 

2978.  (1194)-     Dm.  0,34.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl.;  innen  Strichelchen  gepresst. 

2979.  (1196).     Dm.  0,34.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

Mit  roter  Farbe  auf  den  schw.  Grund  aufgemalt. 

a)  Amphora. 

2980.  (1140).     H.  o,3o.     Vulci,  S.  Dor. 
Form  No.  45.     Dreiteiliger   Henkel.     Palmette   am   Hals, 

sonst  ohne  Ornamente. 

A)  Nackter   Jüngling   mit   Halteren,    im  Gespräch    mit 
einem  Anderen  im  Mantel. 

B)  Nackter    Jüngling    mit    Diskos    und    Anderer    im 
Mantel  mit  Stock  (Aufseher). 

Die    Innenzeichnung   graviert.   —   Den  sog.  „nolanischen" 
Amphoren  des  strengeren  Stiles  nachgeahmt. 

b)  Hydria. 

2981.  (1141).     H.  0,27.     Vulci  (Montalto),  S.  Dor. 
Ungefähr   Form  No.  41.     Plump.     Oben   Mäander,   sonst 

ohne  Ornamente. 

Zwei  bekleidete  Frauen  im  Tanzschritte. 
Innenzeichnung  graviert.  Steifer  etruskischer  strengerer  Stil. 

'  c)   Schale. 

2982.  (Dubl.  258).     H.  0,105.     Dm.  0,24. 
Form    No.    225.      Innen:    Mäander    um    das    Bild.      Ein 


Etrusk.  rot.  aufgemalt.  —  Campanien.  833 

niederer  Altar  in  der  Mitte,  r.  davon  ein  Jüngling  nach  1. 
mit  grossem  Lorberzweig  in  der  R.  (Mantel  der  r.  Brust  frei 
lässt);  ihm  gegenüber  ein  nackter  Jüngling  mit  Stock, 
Strigilis  und  Salbgefäss. 

Aussen:  Jederseits  zwei  Jünglinge  im  Mantel  der  r. 
Brust  frei  lässt,  je  einen  Zweig  haltend.  Haarkontur  mit 
Punkten.  —  Unter  den  Henkeln  Palmetten. 

Innenzeichnung  mit  braunschw.  Firnisfarbe.  Freier 
etrusk.  Stil. 

d)  Kanne  (Form  No.  63). 

2983.  (447).     H.  0,325.     Vulci,  S.  Dor. 

Hellrot  aufgemalte  Palmettenranken. 

2984.  (443).     H.  0,20.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

e)  Napf. 

2985.  H.  0,15.     Corneto,  S.  Dor. 

Form  No.  2i3.    Schwer  und  plump.    Jederseits  Palmetten. 

2986.  (448).     H.  0,165.     Corneto,  S.  Dor. 

Einfacher  Kantharos,  etwa  Form  No.  3oo,  doch  ohne 
Riefelung  und  mit  einfachen  Henkeln.  Am  Halse  weisser 
Lorbeerzweig;  am  Bauch  rote  vertikale  Striche,  die  Riefelung 
ersetzend.    Grob. 

2.  Campanien. 

a)  Aeltere  „lokal-nolanische"  Gattung;  die  Stufe  des 
Stils  entspricht  der  älteren  Hälfte  des  attischen 
schönen.     Hauptfiindort  Nola. 

Amphora.    (Form  No.  45). 

2987.  (11 18).     H.  0,39.      Nola,    S.  Barth.    —    Vgl.  Panofka,    mus.  Bart. 

p.  126  No.  48. 

Am  Hals  beiderseits  eine  grosse  Eule  neben  einem  Oel- 
zweig.   Auf  der  Schulter  ein  Lorbeerzweig.    Henkel  dreiteilig. 

Bauch  mit  umlaufendem  Bild:  L.  eine  ionische  Säule 
mit  Fries  und  Zahnschnittgesims;  davon  weg  schreitet  nach  r. 
ein  bartiger  Mann  im  Mantel,  auf  der  L.  eine  rote  kreisförmige 
Frucht  (mit  einer  Einsenkung  oben  wie  ein  Apfel)  vorstreckend, 
in  derR.  einen  rot  (auf  Thongrund)  aufgemalten  Zweig  haltend; 
rote  Haarbinde  und  thongr.  grosser  Blattkranz;  Bart  mit  auf- 
gesetzten Reliefstrichen;  Augenwimpern  angegeben;  die  Füsse 

53 


834  Italisch  rotfigurig.     Campanien. 

greifen  in  den  unter  dem  Bilde  thongr.  gelassenen  Streifen 
über.  Es  folgt  r.  ein  nackter  Jüngling  (Augenwimpern;  rote 
Schleifent'änie;  um  die  Brust  ein  rotes  Band  mit  drei  grossen 
kreisrunden  bullae,  alles  rot  aufgemalt)  besteigt  eben  mit  dem 
1.  Beine  einen  Wagen  und  ergreift  die  (roten)  Zügel  und  den 
Lenkerstab.  Die  zwei  Rosse  sind  sehr  steif,  die  Hinterbeine 
reichen  herab  in  den  untern  Thongrundstreif;  unförmlich 
dicke  Deichsel. 

2988.  (n  19).     H.  o,32.     Nola,    S.  Barth.    —    Vgl.   Panofka,    mus.  Bart. 

p.   126,  No.  49. 

Hals:  A)  Eule,  1.  daneben  Oelzweig.  B)  Frauenbrust- 
bild nach  1.  mit  Haube,  Diadem  mit  Blattspitzen,  Wimpern; 
Haar  vor  den  Ohren  herab;  sehr  reiches,  doch  plumpes  Hals- 
band; Chitonansatz  vielfältig.     L.  vor  ihr  Palmette. 

Bauch:  Unter  jedem  der  strickförmigen  Henkel  ein 
Lorbeerbaum. 

A)  Zwei  Mädchen  (ion.  Chiton,  Mantel,  Haube)  sich 
gegenüber;  die  1.  halt  ein  Flöten futteral  und  Mundstück  (?), 
die  r.  streckt  begehrlich  die  R.  darnach  aus. 

B)  Ein  Jüngling  nach  r.  mit  sehr  knotigem  in  Zickzack 
gebogenem  Stock;  von  r.  ein  Mädchen  auf  ihn  zueilend,  die 
R.  vorstreckend  (ion.  Chiton,  Mantel,  Haube). 

2989.  (1115)-    H.  0,265.    Angebl.  Pomarico  (nicht  Laurenzano),  S.  Kol!. 
Henkel   zweiteilig.      Auf  der   Schulter    Lorbeerzweig    mit 

roten  Früchten. 

A)  Ein  nackter  Jüngling  (r.  Binde  mit  Blättchen)  steht 
von  vorne,  den  1.  Arm  einstützend,  die  R.  auf  eine  Hacke 
(Gerät  der  Palästra)  legend  und  nach  halbrechts  blickend;  am 
r.  Fussknöchel  und  1.  Handknöchel  ein  rotes  Band;  das  Gesicht 
fast  en  face;  ungeschickt,  verzerrt  und  hässlich;  einige  fein 
aufgesetzte  Punkte  am  Stirnhaar;  Löckchen  vor  den  Ohren 
herab. 

B)  Nackter  Jüngling  in  Faustkämpferstellung  nach  1.; 
der  r.  Arm  vorgestreckt  mit  geöffneter  Hand,  die  L.  erhoben; 
beide  Hände  von  Riemen  umwunden;  roter  Kranz  im  Haar; 
er  blutet  (rot)  aus  Wange  und  Nase;  r.  Blutflecken  auch  am 
Körper.  —  Viel  Muskel-Detail  mit  verd.  braunem  (nicht  gelbl.) 
Firnis.     Pupille  als  aufgesetzter  feiner  Punkt  in  Relief. 

2990.  (im).     H.  0,25.     Angebl.   Pomarico,  S.   Koll. 

Henkel  zweiteilig.    Auf  der  Schulter  Palmetten. 
A)    Spinnende    Aphrodite     und     Eros.      R.    sitzt    auf 
Lehnstuhl    eine    Frau    nach    1.    (Aphrodite?)    (ion.    Chiton, 


Aelter  campan.  Amphora.  835 

Mantel;  ein  Wollkorb  unter  dem  Sitz);  sie  hat  eine  hohe 
tutulusartig  steife  Haube  auf  dem  Kopf,  die  horizontal  ge- 
streift ist;  in  der  R.  hält  sie  den  Spinnrocken  und  zieht 
mit  der  L.  den  (nicht  dargestellten)  Faden.  L.  vor  ihr 
Eros  als  Knabe  (lockig;  Haarband;  Haarkontur  mit  schw. 
Tupfen),  der  sich  vorbeugend  beide  Arme  vorstreckt,  in  der 
Haltung  als  ob  er  mit  beiden  Armen  einen  Strang  Wolle  halte 
(wovon  jedoch  nichts  angedeutet),  den  Aphrodite  auf  den 
Rocken  in  der  R.  aufwickele. 

B)  R.  sitzt  auf  Fels  eine  Frau  nach  1.  (ionischer  Chiton; 
Mantel;  gestreifte  runde  Haube)  und  halt  in  der  L.  gesenkt 
eine  ringförmige  Binde;  sie  streckt  die  r.  Faust  aus  gegen 
eine  nackte  Tänzerin  1.,  die  nur  einen  kurzen  badehosen- 
artigen Schurz  um  hat  und  eine  mit  Zickzack  verzierte  Haube 
auf;  sie  tanzt,  in  jeder  Hand  Krotala  haltend. 

2991.  (n  14).     H.  0,35.     Nola,  S.   Koll. 

Einfache  Henkel;  Stabornament  an  der  Lippe  und  zwischen 
Schulter  und  Hals. 

A)  L.  steht  ein  Mann  (T  ha  na  tos?)  in  kurzem  Chiton 
(mit  Doppelstreif  an  der  r.  Seite  herab)  und  mit  grossen 
Rückenflügeln  nach  r.;  kurzes  schw.  Haar;  der  Bart  ist  nur 
konturiert  und  thongrundig;  -etwas  krumme  Nase;  geöffneter 
Mund;  er  hebt  den  Zeigefinger  der  1.  Hand  gegen  Hermes, 
der  da  steht  von  vorne,  den  Kopf  nach  1.  gewandt,  die  R.  in 
die  Seite  stützend,  in  der  L.  gesenkt  das  Kerykeion  (flüchtig 
angedeutet);  Petasos  im  Nacken,  Rückenmanteichen;  Stiefel; 
bartlos;  kurzes  Haar. 

B)  L.  steht  eine  Frau  (Unterweltsgöttin?  Athena?)  in 
langem  dor.  Chiton  mit  zwei  Seitenstreifen;  neben  ihr  ein  grosser 
Hund,  die  R.  stützt  sie  in  die  Seite;  att.  Helm  ohne  Bügel 
auf  dem  Kopfe,  sonst  waffenlos;  die  L.  erhebend,  als  ob  sie 
eine  Lanze  aufstütze.  R.  gegenüber  ein  Jüngling  mit  Petasos 
im  Nacken,  in  Chlamys  und  Stiefeln  (schw.  horizontale  Streifen), 
die  R.  lebhaft  vorstreckend  gegen  die  Frau. 

2992.  (11 17).     H.  0,285.      Nola,  S.   Koll. 

Henkel  einfach,  Stabornament  zwischen  Schulter  und  Hals. 

A)  Eine  reitende  Amazone  nach  r.  (in  kurzem  Chiton, 
langen  engen  Aermeln;  orientalische  Mütze;  Schnabelschuhe), 
in  der  R.  die  Doppelaxt.  Der  Pferdekopf  ist  herumgebogen, 
so  dass  er  fast  von  vorn  erscheint,  ungeschickt  gezeichnet. 

B)  Forsetzung:  Zwei  fliehende  Amazonen  zu  Fuss; 
r.  voran  eine  weit  ausschreitende,   angstvoll  sich   umsehende, 

53* 


836  Italisch   rotfigurig.     Campanien. 

die  beide  Arme  ausstreckt;  in  der  L.  das  Beil  (kurzer  Chiton, 
Goryt  an  der  Seite;  am  r.  Arme  langer  karrierter  Aermel,  der 
am  1.  vergessen;  oriental.  Mütze).  Die  folgende  1.  ist  ins  r.  Knie 
gestürzt;  sie  hat  nur  kurzen  Chiton  an;  Mütze;  in  der  L. 
Bogen  und  Pfeil,  in  der  R.  gesenkt  die  Axt.  Beide  in  Schnabel- 
schuhen. 

2993.  (iu3).     H.  o,33.     Nola,  S.  Koll. 
Henkel  glatt.     Ohne  Ornamente. 

A)  L.  eine  eigentümliche  Säule  ohne  Kapitell  (Holz-Pfeiler); 
davor  r.  ein  niederer  Pfeiler,  darauf  eine  Eule  (Anathem?). 
R.  gegenüber  ein  bärtiger  Mann  im  Mantel  nach  1.,  mit  Stock. 

B)  L.  eine  Frau  nach  r.  (Chiton,  Mantel);  mit  der  R. 
(Arm  unter  dem  Mantel)  fasst  sie  sich  ins  Haar,  die  L.  streckt 
sie  weit  vor  gegen  eine  Figur  in  langem  Chiton  und  Mantel, 
mit  Diadem  und  kurzem  Haar,  die  jedoch  nach  Andeutung 
der  Brüste  weiblich  sein  soll;  dieselbe  streckt  in  der  R.  einen 
grossen  Oel-  oder  Lorbeerzweig  nach  1.     Der  Stil  etwas  roh. 

2994.  (im).     H.  0,275.     Nola,  S.  Koll. 
Ohne  Ornamente. 

A)  Eine  bartlose  Gestalt  nach  1.,  mit  kurzem  Haar,  in 
ion.  Chiton  und  Mantel,  streckt  die  eine  Hand  empor  wie 
adorierend;  1.  ein  breiter  kannelierter  Pfeiler,  darauf  ein  Vogel 
(Taube?)  nach  r.  sitzt. 

B)  Jüngling  im  Mantel' nach  r.,  ruhig;  Madchen  nach  1., 
heftig  die  R.  ausstreckend  (Haube).    Wimpern  angegeben. 

Roher  Stil. 

2995.  (2056).     H.  0,22.     Nachl.  Panofka's. 

A)  Nackter  Jüngling  nach  r.  vorschreitend,  die  Lanze 
gesenkt  horizontal  haltend,  den  Rundschild  (schw.  aufgemaltes 
Ebervorderteil)  vorstreckend;  auf  dem  Kopfe  in  ganz  unge- 
wöhnlicher Weise  hoch  und  lose  oben  aufsitzend  ein  korin- 
thischer Helm. 

B)  Sitzender  Jüngling  auf  einem  Fels  nach  1.;  doch  wird 
er  fast  ganz  von  vorne  gesehen;  in  Chlamys;  Pilos  auf  dem 
Kopfe;  er  stützt  die  L.  auf  den  Fels  und  legt  die  R.  auf  das 
r.  Knie;  er  blickt  vor  sich  hin.    Unten  Zweige  am  Fels. 

2996.  (i362).     H.  0,24.     Nola,  S.  Koll. 

Ganz  schwarz.     Einfache  glatte  Henkel. 

2997.  (1425).     H.  0,26.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 


Aelter  campan.  Amphora.  —  Pelike.  83j 

2998.  (i3gi).     H.  0,27.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2999.  (i3g5).     H.  0,28.     Nola,  S.   Koll. 

Desgl. 

3000.  (2047).     H.  o,3i.     Nola,  Nachlass  von   Dr.   Herbst  in   Calbe;  1858. 

Desgl. 

3001.  (i4-3o).     H.  o,3o.     Nola,  S.   Koll. 
Desgl. 

3002.  (1409).     H.  0,29.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3003.  (1358).     H.  o,23.     Nola,  S.   Koll. 
Desgl. 

3004.  (1376).     H.  0,28.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3005.  (1418).     H.  0,18.     Nola,  S.   Koll. 
Desgl. 

3006.  (i326).     H.  o,3o.     Nola,  S.   Koll. 

Desgl. 

3007.  (1420).     H.  0,275.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3008.  (1356).     H.  o,32.     S.  Koll. 
Desgl.;  plump. 

3009.  (1401).     H.  o,32.     Nola,  S.  Koll. 

Desgl.;  doch  mit  einigen  plastisch  eingesenkten  horizon- 
talen Streifen  und  einem  schmalen  ausgesparten  thongr.  Streifen 
zwischen  Schulter  und  Bauch. 

Sog.  Pelike  (Form  No.  42). 

3010.  (ii23).     H.  0,24.     Nola,  S.  Koll. 

Unten  am  Henkelansatz  je  eine  Palmette.  Ueber  und  unter 
dem  Bilde  Mäander. 

A)  Spende.  Ein  bartiger  Man  n  nach  1.  (kurze  Haare,  Mantel 
der  r.  Brust  frei  lasst),  in  der  L.  blütenbekröntes  Scepter  auf- 
stützend, streckt  in  der  R  die  Phiale  vor  zur  Spende;  der 
Blick  ist  nach  oben  gerichtet.  L.  steht  ein  Mädchen  (ion. 
Chiton,  Mantel),  das  in  der  L.  eine  brennende  Fackel,  in  der 
R.  gesenkt  die  Kanne  halt. 

B)  Jüngling  von  vorn  im  Mantel,  r.  Brust  frei:  Kopf 
nach  r. ;  der  Mund  etwas  geöffnet  wie  zum  Singen. 


838  Italisch  rotfigurig.     Campanien. 

Der  Stil  kommt  dem  attischen  naher  als  sonst;  auch  die 
Technik  ist  gut;  doch  der  Thon  blass,  das  Verdünnte  des 
Firnisses  bräunlich  u.  s.  w.  wie  sonst  in  der  Gattung. 

Krater. 

3011.  (1993).     H.  0,21.     O.  Dm.  0,235.     S.  Ingenh. 

Ungefähr  Form  No.  40.  Oben  am  Rand  Lorbeerzweig, 
darunter  Stabornament;  unter  dem  Bilde  Eierstab.  Fussrand 
ungefirnisst. 

A)  Ein  Widder  (ithyphallisch),  steht  nach  r.  vor  einem 
mit  ion.  Voluten  gezierten  Altar  und  frisst  an  einem  Zweige 
der  auf  dem  brennenden  Altar  liegt.  R.  vom  Altar,  sein  r. 
Ende  verdeckend,  eine  Herme  auf  Basis,  mit  Armloch,  stark 
ithyphallisch,  bärtig,  mit  Binde  im  langen  Haare. 

B)  L.  ein  Pfeiler  mit  eigentümlichem  Abakus;  davor  ein 
grosser  dreibeiniger  Lychnuc hos.  R.  davor  eine  Frau  nach 
1.  (ion.  Chiton,  Mantel,  karrierte  Haube  mit  r.  Binde  darüber), 
die  auf  der  vorgestreckten  R.  ein  Alabastron  trägt. 

Der  Stil  wie  bei  den  Amphoren  2987  ff. 

3012.  (93).      H.  0,28.      O.   Dm.  0,245.     Angeblich   Ruvo,  S.   Koll. 

Der  ganze  Fuss  ist  ergänzt  und  zwar  fälschlich  nach  apu- 
lischen  Mustern.  —  Um  den  Rand  Lorbeerzweig. 

A)  Hermes  (unbärtig;  Petasos  auf;  Chlamys),  steht  nach 
r.,  das  Kerykeion  in  gesenkter  L.,  die  R.  einstützend.  Ein 
Jüngling  in  kurzem  Chiton  mit  Stock  in  der  L.  steht  ihm  ge- 
genüber, die  R.  mit  gespreizten  Fingern  vorstreckend. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  sich  gegenüber.  Flüchtig  und 
roh.  —  Der  Thon  stellenweise  dunkelrot. 

Kanne. 

3013.  (895).     H.  0,15.     Nola,  S.   Koll. 

Einhenklige  Form  mit  kleeblattförmigem  Ausguss. 

Ein  nackter  Jüngling  der.  das  1.  Bein  erhebend  und  sich 
vorbeugend,  sich  am  1.  Unterbeine  mit  beiden  Händen  kratzt. 
R.  Stele  auf  Basis.    Sehr  flüchtig.     Gering. 

3014.  (1225).      H.  o,i3.     Alte   kgl.   Samml. 

Ein  nackter  Jüngling  eilt  mit  einer  Onochoe  in  der  L. 
auf  eine  niedere  Stele  zu.  Metallisch  glänzender  Firnis.  Grob 
und  schwer. 

Verschiedene  kleinere  Formen. 

3015.  (1121).     H.  0,115.     Nola,  S.   Koll. 

I lenkellose   Büchse,    Form    No.  342.     Ringsum    thongr. 


Aelter  campan.  versch.  Formen.  —  Später  camp.  Amphora,  Gruppe  i.  83p 

Streif  mit  Pünktchen.    Der  Deckelknopf  wie  ein  Fuss  gestaltet. 
Guter  Firnis. 

3016.  (1124).     H.  0,135.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3017.  (i346).  H.  0,07.     Nola,  S.  Koll. 
Einhenkliger  Napf  mit  Deckel.    Ganz  schwarz. 

3018.  (48).     H.  0,05.     Dm.  0,07.     S.  Koll. 

Form  No.  222,  doch  viel  flacher.    Ganz  schwarz. 

3019.  (i335).     H.  0,08.     Nola,  S.   Koll. 

Aryballos  (Form  N0.240,  doch  gedrückter).  Ganz  schwarz. 

3020.  (1288).     H.  0,095.     Nola,  S.   Koll. 

Becher,  Form  No.  281.     Ganz  schwarz. 

3021.  (36).     H.  0,11.     Nola,  S.   Koll. 

Henkelloses  Gef'äss,  Form  No.  192.     Ganz  schwarz. 

b)  Spätere  Gattung. 

Amphora. 

Erste  Gruppe:     Form  ATo.  JS.     Die  Henkel  rund,  doch  mehrteilig 

oder    etwas    strickförmig   gewunden.      Unter    den  Henkeln   grosse  Pal- 

mettc?i  oder  Ranken.     U?iten  herum    Wellenornamente. 

3022.  (2171).     H.  0,59.     Dm.  0,25.     Capua,    gef.   1865.  —  Intakt    bis   auf 

einige  Brüche  am  Fusse.  —  Abg.  Mon.  d.  J.  VIII.,  tav.  XXXIV  I; 
vgl.  Annali  d.  I.  1866,  p.  443  ff.  (Klügmann).  Vgl.  Bull.  d.  J. 
1865,  165. 

Hals:  jederseits  eine  Palmette.  Schulter:  Lorbeer  mit 
w.  Früchten. 

Tod  der  Medusa.  A)  Unter  einem  grossen  Baume  mit 
reichem  Geäste,  gelben  Blattern  und  vielen  runden  Früchten 
liegen  in  tiefem  Schlafe  neben-  oder  übereinander  drei  Gor- 
gonen,  alle  rein  menschlicher  Bildung;  auch  in  den  Gesichtern 
nichts  absichtlich  Hassliches;  die  unterste  liegt  grade  auf  dem 
Rücken,  die  mittlere  auf  ihrer  1.  Seite,  die  oberste  halb  aufgerichtet 
doch  mit  zurückgesunkenem  Kopfe.  Alle  haben  kurzen  Chiton 
an  dem  die  Thonfarbe  dunkler  gerötet  ist.  Die  Beine,  Arme 
und  Gesicht  sind  weiss,  die  Haare  gelb  (die  zwei  unteren 
haben  aufgebundenen  Schopf,  die  obere  hängende  Locken; 
Halsbänder,  Gürtel).  L.  sitzt  aufgerichtet  neben  ihnen  Me- 
dusa in  gleicher  Tracht,  bereits  ohne  Kopf.  Mit  behutsam 
eiligem  Schritte  kommt  von  1.  Perseus  (Flügelstiefel,  kurzer 
Chiton  wo    die  Thonfarbe    dunkel    gerötet,    während    sie    an 


840  Italisch  rotfigurig.     Campanien. 

seinem  Fleisch  blassrot  ist;  Pilos  mit  Flügel,  weisser  Gürtel 
und  weisses  Mäntelchen),  in  der  R.  die  sichelförmige  Harpe 
haltend;  unb'ärtig;  man  erwartet  dass  er  Medusa  eben  töten 
wolle,  statt  dessen  hält  er  bereits  in  der  L.  den  abgeschlagenen 
Kopf  derselben  am  Schopf  gefasst  (geschlossene  Augen,  ge- 
wöhnliches Mädchengesicht  ohne  alles  Schreckliche),  in 
welcher  Situation  er  eigentlich  entweichen  sollte.  —  Als 
Terrainandeutung  dienen  kleine  weisse  Striche  und  Punkt- 
rosetten. Ueber  Perseus  spriesst  r.  und  1.  aus  dem  ebenso 
angedeuteten  Boden  Etwas  empor  wie  ein  grosser  gelber 
Pilz. 

B)  Grosse  weisse  Grabstele  auf  Basis,  umwunden  von 
gelber  Tänie;  obenauf  fünf  gelbe  Kugeln  (Früchte?),  r.  und  L 
im  Räume  oben  hängen  Tanien.  R.  und  1.  je  ein  ruhigste- 
hender Manteljüngling  mit  Kranz;  grosse  Rosetten  zur 
Füllung  (vierblättrig). 

3023.     (2371).     H.  0,557.     Cumae,    1873.  —    Intakt.  —    Abg.    Annali  d. 
Inst.   1873,  tav.  I.   K.;   pg.  g3   ff.  (Klügmann). 

Hals:  jederseits  eine  Palmette.  Schulter:  nachlässiges 
Stabornament. 

A)  Ixions  Strafe.  Die  Figuren  des  Hauptbildes  waren  voll  - 
ständig  polychrom,  weshalb  der  Thongrund  blasser  gelassen  und 
nicht  dunkler  gerötet  ist.  Die  Figuren  sind  erst  nach  der  gewöhn- 
lichen Vasentechnik  behandelt,  die  Innenzeichnung  mit  schw. 
Relieflinien  ausgeführt.  Darauf  jedoch  wurde  das  Ganze 
vollständig  koloriert  und  zwar  mit  Deckfarben;  die  schwarzen 
Reliefstriche  wurden,  wo  es  jetzt  nötig  war,  mit  Farbe  nach- 
gezogen, wobei  freilich  auch  davon  abgewichen  wurde  (vgl. 
die  1.  Hand  des  Hermes). 

In  der  Mitte  oben  hängt  Ixion  ausgespannt  in  Form  des 
lateinischen  Kreuzes  am  Feuerrade  im  freien  Räume  (der  Luft); 
dasselbe  hat  vier  weissgelbe  von  Ixion  grösstenteils  verdeckte 
Speichen;  von  den  zwei  weissgelb,  hell-  und  dunkelrot  ge- 
malten Rändern  des  Rades  gehen  rote  Flammenstriche  radial 
nach  innen.  An  Händen  und  Füssen  ist  er  durch  je  eine 
Schlange  an  das  Rad  festgebunden;  doch  ist  nur  neben  der 
1.  Hand  ein  Schlangenkopf  deutlich;  dieselben  sind  weiss  mit 
braunen  Punkten.  Um  die  Oberschenkel  und  den  Mittel- 
körper sind  zwei  grössere  Schlangen  geschlungen,  deren  Kopie 
oben  an  den  Schultern  zu  sein  scheinen.  Er  ist  bärtig,  ganz 
von  vorne  gesehen,  wilden  Ausdrucks;  das  Haar  ist  auf  den 
Firnis  dunkelrot  aufgemalt;  der  nackte  Körper  war  ganz 
fleischfarben  bemalt  wovon  nur  Reste.   Unmittelbar  unter  dem 


Später  campan.  Amphora,  Gruppe  i.  841 

Rade  ragt  mit  halbem  Leibe  aus  dem  Boden  hervor  eine 
Erinys,  von  vorne  (dor.  Chiton,  breiter  Gürtel;  geflügelt; 
Lockenhaar),  beide  Arme  erhoben,  in  der  R.  eine  Fackel 
schwingend;  sie  war  ganz  mit  weisser  Untermalung  bedeckt, 
darauf  die  Haare  und  die  Flamme  der  Fackel  rot  und  der 
ganze  Körper  nebst  den  Flügeln  (!)  fleischfarben,  wovon  auf 
dem  Gesichte  nichts  mehr  erhalten.  Oben  sitzen  r.  und  1.  \ 
vom  Rade  je  eine  geflügelte  Frau  (mit  aufgebundenem 
Haarknoten,  dor.  Chiton,  Mantel),  die  sich  mit  mitleidiger 
Handbewegung  zu  Ixion  wenden  (man  vermutete  in  ihnen 
„Nephelai");  auch  sie  sind  weiss  grundiert,  die  Haare  sind  (auf 
dem  vollständigen  Firnisgrund)  dunkelrot,  die  Flügel  oben 
hellrot,  nach  unten  mit  gelben  Strichen;  das  Gewand  scheint 
weiss  mit  roter  Innenzeichnung  gewesen  zu  sein.  L.  unten 
steht  Hermes,  wie  an  etwas  gelehnt,  bequem,  zu  Ixion  empor- 
schauend, in  der  R.  das  Kerykeion,  die  L.  einstützend 
(Chlamys  die  weiss  grundiert  und  rötlich  bemalt;  weissgelber 
Petasos  im  Nacken;  Haar  dunkelrot;  das  Fleisch  ganz  fleisch 
färben,  direkt  auf  den  Thongrund  gemalt,  gut  erhalten,  die 
Innenlinien  mit  dunklerem  Rot  nachgezogen).  R.  steht,  mit  der 
Geberde  des  oLnoaxontveiv  zu  Ixion  emporsehend,  der  bärtige 
HephUstos  (Chlamys,  Pilos  der  weiss  grundirt  ist  und  gelblich 
bemalt,  Haar  und  Bart  dunkelrot;  Fleisch  fleischfarben,  direkt 
auf  Thongrund);  in  der  gesenkten  L.  hält  er  einen  weissgelben 
Hammer. 

B)  Nicht  polychrom,  der  Thongrund  von  ungleichmässigem 
Rot.  Ein  nackter  Jüngling  nach  1.,  mit  w.  Kranz  mit  r. 
Schleife  in  der  L.  und  einem  w.  Blätterkranze  auf,  streckt 
einem  Manteljüngling  der  ebenso  bekränzt  ist  einen  w. 
Kuchen  (oder  Schale?)  hin. 

3024.     (23yo).      H.   0,55.      Cumae,    1873;    zusammen    mit    3o23    erw.    — 
Intakt. 

Hals:  Jederseits  ein  Frauenkopf  nach  1.,  mit  Epheu  und 
w.  Blattspitzen  vorn;  w.  Halsband. 

A)  Sepulcral.  In  der  Mitte  eine  grosse  weisse  Stele  auf 
niederer  Basis;  oben  auf  derselben  steht  ein  Wollkorb,  darauf 
weissgelbe  Gegenstände  (Wolle).  L.  unten  naht  eine  Frau  nach  1. 
in  dor.  Chiton,  einen  Fuss  auf  die  Basis  der  Stele  setzend,  eine 
Schale  auf  der  L.  (mit  w.  Kugeln),  Kranz  in  der  R.  Bei  ihr  wie 
den  folgenden  Figuren  hat  das  Gewand  den  mit  starkem  dunklem 
Rot  gefärbten  Thongrund;  das  Uebrige  hat  den  blassen  Thon- 
grund, doch  ist  das  Fleisch  auf  diesen  weiss  aufgetragen;  das 
Haar  gelb  auf  weiss.    Von  r.  naht  eine  ebensolche  Frau    mit 


$42  Italisch   rotfigurig.    Campanien. 

Binde  in  der  R.  und  Kranz  in  der  L.  Oben  1.  sitzt  im  Räume 
eine  Frau  (mit  dem  dunkelthonroten  Mantel  um  den  Unter- 
körper, in  weissem  Chiton  mit  gelber  Innenzeichnung),  Schale 
und  Kranz  haltend.  Ihr  gegenüber  r.  oben  sitzt  ein  Krieger, 
dessen  Fleisch  blassthongrundig  gelassen,  dessen  kurzer  Chiton 
aber  dunkelrotthongrundig;  er  hat  einen  breiten  Gürtel  und 
den  aus  drei  kreisförmigen  Platten  bestehenden  Brustpanzer 
der  kampanischen  Sitte;  ferner  Helm  und  Beinschienen;  Schild 
neben  sich;  die  Waffen  sind  gelblich  auf  weissem  Grund.  Er 
halt  den  Speer  und  sieht  sich  um  zu  der  Stele. 

B)  In  der  Mitte  ein  pfeilerartiger  schmaler  Altar  mit  zwei 
weissen  Früchten  oben.  Fine  Frau  1.,  mit  Schüssel  auf  der 
L.  ist  im  Begriff  noch  weitere  hinzuzulegen  (?);  sie  stellt  das 
1.  Bein  hoher  auf;  sie  hat  nackten  Oberkörper  von  blassem 
Thongrund  und  Mantel  des  roten  Thongrundes  um  den 
Unterkörper.  Ihr  gegenüber  steht  eine  weibliche  Mantel- 
figur nach  1.  Eine  Tanie  oben.  Die  Palmetten  an  den  Seiten 
unter  den  Henkeln  sind  von  der  kampanischen  Art  (plump, 
schwer,  mit  gezacktem  Blatt  dazwischen);  ein  Teil  derselben 
rotthongr.,  ein  anderer  blass. 

Zweite    Gruppe:    Aehnliche  Form,   doch  niederer  Fuss. 

3025.  (9o8j.  H.  0,325.  Cumae,  S.  Ingenheim.  —  Intakt.  —  Abg. 
Annali  d.  J.  i83o,  tav.  D,  p.  95  ff.  (Hirt);  Welcker,  alte 
Denkm.  III,  Taf.  28,  S.  450;  Overbeck,  Gall.  her.  Bildw. 
Taf.  XXV,  1;  S.  580.  Vgl.  R.  Rochette,  mon  ined.  p.  292,  1; 
O.  Jahn  im  Philologus  I,  S.  52  und  in  den  Annali  d.  I.  1858, 
p.  242;  Stephani,  compte  rendu  1866,  S.  66;  Benndorf,  griech. 
u.  sie.  Vasenb.  S.  44,  Anra.  229. 

Form  No.  52. 

Hals:  A)  grosser  Vogel  mit  Menschenkopf  (nur  der  Kopf 
menschlich);  der  Vogelleib  mit  verd.  Firnis  gefüllt,  darauf 
weisse    und    schw.   Tupfen.      B)    Palmette. 

Schulter:  oben  Wellenband;  dann  weisser  Blattkranz  mit 
Blume  in  der  Mitte. 

Bauch:  A)  Scene  am  Grabe;  unerklärt.  Eine  weisse 
Grabstele  in  Form  einer  ionischen  Säule  (mit  gelber  Innen- 
zeichnung; kanneliiert)  auf  grosser  dreistufiger  Basis,  die  den 
geröteten  Thongrund  zeigt.  Auf  der  obersten  Stufe  sitzt  ein 
Mädchen  (mit  kurzgeschorenem  Haare;  der  Chiton  ist  ganz 
schwarz  gefirnisst;  mit  weisspunktiertem  Saum  vorn  herab; 
thongrundiger  Mantel  unten);  sie  hält  auf  dem  1.  Knie  mit 
beiden  Händen  eine  grosse  weisse  gelbgerifielte  Vase  in 
bauchiger  Oenochoeform;  sie  trauert  und  blickt  mit  gesenktem 


Später  campan.  Amphora,  Gruppe  2.  N.p 

Kopfe  auf  die  Vase.  L.  steht  ein  Jüngling  nach  r.  (Pilos; 
Brust-  und  Schenkelband;  Chlamys;  Stiefel),  das  Schwert  (?)  in 
der  L.,  in  der  R.  eine  Tänie  (rot  mit  w.  Punkten)  erhebend 
;um  sie  am  Grabe  zu  weihen  ?).  Von  r.  schreitet  eine  alte 
Priesterin  heran  (keineswegs  erschreckt)  (dor.  Chiton  mit 
Saum  vorn  in  der  Mitte  herab;  Mantel;  weisses  kurzes  Haar), 
die  auf  der  L.  ein  weisses  Palladienidol  (Schild  in  der  L., 
Speer  in  der  R.  schwingend),  in  der  R.  den  Tempelschlüssel, 
von  dem  geknotete  Binden  herabhängen,  tragt. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  stehen  sich  gegenüber  (w. 
Binden  mit  Spitze  vorn).  Von  der  Stelle  ihrer  r.  Hand  aus 
gehen  empor  je  fünf  weisse  Kugeln,  die  von  ihnen  gehalten 
gedacht  sind.     R.  und  1.  je  ein  Tanie  aufgehängt. 

3026.  (958).     H.  0,26.     Calvi,  S.  Koll. 

Die  schlanke  Form  wie  F.  No.  53,  doch  niederer  Fuss.  — 
Hals:  Palmette  jederseits.    Schulter:  flüchtige  Stäbe. 

Bauch:  A)  Dionysos  nach  1.  (jugendlich,  lange  Locken, 
w.  Blattkranz,  Schuhe,  Mantel  um  den  Mittelkörper);  er  hält 
den  weissgelben  Thysos  in  der  L.,  auf  der  vorgestreckten  R. 
eine  w.  Tänie;  von  der  Hand  steigen  vertikal  empor  sieben 
\v.  und  gelbe  Kugeln  (wie  3o25  B.). 

B)  Jugendlicher  Satyr,  nur  durch  ein  kleines  weisses 
Schwänzchen  bezeichnet;  mit  Arm-,  Bein-  und  Brustbinden; 
er  stellt  das  1.  Bein  auf  eine  w.  Ranke  höher  auf,  hält  auf  der 
L.  eine  gelbe  Schale  mit  drei  Kugeln  (Früchten)  und  eine 
Tänie;  über  der  Hand  wieder  drei  solche  kleine  Kugeln. 

3027.  (83).     H.  0,27.     Nola,  S.  Koll. 

Hals:  Jederseits  ein  Vogel,  sich  umsehend. 

Bauch:  A)  Frauenkopf  mit  Haube  die  hinten  einen 
Zipfel  hat. 

B)  Pferd  ohne  Geschirr,  nur  wie  es  scheint  angebunden 
an  einen  Pflock.  —  Die  grossen  Palmetten  unter  den  Henkeln 
haben  teilweise  dunkel  geröteten  Thongrund. 

3028.  (i3&7).     H.  0,32.     S.  Koll. 
Form  No.  46.     Ganz  schwarz. 

3029.  (u63).     H.  0,325.     Nola,  S.  Koll. 

Die  Form  der  Pelike  ähnlich;  Hals  und  Bauch  in  ein- 
ander übergehend;  hoher  Fuss.  Stumpfer  Firnis.  Etwas  roh. 
—  An  der  Schulter  Stabornament.  Unter  den  Henkeln  Pal- 
metten. 

A)  Eine  Frau  im  Chiton  eilt  nach  r.,  in  der  R.  ein  kleines 
w.  Rad. 


844  Italisch   rotfigurig.     Campanien. 

B)  Eine  Frau  in  Chiton  schreitet  nach  1.,  in  der  L.  eine 
weisse  Binde;  die  r.  Hand  legt  sie  quer  über  die  Brust  gegen 
die  1.  Schulter  und  halt  einen  weissen  eiförmigen  grösseren 
Gegenstand.  Von  ihren  Schultern  gehen  w.  Spitzen  aus.  — 
Unten  Wellenornament. 

Hydria. 

Erste  Gruppe:  Hals  leer;  das  Bild  auf  die  Schulter  übergreifend; 
hinten  tinter  dem  Henkel  grosse  Palmette. 

3030.     (n38).     H.  0,22.     Angebl.  Ruvo,  S.  Koll. 

Unter  den  Seitenhenkeln  je  eine  grosse  Eule. 

Vorderseite:  Auf  einen  niederen  viereckigen  Pfeiler 
(Altar),  darauf  aufgerichtet  eine  eiförmige  Frucht  liegt,  geht 
eine  Frau  nach  1.  zu  (dor.  Chiton,  Haube),  ein  Kästchen  auf 
der  L.,  in  der  R.  im  Begriff  eine  Schnur  von  kleinen  gelben 
Punkten  darauf  niederzulegen. 

Zweite  Gruppe:    Hals   und  Schulter  meist  gesondert  ornamentiert. 
Auf    der  Lippe    meist    Wellenornament ;    der  Fuss    ziemlich    hoch    und 

reich  gegliedert. 


ü"ö 


et)    Meist   grössere    Exemplare ;     hinten    unter    dem    Henkel 
Palmette  mit  Seitenranken. 

3031.  (2149).      H.    0,395.      Sorrent,    S.    Pourtales,    1865.   —  Intakt.  — 

Abg.    Panofka,    cab.    Pourtales     pl.  23;    p.  73   ff.     Vgl.  Dubois,. 
descr.  des  ant.  des  coli.     Pourt.  No.  187. 

Hals:  Stabornament.     Schulter:  Palmetten. 

Bauch:  In  der  Mitte  von  vorne  eine  grosse  Sirene,  mit 
weiblichem  Körper  von  den  Hüften  an  nach  oben,  mit  ausgebrei- 
teten Rückenflügeln  und  Vogelleib  unten;  lange  Locken- 
Schmuck.  Sie  spielt  offenbar  zwei,  allerdings  ganz  ver- 
schwundene Flöten.  L.  und  r.  je  eine  kleinere  Sirene 
gleicher  Bildung  doch  im  Profil;  die  1.  spielt  weisse  Kithara 
(mit  Schwanenkopfenden),  die  r.  spielt  w.  Flöten.  Die  weibl. 
Fleischteile  sind  dunkelrot  thongrundig,  das  übrige  blassthongr. 
—  Zwei  Rosetten  im  Räume.  Unter  den  Seitenhenkeln  je  ein 
weiblicher  Kopf  mit  Sphendone  und  Schmuck. 

3032.  (1065).     H.  0,34.     Nola,  S.   Koll. 

Hals:  Stlibe.  Schulter:  Lorbeer.  Unten  Wellenorna- 
mentband.  Unter  den  Seitenhenkeln  je  ein  Frauenkopf 
mit  Sphendone  und  gelbweissen  Punkten, 

Vorne:  Eros  als  Jüngling  (lange  Locken;  grosse  Flügel 
mit  gelbweissen  Tupfen,  Brust  und  Henkelband;  Schuhe)  steht, 


Später  campan.  Hydria,  Gruppe  i.  2,  «.  84^ 

mit  dem  1.  Ellenbogen  auf  einen  Pfeiler  gelehnt,  die  Beine 
überschlagend.  Ihm  gegenüber  sitzt  auf  gelber  Ranke  eine 
Frau  nach  1.  (Aphrodite?),  auf  der  L.  einen  flachen  Korb 
und  Kranz  tragend  (Chiton,  vorn  herab  in  der  Mitte  ein  Saum; 
Mantel  um  Unterkörper).  Auf  der  vorgestreckten  einen  Hand 
Beider  sind  in  vertikaler  Linie  fünf  weisse  kleine  Kugeln 
(vgl.  3o25 — 26)  angegeben.  Eros  halt  auch  in  der  gesenkten 
anderen  (r.)  Hand  eine  kleine  gelbe  Kugel. 

3033.  (1069).     H.  0,37.     Arpi.  S.  Koll. 

Hals:  Stabe;  Schulter:  Lorber.  Unten  Wellenband. 
Unter  den  Seitenhenkeln  je  ein  Frauenkopf  mit  Haube  und 
schw.  Halsband.    Davor  je  eine  Palmettenranke. 

Bild  vorn:  Hermes  steht  nach  r.,  den  1.  Fuss  auf  einen 
weissgelb  aufgemalten  Zweig  stellend,  in  der  L.  das  weiss- 
gelbe  Kerykeion  daran  eine  Tänie,  die  R.  vorstreckend  mit 
einem  (w.  g.  aufgemalten)  Kranz  (nackt,  nur  weissgelbe 
Perlenschnur  um  die  Brust  und  wg.  Kranz  im  kurzen  Haar  . 
Ihm  gegenüber  sitzt  eine  Frau  auf  einer  weissgelb  aufge- 
malten Palmette  (Chiton;  Mantel,  der  oben  und  unten  mit 
gezacktem  Saum;  Hals-  und  Armbänder);  streckt  Hermes 
die  r.  Hand  entgegen,  darauf  zwei  kleine  weisse  Kugeln  über- 
einander; in  der  L.  ein  flacher  Kasten  mit  sechs  w.  Kugeln; 
von  der  1.  Hand  herab  hangt  eine  w.  Tanie. 

3034.  (1093).      H.  0,49.      S.  Barth.    —   Vgl.  Panofka,  mus.  Bart.  p.   139, 

No.  76.  —   Intakt. 

Hals:  Stabe.  Hinten  zwei  grosse  Palmetten.  Unter  den 
Seitenhenkeln  je  ein  weiblicher  Kopf  mit  Haube;  gelber 
Schmuck.  —  Unten  Wellenornament.  Der  hohe  Fuss  wie  bei 
den  Amphoren  Form  No.  53. 

In  der  Mitte  sitzt  neben  einem  niederen  weissen  Pfeiler 
Dionysos  nach  1.  (Mantel  unterwärts),  in  der  R.  Narthex  auf- 
stützend, in  der  L.  gelben  Kranz  haltend;  gelber  Kranz  im 
Haar;  er  sieht  um  nach  einer  r.  stehenden  bekleideten  Frau 
die  ebenfalls  den  Narthex  aufstützt.  L.  sitzt  eine  Frau,  das 
Tympanon  schlagend,  auf  einem  schlanken  weissen  Pfeiler; 
ihr  Fleisch  ist  weiss  (auf  Thongrund).  Oben  an  der  Schulter 
der  Vase  sitzt  ein  ganz  weisser  Eros  (Flügel  thongr.  mit  viel 
Gelb),  in  der  L.  ein  Tympanon  haltend  (an  beiden  Tympanen 
sind  die  herabhängenden  kleinen  Bänder  graviert).  —  Zur 
Füllung  mehrfach  gelbe,  kreisförmige  Massen  oder  Punkt- 
rosetten. 


846  Italisch  rotfigyrig.     Campanien. 

3035.  (1988).     H.  0,2g.     S.  Ingenheim. 

Hals:  Stabe.  —  Hinten  zwei  Palmetten  mit  Blume  des 
campan.  Stils.  Unter  den  Henkeln  je  ein  weibl.  Kopf  mit 
Haube. 

Vorn:  Krieger  in  der  campanischen  Tracht  nach  r.  (weisse 
Beinschienen,  w.Helm  mitBackenklappen  und  oben  zwei  Federn; 
ganz  kurzer  Chiton,  breiter  Gürtel);  auf  dem  Rücken  (obwohl  die 
Verbindung  mit  dem  Rücken  nicht  angegeben)  ein  seltsamer, 
anscheinend  aus  Weiden  geflochtener  peltaartiger  Schild; 
vielleicht  ist  derselbe  auch  von  der  w.  Lanze  herabhangend 
gedacht  an  der  eine  w.  Tänie  hängt  und  die  er  über  der  L 
Schulter  trägt,  siegreich  heimkehrend.  Eine  Frau  r.  (Fleisch 
weiss;  Haube;  breiter  Gürtel)  reicht  ihm  einen  grossen  w. 
Skyphos  (Form  No.  21 3)  nach  dem  er  greift;  sie  hat  eine  w. 
Oenochoe  in  der  L.  —  Zwischen  beiden  ein  schlanker  w. 
Pfeiler  (Altar)  mit  einem  gelben  Rund  darauf  (Phiale).  Oben 
Tänie  aufgehängt. 

3036.  (989).     H.  0,235.     Nola,  S.  Koll. 
Hals:  Stäbe.    Schulter:  Wellen. 

Von  den  Ranken  der  Palmetten  hinten  gehen  Blumen  (mit 
Gelb  und  Weiss  gravierte  Stiele)  aus. 

Vorn:  Frau  auf  w.  Ranke  sitzend,    Tympanon  in  der  R. 

3037.  (1092).     H.  0,28.     Angebl.  Bari,  S.  Koll. 

Hals:  Stäbe.    Dicke  Seitenranken  der  Palmette  mit  Weiss. 

Vorn:  Ein  etwas  ungeschickt  gezeichneter  Faustkämpfer, 
das  1.  Bein  vorsetzend,  die  L.  zum  Parieren  vorsreckend,  die 
R.  zum  Hiebe   bereit  (bärtig,  nackt,  w.  Kranz,  Faust-Riemen). 

Geringes  Exemplar. 

3038.  (953).     H.  0,27.     Atella,  S.  Koll.  —  Intakt. 
Galoppierender  Pegasos    nach  r.;    gegen    ihn  anspringend 

ein  Lüwe    von    r.   —   Das  Detail  mit  verdünntem  Firnis  und 
weissen  Punkten  (wie  z.  B.  auch  an  3o25). 

Unter  dem  Pegasos  Pal  mettenranke.  —  Etwas  derb,  doch 
flüchtig. 

ß)  Kleinere  Exemplare;  ohne  Palmetten  hinten. 

3039.  (1095).     H.  o,3i.     Nola,  S.   Koll. 

Hals  und  Schulter  vertikale  Stäbe.  —  Das  Bild  vorne  r. 
und  1.  von  einer  Blume  campan.  Stils  eingefasst.  —  Eros  aul 
Gewand  sitzend  (weibl.  Haar),  einen  weissen  Kranz  in  der  R., 
auf  erhobener  L.  eine  weisse  (verblasste)  Schale  (?)  haltend. 


Später  campan.  Hydria,  Gruppe  2,  a.  ß.  —  Krater,  Gruppe   1.     847 

3040.  (1145).     H.  0,28.     Atella,  S.  Koll. 
Auf  Hals  und  Schulter  Palmetten. 

Eine  Frau  sitzt  nach  1.,  bekleidet,  Narthex  in  der  L.  auf- 
stützend, eine  Frucht  auf  der  R.  vorstreckend.  R.  und  1. 
Blumen  und  Palmettenranke.  —  Sehr  flüchtig;  dennoch  ist 
die  Vorzeichnung  sehr  deutlich. 

3041.  (957).     H.  0,295.     Vor   i8?4  erw.  —  Intakt. 

Auf  Hals  und  Schulter  nur  eine  Palmette. 

Bauch:  Pegasos  (mit  Weiss  am  Flügel)  schreitend  nach 
1.;  r.  und  1.  je  eine  Blüten-  und  Palmettenranke  des  campan. 
Stils. 

Krater.    (In  der  Art  von  Form  No.  3o2.) 

Erste  Gruppe:    In    Form    und    Stil    etwas    älter   als    die  folgende 
Gruppe.      Wenig  oder  gar  keine  aufgemalte  Farbe.   . 

3042.  (1056).     H.  o,335.      O.  Dm.  0,355.      s-   Koll.    —  Die   Oberfläche   be- 

schädigt und  abgerieben;  doch  ungebrochen.  Rand  mit 
Lorbeerzweig;  unten  Mäander  zwischen  den  Henkeln.  Sonst 
ohne   Ornamente.     Der  Rand  von   massiger  Ausladung. 

A)  In  der  Mitte  steht  (auf  der  Bodenlinie)  ein  Jüngling 
nach  r.  im  Mantel  und  Schuhen,  auf  gelben  Stock  vorgelehnt: 
er  oflriert  eine  gelbe  Tanie  einer  r.  im  Räume  sitzenden 
Frau  mit  nacktem  Oberkörper  und  Schuhen;  r.  unten  eine 
Gans.  L.  steht  Eros  (im  Räume  über  der  Bodenlinie),  die 
R.  in  die  Seite  stemmend  und  auf  gelben  Stock  sich  stützend, 
mit  der  L.  eine  gelbe  T'änie  nach  r.  heraus  haltend;  gelbe 
Haarspitzen;  Schuhe.  —  Das  Gelb  ist  modern  aufgefrischt. 

B)  Zwei  Manteljünglinge,  einer  mit  Narthex.  Die 
Mäntel  alle  mit  Zacken- Säumen. 

3043.  (1951)-      H.  0,255.      O-  Dm.  °j26.  —  Von  Panofka  in  Neapel  erw. 

1847.  —  Intakt.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1849,  Taf.  5,1  S.  42. 
(Panofka). 

Oben  Lorbeer;  unten  Mäander;  sonst  ohne  Ornamente. 
Rand  von  sehr  massiger  Ausladung;  gerade  emporsteigende 
Henkel. 

A)  Komödienscene;  ein  Gefangener.  L.  eine  Pal- 
mettenranke. —  Ein  Komiker  (seine  Maske  ist  bartig,  mit 
Stumpfnase,  gemeiner  Typus;  enger  kurzer  Chiton  der  mit 
verdünntem  gelbbraunem  Firnis  angelegt,  ohne  Falten;  enge 
Hosen  und  Aermel,  beide  etwas  faltig;  ein  langer  Phallus,  wie 
es  scheint  an  dem  Chiton  befestigt,  hängt  hinten  herab)  wird 
gezüchtigt  von  einem  Anderen  in  ganz  gleichem  Kostüm; 
er  hat  einen  Strick  um  den  Hals,  den  der  Andere  hält  und  ihm 


848  Italisch  rotfigurig.     Campanien. 

mit  dem  langen  Stocke  in  der  R.  droht;  ersterer  kauert  davor 
erschreckt  zusammen  und  legt  die  Hände  auf  die  Kniee. 
Oben  in  der  Mitte  ist  der  Kopf  (nur  der  Kopf)  eines  dritten 
gleichen  bärtigen  Komikers  dargestellt,  der,  gegen  den  Ge- 
züchtigten gewendet  und  auf  ihn  herabsehend,  höhnend  den 
Daumen  an  die  Nase  legt.  Die  Masken  der  drei  Figuren  sind 
alle  gleich;  die  Ohren  durch  runde  Lappen  angedeutet. 

B)  Zwei  Mantel  Jünglinge  sich  gegenüber,  der  eine  mit 
Stock;  kurze  Haarspitzen  nach  Art  des  attischen  strengen 
Stiles. 

Der  Stil  ist  von  3044  recht  verschieden  und  sicher  alter; 
er  ist  verwandt  dem  der  älteren  Glockenkratere  Lucaniens 
(No.  3i74ff). 

Zweite   Gruppe:    Weit  ausladender  Rand,  dartcm  Epheuguirlande. 
Viel  -weiss-gelbes  u)id  rotes  Detail.     Künstler  Assteas. 

3044.  (2481).  H.  0,37.  O.  Dm.  o,36.  Zur  Zeit  der  Publikation 
Millingens  (1823)  im  Besitze  des  Bischofs  von  Nola;  aus  der 
Samml.  Torrusio  in  Nola  1875  erw.  —  Der  Rand  war  zer- 
brochen. Kleine  Uebermalungen  und  Ergänzungen.  —  Abg. 
Millingen  vases  grecs  de  diverses  coli.  pl.  46,  p.  69;  Geppert, 
altgr.  Bühne  Taf.  4;  Wieseler  Bühnenwesen  Taf.  IX,  15;  S.  62. 
Wiener  Vorlegeblätter  Ser.  B,  Taf.  3,  1.  Vgl.  O.  Müller,  I 
Dorier  II,  S.  349  f,  Brunn,  Gesch.  d.  gr.  Künstler  II,  S.  662; 
Bull.  d.  J.  1869,  p.  145.  Arch.  Ztg.  1879,  S.  184.  Klein,  Vas. 
mit  Meistersign.  S.  84,  2. 

Der  Epheu  am  Rande  hat  gravierte  Zweige  und  weisse 
Blüten  (Punktrosetten). 

A)  Auf  dieser  Seite  ist  das  Ornament  zwischen  den 
Henkeln  weiss  und  gelb  aufgemalt  (Palmette  mit  Ranken  und 
akanthosartig  gezackten  Blättern). 

Komödienscene.  Das  Proskenion  wird  getragen  von 
fünf  niederen  dor.  Säulen  (weiss  auf  Thongrund,  mit  gelber 
Innenzeichnung).  R.  und  1.  wird  das  Ganze  abgeschlossen 
durch  je  einen  Thongrundstreif.  Oben  auf  der  Skene  1.  eine 
halboffene  Flügelthüre.  In  der  Mitte  steht  ein  Kasten, 
eine  Lade  mit  vier  Füssen  und  geschlossener  Wand;  ein  mit 
verd.  braunem  Firnis  angelegtes  Querholz  teilt  sie  in  zwei 
horizontale  Hälften;  auf  der  oberen  zwei  schw.  Ringe  (Ver- 
zierung oder  Griffe?);  es  ist  nicht  eine  Kline.  Auf  ihren  ge- 
schlossenen Deckel  hatte  sich  ein  Greis  (Komikermaske  mit 
weissem  Haar  und  Bart;  kurzer  weisser  Chiton  mit  Gelb,  enge 
Aermel  und  Hosen  wie  die  Folgenden  alle,  dunkelroter 
Phallus  wie  ebenfalls  bei  den  Folgenden;  auf  Hosen  und 
Aermeln    ein   weisser   vertikaler   Streif;   um    den    1.    Arm  ein 


Später  campan.  Krater,  Gruppe  2.  84Q 

Mantel  gewickelt;  er  hatte  wohl  mit  dem  Kopf  eben  auf  dem 
zu  einem  Kissen  gemachten  1.  Arme  geruht;  in  der  R.  ein 
gelber  kurzer  Stock  mit  kurzer  Handhabe).     Oben  steht 


A  P  l  r1  o  t 


Er  wird  am  1.  Unterbein  und  am  1.  Arme  r.  und  1.  von  zwei 
unbärtigen  Mannern  im  Komikerkostüm  gepackt  (beide  in 
dunkelroten  kurzen  Chitonen,  engen  Hosen  und  Aermeln 
wie  der  vorige;  der  r.  mit  w.  Schuhen,  derselbe  hat  auch 
lange  Haare  der  andere  kurze).  Der  Greis  (ein  Geizhals?)  soll 
heruntergeworfen  werden  von  der  Kiste  (mit  seinem  Geld?). 
Ueber  dem  Mann  1.  steht  (sehr  verblasst) 

E  Y  M  N    E]v[i*>[rtGTog 
(die  Inschrift  rvfivaaug  war  modern  aufgemalt,   an  einer  von 
einem  Bruche  durchschnittenen  Stele;    sie    ist   jetzt   beseitigt; 
antik   ist  nur  das  Angegebene;    Der   erste  Buchstabe    scheint 
eher  E  als  r  gewesen  zu  sein).     Ueber  dem  Anderen  r.  steht 

Kco(Tt[X]og. 
R.  steht  noch  ein  dicker,  bärtiger  Mann  in  Komikertracht, 
zusehend,  wie  es  scheint  voll  Entsetzen  über  die  frechen 
Eindringlinge;  er  hat  kurzes  gesträubtes  Haar;  vom  Barte 
ist  nur  ein  kleiner  Rest  antik,  das  übrige  mit  dem  ganzen 
Untergesicht  modern;  er  hat  weissen  kurzen  Chiton  mit  gelben 
Innenlinien;  roter  Phallos,  Hosen  und  Aermel  wie  die  anderen. 
Ueber  ihm  steht 

&  A    ^    I  Sk  (*    KaQiMV. 

Oben  in  der  Mitte  hängen,  von  einander  abgewandt  zwei  weisse 
unbärtige  weibliche  Masken  mit  weiblicher  Haartour  (Maske 
für  den  ganzen  Kopf,  Stumpfnasen;  etwas  geöffneter  Mund); 
in  der  Mitte  ein  w.  Kranz.  Oben  über  der  Mitte,  unten  am 
Epheubande  der  Mündung  steht,  wie  die  anderen  Incshriften 
rot  aufgemalt 


^    i  T    «  AI 


i    r  *  A  * 


54 


85o  Italisch  rotfigurig.     Campanien. 

(war  übermalt,  jetzt  gereinigt.  Die  letzten  Buchstaben  waren 
verdeckt;  <t>  E  stand  auf  einem  modernen  Stücke  weiter  r.)  — 
Sorgfältige  Ausführung;  die  Lippen  meist  rot;  zuweilen  sind 
die  Zahne  weiss;  weiss  ist  immer  die  Iris  der  Augen  und  der 
Teil  zwischen  Braue  und  oberem  Lid.  Der  Mund  immer 
offen,  die  Augen  starr  und  gross;  die  Brauen  hochgeschwungen. 
Die  Zeichnung  meist  in  Relietlinien. 

B)  Die  Figuren  stehen  im  Räume  auf.  L.  vorne  schreitet 
Dionysos  nach  1.  (Schuhe;  Shawl  mit  gezacktem  Saum, 
Mitra  um  den  Kopf;  weisses  Perlenbrustband;  weisser  Narthex; 
Schale  und  w.  Perlenband  auf  der  R.)  Es  folgt  ein  jugend- 
licher Satyr  mit  w.  Fackel;  auf  der  R.  kleine  w.  runde 
Frucht  (auch  er  hat  w.  Brustperlenbänder  und  Schuhe). 
Oben  eine  Tänie;  unten  drei  Ranken.  —  Das  Ornament 
zwischen  den  Henkeln  ist  auf  dieser  Seite  nur  ein  schw. 
Mäander  auf  Thongrund. 

Glockenkrater. 

Erste    Gruppe:     Form     No.     4g.       Ohne    Ornamente    unter    den 
Henkeln.     Fast  ohne  aufgesetzte  Farben. 

3045.  (1952).  H.  o,32.  O.  Dm.  0,335.  Von  Panofka  in  Neapel  erw.  1847. 
—  Kleines  erg.  und  übermalt.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1849, 
Taf.  5,  2.  S.  43  f.  (Panofka),  S.  88  (Welcker);  Annali  d.  J.  1853, 
tav.  AB,  4;  p.  33  (Wieseler).  Vgl.  Ztsch.  f.  Alterth.wiss.  1850, 
217  (Osann);   Heydemann,  Iliupersis   S.   14,  Anm.  3,  E.   S.   15.  * 

Am  Rande  oben  ein  lesbisches  Kyma  in  Konturen. 

A)  Komödienscene.    Auf  einem  breiten  Altare  (recht- 
eckig;   ohne    Stufe;    über   den  Schmalseiten    Krönung;   vorne 
Blutflecke  und  ein  Kranz)  sitzt  ein  Greis  im  Komikerkostüm 
mit  einst  weissem  jetzt  verblasstem  Barte;  auf  dem  Kopfe  eine 
gezackte    Tiara,    die   wohl    den    König    andeuten    soll;    enge 
Hosen    und  Ärmel;   kurzer  Chiton  (Bauch  und  Phallus  über- 
malt);   erschreckt   erhebt    er    abwehrend    die    L.   gegen  einen 
herankommenden  bartlosen  Mann  im  Komikerkostüm,  der  in 
der  R.  ein  Schwert  schwingt   und  um  die  L.  die  Chlamys  ge- 
wickelt  hat  (Pilos  auf  dem  Kopfe;    enge  Hosen    und  Aermel; 
dicker  Wanst,  langer  mit  verdünntem  braunen  Firnis  gefüllter 
Phallus;    seine  Brust    ist  übermalt,    fälschlich  wie  verblichen). 
—  Beide  Masken  haben  offenen  Mund,  eingesenkte  Stumpfnase 
und  hochgezogene  Brauen.   Es  sind  wohl  Priamos  und  Neopto- 
lemos  gemeint.     L.  vom  Altare  ein  Lorbeerbaum. 

B)  Zwei    (übermalte)    Manteljünglinge     mit    Stöcken; 
Ball  oben. 


Später  campan.  Glockenkrater,  Gruppe   i.  2.  85i 

Zweite  Gruppe:  Dieselbe  Form,  doch  der  Fussrand  etwas  höher. 
Palmettenornamente  an  den  Seiten,  doch  von  sehr  gemässigtem  ein- 
fachem Charakter.  Das  Otnamentband  unten  (Mäander)  nur  unter 
den  Bildern,  nicht  ganz  umlaufend.  Um  den  Henkclansatz  Stabor- 
nament.     Wenig  aufgemaltes  farbiges  Detail. 

3046.  (1949).     H.  0,35.     O.  Dm.  o,36.     Von  Panofka  in  Neapel  erw.  1847. 

—  Einige  grosse  Brüche,  die  schon  im  Altertum  vorhanden 
und  durch  Klammern  zusammengefügt  waren;  ohne  alle 
Uebermalung;  teilweise  von  Sinter  bedeckt.  —  Abg.  Arch. 
Ztg.   1849,  Taf.  3.     S.   17  ff. 

Nur   an    der  Seite  des  Bildes  eine  kleine  Palmettenranke. 

A)  Komödienscene,  anscheinend  aus  den  „Fröschen"  des 
Aristophanes.  L.  eine  Wand  mit  Gesims  und  Basisschwelle,  wohl 
ein  Thor  (der  Unterwelt)  vorstellend;  r.  davor  ein  viereckiger 
Altar;  dazwischen  im  freien  Räume  aufstehend  Dionysos, 
als  Herakles  verkleidet,  in  Komikertracht  (enge  Aermel  und 
Hosen;  dicker  Bauch  und  Hintern;  Phallos ;  bärtige  breit- 
mäulige Maske,  mit  w.  Binde  und  gelben  Epheublättern  be- 
kränzt); in  der  L.  Bogen  und  Löwenfell,  schwingt  er  in  der 
R.  die  Keule  um  an  das  Thor  zu  klopfen.  R.  folgt  auf  einem 
Maulesel  (mit  gestreiften  Beinen)  sein  Diener  Xanthias  (an- 
scheinend nackt,  doch  mit  Ring  um  Hand-  und  FussknÖchel; 
mit  bärtiger  silenesker  Maske  und  gelben  Binden;  das  Gesicht 
beschädigt);  er  trägt  auf  dem  Rücken  an  einer  Stange  ein 
sehr  grosses'  gepacktes  Bündel.  Oben  den  Rand  entlang 
gelbe  kleine  Epheublätter. 

B)  Statt  der  gewöhnlichen  Mantelfiguren  steht  hier  1.  von 
einer  ion.  Säule  (auf  Basis)  ein  in  den  Mantel  gehüllter  Ko- 
miker von  stolzer  Haltung  mit  bärtiger  Maske  (mit  offenem 
Munde);  r.  davor  im  Räume  eine  grosse  Tänie.  R.  ein  ge- 
wöhnlicher Manteljüngling  nach  1.  mit  Stock. 

3047.  (1950).       H.    o,36.       O.    Dm.   0,37.      Von   Panofka  in  Neapel  erw. 

1847.    —    Intakt.    —    Abg(    Arch.    Ztg.   1849,  Taf.  4,   1.   S.  33  f. 
(Panofka). 

Unter  den  Henkeln  eine  grosse  Palmette  und  eine  kleine 
Ranke. 

A)   Komödienscene.      Unten    eine    Reihe    ausgesparter 

Steine  |die  Strasse  bedeutend);  oben  in  der  Mitte  ein  Fensterchen. 

L.    enteilt     ein     bartloser     Greis     in    Komikertracht    (langer 

Phallos;    kurzer    steifer    faltenloser   etwas   gestickter   Chiton; 

dürre    nackte  Beine,    grosse    gerunzelte    Glatze);    er  trägt  eine 

Spitzamphora,    in  der  R.  ein  angebissenes  Stück  Esswerk  (mit 

rotem    Rande  und  aufgesetztem  gelben  Sterne,   wohl  ein  ver- 

54* 


852  Italisch   rotfigurig.     Campanien. 

ziertes  Backwerk);  er  sucht  sich  der  Verfolgung  eines  alten 
Weibes  zu  entziehen,  das  beide  Arme  nach  ihm  ausstreckt 
und  ihm  eiligst  nachläuft  nach  1.  (Chiton  nur  bis  zu 
den  Knieen;  magere  Beine;  dicker  Bauch;  hoher  Haar- 
knoten über  der  Stirne;  vortretender  hässlicher  Mund;  weisse 
Ohr-  und  Armringe,  vorn  Gürtel).  R.  oben  eine  T'änie;  ferner 
den  oberen  Rand  entlang  eine  Reihe  weisser  kleiner  Epheu- 
blätter. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  mit  Stöcken. 

Dritte  Gruppe:    Reichere    Ornamente    des    camßanischen  Stiles    an 

den  Seiten.    Das  Ornamentband  unten    (fast  immer  Wellenornament) 

umlaufend.    Reichliche    Verwendung  von  farbigem  Detail. 

et)  Nach  der  noch  gedrückteren  Form   und   dem  Stile    ältere 
Exemplare. 

3048.  (2048).     H.  0,185.     Nola,  Nachlass  von  Dr.  Herbst  in  Calbe,  1858. 
Neben    der    Palmette    an    den    Seiten    hohe   Ranken    mit 

grosser  Blüte. 

A)  Ein  Jüngling  sitzt  nach  r.  auf  einem  Felsen  (kurze 
Haare,  weissgelbe  Binde  mit  Spitzen),  den  Thyrsos  in  der  L. 

B)  Eine  Frau  nach  r.  (Chiton  mit  Saum  in  der  Mitte 
herab),  den  Thyrsos  in  der  L.,  das  1.  Bein  aufstellend,  doch 
wie  in  eilender  Bewegung.  Der  Thongrund  teils  blass,  teils 
dunkelrot. 

3049.  (975)-     H.  0,235.     O-  Dm.  0,235.     Alte  kgl.  Sammlung. 

A)  Eros  (mit  langen  mannlichen  Locken,  mit  gelber  ge- 
zackter Binde,  grossen  Flügeln  voll  gelber  und  weisser  Tupfen; 
gelbes  Perlenband  um  Brust  und  Schenkel;  Schuhe,  Armbander) 
kauert  nach  1.  und  hält  in  der  L.  ein  gelbes  Instrument  (in 
Form  zweier  gekreuzter  Stabchen  mit  einem  Halbkreise  an 
der  einen  oberen  Seite),  in  der  R.  eine  dunkelrote  T'änie,  und 
über  der  Hand  eine  vertikale  Reihe  von  vier  w.  und  gelben 
kleinen  Kugeln;  unten  vor  ihm  1.  niedere  Basis  (Altärchen), 
darauf  eben  solche  weisse  Kugeln  liegen. 

B)  Ein  Jüngling  sitzt  auf  einer  gelben  Ranke  nach  1.;  auf 
dem  1.  Arme  der  Mantel  mit  gezacktem  Saum;  sehr  reich  ge- 
schmückt wie  Eros  auf  A);  inder  L.  ein  gelber  grosser  Zweig  (von 
Palme?)  daran  eine  dunkelrote  Binde;  in  der  R.  ein  Spiegel; 
1.  kleine  Basis  (Altärchenj  wie  auf  A),  mit  vier  weissen  und 
gelben  kleinen  Kugeln  in  vertikaler  Linie  übereinander  in 
der  Luft. 


Später  campan.  Glockenkrater,  Gruppe  3,  «.  ß.  853 

3050.  (729).     H.  0,35.     O.  Dm.  o,33.     Angebl.  Bari,  S.  Koll. 

Auf  gelber  Ranke  sitzt  eine  Frau  nach  r.  (Chiton  vorn  in 
der  Mitte  herab  mit  breitem  gezacktem  Saum;  gezackter 
Mantel);  sie  halt  in  der  R.  einen  Kranz,  in  der  vorgestreckten 
L.  ein  verblasstes  weisses  gezacktes  Diadem.  Vor  ihr  steht 
ein  Silen  (Schuhe;  Epheukranz;  Brust-  und  Schenkelband); 
er  reicht  ihr  einen  gelben  Zweig.  Sein  ithyphallisches  Glied 
von  ganz  unantiker  Zeichnung  ist  vollständig  übermalt;  er 
war  offenbar  gar  nicht  ithyphallisch  und  erst  durch  Auskratzen 
des  Firnisses  und  Uebermalen  wurde  jenes  hergestellt. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  mit  gelben  Stöcken  und 
Kränzen.  Dem  Stile  nach  relativ  gut  und  alter  als  die  fol- 
genden. 

ß)  Schlankere  Form,  der  Bauch  nach  unten  sich  stärker  ver- 
engend.    Stil  des    Verfalls. 

3051.  (1110).  H.  o,38.     O.  Dm.  o,38.     St.  Agata    dei  Goti,    S.  Koll. 

A)  Auf  einer  Basis  sitzt  eine  Frau  nach  h,  geschmückt; 
mit  gelbem  Spiegel;  1.  eine  Frau  nach  r.  mit  gelber  Schale 
und  Kranz;  r.  eine  a  ndere  mit  Alabastron  und  Traube;  weisse 
Spendone;  Haarknoten.  Oben  T'anie.  Sehr  breit  und  nach- 
lässig. 

B)  Drei  Manteljünglinge  und  gelbe  Rosetten. 

3052.  (1074).     H.  0,35.     O.   Dm.  0,35.     Angebl.  Ruvo,  S.   Koll. 

A)  Ein  Jüngling  (mit  w.  Kranz,  gelben  Brust-,  Schenkel- 
und  Armbändern,  Schuhen),  ein  Tympanon  am  1.  Arm,  in  der  R. 
Kranz,  in  der  L.  Binde,  stellt  den  1.  "Fuss  höher  auf,  nach  r. 
auf  eine  weissgelbe  Ranke;  1.  eine  Basis  (Altar)  darauf  eine 
horizontale  und  eine  vertikale  Reihe  gelber  und  weisser  kleiner 
Kugeln. 

B)  Nach  r.  eilende  umsehende  geschmückte  Frau  mit 
Tympanon  und  Binden. 

3053.  (i435)-     H.  o,3o.     O.  Dm.  0,26.     Angebl.  Anzi,  S.  Koll. 

A)  Eine  Frau  sitzt  auf  niederer  Basis  nach  1.  und  hält 
Tympanon,  Kästchen  und  Binde;  viel  gelbweisses  Detail;  ihr 
Oberkörper  nackt,  unten  Mantel. 

B)  Ein  weibischer  reichgeschmückter  Jüngling  setzt  den 
1.  Fuss  höher  auf  eine  Ranke  auf;  am  vorgestreckten  r.  Arme 
das  Tympanon,  auf  der  r.  Hand  gelbes  Zackendiadem.  L.  eine 
breite  Stele  mit  gelben  Punkten  darauf,  darüber  grosses 
Tympanon. 


854  Italisch  rotfigurig.     Campanien. 

3054.     (1684).     H.  0,395.     O.  D.  o,38.     S.  Agata  dei  Goti,  S.  Koll. 

Die  Henkel  klein,  wie  zusammengeschrumpft.  Grober 
blasser  Thon.     Nur  breite  Pinselstriche.  ° 

Theihveise  sehr  von  Sinter  bedeckt.    Intakt  sonst. 

A)  Sitzende  bekleidete  Frau  mit  Schale  nach  1.  (Haube; 
vorn  am  Chiton  in  der  Mitte  herab  vertikaler  gezackter  Streif) 
R.  oben  ein  Bukranion  mit  Binde;  darunter  ein  Zweig. 

B)  Bekleidete  Frau,  im  Mantel  verhüllt,  nach  1.  stehend 
neben  einem  Panther;  1.  oben  Bukranion,  r.  oben  Vogel; 
unten  Zweig.  Um  die  Konture  sind  breite  Striche  mit  matter 
roter  Farbe  gezogen.    Ueberaus  roh  und  flüchtig. 

305  5.     (1870).     H.  0,08.     Vor  1846  erw. 

Kleines  Exemplar  ohne  Palmetten.  Jederseits  ein  weib- 
licher behaubter  Kopf  nach  1. 

Deckelgefäss  mit  hohen  Ohrenhenkeln. 

Form  No.  311,  doch  mit  ei?zf ackern  Knopf  auf  dem  Deckel  und 
ohne  die   Warzen  nebe?z  den  Henkel  ans  ätzen. 

3056.  (i234).     H.  0,16.     Alte  kgl.  S. 

Beiderseits  Frauenkopf  mit  Haube  nach  1.  (mit  Gelb 
und  Weiss).     Roh. 

3057.  (1238).     H.  o,23.     Calvi,  S.  Koll. 
Desgl. 

Kanne. 

Erste  Gruppe:    Die    Form    ist    nach    unten    bauchig;    der   Henkel 
niedrig;  die  Alündung   dreigeschlitzt.      Um    den  Hals  Eierstab;    hinten 

Palmetten. 

tt)  Exemplare  relativ  älteren  Stiles. 

3058.  (910).     H.  0,18.     Nola,    S.  Koll.    —    Intakt.    —    Abg.    Panofka, 

verlegene   Mythen   Taf.   III. 

Blasser  Thon;  glänzender  etwas  springender  Firnis. 
Weisses,  gelbes  und  rotes  Detail.  Der  Stil  dem  des  Assteas 
sehr  nahe. 

Hermes  eine  Botschaft  an  eine  Frau  ausrichtend. 
Hermes  (in  Flügelstiefeln,  die  getüpfelte  Chlamys  auf  der  1. 
Schulter,  das  weisse  Kerykeion  mit  roten  und  weissen  Binden 
unter  dem  1.  Arm;  weissgelber  Petasos  im  Nacken;  bekränzt) 
steht,  das  1.  Bein  entlastend  ruhig  nach  r.  und  spricht  mit 
einer  Frau,  der  er  einen  weissen  Zweig  mit  roter  T'änie  hin- 
hält; sie  ist  nur  mit  dem  Oberkörper  dargestellt  (das  Uebrige 


Später  campan.  Deckelgefäss.  —  Kanne,  Gruppe   i.  2.  855 

einfach  abgeschnitten;  weder  ein  Fenster  noch  ein  Berg  an- 
gedeutet), im  Mantel  (Saum  gezackt;  Harband),  in  der  R.  ein 
weissgelbes  Perlenhalsband  haltend.  L.  von  Hermes  ein  Altar 
auf  einer  Stufe;  w.  Kugeln  in  vertikaler  Reihe  darauf.  Vor 
Hermes  r.  eine  Gans  nach  1. 

3059.  (1106).     H.  0,26.     Angebl.  Ruvo,  S.  Koll. 

Blasser  Thon.  Eros  sitzt  nach  1.  (Fleisch  hat  dunkel 
gerötheten  Thongrund;  mit  Gelb  und  Weiss;  Zackendiadem; 
Brustband);  er  sitzt  auf  w.  Ranke.  R.  und  1.  Palmettenranke 
mit  Blüte.  Unten  Welienornament.  Technik  und  Stil  wie 
bei  den  Vasen  von  Cumae. 

ß)   Geringe  spätere  Exemplare. 

3060.  (I2i3).     H.  0,145.     Nola,  S.  Koll. 

Hinten  Palmette.  —  Frauenkopf  nach  1.,  mit  Haube 
{mit  Weiss).    Fensterchen  oben;  blasser  Thon. 

3061.  (1223).     H.  0,135.     Nola,  S.  Koll. 

Ohne  Palmetten.  Von  Wellenornament  eingerahmt: 
Frauenkop  f  nach  1.,  in  Haube. 

3062.  H.  0,095.      Pomarico,  S.   Koll. 

Frauenkopf  nach  1.,  mit  Haube  (ohne  Weiss). 

3063.  (1252).     H.  0,12.     Anzi,  S.  Koll. 

Frauenkopf  nach  L,  in  Haube.    Blasser  Thon. 

3064.  (125).    H.  0,10.    S.  Koll. 
Desgl. 

Zweite    Gruppe:    Schlankere    Form;    Mündung   und   Henkel   wie 

oben\    Banch    von    tmten    nach  oben  sich  ausweitend.     Auf  dem  Halse 

'vertikale    Stäbe.      Auf    der    Schulter     Wellenoi-nament    oder    Lorbeer. 

Hinten  Pal '/nette  mit  gezacktem  Blatt  an  der  Seite. 

3065.  H.  0,26.     S.  Agata  dei   Goti,  S.  Koll.     (No.  784). 

Eine  Frau  mit  Narthex  und  Spiegel  entfernt  sich  nach 
1.,  sich  umsehend  nach  einer  Frau  mit  Traube  und  Schüssel. 
Rosette  als  Füllornament. 

3066.  H.  0,25.     S.  Agata   dei   Goti,  S.   Koll.     (No.  787). 

Eine  Frau  mit  Kranz  und  w.  Spiegel  steht  einer  auf  w. 
Postament  sitzenden  Frau  mit  Kasten  gegenüber.  —  Zwischen 
beiden  ein  Altar  ohne  Basis  (weiss).     Oben  Fenster. 

3067.  (1185).     H.  0,225.     Calvi,  S.  Koll. 

Eine  Frau  (Oberkörper  nackt,  Mantel  unten)    stellt  das  1. 


85b  Italisch  rotfigurig.     Campanien. 

Bein  auf  einen  w.  Fels  nach  r.,  in  der  L.  Kranz,  in  der  R. 
Eimer;  Kranz  um  die  Brust.  Ihr  gegenüber  eine  Frau  mit 
Spiegel  und  Thysos.  Oben  zwei  Fenster  und  Tänie,  unten 
Zweige. 

Das  Bild    ist   an    den  Seiten  von    einem  schmalen  Bande 
mit  A  eingefasst. 

Dritte    Gruppe:    Form  No.  313,   dock   mit  geradem  Henkel.     Um 

den  Bauck  Lorbeerzxveig. 

3068.  (2002).     H.  0,145.     S.  Ingenheim. 

Am  Halse  seitlich  des  Henkels  Palmetten;  vorn  eine  ver- 
hüllte Frau  nachl.  sitzend;  sie  spielt  mit  einem  weissgelben 
Vogel  von  der  Grösse  einer  Taube  (Arm-  und  Halsband); 
hinter  ihr  r.  ein  niederes  Postament  (mit  w.  aufgemaltem 
„laufenden  Hund"-Ornament).  —  Blasser  Thon. 

3069.  (986).     H.  0,18.     Angebl.   Bari,  S.  Roll. 

Am  Halse  vorn  ein  sitzender  Jüngling  nach  1.  (Mantel 
mit  gezacktem  Saum  unterwärts),  in  jeder  Hand  einen  Kranz; 
Brustband  und  Diadem  aus  w.  Punkten;  w.  Terrainlinie,  r! 
kleiner  Altar  mit  vier  weissen  Früchten  darauf.  Oben  w.  Binde. 
Oben  sogenannter  Eierstab. 

3070.  (939).     H.  0,14.     Avella,  S.   Koll. 

Blasser  Thon.  Oben  Frauenkopf  und  Palmetten.  Am 
Bauche  unten  weiss  aufgemalte  Palmetten. 

3071.  (2493).     H.  0,055.     Dm.  0,10.     Curti   bei  Capua,  1875. 

Hals  und  Henkel  fehlen.  Oben  Palmetten  und  zwei 
Frauenköpfe  mit  Haube.     Um  den  Bauch  Lorbeer. 

Bauchige  Lekythos,  sog.  Aryballos. 

Erste  Gruppe:    Form  No.  240,    dock  schlankeres  und  stark    aus- 
geschweiftes Mündungsstück.     Polychromes  Bild. 

3072.  (2483).     H.  0,46.     Capua,  1876.     Aus  vielen   Stücken;    viel,  doch 

geschickt    ergänzt    und    übermalt.      Abg.    Mon     d     I     X     2s 

Annali    1876,  34  ff.   (v.  Duhn).  ' 

Hals  mif  sehw.  Stäben.  Auf  der  Schulter  Eierstab  (mit 
Weiss).  Hinten  grosse  Palmetten,  die  aber  stark  ergänzt  und 
übermalt.    Unten  Wellenornament. 

Pelops  entführt  Hippodameia  über's  Meer.  Ein 
Viergespann  (zwei  Rosse  ganz  weiss;  an  den  andern 
die  Unterbeine  und  Stirne  weiss;  rote  Zügel)  nach  1.  im 
Galopp    über   das  Wasser,   zu    dessen    Andeutung   das   unten 


Später  campan.  Kanne,  Gruppe  3.  —  Aryballos,  Gruppe   i.  2.     857 

laufende  Wellenornament  benützt  scheint;  vor  den  Rossen  1. 
ein  Delphin  (w.  Bauch);  der  Wagenkasten  massiv,  dunkelrot; 
derRand  weiss  und  ebenso  die  Räder.  Darauf  als  Lenker  Pelops 
(enge  Aermel,  weisser  die  Muskeln  ausprägender  Panzer; 
phrygische  Mütze  vorne  mit  ausgezacktem  Rande);  er  legt 
den  1.  Arm  (erg.)  um  die  Schulter  der  Hippodameia,  die  ihn 
mit  beiden  Armen  umschlingt;  ihr  wallendes  Gewand  ist  bis 
auf  Weniges  erg.;  an  wenigen  Stellen  ist  das  Antike  unter 
der  Uebermalung  noch  erhalten;  das  Fleisch  weiss;  (weisser 
hoher  Kopfaufsatz  und  weisser  Schleier).  Vom  Wagen  stürzt 
rücklings  Myrtilos,  als  nackter  Jüngling,  mit  ausgebreiteten 
Armen  (Beine  und  Kopf  übermalt,  doch  ist  er  sicher  unbärtig). 
Dass  Pelops  ihn  herabgestossen  ist  durch  nichts  angedeutet. 
L.  oben  sitzt  im  Räume  eine  Erinys  (dor.  Chiton,  der  fast 
ganz  übermalt;  w.  Fleisch;  Locken,  darin  eine  w.  Schlange  die 
die  Stelle  einer  Binde  versieht)  mit  ausgebreiteten  grossen  w. 
Flügeln  (an  rotem  Bande),  in  der  R.  das  Schwert  gezückt 
haltend  und  wie  mitleidig  auf  Pelops  niederblickend. 

Zweite  Gruppe:  Dieselbe  Form;  kleinere  geringe  und  späte  Ex- 
emplare.    Am  Halse  schau.  Stäbe.     Hinten  Palmetten  meist  mit  dickem 

Seitenblatt. 

3073.  (1159).     H.  o,23.     St.  Agata  dei   Goti,  S.  Koll. 

Ein  Jüngling  im  Mantel,  sich  spiegelnd;  ihm  gegenüber 
eine  Frau  mit  Kranz.  Zwischen  beiden  eine  Stele  oder  Altar 
mit  weissen  Früchten  oben  und  Zweigen  an  den  Seiten,  zur 
Hälfte  weissgemalt.  Viel  weisser  Schmuck.  —  Flüchtig,  mit 
breitem  Pinsel. 

3074.  (2488).     H.  0,17.     Curti  bei  Capua,  1875. 
Dicke  campan.  Blume  neben  der  Palmette. 

Oben  und  unten  Wellenornament.  Zwei  Frauen  in  don 
Chiton  sich  gegenüber  (Hauben;  weisser  Schmuck;  w.  Schuhe); 
die  1.  erhebt  eine  Binde  und  hält  Kranz;  die  r.  erhebt  Frucht- 
schüssel. 

3075.  (Dubl.  676).     H.  0,20.     Angebl.  Pompei. 

Ein  Jüngling  mit  Speer  nach  1.  eilend,  Kranz  in  der  R.; 
Chlamys.  —  Grob.     Ohne  Weiss. 

3076.  (985».     H.  0,21.     Nola,  S.  Koll. 

Ein  Jüngling  (Unterkörper  in  Mantel,  mit  Brustband) 
sitzt  nach  1.  (Schuhe  gelblich,  mit  verdünntem  Firnis,  ebenso 
der  Sitz).    W7eisse  Ranken  und  Rosetten. 


858  Italisch  rotfigurig.     Campanien. 

3077.  (981).     H.  0,19.     Nola,  S.  Koll. 

Ein  Jüngling  mit  Thyrsos,  nach  1.  hüpfend,  eine  Binde 
haltend  (gezackte  Haarbinde;  w.  Brustband).  R.  ein  w.  kleiner 
Pfeiler. 

3078.  (976).     H.  0,22.     Angebl.  Pomp  ei.     Alte   kgl.  S. 

Auf  w.  Fels  eine  sitzende  Frau  mit  Schale  nach  r.;  eine 
Frau  mit  w.  Binde  ihr  gegenüber. 

3079.  (1246).     H.  0,175.     Nola,  S.  Koll. 

Ein  eilender  Jüngling  im  Mantel,  mit  Thyrsos,  nach  r., 
die  L.  erhebend  (ohne  Weiss  und  Gelb). 

3080.  (Dubl.  668).     H.  0,21.  Armento,  S.  Koll. 

Die  Zeichnung  etwas  verwischt.  Eine  Frau  (lange  Haare, 
gezackte  Binde;  Chiton,  Mantel)  hält  an  den  Flügeln  gefasst  in 
der  R.  einen  Vogel  (Taube?)  gegen  einen  kleinen  niederen 
Altar  ohne  Basis.     Oben  ein  Fensterchen. 

3081.  (Dubl.  665).     H.  0,20.     Alte  kgl.  S. 

L.  sitzt  eine  Frau  in  Mantel  (ohne  Chiton),  in  der  R. 
einen  w.  Kranz;  sie  streckt  mit  der  L.  eine  Schüssel  einem 
sich  umwendenden  Eros  entgegen  (mit  mannlichem  Haar). 

Deckelschale. 

Erste  Gruppe:     Ungefähr   Form  No,  218.     Die   Henkel   einfach. 

3082.  H.  0,15.    Dm.  0,21.    Angebl.   Pompei,  von  Gargiulo  in  Neapel   gek. 
Auf  dem    thongr.  Rand    der   Schale    Lorbeer.     Auf  dem 

Rand  des  Deckels  Wellenornament.    Auf  dem  breiten  Deckel- 
knopf schw.  Palmetten. 

Um  den  Deckel:  Eine  Frau  mit  Tympanon  und  eine  zweite 
mit  Kästchen  sitzen  sich  gegenüber  (dor.  Chiton,  Mantel  mit 
gezacktem  Saum,  Haube).  Den  ganzen  übrigen  Raum  füllt  ein 
Eros  mit  riesigen  Flügeln  (männl.  Locken,  r.  Kranz),  der 
nach  1.  sitzend  die  Hand  nach  dem  Kästchen  der  einen  Frau 
ausstreckt.  Terrainlinien  und  einiges  andere  Detail  mit  ver- 
blasstem  Rot  aufgemalt.  —  Roter  Thon.    Relativ  älterer  Stil. 

3083.  (2076.)     H.  0,075.     Dm.  0,08.     Nachl.  Panofka's. 

Kleines  Exemplar;  am  Schalenrand  w.  Striche.  Zwei 
weibl.  Köpfe  mit  Haube  auf  dem  Deckel.    Palmette  dazwischen. 

Zweite  Gruppe:  Die  He?ikel  mit  umgebogenen  anliegenden  Enden. 

3084.  (1233.)     H.  0,11.     Alte  kgl.  Samml. 

Auf  dem   Rand  der  Schale   wie  des  Deckels  Wellenorna- 


Später  campan.  Deckelschale.  —  Napf.  859 

ment.  Auf  dem  Knopf  nur  radiale  Striche.  —  Deckelbild: 
eine  sitzende  Frau  nach  1.  (dor.  Chiton,  w.  Zackendiadem) 
spielt  mit  einem  eiförmigen  Gegenstand  auf  der  R.  Ein 
Madchen,  wie  im  Laufe  vorwärts  auf  das  r.  Knie  gestürzt 
einen  kuchenförmigen  Gegenstand  in  beiden  Händen;  die 
Figur  soll  durch  ihre  Stellung  möglichst  viel  Raum  füllen. 
Ranke  zwischen  beiden. 

3085.  (1224.)     H.  0,16.     Dm.  0,18.     Nola,  S.  Koll. 

Auf  dem  Deckel  zwei  Frauenköpfe  sich  gegenüber  (mit 
Sphendone,  gelbem  und  weissem  Schmuck).  Zwischen  ihnen  je 
eine  Palmette. 

Vgl.  unten  die  sehr  ähnlichen  Gefässe  aus  der  Basilicata 
(Lucanien). 

3086.  (1243.)     H.  0,12.     Dm.  o,i3.     Avella,  S.  Koll. 

Zwei  Frauenköpfe  mit  Haube  zwischen  Palmetten. 

3087.  (1241.)     H.  0,135.     Dm.  0,145.     Angebl.  Anzi,  S.  Koll. 

W.  Streifen  am  Rande  der  Schale.  Auf  dem  Deckel  zwei 
Frauen  köpfe  mit  Haube  zwischen  Palmetten. 

3088.  (Dubl.  285).     Dm.  0,10. 

Deckel.  Zwei  Frauenköpfe  nach  1.  und  ein  Jünglings - 
köpf  mit  Pilos  nach  I. 

3089.  Dm.  c.  0,20.     Nola,  S.  Koll. 

Deckel  einer  ähnlichen  Schale,  statt  des  breiten  Knopfes 
jedoch  ein  Griff  in  Gestalt  eines  Bandes  mit  Knoten.  —  Zwischen 
Palmetten  zwei  Frauenköpfe  (mit.  Weiss).    Auesserst  roh. 

Napf. 

Form  No.  213,  doch  schlanker,  mehr  ausgeschweifter  Umriss. 
Meist  unten  grosses  Wellenornamentband  und  oben  Eierstab.  Unter 
deji  Henkeln  Palmetten  mit  der  Blume  kampan.  Stils  an  der  Seite. 
Geringe  Technik,  etwas  plump  und  schwer.    Meist  viel  Weiss  und  Gelb. 

3090.  (2000.)    H.  0,115.    S.  Ingenheim.  —  Abg.  Gerhard,  ges.  akad.  Abh. 

Taf.  LXIII,  3;  Bd.  II,  S.  567. 
Kleines  Exemplar,  ohne  Ornamentband  oben  und  unten; 
dem  Stile  nach  etwas  älter  als  die  folgenden.    Ohne  Weiss. 

A)  Ithyphallische  Herme  des  bärtigen  Hermes  mit  Pe- 
tasos,  nach  1. 

B)  Manteljüngling  nach  1. 
Sehr  flüchtig. 


860  Italisch  rotfigurig.     Campanien. 

3091.  (1873.)     H.  0,15.     Rösel's  Nachl.  —  Oberfläche  sehr  abgerieben. 

A)  Eros  sitzt  auf  einem  Fels  und  wendet  sich  lebhaft  nach 
r.  um,  die  R.  ausstreckend  (weibl.  Schuhe,  Haarschopf;  gelbes 
Band  mit  Spitze  vorn  im  Haar). 

B)  Ein  eben  solcher  Eros  (auch  mit  Schuhen)  eilt  schreitend 
nach  r.  über  Wasser  (unten  Wogen  angedeutet;  oder  ist  es 
welliger  Boden?),  vorgebeugt,  in  der  offenen  1.  Hand  etwas 
aus  vier  weissen  Punkten  Bestehendes  tragend. 

Im  Stile  etwas  besser  und  älter  als  die  folgenden. 

3092.  (1066.)     H.  0,16.     Alte  kgl.  S. 

A)  Frau  (Fleisch  weiss;  lange  Haare),  Kästchen  und  Tym- 
panon  tragend,  nach  r. 

B)  Manteljüngling  nach  1.  (weisse  Binde). 

3093.  (1164.)     H.  0,26.     O.  Dm.  0,21.     S.  Arcangelo,  S.  Koll. 

A)  Nike,  auf  einem  Fels  sitzend,  geschmückt,  mit  Kranz 
und  Binde  in  Händen.  —  Fenster  und  Rosetten. 

B)  Grosser  Frauenkopf  mit  Haube  und  gelben  Spitzen  vorn. 

3094.  (1068.)     H.  0,16.     S.  Agata  dei   Goti,  S.  Koll. 
Nur  oben  Wellenornament,  unten  nichts. 

A)  Frau  mit  Eimer,  Schale  (beides  gelb-weiss)  und  Tym- 
panon  in  den  Händen,  geschmückt,  stehend. 

B)  Manteljüngling  nach  1. 

Auf  beiden  Seiten  1.  oben  ein  rechteckiges  kleines  Feld, 
von  dem  weisse  geknotete  Binden  herabhängen  (Votivtafel?) 

3095.  (1160.)     H.  0,195.      O.   Dm.  0,175.      Bitordi,  S.   Koll. 

Blasser  und  dunkler  roter  Thongrund  wechseln  ab. 

A)  Laufender  jugendlicher  Satyr  nach  r.,  in  der  R.  Eimer, 
auf  der  1.  Schulter  grosse  Spitzamphora  schleppend;  auf  1. 
Schulter  Gewandstück;  am  r.  Oberschenkel  und  Brust  ein 
Perlenband.  R.  ein  Pfeiler.  Das  Fleisch  ist  'dunkelrot  thon- 
grundig,  das  Andere  blass. 

B)  Eilende  Frau  nach  1.  mit  Korb  und  Kranz;  1.  Pfeiler. 
Die  Figur  dunkelrotthongr.;  Fussbodenlinie  eingeritzt. 

3096.  (1212.)     H.  0,08.     Angebl.  Anzi,  S.  Koll. 

Geringes  kleines  Exemplar.  Weder  oben  noch  unten 
Ornamentband. 

Beiderseits  ein  Jünglingskopf,  rotgemaltes  Haar;  ohne 
Weiss.     Blasser  Thon. 

3097.  (1228.)     H.  0,115.     Angebl.  Ruvo,  S.  Koll. 

A)  Greif  nach  1.  schreitend. 

B)  Unbärtiger  Satyrkopf  (weisser  Kranz,  Tierohr). 
An  den  Palmetten  auch  weniger  Weiss. 


Später  campan.  Napf.  —  Verschiedene  Formen.  86l 

3098.  (1147.)     H.  o,n.     Nola,  S.   Koll. 

A)  Frauenkopf  mit  Haube  nach  1.,  ohne  Weiss  und  Gelb. 

B)  Ganz  nach  1.,  mit  wenig  Weiss.  —  Roter  Thon. 

Verschiedene  Formen. 

3099.  (2550.)     H.  0,24.     S.  Friedländer,  1877. 

Eimerartiges  Gefäss  mit  Bügelhenkel,  FormNo.  3oj.  Oben 
am  Bügel  eine  Oehse  zum  Durchziehen  eines  Seils.  Auf  der 
Schulter  schw.  Flechtornament.  Ringsum  sind  flüchtige  buch- 
stabenartige Striche  eingeritzt,  die  jedoch  modern  scheinen. 

3100.  (1086.)     H.  0,25.     S.  Koll. 

Desgl.;  auf  der  Schulter  Zweige  und  Blätter  und  dgl. 

3101.  (79)     H.  0,22.      S.   Koll. 

Desgl. 

3102.  (1088.)     H.  o,23.     S.  Koll. 

Desgl.;  Zickzack  auf  der  Schulter. 

3103.  (i383.)     H.  0,26.     S.  Koll. 
Desgl.;  ganz  schwarz. 

3104.  (2473.)     H.    0,25.       Nola,    S.    Torrusio,    1875.  —    Facsimiliert    und 

bespr.   bei   Corssen,  d.  Sprache  d.  Etrusker  II,  S.  63o. 

Desgl.  Auf  der  Schulter  umlaufend  schw.  aufgemaltes 
etruskisches  Alphabet  HH-h/Hießl^  )A.  Das  Gefäss  gehört 
dem  Alphabete  nach  älterer  Zeit  an.* 

3105.  (442.)     H.  0,195.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl.;  etwas  gedrücktere  Form. 

3106.  (1794)     H.    o,i3.     Corneto    (laut    aufgeschriebener    Notiz;    nach 

Gerh.   Bomarzo). 

Napf  der  Form  No.  222,  doch  mit  geflochtenem  geknote- 
tem Henkel.  —  Plumpe  Palmette  campan.  Art.  Zwei  Frauen- 
köpfe in  Haube;  dazwischen  eine  weisse  Grabstele  auf  Basis 
(mit  r.  Binden  daran). 

3107.  (1177.)     H.  0,245.     Nola,  S.  Koll. 

Henkelloses  Salbgefäss  der  Form  No.  329.  Frauenkopf 
nach  1.  mit  Palmette.  Roh.  Am  Halse  weiss  aufgemalte  Pal- 
metten. 

3108.  (117.)     H.  0,155.     Arpi,  S.   Koll. 

Desgl.,  sitzende  Frau  nach  r.  (Oberkörper  nackt),  Kästchen 

*  Die  Gefässe  3099 — 3105  wären  vielleicht  richtiger  zu  2i23ff.  gestellt 
worden. 


8(32  Italisch  rotfigurig.     Campanien. 

und  Binde  haltend;  r.  Halsband.  R.  ein  Spiegel  aufgehängt.  — 
Blasser  Thon.  Zeichnung  wie  an  den  Cumanischen  Vasen. 
Weisses  Detail. 

3109.  (1247).     H.  0,20.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  Frauenkopf  nach  1.;  grosse  Blume  neben  der  Pal- 
mette.   Der  Thongrund  blass  mit  dunkleren  Stellen. 

3110.  (1258).     H.  0,11.     Alte   kgl.  Samml. 
Desgl.;  nur  schr'äggekreuzte  Striche  über  den  ganzen  Bauch. 

3111.  (1468).     H.  0,17.     S.  Koll. 
Desgl.;  wie  3 108. 

3112.  (1878).     H.  0,11.     Rösel's  Nachl. 
Desgl.;    doch    ohne    Fuss,    unten    rund.     Um    den  oberen 

Teil  ein  Streif  schw.  Palmetten,  weiter  unten  Wellenornament. 

3113.  (2015).      H.    0,075.       U.    Dm.    0,075.      In    Neapel    von  Jorio  durch 

Gerh.  erw. 
Form    No.    25 1.     Zwei    Frauen  köpfe    (mit    Haube)    sich 
gegenüber   (ohne   Weiss).    —    Unten   vom    Boden    geht    eine 
Röhre  in  den  Bauch  des  Gefasses. 

Gattung  kleiner  Gefässe  mit  weiss  aufgemalten 

Ornamenten. 

Die  Gefässe  sind  ungefirnisst  und  nur  mit  Ornamenten  bcmaltr 
die  mit  geringer  braunschwarzer  Firnisfarbe  und  namentlich  mit  Weiss 
(das  sowohl  auf  Thongrund  als  auf  Firnis)  aufgesetzt  sind.  Fast 
nur  henkellose  Formen.  Die  Thonfarbe  zwischen  Gelbgrau  und  Blass- 
rot wechselnd,-  zuweilen  ist  der  Thongrtcnd  dunkler  rot  gefärbt.  Die 
Ornamente  sind  hauptsächlich  Wellenornament,  „laufender  Hund", 
Spiralen,  kleine  Zäckchen,  Palmetten  tmd  Blüten  in  Konturlinien  und 
eine  Art  Perlstab.  Der  Fabrikationsort  ist  wahrscheinlich  Cumae; 
die  ,,raccolta   Cumana"  in  Neapel  ist  reich  an   Gefässen  dieser  Art. 

3114.  (972).     H.  0,11.     S.  Koll. 
Bauchige  Schüssel  mit  Deckel  und  rudimentären  kleinen 

Henkeln. 

3115.  (963).     H.  0,115.     S.  Koll. 
Desgl.;  ohne  die  Henkelreste.    Deckel  mit  Knopf. 

3116.  (1156).     H.  0,09.     S.  Koll. 
Wie  3n5. 

3117.  (967)-     H.  0,11.     S.  Koll. 

Desgl.;  der  Deckel  zu  klein  und  fremd. 


Später  campan.  Gattung  mit  weissen   Ornamenten.  863 

3118.  (974).     H.  0,095.     Dm.  0,155.     S.  Koll. 
Flachere  Schüssel  mit  Deckel;  mit  Fuss. 

3119.  (964).     Dm.  0,09.     S.  Koll. 
Desgl.;  ohne  Fuss. 

3120.  (968).     Dm.  0,10.  S.  Koll. 
Wie  3ny. 

3121.  (9?3).     Dm.  0,10.     S.  Koll. 
Desgl. 

3122.  (966).     Dm.  0,10.     S.  Koll. 
Desgl. 

3123.  (970).     Dm.  0,09.     S.  Koll. 
Desgl. 

3124.  (971).     Dm.  o,i3.     S.  Koll. 
Desgl. 

3125.  (56).     H.  0,10.     S.  Koll. 

Schüssel  mit  Deckel  und  niederem  Fuss. 

3126.  (1151).    H.  0,09.    S.  Koll. 

Büchse  mit  Deckel;  die  obere  Hälfte  ist  gefirnisst  und 
darauf  sind  w.  Ranken  aufgemalt. 

3127.  (2489).     H.  0,12.      Curti   bei   Capua,  1875. 

Form  No.  329.  Die  Mündung  fehlt.  Um  den  Bauch  ein 
Streif  mit  schw.  Gitterwerk;  an  der  Schulter  die  gewöhn- 
lichen weissen  Ornamente. 

3128.  (1229).    H.  0,19.  S.  Koll. 
Wie  3127. 

3129.  H.  0,20.    U.  0,17. 

Alabastron,  Form  No.  23o.  In  der  Mitte  schw.  Gitterwerk, 
darüber  zwei  Streifen  weisse  Punktrosetten  und  Palmetten, 
unten  w.  Ranken. 

3130.  (2497).     H.  0,09.      Curti   bei   Capua,  1875. 

Henkelloser  Aryballos;  unten  breit  aufstehend,  ohne 
Fuss;  schw.  Gitterwerk,  darüber  w.  Punkte  und  Striche. 

3131.  (2492).     H.  0,17.     Curti   bei   Capua,  1875. 

Form  No.  240,  doch  schlanker;  die  Mündung  fehlt.  Schw. 
Gitterwerk,  darüber  die  w.  Ornamente. 

3132.  (1473).     H.  0,11.     S.  Koll. 

Form  No.  33 1.    Mit  Gitterwerk  ausser  den  w.  Ornamenten. 


864  Italisch  rotfigurig.     Campanien. 

3133.  (1479)-     H.  0,09.     S.  Koll. 
Desgl. 

3134.  (1202).     H.  0,06.     Co  meto,  S.  Dor. 

Form  wie  3i2Ö;  doch  ganz  gefirnisst,  auf  der  Schulter 
gravierte  wellige  Linie  und  weisse  Punkte.  Vielleickt  etrus- 
kische  Nachahmung. 

Kleine  Salbgefässe  der  Form  No.  331  mit  schwarz- 
figurigen  Bildern  späten  Stiles. 

Unter  de?n  Henkel  freie  Palmetten.  Das  Fleisch  der  Frauen  weiss 
und  auf  Thongrund;  die  Gewänder  schwarz,  mit  gravierter  Innen- 
zeichnung. Die  Bodenlinien  durch  w.  und  schw.  Punkte  bezeichnet. 
Blasser  Thon.     Unter  de?7i  Fusse  immer  geßmisst. 

3135.  (2494).     H.  0,09.     Curti  bei  Capua,  1875. 

Vorn  ein  schw.  Schwan  mit  w.  Innenzeichnung. 

3136.  (2490).     H.  0,17.     Curti  bei   Capua,  1875. 

Ein  Schwan  wie  auf  3i35,  dessen  Kopf  aus  Raummangel 
(die  Ornamente  waren  schon  gemalt)  weggelassen  ist. 

3137.  (526).     H.  0,11.     Alte  kgl.  Samml. 
Schwan  nach  1.  mit  Gravierung. 

3138.  (615).     H.  o,i3.     Angebl.  Bari,  S.   Koll. 
Ein  Schwan. 

3139.  (2438).     H.  0,18.     Aus   einer  griech.  Privatsammlung,    in   der  auch 

Altertümer  aus   Capua   sich   befanden;   1875. 

Sitzende  Frau  nach  r.,  mit  Kranz  (Oberkörper  nackt, 
unterwlirts  Mantel;  Sphendone;  Haar  gelb). 

3140.  (608).     H.  0,14.     Alte  kgl.  Samml.     Angebl.  Pomp  ei. 
Sitzende  Frau  nach  1.,  in  den  Mantel  gehüllt,  ein  Kastchen 

(weiss)  auf  der  R.  (schw.  Haar). 

3141.  H.  o,i3.     Bomarzo. 

Unbärtiger  schw.  Kopf  nach  1.,  mit  Gravierung. 

3142.  (604).     H.  0,15.     Angebl.  Canosa;  S.  Koll. 

Ein  Jüngling  nach  r.,  das  1.  Bein  auf  eine  Ranke  höher 
stellend  (Sandalen;  gelber  Kranz;  Chlamys  um  1.  Arm,  die 
flattert,  mit  vielen  gravierten  Falten,  gelben  Tupfen  und  roten 
Säumen);  er  halt  ein  Zackendiadem  (?)  auf  der  L.;  eine 
kleine  gelbe  Kugel  erhebt  er  in  der  R.;  in  der  L.  hält  er 
zugleich  eine  rote  Binde.  Ein  Band  mit  gelben  Punkten  um 
die  Brust. 


Später  camp,  schwarzfig.  Salbgefässe.  —  Lucan.  Amphora,  Gruppe  i.  865 

3.    Lucanien. 

Amphora. 

Erste  Gruppe:  Form  No  34.    Mit  zwei  hohen  dreiteiligen  Henkeln, 

an  welchen  je  zwei  sog.  Rotellen;  ferner  mit  zwei  horizontalen  ebenfalls 

dreiteiligen  Henkeln.  —  Der  ältere  Stil. 

3143.  (1842.)  H.  0,395;  mit  den  Henkeln  0,50.  Von  Waagen  gek.,  vor 
1846.  Aus  Stücken,  doch  gut  erh.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1851, 
Taf.  29;  S.  329  ff.  (Th.  Pyl).     Genick,  gr.  Keramik  1884,  Taf.  X. 

Mit  nicht  zugehörigem  Deckel. 

Umrahmtes  Bild  auf  der  oberen  H'älfte  des  Bauches,  nach 
oben  durch  Stabornament  abgeschlossen;  unten  rings  herum 
breites  Band  schw.  aufgemalter  liegender  Palmetten.  Unter  den 
horiz.  Henkeln  ein  Mäanderstreif.  Unten  über  dem  Fusse 
schw.  Strahlen. 

A)  Rüstung.  Auf  einen  Felsen  (der  bezeichnet  durch 
einen  ausgesparten  Kontur  der  die  Stelle  aufgemalter  roter 
Farbe  vertritt,  welche  dieser  lucan.  Stil  nicht  kennt)  sitzt  ein 
nackter  Jüngling  nach  1.,  mit  Lanze;  auf  ihn  zu  kommt  von 
1.  ein  Mädchen  (dor.  Chiton;  an  der  Seite  zwei  schw.  Streifen 
gerade  herabgehend),  das  ihm  Pilos  und  Schwert  bringt.  R. 
hinter  ihm  steht  ein  Jüngling  mit  Lanze  und  ein  grosser 
Rundschild  mit  Strahlenstern;  er  wendet  sich  zu  dem  mittlem 
um,  wahrend  von  r.  herbei  ein  Madchen  (wie  die  vorige 
gewandet)  mit  Kanne  und  gefüllter  Phiale  eilt.  L.  am  Ende 
steht  noch  ein  ruhiger  zuschauender  Jüngling  mit  Shawl, 
auf  die  Lanze  gestützt,  das  r.  Bein  zurücksetzend.  Die  Frauen 
tragen  ein  breites  Band  mit  Zacken  vorn. 

B)  Frauenverfolgung.  Ein  Jüngling  (Pilos,  Rund- 
schild mit  Stern,  Lanze,  Shawl)  hat  im  Laufe  nach  1.  eben  ein 
enteilendes  Mädchen  erreicht  und  fasst  es  am  r.  Unterarm; 
sie  hält  ihn  mit  der  L.  von  sich  ab.  R.  enteilt  erschreckt  ein 
Mädchen  mit  Tänie.  L.  sitzt  auf  Fels  ein  Jüngling  mit 
Lanze,  der  zu  der  Mitte  umsieht;  1.  am  Ende  noch  ein  stehen- 
der zuschauender  Jüngling  nach  r.  mit  Stock  und  Shawl, 
einen  Pilos  in  der  R.  haltend. 

Keine  aufgesetzten  Farben.  Reiner  Stil;  grosse  Köpfe; 
massiges  schw.  Haar. 

3144.     (1021.)     H.  0,49;   mit  den   Henkeln  0,60.     S.  Barth.  —  Vgl.  Panofka, 

mus.    Bart.   p.   134    No.  71.  —  Aus    Stücken;    viel    ergänzt    und 

ganz   übermalt  (die   Oberfläche   war  abgerieben). 

Auf  der  Lippe  Eierstab;   auf  der  Innenseite  der  Mündung 

schw.   Epheu.      Ein    umrahmtes    Bild    jederseits    ist    auf   die 

55 


866  Italisch  rotfigurig.     Lucanien. 

Schulter  beschränkt;  darunter  breiter  Streif  schöner  Palmetten. 
Auf  der  unteren  Bauchhälfte  ein  zweites  Bild,  durch  Palmetten 
die  sich  unter  den  horiz.  Henkeln  befinden  getrennt.  Unten 
ausgesparte  Strahlen  von  unten  nach  oben  und  umgekehrt,  in 
einander  greifend. 

Schulterbild:  A)  L.  ein  Altar  mit  drei  Stufen,  dahinter 
eine  leere  ion.  Säule;  r.  unten  am  Boden  ein  Oenochoe.  Auf 
den  Altar  zu  führt  ein  Jüngling  in  Ghlamys  (sehr  übermalt) 
einen  galoppierenden  Widder  (übermalt),  den  er  an  den 
Hörnern  (zerstört  und  übermalt)  zieht,  herbei;  1.  von  ihm  eine 
grösstenteils  modern  erg.  Frau  mit  ehemals  langem  Stab  in 
der  R.,  von  unklarer  Bewegung.  R.  hinter  dem  Widder  steht 
eine  Frau,  die  R.  erhebend  (Kopf  ganz,  Körper  fast  ganz 
modern).  R.  am  Ende  ein  Jüngling  in  Ghlamys  mit  orien- 
talischer Mütze,  mit  Zackenkamm;  er  erhebt  sprechend  die 
R.;  in  der  L.  ein  undeutlicher  Stab.  Zwischen  den  beiden 
letzten  Figuren  eine  Palmettenranke  und  Blüte. 

B)  Bakchischer  Zug.  R.  voran  ein  Jüngling  mit  Thyr- 
soses  nach  1.;  es  folgt  ein  hüpfender  Jüngling  mit  Eimer  (war 
vor  der  Uebermalung  vielleicht  ein  Satyr);  endlich  eine  Frau 
mit  Tympanon  (dor.  Chiton). 

Bauch:  A)  Grosse  Figuren.  Eine  Frau  mit  Kranz  und 
Zweig  zwischen  zwei  Jünglingen  mit  kleinem  Shawl  (sehr 
übermalt),  ruhig. 

B)  Ein  Jüngling  mit  Shawl  und  Stab  steht  in  der  Mitte; 
sein  Gesicht  von  vorne;  er  hält  einen  Vogel  auf  der  R.;  r.  und 
1.  je  eine  Frau  (ganz  übermalt;  die  Hand  mit  dem  Vogel  alt;. 

Ohne  aufgesetzte  Farben.  Dicke,  ausgesparte  Kränze; 
grosse  Köpfe. 

Zweite  Gruppe:  Form  No.Jj;  mit  zwei  hohen  doch  glatten  breiten 
Henkeln     und    zzvei    horizontalen    darunter.       Cylindrischc    Mündung. 

Der  spätere  Stil. 

3145.  (906.)  H.  0,50.  Zu  Millingens  Zeit  (i823)  im  Besitze  von  Onufrio 
Pacileo  in  Neapel;  mit  der  S.  Bartholdy  erw.  —  Gut  erh.  — 
Abg.  Millingen,  peint.  des  vases  gr.  de   diverses  .coli.  pl.  XI,  p.  22. 

Am  Halse  oben  Lorbeer,  darunter  grosses  lesbisches  Kyma 
(ausgespart);  darunter  (auf  der  Schulter)  Palmetten  und  Lo- 
tosband.  Unter  den  Seitenhenkeln  Palmetten  von  gutem  atti- 
schem Typus.     Unten  herum  Mäander. 

Die  Figuren  nicht  auf  der  Bodenlinie  aufstehend,  im 
Räume  verteilt. 

A)  Herakles  den  kretischen  Stier  bändigend.  Der 
jugendliche   Herakles,   der  seine   Keule  und  sein  Löwenfell 


Lucan.  Amphora,  Gruppe  i.  2.  867 

abgeworfen  hat  (letzteres  liegt  in  etwas  verkürzter  Zeichnung 
r.  am  Boden),  hat  den  nach  1.  ausspringenden  Stier  mit  jeder 
Hand  an  einem  Hörne  gepackt  und  drückt  ihn,  indem  er 
selbst  auf  das  1.  Knie  gesunken  ist,  nieder.  Sein  Gesicht  ist 
von  vorne  gezeichnet  und  die  Anstrengung  gut  ausgedrückt, 
die  Haare  lockig  (mit  Relief  linien);  der  Stier  buntscheckig  mit 
dunklen  Firnisstellen.  Einige  ausgesparte  Steine  hinter  dem 
Stier.  Die  Handlung  ohne  rechte  Kraft,  unwahrscheinliche 
Stellung.*)  L.  hinter  Herakles  steht  ruhig  Athena  nach  r.;  die 
R.  in  die  Hüfte,  die  L.  auf  den  Speer  stützend,  in  korinth. 
zurückgeschobenem  Helm,  ionischem  Chiton  mit  Schw.  Gürtel; 
Halsband,  Sandalen;  zwei  lose  Locken  herabhängend  (die  Haare 
mit  Relief  linien  auf  verd.  Firnis);  ihr  Schild  lehnt  an  ihrer 
1.  Seite.  Zwischen  beiden  sitzt  im  obern  Räume  Nike**  (ion. 
Chiton,  Mantel,  Halsband,  Schuhe);  sie  stützt  sich  mit  der  L. 
(in  der  eine  lange  flatternde  TUnie)  auf  und  blickt  (in  drei- 
viertel Ansicht)  teilnehmend  herab  auf  Herakles  (kurzes  kraus- 
lockiges Haar;  Auge,  Nase,  Mund  übermalt).  R.  und  1.  oben 
eine  Rosette. 

B)  Ein  Jüngling  (Dionysos?)  mit  langen  Locken  und 
Binde,  mit  Shawl,  den  Eimer  in  der  R.,  einen  (ausgesp.)  Kranz 
in  der  L.  vorstreckend,  lauft  nach  r.  R.  voran,  eine  um- 
blickende Frau  (dor.  Chiton  mit  doppeltem  Streifen  an  der 
Seite),  Tympanon  und  Thyrsos.     Unten  Steine  (ausgespart). 

Der  Stil,  namentlich  von  A)  zeigt  sich  etwas  beeinflusst 
vom  apulischen.     Sorgfaltig.     Ohne  aufgesetzte  Farben. 

3146.  (1025.1  H.  0,555;  mit  Henkel  0,66.  S.  Ingenheim.  —  Gut  erh.; 
wenige  Brüche.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1847,  Taf.  VII  (Text  von 
v.   Pauckerj;   Genick,  gr.   Keramik  1884,  Taf.  VIII.  IX. 

Schwer  und  dickwandig.  Am  Halse  und  unten  grosse 
Strahlen  ausgespart.  Die  Figuren  sehr  roh  und  flüchtig  und 
mit  breitem  Pinsel  aufgemalt;  die  Haare  massig,  doch  mit 
freien  Lockenenden.  Die  Figuren  im  freien  Räume  auf- 
stehend. 

A)  Grosse  Figuren.  In  der  Mitte  ein  Jüngling  (nackt, 
Petasos  auf  dem  Kopf),  sitzend  nach  1.,  die  L.  auf  seinen  da- 
neben liegenden  Schild  gestützt;  er  erhebt  mit  der  R.  einen 
Lorbeerbüschel  (als  Bittflehnder?);  auf  seinem  r.  Oberschenkel 
steht  ein  Vogel  mit  ziemlich  langem  Schnabel  (Rabe?)  Vor 
ihm  steht  1.  ein   nackter  bewaffneter  Jüngling  ruhig  nach  r. 


*)  Vgl.   die   apulische  Vase  Arch.  Ztg.   i883,  Taf.   11. 
**)  Zu   ihrem   Motiv  vgl.   die  Erinys  von  3072. 


868  Italisch  rotfigurig.     Lucanien. 

(Schwert,  Schild,  Lanze,  Helm  mit  Busch);  zwischen  beiden 
am  Boden  ein  Lorbeerzweig.  R.  hinter  dem  Sitzenden  ein 
Jüngling  nach  1.  (Chlamys,  Helm,  Lanze  in  der  L.  auf- 
stützend), mit  der  R.  eine  Schale  über  den  Sitzenden  haltend. 
Oben  Ball. 

B)  Kleinere  Figuren  in  zwei  Reihen.  Oben  1.  Kampf 
zweier  Jünglinge;  der  1.  mit  Chlamys  und  Pilos  im  Nacken, 
weitausschreitend  nach  r.,  die  Lanze  werfend  (Rundschild);  der 
Gegner  nackt,  mit  Schwert,  eine  geflochtene  Pelta  (vgl.  3o35)  vor- 
streckend (vom  Rücken  gesehen,  Haare  lang;  ob  eine  nackte 
Amazone?).  •  R.  eine  auf  die  Kniee  gefallene  Amazone  nach 
1.  (kurzer  Chiton  mit  Hakenkreuz;  phrygische  Mütze  mit 
Zackenkamm;  Pelta);  sie  erhebt  die  Streitaxt.  Darunter  (durch 
keinen  Strich  getrennt)  zwei  Hunde  gegen  einen  Greif  laufend. 

3147.  (87.)     H.  o,32.     Anzi,  S.  Koll.  —  Aus  Stücken,  sehr  übermalt. 
Kleineres  Exemplar;  einfache  Dekoration. 

A)  Eine  Frau  steht  vor  einem  kleinen  Pfeiler  (kleiner 
Altar?)  mit  Kranz  und  Thyrsos. 

B)  Grosse  Taube.  —  Sehr  gering. 

3148.  (979.)     H.  o,33.     Anzi,  S.  Koll.  —  Sehr  übermalt. 
Der  Hals  ausnahmsweise  mit  Bild  verziert. 
Hals:    A)   Ein    jugendlicher  Satyr    mit  Thyrsos    verfolgt 

eine  Man  ade  mit  Thyrsos  und  Tympanon. 

B)  Ein  Jüngling  halt  die  Zügel  eines  im  Galopp  ent- 
eilenden Pferdes  (Raum  unter  demselben  durch  Palmetten 
gefüllt). 

Bauch:  A)  Auf  einem  weissen  Dreifuss,  der  indes  eine 
willkürliche  moderne  Erfindung  scheint,  sitzt  ein  Jüngling 
nach  1.  (nackt,  lorbeerbekränzt,  kurze  Haare);  er  erhebt  in 
der  R.  eine  Phiale,  in  der  L.  halt  er  einen  ganz  übermalten 
und  in  seiner  ursprünglichen  Form  nicht  mehr  zu  erkennen- 
den Stab,  der  jetzt  eine  Keule  scheint  und  wol  eine  Fackel 
war.  Von  ihm  enteilt  eine  sich  umblickende  Frau  nach  1.  mit 
Ball  in  der  R.  und  Tänie  in  der  L. 

