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Full text of "Urkunden des aegyptischen Altertums"

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URKUNDEN  DES  AGYPTISCHEN  ALTERTUMS 

BEGRUNDET  VON  GEORG  STEINDORFF 

IN  VERBINDUNG  MIT  SIEGFRIED  SCHOTT  HERAUSGEGEBEN  VON  HERMANN   GRAPOW 

DEUTSCH 


URKUNDEN 
DER18.DYNASTIE 


Ubersetzung  zu  den  Heften  17-22 


Bearbeitet  und  iibersetzt 
von 

WOLFGANG  HELCK 


A K A D E M I E - VE R L A G    •     BERLIN 

19  6  1 


779885 


Lizcnzausgabe  des  J.  C.  Hinrichs  Verlages,  Leipzig 


Erechienen  im  Akademi'-Vnl.i^  <;mi>H,  Berlin  \v  s.  Lcipziger  straCe  3-4 

Lizenz-Nr.  202  •  100/54/61 

Satz,  Druck  and  Bindang:  IV  2  1 1  ■  vi;i;  Werkdruck  Gr&fenhainlchen  •  1406 

Bestellnammei  ^064/8  ■  ES  7  L  •  Preis:  DM52,- 

Printed  in  Germany 


VORWORT 


Nachdem  mir  von  Vert  re  tern  benachbarter  Disziplinen  immer 
wieder  nahegelegt  worden  war,  die  von  mir  in  den  Heften  17—22 
der  Urkunden  der  18.  Dynastie  zusammengestellten  Texte  auch  in 
Obersetzung  vorzulegen,  um  sie  fur  einen  groBeren  Kreis  benutzbar 
zu  machen,  habe  ich  mich  endlich  dazu  iiberreden  lassen,  obwohl 
ich  mir  bewuBt  bin,  daB  diese  Ubersetzung  in  vielen  Fallen  nicht 
mehr  als  ein  Versuch  sein  kann,  den  Sinn  des  agyptischen  Textes 
mit  unseren  Worten  auszudriicken.  DaB  diese  Unsicherheit  nicht 
immer  nur  auf  den  Besonderheiten  der  agyptischen  Grammatik 
beruht,  bin  ich  mir  selbst  nur  zu  gut  bewuBt.  Ich  muB  daher  die 
agyptologischen  Kollegen  um  Nachsicht  bitten.  Gleichzeitig  mochte 
ich  ihnen  fur  Hinweise  auf  Verbesserungen  und  Korrekturen  der 
in  den  Heften  17—22  gegebenen  Texte  danken,  die  ich,  zusammen 
mit  eigenen  Verbesserungen,  in  den  Anmerkungen  beigefiigt  habe. 

Endlich  ist  noch  die  Frage  zu  beantworten,  die  sicher  gestellt 
werden  wird :  Warum  sind  nicht  auch  die  Texte  mit  iibersetzt  wor- 
den, die  Sethe  publiziert,  aber  nicht  auch  ins  Deutsche  iibertragen 
hatte?  Der  Grund  liegt  darin,  daB  ein  Teil  dieser  Urkunden  ver- 
besserungsbediirftig  ist.  Da  ich  aber  bisher  nur  einige  von  ihnen 
kollationieren  konnte,  ist  die  Obersetzung  dieses  Teils  zuriickgestellt 
worden  in  der  Hoffnung,  sie  einmal  zusammen  mit  einer  durch- 
gehenden  Kollationierung  der  ersten  16  Hefte  der  Urkunden  IV 
spater  veroffentlichen  zu  konnen. 


365.     Stele  Thutmosis'  III.  vom  Gebel  Barkal 

Darstellung  am  oberen  Kopf  der  Stele:  1227 

Der  Konig:  ,,Der  gute  Gott,  Mn-hpr-Rc,  Sohn  des  Re  Dhwtj-msw-HeTT- 
scher-von-Theben,  dem  Leben  wie  Re  ewiglich  gegeben  sei.  Aller  Schutz, 
Leben,  Dauer,  Heil  seien  um  ihn  wie  um  Re." 

Rechts  Beischrift  der  Handlung:  ,,Wasser  Spenden  dem  Amonre.  Er  tut 
es,  damit  (ihm)  Leben  gegeben  werde." 

Beischrift  beim  Konig:  ,,Er  soil  sein  an  der  Spitze  der  Kas  aller  Leben- 
den,  erschienen  als  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  auf  dem  Thron 
des  Horus  wie  Re." 

,,  [Amonre]  auf  dem  heiligen  Berg1  sagt:  Ich  habe  dir  das  Konigtum  der 
beiden  Lander  gegeben." 

Links:  Beischrift  der  Handlung:  ,,Wein Spenden  dem  Amonre.  Er  tut  es, 
damit  (ihm)  Leben  gegeben  werde." 

Beischrift  beim  Konig:  ,,Er  soil  sein  an  der  Spitze  der  Kas  aller  Lebenden, 
erschienen  als  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  (in)  Ober-  und  Unter- 
agypten wie  Re." 

,, [Amonre  auf  dem  heiligen  Berg]  sagt:  Ich  habe  dir  alle  Lander  und  alle  1228 
Fremdliinder  gegeben." 

Mittelzeile:  ,,Worte  Sprechen:  Ich  habe  dir  alle  [ ]  ge- 
geben." 

Hauptinschrift  : 

,,Jahr  47,  3.Monat  der  Uberschwemmungsjahreszeit,  10.  Tag2,  unter  der 
Majestat  des  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Theben',  den  beiden 
Herrinnen  ,Dauernd  an  Konigtum  wie  (das)  des  Re  im  Himmel',  Gold- 
horus  ,Heilig  an  Erscheinung,  machtig  an  Kraft',  Konig  von  Ober-  und 

1  Der  ,,heilige  Berg"  ist  die  Bezeichnung  des  Massivs  vom  Gebel  Barkal,  dem 
spateren  Napata,  wo  di<-  Stole  aufgestellt  gewesen  ist. 

2  Unter  Zugrundelegung  der  Berechnung  der  Regierungszeit  Thutmosis'   III. 
'lurch  Parker  in  J  N  E8  1  <">,42  handelt  es  sich  um  das  Jahr  1443  v.  Chr. 


6  Thutmosis  III.  Gebel  Barkal- Stele 

Unteragypten  Mn-hpr-Rc,  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re,  Herr 
aller  Fremdlander  Dhwtj-msw-sch.6n-Sin-Wesen. 

Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fiir  seinen  Vater  Amonre,  den  Herrn  der 
Throne  der  beiden  Lander,  in  der  Festung  ,,Die  die  Wiistenbewohner  ab- 
schlachtet"1,  indem  er  ihm  einen  Ruheplatz  der  Ewigkeit  schuf,  weil 
er  die  Siege  meiner  Majestat  groBer  werden  lieB  als  die  aller  Konige, 
die  gewesen  waren. 

Ich  packte  die  Siidlichen  auf  den  Befehl  seines  Ka 
und  die  Nordlichen  gemaB  seiner  Leitung. 

Er  schuf  den  Sohn  des  Re  Dhwtj-msw-Herrscher-v<m-Tb.eben,  dem  Leben 

wie  Re  in  Ewigkeit  gegeben  sei,  den  guten  Gott,  der  mit  seinem  Arm 

packt, 

der  die  Siidlichen  schlagt  und  die  Nordlichen  kopft, 

der  die  Kopfe  der  Ubeltater  zerschmettert 

1229  und  das  Gemetzel  der  Beduinen  Asiens  veranstaltet, 

der  die  Rebellen  unter  den  Sandbewohnern  fallt 
und  die  Lander  am  Ende  der  Welt  erbeutet, 

der  die  Nomaden  Nubiens  erschlagt 

und  die  Grenzen  der  Fremdlander,  die  ihn  angegriffen,    eroberte. 

Nahert  sich  ihm  einer  auf  dem  Schlachtfeld,  so  wiitet  er.  Alle  Fremd- 
lander zusammen  standen  vereint,  bereit  zum  Kampf;  nicht  gab  es 
Flucht  im  Vertrauen  auf  die  zahlreichen  Truppen,  da  kein  Ende  an  Men- 
schen  und  Pferden  war.  Sie  ruckten  heran,  und  ihre  Herzen  waren  stark, 
ohne  daB  Furcht  in  ihren  Herzen  war.  Da  fallte  sie  der  Kraftvolle,  der 
mit  schlagbereitem  Arm,  der  seine  Feinde  niedertrampelt.  Ein  Konig  ist 
er,  der  allein  kampft,  ohne  daB  eine  Menge  hinter  ihm  ist.  Wirkungsvoller 
ist  er  als  Millionen  an  zahlreichen  Soldaten;  nicht  findet  man  seines- 
tileichen.  ein  Kampfer,  angriffslustig 2  auf  dem  Schlachtfeld,  in  dessen 
Gegenwart  es  keinen*Widerstand  gibt,  der  sofort  mach  tiger  ist  als  alle 
Fremdlander  'an  der  Spitze  seines  Heeres.  Er  fahrt  (wie  ein  Krokodil) 
zu  zwischen  den  beiden  Bogen3  wie  ein  Stern  (d.  h.  Meteor),  der  iiber 
den  Hi  mind  fahrt. 

1230  Wenn  er  sich  ins  Handgemenge  stiirzt,  dann  pflegt4  sein  Gluthauch  da- 
gegen  anzugehen  als  Flamme  und  macht  sie  zunichte,  wobei  sie  hinge- 
Btreckl  sind6  in  ihrem  Blut.  Es  ist  sein  Uraus,  der  sie  ihm  fallt,  seine 
Flamme,  die  seine  Gegner  vernichtet. 

1  Diese  Festung  isl  'li'1  Keimzelle  des  spateren  Xapata  (vgl.  Saeve-Soederbergh, 
igypten  und  Nubien  154). 

2  Wortl.  ,,mit  herausgehendem  Arm". 

Gemeinl  i-;t  der  Eimmel,  der  sonsl  sclbst  als  ..Bogen"  bezeichnet  wird. 
1   Zu  wu  tlij  vgl.   Gardiner,  Grammar3  §474,2. 
Vgl.  Gardiner,  Grammar8  §326. 


Thutmosis  III.  Gebel  Barkal-  Stele  7 

Das  zahlreiche  Heer  von  Mitanni1  war  gefallt  im  Verlauf  einer  Stunde, 
ausgeloscht  dort  wie  Leute,  die  nie  gewesen  waren,  wie  Asche  eines  Feuers, 
durch  die  Tat  der  Arme  des  guten  Gottes,  groB  an  Kraft  im  Streit,  der 
unter  jedermann  ein  Gemetzel  anrichtet,  sein  einziger  Heerfiihrer,  der 
Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hpr-Rc,  der  ewig  leben  rnoge. 
Ein  Horus  ist  er,  mit  schlagbereitem  Arm,  eine  wohlgeriistete  Festung 
seines  Heeres  und  eine  Zuflucht  der  Untertanen,  der  alle  Lander  be- 
kampft,  wenn  er  herausgefordert  wird,  und  derAgypten  auf  demKampf- 
platz  rettet,  ein  Heifer,  der  die  Hochmutigen  nicht  furchtet. 
Ein  Stier  ist  er,  hochherzig,  dessen  siidliche  Grenze  bis  zum  Scheitel  der 
Erde  reicht.  bis  zum  Ende  dieser  Erde,  und  dessen  nordliche  bis  zu  den 
Enden  Asiens,  bis  zu  den  Stiitzen  des  Himmels.  Sie  kommen  zu  ihm  ge- 
senkten  Hauptes  und  bitten  um  seinen  Lebenshauch. 

Ein  Konig  ist  er,  stark  wie  Month,  der  raubt,  aber  von  dem  man  nicht  1231 
rauben  kann,  der  alle  aufriihrerischen  Fremdlander  zertrampelt,  ohne 
daB  sich  jemand  in  jenem  Land  von  Nahrina  hatte  retten  konnen,  das 
sein  Herr  furchtsam  verlassen  hatte.  Ich  zerhackte  seine  Stadte  und  seine 
Dorfer  und  ich  warf  Feuer  in  sie.  Es  machte  sie  Meine  Majestat  zu  Ruinen- 
hiigeln,  ohnedaB  ihre  (Neu)griindung  geschehen  konnte.  Es  erbeutete 
Meine  Majestat  alle  ihre  Einwohner,  eingebracht  als  Gefangene,  so  wie 
ihre  Herden  ohne  Zahl  und  ihren  Besitz  gleichermaBen.  Ich  raubte 
ihnen  ( ! )  den  Lebensunterhalt  und  riB  ihr  Getreide  aus.  Ich  fallte  alle 

ihre  Baume  und  Obstbaume.  Ihre  Bezirke  waren 2  Es  zerstorte 

sie  Meine  Majestat,  so  daB  sie  zu  einem  Brand[platz]  (?)  wurden,  auf  dem 
keine  Baume  mehr  sind. 

Dann  fuhr  Meine  Majestat  zu  den  Enden  Asiens.  Ich  lieB  viele  Last-  1232 
schiffe  aus  Zedernholz  zimmern  auf  den  Bergen  des  Gotteslandes  in  Gegen- 
wart  der  Herrin  von  Byblos,  die  dann  auf  Wagen  gelegt  wurden,  und 
Binder  zogen  sie.  Sie  fuhren  vor  meiner  Majestat,  um  jenen  groBen  FluB 
zu  uberqueren,  der  zwischen  diesem  Fremdland  und  Nahrina  liegt  —  ein 
Konig.  den  man  preist  wegen  seiner  beiden  Arme  im  Streit,  als  er  den  Eu- 
phrat  hinter  dem,  der  ihn  angegriffen  hatte,  iiberquerte  als  erster  seines 
Heeres.  wobei  er  jenen  elenden  Geschlagenen  in  den  Fremdlandern  Mi- 
tannis  suchte.  Der  aber  noh  vor  Seiner  Majestat  in  ein  anderes  Land,  in 
die  Feme,  aus  Furcht. 

Da  stellte  Meine  Majestat  meine  Stele  auf  jenem  Berg  von  Nahrina  auf 
als  eine,  die  genommen  worden  war  vom  Berg  auf  der  Westseite  des 

Bezeichnung  'l«-s  von  einer  indischen  Obersohicht  gefiihrten  hurritischen 
Btaatea  am  oberen  Euyihrat,  der  in  ii^vptischenTexten  zuerst  unter  Thutmosis  I. 
(Urk.IV  36;  <ine  vielleicht  altereNennungs.BrunnerMI0  4,323fT.)erscheint  und 
gleichzeiti^r  N'ahrina  ..Stromland"  genannt  wird.  Leidcr  iiberliefert  Thutmosis 
III.  nirgends  den  Xnmen  des  feindlichen  Mitanni-Konigs,  so  dafi  wir  nicht 
sen.  oh  is  sidi  urn  den  durch  Siegelabdruck  aus  Nuzi  belegten  Parsatatar 
handelt.  (Starr,  Xh/.i  11  pi.  118  1;  vgl.  Gotze,  JCS  11,66/7). 
2  Die  Lesung  ,,dnf"  ist  unsicher. 


8  Thutmosis  III.  Gebel  Barkal-  Stele 

Euphrat.  Nicht  gibt  es  meinen  Gegner  in  den  Siidlandern,  und  die  Nord- 
lander  kommen  in  Verbeugung  vor  meiner  Macht.  Re  ist  es  ja,  der  sie 
mir  anbefiehlt.  Ich  habe  alles,  was  sein  Auge  umkreist,  zusammengefaBt. 
Er  gab  mir  das  Land  in  seiner  Lange  und  Breite.  Ich  band  die  Neunbogen 
zusammen,  die  Inseln  inmitten  des  Ozeans,  die  Hlw-nbw1  und  die  auf- 

1233  riihrerischen  Fremdlander.  Ich  zog  wieder  nach  Siiden  nach  Agypten, 
nachdem  ich  Nahrina  bezwungen  hatte,  wobei  die  Furcht  groB  war  im 
Munde  der  Sandbewohner.  Ihre  Tore  werden  deswegen  verschlossen  und 
nicht  Ziehen  sie  heraus  aus  Furcht  vor  dem  Stier. 

Ein  Konig  ist  er,  angriffslustig,  eine  wohlgerustete  Festung  fur  sein  Heer, 
eine  [eis]erne  Mauer.  Er  bekampft  jedes  Land  mit  seiner  Kraft,  ohne  daB 
Millionen  von  Menschen  bei  ihm  sind;  ein  treffsicherer  Schutze,  jedesmal 
wenn  er  schieBt,  dessen  Pfeil  nicht  fehlt,  angriffslustig,  ohne  daB  es  seines- 
gleichen  gibt,  ein  tapferer  Month  auf  dem  Schlachtfeld. 
Aber  eine  andere  Heldentat  nun,  die  mir  Re  befohlen  hatte:  Er  gewahrte 
mir  wiederum  eine  sehr  tapfere  Tat  am  See  von  Nija.2  Er  lieB  mich  Ele- 
fantenherden  antreffen.  Meine Majestat  jagte  sie,  eine  Herde  von  120  Stiick ; 
niemals  war  bisher  von  einem  Konig  etwas  Ahnliches  getan  worden  seit 
dem  Gott  von  denen,  die  die  weiBe  Krone  erlangt  hatten.  Ich  sage  das, 
ohne  daB  Prahlerei  dabei  ist,  und  indem  keine  Luge  daran  besteht. 

1234  Ich  vollbrachte  das  gemaB  dessen,  daB  es  mir  [mein  Vater  Amonre,  der 
Herr  der  Throne  der  beiden  Lander],  befahl,  der  Meine  Majestat  durch 
seine  treff  lichen  Plane  auf  den  rechten  Weg  leitete.  Er  vereinigte  mir  das 
schwarze  und  das  rote  Land,  und  was  die  Sonnenscheibe  umkreist,  ist 
in  meiner  Faust. 

Nun  aber  spreche  ich  erneut  zu  euch,  hort,  ihr  Menschen !  Er  uberwies  mir 
die  Fremdlander  Syriens  bei  meinem  ersten  Feldzug,  als  sie  kamen,  um 
sich  mit  Meiner  Majestat  zu  Millionen  zu  messen,  Hunderttausende  von 
den  Besten  aller  Fremdlander,  die  auf  ihren  Wagen  stehen,  330  Haupt- 
linge,  ein  jeder  mit  seinem  Heer. 

Sie  waren  aber  im  Tal  Kjn],  dazu  geriistet,  in  Konzentration.  Da  geschah 
gegen  sie  eine  gewaltige  Tat  durch  Meine  Majestat.3  Es  griff  sie  Meine 
Majestat  an.  Da  flohen  sie  sofort  und  fielen  in  Haufen.  Sie  eilten  nach 
Megiddo  hinein.  Meine  Majestat  belagerte  sie  7  Monate,  ehe  sie  heraus- 
kamen  und  Meine  Majestat  anflehten: 

1  Zu  den  H]w-nbw  und  den  Inseln  inmitten  des  Meeres  vgl.  Vercoutter,  L'Egypte 
et  le  Monde  eg6en  prehellenique  (Kairo  1956). 

2  Eine  Stadt  am  Orontes  in  der  Nahe  von  Apameia  (Gardiner,  Onomastica  I 
1  licit.;  Albright  BASOR  118,15);  ihre  Umgegend  war  anscheinend  stark  ver- 
sumpft,  da  hier  sich  noch  Elefantenherden  hielten. 

1  Diese  Schlacht  von  Megiddo  gait  Thutmosis  III.  immer  als  der  Hohepunkt 
seiner  militarischen  Erfolge,  abgesehen  vielleicht  vom  Ubergang  iiber  den 
Euphrat.  Dalnr  kommt  er  auch  in  alien  Inschriften  gem  darauf  zuriick  (vgl. 
124(5,  1255). 


Thutmosis  III.  Gebel  Barkal- Stele  9 

,,Gib  uns  deine  Luft,  unser  Herr !  Nicht  werden  sich  die  Bewohner  Syriens  1235 
erneut  emporen."  Dann  aber  schickten  jener  Geschlagene  und  die  Haupt- 
linge,  die  bei  ihm  waren,  zu  Meiner  Majestat  auch  alle  ihre  Kinder  hinaus 
mit  vielen  Gaben  an  Gold  und  Silber,  mit  alien  ihren  Pferden,  die  bei 
ihnen  waren,  mit  ihren  groBen  Wagen  von  Gold  und  Silber  und  auch  die, 
die  bemalt  waren,  mit  alien  ihren  Kampfpanzern,  ihren  Bogen  und  Pfeilen 
und  allem  ihren  Kampfgerat.  Das  waren  aber  die  Dinge,  mit  denen  sie 
zum  Kampf  gekommen  waren,  geriistet  gegen  Meine  Majestat.  Nun 
brachten  sie  sie  als  Gaben  Meiner  Majestat.  Sie  standen  nun  auf  ihren 
Mauern,  urn  Meine  Majestat  anzubeten,  damit  ihnen  der  Lebenshauch 
gegeben  werde.  Da  veranlaBte  Meine  Majestat,  daB  man  sie  schworen 
lieB  einen  Eid1  folgenden  Wortlautes:  ,Nicht  wollen  wir  wieder  etwas 
Boses  tun  gegen  Mn-hpr-Rc,  er  lebe  ewiglich,  unseren  Herrn,  in  unserer 
Lebenszeit,  denn  wir  haben  seine  Macht  gesehen.  |  Er  hat  uns  Luft  nach  1236 
seinem  Wunsch  gegeben.  Aber  sein  Vater  hat  das  vollbracht,  [Amonre, 
Herr  der  Throne  der  beiden  Lander],  denn  das  ist  nicht  Menschenwerk.' 
Da  lieB  ihnen  Meine  Majestat  den  Weg  zu  ihren  Stadten  freigeben.  Sie 
zogen  ab  auf  Eseln,  denn  ich  hatte  ihre  Pferde  erbeutet. 
Ich  erbeutete  ihre  Bewohner  fur  Agypten,  und  ihren  Besitz  ebenfalls. 
Mein  Vater  aber  hat  sie  mir  gegeben,  [Amonre,  der  Herr  der  Throne  der 
beiden  Lander],  der  hilfreiche  Gott,  der  erfolgreiche,  dessen  Plane  nicht 
scheitern,  der  Meine  Majestat  aussandte,  um  die  Lander  und  alle  Bewoh- 
ner der  Fremdlander  zu  erobern,  alle  zusammen.  Es  fallte  sie  Meine 
Majestat,  wie  er  es  befahl,  in  der  Weise,  in  der  er  es  zu  tun  pflegt2.  Er 
lieB  mich  alle  Fremdlandbewohner  schlagen,  ohne  daB  einer  mir  ent- 
gegentreten  konnte.  Meine  Keule  aber  fallte  die  Asiaten  und  mein  Stock 
schlug  die  Neunbogen.  Meine  Majestat  unterwarf  jedes  Land,  Syrien  war 
unter  meinen  Sohlen  und  die  Nubier  Horige  Meiner  Majestat. 
Sie  zinsen  mir  wie  ein  Mann,  indem  sie  millionenfache  Abgaben  leisten  an 
[vielen]  Dingen  des  Scheitels  der  Erde,  an  vielem  Gold  von  Wawat,  dessen 
Menge  unendlich  war.  |  Man  zimmert  dort  fur  den  Palast  (L.  H.  G.)  jedes  1237 
Jahr  Achterschiffe  und  vieleTransportschiffe  fur  die  Matrosenabteilungen 
zusatzlich  zu  dem  Tribut,  den  die  Nubier  an  Elfenbein  und  Ebenholz 
[bringen]. 

Es  kam  zu  mir  das  Bauholz  aus  Kusch  von  Palmenstammen  und  Holz- 
gerate  ohne  Zahl  aus  Akazienholz  des  Siidlandes.  Es  zimmerte  sie  mein 
Heer  in  Kusch,  das  dort  in  millionenfacher  Zahl  ist,  [abgesehen  von  den 
Achterschiffen  und]  den  Lastschiffen  aus  Palmholz,  die  Meine  Majestat 
siegreich  erbeutet  hatte.  Man  zimmerte  mir  in  Phonizien3  jedes  Jahr  aus 

1  Der  hier  genannte  Eid  Mf]  trj.t  ist  in  seiner  Art  noch  nicht  zu  durchschauen 
(vgl.  1304,2;  Pleyte-Rossi,  Pap.  Turin  47,3). 

2  Word.  ,, auf  dem  Weg  seines  zu  tun  Pflegens". 

3  Dhj  schcint  ein  geographischer  liegriff  fur  die  phonizische  Kiiste  gewesen  zu 
sein,  schlieBt  aber  Askalon  ein  (Pap.  Petersb.  11 10  A). 


10  III.  Gebel  Barkal-Stele 

echten  Zedern  des  Libanon,  die  zum  Hof  (L.  H.  G.)  transportiert  wurden. 
Es  kommt  zu  mir  das  Bauholz  nach  Agypten,  nach  dem  Siiden  geliefert 

[ 1.   echtes   [Zedernholz]  von   Ngw1  vom  Ausgewahlten  des 

Gotteslandes,  das  iiberwiesen  wird,  Sparren  wie  [fester]  Alabaster  fur  die 
Lieferung  an  die  Residenz,  ohne  daB  die  dafiir  geeignete  Jahreszeit  in 
jedem  Jahr  verstreichen  wiirde.  Es  kommt  mein  Heer,  das  als  Besatzung 

in    W]nrt2  liegt,   [ ],  welches  aus  Zedernholz  aus  den 

Siegen  Meiner  Majestat  besteht,  nach  dem  Plan  meines  Vaters  [Amonre], 
der  mir  alle  Fremdlandbewohner  anbefohlen  hat.  Nicht  lieB  ich  von  ihnen 
(d.  h.  den  Zedern)  den  Asiaten  iibrig. 

1238  Denn  das  ist  ein  Holz,  das  er  liebt.  Er  erobert,  sie  erkennen  meinen  Herrn 
an,  und  so  ist  ihr  Ubel  beseitigt3. 

( Es  spricht]  Meine  [Majestat] :  Hort  ihr  Menschen  des  Siid- 

landes,  das  am  heiligen  Berg  ist,  den  man  , Throne  der  beiden  Lander' 
nannte  unter  den  Menschen4,  als  er  noch  nicht  bekannt  war!  Moget  ihr 
das  Wunder  des  [Amonre]  vor  den  gesamten  beiden  Landern  wissen. 
[Es  war  Abend,  als  die  feindliche  Truppe  heimlich  kam  (o.  a.)].5  Die 
[Wachen]  aber  waren  gerade  dabei  aufzuziehen,  um  sich  in  der  Nacht 
zu  begegnen  und  um  die  Wache  nach  Vorschrift  durchzufuhren.  Es  war 
die  zweite  Stunde  6,  da  ging  ein  Stern  auf  siidlich  von  ihnen.  Nie  geschah 
etwas  Ahnliches.  Er  strahlte  aber7  gegen  sie  an  seiner  richtigen  Stelle.  Da 
konnte  keiner  bestehen;  [ich  aber  schlachtete  sie,  als  seien  sie  nie  ge- 
wesen,  in  ihrem  Blut  schwimmend  und  nieder]geworfen  in  Haufen.  Aber 
die  [Feuerschlange]  war  hinter  ihnen  her  mit  Glut  gegen  ihre  Gesichter. 

1239  Keiner  unter  ihnen  fand  seine  Hand,  keiner  blickte  sich  um.  |  Sie  hatten 

keine  Gespanne  mehr,  die  auf  [der  Steppe]  zerstreut  waren.  [ 

],  um  alle  Fremdlandbewohner  die  Macht  Meiner  Majestat 

sehen  zu  lassen.  Ich  zog  wieder  nach  Siiden,  indem  mein  Herz  froh  war, 
nachdem  ich  triumphiert  hatte  fur  meinen  Herrn  [Amonre,  Herrn  der 
Throne  der  beiden  Lander],  der  die  Siege  befohlen  hatte  und  der  Schrecken 
gegeben   hatte  [ ]   zu  meiner  Zeit.  Er  gab  die 

1   Vgl.  Syria  IV  181,  Bezcichnung  des  Libanon. 

1    Stiidt   Ullaza,  zwischen  Byblos  und  Arados  gelegen,  schon  in  den  Achtungs- 

bi  sten  als  ' / )o\tj  erwahnt,  erscheint  in  den  Amarnabriefen  zusammen  mit  Su- 

mura  (EA   104  5,  L09). 
:i  Worth  ..beruhigt". 

1  I  >.  li.  i nit •  t  den  Agyptern,  ehe  sie  bis  in  diese  Gegenden  vorgestoBen  waren. 
r'    Die  Krgiinzung  isl   nur  nach  dem  mir  wahrscheinlichen  Sinn  geraten;  nach  dem 

ganzerj  Zusammenhang  kann  es  sich  aber  nur  um  fine  feindliche  Truppe  handeln. 

die  einen  Uberfall  durchfuhren  will,  als  die  Wachen  gerade  aufgestellt  werden. 

Welche  Art   von  ..Stern"  da  jedoch  gerade  „von  Siiden  her"  gegen  sie  aufgeht , 

bleibl  undeutbar. 
w  um   „Es  ist"    Gardiner,   <irammar3   §107,2,  darauf  wohl  zu  emendieren  in 

umwt 

'   wd  bier  wohl  „strahlen"  vom  Stern;  zu  r  '■k.f  vgl.  Pap.  Harris  I  75,3. 


Thutmosis  III.  Gebel  Barkal- Stele  11 

Furcht  vor  mir  unter  [alle]  Frenidlandbewohner,  die  vor  mir  weit  weg 
flohen.  Alles,  auf  das  die  Sonne  scheint,  ist  unter  meinen  Sohlen  gebunden. 

Es  sagt  Meine  Majestat  selbst  [ ]  stark  [ ],  weil 

ich  sehr  erfahren  bin  in  Kampf  und  Starke,  die  mir  mein  hehrer  Vater 

Amun,  Herr  der  Throne  der  beiden  Lander,  gegeben  hat. 

Er  machte  mich  zum  Herrn  der  5  Teile,  zum  Herrscher  dessen,  was 

die  Sonnenscheibe  umkreist.  [Ich  bin]  stark  [ ] 

die  Nordlichen,  |  und  der  Schrecken  vor  Meiner  Majestat  ist  gegen  die   1240 
Fundamente  der  Siidlichen,  so  daB  es  keine  Rettung  vor  mir  gibt.  Er 
hat  mir  das  ganze  Land  mit  gesiegelter  Urkunde  zugewiesen1,  und  es  gibt 
keine  Grenze  dessen,  was  durch  Starke  mein  wurde.  Er  gab  meine  Macht 

in  das  obere  Syrien  [ ]    Sie    [brachtenj  mir 

ihre  Abgaben  zu  jedem  Termin  dorthin,  wo  meine  Majestat  war.  Das 
Gebirge  grabt  f  iir  mich  das,  was  es  an  Gutem  enthalt ;  was  es  den  anderen 

Konigen  verborgen  hielt,  das  breitete  es  aus:  [ Silber, 

Gold,  Lapislazuli,  Tiirkis,]  alle  Edelsteine,  alle  Arten  von  Parfumpflanzen, 
die  in  Punt  wachsen,  und  alles  Gute  des  Siidlandes.  Alles,  was  durch 
Handel  zu  Meiner  Majestat  kommt,  gehort  ihm.  Ich  fiille  sein  Haus  und 

zeige  mich  ihm  erkenntlich  fur  seinen  Schutz.  Ich  [ 

]  auf  dem  Schlachtfeld.   Ich  werde  aber  auch  Opfer  stiften, 

Wunderbares  aller  Lander,  vom  [Besten] ,  was  sein  starker  Arm  erbeutet 
hat.  Denn  das  hat  er  mir  gegen  alle  Fremdlandbewohner  anbefohlen. 

Diese  Hoflinge  [antworteten  nun  S.  M.  (o.  a.)]:  [ Amonre,  der  1241 

Herr]  der  Throne  der  beiden  Lander,  der  groBe  Gott  des  Anbeginns,  der 
Urzeitliche,  der  deine  Schonheit  schuf,  er  hat  dir  jedes  Land  ubergeben. 
Leite  es  fiir  ihn,  denn  er  weiB,  daB  du  vor  ihm  hervorgekommen  bist. 

Er  ist  es  ja,  der  deine  Majestat  auf  dem  [rechten]  Wege  leitet.  [ ] 

[Da  sprach]  Meine  [Majestat]:  Ich  habe  meinen  Schrecken  unter  die 
Enden  Asiens  gegeben,  so  daB  mein  Bote  nicht  aufgehalten  Avird.  Mein 
Heer  fallte  die  Flaggenmasten  auf  der  Terasse  der  Zedern2,  auf  den  Bergen 

des  Gotteslandes  [ ]  fiir  die  Denk- 

maler  meiner  Vater,  aller  Gotter  von  Ober-  und  Unteragypten.  Ich  lieB 
Ruderbarken  zimmern  aus  Zedernholz,   [die  verladen  wurden  (?)]  am 

Hafen  des  Libanongebirges  in  der  Festung3  [ | ]   1242 

Es  bearbei(te)ten  die  Hauptlinge  des  Libanon  die  Konigsschiffe,  um  darin 
nach  Siiden  zu  fahren  und  um  alle  wunderbaren  Dinge  [des]  ,Garten- 
landes'4  zum  Paiast  (L.  H.  G.)  zu  bringen.  Die  Hauptlinge  von  [ 

1  Wortl.  „Er  hat  mir  das  ganze  Land  versiegelt". 

2  Bezeich/iniiL,'  des  Libanons. 

Eier  stand  vielleifht  cine  Bezeiohnung  fiir  die  Stadt  Byblos,  die  dainals  mog- 
licherweise  als  iigvptischer  Stiitzpunkt  fiir  die  Marine  ausgebaut  war  und  da- 
durch  -  linen  agyptisehen  Festungsnamen  erhielt,  wie  oben  auch  Cebol  Barkal 
mit  einem  Bolchen  Xamen  belegt  wird. 
4  Ebenfalls  eine  Bezeichnung  des  Libanongebiets. 


12  Thutmosis  III.  Gebel  Barkal- Stele 

]  Die  Hauptlinge  von  Syrien  zogen 

die  Fahnenmasten  mit  Rindern  zum  Hafen  und  sie  kamen  mit  ihren  Ab- 

gaben  dorthin,  wo  Seine  Majestat  war,  zur  Residenz  in  [ 

]  mit  alien  guten  Produkten,  die  als  Wunder  des  Siidens 

gebracht  wurden,  gezinst  als  Abgaben  des  Jahrestributs  wie  irgendwelche 
Horige  Meiner  Majestat. 

Was  die  Menschen  sagten :  [ ] 

Es  [sehen]  die  Fremdlandbewohner  deine  Macht,  und  dein  Ruf,  er  urn- 
1243  kreist  den  Scheitel  der  Welt.  |  Dein  Ansehen,  es  erschiittert  die  Herzen 

derer,  die  [dich]  angreifen.  Es  [ ]  die  Menschen  [ 

]  und  jeden  [Nubjier,  der  deine  Plane  tibertreten  will,  da  ist 

es  dein  Vater,  der  deinen  [Sieg  liber  jedes  Fremdland  gibt].  Es  befand 
sich  aber  Seine  Majestat  in  seinem  Palast  auf  der  Westseite  [von  Theben]1, 
[ ]  in  alle  Ewigkeit. 


366.     Stele  Thutmosis'  III.  aus  dem  Month-Tempel 
zu  Erment 


Rechte  Darstellung:  Der  Konig  ,,der  gute  Gott,  Herr  der  Opfer  Mn-hpr- 
Rc,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich"  vor  ,, Month,  Herrn  von  Theben" 
flihrt  die  Handlung  ,,Anbeten  des  Gottes,  viermal"  durch,  „er  macht  es, 
damit  ihm  Leben  gegeben  werde".  Die  Gottin  ,,Tnn.t"  sagt:  ,,Worte 
sprechen:  Ich  habe  dir  alles  Leben  und  Heil,  alle  Gesundheit,  alle  Her- 
zensfreude  gegeben,  indem  das  Konigtum  der  beiden  Lander  bei  dir 
ist  und  du  lebendig  bist  wie  Re." 
1244  Month  sagt:  ,,Worte  sprechen:  Ich  habe  dir  alles  Leben  und  Heil,  alle 
Gesundheit  und  alle  Tapferkeit  und  Starke  gegeben." 
Linke  Darstellung:  der  Konig  ,,Sein  geliebter  Sohn  des  Re  Dhwtj-msw- 
Herrscher-der-Wahrheit,  dem  Leben  gegeben  sei  ewiglich",  vor  ,, Month, 
ll<rrn  von  Theben",  flihrt  die  Handlung  ,,Anbeten  des  Gottes,  viermal" 
(lurch,  „er  macht  es,  damit  ihm  Leben  gegeben  werde."  Die  Gottin 
..himj.t"  spricht  die  gleichen  Worte  wie  rechts.  Month  sagt:  ,,Worte 
sprechen:  Ich  habe  dir  Millionen  an  Jahren  gegeben,  indem  alle  Fremd- 
lauder  unter  deinen  Sohlen  sind." 

[nschrifl  : 

Es  lebt  11 -it  us  ,,der  starke  Stier,  erschienen  in  Theben",  die  beiden 
Herrinnen  „Dauernd  an  Konigtum  wie  (das)  des  Re  im  Himmel",  Gold- 
borus  ..Hrilig  an  Erscheinungen,  machtvoll  an  Kraft",  Konig  von  Ober- 

1  Zu  dieeem  Palast  vgl.  MIO  2,  204ff. 


Thutmosis  III.  Erment-Stele  13 

und  Unteragypten,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  der  Opfer  M7i-hpr-Rc, 
sein  leiblicher  Sohn  des  Re  Dhiuti-msw-Herrscher-der-Wahrheit  geliebt 
von  Month,  Herrn  von  Theben,  zu  Haus  in  Erment,  er  lebe  ewiglich. 
Jahr  22,  2.  Monat  der  Winter jahreszeit  (pr.t),  Tag  10. 1 
Znsammenstellung  der  Heldentaten,  diedieser  gute  Gott  als  hervorragende 
Beispiele  seiner  Heldenhaftigkeit2  tat,  der  Fiirst  unter  der  ersten  Gene- 
ration, als  etwas,  das  ihm  der  Herr  der  Gotter,  der  Herr  von  Erment, 
verliehen  hatte,  indem  er  seine  Siege  groB  werden  lieB,  damit  man  von 
seinen  tapferen  Taten  noch  in  Millionen  von  Jahren,  die  kommen  werden, 
sprechen  solle,  abgesehen  von  den  Taten  der  Heldenhaftigkeit,  die  Seine 
Majestat  Tag  und  Nacht  tut. 

Denn  wenn  man  es  von  Fall  zu  Fall  namentlich  auffuhren  wollte,  so  1245 
waren  sie  zu  zahlreich,  um  sie  schriftlich  niederzulegen.  SchoB  er  nach 
der  Scheibe,  so  splitterte  jedes  Holz  wie  Papyrus.  Es  weihte  Seine  Ma- 
jestat ein  Beispiel  davon  in  den  Amuntempel,  namlich  eine  Scheibe  von 
bearbeitetem  Kupfer  von  3  Finger  Dicke,  mit  seinem  Pfeil  darin,  nach- 
dem  er  sie  getroffen  hatte,  wobei  er  (den  Pfeil)  3  Handbreiten  hinten  hatte 
herauskommen  lassen,  um  auch  die  Nachkommen  wiinschen  zu  lassen  die 

Starke  seiner  Arme  in  Tapferkeit  und  Kraft.  Ich  sage 3  was  er 

tut,  ohne  Liige  ( !)  und  ohne  Falschheit,  denn  (es  geschah)  vor  dem  gesam- 
ten  Heer,  ohne  das  dabei  eine  prahlerische  Rede  ist. 

Wenn  er  aber  einen  Augenblick  des  Jagdvergniigens  in  einem  Fremdland 
verbrachte,  da  war  die  Zahl  dessen,  was  er  erbeutete,  groBer  als  die  Beute 
des  ganzen  Heeres.  Er  totete  7  Lowen  mit  Pfeilschiissen  in  einem  einzigen 
Augenblick.  Er  brachte  ein  Rudel  von  12  Wildstieren  in  einer  Stunde  als 
Beute  ein,  als  noch  die  Zeit  des  Mundgeruchs  4  war,  wobei  ihre  Schwanze 
fur  seine  Riickseite  bestimmt  waren.5  Er  erlegte  120  Elefanten  in  der 
Steppe  von  Nija6,  als  er  aus  Nahrina  zuriickkam.  Er  hatte  den  Eu- 
phrat7  iiberschritten  |  und  hatte  die  Stadte  an  seinen  beiden  Seiten  zer-  1246 
treten,  indem  er  sie  mit  Feuer  fiir  ewig  zerstort  hatte,  wobei  er  eine  Stele 

1  Dieses  Datum  diirfte  das  des  Beginns  der  Alleinherrschaft  Thutmosis'  III. 
nach  dem  Tod  der  Hatschepsut  darstellen. 

2  Worth  ,,des  Herausfahrens  des  Armes". 

3  Hier  scheint  bei  der  Restaurierung  unter  Sethos  I.  ein  Fehler  vorgekommen  zu 
sein;  was  jetzt  dasteht,  ist  nicht  zu  iibersetzen.  Auch  das  Folgonde  ist  ja  ver- 

/ 1 

derbt,  kann  jedoch  wiederhergestellt  werden.  Emendiere  wohl  o  ,,Ich  sage 

die  Wahrheit  (!),  die  er  tut"  (d.  h.,  die  ich  tue). 

4  Die  Zeit  vor  dem  Friihstiick. 

'  ( iemeint  sind  die  Zeremonialschwiinze,  die  der  Konig  hinten  an  seinem  Giirtel 
lufestigt  tragt.  Aus  unserer  Stelle  ergibt  sich,  daB  man  diese  spater  wenigstens 
als  Stierschwanze  ansah,  gewissermaBen  als  Teil  der  Verkleidung  des  Konigs  als 
, .starker  Stier".  Urspriinglich  mogen  es  aber  Hundeschwiinze  gowosen  sein, 
Teil  einer  Jagdverkloulung. 

6  Landschaft  am  Oronfos  In  1  Apinncia. 

7  Den  „umg»-(lrelitfii  FluB",  weil  er  ontgegen  zum  Nil  flioBt. 


14  Thutmosis  III.  Erment-  Stele 

seiner  Heldentaten  auf  seinem  [ostlichen]1  Ufer  errichtete.  Er  erbeutete 
mit  Pfeilschtissen  ein  Nashorn  2  in  der  siidlichen  Wiiste  Nubiens,  nach- 
dem  er  nach  Mjw  3  gefahren  war,  um  in  jedem  Land  den  Aufruhrer  gegen 
sich  zu  suchen.  Er  hat  dort  ebenfalls  seine  Stele  aufgerichtet,  wie  er  es 
an  den  Enden  [dieses  Landes]  getan  hat.  Beim  Zug  gegen  das  Land  von 
D]hj  horte  Seine  Majestat  nicht  auf,  die  Aufruhrer,  die  sich  in  ihm  be- 
fanden,  zu  toten,  und  Belohnungen  zu  geben  denen,  die  seine  Anhanger4 

waren.  Zeugen  sind  aber  (dafiir)  die  Namen  [ ],  jedes  [Fremd- 

land]  zu  seiner  Zeit.  Immer,  wenn  Seine  Majestat  zuriickkam,  da  war 
sein  Angriff  geschehen  in  Tapferkeit  und  Kraft,  indem  er  Agypten  in 
seiner  (d.  h.  Agyptens)  Lage  sein  lieB  wie  damals,  als  noch  Re  in  ihm 

Konig  war.  [ ].  5  [Auszug]  aus  Memphis  zum  Toten 

der  Fremdlander  des  elenden  Syrien  beim  ersten  Siegeszug.  Seine  Ma- 
jestat war  es,  die  seinen  (d.  h.  Syriens)  Weg  offnete  und  jeden  seinen  Weg 
aufbrach  fur  sein  Heer,  nachdem  Seine  Majestat  es  getan  hatte  (?)  [.  .  . 

]  Megiddo.  Seine  Majestat  schlug  aber  jenen  Weg  ein,  der 

sich  sehr  verengt,  als  erster  des  gesamten  Heeres,  |  wahrend  schon  alle 
1247   Fremdlander  versammelt  waren  und  kampfbereit  dastanden  gegen  seine 

(d.  h.  des  Weges)  Offnung.  [ ]  Gefallt  wurde 

der  Verbrecher,  eilends  zerstoben  zu  ihrer  Stadt,  und  auch  der  GroBe, 
der  [in  Megiddo]  war  [ ].  Sie  [kamen],  um  Seine  Ma- 
jestat anzuflehen,  indem  ihr  Besitz  auf  ihren  Rucken  war.  Es  kehrte  Seine 
Majestat  in  Freude  zuriick,  als  nun  dieses  ganze  Fremdland  insgesamt 

seine  Horigen  war.  [ ].    [Die  Asiaten]  kamen 

wie  ein  Mann  mit  [ihren]  Abgaben[ ]  Jahr  29,  4.  Monat  der 

Winterjahreszeit  (pr.t),  10-fx.  Tag  [ ] 


367.     Inschriften  Thutmosis'  Ill.von  der  Nordseite  des 
Ostfliigels  des  Tempelpy Ions  von  Erment1 

Rest  der  historischen  Beischrift: 

>,[ ]  erschienen  auf  seinem  ersten  Feld[zug]." 

