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in 2011 with funding from
Brigham Young University
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HANDBUCH
D
R
KUNSTWISSENSCHAFT
BEGRÜNDET VON
PROF. Dr. FRITZ BURGER
HERAUSGEGEBEN VON
PROF. Dr. A. E. BRINCKMANN-ROSTOCK
unter Mitwirkung von
Dr. E. v.d. Bercken-München; Dr. Dr. I. Beth-Berlin; Professor Dr. L. Curtius-
Freiburg"; Privatdozent Dr. E. Diez-Wien; Privatdozent Dr. K. Escher-Zürich;
Privatdozent Dr. F. Frankl-München ; Privatdozent Dr. W. Friedlaender-Freiburg- ;
Professor Dr. A. Grisebach- Hannover; Professor Dr. A. Haupt- Hannover;
Prof. Dr. E. Hildebrandt-BerHn ; Privatdozent Dr. H. Hildebrandt-Stuttgart;
Dr. F. Hoeber-Frankfurt a.M.; Professor Dr. H. Jantzen-Freiburg; Privatdozent
Dr. A. L. Mayer-MGndien ; Prof. Dr. W. Finder-Breslau ; Prof. Dr. H. Schmitz-
Berlin; Professor Dr. F. Schubring-Berlin; Professor Dr. J.Strzygowski-Wien;
Privatdozent Dr. H. Tietze-Wien; Professor Dr. Graf Vitzthum-Kiel;
Professor Dr. W.Vogelsang-Utredit; Professor Dr. M. Wackernagel-Leipzig;
Professor Dr. A. Weese-Bern ; Professor Dr. H. Willich-Mündien ;
Dr. K.With-Hagen; Professor Dr. O. Wulff- Berlin
BERLIN-NEUBABELSBERG
AKADEMISCHE VERLAGSGESELLSCHAFT ATHENAION M. B. H.
DIE DEUTSCHE MALEREI
VOM AUSGEHENDEN MITTELALTER
BIS ZUM ENDE DER RENAISSANCE
VON
DR. FRITZ BURGER, DR. HERMANN SCHMITZ,
DR. JUR. ET PHIL. IGNAZ BETH
m.
OBERDEUTSCHLAND IM XV. XVI. JAHRHUNDERT
VON
PROFESSOR DR. HERMANN SCHMITZ
Kustos am Staatlichen Kunstgewerbe - Museum, Berlin
EINGELEITET VON DR. JUR. ET PHIL. IGNAZ BETH
6. — 8. Tausend.
h.
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ACADEMIA
BERLIN-NEUBABELSBERG
AKADEMISCHE VERLAGSGESELLSCHAFT ATHENAION M. B. H.
31
COPYRIGHT 1919 BY
AKADEMISCHE VERLAGSGESELLSCHAFT ATHENAION M. B. H.
BERLIN-NEUBABELSBERG
F. BRUCKMANN A.O., MÖNCHEN
THE l/SJfAPV
PROVO. ÜTAH^^^
VORWORT
Diese drei Bände, der deutsclien Kunst gewidmet, sind in ihrer Entstehung
ein bitteres und doch stolzes Denkmal deutscher Gelehrten arbeit während
des Krieges. Der erste Band war von Burger vollendet, der zweite begonnen,
als ihn vor Verdun eine Granate zerschmetterte. Faden um Faden seines
reichen Gewebes mußte aufgenommen werden. Vielleicht ist es gelungen,
ohne daß das Muster abbricht. Gemeinsam mit Beth habe ich den ersten
Teil des zweiten Bandes beendet. Inzwischen schrieb Schmitz den zweiten
Teil dieses Bandes, die niederdeutsche Malerei, und Beth begann seine reichen
Studien für den Abschluß der oberdeutschen Malerei zu ordnen, der der
dritte Band bestimmt war. Beth hat diesen Band nur beginnen können, auch
ihn traf unerwartet der Tod. Von neuem war das Gewebe zerrissen, als sich
Schmitz entschloß, audi dieäe Arbeit zu übernehmen. Der Dank gegen ihn
kann nicht groß genug sein.
Alle drei haben ihr Bestes gegeben. Das Ganze ist nicht das geworden,
was Burger vorgeschwebt hat, am Einzelnen mag, wie an jeder historischen
Arbeit, die Kritik Einwände machen. Trotzdem ist ein Werk geschaffen, wie
es die Kunstgeschichte ähnlich noch nicht besitzt. Nicht zuletzt infolge der
steten Bereitwilligkeit des Verlages, auch unter schwierigsten Verhältnissen
alles zu tun, was der Entwicklung des Werks dienen konnte. Das Schicksal
des Buches ist das Schicksal der deutschen Kunst gewesen. Mag es unter
den jetzigen Verhältnissen eine Ermutigung sein.
A. E. BRINCKMANN
Tafel XXXIV.
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DER JUNGE NATURALISMUS
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1. 2. Konrad Witz: Basler Altar, David und die Feldherren Abisai, Sabothai und Benaja. Basel, Öffentliche
Sammlung.
VII.
Bodenständige Anfänge im zweiten Drittel des XV. Jhh.
Anzeichen einer naturalistischen Richtung sind schon in den ersten Jahrzehnten des
15. Jhhs. allenthalben, insbesondere aber in der oberschwäbischen Malerei zu sehen.
Jedoch, was mit dem zweiten Drittel dieses Jahrhunderts in den Gebieten um den Bodensee
herum einsetzte, gleicht einer wahren Revolution. Es ist ja die Zeit der Masaccio im Süden
und der Van Eyck im Norden, und die erwachte Neugierde, mit der man in diesem Winkel
Deutschlands an alle Dinge heranzutreten begann, war Allgemeingut. Das ungeheure Er-
lebnis des Konzils,, das die Geister in Konstanz aufrüttelte und schaulustige Augen mit
Bildern ungekannter Pracht füllte, reicht nicht aus, den jähen Umschwung zu erklären. Es
ist, als ob man mit einem Schlag der altgewohnten Schönheit überdrüssig geworden wäre
und eine unstillbare Sehnsucht nach anderer Kost aller Augen ergriffen hätte. Nicht gilt
auf einmal die schöngleitende Linie eines Gewandes, man wird plötzlich von einem Drang
gepackt, den „wirklichen" Faltenwurf zu erblicken, ja man will noch unter den Kleidern
die Struktur des Knochengerüstes einleuchtend angedeutet sehen. Eine Leidenschaft bemäch-
tigt sich der Künstler, die Heiligengeschichten überzeugend zu schildern, ein unheiliger Eifer,
das Menschliche der Legenden in seiner brutalen Wirklichkeit zu fassen. Man läßt ungern
ikonographische Schemata gelten und mit nie gekannter Wonne greift man Szenen auf, für
494 RAUMGEFÜHL BEI KONRAD WITZ
die eine Form erst gefunden werden mußte, man sucht Legenden von seltenen Heiligen auf,
und auch die üblichen, hundertmal gemalten Passionsszenen komponiert man im neuen Geiste
um, trachtet das Alltägliche in ihnen, das Niegeschilderte, herauszusehen.
Die Besteller, Kirche und Private, mochten sich dagegen noch so auflehnen : uner-
müdlich, schrittweise, wurden neue Errungenschaften in die Bilder hineingeschmuggelt, in
immer größeren Mengen. Unser Bestand ah Kunstwerken läßt diese Entwicklung nur ahnen,
und der Bildersturm, der die schwäbischen Gegenden besonders verwüstete, mag gerade die
interessantesten Denkmäler vernichtet haben; immerhin ist genug übriggeblieben, um den
Eroberungszug des jungen Naturalismus in seinen wichtigsten Elementen rekon-
struieren zu können. Die folgende systematische Darstellung muß aber diieser Knappheit
des Materials insofern Rechnung tragen, als sie unterschiedlos das ganze schwäbische Gebiet
und zusammenfassend etwa das zweite Viertel des Jahrhunderts berücksichtigt. Dieser grund-
sätzlichen Auseinandersetzung mit den Kunstwerken soll ihre historische Würdigung folgen.
Man pflegt als die große Tat jener Zeit die „Entdeckung des Raumes" zu bezeichnen,
ohne diese in den großen Zusammenhang der Entdeckung der Natur schlechthin genügend einzu-
ordnen. Und doch läßt sie sich genügend nur von diesem Gesichtspunkt aus begreifen. Freilich
fällt die Umorientierung des Raumgefühls am grellsten in die Augen. Als ob Kulissen umstürzten
oder Vorhänge zurückgezogen würden, bekommen jetzt die Räumlichkeiten ihre Tiefe, Szenen
ihren Hintergrund, ihre Landschaft. Aber vor allem bemächtigt sich die Gier des Sehens
der einzelnen Gestalt: man will um sie herumgehen können, will den Ausbuchtungen und
Einsenkungen ihrer Glieder folgen, will an ihr Stehen und an ihre Gebärden glauben können.
Der Tastsinn meldet seine Rechte an. Wir haben den Eindruck, als ob die Maler zum ersten
Male den unbeschreiblichen Genuß kennen gelernt hätten, ein Modell, ein wirkliches, stunden-
lang zu eigener Beobachtung vorgenommen zu haben, das sie nun mit Muße studieren können.
Den Gebilden dieser Zeit ist das Explosive jener Entdeckerfreuden von der Stirne abzulesen;
den Propheten und Heiligen ist jeglicher Himmelsglanz genommen, man hat ihre verflat-
ternden Erscheinungen von der Höhe heruntergeholt und besieht sie nun mit weitaufgeris-
senen Augen von allen Seiten.
Die Feldherren vor König David vom Basler Heilspiegelaltar des Konrad Witz
(Abb. 1 und 2) erscheinen — wie es ja auch früher üblich war — in zeitgenössischer
Rüstung. Aber nie war bisher ein Knien in dieser überzeugend rechtwinkligen Form zur
Darstellung gebracht, niemals so das breitbeinige Dastehen, das Stemmen des Arms in die
Hüfte, das Reichen der Gefäße. Es scheppert ordentlich in den blanken Stahlplatten, und
man hört förmlich das feine Klirren der Ketten, in denen die Schwerter hängen. Witz häuft
die Stoffe, zieht seinen Männern Brokatgewänder, Tuchzaddeln, Damastumwürfe, Pelzhauben
an und schwelgt über alle Maßen in der materiellen Wiedergabe der Oberflächen. Die
harten Glanzlichter der Rüstungsröhren und der Spangen, sie fesseln sein Auge ebenso
wie die matteren Glanzstreifen der fallenden Samtmassen und das Glitzern der ver-
schiedenfarbigen Edelsteine der Borten. Ein gläserner Schwertlauf oder Becherbuckel ent-
flammt seine Begierde durch die immense Schwierigkeit seiner Darstellung: er will noch das
Entgleitende, das Flimmern und Blinken in feste Formen, wie mit Stahlgriff, fassen.
Diese Leidenschaft zum Irdischen hat sich auch ein neues Geschlecht geschaffen : breit-
stirnige, starkknochige, gedrungene Gestalten mit breiten Handtellern und stumpfen Fingern.
Es führt zu ihnen keine Brücke von den schlanken, zarten, fast gebrechlichen Heiligen der
kurz voraufgehenden Epoche. Hingepflanzt, als ob sie im Erdreich Wurzel gefaßt hätten, sind
DER REALISMUS BEI HANS MULTSCHER
495
sie knorrigen Stämmen
vergleichbar, oder sta-
tuenhaft, wie in Stein
gemeißelt, dumpfla-
stend undihresGewich-
tes sich voll bewußt.
Parallel mit der
Entdeckung des Men-
schen geht jene der
Mannigfaltigkeit der
menschlichen Typen.
Das Augenmerk wen-
det sich der Differen-
zierung der Gattung
zu; eine Bereicherung
gegenüber der unbe-
denklichen Typik noch
der Anfänge des Jahr-
hunderts. Multschers
„Ausgießung des hl.
Geistes" vom Berliner
Altarwerk (Abb. 3)
mutet wie eine vor-
geahnte Paraphrase
der Lionardoschen Ge-
sichtsstudien an, in
ihrem betonten Unter-
streichen der Abwei-
chungen von der Norm,
das die Karikatur streift
3. Hans Multscher : Ausgießung des Hl. Geistes. Innenflügel des Altars von 1 437.
Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum.
Nicht genug, daß er den vorderen Aposteln die Köpfe ausrenkt
und andere wieder sie senken läßt, ist er bestrebt, die ganze Skala der Erregung von der
weltvergessenen Verzückung bis zur stumpfen Ergebenheit durchzunehmen. Und das Er-
staunliche dabei ist, daß er eigentlich mit einem ganz geringen Formenvorrat arbeitet, mit
einem Schema von Auge, Nase, Mund. Aber die Bereicherung, die dieses Zeitalter erfuhr,
liegt nicht nur in der Fülle des Materials, sondern auch in der Entdeckung des Wertes von
Variationen. Staunend, wie ungläubig, werden sich die jungen Künstler ihrer Machtmittel
bewußt, sie lernen in unzähligen Studien die Bedeutung der Nuance kennen und erfreuen sich
wie Kinder daran. Multscher liebt es, in seinen Gruppen Menschenköpfe gleich Korallen
aneinanderzureihen; der wirkliche Reichtum des menschlichen Gesichts ist der Generation,
die mit soviel Schutt aufzuräumen hatte, noch nicht aufgegangen.
In keiner Hinsicht tritt aber das neue Lebensgefühl dieser Menschen so deutlich zu-
tage, wie in der Gestaltung des Raumes. Der organisierende Geist der jungen Künstler
geht hier mit einer Systematik vor, die wissenschaftlich anmutet, obwohl leicht nachzuweisen
ist, daß z. B. die Handhabe der Lehre von der Perspektive ihnen gänzlich mangelte. Sie
stellen eifrig Versuche an, begnügen sich nicht damit, einen Raum einfach darzustellen.
496
NATURALISMUS DER BODENSEESCHULE
4. Unbekannter Meister aus der Bodenseegegend:
Vorführung vor Herodes. München, Bayerisches Na-
tionalmuseum.
5. H. Augustin : Titelminiatur aus dem „ Jeronimianum Johannis
Andreae". Karlsruhe, Hof- und Landesbibliothek.
sondern bezeugen die uns heute seltsam an-
mutende Passion, die Umgebung dieses Rau-
mes mit ins Bild hineinzubeziehen; mit Vor-
liebe häufen sie Baulichkeiten, komplizieren
sie, suchen gierig nach einer seltenen Ansicht,
die bei gewagten Verkürzungen recht viele
Beziehungen der einzelnen Teile zu erblicken
gestattet. Ihr liebevoller Eifer befaßt sich mit
den Elementen der Raumgestaltung, mit Bal-
ken, Brettern, Pfosten, Riegeln, die er nicht
scharf genug, nicht genug kantig herausholen
kann.
In der „Vorführung vor Herodes", einer Passions-
folge im Nationalmuseum (Abb. 4), spielt sich der
Vorgang in einem luftigen Vorraum ab, der sich in
dünnen Säulchen nach vorne öffnet. Der Raum ist
leicht übereck gestellt, und diese Schräge steigert sich
in der Treppe, die zum Thron führt. Ein Fenster
und eine Tür sind nur dazu da, um die Richtungf der
Wände anzudeuten. Daß kein perspektivisch richti-
ger Eindruck zustande kommt, braucht nicht erst her-
vorgehoben zu werden ; wichtig vom Standpunkt des
Werkes ist allein, wie die Säulchen und die Treppe
teils Menschengruppen überschneiden, teils von ihnen
überschnitten werden, und so den Raumeindruck ge-
waltsam hervorzurufen suchen. — Einen ähnlichen
Einblick in eine Waldkapelle mit gleichzeitiger Außen-
ansicht bietet eine Miniatur aus dem für Otto HL
in Konstanz hergestellten ,, Jeronimianum Andreae"
(Abb. 5), in dem sich der Miniator mit dem
Querstellen der Kapelle nicht begnügt, son-
dern das Pult des Einsiedlers wieder wink-
lig zur Türschwelle anbringt und daneben,
um ein übriges zu tun, ein kunstvoll gezim-
mertes Bücherregal, dessen Achse, Leisten
und Speichen ein ganz kurioses Gestell er-
geben. Diese Fanatiker der Stereometrie
gaben sich eben mit dem Normalen nicht
zufrieden und wollten ihre junge Kraft auch
noch an künstlichen Gebilden austoben. —
Moser (Abb. 6) gibt in seinem Tiefenbronner
Altar einen Komplex von Kirchenbauten, an
die sich eine überdachte Freitreppe anlehnt.
Hier, an dem wunderlichen Mauervorsprung,
läßt er seine Heiligen Rast halten und ent-
faltet nun das ganze Register seiner Raum-
kenntnisse. Es fehlt nicht die Schrägstellung,
auch nicht der Holzpfosten, auf den sich
das Dach stützt, und mit unbeschreiblicher
Freude bringt er nun Riegel, Beschläge,
Ringe an, die uns Wirklichkeit vortäuschen
NATURSGHILDERUNG BEI LUCAS MOSER
497
sollen. Das Holz ist ge-
masert, die Steinfugen
genau betont und die
feinen Tonunterschiede
der Schiefern festgehal-
ten. Einen der Pilger
hat der Schlaf so über-
mannt, daß er kopfüber
auf den Schoß der Mag-
dalena sich niedergelas-
sen hat, und diese jähe
Verkürzung, so unge-
schickt sie gelöst sein
mag,schiebtden Körper
in die Tiefe, weitet den
Raum, ebenso wie die
auf den Boden gestellte
Mitradesßischofs.Aber
damit nicht genug: im
oberen Stockwerk wird
ein großes Fenster auf-
gemacht, um Einblick
in ein Schlafgemach zu
geben und damit eine
interessanteResponsion
der oberen mit den un-
teren Räumen herzu-
stellen. Und über den
Dächern ragen" noch
Giebel und Türme an-
derer Bauten hervor, ja
ein Baum starrt mit
seinem Wipfel in die
Höhe : der Beschauer
muß gezwungen wer-
den, diese Baulichkeiten
im Geiste weiter fortzu-
setzen, um so mehr als
dieses Mittelteil des Al-
tars beiderseits, links
und rechts, auch seine
Fortsetzung findet.
Es war nur lo-
gisch, daß die Emp-
findung, welche sich
mit Raumprobiemen
so intensiv beschäf-
tigte, vor dem, was
wir,, Natur" im enge-
renSinnenennen,vor
derLandschaft,nicht
haltmachen konnte.
6. Lucas Moser: Rast der Heiligen. Tiefenbronn, Kirche. Magdalenenaltar von 1 431
Mittelteil.
498
STEREOMETRISCHE FORMEN
7. Johannes auf Patmos. Miniatur aus einem
Manuskript der Heidelberger Universitätsbiblio-
thek (Cod. pal. Germ. 322).
8. Konrad Witz:
Christophorus.
Sammlung.
Basel, Öffentliche
Und ebenso natürlich ist es dann, daß sie sich darin vor allem an jenen Bestandteil
klammerte, der ihrem Bedürfnis nach stereometrisch faßbaren Formen am ehesten entgegen-
kam, an das Gestein, das aus dem Boden ragt, an Felsen und felsige Bergkuppen, dann
aber an Burgen mit Söllern und Zinnen.
Die Miniatur aus einem Ms. der Berliner Bibliothek, Johannes auf Patmos darstellend (Abb. 7),
zeigt eine wahrhaft zyklopisch aufgebaute Felsenwand, und in seltener Reinheit tritt uns hier der spielerisch-
ernste Charakter dieser Generation entgegen. So scharf geschnitien die Gestalt des Evangelisten sein mag,
sie wird von den grell beleuchteten Quadern förmlich erdrückt, die mit fanatischer Konsequenz den Licht-
einfall festzuhalten und zu unterstreichen bestimmt sind. — Und aus einem solchen Gefühl heraus sind dann
die Felskulissen des Witzschen Christophorus in Basel (Abb. 8) zu begreifen, die von beiden Seiten die Ge-
stalt des heiligen Riesen bedrohen. Hier kam allerdings der unerbittliche Realist zu Worte, dem das Schema
genügte und der den Liqhteinfall so konstruierte, daß dieser jedem einzelnen der vier Felsversatzstücke ein
grundsätzlich anderes Aussehen verlieh, vom Halbschatten über die dunkelste Stelle zum hellsten Licht in
weiter Ferne. Das war freilich Virtuosentum, das nur ein Kenner der Landschaft von seinem Wurf sich
leisten konnte.
Die Bodenseegegend hat — soviel wir heute sehen — die deutsche Landschaftsmalerei
geschaffen. Es ist verlockend, der Vermutung zu folgen, daß dieses einzige große Gewässer
auf oberdeutschem Boden, gelagert zwischen der Schweiz und Tirol, das Grenzgebiet
zwischen Schwaben und Bayern, die geheimsten Instinkte deutscher Maler entfesselt habe.
Wer an Baldungsche Wolken denkt oder an Altdorfersche Berge, dem wird es einleuchten,
daß dieses „Schwäbische Meer" für Deutschland dieselbe Rolle zu spielen berufen war, wie
LANDSCHAFTSEMPFINDUNG DER SEESCHWABEN
4Q9
9. Meister der Bodenseegegend: Anbetung der Könige. München, Bayerisches Nationalmuseum.
Venedig für Italien oder die Niederlande für niederdeutsche Kunst. Und es widerspricht dieser
Behauptung keineswegs, daß etwa Moser aus Weil der Stadt kam oder Witz aus Rottweil;
man mag sich gerne jene Künstler vorstellen, wie sie, von den hügeligen Wäldern der
Schwäbischen Alb kommend, sonnige Nachmittage an den flachen Ufern dieses Sees verleben
durften, und wie sie ihre Begriffe von Schönheit bald umprägten, wie sie erst hier von einer
brennenden Lust gepackt wurden, menschliches Geschehen vor einen landschaftlichen Hinter-
grund zu stellen. Hier erst hob sich jede Gestalt scharf gegen die dunstgeschwängerte Luft
ab, hier stand das Nahe mit der Wucht eines mächtigen Rückschiebers, hier schimmerte die
Ferne in hellen Tönen, ganz flächig, hier — endlich — wurde das Raumgefühl zum schicksal-
bestimmenden Erlebnis. Diese Einfallspforte von Luft und Licht wurde auch jetzt im Anfang
des 15. Jhhs. zum Vermittler ferner Kulturen und der zweite, westlicher gelegene. Genfer See
erleichterte ebenfalls den Austausch zwischen den burgundisch-savoyischen Kunstzentren und
den damit zusammenhängenden Niederlanden.
500
VORLIEBE FÜR SEEDARSTELLUNGEN
Auf einer „Anbetung der Könige"
im Bayerischen Nationalmuseum
(Abb. 9), die aus Immenstadt am
Bodensee stammt, ist mit ganz
robinsonartiger Freude eine Masse
von landschaftlichen Einzelheilen
ausgepackt, die den ganzen Jubel
dieser Menschen ahnen läßt. Daist
ein See, schmal wie ein Fluß, weil
eingeengt durch felsenstarrende
Ufer, hinter denen unvermittelt
hohe Berge aufsteigen, über und
über mit Burgen und Schlössern be-
deckt. Dazwischen Tannenwälder,
zum Teil den Wasserspiegel über-
schneidend, weidende Herden, Häu-
ser, Menschlein, Vögel, Blumen und
darüber duftig schwebende Wölk-
chen: es ist wie eine ,, Weltchronik
des Bodensees"; man vergißt fast
den prunkvollen Zug der Könige,
dem nur das vordere Rasenstück
vorbehalten bleibt. Zum erstenmal
wird hier eine heilige Geschichte
zum Vorwand einer Landschafts-
schilderung genommen. Man denkt
etwa an Altdorf ers ,,St. Georg"
(Burger, I, Abb. 66), der so gründ-
lich im Walde versinkt, daß man ihn
erst suchen muß: ein echt deutsches
kosmisches Gefühl der Einheit mit
und in der Natur. — Auf diesem
Bilde sind noch die Schiffchen über
den See recht willkürlich verteilt,
eigentlich wahllos darüber ausge-
schüttet. Moser zeigt in seinem
linken Flügel des Tiefenbronner
Altars (Abb. 10) den Ehrgeiz, eine
Seelandschaft zu schildern. Mit
kühnem Entschluß bringt er im Vor-
dergrund eine Barke mit Heiligen an,
gegen welche die winzigen Schiff-
chen des Hintergrundes nicht auf-
kommen und erzeugt mit einem Male
die Illusion der Weiträumigkeit. Der
Wimpel am Mast überschneidet auch
die fernen Berge am Horizont. Aber noch ein anderes Mittel dient demselben Zweck, wenn auch nicht in dem-
selben Grade: das Wellengekräusel, das in hübschem Ornament sich immer verjüngender Kurven die ganze
Wasserfläche bedeckt. Die raumschaffende Wirkung dieser Mittel ist um so höher zu bewerten, als die Perspek-
tive noch ganz falsch ist und für unsere Augen der Wasserspiegel noch nach hinten zu hochzusteigen scheint. —
Auch hier ist es Witz, der die richtige Lösung gibt. In seinem „Fischzug" (Abb. 11) in Genf setzt er vorne
mit dem flachen Ufer ein, das mit Steinen und Seepflanzen bedeckt ist, dann führt er uns rechts um das Wasser
herum, entlang an Wasserbauten und Mühlen, allmählich bis an die Sträucher der gegenüberliegenden Seite.
Und da bricht er nicht etwa mit einigen Verlegenheitsbergen ab, wie Moser, sondern läßt die hügelige Vor-
10; Lucas Moser: Seefahrt der Heiligen. Tiefenbronn, Kirche.
SEEDARSTELLUNG BEI MOSER UND WITZ
501
11. Konrad Witz: Fischzug Petri. Altar von 1444. Genf, Musee archeologique.
gebirgslandschaft vor uns langsam aufsteigen, mit Wein- und Ackerfeldern, deren rautenförmige Musterungs-
linien die großen Abmessungen suggestiv veranschaulichen, um die Wirkung des sa,voyischen Gebirges, das
den eigentlichen Hintergrund bildet, zur Geltung zu bringen. Gegen den dunklen Mont Saleve hebt sich
dann erst in lichter Ferne der Montblanc ab, so wie er noch heute an hellen Sommertagen zu sehen ist.
Und wieder könnte man bei dieser Naturschilderung den eigentlichen Hergang, den ,, wunderbaren Fisch-
zug" übersehen, den die ragende Gestalt Christi im Vordergrunde leitet. Man pflegt über der antiquarischen
Freude an dieser ersten Vedute der deutschen Kunst, die von jedem Schweizreisenden in Genf leicht auf
ihre Genauigkeit nachgeprüft werden kann, die ungeheure künstlerische Leistung zu vergessen, die diesen
originellen Meister an die Seite Dürers und Altdorfers stellt. Freilich bleibt seine Tat isoliert und seine
Lehre fand keine Nachfolge; aber mit diesem Werk legte Witz seine Hand auf ein Gebiet, worin gerade
die deutsche Kunst der Renaissance ohne Rivalen blieb.
Der lyrische Grundzug, der für die Werke der Jahrhundertwende charakteristisch war,
wird zunächst beibehalten. Die schlanken Figuren haben schmal anliegende, schön faltige
Gewänder, ihr Gesichtsausdruck ist meist der einer verträumten, milden Trauer. Jene natura-
listischen Neuerungen, von denen soeben die Rede war, werden gleichsam unbewußt und
zögernd eingeführt.
502
RUDIMENTE DES LYRISCHEN
12. Meister der Bodenseegegend: Frauen am
Grabe. München, Bayer. Nationalmuseum.
Der Zyklus von sechs Passionsbildern, die aus dem
Münchener Georgianum ins Bayerische Nationalmuseum
gelangten, läßt sich bis nach Bregenz verfolgen, wo er
vermutlich auch entstanden ist. Die Szenen spielen sich
meistens vor einem Bau (vgl. Abb. 4) ab, der mit Nach-
druck behandelt wird. Wenn auch der Flächenbann ge-
brochen zu sein scheint, der alte Vertikalismus behält noch
immer seine Geltung: noch vermag keine der Personen
richtig zu stehen oder zu sitzen, sie schweben alle, und
die Gewandsäume kümmern sich wenig um die Bewegung
der Gestalten, wenn sie nur einen schönen Linienzug er-
geben. Die Menge der Krieger, die durch herausragende
Lanzenspitzen angedeutet ist, verhält sich noch recht still,
und sogar die Kriegsknechte sind noch ganz zahm. — Die
,, Frauen am Grabe Christi" (Abb. 12) treten an einen
Bau heran, dessen Inneres den schräg gestellten Sarko-
phag zeigt; ikonographisch eine Kuriosität, die nur um
der Doppelansicht halber ausgedacht ist. In der ,, Grab-
legung" überschneidet die Türöffnung gar den Nikodemus,
der Christi Leichnam trägt, so daß man von ihm nur den
Schuh und einen Gewandzipfel zu sehen bekommt. Die
Farben sind von seltener Schönheit: mehrfach kehrt ein
zartes Rosa in den Gewändern hervor, das mit anderen
Farbentönen einen delikaten Reiz ergibt. — Die „Anbe-
tung" aus Immenstadt (vgl. Abb. 9) zeigt auch noch in
Gesichtsausdruck, in Falten, im Schreiten und Gehen jene
verträumt weltfremde Sentimentalität, die zu der lebens-
lustigen Aufzählung der Naturschönheit in feinem Gegen-
satz steht. Und auch hier wird noch auf die „wirkliche"
Farbe — z. B. in dem weißen König! — keine Rücksicht
genommen. — Die Neigung zum Ornamentalen steckt
noch dem Maler in allen Gliedern : bei den Prunkgefäßen
oder den Blumen und Pflanzen des Vordergrundes wird
der Gegenstand nur als Vorwand zur Musterung der
Fläche angesehen. War der Passionszyklus in die ersten
Jahrzehnte des Jhhs. anzusetzen, so werden diese Bilder
etwa in den dreißiger "Jahren entstanden sein.
Diese Zeit sah die ersten Anfänge des Holz-
schnitts. Es besteht ein tiefer Zusammenhang
zwischen dieser neuen Technik, die in der Folge
die Miniatur abzulösen bestimmt war, und den
neuen Ideen, die gerade jetzt keimten. Das Derbe
und unerbittlich Harte des Naturalismus sollte
im Holzschnittstiel sein Äquivalent finden. Aber
in dieser ersten Zeit sah man zunächst die schla-
gende Wirkung der schwarzen Striche, die die
kleine weiße Fläche so anmutig füllten. Eine
„Hl. Dorothea" (Abb. 13) möge hier als Beispiel
dafür dienen, wie meisterlich diese primitiven Form-
13. Hl. Dorothea. Holzschnitt. München, Kgl.
Graph. Sammlung.
DER TIEFENBRONNER ALTAR
503
14. Lucas Moser: Gastmahl bei Lazarus. Tiefenbronn, Kirche.
Schneider ihr Handwerk zu üben verstanden. Die Blumenranke begleitet in sanfter Schwin-
gung die gebückte Mädchengestalt und erzeugt mit ihr zusammen einen feinen Rhythmus,
Den Tiefenbronner Altar hat Lucas Moser aus Weil der Stadt (unweit Tiefenbronn)
1431 gemalt. Seine Bedeutung liegt nicht in der Lösung der wichtigen Probleme, die Ober-
schwaben im vierten Jahrzehnt aufwühlten, sondern vielmehr in der Tatsache, daß sie über-
haupt hier gestellt wurden und der besonderen Art, in der er sich mit ihnen auseinander-
zusetzen versuchte. Es wurde schon oben erwähnt, wie mühsam sich das Neue Bahn brach :
an diesem kleinen Altar in dem weltabgelegenen Kirchlein kann man wie sonst nirgends
beobachten, wie ein Maler, den das Geschick zwischen zwei Generationen stellte, die unver-
einbaren Gegensätze zu mildern und zu einem harmonischen Organismus zu vereinen be-
strebt war. Allein die lyrische Grundstimmung, die mit ererbten Mitteln die Fläche meisterte,
sie vertrug sich schwer mit dem neu aufkommenden Drang zur Tiefe, und aus diesem Pak-
tieren und Ausgleichen entstanden dann Reibungen, die allen Werken einer Übergangszeit
eigen sind.
In dem oben abgebildeten (Abb. 6) Mittelteil des Altars ist zwar der Vordergrund mit einem geradezu
unheimlichen Realismus wiedergegeben, aber der schönblättrige Baum ragt statt in einen Himmel in einen
Goldgrund. Noch peinlicher muß diese Inkongruenz bei dem Seebild empfunden werden, das schon eine
richtige Landschaft wiederzugeben den Ehrgeiz hat (Abb. 10). Und die Heiligen in der Barke, welch ein
peinliches Durcheinander! Hier platzen die Gegensätze am schärfsten aufeinander: Abgesehen von der ganz
unverständlichen Verkürzung des Kahnvorderteils, ein wahres Chaos sich kreuzender, gegenseitig verdrän-
gender Arme und Hände! Der suchende Blick entdeckt mit Staunen die ganz abhanden gekommene Hand
des Lazarus, dessen Profil gar bei dem Bestreben, etwas Neues zu geben, verloren gegangen ist. Den
kühnsten Schritt wagte er aber erst im rechten Flügel, wo Magdalena, von Engeln in schwebender Haltung
getragen, die letzte Ölung erhält. Wir blicken durch ein offenes Portal in ein Kircheninneres. Niemals vor-
her ist derartiges gewagt worden und die Neuheit der Problemstellung setzt uns freilich über die kindlich
mangelhafte Perspektive hinweg. — In dem oberen Aufsatz, der Christi Gastmahl bei Lazarus darstellt und der
Predella mit den klugen und den törichten Jungfrauen, fühlte sich Moser frei von den neuen Tendenzen und
ließ seinen innersten Neigungen freien Lauf (Abb. 14). Dieses flache Dreieck wird zum Gebot der Flächenauf-
teilung. Der Hund und die Küchengeräte sind zwar beklemmend realistisch, aber sie sind den Liegenden
eines griechischen Tempeltympanons zu vergleichen, und wie sich dann je zwei der sitzenden Personen
zu einer Gruppe zusammenschließen, wie die bedienende Frau mit ihrer Rückenlinie die Schräge des Dreiecks
504
DIE RATIONALISTISCHE UND DIE EXPRESSIVE RICHTUNG
15. Konrad Witz: Anbetung der Könige. Genf, Musee archeo-
' logique.
begleitet, die kniende Magdalena dem Gan-
zen sich als Basis vorlagert und schließ-
lich die Ranke am dünnen Gestell mit
ihrem feinen Laub alles krönt, das ergibt
einen sanft eindringlichen Rhythmus von
unbeschreiblicher Schönheit. Man denkt
an den melancholischen Reiz eines März-
nachmittags, und märzlich mutet diese
Kunst an mit ihren verklingenden Akkar-
den und den herben Anläufen, mit ihren
plötzlichen Übergängen und stockenden
Melodien.
Der Altarrahmen trägt die oft
zitierte Inschrift: „Lukas Moser,
maier von Wil, maister des Werx, bit
Got vir in. Schri Kunst schri, und
klag dich ser, dein begert jetzt niemer
mer, so o we 1431." Man könnte
ja versucht sein, diesen letzten Stoß-
seufzer volkswirtschaftlich so zu deu-
ten, als ob nach den unvergeßlich
prunkvollen Jahren des Konzils eine
traurige Zeit für Maler gekommen wäre, wo die Kunst nach Brot ging. Jedoch dieses
einzige erhaltene Werk des eigenartigen Künstlers macht die Vermutung wahrscheinlicher,
daß es den alternden Mann drängte, seinem Groll über die neu heranbrechenden Ideen
Ausdruck zu geben, deren Triumph er ahnend voraussah, während er mit seinem Herzen
an der alten Zeit hing. Das Zeitalter gehörte den Jungen, den Draufgängern ohne Bedenken,
den Witz und den Multscher.
In den einleitenden Erörterungen wurden diese beiden Künstler umfassend behandelt,
und so konnte vielleicht der Eindruck einer Gleichartigkeit beider entstehen. Indessen, wenn
jemals zwei Repräsentanten eines Zeitstils voneinander verschieden waren, so sind sie es. ge-
wesen. Man muß eben feststellen, daß die deutsche — eigentlich die schwäbische — Malerei,
gleich nachdem sie die neuen Errungenschaften sich zu eigen zu machen anfing, nach zwei
entgegengesetzten Richtungen hin sich gabelte, nach der rationalistischen und der ex-
pressiven. Wenn Witz mit nüchternem Blick sich der Gestalt und ihrer Einzelheiten bemäch-
tigte, sie als das schlechthin Gegebene ansah und eine Transzendenz außerhalb der Dinge
einfach leugnete, erfaßte Multscher den Menschen an seinem geistigen Gehalt, er hob
ihn gleichsam aus den Angeln vermöge seiner inbrünstigen Empfindung und ließ Bäume,
Felsen, Gewänder nur insofern gelten, als sie 'zur Steigerung seines Ausdrucks beitragen
könnten. Beide sind sie revolutionär gesinnt, beide wollen die Kunst ihrer Zeit „an Kopf
und Gliedern" reformieren (ein Ausdruck übrigens, der gerade auf dem Konstanzer und
Basler Konzil eine große Rolle spielte), aber wo Witz das Übel in der schwächlichen,
matten, flauen Durchbildung jeglicher Körper, sei es der belebten, sei es der unbelebten
Natur, sieht, da beseelt Multscher ein echter Protestantengeist, der den schönen Augenauf-
schlag und das fromme Händefalten verabscheut, dafür aber die Passion des Herrn im Geiste
selbst durchmacht, unter den Schlägen der Häscher sich krümmt und das Wunder der
Auferstehung miterlebt.
WITZ UND MULTSCHER
505
16. Hans Multscher: Anbetung der Könige. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museuni.
Ein Beispiel soll den Gegensatz klarmachen. Witz gibt in seiner (späten) Anbetung (Abb 15) vier
Hauptgestalten, von denen jede ihrem besonderen Charakter gemäß durchgearbeitet ist. Die Nebenfiguren
des Kindes und Josephs kommen nicht in Betracht. Der Vorgang spielt sich vor der Stallruine ab, deren
Dachstütze ebenso peinlich einen Gewandteil Maria und den Joseph mit dazu wegschneidet, wie die Tor-
leibung dem alten König hart auf den Kopf aufstößt. Das Bild zerfällt so in sechs Vertikalzonen. Ganz
anders packt Multscher das Thema in seiner Anbetung an (Abb. 16). Eine Schräge, deren Richtung der Stab
des Vorhanges angibt, faßt die beiden Gruppen der hl. Familie und der Anbetenden zusammen. Die letzteren
bilden eine Masse, die endlos zu sein scheint und auf den Mittelpunkt, das Jesuskind, zuflutet. Die Gegen-
richtung wird durch die Beugung der Könige angedeutet, welche sich in der Kopfhaltung Josephs fortsetzt.
Alle Falten machen — trotz ihrer Mannigfaltigkeit — die Bewegung mit und stellen so das erschütterte
Gleichgewicht wieder her. Hier erfüllt die Dachstütze nur den Zweck des Rückschiebens, ohne den Bild-
eindruck zu schädigen.
So unzweifelhaft nun diese zweite Art die eigentlich deutsche ist, so sicher von ihr
eine Linie bis zu Grünewald führt, so muß heute der rückschauende Blick feststellen, daß
sie, auf sich selbst gestellt, theoretisch zur Unfruchtbarkeit verurteilt war, wenn jene andere
Richtung sich nicht hätte behaupten können.
Seitdem der Name Witz in der Kunstforschung auftauchte, also etwa seit dem Anfang
unseres Jahrhunderts, wurde von verschiedenen Seiten versucht, die fremden Einflüsse, denen
Burger, Schmitz, Beth, Deutsche Malerei.
32
506 WITZ EIN DEUTSCHER MALER
er unterlag, klarzulegen. Man wies auf das Basel nahe Burgund hin, auf Savoyen, das für
Genf maßgebend war, und natürlich auch auf die Niederlande. Nun kann es keinem Zweifel
unterliegen, daß die Erscheinung dieses Malers immer etwas Sonderbares, ja fast Exotisches
behalten wird, wie ein erratischer Block hineinragend in seine Umgebung. Aber keine Ana-
logie mit Dijon oder Brügge wird auch jemals gerade das Wesentliche seiner Kunst, den
Kern seiner Tat bloßzulegen vermögen: das eindringliche Festlegen der Dinge auf ihre Er-
scheinuhg, was unter allen Umständen für Deutschland und die deutsche Kunst in Anspruch
genommen werden muß. Witz sucht das Transzendente, das Wunder in den Dingen selbst,
wie sie nun einmal da sind. "Wie zwei Generationen später Dürer, so nimmt jetzt Witz auf
sich die gigantische Aufgabe einer Revision alles bisher Darstellbaren. Ein Thema mag
noch so einfach sein, er sieht darin die ungeheure Verpflichtung, es von Grund auf neu zu
denken. Die heiligen Legenden zerlegt er, eigentlich zerhackt er, in einzelne Bestandteile, in
die einfachsten Elemente, in Einzelfiguren. Alles erscheint ihm reformbedürftig; von der
Bewegung angefangen bis zur Modellierung muß alles erst die unerbittlichen Schranken
seines Intellekts passieren und wird erst entlassen, wenn noch der letzte Rest malerisch bewältigt
ist. Und wie bei jenem Größten ist auch bei Witz das beklemmende Ringen um die künstlerische
Form festzustellen, eine Schwere im Blut, die oft zu Schwerfälligkeit wird, jene typische Be-
dächtigkeit, die sich alle Erfolge unendlich viel kosten läßt, jede erreichte Stufe als eine
Etappe erachtet, von der aus die weiteren zu erreichen sind und die alle Virtuosität nur
danach wertet, inwiefern sie das große Programm einer Lebensarbeit fördert. So klar nun
und fest umrissen vor uns heute Witz dasteht, so dunkel und verworren klingen alle Nach-
richten, die wir über ihn haben, so schwer sind seine Schulzusammenhänge aufzudecken.
Die urkundlichen Belege gestatten kaum Rückschlüsse auf seine Entwicklung, die aus seinen
Werken deutlich abzulesen ist. Immerhin scheinen seine Anfänge mit Burgund, insbesondere
mit der Steinskulptur Dijons, zusammenzugehören. Die Tafelmalerei, mit der ihn die Tätigkeit
.seines Vaters, Hans, verband, scheint keinen entscheidenden Einfluß geübt zu haben.
Bei der Beurteilung der Frage nach dem Ursprung seines Stils wird man gut daran
tun, auf die determinierenden Verschiedenheiten, statt auf Übereinstimmungen in Einzelheiten
sein Augenmerk zu richten. So hat man mit Recht auf solche Momente hingewiesen, wie
etwa die „kunstvollen Kompromisse" der Niederländer in der Landschaft des Genter Altars
mit ihren kuppelgeschmückten Gebäuden und Palmen, im Gegensatz zu den schlichten Hügeln
des „Fischzugs" von Witz mit ihrer überzeugenden Raumtiefe, dann auf das Hineinstellen
der Personen in ihre Umgebung und die Art, wie sie sich zu ihr verhalten oder die grund-
verschiedene Farbenhaltung einer Landschaft bei Witz und bei den Niederländern seiner Zeit.
Es ist mehr als fraglich, ob die drei in Urkunden genannten Personen mit dem Vornamen Johann
sich auf den einen Vater von Witz, Hans, beziehen: ein Johann Wietzinger wird in Konstanzer Akten ge-
nannt, ein Hance de Constance ist 1424/25 am burgundischen Hofe Philipp des Guten bei der künstlerischen
Ausstattung eines Turniers beschäftigt, wird sogar nach Paris und Brügge zur Beschaffung von kostbaren
Stoffen geschickt, endlich wird ein Jean Sapientis (eine beliebte Genitivform des latinisierten Namens von
Witz) als Glasmaler erwähnt. Alle Spuren weisen hier nach dem Westen, dem damaligen Mittelpunkt der
europäischen Kultur. Deutlicher kommt dies zum Ausdruck in der ebenfalls urkundlich erhaltenen Nachricht
über zwei Basler Künstler. Hier wirkte noch bis zur Mitte des Jahrhunderts ein Nikolaus Ruesch, genannt
Lawelin — dessen Nichte Witz 1434 heiratete, — und 1418 wurde ihm aufgetragen, mit Hans Tiefenthal
aus Schlettstadt die Kapelle zum elenden Kreuz nach dem Vorbild des ,,Carthu£er Closters zu Dischun"
(Dijon) auszumalen, das von Jean de Beaumez und Jean Malouel vor etwa zehn Jahren ausgeschmückt
wurde. Die Brücke zu Claus Sluler und dem Mosesbrunnen ist damit geschlagen. Aber nicht nur in seinen
Lehr- (und Wander-?) jähren, sondern auch in der entscheidenden Schaffenszeit spinnen sich diese Fäden
URSPRUNG DER KUNST KONRAD WITZ 50T
weiler. Das Basler Konzil führte viele niederländische Kirchenfürslen in den dreißiger Jahren nach der
Stadt, wo der große Heilspiegelaltar von Witz entstehen sollte. Nach zeitgenössischem Zeugnis führten sie
„Altärlin" mit, und so mancher mochte sich von seinem Hofmaler- während des langen Aufenthalts nicht
haben trennen wollen. Der Meister von Flemalle, dessen Werke eine eigentümliche Verwandtschaft mit denen
Witzens zeigen, hat nachweisbar einen Teilnehmer des Konzils, den Kölner Bischof Heinrich Werle, gemalt
(Prado). Es leuchtet auch ein, daß die auffallende Liebe zu kostbaren Stoffen, Juwelen und Geschmeide bei
Witz nicht nur auf den damals entfalteten Prunk, sondern vor allem auf niederländische Gewohnheiten zu-
rückzuführen ist. Endlich sei in diesem Zusammenhang auf die landschaftlichen Veduten in den livres
d'heures (Chantilly) und das Stundenbuch des Herzogs Ludwig von Savoyen hingewiesen, welche die primäre
Leidenschaft des oberrheinischen Künstlers zu solchen Darstellungen ermutigt und in bestimmte Bahnen
gelenkt haben werden. Jedenfalls ist ohne sie der Hintergrund des Genfer ,, Fischzugs" nicht gut denkbar.
Alle von verschiedenen Seiten sorgfältig zusammengetragenen Tatsachen, die den
fremden Einflüssen im Werk von Witz nachspüren, zeigen aber gerade, wie selbständig
dieser Mann gewesen sein muß. Er nahm eben von* allen Seiten das, was ihm zusagte und
ist in seiner Bildung trotzdem nahezu ein Autodidakt geblieben, der an keine Richtung an-
zuschließen ist. Ein ähnliches Bild zeigen die äußeren Tatsachen seines Lebens: nirgends
richtig ansäßig, erscheint er, klug und besonnen, immer nach den Stätten hingezogen, wo
reiche Mittel ihm Gelegenheit bieten, sich auszusprechen. Man könnte von Strebertum reden,
wenn sein organisch entwickeltes Kunstprogramm nicht so vernehmlich zu uns spräche.
1412 wird sein Vater Hans, der offenbar aus Rottweil kam, als Bürger von Constanz genannt, 1418
wird Konrad vom Steuerbuch gemeldet, das übrigens wiederholt seine Abneigung zum Steuerzahlen vermerkt,
ein Jahr später ist er in eine Messerstecheraffäre verwickelt. Da er zum Kunstmäzen Otto HL von Hach-
berg in Beziehung getreten ist, ist nicht unwahrscheinlich; der Basler Altar stammt vom markgräflich badische
Besitz her, der dessen Erbschaft antrat. Die mageren Jahre nach dem Konzil verbringt er nicht mit un-
nützen Klagen über die Ungunst der Zeiten, wie Moser, sondern sammelt offenbar eifrig Eindrücke, auch
in der Fremde. Das Basler Konzil mit seinen Möglichkeiten von Aufträgen läßt den halb Verschollenen
wieder auftauchen. 1434 wird er in die Zunft aufgenommen, und bald danach heiratet er die (schöne) Nichte
des gut eingeführten Malers Lawelin von Tübingen, Ursula von Wangen. Von jetzt ab sprechen seine Werke
von ihm. Aber auch in Basel folgt auf den Taumel des fremden Zulaufs die Öde und Armseligkeit des All-
tags. Und so folgt Witz dem Bischof Frangois de Mies nach Genf, wo er 1 444 seinem Gönner den Petrus-
altar für die Petruskathedrale malt, eine kirchenpolitische, Äußerung, die die Patronanz des Apostels über
den Günstling des rechtmäßigen Papstes andeuten soll. Jedoch hier verliert sich wieder die Spur, und 1447
wird sein Tod gemeldet. Hundert Jahre später stirbt sein großer Basler Landsmann Holbein ebenfalls in
der Fremde, ebenso wie er auf der Höhe seines Ruhmes, geehrt und gewürdigt in seiner Kunst, die mit allen
Wurzeln aus dem deutschen Erdreich ragt, aber als Schicksal entwurzelt und vergessen, ein Außenseiler.
Deutlich lassen sich in Witz' Schaffen drei Phasen unterscheiden. In der ersten ex-
perimentiert er, stellt einzelne oder je zwei Figuren vor eine Wand und behandelt sie wie
Stilleben, als Vorwand zum Studium von Falten, Gesicht, Bewegung u. dgl. Das ist die Stufe
des Basler Altars, etwa die Mitte der dreißiger Jahre (Abb. 17—20).
Dieses Altarwerk, dessen einzelne Tafeln meist aus Basler Privatbesitz allmählich zum größten Teil
in der Basler Öffentlichen Sammlung vereinigt wurden, ist :^war durch keinen unmittelbaren Beleg als sein
Werk gesichert, läßt sich aber als solches durch schlagende Vergleichsmomente mit dem bezeichneten Genfer
Altar zusammenbringen. Andererseits steht weder die Zugehörigkeit aller Bilder fest, noch will die Rekon-
struktion des ursprünglichen Aufbaus gut gelingen, um so mehr, als gerade die wichtigsten Teile, so z. B das
Mittelstück, sicher fehlen und kaum jemals auftauchen dürften. Das Ganze war ein sogenannter Heilspiegel-
altar, der durch Zusammenstellung analoger Ereignisse aus -dem Alten und dem Neuen Testament die Heils-
geschichte erläuterte und in der Graphik als Speculum humanae salvationis sich großer Beliebtheit erfreute.
Die Gestalten des Basler Altars spielen auf die Verkündigung und Anbetung der Könige an, von denen aber
nur ein Engel der ersteren, die sicher die Außenseite bildete, erhalten blieb. Hier waren auch die Ecclesia
und die Synagoge oben angebracht, und unten vielleicht der Priester des Allen Bundes neben einem (verloren
gegangenen) Priester des Neuen Bundes. Im Gegensatz zu diesen Einzelgestalten waren an den Innenseiten
32*
508
DER BASLER ALTAR
17. Synagoge.
Basel, Öffentliche Sammlung.
18. HI. Bartholomäus (Priester des Alten
Bundes?). Basel, Öffentliche Sammlung.
^-^ii
19. Caesar und Antipater.
Basel, Öffentliche Sammlung.
20. Königin Saba vor Salomon.
Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum.
Konrad Witz: Teile des Basler Altars.
DER BASLER ALTAR 509
die doppelKgurigen Szenen angebracht, also Abraham mit Melchisedeck, Salomon mit der Königin Saba,
Ahasverus und Esther und Aniipater mit Cäsar in der oberen Reihe, dagegen unten David mit den drei
Feldherren und die (verschollene) Anbetung (Abb. 17—20). Die Rücksichtslosigkeit in der Verfolgung seiner
Ideen kommt gleich* bei diesem ersten großen Auftrag des Malers deutlich zum Ausdruck, vielleicht nie
später in dieser Reinheit. Das sind unwirtlich kahle Flächen — trotz des feinen Ornaments — von denen
sich diese wie in Stein gehauenen Gestalten abheben. Die Vermutung Schmarsows, daß sie überhaupt dem
Wettstreit mit burgundischen Skulpturen ihr Entstehen verdanken, erscheint einleuchtend. Die Gesichter mit
ihrer scharfen Modellierung, mit dem gratigen Abheben der Nasen und Lippen, mit dem Einritzen von Augen
(die dadurch leicht gedunsen aussehen), die übergroßen stabartigen Finger, alles scheint auf das wider-
spenstige Material des Steins hinzuweisen. Die Gestalten der Außenseilen sind in einer Art von Gehäuse
untergebracht, herzlich nüchternen Zellen, und sie werfen denn auch lange Schlagschatten, gleich Bildwerken,
auf die Hinterwand. In den einzelnen Personen ist große Mannigfaltigkeit der Bewegungen, von dem maje-
stätischen Repräsentieren des Priesters bis zum Niederknien des Engels und Hingleiten der Synagoge; alle
aber haben etwas Stockendes, Versteinertes, wie etwa die Grisaillen des Genter Altars. Die Gesichter haben
keinen Ausdruck; sie lächeln eisig, oder vielmehr grinsen gleich Puppen. Ein unendlicher Reichtum ist da-
gegen in den Stoffen zur Schau gestellt; so arm seine Komposition sonst ist, hier ist Witz erfinderisch und voll
Phantasie. Es lockt ihn einmal, das schwere Fallen weißer Tuchmassen im Priester zu zeigen, der durch seine hehre
Monumentalität an die Dürerschen Apostel denken läßt, dann wieder eine ähnliche Gestalt des David in schwerem
rotem Brokatstoff (vgl. Abb. 1), der sich wundervoll gegen ein komplementäres Grün eines Tuches im Hinter-
grunde abhebt (der damit bedeckte Thron das einzige Möbel im ganzen Altar !) Besonders aber reizt sein Auge, zu
beobachten, wie etwa der dünne Stoff sich um die Knie der niedersinkenden Saba legt, im Gegensatz zu den Bre-
chungen des Gewandes am sitzenden Salomon, wo dann das Zickzackmuster der horizontal gelagerten Stoffmassen
ein reizvoll bizarres Ornament ergibt, ein Effekt, den er dann in seinen schönsten Werken oft wiederholt
und immer weiter ausbaut. Die dekorative Wirkung der Farbe nützt er voll aus, wenn er dem Priester ein
weißes Kleid gibt, das eine delikate Nuance gegen das Grau des Hintergrundes bedeutet, oder die Synagoge
in ein knallgelbes Gewand kleidet, das schrill aus dem satten Rot und Grün der anderen herausleuchtet.
So sind denn all diese Gestalten mit den hochtönenden Namen nichts als Gliederpuppen und in dem-
selben Maße, wie sie luft verdrängend den Raum wirklich vortäuschen und die Stoffoberfläche vorzüglich
nachahmen, ist ihnen jeglicher menschliche Hauch fremd. Der Priester steht nicht, sondern ist hingestellt,
ebenso die Kirche, und die Synagoge bricht entzwei wie ein zerbrochenes Spielzeug. Bei den Paaren weiß
nie der eine, was der andere tut, und man könnte sie nach Belieben ausschneiden und ganz anders zusammen-
stellen. Das, was man das „geistige Band" nennt, fehlt vollkommen, auch wenn zuweilen der stiere Blick
eines der Partner den andern trifft; meist aber sehen sie einander vorbei. Witz hat bis an sein Lebensende
nicht gelernt, zwei Menschen einander in die Augen sehen zu lassen. (Man sehe daraufhin ein beliebiges
Paar bei Multscher an, dessen Blicke sich ineinander unlöslich verkrämpfen.) Wie eines der Mittelstücke
ausgesehen haben mag, können wir aus einer Schularbeit eines Kopisten, einem Gnadenstuhl mit der Heim-
suchung im Kaiser-Friedrich-Museum zu Berlin sehen. Hier sollten vier Personen als Symbol der Fürbitte
in Beziehung zueinander gebracht werden (Abb. 21). Das Bild zerfällt aber gleich in zwei Hälften, und
auch innerhalb dieser ist kein Zusammenhang zwischen den Einzelpersonen zu sehen. Dabei bestand seit jeher
für die Gnadenstuhldarstellung eine ikonographisch feststehende Regel, die Gottvater Christum am Schoß
halten ließ; aber lieber ging Witz von der Tradition ab, ehe er sich auf irgendwelche Komplikationen einließ.
Wie er sich selbst korrigierte, zeigt die spätere Anbetung. Der Christophorus, der in Basel neben diesen
Bildern hängt (Abb. 8), fällt ganz aus dem Rahmen ihrer Darstellungen und wird kaum zu dem Altar
gehört haben. Viel spricht dafür, daß er ein frühes Werk ist, in dem Witz seinem ursprünglichen Interesse für
Landschaft folgen zu dürfen glaubte. Am Ende seines Lebens, im Genfer Fischzug, kommt er wieder auf
sie zurück: an der Vollkommenheit der Leistung mag man die Disziplin ermessen, die ihn davon afchielt,
sich auf das Lieblingsgebiet zu begeben, bevor er die — nach seiner Meinung — wichtigeren Fragen gelöst hat.
In logischer Entwicklung ging Witz am Ende der dreißiger Jahre zu Darstellungen
von Szenen über, die sich in Innehräumen abspielen. Nachdem er das Räumliche der Ge-
stalten bewältigt zu haben glaubte, erweiterte er so das Feld seiner Beobachtung. Mit dem
gleichen Ungestüm ging er auch an dieses Thema heran. Von den vier Gemälden, die un-
gefähr herzusetzen sind, bieten alle einen anderen Raum dar, von der einfachen Stube bis
zum prunkvollen Kircheninnern. Auch die Menschen der Paare, die darin untergebracht sind.
510
ZWEITE PHASE DER WITZ'SCHEN KUNST
21. Kopie nach Konrad Witz.
Gnadenstuhl und Heimsuchung Maria. Berlin, Kaiser-
Friedrich-Museum.
kommen einander etwas näher, ihre Gewänder streifen oder überschneiden einander; zu einer
Einheit kommt es noch nicht, weder unter den Menschen noch unter Mensch und Raum.
• Joachim und Anna, eng aneinander gerückt (Abb. 22), stehen vor einem Kircheneingang. Der Eindruck
des Geschlossenen entsteht aber nicht nur durch die Wand und den Torbogen, sondern durch eine Steinbank
dahinter, vor allem aber durch einen Torbalken, der mit unsagbarer Wucht dem Beschauer enigegenragt.
Der Schlagschatten, der sich um den Pfeiler legt, zusammen mit dem Schatten des Pfostens, schieben so das
Paar energisch zurück. Die unlängst vom Germanischen Museum erworbene Verkündigung (vgl. I, Abb. 134)
spielt sich schon in einer kahlen Stube ab, die von jeglichem Herkommen abweicht und in welcher die verti-
kalen und horizontalen Balken und Bretter die Tiefe des Raumes suggestiv angeben. Das Ganze wirkt fast
wie eine perspektivische Preisaufgabe, und die Tür zur Linken mit ihren Eisenhaken, so verzeichnet sie sein
mag, ist von einer erschreckenden Unmittelbarkeit der Anschauung. Freilich leidet darunter die Klarheit in
der Disposition der Personen, man weiß nicht einmal, ob Maria kniet oder sitzt, aber in wenig Gemälden
jener Zeit tritt das Umstürzlerische der neuen Anschauung, so wie hier, zutage. Die herrliche Färbung
mag auf eine spätere Restaurierung zurückgehen. — Die hl. Katharina und Magdalena des Straßburger
Bildes (Abb. 23) sitzen in einem Kreuzgang, der sich auf eine Straße öffnet. Deutlich steigert Witz die Tiefe
der dritten Dimension, hier wird der Gang fast zu einer zugigen Schlucht, an deren Anfang die beiden
Heiligen in ihrer — wieder — unklaren Haltung zu gleiten scheinen. Der Schlagschatten des Rades und
der vom rechten Bildrande verdeckten Säulen, das Überschneiden des Wandaltars durch einen Pfeiler, der
Reflex des offenen Buches am Gesicht der Katharina, das sind alles Erweiterungen seiner Raumsuggestion.
Auch hier das Zusammenstellen von prächtigem Rot und komplementärem Olivengrün in beiden Gewändern.
Das in der Straße sichtbare Haus, die kleinen Figürchen, wird Witz den Niederländern abgesehen haben,
ebenso wie auch das reiche Faltenspiel. Jenes kuriose Zickzackornament der auf den Boden herabflutenden
Gewandmassen ist aber seine eigenste Erfindung: dies lebhafte Vor und Zurück auf gedrängtem Raum ist
keinem anderen zuzutrauen.
Es ist versucht worden, Witz mit einem der frühesten Kupferstecher, dem Meister der Spielkarten,
zu identifizieren, den man früher für einen Niederdeutschen hielt, neuerdings aber nach dem Südwesten,
etwa nach Basel zu, lokalisiert. Auch wenn diese Vermutung zu weit gehen sollte, so sind doch Analogien
INNENRAUMDARSTELLUNGEN
511
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^^IHv^^ '^VpP^R^^^^HE^I
-^.^
22. Konrad Witz: Joachim und Anna. Basel,
Öffentliche Kunstsammlung.
23. Hl. Katharina und Magdalena. Straßburg, Ge-
mälde-Galerie.
z. B. zwischen den beiden Heiligen und vielen Damen des Karlenspiels des Spielkartenmeisters (Abb. 24)
gerade im Faltenwurf doch recht auffällig. Überdies scheint eine innere Verwandtschaft der gerade damals
aufkommenden Kupferstichtechnik mit dem eindringlichen Eingehen auf das Detail, das für Witz so bezeich-
nend ist, zu bestehen. Wie ein graphisches Blatt von ihm etwa aussehen dürfte, davon kgnn eine dünn
lavierte Zeichnung- des Berliner Kupferstichkabinetts (Abb. 25) einen Begriff geben, die in der Andeutung
des Raumes und der Faltengehäuse gut mit den eben besprochenen Werken zusammengeht. — Die Neapler
hl. Familie bedeutet einen weiteren Fortschritt in der Komplikation der Probleme. Aus zwei Personen sind
es fünf geworden, und als Raum ein Kirchenschiff gezeigt, offenbar eine Ansicht vom Innern des Basler
Münsters. Auch die sichtbar werdende Straße ist nicht mehr frontal, sondern seitlich gesehen und das
Ganze durch ein Portal vorne eingerahmt. Die Gestalten sind zwar in kein richtiges Verhältnis zum Kirchen-
raum gebracht, ebenso wie bei den Niederländern, denen er den Gedanken verdankt (Ince-Hall-Madonna),
aber sie sind schon bedeutend kleiner und zum ersten Male ist es eine Gruppe, mit der sich Witz auseinandersetzt.
In seinem Genfer Altar strebt der reife Künstler die Synthese an. Die Aufdringlich-
keit des Auftretens seiner Menschen hat sich gelegt, sie haben etwas von ihrer brüsken
Isoliertheit zugunsten einer vielfältigen Komposition abgeben müssen. Die Personen seiner
Szenen vertragen sich erst jetzt miteinander, eine durchgehende Linie will sie zusammen-
halten und binden. Der Vorgang wird nicht mehr in feste Räume eingekapselt, sondsrn das
Gefüge gelockert und auch bereichert. Zuin erstenmal kann man vom Hintergrund sprechen,
der kein Einzeldasein führt, sondern das Hauptthema begleitet.
Auch der Petrus- Altar ist uns nicht vollständig erhalten geblieben; von den ursprünglich wohl acht
Tafeln ist heute im Archäologischen Museum zu Genf nur noch die Hälfte vorhanden. Die Anbetung des
Kindes (vgl. Abb. 15) und das Stifterbild bildeten vermutlich die Innenseiten. Ist noch auf der ersteren ein
Rest der alten Isolierung der Gestalten sichtbar, ja klingt in dem Mohrenkönig noch die Erinnerung an die
Feldherren des Basler Altars nach, so macht sich im Stifterbild schon ein deutliches Bestreben nach Ineinander-
512
DER GENFER ALTAR
verflechten der Handelnden kund. Die (Be-
freiung Pelri" (Abb. 26) gibt einen Komplex
von Gebäuden, bei dem man an das Mittelstück
des Tiefenbronner Altars denkt. Es ist fast
rührend zu beobachten, wie der Künstler hier
eine kontinuierliche Linie aus der wiederholten
Dreizahl: Engel, Petrus und Wächter zu er-
zeugen sich bemüht. Trotz allen Feinheiten in
den einzelnen Gestalten ein mißglückter Ver-
such der 'Schilderung; das unleidlich Holprige
und Abgehackte dieser Erzählung unterstützen
die Architekturen nicht, sondern sie verwirren
fast durch ihre Fülle. Erst im »Fischzug Petri"
findet Witz seine ganze Kraft, die Erde hat
ihn wieder: er ist bei der Landschaft ange-
langt (vgl. Abb. 11). Es wurde schon oben er-
wähnt, wie die Personen dieser unvergleich-
lichen Vedute darin verschwinden; man über-
sieht zunächst auch den Petrus, der mit un-
gelenkigen Schwimmbewegungen die Aufgabe
zu erfüllen hat, den Zusammenhang zwischen
der Vertikale Christi und der — widrig fron-
talen — Horizontale des Kahns darzustellen.
Der alternde Künstler mochte indessen stolz
auf diese Tafel gewesen sein, an der er die
Inschrift anzubringen sich entschloß: „hoc
opus pinxit magister conradus sapientis de
basilea MCCCCXLIIII."
Auch die Berliner Kreuzigung (Abb. 27)
zeigt eine Landschaft mit See, Burgen, Bäu-
men, aber sie ist den heiligen Frauen und
dem Johannes nicht aufgestülpt, sondern gibt
ihnen wirklichen Hintergrund. Die Personen
gehen in der Charakteristik der sie bewegenden
Gefühle über das Heftigste, was Witz schil-
derte, hinaus. Nur der Stifter mit seinem
Gewandkranz am Boden ist aus der Tradition
heraus empfunden und hier ein Fremdkörper.
So sehen die Stifter in den Glasgemälden der
Basier Karthause aus, mit ihrer Schräghaltung des Kopfes. Es ist kein Zweifel, daß manches Glasgemälde
in der Schweiz von Witz beeinflußt war; direkte Mitarbeit ist bisher nicht festzustellen gewesen. Am meisten
Ähnlichkeit mit Wüzscher Typik zeigt das „Hostienmühlefenster" des Berner Münsters.
Die zwei Pole, nach denen zu die Kunst Witzens gravitierte, das Räumliche und das
Landschaftliche, bestimmten auch noch die nächsten Jahre nach seinem Weggang aus der
Stadt seiner Tätigkeit, Basel, und ebenfalls eine Zeitlang nach seinem Tode. Immer wieder
auftauchende Bilder, die seinen Einfluß zeigen, stechen von der oberdeutschen Produktion
der Mitte des Jahrhunderts gänzlich ab. Bei aller Unmittelbarkeit haftet ihnen ein seltsamer
Doktrinarismus im Stellen der Raumprobleme an, oder aber sie sind aus einer romantischen
Schwärmerei für die Natur entstanden.
In der Galerie Estense zu Modena trugen eine Verkündigung und Heimsuchung (Abb. 28) die Be-
zeichnung „scuola olandese", bis die wunderliche Raumanordnung sie dem Umkreis von Witz zuschrieb.
Es gibt nichts Sonderbareres, als die schmale Stubb, in der Maria die Botschaft des Engels entgegennimmt,
24. Meister der Spielkarten: Dame. Kupferstich
(Lehrs, Gesch. d. deutschen-u. niederl. Kupfersf. Taf. 8, Abb. 21).
SPÄT- UND SCHULWERKE VON WITZ
513
der im Profil sich ihr (falsch) zuwendet,
ähnlich wie jener des Basier Altars. Die
Flucht der DeCkenbretter, die Ausblicke in
die Nebenräume sind ebenso auf einer dazu-
gehörenden „Geburt Maria" in der Universi-
tätsbibliothek in Lüttich zu sehen (Abb. 29).
Hier wird der Augenpunkt so hoch genom-
men, daß das steile Bild in zwei Zonen, eine
untere und eine obere, zerfällt, eine Gefahr,
die auch bei den anderen bestand. Die
„Heimsuchung" führt schon ins Freie, etwa
in den Vorhof einer Burg, hinter der sich
eine Berglandschaft erstreckt. Eine Vermitt-
lung der beiden Zonen stellt die schmale
„Kegelbahn" her, auf der Elisabeth zu Maria
herabzugleiten scheint. In den Giebelfenstern
und Erkern mag jene beschreibende Rich-
tung erblickt werden, die im Tiefenbronner
"Altar ähnliche Kleinkunst trieb.
Ein hl. Georg und hl. Martin (Abb. 30)
in Basel, stammend aus Sierenz im Elsaß,
zeigen ebenfalls den ungestümen Drang, der
in den wenigen Landschaften von Witz zu-
tage trat, und ihnen ist noch das Einsiedler-
paar Antonius und Paulus in der Donau-
eschinger Galerie anzuschließen (Abb. 31),
das mit der Jahreszahl 1445 bezeichnet ist.
Die wilde Romantik des Schweizer Jura ent-
lädt sich hier mit seltsamer Wucht. Burgen
auf felsigen Hügeln, dunkle Wälder, einsame
Baumgruppen, Bäche, Felsengestein, Stadt-
mauern, alles ist hier vertreten, keine Ve-
duten eigentlich, aber liebevolle Zusammen-
stellungen von kontrastierenden Elementen.
Im Einsiedlerbild sind mit kluger Berech-
nung ein Felsen und ein Wald als Folien für
die Greise angebracht, deren Mantelfalten
Witzsches Gepräge zeigen. Der Rasen mit Schilf und einem Schwan, die ferne Burg, erzeugen jene Stimmung
des beschaulichen Versinkens in das Weben der Natur, das auch in einem Blatt eines anonymen Siechers
dem „Johannes in der Wüste" fühlbar ist: ein pantheistisches Mitempfinden alles Gewachsenen, die welt-
entrückte Verzückung eines Eremiten (Abb. 32).
Eine Reihe von Werken steht mit Witz in unleugbarem Zusammenhang, welcher indessen
für unsere Augen so lange ungeklärt bleiben muß, als die einzelnen Glieder der Kette, die
diesen Künstler mit der zeitgenössischen Produktion verbinden, nicht ans Licht befördert
werden. Das sind auf der einen Seite Bilder von so ausgesprochen niederländischem Charakter,
wie die hl. Familie in Neapel oder die Verkündigung in Aix, auf der anderen die Gruppe
von Illustrationen, deren vornehmste die Richentalsche Chronik in Konstanz ist. Wie ein
fernes Echo klingt in ihnen die Witzsche Art an.
Die hl. Familie in Neapel zeigt ein Kircheninneres, das in seinen Feinheiten nicht nur etwa über den
Tiefenbronner Altar, sondern auch über das Straßburger Bild weit hinausgeht; das Kind auf dem Schoß
Maria zeigt deutlich den Typus des Kindes der Eyckschen Ince-Hall-Madonna, während in den ausgebreiteten
Stoff massen sichtbare Anklänge an das Faltengeschiebe des Flemallers festzustellen sind. Erwähnt seien in
diesem Zusammenhang auch ein „Joachim und Anna" im Museum zu Carpentras (Abb. bei Mandach,
25. Konrad Witz: Maria mit dem ,,ungenähten Kleid" Christi.
Aquarell. Berfin, Kgl. Kupferstichkabinett.
514
WERKE DER WITZ'SCHEN RICHTUNG
26. Konrad Witz: Befreiung Petri. Genf, Musee archeologique.
„Gazette de Beaux-Arts" 1907) und eine „Pietä" aus Villeneuves-les-Avignon, heute im Louvre. Anders
stehen die Dinge mit der berühmten Konstanzer Chronik des Ulrich von Richental. Dieser Gelehrte hat mit
eigenen Augen die Pracht des Konzils geschaut und schrieb gewissenhaft alles auf, was ihm darüber be-
merkenswert erschien, indem er nach jedem Textabschnitt einige Illustrationen in Gruppen anbringen ließ.
Nun hat sich aber dieses Original der Chronik nicht erhalten, sondern nur spätere Abschriften, die wohl
bald nach dem 1438 erfolgten Tode des Verfassers angefertigt wurden. Unter den neun Kopien gilt jene
im Besitz des Grafen Königsegg in Aulendorf als die älteste und die des Konstanzer Rosgartenmuseums
als die künstlerisch wertvollste. Würden alle Niederschriften, oder vielmehr ihre Illustrationen in Repro-
duktionen zusammenzustellen sein, was heute noch nicht erreichbar ist, dann wäre wohl die gemeinsame Vor-
lage klarer zu rekonstruieren und man würde vielleicht darin die ersten kecken Versuche des jungen Witz
erblicken dürfen. Diese würden dann eine Analogie der Dürerschen Terenzzeichnungen sein, die ja auch
von einem jungen Zwanziger auf der Wanderschaft im ersten Übermut des künstlerischen Bewußtseins mit
sprudelnder Leichtigkeit auf den Holzstock gekritzelt worden sind. Der Zeichner der Richentalschen Chronik
kennt noch keine Probleme; unbedenklich macht er sich an alle Darstellungen, ist nie um die Andeutung
der Umgebung verlegen und — was in dieser Seestadt sonderbar genug ist — meidet landschaftliche Schilde-
rungen. Er bricht noch nicht mit der Überlieferung bewußt, aber in der Herbheit und dem Wagemut, mit
dem er vor keiner noch so bewegten Handlung zurückschrickt, darf man den jungen Revolutionär erblicken,
RICHENTALSCHE CHRONIK
515
27* Konrad Witz: Kreuzigung. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum.
als der Witz später hervortritt. Allein a'uch hier, wie Bei Dürer, könnte es vielleicht ein Genosse gewesen
sein, der Witz „über die Schulter gesehen haben mag". Was ehedem Illuminierung, ist zwei Generationen
später der Holzschnitt. Schon an dieser Stelle muß auf die große Bedeutung jener Zeichner hingewiesen
werden, die im frischen und fast brutalen Anlauf die Welt des Sichtbaren zu erobern trachteten. Man neigt
immer mehr der Ansicht zu, daß der Meister des Hausbuchs, ein Umstürzler im Reiche der Graphik, hier
seine Heimat hatte. Die Richentalsche Chronik kannte er jedenfalls und war vielleicht einer der Illustratoren
ihrer späteren Niederschriften.
Über Multscher sind die urkundlichen Belege recht mitteilsam, und sie bezeichnen ebenso
unzweideutig seine Herkunft — aus Richenhofen (bei Leutkirch) — als auch die Stätte seiner
Tätigkeit : Ulm. Das Problem, das bis heute ungelöst geblieben ist, besteht in der Schwierig-
keit, sein von ihm bezeichnetes Frühwerk, die Berliner Altarflügel von 1437, mit dem genau
516
HANS MULTSCHERS WERKE
28. Richtung des Konrad Witz: Verkündi-
gung. Modena, Galerie Estense.
29. Richtung des Konrad Witz: Geburt Maria.
Lüttich, Universitätsbibliothek.
20 Jahre später entstandenen Sterzinger Altar, dessen ^,Tafelmeister" ihn eine Urkunde nennt,
im Schaffen eines Künstlers unterzubringen. Beide trennt eine Kluft, die von der Flutwelle
des niederländischen Einflusses, welcher um die Mitte des Jhhs. einsetzte, nicht genügend
erklärt wird. Man neigt deswegen immer mehr der Ansicht zu, daß wohl die Skulpturen in
Sterzing, die einen hohen Grad künstlerischer Vollkommenheit zeigen, von Multscher selbst
sind, daß dagegen die Tafeln von einem Gehilfen unter seiner Anleitung — und teilweiser
Anlehnung an den Berliner Altar — angefertigt wurden.
DAS BERLINER ALTARWERK
517
Für diese Annahme spricht die
häufige Bezeichnung des Künstlers in
den Urkunden als Bildhauer, so z. B.
gleich die erste Nachricht von 1427
über „Hannsen M. den bildhouwer",
der in die Bürgerlisten Ulms aufge-
nommen wurde. 1 431 wird er als „Bild-
macher" genannt, und die Inschrift an
einem heute stark beschädigten Relief
im Ulmer Dom, dem Altar für Konrad
Karg von 1433, bezeichnet ihn wieder
als Schöpfer des Werkes mit dem Zu-
satz „manu propria constructus". Man
möchte zu der etwas gewagten These
Zuflucht nehmen, der alternde Meister
hätte sich in dem Stil seiner Malerei der
immer stärker durchsetzenden schwä-
bischen Eigenart angepaßt und nur
in der Plastik seine Ursprünglichkeit
wahren wollen : der Berliner Altar hätte
dann als das Produkt einer Sturm- und
Drangperiode zu gelten. Die wenigen
anderen Bilder, die die Stilkritik Mult-
scher mit gutem Recht zuschreibt,
lassen sich imm^r nur je an einen Altar
anschließen, z. B. : Eine Grablegung
trägt alle Merkmale des Frühwerks,
und die Stuttgarter und Karlsruher
Bilder gehen mit dem Spätwerk zu-
sammen, so daß Zwischenstufen der
beiden Gruppen fehlen. Bis sie nicht
gefunden werden, oder ein glücklicher
Fund Aufklärung bringt, werden die
Passions- und Marienlebenflügel in
Berlin als die einzig beglaubigten Bil-
der Multschers zu gelten haben. Es
entspricht ihrem künstlerischen Cha-
rakter, daß ihre Inschrift mit einem frommen Wort einsetzt: ,,bit(e got für hanssea muoltscheren von
richehofe bürg zu ulm haut dz werk gemacht do ma zahlt MCCCCXXXVII." Man erinnere sich, daß die
Tiefenbronner Signatur mit einem Klageruf endete, und der Genfer Altar Gott aus dem Spiel ließ.
Multscher geht nicht auf Beobachtung der Natur aus, er bedient sich nur der gleich-
sam unterwegs aufgelesenen Erfahrungen, um seine Visionen zu gestalten. Denn alle seine
Formen sind visionären Ursprungs, so glaubhaft sie auch erscheinen mögen. Es ist hier
nichts von dem erschreckend naiven Wirklichkeitssinn oberrheinischer Observanz, sondern
alles scheint in einem Schmelztiegel zu einer anderen, höheren Wirklichkeit umgeformt.
Glühende Aug6n, klobige Nasen, wulstige Lippen, ausgerenkte Hälse, gespreizte Finger, plumpe
Füße — das gehört alles wohl zum Vorrat des jungen naturalistischen Programms, aber der
Rhythmus ihrer Wiederholung, die Stufenfolge ihres Einsetzens, das krause Lineament, das sie
in ihrer Gesamtheit ergeben, die sind schon eigenstes Out dieses leidenschaftlichen Geistes.
Die wenigen Innenräume zeigen keine klare Vorstellung des Grundrisses, die Landschaften sind an
Dürfligkeit nicht zu überbieten, die Gesichter setzen sich immer aus denselben Elementen zusammen und
es gibt nichts Leichteres, als sich ein Multschersches Auge, eine Nase oder eine Hand einzuprägen. In ihrer
30. Basler Meister von 1445: Hl. Martin. Basel, Öffentliche Kunst-
sammlung.
518
CHARAKTERISTIK MULTSCHERS
Einpr^gsamkeit steckt aber ihr Wesen. Wie eingeritzt
sind die Züge mit dem Schwelgen eines Menschen,
der dem spröden Material die I^orm entlockt. Es
wurde schon weiter oben (vgl. S. 3) auf Multschers
Typenreichtuni hingewiesen, der eigentlich im Nuan-
cieren liegt. In der „Handwaschung des Pilatus"
ist, wie auch - in anderen Tafeln, eine wahre An-
sammlung von Gesichtern, unter denen die grob-
geschnittenen überwiegen, wie denn überhaupt das
Bäuerlich-Urwüchsige ihm besonders zusagt. Er
charakterisiert grob, trägt dick auf, aber läßt den
Beschauer niemals im Zweifel, was er ausdrücken
wollte. Es läßt sich kein größerer Gegensatz denken
als der zwischen diesen leidenschaftdurchfurchten,
wuterblaßten Profilen und den frostig schmunzelnden
Witz-Typen. Das Häßliche ist ihm als das Charak-
teristischere willkommen, und er schreckt nicht vor
Brutalitäten zurück, wie etwa den mit schwärenden
Wunden bedeckten Beinen des vordersten Henker-
knechts bei der Kreuztragung (Abb. 33). Die wider-
lich gestalteten Kinder des Vordergrundes sind aus
demselben Geist geboren wie die unnachahmlich irohe
31. Basler Meister von 1445: Die hl. Einsiedler Paulus
und Antonius. Donaueschingen, Gemäldegalerie.
Gebärde des Kriegsknechts, der Johannem droht. Sie bilden
Folien für die Gruppe der Frauen und das gottvoll milde
Antlitz des Kreuztragenden. Multscher war der Ansicht,
daß man die Gegensätze nicht scharf genug unterstreichen
könnte. Es herrscht bewußte Ökonomie in der Art, wie er
sie unvermittelt nebeneinander stellt.
Vor allem ist aber die Komposition für Mult-
scher ein Gebiet seiner souveränen Betätigung. Ein
geborner Dramatiker, knetet er sein Material durch
und übernimmt dann die Regie. Er kennt nur das
Gebot der Sichtbarmachung des Vorgangs und
kümmert sich wenig um dessen physische Möglich-
keiten. Das ist schwäbische Eigenart, die ihn als
den Ahnen Holbeins legitimiert. Schwäbisch ist auch
32. Meister des Johannes Baptista: Hl. Johannes
in der Wüste. Kupferstich
(Lehrs, Geschichte der deutschen und niederl. Kupferstiche,
Taf. 28, Abb. 77).
MULTSCHERS KOMPOSITIONSWEISE
519
33. Hans Multscher: Kreuztragung. Berlin, Kaiser- Friedrich-Museum.
die Neigung, mit
dichten, parallel
gegliederten Mas-
sen zu komponie-
ren, überhaupt der
Hang zur Abstrak-
tion und zum Or-
nament. Im Ster-
zinger Altar bricht
diese Veranlagung
entschieden durch
als Dominante.
Bald verteilt er
— wie in der Aufer-
stehung — seine Men-
schen locker im Bilde,
aber sorgt durch eine
Umfriedung dafür.
34. Hans Multscher: Kreuztragung des Kaisers Heraklius.
Besitzer: Fürst von Waldburg zu Wolfegg und Waldsee.
daß ihre Stellungen
sich zu einem Kreis
zusammenschließen,
bald wirft er einen
geschlossenen Block
gleich einer Mauer,
ins Bild (Kreuztra-
gung), dann wieder
gliedert er Massen
um einzelne herum
(PHngstfest, Tod Ma-
ria). Nirgends tritt
seine Meisterschaft
besser zutage, als im
„Ölberg" (Abb. 35),
wo er den knienden
Erlöser von den Jün-
gern und den Häschern
nicht nur trennt, son-
dern sie alle, mitsamt
520
WERKSTATT MULTSCHERS
35. Hans Mullscher: Ölberg. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum.
dem Fels und den ßaumkulissen gleichsam einen Kreis schließen läßt, der die geweihte Stelle bezeichnet. -
Die eindringliche Gebärde des Betens in Händen und Kopfhaltung ergibt dann einen Mittelpunkt, der unver-
geßlich bleibt. Man übersehe dabei weder die plumpen Überklelterungsversuche des Kriegsknechtes und
Judas', noch das melodiöse Ornament der Mantelfalten Christi. — Eine Kreuzprobe und Kreuztragung des Kaisers
Heraklius im Besitz des Fürsten von Waldburg zu Wolfegg und Waldsee (Abb. 34) zeigen alle Merkmale Mult-
scherscher Kunst, wobei eine gewisse Dämpfung und Klärung für die spätere Anselzung des Fragments
sprechen, dessen Rückseite eine Grablegung zeigt, die allerdings stark übermalt ist. Die Kreuztragung
ist trotz dem ähnlichen Thema ganz anders gelöst: hier ist es der Gegensatz einer turmreichen Stadt,
welche gegen eine Menschenmenge ausgespielt wird und auch die Funktion des Tragens ist mehr nach der
Seite der physischen Leistung hin betont. Das Thema scheint Multscher — durch die Fülle der Möglich-
keiten — besonders angesprochen zu haben. In der Weigelschen Sammlung befand sich eine Zeichnung,
die offenbar eine verschollene Komposition von einem anderen Typus wiedergab: der Augenpunkt war
höher genommen, das Gedränge noch lebhafter und überhaupt das Dramatische des Vorgangs noch mehr
unterstrichen.
Auch Multscher blieb ohne Nachfolge, zum mindesten ohne direkte. Der große
Dramatiker vermochte ebensowenig wie der Schilderer Witz schulbildend zu wirken. Das
Verhängnis des niederländischen Einflusses, der um die fünfziger Jahre sich durchsetzte, hat
beider Wirkung gleichsam fortgeschwemmt.
MULTSCHERS ALTAR IN STERZING
521
36. Hans Multscher: Die Jünger am Ölberg. Ausschnitt aus dem Sterzinger Altar 1457
Die zweite große urkundlich aus Multschers Werkstatt hervorgegangene Schöpfung, der
in den Jahren 1457—58 für die Pfarrkirche in Sterzing an der Brennerstraße gefertigte
Altar, ist durch zwanzig Jahre von den Berliner Tafeln getrennt (Abb. 36, vgl. Bd. I,
Abb. 116).*) Die Mehrzahl der geschnitzten Holzfiguren, voran eine Maria mit dem Kinde,
und die gemalten Flügel mit je vier Szenen aus dem Leben Christi und Maria, sind jetzt
im Rathause in Sterzing.
Der Stilabstand der gemalten Teile in Sterzing von den Berliner Tafeln aus dem Jahre 1437 ist, wie
schon erwähnt, so bedeutend, daß sich die Meinung bilden konnte, Multscher habe nur den bildhauerischen
Teil gearbeitet, an den Malereien sei er aber unbeteiligt. Die Urkunde, die ihm die Zusammensetzung,
Vergoldung und Aufrichtung des Hochaltars überträgt, nennt ihn allerdings auch nur als „Tafelmeister"..
Wenn aber die Berliner Tafeln, was doch die Inschrift zu bezeugen scheint, von Multschers Hand herrühren,
so gilt das auch von denen in Sterzing, und eine besondere Künstlerpersönlichkeit, ein „Meister des Ster-
zinger Altars", ist eine überflüssige Annahme. Der Zeitabstand von 20 Jahren, und der in den fünfziger Jahren,
wie sich zeigen wird, in Schwaben einsetzende unmittelbare Einfluß des niederländischen Realismus der nach-
^yckschen Generation, insbesondere des Roger van der Weyden, erklären zur Genüge den Unterschied zwischen
den beiden Werken. Denn trotz der Lockerung der Gruppen, der Klärung des Räumlichen, der schlankeren
gelenkeren Figuren zeigt sich doch bei näherer Betrachtung vieles von dem Stil der Berliner Tafeln lebendig,
z. B. beobachte man den intensiven Gesichtsausdruck, den gepreßten Schmerz in den Gesichtern der um
das Sterbebelt Marias stehenden Apostel, die scharfen, wie mit dem Messer eingeschnittenen Faltenlinien, die
*) Von hier ab wird die Darstellung durch Hermann Schmitz fortgeführt.
Burger, Schmitz, Beth, Deutsde Malerei.
33
522
WEITERE WERKE MULTSCHERS
Hans Multscher: Die hl. drei Könige. Stuttgart, Gemäldegalerie
Behandlung des Holzwerks usw.
Der Goldgrund ist beibehalten,
er ist, wie meist um die M. des
15. Jhhs, in den oberdeutschen
Schulen üblich, mit großen ge-
preßten Granatmustern verziert.
Wie in der Raumdurchbildung —
das Gemach in der Verkündigung
mit Wandbank und Kreuzstock-
fenstern beweist deutlich die nie-
derländische Anregung — so zeigt
sich in der feierlichen Bewegung,
in dem ruhigen Lauf der Falten,
die nur mit schärferen Knicken
auf dem Boden aufstoßen, über-
haupt in dem Wohllaut der Linien
und der klaren Färbung das reife
Alterswerk des damals etwa sech-
zigjährigen Meisters. Das Ge-
drängte, Eindringliche und Stür-
mische, das Laute, Wüste und Ka-
rikierende der Berliner Tafeln,
auch die bräunliche, schwere und
erdige Färbung hat er abgestreift.
Aus dem gleichen Jahre wie der
Sterzinger Altar stammt der 1457
datierte Schmerzensmann in der
Schleißheimer Galerie.
Weitere Bilder Multschers,
wenngleich nicht unbestritten an-
erkannt, die die Verbindung zwi-
schen dem Frühwerk in Berlin und
dem Alterswerk in Slerzing her-
stellen, sind die Altarflügel aus dem
Frauenkloster Heiligkreuztal (Oberamt Riedlingen) in der Stuttgarter — Reiterzug der hl. drei Könige (Abb. 37),
Grablegung Christi — und in der Karlsruher Galerie — Kreuzigung und Tod Maria; in Stuttgart ferner
zwei Tafeln mit den Heiligen Paulus, Lukas, Markus, Dorothea, Johannes Ev. und Margarethe aus Almen-
dingen (O.-A. Ehingen), sämtlich von Konrad Lange zuerst auf Multscher bestimmt. Durch die lichteren
und klaren glasigen, teilweise an Lochners Malweise erinnernden Farben vor damasziertem Goldgrund, sowie
durch die schlankeren gemäßigleren Typen der Figuren rücken sie schon in die zweite Hälfte von Multschers
Schaffen, um die M. des 15. Jhhs. Multschers Lebenswerk hat also, um das zusammenzufassen, in der
schwäbischen Malerei eine wichtige Übergangsstellung inne. Die Werke des Dreißigers wurzeln mit ihren
altertümlichen romanisierenden Bühnenarchitekturen, mit dem reichbewachsenen felsigen braunen Erdreich,
dem ansteigenden Gelände (z. B. im Ölberg) und endlich mit der zusammengeschlossenen dekorativen Färbung
in der noch von Italien angeregten Bodenseemalerei desl. Jahrhundertdrittels; die letzten Schöpfungen aber
leiten eine neue Stilphase ein, die die 2. H. des 15. Jhhs. beherrscht und von dem unmittelbaren Einfluß der
niederländischen Malerei — deren Neuerungen in den Frühbildern Multschers nur erst als allgemeine Ahnung
auftreten — bestimmt wird. Multscher hat offenbar zwischendurch niederländische Tafelbilder zu Gesicht
bekommen; um die M. des 15. Jhhs. begann der Export von niederländischen Altären nach Nieder- wie nach
Oberdeutschland; ein unmittelbares Studium in den Niederlanden, wie bei seinen Landsleuten Witz und Stephan
Lochner, ist nicht anzunehmen. In den Bildwerken des Sterzinger Altars — wir erinnern an die Statuen
des Georg und der Maria und die Bischofsbüsten in Sterzing, an das schwebende Engelpaar im Münchener
Nationalmuseum — behauptet sich stärker als in den Bildern, der ideale weichlinige und rundfaltige plastische
Stil der 1. H. des Jhhs. Für das so wichtige und zum Verständnis unentbehrliche Verhältnis der Tafel-
DER MEISTER DER DARMSTÄDTER PASSION
523
maierei zur Bildhauerkunst in der oberdeutschen
Spätgotik, auf das wir in dem nächsten Abschnitt ein-
gehen werden, ist diese Vereinigung von Malerei und
Bildhauerei in Multschers Werkstatt von großem Ge-
wicht. Noch wenige Jahre vor seinem Tode 1467
finden wir ihn im Dienst der Münsterbauhütte in Ulm
mit Bildhauerarbeiten beschäftigt.
Mit den letzten Werken Multschers
sind wir streng genommen über die „boden-
ständigen Anfänge" der dreißiger bis fünfziger
Jahre des 15. Jhhs., die den eigentlichen Ge-
genstand dieses Abschnitts ausmachen, hinaus-
geschritten.
Es seien nun in Kürze die im Sinne des
Witz und Multscher nach naturalistischer Um-
gestaltung des älteren Stils strebenden Zeit-
genossen in den anderen oljerdeutschen Land-
schaften betrachtet.
Am Mittelrhein wirkt in der neuen
Richtung der von Henry Thode aufgestellte
Meister der Darmstädter Passion um 1440,
so genannt nach zwei hochrechteckigen Altar-
flügeln mit den figurenreichen Darstellungen
der Kreuztragung und Kreuzigung in der
Darmstädter Galerie, wieder mit dem zeitüb-
lichen damaszierten Goldgrund. Die besten
Schöpfungen dieser Werkstatt sind die vier
schmalen hochrechteckigen Tafeln im Kaiser-
Friedrich-Museum, darstellend die Anbetung
der Könige (Abb. 38), die Verehrung des
Kreuzes durch Kaiser Konstantin, die thro-
nende Maria mit dem Kinde und Gottvater
mit dem Leichnam Christi.
38. Mittelrheinischer Meister um 1440: Anbetung der
hl. drei Könige'. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum
Altertümlich ist die gedrängte Gruppierung der
Figuren vor dem hohen kahlen Goldgrund, die nackten
grauen Architekturkulissen — ein romanischer Ruinenbau in der Anbetung der Könige — ein aufgeschnittener
gotischer Chor in der Verehrung des Kreuzes — die wie Kartenhäuser aufgebaut erscheinen. Auch in der
Fassung der hl. Figuren klingt das ältere schmalschultrige Formenideal mit rundlich ovalen Köpfen nach,
indes drängt sich doch in anderen Köpfen, z. B. den bärtigen Königstypen, die Freude am Individuellen
hervor; in den Darmstädter Passionsszenen ist sogar die seelische Erregung durch eine allerdings grimassen-
hafte Aufwärtswendung der Blicke erstrebt. Die reichen Zeittrachten, die Pelzmützen, die großgemusterten
schimmernden Seidendamaste und Samt- und Goldbrokate mit Pelz- und Tuchbesätzen, die blitzenden
Metallgeräte und Schmuckstücke zeugen von dem neuerwachten Gefühl für das Materielle. Neben feierlich
in alter Weise gleitenden Gewändern machen sich auch stärker gebrochene, plastisch modellierte Stoffe geltend.
Die Farben sind hell, durchsichtig und leuchtend, neben Moosgrün fällt ein Violett auf; die Schatten sind
grau, auch die der blaßrosigen Fleischtöne; eine Verwandtschaft mit der Malweise Lochners und der nieder-
rheinischen Schule ist unleugbar. Offenbar nimmt dieser mittelrheinische Meister eine ganz ähnliche Stellung
im Verhältnis zur niederländischen Malerei ein, wie sie bei Lochner beobachtet worden ist.
33*
524
DER MEISTER DES TUCHERSCHEN ALTARES IN NÜRNBERG
39. Konrad Laib von Salzburg 1449: Kalvarienberg. Wien, Gemäldegalerie
In Nürnberg vertritt den bodenständigen Naturalismus in diesem seinem Anfangs-
stadium um 1440 bis 50 der Meister des Tuchersclien Altares in der Frauenkirche. Vier
Tafeln dieses Werkes mit Szenen aus dem Leben Christi und Maria sind bereits im I. Bande
auf Seite 300 abgebildet worden. Ebendort sind auch noch andere Bilder des Meisters aus
dem Germanischen Museum, sowie auf Seite 287 ff. eine Reihe von Nürnberger Meistern
aus den zwanziger bis dreißiger Jahren, aus denen seine Kunst hervorgewachsen ist — so Meister
Berthold, der Meister des Theocarusaltars u. a., abgebildet. Mit seinen südwestdeutschen
Genossen Witz und Multscher verbindet den Tuchermeister die Vorliebe für untersetzte
statuarische Gestalten mit großen Köpfen und ernstem Ausdruck. Sie stehen wie die
Heiligenpaare der Flügel erdenschwer auf beiden Beinen, in schlichte Gewänder von großem,
nur am Boden gebrochenen Faltenwurf gehüllt und haben . das gotische Linienspiel der
Meister vom 1. Drittel des Jhhs. (vgl. z. B. noch den Meister des Bamberger Altars von
MEISTER DER MITTE DES 15. JHHS. IN ERFURT, BRESLAU, SALZBURG 525
1429) abgestreift. Wie die Nürnberger Schule
überhaupt, im Gegensatz zu den rheinisch-
schwäbischen Meistern, so neigt auch der
Tuchermeister zu dunkleren schwereren und
kühleren Farben; die für die M. des 15. Jhhs.
bezeichnende Damaszierung des Goldgrundes
mit großen Mustern ist besonders ausgeprägt ;
schwungvolle lappige Distelranken und als
oberer Abschluß Maßwerkbaldachine füllen
die Flächen hinter den Figuren und geben
im Verein mit der Vermeidung jeglichen über-
flüssigen Beiwerks und mit der noch stark
flächenhaften Haltung den Eindruck strenger
Feierlichkeit und Religiosität.
Dem Tuchermeister verwandte Charaktere sind
der Meister eines Altarflügels mit Passionsszenen
in noch altertümlichen dreiteiligen Baldachingehäu-
sen in der Reglerkirche in Erfurt und der Urheber
des großen Barbaraaltars von 1447 aus der Bres-
lauer Barbarakirche im Museum für schlesische Alter-
tümer in Breslau. Dieser Altar zeigt in der Mitte
die großen Standfiguren der hl. Barbara und der
Heiligen Felix und Adauctus, auf den Flügeln zwölf
kleine Szenen aus der Legende der Heiligen, die
Rückseite enthält in der Mitte eine große Kreuzes-
gruppe und Kreuzabnahme begleitet von je vier
kleineren Bildern aus der Passion, auf den Rück-
seiten der äußeren Flügel Christus und Maria thro-
nend. Die Figurenbildung schwankt zwischen den
idealen Typen der älteren Richtung und neuzeitigen
Charaktergestalten; die Frauen mit sanft ovalen
Köpfen gehören mehr zur ersteren Familie, während
Soldaten, Henker und Knechte dem rauheren Geschlecht der Zeit entstammen; vor gewaltsamen Gebärden
in den Marterszenen schreckt der Meister nicht zurück. Reizend ist der reiche Blumenflor, der den Boden
in den landschaftlichen Bildern bedeckt. Der Goldgrund auf den Innenflügeln ist wieder mit lappigen Blatt-
ranken damasziert. Die Farbe, fast noch reine Tempera, ist durchsichtig und klar und erinnert mehr an
die ältere niederdeutsche Schule (z. B. das Moosgrün), wie überhaupt dieser tüchtige, zweifellos einheimische
Meister — in Breslau bestand nach Ausweis anderer Bilder des Museums während der 1. H. des 15. Jhhs.
eine leistungsfähige Malerschule — keineswegs allein aus der Nürnberger Schule hergeleitet werden kann
oder gar ihr nach Thode zuzurechnen ist. In der Richtung des Tuchermeisters arbeitet in Nürnberg auch
der Meister des Wolfgangaltars in S, Lorenz, dem u. a. noch ein Flügelaltar im Schlesischen Museum der
bildenden Künste in Breslau, eine Gedächtnistafel für den 1449 im Kampfe gegen Albrecht Achilles gefallenen
Anton Imhof nahestehen.
Wie lange noch in den Oberitalien nähergelegenen südostdeutschen Alpenlandschaften
die hier in der ersten H. des Jhhs. so mächtige italienisierende Richtung (vgl. Seite 229 fL)
in Geltung blieb, beweisen die beiden Kalvarienbergdarstellungen des Konrad Laib von
Salzburg, deren eine mit der Inschrift: „d. Pfenning 1449 als ich chun" auf einem Pferde-
geschirr in der Wiener Kais. Gemäldegalerie (Abb. 39), deren andere sehr ähnliche im
Dom in Graz in Steiermark ist und gar erst die Jahreszahl 1457 — dieselbe also wie der
Sterzinger Altar — trägt. Mit der Altsalzburger Schule um 1400, deren Hauptdenkmal
40. Oberrheinisch-schwäbischer Meister um 1 440 : Dame
aus einem Kartenspiel. Stuttgart, Altertumsmuseum
526
KONRAD LAIB. DIE BUCHMALEREI
der Pähler Altar im Bayerischen Nationalmu-
seum in München ist, verknüpfen diese Laib-
schen Tafeln einige um 1 430 entstandene Salz-
burger Bilder, z. B. das Rauchenbergsche Vo-
tivbild in Freising, namentlich der figurenreiche
Kalvarienberg in Altmühldorf, der Flügelaltar
aus Hallein im Salzburger Museum mit der An-
betung der Könige und die beiden Passionsbil-
der in Laufen an der Salzach und in S. Florian.
In den figurenreichen Golgatha-Bildern Laibs
waltet die innigste Berührung mit den ober-
italienischen, speziell den Veroneser und Pa-
duaner Malereien der 1. H. des 15. Jhhs., mit
der Schule des Altichiero und Zevio. Die treff-
lich gezeichneten, in reich vergoldetem Geschirr
prangenden Pferde und Maulesel erinnern an
den großen Veroneser Tiermaler Pisanello. Auch
das weiche Impasto der Farben kommt aus
dieser Schule her, während die Wiedergabe der
Lichteffekte an Rüstungen und Metallgerät auf
die Bekanntschaft mit den Errungenschaften des
niederländischen Naturalismus schließen läßt.
Der Goldgrund ist wiederum mit großen Gra-
natapfelmustern damasziert.
Als Beispiel des Nachwirkens der Schule des
Konrad Witz in den oberrheinischen Gebieten bis in
die Jahrhundertmitfe sei die aus Rheinau stammende, mit dem Wappen der Familie Oning und der Jahreszahl
1449 versehene Tafel mit Hgurenreicher Kalvarienbergdarstellung in der Schaff hausener Altertumsammlung
nachgetragen. Auch in dem aus der Gegend von Konstanz stammenden kleinen Altar mit der Kreuzesgruppe
und statuarischen Heiligengestalten auf den Flügeln in der Großherzogl. Gemäldegalerie in Karlsruhe ist
der Stil des bodenständigen Naturalismus der oberrheinisch-schwäbischen Landschaft noch wirksam. Die in
pelzgefaßte Granatstoffe gekleideten Figuren sind noch untersetzt, feierlich-streng in der Haltung, und der
Goldgrund ist mit einem stark vertieften gotischen Granatdamast sehr schöner Zeichnung gemustert.
Zum Schluß dieses Abschnittes ist ein kurzer Blick den außerhalb der Tafelmalerei
gelegenen Gebieten der malerischen Künste zu widmen. Auch in ihnen äußert sich natür-
lich seit den dreißiger Jahren des 15. Jhhs. der Umschwung zum Naturalismus. Von besonderer
Bedeutung ist in dieser Zeit die Buchmalerei im Südwesten Deutschlands.
Die sorgfältige, mit Gold gehöhte Deckfarbenmalerei, die noch in der Toggenburgbibel des Berliner
Kupferstichkabinetts um 1411 ein treffliches Werk der ßodenseegegend aufweisen kann (weitere Denkmale
der bayerisch-österreichischen Buchmalerei derart siehe auf Seite 220 ff. des 1 . Bandes) tritt allerdings bald
völlig zurück gegenüber der leicht mit Wasserfarben getönten flotten Federzeichnung. Aus dem Süden
Schwabens nennen wir als charaktervolle Vertreter dieses Zweiges die Illustrationen von Ulrich von Richen-
thals Chronik des Konstanzer Konzils um 1430 in Konstanz und in Aulendorf (Abb. 41), die oben schon
gestreift wurden, und das Talhoffer Fechtbuch von 1443 in Gotha. Die häufigeren Wiederholungen der
Zeichnungen — das Talhoffersche-Fechtbuch hat z. B. sein Vorbild bereits in einer Handschrift von 1389 —
lassen erkennen, daß die Schreib- und Malstuben, die sich mit dem Herstellen von illustrierten Handschriften
befaßten, ihre Vorlagen fabrikmäßig wiederholten. Dadurch erklärt sich auch der Umstand, daß altertüm-
liche Stilelemente, namentlich die flächige raumlose Kompositionsweise hier jetzt noch nachwirken, und daß
41. Oberrheinisch-schwäbischer Meister um 1430
Aus Richenthals Konzilschronik. Konstanz, Ros
gartenmuseum
BUCHMALEREI; STUTTGARTER KARTENSPIEL
527
42. Baseler Wirkteppich aus Kloster Muri um 1430. Gries bei Bozen, Kloster
sich die Wendung der Zeit auf die Schilderung der umgebenden Natur stärker nur im einzelnen, in den
Köpfen, den Pferden und Trachten äußert. Weitere süddeutsche Handschriften der vierziger Jahre von kunst-
geschichllichem Wert sind die Handschrift der Bibliothek zu Kassel mit Planetenbildern von 1 445 und Hart-
liebs Handschrift über Angriff und Verteidigung fester Plätze um 1440, im Besitz von Rosenthal in München.
Endlich verdienen die aus der Schreibstube des Diebolt Lauber in Hagenau im Elsaß zwischen 1427 bis
1467 hervorgegangenen, mit Federzeichnungen ähnlich den obigen geschmückten Handschriften Erwähnung.
Die umfangreiche Sammlung ist lehrreich für die Kenntnis der geistigen Interessen der Besteller, die sich
aus fürstlichen, adligen und besseren Bürgerkreisen Südwestdeutschlands zusammensetzen. Nebenden Historien-
bibeln werden Dichtungen und Schriften der mittelhochdeutschen Literatur abgeschrieben und illustriert, die
schon in der schwäbisch-rheinischen Handschriftenillustration des 14. Jhhs. eine so wichtige Rolle spielten:
Konrad von Würzburg, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg, Wirnt von Grafenbergs Wigalois,
ferner Megenbergs Buch der Natur, der Schachzabel und Reimchroniken. Die Illustrationen sind zwar
meistens handwerklich, aber wichtig ist diese Gruppe oberdeutscher Handschriften, weil sie die Vorläuferin
des in den sechziger Jahren beginnenden gedruckten und mit Holzschnitten verzierten oberdeutschen Buches
ist. Die Zeichnungen der Richenthalschen Konzilchronik sind z. B. in den siebziger Jahren als Holzschnitte
erschienen.
• Auf die wichtige Rolle, die das südliche Deutschland in der damals beginnenden Entwicklung des
Kupferstiches gespielt hat, wurde oben hingewiesen. Als das frühest datierte Werk dieser Kunst sei hier
noch die mit der Jahreszahl 1446 versehene kleine Passion im Berline'r Kupferstichkabinett verzeichnet, die
wahrscheinlich in Nürnberg entstand. Im Anschluß an den genannten, am Oberrhein angesessenen Kupfer-
stecher, den Meister der Spielkarten, in dem der vorhin geschilderte Stil der südwestdeutschen Feder-
zeichnung seine schönste Blüte entfaltet, verdient noch das köstliche, in .Deckfarben gemalte Kartenspiel in
der Stuttgarter Altertümersammlung Erwähnung (Abb. 40). Hier erscheinen ähnlich wie auf den gestochenen
Spielkarten Herren und Damen in den höfischen Trachten um 1440 bis 50, jugendlich reizende Gestalten,
528 OBERRHEINISCHE BILDTEPPICHE. WANDLUNG DER BAUKUNST
zuweilen von Tieren begleitet, auf einem liebevoll gejiialten blumenreichen Rasen. Der Zusammenhang mit
der mehr lieblichen Minnekunst des Oberrheins, aus der die Solothurner Madonna (vgl. Abb. Bd. II) und
das Frankfurter Liebesgärtlein hervorgingen, ist deutlich. Aus dem Kunstkreis des Spielkartenmeisters
stammen endlich auch einige entzückende wollgewirkte oberrheinische, vermutlich in Basel gefertigte
Wandbehänge. Sie stellen Mädchen und Jünglinge mit Fabeltieren in Minnegesprächen dar, auch wilde
Männer u. dergl.; der Grund besteht aus Blumenranken oder den um 1440—50 in den Hintergründen der
Tafelmalerei, wahrzunehmenden Granatmustern (Abb. 42). Beispiele in Basel, in Gries bei Bozen aus dem
Schweizer Kloster Muri, in den Kunstgewerbemuseen von Berlin, Frankfurt und in Sigmaringen. Die Bild-
teppiche wurden als Rücklaken hinter den Wandbänken aufgehängt, sie sind für die Gesamtgeschichte der
oberdeutschen Malerei wertvoll, da sie den Stil der fast gänzlich zugrunde gegangenen Wandmalerei des
15. Jhhs. in Burgen und Patrizierhäusern vergegenwärtigen.
Die oberdeutsche Malerei des zweiten Drittels des 15. Jhhs. teilt sich also deutlich in
zwei Richtungen. Die eine bewahrt sich stärker das Linien- und Flächenempfinden der vor-
aufgehenden idealisierenden Epoche — sie wird durch Moser, Konrad Laib, durch den Spiel-
kartenmeister und die oberrheinischen Bildwirkereien bezeichnet, die andere vorwärtsstrebende
sucht unter fast völliger, oft rücksichtsloser Preisgabe des dekorativen Schönheitskanons der
Gotik die realistische körperhafte Wiedergabe der Erscheinung : Witz, Multscher, der Tucher-
meister sind ihre Führer. Eine gemeinsame Grundtendenz aber läßt sich als Ausdruck eines
durchgehenden neuen Zeitfühlens erkennen. Das ist der Drang nach Bewältigung des
Raumes, nach Überwindung des Flachen. Damit hängt das Erwachen des Blickes für die
Landschaft aufs innigste zusammen, das besonders im Bodensee- und Oberrheingebiet statt-
findet. Wir haben hier den Punkt, wo sich die Malerei der Herrschaft der Architektur ent-
windet, unter der sie seit dem hohen Mittelalter gewesen war. Rein äußerlich bekundet sich
das in dem Zurücktreten der Wandmalerei, die ja noch in den ersten Jahrzehnten des 15. Jhhs.
sowohl am Bodensee, wie in Nordschwaben, in Nürnberg wie in den Tiroler und österrei-
chischen Ländern die ausgebreitetste Pflege gefunden hatte. Das Tafelbild tritt in den Vor-
dergrund.. Ganz gewiß ist es, daß dieser Umbildung oder vielmehr Erweckung des Raum-
empfindens in der Malerei eine entscheidende Umwandlung des Raumgefühls und -gestaltens
in der Baukunst voraufgegangen sein muß. Tatsächlich hat sich in der oberdeutschen Bau-
künstlergeneration um 1400 die tiefgreifende Umwälzung von dem energisch aufwärtsstre-
benden, organisch gegliederten Raumkörper der Hochgotik zu dem kompakten, ruhig um-
schlossenen Raumbilde der Spätgotik vollzogen. Es genügt, den Meister des Ulmer Münsters
Ulrich von Ensingen (f 1416) und seine Söhne, die Schöpfer des Berner Münsters, sowie die
Meister der Landshuter St. Martinskirche (1400) und der Frauenkirche in Ingolstadt (1425)
und anderer Frühwerke des bayerischen Hallenbaus zu erwähnen, um anzudeuten, was damit
gemeint ist. Die Umwälzung der oberdeutschen Malerei zum Naturalismus entspringt somit
einer allgemeinen inneren Wandlung im Kunstleben der Nation; in gewissem Sinne kann
man sie eine Evolution, eine Entfaltung aus eigener Kraft nennen, „von bodens,tändigen
Anfängen" sprechen, und die früher als notwendig vorausgesetzte Einwirkung der Nieder-
länder tritt in den Hintergrund; Aber nicht zu leugnen ist, daß die niederländischen Zeit-
genossen, die Eycks, Roger und der Flemallemeister, sich doch in viel stärkerer Weise unab-
hängig von der gotischen Architektur gemacht, und das eigentlich Bildmäßige errungen haben.
DIE ÜBERGANGSZEIT UM 1450—1460 529
D
IX.
Der spätgotische Naturalismus im letzten Drittel des 15. Jhhs.
Einleitung.
ie oberdeutsche Malergeneration des zweiten Drittels des 15. Jhhs., an deren Spitze Witz,
Multscher, der Spielkartenmeister, der Meister des Tucherschen Altars u. a*. standen,
hat die ideale verklärende, dekorative Stilrichtung der voraufgehenden Zeit überwunden und
den Weg zur Darstellung der im Lichte scheinenden körperhaft-räumlichen Welt gefunden.