B)  Ein  jugendlicher  Satyr,  eine  Hydria  schleppend  nach 
1.;  1.  ein  sitzender  Hund  nach  1.;  r.  ionische  Säule.  Sehr 
übermalt. 

3149.  (998.)     H.  0,74;  mit  den   Henkeln  0,87.     Alte   kgl.  S. 
Das  Gefäss  ist  voll  unregelmässiger  Anschwellungen    der 

Oberfläche.    Viel  übermalt. 

Am  Halse  oben  Mäander,  dann  Lorbeer,  darunter  Blüten 
mit   gravierten   Zweigen.    Auf  der   Schulter   Ranken.     Unten 


Lucan.  Amphora,  Gruppe  2.  3.  86<) 

Mäander.  Viel  Weiss  und  Gelb.   Palmetten  mit  Blume.   Füllung 
des  Bildraumes  durch  grosse  vierblättrige  Rosetten. 

A)  Eros,  gross,  schreitend  (im  freien  Räume)  mit  r.  Binde 
in  den  Händen;  plump;  die  Haare  kurz  und  massig. 

B)  Manteljüngling  mit  Schale  voll  Früchten.  Auf 
ihn  zu  eilt  eine  Frau  (Chiton,  Haube),  eine  Binde  in  der  R. 
—  Spät  und  gering. 

Dritte  Gruppe:   Form  JVo.  JJ,   doch  ohne  die  Rotellen  und  ohne,  die 
horizontalen  Seitenhenkel.     Am  Halse  meist  ausgesparte  grosse  Strahlen 
oder  Lorbeer ,   grosser  Mäander   oder  Epheu.     Auf  der  Schulter   Stab 
onnunent.     Am  Bauch  an.    den   Seiten  Palmetten,    neben    "aeichen    öfter 

Blume;  unten  Mäander. 

3150.  (1048.)     H.  0,43.     Anzi,  S.  Koll.  —  Sehr  übermalt. 

A)  Ein  jugendlicher  Satyr,  den  r.  Fuss  hoher  setzend 
nach  1.,  mit  Eimer  in  der  L.;  hinter  ihm  eine  Stele. 

B)  Ein  nackter  Jüngling  sitzt  auf  Gewand  nach  1.  und 
hält  in  der  R.  einen  Palmzweig. 

3151.  (1051.)     H.  0,43.     Arcangelo,  S.   Koll. 

A)  Eine  Frau  (dor.  Chiton,  Haube  und  langer  Haarknoten 
hinten;  dick  in  Relief  weiss  aufgehöhtes  Halsband)  steht  ruhig 
da,  mit  der  R.  den  Chiton  an  der  r.  Schulter  befestigend. 

B)  Ein  Manteljüngling  (hasslich,  breitspurig,  verzerrt) 
hält  in  der  R.  einen  Kranz  (ausgespart,  in  lucan.  Art). 

3152.  (1105.)     H.  o,43.     Anzi,  S.  Koll. 

A)  Ein  Jüngling,  auf  Gewand  sitzend  im  Räume;  unten 
grosse  ausgesparte  Steine;  er  halt  einen  grossen  Palmzweig 
in  der  R.  und  wendet  sich  nach 

B)  um,  wo  ein  Manteljüngling  nach  1.  steht.  —  Spatester 
Stil.     Vierbl'attrige  Rosette  zur  Füllung.     Mit  Weiss. 

3153.  (86.)     H.  0,225.     Laurenzano,  S.  Koll. 

A)  Eros  auf  einem  Baumstumpf  sitzend  (Stiefel;  männ- 
liches Haar),  in  der  R.  zwei  Zweige. 

B    Vogel  (Taube?),  darüber  eine  Rosette.  —  Ohne  Weiss. 

3154.  d36o.)     H.  0,34.     S.  Koll. 

Die  Form,  doch  mit  niederem  Fusswulste.  Ganz  schwarz; 
plump. 


SjO  Italisch   rotfigurig.     Lucanien. 

Vierte  Gruppe:  Form  No.  j6. 

et)  Die  Form  ist  ziemlich  bauchig.  Das  Mündungsstück 
unbemalt  schwarz,  auf  dem  kurzen  Halsstück  darunter 
sc/(7c>.  Palmetten;  auf  der  Schulter  Stabornament.  Noch 
etwas  älterer  Stil. 

3155.  (1014.)     H.   0,575.     S.    Barth.     —   Abg.    Genick,    Keramik  Taf.  VI. 

Vgl.  Elite  ceramogr.  I,  p.  88. 

A)  Sepulcral.  In  der  Mitte  eine  Aedicula  auf  Basis  (die 
triglyphenartig  verziert,  mit  Kreisen  in  den  Metopenräumen), 
etwas  von  r.  gesehen  und  sich  nach  1.  projicierend  in  relativ  gelun- 
gener Verkürzung;  vorne  zwei  weisse  ionische  Säulen,  hinten 
zwei  thongr.  Pfeiler;  w.  Architrav;  Fries  in  abwechselnd  schw. 
und  weisse  Quadrate  geteilt.  Innerhalb  sitzt  auf  geschweiftem 
Lehnstuhl  (der  auf  Basis)  ein  älterer  Mann  nach  r.  (der  Ver- 
storbene) mit  Mantel  um  den  Unterkörper;  er  spielt  Leier  mit 
Plektron  in  der  R.;  die  L.  scheint  eben  eine  Saite  oben  straffer 
anzuziehen.  (Schuhe,  Glatze,  Runzeln  an  der  Stirn,  doch 
langes  glattes  in  den  Nacken  herabfallendes  Haar;  voller  Bart; 
individueller  Kopf.)  Ausserhalb  r.  steht  auf  w.  Stock  gestützt 
ein  Jüngling  nach  1.  (Gewand  auf  1.  Schulter),  in  der 
R.  ein  Tänie  haltend.  L.  ein  gleicher  Jüngling  nach  1. 
(der  dazu  noch  den  Petasos  im  Nacken  trägt),  ebenfalls  eine 
Tänie  haltend,  doch  von  der  Mitte  abgewandt.  In  ausgedehn- 
tem Masse  ist  mit  breitem  Pinsel  aufgetragener  verdünnter 
Firnis  von  brauner  (nicht  gelblicher)  Farbe  verwendet,  so  als 
Grundierung  für  die  Relieflinienzeichnung  von  Haar  und  Bart 
des  Greises  und  für  Mantelfalten,  Säume,  Plektron,  Stuhl  etc. 

B)  Drei  Mantel  Jünglinge  im  freien  Räume  stehend; 
unten  ausgesparte  Steine;  alle  haben  die  r.  Brust  frei;  der 
mittlere  scheint  lebhaft  mit  den  beiden  zuhörenden  (mit 
Stöcken)  zu  reden.     Oben  Diptycha  und  Ball. 

ft)  schlankere  Form;  das  Miindungssti'tck  mit  weissgelb  auf- 
gemalten Blättern;  auf  Hals  und  Schulter  Strahlen, 
Lorbeer,  Stabornament  oder  Palmetten.     Der  spätere  Stil, 

3156.  (999.)     H.  0,68.     Anzi,  S.   Koll.  —   Ganz   erhalten. 

Das  Terrain  ist  durch  gelbe  Punkte  bezeichnet;  auch  sonst 
viel  gelbes  Detail. 

A)  Tanzende  nackte  Frau  mit  Schuhen;  unter  dem  1. 
hochgehobenen  Beine  sechs  ausgesparte  Steine;  in  der  R.  ein 
Schwert  mit  grossem  Griff;  an  der  L.  ein  ovales  Schild  darauf 
Hakenkreuz  und  Räderornament;  Lanze  in  der  Hand;  gelber 


Lucan.  Amphora,  Gruppe  4.  5.  871 

Lorbeerkranz.  Ihr  folgt  ein  nacktes  kleines  Madchen,  in  der 
L.  einen  Kranz,  am  r.  Arm  einen  w.  g.  Eimer;  Schuhe  an  den 
Füssen.  Beide  sind  durch  modern  aufgemalte  Phalloi  zu 
Jünglingen    gemacht;    die    Brüste    sind    antik    und    weiblich 

gebildet. 

B)  Eine  Frau  mit  eigentümlichem  Thyrsos  und  Fruchtkorb 
und  zwei  Binden,  die  gezackt;  geblähter  Chiton.  Auge  übermalt. 

Der   Stil   sehr   provinziell;   wirre    Gewandlinien;  h'ässlich, 
steif;  viel  Eigentümliches. 
315  7.     (991.)     H.  0,71.     Anzi,  S.  Koll.  —  Aus  Stücken  und  erg. 

Grosse  Weinblätter  an  der  Mündung. 

A)  Schwebende  Nike    (gebauschtes  Gewand)    bringt   eine 

Binde;  unten  weisse  Steine. 

B)  Ein  Manteljüngling  auf  Nike  wartend,  nach  1.;  1.  vor 
ihm  ein   gezacktes  langes  Blatt  (Palmzweig?). 

Aehnlich  3i5-|.;  h'ässlich. 

3158.     (1084.)     H.  0,35.     St.   Arcangelo,    S.    Koll.     Aus    Stücken;    sehr 
restauriert. 
Kleiner;  weniger  reiche  Ornamentik. 

A)  Nackter  Jüngling,  in  jeder  Hand  gezackte  Palmzweige 

Ohne  haltend. 

B)  Manteljüngling,    roh,  bauschig  und   übertrieben.  - 

Weiss-Gelb. 

Fünfte   Gruppe:  Mit  Volutenhenkeln;  ungefähr  Form  No.  j8,  doch 

höherer  Fuss. 

3159.     (1072.)     H.  0,56.     Anzi,  S.  Koll.  —  Stark  übermalt,  da   die   Ober- 
fläche abgerieben   war. 

An  der  Mündung  Wellenorn.,  Lorbeer  und  Eierstab.  Auf 
der  Schulter  Ranken.  Auf  Hals  und  Bauch  Bild.  Der  Stil 
äusserst  roh  und  provinziell;  das  Ganze  schmucküberladen. 
An  den  Figuren  grosse  Glotzaugen;  grosses  Kinn  und  unbe- 
deutender Mund;  die  Körper  ohne  Proportionen;  das  Gewand 
verzerrt,  steif,  bauschig. 

Hals:  A)  Zwei  Krieger,  der  1.  nackt,  der  r.  mit  Panzer 

übermalt),  beide  Rundschild  und  Wurfspeere  in  der  L.;  in  der 

R.  hat  jeder  ein  langes  Messer  womit  er  den  andern  bedroht. 

B)  Ein  Hund  ist  auf  einen  Eber  gesprungen;  r.  enteilt 
umsehend  der  Jager,  ein  Jüngling  mit  Keule  und  Wurfspeer; 
zwischen  beiden  ein  grosser  Zweig. 

Bauch:  A)  Eine  Frau  mit  einer  Kanne  und  Zweig  ent- 
eilt nach  1.,  umsehend  nach  einem  Jüngling  (nackt,  mit  Kranz 
und  Thyrsos). 


8/2  Italisch  rotfigurig.     Lucanien. 

B)  Zwei  nackte  Jünglinge;  der  r.  ruhig  stehend,  mit  zwei 
Speeren  und  Schild  (in  der  R.!);  der  1.  weggehend,  sich  um- 
sehend, mit  zwei  Speeren,  ein  langes  gekrümmtes  Messer  in 
der  L.  (da  übermalt  so  ist  die  Form  im  Detail  unsicher). 

Füllung  durch  grosse  Lorbeerzweige  (ausgespart). 

Schlauchförmige  Amphora  (Pelike). 

(Form  No.  42). 

Erste  Gruppe:   Ohne  Palmetten  an  den  Seiten. 
3160.     (1168.)    H.  0,24.    S.  Barth.  —  Vgl.  Panofka,  mus.  Bart.  p.  i39  n.  78 

A)  In  der  Mitte  ein  Pfeiler  der  übereck  gesehen  wird; 
1.  ein  Jüngling  mit  Gewand  auf  dem  1.  Arm,  in  der  R.  eine 
grosse  TUnie.  R.  ein  Madchen  (dor.  Chiton)  das  ihm  in  der 
R.  einen  Kranz  (ausgespart)  anbietet;  in  der  L.  Ball.  —  R. 
unten  Palmettenranke. 

B)  Zwei  Manteljünglinge,  mit  Stock  und  Strigilis;  in 
der  Mitte  ein  kleiner  Pfeiler.  —  Der  ältere  Stil.  Ohne  Weiss 
oder  Gelb. 

3161.  (io83.)     H.    0,26.     Ruvo,    S.    Kol!.     —    Aus    vielen    Stücken    und 

etwas   erg. 

Aj  Eros  (männliche  Haare)  mit  grossem  weissen  Ball  (?) 
und  Binde  eilt  einem  Mädchen  nach  1.  nach,  das  eine  Ranke 
hält;  1.  unten  Ranke.  —  Viel  Weiss  und  gelbes  Detail. 

B)  Zwei  Mantel  Jünglinge;  r.  ein  Pfeiler.  —  Späterer  StiL 

Zweite   Gruppe:  Mit  Palmetten  an  den  Seiten. 

3162.  (1035.)     H.  0,34.     Anzi,  S.  Koll. 

Unten  einfaches  Mäandermotiv  umlaufend.  Schwer,  dick- 
wandig.    Sehr  flüchtig. 

A)  In  der  Mitte  ein  Jüngling  (Gewand  am  1.  Unterarm) 
der  einem  Mädchen  (Chiton,  Mantel)  1.  eine  Tänie  hinhält- 
r.  ein  anderes  Mädchen  (Chiton)  einen  Kranz  bringend- 
niederer  Pfeiler  unten.     Ball  oben. 

B)  Zwei  Manteljünglinge,  dazwischen  Pfeiler;  oben 
Fensterchen.  —  Gering.     Ohne  Weiss  oder  Gelb. 

3163.  (888).     H.  0,395.     Arcangelo,  S.   Koll. 

Unter  den  Henkeln  reiche  Palmetten  mit  Seitenranken. 
Oben  Palmetten  und  Lotosband  wie  3i64.  Unten  Mäander. 
Die  Figuren  im  freien  Räume  stehend. 

A)  In  der  Mitte  sitzt  auf  geschweiftem  Lehnstuhl  eine 
Frau  nach  1.  (dor.  Chiton,  den  sie  mit  der  R.  über  die 
Schulter  zieht;  die  L.  auf  die  Lehne  gelegt  nach  gewöhnlichem 


Lucan.  Pelike.  —  Hydria,  Gruppe  i.  8y3 

Typus;  Mantel  unterwärts);  vor  ihr  steht  1.  ein  Jüngling  auf 
den  w.  Stock  vorgelehnt  und  ihr  ein  offenes  Kästchen  (darin 
drei  weisse  Kugeln  sichtbar)  anbietend.  Oben  fliegt  Eros 
(Schuhe,  Schale  auf  der  L.;  Flügel  mit  W.  und  G.)  mit 
Kranz  in  der  R.,  nach  dem  Jüngling  ermunternd  umblickend. 
R.  Dienerin  nach  1.  (dor.  Chiton),  in  der  L.  einen  Fächer,  in 
der  R.  Spiegel  haltend.    Ball  mit  Hakenkreuz  als  Füllung. 

B)  In  der  Mitte  ein  Jüngling  auf  Gewandstück  sitzend, 
mit  langem  Lorbeerzweig  (daran  Tänie)  in  der  R.,  eine  Schale 
auf  der  L.  L.  ein  Jüngling  (Mantel  um  Unterkörper),  der 
mit  Stock  herankommt.  R.  eine  Frau  die  in  der  R.  einen 
Kranz  erhebt.  Terrain  unten  durch  w.  Punkte  angedeutet. 
Oben  Rosetten  zur  Füllung. 

Hydria  (Form  No.  43). 

Erste  Gruppe:    Form  und  Dekoration  fast  ganz   wie  bei  den 
attischen,   S.  74zff-     Der  ältere  Stil. 

3164.      (902).      H.    0,485.      U.   1,04.      Anzi,    S.  Ingenheim,    1827.    —Aus 
grossen    Stücken,    doch    vollständig;    die    Fugen    sichtbar  ge- 
lassen.    —     Abg.    Hirt,    die   Brautschau,    1825.      Avellino,   op. 
diversi  II,   tav.  7;  p.   169  ff.    Gerhard,  ant.  Bildwerke  Taf.  CXV. 
Panofka,  Argos   Panoptes  (Abh.  d.  kgl.  Akademie   187)  Taf.  4,2. 
Elite  ceramograph.  1,25;   p.  47  ff-     Overbeck,  Atlas  zur  Kunst- 
mythol.  Taf.  VIT,  8   (nach  neuer  Zeichnung).     Vgl.  Annah  d.  I. 
i838,  3i8;   O.  Müller,  Handb.  d.  Arch.  §  364,  4;  Engelmann,  de 
Ione,    1868,    p.    6    A;    Overbeck,    Kunstmythol.    d.  Zeus  S.  467, 
No.  2. 
Lippe    mit   sog.  Eierstab.     Um  .den  Hals  Palmetten-  und 
Lotosband   mit  Eierstab    darunter.     Am  vorderen  Ansatz  der 
Seitenhenkel  einerseits  Stabornam.,  andererseits  Wellenornam., 
hinten    reiche    Palmetten    rein    attischer    Art,   die   oben   über 
die  Seitenhenkel  greifen.     Unter  den  Seitenhenkeln  ohne  Be- 
ziehung  zur    Darstellung   r.  und   1.  je    ein    grosser   Frauen- 
kopf mit  Hals  und  Gewandansatz;  in  der  sichtbaren  R.  hält 
die    Frau    1.    einen   Spiegel,  die  r.  eine  Blumenranke  (dieselbe 
hat   Haube).   —   Der  Firnis  von  fettigem  Glänze,    nicht    ganz 
deckend   manchmal;   wo    er  verdünnt   ist,    ist   er   graubraun. 
Die  Haare   sind  mit  breitem  Pinsel  als  Masse  gemalt,  nur  die 
Enden   etwas   verdünnt.     Der   Thon    blässer  als  der  attische. 
Sehr   gewandte   Zeichnung.     Die    Säume    sehr    einfach;   kein 
Gewandschmuck.     Alles   Detail   im  Thongrunde   ausgespart; 
keine  aufgemalten  Farben.     Das  Terrain  ist  nicht  angegeben, 
die    Figuren   frei    im    Räume;    einige  Mal   ist    es    durch    aus- 
gesparte Steine  angedeutet. 


§74  Italisch  rotfigurig.     Lucanien. 

Io.    In  der  Mitte  eine  breite  niedere  dreistufige  Basis;  auf 
der  zweiten  Stufe  steht  1.  das  Idol  einer  Göttin  (anscheinend 
der  Artemis)  in  langem  Chiton  mit  breiter  Borte  vorn  herab, 
mit   langen    Locken    und    mit    Eierstab    verziertem    niederem 
Kopfaufsatz;    in    der   L.  halt  sie  einen  Bogen,   in  der  R.  eine 
kurze    Fackel    mit   fünf   Querstäben    oben.     R.   sitzt    auf  der 
obersten  Stufe,  mit  dem  Rücken  an  das  Idol  gelehnt  Io  nach 
r.  (feiner  Chiton  der  nur  etwas  auf  der  1.  Schulter  aufsitzt  und 
die  Brust  sonst  frei  lässt;  Mantel;   Sandalen;   Ohrring;  kurzes 
Haar;  zwei    kurze    dicke    Kuh-Hörner  über  der  Stirn,   in  der 
gesenkten  R.    ein  Band  das  wohl  ein  Diadem  sein  soll;  es  ist 
an  einer  Seite  mit  kleinen  runden  Verzierungn  versehen;  auf 
der  vorgestreckten  L.  ein  Kästchen).    Von  r.  (etwas  niedriger) 
naht    sich  huldigend  Zeus  (Schuhe,  Mantel  um  Unterkörper, 
Scepter   in    der   L.,   Kranz  im  kurzen  Haar),  den  Oberkörper 
etwas  vorbeugend  und  die  R.  gegen  den  Mund  zu  krümmend, 
wohl  ein  Gestus  ergebenen  Grusses;  sein  Blick  ist  auf  Io  ge- 
richtet.   R.  von  ihm  (in  gleicher  Höhe)  steht  Aphrodite  nach  1., 
bequem    das    1.    Bein    entlastend    und    den  1.  Arm  so  haltend^ 
als    ob    sie    sich    auf  einen  Pfeiler  stütze  (voller  dor.  Chiton- 
Mantel    der    auch    Hinterkopf   bedeckt;    Sphendone,   Schuhe^ 
Schmuck);    sie    hat   auf  dem    Zeigefinger  der  R.  einen  Vogel 
{Taube?)  sitzen.    Alle  diese  drei  Figuren  haben  einen  Grund  von 
ausgesp.  Steinchen  unter  den  Füssen.    R.  unten  ein  Dreifuss 
(nur    der   1.    obere   Henkel   alt,   die    übrigen   Henkel  modern). 
L.    unterhalb   des  Idols  hinter  Io  steht  Argos  nach  r.  (Jüng- 
ling, Chlamys,  Haarbinde  mit  Spitze  vorn);  er  setzt  das  1.  Bein 
höher   auf   einen   Steinhaufen,    stützt    die    R.    auf  eine  Keule 
und  hält  in  der  L.  ein  Diptychon  (das  seinen  Auftrag  enthält; 
es  ist  völlig  frei  von  Uebermalung  und  sicher  ein  Diptychon)! 
L.  oberhalb  naht  Hera   nach    r.    (Diadem;    Halsband;   Chiton 
mit   Ueberschlag   wie    an    den    Korai    des    Erechtheions;    mit 
Fransen    besetzter  längerer  Schleier  auf  Hinterkopf,  der  über 
den   Rücken    herabfällt),   in   der  R.   das  Scepter  (wie  das  des 
Zeus  blütenbekrönt),  die  L.  vorstreckend  (dem  Argos  gebietend). 
Oben  zwischen  Io  und  Zeus  sitzt  Eros  nach  r.  auf  Gewand, 
die    R.    ermunternd   zu    Zeus    erhebend   und    in    der  L.  einen 
Reif  mit  Stecken  als  Spielzeug  haltend.     R.  oben  über  Aphro- 
dite erscheint  über  einem  Thongrundstreifchen  der  Oberkörper 
des  Pan,  sitzend  nach  1.,  bis  zur  Mitte  der  Oberschenkel  darge- 
stellt; Fell  wie  Chlamys  um,  nach  1.  herabblickend,  in  der  R. 
Syrinx  (quadratisch,  mit  sechs  Röhren);  zwei  kurze  Bockshörner, 
sonst  ganz  edel  menschliche  Bildung;  mit  der  L.  einenStamm  mit 


Lucan.  Hydria,  Gruppe  i.  2.  S"5 

Zweigen  (Pinie?)  aufstützend.  —  Der  Vordergrund  unterhalb 
Io  ist  frei,  nur  ein  Reh  nach  r.,  ein  Strauch  und  eine  Blume 
erscheinen  hier.     L.  unten  eine  Hydria;  eine  Rosette  r.  oben. 

3165.  (1938).     H.  o,i3.     Von   Gern.  1846  in  Rom  gek. 

Kleines  Exemplar;  hinten  und  an  den  Seiten  gute  Pal- 
metten.   An  der  Lippe  Eierstab. 

Ein  Mädchen  (dor.  Chiton,  lange  Locken,  verblasste 
Binde  im  Haar)  steht  nach  r.,  auf  beiden  Händen  eine  grosse 
geflochtene  wurstartige  Binde  mit  weissen  Quasten  am  Ende 
haltend;  ihr  gegenüber  Eros  nach  1.,  der  in  der  R.  eine  trag- 
bare Ciste  mit  drei  Lowenfüssen  hält.  —  Flüchtig.  Der  lu- 
canische  Ursprung  ist  zweifelhaft;  der  Stil  dem  attischen  noch 
ziemlich  nahe. 

Zweite  Gruppe:  Keine  Palmetten  auf  der  Rückseite.  Auf  der 
Lippe  Wellenornam.,  gerade  oder  gebrochene  Striche.  Um  den  Hals  ein 
Lorbeerzweig,    unten  Mäander.      Der    Fuss    ziemlich    niedrig.  —   Der 

mittlere  Stil. 

3166.  (961).     H.  0,265.     Alte  kgl.  Samml.  —  Etwas  übermalt. 

R.  sitzt  auf  einem  Felsen  (mit  weissen  Linien  die  modern) 
ein  Jüngling,  in  der  L.  einen  Stab;  nackt.  L.  eine  Frau, 
ihm  eine  grosse  Schale  bringend,  dazwischen  eine  Ranke; 
oben  Tänie  und  Rosette.  —   Der  Stil  noch  dem  älteren  nahe. 

3167.  (1989).     H.o,33.     S.  Ingenh.  —  Fugen  übermalt,  kleine  Stücke  erg. 
Frauenbad.     Die    Figuren   im    Räume  aufstehend.    Von 

oben  strömt  aus  einer  durch  die  Uebermalung  unklar  ge- 
wordenen Mündung  weisses  Wasser  in  ein  grosses  Luterion; 
r.  von  demselben  eine  nackte  Frau  (Mittelkörper  erg.)  mit 
langen  Haaren,  auf  gelben  Steinchen  aufstehend,  nach  1.  her- 
zukommend. L.  steht  eine  nackte  Frau,  die  mit  dem  1.  Fusse 
auf  die  Basis  des  Luterions  schreitend  tritt,  und  den  Ober- 
körper über  dasselbe  neigend  die  langen  Haare  mit  doppeltem 
Kamme  auskämmt;  ihr  Gesicht  in  Dreiviertel-Ansicht.  L.  eine 
bekleidete  Frau  mit  Haube,  sich  im  weissgelbem  Spiegel  be- 
trachtend und  bewundernd  die  R.  erhebend;  unten  ausge- 
sparte Steinchen. 

Der  Stil  noch  dem  älteren  nahe. 

3168.  (951)-     H.  o,382.     Angebl.  Ruvo,  S.  Koll. 
Darbringungen    am    Grabe.      In   der   Mitte    steht   auf 

einer  Basis,  auf  der  schw.  Binden  liegen   eine  weisse  ionische 
Säule    (gelbe    Innenzeichnung),    die   von    Binde   umwunden; 


S/6  Italisch   rotfigurig.     Lucanien. 

oben  auf  derselben  steht  eine  mit  w.  Punkten  gefüllte  Schüssel. 
L.  steht  ein  Jüngling  (Chlamys,  Petasos  im  Nacken;  stützt 
zwei  Speere  auf;  Stiefel),  in  der  L.  ein  Wehrgehenk  haltend, 
das  er  wohl  darbringen  will.  Von  r.  naht  eine  Frau  (dor. 
Chiton),  in  der  L.  eine  w.  Kanne,  auf  der  R.  w.  Schale  mit 
w.  Punkten  darauf.  R.  ein  Jüngling  mit  w.  Pilos,  in  der  R. 
eine  w.  Strigilis;  Schwert  umgehängt;  Mantel  um  1.  Arm  der 
auf  den  Rücken  gelegt.     Oben  r.  und  1.  Palmettenranke. 

Dritte    Gruppe:    Auf   der    Rückseite    zwei   grosse    Palmetten    mit 

Seiten  ranken.     Der  Fitss  höher. 

et)    Die    Darstellung  greift    über  die  Rundung  der  Schulter 
über  wie  gewöhnlich. 

3169.  (1570-     H.  0,35.     Anzi,  S.  Koll.  —  Aus   Stücken. 

L.  eine  Frau  nach  r.  (Chiton),  in  der  L.  eine  brennende 
(Flamme  schw.,  von  Thongrundr'ändchen  umgeben)  Fackel; 
ihr  gegenüber  ein  Jüngling,  den  Mantel  auf  dem  1.  Unterarm, 
in  der  R.  einen  Kranz  haltend.  Zwischen  beiden  eine  Ranke 
und  eine  kreuzförmige  Blüte.  —  Geringer  Firnis.  Ohne  auf- 
gesetzte Farben. 

3170.  (959).     H.  0,375.     Angebl.  Ruvo,  S.  Koll. 

Am  Grabe.  In  der  Mitte  ein  Grabmal  in  Form  ionischer 
unkannelierter  Säule,  darauf  ein  kleiner  Aufsatz;  davor  oder 
unter  der  Säule  eine  breite  dreistufige  Basis,  auf  deren  oberster 
Stufe  ein  Mädchen  nach  1.  sitzt  mit  aufgelösten  Locken  (iom 
Chiton,  Mantel),  in  der  R.  eine  kleine  Lekythos  haltend. 
An  der  Basis  hängen  eine  schw.  Schale  und  Tänie  und  es 
stehen  daselbst  zwei  bauchige  schw.  Aryballen  und  ein  flacher 
Kuchen  (?).  L.  gegenüber  ein  Jüngling  nach  r.,  mit  Speer 
und  Chlamys  um  den  r.  Arm.  R.  hinter  der  Frau  ein 
Mädchen  nach  1.  (dor.  Chiton),  das  einen  grossen  Fächer  hält. 
—  Unter  jedem  Henkel  eine  Eule  mit  Oelzweig  daneben  (wie 
auf  den  Näpfen  2595  ff.) 

3171.  (1080).      H.  0,515.     Laurenzano,  S.   Koll.    —    Aus   Stücken;    alles 

Wesentliche   antik,  doch   das  Ganze  völlig   modern   überfirnisst. 

Oben  Lorbeer,  darunter  Wellen  mit  einer  Reihe  w.  Punkte. 

Grabescult.  In  der  Mitte  eine  grosse  unten  am  Boden 
aufstehende  Aedieula;  auf  zwei  unverzierten  hohen  Seiten- 
wänden ruht  ein  dreifacher  Architrav  mit  Giebel,  dessen 
Tympanon  mit  Palmette  verziert;  Akroterien  in  Form  spitzer 
hoher  Dreiecke,  mit  w.  geknoteten  Binden  behängt.  In  dem 
vorn  und  hinten  offenen  Inne'nraume  steht  ein  grosser  Wo  11- 


Lucan.  Hydria,  Gruppe  3.  877 

korb,  daraus  Binden  und  dgl.  herabhangen.  Das  Ganze  ist 
etwas  von  der  Seite  gesehen  und  geschickt  verkürzt.  R.  steht 
eine  Frau  und  hält  mit  den  Fingerspitzen  der  r.  Hand  eine 
Binde,  im  Begriffe  die  Aedicula  zu  schmücken.  L.  sitzt  (etwas 
oberhalb)  eine  Frau  und  halt  einen  weissen  Kranz.  Zur 
Füllung  oben  zwei  vierblättrige  Rosetten  und  zwei  Kastchen 
mit  halboffenem  Deckel,  ebenfalls  in  Verkürzung  gezeichnet. 
Wenig  Weiss.    Wulstartige  Gewandfalten. 

3172.     (949)-     H.  0,28.     Calvello,  S.  Koll. 

Oben  Lorbeer  und  Wellen.     Unten  Wellen  und  Zickzack 

darunter. 

L.  steht  eine  Frau  (Chiton),  in  der  R.  ein  Tympanon 
und  offriert  mit  der  L.  einen  Kranz  dem  r.  stehenden  Jüng- 
ling, der  das  r.  Bein  höher  stellt  (Stiefel;  Lanze;  R.  vom 
Mantel  umwunden).  Zwischen  beiden  Oelgebüsch  unten.  R. 
oben  Tänie;  r.  unten  Schild.  —  Nachlässig;  nur  mit  breiten 
Linien.  —  Unter  dem  Vertikalhenkel  sitzt  auf  der  Schulter  der 
Vase  ein  piastich  aufgesetztes  Mä u sehe n,  das  ebenfalls  schw. 
überfirnisst  ist. 
3173.     (104).     H.  0,22.     Anzi,  S.  Koll.  —  Mit  Ergänzungen. 

Eine  Frau,  stehend  nach  1.,  ein  Kästchen  haltend;  unten 
Wollkorb.  Zur  Füllung  ein  Ball;  ein  Fensterchen  oben; 
Rosette.     Roh;  ohne  Weiss. 

ß)   Die  Darstellung   ist  auf  den  Bauch  beschränkt;    auf  der 
Schulter  Pahnetten. 

3174.  (1075I     H.  0,41.     Laurenzano,  S.  Koll.    —    Aus  Stücken;  dick 

modern    überfirnisst;    die    Fugen   übermalt,   wie  3171.  —  Abg. 
Genick,  gr.  Keramik,   1884,  Taf.  3i. 

Wenig  Weiss  (modern  aufgefrischt);  das  Wesentliche 
scheint  antik.  —  Ein  im  freien  Räume  laufender  und  um- 
sehender Eros  mit  Shawl  auf  dem  1.  Arme,  in  der  L.  einen 
Zweig;  er  lockt  sich  eine  Gans  nach  r.  nach.  Blättchen- 
rosette.   Zweige. 

3175.  (1096).     H.  0,48.     Laurenzano,  S.  Koll.  —  Aus  Stücken. 
Ohne  W.  und  G.     Rohe  Zeichnung;  flüchtig. 
Grabescult.    In  der  Mitte  eine  Säule  auf  der  eine  grosse 

tiefe  Schale  steht.  Die  Grabessäule  istionisch,  doch  fehlt  jede 
Innenzeichnung;  es  war  intendiert  sie  weiss  zu  füllen.  L.  steht 
eine  Frau  in  dor.  Chiton,  mit  Schild,  Speer  und  Helm;  sie 
hält  in  der  R.  ein  Wehrgehenk  heraus;  r.  ein  Jüngling, 
ebenfalls  mit  Helm  und  Schild,  ein  Wehrgehenk  in  der  R.; 
.die  Waffen  sollen  dargebracht  werden. 


S78  Italisch  rotfigurig.     Lucanien. 

Glockenkrater  (Form  No.  49). 

Erste  Gruppe:  Die  Form  hat  noch  etwas  Strenges;  geringe  Aus- 
ladung der  Mündung.  Oben  Lorbeerkranz.  Keine  Ornamente  unter 
den  Henkeln.  Unter  dem  Bilde  jeder  seit s  Mäander.  Dicker  glatter 
und  ungeßmisster  Fussraud.  Der  Stil  ist  der  ältere  und  zwar  ist  er 
dem    älteren    attisch-schönen    Stil    sehr    verwandt.       Ohne    aufgesetzte 

Farben.*) 

3176.  (1067).     H.  0,315.     O.  Dm.  0,315.     Sorrento,  S.  Koll. 

Ein  Sprung  auf  Seite  B  wird  von  drei  grossen  antiken 
Bleiklammern  zusammengehalten.     Sonst  intakt. 

A)  In  der  Mitte  steht  ein  Mädchen  nach  1.  (ion.  Chiton, 
Mantel,  Haar  hinten  aufgebunden  in  altertümlicher  Weise, 
auch  kleine  Punkte  als  Haarspitzen  wie  im  strengen  Stile), 
den  1.  Arm  unter  dem  Mantel  gesenkt,  einen  kugelförmigen 
Aryballos  am  Lederstreifen  haltend.  Ihr  gegenüber  steht  ein 
Jüngling  nach  r.,  den  Stock  aufstützend,  nackt,  nur  auf  1. 
Schulter  mit  Gewand;  r.  ein  ebensolcher  nackter  Jüngling 
nach  1.,  mit  Stab  in  der  L.,  in  der  R.  Strigilis. 

B)  In  der  Mitte,  ganz  in  den  Mantel  verhüllt  ein  Jüngling 
nach  1.,  der  nur  Stirn  und  Auge  zeigt;  r.  und  1.  ein  Jüngling 
im  Mantel  mit  Stock. 

3177.  (1076).     H.  o,33.     O.  Dm.  o,33.     Alte  kgl.  S.    —    Intakt;    doch  die 

Oberfläche  teilweise   abgerieben. 

A)  In  der  Mitte  steht  Eros  als  grosser  Jüngling  mit 
grossen  Flügeln  nach  1.  und  streckt  die  Hände  aus  nach  der 
ihm  von  einer  Frau  gereichten  Strigilis  (Haube,  ion.  Chiton, 
Mantel).  Er  soll  sie  wohl  als  Geschenk  dem  Jüngling 
bringen  der  r.  von  vorne  steht,  Kopf  nach  1.,  mit  Stock,  nackt. 

B)  Drei  Manteljünglinge  mit  Stöcken. 

3178.  (1948).      H.  0,295.      O.  Dm.  0,315.      Von    Gargiulo    in    Neapel    1849 

erw.  —  Aus  vielen  Stücken,  die  Fugen   sichtbar  gelassen. 

A)  In  der  Mitte  eine  ithyphallische  bärtige  Herme  des 
Hermes,  im  Profil  nach  r.,  auf  Basis,  mit  Schulterloch  (kurzes 
Haar);  an  der  Seite  schw.  aufgemaltes  Kerykeion.  R.  ent- 
fernt sich  umsehend  ein  Silen  mit  Thyrsos;  1.  steht  ruhig 
ein  Mädchen  nach  r.  (Chiton,  Mantel),  den  Thyrsos  auf- 
stützend (Kopf  grösstenteils  modern). 


*)  Die  Fundorte  weisen  eher  auf  eine  (jedenfalls  griechische)  Fabrik 
in  Campanien;  doch  wegen  der  stilistischen  Zusammengehörigkeit  mit 
der  folgenden   isi   die   Gruppe   hieher  gesetzt. 


Lucan.  Glockenkrater,  Gruppe  i.  87Q 

B)  In  der  Mitte  ein  ganz  in  den  Mantel  verhüllter  Jüng- 
ling, r.  und  1.  je  ein  Jüngling  in  Mantel,  einen  Stock  auf- 
stützend (wie  3176).  —  Nachlassig. 

3179.  (10S1).     H.  o,335.     O.  Dm.  0,35.     Telese,  S.  Koll.  —  Intakt. 

In  der  Mitte  steht  eine  nackte  Frau  nach  1.,  verschämt 
die  Arme  über  dem  Leibe  kreuzend,  in  der  L.  ein  Tympanon 
(Arm-  Hals-  und  Brustband,  Sphendone,  1.  Standbein);  vor  ihr 
1.  steht  ein  Silen,  staunend  auf  sie  blickend;  er  hält  den  Thyr- 
sos  (oben  an  demselben  ein  gezacktes  Seitenblatt)  mit  beiden 
Händen  quer  vor  den  Leib;  sein  Kopf  von  eigenem  Typus, 
er  hat  nur  einen  kurzen  Kinnbart,  ohne  Glatze.  Von  r.  naht 
eilig,  doch  sachte,  wie  um  zu  überraschen  ein  anderer  Silen 
heran,  mit  Thyrsos  (wie  der  vorige)  in  derR.,  die  L.  vorstreckend 
(Kopftypus  wie  am  vorigen,  doch  voller  Backenbart,  mit 
kleinen  Punkten  am  Rande).     R.  am  Ende  ein  Pfeiler. 

B)  Drei  Mantel  Jünglinge,  der  mittlere  mit  Stock. 

Sorgfältig. 

3180.  (1061).     H.  o,3o.     O.  Dm.  o,3oS.     Telese,  S.  Koll.  —  Intakt. 

A)  L.  sitzt  auf  geschweiftem  Lehnstuhle  eine  Frau  nach  r. 
(dor.  Chiton,  Mantel  um  die  Beine,  Halsband,  hinter  dem 
Vorderhaar  eine  breite  Binde)  und  spielt  die  Leier  (mit  sieben 
Saiten);  ihr  gegenüber  steht  Nike  (ion.  Chiton,  schw.  Saum 
an  der'seite  herab)  und  bietet  ihr  eine  Phiale  mit  der  R.  an; 
sie  stützt  die  L.  in  die  Seite. 

B)  Zwei  Manteljünglinge,  einer  mit  Stock;  1.  ein  Pfeiler. 
Sorgfältig.    Der  eigenartige  Stil  recht  ausgeprägt. 

3181.  (1052).       H-    0,275.       O.  Dm.  o,o3o.       Pamarico,  S.  Koll.    —   Aus 

Stücken;  übermalt. 

Unter  dem  Bilde  jederseits  Wellenornament  statt  Mäander. 
Der  Stil  etwas  ausgeprägter  lokal,  das  Gefäss  wohl  etwas 
später  als  die  vorigen. 

A)  Eros  als  Jüngling  (kurze  Haare)  verfolgt  eilig  laufend, 
in  der  vorgestreckten  R.  einen  Kranz  haltend,  einen  umsehen- 
den Jüngling  mit  Shawl  auf  1.  Arme,  der  einen  Stock  in  der 
R.  und  eine  Fackel  in  der  L.  trägt. 

B)  Zwei  Manteljünglinge,  der  eine  mit  Stock. 

Zweite  Gruppe:  Ebenfalls  ohne  Palmetten.  Mäander  unter  den 
Bildern.  Fussrand  teilweis  gefimisst  oder  mit  einer  Rille  versehen. 
Der  Stil  ist  noch  der  ältere,     doch   von    ausgeprägt   lokalem    Charakter. 

Ohne  aufgesetzte  Farben. 

3182.      (955).     H.  0,32s.     O.  Dm.  o,335.     „Basilicata",    S.  Barth.    (Panofka, 
mus.  Bart.  p.  i3o,  No.  68);  vorher  beim  duca  della  Miranda  in 


88o  Italisch  rotfigurig.     Lucanien. 

Neapel.  —  Etwas  übermalt,  da  die  Oberfläche  abgerieben  war. 
—  Abg.  Millingen,  peint.  ant.  de  vases  gr.  de  div.  coli.  pl.  XLII. 
Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.  Taf.  XII,  8;  S.  265  f. 

A)  Helena  und  Paris.  R.  sitzt  auf  einem  viereckigen 
Holzkasten  (dessen  eine  Seite  in  guter  Verkürzung  gezeichnet 
ist  und  der  in  der  Mitte  eine  eingelegte  Füllung  von  schw. 
Lotos-  und  Palmettenbande  zeigt)  Helena  nach  1.  (ion.  Chiton, 
Mantel  auch  über  Hinterkopf,  mit  gezacktem  Saum;  Schuhe); 
ihr  auf  dem  Schosse  sitzt  Eros  als  Knabe  (kurzes  Haar,  breite 
Binde),  der  mit  der  L.  an  ihre  r.  Brust  fasst,  wovon  sie  ihn 
mit  der  R.  abzuhalten  sucht.  Von  1.  tritt  Paris  als  Jüngling 
heran,  in  engen  Aermeln  und  Hosen  mit  Zickzack,  Stiefeln, 
Chiton  mit  breitem  Gürtel  und  Kreuzbändern,  Chlamys  und 
phrygischer  Mütze,  in  der  R.  einen  Speer  aufstellend;  er  naht 
sich,  die  L.  sprechend  oder  erstaunt  erhebend. 

B)  Drei  Manteljünglinge,  der  mittlere  mit  Stock.  Viel 
übermalt. 


3183.  (i5o3).     H.  0,26.     O.  Dm.  0,28.     Anzi,  S.  Koll.    —    Aus  Stücken; 

übermalt. 

A)  R.  sitzt  auf  Fels  der  jugendliche  Herakles  nach  1.,  in 
der  L.  den  Bogen,  wie  es  scheint  den  Köcher  an  der  Seite, 
in  der  R.  die  Keule  (Untergesicht  erg.,  so  dass  ungewiss  ob 
es  einst  bärtig  war).  Ihm  gegenüber  steht  1.  Athena,  in  dor. 
Chiton,  die  R.  auf  den  Schild  stützend,  die  Lanze  schulternd; 
ohne  Helm. 

B)  Zwei  Manteljünglinge. 

3184.  (1102).      H.  0,25.     O.  Dm.  0,25.      Laurenzano,  S.  Koll.    —    Aus 

Stücken;   übermalt. 

A)  L.  steht  von  vorne,  Kopf  nach  r.  ein  nackter  Jüng- 
ling, die  L.  auf  den  Rundschild  legend,  in  der  erhobenen  R. 
die  Lanze;  mit  Schuhen.  R.  eine  Frau  nach  1.  (Chiton  mit 
zwei  vertikalen  Streifen,  Haube);  sie  hält  ihm  einen  Spiegel 
entgegen.    Zwischen  beiden  oben  eine  Binde. 

B)  L.  nackter  Jüngling  mit  Stab;  ihm  gegenüber  ein 
Manteljüngling;  zwischen  beiden  ein  Pfeiler.  Oben  aus- 
gesparter Kranz.     Nachlässig.  —  Der  mittlere  Stil. 

3185.  (1991).     H.  o,3o.    Dm.  0,315.     S.  Tngenh.  —  Viele  übermalte  Fugen. 

—  Abg.  Gerhard,  antike  Bildwerke  Taf.  86,  3.  Elite  cera- 
mogr.  II,  pl.  67;  p.  2o3.  Vgl.  Stephani,  compte  rendu  1862, 
S.   104. 

A)    Marsyas  uud  Olympos  (?)     In  der  Mitte  steht  ein 

Jüngling    (Olympos?)     nach    r.    (hochgeschnürte    Sandalen; 

Chiton  bis  über  das  Knie;   Gürtel;  Chlamys  auf  dem  Rücken 


Lucan.   Glockenkrater,  Gruppe  2.  3.  881 

die  vorn  mit  grossem  Knopfe  gehalten  wird,  kurzes  Haar, 
Lorberkranz);  er  spielt  die  achtsaitige  Kithara.  R.  vor  ihm, 
zu  ihm  aufblickend,  sitzt  eine  Frau  (Muse?)  nach  1.  (langer 
ion.  Chiton;  Mantel  auch  auf  Hinterkopf)  auf  lehnelosem 
Stuhle,  die  L.  auf  den  Stuhl  stützend,  die  R.  mit  zwei  Flöten 
lassig  auf  dem  Schosse.  L.  hinter  Apoll  sitzt  auf  einem  Fels 
und  neben  einem  Baume  mit  zwei  Laubbüschen  oben  der 
Silen  Marsyas  (Stiefel;  Glatze;  Schweinsohr);  er  spielt  die 
Doppelflöte. 

B)   Drei  Manteljünglinge. 

Dritte  Gruppe:  Mit  P ahnet  toi  unter  den  Henkeln.  Der  Fuss- 
rand  meist  schwarz  mit  schmalem  iingefim.   Rändchen.      Der  Stil  der 

mittlere  und  spätere. 

3186.  (1017).      H.  0,405.      O.  Dm.  0,42.      S.  Barth.     Vgl.    Panofka,  mus. 

Bart.   p.   135.  No.  72. 

Neben  den  Palmetten  ausgezackte  Blätter. 

A)  Die  Figuren  im  Räume,  doch  ohne  Terrainlinien. 
Unten  zwei  Haufen  ausgesparter  Steine.  —  In  der  Mitte 
der  jugendliche  Dionysos  (nackt,  Shawl  um  die  Arme, 
Thyrsos,  kurzes  Haar,  gezacktes  Diadem);  er  eilt  nach  r.; 
mit  ihm  1.  Ariadne  (Chiton,  mit  Schleier).  R.  voran 
eine  Nymphe  (dorischer  Chiton),  einen  Eimer  und  eine 
Fackel  tragend,  eilend  umblickend.  L.  folgt  dem  Paare  eine 
Nymphe,  eilend  (dor.  Chiton)  mit  Kottabosstange  auf  der 
1.  Achsel,  umblickend  nach  einem  ebenfalls  eilenden  unb ar- 
tigen Satyr  von  plumpem  Gesichtstypus,  der  auf  der  1. 
Achsel  einen  Krater  (darauf  eine  schw.  tanzende  Siluette)  trägt. 

B)  In  der  Mitte  steht  ein  Mädchen  nach  1.  (dor.  Chiton 
mit  Ueberschlag;  1.  Standbein;  ruhig);  sie  hält  in  der  R.  an 
einem  Bande  ein  kugelförmiges  Alabastron  hinaus,  es  einem 
nackten  Jüngling  reichend,  der  mit  Strigilis  in  der  L.  und 
dem  Mantel  auf  der  Schulter  1.  ihr  gegenüber  steht,  die  R. 
einstützend.  R.  noch  ein  nackter  Jüngling,  einen  Wurfspeer 
eben  bereit  haltend  mit  beiden  Händen;  r.  niederer  Pfeiler. 
Vgl.  3 176. 

Der  Stil  dem  älteren  nahe. 

1 

3187.  (1992).     H.  0,34.     O.   Dm.  0,34.     S.   Ingenh.  —  Aus   vielen   Stücken; 

stark     übermalt,    doch      nichts     Wesentliches     erg.    —    Abg. 
Gerhard,  antike   Bildwerke   Taf.  86,1. 

Sühnopfer  für  Herakles.  Die  Figuren  auf  der  Boden- 
linie aufstehend.  In  der  Mitte  der  bärtige  Herakles  von 
vorne,     die    R.    auf   seine   Keule    stützend,    am    1.  Arme    das 

56 


882  Italisch  rotfi gärig.      Lucanien. 

Löwenfell  (Gesicht  sehr  zerstört);  er  blickt  nach  1.  wo  Hermes 
(unbärtig,  Petasos  im  Nacken,  Chlamys,  Kerykeion  in  der  R.) 
herbeikommt  mit  einem  gewaltigen  Schwein  (trotz  der 
starken  Uebermalung  des  Hermes  ist  das  Kerykeion  sicher  alt). 
R.  neben  Herakles  steht  Athena  nach  1.,  die  L.  (mit  Speer) 
auf  den  Schild  gestützt  (dor.  Chiton,  att.  Helm,  Halsband);  sie 
legt  die  r.  Hand  an  den  Oberkopf,  wie  um  besser  in  die 
Ferne  schauen  zu  können,  die  Augen  schützend. 

B)  Niederer  Altar  (mit  Eierstab  oben);  1.  steht  ein 
Mädchen  (einfacher  dor.  Chiton)  und  streckt  nach  r.  schreitend 
in  der  R.  einen  Kranz  (plump,  ausgespart)  entgegen  einem 
nackten  (siegreichen)  Jüngling  r.,  der  in  der  R.  einen  kleinen 
Palmzweig  (?),  in  der  L.  einen  kleinen  ovalen  Schild  trägt. 
—  Mittlerer  Stil. 

3S88.     (1099).     H.  0,245.     O.  Dm.  0,27.     Angebl.  Ruvo,  S.  Koll. 
Aus  vielen  Stücken;  übermalt. 

A)  L.  steht  auf  einer  eigentümlichen  Säule  ein  grosses 
Gefäss  (ähnlich  Form  No.  öi);  r.  davor  ein  niederer  Pfeiler 
(Altar?)  zu  dem  ein  Knabe  schreitet,  in  beiden  Händen  einen 
undeutlichen  Gegenstand  so  haltend,  dass  er  über  dem  Altare 
sich  befindet  und  dass  die  Hände  die  Spitze  des  letzeren  be- 
rühren (flache  Scheibe  mit  Kuchen  darauf?)  R.  oben  ein  Kreis 
mit  Stern  (Schild?). 

B)  Frau  (dor.  Chiton),  einen  Eimer  in  der  L.;  mit  der  R. 
hat  sie  einen  Ball  emporgeschlagen  der  1.  oben;  r.  Baum  mit 
grossen  ausgesparten  Blättern.    Nachlässig;  hässlich. 

3189.  (1071).     H.  0,40.      o.   Dm.  o,43.     Anzi,  S.   Koll. 

Aus  vielen  Stücken,  viel  übermalt;  blasser  Thon. 

A)  Ein  Jüngling  führt  ein  Pferd  und  wird  von  einem 
Mädchen  mit  entgegengestrecktem  Kranze  begrüsst;  das 
Mädchen  in  dor.  Chiton  der  an  der  1.  Seite  offen;  schw.  Saum, 
steife  ungelenke  hässliche  Falten;  sie  stützt  den  1.  Arm  auf 
einen  Pfeiler  (gelbe  Haarspitzen  und  Armbänder;  der  Kranz 
mit  gelben  Punkten).  Der  Jüngling  steht  fast  von  vorne  mit 
Petasos  im  Nacken,  mit  Chlamys  und  zwei  Speeren;  grosser 
Kopf  in  dreiviertel  Ansicht;  Stiefel.  Zwischen  beiden  eine 
Ranke  am  Boden.  Das  Pferd  1.  wendet  den  Kopf  um;  oben 
ein  grosser  Schild  mit  schw.  Rande  und  gelben  Punkten  und 
ein  Helm. 

B)  Drei  Manteljünglinge;  oben  ein  Ball. 

3190.  (1040).     H.  0,385.     O-  Dm.  «VI0-     Pomarico,  S.  Koll. 
Aus  vielen  Stücken  und  übermalt. 


Lucan.  Glockenkrater,  Gruppe  3.  883 

A)  Die  Figuren  stehen  nicht  auf  der  Bodenlinie.  L.  voran 
ein  Jüngling,  weit  ausschreitend  nach  ].,  die  R.  erhoben, 
Shawl  auf  der  L.,  umblickend;  ihm  folgt  ein  Mädchen  in  dor. 
Chiton  mit  Eimer  und  Kranz  (weisser  Schmuck),  jubelnd  den 
Kopf  zurückwerfend.  Es  folgt  ein  etwas  taumelnder  Jügling, 
einen  w.  Kranz  in  der  R.,  Gewand  und  Stab  im  1.  Arm. 

ß)  Drei  M an t e  1  j ü  n gli n g e. 

3191.  (1108).     H.  o,32.     0.  Dm.  0,345.     Anzi,  S.  Koll. 
Ungebrochen,  doch  etwas  übermalt. 

A)  Ein  Jüngling  lauft  einem  Madchen  nach  (weissgelbe 
Schuhe);  beide  haben  eben  mit  der  1.  Hand  einen  grossen 
Ball  emporgeworfen;  zwischen  Beiden  eine  Ranke. 

B)  Zwei  Manteljünglinge,  zwischen  beiden  ein  Pfeiler 
und  Fenster. 

3192.  (1079).     H.  o,34.      0.   Dm.  0,35.      Calvi,  S.   Koll.  —  Intakt. 

A)  L.  eine  Frau  in  dor.  Chiton,  in  der  L.  eine  Tanie; 
r.  ein  Jüngling,  in  der  L.  Strigilis  und  Chlamys  auf  dem  1. 
Arm;  er  halt  an  einem  (nicht  angegebenen)  Faden  in  der  R. 
einen  Vogel. 

B)  Zwei  Manteljünglinge.  Mäander  unten  sehr  roh. — 
Keine  aufgesetzten  Farben;  die  grossen  Köpfe  des  luka- 
nischen  Stils. 

3193.  (1055).     H.  o,38.     O.  Dm.  0,41.     Bitordi,  S.   Koll.  —  Intakt. 

A)  In  der  Mitte  sitzt  auf  viereckigem  Stein  ein  nackter 
Jüngling  nach  1.,  die  Strigilis  in  der  R.;  1.  ein  Mädchen 
mit  Kästchen  auf  der  L.;  r.  ein  gleiches  mit  Kranz.  Oben 
Fenster  und  Ball. 

B)  Drei  Mantel  Jünglinge.  Nachlässig.  Ohne  aufgesetzte 
Farben.     Unten  statt  des  Mäanders  nur  ein  Zickzackband. 

3194.  (1053).     H.  0,41.      O.  Dm.  0,395.     Laurenzano,  S.  Koll. 

A)  Geflügeltes  Mädchen,  sitzend  mit  Tympanon  und 
Kästchen. 

B)  Sitzender  Jüngling  mit  Thyrsos  nach  1. 

Deckelgefäss  mit  hohen  Ohrenhenkeln. 
Form  No.  3 1 1 . 

Erste    Gruppe:    Aelterer  Stil;  naher  Anscliluss   an    den    attischen, 

jiamentlic/i  den  der  Aryballcn  des  späte)  cn  schonen  Stiles. 

3195.  (2226).     H.  o,3i   (mit  Deckel).     Gerh.   Nachl.    Sehr  gut  erhalten. 
Das  Deckelväschen  zeigt  A)  Eros  (männl.  Haar)  eilend 

nach  r.,  eine  Schale  auf  der  1.  Hand. 

56* 


884  Italisch  rotfigurig.     Lucanien. 

B)   Den  grossen  Kopf  eines  Jünglings   mit   kurzem  Haar. 

Schulter:     Palmettenband. 

Bauch:  A)  In  der  Mitte  sitzt  eine  Frau  auf  geschweiftem 
Lehnstuhl,  der  ein  wenig  verkürzt,  nach  1.  (ion.  Chiton,  Mantel 
unten);  sie  legt  den  1.  Arm  auf  die  Stuhllehne,  halt  mit  der 
R.  einen  grossen  Wollkorb  auf  dem  Schoosse  und  blickt  wie 
fragend  um  (sodass  das  Gesicht  in  dreiviertel  Ansicht)  zu 
einem  r.  stehenden  Jüngling,  der  ihr  eine  Ente  oder  Gans 
auf  der  R.  hinhält;  er  hat  Gewand  um  den  1.  Arm  gewickelt. 
L.,  der  Sitzenden  gegenüber  schreitet  eine  Frau  (Ap  hrodite?) 
nach  r.  langsam  heran  (dor.  Chiton,  Mantel)  und  l'ässt  von 
ihrer  1.  Hand  aus  (die  Unterbeine  noch  auf  ihrer  Hand)  einen 
Eros  (mit  Brustband  wie  die  Kinder)  fliegen,  der  mit  beiden 
Händen  der  Sitzenden  einen  Kranz  entgegenbringt.  Schmuck 
der  Frauen,  Kranz  und  Konture  der  Erosflügel  sind  gelb. 

B)  L.  sitzt  ein  bekränzter  Jüngling  nach  r.  mit  Mantel 
um  die  Beine  auf  einem  Postamente  mit  Basis  (könnte  ein 
Altar  sein)  und  streckt  die  R.  nach  einer  gelben  Schale  aus, 
welche  ihm  ein  Mädchen  (dor.  Chiton)  von  r.  entgegenbringt; 
zwischen  beiden  ein  grosser  Kalathos;  oben  ein  Fenster  mit 
geöffneten  Läden. 

Sorgfältig.  Die  Details  der  Form  alle  besonders  schon 
gebildet. 

3196.     (2227).     H.  0,18.     Gerh.  Nachl.  —  Abg.  Gerhard,    ges.   akad.  Ab- 
handl.  Tf.  21,4  5.  Bd.  I,  S.  228. 

Der  Deckelknopf  ist  abgebrochen  und  fehlt.    Schulter  mit 

Palmetten  und  Lotosband  schönsten  Stiles;  schöne  Palmetten 

unter  den  Henkeln. 

A)  R.  steht  ein  Baum  mit  sechs  Zweigen,  an  jedem  eine 
Frucht;  an  ihn  lehnt  sich  mit  beiden  übereinandergelegten 
Armen  ein  Mädchen  (dor.  Chiton,  kurzes  Haar);  ein  gegen- 
überstehendes ebensolches  Mädchen  lehnt  sich  mit  der  R. 
an  die  Arme  der  ersten  und  hält  in  der  L.  einen  Stab  der 
von  einem  kleinen  thyrsosähnlichen  Knopfe  bekrönt  ist;  beide 
sehen  sich  aufmerksam  an,  Avie  um  sich  gegenseitig  oder  auch 
den  Baum  zu  betrachten  (Hesperiden?).  Von  1.  naht  (unge- 
sehen von  ihnen)  ein  bärtiger  Mann  (hohe  etwas  gerunzelte 
Stirn,  Stiefeln,  kurzer  Chiton  und  Kreuzbänder,  flatternder 
Shawl);  er  trägt  in  der  gesenkten  R.  vier  Zweige  mit  Aepfeln 
derart  wie  die  des  Baumes;  auf  der  L.  eine  gefüllte  Schale. 

B)  Ein  Jüngling  mit  Shawl  zwischen  zwei  Frauen, 
deren  eine  nur  Kranz,  die  andere  Kranz  und  Schale  trägt,  in 
etwas  bewegterer  Stellung  sich  unterhaltend. 


Deckelgefäss  mit  hohen   Henkeln,  Gruppe   i.  2.  885 

3197.  (850).     H.  0,16.     Alte  kgl.  S. 

A)  Eine  Amazone  (langer  dor.  Chiton,  gegürtet,  ohne 
Ueberschlag;  Schuhe,  Armbänder,  Helm)  steht  bequem  mit 
dem  1.  Unterarm  an  eine  Stele  gelehnt,  einen  Speer  in  der 
L.,  das  1.  Bein  entlastend,  in  der  R.  ein  Wehrgehenk  (Schwert) 
hinaushaltend.  Auf  der  Stele  ist  mit  schwarzer  Firnisfarbe 
aufgemalt  (echt  und  gleichzeitig  mit  der  Verfertigung  der  Vase) 
Z  O  <t>  H  N  (im  Zwischenraum  des  nach  unten  weit  offenen  Q. 
ein  Punkt).     An  der  Stele  lehnt  ihr  grosser  Rundschild. 

B)  Eine  mit  ausgebreiteten  Armen  herbeieilende  Frau 
(dor.  Chiton;  Shawl,  Brust  und  Kopf  fast  ganz  modern). 

Treffliche  Technik,  ahnlich  3ig5.  Ohne  aufgesetzte 
Farben. 

3198.  (987).     H.  0,25  mit  Deckel.     Armento,  S.   Koll. 

Deckel  ist  betrachtlich  zu  gross,  also  wohl  fremd. 

Deckelvase:  A)  und  B)  Auf  beiden  Seiten  ein  Mantel- 
jüngling nach  1. 

Bauch:  A)  Laufende  Frau  nach  r.  (dor.  Chiton),  in  der 
erhaltenen  R.  grosse  T'änie,  in  der  vorgestreckten  L.  eine 
Phiale. 

B)  Ein  Jüngling,  die  R.  ausstreckend  (um  die  Phiale  in 
Empfang  zu  nehmen),  die  L.  auf  den  Stock  gestützt  (Schuhe; 
Chlamys  auf  1.  Arm). 

Weniger  schön  und  sorgfaltig  als  3 195. 

Zweite  Gruppe:    Späterer  Stil  von  ausgeprägt  lokalem  Charakter ; 

Technik  geringer. 

3199.  (977).     H.  o,33.     Angebl.  Ruvo,  S.  Koll. 

Deckelvase:  A)  Unbartiger  Kopf  in  dreiviertel  Ansicht, 
mit  Stirnrunzel. 

B)  Jugendlicher   Kopf  nach    1/  mit    kurzen  Haaren. 

Der  Deckel  selbst  zeigt  schw.  aufgemalte  Palmettenranken. 
An  der  Schulter  schwarzer  Epheu. 

Bauch:  A)  Eine  Frau  (dor.  Chiton)  halt  stehend  sich 
einen  Spiegel  vor;  ihr  gegenüber  ein  Jüngling,  nackt  auf 
den  Stock  unter  der  1.  Achsel  gestützt;  er  betrachtet  eine 
grosse  (Granat?)  Blüte  in  der  R.  (Gewandstück  unter  dem 
1.  Arm).    Zwischen  beiden  eine  Ranke. 

B)  Roher.  Ein  Jüngling,  nackt,  mit  Stab  in  der  R.,  halt 
einer  Frau  (dor.  Chiton)  die  ein  Kastchen  tragt,  ein  Tympanon 
entgegen;  zwischen  beiden  Ranken. 

Etwas  blasser  Thon;  flüchtige  Zeichnung. 


886  Italisch   rotfigurig.     Lucanien. 

3200.  (880).     H.  0,50.     Anzi,  S.  Koll. 

Vollständig  übermalt  und  viel  erg.  Schlechte  Technik, 
dickwandig;  höherer  Fuss.     Ohne  Deckel. 

A)  Zwei  Bildstreifen  durch  einen  plumpen  Rankenstreif 
getrennt.  Oben  sitzt  in  der  Mitte  1.  ein  Jüngling  mit  der 
Leier  nach  r.,  von  dem  nur  ein  Teil  der  Beine  mit  dem 
Gewände  darauf  er  sitzt  und  vielleicht  ein  Rest  der  Leier 
antik  sind.  Ihm  gegenüber  sitzt  eine  Frau,  von  der  nur  ge- 
ringe Reste  alt  sind.  R.  ein  Eros  der  ganz  modern,  1.  eine 
sitzende  Frau  die  ganz  modern.  Ergänzt  sind  auch  die  w. 
Punkte  der  Terrainlinien.  Unten:  Wiederholung  der  oberen 
Gruppe.  L.  sitzender  Jüngling  mit  Leier  nach  r.;  ihm  gegen- 
über sich  zu  ihm  umwendend  eine  Frau,  einen  Vogel  auf  der 
1.  Hand;  Eros  mit  Kranz  herbeikommend.  Die  wesentlichen 
Grundzüge  scheinen  alt. 

B)  Nur  eine  Reihe  grosser  Figuren.  Eine  Frau  auf 
weissem  Fels,  das  Tympanon  haltend;  sie  wendet  sich  um  zu 
einem  grossen  stehenden  Eros  (Schuhe;  männliches  Haar), 
wahrend  von  r.  oben  ein  kleiner  Eros  (mit  Haube)  ein  T'änie 
bringend  herabfliegt;  letzteres  ist  antik,  von  dem  Uebrigen 
scheinen  wenigstens  die  Grundzüge  alt. 

3201.  (63).     H.  0,215.     Anzi,  S.  Koll. 

Sehr  blasser  Thon,  schlechte  Technik;  sehr  übermalt. 

A)  Nike  mit  Thyrsos  und  Kranz  (dor.  Chiton),  stehend 
nach  1. 

B)  Eros,  sitzend,  mit  Spiegel,  einen  Korb  auf  der  R. 
(sehr  übermalt  und  dadurch  dem  Apulischen  Stile  angenähert). 

Der  Deckel  zeigt  nur  einen  hohen  Knopf  ohne  Vaschen. 

3202.  (988).     H.  0,28.     Anzi,  S.   Koll.  —  Sehr  übermalt. 

Auf  der  Deckelvase  beiderseits  ein  Frauen  köpf  ohne 
Haube. 

Bauch:    A)  Vogel  mit  gehobenen  Flügeln  (Taube). 
B)  Kiste  mit  Füssen;  unten  Palmetten.  —  Roh,  spät. 

3203.  (1240).      H.  0,18.      Pomarico,  S.   Koll.     Sehr  übermalt,  der  Fuss 

und   Deckel   fehlen. 

Bauch:    A)  Eine  Frau  sitzt  nach  1.,  Schale  in  der  R. 

B)  Nackte  Frau,  sich  im  Handspiegel  betrachtend.  Etwas 
Weiss  aufgesetzt.  —  Spät.  —  Die  Palmetten  mit  grosser 
Blume. 

3204.  (64).     H.  0,14.     Armen  to,  S.  Koll. 

A)  Frauenkopf  mit  gelben  Blättern  im  Haar. 


Deckelgefäss   mit  hohen  Henkeln,  Gruppe  2.  —  Kanne.  887 

B)  Behaubter  Frauenkopf  nach  r.  Auf  dem  Deckel  Wellen- 
ornament. —  Blasser,  teilweise  rötlicher  Thon. 

3205.  (1262).      H.  0,12.     Anzi,  S.   Koll. 
Fast  ein  Replik  von  3-204. 

A)  Jünglings  köpf  nach  1.  mit  gelbem  Kranz. 

B)  Behaubter  Frauen  köpf  nach  r. 

Kanne. 

Baue  lüge  Form;  kleeblaitförmiger,  doch  weiter  Ausgus  s;  niederer 
Henke!.  Das  Bild  an  den  Seiten  durch  Thongrundstäbchen,  oben  wie 
unten  durch  ein  Omamet  ein gefasst.  Der  mittlere  Stil ;  ohne  aufge- 
setzte   Farben. 

3206.  (1955)-     H.  0,21.     U.  0,58.     Von   Panofka  1856    in    Neapel    erw.  — 

Ans  vielen    Stücken;   die   Fügen   verschmiert;  viel   übermalt   da 
die   Oberfläche   gelitten   hatte;   manches   ergänzt. 

Oben  Lorbeerzweig  und  Eierstab  darunter.  L.  sitzt  auf 
(übermaltem)  Fels  ein  Silen  (Marsyas)  nach  r.  (faltige 
Stiefel;  dünner  Bart,  Haar  übermalt;  Schweinsohr),  etwas 
vorgebeugt,  den  1.  Arm  auf  den  1.  Oberschenkel  legend,  in 
der  R.  die  Doppelnöte  vorstreckend.  Vor  ihm  r.  ein  Jüng- 
ling (Olympos)  nach  1.,  der  die  R.  nach  den  Flöten  aus- 
streckt (Ghlamys  auf  dem  1.  Arm;  Stock  aufstützend;  Schuhe). 
R.  steht  abgewendet  eine  Frau  (Nymphe)  nach  r.  (dor.  Chiton 
mit  schw.  Streif  an  der  Seite;  Sphendone;  kurzer  Mantel  um 
den  Mittelkörper),  den  1.  Arm  auf  einen  Pfeiler  stützend; 
auf  ihrem  1.  Unterarm  lauft  ein  kleines  (Panther)-Katz  clien 
(Gesicht  von  vorne),  das  ein  Huhn  oder  eine  Taube  im  Maule 
hat;  die  Frau  spielt  mit  dem  Tiere. 

3207.  (728).     H.  0,20.     U.  0,54.     Anzi,    S.  Koll.  ■ —  Aus   Stücken;    sehr 

übermalt;  jetzt  im   wesentlichen   gereinigt. 

Oben  schw.  Epheuband.    Unten  Mäander. 

Silen  und  schlafende  Nymphe.  Ein  knieender  Silen 
(die  Innenzeichnung  besonders  des  Gesichts  ist  ganz  zerstört) 
deckt  mit  der  R.  den  feinen  Chiton  einer  r.  gelagerten  Nymphe 
auf;  er  hat  ihre  Beine  schon  fast  ganz  entblosst  und  greift  mit 
der  L.  nach  ihrer  Brust.  Die  Nymphe  hat  sich  wie  es 
scheint  auf  ein  Fell  gelagert,  den  Oberkörper  aufgerichtet; 
im  1.  Arm  liegt  der  Thyrsos;  den  r.  Arm  hat  sie  über  den 
Kopf  gelegt,  offenbar  schlummernd  (Innenzeichnung  des 
Gesichts  zerstört;  war  übermalt).  Das  stehende  Glied  des  Silen 
war  modern  aufgemalt.  Oben  hängt  eine  Binde;  1.  lehnt  der 
Thyrsos  des  Silens. 


388  Italisch   rotfigurig.     Lucanien. 

3208.  (io3).     H.  0,122.     U.  0,315.     S.  Koll. 
Oben  Eierstab;  unten  Wellen. 

Eine  Frau  (dor.  Chiton,  gegürtet),  nach  1.  laufend  zu 
einem  (halb  dargestellten)  Altar,  in  der  R.  eine  Phiale,  die  L. 
leer.  R.  oben  Füllornament  (schw.  Punkte  auf  ausgespartem 
Grunde)  und  ein  Zweig. 

Auf  dem  Henkel  oben    eine   plastische    gepresste  Rosette. 

Lekythos. 

Form  No.  iJJ,  doch  plumper.  Auf  der  Rückseite  unter  dem 
Henkel  reiche  Palmettenornamente.  Unten  umlaufender  Mäander. 
Der  mittlere  Stil. 

3209.  (2004).    H.  0,365.    S.  Ingenh.  —  Aus  Stücken  und  stark  übermalt. 
Schulter  mit  grossem  Stabornament,  oben  von  Wellensaum 

begrenzt.  —  In  der  Mitte  sitzt  (im  Raum)  eine  Frau  nach  1. 
(dor.  Chiton;  Sphendone),  sich  spiegelnd;  vor  ihr  steht  ein 
Jüngling  nach  r.  mit  kleinem  Mantelchen  um  die  Arme,  das 
1.  Bein  höher  stellend  auf  ein  Postament,  in  der  L.  ein  Tym- 
panon  erhebend,  die  R.  einstützend.  R.  ein  Jüngling  nach 
1.,  der  zusieht. 

3210.  (952).     H.  0,39.     Anzi,  S.  Koll. 

Am  Halse  Staborn.,  auf  der  Schulter  Palmetten  und  gelbe 
Blüten  dazwischen.  —  Eine  Frau  auf  Fels  sitzend  mit  Kästchen 
nach  1.;  Jüngling  (bekränzt;  Chlamys  auf  1.  Arm;  Schuhe) 
mit  Stock  und  Kranz  gegenüber.     Oben  Binde. 

Bauchige  Lekythos,  sog.  Aryballos. 

Form  No.  24O,  doch  plumper.  Auf  der  Rückseite  tinter  dem 
Flenkel  reiche  Palmcttenornamente . 

3211.  (2005).     H.  0,26.     S.  Ingenh.  —  Aus  Stücken. 

Die  Figuren  auf  der  Bodenlinie  aufstehend.  In  der  Mitte 
sitzt  eine  Frau  auf  Sessel  nach  r.  (dor.  Chiton,  Mantel; 
Sphendone)  und  spiegelt  sich.  Vor  ihr  steht  1.  eine  Frau  mit 
Schale  und  Kranz  nach  r.;  hinter  ihr  r.  ein  Eros  als  Jüngling 
mit  kurzem  Haar,  mit  langem  dünnem  Stabe  in  der  R.,  daran 
oben  ein  Zweig  (ob  damit  wedelnd  zur  Kühlung?);  in  der  L. 
hält  er  ein  Kästchen  am  Deckelgriff.  Eine  Ente  r.  unten.  Im 
Raum  ein  kleiner  Zweig,  unten  Ranke. 

Ohne  Weiss  oder  Gelb.  —  Mittlerer  Stil. 

3212.  (1244).     H.  0,17.     Angebl.  Bari,  S.  Koll. 

Ohne  Weiss;  ausgeprägt  lukan.  Stil.  Palmetten  mit 
Blume,  daneben  grosse  ausgesparte  Zweige. 


Lucan.     Lekythos,  Aryballos.     Napf.  880 

Vorn  ein  weiblicher  (?)  Kopf  von  vorn;  der  Blick  geht 
etwas  nach  r.  aufwärts  (sehr  grosse  Augen;  kurzes  gelocktes 
Haar);  Hals  mit  Brustansatz  angegeben,  dann  abgeschnitten; 
Halsband.  R.  ein  Ball  im  Felde.  Unten  einige  kleine  empor- 
gerichtete Strahlen. 

3213.  (Dubl.  664).     H.  0,16.     Anzi,  S.  Koll. 

Laufende  Frau  nach  r. ;  r.  ein  Postament  (Altar?);  sie 
scheint  eine  w.  Binde  gehalten  zu  haben  (auf  dem  Chiton 
schw.  doppelter  Vertikalstreif  an  der  Seite). 

3214.  (Dubl.  658).     H.  0,28.     Anzi,    S.  Koll.  —  Oberfläche    beschädigt. 
Oben  Ranken,  unten  Wellenornament;  die  Palmetten  mit 

Blume. 

In  der  Mitte  ein  Wollkorb,  darauf  fünf  Kugeln.  Von  r. 
eilt  eine  Frau  herbei  (Gewand  ganz  zerstört),  auf  der  R.  einen 
grossen  Vogel  mit  längerem  geradem  Schnabel  haltend;  sie 
hat  eine  Art  Kalathos  auf,  und  schwingt  in  der  L.  eine  Fackel. 
Von  1.  eilt  eine  Frau  herbei  mit  Kasten  auf  dem  Kopf,  in  der 
R.  eine  Kanne.  Zwei  Balle  mit  Hakenkreuz  im  Räume. 
—  Ungeschickt,  roh. 

3215.  (2064).     H.  0,12.      Panofka's  Nachl. 

Ein  Madchen  (ion.  Chiton)  spielt  mit  einem  grossen  Ball, 
stehend;  r.  und  1.  eine  Ranke. 

3216.  (2o63).     H.  o,i3.     Panofka's  Nachl. 

Ein  dickbauchiger  Knabe,  ganz  in  den  Mantel  gehüllt, 
mit  grossem  Haarschopf  über  der  Stirne;  echtes  Kindergesicht. 
L.  unten  Ball. 

3217.  (1232).     H.  0,17.     Anzi,  S.  Koll. 

Unten  Wellen;  Blüte  bei  den  Palmetten.  Eros  im  Typus 
der  apulischen  Vasen  sitzt  auf  w.  Fels  mit  Schale  nach  1.  — 
Dem  apulischen  Stile  angenähert.     - 

3218.  (1957).     H.  0,18.     Gesch.  v.  Nagler.  —  Uebermalt. 

Eine  Frau  mit  Schale  und  Traube  vor  einem  Pfeiler 
(Altar).  —  Ohne  Weiss. 

Napf. 

Form  No.  213.  Unter  de?i  Henkeln  Palmettcn  mit  Seiten- 
ranken. 

3219.  (1042).     H.  0,29.      O.   Dm.  0,21.     S.  Arcangelo,  S.   Koll. 

A)  Laufender  umblickender  jugendlicher  Satyr  nach  r. 
(Schuhe;  gelbe  Binde),  das  Tympanon  in  der  L.,  einen  Shawl 
um  die  Arme. 


8qo  Italisch   rotfigurig.     Lucanien. 

B)  Eine  Frau,  umblickend,  laufend,  bekleidet;  Korb  auf 
der  1.  Hand;  in  ihrer  R.  war  deutlich  ein  Spiegel  beabsichtigt 
und  ausgespart,  doch  dann  wieder  überfirnisst. 

3220.  (io38).   H.  0,19.    O.  Dm.  0,24.    Anzi,  S.  Koll. — Aus  vielen  Stücken 

und  übermalt. 

A)  Laufende  umsehende  Frau,  mit  Spiegel  und  Ranke  in 
den  Händen. 

B)  Laufend  umsehender   Jüngling  (Chlamys  und  Stock). 

3221.  (io46).     H.  0,185.  O.  Dm.  0,205.     Alte  kgl.  S.  —   Intakt. 

A)  Nackter  Jüngling  mit  Strigilis,  Chlamys  auf  1.  Arm; 
1.  Pfeiler. 

B)  Frau.     Kästchen    auf  der    L.,  T'änie    auf  der  r.  Hand. 
Ohne  aufgesetzte  Farben.  Sehr  dünnwandig.  Zeichnung  gut. 

Die  Form  etwas  abweichend,  indem    der  Bauch    unten    stark 
eingezogen;  der  Fuss  kleiner. 

3222.  (1034).     H.  0,20.     O.  Dm.  o,23.     Anzi,  S.  Koll. 
Oben  Eierstab,  unten  Mäander, 

A)  Im  Laufen  den  Ball  schlagende  Frau. 

B)  Jugendlicher  laufender  Satyr  mit  eingebogenen  Knieen, 
die  Arme  wie  um  etwas  zu  haschen  (Gesicht  eines  gewöhn- 
lichen Jünglings;    menschl.  Ohren;  Schwanz   jedoch). 

Nachlässig. 

3223.  (Dubl.  967).     H.  0,055. 

Jederseits  eine  laufende  Frau  (dor.  Chiton)  mit  ausge- 
streckten Armen.  Ohne  Weiss.  Starke  Vorzeichnung.  — 
Aelterer  Stil. 

3224.  (1997).     H.  0,11.     S.  Ingenh. 

An  den  reichen  Palmetten  auch  einige  Akanthosblattmotive. 
Die  Zeichnung  etwas  unruhig  wild;  schlechte  Proportionen. 
Sehr  dünnwandig. 

A)  Eine  Mänade  eilt  nach  r.,  sich  umsehend,  die  r.  Brust 
entblösst,  Binde  um  den  Kopf,  Tympanon  in  der  L.;  eine 
Binde  ist  um  ihren  r.  Arm  gewickelt  (wie  eine  Schlange); 
erregt. 

B)  Ein  Jüngling  (nackt;  Schultermäntelchen)  hält  einen 
Lorbeerkranz  in  der  R.  (ausgespart)  und  eine  Lanze  in  der 
L.;  r.  ein  kleiner  Pfeiler,  darauf  aufgemalt  ein  Ball  mit  Binden  (?) 

3225.  (1577).     H.  0,16.     Dm.  0,20.    Anzi,  S.  Koll.  —  Mit  Ergänzungen. 

A)  Eine  Frau  (Chiton)  mit  Schale  nach  1. 

B)  Laufender  Jüngling;  sehr  erg. 


Lucan.  Napf.  —  Deckelschale.  891 

3226.  (1575)-     H.  0,16.     Laurenzano,  S.  Koll.     Oben  Eierstab. 

A)  Jüngling  mit  Kranz  in  der  R.  und  Schale  auf  der  L. 
vor  einem  niederen  (etwas  übermalten)  Altar,   der  mit  einem 

Tritt  versehen. 

B)  Frau    (Chiton,    Mantel),     eine     Binde     hinaushaltend 

nach  1. 

3227.  (1167).     H.  0,20.     S.    Arcangelo,    S.    Koll.    —    Uebermalt    und 

ergänzt. 

A)  Ein  Jüngling,  die  Lanze  aufstellend;  Schild  und  Ge- 
wand am  1.  Arm;  er  steht  im  freien  Raum  nach  1.;  hässlich. 

B)  Hassliche  Frau  nach  1.  (dor.  Chiton)  mit  grosser  Tanie 
in  der  L.     Ball  mit  Kreuz  im  Räume.  —  Der  späte  Verfallstil. 

3228.  (1222).     H.  0,12.     Pomarico,  S.  Koll. 

A)  Vogel  (Schwan?)  nach  1. 

B)  Palmette  und  Balle.  —  Verfallstil. 

Deckelsehale. 

Ungefähr  Form  No.  21S.  Die  Henkel  mit  umgebogenen  anliegen- 
den Enden.  Auf  dem  Deckelknopfe  meist  nur  radiale  schw.  Striche. 
Bild  auf  dem  Deckel;  der  Schalenrand  mit  einfachem  Ornament, 
Der  Stil  ist  meist  dem  apulischen  verwandt.      Vgl.  3082 ff. 

3229.  (1181.)     H.  0,17.     Dm.  0,20.     Anzi,  S.  Koll. 
Auf  dem  Deckel,  durch  Palmetten  getrennt: 

A)  Eros  mit  Schale  (verbl.  Haar),  plump,  liegend,  nach  1. 

B)  Frau  liegend,  mit  Schale.  —  Mit  Weiss. 

3230.  (1184.)     H.  0,21.     Dm.  o,23.     Laurenzano,  S.  Koll. 

Durch  Palmetten  getrennt:  A)  ein  Frauen  köpf  nach 
1.  -  B)  Eros  nach  1.,  auf  w.  Fels,  in  Schmuck  (weibliches 
Haar),  Schale  haltend. 

3231.  (1100.)     H.  0,18.     Dm.  0,21.     Anzi,  S.  Koll. 

Zwei  weibliche  Köpfe  nach  1.  mit  Haube,  sehr  roh.  — 
Die  Schale  von  blassem  Thon  und  wohl  fremd. 

3232.  (1235.)    H.  0,145.    Dm-  °>l9-    Anzi>  s-  Ko,L 

Durch   Palmetten    getrennt:    A)   nackte  Frau,    lagernd, 
umsehend  (mit  Kranz)    nach  1.  -  B)  ein  Jüngling   der  sich 
ebenfalls  umsieht;  mit  r.  Vogel  auf  der  Hand  und  Stock   • 
Als  Füllung  einige  gravierte  Rankenlinien  mit  w.  Blattchen. 

3233.  (1218.)     H.  0,12.     Dm.  0,14.     Anzi,  S.  Koll. 

Auf  dem  Deckelknopf  Palmetten.    Eros  auf  w.  Fels  nach 
1.  sitzend  (weibliches  Haar)  mit  Schale;  ein  Altar  vor  ihm  und 


gg2  Italisch   rotfigurig.     Lucanien. 

auf  der  andern  Seite  eine  Frau  die  nach  1.  lagert  (Unterkörper 
im  Mantel),  die  L.  auf  einen  kleinen  Pilaster  stützend,  mit 
Schale.  —  Roh. 

3234.  (I23i.)     H.  0,135.     Dm.  0,16.     Anzi,  S.  Koll. 

Durch  Palmetten  getrennt:  A)  Frauenkopf  nach  1.  — 
B)  ein  Vogel  (Spatz)  nach  1.  —  Roh. 

3235.  (1098.)     H.  0,19.     Dm.  0,21.     Anzi,  S.  Koll. 

A)  Eros  (weibl.  Haar)  liegend  nach  1.,  eine  Schüssel  mit 
w.  Früchten  haltend.  —  B)  Frau  desgl.  —  Dazwischen  Pal- 
metten mit  W.  — 

323  6.     (1884.)     H.  0,07.     Dm.  0,10.     Aus  „Herakleia".     Rösel's  Nachl. 

Der  Knopf  fehlt.  —  Geringe  Technik.  Der  Deckel  einfach 
schwarz  mit  weissgelben  Strahlen. 

Eimer. 

3237.  (1175.)     H.  0,27.     Anzi,  S.  Koll. 

Form  N.  3 10.  Nachahmung  von  Bronceoriginalen.  Dop- 
pelter Bügelhenkel;  am  einen  Ansatz  desselben  ein  Gorgo- 
n ei 011  in  Relief  (mit  Fleischfarbe),  am  anderen  eine  bartige 
Silensmaske  die  als  Ausguss  dient  mit  weit  aufgesperrtem 
Munde  (der  Ausguss  nach  innen  durch  ein  Sieb  geschlossen). 
Unterhalb  desselben  sitzt  eine  Frau  auf  Fels  nach  1.,  mit 
Thyrsos  und  Schale;  1.  Eros  (männl.  Haar),  der  einen  Spiegel 
herbeibringt,  Narthexstaude  in  der  L. 

Rot  aufgemalt  auf  gefirnisstem  Grund. 

3238.  (73i.J      H.  0,46;    mit  Henkel  0,53.     Pomarico,  S.  Koll.  —  Abg. 

Elite   ceramogr.   I,  pl.  70;   p.  232. 

Amphora  mit  Volutenh  enkeln,  ungefähr  Form  No.  38. 
Schwer;  geringer  matter  Firnis.  Auf  den  Voluten  nur  r. 
Punkte.  Auf  der  Lippe  Blattzweig;  am  Halse  Epheuranken. 
An  den  Seiten  gute  lebendige  Palmetten  mit  Akanthosblatt 
und  Blume,  guten  Stiles.    Unten  Mäander  mit  Sternen. 

Auf  der  Schulter  der  Seite  A)  ein  Löwe  und  ein  Greif 
gegeneinander  ansprengend;  r.  weibl.  Panther  nach  r. 

Auf  Seite  B)  fallt  dieser  Streif  weg  und  nur  ein  Wellen- 
ornament ist  auf  der  Schulter. 

Auf  dem  Bauche  A)  r.  steht  Athena  nach  1.  (dor.  Chiton; 
att.  Helm)  in  der  Stellung  der  Parthenos  ähnlich,  doch  stützt  sie 
die  L.  auf  die  Lanze;  die  R.  streckt  sie  vor  gegen  Nike  die 
mit  Kranz  und  Binde  von  1.  herbeikommt  (in  gegürtetem  dor. 
Chiton,  der  nur  bis  zur  Mitte  der  Unterschenkel  reicht. 


Lucan.  Verschiedenes.  —  Apul.  Amphora.  8g3 

B)  Ein  Kentaur  sprengt  mit  in  der  R.  geschwungenem 
Baumaste  nach  r.,  ein  Pantherfell  auf  dem  1.  Arme.  Die 
Innenzeichnung  ist  alle  mit  Firnisfarbe   gemalt.    Aelterer  Stil. 

4.    Apulien. 

Amphora. 

a)  Form  No.  56.    Glatte  breite  Henkel.    Auf  der  Mündung 
weissgelb    aufgemalte    Blätter    und  Ranken.       Auf    dem 
Halse  Palmetten.    Schulter  und  Bauch  bis  auf  den  untersten 
Teil  des  letzteren  bemalt. 

Erste  Gruppe:  Prachtexemplare.  Auf  der  Schulter  eine  Einzel- 
ner oder  ein  Kopf  umgeben  von  reichen  Ranken.  Der  Bauch  ist  tn 
zwei  Hälften  geteilt;  die  obere  enthält  an  den  Seiten  reiche  Palmetten 
und  vorn  jederseits  ein  Bild;  zwischen  oberer  und  unterer  Hälfte  etn 
schmales  umlaufendes  Band  mit  Palmetten  oder  Tierfries;  dte  untere 
Hälfte  zeigt  ein  umlaufendes  Bild;  darunter  Mäander.  Der  Stamm 
des    Fusses    ist   mit  nach   oben    gerichteten   schw.    Strahlen   geschmückt. 

3239  (1010.)  H.  0,99.  Ceglie,  S.  Koll.  -  Aus  wenigen  grösseren 
(  Stücken,  ziemlich  gut  erh.  -  Abg.  Gerhard  apuhsche  Vasen, 
Taf.  VI  S.  7  (vollständig);  Panofka,  Zeus  und  Aegina,  Abh.  d. 
Berl.  Akad.  i835,  Taf.  I,  1  (das  Schulterbild  A);  pverbeck,  Gall. 
her  Bildw.  Tat  I,  1  S.  5  £  (oberes  Bauchbild  A);  Elite  cera- 
mogr.  II,  pl.  io3B.  p.  347  (unteres  Bauchbild  A). 
Die   Palmetten    des    Halses    abwechselnd   weissgelb   und 

thongrundig.  .  , 

Schulter-  A)  Reiches  Gerank  mit  Akanthosmotiven  und 
mit  Blüten  (mit  Weiss -Gelb);  in  der  Mitte  Aigina  in  der 
Luft  schwebend  (dünner  Chiton  und  Shawl;  lange  Locken), 
aufwärts  getragen  von  dem  Adler  dessen  Klauen  ihre  Haare 

fassen.  _    .        m..*        c 

B)  Weiblicher  Kopf  mit  Hals  nach  1.,  auf  einer  Blute  aut- 
sitzend, von  Ranken  reich  umgeben.  -  Wo  die  Henkel  unten 
ansetzen  ist  je  ein  grosses  Loch  (zum  Erleichtern  des  Brennens  . 
Bauch.  Obere  Hälfte:  A)  Chrysippos  Raub  (?). 
Auf  einem  Wagen  (dunkelroter  Kasten,  w.  Rand,  mit 
vier  sprengenden  Rossen  nach  1.  steht  ein  J^gling 
(Laios?)  (vom  Gesicht  nur  ein  Teil  von  Kinn  und  Mund 
antik,  soweit  dass  die  Bartlosigkeit  sicher,  bekränz 
Schwert  umgehängt;  w.  Punkte  auf  der  Scheide;  Shaw) 
er  halt  mit  der  L.,  in  der  er  zugleich  die  Zügel  halt 
während  die  R.  den  Stock  zum  Antreiben  der  Rosse  schwingt 


gg.j.  Italisch   rotfigurig.     Apulien. 

einen  Knaben  fest  (Chrysippos?)  (nackt,  langes  Haar,  be- 
kränzt, Shawl  um  den  1.  Arm)  der  sich  ihm  zu  entwinden 
sucht;  auch  mit  dem  1.  Beine  verstellt  er  ihm  das  Entkommen. 
Zur  Rettung  des  Knaben  eilt  von  r.  ein  phrygisch  gewandeter 
Jüngling  nach  1.  (Untergesicht  übermalt;  war  jedoch  unbärtig; 
hohe  Stiefel,  kurzer  Chiton,  Kreuzbänder,  phryg.  Mütze, 
Chlamys;  in  der  L.  zwei  Speere,  Schwert  umgehängt);  er  reicht 
dem  Knaben  die  R.  zum  Abspringen.  Den  Rossen  entgegen 
eilt  ein  Jüngling  (Chlamys,  Schwert,  zwei  Speere,  Stiefel) 
und  sucht  sie  aufzuhalten  indem  er  in  die  Zügel  fällt.  Oben 
fünf  gelbe  und  rote  Sterne.  Das  Terrain  hier  wie  im  Folgen- 
den durch  doppelte  Reihen  gelbl.  und  rötl.  Punkte  angedeutet. 

B)  In  der  Mitte  sitzt  ein  Jüngling  nach  r.  auf  Gewand, 
eine  Schale  auf  der  L.;  eine  Frau  mit  Fächer  und  Tänie  ihm 
gegenüber,  das  Bein  höher  aufstellend;  1.  ist  eine  Frau  im 
Begriffe  ihm  von  hinten  einen  Kranz  aufzusetzen;  sie  hält 
ausserdem  eine  Traube.  L.  ein  Jüngling,  auf  den  Stock 
unter  der  Achsel  gestützt,  in  der  L.  einen  w.  Kantharos,  in  der 
R.  einen  gelben  Kranz  haltend.  R.  noch  die  Gruppe  einer 
sitzenden  Frau  mit  Schale  und  eines  stehenden  Jünglings 
nach  1.  mit  Vogel  auf  der  R.  und  Stock  in  der  L. 

Zwischenstreif:  Tiere,  je  zwei  sich  gegenüber  (Löwe, 
Greif,  Sphinx,  Reh,  Panther). 

Untere  Hälfte.  Vorn  unter  A)  in  der  Mitte  Aktäon. 
Nach  1.  fliehend  ist  Aktäon  mit  dem  r.  Knie  auf  einen  Hügel  ge- 
sunken, packt  mit  der  L.  einen  anspringenden  Hund  im 
Genick  und  zückt  die  Lanze  in  der  R.  gegen  ihn;  von  1.  springt 
ein  zweiter  Hund  heran;  er  hat  hohe  Stiefel,  Chlamys,  Schwert; 
Gesicht  von  vorne;  r.  ein  (Lorbeer ?)staude.  L.  steht  eine 
Erinys,  ruhig  nach  r.  auf  zwei  Speere  gelehnt  (hohe  Stiefel, 
kurzer  Chiton,  Kreuzbänder  und  Gürtel;  ganz  kurzes  Haar, 
grosse  Flügel);  sie  legt  ruhig  das  1.  Bein  über  das  r.  und  sieht 
zu.  L.  sitzt  Artemis  nach  r.  (hohe  Stiefel,  kurzer  Chiton, 
Kreuzbänder,  der  gewöhnliche  apul.  Haarknoten);  sie  stützt  die 
R.  auf  zwei  Lanzen  und  streckt  den  zweiten  und  dritten 
Finger  der  1.  Hand  gegen  Aktäon  aus;  antik  sind  indes  nur: 
Kopf  und  obere  Brust  mit  Chiton  und  Chlamysansatz,  Kreuz- 
bänder, beide  Hände  und  das  1.  Bein  mit  dem  Ende  des  kurzen 
Chitons.  L.  von  Artemis  steht  Pan,  als  Jüngling  gebildet,  auf 
dem  1.  Beine  stehend,  das  r.  darüber  legend;  auf  1.  Arm  und 
teilweis  um  die  Beine  ein  Mantel  (nicht  Fell!);  er  steht  nach 
1.,  wo  er  sich  mit  der  R.  auf  einen  Stamm  (der  übermalt)  stützt 
und  in  der  R.  eine  Binde  hält;    mit  dem  Oberkörper  wendet 


Apul.  Amphora,  a,  Gruppe   i.  8o5 

er  sich  nach  r.  und  halt  eine  Syrinx  (sieben  gleich  lange 
Röhren)  in  der  L.;  er  ist  bekränzt  und  hat  zwei  weisse  Hörner 
(jetzt  ganz  verblasst;  sie  waren  übermalt,  jetzt  gereinigt);  er 
ist  ohne  Schwanz  und  ganz  menschlich;  kurze  Haare.  Mehrere 
verschmierte  Brüche  gehen  durch  seinen  Körper.  R.  von 
Akt'aon  sitzt  Aphrodite  (feiner  durchsichtiger  Chiton,  die 
Schultern  coquett  entblösst;  apul.  Schopf),  eine  Schale  mit  w. 
Zweig  auf  der  L.;  sie  sitzt  nach  r.,  wendet  sich  aber  zur  Mitte 
um.  Unter  ihrem  Sitze  ein  grosser  Fächer.  Neben  ihr  1.  steht 
Eros  (apulisch  geschmückt),  die  L.  auf  ihre  Schulter  stützend, 
einen  Kranz  in  der  R.  Es  folgen  weiter  r.,  ohne  Zusammen- 
hang mit  der  Handlung,  eine  Frau  nach  r.  mit  Spiegel,  auf 
einen  Pfeiler  gestützt  mit  dem  1.  Ellenbogen;  ihr  gegenüber 
ein  Jüngling  mit  grossem  Zweig  und  Traube,  sitzend;  dann 
eine  Frau  mit  Kranz  stehend  nach  r.  und  ein  sitzender 
Jüngling  mit  Kantharos  ihr  gegenüber.  Dann  eine  Frau 
mit  Leiterchen,  ein  Bein  aufstellend  nach  1.;  dann  die  Gruppe 
einer  Frau  mit  grossem  Zweig  in  der  R.  (unten  ein  Tympa- 
non)  und  eines  Jünglings  mit  Zweig  1.;  r.  noch  eine  Frau, 
das  eine  Bein  aufstellend. 

3240.  (1018.)  H.  0,99.  Ceglie,  S.  Koll.  —  Aus  Stücken.  —  Abg. 
Gerhard,  apul.  Vasenb.  Taf.  XI.  S.  15  ff.  (vollständig);  das  obere 
Bauchbild  A):  Arch.  Ztg.  1871,  Taf.  40,  1.  S.  109  ff.  (Heydemann). 
Vgl.  Welcker,  alte  Denkm.  III,  S.  33o;  V,  S.  411,  63;  Overbeck, 
Gall.   her.   Bildw.   S.  23i;  Annali  d.  Inst.   1877,  215  (Furtwängler). 

Gegenstück  zu  3239.    Die  Palmetten  des  Halses  ebenso. 
Schulter:  A)  Auf  reicher  Blüte  sitzt  ein  Eros   mit  langen 
Locken,  herabblickend. 

B)  Weiblicher  Kopf  mit  Hals  auf  Blüte.  Beides  in 
reichen  Ranken. 

Bauch.  Obere  Hälfte.  A)  Die  gefangene  Antigone. 
In  der  Mitte  thront  (Thronsessel  gewöhnlicher  Art,  gelbes 
Sitzbrett,  rotes  Polster,  gelber  Schemel)  ein  bärtiger  König 
nach  1.  {Kreon)  (langer  Chiton,  Kreuzbänder,  Gürtel,  enge 
rautenförmig  verzierte  Aermel),  mit  der  R.  den  Zipfel  eines 
kleinen  Mantels  über  die  Schulter  ziehend,  die  L.  auf  ein 
hohes  mit  gelben  Punkten  besetztes  Scepter  stützend,  dessen 
krummes  Ende  oben  ergänzt  ist  (es  hatte  gewiss  eine 
Blütenkrönung);  modern  sind  ferner  der  Oberkopf  und  Teile 
von  Brust  und  Oberkörper.  Vor  ihm  steht  1.  Herakles  nach 
r.  (unbärtig,  Löwenfell  auf  dem  Kopf,  Rücken  und  um  1.  Arm; 
die  Innenseite  desselben  dunkelrot;  gelbe  Keule  unter  den  1. 
Arm   gestützt);    er  streckt   warnend  den   zweiten  und   dritten 


896  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 

Finger  der  R.  gegen  den  König  vor;  sein  Gesicht  in  Drei- 
viertelansicht (Mittelkörper  übermalt).  L.  steht,  halb  abge- 
wandt, doch  den  Kopf  nach  der  Mitte  drehend  ein  Knabe 
(M'äon?)  im  Mantel,  unter  dem  die  L.  eingeschlagen  (w.  Hals- 
band, kurze  Haare,  Gesicht  grösstenteils  übermalt).  Es  folgt 
1.  ein  heranschreitendes  Mädchen  (Antigone)  (langer  ge- 
gürteter Chiton;  kurzer  Schleier  auf  dem  Kopf,  gelbe  Arm-  I 
bander;  durch  die  Brust  ein  übermalter  Bruch);  ihr  sind  die 
Hände  auf  den  Rücken  gebunden  und  sie  wird  geführt  von 
einem  Jüngling  (Chlamys,  in  der  R.  zwei  Speere,  Schwert 
umgehängt).  R.  hinter  dem  König  steht  ein  Jüngling  nach 
1.  (Diener)  in  Stiefeln,  in  der  R.  einen  Kranz,  in  der  L.  zwei 
Speere;  Schwert  umgehängt;  sein  Körper  ist  fast  ganz  über- 
malt, nur  das  Motiv  ist  sicher.  Dann  ein  von  vorne  gesehener  | 
stehender  Jüngling  (Hämon),  auf  w.  Stock  unter  der  1. 
Achsel  gestützt  (Stiefel,  Scrrwert  um,  Mantel  auf  Rücken);  er 
legt  das  r.  Bein  über  das  1.  und  legt  schmerzbewegt  die  R. 
auf  den  lockigen  Kopf  (Haare  mit  Relieflinien).  Oben  hängen 
meist  gelbgemalte  Beinschienen,  ein  Schild,  Pilos,  Petasos  und 
Schwert.  Lorbeerstauden  zweimal  zwischen  den  Personen. 
Terrain  auch  hier  durch  zwei  Reihen  gelbw.  Punkte. 

Untere  Hälfte.  Unter  A)  Parisurteil.  In  der  Mitte  ein 
Fruchtbaum,  r.  davon  schreitet  Paris  nach  1.  (hohe  Stiefel, 
kurzer  gestickter  Chiton,  Kreuzbänder  und  Gürtel,  Chlamys, 
enge  Aermel,  phrygische  Mütze;  lange  Locken);  zwei  Wurf- 
speere im  1.  Arme,  die  Spitzen  nach  unten.  Gegenüber  steht 
Hermes  der  das  1.  Bein  auf  einen  Fels  aufstellt,  in  der  L. 
das  gelbl.  Kerykeion;  er  spricht  mit  Paris,  indem  er  den  zweiten 
und  fünften  Finger  der  r.  Hand  gegen  ihn  ausstreckt  (gelber 
Petasos,  innen  rotbraun;  flatternde  Chlamys;  hohe  Stiefel). 
R.  hinter  Paris  sitzt  Aphrodite;  eine  grosse  Blume  am  Boden 
neben  ihr  (ion.  Chiton,  Mantel,  Schmuck,  Locken,  Schuhe); 
in  der  L.  Schirm,  in  der  R.  gelben  Spiegel;  ihr  Gesicht  von 
vorn,  nach  halblinks  blickend.  Eros  steht  1.  neben  ihr,  lehnt 
mit  der  L.  an  ihrer  Schulter  und  hat  in  der  R.  einen  Kranz; 
1.  oben  ein  gelber  Spiegel.  R.  steht,  das  r.  Bein  auf  einen 
Fels  höher  stellend  der  jugendliche  Pan  nach  1.  mit  Shawl  auf 
dem  1.  Arm,  in  der  R.  Syrinx  mit  gleichlangen  Röhren  (dieselbe 
ist  übermalt,  so  dass  sie  einem  Diptychon  ähnlich  wurde;  antik 
ist  der  mittlere  Teil;  die  Röhren  an  den  Enden  sind  übermalt); 
in  der  L.  hält  er  einen  grossen  (Pinien).  Zweig;  edles  Gesicht; 
kurze  Haare;  zwei  übermalt  gewesene  verblasste  einst  weisse 
lange  Ziegenhörner;    ohne  Schwanz.    L.  hinter   Hermes    sitzt 


x\pul.  Amphora,  a,  Gruppe   i.  897 

Athena  nach  1.,  den  Kopf  nach  der  Mitte  wendend  (langer 
Chiton,  Mantel,  Aegis,  lange  Locken,  in  der  R.  Schwert;  gelber 
Helm  mit  Busch),  die  Lanze  in  der  L.  aufstützend,  mit  der  R. 
ein  Schwert  haltend;  ein  gelber  Schild  am  Boden.  L.  steht 
Hera  nach  r.,  stolz  und  streng  (langer  Chiton;  die  seltsam 
entblösste  r.  Schulter  ist  modern;  Mantel  auf  Kopf  und  um 
Mittelkörper;  hohes  Diadem),  in  der  L.  ein  blütenbekröntes 
Scepter  aufstützend  und  die  R.  in  die  Seite  stemmend.  L.  Iris, 
nach  1.  sitzend,  doch  nach  der  Mitte  sich  umwendend  (hohe 
Stiefel,  die  L.  auf  den  Boden  gestützt,  in  der  R.  ein  Alabastron; 
kurzer  Chiton,  der  sicher  ist,  obwol  er  viel,  besonders  am  unteren 
Ende  übermalt  ist;  mit  Kreuzbändern;  grosse  Flügel).  —  Es 
schliessen  sich  an  (Rückseite):  zwei  Gruppen  von  je  drei  Per- 
sonen: r.  hinter  Pari  eine  Frau,  an  einen  Pfeiler  gelehnt, 
Zweig  in  derR.;  dann  auf  Fels  sitzende  Frau  nach  r.  mit  Schale 
und  Kranz;  Jüngling  nach  1.,  auf  Stock  vorgelehnt,  mit  Kranz. 
Ferner:  Frau  nach  r.  mit  Spiegel,  auf  Fels  sitzender  Jüngling 
mit  Kranz  und  Frau,  ein  Bein  aufstellend,  mit  Leiterchen  und 
Traube.  T'dnien  füllen  den  Raum. 
Zwischen  streif:  wie  auf  8239. 

B)  Obere  Hälfte.  In  der  Mitte  eine  aut  Fels  sitzende  Frau 
mit  Schale;  Eros  von  oben  mit  Tänie  und  Kranz  auf  sie  zu- 
fliegend; r.  ein  Jüngling,  sitzend  mit  einem  Fruchtzweig  und 
Kranz;  r.  Frau  mit  Fächer,  an  Luterion  gelehnt,  einen  Blumen- 
zweig (?)  haltend.  L.  Jüngling  auf  Stab  gestützt  mit  Kranz; 
ihm  gegenüber  sitzende  Frau  mit  Fruchtzweigen. 

3241.  (1023.)  H.  0,98.  Ceglie,  S.  Koll.  —  Aus  Stücken.  —  Abg. 
Gerhard,  Apul.  Vasenh.  Taf.  VII.  S.  8;  Taf.  A,  7.  8.  S.  3i ; 
Overbeck,  Atlas  zur  Kunstmythol.  Taf.  VI,  18.  Vgl.  Stephani, 
compte  rendu  i863,  S.  i36;  O.  Jahn,  Europa  S.  49;  Overbeck, 
Kunstmyth.   d.  Zeus  S.  439,  No.  20. 

Die  Weinranken  der  Mündung  ganz  verblasst. 

Schulter:  A)  Eros  mit  zwei  Tänien  über  Ranken 
schwebend. 

B)  Frauen  köpf  aus  Blüthe  hervorkommend,  unten  Ranken. 

Bauch.  Obere  Hälfte.  A)  Meerfahrt  der  Europe. 
Europe  sitzt  auf  dem  durch  das  Wasser,  das  durch  Tinten- 
fische und  Muscheln  angedeutet  ist,  sprengenden  Stiere  nach 
r.  im  Chiton  und  Mantel;  sie  hält  sich  mit  der  L.  fest  am 
Hörne  und  zieht  mit  der  R.  den  Mantel  empor;  ihr  Gesicht 
ist  etwas  übermalt;  es  ist  in  dreiviertel  Ansicht  gegeben;  lose 
Locken;  w.  Schmuck.  Voran  schwebt  Eros  (im  apul.  Schmuck) 
mit  Tänie,  nach  1.  umblickend;    r.  voran   eine  Nereide  (Chi- 

>7 


ggg  Italisch   rotfigurig.     Apulien. 

ton,  Mantel)  auf  einem  Seepferd,  unter  dem  ein  Tintenfisch 
und  Delphin;  sie  hält  ein  Tympanon  in  der  R.,  neben  dem 
(als  ob  es  von  ihr  am  Bande  gehalten  würde)  ein  Vöglein 
flattert;  in  der  L.  einen  Zweig  von  Schilf  (?  Ende  übermalt) 
an  dem  eine  TUnie.  L.  von  Europe  sitzt  auf  einem  See- 
ungeheuer mit  phantastischem  Kopfe  eine  Nereide  mit 
Fächer  (Chiton,  Mantel),  die  einer  dritten  Nereide,  die  auf  den 
Enden  zweier  Delphine  steht  die  sie  zügelt  (dor.  Chiton  mit 
Ueberschlag),  einen  Ball  zuzuwerfen  im  Begriffe  ist.  —  Treff- 
liche Zeichnung. 

B)  In  der  Mitte  sitzt  Dionysos  (Mantel  um  Unterkörper); 
r.  und  1.  eine  Nymphe  (dor.  Chiton)  mit  Tänie,  Kästchen, 
Kranz  und  Traube;  r.  ein  jugendlicher  Satyr  mit  Fackel  und 
Eimer;  1.  ein  sich  entfernender  Jüngling  mit  Mantel  um  den 
1.  Arm,  in  der  R.  Narthex;  kurzharig;  ohne  alle  Abzeichen 
eines  Satyrs. 

Zwischenstreif:  Fische  und  Seetiere. 

Untere  Hälfte:  Zwei  Darstellungen,  doch  ohne  Trennung 
umlaufend. 

Unter  A)  Zwei  Gruppen  einer  Kentauromachie:  1.  ein 
jugendlicher  Kentaur  mit  Fell;  er  sprengt,  in  der  R.  eine 
Axt  schwingend  nach  r.  gegen  einen  bartlosen  Griechen  mit 
w.  Schild,  Helm  und  Beinschienen,  Chlamys  und  Schwert; 
unten  ein  vierbeiniger  niedriger  Speisetisch  und  eine  Schale 
umgestürzt,  die  auf  das  gestörte  Gastmahl  deuten;  r.  noch 
ein  jugendlicher  Kentaur  mit  Fell,  einen  Stein  schwingend 
gegen  einen  Griechen  wie  den  vorigen;  unten  umgestürzter 
(Speise?)  Korb. 

Unter  B)  Drei  Gruppen  Amazonomachie:  In  der  Mitte 
eine  Amazone  aufsprengendem  Rosse  nach  1.;  sie  sinkt  in  die 
Brust  getroffen  rückwärts;  ein  jugendlicher  Grieche  1.  mit 
Schwert  steht  wie  betroffen  über  seine  That  nach  r.;  1.  ein 
Baum,  dann  ein  Grieche  der  gegen  eine  sprengende  Ama- 
zone, die  den  Speer  wirft,  das  Schwert  zückt;  r.  eine  Ama- 
zone zu  Fuss  (nur  Kopf,  Arme,  Teil  der  Füsse  alt)  nach  r.; 
sie  schiesst  den  Bogen  ab,  um  eine  nach  r.  fliehende  Amazone 
zu  retten,  die  auf  zusammen  gestürztem  Pferde  sitzt  und  den 
sein  Schwert  ziehenden  jugendlichen  Griechen  um  Pardon 
anfleht  (mit  vorgestreckten  Armen).  Die  Amazonen  haben  alle 
Lendenschurz  mit  Gürtel,  Kreuzbänder  über  die^  nackte  Brust 
und  Chlamys,  die  nach  hinten  flattert;  ferner  phrygische  Mütze 
und  Stiefel;  die  Griechen  haben  Helm,  Schild,  Chlamys  und 
Beinschienen  und  meist  längere  Locken;  FüllungdesRaumes  mit 


Apul.  Amphora,  a,  Gruppe  i.  899 

Rosetten;  Dunkelrot   zur  Innenseite    der  Felle  der  Kentauren 
|  und  der  Schilde  der  Griechen  verwandt. 

Der  Stamm  des  Fusses  hier  ohne  Strahlen. 

3242.     (1006.)     H.  0,91.     Ceglie,  S.  Koll.  —  Abg.  Gerhard,  apul.  Vasenb. 
Taf.  V,  1.   S.  6;  Taf.  A,  11.   12.   S.  3o. 

Schulter:   A)Nike  über  Ranken  schwebend,  eine  Blüte 
in  der  Hand. 

B)  Kopf  mit  phrygischer  Mütze  aus  einer  Blume  heraus- 
kommend; in  Ranken. 

Bauch.  Obere  Hälfte.  A)  Amazonomachie.  In  der 
Mitte  wird  eine  Amazone  zu  Ross  von  hinten  von  einem 
jugendlichen  Griechen  am  Schöpfe  (phryg.  Mütze)  gefasst 
und  mit  dem  Schwerte  bedroht;  sie  hat  die  Axt  in  der  R.  und  die 
Pelta  in  der  L.;  Bogen  und  Köcher  unter  dem  Rosse;  sie  tragt 
kurzen  Chiton  und  Kreuzbänder,  ihr  Bein  ist  ergänzt.  L.  holt 
eine  Amazone  mit  der  Axt  in  der  R.  aus  gegen  einen  jugend- 
lichen Griechen,  der  ihr  die  Lanze  in  die  Brust  zu  rennen 
im  Begriffe  ist;  sie  hat  zwei  Wurfspeere  und  Pelta  in  der  L., 
mit  der  sie  sich  jedoch  nicht  schützt;  sie  hat  kurzen  Chiton 
und  verblasste  weisse  Punkte  auf  Armen  und  Beinen,  die  wol 
enge  Bekleidung  dieser  Teile  andeuten.  R.  entflieht  eine 
Amazone  mit  auffallend  langem  Chiton  (bis  zur  Mitte  der 
Unterbeine;  weisse  Punkte  auf  Beinen  und  Armen  ebenfalls), 
mit  Axt,  Bogen  und  phrygischer  Mütze.  Die  Amazonen  haben 
alle  Gürtel  und  Kreuzbänder. 

B)  In  der  Mitte  sitzt  der  jugendliche  Dionysos  mit  Nar- 
thexstaude  und  Schale;  r.  eine  Nymphe  auf  Pfeiler  gestützt 
mit  Tympanon  und  Traube;  1.  eine  Nymphe  mit  Korb  und 
Kranz;  r.  ein  jugendlicher  Satyr  mit  kleinem  Trinkhorn  und 
Eimer;  1.  eine  übermalte  männliche  Figur,  sitzend  (ursprüng- 
lich vielleicht  Pan). 

Zwischenstreif:  Fische  u.  a.  Seetiere. 

Untere  Hälfte:   Sepulcral.    In  der  Mitte  unter  A)  eine 

weisse  Stele,  darauf  eine  Deckelschale  mit  elegant  geschweiften 

w.  Henkeln  (Grabmal);  r.  ein  sitzender  Jüngling  mit  Blüte  und 

Apfelzweig;  von  1.  kommt  eine  Frau  mit  Traube  und  Korb,  dann 

ein  Alabastron.    Weitere  Figuren  laufen  im  Zuge  herbei,  von 

r.  Frau,  Jüngling  (fälschlich  mit  Spitzohr  erg.)  Frau;  von 

1.  Frau,   Frau,   Eros,   alle  mit   den   gewöhnl.  Gegenständen 

(Kästchen,  Fächer,  Korb,  Kranz). 

Der  Fuss  ist  modern. 

57* 


900  Italisch   rotfigurig.     Apulien. 

3243.  (ion.)  H.  0,92.  Ceglie,  S.  Koll.  —  Abg.  Gerhard,  apul.  Vasenb. 
Taf.  XII,  S.  19.  Vgl.  Welcker,  Alte  Denkm.  III,  S.  33i;  V,  S.  412. 
Overbeck,  Gall.  her.  Bildw.  S.  232. 

Schulter:  Beiderseits  weiblicher  Kopf  über  Blüte,  unten 

Ranken. 

Bauch.  Obere  Hälfte.  A)  Parisurteil.  Das  Terrain 
ist  durch  doppelte  weisse  Punktlinien  bezeichnet.  In  der  Mitte 
sitzt  Athena  (Chiton,  Gürtel,  lange  Locken),  die  L.  auf  die 
Lanze  gestützt,  ohne  Aegis,  den  Schild  neben  sich  (Schwert 
am  Boden;  w.  Schuhe);  r.  oben  ein  Bukranion  (rot,  gelbe 
Hörner);  sie  wendet  sich  sprechend  und  den  Zeigefinger  er- 
hebend gegen  den  bartlosen  Hermes  um  (ihr  Gesicht  in  drei- 
viertel Ansicht),  der  1.  auf  das  Kerykeion  gelehnt  steht,  in  seiner 
gewöhnlichen  Tracht,  doch  ohne  Flügel  an  den  Stiefeln;  er 
beobachtet.  Zwischen  beiden  ein  Baum.  R.  von  Athena  steht 
Paris  (gestickter  Chiton  bis  zu  den  Knieen,  Stiefel,  Kreuz- 
bander, Chlamys,  phrygische  Mütze,  Aermel),  zwei  Wurfspeere 
in  der  L.  aufstützend;  er  stellt  das  r.  Bein  höher  auf  nach  1. 
und  wendet  sich  nach  r.  um,  wo  Hera  stolz  sitzt  (Chiton, 
Mantel,  hohes  Diadem,  Schleier,  Scepter,  Kranz  in  der  R.),  von 
ihm  abgewendet,  doch  nach  ihm  umblickend.  L.  hinter  Hermes 
sitzt  Aphrodite  (Kopf  modern;  Chiton,  Mantel,  eine  Frucht- 
schüssel auf  der  L.);  ein  Eros  fliegt  mit  (erg.)  Kranze  auf  sie 
zu;  Fächer  unten.  Es  scheint  dass  Paris  schwankt  zwischen 
Athena  und  Hera,  und  Aphrodite  noch  nicht  gesehen  hat. 

B)  In  der  Mitte  ein  Jüngling  (kurzhaarig-),  auf  Mantel 
sitzend  nach  r.,  Schale  haltend;  eine  Frau  mit  Kranz  und 
Lorbeerzweig  vor  ihm;  1.  eine  Frau  auf  Pfeiler  lehnend,  mit 
Kranz  und  Leiterchen;  1.  am  Ende  ein  Jüngling  (Pan?),  der 
auf  dem  Mantel  sitzt,  eine  Syrinx  (gleichlange  Röhren)  in  der 
L.,  bekränzt  (ohne  Hörnchen,  ganz  menschlich);  r.  sitzt  noch 
ein  Jüngling  auf  dem  Mantel  mit  Schale. 

Zwischenstreif:  Palmettenranken. 

Untere  Hälfte.  Sepulcral.  In  der  Mitte  unter  A)  auf 
einer  Basis  eine  kleine  Aedicula  innerhalb  der  eine  Blume 
aufspriesst  (Grabmal);  1.  eine  sitzende  Frau  mit  Kranz  und 
Fächer;  Leiterchen  am  Boden;  r.  eine  nach  1.  kommende  Frau 
mit  Spiegel;  dann  ein  Zug  der  sich  vollständig  nach  r.  bewegt, 
also  1.  voran  ein  Jüngling,  dann  Frau,  Jüngling,  Frau, 
Jüngling,  Frau,  Frau,  Jüngling,  alle  mit  den  gewöhn- 
lichen Gegenständen  (wie  Kästchen,  Kranz,  Schale,  Fächer, 
Zweige,  Korb). 


Apul.  Amphora,  a,  Gruppe  i.  qoi 

3244.     (1019.)     H.  0,92.     Ceglie,  S.  Koll.  —  Abg.   Gerhard,  apul.  Vasenb. 
Taf.  V,  2.  S.  6;  Taf.  A,  9.  10.  S.  3o. 

Schulter:  Weiblicher  Kopfaus  Blüte,  in  Ranken;  beiderseits. 
Bauch.     Obere  Hälfte.    A)  L.  sitzt  (Terrain  durch  dop- 
pelte    weisse    Punktreihen     bezeichnet)     eine    Frau    (Chiton, 
Mantel,    Fächer    am    Boden)    ruhig   nach    r.,    die    1.   Hand    im 
Schosse  (Aphrodite?);  etwas  hoher  vor  ihr  steht  Eros,    einen 
Kranz  ihr   entgegen  haltend,   in  der  L.  ein  w.  Blatt;   weiter 
steht  vor   ihr  ein  weissgelbes  Thymiaterion,    dann  eine  Frau 
(Peitho?)  von  vorn,  die  Beine  kreuzend  und  so  stehend  als  ob 
sie  sich  anlehne  mit  dem  1.  Ellenbogen,  in  der  R.  einen  Spiegel; 
sie  wendet    sich  nach   r.  um,    wo  durch    einen  (Apfel?) -bäum 
getrennt  ein  phrygisch  gekleideter  Jüngling  nach  1.  (Anchises?) 
sitzt,   welcher  die  drei  ersten  Finger  der  R.  erhebend  spricht 
und  im  1.  Arm  zwei  Speere  tragt  (Unterkörper  im  Mantel;  die 
weibliche  Brust  ist  modern;  der  Kopf  grösstenteils  übermalt). 
R.  folgt   die   lockere    Gruppe    eines    stehenden   phrygisch    ge- 
kleideten   Jünglings    nach    r.  (kurzer    Chiton,    Kreuzbander, 
Aermel,  Hosen,  Mütze,  Chlamys,  lange  Haare),  der  in  der  R. 
einen  Fächer  trägt  und  zwei  Schalen  einem  nach  1.  sitzenden 
gleichen   Jüngling    mit   zwei  Speeren    (der  nur  hohe  Stiefel 
statt  Hosen  hat)    entgegenhält.     Zweige   und   Blumen    unten. 
Bukranion  oben. 

B)  In  der  Mitte  sitzt  eine  Frau  nach  1.,  Schale  auf  der  R. 
(die  L.  modern;  Körper  sehr  erg.);  vor  ihr  1.  ein  Jüngling, 
auf  Stock  gelehnt,  mit  Kantharos  in  der  L.  (Kopf  und  R.  erg.); 
1.  eine  sitzende  Frau  (Kopf  mod.)  mit  Apfelzweig  und  Tänie. 
R.  die  Gruppe  eines  stehenden  Jünglings  (auf  Stock  gestützt, 
Spiegel  haltend)  und  einer  Frau  (auf  Fels  sitzend,  mit  Fächer). 
Zwischenstreif:  Palmettenranken. 

Untere  Hälfte.  Sepulcral.  In  der  Mitte  unter  A):  Auf 
einer  Basis  eine  kleine  Grab-Aedicula  (weiss  gelb),  innerhalb 
der  auf  der  schw.  Rückwand  eine  Tänie  aufgehängt  ist.  R. 
steht  ein  Jüngling  auf  Stab  gelehnt,  Kranz  und  Spiegel  dar- 
bringend; 1.  sitzt  eine  Frau  mit  Fächer  und  Tänie;  ihr  1. 
gegenüber  ein  Jüngling  mit  Traube,  auf  den  Stock  gestützt; 
dann  folgt  1.  eine  sitzende  Frau  nach  1.  mit  Leiterchen,  aui 
welche  ein  Zug  von  1.  heran  kommt.  R.  sitzt  hinter  dem 
Jüngling  eine  Frau  mit  Spiegel  und  Schale;  dann,  das  eine 
Bein  höher  aufstellend  eine  Frau  mit  Zweig  und  Kranz;  darauf 
der  Zug  der  nach  r.  geht:  laufende  Frau,  Jüngling,  Frau, 
Jüngling  mit  Leiterchen,  und  Frau;  alle  mit  den  gewöhn- 
lichen Gegenständen  (wie  Kästchen,  Schale,  Kranz,  Binde, 
Zweig).  —  Der  Fuss  ist  modern. 