1248  MaBangaben  des  Rhinozeros : 

,,[H6he  des  Horns]  1  Elle  1  Spanne. 

Sein  Umfang  3  Ellen,  5  Spannen.  Hohe  seines Beines  bis  zurErde  5x/2 Ellen. 

1    So  Gardiner.  Onomastiea  [I  1(52.  2  Das  Wort  skb  kommt  nur  hier  vor. 

Qubische  Landschafl    (Urk.  IV  316,  1560,  949). 

4  \\'<>rt  I.  ...Auf  seinem  Wasser". 

5  Hier  isl  <in  Datum  zu  cr^aii/i'ii.  das  zwisehen  dem  10.  Tag  des  2.  pr.t  des 
22.  Jahres  mid  dem  25.  des  I.  pr.t  dieses  Jahres  zu  liegen  hat,  wobei  das  letzt- 
genanntf  Dutum  das  d<  icrens  der  Grenze  zum  ersten  Feldzug  ist.  Daher 
kann  das  an  unserer  Stelle  anzunehmende  Datum  nicht  viel  vor  diesem  Zeit- 
punkl  liegen. 


Thutmosis  III.  Inschriften  aus  Erment  15 

Umfang  seiner  Mitte  13  Ellen,  2  Spannen,  2  Finger. 
Sein  Umfang  5  Ellen,  3  Spannen." 

Beischrift  zur  Darstellung  am  Pylon : 

,,Die  Beute  Pharaos  in  den  Fremdlandern  des  elenden  Kusch  auf  seinem 
ersten  Feldzug,  als  er  in  seiner  Kraft  allein  war  und  kein  anderer  bei  ihm. 
Wenn  man  es  einzeln  namentlich  aufzahlen  wollte,  so  ware  es  zahlreicher 
als  Millionen  und  Hunderttausende,  mehr  als  der  Sand  am  Meeresstrand." 

Lander:  ,,Gwrss,  Trk2,  K^m"  1249 


368.     Bauinschrift,  wohl  Thutmosis'  III.,  aus  Erment 

,,[ in]  Theben  [auf]  dem  Thron  meines  Vaters.  [ 

.  .  .  .]  Erbe  der  beiden  Lander.  Er  gab  mir  Tapferkeit  und  Starke  [ 

].  Er  sucht  das  Niitzliche  und  das  Gute  fur  den,  der  ihn  ergreifen 

lieB  [ ]   um  dauern  zu  lassen  das,  was  er  getan 

wissen  will.  Ich  stifte  mehr  als  es  [friiher]  war.  [ ], 

seine  Tore    aus  Assuangranit,   seine  Tore  aus   Bronze   [ 

]    ewiglich   auf  Erden,   wahrend   der    Sohn   auf  dem   Thron 

[seines  Vaters]  fest  ist.  [ ]  schriftlich  festgelegt, 

wie  es  getan  worden  ist.  [ ] 


369.     Grundsteinbeigaben  1250 

I.  ,,Der  gute  Gott  Mn-hpr-R^,  geliebt  von  Amun  in  Dsr-mnw3." 

II.  Aus  dem  Totentempel: 

„Der  gute  Gott  Mn-hpr-Rc,  geliebt  von  Amun,  dem  Leben  gegeben 
sei." 

1  Saeve-Soederbergh  hat  Bibl.  orient.  XIII  314  p.  121  n.  1  diese  Inschriften 
Thutmosis  III.  abgesprochen  und  Ramses  II.  zugewiesen,  wie  schon  in  der 
Publikation  von  Mond-Myers  auf  Grund  einer  Anregung  Gardinors  diskutiert. 
Saeve-Soederberghs  Grtinde  erscheinen  mir  jedoch  nicht  stiohhaltig,  da  der 
erste  von  ihnen,  unter  Thutmosis'  III.  sage  man  noch  nicht  ,,Pharao"  vom 
Kdnig,  durch  Urk.  IV  1265,11  widerlegt  wird.  Es  bleibt  nur  der  Grund,  die 
Darstellungen  seien  stilistisch  nicht  18.  Dynastie,  sondcrn  ramessidisch.  Hier 
einwandfrei  zu  entscheiden,  diirfte  schwer  sein,  schon  allein  weil  gegebenenfalls 
mit  einer  Restaurierung  zu  rechnen  sein  konnte.  Dem  steht  gegeniiber,  daf3 
sowohl  in  dem  Inhalt  wie  in  den  Phrasen  eine  so  enge  Beziehung  zwischen 
diesem  Text  und  der  Erment-Stele  Thutmosis'  III.  besteht,  daB  man  kaum 
umhin  kann,  beide  eng  miteinander  zu  vorbinden. 

1  Zur  Lesung  Trk  vgl.  Saeve-Soederbergh,  Agypten  und  Nubien  157  Anm.  4. 
hie  genannten  Lander  lagen  im  Sudan. 

1  Wohl  nicht  das  gleichnamigc  Tor  in  Deir  el-Bahari  gemoint,  sondern  eine  selb- 
stfindige  Anlage  im  Talkessel  von  Deir  el-Bahari,  vfd.  unten  1374, 5ff. 


16  Thutmosis  III.  Bauinschriften 

III.  Aus  kleinem  Tempel  beim  Muttempel  in  Karnak: 

,.Der  gute  Gott  Mn-hpr-Rc,  geliebt  von  Amun  auf  seiner  Treppe1." 

IV .  Aus  Erment : 

„Der  gute  Gott  Mn-hpr-Rc,  geliebt  von  Month,  dem  Herrn  von 
Erment." 


370.     Opfertafel  aus  dem  Totentempel  Thutmosis'  III. 


,,Es  lebe  der  gute  Gott  Mn-hpr-Rc,  geliebt  von  Seth  und  Nephthys  in 
H7ik.t-Cnh2,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich." 


37 1 .     Inschrift  Thutmosis'  III.  an  der  AuBenwand 
des  Festtempels  in  Karnak 

1252  [,,Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Theben',  Herrinnen  ,Dauernd  an 
Konigtum  wie  das  des  Re]  im  Himmel',  Goldhorus  ,Heilig  an  Er- 
scheinung,  machtig  an  Kraft',  der  gute  Gott,  Herr  der  Opfer,  Sohn  des 
Amun  auf  seinen  Thronen,  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herr- 
scher  von  Ober-  und  Unteragypten  Mw-Apr-i?c-Herrscher-der-Wahrheit, 
sein  leiblicher  Sohn  des  Re  Dhwtj-msw-sch6n-a,n-Wesen,  er  machte  es  als 
sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  [Amonjre,  [Herrn  der  Throne  der  beiden 
Lander,  vor  Karnak,  indem  er]  ihm  einen  Tempel  neu  errichtete  ,Niitzlich 
an  Denkmalern  ist  Mn-hpr-R^,  [im  Amuntempel.3  Er  machte  es,  der 
Sohn  des  Re  Dhwtj]-msw -schon-an-Wesen,  daB  er  mit  Leben  begabt  sei 
[wie]  Re  [ewiglich.] 

Jahr  nach  dem  23.,  1.  Monat  des  Sommers  (smw),  2.  Tag.4  Abhalten 
einer  Sitzung  des  Konigs  im  westlichen  SchloB5  in  [seinem]  Palast 
[ ].  Sich  befinden  in  der  Torhalle,  die  auf  dem  nordlichen 

1  Zu  diesom  Tempel  vgl.  Ricke,  Das  Kamutef-Heiligtum  in  Karnak  (Beitrage 
3,2). 

2  „Schenkerin  (\cx  Lebens",  religioser  Name  des  Totentempels  Thutmosis'  III. 

3  Der  sog.  ..Festtempel"  Thutmosis'  III.  hinter  (d.  h.  ostwarts)  dem  Mittleren 
Reich-Tempel  in  Karnak. 

4  Diese  altertiimliche  Datierung  wird  \\<>hl  nur  bedeuten  sollen,  daB  es  sich  um 
das  24.  Jahr  handelt. 

5  d'/liv  Bcheint,  wie  Junker,  SOAW  phil.  hist.  Kl.  231.1  S.  29ff.  gezeigt  hat,  den 
gesamten  Wolmpalast  zu  bedeuten,  in  dem,  wie  unser  Text  erkennbar  macht, 
der  A  '  in  Onterteil  ist.  Dber  den  Palast  auf  der  Westseite  von  Theben  vgl. 
MIOII  204  ff. 


Thutmosis  III.,  Festtempel  in  Karnak  17 

Vorplatz1  des  Tempels  ist,  beim  Beten,  rein  in  der  Reinheit  eines  Gottes 

[ ],  fest  grundend  diesen  Tempel  seines 

Vaters  [Amun,  Herrn  der]  Throne  der  beiden  Lander,  nachdem  [Seine] 
Majestat  Ver[fehlungen]  darin  gefunden  hatte  der  Art,  die  Ver[gehen 

waren ] 

[ ]  indem  er  dort  das  Gesicht  offnete2  auf  dem  groBen  Sitz  beim   1253 

Wasserspenden  und  Weihrauchern  an  den  54  Jahresfesten.   Das  aber 

[ ]  an  iM^-Rindern,   wmrfw-Rindern,   Stieren, 

Vogeln,  Weihrauch  und  alien  guten  [Dingen]  fur  das  Leben,  Heil  und  die 

Gesundheit  [Meiner  Majestat     ] 

viele  Gaben,  ohne  Ende.   Ich  fiillte  sein  Haus  [ ]  meines 

[Vaters    Amun    

]  zwischen  den  Bergen  von  D]hjs   [ 

].  [Da  sprach  Meine  Majestat]  zu  den  Hoflingen  und  Beamten 

in  meiner  Begleitung  [ ]  auf  dem  Weg  [ 

]  Wir  kommen  zu  diesem  Fremdland,  aber  der  [Fiirst,] 

er   ist   im   Versteck.    Da    [ ]    sehr 

darauf.  Es  sagte  Meine  Majestat  zu  ihnen:  So  wahr  Re  fur  mich  [lebt 

und  mich  liebt]  und  so  wahr  mich  mein  Vater  Amun  lobt,  [ 

]  Wagen.  Ich  erhielt  [ ],  indem  ich  1254 

mich  niedergelassen  hatte  auf  [ ]  in  Ab- 

teilungen.  Ich  fiillte  das  La[nd  mit  den  Strahlen],  als  ich  aufging.  Sie 

flohen  [ ]  Fall  darin  bei  mir  fur    [•. 

]    umgeben  mit  einer  festen  Mauer4, 

deren  Namen  festgesetzt  war  als  [ 

].  Nicht  atmen  sie  den  Hauch  des  Lebens.  Ein  Gemetzel  ge- 

schah  dort  im  [ ] 

eine  lange  Zeit.  Sie  sagen:  Wie  groB  ist  deine  Macht,  unser  Herr,  Herr- 

scher,  [Sohn  des  Amun,  wirksamer]  Gott!  [ 

]  dort.  Da  kamen  alle  Fremdlander  der  Enden  der 

Welt  in  Verbeugung  [vor  der  Macht  Meiner  Majestat,  um]  den  [Hauch 

des  Lebens]  zu  erbitten,  denn  zerstort  war  [ 

Da]  wandte  sich  Meine  Majestat  zu  ihnen,  nachdem  ich  viele  Falle  von  1255 

Annehen  [Meiner  Majestat]  gehort  hatte,  als  eintrat  [ 

].  Wir  fiihren  ihm  alle  unsere  Abgaben  vor  [wie]  jed- 

1  .3  mh.tj  kann  hier  nicht  den  ,,nordlichen  See"  bedeuten,  da  sich  auf  diesem  keine 
crj.t  ,,Torhalle"  befinden  kann.  Es  handelt  sich,  wie  auch  andere  Beispiel 
•rkennen  lassen,  um  den  Vorplatz  auGerhalb  des  Tempels,  wo  der  Kanal  endete. 

2  D.  h.  die  morgendlichen  Riten  durchfuhrte. 

3  Die  phonizische  Kiiste.  Hier  beginnt  Thutmosis  III.  wieder  von  der  Schlacht 
um  Bfegiddo  zu  sprechen,  die  fur  ihn  eins  der Hauptereignisse  seiner Regiorung 
war.  Wahrscheinlich  war  der  Ubergang  im  Text  so  hergestellt,  daB  Thutmosis 
III.  seinem  Vater  Amun  zum  Dank  dafiir  ,,das  Haus  gefullt"  hatte. 

4  Es  handelt  sich  um  die  Mauer,  die  zur  Abschliefiung  um  Megiddo  herum  er- 
richtet  wurde  (vgl.  G61,4ff.). 

2    Helck 


18  Thutmosis  III.,  Festtempel  in  Karnak 

weder  Horige  Seiner  Majestat.  Da  [ 

]  der  an  die  Vernichtung  gegen  Agypten  dachte.  Es  be- 

fiehlt  Meine  Majestat  ein  Fest  neu  auszustatten  [ 

].  Ferner  befahl  Meine  Majestat,  [meinen  Vater  Amonre,  Herrn 

der]  Throne  der  beiden  Lander,  [herausziehen]  zu  lassen  [ 

]  Rinder,  Vogel,  Weihrauch,  Gazellen,  Antilopen,  Steinbocke, 

Wein,  Getranke  und  alle  guten  Dinge  fiir  [das  Leben,  Heil  und  die  Ge- 

sundheit   Meiner   Majestat]    [Ferner   befahl    er,]    mit 

Kleidern  zu  bekleiden  und  zu  salben  im  ganzen  Haus,  wie  es  beim  Neu- 
jahrsfest  getan  wird,  und  daB  dann  die  abgelegten  Kleider  weitergegeben 
wiirden    [ ]    Ferner    befahl 

1256  Meine  Majestat,  Opfer  neu  zu  stiften  fiir  den  Vater  Amun  in  Karnak, 

namlich    Brot,     [ ]     von    den 

Broten  des  taglichen  Friihstticks,  mehr  als  es  friiher  gewesen  war,  als 
Meine  Majestat  vom  Lande  Syrien  zuruckkam  auf  [seinem  ersten  Sieges- 

zug ],  die  [gestiftet]  waren1 

im  Jahr  7,  2.  Monat  der  XJberschwemmungsjahrszeit  (]h.t),  Tag  26,  an 

Brot  verschiedener  Art  1000,  Bier  30  Kriige,  Gemiise  x  [Biindel 

]     Wein     3  mn-J^ruge,     r]-sd-Ga,nse     4, 

[ ],  scj  .  i-Kuchen  [2]0,  [psn]-Brot  im  Backverhaltnis  10,  6  Stuck 

[ an  den]  Kalenderfesten.  Was 

geschah  am2  [ ],  alles  gute 

Gemiise,  um  heranzubringen  [vom  Besten  aller  Fremdlander  als  tag- 

licher]   Bedarf.    [ ] 

Feldarbeiter,  um  das  Getreide  zu  transportieren  fiir  den  [ des 

1257  Amun,  Herrn  der  Throne  der]  beiden  Lander.  |  Es  befahl  aber  ferner 

[Meine]  Majestat  [ Es]  befahl  [aber] 

ferner  Meine  Majestat  zu  veranlassen,  daB  man  [ihm  eine]  Portrat- 
[statue]   machte  gemaB   der   Schonheit  Meiner  Majestat,   um    (sie)    zu 

rudern  bei  der  Prozession  [ ]   die 

Statue  fiir  das  Rudern  auf  dem  See  [ ].  [Es  befahl  aber]  Meine 

Majestat,  die  Propheten  und  Webpriester  der  Tragerabteilung  zu  be- 

1  Es  war  hier  wohl  gesagt,  daB  die  Stiftung,  die  jetzt  neu  eingerichtet  wurde, 
niclit  nur  die  Stiftung  ersetzen  soil,  die  er  bei  der  Ruckkehr  von  seinem  ersten 
Feldzug  im  22.  Jahr  gestiftet  hatte,  sondern  auch  eine  alte  Stiftung  der  Hat- 
schepsut  aus  dem  7.  Jahr. 

-  Hier  folate  ein  Daliun.  vielleicht  l.(?)  ]h-t,  Tag  x.  Auf  alle  Falle  ist  aber  ein 
neues  Jahresdatum  zu  erwarten,  denn  es  handelt  sioh  doch  wohl  hier  wie  in 
Z.  '.)'.i  um  eine  neue Stiftung,  die  spater  liegen  wird  als  die  bisher  geschilderte 
\oiii  2.  des  1.  smir  des  24.  Jahres.  Da  aber  der  Thronbesteigungstag  Thut- 
mosis' III.  am  4.  des  L.  hn/w  lag,  kann  das  hier  anzusetzende  Datum  wohl  kaum 
aoch  in  das  24.  Jahr  gehoren.  I  ).i  in  Z.  33  aber  mil  <len  gleichen  W'orten  eine 
neue  Stiftung  eingefuhrt  wird,  dort  aber  die  Jahresangabe  fehlt,  diese  also  die 
gleiche  me  vorher  gewesen  sein  nniO,  so  kann  nur  an  unserer  Stelle  diese 
gestanden  haben.  wobei  icli  annehme,  daC  es  sich  um  ein  Datum  im  25.  Jahr 
gehandell  haben  w  ird. 


Thutmosis  III.,  Festtempel  in  Karnak  19 

schuhen  [ ]  das  Tragbild  [.  .  .  . 

],  das  ihm  Meine  Majestat  neu  [gemacht]  hatte. 

Was   geschah   im  1.  Monat  der  Winter jahreszeit  (pr.t),  x.  Tag  [ 

]    die   Lander   der   Fnhw1,    nachdem   sie    [gesehen 

hatten  den]  Angriff  [Meiner]  Majestat.  Denn  die  Macht  der  Majestat 
dieses  hehren  Gottes  fallte  sie  im  Augenblick  seiner  Machtigkeit.  [.  .  . 

]  und  ihre  Angehorigen,  [ihre]  Herden 

und  alle  ihre  Dinge.  Liste  davon :  Kinder  [der  GroBen]  x  -|-  20,  [Asiatenjx, 

Asiatinnen  500  -f-  x  [ ] 

[ ]  01,  Weihrauch,  [Honig]  zu  Tausenden  und  Hunderten.  Es  1258 

[befahl  aber  Meine  Majestat    

]  fur  einen  anderen2.  Man  brachte  ihre  Abgaben  heran  [zum] 

Tempel  des  Amun  in  Karnak.  Es  befahl  aber  ferner  [Meine  Majestat 

]  Gottesopfer  vor  meinem  Vater 

[Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander]  an  alien  seinen  Festen. 

Ferner  befahl  [Meine  Majestat 

]  groBe  Lieferungen  der  Fremdlander  [ 

]   als  Meine  Majestat   neu   abwog   [ 

]    56,    [ ]    3,   fiinffach  (?),    Gold,    neue 

dbn  [ ],  [zusammen  neue  dbn ]  Es  [stellte]  [Meine] 

Majestat  auf  [ ]  sie  [neu],  das  Ge- 

wicht  [ ]  an  Silber,  neue  dbn  595,  fiinffach  (?)  [an  Silber]  neue   1259 

dbn  x62,  zusammen  [ ]  sie  [neu],  das  Ge- 

wicht  [ ]  an  Karneol  neue  dbn  596,  zusammen  [ 

]    herangebracht   vom   Besten 

[aller  Fremdlander]  als  tagliche  Lieferung,  von  den  Abgaben  der  [.  .  . 

•  •  •  •  ; ] 

niedriger  Boden,  der  anfing  (?),  die  Mauern  bis  zur  Umfassung  (?)  [zu 

].  Seht,  Meine  Majestat  will  machen  [Theben 

],  um  alle  Lander  zu  seinen  Horigen  zu  machen. 

Der  Horizont  [ ]  Agyptens  ist  es,  das  Heliopolis  von  Ober-  und 

Unteragypten.  Es  kommt  der  [ 

]  die  Vogelteiche  mit  Vogeln,  [um]  ihr  hehres  Sanktuar  zu 

versorgen.  Er  erweiterte  ihre  Grenzen  [ ], 

ihre  Abgaben  auf  ihren  Riicken,   [ ]  in  der  Kraft  meines  Vaters  1260 

Amun,  der  mir  Tapferkeit  und  Starke  anbefohlen  hatte,   in  dem  er  (?) 

gab   [ ],  Herrscher  des  schwarzen  und  des 

roten  Landes,  um  ihre  [Sitze]  zu  verschonen,  nachdem  er  mir  sein  Erbe 

1  Damals  ein  allgomciner  Begriff  fur  die  Syrer.  Es  handelt  sich  im  Folgenden  um 
die  Qberweisung  von  ISeute  an  den  Amiinti'mpcl  und  ebenso  die  Zuweisung  von 
Tributlieferun^en  der  asiaf  ischen  Lander  an  den  Arnuntempel. 

2  Ob  hier  stand:  ,, Meine  .Majestat  aber  befahl,  daf.i  alle  asiatischen  Abgaben  nur 
an  diesen  Gott,  niimlich  Amun,  abgeliefert  werden  sollton  und  nicht  an  einen 
anderen  (Gott)"? 


20  Thutmosis  III..  Festtempel  in  Karnak 

und  seinen  Thron  zugerechnet  hatte,  um  [Niitzliches]  zu  suchen  [fur 
meinen  Vater  Amun.  Da  sagten  die  Hoflinge  zu  Meiner  Majestat:  Wie 
schon  sind  die  Taten,  die  du  fur  deinen  Vater  Amun-Re,  Herrn  der 
Throne  der  beiden  Lander,  getan  hast!  Wie  gut  ist,  was  er]  dir  [befohlen] 
hat  zu  tun,  das,  was  er  (selbst)  das  iibertreffen  laBt,  was  die  [Vorjfahren 
[getan]  haben,  so  daB  es  nun  Deine  Majestat  tut  als  etwas,  was  er  [liebt], 

indem  du  Niitzliches  finden  sollst  [ 

]  in  ]h-mnw-Mn-hpr-Rc  im  Amuntempel,  [?]  meinem  Tempel,  [er- 

baut]  aus  Turra-Kalkstein  [ 

.  .  .]  die  Tore  aus  Zedernholz,  beschlagen  mit  [ , ]  mit 

dcm-Go\d,  mit  [Silber],  Gold,  Lapislazuli,  Tiirkis  [ 

1261   ]  niit  Silber  und  Gold,  gekniipft  [ ].  Es  lieB  aber 

Meine  Majestat  alle  Schriften  der  Gottesworte  festmachen  [ 

],  damit  die  Vorschriften  bleiben  [ ].  Es  be- 

fahl  aber  Meine  Majestat,  Opfer  neu  zu  stiften  fur  meinen  Vater  [Amun 

in  Karnak],  um  [das  Gelobte]  zu  tun  [ 

]  [am]  Morgen  und  [am]  Abend  im  Tempel  der  Millionen1,  den 

Meine  Majestat  im  [Amuntempel]  errichtet  hat.  Es  [befahl  ferner  Meine 

Majestat ]. 

[Es  befahl  ferner  Meine  Majestat,  Opfer]  neu  [zu  stiften]  fur  meinen 
Vater  Amun  [vor  Karnak,  um]  das  Gelobte  damit  taglich  zu  tun,  im 
Tempel  der  Millionen  von  [Jahren,  den]  Meine  [Majestat  neu  errichtet 

hat.]   [ ]. 

[Es  befahl  Meine  Majestat,  Kiihe  aus]  Syrien  [zu  bringen,]  um  [damit  das 
Gelobte  im  Tempel]  meines  Vaters  Amun  zu  tun,  indem  man  ihre  Milch 

fur  die  MilchgefaBe  [aus  dcm-Gold  melkt]  [ 

]  Amun  in  [ ]. 

1202  Ferner  befahl  Meine  Majestat,  den  altesten  Konigssohn  'Imn-m-hl.t2  zum 

Vorsteher  der  Rinder  fur  die  H[erde]  einzusetzen   [ 

]  an  den  Kalenderfesten  des  [ ,  fur  meinen  Vater] 

Amonre  in  ]h-mnw  mehr  als  was  Meine  Majestat  [friiher  meinem]  Vater 

Amun  gestiftet  hatte.    [ 

.  .  .]  jedem  [taglich]  geopfert:  1  r^-Gans,  1  trp-Gams,  1  s^-Gans,  1  sr-Gans, 

1  Taube,  3  Wein,]  Getranke,  scj  J-Kuchen,  [ ] 

mehr  als  friiher,  um  damit  taglich  das  Gelobte  zu  tun.  Liste  davon: 
Weihrauch  in  Kugeln  dbn  33  r]  3. 

Es  befahl  ferner  [Meine  Majestat,    

.  .  .],  gemacht  aus  alien  Dingen  nach  jeder  [Vorschrift,]  die  in  diesem 
Tempel  getan  wird.  Man  tat  desgleichen  in  ]h-mnv),  ohne  daB  unter- 

schieden  wird  ]h-mnw  [von  diesem  Tempel ,  wie]  die 

St  rahlcn  der  ►Sterfne  des  Himmels].  [ 

1  G«mi H  int  ist  ]h-mnw,  der  als  Totentempel  gilt. 

2  Pieser  Prinz  ist  sonst  nicht  bekannt;  er  diirfte  damals  noch  sehr  jung  gewesen 
sein,  da  Thutmosis  III.  auch  kaum  mehr  als  knapp  30  Jahre  alt  war. 


Thutmosis  III.,  Festtempel  in  Karnak  21 

]  geboren  (fern,  sing.)  im  Amt.  Ich  lieB  jederinann  seine  1263 

Pflicht  wissen  als  Gottesvater,  Schreiber,  Vorlesepriester,  Angestellte, 
[Salbenjtrager  [beim  Geleiten]  der  Myrrhe  zum  groBen  [Ort],  und  der 

Salbe    [ ] 

die  Stundenpriesterschaft  meines  Vaters  Amonre  in  ]h-mnw  ist  identisch 
mit  der  Stundenpriesterschaft  regularer  Art  des  Amuntempels,  indem  sie 
[ihren]     regularen     [Dienst    versehen    gemaB    jeder    Vorschrift]    dieses 

Tempels. 1  [ 

....],  die  Meine  Majestat  neu  [gemacht  hat]  fur  meinen  Vater  Amun  in 

Karnak  mit  (?)  den  Milch-  und  Wasserkriigen  aus  dcm-Go\d  [ 

]-Kriige    [4],    [ ]-Kriige    [4]    [ 

].  [Es  suchte]  Meine  Majestat  Nutzliches  von  alledem, 

was  mein  Vater  Amun  wiinscht,  damit  er  ruhe  an  [jedem]  Ort,  [den  er 

wiinscht].  Daher  veranlaBte  man,  das  ,,Geschenk"  zu  machen  [ 

]  die  [Angestellten],  die 

mit  der  Salbe  kommen  beim  Geleiten  des  Weihrauchs  zum  groBen  Ort, 

rein  (?)  insgesammt  [....][ ]  gemacht  [aus allerlei  1264 

Dingen  nach  der  Vorschrift,  die  festgesetzt  ist]  fur  diesen  Tempel.  [Man 

tue]  dasselbe  [auch  in  ]h-mnw].  [ 

.  .  .].  [Die  Angestellten],  die  den  Weihrauch  geleiten,  mit  dem  Weihrauch 
(auch)  in  ]h-mnw,  die  [tun]  auch  die  Vorschrift  des  Rituals[vor]  meinem 

Vater   [Amonre]  bei  den  Kalender[festen ] 

lh-mnw     in     [ ] 

taglich,  dargebracht  davor  so,  wie  es  der  Vorlesepriester  rezitiert  im 
[Amun]tempel,  vor  meinem  Vater  Amun  in  ]h-mnw. 
[Liste]:  GroBe  [psn]  ( !)  Backverhaltnis  x  Stuck  2 

Man  [opferte  ferner]  das  Beste  [der  Fremdlander 

]    die    der 

groBe  Prophet  auf  den  Vorplatz  (?)2  bringt,  urn  das  Gelobte  zu  tun. 
Ferner  lieB  man  ein  groBes  r^-MaB  Weihrauch  machen,  wie  [man]  es  an 
den  Kalenderfesten  in  Karnak  opfert  an  jedem  Tag  des  [Herauskommens 

des  Gottes  (?)].[ 

]  was  dort  in  diesem  Tempel  gemacht  wird.3  1265 

AuBerdem  befahl  Meine  Majestat,  dieses  Brot  [vor  der  Sta]tue  zu  opfern, 
die  sich  in  [Karnak]  befindet,  in  alle  Ewigkeit  zum  Heil  Meiner  Majestat. 
Liste    davon  :    [ ]. 

1  Thutmosis  IH.  richtet  also  ansoheinend  fiir  \h-mnw  keine  eigene  Priesterschaft 
ein,  sondern  ubertriigt  denGottesdienst  dort  und  auch  die  Einkiinfte  der  Priester- 
schaft des  Karnaktempels.  Dadurch  kommt  es  auch,  dafl  Priester  von  ]h-mnw 
kaum  bekarmt  sind. 

2  Siehe  S.  17  Anrn.  1. 

3  Mit  dieser  Angabe  scheint  das  Kapitel  der  Stiftungen  usw.  fiir  den  neu  er- 
richteten  Tempel  von  lh-mnw  abgeschlossen  zu  sein,  und  es  werden  jotzt  Stif- 
tiuigen  innerhalb  des  eigentlichen  Amuntempels  in  Karnak  aufgezahlt. 


22  Thutmosis  III.,  Festtempel  in  Karnak 

[AuBerdem  befahl]  Meine  [Majestat],  ein  Opfer  neu  zu  stiften  fur  meinen 
Vater  Amonre,  um  das  Gelobte  zu  tun  auf  dem  Altar  des  Re  fur  Arnonre 
mit  [Brot  des]  taglichen  Opfers.  Man  [lieB]  teilen  den  Rest  des  Brotes,  des 

Biers  und  der  c&-Brote  [ 

]  fiir  Amun  [ ]  vom  Besten  Agyptens,  (vom)  Grundbesitz 

Pharaos,  fiir  die  Scheune  des  Gottesopfers  des  Amun,  des  Herrn  der 

Throne  der  [beiden  Lander:  Brot ],  Bier  ds-Kruge  x,   [Gemuse 

.  .  .  .,  an]  alien  Kalender[festen],  und  Brot  im  [ 

Es]  befahl  ferner 

Meine  Majestat  zu  geben  [Brot]  20,  Bier  ds-Kriige  x,  Gemuse  Bund  4,  von 

dem,  was  auf  den  Altar  [des ]  gegeben  wird  [ 

]  neu  [ 

]  die  herauskommen  fiir  seine  Stiftung,  indem  (sie)  meine 

1266  Stundenpriester  [teil]en.  |  Das  kommt  heraus,  weil  sie  [ 

tun]  fiir  meinen  Vater  Amun  in  [Karnak  (?)]. 

[ am] 

Morgen  und  am  Abend  vor  meinem  Vater  [Amun],  was  meine  Majestat 

[befohlen  (?)]  hat  in  [ ]  in  dem  [ ],  um  das  Gelobte  zu  tun: 

6^'-Brot  Backverhaltnis  40  1/x,  Stuck  [....] 

[ ],     um 

das  Gelobte  zu  tun : 

bpyBrot  Backverhaltnis  x  Stuck  35 

6^'-Brot  Backverhaltnis  x  r^  2  Stuck  125 

scj J-Kuchen  Backverhaltnis  5  Stuck  3 

s^J-Kuchen  Backverhaltnis  10  Stuck  2 

[psn-~Brot]  Backverhaltnis  10  Stuck  20 

psw-Brot  Backverhaltnis  x  Stuck  80 

Bier  ds-Kruge  24 

■••(?)[ .-. 

am  Morgen  und]  am  Abend  [als]  tagliches  Opfer  fiir  meinen 

Vater  Amun,  [Herrn  der  Throne  beider  Lander]  vor  Karnak: 

C3-Gans  x 

[ ]  x 

1267  [Weihrauch]  cc6-Kruge  6 
Friichte  rawr/ra-Korbe  x 

I ■ 

]  was   (?)  sie  taten  [ fiir]  Amun,  Herrn  der  Throne 

[beider  Lander]  als  Gcgenwert  dafiir,  daB  die  Statuen  Meiner  Majestat 

fest  sind,  die  sich  in  [Karnak  inmitten]  der  Halle  in  []h-mnw]  befmden. 

[ ]  (eine 

Anlage  namens)  'Amun  gibt  [ J'1,  hergestellt  aus  Gold  [vom]  Besten 

des  Fremdlandes.  Ferner  stellte  [ihm  Meine  Majestat  ein ]  auf, 

1  Diese  Anlage  ist  sonst  nicht  bekannt. 


Thutmosis  III.,  Festtempel  in  Karnak  23 

[ ].  Es  errichtete  [ihm  Meine  Majestat]  zwei 

groBe   [Obelisken, Amun]tempel,  gewaltig  an  Pracht,  groB  an 

[ ].  [Ferner]  befahl  [Meine  Majestat,  ihnen  neu  Opfer  zu  stiften  an 

alien  Kalenderfesten  an  Brot,]  Bier,  [ ,  fur]  Amun  [ 

.  .  .],  Dinge  vom  taglichen  Bedarf,  um  [damit]  das  Gelobte  zu  tun. 
[Ferner  stellte  ihm  Meine  Majestat  eine]  Kapelle  [neu  auf  aus  echtem 

Zedernholz  vom  Besten  der]  ,,Treppe"3,  beschlagen  [mit 1268 

].  [AuBerdem  stellte  ihm  Meine  Majestat]  ein  groBes  Tor 

aus  Granit   auf  mit  Namen  ,,Amun  [ ],  indem  seine  Be- 

liebtheit  groB  ist  im   [Temper'],1  beschlagen  mit  Bronze,   der  Gottes- 

schatten  darauf  aus  dcm-Go\d.  [Meine  Majestat]  errichtete  [ihm 

],    be[schlagen    mit    ],     das   Meine   Majestat 

selbst  [erbeutet]  hatte.    [ 

....    um]    da[mit  das   Gelobte  zu  tun.]   Es  vergroBerte   [ihm  Meine 

Majestat]  die  beiden  Torfliigel  [mit  Namen]2  ,,Amun  [ ]"  aus  echtem 

[Zedernholz]  vom  Besten  der  ,,Treppe"3,  beschlagen  mit  [Bronze 

]     in    [ ].    [Es    zimmerte  Meine 

Majestat  ihm  die  Barke  'Imn-wsr-h]  .  t  aus  echtem  Zedernholz,  be- 
schlagen mit]  dem  Gold  [aller]  Fremdlander,  [um  seine]  Ausfahrt  [damit] 
zu  machen  [an  alien  seinen  Festen.]  Ich  [baute]  das  Haus  seines  Herrn 

aus    Stein    [ 

fur]  Amun,  den 

Herrn  der  Throne   [beider  Lander],  unendliche  [ und  Her]den 

[ ■ I 

Schmuck,  Vogel,  Weihrauch,    [ 1269 

]  |  ,  sein  heiliger  Platz  des  Urbeginns,  die  Urzeit 

[ ] [viele]  Falle  [meiner]  Sie[ge 

].  [Ihr  Propheten,  Priester,  Gottesvater,]  Opfer[trager,]  Vor- 

steher  der  Liindereien  des  Tempels,  Angestellte  [des]  Tempels,  Trager  des 

[Rauchergerats  des]  Tempels,  [alle]  Leute  des  Tempels!  [ 

],   den  er  mehr  als  alle  Gotter  [liebt], 

wie  es  ein  Sohn  tut,  der  seinem  Vater  niitzlich  ist.   Ich  dachte  an  die 

Zukunft  [ ],  ruhend  im  Palast  [ 

]  doch  denkend  an  niitz- 

liche  Dinge  der  Zukunft.  Seid  niitzlich,  Diener  meines  [Vaters] !  Ihr  kennt 

den  Ort,  den  [ ]  gefunden  hat  [ 

],  indem  die  Furcht  vor  ihm  in  euren  Leibern  ist. 

Verehrt  sein  Haus  ohne  Hochmut!  Seid  nicht  nachlassig  beim  Opfern, 

seid  nicht  ohnmachtig  (?)  [ 

],  was  in  eurem  Herzen  ist  als  Nutzliches  fur 

1  Ob  hier  das  Tor  Mn-hpr-Rc  c]-mrwt  m  pr-'Imn  gemeint  ist,  das  in  dem  Einbau 
zwischen  ~>.  und  (>.  Pylon  liegt  (Urk.  IV  84f>)? 

2  ImTexl  sind  bier  und  bei  <l«-n  folgenden  3  Zeilonanfangen  versehentlich  falscho 
Zeilennummern  gegeben.  3  Bozeichnung  fur  <icn  Libanon. 


24  Thutmosis  III.,  Festtempel  in  Karnak 

1270  meinen  Vater  Amun.  Ihr  wiBt,  was  ich  fiir  seinen  Tempel  [wiinsche]1,  in- 

dem  ich  froh  bin  [ 

]  im  Tempel  meines  Vaters  Amonre,  [Herrn  der  Throne] 

beider  Lander.  Ich  sage  euch  und  ich  lasse  euch  horen,  ich  [....]  beim 

Offnen  eurer  Gesichter,  [ich]  finde  [ 

].  Die  Schriften  sind  in  eurer  Hand,  und  die  [Vorschriften,]  die 

die  Vorfahren  gemacht  haben,  bleiben  bestehen.    Ich  kenne  die  Hei- 

ligung  des  Horizontes  [ ] 

Lebensunterhalt,  um  euch  auf  Erden  weilen  zu  lassen.  Ein  [Ruf]  Gottes  ist 
das,  was  er  hort,  ohne  daB  sein  Wort  der  Urzeit  vernachlassigt  wird. 

[ ]     Tatigkeit     der 

Gottesvater,  um  meinen  [Vater]  ruhen  zu  lassen  nach  seinem  Wunsche. 

i27i   Ich  befahl  den  Propheten  das  zu  tun,  was  ich  bestimmt  habe  [ 

]    man    [ ] 

auf  das  Ritualbuch  der  Reinigung.  Es  mache  mein  [Vater],  daB  euer 
Leben  andauere,  eine  Lehre  des  Erreichens  des  Alters.  Ich  habe  euch 

reich  gemacht,  ich  habe  [eure  Stellung]  befestigt  [ 

].     [Nicht    geschehe    es, 

daB]  mein  Herz  bitter  sei  gegen  euch.  Nicht  werde  ich  dem  Diener  etwas 

[verweigern].  Nicht  weise  [ich]  ab  [ 

]     [ auf    den] 

groBen  Namen  Meiner  Majestat.  Es  vergroBerte  [ ]  mein  [ ] 

beim  Opfer  in  der  Art  von  [ 

.  .  .]  wenn  ihr  im  Tempel  bleibt.  Denn  Meine  Majestat  laBt  die  rechten 

Gesetze  [fest]  sein  [ 

]  den  Namen  Meiner  Majestat  von  Millionen   \^on 

Jahren  [ ]  seinen  [Tempel],  indem  er  den  oberen  Tempel  an- 

tegte      [ 

]  indem  er  vorschriftsmaBig  zu  den  Schrei- 

bern  und  zu  den  Web-Priestern  eintritt  [ 

] 

1272  [ ]  selbst  vor  ihm  bei  den  Wundern  [seines  Vaters  Amun  .... 

] 

Es  Tun,  wie  es  richtig  ist,  fiir  die  Kalenderfeste,  fiir  die  der  Herr  Opfer 
neu  jahrlich  gestiftet  hat  fiir  Leben,  Heil  und  Gesundheit  des  Konigs  von 
Ober-  und  Unteragypten  Mn-hpr-Rc,  Sohn  des  Re  Dhwtj-msw-sch6n-3in- 
Wesen,  dem  Leben  gegeben  sei  wie  Re  ewiglicli. 

372.     Die  groBe  Stele  Amenophis'  II.  von  der  Sphinx 

1276  Beischrift  der  Darstellung:  ,,Wein  Opfern". 

,,Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  groB  an  Kraft',  die  beiden  Herrinnen 
, Reich  an  Pracht,  gekront  in  Theben',  Goldhorus  ,Der  mit  seiner  Macht 

1  Ob  [flbbl 


Sphinx-Stele  Amenophis'  II.  25 

in  alien  Landern  erabert',  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  ^l-hprw- 
Rc,  Sohn  des  Re  '/mw-^^-der-Gott-Herrscher-von-Heliopolis;  Sohn  des 
Amun,  den  er  sich  aufgezogen  hat,  Abkommling  desHarachte,  niitzlicher 
Same  der  Gottesglieder,  dessen  Wesen  Neith  geschaffen  hat  und  den  der 
Urzeitliche  erzeugte,  damit  er  die  Herrschaft  ergreife,  die  er  nun  ergriffen 
hat.  Er  hat  ihn  selbst  als  Konig  auf  dem  Thron  der  Lebenden  er- 
scheinen  lassen.  Er  hat  Agypten  zu  seinem  Gefolge  bestimmt  und  das 
Rote  Land  als  seine  Horigen.  Er  iiberweist  ihm  das  Erbe  in  Ewigkeit  und 
die  Herrschaft  der  Unendlichkeit.  Er  gab  ihm  den  Thron  des  Geb  und 
das  herrliche  Amt  des  Atum,  die  Anteile  der  beiden  Herren,  die  Teile  der 
beiden  Herrinnen  und  ihre  Jahre  in  Leben  und  Heil.  |  Er  gab  seine  1277 
Tochter1  an  seine  Brust  und  befestigte  seine  Feuerschlange  auf  seinem 
Haupt.  Er  zertrat  die  Nomaden  unter  seinen  Sohlen.  Die  Nordlichen  ver- 
beugen  sich  vor  seiner  Macht,  und  alle  Fremdlander  liegen  unter  der 
Furcht  vor  ihm.  Er  hat  die  Kopfe  der  Neun-Bogen  zusammengepackt, 
und  die  beiden  Lander  sind  in  seiner  Faust.  Die  Menschen  sind  in 
Schrecken  vor  ihm  und  alle  Gotter  in  Liebe  zu  ihm.  [Amun]  selbst  hat 
(ihn)  eingesetzt  als  Oberhaupt  dessen,  was  sein  Auge  umkreist  und  was  die 
Sonnenscheibe  des  Re  beleuchtet.  Er  hat  ganz  Agypten  ergriffen,  Ober- 
und  Unteragypten  unterliegen  seinen  Planen.  Er  fiihrte  die  Wuste  heran, 
so  daB  sie  zinst;  jedes  Fremdland  ist  unter  seinem  Schutz.  Seine  Grenzen 
reichen  bis  zum  Rande  des  Himmels,  und  alle  Lander  sind  in  seiner 
Hand  als  ein  einziger  Knoten.  Erschienen  als  Konig  auf  dem  groBen 
Thron,  nachdem  sich  ihm  die  beiden  Zauberreichen  vereinigt  haben  und 
die  Doppelkrone  sich  auf  seinem  Haupt  zusammengefugt  hat.  Die  Atef- 
krone  des  Re  ist  auf  seinem  Scheitel,  sein  Gesicht  ist  geschmiickt  mit  der 
Oberagyptischen  und  der  Unteragyptischen.  Er  hat  die  Kopfbinde  und 
den  Kriegshelm  ergriffen,  und  die  i&s-Krone  wie  die  beiden  groBen  Federn 
sind  auf  seinem  Haupte. 

Das  Kopftuch  umfaBt  seine  beiden  Schultern.  So  versammelten  sich  die  12?& 
Kronen  Atums,  die  er  seinem  Abbild  iiberwiesen  hat,  wie  es  der  Schopfer 
der  Gotter,  [Amun],  der  Urzeitliche  befohlen  hat,  der  ihn  gekront  hat. 
Er  befahl,  daB  er  alle  Lander  zusammen  ergreife,  ohne  daB  eins  fehle, 
Sohn  des  Re  '/ww-T^p-Gott-Herrscher-von-Heliopolis,  Erbe  des  Re, 
[Sohn  des  Amun],  niitzlicher  Same,  heiliges  Ei  der  Gottesglieder,  ehr- 
wiirdig  an  Ansehen;  hervorgegangen  aus  dem  Leib,  hat  er  sich  schon  die 
weiBe  Krone  aufgesetzt.  Er  hat  die  Welt  erobert,  als  er  noch  im  Ei  war. 
Agypten  gehort  ihm;  nicht  gibt  es  einen  Widerstand  unter  dem,  was 
das  Auge  des  Atum  umkreist.  Die  Kraft  des  Month  ist  in  seinen  Gliedern, 
und  seine  Starke  ist  wie  die  des  Sohnes  der  Nut.2  Er  hat  die  Binse  mit 
dem  Papyrus3  vereinigt,  und  die  Nordlichen  wie  die  Siidlichen  sind  in 

1    Gemeint  ist  Maat  als  Tochter  des  Re. 

1  Beth. 

3  Die  beide  Wappenpflanzen  von  Ober-  und  Unteragypten. 


26  Sphinx-Stele  Amenophis'  II. 

Furcht  vor  ihm.  Sein  Anteil  ist  das,  was  Re  beleuchtet;  ihm  gehort,  was 
der  Ozean  umkreist.  Nicht  gibt  es  einen,  der  seinen  Boten  in  alien  Landern 

1279  der  Fnhw  abweist. 