Zwischen den Jahren 1450 und 1460 tritt aber, ganz ähnlich wie in Köln nach Stephan
Lochners Tode (1451), ein Stillstand in der künstlerischen Fortentwicklung ein. In den
unruhvollen Jahren nach dem Baseler Konzil (1449), mit dem Regierungsbeginn Kaiser
Friedrichs III. scheint sich eine Ermattung des künstlerischen Strebens zu bemächtigen. Die
große Seltenheit von Tafelbildern gerade dieser Jahre bekundet die Schwere der Zeit, in der
Oberdeutschland von zahlreichen Fehden, unter denen die des Markgrafen Albrecht Achilles
mit den Nürnbergern die heftigste war, heimgesucht wurde. Was wir an Werken nach der
Mitte des Jahrhunderts ansetzen können, bewegt sich in äußerlicher Wiederholung von na-
turalistischen Einzelzügen, wie sie die vorige Zeit aufgebracht, ohne daß ein energisches
Weiterstreben zu beobachten wäre. Beachtenswerte Beispiele dieser Übergangszeit in Schwaben
sind z. B. die Altarflügel aus Rieden bei Hall in der Stuttgarter Gemäldegalerie mit Bildern
aus dem Marienleben, die Anbetung der Könige und der hl. Georg zu Pferde auf dem Altar
der Kirche zu Scharen stetten bei Blaubeuren von einem Nachfolger Multschers; Tod und
Krönung Marias und Anbetung der Könige vom Meister der Sammlung auf Schloß Lichten-
stein (Herzog von Urach), ebendort die beiden Tafeln mit dem knienden Herzog Ulrich von
Württemberg und seinen drei Frauen und die edle, aus Multschers Nachfolge hervorgegangene
Passionsgruppe mit kniender Stifterin in der Liechtensteingalerie in Wien; fortge-
schrittener im Sinne des Naturalismus die Anbetung der Könige und Anbetung des Kindes
mit reizvollen heimischen Landschaftshintergründen von einem schwäbischen Meister um
1450—60 im Augsburger Maximiliansmuseum (Bd. I, Abb. 114). Aus Nürnberg führen wir
den Löffelholzaltar in der Sebalduskirche von 1453 an, der im geschnitzten Mittelschrein
Szenen aus dem Leben der Katharina und ebensolche nebst der Anbetung der Könige und
dem hl. Georg auf den gemalten Flügeln enthält. Geringe Raumdurchbildung ist fast allen
oberdeutschen Malerwerken gegen 1460 gemeinsam. Kein Zweifel: im Zusammenhang der
kunstgeschichtlichen Gesamtentwicklung betrachtet sind die Bestrebungen der Zeitgenossen
des Witz und Multscher nur Ansätze geblieben, die keine organische Fortbildung gefunden
haben. Wie schon häufig, so bedurfte die deutsche Kunst auch jetzt abermals eines Impulses
von außen. Eine neue, stärkere Welle des niederländischen Naturalismus mußte kommen,
um das festgefahrene Schiff flottzumachen. Erst das Vorbild der Niederländer riß die deutschen
Meister zu erneuter lebhafterer Vertiefung in die Natur hin. Wie am Niederrhein der Meister
des Marienlebens (Bd. II, S. 438) am Anfang der sechziger Jahre den Stil der nach-eyckschen
flandrischen Malergeneration, des Roger van der Weyden und des Dirk Bouts einführt:
so erscheinen gleichzeitig im Süden Deutschlands an weit entfernten Stellen Bahnbrecher
530
DIE BAHNBRECHER DES REALISMUS
43. Caspar Isenmann von Colmar 1462 — 65: Geißelung Christi. Colmar, Museum
oder Übermittler der neuen Botschaft, die vorher bereits als eine mehr allgemeine Kunde
durch die oberdeutschen Werkstätten gegangen war : die wichtigsten Künstler des Neuen sind :
Isenmann im Elsaß, Herlin und Schüchlin in Schwaben und Hans Pleydenwurf
in Nürnberg. Zweifellos haben diese in den Niederlanden selbst vor den Bildern Rogers und
seiner Schule studiert. Die in der zweiten Hälfte des 15. Jhhs. kraftvoll erblühenden Handels-
beziehungen zwischen den oberdeutschen Reichsstädten und den großen Städten der Nieder-
lande haben solchen künstlerischen Verkehr befördert. In der gleichen Zeit, um 1455, ging
z. B. Albrecht Dürers Vater, der Goldschmied Albrecht Dürer, in die Lehre nach den Nieder-
landen zu den großen Meistern, wie uns der Sohn berichtet. Auch kamen niederländische
Künstler nach Oberdeutschland, so Hans von Mecheln nach dem Elsaß und Nicolaus Lerch
von Leyden nach Straßburg und Wien. Er regte die oberrheinische, die schwäbische und
indirekt auch die Nürnberger, ferner die Bildhauerkunst der Donaulande im Sinne des spät-
gotischen Naturalismus an. Endlich wurden Altarwerke — wie der Fronaltar von S. Ulrich
1455 — und andere Kunstwerke, namentlich Gobelins und Silberarbeiten aus Flandern nach
Oberdeutschland eingeführt.
Abgesehen von der überlegenen malerischen Begabung hat die Konzentration des Kunst-
lebens der Niederlande um einen Mittelpunkt, den reichen burgundischen Herzogshof, bewirkt,
daß sich hier die Kunst im Zusammenhang organisch entwickeln konnte. In Oberdeutschland
dagegen hatte es in der ersten Hälfte des 15. Jhhs. an seßhaften Künstlern gefehlt; wie die
OBERDEUTSCHLAND UNTER FRIEDRICH III.
531
44. Caspar Isenmann von Colmar 1462—1465: Passionsszenen. Colmar, Museum
Steinmetzen und Glasmaler zogen auch die Tafelmaler, fahrenden Leuten gleich, auf der
Suche nach Aufträgen umher. C. Witz ist dafür ein Beispiel. Jetzt treten eine Reihe weit
zerstreuter Städte auf — Colmar, Straßburg im Elsaß, Ulm und Nördlingen, später Augsburg
in Schwaben, Nürnberg, München, Salzburg, um einige wichtigere zu nennen — in denen
sich eine parallele Entwicklung beobachten läßt: aber die Ansammlung der künstlerischen
Kräfte auf einen Punkt, und die Vereinigung der Bestrebungen auf ein Ziel, die erst einen
Stil gebären können, suchen wir umsonst.
Das Kunstleben Oberdeutschlands in der fraglichen Zeit ist ein Spiegelbild der politischen
Zustände dieser deutschen Kernlande unter Friedrichs III. Regierung (1440—1493). Während
in Frankreich, England und Spanien in der zweiten Hälfte des 15. Jhhs. die Grundlagen zu
nationalen Monarchien entstehen, scheint Süddeutschland in eine große Zahl von Dynastien,
geistlichen Herrschaften, Ständen, Herren und Reichsstädten auseinanderzustreben, die in jahre-
langen Fehden — als gäbe es kein Oberhaupt des Reiches mehr — gegeneinander wüten.
Als Horte und Förderer der Kunst erlangen die erstarkenden Reichsstädte ausschlaggebende
Bedeutung. Ein äußerst lebendiges Streben im Einzelnen und Individuellen, bei starkem
Mangel durchgehender geistiger und politischer Strömungen, ist das Kennzeichen des öffentlichen
Lebens Oberdeutschlands dieser Zeit. Im Schlußabsatz dieses Kapitels werden die analogen
Züge in der Malerei erscheinen.
Die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts hatte als Hauptaufgabe die Ausschmückung
der großen städtischen Münster- und Pfarrkirchen, deren Bau in dieser Zeit beendet wurde.
Der Malerei fiel die Bemalung der großen, reich mit Schnitzwerk geschmückten Altarschreine
zu. Mit der Holzbildhauerei werden wir sie, wie schon bei Multscher, fürderhin in innigster
532
CASPAR ISENMANN IN COLMAR
Verbindung wirken sehen. Der Tafel-
malerei ebenbürtig an Bedeutung ist die
Glasmalerei der Spätgotik in Ober-
deutschland. Eine große Tätigkeit ent-
faltete sich auch in den graphischen
Künsten, in der Handschriftenillu-
stration, die namentlich in den rhein-
schwäbischen Landschaften erblühte, im
Kupferstich und namentlich im Holz-
schnitt, der im Verein mit dem Buch-
druck in den oberdeutschen Städten,
voran in Ulm, seit den 70er Jahren eine
ungeahnte Verbreitung fand und auf das
geistige Leben weiter Volkskreise Ein-
wirkung gewinnen mußte. Endlich ist
die Blüte der Bildwirkerei, die nament-
lich am Oberrhein zu- suchen ist, nicht
zu vergessen.
Ober- und Mittelrhein.
Eine natürliche Einfallpforte des
niederländischen Einflusses scheint das
an das burgundische Herzogtum gren-
zende Elsaß gewesen zu sein. Fast
gleichzeitig mit dem Bildhauer Nicolaus
Lerch von Leyden (1463), dessen beide in Gipsabgüssen im Straßburger Frauenhaus erhal-
tenen Büsten an der Spitze der spätgotischen realistischen Porträtplastik Oberdeutschlands
stehen, tritt in dem, 1462—65 für die Martinskirche in Colmar gemalten Altar des Caspar
Isen mann der unmittelbare Einfluß des Roger van der Weyden hervor (Abb. 43, 44). Urkundlich
sind der Aufenthalt eines Malers Hans von Mecheln im Elsaß von 1460—64 und Beziehungen
dieses Meisters zu Isenmann in Colmar überliefert. Ganz ähnlich wie in denselben Jahren
der Meister des Marienlebens am Niederrhein, so verteilt auch Isenmann auf seinen jetzt im
Colmarer Museum befindlichen breitgezogenen Passionsszenen die Gestalten locker über die
Fläche, die Gebundenheit der älteren Richtung auflösend. Die hageren schlanken Gestalten
stehen vereinzelt in den nackten, von kahlen, spärlich bewaldeten Hügeln begrenzten Land-
schaften, die von Schlängelwegen durchzogen sind und sich in stillen Linien, selten von fernen
Stadtansichten unterbrochen, gegen den Goldgrund abheben. Mit dem Marieniebenmeister
verknüpft den Colmarer Meister auch die feierliche maßvolle Haltung der hl. Personen, die
Beschränkung auf die wichtigsten Figuren der Handlung. In der Bewegung, namentlich der
Schergen auf den Passionsbildern, ist er lebhafter wie der Niederrheinländer, insbesondere
das tänzerartige Ausschreiten magerer, knappgewandeter Männergestalten ist bezeichnend;
von größerem Liebreiz sind die aus dem Leben gegriffenen Frauengestalten mit rundlichen,
von Flechten umwundenen Köpfen und pelzbesetzten Schnürleibchen, auch unter den Männer-
köpfen fällt eine Reihe breiter und knochiger Physiognomien durch ihren lebenswahren
Charakter auf.
45. Meister E S von 1 466 : Christuskind im Bade. Kupfer-
stich. B. 85
ELSÄSSISCHE GLASGEMÄLDE UND BILDTEPPICHE. MEISTER ES 533
Gleichzeitig mit Isenmann tritt im Elsaß eine Glasmaler Werkstatt auf, deren Sitz
wahrscheinlich in Straßburg war, die einen ganz ähnlichen naturalistischen Stil aufweist.
Die Jahreszahl 1461 tragen die Glasgemälde im Chor der Kirche in Walburg bei Straßburg,
deren dem Isenmann verwandte Passionsdarstellungen als früheste Beispiele farbige, mit
großen Granatapfelmustern verzierte Hintergründe zeigen. Feurige bunte Gläser und
kraftvolle Schwarzlotmodellierung ist diesen Fenstergruppen eigentümlich; ebenso wie die
kräftigbunten, stark modellierten Ölfarben in der Tafelmalerei nun herrschend werden. Aus
dieser Glasmalerwerkstatt geht der fruchtbarste süddeutsche Glasmaler Hans Wild hervor,
dessen schönste Leistung in Straßburg selbst, die Glasgemälde von 1480 in der Magdalenen-
kirche vor einigen Jahren durch Feuer zugrunde gegangen sind. Keine Stadt hat überhaupt
so viel wie Straßburg von den Erzeugnissen seiner älteren Kunst eingebüßt. Und dabei ist
die Stadt, schon als Hauptort der deutschen Steinmetzenhütten, zweifellos das wichtigste
Zentrum der Kunst im Südwesten Deutschlands gewesen; auch Dürer fand hier bei seiner
Wanderung Anfang der neunziger Jahre einen Lehrer.
Endlich gingen aus Klöstern Straßburgs und der Nachbarschaft eine Reihe durch
anmutige Erzählung ausgezeichneter gewirkter Bildteppiche mit Heiligenlegenden und
Minnepoesien hervor, deren noch eine Anzahl im Kloster Odilienberg und in Straßburg und
anderwärts erhalten sind. In diesen Bildteppichen und noch mehr in einzelnen Elsässer
Glasgemälden der siebziger Jahre, z. B. einem solchen in St. Georg in Schlettstadt, in einigen
Stifterfiguren im Clunymuseum und in Passionsszenen in der oberen Pfarrkirche in Zabern
kann man eine Berührung mit dem Meister ES von 1460 wahrnehmen.
Der Meister ES, dieser ungemein fruchtbare und anmutige Kupferstecher, nach dem
Buchstaben auf einzelnen seiner Blätter genannt, war von etwa 1460 — 80 am Oberrhein, in
dem südlichen Schwaben, vielleicht in Straßburg und Basel tätig. Isenmanns hagere, elegante,
mit übereinandergestellten Beinen einhertänzelnde Modegestalten^ die hübschen Frauen mit
aufgeflochtenen Zöpfen, der scharfe Faltenstil finden sich auch in den Stichen des Meisters E S
(Abb. 45, 46). Ein Zusammenhang besteht auch zwischen ihm und dem früher genannten
Spielkartenmeister, der ebenfalls am Oberrhein um die Jahrhundertmitte gewirkt hatte. Ein
Vergleich zwischen beiden Stechern macht aber die um 1450—60 eingetretene Stilumwälzung
offenbar: hagere, in den Gelenken zierlich bewegte, spitzig einherschreitende Jünglingsgestalten
in kurzen knappen Wämsern, sich anschmiegenden Hosen und spitzen Schnabelschuhen, die
Frauen mit engen Ärmeln, hohen zugespitzten, die kleinen Brüste zeigenden Leibchen und
faltenreichen, vorn aufgerafften Röcken treten an die Stelle der untersetzten, viel schlichteren
Figuren des Spielkartenmeisters. Eckig, in kleinen Brüchen geknickte Falten an Stelle der
noch fließenden Gewandlinien. Die mit kleinen Strichen und Häkchen modellierende Kupfer-
stichtechnik geht über den Spielkartenmeister in der Tonwirkung hinaus. Neben das religiöse
Stoffgebiet (Bd. I, Abb. 115) stellen sich ebenbürtig die weltlichen Gegenstände. Namentlich
sind es Minneszenen, Bilder aus dem Leben der ritterlichen und patrizischen Gesellschaft,
Jünglinge und Mädchen beim Minnespiel, Wappenhalter, Kartenspiele, Tiere, Vögel usw.
Hier kommt das rege Naturgefühl der Zeit, ihr Sinn für das einzelne, die erwachte Freude
am Alltäglichen, an der eigenen Erscheinung in köstlicher Weise zu Worte. Eine Anzahl von
Goldschmiedeentwürfen des Meisters ES — darunter eine große Monstranz im Berliner
Kupferstichkabinett — , deutet auf die enge Beziehung der oberrheinischen Kupferstiche zu den
Goldschmieden hin. Die Erfindung des Kupferstichs ist wahrscheinlich in oberrheinischen
Goldschmiedwerkstätten erfolgt, zunächst wurden hier Abdrücke von Metallgravierungen ohne
534
MEISTER ES. BASELER WIRKTEPPICHE
46. Meister ES von 1466: Minneszene. Kupferstich
Absicht der Vervielfältigung hergestellt. Eine bestimmte Gruppe zylinderförmiger, nach oben
erweiterter Deckelbecher auf drei Füßen mit Gravierung und Schmelzmalerei scheint mit der
Werkstatt des Meisters ES zusammenzuhängen. Einige befanden sich im Besitz Kaiser
Friedrichs III., der, ein Prototyp seiner Zeit, eine kindliche Liebhaberei für Prunkgefäße,
Kleinodien und Edelsteine hatte. Die Verbindung der zeichnenden Künste mit der Goldschmiede-
und Gravierkunst hat zur Ausbildung des zierlichen scharfen und kniffeligen spätgotischen
Stils in der oberdeutschen Malerei beigetragen.
Auch auf die Kunsttätigkeit in der Nordschweiz hat die Kunst des Meisters E S eingewirkt ; ist doch
sein Hauptstich, die Madonna von Einsiedeln von 1466 in spätgotischem maßwerkverziertem Chorgehäuse,
ein Wallfahrtsblatt dieses Schweizer Klosters gewesen. Eine Reihe von Baseler Bildwirkereien der
siebziger bis achtziger Jahre mit Fabeltieren, Jünglingen und Mädchen und Minneszenen usw. steht seinem
Stil so nahe, daß bei den besten Stücken (wie dem langen Laken im Besitz von Herrn Engel Groß in Thonon
in der französischen Schweiz, Abb. 47) an Vorzeichnungen des Künstlers zu denken ist. Die Hintergründe
werden hier häufig von Blumenstaketen gebildet, die bereits in der Madonna von Solothurn (Abb. Bd. 2)
auftreten. In diesen farbenbunten Wollwirkereien waltet eine köstliche Jugend.- und Frühlingslust, ein frohes
Naturgefühl; nicht nur in der Zeichnung der schlanken, knapp gekleideten Jungen und Mädchen mit blumen-
bekränztem Lockenhaar, auch in der Stilisierung von Pflanzen und Getier ist ein so energisches feines Gefühl
für das Dekorative lebendig, daß man behaupten kann: darin offenbart sich der Geist der süddeutschen
Spätgotik viel freier und stärker als in den mühsamen kirchlichen Tafelbildern. Auch die Nordschweizer
Glasmalerei des letzten Drittels des 15. Jhhs., die in Basel und Zürich ihre Hauptsitze hatte, entwickelt
SCHWEIZER WAPPENSCHEIBEN. BUCHMALEREI
535
47. BaselerWirkteppich um 1 470 : Minneszene. SchloßThonon, Besitzer HerrEngel Groß
sich im Anschluß an den Stil des Meisters ES. Neben vereinzelten früheren Vierpaßscheibchen mit wilden
Männern und Tieren sind als Erzeugnisse von hohem künstlerischem Wert eine Anzahl meist rechteckiger
„Standesscheiben" zu nennen mit den Wappen der verschiedenen „Orte", gehalten von sehnigen Landsknechten,
geharnischten Rittern, Knappen und Edeldamen oder wilden Männern. Das Züricher Landesmuseum besitzt
die schönste Sammlung dieser Art. Die Umrahmung mit Strebepfeilern und gotischen Flachbögen wie die
damaszierten farbigen Hintergründe beleuchten die enge Verbindung, in der die später zu so großer Selbst-
ständigkeit gelangte „Schweizer Wappenscheibe" damals, um 1500, noch mit der kirchlichen Monumental-
glasmalerei stand.
In der Handschriftenillustration, die ja auf die Kupferstichkunst von Einfluß
war, stehen wiederum die oberrheinisch-schwäbischen Landschaften an erster Stelle, und auch
auf diesem Gebiete beobachten wir um 1450 bis 1460 den Umschwung zum naturalistischen
spätgotischen Stil unter der Führung des Meisters ES. Die Federzeichnung mit leichter
536
BUCHMALEREI. HOLZSCHNITT
n*-*-
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48. Oberrheinisch-schwäbischer Meister um.
1460: Aus Richenthals Konzilschronik, Kon-
stanz
49. Werkstatt des Meisters E S : Talhoffers Fecht-
buch 1467. Gotha
Aquarellierung steht wieder im Vordergrunde. Zwei Handschriften aus diesem Jahrzehnt sind
hier namentlich anzuführen, da sie im Thema Wiederholungen älterer, obengenannter Dar-
stellungen sind: die späteren Illustrationen der Konstanzer Konzilschronik im Rosgarten-
museum in Konstanz (Abb. 48) von etwas flüchtiger Arbeit, und die künstlerisch höher
stehende, 1 467 für den Herzog Eberhard von Urach gefertigte Ausgabe des Talhofferschen
Fechtbuches in Gotha (Abb. 49). Die energische Zeichnung der schlanken, stark bewegten
Fechterpaare, die feine Schraffierung bekunden eine unleugbare Verwandtschaft mit den
Stichen des Meisters E S. Von diesem sind auch einige Federzeichnungen erhalten.
Mit dem Stil der Federzeichnung hängt aber ferner der Holzschnitt zusammen, der
jetzt zwischen 1460 und 1470 in das gedruckte Buch seinen Einzug hält und mit diesem
zugleich die geschriebenen und gemalten Handschriften allmählich in den Hintergrund drängt.
Zuerst wurden die gedruckten Bücher nachträglich mit Initialen und Bildern bemalt; der Drucker
sparte im Satzspiegel die Stellen für den Miniator aus ; ein schönes Beispiel dieser Arbeit ist der 1 465 von
Peter ScheKer in Mainz gedruckte Justinian in der Aschaffenburger Schloßbibliothek. Die erste Anwendung
der Holzstöcke in Gemeinschaft mit den beweglichen Lettern soll der Drucker Pfister in Bamberg gemacht
haben; die von ihm gedruckten, mit künstlerisch geringwertigen Holzschnitten versehenen Bücher „Boners
Edelstein" 1461, die bekannte Fabelsammlung, und die vier Historien von Joseph, Daniel, Esther und Judith
1462 gelten als die frühsten Proben. Die erste Blütezeit des Buchholzschnitles beginnt um 1470; Ulm und
Augsburg, die Vororte der schwäbischen Kunst, sind die bedeutendsten Mittelpunkte in dieser Zeit. Die Drucker
Günther Zainer (1471— 78), Joh. Zainer, Joh. BämJer (seit 1478), Hans Schönsperger (seit 1481), Erhardt
Radtoldt (seit 1486) haben eine große Anzahl illustrierter Bücher herausgegeben. Die Bibel, religiös-philo-
sophische Schriften, das Speculum humanae salvationis, die Geschichte Trojas, Boccaccio über die berühm-
ten Weiber, besonders Fabeln (Äsop usw.) werden mit Holzschnitten erläutert. Eine kindliche Fabulier-
und Erzählerlust ergeht sich darin; künstlerisch sind diese Holzschnitte meist primitiv; nur starke Umriße
sind gegeben, ohne Schraffuren ; der Haupteffekt beruht in dem dekorativen Zusammenwirken der Zeichnung
mit dem kraftvoll schwarzen Satzspiegel (Abb. 50). Die Entwürfe zu diesen Holzschnitten wurden von
den Brief- und Buchmalern geliefert; aber durch die fabrikmäßig hergestellten Holzschnitte ist der Stil der
Zeichnung so sehr vergröbert, daß man umsonst nach individuellen Zügen sucht. Im allgemeinen herrscht
eine dem Meister ES verwandte Stilrichtung; in einer Anzahl von Ulmer Drucken Johann Zainers um 1472
hat man Vorzeichnungen des jugendlichen Hausbuchmeisters festzustellen geglaubt.
MARTIN SCHONGAUER. SEINE GEMÄLDE
537
50. Schwäbischer Meister: Holzschnitt aus Äsops Fabeln. Ulm, Joh. Zainer 1475
Derbedeutend ([iDie.j:.lablV6anabülcan vn^a^10l1^än8l^lß
ste Meister der ober- -^ .-«av ^
rheinisch-elsässi- f^^S J^^^ /^J3^ »s'<n5^
sehen Schule, Mar- i^J! M ^M ^1^ JS i-l^^ V"^^
tinSchongauer in
Kolmar, ist nicht
nur für die Stilent-
wicklung am Ober-
rhein, sondern in
ganz Oberdeutsch-
land von entschei-
dendem Einfluß ge-
wesen. Seine Kup-
ferstiche sind in
Maler-, Bildhauer-
und Goldschmiede-
werkstätten zahl-
reich als Vorlagen
verwendet worden.
Neben Dürer ist er
der einzige altdeut-
sche Künstler, dessen Namen damals schon über die Alpen nach Italien gedrungen ist.
Ausgehend von der Kunst Isenmanns und nicht ohne Berührung mit dem Meister E S hat
er als erster das noch Starre, Steife und Gebundene dieser Generation ins Bewegte, Ge-
schwungene, ja, wenigstens relativ, ins Malerische umgebildet und damit erst das Formgefühl
der deutschen Spätgotik völlig entfesselt.
Geboren um 1445 in Augsburg als Sohn des Goldschmiedes Kaspar Schongauer, siedelte
er mit seinem Vater frühzeitig nach Kolmar über. Dem Meister E S und später Albrecht
Dürer ähnlich hat auch Martin ohne Zweifel den ersten Kunstunterricht in der väterlichen
Goldschmiedewerkstatt erhalten. In der Malerei war sein erster Lehrer wahrscheinlich Kaspar
Isenmann in Kolmar, durch den er alsbald auf Roger van der Weyden gewiesen wurde. In
dessen Werkstatt — Roger selbst starb bereits 1466 — hat Schongauer die stärksten Ein-
drücke empfangen; schon der Lütticher Maler Lambert Lombard berichtet in einem Briefe
um die M. des 16. Jhhs., Schongauer sei des großen Roger von Brügge Schüler gewesen.
Lombard fügt hinzu, er stehe diesem im Kolorit aber nach. Schongauer hat in der Tat die
Malweise Rogers ins Zeichnerische und dessen Formensprache ins Hagere und Scharfe um-
gestaltet. Seine erhaltenen Tafelbilder sind von größter Seltenheit. An der Spitze steht die
einzig gesicherte große Tafel der Madonna im Rosenhag in der Martinskirche in Kolmar
mit dem Datum 1473, also seiner Frühzeit angehörig (Abb. 51). In dem langgezogenen
Gesicht mit schwermütig müde blickenden Augen und schmaler Nase, in den mageren be-
wegten Händen hält er an Rogers Typenbildung fest; die stark geschwungenen Falten aber
offenbaren den Vertreter einer neuen Generation. Die dunklere und schwerere Modellierung
der rötlichbraunen Fleischtöne und des leuchtend roten Mantels entfernt sich gleichfalls von
der zarten kühlen Tönung Rogers. Die Madonna im himmlischen Garten, auf der Rasen-
bank mit der Rosenhecke dahinter, ist übrigens ein altes Motiv der rheinischen Malerei, und
Burger, Schmitz, Beth, Deutsche Malerei.
34
538
SCHONGAUER, GEMÄLDE
51. Martin Schongauer: Maria im Rosenhag 1473. Kolmar, St. Martin
SCHONGAUER, KUPFERSTICHE
539
53. Martin Schongauer um 1490: Die große Kreuztragung. Kupferstich. Rechte Hälfte
34*
540
SCHONGAUER, KUPFERSTICHE
52. Martin Schongauer : Zwei
Krieger. Kupferstich
mochte sich am Oberrhein — wo Straßburg der Mittelpunkt der
Mystik gewesen war — besonderer Beliebtheit erfreuen. Die gold-
schmiedeartige Feinheit in der Zeichnung der Rosenranken und der
Vögel und der Kräuter und Gräser verkündet eine gesteigerte
Versenkung in das Einzelne der Natur.
Unter den weiteren, dem Schongauer zugeschriebenen Tafelbildern sind
voranzustellen zwei schmale Flügel eines Altars aus der Antoniterpräzep-
torei in Isenheim, jetzt im Kolmarer Museum, der hl. Antonius mit dem
Stifter, Maria mit dem Kinde und rückseits die Verkündigung. Aus der
Dominikanerkirche in Kolmar stammt die Folge von Passionsszenen im Kol-
marer Museum, die aber i^i wesentlichen Gesellenarbeit ist; nur die Ab.
nähme vom Kreuz und die Kreuzigung zeugen nach Waagen, dem Altmeister
der Forschung auf dem Gebiete der oberdeutschen Malerei, für eigenhändige
Mitarbeit. Ikonographisch bemerkenswert ist die Jagd nach dem Einhorn
mit den symbolischen Hunden ; es springt in den Schoß der im umschlossenen
Garten sitzenden, von alttestamentarischen Vorzeichen der unbefleckten Emp-
fängnis umgebenen Maria; dieser Gegenstand der Mystik findet sich öfter
am Oberrhein, so auf Bildteppichen der Zeit. Unter den Bildern kleineren
Formates haben bestimmten Anspruch auf Eigenhändigkeit die hl. Familien
in den Galerien von Wien und München und das Flügelaltärchen mit der
Anbetung der Hirten (Bd. I, Abb. 118) und Passionsszenen auf den Flügeln
im Berliner Kaiser- Friedrich-Museum. Die kräftigen glänzenden Farben,
namentlich das bräunliche Rot der Fleischtöne bei den Männern und das leuchtende Rot der Madonna im
Rosenhag, desgleichen die starke Betonung der Umrisse kehren durchgängig wieder. Keines Meisters
Kupferstiche vor Dürer sind so häufig von oberdeutschen Malern und Holzschnitzern kopiert worden, wie die
Schongauers, und lange Zeit sind ihm voi>der Lokal forschung derartige, oft handwerksmäßige Arbeiten selbst
zugeschrieben worden; ein bekanntes Beispiel ist das sogenannte Schongaueraltärchen im Ulmer Münster.
Schongauers Stärke liegt in seiner Zeichnung. Sie entfaltet ihre ganze Fülle und ihren
Reichtum erst im Kupferstich. Hier müssen wir auf eine Würdigung seines 115 Blätter
umfassenden Kupferstichwerks verzichten und uns mit wenigen Andeutungen begnügen, um
die Bedeutung seiner Stiche in dem Zusammenhang der Stilentwicklung der oberdeutschen
Spätgotik zu beleuchten. Von der zaghaft zeichnenden, durch zarte Strichelung modellierenden
Arbeitsweise des Meisters E S gelangt er zu einem kraftvoll scharfen zügigen Strich, der
besonders das Knorrig- Kernige in den Naturbildungen hervorhebt; in der Modellierung kommt
er zu einer Abstufung der Töne: mit leichten Häkchen, mit Strichlagen mittlerer Helligkeit
und mit tiefsten, fast schwarz wirkenden Kreuzsehraffuren vermag er als erster Licht- und
Schattenwirkungen nicht nur in vollster Kraft, sondern auch Reflexlichter, das Spiel des
Lichtes auf den Muskeln, auf Stoffen und Pelz und auf Metallgegenständen wiederzugeben ;
das „Metallische" des Kupferstichs findet sich zuerst bei ihm; im Kupferstich ist er der
unmittelbare Vorläufer Dürers. Nicht gering ist seine Erfindungsgabe, namentlich in den
Passionsszenen, und sie haben daher auch eine ungemein häufige Wiederholung gefunden.
Der ausgeprägte Sinn für das Charakteristische spricht sich besonders in den markigen
knorrigen Henker- und Soldatengestalten aus; die große Kreuztragung (Abb. 53) enthält
eine Fülle solcher Figuren; die Komposition des breit entwickelten Zuges ist nicht ohne
Schwung; die Gabe der dramatischen Erzählung, die Schongauer hier entfaltet, läßt alles,
was seine Lehrer Isenmann und Roger bieten, hinter sich. In dem lebhaften Spiel der Hellig-
keiten und tiefen Schwärzen ist gerade dieses Blatt ein Markstein der malerischen Unruhe,
die gegen das letzte Jahrzehnt des 15. Jhhs. die oberdeutsche Kunst durchdringt. Bei alle-
dem ist aber Schongauer in der Ausbildung der Linie nicht zurückgeblieben. In der Linie
SCHONGAUER. MEISTER DES HAUSBUCHS
541
54. Martin Schongauer:Wappenhalterin. Kupferstich
sucht er den gedrängtesten Ausdruck zu geben.
Knochen, Muskeln, Falten, Haare, selbst die
dürren Bäume und die Gräser und Kräuter
nehmen an dem bewegten Linienspiel teil.
Die Figuren werden übertrieben hager, die
Falten übertrieben knittrig gezeichnet. Er geht
darin bis zum Virtuosenhaften, ja Manierier-
ten. In den Marienbildern fällt dieser Gegen-
satz zwischen den zierlich gebildeten Köpfen
und Händen und dem überreichen Falten-
schwulst am stärksten auf (Bd. I, Abb. 74, 76).
Seine innige Naturversenkung kommt in den
kleinen Genreblättern, den beiden Kriegern,
den prügelnden Goldschmiedeknaben, der zum
Markt ziehenden Familie, namentlich in den
Blumenornamenten — wie dem Blatt mit den
Hopfenranken — zum Vorschein (Abb. 52).
Die Entwürfe für Goldschmiedearbeiten (z. B.
eine Patene und ein Weihrauchfaß) lassen die
nahe Verbindung des Künstlers mit diesem Handwerk noch in späterer Zeit erkennen. Seine
Brüder waren Goldschmiede. Durch den Bruder Ludwig, der 1479 nach Ulm übersiedelte,
scheint Schongauers Stil nach Schwaben Verbreitung gefunden zu haben. Die Arbeiten
Stockers in Ulm ebenso wie Wolgemuts Werke aus den achtziger Jahren und später zeigen
seinen Einfluß. Auch Burgkmair hat, nach dem Bildnis Schongauers von seiner Hand in
der Münchener Pinakothek zu urteilen, die Werkstatt des Meisters in jungen Jahren besucht
Im Jahre 1489 siedelte Schongauer nach Breisach über, wo er 1491 starb. Dürer, der
hauptsächlich, um seine Kunst zu studieren, nach dem Oberrhein kam, fand ihn nicht mehr
unter den Lebenden. Von seiner Hand und Schule haben sich auch eine Reihe Federzeich-
nungen erhalten, die in der kraftvollen Kreuzschraffierung den Kupferstichen nahestehen.
Dem Schongauer in seiner graphischen Tätigkeit gleichkommend an Fruchtbarkeit und
künstlerischer Bedeutung ist sein in Schwaben und am Mittelrhein tätiger Zeitgenosse, der
Meister -des Hausbuchs. Die originelle Persönlichkeit dieses nach dem mittelalterlichen
Hausbuch im Besitz des Fürsten Waldburg-Wolfegg-Waldsee auf dem Schloß Wolfegg in
Südschwaben genannten anonymen Meisters ist erst in dem letzten Jahrzehnt nach ihrem
vollen Umfang erkannt worden.
Der Hausbuchmeister ist in seinen jungen Jahren als Kupferstecher und vorwiegend als Zeichner für
die Buchillustration, für das geschriebene sowohl wie für das gedruckte Buch, den Holzschnitt tätig gewesen.
Später erst scheint er sich der Malerei zugewendet zu haben. Wahrscheinlich haben wir ihn unter der Gattung
der Briefmaler zu suchen, wie sie in Augsburg und Ulm die Offizinen von Zainer u. a. mit Vorzeichnungen
für Holzschnitte versorgten. Aus der südschwäbischen Kunst geht er jedenfalls hervor. Mit der Konstanzer
Konzilschronik (S. 536) und dem Talhofferschen Fechtbuch für den Herzog von Württemberg und Urach (S. 536)
geht seine Zeichenweise zusammen. Gerade in Ulraer Drucken aus der Zainerschen Offizin, auch in Urach
läßt sich im Beginn der siebziger Jahre sein Stil oder doch wenigstens die Einwirkung seines Stils verspüren.
Daß er die Blätter des Meisters E S von 1466 gekannt, ist kein Wunder. Selbst zu dem Bahnbrecher des
niederländischen Realismus in Schwaben, zu Herlin, speziell zum Bopfinger Altar von 1472, finden wir
Berührungen. Endlich sind die nach seinen Rissen ausgeführten Glasgemälde seiner früheren Zeit, eine Reihe
schwäbischer, speziell auf Württemberg - Urach weisende Wappenscheiben, wie die Alpirsbacher Rund-
542
ZEICHNUNGEN DES HAUSBUCHMEISTERS
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55. Der Meister des Hausbuchs: Badeszene aus dem Hausbuch im
Schloß Wolfegg
Scheiben um 1482 im Stuttgarter
Altertumsmuseum, offenbar Erzeug-
nisse der damals in Ulm tätigen Glas-
malerwerkstatt des Hans Wild. Also
vielerlei spricht für seine Herkunft
aus diesem Kunstkreis, zuletzt auch
noch der Aufbewahrungsort des Haus-
buchs, seines Hauptwerks. Diese Hand-
schrift — zwischen 1476 und 1482
entstanden — enthält eine Zusammen-
stellung von Rezepten und Nachrich-
ten aller Art-^und ist mit einer Reihe
ganzseitiger Zeichnungen versehen,
die nur in lockerem, oder gar keinem
Zusammenhang zu dem Text stehen
(Abb. 55, 56). Die Darstellungen von
Pulvermühlen,Geschützen und Kriegs-
gerät lassen vermuten, daß es sich
um ein Sammelbuch eines Geschütz-
meisters handelt, in der Art wie sie
häufiger begegnen. Die übrigen Zeich-
nungen stellen dar die sieben Planeten
mit Szenen aus dem Volksleben, auch
diese auf eine ältere Gattung zurück-
führend, um nur die oben berührte
Handschrift in Kassel zu nennen, und
eine Reihe von Minneszenen, nament-
lich aber Kriegs- und Lagerszenen.
Die Darstellung des Feldlagers Kaiser
Friedrichs HI. auf seinem viel besun-
genen Zuge gegen Karl den Kühnen
von Burgund zum Entsatz von Neuß
setzt die Entstehung nach 1476 fest.
Die Zeichnungen des Haus-
buches in brauner Tinte, mit
Wasserfarben teilweise leicht an-
getuscht, geben ein köstlich ge-
treues Bild des oberdeutschen
Lebens dieser Zeit. Es herrscht
darin eine Jugendliche Frische und eine kindlich frohe Freude am Dasein, ein von leichtem
Humor durchsetzter unbefangener Geist der Erzählung, wie er sich lebhaft von dem ängst-
lich Gebundenen der kirchlichen Tafelmalerei unterscheidet. Derselbe Ton, der aus den
deutschen Fabelbüchern des 15. Jhhs, spricht. Auch in den Federzeichnungen des Meisters —
in der Mehrzahl jugendliche Liebespaare und dergleichen in den Kabinetten von Berlin usw. —
waltet ein heiteres knabenhaftes Temperament (Abb, 57) ; hier scheint sich der Frohsinn
der Jugend der mächtig aufblühenden Reichsstädte zu offenbaren, die in dem jungen Maxi-
milian — der dem Anschein nach zum Hausbuchmeister in Beziehungen stand — ihre Hoff-
nung sah. Die ersten Zeichnungen und Stiche Dürers — namentlich die Reiter und Soldaten —
sind aus dieser Sphäre hervorgegangen. Die Stiche des Hausbuchmeisters, die fast vollzählig
nur im Amsterdamer Kabinett erhalten sind, im ganzen umfaßt das Werk etwa 90 Blatt,
können wir hier wieder nur im Vorbeigehen betrachten (Abb. 58, 95). Neben den höchst
KUPFERSTICHE DES HAUSBUCHMEISTERS
543
originell empfundenen religiösen
Blättern — voran Madonnen,
Engel, Anbetung der Könige usw.
— stehen Fabeln — die Legende
von den drei Toten und Leben-
digen, Tod und Jüngling, Aristo-
teles und Phyllis — und vorzugs-
weise wie beim Meister ES pro-
fane Gegenstände, meist aus dem
Minne- und Volksleben: Liebes-
paare beim Mahle hingelagert
oder in den Wald reitend, wilde
Männer turnierend, Wappenhal-
ter oft humoristischer Färbung
und Genredarstellungen. Die Plat-
ten sind zart mit Nadel und Sti-
chel in Kupfer geritzt worden
und ergaben nur wenige Ab-
drücke, daher die Seltenheit der
Blätter. Der Strich der Kupfer-
stiche ist lockerer und malerischer
als der der Zeichnungen des Haus-
buchs, so daß die meisten Blätter
erst der späteren Zeit anzugehö-
ren scheinen. Unter den Zeich-
nungen des Hausbuchmeisters be-
finden sich auch ein halbes Dut-
zend Vorzeichnungen, Risse für
kleine Glasgemälde, und an der
Hand derselben haben sich nun
außer den genannten Rundschei-
ben von Alpirsbach eine ganze
Anzahl ausgeführter Rund- und
Vierpaßscheiben mit Wappen oder
Minneszenen, Knappen und Rittern, auf seine Entwürfe zurückführen lassen. Die Mehr-
zahl der späteren, durch die feinen, aus dem Schwarzlot radierten Lichter ausgezeichneten
Scheiben weisen bereits auf die raittelrheinische Gegend in das letzte Jahrzehnt des 15. Jhhs.
(Abb. 96).
Viele Gründe sprechen dafür, daß unser schwäbischer Meister im Verlauf der achtziger
Jahre nach dem Mittelrhein, wahrscheinlich nach Mainz übergesiedelt ist. Im Jahre 1480
bereits liefert er eine Zeichnung für den Kanzler von Dalberg in das Matrikelbuch der
Universität Heidelberg; um 1482 bis 83 schafft er die Zeichnungen zu den Holzschnitten
im Spiegel menschlicher Behältnis, der bei Drach in Speier erschien. Aus dem Gebiet des
Mittelrheins und des Maingaus stammen aber namentlich fast alle Tafelgemälde, die auf
den Meister zurückgeführt worden sind. Diese Seite seiner Tätigkeit, auf dem Gebiete der
56. Der Meister des Hausbuchs um 1 480 : Turnier. Zeichnung aus
dem Hausbuch im Schloß Wolfegg
544
TAFELBILDER DES HAUSBUCHMEISTERS
Ölmalerei, ist erst in dem letzten
Jahrzehnt bemerkt worden, sie ist
das schwierigste Problem in der
„Hausbuchmeisterfrage" auch heute
noch. Besonders deshalb, weil sich
Bilder aus seiner Frühzeit mit Sicher-
heit nicht nachweisen lassen und die
Bilder nach den achtziger Jahren
einen ausgereiften Meister vorführen,
dessen Anfänge sich nicht mehr er-
kennen lassen. Auch in seinen Tafel-
bildern steht der Meister eigentlich
für sich in der südwestdeutschen
Kunstentwicklung. Man hat Berüh-
rung mit Schongauer, auch Einwir-
kungen vom Niederrhein her beob-
achten wollen; der Ausgangspunkt
ist aber sicher die schwäbische Tafel-
malerei, namentlich Herlin, dessen
Altäre in Bopfingen und Nördlingen
zwischen 1472 und 1478 Anhalts-
punkte bieten. In seinen Typen, den
breiten, von lockigem oder struppi-
gem Haar umrahmten Köpfen, ist
der Hausbuchmeister jedoch ganz
originell.
Die besten Schöpfungen seiner Werk-
statt sind der Kalvarienberg aus Speyer
(Abb. 60), nebst den Flügeln mit zwei
lebhaften Passionsszenen in das Freibur-
ger Museum gelangt, ausgezeichnet durch die Fülle aus dem Leben gegriffener Figuren, die Passionsgruppe
mit kniendem Stifter in der Galerie in Darmstadt (Abb. 59), die Beweinung Christi in Dresden, das Liebes-
paar in dem Herzoglichen Museum in Gotha um 1500 (Taf. XXXIV a) und einige Tafeln aus dem Marienleben
z. B. die Anbetung der Könige in der Gemäldegalerie in Mainz, eine erst 1505 in seiner Werkstatt entstan-
dene Folge. Das Berliner Kaiser-Friedrich-Museum hat im vorigen Jahre einen Tanz der Herodias er-
worben. Groß ist die Zahl von Tafelbildern seiner Schule in Frankfurt, in Rheinhessen, im Maingau und in
der Pfalz (z. B. in Studernheim, Gelnhausen, S. Goar, Speier).
In den Tafelbildern des Hausbuchmeisters überwiegt das zeichnerische Element wie bei Schongauer,
ja noch mehr als dort, das eigentlich Malerische. Seine Farben sind zwar kraftvoll, aber mehr kühl, selbst
bunt, die Zusammenstellung von Rot und Grün ist häufig, die Umrisse sind oft durch schwarze Linien
betont, die Modellierung ist hart, ohne zartes Impasto; von Hause aus und seiner Anlage nach Zeichner,
ist er offenbar erst in späteren Jahren auf die Malerei geführt worden. Eine gewisse lockere Malweise
zeigt das Fehlen einer festen Schulung in diesem Fach; die gestrichelten Haare bekunden deutlich, daß er
die Erscheinung eher in Linien zerlegt, als sie bildmäßig-stofflich auffaßt. Äußerst fortgeschritten ist die
Raumwirkung, z. B. in der Landschaft der Dresdner Beweinung und der Mainzer Auferstehung, wo auch
die grünen Waldmassen das feine Auge des Künstlers für die Landschaft bekunden. In der Kaiphasszene
in Freiburg und der Verkündigung des Mainzer Marienlebens ist wiederum die Durchbildung der Innenräume
beachtenswert; die spätgotischen Möbel der ersteren Szene lassen an schwäbische Innenräume, wie sie auf
dem Blaubeurer Hochaltar erscheinen, denken.
57. Der Meister des Hausbuchs : Liebespaar. Zeichnung.
zig, Museum
Leip-
Tafel XXXIVa.
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SUSANNENTEPPICH NACH DEM HAUSBUCHMEISTER
545
Von allen bedeutenden oberdeut-
schen Zeitgenossen steht der Hausbuch-
meister dem niederländischen Natura-
lismus am unabhängigsten gegenüber.
Auf seine Entwürfe, haben wir endlich
einen der schönsten deutschen Bildteppiche,
das lange Laken mit sechs Szenen der Ge-
schichte Susannas aus der Mainzer Gegend
im Berliner Kunstgewerbemuseum zurück-
führen können. Auch in einigen kirchlichen
Glasgemälden in Herrnsheim bei Worms, in
Hanau usw. haben wir seine Vorzeichnungen
erkannt.
Die Tätigkeit des Hausbuchmei-
sters erstreckt sich von etwa 1470 bis
in das erste Jahrzehnt des 16. Jhhs.
Wenngleich nun auch in seinen spä-
teren Zeichnungen, Stichen und Bil-
dern eine Neigung zu lockeren freien
und malerischen Formen wahrzuneh-
men ist, so ist bei ihm doch keine eigent-
liche Entwicklung zu beobachten, d. h.
keine fortschreitende Vertiefung und
Erhebung zu freierer Anschauung, wie
z. B. bei Hans Holbein d. Ä., der mit
ihm einmal identifiziert worden ist.
Der Hausbuchmeister hält bis zuletzt
an der mehr gebundenen, zusammen-
setzenden und steifen spätgotischen
Manier fest. Er ist eine heitere liebens-
58. Der Meister des Hausbuchs: St. Georg, Kupferstich
würdige Natur, voll immer neuer Einfälle und Beobachtungen, ein Erzähler, wie nur Dürer
und Holbein waren; in seinem graphischen Werk ein Künstler der Jugend, verführerisch und
unterhaltsam. In dem heiteren Rheingau mochte er fröhlich gedeihen. Eine Kämpfernatur
wie Dürer oder Holbein war er nicht, dagegen besaß er die beim Deutschen so seltene Eigen-
schaft, das Leben leicht zu nehmen, ihm die heiteren Seiten abzugewinnen und selbst das
Ernste und Feierliche durch den Humor aufzulichten. Selbst Grazie und Anmut — doch
in einer immer herben und kräftigen Fassung — ist seinen Gestalten eigen. Jener aus dem
Mittelalter her in den oberrheinischen Landschaften blühende Geist der Ritter- und Minne-
lieder, wie ihn die Manesse- Handschrift atmet, hier findet er sich ein letztes Mal, durch den
volkstümlich individuellen Ton der 2. H. des 15. Jhh. bereichert. Sollte ein glücklicher Zufall
noch den Namen des Meisters entdecken, so wird er gewiß die ihm zukommende Stelle im
Herzen seines Volkes erhalten.
546
SCHWÄBISCHE MEISTER
59. Der Meister des Hausbuchs: Christus am Kreuz. Darmstadt, Museum
Schwaben.
In Schwaben hatten wir bis an das Ende der sechziger Jahre bei den späteren Arbeiten
Multschers, seiner Werkstatt und Schule die allmähliche Aufnahme des niederländischen
Naturalismus wahrgenommen. An dem Sterzinger Altar von 1457 erschien das altschwäbische
nationale Grundelement schon stark mit Formen der Rogerschen Stilrichtung durchsetzt. Eine
direkte Nachfolge hat Multscher, wie angedeutet, nicht gefunden. Die folgende Generation
bedurfte auch hier einer erneuten Anregung aus den Niederlanden. Charakteristisch zeigt
sich diese in dem sonst isoliert stehenden Meister der Ulrichslegende in der Augsburger
Ulrichskirche, der die Vorgänge in gut vertieften Gebäulichkeiten spielen läßt mit halb roma-
nischen, halb gotischen Phantasiegebäuden im Hintergrunde, die aus niederländischen Bildern
entlehnt sind.
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HERLIN IN NÖRDLINGEN
547
Am stärksten hat den Einfluß
des Roger von der Weyden erfahren
Friedrich Herlin, geboren wahr-
scheinlich in Rothenburg o. T., tätig
von etwa 1459 bis an seinen Tod 1499
in Nördlingen, wo er Stadtmaler war.
Seine erste Arbeit ist ein 1459 da-
tierter Altar aus der S. Emmeram- oder
Gottesackerkirche in Nördlingen, von dem
Teile mit der Anbetung der Könige, einer
Szene aus dem Leben der hl. Ottilie und
einer Maria der Verkündigung in der Stadt-
galerie in Nördlingen sind, während eine
thronende Maria mit dem Kinde im Mün-
chener Nationalmuseum ist. Hier wird man
in den damaszierten Goldgründen und dem
ruhigen Faltenwurf und dem stillen Umriß
der Madonna noch Anklängejan die Stil-
richtung der älteren Schule, wie sie in dem
nur zwei Jahre früheren Sterzinger Altar
nachlebt, verspüren. Um 1 460 muß Herlin
in den Niederlanden gewesen sein und
Rogers Werkstatt oder die eines seiner
Schüler aufgesucht haben. Sein nächstes
Werk, der im Jahre 1466 — also im Todes-
jahre des großen Niederländers — entstan-
dene Hochaltar der Jakobskirche in Nörd-
lingen zeigt die Kompositionen, die hage-
ren Gesichtstypen, die schwerbrüchigen
granatgemusterten Sammet- und Seiden-
stoffe des Roger verarbeitet. Im Mittel-
schrein sind die geschnitzten Passions-
gruppe und zwei Heilige auf jeder Seite
unter Baldachinen angebracht; auf den
Flügeln sind je vier Szenen aus dem Leben Christi gemalt: links Verkündigung, Heimsuchung, Geburt und
Beschneidung, rechts die Anbetung der hl. drei Könige, die Darstellung im Tempel und, zwei Felder füllend,
der Tod Maria, rückseitig das Jüngste Gericht, Abendmahl und Fußwaschung. Als Frühwerk ist dieser
Altar kenntlich durch die noch gebundenen schwerfälligen Kompositionen, die flächenhaft dekorativ vor dem
damaszierten Goldgrund ohne viel Beiwerk und mit geringer Raumandeutung aufgereiht sind. Die geschnitzten
Figuren des Mittelschreines gehen noch enger mit der altschwäbischen Tradition zusammen ; ihre rundlichen
untersetzten Formen und weichen Gewandfalten knüpfen deutlich au den Stil der Multscherschen Plastik
(vgl. z. B. die Madonna in Landsberg am Lech) an. Das zögernde Verhalten der Plastik gegenüber dem
eindringenden Naturalismus ist überhaupt bezeichnend. Im Schlußabsatz dieses Abschnittes wird in Kürze
die für die 2. H. des "15. Jhhs. in Schwaben stetig wiederkehrende Verbindung des geschnitzten Altarschreins
mit den gemalten Flügeln zusammenfassend betrachtet werden. Herlins Rothenburger Altar ist, sieht man
von dem zerstreuten Sterzinger Altar ab, einer der frühesten schönsten und vollständigsten Vertreter dieser
Gattung der Flügelaltäre. Kleinere Arbeiten Herlins aus der früheren Zeit sind u. a. eine Maria mit dem
Kinde und die hl. Barbara nebst Stifterfamilie von 1467 in der Blutkapelle der S. Jakobskirche in Rothen-
burg und zwei Tafeln mit der Gefangennahme und Dornenkrönung in der Stuttgarter Gemäldegalerie.
Erst in dem Altar der Blasiuskirche in Bopfingen von 1472 tritt uns Herlin als ein reifer Künstler
entgegen (Abb. 61,62). Hier erst finden sich trotz beibehaltener Kompositionen Rogers — wie der Geburt Christi
mit dem Kerze haltenden Joseph — die Grundzüge des oberdeutschen spätgotischen Naturalismus selb-
ständig ausgeprägt. Wieder bildet die Mitte ein Schrein mit Schnitzerei, die Statuen der Himmelskönigin
60. Der Meister des Hausbuchs: Kalvarienberg, linke Hälfte.
Freiburg i. Br., Museum
548
HERLIN
von Engeln gekrönt mit den hl. BJasius und
Christophorus unter fünf- und dreiseitigen
Baldachinen; in diesen Schnitzereien haben
wir eines der frühesten Beispiele des Natura-
lismus in der schwäbischen Altarplastik (vgl.
Abb. 86 auf S. 572). Die Flügel enthalten in
großen Bildern links die Geburt, rechts die
Anbetung der Könige, auf den Rückseiten
Gefangennahme und Martyrium des hl. Bi-
schofs Blasius, und in der Predella Passions-
szenen. Nun sind die tiefen Landschafts-
hintergründe mit Straßenblicken wie bei Roger
aufgenommen. In den gestreckten hageren
knochigen Gestalten der hl. drei Könige
spricht sich das energische herbe Formgefühl
des oberdeutschen Spätgotikers aus. Nament-
lich die Bilder aus der Geschichte des hl. Bla-
sius, wo der Meister nicht durch die strenge
Tradition herkömmlicher Schemen gebunden
blieb, geben uns durchaus Eigenes. Die Er-
zählung ist naiv und lebendig. Die hageren
sehnigen, in knappe kurze Jacken und enge
Hosen gewandeten Knechte und Henker mit
weit aber eckig ausholenden langen Gliedern,
sowie die anmutigen Frauen mit verschnür-
ten Miedern und Hauben gehören zu dem Ge-
schlecht, das bereits beim Meister ES und
namentlich beim jugendlichen Hausbuch-
meister erschienen ist. Aus der Umgebung
entnommen sind auch die Hintergründe in
der Blasiuslegende, schwäbische Stadtansich-
ten mit breiten Fachwerkhäusern, um offene,
mit Brunnen besetzte Marktplätze gruppiert.
Ein weiteres Hauptwerk des Herlin ist der
ehemalige Hochaltar der St. Georgskirche in
Nördlingen, jetzt in der Städtischen Galerie, um 1478 entstanden, im geschnitzten Mittelschrein ehemals
die Passionsgruppe von dem Nürnberger Simon Leinberger, auf den Flügeln innen zwölf Szenen aus
der Jugendgeschichte Christi (Bd. I, Abb. 77), auf der Rückseite das Jüngste Gericht und vier Passions-
szenen und auf den Außenflügeln drei Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons S. Georg, Christi Salbung,
Christus als Gärtner, Heilige und Stifter und Stifterinnen. Iti der Schaustellung Christi durch Pilatus
mit kniendem Stifter (Abb. 93 auf S. 579) in der Städtischen Galerie in Nördlingen sind die das „Crucifige!"
schreienden Juden wieder wahre Prachtgestalten der oberdeutschen Spätgotik ; die herben knochigen Gesichter,
die nervigen schlanken Gestalten in den spitzig knappen Modetrachten der Zeit erfüllt das gleiche Stilgefühl für
das Eckig-Scharfe und Sehnige wie die spätgotische Maßwerkgalerie der Brüstung. Der Sinn für das Einzelne
und Individuelle findet auch in den lebenswahren, wenngleich noch ängstlich verschüchtert knienden Stifterge-
stalten Herlins, so der Familie Enzinger, gottesfürchtig dasitzend in den schlicht wiedergegebenen Kirchenbänken,
seinen Niederschlag (Abb. 91 auf S. 577). So ist Herlins letztes Werk, der Altar seiner eigenen Familie
mit der thronenden Maria in der Mitte, der Geburt Christi und dem zwölfjährigen Christus im Tempel auf
den Flügeln von 1488 in der Nördlinger Galerie durch die trefflichen Bildnisse ausgezeichnet (Abb. 63).
Auf dem breiten Mittelbilde thront die Gottesmutter in einer romanischen Halle — wieder ein Thema nieder-
ländischer Votivbilder — hinter ihr ist ein Vorgang aufgehängt; zur Linken kniet, von dem hl. Lucas
empfohlen, der alte Herlin selbst mit seinen Söhnen und zur Rechten mit der hl. Margarete als Fürbitterin
die Mutter mit den vier Töchtern. Auch bei diesen Kindern wird man an die Knaben und Mädchen des
Hausbuchmeisters und an Albrecht Dürers Jugendbildnis von 1484 erinnert. Die Bildniskunst nahm in
61. Friedrich Herlin: Anbetung der Könige. Vom Altar der
Blasiuskirche in Bopfingen
SCHÜCHLIN IN ULM
549
den siebziger bis achtziger Jahren eine selb-
ständige Entwicklung in Schwaben und Fran-
ken, losgelöst von dem Kirchenbild. Ein vor-
treffliches Beispiel ist das Bildnis eines Ehe-
paares aus der schwäbischen Schule von 1479
im Bayerischen Nationalmuseum, auch die vier
gestochenen Bildnisse des schwäbischen Ste-
chers WB mit dem Schlangenstab gehören in
diesen Zusammenhang. Die Farben Herlins
sind wie die seiner Zeitgenossen Isenmann
und Schongauer leuchtend und tief, die Mo-
dellierung ist kräftig. Arbeiten seiner Werk-
statt sind endlich noch in der Blutskapelle in
Rothenburg o. d. T. ein kleiner Ecce homo und
Vera Icon, in der S. Georgskirche in Dinkels-
bühl ein Seitenaltar mit den Szenen aus Christi
Jugendgeschichte auf den Flügeln, einige
weitere Tafeln mehr handwerklicher Natur in
der Nördlinger Galerie.
Ein gleichstrebender Landsmann
Herlins ist Hans Schüchlin oder
Schülein in Ulm, dessen bezeichnetes
Hauptwerk der 1 469 datierte Hochaltar
in der durch Mosers Altar berühmten
Kirche in Tiefenbronn ist. Schülein
ist in Ulm von 1480 bis 1505 nach-
weisbar, von 1494 bis 1503 als Pfleger
des Münsterbaues. Der Altar in Tie-
wieder aus einem
Schnitzfiguren, in
oben die Kreuzab-
nahme unten die Beweinung, jede von
zwei Heiligen in Gehäusen begleitet,
und aus zwei Flügeln mit vier Passionsszenen unter geschnitzten Maßwerkbaldachinen
(Abb. 64).
Auch Schüchlin hat, wenngleich weniger unmittelbar als Herlin, die Einwirkung des Rogerschen Stils
erfahren. Er gruppiert seine hageren Figuren in einer ebenen Zone, locker in der kahlen Landschaft. Diese
ist meist flach aus tiefem Augenpunkt gesehen mit Schlängelwegen und steilen Felsen oder leicht bebuschfen
Hügeln in der Ferne. Stadtansichten oder einzelne Fachwerkhäuser und spärliche dünne Bäume suchen
den nackten dürftigen Eindruck zu beleben. Die hageren Gestalten stehen steif und hilflos in der Fläche;
der herbe strenge Ausdruck Rogers geht bei Schülein ins Verkümmerte und Finstere über, namentlich die
verkniffenen, aus stechenden Augen blickenden Henker- und Knechtsgesichter rücken ihn der Nürnberger
Schule, dem Wolgemut nahe, ohne daß er dessen dramatische Erzählungsweise erreichen kann. Die Nach-
richt, daß Schüchlin im Jahre 1474 mit seinem Schwager, dem Nürnberger Albrecht Rebmann, zusammen
einen Altarauftrag für den Chor der Martinskirche in Rottenburg ausführte, spricht für Beziehungen zu
Nürnberg. Auch die Landschaften mit vereinzelten Fachwerkhäusern und dünnen Bäumen bieten Berührungs-
punkte mit Wolgemuts früheren Malereien, z. B. dem Hofer Altar von 1465. Der Schwiegersohn Schüchlins
war Bartholomäus Zeitblom, und mit diesem zusammen hat er den Altar für Münster in Schwaben aus-
geführt, der jetzt in der Gemäldegalerie in Budapest ist, und, wenngleich restauriert, doch zur Genüge
dartut, daß Schüchlin auf die Schulung des jungen Zeilblom von entscheidendem Einfluß gewesen ist. Was
sonst noch von Tafelbildern dem Schüchlin zugeschrieben wird, ist umstritten, z. B. ein Zacharias im Tempel,
fenbronn besteht
Mittelschrein mit
zwei Geschossen,
62.
Friedrich Herlin: Gefangennahme des hl. Blasius vom
Altar der Blasiuskirche in Bopfingen
550
JÖRG STOCKER IN ULM. GLASGEMÄLDE DES HANS WILD
63
Friedrich Herlin: Der Maler und seine Söhne um 1488.
Vom Altar der Oalerie in Nördlingen
zeitlich dem Tiefenbronner Altar nahe-
stehend und drei Tafeln mit Passions-
szenen, von denen eine Geißelung im
Louvre, eine Pilatusszene seit kurzem
im Kaiser- Friedrich-Museum ist, während
die Kreuztragung mit der Sammlung
Kaufmann versteigert worden ist. Die
stupsnäsigen dunkeläugigen Henkerphy-
siognomien, das knittrige Gef alt und die
kraftvoll schwärzliche Modellierung rük-
ken diese drei energischen Bilder beson-
ders dicht an Wolgemuts Richtung. Das
Gedrängte der Kompositionen im Gegen-
satz zu der Leere und Kahlheit der Tie-
fenbronner Bilder würde sie bereits in
ein späteres Stadium, in die achtziger
Jahre weisen, wo Schongauers Einfluß in
Schwaben und Franken fühlbar wird.
Schongauers Bruder Ludwig, der 1479
nach Ulm übersiedelte, scheint zur Ver-
pflanzung des Stils beigetragen zu haben.
Als die meistbeschäftigte Ulmer
Werkstatt im letzten Viertel des 15. Jhhs.
gilt neuerdings die des Jörg Stocker,
der 1484 bis 1512 in den Büchern der
Münsterpflege erscheint. Als Arbeiten dieser Werkstatt, die, ähnlich wie Wolgemüt in Nürnberg, eine
umfassende handwerkliche Herstellung von geschnitzten und gemalten Altären betrieb, sind folgende von
K. Lange zusammengestellt worden: vier große Altarflügel, die er mit seinem Schüler Schaffner zusammen
gemalt und eine bezeichnete Predella in der Sigmaringer Galerie, die vier Knorringer Tafeln im Augs-
burger Dom, zwei Epitaphien der Familie Neidhardt in der Neidhardlkapelle des Ulmer Münsters, ein
Jüngstes Gericht von einem großen Altarwerk aus St. Martin in Oberstadion, jetzt in der Stuttgarter
Galerie, sowie Tafeln in den Galerien von Bamberg, Darmstadt und München. Er gehört zu der Gattung
von Meistern, die den spätgotischen Naturalismus nach Schongauers Vorgang in den achtziger und neun-
ziger Jahren ins Manierierte, Krause und Kniffelige steigern. Im Gegensatz dazu sucht die folgende Ge-
neration, Zeitblom und der ältere Holbein, wieder eine größere ruhige Formenbildung.
Vorher ist noch kurz die Glasmalerei Schwabens zu betrachten, die im letzten Drittel
des 15. Jhhs. ebenbürtig neben die kölnische tritt. Eine ganze Reihe ihrer Schöpfungen
steht an künstlerischer Bedeutung den Tafelbildern der schwäbischen Schule völlig gleich.
Es mag sein, daß das farbenfrohe und gefühlvolle Naturell, was man in den Werken der
schwäbischen Schule erkennen will, ähnlich wie am Niederrhein zur Blüte dieser wunder-
reichen Kunstgattung des christlichen Mittelalters gerade in Schwaben beigetragen hat. In
Schwaben erblüht um 1470 die Kunst des Hans Wild, des bedeutendsten deutschen Glas-
malers der Spätgotik.
Er steht noch weit über dem berühmten Nürnberger Glasmaler Veit Hirsvogel, da er zweifellos auch
die Entwürfe zu seinen Scheiben selbst gefertigt hat. In seinem Werk verbindet sich die künstlerische
und handwerkliche Arbeit zu einer wunderbaren Einheit. Die besten Schöpfungen Wilds sind nicht nur die
schönsten Glasgemälde der Zeit, sondern man hat hier in seltenem Maße das Gefühl, daß eine starke
lebendige Künstlerpersönlichkeit allen Einzelheiten der technischen Ausführung ihre Seele und ihre Hand
eingeprägt hat (Abb. 65). Man betrachte die Wahl der feurigen Gläser, das körnig grau und schwarz
gestupfte Schwarzlot, die geistreiche Wischarbeit mit dem Pinsel und die feinen Nadelzüge der Lichter,
namentlich in den markigen, aus schwarzen Augen blickenden Köpfen, den kraftvollen Naturalismus in den
verschlungenen Stabwerk- und Blumenbekrönungen der Baldachine, die gelb oder weiß auf blauen und roten
'■ -^r .r-i'-l^/i-
Tafel XXXV.
Bartholomäus Zeitblom, um 1480
St. Florian vom Kllchberger Altar
Stuttgart, Galerie
Burgtr. Schaitz, Beth, DeutKhe Malerei
GLASGEMÄLDE DES HANS WILD. ZEITBLOM IN ULM
551
Gründen die einzelnen Schmalfelder bekrönen ! Wild
ist, wie früher angedeutet, aus der Straßburger
Glasmalerei der sechziger Jahre hervorgegangen,
seit 1471 bis in die neunziger Jahre läßt sich seine
Tätigkeit hauptsächlich in Schwaben verfolgen ; doch
liefert er daneben mehrere große Fensterzyklen in
das Straßburger Gebiet; das Volkamerfenster 'in
Nürnberg und Glasgemälde in Salzburg und in Fried-
berg in Hessen deuten auf den weitreichenden Ruf,
den er sich erworben. In Schwaben sind die ßuben-
hofen- Scheiben in der Stiftskirche in Urach — gestif-
tet von dem Landhofmeister des Grafen Ulrich 1471
— seine frühesten Erzeugnisse; das Mittelfenster
der Tübinger Stiftskirche um 1477 schließt sich an.
Auf der Höhe seines Könnens steht Wild in den
beiden großen Fenstern des Ulmer Münsterchors:
dem Kramerfenster mit der Wurzel Jesse und
Jugendgeschichten Christi und dem 1480 bezeich-
neten Ratsfenster mit Szenen aus dem späteren
Leben Christi. Der untergegangene Zyklus der Straß-
burger Magdalenenkirche zeigte den gleichen Stil;
das Volkamerfenster in S. Lorenz entstand um 1487.
Freier, unbehinderter durch das Steingerüst der
Fensterstäbe, entfaltet er seine Kompositionen in
dem Marienfenster im nördlichen Seitenschiff des
Augsburger Domes und in dem Scharfzandtfenster
der Münchener Frauenkirche. Bis um 1500 be-
herrschte der Stil dieses großen Künstlers und
Handwerksmeisters, dessen Werk P. Frankl zusam-
mengestellt hat, die schwäbische Glasmalerei. Das
Brandenburgfenster in der Pfarrkirche in Langenburg von 1 499 und die kleine Scheibe mit Stiftern aus
dem Mainzer Geschlecht der Ostein und dem schwäbischen der Plieningen aus dem gleichen Jahre im
Germanischen Museum sind spätere Beispiele seiner Kunst. Auch die schwäbischen kleinen Kabinettscheiben
verdanken ihm das Beste. Wahre Wunder der Kunst und Mache sind die seine Hand verratenden neun
Rundscheiben mit Passionsszenen um 1 480 im Schloß in Erbach im Odenwald. Es ist schon darauf hinge-
wiesen worden, daß eine Gattung schwäbischer Rundscheiben um 1480 nach Entwürfen des Hausbuchmeisters
mit den Arbeiten der Wildschen Glasmalerwerkstatt einen nahen Zusammenhang bezeugt, ja daß einzelne
in Wilds Werkstatt selbst gemalt worden sind (vgl. Abb. 96). Der Stil des Wild mit den naturalistisch
durchgeführten Gestäbe- und Astwerkbekrönungen und dem stark plastischen knittrigen Gefält verrät eine
ähnliche Richtung wie die späteren Arbeiten des Schüchlin, es ist die von Schongauer angeregte, vom
Oberrhein nach Schwaben dringende scharfe und herbe Formensprache. Insbesondere spielt bei der mit dem
kirchlichen Bauwesen eng verbundenen Glasmalerei die Einwirkung der Steinmetzen- und Bildhauerkunst
eine Rolle, und so ist denn eine Berührung Wilds mit den Ornamentbildungen des Ulmer Schnitzers und
Bildhauers Syrlin festzustellen. Auch Syrlin erhielt ja den Anstoß zum Naturalismus vom Elsaß her,
durch den in der Straßburger Hütte tätigen Nicolaus Lerch.
Bartholomäus Zeitblom in Ulm, Schüchlins Schüler und Schwiegersohn, zeichnet
sich durch sein Schönheitsgefühl, die Anmut der Linie und den zarten Farbenton vor den
schwäbischen Meistern der Spätgotik aus, Er ist mit Recht unter ihnen auch bei den heu-
tigen Kunstfreunden am meisten geschätzt. Von etwa 1480 bis nach 1518 in Ulm wirkend,
repräsentiert Zeitblom die um die Wende des 15. Jhhs. zur Blüte gelangende Generation
des älteren Holbein, die' den knittrig-krausen und scharfplastischen Naturalismus der nun
von der Bühne abtretenden Künstler, der Schüchlin und Stocker, in eine ruhigere, größere
und ideale Formensprache umzugestalten strebt.
64. Hans Schüchlin: Kreuztragung. Vom Hochaltar
in Tiefenbronn 1469
552
FRÜHWERKE ZEITBLOMS
Mit Schüchlin gemeinsam
arbeitete er, wie die Randin-
schrift besagt, den Altar aus
der Dorfkirche in Münster bei
Augsburg, der jetzt, stark re-
stauriert, in der Nationalga-
lerie in Budapest ist ; er stellt
u. a. Maria mit dem Kinde
im Mittelbild, hl. Standfiguren
und den Tod der Maria dar.
Dem Stil des Schüchlin steht
Zeitblom nahe auch noch in
seinem frühesten selbständi-
gen Werke, den markigen
Standfiguren vor Damastvor-
hängen auf den Flügeln des
Kilchberger Altars mit der
geschnitzten Krönung Marias
im Mittelschrein jetzt in der
Stuttgarter Galerie. Die schar-
fen Formen, die breiten kno-
chigen Gesichter mit großen
dunklen Augen, die eckigen
Gebärden und die ungebro-
chenen kräftigen Farben wei-
sen noch stark auf Schüchlin
hin. Prächtig sind die knor-
rigen geharnischten Gestalten
des hl. Georg und Florian
(Abb. Taf. XXXV). Der Altar
entstand im Anfang der acht-
ziger Jahre. Ihm folgte der
1488 von dem Augsburger
Bischof Friedrich von Zollern
in die Kirche von Hausen bei
Augsburg gestiftete Flügel-
altar in der Stuttgarter Alter-
tümersammlung. Im Schrein
stehen die Statuen der Maria
und der Bischöfe Ulrich und
Konrad, auf den Innenseiten
der Flügel gemalt Nikolaus und Franziskus. Außen ist der Ölberg gemalt in Anlehnung an Schongauers
Stich. Doch teilt die Malerei mit einer großen Anzahl der schwäbischen Bilder namentlich der Stuttgarter
und Karlsruher Sammlungen das Schicksal starker Restaurierung. Man erkennt bereits die Neigung Zeitbloms
zu einer ruhigen, von Geknitter freien Faltenzeichnung. Zeitlich nahe stehen die Altarflügel aus den Kirchen
in Ennetach und Bingen in Schwaben in der Sigmaringer Gemäldegalerie.
Seine großartigste Schöpfung, befreit von Schüchlins knittriger Ängstlichkeit, schuf
Zeitblom in den Flügelbildern des Hochaltars der Benediktinerklosterkirche in Blaubeuren,
wenige Stunden nördlich von Ulm, noch am Fuß der schwäbischen Alb gelegen (Abb. 66, 67).
Die Arbeit an diesem umfangreichen Altar muß sich über mehrere Jahre hingezogen haben.
Er entstand ungefähr um 1490 bis 95, gleichzeitig mit der Ausstattung des Chores durch
das Gestühl vom jüngeren Jörg Syrlin unter dem bau- und kunstliebenden Abt Heinrich
(t 1496). Der Schrein umschließt die fast lebensgroßen geschnitzten Statuen der Gottes-
65. Hans Wild, 1480: Ratsfenster im Ulmer Münster: Christi Versuchung,
Heilung des blutfüssigen Weibes und der Besessenen
ZEITBLOM. DER HOCHALTAR IN BLAUBEUREN
553
66. Bartholomäus Zeitblom: Johannes vor Herodes.
Vom Hochaltar in Blaubeuren. Um 1495
67. Ulmer Meister vom Ende des 15. Jhhs. : Gastmahl
des Herodes vom Hochaltar in Blaubeuren
mutter auf der Mondsichel, begleitet von den Heiligen Johannes Evangelist und dem Täufer
und den Geschwistern Benedikt und Scholastika, auf den Innenseiten des ersten Flügelpaares
sind in flachem vergoldetem Relief mit gemalten landschaftlichen Hintergründen die Anbe-
tung der Hirten und Könige angebracht. Auch die Predella ist reich geschnitzt mit Christus
und den Aposteln, und ein hoher Aufsatz aus reichem Strebewerk mit Statuenschmuck bekrönt
den Schrein. Vor diesem Werk empfindet man lebhafter als irgend sonst, wie mächtig in
dieser Zeit noch die Künste eine Einheit im Dienst der Kirchenausstattung bilden. Nur aus
diesem dienenden Verhältnis heraus wird der Stil der deutschen Malerei der Spätgotik ver-
ständlich; in der modernen Bildergalerie müssen die Altartafeln ihres Lebenselements, des
Rückgrats beraubt erscheinen. Durch das glänzende Gold werden Bildwerke, die nach-
gedunkelte Malerei, Rahmen und Aufsatz zu einem einzigen schimmernden und strahlenden
Burger, Schmitz, Beth, Deutsche Malerei.
35
554
ZEITBLOMS REIFER STIL
Gebilde. Auf der Rückseite des ersten und der Innenseite des
zweiten Flügelpaares erscheint die Geschichte Johannes des Täufers
in zwei Reihen von Bildern, zusammen sechzehn. Auf der Rückseite
der Außenflügel sind vier Passionsszenen von mehr handwerklicher
Ausführung, auf der Rückwand des Schreins und den Türen der
Predella Heiligen-Standfiguren gemalt. Selbstverständlich waren
an diesen vielen Bildern eine Reihe von Gesellen der Werkstatt be-
schäftigt, aber überwiegend tritt uns doch, auch in den Passions-
' Szenen, die Erfindung und die Hand des Zeitblom entgegen. Die
in reicher Landschaft spielenden Vorgänge aus dem Leben des
Täufers gehören zum Schönsten, was die schwäbische. Tafelmale-
rei vor 1 500 hervorgebracht. Hier erscheinen der große feierliche
Faltenwurf und die maßvoll würdige Bewegung der heiligen Ge-
stalten, die schlichte innige Gemütsstimmung Zeitbloms schon in
ihrer vollen Stärke.
Diesem Altar schließen sich zeitlich an, ohne, soweit die Erhaltung ein
Urteil gestattet, desseni_,Vollendung zu erreichen, die beiden Hauptwerke der
Stuttgarter Galerie, Flügel des Altares aus der Kirche in Eschach mit der
Verkündigung und Heimsuchung und Heiligen von 1496, dessen schöne Pre-
della mit dem von Engeln gehaltenen Schweißtuch Christi im Kaiser- Friedrich-
Museum ist, sowie der Herberger Altar mit plastischem Mittelschrein, auf
den Flügeln gemalt die Geburt und Darstellung im Tempel, außen die Ver-
kündigung. Auf der Rückseite des Schreines ist das Selbstbildnis des Malers
in grünen Ranken gemalt mit der Inschrift: „Das werck hat gemacht bar-
tholme Zeytblom maller zu ulm 1497."
Die Hauptkennzeichen des reifen Zeitblomstils sind : gestreckte,
feierlich bewegte Gestalten, lange Köpfe mit den immer wieder-
kehrenden, leicht gebogenen großen Nasen und schmalen Augen
— mit Vorliebe im Halbprofil — der Faltenwurf in breiten ruhigen
Flächen gehalten, die Linien des Gefälts gerade herablaufend,
ohne den wirren Schwall der Schongauerschen Richtung. Die Vor-
gänge aus dem Jugendleben Christi, die Verkündigung Maria
und die Geburt des Kindes, die in stiller Betrachtung für sich
stehenden Heiligen, das ernste sanfte Wesen in der Geschichte des
Täufers, die friedlichen Ereignisse der heiligen Geschichte vermag
er am glücklichsten zu gestalten. Zu dramatischen Handlungen gebricht es ihm an Kraft
und Temperament. In den Passions- und Marterszenen (z. B. des Blaubeurener Hochaltars)
fesselt mehr der stille Kummer der Leidtragenden, der edelverhaltene Schmerz in einer leisen
Gebärde, wie beispielsweise die hinter dem Kreuze schreitende, von Johannes gestützte Maria,
während die Bewegungen der Kriegsknechte lahm, oft wie erfroren wirken. Großstilisierte
prächtige Kriegergestalten in den bizarren Trachten und Rüstungen der neunziger Jahre,
meist vollbärtig, sind gerade auf dem Blaubeurener Altar in großer Zahl zu finden. Gegen-
über den ängstlich und muffig verkniffenen spitzigen Typen des Schüchlin und Stocker erscheinen
die Zeitblomschen Figuren ohne Zweifel aus einem Gefühl freierer und edlerer Menschlichkeit
empfunden. Sie sind auch im Format, im Verhältnis zum Rahmen des Bildes, von größerem
Wuchs; kein Zufall, daß die geschnitzten, beinahe lebensgroßen Figuren des Mittelschreins
68. Barth. Zeitblom: Hl. Mar-
garete. München, Pinakothek
ZEITBLOMS REIFER STIL
555
69. Hans Holbein d. Ä.: Enthauptung Dorotheas, 1499. Augsburg, Gemäldegalerie
in Blaubeuren mit der Himmelskönigin in der Mitte, aucli ihrerseits einen Höhepunkt in der
schwäbischen Holzplastik hinsichtlich der freien Haltung und des großzügigen Faltenwurfs
darstellen. Das Bestreben Zeitbloms auf eine zusammengefaßte gesammelte Bildstimmung
kommt späterhin in dem Zurückdrängen des Nebenwerkes und der Landschaft noch deutlicher
zum Vorschein. Unter den weiteren Arbeiten des Künstlers sind die vier Halbbogenbilder
mit Szenen aus dem Leben des hl. Valentin, Bischofs von Interamna, aus der Dominikaner-
kirche in Augsburg, jetzt in der dortigen Galerie, die bemerkenswertesten. Die dramatischen
Vorgänge — Valentin heilt einen Fallsüchtigen, verweigert die Abschwörung des Glaubens,
bekehrt, eingekerkert, den Henker, wird mit Knütteln erschlagen — bekunden die ganze Stärke
und Schwäche des Meisters. Ehrwürdige Personen, feierlich und abgemessen, aber steif
nebeneinander verharrend stehen sie da, ohne- Anteilnahme an den aufregenden Geschehnissen;
die Bewegungen sind lahm, wie erstarrt. Die weiteren Arbeiten Zeitbloms zeigen immer
35*
556
ZEITBLOM. HANS HOLBEIN D. Ä.
wieder dieselben Typen mit den großen Nasen,
die bis zur Schläfrigkeit müden Bewegungen
und eine an Kahlheit streifende Leere und
Größe der Flächen. Aber durch das schöne
Linien- und Farbengefühl, den höchst deko-
rativen Geschmack nehmen sie immer einen
hohen Rang unter den spätgotischen Bildern
ein. Die Färbung in den frühen Bildern
(Kilchberg und Blaubeuren), noch dem älte-
ren Slil gemäß kräftig, tief und warm, wird
in den späteren Tafeln zunehmend hell, licht
und in einen grauen Ton gebrochen. Weiß-
lichgraue Fleischfarben, viele weiße Flächen
in den Gewändern, blaßgrüne und rosafar-
bene Stoffe, dazu eine Vorliebe für nackte
graue Mauern, die Schatten zart und grau,
ein dünner und trockener Auftrag sind den
Bildern der späteren Zeit eigentümlich. Trotz-
dem Zeitblom die völlige Entfaltung von
Dürers Kunst erlebte und selbst in seinen
alten Tagen seine Zuflucht zur Entlehnung
von Dürerschen Kompositionen nahm — das
bekannteste Beispiel ist die schöne Beweinung
Christi aus dem Ulmer Wengenkloster im
Germanischen Museum — so ist er doch bis
ans Ende seiner Tätigkeit — um nur die Flügelbilder des Adelberger Altars mit den Ge-
burtsszenen von 1511 zu nennen — bei dem Stil vom Schluß des 15. Jhhs. stehengeblieben.
Ja, er scheint in dem letzten Jahrzehnt seines Schaffens erlahmt zu sein. Die großen
goldenen Scheiben der Heiligenscheine geben noch diesen Arbeiten meist einen altertümlichen
flächenhaften Charakter. Zeitblom ist die typische Erscheinung eines Künstlers, der ein aus
angeborenem Schönheitsgefühl in den besten Lebensjahren gefundenes dekoratives Schema,
unbekümmert um die Wandlungen der Zeit, bis zuletzt stetig wiederholt hat.
Zu den angeführten Hauptwerken mögen noch angefügt werden : die besonders edlen Standfiguren der
hl. Margarete, Ursula und Bri/itta auf drei Tafeln der Münchner .Pinakothek (Abb. 68), zwei Flügel eines
Allars mit den hl. Evetius, Theodolus und Alexander von 1504 in der Augsburger Galerie, eine Anna selbdritt
im Germanischen Museum, einiges noch in Karlsruhe, Stuttgart, München und Nürnberg, ohne das umfangreicTie
Werk hier vollständig aufzuzählen.
In der Richtung Zeilbloms arbeitet der Meister von Kirchheim, genannt nach einem Altar mit
den Familien der heiligen Sippen, der aus der St.-Anna-Kapelle des Klosters Kirchheim bei Nördlingen in die
Wallersteinsammlung und mit dieser teils in das Germanische Museum, teils in die Augsburger Gemäldegalerie
gelangt ist. Beide Galerien besitzen noch eine Reihe bemerkenswerter Bilder der schwäbischen Schule um 1500.
In Nürnberg verdienen namentlich die vier Tafeln mit der Verkündigung, Geburt, Anbetung der Könige
und dem Tod Maria von einem Altarwerk der Dominikanerkirche in Rothenburg o. d. T. Beachtung, die
nach der Tradition einem Meister Martin Schwarz in Rothenburg zugeschrieben werden; es kreuzen
sich hier schwäbische und fränkische Einflüsse.
In Augsburg erblüht im letzten Jahrzehnt des 15. Jhhs. die Kunst Hans Holbeins
des Älteren. Er ist ein Zeitgenosse Zeitbloms, aber vielleicht zehn Jahre jünger als dieser.
70. Hans Holbein d. Ä.: Porträtzeichnung. Basel,
Museum
o^*^^''. ■'/.■ •■».'?' 4"'" ■'■
[afel XXXVI.
f
«■rfer. Sch.lf,. lefh, Owtidie Malerei.
FRÜHWERKE HANS HOLBEINS D. Ä.
557
Sein frühestes Werk,
die Flügel des Alta-
res aus Kloster Wein-
garten im Augsbur-
ger Dom mit der Be-
zeichnung „michel Er-
hart pilthauer, Hans
Holbein maier'* und
der Jahreszahl 1493,
darstellend Joachims
Opfer, Geburt der
Maria, ihren Tempel-
gang und die Dar-
bringung im Tempel,
entstand zu gleicher
Zeit etwa mit dem
Blaubeurener Altar.
Die flächig aufgereih-
ten, in langfaltige Ge-
wänder gekleideten
Figuren, selbst die
Köpfe mit länglichen
Nasen bekunden in
der Tat eine Berüh-
rung mit Zeitbloms
Stil, wenn sie auch nur
auf zeitlicher oder
Schulverwandtschaft
beruhen mag. Hier
offenbart sich aber
sogleich die seiner
71. Hans Holbein d. Ä.#Dornenkrönung Christi aus der Tafel ,,BasiIilia S. Paolo",
um 1503. Augsburg, Gemäldegalerie
Zeit weit vorauseilende angeborene malerische Begabung Holbeins d. Ä. in dem zart ver-
schmelzenden Farbenauftrag und den weicheren tieferen Schatten. Im Vergleich mit den zur
selben Zeit entstandenen Gemälden Zeitbloms erscheint die malerische Haltung der Früharbeiten
Holbeins ganz überraschend.
Von diesen Frühwerken verdienen folgende Beachtung: Der Afraaltar mit Tod und Krönung Maria
und dem Tod der hl. Afra aus der Augsburger Afrakapelle 1496 in Eichstätt und Basel. Die Marien-
basilika „Maria major" von 14Q9 aus der Folge der römischen Kirchenansichlen, die die Nonnen des
Augsburger Katharinenklosters infolge eines päpstlichen Privilegiums als Stationsbilder an Stelle der Wall-
fahrt nach den wirklichen Kirchen in Rom für ihren Kapitelsaal haben malen lassen. Jedes ist ein Spitz-
bogenbild mit der Abbildung der Kirche, von gotischem vergoldetem Gestänge eingerahmt und umgeben
von drei Darstellungen aus dem Leben des betreffenden Kirchenpatrons. Die Tafel der Maria maggiore,
nebst den übrigen später zu nennenden, in die Augsburger Galerie gelangt, enthält die Geburt Christi,
die Krönung Maria und die Enthauptung der hl. Dorothea, alles auf goldgestirntem dunkelblauem Grunde
(Abb. 69). Die hl. Dorothea, die dem Christuskind einen Rosenkorb für ihren Geliebten, den Schreiber
Theophilus reicht, zeigt die zarte Anmut der schmalschultrigen schlanken Gestalt und die Lieblichkeit des
Kopfes, die Holbeins Mädchenfiguren so häufig auszeichnen. Wem fiele davor nicht Gottfried Kellers
558 DIE BILDER DES KATHARINENKLOSTERS, DER KAISHEIMER ALTAR
Legende der Heiligen ein? Die handwerk-
liche Passion aus dem Kreuzgang des Ka-
tharinenklosters von 1499, ebenfalls in der
dortigen Galerie, sticht dagegen erheblich
ab. Befangen und altertümlich ist die an-
mutige kleine Madonna unter spätgotischer
Maßwerkbekrönung in dem Germanischen
Museum. Die fast grau in grau gemalte
Passion der Galerie in Donaueschingen und
desgleichen der 1501 für das Frankfurter
Dominikanerkloster an Ort und Stelle ge-
malte Altar, dessen sechs Passionsszenen in
das Städtische Museum in Frankfurt gelang-
ten, sind zwar wichtig für die Kenntnis der
Stileütwicklung des Künstlers, aber wieder-
um erscheint er in den dramatischen Vor-
gängen nicht von seiner besten Seite. Die
Bewegungen sind bald lahm, bald übertrie-
ben. Die übergroße Weichheit in den Köpfen
und Gewändern, der sanfte Fluß der Linien
und das zarte Impasto der Farben stehen
überhaupt mit den altertümlich steifen und
flächigen Kompositionen in einem auffallen-
den Widerspruch. Speziell scheint das lineare
spätgotische goldene Maßwerkgestänge
der früheren Holbeinschen Tafeln mit der
modellierenden vertiefenden Malweise häufig
nicht zusammenzugehen.
Den Abschluß und den Höhepunkt
dieser ersten Epoche bildet der Kais-
heimer Altar in der Münchner Pina-
kothek, der 1 502 für das Kloster Kais-
heim bei Augsburg im Auftrag des
• Abtes Georg Kastner gemalt wurde.
Die acht Jugendszenen der Maria und Christi, besonders Darbringung im Tempel und die
Anbetung der Könige, gehören zu den schönsten Werken des Künstlers (Taf. XXXVI),
während die acht Passionsszenen wiederum die Schwäche in der Gestaltung lebhafter Bewegung
offenbaren. Die Anbetung der Könige mit der in den Mittelpunkt gerückten Maria ist
feierlich in den Linien, harmonisch in der Färbung und reich an prächtig durchgeführten
Porträtköpfen. Die Porträtdarstellung ist neben der malerischen Seite die Gattung, in der
der ältere Holbein allen Zeitgenossen Deutschlands vorangeschritten ist. Zahlreiche Studien
in den Kupferstichkabinetten von Berlin und Basel — in dem letzteren sind auch eine Anzahl
von Skizzen für den Kaisheimer Altar — geben uns einen Begriff von dem Streben Holbeins,
die menschliche Natur in ihrer Individualität zu meistern (Abb. 70). Eine Reihe von Augs-
burger Patrizierköpfen und die Bildnisse seiner Söhne Hans und Ambrosius legen von seiner
hochentwickelten vorurteilslosen Beobachtungsgabe Zeugnis ab. Sie sind in Silberstift in zarter
lockerer Strichelung gezeichnet, die auch Haar und Pelzwerk in der stofflichen Wirkung
wiedergibt, in manchem an die Zeichnungsweise des Hausbuchmeisters erinnernd.
Als Hauptwerke derselben Jahre folgen das Epitaph des Ulrich Walter für St. Katharinen von 1502,
wieder ein Spitzbogenbild aus drei Teilen mit der Verklärung auf Tabor in der Mitte, der Vermehrung der
72. Hans Holbein d. Ä.: Enthauptung der hl. Katharina, 1512.
Augsburg, Gemäldegalerie
HOLBEIN D. Ä.: WANDLUNG ZUR RENAISSANCE
559
Brote und Heilung des Besessenen auf den
Seiten ; die Basilika S. Paolo mit Szenen aus
dem Leben des Apostelfürsten und mit der
charaktervollen Dornenkrönung im Spitz-
bogenfelde (Abb. 71), nach 1503 zugleich
mit Burgkmairs Sta. Croce von der Priorin
Veronika Walser für den Kapitelsaal des
Katharinenklosters gestiftet, jetzt in der
Augsburger Galerie. Die Raumwirkung und
der Schmelz der Modellierung sind hier
bedeutend fortgeschritten. Im Jahre 1508
entstand das Epitaph für den hingerichteten
Bürgermeister Ulrich Schwarz, mit der
Familie fürbittend zu Füßen Gottvaters mit
dem Richtschwert.
Die feinen Grisaillen mit dem
Tod Marias, dem Wunder der hl. Ottilie
und Heiligen-Standfiguren im Prager
Rudolfinum, bereits 1510 entstanden,
weisen zuerst flache Frührenaissance-
bögen mit Akanthusornament an Stelle
der Maßwerkbögen auf, während Hal-
tung und eckiges Falten werk der Fi-
guren noch den älteren Stil nachwir-
ken lassen. Das Jahr 1510 bezeichnet
durch den Ausbau der Fuggerschen
Kapelle an St, Anna äußerlich den
Beginn der Renaissance in Augsburg ;
durch das Eingreifen Dürers kommt
von nun ab ein größerer Schwung in
die Augsburger Malerei. Namentlich
die Bewältigung bewegter Vorgänge,
die den Schwaben immer schwer ge-
fallen, wird jetzt hier aufgenommen ;
die später zu berührende Tätigkeit
der Augsburger Illustratoren für Kai-
ser Max bringt dafür die deutlichsten Belege. Da konnte auch der alte Holbein nicht zurück-
stehen. Die Tafeln des 1512 für das Katharinenkloster gemalten Altars in der Augsburger
Galerie mit den hl. Bischöfen Ulrich und Wolfgang, dem Martyrium der Katharina, mit
der Anna selbdritt und dem Martyrium des hl. Petrus haben nicht nur in den goldenen
Arabeskenbekrönungen die Akanthusranken, Putten und Satyrmasken der italienischen Renais-
sance aufgenommen, sondern die völligen rundlich bewegten Gestalten in den weicher fallenden
Gewändern gehören bereits der kräftig behäbigen Generation, die die folgende Zeit repräsentiert
(Abb. 72). In dem Katharinenmartyrium ist Dürers Einwirkung erkennbar. Aber noch
weiter schreitet der alte Meister in dem Sebastiansaltar, der ebenfalls für das Katharinen-
kloster um 1516 gemalt wurde, und heute eine der Hauptzierden der Münchner Pinakothek
ist. Betrachtet man die hl. Barbara und Elisabeth auf den Flügeln (Abb. 73) und denkt
73. Hans Holbein d. Ä. : St. Barbara und Elisabeth vom Se-
bastiansaltar um 1516. München, Pinakothek
560
HOLBEINS D. Ä. SPÄTZEIT. BERNHARD STRIGEL
nun an Holbeins Anfänge zurück, so wird man in
der Tat Schnaase recht geben, der von dem älteren
Holbein, ohne allerdings noch das vollständige Bild
seiner späteren Entwicklung zu kennen, bemerkt: wir
erkennen einen lebendig, fast unruhig strebenden Geist,
der sich nie befriedigt, nie wiederholt, sondern nach
einem höheren, noch unbekannten Ziele ringt.
Der Brunnen des Lebens von 1519 im Kgl. Schloß
in Madrid, eine Gruppe prächtig gekleideter heiliger
Frauen mit der thronenden Maria in der Mitte und einer
reichen Frührenaissancehalle im Hintergrunde, schließt
das Lebenswerk des älteren Holbein ab. Wie dieser
Meister ein Kämpfer und Rastloser bis ins höchste Alter
geblieben - ist, so mußte er, es scheint um drückenden
Schulden zu entgehen, noch als alter Mann von
Augsburg abwandern nach Isenheim bei Kolmar, wahr-
scheinlich im Jahre 1517. Hier ist er 1525 gestorben.
Holbein ist offenbar unter beengendem Druck empor-
gestiegen, die zahlreichen handwerklichen Bilder deuten
auf den Fabrikbetrieb, unter dessen Zwang er schuf,
die mehrfachen Schuldklagen lassen die dauernde Be-
drängnis vermuten. In seiner Kunst konnte er sich
nicht, wie der fast gleichaltrige Dürer, zu völliger Frei-
heit durchringen. Ein außerordentliches malerisches
Naturell, besaß er doch nicht die plastische Energie der
Dürerschen Gestaltungskraft. Während er auf der
einen Seite zu einer malerischen Anschauung und
Breite der Darstellung wie kein anderer Zeitgenosse
kommt, bleibt er auf der anderen an dem spätgotischen
Befangenen, ja am Dekorativen haften. Daher bringt
er es selten zu reinen Wirkungen. Fremde Einflüsse vom Niederrhein oder den Niederlanden,
oder schon im Sfumato der Schatten von selten der Oberitaliener, wie bei seinem Lands-
mann Burgkmair, haben bei ihm gewiß nur eine untergeordnete Bedeutung. Er hat aus
einem eingeborenen malerischen Instinkt gehandelt. Seinen spätesten Arbeiten noch merkt
man den selfmade man an. In seinem Sohne Hans Holbein dem Jüngeren erscheint die
malerische Anlage zur Genialität gesteigert.
. Der eigentliche Fortsetzer der Kunst Zeitbloms ist Bernhard Strigel in Memmingen,
der südlich von Ulm gelegenen kleinen Reichsstadt.
Das Schwergewicht seiner Tätigkeit liegt erst in den beiden Jahrzehnten 1510 bis 1530. Die Familie
Strigel war eine in Memmingen und Südschwaben verzweigte Malerfamilie; es seien nur die 1442 von Johann
Strigel gemalten Altäre in Zell bei Staufen und die Altäre mit Schnitz- und Malwerk von Yvo Strigel im
Frankfurter Dom von 1505 und aus S. Maria Calanca von 1512 in Basel angeführt. Erst im Jahre 1884
entdeckte Bode den Namen auf dem Bilde der Familie Cuspinians in der Berliner Galerie von 1520, ihm
und Scheibler verdanken wir die Zusammenstellung des umfangreichen Werkes des Bernhard Strigel, der
in der älteren Literatur unter dem Namen „Meister der Sammlung Hirscher" ging. Nachweisbar ist Strigel
von 1506 bis 1528. Dem Stil des Zeitblom steht^Strigel in den früheren Bildern noch nahe, von denen
74. Bernhard Strigel: Bildnis Konrad
Rehlingens. München, Pinakothek
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Tafel XXXVII.
Bernhard Strigel, um 1520, Die Kinder Konrad Rehlingens
München, Pinakothek
Bürger, Schaiti. B«th, OMtiekc Malerei.
BERNHARD STRIGEL
561
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75. Hans Pleydenwurf: Kalvarienberg um 1460. München, Pinakothek
hervorzuheben sind die kleinen Tafeln mit der Flucht nach Ägypten, der Grablegung und der Krönung
Maria von einem Altar aus Aulendorf oder Isny in der Stuttgarter Galerie, die prächtigen, an Syrlins Bild-
nischarakteristik gemahnenden Halbfiguren von Propheten in Stuttgart und in der Augsburger Galerie. Die
vier Altarflügel mit figurenreichen Szenen aus dem Marienleben von 1515 im Berliner Kaiser-Friedrich-
Museum, David mit dem Haupte des Goliath in der Münchner Pinakothek, die trefflichen Tafeln mit den
Familiengruppen der heiligen Sippe vor Goldgrund im Germanischen Museum und in München haben noch die
feste Behandlung der Farbe, den geknickten Faltenwurf und diegotische Steinarchitektur des Zeitblomschen
Stils beibehalten, nur in den tieferen wärmeren Tönen und den dunkleren Schatten ist Strigel dem malerischen
Strome der Zeit gefolgt. Die Bilder aus dem Familienleben, die Strigel in der Nürnberger Sippenfolge gibt,
erinnern in der ausführlichen Schilderung des Beiwerks, z. B. der Stühle und anderer Möbel wieder an
Gewohnheiten des älteren Holbein, wirklich scheint Strigel in dem zweiten Jahrzehnt des 16. Jhhs. in engere
Fühlung zur Augsburger Schule zu treten. Im Jahre 1517 läßt er sich dort nachweisen, aber schon seit
562
BERNHARD STRIGEL. SCHWEIZER MEISTER
dem Jahre 1 507 finden wir ihn in Fühlung mit
Kaiser Maximilian. Seit etwa 1515 wird erder
bevorzugte Porträtmaler des Kaisers. Seine vor-
züglichsten Bildnisse Maximilians, der kaiser-
lichen Familie, Ludwigs IL und Karls V. als
Kinder, sind noch im habsburgischen Besitz, in
der Galerie de» Belvedere in Wien. Weitere
treffliche Porträts von Strigels Hand sind das
lebensgroße Bildnis des Augsburger Patriziers
Konrad Rehlingen in schwarzer Pelzschaube und
dessen acht Kinder (Abb. 74 u. Taf. XXXVII),
beide mit roten Teppichen und Landschafts-
blicken als Hintergrund, in der Münchner Pina-
kothek, Brustbild des Herrn von Haller ebendort ;
das Brustbild des Grafen Johann IL von Mont-
fort zu Tetnang 1520 in Donaueschingen, aus
dem gleichen Jahre die Familie des kaiserlichen
Rates Cuspinian in Berlin, als Gegenstück zur
Familie des Kaisers Max und seiner Kinder im
Belvedere gemalt, das kleine Brustbild Ferdi-
nands I. von 1524 in Florenz. Die Mehrzahl der
Bilder der kaiserlichen Familie hat Strigel zwi-
schen 1520 und 1528 in Wien gemalt. In letz-
terem Jahre ist er in Memmingen gestorben.
Strigels Bildnisse gehören ihrem Habitus nach
bereits in die Renaissanceepoche. Die Profilbild-
nisse des Kaisers Max verraten das Vorbild der
Bildnisse des Kaisers vom lombardischen Maler
de Predis. Die vorwiegende Aufnahme der Dar-
gestellten in der Halbprofilstellung und ihre
ruhig gleichmäßige Haltung zeigen zwar noch
das Nachwirken der schwäbischen Porträtmalerei
des ausgehenden 15. Jhhs. (S. 549), allein, wie die
Köpfe herausgehoben und Brust und Hände ge-
wissermaßen als Basis für das Haupt heraus-
gearbeitet sind, dies ist aus dem Gefühl einer
neuen menschlich freieren Zeit empfunden, vol-
lends die ganzen Figuren. Bezeichnend für Stri-
gels Bildnisse sind die hellen, ins Weiße gebrochenen Fleischtöne, die nur sehr wenig mit perlmuttergrauen
Schatten modelliert sind; sie heben sich meist vor dem leuchtend blauen Himmel, vor roten Vorhängen
oder einem dunklen Grund ab. Ein ausgesprochenes Empfinden für das Dekorative und Geschmackvolle
machte ihn zum geborenen Hofmaler. Alle seine Modelle haben einen verwandten Gesichtstypus, ein läng-
liches Oval, eine große Nase, müde und abwärts blickende Augen. Eine individualisierende Charakteristik
lag ihm fern. In seiner Richtung arbeiten die Augsburger Porträtisten Amberger und Hans Maler zu Schwaz.
Dem Stil der schwäbischen Schule um 1500, speziell ihrem Haupte Zeitblom, schließen sich zwei in
den angrenzenden Schweizer Landschaften wirkende Künstler an: der Meister mit der Nelke, dessen
Hauptwerk, ein Altar mit dem Leben Johannes des Täufers, zum Teil im Historischen Museum in Bern,
zum Teil in der Budapester Nationalgalerie ist, ferner Hans Fries, tätig 1465 bis ca. 1520 in Freiburg
in der Schweiz, dessen ^Hauptschöpfung, vier Tafeln eines Altares von 1501 — die thronende Maria,
St. Franziskus, Anna selbdritt und Martyrium Sebastians — im Germanischen Museum ist. Aber auch im
Beginn des 16. Jhhs. noch liegt die Stärke der Schweizer Malerei in den dekorativen Gebieten, vor allem in
der Glasmalerei, 'die sich eben zu ihrer höchsten Entfaltung anschickt, in der Bildwirkerei und -Stickerei,
in der Chronikenillustraiion, in der ornamentalen Wandmalerei.
76. Michael Wolgemut: Auferstehung vom Hofer Altar
1465.; München, Pinakothek
NÜRNBERG. HANS PLEYDENWURF
563
Nürnberg, Bayern und der
Südosten.
Die Nürnberger Malerei wird
um 1460 durch Hans Pleyden-
wurf, der von 1451 bis an seinen
Tod 1472 in Nürnberg nachweis-
bar ist, nach dem Vorbilde des Roger
van der Weyden in den spätgotischen
Naturalismus hinübergeführt. Seine
Hauptschöpfung, der figurenreiche
Kalvarienberg in der Münchner Pi-
nakothek, nach der Signatur I. P. mit
Wahrscheinlichkeit ihm zugeschrie-
ben, um 1460 entstanden, steht ohne
Verbindung mit den Werken des um
die Mitte des Jahrhunderts in Nürn-
berg blühenden Meisters des Tucher-
altars da (Abb. 75). Der schon er-
wähnte Löffelholzaltar von 1 453 zeigt
z. B. nur erst eine wenig ausgespro-
chene Aufnahme niederländischer
Elemente in die schwerfällig gebun-
dene untersetzte Figurenbildung des
Tucher meisters. Der Kalvarienberg
aber führt die hageren Gestalten Ro-
gers, die knochigen herben Köpfe mit
schmalen Nasen und Augen, die ge-
glie'derten belebten Hände, seinen
scharf gebrochenen Gewandstil, die
gemusterten Sammet- und Seiden-
brokate, die burgundischen Pelz-
mützen und die scharfgeriefelten Plattenrüstungen nach Nürnberg. Die tiefe Hintergrunds-
landschaft, vor der die Gruppen noch wie eine dichte Wand aufgebaut sind, mit der Kreuz-
tragung in der Ferne, wird von steilen, braunen Felsen im Mittelgrund und einer turmreichen
Stadtansicht im Hintergrund belebt. Die kräftige bräunliche Färbung der Bilder mit dem
verschiedenen kräftigen Rot der öewänder erhöht den Eindruck von Kraft und Energie dieser
Arbeit. An dramatischem Gehalt übertrifft dieses Anfangswerk der Nürnberger Spätgotik
die in den gleichen Bahnen schreitenden Zeitgenossen im Südwesten Deutschlands, den Isen-
mann, Herlin und Schüchlin.
Die Komposition ist von Pleydenwurfs Werkstatt oder Schule mehrfach ähnlich gemalt worden; im
Germanischen Museum erscheint sie z. B. auf einer Tafel mit dem knienden Würzburger Kanonikus Schönborn
aus Würzburg; auf dem Hochaltar der Georgskirche in Dinkelsbühl mit dem plastischgebildeten Kruzifixus,
schon dem Wohlgemut nahestehend. Von dem übrigen, dem Hans Pleydenwurf von Thode, der diese
Persönlichkeit entdeckt hat, zugeschriebenen Tafelbildern der sechziger bis siebziger Jahre reicht keines an
den Kalvarienberg heran. Es sind das namentlich die Reste eines Altares mit der Anbetung der Könige
und ein Flügel der Verkündigung im Germanischen Museum, eine Anbetung der Hirten im Bayerischen National-
77. Michael Wolgemut : Christophorus vom Peringsdörf er Altar.
Germanisches Museum.
564 MICHAEL WOLGEMUT
museum, ebendort der andere Flügel der Verkündigung; vier Tafeln von dem Hauptaltar der Katharinen-
kirche, gestiftet von der Familie Landauer, jetzt in der Münchner Pinakothek, darstellend: Geburt Christi,
Vermählung der Katharina mit dem Christkind (Bd. 1, Abb. 100), Kreuzigung und Auferstehung; die
Vermählung der Katharina zeigt in dem perspektivisch mit Fluchtpunkten gezeichneten Innenraum mit
Kreuzstockfenstern und Balkendecke wieder den äußerst starken Einfluß der niederländischen Schule auch
in Nürnberg, während das einzelne Mobiliar: Wandbank, Bocktisch und „G wandkalter", d.h. Waschschrank
mit geschnitztem Maßwerkornamant, typische Beispiele oberdeutscher Möbel der Spätgotik vorführt. Im
Jahre 1462 bestellten die Kirchenväter von S. Elisabeth in Breslau einen Hochaltar bei Pleydenwurf. Aus
der hl. Kreuzkirche dieser Stadt sind einige Tafeln mit Szenen aus dem Leben Christi aus Pleydenwurfs
Werkstatt in das dortige Städtische Museum gelangt; es ist vermutet worden, daß sie Teile des vorgenannten
Hochaltares sind. Die S. Lorenzkirche, die an spätgotischen Bildern reichste Kirche Nürnbergs, enthält
noch einen kleinen Altar mit Jugendszenen aus dem Leben Christi ; eine Reihe handwerklicher Arbeiten —
wie das Bildnis des Kanonikus Schönborn — birgt das Germanische Museum.
Der unmittelbare Fortsetzer von Hans Pleydenwurfs Werkstatt ist der 1443 geborene
Michael Wolgemut, der 1473 die Witwe Pleydenwurfs heiratete. Den größten Teil seines
Ruhmes verdankt Wolgemut seiner Stellung als Lehrer Dürers. Er war aber auch ein
tüchtiger und in seinen früheren und eigenhändigen Arbeiten ein den gleichgerichteten süddeut-
schen Zeitgenossen ebenbürtiger Künstler. In den späteren Jahren ist dann sein persönlicher
Stil mehr und mehr in dem allgemeinen einer gesellenreichen Werkstatt aufgegangen. Wolge-
mut ist der Prototyp des großen Unternehmers für umfangreiche Altarwerke mit Schnitzerei
und Malerei geworden. Auf die handwerklich geschäftsmäßige Arbeitsweise und überdies
auf den geringen Künstlerstolz des Wolgemut wirft der bekannte Vertrag von 1507 mit
dem Magistrat von Schwabach ein Licht, worin die Lieferung des Hochaltars für die Pfarr-
kirche ausgemacht wird. „Sollte die Tafel an einem oder mehreren Orten ungestalt befunden
werden, so verpflichtet sich der Meister, daran so lange zu ändern, bis die Besteller sie als
„wolgestalt" erkennen", daß, „wo aber die Tafel dermaßen so großen ungestalt gewinn, der
nit zu endern were, so soll er soliche Tafeln selbs behalten und das gegeben gelt on abgang
und schaden widergeben."
Dem Pleydenwurf steht Wolgemut in seinem frühesten Werke, den vier ihm zugeschriebenen Tafeln
des Altars aus der Trinitatiskirche in Hof von 1465, äußerst nahe (Abb. 76). Die Passionsszenen sind
noch in ähnlich tiefen bräunlichen Farben, unter denen das kräftige Rot der Gewänder dominiert, gemalt.
Die hageren Figuren mit spitzigen Händen, der knochige Christuskörper mit eingeschnürtem Bi ustkorb und
steifflatterndem Gewandzipfel, die steilen wie mit dem Messer geschnittenen Hügel und die fernen turm-
reichen Städte, der schon blaue Himmel, gegen den die dünnästigen oder kugeligen Bäume stehen : in allem
waltet der gleiche, von Roger von der Weyden inspirierte Geist. Nur scheinen sich in den finsteren bärtigen
Männertypen, den verkniffenen Frauengesichtern und dem kleinen zerknitterten Gefält Züge zu offenbaren,
die dem späteren Wolgemut eigentümlich sind und ihn mehr dem Schüchlin nähern. Aus der großen Zahl
von Wolgemuts Arbeiten ist der Auszug der zwölf Apostel in felsenreicher Landschaft in der Münchner
Pinako hek als gute frühere Arbeit anzuschließen. Eine der umfangreichsten, noch an Ort und Stelle befind-
lichen Arbeiten aus Wolgemuts Werkstatt ist der Altar der Marienkirche in Zwickau, dessen Jugendszenen
aus dem Leben Christi durch eine große Anzahl gemütvoller, aus dem Leben gegriffener Züge gegenüber
den herkömmlichen Schemen bereichert sind und Zeugnis ablegen, daß das Naturstudium in Wolgemuts
Werkstatt damals eifrig betrieben worden ist; die liebevolle Sorgfalt in der Durcharbeitung von Bauern-
und Hirtenfiguren, von Tieren, Vögeln, Pflanzen, Gemäuer und Sladtansichten enthält bereits im Keim
die umfassende Naturanschauung, die sich in Dürers Kunst entfaltet; der niederländische Einfluß ist
hier zugunsten des deutschen gemütlichen Elements völlig verarbeitet. Auch die Passionsbilder sind in
ihrem dramatischen Gehalt neu vertieft — die Einwirkung Schongauers scheint sich schon in dem zer-
knitterten Faltenstil zu äußern; Kreuztragung und Auferstehung, die Wolgemuts Mitarbeit am deutlichsten
bekunden, enthalten eine Fülle von charaktervollen Kriegergesichtern. Freilich tritt hier auch stärker der
finstere spießige Zug hervor; diese verzwickten bösartigen Büttelgesichter, die ordinären verschrobenen
Typen, wie sie fortan in Wolgemuts Passionsbildern stetig wiederkehren. Als Ganzes steht der Zwickauer Altar
MICHAEL WOLGEMUT. DER PERINGSDÖRFER ALTAR
565
unter den großen süddeutschen Schreinen mit an erster ^icfecbf^t^id^ftfl^ür
Stelle. Das Innere des Schreins enthält allein neun lebens-
große Holzstatuen: die Maria auf dem Halbmond und je
zwei weibliche Heilige im Mittelkaslen und je zwei hl. Jung-
frauen auf den Flügeln. Die Außenseiten des ersten und
die inneren des zweiten Flügelpaares enthalten die Ver-
kündigung, Geburt, Anbetung der Könige und die Familie
der drei Marien, die Außenseiten des zweiten und die
Innenseiten eines dritten feststehenden Flügelpaares zeigen
die Passion : Christus am Ölbefg, Ecce homo, dramatisch,
mit vielen Figuren (Abb. 92 auf S. 580), die Kreuztragung
und Kreuzigung. Die Altarstaffel Christus und die Apostel
in Schnitzerei. Wolgemut erhielt von dem Zwickauer Rat
für das Ganze die für damals hohe Summe von 1 400 Gulden.