O02  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 

3245.  (1841.)  Ruvo,  von  Zahn  erw.  1844.  —  Abg.  Gerhard,  König 
Atlas  (Abh.  d.  Berl.  Akademie  1841,  S.  109  ff.);  ges.  Akad.  Ab- 
handl.  Taf.  XIX;  Bd.  I,  S.  68,  9.  II,  S.  219  ff.;  Müller-Wieseler, 
Denkm.  a.  Kunst  II,  No.  828;  Daremberg  et  Saglio,  dict  d'ant.  I, 
526  No.  61 1  (Atlas  allein).  Vgl.  Annali  d.  Inst.  1859,  P-  ^05;  Heyde- 
mann,  humorist.  Vasenbild.  S.  5;  Brunn,  exeget.  Beiträge  (Sitz, 
ber.  d.  Bair.  Akad.   1881),  S.   112. 

Fragmente  eines  grossen  Prachtexemplares,  das  in  Manchem 

vom  Typus    abweicht.     Erhalten   ist   ein  Teil    der   Schulter 

mit  Rankenwerk.    Der  Bauch  ist  nur  auf  der  einen  Seite  (A) 

in  zwei  Hälften  geteilt   durch  einen  Zwischenstreif  von  w. 

und  gelbl.  aufgemalten  Palmetten  und  Blüten.  —  Die  Palmetten 

reichen  an  den  Seiten  von  oben  bis  herunter.  —  Die  Rückseite 

(B)  ist  von  einem  einzigen  Bilde  eingenommen. 

A)  Obere  Hälfte.  Atlas.  In  der  Mitte  auf  einem  Throne 
(auf  dessen  oberen  Ecken  w.  laufende  Figuren;  viel  Weiss; 
Schemel)  sitzt  Atlas  nach  halbrechts  (enge  dunkelrote  Aermel, 
gestickter  langer  Chiton,  w.  Gürtel,  Mantel,  Schuhe;  die  L.  auf 
Scepter  mit  w.  Punkten  gestützt,  darauf  ein  weisser  Vogel  als 
Krönung;  lange  Locken,  Bart;  Gesicht  in  dreiviertel  Ansicht); 
darüber  die  gravierte  Inschrift  ATAAC  "Ailag.  L.  hinter 
seinem  Throne  steht,  die  L.  auf  die  Thronlehne  legend,  die 
fragmentirte  Gestalt  der  Selene  (Chiton  mit  w.  Gürtel,  lange 
Locken;  eine  weissgelbe  runde  Scheibe  ist  mit  der  oberen 
Hälfte  über  ihrem  Kopfe  gebildet;  ein  Schleier  im  Nacken; 
Gesicht  in  dreiviertel  Ansicht);  darüber  graviert  'bAANA  ^]üAva. 
Vor  Atlas  steht  in  dreiviertel  Ansicht  Herakles  (nackt,  Fell 
über  1.  Arm,  dünne  gelbe  Keule  mit  der  R.  aufstützend,  Schwert- 
band umgehängt;  1.  obere  Körperseite  fehlt),  oben  graviert 
H-IPAKAH  •  cHQaxXij[q.  Atlas  bespricht  sich  mit  ihm.  R.  steht 
Hermes  nach  r.,  das  1.  Bein  auf  einen  Fels  aufstellend  (Flügel 
an  den  Stiefeln;  Chlamys,  Petasos,  Kerykeion;  oben  graviert 
E  P  M  A  Z  'Epfiug)  und  den  zweiten  und  dritten  Finger  der  R. 
gegen  eine  Frau  erhebend,  die  r.  steht,  das  1.  Bein  über  das  r. 
kreuzend  als  ob  sie  mit  dem  1.  Ellenbogen  sich  anlehnte 
(Chiton,  den  Mantel  mit  der  R.  herüberziehend,  g.  Schuhe; 
Schmuck).  Oben  Rest  der  gravierten  Beischrift  M*  31[uia.  — 
Oben  sind  grosse  w.  Sterne  verteilt.  —  Nur  der  Thron  steht 
auf  der  Bodenlinie  auf,  die  andern  Figuren  etwas  erhöht  auf 
w.  Punktstreifen. 

Untere  Hälfte.  Hesperiden.  In  der  Mitte  der  Baum 
von  der  Schlange  umwunden;  aus  dem  Baume  kommen 
Apfelzweige;  unten  rote  Blumen.  Eine  Hesperide  (in  drei- 
viertel Ansicht,  Chiton,   kurzer  Mantel,  w.  Schuhe,  r.  Diadem 


Apul.  Amphora,  a,  Gruppe  i.  2.  C)o3 

und  Schmuck)  schreitet  nach  halblinks  und  halt  der  Schlange 
eine  Schale  hin;  r.  davon  sitzt  eine  Frau  (Hesperide?)  auf  w. 
Stuhle  (Chiton,  Mantel),  in  der  L.  eine  Lyra,  die  R.  erhebend 
gegen  einen  Eros  der  herbeifliegt  nach  der  Mitte  zu,  mit  Kranz 
und  Binde. 

B)  Sepulcral.  Reste  einer  grossen  Aedicula  darin  zwei 
-weisse  Figuren  (Verstorbene)  mit  gelbl.  Firnis-Innenzeich- 
nung: r.  eine  in  Mantel  verhüllt  sitzende  Frau,  das  1.  Bein 
über  das  r.  schlagend,  r.  Hand  am  Kinn,  trauernd,  sprechend 
mit  einem  Madchen  1.  (Sklavin)  in  langem  dor.  ungegürtetem 
Chiton,  das  einen  Wollkorb  herbeibringt.  Von  den  Figuren  1. 
ausserhalb  der  Aedicula  sind  nur  Reste  einer  stehenden  Frau 
nach  r.  mit  Kastchen,  eines  sitzenden  und  eines  stehenden 
Mannes  erhalten. 

Zweite  Gruppe:  Geringere  Exemplare,  Auf  der  Schulter  nur 
schw.  Stabornament,  zuweilen  mit  Mäander  darüber  oder  Wellcnband 
darunter.  Auf  de?n  Bauch  nur  ein  Bild.  An  den  Seiten  Palmetten 
(meist    nur   eine   überaus   grosse    mit  Seitenranken).      Der  Stamm    des 

Fttsses  unbemalt,   thongrundig. 

3246.     (1001).     H.  0,88.     Alte  kgl.  S- 

A)  Sepulcral.  Grosse  Aedicula  auf  Basis,  von  vier 
ionischen  Säulen  getragen  (die  zwei  hinteren,  die  wohl  Pi- 
laster  sein  sollen,  thongrundig,  die  vorderen  weiss;  die  Rück- 
wand schwarz,  daran  eine  Tänie  aufgehängt);  darin  eine 
grosse  weiss  gemalte  Gruppe  (das  Weiss  ist  erst  aufgetragen 
auf  die  fertig  mit  schw.  Relief linien  gezeichneten  Figuren;  mit 
gelber  Firnisinnenzeichnung):  Auf  Fels  und  Chlamys  sitzt  ein 
Jüngling  nach  r.  mit  der  L.  die  Lanze  aufstützend;  vor  ihm 
ein  nackter  Knabe  nach  1.,  der  ihm  einen  Kantharos  entgegen 
reicht.  Ausserhalb  r.  unten  ein  Jüngling  mit  grossem  Zweig 
und  Kranz;  oben  eine  sitzende  Frau  mit  Tänie.  L.  unten 
ein  stehende  Frau  mit  Kranz,  Tänie,  Schale;  oben  ein 
Jüngling  mit  Schale  sitzend. 

B)  Drei  übergrosse  Figuren:  ein  nackter  Jüngling  mit 
Strigilis  und  grossem  Zweig,  eine  Tänie  um  den  Kopf  steht 
zwischen  zwei  Frauen,  von  denen  die  1.  Kranz  und  Tänie, 
die  r.  (im  Mantel)  Tänie  und  Apfel(?)zweig  hält. 

3247.     (1057).     H.  0,615.     Anzi,  S.  Koll.  —  Aus  Stücken;  übermalt. 

A)  Sepulcral.  In  der  Mitte  eine  mannshohe  Aedicula 
(ohne  Tiefe,  nur  im  Aufriss  gegeben)  mit  zwei  ionischen 
Säulen  (Konture  weiss),    Architrav   und    Giebel    der   mit   Pal- 


904  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 

mettenakroterien  geschmückt.  Innerhalb  derselben  eine  grosse, 
den  ganzen  Raum  füllende,  in  mehreren  Kelchen  aufspriessende 
Blume  (weiss  mit  etwas  aufgesetztem  Hochrot).  R.  ein  Jüng- 
ling der  das  eine  Bein  höher  aufstellt,  im  Begriffe  eine  Tänie 
an  dem  Grabmal  zu  befestigen;  1.  eine  Frau,  mit  Spiegel  und 
Zweig  in  den  Händen. 

B)  Zwei  Manteljünglinge;  der  r.  mit  einer  Schale  auf 
der  Hand.  —  Oben  grosses  Diptychon. 

3248.  (1054).     H.  o,63.     Anzi,  S,  Koll.    —    Abg.  Genick,    gr.  Keramik, 

1884,  Taf.  XII.  XIII.  a. 

Zwischen  Schulter  und  Bauch  ein  kleiner  weiss  gemalter 
Rankenstreif. 

A)  Sepuleral.  Eine  Aedicula  derart  wie  auf  3-247;  nur 
die  Konture  weiss;  in  der  Mitte  drei  prachtvolle  phantastische 
Blüten  die  auseinander  empor  spriessen.  R.  ein  Jüngling 
mit  Tänie  (Chlamys  um  den  1.  Arm);  1.  eine  Frau  (Spiegel  und 
Kästchen).     Oben  Rosetten  als  Füllung. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  sich  gegenüber;  der  r.  mit 
Schale   auf  der  R.      Oben  Diptychon.     In  der  Mitte  Palmette. 

3249.  (1044).     H.  0,47.     Alte  kgl.  S.  —  Gut  erhalten. 

A)  Sepuleral.  Offene  Aedicula  mit  perspektivisch 
gezeichneten  Seitenwänden;  vorn  weisse  ionische  Säulen, 
weisser  Architrav  und  Giebel.  Im  Inneren  sitzt  auf  einem 
gewandbedeckten  Sitze  ein  (heroisierter)  Jüngling  (ganz 
weiss  mit  gelber  Firnisfarbe  darauf);  er  hält  einen  Helm  auf 
der  R. ;  auf  dem  Rücken  eine  undeutliche  (übermalte)  Masse 
wie  ein  hoher  Hut. 

B)  Grosser  Frauenkopf  nach  1,  mit  Sphendone  und 
weissem  Schmuck. 

3250.  (i683).     H.  0,45.     Anzi,  S.  Koll.  —  Aus  vielen  Stflcken:  viel  ere. 

A)  Sepuleral.  Auf  einer  Basis,  an  der  zwei  schwarze 
gehenkelte  Schalen  aufgehängt  sind,  erhebt  sich  eine  ionische 
Grabessäule  (die  einstige  weisse  Farbe  weg).  Von  r.  bringt 
ein  Jüngling  (Chlamys  um  1.  Arm)  einen  Kranz.  Von  1. 
bringt  eine  Frau  eine  Schale  und  ein  Zweigbündel;  an  ihrem 
L  Arme  scheint  eine  grosse  Grablekythos  zu  hängen  (darauf 
einige  zweigartige  Striche  gemalt). 

B)  Zwei  Manteljünglinge  mit  Stöcken;  oben  Diptychon. 

3251.  (1090).      H.  0,47.     Alte   Kgl.   Samml. 

A)  Sepuleral.  In  der  Mitte  eine  Aedicula  mit  perspek- 
tivisch gezeichneten  Seiten  wänden,  weissen  ionischen  Säulen, 


Apul.  Amphora,  a,  Gruppe  2.  —  b,  Gruppe   1.  qo5 

Architrav  und  Giebel  wie  3249.    Im  Innern  sitzt  auf  verziertem 
Sitz  (wie  ein  Korb  oder  eine  Ciste)  eine  weiss  gemalte  heroi- 
sierte Frau  (gelbes  Detail)  eine  Fruchtschüssel  auf  der  R. 
B)    Grosser  Frauen  köpf  nach  1. 

3252.     (581).     H.  0,70.     Anzi,  S.  Koll.    —    Aus  Stücken  uud   übermalt. 

A)  Sepulcral.  In  einer  Aedicula  mit  ionischen  S'aulen 
sitzt  auf  einem  Stuhle  ein  (heroisierter)  Jüngling  nach  1. 
(weiss  gemalt  mit  Zweig  in  der  R.)  R.  aussen  ein  Jüngling 
nach  1.  mit  Zweig  und  Blumenguirlande,  den  einen  Fuss  höher 
aufstellend;  1.  eine  Frau  mit  Spiegel  und  Kranz. 

B)  Drei  Manteljünglinge;  oben  ein  Diptychon.  — 
Schlecht. 

325  3.     (1502).     H.  0,40.     Alte  kgl.  S. 

Jederseits  ein  grosser  Fauenkopf  nach  1.,  mit  Haube  und 
w.  Schmuck.  —  Nur  mit  breitem  Pinsel  gemalt;  roh. 

3254.     (84).     H.  0,395.     Alte  hgl.  S. 
Wie  3253. 

Variante.  Fuss  wie  an  Form  No.  SS-  Mündung  niedrig. 
Auf  Hals  und  Schulter  schw.  Stabornament.      Unten    Wellenband. 

325  5.     (1161).     H.  o,33,     Ruvo,  S.  Koll.  —  Intakt. 

A)  Eilende  Frau  mit  Schale;  Fenster  r.  und  1. 

B)  sitzender  Jüngling  (Unterkörper  im  Mantel;  Schuhe) 
mit  Schale.  —  Ohne  Weiss  und  Gelb.  —  Rosetten  füllen.  — 
Gering. 

b)  Volutenamphora;  ungefähr  Form  JVo.  jS ;  die  Henkel- 
enden laufen  in  Schwanenköpfe  aus;  der  Fuss  wie  bei 
Form  No.  jj. 

Erste  Gruppe:  Prachtexemplare.  An  der  reich  gegliederten  Mün- 
dung folgen  sich  von  oben  nach  unten  Eierstab,  Ranken  oder  Lorbeer 
und  wieder  Eierstab ;  dann  Zahnschnitt  oder  Ranken.  Der  Hals  ist 
mit  einem  Bild  geziert.  Auf  der  Schulter  Palmetten  und  Lotosband 
oder  Stabornament.  An  den  Seiten  des  Bauches  Palmetten.  Der  untere 
Teil  desselben  geriefelt.      Um  den  Fuss  ein  Bild;  am  unteren  Fussrand 

Wellenband. 

3256.  (ioo3).  H.  0,96;  mit  Henkel  1,10.  Ceglie,  S.  Koll.  .  —  Vieles 
fehlt;  stark  ergänzt.  —  Abg.  Gerhard,  Apul.  Vasenb,  Taf.  A.  5.  6. 
S.  3o  (Gesamtansichten).      R.    Rochette,    monuni.    inedit,    pl.  35, 


9°6  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 

p.  192  fr.;    Overbeck,    Gall.    her.    Bildw.    Taf.  XXIX,   4.    S    710  f. 
(Orestesbild).     Vgl.  Stephani,  Compte  rendu   i863,  S.  259. 

A)  Der  Zahnschnitt  oben  in  sog.  Cavalierperspektive  ge- 
zeichnet. 

Hals.  Orest  in  Delphi.  In  der  Mitte  Orestes,  der  zu  dem 
auf  zwei  Stufen  befindlichen  Omphalos  geflohen  ist  (wehende 
Chlamys),  das  Schwert  in  der  R.;  er  blickt  nach  1.  empor; 
1.  sitzt  Apoll  auf  gelbem  Dreifuss  (Mantel  um  die  Beine)^ 
einen  Lorberzweig  daran  eine  Tanie  in  der  L.;  er  streckt  ge- 
bietend die  R.  gegen  eine  Erinys  aus,  die  mit  Schwert  und 
Fackel  herankommt  (kurzer  Chiton,  geflügelt,  gesträubtes 
Haar).  R.  von  Orest  entfliehen  zwei  Frauen,  von  denen  der 
ganze  Kopf,  Brust,  und  1.  Arm  der  ersten  umblickenden  und 
die  Arme  ausstreckenden  modern  sind;  sie  scheint  jedoch 
verhüllt  gewesen  zu  sein  (Pythia);  die  andere  r.  trägt  etwas 
wie  eine  Schale  auf  der  flachen  1.  Hand  (Dienerin?) 

Bauch.     Unerklärtes  Widderopfer.     Das  Bild  ist  in 
zwei  Reihen  komponiert.     In  der  Mitte  der  oberen  sprengt  ein 
weisser  Widder   nach    r.,   auf  dem    eine    geflügelte   Frau 
(Chiton,  Mantel  der  um  die  Hüfte  befestigt;  r.  Unterbein  mod.) 
mit  dem  1.  Knie  kniet  und  mit  der  L.  sich  am  Hörne  des  Tieres 
festhält;    in    der    R.    hat    sie    ein    Schwert   mit   dem    sie   den 
Widder   offenbar   schon  in  den  Hals  gestochen,  da  ein  durch 
leichte    Gravierung    angedeuteter    Blutstrom    daraus    hervor- 
dringt;   sie   hat   lose  Locken  und  blickt  nach  1.  um,  doch  das 
Gesicht   in    Dreiviertel  Ansicht.     Ueber   ihrem  Kopfe  ist  eine 
runde   Scheibe    die   gelbweiss    bemalt   war.        L.    stehen    ihr 
zunächst  zwei  Frauen,  die  angelegentlich  nach  der  Flügelfrau 
sehen  und  die  eine   Hand  gegen  sie  ausstrecken;  die  andere 
Hand  sind  sie   im  Begriffe   in  einander  zu  legen  als  eng  ver- 
bundene  Wesen;    die    vordere  ist  in   Chiton  und  Mantel;  die 
andere   in    dor.    Chiton    mit    seitlichem    Saum    und    Schleier. 
L.    hinter  beiden  steht  Herakles  nach  r.,  jugendlich  auf  die 
w.  Keule  vorgelehnt;  Gewand  über  der  1.  Schulter,  Köcher  in 
der  L.     R.  vom  Widder  ein  phrygisch  gekleideter  Jüngling 
in    nach    1.    herbeischreitender   Stellung   (Aermel,  doch  keine 
Hosen;  Locken);   er  streckt  die  R.  gegen  die  Mitte  aus,  stützt 
die    L.    auf   den    Speer    und   wendet   sich    sprechend   um  zu 
einem    r.   sitzenden   Jüngling  (Schwert,  Chlamys)  mit  Speer 
in  der  L.  (r.  Hand  mod.)    Unten  sitzt  in  der  Mitte  die  völlig 
moderne  Figur  der  Athena  auf  zweistufiger  weisser  Basis 
und  Stuhl,  den  Schild  neben  sich.     R.  von  ihr  ein  Jüngling 
der   ebenfalls    ganz    modern;    das  Ende    eines    Speeres,    das 


Apul.  Amphora,  b,  Gruppe   i.  <)07 

oben  neben  dem  Blutstrom  des  Widders  noch  zu  sehen  ist, 
deutet  auf  eine  Figur  mit  Speer.  Weiter  r.  eine  Frau  von 
welcher  nur  der  Mittelkörper  antik  (Chiton,  Mantel);  sie 
wendet  sich  nach  r.  und  legt  den  1.  Arm  auf  den  Schoss  einer 
r.  etwas  höher  sitzenden  Frau.  L.  von  der  Mitte  steht  ein 
Jüngling  der  ebenfalls  ganz  modern  bis  auf  einen  Teil 
seines  r.  Oberkörpers,  wonach  er  Chlamys  trug  und  langen 
Speer  in  der  R.;  Schwertband.  L.  sitzt  eine  Frau  welche  die  R. 
gegen  ihn  ausstreckt  (Chiton  mit  breitem  Gürtel,  Mantel, 
Schild  neben  ihr  und  ein  Speer  der  hinten  lehnt;  ihr  Hinter- 
kopf, Untergesicht  und  Schultern  modern;  für  den  Schleier, 
wie  scheint,  keine  Gewahr;  die  Armbander  alt). 

B)  Hals:  Bakchiscer  Zug  nach  r.  Der  jugendliche 
Dionysos  mit  Thyrsos  und  Kantharos  eilt  1.  taumelnd  nach 
r.;  dann  folgt  ein  tanzender  jugendlicher  Satyr  mit  Schale 
nach  r.,  dann  eine  Manade  von  der  ein  Gewandrest  und  die 
Fackel  alt  sind:  dann  ein  ganz  moderner  Satyr,  dann 
Man  ade,  von  der  nur  das  1.  Bein  mit  Gewand  alt  ist. 

Bauch:  Eberjagd.  In  der  Mitte  rennt  ein  Eber  nach 
1.,  von  dem  nur  Teile  des  Kopfes  und  Rückens  und  der 
Schwanz  alt  und  fast  alles  übermalt  ist;  in  seinem  Hintern 
steckt  ein  Speer  dessen  Schaft  gebrochen.  Darüber  ein  Baum 
(oberer  Teil  alt);  unter  dem  Eber  ein  Hund  mit  aufgerissenem 
Bauche.  R.  oben  ein  Jüngling  nach  1.  (Chlamys  und 
Schwert),  schleudert  einen  Stein  auf  den  Eber  herab  (das 
Wesentlichste  alt);  von  1.  oben  wirft  ein  anderer  Jüngling 
einen  Wurfspeer  auf  das  Tier  (die  Hauptteile  alt).  Von  vorne 
1.  wird  dem  Eber  ein  Speer  in  den  Kopf  über  dem  Auge  ge- 
trieben; die  zugehörige  Figur  ist  indess  ganz  verloren;  am  1. 
Ende  in  dieser  mittleren  Reihe  ist  der  Rest  eines  kurzhaarigen 
Kopfes,  sowie  einer  flatternden  Chlamys  und  ganz  1.  das  Ende 
eines  vertikal  gehaltenen  Speeres  erhalten;  sehr  ungeschickt 
hat  der  Restaurator  dem  hieraus  gebildeten  Jüngling  jenen 
gerade  aufgestützten  Speer  in  die  R.  und  den  Speer  der  die 
tödtliche  Wunde  des  Ebers  erzeugt  jn  die  L.  gegeben;  offen- 
bar waren  hier  einst  zwei  statt  einer  Figur,  die  eine  war  diejenige 
welche  den  Eber  todtet.  L.  unten  ist  ein  gestürzter  Jüngling, 
von  dem  nur  das  1.  Unterbein  und  das  flatternde  Chlamys- 
ende  alt  sind.  R.  unten  steht  auf  den  Speer  gestützt  ein 
Jüngling  der  eine  schwere  Wunde  in  den  1.  Oberschenkel 
bekommen  hat  (Oberkörper  modern).  Endlich  r.  oben  noch 
ein  Jüngling  der  den  Speer  herabwirft,  und  1.  oben  ein  nur 
bis  zu  den  Knieen  dargestellter  Jüngling  der  mit  dem  Speere 
erbeieilt. 


goS  Italisch   rotfigurig.     Apulien. 

Fuss:  Wettrennen  zu  Pferd  von  fünf  nackten  Knaben 
um  eine  Meta  in  Gestalt  ionischer  Säule  (übermalt). 

3257.  (1016).  H.  0,96;  mit  Henkel  1,10.  Ceglie,  S.  Koll.  —  Vieles  fehlt. 
—  Abg.  Gerhard,  apul.  Vasenb.  Taf.  XV.  S.  23.  Taf.  B,  1 — 5. 
S.  3o.  Vgl.  R.  Rochette,  monum  ined.  p.  271;  Arch.  Ztg.  1843, 
S.  64  (Tölken).  C.  J.  G.  8399.  Heydemann,  Satyr-  und  Bakchen- 
namen  S.  7,  Anm.  19.   17,  Q. 

Der  ganze  Hals  sowie  fast  die  ganzen  Henkel  sind  modern. 

Bauch:  A)  Hebe,  Braut  des  Herakles.  Das  Fehlende 
ist  ohne  Bemalung  erg.,  auch  die  Brüche  sichtbar  gelassen. 
Zwei  Reihen.  In  der  Mitte  der  oberen  eine  breite  Kline  (war 
ganz  weiss  und  gelb  bemalt,  was  jetzt  nur  am  1.  Ende  erh.) 
mit  je  zwei  verzierten  Kissen  an  beiden  Enden;  darauf  sitzt 
Hebe  mit  etwas  vorgebeugtem  Oberkörper  nach  r.,  den 
r.  Ellenbogen  auf  den  1.  Arm  stützend  (Füsse  auf  Schemel; 
dor.  Chiton,  Mantel  auch  über  Hinterkopf;  von  ihm  hebt  sich 
das  schöne  sorgfältig  gezeichnete  Profil  ab;  die  Haare  erst 
dünn  angelegt,  darauf  Relief  Knien;  Sphendone;  av.  Schmuck). 
Eine  Frau  r.  hinter  der  Kline,  ist  im  Begriffe  ihr  einen  gra- 
vierten Kranz  aufzusetzen  (Chiton,  Schleier,  w.  Schmuck). 
L.  steht  Herakles  von  vorn,  in  prachtvoll  gesticktem  kurzem 
Mantel,  sich  auf  die  Keule  in  der  L.  stützend  (Kopf  fehlt  fast 
ganz;  etwas  Backenbartfiaum;  unten  liegt  eine  w.  g.  Schale); 
er  reicht  die  R.  einem  1.  stehenden,  nur  in  Resten  erhaltenen, 
auf  einen  Stab  gestützten  Mann  mit  geschmücktem  Mantel 
und  hoch  geschnürten  Sandalen;  1.  davon  die  Reste  einer  auf 
einem  Stuhle  sitzenden  Figur  nach  1.  (mit  Sandalen;  Mantel- 
zipfel). Zwischen  Herakles  und  Hebe  schwrebt  Eros  (lockiges 
Haar;  weiss  aufgemalte  Inschrift  EPß'^f^cJ;  er  breitet 
beide  Arme  aus  wie  um  die  beiden  Verlobten  zusammen  zu 
geben;  er  blickt  auf  Herakles  und  fliegt  gegen  Hebe.  Ein 
Madchen  r.  vom  Kopfende  der  Kline  (breiter  vertikaler 
Maanderstreif  in  der  Mitte  des  Chitons  vorn  herab;  breiter 
Gürtel;  lockiges  Haar;  w.  Schmuck)  schemt  mit  der  R.  ein 
zartes  Schleiertuch  auf  das  Kissen  neben  Hebe  niederzulegen, 
auf  der  L.  halt  sie  eine  w.  Schale.  R.  sitzt  Aphrodite  nach  1. 
(dünner  ion.  Chiton,  feine  Achselbander;  Mantel  mit  Wellen- 
saum; Sphendone;  über  ihr  •  <t>  P  O  L  •  *A~]cf>Qod[nij),  bequem, 
den  1.  Arm  aufstützend,  mit  dem  r.  den  Mantel  von  hinten 
emporziehend.  Sie  spricht  mit  einem  Eros  der  auf  ihren 
Knieen  steht  (weibl.  Haarschopf)  und  eine  mit  schw.  Relief- 
linie aufgesetzte  Schnur  mit  w.  Punkten  in  beiden  Händen 
halt;  über  ihm  •  P  O  $  c'Tiie]oog.  —  Untere  Reihe:  Von  r.  fahrt 


Apul.  Amphora,  b,  Gruppe   i.  <,n  , 

auf  einem  von  zwei  Panthern  gezogenen  r.  Wagen  der  jugend- 
liche Dionysos  nach  1.  (Zügel  graviert;  Ende  der  Haare  fehlt; 
mit  w.  Binde;  Mantel;  Thyrsos  in  der  L.)*,  1.  voran  tanzt,  die  bren- 
nende Fackel  schwingend  und  zurückblickend  Euthymie,  ein 
dunkelrotes  Tympanon  in  der  R.;  über  ihr  -YOYMIH  E]vdvLtiii. 
Weiter  1. steht  Eunomie  (Chiton,  Mantel,  Schuhe,  w.  Schmuck), 
die  aus  einer  Schale  etwas  auf  ein  1.  vor  ihr  stehenden  Thy- 
miaterion  legt;  über  ihr  EY/VOMIH.  Es  folgt  1.  ein  niederer 
Tisch  mit  w.  g.  Gefässen  (einer  grossen  Amphora  der  Form 
wie  die  Vase  selbst;  zwei  Kantharoi).  L.  davon  stehen 
Apoll  und  Artemis  nach  r.;  letztere  mit  zwei  brennenden 
Fackeln  (auf  ihrem  langen  Chiton  breiter  vertikaler  Mittel- 
streif mit  Mäander;  breiter  Gürtel;  Schuhe);  über  ihr  APTEMIC. 
Apoll  tragt  in  der  R.  einen  langen  Lorbeerzweig  mit  weissen 
Blattern;  lange  Locken  mit  verblasstem  w.  Lorbeerkranz; 
Mantel;  er  streckt  die  L.  vor. 

In  den  Palmetten  unter  den  Henkeln  beiderseits:  Eros,  kau- 
ernd, von  vorn  geschickt  gezeichnet,  schiesst  den  Bogen  nach 
r.  ab;  hoher  Haarschopf,  der  an  der  einen  Seite  weggebrochen. 

B)  Die  ganze  Mitte  fehlt.  Von  der  Hauptgruppe  ist  nur 
erhalten  r.  ein  riesiger  1.  Flügel  und  darunter  ein  1.  nackter 
Fuss  mit  wallendem  Chitonende,  also  wohl  weiblich;  ferner 
in  einiger  Entfernung  1.  der  Schopf  eines  weiblichen  Kopfes 
nach  r.  von  einer  zweiten  Figur;  gleich  r.  davon,  nach  oben 
weit  hineinragend  das  Ende  einer  Lanze.  R.  unterhalb 
sitzt  Poseidon  nach  1.  (Unterkörper  im  Mantel)  in  beiden 
Händen  einen  Dreizack  haltend  und  ruhig  zusehend.  L.  am 
Ende  die  hintere  Körperhälfte  von  Pan  (kleiner  Bockschwanz, 
Tierohr,  Hörner;  Gesicht  fehlt;  war  unbärtig,  kurzhaarig;  die 
Beine  fehlen  und  waren  jedenfalls  menschlich),  etwas  nach  r. 
vorgebeugt.  L.  oben  der  greise  Pädagog  (w.  Haare,  Pilos  von 
Fell,  w.  Stock  in  der  L.,  Kranz  in  der  R.),  nach  unten  blickend, 
besorgt,  vorgebeugt  schreitend;  er  hat  Stiefel,  kurzen  Chiton  und 
Rehfell  als  Chlamys;  es  folgt  r.  ein  Satyr  (unbärtig,  kahl)  der 
mit  entsetzter  Geberde  der  Arme  nach  unten  in  die  Mitte  sieht; 
seine  Beine  sind  grösstenteils  hinter  dem  Hügel  zu  denken 
und  abgeschnitten.  In  der  Mitte  oben  die  Oberkörper  zweier 
Frauen  sich  gegenüber  im  Chiton  und  Mantel,  sprechend 
untereinander,  stehend.  R.  oben  Artemis  nach  1.,  das  r.  Bein 
aufstellend  zwei  Speere  in  der  L.,  in  kurzem  Chiton,  mit 
breitem  Gürtel,  Stiefel;  Hund  vor  ihr.  —  Vielleicht  einst 
Kephalos1  Raub  durch  Eos? 

Der  Fuss  ist  modern. 


oio  Italisch   rotfigurig.     Apulien. 

3  258.  (loaa).  H.  1,02;  mit  den  Henkeln  1,18.  Ceglie,  S.  Koll.  — 
Abg.  Gerhard,  apul.  Vasenb.  Taf.  VIII,  IX,  X.  S.  11.  Vgl. 
O.  Jahn,  arch.  Beitr.  S.  i33  und  im  Rhein.  Mus.  f.  Philol.  VI, 
S.  2p3.  Annales  nouv.  II,  124  (de  Witte).  Stephani,  ßoreas  und 
Boreaden  S.   10,5.     Heydemann,  Nereiden   S.  19,  Anm.  32. 

Hals:  A)  Vielfach  gebrochen  und  die  Brüche  verschmiert, 
doch  alles  Wesentliche  alt.  Herakles  und  Geryones.  Der 
jugendliche  Herakles  (Löwenfell  lose  um  den  1.  Arm,  der 
nebst  Brust  stark  übermalt'  schwingt  in  der  R.  die  w.  Keule 
gegen  den  niedergesunkenen  Geryones,  der  mit  zwei  Ober- 
und  einem  Unterkörper  erscheint  und  dem  er  den  1.  Fuss  auf 
das  r.  Unterbein  setzt:  in  der  L.  halt  Herakles  einen  Stab, 
dessen  Ende  nach  oben  nicht  erhalten  scheint,  vielleicht  eine 
dem  Feinde  entwundene  Lanze.  Letzterer  liegt  rückwärts 
gestürzt  da;  der  eine  Oberkörper  ist  todt  (geschlossene  Augen, 
r.  Arm  über  dem  Kopf,  Schild  noch  am  1.  Arm;  niederer 
Helm,  Schwert  an  der  Seite,  Beinschienen,  nackter  Ober- 
körper, um  die  Lenden  dunkelroter  mit  breitem  Gürtel  be- 
festigter Schurz^;  hinter  demselben  erhebt  sich  der  zweite 
Oberkörper  noch  lebend,  die  Lanze  gegen  Herakles  schwingend 
und  den  w.  Schild  vorstreckend  (ebenfalls  nackter  Oberkörper, 
Schwert  an  der  Seite,  niederer  Helm;  beide  bärtig).  Oben 
fliegt  Nike  mit  Kranz  und  Binde  auf  Herakles  zu;  r.  steht  an 
einem  Fels  gelehnt  Hermes  (Stiefel  ohne  Flügel,  Chiton, 
Kerykeion,  Petasos),  den  ersten  und  zweiten  Finger  sprechend 
ausstreckend.  L.  am  Ende  steht  Athena  (dor.  gegürteter 
Chiton;  w.  korinth.  Helm,  Aegis)  die  Lanze  schulternd,  die  L. 
auf  den  Schild  stützend,  zum  Weggehen  gewandt  und  um- 
sehend nach  r.    L.  und  r.  Lorbeerbusch. 

Bauch:  A)  Kalydonische  Eberjagd.  Drei  Reihen  mit 
einem  gemeinsamen  Centrum,  welches  ein  riesiger  Eber  ist 
der  nach  1.  stürmt,  doch  den  Kopf  aus  dem  Bilde  heraus  nach 
dem  Angreifer  von  r.  unten  wendet  (er  ist  erst  mit  Firnis- 
farbe ausgeführt  und  darüber  noch  ganz  mit  dunkelroter 
Farbe  bemalt  von  der  nur  die  Augen  frei  bleiben;  der  Kopf 
ist  zu  klein  geraten).  Ein  w.  Hund  mit  blutendem  Halse 
liegt  rücklings  unter  ihm,  ein  anderer  w.  Hund  hat  sich  auf 
seinem  Rücken  eingebissen,  ein  dritter  (thongr.)  beisst  von 
1.  in  seinen  Nacken.  Der  Jüngling  r.  unten  (Meleager) 
halt  ihm  einen  machtigen  Speer  (viel  grösser  als  die  Wurf- 
speere der  andern)  entgegen,  dessen  Spitze  mit  Zacken  ver- 
sehen ist;  er  hat  Chlamys,  Stiefel  und  Schwert  und  ist  be- 
kränzt; er  hat  Backenbartrlaum.  Die  übrigen  Jünglinge  haben 
nur  weisse  Binden;  die  Stiefel   fehlen   zuweilen;    alle   haben 


Apul.  Amphora,  b,  Gruppe   i.  Ol  I 

Chlamys  oder  Shawl.  R.  hinter  jenem  wirft  ein  anderer 
Jüngling  den  Wurfspeer;  er  hat  noch  einen  zur  Reserve  in 
der  L.;  1.  etwas  unterhalb  des  Ebers  schwingt  ein  Jüngling 
das  Schwert  in  der  R.  und  heilt  zwei  Wurfspeere  in  der  L.; 
hinter  ihm  ein  Herbeikommender,  der  in  der  R.  eben  einen 
Speer  an  der  Schlinge  zum  Wurfe  fasst  und  zwei  andere  in 
der  L.  halt.  Oben  in  der  Mitte  schwingt  ein  Jüngling  mit 
beiden  Armen  eine  machtige  w.  Keule  auf  den  Eber;  1.  ein 
den  Wurfspiess  Werfender  mit  zwei  Reservespiessen  in  der 
L.;  hinter  ihm  1.  eilt  Atalante  nach  r.  herbei  kurzer  Chiton; 
lange  Locken;  w.  Spitzen  vorn  im  Haar;  Stiefel;  Gürtel;  Hund 
neben  ihr)  und  schiesst  mit  dem  Bogen  (der  grösstenteils 
übermalt;  Köcher  im  Rücken.  Oben  im  Räume  ein  grosses 
w.  Hirschgeweih.  R.  oben  die  beiden  Dioskuren  zu  Pferde, 
neben  jedem  ein  w.  Stern;  der  eine  macht  eine  Wendung  nach  r. 
herum;  auf  seinem  Kopfe  liegt  wie  es  scheint  das  Ende  eines 
Felles  das  im  Rücken  flattert  (sehr  übermalt; ;  er  zückt  den  Speer 
in  der  R.  gegen  den  Eber,  in  der  L.  hat  er  Reservespeer;  der 
andere  mit  Shawl  und  Petasos  sprengt  von  r.  herbei  nach  1. 
(zwei  Speere  in  der  L.  und  einen  in  der  R.;.  In  dieser  oberen 
Reihe  auch  zwei  Lorbeer-  und  ein  Apfel  (?) -Stamm,  den  Wald 
anzudeuten.  In  der  untersten  Reihe  ist  Ankaios  ins  r.  Knie 
gesunken,  aus  der  Brust  blutend,  bärtig,  mit  Chlamys;  seine 
Streitaxt  liegt  neben  ihm.  Scheinbar  auf  ihn  zu,  eigentlich 
jedoch  wohl  auf  den  Eber  springen  zwei  Hunde.  L.  hinter 
Ankaios  eilt  ein  Jüngling  herbei,  den  Speer  schwingend, 
zwei  zur  Reserve  in  der  L. 

Hals:  B)  Argonauten.  L.  sitzt  auf  einem  Fels  Medea 
nach  r.  mit  phrygischer  Mütze  und  hält  ein  Kästchen;  vor  ihr 
steht  Jason  nach  1.  'Gesicht  übermalt),  in  der  L.  zwei  Speere 
aufstützend,  Schwert  umgehängt,  die  R.  sprechend  ausstreckend. 
L.  hinter  Medea  steht  ein  Boreade  nach  r.,  jugendlich,  ge- 
flügelt; in  Chlamys,  Speere  aufstützend.  R.  lehnt  an  einem  Felsen 
ein  Jüngling  (Chlamys;  zwei  Speere  in  der  L.;  Kopf  über- 
malt, und  spricht  mit  einem  zweiten  Boreaden  r.  (wie  der 
vorige).    Alle  Figuren  beschuht. 

Bauch:  B)  Tödtung  der  Chimära.  In  der  Mitte  sprengt 
Pegasos  nach  r.  Stirnschopf,  Hals  und  Schnauze  erg.:  von 
Zäumung  nichts  zu  sehen).  Unter  demselben  schleudert  Belle- 
rophon (Stiefel,  Chlamys,  Schwert,  Petasos;  den  Speer  Reserve- 
Speer  in  der  L.;  gegen  die  unten  liegende  Chimära, 
deren  Ziegenkopf  bereits  todt  umgesunken  ist;  ebenso  der 
Schlangenschwanz,  während  der  Löwenkopf  umblickt  und  die 


gi2  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 

r.  Löwentatze  erhoben  ist.  Zu  Hülfe  kommen  ihm  von  r.  ein 
Jüngling  in  Orient.  Tracht  mit  Pelta  und  zwei  Speeren 
(Hosen,  kurzer  Chiton,  phrygische  Mütze) ;  derselbe  schwingt 
die  Axt  gegen  das  Untier  (Gesicht  und  Brust  erg.);  von  1. 
kommen  noch  zwei  Jünglinge  in  derselben  Tracht  mit  Speeren; 
sie  haben  Locken.  —  Oben  r.  sitzt  Athena,  den  korinth. 
Helm  auf  der  1.  Hand,  die  Lanze  in  der  R.,  ohne  Aegis.  Vor 
ihr  r.  steht  Hermes  (Petasos  im  Nacken,  ohne  Stiefel, 
Chlamys  um  den  1.  Arm);  r.  etwas  unterhalb  steht  Pan  nach 
1.,  mit  der  L.  auf  die  Keule  gestützt,  bekränzt;  mit  zwei  w. 
Hörnern;  in  der  R.  eine  Flöte  haltend;  sein  Ohr  unkenntlich; 
übrigens  ganz  menschlich.  L.  oben  sitzt  eine  Frau  nach  1. 
mit  Leiterchen  in  der  R.  (gewöhnl.  Tracht),  ihr  gegenüber  an 
einen  Felsen  lehnend  steht  nochmals  Pan  nach  r.  mit  Gewand 
um  den  1.  Arm;  mit  zAvei  verblassten  w.  Hörnern,  in  der  R. 
Syrinx  (gleich  lange  Röhren);  ganz  menschlich;  er  kreuzt 
die  Beine. 

Der  untere  Teil  bes  Bauches  ist  nicht  geriefelt.  Auf  dem 
Fusse  Zug  von  vier  Nereiden  nach  1.,  zwei  neben  Delphinen, 
zwei  neben  Seedrachen  schwimmend;  alle  in  ungegürteten 
langen  Chitonen;  zweie  tragen  einen  Spiegel. 

Zweite  Gruppe:  Einfacher  Stil.     Statt  der  Voluten   oben  Medtisen- 

77iasken  in  Relief. 

3256.     (1027).     H.  0,60;  mit  den  Henkeln  0,72.     Alte  klg.  S. 

Die  Masken  zeigen  den  spateren  Medusentypus;  das 
Fleisch  ist  weiss;  Haare,  Augen  und  Lippen  mit  brauner 
Fleischfarbe  bemalt;  im  Haare  zwei  Wülste,  sehr  wahrscheinlich 
zwei  Schlangen.  Die  Augen  weit  offen.  Die  Lippe  der 
Mündung  mit  Eierstab  und  Wellen  geschmückt;  der  obere 
Teil  des  Halses  mit  Ranken;  auf  dem  unteren: 

A)  Kopf  mit  phrygischer  Mütze  der  aus  einer  Blume 
kommt;  rings  Ranken.  —  B)  Weiblicher  Kopf,  ebenso. 

Bauch:  A)  Sepulcral.  Auf  eine  Basis  mit  Ranken  steht 
eine  Aedicula,  vorn  mit  zwei  w.  ionischen  Säulen;  im  Tym- 
panon  ein  menschlicher  Kopf  (weiss,  von  vorn;  zerstört). 
Drinnen  sitzt  r.  ein  Jüngling  nach  1.  auf  braunem  Gewände 
(und  Terrainpunkten),  den  Schild  neben  sich,  die  Schale  auf 
der  R.  vorstreckend;  ihm  gegenüber  1.  in  angelehnter  Stellung 
ein  nackter  Jüngling  nach  r.  (Kopf  etwas  übermalt);  er  hält 
ihm  einen  Helm  auf  der  L.  hin.  Beide  Figuren  sind  erst  mit 
schw.  Relief linien  auf  Thongrund  gezeichnet,  dann  weiss 
bedeckt  und   gelber  Firnis    darauf.     R.    und    1.    oben    sitzt   je 


Apul.  Amphora,  b,  Gruppe  2  —  c.  Ol 3 

eine  Frau  mit  Fächer,  Traube  und  Spiegel;  unten  r.  naht  ein 
Jüngling  mit  Tänie  und  Lorbeerzweig;  1.  steht,  das  eine 
Bein  höher  aufstellend  ein  Jüngling  nach  r.,  ein  Schwert  in 
der  R.  haltend,  Pilos  in  der  L.  (als  Darbringung  ?). 

B)  Auf  einer  Basis  eine  Grabstele,  einfach  mit  Giebel- 
krönung, eine  schw.  Tänie  darum.  R.  ein  Jüngling  nach  1. 
mit  Spiegel  und  Apfelzweig;  1.  ein  Jüngling  nach  r.  mit 
Strigilis  und  Chlamys,  Kranz  in  der  R.;  1.  eine  Frau  nach  r. 
mit  Spiegel  und  Tänie. 

c)  Forin  No.  55,  wie  die  lucanischen  Amphoren  No.  3 141. 

3260.  (1944)-  H.  0,85;  mit  Henkeln  0,95.  Von  Gargiulo  in  Neapel 
durch  Gerh.  1S46.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  u.  Gef.,  Taf. 
XXIII  — XXVI.  S.  41.  Vgl.  Bull.  d.  J.  1846,  p.  75,  77;  Arch. 
Ztg.   1846,  S.  232;  O.  Jahn,  Einl.  p.   CXXXV 

Hals:  Obere  Hälfte  mit  Lorbeer,  die  untere  mit  Wein- 
laubranken. 

Schulter:    A)  Vier  weiss  aufgemalte  Löwen. 

B)  Nichts  als  Stabornament. 

Bauch:  A)  Sepulcral.  Auf  hoher  Basis  (thongr.  mit  w. 
Palmetten;  Lotos-  und  Wellenornament)  eine  grosse  Aedi- 
cula  (Heroon)  mit  vier  ionischen  Säulen  (die  zwei  hinteren 
thongr.)  mit  w.  Architektur  und  schw.  Fries,  darauf  w.  Ranken; 
im  Tympanon  Blumen.  In  der  Aedicula  eine  Gruppe  die  erst 
vollständig  mit  schw.  Relieflinien  auf  dem  Thongrund  ge- 
zeichnet, dann  weiss  überzogen  und  mit  gelbem  Firnis  nach- 
gezeichnet ist.  R.  steht  ein  Jüngling  von  vorne;  die  Chlamys 
auf  dem  Arme,  Pilos  auf,  Lanze  in  der  L.,  Schwert  umgehängt, 
Schild  an  das  Bein  gelehnt  (mit  gelber  Schattirung);  er  streckt  die 
R.  aus,  um  von  einem  bärtigen  Manne  1.  eine  ihm  gereichte 
Tänie  zu  empfangen;  des  Mannes  Fleisch  und  Mantel  sind 
weiss,  doch  sein  Chiton  ist  braunrot  aufgemalt;  er  steht  etwas 
vorgebeugt  auf  einen  Stock.  Auf  dem  w.  Architrave  steht  mit 
braunem  Firnis  über  dem  Manne  A  V  X  I  Z  l-l  Z  ^Ay/Jo^g;  über 
dem  Jüngling  A  I  N  V  I  A  Z  Alvtiaq.  An  der  schw.  Rückwand 
drei  w.  Schalen.  Ausserhalb  eilt  r.  unten  ein  Jüngling  nach 
1.  mit  Stab  und  Apfelzweig;  1.  unten  kommt  eine  Frau  mit 
Schale  und  Tänie  herbei.  Darüber  sitzt  1.  ein  Jüngling  mit 
Fächer,  und  in  der  dritten  Reihe  oben  1.  sitzt  eine  Frau  nach 
r.  auf  Kasten  mit  Kästchen  in  der  Hand.  R.  nur  zwei  Reihen; 
oben:  sitzender  Jüngling  mit  Schale  und  Frau  mit  Kranz 
und  Lorbeerzweig,  sich  gegenüber  (an  ihrem  dor.  Chiton  läuft 
vorne  eine  breite  schw.  Borte  mit  w.  Ranken  herab). 

58 


914  Italisch   rotfigurig.     Apulien. 

B)  Weniger  sorgfältig.  Sepulcral.  In  der  Mitte  auf  hoher 
Basis  eine  Aedicula  (Heroon)  mit  massiven  Seitenw'änden 
ohne  den  gewöhnlichen  architektonischen  Schmuck;  darin 
steht  auf  einer  Basis  ein  grosses  flaschenförmiges  Gefäss  (der 
Form  No.  329)  das  mit  einer  Tänie  umwunden  ist  (alles 
thongr.);  auf  der  Basis  ist  eine  grosse  w.  Palmette  gemalt, 
doch  über  eine  leichte,  flüchtige,  mit  dem  Pinsel  und  schw. 
Firnis  gezogene  Zeichnung  von  zwei  etwas  verkürzten  Pferden 
in  dreiviertel  Ansicht;  dieselben  sind  offenbar  ein  willkürlicher 
Zeichenversuch  auf  dem  noch  ganz  leeren  Thongrunde. 
Ausserhalb  1.  unten  einlaufender  Jüngling  nach  r.;  r.  unten 
laufende  Frau  nach  1.;  oben  r.  sitzender  Jüngling,  1.  sitzende 
Frau;  alle  mit  den  gewöhnlichen  Darbringungen  (Kranz, 
Spiegel,  Schale,  Zweig,  Kästchen,  Tänie). 

3261.  (1170).    H.  o,33.     Ruvo,  S.  Koll. 

Die  Form  etwas  modifizirt.  Form  No.  2g5.  Die  Henkel 
biegen  oben  in  spitzem  Winkel  um;  die  Mündung  vom  Bauche 
scharf  abgesetzt. 

Auf  der  Mündung  Strahlen.  Bauch:  an  den  Seiten  Pal- 
metten; jederseits  eingerahmtes  Bild;  oben  Rosettenband, 
unten  Wellen. 

A)  Eine  Frau  sitzt  auf  w.  Fels  nach  1.,  mit  weissem 
Ball  (?),  einen  w.  Spiegel  in  der  R.  emporhebend;  vor  ihr  ein 
Jüngling  in  kurzem  Chiton  mit  w.  Gürtel,  den  1.  Fuss  höher 
auf  einen  w.  Felsen  stellend;  er  erhebt  in  der  R.  ein  Kästchen; 
in  der  L.  ein  Kranz;  w.  Stiefel.     Sehr  nachlässig. 

B)  Zwei  Manteljünglinge. —  Spät  und  gering. 

d)  Form  No.  65.     Gezierte  Amphora. 

3262.  (1009).     H.  0,82;  mit  Deckel  0,92.     Ruvo,  S.  Koll.  —  Gut  erh.  — 

Abg.   Gerhard,  apul.  Vasenb.  Taf.  XVI.  S.  27. 

Um  den  Deckel  Ranken.  Lippe:  Zweig  mit  Rosette  in 
der  Mitte  von  A)  Oberstes  Stück  des  Halses:  A)  gezacktes 
Gitterwerk,  schw.  und  w.  B)  Blume.  Darunter  Rosetten.  Un- 
terer Teil  des  Halses:  A)  schw.  Strahlen  nach  unten,  B)  schw. 
Stabornament. 

Schulter.  A)  Weisser  weiblicher  Kopf  von  vorn  aus 
Blume  emporkommend;  Ranken  rings. 

B)  Weiblicher  Kopf,  thongrundig,  aus  Blume;  Ranken 
rings. 

Bauch.  Auf  A)  oben  von  Eierstab,  unten  von  Rosetten, 
auf  B)  oben  von  Wellen,  unten  von  Mäander  gesäumt. 


Apul.  Amphora,  c.  —  d.  gi5 

A)  Sepulcral.  In  der  Mitte  erhöht,  doch  nicht  auf 
Basis,  eine  weisse  Aedicula  (Heroon)  mit  zwei  ionischen 
Säulen  und  Architrav  ohne  Fries,  mit  Giebel;  darin  eine  w eiss- 
gemalte (mit  gelber  Firnisinnenzeichnung)  Gruppe:  eine  Frau 
die  r.  auf  ion.  Säulenoberteil  sitzt  in  Chiton  und  Mantel,  ein 
Kästchen  aufgeschlagen  auf  dem  Schosse;  über  ihr  an  der 
Decke  der  Aedicula  ist  ein  w.  Kranz  befestigt;  sie  blickt  (Gesicht 
in  dreiviertel  Ansicht)  eine  Dienerin  an,  die  1.  vor  ihr  steht 
in  einfachem  Chiton  und  kurzen  Haaren;  roter  doppelter 
Saum  an  der  Seite  des  Chitons  herab;  siehälteinen  grossenFächer 
in  der  L.  Ausserhalb  sitzt  r.  oben  ein  Jüngling  mit  Fächer; 
1.  oben  eine  Frau  die  etwas  (das  nicht  ausgeführt)  aus  einem 
offenen  Kästchen  nimmt;  unten  sitzen  in  der  Mitte  eine  Frau 
(Kasten  und  Tänie)  und  ein  Jüngling  (Leiterchen  und  Schale); 
r.  steht  eine  Frau  (Kästchen,  Tänie,  Ball);  1.  ein  das  Bein 
höher  aufstellender  Jüngling  mit  Spiegel  und  Stock. 

B)  Heroon  mit  zwei  ionischen  Säulen,  auf  einer  Basis; 
auf  der  schw.  Rückwand  ausgesparte  Palmettenranken;  1.  oben 
sitzt  eine  Frau,  r.  ein  Jüngling,  1.  unten  ein  stehender 
Jüngling  nach  r.,  r.  eine  das  Bein  höher  aufstellende  Frau; 
alle  mit  den  gewöhnlichen  Darbringungen. 

3263.  (1008).  H.  1,02.  Ceglie,  S.  Koll.  —  Abg.  Gerhard,  apul. 
Vasenb.  Taf.  III.  IV.    S.  2  ff. 

Die  Form  etwas  anders;  die  reichen  Henkel  greifen  mit 
ihren  Voluten  über  die  Mündung.  Auf  letzterer  Zweig  mit 
Rosette  in  der  Mitte.  An  Hals  und  Henkeln  viel  erg.  Kein 
Deckel. 

Hals:  A)  Auf  dem  oberen  Teile  Frauen  köpf  auf  Blume. 
Auf  dem  unteren:  Eros,  auf  Blume  stehend,  mit  Kranz  und 
Tänie;  rings  Ranken.    Beides  sehr  übermalt. 

B)  Oberer  Teil:  horizontale  Ornamentstreifen.  —  Unterer 
Teil:     Frauenkopf   auf   Blume,    in    Ranken;    stark    übermalt. 

Dieser  obere  Teil  der  Vase  ist  getrennt  gearbeitet  und 
aufgesetzt. 

Bauch:  Mit  zwei  umlaufenden  Bildstreifen,  die  durch 
ein  Band  von  Ranken  getrennt  werden,  in  dessen  Mitte  ein 
weiblicher  Kopf. 

Oberer  Streif:  In  der  Mitte  lagert  Dionysos  (jugend- 
lich, lange  Locken,  Gewand  um  den  Unterkörper),  den  Narthex 
im  1.  Arm,  in  der  r.  Hand  Rebenzweig;  r.  von  ihm  steht  eine 
Ciste  am  Boden.  Vor  ihm  1.  tanzt  ein  jugendlicher  Satyr 
(mit  Schweinsohr);  w.  Nebris  (der  w.  Schwanz  ist  mit  dem 
Hintern  modern)   einen  erregten  Tanz    (Oklasma?),    indem    er 

58* 


qi6  Italisch   rotfigurig.     Apulien. 

beide  Arme  erhebt,  die  Hände  zusammenschlägt  und  den 
Kopf  etwas  vorbeugt.  Es  folgt  1.  eine  Mänade  die  nach  r. 
tanzt,  in  durchsichtigem  Chiton,  das  Tympanon  schlagend 
(lange  Locken);  weiter  1.  tanzt  1.  ein  Silen  nach  r.  (Glatze, 
Nebris,  eine  Tänie  am  1.  Arm,  Schwanz,  dicker  Bauch,  Schweins- 
ohr, das  durch  modern  aufgemalten  Strich  in  ein  hohes 
spitzes  umgewandelt  werden  sollte).  R.  hinter  Dionysos  eine 
flötende  M an  ade  in  ungegürtetem  dunklem  Chiton;  dann 
ein  nach  1.  eilender  Zug:  voran  eine  Frau,  dann  Eros  mit 
Eimer  und  flachem  Korb,  dann  Jüngling  mit  Narthex  und 
Chlamys  um  den  1.  Arm  (ganz  menschlich;  die  Ohrengegend 
indess  modern);  dann  Trennung  durch  einen  Apfelzweig  und 
ein  nach  r.  eilender  jugendlicher  Satyr  mit  Eimer  und  Narthex 
und  eine  Manade  mit  Schale  (der  Kantharos  in  der  R.  mod.), 
auf  den  Silen  zueilend. 

Unterer  Streif:  Amazonomachie:  In  der  Mitte  eine  rei- 
tende Amazone  nachr.  (kurzer  Chiton,  Kreuzband,  w.  Mütze, 
Aermel);  sie  hat  in  der  L.  zwei  Wurfspeere  und  schleudert  mit  der 
R.  einen  gegen  einen  Griechen,  der  ebenfalls  den  Speer 
schleudert  und  zwei  Reservespeere  in  der  schildtragenden  L. 
halt  (korinthischer  Helm,  Schwert,  kurzer  Chiton,  der  teilweis 
modern;  wahrscheinlich  war  es  nur  ein  gegürteter  Shawl) ;  es 
folgt  r.  ein  Grieche  (Jüngling  mit  Speer,  Schild,  Schwert, 
Shawl  der  durch  den  Gürtel  gezogen),  der  gegen  eine 
Amazone  zu  Fuss  (mit  Axt,  Schild,  zwei  Speeren;  Hosen 
und  Aermel)  kämpft;  dann  noch  ein  jugendlicher  nackter 
Grieche  nach  r.  mit  kurzem  Speer  gegen  eine  Amazone  mit 
Speer  und  Pelta;  dann  ein  Grieche  mit  Pilos,  der  mit  dem 
Schwert  auf  eine  ins  1.  Knie  gestürzte  Amazone  eindringt, 
welche  die  Axt  in  der  R.  erhebt;  ihr  Bogen  an  der  Erde; 
dann  ein  Grieche,  der  den  Wurfspeer  wirft  gegen  eine 
Amazone  mit  Streitaxt  (ohne  Aermel  und  Hosen);  der  Grieche 
hat  nur  am  r.  Beine  eine  Beinschiene  und  hat  eine  eigen- 
tümliche quadratische  weisse  Platte  vor  die  Brust  geschnallt; 
Schwert  um,  Shawl  auf  dem  1.  Arm,    bekränzt. 

Der  unterste  Theil  des  Bauches  ist  geriefelt. 

3264.  (iooo).  H.  0,98;  mit  Henkeln  i,o3.  Ceglie,  S.  Koll.  —  Abg. 
Gerhard,  apul.  Vasenb.  Taf.  I.  IL  S.  2.  Taf.  A,  1.  S.  3o;  Pa- 
nofka,   Bild.   ant.   Lebens  Taf.  VI,  9. 

Form  und  Dekoration  wie  3263. 

Hals.     Oberer  Teil.     A)  Dekorative  weibliche  Figur  in 
kurzem  Chiton,   ganz    weiss   gemalt,    von    den  Hüften    ab   in 


Apul.  Amphora,  d.  gjy 

Ranken  übergehend,  deren  Enden  sie  mit  den  Händen  halt; 
Modius  auf  dem  Kopfe,  geflügelt. 

B)  Palmetten  und  Lotos. 

Unterer  Teil.  A)  Aus  einer  Blüte  inmitten  von  Ranken 
aufsteigender  w.  Hals  und  Kopf  einer  Frau  von  vorn;  auf 
dem  Kopfe  eine  eigentümliche  kegelförmige  Erhöhung,  wohl 
ein  hoher  Haarschopf. 

B)  Aus  Blüte  und  Ranken  hervorkommender  Jünglings- 
kopf nach  1.  mit  weissgelben   Widderhörnern  (Dionysos?) 

Bauch:  Oberer  Streif.  In  der  Mitte  lagert  Dionysos 
(jugendlich,  Mantel  um  Unterkörper;  \v.  Mitra,  Schulterlocken), 
Narthex  im  1.  Arm,  daran  Tanie;  er  sitzt  in  bequemer  Stellung 
auf  einer  kleinen  niederen  Kline,  auf  der  ein  Pardelfell  und 
zwei  Kissen  für  den  1.  Arm;  unten  steht  eine  weisse  Schüssel; 
in  der  R.  hält  er  w.  Kantharos.  Vor  ihm  1.  steht  der  jugend- 
liche menschliche  Pan,  das  1.  Bein  höher  aufstellend,  in  der 
L.  einen  Eimer;  aus  einer  Kanne  in  der  R.  giesst  er  dem 
Dionysos  ein;  er  hat  kleines  Bocksschwänzchen,  Spitzohr, 
zwei  weisse  Hörner  und  w.  Binde;  das  Gesicht  flüchtig,  doch 
etwas  satyresk.  Eine  grosse  Weinranke  1.  verbreitet  sich 
über  Dionysos.  Von  1.  kommt  ein  Zug  von  Tanzenden 
heran:  ein  jugendlicher  Satyr  voran,  tanzend  (ein  Bruch  durch 
das  Gesicht  und  übermalt);  er  tragt  Narthex,  Fackel  und  Panther- 
fell; es  folgt  eine  das  Tympanon  schlagende  Man  ade  in  dünnem 
gegürtetem  Chiton;  dann  Silen  (Halbstiefel,  w.  Binde,  keine 
Glatze;  Ohr  unsichtbar,  etwas  dicker  Bauch,  behaart  an  Brust 
und  Bauch,  kreuzweise  w.  Perlschnüre  um  die  Brust;  Narthex 
im  1.  Arm);  er  hebt  hüpfend  das  1.  Bein  und  den  r.  Arm 
hoch.  R.  von  Dionysos  eine  Nymphe,  von  der  nur  Kopf  und 
1.  Hand  mit  der  Schale  antik;  dann  ein  tanzender  Satyr 
(jugendlich,  Pantherfell  um;  das  grosse  Thierohr  modern);  r. 
gegenüber  eine  nach  r.  eilende  umsehende  Frau  mit  Schale, 
in  der  Art  der  gewöhnlichen  apul.  Frauen;  dann  ein  bartiger 
Satyr  (Silen)  mit  behaarter  Brust  und  Bauch  (Binde;  ohne 
Glatze)  auf  einem  Fels  sitzend,  Narthex  und  Schlauch  in 
der  L.,  Kranz  in  der  R. ;  er  sieht  sich  um  nach  einer  tan- 
zenden Nymphe  nach  1.  mit  Shawl  in  den  Händen.  Füllung 
durch  Punktrosetten,  Schalen,  Blumen  u.  a. 

Unterer  Streif:  Kampf  von  Italikern  und 
Griechen.  Unter  dem  Dionysos  von  oben:  ein  griechischer 
Reiter  nach  r.,  von  dem  nur  der  Kopf  mit  Petasos  und  der 
Pferdekopf  (mit  Stirnschopf)  antik;  ihm  gegenüber  r.  ein 
Kämpfer  in  italischer  Tracht  (sehr  kurzer  Chiton  mit  Vertikal- 


918  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 

streifen;  Gürtel,  hoher  w.  Pilos,  runder  w.  Schild),  der  den 
Wurfspeer  wirft.  R.  folgt  ein  italischer  Jüngling,  angestrengt 
in  ein  grosses  gekrümmtes  Hörn  blasend;  er  trägt  ebenfalls 
den  ital.  Chiton  und  w.  Gürtel,  sehr  hohen  punktierten  Pilos 
(aus  Fell?)  und  langes  Nackenhaar  wie  der  vorige.  Ihm  folgt 
ein  zu  Pferde  heransprengender  Italiker  mit  demselben 
kurzen  Chiton,  darauf  über  der  Brust  ein  weisses  Panzerstück 
von  nach  unten  abgerundeter  Form;  w.  Pilos;  langer  Bart; 
Wurfspeer  in  der  R.  gesenkt;  das  Pferd  ist  vorne  an  den 
Unterbeinen  weiss  (die  Hinterbeine  sind  modern).  L.  von  dem 
griech.  Reiter  stürmt  ein  Grieche  nach  r.  (mit  Rundschild, 
Helmkappe,  Beinschienen;  Shawl  mit  Gürtel  um  den  Leib  be- 
festigt); er  schleudert  Wurfspeer;  dann  1.  ein  kurzhariger 
Grieche  in  kurzem  griech.  Chiton,  Pilos,  mit  Speer,  eine  ge- 
rade Tuba  blasend;  1.  ein  Grieche  in  kor.  Helm  und 
flatternder  Chlamys  (doch  sind  nur  Kopf,  oberer  Schildrand  und 
Chlamys  antik). 

3265.     (96).     H.  0,39.     Ruvo,  S.  Koll.  —  Intakt. 
Viel  einfacher. 

A)  Frau    auf  w.  Fels    sitzend,   einen  grossen  Kasten  und 
Traube  auf  der  1.  Hand,  in  der  R.  w.  reich  verzierten  Spiegel. 

B)  Nur  Palmette,  gross  und  plump.  —  Sehr  roh  und 
flüchtig.    Mit  Weiss  und  Dunkelroth. 

Schlauchförmige  Amphora  (Pelike). 

Erste  Gruppe:    Die  Form  steht   dem  guten   attischen   Typus  (For?n 

No.  42)  noch  ziemlich  nahe;    de?'  Fuss  noch  ganz  einfach    mit  glattem 

dickem  Rande.     Die  Henkel  breit.     Palmetten  an  den  Seiten  unter  den 

Henkeln,   was  auch  in  den  folgenden   Gruppezt  beibehalten. 

3266.  (1049).     H.  0,305.     Ruvo,  S.  Koll. 

A)  Eros  (weibl.  Haare)  mit  Perlen  geschmückt,  in  der  R. 
einen  Kranz,  offriert  eine  Schale  einem  Madchen  (Chiton, 
Mantel)  das  im  Begriff  ist,  etwas  daraus  zu  nehmen. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  sich  gegenüber. 

3267.  (1085).     H.  0,29.     Ruvo,  S.  Koll. 

Unten  Wellen  statt  des  gewöhnlichen  Mäanders. 

A)  Oben  Palmetten.  Eine  Frau  (Chiton,  Mantel)  mit 
Spiegel  in  der  R.  wendet  sich  ab  von  einer  anderen  gleichen 
Frau,  die  eine  T'änie  in  der  R.  halt.  L.  Pfeiler  mit  drei 
Punkten  darauf.  —  Früchtezweig  zwischen  beiden. 

B)  Heftig  laufende  Frau,  in  der  erhobenen  R.  das  Tym- 
panon;  r.  Pfeiler.  —  Ball,  T'änie  zur  Füllung. 


Apul.  Pelike,  Gruppe   i.  2.  919 

Zweite  Gruppe:    Der  Hals  efroas  schlanker.  -  Als  oberes  Ornament 
meist  Rosetten.      Der  Fuss  mit  einer  Rille  oben  am  Rande. 

3268.  (1578)-     H-  °>285-     Ceglie>  S.  Koll. 

A)  Frau  auf  einem  Felsen  sitzend,  Schale  auf  der  L.;  ge- 
genüber Jüngling  mit  Shawl. 

B)  Zwei     Manteljünglinge;     je     ein     niederer    Pfeiler 

zwischen  beiden. 

3269.  (1073).     H.  o,33.     Ruvo,  S.  Koll. 

A)  Jüngling  (auf  Terrainlinie  von  w.  Punkten)  mit  langem 
Früchtezweig  in  der  R.  und  Mantel  auf  dem  1.  Arm,  nach  r.; 
gegenüber  Frau  nach  1.,  den  r.  Fuss  etwas  höher  auf  einen 
Stein  setzend  und  ihm  einen  Kranz  hinhaltend;  in  der  L. 
Kästchen.  Rosetten,  Traube,  Zweig  als  Füllung.  —  Unten 
Wellenornament. 

B)  Zwei  Manteljünglinge-,    in   der   Mitte    Ranke;    oben 

Diptychon. 

3270.  (1077).     H.  o,33.     Ruvo,  S.  Koll. 

Die  Figuren  auf  gelben  punktirten  Terrainlinien. 

A)  L.  ein  Jüngling  mit  Fruchtzweig;  er  bietet  einer  auf 
einem  Felsen  sitzenden  Frau  mit  Leiterchen  in  der  R.  eine 
mit  Zweigen   besteckte    Schüssel   an.    Rosette,    Kranz,    Tarne 

füllen. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  und  zwei  Pfeiler. 

3271.  (1078).     H.  o,34.     Ruvo,  S.  Koll. 

Die  Darstellung  fast  gleich  327o,  nur  nachlässiger;  das 
Aufsetzen  von  Gelb  und  Weiss  spärlicher;  auch  vielfach  ver- 
blichen. .  .         , 

A)  J  ü  n  gl  i  n  g  mit  Spiegel  bietet  einer  auf  einem  Fels  sitzenden 
Frau  mit  Traube  eine  Schüssel  an.    Oben  Kranz  und  Binde. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  und  Fensterchen. 

3272.  (1043).     H.  0,205.     Anzi,  S.  Koll. 

Klein;  oben  Wellenornament;  unten  Nichts. 

A)  Frau  mit  Kranz  und  Schüssel,  stehend  nach  r. 

B)  Frau  mit  Spiegel  und  andern  unklaren  Gegenständen, 
nach  1.  eilend.     Oberfläche  sehr  beschädigt. 

3273.  (n43).     H.  0,205.     Alte  kgl.  S. 
Oben  Wellenornament. 

A)  Frauenkopf.  —  B)  Desgl. 

3274.  (1045).      H.    0,19.       Angebl.     Chiusi     (was    gewiss     ein     Irrtum), 

S.  Dor.  , 

A)  Laufende  Frau,  nach  r.  umsehend,    mit  Kästchen  und 

Kranz. 


020  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 

B)  Sitzende  Frau  auf  Fels  mit  Kastchen  und  Spiegel. 

Dritte  Gruppe:    Noch  schlanke)-.     Die  Henkel  einfach  rund* 

a)  Die  Mündung  ist  verändert.    Der  Fuss  zuie  in  der  vorigen 
Gruppe. 

3275.  (io37).     H.  0,355.     Alte   kg].   S. 

A)  Frau,  deren  Oberkörper  nackt;  sie  ist  im  Mantelr 
den  sie  über  den  Rücken  und  über  die  1.  Schulter  zieht  mit 
der  L.,  darin  zugleich  ein  Spiegel;  1.  unten  liegt  ein  Fächer;, 
sie  sitzt  im  Räume  gegenüber  einem  Jüngling,  der  sich  etwas 
schüchtern  mit  einem  Kranze  naht.  Unten  zwischen  beiden 
eine  Blume.  Oben  sitzt  im  Räume  ein  Eros  auf  einem  Ge- 
wandstück, auf  der  L.  Schale,  in  der  R.  lange  Tänie;  er  wendet 
sich  zu  der  Frau  herab. 

B)  Jüngling  mit  Mantel  auf  dem  1.  Arm  bietet  grosse 
Schale  und  Tänie  einer  auf  Fels  sitzenden  Frau  (Chiton, 
Mantel)  an.     Oben  T'änie. 

Firnis  schlecht,  nicht  deckend;  Weiss  und  Gelb  verblasst, 
doch  war  nur  wenig  da. 

ß)  Die  Mündung   wie    in   voriger  Gruppe;    der  Fuss  jedoch 
verändert  (hoch,  wie  in  Form  ATo.  Jj). 

3276.  (1576).     H.  0,40.     Anzi,  S.  KolL 

Sehr  gebrochen,  beschädigt  und  schlecht  zusammen- 
gesetzt. 

A)  In  der  Mitte  sitzt  auf  Säulenstumpf  mit  ionischem 
Capitell  und  hohem  Abacus  eine  Frau  nach  1.,  mit  Fächer, 
sich  umwendend  nach  einem  Jüngling  r.,  der  mit  Shawl  auf 
den  Armen  die  L.  auf  einen  Pfeiler  stützt  und  auf  der  R. 
einen  Gegenstand  hält,  der  ganz  ergänzt.  L.  eine  Frau  mit 
einem  N arthex  in  der  L.,  in  der  R.  Binde  (Chiton  und  Mantel). 

B)  L.  auf  Felsen  eine  Frau  nach  r.  mit  Schale  auf  der 
L.  und  Kranz  in  der  R.;  ein  Jüngling  vor  ihr  nach  1.,  ihr 
einen  Spiegel  entgegenhaltend. 

y)  Sowohl  Mündung   als  Fuss  verändert. 

3277.  (1047).     H.  o,32.     Alte  kgl.  S. 

A)  Oben  Eierstab.  Frau  auf  Fels  sitzend  nach  r.,  sich 
umsehend,  Tympanon  auf  dem  Schosse.  Grosse  Frucht- 
zweige und  Binde  füllen. 

B)  Oben  Lorbeer.  Frau  auf  Fels  sitzend  nach  1.,  mit 
Schüssel,  Binde  und  Kranz.     Rosette  und  Binde  füllen. 


Apul.   Pelike,  Gruppe  3.  4.  021 

3278.  (1082).     H.  0,35.     Alte   kgl.   S. 

A)  Oben  Rosetten.  L.  Jüngling,  mit  dem  Mantel  um 
den  r.  Arm  gewickelt,  in  der  L.  Kranz;  eine  Frau  mit  Schale 
und  einer  runden  Frucht  gegenüber.    Rosetten  füllen. 

B)  Zwei  Manteljünglinge,  Stele  zwischen  beiden,  oben 
Diptychon. 

Vierte   Gruppe:    Rohe  und  spate  Exemplare.    Auf  dem  Halse  schw. 
Vertikalstreifen.       Unter  den  Palmetten   grobe   gerippte  grosse   Blätter. 

3279.  (1107).     H.  0,34.     Anzi,  S.  Koll. 

Die  Oberfläche  beschädigt;  die  Farben  weg. 

A)  Auf  einer  Basis  (Grabmal?)  sitzt  eine  Frau  nach  L, 
ein  grosses  Alabastron  auf  den  Knieen;  in  der  R.  einen  dicken 
Symposionskranz;  1.  unten  Lorbeerzweig. 

B)  Eros  steht  (weibl.  Haar)  vor  einer  niederen  Säule  mit 
einer  Fruchtschüssel  und  Binde.    Flüchtig  und  gering. 

3280.  (1089).     H.  0,26.     Alte  kgl.  S. 

A)  und  B)  Frauenkopf  nach  L,  mit  Haube.  —  Schlechter 
Firnis;  auffallend  roher  Kopftypus.  Vielleicht  eine  lokale 
Nachahmung. 

3281.  (1091).     H.  0,285.     Alte  kgl.  S. 
Wie  3280. 

Amphora  a  colonnette. 

a)  Ungefähr  Form  No.  48 ,  doch  schlanker,  der  Fuss  höher. 
An  der  Aussenseite  der  Mündung  einfache  schw.  Orna- 
mente; auf  ihrer  oberen  Fläche  meist  schw.  Strahlen, 
attch  ausgesparter  Lorbeerkranz ;  auf  den  Scheibe?!  oben 
schw.  Palmetten;  an  ihren  Aussenseile?i  meist  auch  schw. 
Palmette.  Auf  dem  hohen  Halse  ein  ausgespartes  Feld 
mit  schw.  aufgemaltem  Epheuzweig.  Auf  der  Schulter 
schw.  Stabornament.  Das  Bild  des  Bauchs  an  allen 
Seiten  eingerahmt  (an  den  Seiten  doppelter  Punktstreif ; 
unten  Mäander). 

3282.  (1041).     H.  0,475.     Bari,  S.  Koll. 

A)  Geschmückter  Eros  mit  Schale,  Traube,  Fruchtzweig 
und  Rosettenbinde  folgt  eilend  einer  eilenden  und  umsehenden 
Frau  mit  Tympanon  und  Binden.    Der  Raum  gefüllt. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  sich  gegenüber  mit  Stöcken; 
Palmettenranke  und  Diptychon,  Kranz  und  Bälle  zur  Raum- 
füllung. 


f)22  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 

3283.  (1060).     H.  0,375.     Conversano,  S.  Koll. 

A)  Eros  auf  w.  Felsen  sitzend,  auf  der  L.  einen  grossen 
gelben  Korb  mit  hohem  weissem  Deckel,  r.  unten  Fächer 
und  Schale.  Es  ist  ihm  ein  kleines  Gewandstück  über  die 
Scham  weg  modern  aufgemalt. 

B)  Grosser  Frauenkopf  mit  Haube  nach  1.  Füllende 
Binden. 

3284.  (1583).     H.  0.455.     Ruvo,  S.  Koll. 

A)  Weisse  Terrainlinien.  Zug  nach  1.;  voran  1.  ein 
umblickender  jugendlicher  Satyr  mit  Narthex;  w.  Kantharos 
in  der  R.;  r.  folgt  eine  Frau  nach  1.  mit  Tympanon.  — 
Flüchtig. 

B)  Drei  Manteljünglinge. 

3285.  (971)-     H.  0,325.     Ruvo,  S.  Koll. 

A)  und  B)  Frauenkopf  mit  Haube  und  Schmuck  nach 
1.  —  Sehr  flüchtig,  nur  mit  breitem  Pinsel. 

3286.  (1109).     H.  0,43.     Ruvo,  S.  Koll. 
Wie  3285. 

3287.  (io63).'     H.  o,33.     Alte  kgl.  S. 
Desgl. 

Variante.  ATicht  ausgespartes  Feld,  sondern  grosse  Palmetten 
■unter  den  Hettkeln. 

3288.  (io36).     H.  0,49.     Alte   kgl.  S. 
Der  Fuss  ist  erg. 

Beiderseits  Frauenkopf  nach  1.,  geschmückt  (w.  Lilien 
im  Haar).     Flüchtig. 

b)  Mit  geknoteten  Henkeln  (Form  No.  57).     Dekor atio?i  wie 
oben. 

3289.  (1945)-      H.  0,505.      In  Neapel  von   Gargiulo   1849  erw-    —    Abg. 

Revue    archeol.    1845,    Taf.    40.      Vgl.    Arch.    Ztg.    1853,    S.  106; 
Luckenbach     im     11.  Suppl.  bd.  der  Jahrb.  f.  Philol.  S.  552. 

A)    Telemach    als  Jüngling  in  italischer  Tracht  nach  r. 

(sehr  kurzer  Chiton  der  fast  ohne  Falten;  Gürtel;  lange  Locken; 

Schild    am    1.  Arm,   zwei  Speere  in  der  L.);    er  halt  in  der  R. 

seinen  eiförmigen  Pilos  an  der  Schlinge  und  wendet  sich  um 

zu    dem  Greise  Nestor  rechts,    der  in  Königstracht  ist  (enge, 

bunte    Aermel,    g.    Gürtel,    Mantel    über    Hinterkopf,   weisses 

Haar   und  Bart;    in    der    R.    grosser   Stock)    und  den  zweiten 

und  dritten  Finger  der  r.  Hand  im  Sprechen  mahnend  erhebt. 


Apul.  Colonnettenamphora.  —  Hydria,  Gruppe  i.  Q23 

L.  oben  ein  Fensterchen.  Hinter  ihm  steht  ein  Mädchen 
(dor.  Chiton),  auf  der  R.  einen  Korb  mit  gelben  Früchten  und 
Kuchen.  —  Darüber  sind  mit  Dunkelrot,  ganz  in  der  Weise 
der  attischen  Vasen  aufgemalt  die  Inschriften 

■40     •       t      T     ■*         P  *      A      A       C       ^ 

Ti])J^ia/og  links  und  NeoiWQ  Ku\6q  rechts. 
B)    Drei  Manteljünglinge. 

Hydria. 

Erste  Gruppe:  Form  und  Dekoration  im  Wesentlichen  wie  bei 
den  attischen,  S.  741  ff.;  doch  mit  plastischem  Schmuck;  an  der  Lippe 
plastischer  Eierstab;  die  untere  Bauchhälfte  geriefelt;  die  Henkel 
polygon ;  in  der  Mitte  der  Seitenhenkel  eine  gezackte  Scheibe.  Am  Halse 
Palmetten  und  Lotos;  Eierstab  darunter.  Unten  Mäander  mit 
Schachbrettkreuz,  Hinten  reiche  aus  kleinen  Motiven  zusammengesetzte 
Palmetten  mit  tmt  er  mischten  gezackte7t  Blättern  und  Rosetten  mit 

gelben  Punkten. 

3290.  (1020).  H.  0,575.  Ceglie,  S.  Koll.  —  Die  Fugen  übermalt.  — 
Abg.  Gerhard,  apul.  Vasenb.  Taf.  XIII.  S.  20.  Vgl.  Overbeck, 
Gall.  her.  Bildw.  S.  23o.  Welcker,  alte  Denkm.  III,  33i. 
V,  412.     Jahn,  arch.  Beitr.  S.  338. 

Parisurteil.  In  der  Mitte  sitzt  Paris  nach  r.  auf  seinem 
Mantel  (hohe  Stiefel;  Chiton  bis  zur  Mitte  der  Uuterschenkel, 
mit  Sternchen,  oben  mit  Palmetten;  Kreuzbander  und  Gürtel; 
lange  Locken;  das  ganze  Haar  mit  einzelnen  Relieflinien; 
phrygische  Mütze  mit  Zackenkamm,  weisse  enge  Aermel);  er 
stützt  in  der  R.  zwei  Speere  auf  und  führt  die  Fingerspitzen 
der  L.  gegen  den  Mund.  R.  gegenüber  steht  Hermes,  die  R. 
(die  Handflache)  ihm  entgegenstreckend,  im  1.  Arm  das 
w.  Kerykeion  (Chlamys ,  Petasos  im  Nacken;  Gesicht  in 
Dreiviertel- Ansicht,  kurze  Locken;  hohe  Stiefel).  R.  hinter 
ihm  steht  Hera  nach  1.  (langer  feinfaltiger  ion.  Chiton,  Mantel 
auch  über  den  Hinterkopf;  sie  fasst  mit  der  R.  den  Mantel- 
rand über  der  Schulter;  w.  Halsband,  w.  Spitzen  im  Haar; 
das  Gesicht  ist  übermalt).  L.  hinter  Paris  steht  an  einen 
Pfeiler  (der  übereck  gesehen;  die  eine  beschattete  Seite  desselben 
ist  mit  braunem  oder  verd.  Firnis  angelegt  und  mit  Rauten 
verziert)  gelehnt  Aphrodite  (1.  Standbein,  das  r.  Bein  über 
das   1.  geschlagen,  r.  Bein  durchgezeichnet;    unter  dem  feinen 


Q24  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 

Chiton;  Mantel,  in  den  auch  der  r.  auf  den  Pfeiler  gestützte 
Unterarm  gewickelt;  lange  Schulterlocken;  Schmuck);  sie 
steht  fast  von  vorne;  auf  sie  fliegt  von  1.  oben  zu  ein  Eros 
(weibliches  Haar,  w.  Punkte  auf  den  Flügeln)  einen  Kranz 
auf  ihr  Haupt  uud  eine  Binde  bringend.  Oben  direkt  über 
Paris  sitzt  Athena  nach  1.  (Chiton,  Mantel,  Sphendone, 
Schmuck),  die  Lanze  im  1.  Arm,  den  sie  auf  den  weissen 
Schild  stützt,  auf  der  R.  den  w.  korinthischen  Helm.  R.  von 
Athena  sitzt  oben  Nike  nach  r.,  sich  nach  Athena  umsehend, 
eine  w.  Schale  auf  der  L.  (dor.  Chiton ;  Mittelkörper  übermalt). 
L.  von  Athena  oben  eine  sitzende  Frau  (in  Chiton,  Mantel 
und  Haube),  nach  Athena  umblickend;  in  der  L.,  die  auf  Tym- 
panon  gestützt,  einen  Spiegel  haltend,  mit  der  R.  den  Mantel 
emporziehend.  Direkt  unter  Paris  sitzt  Iris  (?)  (hohe  Stiefel; 
feiner  Chiton  bis  zur  Mitte  der  Unterschenkel;  Sphendone, 
Schmuck);  sie  halt  auf  der  R.  eine  grosse  Schale;  1.  ein  lau- 
fender Hund  (zu  Paris  gehörig);  r.  unterhalb  Hera  sitzt  eine 
Frau  (Chiton,  Mantel,  Schmuck),  im  1.  Arme  einen  grossen 
Fächer,  auf  der  R.  einen  kleinen  w.  Vogel;  zwischen  Iris  und 
ihr  ein  Kästchen  am  Boden.  L.  etwas  unterhalb  Aphrodites 
eine  Frau  nach  r.  (Nymphe  des  Ortes?)  in  voller  Gewandung 
(auffallend  durch  die  kurzen  nicht  in  Knoten  gefassten  Haare; 
Band  mit  Punkten  im  Haar;  Gesicht  und  Oberkörper  über- 
malt); sie  schreitet  langsam  heran,  streckt  die  L.  vor  und 
hält  horizontal  im  r.  Arme  einen  Palmenzweig  daran  eine 
Binde  (dessen  Ende  übermalt;  doch  das  Wesentliche  daran 
antik).    Zur  Füllung  Blume,  Zweig,  Schale,  Ball. 

3291.  (1024).  H.  0,555.  Ceglie,  S-  Koll.  —  Die  Fugen  übermalt.  — 
Abg.  Gerhard,  apul.  Vasenb  Taf.  XIV.  S.  21.  Vgl.  O.  Jahn 
in  den  Ber.  d.  sächs.   Ges.  d.  Wiss.   1855,  S.  226,  Anna.  3i. 

Gegenstück  zu  3290. 

In  der  Mitte  eine  Frau  nach  r.  (Omphale?)  sitzend  aut 
einem  Throne  (dessen  hohe  Rückenlehne  und  Vorderbeine 
weiss  mit  aufgesetztem  Gelb  und  etwas  Dunkelrot  und  dessen 
Beine  oben  mit  ionischem  Kapitell;  Schemel);  sie  wendet  den 
Oberkörper  nach  vorn  und  etwas  nach  1.,  wo  ein  Mädchen 
(dünner  Chiton,  Shawl  um  die  Arme  und  Rücken;  hoher 
lockerer  Haarknoten)  die  R.  in  die  Seite  stützend,  die  L.  auf 
die  Thronlehne  legend,  neben  ihr  steht.  Die  Thronende  hat 
Chiton,  Mantel  unterwärts  und  auf  Hinterkopf,  und  trägt  im 
1.  Arme  ein  Scepter,  daran  oben  eine  kleine  unklare  Aveisse 
Figur  (Flügeltier?).  Von  ihr  weg  fliegt,  nach  ihr  umsehend 
auf  den  r.  stehenden  Herakles  zu  ein  Eros,  auf  der  r.  Hand 


Apul.  Hydria,  Gruppe   i.  2.  02? 

eine  Schale,  in  der  L.  eine  Tänie  vorstreckend  gegen  Herakles 
Dieser  steht  halb  nach  r.  gewandt,  wendet  den  Oberkörper 
jedoch  halb  nach  1.,  stützt  die  R.  auf  die  Keule  (nackt,  un- 
bärtig, Löwenfell  auf  dem  Rücken  und  1.  Arm;  Goryt  mit  dem 
Bogen  an  der  1.  Seite).  Die  Königin  auf  dem  Throne  scheint 
sich  mit  dem  Mädchen  zu  besprechen;  Herakles  steht  noch 
stolz  und  etwas  ablehnend  ihren  Liebesanträgen  gegenüber. 
Am  1.  Ende  dieses  Mittelstreifens  kauert  ein  Mädchen  in 
dünnem  Chiton  am  Boden,  um  dem  kleinen  Knäbchen  das 
vor  ihr  steht  und  den  zweirädrigen  Kinderwagen  hält  eine 
Binde  um  den  Kopf  zu  legen.  Etwas  r.  unterhalb  der  Mittel- 
figur sitzt  im  unteren  Streifen  ein  Mädchen  (Chiton  und 
Mantel;  lange  Locken),  stützt  die  L.  auf  den  Boden  und  streckt 
die  R.  einem  weissen  (mit  Gelb  und  Dunkelrot)  Schwane 
entgegen;  r.  unterhalb  Herakles  steht  eine  orientalisch  be- 
kleidete Figur,  wohl  ein  Jüngling  (doch  etwas  angeschwellte 
Brust)  in  demselben  Gewände  wie  Paris  auf  3290,  nur  ohne 
Stiefel  und  die  Mütze  ohne  Kamm;  in  der  L.  zwei  Speere, 
die  R.  vorstreckend,  sprechend.  Am  1.  unteren  Ende  sitzt  ein 
Mädchen  nach  1.  (Chiton,  Mantel,  mit  Schirm  in  der  R.,  mit 
der  L.  einen  Kasten  öffnend).  L.  oben  sitzt  eine  Frau,  sich 
nach  der  Mitte  umwendend,  mit  Fächer;  r.  oben  eine  Frau 
die  eine  Harfe  (Trigonon)  spielt  (die  mit  einem  Schwane  ver- 
ziert, der  weiss,  mit  Gelb  und  Rot).  Zur  Füllung  dienen 
Schale,  Binde,  grosse  weisse  (mit  Gelb  und  Rot)  Hydria,  w. 
Thymiaterion,  Blumen  u.  dgl.  Ein  kleiner  Vogel  fliegt  oben 
über  der  Mittelfigur. 

Zweite    Gruppe:     Geringer  un d  einfacher.     Form  und  Dekoration 

im    Wesentlichen  wie  bei  316g  ff.\  der  Fuss  jedoch  ?iiederer.     Am  Halse 

meist  vertikale  schw.  Striche.      Unten    IVellen  oder  Zäckchcn. 

3292.  (im).     H.  0,315.     Alte  kgl.  S. 

Am  Halse  Mäander.  L.  Frau  nach  r.,  in  der  R.  eine  Guir- 
lande  von  Rosetten,  Binde  und  offenes  Kästchen,  das  sie 
einem  Eros  anbietet  der  r.  auf  Fels  sitzt  mit  Schale. 

3293.  (1097).     H.  0,295.     Ruvo,  S.  Koll. 

Einer  voraneilenden  Frau  mit  Spiegel,  Tympanon  und 
w.  Symposionskranze  folgt  ein  Jüngling  mit  horizontal  ge- 
streifter Ciste  die  er  am  Bügelhenkel  trägt,  einen  Lorbeer- 
zweig in  der  L.,  Mantel  um  den  1.  Arm. 

3294.  H.  0,29.     Bitordi,  S.  Koll. 

Frauen  köpf  mit  w.  und  gelbem  Schmuck.  Das  Gefäss 
ist  ohne  Boden  gearbeitet.    Schlecht. 


926  Italisch   rotfigurig.    Apulien. 

3295.  (1188).     H.  0,34.     S.  Barth. 

Auf  einem  Fels  sitzt  eine  Frau  nach  1.  mit  Kästchen; 
ihr  gegenüber  ein  Jüngling  mit  Tänie,  Leiterchen  in  der  R. 
erhoben.     R.  unten  grosse  Blume. 

Krater.    (Ungefähr  Form  No.  3o2). 

3296.  (2484).     H.  0,52.     O.  Dm.  0,51.      Palazzuolo  bei   Syrakus;    1876. 

—  Gebrochen  war  nur  der  Fuss;  war  stark  mit  Sinter  bedeckt; 
Oberfläche,  besonders  der  Rückseite  vielfach  abgerieben.  Alles 
Weiss  ist  verblasst.  —  Abg.  Arch.  Ztg.  1878,  Taf.  7.  8.  S.  42  ff. 
(Dilthey).     Vgl.  Robert,  Bild  und  Lied   S.  36. 

Der  Firnis    ist   sehr    nachlassig   und    dünn    aufgestrichen, 

sodass  er  fast  nirgends  ganz  deckt  und  der  Thongrund  überall 

durchschimmert.     Oben  ausgesparter  Epheublattkranz.    Unten 

Mäander,  unter  welchem  ein  schmales  Wellenband. 

A)  Schleifung  der  Dirke.  In  der  r.  Hälfte  des  Bildes  | 
eine  grosse  Grotte  durch  einen  ausgesparten  oben  runden 
Rahmen  angedeutet,  an  welchem  an  drei  Stellen  (ausgesparte) 
Zweige  herausspriessen;  einige  gleiche  Zweige  waren  auf  der 
r.  Seite  des  Rahmens  intendirt;  es  sind  die  schw.  Relieflinien 
der  Konture  derselben  noch  da,  doch  wurden  sie  überfirnisst. 
Oben  hängt  ein  Pantherfell  von  dem  Grottenrahmen  herab. 
Unten  ist  felsiger  Boden  angedeutet  durch  eine  ausgesparte 
wellige  Masse.  In  dieser  Grotte  liegt  Lykos  auf  beiden 
Knieen  und  streckt  flehend  den  r.  Arm  in  die  Höhe  (er  ist  in 
Dreiviertel- Ansicht,  bärtig;  Stirnfalten;  Chiton  mit  engen  be- 
sternten Aermeln,  breiter  Gürtel  und  breite  Kreuzbänder  die 
mit  weissen  Punkten  besetzt  sind;  Mantel  um  Unterkörper; 
Schuhe);  er  wird  r.  und  1.  an  den  Schultern  gefasst  von  den 
beiden  weitausschreitenden  Brüdern  Amphion  und  Zethos 
(Jünglinge,  beide  in  hohen  Stiefeln,  der  r.  mit  empor  flattern- 
der Chlamys;  der  1.  mit  etwas  Backenbartflaum;  er  scheint 
ein  Gewandstück  auf  1.  Schulter  und  1.  Schenkel  zu 
haben,  das  im  Rücken  flattert).  Beide  haben  das  Schwert 
(Griff  scheint  weiss  gewesen  zu  sein)  in  der  R.  gezückt;  beide 
blicken  indess  von  Lykos  weg,  mit  erregtem  Ausdruck  (weit 
offene  Augen,  je  zwei  Stirnfalten);  der  r.  nachr.  wo  Antiope 
(Chiton,  Mantel,  Schuhe)  eilig  entflieht,  sich  umsieht  und  die 
Hand  an  den  Mund  legt.  Der  ältere  1.  blickt  nach  1.,  wie 
durch  den  von  1.  oben  kommenden  Ruf  des  Hermes  gehemmt. 
L.  ausserhalb  der  Grotte  (doch  mit  den  Füssen  hinter  dem 
Rahmen  verschwindend)  liegt  Dirke  am  Boden  (in  feinem 
dor.  durchsichtigem  Chiton,    der  über  die  ganze  Brust  herab- 


Apul.   Krater.  027 

geglitten  ist;  sie  liegt  wie  es  scheint  auf  einem  Mantel);  die 
L.  liegt  auf  dem  Bauche,  die  R.  ist  ausgestreckt,  der  Kopf 
zurückgesunken  mit  geschlossenen  Augen;  sie  -wird  geschleift 
von  einem  Stier  der  wild  nach  1.  hinstürmt  (die  beiden 
Hinterbeine  neben  ihrer  r.  Hüfte).  An  beiden  Hörnern  des 
Stieres  ist  je  ein  weisser  (verblasster)  Strick  befestigt  der 
wieder  je  um  die  Achsel  der  Dirke  gewunden  ist;  so  wird  sie, 
obwohl  bereits  tot,  den  Kopf  voran,  weggeschleift;  über  ihrem 
Kopfe  ein  abgerissener  Zweig,  der  andeutet  dass  es  durch  den 
Wald  geht;  der  Raum  unterhalb  ist  gefüllt  mit  einem  grossen 
Strauche.  Die  Scene  in  der  Grotte  betrachtet  von  1.  oberhalb 
derselben  Hermes,  dessen  Oberkörper  dort  erscheint  (mit 
Chlamys;  das  weisse  Kerykeion  in  der  R.);  er  blickt  teil- 
nehmend (zwei  Stirnfalten)  mit  geneigtem  Kopfe  herab  und 
scheint  dem  Mord  des  Lykos  Einhalt  zu  gebieten.  —  Die 
Haare  aller  Figuren  mit  Ausnahme  der  Antiope  und  eines 
Teils  der  des  Hermes  sind  nur  mit  Relieflinien  und  zwar  in 
einzelnen  kleinen  LÖckchen  gebildet.  Der  Stil  ist  der  „apu- 
lische1'  (tarentinische)  relativ  älterer  Art. 

B)  Nur  drei  grosse  Figuren  im  Räume,  nicht  auf  der 
Bodenlinie.  In  der  Mitte  eilt  eine  Nymphe  (Chiton  mitUeber- 
schlag  und  gezacktem  Saum)  nach  r.  und  wehrt  sich  mit 
erhobenem  Thyrsos  gegen  einen  von  1.  begehrlich  heran- 
hüpfenden unbärtigen  Satyr  (starke  Stumpfnase;  die  Ober- 
flache  fast  ganz  von  Sinter  zerstört);  r.  eilt  ein  gleicher  un- 
bärtiger Satyr,  der  umblickt,  mit  Thyrsos  voran. 

3297.  (1946).  H.  0,475.  O.  Dm.  0,46.  Ruvo,  in  Rom  von  E.  Braun 
durch  Gerh.  erw.,  1846. —  Fugen  und  Anderes  übermalt;  alles 
Weiss  ist  neu  aufgefrischt. —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  und  Gefässe 
Taf.  XXII,  1—3.  S.  3g  f.  Vgl.  Arch.  Ztg.  1846,  S.  252  f.  Bull, 
d.  Inst.  1846,  102.  Müller's  Handb.  d.  Arch.  3.  Aufl.  §  351,  6; 
Stephani,  compte  rendu  i863,  S.  96.  200;  Overbeck,  Kunstmythol. 
d.  Zeus  S.  519;  des  Poseidon  S.  348.  Furtwängler,  Eros  auf 
Vasenb.  S.  3i. 
Oben  Myrthenkra-nz.  Der  untere  Teil  des  Bauches  ist 
g  e  r  i  e  f  e  1 1. 

Unten  in  der  Mitte  ein  weichlich  knabenhafter  Jüngling 
(Ganymed?)  mit  langen  Schulterlocken,  weiblichem  Haarschopf, 
weissem  Blattkranz;  er  sucht  in  zierlich  tanzartigem  Schritte 
nach  1.  einem  grossen  Schwane  (Weiss  mit  Gelb)  zu  ent- 
gehen, der  von  r.  auf  ihn  losgeht;  der  Jüngling  wendet  sich 
nach  ihm  um  (Gesicht  fast  von  vorne);  in  der  erhobenen  R. 
hält  er  einen  Zipfel  des  bogenförmig  über  ihm  geblähten 
Mantels,    der    ihm   wohl    als  Schutzwehr    gegen  den  Schwan 


Q28  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 


dienen  soll.  Es  hilft  ihm  der  Pädagog  1.  (hohe  Stiefel,  kurzer 
Chiton,  Ghlamys,  weisse  enge  Aermel  mit  Gelb;  der  Bart  jetzt 
schwarz  was  modern,  war  vermutlich  weiss;  Glatze),  der 
herbeieilt  und  seinen  grossen  w.  Stock  mit  gewundenem  Ende 
dem  Schwane  entgegenstreckt.  L.  oben  sitzt  Poseidon 
(unterwärts  Mantel,  in  der  R.  Dreizack,  der  zwar  ganz  modern 
übermalt,  doch  nach  den  sichern  antiken  Spuren;  kurzes 
Lockenhaar);  er  blickt  auf  den  Jüngling  herab.  Direkt  über 
letzterem,  r.  von  Poseidon  sitzt  Eros  (Schuhe,  weiblicher  Haar- 
schopf), in  der  R.  einen  kleinen  Zweig;  er  sieht  nach  der  r. 
oben  sitzenden  Aphrodite  um  (ion.  Chiton,  Mantel,  Schale 
auf  der  L.,  langes  Haar,  Schmuck);  diese  blickt  nach  der 
Mitte  herab  und  halt  einen  Kranz  in  der  R.  nach  dieser 
Richtung.  Etwas  mehr  unterhalb  steht  r.  am  Ende  Hermes 
nach  1.  (obere  Gesichtshälfte  modern);  er  steht  auf  dem  r.  Bein, 
das  1.  darüber  schlagend;  Flügelstiefel;  Chlamys,  Kerykeion 
unter  1.  Arm  gestützt;  w.  Petasos  im  Nacken,  dessen  Band  er 
mit  der  R.  hält.  Unter  ihm  r.  unten  eine  kleine  Aedicula 
mit  Giebel  und  Anten  (mit  Weiss),  vielleicht  das  Brunnenhaus 
von  dem  der  Schwan  gekommen.  —  Zur  Füllung  Blumen, 
Tänie,  Rosetten,  Zweige  und  Schalen. 

B)  Im  Räume,  nicht  auf  der  Bodenlinie:  In  der  Mitte  sitzt 
der  jugendliche  Dionysos  nach  1.,  die  L.  auf  den  Boden 
stützend,  die  R.  auf  den  Narthex;  er  blickt  nach  r.  um,  wo  eine 
Nymphe  ihm  einen  w.  Kranz  hinhält,  mit  der  L.  sich  auf 
langen  weissen  Stab  stützend,  dessen  oberes  krummes  Ende 
modern  (war  ein  Narthexstamm).  L.  ein  jugendlicher  Satyr 
(Kopf  ganz  übermalt),  auf  der  L.  eine  flache  Platte  und  in  der 
R.  einen  Eimer;  Schwanz  weiss,  doch  nur  der  Ansatz  antik. 
R.  unterhalb  Dionysos  ein  grosses  kübelartiges  Gefäss  mit 
Henkeln.    Oben  Zweige. 

3297a.     Durch  E.  Braun  von   Gerh.  erw.  —    Abg.  Gerhard,   apulische 
Vasenb.  Taf.  XXII,  4.     Vgl.  Bull.  d.  Inst.   1846,  102  (Braun). 

Fragment.  Ein  Schwanenhals  und  Kopf;  darüber  weiss 
aufgemalt  T  A  N  Y  M  H  A  l-l  Z.  Darüber  der  Rest  eines  Rand- 
ornaments (weissgelbes  Stabornament).    „Apulischer"  Stil. 

Glo  ckenkr  ater. 

Erste    Gruppe:    Ohne    Palmetten    an    den   Seiten.      Der    Mäander 

unten  7zicht  umlaufend.     Oben  Lorbeer.     Der  Fussrand  oben  mit  einer 

kleinen  ungefirnissten  Rille ;  im  Uebrigen  gefirnisst  bis  auf  ein  schmales 

Streifchen  unten.     Etwas  ältere  Stilart. 


Apul.  Krater.  —  Glockenkrater,  Gruppe   i.  Q2Q 

3298.  (890).     H.  0,325.     O.  Dm.  0,35.     Alte  Kgl.  S. 

A)  R.  lagert  (im  Räume)  der  jugendliche  Dionysos 
nach  1.  (Oberkörper  aufgerichtet,  die  L.  auf  grosses  Kissen 
gestützt;  Thyrsos  im  1.  Arm;  breite  Mitra  die  auf  die  Schulter 
fällt,  mit  gelbem  Bande  umwunden;  Schuhe;  Unterkörper  im 
Mantel);  er  streckt  in  der  R.  einen  Kantharos  dem  von  1. 
nahenden  Silene  (auf  der  Bodenlinie)  hin,  der  in  der  R.  einen 
Eimer,  auf  der  L.  eine  T'änie  bringt  (Kranz  um  den  Hals; 
Glatze;  Schweinsohr;  gelbe  T'änie).  R.  am  Ende  ein  kleiner 
Strauch  und  eine  Palmetten-Ranke.  —  Oben  in  der  Mitte  ist 
ein  ausgesparter  Epheukranz  aufgehängt. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  mit  Stöcken;  oben  Ball  und 
Kreuz;  beide  beschuht. 

3299.  (1059.)     H.  0,285.     O.  Dm.  o,32.     Ruvo,  S.  Koll. 

A)  Silen  nach  r.,  in  eiligem  Laufe  oder  heftigem  Tanz- 
schritt, in  der  L.  das  Tympanon,  die  R.  (Unterarm)  von  Tänien 
umwunden;  gelbe  Haarbinde.  R.  voran  eine  laufende  um- 
sehende Nymphe  (dor.  Chiton  mit  Schmuck),  einen  gelb  (auf 
den  Firnisgrund)  aufgemalten  Eimer  in  derR.;  r.  ein  niederer 
Pfeiler;  1.  Ranke. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  und  zwei  Pfeiler,  auf  denen 
je  eine  gelbe  kleine  Kugel  (Altar  mit  Frucht?).  Oben  Dipty- 
chon und  Ball. 

3300.  (1050.)     H.  0,28.     O.  Dm.  0,295.     Alte  kgl.  S. 

A)  Jugendlicher  Satyr  mit^Narthex  eilt  umsehend  voran, 
auf  der  L.  eine  flache  Schale  (gelbe  Binde;  über  der  Stirn 
sind  mit  dem  Firnis  zwei  Löckchen  gemalt  die  wie  Hörnchen 
aussehen;  doch  da  auch  andere  einzelne  Löckchen  ähnlich 
hervortreten  so  sind  schwerlich  Hörner  gemeint).  Es  folgt 
eine  ebenfalls  laufende  Nymphe  mit  einem  Becher  in  derR., 
Narthex  in  der  L.;  oben  Rosette;  zwischen  beiden  Zweig. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  sich  gegenüber;  zwei  Rosetten 
dazwischen. 

3301.  (92).    H.  0,105.    Alte  kgl.  S. 

Kleines  geringes  Exemplar.    A)  Frauenkopf. 
B)  Jünglingskopf  mit  g.  Binde.    Beide  nach  1. 

Zweite  Gruppe:    Dieselbe  Form;    doch    an    den    Seiten   Palmetten 
(gezvöhnlich  nur  je  eine  mit  einer  Seitenranke). 

3302.  (1501.)     H.  0,255.     O-  Dm.  0,29.     Alte  kgl.  S. 

A)  Eine  Frau,  in  der  R.  einen  Eimer,  bietet  eine  Phiale 

59 


g3o  Italisch   rotfigurig.     Apulien. 

■auf  der  L.  einem  auf  seinem  Rundschilde  (Zeichen  Schlange) 
sitzenden  Jüngling  (nackt,  Speer  in  der  R.)  an. 

B)  Zwei  Manteljünglinge,  einer  mit  Strigilis;  kleiner 
Pfeiler  in  der  Mitte. 

3303.  (1572.)     H.  0,265.     O.  Dm.  0,27.     Alte  kgl.  S. 

A)  Laufender  unbärtiger  Satyr  nach  r.  mit  Eimer  und 
Narthex. 

B)  Grosser  Frauen  köpf. 

3304.  (1570.)     H.  0,28.     O.  Dm.  o,3o.     Alte  kgl.  S. 

A)  L.  sitzt  auf  Gewand  ein  nackter  Jüngling  nach  r.,  in 
der  R.  Narthex,  grosse  Schale  auf  der  L.;  r.  eine  Frau,  die 
ihm  einen  Kranz  entgegenstreckt  und  den  Narthex  aufstützt. 
Zwischen  beiden  ein  Lorbeerzweig. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  mit  Stöcken,  oben  Ball. 

3305.  H.  0,365.     O.  Dm.  o,38.     Ruvo,  S.  Koll.     (No.  549). 

Unten  eine  Reihe  weiss  aufgemalter  Steine,  darauf  die 
Figuren.  Zug  nach  1.:  ein  Jüngling  mit  Eimer  und  Fackel 
voran  (Shawl  auf  den  Armen);  es  folgt  eine  Frau  mit  Tym- 
panon  und  einem  gelben  Zweig  mit  runden  Früchten;  zwischen 
beiden  ein  Zweig;  1.  oben  Kranz,  r.  Binde;  1.  unten  Pfeiler. 
Mit  Gelb. 

B)  Zwei  Manteljünglinge;  eine  Ranke  unten  zwischen 
beiden;  oben  Diptychon. 

3306.  (1064.)     H.  o,3a     O.  Dm.  o,3a     Alte  kgl.  S. 

A)  Jugendlicher  Satyr  nach  r.  (ohne  Schwanz,  doch 
Spitzohr  und  Stumpfnase),  das  1.  Bein  auf  einen  Fels  (mit  Gelb) 
stellend,  in  der  L.  gesenkt  Eimer  (mit  Gelb  verziert);  in  der 
R.  vorgestreckt  einen  Kranz  (der  mit  schw.  und  gelben  Punkten 
statt  Blättern);  zugleich  hält  er  in  derselben  Hand  die  weissen 
Endchen  einer  langen  dicken  gelben  Tänie,  deren  andres 
Endchen  die  Frau  die  r.  gegenüber  sitzt  (auf  Fels,  gelb) 
in  der  R.  hält,  auf  der  sie  einen  flachen  Kasten  mit  halb- 
offnem Deckel  trägt;  ihr  1.  Arm  auf  den  Fels  gesenkt  (mit  Gelb). 
Der  Satyr  hat  eine  ebensolche  Tänie  auf  dem  Kopfe  wie  sie 
beide  eine  halten.  Hinter  dem  Satyr  oben  1.  ein  Fensterchen; 
zwischen  beiden  eine  Rosette. 

B)  Zwei  flüchtige  Jünglinge  sich  gegenüber,  in  Mänteln, 
jeder  mit  einem  grossen  Stocke  in  der  R.,  zwischen  beiden 
oben  ein  Diptychon. 

3307.  (1087.)     H.  o,3o.      O.  Dm.  o,3?.     Alte  kgl.  S. 

Auf  einem  w.  Felsen   sitzt    eine    bekleidete    geschmückte 


Apul.  Glockenkrater,  Gruppe  2.  3.  —  Kanne.  g3l 

Frau,  auf  der  R.  ein  Kästchen,  in  der  L.  Spiegel;  sie  wendet 
sich  zu  einem  Jüngling  der  den  r.  Fuss  auf  einen  Fels  höher 
setzt  (nackt)  und  auf  der  R.  eine  flache  Schüssel  trägt.  Traube, 
Epheublatt,  Rosetten  und  Tänie  im  Felde. 

B)  Zwei  Manteljünglinge  mit  Stöcken,  oben  Diptychon 
und  Bälle. 

3308.  (1062.)     H.  0,27.     O.  Dm.  0,29.     Alte  kgl.  S. 

A)  Eros  (weiblicher  Putz),  in  der  R.  Eimer,  in  der  L. 
Traube,  eilt  einer  bekleideten  geschmückten  Frau  mit  Tym- 
panon  und  Traube  nach. 

B)  Zwei  Manteljünglinge;  Diptychon  oben. 

3309.  (1026.)     H.    0,57.     O.    Dm.    0,52.     Anzi,    S.    Koll.  —  Mit    Ueber- 

malungen. 

An  den  Seiten  zwei  Palmetten  übereinander.  —  A)  Nike 
(gegürteter  Chiton;  an  den  Flügeln  Weiss)  auf  weissem  Wagen 
mit  rennendem  Zweigespann,  die  Geissei  schwingend;  unten 
w.  g.  Blumen. 

B)  Zwei  Manteljünglinge;  oben  riesiges  Diptychon  und 
Fenster,  zwischen  beiden  Palmettenranke.  —  Spät. 

3310.  (1142.)     H.  0,195.     O.  Dm.  0,205.     Ruvo,  S.  Koll. 
Kleines  Exemplar;  unten  Wellenornament. 

A)  Frau  auf  Fels  nach  1.,  mit  Schale  auf  der  R.  B)  Eros 
auf  Fels  nach  1.  mit  Spiegel  in  der  R. 

Dritte   Gruppe:    Das    Gefäss   unschön    in    die  Länge  gezogen;    ein 

langer  und  dünner  Fussstamm;  der  Fussrand  mit  vortretendem   unge- 

firnisstem    Wulst  unten*     Die  Henkel  sitzen  sehr  hoch.     Spät. 

3311.  (1433.)     H.  0,28.     O.  Dm.  0,285.     S.  Koll. 

A)  Geschmückte  Frau  mit  Kästchen,  Spiegel,  Tympanon 
und  Jüngling  mit  Traube. 

B)  Zwei  rohe  Mantelfiguren  und  Diptychon  oben. 

Kanne. 

Erste    Gruppe:    Niederer  Henkel.     Ohne  Palmetten    hinten.      Um- 
rahmtes Bild.      Oben  Eierstab. 

3312.  (1104.)     H.  0,27.     Canosa,  S.  Koll. 

Eilende  Frau  mit  Narthex  und  Tympanon  nach  r.,  sich 
umsehend  nach  einem  eilenden  jugendlichen  Satyr  mit  Nar- 
thex und  Eimer. 

5o* 


q32  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 

3313.  H.  0,19.     Unbek.  Herkunft. 
Fragmentiert.  —  Unten    Wellenornam.  —   Ein   Jüngling 

mit  Traube  und  Zweig  steht  vor  einer  nach  1.  sitzenden  Frau 
mit  Kranz  (deren  Oberkörper  fehlt). 

3314.  (1146.)     H.  0,19.     Anzi,  S.  Koll. 
Ein   jugendlicher    Satyr   eilt   nach   1.  (Schuhe,  w.  Kranz; 

derbe  Stumpfnase),  in  der  L.  Schlauch,  in  der  R.  zwei  Zweige; 
r.  und  1.  kommt  aus  dem  Boden  ein  Lorbeerzweig;  r.  oben 
geschweiftes  Fensterchen. 

Zweite    Gruppe:    Hoher  gerillter  Henkel',  hoher  Fuss ;  metallischen 
Vorbildern  nachgeahmt.     Form  No.  308.     Hinten  Palmetten. 

a)  Mit  drei  menschliche?!  Köpfen  in  Relief  am  oberen  Henkel- 
ansatz und  einem  vierten  am  unteren;  dieselben  sind  sc hw. 
gefimisst. 

3315.  (956.)     H.  o,33.     Ruvo,  S.  Koll. 
Die  Köpfe  sind  unb'ärtig,  bei  den  zwei  grössern  ist  phry- 

gische  Mütze  deutlich.  Am  Halse  Rosetten  mit  Weissgelb.  — 
Nach  1.  laufende  umsehende  Frau  (mit  Traube  und  Spiegel), 
der  ein  grosser  Eros  mit  Kasten  und  Eimer  und  Blumen- 
guirlande  nachschwebt. 

3316.  (954-)     H.  o,32.     Ruvo,  S.  Koll. 

Die  Köpfe,  wie  33 1 5.  Eros  steht,  das  r.  Bein  auf  w.  Fels 
höher  aufstellend,  mit  Doppelflöte  und  Eimer  vor  einer  Frau 
mit  Kiste,  Ball  und  Traube.    Zweige. 

3317.  (n83.)     H.  o,3o.     Aus  Rom  erw.  c.  i833. 
Der  untere  Henkelkopf  fehlt    Der  grössere    oben  ist  der 

eines  bärtigen  Herakles. 

In  Technik  und  Stil  der  Malerei  viel  schlechter  als  die 
beiden  vorigen;  auch  die  Decoration  etwas  anders. 

In  der  Mitte  auf  einem  Postament  mit  ionischen  Voluten 
ein  Wollkorb,  darauf  ein  weisser  dreieckiger  Aufsatz  und 
herabhängende  gelbe  Binden  (Grabmal?);  r.  ein  auf  Fels  sitzen- 
der Jüngling  mit  Ghlamys  einen  Kranz  haltend,  1.  Frau  mit 
Schüssel,  Tympanon  und  Eimer.    Tänie  oben. 

ß)  Ohne  die  Fei ief köpfe;  das  Ganze  geringer;  am  Halse 
weiss  aufgemalte  vertikale  Stricke. 

3318.  (no3.)     H.  o,34.     Alte  kgl.  S. 
Schlecht.    —    Behaubter   Frauenkopf  nach   1.;    nur   mit 

breitem  Pinsel;  w.  g.  Schmuck. 


Apul.  Kanne,  Gruppe  i.  2.  3.  g33 

3319.  (1101.)     H.  o,32.     Alte  kgl.    S. 
Desgl. 

3320.  (960.)     H.  0,275.     Ruvo,  S.  Koll. 
Desgl. 

3321.  (950.)     H.  0,27.     Ruvo,  S.  Koll. 
Desgl. 

Dritte    Gruppe:    Kanne  mit  langer  Bulle. 

et)    Gewöhnliche?'  schlanker  Ka?inenbauch;   Henkel  und  Hals 
wie  Form  No.  314. 

3322.  (2053.)     H.  0,21.    Pisticci,    Nachl.  Panofka's,  1858.  —  Abg.  Pa- 

nofka,  d.  griech.  Trinkhörner  (Abh.  d.  Berl.  Akad.  1850)  Taf.  III,  1.2. 

L.  sitzt  auf  Gewand  ein  Jüngling,  eine  Schüssel  mit 
Früchten  auf  der  1.  Hand;  oben  Bukranion;  vor  ihm  steht 
Nike  nach  1.  (dor.  Chiton)  und  hält  in  der  R.  ein  w.  Thy- 
miaterion. 

ß)    Der  Bauch   hat  Pyxisform;    Form  No.  314;    am  oberen 
Henkela?isatz  teils  ein  Kopf,  teils  Rosette,  teils  nur  ein  Knopf. 

3323.  (2001.)     H.  0,235.     U.  Dm.  0,28.     S.  Ingenheim. 

Ausguss  falsch  restaurirt.  Etwas  übermalt.  —  Um  den 
Pyxisbauch  weisser  Lorbeerkranz.  Schulter:  hinten  Pal- 
metten neben  dem  Henkel.  Ein  Jüngling,  auf  Gewand 
sitzend  nach  1.,  Schale  in  der  R.,  darauf  Epheublatt;  eine  Frau 
sitzt  auf  Fels  ihm  gegenüber;  r.  eine  Frau,  die  das  r.  Bein 
höher  aufstellt,  mit  Spiegel  und  Kranz.   Apfelzweig  dazwischen. 

3324.  (937.)     H.  0,15.    U.  Dm.  0,12.     Anzi,  S.  Koll. 

Schulter:  Jüngling  mit  Strigilis  und  Kranz;  Frau  mit 
Schale  ihm  gegenüber  sitzend.  —  Uebermalt.  Auf  dem  Bauch 
rot  aufgemalter  Lorbeerkranz. 

3325.  (941.)     H.  0,15.     Anzi,  S.  Koll.  —  Hat  sehr  gelitten. 
Laufender  Eros    nach   1.  mit   erhobnen  Armen;    r.  Kiste 

und  Kanne;  1.  Wollkorb  und  Ball.     Ohne  W.  und  G. 

3326.  (940.)     H.  0,15.     Pomarico,  S.  Koll. 

Mit  zwei  Reliefköpfen.  Schulter:  sitzende  Frau  nach 
1.  mit  Schale.     Bauch:  gravierte  Ranke  mit  w.  Epheublättern. 

3327.  (938.)     H.  0,12.     Anzi,  S.  Koll. 

Henkel,  Ausguss  und  Hals  schlecht  erg.  —  Darstellung 
wie  auf  3326:  Frau  mit  Schale  und  Kranz  sitzend  nach  r. 


g34  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 

3328.  (Mise.  7126.)     H.  o,i3.     Angebl.  aus  Nola   als  Teil  eines    überaus 

unglaubwürdigen  „Grabfundes";  in  Neapel  erw.   1876. 

Schulter:  weiblicher  Kopf  nach  1.;  Bauch:  Epheukranz. 

3329.  (Mise.  7127.)     H.  0,12.     Herkunft  wie  3328. 

Nur  mit  w.  und  rot  aufgemalten  einfachen  Kränzen. 

3330.  (980.)     H.  0,20.     Alte  kgl.  S. 

Sehr  roh  und  schwer,  wol  eine  locale  Nachahmung. 
Schulter:  Frauenkopf  nach  1.  und  auf  ausgesparten  Stücken 
daneben    schwarze  Ranken  (!)    Bauch:    gelber  Lorbeerkranz. 

Bauchige  Lekythos  (Aryballos). 
(Form  No.  240). 

a)  Form  No.  240. 

3331.  (2228.)     H.  0,24.     Ruvo,  Gerh.'  Nachl.  —  Viel  erg. 

Das  Terrain  durch  weisse  Punkte  angedeutet.  Spiel 
„alla  morra".  In  der  Mitte  sitzt  auf  einem  Hügel  ein  nackter 
Jüngling  nach  1.  mit  w.  Kranz;  1.  gegenüber  ein  Mädchen 
(dor.  Chiton);  sie  halten  mit  der  einen  Hand  einen  langen 
Stab  horizontal  und  strecken  je  den  Zeigefinger  der  andern 
aus,  ein  Motiv  das  bei  dem  Jüngling  antik  ist;  bei  dem  Madchen 
jedoch  ist  der  ausgestreckte  Zeigefinger  modern:  die  Hand 
war  geschlossen.  Von  r.  kommt  (auf  der  Bodenlinie) 
Aphrodite  (Chiton,  Mantel)  schreitend,  eine  w.  Taube  auf 
der  R.,  w.  Kranz  in  der  L.  —  L.  unten  ein  springender  Hase. 
R.  w.  Lorbeerzweig. 

3332.  (978.)     H.  0,185.     Alte  kgl.  S.     In  Neapel   erw. 

Schlanke  Form;  unten  Wellenornament.  Grosse  Blume 
apulischer  Art.  Vorn  im  Räume  sitzender  Eros  (geschmückt), 
eine  Blumenguirlande  in  der  R.,  in  der  L.  Spiegel. 

3333.  (1137.)     H.  0,18.     Ruvo,  S.  Koll. 

Nur  Palmetten  hinten;  ohne  Schulterschmuck.  Eros  mit 
Eimer  und  Schale  und  eine  Frau  mit  Spiegel  und  Traube; 
zwischen  beiden  eine  niedere  Stele  oder  Altar. 

b)  Form  No.  241 ;  doch  weniger  fein]   ohne  die  Funkte  auf 
dem  unteren   Teil. 

3334.  (2oo3.)    H.  0,22.     Canosa,  durch  Maler  GötzlorT  aus  Neapel  erw. 
Das  Eichelnäpfchen  ist  mit  einem  Mäander  bemalt!  Hinten 

reiche  Palmetten;  vorn  Eros  (apul.  Schmuck),  schwebend  mit 
Schale  und  Ranke  über  einer  grossen  Blume,  von  der  nach 
beiden  Seiten  empor  prächtige  apulische  Ranken  mit  Blumen 
(mit  Weiss)  ausgehen.  —  Sorgfältig. 


Apul.  Aryballos.  —  Schale,  Gruppe   i.  2.  cp5 

Schale. 

Form  No.  226.  An  den  Seiten  bei  den  Henkeln  gute  reiche  Pal- 
metten (meist  mit  W.  und  G.J;  am  oberen  Rande  aussen  oft  Eierstab, 
unten  zuweilen  Wellenomam.  Die  Aussenbilder  reichen  bis  zum  Fusse. 
Das  Tnnenbild  ist  so  gross,  dass  nur  ein  schmaler  Randslreif  frei  bleibt, 
der  immer  verziert  ist  (Epheu,  w.  Blättchen  oder  Blüten).  Die  Henkel 
ausgeschweift  und  aufgebogen. 

Erste   Gruppe:    Das  Innenbild  steht  auf  einer  Horizontalen   (meist 
Eierstab)  auf;  kleiner  Abschnitt  darunter. 