Nicht  gibt  es  ihm  gegeniiber  einen  zweiten  bis  zum  Himmel  C??)1  des 
Horus.  Nicht  gibt  es  ein  Hindern  durch  andere  Leute.  Es  kommen  zu 
ihm  die  Siidlichen  in  Verbeugung  und  die  Nordlichen  auf  ihrem  Leib.  Er 
hat  alles  in  seiner  Faust  zusammengefaBt.  Seine  Keule  hat  ihre  Kopfe 
zerschlagen  wie  es  der  Herr  der  Gotter,  [Amon]re-Atum,  bestimmt  hat, 
namlich  daB  er  die  Lander  im  Triumph  einnahme,  ohne  daB  es  einen 
gabe,  der  das  jemals  wiederholen  wiirde. 

Es  war  aber  Seine  Majestat  als  Konig  erschienen,  als  er  ein  ausgewachse- 
ner  Jiingling  war,  der  seinen  Korper  schon  in  der  Gewalt  hatte2  und  der 
18  Jahre  auf  seinen  Schenkeln  in  Tapferkeit  vollendet  hatte,  wobei  er 
alle  Tatigkeiten  des  Month3  kannte,  ohne  daB  es  seinesgleichen  auf  dem 
Schlachtfeld  gab,  und  wobei  er  die  Pferde  kannte,  ohne  daB  es  seines- 
gleichen im  ganzen  zahlreichen  Heere  gab.  Keiner  da  von  konnte  seinen 
Bogen  spannen  und  man  konnte  ihn  nicht  im  Wettlauf  erreichen.  Stark 
waren  seine  Arme,  ohne  daB  er  ermudete,  sobald  er  das  Ruder  ergriff 
und  am  Heck  seines  Schiffes  ruderte  als  Schlagmann  fur  200  Mann.  Wenn 

1280  man  pausierte4,  nachdem  sie  eine  halbe  Meile  Fahrt  (hinter  sich)  ge- 
bracht  hatten,  waren  sie  schlapp  und  ihre  Glieder  miide,  indem  sie  keine 
Luft  mehr  bekamen.  Seine  Majestat  war  aber  stark  mit  seinem  Ruder 
von  20  Ellen  Lange.  Wenn  er  pausierte  und  sein  Schiff  gelandet  hatte, 
da  hatte  er  3  Meilen  mit  Rudern  zuruckgelegt,  ohne  daB  er  eine  Unter- 
brechung  beim  Anpacken  gemacht  hatte.  Die  Gesichter  strahlten,  wenn 
sie  ihm  zusahen,  als  er  das  tat. 

Auch  spannte  er  300  starke  Bogen,  um  die  Arbeit  ihrer  Handwerker  zu 
vergleichen  und  um  den  Nichtskonner  vom  Konner  zu  unterscheiden. 
Er  kam  aber  zuriick  und  tat  das,  was  ich  euch  vortragen  werde:  Er  be- 
trat  seinen  nordlichen  Vorplatz  und  fand,  daB  man  ihm  4  SchieBscheiben 
aus  asiatischem  Kupfer  von  einer  Handbreit  Dicke  aufgestellt  hatte, 
wobei  der  Zwischenraum  zwischen  einem  Pfahl  zum  anderen  20  Ellen 
betrug.  Da  erschien  Seine  Majestat  auf  dem  Pferd  wie  Month  in  seiner 
Kraft.  Er  spannte  den  Bogen,  indem  er  4  Pfeile  zugleich  in  seiner  Faust 
hielt.  Er  fuhr  los  und  schoB  auf  sie  wie  Month  in  seinem  Schmuck,  wobei 
i28i  seine  Pfeile  hinten  wieder  herausgekommen  waren.  |  Dann  packte  er  einen 
anderen  Pfahl  an.  Das  war  eine  Tat,  die  noch  nie  getan  worden  war  und 
die  man  oiemals  als  Erzahlung  gehort  hatte:  Es  wurde  ein  Pfeil  auf  eine 
kupferne  Scheibe  geschossen,  der  aus  ihr  wieder  hervorkam  und  dann  zur 


1    Lies  is.i'!    Die  Bedeutung  ,, Himmel"  ist  nach  dem  Wb  aber  erst  Griechisch 

belegl . 
1    Eig.  „gezahlt"  und  damit  l)cherrschend. 
3  Das  Kxiegshandwerk. 

1    Wort  I.  ..Idsen". 


Sphinx- Stele  Amenophis'  II.  27 

Erde  fiel  —  auBer  beim  Konig,  der  reich  an  Pracht  ist,  den  [Amun]  stark 
gemacht  hat,  dem  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  cl-hprw-Rc,  der 
heldenhaft  ist  wie  Month.  Als  er  nun  noch  ein  Junge  war,  da  liebte  er 
seine  Pferde  und  freute  sich  iiber  sie.  Es  war  Beharrlichkeit  dabei,  sie 
abzurichten1,  ihr  Wesen  zu  kennen,  ihrer  Schulung  kundig  zu  sein  und  in 
diese  Sache  einzudringen.  Man  horte  davon  im  Konigshaus  durch  seinen 
Vater,  den  Horus  ,, Starker  Stier,  Erschienen  in  Theben".  Da  war  das 
Herz  Seiner  Majestat  froh,  als  er  das  horte,  und  er  jubelte  iiber  das,  was 
von  seinem  altesten  Sohn  gesagt  wurde,  wobei  er  in  seinem  Herzen 
sprach:  ,,Er  ist  es,  der  den  Herrn  der  ganzen  Welt  abgeben  wird,  ohne 
daB  es  einen  Gegner  wider  ihn  gibt,  der  (sein)  Herz  in  Tapferkeit  aus- 
senden  wird  und  der  in  Kraft  jubeln  wird. 

Er  ist  ein  lieber,  ausgewachsener  Junge,  doch  noch  ohne  tiefere  Einsicht.  1282 
Noch  hat  er  nicht  das  Alter  erreicht,  um  das  Werk  Months2  durchfuhren 
zu  konnen.  Doch  hat  er  bereits  die  Liiste3  des  Leibes  hintangesetzt  und 
liebt  die  Kraft.  Gott  hat  ihm  das  ins  Herz  gelegt,  so  zu  handeln,  daB  ihm 
Agypten  geschiitzt  wird  und  die  Erde  zugewiesen  wird."  Da  sprach  Seine 
Majestat  zu  denen,  die  sich  bei  ihm  befanden:  ,,Man  lasse  ihm  sehr 
schone  Pferde  geben  aus  dem  Stall  Meiner  Majestat,  der  sich  in  Memphis 
befindet  und  sagt  zu  ihm:  Pflege  sie,  richte  sie  ab,  fahre  sie  ein  und  be- 
handele  sie4,  wenn  sie  sich  gegen  dich  zur  Wehr  setzen  (?)." 
Da  beauftragte  man  den  Konigssohn,  die  Pferde  des  Stalles  des  Konigs 
zu  pflegen.  Er  aber  tat,  was  ihm  aufgetragen  war.  Reschef  und  Astarte5 
freuten  sich  iiber  ihn,  als  er  alles  das  tat,  was  sein  Herz  wiinschte.  Er  zog 
Pferde  auf,  derengleichen  es  nicht  gab.  Sie  ermiideten  nicht,  wenn  er  die 
Ziigel  ergriff,  und  sie  kamen  nicht  in  SchweiB  bei  Galopp.  Er  pflegte  in 
Memphis  mit  der  Kandare  6  anzuschirren  und  er  hielt  am  Ruheplatz  des 
Harmachis7. 

Dort  hielt  er  einen  Augenblick,  um  sie  herumzufahren  und  die  Sehens-  1283 
wiirdigkeiten  dieses  Ruheplatzes  des  Cheops  und  Chefren  8  zu  betrachten. 
Er  wiinschte  in  seinem  Inneren,  ihren  Namen  weiterleben  zu  lassen.  Je- 
doch  behielt  er  es  tief 9  in  seinem  Herzen,  bis  geschah,  was  ihm  sein  Vater 
Re  anbefohlen  hatte.  Danach  nun  lieB  man  erscheinen  Seine  Majestat  als 
Konig,  indem  die  ,GroBe'10  auf  ihrer  Stelle  auf  seinem  Scheitel  ruhte, 

1    Wortl.  ,,arbeiten".  2   Siehe  S.  26  Anm.  3. 

3  Wortl.  „Durst". 

4  Hier  <liirften  termini  technici  der  I 'ferdezucht  vorliegen. 

J   Reschef  gilt  in  dieser  Zeit  als  BUriegsgott,  wahrend  Astarte,  spater  mit  Anat 

zusamnxn.  Schutzgottin  der  koniglichen  Kampfpferde  ist. 
6  Unsiohfrc  ('hcrsft/.ung;  t\m  heiCt  ..Uinde",  hier  hat  das  Wort  aber  das  Deter- 
minal  i\  des  A I  <  •  t  alls. 

Die  Sphinx  von  Giza,  die;  damals  als  Abbild  des  ,, Horus  im  Horizont"  gait. 
1  Hiermit  sind  <lic  beiden  grofien  Pyramiden  von  (Jiza  gemeint. 
9  Wortl.  „Er  gab  es  in  sein  Herz  unter  seinen  Ausspruch"  (V) 
10  Die  Uraussdilange. 


28  Sphinx-Stele  Amenophis'  II. 

und  das  Abbild  des  Re1  auf  seiner  Stelle  blieb.  Das  Land  war  nun,  wie 
es  friiher  gewesen  war,  in  Frieden  unter  seinem  Herrn  c]-hprw-Rc,  der 
die  beiden  Lander  beherrscht,  indem  alle  Fremdlander  zusammen  unter 
seinen  Sohlen  sind.  Da  erinnerte  sich  Seine  Majestat  des  Platzes,  an  dem 
er  sich  in  der  Nahe  der  Pyramiden  und  des  Harmachis  vergniigt  hatte. 
Man  befah  1,  dort  einen  Ruheplatz  zu  schaffen  und  darin  eine  Stele  aus 
Kalkstein  aufzurichten,  auf  dem  der  groBe  Name  des  Q]-hprw-R<:,  geliebt 
von  Harmachis,  dem  ewiglich  Leben  gegeben  sei,  aufgeschrieben  war. 


373.  Die  kleine  Sphinxstele 

1284  Linker  Randpfosten: 

Horus  , Starker  Stier,  groB  an  Kraft',  der  gute  Gott,  Ebenbild  des  Re, 
Nachkomme  des  Harachte,  Sohn  des  Amun,  geliebt  von  Month,  Heils- 
bringer  des  Konigs  der  Gotter,  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herr 
der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers  <i]-hprw-R<:,  leiblicher  Sohn  des 
Re  '/mw-^p-Gott-Herrscher-von-Heliopolis,  geliebt  von  Harmachis,  dem 
Leben  gegeben  werde  [wie  Re  ewiglich]. 

Rechter  Randpfosten: 

Horus  .Starker  Stier,  groB  an  Kraft',  der  gute  Gott,  Herr  der  Freude, 

[ ]    Leben    und    Heil, 

Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herr  der  beiden  Lander  c]-hprw-Rc, 
geliebter  Sohn  des  Re  '/raw-Z^o-Gott-Herrscher-von-Heliopolis,  geliebt 
von  Harmachis,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich. 

Darstellung,  Beischrift  links: 

Er  gibt  alles  Leben,  alle  Freude  —  Harmachis,  der  Herr  des  Himmels; 
der  Konig:  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herr  des  Opfers 
[ ]  dem  alles  Leben  [ ]  Heil  gegeben  wird. 

Rechts:  Er  gibt  alles  Leben  und  [alle]  Gesundheit  —  [Harm]achis,  der 
grofie  Gott. 

Konig:  Leiblicher  Sohn  des  [Re ]  dem  Leben  und 

( Icsuiidheit  gegeben  werde. 

Inschrift:  Stimmt  mit  den  Anfangszeilen  der  groBen  Inschrift  iiberein. 

374.  Stele  Amenophis'  II.  aus  Amada 

1287  Darstellung:  der  Konig  ,,der  gute  Gott  c]-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  'Imn- 

^p-Gott-Herrscher-von-Heliopolis,  Heilsbringer,  geliebt  von  den  Gottern, 

i 

Cemeint  ist  der  Konig. 


Amada- Stele  Amenophis'  II.  29 

dem  alles  Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich"  steht  vor  ,,Re-Harachte, 

dem  groBen  Gott,  residierend  in  seinem  Schiff". 

Beischrift:  ,,Er  gibt  alles  Leben,  alle  Festigkeit  und  Heil,  alle  Gesundheit, 

alle  Freude  bei  ihm" ;  ,,Er  gibt  alles  Leben  und  alle  Gesundheit",  und  vor 

Amun,  welcher  sagt: 

,,Worte  sprechen  durcli  Amunre,  Konig  der  Gotter,  Herrn  der  Throne 

der  beiden  Lander:  Mein  geliebter  Sohn,  c]-hprw-Rc,   Herr  der  beiden 

Lander,  den  ich  auf  dem  Thron  habe  erscheinen  lassen,  mein  lebendes 

Abbild  aufErden,  den  man  zu  meinem  Heilsbringer  hat  werden  lassen, 

aufgezogen  in  seinem  Wesen !  Er  hat  alle  Lander  unter  deine  Sohlen  ge- 

legt." 

Hinter  dem  Konig:  ,,Es  sei  der  Konig  c]-hprw-Rc,  erschienen  auf  dem   1288 

Thron  seines  Vaters  Amun,  indem  er  sich  freut  und  alle  Lebenden  re- 

giert,  wahrend  alle  Fremdlander  unter  seinem  Befehl  sind  wie  unter  Re 

ewiglich." 

Beischrift  der  Handlung  ,,Wein  Geben". 

Auf  dem  Duplikat  in  Wien : 

Der  Konig  ,,der  gute  Gott  c]-hprw-R<:,  Sohn  des  Re  ' 1 mn-htp- Gott- 
Herrscher-von-Heliopolis"  vor  ,,Chnum,  [dem  Herrn]  des  Kataraktes,  dem 

[groBen]  Gott,  [ ].  Er  gebe  (ihm)  Leben,  Heil,  Gesundheit". 

Beischrift  der  Handlung:  ,,Gott  Verehren,  4mal,  Er  tut  es,  damit  Leben 
gegeben  werde." 

Rechts: 

Der  Konig   ,,der  gute   Gott  c]-hprw-Rc,   Sohn  des  Re  'I  mn-htp- Gott- 
Herrscher-von-Heliopolis"   vor   ,,Amun,   Herrn  der  Throne  der  beiden 
Lander,  Herrn  des  [Himmels].  Er  gibt  Leben,  Heil,  Gesundheit." 
Ihn  umarmt  ,,Anukis,  die  Herrin  von  Elephantine.  Sie  gibt  Leben  wie 
Re". 

Vertikalzeile : 

„[Worte  Sprechen  durch ]  Wir  [geben]  dir  Millionen  an  Jahren, 

das  Konigtum  der  beiden  Lander  in  Freude,  alle  Fremdlander  unter 
deine  Sohlen,  so  daB  du  lebst  wie  Re." 

Inschrift: 

,,Jahr  3,  3.  Monat  der  Sommerjahreszeit  (smw),  15.  Tag  unter  der  Ma- 
jestat  des  Horus,  , Starker  Stier,  groB  an  Macht',  die  beiden  Herrinnen 
, Reich  an  Pracht,  gekront  in  Theben',  Goldhorus  ,der  in  alien  Landern 
mit  seiner  Macht  besiegt',  der  gute  Gott,  Herr  des  Opfers,  Konig  von 
Ober-  und  Unteragypten  ^-hprw-R^,  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re, 
Herr  aller  Fremdlander  'Traw-A^-Gott-Herrscher-von-Heliopolis,  geliebt 
von  Re-Harachte  und  Amun,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander  (Var. : 
geliebt  von  Chnum  [ ]),  der  gute  Gott,  die  Schopfung  des  Re, 


1289 


30  Amada- Stele  Amenophis'  II. 

der  Herrscher,  der  bereits  stark  aus  dem  Leib  gekommen  ist;  Ebenbild 
des  Horus  auf  dem  Thron  seines  Vaters;  groB  an  Kraft,  nicht  gibt  es 
seinesgleichen,  nicht  findet  man  einen  zweiten  ihm  gegeniiber. 

1200  Ein  Konig  ist  er  mit  sehr  gewichtigem  Arm.  Nicht  gibt  es  einen,  der 
semen  Bogen  in  seinem  Heer  und  unter  den  Herrschern  der  Fremdlander 
oder  den  GroBen  Syriens  spannen  kann,  weil  seine  Kraft  groBer  ist  als  die 
jedes  Konigs,  der  gewesen  ist.  Er  wiitet  wie  ein  Panther,  wenn  er  das 
Schlachtfeld  betritt,  so  daB  es  keinen  Kampf  in  seiner  Gegenwart  gibt. 
Ein  tapferer  Bogenschutze  im  Nahkampf,  eine  Schutzwehr  Agyptens,  der 
auf  dem  Schlachtfeld  bleibt  im  Augenblick  des  Beutemachens ;  der  nieder- 

i29i  tritt  die,  die  sich  gegen  ihn  emporen ;  |  machtvoll  sofort  gegen  alle  Fremd- 
lander mit  Menschen  und  Gespannen,  die  in  Millionen  gekommen  waren, 
weil  sie  nicht  wuBten,  daB  Amunre  sein  Verbiindeter  ist.  Man  sieht  ihn, 
wie  er  sofort  herbeieilt,  indem  die  Machtigkeit  in  seinen  Gliedern  ist. 
Ebenbild  des  Min  im  Jahr  der  Furcht,  wenn  keiner  sich  vor  ihm  retten 
kann. 

Er  richtet  Vernichtung  unter  seinen  Feinden  an  und  unter  den  Neun- 
Bogen  gleichermaBen.  Es  arbeiteten  fur  ihn  alle  Lander  und  alle  auf- 
ruhrerischen  Fremdlander.  Ein  Konig  (ist  er),  den  man  preist  gemaB  (der 
Tatsache,  daB)  seine  Arme  im  Kampf  sind. 

1292  Es  gibt  kein  Fremdland,  das  sich  gegen  ihn  absperren  kann1,  denn  sie 
leben  von  seiner  Luft.  Ein  Konig  der  Konige,  Herrscher  der  Herrscher, 
der  die  Grenzen  derer,  die  ihn  angreifen,  erobert.  Alleiniger  Held,  dessen 
Macht  man  erhebt,  bis  sie  Re  im  Himmel  weiB.  Er  bietet  die  Stirn2  am 
Tage  des  Nahkampfes.  Es  gibt  kein  Ende  dessen,  was  er  gegen  alle 
Fremdlander  und  gegen  jedes  Land  insgesamt  getan  hat,  die  durch  seine 
Feuerschlange  gefallt  wurden  wie  Asche.  Es  gibt  keinen,  der  dabei  dem 
Gemetzel  entgeht,  wie  die  Feinde  der  Bastet,  auf  dem  Weg  dessen,  den 
Amun  geschaffen  hat. 

1293  Das  ist  eine  gunstige  Lage  fur  alle,  die  wissen,  daB  es  sein  wahrer  Sohn 
ist,  der  aus  (seinen)  Gliedern  hervorgegangen  ist  allein  mit  ihm  zu- 
sammen,  urn  das,  was  die  Sonnenscheibe  umkreist,  zu  beherrschen.  Die 
Lander  und  alle  Fremdlander,  die  er  kennt,  er  ergreift  sie  sofort  in  Macht 
und  Starke.  Ein  Konig  ist  er,  der  im  Inneren  zufrieden  ist  mit  dem 
Handeln  fur  alle  Gotter,  bcim  Erbauen  ihrer  Tempel  und  beim  Bilden 
ihrer  Gotterbilder.  Die  Opfer  sind  neu  festgesetzt  mit  Brot,  Bier  in 
groBer  Menge  und  cl-ht-Ga,nsen  in  t)berzahl,  als  Opfer  im  taglichen  Be- 
darf  ewiglich; 

1294  Binder  und  Kleinvieh  zu  ihren  Terminen,  ohne  daB  Mangel  daran  be- 
steht.  Er  gab  ein  Haus  seinem  Herrn,  ausgeriistet  mifc  alien  Dingen, 
an  Vieh,  imdw-T&in&ern,  rnwj -J&m&em,  unzahligen  Vogeln.  Dieser 
Tempel  war  vollig  ausgestattet  mit  Brot  und  Wein.  Er  stiftete  fur  seine 

1  Wort  I.:  ,,die  Grenze  ?nit  ihm  machen  kann". 

2  Worth:  ,,Sein  Gesich!  i_r<  lit  hervor". 


Amada-  Stele  Amenophis'  II.  31 

Vater,  die  Gotter,  neu  Sonderausgaben  (Var.  fur  seinen  Vater  Chnum), 
damit  die  Menschen  es  sehen  imd  alle  Welt  es  weiB. 
Nun  aber  verschonerte  Seine  Majestat  dieses  Gotteshaus,  das  sein  Vater, 
der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hpr-R1-,  errichtet  hatte  fiir 
seine  Vater,  alle  Gotter  (Var.  fur  Chnum,  den  Herrn  des  Katarakts  und 
seine  Mutter  Satet,  |  Herrin  von  Elephantine,  und  fiir  Anukis  vor  dem 
nubischen  Land),  indem  es  erbaut  war  aus  Stein  in  ewiger  Arbeit.  Die  1295 
Mauern  urn  es  herum  waren  aus  Ziegel,  die  Tore  aus  Zedernholz  vom 
Besten  der  ,Treppe(1  (Var.:  beschlagen  mit  Kupfer),  die  Torbauten  aus 
Sandstein    (Var.:    Granit),    damit   der  groBe  Name   seines  Vaters,   des 
Sohnes  des  Re  Dhwtj-msw,  bliebe  in  diesem  Tempel  bis  in  alle  Ewigkeit. 
Dann  aber  spannte  die  Majestat  dieses  guten  Gottes,  des  Konigs  von 
Ober-   und  Unteragypten,    Herrn   der   beiden   Lander  ^-hprw-PS,   den 
Strick  dafiir  und  loste  die  Leine2  fiir  seine  Vater,  alle  Gotter  (Var.:  fiir 
seinen  Vater  Chnum,  den  Herrn  des  Kataraktes),  um  ihm  einen  groBen 
Pylon  aus  Sandstein  gegeniiber  dem  Festhof  herzustellen,  und  eine  Fest- 
halle  mit  hehren  Saulen,  |  umgeben  mit  Sandsteinsaulen  in  ewiger  Arbeit,  1296 
viele  Altare  mit    Silber-  und  BronzegefaBen,    Stander  und   (die  dazu- 
gehorigen)  Schalen,  Halter  und  (die  zugehorigen)  Napfe,  Schiisseln  und 

(sfdw).   Dann  lieB    Seine  Majestat  diese   Stele  herstellen,   auf- 

gerichtet  in  diesem  Tempel  am  Platz  des  Stehens  des  Herrn3,  be- 
schrieben  mit  dem  groBen  Namen  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Sohnes 
des  Re  '/ww-/^p-Gott-Herrscher-von-Heliopolis,  im  Tempel  der  Vater, 
der  Gotter  (Var.  seines  Vaters  Chnum,  Herrn  des  Kataraktes),  nachdem 
er  zuriickgekehrt  war  aus  dem  oberen  Syrien  und  alle  Gegner  gefallt  hatte, 
um  die  Grenzen  Agyptens  zu  erweitern,  auf  seinem  ersten  siegreichen 
Feldzug. 

Es  kehrte  aber  Seine  Majestat  in  der  Freude  seines  Vaters  Amun  zuriick,  1297 
nachdem  er  7  Hauptlinge  mit  eigener  Keule  erschlagen  hatte,  die  sich 
im  Bezirk  Thsj*  befunden  hatten,  die  dann  kopftiber  am  Bug  des  SchifFes 
Seiner  Majestat  aufgehangt  wurden,  das  ,,<:]-hprw-R':  laBt  die  beiden 
Lander  dauern"  heiBt.  Man  hing  6  Leute  von  diesen  Gefallenen  gegeniiber 
der  Mauer  von  Theben  auf  und  die  Hande5  ebenso.  Den  anderen  Ge- 
fallenen aber  fuhr  man  nach  Nubien,  wo  er  an  der  Mauer  von  Napata6 
aufgehangt  wurde,  |  um  die  Siege  Seiner  Majestat  ewiglich  sichtbar  sein  1298 
zu  lasscn  in  alien  Landern  und  alien  Fremdlandern  des  nubischen  Landes. 
Denn  er  hat  die  Sudlichen  ergriffen  und  die  Nordlichen  gepackt,  die 

1  Bezeichnung  fur  den  Libanon. 

2  Zeremonien  bei  der  ( iri'mdung  eines  Bauwerks. 

3  Die  Stelle,  an  der  der  Konig  im  Temp*!   beim   Gottesdienst  vai  stehen  pflegt. 


1 


Das  Gebiel   sudlich  von  Qad< »sch   (;im  Oront.es)  und  westlich  Upi  (Edel,  ZA, 
N.  F.   16,257). 

Den  Gefallenen  wurden  nach  agyptischer  Sitte  die  Hiinde  abgeschnitten,  <1  i< ^ 
dann  als  Unterlagen  fiir  die  Zahlung  der  feindliehen  Gefallenen  dienten. 
Jetzt  Gebel  Barkal  am  4.  Katarakt. 


32  Elephantine- Stele  Amenophis'  II. 

Enden  der  ganzen  Welt,  und  auch  das,  worauf  Re  scheint.  Er  macht  seine 
Grenzen  nach  seinem  Willen,  ohne  daB  seine  Hand  gehindert  wird,  so  wie 
es  sein  Vater  Re  und  Amunre,  Herr  der  Throne  der  beiden  Lander,  be- 
fohlen  hat,  daB  es  ihm  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  'Imn-htp- 
Gott-Herrscher-von-Heliopolis  tue,  dem  Leben,  Dauer,  Heil,  Gesundheit 
und  Freude  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich." 

1299  Zusatz  auf  der  Stele  von  Elephantine: 

„Jahr  4.  Es  befiehlt  Seine  Majestat,  die  Fahnen1  fiir  die  Ausfahrt  dieser 
Gotter,  die  sich  in  Elephantine  befinden,  herzustellen  als  groBe  Fahnen, 
eine  jede  von  10  Ellen,  nachdem  sie  vorher  kleine  Fahnen,  eine  jede  von 
3  Ellen,  gewesen  sind.  AuBerdem  befahl  Seine  Majestat,  einen  Tag 
seiner  Mutter  Anukis  zu  stiften  fiir  ihr  Fest  von  Nubien  bei  ihrer  Ausfahrt 
auf  dem  FluB,  ausgeriistet  mit  Brot  und  Bier,  Rindern  und  Gansen,  Wein, 
Weihrauch,  Friichten  und  alien  guten  und  reinen  Dingen  als  Anliefe- 
rungen  fiir  jedes  Jahr,  iiber  die  3  Tage  ihres  regularen  Festes  hinaus, 
damit  ihr  Fest  vom  1.  Monat  der  Sommerjahreszeit  (smiv)  4  Tage  werden 
solle  in  Dauer  und  Ewigkeit.  Er  tat  es,  damit  (ihm)  Leben  gegeben  sei 
ewiglich." 

375.     Die  syrischen  Feldziige  Amenophis'  II.  nach  der  Stele 
in  Memphis  und  der  in  Karnak 

Darstellung  auf  der  Stele  aus  Memphis :  Links 

1300  Konig  ,,der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers  cl-hprw-Rc, 
dem  alles  Leben  gegeben  werde"  und  sein  Ka  ,,der  lebende  Ka  des  Konigs 
Horus  , Starker  Stier,  groB  an  Kraft'". 

Dahinter  steht:  ,,Es  erscheint  der  Sohn  des  Re  7m?i-A^-Gott-Herrscher- 

von-Heliopolis  auf  dem  Thron  des  Horus." 

Beischrift:  „Wein  Geben." 

Rede  des  Amunre,  wohnhaft  in  Prw-nfr2:  ,,Ich  habe  dir  alle  Speise,  alle 

Versorgung,  alle  Fisch-und  Vogel-Beute,  alle  Mahlzeit  gegeben,  so  daB 

du  lebendig  bist  wie  Re." 

Rechts : 

Konig  ,,der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers  c]-hprw- 
Rc,  dem  alles  Leben  gegeben  werde"  und  sein  Ka  ,,der  lebende  Ka  des 
Konigs,  Herr  der  beiden  Lander,  Horus  , Starker  Stier,  groB  an  Kraft'". 
Dahinter  steht:  ,,Es  erscheint  der  Sohn  des  Re  Yraw-^p-Gott-Herrscher- 
von-Heliopolis  auf  dem  Thron  des  Amun." 

1  Worth:  ,,Tucher",  ob  es  sich  wirklich  um  Fahnen  handelt,  ist  unsicher. 

2  Prw-nfr  war  konigliches  Gut  bei  Memphis,  das  unter  Amenophis  II.  als  Residenz 
benutzt  wurde  (vgl.  Helck,  Verwaltung  6). 


Memphis-  und  Karnakstelen  Amenophis'  II. 


33 


Rede   des  Ptah,   Herrn   der  Wahrheit  auf  dem  groBen  Thron:   ,,Worte 

Sprechen:  Ich  habe  dir  alles  Leben  bei  mir  gegeben." 

Zwischen  Konig  und  Ptah:  ,,Alle  Versorgung  flir  den  Tempel,  denn  sie  ist 

rein." 

Zweite  Rede  des  Ptah:  ,,Ich  habe  dir  alles  Leben  und  Heil,  alle  Freude, 

alle  Gesundheit,  alle  Tapferkeit  und  alle  Kraft  gegeben  wie  Re." 


Die  beiden  Inschriften : 


Memphis 

,,Jahr  7,  1.  smw,  25.  Tag  unter  der 
Majestat  des  Horus  , Starker  Stier, 
mit  spitzen  Hornern',  die  beiden 
Herrinnen  , Reich  an  Pracht,  er- 
schienen  in  Theben',  Goldhorus  ,der 
in  alien  Landern  mit  seiner  Macht 
erobert', 


der  Konig  von  Ober-  und  Unter- 
agypten,  Herr  der  beiden  Lander 
c]-hprw-Rc, 


Sohn  des  Re,  Herr  der  Kronen, 
Herr  der  Kraft  'Imn-htp-Gott- 
Herrscher-von-Heliopolis,  dem  Le- 
ben gegeben  werde  ewiglich. 
Der  gute  Gott,  Ebenbild  des  Re, 
Sohn  des  Amun  auf  seinem  Thron, 
der  ihn  gebildet  hat  mit  Starke  und 
Macht  mehr  als  je  gewesen  ist.  Es 
schlug  seine  Keule  Nahrina  und  es 
zerbrach  sein  Bogen  das  Nubier- 
land;  der  erobert  in  Macht  und 
Starke  wie  Month,  wenn  er  mit 
seinen  Waffen  geschmiickt  ist.  Sein 
Herz  ist  zufrieden,  nachdem  er  sie 
gesehen  und  die  Kopfe  der  Re- 
bellen  abgeschnitten  hat. 

Es   zog   seine  Majestat   aus   nach 
Syrien    auf    seinem    ersten    sieg- 


Karnak 


[Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  mit 
spitzen  Hornern',  Sohn  des]  Amun, 
Abbild  des  Atum,  die  beiden 
Herrinnen  , Reich  an  Pracht,  er- 
schienen  in  Theben',  Goldhorus 
,der  in  alien  Landern  mit  seiner 
Macht  erobert', 

[der  gute  Gott,  der  das  Konigtum 
des  Re  im  Palast  von]  Karnak 
[ausiibt] ; 


c]-hprw-Rc, 

Herr  der  Kraft,  der  die  Neun- 
Bogen  bezwingt;  leiblicher  Sohn 
des  Re,  Herr  aller  Fremdlander 
'Imn-htp-  Gott-Herrscher- von- 
Heliopolis,  dem  Leben  gegeben 
werde  wie  Re  ewiglich. 


[Jahr  7,  1.  Monat  smw,  25.  Tag] 


Helck 


34 


Memphis-  und  Karnakstelen  Amenophis'  II. 


1302 


reichen  Feldzug,  um  seine  Grenzen 
zu  erweitern  und  um  Belohnungen 
zu  geben  seinen  Verbundeten.1 
Sein  Gesicht  war  machtig  wie  das 
der  Bastet,  wie  Seth  in  seinem 
Augenblick  des  Wiitens. 
Es  gelangte  Seine  Majestat  nach 
Schemesch-Edom  2. 


Er  zerhackte  es  in  einem  kleinen 


[Es  gelangte   Seine  Majestat  zur] 
Stadt  Schemesch-Edom.2 
Dort    vollbrachte    Seine    Majestat 
eine  Heldentat,  indem   Seine  Ma- 
jestat selbst  Beute  machte. 


Augenblick     wie 

Lowe,     der    die 

streift,  indem   Seine  Majestat  auf     der  die  Wiisten   [Syriens]   durch- 


ein     gnmmiger 
Wiisten     durch- 


Er  war  wie  ein  grimmiger  Lowe, 


dem  Wagen  war,  dessen  Name  ist : 
,Amun  ist  tapfer,  Mut  ist  schon, 

der  schon  an 3  ist.' 

Liste  derer,  die  Seine  Majestat  an 
diesem  Tag  erbeutete: 
35  lebende  Asiaten 
22  Stiere. 


streift,  [auf  seinem  Wagen,]  dessen 
Name  ist :   [,Amun  ist  tapfer,  Mut 

ist  schon,  der]  schon  an 3  ist.' 

Liste    derer,    die    Seine    Majestat 
selbst   an   diesem    Tag   erbeutete: 

18  lebende  asiatische  Gefangene 

19  Stiere. 

1.  Monat  smw,  26.  Tag. 
Es  iiberquerte  Seine  Majestat  die 
Furt  des  Orontes  an  diesem  Tag. 
Es  iiberquerte  aber  [Seine  Ma- 
jestat die  Furt]  des  Oro[ntes  zu 
Pferde]  im  Dahinsturmen  wie  die 
Kraft  des  thebanischen  Month. 
Da  wandte  sich  Seine  Majestat,  um 
das  Ende  der  Welt4  zu  sehen. 
Da  erblickte  Seine  Majestat  einige 
Asiaten,    die    zu  Pferde    [aus   der 


Es  iiberquerte  Seine  Majestat  den 
Orontes  zu  Wasser  im  Dahin- 
sturmen wie  Reschef. 
Da  wandte  er  sich  um,  um  die 
Nachhut  des  Heeres  zu  sehen. 
Da  erblickte  er  einige  Asiaten,  die 
gekrochen  kamen, 

'  Worth:  ,,denen  auf  seinem  Wasser". 

S< ihemesch-Edom  liegt  nach  den  Angaben  der  Karnakstele  einen  Tagemarsch 
up.stlich  von  Qatna,  auf  dem  Westufer  des  Orontes;  die  Stadt  ist  noch  nicht 
identifiziert,  erscheint  aber  bei  Thutmosis  III.  Urk.  IV  783  Nr.  15. 

'  Der  Text  ist  stark  durch  Uestaurierung  verschlechtert :  nach  Grdseloff  ASAE 
t6,1207ff.  ist  zu  lesen  Mw.t  hr.tj  ..Mut  ist  zufrieden".  Die  Bezeichnungen 
,,Amun  ist  tapfer"  und  ,,Mut  ist  zufrieden"  sind  die  Namen  der  beiden  Pferde 
vor  dem  Gespann.  Nach  Ed<-1  ZDPV  69,139  bedeutet  pi  nfr  shw  ,,das  (Gespann) 
mil  der  schonen  Scheibe"  und  ist  als  zusammenfassende  Bezeichnung  zu 
werten.  Die  Scheibe  soil  die  Goldscheibe  bezeichnen,  die  auf  der  Deichsel  des 
Streitwagena  angebracht  ist  (so  Drioton  ASAE  45,103ff.).  Das  Wort  shw  ist 
sonst  nicht  bekannt  und  wird  mit  ss  ,, Scheibe"  zusammengebracht. 

4  pi  t]  ist  sicher  falsche  Restaurierung  fur  pi  msc  wie  in  M. 


Memphis-  und  Karnakstelen  Amenophis'  II. 


35 


angetan  mit  Kriegswaffen,  urn  das 

Heer  des  Konigs  anzugreifen. 

Da  stiirmte  Seine  Majestat  hinter 

ihnen  her  wie  der  Flug  des  gott- 

lichen  Falken. 

Eben  noch  zuversichtlich,  wurden 

ihre  Herzen  matt,  und  ein  jeder  fiel 

iiber  seinen  Genossen  bis  zu  ihrem 

Anfuhrer. 


Kein  einziger  war  bei  Seiner  Ma- 
jestat auBer  er  selbst  mit  seinem 
tapferen  Arm.  Es  totete  Seine  Ma- 
jestat sie  mit  Schiissen. 


Er  kehrte  von  dort  zuriick,  indem 
sein  Herz  froh  war  wie  der  tapfere 
Month,  nachdem  er  triumphiert 
hat. 
303  Liste  der  Beute  Seiner  Majestat  an 
diesem  Tag: 

2  GroBe,  6  Adlige2  mit  ihren 
Wagen,  ihren  Gespannen  und  alien 
ihren  Waffen. 


Es  gelangte  Seine  Majestat  beim 
Siidwartsziehen  nach  Nija3. 
Sein  Fiirst  und  dessen  Leute  alle, 
Manner  wie  Frauen,  waren  in  der 
Gnade  Seiner  Majestat,  indem  ihre 
Gesichter  stauncnd  starrten. 


Stadt]  Qatna1  kamen,  indem  sie 
gekrochen  kamen.  Seine  Majestat 
aber  war  angetan  mit  seinen  Kriegs- 
wafiFen. 

Da  stiirmte  Seine  Majestat  hinter 
ihnen  her  wie  Month  zu  seiner 
Stunde. 

Sie  ermatteten,  als  Seine  Majestat 
einen  [nach  dem  anderen]  von 
ihnen  ansah.  Da  fallte  Seine  Ma- 
jestat ihren  Anfuhrer  mit  seiner 
Axt  eigenhandig. 


Jeder  Feind  [floh]  deswegen. 
Da  brachte  er  diesen  Asiaten  ein 
auf  den  Enden  [seines  Wagens],  sein 
Gespann,   seinen  Wagen  und  alle 
seine  Waffen. 

Es  kehrte  Seine  Majestat  zuriick  in 
Freude  wie  der  tapfere  Month,  wenn 
er  triumphiert  hat. 

Liste  der  Beute  Seiner  Majestat  an 
diesem  Tag: 

Adliger  1,  2  Pferde,  1  Wagen, 
<1>  Panzerhemd,   2  Bogen,    1  K6- 

cher  voller  Pfeile  so  wie  1 , 

1  eingelegtes  Zaumzeug. 

2.  Monat  smw,  10.  Tag. 

Nach  Sliden  Ziehen  nach  Agypten. 

Es  fuhr   Seine  Majestat  zu  Pferd 

nach  der  Stadt  Nija.3 

Die  Asiaten  dieser  Stadt,  Manner 

wie  Frauen,  waren  auf  ihren 

Mauern,    um    seine    Majestat    an- 

zubeten, 


1312 


1  Qatna,  das  houtige  el-Meshrife,  27  km  SO  von  llamat. 

2  .Mit   „Adliger"   iflt  hier   das   ,,mariannu"   des  Toxtos  iibersetzt,   ein  Mitanni- 
Ausdruck,  der  <li<-  Wagenkainpf(;r  der  syrisehei)  Stadte  bezeichnet. 

'   Nj,  kcilschriftlicli   Xija,  lag  am  Orontes  in  <\<r  Niihe  von  Apamia. 


36 


Memphis-  unci  Karnakstelen  Amenophis'  II. 


Es  gelangte   Seine  Majestat  nach 

Ugarit. 

Er  schloB  alle,  die  gegen  ihn  re- 

voltierten,  ein  und  schlachtete  sie 

ab,  als  seien  sie  nie  gewesen,  hin- 

gestreckt  und  niedergeworfen. 


[indem  ihre  Gesichter  staunend]  auf 
den  guten  Gott  starrten. 
Da  horte  Seine  Majestat  folgendes: 
Einige  von  den  Asiaten,  die  sich  in 
Ugarit1  befinden,  haben  sich.  ver- 
schworen,  um  einen  Plan  zu 
Schmieden,  die  Besatzung  Seiner 
Majestat  aus  der  Stadt  zu  ver- 
treiben,  und  um  das  Gesicht  des 
[Fiirsten  von  Ugarit]  umzuwenden, 
der  Verbiindeter  Seiner  Majestat 
ist.  Da  erkannte  das  Seine  Ma- 
jestat in  seinem  Herzen. 


Da  schloB  er  alle,  die  gegen  ihn 
revoltierten,  in  dieser  Stadt  ein  und 
[schlachtete]  sie  sofort  ab.  Er  be- 
ruhigte  diese  Stadt  und  besanftigte 

das  ganze  Land 

ganz 

Trh. 2 

Er  kehrte  von  dort  in  Freude  zu- 

riick,  indem  dieses  Fremdland  ganz 

seine  Horigen  war. 

2.  Monat  smw,  20.  Tag. 

Ruhen  im  Zelt  Seiner  Majestat  in      Er   war   im   Zelt,    das    Seine   Ma- 

der  Umgebung  von  Trh2  ostwarts      jestat  aufgeschlagen  hatte  gegen- 

Ssrm.3  iiber  der  Stadt  Trh.2 

Man    pliinderte    die    Dorfer    von      

Mndw.t.3 

Es  gelangte   Seine  Majestat  nach      

Htrc.3  Sein  GroBer  kam  heraus  in 

der    Gnade    Seiner    Majestat    mit 

seinen    Kindern    und    aller    seiner 

Habe.  Seiner  Majestat  den  Frieden      

Anbieten  durch  'Ink.* 

[2.  Monat  smw,  Tag  2x.] 

Es  gelangte   Seine  Majestat  nach      

Kadesch. 

1  Ikt  des  Textes  ist  wohl  mit  Ugarit  gleichzusetzen  (vgl.  Edel  a.  a.  O.  149). 

2  Trh  scheint  zuischen  Nija  und  Kadesch  (am  Orontes)  gelegen  zu  haben. 
'■'•  Sxrm,  Mndw.t  und  l//rc  sind  sonst  unbekannt. 

4  Lage  unbekannt. 


1313 


Memphis-  und  Karnakstelen  Amenophis'  II. 


37 


Sein  GroBer  kam  heraus  in  der 
Gnade  Seiner  Majestat. 
Man  lieB  sie  den  Treueid  schworen 
und  ihre  Kinder  ebenfalls. 
Da  schoB  Seine  Majestat  auf  zwei 
Scheiben  aus  Kupfer  in  getriebener 
Arbeit  vor  ihnen  auf  der  siidlichen 
Seite  dieser  Stadt.  Dann  brachte  man 
Jagdbeute  ein  bei  Rbw  im  Wald1. 
Man  erbeutete  Gazellen,  Relie  (?)2, 
Hasen  und  Wildesel  in  unendlicher 
Menge. 

Es    zog  Seine  Majestat    zu  Pferd 

nach  Hasabu3,  allein,  ohne  daB  je- 

mand  anderes  dabei  war.  Er  kam 

von  dort  zurlick  in  einem  kleinen 

Augenblick. 

Er  hatte  erbeutet 

16  lebende  Adlige  auf  den  Enden 
seines  Wagens,  20  Hande  an  den 
Stirnen  seiner  Pferde,  60  Stiere  als 
etwas,  was  vor  ihm  hergetrieben 
wurde.  Seiner  Majestat  den  Frieden 
Anbieten  durch  diese  Stadt. 


[Man]  lieB  [sie  den  Treueid  schwo- 
ren und  ihre  Kinder  ebenfalls]. 
[Da  schoB  Seine  Majestat  auf  die 
Schei]be    [ihnen]    gegeniiber    [auf 
der  siidlichen  Seite  dieser  Stadt.] 


[2.  Monat  smw,  2x.  Tag]. 


[• 


■J 


[Er    hatte    erbeutet    den    Flirsten 
dieser  Stadt]  mit  seinem  Sohn. 


Liste  der  Beute    [Seiner  Majestat 
an  diesem  Tag:] 

[ 

]  dieser  Stadt, 

indem    die    [Abgaben]    auf   ihren 

Riicken  war  en. 

[ 

]  [Das  Heer  aber  brachte 

sehr  viel  Beute  ein  an 

auBer    der    Beute 

Seiner  Majestat  an]  diesem  Tag. 

3.  Monat  smw,  6.  Tag.  1314 


1  Dieser  Wald  von  Rb]  lag  bei  Kadesch,  wie  sich  aus  den  Berichten  Ramses'  II. 
iiber  die  Kadesch- Schlacht  ergibt  (Edel,  ZA  N.  F.  16,  258). 