Die jetzt erblühenden Bergbaustädte am nördlichen Fuß
des Erzgebirges, neben Zwickau noch Chemnitz, Annaberg
und Schneeberg, waren überhaupt gutzahlende Abnehmer
der Nürnberger Kunst. Aus der großen Zahl von Tafeln
Wolgemuts aus diesen Jahren seien hier nur angefügt
der Katharinenaltar der Lorenzkirche mit drei Statuen im
Schnitzschrein und die Legende Katharinas auf den Flü-
geln um 1480, der Altar in der Johanneskirche in Crails-
heim mit fünf Schnitzfiguren in der Mitte und Passions-
szenen auf den Flügeln, ein Altar in St. Georg in Dinkels-
bühl mit gemalten Kirchenvätern in der Predella, endlich
ein Altar in St. Lorenz mit den geschnitzten Figuren des
hl, Rochus und eines Engels im Mittelschrein und gemalten
Szenen auf den Flügeln 1 499. Sehr reich an Bildern aus
Wolgemuts Werkstatt ist die Gemäldegalerie des Germa-
nischen Museums.
Hier befindet sich auch die vielumstrittene, künstlerisch vielleicht am höchsten stehende
Schöpfung der Werkstatt Wolgemuts, als dessen Arbeit durch Neudörfers Angabe in seinen
Nachrichten von Nürnberger Künstlern vom Jahre 1547 beglaubigt: der 1487 von Sebastian
Peringsdörfer in die Augustinerkirche gestiftete Altar. Die acht Flügelbilder des Peringsdörfer
Altares zeigen in zwei Szenen übereinander Ereignisse aus dem Leben des hl. Veit — seine
Geißelung, der Heilige mit seinen Pflegeeltern Kreszentia und Modestus an den Kreuzgalgen
gebunden, während Kaiser und Henker vom Hagel geschlagen, er widersteht weiblicher Ver-
suchung, weilt unversehrt im Löwenzwinger, heilt einen Besessenen, wird endlich mit Kres-
zentia und Modestus im Kessel gesotten. — Ferner sind das Martyrium des hl. Sebastian
(Taf. XXXVIII), der hl. Lukas die Madonna malend (Abb. 121), die Ekstase St. Bernhards und
Paare von Heiligen dargestellt (Abb. 77). Den bekannten Stil des Wolgemut selbst findet
man eigentlich nur in den hl. Standfiguren wieder. Die übrigen Bilder scheint er an her-
vorragende jugendliche Gesellen seiner Werkstatt vergeben zu haben. Ein frischer und
lebendiger Zug tritt uns in diesen Szenen entgegen. Nach Thode ist Wilhelm Pleydenwurf der
Hauptanteil am Peringsdörfer Altar zuzuschreiben; ohne Zweifel zeigen die von Wolgemut
und diesem seinem Stiefsohn Wilhelm Pleydenwurf illustrierte Schedeische Weltchronik (1493)
und der Schatzbehalter von 1491, beide im Verlag von Koburger erschienen, in den Holzschnitten
Verwandtschaft mit dem Peringsdörfer Altar (Abb. 78). Es sind die gleichen schlanken und
lebhaft bewegten lockigen Knaben und die zierlichen Mädchen mit aufgebundenen Flechten,
jene jugendlich anmutigen Typen, die uns schon beim Hausbuchmeister begegneten. Der
78. Wolgemut: Holzschnitt aus dem Schatzbe-
halter, 1491 ,
566
SPÄTWERKE WOLGEMUTS
letztere hat auf diesen Kreis, wie schon die
von Sensenschmied und Frisch gedruckte fünfte
deutsche Bibel vermuten läßt, Einwirkung
gewonnen. Von anderer Seite ist Hanns Traut
von Speier, der sich 1476 in Nürnberg nie-
derließ, für einen Teil der Bilder, neuerdings
nach dem Monogramm R. F. auf einer in
S. Lorenz befindlichen, noch zugehörigen Tafel
„Weigerung Veits das Götzenbild anzubeten"
Rueland Frueauf d. J. wenigstens für die Veits-
legende angesprochen worden. Diese Frage
ist von erheblicher kunstgeschichtlicher Bedeu-
tung deshalb, weil Albrecht Dürer in diesen
Jahren in der Werkstatt Wolgemuts den ersten
Unterricht empfing, und weil die überragende
und strebende Persönlichkeit unter Wolgemuts
Gesellen, die den Peringsdörfer Altar aus-
führte, auf seine Jugend von bestimmendem
Einfluß wurde. Vortrefflich ist die räumliche
Durchbildung sowohl der Innenräume, die wie
bei Wolgemut häufig Blicke in Nebengemächer
und durch Fenster gestatten, wie auch der
Landschaften. Diegoldschmiedsmäßige Durch-
führung des krausen Krabbenwerks an den
Kragsteinen und in dem Pflanzen werk bekundet
wieder die eindringlich energische Kunstrichtung, die in Wolgemuts Werkstatt herrschte. Aus Wol-
gemuts Werkstatt sind auch einige Bildnisse hervorgegangen, die in der scharfen und markigen
Zeichnung das knochig herbe Kopfideal dieser Schule widerspiegeln, so ein Ehepaar von 1 475
im Dessauer Amalienstift, die Ursula Tucherin in der Kasseler Galerie (Abb. 90 auf S. 578), der
Hans Perkmeister von 1476 und der 72 jährige Martin Rosenthaler im Germanischen Museum.
Was noch nach dem letzten Jahrzehnt des 15. Jhhs. in Wolgemuts Atelier gearbeitet worden ist — auch
hierfür bietet das Germanische Museum die besten Belege — verrät einen zunehmenden handwerklichen
Betrieb, ein Erlöschen der künstlerischen Kraft des Meisters. Er scheint mehr und mehr den Pinsel selbst
haben ruhen lassen und nur die geschäftliche Leitung des Unternehmens geführt zu haben. Nichts beweist
dies deutlicher als der Umstand, daß der alte Meister in seinen letzten beiden großen Altarwerken, dem
Hochaltar der Klosterkirchein Heilsbronn von 1502—3 und namentlich in dem erwähnten großen Altar der
Pfarrkirche in Schwabach von 1508 den Einfluß seines um dreißig oder vierzig Jahre jüngeren Schülers
Dürer erfahren hat. Der Heilsbronner Altar enthält im geschnitzten Schrein die Anbetung der Könige, auf
den Flügeln das Leben Maria und Christi; der Schwabacher Altar besteht wieder aus einem Schnitzschrein
mit Maria und Heiligen und drei gemalten Flügelpaaren mit Szenen der Passion und Legenden des
hl. Johannes d. T. und des hl. Martin. Die äußerliche Aufnahme der schwungvoll bauschigen Dürerschen
Formen in das befangene spätgotische Schema wirkt hier nicht erfreulich.
Es ist im allgemeinen im ersten Jahrzehnt des 1 6. Jhhs. ein unsicherer Zug.in die Nürnberger
Malerei durch die Nachahmung der Dürerschen Zeichnung gekommen. Auch Wolf Traut, Hans
von Kulmbach und Schäuffelein, die in ihrer Jugend bei Wolgemut gelernt zu haben scheinen,
sind ihrem 70jährigen Meister darin gefolgt. Dürer hat ihm, wie das Porträt Wolgemuts
in der Münchner Pinakothek anzeigt, noch in den späteren Jahren seine Verehrung erhalten.
79. Münchener Meister um 1500: Dreifaltigkeit.
Blutenburg, Pfarrkirche
WOLGEMUT: BILDTEPPICHE, GLASGEMÄLDE, HOLZSCHNITT. H. TRAUT 567
80. Rueland Früeauf (?) von Salzburg um 1470: Kreuzigung. Wien, Gemäldegalerie
Auf Wolgemuts Zeichnungen lassen sich auch eine Anzahl von Nürnberger wollgewirkten Teppichen,
Altarvorhängen und Rücklaken zurückführen, von denen die Geschichte des verlorenen Sohnes mit den
Wappen des Stephan Tucher und der Ursula Geuder in St. Sebald um 1480 und die Kreuzigung mit dem
Pirkheimer- und einem zweiten Wappen in der Würzburger Universitätssammlung die beachtenswertesten
sind. Vermutlich wurden diese Teppiche in dem Nürnberger Katharinenkloster gewirkt. Endlich ist seine
Einwirkung auf die Bildschnitzerei Nürnbergs zu berücksichtigen. Er übernahm ja, wie die Verträge
ausweisen, stets auch die Lieferung des Schnitzwerks der umfangreichen Altäre, und wenn er auch die Aus-
führung der Schnitzereien an Bildhauer wie Leinberger und Veit Stoß abgab, so hat er doch zweifellos die
Qesamtentwürfe auch für den bildhauerischen Schmuck gezeichnet. Endlich sind seine Entwürfe in Nürn-
berger Glasgemälden festgestellt worden, besonders ist hier das Kaiserfenster mit Friedrich IIL in dem
Chor der Lorenzkirche zu beachten. Als Zeitgenosse Wolgemuts wurde Wilhelm Pleydenwurf, der
Sohn des Hans, schon erwähnt. Er hatte u. a. im Jahre 1491 den Brunnen auf dem Markt zu bemalen und
zu vergolden, mit Wolgemut zusammen lieferte er die Zeichnungen zu den Holzschnitten der Schedeischen
Weltchronik 1494 und starb im gleichen Jahre. Diese Holzschnitte stellen in der kräftig auch mit Kreuz-
lagen schraffierenden Modellierung einen bedeutenden Fortschritt gegenüber den älteren Holzschnitten bis
etwa 1490 dar, sie bereiten die Holzschnittkunst Dürers vor. Auch Hanns Traut aus Speyer, seit 1476
in Nürnberg, wurde oben schon, in Verbindung mit dem Peringsdörfer Altar, genannt. Von ihm besitzt die
Erlanger Universitätssammlung eine aus Dürers Besitz stammende Zeichnung des hl. Sebastian, die den Ein-
fluß des Schongauer, der in dieser Zeit in Nürnberg häufiger zu bemerken ist, bekundet. Tafelbilder des
Hanns Traut sind nach Rauch u. a. die Flügel des Rochusaltars in der Lorenzkirche, Geburt des Kindes im
Bayer. Nationalmuseum, ein Schutzmantelbild in Schleißheim, die Flügel am Dreikönigsaltar in Heilsbronn,
das Löffelholzepitaph von 1504 in der Lorenzkirche mit den hl. Sippen, bereits Dürers Rückwirkung anzei-
gend. Schließlich sind von dem Holzschnitzer Veit Stoß, dem führenden Meister der Nürnberger Holz-
plastik, um 1500 die gemalten Flügel mit den Legenden des hl. Kilian an einem Altar in Münnerstadt zu
568 BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHE MEISTER
erwähnea. Auch eine Anzahl Kupferstiche hat Stoß geschaffen, die einen ähnlich wüsten und übertriebenen
Faltenschwung wie seine Holzarbeiten aufweisen. Stoß aber ist, im Gegensatz zu den Nürnberger Malern
am Ende des 15. Jhhs., in seinem künstlerischen Temperament dem Dürer der Apokalypse ebenbürtig.
Verwandt mit der Nürnberger ist die bayerische Schule, deren Sitz in der seit
der 2. H. des 15. Jhhs. aufblühenden Residenz München war, wo die eben vollendete Frauen-
kirche ein reges Kunstleben bewirkte.
Den Naturalismus, allerdings in provinzieller, fratzenhafter Verzerrung vertreten hier als erste die
Arbeiten des seit 1453 in München wirkenden Gabriel Mäleßkircher, von dessen Hand die Galerie in
Schleißheim eine wilde Kreuzigung besitzt. Eine beträchtliche Anzahl von oberbayerischen Bildern des
letzten Drittels des 15. Jhhs. ist in dem Bayer. Nationalmuseum zusammengekommen, darunter verdienen
die Kreuzigung aus Baumburg von 1491 und die Tafel mit Katharina und Barbara aus Wasserburg um 1490
Beachtung. Eine der tüchtigsten Leistungen der Münchner Schule um 1500 ist der Hochaltar in der kleinen
Kirche in Blutenburg bei München, dessen Mittelbild Gottvater mit dem Leichnam Christi vorstellt (Abb. 79).
Der Hauptmeister Münchens um 1500 ist Jan Pollack, der in München von 1484 bis 1519 gewirkt
hat, seit dem Jahre 1488 als Stadtmaler. Urkundlich hat er den ehemaligen Hochaltar in Weihenstephan,
jetzt in Schleißheim, mit den hl. Korbinian, Stephan und Benedikt geschaffen. Sein umfangreichstes Werk
ist der ehemalige Hochaltar der Peterskirche in Münehen, von dem noch fünf Tafeln mit dem Leben des
Petrus am alten Ort sind, während sechs mit dem Leben des Petrus und Paulus in das Nationalmuseum
gelangten. Hier ist auch der Altar aus der Münchner Franziskanerkirche mit der figurenreichen Kreuzigung
Christi und Passionsszenen auf den Flügeln; zwei zugehörige Flügel sind in der Galerie in Burghausen
(vgl. Bd. 1, Abb. 132). Pollack zeigt sich in seiner Auffassung dem Wolgemut verwandt. Auch er liebt
den stark geknitterten Faltenwurf, die heftigen eckigen Gebärden, die karikierten Verbrecherphysiognomien
unter dem Volk; selbst in der lebhaften Tiefenwirkung der Landschaften und Architekturen ähnelt er dem
Wolgemut. Es erscheint die Vermutung berechtigt, daß er in Polen, wo er dem Namen nach herstammt,
vielleicht in Krakau, mit Nürnberger Maler- oder Schnitzwerken in Berührung gekommen ist.
Mit der oberbayerischen Malerei, zumal des oberen Inn- und Isargebiels, berührt sich vielfach die
Malerei im angrenzenden Bistum Salzburg. Das Bayerische Nationalmuseum besitzt eine Reihe von Tafeln
dieser Gebiete, die Unterschiede kaum erkennen lassen. Seit den siebziger Jahren tritt hier ein durch
besonders scharfe plastische Form gekennzeichneter herber Stil auf, der von der Tiroler Schule, von Pacher,
angeregt erscheint. Ein tüchtiger Meister des letzten Jahrhundertdrittels ist Rueland Früeauf, der von
1470 bis um 1503 hauptsächlich in Salzburg gewirkt hat, später jedoch auch vorübergehend in Passau, dann
für Regensburg und die Wiener Gegend tätig war. Als sein Frühwerk um 1470 gilt die markige Breit-
tafel der Wiener Gemäldegalerie, den Kruzifixus mit Maria und Johannes und die hL Katharina und
Sebastian noch vor damasziertem Goldgrund darstellend (Abb. 80). Seine Hauptschöpfungen sind die
mit dem Monogramm R F versehenen Passionstafeln von 1490 und 91 in der Wiener Galerie und vier große
Bilder in der Pfarrkirche in Großgmain von 1 499 — nach denen der Künstler früher als Meister von Groß-
gmain bezeichnet wurde. Sie schildern die Darstellung im Tempel, den zwölfjährigen Jesus im Tempel,
Pfingsten und Tod Maria. Altertümlich sind der Goldgrund, auf den Wiener Bildern noch damasziert mit
großen Granatmustern, die geringe Durchführung der Örtlichkeit, eine gewisse statuarische Starrheit der
Figuren. Die scharfplastische holzschnittartige Durchmodellierung des reichgeknitterten Gefälts ist ein
durchgehendes Merkmal dieser Bilder. Bemerkenswerte Arbeiten Früeaufs sind weiter ein Triptychon mit
dem Toi Maria aus Salzburg in der Wiener Galerie und zwei Kirchenväter von 1498 in Berliner Privat-
besitz, eine Verkündigung in Budapest und eine Geburt des Kindes in Venedig.
Der ganze Südosten Deutschlands verrät seit den siebziger Jahren die nähere oder entferntere Ein-
wirkung des Hauptmeisters der Tiroler Schule, Michael Pachers.
Michael Fächer, nachweisbar von 1465 bis zu seinem Tode 1498 in Bruneck im Pustertale,
der ehemaligen Sommerresidenz der Bischöfe von Brixen, war urkundlich Holzschnitzer und
Maler in einer Person und in beiden Zweigen gleich tüchtig. Als Holzschnitzer tritt er uns
allein in seinem frühesten, quellenmäßig ihm zuzuschreibenden Werk entgegen, dem Hochaltar
in der Pfarrkirche in Gries bei Bozen von 1471. Die freigeschnitzten Gruppen des fast
allein erhaltenen Mittelschreins, einer Krönung Maria mit den hl. Michael und Erasmus
auf den Seiten, sind nach dem feierlichen Typus der Köpfe und dem knittrigreichen Falten-
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Tafel XXXVIII.
feister des Peringsdörfer Altars: Martyrium des hl. Sebastian, 1487
rnberg, Gernnan. Museum
Burger, Schmitz, Beth, Deut&che Malerei.
PACHERS ALTAR IH ST. WOLFOANÖ
560
wurf den oberdeutschen,
speziell den schwäbischen
Altarschreinen anzu-
schließen ;eineEinwirkung
von Multschers Sterzinger
Altar auf Pachers Bild-
hauerei ist wahrscheinlich.
Das reich durchbrochene
Maßwerk der bekrönenden
Baldachine hält sich noch
in den strengeren geome-
trischen Formen der begin-
nenden Spätgotik. In Pa-
chers Hauptschöpfung,
dem 1479—1481 entstan-
denen Altar für die Pf arr-
kirchein S.Wolfgangbeim
Attersee in Oberösterreich,
einer Bestellung des Abtes
Benedikt Eggh von Mond-
see, wirken Bildhauer-
kunst und Malerei zu-
sammen zu einer der groß-
artigsten Schöpfungen
unter den oberdeutschen
Flügelaltären der Spät-
gotik. Die Gruppen des
Mittelschreins, Christus
die kniende Maria seg-
nend, und die hl. Bischöfe
Wolfgang und Benediktus
auf den Seiten stehen unter
reich verschlungenen, tief-
schattenden Baldachinbe-
krönungen. Der mächtige Faltenschwung dieser Figuren und einer Schar durch das Maßwerk-
geäst verteilter fliegender Engel ist erfüllt von dem aufs höchste gesteigerten spätgotischen
plastischen Leben, das auch in den ritterlichen Heiligen auf den Seiten des Kastens, in den
Gruppen der Anbetung der tief ausgehöhlten Predella, sowie dem mit der Passionsgruppe
und anderen Statuen erfüllten, reich durchbrochenen und geschweiften Strebewerk des Auf-
satzes hinausströmt. Um so befremdlicher sind die Malereien der Flügel (Abb. 81), deren
erstes Paar innen vier Jugendszenen Christi (Bd. 1, Abb. 117), zugeklappt mit den Innen-
seiten des zweiten Paares zusammen acht Szenen aus dem späteren Leben Christi vorführt,
während die Rückseiten des zweiten Paares vier Vorgänge aus dem Leben des hl. Bischofs
Wolfgang schildern. Unter den Ereignissen aus Christi Leben sind die Mehrzahl unge-
wöhnlich und mußten von dem Meister neu komponiert werden, so die Taufe Christi, die
81. Friedr. Fächer von ßruneck i. T. um 1480: St. Wolfgang heilt eine Be-
sessene. Vom Altar in St. Wolfgang
Burger, Schmitz, Beth, Deutsche Malerei.
36
570
P ACHERS ALTAR IN ST. WOLFGANG
82. Schongauer: Greif. Kupferstich
83. Fabeltiere von einem Baseler Wirkteppich
um 1480. Basel, Histor. Museum
Versuchung durch den Teufel, die Hochzeit zu Kana, Speisung der Fünftausend, Christus
flieht aus dem Tempel vor den Juden, die ihn steinigen wollen, Vertreibung . der Händler
aus dem Tempel, Auferweckung Lazari. Die monumentalen, meist in feierlicher Ruhe verhar-
renden Gestalten, unter einem tiefen Augenpunkt gesehen, in klar vertiefter und beleuchteter,
tief nach hinten führender Architektur, stehen mit dem spätgotischen Gewirr der vergoldeten
Schnitzereien in einem unleugbaren stilistischen Widerspruch, Die Malereien verraten den
starken unmittelbaren Einfluß der Schule von Padua, speziell des Mantegna, sei es, daß Fächer
in dessen Werkstatt selbst oder nur dessen Wandgemälde wie in den Eremitani in Padua
studiert hat. Die ganze Malerei Tirols selbst diesseits des Brenner stand ja während der
1. H, des 15. Jhhs. in engster Berührung mit Oberitalien. Noch die Werke der Brixener
Malerschule um die M. des 15. Jhhs., wie die Kreuzigungsdarstellungen im Brixener Kreuz-
gang, aus dem Kloster Sonnenberg bei Bruneck, aus der Bozener Franziskanerkirche und
aus der Brixener Frauenkirche, letztere drei im Ferdinandeum in Innsbruck, verraten dies.
Auch die Architektur der Brennerstraße ist halb italienisch. Pachers klare, scharfe Plastik
der aus verschiedenfarbigen Quadern gebildeten Gebäude von italienisch-gotischem Gepräge,
der tiefe Augenpunkt, die steifen, zum Teil quer über den Körper laufenden harten Falten,
wie nach gesteiftem Papier oder Leinen gezeichnet, auch einzelne der mit Stand- und Spiel-
bein jonglierenden sehnigen Jünglingsgestalten — im Gegensatz zu der oft weichlichen Haltung
der heiligen Personen — sind mantegneske Züge. Aber sie sind nicht recht verarbeitet. Der
große Schwung, die eherne Kraft des Mantegna fehlen; dessen Schulung an der antiken
Plastik lag Pacher fern. Die Elemente des kleinlichen deutschen Naturalismus, namentlich
auch in der allzudeutlichen Erzählung der Wundergeschichten zu spüren, stehen in einem
unlösbaren Widerspruch mit dem angestrebten großen Stil. Es gingen noch zwanzig Jahre
hin, bis erst der jugendliche Dürer die Kunst des Mantegna tiefer verstand. Die räumlich
malerische Durchbildung ist entschieden Pachers größte. Stärke ; das weiträumige Gefühl, das
PACHERS ENTWICKLUNGSGANG
571
84. Meister ES von 1466: Buchstabe O aus
einem Figurenalphabet. Kupferstich
85. Meister ES: Vögel aus einem Kartenspiel
Kupferstich
sich in den oberdeutschen Kirchenbauten des 15". Jhhs. ausspricht, findet bei ihm zuerst auch
in der zweidimensionalen Darstellung der Malerei seine Wiedergabe. Die von scharfem Seiten-
licht erhellten Kirchenschiffe mit spätgotischen Kreuz- und Netzgewölben setzen durch ihre
perspektivische Wahrheit in Erstaunen, zumal wenn man die kulissenartigen, halbphantastischen
Baulichkeiten vergleicht, die in den Tafelbildern der andern deutschen Schulen im letzten
Drittel des Jahrhunderts gang und gäbe sind. Gewaltsam und frappierend wirken die
kühnen Verkürzungen, die bei Nebenpersonen häufig angewendet werden, und wieder dem
Mantegna nachgemacht worden sind. Auch in der violettgelblichen einheitlichen Farbenstim-
mung ist das Vorbild des Paduaners zu verspüren. Wie viel rassiger und kraftvoller erscheint
uns aber der Holzbildhauer Pacher als der Maler! Wie viel unmittelbarer verkörpert sich
das Gefühl des Deutschtirolers in der altheimischen Holzschnitzkunst als in den Tafelbildern !
Durch die höchst virtuos gehandhabten technischen Kunstkniffe dürfen wir uns nicht
blenden lassen. Im engen Tale, abseits vom großen Strom des Kunstlebens, konnte Pacher
zwischen dem großen Stil des benachbarten Italiens und dem spätgotischen Naturalismus der
oberdeutschen Malerei keine überzeugende Verbindung herstellen. Die Mehrzahl der Tiroler,
salzburgischen und oberösterreichischen Meister der Spätgotik verraten zwar eine verwandte
Richtung, aber eine lebenskräftige Schule vermochte Pacher nicht zu bilden, seine Kunst blieb
eine Episode.
Nicht ganz deutlich sind die Anfänge Pachers, die um 1460 bis 1465 liegen müssen. Nachweisbar
hat auf seine Malerei wie auf die Plastik die Kunst Hans Multschers, namentlich der Altar im nahen
Sterzing von 1458 eingewirkt. Ein dem Pacher zugeschriebenes Altarbild mit der Anbetung der Könige
in der Pfarrkirche in Mitter-Olang im Pustertal scheint sogar auf die Komposition der gleichen Szene in
Multschers Flügelbildern von .1437, jetzt in Berlin, zurückzugreifen. Die Kernfrage ist aber, ob der scharf-
36*
572
WEITERE WERKE PACHERS
86. Hochaltar der Blasiuskirche in Bopfingen mit den Gemälden von Herlin, 1472
Vgl. Abb. S. 548
plastische Stil unter dem Einfluß der Paduaner schon vor Pacher in der Tiroler Schule Fuß gefaßt hat,
oder, was wir annehmen möchten, ob Pacher ihn als erster um 1460 an. Ort und Stelle studiert und in die
Heimat eingeführt hat, wo bis dahin der weichere ideale Stil geherrscht hatte. Eine Reihe von Bildtafeln
mit der Legende der hl. Katharina in der Klosterkirche in Neustift bei Brixen, die nach Hans Semper einem
um 1464 gestifteten Flügelaltar angehören sollen, weisen bereits den kleinbrüchigen, scharf modellierten
„Skulpturstil" im Gefält auf, bei sonst altertümlicher Haltung, wie dem großdamaszierten Goldgrund ; aber
wir glauben dennoch, daß ihr Urheber ebenso wie der des verwandten Barbaraaltars in der gleichen Kirche,
nicht Begründer des Stils sind. Es sind ältere Meister, die den Paduaner Stil von Pacher übernehmen. Durch
Multscher ist Pacher die Kenntnis des niederländischen Naturalismus übermittelt worden.
WEITERE WERKE PACHERS
573
87. Ulmer Meister um 1496: Mittelschrein des Hochaltars der ehem. Abteikirche in Blaubeuren
Eine weitere große Arbeit Pachers, der Hochaltar für die Franziskanerkirche in Salzburg, 1484 be-
gonnen, blieb unvollendet. Von den seltenen sonstigen Bildern Pachers verdienen genannt zu werden die
Teile des Kirchenväteraltars von 1490 aus dem Dom zu Brixen mit den Kirchenvätern Oregorius (Bd. 1,
Abb. 116) und Augustinus, jetzt in der Münchner Pinakothek und den Kirchenvätern Ambrosius und
Hieronymus in der Augsburger Galerie. Die Rückseiten in der Augsburger Galerie schildern vier Dar-
stellungen aus dem Leben des sei. Nikolaus von Cusa, Bischofs von Brixen.
Von den zahlreichen Bildern der Schule und Nachfolge Pachers genügt die Nennung der nachfolgenden
Tafeln. Legende des hl. Korbinian in S. Korbinian im Pustertal, Kreuztragung und Christus vor dem
Hohenpriester im Kloster Neustift, Marter des hl. Laurentius und Stephanus als Almosenspender in der
Aogsburger Galerie, St. Augustinus und Monika im Bayerischen Nationalmuseum, ebendort und im Kloster
Neustift in Brixen noch eine größere Anzahl geringerer Schulbilder, ferner im Erzbischöflichen Seminar in ^
574
NACHFOLGER PACHERS
88. Jörg Syrlin d. J.: Zeichnung zum Hochaltar des Ulmer Münsters. Stuttgart
Freising, wo auch eine Taufe Christi von Friedrich Pacher, dem Bruder Michaels, beKndlich, und im Fer-
dinandeum in Innsbruck (eine Schaustellung Christi von 1508, Bd. 1, Abb. 131). Wandgemälde seiner Hand
befanden sich an dem 1882 durch Überschwemmung zerstörten Welsberger Bildstöckel und in der alten Sakristei
der Neustifter Stiftskirche, davon vier Medaillons mit Kirchenvätern erhalten. Umfangreichere Wandgemälde
seiner Schule sind in der Pfarrkirche von Obermauern bei Windisch-Matrei und im Schloß Brück bei Lienz.
Die Auflösung seines Stils läßt sich in den Tafeln mit der Verkündigung (Bd. 1, Abb. 75), Geburt, Darstellung
und dem Marientod im Kapitelsaal des Stiftes Witten, und in den Bildern des schon um 1500 in ßrixen
tätigen Marx Reichlich verfolgen. Dieser ist, nach Semper, der das Werk Pachers und seiner Schule
zum erstenmal zusammengestellt hat, der Urheber der Mehrzahl der Flügelbilder des Hochaltars von
Heiligenblut in Kärnten, dessen prächtiger geschnitzter Schrein mit der Gruppe der Krönung der Maria
trotz des späten Vollendungsjahres 1520 noch die Pachersche Schule auch in der Holzschnitzerei der öst-
lichen Alpenländer lebendig zeigt.
GRUNDZUG DER OBERDEUTSCHEN SPÄTGOTIK
575
Der spätgotische Naturalismus in
der oberdeutschen Malerei.
Zwar haben die oberdeutschen Maler-
schulen der 2. H. des 15. Jhhs., nicht
weniger wie ihre niederdeutschen Zeit-
genossen, den Weg zum spätgotischen
Naturalismus erst durch einen entschei-
denden Anstoß von den Niederlanden ge-
funden. Aber das Gesamtbild des ober-
deutschen Schaffens auf dem Gebiete der
malerischen Künste weicht schließlich doch
in wesentlichen Zügen erheblich von der
Malerei der Niederlande ab. Allein die
Entfaltung der dekorativen Zweige der
Malerei, der Glas- und Buchmalerei, der
Teppichwirkerei, der graphischen Künste,
des Holzschnittes und Kupferstiches, ist
in ihren Endergebnissen ganz verschieden
von der Tätigkeit der Niederländer in
diesen Fächern.
Erscheint die Malerei Oberdeutsch-
lands in der 2. H. des 15. Jhhs. auch durch
eine größere Anzahl verschieden gearteter
Individualitäten in eine Reihe von Einzel-
episoden und Kunstarten zerrissen, so ist
d'och gegenüber der niederländischen und der dieser verwandten niederdeutschen Malerei
ein durchgehender Grundzug festzustellen. Die oberdeutsche Malerei wandelt die malerische
Formensprache der Niederländer in eine vorwiegend zeichnerische, plastische um. Bei allen
süddeutschen Meistern der Zeit um 1460 bis 70, die mit Roger von der Weyden oder
seiner Richtung in Berührung gekommen sind, bei Isenmann, Herlin, Schüchlin, Hans
Pleydenwurf, Wolgemut und Schongauer, haben wir diese Umbildung wahrgenommen. Der
Hauptausdruck wird in die Linien gelegt, die zwar leuchtenden und kräftig modellierten
Farben werden mehr wie bei Glasfenstern oder Kartons in die Konturen eingefüllt. Dieses
flächendekorierende Streben findet weiter in der Steigerung der Faltenunruhe und der Bewe-
gung der Figuren, in den übertrieben ausladenden Gebärden, den im Tanzschritt einher-
schreitenden Beinen, den in den Gelenken geknickten Händen und den eckig gebogenen
Armen Befriedigung. Hiermit entfernt sich die oberdeutsche Malerei noch weiter von den
immer maßvoll ruhig bleibenden burgundischen Niederländern und den Niederdeutschen.
Die oberdeutsche Malerei ist bis gegen 1 500 vorwiegend im Dienste der großen Altar-
schreine tätig gewesen ; sie hat weit mehr eine flächenschmückende dekorative Aufgabe zu
lösen gehabt als die niederländische Malerei, die recht eigentlich als erste die moderne
Gattung des für sich bestehenden Bildes, als begrenzten Ausschnitts der Natur, geschaffen
hat. Als Teil im ganzen Aufbau des Schreins hängt die gemalte Tafel in Oberdeutschland
weit enger mit der spätgotischen Architektur zusammen. Das scharfe gebundene flä-
chengemäße Gefühl des Steinmetzen teilt sich auch dem Maler mit. Er steht der Natur *
89. Art des Schüchlin: Zeichnung für einen Altarschrein,
um 1500
576
VERHÄLTNIS ZUR ARCHITEKTUR UND PLASTIK
nicht unbefangen gegenüber, sondern
noch, wie der mittelalterliche Künstler,
erfaßt er sie mehr unter ornamentalen
Zwangsvorstellungen. Gerade in der
Tierdarstellung, um ein prägnantes
Beispiel aufzugreifen, lebt dieses Ge-
bundene, Dumpf-Starre des Natur-
empfindens des gotischen Meisters
jetzt noch nach; die Vögel und Tiere
des Meisters ES und Schongauers,
die Fabelwesen der oberrheinischen
Bildteppiche, die geschnitzten Käuz-
chen und Eulen an Syrlins Chorge-
stühlen atmen noch den animalisch-
dämonischen, in den Stein gebannten
Geist der Löwen, Drachen und Chi-
mären der gotischen Wasserspeier
älterer Zeit (Abb. 82—85). Gefesselt
in den Banden des gotischen Archi-
tekturgefühls, konnte die oberdeutsche
Malerei nicht zu der bildmäßigen
Anschauung der gleichzeitigen Nie-
derländer und Italiener gelangen. Sie
verfängt sich gewissermaßen in dem
Netz des Dekorativen ; ein unruhvoller
Drang verstrickt sie nur noch immer
mehr darin und scheint ihr zuzeiten
jeden Weg ins Freie und zur ruhigen
Anschauung zu versperren.
Zum Verständnis dieser Erscheinung ist daher ein Blick auf die mit ihr gemeinsam
vorwärts schreitende Holzbildhauerei der Schreinaltäre gar nicht zu umgehen. Mult-
scher, Herlin, Wolgemut, Fächer und viele andere lieferten den Quellen gemäß auch den
plastischen Schmuck der großen Flügelschreine. Und wo sie, wie Herlin und Wolgemut,
die Schnitzarbeit in Auftrag an Bildhauer gaben, so fertigten sie doch wenigstens die Ent-
würfe dafür an. Solche Zeichnungen zu Schnitzaltären sind mehrere erhalten, es genügt
einen derartigen zu einem Dreifigurenschrein im Stile Schüchlins und einen großen Riß
zum Ulmer Hochaltar, vielleicht von des jüngeren Syrlin Hand, zu nennen (Abb. 88, 89).
Das sind uns wichtige Zwischenglieder in der Erkenntnis des Gemeinsamen im Stil der ober-
deutschen Maler und Schnitzer. Und wie sehr beide ineinander wirkten, läßt z. B. die ge-
malte Landschaft im Hintergrund der Reliefs auf den Blaubeurener Flügeln und umgekehrt der
plastische Kruzifix mitten in dem gemalten Kalvarienberg in St. Georg in Dinkelsbühl erkennen.
Eine gewisse Rolle bei der Ausstattung der Altarschreine fiel auch den Schreinerwerkstätten
zu, die das Rahmen werk und teilweise selbst die ornamentalen Teile herstellten. Jörg Syrlin
in Ulm ist ein solcher Schreiner, der sich allmählich zum Holzschnitzer und Bildhauer empor-
geschwungen hat. Seine frühesten Arbeiten sind ein Betpult von 1458 und ein Schrank mit
90. Michel Wolgemut: Bildnis der Ursula Tucher. Kassel, Galerie
DIE OBERDEUTSCHE HOLZSCHNITZEREI
577
Schnitzerei von 1465. Verwandte Möbel
sind auch zuweilen auf schwäbischen
Bildern im Hintergrunde, so Flach-
schnittruhen auf dem Blaubeurener Altar
abgebildet. Die Bildschnitzerei Ober-
deutschlands folgt der Malerei in dem
Naturalismus erst allmählich nach. An
Herlins Rothenburger Altar von 1466
z. B. sind die Passionsgruppe und je
zwei Heilige im Mittelschrein noch in
dem weichfaltigen rundlichen Stil ge-
arbeitet, der sich auch an Multschers
Sterzinger Altar von 1 457 und anderen
späteren Arbeiten Multschers, wie den
Figuren der Barbara und Magdalena
aus Heiligkreuztal in der Lorenzka-
pelle, in Rottweil, beobachten läßt.
Während die gemalten Flügel schon
den Naturalismus Rogers von der Wey-
den verarbeitet haben ! Einen der frühe-
sten Fälle des Realismus auch in der
Schnitzerei bietet aber der nur drei Jahre
spätere Hochaltar in Tiefenbronn von
1469 mit Schüchlins Malereien dar.
Hier sind die Gruppen der Beweinung
und Kreuzabnahme mit je zwei Heiligen
in zwei Geschossen unter den flachen
ausgeschnittenen Maßwerkbögen auf-
gestellt, die für die Altarschreine der
91. Friedr. Herlin: Weibliche Slifterinnen vom Georgsaltar.
Nördlingen, Museum
burgundischen Niederlande so bezeichnend sind. Die Figuren sind hagerer und zum Teil
schon in kleinbrüchige Gewänder gehüllt. Dieser Bildschnitzer, vielleicht Syrlin d. Ä.
selbst, ocjer doch einer seines Kreises, hat zweifelsohne Kunde von dem niederländisch-
burgundischen Stil gehabt. Mehrfach ist schon darauf hingewiesen worden, daß Syrlins
Porträtplastik, die sich so glänzend an dem Chorgestühl des Ulmer Münsters entfaltet,
von der Bildniskunst des burgundischen Bildhauers Nicolaus Lerch angeregt worden ist,
der von Straßburg über Konstanz, donauabwärts nach Wien zog, wo er am Hofe Kaiser
Friedrichs III. das prachtvolle Sandsteinepitaph mit der Figur des Kaisers arbeitete. Nicolaus
hat die Bildhauerei Oberdeutschlands, vermutlich selbst Pachers Stil, mächtig auf den Weg
des Naturalismus vorwärts gerissen. In diesen früheren Altarschreinen um 1470, ein mar-
kantes Beispiel ist auch Herlins Bopfinger Altar mit der von Engeln gekrönten Maria und
den Heiligen Blasius und Christoph im Schrein (Abb. 86), ist das Maßwerk der bekrönenden
Baldachine noch streng, gestäbeartig und geometrisch gebildet; Pachers Altar in Gries von
1471 sei hier nochmals angezogen. Die von Nicolaus Lerchs Badener Kruzifix angeregte
geschnitzte Passionsgruppe und zwei Heilige von Herlins Nördlinger Altar aus der Georgs-
kirche um 1479 — eine Arbeit des Nürnbergers Simon Leinberger — zeigen den Naturalismus
578
DIE OBERDEUTSCHE HOLZSCHNITZEREI
92. M. Wolgemut : Ecce homo vom Hochaltar der Marien-
kirche in Zwickau
fortgeschritten. Von Leinberger geht dann
Veit Stoß aus, der in Nürnberg die letzte
Steigerung des bewegten und malerischen
Schnitzstils der Spätgotik vertritt ; in seinem
Krakauer Marienaltar (1477—89) steht
dieser Stil auf der Höhe. Schwaben hat
in dem aus Syrlins Richtung hervorge-
gangenen Hochaltar von Blaubeuren um
1496 eine ebenbürtige, aus verwandtem
Geist empfundene plastische Schöpfung
(Abb. 87). Der Schwung des tief heraus-
geschnittenen flatternden Faltenwerks der
majestätischen Gottesmutter und der vier
Heiligenstatuen des Mittelschreins geht
mit der lebhaften Bewegung zusammen,
die nun die statuengeschmückte hochauf-
gipfelnde Bekrönung, die zusammenwach-
senden Filigrankronen der Baldachine
und das Ranken- und Astwerk der Umrah-
mungen ergreift. Hier treten allenthalben
die geschweifte Linie, die durcheinander-
schießenden Maßwerkstäbe, vegetabili-
sches Gerank und gerollte Bänder an die
Stelle der geometrisch-linearen Formen.
Und doch ist die Bewegung mehr orna-
mental, dekorativ, malerisch unruhig, was
sich besonders v/ie auch bei Pachers Sta-
tuen darin zeigt, daß die Körper der Fi-
guren nur wenig bewegt sind, daß sie
fast starr uiTd wie gefesselt dastehen, umbrandet von dem Gewoge der Faltenmassen und dem
Spiel der Verschlingungen im Rahmen- und Füllwerk. Es waltet die gleiche Gebundenheit
durch das architektonisch dekorative Gesetz wie in den Malereien der Flügel. Die Bemalung
und Vergoldung — die Hintergründe der Statuen sind meist damaszierte Goldgründe —
erhöhen den malerischen Effekt; in den flachen Reliefs der Flügel — Anbetung der Hirten
und Könige — haben wir bezeichnende Beispiele dieser für die oberdeutsche Spätgotik so
charakteristischen Zwischengattung von Skulptur und Malerei. An Bedeutung kommt der
Hochaltar der Kilianskirche in Heilbronn von 1498, wiederum fünf Figuren im Mittelschrein,
dem Blaubeurener gleich.
Im nördlichen Schwaben und Unterfranken bezeichnen die Flügelaltäre des Tilman
Riemenschneider, namentlich der Marienaltar der Herrgottskirche in Kreglingen (1495—1499)
und der hl. Blutsaltar der Jakobskirche" in Rothenburg ob der Tauber (1499—1505), den
Höhepunkt der spätgotischen Holzschnitzerei. Die reichverschlungenen, von naturalistischem
Pflanzenwerk durchwucherten Maßwerkbaldachine in den schwäbischen und elsässischen
Glasgemälden des Hans Wild offenbaren den starken Einfluß der Bildhauerkunst auf die
Ausbildung der spätgotischen Glasmalerei. Es ist klar, daß das enge Zusammenarbeiten
GOLDSCHMIEDEKUNST. GEIST DER EPOCHE
579
der Maler und Bildhauer auf den
Charakter der Malerei im Sinne
des Scharfplastischen, Kantigen
und Welligen wirken mußte. Eine
gewisse stilbildende Rolle spielte
daneben die Ooldschmiede-
kunst; den Meister ES, Schon-
gauer, den jungen Dürer sehen
wir in ihren Anfängen mit der
Goldschmiedekunst in Verbindung
(Abb. 94). Neben ihnen entwarf en
auch andere oberdeutsche Maler
und Stecher, wie der Hausbuch-
meister, Risse für Goldschmiede-
arbeiten. Das Präzise, Spitzige,
Zierliche, Kniffelige im Stil des
Kupferstichs, das von der Gold-
schmiedekunst überkani, mußte not-
wendig die Tafelmalerei in einem
ähnlichen Geiste beeinflussen.
Aber man wird sich hüten,
die letzten Ursachen des spät-
gotischen Naturalismus in der
Tafelmalerei Oberdeutschlands in
derartigen „technologischen" Ein-
flüssen zu suchen. Die treiben-
den Kräfte liegen natürlich in dem
seelischen Zustande der ober-
deutschen Zeitgenossen der Zeit *
Kaiser Friedrichs III. Gegenüber dem monumentalen und geschlossenen Zug, der noch in
der Malerei des Witz, Multschers und des Meisters des Tucheraltars vorherrscht, scheint
sich nun das Streben der Darstellung in die kleinsten nebensächlichsten Dinge zu ver-
lieren. Köpfe und Hände mit allen Furchen und Runzeln, häufig geradezu abnorme
häßliche Gewächse, die einzelnen Haarsträhnen, die kleinsten Brechungen des Gefälts, das
Gerät, Schmuck, Schnallen, Waffen, die Gräser und Steine, das Geäst der Bäume, alles
wird mit gleicher Genauigkeit studiert. Der feierliche religiöse Gehalt tritt häufig in den
Hintergrund. Die hl. Familie wird in die kleinbürgerliche Sphäre, die Passion in das
Geschrei des Marktes herabgezogen. Ein kleinlicher spießbürgerlicher Zug ist nicht selten,
nicht nur in der geistigen Fassung der Themen, auch in der künstlerischen Haltung. Die
Kompositionen und die Formen scheinen aus lauter einzelnen Teilen zusammengesetzt; jede
Linie muß gebrochen werden und gekrümmt, selten ein durchgehender kühner Schwung.
Verkniffene Männergesichter und alltägliche Weiber, ein unfreies, ängstliches Geschlecht,
häufig etwas Ungesundes und Verschrobenes. In der Auswahl unserer Abbildungen haben
wir uns bemüht, diese überwiegende Schattenseite der spätgotischen Malerei in den Hinter-
grund treten zu lassen. Sicher ist diese Malerei ein getreues Spiegelbild der Epoche Friedrichs III.
93. Fr. Herlin : Ausschnitt aus dem Ecce homo in Nördlingen, Galerie
580
SCHATTENSEITEN DER ZEIT
94. Schongauer: Weihrauchfaß, Kupferstich
Der Kaiser selbst, der sich in
seiner Burg in Wiener Neustadt
mit spitzfindigen Devisen und
genealogischen Spielereien, mit
Edelsteinen, Goldgefäßen und Ku-
riositäten beschäftigte, während
das Reich von den Türken, Polen,
von Burgund und den Dänen be-
raubt wurde, ist der typische Ver-
treter des Geistes der Epoche. Be-
sonders in der Nürnberger Schule,
in Wolgemuts Arbeiten hat die
Richtung sich verewigt (Abb. 92).
In der Enge der Auffassung wie in
der Ausspinnung der Leiden der
Passion, in der Ausführlichkeit,
.mit der die Roheit der Schergen
gegeben wird, kommt auch eine
Härte des Gemüts zutage. Sie
hat in der grausamen inhumanen
Kindererziehung dieser Generation
ihre Parallele, wie ja ein lustiges
frisches Kind unter den verkrümm-
ten Würmern der Geburt Christi
selten vorkommt. Luther hat uns
aus seiner eigenen Jugend ein
Bild dieser Kindererziehung ge-
geben. Die Unbildung des Adels,
die Verachtung des Bauernstandes sind gleichfalls dunkle Züge im Charakter dieser Zeit, auch
sie mußten die Kunst auf die dumpfe Atmosphäre des Bürgertums beschränken. Die Vorzeichen
des großen Bauernkrieges gingen wie ein böser Geist durchs Land. Häufig sind Verspottungen
des Bauern in Kunst und Dichtung der Epoche. Umsonst suchen wir nach den reizenden
Bauernidyllen in den burgundischen und französischen Wirkteppichen und Handschriften
der 2. H. des Jhhs. Den zu solcher Menschenwürde erhobenen Köpfen armer Hirten und
Bauern in den Bildern von Memling und von van der Goes kann die oberdeutsche Malerei nichts
Ebenbürtiges an die Seite stellen. Die bizarre, bald überknappe, bald breitbauschige Tracht
ist auch ein Ausdruck des Verzwickten und Gekünstelten (Abb. 93). Das Studium des nackten
Menschen war unbekannt. Die ängstlich blickenden Köpfe, die starre, etwas gebeugte Haltung
der Menschen ist in den Stifterbildnissen und den noch seltenen Porträts festgehalten (Abb. 90,91).
Krampfhaft falten sie die Hände, oder drehen in den knochigen Fingern den Rosenkranz. Mit der
äußerlichen Beilegung der Religionskämpfe durch das Baseler Konzil wuchs die innere Seelen-
angst und Bedrücktheit, nie war die Betätigung des religiösen Geistes nach außen, in glän-
zenden Kirchenausstattungen, Altären, Glasgemälden und Silbergerät, die Reliquien- und
Heiligenverehrung größer. Und doch ist es nicht der gewaltige Glaube, der die gotischen
Kathedralen des hochgotischen Stils errichtete, den wir hier in den breitbehäbigen wohl-
BUCHILLUSTRATION UND GRAPHIK
b81
räumigen Hallenkirchen
des 15. Jhhs. geschäftig
sehen in der Stiftung von
Familien- und Zunftka-
pellen und -altären. Der
Chor von St. Lorenz in
Nürnberg, die Georgs-
kirchen in Dinkelsbühl,
in Nördlingen, die Mün-
chener Frauenkirche und
die Kirchen des sächsi-
schen Erzgebirges, in
Zwickau, Annaberg und
Schneeberg usw., sind
Hauptdenkmale dieser
Richtung.
Wie des öfteren be-
merkt, ist die kirchlich
gebundene Tafelmalerei
vorzüglich Träger dieses
herben Sinnes. Freier
und heiterer äußert sich
dieZeitindenBuchillu-
strationen, den Zeich-
nungen und Holzschnit-
ten, in den Kupferstichen
und in den Bildteppi-
chen, auch in den welt-
95. Meister des Hausbuchs: Liebespaare. Kupferstich
liehen Glasgemälden (Abb. 95, 96). Ein jugendlich volkstümlicher Zug, ein frischeres Verhältnis
zum Leben, selbst Humor und Satire machen sich breit. Der profane Gedankenkreis der
gedruckten Holzschnittbücher hat ja um 1470 schon, in Schwaben namentlich, italienische und
antike Elemente in .sich aufgenommen. In der Holzschnittechnik wird im Laufe der achtziger
Jahre der einfache Umrißstil durch eine mehr schraffierende Weise ersetzt. Den Fortschritt be-
leuchten etwa diese Werke: Die Weisheit der alten Meister bei Leonha'rd Holl in Ulm 1483,
Breydenbachs Wallfahrt zum hl. Grabe bei Reuwich in Mainz 1486, wo überhaupt die Linien-
führung schon rundlicher wird, namentlich die erwähnten Koburger Drucke nach Wolgemuts
und Wilh. Pleydenwurfs Zeichnungen illustriert, Schatzbehalter 1491 und die Schedeische
Weltchronik 1494, ein Höhepunkt vor Dürer; die Drucke des Bergmann von Olpe in Basel,
Brandts Narrenschiff 1494, und des Michel Further ebendort, wie z. B. der Ritter vom Thurn
1493, wo schon Dürers Jugendstil einwirkt, endlich die Drucke Grüningers in Straßburg um
1500: die Chirurgie und Sebastian Brandts Virgil- Ausgabe. Hier wird durch dichte Parallel-
oder auch schon durch Kreuzschraffur die malerische Wirkung immer mehr herausgearbeitet.
Der herbe, scharfe und vorwiegend lineare spätgotische Naturalismus der Zeit von
1460 bis 1490, der in Isenmann, in Schüchlin, Herlin, Pleydenwurf, Wolgemut, Pollack,
Pacher und Früauf seine Haupt Vertreter hat, wird zuerst durch Schongauers späteren Stil
582
LETZTE PHASE DER SPÄTGOTIK
96. Glasgemälde mit spielenden Paaren nach Zeichnung des Hausbuchmeisters
um 1490. Berlin, Kunstgewerbemuseum
in eine mehr bewegte, schwungvolle, ja malerische Form gebracht. Im letzten Jahrzehnt des
15. Jhhs. schreitet die Bewegung im Sinne der größeren Linienführung, des breiteren malerischen
Vortrags, einer tonigen und verschmelzenden Malweise fort. Zeitblom in Ulm, Strigel in
Memmingen und namentlich Hans Holbein der Ältere in Augsburg sind auf diesen Wegen.
Die späteren Werke Holbeins und Strigels, von 1510 ab, führen bereits in die Renaissance
hinein. Erst im folgenden Abschnitt soll im Zusammenhang mit dem Aufstieg Dürers die
am E. des 15. Jhhs. beginnende Auflösung des spätgotischen Stils in der ober-
deutschen Malerei dargestellt werden.
ALBRECHT DÜRER
583
97. Albrecht Dürer: Der Reiterzug, 1489. Federzeichnung. Bremen, Kunsthalle
X.
Die Frührenaissance. Dürer und seine Zeit.
Albrecht Dürer. . ,
Die lebendigen Kräfte in der oberdeutschen Malerei der Spätgotik erreichten ihre letzte und
höchste Entfaltung und fanden ihre Auflösung zugleich in der Kunst Albrecht Dürers
in Nürnberg. Er hat die oberdeutsche Malerei — weniger in äußerlich formalem Sinne wie
der ältere Holbein und Burgkmair in Augsburg — sondern in der vollen Bedeutung des
Wortes zur Renaissance hinübergeführt. Die Stellung des größten deutschen Künstlers als
Vermittlers zwischen zwei durch tiefe Kluft getrennten Epochen in der deutschen Kunst,
muß in dem Handbuch, das die großen Zusammenhänge der Entwicklung zeigen soll, den
Mittelpunkt der Darstellung bilden. Unmöglich wäre es, hier allen Seiten und dem gesamten
Schaffen des auch dem Umfang seines Werkes nach fruchtbarsten deutschen Malers gerecht
zu werden. Die monumentale Publikation seiner Zeichnungen von Lippmann, die Zusammen-
stellung seiner Gemälde, Kupferstiche und Holzschnitte von Valentin Scherer in den Klassikern
der Kunst und Wölfflins tiefempfundenes Dürerbuch (Die Kunst Albrecht Dürers) führen
vortrefflich in das Werk des Künstlers ein.
Anmerkung: Ein großer und wichtiger Teil der Abbildungen des Werkes Dürers und seiner Zeit-
genossen ist bereits im ersten, von Burger bearbeiteten Bande der deutschen Malerei gebracht worden. Darauf
wird in unserer Darstellung jedesmal hingewiesen.
584
DÜRERS JUGEND- UND LEHRJAHRE
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h'i
Dürer ist geboren als Sohn des Goldschmie-
des Albrecht Dürer in Nürnberg im Jahr 1471.
Sein Vater unterrichtete den Knaben frühzeitig
in dem Goldschmiedhandwerk, wo er säuber-
lich arbeiten lernte. Im Jahre 1486 gab er ihn
in Wolgemuts Werkstatt, in der Albrecht bis
zum Jahre 1490 als Lehrknabe blieb. Die zu-
fällig erhaltenen spärlichen Zeichnungen des
Kindes — das Selbstbildnis des Dreizehnjäh-
rigen, von 1484 (Abb. 98), die Maria auf dem
Thron mit zwei Engeln 1485, der Reiterzug von
1489 (Abb, 97) und einige Soldaten- und Reiter-
zeichnungen der folgenden Jahre deuten auf
den starken Eindruck, den die flotten und locker
gezeichneten Skizzen und Stiche des Hausbuch-
meisters sowie Schongauers Blätter auch auf
sein Gemüt gemacht haben. Das einzige Öl-
gemälde — das Bildnis des Vaters vom Jahre
1490 — im Halbprofil mit den Rosenkranz-
betenden Händen zeigt die ängstlich steife Hal-
tung und die magere Formengebung der Wol-
gemutschen Bildnisse.
In diesem Jahre begab sich Dürer — durch
seinen Vater und die Genossen in Wolgemuts
Werkstatt, wahrscheinlich vornehmlich dufch
Hans Traut von Speier, auf Schongauer hingewiesen, an den Oberrhein. Den verehrten Meister
selbst fand er nicht mehr unter den Lebenden — er war 1491 in Breisach gestorben. Aber in
Straßburg und Basel hat er wenigstens den starken Eindruck, den der Abgeschiedene hinter-
lassen, noch empfunden. Der Holzschnitt des Hieronymus vom Jahre 1492 — in der groben
Schraffur und eckigen Zeichnung noch an Wolgemuts Holzschnittillustration erinnernd (Bd. 1,
Abb. 40), belegt seine Tätigkeit für Basler Verleger in diesem Jahre. Seine Einwirkung auf
die Basler Illustratoren, die aus Schongauers Schule hervorgingen, verraten die Holzschnitte zum
Ritter vom Thurn 1493, zu Sebastian Brandts Narrenschiff 1494, und die Zeichnungen zu den
ungedruckten Terenzholzschnitten, welche sich aber durch ihren manieristischen Stil von seinen
gleichzeitigen eigenhändigen Arbeiten wesentlich unterscheiden. Von diesen sind nun wiederum
vorwiegend nur Zeichnungen erhalten. Als besonders schöne Blätter seien die völlig Schon-
gauerische hl. Familie in Erlangen, die Familie an der Rasenbank in Berlin, das Selbst-
bildnis mit dem aufgestützten Kopf in Erlangen und das nackte Mädchen von 1493 in der
Sammlung Bonnet, eine zerklüftete Felswand in der Albertina, ebendort ein Aquarell, das
Jesuskind als Neujahrswunsch für 1493, hervorgehoben." Der spätgotisch befangene, knorrige,
spitzige Strich Schongauers beherrscht diese Arbeiten Dürers. Auch sein gemaltes Selbst-
bildnis vom Jahre 1493, im Halbprofil mit dem Oberkörper ungeschickt im Bildrahmen
sitzend, eine stachlige Blume „Männertreu" in den hageren Händen — vermutungsweise der
Braut nach Nürnberg gesandt — fügt sich diesem Stilkreis ein. Im Jahre 1494 kehrte Dürer
nach Nürnberg zurück. In der ersten Hälfte der neunziger Jahre entstanden eine Reihe kleiner
98. Dürer: Selbstbildnis des Dreizehnjährigen 1484.
Albertina
DIE ERSTE REISE NACH VENEDIG, 1495. MANTEGNA
585
Kupferstiche, in denen natürlich Schongauers
Vorbild mit ganz besonderer Stärke wirksam
ist: die hl. Familie mit der Heuschrecke, der
Liebesantrag, sechs Krieger, der verlorene Sohn,
der Bauer und seine Frau, der Koch und seine
Frau, die Türkenfamilie, drei Bauern im Ge-
spräche, der kleine Kurier (Abb. 99), der
Spaziergang. Das letztere Blatt und eine Zeich-
nung in Feder, ein Henker, einen entblößten
Mann enthauptend, haben sich von dem Schon-
gauerschen Stil schon freier gemacht.
In den Jahren 1494 und 1495 tritt in
Dürers Arbeiten unvermittelt und auf bisher noch
nicht völlig geklärtem Wege eine nahe Berüh-
rung mit der gleichzeitigen italienischen Kunst
zutage. Zunächst kopierte Dürer eine Anzahl
von italienischen Kupferstichen, Blätter von
Polajuolo und Mantegna. Derartige Zeichnungen
sind vom Jahre 1494 der Tod des Orpheus durch
thrakische Weiber in Hamburg, das Bacchanal
oder der trunkene Silen und der Kampf von
Seeungeheuern, beide nach Mantegna, in der
Albertina, der Frauenraub nach Polajuolo in
der Sammlung Bonnet. Die leidenschaftliche
99. Dürer: Der kleine Kurier. Kupferstich um 1495
Bewegung, die klare metallische Plastik, die größere Form namentlich des Nackten dieser
Meister, neben denen Schongauer kleinlich und ängstlich erscheint, muß Dürer wie eine
Befreiung aus dumpfer Enge begrüßt haben. Im Jahre 1495 zog er für kurze Zeit über den
Brenner nach Venedig. Eine Reihe köstlicher, unmittelbar empfundener Aquarelle von Land-
schaften — Innsbruck, Trient, die Venediger Klause (vgl. Bd. 1, Abb. 47) — bezeichnen
seinen Weg. Nicht minder farbenfrohe Trachtenstudien nach einer Venezianerin von 1495
und eine Notiz an Pirckheimer aus Venedig vom Jahre 1506 erheben diese vielurastrittene
erste Venezianer Reise Dürers zur Gewißheit. Eine Zeichnung nach einem Christuskinde
von Lorenzo di Credi, 1495 datiert, und ein Raub der Europa in der Albertina sind wahr-
scheinlich gleichfalls Zeugnisse dieser Fahrt.
Nach Nürnberg zurückgekehrt und seßhaft geworden — der Künstler hatte sich schon
in der Mitte des Jahres 1494 mit Agnes Frey verheiratet — eröffnet nun Dürer nicht etwa
eine Werkstatt für kirchliche Tafelmalerei, auch zu dem großen Wolgemutschen Altarschrein-
unternehmen knüpft er keine Beziehungen an. Er wendet sich vielmehr in erster Linie
graphischen Arbeiten, dem Holzschnitt und dem Kupferstich, zu. Hier vermochte sein mächtig
ringender Geist die neuen Ausdrucksformen eher zu gewinnen, als in dem technisch müh-
samen, durch kirchliche und Bestellerrücksichten in strenger Bahn gehaltenen Altarbilde.
Die erste vollendete und zugleich die gewaltigste Schöpfung Dürers entstand in den Folge-
ßurger, Schmitz, Beth, Deutsche Malerei.
37
586
DIE APOKALYPSE
100. Dürer: Die Loslösung der vier Engel vom Euphrat. Holzschnitt aus der Apokalypse, 1498
DIE GROSSE HOLZSCHNITTPASSION
587
101. Dürer: Beweinuag Christi. Holzschnitt aus der großen Passion um 1500
3V
588
DÜRER: DIE HOLZSCHNITTE UND GEMÄLDE UM 1407
102. Dürer: Elspet Tucher um 1500. Kassel,
Galerie
103. Dürer: Bildnis seines Bruders Hans. München,
Pinakothek
jähren und ist ein Holzschnittwerk: die Apokalypse nach der geheimen Offenbarung des
Johannes, eine Folge von 14 großen Blättern, vollendet 1498 (Abb. 100). Das unruhvoll
Gedrängte und knorrig Bewegte der Spätgotik, in diesen Jahren in Nürnberg z. B. an den
Schnitzaltären des Veit Stoß zur höchsten Steigerung gelangend, verbinden sich mit der
großen dramatischen und monumentalen Haltung, die Dürer aus dem Studium Mantegnas
schöpfte. Die zügige schwungvolle Linienführung, die zusammenfassende Plastik der modellie-
renden Schraffierung zeigen das Genie des achtundzwanzigjährigen Künstlers im vollsten
Lichte, wenn man sich die nur vier Jahre früher entstandenen Holzschnitte des Pleydenwurf
und Wolgemut vergegenwärtigt. Aber mehr noch als die technische und formale Stärke
stempelt der wunderbare Ausdruck, die innige Beseelung des Gegenstandes die Apokalypse
trotz alles Altertümlich-Gotischen zu einem der wichtigsten deutschen Denkmale am Eingang
zur neuen Zeit. Gestaltet sind die Visionen des Evangelisten nun zu geschauten Bildern, nicht
mehr symbolisch andeutend dem Wortlaut sklavisch nacherzählt. Die in diesen und den
nächsten Jahren entstandenen Blätter des zweiten großen Holzschnittwerkes, der großen Passion,
atmen gleichfalls in der Mehrzahl den kraftvoll leidenschaftlichen Geist wie die Apoka-
lypse; die nervigen Kriegergestalten bekunden das gewachsene Verständnis für den bewegten
Körper, die reichen Landschaften des Hintergrundes das vermehrte Raumgefühl (Abb. 101).
Unter den Holzschnitten dieser Sturm- und Drangzeit ragen ferner das Männerbad und die
Familie mit den drei Hasen hervor. Eine Anzahl gemalter Bildnisse bezeugen das energische
Streben des Künstlers auf die Wiedergabe des menschlichen Kopfes nach Struktur sowohl
wie nach seelischem Gehalt: sein Selbstporträt von 1498 in Madrid spiegelt uns das gefestigte
Wesen des Mannes an der Schwelle der Dreißig wieder, in schmucker, stutzerhafter Tracht,
an das Gothaer Liebespaar vom Hausbuchmeister erinnernd (Taf. XXXIX) ; die Arme sind nun
DÜRER: DIE GEMÄLDE UND STICHE UM 1497—1500
589
aufgestemmt, der Körper frei herausgehoben,
nach hinten öffnet sich der Blick in eine
heitere Landschaft. Das lebensfrohe, die
Natur sinnlich erfassende Element im We-
sen Dürers ist herausgekehrt; der grüble-
risch leidenschaftliche Zug des Schöpfers
der Apokalypse bleibt verborgen. Die Bild-
nisse des Vaters von 1497 in London, des
Oswald Krell von 1499 (Bd. 1, Abb. 20)
und das Hans Dürer von 1 500 in München
(Abb. 103) sind weitere Zeugnisse neuver-
tiefter Menschenschilderung. Hans und Ur-
sula Tucher in Weimar und die Tucherin
in Kassel (Ab. 102) reichen an diese nicht
heran, aber auch sie sind in der markanten
ausdrucksvollen Linie und den lebhaft klaren
Farben zweifellose Zeichen der Hand des
Meisters. Wie in den Bildnissen, so ent-
wickelt sich des Künstlers Formen- und
Farbensinn unablässig durch das Studium
der Natur. Der köstliche Reiter von 1498
(Bd. 1, Abb. 55), der Trockensteg beim
Hallertürlein in Nürnberg und die Studien
nach der Frau Agnes als Nürnberger Trach-
tenbild um 1500 belegen dies. Um das
Jahr 1500 hat der Stil Dürers eine vollere, rundere und großzügigere Form erlangt, die
letzten Überreste der Schongauer-Wolgemutschen Manier sind getilgt.
Der Kupferstich gewann in diesen Jahren gegenüber dem Schongauerschen an Beherr-
schung der Tonwerte, an klarer Scheidung der Licht- und Schattenmassen. Der nackte Körper
mit seinem geschmeidigen Linienspiel und den schwellenden Muskel- und Fleischmassen wird
ein Hauptgegenstand dieser mehr für ein Kennerpublikura berechneten Kunstgattung. Der
hl. Sebastian, die vier Hexen mit der Jahreszahl 1497, das Meerwunder oder der Raub der
Amympne (Bd. 1, Abb. 45),. der große Ercules oder die Eifersucht, bezeichnen die Stufen
in der Bewältigung des nackten Körpers, die in dem herrlichen großen Glück den Höhe-
punkt erreichen : über einer in der Tiefe lagernden, von Wolkenschatten verdunkelten Felsen-
landschaft eine nackte und nervige fette deutsche Weibesgestalt schwebend (Bd. 1, Taf. VII).
Der Fahnenschwinger (Bd. 1, Abb. 5), der bogenschießende Apoll, die Geburt des Kindes
und der große, aus Studien etwas zusammengesetzte Stich des Eustachius vor dem Hirsch
schließen sich als Denkmale der Kupferstiches dieser Epoche an.
Dürers Kunst war um 1500 in ein neues Stadium getreten. Die Beobachtung, die ob-
jektive Erfassung der Natur war noch ausschließlicher in den Vordergrund gerückt. Die
dekorative spätgotische Flächenbehandlung und Linienempfindung werden völlig verlassen. In
diesem Jahr beginnen die theoretischen Studien zur Proportion der nackten menschlichen
Gestalt. Dürer zeichnet Akte mit Hilfe von Zirkelschlägen und geometrischen Figuren. Der
Zusammenhang mit der gotischen Reißkunst und die Berührung mit den nun über die Alpen
104. Dürer: Weibliches Bildnis 1503. Kreidezeichnung.
Berlin
590
DÜRER: BEGINN DER PROPORTIONSSTUDIEN
105. Albrecht Dürer: Anbetung der hl. drei Könige, 1503. Florenz, Offizien
dringenden Vitruvischen Lehren von den Maßen des menschlichen Körpers kommen darin
zum Vorschein (Bd. 1, Abb. 82, weibl. Akt im Berliner Kupferstichkab.). Seit dem Jahre 1500
weilte der venezianische Maler Jacopo da Barbari, genannt Jakob Walch, zum Hofmaler
Kaiser Maximilians ernannt, in Nürnberg, und durch ihn wurde Dürer mit den mathema-
tischen Hilfsmitteln für die Perspektive und Proportion, sowie mit der Anatomie der italienischen
Künstler vertraut — seine früheste datierte Proportionszeichnung von 1 500 besitzt das Britische
Museum. Der Adam- und Evastich von 1504 und der Stich des kleinen Pferdes von 1505
führen diese Proportionsstudien verarbeitet vor; vgl. die Armstudien zum Adam im Brit.
Mus. Bd. 1, Abb. 89). Bei den nackten menschlichen Körpern hat auch die Frage des
Stand- und Spielbeines, die der deutschen Spätgotik fremd geblieben war, in den Arbeiten
dieser Jahre den Künstler beschäftigt. Die zwei Quellen, aus denen jeder Künstler schöpft,
das Vorbild der großen Meister und die Natur, sind in Dürers Leben wunderbar zu verfolgen.
Neben den theoretischen Studien nach den Italienern, wodurch der Meister über die Willkür
und den Naturalismus der Spätgotik hinaus zu festen Normen zu gelangen suchte, gehen
beständig die eingehendsten Naturstudien her. In der unbefangenen Wiedergabe der Natur
DÜRERS NATURSTUDIEN
591
106. Dürer: Die Heimsuchung. Holzschnitt. Aus dem Marienleben um 1505
Überragt Dürer zweifellos alle Künstler seiner 2eit. Die herrliche Folge von großen Bildnis-
zeichnungen des Jahres 1503 (Abb. 104), meist in Kohle, sind durch den kühnen Strich
und die Auffassung der Charalctere ausgezeichnet; der Hase von 1502, der Hirschkopf von
1505, das Rasenstück und andere Aquarelle nach Naturgegenständen offenbaren eine nie vorher
gesehene Empfindung für die Erscheinung im kleinen, .für das Stoffliche (Abb. 107). Nur aus
solcher Versenkung konnten die Wirkungen eines Gefieders wie beim Flügel des großen Glücks,
des Fells bei den Tieren des Adam- und Evastichs und des Knochens wie im großen Toten-
kopf und anderen Stichen erwachsen. Die Tier- und Pflanzenstudien Dürers sind die glän-
592
DÜRER: DIE JAHRE VON 1500—1506
zendsten Zeugnisse der oberdeutschen natura-
listischen Richtung der Spätgotik, die in den
Tieren und Pflanzen des Spielkartenmeisters,
des ES, des Hausbuchmeisters und Schon-
gauers zu Worte kam, und deren Verbin-
dung mit dem Wald- und Tiergefühl der
spätgotischen Steinbildhauer angedeutet wor-
den ist. Beide Seiten der Dürerschen Be-
mühungen, die um Stil und die um Natur,
vereinigen sich nun in einigen der schönsten
ausgeführten Arbeiten aus dem Beginne des
neuen Jahrhunderts. In der Tafelmalerei
steht voran der Baumgärtnersche Altar in der
Münchner Pinakothek mit der tiefräumigen
Geburt des Kindes (Bd. 1, Abb. 115) —
welch ein freier Atemzug weht hier, denken
wir an Wolgemuts drückende Stallruinen —
und mit den markigen, in freier Haltung da-
stehenden geharnischten Stiftergestalten auf
den Flügeln, den prächtigen Charakteren einer
heraufkommenden, größer empfindenden und
ernsthafteren Generation (Bd. 1, Abb. 2, auf
Taf. III, Abb. 58, 60); dann die Anbetung
der Könige von 1503, in der jubelnden
glasmalerartigen Farbenklarheit mit dem besonnten Waldgebirge in der Ferne unter dem
strahlend blauen Himmel, jedem Besucher der Florentiner Uffizien unvergeßlich (Abb. 105).
Fremdartig wirken daneben einige Bilder, in denen der italienische Einfluß unverarbeitet
geblieben ist, der Herkules mit den stymphalischen Vögeln in Nürnberg, noch mehr der
Dresdener Altar mit der anbetenden Maria in der Mitte und den hl. Antonius und Sebastian
auf den Flügeln aus der Wittenberger Schloßkirche stammend, sowie das Bildnis Friedrichs des
Weisen in Berlin. Die beiden letzteren in Tempera auf Leinwand gemalt, stehen unter dem
starken Eindruck des Mantegna, doch sind sie höchstwahrscheinlich lange nach der ersten
italienischen Reise entstanden. In der Formenbildung schließt sich den beiden Bildern um
1503 in München und Florenz das dritte große Holzschnittwerk Dürers, das Marienleben,
an, das in der Hauptsache um 1504 entstand. Hier entfaltet der Künstler die zarten, die
häuslichen Seiten seines Gemütes, seine Mutter- und Kinderliebe, die Freude am Idyll (Abb. 106).
Kompositionen erreichen die Blätter eine größere Klarheit, die Architektur erhält als Hilfs-
mittel der räumlichen Wirkung eine beträchtliche Rolle zugewiesen. Der ruhige volle und klare
Strich, der durchgehende Figurentypus lassen die Erfolge der Proportionsstudien, wenn auch un-
merklich, durchschimmern. Der Stil dieser Jahre — um 1500 — 1506 — um das letztere
Jahr entstand wahrscheinlich noch die Beweinung Christi in der Münchner Pinakothek
(Taf. XXXX) — hat, wie hier vorausgenommen sei, den Ausgangspunkt für zahlreiche Schüler
Dürers gebildet. Hans von Kulmbach, Hans Schäufelein, Hans Baidung, Wolf Traut, selbst
die Wolgemutwerkstatt, die Holzschnittkunst und Glasmalerei Nürnbergs haben in dieser Zeit
die von Dürer geschaffene neue Form mit der spätgotischen vertauscht. Sie verbreiterten
107. Dürer : Der Hirschkäfer. Aquarell 1505. Samm-
lung Heseltine
Tafel XXXX.
Albrecht Dürer: Beweinung Christi, um 1506
München, Pinakothek
Burger, Schnitz, Bctb, Oeutschc Malerei.
DÜRER: DER ZWEITE AUFENTHALT IN VENEDIG, 1506
593
Dürer: Händestudien zum Bilde: Der <:wölfjäh-
Christus und die Schriftgelehrten. Sammlung
Blasius, ßraunschweig
109. Christuskind. Studie zum Rosenkranzbiid
seinen Stil, während der Meister selbst, seinem stetig vorwärts dringenden Geiste neue Nahrung
zu verschaffen, im Jahre 1506, im fünfunddreißigsten seines Lebens, ein zweites Mal, jetzt für
fast acht Monate über die Alpen nach Venedig ging.
Nur äußere Umstände, die engen Handelsbeziehungen Nürnbergs mit der Lagunenstadt,
wo die deutschen Kaufleute ihr eigenes Haus, den Fondaco dei tedeschi, hatten, führten den
Meister gerade hierher. Was ihn nämlich innerlich erneut über die Alpen zog, das Suchen
nach der großen und klaren Form, ist gerade diejenige Eigenschaft, die in der farbenfrohen
malerischen Kunst Venedigs weniger stark als in den Schulen von Florenz und Mittelitalien
zu Hause war. Und in der Tat, wenn Dürer auch in seinen Tafelbildern, die er in Venedig
malte, die einheimischen Künstler, wie er schreibt, selbst durch seine Farben in Verwunderung
gesetzt habe, so kann das doch nicht über den tiefgreifenden Gegensatz, der zwischen seinen
Bildern und den Venezianern bestehen bleibt, hinwegtäuschen. Sein Hauptwerk des dortigen
Aufenthalts ist das große Rosenkranzbild für den Fondaco der Deutschen gemalt und in
stark beschädigtem Zustande im Stifte Strahow bei Prag : die Maria mit dem Kinde thronend,
angebetet vom Papst, dem Kaiser Maximilian und den Mitgliedern der deutschen Kolonie,
in der zentralen Anordnung der venezianischen Santa Conversazione (Einzelheit vgl. Bd. 1,
Abb. 1). Die farbige Haltung dieser Zeit überliefert uns besser das dem vorigen äußerst
nahestehende Bild der Madonna mit dem Zeisig in der Berliner Galerie ; auch hier verleugnen
Komposition und Anordnung der im leuchtendblaueh Mantel vor rotem Vorhang sitzenden,
von Engeln gekrönten Maria die Eindrücke venezianischer Madonnenbilder nicht. Aber tritt
man nach Betrachtung des Bildes vor die Bilder des Bellini und Carpaccio, so enthüllt sich
der tiefgehende Unterschied. Tonig und weich ist die Farbe der Venezianer, von einer Grund-
stimmung zusammengehalten, indessen Dürers Farben glasmalerartig klar, hart und bunt
nebeneinanderstehen. Das dritte in Venedig gemalte Bild, Christus unter den Schriftgelehrten
(Bd. 1, Abb. 97), entstand unter dem Eindruck der physiognomischen Studien des Lionardo. Die
zahlreichen sorgsamen Zeichnungen von Händen und Köpfen zu diesem und zum Rosenkranz-
bilde, ferner einige Akt-, Kopf- und Kinderzeichnungen (Abb. 108— 1 10) ; vgl. auch die Zeichnung
des Kopfes von 1 506 in der Albertina, abgebildet im 1 . Bande, Abb. 96 a) — meist in Tusche
auf grünlich getöntem Papier mit sorgfältig aufgesetzten weißen Lichtern, weisen ebenfalls
darauf hin, wie stark doch Dürer die Bewältigung der plastischen Form selbst inmitten des
farbenfrohen Lebens in Venedig beschäftigte. Daher reiste er auch nach Bologna, um sich
594
DÜRER: GEMÄLDE IN VENEDIG UND KURZ NACHHER GEMALT
in der geheimen Perspektive, wie vermutet
wird, beim Mathematiker Luca Pacioli,
unterrichten zu lassen; selbst Lionardos
Proportionsstudien, namentlich hinsicht-
lich des Pferdekörpers scheinen ihn, wenn
auch bloß flüchtig, berührt zu haben.
Nur einzelne kleine Porträts vom Jahre
1507, in Venedig selbst oder kurz nach
der Rückkehr gemalt, zeigen eine den
Venezianern nahekommende, weich ver-
schmelzende und wärmer abgetönte Farbe,
das junge Mädchen und die junge Frau
in der Berliner und der junge Mann in
der Wiener Galerie. Das Selbstbildnis
der Münchner Pinakothek, in Venedig
oder kurz nachher gemalt, gibt den Kopf
ganz en face, den Blick gesammelt und
doch seherisch ins Weite gerichtet, den
Mund schön und beseelt — aus solchem
Munde erwarten wir gütige, edle und
tiefe Worte — die geistvolle Hand den
Pelzkragen des Mantels fassend, kurzum
den gereiften Mann im Vergleich mit dem
festlich aufgeputzten Selbstporträt von
1498 (Bd. 1, Abb. 21). Das in einzelne
Locken geringelte Haar erinnert an Hei-
ligenköpfe Crivellis und Bellinis.
In den ersten Jahren nach der Rück-
kehr aus Venedig streiten sich in Dürers
Schaffen die klassischen formalen Kunst-
tendenzen, die in Italien neuen Anstoß erhielten, mit dem eingeborenen Gefühl des Künstlers.
Die Bilder von Adam und Eva in Madrid vom Jahre 1507, die ersten großen Aktfiguren der
deutschen Malerei, und die für den Kurfürsten Friedrich den Weisen gemalte Marter der Zehn-
tausend — nach Wölfflin unter Zugrundelegung einer perspektivischen Zeichnung aus dem
Musterbuch des Jean Pelerin (Viator) komponiert — verraten ein Überwiegen des Akademisch-
Formalistischen über die frische Empfindung. Die Proportionsstudien und Messungen wurden
jetzt mit besonderem Eifer betrieben, wie die konstruierten Akte des Dresdener Skizzenbuches
mit den Jahreszahlen von 1509—13 und die Londoner Zeichnungen dartun. In dem Hellerschen
Altar und dem Allerheiligenbild hat Dürer die neugewonnene Formenklarheit nach der
zweiten Venezianer Reise aufs glücklichste in die Tat umgesetzt. Das Mittelbild des Heller-
schen Altares,^Jm Auftrag des reichen Frankfurter Kaufmanns Heller 1507 bis 1509 für
die Predigerkirche in Frankfurt am Main gemalt, die Krönung der Maria durch Gottvater
und Christus in den Wolken darstellend, während auf der Erde die Apostel das Grab der
zum Himmel Gefahrenen mit dem Ausdruck gläubiger Andacht umstehen, ist im Jahre
1674 verbrannt und nur in alten Kopien erhalten. Die zahlreichen sorgsamen Kopf-, Hand-
ll o. Dürer : Der deutsche Baumeister. Studie zum Rosen
kranzbild 1506. Berlin
ALLERHEILIGENBILD UND GLASGEMÄLDE DER LANDAUERKAPELLE 595
111. Dürer: Die Dreifaltigkeit. Glasgemälde von Veit Hirsvogell 508. Berlin, Kunstgewerbemuseum
und Gewandstudien, wiederum auf graugrünem Papier in schwarzer und weißer Tusche,
sowie Dürers Briefe an Heller geben eine Ahnung von der unermüdlichen Arbeit, die der
Meister auf dieses Werk verwendet hat; auch der Farbenauftrag erfuhr die eingehendste
Behandlung. Die zentrale Anordnung, die tiefe Raumwirkung der Landschaft und die klare
Posierung der Figuren geben von den Früchten der italienischen Studien Zeugnis; die müh-
sam zusammensetzende Arbeitsweise beeinträchtigt allerdings den großen Zug des Ganzen.
Dieser ist dagegen gewahrt in dem Allerheiligenbild der Wiener Galerie, dem glänzendsten
Altarbilde Düfers, im Jahre 151 1 für die Landauerkapelle in Nürnberg entstanden (Taf. XXXXI).
Fünf Jahre früher schuf der Glasmaler Veit Hirsvogel den Glasgemäldezyklus für die Fenster
dieser Kapelle im Auftrag des Stifters, des Großindustriellen Mathäus Landauer, nach
Zeichnungen Dürers, mit der Dreifaltigkeit auf dem Himmelsgewölbe thronend als Mittelbild
(Abb. 111), die bedeutendste Schöpfung dieser fruchtbaren, mit Dürers Atelier eng zusammen-
arbeitenden Nürnberger Glasmalerwerkstatt, jetzt im Berliner Kunstgewerbemuseum. Auf
dem Allerheiligenbild schweben Papst, Kaiser und die Menschheit, darunter der alte Lan-
dauer auf Wolken über einer weiten Landschaft kniend in Anbetung der in der oberen Zone
erscheinenden Dreifaltigkeit, die von Märtyrern, Erzvätern, Engeln und seligen Chören um-
geben ist. Der heilige Jubel dieser erlösten, der Erdenschwere entrückten hehren Versamm-
lung strömt in den strahlenden Farben akkorden aus. Die lichte Klarheit der vor dem
leuchtendblauen Himmel stehenden Gewandmassen ist unvergeßlich ; welch ein großer Farben-
künstler war Dürer! Freilich auch hier wird man wieder an die Zusammensetzung der
Farbenflächen nach Art der Glasmalerei erinnert, und nicht im entferntesten an die Tonig-
keit der Venezianer. Der Rahmen . zum Allerheiligenbilde, reich geschnitzt und vergoldet,
jetzt im Germanischen Museum, wird dem Veit Stoß zugeschrieben. Die reiche spätgotische
596
DÜRER: GRAPHIK 1506—1510
Rankenverzierung
und die Gesamtform
des ausgeführien
Rahmens weichen von
der streng italieni-
schen venezianischen
Fassung, mit korin-
thischen Randsäulen
undHalbbogenbekrö-
nung, die Dürer sei-
nem Entwurf von
1508 gegeben hatte,
bedeutend ab; ein
Beweis, daß der Bild-
schnitzer damalsnoch
viel tiefer in der go-
tischen Überlieferung
steckte als der Maler.
Diese Zeit, um
1510, wird auch
durch eine Reihe von
graphischen Arbeiten
bezeichnet, in denen
die klare Formbe-
handlung undPlastik
ihren Höhepunkt er-
reichen. Es sind die
ergänzenden Blätter
zur großen Holz-
schnittpassion (Bd.l ,
Abb. 43) und zum
Marienleben (1509
bis 10), die kleine
Holzschnittpassion
sowie dieKupferstich-
passion (1500 bis
1512;Bd.l,Abb.l6).
Die Klarheit der
Komposition wird durch die saubere Absetzung der Licht- und Schattenmassen gesteigert, die
Modellierung der Holzschnitte durch regelmäßige sorgfältige, den Körper- und Gewand-
massen folgende Parallelschraffierung erreicht; ganze Gewand-, Mauer- und Fußbodenflächen
werden in solchen Schraffen angelegt und zu einheitlichen Tonmassen zusammengefaßt —
z. B. im Abendmahl von 1510, im Tod Maria und der Anbetung der Könige von 1511;
vgl. auch den Hieronymus-Holzschnitt von 1511 (Abb. Bd. 1, S. 44). — Gegenüber dem knorrig-
Unruhigflimmernden der Apokalypse herrschen Ruhe und Abklärung. Zuweilen drängt sich
112. Dürer: Die Dreieinigkeit. Holzschnitt 1511
Tafel XXXXI.
Albrecht Dürer: Allerheiligenbild 1511.
Wien. Gemäldegalerie
Bürger, Schmitz. Beth, DeuUche Malerei.
DÜRER: ERNEUTES NATURSTUDIUM. DIE DREI HAUPTSTICHE
597
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selbst ein akademischer kühlberechnender Zug
hervor, namentlich in den oft künstlich ver-
kürzten Gruppen der Kupferstichpassion. Der
große Holzschnitt des Gnadenstuhles auf Wol-
ken, „die Dreieinigkeit" von 1511, zeigt aber
auch wieder, welchen großen und freien Sinn
die italienischen Eindrücke in Dürer entwickelt
haben (Abb. 112). Für die italienisierende
Fassung der Madonna mit dem Kind ist die
schöne, Bd. 1 , Abb. 98 wiedergegebene Kreide-
•
Zeichnung der Albertina mit dem Datum 1512
heranzuziehen. Die Studien nach der Natur,
die Dürer auch jetzt neben den immer dring-
licher betriebenen Proportionsforschungen am
menschlichen Körper unablässig unfernahm,
bewahrten ihn vor der Gefahr, das Beste seines
Wesens dem klassischen Ideal aufzuopfern. Die
herrlichen Aquarelle des Käuzchens von 1508
(angezweifelt), des Rebhuhnes in der Albertina,
der Blaurackenflügel und die tote Blauracke
von 1512 (Abb. 113), der Rehkopf und der
Turnierhelm von 1514 beweisen die unge-
schwächte, ja die noch erhöhte Naturanschau-
ung des Meisters. Von Landschaftsaquarellen
ist das stimmungsreiche Blatt im Brit. Museum auf Tafel V des 1. Bandes farbig abgebildet;
Dorf Kaikreuth in Bremen sei als ebenbürtig erwähnt (Abb. 114).
So bringen denn die nächsten Jahre Werke hervor, die an künstlerischer Tiefe und
Kraft in der deutschen Kunst an erster Stelle stehen, Werke, in denen sich der nationale
Genius, befeuert zwar durch die formalen Erungenschaften der italienischen Renaissance,
aber frei und herrlich entfaltet. Es sind die drei Kupferstiche Ritter, Tod und Teufel,
Hieronymus im Gehäuse und Melancholie, 1513 und 1514 geschaffen. Alle drei auch ihrem
seelischen Gehalt nach der höchste Ausdruck des deutschen Geistes auf der Schwelle des
Mittelalters zur Renaissance, Symbole seines Kämpfens und Strebens. Der christliche Ritter
reitet unbekümmert um Tod und Teufel seines Weges, von dem treuen Hunde, dem Zeichen
des Glaubens, begleitet (Bd. 1, Taf. IV). Nicht schrecken ihn die schwarzen Felswände,
von deren nackten Hängen kahle halbentwurzelte Baumstämme und Stümpfe, dürres Geäst
und Gesträuch in den fahlen Himmel starren; nicht Totenschädel und häßliches Gewürm
zwischen dem Geröll am Boden. Tröstlich leuchtet wie im letzten Abendlicht die ferne Burg
herüber. Die Einzelheiten des Felsen-, Strauch- und Tierwerks lassen das spätgotische Natur-
gefühl der oberdeutschen Spätgotik aufleuchten, die Gestaltung indessen der unheimlich dä-
monischen Stimmung dieser verdämmernden Wald- und Felsenöde konnte nur dem Genie der
beginnenden neuen Zeit gelingen. Das wunderbare tier-, erd- und pflanzenhafte Stilgefühl
der spätgotischen Maler und Steinmetzen Oberdeutschlands, das wir oben öfter schon berührten,
hier ist es objektiviert, gebannt, wie in den beiden Unholden der Teufelsspuk des späten
Mittelalters gebannt erscheint. Es sind die Zeiten, da Luther in seiner Mönchszelle mit den
113. Dürer: Die tote Blauracke. Aquarell. Wien
598
DÜRER: DIE DREI HAUPTSTICHE
114. Dürer: Dorf Kaikreuth bei Nürnberg. Aquarell. Bremen, Kunsthalle
teuflischen Mächien rang. Zwei andere Streiter der Epoche, Sickingen und Hütten, fallen
uns bei Betrachtung des Ritters ein. Für diesen nahm Dürer die erwähnte Reiterzeichnung
von 1498 zur Hilfe, während das Pferd das Vorbild der italienischen Pferde, der Denkmäler
und Modelle Verrocchios und Lionardos erkennen läßt. Das Blatt des Hieronymus im Ge-
häus ist gegenüber dem vorigen von einer friedlich eingezogenen Stimmung beherrscht (Abb.
Bd. 1, Tafel III). In dem heimeligen, von der schweren Balkendecke überspannten Gemach
sitzt der kahlköpfige Alte am Schreibpult, am Tisch beim Fenster. Die Sonne — welcher
Künstler hätte vorher die Sonne so tief empfunden! — die Sonne malt sich mit den Butzen
der Kreuzstockfenster in den breiten Laibungen der Mauer; Boden, Tisch und Decke leuchten
auf; man glaubt das warme Holz schimmern zu sehen; der Löwe und ein kleiner Hund
haben sich vorne in den wärmenden Strahlen hingelagert und schlafen. Aus dem traulich-
innigen, durchleuchteten Dunstkreis dieses Gemachs, dessen harte Bänke und Stühle mit
weichen Kissen reich belegt sind, ist die ganze Kunst Dürers zu begreifen. So saß auch er
in seinem Hause am Fuß der Nürnberger Burg, den besten Inhalt seines Wesens in seine
graphischen Blätter ergießend. Damit tat er sich und seinem Volke genüge, und unbillig
wäre es daher, sein Lebenswerk an dem eines Italieners messen zu wollen, der in offenen
Hallen und auf der Piazza lebend, große Flächen mit Gemälden schmücken konnte. Die
Melancolia, das dritte der großen Kupferstichblätter, stellt das Forschen der Zeit nach
den verborgenen Naturkräften mit Hilfe mathematischer Instrumente dar (Bd. 1, Abb. 24).
Die Halbdämmerung, der tiefe graue Ton, in die das ganze Bild gehüllt ist, erzeugen einen
so geschlossenen malerischen und Stimmungseindruck wie keine andere Arbeit Dürers. Der
grüblerisch dasitzende, das beschattete Gesicht in die Hand stützende weibliche Genius
DÜRER: ZEICHNUNGEN UM 1515
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115. Dürer: Mädchenbildnis. Kohle.
Berlin
1 16. Dürer: Bildnis seiner Mutter, 1514. Kohle.
Berlin
beherrscht das Ganze trotz der wahllos umherliegenden Instrumente. Bei allem Wirrwarr
welche Einheit des Gedankens! Das Licht spielt auf den Falten des Gewandes, im Haar,
auf den Fittichen des Genius, es schimmert auf den Metallgeräten, auf dem Fell des Wind-
spiels, auf dem großen geometrischen Körper und auf dem Meeresspiegel in der Ferne. Die
Jahre um 1510 bis 1515 sind der Höhepunkt des Reinmalerischen in der oberdeutschen
Malerei, um das vorauszunehmen; die Macht des Lichtes wird entdeckt und verherrlicht;
aber tiefer und zarter hat das geheimnisvolle schwebende Leben dieses Elementes kein deutscher
Meister erfaßt, als unser Dürer in diesem ergreifenden Blatte.
Reich an weiteren köstlichen Früchten sind diese Jahre im Schaffen Dürers, doch können
wir nur weniges noch berühren. Unter den Porträtköpfen steht die große Kohlezeichnung der
dreiundsechzigjährigen Mutter voran (Abb. 116); die verhärmten, verkümmerten und ver-
schrumpelten Formen des Kopfes dieses von tausendfachen Seelen- und Leibesnöten, von Geburten
und Krankheiten zermürbten deutschen Bürgerweibes mit den sorgenvoll und dumpfgläubig
herausquellenden Augen sind zum erschütternden Ausdruck erhoben. Ebenbürtig ist der Kopf
des jungen Mädchens von 1515, gleichfalls im Berliner Kabinett (Abb. 115). Wahre Mensch-
lichkeit und die ernste Stimmung des Meisters in diesen Jahren — kurz vor dem Anschlag der
Thesen durch Luther an der Wittenberger Schloßkirche — sprechen auch aus den beiden
gemalten Köpfen der Apostel Jakobus und Philippus von 1516 in Florenz. Diese ganze
Zeit über schuf Dürer eine Reihe von Zeichnungen und Kupferstichen der Maria, in denen
er das Thema der Mutter mit dem Kinde in immer neuen Formen abwandelte und mit einer
Innigkeit gestaltete, wie sie uns bei dem kinderlosen Mann doppelt rühren muß ; die jedesmal
600
KUPFERSTICHE UM 1515
dem Grundton des Bildes gemäß verän-
derte Staffage zeugt von seiner unerschöpf-
lichen Phantasie. Es seien genannt die
Madonna am Baume 1513, die Maria an
der Stadtmauer 1514, Maria das Kind säu-
gend 1518, Maria mit dem schlafenden
Kind und mit dem krönenden Engel 1520
(Abb. 117). Neben der Maria mit dem Kinde
beschäftigte den Künstler als Komposition
am lebhaftesten die hl. Familie, allein oder
mit einzelnen Heiligen, eine Reihe der
schönsten Zeichnungen sind diesem Gegen-
stand gewidmet.
Prächtige graphische Arbeiten dieser
Jahre sind noch der Stich: das Schweißtuch
der Veronika von Engeln gehalten 1513,
die Eisenradierung „Die große Kanone"
von 1518, zu einer kleinen Gruppe gleich-
artiger technischer Versuche gehörig, die
Stiche des Christus am Ölberg von 1515
(Bd. 1, Abb. 42), der hl. Antonius mit der
wundervoll aufsteigenden turmreichen Stadt
als Hintergrund von 1519 (Bd. 1, Abb. 46)
sowie der Holzschnitt der von Engeln ge-
krönten Maria von 1518 (Bd. 1, Abb. 13).
Mit dem Jahre 1515 tritt Dürer in
Beziehung zum Kaiser Maximilian. Unter
den Arbeiten, die ihm dieser in Auftrag
gibt, ragen die Randzeichnungen zum Ge-
betbuch des Kaisers hervor. Sie befinden sich jetzt in der Münchner Staatsbibliothek
Bd. 1, Abb. 60, 67). Es sind Linienspiele in leichten blauen und roten Federzügen auf dem
Rande der von Schönsperger gedruckten Pergamentblätter. Die ernste schwarze Fraktur des
geschlossenen Satzspiegels rahmen krause, von Soldaten, Musikanten, Bauern, Rittern und
Heiligen, von Vögeln und Getier durchsetzte Ranken und Schnörkel ein. Die Fabulierlust
der gotischen Drolerien, der durch allen Ernst des kirchlichen Mittelalters durchlugende
Naturgeist und Humor, wie er in den Chimären der gotischen Steinmetzen, z. B. unter
den Sitzen der Chorstühle spukt, sind hier noch in Kraft. Das zweite Werk Dürers
für Kaiser Max, der Riesenholzschnitt der Ehrenpforte, nach Angaben des Kaisers und
seines Hof gelehrten Stabius entworfen, als eine Verherrlichung des Hauses Habsburg und
der Taten des Kaisers, geht nur in Einzelheiten auf eigenhändige Zeichnungen unseres
Meisters zurück. So ungefüge und bombastisch die Schöpfung im ganzen erscheint, so
bietet sie im einzelnen vieles Reizvolle. Von echt Dürerschem Gefühl zeugt namentlich die
Ornamentik, die aus krauser Spätgotik und schwellender Frührenaissance verschmolzen ist,
wie die köstlichen reichgeschmückten, von Kranichen und Greifen belebten Kapitelle und
Gehänge. Im Jahre 1518 lieferte Dürer eine Reihe von Zeichnungen zum Triumphzug
117. Dürer: Madonna am Baum. Kupferstich 1513
ARBEITEN FÜR KAISER MAX. NIEDERLÄNDISCHE REISE
601
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Maximilians in der Albertina.
Die üppige Dekoration des
Triumphwagens und der He-
rolde zu Pferde ist völlig von
der Verzierungsweise der Früh-
renaissance beherrscht. Im
gleichen Jahre fertigle der
Künstler in Augsburg auf der
Pfalz auf dem kleinen Stühle
die prächtige Zeichnung des
Kaisers, die das danach aus-
geführte Gemälde an Frische
weithintersichläßt(Abb.ll8).
Vier Entwürfe für Hoftrachten
von 1515, die Zeichnungen für
Rüstungsteile, die Porträt-
skizze der mächtigen Kardi-
näle Albrecht von Branden-
burg und Lang von Wellen -
bürg seien angeschlossen.
Die neue Weltepoche, die
mit dem Regierungsantritt Kai-
ser Karls V. auch für Deutsch-
land anbrach, führte den
Meister noch einmal in einen
weiteren und höheren Kreis
empor. Im Jahre 1520, als
bald Fünfzigjähriger, macht er
sich mit seinem Weibe Agnes
nach den Niederlanden auf mit dem Hauptziel Antwerpen, um kaiserliche Privilegien vom jungen
Kaiser sich bestätigen zu lassen und seine Graphik unter die Leute zu bringen. Auch der
Drang nach neuen und großen Eindrücken, die Lust, an dem glänzenden Leben, das sich in der
Hauptstadt des Welthandels entfaltete, anschauend teilzunehmen, zogen ihn fort. Das Tage-
buch, das Tag für Tag das Gesehene nebst den Ausgaben notiert, und die zahlreichen
Skizzen von Städten, Menschen und anderen Merkwürdigkeiten (Abb. 119) offenbaren die
ungeschwächte Anschauungskraft, den ewig jungen Geist des Künstlers. Ansichten von
Aachen, von Bergen op Zoom, namentlich von Antwerpen, Bürger, Bürgerinnen, Hunde,
Löwen, Pferde, die Kanonengießerei in Mecheln, irländische Bauern, ein Wallroß hat er
festgehalten. Wegen eines ans Land geschwemmten Walfisches scheute er eine mühsame
Reise zur Küste nicht. Gleichmäßig läßt er sein Auge auf den Erscheinungen ruhen; das
Bewußtsein vom ewigen Wert des Einzeldinges, das den großen Künstler bis ins Alter nicht
verläßt, äußert sich in diesen Dokumenten der niederländischen Reise ähnlich wie in den
Reisejournalen des alten Goethe. Eine lange Reihe großzügiger Bildnisköpfe, meist in Silber-
stift, darunter Bernhard von Orley und Lukas von Leyden bringen die vertiefte Menschen-
anschauung zum Ausdruck (Abb. 120). Zwei Ölgemälde, das Bildnis Orleys und der
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118. Dürer: Kaiser Maximilian. Kohlezeichnung. Wien, Albertina
Burger, Schmitz, Beth, Deutsche Malerei
38
6U2 DIE LETZTEN JAHRE
hl. Hieronymus, letzteres im engen Anschluß an Massys Bilder, lassen erkennen, daß auch
die Antwerpener Malerei, die in Quentin Massys und Orley ihre Führer hat, nicht spurlos
an Dürer vorübergegangen ist.
Durch die großen Eindrücke der Reise, namentlich des Kunst- und Weltlebens Ant-
werpens, weiteten sich Blick und Seele Dürers abermals, und sein Schaffen erhielt einen neuen
Ansporn zur Höhe aufwärts. Gedanken zu großartigen figurenreichen Kirchenbildern wurden
in ihm geweckt, die er, nach Nürnberg zurückgekehrt, in zahlreichen Entwürfen während
der nächsten Jahre bei sich erörterte. Es sind meist flüchtige Federzeichnungen von
größter Einfachheit des Striches unter Beschränkung auf den wesentlichen Gehalt, nament-
lich die feierlichen Szenen der Passion, das Abendmahl, die Grablegung und Kreuztragung.
An Stelle der Verkürzungen und Überschneidungen der graphischen Passionsdarstellungen
der mittleren Zeit tritt die klare frieshafte Aufreihung der Figuren, Einfachheit der Gebärden
unter Verzicht auf das Virtuosentum. Das Vorbild Raffaels steigt am Horizonte auf. In
Antwerpen mußte Raffael, der ja ohnehin Dürer nicht unbekannt geblieben war, durch Orleys
Kunst dem Dürer naherücken. Sorgfältig durchgezeichnete Gewandfiguren, weiß gehöht auf
grauem Papier gehen neben den Federskizzen her. Die große maßvolle* Gebärde, der feier-
liche mächtige Faltenwurf bestätigen das Gesagte (vgl. auch den Ecce homo von 1522, Bd. 1,
Abb. 17). Die Inbrunst der klagenden Gestalten ist doppelt ergreifend, da der Meister
diese ganzen Jahre über von den Zweifeln der Zeit an dem alten Glauben beunruhigt wurde.
Kommt doch die tiefe deutsche Seelennot beim Beginn der Reformation kaum irgendwo herzergreifen-
der zum Ausdruck, als in den Klageworten, die Dürer in sein Tagebuch schreibt, als die
Kunde durch das Land eilt: Luther sei auf der Rückkehr von Worms durch die Reiter des
Kaisers aufgegriffen worden. Zur Ausführung ist von diesen großen Kirchenbildern nichts
gekommen; nicht ohne leisen Vorwurf konnte Dürer in einer Eingabe an den Rat bemerken,
daß er von seiner Vaterstadt Zeit seines Lebens keinen Auftrag zu Bildern erhalten habe.
Das Portr.ät nahm während dieser letzten Jahre seine Kraft in Anspruch. Es entstehen
die großartigsten Schöpfungen der Bildnismalerei Dürers: die Nürnberger Ratsherren Holz-
schuher, Muffel (in Berlin) und Imhoff in Madrid (Abb. 122, 123), ein Triumvirat sonder-
gleichen: Holzschuher, der Feuerkopf im Silberhaar, auch in der Farbe von jugendlicher
Frische, Muffel, ein herber knochiger Frankenschädel und der gesammelte, den Besucher zur
Sachlichkeit zwingende eherne Kopf des Imhoff. Welche charaktervolle deutsche Männlichkeit!
Künstlerisch unerhört ist in diesen Bildnissen die Sorgfalt der Wiedergabe des einzelnen, des
Haares, des Pelzes usw. und doch die Zusammenfassung zu malerischen großen Flächen. In
malerischer Hinsicht dürfte der Muffel den Preis verdienen. Den gemalten Bildnissen stehen
eine Reihe gestochener zur Seite, Friedrich der Weise, Kardinal Albrecht von Brandenburg,
Willibald Pirkheimer (Abb. 121), Melanchthon und Erasmus. In der Klarheit des Aufbaues,
der Inschrifltafeln, wie in der hervorragend plastisch malerischen Sorgfalt des Stiches tritt
der klassische Geist, das Vorbild der italienischen Stecher aus dem Kreise Marcantons stärker
auf. Der Holzschnitt, den Dürer wie die Generation jetzt überhaupt vernachlässigen, wahrt
sich mehr eine volkstümliche Derbheit; das große holzgeschnittene Bildnis Ulrich Varnbühlers
schließt sich indes den Porträtstichen ebenbürtig an. •■
Als Krönung seines reichen Lebenswerkes schuf der Meister im Jahre vor seinem Tode
die vier Apostel, Johannes und Paulus auf dem linken; Markus und Petrus auf dem recliten
Flügel, vom Künstler dem Rathaus seiner Vaterstadt gestiftet, heute in der Münchner Pinakothek
(Taf. XXXXII). Der Aufbau der mächtigen Gestalten, der große Wurf der Gewänder, selbst die
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DIE VIER APOSTEL. RÜCKBLICK
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119. Dürer: Hafen von Antwerpen 1520. Federzeichnung. Albertina
Form der Köpfe und die kühlen bunten, mit schwarzgrauen festen Schatten modellierten
Farben, z. B. der rosafarbenen, bleichen und rotbräunlichen Fleischtöne, des grünweißen
Mantels des Paulus, des branstigroten des Johannes, zeigen Dürer dem erstrebten Ideal der
klassischen Kunst bedenklich nahegerückt. Allein die wunderbare Konzentrierung der Span-
nung auf die Hände Tind die Köpfe der unbeweglich dastehenden hl. Männer, wodurch der
seelische Gehalt innerlich und gesammelt bleibt, — die sinnend gesenkten Köpfe der
Apostel zur Linken, das fürchterlich drohende Auge des Schwertapostels Paulus und der
zornig lohende Blick des Markus: das konnte nur aus der Seele unseres Dürer geboren
werden. Die Kopfstudien zu den beiden letzteren haben sich erhalten (Abb. 124, 125). Die
im gleichen Jahre entstandenen Kupferstichapostel stehen den gemalten nahe. Über die vier
Apostel konnte Dürer nicht hinausgehen: von hier führte der Weg unmittelbar in den Klassi-
zismus. Seine Schüler haben ihn wenige Jahre darauf betreten, ihn nahm die gütige Vorsehung
im Jahre 1528, im 57. seines Lebens, hinfort.
Welche großartige Entwicklung eröffnet sich vor unserem rückschauenden Blick von den
Jugendwerken der frühen 90er Jahre des 15. Jhhs. bis zur Höhe der vier Apostel. Diese
gewaltige Energie, wo hat sie ihresgleichen: aus dem Kraus-Verschnörkelten, Kleinlich-Beengten
der spätgotischen Nürnberger Malerei sich zu solcher Formenkraft und -große emporarbeiten!
Und dabei nie das angeborene Wesen, das nationale Element, dem Fremden aufzuopfern!
Es gibt, das ist nicht zu leugnen, eine Reihe Dürerscher Gemälde, in denen das Streben des
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604
DÜRER AIS DEUTSCHER. SEIN NATURGEFÜHL
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Meisters nach klassischer Form
und schöner Farbe zu unbefrie-
digenden Ergebnissen geführt —
wir sehen davon ab, sie aufzu-
zählen : aber in der Hauptsache
ist Dürer von der Apokalypse
bis zu den vier Aposteln immer
er selbst geblieben. Die späten
Bildnisse vergleiche man mit den
früheren, den Imhoff von 1526
mit dem Krell von 1499: die
gleiche Feuerseele, das gleiche
eindringliche Leben. Dürer ist
allezeit deutsch geblieben. Bis
zum Schluß hat er den großen
Zug der Italiener nicht erreichen
können. Er kommt über das
ängstliche, aus Studien zusam-
mensetzende Kläubeln, so beim
Rosenkranzbild und beim Heller-
schen Altar, nie völlig hinaus.
Die zeichnerische Behandlung,
die die alten Nürnberger Schu-
len, wie die übrigen oberdeut-
schen, pflegten, lag ihm im Blute.
Die Farben werden bis zuletzt
glasmalerisch nebeneinanderge-
stellt, nicht unter einem Ton zu-
sammengefaßt. Ein Breiterwer-
den des malerischen Auftrags,
das durchgängige Kennzeichen
der späteren Stadien aller Maler,
bei ihm ist nur sehr bedingt da-
von zu sprechen. Die Härchen im Bart des 93 Jahre alten Mannes, der wundervollen
weißgehöhten Tuschzeichnung in Wien von 1526, sind einzeln durchgeführt, auch beim
Holzschuher und Imhoff. Bis zuletzt hat Dürer die sorgfältigsten Naturstudien angestellt;
das Schöllkraut, die Akeley und andere Aquarellzeichnungen von Kräutern in der Albertina
entstanden 1526, im Jahre der vier Apostel. Bis in sein Alter hat Dürer seine Aufmerk-
samkeit auf alle Erscheinungen, auch auf wunderliche und monströse gerichtet.
Der Naturalismus der deutschen Spätgotik ist bei ihm zu größter Kraft entfaltet. Er sagt
selbst : „Gehe nicht von der Natur in deinem Gutdünken, aus dir selbst das Bessere zu finden,
denn du wirst verführt. Die Formen mit ihren Ein- und Ausbiegungen und besonderen
Gestaltungen sollen fleißig gezogen werden, derart, daß das kleinste Ding nicht vernach-
lässigt werde, so daß ein jedes Einzelne für sich gut sein soll, und so sollen sie sich in ihrer
ganzen Versammlung wohl zusammenstimmen" (mit den letzten Worten deutet sich auch das
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120. Dürer: Bildnis Bernhard von Orleys 1521. Britisches Museum
DÜRER; NATUR UND STIL. PROPORTION
605
oben gestreifte Kompilatorische seines
Schaffens an). Gerade der Sinn für
das Charakteristische zeichnet ihn
vor den Klassizisten, die ihm folgten,
aus. „Ein verständiger geübter Künst-
ler", schreibt er, „kann in grober
bäuerischer Gestalt seine große Ge-
walt und Kunst mehr zeigen bei ge-
ringen Dingen, als mancher in seinem
großen Werk. Diese seltsame Rede
werden allein die gewaltsamen (d. h.
die genialen) Künstler verstehen
können, daß ich wahr rede. Daraus
kommt, daß mancher etwas mit der
Feder in einem Tag auf einen halben
Bogen Papier reißt oder in ein kleines
Hölzchen versticht, das würde künst-
licher und besser als eines anderen
Werk, daran dieser ein ganzes Jahr
mit höchstem Fleiß macht."
Seine theoretischen Studien, die
namentlich der Proportion des mensch-
lichen Körpers und der Perspektive
gewidmet waren und ihn die letzten
Jahre seines Lebens fast völlig in
Anspruch nahmen, haben ihn, wie
angedeutet, über die Willkür der
spätgotischen Malerei zu festen greif-
baren Normen geführt. Es sind ge-
druckt: die Underweysung der Mes-
sung mit dem Zirkel und Richtscheyt
1525, Etlicher Underricht zur Befe-
lUBALDiprRKEYMJ-IERiEFFiöiES
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121. Dürer: Willibald Pirkheimer, Kupferstich 1524
stigung der Statt, Schloß und Flecken 1527 und die vier Bücher menschlicher Proportion,
die erst 1528 nach seinem Tode herauskamen. Ungedrucktes Material liegt in der Stadt-
bibliothek in Nürnberg, anderes in London und Dresden. Wir können auf diese Schriften
und ihre stellenweise wörtlich benutzten italienischen Vorläufer hier nicht eingehen. Im Schluß-
abschnitt dieses Kapitels wird nur in Kürze der Stellung der Proportionsstudien in der
Entwicklung der oberdeutschen Malerei der Renaissance gedacht werden. Dürer selbst ist
durch die unablässigen Messungen zu dem klaren und sicheren Stil der 2. Hälfte seines
Lebens gelangt. Daß die Berechnung der Form wie das klassische Vorbild zuweilen, so in
den Jahren nach der italienischen Reise, die instinktiven Kräfte seiner Natur beschränkt
haben, wer wollte das leugnen. Unmittelbare Spuren des Messens finden sich aber in den
ausgeführten Arbeiten höchst selten. Seine Kunst war dadurch mehr latent bereichert, auf
einen festen Untergrund gestellt worden. Sein Sehen und Gestalten vollzog sich jetzt unter
Gesetz und Regel. Dürer spricht das selbst folgendermaßen aus : „Wenn du messen gelernt
606
SCHULE DÜRERS IN NÜRNBERG
hast und den Ver-
stand mitsamt dem
Brauch überkom-
men, also daß du
ein Ding aus freier
Gewißheit machen
kannst, und weißt
einem jeglichen
Ding recht zu tun,
alsdann ist es nicht
mehr not, ein jedes
Ding zu messen,
denn deine über-
kommene — d. h.
durch Messen er-
lernte — Kunst
macht dir ein gutes
Augenmaß, als-
dann ist die geübte
Hand gehorsam."
Gerade diese
letzten Punkte wer-
den erst im weite-
ren Verlauf der
Darstellung der
oberdeutschen Ma-
lerei gleichwie die
Stellung Dürers in
derselben noch
vollständiger klar
werden.
Die Schule
Du
122. Dürer: Hans Imhof 1526. Madrid, Prado
urers.