3335.  (2224.)     Dm.  0,15.     Gerh.'  Nachl. 

Aussen  jederseits  Frauen  köpf  nach  1. ;  bei  dem  einen  auch 
die  r.,  eine  Binde  haltende  Hand. 

Innen:  Eros  schwebend  nach  1.  mit  Schale,  Kranz  und 
Guirlande  (apul.  Schmuck). 

3336.  (899.)     Dm.  0,16.     Ruvo,  S.  Koll. 

Aussen:  A)  Frau  mit  Schale  und  Kranz  nach  1.,  das  r. 
Bein  aufstellend. 

B)  Eros  auf  Fels  sitzend  nach  1.,  mit  Kranz. 

Innen:  Frau,  ein  flatterndes  Vöglein  am  w.  Bande 
haltend. 

3337.  (903.)     Dm.  0,18.     Ruvo,  S.  Koll. 

Aussen:  A)  fliegender  Eros  nach  1.;  1.  Fensterchen. 

B)  Am  Boden  sitzender  Jüngling  mit  weissem  Stab  in 
der  R.,  Schale  auf  der  L. 

Innen:  Eros  reitet  auf  galoppirendem  Reh  über 
Blüten  weg. 

3338.  (901.)     Dm.  0,20.     Ruvo,  S.   Koll. 

Aussen:  A)  und  B)  Frauen  köpf  nach  1.  Innen:  Eros 
auf  Fels  sitzend  nach  1.,  mit  Schale  und  Spiegel. 

Zweite   Gruppe:    Das  Innenbild  steht  auf  dem  Kreisrund  auf. 

3339.  (1237.)     Dm.  0,15.     Alte  kgl.  S.     Vgl.  No.  3368. 

Aussen:  A)  und  B)  je  zwei  Manteljünglinge  sich 
gegenüber. 

Innen:  Manteljüngling  einen  Ball  hinaushaltend,  nach 
r.,  sehr  flüchtig;  doch  etwas  alterer  Art. 

3340.  (907.)     Dm.  0,14.     Ruvo,  S.  Koll. 
Aussen:  A)  und  B)  Frauenkopf  nach  1. 

Innen:  Eros  schwebend  nach  1.  mit  Schale,  Kranz  und 
Eimer,  der  mit   weissen  Streifen  (wol   aus   Bronzestreifen  ge- 


9-56  Italisch   rotfigurig.     Apulien. 

dacht,   wie   die   „eiste  a  cordoni").    Neben    ihm  eine   Fackel 
mit  zwei  Querhölzern. 

3341.  (905.)     Dm.  0,145.     Ruvo,  S.  Koll. 

Aussen:  A)  und  B)  Frauenkopf  nach  1. 

Innen:  schwebender  Eros  nach  1.  mit  grosser  weisser 
Deckelschüssel  und  Rosettenguirlande. 

3342.  (897.)     Dm.  0,14.     In  Rom  erw.  c.  i833. 

Aussen:  nur  Lorbeerkranz. 

Innen:  in  Lorbeerkranz  ein  Greif  nach  r.,  laufend 
(Stachelmahne;  spitze  Ohren). 

3343.  (1236).     H.  0,07.     Dm.  o,23.     Ruvo,  S.  Koll.] 

Innen:  Bärtiger  Mann  eilt  nachr.  (gelbes  Blattspitzen- 
diadem; kurzer  Chiton,  MUntelchen)  in  der  vorgestreckten  L.  die 
Scheide,  in  der  R.  das  Schwert  schwingend;  der  Boden  durch 
rote  Linien  und  w.  Blümchen  angedeutet. 

Aussen:  Auf  A)  und  B)  mit  geringen  Modifikationen  ein 
Jüngling,  sitzend  nach  r.,  die  Arme  erhebend,  etwas  er- 
zahlend und  ein  anderer  r.  der  ihm  zuhört,  ebenfalls  sitzend; 
beide  sitzen  auf  Gewand  im  freien  Räume.  —  Aelterer  apul.  Stil. 

Schüssel.    (Form  No.  339). 

Erste  Gruppe:  Aussen  unter  den  Henkeln  reiche  Palmetten;  tmten 
Mäander  oder   Wellenomam.;  jederseits  ein  Bild  wie  auf  den  Schalen. 

3344.     (1186).     H.  0,155.     Dm.  0,41.     Ruvo,  S.  Koll.  —  Intakt. 

Aussen:  A)  R.  sitzt  auf  w.  geschweiften  Lehnstuhl  eine 
Frau  nach  1.  (Chiton,  Mantel),  sich  spiegelnd;  die  L.  legt  sie 
auf  die  Rücklehne.  Hinter  ihr  ein  Vogel;  oben  Traube.  Auf 
sie  nach  r.  zu  eilt  ein  Madchen  mit  Kästchen  und  Fächer, 
umsehend.  L.  sitzt  Eros  auf  Fels,  eine  Gans  auf  der  r.  Hand 
(männliches  Haar,  Locken,  kein  apul.  Schmuck!);  ihr  gegen- 
über eine  Frau  nach  r.  mit  Schale  und  Traube;  Ball,  Epheu- 
blatt,  Rosette  im  Räume.  Fensterchen  oben.  —  Unten,  obwohl 
unnötig,  weissgelbe  Terrainpunkte. 

B)  Zug:  In  der  Mitte  der  jugendliche  Dionysos  (?)  mit 
Narthex  und  kleinem  Gewand  (weissgelbe  Binde);  er  eilt  nach 
r.,  umsehend  nach  dem  Eros  (männl.  Haar)  der  mit  Fackel 
und  Eimer  folgt.  R.  voran  Man  ade,  eilend  umsehend,  mit 
Tympanon. 

Innen:  Schwarz,  nur  kleine  Reste  von  einst  weiss  auf- 
gemalten Streifen,  einfachen  Ornamenten  und  Kränzen  (?). 

Aelterer  apul.  Stil. 


Apill.  Schale,  Gruppe  2.  —  Schüssel,  Gruppe  1.  937 

3345.     (996).     H.  o,i3.     Dm.  0,47.     Ceglie,    S.    Koll.   —    Aus    Stücken; 
ergänzt. 

Aussen:  A)  In  der  Mitte  eine  Frau,  sitzend  mit  Fächer 
nach  1.;  ein  Jüngling  mit  Kranzzweig  1.  vor  ihr.  R.  Eros 
(apul.  Schmuck)  nach  r.,  Kranz  in  der  R  ;  ihm  gegenüber  eine 
Frau  (Oberkörper  erg.),  an  Pfeiler  gelehnt,  mit  Kästchen  und 
Traube. 

B)  L.  Frau  mit  Traube  und  Kranz,  das  eine  Bein  höher 
aufstellend;  vor  ihr  sitzt  Eros  mit  Schale  nach  1.;  r.  ein 
Jüngling  nach  r.  mit  Vögelchen  vor  einer  sitzenden  Frau 
mit  Schale  und  Zweig.  Zwischen  beiden  Gruppen  oben  etwas 
das  einem  flüchtigen  weissen  Bukranion  gleichsieht. 

Innen:  Auf  einem  weissen  Widder  reitet  Phrixos,  das 
Gesicht  umwendend  (in  dreiviertel  Ansicht;  sorgfältig); 
flatterndes  Gewand.  Unten  Fisch,  r.  Polyp  und  zwei  weisse 
Muscheln.  Aussen  herum  ein  grosser  Streif  von  Fischen  und 
Polypen;  darum  weisser  Lorbeerkranz. 

3846.     (995).     H.  0,12.     Dm.  0,42.     Alte  kgl.  S.  —  Ergänzt. 

Aussen:  A)  Eros  und  Frau  nebeneinander  sitzend; 
Eros  reicht  der  Frau  einen  Kranz  und  hält  Eimer;  sie  Kranz 
und  Schale. 

B)  Eros,  ein  Bein  höher  aufstellend  mit  Kranz  und  Traube 
gegenüber  einer  sitzenden  Frau  mit  Fächer,  Schale  und 
Zweig. 

Innen:  Frau  auf  w.  Stuhl  mit  Leiterchen  in  der  R., 
sitzend  und  zu  einem  Jüngling  sich  umwendend,  der  ihr 
einen  Spiegel  vorhält.  L.  reicht  eine  das  eine  Bein  höher 
aufstellende  Frau  Schale  und  Kranz  nach  r.  Im  Abschnitt 
unten  Kästchen  und  Schale. 

3347.  (997).     H.  0,075.     Dm.  0,325.     Bari,  S.  Koll. 

Innen:  Frauen  köpf  nach  1.  und  Rosette.  Rings  w.  auf- 
gemalter Lorbeerkranz  (verblasst). 

Aussen:  A)  Auf  Fels  sitzender  Eros  nach  1.,  Kästchen 
und  Binde  auf  der  R.,  Kranz  in  der  L. 

B)  Laufende  Frau  nach  1.  mit  Tympanon  und  Spiegel. 

3348.  (1182).     H.  0,12.     Dm.  0,365.     Alte  kgl.  S. 
Innen  nur  w.  aufgemalter  Blattkranz. 

Aussen:  A)  Frau  (Fächer,  flache  Schüssel)  voran  laufend 
nach  1.  und  umsehend  nach  einem  laufenden  Jüngling 
(Eimer  und  w.  Stock). 

B)  Schwebender  Eros  nach  r.  mit  männlichem  Haar, 
Schale  auf  der  L.,  Lorbeerzweig   in    der  R.;   er   verfolgt   eine 


g38  Italisch   rotfigurig.     Apulien. 

enteilende  umsehende  Frau  mit  Fächer  und  Kasten.  —  Gut; 
schöner  Firnis. 

Zweite  Gruppe:    Aussen  entweder  nur  der  [blasse)  Thongrund oder 

einfach   gefirnisst.      Die    Form  flacher;    der  Fuss  einfacher.      Um  das 

sehr  grosse  Innenbild  ?neist  tueisser  Lo?'beerkranz. 

3349.  (736).     H.  0,14.     Dm.  0,50.     Bari,    S.  Koll.  —    Hat    gelitten;    W. 

und   G.  völlig  verblasst. 

Innen:  Die  geflügelte  Eos  (nackter  Oberkörper,  durch 
Kreuzbänder  und  Gürtel  gehaltenes  Gewand  von  der  Taille 
an),  ein  nach  1.,  doch  etwas  dem  Beschauer  entgegen  fahrendes 
Zweigespann  lenkend;  der  Wagen,  der  Wagenrand  und  die 
Räder  sind  rot  aufgemalt.  Die  Pferde  haben  den  Stirnbusch. 
—  Rings:  reiche  Ranken,  die  von  einem  weiblichen  Kopfe 
unter  der  Mitte  des  Innenbildes  ausgehen.  Der  Kopf  ist  un- 
vollendet, nur  ausgespart  und  der  Gesichtsumriss  gezogen,  die 
Augen  u.  s.  w.  sind  auszuführen  vergessen  worden. 

3350.  (735).     H.  0,09.     Dm.  o,36.     Ruvo,  S.  Koll. 
Innen:     Frau   auf  Fels    sitzend,   Kästchen   und    Fächer 

haltend;    Tympanon;    r.  Wollkorb.     Gering.  —  Im   Abschnitt  | 
unten  Tänie. 

3351.  (737).     H.  0,075.     Dm.  0,34.     Ruvo,  S.  Koll. 
Innen:    Eros  sitzt  auf  w.  ion.  Capitell  mit  Aufsatz    nach 

1.,  ein  Kästchen    auf  der  R.    und  Rosettenguirlande.     Rings  w. 
Lorbeerkranz. 

3352.  (734).     H.  0,08.     Dm.  o,3o.     Ruvo,  S.  Koll. 

Innen  Frauen  köpf,  rings  w.  Lorbeerkranz.     Gering. 

3353.  (739).     H.  0,075.     Dm.  0,27.     Alte   kgl.  S.     Sehr  restaurirt. 
Wie  3352. 

3354.  (738).     Dm.  0,27.     Bitordi,  S.  Koll. 
Desgl. 

3355.  (592)-     Dm.  o,23.     Ruvo,  S.  Koll. 

Innen  schlechter  Jünglingskopf  mit  w.  Kranze  nach  1., 
autblickend. 

Teller. 

Ganz  flach;    mit  niederem  Fuss.      Aussen  schwarz ;    innen  bemalt. 

Erste   Gruppe:  Der  Rand  oben  ungeflrnisst.     Der  Fuss  sehr  niedrig. 

Schiuer. 

3356.  (733).     Dm.  0,25.     Ruvo,  S.  Koll. 

Das  Innenbild  auf  horizontalem  Eierstab   aufstehend.    Ein 


Apul.  Schüsse],  Gruppe  2.  —  Teller.  —  Deckelschale.  939 

Jüngling  sitzt  nach  1.  mit  w.  Stock  und  Schale;  eine  Frau 
mit  Traube  und  grosser  Blume  steht  nach  L,  das  eine  Bein 
höher  aufstellend 

Zweite  Gruppe:  Der  Rand  eben  mit  schw.  Strichen.  Der  Fuss 
ein  xuenig  höher,  die  Platte  noch  flacher.  Innen  nichts  als  ein  ge- 
schmückter Fraiienkopf  gewöhnlicher  apul.  Art  nach  l.;  darum  Lorbeer- 
kranz oder   Wellenornament  oder  dergl.,  meist  iveiss  gemalt;   das  ganze 

Innere  ist  gefüllt. 

3357.  (740).  Dm.  0,235.     Bitordi,  S.  Koll. 

3358.  (777).  Dm.  0,235.     Ruvo,  S.  Koll. 

3359.  (775)-  Dm.  0,17.     Alte  kgl.  S. 

3360.  (776).  Dm.  0,16.     Alte  kgl.  S. 

3361.  (778).     Dm.  0,225.     S.  Dor. 

3362.  (773).  Dm.  0,16.  Ruvo,  S.  Koll. 

3363.  (774)-  Dm.  0,155.     Ruvo,  S.  Koll. 

3364.  (772)-  Dm.  0,155.  Alte  kgl.  S. 
33  65.  (779)-  Dm.  0,16.  Alte  kgl.  S. 

3366.  (732).     Dm.  0,175.     Alte  kgl.  S. 

Deckelsehale. 

3367.  (2006).     H.  0,275.     Dm.  o,3o.     S.  Ingenh. 

Gefäss  und  Deckel  zusammen.  Die  Schale  einfach  schwarz, 
von  sehr  guter  Technik. 

Deckel:  reiches  Rankengewinde  apulischer  Art  (mit 
Akanthos  und  Rosetten),  darin  Eroten:  a)  einer  sitzt  auf 
einer  Ranke,  b)  ein  zweiter  schiesst  sitzend  einen  w.  Bogen 
ab,  c)  der  dritte  schwebt  mit  Kranz  und  Spiegel,  d)  der  vierte 
läuft  nach  1.  und  halt  in  der  L  ein  Perlenband,  in  der  R.  ein 
eigentümliches  Gerät  (ein  halbes  Kreuz  mit  einem  Bogen 
darüber;  wie  No.  3049). 

3368.  C1237).     Dm.  0,16.     Alte  kgl.  S. 
Deckel  (fälschlich  auf  3339  gesetzt): 
Durch  Palmetten  getrennt  sitzen: 

A)  Eine  Frau  nach  1.  mit  Spiegel,  auf  w.  Fels,  einen 
Fruchtzweig  mit  Binde  daran  im  Arm. 

B)  Jüngling  nach  r.  mit  Kranz  und  Zweig  und  Binde. 
Rosettenfülluug;  w.  Punkte  als  Boden. 


qao  Italisch  rotfigurig.    Apulien. 

3369.  (Dubl.  io36).     Dm.  0,27.     Viel  erg.     (Ohne  Bemalung.) 

Rings  Eierstab.  Auf  eine  sitzende  Frau  mit  Kranz  und 
Schale  eilt  ein  Eros  zu  mit  (verblasstem)  Leiterchen  und 
Tänie.  Von  einer  andern  Frau  und  Jüngling  (?)  kleine 
Reste.    Zweige  füllen. 

3370.  (26).     H.  0,09.     Dm.  0,10.     Ruvo,  S.  Koll. 

Durch  Palmetten  getrennt  jederseits  ein  Frauen  köpf; 
ohne  Weiss. 

3371.  (1239).     H.  0,155.     Dm-  0,15.     Ruvo,  S.  Koll. 

Deckel  und  Schale  einander  fremd;  jederseits  Frauenkopf 
rohester  apul.  Art.  —  Die  Schale  mit  weissen  Streifen  am 
Rand  und  einfachen  Henkeln. 

Kantharos.    (Form  No.  274.) 
Erste  Gruppe:  Am  oberen  Henkelcmsatz  ein  Koff  in  Relief* 

3372.  (2432).     H.  o,  18.      Wahrsch.    in    Neapel    erworben,    angebl.    aus 

Capua;  1875. 

Am  Henkelansatz  je  ein  bartloser  Kopf  mit  phrygischer 
Mütze. 

Bauch:  Jederseits  ein  schwebender  Eros  nach  1.,  apul. 
Art,  mit  Fächer,  Schale  oder  Kästchen  und  Kranz. 

3373.  (223i).     H.  0,17.     Gerh.'  Nachl.     Gut  erh. 

Am  Henkelansatz  unbärtiger  Satyrkopf  von  edlerem 
Typus  (volles  Haar,  wie  es  scheint  bekränzt). 

Bauch:  A)  Pan  als  Jüngling,  mit  Hörnchen,  sitzt  auf  Ge- 
wand, mit  gelber  Keule  in  der  R.,  zwei  Jagdspeere  in  der 
L.  aufstützend.  R.  und  1.  eine  ionische  Säule;  eine  Schale 
zur  Füllung. 

B)  Frau  mit  Vogel  auf  der  Hand  und  Zweig  im  Arm; 
jederseits  eine  Säule. 

Zweite  Gruppe:   Ohne  die  Relief  köpfe.     Der  Dorn  an  den  Henkeln 

fehlt  zuweilen. 

3374.  (984).     H.  0,22.     Alte  kgl.  S. 

Jederseits  nur  ein  Frauenkopf  apul.  Art,  nach  1. 

3375.  (n36).     H.  0,175.     Bari,  S.  Koll. 
Desgl. 

3376.  (n34).     H.  0,17.     Ruvo,  S.  Koll. 
Desgl. 

3377.  (982).     H.  0,19.     Alte  kgl.  S. 
Desgl. 


Apul.  Kantharos.  —  Napf.  941 

Napf. 

a)  Zweihenklig.    Ungefähr  Form  No.  214.    Palmetten  unter 
den  Henkeln. 

3378.  (1162).     H.  0,26.    S.  Barth.   —  Vgl.  Panofka,  mus.    Bart.  No.  71a. 

A)  Auf  einem  Felsen  sitzt  ein  jugendlicher  Satyr  nach  r., 
mit  Narthex;  ihm  gegenüber  eine  Nymphe  mit  Schale  und 
Tympanon;  Nebris  um.  Traube  und  Rosette  füllen. 

B)  Nackter  Jüngling  mit  einem  grossen  Aste  oder  Zweig 
und  Frau  mit  Spiegel  ihm  gegenüber. 

3379.  (1249).     H.  0,11.     Alte  kgl.  S. 

A)  Laufende  Frau  mit  Kranz,  Spiegel  und  Binde.  Oben 
Fensterchen. 

B)  Frauenkopf  nach  1. 

b)  Zweihenklig,  ähnlich  Form  No.  $22;  mit  einem  Dom  auf 
der  Höhe  der  Henkel. 

3380.  (69).     H.  o,i3.     Ruvo,  S.  Koll. 

A)  Eine  Frau  eilend  nach  1.,  in  der  R.  einen  Kranz 
haltend. 

B)  Ein  Jüngling  steht  nach  r.,  sie  erwartend,  die  R.  in 
die  Hüfte  stützend.  —  Flüchtig;  älterer  Art. 

3381.  (70).     H.  0,07.    Alte  kgl.  S. 
Ganz  schwarz. 

c)  Mit  zwei    breiten   Henkeln;    Form    ungefähr    No.    213. 
Oben  Falz  für  einen  Deckel. 

3382.  (1998).     H.  0,18.     O.  Dm.  0,19.     S.  Ingenh. 
Der  Deckel  fehlt. 

Am  Rande  schw.  doppelter  Punktstreif;  unten  Wellen- 
ornament. 

A)  Eros  sitzt  auf  Fels,  reichgeschmückt,  nach  r.,  eine 
Schale  auf  der  Hand. 

A)  Sehr  übermalte,  laufende,  den  Ball  emporschlagende 
Frau  nach  r.,  in  der  L.  Narthex. 

d)  Einhenklig,  Form  No.  j8. 

3383.  (1012).     H.  0,50.     O.  Dm.  0,37.     Bari,  S.  Koll. 

Geknoteter  Henkel.  Am  Halse  Lorbeerkranz;  auf  der 
Schulter  schw.  Stäbe.    Hinten  unter  dem  Henkel    reiche  Pal- 


QA.2  Italisch  rotfigurig.     Apulien. 


metten  (nicht  mehr  reiner  Form;  mit  geripptem  Blatt).    Unten 
Wellenornament. 

Bild  vorn:  In  der  Mitte  sitzt  auf  w.  Hydria  eine  Frau 
nach  r.,  mit  Fächer,  einen  cypressenartigen  Zweig  (Narthex) 
aufstützend;  1.  eine  das  eine  Bein  höher  aufstellende  Frau  mit 
Tympanon  und  Spiegel;  oben  Eros  mit  Kranz.  R.  etwas 
höher  steht  ein  Jüngling  nach  1.,  eine  lange  Narthexstaude 
im  1.  Arm,  in  der  R.  Zweige  und  Tänie,  an  einen  Felsen  (?) 
gelehnt.  R.  unten  eine  herbeieilende  Frau  nach  1.  mit  jenem 
grossen  Narthex  und  Spiegel.  Weiter  oben  r.  sitzt  der  jugend- 
liche Pan  mit  w.  Schuhen,  auf  Gewand  (w.  Schwänzchen; 
w.  Binde  und  Hörner)  einen  Kranz  haltend.  Weiter  r.  eben- 
falls oben  eine  Frau  nach  1.  mit  Binde  und  Kranz.  Am  1. 
Ende  sitzt  oben  eine  Frau  nach  r.  mit  Kästchen  und  Kranz; 
unten  sitzt  ein  Jüngling  mit  Narthex  und  Kasten  (Cista  aus 
Metallblech?). 


3384.  (40).     H.  0,095.     Alte  kgl.  S. 
Einfacher,    kleiner   Henkel.     Frau    laufend    nach    r.,    mit 

einem  flachen  Korb  auf  der  R.;    sie  sieht  sich  um.    Oben  ein 
Fensterchen. 

3385.  (2535).     H.  0,078.     Girgenti,  S.  Friedländer  1877. 
Eros  sitzt  nach  r.  auf  Fels,  Schale    auf  1.  Hand  (Schuhe; 

doch  männliches  Haar).  —  Aelterer  Art. 


Verschiedene  Formen. 


3386.  (1153.)     H.  0,115.     Ruvo,  S.  Koll. 
D eckeige fäss   der  Form  No.  304,    doch  ohne  Dorn   auf 

den  Henkeln. 

A)  Eine  Frau  sitzt  auf  w.  Fels  mit  Schale.  B)  behaubter 
Frauenkopf  nach  1.  mit  W.  und  G.  —  Auf  der  Schulter  Ro- 
settenstreif; ebenso  auf  dem  Deckel  mit  niederem  Kopf. 

3387.  (58.)    H.  0,09.     S.  Koll. 

Aehnlich;  die  Henkel  sind  klein  und  liegen  an  der  Mün- 
dung an.  Auf  Deckel  und  Bauch  je  zwei  Frauenköpfe 
nach  1. 

3388.  (59.)    H.  0,085.    S.  Koll. 

Wie  3387,  doch  flacher  und  der  Deckel  ohne  Knopf. 

3389.  (965.)    H.  0,085.    Ruvo,  S.  Koll. 

Desgl.    Jederseits  ein  Frauenkopf  nach  1. 


Apul.  Napf.  —  Verschiedene  Formen.  943 

3390.  (969.)     H.  0,10.     Ruto,  S.  Koll. 

Sehr  ergänzt.     Wie  3389-     Der  Deckel  fremd. 

3391.  (1248).     H.  0,115.     Alte  kgl.  S. 

Deckelbüchse  der  Form  No.  326.  Auf  dem  Deckel 
Frauenkopf  nach  1.  und  Palmetten. 

3392.  (1253).     H.  0,17.     Ruvo,  S.  Koll. 

Desgl.;  Frauenkopf,  neben  dem  grosse  Rückenflügel 
emporkommen;  hinten  Palmette. 

3393.  (63o).     H.  0,115.     Ruvo,  S.  Koll. 

Desgl.;  die  untere  Hälfte  scheint  fremd  (mit  Lorbeer 
verziert). 

3394.  (i3).    H.  0,12.    S.  Koll. 

Desgl.;  zwei  Frauenköpfe  oben,  unten  Lorbeerkranz. 

3395.  (1257).     H.  0,14.     Ruvo,  S.  Koll. 

Bauchige  Deckelbüchse.  Form  No.  342.  Jederseits  ein 
Frauenkopf  nach  L;  auf  dem  Deckel  Epheu  mit  gravierten 
Ranken.    Schlecht. 

3396.  (57).    H.  0,10.    S.  Koll. 
Desgl.;  fragmentiert. 

3397.  (2236.)     H.  0,10.     Gerh.'  Nachl. 

Einhenkliges  kleines  Gefäss;  der  Bauch  unten  abgerundet; 
ohne  Fuss;  geknoteter  Henkel.  Der  Bauch  ganz  mit  Ornament 
und  Bild  bedeckt.  Eros  schwebt  nach  1.,  mit  Fächer  und 
Traube;  neben  ihm  eine  w.  Fackel  mit  Querhölzern.  —  Hinten 
Palmetten. 

3398.  (43.)     H.  0,09.     Alte  kgl.  S. 

Desgl.;  Eros  sitzt  auf  Fels  nach  1.,  mit  Schale. 

3399.  (1180).     H.  0,22.     Dm.  0,19.     Ruvo,  S.  Koll. 

Form  No.  3o6.  Eimer  mit  Ansätzen  für  doppelte  Bügel- 
henkel.    An  den  Seiten  Palmetten. 

A)  schwebender  Eros  mit  Tympanon  und  Spiegel. 

B)  Frau  mit  Schale  und  Spiegel  stehend. 

3400.  (34.)     H.  0,16.     Dm.  0,145.     Alte  kgl.  S. 

Beiderseits  durch  Palmetten  getrennter  F  r  au  en  köpf  nach  1. 

3401.  (1250.)     H.  0,125.     Alte  kgl.  S. 

Form  No.  329;  henkelloses  Fläschchen.  —  Frauenkopf 
nach  1.;  Palmette  dahinter. 

3402.  (1254.)    H.  0,12.    Ruvo,  S.  Koll. 
Desgl. 


qj.  Italisch   rotfigurig.     Apulien. 

3403.  (n3g.)     H.  0,235.     Anzi,  S.  Koll.     Ergänzt. 

Desgl.  —  Jüngling  auf  Gewand  sitzend,  auf  der  L. 
Kästchen,  in  der  R.  weissen  Knotenstock;  ihm  gegenüber  Frau 
mit  Schale;  zwischen  beiden  ein  Luterion.  —  Gering. 

3404.  (193.)     H.  0,25.     Bari,  S.  Koll. 

Thymiaterion.  Form  No.  62.  Auf  dem  unteren  Teil  ein 
Frauen  köpf  nach  1.  und  zwei  emporragende  Rückenflügel 
(mit  W.  G.);  dahinter  Palmetten.  Auf  der  oberen  Hälfte 
Frauenkopf  nach  1.  und  Palmetten.  Auf  der  Fläche  der  kleinen 
Schale  oben  ebenfalls  ein  Frauenkopf  nach  1. 

3405.  (192.)     H.  0,245.     Bari,  S.  Koll. 

Desgl.  Auf  dem  unteren  wie  oberen  Teile  Frauenkopf 
nach  1.,  auf  der  Schale  oben  nur  Ranken. 

3406.  (1135.)    H.  0,16.    Ruvo,  S.  Koll. 

Sog.  Askos.  Ungefähr  Form  No.  84;  doch  mit  Fuss  und 
gegliederter  Mündung.  Vorne  ein  Frauenkopf,  dahinter 
Palmetten. 

Gefässe  in  Kopfform. 

a)  Einhenkliger  Becher  in  Kopfform  (in  der  Art  von  Form 
No.  292.) 

3407.  (760.)     H.  0,155.     Ceglie,  S.  Koll. 

Jugendlicher  Satyr  köpf;  der  Hals  unten  gerade  abge- 
schnitten; wilder  Ausdruck  in  den  weitgeöffneten  Augen;  das 
Ohr  ganz  tierisch  (Pferd);  gerunzelte  Stirn;  dicke  Nase;  gelbe 
Binde.  Gesicht  ungefirnist.  —  Auf  dem  Becher:  Frau  auf 
Fels  nach  1.  mit  Kästchen,  Kranz  und  Binde. 

3408.  (751.)     H.  0,20.    Ruvo,  S.  Koll. 

Ein  Krokodil  hat  einen  Mohren  mit  den  Beinen  und 
dem  Schweif  umschlungen  und  hat  dessen  r.  Unterbein  im 
Maul  (der  Mohr  hat  gelbes  Haar;  der  Körper  schw.  gefirnist; 
das  Krokodil  ungefirnist  mit  schw.  Streifen). 

b)  Einhenklige  Kanne  (in  der  Art  von  Form  No.  288.) 

3409.  (2899.)     H.  0,22.     Unteritalien,  S.  Sabouroff,  1884. 
Silenskopf  (bärtig;  Glatze;  Pferdeohr);  der  Hals  gerade 

abgeschnitten;  ungefirnist;  doch  Reste  eines  weissen  Ueber- 
zuges  darauf.  —  Auf  dem  Halse  der  Kanne  Stabornament;  die 
Lippe  mit  gepresstem  Eierstab. 


Apul.  Gefässe  in  Kopfform,  a.  b.  945 

3410.  (2901.)     H.  0,21.     UnteritaÜen,  S.  Sabouroff,  1884. 
Jugendlicher   Satyr  köpf  des    spateren   Typus;    der  Hals 

gerade  abgeschnitten.  Das  Fleisch  mit  rötlicher  Farbe  auf  w- 
Grunde  bemalt.  Lächelnder  Ausdruck;  die  Zahne  sichtbar. 
Zwei  kurze  Bockshörnchen  spriessen  von  der  Stirn  empor, 
am  Halse  zwei  kleine  Zotteln.  Das  Haar  gefirnisst.  —  Hoher 
Kannenhals. 

• 

3411.  (2900.)     H.  0,12.     Unter italien,  S.  Sabouroff,  1884. 

Kopf  eines  Mohren.  Niedere  Kannenmündung.  Gedrehte 
regelmässige  Locken;  das  Fleisch  schwarz  gemalt  auf  w.  Thon- 
überzug;  die  Lippen  rot.  Sehr  lebendig;  frecher  Ausdruck. 
Oben  um  den  Kopf  (unter  dem  Ansatz  des  Vasenhalses)  eine 
dicke  gelbe  Wulstbinde  mit  auf  die  Schulter  herabhängenden 
Enden. 

3412.  (2898.)     H.  o,23.     Unteritalien,  S.  Sabouroff,  1884. 
Aehnlicher  Mohren  köpf;  lächelnder  Ausdruck  (vielleicht 

ist  ein  Mohrenweib  gemeint),  mit  Epheukranz  geschmückt 
(Blätter  blau,  Korymben  gelb).  Das  Fleisch  ebenfalls  schw. 
auf  w.  Thonüberzug.  Gefässhals  und  Mündung  sind  hier 
einfach  cylindrisch  (wie  an  Form  No.  323)  und  ungefirnisst, 
jedoch  mit  Resten  von  Zinnoberfarbe. 

Schlechte  Fälschungen  sind  folgende  Stücke: 

3413.  (758).     H.  0,20.     „Bari",  S.   Koll. 

Weiblicher  Kopf. 

3414.  (753)-     H.  0,25.     „Bari",  S.  Koll. 
Desgl. 

3415.  (749)-     H.  0,21.     „Ruvo",  S.  Koll. 
Silenskopf. 

3416.  (744)-     H.  0,20.     „Armento",  S.  Koll. 
Doppelkopf  von  Silen  und  Frau. 

3417.  (761).     H.  0,16.     „Conversano",  S.  Koll. 

Doppelkopf  von  Satyr  und  Frau.  —  Darauf  ist  der  antike 
Hals  und  Mündung  einer  kleinen  schwarzfigurigen  attischen 
Amphora  gesetzt. 

3418.  (750).     H.  0,18.     „Area  n  gel  o".     S.  Koll. 
Weiblicher  Kopf  mit  Lekythosmündung. 

3419.  (759).     H.  0,285.     „Arcangelo",  S.  Koll. 
Desgl. 


046  Italisch  rotfigurig.    Apulien. 

3420.  (742).     H.  0,15.     „Bari«,  S.  Koll. 
Desgl.;  mit  Becheraufsatz. 

3421.  (745)-     H.  0,175.     Bari,  S.  Koll. 
Desgl. 

c)  Rhyton. 

a)   In  der  Art  von  Form  1V0.  293. 

8422.     (785).     H.  0,22.     Ruvo,  S.  Koll. 

Hunde  köpf,  schw.,  w.  Augen.  —  Auf  der  Mündung 
zwischen  Palmetten  ein  schwebender  Eros  nach  1.,  mit  Kranz 
und  Fächer;  r.  quer  über  sein  Bein  geht  eine  gelbe  Fackel 
mit  zwei  Querhölzern.     R.  Fensterchen. 

3423.  (786).     H.  0,29.     Ruvo,  S.   Koll.      Teilw.  erg. 

Schw.  Widderkopf.  —  Auf  der  Mündung  zwischen  Pal- 
metten: ein  Jüngling  hält  einer  sitzenden  Frau  (mit  Kästchen 
und  Traube)  einen  Spiegel  hin. 

3424.  (781).     H.  0,22.     Ruvo,  S.  Koll 

Rehkopf,  schw. —  Auf  der  Mündung  zwischen  Palmetten 
eilende  Frau  nach  r.  mit  Narthex  und  Kiste  mit  Binde. 

3425.  (792).     H.  0,18.     Alte  kgl.  S. 

Schw.  Kopf  eines  Spitzhündchens.  —  Auf  der  Mündung 
Frauen  köpf  nach  1. 

3426.  (790).     H.  0,19.     Ruvo. 

Schw.  Mauleselkopf;  aufgezäumt;  zwischen  den  Ohren 
ein  gelber  Zapfen  (gehört  zum  Geschirr).  —  Auf  der  Mündung 
ein  Frauenkopf  nach  1. 

3427.  (793).     H.  0,19,     S.  Barth. 

Schw.  Widderkopf  mit  gelben  Hörnern.  —  Auf  der  Mün- 
dung Frauenkopf. 

3428.  (795)-     H.  0,205.     S.  Barth. 

Ochsenkopf.  —  Auf  der  Mündung  Frauenkopf. 

3429.  (2242).     H.  0,25.     Gerh.'  Nachl. 

Gehörnter  Rehkopf.  —  Auf  der  Mündung  Eros  das 
Tympanon  schlagend  und  nach  r.  eilend;  r.  eine  enteilende 
Frau  mit  Spiegel  und  Tympanon;  zwischen  beiden  ein  sehr 
übermalter  Baum. 

3430.  (2902).     H.  0,18.     Unteritalien,  S.  Sabouroff,  1884. 

Widderkof,  der  blassrötlich  auf  w.  Thonüberzug  bemalt; 

die    Hörner    thonrot.    —     Auf    der    Mündung    Frauenkopf 
nach  1. 


Apul.  Gefäss  in  Kopfform,  c,  «.  ß.  947 

3431.  (796).     H.  0,19.     Ruvo,  S.  Koll. 

Greifen  köpf  von  vorzüglichem  affectvollem  Ausdruck 
(Schnabel  geöffnet;  Zunge  rot;  Nasenlöcher  und  Ohreninneres 
ebenfalls  rot).     Ganz  schwarz,  auch  die  Mündung. 

3432.  (780).     H.  0,17.  Ruvo,  S.  Koll. 
Desgl. 

Fälschungen    oder     Copien    antiker    Originale  dieser    Gattung 

sind: 

3433.  (211).    H.  0,25.    S.  Koll. 
Greifenkopf.    Unbemalt. 

3434.  (209).    H.  0,25.    S.  Koll. 
Widderkopf. 

3435.  (212).    H.  0,23.    S.  Koll. 
Rehkopf. 

3436.  (2i3).    H.  0,15.    S.  Koll. 
Pantherkopf. 

3437.  (156).    H.  0,18.    S.  Koll. 
Eberkopf. 

3438.  (782).    H.  0,23.    S.  Koll. 
Hundskopf.    An  der  Mündung  Malerei. 

3439.  (784).    H.  0,20.    S.  Koll. 

Hirschkopf;  an  der  Mündung  Vogel.  —  Vielleicht  sind 
Stücke  hiervon  antik,  doch  jedenfalls  durch  vollständige 
Uebermalung  entstellt. 

ß)   Trinkhornform  (Form  No.   64). 

3440.  (789).     H.  o,3i.     Ruvo,  S.  Koll. 

Geriefeltes  Hörn,  an  der  Spitze  durch  einen  Löwen- 
kopf abgeschlossen;  schw.  gefirnisst.  Oben  an  der  Mündung 
Malerei:  ein  Jüngling,  das  1.  Bein  auf  ion.  Capitell  auf- 
stellend, nach  r.,  Kantharos  und  Kranz  haltend  (Ghlamys; 
Stiefel);  ihm  gegenüber  sitzt  ein  geflügeltes  Mädchen  mit 
Kreuzbändern,  Gürtel,  ganz  kurzem  Chiton  und  Stiefeln,  in 
der  L.  eine  w.  Amphora;  in  der  R.  Kranz. 

3441.  (787).     H.  0,29     Ruvo,    S.  Koll.    —    Abg.  Genick,    gr.  Keramik, 

1884,  Taf.  XX,  2. 

Ebenso  wie  3440.  An  der  Mündung:  hinten  Palmetten; 
vorn  Eros  mit  Schale,  Binde,  Traube,  naht  nach  r.  einer  auf 
Fels  sitzenden  Frau  mit  Kranz  und  Tympanon. 

60* 


048  Italisch  rotfigurig.    Apulien.     Anhang. 

Anhang. 

1.  Apulisclie  Gattung  mit  weissgelb  und  rot  aufgemalter 

Dekoration. 

Die  Gefässe  sind  ganz  schwarz  gefimisst;  nur  der  tmterste  Teil 
des  Bauches  bleibt  in  der  Regel  ungefirnisst.  Die  Trennungslinien  der 
Ornamentstreifen  sowie  manches  Detail  (Konture  des  Eierstabes,  Zweige) 
sind  graviert ;  die  Orname/ite  zaeissgelb  und  dunkelrot  aufgemalt ;  das 
Hatipt ornament  ist  ein  rotes  Band,  au  das  w.  IVeinblätter,  Trauben 
zmd  Ranken  ansetzen.     Nicht  selten  ist  der  Bauch  geriefelt, 

Ampho7'a. 

34  42.     (1405).     H.  0,745.     Anzi,  S.  Koll. 

Form  No.  56.  An  den  unteren  Henkelans'ätzen  Löcher 
(wegen  des  Brennens).  Auf  der  Mündung  w.  Epheu.  Auf  der 
Schulter  w.-g.  Ranken.  Auf  dem  Bauche  sind  durch  herab- 
hangende Epheuranken  jederseits  zwei  Felder  geschieden,  in 
welchen  je  ein  w.-g.  Thier,  etwas  phantastisch  und  flüchtig: 
drei  Vierfüssler,  einer  mit  Hahnenkopf;  ein  Seebock. 

3443.     (2067).     H.  0,20.     Panofka's  Nachl.,  1858. 

Volutenamphora  mit  Medusenmasken  am  oberen  Henkel- 
ansatz, die  weiss  und  gelb.  Um  den  Hals  w.-g.  Epheu.  Bauch 
geriefelt. 

Pelike. 

3444-     (1956).     H.  0,22.     Aus  Neapel  durch  Panofka  erw. 

A)  Gaukler  in  (weiss,  gelbe  Innenzeichnung;  Haube  apul, 
Art;  nackt  bis  auf  Schürze,  die  schwarz  gelassen,  darauf  gra- 
viert ©);  sie  liegt  mit  Brust  und  Armen  auf  der  Erde,  streckt 
die  Beine  hinten  über  den  Kopf  und  schiesst  damit  einen 
Pfeil  vom  Bogen,  den  sie  in  den  Zehen  hält. 

B)  Leer. 

3445.  (1480).     H.  0,19.     S.  Koll. 

A)  Unbartige  Maske;  Zweige. 

B)  Leer. 

3446.  (1484)-     H.  0,17.     S.  Koll. 

A)  Weiblicher  Kopf  nach  1.,  aus  Blüte  kommend;  rings 
Ranken. 

B)  Einfache  Zweige. 

3447.  (1499).    H.  0,27.     S.  Koll. 

Um  den  Hals  Zweig.  Drei  vertical  auf  den  Bauch  herab- 
fallende Zweige  sind  graviert;  daran  (verblasste)  kleine  Blättchem 


Apul.  weissgelb  und  rot  aufgemalt.  949 

3448.  (127).     H.  0,225.     S.  Koll. 

Nur  die  gravierten  Linien  senkrecht  herabfallender  Zweige 
sind  zu  erkennen. 

3449.  (122).    H.  0,22.     S.  Koll. 

Form  No.  287.  An  der  Schulter  gelbe  Taube,  Ranken, 
rote  Tarne;  unten  g.  und  r.  Guirlande.  Unterer  Teil  des 
Bauches  geriefelt. 

Hydria. 

3450.  (1487)-     H.  0,26.     S.  Koll. 

Ungefähr  Form.  No.  41.  Um  den  Bauch  grosse  w.-g. 
Weinranke.    Geringer  Firnis. 

3451.  (2066).     H.  0,19.     Nachl.  Panofka's,  1858. 

Um  den  Hals  Epheu;  in  der  Mitte  vorn  weiblicher  Kopl 
nach  1.  —  Der  Bauch  geriefelt;  auf  einem  glatten  Streifen  um 
die  Mitte:     Ranken. 

3452.  (2069).     H.  0,18.     Nachl.  Panofka's,  1858. 

Um  den  Hals  g.  Halsband.     Bauch  geriefelt. 

Glockenki'ater. 

3453.  (i436).     H.  o,3I.     Ruvo,  S.  Koll. 

Form   No.  59;    die   Henkel   als    Löwenkopfhaut    gebildet, 

unten  hohl. 

Nur  A)  verziert:  Epheuzweige  neben  Henkel.  In  der 
Mitte:  über  weisspunktiertem  Terrain  (darauf  zwei  Lorbeer- 
zweige) hüpft  ein  jugendlicher  Satyr  nach  r.,  eine  Schale  nach 
Kottabosart  am  r.  Zeigefinger  haltend,  auf  der  1.  ^Schulter 
einen  grossen  Krater  und  leichte  Nebris  (weiss  mit  gelber 
Innenzeichnung).     Er  ist  bekränzt. 

Kanne. 

3454.  (1488).     H.  o,23.     Alte  kgl.  S. 

Einfache  Kanne;  nach  unten  bauchig;  kleeblattförmiger 
weiter  Ausguss;  niederer  Henkel.  Vorne  Eierstab  und  Wein- 
guirlande. 

3455.  (i497)-     H-  °>22-    Alte  k§1  s- 

Desgl.;    vorn  Weintrauben;    darunter    schwebender  Eros 

nach  1. 

3456.  (i486).     H.  0,22.     S.  Koll. 
Desgl.;  wie  3455. 


q5o  Italisch  rotfigurig.    Apulien.     Anhang. 

3457.  (1494)-     H.  0,15.     S.  Koll. 
Desgl.;  geringer. 

3458.  (1492).    H.  0,17.    S.  Koll. 
Desgl.;  Weinguirlande  und  Rosetten. 

3459.  (1441)-     H.  0,17.    S.  Koll. 
Desgl.;   doch   die   Form    etwas    gedrückter.  —  Unter   der 

Weinguirlande  ein  Leiterchen. 

3460.  (Dubl.  771).     H.  o,i3.     S.  Koll. 
Desgl.;  nur  Weinguirlande. 

3461.  (1500).    H.  0,165.    S.  Koll. 
Desgl. 

3462.  (1458).    H.  0,17.     S.  Koll. 
Desgl. 

3463.  (1531).    H.  0,26.    s.  Koll. 
Dieselbe  Form;  doch  ist    der  Bauch    geriefelt.    Am  Halse 

zwei  Tauben  und  Epheuranken. 

3464.  (Dubl.  1049).    H.  0,15. 
Desgl.;  Henkel  und  Mündung  fehlen;   Taube   und  Enten 

am  Halse. 

3465.  (121).     H.  0,22.  S.  Koll. 
Wie    3463.      Am    Halse    unbärtige    Maske   mit    offenem 

Mund  (im  Profil),  aufgehängt  an  Guirlande,  daran  rote  T'änien. 

3466.  (1516).    H.  0,22.     S.  Koll. 

Desgl.;  am  Halse  Epheu,  daran  hängt  eine  bartlose  Maske. 
Der  Henkel  endigt  in  Löwenkopf,  der  w.-g.  bemalt. 

3467.  (1515).    H.  0,28.    S.  Koll. 

Kanne  der  Form  No.  3 18;  cylindrische  Mündung;  gerie- 
felter Bauch;  Henkel  mit  erhöhter  Mittelrippe.  —  Auf  dem 
Henkel  oben  undeutliche  Reliefmaske  (bartloser  Satyr?).  Am 
Halse  zwei  gravierte  Epheukränze  mit  r.  Blättern. 

3468.  (1507).    H.  0,28.    S.  Koll. 

Desgl.;  um  den  Hals  Epheukranz.  Ohne  Maske  auf  dem 
Henkel. 

3469.  (1512).    H.  0,325.     S.  Koll. 

Desgl.;  am  Henkel  unten  Reliefmaske  des  bekränzten 
Apollo.  —  Hals  mit  Epheu. 

3470.  (1541).     H.  0,40.     S.  Koll. 

Desgl.;  am  Henkel  unten  undeutliche  bartlose  Reliefmaske. 
—  Zwei  Epheukränze  am  Hals. 


Apul.   weissgelb   und   rot   aufgemalt.  C)5 1 

3471.  (i23).     H.  0,21.     Ruvo,  S.  Koll. 

Kanne  mit  dem  Halse  und  der  Mündung  von  Form 
No.  3 14,  doch  mit  schlankem  glattem  Bauche.  —  Am  oberen 
Henkelansatze  bartlose  Reliefmaske.  —  Vorn:  Sitzende  Frau 
mit  offenem  Kästchen;  rings  Ranken;  oben  und  unten 
Eierstab. 

3472.  (2050).     H.  0,17.     In  Rom  erw.;  Nachl.  von   Dr.  Herbst;   1858. 
Wie  3471;  vorn  weiblicher  Kopf  und  Ranken. 

3473.  (1817).     H.  0,17.     In   Rom   erw.   durch   Gerh.,  1841. 

Desgl.;  vorn  w.  Lorbeerkranz.  Die  Reliefmaske  scheint 
ein  Gorgoneion. 

3474.  (2897).     H.  0,19.     Unteritalien,  S.  Sabouroff,  1884. 

Desgl.;  vorn  Weinguirlande;  oben  und  unten  Eierstab. 

3475.  (1451)-     H.  0,155.     S.  Barth. 

Form  No.  314.  Am  oberen  Henkelansatz  Reliefmaske 
(Gorgoneion  mit  herausgestreckter  Zunge).    Weinguirlanden. 

3476.  (143).     H.  0,15.     Alte  kgl.  S. 

Desgl.;  die  Reliefmaske  ist  die  eines  Löwen.  —  Lorbeer- 
kranz. 

3477.  (1449).     H.  0,16.     S.  Koll. 

Mündung  und  Henkel  wie  Form  No.  3i4;  doch  der  Bauch 
ganz  flach.  —  Lorbeerkranz  und  Eierstab. 

3478.  (1491)-     H.  0,14.     S.  Koll. 

Form  No.  32o.  Kännchen  mit  cylindrischer  Mündung  und 
hohem  Henkel.  —  Um  den  Bauch  Ranken. 

3479.  (1446).     H.  0,17.     S.  Koll. 
Desgl.;  Weinguirlande. 

3480.  (1437).     H.  0,15.     S.  Koll. 
Desgl.;  Rosetten. 

3481.  (1447)-     H.  0,14.     S.  Koll. 

Desgl.;  Rosetten.  —  Am  Henkel  Rest  eines  starken  eisernen 
Ringes,  woran  das  Gef'äss  aufgehängt  war. 

3482.  (1495).     H.  0,12.     Alte  kgl.  S. 

Dieselbe  Form  wie  3478  ff.,  doch  niederer  Henkel.  Nur 
am  Halse  Ranken. 

3483.  (Dubl.  479).    H.  0,07. 
Desgl. 

3484.  (1518).    H.  0,12.    S.  Koll. 

Desgl.;  der  Bauch  jedoch  geriefelt;  um  den  Hals  w.-g. 
Oelzweig. 


q52  Italisch  rotfigurig.    Apulien.      Anhang. 

3485.  (2267).     H.  0,085.  Gerh.'  Nachl. 

Form  No.  282.  Auf  dem  Bauche  vorn  ein  weiblicher  Kopf 
nach  l.j  von  reichen  Ranken  umgeben. 

Bauchige  Lekythos  (Aryballos). 

3486.  (2065).     H.  0,22.     Nach].  Panofka's,  1858. 

Form  No.  240.  —  Leicht  einherschreitender  w.  Eros  mit 
kurzen  Flügeln  (kurzes  gelbes  Haar,  gelbe  Schuhe,  rotes 
Gewand  auf  1.  Arm),  ein  gelbes  Kästchen  am  Bügelgriff  em- 
porhaltend ;  r.  und  1.  reiche  emporsteigende  gelbweisse  Ranken. 
Oben  buchstaben'ähnliche  weisse  Punkte. 

3487.  (1477).     H.  0,205.    Ruvo,  S.  Koll. 

Desgl.;  Eierstab  oben  und  unten.  Nackte  Frau  mit 
Spiegel  vor  Luterion,  auf  das  eine  weisse  Taube  mit  einer 
Binde  in  den  Krallen  herabfliegt;  r.  Stuhl  mit  dem  abgelegten 
r.  Gewände.  Alabastron  im  Felde.  R.  und  1.  reichste  Ranken 
mit  Blüten. 

3488.  (1462).    H.  0,18.    Ruvo,  S.  Koll. 

Desgl.;  Eierstab  oben  und  unten.  Auf  einer  Blüte  auf- 
sitzender Frauen  köpf  nach  1.;  rings  reiche  Ranken. 

3489.  (i454)-     H.  0,18.     Ruvo,    S.   Koll.  —    Aus    Stücken;    etwas    be- 

schädigt. 

Desgl.;  Unten  Eierstab.  Gauklerin.  Eine  Frau  mit 
rotem  Chiton  von  unter  der  Brust  bis  zu  den  Knien;  beugt 
den  Oberkörper  weit  hintenüber,  ja  vertikal  herab;  sie  will 
sich  überschlagen.  Unten  sind  drei  Schwerter  aufgepflanzt, 
zwischen  denen  durch  sie  diese  Purzelbäume  macht. 

3490.  (1456).     H.  0,16.     Alte  kgl.  S. 

Desgl.  —  Eine  Frau  in  langem  weissem  Chiton,  mit  breitem 
rotem  Streif  in  der  Mitte  vorn  herab,  sitzt  auf  dem  Oberteil 
einer  ionischen  Säule,  darauf  ein  Kissen;  sie  halt  ein  rotes 
Tympanon  in  der  R.;  r.  und  1.  rote  Ranke  mit  w.  Punkten; 
Alabastron  im  Felde. 

3491.  (1466).     H.  0,22.     Aus  Neapel  erw.;  alte  kgl.  S. 
Desgl.  —  Vorn  gute  Palmettenranken. 

3492.  (1496).     H.  0,19.     S.  Koll. 
Wie  349i. 

3493.  (1685).     H.  o,i3.    Ruvo,  S.  Koll. 

Mit  gedrücktem  flachem  Bauche.  —  Eros  mit  grossen 
roten  und  w.  Flügeln  sitzt  auf  Fels  nach  1.,  einen  Kranz 
haltend;  r.  und  1.  reiche  weisse  Ranken  und  Blumen,  sehr  flott 
und  schön.    (Das  Weiss  grösstenteils  verblasst.) 


Apul.  weissgelb  und  rot  aufgemalt.  953 

3494.  (i36).     H.  0,10.     Ruvo,  S.  Koll. 

Ebenfalls  gedrückte  Bauchform.  —  Weiblicher  Kopf  nach 
1.  mit  roter  Haube;  reiche  Ranken. 

3495.  (1457)-     H.  o,io.     S.  Koll. 

Desgl.;  nur  freie  Palmettenranken. 

3496.  (1452).     H.  0,15.     Alte  kgl.  S. 

Schlanke  Form;  mit  einem  etwas  höheren  Fusse.  — 
Grosser  weiblicher  Kopf  nach  1.  mit  Haube;  etwas  grob. 

3497.  (124).     H.  0,14.     S.  Koll. 

Desgl.;  der  Bauch  mit  w.-g.  Gitterwerk  bedeckt. 

3498.  (i3o).     H.  0,16.     S.  Koll. 

Form  No.  241,  doch  mit  etwas  höherem  Fusse;  ohne 
Punkte  auf  dem  Napfchen  unten.  —  Auf  dem  Bauche  zwei 
auseinander  emporwachsende  Blüten;  auf  der  oberen  sitzt  eine 
Eule;  rings  reiche  Ranken. 

Schale,  Schüssel,   Teller. 

3499.  (945)-     Dm.  0,115.     S.  Koll. 

Schale  der  Form  No.  226.    Innen  w.  Lorbeerkranz. 

3500.  (1455).     Dm.  0,14.     S.  Koll. 
Desgl.     Innen  w.-g.  Palmetten. 

3501.  (2062).     Dm.  o,i3.     Apulien,    Nachl.  Panofka's,  1858. 

Desgl.  Innen  Frauenkopf  nach  1.,  rings  Bl'ättchenkranz 
und  r.  Ringe. 

3502.  (1475).     H.  0,06.     Dm.  0,09.     Alte  kgl.  S. 

Etwas  tiefer;  innen  leer;  aussen  Weinguirlande. 

3503.  (1476).     H.  0,045.     Dm.  0,06.     S.  Koll. 
Desgl.;  aussen  Rosetten  und  Zweige. 

3504.  (935).     H.  0,07.    Dm.  0,10.     Alte  kgl.  S. 
Desgl.;  aussen  Zweige. 

3505.  (29).     H.  0,055.     Dm.  0,10.     S.  Koll. 
Desgl.;  aussen  Zweig. 

3506.  Dm.  0,25.     S.  Koll. 

Henkellose  Schüssel  mit  breitem  Rande.  Oben  kleine 
Epheuranken  (die  gravierten  Linien  alle  mit  Rot  gefüllt). 

3507.  (1450).    Dm.  0,155.     S.  Koll. 

Einfache  Schüssel;  innen  w.-g.  Lorbeerkranz.     Gering. 

3508.  Dm.  0,23. 

Teller,  ahnlich  Form  No.  227,  doch  mit  niedrigem  Fusse. 
Am  Rande  w.  Blättcnen. 


q54  Italisch  rotfigurig.     Apulien.     Anhang. 

3509.  (1472).     Dm.  0,195.     S.  Koll. 

Teller  (etwa  wie  Form  No.  224,  ohne  die  Henkel).    Aussen 
Ranken  etwas  ungewöhnlicher  Art.     Innen  Lorbeer. 

3510.  (1443).     Dm.  0,155.     S.  Koll. 

Deckelschale  (etwa  Form   No.    218).     Auf  dem    Deckel 
Weintrauben. 


Napf. 

3511.  (1442).     H.  0,145.     S.  Barth. 
Form    No.  21 3,    doch    schlanker;    dünnwandig.    —    Oben 

Eierstab;  dann  Weinguirlande  und  Rosetten. 

3512.  (1445)-    H.  0,095.    S.  Koll. 
Desgl. 

3513.  (32).     H.  0,09.     S.  Koll. 
Desgl. 

3514.  (1474).    H.  0,06.     S.  Koll. 
Desgl.;  Zweige  und  Rosetten. 

3515.  (2538).     H.  0,09.     S.  Friedländer. 
Desgl.;  Weintrauben;  gering. 

3516.  (Dubl.  382).     H.  0,10. 
Desgl. 

3517.  (1958).     H.  0,15.     Von   Gargiulo  in  Neapel  erw. 
Dieselbe  Form.     Oben  Eierstab. 

A)  Karikatur.  Ein  Vogel  (weiss  mit  g.  Innenzeichnung), 
stark  ithyphallisch,  mit  magerem  Hals  und  riesigem  mensch- 
lichen karikierten  Kopfe  mit  Spitzbart,  Glatze,  langen  Ohren, 
Hörnern  und  krummer  Nase;  er  hat  ausser  den  zwei  Vogel- 
beinen noch  dürre  Arme;  mit  dem  r.  schultert  er  einen  Speer; 
am  1.  tragt  er  einen  Rundschild,  darauf  gelb  gemalt  /VE.  R. 
und  1.  ein  Zweig. 

B)  Nur  ein  Zweig  oben. 

3518.  (2546).     H.  0,06.     S.  Friedländer. 
Kleiner   Napf   mit    emporgebogenen    Henkeln.      Eierstab 

oben;  Reste  gelber  Malerei.     Gering. 

3519.  (2049).     H.  0,08.     In  Rom  erw.  von  Dr.  Herbst;   1S58. 
Form  No.  297.   A)  Eierstab  und  Wellenornament;  Frauen- 
kopf nach  1.  (r.  Haube,  g.  Haar),  von  Ranken  umgeben. 

B)  Nur  Zweige  und  Rosetten. 

3520.  (1461).     H.  0,10.     Dm.  0,16.     S.  Koll. 
Kleiner   flacher  Napf   mit  vertikalen  Henkeln;  am  Rande 

Epheu, 


Apul.  weissgelb  und  rot  aufgemalt.  q55 

3521.  (1539).     H.  0,195.     S.  Soll. 

Form  No.  299,  mit  geknoteten  Henkeln.  Der  Bauch  ist 
geriefelt  mit  Ausnahme  eines  Randstreifens  oben  (darauf 
Frauenkopf  von  vorne,  von  zwei  Tauben  und  Ranken  um- 
geben) und  einem  Streifen  in  der  Mitte  (darauf  Rosetten). 
Auf  der  Rückseite  nur  Zweige  in  den  Streifen. 

3522.  (1510).     H.  0,12.     S.  Koll. 

Form  No.  3o5.    Nur  Zweige  an  den  beiden  Streifen. 

3523.  (1514)-    H.  0,14.     S.  Koll. 

Desgl.;  auf  dem  Randstreif  Taube  und  Zweige;  der  untere 
Streif  fehlt. 

3524.  (33).     H.  o,i3.     S.  Koll. 
Desgl.;  Taube  und  Epheu. 

3525.  (98).    H.  0,10.    S.  Koll. 

Form  No.  3oo;  am  Halse  Zweige;  Bauch  geriefelt;  Henkel 
geknotet. 

Kantharos. 

3526.  (2057).     H.  0,16.     Panofka's  Nachl.,  1858. 

Form  No.  274.  Am  oberen  Henkelansatze  bartloser  Kopf 
mit  phrygischer  Mütze  (schwarz  gefirnisst;  darüber  das  Haar 
gelb,  die  Mütze  rötlich  bemalt).  Eierstab  oben  und  unten 
(grav.  Konture). 

A)  Reiche  gelbe  Weinranke  und  Kithara. 

B)  Einfache  Guirlande. 

3527.  (2051).     H.  0,10.     Panofka's  Nach!.,  1858.  —  Ergänzt. 
Desgl.;  einfacher  Zweig. 

3528.  (1478).    H.  o,n.    Dm.  0,12. 

Ferm  No.  275,  doch  mit  geriefeltem  Bauch.  An  den 
Henkeln  der  unbärtige  Kopf  mit  phrygischer  Mütze.  Auf  dem 
oberen  Teile  des  Bauches  Frauen  köpf  mit  reichen  Ranken. 

3529.  (99).     H.  0,11.     Dm.  0,11.     S.  Koll. 

Desgl.  —  Innen:  Frauenkof  nach  1.  in  Haube,  von 
rotem  Streif  umfasst.  —  An  den  Henkeln  unbärtige  Relief- 
masken, mit  herausgestrichenem  Haar. 

Aussen:  Am  oberen  Teil  des  Bauches  jederseits  ein 
Frauenkopf  nach  1.,  von  Ranken  umgeben. 

3530.  (i793).     H.  0,12.     In  Rom  erw.  durch  Gern.,  1841. 

Form  No.  273.    Bauch  geriefelt.    Am  Rande  Epheu. 

Alabastron. 

3531.  (129).     H.  0,175.    Alte  kgl.  S. 

Form  No.  296.    Von    der  völlig  verblassten  Malerei  ist  zu 


956 


Italisch   rotfigurig.     Apulien.     Anhang. 


erkennen:    Eros  (Armbänder)  eilt  etwas  vorgebeugt,  die  Hand 
vorstreckend  nach  1.;    1.   unten   undeutlicher    Gegenstand.    L. 
Ranken.     Oben  und  unten  Eierstab. 
3532.     (2268).     H.  o,io.     Gerh.'  Nachl. 

Desgl.;  weiblicher  Kopf  auf  Blume,  von  Ranken  um- 
geben. 

Verschiedene  Formen. 

35  33.     (1448).     H.  0,12.     Ruvo,  S.  Koll. 

Form  No.  329;  henkelloses  Salbgefäss.  Weiblicher  Kopf 
nach  1.,  von  Ranken  umgeben. 

3534.  (1485)-     H.  0,14.     S.  Koll. 

Desgl.;  Epheukranz  ringsum.     Gering. 

3535.  (1444)-     H.  0,22.     Alte  kgl.  S. 
Desgl.;  mit  w.  Gitterwerk. 

35  3  6.     (1489).    H.  0,18.    S.  Koll. 
Desgl.;  wie  3535. 

3537.  (118).     H.  0,15.     S.  Barth. 

Desgl.;  der  Bauch  geriefelt;  um  den  Hals  einfaches 
Ornamentband. 

3538.  (1530).     H.  0,14.     S.  Koll. 
Wie  3527. 

3539.  (1529).     H.  0,14.     Alte  kgl.  S. 
Desgl. 

3  540.     G543).    H.  0,24.     S.  Koll. 

Desgl.;  etwas  reicher;  noch  ein  Streif  um  die  Mitte  des 
Bauches. 

3  541.     (i3g).     H.  0,06.  S.  Koll. 

Henkelloses,  unten  breites,  doch  fussloses  kleines  Salbgefäss; 
von  Gitterwerk  bedeckt. 

8542.     (1440)-     H.  0,18.     S.  Koll. 

Form  No.  328;  Giessgefäss;  vorn  mit  breiter  Weinguir- 
lande  und  zwei  Tänien  gesclimückt. 

3543.  (166).     H.  0,08.     Bari,  S.  Koll. 

Aehnlich  Form  No.  25 1.  Der  Ausguss  in  Form  eines 
Löwenkopfes.  Oben  kleiner  Deckel.  Vorn  zwei  Tauben  und 
Blumen. 

3544.  ^60).     H.  o,i3.     S.  Barth. 

Form  No.  304.  D  eckelgefäss.  —  Astragal  u.  a.  einfache 
Ornamente. 


Apul.  weissgelb  und   rot  aufgemalt.  q5j 

3545.  (1994).     H.  0,11.     S.  Ingehh. 

Desgl.;  Deckel  fehlt.  —  Auf  beiden  Seiten  ein  Frauen- 
kopf nach  1.,  neben  welchem  Rückenfl  ügel  emporragen 
(Haar  braunrot). 

3546.  (1511).     H.  0,15.    S.  Koll. 

Desgl.;  der  Bauch  geriefelt.  Einfach  verziert  (Eierstab  und 
vertikale  Striche). 

3547.  (1482).     H.  0,21.     Alte  kgl.  S. 

Sogenannter  As  kos,  ungefähr  Form  N0.84,  doch  eleganter. 
Weinguirlanden. 

3548.  (1537).     H.  0,27.     S.  Koll. 

Desgl.;  der  Bauch  geriefelt.     Oben  Epheu.    Gering. 

3549.  (145)-     H.  0,125.     Alte  kgl.  S. 

Desgl.;  mit  einem  feinen  Ausguss  in  der  hinteren  Spitze. 
Vorn  Epheu  und  ein  Vogel  nach  r. 

3550.  (144).     H.  0,155.     S.  Koll. 
Desgl.     Vorn  Weinguirlande. 

3551.  (1438).    H.  0,17.     S.  Koll. 
Desgl.     Ranken  und  Blumen. 

35  52.     (206).     H.  0,47.     Pomarico,  S.  Koll. 

Form  No.  3oi.  S'äule  mit  Vasen  auf  der  Spitze  und  einer 
Basis  unten,  auf  der  ebenfalls  kleine  Gefässe  (Nachbildung 
einer  Grabessaule  mit  dargebrachten  Gefässen?).  Einlach 
schwarz;  doch  auf  dem  kleinen  Askos  unten  sind  gravierte 
Ornamente  der  vorliegenden  Gattung. 
355  3.     (207).     H.  0,10.     Bari,  S.  Koll. 

Form  No.  289.  Vier  kleine  Becher  verbunden  auf  einem 
Ringfusse.     Epheuranken. 

3554.    (1493).     H.  0,20.    S.  Koll. 

Tiefe  Schüssel  mit  kleinen  Handhaben  am  Rande,  darin 
Löcher  zum  Aufhängen  des  Gefässes.  Auf  der  einen  Seite 
grosse  Weinguirlande,  darunter  Schwan;  die  andere  Seite 
vernachlässigt. 

355  6.     H.  0,10. 

Bauchiges  kleines  Gefass  mit  zwei  anliegenden  Henkeln 
auf  einem  Untersatze;  auf  letzterem  Epheuranken.  Auf  den 
Gefässbauch  sind  beiderseits  eine  Ente  und  eine  Schale 
modern  aufgemalt. 


658  Italisch  rotfigurig.     Apulien.     Anhang. 

2.  Apulische    Gattung   ungefirnisster  meist  bemalter  Ge- 
fässe  mit  plastischem  Schmuck. 

Rötlicher  Thon  mit  zveissem  Ueberzug  und  Farben;  letzteres 
beides  meist  abgerieben. 

a)  Prachtgefässe  mit  Masken  tmd  Statuetten. 

3556.  (TC.  6i3).     H.  0,42.     Canosa. 

Form  No.  66.  Zwei  Töpfe  durch  einen  Strickhenkel  ver- 
bunden, an  dessen  unterem  Ansätze  je  eine  weibliche  Maske, 
auf  dem  Rande  des  Untersatzes,  der  das  Ganze  tragt,  befindet 
sich  jederseits  unter  der  obigen  noch  ein  (freigearbeiteter) 
weiblicher  Kopf  mit  Stephane  und  hinten  spitzer  Haube. 
Der  Gesichtstypus  ist  der  des  später  archaischen  Stiles. 
Spuren  von  roter  Farbe. 

3557.  (TC.  3489).     H.  0,57.     Aus  Neapel   erw.,  1841. 
Untersatz,  daran  vorn  eine  grosse  unbärtige  Büste   mit 

grossen  Kopfflügeln.  Oben  auf  dem  Untersatz  kommt  aus 
Blättern  (viel  erg.)  ein  grosser  weiblicher  Kopf  heraus,  mit 
Epheu  bekränzt;  r.  und  1.  unterhalb  springt  das  Vorderteil  je 
eines  gezäumten  Pferdes  hervor.  Oben  auf  steht  (mit  Gips 
befestigt  und  von  sehr  zweifelhafter  Zugehörigkeit)  eine  be- 
kleidete weibliche  Rundfigur  mit  Flügeln  (am  Gewände  breite 
Rosa-Streifen).  Mehrfache  Farbreste  auf  dem  w.  Ueberzug 
des  Ganzen.    Der  gewöhnliche  freie  spätere  Stil. 

3558.  (TC.  6695).     H.  0,50.     Canosa,    1874. 

Grosser  Askos.  Hintenein  Gorgoneion  (geflügelt), darüber 
drei  vorspringende  Hundsköpfe  (Kerberos).  Vorn  ein  Gor- 
goneion (von  Schlangen  umwunden,  ungeflügelt);  zu  beiden 
Seiten  sitzt  je  eine  bekleidete  weibliche  Rundfigur  (Chiton, 
Mantel,  je  ein  Arm  auf  der  Brust).  Oben  auf  dem  Bügel- 
henkel eine  schreitende  bekleidete  weibliche  Rundfigur.  — 
Reste  des  w.  Ueberzuges.  —  Geringe  Ausführung. 

3559.  (TC.  3490).     H.  0,37.     Aus  Neapel  erw.,  1841. 

Hals  und  Henkel  einer  Prachtkanne.  Am  Henkelansatz 
oben  und  unten  eine  weibliche  Maske  (braunes  Haar);  an 
den  Rotellen  Gorgoneien.  Rosa-  und  blauer  Eierstab  auf 
der  Lippe.  Am  Halse  grosse  Relieffigur  eines  Eros  mit  über- 
einandergeschlagenen  Beinen  und  Mantel;  darunter  kleine 
Eroten:  r.  zweimal  ein  nach  1.  herantänzelnder,  1.  zweimal 
ein  herbeischreitender  mit  erhobenen  Armen,  als  ob  er  etwas 
trage.  Rosa  und  Violett  daran.  Der  ganze  Grund  des  Halses 
ist  rosa  gefärbt. 


Apul.  ungefirnisst  mit  plast.  Schmuck.  959 

35  60      (TC.  3539).     H.  0,54.     Ruvo,  1841. 

Grosser  weiblicher  Kopf  von  rohem  Stile  (Haube,  die 
einst  mit  Farbe  karriert  war;  vorn  mit  Blattern  besteckt);  zu 
beiden  Seiten  oben  steigen  aus  Blüten  weibliche  Köpfchen 
empor;  in  der  Mitte  oben  eine  grosse  weibliche  Rundfigur. 
Hinten  ein  Henkel. 

3561.  (TC.  6696).     H.  0,53.     Canosa,  1874. 

Im  Wesentlichen  gleich  356o. 

3562.  (TC.  1201).    H.  0,51.     S.  Koll. 

Grosser  Askos.  Vorn  und  hinten  grosses  Gorgoneion 
mit  Flügeln  und  Schlangenknoten  am  Halse. 

b)  Kanneti  in  Kopffori7i. 

3563.  (TC.  234).     H.  0,25. 

Hohe  Mündung.  Jugendlicher  Perserkopf,  das  Tuch 
um  den  Kopf,  das  unter  dem  Kinn  durchgeht;  kurzes  Haar 
fällt  in  die  Stirne;  volle  Lippen;  ausdrucksvoll. 

3564.  (TC.  232).    H.  0,22.    S.  Koll. 

Weiblicher  Kopf  mit  Haube.  Die  Augen  bemalt;  das  Haar 
rotbraun.    Gylindrische  Mündung. 

3565.  (TC.  237).    H.  0,26.    S.  Koll. 

Derselbe  Kopf  wie  3564,  nur  etwas  grösser. 

3566.  (2536).     H.  0,12.     S.  Friedländer,  1877. 
Weiblicher  Kopf;  Haare  rot.    Schlecht. 

3567.  (TC.  5219).     H.  o,i3.     Rignano,    aus    einem   Grabe;  Gesch.  des 

Bildhauers  Zurstrassen,  1858. 

Weiblicher  Kopf;  sehr  zerstört;  die  Mündung  fehlt. 

c)  Rhyton  mit   Tierkopf. 

35  68.     (TC.  239).     H.  0,14.     S.  Koll. 

In  der  Art  von  Form  No.  293.    Löwenkopf. 

3569.  (TC.  226).    H.  0,18.  S.  Koll.  . 
Desgl.;  Rehkopf. 

3570.  (TC.  242).    H.  0,17.    S.  Koll. 
Wie  3569. 

3571.  (TC.  229).    H.  0,16.    S.  Koll. 
Desgl. 

3572.  (TC.  241).    H.  0,17.    S.  Koll. 
Desgl. 


9öo 


Italisch  rotfigurig.     Apulien.     Anhang. 


3573.  (TC.  225).     H.  0,175.     S.  Koll. 
Desgl. 

3574.  (TC.  228).     H.  0,17.     S.  Koll. 
Desgl.;  mit  Schafskopf. 

3575.  (TC.  238).     H.  0,205.     S.  Koll. 
Desgl. 

3576.  (TC.  227).    H.  0,19.    S.  Koll. 
Desgl.;  mit  Eberkopf. 

3577.  (TC.  23i).     H.  0,17.     S.  Koll. 
Desgl. 

3578.  (TC.  236.)     H.  0,19.     S.  Koll. 
Desgl.;  mit  Kuhkopf. 

3579.  (TC.  240).     H.  0,17.     S.  Koll, 
Desgl. 

3580.  (TC.  23a)     H.  0,155.     S.  Koll. 
Desgl.;  mit  Hundskopf. 

3581.  H.  0,15. 

Greifenkopf,  schön;  hinten  gebrochen;  wahrscheinlich  von 

einem  solchen  Gef'äss. 

3582.  (TC.  235).    H.  0,195.    S.  Koll. 

Form  No.  64.    Trink  hörn,  in  einen  Schlangenkopf  endend. 

3583.  (TC.  233).    H.  0,215.     S.  Koll. 
Desgl.;  mit  Löwenkopf;  geriefelt. 

d)  Deekelbiichsen  mit  Relief. 

3584.  (TC.  7582).     H.  0,18.     Dm.  0,27.      Canosa,    1878.     Abg.    Mon.    d. 

Inst.  1884. 

Etwas  ausgeschweifte  runde  Büchse,  am  Rande  unten 
Eierstab  (braune  Konture,  Rosa- Füllung).  Das  Ganze  mit  w. 
Ueberzug. 

Auf  dem  konvexen  Deckel  ein  rundes  Relief,  dessen  Grund 
ebenso  wie  der  ganze  übrige  Deckel  rosafarben.  Rings  ein 
braunes  Wellenornament.  Die  Konture  der  aus  einer  sehr 
stumpfen  Form  gepressten  Figuren  sind  durch  braune  Pinselum- 
führung  deutlicher  gemacht.  —  R.  sitzt  auf  Fels  eine  Frau 
nach  1.  (Nymphe?)  (Mantel  unterwärts;  braunes  Haar;  Ober- 
körper nackt);  auf  ihren  Knien  ein  Knablein  (Dionysos?), 
das  ein  grosses  Füllhorn  mit  beiden  Armen  halt,  an  dessen 
vollen   (mit  was  gefüllt  ist  undeutlich)  Rand    sie    die  R.    legt. 


Apul.  ungefirnisst  mit  plast.  Schmuck.  q6i 

Vor  ihr  steht  ein  Jüngling  (Hermes?),  mit  der  L.  auf  ionische 
Säule  (oder  nur  ein  Pfeiler  über  den  sein  Gewand  fallt?)  ge- 
stützt, die  auf  oder  hinter  einem  Postamente  emporsteigt;  er 
greift  mit  der  R.  auch  nach  dem  Füllhorn;  in  freundlichem 
Gespräche;  schwache  Spuren  des  unbestimmten  Abdruckes 
deuten  darauf  hin,  das  er  etwas  in  der  L.  halt  (Kerykeion?); 
hinter  ihm  ein  aufblickender  Hund. 

3  585.     (TC.  834).     H.  0,095.     Dm.  0,125.     S.  Koll. 

Kleine  Pyxis  ahnlicher  Form;  ohne  Boden  und  nicht  zu 
gebrauchen.  Mit  w.  Ueberzug,  ohne  Farben.  Auf  dem  Deckel 
bartige  Silensmaske  wilden  Ausdrucks  (Pferdeohren;  das 
Haar  gut  zur  Füllung  verwendet;  schön)», 

3  586.     (TC.  837).     H.  0,09.     Dm.  0,115.     S.  Koll. 

Wie  3885. 
35  87.     (TC.  83i).     H.  0,10.     Dm.  o,i3.     S.  Koll. 

Form  wie  3585;  oben  Kopf  und  Hals  des  jugendlichen 
Herakles  mit  umgeknüpftem  Löwenfell,  etwas  nach  1.  ge- 
wandt; edler  Typus;  schön. 

3588.  (TC.  847).     H.  0,07.     Dm.  0,11.     S.  Koll. 

Wie  3587;  ohne  Spuren  des  w.  Ueberzuges. 

3589.  (TC.  83o).     H.  0,07.     Dm.  0,115.     S.  Koll. 

Form  wie  3585.  Oben  Dionysos,  nach  Frauenart  reitend 
auf  einem  Panther  nach  r.,  eine  Weinrebe  in  der  R.;  der 
Unterkörper  im  Mantel.    Sehr  stumpf  und  undeutlich. 

35  90.     (TC.  840.)     H.  0,09.     Dm.  0,11.     S.  Koll. 

Form  wie  3585;  unten  auf  drei  kleinen  Löwenfüssen 
stehend  (einer  erg.)  mit  gelber  Farbe  drauf.  Oben:  jugend- 
liche Heraklesmaske  mit  Löwenfell;  hart,  nicht  schön. 

e)  Kreisförmige  Flasche  (Form  JVp-k  11). 

3  591.     (TC.  i3o3.)     H.  0,27.     Dm.  o,23.     S.  Koll. 

In  der  Mitte  beiderseits  eine  weibliche    Maske   (Meduse?); 
reiches  gewelltes  Haar.     Reste  des  w.  Ueberzuges. 
3  592.     (TC.   i3oi).     H.  0,27.     Dm.  o,23.     S.  Koll. 

In  der  Mitte:  A)  Skylla  (menschlicher  Oberkörper,  unten 
kommen  zwei  Hunde  heraus  und  zwei  Schlangenbeine  die 
in  eine  Art  Greifen-  oder  Seedrachenköpfe  enden),  von  vorne, 
mit  Halsband  und  langem  Haar;  in  der  R.  hält  sie  ge- 
schwungen das  Schwert,  in  der  L.  die  Scheide.  Unten  zwei 
Delphine.  Der  Grund  Rosafarben;  sonst  Reste  von  Blau  und 
Braunrot. 

61 


Q(52  Italisch  rotfigurig.     Unbestimmt. 

f)   Geriefelt,  ohne  Reliefs. 

3593.  (253)-    H.  0,61.     S.  Koll. 

Volutenamphora;  Gorgonenmasken   in    den  Voluten;    die 
Henkel  enden  in  Schwanenköpfe.    Reste  des   w.  Ueberzuges. 

3594.  (TC.  492)-     H-  °^5o.     S.  Koll. 

Amphora   der  Form  No.  56;    geriefelt;    in    der    Mitte    ein 
glatter  Streif. 

3  595.     H.  0,39. 

Hydria  (etwa  Form  No.  43;  höherer  Fuss);  geriefelt. 

3  596.     (TC.  292).     H.  o;32.     Alte  kgl.  S. 
Desgl.;  ungeriefelt. 

35  97.     (TC.  3oi).    H.  0,20.    S.  Koll. 
Desgl. 


5.  Gefässe  unbestimmter  italischer  Fabriken. 

a)  G-efirnisst   und  in  der  gewöhnlichen  Vasentechnik 
bemalt. 

3  598.     (1169).     H.  0,46.     Alte  kgl.  S. 

Kanne  der  Form  No.  7,  doch  mit  aufsteigendem  Henkel; 
am  unteren  Ansätze  desselben  gepresste  Reliefpalmette.  Am 
Halse  Palmetten;  auf  der  Schulter  schw.  Epheu;  um  den 
Bauch  oben  ausgesparter  Lorbeerkranz,  darunter  weiss  auf- 
gemalter Epheu;  darunter  ein  Streif  mit  (schlechtem)  weissem 
Grunde,  darauf  schw.  aufgemalter  Epheu.  Schwer;  gering. 
Isolirt. 

3599.  (1227).     H.  0,185.     S.  Barth. 

Aryballos  (Form  No.  240).  Der  thongr.  Bauch  mit 
schw.  Gitterwerk  verziert.  Unten  Wellenornament.  Wahr- 
scheinlich kampanisch. 

3600.  (1819).     H.  0,135.     Aus  Rom  durch  Gerh.   1841. 

Desgl.;  am  Henkel  der  Rest  eines  Eisengerätes  oder  Eisen- 
nagels, an  dem  er  aufgehängt  war. 

3601.  (1152).     H.  0,08.     Alte  kgl.  S. 
Desgl.;  Punkte  in  dem  Gitterwerk. 

3602.  (i3i).     H.  0,15.     Alte  kgl.  S. 
Desgl.;  schlank,  mit  höherem  Fusse. 


a.  Gefirnisst,  gewöhnlich  bemalt.  q63 

3603.  (1667).     H.  0,085.     Gerh.   1S37.  —  Vgl.  Mommsen,    unterital.    Dial. 

S.  3 16,  16. 

Desgl.;  mit  einfachen  Streifen.  Unten  auf  dem  Boden  ein- 
gekratzte oskische  Inschrift,  s.  Taf.  36o3. 

3604.  (l83l).     H.  0,85.     Aus  Rom   erw.,  Gerh.   1841. 

Aryballos  mit  in  der  Mitte  eingezogenem  Bauche. 

3605.  (783).     H.  0,055.     Dm.  °>22-     Armento,  S.  Koll. 

Flache  zweihenklige  Schale.  Aussen  schwarz.  Innen 
innerhalb  eines  Wellenbandes  drei  Fische  und  ein  anderes 
Seetier;  im  Abschnitte  darunter  Wellenornament.    Gering;  roh. 

3606.  (1176).  H.  0,075.  Dm.  0,25.  Sorrento,  S.  Koll. 
Henkelloser  Fischteller;  altere  Form  mit  emporgebo- 
genem Rande.  Gute  Technik.  Innen  schwarz.  Oben  am 
Rande  schw.  Netzornamenf,  darunter  (auf  dem  emporstehenden 
Rande)  sechs  Fische,  Polypen  und  Rochen  ringsum.  Unten 
kleine  schw.  Strahlen. 

3607.  (2466).     H.  0,06.     Dm.  0,37.      Curti    bei   Capua,  1875. 

Fischteller  der  spateren  Form  (Form  No.  340)  mit 
umgeschlagenem  Rande,  der  fast  bis  zum  Ende  des  Fusses 
herabzugehen  pflegt;  oben  fast  flache,  nach  der  Mitte  etwas 
eingesenkte  Fläche,  auf  welcher  die  Fische  gemalt  sind.  Auf 
dem  Rande  aussen  Epheu  mit  gravierten  Ranken.  —  Oben 
zwei  grosse  Fische,  eine  Art  Sepia  und  ein  Rochen.  Als 
Füllung  kleine  weisse  Muscheln  und  Seetiere.    Sehr  schön. 

3608.  (765).     H.  0,09.     Dm.  0,35.    Armento,  S.  Koll.  —  Aus  Stücken- 

sehr  übermalt. 

Desgl.  Skylla  mit  drei  weissen  Hunden;  zwei  Seepferde, 
ein  Polyp  und  kleinere  Fische.  —  Mit  Weiss. 

3609.  (706).     H.  0,098.     Dm.  0,39.     Armento,  S.  Koll. 

Desgl.;  zwei  Seepferde  (von  denen  eines  einen  Fisch  im 
Maule  hat),    ein  Fisch  und  ein  Polyp.  —  Mit  Weiss.    Gering. 

3610.  (767).     H.  0,08.     Dm.  0,35.     Armento,  S.  Koll. 

Wie  3609.  Zwei  Seepferde,  zwei  grosse  und  mehrere 
kleine  Fische. 

3611.  (770).     H.  0,15.     Dm.  0,21.     Armento,  S.  Koll. 
Desgl.    Drei  Fische;  roh. 

3612.  (768).     H.  0,075.     Dm.  0,27.     Armento,  S.  Koll. 

Wellen  oder  Lorbeer  am  äusseren  Rande,  hier  wie  bei 
den  folgenden.   Drei  grosse  Fische  und  kleinere  Seetiere.   Gut. 

61* 


964 


Italisch   rotfigurig.     Unbestimmt. 


3613.  (764)-     Dm.  °>22-     Armento,  S.  Koll. 
Desgl.    Drei  grosse  Fische. 

3614.  (769).     Dm.  0,24.     Alte  kgl.  S. 
Desgl.    Vier  Fische. 

3  615.     (763).     Dm.  0,195.     Armento.  S.  Koll. 

Desgl.    Drei  Fische;  alle  stark  mit  verdünntem  Firnis  bemalt 
und  etwas  schattiert ;  darauf  weisses  Detail. 

3616.  (771)-    Dm-  °>26-    Alte  k§]-  s- 
Desgl.    Drei  Fische. 

3617.  (762).     Dm.  0,21.     Armento,  S.  Koll. 

Desgl.    Drei  Fische  und  ein  muschelartiges  Thier. 

3  618.      Dm.  0,16.     S.  Barth. 
Desgl.    Drei  Fische. 

3619.     (1688).     Dm.  0,14.     Gesch.  v.  Gifers. 
Desgl.    Drei  Fische;  unbedeutend. 

2620.     H.  0,09.     Dm.  0,19. 

Untere  Hälfte  eines  Deckeige  fasse s  derart  wie  Form 
No.  326.  Rings  ein  Kranz  von  spitzen  Blättern  mit  kleinen 
w.  und  grossen  kürbisartigen  Früchten.    Wohl  lukanisch. 

3621.  (199)-     H.  0,245.     Pomarico,  S.  Koll. 

Kleines  bauchiges  henkelloses  Gefäss  (wie  Form  No.  21) 
auf  hohem  Untersatze  mit  Rillen.  Am  Fusse  schw.  Epheu- 
ranken,  Palmetten.  Am  Rande  oben  schw.  Palmetten,  deren 
Blatter  in  dicke  Punkte  enden.     Wohl  aus  älterer  Zeit. 

3622.  (160).     L.  0,105.      S.   Barth. 

Gefäss  der  Guttusform  (Form  No.  236)  mit  Bügelhenkel; 
das  Gefäss  hat  die  Gestalt  einer  sitzenden  Ente  (Kopf  und 
Hals  weiss;  Schnabel  rot).    Relativ  ältere  Zeit. 

3623.  (161).     L.  0,10.     Pomarico,  S.  Koll. 

Desgl. ;  doch  ohne  Kopf  und  Hals,  an  Stelle  deren  nur  die 
Gefässmündung. 

3624.  (159).     L.  0,11.     Alte  kgl.  S. 

Sitzender  Hase  mit  seitlich  angebrachtem  Henkel  und 
Dülle  als  Ausguss.  Mit  verdünntem  Firnis  bemalt.  Guter 
Zeit. 

3  625.      (165).     L.  o,i3.      Bari,  S.   Koll. 

Fuss  mit  Sandale,  ganz  schwarz.  Oben  Sieblöcher;  seit- 
licher Henkel. 


a.  Gefirnisst,  gewöhnlich   bemalt.  —  b.  Weiss  aufgemalt.         q65 

3626.  (162).     H.  0,09.     Bari,  S.  Koll. 

Vogel;  schwarz  gefirnisst;  seitlicher  Henkel.  Gravierte 
ZUckchen.    Spat. 

3627.  (1657).     L.  0,11.     de  Witte,  coli.  Durand  No.   i3ii:    „Vulci". 
Plumper  bauchiger  Fisch  mit  einigen  schw.  Firnisstrichen. 

Sein  offenes  Maul  dient  als  Mündung. 

3628.  (i63).     L.  0,21.     Pomarico,  S.  Koll. 

Fisch,  primitiver  Form;  war  wohl  ganz  schwarz.  Er  ist 
ganz  modern  überfirnisst  und  ein  weiblicher  Kopf  auf  jeder 
Seite  modern  aufgemalt. 

3629.  (1962).     H.  o,i3.     In  Rom   erw.,  Gerh. 
Schwan,  schwarz;  oben  Mündung. 

3630.  (TC.  7416).     H.  0,25.     Nach   der  gewiss  falschen  Angabe   des  un- 

zuverlässigen  Händlers   aus   Selinon   auf  Kreta. 

Gruppe  von  Rundfiguren  mit  stehengelassenem  Grund  in 
den  Zwischenräumen.  Mündung,  Henkel,  Basis  und  alle 
Zwischenräume  der  Figuren  mit  schlechtem  braunschwarzem 
Firnis  bemalt.  Der  Thon  rot,  nicht  fein.  Der  weisse  Ueberzug 
auf  den  Figuren  grösstenteils  abgerieben.  Die  Mündung  hat 
einfache  Flaschenform. 

Theseus,  nach  1.  in  die  Kniee  gebeugt  fasst  den  Minotaur 
am  r.  Hörne  und  an  der  Schnauze;  der  letztere  fasst  das  r. 
Knie  des  Theseus  und  umfasst  ihn  am  Rücken;  er  ist  ebenfalls 
in  die  Kniee  gebeugt.  —  Hassliche  Gruppe;  grobe  Gesichter. 
Sicher  unteritalischer  Fabrik. 


b)  Gefirnisst,  mit  weiss  aufgemalter  Dekoration. 

3631.  (1464)-     H.  0,20.     S.   Koll.  —  Uebermalt. 

Kanne  der  Form  No.  7;  weissgelber  Lorbeer  um  den 
Bauch.     Gering.    Kampanisch? 

3632.  (1866).     H.  0,09.     Gerh. 

Vier  henkellose  Näpfchen  mit  Deckeln,  durch  einen  ge- 
meinsamen Henkel  verbunden.  Mit  weissgelben  Streifen  und 
Epheu.     Schlecht;  kampanisch? 

3  633.     (2068).     H.  0,05.     Dm.  0,205.     Panofka's  Nachl.  1858. 

Flache  henkellose  Schüssel.  Innen  rote  Randstreifchen 
mit  Weiss.  In  der  Mitte  innen  ein  Frauen  köpf  nach  1.  mit 
enger  Haube  (gelbbraune  Innenzeichnung; ;  vor  ihm  eine 
Fackel  mit  zwei  Querhölzern.  Nichts  graviert.  Nicht  apulisch; 
wohl  kampanisch;  den  folgenden  verwandt. 


qÖ6  Italisch  rotfigurig.     Unbestimmt. 

3634.  (2141).     H.  0,05.     Dm.  0,15.     Aus  Rom    durch   Brunn    von    einem 

Manne  aus  der  Gegend  von  Chiusi  gekauft;  1865.  —  Bull, 
d.  J.  1864,  24;  Ritschi.,  mon.  pr.  lat.  suppl.  V  p.  IX  Tab.  V  A; 
Fabretti    C.   J.    Ital.  CCCXIV,    LXV.     Ephemer,  epigr.    I,    p.   8, 

5  (Wilmanns). 

Henkelloser  Napf;  aussen  schwarz.  —  Innen:  aussen 
herum  weisser  Epheukranz  mit  gelben  Blütchen;  dann  von  zwei 
weissen  Linien  umfasster  roter  Streif,  der  das  Innenbild  ein- 
rahmt: ein  kleines  Eroskn'äbchen  mit  ganz  kurzem  Flügel 
schwebt  nach  L,  auf  der  L.  ein  Körbchen,  aus  der  R.  mit  Prochus 
spendend;  um  den  1.  Arm  rote  Tänie.  Gelb  auf  dem  Weiss. 
Zwischen  dem  Epheukranz  und  dem  roten  Streif  ist  mit  gelber 
Farbe  gemalt:  AISCUAPI'POCOCOUOM. 

3635.  (909).     Dm.   0,15.      Vulci;    S.    Dor. ;    1828    von    Dorow    in    Rom 

erw.  —  Abg.  Gerhard,  Trinksch.  Taf.  Vi II,  1.  2.  S.  i3.  Ritschi, 
mon.  pr.  lat.  tab.  X,  C  c;  C.  J.  L.  I,  50  (wo  ältere  Literatur 
citiert).  Vgl.  Jahn,  Ficoron.  Cista  S.  55;  Furtwängler,  Eros 
S.  69;  Annali   d.  Inst.  1877,  195. 

Genaues  Pendant  zu  3634;  an  derelben  Stelle  steht  hier: 
V  OUCAA/I-POCOUOM. 

Ein  kleiner  Eros  mit  kleinen  Flügeln  schreitet  nach  1. 
auf  ein  brennendes  Thymiaterion  zu,  indem  er  aus  einem 
Alabastron  mittelst  eines  Stäbchens  etwas  herauszunehmen 
scheint  (Weihrauch?);  das  Mittelglied  des  Thymiaterions  besteht 
aus  einem  bärtigen  Kopf  mit  Stumpfnase.  Der  Eros  hat  ein 
Band  mit  Amulet  um  die  Brust.  —  Metallisch  glänzender  Firnis. 
Keine  Gravierung. 


e)  Gefirnisst,   mit  rot  aufgemalter  Dekoration. 

3636.  (2269).     H.  0,09.     Gerh.'  Nachl. 

Pelike;  beiderseits  Eule  und  Oelzweige  rot  aufgemalt;  die 
Innenzeichnung  mit  brauner  Firnisfarbe. 

3637.  (90).     H.  0,10.    Ruvo,  S.  Koll. 
Glockenkrater.  —  Schlechter  Firnis. 

A)  Laufende  Frau  nach  1.  (Chiton),  Spiegel  in  der  L„ 
Ranke  in  der  R. 

B)  Manteljüngling  nach  1.  mit  Stock.  —  Gravierte 
Innenzeichnung;  flüchtig  und  roh.  Stufe  des  schönen  Stils; 
ältere  Hälfte. 

3  638.     (1144.)    H.  0,17.     S.  Koll. 

Kanne;  Form  No.  7,  doch  bauchiger.  Grosser  Lorbeer- 
zweig um  den  Bauch.     Gering. 


b.  Weiss  aufgemalt.  —  c.  Rot  aufgemalt.  967 

3639.  (m).     H.  0,11.     S.   Koll. 

Desgl.;  mit  einer  Art  Mäander  (von  dem  gewöhnlichen 
abweichend)  um  den  Bauch. 

3640.  (2551).     H.  o,i3.     S.  Friedländer,  1S77. 

Desgl.;  durch  vertikal  aufgemalte  Striche  ist  Riefelung 
nachgeahmt. 

3641.  (1242).    H.  0,16.    S.  Koll. 

Desgl.;  mit  Mäander  u.  a.;  langgezogener  Ausguss;  empor- 
steigender Henkel. 

3642.  (1155).     H.  0,06.     Alte  kgl.  S. 

Kleines  Kännchen;  roh  aufgemalter  Schwan. 

3643.  (112).    H.  0,145.    Ruvo,  S.  Koll. 

Desgl.;  Kanne  mit  emporsteigendem  Henkel.  Hinten  Pal- 
metten; vorn  weiblicher  Kopf  nach  1.  (Haare  schw.,  Gesicht 
rot,  das  Auge  leicht  graviert). 

3644.  (1453).     H.  0,12.     S.  Koll. 

Kanne  der  Form  No.  314.     Auf  der  Schulter  Epheu. 

3645.  (1466).     H.  0,22.     Aus  Neapel  von  Gargiulo.    Alte  kgl.  S. 
Aryballos  (Form  No.  240)  mit  rot  und  weiss  aufgemalten 

Palmettenranken  reinen  Stiles. 

3646.  (1496).    H.  0,195.    S.  Koll. 
Desgl.;  übermalt. 

3647.  (1165).     H.  0,22.     Ruvo,   S.  Koll. 

Desgl.  Hinten  Palmetten.  Eine  Frau  sitzt  auf  Stuhl  nach 
r.  (Chiton,  Mantel),  Schale  auf  der  L.;  ihr  gegenüber  steht  ein 
Jüngling  im  Mantel  mit  Stock,  einen  Kranz  mit  Binde 
haltend.  —  Innenzeichnung  teils  graviert,  teils  mit  Firnis  auf- 
gemalt.   Stil  ein  relativ  älterer. 

3648.  (1845).     H.  0,11.     Gern.,  1841. 

Desgl.;  hinten  Palmetten.  Vorn  Kopf  eines  Jünglings 
(Haar  schw.,  Innenzeichnung  graviert).    Sehr  flüchtig. 

3649.  (i83).     H.  0,26.     Conversano,  S.  Koll. 

Alabastron  der  Form  No.  296.  Das  Aufgemalte  fast 
ganz  verblasst.  Oben  und  unten  Strahlen;  dazwischen  senk- 
rechte Mäanderstreifen  und  Streifen  von  Ranken,  deren  Zweige 
graviert.     Gut. 

3650.  (946).    H.  0,12.    S.  Koll. 
Deckelschale;  Mäanderverzierung. 


q63  Italisch  rotfigurig.     Unbestimmt. 

3651.  (93i).     Dm.  0,15.     H.  0,06.     S.  Koll. 

Sogenannter  Kothon  Form  No.  in  (mit  einfachem  Henkel). 
Oben  Epheuranken.    Gute  Technik. 

3652.  (1251).     H.  0,09.     Ruvo,  S.  Koll. 

Zweihenkliger  Napf,  Form  No.  21 3.  Das  Bild  r.  und  1. 
durch  Oelzweig  eingeschlossen. 

A)  Frau  auf  Fels  sitzend  nach  r.,  Schale  auf  der  Hand 
(kurzes  Haar,  Chiton);  roh. 

B)  Kopf  in  phrygischer  Mütze  nach  1.  Innenzeichnung 
graviert. 

3653.  (Dubl.  4i3).     H.  0,075.     Anzi,  S.  Koll. 
Desgl.    Unter  den  Henkeln  Palmetten. 

Auf  A)  und  B)  kurzhaariger  Kopf   nach    1.    mit  Lorbeer 
kränz.  —  Innen  graviert.  —  Guter  Typus. 

3  654.    (1216).    H.  0,085.    Ruvo,  S.  Koll. 
Desgl.    A)  Schwan  nach  1. 
B)  Kopf  mit  kurzen  Haaren  und  Band  mit  Spitze  vorn. 

3655.    (1829).    H.  0,075. 

Desgl.;  mit  kleiner  Einziehung  oben.  Der  eine  Henkel 
ist  vertikal,  der  andere  horizontal  wie  FormNo.  2i5.  Beiderseits 
eine  Eule  und  Oelzweig. 

365  6.    (1439).    H.  0,20.    S.  Koll. 

Desgl.  Plump  und  schwer;  rote  Blüte  vorn  in  der  Mitte 
eines  w.  Blätterkranzes.    Wohl  kampanisch. 

3657.  (Dubl.  422).     H.  0,12.     Calvi,  S.  Koll. 

Desgl.  Schwer;  Technik  der  „lokal-nolanischen"  verwandt. 
Unter  den  Henkeln  Palmetten. 

A)  Jugendlicher  Satyr,  das  r.  Bein  höher  aufstellend  nach 
1.  (mit  Armbändern  und  Schuhen);  er  halt  einen  Kranz  (dick) 
in  der  L.,  in  der  R.  einen  kleinen  aus  einigen  Punkten  zu- 
sammengesetzten Gegenstand. 

B)  Eine  Frau  nach  1.  halt  ebenso  auf  der  R.  etwas  hinaus 
(Spielkerne  oder  Knöchel?);  in  der  gesenkten  L.  Kranz.  Innen- 
zeichnung graviert. 

3658.  (2544).     H.  0,105.     S.  Friedländer,  I877. 

Napf  mit  zwei  hohen  Henkeln,  Form  No.  27S.  Dunkelro"te 
Ranken  und  Mäander. 

365  9.     (94).     H.  0,09.     Alte  kgl.  S. 

Desgl.;  nur  ein  Streif  eng  gestellter  Zickzacklinien. 


c.  Rot    aufgemalt.  969 

3660.     (1467).     H.  0,11.     S.  Koll. 

Desgl.    A)  Palmetten.    B)  Lorbeer.    Gute  Technik. 

36  61.     (1481).     H.  0,11.     S.  Koll. 

Desgl.    A)  Eine  Art  Strahlen.    B)  Epheu  u.  a. 

3662.  (1483).     H.  0,12.     Alte  kgl.  S. 

Desgl.;  rautenförmiges  Gitter  mit  aufgesetztem  weissem 
Detail.     Gute  Technik. 

3663.  (1560).     H.  0,11.     Alte  kgl.  S. 
Desgl,;  oben  grosse  Epheuranke. 

3664.  (1116.)     H.  0,12.     Nola,  S.  Koll. 

Napf  der  Form  No.  333;  an  den  unteren  Henkelansätzen 
kleine  bartlose  schw.  Reliefköpfe.  Rot  aufgemalter  Lorbeer. 
Mäander  u.  a. 

3665.  (1120).    H.  0,17.     S.  Koll. 

Desgl.  Am  Henkelansatz  je  ein  Reliefmohrenkopf.  Auf- 
gemalt ist  oben  Epheu;  der  untere  Teil  des  Bauches  ge- 
riefelt. 

3666.  (1148).     H.  0,05.     Alte  kgl.  S. 
Desgl.;  einfache  geringe  Verzierung. 

3  667.     (1157).     H.  0,065.     Alte  kgl.  S. 

Desgl;  wie  3666;  Rest  eines  Eisendrahts  an  einem  Henkel. 

3668.  (39).    H.  0,06.    S.  Koll. 

Einhenkliges  Näpfchen,  Form  No.  222.  Mit  Lorbeer- 
zweig; roh. 

3669.  (47).    H.  0,10.    S.  Koll. 

Desgl.;  mit  leichten  Palmettenranken  reinen  Stiles.  Gute 
Technik. 

3670.  (205).     H.  0,10.     Bari,  S.  Koll. 

Drei  Näpfchen  auf  einer  ringförmigen  Basis;  geringer 
Firnis.  Aut  jedem  r.  und  1.  ein  Oelzweig  und  dazwischen  je 
zwei  Figuren  in  langem  Gewände,  mit  bullae  um  den  Hals, 
sich  gegenüber;  sehr  verwischt;  Innenzeichnung  leicht  graviert. 
—  Roh;  in  der  Art  der  in  Etrurien  gefundenen  rot  aufge- 
malten. 

3671.  (788).  Dm.  0,15.     Ruvo,  S.  Koll. 

Teller;  Form  No.  263.  In  der  Mitte  eine  runde  Ein- 
senkung.  Oben  gravierter  Mäander,  mit  rötlicher  Farbe  aus- 
gefüllt. In  der  Vertiefung  eine  Gans  nach  L;  roh;  Konture 
graviert. 


q~0  Italisch   rotfigurig.     Unbestimmt. 

d)  Glatt,  schwarz  gefirnisst;  unbemalt. 

Amphora, 

3672.  (1422).     H.  0,15.     Nola,  S.  Koll. 

Bauchige  Amphora;  Bauch  und  Schulter  in  einander  über- 
gehend; dreikantiger  Henkel;  gut;  wohl  kampanisch. 

3673.  (a3i3).     H.  0,09.     Gern.'  Nach). 

Klein;  ähnlich  Form  No.  11 5,  doch  andere  Mündung. 
Ein  Thongrundstreif  zwischen  Schulter  und  Bauch.  Hals  un- 
gefirnisst.    Abspringender  Firnis. 

3674.  (85).     H.  0,10.     S.  Koll. 
Desgl. 

3675.  (71).    H.  0,18.     S.  Koll. 

Mit  hohen  Ohrhenkeln;  ähnlich  Form  No.  322,  doch  viel 
schlanker  und  mit  höherem  Fusse;  unterster  Teil  des  Bauches 
und  der  Stamm  des  Fusses  ungefirnisst. 

3676.  (1371).    H.  0,16.    S.  Koll. 
Plumpe  Pelike. 

Hydria. 

8677.     0322).     H.  0,12.     Nola,  S.  Koll. 
Einfache  Hydria,  Form  No.  41. 

3678.  (i385).     H.  o,3i.     S.  Koll. 
Mit  hohem  Fuss;  spät. 

3679.  (i365).     H.  o,36.     S.  Koll. 
Desgl. 

Krater. 

3680.  (2431).     H.  0,28.     Aus    einer  griech.  Sammlung,    die  jedoch  auch 

Sachen   aus  Unteritalien,  bes.  Capua  enthielt,  1875. 

Form  No.  3o2;    kann    auch    aus    Griechenland   sein.     Gut 
erhalten;  guter  Firnis. 

3681.  (1574).     H.  0,24.     Alte  kgl.  S. 

Glockenkrater,    Form    No.  5t);   statt   der    Henkel  Panther- 
masken. 

3682.  (i32i).    H.  0,20.  S.  Koll. 

Plumper  Glockenkrater,  Form  No.  49. 

3  683.    (91).    H.  0,17.    Alte  kgl.  S. 
Schlanker  Glockenkrater. 


d.  Gefirnisst,  unbemalt.  971 

Kanne. 

3684.    (1372).    H.  0,20.    S.  Koll. 

Einfache  Kanne,  ungefähr  Form  No.  7. 

3  685.    (1174V    H.  0,24.    S.  Koll. 
Desgl. 

3686.    (1172).    H.  0,24.    S.  Koll. 

Desgl.;  plump;  wohl  alterer  Zeit. 

8687.     (i36q).     H.  0,19.     Alte  kgl.  S. 
Desgl.;  unten  Thongrundstreif. 

3688.  (i38i).     H.  0,24.     S.  Koll. 

Mit  cylindrischer  Mündung;  gering. 

3689.  (i373).     H.  o,i3-     S.  Koll. 

Aehnlich  Form  No.  266,  doch  schlanker.    Gering. 

3  690.     (49)-     H.  0,05.     Dm.  0,16.     Alte  kgl.  S. 
Etwa  wie  Form  No.  282. 

3691.  (i339).     H.  0,08.     „Pompei".     Alte  kgl.  S. 

Form  No.  328;  mit  langer  Dülle.    Schlechter  Firnis. 

3692.  (185).       H.  o,34.     Bari,  S.  Koll. 

Kanne  mit  Greifenkopf  als  Ausguss,  vom  alten  Typus, 
mit  Stirnaufsatz  und  hohen  Ohren,  Schnabel  geöffnet;  rote 
Ohren  und  Zunge.  Der  Vasenhals  ist  mit  Auskehlungen 
versehen  und  rot.  Blasser  Thon;  guter  grünlicher  Firnis. 
Gleicht  älter-etruskischen  Sachen;  jedenfalls  älterer  Zeit  an- 
gehorig. 

Kleinere  Salbgefässe. 

3693.  (1429)-    H.  0,20.     S.  Koll. 
Aryballos,  Form  No.  240;  gut. 

3694.  (i43i).    H.  0,21.    S.  Koll. 
Desgl. 

3695.  (1370).    H.  0,265.    S.  Koll. 

Desgl.;  mit  stark  ausgeschweifter  Mündung. 

3696.  (i382).     H.  o,23.     S.  Koll. 
Desgl. 

3697.  (2554).     H.  o,n.     S.  Friedländer,  1877. 
Desgl.;  klein,  gering. 

3698.  (i37).    H.  0,07.     S.  Koll. 

Mit  gedrücktem  Bauche  (wie  Form  W.  267).    Schlecht. 


qj2  Böo-tis^U  rotfigurig.     Unbestimmt. 

3699.  (i3s).     H.  o,n.     S.  Koll. 

Aehnlich  Form  No.  268,  doch  ohne  die  Rille  an  der 
Schulter.     Schwer;  gering. 

3700.  (140).     H.  0,10.    S.  Koll. 
Aehnlich  Form  No.  282. 

3701.  (1562).    H.  o,i3.     S.  Koll. 

Wie  Form  No.  174;  altere  Form,  doch  später  Firnis; 
blasser  Thon. 

Deckelgefäss  mit  hohen  Ohrenhenkeln. 

3702.  (1325).    H.  0,14.    S.  Koll. 

Form  No.  804;  schlechter  Firnis. 

3703.  (1567).    H.  0,28.     S.  Koll. 

Form  No.  3n;  doch  ohne  Deckel.     Firnis  rotverbrannt. 

3704.  (1566).    H.  0,19.     S.  Koll. 
Desgl.;  doch  niedriger  Fuss. 

3705.  (1434).     H.  o,38.     S.  Koll. 

Wie  Form  No.  804;  ohne  Deckel. 

3706.  (1327).     H.  0,14.     S.  Koll. 

Desgl.;  mit  Deckel.  Der  Bauch  mit  flachen  Kerben  ver- 
sehen. 

3707.  (62).     H.  0,09.  S.  Koll. 
Desgl.;  Mit  Deckel;  schlecht. 

3708.  (200).     H.  0,22.     Anzi,  S.  Koll. 

Vier  solche  sind  durch  einen  gemeinsamen  Bügelhenkel 
verbunden.     Geringer  Firnis. 

3709.  (202).     H.  0,15.     Bari,  S.   Koll. 

Drei  desgl.  durch  geflochtenen  Bügelhenkel  verbunden. 

3710.  (201).      H.  0,20.     Bari,  S.  Koll. 

Drei  desgl.;  in  der  Mitte  eine  Hebestange  mit  Griff. 

371!.     (TC.  1294).     H.  0,10.     Dm.  0,18.     S.  Koll. 

Flaches  Deckelgefäss  mit  hohen  Ohrenhenkeln.  Es  enthält 
verbrannte  Knochen. 

SeJiale  und  Napf  . 

3712.     (1877).     H.  0,045.     Dm.  0,16.     Aus  Neapel,  Rösel's  Nachl. 

Form  No.  226.  Innen  ist  ein  Rand  abgesetzt.  Sehr  dünn 
und  zierlich.  Am  Boden  plastische  Ringe.  Innen  gravierte 
Linien  (die  Riefelung  nachahmen). 


d.  Gefirnisst,  unbemalt.  QJO 

3713.  (1559).     H.  0,14.     S.  Koll. 

Napf,  Form  No.  2i3.  Der  Boden  dunkelrot.  Wahrscheinlich 

kampanisch. 

3714.  (1329).     H.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3715.  (i3a3).     H.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3716.  (i3iq).     H.  0,105.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3717.  (i368).     H.  0,105.     Alte  kgl.  S. 
Desgl. 

3718.  (1333).     H.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3719.  (1374).     H.  0,12.     S.  Koll. 
Desgl. 

3720.  (i38).     H.  0,105.     S.  Koll. 

Desgl.;  doch  schlanker;  unterstes  Stück  ungefirnisst. 

3721.  H.  0,065.    Rugge  bei  Lecce,  1846.    Gesch.  von   Moser  und  Fried- 

länder. —  Abg.  Mommsen,  unterital.  Dial.  Taf.  IV,  1;  vgl.  S.  58. 
Desgl.;  gering,  Firnis  späterer  Zeit;    ein  Henkel  mit  dem 
umgebenden  Stück  fehlt.    Am  Rande  nach  dem  Brennen  gra- 
vierte Inschrift 

3722.  (28).     H.  0,055.     Dm.  0,08.     Alte  kgl.  S. 

Aehnlich  Form  No.  23o,  doch  bauchiger  und  tiefer. 

3723.  (2315).     H.  0,055.     Gerh.'  Nachl. 
Ungefähr  Form  No.  022;  sehr  klein. 

3724.  (1299).     H.  0,075.     Nola,  S.  Koll. 
Einhenkliger  Napf,  Form  No.  336. 

3725.  (15).     H.  0,05.     S.  Koll. 
Desgl. 

3726.  (i3o9).     H.  0,05.     Dm.  0,09.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  hatte  einen  Deckel. 

3727.  (181).     H   0,175.     S.  Koll. 
Kantharos,  Form  No.  274. 


q~4  Italisch   rotfigurig.     Unbestimmt. 

3728.  (182).     H.  0,17.     Bari,  S.  Koll. 

Kantharos  ahnlich  Form  No.  278;  doppelte  Henkel  die 
oben  eine  Schlinge  bilden. 

3729.  (178).     H.  0,14.     S.  Koll. 

Der  Kantharosform  verwandtes  Gefass  mit  ausgeschweift 
cylindrischem  Bauche,  zwei  hohen  Ohrhenkeln  und  Deckel. 
Sehr  gering. 

Henkellose  kleine  Salbgefässe. 

3730.  (1375).     H.  0,11.     S.  Koll. 

Wie  Form  No.  829,  doch  bauchiger. 

3731.  (35).     H.  0,09.     S.  Koll. 

Wie  Form  No.  322,  nur  ohne  Henkel. 

3732.  (37).     H.  0,05.     S.  Koll. 
Desgl. 

3733.  (38).     H.  0,06.     S.  Koll. 
Ungefähr  Form  No.  i3o;  schlecht. 

3734.  (2314).     H.  0,065.     Neapel,  Gern.'  Nachl. 
Aehnlich;  gut. 

3735.  (107).    H.  0,07.    S.  Koll. 

Etwa  wie  Form  No.  329;  schlecht. 

3736.  (108).    H.  0,14.    S.  Koll. 
Aehnlich;  blasser  Thon. 

3737.  (12).     Dm.  0,10.     S.  Koll. 

Form  einer  kleinen  bauchigen  Büchse  mit  Deckel;  schlecht. 

3738.  (11).    Dm.  0,12.    S.  Koll. 

Flache  Deckelbüchse;  spater  Firnis. 

Henkellose  flache  Gefässe  mit  weiter  Ocjfmtng,  meist 

kampanisch. 

3739.  (Dubl.  54).     H.  0,055.     Dm.  0,045. 
Form  No.  262;  wie  ein  Eierbecher. 

3  740.    (i336).     H.  0,055.     S.  Koll. 
Desgl.,  doch  etwas  flacher. 

3741.  (22).    H.  0,05.    S.  Koll. 
Desgl. 

3742.  (1349).     H-  °P65-     Dm.  0,10.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  guter  Firnis. 


d.  Gefirnisst,  unbemalt.  gjy 

3743.  (1412).     H.  0,11.     Dm.  o,23.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3744.  (1357).     H.  0,10.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3745.  (55)-     H.  0,075.     S.  Koll. 
Desgl.;  gering. 

3746.  (1342).     H.  0,065.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3747.  (2i).     H.  0,07.     Dm.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

2748.     (2307).     H.  0,035.     Dm.  0,10.     Gerh.'  Nachl. 

Flaches    Gef'äss;    Form   No.   252.     Guter   Firnis;    blasser 
Thon;  am  Fusse  eingekratzt  1 1 1  f  V 1 1. 

3749.  (i3i8),     Dm.  0,16.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  auch  blasser  Thon. 

3750.  (i3o3).     Dm.  0,12.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3751.  Dm.  o,io.     Nola,  S.  Koll.     (No.  33o). 
Desgl. 

3752.  (1292).     H.  0,04.     Dm.  0,17.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  gut. 

3753.  (Dubl.  90).     Dm.  0,085.     Nola,  S.  Koll. 

Desgl.;     guter    Firnis.      Unter    dem    Boden    eingekratzte 
etruskische  Inschrift    ^IMIMVHJIMI^. 

3754.  (1295).     Dm.  0,06.     Nola,  S.  Koll. 
Aehnlich  Form  No.  252. 

3755.  (23o8).     Dm.  0,085.     Gerh.'  Nachl. 

Ungefähr  Form  No.  259;  der  Rand  oben  geriefelt.    Guter 
Firnis. 

375  6.     (2506).     Dm.  o,n.     Curti  (bei  Capua),  1876. 
Kleines  Schüsselchen. 

3757.  (2510).     Dm.  0,055.     Curti,  1876. 
Desgl. 

3758.  (2509).     Dm.  0,06.     Curti,  1876. 
Desgl. 

3759.  (2508).     Dm.  0,07.     Curti,  1876. 

Aehnlich  Form  No.  i3i,  doch  der  untere  Teil  höher. 


9/6  Italisch   rotfigurig.     Unbestimmt. 

3760.  (251 1).     H.  0,025.     Dm.  0,055.      Curti,"i87Ö. 
Schüsselchen,    nach    oben    sich    verengend,    ohne   Rand; 

unten  Fusswülstchen. 

3761.  (4).     Dm.  0,11.     S.   Koll. 

Teller  mit  etwas  ausgeschweiftem  abgesetztem  Rande. 

3762.  (1275).     Dm.  0,16.     H.  0,04.     S.  Koll. 
Flacher  Teller. 

3763.  (1289).    Dm.  0,145.     S.  Koll. 
Desgl. 

3764.  (1).     Dm.  0,16.     Alte  kgl.  S. 
Desgl.;  schlecht. 

3765.  (3).     Dm.  0,18.  S.   Koll. 
Desgl.;  schlecht. 

3766.  (i328).     Dm.  0,26.     S.  Koll. 

Desgl.;  innen  gepresste  Palmetten  und  Strichelchen. 

3767.  (i324).     Dm.  0,265.     S.  Koll. 
Desgl.;  mit  Vertiefung  in  der  Mitte. 

3768.  (1198).     Dm.  0,17.     Vulci,  S.  Dor. 

Phiale  mit  Omphalos;    innen   gepresste   Strichelchen   und 
viermal  ein  gepresster  Stern. 

3769.  Dm.  0,15.     Vulci,  S.  Dor. 

Desgl.;    zweimal    ist    eine    kreuzförmige   Verzierung    und 
zweimal  ein  Delphin  eingepresst. 

3770.  (2285).     H.  0,055.     Dm.  0,075.     Gerh.'  Nachl. 

Ungefähr  Form  No.  255.    Unter  dem  (ebenfalls  gefirnissten) 
Boden  eingekratzt,  s.  Taf.  3770. 

Lampen  und  Leuchter. 

3771.  (196).     H.  0,27.     Pomarico,  S.   Koll. 
Lychnuchos  mit  Lampe  oben.     Spater  Firnis. 

3772.  (195).     H.  o,3i.     Pomarico,  S.  Koll. 
Desgl.;  der  Fuss  etwas  breiter. 

3773.  (194).     H.  0,14.     Pomarico,  S.  Koll. 
Desgl.;  klein  und  schlecht. 

3774.  (i3i6).     Dm.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 

Lampe  mit  einer  hohlen  Röhre  in  der  Mitte  zum  Durch- 
stecken des  Leuchterstabes.     Guter  Firnis. 


d.    Glatt,   gefirnisst,   unbemalt.  977 

3775.  (1293).     Dm.  0,07.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3776.  (2488).     H.  0,19.     Curti  bei  Capua,  1876. 
Lychnuchos,  oben  gebrochen. 

3777.  (2487).     H.  0,10.     Curti,  1876. 

Desgl.;    reiche   (wie   gedrechselte)    Gliederung,    oben   ge- 
brochen. 

3778.  (2485).     H.  0,16.     Curti,  1876. 

Desgl.;  mit  glatten  geraden  Flächen,  darauf  rot  aufgemalte 
Zweige;  schlecht;  oben  gebrochen. 

3779.  (2023).     H.  0,11.     Dm.  0,10.     S.  Ingenh. 

Doppellampe  mit  Bügelgriff;  Form  No.  285.     In  der  Mitte 
hohle  Röhre.     Später  Firnis. 

3780.  (i3i5).     L.  0,12.     S.  Koll. 
Einfache  Lampe;  späterer  Firnis. 

3781.  (1294).     L.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

Vereinzelte  Formen. 

3782.  (184).     H.  0,22.     Pomarico,  S.  Koll. 

Ringförmiges  Gefäss,  Form  No.  265.    Der  Fuss    und   vie  - 
leicht  auch  die  Mündung  sind  fremd. 

3783.  (208.)     H.  0,27.     Conversano,  S.  Koll. 

Deckelgefäss,  Form  No.  283;  mit  einigen  Thongrund- 
streifchen.     Guter  späterer  Firnis. 

3784.  (Dubl.  120.)     H.  0,035. 

Kleine  Henkellose  Schüssel  mit  umgeschlagenem  breitem 

Rande. 

3785.  (1821.)     H.  0,10.     Dm.  o,i3.     Gerh.  1841. 
Kalathos,  Form  No.  91.  Späterer  Firnis. 

3786.  (16.)    H.  0,05.    S.  Koll. 

Sog.  Kothon,  ungefähr  Form  No.  in,  späterer  Firnis. 

3787.  (1561).    H.  (vii.     S.  Koll. 

Kleine  Kanne  mit  cylindrischer  Mündung;  auf  dem  Henkel 
oben  ein  kleiner  Halbmond  (in  der  Art  der  altlatinischen  Ge- 
fässe).    Schlechter  später  Firnis. 

3788.  (53).     H.  0,10.     S.  Koll. 

Aehnlich;  Becher  etwa  der  Form  No.  222;  am  Henkel 
oben  in  der  Mitte  ein  niederer  Höcker  und  seitlich  zwei  Spitzen 

ähnlich  3787. 

62 


(yrg  Italisch  rotfigurig.     Unbestimmt. 

e)  Scliwarzgefirnisst  und  geriefelt. 

3789.  (89).    H.  0,09.     S.  Koll. 

Kleine  Hydria;  mit  einigen  weissgelben  Punkten. 

3790.  (1533).     H.  o)23.     S.  Koll. 

Kanne  bauchiger  Form;  kleeblattförmiger  Ausguss.  Em- 
porsteigender Henkel,  eng  geriefelt. 

3791.  (1509).     H.  0,20.     S.  Koll. 
Desgl.;  niederer  Henkel. 

3792.  (1506).     H.  0,145.     S.  Koll. 

Desgl.;  mit  flachen  breiten  Riefeln. 

3793.  (1505).    H.  0,16.     S.  Koll. 
Desgl. 

3794.  (1504).    H.  0,23.    S.  Koll. 
Desgl. 

3795.  (i38o).     H.  0,18.     S.  Koll. 
Desgl. 

3796.  (1532).    H.  0,34.     S.  Koll. 

Desgl.;  bauchig;  gewundener  Henkel  an  dessen  oberem 
Anzatze  eine  Palmette;  der  Bauch  nicht  regelmassig  geriefelt, 
sondern  mit  eingedrückten  Zickzackverzierungen  und  rohen 
Palmetten  (?). 

3797.  (44)-     H.  0,075.     S.  Koll. 

Kanne  mit  cylindrischem  Ausguss,  Form  No.  3i8.  Bauch 
regelmassig  geriefelt. 

3798.  (i366).     H.  0,08.     Alte  kgl.  S. 
Desgl. 

3799.  (n3).    H.  0,20.     S.  Koll. 

Desgl.;  breiter  Henkel;  metallischen  Vorbildern  nach- 
geahmt.    Am  Halse  gravierte  Ranken  und  rote  Blattchen. 

3800.  (168).     H.  0,09.     Alte  kgl.  S. 
Kleines    KUnnchen    mit    langer    Dülle    an  der  Seite,    wie 

Form  No.  328.    Der  Bauch  ist  regelmassig  geriefelt. 