2  m\4.t  ist  ein  rotfarbiges  Tier;  die  Ubersetzung  ,,Reh"  ist  nur  geraten. 

3  Hasabu  erscheint  im  Amarnabrief  174.  Die  Stadt  ist  noch  nicht  identifiziert 
(vgl.  Edel  a.  a.  O.  154/55  mit  Anm.  61,  61a),  lag  aber  wohl  in  dor  Beqac. 


38 


Memphis-  und  Karnakstelen  Amenophis'  II. 


Seine    Majestat    war    beim    Slid-  [Seine    Majestat    war    beim    Siid- 

wartsfahren  in  der  Ebene  von  Sa-  wartsfahren  in  der  Ebene  von  Sa- 

ron.1  Da  fand  er  einen  Boten  des  ron.1  Da  fand  er  einen  Boten  des 

Fiirsten    von  Nahrina    mit    einem  Fiirsten  von  Nahrina  mit  einem] 

Brief,  der  an  seinen  Hals  gebunden  Brief,    der    an    [seinen]    Hals    ge- 

war.2  bunden  war.2 

Da  brachte  er  ihn  ein  als  Gefange-  [Da    brachte    er    ihn    ein    als    Ge- 

nen  auf  den  Enden  seines  Wagens.  fangenen    auf   den    Enden    seines 

Wagens.] 

1305  Auszug  Seiner  Majestat  aus  Sjbjn3  [Auszug  Seiner  Majestat  aus  Sjbjn 

zu  Pferd  nach  Agypten,  indem  der  zu  Pferd  nach  Agypten,  indem  der 

Adlige  als   Gefangener  auf  einem  Adlige  als  Gefangener  auf]  seinem 

Pferd  bei  ihm  war.  Wagen  war. 

3.  Monat  smw,  x.  Tag. 

Es  gelangte   Seine  Majestat  nach  [ 

Memphis,    indem    sein    Herz    froh  

war,  der  starke  Stier.  ,  mit  der  Beute,  die  er  in] 

Syrien  [erbeutet  hatte]. 

Liste  der  Beute:  Liste  der  Beute: 

Adlige  550,  ihre  Frauen  240  Adlige  [550,  ihre  Frauen  240] 

Kanaanaer  640  Kanaanaer  640 

Kinder  der  GroBen  232  Kinder  [ 

Tochter  der  GroBen  323  ] 

Sangerinnen  der  GroBen  jedes 
Fremdlandes    270    mit   ihren    Ge- 
raten  der  Erfreuung  aus  Silber  und 
Gold    <auf>    ihren    Schultern;    zu 
sammen  2214  (Personen).4 
Pferde  820,  Wagen  730  mit  alien 
ihren  Waffen. 
Die  Gottesgemahlin  und  Konigin, 

Prinzessin    5    sah    den 

Sieg  Seiner  Majestat. 

Jahr  9,  3.  Monat  ]h.t,  25.  Tag. 

Es  zog  Seine  Majestat  nach  Syrien 


[ 

ohne  Zahl. 


mit]  alien  ihren  Waffen 


[Jahr  9,  3.  Monat  ]h.t,  25.  Tag.] 
[Es  zog  Seine  Majestat  nach  Syrien 


1  Die  Ebene  Saron  lag  zwischen  Joppe  und  Caesarea. 

2  Es  handelt  sich  urn  eine  Keilschrifttafel,  die  hier  in  der  angegebenen  Weise 
transportiert  wird. 

'■'   Ein  unklarer,  im  Dual  stehender  Ausdruck  fur  eine  Gelandemarke  (?). 

4  Difsc  Summcnzahl  stimmt  mit  den  Einzelposten  nicht  iiberein. 

5  Der  Name  der  Konigin  ist  spater  herausgemeiCelt  und  durch  einen  anderen  er- 
setzt  worden,  der  aber  dann  herausgefallen  ist.  Hier  zeichnet  sich  also  der 
Sturz  der  iiltesten  Gemahlin  des  Amenophis  II.  ab. 


Memphis-  und  Karnakstelen  Amenophis'  II. 


39 


auf  seinem  2.  siegreichen  Feldzug 

nach  der  Stadt  Aphek.1  Sie  kam 

heraus  in  Frieden  wegen  des  groBen 

Sieges  Pharaos. 

Auszug  Seiner  Majestat  zu  Pferde, 

angetan  mit  den  WafFen  gegen  die 

Stadt  'Ihml2 

Es   pliinderte    Seine   Majestat   die 

Dorfer  von  Mpsn  und  die  Dorfer 

von  Httn,   zweier   Stadte  westlich 

von  S]k].* 


Der  Herrscher  aber  wiitete  wie  ein 
gottlicher  Falke,  indem  sein  Ge- 
spann  dahinflog  wie  ein  Stern  des 
Himmels.  Eintreten  seiner  Ma- 
jestat. Man  erbeutete  seine  GroBen, 
seine  Kinder,  seine  Frauen  als  Ge- 
fangene, 

alle  seine  Verwandten  ebenfalls, 
alle  seine  Dinge  ohne  Zahl,  sein 
Vieh,  seine  Gespanne,  indem  alles 
Vieh  vor  ihm  war. 


auf  seinem   2.  siegreichen  Feldzug 
nach  der  Stadt  Aphek.] 


Auszug   Seiner  Majestat,   angetan 
mit  WafFen,  gegen  'Ihm  [ 

' ] 

[Es  pliinderte]  Seine  Majestat  die  1315 

Dorfer  von  Httn,  zusammen  2  [.  .  . 

] 

Aber    der    Fiirst    von    [ 

hatte  seine]   Stadt  [verlassen]  aus 

Furcht  vor  seiner  Majestat. 


Man  erbeutete  seine  GroBen,  seine 

Frauen,    seine    Kinder    [als     Ge- 

fangene], 

alle  seine  Verwandten  ebenfalls. 

Liste    der    Beute    seiner    Majestat 

selbst  [an  diesem  Tag 

]  seine  Pferde. 


Das  Folgende  findet  sich  nur  auf  der  Stele  von  Memphis : 

Da  schlief  Seine  Majestat.  Da  kam  die  Majestat  dieses  hehren  Gottes 
Amun,  des  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  vor  seine  Majestat  im 
Trau m,  um  Tapferkeit  zu  geben  seinem  Sohn  <:]-hprw-Rc.  Sein  Vater 
Amonre  ist  der  Schutz  seiner  Glieder,  indem  er  den  Herrscher  behiitet. 
Auszug  Seiner  Majestat  zu  Pferd  am  Morgen  gegen  die  Stadt  'Itwrn*  und 
Migdolain.4  Da  wurde  seine  Majestat  machtig  wie  dieMacht  der  Sachmet, 
wie  Month  in  Theben.  Er  erbeutete  ihre  GroBen  34,  Adlige  57,  lebende 
Asiaten  231,  Hande  372,  Pferde  54,  Wagen  54  mit  allem  Kriegsgerat, 
alle  Erwachsenen  von  Syrien,  ihre  Kinder,  ihre  Frauen  und  alien  ihren 
Besitz.  Nachdem  Seine  Majestat  diese  sehr  groBe  Beute  gesehen  hatte, 
machte  man  sie  zuGefangenen.  Man  machte  zwei  Graben  um  sie  alle 
herum  und  fiillte  sie  mit  Feuer.  Seine  Majestat  aber  wachte  iiber  sie  bis 

1  ]pq  ist  Apheq,  das  spatere  Antipatris. 

2  Jetzt  .lemma,  vgl.  Urk.  IV  649,3;  784  Xr.  68. 
Jetzt  ras  es-Suweke,  alt  Socho. 

1    Xicht  identifizierbar. 


40  Memphis-  und  Karnakstelen  Amenophis'  II. 

zum  Hellwerden,  indem  sein  Schlachtbeil  in  seiner  Rechten  war,  allein, 
ohne  daB  jemand  bei  ihm  war.  Denn  das  Heer  war  ebenso  von  ihm  ent- 
fernt  wie  die  Diener  Pharaos. 

1308  Als  nun  am  nachsten  Tag  es  wieder  hell  geworden  war,  zog  Seine  Majestat 
zu  Pferde  am  Morgen  aus,  angetan  mit  den  Waffen  Months,  am  Kronungs- 
fest  Seiner  Majestat.1  Man  erbeutete  Anacharat.2  Liste  der  Beute  Seiner 
Majestat,  als  er  damals  allein  war:  17  lebende  Adlige,  6  Kinder  von 
Hauptlingen,  68  lebende  Asiaten,  123  Hande,  7  Gespanne,  7  Wagen  von 
Silber  und  Gold  mit  allem  Kriegsgerat,  443  Stiere,  370  Kiihe,  alles  Vieh 
ohne  Zahl.  Das  ganze  Heer  aber  brachte  sehr  viel  Beute  ohne  Zahl  ein. 
Es  erreichte  Seine  Majestat  Hwckt.3  Man  fing  den  GroBen  von  Giboa- 
Saman4  mit  Namen  K]k],  seine  Frau,  seine  Kinder,  seine  Verwandten 
ebenfalls.  Man  setzte  einen  anderen  Fiirsten  an  seiner  Stelle  ein. 

Es  gelangte  Seine  Majestat  zur  Stadt  Memphis,  indem  sein  Herz  sich 
gelabt  hatte  in  alien  Fremdlandern  und  alle  Lander  unter  seinen  Sohlen 
sind.  Liste  der  Beute,  die  Seine  Majestat  eingebracht  hat: 

1309  GroBe  von  Syrien  127,  Briider  von  GroBen  179,  |  cprw5  3600,  lebende$^w6 
15200,  Hurriter7  36300,  Nuhasse-Leute8  15070,  ihre  Angehorigen  30652; 
zusammen  89600  Leute,  ebenso  ihre  unzahlige  Habe,  all  ihr  Vieh,  ihre 
unendlichen  Herden,  Wagen  von  Gold  und  Silber  60,  bemalte  Wagen  1032 
mit  allem  Kriegsgerat  an  13050,  in  der  Kraft  des  Amunre,  des  hehren 
Vaters,  den  man  liebt,  welcher  dein  Schutz  ist  und  (dir)  Tapferkeit  an- 
befohlen  hat. 

Da  horten  der  Fiirst  von  Nahrina,  der  Fiirst  von  Hettitien,  der  Fiirst 
von  Babylon  den  groBen  Sieg,  den  ich  errungen  hatte.  Ein  jeder  tat  es 
dem  anderen  gleich  mit  allerlei  Geschenken  jedes  Fremdlandes.  Sie  spra- 
chen  aber  in  ihrem  Herzen  zum  Vater  ihrer  Vater,  um  Frieden  zu  erbitten 
von  Seiner  Majestat,  daB  ihnen  Lebenshauch  gegeben  werde:  „Wir 
kommen  mit  unseren  Abgaben  zu  deinem  Palast,  Sohn  des  Re,  'Im?i-htp- 
Gott-Herrscher-von-Heliopolis,  Herrscher  der  Herrscher,  wiitender  Pan- 
ther in  jedem  Fremdland  und  in  diesem  Land  in  Ewigkeit." 

1  1.  Tag  des  4.  Monats  Ih.t  (vgl.  unten  S.  50). 

2  Anaharath  Jos.  19,19,  vielleicht  En-nacura  14  km  SO  Nazareth. 

3  Unbekannte  Lage  oder:   ,,die  Umgebung  von  Megiddo"  ?  vgl.  JNES  19,  181. 

4  Vgl.  Urk.  IV  782  Nr.  41,  Lage  unbekannt. 

5  Bezeichnung  fur  die  rjiuberischen  Gruppen,  die  sich  in  Paliistina  und  Syrien 
gebildet  hatten  und  die  Stiidte  beunruhigten,  andererseits  aber  auch  gern  als 
Soldner  in  Dienst  genommen  wurden.  Nach  Edel  gehort  diese  Liste  nicht  zum 
2.  Feldzug! 

6  Eine  Bezeichnung  von  Nomaden,  die  neben  den  cprw  genannt  werden  konnen 
und  demnach  sich  in  einer  nicht  erkennbaren  Weise  von  jenen  unterschieden 
haben  werden. 

7  Hiermit  durften  die  seBhaften  Bewohner  Syriens  und  Palastinas  gemeint  sein. 

8  Bewohner  des  nordlichen  Syriens. 


Karnakstele  Amenophis'  II.  41 

Ende  der  Stele  in  Karnak : 

,,[3.]  Monat  smw,  27.  Tag.  Auszug  Seiner  Majestat  aus  Prw-nfr1  und  Zie- 
hen in  Frieden  nach  Memphis  mit  der  Beute,  die  er  in  Syrien  erbeutet 
hatte.  Liste  der  Beute:  550  lebende  Adlige,  240  ihrer  Frauen,  Kana[a- 

naer2 ]  Goldarbeiten  6800  dbn,  Kupfer  400000  dbn, 100000 

dbn,  zusammen  (...)  2  Kopfe3,  210  Pferde,  300  Wagen. 

Das  ganze  Land  sah  den  Sieg  Seiner  Majestat. 

Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers,  Herr  der  Kraft  me 

in  Theben,  geliebt  von  Amun,  Heilsbringer  dessen,  der  in  Theben  wohnt, 

der  die  Feste  einrichtet  im  Tempel  des  Amun,  Herrn  der  Throne  der 

beiden  Lander,  am  (richtigen)  Tag,  der  Sohn  des  Re  Dhwtj-msw-gianzend- 

an-Erscheinungen,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich. 4 


376.     Oberteil  einer  Stele  aus  Karnak 

,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers  [S]  5-hprw-Rc 
'Imn-htp"  und  ,,Die  groBe  K6nigs[gemahlin],  Herr(in)  der  beiden  Lander 
Ttj-C  (sic!)"  opfern  vor  ,,Amonre,  Konig  der  Gotter,  Herr  des  Him[mels]". 


377.     Inschrift  am  rechten  Turpfosten  des  Tempels 
Amenophis'  II.  in  Karnak 

,, Gotteshaus  des  cl-hprw-Rc   ,Amun  jubelt,   wenn  er   [kommt], 

die  Schonheit  Thebens  zu  schauen"'. 


378.     Stelenfragment  aus  Koptos  1317 

Rest  der  Darstellung:  ,,Sohn  des  Re '/mw-^j>-Gott-Herrscher-von-Helio- 
polis"  ist  gefolgt  von  ,,Isis,  der  Zauberreichen." 

1  Siehe  S.  32  Anm.  2. 

2  Wie  Edel  a.  a.  O.  167  fostgestellt  hat,  handelt  es  sich  bei  dieser  Liste  um  eine 

Wiederholung  der  Beuteliste  aus  dem  ersten  Zug,  die  nur  fragmentarisch 
niedergeschrieben  worden  ist:  so  bricht  die  Aufzahlung  mitten  im  Wort 
,,Kanaan;'ier"  ab. 

3  Auch  hicr  hal  rlf-r  licdaktor  aus  Platzmangel  die  Zahl  2214  weggelassen.  —  Zu 
den  r!f)lfl-  und  Kupforlieferungen  von  618,8  kg  Gold  und  36400  kg  Kupfer 
stellt  Edel  auf  Grund  ahnlicher  Angaben  aus  den  Annalen  Thutmosis'  III. 
fest,  daB  sie  stark  iibertrieben  zu  sein  scheinen. 

4  Die  Widmung  Thutmosis'  IV.  scheint  nachtraglich  aufgeschrieben  worden  zu 
sein. 

5  Versehriebon  in  n-hprw-Rc. 


42  Koptosstele  Amenophis'  II. 

Text: 

,,[ ]   Kind  aus  dcm-Go\d;  [ • 

Tap]ferkeit  und  Starke.  Sie  gab  ihm  [ • 

]    in    Koptos.    [ ]• 

Sie    verehren    seine   Schonheit,    [ ]    der 

Jahre1,     deren    Name    ist     [ ], 

ge[baut]  aus  Stein  in  [ewiger  Arbeit]. 

[ ,  die  Tore  aus]  Granit,  die  Kapelle  aus 

1318  dcm-Go\d.  [ ]  der  groBe  [Untersatz], 

der  gemacht  ist  fur  den  Platz,  [an  dem  der  Gott]  ruht.  [ 

,  nicht  kennt  man]  die  Zahl,  als  Gegengabe,  die  er  gibt  [ 

an]  seiner  Seite,  damit  sein  Heer  weiB,  daB  es  keinen  seines- 

gleichen  gibt.  [ ]  darauf.  Er  schoB  auf 

einen  Kupferziegel  wie  der,  welcher  [ ]  Sy- 

rien.  Er  fand  sie  in  Schlachtordnung  aufgestellt.  [ 

].   Aber  im  Verlauf  einer  Stunde  fallte  sie  sein  Vater  Amun-Min 

[ ]tjwt2,  der  auf  diesem 

Fremdland     war,     und     [ ]     Seiner 

Majestat  selbst   in   den  Landern   der  Fnhw  und  Asiaten  [ 

]  wie  der  Sturm  eines  richtigen  Unwetters. 

[ um]  sie  bringen  zu  lassen  [ 

]  fuhr  [stromauf]  zur  Stadt  [ ]. 


1319  379.     Stele  Amenophis'  II.  am  8.  Pylon 

Darstellung  rechts : 

,,Der  Herr  der  beiden  Lander  c]-hprw-Rc,  Herr  der  Kronen  'Imn-htp- 
Gott-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben  sei  wie  Re  ewiglich" 
vor  ,,Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  der  Leben  gebe  und 
alles  Leben  und  Heil",  bei  der  Handlung  ,,Wein-Geben.  Er  tut  es,  damit 
Leben  gegeben  werde." 

Links : 

,,K6nig  von  Ober-  und  Unteragypten  c]-hpriv-Rc,  Sohn  des  Re'Inm-htp- 
Herrscher-von-Heliopolis,  dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde",  vor 
,,Amonre,  Herrn  des  Himmels,  [Herrscher]  vonTheben";  dieser  sagt: 
,,Ich  habe  dir  alle  Tapferkeit  gegeben." 

1  Wohl  zu  ergiinzen:  ,,Er  errichtete  einen  Tempel  (hw.t)  von  Millionen  von 
.Tahren",  d.  h.  einen  Totentempel,  der  dem  Min-Tempel  von  Koptos  an- 
ge8chlossen  war. 

2  Rest  des  Namens  eines  asiatischen  Fiirsten,  dessen  Niederlage  hier  geschildert 
war. 


Stele  Amenophis'  II.  am  2.  Pylon  in  Karnak  43 

Inschrift : 

>,[Jahr.  .  .  .],  1  +  x.  Monat  der  Uberschwemmungsjahreszeit  (]h.t),  11.  Tag 
unter  der  Majestat  des  Horus  , Starker  Stier,  groB  an  Kraft',  der  beiden 
Herrinnen  , Reich  an  Pracht,  gekront  in  Theben',  Goldhorus  ,Der  mit 
seiner  Kraft  [in  alien  Landern]  erobert',  der  gute  Gott,  Ebenbild  des  Re, 
heiliges  Abbild  des  Herrn  der  Gotter,  der  das  Konigtum  des  Re  im  Palast 
von  Karnak  ausiibt.  Sie  haben  (ihn)  auf  seinen  Thron  auf  Erden  gesetzt, 
um  [viele  Jahre]  [als]  erhabener  Konig  zu  verbringen;  |  der  Niitzliches1  1320 
findet,  der  Denkmalsreiche,  der  Geliebte  Amuns.  Es  schuf  ihn  sein  Vater 
Re,  um  ihnen2  ihre  Kapellen  zu  bauen.  [Der  gute  Gott,  der  mit  ]  seinen 
Armen  [schafft]  wie  sein  Vater  Amun;  erfahren  wie  der  vor  Hsr.t3.  Es  gibt 
keinen  Konig,  (dem  getan  wurde,)  was  ihm  getan  wird  seit  (der  Zeit),  als 
Horus  zum  Himmel  hervorkam.  Der  [machtige]  Konig,  [Sohn  des  Amun], 
der  dem  Kamutef  das  Heil  bringt;  Sohn  des  Re  'Imn-htp-Gott-Herrscher- 
von-Heliopolis,  dem  Leben,  Dauer,  Heil  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 
Es  befahl  Seine  Majestat  seinen  Edlen  und  den  Beamten  des  Palastes, 

den  [ ],  [den  Hoflingen],  die  in  den  [Palast]  eintreten  diirfen, 

[ ],  den  Sklaven  des  guten  Gottes,  alle  Gotterbilder  zu  lo- 

sen  ( ?)  4  und  ihre  Leiber  [ ] 

Amonre,  denn  er  ists,  der  [ihn]  geboren  hat  [ (groBe 

Liicke) ]  um   sie   herum   wegen   der  Pracht 

[ ]  die  in  den  Hausern  dessen  sind, 

der  ihn  geschaffen  hat  [ ] 

[ ]  seine  Strahlen  auf  dieser  Erde,  seine  [ ]  unter  den  1321 

Gottern   [ ]  fur  seinen  Ka,   weil5  er 

erschien.  Er  kommt  [ ]  ihre  [ ]  in  [ 

]  mir,  weil  er  mir  dieses  Land  gegeben  hat.  [ ] 

vor  (?)  Amonre  [ ] 

380.     Bericht  Amenophis'  II.  iiber  seine  SchieBleistungen 
auf  Block  aus  Karnak 

Der  gute  Gott,  reich  an  Kraft,  der  mit  seinen  Armen  handelt  vor  seinem 
Heer;  stark  mit  dem  Bogen,  wenn  er  nach  der  Scheibe  schieGt,  ohne  daB 
seine  Pfeile  fehlen.  Wenn  er  auf  den  Kupferziegel  schieBt,  so  spaltet  er 

1  Emendiere  den  Text  in   jb* 


2    Ermiiili"  re  in 


Oi     I     1 

AAAAAA 


k  /I    ^AAA/^A 

^1         I         I 


3  Thot  von  Hermupolis. 

4  Die  Lesung  fh  scheint  sicher,  doch  ist  der  Sinn  des  Satzes  unklar,  da  das  Wort 
sonst  nur  ,,auflosen",  ,,zerstoren"  bedeutet. 


Lies  wohl    O^ 


44  Block  Amenophis'  II.  von  3.  Pylon  in  Karnak 

ihn  wie  Papyrus.  Nicht  beriicksichtigt  er  dabei  etwa  eine  Holz(scheibe) 
wegen  seiner  Kraft;  der  Starkarmige,  dessengleichen  es  nicht  [gibt]; 
Month,  wenn  er  zu  Pferde  erscheint. 

Der  groBe  Ziegel  aus  Rohkupfer,  auf  den  Seine  Majestat  schoB,  von  3 
1322  Finger  Dicke.  Es  durchbohrte  sie  der  Kraftvolle  mit  vielen  Pfeilen,  indem 
er  (sie)  3  Handbreiten  hinten  an  diesem  Ziegel  hervorkommen  lieB,  als  er 
jedesmal,  wenn  er  anfuhr1,  nach  der  Scheibe  schoB,  der  Heldenhafte,  der 
Herr  der  Kraft.  Es  vollbrachte  aber  Seine  Majestat  diese  Vergniigung 
vor  dem  ganzen  Land. 


381.  Fragment  aus  Medamud 

[eine   Scheibe]   von  3/4   (Handbreit)2  Dicke.   Da  durch- 
bohrte er  sie  mit  dem  ersten  Pfeil.  Er  lieB  (ihn)  7/9  Finger  hinten  heraus- 

1323  kommen,  der  in  dieser  Scheibe  war.  [ ]  |  [Er]  sagte:  Derjenige, 

der  diese  Scheibe  durchbohrt  bis  zum  Ende  des  Pfeiles  Seiner  Majestat3, 
denen  (!)  gehoren  diese  Dinge.  Da  schossen  sie  auf  diese  Scheibe.  [ 

] 

382.  Inschriften  auf  den  Saulen  im  Saal  der  Hatschepsut- 
Obelisken  zu  Karnak 

1324  Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  GroB  an  Kraft',  die  beiden  Herrinnen 
,Reich  an  Pracht,  gekront  in  Theben',  Goldhorus  ,Der  mit  seiner  Macht 
in  alien  Landern  erobert'  (3:  ,,K6nig  von  Ober-  und  Unteragypten  c^- 
hprw-Rc,  leiblicherSohndesRe'/m-w^p-Gott-Herrscher-von-Heliopolis") ; 
der  gute  Gott,  Ebenbild  des  Re,  heiliges  Abbild  des  Atum,  Sohn  des 
Amun,  sein  Kind,  den  er  in  Karnak  gekront  hat  und  den  er  zum  Konig 
der  Lebenden  gemacht  hat,  damit  er  tue,  was  sein  Ka  liebt ;  sein  Schiitzer, 
der  Niitzliches  findet,  der  Denkmalsreiche,  groB  an  Wundern,  der  bewuBt 

1325  schafft;  weise  im  Durchfuhren,  klug  wie  der  siidlich  seiner  Mauer4;  Konig 
der  Konige,  Herrscher  der  Herrscher,  der  Heldenhafte,  nicht  gibt  es  einen, 
der  ihm  gleicht.  Herr  des  Ansehens  in  den  sudlichen  Landern,  groB  an 

1  Worth  „(bei)  jedem  Sichbringen" ;  os  handelt  sich  wahrscheinlich  nm  einen 
terminus  technieus  des  Wngenfahrens. 

2  Die  MaBeinheit  steht  nicht  dabei.  ,, Handbreit"  ist  —  bei  der  Annahme  einer 
Kupferscheibe  —  bei  einem  Vergleich  mit  der  Angabe  in  Nr.  380  moglich. 

3  Gemeint  ist:  wessen  Pfeil  ebensoweit  durch  die  Scheibe  schliigt  wie  der  des 
Konigs.  .Man  siehl  audi  bier,  daC  das  Entscheidende  nicht  das  Treffen  der 
Scheibe  ist,  sondera  die  Kraft,  mit  dor  man  den  Bogen  spannte,  so  daB  der 
Pfeil  mil  p'steigerter  Wucht  die  Scheibe  durchbohrte.  —  Hier  hat  der  Konig 
einen  Preie  ausgesetzt,  denn  naturlich  niemand  gewann  —  denn  in  dieser 
Richtung  mussen  wir  die  Ergiinzung  der  Inschrift  suchen. 

4  Ptah  von  Memphis. 


Sauleninschriften  Amenophis'  II.  in  Karnak  45 

Schrecken  am  Ende  Asiens.  Jedes  Land  kommt  zu  ihm  in  Verbeugung, 
und  ihre  GroBen  tragen  ihre  Abgaben.  Der  Konig  von  Ober-  und  Unter- 
agypten  ^-hprw-R^  (1:  ,,dem  Leben  gegeben  sei"),  Herr  der  Macht,  der 
jedes  Land  erobert,  dessen  Kraft  Amun  groBgemacht  hat. 
Es  kommen  zu  ihm  die  GroBen  von  Mitanni,  ihre  Gaben  auf  ihren  Riicken,  1326 
um  die  Gnade  Seiner  Majestat  zu  erflehen  und  auch  seinen  siiBen  Hauch 
des  Lebens.  Eine  Heldentat  (ist  das),  die  man  seit  der  Zeit  der  Menschen 
und  Gotter  nicht  gehort  hatte:  Dieses  Fremdland,  das  Agypten  nicht 
kannte,  flehte  den  guten  Gott  an. x  Mein  Vater  aber  ist  es,  der  befohlen 
hat,  daB  ich  das  tue,  Amun,  Schopfer  der  Schonheit. 

Er  machte  mich  zum  Hirten  dieses  Landes,  denn  er  weiB,  daB  ich  es  ihm  1327 
fuhren  werde.  Er  zahlte  mir  zu,  was  bei  ihm  ist,  (namlich)  das,  was  das 
Auge  seiner  Stirn2  umkreist,  alle  Lander,  jedes  Fremdland,  alles,  was  der 
Ozean  umkreist.  Sie  kommen  zu  mir  mit  gebeugtem  Haupt  wie  Unter- 
tanen  Meiner  Majestat,  des  Sohnes  des  Re  '/mw-A^-Gott-Herrscher-von- 
Heliopolis,  der  ewig  lebe;  der  einzig  Wachsame,  Kind  der  Gotter. 
Er  machte  es  als  Denkmal  fiir  seinen  Vater  Amonre,  indem  er  ihm  hehre  1328 
Saulen  des  siidlichen  Saulensaales  errichtete,  beschlagen  mit  dcm-Gold 
in  groBer  Menge  in  ewiger  Arbeit. 3  Ich  machte  ihm  Denkmaler,  die  schoner 
waren  als  das,  was  gewesen  war.  Ich  stiftete  mehr,  als  fruher  gewesen  war, 
und  ich  ubertraf,  was  die  Vorfahren  getan  hatten.  Er  setzte  mich  ein  zum 
Herrn  des  Volkes,  als  ich  noch  ein  Junge  im  Nest  war. 

Er  gab  mir  die  Anteile  der  beiden  Herren,  indem  erMeine Majestat  auf  dem  1329 
Thron  ruhen  lieB,  indem  mir  obliegt,  Nutzliches  zu  tun  fiir  den  Vater,  auf 
dessen  Thron  ich  ruhe.  Er  gab  mir  das  Land  auf  seinen  Fundamenten, 
ohne  daB  es  einen  Feind  gegen  mich  in  irgendwelchen  Landern  gibt. 
Ich  errichtete  ihm  ein  Sanktuar  aus  Gold,  dessen  Boden  aus  Silber  ist. 4 
Ich  schuf  ihm  viele  Altare. 

Schoner  ist  es  als  die  Gesamtheit  der  Sterne,  indem  sein  Schatzhaus  1330 
fiir  ihn  Schatze  aus  den  Abgaben  aller  Fremdlander  umschlieBt  und  seine 
Scheune  iiberfiieBt,  wobei  das  Korn  iiber  die  Mauern  leuchtet.  Ich  stiftete 
ihm  Opfer,  ich  legte  die  Schutzdekrete  fiir  den,  der  mich  geboren  hat, 
fest.  Es  tat  ihm  das  der  Sohn  des  Re  7raw-/^-Gott-Herrscher-von-Helio- 
polis,  dem  Leben,  Festigkeit,  Heil  wie  Re  gegeben  werde  ewiglich. 

1  Aus  dieser  Angabe,  die  natiirlich  im  traditionellen  Stil  iigyptischer  Konigs- 
inschriften  geschrieben  ist,  mag  geschlossen  werden,  daB  unter  Amenophis  II. 
zwischeo  Agypten  und  Mitanni  jener  Friedenszustand  hergestellt  wurde,  den 
wir  unter  Thutmosis  IV.  dann  durch  Amarnabriefe  kennen. 

2  Dii-  Sonne  als  Uraus  an  der  Stirn  Amuns,  wobei  dieser  gleichzeitig  als  Auge 
dieses  Gottes  (als  des  Himmelsgottes)  erkllirt  wird. 

E    bandelt  sich  um  den  alten  Silulensaal  Thutmosis'  I.,  der  durch  die  Einbauten 
Thutmosis'  III.  weitgehend  zerstort  und  nun  durch  Amenophis  II.  restauriert 
wonlcn  war,  vgl.  Borchardt,  Baugeschichte  des  Amuntempels  p.  42 ff. 
Yii'lleicht   handelt   es  sich   um   das  Alabastersanktuar,   von  dem    Blocke   im 
3.  Pylon  verbaut  gefunden  wurden  (Pillet,  ASAE  24,57  ff.). 


46  Sauleninschriften  Amenophis'  II.  in  Karnak 

Inschrift  auf  Saule  6 

[Ich  gab  mehr  als]  frliher  [gewesen  war]  und  iibertraf,  was  die  Vorfahren 
getan  hatten.  Er  hat  mich  zum  einzigen  Konig  eingesetzt,  als  ich  noch 
ein  Junge  war. 

i33i  [ ]     standige    Opfer    an    Rindern,    wndw-Rindem, 

mwj-Rmdern,  die  die  [Macht]  Meiner  Majestat  im  oberen  Syrien  [er- 
beutet  hatte.]  Ich  machte  ihm  den  Garten  neu  [ ] 

Saule  8 

• 

[Er  machte  es  als]  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amonre, 

Konig  der  Gotter,  Herrn  des  Himmels,  vor  Karnak,  indem  er  ihm  einen 
Festhof1  mit  hehren  Saulen  errichtete  aus  schonem  weiBen  Sand[stein], 
dessen  Saulen  mit  dcm-Go\d  beschlagen  waren,  wobei  das  schoner  war 

als  es  je  gewesen.  Eine  jede  von  [diesen  Saulen 

]  Sanktuar  wie  Re,  wenn  er  sich  am  Morgen  erhebt.  Wir  erheben 

dem   [ ]  neu   aus   dcm-Go\d  aller 

Lander,  der  groBe  Sitz  des  Allherrn,  angeglichen  dem  Horizont  im  Him- 
1332  mel.  Sein  Boden  ist  mit  Gold  beschlagen.2  |  Die  Untertanen  [Agyptens 

und    die  Leute]   des   Fremdlandes    [ ] 

und  echten  Lapislazuli.  Ich  fuhrte  ihm  2  Kapellenuntersatze  aus  Gold  vor, 

[ ]    mit    Standbildern   und    Sphingen 

Meiner  Majestat  in  den  beiden  Seitenhallen3  an  jeder  seiner  Seite  beim 
Spenden  f  iir  Amonre,  was  das  der  Vorfahren  iibertraf.  Es  war  aber  Meine 

Majestat,  die  [ ]  neu  machte  [ ],  geschaffen  aus  Gold, 

indem     [sie ]      Gotteshaus. 

Es  tat  dies  der  Sohn  des  Re  7mw-A^-Gott-Herrscher-von-Heliopolis,  dem 
Leben  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 


383.     Flaggennischen  am  8.  Pylon 

Westfliigel  rechts: 

,,[Horus]  , Starker  Stier,  groB  an  Kraft',  Konig  von  Ober-  und  Unter- 
iigypten  [cl-hprw]-Rc.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater 
Amonre,  indem  er  ihm  viele  Flaggenmasten  am  Tor  des  [Gottes]hauses 
von  [Millionen]  von  Festen  [errichtete ]" 

1333  Ostfliigel  rechts: 

Horns  .Starker  Stier,  groB  an  [Kraft]',  Konig  von  Ober-  und  Unter- 
agypten  [c]]-hprw-[Rc].   Seine  Majestat  selbst  schuf  mit  seinen  Armen 

1  s.  S.  4.1,  Anna.  3.  2  s.  S.  45,  Anm.  4. 

3  Die  beiden  Fliigel  der  Halle  vor  dem  5.  Pylon,  d.  h.  eben  die  Halle,  in  deren 
siidlichen  Teil  die  Siiulen  mit  den  hier  gegebcnen  Inschriften  stehen. 


Inschrift  Amenophis'  II.  am  8.  Pylon  47 

fur  seinen  Vater  Amonre,  indem  er  die  Arbeit  an  seinem  Denkmal  leitete, 
indem    die    Vorsteher    [der  Arbeiten ]    Gold." 

384.  Beischriften  zu  Darstellungen  am  8.  Pylon 

Siidseite,  Westflugel  : 

,,Horus  .Starker  Stier,  groB  an  Kraft',  Konig  von  Ober-  und  Unter- 
agypten  c]-hprw-Rc,  Sohn  desRe,  sein  Geliebter,  7ran-#^p-Gott-Herrscher- 
von-Theben,  dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde;  der  die  Herrscher  der 
Fremdlander  schlagt,  die  ihn  angegriffen  hatten;  Gott,  stark  an  Kraft, 
der  die  Lander  der  Rebellen  niedertritt ;  der  ihr  Gemetzel  in  ihren  Talern 
veranstaltet ;  Horus  mit  starkem  Arm,  Herr  des  Opfers,  der  die  beiden 
Lander  im  Triumph  ergreift;  du  lebst  wie  Re." 

Rede  Amuns : 

,,Worte  Sprechen  durch  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander: 
Mein  geliebter  Sohn  c]-hprw-Rc\  Ich  habe  dir  jedes  Fremdland  und  alle 
Lander  gegeben. 

Die  GroBen  sind  gefallen  durch  dein  Gemetzel.    GroB  ist  deine  Macht  1334 
gegen  deine  Feinde,  die  ich  mit  deinem  Schwert  gefallt  habe.  Mein  Ge- 
sicht  ist  sehr  frohlich,  da  ich  den  Sieg  sah.  Mogest  du  leben. 

Siidseite  Ostfliigel: 

,,Worte  Sprechen  durch  Amonre  [ ]  Herrn  des  Himmels,  Konig 

der  Gotter":  ,,Komm  doch,  guter  Gott,  Sohn  des  Amun,  cl-hprw-Rc,  auf 
meinem  Thron,  mein  Horus  von  Gold,  gekront  in  Theben.  Ich  bin  dein 
hehrer  Vater,  der  Herr  der  Gotter,  der  dir  alle  Tapferkeit  und  alle  Kraft 
gegen  jedes  Land  verkiindet,  um  die  Asiaten  zu  fallen  an  ihren  Orten." 

385.  Inschriften  am  Umbau  der  Hatschepsutobelisken 

,,  .  [ des]   Siidens.   Du  hast  die  Nomaden  Nubiens  zertreten." 

Volkerliste:  ,,[ ]  alle  [....]  als  Gefangene  nach  Agypten. 

Ihre  Herden  wurden  alle  nach  Agypten  weggefiihrt.  Er  fiillte  das  Arbeits-  1335 
haus  seines  Vaters,  des  Herrn  der  Gotter,  mit  [Sklaven  und  Sklavinnen], 
Nubiern  vom  Besten  seiner  Tapferkeit.  Nicht  haben  das  Konige  in  diesem 
Land  getan.  Sein  Name  wird  ewiglich  bestehen  bleiben." 
Brbrt,  Srnjk,  Bwk]k,  Tk]wrw,  'Irmj,  Gwrss,  Tjwrk,  Twrrk,Gwrwbw,  *Inkn], 
T]mkr,  Gbs]gj,  Mrkrw,  Tjrtw],  K]d]j,  Mtwrtj. 

Am  nordlichen  Obelisken:  1336 

,,[ ]  (deren)  Zahl  [nicht  bekannt  ist],  auf  die  Seite  gelegt  in 

Haufen,  [in]  ihrem  Blut  schwimmend.  Der  Ruf  der  Heldentaten,  von 


48  Inschrift  Amenophis'  II.  am  Hatschepsutobelisken 

dem,  was  er  getan  hat,  wird  nicht  in  diesem  Land  untergehen  ewiglich." 

[ , , ].    Wn[...],    &&,    K][.  .]n],    [.  .]g]r,  7r[.  .  .  ,  .  .  .]], 

[•  •  •]«>,  [ ] 

386.     Fremdvolkerliste  am  5.  Pylon 

,,Zusammenfassung    der  nordlichen  Fremdlander,  die  [Seine  Majestat] 

gefallt  hat  [ ]" 

1337  Gwt,  Mtn\  Hlswt,  Snsn,  T]mnw,  Rrbn,  [ ];  Mtnw,  Rwn[r],  yI[swr] 


387.     Liste  am  5.  Pylon 

„[ ]  von  Syrien." 

,,Zusammenstellung  der  rebellischen  Lander,  die  Seine  Majestat  in  ihren 
Talern  geschlachtet  hat,  so  da6  sie  in  ihrem  Blut  schwammen  [iiberein- 
andergef alien].   Er  tat  es,  damit  ihm  Leben  gegeben  werde  ewiglich." 

1338  [Oberjsvrien,     [Unterjsyrien1,    H]rkwt2,    [ , , , , 

],"  M[ , ],  Kdsw3,  H]rbw\  Njj5,  S^r6,  Tnpw7,  Kdn8, 

Ewd\r\  Tj[.  .  .  .] 10,  'Iktw,  Sh.t-[ , , ]tj. 


388.     Blocke  aus  Luxor 

[Es  brachte  Seine  Majestat  ihre  Kinder  als  Gefangene  nach  der  Stadt 
Theben,  um  das  Arbeitshaus]  seines  Vaters  Amun  in  Karnak  zu  fiillen, 
[auf  dem  ersten  siegreichen  Feldzug],  auf  Befehl  seines  Vaters  Amun, 
der  ihn  auf  den  richtigen  Wegen  fiihrt." 
1339  Jtjr11,  'Iwbjr,  Hmwt,  GroQ-cpr,  Klein-Cj>r,  H]sbw,  Tjswrtj,  Ngbw,  Jswshn, 
Rn]mc,  Jr^d],  Mcjh]s],  Jpw,  Kntw,  Lwtn,  Ipwkn. 

[ ],  B]d],  Dbnw,  [ ],  B]r,  Sms-'Itm,  Hivdjtj,  H]r,  Jspjr,  Lwg]d], 

K]rwrw  Hrmjr,  R]b]j,  Ncmcn],  N^mf-nl,  Mrm]jm,  cnj,  Rkbw, 

1  Welches  der  beiden  rtnw  Obersyrien,  und  welches  Untersyrien  war,  bleibt  un- 
bekannt. 

2  Vgl.  Urk.  IV  781  ff.  Nr.  112.  3  Kadesch  am  Orontes. 

4  Aleppo. 

5  Landschaft  am  See  von  Apameia,  anscheinend  damals  noch  sehr  sumpfig,  da 
man  dort  Elephanten  zu  jagen  pflegte. 

fi   Jetzt  Kalcat  Sejar  am  Orontes  oberhalb  Hamath. 

7  Tunip  am  Orontes,  nordl.  Kadesch. 

8  Katna,  jetzt  el-Mishrife,  IS  km  NO  Horns. 

9  Hazor.  west  I.  dfs  1 1  ule-Sees  in  Nordpaliistina. 

10  Vielleicht  Th.ij,  Landschaft  siidl.  von  Kadesch. 

11  Die  genannten  Orte  entsprechen  folgenden  in  der  groBen  Liste  Thutmosis'  III. : 
14-16;  53-64,66.  Fragm.  P:  23,6,  x,  50/1,  76/87. 


Blocke  Amenophis'  II.  aus  Luxor  49 

Pwnt,  Nh\w,  Smjk,  Brbrtj. 

Tjwrwwrk,  Gwlbw,  *Inknn\,  Msh.t 

]msw,  Mnsjw,  cw]h,  Gwchw. 

Mdhmw,  cwhwl,  'I^dm,  Mmtw. 

Mbwtw,  Wdltt,  &thbw,  Sjdtm  1340 

Nhtm,  Hk]wht. 

Wtnt,  B]jm,  MM,  ?Ib. 

Tj,  'I ft,  Mlwtl,  Ttn],  Hbw,  Md],  'Irmj. 

Grss,  T]st,  Twh,  Bpstj,  'Iwsj,  St]w,  'Im]. 

Thnw,  Ddsnw,  Tp-nhb,  B]s,  M]s,  Ssmj. 

,,[Liste  dieser]  Sudlander  und  Nordlander,  die  Seine  Majestat  erbeutet 

hat 


389.     Opferliste  aus  dem  Chonstempel 

x.  Jahr,  x.  Monat ,]  Tag  20  unter  der  Majestat  desHorus  , Starker    1341 

Stier,  groB  an  Kraft',  die  beiden  Herrinnen  , Reich  an  Pracht,  gekront  in 
Theben',   Goldhorus  ,Der  mit  seiner  Macht  in  alien  Landern  erobert', 

[ ] 

[ ]  Backverhaltnis  100  auf  die  oipe  (Stuck)     101 

[ ]  „  10  Stiick        20 

[ ]  „  10  Topfe        10 

[.  .  .  .],  Bier  ds-Kriige  10 

[Das  Getreide]  dazu  kommt  aus  der  Scheune  des  Gottesopfers. 
[Vogel  x] l  aus  den  Vogelhausern  des  Gottesopfers. 

[ x]2  von  den  Gartnern  des  Tempels. 

Tun  wie  das,  was  geopfert  wird  taglich  am  Tage  des  Eintretenlassens  des 
Gottes  beim  Amunsfest.  Es  befahl  aber  Meine  Majestat  zu  veranlassen, 
daB  man  Stiftungen  gebe  [ ] : 

Wein  mw-Kruge  1  1 342 

Weihrauch  hmhmz      2 

s^j.t-jpd-T&Mchen  4 

Friichte  Korbe  4  aus  dem  Schatzhaus  Pharaos 

<^-/^-Gans  1  aus  den  Vogelhausern  Pharaos 

Was  im  Siidteil  ist,  neu  eingerichtet  [im  Bezirk]  von  Achmim  auf  den 

Feldern  des  Gottesopfers,  [Aruren  x]. 

1  Im  Text  ist  vor  der  Erganzung  ,,hr  n\  n  hlmw"  noch  die  Bezeichnung  eines 
Vogels  und  eine  Zahl  zu  erganzen. 

2  An  Stelle  der  Pluralstriche  ist  eine  Zahl  zu  erganzen. 

3  hmhm  ist  ein  seltenes  WeihrauchmaC,  vgl.  Pap.  Koller  4,1. 