Die Nürnber-
ger Malerei der
l.H. desl6.Jhhs.
entwickelt sich na-
türlich unmittelbar
unter dem Einfluß Dürers. Schon in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts, in denen
Dürers Stil selbst noch in vollster Wandlung begriffen war, trat eine völlige Stilumwälzung
in Nürnberg unter dem Eindruck der von Dürer geschaffenen Formen ein. Die Holzschnitt-
kunst, um nur die 1500 bei Koberger erschienene Offenbarung der hl. Brigitte,' die kleinen
Evangelienholzschnitte von 1 503 sowie den beschlossenen Garten des Rosenkranz Maria von
SCHULE DÜRERS IN NÜRNBERG
607
1506 zu erwähnen,
die Glasmalerei —
es seien die Fenster
der Schreier- Ka-
pelle in Schwä-
bisch-Gmünd von
1505 und die der
Pfarrkirche in
Gründlach vom
gleichen Jahre zi-
tiert — und nicht
zuletzt die Tafel-
malerei beeilen
sich, den spätgoti-
schen Stil zugun-
sten der volleren
Dürerschen For-
menbildung aufzu-
geben. Selbst die
Werkstatt des alten
WoJgemut scheut
sich nicht, den Um-
schwung mitzuma-
chen; der Schwaba-
eher und andere
spätere Altäre aus
dem ersten Jahr-
zehnt des lö.Jhhs.
liefern dafür den
Beweis. Aus dem
Bestreben, den ge-.
nialen Meister
nachzuahmen, ent-
stehen eine Anzahl
von Arbeiten, die
seinen Stil wört-
lich übernehmen ;
ganze Figuren und
Kompositionen werden kopiert. Die leere dekorative, oberflächliche Hand der Nachahmer ist
oft ohne weiteres nicht erkannt worden; es sei nur die gegen 1505 entstandene, dem
Schäufelein zugeschriebene, aus sieben Tafeln bestehende Passion der Dresdener Gemälde-
galerie (Bd. 1, Abb. 15) genannt, ferner die Zeichnungen der grünen Passion in Wien,
denen sich eine erhebliche Reihe von Tafelbildern und Handzeichnungen angliedern. Über-
haupt ist der Anblick des Nürnberger Betriebs in der Malerei zu Dürers Lebzeiten oft nicht
besonders erfreulich, da selten einer der zahlreichen, nicht unbegabten Schüler von dem
123. Dürer: Jakob Muffel 1526. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum
608
WOLF TRAUT
124. Dürer: Studie zum Apostel Marcus,
Berlin
125. Dürer: Studie zum Apostel Paulus. Samm-
lung Mitchell
Übermächtigen Eindruck der Kunst des Meisters sich völlig freimachen kann. Selbst aus
den besten Schöpfungen lugt einem plötzlich ein Blick, eine Geste, ein Pferdekopf ent-
gegen, die man in Dürers Werk — und hier besser — gesehen hat. Die herbe Kraft des
Meisters wird allgemein ins Weichliche und Gefällige abgeschwächt. Was dagegen an
dekorativer und farbiger Schönheit aufgebracht wird, reicht nicht aus, um den Eindruck des
Epigonenhaften je völlig zu überstimmen. Nur in den graphischen Künsten, im Kupferstich
und Holzschnitt, hat die Nürnberger Schule zu dem von dem Meister Erworbenen Neues
hinzugefügt.
Die erste Generation der Dürerschule, die ihre Blüte um 1505 bis 1530 erlebte, wird
dargestellt von Wolf Traut, Hans von Kulmbach, Leonhard Schäufelein und dem
zur oberrheinischen Schule gehörigen Hans Baidung Grien.
Wolf Traut, ein Sohn des mit dem jungen Dürer in Wolgemuts Werkstatt tätigen Hans Traut von
Speier, tritt um 1,^05 mit Hans von Kulmbach gemeinsam als Schöpfer eines Altares der Karlsruher Galerie
auf. Seine hauptsächlichsten Arbeiten entstehen zwischen 1510 und dem Jahre seines Todes 1520: Es sind
der Hochaltar der Johanniskapelle von 1511: das Leben Johannis des Täufers unter Entlehnung einzelner
Figuren aus Dürers Holzschnitten des Marienlebens usw.; seine beste Schöpfung: der Artelshofener Altar
(aus Artelshofen bei Hersbruck) im Bayer. Nationalmuseum: die hl. Sippe im Mittelbild, von schöner klarer
Färbung, 1514 entstanden und bezeichnet; eine Taufe Christi im alten Rahmen 1511 — 15 für die Tuchmacher-
kapelle bei St. Lorenz gemalt, im Germanischen Museum; der Peter- und Paulsaltar in Heilsbronn 1517—18.
In den Jahren 1518—20 lieferte Wolf Traut die Holzschnitte zum Halleschen Heiligtumsbuch. Auch andere
Holzschnitte sind ihm zuzuschreiben. Den Dürerschen Stil des ersten Jahrzehntes — besonders im An-
schluß an das Marienleben — wandelt Traut in das Rundliche und Volle, den hohen geistigen Gehalt in
das Hausbackene um. Die behäbigen pausbackigen Nürnberger Frauenköpfe mit runden Hauben sind bei
ihm zu Hause.
HANS VON KULMBACH
609
Hans Sueß von Kulm-
bach stand unter Dürers Schü-
lern dem Meister oHenbar am
nächsten. Geboren um 1476, also
nur wenig jünger als Dürer, hat
er in den Jahren 1500-1506 in
enger Berührung mit Dürer, viel-
leicht in dessen eigener Werkstatt
gearbeitet. Auch späterhin, in
den Jahren von 1507—14, ist
diese Verbindung nicht völlig ge-
löst worden. Zu dem bedeutend-
sten Tafelbilde Kulmbachs, dem
Tucherschen Altar der Lorenz-
kirche von 1513, mit der thronen-
den Madonna, von Katharina und
Barbara begleitet im Mittelbilde
und den hl. Petrus, Laurenüus,
Johannes dem Täufer und Hiero-
nymus auf den Flügeln, hat Dü-
rer im Jahre 1511 Federskizzen
gefertigt (im Berliner Kupfer-
stichkabinett und anderwärls) ;
auch die beiden großen Fenster
des Chores von St. Sebald, das
Markgrafen- und das Kaiserfen-
ster, nach Kulmbach von Veit
Hirsvogel 1514—1515 gemalt,
haben so viele Berührungspunkte
mit dem Dürerschen Stil (z. B.
mit Dürers Zeichnungen zu den
Hohenzollerngrabmälern in Röm-
hild), daß man auch hier Dürers
Hand im Spiele vermuten kann.
Von 1 51 4—1 51 6 wirkte Kulmbach
in Krakau. Nach seiner Rückkehr
arbeitete er in Gemeinschaft mit
Dürer an dem Triumphzug für
Kaiser Max. Sechs Jahre vor
seinem Meister, bereits im Jahre
1522, ist Kulmbach gestorben.
Kulmbach ist der stärkste Farbenkünstler der Dürerschule. Den Höhepunkt seiner malerischen Entwick-
lung bezeichnet neben dem Tucheraltar die figurenreiche Anbetung der hl. drei Könige von 1511 in der
Berliner Galerie; die lichten klaren, in Gelb und Rot besonders leuchtenden Farben und die große frei-
räumige Bogenarchitektur zeigen den Meister von seiner besten Seite, die in der Bewältigung dekorativer
repräsentativer Aufgaben liegt. Die noch luftiger wirkende Mitteltafel des Tucheraltares ist im Anschluß
an die venezianischen Heiligenversammlungen zentral angeordnet ; die Madonna sitzt in einer halbbogenbe-
krönten Muschelnische. Ungefähr gleichzeitig mit der Ausstattung der Augsburger Annenkapelle, zu deren
Grabreliefs mit Simson und der Auferstehung Dürer im Jahre 1510 die sorgfältigen Zeichnungen (in
Berlin und Wien) geliefert hat, ist diese ornamentale Architektur ein wichtiges Glied in der Entwicklung
zur Renaissancekunst unter Dürers Einfluß. Die Glasgemälde des Sebald pfarrhof es — Lukas die Madonna
malend und der kaiserliche Rat und Verfasser des Teuerdank Melchior Pfinzing 1513 — die genannten
Fenster von St. Sebald 1514 und endlich die Fenster der Rochuskapelle von 1520, vertreten die weiteren
Stufen in der Aufnahme der italienischen Pfeiler- und Bogenformen durch Hans von Kulmbach. Der
126. Hans von Kulmbach: Enthauptung des Petrus um 1505—10.
Florenz, Uffizien
610
HANS VON KULMBACH
127. Hans von Kulmbach: Die hl. Joachim, Anna, Benedikt
und Willibald. München, Pinakothek
Künstler hat auch zu einer Anzahl treff-
licher Nürnberger Kabinettscheiben die Vi-
sierungen geliefert; es genügt, die Folge
der Äbte von St. Egidien von 1511 in Berlin
und Nürnberg zu nennen. Sein zügiger,
leicht schnörkelhafter und spielerischer
Strich machte ihn damals zum beliebtesten
Zeichner für die Glasmalerei in Nürnberg
(Abb. 129). Im Vergleich mit Dürer neigt
Kulmbach schon frühzeitig und auffallend
in seiner letzten Lebensepoche von 1 51 8 ab
zur glatteren und weicheren Form und zum
verschmelzenden Farbenauftrag; zuletzt
sind seine Farben ins Bläßliche, Graue und
Glasige abgeschwächt; an Schönheit der
gebrochenen Töne, wie sie die Generation
nach Dürer bevorzugt, kommt er zuweilen
dem Lukas Cranach gleich. Wie dieser
durch und durch Maler und Farbenkünst-
ler, verträgt auch er die Reproduktion in
Schwarz und Weiß nur schlecht. Die
spitzige Pinselmalerei Dürers gibt er völlig
auf; seine Porträts — ein männliches von
1520 aus der Sammlung Kaufmann kam in
das Kaiser-Friedrich-Museum — bestätigen
das; die temperamentvolle Beseelung des
Modells, wie sie Dürer vollzieht, lag dem
Kulmbach fern. Eine ruhige gemäßigte
Natur, erging er sich mit Vorliebe in der
Schilderung feierlich dastehender Heiligen-
gestalten mit festlich wallenden Gewändern.
Aufgaben kirchlicher Repräsentation, wie
die monumentalen Männer und Frauen der
leider in unseren Tagen aufs abscheulichste
restaurierten Sebaldfenster, entfalten sein Talent aufs glücklichste. Nicht selten sind Handrisse Kulmbachs
namentlich für Kabinettscheiben; würdevolle Bischofsgestalten und hl. Greise sind auch da das Lieblings-
thema. Von seinen Tafelbildern seien noch folgende aufgezählt.
Der ersten Periode unter Wolgemuts Einwirkung, dessen Schüler auch Kulmbach anfänglich gewesen ist,
gehören vier kleine Flügel mit den hl. Laurentius, Stephan, Quirin und Papst Martin im Germanischen Museum
an; ein Flügel mit dem Marienleben, Bamberger Galerie; zwei Flügel mit den hl. Cosmas und Damian Ger-
manisches Museum, Kreuzfindung ebendort. — Unter Dürers Einfluß seit 1500 entstanden: acht Bilder aus dem
Leben Petri und Pauli in den Florentiner Uffizien (Abb. 126) ; zwei Flügelpaare mit den hl. Joseph, Zacharias,
Joachim, Anna, Benedikt und Willibald in München, neben den vorigen das beste dieser Epoche (Abb. 127);
Kreuzauffindung durch Kaiserin Helena und Marter der Zehntausend, außen Heilige, in der Karlsruher Galerie.
Die Blütezeit 1507 bis 1518 bringt außer den obengenannnten Altären in Berlin 1511 und Nürnberg 1513 her-
vor: Krönung Maria von 1512 in Wien in Anlehnung an den Hellerschen Altar von Dürer; die hL Cosmas
und Damian der Münchener Pinakothek, den Ursulaaltar von 1513 in der Klosterkirche von Heilsbronn bei
Nürnberg und ebendort die vier Flügelbilder des Mauritiusaltares vom gleichen Jahre mit dem Leben des
Mauritius, namentlich aber die umfangreichen, von 1514 bis 1516 entstandenen Folgen mit dem Leben der
hl. Katharina in der Marienkirche in Krakau und des Johannes EvangeHsta, jetzt in der Krakauer Städtischen
Galerie. In diesen Szenen ist der hausbackene Naturalismus der Petruslegende in Florenz einer größeren
StiHsierung gewichen ; die häufig abgebildete Bestattung der hl. Katharina, deren Leiche von Engeln himmel-
wärts getragen wird, ist von feierlichstem Liniengefühl durchströmt. Der letzten Zeit Kulmbachs von 1518
bis 1522 entstammen die hl. Stephanus und Laurentius im Bayer. Nationalmuseum, ein Flügel mit dem
SCHÄUFELEIN
611
Marienleben in der
Leipziger undSchleiß-
heimer Galerie, ein
sechs Bilder umfas-
sender Passionszy-
klus in der Nürnber-
ger Burg, neben dem
Bildnis im Kaiser-
Friedrichmuseum ein
weibliches Bildnis in
der Wiesbadener und
ein männliches in der
Oldenburger Galerie,
das schöne Brustbild
des hl. Georg im Ger-
manischen Museum
und als spätestesWerk
dieFlügelpaare zweier
Schnitzaltäre in St. Lo-
renz mit den lebens-
großen Figuren der
hl. Nikolaus, Kaiser
Heinrich, Eusebius
usw. Das Werk des
Kulmbach ist von Koe-
litz zusammengestellt
worden.
Hans Leon-
hard Schäufelein
geboren um 1 480, war
etwa gleichzeitig mit
Kulmbach in Dürers
Werkstatt tätig. Der
Altar in der bischöf-
lichen Residenz Ober-
128. Hans von Kulmbach: Hl. Johannes und Hieronymus vom Tucheraltar 1513.
Nürnberg, St. Sebald
St. Veit bei Wien mit dem figuren reichen Kalvarienberg in der Mitte, der Kreuztragung und Auferstehung
auf den Flügeln, ist im Jahre 1502 für Friedrich den Weisen von Sachsen unter Dürers Mitwirkung haupt-
sächlich von Schäufelein gemalt worden. Die sieben Bilder der Passion in der Dresdener Galerie, die
Holzschnitte in dem 1505 erschienenen beschlossenen Rosenkranz Maria von Dr. Pinder und des gleichen
Verfassers Speculum passionis domini nostri Jesu Christi vom Jahre 1507 sind als Arbeiten Schäufeleins
unter Dürers Einwirkung zu nennen. Sein frühestes gesichertes Bild, der Christus am Kreuz mit Johannes
und Maria 1508 und der hl. Hieronymus in Nürnberg um 1510, offenbaren in der malerischen bunten Färbung
und der üppigen Waldlandschaft selbständige Züge Schäufeleins. Das Abendmahl in Berlin 1511 und die
umfangreiche Schöpfung dieser Frühzeit, der große Altar in der Benediktinerabtei Auhausen bei öttingen, von
1513, dessen Mittelbild die Krönung Maria, die Flügel anbetende Heilige und außen Passionsszenen vorführen,
und das Wandgemälde im Rathaussaal in Nördlingen, 1515 entstanden, sind weitere wichtige Produkte
seiner Hand. Das Wandgemälde stellt Judith und Holofernes und die Belagerung von Bethulia dar, in vielen
kleinen, durch aufsteigendes reich bewaldetes Terrain verteilten Figuren. Es wirkt wie^ eine auf die Wand
übertragene Buchillustration. Seit 1512 war Schäufelein zu dem Kaiser Max in Beziehung getreten; er
siedelte nach Augsburg über und übernahm neben Dürer und den Augsburger Illustratoren einen Haupt-
anteil an den Holzschnittarbeiten für den Kaiser, darunter vor allem den Teuerdank und 70 Bilder
des Weißkunig. Von nun ab geht eine ununterbrochene Reihe von Holzschnitten, sei es Einzelblätter, sei
es Buchillustrationen im Auftrage der Augsburger und anderer Verleger neben den Malereien her. Im
Jahre 1515 ließ sich Schäufelein in Nördlingen nieder, wo er bis an seinen Tod gewirkt hat. Das Vorbild
612
SCHÄUFELEIN
der Gemälde Herlins, die in großer Zahl die
Kirchen Nördlingens zierten, scheint auf
Schäufelein in der Richtung der Farbenbunt-
heit Einfluß gewonnen zu haben; die häufige
Verwendung des Goldes und andere Züge
geben seinen späteren Kirchenbildern etwas
Altertümliches, das wieder mit den Renais-
sanceformen, die er von Augsburg mitge-
bracht hatte, von den Bildern des alten Hol-
bein, im Widerstreit steht. Seine Komposi-
tionen machen sich von Dürer frei ; er erzählt
auch die hl. Vorgänge mehr in einer weltlichen
illustrativen Tonart. Die Farben werden zu-
sehends breiter und dünner, bunter und kühler.
Die gelben, grünweißen und braunroten, die
kalt blauen Töne der späteren Zeit Dürers
sind bei ihm noch viel stärker in den Vorder-
grund getreten. Auch graue und braune Far-
ben von oft kalter und erdiger Wirkung finden
sich häufig. Zu einer achtungswerten Leistung
schwingt sich Schäufelein später in dem Zieg-
lerschen Altar auf, der im Jahre 1521 für die
Georgskirche in Nördlingen entstand. Im
Mittelbild ist die Beweinung Christi in male-
rischer Landschaft, auf den feststehenden Flü-
geln der hl. Paulus und Konstantin der Große.
Die beweglichen Flügel stellen die hl. Elisabeth,
Barbara (Abb. 130), Nikolaus und Limpert vor.
"Aber selbst diese Arbeit leidet an der fahrigen,
nachlässigen weichlichen Zeichnung, die Schäu-
felein niemals ganz überwunden und in zu-
nehmendem Alter noch gesteigert hat. Im
letzten Jahrzehnt seines Lebens, seit 1530,
entstehen eine Reihe Porträts, der Altar aus
Oberdorf bei Bopfingen von 1532, jetzt in
der Dorfkirche zu ßeuren bei Isny und die Malereien im Gebetbuch des Grafen Öttingen von 1537—1538
in der Kgl. Bibliothek in Berlin. Aus dem Jahre 1538 rührt auch sein letztes Bild her, die Anbetung des
Lammes in Stuttgart. Als Maler ist er immer flüchtiger und handwerklicher geworden; das Schwanken
zwischen der Dürerschen Schulung und dem um 1530 zur Herrschaft gelangten klassischen Stil gibt seinen
Malereien häufig etwas Unsicheres und Traditionsloses. Viel geschlossener und erfreulicher ist das Bild
seiner weiteren Arbeit für den Holzschnitt. Er steht als Illustrator oft ebenbürtig neben Dürer, Hol-
bein und Burgkmair. Den kraus-tonigen Stil der Arbeiten für Kaiser Max — denen ein Teil der 1517
bis 1518 entstandenen Holzschnitte der .^österreichischen Heiligen" anzuschließen ist — ersetzt in den
Blättern der späteren Zeit, namentlich den seit 1533 gefertigten Illustrationen, ein klarerer fester, sorg-
fältig schraffierender Strich. Ausgezeichnet und mit wissenschaftlicher Gründlichkeit sind jetzt vielfach die
im Frührenaissancestil gezeichneten Pfeiler- und Bogenhallen in der Perspektive behandelt. Desgleichen
bekundet sich in den üppigen, breit behandelten Laubmassen der Hintergründe, in der Bewegung der
Figuren die fortgeschrittene Kunst. Die Gestalten sind später untersetzt, von rundlichen Formen, wie
bei den Behams. Meisterhaft ist Schäufelein als Sittenschilderer. Für die Tracht der Frührenaissance,
namentlich die reichgeschlitzten und gepufften Soldatentrachten bieten Schäufeleins Holzschnitte eine uner-
schöpfliche Quelle. Als Hauptwerke der 30 er Jahre haben zu gelten die großen Blätter Auf erweckung des
Lazarus, Belagerung von Bethulia, das große Abendmahl und die Hochzeitstänzer, die Aldegrever für seine
bekannte Stichfolge verwendet hat; die illustrierten Bücher sind unten aufgeführt. Schäufelein starb in
Nördlingen um das Jahr 1540.
129.
Hans von Kulmbach: St. Gallus. Scheibenriß. Dres-
den, Kupferstichkabinett
SCHÄUFELEIN. DIE BEHAM
613
Weitere Tafelge-
mälde aus Schäufeleins
mittlerer, bester Zeit
sind: Christus im Tem-
pel und Christus am
Kreuz von 1515inKarls-
ruhe, Epitaph Wagners
mit Beweinung Christi
von 1517 in der Nörd-
linger Rathaussamm-
lung, Epitaph der Anna
Brigel von 1517 eben-
dort. Der Christgart-
ner Altar, zum Teil im
GermanischenMuseum,
zum größeren — Dar-
stellungen aus dem Le-
ben der Maria und
Christi — in der Mün-
chener Pinakothek. Der
Altar aus dem Mino-
ritenkloster in Mai-
hingen, dessen vier Flü-
gel mit dem Leben des
hl. Onufrius, dem hl.
Hieronymus und Bri-
gitta und Passionssze-
nen im Germanischen
Museum. Christi Ab-
schied 1514 und vier
Heilige wurden mit der
Auktion Kaufmann ver-
steigert.
Der letztenEpoche
gehören außer dem
obengenannten Altar in
Isny von 1532 mit vier
Szenen aus dem Leben
des hl. Georg und Hei-
ligen die Porträts des
Abtes Hummel von 1531
130. Hans Leonhard Schäufelein: Hl. Elisabeth und Barbara, 1521. Nördlingen,
Georgskirche
in Schleißheim und des Lorenz und der Katharina Tucher von 1534 an. Aus dem umfangreichen Holz-
schnittwerk verdienen noch Erwähnung der ersten Epoche angehörig: Illustrationen zur Legende der
Katharina von Siena 1515 bei Silvan Othmar in Augsburg (zwölf Blatt davon), zu dem Evangelienbuch bei
Thomas Anshelm in Hagenau; aus -der Spätzeit: 40 Holzschnitte zu Joh. von Schwarzenbergs Memoriale
der Jugend, ein Teil der Illustrationen zu des Apulejus goldenem Esel, bei Alexander Weißenhorn in Augs-
burg gedruckt.
Eine zweite Generation von Dürerschülern, weniger eng mit dem Meister verknüpft als
die vorige, wird durch die Brüder Hans Sebald und Barthel Beham und Georg Pencz
dargestellt. Das Hauptgewicht der Tätigkeit dieser Künstlergruppe beruht auf ihrer graphischen
Arbeit, namentlich auf dem Kupferstich; als Vertreter dieser Gattung werden sie mit einer
Reihe anderer süddeutscher — Altdorfer, Solls usw. — und norddeutscher Stecher, wie
Aldegrever und Jakob Binck, unter dem Namen der „Kleinmeister" wegen des kleinen
614
HANS SEBALD BEHAM
Hans Sebald Beham: Holzschnitt aus der Planetenfolge (Ausschnitt), 1531
Formates ihrer
Stiche zusammen-
gefaßt. Der Aus-
gangspunktdieser
jüngeren Genera-
tion von Dürer-
nachfolgern ist
Dürers späterer,
schon stark, von
klassischen Zügen
durchsetzter Stil
der 20er Jahre.
Dürers unmittel-
barer Schüler unter
den Genannten war
wohl nur Hans Se-
bald Beham. Er ist
im Jahre 1500 gebo-
ren und in seinen
frühesten Arbeiten
um 1520 noch stark
unter derEinwirkung
des locker weitbau-
schigen bewegten
Striches des Altmei-
sters. Eine Reihe von
Eisenradierungen
aus diesem Jahre,
z. B. Hieronymus, ein
Bauer und ein Fah-
nenträger, knüpfen
auch technisch an
Dürers gleichartige
Versuche — wie die
große Kanone von
1518 — an. Nament-
lich sind eine Anzahl
von Rissen für Kabinettscheiben um 1520, meist runde mit StandKguren, mit Passionsszenen und schwung-
vollen Wappen z. B. im Berliner Kabinett, und von ausgeführten Scheiben nach seinen Zeichnungen, wie
die Folge von Rechteckbildern mit allegorischen Darstellungen von 1521 im Berliner Kunstgewerbemuseum
und ebendort und im Münchener Nationalmuseum mehrere Wappenscheiben anzuführen. Auch einzelne
Holzschnitte — z.B. St. Sebald von 1520 — bewegen sich noch im Dürerschen Formenkreise. Auf dem
Boden der Frührenaissance sehen wir den Künstler in seinen Ornamentstichen der Mitte der 20er Jahre,
denen sich Putten, nackte Mädchen usw. anschließen. Im Jahre 1524 wegen täuferischer Lehren mit
seinem Bruder Barthel und Pencz ausgewiesen, kehrte er bald nach seiner Vaterstadt zurück und wurde
1528 wegen unbefugter Benutzung Dürerscher Manuskripte abermals vor Gericht gezogen.
Das Jahrzehnt von 1530 bis 1540 stellt den Höhepunkt seines Schaffens dar. Am Anfang stehen
einige große Holzschnitte, z. B. das Fest des Herodes und die 1531 entstandenen Planeten (Abb. 131). In
diesem Jahre siedelte Beham nach Frankfurt a. M. über, wo er für den Kardinal Albrecht von Brandenburg
und besonders für den Verleger Christian Egenolff arbeitete. Für den Kardinal machte er zwei Gebet-
bücher (in Kassel und Aschaffenburg) und vor allem die Tischplatte mit alttestamentarischen Szenen, die
HANS SEBALD-BEHAM
615
132. Barthel^Beham. Auffindung des Kreuzes, 1530. München, Pinakothek
jetzt in Louvre und in einer trefflichen Kopie im Berliner Kunstgewerbemuseum ist. Die Tischplatte ist
die einzige Tafelmalerei H. Sebald Behams. Die figurenreichen Bilder sind ähnlich wie die großen Holz-
schnitte durch die weiträumigen Hintergründe und die türm- und kuppelbesetzten Frührenaissancegebäude
ausgezeichnet. Für die Vorstellung dieser deutschen Generation von der Architektur des neuen Stiles
ist die Malerei der Platte einer der wichtigsten Belege. Halbromanische, halbitalienische Rundbogenhallen
und Häuser, mit Pilastern und Säulen reich gegliedert, fassen die Plätze ein, eine Idealarchitektur, wie
sie damals in den Köpfen der deutschen Künstler spukte, denen die Ausführung großer Aufgaben in
dieser Zeit fast gänzlich versagt blieb. Die Figuren sind untersetzt, von rundlichen Formen mit breiten
Köpfen und dem Dürerschen Typus schon ferne gerückt. Beham hat jetzt einen eigenen Stil gefunden.
Die für den Verleger Egenolff im Jahre 1533 gefertigten Holzschnitte zum Alten Testament, die „bibfisch
historien figürlich vorgebildet", und die späteren Kupferstiche mit der Geschichte des verlorenen Sohnes
sind die bekanntesten Schöpfungen des reifen Stiles Hans Sebald Behams. Im letzten Jahrzehnt seines Lebens,
von 1540 bis 1550, tritt das klassische Ideal noch stärker hervor, die Darstellung des Nackten und die antike
Mythologie gewinnen neben den Genreszenen einen breiteren Raum. Die Taten des Herkules 1542 bis 45,
nackte allegorische Gestalten und Gottheiten seien genannt. In den klassischen Figuren und Gebäuden ist
Hans Sebald oHenbar stark von seinem Bruder Barthel angeregt worden, den er um 1530 in München
besucht hatte. Für das Kunsthandwerk der Frührenaissance haben seine figürlichen und ornamentalen
Stiche, auch seine Stiche von korinthisch-oberitalienischen Säulenkapitellen zum Vitruv sowie die schönen
Gefäße große Bedeutung erlangt. Die Gefäße, als Vorlagen für Goldschmiede bestimmt, sind im Gegen-
satz zu Dürers Gefäßzeichnungen frei von allen gotischen Erinnerungen. Die klare Gliederung durch
horizontale Friese, die Balusterschäfte und die regelmäßige Reihung der Buckel, die schwellenden Umrisse
stellen sie in eine Reihe mit Hans Holbeins d. J. Goldschmiedeentwürfen. Das weitere Werk Hans Sebald
Behams — es umfaßt über 270 Kupferstiche und 1070 Holzschnitte sowie eine Reihe Zeichnungen — müssen
wir übergehen; es ist von Pauli zusammengestellt. Der Künstler starb in Frankfurt im Jahre 1550.
616 BARTHEL BEHAM. OEORG PENCZ
Barthel Beham ist zwei Jahre jünger als Hans Sebald und ist schon in seinen ersten Stichen,
z. B. den kleinen Blättern des Christophorus und mehreren Putten von 1520 und der Folgejahre unabhängiger
von Dürer. Hans Sebald hat ihm wahrscheinlich den ersten Unterricht erteilt. Mit diesem zusammen aus
Nürnberg ausgewiesen, ging er um 1527 nach München, wo er mit dem Hof Herzog Wilhelms IV. von Bayern,
der ein Mittelpunkt der Renaissancekunst war, in Berührung trat. Barthel gelangte viel ausschließlicher als
sein Bruder zur klassischen Formenbildung, nach dem Vorbild des Marc Anton, vielleicht in Italien selbst
unter dessen Anleitung. Er stach namentlich nackte antike allegorische Gestalten, Putten usw. Die volks-
tümlichen Holzschnitte, die Genredarstellungen, die Gegenstände aus dem Bauern- und Landsknechtleben
fehlen bei ihm. Die gestochenen Porträts des bayerischen Kanzlers Leonhard von Eck 1527, Ludwigs X.
von Bayern, des Kaisers Karls V. und Ferdinands I., die zwei letzteren beim Einzug der beiden Fürsten
in München 1530 entstanden, sind den späteren Porträtstichen Dürers nahezu ebenbürtig. Von seinen
sonstigen Stichen sind die Madonna am Fenster und die Kampffriese von nackten, zum Teil berittenen
Männern die bekanntesten. Der Einfluß des Marc Anton ist hier auffallend stark. Die Formengebung
Barlhels ist geschmeidiger und edler als die des Bruders. Im Jahre 1530 entstand im Auftrag des Herzogs
Wilhelm das große Tafelgemälde der Auffindung des hl. Kreuzes durch die Kaiserin Helena, jetzt in der
Münchener Pinakothek (Abb. 132). So sehr hier in den Köpfen und dem Faltenwurf die Schulung an Dürers
spätestem Stil noch durchleuchtet, so sehr steht doch dieses Bild mit den tief nach hinten geführten klassi-
schen Pilasferarchitekturen, der freien Raumwirkung und der bunten kühlen, aber weich verschmelzenden
Färbung auf dem Boden einer neuen Zeit. Unter den Geschichtsbildern, die Wilhelm IV. damals für München
und Landshut malen ließ, steht Behams Kreuzauffindung an klassischer Strenge obenan. Die klare plasti-
sche Raumdurchbildung — die Figuren treten gebenüber den Architektur- und Luffmassen zurück — ist
ohne eine genaue Kenntnis der italienischen Malerei kaum denkbar, so daß ein Aufenthalt des Künstlers
in Italien bereits im Anfange der 20er Jahre sehr wahrscheinlich ist. Neben der Kreuzauffindung fallen
die übrigen Gemälde Bartheis, namentlich die Reihe von Porträts des bayerischen Herzogshauses in Schleiß-
heim usw. ab. Im Jahre 1540 starb Barthel Beham auf einer Studienreise in Italien, wohin ihn Wil-
helm IV. gesandt hatte.
Georg Pencz, der mit den Behams zusammen 1524 wegen täuferischen Lehren vor dem Nürnberger
Rat erscheinen mußte und mit ihnen das Los der Verbannung teilte, ist hervorragend als Porträtmaler.
Seine Bildnisse fallen fast alle in die letzte Zeit seines Schaffens, in das Jahrzehnt von 1540 bis 1550. Die
monumentale Haltung der italienischen Hochrenaissanceporträls, auch ihre dunkle einfarbige graue oder
bräunliche Farbenstimmung hat auf Pencz stärker als auf die anderen süddeutschen Zeitgenossen gewirkt.
Diese repräsentiven, in schlichte dunkle seiden- und pelzbesetzte Gewänder gekleideten, in kühler Ruhe
dasitzenden mächtigen Halbfiguren Nürnberger Bürger sind schon den italienischen Zeitgenossen auf den
Bildnissen der Raffaelschule, des Bronzino, Franciabigio und Vasari verwandt. Das Feuer der Dürerschen
Köpfe von 1 526 hat hier einem ruhigen Gleichmut Platz gemacht. Die Geschicklichkeit der Formenergebung
und der virtuos verschmelzenden Modellierung können die fehlende Wärme nicht ersetzen. Pencz hat auch
mehrfach italienische Bilder kopiert. Unter seinen Porträts zeichnen sich aus ein junger blonder Mann in
Wien 1543, der Nürnberger Goldschmied in Karlsruhe, seine beste Schöpfung, 1545; der Feldhauptmaun
Sebald Schirmer im Germanischen Museum, gleichfalls 1545 datiert und mehrere vortreffliche Arbeiten im
Kaiser-Friedrich-Museum. Weit ausgeprägter als in diesen Darstellungen individuellen Gehaltes erscheint das
akademische Moment in Pencz' figürhchen Kompositionen (vgl. z. B. die Caritas Romanae von 1 546 in der
Harrachgalerie in Wien). Seine zahlreichen Kupferstiche religiösen und mythologischen Inhalts zeigen des-
gleichen den Pencz auf der Bahn des italienischen Hochrenaissancestils. In Nachahmung der Zeichnung
Raffaels und der Kuperstichweise Marc Antons ist er noch über die späten Arbeiten des Sebald und Hans
Beham hinausgeschritten. Doch verfügt er ähnlich wie Hans Sebald über eine große Fertigkeit im Erzählen,
im Ersinnen neuer Züge und Gruppen. Hervorzuheben sind die Stiche mit den sieben Werken der Barm-
herzigkeit, mit der Parabel vom reichen Mann und die sechs Triumphe Petrarcas.
Schließlich seien der Vollständigkeit halber als Nürnberger Zeitgenossen und Nachfolger Dürers
genannt, der namentlich für den Holzschnitt arbeitende Erhard Schön, der gleichfalls für die Graphik
und die Glasmalerei zeichnende Hans Springinklee und die Buchmalerfamilie Glockendon.
Mit dem Jahre 1530 ungefähr trägt in Nürnberg der klassische Stil den völligen Sieg über die
noch mit spätgotischen Zügen durchsetzte Richtung Dürers davon.
MATTHIAS GRUNEWALD 617
Grünewald und Baidung. Mittel- und Oberrhein.
Während des ersten Viertels des 16. Jhhs. hat sich neben der nach Formenklarheit streben-
den Kunst Dürers in der Mehrzahl der oberdeutschen Malerschulen das dekorative malerische
Gefühl der Spätgotik in voller Stärke behauptet. Ja einzelne Landstriche, namentlich die
Gebiete am Rhein und an der Donau, entfalteten die malerischen Kräfte der Spätgotik jetzt
erst in ihrer ganzen Fülle. In den Schöpfungen der Hauptmeister dieser Strömung — des
Grünewald, Baidung, Urs Graf, Manuel, des Altdorfer und des jungen Cranach, — erhebt
sich das nationale bodenständige Element frei von klassischen Einwirkungen in seiner urwüch-
sigen Gewalt und Eigentümlichkeit.
Der merkwürdigste Vertreter dieser im heimischen Boden wurzelnden Malweise, der
stärkste Gegenpol des Dürerschen Strebens nach klassischem Stil ist Matthias Grünewald,
tätig in Aschaffenburg, Frankfurt und Mainz und einige Zeit am Oberrhein in Isenheim bei
Colmar im Elsaß. Trotz aller Bemühungen der neueren Forschung, die Persönlichkeit und Kunst
Grünewalds aufzuklären, sind wir über die Entwicklung des Meisters noch im Dunklen. Das
früheste, ihm sicher zuzuschreibende Werk, die Verspottung Christi in der Münchner Pinakothek
von 1503, erst vor wenigen Jahren an die Öffeiftlichkeit getreten (Farbentafel XXXIV), stellt
uns bereits einen gereiften Meister vor Augen, dessen Stil über die Arbeiten seiner Zeit und
Umgebung weit hinausragt. Nur der Kenner wird gewisse Anklänge an Zeitgenössisches verspüren.
In erster Linie spricht die weich verschmelzende, stellenweise, wie im Haar, flockig verwischende
Malweise für eine Berührung mit der Kunst des älteren Holbein, der im Jahre 1501 in
Frankfurt den Altar für das Dominikanerkloster malte ; doch liegt hier wahrscheinlich umge-
kehrt eine Beeinflussung Holbeins durch den Aschaffenburger Meister vor. Die Farben selbst
in ihrer gebrochenen aber bunten Haltung verraten entfernte Verwandtschaft mit der Malerei
des späten Hausbuchmeisters, der ja in dieser Gegend die zweite Hälfte seines Lebens verbracht
hat. Glasgemälde im Chor der Hanauer Marienkirche scheinen diese Beziehungen zu bestätigen.
Die freie Bewegung der Henkersknechte in der Verspottung und ihre Charakterzeichnung
scheinen auf Bekanntschaft mit Dürers Stil um 1 500, z. B. mit der großen Passion zu deuten ;
freilich zeigt sich mehr die oben berührte Schulrichtung, die Wendung ins Weichliche und
Formlose, die z. B. in der vielbesprochenen malerischen Zeichnung der drei Reiter mit dem
Tod und anderen verwandten Sachen herrscht. Fünf Jahre später sehen wir tatsächlich die
beiden großen Antipoden wetteifern; Grünewald malte die Flügel zum Hellerschen Altar 1508
in der Frankfurter Dominikanerkirche. Die erhaltenen Bilder, die Heiligen Stephanus und
Cyriakus Grau in Grau auf schwarzem Grunde äußern bereits die höchste Steigerung des
Malerischen zum Helldunkel und zur formverschleiernden Weichheit der Konture — während
gerade Dürers Krönung und Himmelfahrt der Maria einen erneuten Anlauf zur Bild- und
Formenklärung unternimmt.
Auf den Höhepunkt seines Schaffens erhebt sich Grünewald in seinem umfangreichen
Hauptwerk, dem um 1510 bis 1515 entstandenen Flügelaltar der Antoniterpräzeptorei in
Isenheim, jetzt, ein Hauptzielpunkt aller Freundie deutscher Kunst, im Museum der Stadt
Colmar. (Während der Jahre 1918 und 1919 war der Altar in der Münchener Pinakothek
ausgestellt.) Neben dieser Arbeit bilden die anderen Schöpfungen Grünewalds nur Anhängsel
an sein Werk. In einer großen Leistung die Kraft und Fülle seines Wesens auszugießen,
scheint dem impulsiven aufschäumenden Charakter dieses Meisters ganz gemäß zu sein.
Die zu allen Lebenszeiten gleichmäßige Seelenruhe Dürers dürfen wir nicht erwarten. Joachim
Burger, Schmitz, Beth, Deutsche Malerei. 39
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618
DER ISENHEIMER ALTAR
133. Matthias Grünewald: Weihnachten vom Isenheimer Altar, um 1515. Colmar, Museum
Sandrart, der in der 1. H. des 17. Jhhs. aus dem Munde von Nachkommen Grünewaldscher
Schultradition wichtige Nachrichten über den Meister gesammelt hat, berichtet, daß er
meistens in Mainz gelebt, wo er „ein eingezogenes, melancholisches Leben geführt" habe.
Im ersten Bande sind bereits aus dem Isenheimer Altar die Kreuzigungsgruppe (Farben-
tafel VI) sowie die Auferstehung Christi abgebildet. Hier sind die Weihnachtsszene (Abb. 133),
die Antoniusbilder (Abb. 134) und die Verkündigung (Taf. XXXXIII) hinzugefügt.
Der Aufbau des Altares schließt sich an die großen, oberrheinisch-schwäbischen spätgotischen
Schnitzaltäre mit mehreren Paaren gemalter Flügel an ; er ist in ihrer Reihe einer der spätesten
und glänzendsten. Der Mittelschrein birgt die Schnitzfiguren des hl. Antonius sowie der hl. Augu-
stinus und Hieronymus in einer von üppig verschlungenem Rankenwerk gebildeten Laube, die
Predella zeigt in Schnitzerei Christus und die zwölf Apostel. Das erste Flügelpaar enthält
auf den Innenseiten die hl. Einsiedler Paulus und Antonius zur Linken und die Versuchung
des Antonius zur Rechten. Zugeklappt zeigen diese Flügel auf der Rückseite zusammen mit
den Innenseiten des zweiten Flügelpaares von links nach rechts Verkündigung, Geburt des
Kindes, Maria mit dem Kinde und Auferstehung Christi. Die Außenseiten des zweiten
Flügelpaares endlich schildern die Kreuzigung und die Innenseiten eines dritten festen
DER ISENHEIMER ALTAR
619
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134. Matthias Grünewald: Versuchung des hl. Antonius und Antonius mit Paulus vom Isenheimer
Altar. Colmar, Museum
Flügelpaares die hl. Antonius und Sebastian. Den Betrachter, der bisher zusammen mit uns
der deutschen Malerei der Zeit nachgegangen, schlägt ein neues gewaltiges Gefühl in Bann.
Es leidet ihn nicht in ruhig sachlicher Anschauung des Gegenstandes; es zieht ihn mächtig
in das Geschehen hinein. Die Wirklichkeit mit erschreckender Wahrheit umfängt ihn ; aber
gleichwohl wird er durch das verklärende Licht und den blendenden Glanz der Farben in
einen höheren Zustand versetzt. Die alten Formeln der Erzählung sind verworfen, das
kindliche Aneinanderreihen nach dem Wort der Schrift ist einer völligen Neufassung des
Themas gewichen. Der seelische Gehalt der heiligen Vorgänge ist aus einer Grundstimmung
heraus gestaltet. Der bänglich düstere Gewitterhimmel über der öden kahlen Felsenfläche
des Kalvarienberges, die von der Feuerglorie des am dritten Tage auffahrenden Heilands
durchleuchtete trostlos finstere Nacht, das wunderbare weihnächtliche Geigenspiel der Engel,
die das neugeborene Christuskind begrüßen, die spuk- und geisterhaften Landschaften der
Antoniusbilder: das poetische innere Leben der hl. Legende ergreift uns hier mit ungekannter
Macht. Der riesige, grünlichfahle Leichnam Christi hängt wenig über den Erdboden erhoben,
Hände und Füße im Todeskrampf erstarrt, vor dem schwarzen Himmel ; Maria ist leichenblaß
39*
620 GRUNEWALD ALS LETZTER AUSDRUCK DER SPÄTGOTIK
und ohnmächtig in die Arme des Johannes gesunken, die zusammengepreßten Hände starren
im Schmerz erstorben empor. Magdalena am Boden kniend ringt die Hände zu dem geliebten
Toten aufwärts; einzig Johannes der Täufer, zur Rechten mit eindringlicher Gebärde auf den
toten Erlöser zeigend, bleibt aufrecht in dieser gram- und jammervollen Stunde. Ein fahler
grüner Schein zuckt über die nackte, furchtbar verdüsterte Landschaft hin. In einem magisch
durchleuchteten Kirchenraum wallt der Engel zur Maria heran, die einen schweren Folianten
zum Gebet auf einer Truhe aufgebaut hat. Die Flügel und Gewänder des Himmelsboten
rauschen durch den stillen Raum. Die feierlich bewegten Umrisse der schwebenden beschatteten
Gestalt heben sich von dem lichtdurchfluteten Hintergrunde vor den fischblasigen Maß-
werkfenstern ab. In einer Laube kniet Maria als junge Mutter, von geigenden Engeln und
schwebenden Cherubinen umjubelt. Zauberhaft umspielt das Licht die Gestalten und das krause,
wirrverschlungene Rippen-, Krabben-, Figuren- und Maßwerk des spätgotischen Steinmetz-
gehäuses. Maria, das Kind im Arme wiegend, sitzt in einer Vogesenlandschaft, die durch blaue
Felsenschrofen abgeschlossen ist, der Himmel tut sich auf und über Wolken, von gelbem
Licht umflossen, schweben Engelscharen herab und Lichtstrahlen brechen hervor. Der Körper
des auferstehenden, aufwärtsfahrenden Christus steigt ganz durchlichtet — von jedem Erden-
rest befreit, in einer gelb-, violett- und blauschimmernden Glorie in der schwarzen Nacht empor,
das rote Gewand flammenartig züngelnd, das hellblaue, violettflimmernde Leichentuch wie
ein Lichtstreif aus dem Grabe nachschleifend. Die wüste Gegend, da sich die beiden Einsiedler
niedergelassen haben, schließt nach hinten durch zwei wunderlich gestaltete braune Felsen,
durch verdorrte von Moosen und Flechten umwucherte Bäume und Sträucher — eine
Palme zur Rechten deutet die Wüste an — , dahinter ragt schroffes Gestein, grünlichweiß,
wie von Dämpfen und Nebelschwaden umbraut, in den kühlen, weißlichgrünen Himmel. Der
hl. Antonius wird in einer schauerlichen trümmerhaften fels- und krüppelholzdurchsetzten
Öde niedergeworfen von feueräugigen Unholden, Mischwesen aus Kröten, Drachen, Hahnen-
und Nachtvögeln, fürchterlich starrt ein menschlicher Arm aus dem ekelhaften Gewürm:
„sind das Molche durchs Gesträuche, lange Beine, dicke Bäuche?"
So ungewöhnlich dem ersten Blick die Kunst Grünewalds in dem bisherigen Bilde der
oberdeutschen Malerei der Zeit erscheint, so ist sie gleichwohl doch aus dieser Zeit erwachsen,
ja, fester mit den nationalen Trieben verwurzelt als Dürer — der darüber hinauszugelangen
strebte, — hat Grünewald erst den leidenschaftlich drängenden, unruhvollmalerischen Grund-
zug der oberdeutschen Spätgotik zur letzten Äußerung gesteigert. Zugleich mit ihm erwächst
die Bildhauerwerkstatt seines mittelrheinischen Landsmannes Backoffen von Mainz, die einen
nahverwandten, großzügig wuchtigen, unruhig zerklüfteten und aufgewühlten Stil in ihren
Steinfiguren ausprägt. Die Holzfiguren und das funkelnde Schling- und Rankenwerk des
Isenheimer Altars gehen auf die gleiche Wirkung von hüpfenden Lichtern und Schatten aus,
wie unser, Maler sie erstrebt.
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Die spätgotische Laube des Weihnachtsbildes mit den schraubenmäßig gewundenen, in
naturalistisches Blatt- und Blumenwerk verlaufenden, wunderlich fließenden Steinmetzenformen
ist ein schlagendes Beispiel des formauflösenden, mit Licht und Schatten spielenden Geistes
der Zeit. Auch Köpfe, Haar und die Gewänder sind mit breiten, flackernden Lichtern übergössen.
Das Gestrüpp und die Pflanzen, die Umrisse der Gebirge fügen sich dem weichen, verschwim-
menden Ganzen ein. Nirgends ein fest geschlossener Kontur; keine klar modellierte Forpi.
Das Zusammenspiel alles Einzelnen zu einem schimmernden Gesamtbild, das Zusammen-
lassen strahlenden Lichtes und tiefer Dunkelheiten rückt den Grünewald der Richtung des
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GRÜNEWALDS KUNST. WEITERE BILDER
621
Barock nahe, und es ist kein
Zufall, daß gerade das 17. Jhh.
wieder dem längst vergessenen
Meister Interesse zugewandt hat.
Wenn es auch zu weit gegangen
ist, ihn geradezu als Stammvater
der Kunst des Rembrandt hinzu-
stellen. Denn Rembrandts Kunst
wuchs doch auf der Basis der
klassischen Schule auf. Grüne-
wald ist über den dekorativen
Grundzug der Spätgotik nicht
hinausgelangt. Seine Formen —
man vergleiche z. B. die Pflan-
zen (Bd.l, Abb. 56) — sind aus
einem phantastischen Linienge-
fühl, nicht nach der Natur ge-
zeichnet. Alles Einzelne ist die-
sem untergeordnet. Darin liegt
auch seine Schwäche im Ver-
gleich mit Dürer. Die Ruhe
der Seele des großen klassischen
Kunstwerkes stellt sich nicht ein ;
hinreißend, aufreizend und auf-
regend ist Grünewalds Kunst.
Die Buntheit der Farben steht
mit den schwarzen Schatten in
Kontrast ; auch die Ruhe des rein
Malerischen ist nicht vorhanden.
So wie das oft erschreckend Naturalistische dem Stilisierenden widerstreitet. Ein inbrünstiger,
leidenschaftlicher flackernder Geist; Vorliebe für abnorme, ja ungesunde und gedunsen krüppel-
hafte Bildungen ; ein im mittelalterlichen Glauben und Denken verstricktes Gemüt, das die Natur
ängstlich, von Teufelsspuk und schreckhaften Gebilden wimmelnd in unbestimmtem Fackel-
und Dämmerlicht, nicht frei am hellen Tage sieht. Wie anders befreit sich Dürers Ritter
von den teuflischen Gestalten als Grünewalds Hieronymus! Grünewald war Hofmaler des
Mainzer Kurfürsten Albrecht von Brandenburg, des mächtigsten Schirmherrn des katholischen
Glaubens in Deutschland, der in den Geburtsjahren der Reformation gerade die prächtigsten
Reliquienschätze sammelte; zwei seiner späteren Bilder sind in des Kardinals Auftrag gemalt.
Andere, von Sandrart beschrieben, besaß der Dom in Mainz. Wir haben uns den Meister
also wohl als einen zweifelfreien Anhänger des alten Glaubens vorzustellen. Und seine
Werke sind uns Zeugnisse der neubelebten Religiosität des gegenreformatorischen Geistes des
Katholizismus, der sich jetzt erhob und in der zweiten H. des 16. Jhhs. zu großer Macht
erwuchs. Der Marienszene des Colmarer Altars schließt sich die reizende Tafel der
Maria mit dem Kinde in der Kirche in Stuppach bei Mergentheim an (Abb. 135). Den späten
Stil des Meisters, ins Formlose und Krankhafte gewandelt, vertreten die Predella mit dem
135. Matthias Grünewald: Madonna in Stuppach, Kirche
622
GRÜNEWALDS SPÄTWERKE
toten Christus und dem
Wappen des Kardinals Al-
brecht in der Galerie in
Asch äff enburg, die „Grün-
dung von S. Maria Mag-
giori" in den städt. Samm-
lungen in Freiburg und die
Tafeln der Karlsruher Ga-
lerie mit der Kreuztragung
und der Passionsgruppe.
Die in der Mitte der zwan-
ziger Jahre entstandene,
von dem Kardinal Albrecht
für die 1518 von ihm er-
baute Stiftskirche St. Moriz
in Halle gestiftete große
Tafel mit den Gestalten
der hl. Erasmus und Mau-
ritius zeigt den Meister
der klassischen monumen-
talen Fassung der Ge-
stalten nahegerückt, die
in dieser Zeit — es sind
die Jahre von Dürers vier
Aposteln — das Gesicht der
deutschen Kunst umzuwan-
deln beginnt (Abb. 136).
Freilich, welch großer Ab-
stand von Dürers klar um-
rissenen plastischen Figu-
ren! Der Bischof Erasmus
ist ein Bildnis des Kardinals
Albrecht, mit dem gelbli-
chen, vorzeitig schwammig
gewordenen Antlitz des Kirchenfürsten, in dem die träge Sinnlichkeit der hervorstechendste
Zug ist. Die mächtig ausladende Bischofsmitra, mit Figuren und Verzierungen in Gold-,
Seiden- und Perlenstickerei geschmückt, auf dem Haupte, angetan mit der rauschenden
Glockenkasel aus schwerem, venetianischem Granatbrokat, die Alba mit den Wappen seiner
Bistümer bestickt, in der behandschuhten, mit Ringen beladenen Linken das mit reichgetriebener
schimmernder Goldkrümme bewehrte Pedum und das Skapulier, in majestätischer, selbstsicherer
Ruhe einherschreitend, wie in festlicher Prozession: ist das nicht die Verkörperung des
glanzvollen repräsentativen katholischen Glaubens im Gegensatz zu der urkirchlichen Inner-
lichkeit, Charakterstärke und Glaubenskraft, die sich in den vier Aposteln Dürers ankündigt?
Der mit Juwelen geschmückte, geharnischte Mohr erscheint wie eine vergrößerete, silberemaillierte
Reliquienstatuette aus dem Halleschen Heiligtumsschatz. Schlaff wie seine sind auch die
136. Matthias Grünewald: Hl. Erasmus und Mauritius um 1520. München,
Pinakothek
PSEUDO-GRONEWALD. HANS BALDUNG
623
137. Hans Baidung Grien: Kreuzigung um 1512. Basel, Öffentliche Kunstsammlung
Züge des Alten im Hintergrunde. Der Kardinal überführte das Bild, als er das protestantisch
gewordene Stift Halle räumen mußte, nach seiner Residenz Aschaffenburg. Die Flügelbilder,
die vier Heiligen Magdalena, Lazarus, Chrysostomos und Martha, sind von einer anderen sehr
tüchtigen Hand. Man schreibt sie mit einer Reihe anderer Bilder einem Meister Simon
von Aschaffenburg zu, der vor 1545 von dem Kardinal Albrecht häufig beschäftigt
wurde und dem Lucas Cranach sehr nahesteht (Pseudo-Grünewald).
Eine grundlegende Bearbeitung des Lebenswerks Grünewalds hat Heinrich Alfred Schmid
geliefert.
Neben Grünewald ist der bedeutendste Meister des Oberrheins, in seinen besten Schöp-
fungen an Dürer heranreichend, Hans Baidung genannt Grien. Er ist um 1480 in
Weikersheim bei Straßburg geboren und hat in der elsässischen Schule der Spätgotik, wahr-
scheinlich in der Werkstatt Schongauers, den ersten Grund lur Malerei gelegt. Entscheidend
624
BALDUNG: FRÜHWERKE; FREIBURGER ALTAR
aber für seinen Stil wurde Dürer. Wahrscheinlich ist er
in den Jahren 1500 bis 1507 in Nürnberg in der Werk-
statt Dürers, mit dem wir ihn später noch freundschaft-
lich verbunden finden, tätig gewesen. Die frühesten Tafel-
bilder Baidungs, zwei für die Stadtkirche in Halle 1507
gemalte Triptychen — Anbetung der Könige mit den
Hl. Georg, Mauriz, Katharina und Agnes auf den Flügeln
in Berlin und Martyrium Sebastians, mit den Hl. Christoph,
Stephan, Dorothea und Apollonia in der Brüsseler Samm-
lung Goldschmidt — tragen deutlich den Stempel der
Dürerschen Formenauffassung; nur ist der herbe Stil des
Meisters, stärker noch als schon bei den übrigen Nürn-
berger Schülern wahrgenommen wurde, ins Rundliche,
Volle und Weitbauschige umgebildet. Vor allem weisen
die glänzende helle Färbung, die selbst in den zartge-
tönten Schattenflächen ihre Leuchtkraft behauptet, das
saftige, üppige Laub der Bäume, die malerischen Hell-
dunkelwirkungen des bewölkten Himmels auf ein wesentlich
anderes Naturell. Blühende Fleischtöne, schimmernde
Locken, gelbe, grüne und hell violette Gewandstücke, fun-
kelnder Spiegelglanz auf den silbernen Rüstungen und
dem Goldgeschirr : alles das und die kräftig gerundeten,
freibewegten, schmuck ausstaffierten jugendlichen Gestalten
atmen Frohsinn und Lebenslust. Im Jahre 1509 taucht
Baidung wieder in Straßburg auf und erlangt das Bürger-
recht. Er tritt in Beziehung zu den Straßburger Ver-
legern und beginnt eine lebhafte Tätigkeit für den Holz-
schnitt. Den Höhepunkt in Baidungs Schaffen bezeichnet
die Zeit von 1512 bis 1516, wo er in Freiburg im Breis-
gau lebte, um den Hochaltar im Chor des Münsters und
eine Reihe von Kartons für Glasgemälde (Abb. 139, 140)
zu fertigen.
Der Freiburger Hochaltar ist Baidungs Hauptwerk.
Neben Dürers Allerheiligenbild und Grünewalds Isen-
heimer Altar die glänzendste Schöpfung der kirchlichen
Tafelmalerei Oberdeutschlands auf der Scheide der Gotik zur Frührenaissance (Farben-
tafel XXXXIV u. Abb. 138). Im Gegensatz zu Isenheim wird hier auch der Mittelschrein von
einer Malerei eingenommen. Sie stellt die Krönung der Jungfrau dar; demütig den Blick
niedergeschlagen, mit offenem Lockenhaar und gefalteten Händen, in strenger Vorderansicht,
kniet sie auf den Wolken von Christus und Gott-Vater bekrönt. Die Taube des hl. Geistes
schwebt in einem Lichtkreis über der herrlichen Gruppe; Scharen rundlicher Engelkinder
füllen die himmlischen Räume, mit Posaunen, Harfen, Flöten und Geigen die hehre Szene
begleitend, ein Bild frohesten Festesjubels, der auch aus den kräftig klaren blauen und roten
Gewandmassen und den lichten Körpern und Wolken erklingt. In dem tief unterschnittenen
wirrverschlungenen Ast- und Rankenwerk des goldglänzenden Schnitzrahmens spielen ebenfalls
138. Hans Baidung Grien : Flucht nach
Ägypten vom Freiburger Hochaltar,
um 1515
Tafel XXXXIV.
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BALDUNG: GLASGEMÄLDE AUS FREIBURG
625
139. St. Georg, nach Hans Baidung. Glasge-
mälde, um 1512. Kaiser- Friedrich-Museum
140. Hl. Barbara, nach Hans Baidung. Glas-
gemälde, um 1512. Kaiser-Friedrich-Museum
626
BALDUNG; FREIBURGER HOCHALTAR
himmlische Knäbchen herum;
Vögel gesellen sich zu, durch
ihr Gezwitscher den Chor der
Engelskinder verstärkend. Die
Innenseiten der Flügel nehmen
die zwölf Apostel, eine ehr-
furchtgebietende Versammlung
würdiger Männergestalten, ein.
Frohe Heiterkeit belebt wieder
die vier Bilder des Marien-
lebens — das bei Schließung
des ersten Flügelpaares auf
dessen Rückseite und auf den
Innenseiten eines zweiten Paares
erscheint : Verkündigung, Heim-
suchung, Geburt und Flucht
nach Ägypten. Rührend ist die
Geburt, wo in der einsam
schwarzen Nacht Maria und
Joseph und ein Schwärm von
Engelknaben um das in den
Windeln liegende Kind ge-
schart, von dem Licht, das vom
Kinde ausgeht, wunderbar be-
leuchtet sind. Reizend ist auch
die Flucht nach Ägypten: die
hl. Familie zieht im Schatten
einer Palme ihren Weg, deren
• ^ Wipfel sich unter der Last der
darin hängenden Engelkinder tief herunterneigt. Die Außenseiten des zweiten Flügelpaares
werden von den monumentalen Standfiguren der hl. Hieronymus, Johannes d. T., Georg und
Mauritius eingenommen; die Rückseite des Mittelschreines von der Kreuzigung und die der
Predella von Maria, den Aposteln und den Stiftern. So sehr wir uns bemühen müssen,
jedes Kunstwerk aus sich selbst zu erklären, hier können wir der Lockung kaum widerstehen,
zum Vergleich den in denselben Jahren gemalten Isenheimer Altar heranzuziehen. Und das
um so mehr, als Baidung nachweislich die Schöpfung Grünewalds gekannt, und sein Helldunkel-
stil von ihm angeregt worden ist. Wie viel klarer und froher erscheint Baidung neben Grüne-
wald. Wie viel gesunder und heiterer sind seine Menschen. Die außerordentliche zeichnerische
Schulung in Dürers Werkstatt hat bis zum Schluß die Grundlage von Baidungs Kunst
gebildet und ihn vor dem Phantastisch-Subjektiven bewahrt. Die dramatische Kraft, die
seelische Ausdrucksfähigkeit und Tiefe Grünewalds, die leidenschaftliche Farbengebung
dieses Meisters erreicht er freilich nicht. Mit den Kräften des Erdreichs ist er innig ver-
wurzelt, darin seinem Lehrer gleichend und nur eine allzu derbe Sinnenfreude hat ihn zuweilen
um den hohen Stil gebracht. So wenigstens steht Baidung vor uns in diesen Blütejahren
seines Schaffens. Aus der Reihe von Baidungs Bildern dieses Abschnitts, die zu den Perlen
141. Hans ßaldung: Hl. Familie um 1515. Nürnberg, Germ. Museum
BALDUNG: KIRCHENBILDER UND PORTRÄTS
627
der oberdeutschen Kunst zu zählen
sind, seien dem Freiburger Hoch-
altar hinzugefügt: Anbetung der
Könige, Kreuzigungsgruppe, Drei-
einigkeit mit Maria in der öffent-
lichen Kunstsammlung in Basel
(Abb. 137) ; die figurenreiche Kreu-
zigung von 1512 in Berlin, der
Apostelkopf ebendort, die hl. Familie
im Germanischen Museum, um 1 5 1 3,
an einem alten vermoosten und ver-
harzten Baum gelagert, im Hinter-
grund ein Wiesental von burgbe-
kränzten Waldeshügeln eingeschlos-
sen und fernen, im blauen Duft ver-
schwimmenden Gebirgen ( Abb. 1 41);
die prächtig zum Dreieck aufgebaute
Gruppe der Beweinung Christi wie-
derum unter verwitterten Bäumen
im Kaiser- Friedrich -Museum um
1515; die verwandte Gruppe der
Beweinung in der Londoner Galerie;
Enthauptung Katharinas im Pra-
ger Rudolfinum 1516, in einer köst-
lichen Winterlandschaft: die be-
schneiten Hügel des Schwarzwald-
vorlandes, dahinter weiße Berges-
spitzen vor graubewölktem Himmel.
Auch Porträts hat Baidung damals
gemalt, so mehrfach seinen Gönner, den Markgrafen Christoph von Baden (in München 1515
und Karlsruhe), den Pfalzgrafen Philipp den Kriegerischen 1517 (in München), den Grafen
zu Lewenstein von 1513 in Berlin; ein männliches Bildnis in Wien von 1515 und die Anna
Leisner in Budapest schließen sich an (Abb. 142). Die dekorative Richtung Baidungs, die
auf große leuchtende Farbenflächen und klar abgesetzte Schattenpartien hinarbeitet, entfaltet
sich im Bildnis zwar in höchst geschmackvoller Weise, allein das warme individuelle Leben
ist doch häufig allzusehr einer farbenschönen Teppichwirkung untergeordnet.
Dieser heraldische, zu großzügiger Linienführung und Flächenbehandlung, zu vollen
Farbenklängen neigende Sinn Baidungs konnte sich in Entwürfen für Glasgemälde aufs
glücklichste befriedigen. Kein deutscher Meister hat erfolgreicher und fruchtbarer auf diesem
Gebiet gewirkt. Einzelne der Glasgemälde nach Baidungs Kartons und unter seiner Mitwirkung
gemalt, gehören zu den großartigsten Schöpfungen der oberdeutschen Kunst (Abb. 139, 140).
Namentlich der Freiburger Münsterchor besitzt Glasgemälde nach Baidungs Zeichnungen; das St. Anna-
fenster im Alexanderchörlein ist 1515 urkundlich von Baidung entworfen, einige der Hochchorfenster mit
monumentalen Heiligengestalten, so die mittleren, von Kaiser Max und seinen Söhnen Karl und Ferdinand
gestiftet, sind seit 1512 nach seinen Visierungen entstanden. In der Kapelle des Chorumgangs sind das
1517 gestiftete Heimhoferfenster mit der Beweinung Christi, das Blumeneggfenster mitölberg, Kreuzigung
142. Hans Baidung: Bildnis, 1515. Wien, Staatsgalerie
628
BALDUNG: GLASGEMÄLDE UND RISSE
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143.
Hans Baidung: Hl. Christophorus.
(Nach Terey)
Sammlung Habich, Cassel
und Erscheinung vor Magdalena auf
Baidungs Risse zurückzuführen. Groß-
artige Zeugnisse seines Stils sind die
prächtigen, überlebensgroßen Heiligen-
gestalten aus den Fenstern der Frei-
burger Karthause, um 1512— 1515 ent-
standen, die aus der Sammlung Dou-
glas in die Museen von Berlin, Nürn-
berg, Karlsruhe, Köln und Basel ge-
langt sind. Während in allen den ge-
nannten Scheiben der spätgotische Stil
auch in der Ornamentik vorwaltet, ist
eine Gruppe von Glasgemäldeschöp-
fungen, die nach den zwanziger Jahren
entstanden sind, durch üppige Renais-
sanceornamentik, Pilaster, Akanthus-
friese usw. dem Geiste der Renaissance
nähergerückt. Auch nachdem Baidung
nach Straßburg zurückgekehrt ist, hat
er Entwürfe für die Freiburger Glas-
malerei — es handelt sich um die seit
1510 aus dem Elsaß nach dort über-
siedelte Werkstatt des Glasmalers Hans
von Ropstein — geliefert. Von Renais-
sancescheiben sind hervorzuheben : die
der Stürzel- Kapelle des Freiburger
Münsters mit der Anbetung der Könige
und dem hl. Konrad, die 1520 gestif-
teten Fenster der Lochererkapelle und
die der Lichtenfels- undBöcklinkapelle,
letztere von 1 524 ; besonders nahe kom-
men dem Meister die drei Fenster mit
der hl. Maria, Johannes d. T. und Mar-
garethe und dem Stifter Dr. Widmann,
Obervogt von St. Blasien im Kölner
Kunstgewerbemuseum ; endlich sind die
acht Fenster der Pfarrkirche in Elzach
im Landkreis Freiburg 1 521 —24 in Bai-
dungs Stil gemalt. Die großen Flächen
der feurigen Gläser aller dieser Fenster
die breiten majestätischen Gewänder der glühenden, schwarzgemusterten Hintergrundsdamaste der Stand-
figuren oder die malerischen Landschafts- und Wolkengründe, die leidenschaftlich-energische Plastik der tief-
schwarzen und grauen Schattentöne, aus denen die Lichter mit großer Kühnheit herausgewischt und radiert
sind : Baidungs starkes sinnenfrohes Gefühl dokumentiert sich in diesen Schöpfungen glänzend. Unter Baidungs
zahlreichen Zeichnungen nehmen die Risse für Glasgemälde den breitesten Raum ein; besonders hat er
Vorzeichnungen für Kabinettscheiben geliefert, für Rundscheiben zum Teil mit figürlichen Darstellungen
sowie für hochrechteckige Wappenscheiben. Die hochrechteckige Wappenscheibe hat ja, wie wir sahen, in
den angrenzenden Landschaften der Schweizer Eidgenossen seit der Spätgotik zumal als Standesscheibe eine
weite Verbreitung gefunden. Baidung hat ihr durch seine Entwürfe für die oberrheinisch-elsässische Gegend
das Gepräge gegeben. Die Mehrzahl der Entwürfe ist zwischen 1520 und 40 entstanden; die Hauptbestände
sind in der Feste Koburg und in der Albertina. Schwungvoll heraldische Zeichnung der Helmdecken und
einrahmenden Balustersäulchen im Frührenaissancestil, reizvolle Kopfleisten mit Jagd- und Turnierszenen
usw. sind durchgehend. Die Besteller sind meist vornehme Adlige und Geistliche des Bistums Straßburg und
der österreichischen Vorlande beiderseits des Oberrheins, denen auch Freiburg angehörte. Die beiden um-
BALDUNG: HOLZSCHNITTE UND ZEICHNUNGEN
629
fangreichsten, fast völlig unbekannten
Sammlungen von ausgeführten Wappen-
scheiben dieser Gattung sind im Schloß
Friedrichshafen am Bodensee und im
nahen Fürstenbergsohen Schlosse Hei-
ligenberg.
Baidungs kecker markiger
Stil findet indem Holzschnitt
besonders glücklichen Ausdruck;
sein Holzschnittwerk kommt an
Reichtum dem gemalten und ge-
zeichneten nahe. Der sinnlich-
derbe Sinn des Künstlers kann
sich hier noch ungehemmterzeigen.
Urwüchsig kräftig sind die Dar-
stellungen von Hexen — wie der
berühmte Zweifarbendruck von
1510— (Bd. 1, Abb. 25) und von
anderer robuster nackter Weiblich-
keit. Das krausbewegte Baum- und
Strauchwerk, von Moos und Flech-
ten überwuchert, ist wie die nackten
Körper von tiefem Naturgefühl be-
lebt. Der kursorische, ausholende
Strich, die lockere Modellierung
mit aufs Notwendigste beschränk-
ten Schraffen lassen als Aus-
gangspunkt Dürers Holzschnittstil
erkennen ; aber wie in den Bildern
setzt sich mehr und mehr der eigene
kühne gleichmäßig breite Strich
des Künstlers durch. Beispiele
der Blütezeit : die hl. Familie 1511,
der tote Christus, die Bekehrung
des Paulus, die Parzen von 1513, mehrere Madonnen, der mächtige Christophorus, die Illu-
strationen der 1516 bei Grünninger erschienenen zehn Gebote und die reizenden kleinen Text-
bilder zum Hortulus animae, bei Martin Flach in Straßburg 1511.
Das reiche Zeichnungswerk, das uns Baidung hinterlassen, enthält außer den genannten
Rissen für die Glasmalerei vornehmlich Entwürfe für Gemälde, behagliche faltenreiche
Heiligenfiguren, Kopf-, Gewand- und Aktstudien; Kreide und Kohle und der farbig getönte
Zeichengrund, durch weiße Lichter gehöht, sind die bevorzugten Instrumente, um dem Zug
zum Helldunkel und zu malerischer Breite zu genügen (Abb. 143, 144). Ein Skizzenbuch
Baidungs besitzt das Karlsruher Kupferstichkabinett.
Im Verlauf der zwanziger Jahre, mit dem eindringenden Klassizismus, hat Baidungs
schöpferische Kraft nachgelassen. Das schäumende unbändige Gefühl, das seine besten
Werke um 1510—1515 beseelt, erlahmt unter der klassischen Formendiktatur. Nicht wie
144. Hans Baidung: Tod und Mädchen. Basel, Dr. Oeri
(Nach Terey)
630
BALDUNGS SPÄTSTIL. DER KLASSIZISMUS
145. Meister von Meßkirch: Graf von Zim-
mern, 1536. Donaueschingen
1 46. Meister von Meßkirch : Abschied Christi.
Donaueschingen
der ältere Dürer hat Baidung den spätgotischen Bewegungsdrang mit der Strenge der neuen
Form verschmelzen können. Er ist ihr wie einer Mode gefolgt, und nur zuweilen in malerischen
Feinheiten steigt das eingeborene starke Empfinden an die Oberfläche. Zierlich glatte Formen und
trockene Färbung, oft kühl und leer, haben die unbekümmert heitere Sprache des alten Alemannen
verdrängt. Der welsche Dialekt bleibt bei ihm ein äußerlicher Firnis. Der ursprüngliche
Waldmenschgeist bricht nur noch vereinzelt ans Licht, so in den prächtigen Pferdeholzschnitten
von 1 534 ; Baidung war ein meisterhafter Darsteller des Pferdes. Bilder der letzten Phase
sind die weiblichen Aktgestalten der Musik, der Weisheit, der Lebensalter und der Grazien
in Madrid, Herkules im Ringkampf mit Antaeus in Cassel, die Eitelkeit in Wien, die Vanitas
WECHTLIN. MEISTER VON MESSKIRCH
631
der ehemaligen Sammlung Weber,
Adam und Eva in Budapest, die
Himmlische und Irdische Liebe
(vgl. unten). Die größten Ver-
dienste um die Baidung- For-
schung hat sich Gabriel von Terey
erworben.
Baidungs Straßburger Zeitge-
nosse Hans Wechtlin, der eine Reihe
wundervoller Farbenholzschnitte ge-
schaffen hat, gehört ganz dem Gebiete
der graphischen Künste an. Nur einige
wenigeZeichnungen auf dunkelfarbigem
Papier mit weißer Höhung, aber keine
Bilder haben sich von dieses Meisters
Hand gefunden.
In der Bodenseelandschaft
und im südlichen Schwaben
wirkte in den zwanziger bis vier-
ziger Jahren des Jahrhunderts der
Meister von Meßkirch, des-
sen Stil sich aus Elementen Schäu-
feleins und Baidungs zusamraen-
s^etzt.
Er ist genannt nach dem Altar
der Stadtkirche zu Meßkirch mit der
Anbetung der Könige, 1538—1540 ent-
standen, von dem einige Flügel in der
Donaueschinger Galerie sind. Die Ga-
lerie in Donaueschingen besitzt auch
die beiden weiteren Hauptwerke des
Künstlers, beides Flügelaltäre aus dem
Schloß Wildenstein, im Auftrage des Grafen Gottfried Werner von Zimmern gemalt. Der erste zeigt im
Mittelbild die Anna Selbdritt mit weiblichen Heiligen und männliche Heilige auf den Flügeln, der andere
zwischen 1 536 und 1 538 entstanden, enthält auf der Mitteltafel Maria auf der Mondsichel schwebend, von einem
Kranz von Heiligen in Wolken umrahmt. Auf den beweglichen Flügeln die markigen Gestalten der Stifter, des
Grafen Werner und seiner Gemahlin ApoUonia, Gräfin von Henneberg (Abb. 145). Andere, meist frühere
Arbeiten kleineren Formats sind in St. Gallen, in Bodmann am Bodensee, in Berlin (Ölberg, Heilige), in
Nürnberg (Kreuztragung), in Stuttgart (Benedikt in Felslandschaft), in Cassel (Dreieinigkeit mit der Stifterin
Margarethe von Bubenhof en 1524), in Bebenhausen, in Karlsruhe, in der ehemaligen Sammlung Kaufmann
u. a. O. Die Typen und Kompositionen des Meisters lehnen sich zum Teil an die Dürerschule an, namentlich an
Schäufelein, mit dessen buntem und hartem und breit vertriebenem Auftrag sich ebenfalls Ähnlichkeiten
finden. Einzelne Szenen sind direkt Dürer entlehnt. Die Balusterarchitekturen der späteren Bilder sind den
Renaissancegebäuden Hans Sebald Behamscher Blätter verwandt. Gleichwohl zögern wir nicht, den Meister
der oberrheinischen Schule anzuschließen. Der weitbauschige Stil der Zeichnung, die üppige Fels- und
Waldlandschaft und die Helldunkeleffekte im Gewölk kommen im Grundgefühl dem Hans Baidung am nächsten.
147. Meister Ulrich von Bergarten: Standscheibe von St. Gallen,
1512. Berlin, Kunstgewerbemuseum
Die Schweizer Meister.
Das erste Drittel des 16. Jhhs. ist auch die Blüte der Malerei der den oberrheinischen
Landschaften benachbarten Gebiete der deutschen Schweiz. In den nördlichen Teilen der
632
SCHWEIZER MALEREI UND GLASMALEREI
Eidgenossenschaft, vor allem
in dem bis 1501 zum Deut-
schen Reiche gehörigen Basel,
doch gleichfalls in Bern, in
Zürich und Luzern war in
den letzten Jahrzehnten des
15. Jhhs. der spätgotische Stil
der Malerei zu einer eigen-
tümlichen Form erwachsen.
Der Meister mit der Nelke in
Bern und Hans Fries von
Freiburg wurden im Anschluß
an die oberrheinisch-schwä-
bische Spätgotik schon ge-
nannt. Kräftiger aber zeigten
sich die Schweizer in der deko-
rativen Kunst. Ein urwüch-
sig-heraldischer Zug prägte
sich damals aus und fand in
den hier zu großer künstleri-
scher Höhe entwickelten Glas-
gemälden, zumal den Standes-
und Wappenscheiben, desglei-
chen in den Bildwirkereien
das gegebene Feld seiner Be-
tätigung. Wie oben angedeu-
tet, ging die Schweizer Ma-
lerei damals mit der schwä-
bischen und elsässisch-ober-
rheinischen, zumal mit Schon-
gauers Schule, dessen Brüder-
nach Basel übersiedelten, zu-
sammen. Mit dem ersten Jahr-
zehnt des 16. Jhhs. schwang
sich die schweizerische Malerei nun zu ihrer höchsten nationalen Blüte empor. Auch jetzt bleibt
sie zunächst in Verbindung mit dem deutschen Oberrhein ; von Straßburg, von Hans Baidung,
empfängt sie den entscheidenden Anstoß in der Richtung auf einen neuen großzügigen und
schwungvollen Stil. Die Glasmalerei, als Hauptgattung der Schweizer Malkunst, gelangt
damals zu einer wundervollen Kraft und Energie des Ausdrucks. Die Meister Ulrich von Bergar-
ten in Zürich (Abb. 147) und der ältere Felix Lindtmeyer in Schaffhausen, sowie Hans Sterr in
Bern, der Schöpfer der Glasgemälde von Jegistorf (1515), Hindelbank usw., haben in dem
Jahrzehnt um 1510 — also gleichzeitig mit Hans Baidungs Glanzepoche— eine Reihe von
Standesscheiben geschaffen, die zu dem Großartigsten und Mächtigsten gehören, wozu sich
der Schweizer Genius erhoben hat. Die markigen Landsknechtgestalten, als Begleiter der
Standeswappen, und die Pannerschwinger, breitausladend, in nerviger Kraft die Muskeln
148. Urs Graf: Landsknechte auf der Wacht, um 1514. Basel, öffent-
liche Kunstsammlung
Tafel XXXXV.
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DIE SCHWEIZER: GRAF, LEU, MANUEL
633
gespannt, in weitbauschigen,
geschlitzten Wämsern und
wallenden Straußenfedern
sind von einer hinreißenden
Empfindung belebt. Das hoch
gespannte, trotzig ungebär-
dige Lebensgefühl der Eid-
genossen in den Tagen ihres
kriegerischen Glanzes, den
sie als Sieger über Maximi-
lian im Schwabenkrieg von
1499 und im Solde des
Papstes über die Franzosen
bei Novara 1513 gewannen,
durchströmt die wuchtig
gedrängten Formen. Das
feurige bunte Glas und die
breite Helldunkelmodellie-
rung erhöhen die sinnliche
Wirkung. Wer denkt hier
nicht an Hodler, der diese
Kräfte seines Volkes in sei-
nem Werk neu entbunden hat,
durch das verfeinerte Seelen-
leben des Menschen unserer
Zeit vertieft?
Drei Meister ragen als
die Hauptmaler der Schweiz
aus dieser Blütezeit hervor,
sie alle drei wieder haupt-
sächlich als Zeichner, na-
mentlich als Visierer für die
Glasmalerei, weniger als Ta-
felmaler wirkend lUrsGraf,
Hans Leu und Nikolaus Manuel. Alle drei haben auch als echte Söhne ihres Volkes an
den Kriegszügen der Schweizer tätigen Anteil genommen, Manuel hat als Staatsmann und
Richter eine führende Rolle in den Reformationskämpfen seiner Vaterstadt Bern gespielt. Leu
ist im Heere Zwingiis am Zugerberg gefallen. Bodenwüchsiges Naturgefühl, volkstümliche
Derbheit und Kraft sind gemeinsame Züge ihres Schaffens. Jenes glücklichere Verhältnis der
Kunst zum öffentlichen Leben als ein Zeichen des gesünderen Verhältnisses der gebildeten
und besitzenden Gesellschaftsstände zu den breiten Volksschichten, könnle man versucht sein,
schon damals in der Schweiz zu spüren. Das Treiben und Wesen der Schweizer Lands-
knechte ist natürlich das bevorzugte Thema der Zeichnungen und Holzschnitte, namentlich
von Graf und Manuel. Wie in den Glasgemälden so erscheinen die verwegenen Gesellen
auch hier. In kühner Haltung weit ausschreitend oder breitbeinig dastehend, mit langen
149. Urs Graf:
Kriegerische Beratung. Federzeichnung, 1515.
öffentliche Kunstsammlung
Basel,
Burger, Schmitz, Beth, Deutsche Malerei.
40
634
MALERISCHER GRUNDZUG. LANDSCHAFT
150. Aus Nikolaus Manuels Schreibbüchlein. Basel
Spießen, Zweihändern und Dolchen bewaff-
net, keck geschlitzte Wämser und Hosen,
die federreichen Baretts schief auf dem
Kopf oder herabhängend ; ihr Weibergefolge,
Marketenderinnen und lüsterne Kurtisanen,
nicht minder frech herausgeputzt. Die
Wucht und Dreistigkeit des Striches gehen
mit dem Stürmisch-Ungezügelten dieser
Reisläufer überein, die bald in Deutschland,
bald in Frankreich, bald in Italien ein-
brechen, sich von dem Meistzahlenden in
Sold nehmen zu lassen. Neben dem krie-
gerischen Leben fesselt das Interesse dieser
Künstlergruppe besonders noch die Land-
schaft. Reiche Landschaftshintergründe-
zieren viele der Blätter. Auch einzelne un-
mittelbare Studien heimischer Landschaften
haben die Schweizer uns hinterlassen. Male-
risch krause Baumumrisse, unruhig bewegte
Berg- und Hügellinien, eine bald zügige,
bald strichelnd-lockere Linienführung, wie
sie schon bei Baidung herrschte, ist das Ge-
meingut dieser Zeichner. Mit Baidung zeit-
und stammverwandt stellen auch sie eine
letzte und höchste Auslösung des spätgotisch
malerisch-dekorativen Gefühles dar. So
herrscht auch bei ihnen die Neigung zu Zeichnungen auf farbiggrundiertem Papier mit weiß-
gehöhten Lichtern. Und in den seltenen Ölgemälden — Manuels und Leus — finden sich die
starken Lichterscheinungen, die dunklen Wolkenmassen und die geheimnisvoll leuchtenden Land-
schaftsfernen mit abgedunkelten, oft wunderlich umrissenen Bäumen im Vordergrunde. Hinter
Baidung bleiben aber die Schweizer doch zurück. Es fehlt die Durchbildung der Form unter
Dürers Führung, daher schweifen sie später leicht ins Lässige, ins oberflächlich Dekorative,
ins schnörkelhaft Kalligraphische. In der Glasmalerei aber bewährt sich diese schwungvolle
Heraldik noch bis ans Ende der zwanziger Jahre in großartiger Weise. Die Folge von Standes-
scheiben im Baseler Rathause, 1519 — 21 von Anthoni Glaser unter Urs Grafs Einfluß, und
die Folge von Pannerträgern im Rathause in Lausanne, von Hans Funk aus Bern 1 527 — 28
unter Manuels Einwirkung geschaffen : sind wundervolle Arbeiten, ebenbürtig den Schöpfungen
des F. Lindtmeyer d.Ä., Ulrich von Bergarten und Sterr um 1515; auch in ihnen hat noch das
vollblütige Schweizertum der älteren Zeit die Oberhand. Selbst die italienischen Renaissance-
motive, die Balustersäulen und Akanthusblätter, sind ins heimische Idiom, ins Baslerische und
Bernerische übersetzt. Inzwischen waren schon Jahre seit den ersten, in klaren Renaissance-
formen gezeichneten Scheibenentwürfen und Wandgemälden des aus Augsburg 1514 in Basel
eingewanderten jüngeren Hans Holbein vergangen, ohne den nationalen Stil zu verdrängen.
So tief und fest wurzelte diese spätgotische Schweizerkunst in ihrem Heimatboden. Niemals
haben sich die stolzen Reisläufer, die Waldmenschen, die Greifen und Fabeltiere der Schweizer
URS GRAF
635
Standesscheiben aus dem Herzen der Eid-
genossen ganz herausreißen lassen. Noch
in der Spätrenaissance, selbst im Barock
treiben sie in den Glasfenstern und im
Mummenschanz ihr Wesen ; in den Früh-
lingsspielen der Appenzeller fehlten die
Bären und Waldmenschen nicht. Heutigen
Tages noch sehen wir in Basel alljährlich
ein Floß besetzt mit Trommlern und Pfei-
fern in alter eidgenössischer Tracht und
mit den tanzenden Wappentieren Greif und
Basilisk den Rhein herunterschwimmen.
Den Rhein, der hier jugendlich rasch aus
dem Alpenvorland bricht und zwischen dem
hügelig aufgebauten, türm- und giebel-
reichen Großbasel und dem flachen Klein-
oder Minder-Basel reißend durchschießt:
da werden die Erd- und Volkskräfte, die in
den Landesknechten des alten Ursus Graf
am Werke sind, unserem Geiste fühlbar.
Urs Graf stammte aus Solothurn, wo er
um 1485 als Sohn eines Goldschmiedes geboren
wurde. Er erlernte das Goldschmiedehand-
werk, das er Zeit seines Lebens als Haupt-
beruf ausgeübt hat. A. des 16. Jhhs. ging er
auf Wanderschaft, arbeitete zuerst in Basel, 1503
in Straßburg, von 1 507—1 508 in Zürich und ließ
sich 1509 in Basel nieder, wo er bis an seinen
Tod 1529 lebte. Er zeichnete eine große Menge von Holzschnittvorlagen, in Straßburg bereits die 25 großen
Holzschnitte zur Passion, die 1506 bei Knobloch herauskamen, 1507 für Furter in Basel den Titel zu Etterlins
Eidgenossenchronik usw.; anfänglich folgte er dem Stile Schongauers, von dem er eine Anzahl Zeichnungen
und Stiche kopierte, wurde aber bald zu Dürers vollerer Form hingezogen. Um 1512—1515 gewann er einen
eigenen Stil, der dem des Baidung in der Kühnheit und malerischen Breite des Striches geistesverwandt
ist, aber an Ausgelassenheit und Zügigkeit darüber hinausgeht, ja häufig ans Brutale streift. An den Mai-
länder Feldzügen von 1512 und 1515 nahm Urs Teil, und das Leben der Reisläufer bildet jetzt das Haupt-
thema seiner Zeichnungen, die meist flott mit der Tuschfeder hingeschrieben sind. Zuweilen wendet er farbiges
Papier mit weißgehöhten Lichtern an, wie bei den „vier Hexen" in der Albertina, die neben der Baseler Kunst-
sammlung die schönsten Blätter besitzt. Daneben treten Liebesszenen, vollbusige, üppige Weiber, mit brünstigen
Inschriften, wie denn ein feuriges Liebesgedicht, das Urs hinterlassen, ihn auch auf diesem Gebiet auf der
Höhe zeigt. Sein liederlicher Lebenswandel brachte ihn mehrfach ins Gefängnis. Diese lockeren Zeichnungen
stellen das Gelungenste des Künstlers dar (Abb. 148, 149). Die Holzschnittfolge der Pannerträger der 13
alten Orte und der Zugewandten von 1521, zu denen teilweise die Zeichnungen erhalten sind, die Satyrfamilie
von 1520, das dramatische Blatt der zwei Landsknechte mit dem Tod (1524) gehören zu den Meisterwerken
der oberdeutschen Graphik. Auch zahlreiche Entwürfe für Goldschmiedearbeiten, namentlich köstliche Dolch-
scheiden mit nackten Mädchen und Landsknechten in spätgotischem Laub- und Baluslerornament der Früh-
renaissance, für Schmuckstücke, Zierate, Becher usw., hat Graf neben Scheibenrissen hinterlassen. Vier
gravierte Silberplatten eines Buchdeckels in St. Blasien und Reste eines silbernen Reliquiars des hl. Bernhard
von Clairvaux haben sich von seiner Hand erhalten. Er hat endlich Stempel für Lederpressung geschnitten.
Einen solchen Mann wird man weniger als bloßen Künstler, vielmehr in seiner Ganz-
heit, als einen Vertreter des kraftstrotzenden kriegs-, sauf- und liebeslustigen Eidgenossen-
40*
151. Aus Nikolaus Manuels Schreibbüchlein. Basel
636
NIKOLAUS MANUEL
Volkes dieser Zeiten würdigen. Die
derbe ungeschwächte Schweizervolks-
kraft, die sich in ihm verkörpert und
sich triebhaft unbekümmert oft laut
und wüst gebärdet, weht uns an, wie
ein frischer Wind, der von den Firnen
über das herrliche Alpenvorgebirge
und den jugendlich brausenden Rhein
dahinstreicht.
Ebenso steht Nikolaus Ma-
nuel, genannt Deutsch, von Bern
mitten in dem Leben seiner Schweizer
Volksgenossen. Mehr noch als Urs
Graf, den er geistig überragte, nahm
er an den kriegerischen, politischen
und religiösen Geschicken seines
Volkes mitwirkend Anteil. Auch bei
ihm ist die Kunst unmittelbarer Aus-
druck seines tätig gegenwärtigen
Daseins als Krieger, als Staatsmann
und Dichter. Ja späterhin gibt er
sie gänzlich auf, um sich dem poli-
tisch schriftstellerischenWirken völlig
zu ergeben. In seinem Lieblingsstoffe,
dem Treiben der Reisläufer und ihres
Weiberanhangs dem Urs Graf nahe-
stehend, ist er doch weniger unge-
schlacht wie dieser in dessen Behand-
lung; Anmut und Leichtigkeit mil-
dern den Ton. Auch Manuel ist in erster Linie Zeichner. Doch zeugen eine kleine Zahl
von Bildern von einer feinen malerischen Begabung.
Der Höhepunkt seines Schaffens fällt in die Zeit von 1511—1522. In Bern um 1484 geboren, hat
er hier mit geringen Unterbrechungen bis an sein Ende 1530 gewirkt. Sein berühmtestes Werk war ein
Wandgemälde, der Totentanz im Predigerkloster zu Bern, 1517—20 gemalt, nur in Kopien erhalten. Der
Tod, namentlich junge Mädchen und stolze Krieger überfallend, begegnet mehrfach in Manuels Zeichnungen,
wie in denen des Urs Graf und Baidung; es ist die Vergänglichkeitsstimmung der Reformatiopszeit, die
hier zu Worte kommt und in Holbeins Totentanz ihre ergreifendste Gestalt annimmt. Neben den Lands-
knechten schildert Manuel in seinen Zeichnungen mit Vorliebe Liebespaare, junge Mädchen, wie die köst-
liche Folge der klugen und törichten Jungfrauen, — zum Teil auch als Holzschnitte von 1518 — ferner
allegorische und mythologische Frauengestalten aus der Antike, nach Ovid. Er handhabt die Kreide, die
Kohle und die Feder mit gleicher Leichtigkeit, zuweilen auf farbigem Grund mit aufgesetzten Lichtern.
Die Baseler Sammlung, die Kabinette in Berlin, Dresden, Bern und Wien weisen Blätter Manuels auf.
Basel besitzt namentlich die beiden köstlichen Skizzenbücher, die „Schreibbüchlein", um 1520 (Abb. 150, 151).
Dem Jahre 1517 entstammen fast sämtliche Gemälde Manuels; das schönste ist die Enthauptung Johannes
des Täufers, der sich Pyramus und Thisbe, das Bad der Bathseba mit dem Tod, der eine Dirne küßt auf
der Rückseite, und der Tod der Lucretia anschließen, alle in der Baseler Sammlung; die drei letztgenannten
sind nur in brauner und weißer Farbe gemalt, und verraten deutlich die Einwirkung der Clairobskürschnitte
152. Nikolaus Manuel: Enthauptung Johannes d. T. Basel,
Öffentliche Kunstsammlung
NIKOLAUS MANUEL
637
153. Hans Leu: Landschaft im Hintergrund des Hieronymusbildes. Basel, Museum
und grundierten Zeichnungen Baidungs. Malerische Wald- und Berglandschaften, durch Licht und Wolken
belebt, bilden meist die Hintergründe. Als ein unmittelbarer Ausschnitt aus der heimischen Umgebung
erscheint die Seelandschaft des Votivbildes mit der Anna Selbdritt (1522—24) im Baseler Museum. Hinter
den reich bebauten Ufergeländen ziehen sich teils bewaldete Mittelgebirge hin, über deren Kuppen sich
die weißen Häupter der Hochalpen in das dunkle Himmelsblau erheben. Der erste Lehrer Manuels in der
Tafelmalerei scheint Hans Fries gewesen zu sein. Hierfür spricht das früheste Bild Manuels, die Tafel mit
der Geburt der Maria und dem Lukas, der die Madonna malt, im Berner Kunstmuseum, deren Entstehung
um 1512 anzusetzen ist. Hier fällt aber schon die zartempfundene See- und Berglandschaft im Hintergrunde
auf. Seit 1524 hat Manuel, als Landvogt in Erlach an den reformatorischen und politischen Schicksalen
Berns lebhaft beteiligt, fast nicht mehr künstlerisch gearbeitet. Im Jahre 1522 zog er wieder in den mai-
ländischen Feldzug und wurde bei Novara verwundet. Seit dieser Zeit verfaßte er eine Reihe von Fastnachts-
spielen und Satiren im Kampfe für die Reformation (1522 „Vom Papst und seiner Priesterschaft", „Von
Papst und Christi Gegensatz", 1525 „Der Ablaßkrämer", 1526 „Das Barbali"). In der „Klagered des armen
Götzen", die beim Bildersturm von 1528 entstand, beklagt er die zugrundegehenden Bildwerke.
638 HANS LEU, H. KLAUBER, ASPER
An Manuels Werk wird man so wenig als an das des Urs Graf den bloßen künst-
lerischen Maßstab legen, sondern es betrachten als Teil des Wirkens einer im vollen Leben
wurzelnden, dem Vaterlande mit allen Kräften dienenden vielseitigen Persönlichkeit. Zu
dem kriegerischen gesellt sich das moralische Element, so in dem Totentanz und seinen Sitten-
schilderungen. Wie er sein Auge auf die heimische Landschaft wandte, so hat Manuel auch
das Tierleben liebevoll beobachtet. Der köstliche Bärenreigen und andere Blätter seines
Schreibbüchleins erfassen das Dämonisch-Tierische noch mit dem Gefühl des Spätgotikers.
Das Kraus-Verschlungene der Spätgotik, die bewegte Linie leben noch in seinen letzten
Blättern, selbst die italienischen Kandelaber- und Puttenornamente schmilzt er in das
Bernerische um. Und so durchströmt denn auch die Kunst des Manuel die frische kühne
Kraft, die seine hochgelegene, von der schnellen Aare umrauschte Vaterstadt beseelt.
Hans Leu der Jüngere von Zürich kann den beiden vorgenannten scharfumrissenen Charakteren nicht
gleichgestellt werden. Als Schüler seines Vaters, des älteren Hans Leu in Zürich, bleibt er länger an der
heimischen kirchlichen Überlieferung haften, wie seine Bilder und vornehmlich seine Risse für kirchliche
Glasgemälde dartun. Um 1507—1513 auf der Wanderschaft im Süden Deutschlands, kommt er zu einer
volleren malerischen Form erst unter der Einwirkung Baidungs und Dürers, der mit ihm später noch in
Beziehung blieb. Mit Graf und Manuel verbindet ihn jetzt die vorwiegend formauflösende Behandlung, die
Freude an Lichterscheinungen; besonders stark entwickelt sich sein Landschaftsgefühl. Die krausen Baum-
umrisse, lebhaft steigende und fallende Berg- und Hügellinien, starke hüpfende Lichter bei Gemälden und
farbig grundierten Zeichnungen sind Leus Landschaften eigen. In seinem Werk nimmt das religiöse Element
einen Hauptplatz ein; Züricher Heilige und Madonnen usw.; daneben treten Renaissancethemen erst all-
mählich auf.
Werke der Frühzeit : Zwei Altarflügel im Züricher Landesmuseum mit Heiligen der thebäischen Legion
um 1510, Scheibenrisse mit Anna Selbdritt 1511 und Taufe Christi 1514, denen sich Kirchenscheiben aus
Frauenfeld in Zürich und solche mit Züricher Heiligen im Germanischen Museum, beide von 1 51 7, anschließen.
Gemälde seit 1515 in dem oben beschriebenen malerischen Stil: Hl. Hieronymus, Basel 1 51 5, üppiges Wald-
dickicht (Abb. 153). Cephalus und Phokris, Basel, zerzauster Baum im Vordergrunde, in der Ferne weiß-
schimmernde Hochgebirge, der Himmel erstrahlt im weißen Morgenlicht. Orpheus und die Tiere, 1519 in
Basel. Christus und Veronika, von 1520, im Züricher Landesmuseum. Einzelne Holzschnitte, hl. Familie usw.,
alle von 1516. Zeichnungen außer Scheibenrissen, Madonnen und Heilige in Landschaft, Hexen, Loth und
seine Töchter 1526, Landschaften (Abb. 153a). Die seit den zwanziger Jahren zunehmende kirchenfeindliche
Stimmung hat Leus Tätigkeit sehr beschränkt ; schon seine Teilnahme als Reisläufer am Kriege Ulrichs von
Württemberg 1519 entschuldigt er dem Rat gegenüber mit dem Mangel an Arbeit und Verdienst.
Mit dem Bildersturm und dem Siege der Reformation um 1 530 geht die altschweizerische,
in der nationalen Spätgotik wurzelnde Malerei zu Ende. Die Renaissance dringt von
Augsburg her in das Land. Holbein der Jüngere wird der Wegweiser des neuen, in den
dreißiger Jahren heraufkommenden Geschlechtes. Die Tafelmalerei leistet nur noch auf dem
Felde der Porträtkunst Ersprießliches. Hans Hugo Klauber in Basel (tätig um 1545—1576),
von dem einige Patrizierbildnisse in der Baseler öffentlichen Kunstsammlung, sowie Hans
As per in Zürich, dessen Feldhauptmann Wilhelm Fröhlich im Züricher Landesmuseum
weiter unten abgebildet ist, sind die tüchtigsten Vertreter der Gattung.
Weit fruchtbarer ist in dieser Epoche die Schweizer Glasmalerei. Es beginnt die
eigentliche Blütezeit der Kabinettscheibe, wenigstens was den Umfang des Geschaffenen be-
trifft. Die Umrahmungen der Wappenscheiben werden nun aus Renaissancepilastern, Sockeln
und Gebälken gebildet, nach dem Vorbild der Holbeinschen Scheibenrisse. Die begleitenden
Bannerträger, Landsknechte und Mädchen nehmen eine zierlichere Haltung an und werden
eleganter ausstaffiert. Die grobschlächtigen alten Reisläufer haben sich zugleich mit dem
wuchtig gedrängten Stil verloren. Lichte klare Überfanggläser, mit reichen, ausgeschliffenen
SCHWEIZER GLASMALEREI DER RENAISSANCE
639
Verzierungen, leichte zartgraue
Schwarzlottöne für die Schatten
kennzeichnen den aufgeheiterten
weicheren Geschmack der neuen
Epoche. Der trefflichste Glasmaler
ist jetzt Carl von Egeri in Zürich,
tätig um 1540 bis nach 1560;
dessen Wappenscheibenfolgen im
Rathaus zu Stein am Rhein von
1541 und aus dem Kloster Muri im
Museum zu Aarau, 1557 — 1562,
zählen zu den hervorragendsten
nationalen Kunstschätzen der
Schweiz. Neben ihm wirkten in
Zürich die Glasmaler Ulrich Ban
und Nikolaus Bluntschli, in Basel
Balthasar Han, in Bern als Visierer
Hans Rudolf Manuel, der Sohn
des Nikolaus (f 1571), in Schaff -
hausen Felix Lindtmeyer der Ältere
(t 1 543) und sein Sohn Felix Lindt-
meyer der Jüngere, und Hierony-
mus Lang und in Konstanz Kon-
rad Spengler, in St. Gallen Andreas
Hör. Die Renaissanceornamentik
und Architektur dieser Meister, die
neben einer großen Anzahl aus-
geführter Scheiben eine Menge sorg-
fältig getuschter Handrisse hinter-
lassen haben, ist von dem Vogtherrschen Kunstbüchlein, von Augsburger Holzschnitten, von
Flötner und später von dem Säulenbuch des Hans Blum aus Lohr am Main angeregt, das
im Jahre 1550 bei Christoph Froschauer in Zürich erschien. Auch fand die Bildwirkerei
damals in der Schweiz noch eine rege Pflege. Basel besaß eine emsige Werkstatt (Salomos
Rätsel); daneben wurden in den katholisch gebliebenen Klöstern des Aargau bis in das
17. Jhh. hinein kirchliche Decken und Altarbehänge gewirkt. Die spätgotische Tradition
ist in dieser Kunst nie ganz , verdrängt worden ; allein mit der Alt schweizer Bildwirkerei,
die der Malerei Ebenbürtiges geschaffen, halten die gewirkten Bildteppiche der Renaissance
nicht den entferntesten Vergleich aus. Um die Erforschung und Würdigung der Schweizer
Malerei haben sich Berthold Haendke und Paul Ganz besonders verdient gemacht.
153a. Hans Leu: Landschaft. ' Basel, Kunstsammlung
640
SCHWABEN: MARTIN SCHAFFNER
154. Martin Schaffner: Anbetung der Könige, 1508. Nürnberg, Germanisches Museum
Schwaben und Augsburg-. Hans Burgkmair.
Der Vorort der schwäbischen Malerei der Spätgotik, U 1 m, mußte im Beginn des neuen
Jahrhunderts seine führende Rolle an Augsburg abgeben. Die Arbeiten der Ulmer Meister
Zeitblom und Stocker aus dem ersten Jahrzehnt des 16. Jhhs. waren, wie wir uns erinnern,
in der Kunstentwicklung zurückgeblieben ; sie sind vielfach noch bis in das zweite Jahrzehnt .
des 16. Jhhs. auf dem Standpunkt der spätgotischen Kunst verharrt. Unter der jüngeren
Generation tritt nur ein Ulraer Meister im Zuge der neuen Zeit hervor: Martin Schaffner.
Martin Schaffner hat den Grund zur Malerei in der gesellenreichen Werkstatt des obengenannten
Stocker (S. 550) gelegt. An einer figurenreichen Kreuzigung eines 1496 von Stocker gefertigten und bezeich-
neten Altares aus dem schwäbischen Dorfe Ennetach in der Sigmaringer Galerie hat Schaffner, wie die
Inschrift sagt, mitgearbeitet; in diesem Bilde ist noch die Schongauersche Stilrichtung erkenntlich. Die
eigentliche Tätigkeit Schaffners beginnt erst im Jahre 1508 — in dem er im Ulmer Bürgerbuch erscheint,
sie dauert bis zum Jahre 1535. Sein frühestes datiertes Werk aus dem Jahre 1508, die Anbetung der Könige
im Germanischen Museum, hat sich in der rundlich-weichen Formengebung mit den lichten, zartvertriebenen
Farben von dem eckig-herben Stile des Stocker völlig entfernt (Abb. 154). Die Einwirkung der neuen Zeitideen
MARTIN SCHAFFNER
641
155. Martin Schaffner: Bildnis des Itel Besserer. Ulm,
Münster
156. Martin Schaffner: Tod Mariae, 1524.
München, Pinakothek
— sei es nach Burgkmairs oder Dürers Vorbild — ist deutlich ; auch in den frühen Bildnissen des Wolfgang^
Oettingen in der Münchner Pinakothek und der Nürnberger Burg, deren lichte weißrötliche Fleischtöne
und blaue Gründe den aufgeheiterten Farbengeschmack Schaffners zeigen. Die Haupttätigkeit Schaffners
umfaßt die Zeit von rund 1510—1525. Eine klare, helle, häufig ins Blonde spielende, von Erdtönen freie
Färbung ist den besten Werken eigen. Ein stiller und heiter-beschaulicher Grundzug waltet in den Porträts
sowohl wie in den religiösen Szenen. Ruhige, idyllische Vorgänge aus dem Leben der Maria, in einer
bürgerlich-schlichten Tonart vorgetragen, liegen ihm am besten. Darin ist er seinem Stadtgenossen Zeitblom
verwandt, indes wirken seine Bilder durch die rundliche volle Formenzeichnung und die Durchbildung des
Räumlichen mittels hoher Pilaster- und Säulengebäude im Frührenaissancestil weit freier. Und gleichwohl
ist er in vielen Zügen von der altertümlich dekorativen Art der Spätgotik nicht losgekommen ; das gotische
Stabwerkornament kehrt in den Bauten und Umrahmungen der Bilder häufig wieder. In seiner besten Zeit
sucht er — nach dem Vorgang des Burgkmair — die Farben durch bräunliche Schatten auf einen Ton zu-
sammenzustimmen; in dem Bildnis des Itel Besserer in der Besserer-Kapelle des Ulmer Münsters erreicht
er eine seltene Geschlossenheit des Tones, eine flockig schimmernde Wirkung im Bart und Pelz (Abb. 155).
Die besten Altarbilder Schaffners sind die Flügel des Ulmer Hochaltars von 1521, die hl. Sippe vorführend,
und die vier Flügelbilder mit Darstellungen aus dem Marienleben, — Verkündigung, Darstellung, Ausgießung
des hl. Geistes und Tod Mariae (Abb. 156) — aus dem Kloster Wettenhausen, jetzt in der Münchner Pinako-
thek, entstanden 1524. Die prächtig gezierten und vergoldeten Renaissancehallen mit weiten Ausblicken
lassen die Einwirkung Burgkmairscher Malereien und Holzschnitte zutage treten. In seiner späteren Zeit,.
642
RATGEB. DIE RENAISSANCE IN AUGSBURG
von etwa 1 529 ab — wir denken namentlich an
einige Porträts — verfällt er ins Trockene und
Glatte, ins koloristisch Stumpfe. Kein Zweifel,
die schaffenden Kräfte der Renaissance Schwa-
bens sind nicht in Ulm, sondern in Augsburg
zu suchen.
Als gute Arbeiten Schaffners seien noch
verzeichnet: eine Folge neutestamentarischer
Szenen für die Deutschordenskirche in Ulm,
gemalt im Auftrage der Familie Schäler um
1510—20, vier davon in der Stuttgarter Alter-
tumssammlung. Allerheiligenaltar im Augs-
burger Dom. Epitaph der Familie Anwyl mit
der knienden Stifterfamilie in der Stuttgarter
Altertumssammlung. Zwei Apostel der Karls-
ruher Galerie 1518. Aus der späteren Zeit:
Porträt eines Mannes von 1530 im Ulmer
Münster. Schaffner wird auch als Bildhauer
bezeichnet.
Im nördlichen Schwaben arbeitete während
der ersten Jahrzehnte des 1 6. Jhhs. Jörg Rat-
ereb, dessen Hauptwerk der große Flügelaltar
aus Herrenberg in der Stuttgarter Altertums-
sammlung ist. In höchst bizarrer Weise sind
hier die Jugend- und Leidensgeschichte Christi
behandelt. Die farbenbunte und leidenschaftliche
Darstellung erinnert entfernt an Grünewald.
Zwei edle Arbeiten dieses Meisters, ohne den
exaltierten Ausdruck, sind die ganzen Figuren
eines Herrn und einer Dame im Städelschen
Institut in Frankfurt.
Am Ausgang des 15. Jhhs. schwingt
sich Augsburg zur Hauptstadt des
schwäbischen Kunstgebietes auf. Den
Grund zur Macht und zum Reichtum Augsburgs legten die Handelshäuser der Fugger,
Welser, Rehlinger und andere Patrizier. Die ersteren beiden, durch kaiserliche Privilegien
gefördert, dehnten ihre Bank- und Handelsgeschäfte auf Italien, die Niederlande und
Spanien aus. Sie gründeten Kontore in Venedig und Antwerpen. Kaiser Maximilian
erwählte die Stadt zu seinem Lieblingssitz ; er und Karl V. hielten des öfteren Hof in Augs-
burg und beriefen Reichstage nach hier. Neben Nürnberg wurde Augsburg die künstlerisch
bedeutendste Stadt Oberdeutschlands im 16. Jhh. Der Malerei gesellten sich die Handwerker
bei ; namentlich die Silberschmiede und Kistler Augsburgs begründeten damals den weitreichen-
den Ruf, den sie bis in das 18. Jhh. behaupteten. Die Beziehung zu Oberitalien erweckte in
Augsburg eine starke Vorliebe für die Wandmalerei, besonders für die Bemalung der Hausfas-
saden. Die stattlichen breitgelagerten Häuser, die die weiten, behäbig geschwungenen Straßen
und offenen Plätze säumen, geben der Stadt ein freieres südlicheres Gepräge, als es z. B.
das gedrängte Stadtbild Nürnbergs bietet; ein heiterer, festlich bunter Grundzug belebt auch
die Augsburger Malerei. In Hans Holbein dem Älteren, dem seit 1493 wirkenden Begründer der
Augsburger Schule, fanden wir den farbigen malerischen Charakter bereits lebendig. Frühzeitig,
um 1510, hatte Holbein auch die schönlinigen Renaissanceformen in seine Bilder aufgenommen.
157.
Hans ßurgkmair: Maria mit dem Kinde, 1510.
German. Museum, Nürnberg
HANS BURGKMAIR
643
158. Hans Burgkmair: St. Ulrich
Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum
159. Hans Burgkmair: St. Barbara
Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum
Der erste Maler Augsburgs, in einigen Werken ebenbürtig neben Baidung und Grüne-
wald stehend, ist jetzt Hans Burgkmair. In Burgkmair verbindet sich glänzende malerische
Begabung, ein hoher Sinn für Farben- und Tonschönheit mit einem sicheren, gewandten und
beweglichen Forragefühl. Das Ängstlich- Altertümliche, das Holbein der Ältere niemals völlig
hat abstreifen können, überwindet der etwa zehn Jahre jüngere Burgkmair schon nach den
ersten noch spätgotischen Werken mit freiem und kühnem Geist. Geboren 1 473 in Augsburg
644
HANS BURGKMAIR, FRÜHZEIT
als Sohn des Malers Tho-
man Burgkmair hat der
junge Hans wahrschein-
lich kurze Zeit bei Schon-
gauer gelernt. Im Jahre
14Q8 wird er Meister in
seiner Vaterstadt; einige
Buchholzschnitte dieses
und der nächsten Jahre
hängen noch, obzwar
locker, mit der spätgoti-
schen Augsburger Buch-
illustration zusammen.
Als Maler geht Burgkmair
von der Kunst des älteren
Holbein aus; was die bei-
den frühesten Bilder be-
weisen. Es sind die Basi-
liken St. Peter 1501 und
Lateran 1 502 in der Augs-
burger Galerie, die zu der
Folge von römischen Kir-
chendarstellungen für das
Katharinenkloster gehö-
ren, von denen einige an-
dere, wie wir sahen, der
ältere Holbein ausführte.
Die gotische Stabwerkum-
rahmung, die befangene
Haltung und der brüchige
Faltenwurf wie die reiche
Staffierung mit Gold sind
noch im überlieferten Ge-
schmack. Die Basilika
S. Croce von 1504 und
die Ursulalegende in der
Augsburger Galerie sind weitere Denkmale der Frühzeit. Um das Jahr 1506 — also gleich-
zeitig mit Dürer — ist Burgkmair in Oberitalien, in Venedig gewesen. Die Werke nach
dieser Zeit machen das zweifellos. Rundliche Köpfe, breite schwere Gewanddraperie, tiefe
goldbraune, sanft schimmernde, saftige, verschmolzene Farben, klare Räumlichkeit mit Hilfe
streng gezeichneter italienischer Pilaster- und Nischenarchitektur, venezianische granatge-
musterte Sammet- und Seidenstoffe, gefleckter, farbiger Marmor, buntgemusterter Fliesenboden
und die tiefen Goldtöne der sanften Hügellandschaften mit fernverschwimmenden blauen
Gebirgen: unbedingt hat Burgkmair alles dies in Venedig kennen gelernt. Mit Vorliebe
neigt er, auch darin den Venezianern verwandt, zu ruhigen Vorwürfen, zu Heiligen und
160.
Hans Burgkmair : Kaiser Maximilian. Zweifarbenholzschnitt von Jost
de Negker, 1518
HANS BURGKMAIR, FROHZEIT
645
161. Hans Burgkmair: Aus der Holzschnittfolge: Triumphzug des Kaisers Maximilian, 1516 — 1518
Madonnen in stiller beschaulicher Betrachtung. Die klare plastische Form, die organische
Bewegung und die Proportion der menschlichen Gestalt, deren Studium Dürer über die
Alpen zog, haben Burgkmair hur wenig beschäftigt. Ihn, als Augsburger Kind, fesselte
mehr die glänzende dekorative Außenseite der Renaissance, die die venezianische Malerei
vertrat. Besonders Cima da Conegliano und Carpaccio haben ihn berührt. Die schönsten
Schöpfungen des Meisters nach seiner Rückkehr sind die Krönung Mariae von 1507 und die
köstliche Madonna in Nürnberg, 1509, zu der sich der Entwurf in Rötel erhalten hat, die
Madonna am Baume, dem Kinde eine Traube darreichend, ebenfalls in Nürnberg (Abb. 157),
ferner die hl. Familie in Berlin von 1511, die hl. Ulrich und Barbara ebendort (Kaiser-
Friedrich- Museum), noch reifer in Haltung und Gewandung (Abb. 158, 159).
646
BURGKMAIR: ZEICHNUNGEN FOR DEN HOLZSCHNITT
162. Hans Burgkmair: Esther und Ahasver, München, Pinakothek
Mit dem Jahre 1510 war Burgkmair in Fühlung mit dem Kaiser Max getreten und
übernahm eine Reihe von Illustrationsarbeiten im Auftrage des Kaisers. Von 1510—1518
hat er fast ausschließlich als Holzschnittzeichner gewirkt. Auch auf den Holzschnitt hat
Burgkmair am frühesten und konsequentesten den klaren Renaissancestil übertragen. Nur
wenige frühe Blätter um 1500 sind noch in der groben eckigen spätgotischen Manier gehalten.