3801.  (170).     H.  0,065.     Bari,  S.  Koll. 
Desgl.,    doch     bauchiger;     mit   zweifachem    Henkel;    die 

Mündung  durch  ein  Sieb  verschlossen. 

3802.  (1513).     H.  0,14.  S.  Koll. 
Desgl.;  mit  emporsteigendem  Henkel;  ohne  Sieb. 


e.    Gefirnisst,  geriefelt.  979 

3803.  (TC.  2998).     H.  0,09.     Gesch.  v.   Uhden. 

Desgl.;  bauchig;  mit  kleinem  Henkel;  oben  Sieb. 

3804.  (1344).     H.  0,055.     Nola,  S.  Koll. 

Lekythos  mit  pyxisförmigem  Bauche,  Form  No.  321. 
Die  Schulter  geriefelt;  der  Bauch  ungefirnisst. 

3805.  (23oo).     H.  0,09.     Gerh.'  Nachl. 

Pyxis  der  Form  No.  3i3;  Schulter  geriefelt;  der  Bauch 
ungefirnisst. 

3806.  (101).     H.  o,i3.     S.  Koll. 

Desgl. 

3807.  (2309).     H.  0,06.     Gerh.'  Nachl. 

Kleiner  einhenkliger  Napf  der  Form  No.  222;  Bauch  ge- 
riefelt, unter  dem  Henkel  sechsmal  gepresste  Palmetten.  Der 
Boden  auch  gefirnisst.     Gut. 

3808.  (1352).     H.  0,07.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  gering. 

3809.  (1290).     H.  0,08.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3810.  (i343).     H.  0,065.     Vulci,  S.  Dor. 
Desgl. 

3811.  (41).     H.  0,09.     S.  Koll. 
Desgl.;  geriefelt;  schlecht. 

3812.  (i340).     H.  0,055.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  von  gedrückter  Form. 

3813.  H.  0,10. 

Wie  Form  No.  281;  geriefelt;  schlecht. 

3814.  (2297).     H.  0,07.     Gerh.'  Nachl. 

Form  No.  280;  statt  der  Riefeln  der  Vorigen  sind  hier  vier 
Reihen  von  Buckeln  angebracht. 

3815.  (1823).     H.  0,155.     In  Rom   durch   Gerh.  erw.,  1S41. 
Desgl. 

3816.  (179).     H.  0,10.     Bari,  S.  Koll. 

Kleiner  Napf  der  Form  No.  33o;  wohl  apulisch. 

3817.  (46).     H.  0,10.     Alte  kgl.  S. 

Einhenkliger  Becher;  glatter  weiter  [Hals;  Bauch  geriefelt; 
unterstes  Stück  ungefirnisst,  wohl  apulisch. 

3818.  (45).     H.  0,105.     Alte  kgl.  S. 


Desgl. 


62* 


q3o  Italisch  rotfigurig.     Unbestimmt. 

3819.  (1542).     H.  0,135.     S.  Koll. 

Zweihenkliger  Napf;  Form  No.  3oo;  geknotete  Henkel. 

3820.  (1540).    H.  0,14.     S.  Koll. 

Dieselbe  Form;  doch  einfache  Henkel  mit  einem  horizon- 
talen Scheibchen  oben. 

3821.  (1558)-    H.  0,15.    S.  Koll. 

Zweihenkliger  Napf   wie    Form   No.   299,   doch    mit   ein- 
fachen Henkeln  und  geriefelter  unterer  Bauchh'älfte.    Schlecht. 

3822.  (150).     Dm.  0,09.     Alte  kgl   S. 

Form  No.  245  mit  löwenkopfförmigem  Ausguss. 

3823.  (2503).    H.  0,05.     Curti  bei   Capua   1876. 
Desgl.;  oben  Sieb;  der  Henkel  abgebrochen. 

2824.     (23oi).     H.  0,045.     Dm.  W     Gerh.'  Nachl. 

Desgl.;  um  die  Löwenmaske  gepresste  Palmetten;  fein. 

3825.  (167).     H.  0,065.     Dm.  0,055.     Pomarico,  S.  Koll. 
Desgl.;  geringer. 

3826.  (2022).     H.  0,05.     Gerh. 

Statt    der    Löwenmaske     eine    Satyrmaske     mit    offenem  | 
Munde. 

3827.  (i3i3).     H.  0,055.     Dm.  0,08.     Nola,  S.  Koll. 
Form  No.  243,  mit  langer  Dülle. 

3828.  (o3o).     H.  0,065.     Dm.  0,095.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3829.  (149).     H.  0,055.     S.  Koll. 
Desgl.;  mit  Deckel. 

3830.  (911).     H.  0,07.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3831.  (912).     H.  0,045.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl. 

3832.  (151).     H.  0,06.     Alte  kgl.  S. 
Desgl.;  mit  Sieb  oben. 

3833.  (i332).     H.  o,i3.     S.  Koll. 
Flasche,  Form  No.  324. 

3834.  (1377).     H.  0,11.     Alte  kgl.  S. 
Desgl. 

3835.  (141a).     H.  0,11.     Alte  kgl.  S. 
Desgl. 


e.  Gefirnisst,  geriefelt.  —  f.  Mit  gefirn.  Reliefschmuck.  981 

3836.  (119).     H.  0,14.     S.  Koll. 

Fläschchen,  henkellos,  wie  Form  No.  329,  doch  geriefelt. 

3837.  (9)-     H.  0,045.     Alte  kgl.  S. 

Kleines  henkelloses  Näpfchen,  wie  Form  No.  254,  der 
obere  Teil  geriefelt. 

f)  Mit  schwarz  gefirnisstem  Reliefschmuck. 

Hydria. 

3838.  (1968).     H.  0,49.     Aus  Neapel  von  Gagiulo  erw. 

Form  No.  43.  Strickförmig  gewundener  Vertikalhenkel, 
an  dessen  unterem  Ansatz  ein  bartloser  Reliefkopf  von  vorne 
(mit  Flügeln?  Meduse?).  Die  Seitenhenkel  geriefelt,  setzen 
in    Blattform    an.    Um  den    Hals   weiss    aufgemalter  Blüten- 

kränz. 

Der  Bauch  ist  in  zwei  Hälften  geteilt,  die  beide  geriefelt 
sind;  sie  werden  getrennt  durch  einen  glatten  Streif  mit 
weissen  Epheuranken.  In  der  oberen  Abtheilung  sind  einzelne 
gepresste  Reliefs  aufgesetzt:  vorn  in  der  Mitte  ein  nach  r. 
schreitender  Löwe  (Kopf  von  vorn);  1.,  davon  gesondert,  der 
unbärtige  Herakles,  nach  einem  statuarischen  Motive,  von 
vorne,  stehend,  die  Keule  mit  der  R.  seitwärts  aufstützend,  das 
Fell  auf  dem  1.  Unterarm;  r.  Standbein;  der  Kopf  etwas  nach 
seiner  1.  Seite  gewandt.  —  R.,  getrennt;  eine  Gruppe  aus  einer 
grösseren  Komposition:  Odysseus(?)  (Pilos,  Exomis),  in  der 
L.  die  Scheide,  in  der  R.  ursprünglich  das  gezückte  Schwert, 
das  indess  nicht  mit  ausgeprägt  ist,  eilt  nach  r.,  sich  umsehend. 
Neben  ihm  zu  seiner  L.  eilt  ein  Mädchen  in  langem  Chiton 
mit  Schild  am  1.  Arm,  zu  ihm  blickend  und  den  r.  Arm  er- 
munternd weit  zurück  ausstreckend;  es  scheint,  dass  sie  einen 
attischen  Helm  trägt  der  indess  nur  sehr  unvollkommen  ab- 
gedrückt ist(Athena?).  —  Auf  der  Rück  seite,  1.  vom  Henkel: 
eine  einzelne  Frau  in  Chiton  und  Mantel,  den  sie  mit  der  R. 
über  die  Schulter  zieht;  von  vorn,  wie  statuarisch.  R.  noch 
einmal  derselbe  Herakles  wie  vorn.  —  Höhe  der  Figuren 
c.  0,1 3. 

Krater. 

3839.  (1653).     H.  0,61.     (Vase  o,3i;  Untersatz  o,3o).     In  Rom    von    Gerb. 

erw.,  c.  i836,  angebl.  aus  Vulci. 
Krater  (etwa  Form  No.  3o2)  mit  bauchigem  unterem  Teile, 
auf  einem  Untersatze,    der   besonders   gearbeitet   ist.    An    den 
Henkelansätzen  je  eine  bartlose  Maske    (kurze   etwas  strenge 


qg2  Italisch  rotfigurig.     Unbestimmt. 

Locken,  wie  es  scheint  Schleier).  An  der  Lippe  Eierstab  in 
Relief.  Der  Untersatz  geriefelt;  drei  Löcher  in  letzterem 
korrespondieren  mit  drei  Löchern  in  dem  Gefäss,  um  beide 
zusammenzuhalten.    Unteritalischer  Fabrik. 

3840.  (1975)-     H.  0,20.     Aus  Neapel  von   Gargiulo  erw. 

Untersatz  für  einen  Krater  ähnlich  383g;  auf  mehrstu- 
figer viereckiger  Basis;  geriefelt;  am  Rand  Eierstab  in  Relief. 

Kanne. 

3841.  (2025).     H.  0,28.     S.  Jngenh. 

Ungefähr  Form  No.  3o8,  doch  mit  emporsteigendem 
Ausguss.  Auch  der  Boden  gefirnisst.  Henkel  geriefelt.  Am 
oberen  Ansätze  Rosette;  am  unteren  ein  Gorgoneion  von 
späterem  Stil  und  sehr  guter  Ausführung  (wildes  Haar,  weder 
Schlangen  noch  Flügel;  Stirn  und  Auge  schmerzvoll  verzogen). 
Wohl  apulisch. 

3842.  (1659).      H.   0,12.      Von     Gerh.    in    Rom    erw.    als    aus    Etrurien, 

um   1837. 

Ungefähr  Form  No.  343  mitxpinienzapfenartigen  Schuppen 
in  Relief;  vorn  in  ziemlich  hohem  Relief  eine  jugendliche 
aufblickende  Maske  mit  reichem  Haar  (Meduse?)  darunter  ein 
Kranz  (?).    Stumpfer  Abdruck. 

3843.  (180).    H.  0,86.     S.  Koll. 

Form  No.  343;  mit  Pinienzapfen  -  schuppen;  später 
Firnis. 

3844.  (1403).     H.  0,17.     Nola,  S.  Koll. 

Kanne  mit   cylindrischem  Ausguss;    am    unteren  Henkel- 
ansatze wie  gegenüber  an  der  Vorderseite   ein  weiblicher  Re 
liefkopf  mit  Schleier. 

Sog.  Guttus  der  Form  No.  243.  244. 

Der    Bauch    immer  geriefelt.      Bei    dem    höheren  Fasse    von  Form 
.  2jj    ist  der  obere   Teil  desselben  ungefirnisst.      Oben    in    der  Mitte 
ein  gepresstes  Relief;  seitlicher  kleiner  Henkel  (nicht  Bügelhenkel  wie  in 
der  griechischen  Form). 

a)  Der  Reliefschmuck  besteht  in  einer  Maske  von  vorn. 

3845.  (923).     H.  0,085.     Nola,  S.   Koll. 

Bärtige  Satyrmaske,  die  Haare  vorn  in  regelmässigen 
Parthien  emporgesträubt,  so  dass  der  Anschein  von  Hörnchen 
erweckt  wird;  niedere  Stirn;  wilder  Ausdruck;  Pferdeohren. 

3846.  (1689).     H.  0,075.     Gesch.  von  v.  Olfers,  1839. 
Silensmaske  mit  Epheukranz;  Schweinsohren. 


f.   Mit  gefirn.  Reliefschmuck;  Guttus,  «.  98 3 

3847.  ,'Q2ii.     H.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 

Vortreffliche  Silensmaske;  Glatze;  Schweinsohren. 

3848.  (148).     H.  0,075.     Alte  kgl.  S. 

Bärtige  Maske  von  wildem  Ausdruck,  vielleicht  Satyr; 
stumpfer  schlechter  Abdruck. 

3849.  (924).     H.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 

Bärtige  Dionysosmaske,  mit  Epheu  bekränzt;  der  Typus 

fast  Zeusartig. 

3850.  (922).     H.  0,125.     Nola,  S.  Koll. 

Maske  einer  Mänade;  epheubekränzt;  an  den  Seiten  her- 
abfallende Locken;  in  die  Mitte  der  Stirn  fällt  ein  zusammen- 
gebundener Haarschopf.      Ziemlich  hohes  Relief;  gut. 

3851.  '2502).     H.  0,06.     Curti   bei   Capua,   1876. 

Athenamaske  mit  attischem  Helm  mit  drei  Helmbügeln 
und  aufgeschlagenen  Backenklappen. 

3852.  (TC.  7392).     Dm.  0,065.     Curti  bei  Capua,  1876. 

Die  herausgebrochene  Maske  von  einem  gleichen,  doch 
grösseren  Gefäss.  Athenakopf  von  vorn  mit  einem  Stückchen 
Hals;  attischer  Helm  mit  drei  Büschen,  deren  mittlerer  von 
einer  Sphinx  und  deren  seitliche  von  je  einem  Pegasos  ge 
tragen  werden;  emporgeschlagene  Backenlappen;  das  lockige 
Haar  zur  Seite  gestrichen  um  den  Raum  zu  füllen.  Halsband. 
Typus  der  Parthenos  des  Phidias.  Münztypen  von  Syrakus 
und  Unteritalien  verwandt. 

3853.  (1970).     0,10.     In  Neapel  von   Gerh.  erw.,  1845. 
Jugendliche  Heraklesmaske  mit  Löwenfell;  etwas  starrer 

Ausdruck. 

3854.  (2021).      H.  0,10.     Aus  Neapel,  S.  Ingenh. 

Kopf  und  Hals  eines  jugendlichen  Herakles  mit  Löwen- 
fell; sehr  gering. 

3855.  (926).     H.  0,075.     Alte  kgl.  S. 

Gorgoneion  auf  kleiner  Aegis  mit  Schlangenknoten 
rings;  ruhiger  Typus;  weder  die  Zunge  herausgestreckt,  noch 
auch  etwas  Pathetisches;  breites  Band  im  Haar. 

385  8.     (qi3).    H.  0,075.    Alte  kgl.  S. 

Desgl.,  nur  viel  geringer,  stumpfer;  auch  grösser. 

3  557.     (919)-     H-  °>H-    Alte  kgl.  S. 

Medusenmaske  des  pathetischen  Typus;  stumpfer  Ab- 
druck; ohne  Schlangen;  reiches  loses  Haar;  Flügel  (?) 


qg*  Italisch  rotfigurig.     Unbestfmmt. 

ß)  Mit  ganzen  Figuren  in  Relief. 

3858.  (917).     H.  0,10.     Dm.   des  Bildes  o,o32.     Nola,  S.  Barth. 
Artemis  (?)    reitet   (nach    Männerart)    auf    einem    Greif 

mit  Löwenkopf  und  Hörnern  (aufgebogene  Flügel),  der  einen 
Hirsch  mit  den  Vorderbeinen  niedergeworfen  hat,  auf  den 
Artemis  die  Lanze  zückt;  wallender  Mantel  hinten.  Stumpfer 
Abdruck. 

3859.  (2074).     H.  0,115.     Nachl.  Panofka's  1858. 

Ein  unbärtiger  Reiter  (Amazone?  kurzer  Chiton,  wallende 
Ghlamys;  Felldecke  auf  dem  Pferd)  zückt  die  Lanze  nach 
einem  auf  das  1.  Knie  Gestürzten,  der  den  r.  Arm  über  den 
Kopf  erhebt  (kurzer  Chiton).  Beliebter  Typus.  Stumpfer 
Abdruck. 

3860.  (928).     H.  0,08.     Dm.   des   Bilds  0,04.     Nola,  S.  Koll. 

Nike  kniet  (Oberkörper  nackt,  unten  Mantel;  Haare 
wellig  gescheitelt)  mit  beiden  Knien  auf  der  Erde  nach  r. 
neben  einem  Stiere,  den  sie  mit  der  L.  an  den  zurück- 
gerissenen Hörnern  fasst,  während  sie  in  der  R.  ein  Messer 
gesenkt  hält. 

3  861.     (Dubl.  790).     H.  0,08.     Dm.  des   Bildes  0,052. 

Desgl.;  genau  übereinstimmend,  nur  etwas  grösser. 

3862.  (916).  H.  o,i3.  Dm.  des  Bildes  0,055.  Nola,  S.  Koll. 
Bakchantin  von  vorn,  bis  etwas  unter  die  Kniee  dar- 
gestellt; der  gegürtete  Chiton  lässt  die  r.  Brust  frei;  Shawl 
um  die  Arme,  den  sie  mit  der  R.  von  hinten  emporzieht; 
Halsband.  In  der  L.  hält  sie  den  Thyrsos;  ihr  Schritt  ist  der 
eines  leichten  Tanzes.     Gut. 

3863.  (1971V     H.  0,07.     Dm.    des    Bildes    0,05.      In    Neapel    von    Gerh. 

erw.,  1845. 

Kassandra  kniet  nach  r.,  in  weitem  Mantel  der  die 
r.  Brust  frei  lässt,  mit  fliegendem  kurzem  Haar;  sie  hält  mit 
der  L.  das  Palladion  umfasst  (das  mit  geschlossenen  Beinen 
von  vorne  gebildet,  mit  Helm,  die  Lanze  schwingend,  Schild  am 
1.  Arm);  von  1.  ist  die  1.  Hand  und  der  Schild  des  Aias  sicht- 
bar. Abkürzung  aus  einer  grösseren  Darstellung.  Sehr  ähnlich 
ist  die  Komposition  des  Borghesischen  Reliefs  bei  Gerhard, 
Ant.  Bildw.  1,27  =  Oberbild,  Gall.  27,5. 

3864.  (925).     H.  0,85.     Nola,  S.  Koll. 

Ganz  verhüllte  Frau  von  vorn,  sitzend  auf  einem  recht- 
eckigen Steinsitz,  die  R.  an  den  Schleier  neben  der  Wange 
legend;  die  L.  auf  dem  Schoosse.     Trauernde  am  Grabe? 


f.  Mit  gefirnisstem  Reliefschmuck;  Guttus,  ß.  gS5 

386  5.     (1812;.     H.  0,065.     Gerh.  1841. 

Variante  der  Form;  die  Dülle  steigt  weniger  hoch  empor. 
Von  der  Mitte  des  Bodens  geht  eine  Röhre  in  das  Gef'äss. 
Innen  ist  ein  Steinchen  oder  dergl.,  das  Klappern  hervorruft. 
Um  den  Rand  oben  gepresste  kleine  Palmetten.  Bild:  ko- 
mischer Schauspieler  als  Herakles  (engeHosenund  Aermel, 
Chlamys,  dicker  Bauch  und  Hintern,  langer  Phallos,  bartige 
Maske  mit  offenem  Mund);  er  schreitet  nach  r.,  die  Keule  in 
der  R.,  den  Skyphos  in  der  L.  Die  Figur  ist  in  ein  Rad  mit  vier 
Speichen  hereingestempelt,  das  nun  als  Rahmen  dient. 

3866.  (6254).     Dm.  0,04.     Gerh.'  Nach. 

Relief,  ausgebrochen,  wahrscheinlich  von  einem  Gefass 
gleicher  Art.  Herakles  als  Knabe  knieet  nach  r.  mit  beiden 
Knien  auf  einem  Gewand  und  drückt  mit  jeder  Hand  eine 
Schlange;  die  Schlangen  bilden  zu  seinen  beiden  Seiten 
symmetrische  Ringeln. 

3867.  (915).     H.  0,095.     Nola,  S.  Koll. 

Laufender  Greif  nach  r.,  des  gewöhnlichen  späteren 
Typus. 

3868.  (1814).     H.  0,08.     Gerh.,  1841. 

Vorderteil  eines  Greifs  mit  Löwenkopf  und  Hörnern  und 
aufgebogenen  Flügeln. 

3868.     (918;.     H.  0,17.     Alte  legi.  S. 

Laufender  Kentaur  nach  r.,  Fell  um  den  1.  Arm,  sich  um- 
blickend. 

3870.  (914).     H.  0,06.     Dm.  des  Bildes  0,04.     Nola,  S.  Koll. 
Laufender    Hase     nach    r.;     unter    seinem    Bauche    eine 

Rosette.     In    Haltung   Bewegung   und   Stil   stimmt   der  Hase 
durchaus  überein  mit  dem  der  Silbermünzen  von  Messana. 

3871.  (1815).     H.  0,10. 

Nur  gepresste  Palmetten  und  Blüten  kreisförmig  an- 
geordnet. 

Verschiedene  Formen. 

3872.  (iSi3).      H.   0,085.      Angebl.    Athen,    was    jedoch     sehr    unglaub- 

würdig; nach  Thon    und  Firnis  wohl  aus  Kampanien.    Gerh. 
184 1. 

Form  ähnlich  No.  25i,  doch  statt  der  cylindrischen  Dülle 
ein  offener  spitzer  Ausguss  und  statt  des  spitzen  Deckels  oben 
eine  Maske  in  hohem  Relief:  Komödien-Maske  ei-nes  bärtigen 
Satyrs  mit  Glatze  und  Kranz;  sein  offener  Mund  dient  als 
Gefässöffnung. 


ngG  Italisch   rotfigurig.     Unbestimmt. 

3873.  (947)-     H.  0,08.     Alte  kgl.  S. 

Pyxis  der  Form  No.  23 1,  doch  ist  nur  der  obere  deckende 
Teil  erhalten.  Auf  dem  Deckel  oben  in  der  Mitte  weibliche 
Reliefmaske  von  vorne,  ohne  bestimmten  Charakter.     Gering. 

3874.  (TC.  7027).     Dm.  0085;    erh.  H.  o,3i.     Angebl.   Athen,    aus    einer 

griechischen   Sammlung  die  aber  auch  Sachen  aus  Kampanien 
enthielt,  1875. 

Fragment.     Oberer  Teil  des  Deckels  einer  Büchse.     Oben 

Maske  des  jugendlichen  Dionysos    von  vorn,   von   kürzeren 

Locken  umgeben,    mit  Epheukranz;    ohne    Scheitel.     Schöner 

Typus  von  einer  gewissen  Strenge.    Unter  dem  Kinn  befindet 

sich  ein  antikes  grosses  Loch. 

3875.  (2026).     Dm.  0,09.     Gerh. 

Teller,  ohne  Henkel;  kleiner  niederer  Fuss.  In  der 
Mitte  eine  bartlose  bakchische  Maske,  rings  kleine  Epheu- 
ranken. 

3876.  (TC.  6037).     Dm.  0,07.     Gerh.'  Nachl. 

Rundes  Relief  von  einem  Gefass  unbekannter  Form. 
Ziemlich  hohes  Relief.  Ganymed's  Entführung.  Ein 
mächtiger  Adler  mit  ausgebreiteten  Schwingen  im  Hinter- 
grunde; er  hat  den  Knaben  Ganymed  um  die  Hüften  gefasst 
fdie  Krallen  in  schwacher  Spur  zu  erkennen)  und  ist  im  Be- 
griffe ihn  emporzuheben.  Ganymed  ist  ganz  ohne  Gewand; 
er  scheint  mit  dem  r.  Knie  noch  auf  eine  Erhöhung  gestützt; 
seine  Haltung  hat  etwas  Pathetisches,  der  Kopf  ist  nach  r. 
oben  gewandt,  während  der  Oberkörper  nach  halblinks  gekehrt 
ist;  die  1.  Schulter  ist  emporgezogen,  der  r.  Unterarm  vor  die 
Brust  gelegt,  der  1.  gesenkt.  L.  sitzt  ein  nackter  Knabe  von 
Ganymeds  Grösse  und  prallt  mit  dem  Oberkörper  etwas 
zurück,  entsetzt  beide  Arme  erhebend,  die  R.  an  den  Hinter- 
kopf gelegt.  R.  noch  eine  beschädigte  und  ganz  undeutliche 
Knabenfigur. 

3877.  (920).     H.  0,05.     Dm.  0,12.     Bari,  S.  Koll.  —  Intakt. 

Schale,  ungefähr  Form  No.  226;  mit  emporgebognen 
eckigen  Henkeln.  Metallisch  glänzender  Firnis.  In  Innern 
in  der  Mitte  der  Abdruck  einer  von  einem  Syrakusan i sehen 
Dekadrachmon  genommenen  Form  mit  dem  Arethusakopfe 
des  schönen  Stiles,  von  Delphinen  umgeben;  durch  das  Brennen 
hat  sich  das  Bild  zusammengezogen  und  ist  kleiner  als  die 
Münzen  es  sind.  Ringsum  vertieft  eingestempelte  Palmetten 
und  konzentrische  Ringe;  darum  vier  Reihen  eingedrückte 
Strichelchen.      Vergl.     über    ähnliche     Schalen     Heydemann 


f.  Mit  gefirn.  Reliefschmuck.  ggj 

Neapler  Vasenkatalog,    S.   Angelo   No.  276;   Mitteilungen    aus 
Oberitalien,  Halle  1879,  S.  27. 

3878.  (Duhl.  218).     H.  0,045.    Dm.  0,125.     S.  Koll. 

Schale  ungefähr  derselben  Form,  jedoch  viel  geringer; 
schlechter  Firnis.  Im  Innern  mitten  ein  in  flachem  Relief 
gestempeltes  Gorgoneion  mit  herausgestreckter  Zunge;  es 
ähnelt  sehr  den  Münzen  von  Populonia  (British  Museum,  ca- 
talogue,  Italy  p.  2).    Ringsum  vertieft  gepresste  Palmetten. 

3879.  (1974;  vorher  Dubl.  1045).     Dm.  o,i3.    Unbek.  Herkunft.  —   Abg. 

Heydemann,    Mitteilungen    aus     Oberitalien,    Halle   1879,    S.   5; 
vgl.  S.  29. 

Fragment  eines  flachen  Tellers  mit  niederem  kleinem 
Fusswulste.  In  der  Mitte  ist  ein  Relief  von  0,02  Dm.  ge- 
stempelt, das  erhaltenen  Silber-Münzen  von  Heraclea  Lucaniae 
sehr  ähnlich  ist,  ohne  mit  einer  mir  bekannten  genau  zu 
stimmen.  Der  Stempel  ist  also  entweder  mit  freierer  Benutzung 
der  Münzen  gemacht  worden  oder  er  geht  auf  eine  nicht  be- 
kannte Variante  der  Münzen  zurück.  —  Herakles,  bärtig, 
steht  nach  1.  und  hält  einen  Kantharos  über  einen  bekränzten 
und  brennenden  Rundaltar;  neben  seinem  r.  Beine  die  Keule; 
im  1.  Arme,  über  den  das  Fell  herab  hängt,  trägt  er  ein  (ge- 
fülltes) Füllhorn. 

3880.  (2294).     Dm.  0,18.     Gern.'  Nachl.  —  Intakt. 

Flacher  Teller,  fast  derselben  Form  wie  3879.  In  der 
Mitte  in  Flachrelief  gestempeltes  Flügelpferd  nach  r.;  ringsum 
ist  sechsmal  das  Bild  eines  nach  r.  auf  niederem  Stuhle 
sitzenden  Mannes  der  einen  Stab  aufstützt  gestempelt;  hinter 
ihm  ein  grosser  gebogener  (Palm-?)  Zweig.  Ringsum 
Strichelchen.  —  Stil  und  Typen  erinnern  an  barbarische 
Münzen,  namentlich  gallische  der  besseren  Art. 

Calenische  Phialcii. 

388!.      (2774).       Dm.  0,235.      Orvieto,    1SS1.    —    Aus    Stücken.    —    Vgl. 
Bull.   d.  Inst.   1881,  p.  282;  auch   p.   149.   150;    1880,  15;     1882,  p.  4. 

Phiale  mit  Omphalos.  Guter  schw.  Firnis  von  mildem 
Glänze.  Ringsum  ein  Reliefband  gestempelt;  die  Aussenseite 
jndess  ganz  glatt. 

Vier  sprengende  Viergespanne  nach  1.:  a)  Auf  dem 
Wagen  steht  Nike  als  Lenkerin  in  langem  Chiton,  zu  ihrer 
L.  Herakles,  Löwenfell  über  dem  Kopf  (?),  mit  der  R.  sich 
am  Wagenrand  haltend,  in  der  L.  die  Keule  schulternd; 
zwischen    den  Beinen    des  vorderen  Pferdes    ein  kleines  Reh 


ggg  Italisch   rotfigurig.     Unbestimmt. 

nach  1.  Hinten  nach  fliegt  mit  Tanie  ein  kleiner  Eros 
(Puttengestalt,  kleine  Flügel).  —  b)  Nike  ebenso,  zu  ihrer  L. 
ein  Krieger  (Ares?)  in  korinth.  Helm,  den  Schild  am  1.  Arm; 
mit  der  R.  sich  am  Wagenrand  haltend.  Eros  folgt  ebenso, 
zwischen  den  Beinen  des  ersten  Pferdes  ein  kleiner  Eber 
nach  1.  —  c)  Die  Oberkörper  der  Figuren  sind  zerstört;  vorne 
Reh;  kleine  Varianten  von  a);  die  Nike  blickt  nach  r.  um.  Der 
Eros  hinten  ist  ganz  erhalten.  Auf  dem  Wagenrande  ist  eine 
undeutliche  kleine  bekleidete  Figur  mit  ausgestreckten  Armen 
zu  sehen.  Zwischen  zwei  Speichen  des  Rades  steht  in  flachem 
Relief  I30T3.  —  d)  Neben  Nike  steht  Athena  (korinth. 
Helm;  langer  Chiton;  Mittelkörper  zerstört),  mit  der  R.  am 
Wagenrand  sich  haltend,  Schild  in  der  L.;  das  Tier  vorne 
ist  hier  sehr  zerstört;  es  war  geflügelt.  Hinten  folgt  wieder 
der  Eros.   —   Nach  oben  bilden  Epheubl'ätter  den  Abschluss. 

3882.  (1646).  Dm.  0,19.  Vulci,  S.  Durand.  —  Intakt.  —  Vgl.  de  Witte 
cab.  Durand  No.  i38o.  Annali  d.  Inst.  1875.  p.  290  (Klügmann) 
vgl.  ib.  tav.  N. 

Phiale    mit  Omphalos.      Grünlich  gebrannter  Firniss  von 
wenig  Glanz.     Ringsum  Eierstab  und  Perlstab,  dann  der  Bild- 
streif.     Auf   der   Aussenseite    sieht    man    die    Eindrücke    der 
Finger,  welche  den  Thon  in  die  Stempel  pressten.  —  Viermal 
ein  Schiff  nach  1.  (Auge  an  der  prora,  dreifaches  Embolon; 
Ruderreihe),     a)  Odysseus  (nackt,  nach  1.)  l'ässt  sich  an  den 
Mast  binden  von  einemGenossen  (mit Schurz).  —  b)  Odysseus 
steht  nach  1.,  an   den   Mast   gebunden;  r.    hinter  dem   Schiffe 
erscheint  ein  Fels  und  eine  Sirene  darauf  (von  vorn,  Vogel- 
beine und  Flügel,    menschlicher  Oberkörper),  die   eine  Hand 
gegen  den  Mund  führt  (musicierend,  undeutlich  auf  was) ;    r. 
vom  Schiff  eine  zweite  gleiche  Sirene  (beide  Unterarme  ein- 
gebogen,  ganz    undeutlich);    1.  vom  Schiff  die  dritte   Sirene 
(von  vorn,  ganz  undeutlich).  —  c)  Auf  dem  Schiffe  ein  Mann 
nach  1.  mit  Schild  und  geschwungenem  Dreizack;   r.  hinter  ihm 
ein  zweiter  in  Chiton,  den  Bogen  abschiessend  (Köcher  auf 
dem   Rücken;   phrygische  Mütze).     Ihr  Ziel  ist  die  Skylla  1. 
vom  Schiffe,  die  das  Ruder  in  der  R.  schwingt  und  mit  der  L. 
einen  Mann   vom  Vorderteil    des  Schiffes   herabreisst  (Unter- 
körper geht  in  zwei  Fischleiber  aus  mit  Delphinschwänzen). 
—  d)  Ein  Mann  l'asst  den  Mast  nieder  und  ein  zweiter  rafft 
das  Segel;  dass  das  Herablassen,  nicht  Aufrichten  gemeint  ist, 
geht    wohl    aus    dem    Tau    hervor    das    den    Mast    mit    dem 
Vorderteil  verbindet  und  das  angezogen  werden  müsste,  wenn 
Letzteres  dargestellt  werden  sollte.    Schiff  der  Phaaken?     L. 


f.  Mit  gefirn.  Reliefschmuck.  —  g.  Ungefirn.,  mit  Reliefschmuck.     q8Q 

davon  ein  Fels,  darauf  eine  unterwärts  bekleidete  undeutliche 
Figur  nach  1.  sitzt,  die  sich  auf  einen  Stock  lehnt;  zu  ihren 
Füssen  ein  Hund  (Hirte,  zur  Andeutung  der  Heimat  Ithaka? 
gewiss  nicht  Odysseus  und  Argos). 

Tiefer  henkelloser  Becher. 

3883.  (TC.  7037).     H.  0,065.      Dm.  0,19.      Aus    einer    griech.  Sammlung, 

die  indess   auch   Objekte   aus   Italien   enthielt.     Wahrscheinlich 
aus  Etrurien.  —  Intakt. 

Tiefer,  nach  unten  sich  verengender  Becher;  innen  ein  in 
Relief  scharf  abgesetzter  Rand.  Den  Boden  des  Inneren  füllt  eine 
Büste  in  hohem  Relief:  Artemis  (Kopf  und  Brust)  mit  Diadem, 
Köcher  und  Bogen  auf  dem  Rücken,  in  den  Händen  eine 
brennende  Fackel,  den  Kopf  etwas  nach  ihrer  R.  gewendet. 

g)  Ungefirnisst,  mit  Reliefschmuck. 

3884.  (2142).     H.  o,3i;  mit  Henkeln  0^7.     O.  Dm.  o,3i.     Ignazia,  von 

Gargiulo  in  Neapel,  1865.    —    Gebrochen,  nichts  erg.    —    Vgl. 
Bull.  d.  Inst.   1864,  237.  12. 

Krater  der  Form  No.  61.  Das  Gefäss  ganz  schwarz  ge~ 
firnisst,  bis  auf  den  hohen  Hals  der  mit  ungefirnisstem  Relief- 
bild geschmückt  ist.  Auch  keine  Reste  w.  Ueberzugs  auf  den 
Reliefs. 

A)  Hektors  Schleifung.  Achill  auf  sprengendem  Vier- 
gespann nach  r.,  mit  Doppel-Geissel  (Chlamys,  sonst  nackt); 
am  Wagen  schleift  er  den  Hektor  (unbärtig,  kurzer  Chiton). 
Es  folgt  1.  eine  Erinys  (mit  gesträubten  kurzen  Haaren;  kurzer 
Chiton,  Stiefeln),  die  in  beiden  Händen  je  eine  Fackel  gegen 
Achill  schwingt.  Den  Rossen  voran  schreitet  Hermes,  der 
in  die  Zügel  zu  fassen  scheint;  Kerykeion  in  der  L.,  Flügel- 
stiefel, nackt;  ungeschickte  Stellung;  doch  scheint  er  das  Ge- 
spann anhalten  zu  wollen. 

B)  Hektors  Lösung.  Auf  einem  Sitze  auf  zweistufiger 
Basis  sitzt  Achill  nach  1.  (Chlamys;  runder  Helm  auf  dem 
Kopfe)  etwas  vorgebückt,  traurig,  die  r.  Hand  an  die  Wange 
legend;  die  L.  ruht  auf  dem  daneben  gestellten  Schilde. 
Vor  ihm  steht  Athena  nach  r.  (korinth.  Helm,  Aegis,  Schild 
am  rechten  (?)  Arm;  die  L.  auf  die  Lanze  stützend,  Mäntelchen 
um  den  Mittelkörper).  Es  folgt  von  1.  Priamos,  auf  den 
Stock  gestützt,  die  R.  bittend  vorstreckend  (in  einfacher  Tracht, 
nur  kurzer  Chiton  und  kurzer  Mantel,  der  über  den  Hinter- 
kopf gelegt).  Es  folgen  1.  heranschreitend  zwei  Jünglinge 
(in  kurzen  Chitonen  und  Stiefeln),  die  auf  den  Armen  je  ein 


qgo  Italisch  rotfigurig.     Unbestimmt. 

Kastchen  oder  dgl.  (Geschenke)  tragen.  R.  von  Achill  geht 
weg  ein  sich  umsehender  Jüngling  mit  Pilos,  Schild,  Stiefeln, 
der  zwei  Lanzen  schultert  (deren  Enden  in  den  gefirnissten 
Teil  ragen). 

Stumpfer  Abdruck;  flauer  Stil. 

3885.  (TG  828).     H.  0,19.     S.  Koll. 

Lekythos;  Mündung,  Henkel  und  Rückseite  schlecht  ge- 
firnisst.    Vorne  ein  Relief  mit  Farbspuren. 

In  der  Mitte  ein  nacktes  Mädchen  (Schuhe),  das  leise 
schreitend  nach  r.,  das  r.  Bein  nachziehend,  vor  einem  Stuhle 
mit  Kissen  und  gedrechselten  Füssen  steht;  es  hält  auf  beiden 
Händen  vor  sich  ein  Gewand  (Rosa-Spur),  um  es  überzuwerfen 
(Haar  braunrot,  kurz  aufgenommen).  R.  und  1.  steht  je  ein 
mit  dorischem  Chiton  bekleidetes  Mädchen,  die  beide  eine 
Hand  über  den  Kopf  der  mittleren  erheben;  die  1.  hat  auf  der 
R.  ein  Kästchen,  die  andere  einen  kleinen  rundlichen  Gegen- 
stand (Apfel,  Schwamm?);  auf  dem  Gewand  der  1.  rote  Reste. 
—  Der  Grund  blau. 

3886.  (TG.  823).     H.  0,19.     S.  Koll. 

Wie  3885,  doch  schlechter  erhalten;  die  Basisprofilierung 
ettvas  anders.     Das  Relief  aus  derselben  Form. 

3887.  (TG.  832).     H.  0,15.     Dm.  o,23.     S.  Koll. 

Sog.  Guttus  der  Form  No.  236;  rötlicher  Ton,  geglättet, 
nur  mit  einigen  braunen  Firnisstreifen  um  den  Bauch.  Oben 
Gorgoneion  (ohne  Schlangen). 

3888.  (TC.  833).     H.  0,14.     S.  Koll. 

Sog.  Guttus  der  Form  No.  244.  Oben  Medusenmaske. 
Ganz  ungefirnisst.     Reste  w.  Ueberzugs. 

3889.  (TC.  846).     Dm.  0,21.     S.  Koll. 

Phiale  mit  Omphalos  mit  tiefen  Buckeln  in  Nachahmung 
von  Metall,  Form  No.  344.  Innen  rings  zwölf  Masken  in 
höherem  Relief;  immer  derselbe  weibliche  Kopf  mit  Kalathos 
von  vorne;  jeder  derselben  hat  r.  und  1.  einen  im  Profil  ihm 
zugewandten  weiblichen  Kopf  (mit  Hals)  mit  aufgenommenem 
Haar.  —  Im  Rande  zwei  Löcher  nebeneinander  zum  Aufhängen. 
Alles  ungefirnisst,  mit  w.  Ueberzug;  Reste  von  Dunkelrot  und 
Blau. 

3890.  (TC.  866).     Dm.  0,20.     S.  Barth. 

Ebenso.  -     Im  Rande  zwei  Löcher  gegenüber. 


g.  Ungefirnisst,  mit  Reliefschmuck.  991 

3891.  (TC.  854).     Dm.  0,21.     S.  Koll. 

Desgl.;  etwas  tiefer  als  die  vorigen;  nur  die  eine  weibliche 
Kalathosmaske  zwölfmal  wiederholt.  —  Nur  kleiner  Rest 
weissen  Ueberzuges. 

3892.  (TC.  850).     Dm.  0,19.     S.  Rauch. 

Desgl.;  flacher;  geringe  Reste  des  Ueberzugs.  —  Die  Masken 
(zwölf)  sehr  schlecht  ausgeprägt;  sie  differieren  von  den 
vorigen:  das  Seitenhaar  krümmt  sich  empor,  so  dass  mit  dem 
Kalathos  zusammen  der  Anschein  einer  phrygischen  Mütze 
entsteht. 

3893.  12468).     H.  0,22.     Curti  bei   Capua,  1875. 

Gruppe,  oben  mit  Bechermündung  und  Henkel.  Ganz  ge- 
firnisst.  Ein  Neger  von  einem  Krokodil  umfasst,  das  auch 
seine  1.  Hand  im  Rachen  halt. 

3894.  ^TC.  i323\     Dm.  0,17.     S.  Koll. 

Siebgefäss,  Form  No.  345.  Am  Henkel  ein  undeutliches 
gestempeltes  Relief:  ein  Mann  reisst  einen  anderen  am  Kopfe 
hintenüber  und  tötet  ihn  von  hinten  (?).  Blasser  gelblicher 
Thon;  ohne  Ueberzug. 

3895.  ^TC.  700).     S.  Koll. 

Zwei  Fragmente  einer  grossen  Schüssel.  Auf  dem  Rande 
(der  o,oS5  hoch;  das  ganze  Getäss  hatte  etwa  Dm.  o,35)  aufge- 
setzte Reliefs;  erhalten  eine  weibliche  Maske  mit  reichem  gelben 
Haar  (abgebrochene  Flügel  am  Kopf?  Meduse?)  aus  einem  Kelch 
heraus  kommend,  aus  welchem  Ranken  und  Blumen  beiderseits 
sich  entwickeln,  an  denen  kleine  Putten  Eroten  (zwei  erhalten) 
schweben.     Grund  rosa;  das  Relief  gelb.    Wohl  apulisch. 

Versilbert,  mit  Relief  schmuck. 

3896.  (Mise.  7112).      H.  0,49.     O.  Dm.  0,37.     Orvieto,  in  einem  Grabe 

mit  den   flg.   Gefässen;  1876. 

Krater  der  Form  No.  3o2  auf  besonders  gearbeitetem 
hohem  Untersatz.  An  den  Ansätzen  der  Henkel  je  eine  Büste 
in  Hochrelief  (unbartig,  nach  der  Seite  pathetisch  emporge- 
wandt, MUnade?).  Am  Rande  Blattornament.  Vgl.  Annali 
d.  I.  1871,  tav.  B,  1.  Der  Untersatz  ist  geriefelt.  Grau  unter- 
malt und  versilbert,  Avovon  zahlreiche  Reste. 

3897.  (Mise.  7113).     H.  0,66.     Orvieto,  wie  38g6. 

Amphora  mit  Volutenhenkeln,  auf  hohem  besonders 
gearbeiteten  geriefelten  Untersatz.  Schlanker  flach  geriefelter 
Bauch.    Am  unteren  Ansätze  der  Henkel  je  eine   Maske  von 


qq2  Italisch   rotfigurig.     Unbestimmt. 

vorn,  jugendlich,  mit  phrygischer  Mütze  und  Lockenhaar.  Um 
den  Hals  ein  flacher  Blattkranz,  sowie  unter  den  Henkeln  je 
eine  Rosette,  vorn  in  der  Mitte  jederseits  ein  bartloser  Kopf. 
Um  die  Schulter  Blütenzweig;  in  der  Mitte  jederseits  ein  nach 
r.  aufblickender  jugendlicher  Kopf  in  rundem  Rahmen;  neben 
den  Henkeln  ist  derselbe  Kopf  doch  ohne  den  Rahmen  noch 
viermal  wiederholt.    Versilberung  teilweis  sehr  gut  erhalten. 

3898.  (Mise.  71 19).     H.  0,26.     Dm.  0,22.     Orvieto,  wie  3896. 
Krater    wie     8891,     doch     einfacher;    die     Henkel     ab- 
gebrochen.   Ohne  Reliefs.    Reste  der  grauen  Untermalung  der 
Versilberung. 

3899.  (Mise.  7120).     Dm.  0,24.     Orvieto,  wie  3896. 

Phiale  mit  Omphalos;    die  Versilberung  stellenweis  sehr 
^ut  erhalten.     Blasser  Thon. 


NACHTRAG. 


Zu  A.     Aelteste  Gattungen. 

Zu  S.  i. 

3900.  (2805).      Dimini     und     Sesklo     in     Thessalien.       Gesch.    von 

Dr.  Lolling,  1884.  —  Vgl.  Mittheil.  d.  Ath.  Inst.  IX,  1884,  S.  116 
(Furtwängler). 

Eine  Anzahl  (5o)  kleine  Scherben  von  Gefässen  ältester 
sog.  prähistorischer  Art.     Genaueres  über  dieselben  s.  a.  a.  O. 

Zu  S.  7.     Griechisch-geometrische   Vasen,  ältere  Gruppe.  . 

3901.  (2816).     H.  0,46.    Thera,  S.  Sabouroff,  1884.     Teilweise  von  Sinter 

bedeckt.  —  Abg.  Furtwängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  47. 

Amphora,  Form  No.  1,  doch  bauchiger.  Henkel  zwei- 
teilig. 

Im  Deckel  an  zwei  gegenüberliegenden  Stellen  je  zwei 
Löcher  zum  Durchziehen  von  Schnüren;  mit  einem  Streif 
koncentrischer  Kreise  verziert. 

Hals:  A)  Weidender  Vierfüssler  nach  1.,  mit  langem 
Schweif;  zwischen  den  Vorderbeinen  ein  Vogel.  R.  folgt 
dem  Tiere  ein  primitiver  nackter  Mann  mit  langem  Stab 
nach  1.;  Ornamente  füllen.  —  B)  Ebenso. 

Schulter:  A)  Weidendes  Reh  nach  r.;  1.  hinter  demselben 
ein  anspringender  Hund;  geom.  Ornamente  füllen  den  Raum. 
—  B)  Ebenso,  doch  sind  es  zwei  Hunde  1. 

Bauch:  nur  Streifen. 

Zu  S.  17.     Cyprische   Vasen,  2.   Gruppe. 

3902.  (29i3).     H.  0,09.     S.  Castellani,  1884. 

Kleines  henkelloses  Gef'äss  mit  nach  oben  sich  erweitern  - 
der  Mündung  und  einer  feinen  Ausgussröhre  auf  der  Schulter. 
Streifen  und  koncentrische  Kreise. 

Zu  S.  25  ff.     Ital.-gcometr.   Gattung;  ATäpfe. 

3903.  (Mise.  7888).     H.  0,065.     Dm.  0,1 3.     Chiusi,    tomba  a  pozzo  mit 

bronzenem  Sepulcraltron.    Vgl.  Heibig,  Bull.  d.  Inst.  i883,  p.  192. 

Napf  der  Form  wie  224,  doch  mit  einem  höheren  Fusse. 
Die  kleinen  Henkel  sind  eigentlich  nur  durchbohrte  AnsUtze 

(".3* 


qq6  Nachtrag.  —    Aelteste   Gattungen. 

zum  Durchziehen  einer  Schnur.   —   Unbemalt.     Der  gröbere 
dunkelrote  Thon,  an  der  Oberfläche  geglättet,  ohne  Ueberzug. 

3904.  (Mise.  7888).     H.  0,055.     Dm.  0,125.     Chiusi,  wie  3903. 
Desgl. 

3905.  (Mise.  7888).     H.  o,o6;     Dm.  0,12.     Chiusi,  wie  3oo3. 
Desgl. 

3906.  (Dubl.  375).     H.  0,085.     Dm-  0,14. 

Napf,  etwa  Form  No.  i3j,  doch  mit  zwei  Henkeln.  Grober 
gelblicher  Thon;  rötliche  matte  Firnisfarbe.  Zickzackstreif 
von  Henkel  zu  Henkel. 

3907.  (Dubl.  475).     H.  0,05.     Dm.  0,06. 

Kleines  einhenkliges  Napfchen.  Mit  brauner  Farbe  ein 
Streif  vertikaler  kleiner  Striche  um  den  Bauch. 

Zu  S.  2g ff.     Apulisch-geotnetr.  Gattung. 

3908.  (2921).     H.  0,205.     S.   Castellani,  1884. 

Amphora,  ahnlich  Form  No.  82,  doch  natürlich  mit 
zwei  Henkeln,  auch  mit  einem  kleinen  Fusse.  Thon  rötlich, 
Bemalung  nur  mit  der  üblichen  matten  violetschwarzen  Farbe. 
Lineare  Dekoration  in  horizontale  Streifen  geordnet;  in  der 
Mitte  des  Bauches  jederseits  grosses  Hakenkreuz. 

3909.  H.  0,10.     Dm.  0,12. 

Napf,  etwa  Form  No  79.  Gering  und  roh.  Ohne  Fuss; 
breiter  einfacher  Henkel.     Nur  einige  dunkle  Streifen. 

3910.  (2917).     H.  0,075.     S.  Castellani,  1884. 

Kleiner  Napf  der  Form  No.  86.  Der  Henkel  ist  abge- 
brochen. Der  Ausguss  ist  als  Sieb  durchlöchert.  Der  dem 
Ausguss  gegenüber  befindliche  Griff  ist  an  seinem  Ende 
widderkopfartig  gebildet.  Dekoration  mit  Violetschwarz  und 
Braunrot.    Zierlich. 

3911.  (2920).     H.  0,155.      Br.  0,175.     Tiefe  0,085.     S.   Castellani,  1884.     Teil- 

weis  von   Sinter   bedeckt. 

Merkwürdiger  rechteckiger  Kasten  auf  vier  relativ  hohen 
Beinen.  In  der  Mitte  der  oberen  Flache  ist  eine  quadratische 
Oeffnung  ausgeschnitten.  Die  Rahmen  und  Füsse  sind  rot 
bemalt,  die  Füllungen  mit  linearen  Ornamenten  (gefüllte 
Dreiecke  u.  a.)  in  Violetschwarz  und  Braun.  In  den  empor- 
stehenden oberen  Ecken  je  ein  Loch  (teilweis  modern  ver- 
schmiert), zum  Aufhängen  des  Ganzen? 


Italisch-geometrisch.  —  Apulisch-geometrisch.  qqy 

Zu  S.  32.     Apulisch  geometrisch;  isoliert. 

3912.     (2907).     H.  29.     Dm.  0,35.     S.  Castellani,    1884. 

Merkwürdig  und  ganz  isoliert. 

Amphora  wie  i5\  f.  (ungefähr  Form  No.  8,  doch  mit  hori- 
zontalen Henkeln  und  ohne  die  Ansätze;  die  Mündung 
weniger  hoch;  der  Bauch  nach  unten  stärker  eingezogen; 
kleiner  Fusswulst).  Hellrötlicher  Thon  mit  glatter  gelblicher 
Oberfläche.  Die  Malerei  ist  nur  mit  braunroter  Firnisfarbe 
ausgeführt;  Innenzeichnung  ist  graviert. —  Auf  der  Innenseite 
der  Mündung:  Gitterwerk  und  Punktrosetten. 

Schulter:  umlaufendes  Bild.  Zug  von  fünf  jugendlichen 
Reitern  nach  1.  im  Schritte.  Die  Knaben  auf  den  Rossen 
scheinen  nackt  und  haben  kurze  Haare;  mit  der  einen  Hand 
halten  sie  die  durch  einen  dicken  Strich  angegebenen  Zügel; 
der  andere  Arm  ist  nicht  angegeben.  Um  das  Bein  vom 
Pferdekörper  auf  dem  es  liegt  zu  trennen,  ist  dasselbe  aus- 
gespart und  thongrundig  gelassen.  Die  Zwischenräume  sind 
mit  allerlei  Tieren  gefüllt:  a)  unter  dem  einen  Rosse  ein 
Hund  nach  1.;  b)  unter  dem  nächsten  r.  ein  laufender  Hase 
nach  1.;  hinter  diesem  Rosse  ein  Hund  nach  1.;  c)  unter  dem 
folgenden  Pferde  ein  niederer  Busch  (?)  und  daran  ein  Vogel 
(Adler?);  r.  hinter  dem  Rosse  hockt  ein  ungeschw'änzter  Affe, 
der  den  einen  Arm  (mit  geöffneten  Fingern)  ausstreckt  nach 
einem  Klecks,  der  wohl  fallenden  Mist  des  Pferdes  andeuten  soll; 
d)  unter  dem  vierten  Pferde  ein  laufendes  Böckchen  (?) 
nach  1.;  weiter  r.  ein  Vogel  mit  hohen  Beinen  und  gänse- 
artigem Schnabel.  Dann  eine  hockende  Sphinx  nach  1.  mit 
aufgebogenen  Flügeln.  Dieselbe  hatte  der  Künstler  zuerst 
etwas  wreiter  1.  in  den  noch  weichen  Thon  vorgerissen  wie 
noch  deutlich  zu  sehen;  auch  sonst  erkennt  man  mehrfach 
von  der  Ausführung  abweichende  Vorzeichnung,  e)  Unter 
dem  fünften  Reiter  noch  ein  laufendes  Böckchen  nach  1.; 
r.  vom  Rosse  ein  umblickender  Hund. 

Bauch:  Umlaufender  Streif  von  sechs  jugendlichen 
Reitern  nach  1.  wie  oben.  Die  Zwischenräume  sind  hier 
nicht  gefüllt;  nur  unter  dem  einen  Schenkel  ein  Hund 
nach  1. 

In  dem  sonst  leeren  Streif  darunter  an  einer  Stelle  zwei 
Hakenkreuze,  von  Viereck  umschlossen. 

Primitive  und  kindliche  Zeichnung  ohne  bestimmten  StiL 
Grobe  harte  Gravierung. 


qo8  Nachtrag.  —   Aelteste   Gattungen. 

Zu  S.  33.     Altapulische,  vorwiegend  vegetabilisch   verzierte  Gefässe. 

3913.  (TC.  1379).     H.  0,24.     S.  Koll. 

Aehnlich  No.  276.  Amphora  mit  Rotellen,  Form  No.  14. 
Rötlicher  Thon.  Lineare  Dekoration  mit  rotbrauner  Firnis- 
farbe; dieselbe  ist  fast  ganz  abgerieben.  Man  erkennt  noch 
gegitterte  Rechtecke  und  Streifen  vertikaler  Striche. 

3914.  (TC.  482).     H.  0,19.     S.  Koll. 

Aehnlich  No.  282.  Korbartiges  Gefäss,  Form  No.  91,  doch 
schlanker.    Nur  gefirnisst  (rotbraun  verbrannt). 

3915.  (TC.  478).     Dm.  0,16.     S.  Koll. 

Henkellose  flache  Schale  mit  ausgebogenem  Rande,  in 
dem  zwei  Löcher;  graugelblicher  Thon;  braune  Firnisfarbe. 
Feiner  Blättchenkranz  um  den  Rand;  um  das  Centrum  Pal- 
metten abwechselnd  mit  einem  spitzen  ßlättchen  (oder 
Knospe). 

Zu  S.  35.     Altrhodische    Vasen,  2.   Gruppe. 

3916.  (2906).     H.  0,185.     Dm-  °>22-      s-    Castellani    (also    wahrscheinlich 

Italien),  1884. 

Kanne  wie  2q5  (Form  No.  i5);  doch  setzt  der  Henkel 
weiter  unten  am  Halse  an.  Der  Henkel  ist  vierteilig;  auf 
seiner  Mitte  ist  in  Relief  aufgesetzt  eine  Schleife  (Herakleischer 
Knoten);  Einzelnes  am  Henkel  ist  ergänzt,  das  Wesentliche 
ist  alt.  An  der  dem  Henkel  entgegengesetzten  Seite  springt 
Hals  und  Kopf  eines  ziemlich  roh  gebildeten  Tieres  hervor 
(Panther?  mit  Aufsatz  zwischen  den  Ohren),  dessen  weit  ge- 
öffneter und  siebförmig  durchlöcherter  Rachen  als  Ausguss 
dient.  —  Der  Thon  ist  rötlich  und  mit  hellgelblichem  glattem 
Ueberzug  bedeckt.  Die  Bemalung  ist  mit  brauner  Firnisfarbe 
ausgeführt. 

Der  Hals  (mehrfach  ergänzt)  mit  grossem  Schachbrett. 

Auf  der  Schulter  grosse  Strahlen  nach  unten,  zwischen 
denen  je  ein  Rechteck  mit  Kreuz  darin.  Hinten  unter  dem 
Henkel  neun  kurze  Strahlen  (wie  auf  293).  Um  den  Bauch 
breiter  Streif  wie  dorisches  Kymation  in  Konturen  (die  Blätter 
abwechselnd  mit  Strich  oder  Punkten  gefüllt). 

3917.  (2801).  Dm.  0,275.  H.  0,035.  Kameiros;  i883.  —  Abg.  Salz- 
mann, nccrop.  de  Camirus. 
Flacher  Teller  mit  emporgebogenem  Rande,  an  welchem 
zwei  Löcher  (zum  Aufhängen).  Das  ganze  Gefäss  aus  hell- 
gelblichem  Thon  mit  geglätteter  Oberfläche.  Braune,  teilweis 
rot  verbrannte  Firnisfarbe.     Innen:   Laufender  Perseus   nach 


Altapul.  —  Altrhodisch.  —  Protokor.  —  Korinth.  Q<y) 

r.  in  Stiefeln  mit  je  zwei  aufgebogenen  Flügeln  und  in  kurzem 
Chiton,  bartlos  mit  langem  Haar;  in  der  vorgestreckten  L. 
halt  er  am  Bande  die  Tasche  (y.ißtoic',  gegittert);  an  den  Hand- 
gelenken sind  Armbander  angedeutet;  seine  R.  ist  zur  Faust 
geballt  und  leer.  Zwischen  den  Reinen  unten  ein  nach  r. 
laufender  Hund  mit  langem  Schweife.  Der  übrige  Raum  ist 
durch  Ornamente  (Labyrinthe,  gegitterte  Dreiecke  u.  a.)  gefüllt. 
Die  Innenzeichnung  ist  graviert. 

Zu  S.  42  ff.     Protokorinthische  Gattung,  1.   Gruppe. 

3918.  (2878).      H.    0,055.      Griechenland,    S.    Sabouroff.  —  Abg.    Furt- 

wängler,  S.  Sabouroff  Taf.  47. 

Lekythos  (Form  No.  102).  Hellgelber  Thon;  braunrote 
Firnisfarbe.  Nur  feine  Ringe  um  den  Bauch.  Auf  der  Schulter 
Schlangenlinie,  von  Pünktchen  besetzt  an  beiden  Seiten. 

Zu  S.  4.3  ff.     Protokorinthische   Gattung,   2.   Gruppe. 

3919.  (i36a.).     H.  0,105.     Nola,  S.  Koll. 

KUnnchen  mit  nach  unten  sich  erweiterndem  und  unten 
ganz  platten  Bauche  (Form  bei  Stephani,  Vasenkatalog  von 
Petersburg  No.  i3o).  An  Hals  und  Henkel  ergänzt.  Der  Bauch 
gefirnisst  bis  auf  einen  unteren  Streif,  auf  dem  kurze  Strahlen. 
Oben  graviertes  Stabornament  auf  dem  Firnisgrund;  darunter 
rote  Linie,  von  weissen  gesäumt.  Auf  dem  Boden  antik  mit 
Firnis  aufgemaltes  Zeichen:   +. 

Zn  S.  47ß.     Korinthische  Pinakes. 
Zu    S.  48 ff.     Poseidon  allein. 

3920.  (P.  34). 

L  obere  Ecke  Farbe  ganz  weg.  Erhalten  Kopf  des  Po- 
seidon mit  Binde,  nach  r.;  oberes  Dreizackende,  dessen 
Form  ähnlich  drei  Lotosblattspitzen. 

3921.  ;p.  548). 

L.  Rand.  Mittelkorper  des  Poseidon  nach  r.  und  Stück 
des  Dreizackstabes.  L.  Rest  der  in  grossen  Buchstaben  ge- 
malten Inschrift.     -AA38     TIoT^i()ä\j'i  (Röhl  20,  in). 

Zu  S.  66.     Reiter. 
3  922.     (P.  568).     H.  u.  Br.  0,055. 

Oben  Rand.  Reiter  nach  r.,  bärtig;  kurzer  r.  Chiton; 
langer  Speer  in  der  R.;  Ross  thongrundig.  Farben  gut  er- 
halten. 

3923.     (P.  168  a.). 

Oben  Rand.  Unbärtiger  Reiter  nach  r.;  als  Siluette  ge- 
malt, ohne  Innenzeichnung. 


1000  Nachtrag.  —  Aelteste  Gattungen. 

Zu  S.  74.     Schißfahrt. 

3924.  (P.  320). 

Rings  gebrochen.  Mittelstück  eines  Schiffes;  zwei  gra- 
vierte Ruderstangen.  —  Auf  der  Rückseite  Rest  eines  Pferdes 
(von  einem  Reiter?). 

Zu  S.  ioöß.     Korinthischer  Napf. 

Zu  Gruppe  4  (S.  107).      Ohne  Ornamentband  oben.     Die   Strahlen 
als  enggestellte  dünne  Linien  gebildet. 

3925.  (2867).      H.  0,08.     Dm.    0,12.      Korinth,    S.    Sabouroff    1884.    — 

Intakt.  —  Abg.  Furtwängler,  S.  Sabouroff  Taf.  48,  1. 

A)  Fünf  tanzende  Männer;  alle  bärtig  und  in  kurzen 
Chitonen,  die  rot  oder  mit  roten  Tupfen. 

B)  Verschlungenes  Ornament  von  Lotos  und  Palmette; 
jederseits  ein  Hahn. 

Unter  dem  Henkel  jederseits  ein  umblickender  Adler. 
Sorgfältig  und  schön. 

Zu  Gruppe  jf    (S.   107).       Unten    Doppelstrahlen;   oben   Palmetten- 
Lotosband. 

3926.  (2883).     H.  0,19.     Dm.    0,27.      Korinth,    S.    Sabour.    1884.  —    Aus 

Stücken,  viel   übermalt.    —    Abg.    Furtwängler,    S.    Sabouroff 
Taf.  47. 

Zwei  umlaufende  Tierstreifen:  a)  viermal  die  Gruppe  von 
Panther  nach  r.  und  Steinbock  nach  1.;  dann  r.  ein  Panther 
nach  1.  und  ein  Vogel  mit  umgedrehtem  Kopf.  —  b)  Stier 
nach  1.  zwischen  zwei  Panthern;  Steinbock  nach  r.  und 
Panther  nach  1.;  dann  Panther  nach  r.  zwischen  zwei  Stein- 
böcken. —  Rosettenfüllung. 

Zu  Grtippe  6  (S.  108.) 

3927.  (Dubl.   1069).     H.  0,075.     Dm.  0,10. 

Auf  der  einen  Seite  rot  verbrannt.  Strahlen  als  gleich- 
dicke Striche. 

3  928.     H.  0,04.     Dm.  0,06. 

Kleines  Exemplar.  Oben  Zickzackband.  Breiter  roter 
Streif  um  den  Bauch. 

Zu  S.   10S.     Korinthische  Büchse. 

Zu  a,  y,  S.   ioq  (mit  drei  plastischen  Köpfen;  Form  Xo.  106). 

3929.      (2890).     H.  0,21.     Korinth,    S.    Sabour..   1884.    —  Aus   grösseren 
Stücken.  —  Abg.   Furtwängler,   S.   Sabouroff  Taf.  47. 

Die  plastischen  Köpfe   unbärtig,    von   sehr  altertümlichem 

'I  ypus;  Augen  und  Haar  mit  Firnisfarbe  bemalt,   das  Uebrige 

thongrundig.  ■      Der  Deckel  (sitzt  noch  ungelöst  fest  auf  der 


Korinthisch.  IOOI 

Mündung)  mit  einem  zierlichen  Tierstreif:  zweimal  Panther 
und  Steinbock;  dann  Eber  zwischen  zwei  Löwen  und  ein 
einzelner  umblickender  Löwe.    Rosettenfüllung. 

Schulter:  a)  Prozession  nach  r.;  vorne  ein  bärtiger 
Flötenbläser  in  gegürtetem  langem  Chiton  (Flötenfutteral  hangt 
ihm  vom  Arm  herab);  dann  drei  Frauen  (Chitone  thon- 
grundig,  Mäntel  rot),  die  Arme  unter  dem  Mantel.  —  b)  Zwei 
Löwen  mit  abgewandten  Köpfen.  Rosettenfüllung.  —  c)  Vogel 
mit  aufgebogenem  Fiügel  und  bärtigem  menschlichen  Kopf 
nach  r.;  Sphinx  nach  1.;  Rosettenfüllung. 

Bauch.  Umlaufender  Streif:  Bartlose  und  bärtige  Sphinx 
sich  gegenüber;  Doppelpalmette  dazwischen;  weiter  r.  Panther 
nach  1.,  Steinbock  und  Löwe;  Adler  mit  Kopf  von  vorn  (!); 
Löwe  und  Steinbock;  Panther  nach  r.;  Rosettenfüllung. 

Zu  b,  a  (Form  No.  104);  S.  110. 

3930.  (2884).     H.  o,i3.     Korinth,  S.  Sabour.,  1884.  —  Intakt. 
Deckel  mit  einfachen  roten  und  schwarzen  Streifen. 
Um  den  Bauch:    Zwei  Panther    r.  und  1.  von  einem  Pal- 

metten-Lotosschlingornament;  1.  Panther  und  Reh;  dann  Reh 
nach  1.  und  Schwan.    Rosettenfüllung. 

Zu     S.     in.        Korinthisch     schlauchförmiges     Alabastron     (Form 
No  100). 

Zu  Gruppe  1  (S.  m). 

3931.  H.  0,07.     Smyrna,  S.  Spiegelthal. 

Wie  No.  997;  die  Farbe  völlig  abgerieben.  Es  scheinen  auch 
laufende  Hunde  dargestellt  zu  sein,  ohne  Gravierung. 

Zu  Grippe  2,  b  (S.  113). 

3932.  (Pin.    590).      H.    0,07.      Korinth,    zusammen    mit    den    Pinakes- 

347 — 955  gefunden. 

Eule  von  vorn  mit  ausgebreiteten  Flügeln.  Hinten  Ro- 
setten. 

Zu  S.  120.     Korinthische  Amphora,  Gruppe  I,  a. 

3933.  (2875).     H.  0,16.     Korinth,  S.  Sabouroff.  —    Abg.    Furtwängler 

S.  Sabour.  Taf.  47. 

Am  Halse  Zickzack  (wie  1 1 39).  Schulter:  je  zwei  wei- 
dende Rehe.  Um  den  Bauch  drei  Streifen:  a)  Panther,  Stein- 
böcke und  Rehe,  b)  nur  Steinböcke  (nach  1..  nur  zwei  nach 
r.)  c)  nur  Steinböcke  nach  1.  —  Die  Tiere  sind  äusserst  pri- 
mitiv und  flüchtig  gebildet,  nur  als  Siluetten,  fast  ganz  un- 
kenntlich. Die  Zwischenräume  mit  Tupfen  gefüllt.  Nichts 
graviert;  kein  Rot.  —  Unten  lange  Strahlen. 


-J002  Nachtrag.  —  Aelteste  Gattungen. 

Zzi  S.  132.     Korinth.  verschiedene  Formen. 

3934.  (2800).     Dm.    0,255.     Kameiros,     aus    Paris    erworben    i883.    — 

Aus  Stücken. 

Teller  der  Form  No.  202.  Im  Rande  an  drei  Seiten  je 
zwei  oder  drei  Löcher  (zum  Aufhängen).  Auf  der  Unterseite 
breite  Firnisringe.  Auf  der  Oberseite,  das  ganze  Rund  bis 
zum  Rande  füllend,  laufender  Dämon  nach  r.,  umblickend 
nach  1.,  r.  Knie  tief  eingesenkt,  mit  langem  Barte  und  Binde, 
mit  vier  Rückenflügeln,  von  denen  zwei  aufgebogen;  kurzer 
roter  Chiton  mit  gravierten  Säumen;  die  L.  aufwärts  gestreckt, 
die  R.  an  der  Gegend  der  Hüfte.  Einzelne  Rosetten  im  Räume. 
—  Sichere  schöne  archaische  Zeichnung. 

Zu  S.  133  ff.     Italische,  von  den  korinthischen  abhängige  oder  ihnen 
verwandte  Gefässe. 

Zti  S.  13J.     Schale,  a  (mit  Henkeln). 

3935.  (1200).     H.  0,07.     Dm.  0,11.     Vulci,  S.  Dor. 

Schale  der  Form  No.  120.  Gefirnisst  (rot  verbrannt)  bis 
auf  den  Streif  zwischen  den  Henkeln.  Innen  festgerostet  ein 
eiserner  Haken  (Ende  eines  Bügelhenkels?). 

Zu  s-  JJS-     Schale,  b  (ohne  Henkel). 

3936.  (Dubl.  281).     H.  0,05.     Dm.  o,i3. 

Henkellose  kleine  Schüssel  oder  Schale  mit  zwei  Löchern 
im  Rande;  braune  Firnisfarbe;  gelblicher  Thon. 

3937.  (Dubl.  390).     H.  0,005.     Dm.  0,12. 
Desgl. 

3938.  (Dubl.  399).     H.  0,055.     Dm.  0,14. 

Aehnlich,  doch  der  Rand  nach  aussen  gebogen  (etwa 
Form  No.  78);  ebenfalls  zwei  Löcher  darin. 

3939.  (2286).     H.  o,o3.     Dm.  0,09.     Gern.'  Nach!.  —    Vgl.  Corssen,   Spr. 

d.  Etrusker  I,  998. 

Kleines  Schüsselchen  von  gelblichem  Thon  mit  braunem 
Firnisrand.    Unten  eingekratzt: 


Korinthisch.  —  Italisch-korinthisch.  1003 

Zu  S.  141.     Oenochoe. 
3940.     (Dubl.  286).     H.  0,24. 

Plumpe  Kanne;  Henkel  zweiteilig;  braunrote  Firnisstreifen 
und  eine  Wellenlinie  um  die  Schulter.    Schwer,  grob. 

394!.     H.  0,14.     Henkel  fehlt. 

Bauchige  Kanne;  breiter  Firnistreif  um  den  Bauch. 

3942.  (TC.  1389).     H.  0,12.     Nola,  S.  Koll. 

Kanne  mit  niederem  Hals,  hohem  breitem  Henkel  und 
unten  flach  aufstehendem  Bauch,  ganz  gefirnisst;  auf  der 
Schulter  graviertes  Stabornament  mit  Rot  und  Weiss. 

Zu  S.  14S.     Amphora  a  colonnette. 

3943.  (TC.  605).     H.  0,24.     S.  Koll. 

Modifikation  der  Form,  indem  die  Scheiben  über  den 
Henkeln  fehlen,  die  direkt  an  den  Rand  stossen.  Graugelb- 
licher Thon;  mit  braunroten  Streifen,  Wellenlinie  und 
Klecksen. 

Zu  S.  143.      Verschiedene  Formen. 

3944.  (TC.  1284).     H.  0,15.     S.  Koll. 

Form  No.  104,  doch  die  Henkel  etwas  höher;  Deckel  fehlt. 
Braune  Firnisstreifen  und  Wellenlinie. 

3945.  H  o,i3. 

Desgl.,  doch  ohne  Wellenlinie,  Thon  rötlich. 

3946.  (TC.  274).     H.  0,09.     Dm.  0,18.     S.  Koll. 

Kothon,  Form  No.  in,  doch  ohne  alle  Henkel  und  mit 
etwas  höherem  Fusse.  Rötlicher  Thon.  Braune  Streifen.  Im 
Fussrande  zwei  Löcher. 

3947.  (TC.  i388.     H.  0,16.     Nola,  S.  Koll. 

Aehnlich  Form  No.  i3g;  grünlichgrauer  Thon;  braune 
Wellenlinien  um  Schulter  und  Hals. 

3948.  (TC  273).     H.  0,04.     Dm.  0,10.     S.  Koll. 

Näpfchen  mit  einem  horizontalen  Henkel.  Braune 
Streifen. 

3949.  (TC.  458)-    H.  0,08.    S.  Koll. 

Kleiner  Napf,  etwa  Form  No.  i35;  braune  Streifen. 

39  50.     (TC.  402),    H.  0,095.     S.  Koll. 

Aehnlich    Form    No.    182,    doch    nach    unten    bauchiger; 

Streifen. 

3951.     (Dubl.  899).     H.  0,045. 

Kleines  Näpfchen  mit  einem  Henkel  und  ausgebogenem 
Rand;  breite  Wellenlinie. 


100A  Nachtrag.  —  Aelteste   Gattungen. 

3952.  (Dubl.  1081).     H.  0,08. 
Näpfchen  mit  einem  hohen  Henkel;  ganz  braun  gefirnisst. 

3953.  (204).     H.  0,055.     Dm.  des  Ganzen  o,36.     Conversano  S.  Koll. 
Vier   verbundene    kleine    Näpfchen    mit   Deckeln;   in    der 

Mitte  zweiteiliger  Bügelhenkel.    Schlechter  hellbraunroter  Fir- 
nisüberzug. 

Zu  S.  147 ff.     Salbgefässe  in  figürlicher  Form. 

Zu  Gruppe  3  (S.  148). 

3954.  (TC.  125).    H.  0,11.     S.  Koll. 

Hockender  Silen,  das  1.  Bein  untergeschlagen,  das  r.  auf- 
gestellt. Er  umfasst  mit  beiden  Händen  eine  unter  seinem 
1.  Arme  stehende  askosförmige  Vase  mit  offener  Mündung. 
Breites  Gesicht,  archaisch-griechischer  Typus;  Glatze.  Stumpfer 
Abdruck  aus  einer  Form.  Auf  dem  Rücken  ein  kreisförmiger 
Henkel.  Um  die  Knöchel  breite  Ringe.  —  Alles  mit  brauner 
und  weisser  Farbe  zum  Teil  in  spätapulischem  Stil  Aufgemalte 
ist  modern;  antik  sind  einige  wenige  Reste  von  Zinnoberrot. 

Zti  Gruppe  4  (S.  ijoj. 

3955.  (2877).     L.    0,095.      Griechenland,    S.  Sabour.,    1884.     —    Abg. 

Furtwängler,  S.  Sabouroff,  über  Text  zu  Tf.  47. 

Kalbskopf,  hinten  mit  Mündung  und  kleinem  Henkel; 
die  Hörner  durch  kurze  Schlingen  (zum  Aufhängen)  vertreten. 
Der  Thon  sehr  blassrötlich;  matte  schwärzliche  Firnisfarbe  mit 
Dunkelrot  abwechselnd.  Augen  und  Nüstern  plastisch  sehr 
ausgeprägt.  Aufgemalte  Streifen;  Dreiecke  auf  der  Stirn; 
die  Konturen  graviert.  Sehr  archaischer  Charakter;  stark 
phönikisierend. 

Zu  Gruppe  7,   2  (S.  755). 

395  6.     (2886).     H.  0,085.      Griechenland,    S.    Sabour.,    1884.    —     Abg. 
Furtwängler,  S.  Sabour.,  über  Text  zu  Tf.  52. 

Menschlicher   linker  Fuss    in  Sandale;    oben  Alabastron- 

mündung  und  kurzer  breiter  Henkel,  auf  dem  eine  r.  Palmette. 

Das  Riemenwerk  rot.    Die  Sohle    mit    schwarzen  Punkten.  — 

Vielleicht  altattisch. 

Zu  S.  IS 7  ff-     Bucchero-  Vasen  aus  Italien. 

Zu  Grttppe  1  (S.  157). 
39  57.     (2914).     H.  0,085.     Dm.  0,095.     S.  Castellani,  1884. 

Kleiner  einhenkliger  Kopt  mit  graviertem  Zickzack  und 
eingedrückten  Punkten. 


Figiirl.  Salbgef.  —  Bucchero-Vasen.  1005 

3958.  (Mise.  7888).     H.  o,i3.     Dm.  0,17.     Chiusi,    aus    dem    Grab    mit 

dem  bronzenen  Sepulcraltron,  vgl.  3903 — 3905. 
Schüssel    der  Form  No.  148,    doch    die  seitlichen  Ansätze 
ganz  nieder.    Der  Rand  mit  drei  Rillen  versehen. 

3959.  (Mise.  7888).     H.  0,07.     Dm.  0,16.     Chiusi,  wie  3958. 
Desgl.;  doch  fragmentiert. 

3960.  (Dubl.  871).     H.  0,07.     „Italien". 

Kleiner  plumper  Dreifuss;  Mündung  abgebrochen;  teilweis 
mit  verbrannten  Knochen  gefüllt. 

Zu  Gruppe  3  (S.  160 ff). 

3961.  (36s).     H.  0,095.     Dm.  0,05.     Vulci,  S.  Dor. 
Kleine  Schale  der  Form  wie  1379. 

Zu  Gruppe  S,  J  (S-  l64ff-)- 

3962.  H.  0,11.     Dm.  0,135.     S.  Dor. 

Becher    mit    einem   hohen    breiten   Henkel    und   kleinem 
Fusswulst.    Graue  Farbe. 

3963.  (354).     H.  0,10.     Dm.  0,12.     Vulci,  S.  Dor. 

Schale  mit  eingebogenem  Rande  und  einem  hohen  schmalen 
Henkel;  ohne  Fuss.    Graue  Farbe. 

3964.  (278).     H.  im  Dm.  0,055.     Vulci,  S.  Dor. 
Kleines  Napfchen  der  Form  wie  8962. 

Zu  Gruppe  S,  2  (S.  iöj  ff.). 

3965.  (350).     H.  0,06.     Dm.  0,11.     Vulci,  S.  Dor: 

Schale  der  Form  No.  120;  ein  Henkel  abgebrochen.    Fein 
gravierte  Ringe  aussen  herum. 

3966.  (3i2).     H.  0,15.     Vulci,  S.  Dor. 

Kannchen  der  Form  No.  162,  doch  der  Hals  hoher. 

3967.  H.  o,o3.     Dm.  0,125.     (Auf  dem  Boden  „I889"  von  Gerhard's  Hand, 

welche  No.  jedoch  zu  keinem  Inventar  stimmt.) 
Flaches  Schüsselchen  mit  zwei  horizontalen  Henkeln;  der 
Boden  als  Sieb  durchlöchert. 

3968.  H.  0,135. 

Feldflasche,  ungefähr  Form  No.  1 1 ;  die  Mündung  nach  allen 
vier  Seiten  ausgeweitet;  die  Henkel  ab. 

3969.  H.  0,035.    L.  0,14.     (Unten  „1892"  von  Gerhard's  Hand  wie  auf  3967.) 
Näpfchen  mit  einem  horizontalen  langen  Henkel. 

3970.  (Dubl.  54).     H.  0,07.     Dm.  0,18.     S.  Koll. 
Henkellose  Schüssel. 


IOOÖ  Nachtrag.  —  Aelteste  Gattungen.  —  Schwarzfig. 

3971.     (337).     H-  °.-°7-     Com  et  o,  S.  Dor. 

Henkellose  Schüssel. 
3  972.     (23i6).     H.  0,04.     Gerhard's  Hand. 

Kleines  henkelloses  Näpfchen. 

3973.  H.  0,035.     Dm.  0,09.     (Unten  „1890"  von   Gerh.' Hand,  vgl.  3967). 
Kleines  Schüsselchen. 

Zu  S.  i/S  f.     Gruppe  10,  1  (mit  Flachreliefs). 

3974.  (2909).     H.  0,225.     S.  Castellani,  1884. 

Kanne,  ungefähr  Form  No.  162,  doch  etwas  höherer  Hals; 
der  breite  Henkel  hat  an  seinem  unteren  Ansätze  einen  drei- 
eckigen Ausschnitt  und  an  zwei  Stellen  ein  rundes  Loch.  Um 
den  Hals  gepresstes  Relief  band:  ein  Stempel  von  fünf  Figuren 
viermal  wiederholt:  Greif  (offener  Schnabel,  hohes  Ohr,  Flügel 
aufgebogen),  Löwe,  Panther  (Kopf  von  vorn),  Mann  im  Knie- 
laufschema mit  undeutlichem  Objekt  in  der  R.;  Schwan.  Alles 
nach  r.  bewegt.  —  Auf  der  Schulter  flache  Riefeln.  —  Sehr 
altertümlich.    Thon  teilweis  graubraun. 

Zu  S.  182 ff.     Gr tippe  10,  2  (mit  Hochreliefs). 

3975.  (TC.  629).     H.  0,065.     S.  Koll. 

Fragment.  Oberteil  einer  in  höherem  Relief  gepressten 
Sphinx  nach  r.  (Flügel  aufgebogen;  Innenzeichnung  graviert). 

Zu  S.  193  ff.     Italische  Gefässe  aus  rotem    Thon. 
Zu  1631  f.    (S.  195). 

3  976.      (TC.  7836).      H.  0,405.      Chiusi,    tomba    a    ziro,    18S4.    —    Aus 
Stücken. 

Thronsessel  von  rotem  ungeglättetem  Thon,  mit  gra- 
vierter  Verzierung  an  der  Aussenseite.  Auf  der  Lehne  mitten 
Kreis  mit  Radien  (teilweis  falsch  ergänzt),  zu  beiden  Seiten  in- 
einandergestellte  Vierecke,  dann  je  eine  Rosette  aus  Kreis- 
segmenten. Um  den  Unterteil:  neunmal  ein  Vierfüssler  nach 
r.  mit  gehobenem  Schwanz  und  roher  Andeutung  aufgebogener 
Flügel.  Darunter  Spitzen  nach  oben.  —  Im  Sitz  eine  zylin- 
indrische  Oeffnung,  um  den  Ganopus  3977  hineinzustellen. 

J9  77.         I(..    7837).      H.    0,42.       Chiusi,    in    derselben     tomba    a     ziro 
wie  3976. 

Canopus    zu   dem  vorigen  Sessel;     auf  dem    rotbraunen 

»ben    I  hon    eine  matt  glanzende  schwarze  Schicht  (geringe 

iltertümliche  Bucchero-Technik).    Auf  der  Urne  sind  die 

anliegenden  Arme    in  Relief   gebildet;    der  Kopf  ist  als 

el  gestaltet,  an  dessen  Vorderseite  in   primitivster  Weise 

Augen,  Nase  und  Mund  angegeben  sind. 


Bucchero.  —  Schwarzfig.  alt.  Stil,  nicht  attische  Gattungen.      1007' 

3978.     (417).     H.  o,i3.     Dm.  o,23.     Chiusi,  S.  Dor. 

Becken  mit  einem  Ausschnitte  an  einer  Seite;  mit  zwei 
horizontalen  Henkeln  und  drei  niederen  Fussansatzen.  An 
den  Enden  des  Ausschnitts  und  auf  dem  Rande  in  der  Mitte 
zwischen  jenen  je  ein  plastischerWidderkopf  von  archaischem 
Stil,  anscheinend  aus  einer  Form  gepresst.  —  Grober  roter 
Thon. 


Zu  B.  I. 

Schwarzfigurige  Gattungen  des  älteren  Stils, 

Zu  S.  201.     RhodiscJie  Gattung. 

3979.  (2802).     H.  0,275.     Dm.  0,105.     Kameiros,  1884. 

Sehr  schlanke  Amphora.  Blass  rötlicher  Thon  mit  hell- 
gelblichem glattem  Ueberzug.  Henkel  zweiteilig.  Dekoration 
mit  braunschwarzer  Firnisfarbe;  am  Hals  Maandermotiv;  auf 
der  Schulter  vertikale  Striche.  Ueber  den  Bauch  weg  vertikale 
Zickzackstreifen;  unten)  förmige  Linien. 

3980.  (Bil.  63).      H.  0,29.      Ialysos,   18S1. 

Askos,  ungefähr  Form  No.  84,  doch  mit  einer  ausge- 
bauchten Mündung  und  kleinem  Fusswulste.  Hellrötlicher 
Thon  mit  einem  teilweis  abgeriebenen  dünnen  hellgelblichen 
Ueberzuge.    Ungefirnisst. 

Zu  S.  203  ff.     Korinthische  Gattung. 

3981.  H.  0,06.     Dm.  0,11.     Wahrscheinlich    aus  Griechenland. 
Schale,  der  Form  No.  120,  nur  ist  der  Rand  nicht  schräg. 

Rötlicher  Thon;  geringer  sohwarzer  Firnis  bedeckt  das  Ganze» 

3982.  (2120).     H.  0,06.     Dm.  0,11.     Korinth,  Ross. 

Einfache  Schale  ohne  Rand.  Rötlicher  Thon;  schlecht 
gefirnisst. 

Zu  S.  2ij.      Chalkidische  Gattung. 

3983.  (2905).     H.  0,16.      S.   Castellani,  1884. 

Kleine  bauchige  Amphora  mit  sehr  engem  und  niederem 
Halse;  nach  unten  sich  sehr  zusammenziehend;  der  Fuss,  der 
fehlt,  war  klein.  Auf  dem  Halse  Kreis  mit  Punkt  und  je 
zwei  Linien  daneben.  Schulter:  Stabornamente.  Um  den 
Bauch:  zwei  grosse  sitzende  Sphingen  (aufgebogene  Flügel; 
Gesicht  rot;  kreisförmig  graviertes  schwarzes  Auge;  zwischen- 


IOo8  Nachtrag.  —  Schwarzfig.;    älterer  Stil. 

beiden  ein  verschlungenes  Ornament  von  Lotos  und  Palmette). 
Hinten  zwischen  beiden  fliegender  Adler  nach  1.  Im  Räume 
kleine  Rosetten.  —  Schöner  hellrötlicher  Thon.  Aelterer  echt 
chalkidischer  Stil. 

Zu  S.  217.      Unbekannte  (italische)  Fabriken. 

3984.  (2903).      H.  0,24.       Aus    der  „Basilicata"    nach  Angabe    des  Na- 

poletaner  Händlers;  1884.  —  Vollständig  erhalten. 

Gefäss  von  pelikeartiger  Form  (No.  42);  doch  an  Stelle 
der  Henkel  zwei  runde  Statuetten,  die  mit  ihrem  Kopfe 
etwas  über  den  Rand  der  Vase  ragen  und  unten  mit  den 
Füssen  auf  einem  halbrunden  Vorsprung  aufruhen.  Das  Gef'ass 
schwarz  gefirnisst  (hellrötlicher  Thon;  geringer  Firnis).  Oben 
ist  eine  Art  von  dreifachem  Halsbande  aufgemalt  (drei  Reihen 
von  Granatäpfeln,  an  Stielen  nach  unten  hängend;  mit  röt- 
licher Thonfarbe  auf  den  Firnis  gemalt).  Die  Statuetten: 
a)  bärtiger  Mann  im  langen  thongrundig  gelassenen  Mantel 
aus  dem  nur  die  1.  Hand  herauskommt;  die  R.  eingestützt,  ein- 
facher Faltenzug;  breiter  schwarzer  Streif  auf  dem  Mantel 
vorn  herab;  der  1.  Fuss  etwas  vorgesetzt.  Je  drei  lange  Schulter- 
locken; Halsband  mit  einem  Granatapfel;  auf  dem  Kopfe 
scheint  ein  jetzt  abgebrochener  niederer  Aufsatz  gewesen  zu 
sein.  Nasenspitze  ab;  Spitzbart;  kleiner  Schnurrbart;  grosser 
Kopf;  sehr  archaisch;  die  Figur  hat  etwas  von  semitischem  I 
Typus.  —  b)  Frau  in  langem  gegürtetem  Chiton  und  einem 
Schulterkragen  (beide  rot  auf  schwarz  gemalt);  1.  Fuss  etwas 
vor;  beide  Arme  hängen  herab;  Halsband  mit  Granatapfel; 
Aufsatz  („Kalathos")  auf  dem  Kopf.     Sehr  archaischer  Typus. 

Zu  S.  263  ff.     Attische  Amphora,  2,  y,  Gmppe  2. 

3985.  (28o3).    H.  0,24.    Etrurien.    Dem  Museum  vermacht  von  M.  Schütze, 

i883.  —  Stark  ergänzt;  die  ganze  Vase  mit  einer  modernen 
Thonschicht  bedeckt  und  übermalt;  das  Antike  musste  dar- 
unter herausgekratzt  werden. 

Hals  mit  alternierender  Palmetten-Lotos-Kette  (die  Lotos- 
blüten    ohne    Blättchenfüllung,    die    Palmetten   geschlossen, 
Henkel  dreiteilig,  unten  durch  Querstab  abgeschlossen;  daran 
t    das  \alutcnornament    an,    das    indes    so    gut    wie   ganz 
modern  ist.    Schulter  mit  Stabornament. 

A    Ringer.   Zwei  bärtige  nackte  Männer  ringen  (r. Haar 
der  r.  fasst  den  r.  Unterarm  des  andern  mit  beiden 
«■".de..:  dieser  1.  fasst  mit  der  1.  Hand  an  die  Schulter  jenes. 
Köpfe  und  Arme  antik,  die  Körper  fast  ganz  modern. 


Attische  Amphora.  IOOQ 

B)  Wettlauf;  falsch  als  Ringkampf  ergänzt;  1.  steht  der 
Richter  oder  Aufseher,  nach  r.,  in  langem  Mantel  (Punkt- 
rosetten) mit  Stab;  nur  der  untere  Teil  und  ein  Stück  der 
Mitte  sowie  Schulter  und  Hinterkopf  sind  antik.  Von  ihm 
weg  laufen  zwei  nackte  Manner  nach  r.,  sich  teilweise 
deckend;  Teile  von  Beinen  und  Mittelkörper  beider  antik; 
nur  der  Kopf  des  vordem  r.  alt;  Hände  neu  und  falsch  er- 
gänzt. 

Unter  den  Bildern  nur  schwarze  Ringe  bis  zu  den  Strahlen. 

Zu  S.  268.     Attische  Amphora  „a  colonnette" . 

3986.  Unbekannte  Herkunft. 

Ein  grösseres  Fragment  (H.  0,18  Br.  0,27)  und  drei  einzelne 
kleine.  Von  einer  grossen  bauchigen  Amphora  a  colonnette; 
innen  gefirnisst.  Rest  des  Bildes,  dessen  untere  Begrenzungs- 
linie erhalten.  Sprengendes  Viergespann  in  der  Richtung  aus 
dem  Bilde  heraus  (wie  1719,  1714);  auf  dem  verkürzt  darge- 
stellten Wagen  ist  der  Lenker  bis  zur  Brust  erhalten  (langer 
r.  Chiton);  auch  sieht  man  die  Hand  des  am  Wagenrande 
sich  festhaltenden  Helden  und  seinen  Rundschild.  L.  ent- 
fernt sich  umblickend  ein  Bogen  schütz  mit  erhobenem 
1.  Arm  (enges  Gewand,  Goryt  an  der  1.  Seite,  Kopf  fehlt).  — 
Die  einzelnen  Fragmente  zeigen  a)  Rest  eines  ruhigen  Vier- 
gespanns nach  r.,  vor  dem  ein  Bock  steht,  b)  Bein  und  Schild 
eines  ausschreitenden  Kriegers,  c)  Pferdekopf  und  Schild 
daneben.  —  Der  Firnis  dünn  und  ungleich  aufgetragen.  Der 
Stil  schon  nahe  dem  spätem  schwarzfigurigen. 

3987.  (2454)-     H.  0,07.     Br.  0,043.     Athen,  1875. 

Kleines  Fragment  von  dem  Bildstreif  der  Schulter  und  des 
oberen  Bauches  einer  grossen  Amphora  a  colonnette;  sehr 
dicke  Wandung.  Oben  Rest  des  Stabornaments.  Erhalten  die 
nach  r.  bewegte,  doch  nach  1.  umblickende  Figur  eines  bärtigen 
Mannes  (Gesicht  rot;  rote  Nackenhaarbinde ;  langer  weisser 
Chiton,  r.  Schultermantel),  der  beide  Arme  emporstreckt  (vom 
r.  nur  Ansatz  erhalten);  r.  Rest  eines  nach  1.  vordringenden 
Kriegers  mit  Schild.  Zeus  zwischen  Herakles  und  Kyknos? 
—  Sehr  altertümlicher  Stil. 

Zu  S.  271.     Attischer  Dreifuss. 

3988.  (2850).     H.  0,16.     Dm.  0,17.     Tanagra,    S.  Sabour.,    1884.  —  In- 

takt. —  Abg.  Furtwängler,  S.   Sabour.,  Taf.  49.  50,   1. 

Form  No.  198.  —  Deckel:  Knopf  fein  ornamentiert. 
Ringsum  ein  Bildstreif:  Die  Gruppe  einer  verschleierten  F  rau 

64 


I0I0  Nachtrag.  —  Schwarzfig.;    älterer  Stil. 

zwischen  zwei  speerhaltenden  Jünglingen  im  Mantel,  r.  und 
1.  ein  jugendlicher  Reiter,  ist  dreimal  mit  geringen  Varianten 
wiederholt;  dazu  zweimal  die  Gruppe  einer  Frau  nach  1.  mit 
Kranz  in  der  Hand,  auf  welche  zu  zwei  nackte  Jünglinge  mit 
Speeren  eilen,  den  einen  Arm  vorstreckend,  auf  dem  ein  Ge- 
wandstück; 1.  ein  jugendlicher  Reiter. 

Im  Innern  der  Schale  rote  Doppelringe  auf  dem  Firnis; 
das  Centrum  unten  ausgespart  und  darauf  ein  Gorgoneion 
gemalt  (Bart;   weisses    und   rotes  Detail). 

Auf  den  Füssen:  i)  Iliupersis.  Priamos  (langer 
Chiton)  liegt  rücklings  gestürzt  tot  auf  dem  Altar  (der  karriert, 
weiss  rot  schwarz);  auf  ihn  zu  schreitet  von  1.  der  gerüstete 
Neoptolemos  mit  vorgestrecktem  r.  Schild,  von  dem  sich 
eine  Schlange  erhebt  und  schwingt  in  der-R.  den  Knaben 
Astyanax;  r.  steht  Hekabe  nach  1,  und  streckt  flehend  beide 
Arme  gegen  Neoptolemos  aus;  r.  hinter  ihr  ein  gerüsteter 
Troer,  der  die  Lanze  schwingt  nach  1.  und  ein  zweiter  der 
ebenfalls  die  Lanze  nach  1.  schwingt,  doch  bereits  sich  zur 
Flucht  nach  r.  gewandt  hat.  L.  hinter  Neoptolemos  steht  ein 
Mann  mit  Speer,  ruhig,  in  Mantel  und  eine  Frau  mit  Speer, 
welche  die  L.  erhebt. 

2)  Gigantomachie.  Zeus  (kurzer  Chiton,  mit  der  R. 
den  Blitz  schwingend)  und  Herakles  (Löwenfell,  bogen- 
schiessend)  besteigen  beide  mit  dem  einen  Bein  das  bereits 
galoppierende  Viergespann  nach  r.,  unter  dem  ein  Gigant 
(gerüstet)  liegt  und  ein  Vogel  fliegt  und  gegen  das  ein  ge- 
rüsteter Gigant  mit  geschwungener  Lanze  vordringt.  Neben 
dem  Wagen,  r.  von  Herakles  schreitet  Athena  nach  r.  mit 
geschwungener  Lanze  und  Schild  (Aegis  mit  Schlangen,  nur 
am  Rücken  angegeben). 

3)  Herakles  und  Amazone.  Herakles,  im  Laufschritt 
nach  r.,  hat  die  zur  Flucht  gewandte,  mit  dem  Oberkörper 
sich  umwendende  und  die  Lanze  schwingende  Amazone  am 
Helm  gefasst  und  bedroht  sie  mit  dem  Schwerte.  L.  steht 
ein  Jüngling  im  Mantel  mit  Speer  und  eine  Frau,  r.  ein 
Mann  im  Mantel  mit  Speer  und  eine  Frau,  als  ruhige  Zu- 
schauer. 

Recht  altertümlicher,  teilweis  etwas  ungeschickter  Stil. 

3989.     (2?  58).     H.  o,og5;    mit  Deckel  o,i6.     Dm.   0,14.     Böotien,    S.  Sa- 
bouroff,   1884.  —  Intakt. 

ekel.     Knopf  schwarz;    umlaufendes  Bild:    Vogel  mit 
weiblichem  Kopf   zwischen    zwei  Manteljünglingen;    an    der 


Attischer  Dreifuss.  —   Lekythos.  lül  l 

gegenüberliegenden  Seite  wieder  Vogel  mit  weiblichem  Kopf 
zwischen  zwei  Schwänen,  dann  jederseits  ein  Vogel  mit  weib- 
lichem Kopf  und  [aufgebogenen  Flügeln  und  je  ein  Schwan. 
Kleine  Rosetten  von  der  Art  wie  auf  chalkid.  Vasen  im  Räume; 
der  Rand  mit  Zickzackstreifen  (derart  wie  auf  chalkid.  Vasen 
besonders).    Das  Weiss  ganz  verblasst. 

Im  Innern  der  Schale  nur  ein  ausgesparter  Kreis.  Füsse: 
i)  L.  Dionysos,  bärtig,  im  Mantel  nach  r.,  mit  Trinkhorn; 
von  ihm  weg  läuft,  sich  umblickend  ein  Silen  (mit  auffallend 
stark  aufgebogener  Nase);  r.  eineNymphe  nach  1.  mit  Kranz. 

2)  Zug  von  drei  Frauen  (Nymphen,  Hören?)  nach  1.;  die 
mittlere  hat  den  Mantel  über  den  Kopf  gezogen  und  streckt 
einen  Kranz  heraus;  die  beiden  anderen  halten  je  einen  Zweig. 

3)  In  der  Mitte  ein  Dämon  nach  1.  im  Ausschreiten,  in 
kurzem  Chiton,  mit  Rückenflügeln,  von  denen  einer  herab- 
hängt, der  andere  aber  aufgebogen  ist;  langes  Haar;  er  hält 
in  der  L.  eine  Lanze  und  streckt  die  R.  empor.  R.  und  1. 
ruhiger  Jüngling  im  Mantel  mit  Speer. 

Ziemlich  flüchtig;  kein  Rot  sondern  nur  Weiss  aufgesetzt, 
-das  die  Stelle  des  Rot  vertritt. 

Zu  S.  282.     Attische  Lekythos,  1. 

3990.  (2885).     H.  0,21.     Dm.  0,10.     Tanagra,    S.  Sabour.,  1884.     Intakt. 

—  Abg.  Furtwängler,  S.  Sabour.,  Tf.  52,  3. 

Form  No.  174.  Oben  Palmettenkette.  Dann  vier  Tier- 
streifen: a)  der  oberste;  Panther,  Panther  und  Widder,  Panther 
und  Reh,  unter  dem  Henkel  Sphinx  (Gesicht  weiss),  b)  Panther 
und  Stier  dreimal,  dazu  ein  Widder;  Panther  und  Stier  dreimal; 
dann  Panther  Widder  Widder;  c)  Panther  und  Widder  zwei- 
mal; Panther  Stier;  Panther  Reh.  —  Mit  Weiss  und  Rot. 

3991.  (2874).      H.  0,175.      Attika,    S.    Sabour.,     1884.    —    Bestossen.    — 

Abg.  Furtwängler,  S.  Sabour.,  Tf.  52,  2. 

Form  No.  174.  Schulter  mit  Stabornament.  Ausgespartes 
Bildfeld  vorn.  Ein  Jüngling  im  Mantel  zwei  andern  gegen- 
über, alle  eine  Hand  etwas  vorstreckend;  oben  drei  aufge- 
hängte kleine  Tücher.  —  Steif. 

Zu  S.  283.     Attische  Lekythos,  2,   Gruppe  1. 

3992.  (2804).     H.  0,195.     Dm.  0,105.     Athen,  i883. 

Schulter:  weidendes  Reh  zwischen  zwei  Panthern,  welche 
die  eine  Tatze  heben. 

Bauch  vorn:  Achill  und  Penthesilea.  Achill  im 
Ausschreiten    nach    r.    schwingt    die    Lanze    (die    der    Maler 

64* 


1012 


Nachtrag.  —  Schwarzfig.;  älterer  Stil. 


vergass  auszuführen);  er  ist  nackt,  hat  korinthischen  Helm 
und  r.  Schild,  von  dem  ein  Schlangenvorderteil  sich  erhebt; 
ihm  gegenüber  nach  1.  die  Amazone  Penthesilea,  in's  r. 
Knie  gebeugt,  die  Lanze  (nicht  dargestellt)  schwingend;  kurzer 
r.  Chiton;  Schild  vorgehalten;  w.  Fleisch.  Zwischen  beiden, 
unter  AchilPs  Schilde,  ein  nackter  Jüngling  am  Boden,  auf- 
blickend. R.  und  1.  als  Zuschauer  je  ein  ruhiger  Jüngling 
im  Mantel.  —  Flüchtig. 

Zu  S.  287.     Attische  Schale,  1,  a,  erste  Gruppe,  2. 
3993.     12891).     H.  0,12.     Dm.   0,265.     Argos,    S.  Sabour.,    1884.    —    Aus 
Stücken  und  ergänzt.  —  Abg.  Furtwängler,  S.  Sabour.,  Tf.  51. 

Der  Rand  nur  sehr  schwach  abgesetzt. 

Innen:  In  der  Mitte  Kreis  von  Stabornament,  rot  und 
schwarz  auf  ausgespartem  Thongrund,  und  das  Zentrum  ganz 
schwarz;  darauf,  mittelst  aufgesetztem  Weiss  und  Gravierung, 
ein  Gorgoneion:  das  Gesicht  weiss;  herausgestreckte  Zunge, 
Augenstern,  Mund  u.  a.  rot;  die  Haare  rings  und  der  Bart 
sind  graviert  und  schwarz  gelassen. 

Aussen:  Unter  den  Henkeln  flüchtige  Lotosblüte,  zu  den 
Seiten  Palmetten,  nur  schwarz  aufgemalt  ohne  Gravierung 
oder  Rot. 

Bild  A:  Neun  Frauen  stehen  eng  nebeneinander  nach 
r.,  so  dass  immer  eine  die  andere  etwas  verdeckt;  in  langen 
faltenlosen  Chitonen,  die  teilweis  rot  oder  weiss  punktiert  oder 
mit  Gravierung  verziert  sind;  alle  neun  werden  von  einem 
Mantel  bedeckt,  dessen  Zipfel  die  vorderste  hält;  dieselbe  halt 
zugleich  in  der  L.  einen  Kranz.  Die  Arme  der  anderen  sind 
natürlich  unsichtbar;  der  Mantel  ist  mit  grossen  r.  und  weissen 
Punktrosetten  verziert;  rote  Haarbinden;  Gesichter  weiss.  R. 
vor  ihnen  steht  ein  Jüngling  nach  1.,  ruhig,  im  kurzen 
.Mantel.  L.  hinter  den  Frauen  ein  gleicher  (Oberkörper 
modern)  und  einer  in  langem  Mantel  mit  weissen  Rosetten; 
sehr  flüchtig. 

Bild  B:  Sieben  gleiche  Frauen  nach  r.,  die  vorderste 
wieder  einen  Kranz  haltend;  der  Mantel  ist  rot  mit  weissen 
Punktrosetten;  r.  davor  steht  der  Jüngling  mit  kurzem 
Mantel;  1.  dahinter  der  langbekleidete  Jüngling  (rotes  Haar) 
und  der  mit  dem  kurzen  Mantel  der  sich  zu  ihm  umwendet 
dies  Motiv  wohl  auf  A  zu  restaurieren).  Nur  das  Nötigste 
graviert. 

Zu  S.  jog.     Attische  Schale,  2. 
3994.      g33).     II.  0,06.     Dm.  0,11.     Nola,  S.  Koll. 

Kleine  Schale    sehr   altertümlicher  Form,    etwa  wie  Form 


Att.  Schale.  —  Späterer  Stil.     Amphora.  I0l3 

No.  98,  nur  viel  niedriger  und  mit  etwas  höherem  Fusse. 
Zwischen  den  Henkeln  ein  ausgesparter  Streif;  sonst  gefirnisst. 
Der  Thon  ist  der  schöne  rote  attische. 


Zu  B.  2. 

Schwarzfigurige  Gattungen  des  späteren  Stils. 

Zu  S.  333.     Attische  Amphora,  2,  cc,  zweite  Gruppe,  2. 

3995.  (2829).     H.  0,18.     Italien,  S.  Sabour.,  1884. 
Sehr  ahnlich  1839. 

A)  Eine  Aroazone  (enger  Anzug  ohne  Aermel;  hohe 
Mütze;  Pelta  auf  dem  Rücken;  zwei  Lanzen  in  der  R.)  reitet 
im  Schritt  nach  r.;  ihr  voran  schreitet  behutsam  eine  Ama- 
zone zu  Fuss,  mit  dem  Rundschild  sich  deckend,  den  Speer 
in  derR.;  sie  hat  kurzen  roten  Chiton,  Panzer,  Mantel  auf  den 
Schultern;     Helm.      Flüchtige    buchstabenartige    Zeichen     im 

Räume. 

B)  Amazone  auf  einem  ruhigen  Viergespann  als  Lenkerin 
(kurzer  Chiton,  Panzer,  Helm).  Daneben  eine  Palme.  Buch- 
stabenartige Zeichen  im  Räume. 

Zu  S.  335.    Attische  Amphora,  2,  ß,  erste  Gruppe. 

3996.  (2833).     H.  0,27.     Aegina,  S.  Sabour.,  1884.  —  Aus  Stücken;  Er- 

gänzung   ohne    Bemalung.    —    Abg.  Furtwängler,    S.  Sabour., 
Tf.  48.  52,  6. 

A)  Iliupersis.  Rücklings  auf  den  Altar  gestürzt  liegt  in 
der  Mitte  der  lebende  doch  entsetzte  Pri am os  (langer  Chiton, 
weisser  Bart  und  Haar);  auf  ihn  ein  dringt  mit  gezückter  Lanze 
Neoptolemos,  im  Begriffe  ihn  zu  durchbohren  (Ochsenkopf 
als  Schildzeichen);  gegen  ihn  wendet  sich  flehend  mit  er- 
hobenen Händen  eine  Frau  (Andromache?),  während  eine 
zweite  (He kabe?)  den  Priamos  bejammert.  Unter  dem  Schilde 
des  Neoptolemos  ein  nach  r.  laufendes  umblickendes  er- 
schrecktes Mädchen.  L.  ein  Zuschauer  in  langem  Gewände 
(nur  Unterkörper  erhalten);  r.  eine  Frau  nach  r.,  die  L.  jam- 
mernd auf  den  Kopf  legend,  vor  einem  nach  1.  sitzenden 
Mann  (Oberkörper  fehlt)  im  Mantel  mit  Stock. 

B)  Rüstung.  In  der  Mitte  ein  Jüngling  nach  r.,  der  sich 
eben  die  Beinschiene  anlegt  (kurzer  Chiton;  Schwert);  r.  vor 
ihm  eine  Frau,  die  ihm  Schild  und  Lanze  hält.  R.  und  1. 
je  ein  vollgerüsteter  Krieger. 


jo  Nachtrag.  —  Schwarzfig.;  späterer  Stil. 

Sehr  sorgfältige  Ausführung  und  die  Zeichnung  strenger 
als  sonst  in  der  Gattung. 

3997.  (2910).     H.  o,39.     S.  Castellani,  1884.  —  Vgl.  Auctionscatalog   der 

coli.  AI.  Castellani,  Rom   1884,  No.  59. 

A)  Grosse  Maske  des  bartigen  Dionysos  von  vorne;  das 
Gesicht  ist  nur  mit  Konturen  auf  den  Thongrund  gezeichnet, 
die  Haare  und  der  Bart  schwarz  und  graviert;  Epheukranz; 
je  zwei  lange  Seitenlocken.  Es  gehen  Zweige  von  ihm  aus. 
Zu  beiden  Seiten  je  ein  grosses  Auge  (weiss  und  schwarz). 

B)  Grosse  Maske  eines  Silen,  von  der  der  Dionysos  nur 
durch  den  lachenden  Mund  (emporgezogene  Mundwinkel)  und 
die  Pferdeohren  unterschieden;  zu  beiden  Seiten  wieder  je  ein 
grosses  Auge.  Unter  den  Henkeln  bleibt  nur  geringer  Raum 
frei,  weshalb  das  typische  Ornament  hier  wegfallt;  stattdessen 
ist  jederseits  ein  nach  r.  laufender  (r.  Knie  zur  Erde  gebeugt) 
und  umblickender  ithyphallischer  Silen  gebildet. 

Der  gewöhnliche  etwas  flüchtige  Stil  dieser  Gruppe. 

3998.  (80).    H.  0,19.    S.  Koll. 

Schwarz  gefirnisste  Amphora;  nur  der  unterste  Teil  des 
Bauches  ist  ungefirnisst;  einige  rote  Streifen  auf  dem  Firnis. 
Form  ungefähr  No.  45,  doch  setzt  Hals,  Schulter  und  Bauch 
nicht  scharf  ab. 

Zti  S.  3ji.    Attische  Prothesis- Amphora. 

3999.  (2893).     H.  0,49.     Athen,  S.  Sabour.,  1884.  —  Aus  vielen  kleinen 

Stücken;  vielfach   beschädigt;   Weiss   und   Rot  ab.     Abg.  Furt- 
Wängler,  S.  Sabour.,  Tf.  52,  4. 

Form  No.  34.    Unten  hohl,  ohne  Boden. 

Mündung:  Weisse  Schlangenlinie. 

Hals:  A)  Eine  klagende  Frau,  beide  Hände  erhebend  vor 
zwei  ihr  zugewandten  gleichen  Frauen,  in  Chiton  und  Mantel. 
—  B)  Zwei  Frauen  klagend  sich  gegenüber;  eine  dritte  abge- 
wandt.    Unten  Mäander  und  abwärts  gekehrte  Lotosknospen. 

Schulter:  Stabornament. 

Bauch:  Umlaufendes  Bild.  Auf  einer  Kline  liegt  der 
verhüllte  Tote  (kurzes  Haar,  r.  Binde  daran,  Nase  und 
Untergesicht  erg.);  eine  Frau  (Mutter?  kurzes  Haar)  r.  hinter 
ihm  ist  im  Begriffe  seinen  Kopf  auf  dem  Kissen  zurecht  zu 
en;  eine  andere  1.  (Gattin?  ion.  Chiton  mit  weiten  Aermeln, 
kurze  Haare)  beugt  sich  klagend  auf  seinen  Kopf  herab.  L. 
davon   zwei   nach  1.   gewandte  klagende  Frauen,   von  denen 

1.  sich  nach  der  andern  umwendet.  L.  am  Fussende  der 
eine    dritte   klagende  Frau,    nach    r.    Unter  der  Kline 


Attische  Amphora.  —  Kanne.  IOI." 

und  zwar  unter  dem  Kopfende  kniet  ein  kleines  Mädchen 
nach  r.,  das  beide  Arme  gegen  das  Gesicht  schlägt  (beschädigt 
und  sehr  undeutlich).  L.  sitzt  ein  Greis  (der  Vater)  nach  1., 
die  Hände  gegen  den  Kopf  schlagend;  von  1.  naht  der  Zug 
der  Männer  die  paarweise  heranschreiten,  den  1.  Arm  unter 
dem  Mantel,  die  R.  vorstreckend;  dreimal  zwei  Jünglinge, 
nach  r.;  dann  bricht  der  Zug  um;  es  folgen  zwei  bärtige 
Männer  nach  1.,  die  gegen  das  Kopfende  der  Kline  zu- 
schreiten. 

Zu  S.  299-     Attische  Kanne,  i;  zweite  Gruppe. 

4000.  H.  0,22.  —  Aus    vorgefundenen    Fragmenten    nach    meiner  An- 

gabe ergänzt. 

Das  Bild  seitlich  von  Palmettenbändern  umsäumt.  — 
Peleus  und  Thetis  im  Ringkampf;  er  trägt  einen  Schurz 
um  den  Leib,  das  Schwert  an  der  Seite;  er  ist  bärtig.  Thetis, 
in  Chiton  und  Mantel,  hält  in  der  L.  einen  Fisch  am  Schwänze; 
keine  Verwandlung  angedeutet.  Einige  Zweige  gehen  von  ihr 
aus.  —  Sorgfältig. 

4001.  (2881).     H.  0,17.     Attika,  S.  Sabour.,  1884. 

Mündung  schwarz.  Frau  am  Brunnen.  Das  Brunnen- 
haus ist  durch  einen  Triglyphenfries  (?)  oben  angedeutet;  r. 
eine  Löwenmaske  aus  der  Wasser  rinnt;  die  Frau  setzt  das 
1.  Bein  auf  eine  Basis  unten  und  hält  so  die  Hydria  unter  das 
Löwenmaul  (ion.  Chiton;  Mantel).    Zweige  im  Raum. 

Zu  S.  405.     Attische  Kanne,  2.  a.,  Grtippe  2. 

4002.  H.  0  23.  —  Aus    vorgefundenen  Fragmenten    nach    meiner    An- 

gabe ergänzt. 

Apollon  als  Kitharöde  steht  ruhig  nach  r.  (Mantel;  spielt 
die  grosse  Kithara);  vor  ihm  geht  nach  r.,  sich  umblickend 
Hermes  (kurzer  Chiton,  Chlamys,  hoher  Petasos,  Kerykeion 
in  der  R.,  dessen  Ende  nicht  angegeben;  Stiefel  mit  nach 
hinten  herausstehenden  aufgebogenen  Flügeln).  L.  eine  Frau 
(Artemis  oder  Leto)  nach  r.,  nach  1.  umblickend,  eine  Blume 
in  der  L.  Das  Bild  ist  nach  1.  unvollständig;  es  folgte  offenbar 
noch  eine  Gottheit. 

Zu  S.  40/.     Attische  Kanne,  2,  a,   Grttppe  J. 

4003.  (2886).     H.  o,n.    Attika,  S.  Sabour.,  1884.  —  Abg.  Furtwängler, 

S.  Sabour.  Taf.  50. 

Das  ausgesparte  Bild  auf  weissem  Grunde  nur  oben  durch 
flüchtiges  Stabornament  begrenzt.  Bärtiger  Hermeskopf  nach 
r.  mit  flachem  r.  Petasos  auf;  r.  ragt  das  Kerykeion  empor. 


I0I6  Nachtrag.  —  Schwarzfig.;  späterer  Stil. 

Zu  S.  412.     Attische  Lekythos,  1,  Gruppe  3,  a. 

4004.  (Dubl.  1052).     H.  0,08. 

Oberteil  fehlt.  M'änade  tanzend  zwischen  zwei  tanzenden 
Silenen;  Zweige  gehen  von  ihr  aus. 

Zu  S.  418.     Attische  Lekythos,  1,  Gruppe  5,  a. 

4005.  H.  0,12. 

Nur     Ornamente:     gegenständige    Palmetten  -  Lotoskette 
mit  Weiss). 

Zu  S.  433.     Attische  Lekythos,  2,  Gruppe  4. 

4006.  (Dubl.  63o).     H.  0,18.     Athen. 

Das  Bild  vö  lig  zerstört;  nur  kleiner  Rest  schwarzen 
Firnisses. 

4007.  (Dubl.  1085).     H.  o,i3.     Wahrscheinlich   Griechenland. 
Desgl.;   Rest   der   schwarzen  Palmetten    auf  dem  weissen 

Grunde. 

Zu  S.  43g.     Attische  Pyxis,  2. 

4008.  (2889).     H.  0,10;  mit  Deckel  0,15.     Dm.  0,08.     Attika,    S.  Sabou- 

roff,  1884.  ' 

Bauch.  Umlaufendes  Bild:  Peleus  mit  Thetis  ringend 
im  gewöhnlichen  Motiv  (Peleus  mit  Schurz);  1.  in  der  Luft 
hinter  Peleus  eine  dicke  Schlange  oder  Seeungeheuer  (sehr 
flüchtig).  Thetis  will  zu  einem  Altare  fliehn,  der  r.  steht 
(thongrundig,  ohne  Basis);  dahinter  eine  Palme.  Es  folgt  r. 
eine  entfliehende  und  umsehende  Nereide,  die  Arme  aus- 
streckend (langer  Chiton,  Schultermantel).  R.  ein  zweiter 
gleicher  Altar  mit  Palme.  Dann  drei  nach  r.  laufende  Ne- 
reiden im  gleichen  Gewand  wie  die  vorige,  alle  umsehend 
nach  1.  und  die  Arme  ausstreckend.  —  Flüchtig;  fast  kein 
Rot  und  nur  Weiss  aufgesetzt;  Arme  und  Gesicht  meist  auf 
Thongrund  weiss ;  Rot  nur  zu  einigen  Tupfen.  Zweige  - 
füllung. 

Deckel.  Zwei  rennende  Viergespanne  nach  r.,  getrennt 
je  durch  eine  Zielsäule  (wit  Weiss);  die  Lenker  haben  den 
langen  weissen  Chiton  und  r.  Haarbinde;  sehr  flüchtig.  Im 
Räume  zur  Füllung  buchstabenartige  Zeichen: 

MA/KAr-KK 

In  der  Büchse  noch  der  Rest  einer  weissen  Masse. 

4009.  (2888).     H.  0,06;    mit   Deckel  0,095.      Dm.    0,075.     Attika,    S.  Sa- 

bouroff,  1884. 

Form  wie  vorige,  doch  fehlt  der  dreiteilige  Fuss,    der  ab- 
I  »rochen. 


Att.  Lekythos.     Pyxis.     Schale  u.  a.  1017 

Bauch:  In  der  Mitte  eilender  bärtiger  Dionysos  nach 
r.,  umsehend  nach  1.  (r.  Bart,  langer  Chiton,  Schultermantel), 
in  der  einen  Hand  das  Trinkhorn  vorstreckend.  R.  und  1.  je 
ein  Reiter  auf  ithyphallischem  Maultier  (das  1.  hat  einen 
Kranz  am  Phallos);  1.  ist  es  eine  M'änade  in  ganz  kurzem 
Reiterchiton  (weisses  verblichenes  Fleisch);  r.  ist  es  ein  Silen 
mit  rotem  Bart.  Hinten  noch  einmal  Dionysos,  ruhig 
stehend  (weisser  Chiton,  Mantel  mit  Tupfen,  weisser  Bart; 
Trinkhorn)  zwischen  zwei  Silenen  mit  dicker  weisser  Ring- 
binde um  den  Oberarm;  der  1.  die  L.  erhebend. 

Deckel  (etwas  beschädigt):  viermal  wiederholt  ist  ein 
lagernder  Jüngling  im  Mantel  nach  1.  (weisse  Tupfen),  auf 
den  ein  anderer  nackter  Jüngling  eiligst  zuläuft  (einmal  hat 
letzter  den  Ansatz  eines  Schwanzes). 

Höchst  flüchtig  und  roh. 

Ztt  S.  441.     Attische  Schale,  1,   Gruppe  2. 

4010.  (Dubl.  262).     H.  0,07.     Dm.  0,12.     Alte  kgl.  S. 

Auf  dem  Streif  um  den  Bauch  aussen  schwarze  Palmetten 
und  ein  Epheublatt  in  der  Mitte. 

Zu  S.  45 2  ff.     Attischer  Napf. 

4011.  (2529).     H.  0,08.     Dm.  0,09.     Kleonae. 

Form  No.  98.  Sehr  dünnwandig.  Schwarz;  unten  ge- 
kreuzte feine  Striche. 

Zu  S.  462.      Verschiedene  Formen. 

4012.  (1959)-     H.  0,18;   mit  Henkel  0,235.      Chiusi,    1846    (von  Francois 

ausgegraben).  —  Aus  Stücken  und  ergänzt.  —  Abg.  Arch. 
Ztg.  V  (1847)  Taf.  8,  1.  2  S.  n3  ff. ;  Panofka,  Antikenkranz  z. 
Winckelm.-Feste  1849,  No.  2. 

Kantharos,  Form  No.  294.  Henkel  vierteilig.  Auf  der 
Innenseite  des  Randes  ein  Streif  nach  unten  hüpfender  Del- 
phine (Maul  rot;  Unterseite  des  Bauches  mit  etwass  verdünntem 
Firnis) ;  auf  der  Aussenseite  des  Randes  schwarzer  Epheukranz. 
Der  Bauch  besteht  aus  einem  in  eine  Form  gedrückten  un- 
bärtigen Gesicht  jederseits  (Augen  und  Brauen  mit  schwarzem 
Firnisstreif);  etwas  ägyptisierender  Typus;  Nasen  ergänzt; 
Löcher  für  Ohrringe.  —  Auf  dem  Fusse  Strahlen  nach  unten. 

4013.  (i960).     H.  0,235.      Chiusi,  wie  4012. 
Wie  4012. 


I0Ig  Nachtrag.  —  Schwarzfig.;  späterer  Stil. 

4014.  (2823).     H.  0,21.     Dm.  0,22.     Attika,  S.  Sabouroff.  —  Abg.  Furt- 

wängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  52,  5. 
Toilettengefass    mit    Deckel,    wie    2109.     Am    Rande    der 
Mündung  Stabornament. 

4015.  (2824).     H.  0,21.     Dm.  0,22.     Attika,  S.  Sabouroff. 
Gegenstück  zu  4014. 

4016.  (2880).     H.  0,14.     L.   o,33.     Attika,    S.    Sabouroff.  —  Abg.  Furt- 

wängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  52,  1. 

Firstziegel;  Form  No.  234,  doch  am  vorderen  Ende  ein 
plastischer  vorspringender  Kopf  (archaischer  weiblicher 
Typus  mit  hoher  Stephane;  in  Terrakottentechnik  mit  weissem 
Ueberzug;  Chitonansatz  hochrot).  Der  obere  Teil  ungefirnisst 
und  mit  gravierten  Schuppen  versehen.  Am  Rande  der  offenen 
Seite  schwarzes  Lotosknospenband.  Ein  Loch  in  diesem 
Rande,  dem  wahrscheinlich  ein  zweites  in  einer  jetzt  fehlenden 
Stelle  nahebei  entsprach,  diente  zum  Befestigen  dieses  First- 
ziegels an  den  nächstfolgenden.  An  den  Seiten  Bildstreif: 
a)  zweimal  zwei  Frauen  die  sich  gegenüber  sitzen,  in  Män- 
teln; die  1.  sitzen  je  auf  einem  Klappstuhl,  die  r.  auf  einem 
Sessel  mit  in  Schwanenkopf  endender  Lehne;  die  r.  hält  je- 
weils einen  Kranz.  —  b)  Zweimal  die  Gruppe  einer  Frau  1. 
und  eines  Jünglings  r.,  die  sich  gegenüber  sitzen  in  Mänteln; 
der  letztere  hält  je  ein  Scepter.  —  Auf  beiden  Bildern  hängen 
oben  Tücher;  unten  steht  eine  Truhe. 