4  Helck 


50  Opferliste  Amenophis'  II. 

Was  im  Nordteil  ist  im   Gebiet  von  Mj[ auf  den]  Feldern,  die 

von  den  Domanen  unter  dem  Verwalter  [Pharaos]  iiberwiesen  worden 
waren,  Aruren  250. 
Zusammen  Felder  [Aruren  x]." 


390.     Brief  Amenophis'  II.  an  den  Vizekonig  Wsr-Stt 

1343  Darstellung: 

,,[Herbeibringen  groBer  Denkmaler,  von  Halskragen  aus]  dcm-Go\d; 
[Fiillen  des  Schatzhauses]  mit  den  Abgaben  des  elenden  Kusch,  [durch] 
den  Vizekonig,  der  [das  Herz]  Seiner  Majestat  [erfreut],  Wsr-Stt. 

Inschrift : 

Jahr  23,  4.  Monat  der  Uberschwemmungsjahreszeit  (]h.t),  Tag  1,  Tag  des 
Thronbesteigungsfestes.  Abschrift  des  Befehles,  den  Seine  Majestat  mit 
eigener  Hand  selbst  [  dem  Vizekonig  Wsr-Stt]  ausfertigte.  [Seine  Majestat 
befand  sich  in  der  siidlichen  Residenz1  im]  Mannerhaus  Pharaos,  als  er 
dasaB  trinkend  und  sich  einen  [guten]  Tag  machend.  [Siehe,  man  bringt 
dir  diesen  Befehl  des  Konigs,  der  groB  an]  Schwertschlag  ist,  mit  starkem 
[Arm],  tapfer  mit  seiner  Kraft,  der  [die  Nordbewohner]  bandigt  [und  die 
Siidvolker]  an  alien  ihren  Orten  [fallt].  Es  gibt  keinen  Feind  in  irgend- 
einem  Land.  Du  aber  sitzest  [fernab  in  Nubien],  ein  Tapferer,  der  in  alien 

1344  Fremdlandern  Beute  machte,  |  ein  Wagenkampfer,  der  flir  Seine  Ma- 
jestat 7ran-#ip-Herrscher-von-Heliopolis  erbeutete,  der  Nahrina  [nieder- 
warf  (o.  a.)],  P]h]tj2  Anweisungen  geben  lieB;  [der  Herr  einer  Frau]3  aus 
Babylon  und  einer  Dienerin  aus  By  bios,  eines  jungen  Madchens  von  Ala- 
lah  4  und  einer  alten  Frau  aus  Arapha  5.  Diese  Leute  von  Thsj 6  sind  aber 
nichts  wert;  wozu  sollen  sie  gut  sein?  Eine  weitere  Mitteilung  aber  dem 
Vizekonig:  Traue  ja  nicht  den  Nubiern,  sondern  hiite  dich  vor  ihren 
Leuten  und  ihren  Zaubereien.  Sieh  doch  diesen  Diener  eines  kleinen 
Mannes,  den  du  geholt  hast,  um  ihn  zum  Beamten  zu  machen,  obwohl 
das  kein  Beamter  ist,  den  du  Seiner  Majestat  hattest  melden  diirfen;  oder 
wolltest  du  veranlassen,  daB  man  hort:  ,,Fehlt  ein  Kriegsbeil  aus  Gold, 
eingelegt  mit  Bronze,  (so  tuts  auch)  ein  fester  Kniippel  von  der  Wasser- 
stelle  oder  ein  anderer  vom  Akazienbrunnen?"  Hor  also  nicht  auf  ihre 
Worte  und  kummere  dich  nicht  um  ihre  Botschaften." 

1  Diese  Erganzung  ist  nicht  sicher,  es  konnte  auch  eine  Anlage  in  Memphis  oder 
sogar  die  Li<  Uingsresidenz  Prw-nfr  genannt  gewesen  sein. 

2  Welches  Land  hiermit  gemeint  ist,  bleibt  unklar. 

3  Erganze  gegen  den  Text  mit  JNES  I  v-— y  -vaaaa  9  ^ 

4  J.  Tell  Atnhana  am  Unterlauf  des  Orontes. 
8  Arrapachitis,  in  der  Gegend  von  Mossul. 

'    (iebiet  siidl.  von  Kadesch  und  westl.  von  Upi. 


Liste  aus  Kasr  Ibrim  51 


391.     Liste  von  Tribut  aus  Kasr  Ibrim 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  groB  an  [Kraft]',  die  beiden  Herrinnen  1345 
Reich  an  Pracht,  gekront  in  Theben',  Goldhorus  ,der  in  alien  Landern 
init  seiner  Macht  erobert',  der  gute  Gott  cl-hprw-Rc,  [Sohn  des  Re7mw- 
htp-Gott-Herrscher-von-Heliopolis],  dem  Leben  gegeben  sei.  Erscheinen 
Seiner  Majestat  im  Palast  von  Theben  auf  dem  groBen  Thron,  um  die 
Wunder  dieses  Heeres  [zu  sehen],  die  [erbeutet]  wurden  beim  [Sieg] 
dieses  [ersten  siegreichen]  Feldzugs  des  Herrn  [der  beiden  Lander].  Da 
[brachte  dieses]  Heer  die  Abgaben  der  sudlichen  Fremdlander  vor  diesen 
guten  Gott.  Die  Hoflinge  gaben  Lobpreis,  dieses  Heer  verehrte  Seine 
Majestat,  indem  sie  sagten:  GroB  ist  deine  Macht,  du  guter  Gott,  reich 

an  Denk[malern, ].   GroBer  sind  diese  Abgaben  als  die  der 

Lander;  nicht  hat  man  dieses  gesehen  seit  den  Vorfahren,  [den  Konigen?], 
die  friiher  waren.  Es  ist  dir,  du  unser  Herr,  geschehen! 

Liste  derer,  die  diesen  Tribut  brachten :  1346 

Die  [ ]  trugen 

Die  Gold  trugen 

Die  hmlg.t1  trugen 

Die  Elfenbein  trugen 

Die  Ebenholz  trugen 

Die  alle  Wohlgeruche  der  Siidlander  trugen  Leute  200 

Die  mit  [ ]-Holz  Leute  34 

Die  mit  lebenden  Panthern  Leute  10 

Die  mit  Windhunden  Leute  20 

Die  mit  iw]  und  wndw-Ttindem  Leute  400 

Zusammen,  die  mit  diesem  Tribut2,  Leute  2657. 


392.     Stele  aus  Abydos 

Darstellung:  ,,Der  gute  Gott  c]-hprw-Rc,  dem  Leben  gegeben  sei,  geliebt 

von  Isis." 

Handlung  ,,Wasser-Geben". 

1  Ein  roter  Edelstein. 

2  Die  Summenzahl  stimmt  mit  der  Summe  der  Einzelposten  nicht  iiberein. 
Dieser  Fehler  kann  in  dem  schleehten  Erhaltungszustand  der  Inschrift  be- 
griindet  aein,  indem  die  eine  oder  andere  Zahl  nicht  richtig  kopiert  ist.  So 
konnten  es  37  ( ! )  Leute  mit  [. . .  .]-Holz  gowesen  sein,  und  die  fdilcnden  100  sind 
vielleicht  bei  den  Klfenbeintragern  anzusetzen. 


Leute 

200 

5> 

150 

■>■> 

200 

J5 

340 

1000 

52  Stele  aus  Abydos 

1347  Inschrift: 

,,[ ]  des  Konigs  von  Ober-  und  Unteragypten  c]-hprw- 

Ec,  der  ewig  lebe,  damit  [ ]  ist  [in]  Abydos,  nachdem  [ihr] 

Seine  Majestat  [ ]  gemacht  hat." 


393.     Stelenfragment  aus  Tell  el-Oreimeh 

,,[ ].  Man  sagte  zu  ihm:  Wo  ist  er?  [ 

]  es.   Ich  zerstorte  die  Fremdlander  von  Mitanni 

als  waren  sie  nie  gewesen.   [ ],  was  ich 

getan  habe  [ ]" 


1348  394.     Pradikate  Amenophis'  II.  im  Tempel  von  Amada 

1.  „GroB  an  Erscheinungen  wie  sein  Vater  Re;  dem  alles  Leben  gegeben 
werde  ewiglich." 

2.  ,,Er  soil  sein  vor  den  Kas  aller  Lebenden  wie  Re." 

3.  ,,Der  Schiitzer,  der  Geliebte  der  Gotter,  dem  Leben  gegeben  werde 
wie  Re  ewiglich."  ,,Es  soil  der  Konig  c]-hprw-R<:  erschienen  sein  auf 
dem  Thron  seines  Vaters  Amun,  indem  sein  Herz  froh  ist,  wenn  er 
alle  Lebenden  leitet;  alle  Fremdlander  sind  unter  seinem  Befehl  wie 
(unter  dem  des)  Re  ewiglich." 

4.  ,,Heiliges  Abbild  des  Amun,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re." 

5.  ,, Erschienen  in  Karnak;  dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde." 

0.  ,,Es  soil  der  Sohn  des  Re  Tmn-T^-Gott-Herrscher-von-Heliopolis 
erschienen  sein  auf  dem  [Thron]  des  Atum  wie  Re." 

7.  ,,Gott,  Herrscher  von  Theben,  dem  alles  Leben  wie  Re  ewiglich 
gegeben  sei." 

8.  ,,Den  Amun  auf  seinem  Thron  erscheinen  lieB,  dem  Leben  wie  Re 
gegeben  werde." 

9.  ,,Herr  der  Kraft,  Auserwahlter  des  Re,  dem  Leben  wie  Re  gegeben 
sei." 

10.  ,,Dessen  Kraft  Re  groB  gemacht  hat ;  dem  alles  Leben  wie  Re  gegeben 
werde". 

11.  ,,Vorderstes  Abbild  des  Re,  dem  alles  Leben,  Dauer,  Heil  wie  Re 
ewiglich  gegeben  werde." 

12.  ,,Er  soil  vor  den  Kas  aller  Lebenden  sein;  es  erscheint  der  Konig 
von  Ober-  und  Unteragypten  auf  dem  Thron  des  Horus,  indem  sein 
Herz  froh  ist  wie  Re  alle  Tage." 

13.  ,,Dessen  Konigtum  auf  Erden  Re  groB  gemacht  hat  als  Konig  und 
frohen  Herrscher;  dem  alles  Leben,  alle  Dauer  und  Heil  wie  Re  gege- 
ben werde  ewiglich." 


Gotterreden  aus  Amada  53 


395.  Gotterreden  aus  Amada  1349 

,,Worte  Sprechen  durch  Re-Harachte,  Herrn  des  Himmels:  Mein  ge- 
liebter  leiblicher  Sohn,  Herr  der  beiden  Lander  ^-hprw-R^l  Worte 
Sprechen:  Ich  habe  dir  alles  Leben  und  Heil  als  Belohnung  fiir  dieses 
schone,  reine,  feste  und  priichtige  Denkmal  gegeben,  das  du  mir  gemacht 
hast.  Mogest  du  leben  wie  Re!" 

,, Worte  Sprechen  durch  den  von  Bhd.t1,  den  Herrn  des  Palastes:  Mein  1350 
geliebter  Sohn  ^-hprw-R^ !  Ich  habe  dir  den  Platz  des  Thrones,  das  Erbe 
meines  Thrones  und  Jahre  als  Konig  der  Lebenden  gegeben."  ,, Worte 
Sprechen  durch  Re-Harachte,  den  groBen  Gott,  den  Herrn  des  Himmels: 
Komm  zu  mir,  komm  zu  mir  in  Frieden,  mein  leiblicher  Sohn  [c]-hprw- 
Rc],  mein  Geliebter,  zu  diesem  schonen  Haus,  das  du  mir  gemacht  hast! 
Ich  gebe  dir  eine  Ewigkeit  als  Konig  der  beiden  Lander,  Freude  vor  den 
Lebenden,  wie  ich  befohlen  habe,  da6  deine  Majestat  sie  tut!  Lebe  ewig!" 
,, Worte  Sprechen  durch  Amonre,  Herrn  des  Himmels:  Mein  geliebter 
leiblicher  Sohn  c]-hprw-Rc\  <Ich>  jubele,  wenn  ich  dein  Denkmal  sehe. 
Mein  Herz  ist  froh,  weil  du  bei  mir  bist.  Ich  gebe  dir  eine  Ewigkeit  als 
Konig  der  beiden  Lander.  Du  lebst  wie  Re  taglich." 
,, Worte  Sprechen  durch  den  von  Behedet1,  den  Herrn  des  Himmels. 
W^orte  Sprechen:  Mein  geliebter  leiblicher  Sohn  (-]-hprw-Rc,  Herr  der 
beiden  Lander!  Ich  reinigte  dich  mit  Leben  und  Heil2,  wenn  deine  Ma- 
jestat im  Palast,  ruht  vereinigt  mit  der  groBen  Neunheit  der  Gotter.  Es 
empfangen  dich  die  Herrn  ihrer  Kapellen  und  sie  geben  dir  Leben,  Dauer, 
alles  Heil." 

..Worte  Sprechen  (durch)  Thot,  den  Herrn  von  Hermupolis,  den  Herrn 
der  Gottesworte.  Worte  Sprechen:  Yw?i-/i^-Gott-Herrscher-von-Helio- 
polis,  (mein)  Geliebter!  Ich  habe  dir  alles  Leben  und  Heil  gegeben,  alle 
Dauer,  alles  Leben,  alle  Freude,  alle  Opfer,  alle  Speisen,  indem  alle  Lan- 
der und  jedes  Fremdland,  die  Neunbogen  zusammen  unter  deinen  Sohlen 
sind.  Du  lebst  wie  Re. 

..Worte  Sprechen  durch  Amonre,  Herrn  des  Himmels.  Komm  zu  mir,  1351 
komm  zu  mir  in  Frieden,  7mw-A^-Gott-Herrscher-von-Heliopolis,   Ge- 
liebter! Wie  schon  ist  das,  was  du  mir  getan  hast!  Es  ist  mein  Herz,  das 
dariiber  sehr  befriedigt  ist.  Ich  gebe  dir  Starke  gegen  alle  Lander." 

396.  Inschrift  an  einer  Tur  in  Amada 

,,Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Theben',  der  gute  Gott, 
der  Herrscher  von  Heliopolis;  es  lebe  der  Konig  von  Ober-  und  Unter- 
agypten  Mn-hpr-Rc,  geliebt  wie  Re;  eslebe  der  Sohn  des  Re  Dhwtj-msw- 

1  Horus  von  Edfu. 

2  Hifiiri  liegt  eine  Anspielung  auf  die  morgendliche  "ObergieBung  vor,  wobei  das 
Wasser  haufig  aus  <l<  a  Hieroglyphen  ,, Leben"  und  ,,Heil"  besteht. 


54  Inschrift  an  einer  Tiir  in  Amada 

Herrscher-der-Wahrheit,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich.  Der  gute 
Gott,  der  Herr  der  beiden  Lander,  der  Herr  der  Opfer,  Konig  von  Ober- 
und  Unteragypten  Mn-hpr-R^,  geliebt  von  Amonre,  Herrn  der  Throne 
der  beiden  Lander,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich."  ,,Es  lebe  Horus 
, Starker  Stier,  groB  an  Kraft',  der  gute  Gott,  Herrscher  von  Theben;  es 
lebe  der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  c]-hprw-Rc,  geliebt  von 
Araun ;  es  lebe  der  Sohn  des  Re  '7mw-^^-Gott-Herrscher-von-Heliopolis, 
dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich ;  der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander 
Herr  der  Opfer,  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  c]-hprw-Rc,  geliebt 
von  Re-Harachte,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich;  Sohn  des  Re, 
sein  Geliebter,  '/mw-^p-Gott-Herrscher-von-Heliopolis.  Er  machte  es  als 
sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  Re,  den  Herrn  des  Himmels.  Er  tat  (es), 
damit  ihm  Leben  gegeben  werde  ewiglich." 


1352  397.     Inschriften  auf  Statuen  Amenophis'  II. 

1.  aus  Ben-Naga 

,,Sohn    des    Re   Traw-Z^-Gott-Herrscher-von-Heliopolis,    geliebt    von 

Chnum,  der  den  Bogen1  widersteht." 

Sockel:  ,,Der  gute  Gott  ^-hprw-R^,  geliebt  von  Chnum,  der  den  Bogen1 

widersteht." 

2.  Opfertafel  aus  Karnak 

Sockel:  ,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers,  Konig 
von  Ober-  und  Unteragypten  c]-hprw-Rc,  geliebt  von  Amun,  dem  Leben 
gegeben  werde  ewiglich." 

Rand: 

a)  ,,Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  groB  an  Kraft'  , Konig  von  Ober-  und 
Unteragypten,  Herr  der  Opfer  c]-hprw-Rc,  geliebt  von  Amun,  Herrn 
der  Throne  der  beiden  Lander,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re 
ewiglich." 

b)  „Es  lebe  der  geliebte  Sohn  des  Re  'Imn-htp-Gott-Herrscher-von-Helio- 
polis,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich." 

.'}.   Sitzstatue  aus  Karnak,  Kairo  42075 

Links:  ,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  c]-hpriv-Rc,   geliebt 
von  Amonrasonther." 

Rechts:  ,,Sohn  des  Re  7wm-/^p-Gott-Herrscher-von-Heliopolis,  geliebt 
von  Amonre,  dem  Urzeitlichen,  dem  Leben  gegeben  werde." 

1  Bezeichnung  fur  die  Fremdvolker. 


Inschriften  anf  Statuen  Amenophis'  II.  .">"> 

4.  Sitzstatue  aus  Karnak,  Kairo  42076 

Rechts:  ,.Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  der  Opfer  c]-hprw- 
Rc,  geliebt  von  Amonrasonther,  Herrn  des  Himmels,  dem  Leben  gegeben 
werde." 

Links:  „Sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  'ir?m-A^-Gott-Herrscher- 
von-Theben,  geliebt  von  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander, 
dem  Leben  gegeben  werde." 

Sockel:  ..Sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  'iraw-/^j9~Gott-Herrscher- 
von-Heliopolis,  geliebt  von  Amonrasonther,  Herr,  Herrscher  von  The- 
ben." 

5.  Sitzstatue  aus  Bigeh  1353 

..Der  gute  Gott  c]-hprw-Rc,  geliebt  von  Min,  Herrn  von  Snmwt1;  Sohn 
des  Re  ' Imn-htp-[ ],  geliebt  von  [Min],  Herrn  von  Snmwt." 

6.  Kairo  645 

;,Der  gute  Gott  c]-hprw-Rc,  geliebt  von  Amonre,  zu  Gast  in  Hw.t-^l-hprw- 
i?c-in-Theben2.  dem  Leben  gegeben  werde." 

,,Sohn  des  Re  7ww-A^-Gott-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von  Amonre, 
wohnhaft   in  Hw.t-c]-hprw-Rc-in-Thebeji,   dem  Leben   gegeben  werde." 

7.  Kairo  931 

Rechts:  ,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  c]-hprw-Rc,  geliebt 
von  Ptah,  siidlich  seiner  Mauer  ewiglich." 

Links:  ,, Sein  leiblicher  Sohn  des  Re  7ran-A^-Gott-Herrscher-von-Theben, 
geliebt  von  Ptah,  Herrn  der  Wahrheit  ewiglich." 

8.  Kairo  1117 

Rechts:  ,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  der  Opfer  c]-hprw- 
Rc,  geliebt  von  Amonre." 

Links:  ,,Sein  leiblicher  geliebter  Sohn  des  Re  '/mw-A/p-Gott-Herrscher- 
von  Theben,  geliebt  von  Amonre." 

9.  Kairo  1110  1354 

,,Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  c]-hprw-Rc,  geliebt  von  Amonre, 
dem  Leben  gegeben  werde." 

10.  Sphinx  Kairo  42079 

,,Der  gute  Gott  c]-hprw-R<i,  dem  Leben  gegeben  werde,  geliebt  von  Amon- 
re." 

11.  Statue  des  Ptah,  Kairo  38068 

,,Der  gute  Gott  c]-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  '^mw-^p-Gott-Herrscher-von- 
Theben,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich,  geliebt  von  dem  mit  den 
beiden  hohen  Federn,  Herrn  der  Atef -Krone." 

1    Nfame  der  agyptiachen  Festung  bei  Bigeh. 

-    Bezeichnung  des  Totentempels  des  Konigs  auf  dem  Westufer  von  Theben. 


56  Kleinere  Denkmaler  Amenophis'  II. 


398.     Kleinere  Denkmaler  Amenophis'  II. 

1 .  Kleiner  Obelisk  aus  Assuan 

,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  c]-hprw-Rc,  dem  Leben  gegeben 
werde  ewiglich"  kniet  vor  ,,Chnum,  Herrn  des  Katarakts". 
Inschrift:  ,,Horus  , Starker  Stier,  groB  an  Kraft',  Konig  von  Ober-  und 
Unteragypten  c]-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  'Imn-[ ]" 

2.  Obelisk  in  Alnwick  Castle 

>,Horus  , Starker  Stier,  groB  an  Kraft',  Konig  von  Ober-  und  Unter- 
agypten ^-hprw-R^,  Sohn  des  Re  'iraw-/^>-Gott-Herrscher-von-Theben. 
1355  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  f  iir  seinen  Vater  Chnum-Re,  indem  er  ihm 
zwei  Obelisken  fur  den  Altar  des  Re1  schuf.  Er  tat  es,  damit  ihm  Leben 
gegeben  werde  ewiglich." 

3.  AlabastergefaB  University  College 

,,Der  gute  Gott  cl-hprw-Rc,  geliebt  von  Amun,  dem  der  Nil  hervorquillt." 

4.  Grundsteinbeigabe 

,,Der  gute   Gott  c]-hprw-RC2,  geliebt  von  Amonre,   als  er  den   Strick 
spannte    in    seinem    Totentempel    des    Westens    Ssp.t-cnh-c]-hprw-Rc." 

5.  Grundsteinbeigaben  vom  Sphinxtempel 

,,Der  gute  Gott  cl-hpr(w)-Rc,  geliebt  von  Harmachis" 

,,Der  gute  Gott  c]-hpr(w)-Rc,  geliebt  von  Hauron3-Harmachis" 

6.  Grundsteinbeigaben  aus  dem  Totentempel 

,,Der  gute  Gott  c]-hprw-Rc ,  geliebt  von  Amun" 

,,Der  gute  Gott  c]-hprw-Rc,  dem  Leben  gegeben  werde." 

1356  399.     Inschriften  Amenophis'  II.  auf  Bauteilen 

1 .  Blocke  in  Elephantine 

,,Es  lebe  der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herr  der  beiden  Lander, 

Herr  der  Opfer  ^-hpr[w]-Rc[ ]." 

,,Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,    groB  an  Kraft',  die  beiden  Herrinnen 

[ ],  geliebt  von  [Chnum],  Herrn  des  Kataraktes,  wohnhaft 

in  Elephantine,  dem  Leben  gegeben  werde  [ ]." 

1  Es  handelt  sich  hier  urn  den  unter  freiem  Himmel  liegenden  Sonnenaltar,  wie 
er  jedem  Tempel  im  N.  R.  zugeordnet  war. 

2  Es  ist  nach  Photo  sicher  an  beiden  Stellen  cl-hprw-Rc  zu  lesen,  obwohl  Thut- 
mosis'  II.  Totentempel,  wie  die  Ausgrabungen  ergeben  haben,  ebenfalls  &sp.t-cnh 
geheiBen  hat. 

8  Mit  dem  Namcn  dieses  syrischen  Gottes  belegten  syrische  Handwerker.  die  im 
N.  R.  in  der  Nahe  der  Sphinx  ihre  Siedlung  hatten,  die  Sphinx,  die  sonst  als 
,, Horus  im  Horizont"  (Harmachis)  gait. 


Inschriften  Amenophis'  II.  auf  Bauteilen  57 

2.  Weiterer  Block  aus  Elephantine: 

,,Der  gute  Gott  cl-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  Yraw-A^-Herrscher- von- Theben, 
groB  an  Erscheinungen,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  seinem  Vater 

Re." 

3.  Block  aus  Bubastis 

Links:  ,,Der  gute  Gott  c]-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  '/raw-^p-Gott-Herrscher- 
von-Heliopolis,  dem  [Leben]  gegeben  werde  [wie  Re]  ewiglich.  Worte 
Sprechen.  Ich  habe  dir  alles  Leben,  Dauer,  Heil,  alle  Freude  gegeben. 
Amonre  vor  Prwnfr2,  der  groBe  Gott,  Herr  des  Himmels." 

Rechts:  ,,K6nig  von  Ober-  und  Unteragypten  c]-hprw-Rc,  Sohn  des  Re 
'/ww-7^-Gott-Herrscher-von-Heliopolis,  dem  Leben  gegeben  werde  wie 
Re  ewiglich.  Worte  Sprechen :  Ich  habe  dir  alle  Tapferkeit  und  alle  Ge- 
sundheit  gegeben  wie  Re  ewiglich.  Amonrasonther,  Herr  des  Himmels, 
wohnhaft  in  Prw-nfr1." 

4.  Wadi  Haifa 

,,cl-hprw-Rc,  er  machte  es  als  sein  Denkmal  fiir  [ .]" 

,,'/mn-A^-Herrscher-von-Theben,  Herr  seiner  Speise,  dem  Leben  gege- 
ben werde." 

5.  Inschrift  auf  Tiir  in  Kumneh  1367 

,,[Es  lebe]  Horus  , Starker  [Stier],  groB  [an  Kraft]';  es  lebe  der  Konig 
von  Ober-  und  Unteragypten  <il-hprw-Rc,  geliebt  von  Chnum-Re;  es  lebe 

der  Sohn  des  Re  lmn-htp-[ ],  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re 

ewiglich." 

,,Die  beiden  Herrinnen  , Reich  an  Pracht,  gekront  in  Theben';  der  Konig 
von  Ober  und  Unteragypten  c]-hprw-Rc,  geliebt  von  Chnum,  der  den 
Bogen  widersteht;  Goldhorus  ,der  in  alien  Landern  durch  seine  Macht 
erobert',  Sohn  des  Re  'Imn-htp,  dem  Leben  gegeben  werde,  Dauer  und 
Heil  wie  Re  ewiglich." 

6.  Architrav  aus  Sai 

,,[ ]  ihm  Amun  [anbefohlen]  (o.  a.)  hat;  Konig  von  Ober-  und 

Unteragypten  ^l-hprw-R^.  Er  machte  es  als  [sein  Denkmal ]" 

7.  Verbauter  Block  aus  Monthtempel  in  Karnak 

,,Die  beiden  Herrinnen  , Reich  an  Pracht,  gekront  in  Theben',  Konig 
von  Ober-  und  Unteragypten  c]-hprw-Rc,  geliebt  von  Amonre,  Herrn  der 
Throne  der  beiden  Lander,  dem  Leben  gegeben  werde ;  Goldhorus  ,der 
in  alien  Landern  mit  seiner  Macht  erobert' ;  Sohn  des  Re  Imn-htp-Gott- 
Herrscher-von-Heliopolis,  geliebt  von  Re-Harachte  ewiglich." 

1  Die  von  Amonophis  II.  zur  Nebenresidenz  erhobene  Gutsanlage  bei  Memphis. 


58  Inschriften  Amenophis'  II.  auf  Bauteilen 

1358  8.  Pfeilerinschriften  im  Tempel  Amenophis  II.  in  Karnak 

A.  ,,Erstes  Mai  der  Wiederholung  des  Sedfestes.1  Er  macht  es,  damit  ihm 
Leben  gegeben  werde  ewiglich  wie  Re." 

B.  1 :  ,,Alle  Lander,  jedes  geheime  Fremdland  ist  zu  FiiBen  dieses  guten 
Gottes,  den  die  Gotter  lieben." 

2:  ,,Alles  Leben,  Dauer,  Heil,  alle  Gesundheit,  alle  Freude.  Alle  Lan- 
der, alle  Fremdlander  sind  zu  FiiBen  dieses  guten  Gottes ;  alle  Volker 
beten  an,  damit  sie  leben." 

3 :  ,,Alle  geheimen  Lander,  jedes  Fremdland,  die  Enden  Asiens  sind  zu 
FiiBen  dieses  guten  Gottes." 

4:  ,,Alle  Lander  und  alle  Fremdlander  und  die  Haunebu2  sind  zu 
FiiBen  dieses  guten  Gottes." 

5:  ,,Alles  Leben,  Dauer,  Heil !  Alle  Lander  und  die  Enden  Asiens  sind 
zu  FiiBen  dieses  guten  Gottes." 

6:  ,,Alle  geheimen  Lander  und  alle  Lander  der  Nubier  sind  zu  FiiBen 
dieses  guten  Gottes." 

7:  ,,Alle  Lander  der  Fnhw3  und  jedes  geheime  Fremdland  sind  zu 
FiiBen  dieses  guten  Gottes." 

Var. :  ,, Leben  und  seine  Freude  sind  bei  den  Gottern." 
,, Leben  und  seine  Freude  und  sein  Ka  wie  Re." 
,,Lebend  erschienen  auf  dem  Thron  des  Atum." 

1359  Pradikate  des  Konigs : 

,,Den  Amun  mehr  als  alle  Konige  geliebt  hat,  wie  Re." 

,,Der  das  Herz  Amonres  erfreut  wie  Re." 

,,Heiliges  Abbild  des  Atum." 

,,GroB  an  Kraft,  Wiederholer  des  Sedfestes." 

,,Herr  des  [ ],  Herrscher  der  Neunbogen." 

,, Abbild  des  Amun  wie  Re." 

,,Den  Amun  in  Theben  gekront  hat." 

,  ,Den  Amunre  auserwahlt  hat." 

,,,Den  Amun  auf  dem  Thron  des  Re  gekront  hat." 

,, Abbild  des  Amun,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich." 

1  Es  ist  schon  im  Alten  Reich  Sitte,  eine  derartige  Sedfestbemerkung  an  Pfeilern 
anzubringen.  Bei  naherer  Betrachtung  zeigt  sich  aber,  daB  diese  Bemerkungen 
nicht  auf  ein  bereits  gefeiertes  Sedfest  gehen,  sondern  wunschmaBig  voraus- 
greifen.  Es  diirfon  also  solche  Bemerkungen  nicht  als  chronologisch  verwert- 
bare  Angaben  angesehen  werden.  Auch  in  unserem  Fall  ware  nach  der  ge- 
wohnlichen  Sitte  das  34.  Regierungsjahr  anzusetzen,  da  man  das  Sedfest 
meist  im  30.  Jahr  der  Regierung  (oder  Einsetzung  zum  Mitregenten)  feierte, 
und  die  erste  Wiederholung  im  34.;  Amenophis  II.  hat  aber  sicher  nicht  so 
lange  regiert  (wohl  nur  25  Jahre). 

2  Im  N.  R.  als  Bezeichnung  der  nordlichen  Fremdvolker  benutzt. 

3  Allgemeine  Bezeichnung  fiir  die  Bewohner  Syriens. 


Inschriften  Amenophis'  II.  auf  Bauteilen  59 

,,Herr  der  Macht  in  alien  Landern." 

,,Abbild  des  Re  vor  den  beiden  Landern." 

„Den  Amonre  gekront  hat,   erschienen  in  Theben  wie  Re  ewiglich." 

..Den  Amonre  auserwahlt  hat  in  alle  Ewigkeit." 

Architrav : 

a)  „[ ]    Herr  der  Freude,  Herr  der  Kronen,  der 

die  schone  weiBe  Krone  ergriffen  hat,  und  sich  die  Doppelkrone  auf 
[seinem  Haupt  vereinigt]  hat  [ ]" 

b)  ,,[ ]  Denknial  mit  Edelsteinen;  seine  Gotter  der 

[Begleitung ].    [Es    hat    Seine   Majestat  das  getan] 

mit  liebendem  <Herzen>\  um  das  Haus  dessen,  der  ihn  geboren  hat,  zu 
vergroBern[ ]" 

c)  ,,[ Stein  von]  Tura  und  Sandstein,  prachtig  gemacht  in 

ewiger  Arbeit.  [Er]  machte  [ ]" 

d)  ,,[ ]  Month,  welche  es  nicht  getan  hatten,  indem  [er] 

machte  [ ]" 

9.  Tor  des  5.  Pylons  in  Karnak  136° 

,,[ ]  beim  Verkunden  [ ],  erschienen  gegen 

jedes    Fremdland   [ ],  die  Arbeit  [ ] 

'Imn-[htp ]" 

10.  Blocke  vom  Trajanstempel  in  Elephantine 

A.  ,, Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr 
der  [Kronen]  cl-hprw-Rc,  Sohn  des  Re " 

B.  ,,[ ],    Herr  der  Freude,  Herr  der  Kronen,  indem  er  die 

schone  weiBe  Krone  ergriffen  hat;  Konig  der  Konige  [ ]" 

C.  ,,der  die  Fremdlander  [niedertritt],  die  Siidlichen  schlagt  und  die 
Xordlichen  niedermetzelt.  Die  Neger  [ ] 

[Die  beiden  Herrinnen  , Reich]  an  Pracht,  gekront  in  Theben',  der  alien 

Gottern  das  Heil  bringt  [ ]  mit  seiner  Macht;  der 

starke  Panther,  der  durchzieht  [ ]" 

D.  ,,[ ],  der  gute  Gott,  Herr  der  Freude,  Sohn  des  Amun  1361 

auf  dem  Thron  seines  Vaters;  der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten, 
Herr  der  beiden  Lander,  Herr  der  Opfer  c]-hprw-Rc;  Sohn  des  Re,  der 

[gute]  Gott  [ ].  Er  machte  es  fur  seinen  Vater  Chnum  wohn- 

haft  in  Elephantine,  indem  er  ihm  einen  Festhof  machte  zum  Sehen  alles 
Volkes.  Er  machte  es,  damit  ihm  Leben  gegeben  werde  [wie  Re  ewig- 
lich"]. 

1   Hior  ist  zu  lesen  V\     <3>  V  ,  auBerdem  sind  Z.  13/14  zusammengohorig: 
r  8cl  pr ! 


60  Inschriften  Amenophis'  II.  auf  Bauteilen 

E.  ,,[ ,  Konig  von  Ober-]  und  Unteragypten,  Herr 

der  Kronen,  der  die  schone  weiBe  Krone  ergriffen  hat,  Herr  der  beiden 

Lander,  [ ].  [Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur]  seine 

Mutter  Satis,  die  Herrin  des  Himmels.  indem  er  ihr  ein  Tor  machte 

[ -I"' 

F.  ,,[ c]]-hprw-[Rc];  er  machte  es  als  [sein  Denkmal 

'Imn]-htp,  Herr  der  Nahrung  [ ]" 

G.  ,,Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  groB  an  Kraft',  der  gute  Gott,  der 

Frohe,  Herrscher  von  Theben;  die  beiden  Herrinnen  [ ]  Es 

lebe  der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  c]-hpriv-R<:,  dem  Leben  wie 
Re  gegeben  werde  ewiglich;  [ ] 

geliebt  von  [Satis],  der  GroBen,  der  Herrin  von  Elephantine.'" 

1362  11.  Pfeilerinschrift  aus  Buhen 

„[ ]  c]-hpru;-R<:,  geliebt  vom  Horus,  Herrn  von  Buhen/* 

12.  Wiederherstellungsinschrift  in  Buhen 

,.[ 7]mw-A^-Herrscher-von-Theben,    der    erneuerte    [ 

...]" 

13.  Szepter  aus  dem  Seth-Tempel  von  Ombos. 

,, Horus  , Starker  Stier,  machtig  an  Kraft';  die  beiden  Herrinnen  ,Ge- 

kront  erschienen  in  Karnak';  Goldhorus  [ ],  Konig  von 

Ober-    und    Unteragypten    cl-hprw-Rc,     Sohn    des    Re    'Imn-htp-Gott- 
Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich  wie  Re." 


400.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  Amenophis  II. 

1.  Stab  Kairo  24119 

,,[Der  Himmel]  jubelt,  die  Erde  ist  in  Freude,  die  Herren  von  Heliopolis 
beim  Fest.  die  Mannschaft  des  Ptah  beim  Jubel ;  |  Theben  lacht,  weil  sie 
1363  c]-hprw-Rc  sehen,  erschienen  auf  dem  Thron  seines  Vaters.  Alle  Lander, 
jedes  Fremdland  liegen  ge[totet  unter  seinen  Sohlen]." 

_.  A.  ..Der  gute  Gott,  der  die  Nomaden  zertritt  und  das  [elende]  Kusch 

fa  lit.  die  Stadte  zerhackt  und  [ ],  wenn  er 

gepackt    wird    (?).    Es    vergroBerte    Amun    [ ]    mit    seinen 

Armen  beim  [Fiihr]en.  Starker  war  fur  ihn  seine  Kraft  als  die  irgend- 
eines  Konigs.  Es  verehrten  (ihn)  die  Volker,  der  erschienen  ist  auf  dem 
Thron  [des  Re];  [Herr  der  beiden  Lander  c]]-hprw-[Rc],  Sohn  des  Re 
h/ni-htp;  die  groBe  Mauer  fiir  Agypten,  der  Schiitzer  seines  Heeres." 

B.  ,,[ c]]-hprw-[Rc],  Sohn  des  Re  'Imn-htp,  dem  Leben  und 

Gesundheit  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich." 


Inschriften  aus  dem  Grab  Amenophis'  II.  61 

C.  [ ]  gesetzt  (?)  [ ]  Theben,  Memphis  im  [ 

.  .  .]  Herr  der  beiden  Lander  cl-hprw-Rc  .  .[ ].  .  .,  Sohn  des  Re  'Imn- 

[htp].  Es  wurde  (?)  [ ]" 

3.  Holzkapellchen  Kairo  24313  1364 
,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  der  Opfer,  Konig  von 
Ober-  und  Unteragypten  c]-hprw-Rc,  geliebt  von  Osiris,  dem  Herrn  von 
Abydos." 

4.  Holzkapellchen  Kairo  24  321 

,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  der  Kronen,  Konig  von 
Ober-  und  Unteragypten  c]-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  Imn-htp,  [geliebt  von] 
Osiris." 

5.  Holzkapellchen  Kairo  24326 

,,Sohn  des  Re  '///m-^p-Gott-Herrscher-von-Heliopolis,  geliebt  von  Neph- 

tliys." 

6.  Holzkapellchen  Kairo  24327 

,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  c]-hprw-Rc,  geliebt  von 

.  .  .,  der  Gerechtfertigte." 

7.  Stab  Kairo  24113 

..Der  gute  Gott,  der  Panther,  der  Machtvolle,  c]-hprw-Rc,  geliebt  von 
Month." 


401.     Anfang  der  Aufschrift  der  Mumienbinden  Thutmo- 
sis'  III. 

,,Der  gute  Gott,  der  Herr  der  beiden  Lander,  der  Herr  der  Opfer,  der 
Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  c]-hprw-Rc,  sein  geliebter  leiblicher 
Sohn  Imn-htp.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater,  den 
gute  Gott,  Herrn  der  beiden  Lander,  Herrn  der  Opfer,  Konig  von  Ober- 
und  Unteragypten  Mn-hpr-Rc,  seinen  geliebten  Sohn  des  Re  Dhwtj-msw- 
schon-an-Wesen,  indem  er  ihm  ein  Buch  der  Verklarung  Toter  machte." 


402.     Sitzstatue  Amenophis'  II.  aus  Karnak  1365 

Rechts:  ,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  c]-hprw-Rc,  geliebt  von 
Amonre  in  Prw-nfr1,  dem  Leben  gegeben  werde." 

Links:  ,,Sein  geliebter  Sohn  des  Re  7ran-A2p-Herrscher-von-Theben,  ge- 
liebt von  Amonrasonther,  dem  Leben  gegeben  werde.' 

1  Die  Nebenresidenz  Amenophis'  II.  bei  Memphis. 


62  Inschriftfragment  auf  Block  aus  Erment 


403.  Inschriftfragment  auf  Block  aus  Erment 

A.  ,,[Worte  Sprechen  durch Month,  wohnhaft  in  Erment]:  Mein  [geliebter 
Sohn]  c]-hprw-Rc\  Mein  Herz  ist  sehr  froh,  nachdem  ich  dein  Opfer 
erhalten  habe,  Wahrer  (?),  Ehrwiirdiger  (?)  [ ]" 

B.  ,,.[ aus]  Ebenholz  em  heiliger  Stab. 

[ aus]  Gold,  ein  heiliger  Stab. 

[ aus]  Holz,  eine  Truhe  (2).1" 

404.  Hieratische  Krugaufschrift 

A.  ,ft-hprw-Rc." 

B.  „Jahr  26.  Winzer  Pl-nhsj.1'2 

1366  405.     Skarabaen  Amenophis'  II. 

A.  c]-hprw-Rc,  geboren  (in)  Memphis." 

B.  Der  gute  Gott  c]-hprw-Rc,  geliebt  vom  Mondgott." 

C.  jSl-hprw-R^.  der  Stier,  mit  bleibendem  Herzen." 

D.  ^^-hprw-R^,  der  die  Fremdlander  zertritt." 

E.  „c]-hprw-R<:,  der  Herr  der  Kronen  im  Amuntempel." 

F.  ,,c]-hprw-Rc,  (dessen)  beiden  Obelisken  im  Amuntempel  bleiben." 

G.  ,,c]-hprw-Rc,  Herrscher  von  Theben,   Herr  der  Macht,  geliebt  von 
Amun." 

H.  ,,c]-hprw-Rc,  zufrieden  mit  der  Kraft." 

I.    „c]-hprw-R<:,  (als)  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  erschienen." 
136?  K.  ,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  c]-hprw-Rc,  erschienen  in 

Theben." 
L.  „Der  Herr  der  beiden  Lander  cl-hprw-Rc,  die  Sphinx,  die  die  Feinde 

niedertritt." 
M.  ,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  c]-hprw-Rc,  Herr  der  Macht, 

der  die  Neunbogen  schlagt,  erschienen  als  Herrscher  (?)." 
N.  ,,c]-hprw-Rc,  heiliges  Abbild  des  Re,  erschienen  in  Theben." 
O.  ,,Es  lebe  c]-hprw-Rc,  machtig  an  Wesen." 
P.  ,,c]-hprw-Rc,  (in)  Schonheit  erschienen." 
Q.  „c]-hprw-Rc,  geliebt  von  Amun,  dem  einzigen  Oberhaupt." 
R.  ,,<:l-hprw-Rc,  geliebt  von  Atum,  dem  Herrn  von  Heliopolis." 
S.  ,,c]-hprw-Rc,  Sohn  des  Amun,  Gestalt  seines  Vaters." 
T.  „c]-hprw-Rc,  Sohn  des  Re,  erschienen  am  Platz  des  Re." 

tit  it. t  ist  sonst  nicht  belegt  —  da  es  hier  aber  neben  der  Abbildung  einer  Truhe 
steht,  diirfte  das  die  Bezeichnung  dafiir  sein. 
2  Da  dieser  Krug  aus  dem  Totentempel  stamrat,  diirfte  diese  Jahresangabe  sich 
auf  das  letzte,  unvollcudete  Regierungsjahr  Amenophis'  II.  beziehen. 


Denkmaler  der  Mutter  Amenophis'  II.  63 

406.     Denkmaler  der  Mutter  Amenophis'  II.  1368 

1.  Nennung  im  Grab  des  Re 

Neben  .,dem  guten  Gott  cl-hprw-'R^ ,  Sohn  des  Re  'Imn-htp-Gott-Herr- 
scher-von-Theben.  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich",  sitzt  ,,die 
Konigsmutter,  groBe  Konigsgemahlin,  Gottesgemahlin,  Gotteshand 
Mrj.t-Rc;  sie  lebe  wie  Re  ewiglich." 

2.  Rohrstock  aus  dem  Grab  Amenophis'  II. 

,,Die  Gottesgemahlin,  groBe  Konigsgemahlin,  Herrin  der  beiden  Lander, 
seine  geliebte  Konigsmutter  3Irj.t-Rc-H].t-spsw.t,  die  bei  Osiris  Gerecht- 


fertigte.' 


407.     Aufschriften  auf  einem  Block  im  Kairiner  Museum 

A.  ,,[K6nig  von  Ober-  und  Unteragypten],  Herr  der  beiden  Lander 
c]-hprw-Rc,  geliebter  Sohn  des  Re  Vraw-A^p-Konig-Herrscher-von-Theben, 
Herr  der  Macht,  Geliebter  des  Re." 

,,Bringenx  der  Beute,  die  Seine  Majestat  eingebracht  hat  aus  dem  elenden 
Syrien  f  iir  seinen  Vater  Amonre,  um  seinen  Tempel  zu  fullen  [und]  sein 
Arbeitshaus2  mit  der  Beute  aller  Fremdlander." 

B.  ,,Er  belud  seine  Pferde  mit  den  Gefangenen3  und  er  belegte  (sie)  mit 
den  Handen  derer,  die  nicht  auf  seiner  Seite  standen." 