Prachtvolle Denkmale des reifen Burgkmairstiles sind das Blatt des Lukas die Madonna
malend 1507, der hl. Georg und Kaiser Maximilian von 1518, Meisterschnitte des haupt-
sächlichsten der für den Kaiser tätigen Holzschneider, des Jost de Negker, mit zwei Farben
gedruckt (Abb. 160), zwei der glänzendsten Beispiele dieser Technik, der Tod als Würger 1510,
ebenfalls mit zwei Farbenplatten, und, wie die vorigen, durch die feine italienische Pilaster-
architektur hervorragend, ferner Papst Julius IL, ein Profil in Rund nach einer Medaille,
das Profil des Jakob Fugger und das Halbprofil des Joh. Baumgarten von 1512. Mit den
klaren anmutigen Konturen wirken die dichten sauberen Schraffuren zusammen, die den
Schnitten eine ausgesprochen tonige farbige Haltung geben. Für Kaiser Max lieferte der
Künstler die 92 nur in Probedrucken abgezogenen Ahnenbilder zur Genealogie des Hauses
Habsburg seit 1510, 13 Blatt zum Theuerdank, namentlich aber den Triumphzug des Kaisers
Max von 1516—1518. Burgkmairs Stärke lag weniger in der Bewältigung bewegter Dar-
stellungen — feierlich getragene Haltung gelang ihm besser; in der Erzählergabe, in der
Schilderung dramatischer Szenen übertrafen ihn die geborenen Illustratoren Schäufelein
und Hans Sebald Beham. Zumal in den Blättern des „Triumphzuges" enthüllt sich der ganze
Reichtum der festlich repräsentativen Kunst Burgkmairs. In nicht enden wollendem Zuge
HANS BURGKMAIR: SPÄTZEIT
64
163. Jörg Breu d. Ä. : Tod der Virginia. München, Pinakothek
Herolde, Trompeter, Trommler, Fahnenträger zu Pferde und zu Fuß; geharnischte Ritter
zum Gestech aufreitend, Landsknechte, Jäger, die gefangenen Bären, Sauen und Hirsche
mit sich fortschleppend, Schalksnarren, Wilde aus Kalkutta, Triumphwagen mit allegorischen
Gestalten und Siegestrophäen, Gefangene und ein bunter Troß von Knechten, Wagen und
fahrenden Leuten (Abb. 161). Der frohe Jubel der Augsburger Feste unter Kaiser Max ist in
keinem Werke hinreißender gestaltet. Man glaubt die Fahnen rauschen, Schalmeien, Posaunen,
Krumphörner und Trommeln durch das Pferdegetrappel hindurch zu hören. Als ein eben-
bürtiges Gegenstück der deutschen Dichtung kommt uns Gottfried Kellers herrliche Schil-
derung des Münchner Künstlerfestzuges zur Verherrlichung der Zeiten Maximilians im grünen
Heinrich ins Gedächtnis,
Nach Beendigung dieser ausgedehnten Holzschnittarbeiten nimmt der Meister die Malerei
wieder auf. Die breite Malweise und die große Form, die in den Werken der späteren Phase
herrschen, machen eine abermalige Berührung mit venetianischer Kunst, mit Carpaccio und
selbst mit Tizian gewiß. Als Hauptschöpfungen, jetzt meist in größerem Format gehalten,
sind zu nennen: Johannes auf Pathmos von 1518 in der Münchener Pinakothek, überraschend
durch die prachtvoll durchgeführte Palmenlandschaft, mit Papageien, Affen und bunten
Vögeln, ein Zeichen für das Interesse an exotischen Gebilden in dieser Zeit der Entdeckungen
und Handelsfahrten, an welchen ja auch das Fuggersche Haus sich beteiligt hat. Das große
Triptychon aus der Salvatorkirche in Augsburg von 1519 in der dortigen Galerie : Christus
am Kreuz, von Magdalena, Maria und Johannes betrauert im Mittelbilde, Lazarus und der
bußfertige Schacher auf dem linken, die hl. Martha und der böse Schacher auf dem rechten
648
ULRICH APT. JÖRG BREU D. Ä.
Flügel (Farbentafel). Tiefe Gewandfarben,
goldigbraune Landschaft, darüber derblau-
graue, am Horizont aufgeweißte, oberwärts
von grauen Wolken verhangene Himmel,
Auf der Rückseite der Flügel die monu-
mentalen Gestalten der hl. Heinrich IL
und Georg unter hochgestochenen, frei-
atmigen Pfeiler- und Bogenhallen nach dem
Muster der venetianischen hl. Konversa-
zione. Unmittelbar auf Venedigs Boden
fühlen wir uns angesichts des 1528 ent-
standenen Breitbildes Esther vor Ahasverus
in der Münchener Pinakothek versetzt
(Abb. 162) ; in einer reich vergoldeten, mit
farbigem gefleckten Marmor verkleideten,
mit zierlichen Arabesken geschmückten
Halle eine Versammlung von Würden-
trägern in persischer Tracht mit seidenen
Kaftanen und üppigen Turbanen um Ahas-
vers teppichverhängten Thron geschart.
Dieses Bild und die Schlacht bei Cannae
von 1529 in der Augsburger Galerie sind
für Herzog Wilhelm IV. von Bayern gemalt.
Aus dem letzteren Jahre stammt das Selbst-
bildnis des Künstlers mit seiner Frau in
der Wiener Gemäldegalerie.
Neben Burgkmair arbeiteten in Augsburg die Maler Ulrich Apt, die beiden Jörg
Breu und Leonhard Beck.
Ulrich Apt, nachweisbar von 1486—1532, wo er starb, ist, nach seinen seltenen Tafelmalereien zu
urteilen, ein Künstler von feinfühliger malerischer Begabung gewesen. Er liebt ruhige zuständliche Dar-
stellungen, breite leuchtende Gewandmassen, mit lichten zarten Schattentönen leicht und verschmelzend
modelliert, und duftige Landschaftshintergründe mit bewölktem Himmel. Seine wichtigsten Schöpfungen
sind der 1517 von der Familie Rehlinger gestiftete Flügelaltar in der Augsburger Galerie: die figurenreiche
Kreuzigung mit nächtlich verfinstertem Himmel; das Triptychon mit den anmutigen Heiligengestalten Nar-
zissus und Matthäus in Gartenlandschaft und Heiligen auf den Flügeln in der Münchener Pinakothek, eben-
dort die Beweinung Christi in heiterer Frühlingslandschaft (Farbentafel).
Jörg Breu der Ältere hat wie Burgkmair in umfassender Weise neben der Malerei die Buch-
illustration und den Holzschnitt ausgeübt. Ferner war er ein fruchtbarer Zeichner für die Glasmalerei.
Seine Blütezeit fällt in die beiden Jahrzehnte von 1510—1530. Unter den vereinzelten Frühwerken aus dem
ersten Jahrzehnt des 16. Jhhs. sind der 1501 datierte Altar mit dem Leben Christi im Stifte Herzogenburg
in Niederösterreich und ein Altar im Ferdinandeum in Innsbruck um 1510 hervorzuheben. Einwirkungen
des älteren Holbein, namentlich aber Burgkmairs, gaben seiner Kunst die Richtung. Ein zartes Frühwerk
ist die Madonna mit Heiligen in Berlin von 1512, die Gruppe auf einer Frühlings wiese hingelagert,
vor dem blauweißen Himmel feinästige Bäume, weißschimmernde Birkenstämme, von leisem Windhauch
bewegt. Mit köstlicher Frische läßt sich Breu auch in der Folge von Scheibenrissen für Kaiser Maximilian
von 1515 aus, 22 Federzeichnungen von runder Form mit lebhaften Kriegs- und Jagdszenen in Wald- und
Hügellandschaften. Eine beträchtliche Anzahl verwandter Rundscheibenentwürfe Breus schließen sich diesen
an, so eine Planetenfolge, die Werke der Barmherzigkeit und die Geschichte Josephs. Die auch kulturge-
schichtlich inhallreichen Zeichnungsfolgen zeigen Breu auf der Höhe als Illustrator; sein weiteres malerisches
164. Hans Maler zu Schwaz: Ferdinand I. um 1521.
Wien, Staatsgalerie
JÖRG BREU D. Ä.: SCHEIBENRISSE; GEMÄLDE
649
1 65. Christoph Amberger : Männliches Bild-
nis, 1525. Wien, Gemäldegalerie
166. Christoph Amberger: Weibliches Bild-
nis, 1525. Wien, Gemäldegalerie
Werk fällt dagegen ab. Schöne Scheiben nach Breus Zeichnungen besitzen namentlich das Berliner Kunst-
gewerbemuseum, das Historische Museum in Dresden, das Bayerische Nationalmuseum und das Museum in
Salzburg. Für Kaiser Max zeichnete Breu um 1515 auch 22 Randverzierungen zum Gebetbuch des Kaisers und
zwar in dem Exemplar von Besangon. In der Gestaltung von Volksszenen und Genrebildern ist er vortrefflich.
Nach 1516 gerät Breu stärker unter die Einwirkung Burgkmairs und wie dieser so wandelt er seine
Formensprache im Sinne des klassischen italienischen Stils. Aber nun läßt Burgkmair den Mitstrebenden
weit hinter sich. Denn die breite malerische Auffassung und große plastische Form, die sich Burgkmair
nach 1518 aus einem eingeborenen, wahlverwandten Gefühl aneignet, bleibt bei Breu nur eine äußerliche
Übernahme. Die Mehrzahl seiner späteren Schöpfungen ist in einem leeren kühlen Klassizismus befangen.
Genannt seien Samson 1516, Basel öffentliche Kunstsammlung, die Flügel der kleinen Orgel von St. Anna
um 1517, auf die Erfindung der Musik bezüglich, die Flügel der großen Orgel ebendort, Himmelfahrt Christi
und Maria um 1 520, auf den ersten Blick bestechend ; doch die malerische Breite und der schwungvolle Falten-
wurf wie die Gesten sind mehr äußerlich pathetisch, ja theatralisch, als innerlich durchempfunden. Glück-
licher sind einige Madonnen (ehemal. Sammlung Kaufmann, signiert 1521, und Wiener Galerie 1522). Gewalt-
same Theatralik erfüllt den Ursula- Altar der Dresdener Galerie und die spätesten für Wilhelm IV. von Bayern
gemalten Historienbilder : Tod der Lukretia von 1 528 in der Münchener Galerie, im Anschluß an Burgkmairs
Estherbild, und die Schlacht bei Cannae in Augsburg in Anlehnung an Burgkmaiers Cannaeschlacht.
Von den zahlreichen Holzschnittarbeiten des älteren Breu heben wir nur das Konstanzer Missale von
1504 als Frühwerk und die Chronika der fürnämlichsten Weiber des Boccaccio um 1530 als Spätwerk hervor.
Burger, Schmitz, Beth, Deutsche Malerei. 41
650 JÖRG BREU D. J.; LEONHARD BECK; HANS MALER; AMBERGER
Auch lieferte Breu einige Figuren der von Jost de Negker geschnittenen Landsknechtsfolge, sowie einige
Blätter auf Karls V. Einzug in Augsburg und die Belehnung Ferdinands im Jahre 1530 bezüglich. Breu
verfaßte eine Chronik über die Zeit von 1512 — 37, die neuerdings im Druck veröffentlicht worden ist.
Sein Sohn Jörg Breu der Jüngere (1510—1547) setzte die Werkstatt des Vaters fort. Auch er
war ein tätiger Buchillustrator und Holzschnittzeichner; u. a. lieferte er Blätter zum Juslinus bei Steiner,
zum Thukidides und zu Jost de Negkers Landsknechten; besonders aber gab er große, aus acht Blättern
zusammengesetzte Bilderbogen heraus, z. B. das venetianische Bankett 1539, die Eroberung von Algier 1541 ;
er malte mehrere Prachthandschriften, wie das Fechtbuch für den Ratsdiener Mair in der Dresdener Biblio-
thek, das Ehrenbuch der Stadt Augsburg im Münchener Nationalmuseum und das Ehrenbuch der Fugger
im Besitz der Familie. Für Wilhelm IV. von Bayern steuerte er zur öfter genannten Historienfolge die
Eroberung von Rhodos 1 535 (in Schleißheim) bei. Wie sein Vater übte er auch die Wandmalerei, z. B. in
des Pfalzgrafen Ottheinrich Schloß Grünau bei Neuburg a. d. Donau, sowie die Zeichnung für die Glas-
malerei; Zeugnisse der Art sind in Neuburg und München. Es versteht sich, daß er die Richtung seines
Vaters auf den klassischen Manierismus fortgesetzt hat.
Leonhard Beck(l 503 —1 542) ist fast ausschließlich nur in seinen Buchillustrationen noch zu studieren.
Das einzige Gemälde des Meisters, ein hl. Georg im Kampf mit dem Drachen in üppiger Waldlandschaft,
besitzt die Wiener Galerie; er nähert sich darin dem Stil der Donauschule. Im Dienste des Kaisers Max
(1512—18) fertigte er 77 Blatt für den Theuerdanck, 126 Blatt für den Weißkunig, beteiligte sich an dem
„Triumphzug" und lieferte als sein bestes Werk die Zeichnungen zur Holzschnittfolge der Heiligen der
„Sipp-, Mag- und Schwägerschaft des Kaisers Maximilian", feierliche Einzelfiguren in Renaissanceräumen,
dem Stile Burgkmairs nachgebildet.
Im Fache der Porträtmalerei ragte unter den Meistern der Augsburger Schule Hans Maler zu
Schwaz hervor. Er malte zwischen 1520 und 1530 eine Reihe von Bildnissen von Mitgliedern des Hauses
Habsburg und von Augsburger Patrizierfamilien, der Welser, Fugger und Rehlinger (Abb. 164). Ähnlich wie
Bernhard Strigel, mit dem er um 1520 in Augsburg zusammengetroffen sein muß, liebt er die Gesichter in einem
lichten, weißlichen Inkarnat, fast schattenlos, oder nur mit ganz zart hingehauchten hellgrauen, durchsichtigen
Tönen modelliert, zu malen. Leuchtende Qewandstoffe mit Gold gehöht, meistens klare blaue Hintergründe
erhöhen die saubere, heiter klare Wirkung dieser Malereien. Die Zeichnung ist sicher und feinlinig. DaS
Halbprofil vorherrschend. Werke: Männliche Bildnisse in Dresden 1519, Wien 1521, in Augsburg beim
Fürsten Fugger, in München, in Rom Galerie Corsini 1529, Ferdinand I., Profilbildnis in den Uffizien; Carl V.
in Neapel und Wien, Anna von Ungarn in Berlin usw.
Aus der Kunst des Strigel und des Hans Maler zu Schwaz wächst der fruchtbarste Augs-
burger Porträtist der folgenden Generation, der Hochrenaissance hervor, Christoph Amberger.
Er wird 1530 Meister und stirbt 1562. Doch läßt sich seine Tätigkeit bereits seit 1521 nachweisen.
Aus dem Jahre 1525 stammen die beiden stattlichen, ihm wohl mit Recht zugeschriebenen Bildnisse eines
vornehmen Mannes und seiner Frau, lebensgroße Figuren, in der Wiener Galerie (Abb. 165, 166). Mit dem
Jahre 1530 beginnt die Reihe seiner gesicherten Bildnisse. Ambergers Bildnisse, namentlich die aus den
dreißiger Jahren, sind ähnlich denen der vorgenannten beiden Meister in durchsichtig hellen Farben gehalten,
zart modelliert, die fortgeschrittene Zeit ist an dem einheitlichen Tone, der die Farben zusammenbindet,
erkenntlich. Dieser, teils perlmutterartig schimmernde, silbergraue, teils blonde Ton ist ein Kennzeichen der
Ambergerschen Bildnisse. Die Farben sind leicht und flockig aufgetragen, das Haar wirkt wollig und
flaumig. An die Stelle des Halbprofils (Carl V. in Berlin 1532) tritt vielfach später eine freiere Vorder-
ansicht, Kniestücke in monumentalerer Haltung im Anschluß an die Bildnismalerei der italienischen
Hochrenaissance. Das schlichte schwarze Gewand mit Barett verdrängte die bunte geschlitzte Tracht der
Frührenaissance. Zu den besten Arbeiten Ambergers rechnen noch Wilhelm Mörz und Affra Rehm im
Augsburger Maximiliansmuseum, 1533, ein jugendlicher Fugger von 1541 im Besitz der Familie, Peutinger
und seine Frau Margarethe Welser 1543 im Maximiliansmuseum, der Kosmograph Sebastian Münster in
Berlin 1552, Herzog Ludwig von Bayern, Chr. Baumgarten 1543 und mehrere männliche und weibliche
Bildnisse in Wien. Von Ambergers Hand besitzt der Augsburger Dom zwei Altäre, der frühere von 1554
stellt die Maria unter einem Renaissancebogen dar mit zwei knienden Engeln und den hl. Ulrich und Affra,
der spätere, von 1560, der Hochaltar, zeigt Christus und die törichten Jungfrauen. Die große weichliche
Form der Figuren, die korinthische Säulenhalle, die farbigen Marmoreinlagen an den Sockeln und die breite
Helldunkelmalerei führen uns bereits in die Epoche des reinen Italianismus.
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HANS HOLBEIN D. J.: JUGENDWERKE
651
167. Hans Holbein d. J.: Bürgermeister Meyer von Basel und Frau, 1516. Basel, öffentliche
Kunstsammlung
Hans Holbein der Jüngere
hat sich unter den altdeutschen Malern zur größten Unabhängigkeit von allen historischen
und stilistischen Bedingnissen entwickelt. Namentlich hat er in seinen Bildnissen und Natur-
studien eine, wenn dies gestattet ist zu sagen, völlig zeitlose Sachlichkeit und Vollendung
erreicht. Somit steht sein Lebenswerk im ganzen für sich und abgesondert von den Schul-
zusammenhängen der oberdeutschen Malerschulen da. Die beste Zeit seines Mannesalters
hat er in England verbracht, am Königshofe in London. Das formenstrenge und sachliche
Wesen der englischen Nation mußte Holbeins Kunst weiter in der in ihr liegenden Richtung
auf Objektivität und Formenklarheit ausbilden.
Die Anfänge Holbeins wurzeln allerdings in der schwäbischen Malerei; der schwäbischen
Schule kann man ihn daher mit gewissem Recht in der Gesamtdarstellung anschließen. Sein
Vater, der ältere Hans Holbein, war bereits völlig mit dem Renaissancestil vertraut gewor-
den, als sein Sohn, geboren im Jahre 1497, in seine Lehre trat. Die frühesten, in den
Jahren 1514 und 1515 entstandenen Bilder des jungen Hans — z. B. Köpfe von Adam und
Eva und Madonna mit dem Kinde im Baseler Museum — haben fast jeden Rest von Gotik
abgestreift; vollends die Kreuztragung in der Karlsruher Galerie von 1515 ist ein Zeugnis
nahezu reiner Frührenaissance; die letztere von einem stark italienischen Schwung der
Zeichnung und einem Schmelz der Modellierung, der über des alten Holbeins Sebastiansaltar
hinausgeht. Zum Unterschied von dem beinahe um eine Generation älteren Dürer hat also
Holbein nicht in mühsamem Ringen sich aus spätgotischer Enge und Beschränktheit zur
freieren Form emporarbeiten müssen, sondern er konnte gleich eine fertige Erbschaft antreten.
Seine in den nächsten Jahren in Basel, wohin Holbein 1514—1515 übersiedelte, entstandenen
religiösen Gemälde — Abendmahl, Ölberg, Geißelung und Händewaschung — wirken teilweise
41*
6'^2
HANS HOLBEIN D. J.: JUGENDWERKE
geradezu akademisch
in ihrer glatten Ma-
lerei. Die Architek-
turformen und das
Helldunkel, das „Sfu-
mato" der schwärz-
lichen Schatten zei-
gen ihn vertraut mit
der italienischen Ma-
nier. Grünewalds Isen-
heimer Altar hat zwar
auch seinen maleri-
schen Sinn damals
beflügelt, aber der
klassische Grundzug
ist doch schon vor-
herrschend. Seine
Randzeichnungen zu
dem Handexemplar
von Erasmus Lob
der Narrheit und die
schlecht erhaltene
Malerei der Tisch-
platte für den Baseler
Hans Bär im Züricher
Landesmuseum —
Jagd- und Genrebil-
der — zeugen von der
großen Gestaltungs-
kraft des jugendlichen
Künstlers.
Imjahrel517ging
Holbein nach Luzern,
wo er das Haus des
Benedikt von Hertenstein mit Wandgemälden schmückte, von denen nur geringe Reste erhalten
sind. Von hier aus machte er einen kurzen Abstecher nach Oberitalien, wo die Ornamentik am
Dom in Como und die Malerei des Ferrari und Luini ihn auf der Bahn der Renaissance vor-
wärtsführten. Die nach der Rückkehr in Basel entstandenen Kirchenbilder — das Triptychon
mit der Passion in Basel mit nächtlichen Szenen und Fackellicht und das Abendmahl in der
Baseler Kunstsammlung, desgleichen die Flügel mit Anbetung der Hirten und der Könige in
der Universitätskapelle des Freiburger Münsters — tragen deutlich die Spuren dieser Studien.
In den Porträts dagegen, dem Bürgermeister Meyer und seiner Frau von 1516 in Basel
(Abb. 167) und dem Benedikt von Hertenstein von 1517, verrät sich sogleich der unbefan-
gene, selbständig beobachtende Geist. Wie Dürer so ist auch Holbein durch unablässige
Naturstudien fast mehr als durch fremde Vorbilder zu seinem Stil gelangt.
168. Hans Holbein d. J.
Des Künstlers Frau und Kinder. Basel, Öffentliche
Kunstsammlung
HANS HOLBEIN D. J.: MADONNA VON SOLOTHURN
653
1 69. Hans Holbein d. J. : Maria mit dem Kinde und die lil. Martin und Ursus, 1 522. Solothurn, Museum
654
HANS HOLBEIN D. J.: WERKE DER ZWANZIGER JAHRE
Zwei prachtvolle Denkmale seines
freigewordenen Geistes, zugleich die
schönsten oberdeutschen Kirchenbilder
wenige Jahre vor Ausbruch der Re-
formation sind die Madonna von Solo-
thurn 1522 (Abb. 169) und die Ma-
donna des Bürgermeisters Meyer von
1525 (Tafel XXXXVII). Beide in der
zentralen Anordnung der Figuren an
die Bilder der oberitalienischen Hei-
ligenversammlungen angelehnt. Aber
durch die Fülle des Charakters Werke
aus echtestem deutschen Empfinden.
Die liebliche Madonna im Museum
zu SolotHurn mit den rüstigen Ge-
stalten der hl. Martin und Ursus bildet
mit den hl. Georg und Ursula in der
Karlsruher Galerie zusammen ein
Triptychon.
Größer in der Fassung und inniger
im Ausdruck ist noch die Madonna
des Bürgermeisters Meyer in Darm-
stadt. Der Bürgermeister, der Haupt-
verfechter des alten Glaubens in Basel,
ist unter den Mantel der Gottesmutter
geflüchtet, Frauen und Kinder mit
Inbrunst ihrem Schutz anvertrauend.
Außer den gleichzeitigen vier Aposteln
Dürers ist eine solche Verbindung von
monumentaler Form und tiefer Menschlichkeit des Gehaltes keinem Werk der deutschen
Malerei gelungen. Nur wenige Jahre, und die Wärme des Gefühls ist der klassischen Form
erlegen. Dieser Epoche gehören auch das herrliche Profilbildnis des Humanisten Bonifazius
Amorbach von 1519 in Basel, und die Bildnisse des Erasmus von Rotterdam an; mit beiden
Männern lebte der Künstler in Freundschaft. Ihnen verdankt er wohl auch das meiste seiner
klassischen Bildung.
In den Jahren 1526—1528 weilte Holbein in London, wo er durch Empfehlungen
des Erasmus in die Familie des Thomas Morus eingeführt wurde. Das Bildnis dieser
Familie, eine große Malerei in Wasserfarben, ist zugrunde gegangen; die treffliche Kom-
positionsskizze dazu bewahrt das Baseler Museum. Damals malte Holbein in London die
Bildnisse des Thomas Morus (in London, 1527), des Erzbischofs Warham von Canterbury
(ebendort), sowie das Doppelbildnis des Godsalve mit seinem Sohn in der Dresdener Galerie.
Nach Basel zurückgekehrt, malte Holbein u. a. das herrliche Bildnis seiner Frau mit den
beiden Kindern (Abb. 168) — die Frau hatte er nach London nicht mitgenommen — eine
seiner tiefst empfundenen Schöpfungen, wiederum in der reichen Holbeinsammlung des Baseler
Museums; diese besitzt auch ein köstliches Mädchenbildnis der gleichen Zeit (Abb. 170).
170. Hans Holbein d. J.: Mädchenbildnis. Basel, Öffentliche
Kunstsammlung
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HANS HOLBEIN D. J.: DER ZWEITE LONDONER AUFENTHALT
655
Im Jahre 1531 kehrte der
Künstler ein zweites Mal, jetzt für
dauernd, nach London zurück.
Damit beginnt die Glanzzeit Hol-
beins als Porträtmaler. Zunächst
malte er eine Reihe von deutschen
Kaufleuten, Mitglieder des Stahl-
hofes : Georg Gisze 1532 (Berlin),
der Dargestellte an seinem Re-
chentisch im Kontor, ein Wunder-
werk in der Malerei des Stoff-
lichen, von Seide, Tuch, Holz-
getäfel, Glas und Metall und da-
bei doch von geschlossener Raum-
wirkung und Farbenhaltung; der
Kölner Wedigh in Wien und Ber-
lin; Dietrich Born von Köln
(Windspr), Dirk Tybis aus Duis-
burg von 1533. Die beiden Glanz-
stücke aus diesen Jahren sind der
Falkonier Heinrichs VIII., Robert
Chesemann (Tafel XXXXVIII),
im Haag und die Gesandten Jean
de Dinteville und Georges de Selva
(Abb. 172), eine der Perlen der
Londoner Nationalgalerie. Auch
hier ist die Wiedergabe des Bei-
werks bis ins kleinste hinein, ohne
die lebendige Wirkung der vor uns ^ ^^ ' "" "°^^'^° ^- J' = ^'' ^''^""'^ Southwell, 1 536. Florenz, Uffizien
stehenden stolzen Menschlichkeit zu stören, schier unbegreiflich. Diese in monumentaler
Ruhe en face dastehenden repräsentativen Gestalten gehören bereits in den Kreis höfischer
Porträtmalerei der Renaissance, die von den Höfen von Florenz und Paris (Clouet) aus im
weiteren Gang der Dinge eine allgemein europäische Form wurde. Anzufügen sind noch die
Bildnisse des Sir Richard Southwall von 1536 in den Uffizien und des Sieur de Morette
in Dresden. Seit dem Jahre 1536 im Dienst König Heinrichs VIII. malte Holbein die
Königin Jane Seymour (in Wien), den König selbst im Halbprofil in Althorp und ganz von
vorn gesehen 1540 (in Rom), auch die ganze Figur in einem untergegangenen, nur in Kopien
überlieferten Wandbilde, die Herzogin Anna von Cleve von 1539 im Louvre (von vorn
gesehen), die ganze Figur der Prinzessin Christine von Dänemark, auch dieses Bild eine
Perle der Nationalgalerie in London 1538, die Königin Katharina Howard 1540, den Prinzen
Edward und andere Mitglieder des englischen Hofes. Ebenbürtig beinahe schließen sich diese
fürstlichen Gestalten den Figuren des englischen Königshauses in Shakespeares Königsdramen
an, wenn man überhaupt das stumme Gebilde der Malerhand mit dem unsere Seele viel
mächtiger ergreifenden sprechenden Geschöpf des Dichters vergleichen darf. Die Reihe von
Meisterwerken der letzten Jahre Holbeins sei durch folgende Porträts beschlossen: Enface-
656
HOLBEINS SPÄTERE BILDNISSE
172. Hans Holbein d. J.
Die Gesandten Jean de Dinteville und Georges de Selva. London,
Nationalgalerie
bild eines jungen Mannes am Schreibtisch in Wien (1541), der bärtige Mann in Berlin 1541,
der bärtige Mann mit dem Falken im Haag 1542, der Musiker in Bulstrode Park, das
Profilbildnis des Simon George of Quocote im Städelschen Institut in Frankfurt und das
Brustbild eines 54jährigen Mannes in Berlin.
Meisterhaft sind Holbeins Bildnisse in der technischen Durchführung. Der Farben-
auftrag auf die Holztafel ist gleichmäßig, dünnflüssig, klar, sicher und von einer emailartigen
Glätte. Die Fleischtöne, weißlich und blaßrötlich, sind mit zarten graublauen Schatten nur
leicht modelliert, perlmutterartig schimmernd. Holbein gibt den Kopf gerne von vorn im
vollen Licht. Die Formbezeichnung, ohne starke Modellierung, vermag alleine schon eine
genügende Vorstellung von der eigentümlichen Plastik des Schädelbaues zu bieten. Ganz
anders als bei Dürer, der bis ans Ende seine ins Halbprofil gerückten Köpfe durch schroffe
Gegensätze von Licht und Schatten herausholen muß. Holbeins Bildnisse sind insofern
dekorativer als die Dürers, mehr in der Art der Bildnisse Strigels, Ambergers und Cranachs.
HOLBEINS BILDNISSE UND BILDNISZEICHNUNGEN 657
Als Maler der Hofgesellschaft 'hoina&EarJ dl^ß^urry
mußte er diese gleichmäßige
Haltung noch steigern. Er
setzt die Köpfe oft auf einheit-
lichen grünen oder stahlblauen
Grund ; das dunkle, schwarze,
bläulich oder bräunlich schim-
mernde Seidengewand weiß er
in seinem weichen Glanz wun-
derbar wiederzugeben; klare
Inschriften in goldenen Anti-
quabuchstaben vermehren den
strengen monumentalen Cha-
rakter. Kühl wie seine Farben
ist auch die geistige Stimmung,
in die er seine Menschen ver-
setzt. Er scheint nur die sicht-
baren Züge, das sachlich Greif-
bare wiederzugeben. Freier von
aller Pose hat kein Porträt-
maler seine Modelle geschil-
dert. Ständig beobachtend,
ohne viel nach dem tieferen
Sinn der Erscheinung zu fra-
gen, saß der Meister vor ihnen;
schweigend, mit einem uner-
hörten Gleichmaß und seltener
Ruhe der Seele geht er ihren
Linien nach. Eine stumme
Größe liegt auf diesen Gesichtern. Ihre Seele verschließen sie uns. Namentlich seine Frauen-
bildnisse verraten nichts von der Anmut des Geistes und der Zartheit der Empfindung, die
ihre Modelle beseelt hat.
Neben dem Hof waren Geschäftsleute und Staatsmänner seine Hauptbesteller. Menschen,
die nach außen hin ein stets gleichgültig ruhiges Gesicht zur Schau tragen müssen. Holbein
kannte keine Probleme. Er war eines der Genies, die in ihren ersten Werken fertig dastehen
und bei denen eine Entwicklung nur in sehr beschränktem Maße wahrzunehmen ist. Ein
Fortschreiten zu malerischer Breite und Größe hat eigentlich kaum stattgefunden, auch die
letzten Bildnisse sind klar und fest in der Form, das Zeichnerische geht hier noch bei dem
Haar, den Augen, dem Pelzwerk ins einzelne hinein — man vergleiche im Gegensatz dazu
die gleichzeitigen Niederländer, z. B. Scoreel oder die Kölner wie Barthel Bruyn, von Tizian
und anderen Oberitalienern ganz zu schweigen. Noch frischer und unmittelbarer kommt
Holbeins scharfes Auge in den Porträtzeichnungen zur Geltung. Sie sind meist in wenigen
Kohlezügen mit Farbstift oder Wasserfarben leicht getönt vor dem Leben — hier kann man
wirklich sagen: hingeschrieben. Da ist auch den Frauenköpfen vieles von dem zarteren
Leben gewahrt (z. B. Elisabeth Parker in Windsor. Abb. 173, 174). Das Museum in Basel
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1 73. Hans Holbein d. J. : Earl of Surrey. Farbige Kreidezeichnung.
Windsor
658
HOLBEINS WANDGEMÄLDE UND RISSE FÜR GLASMALEREI
und das kgl. Schloß in Windsor be-
sitzen die reichsten Bestände von Hol-
beinschen Porträtzeichnungen ; sie
stehen unter allen Schöpfungen der
deutschen Kunst mit in der vordersten
Reihe. Holbein starb 1543 im Alter
von 46 Jahren in London.
Neben der Porträtmalerei, der Holbein
seinen Weltruf verdankt, ist seine Tätigkeit
auf dem Gebiete der Wandmalerei, der Buch-
illustration, der Glasgemäldevisierung sowie
der kunstgewerblichen Zeichnung nicht zu
vergessen. Auch auf diesen Gebieten steht
er unter den deutschen Meistern der eigent-
lichen Renaissance als erster da.
Die Mehrzahl seiner Wandgemälde
entstand in der Baseler Zeit. Im Jahre 1517
bemalte er, wie erwähnt, das Hertensteinhaus
in Luzern ; doch hat sich davon nur einiges
in Kopien oder eigenhändigen Entwürfen
in Basel erhalten. Die Außenseite wurde
mit Darstellungen des römischen Helden-
sinnes, darunter Mucius Scaevola, Lucretia
und Marcus Curtius geschmückt ; im Innern
erhielten fünf Gemächer Familien-Geschich-
ten und Jagdbilder. Um 1 520 zierte Holbein
die Fassade des Hauses zum Tanz in Basel;
der altertümlich unregelmäßig mit Spitzbo-
genfenstern durchbrochenen Front warf er
ein architektonisches Gewand über. Ein Ge-
rüst von Säulen, Pilastern, Galerien und Bal-
konen, perspektivisch dargestellt, die Ge-
wölbe in Untersicht und mit festlicher Ge-
sellschaft erfüllt; der Fries der tanzenden
Bauern dazu ist eine seiner reizendsten Erfindungen. Die Figur des aus der Wand heraussprengenden Horatius
Codes, vom Gesimse teilweise überschnitten, weist auf das Vorbild der oberitalienischen Perspektiven hin und
leitet eine Reihe illusionistischer Kunststücke ein, deren berühmtestes Tobias Stimmers Reiter am Hause zum
Ritter in Schaff hausen war. In den Jahren 1521—1522 schmückte Holbein den Rathaussaal in Basel mit Bei-
spielen antiken Gerechtigkeitssinnes: König Sapor und Valerian, Tod des Charondas, Blendung des Zaleukos;
Curius Dentatus weist die Gesandten der Samniter zurück. Die Durchführung der räumlichen Wirkung,
meist mit Hilfe italienischer Architekturglieder, erscheint in diesen Kompositionen, da es sich doch um
Wandgemälde handelt, häufig zu gewaltsam. Während des zweiten Baseler Aufenthaltes 1530 traten zu den
vorgenannten Wandgemälden hinzu: König Rehabeam droht den Ältesten, Daniel verflucht König Saul. Den
Forderungen der Wand wird der Meister in den späteren Arbeiten mehr gerecht, indem er die Szenen
'frieshaft komponiert. Für den Festsaal des Londoner Stahlhofes malte er die Triumphzüge des Reichtums
und der Armut; auch eine Zeichnung des Berliner Kabinetts stellt einen Entwurf für den Stahlhof dar.
Das Wandgemälde des Privy Chamber im Schloß Whitehall, Heinrich VII. und Elisabeth von York, Hein-
rich VIII. und |ane Seymour — zu dem sich der Karton der linken Hälfte im Besitz des Herzogs von
Devonshire erhalten hat — schließt sich in der monumentalen Haltung den schon genannten Ganzfiguren-
bildern an. Eine ungemeine Fruchtbarkeit entwickelte Holbein während seiner Baseler Zeit als Zeichner
von Glasgemäldeentwürfen; darunter sind einige seiner großartigsten Schöpfungen; auch sie sind fast
sämtlich in der Baseler Sammlung. Zunächst eine Reihe prächtiger Entwürfe in sorgfältiger Tuschmalerei
für kleine Kirchenscheiben: die Madonna und weibliche Heilige in schwerfallenden Gewändern mit reicher
174. Hans Holbem d. J.: Bildnis der M. Souch. Kreidezeich-
nung. Windsor
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ENTWÜRFE FÜR GEFÄSSE. AMBROSIUS HOLBEIN
659
Frührenaissanceeinfassung, die Passion, hervorragend in der
Komposition und der Erzählung unter Beschränkung auf das
Wesentlichste — lehrreich für den monumentalen Qeist der
Renaissance im Vergleich mit Dürers Passionszyklen — ; es
folgen eine Anzahl schwungvoller Wappenscheiben mit Lands-
knechten in Federhüten und geschlitzten Wämsern oder Fabel-
tieren als Wappenhalter. Die Renaissanceumrahmung und
Raumvertiefung wird durch Holbeins Vorbild seit den dreißiger
Jahren in der Schweizer Wappenscheibe allgemein verbreitet.
Daß die geschlossene, kraftvoll gedrängte Fassung der spät-
gotischen Schweizer Glasmalerei Urwüchsigeres und Stilge-
mäßeres in ihren Wappenscheiben geschaffen hat, ist aber nicht
zu leugnen. Mit Holbein beginnt die oben berührte fruchtbare
Blütezeit der Schweizer Renaissancekabinpttscheibe, die in den
Züricher Glasmalern Bluntschli und Carl von Egeri ihre besten
Vertreter hat.
Holbein lieferte ferner eine nicht geringe Anzahl von
Entwürfen für kunstgewerbliche Arbeiten anderer Art, so
Becher und Pokale für Goldschmiede, von wundervoll klaren
und doch schwellenden Umrissen, Entwürfe für Schmuck, für
Dolchscheiden usw., mit köstlichen figürlichen Darstellungen
oder feinen Akanthus- und Arabeskenornamenten verziert.
Neben der lombardischen Ornamentik hat in England die
französisch-flandrische Einfluß auf ihn gewonnen, was z. B.
der mit dorisch-jonischen Doppelsäulen und Hermen versehene,
mit Rankenwerk über und über verzierte Kaminentwurf für
Heinrich VHI. beweist. Den prächtigen Riß für eine Uhr erhielt
der englische König nach des Künstlers Tode zum Geschenk.
Als Arbeiten für den Holzschnitt haben Holbeins Totentanz, das Totentanzalphabet und die Holzschnitte
zum Alten Testament den größten Ruhm erlangt. Auch in diesen kleinen Bildern ist die Fähigkeit Holbeins,
mit den wenigsten Strichen den Gehalt des Gegenstandes zu erschöpfen, zu bewundern. Einige Buchtitel
für den Holzschnitt zeichnete er im Auftrag von Baseler Verlegern. Von seinen Naturstudien heben wir
das Segelschiff, das Schaf und die Fledermaus hervor. Große Verdienste um die Würdigung des Lebens-
werkes Hans Holbeins hat sich in letzter Zeit Paul Ganz in Basel erworben. Von Holbeins älterem Bruder
Ambrosius, der mit ihm zugleich um 1515 nach Basel kam, ist in Abb. 175 eines seiner seltenen,
durch klare leuchtende Färbung ausgezeichneten Bildnisse wiedergeben. Sie sind meist in der Baseler
Sammlung.
175. Ambrosius Holbein : Bildnis des Malers
Hans Herbster, 1516. Basel, öffentliche
Kunstsammlung
660
DIE DONAUMEISTER
i
176. Albrecht Altdorfer: Geburt Christi. Berlin, Kaiser- Friedrich-Museum
Altdorfer und die Donauschule.
Die bayerischen Herzogtümer, die Landschaften an der Donau und ihren Nebenflüssen
Isar, Inn und Salzach, entwickelten in dem ersten Drittel des 16. Jhhs. eine besondere, in
sich geschlossene Malweise, die aus bodenständigen Kräften entsprungen, in ihrem Grund-
gefühl der oberrheinischen Malerei der Zeit gleicht. Wie diese, so ist auch die bayerische
Malerei von einem urwüchsigen, malerisch dekorativen Empfinden beseelt, in dem die Triebe
der heimischen Spätgotik nachwirkend lebendig sind, während das klassische, auf klare Form
und Plastik gerichtete Streben der Renaissance demgegenüber viel langsamer und später
als in Nürnberg und Augsburg aufkommen kann. Die Donaustädte Regensburg, Ingolstadt
GRUNDZOGE DER DONAUSCHULE
661
und Passau sind Sitze von Meistern
dieser Stilricljtung gewesen. Die baye-
rischen Herzogssitze München und
Landshut treten hinzu; nur ist hier
frühzeitiger durch die Herzöge selbst
dem klassischen italienischen Ge-
schmack Eingang verschafft worden.
Albrecht Altdorfer in Re-
gensburg und Wolf Huber in Pas-
sau sind die Häupter dieser Künstler-
gruppe, der weiter angehören Michael
Ostendorfer, Hans Wertinger
und Georg Leinberger, Ludwig
Refinger, Melchior Feselen und
Hans und Wolfgang Mielich.
Über die bayerischen Grenzen nach
Salzburg, Tirol und Österreich dehnte
sich das Wirkungsgebiet dieses „Do-
naustiles" aus; der oben genannte
Tiroler Marx Reichlich weist ver-
wandte Züge auf. In der Holz-
schnitzerei Oberbayerns, so in den
Schnitzereien des Landshuter Bild-
hauers Hans Leinberger, betätigt sich
ein ganz ähnliches Nachleben des
malerisch -dekorativen spätgotischen
Gefühls. Krause Linien, strichelnde
hüpfende Lichter, malerische Land-
schaftsgründe und Wolkenbildungen,
ein besonderes Gefallen an dichten, ins einzelne durchgeführten Laubmassen sind allgemeine
Züge der Bilder und graphischen Blätter dieser Meister. Trotz der Nähe zu Oberitalien wird
die Renaissanceornamentik in den Donaulandschaften länger als sonst in Oberdeutschland mit
spätgotischen Gliederungen durchsetzt, mit ihnen zu wunderlich-phantastischen Bildungen ver-
mischt, die in den Architekturen der Bilder Altdorfers, Hubers usw., ebenso in einzelnen Bauten
Regensburgs, Freisings und Landshuts auffallen. Wie bei den Schweizern empfindet man
auch bei den Donaumeistern das urwüchsig Deutsche unmittelbar. Nicht nur die heimischen
Landschaftshintergründe geben Altdorfers und Hubers Arbeiten dieses Gepräge, überhaupt die
trauliche innige Stimmung, etwas Verlorenes und Unfestes in der Komposition, die lockere lose
Form, die Unterordnung der Figuren unter das Ganze, die Kleinheit der Figuren im Verhältnis
zu Bäumen, Bauten und zur Luft. Selbst die heiligen Vorgänge werden oft zu reinen Land-
schaftsbildern. Das beschränkte Format der meisten Bilder und eine gewisse, an die feine
Pinselzeichnung der Miniaturmalerei anschließende strichelnde Malweise verstärken den
Eindruck des Kleinen, Zierlichen und Innigen. Licht, Luft und Landschaft malen diese Meister
mit immer neuer Entdeckerfreude. Ganz besonders groß ist die Zahl von Zeichnungen, die
vor der Natur entstanden. Hubers Federskizzen sind von einem fast modern anmutenden
177. Albrecht Altdorfer: Landschaft. München, Pinakothek
662
DONAUSCHULE: LANDSCHAFT
178. Albrecht Altdorfer: Alexanderschlacht, 1529. Ausschnitt, Oberteil. München, Pinakothek
Gefühl belebt. Den tausendfach wechselnden Umrissen von Laub- und Nadelbäumen, von
Berg- und Hügelketten, von Bächen und Wasserfällen, Wegen und Zäunen folgt die unruhig
rastlose Hand des Meisters, alle Formen einem ornamentalen Zug unterwerfend. Das freie
Raumgefühl kennzeichnet den Meister des 16. Jhh.
Die Figurenzeichnung der Donaumeister ist nur im Zusammenhang mit dem dekorativen
Grundzug ihres Wesens zu betrachten. Schwankend und weich, oft knochenlos sind die
Figürchen, die Körper unter faltenreichen Gewändern versteckt. Der Glanz der Farben,
vornehmlich das gelblichgrüne Laub, der tiefblaue, von weißen und gelben Lichtern oft zauber-
haft erhellte Himmel machen natürlich erst die ganze Schönheit aus.
DIE FROHRENAISSANCE IN BAYERN
663
179. Wolf Huber: Flucht nach Ägypten, um 1520. Berlin, Lipperheidesche Kostüm-
bibliothek
Doch im Verlaufe der zwanziger Jahre tritt auch in den Donaulandschaften, vorzüglich
durch den Einfluß Augsburgs, durch Burgkmair wie es scheint, eine Umwandlung zum
Klassisch- Strengen ein. Altdorfers Bilder der späteren Zeit, z. B. die Schlacht bei Arbela,
den Sieg Alexanders über Darius in Tausenden von Figuren darstellend, von 1529, in der
Münchner Pinakothek, sowie seine späteren, an die Nürnberger Kleinmeister erinnernden
Stiche nach 1520, ferner Wolf Hubers Kreuzesallegorie in der Wiener Galerie leiten diese Wendung
ein; die Schlachtenbilder aus der römischen Geschichte, die Melchior Feselen (1529 und 1533)
und vollends Ludwig Refinger 1540 für Herzog Wilhelm IV. von Bayern malten, bekunden
den vollzogenen Umschwung zum klarräumigen und plastischen Stil. Freilich behauptet
sich das malerisch-farbenbunte und lichtfrohe Element der bayerischen Schule auch jetzt noch.
In den Bildnissen der Donauschule, vor allem die Herzöge Bayerns und geistlichen Landes-
fürsten darstellend, zeigen die Tracht, die Ornamentik und die weite Landschaft des Hinter-
grundes frühzeitig eine Neigung zur klassischen Auffassung. Feselen und Wertinger sind
die Hauptporträtisten der Gruppe.
Die Bildnisse Wolfgang und Hans Mielichs und Hans Schöpfers in München setzen
unter Einwirkung Barthel Behams aus Nürnberg den klassischen Stil völlig durch. Die Werk-
\'
664
ALBRECHT ALTDORFER
statt der Breu in Augsburg wurde nun
zu Wand- und Glasmalereien in den
bayerischen Herzogsschlössern in Lands-
hut und Neuburg herangezogen. Der
altbajuvarische Kunstgeist, der in den
Donaumeistern aufgeflackert war, ist um
1530—1540 erloschen.
Albrecht Altdorf er, geboren um 1484,
erwirbt im Jahre 1505 das ' Bürgerrecht in
Regensburg und wirkte hier bis 1538, dem Jahre
seines Todes. Als Mitglied des Rates und
städtischer Baumeister nahm er an den Ange-
legenheiten der Stadt Anteil, so an der Aus-
treibung der Juden und der Aufrichtung der
I Wallfahrtskirche zur Schönen Maria an Stelle
der zerstörten Synagoge. Seine Bilder, vor-
nehmlich die der Frühzeit, sind von kleinerem
Format ; der Zusammenhang seiner Malerei mit
der Kunst des Regensburger Buchmalers Furt-
meyr ist wahrscheinlich. Die früheren Werke
— um 1507—1518 — sind in einem gelblichen
bläßlichen Ton gehalten ; später wird Altdorfer
bunter, härter und plastischer. Ein Lieblings-
thema ist die hl. Familie : Geburt Christi in einer
Ruine (Berlin; Abb. 176), Flucht nach Ägypten
1510, ebendort, Geburt Christi in Wien, Geburt
Mariens mit dem Engelkranz in einer gotischen
Kirche in Augsburg. Nächtlich verdüsterter
Himmel, Ruinengebäude von ungewiß krausen
Formen, geheimnisvoller Lichtschein erzeugen
zuweilen eine wunderbar weihnächtliche Stim-
mung. Auch den Passionsszenen gibt der Künst-
ler durch freie Komposition, durch Landschaft und Beleuchtung neuen Ausdruck: man betrachte die einsam
über einem Hügel emporragenden drei Kreuze mit den trauernd fortgehenden Frauen (Berlin), die von Wurzel-
und Flechtwerk umsponnene Felsengrotte mit der trauernden Magdalena auf der Rückseite des Münchener
Madonnenbildes, dessen Vorderseite die von musizierenden Engeln umgebene Madonna in farbigen Licht-
kreisen über einer Landschaft schwebend vorstellt. Das vollendetste an deutscher Landschaftsmalerei der
Zeit bieten die Hintergründe der Legende des hl. Quirin um 1520, die in Nürnberg, Siena und Augsburg
zerstreut ist. Schilf- und weidenumsäumte Flußufer, besonnte Berge mit weißschimmernden Burghäusern
im Hintergrunde, weiße Wölkchen am blauen Himmel schwebend, das Ganze die lachende Heiterkeit der
Donaulandschaft spiegelnd. Der hl. Georg und die Landschaft in der Münchner Pinakothek atmen deutschen
Waldesduft (Abb. 177). Eine Reise durch das Donautal im Jahre 1511 hat das Landschaftsgefühl des
Meisters mächtig erweckt. Mehrere Zeichnungen von Donaulandschaften und Baumstudien geben davon
Zeugnis. Der krausbelebte Strich herrscht in den Zeichnungen wie in den Holzschnitten der Zeit. Weißgehöhte
Zeichnungen auf farbigem Papier sind häufig. Das Figürliche ist mit weichen zügigen Strichen leicht
ornamentalisiert gegeben. Christophorus, wilder Mann, Liebespaar im Ährenfelde, Landsknecht 1512 u. a.
Die gleichzeitigen Holzschnitte sind ebenfalls durch strichelnde Schraffur, lockeren Strich, durch Ruinen,
dichte Laubmassen, Ast-, Moos- und Flechtwerk gekennzeichnet. St. Georg im Kampf mit dem Drachen, Paris-
urteil, Enthauptung des Täufers 1512, Liebespaar usw., auch einzelnes von Dürers Ehrenpforte für Kaiser
Max 1515. Im Kupferstich ist die Lichtbehandlung im malerischen Sinne durchgebildet. Madonna mit der
Sternenkrone 1504, Fortuna 1511, Landsknechte usw. Doch zeigt sich in dieser Gattung der Renaissanceeinfluß
am frühesten; italienische Niellen dienen als Vorlagen bei mythologischen und klassischen Kompositionen.
180. Wolf Huber: Federzeichnung. Dresden, Kupferstich-
kabinett
ALTDORFER, WOLF HUBER, MICHAEL OSTENDORFER
665
Gegen Ende der zwanziger Jahre
gibt Altdorfer der klassischen Zeitströ-
mung stärker nach. Der Hochaltar von
St. Florian 1518, die Quirinuslegende, Su-
sanna im Bade mit phantastischen Renais-
sansegebäuden in München, die Schlacht
bei Arbela von 1529 ebendort und eine
Allegorie der Hoffart in Berlin seien als
Tafelbilder der Epoche genannt (Abb. 178).
Unter den Holzschnitten ragen die hl. Fa-
milie neben dem Brunnen, und die schöne
Madonna, mit mehreren Platten gedruckt,
durch Klarheit der Striche hervor. Am
ausgeprägtesten erscheint der klassische
Stil in den späteren Stichen, die kleine
antike, mythologische und allegorische Ge-
stalten und Vorgänge, Ornamentfüllungen
und vorzüglich schöneGoldschmiedegef äße,
Buckelbecher und -pokale sowie Kapitelle
darstellen ; sie sind den Stichen der Behams
und des Pencz verwandt.
Wolf Huber, geboren in Feldkirch
in Voralberg um 1490, von 1510—1545
in Passau tätig, seit 1517 als bischöf-
licher Hofmaler, wurde von Altdorfer an-
geregt, wie seine schon erwähnten Land-
schaftszeichnungen und einige Bilder, z. B.
der Abschied Christi von den Frauen aus
der Sammlung Kaufmann und die Flucht
nach Ägypten in der Lipperheide-Samm-
lung in Berlin dartun (Abb. 179). Da-
neben tritt in seinen Bildern stärker der
Einfluß der Tiroler Schule, der Richtung
des Pacher in dem plastisch-räumlichen
Zuge hervor. Seine Reisen führten ihn,
wie die Skizzen beweisen, tief in das österreichische Alpenvorland hinein
181,
Wolf Huber: Federzeichnung. Göttingen, Kupferstich-
kabinett
(Zeichnungen vom Mondsee,
Traunkirchen mit dem Traunstein 1519, Donaustrudel bei Grein 1531 usw., Abb. 180, 181.) Die späteren
Werke Hubers in der Wiener Galerie, die Kreuzaufrichtung und die Kreuzesallegorie sind bereits stark von
dem italienisierenden Stil durchsetzt, der um 1530 das Gesicht der Donaumalerei änderte. Die energischen
malerischen Kräfte in Huber leben sich hier zwar noch in einer fleckig-weichlichen, fast barocken Helldunkel-
modellierung aus. Dabei wird aber, wie auch in seinen seltenen Holzschnitten, deutlich, daß die malerische
Richtung der Donaukünstler ähnlich wie die der Schweizer im Dekorativen verlaufen mußte; bei Huber ist
sie schließlich zur Manier ausgeartet. Huber starb im Jahre 1553.
Michael Ostendorfer, von 1519 bis 1559 in Regensburg tätig, ist ein unmittelbarer Schüler Alt-
dorfers. Er sucht dessen malerische Lichtbehandlung nachzuahmen, ohne sich zu einem eigenen Stil erheben
zu können. Arbeiten Ostendorfers, meist ^ signiert, befinden sich in den Galerien von München (Gott-
vater in der Glorie, Schweißtuch der Veronika) und Schleißheim (Bildnis des Herzogs Albrechts V. von
Bayern) und in der Sammlung des Historischen Vereins in Regensburg. Hier wird namentlich das Haupt-
werk seiner letzten Lebensjahre bewahrt, der Hochaltar aus der Pfarrkirche in Regensburg (1553—1555),
die Aussendung der Apostel im Mittelbilde und Szenen aus der Geschichte der Sakramente und der Heils-
geschichte auf den Flügeln vorstellend. Die flackernden Lichter und fleckigen Schatteö, das Pathos und
die weichliche Formengebung führen stärker noch als Hubers spätere Bilder die Auflösung des Donaustils
in einen haltlosen barocken Manierismus vor. Auch in den Holzschnitten nach Ostendorfers Zeichnungen
(z. B. der figurenreiche Bittgang zur Abwendung der Pest) herrscht die Richtung Altdorfers. Das von
Burger, Schmitz, Beth, Deutsche Malerei.
42
666
OSTENDORFER, HANS WERTINGER
182. Michael Ostendorfer: Turnier aus dem Turnierbuch Herzogs Wilhelm von Bayern. München,
Staatsbibliothek
Ostendorfer mit Turnierdarstellungen geschmückte Turnierbuch des Herzogs Wilhelm von Bayern in der
Münchner Staatsbibliothek mag als ein schönes Beispiel der in der bayerischen Renaissance besonders^^be-
liebten Gattung der Miniaturmalerei in Wasserfarben angeführt werden (Abb. 182).
Hans Wertinge r, genannt Schwabmaler, war von 1491 bis 1533 als Hofmaler in Landshut tätig.
In erster Linie hat er Porträts von den Herzögen und geistlichen Fürsten der bayerischen Lande gemalt,
so Ludwig X. von Landshut (1516), die Bildnisse der Pfalzgrafen, den Administrator von Regensburg,
Johann HL, und den von Passau, Ernst von Bayern 1518, Herzog Wilhelm IV. und seine Gemahlin Maria
Jakoba von 1526, den Fürstbischof Philipp von Freising 1524 und andere Potentaten, die in der Pinakothek,
im Nationalmuseum, in den Galerien von Schleißheim und Burghausen bewahrt werden. Die Dargestellten
sind meist in Dreiviertelwendung mit aufgestützten Armen vor weiter Landschaft abgebildet; vergoldete
183. Melchior Feselen: Belagerung Roms, 1529. München, Pinakothek
H. WERTINGER, M. FESELEN, L. REFINGER, HANS MIELICH
667
Renaissancefestons zieren den oberen Rahmen. EinTrip-
iychon von Wertingers Hand aus dem Jahre 1526 birgt
das Ferdinandeum in Innsbrucic. Eigentümlicher kommt
sein dekorativer, dem Altdorfer verwandter Stil in
semen Glasgemälden zur Geltung, die das Beste
der oberbayerischen Glasmalerei dieser Zeit darstellen.
Figürliche Kompositionen und Bildnisse seiner Werk-
statt besitzen die Kirchen in St. Koloman bei Tengling
(Bezirksamt Laufen) mit dem Stifter Pfäffinger, Erb-
marschall von Niederbayern 1503, die St. Annakirche
in Neu-Ötting mit Degenhart Pfäffinger um 1510, das
Berliner Kunstgewerbemuseum vier Scheiben aus St. An-
dreas in Freising von 1515 (Abb. 184) und das Natio-
nalmuseum in München einen Zyklus aus der Kirche
zu Minning von 1524. In Landshut wirkte bis 1520
auch Georg Leinberge r, oder Lemberger, der seit
1 522 in Leipzig lebte. Zwei Flügel von 1 520 mit Hei-
ligen in der Münchner Pinakothek sind von seiner
Hand, im Leipziger Museum eine figurenreiche Kreu-
zigung, die noch ganz die Donauweise zeigt.
' . Melchior Feselen arbeitete in Ingolstadt
nachweisbar von 1522—1533. Er ging von der Kunst
Schäufeleins aus, geriet aber bald unter den Einfluß
der Altdorferschen Richtung. Mit Altdorfer und Osten-
dorfer wandte auch er sich um 1530 dem Klassizis-
mus zu, ohne doch das malerische Grundgefühl ebenso
wie die beiden andern völlig zu verleugnen. Haupt-
werke, sämtlich bezeichnet „MF" und datiert: Anbe-
tung der hl. drei Könige 1522 Germanisches Museum,
Himmelfahrt der Maria Magdalena 1523 im Histori-
schen Verein in Regensburg, Geburt Christi 1524,
Katharinenberg bei Ingolstadt; Anbetung der Könige
1531 Nürnberg, und die beiden Bilder aus der Histo-
rienfolge für Wilhelm IV. von Bayern in der Münchner
Pinakothek: Belagerung Roms durch Porsenna 1529
(Abb. 183) und Alesias durch Caesar 1533. Ihm werden
auch eine Reihe von Bildnissen zugeschrieben, wie das Porträt des Hans Schönitz mit der Landschaft von
Passau 1533. In Neuburg beteiligte er sich an den Wandgemälden im Dienste des Pfalzgrafen.
Ludwig Refinger, in München und Landshut im Dienst des herzoglichen Hofes um 1540 tätig,
steht schon ganz auf dem Boden des Klassizismus in der Art des Barthel Beham ; von den Schlachtenbildern
für Wilhelm IV. rühren drei von seiner Hand her, davon zwei in Stockholm von 1538 und der Opfertod
des Marcus Curtius von 1540 in der Münchner Pinakothek. Refinger war ausgebildet bei Wolfgang Mielich,
dann bei Barthel Beham, dessen Witwe er heiratete; er starb 1548 oder 1549.
Hans Mielich, oder Muelich, in München 1516 geboren und 1573 gestorben, Schüler seines 1542
verstorbenen Vaters Wolfgang Mielich, schließt sich zunächst der Donauschule, dem Altdorfer und Ostendorf er
an. Namentlich in seinen Miniaturen, unter denen die zu den Psalmen Orlando di Lassos in der Münchner
Staatsbibliothek hervorragen, doch auch in den Tafelbildern, wie der Kreuzigung im Prado von 1539. Um
1540 gerät er in den Bann der Italiener, wie es scheint durch eine Reise nach Italien, wo er Michelangelos
Jüngstes Gericht kopierte, das er für eine Votivtafel des Oswald von Eck im Nationalmuseum verwendet. Der
Hauptaltar der Frauenkirche in Ingolstadt mit der Verherrlichung Maria im Mittelbild und szenenreichen
Flügelmalereien ist ein beredtes Zeugnis des Akademismus. Mielich malte hauptsächlich Bildnisse vom
bayerischen Hof und Münchner Bürger. Beispiele bieten die Pinakothek: Patrizier Liegsalz 1540, Frauen-
bildnis 1 542 ; das Nationalmuseum : junge Frau mit Kind 1 552, Totenbildnis Wilhelms IV. 1 550 ; die Galerien
in Schleißheim und Wien.
184. Hans Wertinger von Landshut: Bischof Philipp
von Freising. Glasgemälde, 1515. Berlin, Kunst-
gewerbemuseum
42*
668
LUCAS CRANACH D. Ä.
185. Lucas Cranach d. Ä.: Martyrium der hl. Katharina, 1506. Dresden, Gemäldegalerie
Lucas Cranach,
den wir als letzten der deutschen Frührenaissancemaler betrachten, hat neben Dürer und
Holbein den größten Ruhm erlangt. Sein Ruf hat, wie der Dürers und Holbeins, die
nachfolgenden Jahrhunderte überdauert — sogar unter den steingehauenen Malerköpfen an
Friedrichs des Großen Bildergalerie in Sanssouci, die um die Mitte des 18. Jhhs., also im
Zeitpunkt der größten Geringschätzung der „altfränkischen, gotischen" Malerei erbaut wurde,
erscheint unser Meister unter den Heroen der Malerei von Apelles bis Rubens. Auch im
Auslande ist Cranach außer Dürer und Holbein der geschätzteste Name. Die ungemeine
Fruchtbarkeit des Meisters, aus dessen Werkstatt sicher mehr Bilder als aus jeder anderen
Deutschlands hervorgegangen, seine Freundschaft mit Luther und den sächsischen Kurfürsten,
seine wichtige Stellung in den Reformationskämpfen als Bürgermeister Wittenbergs und künst-
lerischer Dolmetsch der lutherischen Ideen haben seine menschliche Persönlichkeit geradezu
tiefer als selbst die der beiden großen Zeitgenossen dem Bewußtsein der Welt eingeprägt.
Als Charakter steht die ehrwürdige Gestalt Lucas Cranachs fest umrissen vor den Augen
seines Volkes, klarer als irgend ein anderer zeitgenössischer Künstler. Aus Luthers Tisch-
LUCAS CRANACH ALS MENSCH
669
reden lernen wir den treff-
lichen Bürger und Fami-
lienvater kennen. Leid und
Freud teilen die nachbar-
lich wohnenden und durch
Gevatterschaft verknüpften
großen Männer miteinan-
der. Der beim Tod seines
Sohnes Hans Lucas kum-
mervoll gebeugte Vater
wird durch Luthers Trost
aufgerichtet. Mit seinen
Fürsten Friedrich dem
Weisen, Johann dem Be-
ständigen und Johann
Friedrich dem Großmü-
tigen ist ihr Hofmaler
freundschaftlich verbun-
den. Als Kaiser Karl V. im
Schmalkaldischen Kriege
vor Wittenberg zieht, begibt
sich der alte Cranach in
des Kaisers Lager, um für
seinen Herrn Johann Fried-
rich beim Kaiser, den er
vor 40 Jahren in Mecheln
porträtiert, Fürbitte zu
leisten. DergefangeneKur-
fürst ließ im Jahre 1550
den Meister nach Augs-
burg nachkommen, wo er
die Gefangenschaft seines
Herrn teilte. Auch während
dieser Zeit war Cranach unablässig tätig, den Kurfürsten, den Kaiser und selbst den Tizian
porträtierend. Zwei Jahre später kehrten beide zurück, und es ist ein rührendes Bild
deutscher Fürsten- und Dienertreue, das uns Ranke entwirft: die beiden greisen Freunde
im Wagen nebeneinander durch das frohlockende Land zurückkehrend. In Weimar nahe
seinem Herrn verbrachte Cranach in dem noch erhaltenen Haus am Markt seine letzten Tage;
die Kreuzigung in der Stadtkirche dort, den weißbärtigen Meister zusammen mit Luther
neben dem Erlöser zeigend und Johann Friedrich und das herzogliche Haus auf den Flügeln
ist das letzte Bekenntnis seiner Treue in der Freundschaft und im Glauben (Abb. 196). Im
Jahre 1553, über 80 Jahre alt, starb Cranach.
Weit schwieriger ist es, der künstlerischen Persönlichkeit Cranachs gerecht zu werden.
Erst als 32jähriger Meister taucht er auf, im Jahre 1503, da ihn Friedrich der Weise als
Hofmaler nach Wittenberg beruft. Die wenigen Bilder aus diesen Jahren zeigen uns einen
186. Lucas Cranach d. Ä. Ausschnitt aus dem Sündenfall. Wien, Galerie
670
CRANACHS FRÜHZEIT 1503—1508. HOLZSCHNITTE
wesentlich anderen Meister, als der uns
aus der Unzahl seiner späteren Werke
vom zweiten Jahrzehnt des 16. Jhhs. ab
entgegentritt. In Kronach in Franken
geboren, hat er offenbar in der Nähe
Dürers und später in der Donaugegend
die Malerei erlernt; die 1503 entstan-
dene Kreuzigung Christi in München
und die aus dem folgenden Jahre stam-
mende hl. Familie mit den Engeln aus
der Sammlung Fiedler im Berliner Mu-
seum bestätigen das ohne weiteres. Die
malerische Wolkenbildung des ersteren
und die Landschaft des zweiten Bildes
mit der schimmernd zittrigen Lichtbe-
handlung erinnern an Altdorfer. Der
prächtige Altar der Dresdener Galerie
mit dem Martyrium der hl. Katharina
und Heiligen auf den Flügeln von 1 506
ist auch noch von einem lebhaften male-
rischen Temperament belebt (Abb. 185).
In den nächsten Jahren zeigt sich eine
leichte Wendung zu glatterer und rund-
licher Form — sei es untg: dem Ein-
fluß des Italieners Jacopo de Barbari,
der von Nürnberg nach Wittenberg be-
rufen hier als Hofmaler Friedrichs des
Weisen arbeitete, sei es unter Einwirkung
einer Reise nach den Niederlanden im
Jahje 1508, die Cranach im Auftrage des Kurfürsten unternahm, bei welcher Gelegenheit er,
wie gesagt, den jungen Karl V. in Mecheln porträtierte. Der Sippenaltar aus Torgau von
1508 im Städelschen Institut verrät zuerst eine leise Wandlung. Indessen bezeugen doch die
kräftig belebte Formengebung, die individualisierende Behandlung der Köpfe und die feurige
Färbung ein eigenwillig starkes Gefühl. Die 1509 gemalte Venus mit dem Amor in der
Eremitage ist schon im Sinne der klassischen Schönheit gemalt, in glatten Formen und
zartverschmolzenen Tönen.
Zu den Bildern des Meisters aus den ersten Jahren des Wittenberger Aufenthaltes
treten ergänzend eine Anzahl Holzschnitte. Auch sie sind von einem markigen Strich,
durch kräftig krausen Baumschlag und eine bewegte tonige Haltung der Flächen, durch die
locker strichelnde Schraffur und vereinzelte tiefe Schwärzen gekennzeichnet. Dürer, und zwar
die Blätter seiner Sturm- und Drangzeit, die Apokalypse und Große Passion, haben zweifel-
los den Ausgangspunkt für Cranachs Holzschnittkunst gegeben. Indessen löst der Meister
die gedrängte Form Dürers wieder ins Krause und schnörkelhaft Dekorative auf, in der Grund-
stimmung dem Altdorfer ähnlich, doch kräftiger, zügiger und bedeutender als dieser. Die
Mehrzahl der Blätter — Passion 1506, Versuchung des hl. Antonius, hl. Georg, Christo-
187. Lucas Cranach : Ein sächsischer Prinz. Holzschnitt, 1506
CRANACHS FRÜHWERKE 1503—1508. SEIN LANDSCHAFTSEMPFINDEN 671
phorus, Venus und Amor, ein sächsi-
scher Prinz zu Pferde (Abb. 187),
Ritter und Dame zur Jagd reitend,
Georg zu Pferde, Sündenfall, Flucht
nach Ägypten,Turnierdarstellungen —
entstanden zwischen 1506 und 1509.
Innerhalb dieser Gruppe läßt sich
eine Wandlung vom nervig Krausen
zum Klargeglätteten feststellen. Ein-
zelne Blätter sind mit zwei Farben-
platten gedruckt, selbst mit silberge-
höhten Lichtern auf farbig gegründe-
tes Papier ; sie geben den Burgkmair-
schen und Wechtlinschen Farben-
drucken nichts nach. Hervorragend
schön ist der um 1515 entstandene
Schnitt, Friedrich der Weise die Ma-
donna anbetend. In dieser Frühzeit
und später noch vereinzelt fertigte
Cranach auch eine beschränkte Anzahl
Radierungen an.
Die Holzschnitte und einzelne
Bilder der ersten Wittenberger Jahre
tragen die Bezeichnung L. C. oder
L. V. C. Seit der Ernennung zum kur-
fürstlichen Hofmaler gibt er den Holz-
schnitten noch das kursächsische Wap-
pen; die Bilder tragen seit der Ver-
leihung von Wappen und Adel durch
188. Lucas Cranach d.Ä.: Hl.Margaretha. Federzeichnung 1513.
Dessau, Behördenbibliothek
den Kurfürsten seit 1 508 meistens das weltbekannt gewordene Zeichen der geflügelten Schlange
mit dem Ring im Maul.
In den Malereien und graphischen Arbeiten der Frühzeit — eigentlich muß es heißen
der Reifezeit, da der Meister damals im Alter zwischen 30 und 40 stand — ist vor allem
die urwüchsige Empfindung für die Landschaft auffallend; gerade sie verbindet Cranachs
Frühkunst eng mit der Donauschule. Ohne unmittelbare Ausschnitte aus der heimischen
Landschaft zu geben, hat doch Cranach sein Gefühl mit den Formen der deutschen Natur
so stark durchtränkt. Das dürre Geäst ruinenhafter Baumstämme, das sammethaft Wollige
ferner Laubwälder, der tiefe Ton und das struppig Stachliche der Kiefern- und Tannenhölzer,
Stein, Fels- und Wurzelwerk, Kräuter und Gräser — alles atmet in Cranachs Landschafts-
fernen frisch und lebendig ! Diese Seite seiner Kunst behauptet ihre Stärke durch sein ganzes
späteres Werk hindurch. Mit der wachsenden Hinneigung zur klassischen Form nach 1515
nimmt er natürlich auch südliche, rundlich glatte Baumformen, zitronen- und lorbeerartige
Bäume mit gleichmäßig ovalen Blättern auf, aber die Grundstimmung seiner Landschaftsvorder-
und Hintergründe durchzieht doch immer wieder ein bestimmter heimatlicher Zug. Ein
Meister auch in der Darstellung des heimischen Tierlebens, von Hirschen, Säuen, Füchsen
672
CRANACHS LANDSCHAFTS- UND TIERMALEREI
189. Lucas Cranach d. Ä.: Verlobung der hl. Katharina, 1516. Jetzt im Schloß in Dessau
und Feldgeflügel — um nur seine Skizzen, wie die 8 Zeichnungen im Münchener Exemplar
des Gebetbuches des Kaisers Max zu nennen — hat er seine Wald- und Wiesengründe häufig
noch durch eingesifeutes Getier und Federvolk belebt. So sind z. B. seine großen späteren
Jagdbilder, der Kurfürst von Sachsen und seine hohen Freunde an den Ufern der Elbe bei
Wittenberg und Torgau jagend, in der Wiener Galerie, trotz vieler Unbeholfenheiten entzückend
durch diese moosiggrünen Kiefern- und Tannenwälder mit eingesprengten geblichgrünen Wiesen-
flächen; sie haben wirklich etwas von dem Charakter der Heidegegend an den Grenzen der
Mark Brandenburg und Kursachsens (vgl. Abb. 186). Selbst die antiken Stoffe, die nach 1520
DAS DEUTSCHE IN CRANACH
673
190. Lucas Cranach d. Ä. : Herzog Heinrich der
Fromme, 1514. Dresden, Galerie
191. Herzogin Katharina von Mecklenburg, 1514.
Dresden, Galerie
stärker auftreten, das Parisurteil, Apollo und Diana, Venus am Brunnen, versetzt Cranach
in solche dichten deutschen Waldgebüsche, mit schimmerndem dunklem Eichengehölz und
bemoostem Tannicht im Vordergrunde, vor dem die nackten Körper der antiken Götter glänzen ;
Sand- und Waldhügel in der Ferne, die sich in ein zartes Blau verlieren. Wie wundervoll
weiß er auch das Fell der Waldtiere, z. B. der Hirsche zu malen, die braungelben Rücken
und weißgrauen Bauchteile. Betrachten wir von hier aus das Figürliche in seinen späteren
Bildern, so werden wir auch dort gestehen müssen, kein Meister seiner Zeit ist bis zuletzt so
674
DAS NACKTE BEI CRANACH. DIE ZEIT UM 1515
sehr einem eingeborenen urwüch-
sigen Ideal treugeblieben, wie Cra-
nach. Bei ihm bleibt das klassische
Schema nur an der Oberfläche
hängen: selbst seinenackten Frauen,
die Dianen und Junonen, Lukretia
und andere Römerinnen zeigen die
schmalschultrigen Körper mit hohen
kleinen Brüsten, tiefen Hüften, her-
ausgewölbten Bäuchen und tänzer-
haft gestellten kurzen Beinen der
spätgotischen deutschen Weiber-
schönheit. (Vgl. z. B. auch die
Venus im Louvre 1529 und im
Städelschen Institut in Frankfurt
1532, Adam und Eva in Braun-
schweig u. a. O.) Das wohlge-
kämmte rote Haar, die schiefen
Federhüte und der pikante Ketten-
halsschmuck lassen es nicht zwei-
felhaft, daß entkleidete heimische
Kurtisanen, nicht italienische Akt-
figuren, wie bei Dürer, Modell ge-
standen haben (Abb. 192). Paris,
Herkules und Simson tragen die
gutmütig biederen Züge, den breit-
geschorenen Bart und die Eisen-
rüstung Johanns des Beständigen
und Friedrichs des Großmütigen.
Ein bürgerlicher traulich herzlicher Ton durchzieht die Kunst des Cranach, auch die antiken
Stoffe; ganz wie der Meister selbst war. Anders als in den Handelsstädten Süddeutschlands
konnte in dem kleinen Wittenberg, in dem sandig flachen Bauernlande, der hohe strenge Stil
der Italiener keinen rechten Fuß fassen.
Um 1515 beginnt der Betrieb des Meisters bedeutenden Umfang anzunehmen. Am Anfang
überwiegen noch die Kirchenbilder. Die Verlobung der hl. Katharina in Wörlitz mit Friedrich
dem Weisen und Johann dem Beständigen auf den Flügeln 1516 (Abb. 189), köstliche Ma-
donnen (in Breslau, Glogau 1518, Darmstadt 1518, auf der Wartburg), Passionsbilder (Berlin
und Sanssouci), Altarbilder in der Zwickauer Katharinenkirche mit Friedrich dem Weisen
und Johann dem Beständigen, in Merseburg, in der Gottesackerkirche in Grimma mit der
Nikolauslegende usw., in der Marienkirche zu Halle für Kardinal Albrecht 1529 gemalt, ent-
stehen noch im Dienst des katholischen Glaubens. Die schönen Holzschnitte Cranachs zum
Wittenberger Heiligtumsbuch (um 1515 — 20) bestätigen den streng religiösen Geist, der da-
mals noch am Hofe Friedrichs des Weisen regierte. Für den Kardinal Albrecht, das Haupt
der katholischen Partei, sehen wir Cranach mehrfach tätig ; er malt ihn als Hieronymus (in
Berlin und Darmstadt), und schildert ihn der Messe des hl. Gregor beiwohnend, in der Galerie
192. Lucas Cranach d. Ä.: Paris-Urteil. Kopenhagen, National
museum
CRANACHS RELIGIÖSE BILDER
675
193. Lucas Cranach d. Ä. : Prinzessin Sibylle von Cleve
als Braut. Weimar
194. Lucas Cranach d. Ä.: Christiana Eulenau. Dresden,
Gemäldegalerie
Aschaffenburg; den Bischof von Eichstädt Gabriel von Eyb malt er 1520 in Anbetung der
hl. Willibald und Walburg (Bamberger Galerie) . Erst späterhin werden allegorisch-religiöse und
moralische Tendenzbilder im Dienste der Reformation häufiger ; die Mehrzahl derselben ist von
geringerem künstlerischem Wert. Die Kirchen Sachsens, Brandenburgs und Anhalts (Dessau,
Köthen, Nordhausen) verlangten eifrig nach Cranachschen Bildern der Art. Auf dem Abend-
mahl in St. Agnes in Köthen und auf anderen Bildern sieht man Christus und die Apostel,
letztere mit den Köpfen Georgs und Joachims von Anhalt und der sächsischen Reformatoren.
Um die zahlreichen Bedürfnisse zu befriedigen, wurden Wiederholungen hergestellt, und so
findet man heute noch in den Kirchen dieser Landstriche viele sogenannte Cranachsche
Altarbilder. Die Holzschnitte der seit den zwanziger Jahren in Wittenberg gedruckten Bibel-
übersetzungen und Lutherschen Schriften sind fast alle nur Arbeiten seiner Schule.
Vortreffliches leistet Cranach jetzt im Porträt (Abb. 190—195). Die Kurfürsten Johann
und Johann Friedrich und ihre Frauen und Kinder, Luther und seine Eltern (auf der Wart-
burg 1527), Melanchthon sind wiederholt von ihm gemalt worden. Von Luther hat Cranach
einige ausgezeichnete Holzschnittbildnisse herausgebracht. Die aquarellierte Zeichnung eines
bärtigen Mannes in Berlin ist des jüngeren Holbein, dem sie lange zugeschrieben wurde, würdig.
676
LUCAS CRANACH ALS PORTRÄTIST. DAS MALERISCHE
Auch auf dem Gebiet der Porträtmalerei
ist die frühere knorrig individuelle For-
mengebung (z. B. das Porträt des Rektors
Reuß in Wien und zwei männliche Bild-
nisse in Berlin) einem glatteren allge-
meinen Schönheitsideal gewichen. Etwas
schräg nach oben auswärts gerichtete
Schlitzaugen — als spräche sich der sla-
wische Untergrund des sächsischen Volks-
tums noch aus — gibt Cranach nun allen
seinen Porträts, auch den Frauen, die
überdem ein gleichförmiges spitzovales
Kinn annehmen. Die in mehreren Exem-
plaren vorkommenden Judithbilder (z. B.
in Wien, Stuttgart usw.) schließen sich
den Frauenbildnissen an. Mehr und mehr
tritt mit der Glättung der Linie eine Ver-
flachung der Modellierung ein ; schließlich
gibt Cranach unter Beschränkung auf ein
Mindestmaß an Schatten fast nur noch
klar abgesetzte einfarbige Flächen ; freilich
ist in den besten Arbeiten bloß durch die
sichere Formbezeichnung das Gefüge des
Kopfes immer noch meisterhaft heraus-
gebracht. Neben Brustbildern, die die
Dargestellten gerne im Halbprofil vor
grünem oder schwärzlichem Grunde zei-
gen, malt Cranach auch eine Reihe von
großen Ganzfigurenbildern, unter denen die Bildnisse Heinrichs des Frommen und seiner
Gemahlin, der Herzogin Katharina von Mecklenburg von 1514 und das Bildnis desselben
Fürsten von 1537 in Dresden den ersten Rang einnehmen (Abb. Tafel XXXXIX). Selbst in den
letzten Dezennien seines Lebens, da er, bedrängt durch seine anderen Geschäfte — zu allem
übrigen übernahm er noch eine Apotheke, sowie einen Papierhandel — das Malen seinem Sohn
Lucas und den zahlreichen Gesellen seiner Werkstatt überließ, blieb der Meister im Besitze seiner
künstlerischen Kraft. Sein Selbstporträt vom Jahre 1550 zeigt ihn z. B. auf der alten Höhe.
Die eigentliche Stärke Cranachs war das Malerische. Er hat eine so zarte reich und sorg-
fältig abgestimmte Palette wie kein anderer deutscher Meister. Bei keinem geben daher die
Schwarzweißreproduktionen einen so schwachen und unvollständigen Begriff seines Könnens als
bei Cranach. Die Formen haben für ihn nur ein sekundäres Interesse; seine Mädchenakte z. B.
sind nicht mühsam gemessen und studiert; die Farbentöne bringen den Zauber und welchen
Zauber! Die perlmutterhaft schimmernden weißen Leiber, deren Rundungen nur durch einen feinen
bläulichen Schattenhauch so ungemein zart betont sind ! Dazu die schon geschilderten moos-
grünen Laubtöne, die durchsichtigen duftigen Fernen, der bläulichweiße Himmel ! Unter den
Gewandfarben liebt Cranach wundervolle schieferblaue und schiefergraue Töne; auch braune
und gelbrote Farben in eigentümlicher Feinheit finden sich nur bei Cranach.
195. Lucas Cranach : Bildnis. Wasserfarbenmalerei. Berlin,
Kupferstichkabinett
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LUCAS CRANACH ALS FARBENKÜNSTLER
677
Seine Archi-
tekturen, mit Vor-
liebe nackte Mauer-
flächen, sind meist
von steingrauem
Tone, durch farbige
Marmoreinlagen
und Fliesenböden
belebt. Die Farben
sind ins Kühle ge-
brochen, die feine
Verschmelzung der
Übergänge verleiht
derOberfläche einen
emailartigen Glanz.
Oben haben wir
schon angedeutet,
daß die ausgespro-
chen malerische Ge-
fühlsweise der we-
sentlichste Grund-
zug der nieder-
deutschen Male-
rei sei, und daß in
dem Oberdeutschen
Cranach dieserZug,
je länger er in sei-
ner neuen Heimat
lebte, desto stärker
hervorgetreten ist
(Bd. II, S. 486).
Desgleichen fanden
wir den Hang zum
Passiven, Ruhig-
Gleichförmigen, zum Undramatischen als einen zweiten Charakterzug der Malerei der nieder-
deutschen Tiefebene; auch dieses Wesen drängt sich in Cranach mit der Zeit hervor; das
Schläfrig-Gleichgültige seiner Bildnisse, das beschaulich Träge seiner bewegteren Szenen
sind zu auffällig in den späteren Werken, um das zu leugnen. Nur ruhig dastehende Figuren
gelingen ihm fehlerlos, daher die Vorliebe für stehende Gestalten (die Venus, das Parisurteil).
Dabei war er doch, wie die ersten Werke zeigen, ein echter temperamentvoll-knorriger Franke
von Hause aus. So stark vermag den Menschen die Kraft des neuen Bodens, auf den er
verpflanzt wird, umzuwandeln. In diesem Falle kommt nun noch hinzu, daß die sächsische
Kunst der Spätgotik und Renaissance an einer spießerhaften Verkümmerung litt, wie die
Malereien einheimischer sächsischer Meister vor und neben Cranach dartun — weshalb ja auch
die Bestellungen Friedrichs des Weisen bei Dürer, die Berufungen Barbaris und eben Cranachs
196.
Lucas Cranach d. Ä. u. J.: Kreuzigung. Weimar, Stadtkirche, 1553.
Rechts der alte Cranach und Luther
678 CRANACHS D. Ä. ZEICHNUNGEN FÜR BILDWIRKER. L. CRANACH D. J.
erfolgten. Abseits der Kunstbe-
wegung seinerzeit, in dem kleinen,
von Gelehrten und Wissenschaften
erfüllten Wittenberg, konnte Cra-
nachs Kunst sich nicht vertiefen;
die kraftvoll energische Richtung
seiner Jugend verdorrte. Allein
durch die kaum übersehbare Masse
seiner Werkstattbilder leuchtet uns
doch immer wieder, und sei es nur
in der Schönheit einiger Farben-
töne, das ursprüngliche Genie des
feinsten unter den altdeutschen
Malern, das Wort im Sinne des
Farbentonkünstlers verstanden,
entgegen. Diese unvergeßlichen
Eindrücke — einige graue Feld-
steine, der mattglänzende Schim-
mer eines Frauenleibes durch einen
Schleier hindurch, eine durch-
sichtig klare steingefaßte Quelle,
die Nebeneinanderstellung zweier
Gewandstücke usw. — entschä-
digen uns vollauf für das viele
Schwergenießbare, das aus Cra-
nachs Werkstatt hervorgegangen.
Um die Erforschung des Lebens
und der Kunst Cranachs hat sich in
neuerer Zeit Eduard Flechsig äußerst
verdient gemacht.
Die seltenen Zeichnungen Cranachs in Silberstift und Tuschfeder, vereinzelt mit Kohle, tragen in der
ersten Epoche, bis etwa 1515, einen stark strichelnden malerischen Habitus zur Schau (Abb. 188), die
der späteren Zeit, die noch seltener sind, geben einen mehr gebundenen glatten Strich.
Außer der umfangreichen Tätigkeit auf dem Gebiete der Tafelmalerei hatte Cranach noch häufig
Wandmalereien in den kurfürstlichen Schlössern, in Torgau usw. auszuführen. Ferner lieferte er Kartons
für Bildwirker, so in den Jahren 1545 und 1551. Eine ganze Gruppe sächsischer Bildteppiche, darunter
die des Seeger Bombeck in Leipzig und Weimar, tragen das Gepräge des Cranachschen Stiles (vgl. darüber
S. 479 in Bd. II). Namentlich gilt das auch von dem Glanzstück der nordostdeutschen Teppichwirkerei, dem
Croyteppich in der Universität Greifswald mit zahlreichen ganzen Bildnisgestalten pommerscher und säch-
sischer Fürsten von 1551, unter Benutzung Cranachscher Porträtskizzen. Cranach stand überhaupt in
Fühlung mit den meisten ostdeutschen Fürsten, so dem Kurfürsten Joachim von Brandenburg, dessen Bild-
nis von Cranachs Hand im Berliner Schloß ist, mit den Herzögen von Mecklenburg, Pommern und Preußen,
den Fürsten von Anhalt usw. Doch ist seine Tätigkeit später mehr eine ausgebreitet beratende geworden.
Zahlreiche Schüler standen ihm zur Ausführung von Aufträgen zu Gebote; bis Lübeck erstreckte sich
Cranachs Schule.
Sein Sohn, Lucas Cranach der Jüngere, der seit etwa 1535 in der Werkstatt des Vaters tätig
war und 1 586 in Weimar starb, führte nach des Vaters Tode dessen Atelier unter dem Schlangenzeichen fort.
Eine große Anzahl Wiederholungen, oft flüchtig und fabrikmäßig gemalt, entstanden hier nach des älteren Cra-
nachs Bildern, und erst in den letzten Jahrzehnten hat die kritische Forschung die Händedes alten und des jüngeren
ta
197. Lucas Cranach d. J.: ölstudie zum Bildnis Joachims IL
Dresden, Galerie
L. CRANACH D. J. DIE CRANACHSCHOLER. CONRAD VON CREUZNACH 679
Cranach schärfer zu scheiden begon-
nen. Die Galerien von Dresden und
Braunschweig besitzen einzelne cha-
rakteristische Arbeiten des jüngeren
Cranach. Ein spießbürgerlich genre-
hafter erzählender Zug, der bereits
vereinzelt in den Werkstattarbeiten
des Vaters hervortritt (z. B. in der
Nikolauslegende in Grimma), drängt
sich stärker seit der Mitte des 1 6. J hhs.
in den mythologischen und religiösen
Bildern der Cranachwerkstatt hervor
(vgl. die Herkulesbilder in Dresden) ;
der dogmatisch-dürre Geist, der den
Protestantismus in Sachsen nach
Luthers Tode allzubald ergreift, wirkt
auf die kirchliche Malerei erkältend.
Das Beste leistet der jüngere Cranach
bis zuletzt noch in der Bildnismalerei.
Ein sichererer dekorativer Stil und
großzügige Repräsentation zeichnen
noch viele seiner meist lebensgroßen
Fürstenbildnisse aus. Eines der besten
ist das um 1556 entstandene Knie-
bild des kunst- und prunkliebenden
Kurfürsten Joachims II. von Branden-
burg im Berliner Schloß (Abb. 198);
eine ölskizze nach demselben Für-
stenkopf in der Dresdener Galerie
(Abb. 1 97). Freilich übertönt bei einem
großen Teil dieser Porträte das sorg-
fältig gemalte Prachtkostüm denKopf,
dessen geistiger Gehalt oft gleich Null
ist. In Dresden sind von Cranachs des
Jüngeren Hand das Doppelbildnis
des Kurfürsten Moritz von Sachsen und seiner Gemahlin Agnes von 1559 und Brustbilder der Kurfürsten
Moritz und August. Ebendort sind einige Fürstenbildnisse von sächsischen Cranachnachfolgern der
2. H. des 16. Jhhs., so von dem Leipziger Hans Krell, dem „Fürstenmaler" (1531—1565), von
Matthias Krodel (1586-1591) und von Zacharias Wehme (f 1606).
Auf der Grenze der niederdeutschen und der oberdeutschen Kunst steht wie Cranach auch Conrad
Faber von Creuznach, der von etwa 1525 bis zu seinem Tode 1553 in Frankfurt a. M. als Porträtmaler
und Holzschnittzeichner wirkte. In den letzten Jahren ist eine Gruppe von etwa 30 Porträts, fast aus-
schließlich Herren und Damen des Frankfurter Patriziats darstellend, als Arbeit ein und desselben Meisters,
eben des Zeichners des großen Holzschnitts der Belagerung Frankfurts von 1552, C. v. C, festgelegt worden.
Ein großer Teil der Bildnisse — zurzeit als Leihgabe im Städelschen Institut ausgestellt — ist im Besitz
der Frankfurter Patrizierfamilie von Holzhausen und stellt Mitglieder dieses Geschlechtes dar, wonach der
Meister lange Zeit als der „Meister der Holzhausenbildnisse" geführt worden ist. Weitere Proben
seiner Bildniskunst lernt man in den Galerien von Berlin, Straßburg und München kennen (Abb. 204, 205).
Die Porträtierten sind meist in Dreiviertelprofil vor tiefen Landschaftshintergründen, Flußlandschaften mit
lichtblauem Himmel, aufgenommen. Die Auffassung ist einigermaßen dem Barthel Bruyn von Köln verwandt,
nur ist der Frankfurter Meister fester in der Zeichnung und härter in den Farben. Der sogenannte Meister
von Frankfurt, der in der Kunstgeschichte bis vor kurzem begegnete, hat sich als zur flandrischen Schule
gehörig erwiesen, was hier der Vollständigkeit halber anzuführen ist.
198. Lucas Cranach d. J.
Kurfürst Joachim IL, 1556. Berlin,
Schloß
680
SPÄTGOTIK UND FRÜHRENAISSANCE
199. Albrecht Altdorf er: Sarmingstein a. d. Donau. Federzeichnung. Budapest, Nationalgalerie
Rückblick: Spätgotik und Renaissance.
Das Spitzig- Scharfe, Gedrängte und Herbe, das Zeichnerische und dekorativ Gebundene,
das die oberdeutsche Malerei der Spätgotik im letzten Drittel des 15. Jhhs. beherrscht hatte,
war im Verlauf der 90er Jahre stellenweise bereits einem Drang zum Freibewegten, zum
Schwungvollen, Räumlichen, endlich zum Malerischen gewichen. Schongauers letzte Arbeiten
enthalten den Keim dieser Umwandlung ; im älteren Holbein war sie, wie wir wahrgenommen,
bedeutend fortgeschritten. Ein Zug zum Großen und Mächtigen offenbart sich am Ende des
Jahrhunderts, so in den Arbeiten des jugendlichen Dürer. Betrachtet man die Front der
vorwärtsstrebenden oberdeutschen Malergeneration in einem Gesamtüberblick, so sieht man
in dem ersten Jahrzehnt des 16. Jhhs. ein allgemeines Drängen zum malerisch Bewegten:
die Jugendwerke Burgkmairs, Breus, Baidungs, Altdorfers, Cranachs, sie alle verbindet dieser
Trieb; eine Steigerung des Farbengefühls ist allgemein zu beobachten. In den Jahren
nach 1510 erreicht diese Strömung ihre größte Gewalt — in den Folgejahren entstehen,
zeitlich zusammengedrängt — allenthalben im Bereich der oberdeutschen Malerei die glän-
zendsten Denkmäler : Dürers Allerheiligenbild, Kulmbachs Tucheraltar, Grünewalds Isenheimer
Altar, Baidungs Freiburger Hochaltar und Glasgemälde, Burgkmairs Bilder um 1511; Urs
Grafs und Manuels schwungvollste Handrisse, die herrlichsten Schweizer Bannerscheiben;
Altdorfers und Hubers Donaureise fällt ins Jahr 1511 (Abb. 199). Dürers drei Hauptstiche
SPÄTGOTIK. DER BEWEGUNGSDRANG UND DAS MALERISCHE
681
200. Wolf Huber: Federzeichnung. Budapest, Nationalgalerie
des Ritters, des Hieronymus und der Melancholie sind die feinsten Äußerungen dieses male-
rischen Fühlens, entstanden in denselben Jahren. Kein Zweifel, daß diese Erscheinung eine
von innen heraus entwickelte Bewegung, eine Evolution der nationalen Kräfte darstellt. Zu-
sammen mit dem höchsten Aufflackern des spätgotischen Stiles in der Bildhauerkunst — es
sei an Backoffen in Mainz und Leinberger in Bayern, sowie an Veit Stoß in Nürnberg er-
innert — und mit der Kirchenbaukunst ist sie die letzte Entfaltung der in der oberdeutschen
spätgotischen Kunst wirkenden Energien. Das Dynamische, der Bewegungsdrang, der das
Wesen der gotischen Kunst ausmachte, schlagen hier in das Malerische um. In dem Geflimmer
des Lichtes, in dem krausen Spiel der Wolken, in dem Gewirr des Laubwerks, der Wurzeln
und Flechten strömt die Leidenschaft aus. Erleben wir nicht gewissermaßen das empor-
drängende Wachstum der Weidenbäume in dem Huberschen Blatte (Abb. 200) körperlich
mit? Ganz mit Recht hat der Herausgeber einer schönen Sammlung derartiger Zeichnungen,
Sauermann (Deutsche Stilisten), auf die Verwandtschaft dieses Empfindens mit Erscheinungen
unserer Zeit, vor allem mit van Gogh verwiesen. Das eigentlich Ornamentale der Natur-
auffassung, dieser Grundzug des germanischen Wesens durch die ganze Geschichte hindurch,
feiert in der reinen Liniendarstellung, in der Zeichnung, im Kupferstich und Holzschnitt
jetzt seine höchsten Triumphe. Selbst in der Ölmalerei wirkt die heimische Richtung, wie
Grünewald und Altdorfer häufig, durch das Hinsetzen farbiger Linienspiele. Es ist die größte
Epoche der deutschen Malerei. So viele eigentümlichen Talente hat sie nie wieder in einer
Generation hervorgebracht. Sie ist damals im vollen Sinne des Wortes national gewesen.
Ausdruck des Instinktes, zuweilen selbst kühn und feurig. Und nimmt man die graphische
Burger, Schmitz, Beth. Deutsche Malerei.
43
682
AUFTRETEN DER KLAREN FORM UM 1510
Kunst, den Kupferstich und noch mehr den volks-
tümlichen Holzschnitt hinzu, auf welchem Gebiete
ja eine besondere Stärlce der oberdeutschen Kunst
liegt, welche Fülle von Ursprünglichkeit, von Laune
und Erzählergabe !■
Es ist nicht der Ort, zu untersuchen, mit welchen
inneren Vorgängen allgemeiner Art dieser Auf-
schwung der oberdeutschen Malerei im ersten Viertel
des 16. Jhhs. — kurz vor dem Ausbruch der Re-
formation — zusammenhängt.
Wie jeder Höhepunkt zugleich ein Wendepunkt
im unaufhaltsam-wechselnden Geschehen ist, so auch
hier. Im Augenblick des höchsten Schwelgens in
dem Malerischen tritt die Kunst der klaren strengen
Form auf den Plan. Die Fuggergräber von St. Anna
in Augsburg, nach Dürers Skizzen 1510 gefertigt,
bedeuten äußerlich das erste Erscheinen der ita-
lienischen Renaissance auf oberdeutschem Boden;
sozusagen ihr erstes öffentliches Auftreten. Denn
zehn, ja fünfzehn Jahre früher inmitten noch des
spätgotischen Treibens war der erste Schein einer
größeren und klareren Kunstweise von vereinzelten
Künstlern Oberdeutschlands wahrgenommen worden.
Die Nachricht von der Wiederentdeckung der antiken
Kunst, deren dunkle Kunde bekanntlich das ganze
Mittelalter durch an der Hand der Schriften (z. B.
des Vitruv) mit tiefer Ehrfurcht fortgepflanzt worden
ist, war über die Alpen gedrungen. Und fast zur
selben Zeit, wo Pirckheimer, Celtes und andere Ge-
lehrte die Schriften der Humanisten und der auf-
erstandenen Antike nach Nürnberg brachten, begeistert sich der dreiundzwanzig jährige
Dürer an den Satyrn, Seegöttern und Bacchanten der oberitalienischen Frührenaissancemeister.
Diese Begegnung ist zunächst noch nicht von entscheidendem Einfluß sowohl auf Dürers
Kunst selbst wie auf die Oberdeutschlands geworden, aber sie weckt doch immerhin zuerst
den Sinn des größten deutschen Meisters auf. Sie leitet eine neue Richtung ein, die neben
der bodenständig malerischen geraume Zeit hergeht, in Dürer selbst sich wunderbar organisch
mit der eingeborenen Spätgotik verbindet, aber sich bald nach des großen Meisters Tode das
ganze deutsche Kunstgebiet unterwirft. Auf Jahrhunderte hat diese Kunst- und Denkweise
— die Renaissance — das Leben unseres Volkes beherrscht, noch in der zweiten Hälfte des
18. Jhhs. war sie stark genug, die Grundlagen für die Erneuerung des deutschen Geistes abzu-
geben. Die große Bedeutung Dürers in der Geschichte seines Volkes beruht in seiner Stellung
als Vermittler des altnationalen volksmäßigen Kunstfühlens mit der italienischen Renaissance.
In Dürer war offenbar schon beim ersten Zusammentreffen mit der italienischen Kunst,
mit den Stichen Mantegnas und Polajuolos, das dunkle Gefühl entstanden: die heimische
Malerei und Zeichenkunst stehen hinter der italienischen irgendwie zurück. Durch die Berührung
201
Albrecht Dürer: Mädchenakt. Feder-
zeichnung. Sammlung Bonnat
DÜRERS STREBEN NACH MASS UND REGEL
683
mit Barbari und vollends durch
den zweiten Aufenthalt in Ita-
lien, wird in Dürer die Über-
zeugung zum klaren Bewußt-
sein entwickelt : daß die Grund-
lagen der formalen Seite der
Malerei, namentlich die Kennt-
nisse der Proportion, der Per-
spektive und der nackten
menschlichen Figur, der Ana-
tomie, in den Malerwerkstätten
zu Hause völlig fehlten. In
seinen theoretischen Arbeiten
suchte Dürer nun die Wissen-
schaft der Italiener von die-
sen Dingen zu ergründen und
durch den Druck der Schriften
über die Messung und die
Proportionslehre hoffte er den
deutschen Kunstgenossen Re-
geln an die Hand zu geben,
um sie über die mehr auf dem
Brauch der zünftigen Werk-
stätten, auf Gewohnheit und
Überlieferung der Praxis be-
ruhende Arbeitsweise hinaus
zur wissenschaftlich begrün-
deten Lehre, zur Kunst hin-
zuführen. „Man hat", schreibt
er in der Einleitung zur Messung 1525, „bisher in unsern deutschen Landen viele geschickte
Jungen zur Kunst der Malerei getan, die man ohne allen Grund und nur allein aus einem
täglichen Brauch gelehrt hat. Sind dieselben also im Unverstand wie ein wilder unbeschnittener
Baum aufgewachsen." „Denn offenbar ist," wiederholt er diesen Gedanken in der Propor-
tionslehre, „daß die deutschen Maler mit ihrer Hand und dem Brauch der Farben — also
im rein Malerischen — nicht wenig geschickt sind, wiewohl sie bisher an der Kunst der
Messung, auch Perspektive und anderem dergleichen Mangel gehabt haben. Darum wohl zu
hoffen, daß sie die auch erlangen und also den Brauch und Kunst miteinander überkommen."
Aus dem Willkürlichen des bloß Instinktmäßigen strebt Dürer zur festen Regel. „Der
Verstand muß mit dem Gebrauch wachsen, also daß die Hand tun kann, was der Verstand
haben will. Daraus erwächst mit der Zeit die Gewißheit der Kunst und des Gebrauchs."
Deshalb muß man Maße in der Natur finden. „Wenn Du messen gelernt hast, dann ist
die Hand gehorsam, die Gewalt der Kunst vertreibt dann den Irrtum aus Deinem Werk und
verhindert Dich, Falsches zu machen. Dein Wissen, die Gerechtigkeit bringen Dich dazu, daß
Du keinen vergeblichen Strich tust." Ein Vergleich eines Frauenaktes von 1493 (Abb. 201) und
eines solchen von 1504, schon unter dem Einfluß der Proportionsstudien entstanden (Abb. 202),
43*
ro-f-
202. Albrecht Dürer: Studie zum Adam- und Evastich, 1 504. Feder-
zeichnung. Sammlung Morgan
684
DIE ANTIKE ALS VORBILD
veranschaulicht denUnterschied zwischen
dem spätgotischen Naturalismus und der
Gesetzlichkeit, der „Idealität" der Re-
naissance greifbar. Dürer ist sich deut-
lich bewußt, daß er an Stelle des Über-
lieferten etwas Neues erstrebt. „Gerne
wollte ich helfen, soviel ich könnte, daß
die grobe Ungestalt unseres Werkes ver-
mieden wird", sagt er, und anläßlich der
Säulenformen in der „Unterweisung der
Messung" erklärt er geradezu : „alle die
etwas Neues bauen wollen, wollen auch
gerne eine neue Fasson dazu haben, die
vorher nie gesehen war." Dabei aber
schwebt ihm, wie den italienischen Mei-
stern, die Antike als das unerreichbare
Ideal vor. „Was bei der Römer Zeiten
gemacht worden ist, wovon wir noch
die Trümmer sehen, dergleichen Kunst
wird in unseren Werken jetzt wenig ge-
funden", sowie: „man muß nach den
guten Dingen suchen, wie der hochbe-
rühmte Vitruvius danach gesucht hat."
In seinen ausgeführten Arbeiten
jedoch treten im allgemeinen diese theo-
retischen Forderungen nach klassischer
Regelmäßigkeit zurück. Die beständige
unablässige Berührung mit der indivi-
duellen Umwelt hat Dürer, wie wir sahen,
bis in seine letzten Lebensjahre hinein frisch erhalten und vor dem Formalismus bewahrt.
Eine so reiche umfassende Natur, wie die Dürers, läßt sich^auch niemals auf ein Prinzip
festlegen. Seinen Äußerungen über die Notwendigkeit des Gesetz- und Regelsuchens stehen
mindestens ebensoviel über den Wert der tausendfältig wechselnden Natur gegenüber, wovon
einige oben angeführt wurden. „Aber je genauer Dein Werk dem Leben gemäß ist in seiner
Gestalt, desto besser erscheint Dein Werk." Der Instinkt ist Dürers letzte Sicherheit. Die
Natur selbst, das Göttliche müssen uns leiten. Der Menschen Urteil über schön und häßlich
schwankt. Keiner kann die besten Maße, d. h. eine Norm aufzeigen, „denn die Lüge ist in
unserer Erkenntnis und steckt die Finsternis so hart in uns, daß auch unser Nachtappen
irreführt". Gott weiß allein, was schön ist. Demgemäß bleiben denn auch, wie dargetan, bis
zuletzt in Dürers Werken, durch alles Streben nach Formenklarheit und Monumentalität
hindurch, die eingeborenen, die nationalen Kräfte wirksam.
Hans Baidungs „Himmlische und irdische Liebe" (Abb. 203), der späteren Epoche dieses
Meisters angehörig, kündet bereits das Aufgehen im Ideal des Klassischen an, wenn man
die Frauenakte mit Dürers Eva von 1504 vergleicht. Die Betonung des Stand- und Spiel-
beins der Rückenfigur ist in dieser Richtung bezeichnend.
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203. Hans Baidung: Himmlische und irdische Liebe
SIEG DER KLASSISCHEN FORM UM 1530
204. 205. Konrad Faber von Kreuznach um 1540: Bildnisse. Berlin, Kaiser- Friedrich-Museum
Nur einige wenige Jahre scheiden Düref s vier Apostel von dem Estherbilde Barthel Behams.
Um das Jahr 1530 ist der Sieg des klassischstrengen Stiles in der Nürnberger Malerei voll-
zogen. Die Augsburger Meister, Burgkmair voran, waren schon früher auf selbständigen
Wegen mit der italienischen Malerei vertraut geworden. Am schroffsten erscheint der Wandel
in den Oberrheinisch-Schweizer Gebieten und in den Donauländern, wo die bis 'jetzt
in einem eigentümlich bodenständigen malerischen Sinne schaffenden Meister den klassischen
Formen der benachbarten Augsburger und Nürnberger Schulen plötzlich folgen. Selbst
Grünewald in seinem Erasmusbild, Hans Baidung und Altdorfer können sich der mächtigen
Strömung schließlich nicht entziehen. Die Bestellungen Herzog Wilhelms IV. von Bayern
von Bildern antiker Schlachten sind ein redendes Zeugnis für den Kunstgeist der neuen Zeit.
Eine andere Generation war heraufgekommen, die mit Humanismus und Reformation ganz
neue Forderungen an die Malerei stellte. Kaiser Karl V., der in dem Reichstage von Augs-
burg auf oberdeutschem Boden 1530 seinen höchsten Glanz entfaltete, der Herrscher über
die Niederlande, Spanien, Teile von Italien und über die neue Welt, verkörpert einen anderen
Herrschertypus als Maximilian. Die deutschen Fürsten, die unter ihm, dem meist außerhalb
Deutschlands Weilenden, ihre Machtstellung neben den großen Reichsstädten stärkten, suchten
nun den prunkvollen kaiserlichen Hof und die italienischen Höfe nachzuahmen. Wilhelm IV.,
Albrecht IV. und Albrecht V. von Bayern, der Pfalzgraf Otto Heinrich, die sächsischen
Fürsten ließen ihre Residenzen mit Gemälden, vornehmlich mit Allegorien und Historien aus
der Antike schmücken. Die Patrizier der Städte folgten ihnen nach. Die Gemälde Hans
Holbeins d. J. am Rathaus in Basel und an anderen Häusern, Burgkmairs und Breus Male-
reien an den Augsburger Stadtpalästen leiten diese Richtung der allegorisierenden Wand-
malerei ein, die in der Folgezeit noch mehr Verbreitung findet. Die Schilderung Sandrarts
686
FRÜHRENAISSANCE; KUNSTHANDWERK
206. Virgil Solis: Soldatenfries. Kupferstich, 1542
von Pencz' Malereien in Volkamers Lustgarten zeigt bereits die italienische Gattung der
Perspeictivmalerei in Nürnberg heimisch. Die kirchliche Malerei tritt in den Hintergrund.
In der Tafelmalerei behauptet nur die Porträtmalerei eine bedeutende Stellung. Barthel
Beham, Pencz, Amberger, Cranach und die sächsischen Meister haben ihr Bestes auf
diesem Gebiete geschaffen. Die Schätzung der Persönlichkeit ist entschieden gestiegen; nach
Dürers und Holbeins Abgang greift allerdings eine äußerliche verflachende, mehr auf Reprä-
sentation ausgehende Auffassung im Bildnis Platz.
Der Kupferstich nach Dürers Tode zeigt am deutlichsten den Umschwung zum völligen
Klassizismus. Barthel und Sebald Behams, Pencz', Altdorfers Stiche folgen jetzt in Stil
und Technik der Schule Raphaels, dem Marc Anton. Ihre Stoffe nehmen sie mit Vorliebe
aus der Antike.
Um die Mitte des 16. Jhhs., beim Tode Karls V., ist die Umbildung zum klassischen
Stil vollzogen. Neben den Italienern beginnen nun die italienisierenden Niederländer, nament-
lich in Augsburg, einzuwirken. Otto Heinrich, der Pfalzgraf in Neuburg, die bayerischen
Fürsten bestellen große gewirkte Bildteppiche in Brüssel. Das dekorative Element wird auch
in der Wandmalerei tonangebend. Die besten Kräfte beginnen sich von der Tafelmalerei
abzuwenden auf den Kupferstich und Holzschnitt, auf die Zeichnung für das Kunsthandwerk.
Namentlich in Nürnberg beginnt eine rege Produktion von graphischer Kunst. Peter Flötner
schafft hier seine omamentalen, figürlichen und Möbelholzschnitte, die auf die Tischler und
Goldschmiede Süddeutschlands umwälzend wirken. Eine große Fruchtbarkeit in der Erfindung
von figürlichen und ornamentalen Arbeiten in Holzschnitt und Kupferstich entfaltet um die
Mitte des Jahrhunderts Virgil Solis; er gibt biblische Figuren in Holzschnitt, Wappen,
Jagd- und Soldatenfriese im Stich heraus, seine untersetzten rundlichen Gestalten sind auch
denen Hans Seb. Behams ähnlich (Abb. 206). Die Radierungen Augustin Hirschvogels
und Sebald Lautensacks, in der Mehrzahl Landschaften, verdienen hier ebenfalls genannt
zu werden.
Der Höhepunkt der oberdeutschen Malerei ist mit dem völligen Siege des klassischen
Stiles um 1530 überschritten. In formaler Hinsicht ist ein unleugbarer Fortschritt mit der
Befreiung aus dem Bann der Spätgotik erreicht. Die Figurenzeichnung wird nach einer
festeren naturgemäßeren Norm geübt. Die Holzschnitte Schäufeleins, Baidungs und H. S.
Behams seit dieser Zeit zeigen alle durchgehende Typen, rundliche, mehr untersetzt pro-
portionierte Figuren, breit auf dem Boden stehend, frei und behaglich in der Bewegung;
klare vertiefte Räume, durch italienische Pilaster und Säulen gegliedert, zeugen von der
wissenschaftlich erkannten Perspektive. Die saubere schraffierende Modellierung sucht die
GOTIK UND RENAISSANCE
687
207. Lucas Cranach d.
Sachsen, 1559.
J.: Kurfürst Moritz von
Dresden, Galerie
208. Lucas Cranach d. J.: Kurfürstin Agnes von
Sachsen, 1559. Dresden, Galerie
Plastik der Glieder klar herauszuheben. So auch in den Gemälden der sorgsam glättende
verschmelzende Auftrag der Schattentöne. Die feurigen Farben werden ins Kühle und Graue
gebrochen. Die subjektive Leidenschaft der Spätgotik weicht einer objektiven ruhigen Weise.
Hans Holbein der Jüngere steht im Gegensatz zu Dürer nahezu völlig auf dem neuen Boden.
Die klassische Form, ein äußeres Ideal, die „welsche antikische Art" treten an die Stelle
der mehr dem eigenen Herzen folgenden spätgotischen Kunst.
Die tiefinnerliche Versenkung in die Natur, die in dem letzten Stadium der Spätgotik
stattgefunden hatte, wird jetzt aufgegeben. Der spätgotische Maler fühlte sich hinein in
688
GOTIK UND RENAISSANCE
das Spiel der Li-
nien der Natur
und des Lichtes.
Er durchdrang
sie mit der Un-
ruhe und dem Le-
ben seines Inne-
ren ; so vermag er
uns hinzureißen ;
in Hubers Land-
schaftsskizzen, in
Urs Grafs Lands-
knechten, in Bai-
dungs Helldun-
kelblättern, in
Grünewalds
Lichtvisionen pul-
siert noch dieser
Schlag desBlutes,
der in Dürers Ar-
beiten am mäch-
tigsten ist. Man
empfindet etwas
Unmittelbares,
Erdgeborenes.
Die Kraft der
schnellen Ströme
und Bäche Ober-
deutschlands,das
Rauschen der herrlichen Laub- und Tannenwälder, die
wechselnde Bildung des Landes, von Bergen und Tälern
finden in den Werken Ausdruck. Eine Fülle von land-
schaftlich verschiedenen Schulen und Meistern schafft
das Bild individuellen Reichtums, anders als in dem
gleichförmig flachen Niederdeutschland.