4017.  (2652).     H.  0,07.     Dm.  0,07.     Athen,  bei  Ag.  Triada,  1879. 
Kleine  Glocke,  Form  No.  205,    mit  Bügelgriff.     Oben    in 

der  Mitte  ein  Loch  (zum  Einhängen  eines  Schwengels?).  Ge- 
firnisst;  auf  einem  von  feinen  plastischen  Rändchen  umge- 
benen ungefirnissten  Streifen  Doppelpunktreihe  und  die  mit 
der  Verfertigung  gleichzeitige  ionische  Inschrift  (schwarz 
aufgemalt  und  so  gestellt  dass  die  unteren  Enden  der  Buch- 
staben nach  dem  Bügel  zu  stehen) 

A  I  A  N  T  I  A  ß  :  £  I  M  I 

4018.  (948).     H.  0,05.     Dm.  o,i3.     S.  Koll. 
Sogenannter  Kothon,  Form  No.  in;   mit  einem  Henkel. 

iwarz;  um  die  Mündung  ein  Streif  mit  schwarzen  Punkten. 

Zu  S.  464.  Böotisch. 

4019.  (2817).     H.  0,295.     Böotien,  S.   Sabouroff. 

Kantharos,    ungefähr    Form    No.    197,    die     Henkel     mit 
/wischenstutzen  und  mit  Ansätzen  aussen.     Ganz  schwarz. 


Attisch.  —  Böotisch.  —  Unterital.  —  Etrusk.  1019 

4020.  (2717).     H.  0,06.     Dm.  0,11.      Exarchos  in  Lokris;   —    1880.    — 

Vgl.  Röhl,  inscr.  antiqu.  No.*298a. 

Kleine  tiefe  Schale,  etwa  Form  No.  277,  doch  flacher. 
Innen   eingekratzt  in  das    fertige  Gef'äss    rr/.a  Kalfl)ixQuitog 

N  I  K  A  (das  A  gilt  doppelt) 
KAHKfc 
Das  Gef'äss  selbst  kann  der  Technik  nach  auch  attisch  sein. 

Zu  S.  473.      Unbestimmt  unter  italisch,  3,  ß. 

4021.  (517).     H.  0,12.    Vulci,  S.  Dor. 

Alabastron,  Form  No.  289.  Rötlicher  Thon;  ungefirnisst; 
braunschwarze  Streifen. 

4022.  (934).     H.  0,06.     Dm.  0,14.     Nola,  S.  Koll. 

Form  No.  216.  Guter  roter  Thon.  Am  Rande  schwarzes 
Zickzack.  —  Wohl  kampanisch. 

4923.      (943).     H.  0,08.     Dm.  0,12.     Nola,  S.  Koll. 

Napf  (ungefähr  Form  No.  214;  eingebogener  Rand).  Auf 
dem  ungefirnissten  Streif  zwischen  den  Henkeln  zweimal 
Kreis  mit  Punkt,  von  vertikalen  Zickzacklinien  umgeben.  — 
Wohl  kampanisch. 

Zu  S.  473  ff.     Etrtcskische  Gattung. 

4024.     (2904).     H.  0,34.    Dm.  o,3 1.     Angebl.  Rom,  vor  der  porta  S.  Gio- 
vanni, 1884 

Amphora  a  colonnette,  Form  No.  22.    Auf  der  Mündung 

oben     unverbundene  Knospen;    auf  den  Scheiben    über    den 

Henkeln  je  ein  schwebender  Vogel  mit  weiblichem  Kopf;  das 

Gefieder    graviert.     Auf   dem    äusseren    Rande    Epheublätter. 

Hals  schwarz.     Bauch  ungefirnisst;  unter  den  Henkeln  grosse 

Voluten  mit  Palmettenfüllung,  welche  die  Bilder  trennen. 

A)  Zwei  Silene  eilen  nach  r. ;  sie  füllen  die  ganze  Seite; 
sie  strecken  beide  Arme  aus;  der  vordere  blickt  um.  Sie  sind 
stark  ithyphallisch,  haben  langen  Haarschopf  und  weisse 
Pferdehufe.  Auch  ihr  Schwanz  ist  weiss.  Ihre  Augen  sind 
länglich  und  weiss;  der  Gesichtskontur  ganz  graviert.  Vom 
Boden  spriessen  zwei  grosse  Lotosblumen. 

B)  Eine  Nymphe  entflieht  nach  1.  (schurzartig  umge- 
schlungenes Gewand;  fliegender  Haarschopf,  Gesicht  fehlt); 
r.  hinter  ihr  ein  Silen  in  obscöner  Geberde;  er  ist  ebenfalls 
pferdehufig.  R.  unten  eine  geschlossene  Blüte,  oben  ein 
schwebender  grosser  Vogel. 


i020  Nachtrag.  —  Schwarzfig.  —  Rotfig. 

Der  braunschwarze  Firnis  ist  ungleich  aufgetragen  und 
deckt  nicht.  Der  Thon  hat  hat  einen  dünnen  feinen  hellröt- 
lichen Ueberzug. 

4025.  (2912).     H.  0,28.     Orvieto,  1884. 

Sogenannter  Stamnos,  ungefähr  Form  No.  39,  doch  mit 
engerem  und  höherem  Halse. 

Stumpfer  hellrötlicher  Thon,  rote  Firnisfarbe.  Auf  beiden 
Seiten  ein  ausgespartes  Bildfeld,  darin 

A)  Ornament;  ein  Stamm  an  dem  beiderseits  abwärts  ge- 
bogene spiralförmige  Ranken  ansetzen. 

B)  Zwei  Reihen  von  je  drei  breiten  Blättern  (oder  dicken 
Knospen?)  die  durch  Bänder  untereinander  verbunden  sind. 

Beide  Ornamente  sind  mir  sonsther  unbekannt. 

4026.  (2908).     H.  0,12.     L.  0,46.     Br.  0,27.     S.  Castellani,  1884. 
Grosses  Becken  wie  i6o5;  rechteckig,   auf  vier   kurzen 

Füssen  (von  denen  einer  ab),  mit  je  einem  Henkel  an  jeder 
Schmalseite  und  einem  Ausschnitt  an  der  einen  Langseite. 
Heller  feiner  gelblicher  Thon;  mit  geringer  violetschwärz- 
licher  Firnisfarbe  bemalt.  An  den  Schmalseiten:  Ranke  und 
Blume  (?).  Auf  der  einen  Langseite:  dreimal  ein  Jüngling 
der  ein  Pferd  nach  r.  führt,  jedesmal  durch  eine  Palmette 
unterbrochen.  —  L.  neben  dem  Ausschnitt :  Frau  und  Jüng- 
ling lagern  nach  1.  (Kissen  unter  dem  Arm);  sie  hält  einen 
Kranz,  er  eine  Schale  mit  dem  Zeigefinger  an  einem  Henkel 
nach  Kottabosart.  Punktrosette  im  Räume.  R.  vom  Aus- 
schnitt: lagernder  bärtiger  Mann  nach  r.,  die  Schale  nach 
Kottabosart  gefasst,  vor  ihm  steht  auf  einem  Untersatze  ein 
grosser  tiefer  Napf ;  hinter  demselben  eine  Frau,  die  Doppel- 
Mute  blasend.  —  Alles  ist  nur  als  Siluette  aufgemalt  ohne 
jede  Innenzeichnung,  flüchtig. 

Vielleicht  ist  das  (bis  jetzt  wohl  ganz  isolierte)  Geiäss 
kampanisch. 

Zu  C.  I.  Attisch-rotfigurige  Vasen.    Strenger  Stil. 

Zu  S.  481  ß.     Amphora. 

4027.  (2911).      H.  0,27.      Dm.  0,24.      Altamura,    gef.  1874,    erst   beim 

can.  Fatelli  in  Ruvo,  dann  S.  Castellani;  1884.  —  Intakt.  — 
Abg.  Annali  d.  Inst.  1877,  tav.  W;  p.  410  (Jatta).  Vgl.  Heyde- 
mann    in   den   Ber.  d.   sächs.   Ges.   d.  Wiss.   1878,  S.   145,  9. 

Amphora  a  colonnette,  Form  No.  48     Am  Halse   ab- 
wärts gekehrtes  schwarzes  Lotosknospenband.   Unten  Strahlen; 
■  mst  keine  Ornamente. 


Etrusk.  —  Att,  streng  rotfig.  Amphora.  102 1 

A)  Herakles  zum  Brunnen  gehend.  Herakles  eilt 
im  Laufschritte  nach  1.,  in  jeder  Hand  eine  grosse  Spitz- 
amphora (mit  horizontalen  Bändern  von  verdünntem  Firnis); 
er  hat  das  Löwenfell  um  (Rachen  im  Nacken);  der  Bart  und 
Rand  der  Haare  mit  schwarzen  Reliefpunkten.  Augapfel  als 
Kreis  mit  Punkt.  Kein  verdünntes  Muskeldetail.  Feine 
Zeichnung. 

B)  Fels  an  dem  nach  1.  der  Kopf  eines  Maulesels  (?) 
mit  geöffnetem  Maul  als  Brunnenmündung  hervorspringt; 
unten  eine  Basis  (darauf  eine  schwarze  Schlange  gemalt),  auf 
welcher  eine  grosse  Amphora  steht. 

Zii  S.  Jfoi.     Krater. 

4028.  H.  0,28.    Dm.  o,3i.    Unbekannter  Herkunft;  der  untere  Teil  nach 

meiner  Angabe  ergänzt;  sehr  beschädigt. 

Glockenkrater,  ungefähr  Form  No.  49,  doch  von  stren- 
gerem Umriss,  weniger  ausgeschweift.  Auf  dem  Rande  Epheu- 
kränz  (die  Blatter  ausgespart,  die  Zweige  rot  aufgemalt).  Die 
Henkel  fehlen.    Unter  dem  Bilde  je  ein  Mäanderstreif. 

Komos.  A)  In  der  Mitte  taumelt  ein  Jüngling  nach  1., 
mit  derbem  Stock  in  der  L.,  die  R.  erhoben,  den  Kopf  um- 
gewandt und  gesenkt  (Mantel);  r.  folgt  ihm  ein  zweiter  (im 
Mantel),  der  einen  Skyphos  auf  der  R.  trägt  und  emporblickt; 
1.  vor  ihnen  nach  r.  gewandt  ein  die  Doppelfiöte  blasender 
Jüngling  (sehr  beschädigt). 

B):  R.  steht  ein  Jüngling  nach  1.,  auf  den  Stock  vorge- 
lehnt, die  R.  eingestützt,  einen  Skyphos  auf  der  vorgestreckten 
L.;  auf  ihn  zu  schreitet  nach  r.  ein  Mädchen  (langer  Chiton; 
Wulstbinde  im  Haar;  Gesicht  zerstört),  die  Doppelflöte  blasend 
und  ein  hüpfender  singender  Jüngling,  der  das  1.  Bein  hebt 
und  den  Stock  in  der  R.  schwingt.  Mantel  auf  dem  1.  Arm. 
Alle  mit  Binden  im  Haar.  Kleine  Zipfel  und  Punkte  am 
inneren  Rande  der  Haare.  Augenkontur  geschlossen,  Pupille 
nach  innen  gerückt.    Der  entwickelte  strenge  Stil. 

Zu  S.  503  ff.     Stamnos  (Form  No.  39). 

4029.  (894).     H.  o,3 1.     Vulci,  S.  Dor.  —   Aus  Stücken;   Fugen   über- 

malt und  Kleines  erg.;  sonst  alles  echt. 

Die  Mündung  einfach  schwarz.  Um  den  Schulteransatz 
Stabornament  (gew.  Technik).  Unter  dem  Bilde  nichts; 
unten  aber  schw.  Strahlen  (gew.  Technik);  ein  rotes 
Wülstchen  zwischen  Fuss  und  Vase.  Der  Fuss  schwarz. 
Henkel  breit.  Alle  übrige  Dekoration  ist  mit  thonroter 
Farbe   auf   den  Firnisgrund  aufgemalt.     Ueber  und  unter 


I022  Nachtrag.  —  Att.  rotfig.;  streng. 

den  Henkeln  je  drei  Palmetten,  durch  Ranken  verbunden. 
Auf  den  Vorderseiten  je  eine  Figur  eines  etwas  betrunkenen 
Leierspielers. 

A)  Nackter  bärtiger  Mann,  nach  r.  schreitend  und  eine 
sehr  lange  Lyra  (sieben  Saiten)  spielend;  er  hat  einen  dunkel- 
roten Epheukranz  um  Hals  und  Brust;  einen  Epheukranz 
auch  im  Haar;  sehr  langer]  spitzer  Bart;  Mund  zum  Singen 
geöffnet. 

B)  Nackter  Mann  desselben  Typus,  ebenso  mit  Epheu  an 
Brust  und  Kopf  bekränzt;  er  hüpft  und  hebt  das  1.  Bein  hoch; 
auch  er  spielt  die  Lyra  und  scheint  zu  singen.  Ein  Gewand 
fallt  von  seinem  1.   Arm   herab.     Teil   des  Mittelkörpers   erg. 

Die  Innenzeichnung  ist  graviert;  alterer  strenger  Stil;  be- 
sonders die  Kopftypen  noch  wie  im  schwarzfig.  Stil.  Unter 
dem  Fusse  eingekratzt  A. 

4030.  (2922).     H.  o,36.     S.   Castellani,  1884.  —  Stark  bestossen. 
Zwischen  Gruppe  2  und  3  gehörig.     Auf  der  Lippe  Eier- 
stab.   Unter  und  über  den  Henkeln  Palmettenornament.    Die 
Henkel  noch  breit.     Der  Fussrand  ungefirnisst.      Unter   dem 
Bilde  Mäander. 

A)  Sehr  zerstört.  R.  steht  der  bärtige  Dionysos  in  langem 
Chiton  und  Mantel  nach  1.;  langes  Haar  auf  dem  Rücken;  er 
hält  in  der  R.  einen  grossen  Rebzweig  und  in  der  L.  einen 
Kantharos.  In  denselben  giesst  ihm  eben  eine  Nymphe  ein, 
so  dass  etwas  überläuft;  sie  trägt  faltenlosen  Chiton  mit  zwei 
breiten  Streifen  an  der  Seite  herab  und  Mantel  (ihr  Oberkörper 
fehlt  ganz). 

B)  In  der  Mitte  ein  ruhig  nach  r.  stehendes  Mädchen 
(ion.  Chiton,  Mantel,  Haube)  das  die  Doppelflöte  bläst; 
1.  hinter  ihr  eine  zweite  Frau  (ion.  Chiton,  Mantel)  die  einen 

egel    in    der   R.    hält.      R.    voran    schreitet    in    tanzendem 

Schritte  ein  sich  nach  1.   umblickendes  Mädchen  in  kurzem 

bis  zu  den  Knieen  reichenden  Chiton  mit  Ueberschlag,    ohne 

Gürtel  und  mit  Haube;  sie  hält  in  beiden  Händen  Krotalen. 

Der  entwickelte  strenge  Stil. 

'/.u  S.  $ii.     Kanne, 

4031.  H-  °;I4.      Anika,    S.  Sabouroff.    —    Abg.  Furtwängler, 
S.   SabourolT,  Taf.  50,  3. 

deine   leine   Kanne;    kleeblattförmiger  Ausguss;    niederer 

ikel.     Ueber  dem  Bilde  feinster  Palmetten-  und  Lotosfries. 

steht  nach  r.  und  hält  in  jeder  Hand  eine  Flöte;  unten 


Stamnos.  —  Kanne.  —  Lekythos.  1023 

ein  brennender  Altar.      Er  hat  langes  Haar  und  ein  Diadem 
darin.    Feine  Zeichnung. 

Zu  S.  512  ff.     Kanne  in  Kopfform. 

4032.  (2837).     H.  0,175.     Griechenland.      S.  Sabouroff. 
Weiblicher  Kopf  mit  Kannenmündung,  wie  2 191  ff.     Aus- 
nahmsweise erhebt  sich  hinter  dem  Vorderhaar  eine  Stephane, 
die  einen  weissen  Ueberzug  zeigt,   darauf  einfaches  Ornament 
(x)  mit  teilweise  roter  Füllung. 

4033.  (2919).     H.  0,135.     s-   Castellani,  1884.  —  Intakt. 

Exceptionelles  Prachtstück.  Kopf  eines  bärtigen  Mannes; 
derselbe  ist,  nachdem  er  aus  der  Form  kam,  nachmodelliert 
worden.  Straffe  Halsmuskeln;  individueller  Ausdruck  des 
etwas  schiefen  Gesichts;  freundlich  lächelnd.  Der  Bart  wie 
das  Vorderhaar  mit  in  Relief  aufgesetzten  spitzen  Punkten 
besetzt,  der  Bart  natürlich  gefirnisst  wie  das  Haar.  Weiss 
aufgemalter  Oelkranz  um  den  Kopf.  Kannenmündung  und 
Henkel  wie  an  2 191  ff. 

Zu  S.  j  ijf  ff.     Lekythos,  a. 

4034.  (1281).     H.  0,28.     Nola,  S.  Koll. 

Form  wie  22öS  ff.  Der  Hals  schwarz;  die  Schulter  unge- 
firnisst;  darauf  auf  und  abwärts  gewandte  schwarze  Pal- 
metten; oben  schw.  Stäbchen.  Auf  dem  obersten  Rand  des 
Bauches  Netzornament.  Der  dicke  Fusswulst  ungefirnisst. 
Alles  Uebrige  einfach  gefirnisst. 

4035.  (1283).     H.  0,28.     Nola,  S.  Koll. 
Ebenso. 

4036.  (2806).      H.  0,215.      Lesbos    (Methymna);    Gesch.  von  A.  Conze, 

1884.  —  Oberfläche   sehr  beschädigt. 

Hals  und  Schulter  ungefirn.;  auf  letzterer  schwarze  Pal- 
metten. Am  Bauchrand  oben  Mäander.  Bild:  stehender  bärtiger 
Mann  nach  1.,  den  Stock  in  der  R.  aufgestützt,  die  L.  unter 
dem  Mantel  in  die  Seite  gestemmt. 

Zu  S.  S2S  ff.     Alabastron,  a,   Gruppe  1,  ß. 

4037.  (2835).     H.  0,16.      Attika,    S.  Sabouroff.    —    Abg.  Furtwängler, 

S.   Sabouroff,  Taf.  54. 

Oben    dünnes    schw.  Stabornament.     Umlaufendes    Bild 
ein  Greis  (Nereus)  steht  nach  1.  (langer  ion.  Chiton,   Mantel, 
weisser  Bart  und  kurzes  weisses  Haar)  und  stützt  ein  Scepter 
auf.    Auf  ihn  zu  eilen  im  Laufschritte  zwei  Mädchen  (Nerei- 


I024  Nachtrag.  —  Att.  rotfig.;  streng. 

den),  welche  den  einen  Arm  erschreckt  vorstrecken;  die  erste 
hat  faltenlosen  getupften  Chiton,  den  sie  mit  der  L.  höher 
hebt;  die  zweite  hat  gewöhnlichen  ion.  Chiton  und  Mantel 
und  hält  einen  Fisch  in  der  R.;  sie  blickt  sich  um  (nach  der 
nicht  dargestellten  Gruppe  von  Peleus  und  Thetis). 

Alabastron;   das  Bild  auf  den  schw.  gefirnissten  Grund  farbig  auf- 
gemalt und  graviert. 

4038.      (2836).     H.  0,15.     Attika,  S.  Sabouroff.    —    Abg.  Furtwängler, 
S.  Sabouroff,  Taf.  54. 

Form  wie  Form  No.  239;   Technik  wie  an  2239  ff.;    ganz 

gefirnisst;   unter  den  Ansätzen    ein  r.  Ring;    unter  dem  Bilde 

ein  gleicher. 

A)  Frau  nach  r.,  ruhig  und  steif  stehend  mit  geschlosse- 
nen Beinen;  in  enganliegendem  ion.  Chiton,  der  mit  Thon- 
farbe  gemalt;  Gürtel  und  Saume  sind  dunkelrot;  M'äntelchen 
über  den  Schultern;  Haare  aufgebunden;  Ohrring;  Armbänder. 
Sie  streckt  die  L.  vor;  die  Hände  leer.     Fleisch  weiss. 

B)  Frau  schreitend  nach  r.  und  nach  1.  umblickend;  sie 
hebt  zierlich  mit  der  R.  den  Chiton  und  hält  eine  Blüte  in 
der  vorgestreckten  L.;  sonst  wie  die  vorige. 

Innenzeichnung  sorgfältig  graviert;  alles  zierlich  und  fein; 
strenge  Typen. 

Zu  S.  542.     Schale,  1,  a,  Gruppe  2,  «. 

/  4039.      (2818).     H.  0,075.     Dm.  0,18.     Korinth,   S.  Sabouroff.    —    Abg. 
Furtwängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  53,  3. 

Innen:  Ein  Jüngling  gebückt  nach  r.  schreitend,  mit 
grossem  Rundschild  in  der  L.  (schw.  Ochsenkopf  darauf)  und 
attischem  Helm  in  der  R.;  Beinschienen;  r.  Binde  im  kurzen 
Haar.  Geritzter  Haarkontur;  verd.  Muskeldetail.  Ringsum 
steht  HOTAU    KAU3*. 

4040.  (2820).     H.  0,065.     Dm.  0,185.     Korinth,    S.  Sabouroff.    —    Abg. 

Furtwängler,  S.   Sabouroff,  Taf.   53,  2. 

Innen:  Ein  Jüngling  schreitet  nach  r.,  den  Knotenstock 
in  der  R.,  eine  volle  Schale  auf  der  L.;  Mantel  um  die  Schultern; 
mit  r.  Epheu  bekränzt.  Haarkontur  nicht  geritzt.  Kein 
Muskeldetail.    Rings  steht  (flüchtig): 

+  AIPIA   KAUO*.  XaiQt'a[g]  xalöc. 

4041.  '.     Vulci,  1884.   —  Abg.  Arch.  Ztg.   1884,  Taf.   17,  1.  2. 
Vier  kleine  Fragmente.    Davon  gehörten:  1)  zwei  zu  einer 

niederen  tiefen  Schale  oder  Napf,  dessen  Form  nicht  mehr 
genau    festzustellen   ist.     Erhalten  sind  Reste  von  7  Figuren. 


Alabastron.  —  Schale.  \oi5 

R.  am  Ende  Palmettenrest.  In  der  Mitte  steht  ein  nackter 
lorbeerbekränzter  Jüngling  nach  r.  und  halt  eine  rote 
Blume  in  der  R.  und  streckt  die  L.  vor  gegen  einen  nach  1. 
sitzenden  Jüngling,  um  dessen  Unterkörper  ein  zierlich  ge- 
fältelter und  mit  Pünktchen  besäter  Mantel  geschlungen  ist; 
er  streckt  Jenem  die  R.  entgegen  und  hält  in  der  L.  eine 
r.  Blume;  er  ist  mit  Epheu  bekränzt.  Beide  haben  kleinen 
Backenbartflaum  und  gravierten  Haarkontur.  —  R.  hieran 
scheint  ein  Fragment  zu  gehören,  das  eine  nach  1.  auf  den 
Stock  gelehnte  Figur  im  Mantel  (mit  Pünktchen  bedeckt) 
zeigt,  die  etwas  Unklares  (Rand  mit  Pünktchen  besetzt)  in  der 
L.  halt.  Ihr  folgt  r.  eine  nackte  nach  1.  schreitende  mannliche 
Gestalt,  welche  die  Leier  spielt.  Von  der  Inschrift  des 
Künstlers  ist  erhalten  EP'l'V"  auf  dem  ersten  und  •  <P  $  ^  N 
auf  dem  zweiten  Fragment  'Ett[(]Iv[xo;  l'ya](poev.  Der  Thon 
ist  hier  etwas  srau  verbrannt.  L.  von  der  Mitte  ist  noch  eine 
Gruppe  erhalten:  1.  das  Fussende  einer  Figur  nach  r.; 
dann  der  Unterkörper  einer  nackten  mannlichen  Gestalt 
nach  r.,  die  mit  der  L.  eine  r.  Binde  vorstreckt  und  in 
der  R.  zwei  Stabe  halt;  ihr  gegenüber  steht  ein  Jüngling 
nach  1.,  die  R.  vorstreckend,  die  L.  mit  Stock;  Mäntelchen  auf 
den  Schultern  (mit  Punkten);  lorbeerbekränzt;  Backenbart- 
flaum; gravierter  Haarkontur.  Zwischen  beiden  -.^/V 
lnoirta\ev^  ■ —  Der  Stil  ist  im  allgemeinen  der  der  Epikte- 
tischen Gruppe;  sehr  zierlich  und  fein;  kein  Muskeldetail;  die 
Köpfe  indes  von  einem  besonders  lebendigen  individuellen 
Typus. 

2)  Zwei  Fragmente  stammen  von  einer  feinen  dünnwan- 
digen Schale  mit  Palmetten;  oberer  Rand  erhalten.  A)  Tan- 
zender Silen  nach  1.;  r.  die  Palmette;  er  ist  epheubekr'änzt, 
hebt  den  1.  Arm  und  senkt  den  Kopf  etwas;  der  Schweif 
rot;  Haarkontur  graviert.  B)  Oberkörper  eines  Jünglings 
der  den  Diskos  eben  mit  beiden  Händen  horizontal  vor  sich 
ausgestreckt  hält;  er  ist  bekränzt;  Haarkontur  graviert.  R.  An- 
satz der  Palmette.  —  Sehr  fein  und  zierlich;  Epiktetischer  Stil; 
kein  Muskeldetail.  Kopftypen  weniger  energisch  und  anders 
als  den  Scherben  des  Epilykos. 

Zu  S.  6oy.     Schale,  2. 

-f4042.     (2819).     H.  0,075.     Dm.  0,165.     Korinth,    S.  Sabouroff.    —    Abg. 
Furtwängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  53. 

Der  Rand  setzt  aussen  nur  wenig,   innen  etAvas   mehr  ab; 

er   ist   nicht   ausgebogen    sondern   gerade.     Aussenseiten  ge- 

65 


l02ß  Nachtrag.  —  Att.  rotfig.;  streng. 

firnisst.  Innen  von  einem  thongr.  Rändchen  umfasst: 
Brüllender  Stier  nach  r.,  mit  hoch  erhobenem  Schweife.  Die 
Haare  bei  dem  Hörne  mit  verd.  Firnis.  Sehr  lebendig.  Rings 
dreimal  flüchtig   KAUOS 

Pyxis. 

4043.  ^862).      H.  0,095.      Dm.  0,08.     Attika,    S.  Sabouroff.    —    Abg. 
Furtwängler,  S.  Sabouroff,  Taf.  61. 

Ungefähr  Form  No.  199.  Deckel:  drei  Eroten  fliegen 
nach  r.;  zwei  halten  Blütenranken.  Um  den  Bauch  der  Pyxis: 
Parisurteil.  Paris  steht  ruhig  nach  1.,  als  Jüngling  im 
Mantel  gebildet,  mit  langen  Locken;  er  hält  eine  Leier  in  der 
L.  und  stützt  ein  Scepter  auf.  Ihm  naht  von  1.  Hermes 
(b'ärtig,  kurzer  Chiton,  Chlamys,  Petasos  im  Nacken),  das 
Kerykeion  in  der  L.;  sein  Gesicht  von  sprechendem  Ausdruck 
(etwas  geöffneter  Mund).  Es  folgen  die  Göttinnen,  voran  eine 
als  Madchen  gebildete,  mit  (punktiertem)  Chiton  und  Schulter- 
mantel, langen  Haaren  und  Binde  darin;  sie  tragt  auf  jeder 
Hand  eine  (einst  vergoldete)  runde  Frucht  (Aphrodite?). 
Dann  folgt  eine  Göttin  (Hera?)  die  nach  1.  steht,  in  ion. 
Chiton  und  Mantel,  mit  Scepter  in  der  L.  und  hohem  Kopf- 
aufsatz (mit  vergoldetem  Punkt);  auf  ihrer  vorgestreckten  L. 
eine  vergoldete  runde  Frucht.  Auf  sie  zu  eilt  von  1.  Nike 
(ion.  Chiton,  Schultermantel,  Haube),  die  ihr  einen  vergoldeten 
Punkt  an  zwei  Bändern  gefasst  bringt  (Halsband?).  Endlich 
Athena;  sie  steht  nach  1.  (hinter  Paris),  streckt  die  R.  mit 
dem  Helme  vor  und  hält  den  Speer  in  der  L.;  Aegis  ohne 
Gorgoneion;  thongr.  Haarbeutel  im  Nacken;  Punkte  auf  dem 
Chiton. 

Sehr  schön  und  fein.  Augenkontur  innen  offen,  letzte 
Stufe  des  strengen  Stils;  dem  Brygos  mehrfach  verwandt. 

Zu  S.  620.     Kantharos  in  Kopfform. 

4044.  (2851).     H.  0,16.     Böotien,  S.  Sabouroff.  —   Abg.  Furtwängler, 

S.  Sabouroff,  Taf.  69. 

Form  No.  292;    doch  ein  Doppelkopf:    a)    der  gewöhn- 
liche weibliche  (wie  an  2191fr.)     b)  Silenskopf;    archaischer 
I     pus;    breiter  Bart  (schwarz  mit  weiss  aufgemalten  welligen 
Linien;  starke  Stumpfnase;   der  Mund  etwas  geöffnet,   Zähne 
;  dicke  schw.  Augenbrauen).    Vorderhaar  als  Pünktchen. 
Das    Innere    der    Pferdeohren    war   zinnoberrot.    —    Um    den 
ach  des  Kantharos  ein  weiss  aufgemalter  Blattkranz. 

4045.  (2852).     11.  0,16.     Böotien,  S.  Sabouroff. 
Pendant  zu  dem  vorigen  und  ganz  gleich  demselben. 


Pyxis.  —  Kantharos   u.  a.  1027 

4046.  (2838).    H.  o,i3.    Anika  (bei  Athen),  S.  Sabpuroffi  —  Abg.  Furt- 

wängler,  S.  SahourofF,  Taf.  70,  1.    Vgl.  Arch.  Ztg.   1873,  S.  109,  3. 
Beiblatt  zu  Lützow's  Ztschr.  f.  bild.  Kunst  1875,  S.  3oi. 

Einhenkliger  Kantharosbauch  über  einem  Widder  köpf; 
unten  ein  Fuss  wie  an  einer  Schale.  Der  Kopf  ungefirnisst, 
die  Wolle  durch  aufgesetzte  einst  zinnoberrote  Pünktchen 
gegeben;  die  Hörner  gelblich.  Um  den  Kantharosbauch  auf- 
gemalter Blattkranz  und  die  in  das  fertige  Gef'äss  gravierte 
Inschrift 

EUE<t>bA/T\AO$    EIMI    I-IIEPOS 
'ETiecpariidog  tff.il  Upog 
(der  neunte  Buchstabe  war  erst  als  ein  T  verschrieben). 

4047.  (2124).  H.  0,22.  Vulci,  Ausgrab,  des  Francois;  1862. 
Dieses  stark  ergänzte  Gef'äss  war  wahrscheinlich  ein  'ahn- 
licher einhenkliger  Kantharos,  in  Form  eines  Mauleselkopfes, 
mit  Fuss.  Antik  ist  indes  nur:  mehrere  Stücke  eines  grossen 
Mauleselkopfes  mit  schw.  Zaum;  thongrunden;  Schnauze, 
Zahne,  Augenrand  u.  a.  sind  weiss;  strenger  Stil;  das  Tier 
scheint  zu  wiehern.  Wahrscheinlich  fremd  ist  der  Schalen- 
fuss  unten;  ganz  modern  ist  die  Kantharosmündung  mit 
einem  schwarzfigurigen  Friese  von  Wagenrennen  u.  dgl., 
in  modernstem  Stil,  sehr  schlecht  imitiert.  Antik  doch  wahr- 
scheinlich fremd  ist  ein  Stück  des  eigentümlichen  gewundenen 
Henkels. 

4048.  ITC.  3207).     H.  0,065.    S.  Koll. 

Fragment.  Schnauze  eines  wiehernden  Maulesel-  oder 
Pferdekopfes;  weiss  auf  Thongrund;  dahinter  war  der  Kopf 
gefirnisst,  wovon  ein  Rest  erhalten.  Freierer  und  schönerer 
Stil  als  4047. 

Zu  S.  621.      Vereinzelte  Formen. 

4049.  (2876).     H.  0,105.     Attika,  S.  Sabouroff. 

Negerkopf  mit  der  Mündung  eines  Salbgefasses  und 
zwei  vertikalen  Henkeln,  schwarz;  die  Lippen  rot;  die  Haare 
als  Punkte;  sie  waren  ebenfalls  schwarz;  Stirne  gerunzelt. 
Vorzüglicher  Typus. 

4050.  (2840).     H.  0,095.     Attika,  S.  Sabouroff.    —    Abg.  Furtwängler, 

S.  Sabouroff  über  dem  Text  zu  Taf.  65. 

Zwei  Affen  köpfe  mit  einander  verbunden,  unten  ein 
winziger  Fuss,  oben  Salbgef'ässmündung  ohne  Henkel.  Nur 
die  letzteren  gefirnisst.  Augenrander  schwarz,  sonst  alles  thon- 
grunden    Vorzüglich. 

65* 


I02g  Nachtrag.  —  Att.  rotfig.;  schön  I. 

4051.  (164).     H-  °P1-     Dm-  °'lS-     Corneto>  S-  Dor- 
Flaches,   rundes    Gefäss    mit    einer   engen,    cylindrischen 

Mündung  oben  in  der  Mitte.  Durch  Ansetzen  von  Kopf  und 
Extremitäten  ist  eine  Kröte  daraus  gemacht.  An  der  dem 
Kopfe  entgegengesetzten  Seite  eine  kleine  Ausgussdülle;  ferner 
sind  oben  zwei  durchlöcherte  Ansätze  zum  Aufhängen  des 
Ganzen.  Die  obere  Fläche  des  Bauches  mit  schw.  Firnis  be- 
tupft.   Altertümlich. 

Zu  C.  IL     Der  schöne  Stil,  ältere  Hälfte. 

Zu  S.  62S.     Amphora,  Gruppe  I,  ß. 

4052.  (841).     H.  0,34.      Locri,    S.  Koll.  —    Abg.  Annali  d.  Inst.  1845, 

pl.  C;  p.  60  ff.  (Panofka);  Panofka,  Bilder  ant.  Lebens,  Tf.  14,  3. 

S.  29. 
Der  Mäander   unten   geht   ganz   um  die  Vase  herum   wie 
an  233o.    Der  Stil  ist  dem  strengen  (besonders  dem  des  Duris) 
noch  sehr  nahe;  Augenkontur  geschlossen,  doch  der  Augapfel 
nach  innen  gerückt. 

A)  L.  ein  Fels,  hinter  dem  r.  und  1.  je  ein  Schaf  heraus- 
kommt. Auf  dem  Felsen  sitzt  nach  r.  ein  Hirte  und  bläst 
eifrig  die  Doppelflöte  (unbärtig;  kurzer  Chiton,  darüber  ein 
mit  verd.  Firnis  angelegtes  Fell  als  Chlamys;  hoher  runder 
Hut  aus  Fell;  Schuhe);  daneben  ein  Baum  (die  kleinen  roten 
Blätter  an  den  Zweigen  sind  verblasst).  Zu  der  Musik  tanzt 
r.  ein  Silen  mit  ausgestreckten  Armen  (Glatze;  bekränzt; 
Epheukranz  um  den  Hals;  ithyphallisch).  Lebendige  vortreff- 
liche Zeichnung;  verd.  Muskeldetail. 

B)  Ein  Jüngling  im  Mantel  steht  nach  r.,  auf  den  Stock 
gestützt;  ihm  gegenüber  ein,  ein  wenig  kleinerer  Jüngling 
im  Mantel  der  mit  beiden  (unsichtbaren)  Händen  ein  ins 
Rechteck  gefaltetes  grosses  Tuch  vor  sich  hält  (und  es  seinem 
Herrn  vorweist).  L.  ein  niederer  Sitz.  —  Auch  dies  Bild 
lebendig  und  nicht  konventioneil. 

Zu  S.  66g  ff.     Kanne. 

4053.       (?g  H.  o,i3.       Aus    römischem     Kunsthandel;     18S4     — 

Erwähnt  Bull.  d.  I.  1878,  p.  72. 

Kanne    mit  kleeblattförmiger  Mündung;    Henkel    niedrig, 

und;  Bauch  nach  unten  wenig  eingezogen;  dünner  Fusswulst. 

Ueber  dem  Bilde  Eierstab;  unten  Mäander. 

Demeter  steht  ruhig  nach  r.  mit  etwas  gesenktem  Kopfe 


Amphora.     Kanne.     Lekythos  u.  a.  IO29 

und  horizontal  vorgestreckter  R.;  in  der  L.  stützt  sie  ein 
Scepter  auf  und  halt  zugleich  ein  Büschel  Aehren  (rot  aufge- 
malt, verblasst);  ion.  Chiton,  Mantel;  Haar  hinten  aufge- 
nommen; Diadem.  Vor  ihr  ein  brennender  Altar  (mit  ion. 
Voluten).  R.  steht  ihr  gegenüber  ein  Madchen  (Köre)  von 
gleicher  Grösse  wie  Demeter,  doch  nur  in  ion.  Chiton;  sie 
hält  die  Oenochoe  in  der  gesenkten  Schale  und  trägt  auf  der 
L.  eine  volle  Phiale,  aus  der  etwas  herabfliesst  (doch  nicht 
auf  den  Altar).  Haar  aufgenommen;  Diadem  mit  r.  Blattern. 
—  Schöne  Zeichnung;  Köpfe  auffallend  klein. 


Zu  S.  670.     Kanne,  Gruppe  3. 

4054.  (832).     H.  0,27.     Nola,  S.  Kalt 

Kanne  der  Form  No.  208,  doch  mit  niederem  Henkel. 
An  der  Lippe  Eierstab.  Um  den  oberen  Rand  des  Bauches, 
wo  er  gegen  die  Schulter  absetzt,  ein  ausgesparter  Lorbeerzweig 
mit  weissen  Früchten.    Vorzügliche  Technik. 

Zu  S.  675  ff .     Lekythos,  a. 

4055.  (2873).     H.  0,29.     Attika,  S.  Sabouroff. 

Hals  gefirnisst;  Schulter  ungefirnisst,  mit  schwarz  aufge- 
malten auf-  und  abwärts  gewandten  Palmetten.  Ueber  dem 
Bilde  Mäander.  Auf  geschweiftem  Lehnstuhle  sitzt  eine 
Frau  nach  r.,  ein  Kästchen  auf  der  L.  und  ein  Alabastron 
auf  der  R.;  r.  hängt  ein  Spiegel  an  der  Wand. 


Zu  S.  678.     Lekythos,  a,  Gruppe  2. 

405  6.      (Mise.  7i3o).     H.  0,10.      Nola,    als  Teil  eines  überaus  unglaub- 
würdigen „Grabfundes"  erw.,  1876. 
Eine  Frau  in  Chiton  geht  nach  r.  auf  eine  dorische  Säule 
zu;  stark  übermalt;  r.  Arm  mit  Schale  modern. 

4057.     (1291).     H.  0,07.     Nola,  S.  Kolt 

Klein;    am    Bauch    oben    und    unten    je    ein   Streif  von 
Zäckchen;  sonst  gefirnisst. 


Zu  S.  68g.     Aryballos. 

4058.     (Mise.  7754).     H.  0,05.     Nähe  des  schwarzen  Meeres,  S.  Becker. 
Ganz  gefirnisst. 


103o  Nachtrag.  —  Att.  rotfig.;    schön  I.  II. 

Zu  S.  701  ff.     Schale. 

4059.  Akropolis  von  Athen,  1876. 

Fragmente  einer  grossen  Prachtschale  von  ca.  0,40  Dm. 
Die  Innenseite  war  mit  weissem  Grunde  überzogen  bis  auf 
einen  schw.  Rand.  Grosses  Innenbild,  auf  einer  Horizon- 
talen unten  aufstehend.  Aus  den  Resten  erkennt  man  noch 
Folgendes:  Auf  einer  Kline,  über  welche  ein  grosser  dunkel- 
roter Teppich  gebreitet  ist,  auf  welchem  gestickte  (mit  Gelb 
aufgemalte)  ornamentale  und  figürliche  Streifen  zu  sehen  sind 
(rennendes  Viergespann  nach  r.,  im  Kampfe  ausfallende  Männer 
nach  r.)  lagert  eine  mannliche  Gestalt  (Kopf  ganz  abge- 
rieben); 1.  davor  steht  ein  nackter  Knabe  mit  braunem 
Lockenhaar  nach  r.,  der  eben  die  Lyra  stimmt;  weiter  1.  ein 
Dreifuss  (ohne  emporragende  Henkel).  Oben  hängt  ein 
Lorbeerkranz.  —  Die  Konture  mit  gelblicher  Firnisfarbe;  zahl- 
reiche Details  und  der  ganze  Dreifuss  sind  mit  Thonfarbe 
aufgehöht  und  waren  gewiss  vergoldet.    Schönster  Stil. 

Aussen:  Gewöhnliche  rotfig.  Technik.  Um  den  Fuss- 
ansatz  lauft  ein  schönes  Palmettenband.  Unter  dem  Bilderfries 
Mäander  mit  Kreuz.  Auf  beiden  Seiten  Symposion.  Reste 
auf  Klinen  lagernder  männlicher  Gestalten;  eine  mit  Lyra; 
ein  Mädchen  mit  Kanne  steht  vor  derselben;  am  r.  Ende  der 
einen  Seite  steht  eine  männliche  Figur  im  Mantel  nach  1. 
neben  einem  Pfeiler  oder  Säule.  Speisetische  vor  den  Klinen; 
unter  denselben  stehen  runde  grosse  Speisekörbe;  Polster 
unter  den  Armen  der  Liegenden. 

Zti  S.  725.     Schale,  2,  Gruppe  2,  y. 

4060.  (2039).     H.  0,105.     Dm.  0,18.     Melos,  Ross,  1856.  —  Intakt. 
Schönes  Exemplar;  blasser  Thon. 

Zti  S.  727.     Deckelschale. 

4061.  (1824).     H.  0,08.     Dm.  0,095.     Gerh. 

Etwa  Form  No.  218,  doch  nur  mit  einem  Henkel;  Deckel- 
knopf zierlicher.    Ganz  schwarz. 

Zu  S.  72g.     Napf,  a,  Gruppe  2. 

4062.  (800).     H.  0,14.     Nola,  S.  Koll. 

A)  Hüpfender  Silen  nach  r.,  die  Arme  ausstreckend 
(Vorderkopf  übermalt;  auffallend  kurzer  Bart). 

B    Enteilende  Frau  nach  r.,  nach  1.  (nach  dem  Silen)  um- 
lickend   und   die  R.   mit  abwehrender  Geberde  ausstreckend. 


Schale.     Napf.  —  Krater.  io3l 

4063.  (Bil.  74b— e).     Kameiros,  1881. 

Vier  kleine  Fragmente,  wahrscheinlich  von  vier  grossen 
Näpfen;  innen  gefirnisst.  1.  Oberkörper  eines  auf  dem  Stock 
vorgebeugten  Jünglings  nach  1.;  Sack  von  oben  herab- 
hangend. 2.  Von  einem  Jüngling  im  Mantel  nach  r.;  schöne 
Zeichnung.  3.  Oberkörper  eines  Jünglings  der  mit  beiden 
erhobenen  Armen  tanzt  (Oklasma?);  er  ist  epheubekranzt. 
4.  L.  Rest  einer  Figur  die  die  L.  auf  den  Schild  stützt;  Schwert 
an  der  Seite;  von  r.  kommt  Nike  (?  nur  der  Fuss  erh.)  herab. 

4064.  (2806b).     Methymna  auf  Lesbos,  Gesch.  von  A.  Conze,  1884. 
Von    einem    unbestimmten    Gefäss;     innen    ungefirnisst; 

kleines  Fragment.    Frauenkopf  nach  1.,  in  streng  schönem  Stil. 


Zu  C.  III.     Der  schöne  Stil,  spätere  Hälfte. 

Zu.  S.  752.     Glocken- Krater. 

4065.  (Bil.  74a).     H.  0,11.     Kameiros,  1881. 

Fragment;  r.  Rest  des  Henkelansatzes.  Von  einem  Sym- 
posion. Lagernder  bartiger  Mann  nach  1.  (bekränzt,  lockiges 
Haar;  Mantel  um  Unterkörper;  gestreifte  Kissen);  er  hält  eine 
Kylix  nach  Kottabosart  mit  dem  r.  Zeigefinger  erhoben. 

4066.  (2463).     H.  0,09.     Griechenland,  1875. 

Fragment,  innen  gefirnisst,  sehr  flach;  wohl  von  grossem 
Krater.  R.  Rest  einer  grösseren  weiblichen  Figur  nach  r. 
in  einst  buntem  Chiton  (jetzt  nur  Thongrund  erhalten)  mit 
weissen  Armen;  ihr  folgt  ein  kleines  Mädchen  (Oberkörper 
nackt,  weiss;  Chiton  war  bunt),  das  ein  Tuch  (?)  auf  beiden 
Händen  trägt;  mit  aufgehöhten  (einst  vergoldeten)  Punkten  im 
Haar.  Dann  folgt  ein  grösseres  Mädchen  in  Chiton  (Hals- 
band war  vergoldet),  das  zwei  lange  Fackeln  trägt.  Sacrale 
Handlung. 

Zu  S.  773.     Aryballos,  a,  Gruppe  2. 

4067.  (1868).      H.  0,105.      Gerh. 

Kopf  mit  sog.  phrygischer  Mütze  nach  1.  (Amazone?). 
Sehr  zerstört. 

4068.  (1869).     H.  0,07.     Gerh. 
Laufender  Hase  nach  r. 


I032  Nachtrag.  —  Att.  rotfig.;  schön  IL 

Zu  S.  782.     Schale,  b. 

4069.  (1846)-     H.  0,02.     Dm.  0,14.     Gerh. 
Ganz  flache  Schale  mit  sehr  niederem  Fuss;  aufgebogene 

Henkel.  Innenbild,  von  Mäander  umgeben:  Eros  (mit 
Mantelchen  um  die  Schulter)  steht  nach  1.  und  spielt  mit 
einem  Reiher,  indem  er  seine  R.  über  dessen  Kopf  halt. 

Deckelgefäss  mit  zwei  hohen  Henkeln. 

4070.  (i23o).     H.  0,14.     Dm.  o,i3.     Alte  kgl.  S. 

Etwa  Form  No.  304,  doch  ohne  Knöpfe  auf  den  Henkeln. 
Schulter:  Stabornament.    Unter  den  Henkeln  Palmetten. 

A)  Laufender  Eros  nach  1.  —  B)  Laufende  Nymphe 
nach  r.  mit  der  R.  einen  Ball  schlagend  (?)  und  umblickend; 
Tympanon  auf  der  L.  —  Flüchtig  —  Der  Deckel  ist  fremd 
und  ist  unteritalischer  Fabrik  (mit  zwei  Frauenköpfen). 

Zu  S.  7S4.     Lampe. 

4071.  (2809).     Dm.  o,i3.     Athen,    S.  Sabouroff. 

Kreisrunde  Lampe  mit  zehn  Oeffhungen  für  Dochte. 
Guter  Thon  und  Firnis. 

4072.  (2811).     Dm.  0,105.     Attika,  S.  Sabouroff. 

Runde  Lampe  mit  einer  DochtÖffnung  und  einem  Henkel. 
Thon  und  Firnis  bester  Zeit. 

4073.  (TC.  1172).     Dm.  0,09.     S.  Koll. 

Runde  Lampe  mit  einer  Oeffnung;  doch  ohne  Henkel. 
In  der  Mitte  von  einer  Röhre  durchbohrt  (zum  Aufstecken 
auf  einen  Lychnuchos).    Guter  Firnis. 

Z.u  S.  fSjß.     Schwarz,  mit  eingepressten  Ornamenten. 

4074.  (Dubl.  220).     H.  0,05.     Dm.  0,18.     S.  Koll. 

Zweihenklige  Schale  mit  niederem  Fusse,  Form  No.  226. 
Innen  gepresstes  Palmettenkreuz. 

407  5.     H.  0,07.     Dm.  0,12.     Unbek.  Herk. 

Napf,  etwa  Form  No.  277,  doch  die  Henkel  hoch  aufge- 
bogen; Rand  nicht  abgesetzt.  Innen  gepresste  kleine  Pal- 
metten. 

///<  •)■  anzusch  Hessen : 

4076.    (2126).    H.  0,11.    Athen,  Gesch.  des  Grafen  Brassier  de  St.  Simon, 
1862. 

Kleine  bauchige  Flasche,  mit  mehreren  Reihen  gravierter 
Ranken;  später  Firnis,  der  vielfach  abgesprungen. 


Schale.      Lampe.      Schwarze  Gefässe.  io33 

Zu  S.  78g ff.     Schwarz,  geriefelt. 

4077.  (100).     H.  0,085.     S.  Koll. 

Becher,  'ähnlich  Form  No.  272,  doch  einfacher,  die  Henkel 
oben  an  den  Rand  stossend. 

4078.  H.  0,035.     Dm.  0,11.     S.  Koll. 

Tellerchen,  ähnlich  Form  No.  252,  der  obere  Rand  ge- 
riefelt. 

4079.  (2556).     H.  0,02.     Dm.  0,048.     Italien,  S.  Friedländer,  1877. 
Desgl.;  in  der  Mitte  gepresste  Rosette. 

Zu  S.  794ff.     Sclnvarz,  mit  au/gesetzten  einst  vergold.  Ornamenten. 

4080.  (2i36).     L.  0,06.     Athen,  1864. 

Fragment  einer  grösseren  Vase,  innen  gefirnisst.  Eine 
Rosette  und  ein  Gehänge  in  der  Art  von  Ohrgehangen  aufge- 
setzt; von  der  Vergoldung  noch  Spuren. 

Glatt  schwarz. 

4081.  (2401).     H.  0,18.     Smyrna,  S.  Spiegelthal,  1873. 

Amphora,  Form  No.  338.  Ganz  schwarz.  Firnis  späterer 
Zeit. 

4082.  (2402).     H.  0,15.     Smyrna,  S.  Spiegelthal,  1873. 
Kännchen,    etwa  Form  No.  182,    doch  schlanker  und  der 

Henkel  anders  geschwungen;  von  späterem  Charakter.     Ganz 
schwarz. 

4083.  (201g).     H.  0,07.     Dm.  o,i3.     Rhodos,  Gesch.  von  Berg. 
Schale,    etwa    Form    No    284.     Innen    flach    eingedrückte 

Strichelchen.     Ganz  schwarz. 

4084.  (2403).     H.  0,06.     Dm.  0,105.     Smyrna,  S.  Spiegelthal,  1873. 
Desgl.-,  innen  nichts. 

4085.  (2020).     H.  0,085.     Dm.  °>°75-     Rhodos,  Gesch.  von  Berg. 
Napf,   zweihenklig,   viel  schlanker  als   Form  No.  21 3  und 

unten  eingezogen.    Später  Firnis. 


Nachtrag.  —  Nichtatt.  rotfigurig. 


Zu  D.     Die  nicht-attischen   rotfigurigen  Vasen. 

Zu  S.  817.    Böotien. 

4086.  (2779).     H.  0,055-     Dm.  o,3i.     Angebl.  Korinth,  i883. 

Flache  Schüssel  auf  niederem  Fusse.  Im  Rande  zwei 
Löcher  (zum  Aufhangen).  Um  das  Centrum  herum  ein 
breiter  Streif  von  schw.  auf  den  Thongrund  aufgemalten 
Palmetten  Ringsherum  breiter  Streif  mit  ausgespartem  Lor- 
beerkranz. -  Im  Stile  gewisser  lokalböotischer  Schalen  die 
dem  vierten  Jahrh.  angehören. 

4087.  (2708).     H.  0,065.     Böotien,  1880. 

Kleines  einhenkliges  Töpfchen  mit  schlechtem  rötlichem 
Firnis.    Spät.    Auf  der  Schulter  gravirte  Inschrift: 

Unbestimmte  griechische  Fabrik.     Polychrom. 

4088.  (2440).     H.  0,16.     Thera,  1875. 

Kanne  der  Form  No.  323.  Heller  Thon,  mit  weissem 
Ueberzug  bedeckt;  darauf  mit  bunten  Farben  einfache  Deko- 
ration; Perlstäbe  zur  Trennung  des  Feldes;  grosser  Mäander 
um  den  Bauch.  Farben:  schwarz,  rosa,  blau,  gelb,  braunrot. 
—  Wohl  aus  hellenistischer  Zeit. 

Zu  S.  822  ff.    Etrurien. 

Zu  S.  826.     Sog.  Stamnos. 

4089.     Unbek.  Herkunft. 

Fragmente,  wahrscheinlich  von  einem  „Stam^os'1. 

A)  Frau  (gegürteter  Chiton;  zwei  Streifen  vorn  herab) 
steht  neben  einem  Panther  nach  1.,  der  zu  ihr  aufblickt; 
sie  hält  einen  Kranz  mit  geknoteter  Tänie  hinaus.  Zu  beiden 
Seiten  Palmetten. 

B]  Rest  einer  Figur  nach  1.  mit  einer  Schüssel  auf  der  L., 
von  der  Tänien  herabfallen. 

Später  Stil;  mit  Weiss.  —  Oben  Epheu  (weisse  Blätter; 
geritzte  Zweige)  und  Eierstab. 


Böotisch.  —  Etruskisch.  lo35 

Zu  S.  Sjo.      Verschiedene  Formen. 

4090.     (2366).     H.  0,055.     Dm.  <V5-     Caere,  1872.  —   Vgl.  Corssen,  Spr. 
d.  Etrusker  I,  ioo3. 

Teller  auf  einem  Fusse  wie  dem  der  Schalen.     Gefirnisst 

bis  auf  das  Gentrum,  in  dem  folgende  schw.  aufgemalte  Inschrift 


4091.        (2279).      H.  0,045.      Dm.  °>12-       Gerh.'  Nachl.    —    Vgl.  Corssen, 
Spr.  d.  Etrusker  I,  1002. 

Gleicher,  doch  fragmentierter  Teller.  Innen  schw.  aufgemalt 


t 

A       ^ 


4092.  (2278).     H.  0,04.     Dm.  0,07.     Gerh.'  Nachl.    —    Vgl.  Corssen,  Spr. 

d.  Etrusker  I,  S.  1002. 

Kleines  Schüsselchen,  etwa  Form  No.  260,  doch  einfacher. 
Innen  schw.  aufgemalt   ii.VM3G 

4093.  (2277).     H.  0,06.     Dm.  0,09.      Gerh.'  Nachl.    —    Aus  Stücken  und 

etwas    übermalt.    —    Vgl.   Mommsen,    unterit.   Dial.    S.  189,   c 
Corssen,  Spr.  d.  Etrusker,  I  S.  1001 

Desgl.;  innen  schw.  aufgemalt    "»  *.  V  \J  A  «  I  I  M 

4094.  (2642).     H.  0,05.     Dm.  0,135.  Vetralla,  1879. 

Teller,  etwa  Form  No.  2ö3.  Auf  der  oberen  Fläche: 
breites  Wellenornament  um  den  Rand  und  innen  Frauenkopf, 
sehr  flüchtig,  nach  1.,  mit  Haube;  spater  Stil. 


J035  Nachtrag.  —  Italisch  rotfig. 

4095.  (962).     Dm.  0,14.     S.  Koll. 

Flache  Phiale  mit  Omphalos,  um  den  in  den  Thongrund 
gepresste  kleine  Palmetten.  Am  Rande  einfaches  Ornament. 
Wahrscheinlich  etruskisch. 

4096.  (2235).     H.  0,09.     Dm.  0,08.      Bomarzo,  Gerh.'  Nachl. 

Napf,  dessen  Bauch  unten  stark  eingezogen;  ein  horizon- 
taler und  ein  vertikaler  Henkel  (wie  an  Form  No.  21 5). 

A)  Zwei  Löwen  brüllen  einander  an;  zwischen  beiden 
ein  Stierkopf.  B)  Zwei  Panther  brüllen  gegen  einander  und 
legen  je  eine  Klaue  auf  einen  Reh  (?)  köpf.  —  Sorgfaltig  und 
zierlich;  mit  Weiss  und  verdünntem  Firnis. 

Zu  S.  S32.     Mit  thonroter  Farbe  aufgemalt  auf  den  gefirn.  Grund. 

4097.  (1792).       H.    0,20;     mit    Henkel    o,36.       Dm.    0,22.       Etrurien, 
Gerhard,  1841. 

Form  No.  iq3.  Grosser  einhenkliger  Kantharos.  Innen- 
seite des  Henkels:  Silen  nach  r.,  umblickend,  schreitend. 
Palmetten  neben  dem  Henkel  auf  dem  Bauche.  Vorn  Flügel- 
figur im  archaischen  Laufmotiv  nachl.  in  Chiton,  wohl  weib- 
lich; r.  und  1.  je  ein  galoppierendes  Flügelpferd,  nach  den 
Henkelpalmetten  zu  gewandt.  —  Strenger  Stil.  Innenzeichnung 
mit  schw.  Firnis  auf  die  aufgemalte  thonrote  Farbe. 

4098.  (600).     H.  o,i3;  mit  Henkel  0,22.    Dm.  0,16.     Vulci,  S.  Dor. 
Dieselbe    Form,    doch    kleiner.     Auf  der   Innenseite    des 

Henkels:  eine  Art  Flechtornament  und  Epheublätter.  Zu  den 
Seiten  des  Henkels:  Palmetten.  Vorn:  Zwei  Sphingen  sich 
gegenüber;  zwischen  ihnen  ein  Epheuzweig.  Innenzeichnung 
teils  graviert,  teils  mit  Firnis. 

Zu  S.  833  ff.  Campanien. 

4099.  (Dubl.  512).     H.  0,25. 

Amphora  der  Form  No.  52.  Schwarz  gefirnisst.  Die 
ganze  Malerei  ist  modern;  es  wurden  die  betreffenden  Par- 
tien aus  dem  Firnis  ausgekratzt  und  mit  Thonfarbe  gefüllt. 

4100.  (1189).     H.  0,20.     Bitordi,  S.  Koll. 

Hydria.  Um  den  Hals  Eierstab.  Laufender  Jüngling 
nach  L,  wo  ein  niederer  Altar  steht  (Mäntelchen  auf  1.  Arm; 
r.  Stab  mit  Tänie  in  der  L.;  Schuhe;  Brustband). 

4101.  (2266).     H.  0,07  Gerh.  Nachl. 

Kleine  Hydria.     Auf   der  ungef.  Schulter  schw.  und  w. 
inken.    Ebenso  auf  der  Rückseite  des  Bauches.    Vorn  zwei 
weisse  weibl.  Kopfe. 


Etruskisch.  —  Campanisch.  103/ 

4102.  (Dubl.  453).     H.  0,26. 

Glockenkrater.  Fragmentiert;  nur  eine  Seite  erhalten: 
Jugendlicher  Satyr  stellt  das  1.  Bein  auf  einen  Fels  und  halt 
eine  Schale  auf  der  R.  nach  r.,  wo  eine  Frau  mit  Kranz  und 
Tyrsos  steht.  —  Gering. 

4103.  (1573).     H.  0,19.     Bit.'ordi,  S.  Koll. 

Glockenkrater.  Ein  Jüngling  sitzt  nach  1.  auf  Gewand 
und  erhebt  die  Strigilis  in  der  R.;  ein  Jüngling  im  Mantel 
vor  ihm.  —  B)  Zwei  Manteljünglinge;  einer  mit  Stock.  — 
Gering. 

4104.  (Dubl.  540).     H.  0,18.  Ca  Ivel  lo,  S.  Koll. 
Glockenkrater.     A)  Löwen  (?)  köpf  nach  1.    B)  Rosette; 

Palmetten  daneben.  —  Sehr  roh.  Heller  Thon.  —  Unten 
schw.  Strahlen  nach  oben. 

4105.  (2379).     H.  0,14.     Angebl.  Smyrna,  Gesch.  von   Spiegelthal,  1873. 
Deckelgef'äss  mit  hohen  Ohrhenkeln,  wie  3o56;    Deckel 

fehlt.  A)  Eros  von  weibischen  Formen  mit  Brustband  sitzt 
nach  1.  —  B)  Eine  Frau  (Brustband)  sitzt  nach  1.  und  hält 
eine  Schüssel  auf  der  R.  mit  Früchten  und  einen  Kranz.  — 
Gewiss  campanisch  und  nicht  aus  Smyrna. 

4106.  (Dubl.  965).     H.  0,08. 

Kleine  Kanne  mit  unbärtigem  Satyrkopf  nach  1.;  ganz 
übermalt. 

4107.  (Dubl.  752).  H.  0,24.     Laurenz  an o,  S.  Koll. 

Kanne;  nach  unten  bauchig.  Unten  Wellenornament. 
Eingerahmtes  Bild.  Frau  mit  Schüssel  und  Narthex  nach  1. 
vor  einem  Altar  (auf  dem  ein  Granatapfel).  Die  obere  Hälfte 
stark  übermalt  und  zwar  im  apulischen  Stil. 

4108.  (Dubl.  966).     H.  0,09. 

Schlanker  Aryballos.    Frauenkopf  nach  1. 

4109.  (1844).     H.  0,08.      Gerh.' 

Aryballos.  Mündung  fehlt.  Eros  mit  Schüssel  nach  1. 
schreitend. 

4110.  (2156).      H.  0,0V).      Dm.  0,12.      S.   Pourtales,  1865;    s.  Dubois  catal. 

No.  3 16. 

Schale  der  Form  No.  226.  Schwarz;  innen  mit  thonroter 
Farbe  aufgemalt:  ein  tanzender  Komiker  nach  r.  im  gewöhn- 
lichen Kostüm  (Aermel,  Hosen,  dicker  Bauch,  hängender 
Phallus);    die   Maske    zeigt    grinsendes    Gesicht    und    offenen 


I038  Nachtrag.  —  Italisch  rotfig. 

Mund.  Die  Fleischteile  von  hellerem  Rot  (übermalt);  Haar  und 
Bart  weiss.    Innenzeichnung  graviert. 

4111.  (2378).     Dm.  0,075.     Angebl.  Smyrna,  Gesch.  v.  Spiegelthal,  1873. 
Deckel     einer     Deckelschale.      Zwei     Frauenköpfe, 

durch  Palmetten  getrennt.    Auf  dem  Rande  Wellenornament. 

4112.  (Dubl.  402).     H.  o,i3.     S.  Koll. 

Napf,  Form  No.  21 3.  Schwarze  einfache  Dekoration; 
Schachbrett;  unter  den  Henkeln  Strahlen  nach  unten.  — 
Aelter  campanisch. 

4113.  (6i3).     H.  0,07.     Dm.  0,12.     „Ruvo",  S.  Koll. 

Napf,  niedere  Form;  zwei  horizontale  Henkel.  A)  Frau 
mit  Schüssel  sitzt  neben  kleinem  Altar.  B)  Frauenkopf  nach  1., 
in  Haube. 

4114.  (929).     H.  0,12.     „Ruvo",  S.  Koll. 

Napf  der  Form  No.  322;  Henkel  zweiteilig. 
A)  Nike  bringt  einen  Kasten  nach  r.  —  B)  desgl.  —  Fast 
attischer  Stil,  ob  campanisch? 

4115.  (1255).     H.  o,i3.     „Ruvo",  S.  Koll. 

Desgl.;  doch  von  schlechter  Ausführung  und  spätem  Stile. 
A)  Laufender  Jüngling  nach  r.  —  B)  Laufende  Frau  mit 
Kranz  nach  1. 

4116.  (1961).     H.  o,3i.     Von   Gargiulo   in  Neapel   gek.   1845. 
Hockende  dickbäuchige  männliche  bärtige  Figur  die  mit 

beiden  erhobenen  Armen  eine  weite  Gefassmündung  (mit  Lor- 
beerkranz) trägt;  hohl.  Der  Kopf  vonkomisch  erregtem  Ausdruck; 
Mund  geöffnet.  Ein  Kranz  von  Früchten  im  Haar.  Milderung 
eines  alten  grotesken  Typus.  Der  Körper  nackt  nnd  jetzt 
thongrundig;  er  scheint  rot  gefärbt  gewesen  zu  sein.  —  Die 
Haare  und  Augen  weiss;  Lippen  hochrot.  —  Wahrscheinlich 
campanisch. 

4117.  1721).     H.  0,22.     Angebl.  Lokri,  S.  Koll. 

Hydria;  Form  guter  Zeit  und  guter  Firnis.  Um  den 
Hals  ausgesparter  Lorbeer;  unter  dem  hinteren  Henkel  Pal- 
mette. Auf  dem  vorderen  Bildfelde  war  auf  weissem  Ueber- 
zug  eine  schwarzfig.  Malerei  obscönen  Inhalts  gemalt;  dieselbe 
war  völlig  modern  und  ist  jetzt  entfernt.  Es  zeigte  sich  dass 
in  der  That  ein  ausgespartes  Bildfeld  darunter  war,  das  auf 
dem  Thongrund  schwarzfigurig  bemalt  war.  Unten  lief  ein 
Eierstab.    Kenntlich  ist  dann  noch  der  Unterkörper  einer  nach 


Campanisch.  —  Lukanisch.  —  Apulisch.  10^0, 

r.  schreitenden  Frau;  r.  Palmette (?).  Keine  Gravierung.  Singular. 
Vgl.  3i55  ff. 

Zu  S.  86s  ff.    Lukanien. 

4118.  H.  o,33.     Anzi,  S.  Koll.  (No.  663). 

Glockenkrater.  A)  Jüngling  nach  1.  schreitend  mit 
Kasten  und  Kranz.  —  B)  Frau,  mit  Kasten  und  Palmetten- 
ranke in  der  R.,  eilt  nach  1.,  wo  ein  grosser  Kalathos  (?).  — 
Unten  Wellenornament.    Spat  und  flüchtig. 

4119.  (1579).     H.  0,18.     St.  Arcangelo,  S.  Koll. 
Glockenkrater;  unten  Wellenornament.  —  A)Schweben- 

der    Eros    nach    1.    (kurzes  Haar),    einen    Ball    in    die   Höhe 
werfend.  —  B)  Manteljüngling  nach  1.;  vor  ihm  ein  Ball. 

4120.  (812).     H.  0,205.     Alte  Kgl.  S. 

Lekythos.  Auf  der  Schulter  Stabornament.  Am  Bauch 
oben  kleine  schw.  Strahlen  nach  unten.  Frau  in  dor.  Chiton 
schreitet  nach  1.,  Kastchen  und  Kranz  tragend;  vor  ihr  eine 
Gans  mit  gehobenen  Fiügeln.  —  Aelter  lukanisch. 

4121.  (756).     H.  0,24.     St.  Arcangelo,  S.  Koll. 

Jugendlicher  Kopf  mit  Hals  (auf  viereckiger  Plinthe)  mit 
einer  Lekythosmündung.  Roh  und  plump;  schwer.  Weisser 
Ueberzug  auf  dem  Fleisch;  Haar  und  Augen  (rohe  ovale 
Schlitze)  gefirnisst;  die  Haare  durch  gekreuzte  eingedrückte 
Linien  angedeutet.    Roher,  etwas  altertümlicher  Typus. 

Zu  s.  Sgsff.    Apulien. 

Zu  S.  Sgj.     Prachtamphora. 

4122.  Unbekannte  Herkunft. 

Fragmente  mehrerer  grosser  Prachtamphoren. 

Insbesondere:  a)  Grosse  Stücke  von  einer,  deren  unterer 
Bauchteil  geriefelt  war.  Bauch.  Obere  Hälfte,  durch  Pal- 
metten in  zwei  Seiten  geteilt:  A)  Ruhiges  Viergespann  nach  1.; 
eine  w.  Stele  davor;  r.  Beine  eines  Mannes  in  Stiefeln  nach  r.; 
war  mythische  Darstellung.  —  B)  R.  sitzender  Jüngling 
nach  1.,  vor  dem  eine  Frau  mit  Schale;  dann  noch  ein 
Jüngling;  nicht  mythisch.  —  Untere  Hälfte:  umlaufend. 
Die  gewöhnlichen  Jünglinge  und  Frauen  mit  Zweigen, 
Kränzen,  Kästchen,  Blumen  u.  s.  w.  sich  gegenüber  stehend 
und  sitzend.  —  Zwischen  beiden  Hälften  ein  Band  von  Ranken. 

b)  Stücke  eines  anderen  ähnlichen  Gefässes.  Der  untere 
Teil   des  Bauches   glatt;    zu   unterst   schw.   Strahlen.     Bauch 


jq,0  Nachtrag.  —  Italisch   rotfig. 

wieder  in  zwei  Hälften,  durch  ein  Rankenband  getrennt.  Die 
obere  durch  Palmetten  in  zwei  Seiten  geteilt:  A)  R.  Ende  einer 
mythischen  Komposition;  Schwanz  eines  Pferdes  nach  1.;  ein 
phrygisch  gekleideter  Jüngling  eilt  mit  ausgebreiteten  Armen 
ihm  nach  nach  1.;  unten  Blumen.  B)  L.  Ende:  Jüngling  auf 
w.  Stab  gestützt.  —  Untere  Hälfte  umlaufend:  die  gewöhnlichen 
Gruppen  von  Frauen  und  Jünglingen. 

c)  Stück  von  der  oberen  Bauchhalfte  einer  dritten  ahnlichen 
Vase.  A)  R.  Ende;  Jüngling  der  ein  w.  Schaf  nach  1.  führt; 
ionische  Säule  mit  w.  Dreifuss  darauf  (Opfer  in  einem  Heilig- 
tum). B)  Frau  mit  Kranz  nach  r.;  1.  Ende. — Darunter  wieder 
Ranken. 

d)  Stück  von  der  Schulter  einer  Prachtvase.  Iris  nach  r. 
(kurzer  Chiton,  w.  Gürtel,  Stiefel,  Kerykeion  in  der  L.;  ge- 
flügelt). 

e)  Kleines  Stück  eines  Nereidenfrieses. 

Ztc  S.  gi2.     Amphora,  b,   Gruppe  2. 

4123.  (1070).     H.  0,52.     Ruvo,  S.   KoII. 

Die  Medusenmasken  w.  und  gelb  auf  A),  thongrundig  auf  B). 

Hals:  A)  Kopf  der  Nike  mit  Rückenflügeln;  weiss  mit 
gelb.  —  B)  Palmette,  thongr. 

Bauch.  A)  In  einer  w.  ionischen  Aedikula  sitzt  ein 
weiss  gemalter  Jüngling  nach  1.  (auf  r.  Gewände),  eine 
Schüssel  mit  einer  Frucht  auf  der  L.;  r.  und  1.  je  eine  T'änie. 

—  B)  Frauenkopf  nach  1. 

4124.  (73o).     H.  0,60.     Alte  Kgl.  S. 
Medusenmasken  wie  an  4123. 

Hals:  A)  Drei  grosse  Blumen  und  Ranken;  mit  Weiss.  — 
B)  Thongr.  Palmette. 

Bauch.  A)  In  einer  w.  ionischen  Aedikula  mit  Giebel 
sitzt  auf  Gewand  ein  weiss  gemalter  Jüngling  nach  1.,  eine 
Fruchtschale  und  Tänie  auf  der  R.  Aussen  jederseits  ein 
grosser  Kalathos,  vollgehäuft;  oben  darauf  je  ein  Alabastron. 

—  B)  Frauenkopf  nach  1. 

4125.  H.  0,50.     S.  Ingenheim.  —  Ergänzt  und  übermalt. 

Medusenmasken  wie  oben. 

Hals:  A)  Weisser  Eros  mit  Ball  sitzt;  Blumen  rings.  — 
B)  Palmette. 

Bauch.  A)  Weisse  Aedikula,  darin  ein  w.  Jüngling 
mit  Schüssel.  R.  aussen  ein  Jüngling,  der  eine  Tänie 
ingt,  1.  eine  Frau  herbeikommenefmit  Kanne  und  Schale. 


Apulisch.  jO_m 

—    B)  Von  Tänie  umwundene  Grabstele;    r.  sitzt  Jüngling 
mit  Schale  und  Tänie,  1.  Frau  mit  Kästchen  und  Tanie. 

Zu  S.  gig.     Pelike,  Grttppe  2. 

4126.  (892).  H.  0,46.  A.  Kgl.  S.  —  Intakt.  —  Abg.  Monum.  d.  Inst.  IV,  24; 
Annali  d.  I.  vol.  XVII,  p.  374  (O.Jahn);  Elite  ceramogr.  IV,  71; 
p.  209.     Genick,  gr.  Keramik,  1884,  Taf.  11. 

A)  Am  Halse  Palmetten.  —  In  der  Mitte  sitzt  eine  Frau 
Aphrodite?)  auf  einem  r.  und  w.  Stuhle  nach  1.;  sie  hat 
offenes  Lockenhaar  und  einen  w.  und  g.  Kopfaufsatz  (Chiton, 
Mantel,  Halsband);  auf  ihrem  Schoosse  ein  Häschen  (verd. 
Firnis);  sie  wirft  den  Kopf  etwas  zurück  und  blickt  wie 
zweifelnd  nach  dem  Jüngling,  der  1.  vor  ihr  auf  einen  w. 
Stock  gelehnt  steht  und  ihr  einen  Kranz  entgegenstreckt;  in 
der  L.  hält  er  ein  r.  Kästchen  (mit  Giebeldeckel).  Von  oben 
fliegt  ein  Eros  mit  einer  Tänie  auf  ihn  herab.  R.  hinter  der 
Sitzenden  steht  eine  Frau  mit  Alabastron  und  Tympanon. 
Oben  1.  sitzt  Frau  mit  Spiegel,  r.  Frau  mit  Vogel  (Taube?). 

B)  Auf  einem  Felsen  sitzt  eine  Frau  nach  r.,  mit  grossem 
Apfelzweig  und  Kästchen.  R.  Jüngling  mit  Tänie  und  Eimer. 
Oben  Eros,  sitzend,  mit  Kranz. 

4127.  Unbekannte  Herkunft. 

Fragment.  Von  der  einen  Seite  einer  Pelike.  L.  Rest  der 
Palmetten,  unten  Mäander. 

Liebesscene.  Ein  Jüngling  lagert  auf  einer  Kline,  die 
Leier  im  1.  Arme;  .ein  Mädchen  (in  Chiton  und  Mantel)  sitzt 
neben  ihm  und  umarmt  ihn;  auf  ihrem  Schoose  liegt  ein  Ball 
(w.  und  g/);  unter  der  Kline  ein  Fächer.  Ein  Eros  fliegt  auf 
den  Jüngling  zu  um  ihn  zu  bekränzen  wie  es  scheint.  L. 
steht  (1.  Bein  höher)  eine  Dienerin  mit  Kästchen.  R.  die 
Beine  einer  stehenden  männlichen  Figur. 

4128.  (1158).     H.  0,25.     Alte  Kgl.  S. 

A)  Eros  nach  1.  mit  Rosettenguirlande  und  Fächer;  einen 
Fuss  höher  aufstellend.  —  B)  Frauenkopf  nach  1. 

Zu  S.  g23ff.     Hydria. 

4129.  (88).     H.  0,195.     Ruvo,  S.  Koll. 

Um  den  Hals  Eierstab.  Pegasos  (gezäumt)  nach  1. 
galoppierend;  unten  w.  Wellenlinien;  darunter  Palmetten. 
W.  Punktrosetten  im  Räume.  Hinten  Palmette.  Relativ 
älterer  Stil. 

66 


1042  Nachtrag.   —    Italisch  rotfigurig. 

Zu  S.  934.     Aryballos. 

4130.  (Dubl.  663).     H.  0,17.     Alte  Kgl.  S. 

Frau  mit  Kästchen  und  Traube  nach  r.    Hinten  Palmette. 

Zu  S.  940.     Kantharos,  Gruppe  2. 

4131.  (95)-     H.  0,18.     Alte  Kgl.  S. 
Jederseits  ein  Frauenkopf  nach  1. 

Zu  S.  941.     Napf,  a. 

4132.  (Dubl.  432).     H.  0,10.     Ruvo,  S.  Koll. 

A)  Jüngling  nach  1.  eilend,  mit  Fackel. 

B)  Von  Sinter  bedeckt;  wie  es  scheint  ein  ähnlicher 
Jüngling. 

Zu  S.  943,  ÄTo.  3391!- 

4133.  (2916).     H.  0,125.     S.  Castellani,  1884. 

Deckelbüchse  wie  3391  ff.  Deckel:  Frauenkopf  und  Pal- 
metten. Untere  Hälfte  (scheint  fremd)  mit  Lorbeer.  —  Im 
thongr.  Innern  des  Deckels  sind  flüchtige  schw.  aufgemalte 
buchstabenartige  Zeichen  (darunter  besonders  oft  J-)  sowie 
Ornamente. 

Zu  S.  944  ff. 

4134.  (157).     H.  0,08.     L.  0,15.     Bari,  S.  Koll. 

Gefäss  in  Form  einer  ganzen  Figur.  Papposilen  liegt 
schlafend  auf  einem  vollen  Schlauche;  Schweinsohr;  dicker 
Symposionskranz  um  den  Kopf.  Ungefirnisst,  nur  Bart  und 
Haar  schw.;  auf  der  Plinthe  schw.  Wellenornament.  Hinten 
im  Rücken  ein  runder  Henkel. 

Zu  S.  946.     Rhyton. 

4135.  (811).     H.  o,3a     Ruvo,  S.  Koll. 

Schw.  Eberkopf  eines  Rhyton.  Der  ganze  daran  an- 
gesetzte Gefassteil  mit  der  Malerei  ist  modern. 

Zu  S.  948  ff.      Weissgelb  und  rot  aufgemalt. 

4136.  (1460).     H.  0,15.     Ruvo,  S.  Koll. 

Alainastron,  Form  No.  296.  Frauenkopf  mit  Haube 
nach  1.  und   Ranken. 

4137.  (102       11.  o,3o.     Ruvo,  S.  Koll. 

I   mu  r.  Form  No.  3 10.   Eine  plastische  Silenmaske  dient  als 
iss;  am  andern  Henkelansatz  Relief  des  Pan  (bocksbeinig, 
bartig)  der  die  Syrinx  (ungleiche  Röhren)  bläst. 


Apulisch.  —  Unbestimmt.  1043 

A)  Guirlanden;  Frauenkopf;  fliegender  Vogel  mit  Kranz. 

B)  Halsbandornament. 

Zu  S.  QjS.     Apit lisch,  ungefimisst. 

4138.  (2oi3).     H.  o,iS.     Von  Marguier  in  Berlin  gek.,  1851. 

Gefäss  in  Mandelform;  ungefimisst;  mit  eingedrückten 
Punkten  bedeckt.  Reste  weissen  Ueberzuges.  Oben  eine 
Lekythosmündung  mit  zwei  Henkeln,  gefirnisst. 

Zu  S.  962,  No.  3593 ff- 

4139.  (TC.  294).     H.  0,42.     S.  Koll. 

Amphora  der  Form  No.  56.  —  Ungeriefelt. 

4140.  (TC.  484).     H.  0,27.     S.  Koll. 
Desgl.;  ungeriefelt. 

4141.  (TC.  500).    H.  0,27.    S.  Koll. 
Desgl.;  ungeriefelt. 

4142.  (TC.  488).     H.  o,3o.     S.  Koll. 

Kanne,  Form  No.  3o8.  Ungeriefelt;  Reste  weissen  Ueberzugs. 

4143.  (TC.  497).    H.  0,25.     S.  Koll. 
Desgl.;  geriefelt. 

Zu  s.  962  ff.      Gefasse    unbestimmter    italischer    Fa- 
briken. 

Zu  S.  962,  a.     Gefirnisst,  gewöhnlich  bemalt. 

4144.  (1816   bezeichnet  von   Gerhard;    im  gedr.  Katalog  nicht).     H.  0,10 
Kleine  Hydria  mit  Palmette  vorn  (ausgespart). 

4145.  (1221).     H.  0,15.     Anzi,  S.  Koll. 
Aryballos  wie  3599. 

4146.  (1214).    H.  0,145.    S.  Koll. 

Henkellos;  ahnlich  Form  No.  329;  mit  Gitterwerk  auf 
Thongrund. 

4147.  (2287).     H.  und  Dm.  0,07.     Gerh.'  Nachl. 

Pyxis  mit  übergreifendem  Deckel,  der  thongr.  und  mit 
schw.  Ornamenten  bemalt:  Eierstab,  Wellen,  Mäander.  Relativ 
alterer  Charakter. 

4148.  (1245).    H.  0,125.    S.  Koll. 

Deckelbüchse,  Form  No.  304.  Schw.  Stabe  auf  der 
Schulter. 

66* 


Wi^  Nachtrag.  —  Italisch  rotfigurig. 

4149.  (27).     H.  0,07.     Dm.  o,i3.     S.  Koll. 

Deckelschale  mit  r.  aufgemalten  Strichen  am  Rande; 
Deckel  fehlt. 

4150.  (Dubl.  285).     H.  0,05.     Dm.  0,09. 
Desgl.;  Deckel  fehlt. 

4151.  (23o2).     Dm.  0,11.     Gerh.'  Nachl. 

Guttusartiges  Gefäss,  ähnlich  Form  No.  245,  doch  unge- 
riefelt;  oben  kleines  Sieb;  tierkopfförmiger  Ausguss.  Oben 
Malerei,  die  jetzt  ganz  zerstört,  nur  eine  Flügelfigur  kenntlich. 
Anscheinend  apulischer  Stil. 

4152.  (177)      H.  0,27.     Bari,  S.  Koll. 

Gefäss  auf  hohem  Untersatze,  auf  dem  schw.  aufgemalte 
Palmetten  und  Epheublätter;  ähnlich  3621.  Oben  Deckel  mit 
einem  kleinen  Gefäss  (Kännchen)  als  Knopf. 

Zu  S.  966  ff.     Gefirnisst,  rot  aufgemalt. 

4153.  (61).     H.  0,09.     S.  Barth. 

Aehnlich  Form  No.  304;  Deckel  fehlt.  Auf  der  einen 
Schulter  rot  aufgemaltes  Stabornament,  auf  der  anderen 
„laufender  Hund1'  und  gravierter  Eierstab. 

Zu  S.  970  ff \     Geßrnisst,  unbemalt. 

4154.  (1407).     H.  0,235.     S.  Koll. 

Eine  Art  Flasche  mit  zwei  schwanenkopfförmigen  Griffen; 
langer  dünner  Hals.  Nur  die  Mündung  ihongrundig,  mit 
schw.  Punkten. 

4155.  (1173).    H.  0,42.    S.  Koll. 

Glockenkrater,  Form  No.  49,  doch  noch  schlankerer  Unter- 
teil; war  antik  gebrochen  in  zwei  Hälften  und  ist  mit  Blei- 
klammern geflickt. 

4156.  (Dubl.  756).    H.  0,14. 

Bauchige  Kanne  mit  dreischlitziger  Mündung.  Vorn  ist 
durch  Auskratzen  und  Aufmalen  ein  schlechtes  Bild  modern 
aufgemalt. 

4157.  (1278).     H.  0,16.     Nola,  S.  Koll. 

Kanne,  etwa  Form  No.  209.    Guter  Firnis. 

4158.  (174).     H.  0,12.     Bari,  S.  Koll. 

Kännchen,  Form  No.  332.'  Der  Boden  als  Sieb  durch- 
löchert.    Später  Firnis. 


Unbestimmt.  1045 

4159.  (Dubl.  473)-     H.  0,09. 

K'ännchen,  etwa  Form  No.  33i,  doch  weniger  schlank. 

4160.  (Dubl.  708).     H.  0,075. 
Bauchiger  kleiner  Aryballos. 

4161.  H.  0,09.     Unbek.  Herkunft. 

Salbgefäss,  Form  No.  268.    Henkel  ab.    Guter  Firnis. 

4162.  (Dubl.  563).     H.  0,11.     S.  Koll. 

Desgl.;  doch  die  Form  vereinfacht.  Schlechter  später 
Firnis.    Henkel  ab. 

4163.  (i32).    H.  0,092.     S.  Koll. 
Schlankes  henkelloses  Salbgefäss. 

4164.  (i38).     H.  0,075.     S.  Koll. 

Henkelloses  kleines  Salbgefäss,  unten  flach;  modern  auf- 
gemalter weisser  Streif. 

4165.  (Dubl.  1295).    H.  o,n.    S.  Koll. 

Deckelgefäss  mit  hohen  Ohrhenkeln  (etwa  Form  No.  304); 
der  Deckel  fremd.  Unterster  Teil  des  Bauches  ungeflrnisst. 
—  Gefüllt  mit  Asche,  Kohle  und  verbrannten  Knochen. 

4166.  (Dubl.  246).     H.  0,05.     Dm.  o,i3. 

Schale,  Form  No.  226,  doch  mit  eckigen  Henkeln.  Innen 
gepresste  Palmetten. 

4167.  (Dubl.  279).     H.  0,09.     Dm.  0,145. 

Schale  mit  umgebogenem  Rand  und  niederem  Fuss. 

4168.  (Dubl.  238).     H.  0,07.     Dm.  0,14.     Alte  Kgl.  S. 
Schale,  Form  No.  23o. 

4169.  H.  0,04.     Dm.  0,065. 

Deckelschale,  Form  No.  218;  ohne  Deckel.  Miniatur- 
exemplar. 

4170.  (20).     Dm.  0,15.     S.  Koll. 

Schale  mit  zwei  eigentümlich,  wie  eine  Schleife  gebildeten 
Henkeln.    Schlechter  Firnis. 

4171.  (Dubl.  i83).     Dm.  o,i3. 
Einhenklige  Schale. 

4172.  (Dubl.  184).     Dm.  0,14. 

Desgl.;  aussen  breiter  ungefirn.  Streif.  Schlechter  Firnis; 
hellrötlicher  Thon. 


10,{j  Nachtrag.  —  Italisch   rotfigurig. 

4173.  H.  0,09.     Dm.  0,11. 
Napf,  Form  No.  21 3;  guter  Firnis. 

4174.  (Dubl.  333).     H.  0,075.     Dm-  °>°95- 
Desgl. 

4175.  (Dubl.  337).     H.  0,11.     Dm.  0,115. 
Desgl.;  schlanker;  geringer  Firnis. 

4176.  (i364).     H.  0,08.     Alte  Kgl.  S. 
Napf  der  Form  No.  333. 

4177.  (Dubl.  457)-     H-  °>°9- 
Einhenkliger  Napf,  Form  No.  222;  guter  Firnis. 

4178.  (Dubl.  195).     H.  0,05.     Dm.  0,085. 
Einhenkliger  Napf,    etwa  Form  No.  216,   doch   einfacher, 

gering. 

4179.  (Dubl.  198).     H.  0,05.     Dm.  0,10. 
Desgl. 

4180.  (Dubl.  204).     H.  0,05.     Dm.  0,085. 
Desgl. 

4181.  H.  0,11. 
Kantharos  der  späteren  Form.     Der  Firnis  fast  ganz  ab- 
gerieben. 

4182.  (Dubl.  182).     H.  0,8.     Dm.  0,17. 
Henkellose  Schüssel. 

4183.  (Dubl.  46).     H.  0,07.     Dm.  0,16. 

Desgl.;  innen  ist  viermal  ein  kleiner  Stempel  (Epheublatt) 
eingepresst. 

4184.  (Dubl.  42).     H.  0,05.     Dm.  0,14.     S.  Koll. 
Desgl.;  innen  gepresste  Palmetten. 

4185.  (Dubl.  48).     H.  0,05.     Dm.  0,15. 

Desgl.;  auf  der  einen  Aussenseite  eine  moderne  Malerei 
von  zwei  Figuren  (der  alte  Firnis  darunter  ausgekratzt).  Auf 
dem  Roden  eingeritzt  i. 

4186.  (Dubl.  84).     H.  0,05.     Dm.  0,11. 
Desgl.;  schlecht. 

4187.  (Dubl.  92).     H.  0,035.     Dm.  0,085. 

Desgl. 

4188.  (Dubl.  112).     H.  0,065. 

Form  No.  254;  schlechter  Firnis. 


Unbestimmt;    gefirnisst,  unbemalt.  ^47 

4189.  (Dubl.  94).     Dm.  0,17. 

Form  No.  .252.     Guter  Firnis. 

4190.  (7).     Dm.  0,085.     Nola,  S.  Koll. 
Desgl.;  guter  Firnis. 

4191.  (Dubl.  118),     Dm.  0,065.     Alte  Kgl.  S. 
Form  No.  204.    Spater  Firnis. 

4192.  (Dubl.  50).     Dm.  0,15.     S.  Koll. 

Henkellose  flache  Schale;  innen  modern  rot  aufgemalter 
Vogel. 

4193.  (Dubl.  49).     H.  0,06.     Dm.  0,21. 

Desgl.;  innen  gepresste  Palmetten.  Ringsum  modern  rot 
aufgemalter  Tierfries,  Kentauren,  Vogel  Strauss  (!),  Löwe, 
Hirsch  mit  Hund. 

4194.  (2547).     Dm.  0,16.     S.  Friedländer,  1877. 
Teller  mit  kleinem  Fuss. 

4195.  (Dubl.  1).     Dm.  0,15. 
Flacher  Teller  mit  Rand. 

4196.  (1305).     Dm.  0,05.     Alte  Kgl.  S. 

Desgl.;  sehr  klein.  Innen  eingepresst  (vom  Verfertiger) 
und  überfirnisst  die  wohl  etruskische  Inschrift:  V^IAA/DIV. 
Der  Thon  grau  verbrannt. 

4197.  (Dubl.  121).    H.  0,04. 

Gef'äss  in  der  Art  von  Form  No.  254. 

4198.  (Dubl.  123).     Dm.  0,09. 
Aehnlich,  doch  flacher. 

4199.  (Dubl.  152).     H.  0,05.     S.  Koll. 

Kleines  henkelloses  Schälchen  auf  Fuss,  dessen  Rand 
ungefirnisst. 

4200.  (Dubl.  150).     H.  0,05. 
Desgl. 

4201.  (Dubl.  151).     H.  0,055.     S.  Koll. 
Desgl.;  guter  Firnis. 

4202.  (Dubl.  176).    H.  0,05. 
Desgl.;  oben  flacher. 

4203.  H.  0,047.     Nola,  S.  Koll.  (No.  390). 

Kleine  Büchse,  etwa  Form  No.  25j;  Deckel  fehlt. 


IOig  Nachtrag.  —  Italisch  rotfigurig. 

4204.  (23i7).     H.  o,o3.     Gerh.'  Nachl. 

Miniaturexemplar   eines    sog.   Guttus    der   Form  No.  243, 
doch  ungeriefelt.    Oben  Sieblöcher. 

Zu  S.  978  ff.     Gefimisst  und  geriefelt 

4205.  (1535).     H.  o,i3.     S.  Koll. 
Bauchiger  Aryballos;  Bauch  geriefelt. 

4206.  (Dubl.  122).     H.  0,04.     Dm.  0,10. 

Henkelloses  Näpfchen    mit  umgebogenem  breitem  Rande 
der  geriefelt. 

4207.  (942).    H.  0,08.    S.  Koll. 

Sog.  Guttus,  der  Form  No.  243;  mit  löwenkopfförmigem 
Ausguss.    Oben  als  Sieb  durchlöchert.    Schlechter  Firnis. 

Zu  S.  981  ff.     Mit  gefimis stem  Reliefschmuck. 

4208.  (Dubl.  734).    H.  0,115. 

Kanne,  Form  No.  282.  Am  unteren  Henkelansatze  eine 
unb'ärtige  undeutliche  Reliefmaske. 

4209.  (1690).    H.  0,09.    Unteritalien.     Gesch.  von  v.  Gifers,  1840. 
Sog.  Guttus  der  Form  No.  244;  geriefelt.    Oben  Medusen- 
maske mit  Schlangen;  stumpf. 

4210.  (1972).     H.  0,10.     In  Neapel  von  Gerh.  erw.,  1845. 

Desgl  ;  oben  Kopf  und  Hals  einer  M'änade  nach  r.  mit 
fliegendem  Lockenhaar;  in  der  L.  hoch  geschwungen  über 
dem  Kopfe  ein  Stab  (Thyrsos).    Scharf  und  schon. 

4211.  (927).     H.  0,07.     Alte  Kgl.  S. 

Desgl.;  oben  weiblicher  Kopf  mit  breiter  sackartiger 
Barbarenmütze;  in  Dreiviertel-Ansicht.    Stumpf. 

4212.  (2075).     H.  0,09.     Nachl.  Panofka's,  1858. 

Desgl.;  oben  schöne  weibliche  Maske  von  vorn  mit  ge- 
ringeltem Lockenhaar;  nichts  das  auf  Medusa  wiese.  Gut 
und  scharf. 

4213.  (2024).     Dm.  0,17.     Von  Marguier  gek. 

Maske  des  jugendlichen  Herakles  mit  umgeknüpftem 
Löwen  feil;  von  einem  Guttus  wie  die  vorigen  oder  einem 
Pyxisdeckel  herrührend.    Etwas  harter  starrer  Ausdruck. 

4214.  (1816a).     H.  0,12.     Volterra,  1841. 

Fragment  vom  Rande  eines  Eimers.  Reliefgruppe  des 
Panj  Fell  umgeknüpft,  ganz  menschlich,  kleine  Bockshörnchen), 
der  nach  1.  schreitend  die  entblösste  Schulter  einer  Nymphe 


Unbestimmt.  I°49 

erfasst,  die  (mit  Thyrsos)  ihm  zu  entfliehen  strebt.  —  Es 
scheint  unter  jedem  Henkelansatz  des  Eimers  je  ein  Relief 
gewesen  zu  sein;  dazwischen  weiss  aufgemalt  runde  Zäckchen. 
Guter  Firnis. 

4215.  (1816b).     L.  0,08.     Volterra,  1841. 

Fragment  eines  Gefässes;  rings  gebrochen;  Reliefmaske 
des  Silen  von  vorn;  epheubekränzt;  sehr  gut. 

4216.  (1818c).     L.  0,07.     Volterra,  1841. 

Fragment;  vom  Rand  eines  grösseren  Gef'ässes;  neben 
dem  Henkelansatz  Silensmaske  von  vorn;  sehr  gut. 

4217.  L.  0,11.     Unbek.  Herkunft. 

Ochsenkopf,  trefflich  modelliert;  Tänie  um  die  (abge- 
brochenen) Hörner.     Ende  eines  Rhyton;  Maul  durchbohrt. 

Zu  S.  gSf.     Calenische  Phialen. 

4218.  (1973).     Dm.  0,07.     Aus  Berliner  Privatbesitz   erw.  1848. 
Fragment;      Inneres     einer     Schale.        Der     jugendliche 

Herakles  schreitet  trunken  nach  r.,  mit  dem  r.  Arme  gelehnt 
auf  Eros,  der  weit  ausschreitet,  seinen  Rücken  umfasst  und 
zu  ihm  aufblickt;  Herakles  trägt  die  Keule  auf  der  1.  Schulter; 
um  die  Brust  Schwertband.  R.  voran  der  Rest  einer  undeut- 
lichen Figur,  die  wie  es  scheint  Doppelflöte  spielt.  Inschrift 
in  Relief buchstaben:  GABI/VIV  am  1.  Rande  und  zwischen 
Eros  und  Herakles:  F  E  C  I  T. 

Zu  S.  ggi.      Versilbert,  mit  Relief  schmuck. 

4219.  (2080).     H.  0,048.     Dm.  0,09.     Nachl.  Panofka's. 

Schale  mit  zwei  dünnen  Henkeln  und  niederem  Fuss,  der 
zierlich  profiliert.  Im  Inneren  Reliefkopf  von  vorn,  weiblich, 
mit  vollem  Haar  und  Seitenlocken.  Reste  der  Versilberung 
erhalten.     Heller  Thon. 


Neueste  Erwerbungen. 

Zu  S.  534  ff.     Attische  streng  rotfgurige  Schale,  1,  a,  Gruppe  1. 

4220.  (2926).  H.  o,i3.  Dm.  o,33.  Aus  römischem  Kunsthandel,  1885.  — 
Aus  Stücken;  das  Fehlende  ohne  Bemalung  ergänzt;  Spuren 
antiker  Restauration   mit  Bronzeklammern. 

Innen:  Ein  nackter  Knabe  läuft  nachr.  mit  nach  1.  um- 
gewandtem Kopfe;  er  trägt  in  der  L.  ein  grosses  Polsterkissen 


jo5o  Nachtrag.  —  Neueste  Erwerbungen. 

(Diener  beim  Gastmahl?);  die  r.  Hand  fehlt.    Haarkontur  gra- 
viert; r.  Kranz  im  Haar;  kein  Muskeldetail.    Ringsum  steht 
fAt-^A...    KAUOS    Mtfi^wy]  xaUg. 
Unter  den  Henkeln'  jederseits   eine  grosse  Blüte,    zu  den 
Seiten  je  eine  Palmette. 

A)  Achill  bei  Chiron.  L.  steht  Chiron  nach  r.  (Vorder- 
beine menschlich;  Mantel  umgeworfen,  der  bis  zu  den  Knieen 
reicht  und  die  r.  Brust  frei  l'ässt;  lange  Schulterlocken;  Bart; 
Pferdeohr;  roter  Kranz;  r.  von  ihm  +IPO/v);  er  tragt  in  der 
L.  einen  grossen  Ast  (kleine  r.  Blattchen  an  den  Zweigen) 
über  der  1.  Schulter  und  streckt  die  R.  vor  nach  dem  als 
nackter  Knabe  gebildeten  Achilleus  (das  lange  Haar  hinten 
aufgenommen),  der  vor  ihm  nach  1.  stehend  die  beiden  Arme 
nach  ihm  vorstreckt,  den  1.  mit  geschlossener  Faust,  die  R.  so 
als  ob  er  in  die  dargebotene  R.  des  Chiron  einschlagen  wolle 
Oben  -3VI  +  A  I4ydß)t[vg.  R.  enteilt  Thetis  im  Lauf- 
schritte nach  r.  in  hastiger  Bewegung;  sie  streckt  den  1.  Arm 
weit  vor,  den  r.  zurück  und  blickt  nach  1.  um  (Mittelkörper 
fehlt;  Chiton;  wie  es  scheint  faltenloses  Wamms;  Mantel  um 
die  Schultern;  Haare  hinten  angenommen  mit  r.  Bande;  kreis- 
runder Ohrring;  r.  Armbänder).     R.  von  ihr  O  £  T  I  S  Gtrig. 

B)  Bakchischer  Tanz.  In  der  Mitte  steht  die  Nymphe 
Ianthe  nach  1.  (faltenloses  Wamms;  Chiton;  r.  Armband)  und 
klappert  mit  Krotalen  (1.  Hand  und  Kopf  fehlen);  r.  von  ihr 
IA/v  OE  'Idi'dvj.  L.  und  r.  von  ihr  tanzt  je  ein  Silen;  ihre 
Bewegungen  entsprechen  sich  genau;  sie  sind  nach  dem  Ende 
gewandt,  blicken  jedoch  beide  nach  der  Mitte  um;  der  1. 
hält  in  jeder  Hand  ausgestreckt  eine  Flöte,  der  andere  Krotalen; 
lange  Locken;  Epheukranz  im  Haar;  Gesicht  und  Brust  des 
r.  fehlt.  Neben  dem  1.  KAUOS,  neben  dem  anderen 
S\K"-<   2!z[iwo]g. 

An  allen  Figuren  ist  der  äussere  Haarkontur  geritzt. 
Keinerlei  Muskelangabe.  —  Von  derselben  Hand  wie  22b3. 

Zu  S.  543  ff.     Att.  streng  rotfigur.  Schale,  i,  a,  Gruppe  3. 

y/  4221.  (2925).  H.  0,10.  Dm.  0,305.  Orvieto,  1885.  —  Aus  vielen  Stücken; 
Weniges  fehlt.  Vgl.  Körte  im  Bull.  d.  Inst.  1885,  p.  3. 
Innen:  Sieger.  Ein  nackter  Jüngling  schreitet  mit 
leicht  vorgebeugtem  Oberkörper  und  nach  unten  etwas  aus- 
gestreckten Händen,  beladen  vonSiegerbindennach  r.;  aufUnter- 
armen und  Händen  (die  r.  fehlt)  scheinen  mehrere  Zweige  gelegen 
zu  haben;  um  die  Arme,  um  die  Mitte  des  Körpers  und  um  den 
Oberkörper  sind  ihm  breite   und  sehr  lange  rote  Tänien  ge- 


Neueste  Erwerbungen.  io5i 

schlungen  (mit  Schleife),  deren  durch  die  Bewegung  zurück- 
fliegende Enden  gefranst  sind.  Um  den  Kopf  ein  Blattkranz; 
kurzes  Haar.  Rings  KAU  OS.  (Vgl.  Stephani,  Gompte  r. 
1874,  137  ff.). 

Aussen:  A)  Aufgehobener  Zweikampf.  Zwei  schwer- 
bewaffnete Helden  im  Anstürme  gegeneinander  (kurzer 
faltenloser  Chiton,  fester  Panzer  ohne  Klappen;  Beinschienen; 
kor.  Helm  heruntergelassen;  Haar  in  den  Nacken  fallend); 
sie  haben  die  Schilde  (auf  dem  r.  Platanenblatt  als  Zeichen) 
vorgestreckt  und  die  Lanzen  in  der  R.  erhoben.  Zwischen 
sie  ist  ein  Jüngling  (Herold)  getreten,  der  den  Mantel  umge- 
worfen hat  und  bekränzt  ist;  er  schreitet  weit  nach  r.  aus 
und  blickt  nach  1.  um;  in  der  L.  hat  er  einen  langen  Stab 
erhoben,  der  die  Kampfer  trennen  soll  (vergl.  II.  7,  277, 
Ltf'ooio  d''djiiffOTc'(}(0^  (jy.tjTiTQa  ayjSov)^  die  R.  streckt  er 
mit  einer  r.  Blume  dem  Helden  1.  (Aias?)  entgegen. 
Hinter  letzterem  1.  befindet  sich  ein  Bogen  schütz  (Teu- 
kros?)  der  nach  1.  entweicht,  doch  den  Oberkörper  um- 
dreht und  so,  gedeckt  durch  den  Hopliten,  einen  Schuss 
nach  r.  abzugeben  im  Begriffe  ist  (hohe  skythische  Mütze, 
kurzer  faltenloser  bestickter  Chiton;  anscheinend  Panzer;  keine 
Aermei  oder  Hosen  angegeben;  sein  Gesicht  von  seinem 
r.  Oberarm  verdeckt).  Hinter  dem  anderen  Helden  (Hektor?) 
r.  schreitet  nach  1.  eine  Frau  (Andromache?)  in  langem 
Chiton  und  Mantel  der  hoch  im  Nacken  heraufgeht;  r.  Binde; 
r.  Armring  (Brust  ausgebrochen);  sie  streckt  in  lebhafter  Teil- 
nahme die  beiden  Unterarme  vor,   den  r.  etwas  in  die  Höhe. 

B)  Gelage.  R.  am  Ende  lagert  (die  Klinen  sind  nicht 
angegeben),  den  1.  Ellenbogen  auf  ein  gestreiftes  Polster  ge- 
lehnt, ein  bärtiger  Mann  nach  1.,  der  eine  Haube  trägt  und 
darüber  einen  r.  Kranz;  Mantel  um  die  Beine;  er  hält  auf  der 
L.  wie  auf  der  vorgestreckten  R.  eine  Schale  (mit  hohem 
Fusse  und  umgebogenem  Rande)  am  Fusse  (seine  Unterlippe 
stark  zurücktretend;  rüsselartige  Nas^).  Auf  ihn  zu  eilt  im 
Laufschritte  von  1.  ein  nackter  Knabe  (Schenk),  der  die  L. 
dienstbereit  weit  vorstreckt;  mit  der  R.  bringt  er  einen  undeut- 
lichen und  hinter  der  folgenden  Figur  grösstenteils  verbor- 
genen Gegenstand  (r.  Binde;  lange  Haarzipfel).  Es  folgt  1. 
ein  gelagerter  Jüngling,  der  eine  Schale  auf  der  L.  hält  und 
eine  zweite  in  der  R.  zum  Kottaboswurfe  gefasst  hat  (dünner 
Wangenflaum;  lange  Binde  um  den  Kopf  mit  zwei  auf  die 
Brust  herabfallenden  breiten  Enden;  r.  Blattkranz  darüber). 
L.  am  Ende  lagert   eine   Hetäre    die  eine  Lyra   in   der   vor- 


1052  Nachtrag.  —  Neueste  Erwerbungen. 

gestrekten  R.  und  Krotalen  in  der  L.  trägt;  oben  hängt  ein 
Flötenfutteral;  sie  hat  ein  ionisches  Wamms  mit  weiten  Ober- 
ärmeln und  Mantel  um  die  Oberschenkel;  die  Unterbeine 
kommen  unbekleidet  darunter  heraus;  r.  Armringe;  Haube 
und  Diadem  vorn;  kreisrunder  Ohrring. 

In  den  Zwischenräumen  der  beiden  Bilder  A  und  B  ist 
neunmal  die  Inschrift  KAU  OS  wiederholt;  nur  neben  der 
Hetäre  1.  steht  3A* 

Der  äussere  Haarkontur  immer  geritzt  Kein  Muskeldetail. 
Stil  den  älteren  Sachen  des  Euphronios  verwandt,  doch  viel 
geringere,  ziemlich  flüchtige  Ausführung. 


Zusätze  und   Berichtigungen.  io53 


Zusätze  und  Berichtigungen. 

329.  Füge  hinzu:  das  (nicht  zugehörige)  Gefäss  ist  No.  1160. 

330.  Der  Deckel  fand  sich  dazu. 

336.    Abgebildet  Arch.  Ztg.  i883,  Taf.  10;  S.  \5^  ff.  (Furtwängler). 
344.    Füge  zu:  Kameiros,  1881. 

398  und  399.  Die  beiden  Stücke  passen  aneinander  an. 
764.  Zur  Deutung :  Es  ist  doch  wahrscheinlicher  dass  Ares 
selbst,  nicht  Aeneas,  dem  Diomedes  gegenüber  kämpfend 
dargestellt  war. 
876.  Lies  die  Beschreibung  folgendermassen :  (P.487)  A)  Unter- 
körper von  Pferd  nach  r.  —  B)  Oberschenkel  laufenden 
Mannes  nach  r.;  grosse  und  kleine  Rosetten  füllen  den 
Raum. 

1006.    Füge  zu:  (2439)  Griechenland,  1875. 

ji6o.    Der  (nicht  zugehörige)  Deckel  ist  No.  329. 

1317.  Erwähnt  bei  Kekule',  Terracotten  von  Sicilien  S.  20,  Sp.  2 
oben  als  von  Politi  gezeichnet;  dass  das  Stück  sich  in 
Berlin  befindet  war  K.  unbekannt. 

i35i.  Abgeb.  Lisch,  Jahrb.  f.  mecklenb.  Gesch.  XXI.  S.  252. 
Lindenschmit,  Alterthümer  I,  10,  3,  1.  Vgl.  Virchow, 
Sitzungsber.  d.  Berl.  Akademie  i883,  7.  Juni,  S.  990.  993. 
Fiorelli,  Notizie  degli  scavi  1882,  p.  171. 

1429.    Füge  zu:  (272)  Vulci,  S.  Dor. 

1629.  Nachforschungen  in  Florenz  1884  haben  mich  gelehrt, 
dass  dies  Gefäss  zweifellos  antik  ist. 

i63o.  Dieselben  Nachforschungen  zeigten  mir,  dass,  wie  ich 
bereits  vermutet,  diese  Figur  gefälscht  ist. 

i633.  Auf  dem  Untersatze  sind  Streifen  mit  roter  Farbe  auf- 
gemalt. 

i655.  Zur  Literaturangabe  füge:  vgl.  Heibig,  d.  Homer.  Epos 
S.  334.  Furtwängler  in  den  Preuss.  Jahrbüchern  Bd.  LI. 
S.  374. 

1688.  Auch  abgebildet  Genick,  gr.  Keramik,  1884,  Taf.  Va. 
Vgl.  Herzog,  Olymp.  Götterverein  S.  19,  1. 

1704.  Vgl.  die  Besprechung  von  Heydemann  im  Rhein.  Mus. 
für  Philol.     1881,  S.  465. 

1706.  Vgl.  Bull.  d.  Jnst.  1879,  p.  227;  gefunden  im  nw.  Teile 
der  Nekropole  Orvieto's,  beim  „crocifisso  del  tufo". 


io5j.  Zusätze  und  Berichtigungen. 

1714.    Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  1714. 

1722.  Abgeb.  u.  besprochen:  Benndorf,  griech.  u.  sie.  Vasenb. 
S.  106.  Wiener  Vorlegebl.  Ser.  D.  Taf.  9,  8.  —  Ich  hatte 
die  Vase  übrigens  zu  den  chalkidischen  stellen 
sollen,  denen  sie  wie  ich  glaube  mit  grösster  Wahr- 
scheinlichkeit zuzurechnen  ist. 

1726.  Ich  fand  später  noch  ein  drittes  Fragment  dieses  Vasen- 
halses mit  dem  grössten  Teile  des  andern  Henkels  (Ro- 
setten auf  seiner  Aussenseite)  und  einer  wichtigen  Ver- 
vollständigung der  laufenden  Figur  auf  B.  Dieselbe 
hält  in  der  vorn  gestreckten  Linken  ein  grosses  Doppel- 
beil.   Die  Spitzen  der  Füsse  berühren  den  Boden. 

1744.  Setze  hinzu:  (674).  Abgebildet  Stephani,  Theseus  u. 
Minotaur  Taf.  IX,  1.  S.  83.  Vgl.  O.  Jahns  arch.  Beitr. 
S.  258,  n.  Heydemann,  griech.  Vasenbild.  S.  8.   Anm.  3. 

1753.    Abgebildet  auch  bei  Müller- Wieseler,  Denkm.  a.  K.  II. 
897.    Vgl.  O.  Jahn  im  Philologus  Bd.  XXVII,  S.  5. 

1794.  Die  alte  No.  604  war  fälschlich  an  der  Vase  angebracht. 
Sie  ist  nicht  aus  Canossa,  sondern  aus  Vulci  (S.  Dorow). 

1806.  S.  3i3.  Z.  6  von  o.;  als  Ziel  des  Stosses  ist  wahrschein- 
lich ein  Maulwurf  gedacht. 

1827.  Die  Hauptseite  (A)  ist  abgebildet  bei  Gerhard,  auserles. 
Vasenb.  Taf.  140  (vgl.  O.  Jahn,  arch.  Aufs.  S.  97;  Kekule', 
Hebe  S.  21).  Die  von  Gerhard  auf  derselben  Tafel  ge- 
gebene angebliche  Rückseite  gehört  indes  einer  anderen 
Vase  an. 

i83o.    Abgebildet  Journal  of  hell.  stud.  1881,  pl.  XIV.  A    1.  2. 

1842.  Zur  Literaturang.  füge:  P.  J.  Meier  im  Rhein.  Museum 
Bd.  37,  S.  10. 

1867.    Unten  eingekratzt,  s.  Taf.  No.  1867. 

»885.  Abgebildet  Micali,  storia  tav.  98,  1  (ohne  Form  und  Or- 
namente); nach  dem  Text  vol.  III.  p.  172  ist  die  Vase 
1X09  zu  Tarquinii  gefunden. 

1966.    Füge  zu  (2091)  Korinth,  Ross.  1860. 

(..    Zur  Literatur:  Herzog,  Olymp.  Götterverein.  S.  19,  2. 

20(")0.    Vgl.  O.  Jahn,  arch.  Aufs.  S.  99. 

2109.  Vgl.  No.  4014.  Furtwängler,  S.  SabourofT  Text  zu 
Taf.  52,  5.    Pottier,  les  lecythes  blancs  p.  67. 

-122.    Ist  eher  Nachbildung  eines  Schildes  als  eines  Kymbalon. 

Ein  ähnliches  Stück  auch  in  einer  Nische  in  einem 

Grab  am  Palamidi  bei  Nauplia  (Mitth.  ath.  Inst.  V,  S.  162). 

- ' 3~-    Vgl.  Stephani  im  Compte  rendu  1881,  S.  u.  3o. 
60.    Vgl.  Friederichs  in  der  Arch.  Ztg.  1859,  S.  45  ff. 


Zusätze  und  Berichtigungen.  1055 

2164.     Vgl.  Welcker,  Alte  Denkm.  III,  S.  291. 
2186.    Abgebildet  Annali  d.  Inst.  1860,  tav.  LM;  p.  320  (B.  Stark). 
221 1.    Zur  Literatur  füge:  Löschcke  in  der  Arch.  Ztg.  1884,  S  .96. 
2278.    Zur  Literatur:    Ghirardini    in    der    Rivista    di    Filologia 

di   Torino  IX.    p.  43  ff.    Herzog,    Olymp.   Götterverein 

S.  23.  3q. 
2J1C).    Vgl.  O.  Jahn,  Kottabos  (Philologus  Bd.  XXVI).    S.  222. 
2341.    Unten  eingekratzt  CPA. 
238o.    Abgebildet  Arch.  Ztg.  1867,  Taf.  222;  S.  49  (Heydemann); 

Arch.  Ztg.  1884,  Taf.  i3;  S.  204  (Wernicke). 
2415.    Zur  Literatur:  Herzog,  Olymp.  Götterverein  S.  44,  2. 
2521.    Auch  abgebildet  bei  Overbeck,    Atlas  z.  Kunstmythol. 

Taf.  XV,  21;  vgl.  Demeter  S.  540,  35. 
253 1.    Vgl.  Stark,  Gigantenkampf  S.  14. 
2624.     Füge  zu*  Form  No.  234. 
2688.    Auch  abgebildet  bei  Dumont,  les  ce'rämiques  de  la  Grece 

pr.  pl.  22,  2  (ungenügend). 
281 5.    Füge  zu:  {1284)  Nola,  S.  Koll. 
2853.    Füge  zu:    ( 1 538)  S.  Koll. 

2873.  Beistehend  das  Facsimile  der  Inschrift 

4>   /  A  I    A  c 

2874.  Beistehend  das  Facsimile  der  Inschrift 

4  I  A  I  A     C 

2883.    Abgebildet  Furtw'ängler,  S.  Sabouroff  Taf.  70,  1. 

2886.    Füge  zu:  (2295)  und  setze  statt „Smyrna"  vielmehr  „Gerh\ 

Nachlass1-'. 
2888.    Der   erstgenannte  Jüngling   wendet   den  Kopf  (der  sehr 

verscheuert  ist)  nicht  ab. 
2972.    Vgl.  Corssen,  Spr.  d.  Etrusker  I,  Taf.  23  B  1;  S.  997. 
2974.    Vgl.  Corssen,  Spr.  d.  Etr.  I,  Taf.  16,  6. 
3047.    Auch  abgebildet  Annali   d.  Inst.  i853,  tav.  AB,  5,  p.  38 

(Wieseler).    Vgl.  Osann  in  der  Ztschr.  für  Alterthumsw. 

i85o,  S.  216.    Heydemann,  Vase  Caputi,  1884.  S.  7. 
3064.     Identisch    mit    3oÖ2.     Die   Nummer    3064   tragt:     Eine 

apulische  Kanne  wie  No.  3454  ff.  Höhe  0,19.   Angeblich 

im  Rheinland  gefunden    (bei  Neuss;    Samml.    Herrstatt 

No.  44),  was  durchaus  unglaubwürdig.  —  Vorn  Eierstab 


io56  Zusätze  und  Berichtigungen. 

und  Weinguirlande,  weiss,  gelb,  rot  aufgemalt  wie  an 

3454  ff. 
3n8-    Füge  zu:  Form  No.  219. 
3 126.    Füge  zu:  Form  No.  232. 
32o3.    Fuss  und  Deckel  fanden  sich  dazu. 
3256.    Vgl.  Arch.  Ztg.  1884,  S.  2o3  (Wernicke). 
3258.    Vgl.  Stephani,  Compte  rendu  1881,  S.  11.  40. 
33i3.    Füge  zu:  (2083)   Mit  der  Samml.  Böcking  vom    Rheine 

gekauft. 
3369.    Nur  der  Deckel  ist  erhalten. 
338j.    Füge  zu:  Form  No.  232. 
3460.    Füge  zu:  Unten  in  der  Mitte  ein  kleiner  schwebender 

Knabe  (ohne  Flügel),  der   auf  der  R.  eine  Schüssel,  in 

der  L.  eine  Kanne  trägt. 
3464.    Nur  eine  Taube  und  keine  Enten  sind  zu  erkennen. 

3491.  Identisch  mit  3645.  Die  Nummer  3491  trägt:  Ein  schwarz- 
gefirnisster  Napf  (Form  No.  2i3).  Höhe  0,075.  Dm.  0,095. 
Aus  den  Dubletten.  —  Wohl  campanisch.  Unten  ein- 
gekratztes Zeichen. 

3492.  Identisch  mit  3646.  Die  Nummer  3492  tragt:  Ein  schwarz  - 
gefirnisster  Napf.  (Form  No.  21 3).  Höhe  0,07.  Dm.  o,o85. 
Aus  den  Dubletten.  —  Wohl  campanisch. 

3544.  Auf  der  anderen  Seite  der  Vase  ist  noch  (sehr  verblasst) 
ein  grosserweiblicher  Kopf  nebst  seitlich  hervorkommen- 
den roten  Rückenflügeln  zu  erkennen. 

3554.    Füge  zu:  Form  No.  60. 

3556.    War  der  Deckel  eines  grösseren  Gefässes. 

3621.    Füge  zu:  Form  No.  5i. 

3731.    Füge  zu:  Form  No.  i33. 

3745.    Hat  einen  kleinen  Henkel. 

3797.  Ist  nicht  geriefelt. 

3798.  Ist  nicht  geriefelt. 


Druckfehler.  1057 


Druckfehler, 


Seite      4  No.      8  Lies  Myken.  Vasen  statt  vorhell.  Keram. 

5  „      22  „     p.  8  No.  45         „    p.  8  und  45 

5  „      29  „     (2741)  „    (2738) 

6  „      33  „     Taf.  XXII,  161     „    Taf.  XXIII 

40  „    3o8  „     Form  No.  99       „    90 

41  „    3 12  „     o,o55  „    o,55 
5j  „    465                „     das  zweite  Mal  465a  statt  465 
79          Anmerk.      ,,     Ilias  V,  280      statt  V,  17 
93           Anmerk.      „     tav.  S.  „    tav.  I 

i3o  „  1142  „     Becker  „    Schulz 

i3ö  „  u85  „     Becker  ,,    Schulz 

210         Nach  No.  i656  setze  hinzu:  b,  Form  No.  32;  mit 

ausgesparten  Bildfeldern 

„      268  „  1720  Lies  fpakiog  „     4>c'diog 

i~\  „  1728  „     Form  No.  198     „    Form  No.  98 

279  *>•>  1733  „     Form  No.  180     „    Form  No.  160 

279  „  1734  „     Form  No.  180     „    Form  No.  160 

3 1 3         Nach  No.  1806  setze  hinzu:  ß)  mit  Augen 

343  „  i85o  Lies  Tone  „    Thone 

454         Zeile  4  von  oben:  Lies  zweihenklig 

statt  zweischenklig 


11 

11 

11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 
11 


11 

11 
11 
11 
1) 
11 


11 

11 

^ — '\j 
570 

11 

2283             Lies 

U1C3    1    U1U1    \.>\J,1 

XainsaTQaTog 

il  Jü  Ol 

statt 

.au  1   uim  1 1 «_/.  .41 
:    XcUQtOTQCUOg 

11 

780 

11 

2723                „ 

H.  0,07 

11 

H.  0,67 

11 

788 

11 

2797               11 

Dm.  0,16 

11 

Dm.  0,21 

11 

789 

11 

2810               „ 

H.  0,075 

11 

Dm.  0,1 1 

11 

796 

11 

2880               „ 

H.  o,23 

11 

H.  o,33 

11 

863 

11 

3129                „ 

Form  No. 

239 

11 

Form  No.  23o 

11 

881 

Zeile 6 v.o.    „ 

Olympos 

11 

Apoll 

11 

912 

11 

3259 

11 

3256 

11 

9i3 

Zeile  10  v.  u.  „ 

3i45  ff. 

11 

3141 

11 

956 

11 

3532                „ 

H.  0,1 3 

11 

H.  0,10 

11 

9^7 

Zeile  5  v.  u.       „ 

3555 

11 

3556. 

n 

972 

Golumnentitel    „ 

Italisch 

11 

Böotisch 

11 

101SN0. 

4017               11 

Form  No. 

235 

11 

Form  No.  2Ö5 

67 


1058  !•   Vergleichende  Tabelle  der  alten   und   neuen  Verzeichnisse. 


REGISTER. 

I.    Vergleichende  Tabelle  der  Nummern  der 
alten  und  neuen  Verzeichnisse. 


(Die  Nummern  der  alten  Verzeichnisse  stehen  vorai .) 


1.  Alte  Vasen- 
Kataloge. 

a)  Levezow's 
Katalog 


No. 


3 
4 
5 
7 
8 

9 
io 

ii 

12 

13 
14 

15 
16 

i7 
iS 

i9 

20 
21 
22 
23 
24 
25 
26 
27 
28 

*9 

3o 

31 
32 

33 
34 
35 
36 
37 
38 
39 
40 

4' 

42 
43 
44 
45 
46 

47 

1  I 


3764 
3765 
376i 
3618 
4190 
2788 

3837 
2787 

3738 
3737 
3394 
2746 

3725 
3786 
2730 

2775 
2570 
4170 
3747 
374i 
2552 
2560 

2575 
3370 

4149 
3  7  22 

3505 
2607 

2585 
3513 
3524 
3400 

373i 
3021 

3732 

3733 
(668 

3384 
3811 
2818 

3797 
3818 

3817 
2744 


INo.  52 

2849 

53 

3/88 

54 

1281 

55 

3745 

56 

3125 

57 

3396 

58 

3387 

59 

338S 

60 

3544 

61 

4153 

62 

3707 

63 

3201 

64 

3204 

65 

2136 

66 

2146 

67 

2820 

68 

2134 

69 

338o 

70 

338i 

71 

3675 

79 

3101 

80 

3998 

81 

1875 

82 

1284 

83 

3027 

84 

3254 

85 

3674 

86 

3153 

87 

3147 

88 

4129 

89 

3789 

90 

3Ö37 

91 

3683 

92 

330i 

93 

3012 

94 

3659 

95 

4i3i 

96 

3265 

97 

3285 

98 

3525 

99 

35=9 

100 

4077 

101 

3806 

io2 

4*37 

103 

3208 

104 

3173 

107 

3735 

108 

3736 

109 

i75i 

110 

i95o 

in 

3639 

112 

3643 

"3 

3799 

No. 


114 

2412 

115 

2235 

117 

3I08 

118 

3537 

119 

3836 

120 

2860 

121 

3465 

122 

3449 

123 

347i 

124 

3497 

125 

3064 

126 

2369 

I27 

3448 

I2S 

2480 

129 

353i 

I30 

3498 

131 

3602 

132 

4163 

133 

1505 

134 

2S3S 

135 

3699 

J35 

3494 

136a 

3919 

137 

3698 

138 

4164 

139 

3541 

I40 

3700 

I4ia 

3835 

141b 

2670 

142 

2674 

143 

3476 

144 

355o 

145 

3549 

146 

2507 

147 

2881 

I48 

3848 

149 

3829 

I50 

3822 

151 

3832 

152 

2503 

153 

1290 

154 

1304 

155 

2194 

156 

3437 

157 

4134 

158 

1288 

159 

3624 

IÖO 

3622 

l6l 

3623 

162 

3626 

163 

3628 

164 

4051 

165 

3625 

No. 