408.     Statue  des  S]-B]sU 

,Jahr  27  unter  der  Majestat  des  Konigs  von  Ober-  und  Unteragypten 
Mn-hpr-Rc,  dem  Leben  und  Dauer  gegeben  werde,  Sohnes  des  Re  Dhwtj- 
msw-Herrscher-der-Wahrheit,  wie  Re  ewiglich.  Es  trat  der  Barbier  des 
Konigs  S]-B]st.t  vor  die  Pagen  des  Konigspalastes  mit  den  Worten: 
Mein  Sklave,  ein  Mann,  der  mir  gehort,  mit  Namen  'Imn-ijw,  den  ich  mit 
eigenem   Arm   gefangen   genommen   hatte,   als  ich   den   Herrscher   be- 

gleitete  —  hor[t]  [ ]  der  Bastet,  Herrin  von  Bu- 

bastis  am  Platz  meines  Vaters,  des  Barbiers  Nb-s-hh.  Nicht  wurde  er  je 
geschlagen,  nicht  wurde  er  in  einem  Tor  des  Konigs  [festgesetzt].  Ich  gab 

1  * 1 1 

1  Text  zu  verbessern  in: 


1369 


2  Text  zu  verbessern  in: 

3  Das  Zeichen  hinter  ikr-'-nh  ist  in  XI — A  zu  verbessern! 


I 


_2^[=TZ] 


64  Statue  des  Sl-Btft.t 

ihm  die  Tochter  meiner  Schwester  Nb.t-t]1  zur  Frau,  mit  Namen  T]- 
kmn  .  t.2  Sie  hat  mit  [meiner]  Frau  und  auch  mit  der  Schwester  geteilt3; 

sollte  er  auseiehen,  so  ist  er  nicht  ohne  Besitz.  Wenn  er  [ ]  macht 

(oder)  wenn  er  eine  Strafabrechnung  gegen  meine  Schwester  macht,  so 
darf  er  durch  niemand  daran  jemals  gehindert  werden.  4  Es  wurde  dieses 
Schriftstiick  abgefaBt  [vom  kgl.  Schreiber  N]sw-m-b]h.  Wachter5  'Imn- 
m-hb,  kgl.  Schreiber  'Ich-msw,  kgl.  Schreiber  und  Inspektor6  B]kj,  kgl. 
Schreiber  'Imn-msw,  Wachvorsteher  'Imn-p]-  [.  .  .]. 


1370  409.     Statue  des  1.  Sprechers  T^mw-ndh 

,,Ein  Opfer,  das  der  Konig  gibt  fur  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden 
Lander,  und  Osiris,7  Herrscher  der  Ewigkeit.  Sie  mogen  geben  ein 
Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rindern,  Vogeln,  Kleidern,  Weihrauch,  Salben 
und  alien  guten,  reinen  Dingen,  die  von  ihren  Opfertischen  kommen,  an 
alien  Jahreszeitenfesten,  die  in  diesem  Tempel  abgehalten  werden,  und 
an  alien  ihren  Festen  der  Ewigkeit;  (ferner)  Heraus-  und  Hineingehen 
zur  Nekropole,  Dort-Sein  als  Begleiter  des  Gottes  in  der  Art,  wie  es  auf 
Erden  war,  fur  den  Ka  des  kgl.  Begleiters  bei  seinen  Gangen,  der  sich  zu 
den  FuBen  des  guten  Gottes  befindet,  der  nicht  weicht  vom  Herrn  der 
beiden  Lander  auf  dem  Schlachtfeld  in  alien  nordlichen  Fremdlandern, 
der  den  Euphrat8  liberquerte  hinter  seiner  Majestat,  um  die  Grenzen 
Agyptens   anzulegen,   des   ersten   koniglichen   Herolds,   Vorstehers   der 


1  Verbessere  im  Text  das  Determinativ  nach  Nb.t-t]  zu 


8. 


2  ,,Die  Blinde"  —  der  Name  diirfte  den  Grand  erkennen  lassen,  daG  der  Be- 
treffende  seine  Nichte  mit  seinem  Sklaven  verheiratet. 

3  Anscheinend  wohnte  die  Schwester  mit  der  Tochter  mit  im  Haushalt  des 
S  j-Blst.t;  jetzt  ist  aber  eine  Giitertrennung  vorgenommen  worden. 

4  Durch  die  Heirat  wird  ein  neuer  Haushalt  gegriindet,  zu  dem  nun  die  Schwester 
des  S]-B\M.t  gehort.  'Imn-'ijw  wird  damit  zum  Haushaltsvorstand,  dessen  Ge- 
walt  die  Schwiegermutter  untersteht.  Bezeichnend  ist,  dafi  die  virspriingliche 
Stellung  als  Sklave  hierbei  nicht  gewaltverringernd  wirkt.  Die  Frage,  inwieweit 
'Imn-'ijw  jetzt  aus  dem  Sklavenverhjiltnis  dem  S]-B^st.t  gegeniiber  entlassen 
wird,  wird  im  Text  nicht  erwahnt.  Da  er  aber  Gewalt  iiber  seine  Schwieger- 
mutter, die  Schwester  seines  fruheren  Herrn,  hat,  so  diirfte  mit  der  hier  vor- 
genommenen  Verheiratung  und  Besitziibertragung  zugleich  die  Freilassung  im- 
pliziert  gewesen  sein. 

5  Es  handclt  sich  hier  wohl  um  einen  ,,Magazinverwalter"  (irj-c.t). 

6  Vielleicht  im  kgl.  Haiim.  Die  hier  aufgefiihrten  Leute  sind  die  Zeugen,  niimlich 
die  im  Anfang  genannten  Pagen  des  Hofes. 

7  Korrigiere  im  Text  : 

8  Worth  ,,den  groCen  Umgedrehten",  weil  der  Euphrat  im  Gegensatz  zum  Nil 
nach  Siiden  fiieCt. 


Statue  des  1.  Sprechers  'Ilmw-ndh  65 

Wache,  mit  dessen  Planen  der  Herr  der  beiden  Lander  zufrieden  ist,  des 
koniglichen  Sprechers  'Ilmw-ndh,  der  gerechtfertigt  ist  beim  groBen  Gott, 
dem  Herrn  des  verbotenen  Landes,  geboren  von  der  Hausherrin  Rsj . r 


410.     Statue  des  Soldaten  M cj 

Vorderseite  des   Sessels:    ,,Fiirst-Prophetenvorsteher  Mcj,  der  Gerecht-  1371 

fertigte." 

Rechte  Seite:  ,,Ein  Opfer,  das  der  Konig  gibt  fiir  alle  Gotter  und  Got- 

tinnen  vom  Schlangengau 2,  daB  siemogen  geben  ein  Totenopfer  an  Brot, 

Bier,   Rindern  und  Vogeln  und  alien  guten,  reinen  Dingen,  den  siiBen 

Hauch  des  Nordwindes  zu  atmen  und  an  der  Wasserstelle  des  Flusses 

zu  trinken." 

(Ruckseite:)  ,,Fiir  den  Ka  des  rpc.t,  h]tj-C3,  den   der  Konig  von  Ober- 

agypten  erhoht  und  der  Konig  von  Unteragypten  ausgezeich.net  hat, 

dessen  Platz  der  Herr  der  beiden  Lander  nach  vorn  geholt  hat,  des  einzig 

Niitzlichen  des  Konigs,  erhoben  liber  die  Menschen,  den  er  unter  seinen 

Begleitern  groB  gemacht  hat," 

(Linke  Seite:)  ,,Beschenkt  mit  Gold  von  dem,  das  der  Konig  gibt,  vor 

dem  ganzen  Lande ;  mich  hat  mein  Herr  gelobt  wegen  meiner  Tapferkeit, 

denn  er  weiB,  daB  ich  ihm  niitzlich  bin." 


411.     Stele  des  Schatzhausvorstehers  Bnr-mrw.t  1372 

Darstellung:  Bnr-mrw.t  verehrt  die  Sphinx  im  Namen  ,,Harmachis". 
,,Es  hat  (das)  gemacht  der  Vorsteher  aller  Arbeiten  des  Konigs,  Vor- 
steher  der  beiden  Goldhauser  und  des  Schatzhauses  Bnr-mrw.t." 

Inschrift : 

,,Ein  Opfer,  das  der  Konig  gibt  fiir  Harmachis,  daB  er  gebe  seine  Gunst, 
die  auf  Erden  ist,  das  Erhalten  der  Brote,  die  sein  Ka  gibt,  ein  schones 
Alter  beim  Konig,  fiir  den  Ka  des  rjf-.t  h]tj-c  sd]wtj-bjtj,  einzigen  Freundes, 
der  Augen  des  Konigs  von  Oberagypten,  der  Ohren  des  Konigs  von 
Unteragypten,  des  Vorstehers  der  beiden  Goldhauser  und  Silberhauser, 
Vorstehers  aller  Arbeiten  des  Konigs  Bnr-mrw.t,  der  das  Leben  wieder- 
holen  moge,  Herrn  der  Ehrwiirdigkeit." 


Korrigiere  imText:  p  l\  , 


2    10.  o.  H.  (jlau. 

'    I>icse  beiden  alten  Titel    haben  in  der   18.  Dyn.   keine  Bodeutung  mehr  und 

stehen  vor  der  Titulatur  jedes  hoheren  Beamten.  Sie  wcrden  deshalb  im  folgen- 

d'ii  nicht  iibersetzt. 


5    Mclck 


66  Stiftungsstele  fur  Mnevis 

412.      Stiftungsstele  fur  Mnevis 

Oben  steht  Thutmosis'  III.  Name  und  ,, Mnevis1,  der  Herold  [des  Re], 
der  die  Wahrheit  zu  Atum  aufsteigen  laBt." 

1373  Inschrift: 

,,Jahr  45  unter  der  Majestat  des  Konigs  von  Ober-  und  Unteragypten 

Mn-hpr-Rc,  Sohnes  des  Re  -D/^'-msw-schon-an-Wesen,  ewiglich. 

Felder,  die  ich  fiir  das  Futter  der  Kiihe  der  Herde  des  Vaters  Mnevis 

gegeben  habe:  Felder,  Aruren  60. 

Es  kam  deshalb  der  Vorsteher  der  beiden  Silberhauser  und  Vorsteher  der 

Arbeiten  Bnr-mrw.t.2 

[Westliche  Felder],  Aruren  [20]. 

Ostliche  [Felder],  Aruren  40." 


413.     Statue  des  Schatzhausvorstehers  Bnr-mrw.t  Kairo 
42171 

Bnr-mrw.t  halt  die  Prinzessin  ^Mrj.t-lmn." 

Vorn  an  der  Statue: 

,,Ein  Opfer,  das  derKonig  gibt  fiirChnum,  denHerrn  des  Katarakts,  und 
Chontamenti,  [da6  er  gebe]3  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rindern, 
Vogeln,  Kleidern,  Weihrauch,  Salbe,  alien  guten  und  reinen  Dingen, 
Spenden  und  allerlei  Pflanzen,  siiBen  Wind,  frisches  Wasser,  kiihles 
Wasser,  Wein,  alles  was  der  Himmel  gibt,  die  Erde  hervorbringt  und  der 
Nil  aus  seiner  Hohle  bringt,  Hinein-  und  Hinausgehen  aus  diesem 
Tempel,  daB  nicht  die  Seele  von  seinem  Wunsch  zurlickgehalten  werde, 
Brote  Erlangen,  die  rein  vom  Altar  des  groBen  Gottes  kommen, 
1374  fiir  den  Ka  des  rjf.t,  h]tj-c,  Vertrauten  des  Konigs  bei  der  guten  Aus- 
fiihrung  seiner  Denkmaler,  des  Freundes  des  guten  Gottes,  des  Vor- 
stehers  der  beiden  Goldhauser  und  der  beiden  Silberhauser,  des  Vor- 
stehers  aller  Arbeiten  des  Konigs,  des  Schatzhausvorstehers  Bnr-mrw.t, 
des  Gerechtfertigten . ' ' 

1  Der  heiliuv  Stic  r  von  Heliopolis,  von  weiOer  Farbe. 

2  Bnr-mrw.t  hal  das  konigliche  Dekrel  iiberreicht.  Die  Person,  die  als  koniglicher 
Bote  fungiert,  wird  in  juristischen  Texten  iramer  genannt. 


Erga  Qze  woh\ : 


& D 

■       ♦»■     - 

LI     I     I 


1 W*  -• 


Ostrakon  Berlin  P  10615  67 


414.  Ostrakon  Berlin  P  10615 

,,Jahr  43,  2.  Monat  der  Winter jahreszeit  (pr.t),  Tag  2.  An  diesem  Tag 
Arbeitsdienst  auf  der  Westseite1  in  Dsr-mnw,2  Steine  [Ziehen]  bei  der 
Arbeit  im  Berg,  durch  den  Scheunenvorsteher  des  Amun  &n-Dhwtj. 
[ ]  Stein;  [ ]" 

415.  Palette  des  Sohnes  des  Scheunenvorstehers  Nht-Min 

,,Kgl.  Schreiber,  Altaroberster,  Trager  vorn  bei  [Amun  lmn\-htp,  ge- 
zeugt  vom  kgl.  Schreiber,  Scheunenvorsteher,  Vorsteher  des  Biiros  des 
Weinkellers  Nht-Min,  des  Gerechtfertigten." 

416.  Felsinschrift  eines  Vizekonigs  bei  Tombos  1375 

..Jahr  20.  Der  gute  Gott,  der  den,  der  ihn  angreift,  fallt,  [ 

.  .  .],  der  das  Haus  seines  Vaters  [baut],  der  Sieg  gibt  [ 

]    Mn-hpr-Rc,    [geliebt3   von   Amun,    dem    Herrn    der 

Throne  der  beiden  Lander,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich.]  Ein 
Opfer,  das  der  [Konig]  fur  Amun,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden 
Lander,  gibt  und  fur  die  Neunheit  der  Gotter  in  Nubien,  daB  sie  geben 

Tapferkeit,  Wachsamkeit,  [ ]  vor  dem  Herrn,  Leben,  Heil,  Ge- 

sundheit,  Aufmerksamkeit  in  der  Gunst  des  Konigs,  alle  guten  und 
reinen  Dinge,  fur  den  Ka  des  Konigssohnes,  Vorstehers  der  siidlichen 
Fremdlander  [Inbnj]  (?),  [des  Wahrhaftigen],  des  niitzlichen  [Dieners] 
seines  Herrn,  der  sein  Haus  mit  [Gold],  Jaspis,  Elfenbein,  Ebenholz,  tj- 
spsj-B.o\z,  Panther[fellen],  hsj.ti,  Weihrauch  der  M]d]j  und  den 
Schatzen  des  elenden  Kusch  fiillt,  den  man  hinaufsteigen  la8t  zum 
Palast  des  Herrn  der  beiden  Lander,  der  gelobt  eintritt  und  geliebt 
herauskommt,  des  Konigssohns  [ ]" 

417.  Statue  des  Vezirs  Pth-msw  1376 

,, Gegeben  aus  Gunst  beim  Konig,  dem  Konig  von  Ober-  und  Unter- 
agypten  Mn-hpr-Rc,  dem  Leben  gegeben  werde,  fur  Hw.t-hnk.t^nh5, 
dem  Vezir  Pth-msw  [.  .  .  .]." 

1   Yon  Theben. 

:  Eine  Anlage  im  Verbanrl  des  Tempels  von  Deir  el-Bahari,  jedoch  bisher  noch 
nicht  eindcutig  v.w  idcntifizieren. 


^1 


3  Verbessere  im  Text :  '1    ^^  ^~Z7  W^  =      "  *^X.  \\  \\  A  "?■ 

4  Ein  Pflanzenproflukt . 

'•   N'iinif    d'-s     I'cti  iitinipi  Is    Thutmosis'  III.    auf   der    Westseite    von    Theben: 
..S'M  nil'-rin  des  Lebens". 


68  Statue  des  Vezirs  Pth-m&w 

Riickenpfeiler :  ,,[Ein  Opfer,  das  der  Konig  gibt  fur  Amun,  Herrn  von 

Karnajk,   [Ptah]-siidlich-seiner-Mauer,    Osiris-Chontamenti,   [ ]  der 

Wiiste, 1  [ ],  und  die  5  [ ],  (daB  sie  geben)  ein  Totenopfer 

an  Brot,  Bier,  Rindern,  Vogeln,  Kleidern,  Weihrauch,  Salbe,  Spenden  und 
allerlei  Pflanzen,  und  alien  guten,  reinen  Dingen,  von  denen  der  Gott 
lebt,  von  allem,  was  herauskommt  vom  Altar  in  Hw.t-hnk.t-cnh  zu  den 
Jahreszeitenfesten,  die  in  diesem  Tempel  gefeiert  werden,  ein  UbermaB 
an  Dingen  bei  den  Jahreszeitenfesten  und  bei  den  taglichen  Lieferungen, 

fur  den  Ka  des  [ ] 

fur  den  Ka  des  rjft  [ ] 

fiir  den  Ka  des  rjft  h]tj-c  [ | 

fiir  den  Ka  des  rjft  hltj-c,  GroBen  der  GroBen  [ ] 

fiir  den  Ka  des  rjft  h]tj-c,  Vorstehers  der  [groBen]  Hauser  [ ] 

fiir  den  Ka  des  rjft  h]tjc,  Vezi[rs  Pth-msw,  des  Gerechtfertigten]." 


1377  418.     Inschrift  des  Nht  auf  dem  Sinai 

Oben:  „Jahr  20" 

Darstellung  rechts:  ,,Der  gute  Gott  M]c.t-k]-Rc,  der  ewiglich  lebe"  ,,ge- 
liebt  von  Onuris-Schu,  dem  Sohn  des  Re". 

Links:  ,,Der  gute  Gott  Mn-hpr-Rc,  der  leben  moge",  ,,von  Hathor,  der 
Herrin  des  Tiirkis,  geliebt". 

Beischrift:  ,,Kiihles  Wasser  Spenden;  er  tut  es,  damit  ihm  Leben  ge- 
geben  werde." 

Inschrift : 

,,Der  Schreiber  Nht  sagt:  Ich  begleitete  den  guten  Gott,  da  der  Herr  der 
beiden  Lander  meine  Tii[chtigkeit]  kannte.  Ich  ging  auf  dem  (rechten) 
Weg  und  wurde  [deshalb]  verehrt.  Die  GroBen  [des  Palastes]2  beugten 
vor  mir  den  Arm.  Es  sandte  mich  der  Horus  selbst  aus,  um  zu  tun,  was 
sein  Ka  liebt.  Er  machte  mich  fest  (?) 3,  indem  ich  vor  Millionen  Menschen 
war  und  gesucht  wurde  unter  Hunderttausenden.  Er  beforderte  mich 
zum  Konigsboten,  so  daB  ich  an  die  Spitze  gestellt  wurde  [unter]  den 

1378  Hoflingen.  1 1  Ferner:  Es  lobte  mich  Hathor,  die  Herrin  des  Tiirkis,  wegen 
allem,  was  ich  ihr  getan  hatte  beim  Holen  des  Tiirkis  als  tagliche  Liefe- 
rung. 

1  Gcmcint  wohl  die  Hathor  vom  Berge,  die  Nekropolengottin  in  Theben-West. 

2  Text  ist  wohl  hier  nach  Cerny,  Inscriptions  Sinai,  Text  p.  153  zu  verbessern  in 


a 


m^MZ:—  'ffi^Hr 


v 

;  etc. 


Cerny  liest 


h 


Inschrift  des  Schreibers  Nht  69 

Liste  des  taglichen  Gottesopfers : 

[groBe]  bjt-Brote  350 

WeiBbrot  320 

Bier  360 

Wein  30 

r^-Ganse  60 

Wasser  100 

Ferner:  Ich  stieg  hinab  zum  Hafen  gliicklich.  Nicht  erreichte  mich  ein 
anderer  ineinesgleichen  von  all  denen,  die  zu  diesem  [Fremdland]  kamen, 
derm  ich  bin  ein  Gelobter  der  Hathor  des  Tiirkis."1 

Auf  anderen  Denkmalern  auf  dem  Sinai  heiBt  er : 

,,Der  Konigsbote  an  der  Spitze  des  Heeres,  der  Schreiber  Nht,  aus 
Thinis,  der  das  Leben  wiederholen  moge",  und  ,,der  Schreiber  und 
Wedeltrager  Seiner  Majestat  Nht  aus  Thinis". 


419.     Biographie  des  Dw]-r-nhh  1379 

„ [Ich  leitete  alle  Arbeiten  in]  diesem  heiligen  Tempel  Hr.j-hr- 

mrw-l'Imn]2,  dessen  Wande,  Pfeiler  und  Turen  aus  Elfenbein,  Ebenholz 
und  ssd-Holz  sind,  beschlagen  mit  Gold  vom  Besten  der  Fremdlander 
von  den  Lieferungen  des  siidlichen  Fremdlandes,  ein  Lieblingsplatz  ihres 
Vaters,  des  Herrn  der  Gotter,  indem  viele  Guter  neben  ihm  liegen  und 
ihre  Garten  ebenfalls.  Ich  war  wachsam  und  ich  schlief  nicht ;  nicht  ver- 
saumte  ich,  was  mir  aufgetragen  war.  So  wurde  ich  zum  Vorsteher  des 
Wirtschaftsbetriebs  befordert,  um  die  Horigen,  Herden,  Felder,  Garten 
zu  leiten,  ausgestattet  mit  Liegenschaften,  berechnet  mit  Arbeits- 
leistungen,  gezahlt  mit  ^-Getreide  und  berechnet  mit  6cU-Getreide  von 
den  Abgaben  jedes  Jahres  fur  den  Tempel  des  Amun  fur  Leben,  [Heil, 
Gesundheit  des  Konigs  von  Ober-  und  Unteragypten  M]c.t-k]-Rc,  sie 
lebe  ewiglich]. 

Ich  leitete  iw^-Rinder,  wndw-'Rinder,  ht-c]-G&nse,  sd-G&nse  ohne  Zahl,    1380 
viele  Lieferungen   vom  Besten   (?),    weiBe  Stoffe,   p&J-Stoffe,    Konigs- 
linnen,  Stoff  aller  Art,  [sowie  alle  Dinge,  die  unterstellt  sind]  dem  Vor- 
steher des  Wirtschaftsbetriebs,  Scheunenvorsteher  und  Ersten  Sprecher 
Dw]j-nhh,  dem  Gerechtfertigten. 

1  Hier  handelt  es  sich  um  die  Hathor  vom  Sinai.  Bezeichnenderweise  werden  an 
Stellen,  wo  Rohstoffe  gewonnen  werden,  die  Lokalgottheiten  als  Hathor  be- 
/.fiohnet;  vgl.  Byblos  (Zedern),  Wadi  cl-Hudi  (Amethyst);  Punt  (Weihrauch) 
und  so  auch  hier  auf  dem  Sinai  (Tiirkis). 

2  Die  L;il"-  dieses  Tempels  auf  der  Westseite  von  Theben  ist  unbekannt  (vgl. 
Otto,  Topographic  *J2). 


70  Biographie  des  Dw]-r-nhh 

Hauch  dem  Mund,  Geistermacht  der  Mumie,  nicht  gibt  es  Zeit  des  Miide- 
seins  dam  it.  Ich  machte  niir  den  Gang  von  frtiher,  indem  mein  Herz 
nicht  dort  (dessen)  iiberdriissig  war." 


420.     Einsetzung  des  Vezirs  Wsr  aus  seinem  Grab  Nr.  131 

Es  geschah  eine  Sitzung  des  Konigs  im  [Wohnpalast  der]  Westseite, 
(namlich  durch)  den  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hpr-Rc, 
dem  Leben  gegeben  werde.  Herbeiholen  der  Beamten,  [Freunde,  kgl. 
Edlen],  Vornehmen  am  einzigen  Ort,  der  Kammerherrn,  GroBen  [des  Pa- 
lastes],  der  Hoflinge  des  Horus  in  seinem  Palast,  um  die  Angelegenheiten 
des  Konigs  [(Leben.  Heil,  Gesundheit)],  zu  beraten.  [Da  trat  auch  ein] 
der  Vezir,  um  iiber  die  Angelegenheiten  der  beiden  Lander  zu  beraten, 
um  zu  verkiinden  beim  [Antworten  (?)] der  Plane  des  Thot,  in- 
dem  ein   Schreiber  bei  ihm  war  fiir   [ Da  sprach   Seine 

Majestat  vor]  diesen  [Beamten  (?)  und  Freunden]:  [Seht  doch  den  Vezir 

i38i  (o.  a.),]  das  Alter  fordert  seine  Stunde!  Da  sagten  diese  Freunde:  Du 
hast  erkannt,  Herrscher,  unserHerr,  daB  der  Vezir  das  Alter  erreicht  hat. 
Einiges  Gebiicktsein  lastet  auf  seinem  Riicken,  die  Stadt  iiberschreitet 
seine  Anordnungen,  (die)  fiir  sie  (bestimmt  sind).  Erhohe  den  Wunsch, 
der  in  deinem  Herzen  ist,  welches  dir  eine  Entscheidung  der  Wahrheit 
erfreut.  Denke  iiber  diese  Frage  nach!  Niitzlich  ist  es  fiir  deine  beiden 
Lander,  nach  einem  Stab  des  Alters  Ausschau  zu  halten.  Da  sagte  er  zu 
ihnen:  Sucht  mir  doch  [einen  passenden  Mann  (o.  a.)]  von  euch  Ex- 
zellenzen,  der  entschluBfreudig  ist  bei  den  Problemen  des  [Staates], 
[energisch]  beim  Heranholen  der  Prozessierenden,  indem  er  begliickt, 
wenn  seine  Stimme  [erklingt  (o.  a.)].  Da  lagen  sie  auf  ihren  Bauchen  und 
kiiBten  die  Erde  [vor  Seiner  Majestat  (L.H.G.)].  Diese  Freunde  nun 
HeBen  viele  treffliche  Moglichkeiten  Revue  passieren,  die  man  zu  seiner 
Kenntnis  bringen  konnte:  Du  schiitzest  deine  beiden  [Lander]  beim 
Schaffen  fiir  den  Vater,  [du]  sicherst  [Agypten ]. 

1382  Du  machst  die  Gesetze  fest  in  alle  Ewigkeit  zur  Zufriedenheit  der  Men- 
schen.  [Du  befriedigst]  die  Bedlirfnisse,  griindest  die  beiden  Lander,  in- 
dem die  Amter  an  [ihren  (richtigen)  Platzen]  sind.  Du  befestigst  die 
Grenzen  gegen  die  Neunbogen;  was  Re  beleuchtet,  untersteht  deiner  Auf- 
sicht.  Du  ruhst  auf  dem  Erbe  des  Sohnes  der  Isis;  deines  Vaters  Thron 
ist  es,  auf  dem  du  sitzest.  GroB  ist  dein  Schrecken  in  alien  Landern, 
wenn  du  [erschienen]  bist  wie  eine  Macht  im  Himmel.  Du  hattest  nun 
seincii  Sohn  mit  Namen  Wsr  eingesetzt  als  Schreiber  des  Gottesschatzes 
im  Tempel  des  Amun,  [wie]  er  es  war  zur  Zeit  deines  Vaters,  des  Konigs 
von  Ober-  und  Unteragypten  c]-hpT-k]-Rc,  des  Gerechtfertigten.  [Man 
mache  ihn  nun  zum]  Vezir.  [Man  iibergebe]  ihm  die  Urkunde  im  Palast 


Einsetzung  des  Vezirs  Wsr  71 

und  lasse  seine  Proklamation  in  der  Offentlichkeit  vornehmen.  Intelli- 
gent, ein  guter  Charakter,  ist  er  geeignet  zum  Stab  des  Alters.  Da  ant- 
wortete  Seine  Majestat  deshalb  dem  Vezir:  Wie  gut  ist  der,  mit  dessen 
Ruf  man  zufrieden  ist1  und  dessen  Beliebtheit  im  Palast  bestehen  bleibt! 
Nicht  gibt  es  einen  Fehl  an  dir,  nicht  gibt  es  eine  Schuld  von  dir,  nicht  1383 
gibt  es  eine  Anzeige  gegen  dich,  die  zum  Palast  gekommen  ware.  Ich 
(selbst)  liabe  deinen  Sohn  Wsr  anerkannt  als  tiichtig  im  Darlegen  von 
Problemen,  als  rechtschaffen  (durch)  deine  Lehre,  dessen  Herz  offen  ist 
fur  deine  Klugheit.  La8  seine  Tiichtigkeit  bei  dir  dienen!  Er  moge  fur 
dich  der  Stab  des  Alters  sein.  wie  es  f  iir  einen  getan  wird,  der  das  Gelobte 
tut,  (namlich  daB  er)  die  vorteilhafte  (?)  (Stelle)  [des  Vaters]  einnimmt. 
Gut  ist  ja  das  Ersetztwerden  durch  seinesgleichen !  Enthiille  dein  Eben- 
bild,  [bilde  (o.  a.)]  sein  Herz.  Dein  Stellvertreter  soil  er  sein  bis  zu  deiner 

Zeit  des  [ ].  Vernachlassigt  denn  ein  Sohn  den  Vater?  Ist  der 

Leib  gezimmert?  1st  der  Knochen  in  Ordnung?  Bliite  und  Knospe  sind 

enthiillt,  und  du  erhaltst  die  Frucht,  die  hervorkommt  ftir  (?)  [ ] 

LaC  dein  [ ]  bei  ihm  ruhen,  das  ihm  aufgetragen  ist.  Unterdrucke 

keinen  Gedanken  bei  den  Angelegenheiten  des  Palastes  [ ]." 

..Jahr  5,  1.  Monat  der  Uberschwemmungsjahreszeit  (]h  .  t)  unter  der  1384 
Majestat  des  Konigs  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hpr-Rc  (L.H.  G.), 
Sohnes  des  Re  Dhwtj-msw  (L.[H.G.)].  An  diesem  Tag  Vorfuhren  des 
Schreibers  des  Gottesschatzes  Wsr-lmn  des  Amuntempels  vor  Seine 
Majestat  (L.H.[G.)  Da  sagte  Seine  Majestat:  Mein  Herz]  neigt  sich  sehr 
dem  Wsr-lmn  zu.  Wieviele  Jahre  ist  das  Glied  [gelost?]  30  Jahre  sind 
das,  Pharao,  mein  guter  Herr !  Viele  Jahre  [bin  ich  Schreiber  des  Gottes- 
schatzes gewesen  (o.  a.)].  Ich  habe  das  Amt  auch  schon  fiir  deinen  Vater 
ausgefuhrt.  Der  Vezir,  Schreiber  ['I^h-msw  aber  antwortete  darauf 
Seiner  Majestat:]  Man  findet  ihn  als  einen  Mann,  von  dem  man  sagt: 

Es  glanzen  die  Augen,  weil  sie  voller  Plane  sind.  [ Wsr  (,,Rei- 

cher")]  ist  sein  Name  in  Wahrheit,  da  er  noch  Silber  zum  Gold  hinzu 

gibt  [ ]  Das  bedeutet,  daB  man  mehr  als  Silber  [ ],  in 

Ermangelung  von  Gold,  weil  (?)  der  Konig  [Agypten]  schiitzt.  [Du 
naherst  dich  dem  Herrn  der  beiden  Lander,  wenn  der  Horus]  in  seinem 
Haus  ist,  dem  Herrscher,  wenn  der  Konig  in  seinem  Palast  ist.  Du  bist 
der  Liebling  [des  Herrn  (L.H.G.)], " 


421.     Inschriften  des  Oberdomanenverwalters  K n-Imn 

„[Erscheinen  Seiner]  Majestat  auf  dem  groBen  Sitz,  auf  dem  Thron  aus 
(/cra-Gold  [ ,  indem  die  Beamten  und]  Freunde  zu  beiden 

1  Lies  doch  nfr.wj  htpw  im]h.f,  wie  es  auch  im  Text  steht.  Die  Emendation 
1382,18  ist  wohl  uberniissig" 


1385 


72  Inschriften  des  Kn-'Imn 

Seiten  neben  ihm  waren.  Da  sprach  [Seine  Majestat  zu  den  Beamten  des 

einzigartigen  Ortes],  den  Kammerherrn  des  Palastes,  den  Sieg[lern 

,]   den   Hoflingen   und   Vorstehern   des   Palastes:    [Ich] 

sage  (?)   [ Es  verlangt]  mein  Herz,  [Agypten]  wie 

[den  Himmel]  glanzen  zu  lassen  [ ].  Es  [will]  sich  mein 

Herz     stutzen     auf     [ ].     Meine     Majestat 

wiinschte  zu  veranlassen,  daB  man  [einen  Verwalter  in  Prw-nfr]  einsetzt 
schon,  [als  ich]  noch  ein  Kind  war,  damit  er  es  wieder  [neu]  organisiere 

[ ]  schon  an  Schatten  [in  (?)]  der  Arbeit 

des  Konigs, *  [ ]  der  seine  Beliebtheit  entstehen 

laBt,  der  Niitzliches  fur  die  Zukunft  schafft,  der  (seinem)  Herzen  folgt 
und  trefflich  ausfuhrt,  was  ihm  gesagt  wurde;  nicht  sei  er  einer,  dessen 
Fehler  gefunden  wird. 

1386  Moge  jedermann  sagen,  was  er  weiB ;  dann  wird  der  Konig  tun,  was  er  be- 
fohlen  hat. 

Da  sagten  sie  zu  seiner  Majestat:  Das  Tun  (?)  [ ] 

alles,  was  du  befohlen  hast,  Herrscher,  <unser>  Herr!  Leitet  man  denn 
Horus,  der  im  Himmel  ist,  an  bei  der  Fahrt  auf  dem  Firmament?  Gibt 
man  denn  dem  heiligen  Ptah,  dem  Oberhaupt  der  Kiinste,  Vorschriften 
der  Wissenschaft ?  Belehrt  man  denn  Thot  iiber  die  Rede?  Man  laBt 

[ ]  zu  deiner  Majestat.  Wenn  du 

einen  Unkundigen  beauftragst,  so  ist  er  am  Morgen  kliiger  als  die  Wissen- 
den.  Wenn  du  zu  einem  Geringen  sprichst,  so  ist  er  sofort  [uniibertroffen 

(o.  a.)]  in  der  Tapferkeit.  [ ]  eilend. 

Du  bist  Re,  nicht  wird,  was  du  bestimmt  hast,  aufgelost.  Was  du  be- 
fohlen hast,  ist  dein  Ka;  sie  werden  [ 

....].  Da  fand  man  ihn,  als  er  in  das  Tor  trat,  gemaB  dem,  was  aus  dem 

Mund  des  Konigs  herauskam:    [ was]  ich   [ ]. 

Moge  doch  [ 

Da  sagte  Seine  Majestat  zu]  den  GroBen  des  Palastes  zusammen  und  den 
Edlen  des  Konigs,  die  in  seinem  Gefolge  waren:  ,,Ich  habe  befohlen,  [daB 
man  Kn-lmn  zum  Verwalter]  in  Prw-nfr2  [einsetze].  [ 

1387 ]s  weil  er  (?)  nach  Vorschrift  ist.  Du  grandest  es  (wieder),  wie  (zu 

Zeiten  der)  Vorfahren,  [der  Konige]  [ ]  dein  (?)  [ ],  als  ich 

noch  [ein  Kind]  war.  [Du  wirst  nun  eingesetzt]  als  Oberster  Mund  des 

ganzen  Landes,  dessen  Leiter  [dir  unterstehen  und  dessen ]  vor 

dir    sind.    Dein    Herz    sei    wachsam,    [ ]    in 

deinem  Herzen.  [ ]  dauernd.  Wenn  du  aber  in  Be- 

zug  auf  deine  Stellung  treiflich  sein  willst,  so  nahere  dich  (?)  [ 

]  dein  [ ]  als  einer,  den  der 

Herr  des  Himmels  geschaffen  hat.  [ 

1  Unklar,  Davies:  ,,that  wood  be  smoothed  (?)". 

2  Gutsanlage  bei  Memphis,  die  unter  Amenophis  II.  besonders  gem  vom  Konig 
besucht  wurde,  da  er  hier  aufgewaehsm  war. 


Inschriften  des  Kn-'Imn  73 

].  Du  mogest  die  Gesetze  der  Wahrheit  befolgen;  ein  Ab[scheu  sei 

]  die  groBen  Vorsteher. 

Siehe,   [ ]. 

[Siehe,  bitter]  ist  das,  wie  Galle  ist  das1;  si[ehe, 1388 

.  .  .]  ihm  [ ]  fur  den  Schuldlosen.  Du  sollst 

deinen  Arm  erheben,  nachdem  du  das  Ubel  untersucht  hast  [ 

]  des  Konigs  [ 

]  alle  [ ]  bei  Gott:  Was  er  zugeteilt  hat,  ist  die  Wahrheit  zu 

tun,   denn  er  hat   (immer)   den  geliebt,   der  sie  richtig  ausfiihren  will. 

[ ]  Du  inogest  seine  Kleinen,  seine 

GroBen  und  seine  Freien  leiten,  und  dein  Stock  sei  auf  dem  Riicken  der 

Soldaten.   [ ].  Dein  [.  .  . 

.  .  .]  ist  ein  Leiter  des  Konigs,  indem  sich  dein  Leib  taglich  und  in  alle 
Ewigkeit  vereinigt  mit  der  Gunst  seines  Kas. 

Da  [sagten  sie]:  [ ]!  Wie  [schon]  ist  das,  was  aus 

deinem  [Mund]  hervorgeht! 

Herrlich  sind  alle  deine  Spriiche!  Du  bist  Re,  der  die  Angelegenheiten   1389 

des  Leibes  kennt,  [ ]  ge- 

liebter  [ ],  einzig  Herrlicher,  einen,  den  seinem  Herrn  gegen- 

iiber  keiner  ubertrifft,  Vorderster  des  ganzen  Landes!  [ 

].    Sie   [fiihren  aus],   was  du  be- 

fohlen  hast;  nicht  gibt  es  etwas,  was  zum  (gegen?)  Herrn  der  beiden 
Lander  geht.  Du  mogest  ihn  loben,  dein  Ka  moge  [ihn]  loben ! 

[ ] 

[Da  beforderte2  ihn  Seine  Majestat  zum  Vorsteher  der]  groBen  [Vor- 
steher],  Vorsteher  des  Schatzes,   der  sich  mit  der  b].t  vereinigt3,    Sem, 

Leiter  der  Leiter,  Vorsteher  der  Vorsteher,  [ 

],  Gottesvater,  der  sich  mit  dem  Gottesleib  vereinigt,  Periicken- 

wachter  beim  Schmuck  des  Konigs,  Geheimrat  bei  [den  beiden  Schutz- 

schlangen],  [ ];  |  trefflich  fur  seinen  Herrn,  der  das,  was   139° 

er   lobt,   taglich  tut;  kgl.  Schreiber,  [groB]  an  Gunst  im  Mannerhaus4, 

Vorsteher  der  Jungtiere  des  Herrschers  (L.H.G.),   [ 

Gun]st,  Herr  der  Freude  zu  jeder  Stunde  beim  Geben  [ 

]  [in]  Gunst  und  Beliebtheit,  in  Heil  und  Aufmerksamkeit. 

Da  war  der  Vorsteher  des  Jungviehs  und  [Ober]domanenverwalter  [des 

Konigs]   fest   in   bezug   auf  seine   beiden    Arme    [ ,]    alle 

[ ],  die  er  tat.  Wenn  er  vor  einer  Arbeit  steht,   da  geschieht  es  von 

selbst  [sofort].  Wenn  er  sich  darum  in  der  Nacht  kummert,  so  ist  man 

1  Vgl.  8.  1087.9  (Diensteinsetzung  des  Vezirs),  wo  natiirlich  auch  vxld  statt  ivsd 
zu  lesen  ist. 

2  Berichtige:  wn.jn  hm.f  hr  dhn.f  .... 

3  Wahrschcinlich  zu  verbinden  mit  dem  altcn  Til  d  hk]  b].l,  vgl.  Helck,  Beamten- 
titel  35;  er  diirfte  hier  als  reiner  Ehrentitcl  atizusprcchcn  scin. 

4  k]p  ist  der  Ort,  wo  die  Pagen  im  Palast  wohnen. 


74  Inschriften  des  Kn-'Imn 

bereits  friih  am  Morgen  damit  auf.  Wenn  [die  Erde]  hell  wird,  [ 

]  in  der  richtigen  Ordnung.  Der  die  Magazine  fiillt  und 

alle  Scheunen  mit  vieler  Speise  bereichert,  Herrlicher,  der  freigiebig  ist 
auf  der  Weide,  Herr  des  Ertrags,  Herr  des  Fanges,  [Vorsteher  der  Jung- 
tier]  e  und  [Oberjdomanenverwalter  [Kn-'Imn,  der  Gerechtfertigte]. 

Kn-lmn  fuhrt  Neujahrsgeschenke1  vor. 

,,Erstes  Mai  des  Tuns  des  Guten  im  groBen  Palast,  Herbeibringen  der 
Neujahrsgeschenke:  Wagen  aus  Silber  und  Gold,  |  Statuen  aus  Elfenbein 
i39i  und  Ebenholz,  Halskragen  aus  Edelsteinen,  Waffen,  jeder  Art  Hand- 
werksarbeiten  [des  Deltas],  durch  den  rjf  .  t  h]tj-c,  den  der  Konig  wegen 
seiner  Trefflichkeit  groB  gemacht  hat,  dessen  Ka  der  Herr  der  beiden 
Lander  geschaffen  hat,  den  GroBen  der  GroBen,  den  Edien  der  Freunde, 
den  Vorsteher  der  obersten  Amter,  den  wirklichen  Vertrauten  des 
Konigs,  der  das  tut,  was  der  im  Palast  lobt,  der  mit  Gutem  eintritt 
dorthin,  wo  der  Konig  ist,  der  taglich  gelobt  herausgeht  [ 

Beischriften  der  vorgefiihrten  Geschenke: 

Eine  Statue  des  ,, guten  Gottes,  Herrn  der  beiden  Lander  c]-hprw-RCil. 
,, Gemacht  als  Portrat  [statue,  die  der  Schonheit  Seiner  Majestat  gleicht] 
gemaB  seinem  [AuBeren],  in  Karnak,  im  Tempel  des  Amon[rasonther]". 
Statue  eines  nackten  Knaben,  Beischrift  zerstort. 
1392   Statue  des  ,, guten  Gottes,  Herrn  der  beiden  Lander,  Herrn  des  Opfers 
<il-h'pr-k]-R<i2,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich". 

,,Gegeben  als  Gunstbeweis  von  seiten  des  Konigs  dem  Tempel  des 
[Amonrasonther  in  Karnak]." 

Statue  des  ,, guten  Gottes,  Herrn  der  beiden  Lander  c]-hprw-Rc".  ,, Ge- 
macht  als   Portratstatue,    die   der    Schonheit    Seiner   Majestat   gleich- 

gemacht  ist,  [ " 

Kniende  Statue  des   ,, guten  Gottes,   Herrn  der  beiden  Lander  c]-hprw~ 

Rc." 

Statue  ,, seiner  geliebten  groBen  kgl.  Gemahlin,  der  Konigsmutter  H].t- 

spsw.t-Mrj.t-Rc". 

Statue  des  ,, Guten  Gottes,  Herrn  der  beiden  Lander  c]-hprw-RCii. 

3  stehende,  1  thronende,  1  kniende  Statue  des  ,, Guten  Gottes  cl-hprw-Rc, 

dem  Leben  gegeben  werde". 

Eine  kniende  Statue  mit  weggebrochener  Inschrift. 

Eine  Statue  des  ,, guten  Gottes  ^-hpriv-R^"  als  Sphinx. 

Kriegsgerat : 

Kocher:  ,,Aus  Leder,  Kocher  [5]30." 

Schilde:  „Aus  Leder,  Schilde  680." 

1  Zu  Beginn  jedes  Jahres  wurden  anscheinend  die  Rechnungen  iiber  die  Ertrtige 
des  vergangenen  Jahres  vorgelegt,  die  dann  als  Neujahrsgeschenk  fur  den 
Konig  betrachtet  wurden. 

2  Thutmosis  I. 


Inschriften  des  Kn-'Imn  75 

Stocke:  „Stocke  30"  aus  „Gold",  „Ebenholz",  „Silber".  isos 

Schwerter:  ,, Bronze,  140." 

Wurf  holzer :  , .Bronze  20." 

Peitschen:  ,,Aus  Gold,  Elfenbein,  Ebenholz,  Peitschen  220." 

Sichelschwerter :  ,, Bronze,  Sichelschwerter  360." 


Streitwagen : 

,,Kampfwagen  Seiner  Majestat  mit  Namen  ,Der  vom  Lande  c]m]w\ 
dessen  Holz  man  aus  dem  Gotteslande  holte  von  dem  Fremdland  von 
Xahrina." 

,,[Kampf]wagen  [Seiner  Majestat  mit  Namen ]  aus  alien 

Fremdlandern.  der  die  sudlichen  Gebiete  [ ]  und  die  Nord- 

lichen  vernichtet,  und  die  Kopfe  von  Nahrina  erbeutet." 
Pferdedecken :  ,,Pferdedecken  58." 
Tafelaufsatz :  ,, Elfenbein,  Ebenholz." 
Beischrift  eines  Mannes,  der  Kriige  bringt: 
,,Bringen  von  hnw-~Krugen  aus  Edelsteinen." 