Unter dem Streben nach großer und sicherer Form mußten die nationalen Züge zurück-
treten. Betrachtet man die Porträts der M. des 16. Jhhs., es seien die Nürnberger Bürger
in Pencz' Bildern, die Augsburger bei Amberger, die sächsischen Fürsten aus Cranachs
Werkstatt, so gewahren wir immer die gleiche angenommene Zurückhaltung und gelangweilt
vornehmtuende Gleichgültigkeit. Die Bildnisse des in Frankfurt tätigen Konrad Faber von
Kreuznach um 1540 (Abb. 204, 205), mehr noch die ganzfigurige Darstellung des Feld-
hauptmanns Frölich vom Züricher Asper, 1549 (Abb. 209), aber vollends Kurfürst Moritz
von Sachsen und seine Frau vom jüngeren Cranach aus dem Jahre 1559 veranschaulichen
die Hinneigung zur äußerlichen Repräsentation (Abb. 207, 208); mit den letzteren Werken
nähern wir uns schon der Spätrenaissance.
209. Hans Asper: Der Feldhauptmann Frö-
lich, 1549. Zürich, Landesmuseum
210. Tobias Stimmer: Elisabeth Loch-
mann, 1564. Basel, Öffentliche Kunst-
sammlung
DIE ZWEITE HÄLFTE DES 16. JAHRHUNDERTS
689
Die Spätrenaissance.
Die Geschichte der ober-
deutschen Malerei von der M. des
16. Jhhs. bis zum Beginn des
Dreißigjährigen Krieges läßt sich
kurz zusammenfassen. Sie hat
keine Künstlerpersönlichkeiten
mehr hervorgebracht, die mit
Dürer, Holbein, Cranach, Bai-
dung und Grünewald in eine
Reihe gestellt werden können. Sie
bezeichnet einen Niedergang der
nationalen Kräfte. Man benennt
die Zeit geradezu als die Epoche
des Manierismus und des Virtuo-
sentums und — von wenigen
Ausnahmen abgesehen — durch-
aus mit Recht. Die klassische
Form, die seit dem zweiten Viertel
des 16. Jhhs. durch Dürer und
seine Zeitgenossen heraufgeführt
worden war, wandelte sich nun
zum Akademischen. Das Ideal
der Antike in der Gestalt, wie es
die italienische Hochrenaissance
verstand, verdrängte das Ein-
heimische, das Vaterländische.
Unter der Regierung Kaiser Fer-
dinands I. und noch mehr unter
seinen Nachfolgern kommen zahlreiche niederländische, an der italienischen Kunst gebildete
Maler nach Süddeutschland ; in Augsburg, in Frankenthal in der Pfalz, am Münchner und Stutt-
garter Hofe, besonders an dem Kaiserhofe Rudolfs II. (1576—1612) in Wien und Prag siedelten
sich ganze Künstlerkolonien von Niederländern an. Die religiösen Zwistigkeiten, die das
Geistesleben der Nation zerrissen, die dogmatischen Kämpfe zwischen Lutheranern und Kalvi-
nisten, ihre gemeinsamen Fehden mit der von den Jesuiten seit den 70er Jahren geführten
Gegenreformation haben dazu beigetragen, das künstlerische Gefühl zu schwächen und aus
dem Gleichgewicht zu bringen. Äußerlich zwar entfalteten sich der Reichtum, der Prunk und
die Üppigkeit namentlich in den Städten Nürnberg und Augsburg, auch in Zürich und Straß-
burg, glänzender als je zuvor, aber der innere Zerfall, der schließlich in dem Dreißigjährigen
Krieg zutage trat, nahm dauernd zu. Auch die zeitgenössische niederländische Malerei erlebte
zugleich mit der deutschen in der 2. H. des 16. Jhhs. allerdings eine Periode des Klassizismus,
des akademischen Betriebs, der nationalen Schwäche; aber diese Phase war für sie doch nur
ein Durchgangsstadium, eine Vorbereitung für die Erhebung des Genius des flandrischen und
holländischen Stammes in der Kunst des Rubens und Rembrandt. In der deutschen Malerei
herrscht demgegenüber ein ideen- und zielloses Nachtreten der niederländisch-italienischen
43a
211.
Tobias Stimmer: Der Künstler und seine Frau,
nung. Basel, Kunstsammlung
Pinselzeich-
690
BUCHDRUCK, KUNSTHANDWERK
Bestrebungen und auch ohne den Dreißig-
jährigen Krieg wäre sie in Unfruchtbarkeit
geendet. Die Kunst Elsheimers ist in die-
sem wenig erfreulichen Bilde ein Licht-
blick; allein über das Kleine und Idyllische
ist der feine, mehr dem Frühbarock zu-
zuzählende Künstler nicht hinausgelangt.
Italien und namentlich Rom nimmt rund
seit dem Jahr 1570 auf lange Zeit hinaus
die Blicke der deutschen Maler gefangen,
wofür uns noch 1 00 Jahre später Sandrarts
teutsche Akademie ein wertvollesZeugnis ist.
Neben dieser Grundströmung der
Spätrenaissance und des Frühbarocks hat
sich das nationale Element stärker in ge-
wissen Zweigen der Malerei gehalten. Zu-
nächst in der Porträtmalerei, die sowohl
in Nürnberg wie in der Cranachschule,
in der Schweiz und am Hofe Rudolfs II.
noch tüchtige individuelle Leistungen auf-
weisen kann. Vor allem aber der Holz-
schnitt und Kupferstich, die Buchillustra-
tion entfalten im letzten Drittel des 1 6. Jhhs.
eine ungemein fruchtbare, von der Teil-
nahme weiter Volkskreise gestützte Tätigkeit
und bewahren einen zwar nicht bedeutenden, aber doch volkstümlich kräftigen Stil. Das Stoff-
gebiet der Buchdruckerei hat sich mit den geistigen Interessen erweitert. Was alles seit den
70er Jahren — namentlich von den Verlegern Jobin in Straßburg und Feyerabend in Frank-
furt a. M. an geistlichen und weltlichen illustrierten Schriften herausgebracht wurde, ist gar nicht
aufzuzählen. Lehrbücher aller Art, Jagd-, Reit-, Feldbau-, Trachten-, Säulen- und Perspektiv-,
Kräuter- und Tierbücher, auch allegorische Lehrschriften, Wappen- und Kriegsbücher mit
Illustrationen von Solls, Amman, Stimmer und anderen erscheinen alljährlich. Das Rahmen-
ornament der krausverschnörkelten Titel und der Bilder wird von dem reichverschlungenen
Rollwerk bestritten. Zu erwähnen ist auch in diesem Zusammenhang die äußerst fruchtbare
Stechertätigkeit der Goldschmiede, besonders in Nürnberg, aus deren Werkstätten im letzten
Drittel des 16. Jhhs. zahlreiche gestochene Folgen von Pokalen und Verzierungen hervor-
gehen. Es ist das ja die Blütezeit des oberdeutschen Kunsthandwerks, die Epoche der großen
Goldschmiede von Nürnberg, Jamnitzer und Petzold, und von Augsburg, sowie die Glanz-
zeit der Möbelkunst, die neben den genannten Städten auch Ulm ausgezeichnet hat. Die
allgemeine Vorliebe für das Kleine befördert die Aufnahme der Miniaturmalerei; Porträts
und Stammbuchblätter werden in Wasser- und Guaschfarben gemalt. Beliebt sind auch
Tierstudien von äußerstem Naturalismus in Aquarellmalerei, namentlich Vögel, Eidechsen,
Insekten und wunderliche Tierbildungen. Diese Gattung scheint sich an Dürers Tierstudien
anzuschließen. Die Neigung zu Kuriositäten- und Raritätenkabinetten fördert solche Dar-
stellungen. Manche Aquarelle der Art aus der 2. H. des 16. Jhhs. sind Dürer selbst lange
212. Jost Amman: Bildnis, 1565. Basel, öffentliche
Kunstsammlung
DORERNACHAHMER. DIE SCHWEIZER: T. STIMMER
691
Zeit zugeschrieben worden. Die Nach-
ahmung Dürers während der ganzen
Spätrenaissance ist überhaupt ein
merkwürdiges Kapitel. Durch die
Sammelleidenschaft Kaiser Rudolfs II.
«nd des Herzogs Maximilian von
Bayern für deutsche, insbesonders für
Dürersche Gemälde entstand sogar
um 1600 eine schwunghafte Fäl-
schung von Dürerbildern. Als Dürer-
Kopist hat sich namentlich der Hof-
maler Fischer in München hervor-
getan (vgl. Bd. I, Abb. 104). Selbst
eine Gruppe elsässischer Bildteppiche
ist um 1600 nach Dürerschen Holz-
schnitten der Passion gewirkt. In
Dürer sah man eben doch nicht nur
den Altmeister deutscher Kunst, son-
dern auch den Bahnbrecher auf dem
Wege zur klassischen antikischen
Form. Seinem Geist war man freilich
ferner als je.
Durch Fruchtbarkeit und einen
kräftig volkstümlichen Zug ragen in
dieser Epoche die Schweizer her-
vor. Hier hatte die Kunst der Glas-
malerei, in ununterbrochener Tätig-
keit Innungs-, Rats-, Wirtshaus-, Ge-
richtsstuben und andere Räume des
213. Jost Amman: Bildnis Joh.Wolfg. Freymons. Holzschnitt, 1574
Öffentlichen Lebens schmückend, die Berührung mit dem Gefühl und dem Denken des Volkes auf-
rechterhalten. Zürich weist eine lückenlose Tradition in dieser Kunst von den Renaissance-
meistern Egeri und Bluntschli zu den um 1600 blühenden trefflichen Glasmalern Christoph
und Josias Murer auf. Desgleichen Schaffhausen in den Mitgliedern der Familie Lindtmeyer.
Aus dem Kreise der Schaff hauser Glasmalerei erwuchs der zweifellos beste Maler der deutschen-
Spätrenaissance: Tobias Stimmer. In Schaffhausen im Jahre 1539 geboren, wirkte er hier
nach kurzen Lehrjahren in Augsburg und Zürich und Basel von rund 1563—1570. Seine
lebensgroßen Bildnisse des Bannerträgers Hans Jakob Schwytzer und seiner Frau Elisabeth
Lochmann in der Baseler Kunstsammlung von 1564 weisen auf Schulzusammenhänge mit
dem um 1550 in Zürich scifaffenden Porträtisten Asper, wie ein Vergleich mit dessen oben
abgebildetem Bildnis in Zürich zeigt (Abb. 210). Neben anderen Bildnissen, darunter das
des Josias Murer in Zürich, malte er in Schaffhausen die Fassade des Hauses zum Ritter
(1570). Im Anschluß an Holbeins Fassadenmalereien gab er dem Hause eine architektonische
Bekleidung mit korinthischen Pilastern und Giebeln, aber freilich in den starkbewegten
plastischen Stil seiner Zeit umgebildet. Die Gänge und Hallen belebte er mit antiken Sagen-
gestalten und Tugenden; der vom Gesims herabspringende Marcus Curtius zu Pferde setzte
43a*
692
STIMMER, AMMAN
214. Art Ammans: Aus der Lebensalterfolge. Glasgemälde um 1590. Berlin, Kunstgewerbemuseum
durch seine täuschende Wirkung die Zeitgenossen in Staunen, ja den unvermutet Davor-
tretenden, wie es heißt, in Schrecken. Im Jahre 1 570 siedelt Stimmer nach Straßburg über.
Neben den Malereien an der Münsteruhr mit biblischen und historischen Emblemen lieferte
er eine Reihe von Zeichnungen für Holzschnittwerke des Verlegers Jobin. Die Bibel von
1576 — die Rubens als Knabe kopierte — , die Bücher vom Feldbau, das Straßburger
Schießen und die schöne Folge der Lebensalter seien angeführt. Schwungvolle Bewegung
der gestreckten Gestalten, großzügige Behandlung der falten- und puffenreichen Tracht
der Zeit, wuchtige Führung des üppigen Rollwerks, dabei ein Sinn für starke malerische
Wirkung, die oft nur durch wenige Schraffen erreicht wird, kennzeichnen das Holzschnittwerk
Stimmers. Hierdurch hat er auf die oberdeutsche Buchillustration umwälzend gewirkt.
Durch seine Risse für Glasgemälde weist er der Schweizer Glasmalerei neue Bahnen.
Die kühn ausschreitenden Landsknechte und Bannerschwinger in den üppig zerschlitzten
Wämsern, und reichbebänderten Pluderhosen, diese Bramarbase und Schlagetot, die feurigen
Wappentiere der Standesscheiben der Epoche verdanken Stimmers Geist das Beste ihres
Wesens. Er nimmt die Kunst des Urs Graf und Manuels wieder auf. Seine Zeichnungen,
unter denen auch weißgehöhte auf farbigem Papier vorkommen, sind oft durch seine großen
und dreisten Striche wirkungsvoll (Abb. 211). Stimmer war ein wirkliches Temperament,
das den Bewegungsdrang der Zeit innerlich empfand. Bei ihm findet sich nicht die posierte
und nachgemachte Gebärde wie bei den meisten der unter dem Bann der Hochrenaissance-
italiener, des Michelangelo und Tintoretto stehenden Zeitgenossen. Er starb nach 1583.
Ein Schweizer ist auch der neben Stimmer fruchtbarste und einflußreichste oberdeutsche
Maler und Zeichner der Spätrenaissance, Jost Amman. Aus Zürich, wo er 1539 geboren
wurde, wanderte er nach Basel und Straßburg und von dort nach Nürnberg; hier ließ er sich
1564 nieder (Abb. 212). Er wurde der Fortsetzer der Illustratorentätigkeit H. Seb. Behams und
Virgil Solis' vornehmlich als Holzschnittzeichner für den Verlag Feyerabend in Frankfurt
bis an sein im Jahre 1591 erfolgtes Ende. Sein Werk übertrifft das des Stimmer noch bei
weitem an Umfang. Biblische Historien-, Jagd-, Trachten-, Wappen-, Kriegsbücher, mit Am-
mans Zeichnungen geschmückt, gingen fast zu jeder Messe ein (Abb. 213). Seine Zeichnungen
AMMAN; NÜRNBERG UM 1600
693
seien auf einem Heuwagen kaum fortzu-
schaffen gewesen, so erzählt einer von Am-
mans Schülern dem Sandrart. Mit leichter
Hand wirft er seine Zeichnungen hin ; ohne
viel Gedanken, das einmal angenommene
Schema für die Figuren wiederholt sich
ständig, Bewegungen und Gebärden sind
immer gleich großspurig. Die bauschige,
gespreizte und gepuffte Tracht der 60er Jahre
wird von ihm noch übertrieben. Durch seine
Holzschnitte ist ganz entschieden zu ihrer
Verbreitung beigetragen worden. Sein Kunst-
und Lehrbüchlein, das eine Zusammenstel-
lung von allegorischen Gestalten, Wappen
und Verzierungen enthält, hat ebenfalls den
Spätrenaissancestil verbreiten helfen. Kunst-
handwerker aller Art haben diese Vorlagen
ausgenützt, besonders die Nürnberger Glas-
maler. Amman hat auch Entwürfe für
Nürnberger Glasmaler geliefert (Abb. 214).
Der größte Wert seiner Holzschnitte liegt auf
der kulturhistorischen Seite, sie geben ein
anschauliches Bild des üppigen, bunt be-
wegten Treibens in Nürnberg in dieser
Epoche. Auch Bildnisse hat er gezeichnet
und Radierungen gefertigt. Aus den Nieder-
landen wanderte im Jahre 1561 Nicolaus
Neufchatel als Porträtmaler in Nürnberg
ein, der von den Nürnbergern Lucidel ge-
nannt wurde. Er ging aus der Schule des
Pieter Coecke von Aelst in Antwerpen hervor. Sein Hauptwerk ist das häufiger abgebildete
Bildnis des Rechenmeisters und Künstlerbiographen Joh. Neudörfer mit seinem Sohne von
1561 in der Münchner Pinakothek. Neufchatel starb um 1590. Ein Niederländer war auch
der Perspektivmaler Nikolaus Juvenell, der um die gleiche Zeit in Nürnberg wirkte.
Eben damals erblühte hier eine rege Tätigkeit im Kopieren Dürerscher Bilder; hierin machten
sich Hans Hofmann (f 1600), Jobst Harrich (f 1617), Paul Juvenell, sowie der schon ge-
nannte, aus Augsburg stammende kurbayerische Hofmaler Johann Georg Fischer (f 1643)
einen Namen. Als ein tüchtiger Bildnismaler Nürnbergs, der die Traditionen der heimischen
Porträtmalerei, des Pencz und seiner Nachfolger aufrechterhält, ist Lorenz Strauch (1554
bis 1630) tätig gewesen. Bildnisse seiner Hand besitzt das Germanische Museum.
Die urwüchsig volkstümliche Kunst Ammans und Stimmers beschränkt sich doch mehr
auf die Illustration und die dekorativen Zweige der Malerei, die eben in den Interessen der
breiteren Bevölkerungsschichten wurzeln. Dagegen verdrängt der von den Ausländern ins
Land gebrachte akademische Stil seit den 70er Jahren zusehends die nationalen Elemente.
Von dem größten Einfluß wurden die Künstler, die am Kaiserhofe wirkten, da die übrigen
215. Joh. Rottenhammer: „Victoria".
Luc. Kilian, 1614
Gestochen von
694
NIEDERLÄNDISCH-ITALIENISCHE MANIERISTEN
Reichsfürsten doch den Ton, der dort herrschte,
nachahmten. Bartholomäus Spranger aus
Antwerpen, der 1576 zuerst als Dekorateur beim
Triumphbogen für Rudolf II. in Wien auftrat, und
demnächst des Kaisers Hofmaler wurde, ist an
erster Stelle zu nennen. Mit ihm halten die nackten
mythologischen Gestalten, die pomphaften und
gelehrten Allegorien, die flüssige Form, die über-
glatte verschmelzende Modellierung, das Pathos
ihren Einzug in die oberdeutsche Kunst. Er ver-
tritt das Virtuosen- und Akademikertum, das ganz
ähnlich in den Niederlanden selbst, in der Haar-
lemer Akademie und sonst blühte. Eine ungemein
fleißige Schar von Kupferstechern verbreitete seine
Gemälde in Vervielfältigungen. Von Frankenthal
übte Gillis von Conninxloo seinen Einfluß, nament-
lich, scheint es, auf die Landschaftsdarstellung.
Philipp von Uffenbach, Elsheimers Frankfurter
Lehrer, gehört in diesen Kreis und wies seinen
Schüler wohl auf die in Rom wirkende niederlän-
dische Künstlerkolonie, auf die Landschafter Brill
und Breughel hin. In München wirkt der Flame
Pieter Candid genannt Witte auf das Kunstleben
ein. Die Brüsseler Bild Wirkerwerkstatt des P. van
Aelst, die Herzog Maximilian berief, schuf nach
seinen Kartons mehrere im Nationalmuseum er-
haltene Folgen. Überhaupt wird der Hof- oder
„Kammermaler" in dieser Zeit der Titelsucht und
des Vomehmtums der tonangebende Künstler. Eine
Volkskunst, wie es die Gotik im edelsten Sinne
des Wortes gewesen war, ist das nicht mehr. Der Hof und die „gebildeten" Kreise heben
sich schroff von den breiten Schichten ab. Die humanistische Bildung hat dazu geführt, die
geistigen Interessen der gelehrten Gesellschaft von denen des gemeinen Volkes zu scheiden.
Das gemeinsame Band des Religiösen findet sich wohl noch in den katholischen Ländern, aber
auch der Katholizismus der Gegenreformation trägt viele Charakterzüge der monarchisch-
aristokratischen wie auch der römisch-lateinischen, klassischen Bildung an sich. Sein Mittel-
punkt ist München.
Unter den deutschen Klassizisten der Spätrenaissance ist der berühmteste zu seiner Zeit
der auf Seite 476 des zweiten Bandes kurz erwähnte Kölner Joh. von Aachen gewesen,
der aber die Hauptzeit seines Lebens in Oberdeutschland verbracht hat (geb. in Köln 1552).
Frühzeitig ging er nach Italien, wo er namentlich Tintorettos und Michelangelos Werke
studierte; im Jahre 1590 malte er in München eine Reihe religiöser und Porträtbilder für
Wilhelm V.; 1592 finden wir ihn bei Rudolf II. in Prag, der ihn noch zweimal nach Italien
sandte, um Bilder namentlich von Nacktheiten zu kaufen. Er studierte neben den Hoch-
renaissancemalern auch die Antike. Das Zeichnen nach antiken Statuen in Italien wird jetzt
216. Anton Mozart: Die Augsburger Künstler
überreichen den Kunstschrank. Anschnitt, 1615.
Berlin, Kunstgewerbemuseum
JOH. V. AACHEN; SCHWARZ; ROTTENHAMMER
695
217. Joseph Heintz: Diana und Aktäon. Wien, Gemäldegalerie
allgemein beliebt bei den deutschen Malern; es hat sich an den Akademien bis in das
19. Jhh. gehalten und gewiß zu dem kalten plastischen Stil, der vielen deutschen Malern
anhaftet, beigetragen. Hochgeehrt vom Kaiser, mit dem Kammermalertitel und dem Adel aus-
gezeichnet, starb Aachen im Jahre 1615 in Prag. Sein Stil ist dem des Spranger verwandt, der
ihn auch persönlich angeregt hat. Zahlreich sind die mythologischen und religiösen Bilder
des Malers in den bayerischen und österreichischen Staatssammlungen (Abb. 220). Durch
Sadelers, Kilians und anderer Stiche wurden sie verbreitet. Als Hofmaler des Herzogs Wil-
helm V. von Bayern ist Christoph Schwarz in München der Hauptlieferant von religiösen ,
Bildern für die Stiftungen des bayerischen Hauses geworden. In der Michaelshof kirche, in
Landshut und Ingolstadt, in den Münchner Sammlungen finden sich seine im Helldunkelstil
gemalten Altartafeln. In der Porträtmalerei behauptet auch Schwarz einen mehr eigentümlichen
Lokalcharakter, was allein das Selbstbildnis des Malers mit seiner Frau in der Pinakothek
beweist. Die Richtung Muelichs und Bocksbergers, dessen Schüler Schwarz gewesen ist, zeigt
sich noch nachwirkend. Aus der Münchner Schule ging ferner Joh. Rottenhammer hervor
(geb. 1564), der in Rom und Venedig studierte, von 1607 bis an seinen Tod 1623 aber in
Augsburg malte ; neben religiösen Bildern schuf er eine Anzahl mythologischer Tafeln meist
kleinen Formats (Putten in Landschaft usw.), in denen er sich schon den Italienern des
Frühbarock, dem Albani und Domenichino anschließt. Wie die Niederländer in Rom malte
696
AUGSBURG, M. KAGER, A. MOZART U. A.
218. Hans Bock d. Ä.: Patrizier- Bildnis. Basel,
Kunstsammlung
219. Hans Bock d. Ä.: Patrizier- Bildnis. Basel,
Kunstsammlung
er vielfach auf Kupfer. Seine Landschaften zeigen die Berührung mit Brill und Breughel,
ja angeblich sollen diese mehrfach die Hintergründe seiner Bilder gemalt haben. Auch
Rottenhammers Bilder sind von Kilian und anderen Meistern gestochen worden. Die
Viktoria von 1614 sei als Beispiel derartiger Blätter abgebildet (Abb. 215). Neben
Rottenhammer wirkte in Augsburg Matthias Kager, gleichfalls ein Münchner. Geboren
1566 ließ er sich 1604 in Augsburg nieder, wurde 1615 Stadtmaler und starb 1634. Kager
malte die Dekorationen des berühmten Goldenen Saales im Augsburger Rathaus, der Meister-
schöpfung Elias Holls. Wahrscheinlich geht auch der Entwurf zur Ausstattung des riesigen
Saales auf Kager zurück. Den Deckengemälden liegen Zeichnungen Peter Candids zugrunde.
Für das Ornament hatte Kager eine besonders glückliche Begabung. Seine Groteskenfolge,
von Custodis gestochen, seine Monatsfolge, von Kilian gestochen, sowie die Umrahmungen
zu Custodis „Fuggerorum Imagines" zählen zum Originellsten der deutschen Spätrenaissance-
ornamentik. Ein dritter Augsburger Maler Anton Mozart (t 1624) war namentlich als
Stammbuch maier tätig. Er hat auch die Bilder für den „Pommerschen Kunstschrank" im
Berliner Kunstgewerbemuseum geliefert. Dieser um 1615 von dem Augsburger Hainhof er
für den Herzog von Pommern geschaffene Schrank, das glänzendste Beispiel einer Gruppe
verwandter Arbeiten, vereinigte alle hervorragenden Augsburger Kunsthandwerker zu einer
Schöpfung, die so recht den Geist der Zeit auf das Kuriose, Gekünstelte, Spielerische, Über-
ladene, Beziehungsreiche ausspricht. Auch Kager und Rottenhammer gingen dem Hainhofer
mit Ideen und Zeichnungen beim Ausbau dieser und anderer Prunkschränke zur Hand. Ein
Ölbild auf Holz stellt die fingierte Übergabe des Schrankes an den Herzog im Beisein aller
beteiligten Augsburger Künstler und Handwerker vor; Mozart selbst mit einem Bild in der
Hand steht auf der Treppe rechts (Abb. 216). Die übrigen Ölbilder des Schrankes auf
BASEL; H. BOCK D.Ä.; JOS. HEINTZ
697
Kupfer zeigen die Elemente usw.,
mit Landschaften in der Art des Jan
Breughel und Paul Bril.
Elsheimer, den wir nun hier
nennen müßten, weist doch durch
seine wunderbare Lichtbehandlung
und die große Form der Landschaft
schon auf den Barock hin, weshalb
er den späteren Bänden zugewiesen
sei. Auch in der Schweiz, vorzüg-
lich in Basel, ist das letzte Drittel
des 1 6. Jhhs. durch ein starkes Vor-
herrschen der akademisch klassischen
Richtung gekennzeichnet. In Basel
wirkt Hans Bock d. Ä. aus Zabern,
der 1572 in die altberühmte Him-
melzunft aufgenommen wird. Er
bildet sich an Holbeins Arbeiten und
an Stichen der italienischen Meister
der Zeit. Das Beste sind wiederum
seine Porträts von Baseler Patri-
ziern (Abb. 218,219), während seine
allegorisch-mythologischen Komposi-
tionen — wie die um 1610 zusammen
mit seinen Söhnen gemalten Wand-
gemälde mit der Verleumdung des
Apelles, sich über den konventionel-
len Stil nicht erheben. Am berühm-
testen unter den Schweizer Malern
dieser Epoche ist Joseph Heintz aus Basel geworden. Auch er bildete sich 1585 bis
1587 in Rom; 1591 wurde er Kaiser Rudolphs Kammermaler. Zu seinen besten Leistungen
zählt das Bildnis des Kaisers in der Belvederesammlung in Wien vom Jahre 1594. Ein
zweites Mal hielt er sich 1593 in Rom auf, wo er auch nach Antiken zeichnete. Seine
Bilder, meist mythologischen Inhalts, sind in den Wiener Sammlungen (Abb. 217). Er
starb 1609, Wie im Kunsthandwerk so hat sich Deutschland in der Architektur damals
weit kräftiger bewährt als in der Malerei. Das Rathaus in Augsburg und die anderen
Bauten des Elias Holl, das Nürnberger Rathaus und der Friedrichsbau des Heidelberger
Schlosses bezeugen doch noch einen starken und selbständigen Sinn. Aber auch diese
Schöpfungen um 1 600 sind nur Anläufe zur Bewältigung der großen Form und zur Über-
windung des dekorativen Zuges der Spätrenaissance geblieben. Es hat mehr als 70 Jahre
gedauert, ehe, nach den Stürmen des Dreißigjährigen Krieges, der deutsche Genius in der Bau-
kunst und nächstdem in der Bildhauerei den Geist des Barock zu gestalten vermochte. Die
Malerei ist nur als Dekoration der Architektur mit den Schwesterkünsten wieder zu be-
schränkten Ehren gelangt. Niemals hat sie die Höhe der Epoche Dürers, Holbeins, Cranachs,
Baidungs und Grünewalds wieder erreicht.
220. Joh.v. Aachen : Jupiter umarmt Antiope. Wien, Gemäldegalerie
Burger, Schmitz, Beth, Deutsche Malerei.
44
698 LITERATURVERZEICHNIS
Neuere Literatur zur oberdeutschen Malerei.
Im I. Bande auf Seite 26 befindet sich bereits eine Zusammenstellung der wichtigsten Werke zur
Geschichte der deutschen Malerei von Burger. Im nachfolgenden sollen hauptsächlich die speziell auf
Oberdeutschland bezüglichen Schriften chronologisch verzeichnet werden. Auf Vollständigkeit wie auf eine
Herzählung der Zeitschriftenliteratur ist fast durchgängig verzichtet worden. Eine große Zahl wichtiger
Abhandlungen über die oberdeutsche Malerei des 15. und 16. Jhhs. enthalten namentlich das Repertorium für
Kunstwissenschaft (seit 1876 erscheinend), das Jahrbuch der Kgl. Preuß. Kunstsammlungen, Berlin (seit 1880),
sowie dasr Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Wien (seit 1883);
im letzteren namentlich wichtige Literatur zur Kunsttätigkeit des Kaisers Max, des Kaisers Rudolph IL,
vieles über Dürer (das Fechtbuch usw.). Die Kataloge der Galerien von München, Schleißheim, Augs-
burg, Stuttgart, Nürnberg, Berlin (großer illustrierter Katalog) und Wien bergen weiter wichtiges Material.
Um die Stilkritik haben sich noch außer den unten genannten besonders verdient gemacht: Bayersdorfer,
Scheibler und Rieffei, deren Forschungen vielfach im stillen den Katalogen zugute gekommen sind. Zahl-
reiche Einzelforschungen sind in den Studien zur deutschen Kunstgeschichte des Verlages Heitz in Straßburg
erschienen, von denen nur einige wenige zitiert werden können. Ferner sind als Sammelwerke die Hand-
zeichnungspublikationen der Albertina (Schönbrunner und Meder), des Berliner und Dresdner Kupferstich-
kabinetts und die anderer deutscher Kabinette (von der Prestelgesellschaft) zu nennen.
Waagen, Kunstwerke und Künstler in Deutschland. Leipzig, 1843—1845, 2 Bde. Gibt in Form von
Reisebriefen die erste stilkritische Behandlung des Themas und stellt eine Reihe von Künstlerpersönlich-
keiten zum erstenmal fest; bildet die Grundlage für alle weiteren Forschungen. Die älteren Schriften von
Murr für Nürnberg, v. Stetten für Augsburg, Fiorillo, Boisseree usw. werden dadurch vielfach berichtigt.
Schnaase, Geschichte der bildenden Künste. 2. Aufl. 1879, 8. Bd. behandelt nur das 15. Jhh. und
auch dieses nicht mehr gleichmäßig und vollständig, da den Verfasser während der Arbeit der Tod ereilte,
fertiggestellt von Lübke. Die Gesamtcharakteristik und die einzelner Persönlichkeiten meisterhaft. — AI fr.
Woltmann, Holbein und seine Zeit. 2. Aufl. Leipzig, 1874-76. (1. Aufl. 1866.) — Woltmann-Woer-
mann, Geschichte der Malerei 1879—1888. 3 Bde. — Friedr. Lippmann, Albrecht Dürer, Zeichnungen.
5 Bde. Berlin 1883—1905. — Max Zimmermann, Hans Mülich und Herzog Albrecht V. von Bayern.
München 1885. — Robert Vischer, Studien zur Kunstgeschichte. Stuttgart 1886. Darin folgende hoch-
wichtige Beiträge : 5. Albrecht Dürer und die Grundlagen seiner Kunst. 6. Über Michel Wolgemut. 7. Bei-
träge zur Geschiotite der bayerischen Kunst. 8. Quellen zur Kunstgeschichte von Augsburg. Gust. Her-
gsell, Talhoffers Fechtbuch aus dem J. 1467. Im. Bes. d, Herzogs von Coburg u. Gotha. Prag 1887. —
Daniel Burckhardt, Die Schule Martin Schongauers am Oberrhein. Basel 1888. — Gust. Hergsell,
Talhoffers Fechtbuch. Der Gothaer Codex aus dem J. 1443. Prag 1889. — Rob. Vischer, Joh. Strigel und
die Seinen. Anz. i. Schweiz. Altertumskunde VI. 1888/89. — Jantischek, Geschichte der deutschen Malerei.
Berlin 1890. — Max J. Friedländer, Albrecht Altdorfer. Leipzig 1891. — Henry Thode, Die Malerschule
von Nürnberg. Frankfurt 1891. — Gabriel von Terey, Die Gemälde des Hans Baidung, gen. Grien. Straß-
burg 1891. — Ulrich Thieme, Hans Leonhard Schäufeleins malerische Tätigkeit. Leipzig 1892. —
Donner von Richter, Jerg Ratgeb. Frankfurt a. M. 1892. — K. Koetschau, Barthel Beham und der
Meister von Meßkirch. Straßburg 1893. — Berthold Haendke, Die Schweizerische Malerei im 16. Jhh.
diesseits der Alpen und unter Berücksichtigung der Glasnlalerei, des Formschnitts und des Kupferstichs,
Aarau 1893. — Lehrs, Der Meister des Amsterdamer Kabinetts. Intern. Chalkograph. Gesellsch. 1893. —
Gabriel von Terey, Die Handzeichnungen des Hans Baidung, gen. Grien, Straßburg 1894. — Gabriel
von T^rey, Die Gemälde des Hans Baidung, gen. Grien. Straßburg 1896—1900. — Graf Pückler, Martin
Schaffner. Straßburg 1899. — Haack, Friedrich Herlin. Straßburg 1900. — Henry Thode, Die Malerei
am Mittelrhein im 15. Jhh. und der Meister der Darmstädter Passion. Jahrbuch d. pr. K., 1900, XXI. —
Eduard Flechsig, Tafelbilder Lucas Cranachs d. Ä.'und seiner Werkstatt. Leipzig 1900.,— Eduard
Flechsig, Cranachstudien. Leipzig 1900. — Pauli, Hans Sebald Beham. Straßburg 1901. — Daniel
Burckhardt, Basels Bedeutung für Wissenschaft und Kunst im 15. Jhh. (Conrad Witz) in Festschrift zum
400. Jahrestage des ewigen Bundes zwischen Basel und den Eidgenossen. 1901. — A. Stolberg, Tobias
Stimmer, sein Leben und seine Werke. Straßburg 1901. — Max J. Friedländer, Hans Multschers Altar
von 1437. Jahrbuch d. pr. K. 1901. XXII. — ^erm. Brandt, Die Anfänge der deutschen Landschaftsmalerei
im 14. u. 15. Jhh. Straßburg 1902. Stud. 154. — Ludwig Justi, Konstruierte Figuren und Köpfe Dürers.
Leipzig 1902. — Stiassny, Altsalzburger Tafelbilder. Jahrb. d. kunsthist. Samml. des Allerh. Kaiserhauses
1903. XXIV. — Hampe, Nürnberger Ratsverlässe 1904. — Heinrich Röttinger, Hans Weiditz, der
LITERATURVERZEICHNIS 699
Petrarcameister. Straßburg 1904, — Baumgarten, Der Freiburger Hochaltar. Straßburg 1904. — Hein-
rich Wölfflin, Die Kunst Albrecht Dürers. München 1905. — Brun, Schweizerisches Künstlerlexikon,
Frauenfeld 1905—1914. — Paul Ganz, Handzeichnungen Schweizerischer Meister. 3 Bände 1905fi, —
Robert Brück, Das Skizzenbuch Dürers in der K. öff. Bibl. zu Dresden. Straßburg 1905. — Valentin
Sc her er, Dürer. Des Meisters Gemälde, Kupferstiche und Holzschnitte in 471 Abb. Klassiker d. K.
Stuttgart, 2. Aufl. 1916. — Freund, Wand- und Tafelmalerei der Münchner Kunstzone im Ausgang des
Mittelalters. Diss. Darmstadt 1906. — Emil Major, Urs Graf. Ein Beitrag zur Gesch. der Goldschmiede-
kunst im 16. Jhh. Straßburg 1907. — Riggenbach, Der Maler und Zeichner Wolf Huber. Basel 1907. —
Herrn. Voß, Der Ursprung des Donaustils. Leipzig 1907. — Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der
bildenden Künstler. Leipzig 1 907 ff. Bisher erschienen bis Band XH, 1916, bis Buchstaben F., enthält zahl-
reiche wichtige Beiträge über die oberdeutschen Maler von M. J. Friedländer. — Chr. Rauch, Die
Trauts. Straßburg 1907. — Buchheit, Die Landshuter Tafelgemälde und der Landshuter Maler Hans
Wertinger, gen. Schwabmaler. Leipzig 1907. — H. Braune, Beiträge zur Geschichte der Bodenseeschule,
Münchner Jahrbuch 1907. — Fr. Stadler, Hans Multscher und seine Werkstatt. Straßburg 1907, — Kon-
rad Lange, Verzeichnis der Gemäldesammlung im Kgl. Museum der bild. Künste zu Stuttgart. Stuttgart
1907. — Karl Voll, Heinz Braune und Hans Buchheit, Katalog der Gemälde des Bayer. Nationalmuseums.
München 1908. — Curt Glaser, Hans Holbein d. Ältere. Leipzig 1908.' — Gebhardt, Anfänge der
Tafelmalerei in Nürnberg 1908, — A. Fischer, Die altdeutsche Malerei in Salzburg. Leipzig 1908. —
Paul Ganz, Zwei Schreibbüchlein des Niclaus Manuel Deutsch von Bern, 1909. — Friedrich Wolff,
Michael Pacher, L Tafelband. Berlin 1909, — Katalog der Gemäldesammlung des Germ. Nationalmuseums
in Nürnberg, IV. Aufl. 1909. — M. Geisberg, Das Kartenspiel der Kgl. Staats- u. Altertümersammlung in
Stuttgart. Straßburg 1910. — Herm. Voß, Albrecht Altdorfer und Wolf Huber. Meister der Graphik.
Bd. 3. Leipzig 1910. — Hans Semper, Michael und Friedr, Pacher, Ihr Kreis und ihre Nachfolger.
Eßlingen 1911. — W. Hes, Ambrosius Holbein. Straßburg 1911. — Stiassny, Studien zur Altsalzburger
Malerei. Repertorium 1911. — Jul. Baum, Ulmer Kunst. Stuttgart 1911. — Gramm, Spätmittelalterliche
Wandgemälde 'im Konstanzer Münster. Straßburg 1905. — Heinr. Alfred Schmid, Die Gemälde und
Zeichnungen von Matthias Grünewald. Straßburg 1911. — Loßnitzer, Veit Stoß. München 1911. — Paul
Ganz, Hans Holbein des Jüngeren Handzeichnungen. Bd. 1 — 3. 1911. — Bossertu. Storck, Das mittel-
alterliche Hausbuch. Leipzig 1912. — P. Frankl, Die Glasmalerei des 15. Jhh. in Bayern und Schwaben.
Straßburg 1912. — Paul Ganz, Hans Holbein. Klassiker der Kunst. Stuttgart 1912. — Herm. Schmitz,
Die Glasgemälde des Kgl. Kunstgewerbemuseums in Berlin. Mit einer Einführung in die Gesch. der deutschen
Glasmalerei. Berlin 1913. — Hans Sauermann, Deutsche Stilisten. Handzeichnungen alter deutscher
Meister. München 1914. — Erwin Panofsky, Dürers Kunsttheorie vornehmlich in ihrem Verhältnis zur
Kunsltheorie der Italiener, Berlin 1915. — Julius von Schlosser, Die Wandgemälde aus Schloß Lichten-
berg in Tirol. Wien 1916. — Curt Glaser, Zwei Jahrhunderte deutscher Malerei. München 1916. — Karl
Schwarz, Augustin Hirschvogel, ein deutscher Meister der Renaissance. Berlin 1917. — Julius Baum,
Neue Forschungen über altschwäbische Malerei. Schwäbischer Merkur 1918. Bringt eine Übersicht über
die in den letzten Jahren erschienene Spezialforschung über schwäbische Malerei. — Herm. Schmitz, Bild-
teppiche. Gesch. der Gobelinwirkerei. Berlin 1920.
Berichtigungen und Zusätze.
Auf Seite 547, Zeile 27, muß es Jakobskirche in Rothenburg statt Nördlingep lauten.
Zu Seite 552 ; der Altar aus Mickhausen bei Münster in der Budapester Galerie trägt eine von Aigner
gefälschte Inschrift. Der Altar ist nach Julius Baum derselben Hand wie ein Altarflügel der Stuttgarter
Galerie mit Katharina und den beiden Johannes und der Verkündigung zuzuschreiben, der inschriftlich von
Hans und Yvo Strigel herrührt.
Nach freundlicher Mitteilung von Herrn Dr. Baum ist am Blaubeurener Altar (S. 552) auch Bern-
hard Strigel beteiligt.
Seite 694, Zeile 24/25 lies statt van Aelst: Hans van der Biest.
In einem Teil der Auflage mußte die Holbeinsche Madonna des Bürgermeisters Meyer auf
Tafel XXXXIX nach der in der Dresdener Galerie befindlichen späteren Kopie des Originals im Darm-
städter Schloß wiedergegeben werden, da die Platte bereits früher hergestellt war. Die Kopie, eine treff-
liche Arbeit wahrscheinlich von Bartholomäus Sarburgh um 1635, ist äußerlich kenntlich an den höher
gerückten Konsolen über den Köpfen der Figuren an den Seiten.
Für ergänzende Mitteilungen und Nachrichten in Bezug, auf die drei Bände Deutsche Malerei bin
ich jederzeit zu dem besten Dank verpflichtet. H. SCHMITZ.
44*
/
Abraham
NAMENREGISTER
ßreydenbach 701
Namenregister.
Abraham, Erich 27/307
Abt 269
Acker, Jakob 308
Adolf von Schauenburg, v.B.Francke
422
Albani 695
Albert v. der Helle, Aldegrever, Kup-
ferstich 477
Albert I., rex Romanorum, Glasge-
mälde Wien 199 Abb. 228
Albrecht Achilles 525/9
Albrecht v. Bayern IV. 685 — von
Mielich, H., Schleißheim 667 — c.
ux. Anna, von Mielich, H., Wien
667 — V., 101/685 — von Osten-
dorfer, M. 665
— von Brandenburg, Kardinal 622/
3/74 — Beham, H. S., Gebetbücher
und Tischplatte 614/5 — Dürer
601 /2 — Dürer und Grünewald 621
— als Hieronymus : Cranach, L.,
Berlin und Darmstadt 113/ 4/674
Abb. 41/125
— von Mecklenburg 412
— von Oesterreich 1., 152/89/320
— II., 189/200/9— Fenster -s 194/
200/1/26 Abb. 229 — Gebelbuch
-s 225
— III., 223 — i. B. 267 Abb. 329/30
Aldegrever, Heinrich 95/477/9/82/3/
612/3 - Allegorie 99 Abb. 104 —
Nemesis 98/9 Abb. 105
Aldenhoven, Karl 26/487
Alfons -inische Sterntafeln 178
All ihn 29
Altdorfer, Albrecht 7/11/47/69/498/
501/613/7/60-5/7/70/80/1/5/6 —
Allegorie der Hoffahrt, Berlin 665
— Bannerträgerin , London 7
Abb. 6 — Flucht nach Aegypten,
Berlin 664 — Geburt Christi, Berlin
664 Abb. 111, 176 — id., Wien 664
— Geburt Maria, Augsburg 225/
664 — Holzschnitte und Zeich-
nungen 664/5 — Hochaltar, St.
Florian 665 — Johannes 11 Abb.
9 — Kreuzigung, Berlin 664 —
Landschaft, München 664 Abb. HI,
1 77 — Madonna, München 664 —
Petrus 11 Abb. 8 — S.Georg,
München 69/70/500/664 Abb. 66
— S. Quirin, Nürnberg, Siena u.
Augsburg 664 — Schlacht bei Ar-
bela, München 663/5 Abb. III, 178
— Stiche 663/4/5 — Susanna im Bade,
München 665 — Wilder Mann 7/
664 Abb.2
Altdorfer Schule, Anbetung der Kö-
nige, Innsbruck 1 1 5 Abb. 1 27
Altichiero 401/526
Amberger, Christoph, Porträtist 562/
650/6/86/8 — Affra Rehm, Augs-
burg 650 — 2 Altäre, Augsburg
650 — Chr. Baumgarten, Wien
650 — Fugger, Augsburg 650 —
Karl V., Berlin 650 — Ludwig v.
Bayern, Wien 650 — Männl. u.
weibl. Bildnis, Wien 650 Abb. 111,
165/6 — Peutinger- Welser, Augs-
burg 650 — Sebastian Münster,
Berlin 650 — Wilhelm Mörz,
Augsburg 650
Ammann, Jost 690/2—3 — Bildnis,
Basel 692 Abb. III, 212 — Bild-
nisse u. Radierungen 693 — Joh.
Wolfg. Freymon, Holzschnitt 692
Abb. III, 213 — Kunst- u. Lehr-
büchlein 693 — Lebensalterfolge,
Glasmalereien Berlin 693 Abb. III,
214
Amorbach, Bonifatius, von Holbein,
H.d. J., 654
Amstel, Jan van 477
Anna von Cleve, von Holbein, H.d.
J., 655
— von Pfalzbayern 383 Abb. 471
— von Ungarn, von Hans zu Schwaz,
Berlin 650
— ux. Albrechts IV., von Mielich,
H., 667
Anselm v. Canterbury 31
Anshelm Thomas, Drucker in Ha-
genau 613
Antonio da Pisa 315
Anwyl, Familie, Epitaph von Schaff-
ner 642
Apelles 668
Apt, Ulrich 648 — Beweinung, Mün-
chen 648 — Flügelaltar, Augsburg
648 — Triptychon, München 648
Apulejus, goldener Esel von Schaeu-
felein 613.
Arend, Heinr. Konr. 26
Aretino s. Spinello
Aristoteles 20/59
Amdes, Buchdrucker 466
Arnesti Mariale 130/1/49/55/7/74/7/
8/270 Abb. XI
— orationale 128/9/50/1/2/78/82/8
Abb. XV, 4/143
Arnold, Abt von Marienfeld 456
— Meister von Würzburg 277
Arnt von Westerburg in Köln 445
Atz, Karl 28/237/52/69/70/1 Abb. 306
Asper, Hans, Wilhelm Fröhlich, Zü-
rich 638/88/91 Abb. III, 209
Asseburg, Wappendecken 479
August von Sachsen, von Cranach,
L.d. J., 679
Augustin, H., Jeronimianum Johannis
Andreae, Karlsruhe 496 Abb. 111, 5
Augustiner Eremiten, Stammbaum,
Konstanz 346
Aurich 73
Avennares, Astrolog. Handschr. 178
Baader 307
Back 27/308/50/2 Abb. 374/5
Backoffen's Bildhauerwerkstatt Mainz
620/81
Baer, Hans, von Basel, Tischplatte
von Holbein 652
Baidung, Hans 498/592/608/17/23—
31/2/4/5/6/8/43/80/685/8/9/93 —
Adamu. Eva, Budapest 631 — Anbe-
tung der Könige, Basel 627 — Anna
Leisner, Budapest 627 — Apostel-
kopf, Berlin 627 — Beweinung
Christi Berlin 627 — Beweinung,
London 627 — Bildnisse 627 —
blumenegg-Fenster, Freiburg 627/
8 — Christoph v. Baden, Karls-
ruhe u. München 627 — Clairob-
skürschnitte usw. 636 — Dreieinig-
keit, Basel 627 — Eitelkeit, Wien
630 — Enthauptung Katharinas,
Prag 627 — Hl. Familie, Nürnberg
627/9 Abb. III, 141 — Glasge-
mälde, Berlin 624/5/7/8 Abb. 111,
139/40 — Glasgemälde, Elzach
628 — Glasgemälde, Freiburg e. a.
627/8/9/80 — Glasgemälde, Köln
628 — Graf zu Lewenstein, Berlin
627 — Heimhofer-Fenster, Frei-
burg 627 — Herkules und Antaeu«,
Kassel 630 — Hexen 22/3/629
Abb. 25 — Himmlische und irdi-
sche Liebe 631/84 Abb. III, 203 —
Hochaltar, Freiburg 624-6/7/80
Abb. XXXXIV/III, 138 - Hoch-
chor-Fenster, Freiburg 627 — Holz-
schnitte 629 — Hortulus animae
629 — Kreuzigung, Basel 627
Abb. III, 137 — Kreuzigung, Ber-
lin 13/4/627 Abb. 14 — Madonnen
629 — Männl. Bildnis, Wien 627
Abb. 111, 142 — Parzen 629 —
Pauli Bekehrung 629 — Pferde-
Holzschnitte 630 - Philipp, d.Krie-
gerische, München 627 — S. Anna-
Fenster, Freiburg 627 — S.Christo-
phorus629Abb. 111,143— Skizzen-
buch, Karlsruhe 629 — Tod und
Mädchen 629 Abb. III, 144 —
Toter Christus 629 — Hallenser
Triptychen, Berlin u, Brüssel 624
— Vanitas, Sammlung Weber 630/1
— Wappenscheiben, Koburg e. a.
628/9 — Weibl. Akte, Madrid 630
— Zehn Gebote 629
Baldus de Perusio 228
Batet, Leo 308/51
Bämler, Joh., Drucker 536
Ban, Ulrich, Glasgemälde 639
Barbari, Jacopo da, in Nürnberg
590/670/7/83
Barnaba da S ena, Abendmahl 183/5
Abb. 208
Bataille, Nicolas, Hofwirker 381/413
Baumgarten, Chr., von Amberger 650
— Joh., von Burgkmair 646
Beatrix, von Nürnberg 267 Abb. 329
Beaumez, Jean, de, in Dijon 506
Beauneveau, Andre 54
Beck, Leonhard 648/50 — S. Georg,
Wien 650 — „Sippschaft usw.
Maximilians" 650 —Teuerdank 650
— Triumphzug Maximilians 650
Weißkunig 650
Beckett, F. 488
Beham, Brüder 612/3/65
Beham, Barthel 613/4/5/6/63/7/86 —
Auffindung des Kreuzes, München
610 Abb. III, 132 — Esther 685
— Ferdinand I. 616 — Kampf-
friese 616 — Karl V. 616 —
Leonhard v. Eck 616 — Ludwig X.
V. Bayern 616 — Madonna am
Fenster 616 — Mutterglück 100
Abb. 108 — Porträts d. bayer.
Herzogshauses, Schleißheim 616 —
S. Christophorus 616
Beham, Hans Sebald 613/4— 5/6/31/
46/86/92 — Bauer 614 — „Bibli-
sche Historien" 615 — Fahnen-
träger 614 — Fest desHerodes614
— Gebetbücher, Kassel u. Aschaffen-
burg 614 — Goldschmiedezeich-
nungen 615 — Kabinettscheiben,
Risse und Zeichnungen 614 — 270
Kupferstiche, 1070 Holzschnitte
u. a. 615/86 — Ornamentstiche 614
Planetenfolge 614 Abb. III, 131 —
S. Hieronymus 614 — S. Sebald
614 — Taten des Herkules 615 —
Tischplatte, Paris u. Berlin 614/5
Verlorener Sohn 615
Beier, Handwerkslexikon 77
Bellini 593/4
Below 73
Benessius (Kanonikus) Passionale
Kunigunde, Christi Abschied von
seiner Mutter 159/60 Abb. 180
Berg, Claus 472
Bergarten, Ulrich von 632/4 — Stand-
scheibe von St. Gallen, Berlin 632
Abb. III, 147
Berger 227
Berghem, Dr., i. B. M. des Marien-
lebens Schule, Glasmalerei, Köln
442
Bergmann von Olpe, Drucke 581
Bernardin von Siena, i. B. Köln,
Triptychon 453
Bernart, Bordürwirker 331/90
Bernhard von Clairvaux, cod. 126
Abb. 140
Bernt Notke, s.d.
Berry, Herzog 381 — Glasgemälde
384 — Slundenbu. h 30/1/54/73/178
/82/205/250/865/98 Abb. 26/148/
204/314/26
Berthold von Nördlingen 304/7/34 —
Altar aus Bornhofen 303/50 Abb.
374; — von Seligenstadt 303 Abb.
375 — S. Barbara 87/97 Abb. lOO/b
Bertram von Minden 60/71/138/260/
87/352/74/411/8/20/1/7/31/2/81/8-
Anbetung der Könige 34/5/41/56/
175 Abb. 28 — Apokalypsen- Altar,
London 411 Abb. 516 — Buxte-
huder Altar 413/4 Abb. 51 8/9/20/
1 /2 — Erschaffung Evas 167/8/432
Abb. 190 — Grabower Altar, Ham-
burg 270/411/2/3/430 Abb. XXIX,
— Harvestehuder Altar 414 - Holz-
skulpturen 411/4/24
Beyschlag 308
Bie, O. 74
Biermann 74
Biese, A. 73
Binck, Jakob 613
Blankenberch, Johann, Präpositus in
Soest 404
Bloemvenna, Petrus, i. B. Woensam,
Köln 476 Abb. 582
Blum, Hans, Säulenbuch 639
Blumenegg, Fenster, Freiburg, von
Baidung 627/8
Bluntschli, Nicolaus, Glasgemälde
639/59/91
Boccaccio, Chronika des, von Breu,
J. d. Ä. 649 . '
Bocholt, Franz von 460
Bock, F. 226
— Hans d. Ä. 697 — Bildnisse 697
Abb. III, 218/9 —Wandmalerei 697
Bocksberger 695
Böcklin 61/312
Bode 28/560
Boisseree, Brüder 370/6
— M. 374
— S., Tagebücher 26/374
Boisseree, Sammlung, München 377/
437/8
Bolz, Valentin, Illuminierbuch 77
Bombeck, Seger, Bildwirker 479/88
Bonaventura, Meditationes 35
Boucicaut, Marechal de, livre du 303
Bonnet, Sammlung, Dürer, Frauen-
raub 585 — Nacktes Mädchen 584
Bora, K.V., von Cranach 19 Abb. 23
Borchow, Kanonikus in Frauenburg
417
Bornemann, Heinr. 466 — Altarflügel,
Hamburg 466 Abb. 572/3
Borrmann, Richard 488
Bosch 308
Bouis,Dirk 436/40/1/2/58/64/7/529 —
Abendmahl, Löwen 441 — Ge-
fangennahme, München 413
Bovinski 74
Brandenburg - Fenster , Langenburg
551
Brandt, Seb., Narrenschiff 58/581/4-
Virgil 581
Braun, Augustin 479
— Josef 226
Braune 241/69/70
Brenken, Frhr. v., Sammlung 379
Breu, Jörg d. Ä. 648—50/64/80 —
Altar, Herzogenburg 648 — Altar,
Innsbruck 648 — Chronik 650 —
Chronika des Boccaccio o49 — Fer-
dinands Belehnung 650 — Gebet-
buch Maximilians, Besancon 649 —
Karl V. in Augsburg 650 — Kon-
stanzer Missale 649 — Madonna,
Berlin 648 — Madonnen, Wien
e. a. 649 — Negkers Landsknechte
650 — Orgelflügel, Augsburg 649
— Rundscheiben 648 — Samson,
Basel 649 — Scheibenrisse 648/9
— Schlacht bei Cannae, Augsburg
649 — Tod der Lucretia, München
649 Abb. III, 163 — Ursula-Altar,
Dresden 649 — Wandmalerei, Augs-
burg 685
— Jörg d. J. 648/50/64 — Augs-
burger Ehrenbuch, München 650 —
Eroberung von Algier 650 — Er-
oberung von Rhodos, Schleißheim
650 — Fechtbuch für Mair, Dres-
den 650 — Fugger-Ehrenbuch,
Augsburg650— Glasmalerei, Neu-
burg u. München 650 — Justinus,
Blätter zum - 650 — Negkers, Lands-
knechte 650 — Thukydides, Blätter
zum- 650 — Venezianisches Bankett
650 — Wandmalerei, Grünau 650
Breughel, Jan, Landschafter 694/6/7
Breydenbach, Wallfahrt z.h. Grab 581
702 Breysig
NAMENREGISTER
Dürer
Breysig, K. 73
Brigel, Anna, Epitaph von Schäufe-
lein 613
Brill, Paul, Landschafter 694/6/7
Brinckmann, A. E. 351
Broederlam, Melchior 136/246/308/
98/401/13 — Altarwerk 84/136/79/
381 Abb. 152
Broelmann, Joh., Bürgern!. Job. von
Aachen, Köln 476
Bronzino 616
Browiller, Arnold von, Bruyn, B.,
Köln 475
Brück, B. 179/82/94/226/351
Brüder vom gemeinsamen Leben 440
Brüggemann, H., Bordesholmer Al-
tar 98 Abb. 102
Bruyn, Barthel d. Ä. 473-5/6/81/3/
7/057/79 — Altar, Essen 474 Abb.
577 — Beweinung, München 474
— Dornenkrönung, Nürnberg 474
— Flügelaltar, Köln Dom 474 -
id., Köln, S. Andreas 474 Abb. 580
— id., Köln, S. Severin 474 —
Glasmafereien, Köln e. a. 475 —
H. Nacht, Köln 473 — Kreuz-
tragung, Nürnberg 474 — Legende
der h. Ursula, Köln 474 — Lucre-
tia, Köln 474 — Porträts, Köln
e. a. 475 Abb. 578/9 — S. Anna,
Köln 474 — S.Viktor U.S. Helena,
Köln 474 — Standfiguren, Köln
474 — Stifterbilder, Glasmalereien,
Köln usw. 453 —Tod der h. Ursula,
Köln 473 — Triptychon, Köln 473
— Barthol. d. J. 476
Bubenhofen - Fenster, Urach 551
— Margarete v., i. B. M. v. Meß-
kirch, Kassel 631
Burckhardt, Jak. 74/312/467
Burckhard, Meier 488
Burdach 73
Burger 355/60/1/7/432
Burgkmair, Hans 79/560/83/612/40/
1/3—8/9/63/80/5 — Baumgarten,
Joh. 646 — Bildnis Schongauers,
München 541 — Esther vor Ahasver,
München 648/9 Abb. III, 162 —
H. Familie, Berlin 645 — Fugger,
Jakob 646 — Habsburger Ahnen-
bilder 646 — Holzschnitte 644/6bis
7/71 — Johannes auf Patmos,
München 647 — Julius II., Papst
646 — Krönung Mariae, Nürn-
berg 645 — Lateran-Basilika,
Augsburg 644 — Lukas, die Ma-
donna malend 646 — Madonna,
Nürnberg 645 — Madonna am
Baume, Nürnberg 645 Abb. III,
157 — Maximilian 646 Abb. III,
160 — S. Barbara, Berlin 645
Abb. III, 159 — S. Croce-Basilika,
Augsburg 559 — S. Georg 78/9/
80/646 Abb. IX, 2 — S. Peter-
Basilika, Augsburg 644 — S. Ul-
rich, Berlin 645 Abb. III, 158 —
Schlacht bei Cannae, Augsburg
648/9 — Selbstbildnis mit Frau,
Wien 648 — Theuerdank 646 — Tod
als Würger 646 — Triptychon,
Augsburg 647/8 — Triumphzug
desKaisers Max 646/7 Abb. III, 161
— Ursulalegende Augsburg 644
— Wandmalereien, Augsburg 685
— Thoman, Maler in Augsburg 644
Bürglein, Eberhard von 309
Candid, Pieter 694 — Goldener Saal,
Augsburg 696
Carpaccio 593/645/7
Carstanjen. Sammlung 447
Castelbarco, Guglielmo da 269
Geltes 682
Cennini 77
Chesemann, Robert, von Holbein, H.
d. J. 655 Abb. XXXXVIII
Christgartner-Altar von Schäufelein
613
Christine von Dänemark, von Holbein,
H.d. J. 655
Christoph v. Baden, v. Baidung 627
Chunrat der Ramperstorffer 223
Chytil, K. 177/81
Cima da Conegliano 645
Cipolla 101 ,
Clapis, Petrus v.. Rechtsgelehrter,
von Bruyn, B., Köln 475
Giemen, Paul 28/269/487
Clemens VI. 177/372
Cleve, Herzog v., vor der Maria, v.
Bruyn, B. 475
Clouet 655
Colleoni, Venedig 59/75
Conegliano, Cima da 645
Conninxioo, Gillis von, Landschafter
694
Conreshem, Christian, Dr. jur. in
Köln, i. B. M. v. St. Severin, Köln
451 Abb. 547
Cornelius 376
— Papst, i. B. V. M. V. St. Severin,
Köln 451
Cranach, Lukas 19/28/463/78/80/2/3
/610/23/56/68-78/9/80/6/8/9/97-
Abendmahl, Köthen 675 — Adam
und Eva, Braunschweig 674 — Al-
brecht von Brandenburg als Hiero-
nymus, Berlin und Darmstadt 113/
4/674 Abb. 41/125 — Altarbilder,
Zwickau e. a. 674/9 — Apollo und
Diana 673 — Bärtiger Mann, Ber-
lin 675 — Bildnis, Berlin 675 Abb,
III, 195 — Christiana Eulenau,
Dresden 675 Abb. 1 1 1 , 1 94 - H . Fa-
milie 1504, Berlin 670 — Feder-
zeichnungen 678 Abb. III, 188 —
Gabriel v. Eyb, Bamberg 675 —
Gebetbuch des Kaisers Max, Mün-
chen 672 — Oregorsmesse, Aschaf-
fenburg 674 — Hans Lucas 669 —
Heinrich der Fromme, Dresden 675
/6 Abb. XXXXIX III, 190— Holz-
schnitte 670/1/5 Abb. III, 187 —
Jagdbilder, Wien 672 — Joachim
V. Brandenburg, Berlin 678 — Jo-
hann, Kurfürst 675 — Johann Fried-
drich c. ux. et fil. 675 — Judith,
Wien e.a. 676 — KarlV. 669/70 —
Katharina v. Bora, Dresden 19,
Abb. 23 — Katharine v. Mecklen-
burg, Dresden 675/6 Abb. III, 191
— Kreuzigung 1503, München 670
— Kreuzigung 1553, Weimar 669
Abb. III, 169 — Luther, Holzschnitt
675 — Luther c. par., Wartburg
675 — Madonnen, Breslau e.a. 674
— 2 männl. Bildnisse, Berlin 676
— Melanchthon 675 — Parisurteil,
Kopenhagen 673/4/7/ Abb. III, 192
— Passionsbilder, Berlin e. a. 674
— Radierungen 671 — Rektor Reuß,
Wien 676 — S. Katharina, Marty-
rium, 1506, Dresden 670 Abb. III,
185 — S. Katharina, Verlobung,
Dessau 674 Abb. III, 189 — Selbst-
bildnis 676 — Sündenfall, Wien 672
Abb. III, 186 — Teppichwirkerei
678 — Torgauer Sippenaltar, 1 508
Frankfurt 670 — Venus, Frankfurt
674 — Venus 1529, Paris 674/7
— Venus und Amor 1509, Peters-
burg 670 — Venus am Brunnen
673 — Wittenberger Heiligtums-
buch 674 — Wandn/alerei 678
— Lucas d. J. 617/76/8—9 — Joa-
chim II. V. Brandenburg, Berlin 679
Abb. III , 1 98/9 - Kurfürsten Moriz
und August, Dresden 679 — Moriz
V. Sachsen, c. ux. Dresden 679/88 —
Schule des-, Bildnismalerei 479/690
Credi, Lorenzo di, von Dürer ko-
piert 585.
Cremer, F. G. 101
Crivelli, 594
Cunegundis von Meinweif, i. B. Glas-
Malerei 365
Cusanus, Nikolaus 32/72
Cuspinian, Familie, von B. Strigel,
Berlin 560/2
Custodis, Stiche V. 696 —,, Fuggero-
rum imagines" 696 — Grotesken
von Kager 696
Daddi, Daddo 429
Dahlkc 269
Dalberg, Kanzler von 543
Dante 41
Darcel, ed. Villard de Honnecourt,
Porträture 85 Abb. 81
Dann, Gräfin, von tom Ring, H.,
Köln 481
— -Oberstein, Graf von, Köln, Glas-
gemälde 454
David, Gerhard 449/66
Deckinger, Glasmalerfamilie 303
Dehio 28/226
Deichsler-Altar s. Berlin, Kaiser-
Friedrich-Museum
Delisle 178
Denecke, A. 74
Deocarus, Altar s. München, National-
Museum und Nürnberg, St. Lorenz
Detzel 351
Deutsch, in Manuel, N.
Deutschorden 361/87/414
Devonshire, Herzog v., Karton zur
Wandmalerei in Whitehall von Hol-
b. H. d. J., 658
Dieterich, A. 74
Dietlieb v. Steier mit Weisung, Run-
kelstein 252
Dietrich v. Bern mit Sachs, Runkel-
stein 252
Dilthey 74
Dinteville, Jean de, von Holbein, H.
d. J., 655 Abb. 111, 172
Dirk Bouts s. Bouts
Dodgson, Champell 102
Döhlemann 120
Dollfus, Sammlung 449/56
Dollmayr, H. 74
Domenichino 695
Dominikaner 315
Donatello, David im Bargello 66 —
Gattamelata 59
Döring 488
Dormagen, Sammlung, Köln, Wallraf-
Richartz-Mus., s. d.
Dörner, Ölharzmalerei Abb. 71
Dornhöfer 28
Drach, Drucker in Speier 543
Drechsler, Karl 179
Dreger, Moriz 226
Dreyer, Benedikt 472
Droy, Paul 101
Duccio 391/408 — Kreuzabnahme,
Siena 368/82/400
Dueze, Jacques 123
Duns Scotus 32
Dünwege, Brüder 456/9-60/5/8/9/72
/83/7 — Dortmunder Altar 459
Abb. 574 — Geburt u. Anbetung,
München 459 — Geburt, Münster
459 — Kalvarienberge, München,
Münster 460 Abb. 563 — Kreuzi-
gung, Münster 459 Abb. 562 —
Kreuztragung, Münster 459 —
Rathausbild, Wesel 460/6 Abb. 564
r- S. Georg, Münster 460 —
H.Sippe, Antwerpen 459/60 — Tod
Mariae, Münster 459 — Tod des
h. Nikolaus, Münster 460
— Heinrich 459-60
— Viktor 449/59-60 - H. Lukas die
Madonna malend 112/460 Abb. 122
Durandi, Rationale 163/209/23 Abb.
271 — Randleiste 224 Abb. 275
Durant, Wilhelm 223
Dürer, Albrecht 4/6/8/12/4/8/9/20/2/
3 / 6 /7/8/9/41 /5/7/8/9/58/9/61 /4/5/9
/71/4/5/8/9/80/5/6/91 /5 / 100/1 /2/
12/3/4/5/50/8/251/2/73/7/98/9/
307/30/87/461/2/77/81/3/501/6/15/
33/7/40/1 /2/5/56/9/60/4/6/7/70/81
/ 2 / 3 -606/7/8/9/10/1/2/4/5/6/7/20/
21 / 3 / 4/5/9/30/1 /4/5/8/41 /4/5/51 /2/
6 / 68 / 70/7/80/2/3/4/6/7/8/ 9 / 90 / 1 /
n — Abendmahl (1510) 596 —
Adam und Eva (1504) 590/1/683/
4 Abb. III, 202 — Adam und Eva
(1507), Madrid 594 — Akt, weibl.,
Berlin 85/590/674 Abb. 82 — Al-
brecht V. Brandenburg 601/2 —
Allerheiligenbild (1511), Wien 594
/5/624/80 Abb. XXXXI - Alter
Mann ( 1 526 ) 604— Anbetung(l 503)
115/592 Abb. III, 105 — Anbetung
des Kindes, München 114 Abb. 126
/8 — Anbetung der Könige (1311)
596 — Apokalypt. Reiter 63 —
Apokalypse (1498) 568/88/9/96/
604/70 Abb. III, 100 - Apoll, der
bogenschießende 589 — Apostel 64/
/ 8/78/81/102/509/602 -3/4/22/54/
85 Abb. 107/111, 124/5 VIII, 5/
XXXXII — Aquarelle (1508/12/4)
5/97/604 Abb. III, 113 — Arco in
Tirol 49/585 Abb. 47 — Der Bauer
u. s. Frau 585 — Bacchanal, Al-
bertina 585 — Bernhard v. Örley
(1521), London 601 Abb. III, 120
— Beweinung Christi, München 592
Abb. XXXX — Bildnis des Hans
Dürer (1500), München 589 Abb.
III, 103 — Bildnis eines jungen
Mannes 28 — Bildnis des O. Krell
(1499), München 18/9/28/589/604
Abb. 20 — Bildnis seiner Mutter
(1514), Berlin, 599 Abb. III, 116
— Bildnis des Vaters (1490> 584;
(1497). London 589 — Bildnis weib-
lich (1503) 591 Abb. 111, 104 —
Brandt's Narrenschiff (1494), 584
— -'s Briefe: 75/7/595 — Chri-
stuskind nach L. de Credi (1495)
585 — Christus am Kreuz 14/5/
71/132 Abb. 16 — Christus am Öl-
berg(1515) 47/134/600 Abb. 42/3
— Christus unter den Schriftge-
lehrten, Braunschweig 89/93/4/5/
593 Abb. 97/111, 108 — Christus
in der Vorhölle 98 Abb. 103 —
Dreieinigkeit (1511) 597 Abb. III,
112 — Dreifaltigkeit, Glasmalerei
( 1 508) , Nürnberg 595 Abb. 111,111
— Dresdener Altar 592 — Ecce
homo (1515 und 1522), 89/602
Abb. 87/8 — Engel (1506) 93 Abb.
94 a — Ercules, der große oder die
Eifersucht 589 — Erasmus 602 —
Fahnenschwinger 4/6/31/589 Abb.
5 — H.Familie, Erlangen 584/600
Familie m.d. 3 Hasen 588— H.Fa-
milie m. d. Heuschrecke 585 — Fa-
milie an der Rasenbank, Berlin 584
Felswand, Wien, Albertina 584 —
Frauenraub, Sammlung Bonnet 585
— Friedrich d. Weise, Berlin 592
/602 — Geburt des Kindes 589 —
Genredarstellungen 298 — Glück,
großes, (Nemesis) 98/9/589/91
Abb. VII — Goldschmiedeentwürfe
579/615 — Hafen von Antwerpen
(1520) 601 Abb. III, 119 — Hand-
zeichnung (1520) 78 Abb. VIII, 4
— Hase (1502) 591 — Heller-Al-
tar, Frankfurt 102/594/604/10/7 -
Henker 585 — Herkules mit den
stymphal. Vögeln, Nürnberg 592
— Hexen, die 4 (1497) 589 —
Hieronymus (1492) 45/83/584 Abb.
40 — id. (1511) 44/5/7/83/223/596
Abb. 39 — id. Ölgemälde 602 —
id. im Gehäus (1514) 44/5/7/110/
2/3/4/20/63/597/8/681 Abb. 111/123
/4 — Himmelfahrt 78 Abb. VllI, 3
— Hirschkäfer 591 Abb. III, 107
— Hirschkopf (1505) 591 — Hof-
trachtenentwürfe (1515) 601 —
Holzschuher 602/4 — Jesuskind als
Neu Jahrswunsch für 1493 584 —
Imhoff, Hans, Madrid 486/602/4
Abb. III, 122 — Innsbruck, Aqua-
rell 585 — Jugendstil 581 — Junges
Mädchen u. junge Frau, Berlin 594
— Junger Mann, Wien 594 — Kaik-
reuth, Dorf, Bremen 597 Abb. III,
114 — Kampf von Seeungeheuern,
Albertina 585 — Kanone, die große
(1518), 600/14 — Der Koch und
seine Frau 585 — Kopf Zeichnung,
Wien 593 Abb. 96 a — Kopien
Italien. Meister 585 — Kreuzigung
(1508) s. Kupferstichpassion 14
/71/97/8/132/596 Abb. 16/101 a —
6 Krieger 585 — Kurier, der kleine,
585 Abb. III, 99 — Landschaften
49/50/1 — Landschaft, London 61
/597 Abb. V — Lang v. Wellenburg
601 — Liebesantrag 585 — Lukas
v. Leyden 601 — Mädchenakt 683
Abb. III, 201 — Mädchenbildnis
fl515), Berlin 599 Abb. III, 115
Madonnen 69/70/84/95/597 Abb. 64
/5/79/98 — Madonna am Baum
Dürer
NAMENREGISTER
Gustedt 703
(1513) 600 Abb. III, 117 — Ma-
donna mit dem Zeisig, Berlin 593
— Männerbad 588 — Marienbilder
22/599 — Marienleben (1504) 592
/608 Abb.III, 106; (1509-10)596
— Maria das Kind säugend (1518)
600 — Maria, Krönung der (1518)
12/28/600 Abb. 13 — id. mit dem
schlafenden Kind (1520) 600 —
id. an der Stadtmauer (1514) 600
— id. auf dem Thron mit 2 Engeln
(1485) 584 — Marter der 10000
594 - Maximilian (1518), Wien
601 Abb. III, 118 — Maximilians
Ehrenpforte 600 — - Gebetbuch,
München 67/8/72/600 Abb. 61/7 —
— Triumphzug (1518) 600/1/9/64
— sog. Meerwunder oder der Raub
der Amymone 48/9/50/74/589 Abb.
45 — Melancholie 20/1/9/31/146/
597/8—9/681 Abb. 24 — Melanch-
thon 602 — Modellstudien (Adam
und Eva), London 90/590 Abb. 89
— Muffel, Jakob (1526), Berlin
602 Abb. III, 123 — Nacktes Mäd-
chen ( 1 493 1 , Sammig. Bonnet 584 —
Niederländer Bilder 601 — Passion,
große (c. 1500) 47/134/330/588/96
/ 61 7/ 70/ 91 Abb. 43/III, 101 -
— kleine u. Kupferstich- (1500—12)
596/7 Abb. 16 — Passionsdarstel-
lungen 602/59 — Paumgartner,
Lukas 66/7/8/78/9/80 Abb. 58/IX, 3
— -, Stephan 67/8/78/81/91/592
Abb. VIII, 2/60/90 — Pferd, kleines
(1505) 590 — Philippusu. Jacobus
(1516), Florenz 599 — Pirkheimer,
Willibald, 486/602 Abb.III, 121 —
Porträtstiche 616 — Proportions-
zeichnung (1500) 590 — Rasen-
stück 591 — Raub der Europa, Al-
bertina 585 — Reisen 86, s. Nieder-
lande, Venedig — Reiterzug (1489)
584 — Ritter vom Thurn (1493)
584 — Ritter, Zeichnung (1498)
59/75/589/98 Abb. 55 — Ritter,
Tod u. Teufel 58/9/60/8/74/5/597
bis 8/621 /81 Abb. IV — Rosenkranz-
fest, Prag 28/593/604 Abb. l/III,
109/10 — S. Antonius (1519) 49/
50/600 Abb. 46 — St. Eustachius
251/589 - S. Georg 68 Abb. IX,
3/63 — S. Sebastian 589 — Schweiß-
tuch der Veronika (1513) 600 —
Selbstbildnisse: des 13 jährigen
(1484) 548/84 Abb. III, 98; (1493)
584; 1493, Madrid 588/9/94; Mün-
chen 17/8/28/193/594 Abb. 21 ; Er-
langen 584 — Skizzen zum Tucher-
altar (1511), Berlin 609 — Skizzen-
buch, Dresden 594 — Soldaten- u.
Reiterzeichnungen 584 — Der Spa-
ziergang 585 — Terenzzeichnungen
514/84 — Theoret. Shidien 605/6/
83/4 — Tierstudien 690 — Tod
Mariae (1511) 596 — Tod des
Orpheus, Hamburg 585 — Tofen-
kopf, großer 591 -j- Trachtensfu-
dien 585/9 — Trient, Aquarell 585
— Trockensteg beim Hallertürlein
in Nürnberg 589 — Tucher, Elspet,
Kassel (1500) 589 Abb. III, 102
— Tucher, Hans u. Ursula, Vi^ei-
mar 589 — Türkenfamilie 585 —
Varnbühler, Ulrich 602 — -'s Vater
Albrecht, Goldschmied 530/84 —
Venediger Klause, Aquarell 585 —
Verlorener Sohn 585 — Wolgemut
Lehrer -» s. d. -r Wolgemut, Mi-
chael, München 566 —Zeichnungen :
zu Grabreliefs in Augsburg 609/
82; zu den Hohenzollern-Grabmä-
lern Römhild 609 ; London 594
Dürer-Fälschungen 91
— -kopien 691/3
— -Literahjr 26/7/9/73/4
Dürer- Altdorfer ; Anbetung 1 1 5 Abb.
127
Dürer, Hans, Dürer A., München
589 Abb. III, 103
— Schule 606—16/31 — H. Familie
84/5 Abb. 78 — Kreuzigung 14/83
Abb. 15 — Passion, Dresden 607
— Abb. 15 — Passion, grüne, Wien 607
Durrieu, P. 73 -
Dvorak 28/177/8/81
Eastlake, Ch. 101
Eberhard, Herzog von Württemberg
u. Urach 536/41
Eberhardt von Hirschhorn 347
Eck, Leonhard v., Kanzler, von B.
Beham 616
— Oswald v., Votivbild von Mielich,
H., 667
Eckhart 19/74
Edward, Prinz, von Holbein, H. d.
J. 655
Egenolff, Christian, Verleger in Frank-
furt 614/5
Egeri, Carl v. 639/59/91 — Wappen-
scheiben, Aarau u. Stein 639
Eggh, Benedikt, Abt v. Mondsee 569
Ehrenberg, Hermann 28/488
Ehrle 177
Eibner, A. 101
Eichler 223
Eicken, H. v. 73
Eisenhoit, Goldschmied, Hochzeits-
teppich 479
Elisabeth von Böhmen 267 Abb. 329
— v. York, Wandmalerei v. Holbein,
H.d. J., Whitehall 658
Elsa von Reichenstein, i. B. Lochner
387 Abb. 478
Elsheimer 69/690/4/97
Engelbrechtsen 452
Ensingen, Ulrich von, Ulmer Münster
528
Enzinger, Familie, i. B. 548 Abb. III,
91
Erasmus von Rotterdam 71/654 —
von Dürer 602 — von Holbein,
H. d. J. 163/654 — Lob der Narr-
heit von Holbein 652
Ernst V. Bayern, von Wertinger, H.
666
— Richard 179/80
— von Kirchberg, Reimchronik 412
— von Pardubitz 126/77/8
Erwin von Steinbach 310
Erzherzog Wilhelm, Sammlung 91
Escher, K. 352
Etterlin, Eidgenossenchronik 635
Eulenau, Christiana, von Cranach, L.
675 Abb. III, 194
Eyb, Gabriel von, von Cranach, L.675
Eyck, van 53/78/9/120/48/307/85/6/
9/424/6/36/41/9/58/93/528 — Ma-
donna, Ince-Hall 511/3
— sehe Schule 455
— nach Eycksche Generation 521/9
Eynenberg, Konrad von, Herr zu
Landskron 451
Faber, Conrad v. Creuznach 679 —
Belagerung Frankfurts, Holzschnitt
679 - Bildnisse, Berlin 679/88 Abb.
III, 204/5 — v. Holzhausen, Fa-
milienbildnisse, Ffilnkfurt 679
Fabriano, Gentile da 250/82
Falke, Otto v. 226/488
Fallersleben, Hofm. v. 226
Faulwasser 488
Feigel, A. 352
Ferdinand I. 689 — von B. Beham
616 — von Hans zu Schwaz, Wien
und Florenz 650 Abb.III, 164 —
von Strigel, B., Florenz 562 —
Belehnung 650
— Sohn Maximilians 627
Ferin, Gerhaus, Epitaph, München
291/3
Ferrari 652
Feseleii, Melchior 661 /7 — Anbetung
der Königel 522 u.31 , Nürnberg 667
— Belagerung Alesias, München
667 — Belagerung Roms, München
667 Abb. III, 183 — Geburt Christi,
Ingolstadt 667 — Hans Schönitz 667
— Himmelfahrt d. Maria Magda-
lena, Regensburg 667 — Porträtist
663/7 - Schlachtenbilder 663/7 —
Wandmalerei, Neuburg 667
Feyerabend, Verleger in Frankfurt
690/2
Figdor, Sammlung, Wien 450
Fiorillo 308
Firmenich-Richartz, Ed. 26/8/74/487
Fischer, Salzburger Tafelmalerei 226
— Johann Georg, Hofmaler in Mün-
chen 91 /691 /4 — 1 2 Apostel, Schleiß-
heim 102 Abb. 107
— I. L., Glasmalkunst 226
IS 308
— Otto 27/8/271/83
Flach, Martin, Drucker in Straß-
burg 629
Flamm, Sammlung, Aachen 441
Flechsig, Ed. 28/144/80/488/678
Floris, Janbap 478/9
Flötner, Peter 639 — Möbelholz-
schnitte 686
Förster, Ernst 26
Franciabigio 616
Francke,Meister 41 /73/306/420- 6/31 /
2/4/56/81 /8 — Ecce homo, Hamburg
36/7/78/81/2/421/78 Abb. VIII, 8/31
— Anbetung der Könige, Hamburg
35/41/56/78/101 Abb. II — Eng-
landfahreraltar, Hamburg 420/1/2
Abb. 529/30/1 — Nykorko-Altar
422 — S. Georg, Z. 422 — Adolf
v. Schauenburg 422
Frankl 271/351/551
Franz von Assisi 151
Frey, Agnes, ux. Dürers 585/9/601
Freybekh de Königsbruegk 228
Freymon, Joh. Wolfgang, von Am-
man, J. 693 Abb. III, 213
Fridt, Sammlung 101/378
Friedländer 28
Friedrich Hl. (1440-93) 363/88/444
/ 529/ 31/4/42/77/9/80 — Kaiser-
fenster, Nürnberg 567 — Sand-
steinepitaph, Wien 577
— d. Gr. 668
— d. Großmütige 669/74
— d. Weise 483/594/61 1/69/70/4/7-
von Dürer 602 — von Cranach 671
— Wilhelm IV., 475
— Wilhelm d. Große, Kurfürst 479
— von Zollem, Bischof v. Augsburg
552
Fries, Hans, Altar, Nürnberg 562
Frimmel 101
Frisch, Buchdrucker 566
Fröhlich, Wilhelm, Feldhauptmann
von Asper, H., Zürich 638/88 Abb.
III, 209
Froschauer, Christoph, Drucker in
Zürich 639
Fröschel, Daniel, Madonna mit Kind,
Wien 95 Abb. 99
Frueauf, Rueland d. J., 568/81 —
Geburt des Kindes, Venedig 568
— Kirchenväter, Berlin 568 -*-
Kreuzigung, Wien 568 Abb. III,
80 — Passionstafeln, Wien 568 —
S. Veit, Nürnberg 566 — Tafel-
bilder, Großgmain 568 — Tripty-
chon, Wien 568 — Verkündigung,
Budapest 568
Fuchs, flans, Glasmaler in Luzern 339
Fugelin, Conrad dictus — pictor 303
Fugger in Augsburg 642/7 — von
Amberger 650 — Bildnisse von
Hans zu Schwaz 650 — Ehrenbuch
von Breu, J. d. J., 650 gräber
in Augsburg 609/82 — „-orum ima-
gines" 696
— Jakob, von Burgkmair, H. 646
Fuhse 29
Funk, Hans, Pannerträger, Lausanne
634
Fürer, Fenster 283
Fürstenberg, Caspar v., Hochzeifs-
teppieh 479
Further, Michel, Drucker in Basel
581/635 — Ritter vom Thurn 581/4
Furtmeyr, Buchmaler 664
Gabelentz, Georg v. d. 27
Gaddi, Taddeo 372/96/8/429
Gaffel, Windeck in Köln, Inventar-
buch 367
Galenus 29
Gamondo, KoUekt., Madonna 87/97/
303 Abb. 100 c.
Ganz, Paul 27/639/59
Gaupp, O. 73
Gebauer, O. 74
Gebhardt 27/307/8
Geerfgen 452
Geiger, L. 73
Geisberg, Max 28/74/487
Gentile da Fabriano s. d.
Georg von Anhalt, von Cranach, L.
675
Gerhard von dem Wasserfasse i. B.
381/4/400 Abb. 467
Gerhaus Ferin s. d.
Gering, H. 74
Gert von Lon, Corvey- Altäre, Mün-
ster 459 — Hochaltar, Münster 459
— Jüngstes Gericht, Paderborn 459
Passion, Horste 459
Geuder, Ursula, Wappen 567
Geyn, J. van den 226
Ghiberti, Bildhauer 382
Ghirlandajo, Altarbild, Florenz 221
/44
Giehlow 29
Giotto 41/131/2 /58/207/19/29/30/3I
5/43/4/69/321/72/91/6/8/400/29 —
Arenafresken in Padua 158/239/
244/5 Abb. 291 — Giottesk 131/
56/61/204/23
Gisela von Kerssenbrock, Graduale
358 Abb. 438
Gisze, Georg, von Holbein, H.d. J.
655
Giusto di Padova, Krönung der Ma-
ria, London 241 Abb. 289 — Fres-
ken 227
Glaser, Anthoni, Standesscheiben,
Basel 634
— Peter, Glasmaler 339
Glesch, Familie, Köln 382
Glockendon, Buchmalerfamilie 616
Glück, Gustav 91/102
Goedart v. d. Wasserfasse, Bürger-
meister von Köln 437
Godsalve und Sohn, von Holbein, H.
d. J. 654
Godt, J. B. 488
Goes, Hugo van der 449/50/580 —
Wandteppich 450
Goethe 25/6/9 - Faust: 20/2/9/54/
61/4 — Reise am Rhein 374/429/
30/44 — Reisejournale 601
Gogh, van 28/681
Gombaumer, Hans, Altötting, Glas-
gemälde 330
Gosche, A. 177
Gottfried v. Bouillon, Runkelstein 252
— v. Sfraßburg, Illustrationen 527
Gottlieb, Th. 226
Götz 73
Gramm, J. 352
Gregorii Registrum, Chantilly 36/
7/56 Abb. 30
Grien s. Baidung, Hans
Griesinger, Jakob 308
Grillinger, Peter, i. B. 223 Abb.XIX, 5
Gröber 73/4/352
Gruber 74/179
Grueber 177
Grundherr, Fenster 283
Grünewald 15/9/28/41/61/71/9/82/
338/505/61 7 — 23/6/42/3/81 /8/9/97
— Christus in Gethsemane 1 1 Abb.
10 — Gemälde der Einsiedler, Col-
mar, Rasenstück 61/621 Abb. 56
— Gründung von S. M. Maggiore,
Freiburg 622 — Heller - Altar,
Frankfurt 617 — Isenheimer Altar,
Colmar 15/6/7/71/150/617-20/1/4
/6/52/80 Abb.VI/XXXXIII/19/III.
133/4 — Kreuzfragung, Karlsruhe
78/82/622 Abb. VIII, 6 — Madonna,
Stuppach 621 Abb. III, 135 — Pre-
della, Aschaffenburg 621/2 — SS.
Erasmus u. Mauritius, München 622
/3/85 Abb. III, 136 — S. Hieronjr-
mus 621 — Verspottung Christi,
München 617 Abb. XXXIV
Grüninger, J., Drucker in Straßburg
581/629 — Missale spec. 97/8
Abb. 101
Grussif , Heinrich, von Überlingen 270
Gulden, Andr. 101
Oümbel 307/8
Gumprecht, Graf zu Neuenahr 447
Gustedt, Wappen 461
704 Habsburger
NAMENREGISTER
Karl V.
Habsburger 311/26/51/63 - Ahnen-
bilder von Burgkmair 646 — Bild-
nisse von Hans zu Schwaz 650
Abb. III, 164
Hachberg, Otto III., v. — s. d.
Hackeney, Familie in Köln 449
— Nicasius 449/73
Haendke, Berthold 639
Hagenbecke, Bürgermeister 465
Haider 61
Hainhofer , Pommerscher Kunst-
schrank 696
Hallerscher Altar, Nürnberg 302
V. Haller, von Strigel, B., München
562
Hampe, Th. 26/101/307
Han, Balthasar, Glasmaler 639
Hance de Constance 506
Hans V. Collen, Antoniusaltar, Lüb-
eck 466
— V. Oeismar, Altar, Göttingen 461
— V. Hirschhorn 347
— V. Konstanz 310
— V. Kulmbach 566/92/608/9-11 —
Altar, Karlsruhe 608 — 4 kleine
Altarflügel, Nürnberg 610 — An-
betung der Könige (1511), Berlin
609/10 — Chorfenster, Nürnberg
609 ^ Cosmas u. Damian, Mün-
chen 610; Nürnberg 610 — Fahnen-
träger 4/6 Abb. 4 — 2 Flügelpaare,
München 610 Abb. III, 127; Nürn-
berg 611 — Glasmalerei, Nürn-
berg 609 — Johannes, Evang.,
Krakau 61 0 — Kreuzfindung, Karls-
ruhe 610; Nürnberg 610 — Krö-
nung Mariae (1512), Wien 610 —
Leben Petri u. Pauli, Florenz 610
Abb. III, 126 — - der S. Katha-
rina (1514—16), Krakau 610 —
Männl. Bildnis, Oldenburg , 61 1 ;
Berlin 610/1 — Marienleben, Bam-
berg 610; Leipzig u. Schleißheim
611 — Marter der 10 000, Karls-
ruhe 610 — Mauritiusaltar (1513>,
Heilsbronn 610 — Passionszyklus,
Nürnberg 611 — St. Gallus, Schei-
benriß, Dresden 610 Abb. III, 129
— St. Georg, Nürnberg 611 —
SS. Stephanus u. Laurentius, Mün-
chen 610 — Triumphzug Maximi-
lians 609 — Tucher- Altar (1513),
Nürnberg 224/73/98/301/2/8/9/70
/1/2/3/609/10/80 Abb. III, 128 —
Ursulaaltar (1513), Heilsbronn 61 0
— Visierungen zu Kabinettscheiben
610— Weibl.Bildnis,Wiesbaden611
— Maler zu Schwaz, Porträtist 562
/650 — Anna v. Ungarn, Berlin
650 — Ferdinand I., Florenz 650;
Wien 650 Abb. III, 164 — KarIV.,
Neapel u. Wien 650 — Männliche
Bildnisse, e. a. 650
— von Ulm, Glasmaler in Bern 339
Hardenrath, Johann, i. B. M. des
Marienlebens, Köln 442
Hardevust, Glasmaler, Köln 363
Harrich, Jobst, Dürerkopien 693
Hartlieb, Handschrift, München 527
Hartmann, Schedel, Weltchronik 26
Hasselt, Jan van, Wappen 475
Hauck, G. 183
Hauser, Josef 73
Heemskerk, Märten van 474/5/8/82
Heideloff, C. 352
Heider, Gustav 227/8
— Max 226
Heider u. Haeufler 177 Abb. 247
Heidrich, E. 28/72
Heimbach, Peter v., Bürgermeister,
von Bruyn, B., Köln 475
Heimhofer- Fenster, Freiburg, von
Baidung 627
Heinrich IL, Epitaph 297/8 Abb.367
— III., Bischof von Heilsberg 416
— VII., Wandmalerei von Holbein,
H. d. J., Whitehall 658
— VIII. , 655 — Falkonier -s Robert
Chesemann s. d. — von Holbein,
H. d. J. 655 Abb. 94/5 — Wand-
malerei von Holbein, H.d. J., White-
hall 658
— Abt von Blaubeuren 552
— de Clivis, Abt von Liesborn 458
— von Duderstadt 409
— von Gmünd 310
— von Luxemburg 309
— von Virneburg, Erzbischof 363
— der Fromme: von Cranach, L. 675
/6 Abb. XXXXIX/III, 190
Heinz gen. Schüttenhelm s. d.
Heintz, Joseph 697 — Rudolf IL,
Wien 697 — Venus und Adonis,
Wien 697 Abb. III, 220
Heller, J. 27
— Kaufmann in Frankfurt 594/5
Henneberg, Apollonia, Gräfin von^
Wildensteiner Altar 631
Henning von der Heide 472
Henri Bellechose 251
Henricus,Frater, Bibel, Nürnberg 305
Herbster, Hans, von Holbein, Ambr.,
Basel 659 Abb. III, 175
Hering, Leu 98
Herlin, Friedrich 530/41/7—9/63/75
/6/81/612 — Altar Bopfingen 541
/4/7/8/77 Abb. III, 61/2/86 — Al-
tar, Dinkelsbühl 549 — Altäre
Nördlingen 84/544/7/8/77/80 Abb.
I, 77/— III, 63/91 /3— Altar, Rothen-
burg 549/77 — Christus vor Pilatus,
Nördlingen 548 Abb. III, 93 —
Maria mit Kind, Rothenburg 547
Tafelbilder, Nördlingen 549, Stutt-
gart 547
— von Hessen, Erzbischof, i B. Köln,
Glasmalerei 450
Hermelink, H. 73
Hermen Rode s. d.
Herrmann, Katalog der Wiener codd.
155
— M. 73/155/79
Hertenstein, Benedikt von, in Luzern,
Hausfresken von Holbein, H.d. J.
652/8 — von Holbein, H. d. J., 652
Hesdin, Jaquemart de 54/136 — Ma-
donna 139/45/87 Abb. 160
v. Heyl, Freiherr 438 — Sammlung,
Herrnsheim 389, Worms 437
Hesse, J. 101
Heymans, P., Croyteppich 479
Hintze 73
Hippokrates 29
Hirschvogel, Augustin, Radierungen
686
Hirsvogel, Veit, Glasmaler in Nürn-
berg 311/450/550 — Chorfenster,
Nürnberg 609 — Dreifaltigkeit,
Glasmalerei, Nürnberg 595 Abb.
III, 111
Hirzlach, Epitaph 279/307 Abb. 343
Hittorp, Bürgermeister von Bruyn,
■ B. d. J., Köln 476 Abb. 583
Hodler 19/39/232/312/633
Hoffmann, F. W. 307
Hof mann, Hans, Dürerkopien 101/
693 — Christus unter den Schrift-
gelehrten 93/4/5 Abb. 96
Hohenrechbergsches Epitaph 302/8
Hohenzollern - Grabmäler, Römhild
609
Holbein 1 9/27/41 /8/70/9/207/335/481
/507 Ahnen — s 518
— Ambrosius, Hans Herbster, Basel
659 Abb. III, 175
— H. d. Ä. 545/50/1/6—60/1/82/3/
612/7/42/3/4/8/51/80 — Afra-
Altar, Eichstätt und Basel 557 —
Brunnen des Lebens 560 — Gri-
saillen, Prag 559 — Kaisheimer
Altar, München 588 Abb. XXXVI
— Katharinenaltar, Augsburg 559
Abb. III, 72 — Madonna, Nürnberg
588 — Passion, Augsburg 558, -
Donaueschingen 588, -saltar, Frank-
furt 588/61 7 — Römische Basiliken,
Augsburg 557/86/9/644 Abb. III,
71 — Schwarz-Epitaph 559 — Seba-
stiansalfar, München 559/60/651
Abb. III, 73 — Studien, Berlin und
Basel 558 Abb. III, 70 — Walter-
Epitaph, Augsburg 558 — Wein-
gartener'Altar, Augsburg 557
— H. d. J. 335/560/638/51—9/68/86
/7/9/97 - Abendmahl (1514/5) 651
— Abendmahl (1517), Basel 652
— Adam u. Eva (1514), Basel 651
— Anbetung des Kindes (1517),
Freiburg 652 — Anna von Cleve
(1539), Paris 655 — Basel, Rat-
haus, Wandmalerei 658/85/91 —
Benedikt v. Hertenstein 652 ^ Boni-
fatius Amorbach (1519), Basel 654
— Bürgermeister Meyer und Frau
(1516), Basel 652 Abb. III, 167
— Christine v. Dänemark (1538),
London 655 — Christus als Schmer-
zensmann 47/52 Abb. 48 — Die-
trich Born, von Köln, Windsor 655
— Dirk Tybis von Duisburg ( 1 533 ) ,
655 — Earl of Surrey, Windsor
657 Abb. III, 173 — Erasmus 163
/654 — Erasmus, Lob der Narr-
heit 652 — Geißelung 1514/5 651
— Georg Gisze (1532), Berlin 655
— Glasmalerei - Entwürfe 658 —
Oodsalve und Sohn, Dresden 654
— Ooldschmiedeentwürfe 615 —
Händewaschung (1514/5) 651 —
Haus zum Tanz, Basel 658 — Hein-
rich VIII. 92/3 Abb. 94/5 — id., Alt-
horp 655 — id. (1540), Rom 655
— Hertensteinhaus, Luzern 652/8
— H's Frau und Kinder (1528),
Basel 654 Abb. III, 168 — Holz-
schnitt 659 — Jane Seymour, Wien
655 — Jean de Dinteville u. Georges
de Selva, London 655 Abb. III, 172
— Katharina Howard ( 1 540) 655 —
Kreuztragung (1515), Karlsruhe
651 — Kunstgewerbl. Entwürfe 659
— Landsknechtskampf 39 Abb. 35
— London, Stahlhof, Wandmalerei
658 — Mädchenbildnis (1528),
Basel 654 Abb. III, 170 — Ma-
donna (1515), Basel 651 — Ma-
donna (1522), Solothurn 528/34/
654 Abb. III, 169 — Madonna d.
Bürgermeisters Meyer (1525),
Darmstadt 654 Abb. XXXXVII —
Bärtiger Mann (1541), Berlin 656/
75 — 54 jähr. Mann, Berlin 656
— Mann am Schreibtisch (1541),
Wien 656 — Mann mit Falken
(1542), Haag 656 — Maria 47/52
Abb. 48 — Musiker, Bulstrode Park
656 — Ölberg (1514/5) 651 — Par-
ker, Elisabeth, Windsor 657, Abb.
III, 174 — Passionstriptychon
(1517), Basel 652 — Prinz Edward
e. a. 655 — Robert Chesemann, Haag
655 Abb. XXXXVIII — St. Georg
66/7/8 Abb. 59 — SS. Georg und
Ursula (1522), Karlsruhe 652 —
Scheibenentwürfe u. Wandgemälde
634/8 — Sieur de Morette, Dresden
655 — Simon George of Quocote,
Frankfurt 656 — Sir Richard South-
wall (1536), Florenz 655 Abb. III,
171 — Thomas Morus, Familie,
Basel 654 — id. (1527), London
654 — Tischplatte, Zürich 652 —
Totentanz 636/59 — Tuck, Porträt
19 Abb. 22 — Wandmalerei 658
— Warham v. Canterbury, London
654 — Wedigh von Köln, Wien und
Berlin 655 — Whitehall, Privy
Chamber 658
Holt, Elias 697 — Goldener Saal,
Augsburg 696
— Leonhard, Buchdrucker in Ulm 581
Hölscher 378
Holzhausen, Meister der H.-bildnisse,
Frankfurt 679
Holzschuher, von Dürer 602/4
Honnecourt, Villard de, Musterbuch
85 Abb. 81
Hornbeckh, Domherr von 351
Hör, Andreas, Glasmalerei 639
Hotho, Friedrich 26/7/307
Howard, Katharina, von Holbein,
H.d. J. 655
Huber, Wolf 661/5/80 — Abschied
Christi 665 — Federskizzen 661/
5/81/8Abb.III, 180/1/200 — Flucht
nach Ägypten, Berlin 665 Abb. III,
1 79 — Flolzschnitte 665 — Kreuzes-
allegorie, Wien 663/5 — Kreuz-
aufrichtung, Wien 665
Hulshut, Johannes, von Mecheln, i.
B. M. des Marienlebens, Nürn-
berg 441
Hummel, Abt, von Schäufelein 613
Hunzinger, A. W. 73
Hütten, Ulrich von 598
Jäck 308
Jacobi, Franz 228
Jakob der Mauler 308
Jamnitzer, Goldschmied 690
Janitschek 27/179/307
Jean Malouel 251/398
Jean Pucelle 204/14/351 — Stunden-
buch : Kreuzigung 1 78/205 Abb. 204
Jean Sapientis s. d. .
Jerolamus de Valle Rosärum 179
Jesuiten 689
IlIumineurs,-ator57/121/4/48/77/209
Imhof, Anton, Altar, Nürnberg 273
/80/1 Abb. 357 — -Familie 292
— -Volkamer Epitaph, Nürnberg, Se-
baldus 298/525 Abb. 369
— , Hans, von Dürer, Madrid 602/4
Abb. III, 122
Joachim von Anhalt, von Cranach,
L. 675
— von Brandenburg, von Cranach,
L. 678
— IL von Brandenburg, von Cranach,
L. d. J. 679 Abb. III, 198/9
Jobin, Verleger in Straßburg 690/2
Jobst van Keppel, vontom Ring, L.d.
Ä., Berlin 477
— von Mähren 189
Joest, Jan 452/68/72/3 — Kaikar,
Hochaltar 456 Abb. 554
Johann (König) 189
— IL, Graf v. Montfort zu Tetnang,
Brigel, B., Donaueschingen 562
— III., Administrator von Regens-
burg, von Wertinger 666
— der Beständige 669/74
— Friedrich v. Sachsen 669 — von
Cranach 675
— Kurfürst, von Cranach 675
— von Aachen 476/694 — 5 Bildnisse
694
— von Brügge, Miniator 381 — bürg,
französ. Hofmaler 413
— von Drazie, Missale, Kreuzigung
160 Abb. 181
— van Düren 443
— V. Falkenburg, Graduale 367
— von Kirchhaim 194
— V. Leyden, Aldegrever, London 477
— von Neumarkt 57/124/8/53/5/8
/77 — über viaticus 126/48/9/50/
1/2/3/4/5/9/72/8/81/7/8 Abb. XV,
2/3/142/65/8/75/6/87
— de Opparia, s. Joh. v. Troppau
— von Troppau, Evangeliar 152/3/
4/71/7/8/224 Abb. 170/2/3
— Philipp von Burgund 54
Johnson, Sammlung, Philadelphia,
Madonna 378 Abb. 459
Joos van Cleve 473
Isenmann, Caspar 530/2/3/7/40/9/63
/75/81 — Altar, Colmar 532 Abb.
III, 43/4
Israel von Meckenem 74/460/87 —
Ritter 58/66/8 Abb. 52
Julius IL, Papst, von Burgkmair 646
Justi, Ludw. 28
Justinus, Blätter zu — , von Breu,
J. d. J. 650
Justus de AUemagna 310
Juvenell, Nicolaus, Perspektivmaler
693
— Paul, Dürerkopien 694
Kager, Matthias 696 — Goldener
Saal, Augsburg 696 — Grotesken
696 — Kunstschränke 696 — Mo-
natsfolge 696
Kaim 111
Kämmerer 350/2
Kannegießer, Peter 438
Kant 19/20/5/59/299
Karl IV. 57/123/4/73/89/272/81/307/
15/60/2/412/6/32/44 — Köln, Wand-
malerei 370 — Leben -s, Nürnberg,
Morizkapelle 281 — Ortenberger
Altar 171/350 Abb. 197
— V.l 73/251 /372/3/81 /41 3/33/75/601
/42/69/85 — in Augsburg 642/50
— Tod 686 — von j^berger, Ber-
Karl VI.
NAMENREGISTER
Meister von Hohen furth 705
lin 650 — von B. Beham 616 —
von Cranach, L. 669/70 — von Hans
zu Schwaz, Neapel und Wien 650
— von Strigel, B., Wien 562
Karl VI. V. Frankreich 174/205
— d. Kühne, 437/41/4/542
— Sohn Maximilians 627
Karmeliter-Bruder Nicolaus 344
Käsbach, W. 487
Kastelbarker, Schloß der, über Avio
s. d.
Kastner, Georg, Abt von Kaisheim 558
Katharine v. Mecklenburg, von Cra-
nach, L. 675/6 Abb. 111, 191
— von Merode, i. B. Gondorf, Glas-
malerei 388 Abb. 483
Kaufmann, F. 74 — Sammlung: s.
Berlin
Kautzsch 28
Kehrer 271/81/307/8
Keller, Gottfried, Grüner Heinrich
647 — Legende der Heiligen 557/8
Kern 106/20/83
Keussen, Herm. 26
Kilian, Lucas, Monatsfolge von Kager
696 — Stiche 695 — Victoria von
Rottenhammer 696 Abb. III, 215
Kirchner, Sammlung 308
Klauber, Hans Hugo, Patrizierbild-
nisse, Basel 638
Kleingedanc, Köln, Glasmalerei 363
Kleinmann 182
Klemens, Sammlung 379
Klinkhardt 74
Kluge 74
Knapp 308
KnipperdoUing, von Aldegrever, Kup-
ferstich 477
Knobloch, Drucker in Straßburg 635
Knorringer-Tafeln s. Stocker
Koberger, Offenbarung der H. Bri-
gitte 606
Koburger Verleger 565
Koch, Ferd. 487
Koelitz 611
Kölner Meister 1350, Darstellung 83
Abb. 72
Königsegg, Graf, Sammlung Aulen-
dorf s. d.
Konrad Fugelin, dictus pictor 303
— von Hochstaden 363
— von Megenberg, ,,Buch der Natur"
213/27
— von Rennenberg, Missale 53/367
Abb. 49
— V. Würzburg, Illustr. 527
Körbecke, Johann 456/7/64/7/81 —
Altar, Marienfeld 456 — Kreuzi-
gung, Münster 457 Abb. 557 —
Langenhorster Altar, Münster 456
Abb. 555
Kostede, Dietrich, von tom Ring, L.
d. J., Münster 477
Krager 73
Krell, Hans, der ,, Fürstenmaler" 679
— Oswald, Fürstenmaler 479 — von
Dürer 18/19 Abb. 20
Krodel , Matthias , Fürstenbilder ,
Dresden 679
Krüger 73
Krupp, Sammlung 378
Kugler, Franz 26/376
Kuhn, A. 351
Kunigunde, Epitaph 297/8 Abb. 367
— Tochter Ottokars v. Böhmen, Pas-
sionale 159/60 Abb. 180
Kurzwelly 488
Ladislaus Postumus im Gebet: Si-
meon v. Niederaltaich, 225 Abb. 273
Laib, Konrad 525—6/8. Kalvarien-
berg, Graz 525/6 — Kalvarienberg,
Wien 525/6 Abb. III, 39
Lambert, Magister, i. B. M. des Ma-
rienlebens, Köln 441
Landauer, Familie 564/95 — Bam-
berger Altar s. d.
— Bertold 289/93/307/8, Ecce homo,
Nürnberg 37/73/289 Abb. 32 —
Imhof-Altar s. d.
Lang, Hieronymus, Glasmalerei 639
— von Wellenburg, Kardinal, von
Dürer 601
Lange, K. 29/74/341/51/522/50
Langeland, Wilhelm, von England 58
Lanna-Sammlung, London s. d.
Lappenberg 488
Lassus ed. Villards de Honnecourt,
Porträture 85 Abb. 81
Lauber, Diebolt, Schreibstube in Ha-
genau 527
Laurenz, König, Rosengarten; Lich-
tenberg 252 Abb. 308
Laurin von Klattau 173/4/82/270 —
Hasenburg, Meßbuch : Kreuzigung
1 47/9/74/-/71 /95 Abb. XI V — Schule
des -, Vesperale und Matutinale
174/9/81/246 Abb. XVII, 1/2
Lautensack, Sebald, Radierungen 686
Lawelin = Ruesch, Nicolaus s. d.
Lebesorg, P.Wolfgang, von Slams 270
Leher, H. 177
Lehmann 351
Lehrs 74
Leidinger, Georg 28
Leinberger, Georg 462/661/7 — Al-
tarflügel, München 667 — Kreuzi-
gung, Leipzig 667
— Hans, Bildhauer 661/81
— Simon, Bildschnitzer 567/78 —
Passionsgruppe, Nördlingen 548/77
Leisner, Anna, von Baidung 627
Lemberger = Leinberger, Georg s. d.
Lendenstreich, Valentin 462
Lerch, Nicolaus, Bildhauer 530/2/51
/77 — Büsten, Straßburg 532 —
Friedrich III., Epitaph, Wien 577
— Kruzifix, Baden 577
Lersch, Sammlung, Aachen: s.d.
Leu, H. d. Ä. 638
— Hans d. J. 633/8 — Altarflügel,
Zürich 638 — Cephalus u. Phokris,
Basel 638 — Christus u. Veronika,
Zürich 638 — Kirchenscheiben,
Frauenfelder, Zürich 638, Nürn-
berg 638 — Ölgemälde 634/8 —
Orpheus u. d. Tiere, Basel 638 —
S. Hieronymus, Basel 638 Abb. III,
153 — Scheibenrisse, Zürich 638
— Taufe Christi, Zürich 638 —
Zeichnungen, Landschaften usw.
638, Abb. III, 153a
Lewenstein, Graf zu, von Baidung 627
Leyden, Lukas v., von Dürer 601
L'honeux, Collect, ä Huy s. d.
Lichtwark 73/426/88
Liebenau, Th. v. 351
v. Liebig, Frau Baronin, Sammlung,
Gondorf 384/8
Liegsalz, Patrizier, von Mielich,
H. 667
Limburg, Brüder von 385
Lindtmeyer, Felix d. Ä. 634/9/91 —
Glasmalerei 632/9/91
Lionardo 75/176/251/495/593/4/8 —
Auferstehung, Berlin 15 — Ver-
kündigung 130
Lippmann 27/583
Lisch 488
Lochmann, Elisabeth, von Stimmer,
T. 691 Abb. III, 210
Lochner, G. W. K. 26/101/307
— Stefan 310/85 SS./97/424/32/4/5/7
/8/41/67/522/3/9 — ux. Lysbeth 388
— Darstellung 387/449 — Heilige
387 — Heisterbacher Altar 386
Abb. 474 — Kölner Dombild 386/
17/8/444/51 Abb. XXVIII/475/6 —
Laurentius-Altar 387 Abb. 479 —
Madonna im Paradiesgarten 387;
i. d. Rosenlaube 387 Abb. 477; mit
dem Veilchen 387 Abb. 478 - Staf-
fierarbeiten 388 — Schule des : 435
— Bortenwirkerei 390 — Glas-
malerei 388/9/90 Abb. 483/4/5 —
Immac. conceptio, Neuwerk Abb.
482 - Kruzifix, Köln 388 Abb. 480
— Ursulalegende, Köln 388 Abb.
481
Loeb, Sammlung Caldenhof s. d.
Löffelholz-Altar, Meister d. Tucher-
altars, Nürnberg 529 — -Epitaph,
Traut, H., Nürnberg 567
Lombard, Lambert 537
Lon, Gert von, s. d.
Lorenzetti, Ambrogio, Fax in Siena
321
Lorenzo, Monaco, Christus in Gethse-
mane 132/3 Abb. 146
Loserth 73
Lotz, W. 28
Lübke, Wilh. 27/351,487
Lucidel = Neufchatel, N. s. d.
Ludorff 487
Ludwig 1. V. Bayern 377
— IL, von Strigel, B., Wien 562
— X. V. Bayern, von B. Beham 616
— X. von Wertinger, H. 666
— von Anjou 54/373
— Herzog v. Bayern, von Amberger
650
— d. Heil., Psalterium 201/329
— Herzog v. Savoyen, livre d'heures
507
— von Toulouse, i. B. Köln, Tript. 453
Lukas der Mauler 308
Luini 652
Luther 24/71/2/299/580/97/668/9 —
Rückkehr von Worms 602 — Schrif-
ten von Cranach, Illustr. 675 —
Thesenanschlag 599 — Tischreden
669 — Tod 679 — - u. die deutsche
Mystik 73 — von Aldegrever,Kupfer-
stich 477 — von Cranach 675 —
c.par., von Cranach, Wartburg 675
aner 689
Lyversberg, Sammlung, Köln 379/
443/55
Macchiavelli 59
Machsor jüd. 305
Mader, L. Hering. 98
Mair, Ratsdiener, Fechtbuch von Breu,
J. d. J. 650
Male, E. 351
Mäleßkircher, Gabriel, Kreuzigung,
Schleißheim 568
Malouel, Jean, in Di Jon 506
Mandadi 513/4
Mander, van 477
Manesse, Handschr. 202/3/310/43/545
Manet 39/162
Mantegna 118/570/1/92/682 - Fres-
ken, Padua 570 — von Dürer ko-
piert 585/8
Manuel, Hans Rudolf, Visierer 639
— Nicolaus, gen. Deutsch 617/33/4
/6_8/9/80/92 — Bad der Bathseba,
Basel 636 — Enthauptung Joh.
d. T., Basel 636 Abb. III, 152 —
Fastnachtsspiele u. Satiren 637 —
Geburt der Maria, Bern 637 —
10 Jungfrauen 636 — Lukas, die
Madonna malend, Bern 637 —
Nemesis 99 Abb. 106 — Ölgemälde
634/6 — Ovid 636 — Pyramus u.