166 

3543 

167 

3825 

168 

3800 

169 

2718 

170 

3801 

171 

2714 

172 

2803 

173 

2516 

174 

4158 

175 

2709 

176 

1224 

177 

4152 

178 

3729 

179 

3816 

180 

3843 

181 

3727 

182 

3728 

183 

3049 

184 

37S2 

185 

3692 

186 

2672 

187 

2110 

188 

2802 

189 

292 

190 

290 

191 

291 

192 

3405 

193 

3404 

194 

3773 

195 

3772 

196 

377i 

197 

1264 

199 

3621 

200 

37o8 

201 

37io 

202 

3709 

203 

287 

204 

3953 

205 

3670 

206 

3552 

207 

3553 

20S 

3783 

209 

3434 

210 

2758 

211 

3433 

212 

3435 

213 

343Ö 

215 

i365 

2l6 

1369 

217 

1373 

2l8 

1364 

219 

1376 

220 

1481 

I.  Vergleichende  Tabelle   der  alten   und   neuen   Verzeichnisse.    io5q 


No. 


221   I4IO 

No.  292 

1486 

No.  365 

3961 

No.  438  1241 

222   I4I7 

293 

1355 

366 

1469 

439  "71 

223   1579 

294 

1506 

367 

1412 

440   208 

224   1375 

295 

1404 

368 

1484 

441  1285 

225   I4II 

296 

i45i 

369 

Mi5 

442  3105 

226   I468 

297 

1413 

370 

1471 

443  2984 

227   1367 

298 

1540 

37i 

1414 

445  2966 

228   1363 

299 

1489 

372 

M83 

446  1635 

229   1377 

301 

1488 

373 

*525 

447  2983 

230   I487 

302 

1554 

374 

1477 

448  2986 

231   I368 

303 

1596 

375 

J379 

449  2965 

232   M57 

304 

1597 

376 

1420 

450  1283 

233   I370 

305 

1595 

378 

M73 

452  1524 

234   I45O 

306 

1555 

379 

J539 

453  1581 

235   1522 

307 

1493 

380 

1442 

454  i633 

236   1444 

308 

1455 

381 

1535 

455  1251 

237   I462 

309 

1492 

382 

1437 

456  1252 

238   1499 

310 

1561 

383 

1520 

457  1250 

239   I480 

311 

1396 

384 

196 

458  1253 

240  1359 

312 

3966 

385 

1440 

459  1245 

241  1479 

313 

1452 

386 

1435 

460  1247 

242  1498 

3H 

1495 

387 

1536 

461  1263 

243  i46t 

3J5 

1398 

388 

1441 

462  1248 

244  1447 

316 

1409 

389 

1538 

463  11 16 

245  1460 

317 

1582 

39° 

1574 

464  1675 

246  1454 

3i3 

1584 

39  x 

1580 

465  1249 

247  137I 

3r9 

1353 

392 

1545 

466  1673 

248  1458 

320 

1578 

393 

1573 

467   340 

249  1445 

321 

1583 

394 

1544 

468  2311 

250  1537 

322 

1407 

395 

1529 

469  2312 

251  1433 

323 

1523 

396 

1632 

470  1056 

252  1439 

324 

1390 

397 

1402 

470a  1046 

253  3593 

325 

1449 

398 

1575 

470b  1060 

254  J434 

326 

I5i5 

399 

1602 

471   1232 

255  i436 

327 

1508 

400 

1577 

472  1231 

256  1443 

328 

1490 

401 

1606 

473  1238 

257  1446 

329 

1509 

402 

1587 

474  1228 

258  1362 

33^> 

*423 

403 

1588 

475  1236 

259  1360 

33i 

1425 

404 

1627 

475a  1467 

260  1636 

332 

1530 

405 

i55i 

476  1235 

261  1261 

333 

1472 

406 

1594 

477  1237 

262  1361 

334 

i53i 

407 

1559 

478  1040 

263   233 

335 

1510 

408 

1585 

479  1041 

264   205 

336 

1405 

409 

1599 

480  1008 

265  1109 

337 

397i 

410 

1576 

481  1218 

266  1254 

338 

1494 

411 

1547 

482  1004 

267  1637 

339 

1426 

412 

1553 

483  1015 

268  1257 

34o 

1491 

413 

1586 

484  1221 

269  1168 

341 

1511 

414 

1534 

485  1208 

270   214 

342 

1400 

415 

1558 

486  1195 

271   234 

343 

1358 

416 

1552 

487  "94 

272  T429 

344 

1485 

417 

3978 

488  1187 

273  1466 

345 

1428 

418 

159° 

489   339 

274  1389 

346 

1512 

419 

1592 

49o   338 

275  i5r3 

347 

1427 

420 

J549 

491  1190 

276  1 504 

343 

1408 

421 

1591 

492  1189 

277  *533 

349 

1416 

422 

1593 

493  1191 

278  3964 

35o 

3965 

423 

1589 

494  11 88 

279  1424 

35i 

H3i 

424 

1432 

495  nS6 

280  1459 

352 

I5M 

425 

1482 

496  1181 

281  1403 

353 

1478 

426 

1603 

497  1180 

282  1516 

354 

3963 

427 

1548 

499  1260 

283  1448   ' 

355 

1475 

428 

1246 

500   247 

284  1497 

356 

1507 

43o 

211 

501  1678 

285  1521 

357 

1399 

43i 

ii57 

502  1677 

286  1374 

358 

1513 

432 

209 

503  2113 

287  1470 

359 

1476 

433 

1156 

506  1161 

288  1395 

360 

1456 

434 

197 

507  1162 

289  1527 

361 

1474 

435 

217 

508  1164? 

290  1388 

362 

1391 

436 

215 

509  1166 

291  1354 

364 

1430 

437 

219 

510  1163 

6j* 


IOÖO  I.  Vergleichende  Tabelle  der  neuen  und  alten  Verzeichnisse. 


No.  5" 

1167 

512 

316 

5*3 

1174 

5r4 

202 

5i5 

1193 

5i6 

1152 

517 

4021 

5i8 

1225 

519 

1329 

520 

1310 

521 

1072 

522 

1176 

523 

2973 

524 

1705 

525 

324 

526 

3137 

527 

1129 

528 

i"5 

529 

1650 

53o 

1138 

531 

1113 

532 

1148 

533 

"45 

534 

1149 

535 

1112 

530 

1885 

537 

1277 

538 

1114 

539 

1131 

54o 

1031 

54i 

1009 

542 

1007 

543 

1108 

544 

962 

545 

961 

546 

960 

547 

959 

548 

981 

549 

;  329 

'1160 

550 

987 

55i 

1089 

552 

1090 

553 

1229 

554 

ic8i 

555 

1230 

556 

1092 

557 

1063 

558 

1049 

559 

1117 

560 

«33 

561 

1140 

562 

1141 

563 

1144 

564 

1146 

565 

"37 

566 

1214 

567 

1213 

568 

1216 

569 

12 15 

570 

1 .- 1  7 

57i 

2260 

572 

342 

573 

343 

574 

I3M 

575 

»315 

I33i 

577 

1335 

578 

579 

1 1 1 1 

IIIO 

No.  581 

3252 

582 

1653 

583 

1679 

584 

2127 

585 

2129 

586 

1703 

587 

2084 

588 

2132 

589 

2083 

59° 

2131 

591 

2081 

592 

2152 

593 

2075 

594 

2126 

595 

2078 

596 

1736 

597 

2107 

598 

1750 

599 

2156 

600 

4098 

601 

2130 

602 

1962 

603 

2153 

604 

3142 

605 

1943 

606 

2155 

607 

1752 

608 

3140 

609 

1884 

610 

1956 

611 

1977 

612 

1700 

613 

1979 

614 

2158 

615 

3i38 

616 

1674 

617 

1980 

618 

1693 

619 

1740 

620 

1712 

621 

2091 

622 

1710 

623 

2058 

624 

1695 

625 

1939 

626 

1686 

627 

1940 

628 

1702 

629 

2059 

630 

2137 

631 

2008 

632 

1708 

633 

i73o 

634 

17*5 

635 

193 1 

636 

1719 

637 

1877 

638 

1855 

639 

1917 

640 

1717 

641 

1S83 

642 

183z 

643 

1921 

644 

1832 

645 

1949 

646 

1945 

64  7 

1948 

648 

1914 

649 

1873 

650 

1932 

651 

1720 

No.  652 
653 
654 

655 
656 

657 
658 

659 
660 
661 
662 
663 
664 
665 
666 
667 
668 
669 
670 
671 
672 
673 
674 
675 
676 
677 

678 
679 
680 
681 
682 
683 
684 
685 
686 
687 
688 
689 
690 
691 
692 
693 
695 
696 

697 
698 

699 
700 
701 
702 

703 

704 

705 
706 
707 
708 
709 
710 
711 
712 
713 
7M 
715 
716 

717 
718 
719 
720 
721 
722 
723 


1989 
1850 
1879 
1849 

1745 
1880 

1777 
1836 

1734 
1851 
1920 
2086 
1916 
1845 
1959 
2087 

1954 
1852 
2066 

1843 
1789 
1838 

1744 
1728 
1961 
1793 

1839 
2038 
1861 
1788 
1910 
1779 
1844 
1762 
1874 

1783 
1848 
1791 

1847 
1807 
1958 
1868 
1892 
1748 
1906 
1746 
1904 

1743 
1896 

1747 
1903 
1767 
1871 
1998 
2004 
1878 
2000 
2027 
2248 
2247 

2245 
2015 
2017 
2006 
2014 
2013 
2069 
1684 
4117 
2169 
2541 


No. 


724 

1798 

725 

2241 

726 

2414 

727 

1671 

728 

3207 

729 

3050 

73° 

4124 

73 1 

3238 

732 

3366 

733 

3356 

734 

3352 

735 

335o 

736 

3349 

737 

335i 

738 

3354 

739 

3353 

740 

3357 

74 1 

2193 

742 

342o 

743 

2196 

744 

34i6 

745 

342i 

746 

2203 

747 

2197 

748 

2198 

749 

3415 

75° 

34i8 

75 1 

3408 

752 

2201 

753 

3414 

754 

2200 

755 

2192 

756 

4121 

757 

2191 

758 

3413 

759 

3419 

760 

3407 

761 

3417 

762 

3617 

763 

3615 

764 

3613 

765 

3608 

766 

3609 

767 

3610 

768 

3612 

769 

3614 

770 

3611 

771 

3616 

772 

3364 

773 

3362 

774 

3363 

775 

3359 

776 

3360 

777 

3358 

778 

336i 

779 

3365 

780 

3432 

78r 

3424 

782 

3438 

783 

3605 

784 

3439 

785 

3422 

786 

3423 

787 

344i 

788 

3671 

789 

344o 

790 

3426 

791 

2623 

792 

3425 

793 

3427 

795 

342S 

I.  Vergleichende  Tabelle   der  alten   und   neuen  Verzeichnisse,     ioöl 


No.  796 

343i 

No.  867 

2548 

No.  939 

3070 

No.  1010 

3239 

797 

2325 

868 

2339 

940 

3326 

IOII 

3243 

793 

2336 

869 

2547 

941 

3325 

IOI2 

3383 

799 

2332 

870 

2353 

942 

4207 

IOI3 

2371 

800 

4062 

871 

2549 

943 

4023 

IOI4 

3i55 

801 

2347 

872 

2377 

944 

2040 

IOI5 

2648 

802 

2348 

873 

2540 

945 

3499 

IOIÖ 

3257 

803 

2590 

874 

2344 

946 

3650 

IO  17 

3186 

804 

2374 

875 

2526 

947 

3873 

IOI8 

3240 

805 

2317 

876 

2383 

948 

4018 

IOI9 

3244 

806 

2334 

877 

2387 

949 

3172 

I020 

3290 

807 

2580 

878 

2178 

95o 

332i 

1021 

3144 

&  ,8 

2346 

879 

2303 

951 

3168 

I022 

3258 

809 

2331 

880 

3200 

952 

3210 

IO23 

3241 

810 

2591 

881 

2546 

953 

3038 

IO24 

3291 

811 

4i35 

882 

2642 

954 

33i6 

I025 

3H6 

812 

4120 

883 

2268 

955 

3182 

IO26 

3309 

813 

2501 

884 

2176 

956 

3315 

IO27 

3259 

814 

2711 

885 

2304 

957 

3041 

I023 

2530 

815 

2487 

886 

2370 

958 

3026 

1029 

2536 

816 

2609 

887 

2307 

959 

3170 

1030 

2278 

817 

2479 

888 

3163 

960 

332o 

103 1 

2060 

818 

2696 

889 

2522 

961 

3166 

1032 

2049 

819 

2434 

890 

3298 

062 

4095 

!o33 

1753 

820 

2511 

891 

2529 

963 

3ii5 

Jo34 

3222 

821 

2509 

892 

4126 

964 

3"9 

1035 

3162 

822 

2428 

893 

2302 

965 

3389 

1036 

3288 

823 

2587 

894 

4029 

966 

3122 

J°37 

3275 

824 

2500 

895 

3013 

967 

3"7 

1038 

3220 

825 

2601 

896 

2171 

968 

3120 

Jo39 

3284 

826 

2602 

897 

3342 

969 

339o 

1040 

3190 

827 

2510 

898 

2163 

970 

3123 

104 1 

3282 

S2S 

2594 

899 

3336 

971 

3124 

1042 

3219 

829 

2410 

900 

2641 

972 

3"4 

1043 

3272 

830 

2411 

901 

3338 

973 

3121 

1044 

3249 

831 

2386 

902 

3164 

974 

3118 

Jo45 

3274 

832 

4054 

903 

3337 

975 

3049 

1046 

3221 

833 

2349 

904 

2644 

976 

3078 

1047 

3277 

834 

2328 

905 

3341 

977 

3i99 

1048 

3150 

835 

2211 

906 

3i45 

978 

3332 

1049 

3266 

836 

2477 

907 

3340 

979 

3148 

1050 

33oo 

837 

2206 

908 

3025 

980 

333o 

105 1 

3151 

838 

2363 

909 

3635 

981 

3077 

1052 

3181 

839 

2330 

910 

3058 

982 

3377 

io53 

3194 

840 

2650 

911 

3830 

983 

2643 

1054 

3248 

841 

4052 

912 

3831 

984 

3374 

1055 

3193 

842 

2358 

9*3 

3856 

985 

3076 

1056 

3042 

843 

2338 

914 

3870 

986 

3069 

io57 

3247 

844 

2179 

9*5 

3867 

987 

3198 

1058 

3305 

845 

2337 

916 

3862 

988 

3202 

io59 

3299 

846 

2168 

917 

3858 

989 

3036 

1060 

3283 

847 

2329 

918 

3869 

990 

2647 

1061 

3180 

848 

2469 

919 

3857 

991 

3i57 

1062 

33o8 

849 

2345 

920 

3877 

992 

1808 

1063 

3287 

850 

3197 

921 

3847 

993 

1800 

1064 

33o5 

851 

2205 

922 

3850 

994 

2048 

1065 

3032 

852 

2365 

923 

3845 

995 

3346 

1066 

3092 

853 

2208 

924 

3849 

996 

3345 

1067 

3176 

854 

2379 

•  925 

3864 

997 

3347 

1068 

3094 

855 

2210 

926 

3855 

998 

3149 

1069 

3033 

856 

2385 

927 

42 11 

999 

3156 

1070 

4123 

857 

2478 

928 

3860 

1000 

3264 

I071 

3189 

858 

2360 

929 

4114 

IOOI 

3246 

1072 

3i59 

859 

2394 

93o 

3828 

1002 

2293 

1073 

3269 

860 

2355 

93i 

3651 

1003 

3256 

1074 

3052 

861 

2528 

933 

3994 

1004 

2288 

1075 

3174 

862 

2335 

934 

4022 

1005 

2279 

1076 

3177 

863 

2327 

935 

3504 

1006 

3242 

1077 

3270 

864 

2381 

936 

4"3 

1007 

2184 

1078 

3271 

865 

2539 

937 

3324 

1008 

3263 

1079 

3192 

866 

2352 

938 

3327 

1009 

3262 

1080 

3171 

I0Ö2    L  Vergleichende  Tabelle  der  alten  und   neuen  Verzeichnisse. 


No. 


1081 
1082 
1083 
1084 
1085 
1086 
1087 
1088 
1089 
1090 
1091 
1092 

1093 
1094 

1095 
1096 
1097 
1098 
1099 

IIOO 
IIOI 
II02 
II03 
II 04 
IIO5 
IIOO 
II07 
IIOS 
IIO9 
II IO 

im 

1112 
1113 
1114 

i«S 

1116 
1117 
1118 
1119 
11 20 
1121 
1122 
1123 
1124 
1125 
1126 
1127 
1128 
1129 
1130 
1131 
1132 
«33 
"34 
«35 
1136 

«37 
1138 

«39 
11 40 
1141 
1142 

"43 
1144 

"45 
1146 

"47 
1148 

"49 

11 50 

...  , 


3i79 
3278 

3161 
3158 
3267 
3100 

3307 
3102 
3280 

3251 
3281 

3037 
3034 
3294 
3039 
3i75 
3293 
3235 
3188 

3231 
33i9 
3184 
33i8 
3312 
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3059 
3279 
3I91 
3286 

3051 
3292 

2994 

2993 
2991 
2989 
3664 
2992 
2987 
2988 
3665 

3°^ 
2990 
3010 
3016 
2603 

2484 
2697 

2485 
2437 
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2698 
2481 
2486 

3376 
3406 

3375 
3333 
3030 
3403 
2980 
2981 
33io 

3273 
3638 
3040 

3314 
3098 
3666 
2489 

3126 


No.  1152 

«53 
"54 
"55 
1156 

"57 
1158 

"59 
1160 

1161 
1162 
"63 
1164 
"65 
11 66 
1167 
116S 
1169 
1170 
1171 
11 72 

«73 
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1176 

«77 
1178 

«79 
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"83 
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1187 
1188 
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1190 
1191 
1192 

"93 
«94 
«95 
1196 

«97 
1198 

«99 
1200 
1202 
1203 
1204 
1206 
1207 
1208 
1209 
2210 
1212 
1213 
1214 
1215 

I2l6 

1217 
1218 
1219 
1220 
1221 
1222 
1223 
1224 
1225 


3601 

3386 

2960a 

3642 

3116 

3667 

4128 

3073 

3095 

3255 

3378 

3029 

3093 
3647 
3066 
3227 
3160 

3598 
3261 
2961 
3686 

4i55 
3685 

3237 
3606 
3107 
3082 
4100 

3399 
3229 

3348 

33i7 
3230 
3067 

3344 
3065 

3295 
1262 

3" 

235 

310 

210 

2978 

1256 

2979 

212 

3768 

1178 

3935 

3134 

1172 

312 

3i3 

1667 

3M 
2236 

3i5 
3096 
3060 
4146 

:•!<   KD 

365  + 
2491 

3233 
2702 
2362 

4'45 
3228 
3061 
3085 
3014 


No. 


1226 

2598 

No.  1297 

2512 

1227 

3599 

1298 

2513 

1228 

3^97 

1299 

3724 

1229 

3128 

1300 

2514 

1230 

4070 

1301 

2577 

1231 

3234 

1302 

2576 

1232 

3217 

1303 

375o 

1233 

3084 

1304 

2764 

1234 

3056 

1305 

4196 

1235 

3232 

1307 

2737 

1236 

3343 

1308 

256t 

1 

3339 

1309 

3726 

I237  \ 

3368 

1310 

2515 

123S 

3057 

1311 

2520 

1239 

337i 

1312 

25<H 

1240 

3203 

1313 

3827 

1241 

2087 

i3'4 

2755 

1242 

3641 

1315 

3780 

1243 

2086 

i3'ö 

3774 

1244 

3212 

1317 

2238 

1245 

4148 

1318 

3749 

1246 

3079 

1319 

3716 

1247 

3109 

1320 

2622 

1248 

3391 

1321 

3682 

1249 

3379 

1322 

3677 

1250 

34oi 

1323 

37J5 

1251 

3652 

1324 

3767 

1252 

3063 

1325 

3702 

1253 

3392 

1326 

3006 

1254 

3402 

1327 

3706 

1255 

4"5 

1328 

3766 

1256 

1969 

1329 

3714 

1257 

3395 

1330 

2845 

1258 

3110 

133* 

2145 

1259 

2543 

1332 

383^ 

1260 

2597 

1333 

37i8 

1261 

2237 

1334 

2756 

1262 

3205 

1335 

3019 

1203 

«79 

1336 

374o 

1264 

322 

1338 

2810 

1265 

3^5a 

1339 

3691 

1266 

1267 

1340 

3812 

1267 

"73 

1341 

2413 

1268 

223 

1342 

3746 

1268b 

is  1266 

1343 

3810 

1269 

3i5D 

1344 

3804 

1270 

3I5C 

1345 

2673 

1271 

3i5d 

I346 

3oi7 

1273 

1177 

1347 

2848 

1274 

2847 

1348 

2829 

1275 

3762 

1349 

3742 

1276 

2656 

135° 

2742 

1277 

2569 

I351 

2703 

1278 

4i57 

1352 

3808  a 

1280 

2817 

1353 

2617 

1281 

4o34 

1354 

2743 

1282 

2557 

1355 

2676 

1283 

4^35 

1356 

3008 

1284 

2815  ■ 

1357 

3744 

1285 

2571 

1358 

3003 

1286 

2675 

1359 

2652 

1287 

2080 

1360 

3154 

128S 

3020 

1361 

2655 

1289 

3763 

1362 

2996 

1290 

3809 

1363 

2620 

1291 

4057 

I364 

4176 

1292 

3752 

1365 

3679 

'293 

3775 

1366 

3798 

1294 

378i 

1367 

2615 

1295 

3754 

1368 

3717 

1296 

2505 

I.  Vergleichende  Tabelle   der  alten   und   neuen   Verzeichnisse.    io63 


No.  1369 

3687 

No.  1441 

3459 

1370 

3695 

1442 

35i  1 

1371 

3676 

1443 

35io 

1372 

3684 

1444 

3535 

1373 

3689 

1445 

3512 

1374 

3719 

1446 

3479 

1375 

373o 

1447 

348i 

1376 

3004 

1448 

3533 

1377 

3834 

1449 

3477 

1378 

2586 

1450 

3507 

1379 

2667 

1451 

3475 

1380 

3795 

1452 

3496 

1381 

3688 

1453 

3«44 

1382 

3696 

1454 

3489 

1383 

3*03 

1455 

3500 

1385 

3678 

1456 

349o 

1386 

1724 

1457 

3495 

1387 

3028 

1458 

3462 

1388 

2822 

1460 

4136 

1389 

2653 

1461 

3520 

1390 

2088 

1462 

3488 

1391 

2998 

Mt>3 

2741 

1392 

2575 

1464 

3631 

1393 

2389 

1466 

3645 

1394 

2572 

1467 

3660 

1395 

2999 

1468 

3111 

1396 

2558 

1472 

3509 

1397 

2654 

x473 

3132 

1398 

2350 

*474 

3514 

1399 

2664 

M75 

3502 

1400 

2729 

1476 

3503 

1401 

3009 

*477 

3487 

1402 

2782 

1478 

3528 

i4°3 

3844 

*479 

3r33 

1404 

2340 

1480 

3445 

1405 

3442 

1481 

3661 

1406 

2341 

1482 

3547 

1407 

4154 

1483 

3662 

1408 

2750 

1484 

3446 

1409 

3002 

1485 

3534 

1410 

2777 

i486 

345Ö 

1411 

2366 

1487 

345o 

1412 

3743 

1488 

3454 

1413 

2581 

1     1489 

3536 

1414 

2619 

1491 

3478 

i4I5 

2614 

1492 

3458 

1416 

2582 

!493 

3554 

1417 

2616 

1494 

3457 

1418 

3oo5 

1495 

3482 

1419 

2807 

1496 

3646 

1420 

3007 

1497 

3455 

1421 

2367 

1498 

2144 

1422 

3672 

1499 

3447 

I423 

2368 

1500 

346i 

1424 

2583 

1501 

33°2 

1425 

2997 

1502 

3253 

1426 

2584 

i5°3 

3183 

1427 

2657 

1504 

3794 

1428 

2668 

1505 

3793 

1429 

3693 

1506 

3792 

i43o 

3001 

1507 

3468 

i43i 

3694 

1508 

2811 

1432 

2390 

1509 

3791 

1433 

33ii 

1510 

3522 

1434 

3705 

W1 

3546 

1435 

3053 

1512 

3469 

1436 

3453 

1513 

3802 

1437 

3480 

I5H 

3523 

1438 

355i 

1515 

3467 

1439 

3656 

1516 

3466 

1440 

3542 

1517 

2857 

No.  1518 

1519 
1520 
1521 

1522 
1523 
1524 
1525 
1526 

1527 
1528 

1529 
1530 
1531 
1532 
1533 
1534 
1535 
1536 
1537 
1538 
1539 
1540 
1541 
1542 
1543 
1545 
1^46 

1548 
1549 
1550 
1551 
1552 
1553 
1554 
1556 

1558 

1559 
1560 
1561 
1562 
1564 
1565 
1566 

1567 
1568 

1569 
1570 
I571 
1572 
1573 
1574 
1575 
1576 
1577 
1578 
1579 


3484 
2825 
2827 
2824 

2834 
2826 
2808 
2823 
2821 
2831 
2805 

3539 
3538 
3463 
379Ö 
379o 
2842 
4205 
2843 
3548 
2853 
352i 
3820 

347o 
3819 
354o 
2844 
2836 
2828 
2806 
2809 
2840 
2837 
2835 
1519 
1278 
3821 

3713 
3663 

3787 
3701 

1438 
1463 
3704 
3703 
1286 
1464 

3304 
3169 

3303 
4io3 
3681 
3226 
3276 
3225 
3268 
4119 


No 


b)  Gerhard's 
Kataloge. 

1580 


1581 
1582 
1583 
1584 
1585 
1586 

1587 
1588 
1589 
159° 


1147 
300 

294 
270 

1833 
2157 
1676 

1853 
1737 
2089 
1927 


No.  1591 
1592 
1593 
1594 
1595 
1596 
1597 
1598 

1599 

1600 

1601 

1602 

1603 

1604 

1605 

1606 

1607 

1608 

1609 

1610 

1611 

1612 

1613 

1614 

1615 

1616 

1617 

1618 

1619 

1620 

1621 

1622 

1623 

1624 

1625 

1626 

1627 

1628 

1629 

1630 

1631 

1632 

1633 

1634 

1635 

1636 

1637 
1638 
1639 
1640 
1641 
1642 
1643 
1644 

1645 
1646 
1647 
1648 
1649 
1650 
1651 
1652 
1653 
1654 
1655 
1656 

1657 
1658 

1659 
1660 
1662 


1922 
1999 
2242 
1764 
1805 
1806 

1763 
1761 
1768 
2878 
2160 
2165 
2174 
2162 
2361 
2170 
2262 
2294 

2550 
2301 

2944 
2239 

2551 
2566 

2563 
2564 
2565 
2974 
2567 
2043 
2954 
2952 

2957 
2958 

2959 
2963 
2964 
2948 

1541 
1907 
1870 
1890 
1846 
1872 
2097 

2154 
2956 
1601 
1937 
1895 
1802 

1685 
1698 
1861 

1913 
3882 
1609 
1657 
1773 
2272 
2183 
2324 
3839 
1337 
1303 
1318 
3627 
2968 
3842 
1453 
1770 


1064   I-  Vergleichende  Tabelle   der  alten  und   neuen  Verzeichnisse. 


No.  1663 
1664 
1665 
1666 
1667 
1668 
1669 
1670 
1671 
1672 
1673 

1780 

1765 
2266 

No.  1734 
1735 
1736 

1795 
2051 

2054 

No.  1805 
1806 
1807 

1501 
1604 
1563 

No.  1878 

1879 
1881 

no 

3112 
2830 
1233 

1840 
3603 

1737 
1738 

2055 
2057 

1808 
1809 

1500 
1421 

1882 
1883 

1234 
2508 

2879 

1683 

1255 

346 

337 

1739 
1740 
1741 
1742 

1743 

1790 
2100 

1759 
1760 
1796 

1810 

1811 
1812 
1813 

1814 

1422 
1526 

3865 
3872 
3868 

1884 
1885 
1886 
1887 
1888 

3236 
2021 

1975 
1974 
1984 

1057 

1744 

2052 

1815 

3871 

1889 

2219 

1674 
1675 
1676 

1755 
1983 
1929 
2396 

1745 
1746 

1747 

2039 
1799 
2613 

1816 

1816a 

1816b 

4144 
4214 
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1890 
1891 
1892 

2251 

47 
1978 

1677 

1748 

2175 

1816C 

4216 

1893 

1083 

O 

1678 
1679 
1680 
1681 

2649 
22  09 
2488 
2498 

1749 
1750 
1751 
1752 

2634 
2633 
2388 
2382 

1817 
1819 
1820 
1821 

3473 
3600 
2621 
3785 

1894 

1895 
1896 

1897 

1082 

1666 

1886 

985 

1682 

2723 
325° 

1753 

2164 

1823 

3815 

1898 

975 

1683 

*754 

2159 

1824 

4061 

1899 

984 
2082 

2064 

O  _ 

1684 

3o54 

1755 

2173 

1825 

2739 

1900 

1685 

3493 

1756 

2531 

1827 

H65 

1901 

1686 

2867 

1757 

2273 

1828 

3968 

1902 

2085 

1688 

3619 

1758 

2290 

1829 

3655 

1903 

2079 

1689 

3846 

1759 

2532 

1830 

989 

1904 

1084 

1690 

4209 

1760 

2945 

1831 

3604 

1905 

1036 

1690  a 

2661 

1761 

2943 

1832 

965 

1906 

1665 

1691 

1893 

1762 

2538 

1833 

963 

1907 

1123 

1692 

1899 

I763 

2534 

1834 

968 

1908 

1122 

1693 

1901 

1764 

2947 

1835 

992 

1909 

1124 

1694 

1902 

i765 

2274 

1836 

993 

1910 

1119 

1695 

1897 

1766 

2291 

1837 

1132 

1911 

973 

1696 

1908 

1767 

2264 

1838 

1121 

1912 

1926 

1697 

1725 

1768 

2267 

1839 

5i 

i9J3 

1938 

1698 

1891 

1769 

2300 

1840 

980 

1914 

2679 

1699 

1709 

1770 

2535 

1841 

3245 

i9x5 

2462 

1700 

1699 

1771 

2523 

1842 

3i43 

1916 

2467 

1701 

1864 

1772 

2292 

1843 

3648 

1917 

1035 

1702 

1866 

1773 

23H 

1844 

4109 

1918 

io75 

1703 

1869 

1774 

2298 

1846 

4069 

1919 

1130 

1704 

1854 

1775 

2270 

1847 

1887 

1920 

2073 

1705 

1856 

1776 

2289 

1848 

1888 

1921 

48 

1706 

1670 

J777 

2306 

1849 

1889 

1922 

1605 

1707 

1857 

1778 

1769 

1850 

2321 

1923 

321 

1708 

1827 

1779 

1758 

1851 

2610 

1924 

957 

1709 

1689 

1780 

2282 

1852 

2322 

1925 

334 

1710 

169t 

1781 

2719 

1853 

2313 

1926 

1061 

1711 

1858 

1782 

2922 

1854 

2020 

1927 

1718 

1712 

1707 

1783 

2970 

1855 

2019 

1928 

1697 

1713 

1694 

1784 

1305 

1856 

2232 

1929 

2123 

1714 

1842 

1785 

1302 

1857 

2229 

1930 

2128 

•7'? 

1690 

1786 

1340 

1858 

2438 

i93i 

2124 

1716 

1882 

1787 

1334 

1859 

2436 

1932 

1919 

j7i7 

1830 

1788 

2031 

1860 

2440 

1933 

I951 

1718 

t6  16 

1789 

2953 

1861 

2225 

1934 

I756 

171g 

1714 

1790 

2955 

1862 

2230 

1935 

2188 

1720 

1713 

179t 

2951 

1863 

2494 

1936 

2316 

17-ji 

1722 

1792 

4097 

1864 

2618 

1937 

2589 

1924 

*793 

353o 

1865 

2762 

1938 

3165 

»723 

1915 

1794 

3106 

1866 

3632 

1939 

2425 

1724 

1923 

*795 

2946 

1867 

2234 

194a 

2524 

1725 

2094 

1796 

1631 

1868 

4067 

1941 

2544 

1726 

1797 

1572 

1869 

4068 

1942 

2299 

'7-7 

1798 

1567 

1870 

3055 

1943 

2308 

1728 

1  141 

1799 

1568 

1872 

2665 

1944 

3260 

• 

[990 

1800 

1569 

1873 

3091 

1945 

3289 

180t 

1571 

1874 

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1946 

3297 

1802 

1 570 

1875 

2233 

1947 

2401 

1803 

1600 

1876 

2216 

1948 

3178 

»955 

1804 

1564 

1877 

3712 

1949 

3046 

I.   Vergleichende  Tabelle   der  alten   und   neuen   Verzeichnisse.    I0Ö5 


No.  1950 

3047 

No.  2024 

4213 

No.  2098 

966 

No.  2170 

979 

195* 

3043 

2025 

3841 

2099 

994 

2171 

3022 

1952 

3045 

2026 

3875 

2100 

991 

2172 

1867 

1953 

2177 

2027 

1565 

2101 

956 

2173 

301 

1954 

2651 

2028 

1566 

2102 

2077 

2174 

2466 

1955 

3206 

2030 

2880 

2103 

2063 

2175 

2050 

1956 

3444 

2104 

969 

2176 

2047 

1957 

3218 

c)  Hanc 

schrift- 

2105 

1664 

2177 

2053 

1958 

3517 

licl 

ies 

2106 

982 

2178 

1775 

1959 

4012 

Vaseninventar. 

2107 

2832 

2179 

1776 

i960 

4013 

2108 

2731 

2180 

1771 

1961 

4116 

No.  2031 

1150 

2109 

2592 

2181 

2056 

1962 

3629 

2032 

1125 

2110 

2553 

2182 

1766 

1963 

1338 

2033 

1792 

2111 

2554 

2183 

1778 

1964 

2713a 

2034 

2076 

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977 

2184 

2044 

1965 

1608 

2035 

995 

2113 

IOSO 

2185 

2099 

1967 

2640 

2036 

326 

2114 

1085 

2186 

2095 

1968 

3838 

2037 

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2115 

978 

2187 

2092 

1969 

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2038 

2812 

2H6 

1127 

2188 

2090 

1970 

3853 

2039 

4060 

2117 

972 

2189 

2093 

1971 

3863 

2040 

2738 

2118 

97i 

2190 

2101 

1972 

4210 

2041 

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2119 

974 

2191 

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1973 

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2042 

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21  20 

3982 

2192 

1925 

1974 

3879 

2044 

2747 

2121 

1034 

2193 

1935 

1975 

3840 

2047 

3000 

2122 

2740 

2194 

1733 

19/6 

333 

2048 

3048 

2123 

325 

2195 

1735 

1977 

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4047 

2196 

1731 

1978 

1905 

2050 

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2125 

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2197 

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1898 

2051 

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4076 

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2200 

1828 

1982 

1835 

2054 

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2130 

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2201 

1876 

1983 

1928 

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2359 

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1964 

2202 

1688 

1984 

2022 

2056 

2995 

2132 

1074 

2203 

{1952 

1985 

1996 

2057 

3526 

2133 

1067 

)  i960 

1986 

1804 

2058 

1930 

2134 

1012 

2204 

1987 

1987 

2636 

2059 

2608 

2135 

2398 

2205 

1995 

1988 

3°35 

2060 

2593 

2136 

4080 

2207 

2012 

1989 

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2137 

1080 

2208 

201 1 

1990 

2172 

2062 

35oi 

2138 

1094 

2209 

2028 

1991 

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2210 

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1992 

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2064 

3215 

2140 

299 

2211 

1687 

1993 

301 1 

2065 

3486 

214I 

3634 

2212 

2037 

1994 

3545 

2066 

345i 

2142 

3884 

2213 

1946 

1995 

276 

2067 

3443 

2143 

2451 

2214 

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1997 

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1998 

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2216 

2727 

1999 

2599 

2070 

2223 

2146 

1339 

2217 

23°5 

2000 

3090 

2071 

2227 

2147 

2645 

2218 

2271 

2001 

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2072 

2217 

2148 

2  759 

2219 

2728 

2002 

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2073 

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2149 

3031 

2220 

2533 

2003 

3334 

2074 

3859 

2I50 

2521 

2221 

2263 

2004 

3209 

2075 

4212 

2151 

2318 

2222 

2265 

2005 

3211 

2076 

3083 

2152 

1797 

2223 

2949 

2006 

3367 

2077 

2816 

2153 

1953 

2224 

3335 

2007 

2525 

2078 

2768 

2154 

1058 

2225 

2147 

2008 

2545 

2079 

2804 

2155 

1071 

2226 

3i95 

2009 

2269 

2080 

4219 

2156 

4110 

2227 

3196 

2010 

308 

2081 

2096 

2157 

^423 

2228 

333i 

2012 

2i95 

2082 

1732 

2158 

2422 

2229 

2658 

2013 

4138 

2083 

3313 

2159 

2442 

2230 

2407 

2014 

1308 

2087 

2458 

2l6o 

1003 

2231 

3373 

2015 

3"3 

2088 

2457 

2IÖI 

1005 

2232 

2364 

2016 

2868 

2090 

1985 

2IÖ2 

1021 

2233 

2319 

2017 

2962 

2091 

1966 

2163 

1307 

2234 

2320 

2018 

2871 

2092 

1988 

2164 

2858 

2235 

4096 

2019 

4083 

2093 

1976 

2165 

1881 

2236 

3397 

2020 

4085 

2094 

2024 

2l66 

2380 

2237 

2960 

2021 

3854 

2095 

1986 

2167 

2397 

2238 

2606 

2022 

3826 

2096 

2214 

2l68 

2814 

2239 

2722 

2023 

3779 

2097 

970 

2169 

320 

2240 

2424 

IOÖ6    I.    Vergleichende   Tabelle   der  alten  und   neuen   Verzeichnisse. 


No.  2241 
2242 

2243 
2244 
2245 
2246 

2247 
2248 
2249 
2250 
2251 
2252 

2253 
2254 

2255 
2256 

2257 
2258 

2259 

22ÖD 
2201 
2262 
2263 
2264 
2265 
2266 
2267 
2268 
2209 
227O 
227I 
2272 
2273 
2274 
2275 
2276 
2277 
2278 
2279 
228o 
228l 
2282 
2283 
2284 
2285 
228Ö 
2287 
2288 
2289 
2291 
2293 
2294 
2295 
2296 
2297 

2298 

2299 
23OO 
23OI 
2302 

2303 
2304 
2306 
2307 
2308 
2309 
2311 
2312 
2313 
23H 


2323 
3429 
1313 
1330 
2695 
2496 
2483 
2492 

2495 

2431 

2215 

2432 

2439 
2430 
2213 
2244 
2240 
2220 

2433 
2228 
2226 
2222 
2224 
244I 

2433 
4IOX 

3485 
3532 
3636 

2595 
2605 
2596 
2969 
2280 
2869 
2297 

4093 
4092 
409I 
26l2 
2DI I 

2735 
2972 

1532 
3770 

3939 
4'47 
2041 
2111 
2108 
2801 
3880 
2886 
2778 

3814 
( 2102 
|  2112 
2766 
3805 
3824 
4151 
2850 
2562 

2751 
3748 
3755 
3807 
2752 
1418 
3673 
3734 


No. 


2315 

3723 

2316 

3972 

2317 

4204 

2319 

1542 

2320 

1628 

2321 

1607 

2322 

1502 

2323 

1550 

2324 

1560 

2325 

1062 

2326 

1055 

2327 

1077 

2328 

1027 

2329 

1028 

2330 

1014 

2331 

1030 

2332 

1020 

2333 

IOII 

2334 

1023 

2335 

1019 

2336 

1022 

2337 

1097 

2338 

1098 

2339 

335 

2340 

1165 

2341 

283 

2342 

2975 

2355 

2452 

2356 

2418 

2357 

2682 

2358 

2683 

2359 

2684 

2360 

2685 

2361 

52 

2363 

2760 

2364 

1704 

2365 

2285 

2366 

4093 

2370 

3024 

2371 

3023 

2372 

1655 

2373 

2706 

2375 

2065 

2376 

1982 

2377 

1991 

2378 

4111 

2379 

4i°5 

2380 

2940 

2381 

1306 

2383 

53 

2385 

2734 

2386 

1013 

2387 

1033 

2388 

IOIO 

2389 

1047 

2390 

1054 

2391 

1070 

2392 

1073 

2393 

1086 

2394 

1052 

2395 

1053 

2396 

345 

2397 

34i 

2398 

2942 

2399 

IIOO 

2400 

IIOI 

2401 

4081 

2402 

4082 

2403 

4084 

2404 

2559 

2405 

2763 

0.  2406 

2789 

2407 

2781 

2408 

2780 

2409 

2776 

2410 

2846 

2411 

2813 

2412 

1346 

2415 

2246 

2410 

2009 

2417 

2249 

2418 

1981 

2419 

2631 

2420 

1813 

2421 

1819 

2422 

2678 

2423 

2463 

2424 

2464 

2425 

2454 

2426 

2688 

2427 

277 

2428 

250 

2430 

2852 

2431 

3680 

2432 

3372 

2433 

2460 

2434 

2461 

2435 

2448 

2436 

1997 

2437 

2026 

2438 

3139 

2439 

1006 

2440 

4088 

2442 

21 

2443 

2578 

2444 

2204 

2445 

1834 

2446 

2199 

2447 

1668 

2448 

2071 

2449 

2033 

2450 

1 

2451 

2628 

2452 

2375 

2453 

1721 

2454 

3987 

2455 

2098 

2456 

2725 

2457 

2724 

2458 

2726 

2459 

1102 

2460 

1126 

2461 

2 

2462 

"55 

2463 

4060 

2464 

2327 

2466 

3607 

2467 

2309 

2468 

t  2757 
>3893 

2469 

1814 

2470 

1811 

2471 

1 701  ff. 

2472 

2186 

2473 

3io4 

2474 

2133 

2475 

2342 

2476 

2356 

2477 

2357 

2478 

2354 

2479 

1862 

.  2480 

1837 

2481 

3044 

2482 

2032 

2483 

3072 

2484 

3296 

2485 

3778 

2487 

3777 

2488 

$3074 
I377Ö 

2489 

3127 

2490 

3136 

2492 

3131 

2493 

307  L 

2494 

3135 

2497 

3I30 

2502 

3851 

2503 

3823 

2505 

2863 

2506 

3756 

250S 

3759 

2509 

3758 

2510 

3757 

2511 

3760 

2519 

5o 

2520 

2475 

2521 

4059 

2522 

2588 

2523 

2537 

2524 

2416 

2525 

2518 

2526 

2704 

2527 

1076 

2528 

1068 

2529 

401 1 

2530 

958 

2531 

1963 

2532 

2851 

2533 

1829 

2534 

1772 

2535 

3385 

2536 

3566 

2538 

3515 

2539 

1944 

2540 

2499 

2541 

1663 

2542 

200 1 

2543 

2018 

2544 

365S 

2545 

2732 

2547 

4194 

2548 

2779 

2549 

1496 

255° 

3099 

2551 

3640 

2555 

^833 

2556 

4079 

2560 

1727 

2561 

2409 

2563 

2689 

2564 

2690 

2565 

2419 

2566 

2710 

2567 

2455 

2568 

2443 

2569 

2030 

2570 

2256 

2571 

2253 

2572 

2254 

2573 

2258 

2574 

2255 

2575 

2104 

I.    Vergleichende  Tabelle   der  alten   und   neuen  Verzeichnisse.    1067 


No. 


2576 

2429 

No.  2648 

2252 

No.  2719 

15 

No.  2791 

12 10a 

2577 

1662 

2649 

2444 

2720 

17 

2792 

1222 

2578 

2939 

2650 

2S73 

2721 

18 

2793 

338a 

2579 

2074 

2651 

2874 

2722 

16 

2794 

996 

2580 

986 

2652 

4017 

2723 

14 

2795 

1273 

2581 

2295 

2653 

2122 

2724 

31 

2796 

1274 

2582 

1652 

2654 

2708 

2725 

44 

2797 

1082a 

2583 

2950 

2^55 

1042 

2726 

25 

2798 

1054  a 

2584 

2189 

2656a 

1911 

2727 

39 

2799 

2190 

2585 

2286 

2656b 

1912 

2728 

41 

2800 

3934 

2586 

2287 

2657 

306 

2729 

40 

2801 

3917 

2587a 

2166 

2658 

2447 

2730 

42 

2802 

3979 

2587b 

2167 

2659 

2445 

2731 

30 

2803 

3985 

2588 

2468 

2660 

2446 

2732 

43 

2804 

3992 

2589 

2686 

2661 

2470 

2733 

32 

2805 

3900 

2590 

2207 

2662 

1319 

2734 

37 

2806 

4036 

2591 

2474 

2663 

2384 

2735 

35 

2807 

2646 

2592 

2420 

2664 

58 

2736 

36 

2808 

288S 

2593 

2659 

2665 

'3 

2737 

49 

2809 

4071 

2594 

2493 

2666 

303 

2738 

26 

2811 

4072 

2595 

2699 

2667 

2934 

2739 

28 

2814 

2899 

2596 

2627 

2668 

3°4 

2740 

27 

2815 

2712 

2597 

3i9 

2669 

305 

2741 

29 

2816 

39oi 

2598 

2717 

2670 

1095 

2742 

59 

2817 

4019 

2600 

2555 

2671 

1754 

2743 

57 

2818 

4039 

2601 

2034 

2672 

2007 

2744 

2938 

2819 

4042 

2602 

2035 

2673 

2003 

2745 

309 

2820 

4040 

2603 

2408 

2674 

2866 

2746 

307 

2821 

2887 

2604 

983 

2675 

1706 

2747 

3 

2822 

2889 

2605 

2932 

2676 

2182 

2748 

2427 

2823 

4014 

2606 

.630 

2677 

1543 

2749 

2426 

2824 

4015 

2607 

2393 

2679 

2261 

2750 

1634 

2828 

2891 

2608 

2638 

2680 

2310 

2751 

1258 

2829 

3995 

2609 

2890 

2681 

1650 

2752 

243 

2830 

2502 

2610 

2639 

2682 

1079 

2753 

1644 

283I 

2626 

2611 

1658 

2683 

990 

2754 

1645 

2832 

2625 

2612 

2161 

2684 

2459 

2757 

I372 

2833 

3996 

2613 

2417 

2685 

1651 

2758 

1386 

2834 

4°3i 

2614 

2296 

2686 

336 

2759 

1387 

2S35 

4037 

2615 

1716 

2687 

2862 

2760 

1478a 

2836 

4038 

2616 

2456 

2688 

2212 

2761 

1280 

2837 

4032 

2617 

2705 

2689 

2250 

2762 

1406 

2838 

4046 

2618 

254 

2690 

1947 

2763 

2391 

2839 

2931 

2619 

2859 

2691 

1729 

2764 

2392 

2840 

4050 

2620 

2694 

2692 

967 

2765 

1002 

2841 

2883 

2621 

2180 

2693 

2121 

2766 

2029 

2842 

2842 

2622 

2897 

2694 

H51 

2767 

2283 

2843 

2941 

2623 

2343 

2695 

38 

2768 

2284 

2844 

2372 

2624 

2677 

2696 

2472 

2769 

2624 

2845 

2476 

2625 

1801 

2697 

2010 

2770 

1810 

2846 

2473 

2620 

2351 

2698 

2406 

2771 

2669 

2847 

2913 

2627 

23*5 

2699 

IOOI 

2772 

2105 

2848 

2912 

2628 

2660 

2700 

56 

2773a 

2114 

2849 

2497 

2629 

1957 

2701 

2373 

2773b 

2115 

2850 

3988 

2630 

2243 

2702 

2395 

2774 

3881 

28^1 

4044 

263  t 

2376 

2703 

2680 

2775 

1291 

2852 

4045 

2632 

2257 

2704 

2681 

2776 

1615 

2853 

2908 

2633 

19 

2705 

2259 

2777 

1723 

2854 

2693 

2634 

20 

2706 

2875 

2778 

1661 

2855 

2921 

2635 

1809 

2707 

2106 

2779 

4086 

2856 

2519 

2636 

1682 

2708 

4087 

2780 

2936 

2857 

2517 

2637 

1682 

2709 

2120 

2781 

2935 

2858 

2721 

2638 

24T5 

2710 

2118 

2782 

2937 

2859 

2520 

2639 

2971 

2711 

2872 

2783 

2109 

2860 

2707 

2640 

2023 

2712 

2119 

2784 

1138a 

2861 

2692 

2641 

1289 

2713 

2117 

2785 

235» 

2862 

4043 

2642 

4094 

2714 

2116 

2786 

246b 

2863 

2471 

2643 

1294 

2715 

4020 

2787 

1222a 

2864 

2662 

2645 

2072 

2716 

1968 

2788 

234^ 

2865 

2449 

2646 

2005 

2718 

23 

2789 

1201 

2865 

4003 

2647 

2326 

2790 

1503 

2S67 

3925 

[q63    l.  Vergleichende  Tabelle  der  alten   und   neuen  Verzeichnisse. 


No.  2868 

3989 

No.  233 

3583 

2869 

2720 

234 

3563 

2870 

2402 

235 

3582 

2871 

2882 

236 

3578 

2872 

2687 

237 

3565 

2873 

4°55 

238 

3575 

2874 

3991 

239 

3568 

2875 

3933 

240 

3579 

2876 

4049 

241 

3572 

2877 

3955 

242 

357o 

2878 

39i8 

267 

"75 

2879 

2933 

269 

239 

2880 

4016 

270 

246 

2881 

4001 

273 

3948 

2882 

2876 

274 

3946 

2883 

3926 

292 

3596 

2884 

3930 

294 

4139 

2885 

399° 

301 

3597 

2886 

3956 

302 

2148 

2887 

2713 

368 

262 

2888 

4009 

369 

1169 

2889 

4008 

371 

238 

2890 

3929 

373 

45 

2891 

3993 

377 

1272 

2892 

2877 

378 

263 

2893 

3999 

380 

183 

2894 

2885 

383 

1680 

2895 

2404 

386 

272 

2896 

2405 

389 

I243 

2897 

3474 

39i 

261 

2898 

34i2 

392 

1271 

2899 

3409 

393 

182 

2900 

34" 

397 

269 

2901 

34i6 

401 

1170 

2902 

3430 

402 

3950 

2903 

3984 

449 

2151 

2904 

4024 

454 

221 

2905 

3983 

458 

3949 

2906 

3916 

459 

220 

2907 

3912 

463 

1669 

2908 

4026 

467 

2149 

2909 

3974 

47i 

1242 

2910 

3997 

477 

237 

2911 

4027 

478 

39i5 

2912 

4025 

482 

39i4 

2913 

3902 

484 

4140 

2914 

3957 

485 

236 

2916 

4133 

488 

4142 

2917 

39io 

490 

1279 

2919 

4033 

492 

3594 

2920 

39" 

497 

4J43 

2921 

3908 

498 

1239 

2922 

4030 

500 

4141 

2923 

4041 

502 

282 

2924 

4053 

602 

200 

2925 

4221 

603 

2140 

2926 

4220 

605 

3943 

2.  Terra 

cotten- 

606 

201 

Inventar. 

613 

3556 

623 

1618 

117 

1292 

624 

Illlr) 

125 

3954 

625 

1620 

200 

626 

1562 

225 

3573 

627 

i6ij 

226 

3569 

628 

1598 

3576 

629 

3975 

228 

3574 

630 

1621 

157» 

631 

1622 

632 

1623 

633 

1613 

634 

1612 

No. 


635 

1610 

No.  1386 

"59 

636 

1616 

1388 

3947 

638 

1617 

1389 

3942 

655? 

1993 

1390 

1202 

700 

3895 

1391 

1106 

723 

1942 

1392 

1203 

823 

3886 

1393 

266 

828 

3885 

1394 

1219 

830 

3589 

1395 

1226 

831 

3587 

1396 

1199 

832 

3887 

»397 

1107 

833 

3888 

1398 

1204 

834 

3585 

J399 

Ji34 

837 

3586 

1400 

222 

840 

359o 

1402 

2138 

846 

3889 

1403 

216 

847 

3588 

1404 

J275 

850 

3892 

1405 

213 

854 

3891 

1406 

255 

864 

1324 

1407 

1276 

866 

3890 

1408 

33i 

893 

33o 

1409 

332 

920 

1209 

1410 

260 

927 

1210 

1411 

1205 

935 

1211 

-413 

1268 

970 

1087 

1414 

2142 

985 

1183 

1415 

1681 

998 

1182 

1416 

2141 

1172 

4073 

1417 

t328 

1201 

3562 

1418 

£302 

1202 

289 

1420 

259 

1203 

280 

1421 

258 

1204 

281 

1422 

1269 

1205 

1240 

1423 

257 

1270 

218 

1424 

1196 

1275 

1270 

1425 

279 

1281 

285 

1426 

1200 

1284 

3944 

1427 

265 

1286 

264 

1428 

"97 

1287 

199 

1429 

288 

1292 

268 

1430 

1206 

1294 

37" 

I431 

1265 

1297 

267 

1432 

1207 

1299 

1244 

1433 

245 

1300 

274 

1434 

1198 

1301 

3592 

1880 

1220 

i3<=>3 

359i 

2970 

2036 

1316 

185 

2995 

1970 

1323 

3894 

2998 

3803 

1350 

i639 

3005 

2187 

1362 

251 

3207 

4048 

1363 

195 

3489 

3557 

1365 

249 

349o 

3559 

1366 

1259 

3523 

1299 

1367 

2i35 

3527 

1316 

137° 

256 

3539 

356o 

I371 

275 

4788 

1366 

1372 

199 

4801 

2841 

1373 

988 

4851 

123 

1374 

271 

5010 

1317 

1375 

286 

501 1 

1295 

1376 

1212 

5014 

2892 

1377 

2139 

5026 

I351 

1378 

1227 

5067 

1333 

1379 

3913 

50SS 

191 

1380 

1192 

5093 

190 

1381 

278 

5219 

3507 

1382 

317 

5851 

2765 

1383 

1282 

5870 

"54 

1384 

2150 

5894 

273 

1385 

327 

5958 

2748 

I.  Vergleichende   Tabelle   der  alten   und   neuen  Verzeichnisse.    IOÖQ 


No.  6037 

3S76 

6083 

1641 

6145 

1624 

6146 

1625 

6147 

1626 

6290,68 

2895 

6460 

2893 

6607 

2894 

6693 

2898 

6695 

3558 

6696 

356i 

6812 

2929 

6813 

2925 

6814 

2920 

6815 

2918 

6821 

2907 

6949 

1293 

7027 

3874 

7037 

3883 

7046 

2916 

7085 

2927 

7091 

2901 

7092 

2919 

7093 

2926 

7133 

1301 

7134 

1332 

7141 

2904 

7392 

3852 

7403 

2905 

7404 

2909 

7405 

2915 

7407 

2911 

7408 

2924 

7409 

2914 

7410 

2917 

7411 

2903 

7412 

2923 

7413 

2930 

74i4 

2910 

74i5 

2902 

7416 

3630 

7417t 

2884 

7419 

2202 

7438 

132S 

7439 

1642 

7515 

1614 

7524 

2895 

7582 

3584 

7711 

1629 

7712 

1630 

773o 

2900 

7813 

1^09 

7836 

3976 

7&37 

3977 

3.  Spezial-Ver 

zeichnis  der 

kor.  Pinakes 

No.  1 

347 

2 

348 

3 

349 

4 

350 

5 

351 

6 

352 

7 

354 

7a 

355 

8 

356 

9 

357 

10 

358 

11 

359 

12 

360 

No.  13 

361 

14 

362 

15 

363 

16 

364 

16a 

365 

16b 

366 

16c 

367 

17 

368 

18 

369 

19 

370 

20 

37i 

21 

372 

22 

373 

23 

374 

24 

375 

25 

370 

26 

377 

27 

378 

28 

379 

29 

380 

30 

381 

31 

383 

32 

384 

33 

385 

34 

3920 

35 

386 

36 

387 

37 

388 

38 

389 

39 

39o 

40 

391 

40a 

392 

4i 

393 

42 

394 

43 

395 

44 

396 

45 

397 

46 

398 

47 

399 

48 

400 

49 

401 

5° 

402 

51 

403 

52 

404 

53 

405 

54 

406 

55 

407 

56 

408 

57 

409 

5S 

412 

59 

410 

60 

413 

61 

411 

62 

426 

63 

427 

64 

428 

65 

429 

66 

43o 

67 

43i 

68 

441 

69 

442 

70 

443 

71 

444 

72 

445 

73 

446 

74 

447 

75 

448 

76 

449 

77 

432 

78 

433 

79 

434 

No.  80 

435 

81 

43° 

82 

437 

83 

438 

84 

439 

85 

440 

86 

450 

87 

452 

88 

453 

89 

454 

90 

455 

9i 

456 

92 

457 

93 

458 

94 

459 

95 

460 

96 

461 

96a 

462 

97 

463 

98 

464 

99 

465 

100 

465a 

101 

466 

102 

467 

103 

468 

104 

469 

105 

470 

106 

47i 

107 

473 

108 

474 

109 

475 

HO 

476 

III 

478 

112 

479 

"3 

480 

114 

485 

115 

486 

116 

487 

117 

489 

118 

490 

118a 

492 

119 

493 

120 

494 

121 

495 

122 

496 

123 

498 

124 

497 

125 

499 

126 

500 

127 

501 

128 

507 

130 

503 

131 

5°4 

132 

508 

133 

509 

134 

510 

135 

5" 

136 

512 

137 

514 

138 

515 

139 

5i6 

140 

517 

141 

5i8 

142 

5J9 

J43 

520 

144 

521 

x45 

522 

146 

523 

x47 

526 

148 

527 

149 

528 

No. 


149a 

149b 

150 

151 

152 

153 

154 

155 

156 

157 

158 

159 
160 
161 
162 
163 
164 

165 

165  a 

165b 

166 

167 

168 

168a 

169 

170 

171 

172 

173 

i74 

i75 

176 

177 

178 

179 

180 

181 

182 

183 
184 
185 

186 

187 
188 
189 
190 
191 
192 

i93 
194 

i95 

196 

197 

198 

199 

199a 

200 

201 

202 

202a 

203 

204 

205 

206 

207 

208 

209 

210 

211 

212 


524 
525 
533 
532 
534 
535 
536 

537 
538 

539 
542 

543 
544 
545 
546 
547 
548 
549 
550 
55i 
552 
553 
554 
3923 
856 

555 
556 
557 
558 

559 
560 

56i 
562 

563 
564 
565 
566 

567 
568 

569 
57o 
i57i 
'774 
572 
573 
574 
575 
576 
577 
578 

579 
580 

58i 

582 

583 
584 
585 
587 
588 

589 
59° 
591 
592 
593 
594 
595 
59Ö 
601 

597 
602 
603 


10_0   j    Vergleichende  Tabelle  der  alten  und   neuen  Verzeichnisse. 


SO-  213 

604 

214 

605 

215 

606 

216 

607 

217 

598 

218 

663 

219 

662 

220 

664 

220a 

665 

221 

608 

222 

609 

223 

610 

224 

611 

225 

612 

226 

613 

227 

614 

228 

615 

229 

616 

230 

617 

23I 

618 

232 

619 

233 

679 

234 

620 

235 

621 

236 

622 

237 

623 

238 

624 

239 

625 

240 

626 

24I 

631 

242 

632 

243 

633 

244 

634 

245 

635 

246 

636 

247 

637 

248 

646 

249 

647 

25O 

648 

251 

649 

252 

650 

253 

651 

254 

652 

255 

653 

256 

654 

257 

655 

257a 

656 

257t 

.658 

257C  657 

257C 

l  659 

258 

638 

259 
259< 

J640 

260 

641 

26l 

642 

262 

643 

263 

644 

264 

C>45 

265 

787 

266 

788 

267 

789 

268 

790 

269 

792 

1 

793 

7  »6 

798 

276 

799 

-77 

800 

No.  278 

801 

279 

834 

280 

802 

281 

803 

282 

804 

283 

805 

284 

806 

285 

807 

286 

809 

286a 

808 

287 

813 

288 

814 

289 

815 

290 

810 

291 

817 

292 

818 

293 

819 

294 

820 

295 

821 

296 

822 

297 

816 

298 

811 

298a 

823 

298b 

812 

299 

826 

300 

827 

301 

828 

302 

829 

303 

831 

3°4 

832 

305 

833 

306 

835 

307 

836 

308 

837 

309 

838 

310 

839 

3ii 

840 

3"a 

841 

312 

846 

3i3 

847 

3H 

848 

315 

849 

316 

850 

3i7 

851 

320 

3924 

321 

873 

322 

874 

323 

875 

325 

855 

326 

857 

327 

8s8 

328 

859 

329 

860 

329a 

861 

33o 

862 

33i 

863 

332 

864 

333 

897 

334 

865 

335 

866 

336 

867 

337 

868 

338 

869 

339 

870 

34'3 

871 

34i 

872 

342 

878 

343 

879 

344 

880 

345 

881 

346 

882 

No.  346a 

883 

347 

884 

348 

885 

349 

886 

35o 

887 

35i 

888 

352 

S89 

353 

890 

354 

909 

355 

891 

356 

892 

357 

893 

358 

896 

359 

894 

359a 

895 

360 

898 

361 

899 

362 

900 

363 

901 

364 

904 

365 

785 

366 

902 

367 

905 

368 

907 

369 

908 

370 

783 

37i 

784 

372 
372a 

■  764 

373 

765 

374 

911 

375 

778 

376 

767 

377 

766 

378 

910 

379 

768 

380 

769 

381 

770 

382 

771 

383 

772 

384 

773 

385 

775 

386 

786 

387 

9*3 

388 

779 

389 

780 

39o 

9'4 

391 

781 

392 

782 

393 

9*5 

394 

748 

395 

749 

396 

75o 

402 

776 

403 

777 

404 

667 

405 

668 

406 

669 

407 

670 

408 

671 

409 

672 

410 

673 

411 

675 

412 

674 

4i3 

676 

414 

677 

4i5 

678 

416 

681 

4i7 

682 

418 

680 

419 

685 

No.  420  686 

421  687 

422  688 

423  689 

424  690 

425  691 

426  692 

427  693 
427a  683 

428  877 

429  701 

430  695 

431  696 

432  697 

433  698 

434  699 
434a  700 

435  702 

436  703 

437  704 

438  705 

439  7o6 

440  707 

441  708 

442  709 

443  7io 

444  7ii 

445  712 

446  713 

447  714 

448  7i5 

449  716 

450  717 

451  718 

452  719 

453  720 
453a  926 

454  722 

455  723 
45*5  724 

457  725 

458  726 

459  727 

460  728 

461  729 

462  730 

463  73i 

464  732 

465  733 

466  734 

467  735 

468  736 

469  737 

470  741 

471  742 

472  743 

473  74=> 

474  744 

475  917 

476  745 

477  9i8 
47S  9J9 

479  920 

480  921 

481  922 

482  923 

483  924 
4S4  925 

485  926 

486  927 

487  876 


I.  Vergleichende  Tabelle   der  alten   und   neuen   Verzeichnisse.     lo7l 


No.  489  92S 

490  929 

491  930 

492  933 

493  762 

494  934 

495  756 

496  757 

497  758 

498  759 

499  760 

500  935 

501  936 

502  416 

503  944 

504  418 

5°5  694 

506  941 

507  721 

508  628 

509  419 

510  417 

511  666 

512  422 

5i3  4i5 

514  484 

515  684 

516  629 

5i7  9+° 

518  948 

520  424 


No. 


521 

420 

522 

425 

523 

421 

525 

830 

526 

423 

527 

95i 

530 

917 

531 
532 

942 
482 

533 

943 

534 

949 

535 
537 
538 

937 
481 
488 

539 
54° 
54i 

825 

483 
946 

542 

95o 

543 

53i 

544 

945 

545 
546 
547 
548 
549 

939 

938 

845 

3921 

844 

55o 

53o 

55i 

912 

552 

529 

553 

491 

554 

353 

555 

382 

*ro.  557 

45i 

558 

472 

559 

505 

560 

5i3 

561 

506 

562 

540 

563 

477 

^ 

843 

566 

795 

567 

54i 

563 

3922 

569 

586 

57*3 

903 

571 

599 

572 

600 

573 

916 

574 

639 

575 

627 

57t> 

824 

577 

842 

578 

66o 

579 

65i 

580 

761 

581 

738 

582 

739 

583 

740 

584 

747 

585 

763 

586 

952 

587 

953 

»0.  <;88 

954 

589 

955 

59o 

3932 

4.  Miscellaneen 

Inventar. 

7123 

2067 

7124 

206S 

7126 

3328 

7127 

3329 

7130 

4056 

7713 

3896 

77H 

3897 

7719 

3898 

7720 

38  >9 

J1967 

7754 

( 2042 

I4058 

7754,i 

2906 

7700 

1378 

7807 

1352 

7808 

1357 

7809 

1356 

7810 

1394 

7811 

1397 

7812 

1385 

(39°3 

)3904 

7888 

(3905 

3958 

V3959 

I0J2 


II.   Formen-Tabelle. 


II.  Formen-Tabelle. 


(Die  mit  *  bezeichneten  Nummern  entsprechen  nur  im  allgemeinen  der 

angegebenen  Form.) 


No. 


i 

2 

3 
4 

5 
6 

7 


8 

9 

io 
n 

12 

13 
i4 
15 
16 

17 
18 

19 
20 


20 ) 
u. 

29 

21 


22 

23 
24 
25 
26 

27 
28 

29 

3° 

3i 
32 
33 
34 
35 
36 
37 
33 


No.  der  Vasen. 


56.  3901* 

58 

192 

193-  J94-  1378 

195.  1402* 

196.  197 

198 — 202.  209 — 212.  1239.*  1240.* 
1244.*  1433— 1442.  281 1*— 2814.* 
3598.  3631.  3638—3641-  3684*— 
3687* 

248—250.  251.*  252.*  3912* 

254 
273 

274  359i-  3592-  3968* 

289 

290.  291 

276—278.  3913 

295-  3916 

296.  1241*— 1243.*  1540* 

309 


275 


* 


1519.   1520.   1534—  !539- 


1543 


1135— 1138a.   1246*  1247  — 1259. 

I56I  » 

1145.  1260.  1544*  — 1546a*  1599- 
1649*  I673—I675-  2152.  2153. 
2820 

1700 — 1712 

1112— 1126. 1263.  2402.  2878.  3621.* 

4J52 
1147.  1262.  1655.  2137— 2I42.  3943. 

4024 
1682 
1275 — 1277.  1602* 

1352-  1355 

1360.  1361* 

1362 

1648.  1652- -1654.  1676.  1683— 1697. 

1827— 1830 
1671*  1713.  i7x4-  x7l6 
1670.   1831  — 1884.    2123  — 2133. 

2135 
1890— 1909.  2157.  2174.  2175 
16  1*  1657.  1725 
1721  — 1723 

1726.  1887— 1889.  3999 
1698.  1699.  2154.  2159.  2160 
2165  „ 

2328-2353-  2855  *  2856  *  2885* 
2371.  2958*  2959*  3159*  3238* 


No. 


39 


40 
41 


42 


43 

44 
45 
46 

47 
48 

49 


5o 
5i 
52 
53 
54 
55 

56 

57 
58 

59 
60 
61 
62 

63 
64 

65 
66 

67 
68 

69 
70 

71 
72 

73 
74 
75 
76 

77 
78 
79 


No.  der  Vasen. 


2155.  2156.  2181  — 2188. 


2953—2957-  4°25   4029— 


1631.* 

2403. 

4030 
2180.  2400.*  2401.*  3011 
1910.  2176— 2179.  2376—2399.  2633. 

2634.  2635.*  2636*  2981*  3290* 


* 


3291 
1886. 


* 


3450*  3677 


2121.   2354—2368. 
3160— 3163.  3266.* 


2870* 
3267* 


3010, 

3984 
2851—2854.  2864*  3164—3175-3292* 

—3295.*  3595—3597-  3838 
2372-2375.  2632 
2980.  2987—3009.  3998" 
60.*  3028 
2630.  2631 

2370.  2882*  3282*— 3288  *  4027 
2641-2648.  2935.  2936.  2939-  3045- 

3046*  3047*  3i76-3i94-  3682. 

4028*  4155 
2879 
3621 

2625  —  2629.  3025-  4°99 
3022 — 3024.  3026' 
3143.  3144 
3145-3149.   3i5o*-3'54-*   3260. 


3261 
3i55— 3158.  3239-3254- 

4J39—  4J4i 
3289 

3383-3385 
3453.  3681 

3594 

3884 

3404.  34^5    n  . 

2965—2967.  2983.  2904 

3440.  344I-3582.  3583 

3262.  3263*— 3265 

3556 

1 

2 

5o.  5** 

57 

59 

217 — 223 

234 


3442.  3594 


235 
236 
246 
245 
237 


235  a 


238.  3938* 


257-  258.  39°9* 


II.    Formen-Tabelle. 


1073 


No.   der  Vasen. 


No. 


No.  der  Vasen. 


124 

12  5 
126 


J.31 
132 
133 
»34 
135 
i3<5 


259—263 

234a. *  260— 263.   1349 


1348* 
267* 

269.* 


3910 


264, 
266. 
268. 
270 
271. 
272 

253 

288 

292 

280- 

279.   1420' 

283—286 

287 

293 

297—299. 

303 

227.    316—321 

1156.     1157. 

I531-  3925- 


* 


3406*  35 


3908' 

3547 


-«CT.« 


3980 


-282.     3785.     3914 


3IO— 3I  =  a.      134: 


324.  336  —  346- 

I5l8.  1532 


Il80- 

1533- 


153°- 


-119?. 
1542. 


325.    326.    956—974- 

1460.     152: 
3928.  401 1 
308.  2881* 
300 
322 

323- 
1517. 

39i8 

327-335-  "59-  1650*  2033* 
246a*  977 — 982.  985 — 989.  1160. 

393o.  3944.  3945 
99o 

983.  9S4.  1664*  3929 
1155.  1209— 1219 
1034— 1088.   1226  —  1238.   1345. 

1346 
997—1033.  1152.  3931.  3932 
1094 — 1099 

1100— 1107.  3651.  3786.*  3946.  4018 
1108 — im 
1129— 1134 
1127.  1128 

11-9— 1144.  3673*  3674. 
1150 

1663-  2147 
1151.  1287* 
1148.  1149 

991 — 996.  1 168— 1 174. 
1603."  1614.*  1647  * 
3981 
1665. 
1667 
1646 
1223 

"93 

165 1 
1195 
1194 

1196- 

1677.   1678,   2111  —  2113.   3733-* 

3734 
1161— 1167.  1457— 1459.  3759"* 
1158 

373i 

1245*  1680.  1681 

1282.  3949* 
1286 


3933 


1506- 

3935- 


-1516. 
3965- 


1666 


-i2c8.  1220 — 1222a 


137 

138 

139 

140 

141 
142 

143 

144 
145 
146 

147 

MS 

149 
x5o 
151 

152 
I53 

x54 

155 
156 

J57 

138 

159 
160 
161 
162 
163 
164 

165 
166 
167 
168 
169 
170 
171 
172 

173 

174 

175 
176 

177 

178 
179 
180 

181 
182 

183 
184 
185 
186 
187 
188 
1S9 
190 
191 
192 


1281.  3906 

1265 — 1270.  1558'" — 1560.*  1592* 

2150.  2 151*  3974* 

127S 

1224 

1271.  1272.  1273.*  1274."*  1426*- 

1429* 
1225.  1344.  1503— 1505 
1400 

1373 

1367.  136S* — 1372.*  1403*  1404* 


1358.   1359.   3958. 


1484.  1526. 


-1500.   1523- 


1376 

1356.   1357- 

3959 
^64 

1412  — 1413.  1414*— 1419* 
1468—14783.   1483* 

I547—IS5S 

1595.  1598 

1399 

1479.  1480.  1502 

1501 

1481.  1482.  1485*- 

1525-  *556-  1557 
I443 

1461  — 1464.  1527*  i523* 
1467 
2975 

1465  „ 

1448— 1456.  1521.  3966.  3974* 

1586*— 1589*  1590 

1565.  1566 

1885 

1146.  1656.  1724 

1660.  1661 

1662 

1672 

^53—  x755 

1778 — 1802.  2038 — 2040 

1805.  1806 

1807.  1808.  2047—2059 

1659.  1738*— 1740*  1741.  3701.  3990 

3991 
1742— 1752.  1941—1946-  1996* 
1976—1983-  2239  —  2241 

2244* 
1951— 1973.  1998— 2021.  2443—2463. 

2677—2687.  3209*  3210* 

1947— 1950 

1658 

1732  —  1734- 

1937 
1913— 1920 

1729*  173°- 
3950.  4082 
192 1 
2102 
3767 

2IOI-  2I03.  2 
2I05 
2104 
1922 

2072.  2073 
2074 — 2080 
I28o*   2067* 
TO2I 


2242* — 


I923  1926.   1935  — 

I73I.    19II.   1912. 

15 

2069.*   2070.   207I. 

68 


I0J4 


II.   Formen-Tabelle. 


No. 


193 
194 

195 
196 
197 

198 
199 
200 
201 
202 
203 
204 
205 
206 
207 
208 
209 
210 
211 
212 
213 


214 

215 
216 


217 
218 


219 
220 
221 
222 


223 
224 
225 

226 


227 
228 
229 
230 

231 
232 

233 
234 
235 
236 

238 
239 

240 


No.  der  Vasen. 


No. 


No.  der  Vasen. 


2158.  4097.  4098 

2I34 

1679 

2089 — 3098.  2321.  2322 

1541.*  1737.  2116 — 2119.  2876.* 

2877.  4019 
1153.  1728.  3988 
2034 — 2037.  2261.  4043* 
2114.  2115 
2100 

2°99-  3934 

2324 

2325 

2407.  2408 

2414—2425.  2675.  2762 

2189 

2410— 2413.  2667.  2668.  4054 

2409.  2664.  2665.*  4157 

2670.  2671 

2672 

2086—2088.  2784* 

2316.  2317.  2580 — 2590.  2776.  2960. 
2960a.  2961.  2985.  3090* — 3098.* 
3219 — 3228.*  3382.*  3511* — 3517* 
3652.  37i3— 372i.  4085*  41 12. 
4173— 4175 

2086—2088.  2740.  3378.*  3379-* 
4023* 

2318.  2593.  3655.  4096* 

2745.   2746.  2747.'*"  4022.  4178.* 

4179 .*  4180* 
2610 
2571—2579«   2736  —  2738.  3082*— 

3089.*  3229* — 3236.  3510.*  4061.* 

4169 
3118 

2739 

2591.  2592—2607 

2608.  2609.  2742.  2744.  2815* — 

2819*  2847*  3018.*  3106*  3668. 

3669.  3788*  3807—3812.  4177 

2319.  2320 

2731.  3509* 

2262  —  2308.  2521  —  2541.  2943* — 

2949.*  2982.  4220.  4221 
11 54-  2542—2546.  2728.  2732.  2768 

—2770.  2772-2775.  2804.  3335 

—3343.  3499-3505.  3712-  3877* 

3878*  4074.  4110.  4166 
2614—2620.  3508* 
2518 

2309.  2547.  2548.  2729.  2730.*  2884 
2733  *  2780*  2781*  3722*  4168 
2519.  2719.  2720.  3132.  3873 
3126.  3385-90 
2326.  2710* 
2624.  4016 
4017 

2509—2516.  3622.  3623.  3887 
2897 — 2899 
2404—2406.  2649 

2030—2032.  2253  —  2260.  3129.  4021. 
4038 

2469—2497.  2498.*  2688—2704.  2763. 
2764.  2805  —  2807.  2810.  2821— 
2845.  3019*  3072*— 3081*  3131  * 


(240) 


241 
242 

243 
244 

245 
246 
247 
248 

249 
250 

251 

252 

253 
254 

255 
256 

257 
258 

259 
260 

261 
262 
263 
264 
265 
266 
267 
268 
269 
270 
271 
272 
273 
274 
275 
276 
277 
278 

279 
280 
281 
282 
283 
284 
285 
286 
287 
288 
289 
290 
291 
292 

293 
294 

295 
296 

297 
298 
299 


3211*— 3218.*  3331—3333-  3486— 
3492.  3599—36o3.  3645—3648. 
3693—3697.  4145 

2706.  2707.  2907.*  2908.*  3334.  3498* 

2107.  2499 — 2508.  2711.  2712* 

3827—3832.  4204.  4207 

3845—3871.  3888.  4209—4212 

2803.  3822 — 3826.  4151 

2714.  2715.*  2716* 

2717.  2718* 

4096 

2716 

3017 
3"3 


* 


3872* 


2543 
3748—3753- 

4189.  4190 
3506 
2788.  2808.  2809 


3754*  4078.*  4079- 


4i97. 


4198^ 
2722.  3770* 
2752  ' 
2756.  4203* 
2726.  2755 

3755 

2611.   2612.* 

4092  *  4093* 
2785.  2786.  2787* 

2753-  3739—3747 

3671.  4094* 

2708.  2709 

3782 

2862 

3698 

2867 


3837.  4188.  4191. 


2613. 


2972.  2973. 


3689* 


2S68.  3699.*  4161.  4162 
2750.  2751 
2120.*  2621 
2782 

2861.  2872*  4077* 
2783*  353o 
3372—3377-  3526.  3527 
3528.  3529.  3727 
2727.  2767* 
4020.*  4075 

2622.  2741.  2777.  2778.  3658—3663. 
3728 

2848 — 2850 

3814.  3815 

3020.  3813 

2880.  2942.*  3485.  3690.*  3700.*  4208 

3783 

2873—2875.  4083*  4084* 

3779 
2871 

3449 

2190 — 2204.  3409 — 3421^ 

2553 
2734 
2669 
2323.  2971*  3407*  3408*  4044 

2623.  2758  *  3422*— 3439* 
4012.  4013 

3261 

3531-  3532.  3649-  4J36 
2865.*  2866.*  3519 
2886 
3521.  3821 


II.  Formen-Tabelle. 


IO75 


No. 

No.  der  Vasen. 

No. 

No.  der  Vasen. 

300 

2986.  3525.  3819.  3820 

321 

3804 

301 

3552 

322 

3380.*  3381.*  3675.  3723.*  2 

732* 

302 

2637* — 2640.*  2932 — 2934.  _  2950. 

4114.  4115 

2951.  2952.  3042*— 3044  *  3296* 

323 

4088 

—3297a*  3680.  3839.*  3840.* 

324 

3833—3835 

3896.  3898^ 

325 

2765.  2766* 

304 

3386.   3387*— 339o*  3544—3546- 

326 

3391—3394-  3620.  4133 

3702.   3705—3707-   4070.   4X48- 

327 

3119— 3124 

4153.  4165* 

328 

3542.  3691.  3800—3803 

305 

3522—3524 

329 

3107 — 3111.  3112.*  3127.  3128. 

3401 

306 

3399.  3400 

—3403.  3533—3540.  3730.  37: 

307 

3099—3104.  3105* 

3736  *  3836.  4146* 

308 

3315— 332I-  3841-  4I4I-  4*43 

330 

3816 

309 

2963.  2964 

33i 

2676*  3135— 3142.  4159* 

310 

2962.  3237.  4137 

332 

4158 

311 

2883.  2937.  2940*  3056-*  3057- 

333 

3664—3667.  4176 

3195—3205.  3703—3704 

334 

2748 

312 

2110 

335 

1669 

313 

2673.  2674.  3068*— 3071.*  3805.  3806. 

336 

3724—3726 

314 

3322*   3323—3330-  3471*— 3474.* 

338 

4081 

3475-  3476.  3477*  3Ö44 

339 

3344—3348 

315 

2802 

340 

3607—3619 

316 

3841 

34i 

3115— 3124 

317 

2869* 

342 

1279*  1283*  3015.  3016.  3395. 

3396 

318 

3467—3470.  3797—3799 

343 

3842*  3843 

319 

2860 

344 

3889-3892 

320 

3478—3484 

345 

3894 

68* 


1076 


III.  Verzeichnis  der  Fundorte. 


III.  Verzeichnis  der  Fundorte. 


(Wo  die  Angabe  des  Fundortes  zweifelhaft  bleibt,  ist  ein  Fragezeichen 

beigefügt.) 


3J59- 

3189. 

210. 


3162 
3191 

•521 


Aegina  1289.  1295. 1319.  1682.  2376.  3996. 

Aeeypten  1963 

S.  Agata  dei  Goti  2370.  2642.  2645.  3051. 
3054.  3065.  3066.  3073.  3094 

Akropolis  s.  Athen 

Alatnbra  s.  Cypern 

Albano  1351 

Alexandria  1142 

Aliki  s.  Attika 

Alopeke  s.  Attika 

Altamura  4027 

Ambelokipo  s.  Attika 

Anzi  3053?  3063.  3087?  3096?  3147.  3148 
3150.  3152.  3156.  3157. 
3164.  3169.  3173.  3183. 
3200  —  3202.  3205.  3207.  3310.  jüij 
3214.  3217.  3220.  3222.  3225.  3229 
3231  —  3235.  3237.  3247.  3248.  3250 
3252.  3272.  3276.  3279.  3309.  3314 
3324.  3325.  3327.  3403.  3442.  3653 
3708.  4118.  4145 

Apulien  1933-  3501-  3908— 39*5 

S.   Arcangelo    3093.    3151.    3158.    3163. 

3219.  3227.  3418?  3419?  4"9-  4121 
Archangelos  s.  Rhodos 
Ardea  1185 

Argos  1911?  1912?  3993 
Armento  2205.  3080.  3198.   3204.   3416? 

3605.  3608—3613.  3615.  3617 
Arpi  3033.  3108 

Atalante  (Lokris)  18 10.  2900.  2905?  2938 
Atella  3038.  3040 
Athen  3.   1012.   1037.   1293?   1683.   1721. 

1751.   1755?   i8n  — 1826 

1981.    1983.  2000.   2003. 

2009.   2013.   2014.    2016. 

2034?  2035?    2071.  2098 

2114.   2115.   2199.   2204. 

2239.   2243.   2246  —  2250- 

2257.    2259.   2261.   2310. 

2375.  2397.  2404. 2405.  2420.  2422—2427. 

2444.  2448  —  2456.  2459  —  2464.   2465? 

2466  —  2468.   2474.    2475.    2519.  2578. 

2624  —  2626.   2628.  2630?   2631.   2632. 

2659  —  2661.   2663.   2669.   2677 

2687.    2692.   2693. 

2710.   2717.    2719. 

2878.   2879.   2902. 

2914  —  2917.   2920 

2930.  3872?   3874?   3987.   3992. 

4006.  4017.  4071.  4076.  4080 

Akropolis  2398.  4059 

Dipylon  50 

Lykabettos  2402 
Attika  48.  55.  1664?  1729.  1947.  1976. 

1985.  1986.  1988.  2024.  2212.  2253. 

2256.  2372.  2395.  2406.  2421.  2470. 


1953. 
2005- 
2023. 
2105. 
2207. 
2252. 
2326. 


1957. 
-  2007. 
2026. 
2109. 
2214. 
2255- 
2374- 


2679. 

699.  2704  —  2707. 

2748.  2759.  2S12. 

2903.  2909  —  2911. 

2922  —  2926.  2928. 

3999- 


2517- 
3991" 


2472.  2473.  2476.  2497.  2502 

2520.  2662.  2680.  2681.  2720 

4001.  4003.  4008.  4009.  4014  —  4016. 

4031.  4037.  4038.  4043.  4046.  4049. 

4050.  4055.  4072 

Aliki  (b.  Phaleron)  14  —  18.  23. 

25—32-  35—37-  39—44-  49-  59 

Alopeke  2682—2685 

Ambelokipo  2391.  2392 

Hymettos  56.  57 

Kephissia  47 

Marathon  1809 

Phaleron  1997 

Pikrodafni  2030.  2254.  2443 

Piräus  2493.  2627.  2690.  2721 

Salamis  2457.  2458 

Sunion  2373.  2445—2447 

Trachones  1887— 1889.  2471 

Vari  2418 
Avella  286?  1227.  2126.  3070.  3086 
Bari  204.  216.  254.  257.  258.  260.  265.  266. 

275.  278.   284.   287.   288-   1106.   1211. 

1224.   1282.  2150.   2709.    3037?   305c. 

3069.  3138?   3212?   3282 

3375-    3383-    3404-    3405-    34] 


3347-    3349- 


* 


3420: 
3670. 


342i 
3692. 


3543' 
3709- 


3553- 
37*o- 


3816.  3877.  4134.  4152.  4158 


3625. 
3728. 


2211 


?IÖ2. 


34*4  ■ 
1626- 
3801. 

3984? 


Basilicata  1728.   1958 

Benevent  1117 

Bettoüe  (b.  Chiusi)  1629.  1630 

Bitordi  3095.  3193.  3294.  3354.  3357.  4100 

4103 
Böotien  2765.  2872.  2875—2877. 2935—2937 

3989.  4019.  4044.  4045.  4087 
Bomarzo   1853.    1952.    2946.   2954.   2958 

2959.  2963.  2964.  3106?  3141.  4096 
Caere  1147.  1294.  1301.  1332.  1601.  1639 


1704. 
2166. 


17071 


1652.    1655.    1670.    1697? 

I7J3-  I714-  J77°?  1921.  2166.  2167. 
2170.  2285 — 2287.  2595.  2950.  4090 

Calabfien  2004 

Calvello  3172.  4104 

Calvi  2125.  2130. 3026. 3057. 3067. 3192.  3657 

Campanien  199?  201?  213?  2635 

Canosa  250.  277.  1794.  3142?  3312-  3334- 

3556-  3558.  3561.  3584 
Capri  2127.  2131.  2132  . 
Capua  1002.  1684.  2029.  2180.  2309.  2359. 

2415.  2608.  2646.  2859.  3022.  3072 
Castelluccio  (Basilicata)  2176 
Castel    Nuovo   di  Porto  (Sabina)   243. 


1258.  1280. 
1478a.  1634. 
Ceglie  259.  290. 
3258.  3263. 
3345-  3407 


13S6.    1387.    1406. 
3256— 


1372. 

1644 

291.   3239—3244 

3264.    3268.    3290. 


3291- 


III.  Verzeichnis  der  Fundorte. 


10/7 


Chiusi  1421.  1422.  1432.  1469.  1482.  1502? 
1526.  1534.  1542.  1546  — 154S.  1552. 


1553- 

1558. 

1559- 

1565- 

-1577- 

1580. 

1586- 

-1594- 

*599- 

1602. 

1603. 

1605. 

1606. 

i6c8. 

1627. 

1701. 

171S. 

1722. 

2032. 

2066. 

2186. 

2189. 

2269. 

2274. 

2300. 

2308. 

2316. 

2529- 

2589. 

=943- 

2945.  2947.  2975.  3274?  3903  —  3906. 

3958.  3959-  3976—3978.  4^13 
Colin  2198 

Conversano  3283.  34*7?  3649- 3783- 3953' 

Corneto    1529.    1642.    2069.    2182.    2301. 

2416.  2537.  2588.  2948.  2971.  3106? 

Sammlung   Dorow    196.    197.    205. 

208 — 212.  214.  215.  322.  338.  1004. 

1008.  1056.  1109.  1180.  1181.  1212. 

1241.  1245.  1246.  1252 — X257.  1262. 

1288.  1290.  1304.  13 10.  1324.  1329. 

1353-  1358-  1374-  1379  1390.  J395- 

139S.  1403— 1405.  1407.  1409.  1413. 

1425.  1472.  1473.  14S6.  1504.  1523. 

i53o-  1554-  *555.  1581.  1618.  1620— 

1622.  1633.  1635 — 1637.  1671.  1675. 

1678.  1736.  1740.  1743-  1746— 1748. 

1752.  1847.  1868.  1871.  1874.  1878. 

1884.  2060.  2152.  2153.  2268.  2304. 

2307.  2362.  2522.  2546.  2961.  2965. 

2966.  2985.  2986.  3134.  3971.  4031 
tomba  de!  guerriero  203.  206.  207. 

224  —  232.   240  —  242.  244.    1380 — 

1384.  1392.  1593.  1401.  2976?  2977? 
Gerhard's  Nacnlass  1077.  1165.  1541. 

1711.  2319.  2542 
Sammlung  Bartholdy  113S.  1261 
Cumae  2636.  3023—3025 
Curti  (b.  Capua)  2737.  2863.  3071.  3074. 
3127.    3130.    3131.    3135.    3136.    3607. 
3756  —  3700.  377Ö  — 3778.   3823.    3S5I' 
3852.  3893 
Cypern    7.   10.    12.    22.    61.   64.    67  —  69. 
So — 82.  84 — 86.  89.  91.  93 — 95.  98.  100. 
107.   109.  iio-  118.  119.   121.   122.     124. 
125.  128.  131.  132.  136.  137-  140 — 146. 
148.  149.  151-  152.  154.   161.   162.  166. 
171.  172.  174 — 176 
188.  190.  191.  2046.  3902 
Alambra  99.  117.  147.  150.  153.  156— 

160.  163 — 165.  168.  169 
Dali  ii-  33.  46.  60.  62.  63.  65.  66.  70? 

71.  72.  78.   79.  83.  87.  88.   90.  92. 

96.    97.    101.    102.    112  — 116.    120. 

126.  127.  129.  130.  133  —  135.  138. 

.139-  !55-  l67-  170-  173-  *77-  187.  189 

Kition  123.  2637 

Larnaka  70? 

Ornidia  73—77-  103—106.  108 
Dali  ?.  Cypern 
Dipylon  s.  Athen 


178— 181.  184.  186. 


Etrurien 

1308. 

1689- 

— 1691. 

1696. 

1707. 

1758- 

- 1760. 

1765- 

1773- 

1804. 

1827. 

1S40. 

1842. 

1854. 

185S. 

1S64. 

1866. 

1867. 

1869. 

1872. 

1882. 

1891. 

1893. 

1902. 

1923. 

1924. 

1928. 

1941. 

2039. 

2051. 

2054. 

2055. 

2057. 

2100. 

2164. 

2172. 

2175- 

2266. 

2267. 

2713a. 

2951. 

2956.  2962.  2973.  3985.  4097 
Euböa  (Xerochori)  2518 
Exarchos  (Lokris)  4020 
Fasano  2691 

Galaxidi  (Lokris)  2862.  2897 
Girgenti  1317.  2101.  2185.  2841.  3385 


Griechenland  1.  2.  21.  51.  54.  319.  323? 

330.  963.  964.  968.  973.  975.  980.  984 

992.  993-  -035.  1036.  1075.  1082.  1083 

1102.    1119.   1120?   1121  — 1124.    1126 

1130.    1132.    1155.    1668.    1755.    1926 

1938.  1966?   1975.   1984.   1993?  2033 

2073.    2079.    2219.    2251.    2327.   2712 

2713.    2724  —  2726.   2852.    2898.   2899 

2918.    2921.    2929.    2933.    3918.    3955 

3956.  3981?  4007?  4032.  4066 
Grossgriecheuiand  1318 
Hagios  Sideros  s.  Rhodos 
Haliartos  2119 
Herakleia  3236? 
Hymettos  s  Attika 
Iaiysos  s.  Rhodos 
Ignazia  3884 
Italien  45?   182?   183?   185?   1663.    1944. 

2001.    2002.    2031.    2231.    2499-    2523. 

2535-   2715.   2732.    2747.    2858?    3960. 

3995.  4079 
Kamarina  2234 
Kameiros  s.  Rhodos 
Kertsch  2629.  2700.  2701 
Kition  s.  Cypern 
Kleinasien  1309.  2384 
Kleonae  958.  1068.  1076.  4011 
Korinth  320.  321.  325.  326.  333.  334-  336- 

346—957.  965—967.  969—972.  974. 977. 

978.  982.  9S5.  986.  990.  991.    994-   995- 

1001.     1034.    1050.     1079.    1084.    1085. 

1127.     1150.     1151.    1154.    1291.    1325. 

1661.     1662.    1665.    1666.    1792.     1834. 

1978.     2064.    2072.    2074.    2076.    2077- 

2082.    2085.    2104.    2429.    2553?    2554? 

2592?    2688.    2731?    2814.    2882.    2904. 

2912.    2913.    2939.    3920 — 3926.    3929. 

393o.    3932.    3933-     3982.    4039.    4040. 

4042.  4086  ? 
Kreta  19.  20.  307.  983.  2034?  2035?  2408. 

2639?  2686?  2866.  2870.  2885.  2888? 

2889.  2891?  2907.  2931.  3630; 
Krim  1125 

Küsten  des  schwarzen  Meeres  2783 
Kythnos  2S87 
Larnaka  s.  Cypern 
Laurenzano  3153.  3171.  3174.  3175.  31S4. 

3194.  3226.  3230.  4107 
Lesbos  4036 

Methymna  4064 
Lindos  s.  Rhodos 
Lokris  2163.  2171?  2241.  2338.2414.4052. 

4117 
Lykabettos  s.  Athen 
Marathon  s.  Attika 
Marciano  1705 
Megalöpolis  1974 
Megara  2919 
Melos    52.    301?    979.    1886.    2063.   2419. 

2553?  2554?  2555.  2556.  2592?   2731? 

2738.  2740.  2832.  2892.  4060 
Methymna  s.  Lesbos 
Montalto  s.  Vulci 
Montefiascone  1579.  2896 
Mykenae  1911?  1912? 
Neapel   1220?   1233?   1234?   2128?   2177. 

2260.  2868.  3557.  3559.  3734.  42J0 
Nola  198.  222.  236.  237.   239.  245.  271  ? 

279?  317.  324.  327—329.  332.  342.  343- 
959 — 962.  987?  988.  1007.  1014.  1020. 
1049.     1057.    1060.    1063.    1131.    1133- 


iojS 


III.  Verzeichnis  der  Fundorte. 


1134.  1137.  1140.  1145.  1146-  1148. 
1149.  1159.  1160. 1175. 1192. 1196— 1200. 
1202  — 1207.  1209.  1210.  1212  — 1217. 
1219.  1226.  1229.  1230.  1264.  1265. 
1268  1269.  1277.  1314.  1315-  I331- 
I335-  i34i-  1363—1365-  1369—1371- 
1373-  1375  —  1377-  J4i7-  1433-  *434- 
1436.  1439.  1443  — 1447.  1454.  1457- 
1458.  1460 — 1462.  1464.  1479  —  1481. 
1487.  1498.  1499.  1505.  1522.  1653. 
1693.  1719.  1753.  1777.  1783.  1789. 
1793.  1829.  1831.  1832.  1836  — 1839. 
1862.  1875.  1883.  1910.  1914.  1916. 
1917.  1931  1932.  1939.  1940.  1945. 
1948.  1949.  1954.  1959.  1962.  1969. 
1977.  1979.  1980.  1989.  2008.  2015. 
2017.  2019  2020.  2027.  2045.  2067. 
2068.  2075.  2078.  2080.  2081.  2084. 
2087.  2088.  2110.  2129.  2133.  2161. 
2168.  2169.  2191  —  2194.  2196.  2197. 
2200.  2203.  2208  —  2210.  2211?  2221. 
2223.  2225.  2229.  2230.  2232.  2235 — 
2238.  2245.  2317.  2328.  2330.  2332. 
2334  —  2337-  2341—2343.  2345  —  2347. 
2349-  2350.  2352  —  2354.  2356  —  2358. 
2360-  2361.  2365  —  2368.  2371.  2379- 
2381.  2383.  2386.  2387.  2389.  2390. 
2394.  2410  —  2413.  2417.  2428.  2430. 
2431-  2434-  2436  — 2438.  2440.  2477— 
2480.  2485.  2487.  2488?  2489.  2491. 
2494.  2498.  2500.  2501.  2503 — 2506. 
2509  —  2516.  2526  —  2528.  2536.  2539— 
2541-  2547-  2548.  2551.  2557.  2558. 
2560.  2561.  2563  —  2567.  2569.  2571  — 
2574-  2576.  2577.  2581  —  2584.  2587. 
2590.  2591.  2593.  2594.  2597.  2598. 
2600 — 2603.  2614.  2615.  2617 — 2621. 
2623.  2650.  2652  —  2657.  2664.  2665. 
2667.  2672.  2673.  2703  a.  2711.  2723. 
2729.  2737.  2742.  2750.  2755.  2756. 
2760.  2762.  2807.  2810.  2816.  2817. 
2822.  2829.  2830.  2845.  2847  —  2849. 
2851.  2974.  2987.  2988.  2991  —  2994. 
2996  —  3007.  3009.  3010.  3013.  3015— 
3017.  3019— 3021.  3027.  3029.  3032. 
3036.  3039.  3048.  3058.  3060.  3061. 
3076.  3079.  3085.  3089.  3098.  3104. 
3107.  3109.  3328?  3329?  3664.  3672. 
3677.  3714  — 37i6.  3718.  3724.  3726. 
3742  —  3744.  3746.  3747.  3749  —  3754- 
3774-  3775-  3781.  3804.  3808.  3809. 
3812.  3827.  3828.  3830.  383r.  3844. 
3845.  3847.  3849.  3850.  3858.  3860. 
3862.  3864.  3867.  3870.  3919.  3942. 
3947-  3994-  4022.  4023.  4034.  4035. 
4054.  4056.  4057.  4062.  4157.  4190. 
4203. 

Olbia  1348— 1350.  1967.  2754.  2784.  2819. 

2906 
Orbetello  1723 
Ornidia  s.  Cypern 
Orvieto    1543.    1706.    1716.     1801.    2295. 

2296.   2351.   3881.    3896  —  3899.    4025. 

4221 
1  »1  iritschsk  1347 
Pagae  (Megaris)  2901 
Paiazzuolo  (b.  Syrakus)  3296 
Pcrgamon  2894.  2895 
Phaleron  s.  Attika 
Pikrodafni  s.  Attika 
l'iräus  s.  Attika 


Pisticci  3322 

Pomarico  292.   2325.   2718.   2989?   2990? 

3062.    3181.    3190-    3203.    3228.    3238. 

3326.   3552-    3621.    3623.    3628.   3771— 

3773.  3782.  3825 

Pompeji  2773?  3075?  3078?  3082?  3140? 

3691  ? 
Potenza  2694 

Rhodos  294.  2010.  2745.  2749.  4083.  4085 
Archangelos  2865 
Hagios  Sideros  2854—2856.  2864 
Jalysos  4 — 6.  8.  9.  24.  34.  1296 — 1298 

398o 
Kameiros   293.   295  —  299.   344.   999 
1000.  1038.  1039-  1043 — 1045. 1048 
1051.  1064.  1065.  1078.  1080.  1088 
1093-  1094.  1099.  1103— 1105. 1135 
1136.  1139.  1143.  H53-  1311-  1321— 
1323-  1327-  1328.  1336-  1342— 1345 
1646 — 1649.  1654.  1659.  1660.  1672 
1742.  1749-  1774-  1786.  1787.  1918 
1934.  1936.  1971 — 1973-  2061.  2062 
2333-  2579.  2604.  2666.  2733.  3917 
3934-  3979-  4063-  4065 
Lindos  2761 
Rignano  3567 
Rom  1360 — 1362.  4024? 
Rugge  (b.  Lecce)  3721 
Ruvo  1987.  1995.  275S.  3030?  3052?  3097? 
3168?   3170?  3188?  3199?  3245-  3255- 
3261.  3262.  3265  —  3267.   3269  —  3271. 
3284  —  3286.    3293.    3297.   3299.   3305. 
3310.    3315.    3316.    3320.    3321.    3331- 
3333-    3336  —  3338.    3340-    3341.    3343- 
3344-    3350—3352-    3355-    3356.    335b- 
3362.     3363.     3370.    3371-    3376.    33°° 
3386.    3389.    3390.     3392-    3393-    3395- 
3399.  3402.  3406.  3408.    3415  ?    3422  — 
3424.    3426.    3431.    3432-    3440-    3441* 
3453-    3471-    3487  —  3489-    3493-    3494- 
3523-     356o.    3637-    3643-    3647-    3652- 
3654.    3671.    4^3  —  4ii5-    4I23-    4129- 
4132-    4*35  —4137 
Sabina  1857.  2953 
Salamis  s.  Attika 

Sarteano   (b-  Chiusi)    1500.   1544-    1545- 

1551. 1563-  1564.  1600. 1604. 1631.  1710 

Sicilien  45?   182?  183?  185 1  335  ?  1299- 

1316.  1850.  i960.  1961.  2641 
Smyrna  53.  309.  341-  345-  997-  998-  1010. 
1013.  1016  —  1018.  1024  —  1026.  1029. 
1032.   1033-   1047.  1052  — 1054-   1059. 
1066.   1069?   1070.   1073.    1086.   1091. 

1096.  1100.  1101.  1128.  1306.  1326. 

1346.  1982.  1991-  2065.  2559.  2734 

2763.  2776.  2780.  2781.  2789.  2813. 

2846.  2886.  2893.  2940.  2942.  3931- 

4081.  4082.  4084.  4111? 
Sorrento  1807.  3031.  3176.  3606 
Sunion  s.  Attika 
Tanagra  1651.  1727.  2106.  2117-  2118. 

2202.  2258.  2883.  2884.  2908.  2927. 

2941.  3988.  3990 
Tarent  2086 
Tarquinii  2043 
Telese  3179.  318o 
Theben  13-  38-  58-  303  —  306.  1042.  1095- 

1650.  1754.  2121.  2122.  2393.  2409. 

2630?  2638?  2689-  2708.  2873-  2874- 

2890.  2932.  2934 
Thera  301?  3901.  40S8 


III.  Verzeichnis  der  Fundorte. 


1079 


Tliespiae  2116.  2120 

Thessalien  390:» 

Thisbe  1968 

Toscanella  1855.  1860 

Trachones  s.  Attika 

Trier  2187 

Unteritalien  i99?2oi?  213?  1913.  3409— 

3412.  3430.  3474.  4209 
Vari  s.  Attika 
Vetralla  4094 
Viterbo  1019-  2960 
Volterra  4214— 4216 
Vulci  1337.  1609.   1657.   1676.   1685.   1698. 


1707 

1763 
1805 
1861 
1900 
2089 
2163 
2262 

2314 
2610 

2957 


•  1737 

•  1799 

.  1846 

•  1895 

1756- 
1802. 
1856. 
1898. 

•  1927 

1999. 

?  2154 
•  2188 
.  2288 

2157- 
2242. 

2299. 

•  2524 

2550- 

•  2952 

2955- 

?  1717-  1720.  1732. 
1764.  1768.  1795. 

1806.  1833.  1835. 

1870.  1890.  1894. 
1905.  1907.  1922^ 

2097-  2I02  ?  2112 
2173.  2174-  2183- 
2263.  2272.  2282- 
2318  2324.  2407. 
2658.  2728.  2944. 
3839?  404I.  4047 

Camposcala  2278-  2293 

Cucumella    2283.    2531;    tomba    a 
cassone  2190 

Montalto  1674.  1702.  1703.  1730.  1920. 
2083.  2107.  2158   2981 

Polledrara,  tomba  a  camera  (vgl 
Heibig  im  Bull.  d.  J.  1882,  p.  100) 
192 — 194.  1158.  1378;  tomba  a 
cassone  234  a.  235  a.  246  a  338  a 
996  1054  a.  1082  a.  1138  a-  1201 
1210a.  1222.  1222  a-  1273  1274 
1503;  tomba  a  pozzo  1352.  1356 
1357.  1385.  1394.  1397 

Sammlung  Ganino  1453-  1830.  1897 
1899.  1901.  1908.  1915-  1925.  2052 


2159.  2264.  2273.  2289 — 2292.  2321. 
2322.  2382.  2388.  2532.  2538.  2633. 
2634.  2970 
Sammlung  Dorow  202.  217.  219. 
223.  233.  234-  235.  247.  310  — 
316.  318.  339-  340.  1015.  1040. 
1041.  1072.  ui6-  1152.  1156.  1157. 
1161  —  1164-  1166 — 1168  1171  — 
1174-  1176—1179-  1186 — 1191. 
1193  — 1195-  1208  1218.  1221. 
1225.  1228.  1231.  1235  —  1238. 
1247  — 1251.  1260.  1263.  1266. 
1267.  1283.  1285.  1354.  1355.  1388. 
1389.  1391.  1396.  1399.  1400.  1408. 
i4t2  1414 — 1416.  1420.  1423. 
1424.      1426  —  1428.     1430      1431. 

^435-  H37-  1440  —  1442-  1448  — 
1452.  1455.  1456.  1459  1466.  1470. 
1471.  1474  — 1478.  1483— 1485. 
1488—1495-  1497-  1506  —  15 16. 
1518.  1520.  1521.  1524.  1525. 
1527  1528.  1531.  1533.  1535.  1536. 
1538  — 1540.  1561.  1578.  1582  — 
1584.  1595  — 1597.  I667-  i°73- 
!677-  1686.  1695.  1708.  1712-  1715- 
I734-  i75o-  I7°2-  1767.  1779  1788. 
1791.      1798.     1800.     1808-       1843 

—  1845.  1848.  1849.  1851.  1852. 
1873.  1874.  1879-  1880.  1892.  1896- 
1903.  1904.  1906.  1943-  1956-  2038. 
2048.  2049.  2058-  2059-  2091-  2113- 
2155.  2156.  2178.  2179-  2302-  2303- 
2312.  2339.  2377-  2530-    2670.  2978 

—  2980.  2983-  2984.  3105.  3635. 
3768.  3769.  3810.  3935.  3961.  3963 
— 3966-  4021.  4029    4098 

Sammlung  Durand  1303    1780.3882 
Sammlung  Pourtales  1797 
Xerochori  s.  Euböa 


io8o        IV.  Register  der  Inschriften  mit  Ausnahme  der  Namen. 


IV.  Register  der  Inschriften  mit  Ausnahme 

der  Namen. 


düvduv   2285 

3 'A&ijvrjfttv  1832.  1S33 

((&k(DV  1832.  1833 
Alphabet,  etruskisches  3104 

«fm/y*  2285 

(CQtOt  .    .     18 11 

uor/.a  2043 

t'f.QyOJACa    2285 

j'Ä«t>£  1693 

.    J'0(H<    1732 

JJJII  2361 
öiyov  2872 
ötj/uöotov  2669 
(%«  4087 

C^OXtt    2316 

typ«?«  2531-  3044 

tyQacfO&i'   1720.   2170.    2262. 
2279.  2284 — 2287.  4041 

tifXt    1704.  261 1.  4017.  4046 

tt  2306 

t/US    1720 

Intöcoy.t  1968 
tnoitt  2313 

47T04*    3881 

tnötotv  2159 

inoitcs  2202 

InoUasv   I72o.    1756.    1758  — 1762. 

1765?  1766?  1770.  1778-  1779. 
1781.  1782.  i8oi-  1805.  1806.  2100. 
2190.  2264.  2266.  2267.  2278.  2282. 
2283.  2290 — 2292.  2315.  2324.  2531. 
4041  ? 


2264. 


ixlnoitatv   1732.  1763 
fxt  inoitooi'  (!)  1801 


y  1  V       / 

iV   1769.  1771.  1776.  1775 

Ltjaaic  4087 

minc  2361 

c 
*?       2010?    22X1.    2334 

Ji(f  ((   .  .  .  2759 
Uqov   2281 
UQog  4o46 

xcti>  1764.  1769.  1771.  1775.  1776 

y.akog   1698.  1720.  1848.  1906.  1909.  2030? 

2106.  2116.  2180.  2188.  2252.  2259. 

2263.  2265.  2270.  2273 — 2276.  2278 — 

2280.  2282 — 2285.  2293.  2294.  2299. 


2384. 
2528, 
3289. 

2279.. 


2301  —  2304.  2306  —  2308.  2314.  2316. 
2318.  2321.  2322.  2325.  2329.  2331. 
2332.  2334.  2337.  2353.  2382. 
2393.  2404.  2417.  2443.  2518. 
2529.  2547.  2548.  2550.  2658. 
4039.  4040.  4042.  4220.  4221 

y.cihrj   2010.  2182.  2211.  2259. 

2322-  2334  2374.  2382.  2384.  2393- 
239S.  2404.  2405.  2471.  2518.  2532. 
2588 — 2590.  2689? 

XCtl(h)lOT0g    x7gg 

y.d [njotos  1720 

X.((QT[c<]   2265 

y.rjrog  1652 
y.iva[tdogl]  2270 

(At   1801 

u    1732.  1763.  1968 
/uol  2285 
Mo7g(c  2285 

vaiyt  2265.  2279.  2294.  2299 
vtaviag  2658 
vtoivia?  2270 
viy.a  Kak[k]ix.Q(cisog  4020 

0    1756.   I758  —  1760.   2030.  2106. 

2252.  2265.  2270.  2274-  2279. 
2294.  2299.  2301.  2306.  2314. 
2331.  2334.  2522.  2547.  2548.  2550.  4039. 

oöi  1737 

ovog   1652 

Tiavg  2010?  2030?  2106.  21S0.  2211.  2252. 
2270.  2274-  2279.  2293.  2294.  2299. 
2301.  2306.  2314.  2318.  2331.  2334. 
2522.  2547.  2548.  2550.  4039 

nls  4087 

niet  1764.  1769.  1771.  1775-  1776 
POCOUOM  3635 

POCOCÖUOM  verschrieben  363* 

r 

CO   1769.    1771 

7t]vdt  I764 
Tl/uq  2361 
TOt  1769 
1(OV  1832.  1833 

vyniag  2872 

vi(v)g  (=  viog)  1756 

ffifa  2278 

iftUag  2866.  2869.  2873.  2875 

X«~IQ£     1764.    1769.   1771.    1775.    1776.     1801 


2180- 
2293. 
2318. 


V.  Register  der  Namen.  10S1 


V.  Register  der  Namen. 


(Die  mit  *  bezeichneten  Nummern  sind  durch  Inschrift  bezeugt.) 

Acheloos    1851.  1852 

Acbilleus  und  Cheiron  1901.  4220*;  und  Diomede  2282?;  —  und  Memnon  1147.* 
1797?  1842;  —  und  Patroklos  2278;  —  und  Penthesilea  2889.  3992;  —  und 
Priamos  3884;  —  und  Thetis  1685?  1737.  1742?  1797?  1842.  1901?  2280;  — 
und  Troilos  1685.  1694.  1728.  1742.  1895.  1966;  —  von  Aias  getragen  1802; 
Auszug  des  —  1737-*  2264*; —  beim  Bretspiel  1870;  Gesandtschaft  bei  — 
2121.  2176.  2326*;  —  Hektor  schleifend  3884;  —  an  Patroklos'  Grabe  1867; 
Opferung  Polyxena's  1902;  Streit  um  Achills  Waffen  2000;  Inschrift  555* 

Admatos  1655* 

Aegeus  2537.*  253S* 

Aegisthos  2184  * 

Aeneas  764.  1861.  1862.  2264.*  2291.  2536.  3260* 

Aenippa  1655* 

Aethiopen  2534 

Aethra  1731?  2408 

Agamemnon  2000 

Aganor  1657  * 

Agenor  1685  ? 

Aglauros  2537* 

Aiantides  4017 

Aias,  S.  des  Oi'Ieus  1698.*  1863.  1937.  3863 

S.  des  Telamon  764.  1802.  1870.  2000.  2264.*  2326.*  4221? 

Aisimides  2316* 

Akamas  1720.*  2408 

Akastos  1655- 

Aktaeon  3239 

Alastor  1655* 

Alexandros  2291*  2633*;  s.  Paris 

Alkaios  2332* 

Alkmene  1890? 

Alkmeon  1655.  2395* 

Alkyoneus  2057 

Amazonen  1839.  1846.  1912.  1975.  2066.  2435.  2475.  2627.2628.2992.3197.  3995-  4067? '? 
—  kämpfend  1847.  1863.  2353.  2625.  2690.  2887.  2888.  3146?  3241.  3242.  3263. 
3859?;  —  kämpfend  mit  Herakles  1710.  1848.  1849.  2008.  2024.  2263.  3988;  — 
auf  der  Jagd  2324;  -   Andromache  1848*.  2263* 

Amphiaraos  1655.*  1712.  2395* 

Amphilochos  1655 

Amphion  3296 

Amphitrite  474—538  (475*  477.*  480*  484—486*  500*).  787.  788.  799?  801?  826—830. 
(826*  828*).  898.  1704*  1869.  2278* 

Amymone  2946? 

Anakies  1801* 

Andokides  2159* 

Anchises  1861.  1862.  3244?  3260* 

Andromache  1685?  3990?  4221? 

Andromeda  1652]"* 

Ankaios  1705*— 1707.  3258 

Antheia  2471* 

Antias(?)  2304* 

Antigone  3240 

Antilochos  1698.*  1797?  2264* 

Antiope  3296 

Antiphoa  2180.*  2325* 

Aphrodite  1294— 1301.  2901;  —  Anadyomene  2907;  —  badend  2707?;  —  spinnend 
2990?;  —  auf  einem  Schwan  übers  Meer  fahrend  2636.  2688;  —  wasser- 
fahrend auf  Schwanenwagen  2660;  —  auf  einem  Bock  reiiend  2635?  — 
und  Anchises  3244?;  —und  Eros  2905.  2990?  3032?;  — bei  Aktaeons  Tod 
3239;  —  beim  Kampf  des  Eros  mit  Pan  2900?;  —  bei  Herakles'  Einführung 


J082  V.  Register  der  Namen. 

in  den  Olymp  2278;*  —  mit  Hasen  auf  dem  Schooss  4126?;  —  bei  Herakles 
Hochzeit  3257;*  —  bei  Marsyas'  Schindung  2950;  —  beim  Parisurteil  1804. 
1894.  1895.  2005.  2154?  2182.  2291.*  2536.  2610.  2633.*  2644?  3240.  3243.  3290. 
4043?;  —  bei  Zeus  und  Io  3164 
Apollo  2643.  2689*  3469;  —  als  Kind  2212;  —  kitharaspielend  1676. 1699.  1822.  1827. 
1860.  1861.  1864.  1866  — 1868.  1869?  1870.  1872.  1891.  1892.  1898.  1905.  1909. 
1923.  1924.  1977.  1986.  2025.  2051.  2060?  2206.  2337?  2407.  4002;  —  auf  Greif 
2641;  —  auf  Omphalos  2645;  — mit  Musen  2388.  2401*;  —  beim  Dreifuss- 
raub  1836.  1907.  1963?  2159.  2318;  —  beim  Gigantenkampf  2531*;  —  und 
Marsyas  2638.  2950;  —  und  Tityos  1835;—  bei  Athenageburt  1704.*  1709; 

—  bei  Herakles'  Hochzeit  3257;  —  bei  Herakles'  und  Kyknos'  Kampf 
1732*;  —  und  Kadmos  2634*;  —  und  Orestes  2380.  3256;  —  beim  Paris- 
urteil 2633 

Ares  auf  Viergespann  3881;  —  bei  Athenageburt  1699.  1709.  1862?;  —  im  Gi- 
gantenkampf 1925?  2531*;  —  in  Götterversammlung  1857?  1961.  2278*;  - 
und  Kyknos  1732.*  1799? 

Arethusa  3877 

Argeios  1655* 

Argonauten  3258 

Argos  2651.  3164 

Anadne  und  Dionysos  2639.  2660?  3186;  —  in  Götterversammlung  2278?;  —  auf 
Naxos  2179*;  —  und  Theseus  1698*  1699?  1891.  2343?  2640. 

Aristophanes  2531* 

Aristophilos  811* 

Arnesion  (?)  672* 

Artemis  1860?  1867?  1905?  1977?  2051.  2407.  2641.  3833;  —  Idol  3164;  —  und  Ak- 
taeon  3239;  —  in  Delphi  2645;—  beim  Dreifussraub  1907?  2159?  2318;  — 
einschenkend  2206;  —  bei  Eos  und  Kephalos  3257?*;  —  im  Giganten- 
kampf 2531*;  —  in  Götterversammlung  1864?  1806?  1870.  2060.  2278*;  — 
auf  Greif  3858;  —  bei  Herakles'  Hochzeit  3257;  —  bei  einem  Hochzeits- 
zug 1872?   1891.  1892?   1923?;  —  und   Kadmos   2634*;  —  und  Orest  2380; 

—  beim  Parisurteil  2633;  —  bei  Peleus  und  Cheiron  1900?;  sog.  persische 

—  301.  306.  907.  908.  1009.  1010.  1549.  1550.  1595.  1601 
Asbolos  1737* 

Asopodoros  667* 

Assteas  3044* 

Astyanax  1685.  2175.  2281.*  3988 

Atalante  1837.  3258 

Athena  765?  1701.  1703.  1831 — 1834  1873.  2092.  2162.  2251.  2313.  2354.  2378.  2759.* 
2890  2891.  2991?  3238.  3851.  3852;  —  bei  Achilleus  und  Priamos  3884;  — 
bei  Ariadne  auf  Naxos  2179*;  —  und  Bellerophon  3258;  —  beim  Drei- 
fussraub 2159.  2318;  —  Ergane  801.  2415;  —  bei  Erichthonios'  Geburt 
2537*i  Geburt  der  —  1699.  1704*  (1709)  1837.  1862;  —  auf  Gespann 
764.*  1854.  1871.  1909.  2049  2060.  2087.  3881 ;  —  im  Gigantenkampf  1836. 
1856.  1860.  1865-  1925.  1943-  2023.  2127.  2293.  2531.*  2957.  3988;  —  in  Götter- 
versammlung 1688.  1689.  1691.  1899?  2278;  —  im  Götterzug  1903;  —  mit 
Helden  1907.  1908.  1953.  1982.  1984.  1987.  2048;  —  und  Herakles  1670.  1693. 
1702?  1713.  1717.  1720.*  1725?  1732.*  1799.  1800.  180S.  1841.  1845.  1849.  1850. 
1852.  1855.  1857.  1858.  1859.  1870.  1890.  1898.  1907.  1924?  1961.  1963.  1999- 
2004.  2007.  2022.  2057.  3145.  3183.  3187;  —  und  Hermes  2050;  nur  Inschrift 
765*  912.*;  —  und  Kadmos  2634*;  —  und  Kassandra  1698*  1863;  —  und 
Marsyas  2418;  —  modern  gefälscht  3256;  musische  —  1846.  2x61;  —  und 
Odysseus  3838?;  Opfer  an  —  16S6;  Palladion  3863;  —  beim  Parisurteil 
1804.  1894.  1895.  2005.  2154?  2259.  2291*  2536.  2610.  2633.*  2644?  3240.  3243. 
3290.  4043;  —  und  Perseus  1682*  2377;  —  Poiias  1929 

Athenodotos  2279 

Atlas  3245* 

Bakchantin  s.  Maenade 

Bakchos  s.  Dionysos 

Raton  1655.*  1712 

Bellerophon  909?  2137?  3258 

Boreaden  1682.  3258 

Boreas  2165*  2186.  2384.  2906 

l.nsiris  770?  2534 

Chairestratos  2284* 

Chairias  1909.*  4040* 

Charileos  2611* 

Charinos  2190.*  3044* 

Charmides  2329*. 

Charon  2455.  2680.  2681.  2952.  2954 

Cheiron  1900.  1901.  2003.  4220* 


V.  Register  der  Namen.  io83 


Chimaera  1550.  1557.  1558.  1561.  1638.  3258 

Chorillos  2532*  2589* 

Choro  1657*  247x>*  2532* 

Clirysippos  3239? 

Chrysis  2471  * 

Chrysos  2661  * 

J  »aeinon  3934.  3989 

Damovanassa  1655* 

Dapas  1657  * 

Deianeira  1702.  1835.  2939 

Deiphobos  1685?  2281? 

Demeter  1704.*  2171.  2634.*  4053 

Demo  2395  * 

Demophon  1720*  2408 

Deris  629  * 

Dexamenos  2939 

Deys  1704* 

Diogenes  2294  * 

Diomede  2282  * 

Diomedes  764.*  2326.*  2264* 

Dionysios  2891  * 

Dionysos  1845.  1846.  1866.  1872.  1874.  1883.  1900?   1916.  1940.  1955.  1959.   1962.   1989. 

1994?  2050.  21S2.  2208.  2348.  2591.  2644?  2660.  2691.  2902.  3026.   3044.   3145. 

3849.  3874.  3989.  3997.  4009.  4030;  —  und  Ariadne  2179.*  2639.  2660?  3186; 

—  bei  Athenageburt  1704;*  —  bärtig  (auf  rotfig.  V.)  2187.  2290  2330. 
2334-  2335.  2337.  2943-  2953-  3849;  Bakchischer  Zug  1844.  2I54?  2I74-  3l86. 
3256.  3344?;  Fest  des  —  2290;  —  gelageit  1894.  1931?  1932?  1978?  1991? 
1993?  2637.  2Ö46.  3263.  3264.  3298;  —  im  Gigantenkampf  1865.  2321;  —  in 
Götterversammlung  1689.  1858.  1864.  1870.  1898.  1899.  1905.  1924;  —  und 
Herakles  1961*;  —  als  Herakles  3046;  Herme  des  —  2172;  —  beim  Hocb.7 
zeitszug  1892.  1998;  Idol  des  —  1930.  1967.  2290;  —  als  Knabe  29io?^29i3:' 
2915.  2916.  2925.  2927?  2928?  3584?;  Kult  des  —  2172;  —  bei  Kyknos'  Kampf 
mit  Herakles  1732*  1799;  —  auf  Maultier  1869.  1906.  2334;  Opfer  an  — 
1690?;  —  auf  Panther  2648.  3589;  —  auf  Pantherwagen  3257'>  —  und 
Semele  1809?  1861.  1904.*  2011.  2052.  2054.  2056?  2065.  2070?  2091;  —  auf 
Silen  1935.2055;  —  auf  Silen-  und  Nymphengespann  1951;  —  sitzend 
1676.  1733.  1876.  1875.  1918.  1941.  1964.  2064.  2070.  2076.  2128.  2638  2642.  2932. 
3034.  3241.  3242.  3297;  —  im  Thiasos  1827.  2033.  2037.  2402.  2471.*  2578;  — 
auf  Viergespann  1893 

Dioskuren  1731?  1828?  3258 

Dirke  3296 

Dorkon  392* 

Dromippos  2443* 

Dromokleides  2443* 

Duris  2284*— 2287* 

Eileithvia  1699.  I7°4*  1709-  1837?  1862.  1899? 