Abrechnung  landwirtschaftlicher  Produkte  1394 

,,Steuerabrechnung  Machen  an  Rindern  und  Vogeln,  Entgegennehmen 
aller  guten  Abgaben  des  Deltas  an  alien  guten  Dingen,  durch  den  rjf-.t 
h]tj~c,  den  smr,  groB  an  Beliebtheit,  dessen  Ka  der  Herr  der  beiden 
Lander  geschaffen  hat,  den  der  Konig  wegen  seiner  Trefflichkeit  groB  ge- 
macht  hat,  mit  dessen  Planen  der  Herr  der  beiden  Lander  zufrieden  ist, 
GroBen  der  GroBen,  Edlen  der  Freunde,  Vorsteher  der  hochsten  Amter, 
den  wahrhaft  wachsamen  Leiter,  der  tut,  was  der  im  Palast  lobt,  den 

GroBen  an  iw]-Yieh  und  den  Schonen  an  wndw-Vieh,  den  [ ]  der 

Fische  und  den  [ ]  der  Vogel,  dem  geschieht  [ ]". 

Beaufsichtigung  der  Rinderabgaben 

,,[Beaufsichtigen  der  Stalle  und]  der  iw^-Rinder  und  wndw-l&'mder,  die  in 
ihnen  sind,  |  Wissen  der  jahrlichen  Lieferungen  fur  den  Tempel  des  1395 
[Amiin]  und  (die)  aller  [Gotter]  von  Ober-  und  Unteragypten,  durch  den 
rjf.t  h.'tj-c.  den  smr  groB  an  Beliebtheit,  dessen  Ka  der  Herr  der  beiden 
Lander  geschaffen  hat,  einzigen  Vortreff lichen  des  Herrschers,  den  Ge- 
lobten  des  guten  Gottes,  dem  die  beiden  Lander  mit  liebendem  Herzen 
dienen,  der  das  Konigshaus  mit  Silber  und  Gold  sowie  allerlei  Edel- 
Bteinen  f  ti lit,  der  als  einziger  der  Edlen  des  Konigs  bei  seinem  Herrn  ein- 

tritt,  der  die  [ ]  viel  sein  liiBt,  den  Vorsteher  des  Jungviehs  des 

Amun  Kn-'Imn,  [geboren  von  der  kgl.]  Amme,  die  den  Gottesleib  be- 
riihrt,  Imn-m-ip.t." 


76  Inschriften  des  Kn-'Imn 

Kn-lmn  verehrt  den  Konig  auf  dem  SchoB  seiner  Amme 

Der  Konig   „Der    gute    Gott   c]-hprw  R^,    Herr   der  Kronen   Imn-htp- 

Herrscher-von-Heliopolis,  dem  Leben  gegeben  werde". 

Name  der  Amme:  ,,Die  groBe  Amme,  die  den  Gott  [beriihrt,  lmn]-m-ip.t, 

die  Gerechtfertigte  beim  groBen  Gott." 

Titel   des  Kn-lmn:    ,,rpc.t  h]tj-<i,   Augen  des  Konigs   von  Oberagypten, 

Ohren  des  Konigs  von  Unteragypten,    dessen  Ka  der  Herr  der  beiden 

Lander  geschaffen  hat,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  sein  ge- 

liebter  Horuszogling,  vor  dem  die  GroBen  ihre  Arme  beugen  wegen  der 

GroBe  seiner  Gunst,  Vorsteher  des  Jungviehs  des  [Amun],  Vorsteher  der 

Rinder    von    Ober-    und    Unteragypten,    Oberdomanenvorsteher    des 

[Konigs  Kn-lmn]." 

1396  Beischrift  der  Darstellung: 

,,Sich  erfreuen  beim  Sehen  des  Schonen,  des  Singens  und  Tanzens  und 
Musizierens,  des  Jubels,  der  Freude  im  Vergnugen,  wenn  der  [Harim] 
Seiner  Majestat  gesehen  wird  im  Garten  von  Prw-nfr." 

Lied  der  Sangerinnen: 

„Sich  mit  Myrrhen  Salben,  UbergieBen  (?)  mit  Moringa-Ol,  Sich  einen 
guten  Tag  Machen,  Kranze  Binden  aus  deinem  Baumgarten!  Lotos  an 
deine  Nase,  Imn-htp !  Du  verbringst  f iir  uns  eine  Ewigkeit  in  Freude.  Wie 
schon  ist  dein  Gesicht  beim  Erscheinen  als  Konig,  wenn  du  nun  ruhst  auf 

dem  groBen  Thron!  [ weil  du]  deinen  Gott  [preist], 

mit  Leben  und  Heil  fur  dein  geliebtes  Gesicht.  Es  jubelt  Re,  wenn  er  ihn 
sieht.  Er  wird  leben,  nicht  wird  [er  sterben]." 

Rest  einer  landwirtschaftlichen  Szene 

,,[Sich  mit  seiner  Geliebten  Ergehen  in  seinem  Haus  des  Verjgniigens, 

[ ].     Sie     [ ]    die    Beliebtheit 

dieses  Beamten,  indem  sie  groBer  ist  als  die  aller,  [ ]". 

1397  Kn-lmn  mit  seiner  Mutter  beim  Fischstechen 

,,Das  Seengebiet  Durchwandern  und  die  Vogelteiche  Durchziehen,  Sich 
Ergehen  beim  Fischstechen  in  den  Hinterwassern,  durch  den  Geliebten 
der  Sumpfgottin,  den  Genossen  der  Herrin  des  Fischfangs,  den  Ober- 
domanenvorsteher des  Konigs  [Kn-lmn],  geboren  von  der  groBen  Amme, 
die  den  Gott  beriihrt,  [ ]" 

Beischrift  des  Gegenbilds: 

,,Den  Sumpfbewohner  Darstellen  in  der  Tatigkeit  des  Sumpfes,  durch  den 

Geliebten  der  Sumpfgottin,  [ ]." 


Inschriften  des  Kn-'Imn  77 

Kn-'Imn  und  Gattin  beim  Angeln 

,,Sich  Ergehen  an  seinem  Teich,  der  im  Westen  der  Stadt  liegt,  durch  den 
rjf.t  h]tj-c,  den  Geliebten  im  Palast  (L.H.G.),  mit  freiem  Schritt  am 
Platz  des  Sich  Beugens,  den  Oberdomanenverwalter  des  Konigs,  den 
trefflichen  Vertrauten  des  Herrn  der  beiden  Lander  Kn-'Imn,  den  Ge- 
re chtfertigten." 

Die  Statuen  des  Kn-'Imn  werden  in  den  Amuntempel  gebracht 

.,  Geleiten  der  Statuen  des  Vorstehers  des  Jungviehs  des  [Amun  Kn-'Imn]  1398 
zum  Tempel  [des  Amun  in  Karnak]  und  zu  den  Tempeln  [aller  Gotter] 
von  Ober-  und  [Unter]agypten.  In  Frieden,  in  Frieden  zu  seinem  Grab 
der  Nekropole  gemaB  der  Gunst  von  seiten  des  Konigs,  die  dem  Diener 
da  getan  wurde.  Alle  seine  Verwandten  zusammen  mit  dem  Haushalt 
klagen  vor  ihnen.  Es  hatte  Seine  Majestat  befohlen,  die  Statuen  zu  den 
Tempeln  geleiten  zu  lassen,  indem  sie  fest  ausgestattet  sind  mit  Brot  und 
Fleisch  des  Tagesbedarfs." 

Die  Statuen  werden  zur  Totenkapelle  gebracht 

,,[ ]     des     Rindervorstehers    des     [Amun 

Kn-Imn],  des  Gerechtfertigten.  Du  wirst  dort  bei  ihm  sein,  indem  du  ein 
Geist  bist  in  der  Nekropole  in  alle  Ewigkeit  und  Zukunft.  Begleiten 
seiner  Statue  zu  seinem  Tempel  des  Westens,  durch  den  rjf.t  htyj-^, 
Siegler  des  Konigs  von  Unteragypten,  den  smr,  groG  an  Beliebtheit,  den 
Freund  des  Horus,  des  Herrn  der  beiden  Lander,  der  seine  FuBe  bewacht 
an  alien  Orten,  den  einzig  Trefflichen,  der  sich  dem  Gottesleib  nahern 
kann,  den  Oberdomanenvorsteher  des  Konigs  [Kn-'Imn]." 

Opfer  zweier  Sonne  1399 

,,Ein  Opfer  Veranstalten  an  alien  guten  und  reinen  Dingen.  Rein,  rein 

fur  euren  Ka!  Durch  seinen  Sohn  [ ]. 

Kommen  mit  dem  StrauB  des  Amun,  als  dieser  Gott  ruhte  in  seinem 
Tempel  des  Westens,  durch  seinen  geliebten  Sohn,  den  Web-Priester  des 
Amun  [ ]." 

Die  Gattin  opfert  vor  Kn-'Imn 

,,Bringen  der  Geschenke  des  Nhb-k]w-~Festea 1  an  Myrrhen,  b]k-0\  und  tj- 
s/a's-()1.  Seine  Schwester,  die  Hausherrin  T]-ddt.s.il 

1  Fest  am  1.  V.,  das  ein  KOnigsfest  war. 


78  Inschriften  des  Kn-'Imn 

Kn-'Imn  opfert  vor  Rnnwt.t1 

A.  Opfer  an  alien  guten  und  reinen  Dingen,  durch  den  rpc.t  h]tj-c,  den 
der  Konig  groB  gemacht  hat  wegen  seiner  Trefflichkeit,  [ 

B.  Rnnwt.t,   die  Herrin  des  Mahls,   groB  an  Speise,   sie  gebe  alles,  was 

herauskommt  [ ]  taglich  fur  den  Ka  des  [ ]  Kn- 

Imn. 

Aus  einer  zerstorten  Szene  im  inneren  Raum 

Der  Wagen,  den  Seine  Majestat  als  Gunstbeweis  gegeben  hat. 

1400  Eine  zerstorte  Inschrift 

,,[ ]  Unteragyptens,  [wahrhafter]  Vertrauter  des  Konigs,  [ 

],   [Einziger  TrefiFljicher  des  Herrn  der  beiden  Lander,   Be- 

gleiter  [seines  Herrn  auf  seinen  Ziigen  in  den  siidlichen  und  nordlichen 
Fremdlandern,  der]  taglich  das  von  ihm  [Gelobte  tut];  nicht  [gibt  es 

];  er  ist  [nahe]  bei  seinem  Herrn  als  Einziger;  der 

herausgeht  [ ],  indem  ihm  Gunst  [erwiesen  wurde;  mit  reinen] 

Handen    beim    Weihrauchopfer    fur    [ ,    Vorsteher    der 

Rinder  des]  Amun,  Domanenverwalter  von  Prw-nfr,  [ ]". 

Inschrift  eines  herabgefallenen  Fragments 

,, der  in]  der  Stadt  der  Pyramidenstadte  (?)  im  Nordland  und 

in  dem  Haupt-Gutshof  der  Gutshofe  in  Oberagypten  ist,  die  Beamten  der 
Stadt  und  die  [ ]  im  [Nord]land  [ " 

Titel  des  Kn-'Imn  in  Inschriften  seines  Grabes 

1401  A.  rjf.t  h]tj-c,  bleibend  an  Gunst  beim  Herrn  der  beiden  Lander,  Oberhaupt 
des  ganzen  Landes,  Oberdomanenverwalter  des  Konigs,  Vorsteher  der 
Rinder  des  Amun  Kn-'Imn,  gerechtfertigt  beim  groBen  Gott,  dem  Herrn 
des  Verbotenen  Landes.2 

B.  [ ]  als  trefflicher  Vertrauter  seines  Herrn,  Gelobter  des  guten 

Gottes,  Oberdomanenverwalter  des  Konigs  in  Prw-nfr  [Kn-'Imn],  ge- 
rechtfertigt beim  groBen  Gott,  dem  Herrn  der  Ewigkeit. 

C.  rpc.t  h]tj-c,  erster  smr  der  Hoflinge,  der  aufgerufen  wird  vor  den  Ge- 
ehrten  des  Konigs,  Vorsteher  der  Horner-  und  Huftiere,  Stalloberst 
[ Kn-'Imn],  der  Gerechtfertigte. 

D.  rjf.t  h]tj-c,  Begleiter  des  Konigs,  Gefahrte  seiner  FiiBe  auf  dem 
Wasser,  auf  dem  Land  und  in  alien  Fremdlandern,  [ ], 

1  Schlangengol  t  ui.  die  als  Erntc^oltin  und  Mutter  des  Korngottes  Npr  verehrt 
wurde.  Eier  Eauptfest,  das  des  ,,Abwiegen  des  Mehles",  lag  am  27.  VIII. 

2  Die  Xckropole  von  Abydos;  der  ,,groCe  Gott"  ist  hier  Osiris. 


- 


Inschriften  des  Kn-'Imn  79 

Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  [Kn-lmn],  gerechtfertigt  beim 
groBen  Gott. 

E.  Vorsteher  der  Tiirhiiter  der  Scheunen  des  Amun,  Vorsteher  des 
Arbeit  shauses  des  Amun  Kn-lmn. 

F.  Vorsteher  der  Rinder  des  Amun,  Oberdomanenverwalter  von  Prw-nfr 
Kn-lmn. 

G.  rpc  i  h]tj-c,  Gottesvater  und  Geliebter  des  Gottes,  einziger  TrefFlicher 
des  Herrschers,  der  das  Wahre  f iir  den  Herrn  der  beiden  Lander  tut ;  der 
auf  dem  Weg  dessen  folgt,  der  ihm  Gutes  erweist ;  Rindervorsteher  des 
Amun  [Kn-lmn].  Seine  Gattin  T]-djt.s. 

H.  rpc.t    fur    die  weiBe  Kapelle  des  Geb,    Oberdomanenverwalter  des 

Konigs  [Kn-'Imrb]. 

I.  rpc.t  h]tj-c,  mit  dessen  Planen  der  Herr  der  beiden  Lander  zufrieden   1402 

ist,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  sein  geliebter  Zogling  des  Horus, 

Oberdomanenverwalter  [Kn-lmn] . 

K.  rpc.t  h]tj-c,  ein  smr,  groB  an  Beliebtheit,  der  die  Magazine  des  Konigs 

mit  allem  Guten  und  jederart  Edelsteinen  in  unendlicher  Menge  fiillt; 

der  Oberdomanenverwalter  von  Prw-[njr  Kn-lmn]. 

L.  rpc.t  h]tj-Q,  Siegler  des  Konigs  von  Unteragypten,  ein  smr,  groB  an 
Beliebtheit,  dessen  Herz  der  Mund  des  Herrn  ist ;  Augen  [und  Ohren  des] 
Horus  auf  dem  Thron;  der  sich  vorsieht,  daB  er  zum  richtigen  Augenblick 
kommt,  um  die  Abgaben  der  beiden  Lander  und  die  Lieferungen  [von 
Ober-  und  Unteragypten]  zu  zahlen;  der  Oberdomanenverwalter  von 

Prw-nfr,  Vorsteher  des  Jungviehs  des  Amun  [ ]. 

M [Leiter]  der  smrw,  der  Befehle  erteilt  den  Hoflingen;  der 

an  die  Spitze  der  Menschen  gestellt  ist,  einziger  Vertrauter  des  guten 
Gottes;  der  tut,  was  der  Bewohner  des  Palastes  lobt;  den  [der  Konig 
wegen  seiner  Trefflichkeit]  groB  gemacht  [hat],  dessen  Ka  [der  Herr]  der 
beiden  Lander  [geschaffen  hat] ;  Domanenvorsteher  von  Prw-nfr,  Rinder- 
vorsteher des  Amun,  Kn-lmn,  der  Gerechtfertigte. 

X.  rp^  .  t  h]tj-c,  einziger  smr,  wahrhaft  [hervorragend]  Edelster  [unter  den   1*03 
smrw];   Vertrauter   des   Konigs   beim   Verschonern   seiner   Denkmaler; 
Domanenverwalter  von  Prw-nfr  Kn-lmn. 
O.  Augen  des  Konigs  auf  den  Wegen  der  Neunbogenvolker,   der  die 

Ohren  (?)  verkniipft  (?)  [ ]. 

1'.  rjf  .  t  h\t'j-Q,  .Siegler  des  Konigs  von  Unteragypten,  ein  smr,  groB  an 
licliebtheit,  einzig  TrefFlicher,  den  sein  Herr  liebt,  dessen  Gunst  beim 
Herrn  der  beiden  Lander  bestehen  bleibt,  [dessen  Schritt  am  Platz  des 
Sich  Beugens]  weit  ist  [ 

Titel  auf  Grabkegeln 

,,Domanenver waiter  von  Prw-nfr,  Rindervorsteher  des  Amonre  Kn- 
lmn  ." 


80  Inschriften  des  Kn-'Imn 

Titel  auf  Totenfiguren 

,,Gemacht  aus  Gunst  beim  Konig  fiir  den  rjf.t  h]tj-c,  den  Gelobten  des 
guten  Gottes,  den  Vorsteher  des  Jungviehs  des  Amun,  den  Milchbruder 
des  Herrn  der  beiden  Lander1,  Wedeltrager  Kn-lmn." 

Auf  Totenfiguren  aus  Zawjet  Abu  Mesallam 

,, Vorsteher  der  Rinder  des  Amun,  Domanenverwalter  des  Konigs,  Milch- 
bruder des  Konigs,  Schatzhausvorsteher;  Vorsteher  der  [Gold-]  und  Vor- 

1404  steher  der  Silberhauser,  Vorsteher  aller  Arbeiten ;  |  Vorsteher  des  Jung- 
viehs des  Amun,  Milchbruder  des  Herrn  der  beiden  Lander;  Oberdo- 
m  anenvorsteher . ' ' 

rpc.t  h]tj-c,  Vater  und   Geliebter  des   Gottes,  Vorsteher  des  Jungviehs. 

rjf.t  h]tj-c,  Vertrauter  des  guten  Gottes,  Vorsteher  der  Rinder  des  Amun, 

Oberdomanenverwalter  in  Prw-njr. 

Vorsteher  der  Rinder  des  Amun,  Milchbruder  des  Konigs,  Wedeltrager. 

Vertrauter  des  Konigs,  Domanenverwalter. 

Oberdomanenverwalter  des  Konigs. 

Gelobter  des  Konigs. 

Feldervorsteher. 

Vorsteher  des  Horn-  und  Hufviehs. 

Oberdomanenverwalter  von  Prw-njr. 

Grabstele  des  Kn-lmn 

Konigsopfer  an  [Amonre,]  Herrn  [der  Throne  der  beiden  Lander,  an 
Osiris],  Ersten  der  Westlichen,  Anubis  auf  seinem  Berge  und  Hathor, 
Herrin  der  Wuste,  daB  sie  geben  Verklartheit  im  Himmel,  Macht  auf 
Erden  und  Rechtfertigung  in  der  Nekropole,  ein  Totenopfer  an  Brot, 
Bier,  Rindern,  Vogeln,  Kleidern,  Weihrauch,  Salben  und  alien  guten  und 
reinen  Dingen;  das  Atmen  des  siiBen  Hauches  des  Nordwindes;  das 
Trinken  an  den  Wasserstellen  des  Flusses. 

1405  Hinein-  und  Herausgehen  aus  der  Nekropole  beim  Geleiten  des  groBen 
Gottes2;  das  Erhalten  von  Broten,  die  herauskommen  vom  Altar 
taglich;  fiir  den  Ka  des  einzig  Trefflichen,  des  Gelobten  seines  Gottes; 
den  der  Herr  der  beiden  Lander  wegen  seines  Charakters  liebt;  des  Ge- 
lobten des  guten  Gottes ;  des  Vertrauten  des  Horus  in  seinem  Haus ;  der 
seine  beiden  Augen  darstellt,  wenn  der  Konig  in  seinem  Palast  ist;  dem 
gesagt  wird,  was  im  Herzen  ist,  und  der  die  Wahrheit  zum  Palast  auf- 
steigen  laBt;  der  sich  vorsieht,  wenn  er  kommt  zum  ganzen  Land  mit  der 
Weisung  des  Befehls;  Begleiters  des  Konigs  bei  seinen  Ziigen  auf  den 
Wiisten  des  elenden  Syrien;  der  nicht  wich  vom  Herrn  der  beiden  Lander 

1  Dicsor  Titel  bczieht  sich  darauf,  daB  ja  die  Mutter  des  Kn-lmn  die  Amme  des 
Konigs  Amenophis  II.  gewesen  ist. 

2  Osiris. 


Inschriften  des  Kn-'Imn  81 

auf  dem  Schlachtfeld  in  der  Stunde,  als  Millionen  angriffen;  des  Wedel- 
tragers  zur  Rechten  des  Konigs;  [der  hort],  was  nur  ein  einziger  [horen] 
darf ;  Rindervorstehers  des  Araun,  Vorstehers  des  Jungviehs  des  [Amun 
Kn-'Imn];  Inspektors  (?)  der  [Scheune]  des  Amun  [Kn-'Imri];  Vorstehers 

des    [ des  Amun  Kn-'Imri];    Vorstehers  des  Arbeitshauses 

des  A[mun  Kn-'Imn] ;  [Vorstehers  des ]  des  Amun  [ 

.  .  .  .]  im  Amuntempel  [Kn-'Imri];  [Propheten]  der  (Statue)1  „Der  die 
Neunbogen  schlagt"  \Kri\-Imn\  Propheten  der  (Statue)  ,,Der  Syrien 
schlagt"  [Kn-'Imri],  des  Gerechtfertigten ;  er  sagt: 

Ich  bin  ein  niitzlicher  Diener  seines  Herrn;  der  [ihn  begleitet  zu  Wasser,  1406 
zu  Lande  und  in]  jedem  Fremdland;  der  Tag  und  Naeht  nicht  von  ihm 
weicht;  der  seinem  Horus  taglich  niitzt  bei  allerlei  schonen  Denkmalern 
aus  Silber,  Gold,  Lapislazuli,  [Tiirkis  und  allerlei  Edelsteinen],  mit 
[schonen]  Wagen  vom  Auserwahlten  des  ganzen  Landes,  aus  Gold,  Elfen- 
bein  und  allerlei  Edelsteinen ;  er  hat  das,  [was]  fruher  getan  worden  war, 

iibertroffen.    [ ] 

von  Kusae  (?)2,  Jaspis,  k]j-kmz,  Holz  [ 

.  .]  das  [ ]  von  Punt,  das  gebracht  wurde  aus  ihrem  Fremdland 

durch  die  Kraft  des  angriffslustigen  Horus.   [ 

]  als  eine  [Portrat]statue,  nachgebildet  dem  guten  Gott, 

hoch  [ ]." 

Rest  einer  Inschrift 

,, ]    Oberdomanenverwalter   des   Konigs,    Wedeltrager   des 

Herrn  der  beiden  Lander  [Kn-'Imri],  der  Gerechtfertigte.  Sein  Vater,  der 
Domanenverwalter  [ ]. 

Statue  des  Kn-'Imn  aus  dem  Muttempel  1407 

Vorn  am  Naos : 

,,Der  gute  Gott,  der  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  der  Opfer  c]-hprw-Rc 
dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich." 

Rechts : 

,,K6nigsopfer  an  Mut,  die  GroBe,  die  Herrin  von  'Isrw4,  und  die  Neunheit 
aller  Gotter,  dass  sie  gebe  ihre  Gunst  im  Konigspalast,  Tuchtigkeit  vor 
dem  Herrn  der  beiden  Lander  f iir  den  Ka  des  Oberdomanenverwalters  in 
Prw-nfr,  Wedeltragers  Kn-'Imn." 

1  Es  handelt  sich  hier  um  Konigsstatuen;  mit  dem  Prophetenamt  bei  ihnen  sind 
natiirlich  Einkiinfte  verbunden  gewesen. 

2  Oder  vielleicht  doch  eher  der  griechisch  belegte  Stein  kji-^nh  gemeint,  der  als 
Amulettmaterial  vorkommt  (vgl.  Wb.  V  19,1). 

3  Ein  braunes  Material,  unidentifiziert. 

4  Namen  des  Gebiets  des  Muttempels  siid.  Karnak. 
6  Helck 


82  Inschriften  des  Kn-Imn 

Links : 

,,K6nigsopfer  an  Mut,  die  Herrin  von  7srw,  die  Herrin  des  Himmels  und 
die  Herrin  der  beiden  Lander,  daB  sie  gebe  eine  schone  Lebenszeit  in 
Theben,  Freude  beim  Begleiten  des  Konigs,  fiir  den  Ka  des  Huters  der 
FiiBe  des  Herrn  der  beiden  Lander  zu  Wasser,  zu  Lande  und  in  jedem 
Fremdland,  des  Rindervorstehers  des  Amun  Kn-Imn". 


423.     Aufschrift  eines  Stoffrestes 

,, Osiris,  [Wedeljtrager,  Vorsteher  des  [Jungviehs]  des  Amun,  Vertrauter 
des  Herrn  der  beiden  Lander  Kn-lmn;  .  .[ ]." 


1408  424.     Ostrakon  Briissel  Nr.  14 

T ]    Domanenvorsteher    von    Prw-nfr,    Rindervorsteher    des 

[Amun  Kn-'Imn]." 

425.     Inschriften  im  Grab  des  Hohenpriesters  des  Amun 
'Imn-m-h].t 

,,Anfang  der  Lehre,  die  verfaBt  hat  der  rpc.t  h]tj-c,  Gottesvater,  Gottes- 
geliebter,  Geheimrat  in  Karnak,  Oberhaupt  des  ganzen  Landes;  der 
[Mund],  der  in  den  Tempeln  zufriedenstellt ;  der  in  den  Himmel  eintreten 
darf  und  sieht,  was  darin  ist ;  der  [alle  Vorschriften  der  Unterwelt]  kennt ; 
Vorsteher  der  Gold-  und  Silberhauser ;  rjf.t  der  weiBen  Kapelle  des  Geb; 
Vorsteher  der  Propheten  von  Ober-  und  Unteragypten ;  1.  Gottesvater 
des  Amun  lmn-m-h].t.  Er  sagte  als  Lehre  zu  seinen  Kindern :  Ich  rede  und 

1409  lasse  euch  wissen,  was  mir  geschah  seit  dem  ersten  [Tage],  seit  ich  hervor- 
gegangen  bin  zwischen  den  Schenkeln  meiner  Mutter.  Ich  war  Priester, 
Stab  des  Alters1  bei  meinem  Vater,  solange  er  auf  Erden  war,  und  ich 
ging  heraus  und  kam  nach  seinem  Befehl.  Nicht  ubertrat  ich,  was  aus 
seinem  Munde  kam,  und  nicht  verletzte  ich,  was  er  mir  aufgetragen. 
Nicht  vernachlassigte  ich  das,  was  er  mir  [anbefahl].  Nicht  blickte  ich 
auf  ihn  mit  vielen  Blicken,  sondern  mein  Gesicht  war  gesenkt2,  wenn  er 
mit  mir  sprach.  Nicht  war  ich  imstande  etwas  zu  tun,  was  er  nicht  wuBte. 
Nicht  schlief  ich  mit  der  Sklavin  seines  Hauses,  noch  schwangerte  ich 
seine  Dienerin.  Nicht  beschimpfte  (shwr)  ich  seinen  Mundschenk,  noch 
trat  ich  vor  ihn  mit  Gewalt.  Er  lobte  mich,  denn  nicht  fand  er  einen  Fehl 

i  Bezeichnung  fiir  den  Sohn,  der  seinen  Vater  in  dessen  Amtsfiihrung  unter- 

stiitzte  und  meist  zum  Nachfolger  eingesetzt  wurde. 
-   Wortl.:  „Mein  Gesicht  war  unter  mir". 


Inschriften  des  Hohenpriesters  'Imn-m-h^.t  83 

an  mir,  sondern  man  lobte  mich  vor  ihm  bis  zur  [Stunde],  da  er  [starb]. 
Ich  wurde  54  Jahre,  indem  ich  Web  und  Schuhmacher  des  Gottes  war, 
Vorsteher  der  Werkstatt  und  Oberster  seiner  Arbeiter,  ein  Geschickter 
in  seiner  Pflicht. 

Wenn  aber  die  Zeit  kam,  daB  ich  eingeteilt  wurde,  dann  trat  ich  ein,   1410 
um  meine  Pflicht  zu  tun;  meine  Augen  waren  geschlossen  am  einzig- 
artigen  Ort.  Ich  wurde  verehrt.  Die  [Gunst]  des  Herrn  der  beiden  Lander 
brachte  meinen  Namen  nach  vorn.  Ich  war  [tiichtig]  fiir  das  Herz  des 
Herrschers.  Ich  wurde  eingefuhrt  zum  Horen  dessen,  was  gehort  wird, 

rein,  [als  Einziger],  [indem]  mem  Vater  mich  dabei  schutzte  [ ]. 

Mein  Mund  war  geschlossen  gemaB  [ ].  [Mein  Leib  hielt 

verborgen,  was  ]  meine  Augen  [gesehen  hatten];  nicht  ging  ich  heraus 
mit  dem  verborgenen  Geheimnis,  das  ich  erfahren  hatte.  Nicht  spie  ich  aus 

[ ].    [Nicht    vereinigte]  ich  mich 

mit  einem,  der  Unheil  bringt,  noch  gesellte  ich  mich  zu  einem  mit  schlech- 
tem  Charakter.  Nicht  verbruderte  ich  mich  [ 

[Da  erschien  der  Konig  c%-hprw-Rc],  dem  Leben  [ewiglich]  gegeben  werde, 
dem  Millionen  von  Jahren  [dauernd  sein]  werden  und  den  [Amun]  selbst   un 

auf  dem  Horusthron  der  Lebenden  bleibend  gemacht  hat  [ 

].  [Er  beforderte]  mich  zum  Gottesvater,  zum  obersten 

Mund  in  K[arnak].  Ich  trat  ein  in  die  Heiligtumer  [ 

].  Nicht  hatte  man  von  seiten  der  Vater,  der 

Vorfahren,  gewuBt,  daB  sich  das  ereignen  wiirde.  [ 

]  den  groBen  Namen  des  Herrn  der  beiden  Lander.  Ich  war 

Oberster  [ ].  Da  [wie- 

derholte]  mir  mein  Herr  [die  Gunstbeweise ]". 

Aus  einer  fragmentarischen  Inschrift  1412 

,, Geliebter  und  Vater  des  Gottes,  Leiter  der  beiden  Throne 

als  Augen  des  Konigs,  der  die  beiden  Lander  des  Horus  richtet  in  seinem 
Palast;  Siegler  des  Konigs  von  Unteragypten,  Hoherpriester  [des  Amun 
Imnym-h]!,  der  Gerechtfertigte.  Er  sagt:  Ich  machte  das,  was  mir  unter- 
stellt  war,  als  etwas  Schones,  was  mir  aufgetragen  war.  Nicht  unter- 
schlug2  ich,  wenn  ich  [ ]  tat  [ " 

Titel  des  lmn-m-h].t 

A.  rjf.t  h]tj-c,  [Mund],  der  [im  ganzen  Land]  zufriedenstellt,  Siegler  des 
u.  a.  Konigs  [ ]. 

B.  [ ],  der  eintritt  [in  den  Himmel]  und  sieht,  was  [darin] 

ist;  der  alle  Angelegenheiten  der  Unterwelt  kennt;  |  Siegler  des  u.  a.  Ko- 

1  Worth  ,, Nicht  fiihrte  ich  meinen  Mund  dariiber". 
6» 


84  Inschriften  des  Hohenpriesters  'Imn-m-h^.t 

nigs,  [Hoherpriester  des  Amun],  Domanenverwalter  [des  Amuntempels 
3Imn]-m-hl.t,  der  Gerechtfertigte. 

C.  rpc.t,  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  der  sich  mit  den  Gottesgliedern 

vereinigte  [ Hoherpriester  des  Amun  lmn-m- 

h].t],  erzeugt  vom  Web  und  Vorsteher  der  Schuhmacher  des  [Amun]- 
tempels  Dhwtj-htp,  dem  Gerechtfertigten. 

D.  rpc.t,  h]tj-c,  Mund,  der  das  ganze  Land  zufriedenstellt ;  Augen  des  o.  a. 
Konigs,  Ohren  des  u.  a.  Konigs;  Vertrauter  des  guten  Gottes;  |  Siegler  des 

1413  u.  a.  Konigs;   GroBer  im  Konigspalast  (L.  H.  G.),  Hoherpriester  [des 

Amun, ]  'Imn-m-ho.t,  [erzeugt]  vom  Web  und  [Vorsteher 

der]  Schuhmacher  [des  Amuntempels ]. 

E.  rpc.t  h]tj-c,  dessen  Gunst  im  Palast  (L.  H.  G.)  bleibt,  erster  Gottes- 
vater  [des  Amun  7m«-m-]^i." 

426.  Titel  des  Hohenpriesters  'Imn-m-hl.t  im  Kenotaph 
in  West-Silsileh 

,, Hoherpriester  des  [Amun],  Propheten vorsteher  von  Ober-  und  Unter- 
agypten 'Imn-m-hl.t. 

Seine  Gattin,  die  Geliebte  seines  Herzens,  die  Hausherrin  Mjmj,  die  Ge- 
rechtfertigte." 

427.  Titel  des  Hohenpriesters  'Imn-m-hl.t  auf  Grabkegeln 

„rp^.t  hltj-^,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  einziger  smr,  Wachter  zu  FiiBen 
des  Herrn  der  beiden  Lander,  Hoherpriester  des  Amun  'Imn-m-h]!."1 


428.     Hockerstatue  des  Hohenpriesters  'Imn-m-h].t 
aus  Deir  el-Bahari 

,,K6nigsopfer  fiir  Amun,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander.  |  Er  gebe 
1414  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rindern,  Vogeln,  Kleidern,  Weihrauch, 
Salbe,  Spenden,  Gemiise  aller  Art  und  alien  guten  und  reinen  Dingen 
taglich  fiir  den  Ka  des  rpc.t  hltj-^,  bleibend  an  Gunst  und  groB  an  Beliebt- 
heit,  Sieglers  des  u.  a.  Konigs,  Hohenpriesters  des  Amun,  Vorstehers  der 
Propheten  von  Ober-  und  Unteragypten lmn-m-h].t,  des  Gerechtfertigten." 

1  Vgl.  jetzt  Macadam,  Corpus  Nr.  42/44.  Verbessere  in  Ug£  ^?  •  Varianten  an 

Stelle  von   ,,irj  rd.wj  n  nb-t].wj"  einmal  ,, Vertrauter  des  Herrn  der  beiden 
Lander"  bzw.  ,, Propheten  vorsteher  von  Ober-  und  Unteragypten". 


Inschriften  des  Hohenpriesters  'Imn-m-li^.t  85 


429.     Titel  des  Oberpriesters  Mrj  im  Grab  Nr.  95 

rpc.t  h^tj-^,  Oberhaupt  und  Vorsteher  von  Oberagypten,  Gottesvater 
des  groBen  Sitzes1,  Hoherpriester  des  Amun  Mrj,  der  Gerechtfertigte 
beim  groBen  Gott,  geboren  von  der  groBen  Amme  des  Herrn  der  beiden 
Lander  Hwn]j,  der  Gerechtfertigten  bei  Osiris. 


430.     Titel  des  Hohenpriesters  Mrj  auf  Grabkegeln 

(Siegler  des)2  u.  a.  Konigs,  Prophetenvorsteher  von  Ober-  und  Unter- 
agypten,  Hoherpriester  des  Amun  Mrj;  Domanenver waiter  des  Amun, 
Scheunenvorsteher  des  Amun  Mrj;  Vorsteher  der  beiden  Silberhauser, 
Vorsteher  der  beiden  Goldhauser  des  Amun  Mrj;  Vorsteher  der  Rinder 
des  Amun  Mrj. 
(Nr.  161) 

(Siegler  des>2  u.  a.  Konigs,  Hoherpriester  des  Amun  Mrj;  Propheten- 
vorsteher von  Ober-  und  Unteragypten  Mrj;  |  Feldervorsteher  des  Amun,    i«5 
Scheunenvorsteher  des  Amun  Mrj;  der  alles  im  Konigshaus  (L.  H.  G.) 
versiegelt  Mrj ;  Vorsteher  der  Rinder  des  Amun  Mrj. 

Der  Vater  heiBt : 

Hoherpriester  des  Min  von  Koptos  Nb-phtj-Rc.3 


431.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  Dhwtj,  Nr.  45 

Dhwtj  und  seine  Mutter  beim  Mahl : 

,,Kommen  in  Frieden,  um  das  Gelobte  des  Amun  zu  tun,  taglich  Brot 
tfrhalten  durch  den  Schreiber  Dhwtj,  den  Gerechtfertigten,  und  seine  ge- 
liebte  Mutter  Dhwtj." 

Dhwtj  beim  Opfer: 

,,Opfern  aller  guten  und  reinen  Dinge, 

die  Feuerbecken  mit  Weihrauch  Versehen  fur  Amun  an  alien  seinen  i4ie 
Statten,  fur  Osiris,  [Herrn]  der  Ewigkeit,  fur  Hathor,  Oberhaupt  der 
Wiiste,  zugunsten  jedes  Lebenden  dieses  Grabes,  durch  den  Schreiber, 
Vorsteher  und  Obersten  der  Horigen  des  Amun  und  Domanenverwalter 

1  Der  grofie  ..Sit/."  ist  die  I'c/.cicliiiun^  'l«'s  Allerhoiligsten. 

2  Das  Zeichen  fur  .4d]w.lj  Lsl  \ ■<  rsohentlich  wcggelassen  worden. 

1  Die  Urk.  IV  1416,7/8  gegebene  Bemerkung,  dal3  Mrj  im  Grabe  auch  Mrj-m- 
hwt.f  hieBo,  diirfte  falsch  sein;  es  handolt  sioh  urn  cino  Nonnung  des  Namens 
Mrj  in  einem  Kontexl  religioser  Art,  wo  es  heiBt,  daB  sich  Mrj  ,,in  seinem  Haus 
(d.  i.  Grab)"  befindet. 


86  Inschriften  des  Schreibers  Dhwtj 

des  Hohenpriesters  des  Amun  Mrj,  des  Gerechtfertigten,  (namens) 
Dhwtj." 

Titel  auf  Grabkegeln 

Altarschreiber  des  Hohenpriesters  des  Amun  Mrj  (namens)  Dhwtj;  Ober- 
ster  aller  Horigen  des  Amun  Dhwtj ;  Hausoberster  des  Hohenpriesters  des 
Amun  Mrj  (namens)  Dhwtj. 

Ein  Sohn  opfert  dem  Dhwtj 

Fur  deinen  Ka  einen  StrauB   des  Amun!  <Er>  lobt  dich,  er  liebt  dich 

[ ] 

Erhalten  der  Opferbrote  [ ]. 

Beischrift  einer  Opferszene 

Alles,  was  herausgeht  vom  Altar  des  Amonre  in  Karnak  als  taglicher  Be- 
darf  fiir  den  Ka  des  [Obersten  der  Horigen],  des  Gelobten  seines  [Herrn], 
der  tiichtig  ist  [ ]. 


1417  432  #     Inschriften  aus  dem  Grab  des  thebanischen 

Burgermeisters  &n-nfr  Nr.  96 

&n-nfr  bringt  Geschenke  dem  Konig 
Worte  Sprechen: 

Bringen  der  Neujahrsgeschenke 1,  beim  Anfang  der  Ewigkeit  und  Ende 
der  Unendlichkeit,  und  von  allerlei  schonen  Denkmalern,  die  er  Seiner 
Majestat  fiir  das  Leben,  Heil,  Gesundheit  des  Herrn  herbeigebracht  hat, 
durch  den  rjf.t  h]tj-c,  groBen  Vertrauten  des  Herrn  der  beiden  Lander, 
Gelobten  des  guten  Gottes,  der  Nutzliches  fiir  seinen  Horus  taglich  tut, 
den  Biirgermeister  der  Siidstadt,  der  die  Verwaltungsgeschafte  von  The- 
ben  tut ;  Vorsteher  des  Jungviehs  des  Amun ;  Vorsteher  der  Scheunen  des 
Amun;  Vorsteher  der  Plantagen  des  Amun  Sn-nfr,  den  Gerechtfertigten. 

&n-nfr  bringt  zwei  Ganse  aus  dem  Garten 

Bringen  von  Blumen,  Anliefern  von  allerlei  Pflanzen  vom  Besten  der 
Plantage,  die  Seine  Majestat  seinem  Vater  Amonre,  Herrn  der  Throne 
der  beiden  Lander,  fiir  das  Leben,  Heil  und  Gesundheit  der  Majestat 
neuerrichtet  hat.  Es  ist  aber  der  rjf.t  hltj-c,  Vorsteher  der  Scheunen  [des 
Amun  | , 

1418  Vorsteher  des  Jungviehs,  Vorsteher  der  Garten  des  Amun  &n-nfr,  der 
Gerechtfertigte,  der  das  Beste  von  allerlei  Pflanzen  der  Plantage  Seiner 

1  Zu  den  Ncujahrsgeschenken  vgl.  1390,  15 


Inschriften  des  Burgermeisters  Sn-nfr  87 

Majestat  taglich  anliefert,  um  sie  zum  Tempel  des  Aniun  an  jedem  Tag  zu 
bringen. 

Sn-nfr  opfert  dem  Amun  von  Karnak 

Ein  Opfer  Veranstalten,  wobei  die  Fleischstiicke  auf  den  Opferbecken 
sind  mit  Myrrhen  und  Weihrauch  und  alien  [guten]  und  reinen  Dingen, 
fur  Amonre.  [Herrn  der  Throne]  der  beiden  Lander,  taglich1,  fur  Leben, 
Heil,  Gesundheit  des  Konigs  von  Ober-  und  Unteragypten  ^-hprw-R^, 
dem  Leben  gegeben  sei. 

rjf.t  h]tj-c,  trefflicher  Vertrauter  des  Herrn  der  beiden  Lander,  der  nicht 
das,  was  ihm  gesagt  wird,  auBer  acht  laBt ;  Vorsteher  der  Scheunen  [des] 
Amun;  Vorsteher  der  Felder  in  der  Scheune;  Vorsteher  des  Jungviehs, 
Leiter  des  Jungviehs  des  Amun  in  Dsr-dsrw2;  Biirgermeister  der  Sud- 
stadt  Sn-nfr,  der  Gerechtfertigte. 

Sn-nfr  sieht  den  Landarbeiten  zu 

Kommen  in  Frieden  zu  den  Weidegebieten,  die  sich  innerhalb  Ober- 
und  [Unter]agyptens  befinden,  zum  [ ]. 

Reden  der  Landarbeiter  beim  Worfeln :  ui9 

A.  ,,Komm  zu  uns,  Renenutet,  meine  Herrin,  um  das  Gesicht  des  Sn-nfr 
hell  werden  zu  lassen." 

B.  „Worfelt!  Denn  seht,  der  Himmel  [bleibt]  [ ]  in  seiner  Schonhcit 

fur  den  Biirgermeister,  den  die  Stadt  liebt." 

Reden  von  Ahrensammlern: 

Gebt  ihr,  gebt  ihr  sehr,  sehr  Schones!  Die  Winde  fallen  herab  und  die 

[ ]• 

Rede  eines  Mannes,  der  beim  Pfliigen  zusieht : 

,,Du  bist  tiichtig  mit  dem  Munde!  Die  Rinder,  du  mogest  sie  ausschirren 
und  mogest  ihnen  zu  trinken  geben." 

Reden  der  Pfliiger: 

A.  ,,8chlagt,  schlagt,  stampft!  Siehe,  es  wiinscht  der  Biirgermeister  die 
Arbeit  [ ]". 

B.  „Eilt,  ihr  Rinder!  Siehe,  wir  spannen  aus,  um  den  Tag  zu  verbringen, 
indem  wir  das  raM*w;-Land  vor  dem  Biirgermeister  bestellen." 

Rede  von  Leuten,  die  etwas  zusammenbinden:  1420 

,,Wie  schon  ist  er,  der  Biigermeister,  der  Tiichtige  des  Konigs,  den  der 
Herrscher  liebt!" 

1  lies     Q  Q 

2  Der  Tempel  der  Hatschepsut  in  Deir  el-Bahari,  der  aber  zu  dieser  Zoit  allein 
nur  noeh  fiir  Amun  geweiht  war,  nachdcm  die  Konigin  verfemt  war. 


88  Inschriften  des  Burgermeisters  &n-nfr 

Rede  der  Sacktrager : 

,,[ ]  des  Getreides  im  Leben  des  Herrschers,  denn  er  lobt  den 

tiichtigen  Biirgermeister." 

Rede  der  Kapitane  der  Getreideschiffe : 

,,Die  Obersten  der  Lastschifife  des  Gottesopfers  sagen:  Fiillt,  fiillt  an  dem 
Amonre!  Dann  laBt  er  uns  in  Gunst  herauskommen,  indem  wir  [ 

•  •]•" 

Rede  der  Kornmesser : 

,,Die  Getreidezahlschreiber  der  Scheune  des  Gottesopfers  des  [Amun]  in 

Karnak  sagen:  Fiillt,  fiillt  an,  denn  es  wiinscht  der  Biirgermeister,  daB 

gar  sehr  dem  [Amun]  angefiillt  werde.  So  entsteht  seine  Gunst  vor  dem 

Konig  wegen  seiner  uneingeschrankten  Niitzlichkeit  fiir  das  Anfiillen  des 

[Gottesopfers  des  Amun]  und  der  [Gotter],  die  ihm  unterstellt  sind." 