Thisbe, Basel 636 - Schreibbüch-
lein, Basel 636/8 Abb. III, 150/1
— Seelandschaft, Basel 637 — Tod
der Lucretia, Basel 636 — Toten-
tanz, Bern 636/8
Marcanton, Kupferstecher 102/602/
16/86
Marcus Agrippa, i. B. Köln, Glas-
malerei 450
Marenholz, Wappen 461
Margareta, von Vilander 270
Maria Jakoba, von Wertinger 666
Marsilius, i. B. Köln, Glasmalerei 450
Martini, Donato 123
Masaccio 493 — Brancaccikapelle,
Florenz 293 — Dreifaltigkeits-
fresko 120
Massys, Quentin 456/73/602
Matthaeus von Krakau, de conflictu
rationis et conscientiae 57
Maximilian I., Kaiser 91/309/444/6/
9 / 50/73/542/59/62/90/600/1 1 /2/33/
42/6/7/8/85 — Ehrenpforte und
Triumphzug 600 / 1 /9 / 46 / 7 / 50/64
Abb. III, 161 — Gebetbuch siehe:
Breu, J. d. A., Cranach L., Dürer
— Lat. Lehrbuch 225 Abb. 273 —
Stifter von Glasmalerei in Frei-
burg 627 — von Burgkmair, H.646
Abb. 111, 160 — von Strigel, B.,
Wien 562 — Sippschaft usw., von
Beck, L. 650
— von Bayern 691/4
Mecheln, Hans von 530/2
Mehlis 74
Burger, Schmitz, Beth, Deutsche Malerei.
Meier, Burckhard 488
Meineke 73
Meister des S. Anna- Altars, Soest 458
— des Bamberger Altars 524/5
— des S. Bartholomaeus 443—6/7/51
/9/68/72 — Anbetung der Könige,
Sigmaringen 446 — H. Familie,
Budapest 446 — Hochzeit zu Kana,
Brüssel 440 Abb. 540 — Joh. Ev.
u. Margarete, München 445 Abb.
541 — Kreuzabnahme, Paris 446
/70 — H. Kreuzaltar, Köln 445/6
— Madonna, Köln 445 — Thomas-
altar, Köln 445/6/70 Abb. 542 —
Veronika, Berlin 446
— Basler, von 1445, S. Antonius u.
Paulus, Donaueschingen 513 Abb.
III, 31 — S.Georg, Basel 513 —
S. Martin, Basel 513 Abb. III, 30
— Berthold 524
— aus der Bodenseegegend, An-
betung der Könige, München 500/
2 Abb. III, 9 — Frauen am Grabe,
München 502 Abb. III, 12 — Chri-
stus vor Herodes, München 496/
502 Abb. III, 4
— von Cappenberg 456/60/8/72/87 —
Antoniusaltar, Xanten 460 — Chr.
vor Pilatus, London 460 — Krö-
nung Mariae, Dublin 460 — Leben
Jesu, Münster 460 — Marienaltar,
Münster 460 — Passion, Char-
lottenburg, Köln, Philadelphia 460
Abb. 565 — Pfingstfest, Herdringen
460 — H. Sippe, Xanten 460 — 1 ri-
ptychon, Cappenberg 46C — Verkün-
digung usw., Berlin 46 \bb. 566
— Clewin, Glasmaler in Bern 339
— der Darmstädter Passion, Altar-
flügel, Darmstadt 523 — 4 Tafeln,
Berlin 523 Abb. III, 38
— vom Emmauskloster 159/60/73
Abb. 184
— des Erfurter Altars 525
— E. S. 533—4/5/7/40/1/3/8/92 —
Anbetung des Kindes, Kupferstich
108/533 Abb. 115 — Christuskind
im Bade, Kupferstich 533 Abb. III,
45 — Deckelbecher 534 — Feder-
zeichnungen 536 — Goldschmiede-
entwürfe 579 — Holzschnitt 536
— Madonna, Einsiedeln 534 —
-Maria von Einsiedeln 347 — Minne-
szene, Kupferstich 533 Abb. III, 46
— Monstranz, Berlin 533 — Stich
109 Abb. 135 — Tierdarstellungen
576 Abb. III, 84/5
— Werkstat; des -, Talhoffers Fecht-
buch, Gotha 526/36 Abb. III, 49
— von Fl^malle 298/436/57/67/507/
13/8 — Bildnis Heinrich Werle,
Madrid 507 — Verkündigung 457
— von Frankfurt 679
— derOeorgslegende, Köln, Altar 438
— von Großgmain — Frueauf, Rue-
land s. d.
— des Hausbuchs 58/69/515/36/41
bis 5/8/58/65/6/81/4/92/617 — An-
betung der Könige, Mainz 544 —
Beweinung, Dresden 544 — Chri-
stus am Kreuz, Darmstadt 544
Abb. 1 1 1 , 59 — Glasmalerei, Herrns-
heim e. a. 545/61 7 — Goldschmiede-
entwürfe 579 — Kalvarienberg,
Freiburg 544 Abb. III, 60 — Zeich-
nungen u. Kupferstiche: Abb. III,
55/6/7/8/95 — Liebespaar, Gotha
544/88 Abb. XXXIX — Marien-
leben, Mainz 544 — Ritter 58 Abb.
53 — Rund- und VierpaSscheiben
543/51/81 Abb. III, 96 — S. Georg
68 Abb. 62 — Susannenteppich,
Berlin 545 — Tanz der Herodias,
Berlin 544 — Schule des -: Ver-
kündigung 42/83/118 Abb. 37
— Hermann von Cöln rr H. Wyn-
rich 380 s. d.
— der Sammlung Hirscher = Bern-
hard Strigel s. d.
— von Hohenfurth 108/25/31/9/40/2
4/5/7/57/60/79/181/203/5/86 —
Altartafeln 180 — Anbetung der
Könige 136/8/9/40/2/80 Abb. 154
— Auferstehung 83/131/3/4/5/80
45
706 Meister der Holzhausenbildnisse
NAMENREGISTER
Ottheinrich
Abb. 149 — Ausgießung des Gei-
stes 180/3 Abb. 207 — Beweinung
180 — Geburt Christi 83/107/8/
80/259 Abb. 111 — Gethsemane
83/131/3/4/80 Abb. 145 — Gnaden-
bild 136/8/40/1/2/7/79/295 Abb.
156 — Kopie 139/79 Abb. 155 —
Himmelfahrt 180 — Kreuzigung
146/7/57/62/79/80/1 Abb. 177 —
Kreuzigung 179/80/205 Abb. 239
— Krummauer Kreuzigung 143/80
Abb. 158 — Madonnen 136/40/5/
85 Abb. XIII/159/213a — H. Ka-
thrina 142 Abb. 151 a — S. Marga-
reta 142 — Verkündigung 130/1/
9/40/5/8/0/180 Abb. X — Schule
des = 1 75 /80 — Anbetung 1 43 Abb.
158 — Kreuzigung 146/7 Abb. 162
— Madonna 145/6 Abb. 161 —
S. Margaretha 142 Abb. 151a
Meister der Holzhausenbildnisse =
Conrad Faber v. Kreuznach s. d.
-^ Jakob, Xanten, Glasmalerei 365
— des Johannes Baptista, S. Johan-
nes in der Wüste, Kupferstich 513
Abb. III, 32
— J. P. = Hans Pleydenwurf s. d.
— des Kalvarienberges, Kopie, Basel
107 Abb. 113
— von Kirchheim 556 — Sippenaltar,
Nürnberg u. Augsburg 556
— von Klosterneuburg 140/85/201
— Konrad von Soest 28/391—404/7
/18/21/6/32/4/56/81/7 — Flügel-
bilder, Münster 400 Abb. 495 —
Kruzifixus, Soest 391/2 Abb. 486
— Niederwildunger Altar 392—8
/9/400/1/7/8/9/19 Abb. 487 -94 —
Tafelbilder, Münster 400 — Schule
u. Werkstatt des —, Anna u. Maria
Caldenhof 404 — Blankenbercher
Altar 404 Abb. 503 — Darstellung,
Münster 404 — Daruper Altar 400
il Abb. 499 — Flügelaltar, Lübeck
419 — Isselhorst 401 Abb. 500 —
Jugend Christi, Caldenhof 404 —
Kreuzigung, Köln 401 Abb. 501
Kreuzigung Fragm., Lübeck 419
Abb. 526 — Kreuzigung, Soest 401
Abb. 502 — Krönung Maria, Cal-
denhof 400 Abb. 496 — Lübecker
Altar 418 Abb. 527 — Neustadter
Altar 41 9 Abb. 528 — Ölberg, Mün-
ster 404 — Petruslegende, Soest 404
Predella, Soest 404 — S. Nicolaus,
Soest 400 Abb. 497 — Tod der
Maria, Soest 401 Abb. 504 — Ver-
kündigung, Münster 404 — Waren-
dorfer Altar 400 Abb. 498
— der Kreuzigung, Aachen 472 —
Anbetung der Könige, Berlin 472
— der Krönung Mariae, Köln 437
— Vision des Ev. Johannes 437
— von Liesborn 292/457/8/9/67 —
Engel, klagend u. anbetend, Mün-
ster und Caldenhof 458 — Hoch-
altar, London 458/68 Abb. 559 —
Schule des -, Altar Lünen 458 —
Amelsbürer Flügelbilder, Münster
458 — Flügelaltar, Münster 458
— Herzebrocker Altar, Münster 458
— Kreuzigung, Budapest 458, Soest
458 Abb. 561 , Sünninghausen 458
— Marienleben, Münster 458 —
Martyrium der 10000, Münster
458 — S. Michael, Münster 458
— S. Veronika, Münster 458
— der Lyversberger Passion 443
Abb. 539
— des Marienlebens 81/435—43/4/7
/8/9/57/8/67/72/529/32 — Anbetung
der Könige, Nürnberg 441 — Dor-
nenkrönung, Cues 442 — Die 7
Freuden Maria, Linz 441 — Glas-
malerei, Köln 442/3 Abb. 538 —
H. 3 Könige, Köln 441 — Kreuz-
abnahme, Köln 440 — Kreuzes-
szene, München 441 — Kreuzigung,
Bonn 440, Cues a. M. 440/2/7 Abb.
536, Tript. Köln 441 , Köln 439 —
Marienleben, München 81/438/9/
68 Abb. 69/537 — Maria Himmel-
fahrt, Lille 442 — Maria im Him-
melsgarfen, Berlin 441 — Maria
u. St. Bernhard, Köln 440 — S. Bar-
bara, Köln 441 — S. Katharina,
Köln 441 — Tempelgang Maria,
Nürnberg 441 , London 442 — Tod
der Maria, Nürnberg 441 — Wand-
malerei, Köln 442
- des Marientodes 194/473 Abb. 218
/575
- Martin 381, Gebetbuch 224 Abb.
274 — Trojan. Krieg 225 Abb. 272
- von Meßkirch 631 — Altäre von
Wildenstein 631 — kleine Arbeiten
St. Gallen e. a. 631 — Meßkircher
Altar, Donaueschingen 631
- mit der Nelke 632 — Altar, Bern
u. Budapest 562
- des Neusitzer Altars 462
- Nicolaus, Glasmaler in Bern 339
— Karmeliter, Mainz 344
- der großen Passion 385
- der kleinen Passion 384/5
- des Passionale Kunigunde 160 —
Benessius, Abschied Chr. von seiner
Mutter 159/60 Abb. 180
- des Peringsdorfer Altars, Lukas
die Madonna malend 110/1/8 Abb.
121
- von Raudnitz 417
- R. F. = Frueauf , Rueland d. J. s.'d.
- des Schöppinger Altars 457/67 —
Altar, Berlin 457 — Antependium,
Münster 457 — Haiderner Altar,
Köln 457
- der H.Sippe 385/443/7—50/1/9/60
/8/72/3 — Anbetung des Kindes,
Schleißheim 449 — Anbetung der
Könige, München 449 — Bewei-
nung, Köln 449, München 449 —
Darstellung, Nürnberg 449 —
Glasmalerei 450 Abb. XXX/546 —
Gregorsmesse, Köln 449, Utrecht
447 — Himmelfahrt Christi, Nürn-
berg 449 — Himmelfahrt Maria,
Nürnberg 449 — H. 3 Könige, Velen
449 — Kreuzigung, Nürnberg 449
— Richterich Altar, Brüssel -Val-
kenburg 447/8/50/69 — S. Hiero-
nymus, Nürnberg 449 — Sebastians-
altar, Köln 448/9/70 Abb. 543/4/5
— Sippenaltar, Köln 449 — Tripty-
chon, Berlin 449, Köln 449, Mün-
chen 449 — Verkündigung, Nürn-
berg 449 — Votivbild 447 — Schule
des - 449 ' — Ci^
- der Spielkarten 350/510/27/8/9/33
/92 — Dame, Kupferstich 51 1 Abb.
III, 24
- von St. Severin 443/51—5/9/68/72
/3/83 — Anbetung der Könige,
Köln 451 Abb. 547 — Bekehrung
des Paulus, Köln 452 — Christus
vor Pilatus, Köln 452 Abb. 548 —
Ecce homo, Köln 453 — Franzis-
kus' Wundenmale 453 — Glas-
malerei 453/4/5 Abb. 550/1 —
Maria mit Heiligen, Köln 452 —
Porträtbilder, Bonn und Köln 453
— St. Agatha usw., Köln 451 —
S. Hieronymus, Köln 452 — Tri-
ptychon, Köln 451/2 — Ursula-
legende, Köln 452/3 Abb. 549 —
Weltgericht, Köln 452 — Zeich-
nungen zu Stickereien, Köln 455
Abb. 552 — Schulbilder, Köln 453
/4/5
- Stephan, Glasmaler in Bern 339
- des Sterzinger Altars 521
- des Theocarus Altars 524
- von Tiers 244/6/8
- des Tucheraltars 524/5/8/9/63/79
Abb. 370/1/2/3 — Löffelholzaltar
529/63
- der Ulrichslegende, Augsburg,
S. Ulrich 546
- der Verherrlichung Maria 435/
7/67 — Anbetung des Kindes 437
— Heilige mit Köln im Hinter-
grunde 437 Abb. 534 — Ver-
herrlichung Maria, Köln 437 Abb.
535, Worms 437
- d. H. Veronika 374/8/85/7/97/421
/8/34 Abb. XXVII — Kreis des -:
380/3/5 — Altarflügel 379 Abb. 463
Meister W. B. mit dem Schlangen-
stab, Schwab. Stecher, 4 Bildnisse
549
— der Weltchronik 218 — Daniel in
der Löwengrube 218 — Rebekka
am Brunnen 218 Abb. 261/2
— Wilhelm 363 ss/71/80/427/81/7 —
Klarenaltar s. d. — ux. Jutta 371
— von Wittingau 87/131/2/5/8/40/2
3/75/9/206/19/93/5/351— Auferste-
hung 108/34/5/6/8/79/295 Abb.
XII, 150 — Christus in Gethse-
mane 133/4/79/219/46/71 Abb. 147
— Heilige 135/6 Abb. 151 — Kreu-
zigung 179/80/205 Abb. 239 —
Madonna 290 — Schule des - : 17b
/8/9 — Altarbild, Domanin 180 —
Altarwerk, Prag 136 Abb. 151b
— Anbetung, Frauenberg 143/80
Abb. 157 — Kreuzigung, Hohen-
furth 205 Abb. 239 — Kreuzigung,
St. Barbara 180 — Madonna 125/
76/8/80/271 Abb. 139
— des Wolfgangaltars 525 — Anton
Imhof-Epitaph 525 — Flügelaltar,
Breslau 525
— von Zwoll 460
Melanchthon, von Aldegrever, Kup-
ferstich 477, von Cranach 675, von
Dürer 602
Memling 580 — Kreuzigung, Lü-
beck 466
Merlo, Joh. Jak. 26/487
Meyer, Bürgermeister in Basel u.Frau,
von Holbein, H. d. J. 652 Abb. III,
167 — Madonna (1525), Darm-
stadt 652 Abb. XXXXVII
Michael de Leone 277
Michel, A. 182/351
Michelangelo 8/90/1 02/6/474/692/4
— Jeremia 22 — Juliusgrabmal
20 — Jüngstes Gericht, kop. von
Mielich 667 — Medizeergräber 29
Pietä St. Peter 273
Mielich, Hans 661/7/95— Albrecht IV.
c. ux. Anna, Wien 667, Schleißheim
667 — Bildnisse 663/7 — Ecks
Votivtafel, München 667 — Frauen-
bildnis, München 667 — Haupt-
altar, Ingolstadt 667 — Junge Frau
mit Kind, München 667 — Kreu-
zigung, Madrid 667 — Liegsalz,
Patrizier, München 667 — Psalmen
Orlando di Lassos, München 667
— Totenbild Wilhelm IV., Mün-
chen 667
— Wolfgang 661/7 — Bildnisse 663
Mies,Frani;ois de,Bischofv. Genf 507
Mikowec 179
Missale Komarum, Salzburg, Kreu-
zigung 215 Abb. 253
MitthoH 461/88
Moena v. Oberstein, Äbtissin, i. B.
Bruyn, B., Essen 474
Möller, Anton 479
Molsdorf 487
Monte, Johann de, i. B. Meister des
Marienlebens, Köln 441
Montfort, Haus 329
Moriz V. Sachsen, von Cranach, L.
d. J. 679/88
— Kurfürst, von Cranach, L.d. J. 679
Morus, Thomas 654 — Familie von
Holbein, H.d. J., Skizze, Basel 654,
London 654
Mörz, Wilhelm, von Amberger 650
Moser, Lukas 298/310/51/77/423/507
/28 — Magdalenenaltar, Tiefen-
bronn 330/496/7/500/3—4/12/3/7/
49 Abb. III, 6/10/4
Moulant, S. 227
MozartAnton, Stammbuchmaler 696 —
Übergabe des Pommerschen Kunst-
schrankes 696 Abb. III, 216
Muelich = Mielich s. d.
Mühlen, von zur, Sammlung, Mün-
ster s. d.
Muffel, Jakob, von Dürer, Berlin 602
Abb. III, 123
Müller, F. 352
Multscher Hans 283/4/338/77/436/95
/504/9/15— 23/4/8/9/31/46/7/71/2/6
/9 — Altar, Berlin 495/505/15—8/
9/21/2/71 Abb. III, 3/16/33/5 —
Altar inSterzing 516/9/21/2/5/46/
7/69/71/7 Abb. 116/III, 36 —
Altarflügel von Heiligkreuztal,
Stuttgart u. Rottweil 517/22/77
Abb. III, 37 — Anbetung 108/9/43
Abb. 116 — Grablegung 517 —
Handwaschung des Pilatus 518 —
Heilige von Almendingen, Stutt-
gart 517/22 — Karg Altar, Ulm
517 — Kreuzigung u. Tod Mariae,
Karlsruhe 517/22 — Kreuztragung
des Kaisers Heraklius, Wolfegg 519
Abb. III, 34 — Schmerzensmann,
Schleißheim 522 — Schwebende
Engel, München 522 — -sfilkreis
339/51 — - in Ulm 515/7 — Nach-
folger: Madonna, Landsberg 547
— Passionsgruppe, Wien 529 —
Scharenstefter Altar 529
Mummenholf, E. 307
Münster, Sebastian, vonAmberger 650
Müntz 177
Münzenberger 488
Murer, Christoph, Glasmalerei 691
— Josias, Glasmalerei 691 — von
Stimmer, T. 691
Murr, Chr. Gottl. 26/307/8
Nazarener 376
Negker, Jost de, Holzschneider 646
— Landsknechtsfolge 650 — Maxi-
milian 646 Abb. III, 160
Neidhardt, Familie, s. Stocker, Ulm,
Münster, -Kap.
Nettesheim, Agrippa v., von Bruyn,
B., Köln 475
Neudörfer, Joh., Schreibmeister 26/
101/307/565 — von Neufchatel, N.
693
Neufchatel, Nicolaus, Porträtmaler
in Nürnberg 693 — Joh. Neudörfer,
München 693
Neuwirth, J. 28/101/57/8/77/9/82/
227/8
Nickel, Tile u. Tibbecke 466
Nicolaus V. Cusa, Bischof von Brixen
440 Abb. 536 — Darstellungen aus
s. Leben, Augsburg 573
— von Kremsier, Missale 128/54/5/
61/77 Abb. 171
— de Lyra, Psalterauslegung 178
— Probst von Neustift, Graduale 263
Abb. 321/2
— von Riedt, Kreuzigung 15 Abb. 17
— von Verdun, Altartafel 186/92/3/
4/201 Abb. 213 — Köln, Altar-
schrein des S. Evergislus 363
Notke,Bernt 465/6/8/72/83/8 — Altar,
Aarhus 465 — Altar, Reval 465
— Altarflügel, Lübeck 465/6 —
Fronleichnamsaltar, Lübeck 465
Abb. 569/70
Nordhoff 28/487
Nürnberger Meister, Ecce homo 37
Abb. 32
Occam 32
Oechelhäuser, A. v. 352
Oettingen, Graf, Gebetbuch von Schäu-
felein 612
— Wolfgang, von Schaffner, M.,
München, Nürnberg 641
Oidfmann, Heinrich 226/351/487
Olpe, Bergmann von, s. d.
Oning, Familie, Wappen 526
V. Oppenheim, Baron, Köln, Glocken-
gasse, Glasmalerei 365 Abb. XXVI
Orlando di Lasso, Psalmen von Mie-
lich 667
Orley, Bernhard von, 602 — von
Dürer, London 601 Abb. III, 120
Ostein, Familie, Scheibe 551
Ostendorfer, Michael 661/5—6/7 —
Albrechf V. v. Bayern, Schleißheim
665 — Bittgang, Holzschnitt 665
— Gottvater in der Glorie, Mün-
chen 665 — Hochaltar, Regens-
burg 665 — Schweißtuch der Ve-
ronika, München 665 — Turnier-
buch, München 666 Abb. III, 182
Othmar, Silvan, Drucker in Augs-
burg 613
Ottenthai 269
Ottheinrich, Pfalzgraf 650/85/6
Otto II.
NAMENREGISTER
Schongauer, Kaspar 707
Otto II.,Evangeliar 36/7/56 Abb.l 8/30
— III., Evangeliar 16/28/64/152/93
Abb. 18/57
— III. von Hachberg, Bischof 345/
6/52— Jeronimianum 496 Abb. III, 5
Ottokar v. Böhmen 159
Overbeck 376
Overstolz, Köln, Glasmalerei 363
Fächer, Friedrich 28/27K— Taufe
Christi, Freising 574
— Michael 115/237/66/71/568 bis
74/6/7/81 — Altar, S. Wolfgang
78/80/109/569/70 Abb. 117/ VIII,
7/111,81—? Anbehing der Könige,
Mitter-Olang 571 — Hochaltar,
Gries 568/9/77 — Hochaltar, Salz-
burg 573 — Kirchenväter, Augs-
burg, Brixen, München 573 Abb.
116 — 2 Passions-Tafelbilder, Neu-
stift 573 — S. Augustin u. Monika,
München 573 — S. Gregorius und
Trajan, München 116 Abb. 129 —
S. Korbinian- Legende, S. Korbinian
573 — SchausteUung Christi, Inns-
bruck 574 Abb. 131 — Statuen 578
— Wandgemälde, Neustift -Wels-
berg 574
Fächer, M., Schule: 574/665 — Schul-
bilder, München e.a. 573 — Wand-
gemälde, Obermauern und Schloß
Brück 574
Pacioli, Luca, Mathematiker 594
Fahler Altar, s. München, Nat. Mus.
Palacky 179
Palladio 176
Palma Vecchio 160
Fangert, Matth. 100
Parker, Elisabeth, von Holbein, H.
d. J. 657 Abb. III, 174
Parier 413
— Heinrich 283
— Peter 310
— Werkstatt 433
Parzival 54/9 — Runkelstein 252
Passavant 26/307/8/76
Pater Seraph icus, Meister von St. Se-
verin, Tript., Köln 453
Patera, Ad. 26
Paul 73/488
— von Limburg 54/308 — Stunden-
buch des Herzogs v. Berry 250/65/
6 Abb. 326
Pauli 615
Paulus, E. 351
— Nikolaus 73
Paumgartner, s. Dürer
Pavel, K. 179
Pelerin, Jean, Musterbuch 594
Feltzer, A. 73
Pelzer, Sammlung, Köln 453
Pencz, Georg 613/4/6/65/86/8/93 —
Bildnisse 616 — Caritas Romana,
Wien 616 — Junger Mann, Wien
616 — Kopien italienischer Meister
616 — Kupferstiche 616 — Malerei
in Volkamers Lustgarten 686 —
Nürnberger Goldschmied, Karls-
ruhe 616 — Parabel vom reichen
■ Mann 616 — Petrarcas Triumphe
616 — Sebald Schirmer, Nürnberg
616 — Die 7 Werke der Barmherzig-
keit 616
Pentelynck, Hermann, Glasmaler in
Köln 450
Penynck, Heinrich, Bortenwirker 390
— Johann, Tuch-Kaufmann 390 —
ux. Agnes 390
Peringsdörfer, Sebastian, Altar aus
Wolgemut Schule s. d.
Perkmeister, Hans, Wolgemut Schule,
Nürnberg 566
Peter, Abt von Metten 216
Petersen 74
Petzold, Goldschmied 690
Peutinger-Welser, von Amberger 650
Pfäfänger, von Wertinger, St. Kolo-
man 667
— Degenhart, von Wertinger, Neu-
Otting 667
Pfeiffer, Franz 227
Pfenning 278/308
Pfinzing, Melchior, von Hans von
Kulmbach 609
Pfister, Drucker in Bamberg — Boners
Edelstein 536 — 4 Historien von
Joseph usw. 536
Pfleiderer 308
Pflug, Familie, i. B. 462
Philipp der Gute, Herzog v. Burgund
54/386/437/41/55/506
— der Kriegerische, von Baidung 627
— der Kühne 395/8
— der Schöne 398
— von Daun, Erzbischof, i. B. Köln,
Glasmalerei 450
— von Freising, von Wertinger 666
— von Wertinger, Glasmalerei 667
Abb. 111, 184
— II. V. Spanien 476
— II., Graf von Virneburg u. Neuen-
ahr, Köln, Glasmalerei 454
Philippi 73
Finder 305/7
— Dr., Rosenkranz Maria 611 —
Speculum passionis 611
Piombo, Sebastiano del 102
Pirkheimer 682 — Brief Dürers an -
aus Venedig 585 — Wappen 567
—Willibald, von Dürer 602 Abb. III,
121
Pisanello 250/82/526
Plantin Moretus, Antwerper Bibel
165/8/78
Plato 59
Pleydenwurf, Hans 530/63—4/75/81
/8 — Altar, Breslau 564 — Altar,
Nürnberg 564 — Altarreste, Nürn-
berg 563 — Anbetung der Hirten,
München 563 — Kalvarienberg,
München 563 Abb. III, 75 — Katha-
rinenaltar, München 564 Abb. 100
— Kanonikus Schönborn, Nürnberg
564 — Verkündigung, München 564
— Wilhelm 278 — Goldener Brunnen
567 — Kreuzigung 78/80 Abb. IX,
1 — Peringsdörfer Altar, Nürn-
berg 565 — Schatzbehalfer 565/81
— Schedeische Weltchronik 565 / 7
/81 — Schule, Kalvarienberg, Din-
kelsbühl 563/76, Nürnberger 563
Plieningen, Familie, Scheid 551
Podlaha 179/80 Abb. 174
Polajuolo, von Dürer kopiert 585/682
Pollack, Jan 568/81 — Altar, Mün-
chen und Burghausen 568 Abb. I,
132 — Petrusaltar, München 568
— Weihenstephaner Altar, Schleiß-
heim 568
Preclaw von Poparell, Bischof 179
Predi, de 562
Frokop v. Mähren 189
Pseudo-Orünewald s. Simon v. Aschaf-
fenburg«
Questenberg, Frau, von Bruyn, B.,
Köln 475
Quocote, Simon George of, von Hol-
bein, H. d. J. 656
Radislaw von Kaurin, Begegnung des
h. Wenzel mit - 173 Abb. 196
Radtoldt, Erhardt, Drucker 536
Raesfeld, Gottfried v., Domherr, von
tom Ring, H., Münster 478
Raffael 4/8/1 2/39/1 41 /76/223/320/602
/16 — Galathea 474 — Kreuztra-
gung 475 — Krönung der Maria
12 — Madonnen, Florentiner 176
— Schule von Athen 20 — Sixtina
12/195 ischer Akademismus 170
— -schule 616/86
Ramperstoffer, Chunrat der - s. d.
Ranke 669
Raoul de Presles , Cod . Cite de Dieu 41 3
Raphon, Hans 461/2/8/88 — Braun-
schweig u. Hildesheim 462 — Tri-
ptychon, Halberstadt 462 — Tri-
ptycha, Hannover 461/2 — Wandel-
altar, Hannover 461
Raspe 307
Ratgeb, Jörg 642 — Herrenberger
Altar, Stuttgart 642 — Herr und
Dame, Frankfurt 642
Ratpert, Mönch von St. Gallen 314
Rauch 567
Rauchenberger Epitaph, Freising 207
/8/71/526 Abb. 242
— Johann 271
Reber 341/52
Rebmann, Albrecht, Altar, . Rotten-
burg 549
Redlich 269
ReKnger, Ludwig 661/7 — Opfertod
des Marcus Curtius, München 667
— Schlachtenbilder, München und
Stockholm 663/7
Rehlingen, Konrad und Kinder, von
Strigel, B., München Abb. XXXVII/
III, 74
Rehlinger in Augsburg 642/8 — Bild-
nisse von Hans zu Schwaz 650
Rehm, AHra, von Amberger 650
Reichlich, Marx, Hochaltar, Heiligen-
blut 574/661
Reider, von, Sammlung 308
Reimers 488
Reinoldus von Euskirchen, i.B.Meister
der H. Sippe, Gregorsmesse, Ut-
recht 447
Rembrandt 45 / 65 / 69 / 71 / 1 33 / 5/63/
206/46/50.94/689 — Nachtwache
293 — Weinender Saul 238 s
FarbenmystUc 206
Rembrandt und Grünewald 621
Renard, Edm. 487
Rene, König 74/166
Rettberg, v. 26/307
Reuß, Rektor, von Cranach, L. 676
Reussing, Stifter, i. B. Bruyn, B.,
Köln 474
Reuwich, Buchdrucker in Mainz 581
Rejrda, Bernardus de -, Kanonikus
I. B. Meister des Marienlebens,
München 441
Ricardi, Nicolaus, Missale 128 Abb.
136
Richental, Ulrich v., Chronik, Kon-
stanz 513—5/26/7/36/41 Abb. III,
41/8
Riedt, Nikolaus von s. d.
Riehl, Berthold 27/228/69
Riemenschneider, Tilman, Marienal-
tar, Cregiingen 578 — H. Bluts-
altar, Rothenburg 578
Rinck, Johann 389/450
— Peter Dr. 3S9/445
Rink, Hermann, von Bruyn, B., Köln
475
Rode, Hermen 464—5/6/7/8/88 —
Altar, Sorunda 464 — Hochaltar,
Stockholm 464 — Lukasaltar, Lüb-
eck 464/8/9 Abb. XXXI / 568 —
Triptychon, Schwerin 464
Rogier van der Weyden 436/8/41/2/9
/521/8/9/30/2/7/40/6/7/8/9/63/4/75/
7 — Beweinung 439/46 — Drei-
königsaltar 437 — Verkündigung
42/3/4/84/110/1 Abb. 38
Ropstein, Glasmaler-Werkstatt inFrei-
burg 311/628
Roritzer 189
— Konrad u. Matthias, Nürnberg 225
/75/6/87 Abb. 336
Rosenthaler , Martin , Wolgemut
Schule, Nürnberg 566
Rothe, Joh. 74
Rothflasch, Imhof-Epitaph, s. Nürn-
berg
Rothschild 351
Rottenhammer, Joh. 695—6 — Kunst-
schränke 696 — ,, Victoria", Stich
696 Abb. III, 215
Rubens, Peter Paul 22/71/476/668/
89/92
Rudolf II. 476/9/689/91/4 — Bildnis-
malerei 690 — Triumphbogen 694
von Heintz, J., Wien 697
— IV. v. Österreich, Fenster 201
Ruesch, Nicolaus, gen. Lawelin in
Basel 506/7
Ryht, Johann v., v. Bruyn, B., Köln
475
Sachs, Johannes 223
Sadeler, Stiche 695
Salzburg, Frau, von Bruyn, B., Köln
475 Abb. 579
Sandrart, Joachim 477/618/21/85/8/
93 — Deutsche Akademie 690
Sapientis, Jean = Hans Witz ? 506
Sauchert, Fr. 227
Sauerbeck, E. 120
Sauermann 681
Saz, Johann, Ackermann aus Böhmen
58
Schäfer, Dietrich 483
— Karl 488
Schäler, Familie, in Ulm 642
Schäufelein, Hans Leonhard 566/92/
608/11—3/31/46/67/86 — Abend-
mahl, Berlin 611 — Altar, An-
hausen 611 — id. Ober St. Veit
611 — Anbetung des Lammes,
Stuttgart 612 — Apulejus, goldener
Esel 613 — Auf erweckung des La-
zarus 612 — Bildnisse 612 — Bild-
nis des Abtes Hummel, Schleiß-
heim 613 — Christgartner Altar,
München und Nürnberg 613 —
Christus am Kreuz, Karlsruhe 613,
Nürnberg 611 — Christus im Tem-
pel, Karlsruhe 613 — Epitaph der
Anna Brigel, Nördlingen 613 —
id. Wagners, Nördlingen 613 —
Evangelienbuch 613 — Gebetbuch
des Grafen Oettingen, Berlin 612 —
Hochzeitstänzer 612 — Judith u.
Holofernes, Fresko, Nördlingen 611
/2 — Legende der S. Katharina v.
Siena 613 — Maihinger Altar,
Nürnberg 613 — Oberdorf er Altar,
Beuren 612/3 — ,, österreichische
Heilige" 612 — ? Passion, Dres-
den 607/11 Abb. 15 — Rosenkranz
Maria, von Dr. Pinder 611 — S.
Hieronymus, Nürnberg 611 —
v. Schwarzenbergs Memoriale der
Jugend 613 — Speculum passionis
611 — Teuerdank 611 — Tucher,
Lorenz u. Katharina 613 — Weiß-
kunig 611 — Ziegler- Altar, Nörd-
lingen 612 Abb. III, 130
Schaffner, Martin 640—2 — Aller-
heiligenaltar, Augsburg 642 —
Altarflügel, Sigmaringen 550 —
Anbetung der Könige, Nürnberg
640 Abb.III, 154 — Apostel, Karls-
ruhe 642 — Bildnis eines Mannes,
Ulm 642 — Ennetacher Altar, Sig-
maringen 640 — Epitaph der Fa-
milie Anwyl, Stuttgart 642 — Hoch-
altar, Ulm 641 — Itel Besserer,
Ulm 641 Abb. III, 155 — Marien-
leben, München 641 Abb. III, 156
— Neutestamentl. Bilderzyklus, Ulm
und Stuttgart 642 — Porträts 642
— Wolfgang Oettingen, München,
Nürnberg 641
Scharfzandtfenster, München 551
Schedeische Weltchronik 26/565/7/81
Scheffer, Peter, Buchdrucker in Mainz,
Justinian, Aschaffenburg 536
Scheibler, Ludwig 27/487/560
Scherer, Valentin 583
Scherffgyn, Hermann, Schreiner-
meister 437
Schiller 312
Schinnerer 307/51
Schirmer, Sebald, von G. Pencz 616
Schlecht 351
Schlegel 374
Schlie, F. 73/488
Schlosser, J. 74/101/78/9/82/227/8
Schloßgyn, Sibylla, i. B. Meister des
Marienlebens, Köln 442
Schmarsow 350/2/509
Schmid, Heinrich Alfred 623
Schmidt, Erich 73
— H. A. 28 Abb. 56
— Tobias 26
— -Pieta 179
Schmitz, Herrn. 28/226/71/487/8
— J. 307/51
Schmölzer 269
Schnaase, Karl 27/1 83/362/76/471 /81
/8/560
Schnütgen, Alexander 487
Schoemacker, Abt von Lüne 406
Schön, Erhard, Holzschneider 616
Schönborn, Kanonikus in Würzburg
i. B. 563 — von Pleydenwurf, H.,
Nürnberg 564
Schongauer, Brüder 632
— Kaspar 537
45*
708 Schongauer, Ludwig
NAMENREGISTER
Wietzinger
Schongauer, Ludwig 541/50
— Martin 98/312/462/537—41/4/9/50
/ 1 / 2 / 4/64/7/75/81 /4/5/9/92/623/35
/40/4(80 — sog. -Altar, Ulm 540
— Anbetung der Hirten, Berlin
110/540 Abb. 118 — H. Familie,
Wien und München 540 — Feder-
zeichnungen 541 — Ooldschmiede-
entwürfe 541/79 Abb. HI, 94 —
Isenheimer Altar, Colmar 540 —
Große Kreuztragung 540 Abb. III,
53 — Zwei Krieger 541 Abb. III,
52 — Kupferstiche: 446/540—1,
Kupferstich-Werk, 115 Bl. 540 —
Madonna im Rosenhag, Colmar
351/537/40 Abb. III, 51 — Passion,
Colmar 540 — Tierdarstellungen
576 Abb. III, 82 — Verkündigung
83/4/541 Abb. 74 — id. 43/4/83/
111 Abb. 36 — Verkündigungs-
engel 83/4/541 Abbb. 76 — Schule
des - 632
Schönitz, Hans, von Feselen, M. 667
Schönsperger, Hans, Drucker 536
Schöpfer, Hans d. A., Porträtist 667
— Hans d. J., Bildnisse 663/7
Schorn 26/308/76
Schüchlin, Hans 530/49—50/1/2/4/63
/4/75/81 — Altar aus Münster,
Budapest 549/52 — Geißelung,
Paris 550 — Hochaltar, Tiefen-
. bronn 549/50/77 Abb. III, 64 —
Kreuztragung, Sammlung Kauf-
mann 550 — Pilatusszene, Berlin
550 — Zacharias im Tempel 549
— Zeichnung für Altarschrein 576
Abb. III, 89
Schülein = Schüchlin s. d.
Schulz 269
Schultz, A. 73
Schüttenhelm, Heinz 303'
Schwabmaler, s. Wertinger, H.
Schwarz, Christoph 695 — Altar-
tafeln, München e. a. 695 — Selbst-
bildnis m. Frau, München 695
— Martin 556 — 4 Tafelbilder, Nürn-
berg 556
— Ulrich, Epitaph 559
Schwarzenberg, Joh. von, Memoriale
der Jugend 613
Schweiser, H. 226
Schweitzer, Abb. 249
Schwickelt, Wappen 461
Schwytzer, Hans Jakob, von Stim-
mer 691
Scorel, Jan 474/5/7/82/657
Seeger Bombeck, in Leipzig, Bild-
teppiche 678
Segele von Hamme, Äbtissin, i. B.
404 Abb. 505
Seidlitz 27
Seiler, F. 73
Selva, Georges de, von Holbein, H.
d. J. 655 Abb. III, 172
Semper, Hans 27/8/229/69/70/1 /572/4
Sensenschmid, Buchdrucker 566
Seporini 224/8
Sepp, H. 177
Seymour, Jane, von Holbein, H. d. J.
655 — Wandmalerei von Holbein,
H. d. J., Whitehall 658
Sickingen, Franz v. 598
Siegen, Herrn v., von Bruyn, B.,
Köln 475 Abb. 578
Sierndorf, Stephan von, Propst 138
Sighardt, J. 27/177/89/308/51
Sigismund, Kaiser 189/346/62 —
-Zeit 378/82/95/407
Sigmund, von Niedertörr 270
— von Jauffenberg 271
Silber, Alf. 269
Simeon von Niederalfaich lat. Lehr-
buch für Maximilian I.: 225 Abb.
273
Simon v. Aschaffenburg, Flügelbilder
zu Grünewald 623
Simone Martini 123/77 — Darstel-
lung 397
Singer, W. 73
Slüter, Claus 506, Kruzifixus, Dijon
380
Solis, Virgil 61 3/86/90/2 — Soldaten-
fries 686 Abb. III, 206
Souch, M., 3. Parker, Elisabeth
Southwall, Sir Richard, von Holbein,
H. d. J. 655 Abb. III, 171
Spengler, Konrad, Glasmalerei 639
Spinello Aretino 398
Spitzweg 166
Spranger, Bartolomäus 694/5
Springer 27
Springinklee, Hans, Glasmaler und
Graphiker 616
Stadler 351
Stammler 351
V. Stein, Freih., Sammlung Cappen-
berg, Glasmalerei 365
Steinbrecht 488
Steinhausen, G. 73/4
Steinkop, Jan, i. B. Köln, Kreuz-
stab 390
Stephan v. Sierndorf, Propst 138
Stephani, H. 226
Sterr, Hans 634 — Glasmalerei 632
Stiassny 28
Stimmer, Tobias 690/1—2/3 — Eli-
sabet Lochmann, Basel 691 Abb. III,
210 — Hans Jakob Schwytzer,
Basel 691 — Haus zum Ritter,
Schaffhausen 658/91 — Josias Murer
691 — Der Künstler u. s. Frau,
Basel 692 Abb. 111,211— Münster-
uhr, Straßburg 692 — Zeichnungen
usw. 692
Stinko von Hasenburg, Erzbischof 181
Stitney, Th. 220
Stockbauer, J. 101
Stöckenburgerfenster, Stuttgart 334
Stocker, in Ulm 541/50/1/4/640 —
4 Altarflügel und Predella, Sigma-
ringen 550/640 — Jüngstes Ge-
richt, Stuttgart 550 — 4 Knorringer
Tafeln, Augsburg 550 — Neid-
hardt-Epitaphien, Ulm 550 — Tafel-
bilder, Bamberg e. a. 550
Stollen, Conrad, Pfarrer in N. Wil-
dungen 393
Stoß, Veit, Bildschnitzer 567/78/88/
681 — Kiliansaltar, Münnerstadt
567/8 — Kupferstiche 568 — Ma-
rienaltar, Krakau 578 — Rahmen
zu Dürers Allerheiligenbild 595/6
Stotzinger, Hans 237 — Verlobung
der Maria 240/1/2/5/70 Abb. 286
Strauch, Lorenz, Bildnismaler 693
— Bildnisse, Nürnberg 693
Strigel, Bernhard 560—2/82/650/6 —
Aulendorfer Altar, Stuttgart 561
— David u. Goliath, München 561
— Familie Cuspinian, Berlin 560
— Marienaltar, Berlin 561 — Por-
träts 562 — Propheten, Stuttgart u.
Augsburg 561 — H. Sippe, Nürn-
berg und München 561
— Johann, Altar in Zell 560
— Yvo, Altar, Frankfurt 560 —
Altar aus S. M. Calanca, Basel 560
Strixner 376
Stoessin, Klarge, Stifterinschrift,
Glasmalerei, Berlin 453 Abb. 550
Stromer, Fenster 283
Strondanck, Joh. v. der. Burger zu
Coelne 453
Suelnmeigr, N., Marienfelder Altar,
Münster 459
Sueß, s. Hans v. Kulmbach
Surrey, Earl of, von Holbein, H. d.
J. 657 Abb. III, 173
Süster Vreydzwant van Malburg i. B.
378
Syrlin, Jörg, Bildhauer in Ulm 551
/2/61/76/7/8 — Chorgestühl, Tier-
darstellungen 576/7 — Möbel 576
/7 — Porträtplastik 577
— Jörg d. J., Hochaltar, Stuttgart
576 Abb. III, 88
Tadra, Ferd. 26
Talhoffer Fechtbuch 526/36/41 Abb,
III, 49
Terborch 479
Terey, Gabriel v. 631 Abb. III, 143/4
Tersteegen, Gerhard, Magister, i. B.
Meister des Marienlebens, Kreuz-
abnahme, Köln 440
Teuerdank, Verfasser : Melchior Pfin-
zing s.d. — von Burgkmair 646 —
von Schäufelein 611
Thausing, Moriz 27/9
Theoderich von Prag 87/155/6/9/61/
2/3/295 — Augustin u. Hieronymus
162/3 Abb. 185 — Kreuzigung 155
/60 1/2 Abb. 182 — -kreis 162 —
Schule des - : Anbetung des Kindes
125/79 Abb. 138 — Mühlhauser
Altar 162 Abb. 184
Thode, Henry 27/272/8/93/307/8/50/
2/523/5/63/5
Thukydides, Blätter zu -, von Breu,
J.d. J. 650
Thürler, Imhof-Epitaph, s. Nürnberg
Tiefenthal, Hans, in Basel 506
Tietze, Hans 227/8/488
Tilly-Kapelle, Altötting s. d.
Tintoretto 692 4
Tiroler Meister, 15 J. 2 H., Verkün-
digung 83/4 Abb. 75
Tizian 142/647/57/69
Tomaso da Modena 155
Tom Ring, Hermann 477/8/81/3/7
— H., Selbstbildnis, Münster 477/8
— Luidger d. Ä. 477/81/3/7
— Luidger d. J. 477/8/81/3/7— Selbst-
bildnis, Basel 477
— Nicolaus 478/81/3/7
Tor Horst, Adelheid, Votivbild,
Münster 478
Trampe, Wappen 461
Traut, Hanns, von Speier 566/7/84/
608 — Dreikönigsaltar, Heilsbronn
567 — Geburt des Kindes, Mün-
chen 567 — Löffelholzepitaph,
Nürnberg 567 — S. Rochusaltar,
Nürnberg 567 — S. Sebastian,
Erlangen 567 — Schutzmantelbild,
Schleißheim 567
— Wolf 566/92/608 — Altar, Karls-
ruhe 608 — Artelshofener Altar,
München 608 — Hallesches Heilig-
tumsbuch 608 — Johannesaltar,
Nürnberg 608 — Peter- u. Pauls-
altar, Heilsbronn 608 — Taufe
Christi, Nürnberg 608
Tristan u. Isolde 54
Troubadours 56
Tucher-Altar, s. Hans v. Kulmbach
— -Fenster 282
— Elspet, von Dürer, Kassel 589
Abb. III, 102
— Hans, von Dürer, Weimar 589
— Katharina, von Schäufelein 613
— Lorenz, von Schäufelein 613
— Stefan, Wappen 567
— Ursula, von Dürer, Weimar 589
— von Wolgemut Schule, Kassel
566/80 Abb. III, 90
Tuck, von Holbein, Porträt 19 Abb. 22
Tybis, Dirk, von Holbein, H. d. J. 655
Udeman von Erkelenz, Jakob, Pastor
von Walhorn 449
Uffenbach, Philipp von, Lehrer Els-
heimers 694
Ulmer Meister, Hochaltar Blaubeu-
ren, Plastik 576/7/8 Abb. III, 87
Ulrich, Graf V.Württemberg 551/638
— Herzog V.Württemberg, i. B. Schloß
Lichtenstein 529
Unger, Bordürwirker 381/90
Urach, Stephan, Musterbuch 86 Abb.
80
Urs, Graf 617i33/4/5— 6/8 88/92 —
Buchdeckel, St. Blasien 635 —
Etterlins Chronik 635 — Gold-
schmiedeentwürfe 635 — 4 Hexen,
Wien 635 — Landsknecht mit dem
Tod 635 — Pannerträger 4/635
Abb. 3 — Passion, Holzschnitt,
Straßburg 635 — Reliquiar des
St. Bernhard 635 — Satyrfamilie
635 — Scheibenrisse 635/80— Zeich-
nungen, Basel 635 Abb. III, 148/9
Ursula V. Wangen, ux. des Konrad
Witz 506/7
Varnbühler, Ulrich, von Dürer 602
Vasari 77/616
Vodelgart, Frau, Runkelstein 252
Venclaus, Meister in Riffian 237/48
Veronese, Paolo, Vision der H. Helena
102
Verrocchio 59/598
Viator-Pelerin, J. s. d.
Villard de Honnecourt, Musterbuch
85i370 — Porträture 85 Abb. 81
Vincent, Sammlung in Konstanz 324
Vintler, Nicias. -s Sommerhaus auf
Runkelstein 252/4
Virnich, Frau Dr., Sammlung Bonn
440/53
Vitellio 183
Vitruv 85/590/682/4 — Beham, H.S.,
Stiche zu - 615
Vitzthum, Georg, Graf 201/26/321/
2/5/51
Vogtherr, Kunstbüchlein 639
Volkhamer-Fenster, Nürnberg 551 —
Imhof-Epitaph 298 Abb. 369 —
Lustgarten 686
von Volkrach 1 44
Voß, H. 27/74/488
Voßler 73/4
Vries, Vredemann de 479
MTaagen, O. F. 26/177/307/76/540
Wackenroder 26
Waerbeck, Joh., von tom Ring, H.,
Münster 478
Wagner, Epitaph von Schäufelein 613
Walch, Jakob = J. da Barbari, Hof-
maler Maximilians 590
Walchegger 271
Waldburg, Fürst, Sammlung, Wolf-
egg s. d.
Wallerstein, Sammlung s. Nürnberg
und Augsburg
Wallraf, Kanonikus 370/4
Walser, Veronika, Priorin von S.
Katharina, Augsburg 559
Walter, Ulrich, Epitaph 558
Wankel, Otto 180/488
Warham, Erzbischof v. Canterbury,
von Holbein, H. d. J., 654
Weber 29
— Paul 73
— Sammlung, Köln s. d.
Wechtlin, Hans, Farbenholzschnitte
631/71
Wedich, Hermann v., von Bruyn, B,
d. J., Köln 476 Abb. 584
Wedigh, Kölner, von Holbein, H. d.
J. 055
Wehme, Zacharias, Fürstenbilder 679
Weigelsche Sammlung, Multscher,
Kreuztragung 520
Weingartner 205/9/70/1
Weinhold 73
Weinschröter, Sebalt, von Nürnberg
272/307
Weiß, D. J. 177
Weißenhorn, Alexander, Drucker in
Augsburg 613
Welser in Augsburg 642/50 — Bild-
nisse von Hans zu Schwaz 650
Wendt, Simon von, Wappen 479
Wenzel 108/24 8/48/64/5/71/3/89/280
/1/361/2/417 Abb. 196/111/177 —
-bibel 39/56/87/107/8/52/6/65/7/8/9
/ 70 / 1 / 2 / 3 / 6 / 8 / 95 /0/223/59/86/7
Abb. I 33/83C/1 10/88/9/91/2/3/4/8/
200/10 — -sehe Epoche 147/8/60/
2 4/5/6/75/6/94/9/208/1 2/23/46/70/
2/80 Abb. 201/2/3 — -Handschrif-
ten 172/3/4/5/224/46 — -meister
173 Stil 197/254
Werk, Heinrich, Bischof, Meister v.
Flemalle, Madrid 507
Werner von Zimmern, Gottfried Graf,
Wildensteiner Altäre 631 Abb. III,
145
Wernicke, E. 227
Wertinger, Hans, gen. Schwabmaler
661/6—7 — Bildnisse, St. Kolo-
man e. a. 667 — Ernst v. Bayern
666— Glasmalerei 667— Johannlll.
666 — Ludwig X. 666 — Maria
Jakoba 666 — Hhilipp v. Freising
666 — id., Glasmalerei, Berlin 667
Abb. III, 184 — Porträtist 663/6
— Triptychon, Innsbruck 667 —
Wilhelm IV. 666
Weyermann 308
Widmann, Dr., Obervogt von S. Bla-
sien 628
Wienecke, Hertha 351/2
Wietzinger, Johann 506
Wild
NAMENREGISTER — ORTSREGISTER
Avio 709
Wild, Hans 450/550—1 — Branden-
burgffnster, Langenburg 551 —
Bnlwnhofenfenster, Urach 551 —
Fenster, Tübingen 551 — Glas-
malerei, Straßburg 533/51/78 —
Glasmalerei -Werl<statt, Ulm 542/
51/78 — Kabinettscheiben 551 —
Kramerfensler, Ulm 551 — Marien-
fenster, Augsburg 53 1 — Ostein-
scheibe, Nürnberg 551 — Rats-
fenster, Ulm 550/1 Abb. HI, 65
— Rundscheiben, Erbach i. O. 551
— Scharfzandtfenster, München 551
— Voikamerfenster, Nürnberg 551
Wilhelm 111., Graf von Hennegau und
Holland 363
— IV., Herzog von Bayern 616/48/
9/50/63/7/85 — Turnierbuch, Mün-
chen 666 Abb. 111, 182 — von Wer-
tinger, H.666 — ux. Maria Jakoba,
s. d. — Totenbild, von Mielich,
H. 667
— V. 694/5
— Erzherzog : Sammlung des - 91
— von Berg, Herzog 383 Abb. 471
— von Oennep, Erzbischof 367
— von Herle, s. Meister Wilhelm
— Herzog von Jülich 363
— Herzog v. Jülich u. Cleve Alde-
grever, Kupferstich 477 Abb. 585
— v. Österreich und Aglei, Runkel-
stein 252
— V. Orleans und Amelei, Runkel-
stein 252
Willehalm v. Oranse, Handschrift
165/74/9/227
Willems, Familie, Köln 389
Windeck, Gaffel, Inventarbuch in
Köln 367
Windelband 73 4
Wingenroth 351/2
Winrich von Kniprode 414
Wirnt von Grafenberg -Wigalois,
lllustr. 527
Witte = Pieter Candid, s. d.
Witz, Hans 386 506/7
— Konrad 302 10/2/40/77/85/6/436/
81/6/504/5—13/5/8/20/2/3/4/8/9/31
/79 — ux. Ursula v. Wangen 506/
7 — Anbetung der Könige, Genf
505/11 Abb. III, 15 — Befreiung
Petri 512 Abb. III, 26 — Christo-
phorus, Basel 498/509 Abb. III, 8
— H. Familie, Neapel 511 — Fisch-
zug Petri, Genf 500/1/6/7/9/12
Abb. III, 11 — Heilspiegelaltar,
Basel, Berlin 494/507— 9// 11/ 3
Abb. III, 1/2/17/8/9/20 — Joachim
und Anna, Basel 510 Abb. III, 22
— Kreuzigung 512 Abb. III, 27
— Maria mit dem ungenähten Kleid
Christi, Berlin 511 Abb. III, 25 —
Petrusaltar, Genf 507/8 11— 2/7
— S. Katharina und Magdalena,
Straßburg 510 Abb. HI, 23 — Ver-
kündigung, Nürnberg 11 7/510 Abb.
134 — Witzs Richtung 513—5 —
Basler Meister von 1445, s. d. —
Geburt Maria, Lüttich 513 Abb.
Hl, 29 — Heimsuchung 513 —
Kalvarienberg, Schaffhausen 526
— Richentalsche Chronik 514 —
Verkündigung, Modena 512/3 Abb.
III, 28
Wocel 179
Woensam, Anton, Glasmaler von
Worms 453/76 — Glasmalerei 476
— Holzschnitte476— Tafelbild 476
Wölfflin, Heinrich 27/9/48/9/50/74/5
/583/94
Wolfram v.Eschenbachl 79 Illustr.527
Wolgemut, Michael 278 541/9/50/63
/4— 7/8/75/6/80/1 4/8,9/92/610 —
Altar, Crailsheim 565 — Altar,
Dinkelsbühl 565 — Altar, Schwa-
bach 566/607 — Altarschreinunter-
nehmen 585 — Auszug der Apostel,
München 564 — Bildschnitzerei 567
— Glasmalerei 567 — Hochaltar,
Heilsbronn 566 — Hofer Altar,
München 549/64 Abb. III, 76 —
Holzschnitte 584 — Katharinen-
altar, Nürnberg 565 — S. Rochus-
altar, Nürnberg 565 — Schedeische
Weltchronik 567/81 — Tafelbild,
Nürnberg 565 — Zeichnungen für
Teppiche 567
— Imitator -s 462
— Werkstatt 592/607/8 — Altar,
Zwickau 564/5/80 Abb. Hl, 92 —
Bildnisse 566/80 Abb. III, 90 —
Peringsdörfer Altar, Nürnberg 565
/6/7 Abb. XXXVIIl/I, 121/III, 77
— Schatzbehalter 565 Abb. III, 78
— Schedeische Weltchronik 565
Woltmann, Alfr. 27/100/77/9
— Pangerl 177
Wörmann Abb. 202
Wulff 107/20
Wullenweber in Lübeck 355
Wünsch, R. 74
Wurmser, Nikolaus 155/6/9/79/315
— Porträts, Karlstein 1 55 — Stamm-
baum der Luxemburger, Karlstein
155 schule 179
Wustmann 29
Wynrich, Hermann 374-8/80/3/91/
8/9/432/4/41/81,7 — Heimsuchung
378 Abb. 460 - Klarenaltar, Dar-
stellung 83 Abb. 73 — Madonna
mit Heiligen 378 Abb. 459
— H., Schule 379/80/2/5/6- Kreuzi-
gung 379 Abb. 464
— Werkstatt, Kruzifixus mit Heiligen
378 Abb. 462
Zainer, Günther, Drucker 536
— Johannes, Drucker, Äsops Fabeln
536 Abb. HI, 50 — Offizin 541
Zeitblom, Bartolomäus 549/50/1—6/
7/60/1/2/82/640/1 — Adelberger
Altar 556 — Altarflügel, Augsburg
556 — Altäre von Bingen u. Enne-
tach, Sigmaringen 552 — Altar
aus Münster, Budapest 549/52 —
Beweinung, Nürnberg 556 — Escha-
cher Altar, Stuttgart u. Berlin 554
— Hausener Altar, Stuttgart 552
— Herberger Altar, Stuttgart 554
— Hochaltar Blaubeuren 544/52 bis
4/5/6/7 Abb. III, 66/7 - Kilch-
berger Altar, Stuttgart 552/6 Abb.
XXXV— Leben S.Valentins, Augs-
burg 555 — S. Anna, Nürnberg
556 — Standfiguren, München 556
Abb. HI, 68 — Tafelbilder, Karls-
ruhe e. a. 556
Zevio 401/526
Zucker 29
Zuydwyk, H. 28
Zwierlein, Glasmalerei 450 — Samm-
lung 438
Zwingli 24/633
Ortsregister
Aachen, i. B. von Dürer 601 —
Johann von -, s. d. — Richterich
bei -, s. d. — Domkapitel : Altar-
werk 455 Abb. 553 — Meister der
Kreuzigung 472 — Sammlung
Flamm : Meister des Marienlebens,
Kreuzigung, Köln 441 — Samm-
lung Lersch: Kreuzigung 380 —
Münster: Karlsschrein 378 —
Schutzmantelbild 455 — Suermondt-
Mus. : H. Katharina 87/97/303 Abb.
100 n.
Aare 638
Aargau, Bildwirkerei 639
Aarhus, Notke, Hochaltar 465
Adelberg, Zeitblom-Altar 556
Ahrtal, Utrechter Altar 380
Aix, Verkündigung 513
Aldekerk, Kloster Kamp bei -, s. d.
Alemannien 302/9/10/1/2/3/4/5/36/9/
630
Allendorf, Meister des Neusitzer
Altars 462
Allgäu, Hans Multscher aus dem, s.d.
Alraendingen, Multscher, Heilige,
s. Stuttgart
Alpenländer, österreichische, Holz-
schnitzerei 574 — südostdeutsche
525
Alpirsbach, Rundscheiben, Stuttgart
541/2/3
Altenberg, Abteikirche: Bruyn, B.,
Glasmalerei 475 — Glasmalerei 383
/4 Abb. 471 — Meister von St. Se-
verin, Glasmalerei 453 — Woen-
sam, A., Glasmalerei 476
Altenberg a. d. Lahn, Marienschrein,
Tafelmalerei 367
Altenheim, St. Wolf gang: Fresken
197/201/65 Abb. 221
Althorp, Holbein, H. d. J., Hein-
rich VIII. 655
Altmark463/71, Neuendorf i.d.-, s.d.
Altmühldorf, Kalvarienberg 526
Altmühlendorf, Altar 191/201/4/7
Abb. 237
Altötting, Tillykapelle, Glasgemälde
330
Amberg 275
Amelsbüren, Körbecke, Kreuzigung,
Münster 457 Abb. 556 — Meister
v. Liesborn Schule, Flügelbilder,
Münster 458
Ajnerika, Bruyn, B., Glasmalerei 475
— Meister von St. Severin, Glas-
malerei 453
Amsterdam, Kabinett: Meister des
Hausbuchs, Kupferstich 542 Abb.
III, 58/95
Angers, Teppich 372/81/413
Anhalt, Cranachsche Bilder 675 —
Georg und Joachim von -, s. d.
Anhausen, Benediktinerabtei, Schäu-
felein, Altar 611
Annaberg 565 81 — Annenkirche:
S. Katharina 462
Antwerpen, Dürer in -601 Abb. III,
119 — Fugger und Welser in -
s. d. — Joos van Cleve in - s. d,
— Spranger, B. aus - s. d. — -er
Frührenaissance 466 / 73 — -er
Schnitzaltäre 466 — -er Schule 456
/74/602 — Mus. Plantin Moretus:
-er Bibel 165/8/71/2/8 - Dünwege,
h. Sippe 459/60 — Wenzelbibel
169/70/2/265 Abb. 193/4/200
Arnstadt 462
Artelshofen, -er Altar, München 608
Aschaffenburg 177/307 — Grünewald
in - s. d. — Residenz Albrechts
V. Brandenburg 623 — Simon von
— s.d. — Galerie: Grünewald, Pre-
della 622 — Cranach, L., Oregors-
messe 674 — Schloßbibl.: Beham,
H. S., Gebetbuch 614 — Justinian,
Druckwerk Peter Scheffers 536
Abersee(Attersee), S. Wolfgang beim,
s. d.
Augsburg 64/235/72/4/6/310/5/531/
638/40—50/60/3/86/8 — Afra-
kapelle 557 — Andachtsbücher 443
— Briefmaler 541 — Dominikaner-
kirche 555 — er Feste 647 — Gold-
und Silberschmiede 642 / 90 —
Heisterbacher Altar 386 — Holz-
schnitt 536 — Illustratoren 559/
611/39/44 — Kistler 642 — Kunst-
handwerker 696 — er Malerbücher
100 — Reichstage 642/85 — -er
Schule 559/61/642/50/85 —Wand-
malerei 642/85 — Amberger in -
s. d. — Apt, U. in - s. d. — Beck,
L. in - s. d. — Breu, Jörg in -
s. d. — Burgkmair in - s. d. —
Cranach, L. in - s. d. — Fischer,
J. G. aus - s. d. — Bischof Fried-
rich V. Zollern in - s. d. — Fugger
in - s. d. Hainhofer in - s. d. —
Hans Maler zu Schwaz in - s. d.
— Holbein, H. d. A. in - s. d. —
Holbein, H. d. J. von - s. d. —
Kager, M. in - s. d. — Karl V.
in - 642 — Maximilian in - 642
— Mozart, A. in - s. d. — Nieder-
länder in - 689 — Othmar, Silvan
in - s. d. — Rehlinger in - s. d. —
Rottenhammer, J. in - s.d. — Schäu-
felein in - s. d. — Schongauer in
— s. d. — Stimmer, T. in - s. d.
— Strigel, B. in - s. d. — Tom
Ring, H., Sibyllen 478 — Weißen-
horn, Alexander in - s.d. — Welser
in - s. d. — Hausen bei - s. d. —
Kaisheim bei - s. d. — Münster
bei -s.d. — Dom: 275/311/3 Abb.
390 — Amberger, 2 Altäre 650 —
Chorfenster 332 — Holbein, H. d.
Ä., Weingartener Altar 557 —
Medaillonfenster 33d Abb. 416 —
Schaffner, M., Allerheiligenaltar
642 — Stocker, Knorringer Tafeln
550 — Wild, Marienfenster 551 —
Fürst Fugger: Amberger, Junger
Fugger 650 — Hans zu Schwaz,
Männl. Bildnis 650 — Galerie: Alt-
dorfer, A., Geburt Maria 664; -,
S. Quirin 664 — Apt, U., Flügel-
altar 648 — Breu, J.d. Ä., Schlacht
bei Cannae 649 — Burgkmair, H.
Lateran 644; -, S. Croce 559 644;
-, S. Peter 644 ; -, Schlacht bei Can-
nae 648/9; -, Triptychon 647/8 ; -,
Ursulalegende 644 — Holbein, H.
d. Ä., Katharinenaltar 559 Abb. III,
72; -, Roms Basiliken 557/8/9/644
Abb. III, 69/71 — Pacher, Kirchen-
väter 573 — Schwäbische Schule
556 — Strigel, B., Propheten 561 —
Zeitblom, Altarflügel 556 ; -, Leben
S. Valentins 555 — Wallenstein-
Sammlung : Meister v. Kirchheim,
Sippenaltar 55b — Katharinen-
kloster: 557/644 — Holbein, H. d.
Ä., Passion 558— Liebfrauenkirche:
Inneres 311 — Maximilianeum:
Amberger, Affra Rehm 650; -, Peu-
tinger- Welser 650 ; -, Wilhelm Mörz
650 — Anbetung des Kindes 529
Abb. 1 14 - Rathaus : 697 — Kager
und HoU, goldener Saal 696 —
S. Anna : Fuggerkapelle 559 — Breu,
J. d. Ä., Orgelflügel 649 — Anna-
kapelle: Dürer, Grabreliefs 609/82
— S. Katharina : Holbein, H. d. Ä.,
Walter-Epitaph 558 — St. Moriz:
Anbetung 108/43 Abb. 1 14 — St. Ul-
rich: Ansicht 313/14 Abb. 382 —
Meister der Ulrichslegende 546 —
Salvatorkirche: Burgkmair, H.,
Triptychon 647/8
Aulendorf, Graf Königsegg, Samm-
lung: Strigel, B., Altar, Stuttgart
561 — Richentalsche Chronik, Kopie
514/26/7
Avignon 1 23/4/8 '31 /44/77/260/372—
-eser Akanthusranke 166 — -eser
Schule 251 —Fresken 1 62 — Missale
des Nie. Ricardi 128 Abb. 136 —
Musee Calvet: Cod. 71/124/8/49/
54 Abb. 167 — Papstpalast: Tour
de la Garderobe, Falkenzucht 251
/52 Abb. 304
Avio, Schloß der Kastelbarker über-'
232/3 Abb. 278
710 Baden
ORTSREGISTER
Bozen
Baden, Lerch, N., Kruzifix 577 —
Markgrafen von - 507 — Wand-
gemälde 351/2
Baltische Provinzen 463
Bamberg 177/272/5 6 8/82/91/308 —
-er Altar, s. München — er Fenster
283 — Chorgestühl 278 — Fran-
ziskanerkirche 308 — Frauenkirche
291 — Chor zu U. L. Frau 275
Abb. 337 — Miniaturen 304/5 —
Pfister, Drucker in - s. d. — von
Reider, Sammlung 308 — Stocker,
Tafelbild 550 - Bibliothek Lat.
Bibel, Initialen 304/5 Abb. 376/7 —
Galerie : Cranach, L., Gabriel v. Eyb
675 — Hans v. Kulmbach, Marien-
leben 610 — Museum: Gethsemane
306 Abb. 380
Basel 27/311/5/506/632/5/97 - Am-
man, J. in - s. d. — Andachts-
bücher 443 — Baer, Hans von -
s. d. — Bergmann v. Olpe in - s. d.
— Bock, H. d. Ä. in - s. d. —
Deutsch, Nemesis 99 Abb. 106 —
Drucker und Verleger 581/4/659
— Dürer in - 584 — Further,
Michel in - s. d. — Ganz, Paul
in - s. d. — Glasmalerei 534 —
Han, B. in - s. d. — Hans Tiefen-
thal in - s. d. — Haus zum Tanz,
Wandmalerei von Holbein, H. d. J.
658 — Heintz, J. aus - s. d. -
Himmelzunft 697 — Holbein, Am-
brosius in - s. d. — Holbein, H.
von-, s. d. — H. Holbein d. J. : Chri-
stus als der Schmerzensmann und
Maria 47/52 Abb. 48 — Holbein,
Landsknechtskampf 39 Abb. 35 —
Kapelle zum elenden Kreuz 506/12
— Klauber, H., H. in - s. d. —
Konrad Witz von - s. d. — Konzil
362/504/7/29/80 — Meister E. S.
in - s. d. — Meister des Kalvarien-
berges, Kopie 107 Abb. 113 — Mei-
ster der Spielkarten s. d. — Meyer,
Bürgermeister in - s. d. — Münster
i. B. 511 -r- Nicolaus Ruesch in
-s. d.— Riedt, Kreuzigung 15 Abb.
17 — Salomos Rätsel 639 - Schon-
gauer, Brüder in - s. d. — Stimmer,
T. in - s. d. — Teppiche 528/34/
78 Abb. III, 47,83 - Urs Graf in
— s. d. — Kupferstichkabinett : Hol-
bein, H. d. A., Studien 558 Abb. III,
70 — Museum: Holbein, Ambro-
sius, Hans Herbster 659 Abb. Ili,
175 — Holbein, H. d. J., Adam
und Eva (1514) 651 ; - Bonifazius
Amorbach 654; - Frau u. Kinder
654 Abb. III, 168; - Glasmalerei-
Entwürfe 658; - Mädchenbildnis
654 Abb. III, 170; - Madonna
(1515) 651; -Porträtzeichnungen
657/8; - Thomas Morus, Familie,
Skizze 654 — Urs Graf, Fahnen-
träger 4 Abb. 3 — Wandteppich
213 Abb. 249 — öffentl. Samm-
lung: Amman, J., Bildnis 692 Abb.
III, 212 - Baidung, H., Anbetung
der Könige 627; - Dreieinigkeit
627 ; - Glasmalerei 628 ; - Kreuzi-
gung 627 Abb. III, 137 — Basler
Meister von 1445: S.Georg 513
— Breu, J. d. Ä., Samson 649 —
Heintz, J., Christus u. d. Samari-
ferin 697 Abb. III, 221 — Holbein,
H. d. Ä., Afra-Altar 557 - Hol-
bein, H. d. J., Abendmahl 652; -
Bürgermeister Meyer u. Frau 652
Abb. III, 167; - Passionstriptychon
652 — Klauber, H. H., Patrizier-
bildnisse 638 — Leu, H., Cephalus
u. Phokris 638 ; - Landschaften 638
Abb. III, 153a; - Orpheus und die
Tiere 638; - S. Hieronymus 638
Abb. III, 153 — Manuel, Bad der
Bathseba 636; - Enthauptung Jo-
hannis d. T. 636 Abb. III, 152;
— Pyramus und Thisbe 636; - N.,
Schreibbüchlein 636/8 Abb. III, 150
/l ; - Seelandschaft 637; - Tod der
Lucretia 636 — Meister von 1 445 :
S. Martin 513 Abb. III, 30 —
Stimmer, T., Elisabeth Lochmann
691 Abb. III, 210; -Hans Jakob
Schwytzer 691 ; - Der Künstler u.
s.Frau692Abb.III,211 - Strigel,
Y., Altar aus S. M. Calanca 560
— Urs Graf, Zeichnungen 635
Abb. III, 148/9 — Witz, Christo-
phorus 498/509 Abb. III, 8 ; - Heil-
spiegelaltar 494/507-9/11/3 Abb.
III, 1/2/17/8/9/20; - Joachim und
Anna 510 Abb. III, 22 — Rathaus:
Glaser, A., Standesscheiben 034 —
Holbein, H. d. J., Wandmalerei 658
/85 — Sammlung Bachofen-Burk-
hardt: Verkündigung Tafelbild 437
— Sammlung Dr. Oeri : Baidung,
H., Tod u. Mädchen 629 Abb. Hl,
144 — Sammlung Paravicini: tom
Ring, L. d. J., Selbstbildnis 477
Baumburg, Kreuzigung 568
Bayern 27/1 38/44/77/87/9-91 /4/6/8/
201/4/15/35/64/71/83/307/8/10/5/
24/9 30/9/51/61/498,528/63 8-82/
660/1/6/86 — Kunst, bayer. 27/189
/204/6/7/16/25/8 65/73/330 Abb.
lOOg/231/2/40/3 XVIII, 1/2 —
-Österreich. 201/2/3 Abb. 233 —
Glasmalerei 199 — Miniaturmalerei
209-14/526/666 — Tafelmalerei
2/3/4/5/6 7/8/191/201/568 Wand-
malerei 197 — bayer. Schule 78/9
/ 87 / 1 18 / 204 / 5 / 15 / 6 /25/568/663
Abb. VIII, l/lOOg/32 — Nieder-
177 — Pfäffinger, Erbmarschall
von - s.d. — Ober- 177/202 —
Holzschnitzerei 661 —Glasmalerei
667
Bayreuth 177/307
Bebenhausen, Kloster: 351 —Maria
auf dem Thron Salomos, Tafelbild
270/341 — Meister v. Meßkirch 631
Belgien 201 — -ische Kunst 118 —
-isch-engl. Kunstkreis 201 nord-
französ.-belg. Malerkreis 138
Benediktbeuern, -er bibl. paup : Daniel
in der Löwengrube 215/6 Abb. 259
— Meister der Weltchronik aus -
218 Abb. 261/2
Bergen op Zoom, i. B. von Dürer 601
Berlin, Baidung, H., Triptychon 624
— Dürer, der deutsche Baumeister
593 Abb. III, 110 - Gliederpuppe
89 — Meister v. Meßkirch, Olberg,
Heilige 631 — Schäufelein, Abend-
mahl 611 — - Gebetbuch des Gra-
fen Oettingen 612 — sog. Troß-
fragment 346 — Sammlung Cappel :
Bruyn, B., Doppelbildnis 475 —
Galerie: Dürer, Junges Mädchen
u. junge Frau 594 ; - Madonna mit
dem Zeisig 593 — Hans v. Kulm-
bach, Anbetung der Könige (1511)
609/10 — Leonardo ? Auferstehung
15 — Strigel, B., Familie Cuspi-
nian 560/2 — Kaiser-Friedrich-
Museum: Altar aus der Wiesen-
kirche 457 — Altdorfer, A., Alle-
gorie der Hoffart 665; - Flucht
nach Ägypten 664 ; - Geburt Christi
664 Abb. III, 176; - Kreuzigung
664 - Amberger, Chr., Karl V. 650;
Sebastian Münster 650 — Baidung,
H., Apostelkopf 627; -Beweinung
627; - Glasmalerei 624/5/7 Abb.
III, 139/40; - Graf zu Lewenstein
627 ; - Kreuzigung 627 — Brenken-
altar 379/80/4 Abb. 466 - Breu,
J., Madonna 648 — Bruyn, B.,
Bildnisse 475 — Burgkmair, H.,
h. Familie 645; - S. Barbara, Ber-
lin 645 Abb. III, 159; - S. Ulrich,
Berlin 645 Abb. III, 158 — Cra-
nach, L., Albrecht als Hieronymus
674; - Bärtiger Mann 675; - 2
männl. Bildnisse 676 ; - Passions-
bild 674 — Deichsel-Altar 87/97/
110/295/303 Abb. 1 00 d/e/m/1 8/364
— Dürer, Friedrich d. Weise 592 ;
— Jakob Muffel 602 Abb. III, 123
— Faber, C. v. Kreuznach, Bild-
nisse 679/88 Abb. III, 204/5 -
Hans V. Kulmbach, Männl. Por-
trät 610/1 — Hans zu Schwaz,
Anna von Ungarn 650 — Heiligen-
stadter Triptycnon 406 - Holbein,,
H. d. J., Georg Gisze 655; - Bär-
tiger Mann 650 ; - 56 jähr. Mann
656 ; - Wedigh 655 - Kölner Tafel-
bilder 377/9 ; - Triptychon 367/73
Abb. 449 — Madonna 87/97/303
Abb. 100m; - aus Glatz 145/84
Abb.l59/213a — Multscher, Altar
495/505/15-8 9/21/2 Abb. III, 3/
16/33/5 — Meister des H. Barthol.,
Veronika 446 ; - von Cappenberg,
Verkündigung usw. 460 Abb. 566 ;
- der Darmstädter Passion, 4 Ta-
feln 523 Abb.III, 38 ;-d. Hausbuchs,
Tanz der nerodias 544 ; - d. Kreuzi-
gung, Anbetung der Könige 472;
- des Marienlebens, M. im Him-
melsgarten 441 ; - der h. Sippe,
Triptychon 449; - der Verherrl.,
Anbetung des Kindes 437 — Min-
dener Altar 424 — Pencz, G., Bild-
nisse 616 — Schongauer, Anbetung
der Hirten 110/540 Abb. 118 —
Schüchlin, Pilatusszene 550— Soest,
Tafelbild 408 — Soester Anfepen-
dium 359/408 Abb. 442 — Strigel,
B., Marienaltar 561 — tom Ring,
L. d. Ä., Jobst van Keppel 477 —
tom Ring, L. d. J., Hochzeit zu
Kana 477 — Veronikameister 428
- Woensam, A., Tafelbild 476 —
Witz, BaslerAItar 507—9 Abb.III,
20 ; - Kopie nach, Gnadenstuhl usw.
509 Abb. III, 21 ; - Kreuzigung 512
Abb. III, 27 — Zeitblom, Predella
des Eschacher Altars 554 — Kauf-
mann, Sammlung: Anbetung der
Könige 175 Abb. 201 — Breu, J.
d. Ä., Madonna 649 — Huber, W.,
Abschied Christi 665 — Kreuzi-
gung 146/7 Abb. 162 — Meister
V. Meßkirch 631 — Kunstgewerbe-
Museum: Amman, J., Lebensalter-
folge, Glasmalerei 693 Abb. III,
214 — Baidung, H., Glasmalerei
628 — Beham, H. S., Scheiben 614;
-Tischplatte (Kopie) 615 — Bene-
diktinerfenster 443 — Bergarten,
U. von, Standscheibe 632 Abb. III,
147 — Breu, J., Scheiben 649 —
Bruyn, B., Glasmalerei 475 —
Dürer-Hirsvogel, Glasmalerei 595
Abb. III, 111 — Erfurter Glas-
malerei 358 — Glasgemälde 226/
71/351/83/8/9/453/61/87 Abb. 473
/550 — Göttinger Antependium 359
Abb. 444 — Hans v. j<ulmbach,
Kabinettscheiben 610 — Kölner
Borten 390 Abb. 485 a; - Rund-
scheiben 455 Abb. 551 — Madonna,
Glasmalerei 365 — Meister des
Hausbuchs, Glasmalerei 581 Abb.
III, 96; - Susannenteppich 545 —
Meister der h. Sippe, Schule, Glas-
malerei 450 Abb. XXX/546 — Mo-
zart, A. e. a. Pommerscher Kunst-
schrank 696 Abb. III, 216 — Roch-
litzer Hochzeitsteppich 479 —
Stickerei 359 Abb. 443 — Tafel-
bild 389 - Textilkunst 528 — Wer-
tinger, H., Scheiben 667 Abb. III,
184 — Woensam, A., Glasmalerei
476 — Kupferstichkabinett: Alde-
grever, Bildnis 477— Beham, H. S.,
Kabinettscheiben 6i4 — Cranach,
L., Bildnis 675 Abb. III, 195 —
Dürer, weibl. Akt 85/590/674 Abb.
82 ; - Bildnis s. Mutter 599 Abb. III,
116; -H.Familie 69 Abb. 64; -Fa-
milie an d. Rasenbank 584; - Mäd-
chenbildnis 599 Abb. III, 115;
- Skizzen zum Tucheraltar (1511)
609 ; - Zeichnungen zu Grabreliefs
(1510) 609 — Grien, Kreuzigung
13 Abb. 14 — Holbein, H. d. A.,
Studien 558 — Holbein, H. d. J.,
Wandmalerei-Entwurf 658— Kölner
Rundscheibenzeichnungen 455 —
Manuel, N., Zeichnungen 636 —
Meister E. S., Monstranzentwurf
533; - Stich 109 Abb. 135 - - des
Hausbuchs, Federzeichnungen 542
- Nürnberger kl. Passion 527 —
Toggenburgbibel 526 — Witz,
Maria mit dem ungenähten Kleid
Christi 511 Abb. III, 25 — Samm-
lung Lipperheide: Huber, Vf.,
Flucht nach Ägypten 665 Abb. III,
1 79 — Marienkirche : 430 — Toten-
tanz 463 — Nicolaikirche 430
— Privatbesitz: Frueauf, R., Kir-
chenväter 568 — Schloß : Bruyn, B.,
Glasmalerei 475 — Cranach, L.,
Joachim von Brandenburg 678;
— Joachim II. v. Brandenburg 679
Abb. III, 199 — Meister v. St. Se-
verin, Glasmalerei 453
Bern 632/7 — Funk, H. aus - s. d.
— Glasmalerei 339 — Königsfel-
dener Antependium 203/5/373 —
Manuel, H. R. in - s. d. — Manuel,
N. von - s. d. — Meister mit der
Nelke in - s. d. — Sterr, H. in -
s. d. — Histor. Museum : Meister
m. d. Nelke, Altar 562 — Kunst-
museum: Manuel, N., Geburt der
Maria 637; - Lukas die Madonna
malend 637 — Kupferstichkabinett :
Manuel, N., Zeichnungen 636 —
Landesmuseum: Kreuzigung 251/
67/308 Abb. 328 — Antependium
325/6/51 Abb. 406 — Münster:
528 — Hostienmühlenfenster 512
— Predigerkloster: Manuel, N.,
Totentanz 636/8 — St. Vincentmün-
ster: Chorfenster 338/9 Abb. 421
Besan9on, Breu, J., Gebetbuch Maxi-
milians 649
Beuren, Pfarrkirche: Schäufelein,
Oberdorfer Altar 612/3
Bielefeld, Isselhorst bei - s. d. —
Marienkirche : Marienaltar 404
Bingen i. Schw., Zeitblom-Altar, Sig-
maringen s. d.
Blaubeuren, Heinrich, Abt von - s. d.
— Klosterkirche: Zeitblom, Hoch-
altar 544/52—4/5/6/7 Abb. III, 66
/7; - Plastik 576/7/8 Abs. III, 81
— Scharenstetten bei - s. d.
Blumenstein (Kanton Bern), Kirche:
Glasgemälde 316/7
Blutenburg, Hochaltar 568 Abb. III,
79
Bodensee 309 / 1 0 / 5 / 25 /6/40/2/4/51/
493/8-9/528/63 - Bodmann am -
s.d. — Buchmalerei 526/7 —-maierei
522 — Meersburg am - s. d. —
Meister aus der -gegend s. d. —
Meister von Meßkirch s.d.— Wand-
malerei 528
Bodmann a. B., Meister von Meß-
kirch 631
Böhmen78/9/37/97/l 21/8/35/6/8/9/41/
3/4/5/8/9/58 / 64/71 /4/5 /177/8/9/82/
9/90/4/7/9 / 205 /19/36/54/67/72/89/
311/60/1/91/412 — Elisabeth von -
s. d. — Bergerecht 178 — Einfluß
293/305/6/30/410/2/7/32 — -ische
und tschech.Kunst 135/8/9/42/5/8/9/
90/4/7/200/5/9/23/4/272/8/316/416/
7 Abb. VIII /1/lOOa/ff. 201/2 - süd-
148 — -mähr. 121 - deutsch- 123/
4; Malerschule 183—8/289/341/61/
409/12/6 — -ische Miniaturen 15l|
2/77/8 — Tafelmalerei 175/9/362
— Nord- 154 — Süd- 154/179
Bologna 308 — Dürer in - 593/4
Bonn, Ramersdorf bei - s. d. — Pro-
vinzialmuseum : Altar aus Born-
hofen 303/50 Abb. 374 — Kölner
Tafelbild 377 — Sammlung Vir-
nich: Meister des Marienlebens,
Kreuzigung 440 — Meister v. St.
Severin, Porträt 453
Bopfingen, Oberdorf bei - s. d. —
S. Blasius: Herlin Fr., Altar 541^
4/7/8/77 Abb.III, 61/2/86
Bordesholm, -er Altar 98 Abb. 102
Bornhofen, Altar aus - Bonn 303/50
Abb. 374
Bornholm, Wandmalerei 358
Boscoreale, Bemaltes Stuckrelief 183/
5 Abb. 209
Bösensell, Flügelaltar 478
Bourges, Kathedrale : Glasmalerei 384
Bozen 234/5/6 - Kirche 233 — -er
Schule 235/6/48/5Ö.,— Gries bei -
s. d. — Kampill bei - s. d. —
Franziskaner-Kirche : Kreuzigung
Brandeis
ORTSREGISTER
England 711
570 — St. Johann im Dorfe, Fres-
ken 242/3/4/5/69 Abb. 290/2 —
Vigiliuskirche bei - 250/71
Brandeis, Fresken 159
Brandenburg (Mark) 189/410/30/63/
78/88 — Albrecht von - s. d. —
Cranachsche Bilder 675 — Joachim
von - s. d. — Karl IV. Markgraf
412 — Domkapitel: Predella 359
Braunfels, Schloß, Marienschrein,
Tafelmalerei 367
Braunschweig 488 — Lüneburg 355
- tom Ring, L. d. J. in - s. d. —
Vries, V. de in - s. d. — Gemälde-
galerie: Altarbild 409 Abb. 514 —
Cranach, L., Adam und Eva 674;
-Bilder 679 — Hans v. Raphon 462
— Museum: Stickereien 359 —
Sammlung Blasius: Dürer, Hände-
studien 593 Abb. III, 108 - Skiz-
zenbuch 14. J.8o/7/lUl Abb.83a-c
Brauweiler, Kirche, Wandmalerei 370
Bregenz, Fassionszyklus 502
Breisach, Schongauer - s. d.
Breitenau (Österr.), St. Erhard Glas-
fenster 190/267/329 Abb. 327/9/30
Bremen 488 — Kunsthalle: Dürer,
Dorf Kaikreuth 597 Abb. III, 1 14;
— Ecce homo-Studie 89/90 Abb. 87 —
Rathaus : Figuren 424
Brennerstraße 31 1 — Architektur 570
— Dürer über die - 585 — Sterzing
an der -s.d. — Tirol diess. d. - 570
Breslau 41o — Cranach, L., Madonna
674 — Malerschule 525 — Kreuz-
kirche 564 — S. Elisabeth 564 —
Altertumsmuseum : Barbara - Altar
525 — Barbarakirche: Barbara-
altar 525 — Museum für bildende
Künste: Meister d. Wolfgangaltars,
Flügelaltar 525 — Schlesisches Mu-
seum : Wolfgangsaltar, Maria Him-
melfahrt 292 Abb. 363 — Städti-
sches Museum: Pleydenwurf H.,
Altar 564
Brixen 234/5/6/568 — Nicolaus von
Cusa, Bischof von - s. d. — • Reich-
lich, M. in - s. d. — Anbetung der
Könige 264 Abb. 323 — Kreuzi-
gung 207/51/67 Abb. 328 er
Malerschule 246/8/50/1 /63/4/7/570
Abb. 319/25 — Missale 264 —
Dom: Fächer, Kirchenväter- Altar
573 Abb. 116 — Domkreuzgang:
264/9/71 — Anbetung der Könige
248/50/1 Abb. XXI — Ecce homo
248/50 — Engelköpfe 265 Abb.
331 /a — Kreuzigung 570 — Ver-
kündigung 250 Abb. 303 — Frauen-
kirche: Kreuzigung 570 — Kloster
Neustift : Kreuzigung 264 Abb. 324
Brück, Schloß, Fächer, Schule, Wand-
gemälde 574
Brügge 413/26/506 — Hance de Con-
stance in - s. d. — Rogier v. d.
Weyden in - s. d. — Gewebe 386/95
Bruneck i. F., Fächer M., in - s. d.
— Sonnenberg, Kloster bei - s. d.
Brunn 151/77/89 — St. Jaköb: Bre-
vierum Pragense 128 — Missale
Nr. 3 128 — Missale Kremsier:
128/82 - Kreuzigung 154/5/61
Abb. 171
Brüssel, Kgl. Bibliothek: Hesdin,
Madonna 139/45/87 Abb. 160 —
Psalter, Auferstehung Christi 187/
93 Abb. 212 — Museum: Bruyn,
B., Glasmalerei 475 — Kreuzigung
350/2 — Meister des h. Barthol.,
Hochzeit zu Kana 446 Abb. 540 —
Meister der h. Sippe, Richterich-
altar 447/8/50/69 — National-Bi-
bliothek: Petersburger Psalter 201/
26/8 Abb. 269 — Sammlung Gold-
schmidt: Baidung, H., Triptychon
624 — Teppiche 450/686/94
Budapest, h. Margareta (c. 14091 87/
97/303 Abb. 100 h. — Gemälde-
galerie: Baidung, H., Adam und
Eva 631 ; - Anna Leisner 627 —
Frueauf, R., Verkündigung 568 —
Hofmann, Christus unter d. Schrift-
gelehrten 93/94 Abb. 96 — Meister
des h. Barthol., hl. Familie 446 —
Meister v. Liesborn-Schule, Kreuzi-
gung 458 — Meister m. d. Nelke,
Altar 562 — Schüchlin-Zeitblom,
Münster-Altar 549/52
Budweis, Diöz.-Museum : Anbetung
143/80 Abb. 158 - Ölberg 180 —
Städtisches Museum : Qnadenbild
125/76/8/9 Abb. 137 — Tafel aus
Sodus 180
Bulstrode-Fark, Holbein, H. d. }.,
Musiker 656
Burghausen, Galerie: Pollack, J.,
Altar 568 — Schöpfer, H., Bild-
nisse 667 — Wertinger, H., Bild-
nisse 666
Burgund 123/236/67/3i0/43/61/2/85/
6/98/499/506/32 — Herzöge von -
136/380/1/98/456 — -er Hof 386/
95/438/41/506/30 — Karl d. Kühne
von - s. d. — -er Krieg 444 —
-er Kunst 225 — Lasurstickerei
455 — Miniaturmal. 580 — Nico-
laus Lerch aus - s. d. nieder-
länd. 386 — -ische Niederländer
575/7 — rheinisch -ischer Kunst-
kreis 179/235 — Tafelmalerei 381
— Teppichwirkerei 580 — • -ische
Werke 225/509
Buxtehude, Frauenkloster: Altar 413/
4/8/32 in Hamburg Abb. 518/9/20/
1/2
Byzanz 122/3/31/2 — Architektur
407 — Kunst 366/429 - -Italien.
131 — alt- 462
Calbe, Stephanikirche, Glasmal. 358
Caldenhof, Sammlung Loeb: Anna
und Maria 404 — Jugendgesch.
Christi 404 — Konrad, Schule, Krö-
nung Maria 400 Abb. 496 — Mei-
ster V. Liesborn, Engel 458
Cappenberg, Burg, Glasmalerei 365
— Meister von - s. d. — Schloß-
kirche: Triptychon 460
Carpentras, Museum: Joachim und
Anna 513
Celle, Zisterzienserinnen - Kloster :
Wandmalerei 357 — Wienhausen
bei - s. d.
Chantilly, Livre d'heures 507 — Mi-
niaturen 308 — Registrum Gregorii
36/7/56 Abb. 30.
Charlottenburg, Beuth-Schinkel-Mus.:
Meister v. Cappenberg, Fassion 460
Chemnitz 462/565
Clarholz, Bilder des Meisters v. Cap-
penberg 460
Cleve 468 — Herzog von - 455 —
Herzogtum - 398/456 — Joos van -
s. d. • ische Kunst 45o — Wap-
pen von - 390
Coblenz, Schießen von 1502 449
Colmar 531 — Isenheim bei - s. d. —
Schongauer in - s. d. — Domini-
kanerkirche: Schongauer, Fassion
f. Colmar, Mus. — Museum: An-
betung des Kindes 87 Abb. 85 ; An-
betung der Könige 86/7 Abb. 86 —
Grünewald, Gemälde der Einsiedler
61 /621 Abb. 56 ; - Isenheimer Altar
15/71/150/617 — 20/1/4/6/52/80
Abb. VI/XXXXIIl/iy/56, Bd. III,
1 33/4 — Schongauer, Isenheimer Al-
tar 540; - Madonna 351 ; Fassion
540 — S. Martin: Isenmann, Altar
532 Abb. III, 43/4 — Schongauer,
Madonna im Rosenhag 537/40
Abb. III, 51
Corvey, Altäre von -, Gert von Lon,
Münster 459
Crailsheim, S. Johannis : Wolgemut,
Altar 565
Creglingen, Herrgottskirche: Riemen-
schneider, Marienaltar 578
Cues a. Mosel, Hospital : Meister d.
Marienlebens, Dornenkrönung 442 ;
— Kreuzigung 440/2/7 Abb. 536
Dambeck 463
Dänemark 370/412/63/88 — Aarhus
in - s. d. — Wandmalerei 358
Dankwarderode s. Goslar
Danzig 466/78/83 — Architektur 481
— Artushof: Möller, Jüngstes Ge-
richt 479 — -er Bucht 361 —
- Jüngstes Gericht 466 — Kasel-
besätze 417 — Marienkirche: 466
- Möller, Anton in - s. d. — Rat-
haus: Möller A., Bibl. Geschichten
479 — Vries, V. de, Architektur-
malereien 479 — Stadtmuseum :han-
seat. Maierei 417 — Stickerei 434
Darmstadt 343 — Galerie: Kreuzi-
gung, Wandmalerei 348 — Lochner,
Stefan, Darstellung 307 — Muse-
um: Cranach, L., Albrecht als Hie-
ronymus 113/4/674 Abb. 41/125;
- Madonna 674 — Friedberger
Altar 201/343/4 Abb. 340/426/7;
- kleiner 344 — Holbein, H. d. J.,
Madonna d. Bürgermeisters Meyer
654, Abb. XXXVII - Meister d.
Hausbuchs, Christus am Kreuz 544
Abb. 111, 59 - Seligenstädter Al-
tar 87/97/303/43/50 Abb. lOOb/375
- Stocker, Tafelbild 550 — Tafel-
bild 380 — Schloß : Kölner Rund-
scheiben 475
Darup, Pfarrkirche: Altar 400/7/8/
21 Abb. 499
Dausenau i. H., Glasmalerei 413
Deggendorf, Bay., Oswaldkapelle 197
Dessau, Amalienstift: Wolgemut,
Schule, Ehepaar 566 — Bibliothek:
Cranach, L., S. Margareta 678
Abb. III, 188 — Cranachsche Bil-
der 675 — Schloß: Cranach, L.,
Verlobung der S. Katharina 674
Abb. III, 189
Destna, Altartafel aus - 180
Deutschland, Architektur 697 — Al-
tarschrein 569/75 — Porträtplastik
532 — Schweizer Reisläufer in -
634 -.Mittel -413/33 - Nieder -
365SS /91 / 401 /9/29/30 /3/66i7/8/71 /
5/8/9/86/510/22/54/75/6/7/9/88 —
Nord - 336; -e Kleinmeister 613;
- ost - 138/95/361/412/678; - west -
410 — Ober - 355/60/1/480/512/
22/3/9/30/1/642/61/88 — Archi-
tektur 528/71 — Bildschnitzerei
577/8/97 — Glasmalerei 532 —
Goldschmiedekunst 579/690 —
Graphik 635/82/92 — Johann v.
Aachen in - s. d. — Kunsthand-
werk 690 — Deutsche Malerei 528/
9/30/71 /5/6/9/80/2/3/97/9 /605/20/4
/7/79/86/9 — Malerschulen 575/
604/17/51 Spätgotik 523/32
/4 / 40 / 7/8/78/90/2/ 7/604/1 7/20/80/
1/2 — - Spätrenaissance 692 —
Ost- 189/434/78 — Süd -147/89/
226/71 /31 0/58/436/54/529/31 /64/5/
75/674/88 — Buchmalerei 527 —
Glasmalerei 533 — - Kleinmeister
613/6 — Kupferstich 527 — Leu,
H. in - s. d. — Niederländer in -
689 — Renaissance 686 — Spät-
gotik 534/90/604 — Südosten 138/
81/8/563—74 - Südwest 195/527/
44/63 — Buchmalerei 526 — West
- 418
Deutschnhofen, St. Helena bei - 237/
40/46/68/71 Abb. 298/9
Deventer, Brüder vom gemeinsamen
Leben 440/71
Di Jon 506 — M. Broederlam: Alfar-
werk 79/381/98 Abb. 152 —Claus
Slüter, Kruzifixus 380 — Jean de
Beaumez in - s. d. — Jean Malouel
in - s. d. — Karthause: 398 —
Schnitzerschule 413/31 — Stein-
skulptur 506
Dinkelsbühl : S. Georg : 581 — Herlin,
Seitenaltar 549 — Pleydenwurf,
Schule, Kalvarienberg 563/76 —
Wolgemut, Altar 565
Dippoldiswalde, Seifersdorf bei - s. d.
Doberan, Abteikirche: Holzbildwerke
414/24 — Laienaltar 414/27 —
Triptychon 359
Dobreck, Altarwerk 84
Domanin bei Wiftingau, Altarbild 180
Donau -gebiet 617/70/85 lande,
Bildhauerkunst 530 schule o50/
60—7/71 — -tal, Altdorferim-s.d.
Donaueschingen, Grüningen bei - s.
d. — Galerie: Basler Meister von
1445, S.Antonius und Paulus 513
Abb. III, 31 — Holbein, H. d. Ä.,
Passion 558 — Meßkircher Altar
631 — Strigel, B., Graf Johann II.
V. Montfort 562
Dortmund, Dominikanerkirche: Dün-
wege, Altar 459 Abb. 574 — Ma-
rienkirche, Tafelbild 404 — Rat-
haus, Wandmalerei 357
Dresden, Cranach, Katharina v. Bora
19 Abb. 23 — Dürer, Altarbild
83/592 ; - Schriften 605 ; - Skizzen-
buch 594; - Schule, Kreuzigung 14
Abb. 15 — Grünewald, Oethsemane
11 Abb. 10 - Meister d. Haus-
buchs, Beweinung 544 — Altert.-
Verein : 488 — Antependium von
Pirna 144 — Bibliothek: Breu,
J. d. J., Mairs Fechtbuch 630 —
Vegece Codex 322 — Gemälde-
Galerie: Breu, J. d. Ä., Ursula-
Altar 649 — Cranach, L., Chri-
stiana Eulenau 675 Abb. III, 194;
- Heinrich d. Fromme 675/6 Abb.
XXXXIX 111, 190; -Katharine v.
Mecklenburg 675/0 Abb. III, 191 ;
- Kurfürsten Moriz u. August 679;
- Moriz V. Sachsen c. ux. Agnes 679/
88; - Ölstudie 679 Abb. III, 197;
- S. Katharina 1506, Dresden 670
Abb. III, 185 — Dürers Schule,
Fassion 607/11 Abb. 15 — Hans
zu Schwaz, Männl. Bildnis 650 —
Holbein, H. d. J., Godsalve und
Sohn 654 ; - Sieur de Morette 655 —
Krell, H., Fürstenbilder 679 —
Krodel, M., Fürstenbilder 679 —
Wehme, Z., Fürstenbilder 679 —
Historisches Museum: Breu, J.,
Scheiben 649 — Kupferstichkab. :
Hans von Kulmbach, St. Gallus 610
A5b. III, 129 — Manuel, N., Zeich-
nungen 636 — Meister E. S., An-
betung 108 Abb. 115 — Meister
d. Hausbuchs, Ritter 58 Abb. 53
Duberek, Altarwerk 136 Abb. 151b
Dublin, Meister v. Cappenberg, Krö-
nung Maria 460
Duderstadt 409 — Heinrich von - s. d.
Dühntal bei Köln, Altenberg i. D. s.d.
Duisburg, Tybis, Dirk von - s. d.
Düsseldorf, Ausstellung 1904: 486/7
- Kunstgewerbe-Museum : Kölner
Borten 390
Ebreichsdorf, Österr., Glasgemälde
194 — Ölbergdarstellung 199
Ehingen, Almendingen bei - s. d.
Ehrenfriedersdorf 462
Ehrenstein i. W., Kreuzigung, Glas-
malerei 443
Eichsfeld 355 — Heiligensfadt auf
d. - s.d.
Eichstätt 275 — Eyb, Gabriel von,
Bischof von - s. d. — Hohenrech-
berg Epitaph 302/8 — Holbein, H.
d. Ä., Afra-Altar 557 — -er Re-
liefs 98
Eifel, Kirchsahr i. d. - s. d.
Einbeck, Oldendorf i. Kr. - s. d. —
Uslar i. Kr. - s. d. — S. Alexander:
Raphon, Triptychon 461 — S. Ja-
cobi: Raphon, Wandelaltar 461
Einsiedeln, Meister E. S., Madonna
347/534
Elbe 357/405/18
Elsaß 312/5/8/24/36/7/531/2/51 -
Baidung, H., Wappenscheiben 628
- Bildteppiche 691 — Glasmalerei
533/78 — Hagenau im - s. d. —
Hans V. Mecheln im - s. d. — Hans
Wild im - s. d. — Isenheim im -
s. d. - Isenmann im - s. d. —
Ropstein, Hans von, aus dem -
s. d. ische Schule 623 — ober-
rhein.-elsässische Schule 537/632
Elzach, Pfarrkirche: Baidung, H.,
Glasmalerei 628
England 78/124/201/27/79/362/3/531
- Hof, Mitglieder von Holbein,
H. d. J. 655 — Holbein, H. d. J.
in - s. d. ^ Meister v. St. Severin,
Glasmalerei 453 — Wilhelm Lang
land von - 58 — belgisch-englische
712 Eiinetach
ORTSREGISTER
Hildesheim
Kunstkreis 201 — Privatbesitz:
Körbecke, Darstellung 45o— Kreuz-
abnahme 446
Ennetach, Stocker- Schaffner Altar,
Sigmaringen 550/Ö40 — Zeitblom-
Altar, Sigmaringen 552
Erbach i. Odenw., Wild, Rundscheiben
551
Erfurt 405/10/3/62 — Barfüßerkirche:
Tafelbild 410 — Dom: Bischofs-
weihe, Wandmalerei 358 — Glas-
malerei 410 — Helenafenster 336
— Kreuzigung, Tafelbild 409 —
Malerschule 405 — Tafelbild 410
— Reglerkirche : Hochaltar 410/525
— Museum : Stickereien 359— Tafel-
bild 410 — Triptychon 410 — Ursu-
linerinnenkloster : Stickerei 4o3
Eriskirch-Ravensburg 315 — Olas-
gemälde 329
Erkelenz, Kirche: Stickereien 455
Erlach, Manuel, N., Landvogt in -
s. d.
Erlangen, Univ. Bibliothek: Dürer,
h. Familie 584; - Selbstbildnis 584
— Kreuzigung 251/o7/308 Abb.
328 — Traut, H., S. Sebastian 5o7
Ermeland, Heilsberg in - s. d.
Erzgebirge 565 — Kirchen 581
Eschach, Zeitblom, Altar in Stuttgart
und Berlin s. d.
Essen, Stiftskirche: Bruyn, B., Altar
474 Abb. 577
Eßlingen 31 5 —Barfüßerkirche : Glas-
gemälde 334 — Liebfrauenkirche:
Qlasgemälde 334
Eupen, Wolhorn, Kreis - s.d.
Euskirchen, Kirche: Stickereien 455
Evreux, Kirche: Chorfenster 329/84
Feldbach i. Schw., Wandmalerei 342
Feldkirch, Huber, W. von - s. d.
Flandern 303/85/7/413/37 — Candid,
Pieter aus - s. d. — Fronaltar von
S. Ulrich 530 — Glasmalerei 475
— Graf von - 13ö — Fläm. Kunst
225/466 — flandrische Maler 529
— - Ornamentik c59 — - Schule
679 r Stamm o89 — Textil-
kunst 455
Florenz, Raffaels florentinische Ma-
donnen I7o — Schule von - 593 —
Strigel, B., Ferdinand I. 562 —
S. M. Novella : Ghirlandajo, Altar-
bild 22 1 /44 - Masaccio, Dreifaltig-
keit 120 — Uffizien : 443 - Dürer,
Anbetung der Könige 1 15/592 Abb.
III, 105; - Phiiippus und Jacobus
599 — Hans v. Kulmbach, Leben
Petri und Pauli 610 Abb. III, 126
— Hans zu Schwaz, Ferdinand I.
650 — Holbein, H.d. J., Sir Richard
Southwall 655 Abb. III, 171 -
Monaco, Chr. in Geths. 132/3 Abb.
146
Forchheim, Kaiserpfalz: Schloßka-
pelle : Fresken 280/1/3/7/307/8 Abb.
339/41/2
Franken 190/202/72/5/83/4/303/10/4
/432 — Bildniskunst 549 — Kro-
nach in - s. d. — Miniatur 304/5
/6 - Tafelmalerei 279/86/7/8/9/306
— Unter- 177/307/578 — Wand-
und Glasmalerei 281 — fränkische
Kunst 273/4/5/6/8/92/3/302/3/8/34
Frankental (Pfalz), Gillis von Con-
ninxloo in - s. d. — Niederländer
in - 689
Frankfurt, Beham, H. S. in - s. d.
— Dominikanerkloster 588/617;
-kirche s. Predigerkirche — Ege-
nolff, Christian in - s. d. — Faber,
C. V. Kreuznach in - s. d. — Feyer-
abend in - s. d. — Grünewald in -
s. d. — Heller, Kaufmann 594/5
— Liebesgärtlein 528 — Meister
von - s. d. — Schule des Hausbuch-
meisters, Tafelbild 544 — Uffen-
bach, Philipp v. in - s. d. — Dom:
313 — Strigel, Y., Altar 560 —
Histor. Museum: Maria im Rosen-
garten 55/6/350 Abb. 51 — Kunst-
gewerbe-Museum: Textilkunst 528
Abb. 251 — Peterskirche: Kreuzi-
gung, Wandmalerei 347/50 — Pre-
digerkirche: Dürer, Helleraltar 102
/594/O04/10/7 — Stadel -Institut:
Bruyn, B., Doppelbildnis 475 —
Cranach, L., Torgauer Sippenaltar
670; - Venus 674 — Faber, C. v.
Kreuznach, Bildnisse 679 — Hol-
bein, H. d. J., Simon George of
Quocote656 — Kulmbach, Fahnen-
träger 4/16 Abb. 4 — Lochner,
Apostelmartyrien 387 — Ratgeb, }.,
Herr und Dame 642 — Städt.Galerie :
Holbein, H. d. Ä., Passionsaltar
558/6)7
Französisch -flandr. Ornamentik 659
— rheinisch-französischer Stil 200
Frauenberg, Schloß: Anbetung des
Kindes 180 Abb. 157
Frauenburg, Dom: Votivbild417 —
Hospitalkirche: Altartafel 417
Frauenfeld, Leu, H., Kirchenscheiben
in Zürich 638 — Oberkirch bei -
s.d.
Freckenhorst, Dechanei, Tafelbild 404
Freiburg i. B. 312/5/73/628 — Bai-
dung, H. in - s. d. — Elzach bei -
s. d. — Ropstein, Hans von, Glas-
malerwerkstatt in - s. d. - Kart-
hause: Baidung, H., Glasmalerei
628/80 — Münster : Alexanderchör-
lein o27 — Baidung, H., Glas-
malerei 627/8/80; - Hochaltar 624
bis 0/7/80 Abb. XXXXIV/III, 138
— Böcklein-Kapelle o28 — Fenster
der Malerzunft 329; - Schmiede-
zunft 329 Abb. 408 - Jüngstes
Gericht 330 — Konstanzer Qlas-
gemälde 328 — Lichtenfels-Kapelle
028 — Locherer -Kapelle 628 —
Peter und Paulskapelle: Glasge-
mälde 329 Abb. 407/8 — Gnaden-
stuhldarstellung 329 — Wandge-
mälde 325/8/47 Abb. XXIV —
Seitenansicht 312 Abb. 387 - Stür-
zel-Kapelle 628 — Universitäfs-
Kapelle: Holbein, H.d. J., Anbetung
des Kindes 652 — Museum: Mei-
ster des Hausbuchs, Kalvarienberg
544 Abb. III, 60 — Stadt. Alter-
tums-Sammlung: Bildteppiche 226
— Stadt. Sammlung: Grünewald,
Gründung von S. M. Maggiore 622
Freiburg i. Schw., Fries, Hans in -
s.d.
Freising, Anbetung 264 Abb. 323 —
Philipp von - s. d. — Rauchen-
bergisches Epitaph 207/8/71/526
Abb. 242 — Weildorf er Altar 191
/207 Abb. 243 — Benediktuskirche :
Chorfenster 332/51 — Erzbischöf-
liches Museum: Woensam, Kreuzi-
gung 476 — Erzbischöfliches Se-
minar: Pacher, Friedrich, Taufe
Christi 574; - Michael, Schulbilder
573/4 — St. Andreas : Wertinger,
Glasmalerei, Berlin 667 Abb. III,
184
Friedberg (Hessen) , Wild, Glas-
malerei 551 er Altar: 281
Friedersbach, Glasgemälde 194
Friedrichshafen a. B., Schloß: Bai-
dung, H., Wappenscheiben 629
Fritzlar, Merxleben bei - s. d.
Fröndenberg a. Ruhr, Stiftskirche:
Altar 404 Abb. 505
Fürstätt-Altar 264
Gadebusch, Rode, Triptychon 464
Gaming, Osterr., Glasmalerei 200
Garmisch, Alte Pfarrkirche: Fresken
188/91/7/8/9/226 Abb. 222/3
Gars (Bayern), Alte Pfarrkirche:
gemälde 199/226 Abb. 227
Gebensdorf, Kirche : Wappenfries 339
Geisingen, Tafelbild, Fragment 343
Geismar, Hans von - s. d.
Gelnhausen, Schule des Hausbuch-
meisters, Tafelbild 544
Genf 506 — Bischof FrancoisdeMies
in -s.d.— -er See 499 / 501 —
Musee archeol : Petrusaltar 507/8/
11—2/7 — Witz, Anbetung der
Könige 505/11 Abb. III, 15; -Be-
freiung Petri 512 Abb. HI, 26;
-Fischzug Petri 500/1/6/7/9/12
Abb. III, 11 — S. Peter: Witz, K.,
Petrusaltar s. Mus. arch.
Gent 426 — Altar 385/50o/9 - Ge-
webe 386
Gera, Münchenbernsdorf bei - s. d.
Geras, Missale 178
Geseke, Gert von Lon in - s. d.
Gfrill, Kirche: Malereien 2q5
Glatz, Augustinerkloster 178 Ma-
donna aus - 145/85/7/8 Abb. 159
/213a.
Glogau, Cranach, L., Madonna 674
Gmünd 315 — Heinrich von - 31 Ü
— Parier, Heinrich 283 — H.
Kreuzkirche: 313 Abb. 388
Goldenkron, österr., Gnadenbild 1 25
/76/8/9 Abb. 137
Gondorf a. Mosel, Bruyn, B., Glas-
malerei 475 — Glasmalerei 384/8
/453 Abb. 472/83 - Tafelbild 389
— Woensam, A., Glasmalerei 476
Goslar 405/88 — Burg Dankwarde-
rode: Altar 409 — Dom: Altar in
der Burg Dankwarderode s. d. —
Kaiserhaus : Antependium 358 Abb.
440 — Wandmalerei 4ol
Gotha, Talhoffer- Fechtbuch 5 6/36/
41 Abb. III, 49 — Bibliothek : Bibel-
handschrift 1 79 — Museum : Meister
d. Hausbuchs, Liebespaar 544/88
Abb. XXXIX — Schnitzaltar 462
Göttingen 4u5 — Antependium 359
Abb. 444 — Barfüßer- s. Pauliner-
kirche — Geismar bei - s. d. —
Albanikirche : Hans von Geismar,
Altar 461 — Gemälde-Sammlung:
Hans von Geismar, S. Alban usw.
461 — Kreuzkapelle: Raphon,
Triptychon 462 ^ Paulinerkirche:
Altar 409 Abb. 515
Göttweil 177
Grassau, Kapelle d. Einöde Streichen :
H. Agnes 207 Abb. XVIII, 1.
Graudenz, Mathäuskirche : Krönung
der Maria 175/6 Abb. 203- Schloß-
kapelle: Altar 417 Abb. 524
Graz, Dürer?, Madonna 84/5 Abb. 79
— -er Bibel 223 — Dom: Laib, K.,
Kalvarienberg 525/6
Greifswald, Universität: Croyteppich
678
Grein , Donaustrudel : Huber, W.,
Federzeichnung 665
Griechische Kunst 64/77/1 22/3/93/208
Gries, Tirol, Kirche 233 - Pacher,
M., Hochaltar 568/9/77 — Teppich
aus Muri 528 Abb. III, 42
Grimma 462 — Gottesackerkirche:
Cranach, L., Altarbild 674/9
Großgmain, Frueauf, R., Tafelbild
568 — Meister von- = Frueauf, R.,
s.d.
Grünau, Schloß, Breu, J. d. J., Wand-
malerei 650
Gründlach, Pfarrkirche :Glasmal. 607
Grüning'en b. Donaueschingen, Wand-
gemälde 325
Gurk, Österr., Wandgemälde 201/52/
71 Abb. 309
Haag, Holbein, H. d. J., Robert
Chesemann 655 Abb. XXXXVIII;
— Mann mit Falken 656
Haarlem 182/456 — Akademie 694 —
Jan Joest in - s. d.