Elektra  2184* 

Elephantis  4046* 

Enkelados  1836.  1856.  1860.  2293.  2531* 

Eos  1797?  1842.  2012.  2318.  2352.  2371.  2519.  2524.  2537*  2547.  3257?  3349 

Ephialtes  2531* 

Epiktetos  2170.*  2262* 

Epilykos  4041* 

Erectitheus  2537* 

Erginos  2531* 

Ergoteles  1758* 

Ergotimos  1756* 

Erichthonios  2537* 

Erinyen  2380.  3023.  3072.  ^239.  3256.  3884 

Enphyle  1655*  1712.  239=;* 

Ens  1775* 

Eros  2iox  ?  2162.  2364.  2387.  2397.  2429.  2433.  2434.  2482.  2544.  2637?  2693.  2695.  2719. 

2911.  2922.  2933.  2948.  2990.  3039.  3042.  3049.  3059.  3081.  3082.  3091.  3149.  3153. 

3161.    3165.    3177.    3181.    3201.   3211.    3217.    3229.    3233.    3237.    3263-    3292. 

33io.     3315.     3316.     3325.    3332  —  3336.     3338.     3340-    334i-    3345-     3347-     3348- 

3351-     3382.     3383.     3385.     3398.     3455— 3457-,  3486.    3493.    3531.     3559.     3881  ; 

—  bei  Aktaeons  Tod  3239;  —  mit  hfilql  2472;  —  und  Aphrodite 
2635.  2660.  2688.  2990.  3032.  3195.  3239.  3244;  —  bei  Apollo  und  Marsyas 
2950;  —  mit  Ball  2710.  3161?  4125;  —  bogenschieseend  3367;  —  und  Europe 
3241;  —  mit  Fackel  3344;  —  mit  Fächer  3283.  3372.  3397.  3422.  4128;  —  mit 
Flöte   2890.   3316.   4031;  —  beim    Frauenbad   2707;  —  im   Frauengemach 


IqQa  V.  Register  der  Namen. 

2520.  2720;  —  bei  der  Frauentoüette  2393; —  mit  Gans  3174.  3344;  —  und 
Ganymed  2032.  3297?;  —  bei   Hebe  und   Herakles  3257*;  —  bei  Helena 
und 'Paris   2536.   3182;  —  den  trunkenen   Herakles  stützend  4218;  —  bei 
den  Hesperiden  3245;  —  bei  dei  Hochzeit  2373;  —  hockend  2440.  2694. 
2911;  —  und  Io  3164;  —  und  Kadmos  2634;  —  einen  Knaben  entführend 
2305;   —  mit  Kranz  4126;  —  laufend  4070;  —  leierspielend  2220;  —  mit 
Leiterchen  3369;  —  und  Liebespaar  2692.  2706.  3163.   3195.  3200.  3275;  — 
bei   Omphale?  3291;  —  und   Pan   2900;  —  beim   Parisurteil   2610.  2633* 
2644.  3240.  3243.  3290;  —  räuchernd  3635; ^ —  mit  Reiher  spielend  4069;  — 
auf  Reh  3337;  —  sepulcral  3242;  —  spendend  '3634;  —  mit  Taube?  2245; 
—  im  Thiasos  2638.  2642.  2648.  2691.  2932.  2953:  —  mit  Traube  3282.  3308. 
-397.    3441;  —  mit  Tympanon    3034.   3399;  —  beim   Vogelfang?   2442;  — 
über  Wasser  schreitend  3091 
Erymanthischer  Eber  1849.  1850.  1855.  1979— 1981.  2034 
Erytheia  2007 
Eucheiros  i756^ 
Eumachos  1657  * 
Eumnestos  3044  * 
Eunomie  3257* 
Euopis  2291  * 
Euphamos  165-,  * 
Euphronios  2281.*  2282* 
Europe  1881.  2097?  2347.  2909.  3241 
Eurydika  1655  *^ 
Eurymedes  539  -: 
Eurymedon  1704  * 
Eurystheus  1849.  1850.  1855 
Eurvtion  1999.  2939 
Euthoos  1897* 
Euthymie  3257". 
Euvarchos  1652* 
Euxitheos  2264  * 
Evthetos  419* 
Exekias  1720* 
Gabinius  4218  * 
Gaion  2531  * 

Ganymedes  2032.  2633?  2885.  3297 *?  3876 
Ge  2531*  2537*  2646? 
Geras  1927 

Gervones  1999.  2007.  3258 

Giganten  1836.  1856.  1860.  1865.  1909?  1925. 1943.  2023.  2127.  2293.  2321.  2531.  2957.  39S8 
Glaukytes  1761  * 
Glaukon  2282* 

Gorgonen  1612— 1614.  1655.  1682.  1714.  1727.  1753.  2044.  2047—2052.  2099.  3022;  Gor- 
goneion  1655.  1832.  2044.  2°47-  2°52-  2058—2060.  2159.  2179.  3237.  3558.  3559. 
3562.  3593-  3841-  3855-  3856-  3878.  3887-  3988.  3993.  4123.  4125.  4209 
Haemon  3240 
Halimedes  1655* 
Halios  Geron  1732* 
Harmonia  2634* 

Harpyien  1682*  2131  ?  2152?  2157 
Hebe  2278.*  2626.  3257 
j-jegesias  2180* 
Hekabe  3988.  3996? 
Hekate  1881?  2407? 
Hektor  3884.  4221  ? 

Helena  und  Menelaos  1685.  1687.  1739?  1842.  2205.  2281?  2536;  —und  Paris  2291. * 
2536.  3182;  Entführung  der  —  durch   die  Dioskuren  1731?  1828?;  durch 
Theseus  2175? 
Helios  1983.  2519 

Hephaestos  1704.*  2293.  2294.  2537.*  3023 

Hera  1925?  2060.  2259.  2278.  2345.  2913?;  —  beim  Gigantenkampf  2531;  —  beim 
Parisurteil  1804.  1894.  1895.  2005.  2154?  2291.*  2536.  2610.  2633.*  2644?  3240. 
3243.  3290.  4043;  —  und  Io  3164 
Herakles  771.'  1309.  1688.  1689.  1691.  1830.  1998.  2530.  2913?  3240.  3256.  3317-  3587- 
3590.  3838.  3853.  3854.  3865.  4213;  —  und  Acheloos  1851.  1852;  —  und 
Alkyoneus  2057;  —  und  Amazonen  1710.  1848*  1849.  2008*  2024.  2263. 
3988;  —  Apotheose  1827.  2022.  2278;  —  ausruhend  2534.  2626.  3183;  — 
bogenschiessend  2164;  —  zum  Brunnen  gehend  4027;  —  und  Busiris 
2534;  —  den  Dreifuss  raubend  1836.  «1907.  1963?  2159.  2318;  —  und  der 
erymanthisclie~EDer  1849.   1850.   1855?  1979— 1981.   2034;  —   mit  Füllhorn 


V.  Register  der  Namen.  10^5 

3879;  —  und  Geras  1927;  —  und  Geryones  1999.  2007;  —  im  Giganten- 
kampf 768?  2293.  3988;  unter  Göttern  1961*;  —  bei  den  Hesperiden  2271. 
28S2.  3245;*  —  und  der  Hirsch  2S82;  —  und  die  Hirschkuh  1S59;  Hoch- 
zeit des  —  mit  Hebe  3257;  —  und  die  Hydra  1255?  1801.  1854.  2882;  — 
im  Kentaurenkampf  336.  910.  1670.  1702.  1737.*  1835.  2053.  2939;  —  und 
Kerberos  1828.  1880.  2882;  —  und  die  Kerkopen  766.  767.  770?  2359?;  — 
als  Kind,  die  Schlangen  würgend  3S66;  —  als  Kitharöde  1845.  1857;  — 
und  Kyknos  17,32.*  *799-  3987?;  —  und  der  nemeische  Löwe  910.  1693. 
1713.  1717.  1720*  1725.  1753.  1764.  1772.  1800.  1808.  1840.  1841.  1890.  1895 
1905.  2004.  2043.  2882;  —  und  Nessos  1702.  1835;  —  und  Nymphe  2947;  — 
im  Olymp  1924?;  —  bei  Omphale  3291;  —  und  der  Stier  1886.  1898.  2137. 
2278, 2145:  —  und  die  stymphalischen  Vögel  2882;  Süh nopfe'r TtrT—  3187;""— 
und  Triton  1906*;  —  trunken  4218;  —  auf  Viergespann  1870.  2060.  3881 
Hermes  486.  494.  1696.  1703.  1715.  1726?  1795.  1881.  3012.  3033.  3058.  4003;  —  und 
Altar  2207;  —  und  Aphrodite  2635.  2636?  2660;  —  und  Apollo  2641.  2643. 
2645.  4002;  —  bei  Apollo  und  Marsyas  2638;  —  bei  Apollo  und  Tityos 
1S35;  —  und  Athena  2049.  2050;  —"bei  der  Athenageburt  1704*  1837? 
1862?  —  und  Atlas  3245*;  —  und  Charon  2455;  —  and  Cheiron  1900?;  — 
beim  Tod  der  Chimaera  3258;  —  bei  Dionysos'  Kindheit  3584?;  —  mit 
Dionysos  und  Semele  2054;  —  und  Dirke  3296;  —  bei  Eos  uud  Memnon 
2318;  —  und  Ganymedes  3297;  —  und  Geryones  3258;  ' —  vor  einem  Ge- 
spann 1827.  1854. 1870.  1891. 1893.  1903. 1909? 1923.  1952.  1977.  1998.  2006.  2025; 
—  im  Gigantenkampf  2293;  —  in  Götterversammlung  1688.  1689.  1691. 
1858.  1864.  1866.  1870.  1898.  1899.  1961*  2022.  2060.  2278*;  —  bei  Hektors 
Schleifung  3884;  —  und  Hera  2345*;  —  bei  Herakles' Apotheose  1827;  — 
Herakles  entsühnend  3187;  —  bei  Heraklesthaten  1799.  1828.  1845.  1849. 
1851.  1890.  1905.  1907;  —  beim  Hochzeitszug  1923.  1998;  —  bei  der  Hoch- 
zeit des  Peleus  1891  ?  1923 ;  —  und  Io  2651 ;  —  und  Iris  ?  2090;  —  und  Ixiou 
3023;  —  und  Kadmos  2634;*  —  bei  Kassandras  Schändung  1863;  —  im 
Komos  2160;*  —  beim  Parisurteil  1804.  1894.  1895.  2005  2154?  2182.  2259. 
2291.  2379?  2536.  2610  2633.*  2644?  3240.  3243.  3290.  4043;  —  und  Perseus 
1682.  1753;  —  und  Thanatos?  2991;  —  auf  Widder  2727? 

Herse  2537* 

Hesperiden  3196?  3245 

Hestia  2278* 

Hieron  2290^—2292* 

Himeros  2633.*  3257* 

Hippalektryon  1770 

Hippalkimos  1655* 

Hipparchos  2180* 

Hippasos  1655* 

Hippodamas  2285.*  2291* 

Hippodameia  3072 

Hippokritos  1799* 

Hippomedon  21S0* 

Hippon  2207* 

Hippotion  1655* 

Hischylos  2100* 

Hören  1899?  2278.*  3989? 

Hydra  1255?  1801.  1854.  2882 

Hylaios  1737* 

Hypnos  2456 

Iakchos  1961*  2926? 

lanthe  4220* 

Jason  3258 

Igron  373* 

Ikarios  2291  * 

lo  2651.  3164 

Iolaos  1689.   1693.  1713-   1717-  1720.*   1725.  1732*  1800.   1841.   1850-   iS54-  1S55.  1890. 

1895.  1905.  2004.  2034.  2090.  2263* 
Iris  1895.  2163.  2248.  2264.*  2283?  2591.  3240.  3290.  4122:  —  bei  Hera  4043 
Ixion  3023 
Kachrylion  2267  * 
Kadmös  2634* 
Kallias  2329* 
Kallikrates  4020* 
Kalliphora  1720* 
Kalliphoras  1820* 
Kantharos(?)  554* 
Karion  3044* 


I0g,j  V.  Register  der  Namen. 

Kassandra  1698.*  1863.  1937-  3863 
Kastor  1655.*,  1705* 

Kentauren  774?  1675.  2132.  2950.  3238.  3869.  4193  (modern);  -  mit  menschlichen 
Vorderbeinen  336.  910.  1541-  1545-  1550-  *556-  1560.  1563.  1900.  1901.  2003;  — 
im  Kampf  mit  Herakles  336.  910.  1670.  1737.  1835.  2053.  2939;  —  im  Kampf 
mit  Hopliten  1754-  2047.  2403.  3241;  siehe  auch  Cheiron  und  Nessos 

Kephalos  2352.  2371.  2537.*  2547.  3257? 

Kephisios(?)  2273* 

Kerberos  1828.  1880.  2882.  3558 

Kerkopen  766.  767.  770?  2359? 

Kirke  i960.  2342 

Kisso  2471* 

Kissos  2532* 

Kleiergos  2116* 

Kleio  2401* 

Kleophrades  2283* 

Klytaemnestra  2184.*  2301 

Kolchos  1732* 

Komos  2471*  2532*  2658* 

Köre  1881?  2054?  2278?  2634.*  2646?  2926?  4053 

Kosilos  3044* 

Kreon  3240 

kretischer  Stier  1886.  1898.  2137.  2278.  3145 

Kreusa  1862 

Ktesileos  1906* 

Kyknos  1732.*  1799.  3987? 

Kyloidas  412* 

Laches  2314* 

Kaelaps  2352 

Laios  3239? 

Leagros  2180.*  2272* 

Leda  2430.  2912 

Leontis  1655* 

Lernäische  Schlange  s.  Hydra 

Leto  1835.  1864?  1866?  1867?  1905?  2159?  2212.  2407.  2641 

Lokris  683* 

Lykopis  2263* 

Lykos  3296;  —  geliebter  Knabe  2180* 

Lysiadas  348* 

Lysippos  555* 

Lysis  2303* 

Maenaden  1930.  2026.  2089.  2095.  2096.  2187?  2290.  2330.  2334.  2402.  2638.  2648.  3148. 
3224.  3256.  3263.  3264.  3344.  3850.  3862.  3896?  4004.  4009.  4210;  s.  auch 
Nymphen 

Maea  3245* 

Maeon  32401?) 

Makaria  2471* 

Marathonischer  Stier  s.  kretischer  Stier 

Marsyas  2128?  2290?  2418.  2638.  2642.  2950.  3185.  3206 

Medea  2188.  3258 

Medusa  1682.  1727.  1753.  2377.  2883.  3022.  3591?  3842?  3857.  3895? 

Melanion  1706* 

Meleager  1705.*  1706.*  1707.  2538.*  3258 

Melikertes  779.  780?  914 

Memnon  1147-*  1797?  1842.  2318;  —  geliebter  Knabe  2263.*  422c* 

Menelaos  1685.  1687.  1737.*  1739?  1842.  2205*  2281?  2536 

Menestheus  1737* 

Mikion  2030* 

Mikka  2098* 

Mimon  2531* 

Minos  1891 

Minotauros  1698.  1699.  1744-  1848.  1891.  1957.  2343.  2640.  3630 

Musen  1905?  2388.  2391.  2401.  2638.  3185 

Mylios  1814* 

Myrtilos  3072 

Naia  2471* 

Nearchos  1758*— 1760* 

nemeisclier  Löwe  s.  Herakles 

Neoptolemos  1685.  1902.  2175.  2281.  3988.  3996 

Nephelai  30J3.-' 


V.  Register  der  Namen.  1087 

Nereiden  485?  1954.  1997.  2003.  2063.  2660.  2899.  3241.  3258.  4008.  4037.  4122 

Nereus  1732.  2063?  4037 

Nessos  1702.  1835 

Nestor  2264.*  3289* 

Nike  1549?  1735-  1765?  1773?  1834?  1884?  2090?  2210.  2221—2227.  2255.  2283?  2317. 
2349.  2383.  2480.  2630.  2631.  2937.  3093.  3180.  3201.  4063?  41 14.  4123;  —  und 
Atliena  2759.  3238;  —  bei  der  Athenageburt  1699?;  —  bei  Brautwerbung 
2518?;  —  mit  Chrysos  und  Plutos  2661;  —  auf  Gespann  2001.  3309.  3881; 
—  als  Göttermundschenk  2166.*  2167;*  —  und  Herakles  3258;  —  und 
Kadmos  2634*;  —  durch  die  Luft  laufend  2957;  —  einen  Palaestrasieger 
kränzend  2258;  —  mit  Schitfsakroterion  2211;  —  schwebend  2228.  2249. 
2404—2406.  2479.  2487.  2908.  2937.  3157;—  anoi'J'offÖQog  2333.  2381;  —  Stier 
opfernd  3860.  3861;  —  und  Triptolemos  3521 

Nikosthenes  1801*  1805*  1806.*  2324* 

Nikostratos  2184*  2188* 

Nymphen  1868.  1882?  1883.  1898.  1906.  1916.  1917.  1920.  1935.  1938.  1955-  2033.  2037. 
2047.  2050.  2065.  2067-  2070.  2071.  2087.  2090.  2121.  2154.  2173?  2182.  2239. 
2244.  2253.  2335.  2337.  2402.  2471*  2532.  2548.  2623.  2636.  2639.  2644?  2645. 
2660?  2930.  2932.  2935.  2936.  2958.  2959.  3206.  3241.  3242.^  3264.  3296.  3297. 
3299.  3300.  3378.  3989—4024.  4030.  4070-  4214-  4220;  —  Dionysos  pflegend 
2913?  3584?;  —  vor  Dionysos  als  Gespann  1951;  —  beim  Kampf  des  Eros 
und  Pan  2900?;  —  mit  Kottabosstange  3186;  —  auf  Maultier  1990;  —von 
Nemea  1890;  —  beim  Parisurteil  3290;  —  im  Reigen  1905?  2027.  2649;  — 
schlafend  2241.  3207;  —  beim  Schmaus  1939?  1993;  s.  Mänade 

Odysseus  1737*  (Olyteus).  1842.  1913.  i960.  2000.  2121.  2123.  2176.  2281?  2326* 
(Olyttes).  2588*  (Olysseus).  3838  ?  3882 

Oidipus  2355?  2640 

Oineus  1852 

Okeanos  2897? 

Ol  tos  2264* 

Olvmpichos  2254* 

Olympos  3185?  3206 

Omphale  329r 

Onetor  1848* 

Onetorides  1720* 

Oreimachos  (ein  Silen)  2160* 

Oreithyia  2165.*  2186.  2384.  2906 

Orestes  2184.*  2380.  3256 

Orochares  (ein  Silen)  2160* 

Orthros  2007 

Paian  2658* 

Palladion  840 

Pallas  (attischer  Heros)  2537* 

Pallas  s-  Athena 

Pamphaios  2262*  (Pamaphios).  2266*  (Pamphaos) 

Pan  2646.  2648.  2889.  2990.  3164.  3239   3240.  3243?  3257.  3258.  3264.  3373.  4137 

Pandaros(?)  764* 

Pandrosos  2537 

Papposilen  2925.  4134.  4214 

Paris  und  Helena  2291.  2536.  3182;  —  beim  Urteil  1804.  1894.  1895.  2005.  2154? 
2182.  2191.  2536.  2610.  2633.  2644.  3240.  3243.  3290.  4043 

Patroklos  1737*  1867.  1985.  2264.*  2278* 

Pegasos  909.  1575.  1717.  1753.  1946.  1983.  2137?  2158.  2293.  2313.  2661.  2662.  3038. 
3041.  3258.  3852.  3880.  4129;  s.  Flügelpferd 

Peirithoos  2175? 

Peithinos  2279* 

Peitho  3244? 

Peleus  und  Atalante  1837*;  —  und  Cheiron  1900.  1901.  2003;  —  und  Hippalkimos 
1655*;  Hochzeit  des  —  1872.  1891?  1892?  1923;  —  auf  der  Jagd  2538*;  — 
auf  der  kalydonischen  Jagd  1705*  1706*;  —  und  Thetis  1883?  1900? 
1901  ?  1954.  1988.  1997-  2003.  2005  ?  2087  ■  2279.*  4000.  4008 

Peliaden  2188 

Pelops  3072 

Penthesilea  2889.  3992 

Periklymene  2471* 

Persephone  1844.  1880 

Perseus  1652.*  1682*  1727.*  1753.  2344.  2377.  3022.  3917 

Petraios  1737* 

Phaeaken  3882? 

Phalios  1720*  1814* 

Phanope  2471*  2532* 


I088  V.  Register  der  Namen 


_:■: 


Pheres  165^ 

Phereus  1723* 

Philokomos  2265 

Phineus  1682 

Phlebon  557-*  558-*  661* 

Phobos  1732* 

Phoinix  2176.  2264.*  2326* 

Phoitos  2531* 

Phrixos  3345 

Physkon  684* 

Plutos  2661* 

Poimanoridas  1968* 

Polites  1685? 

Polybotes  2531* 

Polylaidas  967* 

Polyllos  2180* 

Polvphem  1913-  2123 

Polyxena  1685.*  1694.  1698*  1728.  1742.  1895.  1902.  1966 

Porphyrion  2531* 

Poseidon  2164;  —  und  Amphitrite  1869.  2946?;  —  und  Amymone  2946?;  —  bei 
der  Athenageburt  1699-  1704?  1709?;  —  im  Gigantenkampf  2293.  2531*} 
—  in  Götterversammlung  1866.  1898.  2060.  2166.*  2167.  2278-  3297 ;  —  bei 
Herakles'  Apotheose  1827;  —  bei  Herakles'  Hochzeit  3257 ;  —  bei 
Herakles  Kampf  mit  Kyknos  1732*  —  und  Kadmos  2634*;  —  auf  den 
korinthischen  Pinakes  347  —  537.  539-  540.  563?  662?  680?  787  —  798.  800  — 
825.  831  —  833.  838  —  845.  846?  3920.  3921;  —  zu  Wagen  1869 

Pothos  2633* 

Priamos  1685,  2175.  2281.  3884.  3988.  3996 

Prikon  2171* 

Proklees  2202* 

Prometheus  1722 

Psyche  1S67.  1902.  1921.  2684 

Pygmaeen  1785 

Pyrrhinos  2563 

Pyrvos  565* 

Pythia  3256* 

Satyr  unbärtig  2152.  2545.  2591.  2637.  2638.  2949.  2958  —  2960.  3026.  3044.  3095.  3097. 
3144?  3148.  3150.  3186.  3219.  3222.  3242.  3256.  3257.  3263.  3264.  3296.  3297. 
3300.  3303.  3306.  3312.  3314.  3373-  3378-  3407-  34io.  3417.  3453-  34Ö7 ?  3Ö57-  4102. 
4106;  —  bärtig  2471?  2578.  2638.  2945.  2971.  3264.  3296,  3845.  3848?  3872 

Satyrknabe  2550 

Selene  2278.  2293.  2519.  3245* 

Semele  1809?  1861?  1870.  1882?  1893.  1904*  1918.  1931?  2001?  2011?  2033.  2052? 
2054.  2055.  2056?  2065.  2070?  2091.  2154?  2278? 

Semos  1820* 

Sikinnos  4220* 

Sikon  1897* 

Silen  776?  1332.  1333.  1671.  1697.  1703.  1711.  1718.  1732  — 1734.  1740-  1766.  1791.  1827- 
1840.  1845.  1866.  1869.  1872.  1874.  1876.  1877.  1882.  1883.  1894.  1906.  1917- 
1928.  1935.  1940.  1941.  1951-  1959-  1962.  1990.  2009.  2011.  2026.  2033.  2037-  2047- 
2049.  2050.  2055.  2061.  2065.  2066.  2067.  2069.  2071.  2087.  2092.  2121.  2125.  2128- 
2130.  2160.  2173.  2174.  2187.  2239 — 2244.  2253.  2262.  2267.  2270.  2290.  2315- 
2337-  2348.  2402.  2409.  2417.  2471.*  2500.  2511.  2523.  2527.  2532.  2534.  2550- 
2578-  2589.  2591.  2623.  2638-  2639.  2642.  2643.  2645-  2646.  2648.  2920.  2921.  2932. 
2935-  2936.  2950.  2953.  2958-  2959.  3050.  3178.  3179.  3207.  3237.  3263.  3264.  3284. 
3298.  3299.  3409.  3415.  3416.  3585.  3586.  3846.  3847.  3954.  3989.  3997.  4004.  4009. 
4024.  4041.  4044.  4052.  4062.  4097.  4215.  4216.  4220 

Sime  1814* 

Simion  476* 

Simon  1897* 

Sinis  2580* 

Sirenen  958.  1656.  1702.  1934.  1995.  2131  ?  2152?  2213?  2229.  2496.  2499.  3031.  3882 

Sisyphos  1844 

Skamandropnilos  1698* 

Skiron  2288* 

Skvlla  2894.  3592.  3608.  3882 

Sokles  1781* 

Sophon  3197* 

Sosias  2278.*  2315* 

Sphinx  s-  Sachregister 

Stesias  1698* 


V.  Register  der  Namen.  I08q 

Sthenelos  764* 

Stipon  804* 

Stymphalische  Vögel  2882 

Tachydromos  565* 

Taleides  1762 

Telamon  1706* 

Telemachos  3289* 

Tenes  2300? 

Terpsichore  2401* 

Teukros  764.*  4221? 

Thanatos  2456.  2991  ? 

Thebe  2634* 

Themis  2538* 

Themisto  2589* 

Theseus  verlässt  Ariadne  2179*;  —  entführt  Helena  2175?;  —  und  Minotauros 
1698*  1699  1744.  1848.  1891.  1957.  2343.  2640.  3630;  —  und  Sinis  2580*;  — 
und  Skiron  2288* 

Thetis  und  Achilleus  1685?  1737*  1742?  1797?  1842.  1901  ?  2280?  4220*;  —  und 
Hephaestos  2294;  Hochzeit  der  —  1872.  1891  ?  1892?  1923;—  und 
Peleus  1883?  1900.  1901.  1954.  1988.  1997.  2003.  2005?  2087?  2279*  4000.  4008: 
—  und  Poseidon  485? 

Thoas  2300  i 

Thrasymachos  949* 

Thrasymedes  2870* 

Thyone  1904? 

Timandra  2291* 

Timonidas  846* 

Tityos  1835  .    / 

Tlenpolemos  1763*  fit  J  A-     :'~  -  "■' 

TIeson  1759.*  1760* 

Tranion  (?)  2180*? 

Triptolemos  2171.  2273.  2521 

Triton  485.  781  ?  1639.  1676.  1755.  1906.*  2608.  2890 

Troia  1842 

Troilos  1685.  1694-  1728.  1742.  1895.  1966 

Tros  2032  ? 

Tyndaieos  2291* 

Xanthias  3046 

Xanthos  508*  1657* 

Xenokles  414*  1770.*  1778* 

Zeus  490.*  491?  1795.  2163.  2166.*  2167.*  2347;  Altar  des  —  2281*;  —  bei  Apollo 
und  Marsyas  2950;  —  bei  Athenageburt  1699.  1704-*  1709.  1837.  1862;  — 
und  Ganymedes  2032;  —  im  Gigantenkampf  768?  2293.  2531*.  3988;  —  in 
Göttervefsammlung  1689?  1691.  1857.  1899.  2022.  2060  2278*;  —  bei  Helden 
1732.  1799;  —  bei  Herakles  und  Kyknos  3987 ?;  —  und  Io  3164;  —  beim 
Parisurteil  2633*;  —  und  Prometheus  1722?;  —  auf  Viergespann  1909 


60 


loqo  VJL    Sachregister. 


VI.    Sachregister. 


Abschied  s.  Auszug 

Ackerbau  1806 

Adler  587.  614.  625.  789.  847.  962.  993—995-  1014.   1027.   1030.  1031.  1093.  1113.  1130. 

1132.  1133.  1139.  1142— 1145.  1147.  1150.  1303.  1655.  IÖ72-  l683-  1704.  1709.  1722. 

2127.2278?  2356.  2885.  3239.  3876.  3912?  3925.  3929.  3983;  s.  auch  Schildzeichen. 
Adorant  787.  873.  1544.  1549.  1556.  1563.  2370.  2381.  2454.  2459?  2994 
Aegis  1698.  1701.  1799.  1831 — 1834.  1836.  1841.  1845.  1846.  1849.  1852.  1854— 1857.  1860. 

1863-  1870.  1895.  1898.  1903.  1907.  1908?  1925.  1961.  1984.  2004.  2023.  2048.  2049.. 

2057.  2060.  2092.  2162.  2179.  2251?  2259.  2291.  2293.  2313.  2318.  2324.  2354.  2377. 
"  2378.  2418.  2531.  2536.  2537.  2610.  2633.  2634.  2644.  2759.  3240.  3258.  3884.  3988. 

4043 
Aehren  2171.  2521.  4053 
Affe  1313— 1316.  3912.  4050 
Alabastron  642.  2154.  2252,  2261.  2285.  2373?  2385.  2404 — 2406.  2478.  2624.  2643.  2937. 

2959.  301 1.  3051.  3186.  3240.  3242.  3279.  3487.  3490.  3635.  4055.  4124.  4126 
Altar  1685.  1686.  1727.  1856.  1882.  1919?  1928.  1929.  2010.  2029.  2082.  2127.  2129.  2161. 

2169?  2172.  2175.  2207.  2211.  2213.  2214.  2216.  2217.  2219.2220.  2235.2248?  2249. 

2251.  2260.  2281.  2290.  2299.  2308?  2310.  2380.  2386.  2425.  2430.  2490.  2523.  2547? 

2594.2647?  2649.  2727.2760.  2929.  2935.  2936.  2959.  2982.  3011.  3024.  3030.3035. 

3045.  3046.  3049.  3052.  3058.  3066.  3069.  3073.  3080.  3144.  3147?  3187.  3188.  3195"? 

3208.  3213?  3218.  3226.  3233.  3299?  3333?  3879.  3988.  3996.  4008.  4031.  4053.  4100. 

4107.  4113- 
Ambos  643.  2294 
Amphora    616.  868.  871.  884.   893.  2083.  2159.  2240.  2269.  2309.  2402.  2533.  3047.  3095. 

3257.  3440.  4027 
Angriff  s.  Kampf 
Antilope  48?  1340.  1640? 
Apfel  1841.  1886?  1958?  1962.  1974.  1976.  1979.  1980.  1982.  1996?  2030.  2211?  2259?  2271. 

2387?  2518.  2681.  2882.  2911.  2987.  3196-  3242.  3244.  3245.  3246?  3258?  32^9.  3260. 

3323.  3885?  3886?  4126 
Armband    1803.    1909.  2163.  2252.  2278.  2279.  2283.   2289.  2291.    2324.  2373.  2377.  2378. 

2426.  2470.  2471.  2531.  2537.  2661.  2692.  2704.  2705.  2707.  2943.  2945.  3033.  3047. 

3049.  3052.  3196.  3240.  3256.  3531.  3917.  4038.  4220.  4221 
Aryballos    2178.  2180.  2233.   2279.  2294.  2308.  2314.  2322.  2325.   2353.  2522.  2525.  2534. 

2644.  2727?  2939.  2982.  3170.  3176 
Augen  brechend   2184.  2287.  2293;  —    zur  Seite  der  Darstellung   1580.  1807.  1922, 

2029.  2047 — 2059.  2089 — 2096.  2123.  2152.  2174.  3997;  s.  auch  Technisches 
Auszug  275.   564.  565.  796.  1054.  I054a.  1066 — 1073.   1085.  1657.  1691-  1693-  1694.  1705. 

1722.  1728,  1783. 1790.  1797.  1846.  1858.  1879.  2049.  2263.  2324.  2329.  2332.  3143. 

3996;  Kriegers  Abschied  778?  1692?  1718.  1800.  1843.  1851.  1857.  1868.  1871. 

2370.  2371.  2444:  Auszug  de5  Amphiaraos  1655:  vnoßißäCtod-ca.  2357 
Axt  2155.  3241.  3242;   Doppel-  1704.  1928.  2184.  2273.  2301.  2403.  2991 ;    Streit-  2260. 

2331.  2475.  3258.  3263;  s.  auch  Schildzeichen 

Bad  1843.  2129.  2285.  2308.  2476.  3167;  Badegemach  2301;  Fussbad  2272;  Kinder- 
bad 2209 

Badegemach  s.  Bad 

Ball  2362.  2431.  2432.  2488.  2493?  2628?  2644.  2710.  2722.  2727.  2935.  2936.  2947.  3045. 
3146.  3148.  3160.  3161?  3162.  3163.  3173.  3188.  3189.  3191.  3193.  3211.  3215.  3216. 
3222.  3224.3261?  3267.  3282.3290.  3298.  3299.  3304.  3307.3316.  3325.  3339.  3344 . 
3382.  4070.  4119.  4125.  4127 

Ballspiel  s.  Spiel 

Bastkorb  s.  Korb 

Bauer  1806.  2891 

Baum  71.  1214.  1542.  1559?  1800.  1870.  1905.  1934.  2004.  2006.  2030.  2034.  2057.  2069. 
2213.  2288.  2308.  2324.  2610.  29  9.  2943.  3022.  3196.  3240.  3241.  3243.  3256.  3429. 
4052;  Baumstumpf  3153 

Baumstumpf  s.  Baum 

Becken  2282.  2308.  2309.  2320.  2518.  2543.  2964.  3167.  3240.  3403.  3487 

Begrüssung  894 

Berg  s.  Terrain 

Bergbau  638.  639.  831.  871.  872. 

Bestattung  2447.  2456;  Grabprozession  1814— 1826.  1887— 1889.  3243.  3244.  3999;  Vor- 
bereitung dazu  2449;  Prothesis  1811.  1887— 1889.  2632.  2684.  3999;  Toten- 
klage 1811— 1813.  1887— 1889.  2104.  2445.  2446.  2632.  3999;  Verstorbener  2426. 


VI.    Sachregister.  1091 

2427.  2450.  2451?  2452?  2453?  2459.  2464?  2678.  2679?  2680 — 2685.  2954.  3245 

3249.  3252.  3259.  3999 
Beutel  1755.  2254.  2292.  2319?  2322.  2459.  2624 
Bildwerk  s.  Erzgiesserei 
Bittflehender  3146 
Blasebalg  2294 

Blitz  768.  1704.  1709.  1799.  1857.  1899.  1909.  2022.  2163.  2293.  2531.  2950.  3988 
Blume  58.70.  309.662.  1279?  1301.1559?  1809.  1864?  1890.  1898 — 1900.  1908.  1947.  2129. 

2131.  2154.  2173.  2184.  2246.  2249?  2264.  2279.  2291.  2298.  2305.  2397.  2482.  2519. 

3074.  3113.  3164.  3240.  3245.  3247.  3262—3264.  3275.  3290.  3291.  3295.  3297.  3309. 

33H-  3332-  3334-  3356.  3656-   4002.  4024.  4026?  4038.  4041.  4043.  4122.  4124.  4125. 
Bock  70.  321.  959 — 963.  965.  966.  970.  1094.  im.  1705.  1707.  1709.  1718.  1827.  1846.  1881. 

1892.  1904.  1998.  2069.  2294.  2546.  2635.  2927.  3912.  3986 
Bogen  bei  Apollon  1704.  1709.  1835.  1836.  1853.  2159.  2212.  2531;  —  bei  Artemis  2060. 

2380.  2633.  2641.  3164.  3883;  —  bei  Herakles  366.  1670.  1688.  1689.  1691.  1799. 

1845.  1849— 1852.  1854.  1857.  1880.  1898.  2164.  2278.  2293.  2534.  3183.  3291.  3988 
Bogenschütz   764.   771-  773.  1829.  1849.  1851.  1858   1865.   1868.  1871.   1877.  1880.  1896. 

1908.  1952.  2060.  2263.  2288.  2295.  2296.  2324.  3263-  3986.  4221 
Bohrer  2415 
Brettspiel  s.  Spiel 
Brot  2659 

Brunnen  1694.  4001.  4027;  —  halle  2173.  3297?;  —  haus  1725.  1843.  1895.  1908.  1910.  4001 
Brunnenhalle  s.  Brunnen 
Brunnenhaus  s.  Brunnen 
Bukranion  2213.  3054.  3243.  3244.  3322.  3345? 

Chimaera  s.  Namenregister 

Ciste  2322.  2944.  2956.  3165.  3202.  3263.  3293.  3316.  3325.  3434 

Deichselende  mit  Tierkopf  56 

Delphin    659.  749.  779.  1676.  2061.  2066.  2290.  2439.  2633.  2636-  2660.  2864.  2866.  3072-, 

3241.3258.  3592.  3877.4012.  4013;  —  als  Attribut  von  Wassergottheiten  458. 

459-  787.  8l7-  2003;  s.  auch  Schildzeichen 
Diadem    301.  384?  454.  830.   1604.  1664.  1998.  2177.  2179.  2184.  2186.  2189.  2249.  2254. 

2257.  2269.  2278.  2279.  2293.  2300.  2317.  2336.  2345.2352.  2371.2372.2376.2377. 

2380.  2381.  2407.  2449.  2470.  2471.  2500.  2519— 2521.  2530.  2531.  2536.  2537.  2547. 

2610.  2633.  2634.  2638.  2641.  2642.  2647.  2688.  2694.  2705.  2721.  2901.  2903.  2912. 

2944.  2950.  2988.  2993.  3050.  3053.  3069.  3084.  3142,  3143.  3164.  3186.  3240.  3243. 

3245.  3283.  3343.  3556.  3883.  4031.  4053.  4221 
Diptychon  s.  Schulunterricht 
Diskoswurf  s.  Palaestra 

Dokimasie  der  att.  Reiterei  1899  0 

Drehscheibe  640.  815.  868.  869.  814?  *  « 

Dreifuss  644.  645.  797.  1543.  1655.  I712-  1837-  1849-  I853-  I9°7-  J963«  I99/T  2159.  2188.  2189. 

2318.  2538.  2633.  266i.  2869.  3I48-  3164-  3256.  4058.  4122;  s.  auch  Schildzeichen 
Dreigespann  s.  Gespann 
Dreizack  750.  882.  1705— 1707;  Attribut   des  Poseidon  347—354-  356—369.  371.  372. 

377—380.  383—385-  387-    388.  408.  411— 414.  438.  441—450.  451?  452.  453.  455— 

458.  460.  461.  463—465.  468.  469.  471.  472.  474—477.  480.  485.  489.  498.  539.  540. 

787.  790.  802.  803.  805.  808—811.  813.  814.  816.  817.  819.  823.  832.  838—841.  843. 

846?  1699.  (1709.)  1732.  1827.  1866.  2060.  2164.  2166?  2167.  2278.  2293.  2531.  2634. 

2946.  3257.  3297.  3882.   3920.  3921;  zweizackig  1709;  vierzackig  347;   fünf- 
zackig  379.   385.  464;    wie  Lotosblüte  gebildet   348.  384.  387.  447.  450.  471. 

802.  803.  811.  838.  843.  3920 ;  die  Zacken  wie  Knospen  gebildet  368.  453.  477.  485 
Dornauszieher  s.  Palaestra 

Eber  321.   740—744.  893—896.  898.  918.  927?  1109.  1112.  1135.  1136.  1247— 1251.  1263. 
1565.  1566.  1570.  1572.  1591.  1639.  1640.  1658.  1705— 1707. 1709.  1718.  1732.  1885. 

1891.  1893.  1894.  1896.  1979— 1981.  2034.  2079,2538.3159.  3256.3258.  3881.  3929r 

Eberkopf  833.  835.  1843.  2758.  2995.  3437.  3576.  3577.  4135;  erymanthischer  — 

s.  Namenverzeichnis;  s.  auch  Schildzeichen 
Eberjagd  s.  Jagd 
Eberkopf  s.  Eber 
Eidechse  802  ?  1655.  1806 
Eidolon  1866.  1902.  1921.  2427.  2459.  2684 
Eimer  2285.  3067.  3150.  3188.  3190.  3241.  3242.  3263.  3264.  3297—3299-  3302.  3303.  3305. 

3306.  3308.  3312.  33I5—33I7-  3333-  3340-  3344-  334Ö-  3348.  4126 
Ente  1604.  2884.  2924?  2969.  3195?  3211.  3464.  3555.  3622.  3623 
Ephedrismos  s.  Spiel 
Epheu  1119.  1661.  1725.  1750.  1777.  1829. 1883— 1886.  1897.  1909.  1910.  1919.  1941.  1942. 

2016— 2019.  2033.  2037.  2041.  2051.  2053.  2063—2065.  2080.  2088.  2095.  2111.  2137. 

2138.  2141.  2144.  2154.  2159.  2270.  2309.  2462.  2680.  2741.  2903.  2910.  2914   2916. 

2920.  2922.  2928.  3050.  3307.  3323.  3344.  4010.  4024.  4098.  4183;   s.  auch  Kranz 

69* 


IOq2  VI.    Sachregister. 

Eppich  1807? 

Ernte:  Obstlese  1841.  1996;  Olivenlese  1S55:  Weinlese  7S3 

Erzgiesserei  2294 

Esel  1652.  2067 

Eule  321?  -56.  757.  S94?  1010.  1021.  102S.  1076.  1110.  1129.  1131.  1149.  1150.1213.  1655. 

169S.  1701.  2231.  2232.  2313.  2492.  2495.  2502.  2587.  2595 — 2606.  2943.  2987.  2988. 

2993.  3030.  3170.  3498.  3636.  3655.  3932 

Fabelwesen 

Chimaera  s.  Namenverzeichnis 

Eberkopf  geflügelt  169S;  s.  auch  Schildzeichen 

Flügelfigur  1713-  3934-  3989-  4°97-  4*5* 

Frau  geflügelt  1612.  1619.  1620.  1765.  1772 

Gorgonen  s.  Namenverzeichnis 

Greif  56?   295.  1022.   1023.  1135.  1149.  1150.  1601.  1629.  1635?   1642.    1643.    2545. 

2629.  2634.  2641.  2696.  2931.  2951.  2953.  2955.  2959.  3097.  3146.  3147.  3238.  3239. 

3342.3431—3433-  3581.  3692.3858.3867-  3974^     —    mit    Löwenkopf    3868; 

s.  auch  Schildzeichen 

Hahn  mit  Pantherkopf  1707 

Harpyien 

Hippalektrvon     I 

Hvdra  >  s.  Namenverzeichnis 

Kentauren  \ 

Kerberos  ' 

Löwe  geflügelt  1001.  1152 

Mann  geflügelt  1014.  2155;  —  mit  Eberkopf  i960;  —  mit  Eselskopf  i960;  — 

mitT  Hörnern  1290.  1293.  1317;  —  mit  Schwanenkopf  i960 
Minotauros  s.  Namenverzeichnis 
Panther  geflügelt  1218.  1277.  2951 
Pferd  geflügelt  909.  1575-  1717.  1763.  1946.  1983.  2137.  2158.  2293.  2313.  2661.  2662. 

3038.  3041.  3258.  3852.  3880.  4097;  s.  Pegasos 
Schlangenmensch  2538;  —  geflügelt  1007.  1008.  1011— 1013.  1062 
Seebock  3442 
Seedrache  3258 
Seeungeheuer  780.  914.  915.  1652.  3241.  4008 

IkvAa"  I  s'  ^amenverzeicrinis 

Sphinx  296.  321.  340.  725.  726.  842.  924.  933.  967.  968.  975-  983.  990-  1019 — 1021. 

nog.  1113.  1129.  1135.  1136.  1145-  1147.  1217.  1218.  1222a.  1232. 1247.  1248.  1289. 

1320.  1321-  1541.  1553— 1556.  156S.  1569.  1578.  1579-  1603.  1639. 1640.  1656.  1660. 

1682.  1683.  1700-  1702.  1704.  1706.  1707.  1710.  1727. 1743.  1776.  I8o5<  1934.  2028. 

2068.  2089-  2096^ 2234.  2265.  2355.  2438.  2609.  2640.3239.  3852.  3912.  3929.  3983. 

3990.  4098;  bärtig  3929;  s-  auch  Schildzeichen 
Sphinxvogel  1289 

Stymphalische  Vögel  s.  Namenverzeichnis 
Vierfüssler  mit  Hahnenkopf  3442 
Vogel  mit  Greifenkopf  991—995.  1090. 1112.  1132.  1133;  —  mit  Menschenkopf  831. 

957.  958.  967.  975.  983.  990.  998.  1003.  1004.  1006.  1015 — 1018.  1062.  1080.  1089. 

1109.  1110.  1112.  1114.  1129 — 1131.  1135.  1145.  1147. 1152.  1153.  1231.  1249-  1318. 

J319.  1609.  1651.  1653,  1656. 1657.  1659.  1660.  1673. 1702 — 1709.  1713.  1727.  1742- 

«743-  1753-  1770.  1793-  I796-  1805.  1806.  2057.  2093.  2105.  3025.  3517.  3929.  3989. 

4024;  —  mit  Pantherkopf  1024.  1081.  mo.  1231;  mit  Phalloskopt  2095 
Wasserdämon  485.  781?  1639.  1676.  1755.  1906.  2608.  2897 

Fächer  3170.  3239.  3240.  3242—3244.  3259.  3262.  3275.  3276.  3283.  3290.  3291.  3344—3346- 

3348-335o.  337?.  3383-  3397-  4127.  4128 
Färbung  s.   1  echnisches 
Faustkampf  s.  Palaestra 
Feige  2290? 
Fels  s.  Terrain 
Fenster  3047.  3060.  3066.  3067.  3080.  3093.  3162.  3173.  3191.  3195.  3255.  3271.  3289.  3306. 

„  3309-  33i4-  3337-  3344-  3379-  3384-  3422 

Ferkel  2925 

Fest  (bakchisches)  1690.  1935 

Feuerhaken  2188 

Feuerrad  3023 

Fichte  455?  748 

risch  108.  216.  316.  646.  746—748.  751—755.  780.  795.  831.  882.  892.  1698.  (1709.)  1755. 
1915.  2147*  2727.  3242.  3345.  3605—3619.  3627.  3628;  —  Attribut  von  Meer- 
gottheiten 460.  807.  808.  810.  842?  1827.  1869.  1898.  2164.  2278.  2946.  4000. 
4037;  Fischbereitung  1915? 


VI.  Sachregister.  KXp 

Fischbereitung  s.  Fisch 

Fliehender  s.  Krieger 

Flöte  1552.  1684.  1686.  1690.  1697.  I727-  J798-  1830.  1932.  1935.  1947-  1995-  2oio-  2082. 
2094.  2104.  2124.  2185.  2187.  2216.  2244.  2262.  2270.  2285-  2286-  2289.  2290.  2298. 
2309.  2311-  2382.  2388.  2391.  2400.  2402.  2418.  2470.  2471.  2532.  2533.  2549.  2638? 
2642.  2646.  2649.  2884.  2890.  2893?  2945.  2950.  3031.  3185.  3206.  3258.  3263.  3316. 
3329.  4026.  4028.  4030.  4031.  4052.  4218.  4220;  Flötenfutteral  1690.  1697.  2177. 
2262.  2285.  2292.  2324?  2389.  2400.  2470.  2533.  2548.  2988.  3929.  4221;  Flöten- 
spieler 1552.  1684.  1686.  1690.  1697.  1727.  1798.  1830.  2082.  2094.  2104-  2124. 
2185.  2187.  2262.  2285.  2298.  2309.  2311.  2402.  2532-  2533-  2646.  2884.  2890.  3185- 
3929.  4031.  4052.  4218;  Flötenspielerin  1932.  1935-  1947-  1995-  2010.  2216.  2244- 
2270.  2290.  2309.  2382.  2388.  2391.  2400.  2470.  2649.  2945>  32^3-  4026.  4028.  4030 

Flötenfutteral  i 

Flötenspieler   >  s.  Flöte 

Flötenspielerin  j 

Frauenarbeit  2098;  Spinnen  2254.  2395.  2990;  Wollarbeit  2327 

Frauengemach  s.  Gemach 

Frauenkopf  72.  1042.  1061.  1577-  1586.  1607.  1651.  1664.  1756.  1757.  1803.  2056.  2096- 
2190 — 2202.  2230.  2278.  2310.  2323.  2327.  2441.  2494.  2624.  2695-  2721.  2883-  2901. 
2903-  2918.  2963.  2969.  2971.  2988.  3024.  3027.  3031—3035.  3055— 3057.  3060—3064. 
3070.  3071.  3083.  3085—3089-  3093.  3098.  3106.  3107.  3109— 31 13.  3202.  3204.  3205. 
3211.  3230.  3231.  3234.  3239.  3240.  3241.  3244.  3249.  3251.  3253.  3254.  3259.  3262— 
3264.  3273.  3280.  3281.  3283.  3285—3288  3294.  3301.  3303.  3318— 3321.  3328.  3330. 

3335-  3338-  334°-  334i-  3347-  3349-  3352—3354-  3357" 3366.  337°-  337*-  3374~ 3377- 

3379-  3386—3396-  3400—3402.  3404—3406.  3413.  3414.  3416— 3421.  3425—3428.  3430. 

3446.  3472.  3485.  3488.  3494.  3496.  3501.  3519.  3521.  3528.  3529.  3532.  3533. 

3556-  3557-  3559—356I-  3564—3567-  3633-  3643-  3839-  3844-  3873-  3889—3892.  3895 

3896.  4064.  4069.  4094.  4101.  4108.  4111.  4113.  4I23-  4I24-  4I28-  4I3I-  4!33-  4!36- 

4137.  4210 — 4212.  4219 
Frauenverfolgung  1910.  2047.  2087.  2280.  2310.  2346.  2358.  2518.  2521.  2623.  2935.  2936. 

2958.  3143.  3148.  3296.  4062;  überraschte  Nymphe  2241.  3207.  3209.  3211.  4024. 

4214 
Freier  s.  Hochzeit 
Freiermord  2588 
Frucht  2162.  2173.  2228.  2402.  2425.  3022?  3026.  3069.  3073.  3074.  3149.  3235.  3278.  3305. 

4043   4105.  41 16.  4123 
Fruchtkorb  s.  Koib 
Fuchs  784.  1901.  2053.  2293.  2509.  2953 
Fuchsjagd  s.  Jagd 
Füllhorn  3584.  3879 
Fussbad  s.  Bad 
Fussbank  2289.  2705 

Gans  52.  202.203.  227.  231.  241?  244.  293.  296.  301.  306?  319.  321.  333.  334.  907.  960. 
1023.  1166.  1225.  1232.  1247.  1277.  1586.  1677.  2396.  2491.  2958.  2959.  3042.  3058. 

_      , ,     3174-   3195?  3344-  3671-  4i2o 
Gauklerin  3444.  3489 
Gefallener  s.  Krieger 

Gelage  von  Männern  1727-  1878.  2094.  2185.  2265.  2298.  2299;  —  von  Männern  und 

Frauen    1755.    J798.  1890.  1931.   1978.  1991.  1993.  2052.  2270.  2286.  2309.  2311. 

2704.  4059.  4J221;   Komos  2533.  2658.  4028:  Mahl  eines  Einzelnen  2303.  4059. 

4065;  Mundschenk  1727.  2416.  4221;  Schenkin  4059;  Uebergeben  2297?  2309. 

Gemach  1811.  1813.  1844;  Frauen-  2215.  2218.  2254.  2261.  2289.  2327.  2376.  2382.  2385. 

2392.  2393?  2404—2406.  2443-  2473.  2520.  2523.  2720 
Gesandtschaft  an  Achill  2121.  2176 
Gespann 

Dreigespann  2154 

Maultiergespann  29.  1814 

Ochsengespann  29.  1806 

Pantherwagen  3257 

Pferdegespann  493.  495-  496-  498—500.  502—507.  516—518.  530—536.  796.  798.  850. 

851.  854.  861.  2175 
Schwanenwagen  2660 
Silen-  und  Nymphengespann  49.  1951 

Viergespann  508.  509.  512.  513.  515.  519—524-  529-  1655.  1712.  1714.  1716.  1719. 
1729.  1732.  1795.  1799-  1800.  1819—1823-  1827.  1854.  1858.  1864.  1867.  1869— 
1872.  1886.  1890-1893.  1896.  1897.  1900— 1904.  1909.  1923.  1952.  1962.  1976. 
1977.  1985.  1986.  1989.  1992.  1994.  1998.  2ooi-  2002.  2006.  2011.  2025.  2038. 
2049.  2060.  2064.  2074.  2075.  2081.  2084.  2085.  2087.  2263.  2264.  2283.  2284. 
2293.  2324.  2519.  2530.  2661.  2958.  2959.  3072.  3239.  3881.  3884.  3986.  3988. 
3995.  4008.  4059.  4122 


ioqa  VI.    Sachregister. 

Wagen  2372 

Wagenlenker   56.   301.  1655.  1858.  1867.   1890.  1893.  1896.  1897.  1901— 1904.  1923. 
1985.  1998.  2001?  2002.  2038.  2049.  2064.  2074.  2075.  2084.  2085.  2154.  2175. 
2264.  2283.  2372.  2958.  2959.  2987.  3072.  3239.  3884.  3986.  4008 
Wagenlenkerin  1827.  1858.  2025.  2293.  2661.  3309-  3349.  3881.  3995 
Zweigespann  56.  301.  494.  497.  501.  510.  511.  514.  525—528.  537.  764.  797.  800.801. 
834.  849.  2012.  2293.  2519.  2954.  2987.  3257.  3309.  3349 
Gespräch  von  Frauen   1738.   1741.  1828-  1974.  2289.  2428;   —  von  Jünglingen  967. 
1688.   1741.  1751.  2328.  2525.  2528.  2540;   —  von  Männern   1688.   1689.   I7IS- 

1726.  1751-  1828.  1936.  1974.   2292;  —  von  Männern  und  Frauen  2252.  2286. 
2401;  —  von  Männern  und  Jünglingen  2288.  2539 

Götterbild  840.  1967.  3164.  3863 

Gorgonen  s.  Namenverzeichnis 

Goryt  1835.  1849.  1851.  1858.  1865.  1868.  1877.  1880.  1896.   1908.  1952.  1975.  2060.  2263. 

2288.  2293.  2295.  2296.  2324.  2331.  2475.  2530.  2534.  2992.  3291.  3986 
Grab 

Grabmal  2028  ?  2246. 2426. 2427. 3171 .  3243—3249. 3251. 3252. 3259. 3260. 3262. 3279. 3317  ? 

Grabsäule  3168.  3170.  3175.  3250.  3552? 

Grabstele   2246.  2426.  2427.  2445.   2446.   2448.  2450 — 2454.   2456 — 2459.  2463 — 2466. 
2468.  2677 — 2683.  2685.  2686??  2687??  3022.  3024.  3106.  3242.  3259.  4125 

Grabtumulus  1866.  1902.  1985.  2246.  2450.  2451.  2452?  2453.  2460—2462.  2467.  2632. 
2685 

Scheiterhaufen  2086? 

Trauernde  am  Grabe  3865?  4125 
Grablegung  s.  Bestattung 
Grabmal  s.  Grab 
Grabprozession  s.  Bestattung 
Grabsäule         ) 
Grabstele         >  s.  Grab 
Grabtumulus  ) 
Granatapfel    306?  374?   1009?  1338.  1544?   1698?  1844.   2039.  2111.  2170?    2278.  2339. 

2680.  2682.  4107;  Granatblüte  2159.  3199;  s.  auch  Technisches 
Greif  s.  Fabelwesen 
Griffel  2285 
Grotte  s.  Terrain 

Haarbeutel  2184.  2186.  2205.  2258.  2279.  2333.  2336.  2379.  2388.  2407.  4043 

Hacke  827.  831.  871.  2258.  2319.  2989 

Hadeskappe  1682.  1727.  1753 

Hahn  s.  Huhn 

Hahnenkampf  2030 

Halle  2536 

Halsband  1541.  1604.  1651.  1655.  1676.  1683.  1803.  1813.  2186.  2205.  2282.  2290-  2373. 

2401 — 2403.  2405.  2536.  2538.  2636.  2638.  2688.  2695-  2704-  2705.  2707.  2719.  2721. 

2901.  2905.  2952.  2956.  2988.  3024.  3033.  3108.  3145.  3151.  3164.  3179.  3180.  3187. 

3240.  3290.  3592.  3852.  3862.  3984.  4043.  4066.  4126;  Hundehalsband  2178 
Halter  s.  Palaestra 

Hammer  275.  871.  872.  900.  1800.  1908.  1975.  2294.  2952.  2954-  3023 
Harpe  2344.  2377 
Harpyien  s-  Namenverzeichnis 
Hase  306.  340.  855.  862?  897.  899.  1020.  1025.  1324— 1328.  1334.  1338.  1339.  1550.  1655. 

1727.  1753.  1799-  1901.  1902.2053.  2159.  2171.  2291.2292.  2895?  2914?  3331.3624. 
3870.  3912.  4068.  4126 

Hasenjagd  s.  Jagd 

Haube  1757-  1837.  1840.  1937.  1939?  1947-  2003?  2005.  2010.  2012.  2060.  2094.  2100. 

2163.  2165 — 2168.  2170.  2173.  2177.  2184.  2188.  2190 — 2202.  2210.  2212.  2215. 

2217.  2229.  2230.  2234.  2247 — 2252.  2253.  2255 — 2257.  2261.  2270.  2278.  2279. 

2286.  2289.  2290.  2293.  2302.  2306.  2310.  2317.  2323.  2365.  2370-  2376.  2379.  2382. 
2386.  2388.  2392 — 2394.  2400.  2403 — 2405.  2441.  2473?  2478.  2496.  2499.  2518.  2521. 
2524.  2526.  2527.  2530.  2547.  2548.  2591.  2623.  2650.  2695.  2704.  2960.  2988.  2990. 
2994.  3011.  3030.  3033—3035-  3054-  3060—3064.  3071.  3074.  3083.  3086.  3087.  3093. 
3098.  3106.  3113.  3151.  3167.  3177.  3184.  3200.  3202.  3204.  3205.  3231.  3253.  3254- 
3285—3287.  3290.  3318— 3321.  3494.  3496.  3519.  3556-  3560.  3561.  3564.  3633.  4030. 
4043.  4094.  41 13.  4136.  4221 

Haus  1655.  2530.  4123 — 4125 

Heimkehr  des  gefallenen  Kriegers  1718 

Helm,  attischer  1704.  1710.  1712.  1732.  1800.  1808.  1831.  1836.  1839.  1841.  1845— 1850. 

1852.  1855— 1857.  T859.  1860.  1863.  1865.  1870.  1871.  1894-  1895.  1898.  1907.  1908. 

1912.  1924.  1925.  1961.  1984.  1999-  2004.  2005.  2007.  2022-  2049.  2050.  2057.  2060. 

2087.  2092.  2099.  2127.  2159.  2161.  2174.  2176.  2179.  2181.  2184.  2263.  2281.  2283. 

2287.  2288.  2291.  2293.  2318.  2324.  2377.  2378.  2415.  2418.  2536.  2759.  2991.  3187. 


VI.  Sachregister.  I0Q5 

3238.  3838.  3851.  3852.  4039;  korinthischer  —  56.  587.  588.  596.  764.  796.  799. 
847.  903.  967.  1054.  1055.  1058.  1147.  1610— 1612.  1617.  1655.  1657.  1672.  1685. 
1687.  1694-  1696 — 1699.  1701-  1704.  1708.  1710.  1712.  1714 — 1716.  1718 — 1720. 
1728.  1732.  1739.  1745.  1753.  1754.  1784.  1790.  1795.  1797.  1799.  1800.  1807.  1836. 
1842.  1846.  1851.  1852.  1854.  1856— 1858.  1860— 1863.  1865.  1867.  1868.  1870.  1871. 
1874.  1876.  1877.  1879.  1880.  1892.  1895 — 1897.  1901.  1902-  190S.  1909.  1921.  1925. 

1926.  1943-  1945-  1952.  I961.  1999.  2000-  2007.  2047.  2048.  2066.  2067.  2121.  2175. 
2l8l.  2205.  2251.  2263.  2264.  2332.  2354.  2444.  2521.  2531.  2535.  2536.  2625.  2633. 
2634.  2644.  2995.  3145.  3258.  3263.  3264.  3290.  3881.  3884.  3992.  4221. 

Henne  s   Huhn 

Herme  1928.  2169.  2172.  2213.  2290.  2298.  2308.  2525.  2541.  2594.  3011.  3090.  3178 

Herold  1696.  4221 

Heuschrecke  1806 

Hindin  1845.  1859 

Hippalektryon  s.  Namenverzeichnis 

Hirsch   48?   63.  921.  983.    1113.  1114.  1116.  1129.    1139.  "46?   1247.  1248.   1251.  1263. 

I553—I555-  1576-  1577. 1651.  1777.  1793.  1885.  2047.  2126.  2324.  2538.  2895.  3439; 

—  geweih  1790.  3258.  4193;  —  kalb  2290;  s.  auch  Schildzeichen 
Hirschgeweih  ^       u\rcrh 
Hirschkalb        )  s>  Hirsctl 
Hirschjagd  s.  Jagd 
Hirten  1858.  3901.  4052 
Hochzeit  1892.  1923.  1998.  2372.  2373.  2374?  2530.  2630?   3257;    —    des  Peleus  und 

der  Thetis  s.  Namenverzeichnis;  Freier  (der  Penelope)  2588 
Hoplitodromie  s.  Palaestra 
Hörn  3264;  Muschel-  2890 
Huhn  2161.  2250?  2536-  2953.  3206?  Hahn  925.  926-  957.  1002.  1010.  1032.  1082a.  1114. 

1135.  1213.  1214-  1216.  1222a.  1225.  1336.  1574-  1604.  1627.  1628.  1657.  1659.  1704. 

1709.  1710.  1713-  1715-  1730.  1760-  1771.  1780.  1796.  1805.  1831.  1832.  1941.  1942. 

1945.   2030-  2032.   2058.  2105.  2395.  3925;   Henne  1604.  1759.   1771.  1796.  1805. 

2030.  2034;  s.  auch  Schildzeichen 
Hund  295.   307.  320?  323?  340.  846.  862?  873?  894.  997.  1064.  1146?  1186?  1201-1208. 

1212.   1226.  1227.   1247?  1260.   1568 — 1571-   1607?  1652.   1685.  1688.   1689.  1691. 

1705 — 1707.  1715.  1716.  1727.  1753   1799-  1839.  1851.  1857.  1868.  1890.  1900.  1903. 

1907.  1908.  1915.  2007-  2052.  2055.  2126.  2178.  2279.  2292.  2326.  2425.  2509.  2510. 

2606.  2610.  2953.  2958.  2959.  2991.  3146.  3148.  3159.  3239.  3256—3258.  3290.  3422. 

3424.  3438.  3580.  3584.  3882.  3901.  3912.  3917.  3931.  4193 
Hundehalsband  s.  Halsband 
Hydra  s.  Namensverzeichnis 
Hydria  16S5.  1694.  1725.  1908.  1910.  1966.  2384.  3148.  3164.  3291.  3383.  4001 

Jagd  846?  1806;  —  von  Amazonen  2324;  Eber-  893—896.  2538.  3159.  3256.  3258; 
Fuchs-  2053.  2509;  Hasen-  1727.  1753-  1799-  2053;  Hirsch-  2538;  kaly- 
donische  —  1705— 1707;  —  auf  Steinböcke  1562;  —  auf  Stiere  1900 

Idol  s.  Götterbild 

Igel  1655.  2182 

lliupersis  1685.  2281.  3988.  3996 

Infibulation  2180.  2289.  2290.  2309.  2402.  2409.  2529 

Jünglingskopf  2885.  3088.  3141.  3195.  3199.  3205.  3259.  3301.  3315—3317-  3355-  3372. 
3526.  3528.  3557.  3648.  3652—3654.  3875.  3897 

Kästchen  2364.  2382.  2385.  2392.  2393.  2396.  2404  —  2406.   2473.  2474.   2477.  2520.  2536 

2590.  2630.  2686?   2717.  2720.  2884.  2905.   2935  —  2937.  2939?   2953.  2954.  3030 

3082.   3092.   3108.   3140.   3163.   3164.   3171.   3173-  3193.   3194-  3199-   3210.  3221. 

3241—3245.  3248.  3258.  3260  —  3262.  3269.  3274.   3290.  3292.   3295.  3307.  3311. 

3344  —  3347-  335°-    335i-  3372-    3383-  34°3-    3407-  3423-    347i-  3486.    3884  —  3886. 

4055-  4120.  4122.  4125 — 4127.  4130 
Kalathos  2907.  2911.  2921.  2923.  3072.  3214.  3889 — 3892.  3984.  4118.  4124 
Kalbskopf  3955 
Kampf  1066.  1655.  1701.  1708.  1719.  1784  1800.  1892.  1896.  1897.  1945-  2048.  2067.  2287 

2288.    2295.    2690.    4059;   —   gegen    Chimaeren    1558.    1561;    Angriff  2295; 

Zweikampf  56.  593.  599.  797.  799.  967.  1055.  1056-  1074.  1147.  1672.  1704.  1712. 

1714.  1715.    1728.   1745.    1746.    1754.   1797-   1800.    1807.   1829.    1859.   1874.    1949. 

2048.  2062.  2181.  2287.  2316.  2331.  2353.  2898.  2900.  4221. 
Kampfrichter  s.  Palaestra 
Kanne  71.  461.  640.  827.  831.  893.  1556.  1563.  1690,  1727.  1930.  2052.  2082.  2167.  2171. 

2174.  2206.  2257.  2278.  2283.  2298.  2299.  2333.  2334.  2337.  2370.  2381.  2416.  2419. 

2420.  2421 — 2425.   2443.  2521.   2533.  2534.  2542.   2547.   2626.   2638.  2658.   2659. 

2661.   2706.  2929.   2943.   2948.  3010.   3014.   3025.   3034.   3143.  3144.   3159.    3168. 

3214.  3264.  3325.  3634.  4053-  4059.  4125 
Kantharos  1556.  1676.  1727.  1844— 1846.   1861.  1866.  1875.   1878.  1894.  1898.  1899.  1904. 

1916.  1935.  1961.  2052.  2160.  2174.  2208.  2267.  2273.  2298.  2312.  2330.  2334.  2335. 


IOQÖ  VI.     Sachregister. 

2337.  2348.  2469.  2534.  2591.  2643.  2648.  2943.  2953.  2959.  3239.  3244.  3246.  32= 
3257.  3264.  3284.  3298.  3440.  3879.  4030;  s.  auch  Schildzeichen 

Kappe  2294 

Kasten  2374.  2387.  2392.  2449.  3033.  3044.  3066.  3182.  3214.  3260.  3262.  3265.  3291.  3306. 

33i5-  3348.  3383-  4"4.  4u8 
Katze  1541  ?  2517 

"AiXrixi^iiv  s.  Reiter 

Kerykeion  Attribut  des  Hermes  486.  494.  1688.  1689.  1691.  1696.  1703.  1704.  1715. 

J753-  J79S-  1799-  1827.  1828.  1837.  1845.  1849.  1862.  1863.  1866.  1870.  1881.  1890. 

1891.  1893  — 1895.  1898.  1899.  1903.  1907.  1952.  1961.  1998.  2005.  2006.  2049. 

2054.  2060.  2090.  2154.  2160.  2182.  2207.  2213.  2259.  2278.  2318.  2345.  2379. 

2455-  2530.  2536.  2610.  2633.  2635.  2638.  2641.  2643.  2645.  2651.  2660.  2727. 

2991.  3012.  3023.  3033.  3058.  3178.  _  3187.  3240.  3243.  3245.  3258.  3290.  3296; 
3297.  3584?   3884.  4002.  4043;   Attribut  der  Iris  2163.  2248.  2264.  2591.  4122; 
Attribut  der  Nike  2166.  2167 
Kessel  785  ?  900.  1709 

Keule  1688.   1689.   1693.   1800?   1827.   1828.   1836.   1845.  1849.   1851.   1853.   1856.   1858. 
1870.  1895.    1907.  1961.   1979  — 1981.   1998.   1999.  2004.   2007.  2008.   2022.  2024. 
2034.  2053.   2057.  2060.   2137.  2271.   2278.   2318.   2359.   2530.   2534.  2626.   2882. 
2939.  2947.  3145.  3183.  3240.  3245.  3256—3258.  3291.  3838.  3865.  3879.  3881.  421S 
Kibisis  s.  Tasche 
Kinderbad  s.  Bad 
Knabenraub  2068.  2157 
Knäuel  1698?  2261?  2376.  2406?  2478.  2640? 
Knöchelring  2205.  2279.  2291.  2293.  2905.  2989 
Komödienscene  3043—3047 
Komos  s.  Gelage 
Kopf  307.  877.  1245.  4067.  4121;   männlicher  —  683.  775.  777-  1094.  1304— 1306.  1631. 

1664.  1674.  1755.  1833;   Mohren  —  2203.  2204.   2757.   2970.   3408.   3411.   34I2> 

3665.  3893.  4049;  Perser  —  3563 
Korb  1690.  1806.  1855.  3032.  3095.  3201.  2319.  3242.   3243.  3251.  3263.  3283.  3289.  3384. 

3634;  Bast  —  871;  Frucht  —  2705;  Maul  —  1897.  2262.  2266;  Speise  —  2270. 

2533.  2648.  3241  ?  4059;  Wand  —  2257;  Woll  —  2215.  2171.  2218.  2223.  2252. 

2254.  2261.  2289.  2364.  2376.   2379.   2385.   2392.   2394.    2395.  24C4  —  2406.  2449. 

2478.  2523.  2720.  2990.  3024.  3171.  3173.  3195-  3214.  3245.  3317.  3325.  3350 
Kottabos  s.  Spiel 

Kranich  m6?  1744.  1785.  2157?  2392?  2758.  2953 
Kranz  913.  1676.  (1709.)  1710.  1712.  1715.  1731.  1735.  1774. 1841.  1858.  1867?  1872.  1875. 

1878-  1886.  1887.  1891.  1897.  1900.  1901.  1905.  1928. 1947.  1978.  1991.  2029.  2037- 

2043-  2051.  2064.  2130— 2132.  2164— 2167.  2180.  2182.  2184.  2185. 2188.  2207.  2252. 

2262-  2263.  2265.  2267—2270.  2279.  2291.  2292.  2294.  2299-  2303.  2309.  2318.  2321. 

2324-  2328.  2329.  2348-  2371.  2372.  2375.  2380.  2393.  2398.  2401.  2404.  2406.  2416. 

2420-  2427-  2429.  2433.  2434.  2445?  2469.  2471.  2480.  2518.  2520.   2521.  2528? 

2530-  2533.  2534.  2548.  2610.  2633.  2638.  2642.  2646.  2660.  2695.  2705.  2710.  2902. 

2905-  2910.  2914.  2916.  2920—2923.  2925.  2926.  2928.  2938.  2943-  2946.  3193.  3I95- 

3196.  3200.  3201.  3210.  3211.  3226.  3232.  3239 — 3246.  3250.  3252.  3257—3264. 

3266.  3269.  3270 — 3272.  3274—3279.  3282.  3290.  3293.  3297.  3298.  3304— 3306.  3313- 

3314.  3317.  3323.  3324.  3327.  3331.  3335.  3336-  334°-  3344?  3345  —  3348. 

3355-  3367—3369-  3372-  3379-  3380-  3383.  3407.  3422.  3440.  3441-  3453.  3493.  3647- 

3657-  3842?  3897.  3988.  3989.  3993.  4009.  4016.4026.  4065.  4102.  4105.  4115.  4116. 

4118.  4120.  4122.  4126.  4134.  4137.  4220.  4221;  Epheu  —  1676.  1689.  1690.  1704. 

1712-  1732-  1733.  1799.  1809.  1827.  1844.  1845-  1849.  1858.  1861.  1864— 1866.  1869. 

1870.  1872.  1874.  1893.  1894.  1896.  1898.  1899.  1901.  1904.  1905.  1906.  1907.  1914. 

1916.  1918.  1920.  1930.  1931.  1932.  1935.  1959.  1961.  1967.  1978.  1998.  2011.  2047. 

2050.  2052.  2054.  2090.  2094.  2160.  2179.  2182.  2187.  2191  — 2194.  2196   2202. 

2262.  2278-  2290.  2293-  2315.  2323.  2330.  2334-  2335-  2337-  2348.  2370.  2371.  2402. 

2416.  2471.  2533.  2534.  2591.  2637.  2639.  2642.  2646.  2648.  2658.  2691.  2758.  2902. 

2913.  2929.  2931.  2932.  2959.  304O.  3298.  3557.  3846.  3849.  3874.  3997-  4012.  4013. 

4028.  4029.  4040.  4041.  4052.  4063.  4215.  4220;  Lorbeer  —  1676?  1710.''  200c. 

2I59-  2339.  2371—2373.  2388.  2391.  2403.  2407.  2521.  2530.  2537.  2578.  2633.  2634. 

2637.  2641.  2643.  2645.  2760.  2950.  3148.  3185.  3224.  3342.  3345-  3347-  335?-—  3354« 

3653-  4041.  4059.  4086.  4116;  Myrten  —  1676?  1811?  2195?  2273?  2400.-'  2536.'", 

Oliven  —  1811?  1899.  2195?  2264.  2273?  2400?  4033;  Wein  —  2159.  2180. 

2297?  2333? 
Krater  881.  1315.  1662.  1727.  1873.  2265.  2275.  2290.  2309.  2533.  2950.  3186.  3453 
Krebs  2122.  2535 
Krieger  588—607.  654.  778.  796—798.  847.  849  —  854.  884.  895.  903.  905.  916.  967.  1058. 

1059.  1065.  1610— 1612.  1655.  1657.  1698.  1708.  1718.  1719.  1739-  J746-  x747-  J754- 

1784.  1795.  1797.  1842.  1852.  1862— 1864.  1877.  1879.  1880. 1901.  1902. 1907. 1908. 
1926.  1945.  1952.  19^3.  1965.  1982.  1984.  1985.  1987.  2048.  2060.  2061.  2064.  2067; 
2085.  2099.  2158.  2295.  2356.  2663.  2887.  2888.  3024.  3159.  3986. 3987.  3996.  4039 . 


VI.     Sachregister.  !097 

iliehender  —  2304;  gefallener  —  1672.  1685.  1797.  1802.  1829.  1879.  1896.2047. 

2048.  2264.  2281.  2287.  2288.  3859.  3988.  3992 
Kriegsschiff  1800 
Krippe  566 
Kröte  4051 
Krokodil  3408.  3893 
Krone  1630.  1660.  2391 
Krotalen  1845.  1906.  2010.  2037.  2071.  2095.  2096.  2182.  2253.  2269.   2286.   2290.   2298. 

2470.  2532.  2990.  4030.  4220 
Kuchen  2279.  2402.  2658.  3032?  3047.  3084?  3170?  3188?  3289 
Kürbis  3620? 
Kuh  1686.  2651.  3578.  3579 

Lagobolon  1727.  1806 

Laiseion  2288 

Landschaft  s.  Terrain 

Lastträger  786.  789.  886.  2298.  4116 

Laube  2927;  Wein  —  1798 

Lehrer  s.  Schulunterricht 

Leier  1804.  1890.  2250.  2298.  3526;  —  gespielt  von  Apollo  1676.  1699.  1822.  1827 
1860.  1861.  1864.  1866— 1868.  1870.  1872.  1891.  1892.  1898.  1905.  1909. 1923. 1924 
1977.  1986.  2025.  2051.  2060?  2206.  2278?  2339?  2388.  2407.  2638.  4002;  von 
Athena  1846.  2161;  von  Eros  2220.  2305.  2518;  von  Herakles  1845.  1857 
von  Hesperide  3245?;  von  Marsyas  2950;  von  Menschen  1676.  1686.  1717 
1798.  1869.  1873.  1978.  1992.  1994.  2083.  2086.  2161.  2277.  2285.  2309.  2312.  2328 
2339?  2351.  2371.  2450.  2458.  2463.  2530.  2533.  2547.  2549.  2593.  2642.  2705.  3180 
3200.  4029.  4041.  4059.  4127.  4221;  von  Musen  2388.  2391.  2401;  von 
Nymphen  1993.  2070;  von  Olympos  (?)  3185;  von  Paris  2005.  2259.  2291 
2536.  4043;  von  Satyrn  2949;  von  Silenen  1906.  2160.  2243.  2402.  2469.  2532 
von  Sirenen  3031 

Leiter  621.  802.  881.  3239.  3240.  3243.  3244.  3258.  3262.  3270.  3295.  3346.  3369.  3459; 
s.  auch  Schildzeichen 

Lekythos  2254.  2445.  2446.  2682.  2684.  3250 

Leuchter  2517.  3011 

Liebespaar  1573.  1574.  1585.  1599.  1786.  1798.  1947.  2052.  2269.  2279.  2292.  2414.  2529. 
2904.  2948.  3160.  4016.  4026.  4122.  4127 

Löwe  56.  301.  321.  724.  761.  910.  919?  923?  928—930.  958.  975.  981.  983.  990.  1000.  1005- 
1008.  1027 — 1029.  1064?  1089.  1091.  1093.  1109.  im — 1114.  1116.  1130.  1135 — 1137- 
1143.  1147.  1161.  1163 — 1165.  1176-  1187. 1228.  1229.  1245.  1247 — 1249.  1250?  1263. 
1288.  1554.  1555-  1556?  1563-  1566-  1567-  1570—1572.  1573—1575-  1579?  1582— 
1584.  1586.  1587.  1594.  1601.  1602?  1612.  1638 — 1641.  1643.  1651.  1656.  1657. 
1659.  1662.  1682.  1693.  1694.  1699.  1704.  1709.  1718.  1722.  1727.  1732.  1743. 1763. 
1767.  1800.  1805.  *843-  1865.  1867?  1885.  1891.  1893  — 1897.  1908.  1942  — 1944- 
1966.  1997.  2003.  2038.  2051.  2072.  2099.  2153.  2173.  2279.  2536.  3038.  3238.  3260. 
3440.  3441.  3466.  3476.  3543.  3568.  3583.  3822—3825.  3838.  3929.  3974.  4001.  4096. 
4104.  4193  (a. odern);  nemeischer  —  s.  Namenverzeichnis;  s,  auch  Schild- 
zeichen 

Löwenfell  2278.  2279;  —  Attribut  des  Herakles  1670.  1710.  1722.  1732.  1737.  1799. 
1801.  1845.  1848— 1852.  1854.  1856.  1857-  1859.  1870.  1880.  1886.  1906.  1907. 
1919    1927.    1961.   1998.    1999.   2007.   2008.  2022.  2024.  2057.  2060.  2159.  2164. 

2263.  2271.  2278.  2293.  2359.  2530.  2534-  2f2Ö.  2882.  3145.  3187.  3240.  3245.  3258. 

3291-  3587-  3588.  3590.  3838.  3853-  3854-  3879-  3881.  3988.  4027.  4213. 
Lorbeer  1679.  2531.  2538.  2638.  2689.  2707.  2982.  2993?  3045.  3071.  3146.  3240.  3243^3256- 

3257—3260.3279.  3293.  3304.  3314.  3348.  3660.3846.3849.4054  4133;  s  auch  Kranz 
Lotos  64.  72  300.  1307.  1554.  1555.  1643.  1648.  1657.  1671.  1702.  1706.  1708.  1709.  1715. 

1722.  1732.  1771.  1803.  1810.  1851.  2058.  2124.  2131.  2132.  3993.  4024 

Mahl  s.  Gelage 

Maske  132—134.  1565—1573-  1580.  1581.  1590.  1593.  1595— 1598-  l6o°-  l6°5-  2802.  3044. 

3445-  3465—3467-  347°-  3471-  3664.  3997;  Doppel  —  1598.  4012.  4013 
Maulkorb  s.  Korb 
Maultier   1733-   1740.    1814.   1869.   1874.  1906.   1990.  1993.  2033.  2065.  5070.  2071.  2089. 

2334-  2954.  3426.  4009.  4027.  4047.  4048? 

Maus  2417.  3J72 

Medaillon  72.  132 

Meissel  900 

Metallklumpen  2293? 

Minotauros  s.  Namenverzeichnis 

Mitra  2337.  2351.  2402.  2658.  2660.  2929.  3044.  3298 

Mohn  1559? 

Mohrenkopf  s.  Kopf 

Mondscheibe  2293.  2524.  3245 


ioq8 


VI.     Sachregister. 


Morra  s.  Spiel 

Mütze  2278.  2954.  4052;  orientalische  —  1839.  1849.  1851-  1858.  1868.  1871.  1877.  1880. 
1896.  1908.  1952.  1975.  2008.  2060.  2263.  2270.  2288.  2296.  2324.  2331.  2353. 

2435.  2475.  2625.  2627.  2629.  2^33-  2690.  2906.  2991.  3072.  3144.  3146.  3182.  3239 — 

3244.  3258.  3290.  3291.  3315.  3526.  3528.  3652.  3882.  3897.  3995.  4067.  4211.  4221 
Mummenschanz  1697.  x&3° 
.Mundschenk  s.  Gelage 
Muschel  3241.  3345.  3617?;  s.  auch  Hörn 
Musterung  s.  Dokimasie 
Myrte  1810;  s.  auch  Kranz 

Nachttopf  2472? 

Napf  2298.  2299.  2306.  2517.  2542.  3065.  3074.  3081.  3168.  3235.  3024.  3243.  3251.  3264. 

3270.  3271.  3272.  3277.  3307.  3317.  3322.  3341.  3348 
Nebris  1827.  2029.  2047.  2067.  2090.  2402.  2538.  2623.  2638.  2643.  2646.  2648.  2889.  2959. 

3263.  3378.  3453 
Neger  s.  Kopf 

Obstlese  s.  Ernte 

Ochsengespann  s.  Gespann 

Ochsenkopf  4217;  s.  auch  Schildzeichen 

Ofen  2294.  2542;  Arbeit  am  —  608—637.  800—812.  846.  865—867.  885.  887.  889.  892.  909 

Ohrring  301.   1301.   1622.  1623.   1803.   1947.  2154.  2159.  2163.  2168.  2171.  2179.  2189 

2205.  2206.  2210.  2252.  2257.  2278.  2279.  2281 — 2283.  2286.  2289.  2293.  2301.  2310. 

2317.  2327.  2373.  2400.  2471.  2538.  2548.  2636.  2638.  2661.  2688.  2707.  2719.  2721. 

2901.  3047.  3164.  4038.  4220.  4221 
Oklasma  4063 

Olive  1834.  2231.  2232.  2296?  2595 — 2606.  2988.  2993?  3172.  3636;  s.  auch  Kranz 
Olivenlese  s.  Ernte 
Omphalos  2645.  3256 
Opfer   1686.   1727.   1854.  1902.  1915?  1967?  2082.  2216.  2386.  3256.  3860.  3861.  4122;  — 

diener  1686.  1727.  2029.  2172.  2720;  —  korb  2172.  2451.  2452.  2462.  2464.  2465. 

2678.   2682.   2684;  —  messer  2386;   Sühn  —  3187;  —  zug   1686.   1690.  1727. 

1958   2189?  2534.  3929 
Opferdiener     \ 
Opferkorb         (  .    /->„<•„,. 
Opfermesser    (  s<  °Pfel 
Opferzug  ' 

Orakel  2538 

Packträger  s.  Lastträger 

Paedagog  s.  Schulunterricht 

Paederastie  1728.  1773.  1774.  2058.  2171.  2184.  2279.  2291.  2546 

Palaestra 

Diskoswurf  1727.  1805.  2180.  2262.  2283.  2980.  4041 

Dornauszieher  2180 

Faustkampf  783.  1557.  1560?   1561?   1727.  1805.  1831.  1833.  2183.  2276.  2284.  2522. 

2989.  3037 
Hoplitodromie  2307  s.  auch  Schildzeichen 
Kampfrichter  1655.    1712.    1727.   1787?    1788?    1831.    1833.  1853.  2154.  2159.  2180. 

2268.  2282.  2283.  2522.  2980.  3985 
Reinigung  2178 

Ringkampf  T558.  1655.  1716.  1727.  1788.  1805.  1853.   2159.  2283.  3985.   4000.   4008 
Salben  2180.  2314 
Sieger  2258.  4221 

Speerwurf  1735?  1805.  2262.  2268.  2728 
Sprung  2208.  2319.  2325 

Sprunggewicht  (Halter)  2258.  2268.  2283.  2319.  2522.  2543.  2980 
Wettlauf  1717.  1750.  1787.  1805.  1832.  2125.  2268.  3985 
Zielsäule  1712.  1985?  2084.  2282.  2283?  2522.  2641.  2644.  2728.  4008 
Palme   63?   863?    1542?    1664?    1673?    1834.   1853.   2051.  2255.  2260.  2310.  2388.  2639. 

3049.  3150.  3152.  3880?  3995.  4008 
Panther  722.  723.  918.  919?  921.  959 — 963.  965.  970.  975.  980.  982 — 986.  990.  1025. 
1026.  1062.  1065.  1082.  1090.  1094.  1109.  1112 — 1115  1129 — 1133-  1135.  1136- 
1139 — 1145.  1146?  1148.  1152.  1160.  1165.  1187.  1213 — 1216.  1218.  1225.  1245. 
1249— 1251.  1263.  1277.  1541.  1550.  1565.  1567.  1574.  1595.  1601.  1602?  1659. 
1663.  1682.  1703 — 1709.  1722.  1727.  1732.  1742.  1770.  1792.  1796.  1805.  1807. 
1843.  1885.  1888.  1889.  1892.  2072.  2091.  2105.  2126.  2154.  2202.  2257.  2321.  2324. 

2648.  2697.  2711.  2712.  2958.  2959.  3054.3206.  3238.3239-  3257-  343Ö-  3589-  39!6- 
3926.  3929.  3930.  3933.  3974.  3990.  3992.  4089.  4096;  s.  auch  Schildzeichen 

Pantherfell  2402.  2949.  3238.  3264.  3296 

Pantherwagen  s.  Gespann 


VI.    Sachregister.  '009 

Pedum  1638.  2889.  2900 

Pegasos  s.  Namenverzeichnis 

Perserkopf  s.  Kopf 

Petasos   789?   849.    1543.   1652.    1682.   1696.   1705— 1707.    1727.   1753.  1827.  1843.  1858. 

1901.   1911.    i960*  1999-   2051.   2053.   2055.   2061.   2062.   2154.  2160.  2176.  2259. 

2274.  2288.  2291.  2295.  2296.   2316.   2326.   2343.   2346.   2352.   2355.   2357.   2358. 

2371.   2451.   2452.   2485.   2486.   2518.   2536.   2538.   2580.  2625.  2634.  2677.  2891. 

2939.  2991.  3146.  3168.  3189.  3240.  3264;  —  Attribut  des  Hermes  1688.  1689. 

1696.   1703.   1704.   1795.   1799-    1804.    1828.    1835.    1837.   1845.   1849.  1851.  1854. 

1859.   1862.    1864.   1866.   1870.    1881.    1890.   1891.    1893— 1895.  1898— 1900.  1903. 

1905.  1907.  1923.   1952.   1961.    1977-    1998.   2006.   2022.   2049.   2050.   2054.   2060. 

2090.   2160-   2182.   2207.   2259.   2291.    2293.    2318.   2345.  2379.  2530.  2610.  2633. 

2634.  2638.  2641.  2643.   2645.  2651.    2660.   2727.    2991.   3012.    3023.    3058.    3090. 

3187.  3240.  3243.  3245.  3258.  3290.  3297.  4002.  4043 
Pfau  231 1 
Pfeiler  2230.  2314.  2519.  2626.  2638.  2644.  2648.  2661.  2884.  2891.  2947.  2959.  2993.  2994. 

3011.  3032.  3034.  3068.  3077.  3095—3162.  3179.  3184.  3186.  3189.  3191.  3193.  3224. 

3233.  3240.  3242.  3243.  3260.  3267.  3268.  3270.  3276.  3290.  3299.  3302.  3305.  3345 
Pferd  50.  52?  306.  566—586.  757?   782.  791—795.  835.  928.  929.  1337.  1340.  1541.  1574. 

1584.   1592.   1606.   1641.   1654.   1661.   1682.   1699.   1829.  1843.  1899.  1911.  1965. 

2066.  2262.  2266.  2296.  2320.  2357.  2415.   2524.   2625.  2627.  2628.  2677.  2683. 

2690.  2992.  3027.  3148.  3189.   3241.  3242.   3258.   3260.  3263.   3264.  3557.   3850. 

3924.    3986.  3995.  4026.    4048?  4122;    hölzernes  —   1723;    s.  auch    Gespann, 

Reiter,  Schildzeichen 
Pferdegespann  s.  Gespann 
Pferdemist  3912 
Pflug   1806 
Pilos  2331.  2455.  2536.  2995.  3023.  3025.  3045.  3088.  3143.  3240.  3257.  3259.   3260.   3263. 

3264.  3289.  3838.  3884;  —  geflügelt  2377.  3022 
Pilz  3022 
Pinie  3164?  3240 
Pithos  802 

Plastisch  s.  Technisches 

Platane  1704?  1784.  1807?  s.  auch  Schildzeichen 

Polyp  787.  1147.  1655.  1686.  3345.  3606.  3608.  3609;  s.  auch  Schildzeichen 
Priesterin  1686.  2010.  2129 
Prozession  s.  Opferzug 
Prothesis  s.  Bestattung 
Prügelei  900? 

Quitte  221 1? 

Rabe  [784.]  1694.  1851.  1868.  2172.  2385?  3146? 

Rebhuhn  2914? 

Reh    102?   295.  923?   1109.   1112.   1113.  1139.  1142.  1247.  1249— 1251.  1277.  1329— 1331. 

1541.  1550.  1556.  1607?   1643.    1708.    1718.   1732.   1770.    1805.    1806.   1836.  1853. 

1860.   1868.   1869.  1907.   1908.   2011.   2059.   2072.   2160.   2182.  2278.   2419.  2437. 

2469.  2633.  2634.  2645.   2697.   2707.   271 1.   2895.   2950.   3164.   3239.   3337.   3424. 

3429-    3435.    3569—3573.    3881.    3901-    3930-    3933-    399o-    3992-    4096;    s.   auch 

Schildzeichen 
Rehfell  2402.  3257 
Reifen  s.  Spiel 
Reiher  57.  1873?  2392?  4069 
Reinigung  s.  Palaestra 
Reisender  1911.  1912.  2055.  2274 
Reiter  auf  Bock  2635.  2927;  -  auf  Delphin  2633-  2660;  -  auf  Esel  1652.  2067,  — 

auf  Greif  2641.   3858;  -  auf  Hippalektryon    1770;  -  auf  Maultier   1874. 

2065.  2070.  2071.2089.  4009;  —auf  Panther  2648.  3589;  —auf  Pegasos  3258; 

-  auf  Pferd    56.    541-556.  587-  79o.  847.-848   855-883.  900.  901-  907-  1055- 

1059.  1061.  1066.  1075.  1095-1099.  1147.  1312?  1542.  1600  1616.  1617.  1638. 
1651.  1653.  1657.  1685-  1687.  1694— 1696.  1713.  1716.  -728.  1753-  1754-  -789- 
1790.  1797.    1805.    1847.   i895-    1945-    1948.    1966.    1975-    2023.    2036.    2055-    2061. 


2009;  —  auf  Widder  2727.  3256.  3345 

Amazone   als  -  1847.    1975-   2625.   2690.   2887?   2992.   3241    3242.   3263. 


-  2009.  2095:  Hermes  als  -  2727?;  Jüngling  als  -  552.  790.  855.  865.  1055- 
1056.    1058!  1059.    1542.    1638.   1653.   1695.   1696.   1945.  2055.  2061.  2062.  2071. 


IIC0  VI.     Sachregister. 

2oQ-v  2677.  2954;    Knabe  als  —  16S7.  1713.  1716.  1753-  i77°-  1789'  1805   2282. 

2683;   Maenade  als  -.2089:  Mann  als  -  56.  .545-   546.   555-   847.    848.   804. 

10=57.   1600.   1652.   2067.   2283.  2295-  3264--  Nereide  als  -2660.  2899;  Nereus 

als  —  2063:  Nvmphe  als  —  206;:  Phrixos  als  —  3345;  Poseidon  als  —  539. 

540;  Silen  als  —  1S74;  Troilos  als  —  1685.  1694.  1728.  1895.  i960 
■/.khjiZsiv  22S2:  Mummenschanz  1697;  Reitübung  1695.  1696 
Reitübung  s.  Reiter 
Ringkampf  s.  Palaestra 
Rochen  3606.  3607 
Rocken  2098.  2254.  2261.  2395 
Röhricht  2455 
Rolle  2285.  2322 
Ruder  2680.  2681.  2894 
Rüstung  s.  Auszug 

Sack  2256.  2258.  2261.  2268?   2285?  2292.   2295.  2374.   2404—2406.   2449.   2457?   2517. 

2720-  2722.  4063 
Säge  2415 

Sänger  2351  ,     .    ,  000 

Säule  2282.  2935.  2936.  3188.  3279-  4059;   dorische   -   1655.   1701.   1811.   1831— 1833. 

1843.  1844.  1856.  1873.  1895.  1910.  1974-  2001.  2217.  2218.  2229.  2293.  2310.  2371. 

2372.  2374.  2400.  2406  2518.  2521.  2538.  2634.  2648.  2932?  3044.  4056;  ionische 

—  1880?  1908.  1929.  1967.  2155.  2161.  2536.  2967.  3046.  3144.  3148.   3168.   3170. 

3175.  3246.  3247—3252.  3259.  3260.  3262.  3276.  3373.  3584.  4122 

Salben  s.  Palaestra 

Sandalen  2261.  2278.  2279.  2281.  2283.  2316.  2345.  2408.  2445.  2525.  2526.  2530.  2534. 
2536.  2593.  2633.  2634-  2707.  3142.  3164.  3185.  3257.  3956 

Sättel  i'X'xa. 

Scepter^iös-  2165— 2167.  2170.  2171.  2182.  2186.  2211.  2258.  2259.  2278.  2282?  2291. 
2300.  2317.  2326.  2345.  2352.  2361.  2372.  2518.  2521.  2523.  2531.  2536.  2547. 

2578.    2610.    2625.    2633-    z64i-    2660.    2683.    2950.    3010.    3164.    3240.    3243.    3245. 

3291.  4016.  4037.  4043.  4053 
Schaf  1112.  1704.  1706. 1708— 1710.  1792.  1805.  1888.  18S9.  1897.  2291.  3574.  3575-  4052-  4122 
Schale  2094.  2162.  2166.  2167.  2171.  2206.  2214.  2217.  2219.  2247.  2249.  2257.  2277.2278 
2283.  2285.  2286.  2289.  2298.  2299.  2303.  2309.  2311.  2317.  2333.  2356.  2370.2381 
2406.  2407.  2416.  2470.  2490.  2521.  2534.  2538.  2547.  2626.  2647.  2648.  2660.  2706 
2884.  2908.  2943.  2948.  2959-  2960.  3010.  3023.  3024.  3026.  3034.  3039.  3044.  3051 
3078.  3094.  3143.  3146.  3148-  3149-  3X63-  3l66-  3l68-  3170.  3175.  3180.  3195.  3196 
3198.  3203.  3208.  321 1.  3217.  3218.  3225.  3226.  3229.  3230.  3233.  3237.  3239.  3240 
3241.  3242—3246.  3248.  3250-3255—3257-  3259-  3260.  3262—3264.   3266.  3268 
3275.  3276.  3278.  3282.  3283.  3290—3292.   3297.   3300.   3302.   3304.   3310.   3323 
3324.  3326.  3327-  3333—3338.  3340.  3344—3346.  3348.   3356.   3369.   3372.   3373 
3378.  3382.  3385.  3386.  3398.  3399-  3403-  344i-  3453-  3555-  3647-  3652.  4040-  4°53 
4056  (modern).  4065.  4089.  4102.  4105.  4107.  4109.  4113.  4122.  4123— 4125.  4221 
Schaukel  s.  Spiel 
Schauspieler  3865.  4110 
Scheiterhaufen  s.  Grab 

Schiffahrt  646—661.  831—837.  890.  1800.  2211.  2255.  2680.  2681.  3882.  3924 
Schild   auf  der   rechten  Seite   getragen  1054.  1054  a.  1067— 1072.  1085:  böotischer 
—  589-  778-   1672.   1685.   1694.   1718.   1795.   1800.  1842.   1865.   1870.   1892.   1896. 
1901.  2048-  2060.  2099.  2294 
Schildkröte  1806.  2288 
Schildzeichen 

Adler  1718.  1754-  1797-  1871?  2294 
Ast  1746.  1784 
A.xt  56.  1790 

Bein  1851.  1852    1867.  1868.  1880.  1908.  1926 
Delphin  1784.  1873.  1896.  2181 
Doppelherme  275 

Dreifuss  1693.   1694.  1699.   1713-   1719.   1784.   1790.   1797-    1800.    1836.    1847-    1848. 
1856.  1857.  1865.  1870   1892.  1901.  1999.  2278.  2288 

I  »reischenkel  2287 
Eber  226^.  2995 

l.berkopf  geflügelt  mit  Fisch  im  Rachen  1698 

Epheukranz  1849.  1896.  1902.  1907 

Cjorgoneion  1655.  1832.  2099 

Greif  1701.  2007 1 

Hakenkreuz  1701 

Hahn  1708.  2324 

Hirsch  1693 

I I  irschgeweih  1790 
Hoplitodrom  2307 


VI    Sac'      guter.  1 101 

Kantharo-     - 

Klappstuhl  i- 

Kugel    .-:-.-. 

1892     :  r.   1/07 

Löwe     .  "     1  4-    2230- 

Ochsenkop 

Panthi  -       .-   - 

Pferd 

Phallos  2i3r:  —  geflügelt  22  - 

Phallosmann  1066.  1. 

Platanenblatt  1704-  1- 

Polyp  1147  1055.  1686.  2: 

RaJ  1-  - 

Reh  i- 

Ring  1807.  . 

Rosette  1 

Schlange  :-.-.- 

-\.  2521.  2531.  2  ■    . 
Schwa: 
Seekrebs  2 

5i  -:.    :-        :-i8.  1732  •    . 
Sphinx  1708.  1-:: 

:  -     .      1708      :-.. '      I797      rffoc      22  .-      : 
St..  :-;-■    :_52.   1846-  18  |8? 

Topfen  1374.  1     - 
Vierfüssler  1066 

Vogel     ■    "  -----     I :-    2.   1807.    r-    -     2264     2281 

Wolfskop 

Schilf  2  :      ;i-: 

Schirm  235:  ^onnen  —  :.  - 

Schlang-  -  -  -  -         I75         ■  '  J.  :       -       ::. 

1925  -    .  J. 

2988.  40c  -:  s.  auch  Sctnldzeichen' 

Schlaue     -  .--  -    -067.  2128.  2202.  21  -  -  - 

~-    -■   - 
Seh  .  -  -  -        ■--__---.- 

■    ■    .  _  -      >33 

Schlinge   1744 
Sehr 

Schulunterricht  2235:  Diptychon  2524   2525 

-      5250      1-1 
Paedagog  2032 ?  2285        - :  Triptychon  2202 :  22 1 ;  \\  Vonrag  2 

Schurz  :     - 
Schwamm  2173.  2258?  2285   225  a   .  2325    -!:"    -:::    :' 

Schwan    -  :,;:-:  -  -        ' 

:::         :    :1      1022.     I033-     I"  :  ;■-"" 

:    -        1082—1084     :ro8.    1110-    i::i— : : : -'      029-    1131-     1135— 1137      ::-" 

:-        ::--      vt6o — 1102.    1164.     12:5      izrf      ::  1233—] 

1247 — 1251.    126        1263.    1315-    1341-    1544      -~ :  - 

1704-    1706.    (170Q.)    1718.    17-2      :-"-      : -  '■'■-'■-      18 

.      _.       .      -"       .  2IOS       2121.    21-;.      -:---     -±-'-  '     1260-2688. 

1-:  -  %.  3135— 

-    auch  Schildzeichen 
vanenwagen  s-  Gespann 
Schwein  1335  .--;-    2342      ---    Schweinefell  25 

"d  ]  [640-  2063.   ::::        1  -  -  : '. 

-  bepflanzen  2278 

Seestern  22 11 

$4 

-  egei  5    Palaestra 

Silen-  und  Nymphengespann  s.  Gespann 

-  Na     enverzeich- 

•  I!a     / 

226g     227c      :-  225        --    \     2309.    : 

Sonnenaufgang  251g 
Sonner 

Sonnenschirm  s.  Schirm 
Spatz  3234 

eerwurf  5.  Palaestra 


jio2  VI.     Sachregister. 

Speisekorb  s.  Korb 

Spende  1655.  2083.  2162.  2166.  2167.  2214.  2217.  2219.  2247.  2249.  2257.  2282?  2283. 
2299.  2333.  2335.  2337.  2348.  2381.  2407.  2490.  2521.  2535.  2626.  2647.  2929.  2943. 
3010.  3143-  3168.  3634.  3879 
Sphendone  2337.  2342.  2373.  2385.  2392.  2399.  24J4-  2426.  2428.  2430.  2452.  2464.  2530. 
2532-  2537.  2633.  2634.  2642.  2643.  2660.  2706.  2707.  2719.  2943.  2950.  3031.  3032. 
3051.  3085.  3139.  3164.  3179.  3206.  3209.  3211.  3249  3257.  3290 
Sphinx  s.  Fabelwesen 

Spiegel  2221—2223.  2252.  2254.  2261.  2286.  2374.  2385.  2393.  2404.  2406.  2443.  2476. 
2520.  2536.  2624.  2692.  2704.  2720.  2932.  2937.  2944.  2950.  3051.  3065—3067. 
3108.  3163.  3167.  3184.  3199.  3201.  3203.  3209.  3211.  3219.  3220.  3237.  3239.  3240. 
3243.  3244.  3247.  3248.  3252.  3258—3262.  3265.  3267.  3271.  3272.  3274—3276. 
3290.  3293.  3307.  3310.  3311.  3315-  3323.  3332.  3333.  3338.  3344.  3346.  3347.  3367. 
3368.  3378.  3379.  3383.  3399.  3423.  3429.  3487.  3637.  4030.  4055.  4126 
Spiel 

Spiel  mit  Apfelkernen  2440.  2493? 

Ballspiel  2431.  2432.  2488.  2493?  2644.  2710.   3188.  3191.  3215.  3222.  3382.  4070? 

4119.  4125 
Brettspiel  1838.''  1870.  1876.  1953.  1982.  1984.  1987.  2086? 
Ephedrismos  2417 

Kottabos  2270.  2298.  2299.  2416.  2470.  3186.  3453.  4026.  4065.  4221 
Morra  2177.  3331 
Reifen  2633.  2634.  3l(H 
Spiel  der  Satyrn  2578 
Schaukel  2394.  2589 
Wägelchen  2420.  2421.  2659.  3291 
Würfelspiel  1908 
Spindel  2254.  2261.  2295 
Spinnen  s.  Frauenarbeit 
Sprung  s.  Palaestra 
Stachelschwein  1291 

Stein  l    «,    Terrain 

Steinhaufen  )  s"  lerrain 
Steinbock  63.  295.   308?  975.  980.  983—986.  990.    mo.    1112— 1114.    1116.   1129— 1132. 

1135.  1136.  1140.   1141.   1144.    1145.    1147.    1247— 1250.    1263.   1277.    1553.    1562. 

1640?  1659.  3926-  3929-  3933;  Jagd  auf  —  s.  Jagd 
Stele  2168.  2329.  2356.  3013.  3053.  3073.  3150.  3196.  3278.  4122;   s.  auch  Grab  und 

Palaestra  (Zielsäule) 
Stiefel  ungeriügelt,  Attribut  des  Hermes"i689.   1691.   1696.   1795.  1799.  1804.   1827. 

1828.   1835.  1837.  l845-  l849-  l85!    i854-   i858-  1862— 1864.  1866.  1870.  1881.  1890. 

1891.  1893— 1895.  1899.  1900.  1903.  1905.  1907.  1923.  1952.  1961.  1977-  1998.  2005. 

2006-  2022.  2025.  2049.  2050.  2054-  2060.  2090.  2259.  2274.  2610.  2645.  2991.  3240. 

3243.  3258.  3290.  4122;   —    geflügelt  Attribut  des  Hermes  1726?  1753.  2154. 

2160.  2182.  2259.  2278.  2291.  2379.  2455.  3058.  3245.  3297.   3884.  4002;    —    — 

Attribut  des  boreas  2165.  2384; Attribut  der  Ins  2248; Attribut 

des  Perseus  1652.  1682.  1727.  1753 
Stier  63.  295.  340.  727—739.  785.  840-  864.  900?  919-  920?  923?  924.  927?  984.   1065- 

1077.  1078.  1109-  1117.  1135.  1247.  1248.  1263.  1287.  1302.  1638.  1682.  1699.  1704- 

1717.    1727.    1732.   1806.   1844.    1856.   1858.    1881.    1882.    1885.   1895.   1897.  1900. 

1925?  2009.  2048?  2050?  2097.  2295.  2347.    2884.  2909.  2959.  3145-  3241.   3296. 

3428.  3860.  3861.  3926.  3990.  4042.  4096;  —  jagd  s.  Jagd;  marathonischer  — 

s.  Namenverzeichnis;  s.  auch  Schildzeichen 
Storch  58 
Strasse  3047 
Strauch  63.  71.  78.   1552.   1553— 1555.    2125.   2127.  2388.   2437.  2633.  2646.  2691—2694. 

3164-  3239.  3912 
Strauss  (Vogel)  4193  (modern) 
Strigilis  2178.  2233.  2279.  2294.  2308.  2319?  2322.   2325.  2353.  2483.  2517.  2522.  2525. 

2528?  2642.  2643.  2645.  2727.  2728.  2936.  2939.   2982.   3160.  3168.   3176.   3177- 

3186.  3192.  3193.  3221.  3246.  3259.  3302.  3324.  4103 
Sühnopfer  s.  Opfer 
Syrinx  2900.  3164.  3239.  3240.  3243.  3258.  4137 

^1  änzerin  2919 

Tanne  2403 

Tanz  von  Eros  2884;  —  von  Frauen  969.  984.  1552.  1559.  1662.  1710.  1947.  2010. 
2029.  2095.  2096.  2277.  2312.  2981.  2990;  —  von  Knaben  2658;  —  von 
Mädchen  2400.  2649;  —  von  Mänaden  2290.  2638.  3263.  3264.  4004;  —  von 
Männern  673.  674?  818.  905.  1060.  1543.  1639.  1662.  1684.  1690.  1700.  1708. 
17 10.  1727.  1773.  1774-  1890-  1914.  1947-  2035.  2083.  2086.  2124.  2289.  2309. 
2529.  2533.  3925.  4028.  4029.  4063.  4110;  —  von  Musen  2388;  —  von 
Nymphen  1697.   1734.  1791.  1827.   1845.  1866.  1876.  1877.   1883.    1906.    1920. 


VI.     Sachregitesr.  II0> 

1938.  2027.  2033.  2037.  2050.  2067.  2071.  2090-  2121.  2154.  2182.  2239.  2253.  2471. 
2532.  2959.  3257.  4220;  —  von  Pan  2636;  —  von  Papposilcn  2945:    —   von 
Satyrn  2945.  2959   3256.  3263.  3264;  —  von  Silenen   1697.   1711.   1733.   1734. 
1791.   1827.   1845.   1866.  1872.    1876.  1877.   1906.   1940.   1941-    1959.   2009?   201 1. 
2026.  2033-  2037.  2050.  2066.  2071.  2092.  2121.  2125.  2175.  2239.  2242.  2253.  2269. 
2290.  2402.  2527.  2532.  2548.  2578.  2638.  2639.  2953.  3264.  3299.  4004.  4041.  4062. 
4220 
Tasche  (Kibisis)  Attribut  des  Perseus  1652.  1682.  1727.  1753   2344.  2377.  3917 
Taube  1294 — 1300.    1568-  2182.  2245?  2291.  2719.  2888.  2893.  2994?  3080?  3147.   31  =  3? 
_     ,     .  3164?  3202.  3206?  3331.  3449.  3463.  3464.  3487.  3521.  3523.  3524.  3543.  4126? 
1  echnisches 
/.  Färbung 
Abtönung  von  schwarz  zu  rot  155 
blonde  Haarfarbe  2164-  2176.  2177.  2184.  2270.  2279.  2291.  2293.  2301.  2309.  2318- 

2322.  2377.  2705.  2904. 
braunrote  Haarfarbe  2239.  2909.  2927 
Fleischfarbe  hellbraun  336;  —  hellrot  387.  393.  1309.  2239.  2240.  3023;  —weiss 

auf  Firnisgrund  2443 
Lehmfarbe  56.  2663 
Rosa  290 

rötliche  Mischung  des  Thones  auf  der  Malseite  486.  508.  764-  1652— 1654 
Rot:  hellrot  387.  393.  661.  1109-  1309.  1877.  2080.  2105.  2278.  4110; zinnoberrot 

1881.  2190 — 2204.  2883.  2904.  2985.  4044 — 4046 
Thonrote  Farbe  2147.  4029.  4038 
Thonüberzug  gelb   193.  295—303.  306.  2096.  2104.  3916.  3979.  3980;  —  rot  72. 

159—169?  1657.  1675.  2135.  2939;   —  weiss  1309.  1629.  1646.  1647.  1878. 

1956 — 2028.  2032.  2122.  2282.  2327.  2245 — 2252.  '2443 — 2468-  2677 — 2687.  4°59 
weiss  zur  Andeutung  der  Zähne  2278.  4044.  4045.  4047 
//.  Andere  Besonderheiten 
Auge:  Augenkontur  geritzt  mit  schwarzen  Tupfen  2180,  innen  offen   2164. 

2165.   2172.   2173.   2178.  2184.   2185.   2188.   2207.   2208.   2212.   2220.  2230- 

2246.  2255.  2256.  2261.  2278.  2282.  2283.  2285.  2289.  2291.  2295.  2298.2299. 

2303.  2306.  2317.  2321.  2328.  2329.  2333.  2338.  2339.  2351.  2376.  2377—2379. 

2539 i  Augenwimpern  2160.  2165.  2324.  2357.  2359.  2381.  2451.  2987.  2994: 

Oberlidstrich  2344.  2354.  2356.  2357.  2371.  2380.  2381.  2384.  2386.  2403. 

2408.   2443.  2451.  2469.  2473.   2520.   2521.   2530.   2535.   2536.   2538.   2580. 

2588.  2610.  2728 
Beschädigung  im  Altertum  305.  477.  2298.  3874 
Buckellöckchen  2159.  2170.  2175.  2176.  2184.  2190 — 2202.  2273.  2279.  2288.  2289. 

2291.  2298.  2326.  2359.  2623 
Korrektur  der  Zeichnung  354.  1703 
Firnis   verbrannt,  braun    1531;    grün    1695.   1705.  1708.  1715.  1863.  1892.  2160. 

2177.  2205.   3882;   rot  56.  140.  197.  198.  293.  317.  319.  321.  333.  352.  363. 

364.  381.  391.  497.  507.  521.  621.  639.  783.  814.  815.  974.  ioci.  1653.  1673. 

1674.  1676.  1683.  1715.  1770.  1858.  1863.  1892.  1904.  1914.  2003.  2022.  2137 

2142.  2160.  2312.  2332.  2391.   2625.   2627.   2758.   2855.   2874.   2891.   2892. 
_  3703-  3927-  3935  5  rotbraun  1308.  1399.  3914 

Gesichtskontur  rot  2447 
Haarenden   in  Relief  2160.  2176.  2264.  2285.  2288 — 2293.  2298.  2302.  2303.  2351. 

2530.2987;  Haarumriss  graviert  2159.  2164.  2262.  2263.2269.2272.2276. 

2277;  weisses  Haar  durch  Thongrund  angedeutet  2264.  2408 
Innenzeichnung   nur   graviert   2239.  2311.  3912.   3917.  4029.  4038.  4110:  ohne 

Relief  2159-  2160.  2253 
Kontur  nur  graviert  2240 — 2243.  2250.  2252.  4024.  4039.  4041.  4220.  4221 
Marmor  durch  Thongrund  angedeutet  2169.  2172 
matt  auf  Firnisgrund  aufgemalt  2311.  2312. 
Ornamente    der    ältesten    Gattungen:     Granatapfel     306.    374.    519.    3984: 

Hakenkreuz    50.    74.    103.    105.   295.   301.   306.    308.    1664— 1668.    1701. 

3908.  3912 
Plastisches:   Deckelfiguren   50;    Frauenkopf  2096,   an  Mündung   72.    1651: 

Frauenoberkörper  1664;  Gorgoneion  3237;  Kopf  3326,  als  Griff  983. 

984.   3939,   als  Hals  307,   am  Henkel  1245.  3372.  3373.  3664.  3665,   als 

Schulterverzierung  983.  984.  3939;  am  Ende  eines  Firstziegels  4016; 

Maske    132,    am    Henkel   3467.   3469—3473-   3476-   3984;    Maus   3172; 

Phallos    zwischen    Fuss    und    Bauch    2052;    Reliefdarstellung    auf 

Buccherovasen  1367— 1378.  1544—1628.  3974.  3975,   auf  anderen  Ge- 

fässen   2640.  2761— 2931.  3556—3597.  3838—3899-  3978.  4208—4217.  4219. 

auf  Pinakes  541.  761.  935.  936;  Silensmaske  3237.  4137 
Politur  2922 
Relief  der  Linien  fehlt  2159.  2401 


j  I0,  VI.  Sachregister. 

Reliefthon  aufgesetzt  2257.  2278.  2662 

Restauration  im  Altertum   56.   1716.  1768.  1855.   1871.  1921.  2283.  2284.  2295. 

2525-  2551-  2558.  2576.  2596.  3176.  4155.  4220 
Thon  grau  verbrannt  1293.  1877.  2011.  2033—2035.  2037.  2459.  2470.  2601.  2685. 
2885.  4041.  4196 

ungefirnisst   1.  2.  180.  1260.  1287.   1292— 1300.   1665— 1669.   2105.  2110. 
2148.  3980 
Vorzeichnung   301.  460.   605.   1655    1811.   1818.  2159— 2161.  2164.   2165.  2171. 
2174— 2177.  2179.  2180.  2182.  2184.  2257.  2267.  2269.  2288.  2289.  2292—2295. 
2303-   2304.  2307.   2309.   2318.   2328.  2329—2331.  2334.  2337.  2338.  2343. 
2344-  2352.  2354.    2357.    1358.    2376.    2379.    2381.    2388.    2394.    2414.    2427. 
2444.  2456.  2526.  2527  2539.  2638.  2721.  3040.  3223.  3912 
Tempel  1856.  1927.  2644 
Tempelschlüssel  3025 
Teppich  657? 

Terrain  angedeutet  2296.  2359.  2391.  2402.  2403.  2456.  2464.  2471.  2524.  2531.  2625. 
2633-  2634.  2638.  2641.  2642.  2644.  2651.  2660.  2692.  2720.  2760.  3022.  3082. 
3163.  3239.  3240.  3243.  3244.  3259.  3269.  3284.  3296.  3344.  3368.  3453;  Berg 
2646;  Fels  2288.  2291.  2293.  2380.  2388.  2401.  2428.  2549.  2550.  2580.  2640. 
2904.  2944.  2946.  2947.  2950.  2990.  2995.  3067.  3078.  3091.  3093.  3143-  3*66. 
3183.  3200.  3206.  3210.  3217.  3230.  3233.  3237.  3240.  3244—3246.  3258.  3261. 
3264.  3265.  3268.  3270.  3271.  3275.  3277.  3283.  3292.  3295.  3306.  3307  3310. 
3316.  3323.  3336.  3338.  3344.  3347-  335o.  3368.  3378-  3382.  3383-  3385-  3386. 
3398.  3407  3441.  3584.  3652.  3882.  4027.  4052.  4102.  4126;  Grotte  1930.  1939. 
3296;  Landschaft  2182;  Stein  2287.  2293  2295  2359.  2429.  2519.  2531-  2720. 
2774-  2884.  3152.  3241.  3256.  3258.  3269.  3305;  Steinhaufen  2957.  3164.  3186; 
Wellen  2288.  2293.  2633.  2636.  2680  2681.  2688.  2727.  2907.  2909.  2917.  3072. 
3091.  3241 
Thor  1711 

Thür  2261.  2301.  2382   2406.  2530.  3044.  3046 

Thymiaterion  2479.  2635.  2688.  2689.  2719.  2905.  2929.  3244.  3257.  3291.  3322.  3635 
Thyrsos  1930.  2026.  2187.  2208-  2224.  2241-  2290.  2330.  2334.  2335.  2337.  2348.  2402. 
2471-  2500.  2532.  2538.  2550.  2591.  2623.  2627?  2638?  2639.  2642.  2645.  2646. 
2648.  2660-  2691.  2692-  2932.  2943.  2947.  2949-  2950.  2952-  2958 — 2960.  3026- 
3034.  3040.  3042.  3044.  3048.  3065-  3067.  3077.  3079.  3147?  3148  3159.  3178. 
3179.  3186  3194.  3201.  3207.  3237.  3241.  3242.  3256.  3257.  3263.  3264.  3276. 
3284.  3296—3298.  3300.  3303.  3304.  3312.  3344.  3378.  3382  3383.  3424.  3862. 
4102.  4107.  4210-  4214 
Tiara  3045 

Tintenfisch  3241.  3607 

Töpferei  640.  813—815.  868—870.  884—886.  893.  3542 
Toilettenscene  2393.  2404—2406.  2473.  3167 
Totenklage  s.  Bestattung 
Totenkopf  auf  einer  hockenden  Figur  1626 
Totenrichter  s.  Unterwelt 
Trauernde  s.  Grab 
Trigonon  2391.  3291 

Trinkhorn  562?  776?  1689. 1690.  1733.  1751. 1755.  1777.  1809.  1827.  1869.  1872.  1874.  1876. 
1883.   1892.   1900?  1918.    1924.   1940.   1941-   1955.   1959-   1989-  2033.  2037.  2050. 
2054.  2061.  2064.  2065.   2070.   2076.   2081.   2091.   2128.   2174.   2182.   2270    2409. 
2638.  2953.  3242.  3989.  4009 
Triptychon  s.  Schulunterricht 
Trompete  2264.  2625 
Tuba  2154.  2954.  3264 

Tympanon  2402.  2471.  2638.  2648.  2660.  2719.  2930.  2935.  2936.  2950.  3034.  3036.  3052- 
3053.  3082.  3092.  3094.  3144.  3148.  3172.  3179.  3194.  3199.  3200.  3209.  3219. 
3224.  3241.  3257.  3263.  3264.  3267.  3277.  3282.  3284.  3290.  3293.  3299  3305. 
3308.  3311.  3312.  3317.  3344.  3347.  3350.  3378.  3383.  3399.  3429.  3441-  349o- 
4070.  4126 

Uebergeben  s.  Gelage 
Ueberrasclmng  s.  Franenverfolgung 
Unterricht  s.  Schulunterricht 

Unterwelt  1844;  Fahrt  in  die  —  2954;  Totenrichter  1726? 
Urne  2644.  3094.  3095.  3144 

Urteil  des  Paris  1804.  1894.  1895.  2005.  2154?  218  -291.  2536.  2610.  2633.  2644. 
3240.  3243.  3290.  4043 

Vasenfabrikation  s.  Töpferei 

Verstorbener  s.  Bestattung 

Viergespann  s.  Gespann 

Vogel  19.  49  56.  63.  71.  73.  78.  100.  101.  106.  147.  247.  276.  277?  306?  309.  462.   544. 


VI.     Sachregister.  l  io5 

624.  631.  758—760.  787.  795.  816.  823.  838.  849.  855.  862.  863.  871.  900.  907. 

919.  929.  965.  981.  985-  1001.  1310.  1311.  1406.  1547.  1548-  1552.  1563  1600. 

1604.  1608.  1651.  1655.  1687.  1715-  1797  1826.  1829.  1936.  2066.  2258.  2278. 

2423.  2442.  2452.  2687?  2705.  2890.  2914.  2949.  2953.  2958.  3054.  3068.  3144. 

3192.    3200.    3214.    3232.    3239.    3241.    3245.    3290.    3291.    3336.   3344-3345-  3373- 

3439.  3549-  3626.  3901.  3912.  3926.  3988.  4024.  4137.  4192   (modern);    s.  auch 

Schildzeichen 
Vortrag  s.  Schulunterricht 
Votivtafeln  2213.  2594.  3094 

Wachtel  2252.  2459 
Wägelchen  s.  Spiel 
Wartenstreit  2000 
Wagen 


Wagenlenker_         >  s.  Gespann 


W'agenlenkerin 

Wams  (im  strengen  Stil)   2159.  2164.  2186.  2269  2271.  2278—2281.  2292—2295.  2302. 

2309.  2318.  4220.  4221 
Wanderer  s.  Reisender 
Wandkorb  s.  Korb 
Wasserdämon  s.  Fabelwesen 

Wasserholendes  Mädchen  am  Brunnen  1725.  1908.  1910.  1966 
Wegführung  einer  Frau  1731.  1739.  3988 
Weihwasserbecken  1929 
Wein  783.  1676.  1798.  1808.  1844.  1861.  1875.  1876.  1883.  1886.  1898.  1910.   1931.   1932. 

1935.   1951-  2048.  2050 — 2055.   2059.  2060.   2066.   2076.  2094.  2127.  2128.  2278. 

2290.  2292.  2309.  2334.  2351.   2380.   2402.  2646.   2647.   2886.   2916.   2927.   2932. 

2958-    3051-    3065-    3218-    3239—3242.    3244.    3259.    3263—3265.    3269-  3271«  3282. 

3307-    33o8.    33J3-    33I5-    33i6.    3333-    3344~ 334Ö.    335Ö-    337Ö-    3397-   3423-  344* 

3455-  3456-  3589-  4030.  4130;  s.  auch  Kranz 
Weinkelle  2416 
Weinlaube  s.  Laube 
Weinlese  s.  Ernte 
Wollen  s.  Terrain 
Wettlauf  s.  Palaestra 
Wettrennen   1655.   1712.   1893.   1902.  1903.   1904.   2001?  2002.   2084-  2154.  2283.  4047 

(modern) 
Wickelkind  2444 
Widder  1115.  1130.  1131.  1135-  "36-  1145-  1322.   1323.   1541.   1705.   1707.   1913.  2022. 

2154.  2188.  2623.  2633.  2727-  2959.  3011.  3144.  3256.  3345.  3423.  3427.  3430. 

3434.  3910.  3978.  3990.  4046 
Wolf  1850?  s.  auch  Schildzeichen 
W'ollarbeit  s.  Frauenarbeit 
Wrollkorb  s.  Korb 
Würfel  s.  Spiel 
Wurst  1316 

vnoßißd&Gd-cu  s.  Auszug 

Zange  2293 

Ziege  2291.  2635 

Zielsäule  s.  Palaestra 

Zimmermannsbogen  2415 

Zug  von  Frauen  1151.  1679.  1816.   1817.   3989-   3993:   —  von  Männern   1715.   1818; 

s.  auch  Opferzug 
Zweigespann  s.  Gespann 
Zweikampf  s.  Kampf 


Berlin,  Druck  von  W.  Büxenstein. 


Tafel  I. 


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Tafel  V. 


Tafel  VI. 


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Art  NK  4623  . B5  A6  1885 

Antiquarium  (Berlin, 
Germany ) 


Beschreibung  der 
Vasensammlung  im