Hagenau i. E., Laubers Schreibstube
527
Halberstadt 405 — Dom: Maria mit
Heiligen, Tafelbild 408 — Raphon,
Triptychon 462 — Wandbehang 463
Haldern, Altar, Köln 457
Hall (Schwab.) 315 — Qlasgemälde
334 — Rieden bei - s. d.
Halle 462/623 — Heiligtumsschatz
622 — Stiftskirche SS. Moriz und
Magdalena 622 — Traut, W., Hei-
ligtumsbuch 608
Hallein, Flügelaltar s. Salzburg, Mus.
Hamburg 64/362/405/1 Oss/3/7/32/3/
66/83/8 — -er Malerrolle: 76 —
-schule 37 — Stadtrecht, Miniaturen
488 — Kunsthalle: Bertram, Anbe-
tung 34/5/41 /56/175 Abb. 23 - Bux-
tehuder Altar 413/4/8/32 Abb. 518'
9/20/1/2 - Englandfahrer -Altar
420/ 1 /2 Abb. 529/30/1 - Francke,
Anbetung 35/41/56/78/101 Abb. II;
— Ecce homo 36/7/78/81/2/421/8
Abb. VIII, 8/31 — Grabower Altar
270/411/2/3/30/2 Abb. XXIX/517
— Harvestehuder Altar 414 —
Thomas-Altar 422/3/4 — Tripty-
chon 373/4 Abb. 456 — S. Jacobi :
488 — Altäre der Böttcher und
Fischer 466 — Altar der Maler 466
— Bornemann, Altar 466 Abb. 572
/3 — S. Katharina : Kreuzigung
466 — Museum für hamburgische
Geschichte : Francke, S. Georg, Z.
422 — Stadtarchiv: Miniaturen 4o6
Hamm, Caldenhof bei - s. d.
Hanau, Marienkirche, Chor, Meister
d. Hausbuchs, Glasmalerei 545/617
Hannover405— 10/61— 3/8/88— Bild-
wirkerei 479 — Glasmalerei 365 —
Kestnermuseum : Kämpfende Ritter
39 Abb. 34 — Kreuzkirche: Tri-
ptychon 461 — Provinzialmuseum:
Müdener Altar 461 — Oldendorfer
Altar 461 — Raphon, Triptychon
461 /2 ; -Wandelaltar 461 — Weifen-
Museum: 461 — Göttinger Altar
409 Abb. 515 — Lüneburger gol-
dene Tatel 407/8/11/21/4/30/1/4
Abb. 510/1/2/33 - Mündener Altar
406 Abb. 507/8
Hansa-Kunst 431 - Tag 1535) 475
Hasenburg, -isrhes Missale 147/9/74
/271 /95 Abb. XIV - Stinko von - 181
Hausen b. Augsburg, Zeitblom-Altar,
Stuttgart, s. d.
Heidelberg, Universitäts- Bibliothek:
C )d. pal. Germ. 322 :498 Abb. III,
7 — Manesse-Handschr. 202/3/310
/43/545 — Matrikelbuch 543
Heilbronn, Kilianskirche: Abb. 384
— Hochaltar 578
Heiligenberg, Fürstenberg. Schloß,
Baidung, H., Wäppenscheben 629
Heiligenblut, Reichlich, M., Hoch-
altar 574
Heiligenkreuz, Grisaillemalerei 314
Heiligenstadt, Chor 264 — Tripty-
chon 40ö
Heiligental, Kloster: Altartafeln 457
Heiligkreuztal, Multscher, Altarflü-
gel, s. Stuttgart u. Rottweil
Heilsberg, Burg, Wandmalerei 416/88
Heilsbronn bei Nürnberg, Kloster-
kirche: Altar 191 — Blutwunder
201/2/3/79 Abb. 232 — Epitaph
290 Abb. 359 — Hans v. Kulm-
bach, Mauritiusaltar 610;- Ursula-
Altar 610;- Hirzlach-Epitaph 279
/307 Abb. 343 — Madonna 273/
96/7 Abb. 366 - Traut, H., Drei-
königs-Altar 567 — Traut, W.,
Peter- und Pauls-Altar 608 — Wol-
gemut, Hochaltar 566
Heisterbach, Altar 384/6/8 Abb. 474
Helmershausen, Schedula diversarum
artium 315
Helmstädt, Marienberg bei - s. d.
Helsingfors , Museum : Nykorkoer
Altar 422
Herberg, Zeitblom-Altar in Stutt-
gart s. d.
Herdringen, Meister v. Cappenberg,
Pfingstfest 460
Herrenberg, Ratgeb, Jörg, Altar in
Stuttgart 642
Herrnsheim, Glasmalerei 389 Abb.
484 — Meister d. Hausbuchs, Glas-
malerei 545
Hersbruck, Arteishof en bei - s. d.
Herzebrock, Kloster: Meister v. Lies-
born-Schule, Altar, Münster 458
Herzogenburg, Stift 177 — Breu, }.,
Altar 648
Herzogenbusch (Österr.) 192
Hessen 355/432 — - Cassel 355 —
Dausenau in - s. d. — Friedberg
in - s.d. - Ober-406 — Rhein - 350
Heurafel, -er Altartafeln 180
Hildesheim 405 — Dom : Chorsehran-
ken, biblische Malereien 478 —
Hindeibank
ORTSREGISTER
Köln 713
Knochenhaueramthaus : Teppich 479
- Lambertikirche : Kreuzigung ,
s. Römermuseum — Michaelis-
kirche: Stickereien 359 — Römer-
Museum : Altarschrein 409 — Hans
V. Raphon 462 — Kreuzigung 40ä
Abb. 513 - Trinitatis-Kapelle:
Altarschrein 409
Hindeibank, SterrH., Glasmalerei 632
Hirschhorn, Eberhardt von - s. d.
Hocheppan, Kapelle: Jagdszene 232
Abb. 277
Hof, Trinitatiskirche : Wolgemut, Al-
tar, München 549/64 Abb. III, 76
Hohenfurth, Stift: 108/51/79/90 8.
Meister von -
Horste, Kirche: Gert von Lon, Pas-
sion 459
Hradschin 159
Huy, Coli, l'honeux: Madonna 87/
97/303 Abb. 100 k
Immenstadt, Meister der Bodensee-
gegend, Anbetung der Könige 500
12 Abb. III, 9
Ince-Hall, Madonna v. Eyck 511/3
Ingolstadt 177/660 — Feselen, M.
in - s. d. — Schwarz, Chr., Altar-
tafeln 695 — Frauenkirche : 528 —
Mielich, H., Hauptaltar 667 -
Katharinenberg : Feselen, M., Ge-
burt Christi 067
Inn 209/14/65/660
Innsbruck 118/233 — Maximilian in
- 449 _ Wilten bei - s. d. - Fer-
dinandeum: 2ö9 — Anbetung der
Könige 115 Abb. 127 — Breu, J.,
Altar 648 — Brixener Meister:
Maria als Himmelskönigin 263/71
Abb. 319 — Brixener Schule, Kreu-
zigungsdarstellungen 570 — Chri-
stus wird dem Volk gezeigt 118
Abb. 131 — H. Gregorius 116
Abb. 130 — Fächer, M., Schau-
stellung Christi 574 Abb. 131 —
Wertinger, H., Triptychon 667
Isenheim i. E., Grünewald in - s. d.
- Holbein, H. d. Ä., t in - 560
Antoniterpräzeptorei : Grünewald
und Schongauer, Altar s. Colmar,
Museum
Isle de France 359/64
Isny, Beuren bei - s. d. — Strigel,
B., Altar, Stuttgart 561
Isselhorst, Kirche : Kreuzigung 401 /
8 Abb. 500
Italien 609/44/6/58 — Beham, B in -
s. d. — Burgkmair, H. in - s. d. —
Johann v. Aachen in - s. d. — Per-
spektivmalerei 686 — Kunst 1/12/
3/8 / 22 / 3 / 35 / 48/50/9/66/9/70/1 /7/
* 106/23/31 /3/49/51 /4/5/6/7/9 / 60 / 1 /
72 / 91 /8 / 207 / 35 / 41 /4/50/63/7/80/
315/20/1/51/6/60/1/432 — -ische
Malerei 616/82/5/9 — Renaissance
148/9/559/97/616/34/82/9/92 —
Seidenstickerei 371/417 — -ische
Stecher 602 — Tafelmalerei 251 —
-ische Trecentokunst 172/83/373/
81/2/91/7/408/29 — Mittel- Schulen
von 593 — Ober- 198/214/27/35/6/
50/82/308/525/70/642/61 - Früh-
renaissance 682 — Holbein, H. d.
J., in - s. d. — -er 657 — -ischer
Einfluß 560 ische Malerei 526
- Süd- 207
Jegistorf, Sferr, H., Glasmal. 632
Jerusalem, sacellum beatae virginis
386
Jülich - Cleve 355 — Herzog von -
363
Jüterbogk, Nicolaikirche: Hochaltar
410
Kaisheim, Kloster, Holbein, H. d.
A., Altar in München s. d. —
Kastner, Georg, Abt von - s. d.
Kaikar 456/66/71 — Jan Joest von
- s. d. — Nicolaikirche: 487 —
Hochaltar 456 Abb. 554 — Ursula-
Altar 456
Kaltem, St. Katharina: Fresken 237/
40/70
Kamp, Kloster, Antependium 359
Abb. 445
Kampile bei Bozen, Fresken 240/5/
6/8/50/69/70/1 Abb. 293/6/7/301 -
Meister von -, Verkündigung 270
Abb. 333
Karlsruhe, Galerie: 552 — Altarm.
Kreuzigung aus Konstanz 526 —
Baidung, H., Christoph v. Baden
627 — Grünewald, Kreuztragung
und Passionsgruppe 622 — Hans
V. Kulmbach - Traut, Altar 608;
- Kreuzfindung 610; -Marter der
10 000 610 — Holbein, H. d. ].,
Kreuztragung 651 ; - S. S. Georg
u. Ursula 652 — Meister von Meß-
kirch 631 Multscher, Kreuzigung
und Tod Maria 522 — Pencz, G.,
Nürnberger Goldschmied 616 —
Schäufelein, Christus am Kreuz
613; -: Christus im Tempel 613 —
Schaffner, M., Apostel 642 — Zeit-
blom, Tafelbild 556 — Hof- und
Landesbibliothek: Augustin, Jero-
nimianum 496 Abb. 111, 5 — La-
teinische Bibel: St. Blasien 305
Abb. XXIII, 4-6 - Bilderhand-
schrift St. Georgen 188 Abb. 210 a
— Kunsthalle : Holbein, St. Georg
66 Abb. 59 — Geisinger Tafelbild
343 — Grünewald, Kreuztragung
78/81 Abb. VIII, 6 — Kupferstich-
kabinett: Baidung, H-, Skizzenbuch
629 — Museum : Baidung, H., Glas-
malerei 628
Karlstein(Burg) bei Prag 162/82/315/
60/416 — Fresken 155/251/2/346
— Katharinenkapelle : Kreuzigung
156/7/62/81/267 Abb. 178 -Kreuz-
kapelle: Theoderich, Kirchenväter
162 Abb. 185; - Kreuzigung 155/
6/60/1/2 Abb. 182 — Marienkirche,
Bau der - i. B. 172 Abb. 195 —
Fresken 156 — Wurmser, Porträts
155 — Saal : Wurmser, Stammbaum
der Luxemburger 1 55 — Treppen-
haus 156 — Fresken 156/72/3
Abb. 195/6
Kärnten 189/94/9/208 — Heiligen-
blut in - s. d.
Karstein, Burg 315
Kassel, Bildwirkerei 479 — Biblio-
thek: Beham, H. S., Gebetbuch 614
— cod. Willehalm v. Oranse s. d.
— Handschrift mit Planetenbildern
527/42 - Galerie: Dürer, Elspet
Tucher 589 Abb. III, 102 - Meister
von Meßkirch, Dreieinigkeit 631 —
Wolgemut, Schule, Ursula Tuche-
rin 566/80 Abb. III, 90 — Landes-
museum: Merxlebener Altar 406
— Sammlung Habich : Baidung, H.,
S. Christophorus 629 Abb. 4 II, 143;
— Herkules und Antalus 630
Kaurin, Radislaw von - s. d.
Kiel, Museum: Holzplastik bemalt 424
Kilchberg, Zeitblom-AItar in Stutt-
gart s. d.
Kirchheim bei Nördlingen, Meister
von - s. d.
Kirchsahr i. E., Tafelbild 380
Kissingen, Privatbesitz: Christus als
Schmerzensmann 280 Abb. 344
Klagenfurt, Maria-Saal bei s. d.
Klosterneuburg 1 49 /51 /79/90/2/209/
23 — Antiphonar 308 — Chunrat
der Ramperstorffer s. d. — Stift:
Altar 1 38/9/40/6/9/60/1/83/5/6/92/
3/4/201 /325 Abb. 1 53/21 1 a/3 - Al-
tartafeln : 146/60/1 /86/92/3 Abb.213
— Kreuzigung 147/81/279/95 Abb.
164;- Passionsaltar 201 /3 Abb. 235
— - aufsatz 210 — Tafelbild 179
Klosferneustift 234 — Qraduale 263
Abb. 320/1/2 — Kreuzigung 204/
7/64 Abb. 324 — Votivbild des
Sigm. von Jauffenberg 271
Koburg, - er Drucke 581 — Feste:
Baidung, H., Wappenscheiben 628
Köln 64/73/8/86/7/101 /2/23/35/9/45/
201 /71 /2/343/7/57/61 /2/3/74/6/81 /2
/ 5/ 6/ 91 /8/405/26/32/3/6/7/44/53/4/
6/7/9/68/71/7/3-6/8/87/529 - An-
sicht 382/456 Abb. 469 — Bogen-
schützengilde 449 — Bortenwirkerei
390 Abb. 485 a — Buchillustration
476 — Chroniken 486 — Glasma-
lerei 550 — Glasmalerwerkstatt 450
— Glockengasse 365 Abb. XXVI —
Himmelsgartenbilder 449 — Holz-
schnitte 443 — 1 1 000 Jungfrauen
382 Abb. 469 — Maler- oder Schil-
derzunft 363 — Malerschule 26/73/
8/9/81/7/107/35/9/310/ 44 /63ss/ 7/
70/3/4/85/90/401/21/80/3/7 - Me-
tallschnitte 443 — Mittwochsrent-
kammer 371 — Neumarkt 449 —
Patrizierfamilien 363 — Quentel-
sche Bibel 443 - „Schilder" 371 —
Schildergasse 371 — Schmalbilder
442 — Stickerei 434/55 —Tafelma-
lerei 366/7/9/73 - Universität 441/
53 — Wandmalerei 368/9/70/82 -
Weinbrüderschaft 371 — Braun,
Aug. in - s. d. — Bruyn, B. in -
s. d. — Johann von Aachen aus -
8. d. — Meister Hermann in - s. d.
— Meister Jakob s. d. - Meister
Wilhelm in - s. d. — Wedigh von -
8. d. — Werle Heinrich, Bischof
von - s. d. — Woensam, A. in -
s. d. — - er 657 er Primitive
381 — Kirchen und Klöster s. u. —
Alexianer- 455 — Dominikaner-
449 — Hauskapellen 454 — Kart-
häuser- 389/445/6/55 — Katharinen-
387 — Kloster der h. Klara 370/
4/9 — Laurenz- 379/87 — Maria-
gradenkloster 389 — S. Alban 388
— St. Brigida 437 — St. Cunibert
370/437/74 Abb. 534 — St. Martin
i. B. 382 Abb. 469 — Schulbilder
des Meisters von St. Severin 453
— Tafelbild 377 — Kunstgewerbe-
museum: Baidung, H., Glasmalerei
628 — Borten 390 — Bruyn, B.,
Glasmalerei 475 — Glasmalerei
365/83/4/416/7/42/50/3 — Rund-
scheiben 455 — Tafelbild 377/89
— Rathaus: Hansasaal, Wandma-
lerei 370/1 Abb. 452 — Kapelle 386
— Lochner, H. 3 Könige 444 —
Meister des Marienlebens, Cilas-
malerei 442 — Stadtarchiv : 26 —
Inventarbuch der Gaffel Windeck
367 — Zunfteidbuch 53 Abb. 50
— Antoniterkirche : 371/448 —
Meister von St. Severin, Glasmalerei
454 — Bonifaziuskapelle: 444 —
Dom: Altar aus Haldern 457 —
alter romanischer Dom i. B. 382
Abb. 469 — Apostelstatuen 370 —
Bruyn, B., Flügelaltar 474 — Chor-
fenster 320/63/4/5/450/4 Abb. 446/7
— Chorgestühl 369 — Chorschran-
ken 325 — Wandmalerei 368/9/71
Abb. 450/1 - Claren-Altar: 83/91/
102/370/1/2/3/4/8/83 Abb. 73/91/2/
3/453/4/5/7 — Glasmalerei 383
Abb. 470 — Lochner, Dombild
386/7/8 Abb. XXVIII/475/6 — Sa-
kristei und Kapitelsaal, Glasmalerei
389 Abb. 485 — Woensam, A.,
Glasmalerei 476 — Dombibliothek :
K. v. Rennenberg, Missale 53/367
Abb. 49 — Georgskirche: Borten
390 — Meister von St. Severin,
Glasmalerei 454 — Kreuzbrüder-
kirche: 388/90 Glasmalerei 438 —
St. Andreas: 370 — Bruyn, B.,
Kreuzigungsaltar 474 Abb. 580 —
Meister des Marienlebens, Kreuz-
abnahme 440 — Meister von St. Se-
verin, Lasurstickerei 455 Abb. 552
— St. Caecilien : 370/87/449 Borte
390 — St. Columba: 437/44/9 —
Stickereien 455 — St. Gereon : Sa-
kristei, Glasmalerei 353/5 Abb. 447
— St. Jakob: Borte 390 — St. Jo-
hann : 474 — Kreuzstab 390 — S.
Maria im Kapitol, Hardenrathka-
pelle: Meister des Marienlebens,
Wandmalerei 442; - Glasmalerei
442 Abb. 538 — Meister von St. Se-
verin, Glasmalerei 454 — Stein-
lettner 473 — Stickereien 455 —
S. Maria Lyskirchen: Bruyn, B.,
Glasmalerei 475 — S. Maria i. d.
Schnurgasse : Borte 390 — St. Pe-
ter: Bruyn, B., Glasmalerei 475 —
St. Severin: i. B. 382 Abb. 469
— Krypta: Passion, Wandmalerei
382 — Kunstausstellungen 101 —
Meister von - s. d. — Sakristei:
Meister von St. Severin, S. Agatha
usw. 451 ; - Glasmalerei 454 —
St. Severin, Kloster 101/370 —
Bruyn, B., Flügelaltäre 474 — St.
Ursula: 444 — Marienleben, Mün-
chen 438/9 Abb. 537 — Meister des
Marienlebens, Kreuzigung, Mün-
chen 441 — Meister von St. Se-
verin, Schule, Ecce homo 453 —
Ursulalegende 388/9/437 Abb. 481
— Erzbischöfliches Museum : 363/
98 — Joh. V. Falkenburg, Graduale
367 — Lochner, Madonna m. d.
Veilchen 387 Abb. 478 — Sticke-
reien 455 — Tafelbild 377 -
V. Oppenheim-Hauskapelle: Glas-
malerei 365 Abb. XXVI — - Samm-
lung: Rundscheiben 455 — Privat-
besitz: Madonna 145 — Meister
von Kampill, Verkündigung 270
Abb. 333 — Sammlung Frhr. v. Bin-
gerden: Bruyn, B., Lucretia 474
— Sammlung Frhr. v. Brencken:
Bruyn, B. 474 — Sammlung Hax :
Bruyn, B., Triptychon 473 — Samm-
lung V. Kaufmann: Bruyn, B., H.
Nacht 473 — Sammlung Peltzer:
Meister von Cappenberg, Passion
460 Abb. 565 — Meister von St.
Severin, Porträt 453 — Sammlung
Weber: Baidung, H. Vanitas 630/1
— Bruyn, B. 474; - S. Anna 474 -
Heisterbacher Altar 386 Meister
von St. Severin, Triptychon 451 —
Triptychon 378 Abb. 461 - tora
Ring, L. d. I., Bildnis 477 Abb.
XXXIII — Schnütgen- Museum:
Altarflügel 367/79 Abb. 463 —
Glasmalerei 365/84 — Predella 367
— Stickereien 455 — Tafelbild 377
— Wallraf-Richartz-Museum 443
— Altartüren 367 — Braun, Au-
gustin, Porträts 479 — Bruyn, B.
d. I., Anbetung der Könige 476;
— Hittorp 476 Abb. 583 ; - Porträts
475 Abb. 578/9; - St. Ursula, Köln
473/4; - S. Viktor u. S. Helena,
Köln 474; - Standfiguren 474; -
v. Wedich 476 Abb. 584 — Georgs-
altar 438 — Heilige mit Köln i. H.
437 Abb. 534 — Joh. v. Aachen,
Joh. Broelmann 476 — Kreuzab-
nahme 382 Abb. 468 — Kreuzigung
381 Abb. 467 — Kreuzigung 401
Abb. 501 — Krönung Maria 437
— Stefan Lochner: Heilige 387;
Heisterbacher Altar 386 Abb. 474 ;
Jüngstes Gericht 387/8 Abb. 479;
Madonna im Paradiesgarten 387;
Madonna in der Rosenlaube 387
Abb. 477 — Lochner, Schule : Kruzi-
fixus 388 Abb. 480; Lyversberger
Passion 443 Abb. 539 ; Madonna im
Kreis von Heiligen 220/73 Abb.
XX; Madonna mit der Wickenblüte
374 Abb. 458 — Meister des h.
Bartholomäus : h. Kreuzaltar 445/
6: - Madonna 445; - Thomasaltar
445/6/70 Abb. 542 — Meister des
Marienlebens : Kreuzabnahme 440 ;
— Kreuzigung 439; - Kreuzigung
Triptychon 441 ; - Maria u. St.
Bernhard 440 — Meister d. Marien-
todes, Tod der Maria 473 — Meister
von St. Severin : Anbetung der Kö-
nige 451 Abb. 547 ; - Bekehrung des
Paulus 452 ; - Christus vor Pilatus
452 Abb. 548; - Franziskus' Wun-
denmale 453 ; - Maria mit Heiligen
452; - Porträt 453; - S. Hierony-
mus 452; - Schulbilder: 453; -
Ursulalegende 452/3 Abb. 549; -
Weltgericht 452 — Meister der h.
Sippe: Beweinung 449; - Gregors -
messe 449; - Sebastiansaltar 448/
9/70 Abb. 543/4/5; - Sippenaltar
447/9; - Triptychon 449 — Rund-
scheiben 455 — S. UrsuIa-Mar-
714 Koesfeld
ORTSREGISTER
MüncheH
tyrium 382 Abb. 469 — Tafelbilder
83/367/77/8 Abb. 72 — tom Ring,
H., Gräfin Daun 478 - Triptychon
366 Abb. 448 — Verherrlichung
Maria 437 Abb. 535 — Der ver-
lorene Sohn, Wandmalerei 382 —
Vision des Johannes 437 — Wand-
malerei 442 — Woensam A.: Ge-
fangennahme 476; - Kreuzigungs-
altar 476 Abb. 582; - Sippenaltar
476 — Wynrich, Heimsuchung 378
Abb. 460 - Wynrich, Schule, Kreu-
zigung 379 Abb. 464 — Wynrich
Werkstatt, Kruzitixus 378 Abb.
462 — Wallraf-Richartz-Museum,
Sammlung Dormagen: Meister des
Marienlebens: h. 3 Könige 441 ; -
h. Baruara 441 ; - h. Katharina 441
Koesfeld, Darup bei — s. d.
Kolin, große Kirche: Glasgemälde
416
Königsbrück, Freybekh von, s. d.
Königsfelden (Schweiz) 192/4/200/1/
2 / 5 /22/6/315/6/30 / 2/33/4/5 /6/7/8/
9/40/51/73 — Glasgemälde 195/
283/4/311/4/6—26/8/9/38/65 Abb.
395/9/400/1/2
Köniz (Kanton Bern), Deutschordens-
kommende : Glasgemälde 314/6
Abb. 392/3
Konstanz 197/302/9/10/5/24/41 -
Altar mit Kreuzigung s. Karls-
ruhe, Gal. — Breu, J. d. Ä., Mis-
sale 649 — Glasmalerei 328 Abb.
403 — Glasmalerschule 326 —
Hance d. C. s. d. — Hans von -
310 — Jeronimianum Johannis
Andreae 496 Abb. III, 5 — Kon-
zil 310/45/6/52/62/493/504/26 —
Lerch, Nicolaus in - s. d. — Samm-
lung Vincent 324 — Spengler, K.
in - s. d. — Wandmalerei 345/6/51
— Wietzinger, Johann in - s. d. —
Witz, Hans in - s. d. — Witz,
Konrad in - s. d. — Augustiner-
kirche: Fresken 326/45/6 Abb. 429
— Chorherrnstift : Wandgemälde
325 — Dominikanerkloster: Kreu-
zigung 342 — Domsakristei : Wand-
gemälde 325/6/8/9/42/52 Abb. 404
— Münster Abb. 386 — Bogen-
fries, Brustbilder 342/6 — Kreuz-
gang, Fresko 342 — Margareten-
kapelie: Nischenbilder 345/6 —
Schatzkammer: Wandmalerei 345
Abb. 428/30 — Rosgartenmuseum:
Richentalsche Chronik 513-5/26/
7/36/41 Abb. III, 41/8 — Tafel-
bilder 314/43
Kopenhagen, Nationalmuseum: Cra-
nach, L., Parisurteil 673/4/7 Abb.
III, 192 — Preetzer Tafelbild 422
Köthen, Cranachsche Bilder 675 — S.
Agnes :Cranach,L., Abendmahl 675
Krakau, Hans v. Kulmbach in - s. d.
Stoß, V., Marienaltar 578 — Pol-
lack, J. in - s. d. — Marienkirche:
Hans V. Kulmbach, Leben der S.
Katharina 610 — Stadt. Galerie:
Hans V. Kulmbach, Joh. Evang. 610
Kremsmünster, Speculum hum. salv.
211 Abb. 247
Kreuznach, Faber, Conrad von - s. d.
Kronach, Cranach, L. von - s. d.
Krummau 151 — Bild aus - 139
Abb. 155 — -er Kreuzigung aus
Ottau 180 — Tafelbild am Kreuz-
gang bei - 180 — Urkundenbuch 179
Kulm, kathol. Pfarrkirche: Glas-
gemälde 416
Kulmbach, Hans von - s. d.
Lambach 192
Landsberg am Lech, Multscher, Ma-
donna 547
Landsberg, Schloß bei Meiningen,
Lendenstreich, Altar 462
Landshut, Schwarz, Chr., Altartafeln
695 — Wertinger, H. in - s. d.
Langenburg, Pfarrkirche: Wild, Bran-
denburgfenster 551
Langenhorst i. M., Kirche : Kör-
becke, Altar 456 Abb. 555
Laufen a.d. Salzach, Passionsbild 526
— Bezirksamt : Tengling im - s. d.
Lausanne, Rathaus: Funk, H., Ban-
nerträger 634
Lausitz 189
Leipzig 463 — Bombeck, S.in- —
Leinberger, G., in - s. d. — Seeger
Bombeck, Bildteppiche 678 — Gale-
rie: Hans v. Kulmbach, Marien-
leben 611 — Kunstgew.-Museum :
Marienbilder 462 — Meister von
St. Severin: Glasmalerei 453 —
Museum: Francke, Ecce homo 36/
7/78/81/2/421 Abb. VIII, 8/31 —
Leinberger, G., Kreuzigung 667 —
Meister des Hausbuchs, Federzeich-
nung 542 Abb. III, 57 — Pauliner-
kirche: Altar 462 — S. Nicolai:
Maria mit Heiligen 462 — Tho-
maskirche: Heilige 462 — Kreuzi-
gung 462
Leitmeritz, Diöz.-Museum : Altar 180
Leutkirch, Richenhofen bei - s. d.
Leyden, Nicolaus Lerch von - s. d.
Libisch (Böhmen), Jakobskirche:
Wandgemälde 182
Lichtenberg, Schloßruine : Rosen-
garten 252 Abb. 308
Lichtenstein, Schloß, Sammlung Her-
zog V. Urach : Anbetung d. Könige
529 — Tafeln mit Herzog Ulrich
529 — Tod u. Krönung Maria 529
Lierre, Glasmalerei 470
Liesborn, Meister von - s. d. —
Klosterkirche: Hochaltar 458/64
Abb. 559
Lilienfeld, Stift: Concordantia carita-
tiscod.151 : 205/1 0/1/4/21 Abb. 244
Lille, Museum : Meister des Marien-
lebens, Himmelfahrt Maria 442
Limburg -er Chronist 392
Linden (Bayern), Wandgemälde An-
betung der 3 Könige 197
Linz i.O., Francisco Carolinum: Her-
zog Albrecht III. 267 Abb. 330
Linz a. Rhein, Pfarrkirche: Meister
des Marienlebens, die 7 Freuden
Maria 441
Lippborg, Meister v. Liesborn, Schule :
Altar, Münster 458 Abb. 560
Lochstedt, Burg: Wandmalerei 416
London, Aldegrever, Joh. v. Leyden
477 — Dürer, Bildnis des Vaters
(1497) 589 ; - Schriften 605 — Hol-
bein, H. d. J., in - 651 /4/5 ; - Tho-
mas Morus 654; - Warham von
Canterbury 654 — Meister v. Cap-
penberg, Christus vor Pilatus 460
— Veronese, Vision der h. Helena
102— Ashridge- Park: Kölner Glas-
malerei 454 — British Museum:
Dürer, Bernhard von Orley 601
Abb. III, 120; - Handzeichnung 78
Abb. VIII, 4; - Landschaft 61/597
Abb. V; - Modellstudien 90/590
Abb. 89; - Proportionszeichnung
590 ; - Zeichnungen 594 — Kölner
Tafelbilder 377 — Lektionar 201 —
National-Galerie : Baldun^, H., Be-
weinung 627 — Giusto dl Padova,
Krönung der Maria 241 Abb. 289
— Holbein, H. d. J., Christine von
Dänemark 655: - Jean de Dinte-
villa und Georges de Selva 655
Abb. III, 172 - Lochner, Stefan,
Heilige 387 — Meister des h. Bar-
tholomäus 446 — Meister v. Lies-
born, Altar 458 Abb. 559 — Meister
des Marienlebens : Darstellung im
Tempel 438; - Tempelgang 442 —
South -Kensington -Museum: Apo-
kalypsen-Altar 411 Abb. 516 —
Privatbesitz, Sammlung Lanna:
Altdorfer, Bannerträgerin 7 Abb. 6 ;
— Wilder Mann 7 Abb. 2 - Hol-
bein, Tuck 19 Abb. 22 — Livre
d'heures, Ernte 258/60 Abb. 314 —
Stahlhof 655 — Wandmalerei von
Holbein, H. d. J. 658
Löwen, Dirk Bouts in -s. d. — Boiits,
Abendmahl 441
Lübeck 361/2/405/10/2/4/17SS/
33/63-6/8/71/2/8/483/8 — Archi-
tektur 481 — Chroniken 486 —
Cranachs Schule 678 — Hansa-
bund 355/70 — Jakobikirche : Wand-
malerei 358 — Kreuzigung 401
— Malerschule 414/8/9/20/1 —
Notke in - s. d. — S. Annenkloster
418 - S. Lucasbruderschaft 464 —
Schnitzarbeiten 420/4 - Wullen-
weber in - s. d. — Ägidienkirche :
Bergenfahrer -Altar 420 — Burg-
kirche: Maria-Magdalenen- Altar
466 — Plastik 424 — Dom : Flügel-
altar 419 - Flügelaltar 463 Abb.
567 — Memling, Kreuzigung 4b6
— Stecknitzfahrer- Altar 418 Abb.
525 — Greveraden-Kapelle : Rode,
2 Breitbilder 464 — Heiliggeist-
spital: Tafelbild 420/88 — Wand-
malerei 358 — Marienkirche : An-
betung und Kreuzigung 464 Abb.
XXXII — Gregorsmesse 466/70
Abb. 571 — Hochaltar 418/21
Abb. 527 — Kreuzigung, Frag-
ment 419 Abb. 526 — Rode, 2 Breit-
bilder 464 — Schonenfahrergestühl
464 — Museum: Altar 418 Abb.
527 — Antoniusaltar 466 - Kreu-
zigung, Fragment 418 Abb. 526
— Leben Christi-Altar 466 —
Notke, Altarflügel 465/6; - Fron-
leichnamsaltar 405 Abb. 569/70 —
Rode, Lukasaltar 464 Abb. XXXI/
568 — Stickerei: Reineke Fuchs
486 — Thomasaltar der Brauer 466
— Triptychen 466
Lüne, Antependium 358/9 Abb. 441
— Glasmalerei 461 — Prozessions-
fahnen 406/7 Abb. 509 — Sticke-
reien 359/406
Lüneburg 77/405/18/61 — Bild-
wirkerei 479 — Heiligental in -
s. d. — Kloster Lüne bei - s. d. —
Malerrolle 76 — Malerwerkstatt
406 — Stadt i. B. 457 - Michaelis-
kirche: ,,Die güldene Tafel" in
Hannover 407/8/11/21/4/30/1/4
Abb. 510/1/2/33 — Museum: Hei-
ligentaler Altartafeln 457 — Rat-
haus : Glasmalerei 406/61
Lünen, evang. Pfarrkirche: Meister
von Liesborn, Schule, Altar 458;
— S. Veronika, Münster 458
Lüttich, Lambert Lombard in - s. d.
— S. Jacques: Bruyn, B., Glas-
malerei 475 — Univ.-Bibliothek:
Witz' Richtung, Geburt Maria 513
Abb. III, 29
Luxemburg, Heinrich von - 309 —
Stammbaum der -er 1 55
Luzern 632 — Glasmalerei 339 —
Holbein, H. d. J., Wandgemälde
652/8
Lybische Wandgemälde 280
Maasseyk 385
Madrid, Prado: Baidung, H., Weib-
liche Akte 030 — Dürer, Adam
und Eva (1507) 594; - Hans Im-
hof (1526) 602 Abb. III, 122;
— Selbstbildnis (1498) 588/9/94
Abb. 21 — Meister von Flemalle,
Heinrich Werle 507 — Mielich, H.,
Kreuzigung 6o7 — Schloß: Hol-
bein, H. d. Ä., Brunnen des Le-
bens 560
Magdeburg 478 — Calbe bei - s. d.
Mähren, 189 — Böhmisch-mährischer
Kreis 121/2/3
Maihingen, Minoritenkloster: Altar
von Schäufelein 613
Mailand 235 er Feldzüge 635/7
Maingebiet 194/307/55/543 - Schule
d. Hausbuchmeisters, Tafelbild 544
Mainz 278/413/32/3 - Albrecht v.
Brandenburg, Kurfürst in - s. d. —
Backoffen von - s. d. — Grünewald
in - s. d. — Meister des Hausbuchs
in - s. d. ; - Schule, Verkündigung
42/3/83/118 Abb. 37 — Scheffer
Peter in - s. d. — Dom: Nicolaus,
Miniatur 344 — Galerie: Meister
des h. Barthol. 446 — Meister d.
Hausbuchs, Marienleben 544 —
Stephanskirche : Kreuzigung 348
Abb. 435/6
Mais (Tirol), Kirche 233
Marburg, Elisabetkirche: Glasfenster
180 Abb. 208 a
Maria-Saal bei Klagenfurt Fresko 263
Abb. 317
Marienberg, Stift, Stickereien 359
Marienburg, Schloßkirche : Grauden-
zer Altar 41 7 Abb. 524 — Relief 414
Marienfeld, Kloster : Körbecke, Altar
456 — Meister v. Cappenberg,
Marienaltar 460 — N. Suelnmeigr,
Altar, Münster 459 — tom Ring, H.,
Glasmalerei 477
Marienwerder, Dom: Mosaik 414
Markolden, Oldendorf bei - s. d.
Markterlbach , Glasgemälde : Anbe-
tung 281/329/30 Abb. 347
Mecheln 473 — Dürer, Kanonen-
gießerei 601 — Joh. V. Hulshut
von - s. d. — Karl V. in - 669/78
Meckenem, Israel von - s. d.
Mecklenburg 355/463/78/88 — Bild-
wirkerei 479 — Doberan in - s. d.
Herzöge von - 678 — Holzplastik
bemalt 424 — Tempzin in - s. d.
— Schwerin 488
Meersburg 385
Meiningen, Schloß Landsberg bei -
s. d.
Melk (Osterr.) 177/92/209 — Meister
Martin 224
Memmingen, Strigel, Familie von -
s. d.
Meran 234 — Turmhalle: Kreuies-
erscheinung 251/2 Abb. 305
Mergentheim, Stuppach bei - s. d.
Merseburg 462 — Cranach, L., Al-
tarbild 674
Merxleben, Altar 406
Meßkirch, Stadtkirche: Meister voa
Meßkirch, Altar 631
Metten, Armenbibel 216/7/20/8 Abb.
206/58/67 — Glasmalerei 192 —
Handschrift 305/10/30 — Regel des
- h. Benedikt 204/5/16/7/8/20/1/2/5
Abb. XIX, 1/2/3/268 — Schreib-
stube 151/217
Minden 64/123 — Altar, Berlin 424
— Bertram von - s. d. — i. B.
tom Ring, L. d. J., Münster 477
Minning, Wertinger, Glasmalerei in
München 667
Mittelzeil (Reichenau), Münster:
Wandmalerei 325/42
Mitter-Olang, Pacher?, Altarbild 571
Modena, Tomaso da - 153 — Galeria
Estene: Witz' Richtung, Verkün-
digung 512/3 Abb. III, 28
Mönchenbuchsee, Glasmalerei 316
Mondsee, Benedikt Eggh, Abt von -
s. d. — Huber, Federzeichnung 665
Montblanc im Bild 501
Mont Saleve im Bild 501
Moren bei Karlstein 156
Münden a. d. Aller, Altar, Hannover
461
Mühlhausen , Blasiuskirche , Glas-
malerei 358 — -er Altarwerk 162/
341/7/51 Abb. 184 — S. Veits-
kapelle: Wandmalerei 347
Mülhausen i. E. 315 - Glasfenster
337 Abb. 417/8 — Historisches
Museum: Katharinenfenster 340
München 531/68/661/94 — Beham,
Brüder in - s. d. — Blutenburg
bei - s. d. — Candid, P. in - s. d.
— Fischer in - s. d. — Johann
V. Aachen in - s. d. — Kager, M.
aus - s. d. — Karl V. und Ferdi-
nand I. in - 61b — Mäleßkircher,
G. in - s. d. — Mielich, W. in -
s. d. — Niederländer in - 689 —
Pollack, J. in - s. d. - Refinger,
L. in - s. d. — Schöpfer, H. m -
s. d. — Schwarz, Chr. in - s. d.
— -ner Schule 568/695 — Fran-
ziskanerkirche: Pollack, J., Altar
im Nationalmuseum 568 — Frau-
enkirche 568/81 — Glasmalerei
315/32— Wild, Scharf zandtfenster
551 — Georgianum: Passions-
zyklus 502 — Graph. Sammlung:
102 — S. Dorothea, Holzschnitt
502 Abb. III, 13 - Hof- u. Staats-
München
ORTSREGISTER
Nürnberg 715
Bibliothek: Armenbibeln, Benedikt-
beurer 215/0 s. d. Abb. 259 —
cod. 23433 215/28 Abb. 255 —
cod. Clm. 4452 228 Abb. 205 -
Codex, FreisingerBenediktusfenster
351 — cod. germ. 20 217 Abb. 257
— Mettener 210/7/20/8 s.d. Abb.
206/58/07 — Regensburger 215/6
s. d. Abb. 256 — Avennares, Astro-
logie 178 — Evangeliar Otto III.
16/28/64/152/93 Abb. 18/57 -
Kalendarium 8 Abb. 7 — Mettener
Regel des h. Benedikt 204/5/16/7/
8/20/1 Abb. XIX, 1/2/3/268 —
Musterbuch des Stephan Urach 86
Abb. 80 — Salzburger Bibel 188/
201/3/4/11/5/7/9/20/1/2/3/5 Abb.
XV, 5/6, XIX, 4/5/236/54/60/70
-Weltchronik cod. germ. 4. 5 : 218
Abb. 261/2/3/4 — Michaelshof-
kirche: Schwarz, Chr., Altartafeln
695 — National- Museum: Aufer-
stehung Christi 1 92/3/284 Abb. 21 1
— Auferweckung der Drusiana 206
Abb. 241 — Bamberger Altar 272
J8/93/4/5/303/7/8 Abb. XXII —
Baumburger Kreuzigung 568 —
Beham, H. S., Wappenscheiben 614
— Breu, J. d. Ä., Scheiben 649 —
Breu, J. d. J., Augsburger Ehren-
buch 650; - Glasmalerei 650 —
Christus vor Pilatus 201/2/3 Abb.
233 — Christus wird dem Volk ge-
zeigt 118 Abb. 132 - Epitaph des
Oerhaus Ferin 291/3 — Glasge-
mälde 188/91/2/4/351 Abb. 214/5/
6/7 — Hans v. Kulmbach, SS. Ste-
phanus und Laurentius 610 — Hans
zu Schwaz, Männliches Bildnis 650
— Hausaltar 367 — Heisterbacher
Altar 386 s. d. — Herlin, Nörd-
linger Altar 547 — Johannes 87/
97/303 Abb. 100g - Kreuzigung
206 Abb. 240 — Madonna mit zwei
Engeln 226 — Magdalenenbild 264
— Meister der Bodenseegegend:
Anbetung der Könige 500 Abb. III,
9 ; - Christus vor Herodes 496/502
Abb. III, 4; - Frauen am Grabe
502 Abb. III, 12 — Mielich, H.,
Ecks Votivtafel 667 — Junge Frau
mit Kind 667 — Totenbild Wil-
helms IV. 667 — Multscher, Schwe-
bende Engel 522 — Nonnenepitaph
293 — Oberbayrische Tafelbilder
568 — Pacher, S. Augustin und
Monika 573; - Schulbilder 573 —
Paehler-Altar 78/9/80/191/205/
7/96/302/4/10/30/526 Abb. VIII,
1/XVIII, 2/278 — Passions-Zyklus
502 — Pleydenwurf, H., Anbetung
der Hirten 563 ; - Verkündigung 564
— Pollack, J., Altäre 568 — v. Rei-
der, Sammlung 308 — S. Katharina
U.S.Barbara aus Wasserburg 568 —
Salzburger Tafelbild 568 — Schöp-
fer, H., Bildnisse 667 — Schwab.
Schule, Ehepaar 549 — Schwarz,
Chr., Altartafeln 695 — Stocker,
Tafelbild 550 — Temperagemälde
Kopf 79 Abb. 70 — Traut, W., Ar-
telshofener Altar 608 — Traut, H.,
Geburt des Kindes 567 — Wertinger,
H., Bildnissfe 666; - Glasmalerei
aus Minning 667 — Peterskirche:
Pollack, J., Altar im Nationalmu-
seum 568 — Pinakothek : Altdorfer,
Landschaft 664 Abb. III, 177; -
Madonna 664; - h. Georg 69/70/
664 Abb. 66 ; - Schlacht bei Arbela
663/5 Abb. III, 178; - Susanna im
Bade 665 — Apt, U., Beweinung
648; - Triptychon 648 — Baidung,
H.,Christophv. Baden 627; - Phi-
lipp,der Kriegerische 627 — Beham,
B., Auffindung des Kreuzes 616
Abb. 111, 132 - Breu, J. d. Ä., Tod
der Lukretia 649 Abb. III, 163 -
Bruyn, B., Beweinung 474; - Bild-
nis 475 — Burgkmair, Bildnis
Schongauers 541 ; - Esther vor
Ahasver 648/9 Abb. III, 162; -
Johannes auf Patmos 647; - h.
Georg 78/9/80 Abb. IX, 2 — Cra-
[ nach, L., Kreuzigung 1503, 670 —
Dünwege, Geburt und Anbetung
459; - Kalvarienberg460 - Dürer,
! Anbetung d. Kindes 114 Abb. 126/8;
Apostel 64/8/78/81/102/509/602 bis
3/4/22/54/85 Abb. VIII, 5 XXXXII
/ 105/ III, 124/5; - Beweinung
Christi 592 Abb. XXXX; - Hans
Dürer 589 Abb. 111, 103; - Bild-
nis eines jungen Mannes 28; -
L. Paumgartner 66/7/8/78/9/80/1/
91 Abb. VIII, 2/IX/3/58/60; -
Michael Wolgemut 566 ; - O. Krell
18/9/28/589 Abb. 20; - Selbstbild-
nis 17/8 Abb. 21 — Faber, C. v.
Kreuznach, Bildnisse 679 — Fese-
len, M., Belagerung Alesias 667 ;
- Belagerung Roms 667 Abb. III,
183 — Grünewald, SS. Erasmus
und Mauritius 622/3/85 Abb. III,
136 - Verspottung Christi 617
Abb. XXXIV — H. V. Kulmbach,
Cosmas und Damian 610; - /iwei
Flügelpaare 610 Abb. III, 127 —
Holbein, H. d. Ä., Kaisheimer
Altar 558; - Sebastiansaltar 559/
60/651 Abb. III, 73 — Kreuzigung
78/80 Abb. IX, 1 — Leinberger,
G., Altarflügel 667 — Lochner,
Heilige 387; - Laurentius -Altar
387 — Meister des Marienlebens
81 Abb. 69 — Meister des Marien-
todes, Tod der Maria 473 Abb.
575/6 — Mielich, H., Frauenbild-
nis 667; - Patrizier Liegsalz 667
- Neufchatel, N., Joh. Neudörfer
693 — Ostendorfer, M., Gottvater
in der Glorie 665; - Schweißtuch
der Veronika 66 i — Pacher, M.,
Anbetung des Kindes 1 09 Abb. 117;
- Kirchenväter 573 Abb. 116; -
S. Gregor 116 Abb. 129; - Wolf-
gang-Altar 78/80/109 Abb. VIII 7
- Pleydenwurf, H., Kalvarienberg
563 Abb. III 75; - Katharinen-
Altar 110/564 Abb. 119/20 —
Refinger, L., Opfertod des Marcus
Curtius 667 — Rogier van der
Weyden, Verkündigung 42/3/4/84/
110/1 Abb.38— Schäufelein,Christ-
gartner Altar 613 - Schaffner, M.,
Marienleben 641 Abb. III, 156;
- Wolfgang Oettingen 641 — Schon-
gauer, h. Familie 540 — Schöp-
fer, H., Bildnisse 667 — Schwarz,
Chr., Selbstbildnis 695 — Strigel,
B., David u. Goliath 561 ; - v. Haller
562 ; - Konrad Rehlingen u. Kinder
562 Abb. XXXVII/III, 74; - h.
Sippe 561 — Tiroler Schule 78/80/
1 Abb. IX, 4 — Wertinger, H.,
Bildnisse 666 — Woensam, Heilige
476 — Wolgemut, M., Auszug der
Apostel 564; - Hofer Altar 549/
64 Abb. III, 76 — Wynrich, H.,
Veronika 374/8/9 Abb. XXVII —
Zeitblom, Standfiguren 556 Abb. III
68 ; - Tafelbilder 556 — Sammlung
Boisseree: 377/437/8 — Barthol.
Altar 444/5 Abb. 541 — Bouts,
Gefangennahme 443 — Meister des
Marienlebens : Altar aus St. Ursula
438/9/68 Abb. 537; - Kreuzigung
441 — Meister der h. Sippe : An-
betung der Könige 449; - Bewei-
nung 449; - Triptychon 449 —
Roger v. d. W., Dreikönigsaltar
437 — Sammlung Böhler : Kreuzi-
gung 201/2/4 Abb. 231 — Kunst-
handlung Rosental: Hartlieb, Hand-
schr. 527— Staatsbibliothek : Dürer,
Gebetbuch Maximilians 67/8/72/600
/72 Abb. 61/7 — Mielich, H.,
Psalmen Orlando di Lassos 667 —
Ostendorfer, Turnierbuch 666 Abb.
III, 182
Münchenbernsdorf , Lendenstreich-
Altar 462
Münden (Hannover), Aegidienkirche :
Altar 406 Abb. 507/8
Münnerstadt, Altargemälde : Tod der
Maria 291/2 Abb. 358 Glasge-
mälde 179/82/94/284/303/7/34/7
•Abb. 350 — Maria Aegvptiaca 286
Abb. 353 — Stoß, V., Kiliansaltar
567/8
Münster i. Schwaben, Schüchlin-Zeif-
blom-Altar s. Budapest
Münster i. W. 362/405/30/67/77/8 -
Clemenshospital 460 — Friedens-
kongreß 479 — Giebelhäuser i. B.
457 — Johann Körbecke in - s. d.
— - land: Darup im - s. d. —
Langenhorst im - s. d. — Luid-
geriturm i. B. 457 Abb. 556 —
Plastik 424 — Spätrenaissance 478
— Tafelbild 380 — tom Rings in
— s. d. — Dom: tom Ring, H.,
Marienfelder Glasmalerei 477; -
Rundbilder auf der Kunstuhr 477
— tom Ring, L. d. Ä. , Auferweckung
des Lazarus 477 ; - Christus und die
beiden Johannes 477 — Museum:
Antependium 457 — Blankenberch-
Altar 404 Abb. 503 — Darstellung
404 — Dünwege, Geburt 459 ; - Kal-
varienberg 460 Abb. 563 ; - Kreu-
zigung 459 Abb. 562; - Kreuz-
tragung 459; - S. Georg 460; - S.
Lukas 112/460 Abb. 122; -S.Ni-
kolaus 460; - Tod Maria 459 —
Gert von Lon, Corvey-Altäre 459;
— Hochaltar 459 — Konrad, Flügel-
bilder 400 Abb. 495; - Isselhorster
Kreuzigung 401 Abb. 500; -Schule,
Kreuzigung 400 Abb. 498 ; - Tafel-
bild 400 — Körbecke, Kreuzigung
aus Amelsbüren 457 Abb. 556; -
Langenhorster Altar 456 Abb. 555
— Meister von Cappenberg, Leben
Jesu 460; - Marienaltar 460 —
Meister von Liesborn, Amelsbüre-
ner Flügelbilder 458 ; - Engel 458 ;
— Flügelaltar 458 : - Herzebrocker
Altar 458; - Lippborger Altar 458
Abb. 560 ; - Schule, S. Michael 458 ;
-S.Veronika 458 — SuelnmeigrN.,
Altar 459 — tom Ring, H., Hoch-
altar 478 Abb. 587 ; - Jüngstes Ge-
richt 478; - Porträts 478 — tom
Ring, L. d. J., Bildnis 477 ; - 2 Blu-
menvasen 477 ; - Dietrich Kostede
477; - Herrenbildnis 477; - S.
Hieronymus 477 — tom Ring, N.,
Flügelaltar 478 — Niessingkloster :
Stickerwerkstatt 455 — S. Luid-
geri : tom Ring, N., 3 Tafelbilder
478 — Sammlung von zur Mühlen:
Meister von Liesborn, Schule, Kreuz-
auffindung 458 Abb 558 — ölberg
404 — tom Ring, H., Selbstbildnis
477/8 — tom Ring, L.d. J., Doppel-
bildnis 477 — Verkündigung 404
— Überwasserkirche : tom Ring, H.,
Votivbild 478
Muri, Kloster, Egeri, C. von,Wappen-
scheiben 639 — Wandteppich 528
Abb. III, 42
Narbonne, Altardecke 372
Neapel 123/4/308 — -er codex 227 —
Hans zu Schwaz, Karl V. 650 —
Witz, h. Familie 511/3 — Museum :
Bemaltes Stuckrelief aus Boscoreale
183/5 Abb. 209
Neuburg 177 — Breu, J.d. J., Glas-
malerei 650/64 — Feselen, M.,
Wandmalerei 667 — Grünau bei -
s. d. — Otto Heinrich, Pfalzgraf
in - s. d. — Schloß: Glas- und
Wandmalereien 664
Neuenahr, Graf Gumprecht zu - s. d.
Neuendorf (Altmark), Glasmalerei
461
Neuhaus, Kloster, Georgslegende 156/
9
Neumarkt 177 — Johannes von -s. d.
Neumünster, Meister Arnold 277
Neunhofen 462
Neu-Ötting, St. Anna: Wertinger, H.,
Bildnisse 667
Neuß 444/542
Neustadt a. E., Altar 419 Abb. 528
Neustift, Klosterkirche : Barbaraaltar
572 — Katharinenaltar 572 —
Pacher, 2 Passions-Tafelbilder 573 ;
-Schulbilder 573 — Stiftskirche:
Pacher, Wandgemälde 574
Neuwerk, Klosterkirche: Immaculata
388 Abb. 482
Niederich, Hermann Scherffgyn von -
s. d.
Niederhaslach i. E.315 — Glasfenster
337 Abb. 419
Niederlande 1 /2/25/45/53/77/86/106/
48//292/361 /85/7/41 3/73/4/81 /2/99f
506/22/30/75/685/94 — Bildwir-
kerei 479 — burgund. 436/54/575/
7 — Cranach, L., i. d. - 670 —
Dürer in den - 86/601/2 — -er: 77f
449/77/9/506/7 / 1 0/1 / 28 / 9/7o/657/
86/9/94/5 — Hedin, Fr., in den -
s. d. — Juvenell, N., aus den - s. d.
— Kirchenfürsten 507 — Kunst 1/
86/101/6/11/8/20/91 / 209/24/356/
89/449/52/6/8 — Malerschule 307
— Neufchatel, N., aus d. - s. d.
Niederwildunger Altar 393—9/400/
1/7/8/9/19/21/34 Abb. 487—94
Nordhausen, Cranachsche Bilder 675
Nördlingen 272/4/5/6/8/308/15/34/43
/531 — Berthold v. - s. d. — Glas-
malerei 283/4 — Herlin, Fr., in -
s. d. — Malerschule 303/4/8/34/50
— Miniaturen 305 — Schäufelein in
-s.d. — er Schule 303/4 — Rat haus-
saal : Schäufelein, Judith, Fresko
611/2 — - Sammlung: Schäufelein,
Epitaph der Anna Brigel 613;
-Epitaph Wagners 613 — Verkün-
digung 84 Abb. 77 — St. Emmeram :
Herlin, Altar 547 — S. Georg 581
— Herlin, Hochaltar, s. Stadtga-
lerie — Leinberger, S., Passions-
gruppe 548/77 — Schäufelein, Zieg-
ler-Altar 612 Abb. III, 130 - St.
Jakob: Herlin, Hochaltar 544/7 —
Stadtgalerie: Herlin, Altäre 547/8/
77/80 Abb. I, 77 III, 63/91/3;
— Christus vor Pilatus 548-Abb. HI,
93; -Tafelbilder 549
Northeim, Hans Raphon von - s. d.
Novara, Schlacht bei - 633/7
Nürnberg 24/6/64/74/110/23/4/90/
208 / 35 / 65 / 72 / 3/9/80/1 /2//3/6/91 /
8 / 304 / 6/7 / 8/y / 14 / 34 /61 /529/31/
63—8/642/60/82/8/9/93 — Alde-
grever in - s. d. — Amman, J.,
in - s. d. — Baidung, H., in - s. d.
— Beham, Brüder in - s. d. —
Dürers Frau, Agnes Frey 585/9 —
Dürerkopien 693 — Einfluß 410
— Fischer, J. G., in - s. d. —
Frater Henricus 305 — Glasma-
lerei: 281 SS ; 293/307/450/567/92/
5/607/10/93 — Glockendon, Fa-
milie, in - s. d. — Harrich, }., in
s. d. — Heilsbronn bei - s. d. —
Hirschvogel-Werkstatt 311 — Hirs-
vogel, Veit, in - s. d. — Hofmann,
H., in - s. d. ^ Jacopo da Barbari
in - s. d. — Juvenell, N., in -
s. d; -P., in - s. d. — Katha-
rinenkloster 567 — Kleinmeister
663 — Koberger in - s. d. — Kunst
530/66/606/85 — Kupferstecherei
690 — Leinberger, Simon - s. d. —
Malerei 279/82/6/7/9/90/8/461/2 —
Malerschule27/78/80/97/l 10/1/2/8/
35 / 75 / 208 / 26/307/41 0/525/49/68/
80/604/8/24/85 — Markt 274 —
Miniaturen 304/5/6/7 — Neufchatel,
N., in - s. d. — Passion, kleine,
Berlin 527 — Passionsszenen 293/4
— Pencz, Georg, in - s. d. —
Petzold in - s. d. — Pleydenwurf,
Hans, in - s. d. — Rathaus: 697
— Fresken 281 — Ratsverlässe 101
— Rebmann, Albrecht, in - s. d. — •
Schön, Erhard, in - s. d. — Schon-
gauer in - s. d. — Springinklee,
Hans, in - s. d. — Stadtbild 274
Abb. 335 — Stoß, V., in - s. d.
— Strauch, L., in - s. d. — Tafel-
malerei: 286 SS/307/607 — Traut,
Hanns von Speier in - s. d. und
Venedig 593 — Volkamers Lust-
garten 686 — Wandmalerei 528 —
Weinschröter, Sebalt, von - 272 —
Wolgemut in - s. d. — Augustiner-
kirche: Wolgemut, Schule, Perings-
dörfer Altar, s. Germanisches Mu-
716 Nürnberg
ORTSREGISTER
Rhein
seum — Burg: Hans von Kulm-
bach, Passionszyklus 61 1 — SchaK-
ner, M., Wolfgang Oettingen 641
— Frauenkirche: 274 — Fenster
304 — Tucher-Altar 224/73/4/8/98/
9/300/1/2/3/8/9/46/524 Abb. 370/1/
2/3 — Wandmalereien 280 — Ger-
manisches Museum: Altdorfer, A.,
St. Quirin 664 — Baidung, H.,
h. Familie 627 Abb. III, 141;
— Glasmalerei 628 — Bethlehem.
Kindermord 286/7/348/524 Abb.
356; -348 Abb. 431 — Bruyn, b.,
Dornenkrönung 474; - Kreuztra-
gung 474 — burgkmair, H., Krö-
nung Maria 645 ; - Madonna 645 ;
— Madonna am Baume 645 Abb. III,
157 — Dürer, Herkules mit den
stymphalischen Vögeln 592 — Ecce
homo 37/73/289 Abb. 32 — Feselen,
M., Anbetung der Könige 667 —
Fries, Hans, Altar 562 — Hans
von Kulmbach, vier kleine Altar-
flügel 610;-Cosmasu.Damian610;
-Kabinettscheiben 610; - KreuzHn-
dung 610; -S.Georg 611 — Hei-
lige Familie s4/5 Abb. 78 — Hol-
bein, H. d. Ä., Madonna 558 —
Johannes auf Patmos 306 Abb 380 a
— Kölner Tafelbild 377 — Leu,
H., Kirchenscheiben 638 — Ma-
donna 87/97/303 Abb. 100 1. —Ma-
donna, Glasmalerei 365 — Meister
von Kirchheim, Sippenaltar 556 —
Meister des Marienlebens, Anbe-
tung der Könige 441 ; - Tempel-
gang M. 441 ; -Tod der M. 441/2
— Meister von Meßkirch, Kreuz-
tragung 631 — Meister der h.
Sippe, Kreuzigung 449 ; - S. Hiero-
nymus 449 — Pankratius, Glas-
malerei 365 — Passionsbild 87/162
Abb. 84 — Pencz, G., Sebald Schir-
mer 61 6 — Peringsdörfer Altar 110/
1/2/8 Abb. 121 - Pleydenwurf, H.,
Anbetung der Könige und Verkün-
digung 563 ; - Kanonikus Schön-
born e. a. 564; - Schule, Kalvarien-
berg 563 — S. Georg 306/8 Abb.
379 — Schäufelein, Christgartner
Altar 613; -Christus am Kreuz
611; - Maihinger Altar 613; -S.
Hieronymus 611 — Schaffner M.,
Anbetung der Könige 640 Ahb. III,
154 — Schwäbische Schule 556 —
Schwrarz, Martin, Rothenburger Ta-
felbild 556 — Stäupung Christi
286/524 Abb. 355 — Stoß, Veit,
Rahmen zu Dürers Allerheiligen-
bild 595/6 — Strauch, L., Bildnisse
693 — Strigel, B., h. Sippe 561
— Tafelbild 389 - Teppich 263/71
Abb. 31 6 — Traut W. , Taufe Christi
608 — Verlobung der h. Katharina
110 Abb. 119/20 — Wild, Schei-
ben 551 — Witz, Verkündigung
117/510 Abb. 134 — Wolgemut,
M., Tafelbild 565 ; - Schule, Hans
Perkmeister 566; -Mailin Kosen-
thaler 566 ; - Peringsdörfer Altar
565/6/7 Abb. XXXVIII/I, 121/III,
77 — Wunder bei der Bestattung
Marias 286/524 Abb. 354 — Zeit-
blom. Beweinung 556 ; - S. Anna
556 ; - Tafelbild 556 — Heilig-
geistkirche: Fresken 272/81/3047
— Jakobskirche: Nothelferaltar
293 — Johanniskapelle: Traut,
W., Altar 608 — Johanniskirche:
Kreuzigungsaltar 298/302 Abb. 368
— Landauerkapelle: Dürer, Aller-
heiligenbild, Wien, Galerie s. d.;
— Dreifaltigkeit, Glasmalerei 595
Abb. III, 111 — Rochuskapelle:
Hans von Kulmbach, Glasmalerei
689 — St. Lorenz: Chor 225/75/
6/87/313/581 Abb. 336/389 —
Deocarus-Altar 293/307/8 — Hans
von Kulmbach, Flügelpaare 61 1 ;
-Tucheraltar 609/10/80 Abb. III,
128 — Imhofscher Altar 273/80/1 6/
9/93 Abb. 357 — Imhof-Rothflasch-
Epitaph 295 Abb. 365 — Imhof-
Thürler- Epitaph, Madonna 290
Abb. 360 — Kaiserfenster 567
— Meister R. F., S. Veit 566 —
Passion 304 — Pleydenwurf, H.,
Altar 564 — Tod der Maria 292
Abb. 361/2 — Traut H., LöHel-
holzepitaph 567; - S. Rochusaltar
567 — Tuchmacherkapelle 608 —
Wild, Volkamerfenster 551 —Wolf-
gangaltar 525 — Wolgemut, M.,
Katharinenaltar 565 ; - S. Rochus-
altar 565 — St. Martin: Glasge-
gemälde 283/93/4 Abb. 348 —
Morizkapelle : Fresken 272 / 80 / 1 /
7/307/8 — Ursula-Zyklus 281/6,
307 — Sebaldus-Kirche: 307 —
Fenster 282/3 — Fresken 272/3/
80/1 /334 Abb. 345 — Glasgemälde :
282/307/29 — Hallerscher Altar 302
— Hans von Kulmbach-Hirsvogel,
Chorfenster 609 ; -Pfarrhof, Glas-
malerei 609 — Imhof-Volkamer-
Epitaph 298 Abb. 369 — Kreu-
zigung 278/83 Abb. 346 — Kreuz-
tragung usw. 283/307 Abb. 349 —
Madonna 87/97/303 Abb. 100 i —
Meister des Tucheraltars, Löffel-
holz-Altar 529 — Passionsdarstel-
lung 304 — Teppich mit verlorenem
Sohn 567 — Tympanon-Relief 272
— Stadt. Archiv: Bibel des Frater
Henricus 305 — Stadtbibliothek:
Bibel Cent. I., Miniaturen 305 Abb.
XXIII 1—3 — Dürer, Schriften
605 — Spitalbuch 305 Abb. 378
Nykorko, Kirche: Altar 422/3/4
Oberbobritsch 462
Oberdorf, Schäufelein- Altar in Beuren
s.d.
Überkirch bei Frauenfeld, Chorfen-
ster 319/28 Abb. 397
Obermauern, Pacher, Schule, Wand-
gemälde 574
Oberrothenbach, Meister des Neu-
sitzer Altars 462
Oberstadion, St. Martin: Stocker,
Jüngstes Gericht in Stuttgart s. d.
Oberstammheim i. Schw., Wandma-
lerei 342
Ober St. Veit, Bischöfliche Residenz:
Schäufelein, Altar 61 1
Oberwesel, Utrechter Altar 380
Odilienberg, Bildteppiche 533
Oesterreich 28 / 1 24 /38/44/74/7/8/87/
9—208 /9/21 / 3/7/8/36/8/71 /83/31 1 /
29/61/2/661 — -ische Benediktiner-
stifte 22+ ische Glasmalerei 199
/200/1/67 — Miniaturmalerei 209/
14/5/6/7/8/9/20/1 /2/3/4/5/65/308 —
Tafelmalerei in - 201/9 — Wand-
malerei 528 — Bayrisch - österr.
Buchmalerei 526 — Böhm.-österr.
Malerkreis 138 — Nieder-: Her-
zogenburg in -s.d. — -ische Alpen-
länder 665 — Nieder-österr. Schule
118 Abb. 131 — Ober-, S. Wolf-
gang in - s. d. — -ische Malerei
571 ische Vorlande 628
Oettingen, Anhausen bei - s. d.
Oldenburg, Galerie: Hans v. Kulm-
bach, Männl. Bildnis 611
Oldendorf, Altar, Hannover 461
Olmütz, Bischof von, Missale 124/
8/49/55/78/81 Abb. 166/9 — S.
Katharina 153 Abb. 174
Oppenheim, Stadtbild 274 Abb. 334
— Katharinenkirche : Glasmalerei
390/438
Oranse, Willehalm von - 174/9
Orient 30/1/7/56/9/62/3/71/2/192 —
-ische Kunst 107/23
Orleans, Herzog von 381
Orsoy, Pfarrkirche: Altar 456
Ortenberger Altar, Darmstadt 304/
43 8/52 Abb. XXV/432
Orvieto, Bolsenareliquiar 326
Osnabrück, RuUe bei - s. d. — Dom-
bibliothek: RuUer Graduale 358
Abb. 438 — Marienkirche : Predella
404 Abb. 506
Ostsee, -Städte 401/10—26/37/63/78/
81 '8
Ottau, Krummauer Kreuzigung aus -
180
Paderborn 478 — Wewer bei - s. d.
— Dom: Gert von Lon, Jüngstes
Gericht 459 — Gaukirche : Kreuzi-
gungsrelief 424
Padua 188/235/361 — Giusto di
Padova 227/41 Abb. 289 ner
Malerei 526 — Schule von - 401/
570/2 — Arenakapelle: Giotto,
Fresken 158/o0/239/44/5 Abb. 291
Eremitani: Mantegna, Fresken 570
Pardubitz, Ernst von - s. d.
Paris 123/381/98 — Bordürwirker
Nie. Bataille s. d. ; Unger s. d. —
Hance de Constance in - s. d. —
Hof von - 655 — Miniaturmalerei
226/339/40/51/72/81/413 — -er
Schule 156/315 — Arsenalbiblio-
thek : Codex Cleomades des Adenes
le roi 321 — Louvre: Beham, H.
S., Tischplatte 614/5 — Bruyn, B.,
Bildnis 475 — Cranach, L., Venus
674/7 — Dürer, Blick auf Arco,
49 Abb 47 ; - Madonna 69 Abb. 65
— Holbein, H. d. J., Anna von
Cleve 655 — Kölner Tafelbild 377/
81 — Meister des h. Bartholomäus,
Kreuzabnahme 446/70 — Narbonner
Altardecke 372 — Pietä aus Avi-
gnon 514 — Schüchlin, Geißelung
550 — National-Bibliothek: von
Berry, Stundenbuch 31/182/226
Abb. 26/148/326 — Evas Erschaf-
fung 12 Abb. 11 — Grandes Chro-
niques de France 171 Abb. 197 —
Honnecourts Musterbuch 85 Abb.
81 — Juden in Ägypten 258/60
Abb. 3 13 — Lektionar 201 — livre
de voies de Dieu 171 — Psalter
des h. Ludwig 201/329 — Psal-
terium 12-^/339 Abb. 144 — Samm-
lung Rothschild: Jean Pucel, Stun-
denbuch 178/205 Abb. 204
Partenheim i. Rheinhessen, Glasfen-
ster 350
Passau 192/661 — i. B. Feselen, M.
667 — Ernst von Bayern in - s. d.
— Frueauf R. in - s. d. — Huber,
W. in - s. d.
Pelplin, Kloster: Wandmalerei 416
Peringsdörfer Altar s. Nürnberg,
Germanisches Museum
Petersburg, Bruyn, B., Bildnis 475
er Psalter s. Brüssel — Ere-
mitage: Cranach, L., Venus mit
Amor 670.
Pfalz 276 — Frankental in der - s.
d. — Schule des Hausbuchmeisters,
Tafelbild 544
Philadelphia, Sammlung Johnson:
Bruyn, B., Bildnis 475 — Meister
von Cappenberg, Passion 460 —
Wynrich, Madonna 378 Abb. 459
Pirna, Stadtkirche: Antependium 144/
488
Pisa, Antonio da - 315
Polen, Pollack, J. aus - s. d.
Pommern 226/356/414/63/88— Bild-
wirkerei 479 — Herzöge von -678/
96 — -scher Kunstschrank, Berlin
696 Abb. III, 216
Pompe janische Wandmalereien 183/5
Prag 28/56 7/8/64/123/4/36/48/51/2/
5/60/71/7/9/81/9/90/1/5/207/14/20/
30 / 2/5/6/9/46/51 /64/7/68/71 /2/3/5/
6 / 8/9/80/2/3/7/90/3/9/308/9/1 1 /34/
41/60/416/32/3 — Altartafel 180/1
— Bildhauerschule 413 — Brevie-
rum - ense 128/78 — Einfluß 193/
7/214/8/83/6/309/29 — Fresken
155 — -er Glasmalerei 281/3 —
Joh. von Aachen in -s.d.— Jung-
herren von - 189 — Karlstein. bei
— s. d, ische Kunst 154/95/200/
5/7/8/15 /6/21 /46/64/71/81 /3/4/6/
90 — er Malergeselle, Skizzenbuch
i 6/7 Abb. 83 a— c — Malerzeche,
-gilde 26/100/24/56/77/432— Nie-
derländer in - 689 — Rudolph II.
in - s. d. — Saz Johann 58 —
Teinkirche 274 — Theoderich von
— s. d. — Wenzel König s d. —
-er Werkstätten 267 — Wurmser
in - 155 ischer Schulkreis 235
— -isch-böhmischer Stil 219 ^-
Dom: Vera Ikon 180 — Bibliothek:
Olmützer Missale: 149/53/5/78/81
Abb. 166/9/74 — H. Katharina 153
Abb. 1 74 — Verkündigung 1 24/8/49
Abb. 166 — Schatz : Madonna 140(
1 /2 Abb. XI 1 1 — Mosaik 416 — Em-
mauskloster : Fresken 157/8/9/60/2/
73/82/94/258/81/2 Abb. XVI / 163/
75a/84 — Hradschin: Kloster St.
Georg: Äbtissin Kunigunde 159 —
Landesmuseum: Cod. Augustinus
super Joh. 126/49 Abb. XV, 1/141
— Cod. Bernhard von Clairvaux 1 26
Abb. 140 — Johann von Drazie, Mis-
sale 160 Abb. 181 — über viaticus
des Joh. von Neumarkt s. d. — Ma-
riale Arnesti: Verkündigung 130/1/
49/55/7/74/7/8/270 Abb. XI — Ora-
tionaleArnesti:XIII,A.12 150/1/2/
78/82/8 Abb.XV, 4 ; XIII, C. 12.128
Abb. 143 — Rudolfinum: Auferste-
hung 1 08/34/5 Abb. XII — Baidung,
H., Enthauptung Katharinas 627
— Bartholomäus, Plast. 87/97/303
Abb. 1 OOf — Christus in Gethsemane
133/79/219/71 Abb. 147 — Destna,
Altartafel 180 — Drei Heilige 135/
6 Abb. 151 — Dubeceker Altar 136
Abb. 151b — Hohenfurther Gna-
denbild kop. 139/79 Abb. 155 —
St. Peter und Paul am Wyschehrad
Madonna 145 Abb. 161 — Stift
Strahow : Dürer, Rosenkranzfest
28/593 Abb. 1 — Universitäts-Bi-
bliothek: Missale Komarum 215
Abb. 253 — Passionale der Kuni-
gunde 159/60 Abb. 180
Preetz, Kirche: Tafelbild 422
Preußen 356 — Herzöge von - 488/678
Ost - 414/88 — West - 414/88
Protiwin , Schloßkapelle: Madonna
mit Kind 125/76/8/80/271 Abb.139
Provence 166
Pustertal, Bruneck i. - s. d. — Mitter-
Olang im - s. d. — S. Korbinian
im - s. d.
Ramelsloh, Glasmalerei 461
Ramersdorf bei Bonn, Kirche : Wand-
malerei 370
Ratzeburg, Kreuzigungsrelief 424 —
Notke von - s. d.
Raudnitz 151 — Probsteikirche: Altar
136/62/81/207 Abb. 183 Meister
von - s. d.
Ravensburg, Eriskirch 315 — Pfarr-
kirche: Chorfenster 329
Regensburg 177/82/92/4/5/7/202/76/
9/315/24/32/660 — Altdorfer, A.
in - s. d. — Architektur 661 —
Frueauf, R. in - s. d. — Furt-
meyr in - s. d. — Johann III. in -
s. d. — Ostendorfer, M. in - s. d.
— -er bibl. paup. 215/6 Abb. 256
— Dom: Glasfenster 186/7/91/2/4/
5/6/7/201/2/67/310/29 Abb. 209a/
14/5/8/9/20 — Nordturm 189 —
Histor. Verein : Feselen, M., Him-
melfahrt der Maria Magdalena 667
— Ostendorfer, M., Hochaltar 665
— Minoritenkirche : Auferstehung
Christi 192/3/284 Abb. 211 —
Rathaus: Teppiche 211/2/3 Abb.
250/2 — Wallfahrtskirche „zur
schönen Maria" 664
Reichenau 310/5
Rein, Kloster, Meisterbuch 85/6
Reutlingen, Wandgemälde 307
Reval 463 — Heiliggeistkirche : Notke
Hochaltar 465
Rhein 212/357/8/9/61/3/80/409/30 —
-ische Glasgemälde 181 — -ische
Kunst 277/8/95/339/537 — Kunst-
kreis 179/94/235/8/9 — -isch-schwä-
bische Meister 525/49 Abb. III,
40/1 — Textilmalerei 528/32/76 —
Mittel- 55/6/87/1 1 8/79/91 /4/5/281 /
308 / 41 / 3 / 7 / 50 / 432 / 523/32—45/
617—31 — Altäre 350 — Backoffen
vom - s. d. — Kunst 27/42/56/281/
308/43/50/2 — -französische 242 —
Malerschule 27/118/79/304/55 -
Meister des Hausbuchs am - s. d. —
Rundscheiben 543— Nieder -191 /325
Rheinau
ORTSREGISTER
Straßburg 717
/ 55 / 9 / 65/84i5/432/4/50/54/5/o;60/
79/81 /6/7/529/32;44/50;b0 — Kunst
452/5/6/9- Malerschule 367/88/401
/5/66/523 — Ober -78/9/86/7/1 17/8/
87 / 8 /9/91 /5 /6 /7/9/200 /l /2/4/7/1 4/
21 /8/39 i 40 / 5 / 64/ 6/7/ 76/ 9/87/ 98/
303/5/8/9—10/20/41/73/85/507/17/
26/7/8/30/2—45 / 51 /öl 7— 31 / 2/60/
85— Baidung, H. am -s.d.; -Wap-
penscheiben 628 — Dürer am - 584
— Grünewald am - s. d. — Einfluß
197/214/71/84/302/6/9— Kunstl91
/4/6/200/21/67/302/1 5/530— - ale-
mannisch 303 — Malerschule 78/
9/8. /l 18/31 5/537/608/31/2
Rheinau, Kalvarienberg, siehe Schaff-
hausen
Rheinberg a. Niederrh. 456/9
Rheinfelden (Feste), Zins-, Nutz- u.
Urbarbuch: 218 Abb. 265/6
Rheingau 355/617 — Meister des
Hausbuchs im - s. d.
Rheinhessen 350 — Schule d. Haus-
buchmeisters: Tafelbild 544
Rheinlande 37/65/86/123/4/47/91/
215/339/480/617 — - ische Glas-
malerei 181/487 — -länder 124
Rheinstein, Schloß, Bruyn, B., Glas-
malerei 475 — Glasmalerei 384/8
Richterich-Altar, Meister d.h. Sippe:
Brüssel-Valkenburg 447/8
Rieden, Altarflügel s. Stuttgart, Gal.
Riedlingen, Heiligkreuztal bei - s. d.
Riffian, Friedhofkapelle: Fresken 237
/48/50/71 Abb. 300/2
Rineggsche Kurie 325
Rochlitz, Hochzeitsteppich 479
Rom 58/308 — Codex Rossano : Chri-
stus am Ölberg 47 Abb. 44 — Heintz,
J. in - s. d. — Manieristen in - 482
- Niederländische Künstlerkolonie
694/95 — -ische keliefs 131 —
Rottenhammer, J. in - s. d. —
Scorel, Jan in - s. d. — Galerie
Corsini: Hans zu Schwaz, männl.
Bildnis 650 — National-Oalerie:
Holbein, Heinrich VIII. 92/3/655
Abb. 94 — Pal. Barberini: Dürer,
Christus unter den Schriftgelehrten
89/93 Abb. 97 — S. Peter: 64 —
Vatikan: Perugino, Schlüsselver-
leihung 244 — Raffael, Sixtina 12
Römhild, Hohenzollerngrabmäler 609
Rosental 179
Rosenweiler i. E. 315
Rostock, Bildwirkerei 479 — Doberan
bei - s. d. — Holzschnitzerei 424
- Marienkirche : Hochaltar 420 —
S. Nicolaikirche: Wandmalerei 420
Röthenbach bei Nürnberg 272
Rothenburg o.T., Dominikanerkirche :
556 — Herlin, Fr., aus - s. d. ;
- Altar 547 — Schwarz, Martin,
von - s. d. — S. Jakob, Blutskap-
pelle: Glasgemälde 284/303/34
Abb. 351/2 — Herlin, Ecce homo
549/77; - Maria mit d. Kind 547;
- Vera Ikon 549 — Riemenschnei-
der, h. Blutsaltar 578
Rottenburg, S. Martin: Rebmann-
Schüchlin, Altar 549
Rotterdam, siehe Erasmus
Rottweil, Witz, Hans aus - s. d. —
Witz, Konrad aus - s. d. — Lorenz-
kapelle: Multscher, SS. Barbara u.
Magdalena 577
Ronen, St. Ouen : Ansicht 31 2 Abb. 383
Rudolstadt, Schaala bei - s. d.
Rulle, Graduale 358 Abb. 438
Runkelstein, Schloß: Fresken 197/32/
3/7/44/52/4/70/1 Abb. 279/306/7 —
Neidhartsaal 254
Saaz 155
Sachsen 179/461—3/71/8/88 —Bild-
wirkerei 479/678 — Cranachsche
Bilder 675 — - isches Erzgebirge
s. d. — Friedrich der Weise von -
s. d. — Kurfürsten von - 668/85/
8 — -ische Malerei 677/86 —
- Spiegel 460 - Nieder- 359/405 bis
10/30/7/61/9/487/8 — Tafelmalerei
409
Salzach 660
Salzburg 28/151/90/2/209/16/65/71/
6 /8/9/9U/8/ 302/1 1/61/531/661 —
Alt -er Schule 525/6 — Bayerisch-
salzburgische Schule 205 ; - Tafel-
malerei 191 er Bibel 188/201/
3/4/11/5/7/9/20/1/2/3/5/7 Abb. XV,
5/6/XIX, 4/5/236/54/60/70 — Frue-
auf, R. von - s. d. — Konrad Laib
von - s. d. — -er Malerei 568/71
— Malerschule 205 — -er Tafel-
malerei 191/226/65 — - Tirol 279
— Wild, Glasmalerei 551 - Fran-
ziskanerkirche: Pacher, Hochaltar
573 — Museum: Breu, J., Scheiben
649 — Halleiner Flügelaltar 526 —
St. Peter, Stift: Armenbibeln 201/
3/4/11/5/7/9/20/8 Abb. 236/54/60
— Hieronymus 163 Abb. 186 —
Studienbibliothek: Missale Koma-
rum 215 Abb. 253 — Nicolaus de
Lyra, Psalterium 178 — Stifts-
Bibliothek.' Archidiaconum super
decretalium 228
Salzwedel 463/71
San Gimignano, Kollegiatkirche : Bar-
naba da Siena, Abendmahl 183 Abb.
208
Sanssouci, Bildergalerie 668 — Cra-
nach, L., Passionsbild 674
Sarntheim, Cyprianskapelle : Fresken
199/244/70 Abb. 224/94/5
Savoyen 499/501/6 — Ludwig, Her-
zog von - s. d.
Schaala, Meister des Neusitzer Altars
462
SchaHhausen 309 — Glasmalerei 691
— Haus zum Ritter, Wandmalerei
von Stimmer, T. 658/91 — Lang,
H. in - s. d. — Lindtmeyer, F. d.
A. u. J. in - s. d. — Stimmer, T.
in -s.d. — Altertumsammlung :
Kalvarienberg aus Rheinau 526
Scharenstetten, Altar 529
Schlägl (Österr.), Flügelaltar 457/88
SchleiBheim, Galerie ; Beham, B., Por-
träts d. bayer. Herzogshauses 616
— Breu, J. d. J., Eroberung von
Rhodos 650 — Fischer, zwölf Apo-
stel 102 Abb. 107 — Hans v. Kulm-
bach, Marienleben 611 — Mäleß-
kircher, G., Kreuzigung 568 —
Meister der h. Sippe, Anbetung des
Kindes 449 — Mielich, H., Al-
brecht IV. 667 — Multscher,
Schmerzensmann 522 — Ostendor-
fer, M., Albrecht V. von Bayern
665 — Pollack, J., Altar 568 —
Schäufelein, Ab; Hummel 613 —
Schöpfer, H., Bildnisse 667 —
Traut, H., Schutzmantelbild 567 —
Wertinger, H., Bildnisse 666
Schlesien 189/355/61/432
Schleswig, Dom : Kreuzgang, Wand-
malerei 358 — -Holstein, Plastik
424/71
Schlettstadt 315 — Hans Tiefenthal
aus - s. d. — Kirche: 311 —
S. Georg: Glasgemälde Katharinen-
legende 196/339/533 Abb. 422
Schneeberg 565/81
Schönna (Tirol), St. Georgen: Fres-
ken 246/81
Schöppingen, Pfarrkirche: Altar 457
Abb. 557 — Verkündigung 118
Abb. 133
Schotten i. H., Altar 348/52/406/1 1/27
Schwabach, Wolgemut 564 — Pfarr-
kirche: Wolgemut, Altar 566/607
Schwaben 177/91/271/2/3/4/6/7/9/83/
305/9 SS /l 1 /2/5/24/330/6/41 /3/7/50
/l /2/498/521 /9/31 /41 /6— 62/78/640
—50 — -ische Alb 499/552 —
Altarplastik 548/69 Abb. III, 86 —
Baumeister 310 — Bildniskunst
549/62 — Bingen in - s. d. —
-ische Bund 309 — Glasmalerei
550—' /78 — Herlin in - s. d. —
Holzplastik 555 — Holzschnitt
581 — Kabinettscheiben 551 —
Kunst 103/9/271/83/4/6/307/35/6/
8/9/41/4 — -alemann. 311/3 —
- oberrhein. 278 — Malerschule
315/6/29/30/2/4 — -ische Meister
87/97/10S/9/43/303 Abb. 100 m/n/
114 — Meister des Hausbuchs in -
s. d. — Münster in - s. d. — Schüch
lin in - s. d. — Stadtansichten
548 — Tafelmalerei 341/52 — Wap-
penscheiben 541/51 — Stecher WB.
mit dem Schlangenstab 549 — Weil
in - s. d. — Hans Wild in - s. d.
— Nord- 32U/578/642 — Wand-
malerei 528 — Ober- 303/29/30/9
/493/503 — - Eigenart 517/8 —
— Malerei 504/22/30/44/50/4/640/51
— - Schule 556/62/632/51 — ober-
rhein.-schwäbische Landschaft 526/
32/5/545 — - Meister 525/49 Abb.
III, 40/1 Schnitzaltäre 618 —
-isch-rhein. Miniatur 527 — Süd-
526/33/41/60/631
Schwäbisch-Gmünd, Schreierkapelle :
Glasmalerei 607
Schwartau, Kreuzigungsrelief 424
Schwarzburg, Allendorf bei - s. d. —
Oberrothenbach bei - s. d. — Schloß :
Lendenstreich, Altar 462
Schwaz, Hans Maler zu - s. d.
Schweden 463/4
Schweiz 189/94/203/309/10/1/2/36/9/
42/51/2/498/685/97 — Bildnis-
malerei 638/90 — Bildwirkerei 632
/9 er 661/5 — Kabinettscheiben
638 — Kunst 191/200/328 er
Malerei 562/631—9/97 — Meister
m. d. Nelke in der - s. d. — Ober-
rhein.-schweizerische Kunst 200 —
-er Wappenscheibe 535/628/32/8/
59/80/92 — Nord- 309/534; -Glas-
malerei 534
Schwerin, Archiv: Reimchronik 412
— Museum • Holzplastik bemalt 424
— Neustadter Altar 419 Abb. 528
— Rode, Triptychon 464 — Temp-
ziner Altar s. d.
Seehausen 463
Seifersdorf 462
Seitenstetten 177 — Stift: Altdorfer.
Johannes 11, Abb. 9; - Petrus 11
Abb. 8
Seligenstadt, Altar: 87/97/303/4 Abb.
lOOb/375
Siefertsheim, -er Altar 281
Siena 123/45 — Altdorfer, A., S.
Quirin 664 — Galerie 443 — Bar-
naba da •; Duccio; Lorenzetti s. d.
Sigmaringen, Textilkunst 528 — Ga-
lerie: Allegorien 380 — Meister
des h. Bartholom.: Anbetung der
Könige 446 — Stocker-Schaffner,
Altarflügel 550/640 — Tafelbild
380 — Zeitblom-Altäre von Bingen
und Ennetach 552
Slawietin, Kirche: Wandgemälde 156
/8/9 Abb. 179
Södermanland, Sorunda in - s. d.
Sodus, Tafel 180
Soest 28/362/91/8/401/5/30/87 —
Aldegrever in - s. d. — Altar 401
— Chronik 486 — Kalvarienberge
408 — Malerschule 392/401/8/17/
57 — Meister Konrad in - s. d. —
Schräa 460 / 86 — Tafelbild 391 /
408 — Burghof-Museum: Flügel,
Petruslegende 404 — Maria zur
Höhe : Meister von Liesborn, Schule,
Kreuzigung 458 Abb. 561 — Mi-
noritenkirche: Wandmalerei 357 —
Nicolai-Kapelle: Schule Konrad, S.
Nicolaus 400 Abb. 497 — St.
Patroclus: Kaselstickerei 455 —
Konrad, Kruzifixus 391/2 Abb. 486
— Paulikirche: Kreuzigung 401
Abb. 502 — Predella 404 — Petri-
kirche : Wandmalerei 357 — Stadt-
archiv: Nequamsbuch 358 Abb.
439 — Walpurgiskloster : Blanken-
berch-Altar 404 Abb. 503 —
Konrad, Flügelbilder 400 Abb. 495 ;
— Tafelbild 400 — Meister von Lies-
born, Schule, Flügelaltar Münster
458 — Wiesenkirche : Altar, Berlin
457 — Antependium 359/66 Abb.
442 — Flügelaltar 401 Abb. 504
— Glasmalerei 358/407 — Predella
391 — St. Anna-Altar 458
Solothurn, Holbein, H. d. J., Ma-
donna 528/34/654 Abb. III, 169 —
Urs Graf aus - s. d. — Museum:
Maria mit den Erdbeeren 351 Abb.
437
Sonnenberg, Kloster, Kreuzigung 570
Sorunda, Rode, Altar 464
Spanien 531/685 — Fugger und Wel-
ser in - s. d.
Speier, Meister des Hausbuchs, Kal-
varienberg s. Freiburg, Museum
— Schule des Hausbuchmeisters,
Tafelbild 544 — Spiegel mensch-
licher Behältnis 543 — Traut, Hanns
von - s. d. — Hauskapelle, bischöf-
liche: Meister des Marienlebens,
Auferstehung 441 ; - Enthauptung
Joh. Bapt. 441
St. Blasien, lateinische Bibel : Minia-
turen 305 Abb. XXIII, 4—6 —
Urs Graf, Buchdeckel 635 — Wid-
mann, Dr., Obervogt - s. d.
St. Florian, 192 — Altdorfer, A.,
Hochaltar 665 — Fenster mit Al-
brecht IL, 194/200/1/26 Abb. 229
— Passionsbild 526
St. Gallen 310/5 — Bergarten, U.
von, Standscheibe von - 632 Abb.
III, 147 — Glasmalerei, Dichtung
Ratperts 314 t— Hör, A. in - s. d.
— Meister von Meßkirch 631
St. Georgen, Bilderhandschrift 188
Abb. 210
St. Goar, Schule des Hausbuchmei-
sters, Tafelbild 544
St. Helena bei Deutschnhofen s. d.
St. Johann im Dorfe bei Bozen s. d.
St. Koloman, Kirche: Wertinger, H.,
Bildnisse 667
St. Korbinian, Pacher, Legende des
S. Korbinian 573
S. Maria Calanca, Strigel Y. Altar
in Basel s. d.
St. Wolfgang, Pfarrkirche: Pacher,
Altar 109/569 Abb. 117, III, 81
Stams, Altar 241/70 Abb. 288 —
P. Wolfgang Lebesorg von - 270
Stargard, Pelplin, Pr. - s. d.
Staufberg, Kirche, Glasgemälde 339
Staufen, Zell bei - s. d.
Steiermark 144/51/89/90/9/208/67 —
Graz in - s. d.
Stein a. Rh., Rathaus: Egeri, C. von,
Wappenscheiben 639
Stendal 405/63 — Dom: Glasmalerei
410 — Marienkirche: Wandmale-
rei 410
Sterzing, Rathaus: Multscher, Altar
108/9/43/516/9/21/2/5/46/7/69/71/7
Abb. 1, 116/111, 36
Stockholm, Ratke in - s.d. — Refinger,
L., Schlachtenbilder 667 — S. Ni-
colai: Rode, Hochaltar 464
Stralsund: Plastik 424 — Rathaus:
Seidenstickereien 41 7 — S.Nicolai:
Junge, Altarschrein 414 — Riemer
Altar 463 — Wandmalerei 358
Straßburg 124/91/5/201/309/12/5/
73/531/628/32/89 — Amman, J. in
— s. d. — -er Artikelbücher 100 —
Baidung, H. in - s. d. — Bild-
teppiche 533 er Codex 227 —
Dürer in - 533/84 — Flach, M. in
— 8. d. — Glasmalerwerkstatt 533
Grüninger in - s. d. — Jobin in
— s. d. — Knobloch, Drucker in -
s. d. — Meister E. S. in - s. d. —
Missale speciale 97/8 Abb. 181 —
Nicolaus Lerch in -s.d. — Stimmer,
T. in - s. d. — Urs Graf in - s.
d. — Walburg bei - s. d. — Wechtlin,
H. in - s. d. — Frauenhaus: Lerch,
Büsten 532 — Gemälde-Galerie:
Faber, C. von Kreuznach, Bildnisse
679 — Witz, S. Katharina und
Magdalena 486/510/3 Abb. III, 23
— Münster, Ansicht 313/4/20/9
Abb. 385 — Glasfenster 314/8/9
Abb. 394/6 — Kath. Kapelle: Glas-
gemälde 182/94/318/40 — Lauren-
tius-Kapelle : Glasgemälde 340 Abb.
424 — Stimmer, T. , Uhr 692 — Mu-
seum : Glasgemälde 31 9/20 Abb.398
— S. Magdalena :Wfld, Glasmalerei
533/51 — S. Thffnlas: Innenansicht
718 Straßburg
ORTSREGISTER
Wismar
313 Abb. 391 — S. Wilhelm : Glas-
gemälde 340 Abb. 423
Straßburg, Schloß (Kärnten), Wand-
teppich 212 Abb. 248
Straubing, Jakobskirche, Chorkapelle,
Glasgemälde 267/315/29/30/1 Abb.
409
Streichen, Einöde, s. Grassau
5tudernheim, Schule des Hausbuch-
meisters, Tafelbild 544
Stuppach, Kirche: Grünewald, Ma-
donna 621 Abb. III, 135
Stuttgart, Niederländer in - 689 —
Altertum-Sammlung : Alpirsbacher
Rundscheiben 541 /2 — Kartenspiel
527 Abb. III, 40 — Ratgeb, J.,
Herrenberger Altar 642 — Schaff-
ner, AI., Epitaph der Familie Anwyl
642; - Neutest. Bilderzyklus 642
— Syrlin, J. d. J., Zeichnung
zum Ulmer Hochaltar 576 Abb.
III, 88 — Zeitblom, Hausener Al-
tar 552 — Gemälde-Galerie: 552
— Bebenhauser Thron Salomos
270/341 — Katalog 351 — Cra-
nach, L., Judith 676 — Herlin,
Fr., 2 Tafelbilder 547 — Meister
von Meßkirch, S. Benedikt 631 —
Mühlhauser Altarwerk 162/341
Abb. 184 — Multscher, Altar-
flügel 522 Abb. III, 37; -Heilige
522 — Schäufelein, Anbetung des
Lammes 612 — Stocker, Jüngstes
Gericht 550 — Strigel, B., Aulen-
dorfer Altar 561 ; - Propheten 561
— Zeitblom, Eschacher Altar 554 ;
-Herberger Altar 554; -Kilchber-
ger Altar 552/6 Abb. XXXV;
— Tafelbild 556 — Landesbibliothek :
Weingartner Itala324 — Museum:
Stöckenburger Fenster 334
5ünninghausen, Kirche: Meister von
• Liesborn, Schule, Kreuzigung 458
Tannenberg, Schlacht bei - 414
Tegernsee 192
Teistungenburg, Raphon, Flügelaltar
462
Tempzin, Altar 414/7/27/86 Abb. 523
Tengling, S. Koloman bei - s. d.
Tepl bei Karlsbad, Melker Miniatu-
risten 224
Terlan, Tirol 233/7/42/69/70 —
Chronik von - 270 — Storzinger,
Krönung der Maria 240/1 Abb.
287; -Verlobung der Maria 240/
1/2/5/70 Abb. 286 — Pfarrkirche:
Geburt Christi 266
Tettnang, Graf Johann II.v.Montf ort
zu - s. d.
Thann, Glasfenster 337/9 Abb. 420
Thonon, Schloß, Besitzer Engel Groß:
Baseler Wirkteppich 534 Abb. 1 1 1, 47
Thom, Marienkirche: Glas-Gemälde
416/7
Thüringen 292/315/55/405/9/10/32/
61—3/71/88 — Kalendarium 8
Abb. 7 — Malerschule 468
Thurnau, Glasmalerei 199/226 Abb.
227
Tiefenbronn, Moser, Magdalenenaltar
330/496/7/500/3—4/1 2/3/7/49 Abb.
III, 6/10/4 — Schüchlin, Hochaltar
549/50/77 Abb. 111, 64
Tiers, St. Katharina : Fresken 235/6/
7/8/9/42/4/5/6/8/50/70 Abb. 281/2/
3/4/5
Tirol 28/138/44'51/88/9/90/7/8/
229 SS / 65 / 9 /71 /2/6/9/80/31 0/1 /61 /
498/661 — Altäre 241 — Glas-
malerei in - 267 — Kunst 229 ss/
46/52/72/3/81 — Malerei 528/70;l ;
-Schule 28/78/80/1 1 8 — - er Meister
83/4/118 Abb. 75 — Reichlich, M.,
aus - s. d. — Salzburg - 279 —
Schloß - 271 er ^chule 568/72/
665 — Süd- 197/204/7/33/5/63/5 —
Tafelmalerei 264/5/6
Toggenburg-Bibel, Berlin 526
Torgau, Cranach L., Sippenaltar in
Frankfurt 670 — Schloß : Cranach,
L., Wandmalerei 678
Toskana 128/309
Tournai, Miniaturen usw. 414
Traunkirchen, Huber, W., Federzeich-
nung 665
Treviso 235
Tribsees i. P., Altarschrein 414/24
Trient, Adlerturm: Fresken 232/54/
7/8/9/60/3/9 Abb. 280/310/1/2/5/8
Troppau, Johann von s. d.
Tschechen 124/35 — ische Inschriften
(Wenzelbibel) 166
Tübingen 315 — Lawelin von -s.d. —
Stiftskirche :Wild, Mittelfenster 551
Turin, Stundenbuch des Herzogs v.
Berry s. d.
Überlingen, Heinrich Grussit von -
270 — Wandmalerei 342
Ulm 308/10/1/2/5/433/531/640/2 —
Blaubeuren bei -s.d. — Briefmaler
541 — Holl, Leonhard in - s. d. —
Holzschnitt 532/6/41 — -er Meister
315/38 — Meister des Hausbuch-
Stils 541 — Memmingen südl. von
-s.d. — Möbelkunst 690 — Mult-
scher in -s. d. — Schäler, Familie
in -s.d. — Schaffner, M. in - s.
d. — Schongauer, Ludwig in - s.
d. — Schüchlin in - s. d. — -er
Schule 334/5 — Stocker in - s. d.
— Syrlin in - s.d. — Wengenkloster
556 — Wild, Hans in - s. d. —
Zainer, Günther in -s.d. — Zainer,
Joh. in - s. d. — Zeitblom, B. in
— s. d. — Deutschordenskirche:
Schaffner, M., Neutest. Bilderzyklus
642 — Münster 275/308/13/4/528/
50 Abb. 381 — Chorfenster 304/
34/5/6/7 Abb. 41 3/4/5 — Multscher,
Karg-Altar 517 — Schaffner, M.,
Bildnis eines Mannes 642 ; - Hoch-
altar 641 — sog. Schongaueraltär-
chen 540 — Syrlin, Chorgestühl
576 ; - Zeichnung zum Hochaltar
576 Abb. III, 88 — Wild, Kramer-
fenster 551; - Ratsfenster 550/1
Abb. III, 65 — Besserer-Kapelle :
286/315 — Glasfenster 286/307/15
/30/2/3 Abb. 410/1/2 — Schaffner,
M., Itel Besserer 641 Abb. III, 155
— Neidhardt-Kapelle : Stocker, Epi-
taphien 550
Urach, Meister des Hausbuchs, Stil
des - 541 — Sammlung Schloß
Lichtenstein s. d. — Stiftskirche:
Wild, Bubenhofenfenster 551
Ustar, Kirche: Glasmalerei 461
Utrecht, Erzbischöfliches Museum:
Altar 107/43/380 Abb. 112/465 —
Meister der h. Sippe : Qregorsmesse
447 — Scorel, Jan in - s. d.
Valkenburg, Jesuitenkollegium : Mei-
ster d.h. Sippe, Richterich-Altar447
Velen, Meister der h. Sippe, Anbe-
tung der Könige 449
Venedig 79/86/234/41/63/449/648 —
ßurgkmair, H. in - s. d. — Dürer
in - 86/585/93/4/644;- Rosenkranz-
fest in Prag s. d. — Fondaco dei
tedeschi 593 — Frueauf , R., Geburt
des Kindes 568 — Jacopo da Bar-
bari aus - s. d. — Kunst 123/60
/241 — Madonnen 593/645 — Rot-
tenhammer, J. in - s. d. — Seiden-
stickerei 441/5 — -zianer 595/644
5/7 ^ Venezianische Kunstwerke
160; - Mosaizisten 123; - Stich
. 100 Abb. 109
Vercelli, S. Eusebio, Pergamentsro-
tulus 85
Verdun, Nicolaus von s. d.
Verona 235/48/61 — Malerschule 401
— Pisanello aus - s. d. — - eser
Malerei 526 — St. Anastasia : Fres-
ken 241/70
Viktring, Glasfensterschmuck 186
Abb. 207a
Villeneuves-les-Avignon, Pietä 514
Vorarlberg 28/229/69 — Feldkirch
in - s. d.
■Walburg, Kirche: Glasmalerei 533
Waldeck, Niederwildungen in - s. d.
Walhorn, Udemann von Erkelenz von
— s.d.
Warburg Eisenhoit von - s. d. Wor-
meln bei - s. d.
Warendorf , Pfarrkirche : Kreuzi-
gungsaltar 400/8/9/19/21 Abb. 498
Wartburg, Cranach, L., Luther c.
par. 675 ; - Madonna 674
Wasserburg a. Inn, S. Barbara und
S. Katharina aus - 568
Weikersheim i. E., Hans Baidung von
-s.d.
Weil der Stadt, Moser, Lucas aus -
s. d.
Weildorf, Altar 191/207 Abb. 243
Weimar, 27 — Bildteppiche 678 —
Cranach, L. d. Ä. in - s. d. —
Cranach, L. d. J. in - s. d. — Dürer,
Hans und Ursula Tucher 589 —
Museum : Einhornlegende, Tafelbild
409/10 — Schnitzaltar 462 — Stadt-
kirche: Cranach, L., Kreuzigung
669 Abb. III, 196
Weingarten 324 — Itala cod. 324 —
Kloster: Holbein, H. d. Ä., Altar
in Augsburg s. d.
Weiten, Pfarrkirche: Chorfenster 194
/6/201 Abb. 230
Welsberg, Bildstöckel : Pacher, Wand-
gemälde 574
Wel talfingen i. Schw., Wandmalerei
342
Werben a. E., Altarschrein 424 —
Glasmalerei 410
Wernigerode , Museum : Stickereien
359
Wesel 456 — Bruyn, B. von - s. d. —
Wirkerkolonie 479 — Wynrich, H.,
von -s.d. — Klosterkirche : Borten
390 — Rathaus: Dünwege, Eides-
leistung 460 Abb. 564
Westerwald, Ehrenstein im - s. d.
Westfalen- 28/287/92/6/315/55/80/91/
8 / 405 / 10 / 3 / 8 / 9/30/7/56-60/4/7/
8/77 — 9/80/6/7/8 — -er Maler:
Passionsbild 87/162 Abb. 84 —
- Verkündigung 118 Abb. 133 —
Malerschule 118/400/1/4/5/9/14/8/
21/56/7/66/8 — Stickerei 434 —
Tafelmalerei 406/9
Westenhausen, Kloster : Schaffner, M.,
Marienleben in München 641 Abb.
III, 156
Wewer, Ehemal. v. Brenken-Samm-
lung 379
Whitehall, Holbein, H. d. ]., Wand-
malerei 658
Wien 124/77/90/2/209/23/308 —
Frueauf, R. in - s. d. — Lerch,
Nicolaus in - s. d. — Niederländer
in - 689 — Ober-St.-Veit bei - s. d.
- Spranger, B. in -s.d. — Strigel,
B. in - s. d. — Albertina 27 —
Baidung, H., Eitelkeit 630; - Wap-
penscheiben 628 — Dürer, Aqua-
relle 597/604 Abb. III, 113; - alter
Mann (1526) 604 ;- Bacchanal 585 ;
- Ecce homo-Studie 89/90 Abb. 88 ;
- Engelszeichnung 93 Abb. 96 a;
- Felswand 584 ; - Hafen von Ant-
werpen (1520) 601 Abb. III, 119;
- Kampf von Seeungeheuern 585;
- Kopf Zeichnung 593 Abb. 96 a;
- Madonna mit Kind (1512) 95/597
Abb. 98; -Maximilian (1518) 601
Abb. III, 118; - Raub der Europa
585 ; - Ritter 59 Abb. 55 ; - Studie
78 Abb. VIII, 3; - Triumphzug
Maximilians 601 ; - Zeichnungen
zu Orabrelief s ( 1 51 0) 609 ; - Schule,
grüne Passion 607 — Schongauers
Schule, Verkündigung 43/4/111
Abb. 36 — Urs Graf, vier Hexen
635 — Belvedere: Heintz, J., Ru-
dolf II. 697 — Kreuzigung 278 —
Strigel, B., Porträts 562 — Bibl.
Liechtenstein: Concord. caritatis
205/10/1/4/21/7 Abb. 244/76 —
Galerie Harrach : Pencz, G., Cari-
tas Romana 616 — Galerie Liech-
tenstein ■ Passionsgruppe 529 —
Gemälde-Galerie : Altdorfer, A. Ge-
burt Christi 664 — Amberger,
Chr. Baumgarten 650; - Bildnisse
650; - Ludwig von Bayern 650;
- männliches und weibliches Bild-
nis 650 Abb. III, 165/6 — Baidung,
männliches Bildnis 627 Abb. III,
142 — Beck, L., S. Georg 650 —
Breu, J. d. Ä., Madonna 649 —
Burgkmair, H., Selbstbildnis 648
— Cranach, L., Jagdbilder 672;
— Judith 676; - Sündenfall 672
Abb. III, 186 — Dürer, Aller-
heiligenbild 594/5/624/80 Abb.
XXXXI; - Junger Mann 594 —
Fröschel, Madonna mit Kind 95
Abb. 99 — Frueauf, R., Kreuzi-
gung 568 Abb. III, 80 — Hans
v. Kulmbach, Krönung Maria 610
— Hans zu Schwaz,«Karl V. 650;
— Männl. Bildnis 650 — Heintz, J.,
Venus und Adonis 697 — Holbein,
H.d. J., JaneSeymour 655; - Mann
am Schreibtisch 656; - Wedigh 655
— Huber, W., Kreuzaufrichtung
665; - Kreuzesallegorie 663/5 —
Laib, K. , Kalvarienberg 525/6
Abb. III, 39 — Mielich, H., Al-
brecht IV. c. ux. Anna 667 — Pas-
sionstafeln R. F. 568 — Pencz, G.,
junger Mann 616 — Schongauer,
h. Familie 540 — Triptychon 568
— Haus-, Hof- und Staatsarchiv:
Rheinfelder, Zins- usw. Buch 218
Abb. 265/6 — Hof bibl iothek: 226
— Alfonsinische Sterntafeln 178 —
Anbetung der Könige 34 Abb. 27
— Bergerecht für Böhmen 178 —
bibl. paup. 211/4 Abb. 245/6 XIX,
6 — Evangeliar des Joh. von Trop-
pau s. d. — Goldene Bulle 178 —
Hasenburgisches Meßbuch : Laurin
V. Kiattau, Kreuzigung 147/9/74
Abb. XIV — Johannes 87/97/303
Abb. 100a — Meister Martin:
Gebetbuch 224 Abb. 274 — Trojan.
Krieg 225 Abb. 272 — Pauli epi-
stolae 178 — Rationale Durand!
cod. 2765 209/23/4 Abb. 271/5 —
Roman de Rose 326 Abb. 405 —
Simeon v. Niederaltaich, lat. Lehr-
buch 225 Abb. 273 — Wenzelbibel
s. d. — Hofmuseum : Altartafel
180 — Katalog der codd. 155 —
Musterbuch 86 Abb. 68 — Wille-
halm cod. 165/79 — Wolfram 179
^- Kupferstichkabinett : Manuel,
N., Zeichnungen 636 — Maria-
stiegen, Fenster Rudolf IV. 201 —
Staatsgal. : Hans Mal^ zu Schwaz,
Ferdinand I. 650 Abb. III, 164 —
S. Stephan: Glasfensfer 186/91/4/
9/200/67 Abb. 205a/6a/25/6/8/34
— Sammlung Figdur : Glasmalerei
450 — Sammlung Przibam : Maria
und Elisabeth 175/6 Abb. 202
Wiener-Neustadt, Kaiserburg 580
Wienhausen, Glasmalerei 461 —
Kloster: 12/488 Abb. 12 — Tep-
pich 359 — Wandmalerei 357
Wiesbaden, Archiv: Notiz über Born-
hofer Altar 350 — Galerie: Hans
v. Kulmbach, weibl. Bildnis 611
Wildenstein, Schloß, Meister v. Meß-
kirch : Altäre 631
Willebadessen, Gert von Lon, Hoch-
altar, Münster 459
Wilsnack, Wallfahrtskirche zum h.
Blut: Glasmalerei 410
Wilten, Stift, Verkündigung usw. 574
Abb. 75
Wilten, Kloster bei Innsbruck 190 —
Verkündigung 83/4/118 Abb. 75 —
Schloß Tirol im - : Marienleben
265/6/71 Abb. 325
Wimpfen 315
Windisch-Matrei, Obermauern bei -
s. d.
Windsor, Holbein, H. d. J., Dietrich
Born 655; Earl of Surrey 657
Abb. III, 173; - Elisabet Parker
657 Abb. III, 174; - Heinrich VIII.
92/3 Abb. 95 ; - Porträtzeichnungen
658
Winterthur, Wandmalerei 342
Wismar, Architektur 401 — Bild-
wirkerei 479 — Plastik 424 —
St. Jürgen : Altar 420/4 — Krämer-
altar 431 Abb. 532
Wittenberg
ORTSREGISTER
Zwingenberg 719
Wittenberg 463/674/8 — Barbari, J.
da - in - s. d. — Cranach, L.,
Bibelübersetzungen illustriert 675 ;
- Heiligtumsbuch 674 — Schloß-
kirche : Dürer, Altar in Dresden 592
Wittingau 151 — Domanin bei - s. d.
— Meister von - s. d. — SchloB-
archiv : 1 79 — St. Barbara : Kreu-
zigung 180
Wolf egg, Sammlung Fürst Waldburg :
Hausbuch s. Meister des Mult-
scher, Kreuztragung des Kaisers
Heraklius 519 Abb. III, 34
Wörlifz (jetzt Dessau, Schloß), Cra-
nach, L., S. Katharina, Verlobung
in Dessau 674 Abb. III, 189
Wormeln, Kirche: Tafelmalerei 391
Worms, Anton Woensam s. d. —
Peter Glaser, Glasmaler s. d. —
Sammlung von Heyl: Verherrli-
chung der Maria 437 — Woensam,
Sippenaltar 476
Württemberg 307/29/52 — Eberhard,
Herzog s. d. — Urach, Wappen-
scheiben 541
Würzburg 272/5/6/7 — Deutschhaus-
kirche 276 er Malerschule 302
— Marienkapelle 276 Abb. 338 —
Meister Arnold 277 — Michael de
Leone 277 — Plastik 307 — Schön-
born, Kanonikus in - s. d. — Uni-
versitäts- Sammlung: Nürnberger
Teppich mit Kreuzigung 567 —
Tafeln 308
Wyscherad s. Prag, St. Peter und
Paul
Xanten 456 — Borten 390 — Dom :
Glasmalerei 383 — St. Victor : 456
— Glasmalerei 365 — Meister von
Cappenberg, Antoniusaltar 460;
-h. Sippe 460
Tpern 413
Zabern, Bock, H., aus - s. d. —
Obere Pfarrkirche : Passionsszenen
533
Zell bei Staufen, Strigel, J., Altar 560
Zittau, Bibliothek: Vesperale u. Ma-
tutinale 174/9/81/246 Abb. XVII
Zofingen, St. Mauritius: Chorfenster
338
Zürich 632/89 — Amman, Jost, aus -
s. d. — Asper, H., in - s. d. —
Ban, Ul., in - s. d. — Bergarten,
rilrich von, in - s. d. — Bluntschli^
N., in - s. d. — Egeri, C. von, in
- s. d. — Froschauer, Chr., in -
s. d. — Glasmalerei 339/534/5/691
— Leu, H. d. Ä., von - s. d. —
Leu, H. d. J., von - s. d. — Murer
Chr. u. J., in - s. d. — Stimmer,
T., in - s. d. — Urs Graf in - s. d.
— Frauenmünsterabtei : Fenster 314
— Landesmuseum: Asper, H., Wil-
helm Fröhlich 638 Abb. III, 209
— Holbein, H. d. J., Tischplatte
652 — Leu H., Altarflügel 638;
— Christus u. Veronika 638 ; - Schei-
benrisse 638 — Standesscheiben 535
— Südschweizerisches Tafelbild 269
Abb. 332
Zwickau 462 — Kirchen 581 — Ka-
tharinenkirche : Cranach, L., Altar-
bild 674 ; Marienkirche : Wolgemut,
Schule, Altar 564/5/80 Abb. III, 192
Zwingenberg a. N., Burgkapelle 156/
347/52 Abb. 433