&n-nfr  inspiziert  Kornabgaben 

Erhalten  der  verladenen  Kornlieferungen,  die  zu  Schiff  herangefahren 

werden  aus  Unteragypten  aus  jeder   Stadt   [ ] 

Datteln  (?)  [ ]  obere  (?)  Abteilung  [ 

1421   ]   sowie  Inspizieren  [ ]   sowie 

Geben  [ ] [regularen  Opfer]  des  Amun.  Der  Biirgermeister 

der  Siidstadt  [iSn-nfrj]. 

Auf  dem  roten  Getreidehaufen :  ,,6cU-Getreide" 
auf  dem  weiBen  Haufen:  ,,Getreide,  viele  Haufen" 

&n-nfr  betrachtet  die  Produkte  seines  Gartens  : 

Betrachten  der  Weidegebiete,  Durcheilen  der  Marschen,  Fiirsorge  Treffen 
am  Horusweg1  durch  den  Biirgermeister  der  Siidstadt  Sn-nfr,  den  Ge- 
re chtfertigten. 

&n-nfr  beim  Fischestechen 

Durcheilen  der  Sumpfgebiete,  Durchstreifen  der  Vogelteiche,  Sich  Er- 
freuen  beim  Fischestechen  in  den  Marschen  durch  den  Freund  der  Gottin 
der  Weidegebiete,  den  rpc.t  h]tj-c,  den  smr,  groB  an  Beliebtheit,  Biirger- 
meister der  Siidstadt,  Vorsteher  der  Scheunen  des  [Amun],  Vorsteher 
der  Felder  des  [Amun]  &n-nfr,  den  Gerechtfertigten. 

1422  &n-nfr  auf  der  Vogeljagd 

Sich  Erfreuen  beim  Tun  des  Schonen,  Sich  Beschaftigen  mit  dem  Werk 
der  Gottin  der  Weidegebiete,  durch  den  Geliebten  der  Gottin  der  Weide 
gebiete,  den  Genossen  des  Herrn  der  Jagd,  durch  den  rjf.t  h]tj-c,  trefflichen 

1   Das  Gebiet  am  Isthmus  von  Suez,  wo  Weinberge  lagen. 


Inschriften  des  Burgermeisters  Sn-nfr  89 

Vertrauten  des  Herrn  der  beiden  Lander,  den  Gelobten  des  guten  Gottes, 
Biirgermeister  der  Siidstadt,  Vorsteher  der  Scheunen  [des  Amun],  Vor- 
steher  der  Propheten  des  Horus,  Herrn  von  [Kusae,  Sn-nfr,  den  Gerecht- 
fertigten]. 

Sn-nfr  und  Gattin  beim  Fest 

Sich  Erfreuen,  Betrachten  des  Schonen,  Erhalten  der  Opferbrote,  die 
vor  (ihm)  von  den  Broten  des  Herrn  der  Gotter,  Amun,  Herrn  der  [Throne 
der]  beiden  Lander,  herauskommen,  durch  den  rpc.t  h]tj-<:,  den  smr,  grofi 
an  Beliebtheit,  den  trefflichen  Vertrauten  des  Herrn  der  beiden  Lander, 
Gelobten  des  guten  Gottes,  Biirgermeister  der  Siidstadt,  Vorsteher  der 
Scheunen  des  A[mun],  Vorsteher  der  Felder  des  A[mun]  Sn-nfr,  den  Ge- 
rechtfertigten,   (und)  seine  Schwester,  die  Hausherrin,  die  kgl.  Amme1 

Ein  anderes  Fest 

Sich  Vergniigen  mit  seiner  Geliebten  [in  seinem  Haus]  des  Sich  Erfreuens 

durch  den  rpc.t  hit)-*-,  smr,  groB  an  Beliebtheit,  der  eintritt  mit  dem 

Wunderbaren  des  Herrn  der  beiden  Lander, 

der  seine  Gesetze  befolgt,  der  seine  Anordnungen  nicht  verletzt,  den   1423 

Biirgermeister  der  Siidstadt,   [Vorsteher    des  Amun] 

Sn-nfr,  den  Gerechtfertigten. 

Sn-nfr  erhalt  von  seiner  Tochter  Brote 

Reines  Brot  des  Ptahtempels2  fur  den  Ka  des  Burgermeisters  der  Siid- 
stadt Sn-nfr j,  den  Gerechtfertigten,  durch  seine  hochgeliebte  Tochter 
Nfr-irj. 

Die  Tochter  heiBt  an  anderer  Stelle : 

..Seine  Tochter,  die  Favoritin3  des  Konigs,  die  er  liebt,  Nfr.t-irj,  die  Ge- 
rechtfertigte,  die  begraben  wurde  durch  Gunst  des  Konigs,  (indem)  alles, 
was  ihr  getan  wurde,  (wie  das)  fur  einen  angesehenen  Toten,  einen  Herrn 
der  Trefflichkeit,  war. 

Sn-nfr    und  Gattin   erhalten   von  einem  Enkel  einen  Blumen- 

strauB 

Kommen  mit  dem  StrauB  des  [Amun],  nachdem  das,  was  er  lobt,  im 

Tempel  neben  [Amun]  getan  worden  war  [ ],  durch 

den  Soli  1 1  seiner  Tochter  [ ]. 

\.    i.-t  nichl  bekannt,  welchen  Angehorigen  des  Konigshauses  die  Gattin  Sn-nfr 
gesaugt  hat. 

Gemeint  ist  der  Ptahtempel  in  Karnak,  von  dessen  Opfern  hier  &n-nfr  einen 
Anteil  erhalt,  wohl  als  Biirgermeister. 

3  EmendiereimTexteherzu  I  0   /(nicht  koll.).  Aus  dieser  Stellung  erklart  sich 

auch,  daB  sic  vom  Konig  begraben  wurde  (vgl.  ASAE  4,138 ff.). 


90  Inschriften  des  Biirgermeisters  &n-nfr 

H24  &n-nfr  bringt  seinem  Bruder  einen  BlumenstrauB 

Kommen  in  Frieden  mit  einem  BlumenstrauB  des  [Amun],  nachdem 
herausgegangen  worden  war  aus  der  Scheune  des  Gottesopfers  beim 
Geben  des  Getreides,  um  das  Gottesopfer  [des  Amun  und  der  Gotter,] 
die  ihm  unterstellt  (?)  sind,  zu  veranstalten,  durch  den  rjf.t  h].tj-c,  Vor- 
steher  der  Scheune  [des  Amun],  Burgermeister  der  Siidstadt  &n-nfr,  den 
Gerechtfertigten. 

Sitzen  in  der  Halle  des  Sich  Vergniigens,  sich  einen  guten  Tag  Machen  mit 
seinem  Bruder,  den  er  liebt,  dem  einzig  Niitzlichen  des  guten  Gottes, 
Stadtvorsteher  und  Vezir  'Imn-m-ip.t,  genannt  P]-irj,  durch  den  rpc.t 
h]tj-c,  smr,  einzig  an  Beliebtheit,  trefflichen  Vertrauten  des  Herrn  der 
beiden  Lander,  Gelobten  des  guten  Gottes,  dem  die  zwei  Herzen  [aus 
Silber  und  Gold]1  gegeben  worden  sind  [ ]. 

&n-nfr  sieht  dem  Ziehen  seines  Sarges  zu 

Begleiten  des  Sargziehens  durch  den  Burgermeister  der  Siidstadt  &n-nfr, 
den  Gerechtfertigten,  in  dem  er  begraben  werden  soil  im  Alter  in  der 
Gunst  seines  Herrn  Amun.  Alle  Leute  sagen:  Moge  mir  doch  Gleiches  ge- 
schehen!  Der  Burgermeister  der  Siidstadt,  Vorsteher  der  Scheunen  des 
Amun  &n-nfr  ist  nun  in  seinem  Haus  der  Rechtfertigung. 

1425  Beischrift  zu  einer  Darstellung  der  Reinigung 

Kommen  in  Frieden  durch  den  Burgermeister  der  Siidstadt  Sn-nfr,  den 
Gerechtfertigten,  beim  Geleiten  dieses  heiligen  Gottes,  des  Amun,  Herrn 
der  Throne  der  beiden  Lander,  als  er  kam  aus  Karnak,  um  in  Hnk.t-^nh2 
zu  ruhen,  indem  sein  Herz  froh  war  beim  Geleiten  seines  Herrn  zum 
Ruhen  im  Inneren  seines  Grabes,  deines  ( !)  Hauses  der  Ewigkeit. 

Biographische  Angaben  des  Sn-nfr 

Ein  smr,  groB  an  Beliebtheit,  GroBer  der  GroBen,  Edler  der  smrw,  Ober- 
haupt  von  Ober-  und  Unteragypten,  er  sagt:  Ich  erreichte  die  Ehrwiirdig- 
keit  des  Alters  unter  dem  Konig,  indem  ich  der  Vertraute  des  Herrn 
der  beiden  Lander  war.  Meine  Tuchtigkeit,  sie  kannte  der  Konig.  Er 
wuBte,  daB  ich  das  Niitzliche  in  dem  Amt  tue,  das  er  mir  aufgetragen  hat. 
Er  suchte  auf  jede  Weise,  aber  er  fand  keine  Schlechtigkeit  an  mir.  Ich 
wurde  dafiir  belobt,  indem  fur  meinen  Bedarf  (hr.fi)  gesorgt  wurde.  Er 
machte  (mich)  zum  Obersten  der  Obersten,  zum  groBen  Oberhaupt  in  der 

1  Es  handelt  sich  um  eine  Auszeichnung,  die  auf  Darstellungen  &n-nfr  an  einer 
Kette  um  (kn  Hals  tragt. 

2  Totentempel  Thutmosis'  III.  auf  der  Westseite  von  Theben.  Es  handelt  sich 
hier  um  das  ,,Talfest",  bei  dem  Amun  auf  die  Westseite  von  Theben  iibersetzt, 
um  dort  die  einzelnen  Konigstempel  zu  besuchen  und  am  SchluC  den  Hathor- 
tempel  von  Deir  el-Bahari  aufzusuchen. 


Inschriften  des  Biirgermeisters  Sn-nfr  91 

Siidstadt,    zum   Scheunenvorsteher    des    [Amun],    Feldervorsteher    des 

[Amun], 

Vorsteher  der  Garten  [des  Amun,]  Hohenpriester  des  [Amun]  in  [Mri\-   1426 

isw.t1,  den  Burgermeister  Sn-nfr,  den  Gerechtfertigten  beim  groBen  Gott. 

Wunsch  des  Sn-nfr  fur  den  Konig 

Erhalten  des  guten  und  reinen  Schonen,  das  sich  befindet  im  [ 

Du]  mogest  den  Konig  leben  lassen,  [du]  mogest  [ihm2  Sedfeste]  gewah- 
ren !  Gib  alle  Fremdlander  unter  seine  Sohlen. 

Reden  der  die  Grabausstattung  tragenden  Leute 

A.  Wie  schon  ist  das,  [was  ihm]  die  Gunst  Pharaos  (L.  H.  G.)  getan  hat! 

Nicht  [ ] 

B ]  des  Amun  Sn-nfr,  den  Amun  seit  seiner 

Geburt  gelobt  hat. 
C.  Heil  Geleiten  mit  alien  Dingen,  wie  es  einem  ersten  smr  getan  wird, 

durch   den   Burgermeister   der    Siidstadt,    den    Gelobten   des   guten 

Gottes  Sn-nfr.   Gelobter  des  Amun,   Burgermeister!  Er  verbrachte 

seine  Lebenszeit  in  Schonheit,  begraben  in  Gunst. 

Titel  des  Sn-nfr  in  der  Grabkammer  1427 

A.  rjf.t  h]tj-c,  bleibend  an  Gunst,  groB  an  Beliebtheit,  Burgermeister 
der  Siidstadt,  Vorsteher  der  Scheunen  des  Amun,  Rindervorsteher 
des  Amun  Sn-nfr,  der  Gerechtfertigte. 

B.  r[pc.t ],  Scheunenvorsteher  des  Amun,  Rindervorsteher  des 

Amun,  Vorsteher  der  Garten  des  Amun,  Vertrauter  des  Konigs  im 
Westen  der  Stadt  Sn-nfr,  der  Gerechtfertigte. 

C ]  der  ihn  [leitet]  bei  Nacht  [wie  Tag] ;  der  nicht  miide  wird  mit 

seinen  Armen  vor  ihm;  dem  die  beiden  Herzen  aus  Silber  und  Gold 
gegeben  worden  sind,  an  seinen  Hals  gekniipft  vor  dem  ganzen  Land ; 
der  Burgermeister  der  Siidstadt,  Scheunenvorsteher  des  Amun  Sn-nfr, 
der  Gerechtfertigte. 

Titel  des  Sn-nfr  in  den  oberirdischen  Anlagen 

A.  rpc.t  h]tj-c,  Mund  des  Konigs  von  Oberagypten,  Ohren  des  Konigs 
von  Unteragypten,  Freund  des  guten  Gottes,  Burgermeister  der  Siid- 
stadt,   Scheunenvorsteher    des    Amun    Sn-nfr,    der    Gerechtfertigte. 

B.  Burgermeister  der  Siidstadt,  Prophetenvorsteher  des  Haroeris,  Herrn 
von  Kus3,  Sn-nfr,  der  Gerechtfertigte. 

1  Totentempel  der  Konigin  Ahmes-Nof'retere  in  Theben-West. 

A n  [  */,a/w. 

2  Verbessere:  r 

Stadt  im  5.  o.  a.  Gau  mit  dem  Stadtgott  des  ,,iUteren  Horus",  d.  h.  de.s  Horus 
als  Bruder  des  Seth  im  (Jegensatz  zum  Horus,  Sohn  der  Isis. 


92  Inschriften  des  Biirgermeisters  Sn-nfr 

1428  C.  Scheunenvorsteher    [des   Amun],    Biirgermeister   der    Siidstadt,    der 

Gerechtfertigte  (!),  Domanenvorsteher  des  Dsr-k]-RC1,  des  Gerecht- 
fertigten, Festleiter  des  0yhpr-k]-RC2,  des  Gerechtfertigten,  Vorsteher 
der  Garten  [des  Amun],  Biirgermeister  Sn-nfr. 

D.  rjf.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  GroBer  im  Konigshaus  (L.  H.  G.), 
Hoher  in  seinem  Amt,  Freund  des  Horus  in  dessen  Haus;  den  der 
Konig  wegen  seiner  Trefflichkeit  befordert  hat;  dessen  Tiichtigkeit 
seine  Stellung  hervorgebracht  hat;  der  taglich  die  Wahrheit  seinem 
Herrn  hinaufbringt ;  Biirgermeister  der  Siidstadt  Sn-nfr,  der  Gerecht- 
fertigte. Hoch  an  Gunst,  groB  an  Beliebtheit;  mit  dessen  Wesen  der 
Herr  der  beiden  Lander  zufrieden  ist;  wahrhaft  Aufrichtiger  vor 
seinem  Herrn;  der  Niitzliches  fur  den  Herrn  des  Palastes  tut  [durch 
seine  Trefflichkeit  dem  Konig  gegeniiber],  Sn-nfr,  der  Gerechtfertigte. 

E.  rpc.th]ti-c,  Siegler  des  <u.a.  Konigs),  Grosser  im  Konigspalast  (L.  H.  G.) ; 

1429  hoch  in  seinem  Amt,  groB  in  seiner  Wiirde;  ein  Beamter  vor  dem 
Volk ;  |  groBer  Vertrauter  des  Herrn  der  beiden  Lander ;  Gelobter  des 
guten  Gottes;  smr,  groB  an  Beliebtheit;  Freund  des  Horus  in  seinem 
Haus;  Vorsteher  der  [ des  Amun],  Sn-nfr,  der  Gerechtfertigte. 

F.  rpc.th]tj-c,  smr,  groB  an  Beliebtheit,  Oberster  der  smrw  des  Palastes; 
Biirgermeister  der  Siid[stadt,  Scheunenvorsteher  des]  Amun  Sn-nfr, 
der  Gerechtfertigte. 

Domanenvorsteher    des    Herrn    der    beiden    Lander 

Dsr-k]-RC3,  des  Gerechtfertigten,  Sn-nfr,  der  Gerechtfertigte. 

G.  rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  einziger  smr,  den  der  o.  a.  Konig 
groB  gemacht  hat  und  den  der  u.  a.  Konig  befordert  hat;  dessen  Ka  der 
Herr  der  beiden  Lander  geschaffen  hat;  hoch  an  Gunst,  groB  an  Be- 
liebtheit ;  mit  dessen  Wesen  der  Herr  der  beiden  Lander  zufrieden  ist ; 
[wahrhaft]  Aufrichtiger  vor  seinem  Herrn;  der  zu  keiner  Zeit  sich 
entfernt4,  Biirgermeister  der  Siidstadt  [ ]. 

H.  rpc.t  h]tj-c,  [ ],  mit  dessen  Planen  der  Herrscher  zufrieden 

ist; 

1430  Biirgermeister  der  Siidstadt,  Scheunenvorsteher  [des  Amun] ;  Felder- 
vorsteher  des  [Amun];  Rindervorsteher  des  [Amun];  Domanenvor- 
steher des  [Amun];  Domanenvorsteher  des  Dsr-k]-Rc;  Propheten- 
vorsteher  der  Ahmesnofretere ;  Festleiter  [des  Amun]  Sn-nfr,  der  Ge- 
rechtfertigte. 

I ];  der  die  Ohren  des  Horus  in  dessen  Palast  fiillt;  groBer 

Freund  im  Konigshaus;  der  allein  bei  seinem  Herrn  eintreten  darf; 
der  den  Mund  verschlieBt  iiber  das,  was  seine  Augen  sehen ;  Biirger- 
meister der  Siidstadt;  Scheunenvorsteher  des  A[mun]  Sn-nfr,  der 
Gerechtfertigte. 

1  Amonophis  I. 

2  Thutmosis  I.  3  Amenophis  I. 
4  Wortl.:  der  zu  keiner  Zeit  die  Fiifie  (weg)bringt. 


Inschriften  des  Bin-germeisters  Sn-nfr  93 

K im]  Palast;  der  sein  Kommen  zum  richtigen  Augenblick 

einrichtet  zum  Abrechnen  der  Ernte  fur  die  Scheunen,  indein  das 
Getreide  des  Konigs  unter  seinem  Siegel  ist;  Burgermeister  der  Siid- 
stadt  Sn-nfr,  der  Gerechtfertigte. 

L.  rjf.t  h$tj-c,  smr,  groB  an  Beliebtheit;  der  zu  jeder  Stunde  gerufen  wird, 
um  die  Plane  der  beiden  Lander  zu  tun;  |  Burgermeister  der  Siidstadt,   1431 
Vorsteher  der  Scheunen  [des  Amun]  Sn-nfr,  der  Gerechtfertigte. 

M ]  jeden  Augenblick;  der  die  Stunde  des  Tages  ausrechnet 

fur  das  Hereinbringen  des  Guten ;  Burgermeister  der  Siidstadt  Sn-nfr, 
der  Gerechtfertigte. 

N.  rpc.t,  [h]tj-c ],  der  der  Mund  des  Herrn  ist,  sein 

Herz,  das  er  liebt;  der  die  Ohren  des  Horus  auf  dem  Thron  [fiillt]; 
der  sein  Kommen  einrichtet  im  Konigshaus  (L.  H.  G.),  um  die  An- 

gelegenheiten   der   beiden    Lander   durchzuf iihren ;    [ ] 

Sn-nfr. 

0.  rjf.thltj-^-,  Siegler  des  Konigs  von  Unteragypten,  einziger  smr;  dem 
sein  Herr  Verehrnng  erweisen  lieB  wegen  der  Tuchtigkeit  dem  Konig 
gegeniiber;  Burgermeister  der  [Siid]stadt;  Gartenvorsteher  des  Amun 
Sn-nfr,  der  Gerechtfertigte. 

P.  rjf.t  hyj-t;  einzig  Tiichtiger,  dem  das  Herz  geoffnet  wird;  der  hort, 
was  der  Herr  der  beiden  Lander  hort;  Burgermeister  der  Siidstadt; 
Feldervorsteher  des  [Amun] ;  Prophetenvorsteher  der  Gottesgemahlin1, 
Sn-nfr. 

Q ;  [Kasten  des  Konigs]  mit  den  Pliinen  fur  1432 

die  beiden  Lander;  [ ] ;  Fiirst  der  smriv;  der  [mit 

Gutem]  zum  Platz  des  Konigs  kommt;  dem  [der  Herr  der  beiden 
Lander]  zwei  Herzen  aus  Silber  und  Gold  als  [konigliche  Gunst- 
bezeigung]  gegeben  hat;  [ ]. 

Sn-nfr  opfert  seinen  Eltern 

Ein  sehr  reines  kgl.  Opfer  Opfern  seinem  Vater,  dem  Domiinen vorsteher 
der  Gottesgemahlin1  Hwmj,  dem  Gerechtfertigten,  durch  den  Burger- 
meister der  Siidstadt  Sn-nfr. 

Titel  des  Vaters: 

,,rpc.th]tj-c,  smr,  groB  an  Beliebtheit;  Tempel  (?)2-Vorsteher  der  Gottes- 
gemahlin, kgl.  Erzieher  Hwmj,  der  Gerechtfertigte." 

Name  der  Mutter: 

,, Seine  Gattin,  die  Hausherrin,  kgl.  Favoritin  Nwb." 

1  Gemeint  ist  Ahmesnofretere. 

2  Ge^cn   Sfthes  Abschrift  lies  jedoch  wie  sonst  mr  gi-pr  , .Vorsteher   der  Wirt- 
schaftsanlagen" . 


94  Inschriften  von  Angehorigen  des  Sn-nfr 

Der  Vater  heiBt  in  seinem  Grab  Nr.  224 : 

„  Vorsteher  der  Wirtschaftsbetriebe  der  Gottesgemahlin  Hwmj,  der  Ge- 
rechtfertigte", mit  dem  Hauptnamen  „,Ich-msw". 

1433  Titel  des  lch-msw  auf  Grabkegeln 

Vaterliche  Amme  l^h-msw;  Vorsteher  des  kgl.  Harims  'Ich-msw,  Kabi- 
nettsvorsteher1  'Ich-msw;  Vorsteher  der  Rinder  ^h-msw. 

Aufschrift  auf  dem  Fragment  einer  Sitzstatue  des  lch-msw 

Kammerherr  (?)2  des  Month,  Herrn  von  Et-Tod3,  Hwmj,  der  Gerecht- 
fertigte;  Vorsteher  der  Wirtschaftsbetriebe  der  Gottesgemahlin  Hwmj, 
der  Gerechtfertigte. 

Ein  anderes  Paar  im  Grab  des  Sn-nfr 

a)  Sein  Vater,  2.  Prophet  des  [Horus],  Herrn  von  Kus4,  Nw,  der  Gerecht- 
fertigte, seine  geliebte  Mutter  Hnw.t-irj,  Herrin  der  Ehrwiirdigkeit. 

b)  [2].  Prophet  des  Haroeris  Nw,  der  Gerechtfertigte;  seine  Gattin,  die 
Hausherrin  Tjrj,  die  Gerechtfertigte. 

Namen  und  Titel  der  Frauen  des  &n-nfr 

1434  A.  In  der  Grabkammer: 

Seine  geliebte  Schwester,  die  groBe  Sangerin  des  Amun,  Mrj.t,  die  Ge- 
rechtfertigte. 

Seine  Schwester,  die  Sangerin  des  Amun,  Gelobte  der  Mut  in  'Isrw,  die 
Hausherrin  Mrj.t. 

B.  In  den  oberirdischen  Anlagen: 

Seine  liebe  Schwester,  die  groBe  Amme,  die  die  Gottesglieder  aufzog, 
Sn-m-ich. 

Seine  Schwester,  die  Hausherrin,  kgl.  Amme  &ntmj,  die  Gerechtfertigte. 
Seine  geliebte  Schwester,  die  Hausherrin,  groBe  Amme,  die  die  Gottes- 
glieder aufzog,  Sntmj,  die  Gerechtfertigte. 

C.  In  Grabkammer  und  oberirdischen  Anlagen : 

Seine  geliebte  Schwester,  die  Amme  des  Konigs  &n-nfr.t,  [die  Gerecht- 
fertigte]. 
Seine  hochgeliebte  Gattin,  die  Amme  des  Konigs,  die  er  liebt,  Sn-nfr.t. 


* — ^  ?~\ 

1  Nach  Macadam,  Corpus  Nr.  94  verbessere  in        )   /rf*)       { 


^    II 

Entgegen  der  Publikation  ist  doch  eher  zu  lesen: 


sic 


8   Stadt  wenig  siidlich  von  Luxor. 

4  Stadt  im  5.  o.  a.  Gau  mit  dem  Stadtgott  des  ,,alteren  Horus",  d.  h.  des  Horus 
als  Bruder  des  Seth  im  Gegensatz  zum  Horus,  Sohn  der  Isis. 


Inschriffcen  des  Blirgermeisters  Sn-nfr  95 

Untergebene  des  Sn-nfr  in  seinem  Grab 

A.  Briefschreiber  des  Blirgermeisters  der  Siidstadt,  sein  besonders  Ver- 
tra liter,  der  Schreiber  [ ] 

B.  Briefschreiber  des  Blirgermeisters  der  Siidstadt  Sn-nfr  (namens)  B]kj. 
Briefschreiber  des  Blirgermeisters  der  Siidstadt  Sn-nfr  (namens)  //c- 
m-[ ] 

Inschriften  auf  Grabkegeln  des  Sn-nfr 

A.  Biirgermeister  der  Siidstadt,  Domanenvorsteher  des  Amun  Sn-nfr,  der 
Gerechtfertigte ;  seine  Schwester,  die  kgl.  Amme  Sn]j.x 

B.  Biirgermeister  der  Siidstadt,  Domanenvorsteher  und  Rindervorsteher 
des  Amun  Sn-nfr,  der  Gerechtfertigte. 

433.      Stat uengruppe  des  Blirgermeisters  von  Theben  Sn-n fr  1435 

Auf  Kleid  des  Sn-nfr  : 

Ein  Konigsopfer  [an  Amonre,  daB]  er  ein  Totenopfer  [gebe]  an  Brot,  Bier, 
Rindern,  Vogeln  und  alien  guten  und  reinen  Dingen  fur  den  Ka  des  Bur- 
germeisters  der  Siidstadt  Sn-nfr. 

Auf  Kleid  der  Gattin  : 

Ein  Konigsopfer  [an ,  daB]  sie  [geben]  ein  Totenopfer  an  Brot, 

Bier,  Rindern,  Vogeln  und  alien  guten  und  reinen  Dingen  fiir  den  Ka  der 
kgl.  Amme  Sn]j. 

Auf  Kleid  der  Tochter : 

Seine  Tochter,  die  Sangerin  des  Amun  Mw.t-nfr.t,  die  Gerechtfertigte. 

Inschrift  hinten : 

Ein  Konigsopfer  an  Osiris,  den  Herm  der  Ewigkeit,  an  die  Gotter  in  der 
Nekropole  und  die  Pfortner  der  Tore  der  Unterwelt,  daB  sie  geben  das 
Herausgehen  als  lebende  Seele  auf  den  Spruch  des  Opferdarbringens  fiir 
den  Ka  des  Blirgermeisters  Sn-nfr. 

Er  sagt:  Ich  verbrachte  die  Lebenszeit  in  schoner  Gunst  des  Konigs, 
die  du  mir  anbefohlen  hast,  indem  du  sie  mir  in  schonem  Frieden  gabst, 
ohne  daB  Kummer  darin  war.  Ich  bin  nun  zur  Stadt  der  Ewigkeit  gelangt, 
dem  Platz,  in  dem  man  sein  wird.  Du  laBt  mich  unter  den  Seligen  sein, 
indem  ich  zufrieden  bin  mit  dem  Brot,  das  du  gibst.  Der  Biirgermeister  i«6 
Sn-nfr. 

B.  Ein  Konigsopfer  an  Hathor,  die  Herrin  der  Wiiste,  und  Anubis  vor  der 
Gotteshalle,  daB  sie  geben  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rindern,  Vogeln, 

1  Nach  Macadam,  Corpus  Nr.  224  ist  diese  Zeile  zu  verbessorn  in: 


96  Inschriften  des  Burgermeisters  Sn-nfr 

alien  guten  und  reinen  Dingen,  Spenden  und  allerlei  Frischgemiise ;  Atmen 
des  Windes  mit  Myrrhen;  Weihrauch,  kiihles  Wasser,  Wein,  Milch; 
Trinken  an  der  Wasserstelle  des  Flusses ;  daB  man  dir  Brot  gebe  in  Mem- 
phis; Opfergaben  Spenden  in  Heliopolis;  daB  lebe  deine  Seele;  daB  fest 
seien  die  Muskeln ;  daB  dein  Blick  geoffnet  sei  auf  dem  Wege  der  Finster- 
nis,  fur  den  Ka  der  kgl.  Amme  Sntnj. 

Auf  der  rechten  Seite  des  Sitzes : 

Ein  Konigsopfer  fiir  Amonre,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander, 
von  Karnak,  daB  er  gebe  alle  guten  und  reinen  Dinge  fiir  den  Ka  des 
Burgermeisters  der  Siidstadt  Sn-nfr.  Seine  Tochter,  die  Sangerin  des 
Amun  Mw.t-nfr(.t). 

An  der  linken  Seite  des  Sitzes : 

Ein  Konigsopfer  fiir  Amun,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander, 
daB  er  gebe  alle  guten  und  reinen  Dinge,  Spenden  und  allerlei  Blumen  dem 
Ka  des  Burgermeisters  in  der  Siidstadt  Sn-nfr.  Seine  geliebte  leibliche 
Tochter  Nfr.t-irj. 

1437  434.     Statue  des  Burgermeisters  Sn-nfr  aus  Ombos 

Der  spatere  Zusatz: 

Gegeben  in  Gunst  des  Konigs  [ ]. 

Inschrift : 

Ein  [K6nigs]opfer  an  Seth  von  Ombos,  den  Sohn  der  Nut,  den  Machtigen 
an  der  Spitze  des  Schiffes,  und  an  alle  Gotter  in  Ombos,  daB  sie  geben  das 
Erhalten  der  Brote,  die  herauskommen  vom  Altar  in  jeder  Vollendung  und 
Reinheit ;  das  tagliche  Verbrennen  von  Myrrhen  in  der  Flamme,  fiir  den 
Ka  des  rpc.th]tj-c,  des  wachsamen  Leiters,  desGeliebten  seines  Herrn,  des 
Domaiienvorstehers  des  Amun,  Burgermeisters  der  Siidstadt  Sn-nfr, 
des  Herrn  der  Ehrwiirdigkeit,  des  Gerechtfertigten. 


435.     Doppelgruppe  des  Sn-nfr 

A.  Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  des  Amonre  fiir  den  Ka  des  Bur- 
germeisters Sn-nfr. 

B.  Erhalten  von  Broten  im  Tempel  der  Hathor,  der  Herrin  der  Wiiste, 
fiir  den  Ka  der  Snt]j. 

C.  Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  des  Amonre  fiir  den  Ka  des  Bur- 
germeisters der  Siidstadt  Sn-nfr. 

1438  D.  Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  des  Osiris  fiir  den  Ka  der  kgl. 
Amme  Sntn\j. 
Das  Madchen:  ,, Seine  geliebte  Tochter  Nfr.t-irj". 


Inschriften  des  Vezirs  'Imn-m-ipt  97 

Dahinter : 

Em  Konigsopfer  fiir  Osiris,  den  groBen  Gott,  daB  er  gebe  tausend  an 
alien  guten  und  reinen  Dingen ;  den  siiBen  Wind  Atmen,  den  er  gibt,  fiir 
den  Ka  der  kgl.  Amme  &n[tn$j]. 

436.     Denkmaler  des  Vezirs  'Imn-m-ip.t 

A.  Nennung  im  Grab  seines  Bruders,  des  Biirgermeisters  &n-nfr: 

rjf.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  einziger  smr,  Vertrauter  seines  Herrn, 
geehrt  beim  Konig  im  Palast ;  fest  an  Gunst,  bleibend  an  Beliebtheit,  Herr 
der  Beliebtheit  (im)  Palast;  der  in  Schweigen  eintritt  und  herausgeht  in 
Ruhe;  der  das  AuBerste  an  wahrhafter  Trefflichkeit  bringt;  Stadtvor- 
steher  und  Vezir,  Vorsteher  der  6  groBen  Hauser1  'Imn-m-ip.t,  der  Ge- 
rechtfertigte,  gezeugt  vom  Domanenvorsteher  der  Gottesgemahlin 
Hwmj,  geboren  von  der  Hausherrin  Nwb.  Seine  geliebte  Gattin,  die 
kgl.  Favoritin,  die  Hausherrin  Wr.[t-m]c.t.f],  die  Gerechtfertigte,  die  Her- 
rin  der  Ehrwiirdigkeit. 

B.  Titel  im  Grab  des  Imn-m-ip.t  in  Theben-West  Nr.  29.  1439 

1.  rjf.t  h]tj-Q,  Edler  des  Konigs,  der  sich  mit  den  rh.wj2  vereinigt;  .[.  .  . 

] ;  der  die  beiden  Herren3  ankleidet  und  die  beiden  Herrinnen4 

schmiickt ;  der  taglich  die  Wahrheit  zufriedenstellt ;  der  die  beiden  Strei- 
tenden  gerecht  richtet;  der  die  6  groBen  Hauser  anhort;  Stadtvorsteher 
und  Vezir  Imn-m-ip.t,  der  Gerechtfertigte. 

2.  rpc.t  h]tj-c,  Vater  und  Geliebter  des  Gottes;  der  Mund,  der  im  ganzen 
Land  zufriedenstellt;  sra-Kleiderverwalter5,  Mund  von  Hierakonpolis 5, 
Prophet  der  Wahrheit,  Stadtvorsteher  und  Vezir  [ 'Imn-m-ip.t]. 

Seine  Elteni  heiBen : 

Der  ehrwiirdige  Herr  Domanenvorsteher  der  Gottesgemahlin,  kgl.  Er- 
zieher,  der  die  Gottesglieder  aufzog,  Hwmj,  der  beim  groBen  Gott  Ge- 
rechtfertigte. 
Seine  Gattin,  die  Hausherrin  Nwb,  die  Gerechtfertigte. 

Sein  Sohn  heiBt : 

Sein  geliebter  Sohn,  der  Vorlesepriester  des  Amun  P]-sr,  der  Gerecht- 
fertigte. 

1  Ein  alter  Vezirtitol,  der  darauf  zuriickgeht,  dafi  im  A.  R.  sechs  Gerichtshofe 

dem  Vezir  an  der  Residenz  unterstanden. 
1  Die  beiden  ,,Genossen",  d.  h.  Horns  und  Seth,  hier  Deckname  fiir  den  Konig. 

3  Ebenfalls  Horns  und  Seth,  womit  wieder  der  Konig  gomeint  ist. 

4  Auch  dieses  eine  Bezeichnung  fiir  den  Konig;  die  beiden  Herrinnen  sind  Nech- 
bet  von  Elkab  und  W]dj.t  von  Buto,  urspriinglich  Schutzgottheiten  des  Konigs, 
die  spiiter  auch  als  Erseheinungsformen  der  kgl.  Macht  angesehen  wurden. 
Beides  alte  Titel,  die  im  N.  R.  zur  Titulatur  des  Vezirs  gehoren. 

7   Helck 


98  Inschriften  des  Vezirs  'Imn-m-ipt 

1440   Rede  an  seinen  Bruder: 

Burgermeister !  Verlebe  einen  schonen  Tag,  indem  du  mit  deinem  Bruder, 
dem  Stadtvorsteher,  in  seinem  Haus  der  Ewigkeit  bist.  Seine  Tochter, 
die  Milchsch wester1  des  Herrn  der  beiden  Lander,  die  Geliebte  ihres 
Vaters  Mw.[t-nfr.t],  die  Gerechtfertigte. 

C.  Stele  an  der  Siidseite  des  8.  Pylons2 

rpc.t  h^tj-*-,  Vater  und  Geliebter  des  Gottes,  Oberhaupt  des  ganzen  Landes, 
[ ],    Stadtvorsteher  und  Vezir  Imn-m-ip.t,   der   Gerechtfertigte. 

D.  Stelenfragment  aus  Karnak 

[Fiir  den  Ka  des  rjf.t  h]tj-c],  Gelobten  des  [guten]  Gottes,  Vezirs,  der 

wahr  richtet,  'Imn-m-ip.t,  des  Gerechtfertigten. 

Fur  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  des  smr,  groB  an  Beliebtheit,  Stadtvorstehers 

und  Vezirs  'Imn-m-ip.t,  des  Gerechtfertigten. 

Der  Ehrwiirdige  bei  Amun,    Geheimrat  des  Westens  'Imn-m-ip.t,   der 

Gerechtfertigte. 

Fiir  den  Ka  des  rpc.t  h^tj-^,  sm-Kleiderverwalters,  Stadtvorstehers  und 

Vezirs  'Imn-m-ip.t,  des  Gerechtfertigten. 

Fiir  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  des  Mundes,  der  [im  ganzen  Land]  zufrieden- 

stellt,  'Imn-m-[ip.t],  des  Gerechtfertigten. 

i44i  437.     Inschrift  des  Min-msw  aus  Medamud 

Eine  kgl.  Opfergabe  an  Month,  den  Herrn  von  Theben,  den  Stier,  wohn- 
haft  zu  Medamud3,  (daB  er  gebe)  ein  Totenopfer  an  Brot  und  Bier,  1000 
an  alien  guten  Dingen,  von  denen  ein  Gott  taglich  lebt,  am  Fest  des  Month, 
[des  Herrn  von  Theben],  am  Jahresanfang,  am  Wagfest,  am  Thotfest,  am 
Sokarfest,  beim  Auszug  des  Min,  bei  jedem  Jahreszeitenfest,  das  in  die- 
sem  Tempel  gefeiert  wird,  wahrhafte  (Rechtfertigung) 4  beim  groBen5 
Gott,  dem  Herrn  des  Himmels,  fiir  den  Ka  des  [rpc.t  h]tj-c,  einzigen  smr], 
Hohen  des  o.  a.  Konigs,  GroBen  des  u.  a.  Konigs,  Graf-Prophetenvor- 
stehers6  des  Month,  Herrn  von  Theben,  Vorstehers  der  Arbeiten  in  den 
Tempeln  der  Gotter  von  [Ober-  und  Unteragypten],  kgl.  Schreibers  Min- 
msw.  Er  sagt: 

Ich  geleitete  den  guten  Gott,  den  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn- 
hpr-Rc,  dem  Leben  gegeben  sei,  durch  alle  Fremdlander,  die  er  durch- 

1  Mw.t-njr.t  ist  mit  Amenophis  II.  zusammen  von  ihrem  GroCvater  aufgezogen 

worden. 
;  Die  Texte  C  und  D  diirften  wohl  von  dem  gleichen  Denkmal  stammen. 
3   Stadt  bei  Theben,  wo  der  kriegerische  Gott  Month  verehrt  wurde. 

'•   Lies  //'  :r*  hrw. 


5  Verbessere  im  Text : 


II 


6  Ein  Ehrentitel  ohne  Amtsbefugnisse,  vgl.  1444,12/3. 


Inschriften  des  TruchseB  Min-msw  99 

zogen  hat.  Ich  sah  die  Starke  [des  Armes]  Seiner  Majestat  in  [jedem 

Fremdland  bis]  ans  Ende  der  Welt,  als  man  fuhr  [ ].  Ich 

sah,  wie  er  das  Nubierland  fallte,  als  man  sich  umwandte  ( ?) x  im  [ 

],  iridem  sie  kamen,  um  [Leben  bei  Seiner  Majestat  zu  erflehen 

]   |  indent  ich  in  der  Begleitung  [Seiner]  Majestat  war  1442 

bei    [alien   seinen   Ziigen Ich  durchzog 

Obersyrien]  hinter  meinem  Herrn,  ich  lieB  [Obersyrien]  zinsen  [mit  Silber, 

Gold],  Lapislazuli  und  allerlei  Edelsteinen,  Wagen,  Pferden  ohne  Zahl, 

Rindern  und  viel  Kleinvieh.  Ich  lieJB  die  Hauptlinge  Syriens  ihre  jahr- 

lichen  Abgaben  wissen.  Ich  lieB  die  Hauptlinge  des  Nubierlandes  mit 

dcra-Gold  im  Rohzustand  (?)2  zinsen,  mit  Gold,  Elfenbein,  Ebenholz, 

vielen  Schiffen  aus  Palmholz  mit  den  jahrlichen  Abgaben  wie  Horige 

seines  Palastes.  Es  gab  sie  Seine  Majestat  in  meine  Hand.3  Diese  Fremd- 

lander  aber,  von  denen  ich  gesprochen  habe,  die  eroberte  mein  Herr  mit 

seiner  Kraft,  mit  seinem  Bogen,  mit  seinem  Pfeil  und  mit  seiner  Streitaxt. 

Ich  weiB  das,  denn  ich  habe  sie  verwaltet4,  als  sie  dem  Schatzhaus  unter- 

stellt  worden  waren.  Ich  sah  die  Festigkeit  des  Armes  Seiner  Majestat, 

als  sie  im  Kampf  geschah  bei  der  Eroberung  von  30  Stadten  im  Bezirk 

von  Thsj. 5  Erbeutet  wurden  ihre  Hauptlinge,  ihre  Bewohner,  ihre  Herden. 

Ich  leitete  das  tapfere  Heer  des  Konigs,  indem  ich  TruchseB  des  Konigs 

war  als  einer,  der  seine  Worte  ausfuhrte. 

Es  beauftragte  mich  nun  Seine  Majestat,  die  Arbeiten  in  den  Tempeln  aller 

Gotter  zu  leiten,  (namlich  in  dem) 

des  Month,  Herrn  von  Theben,  wohnhaft  zu  Medamud, 

des  Wp-wlw.t,  Herrn  von  Siut, 

der  Hathor,  der  Herrin  von  Atfih, 

der  Bastet,  Herrin  von  ,, Leben  der  beiden  Lander"6, 

des  Sopd,  Herrn  der  beiden  Hiigel  des  Sopd, 

des  Horus  von  Letopolis, 

des  Chnum  vor  [seinem]  Wege, 

der  Sachmet  vor  der  Wuste 7, 

des  Re-Horus,  Herrn  von  Shbw8, 

der  Hathor,  Herrin  von  Kom  el-Hisn. 

der  Wadjit,  Herrin  von  P  und  Dp<J, 

1  Lesung  hsf  wie  im  Text  wohl  sicher  wegen  des  Determinativs. 
-    \Y\n  unbekannter  technischer  Ausdruck. 

\V..rtl.:  ..in  meine  Nahe".  4  Wortl. :  ,,gezahlt". 

5  Das  Gebiet  siidl.  Qadescfa  am  Orontes  und  westl.  Upi  (vgl.  1297,3). 

6  Die  Nekropole  von  Memphis. 

7  Diese  l>iid<n  Gottheiten  gehoren  nach  (iiza,  was  zum  StadtK«'bict  von  Leto- 
polis gehorte.  Zur  genannten  Sachmet  vgl.  1542, 2;  Kemi  XI  120;  als  Bastet 
auf  Statue  K;ur<>  >..">!). 

i  Ort  bei  Memphis,  von  dem  nach  dem  Pap.  Westcar  dor  Rekult  der  5.  Dynastie 

aus^cyan^en  sei. 
9  Die  alten  Namcii  fur  iiuto. 


1443 


100  Inschriften  des  Truchsefl  Min-m&w 

des  Osiris,  Herrn  von  Busiris, 

des  Horus-Chentichtai  im  Gau  ,,Schwarzer  Stier", 

der  Bastet,  Herrin  von  [Bubastis], 

des  [ ], 

des  [ ], 

des  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  auf  der  Amuninsel1, 
der  Hathor,  Herrin  von  Byblos, 
des  Amun  [ ]. 

1444  Diese  [nun],  die  ich  genannt  habe,  —in  ihnen  spannte  ich  den  MeBstrick2 
imd  [leitete  ich  die  groBen  Denkmaler  in]  trefflicher  Arbeit  fur  die  Ewig- 

keit,  [mit  denen]  mein  [Herr]  die  Gotter  [befriedigte ] 

mein  [ ].  Meine  Klugheit  hatte  fur  ihn  Bestand.  Es  pries  [mich 

Seine  Majestat  wegen  meiner  Tuchtigkeit  und  er  beforderte]  mich  vor  den 

smrw,  indem  mir  150  Horige  gegeben  wurden,  Geschenke,  [ ] 

Kleider,   [ ]  und  alle  guten  [Dinge]  des  Konigshauses,  Felder, 

Weinberge,  allerlei  Herden.  Ich  wurde  eingesetzt  zum  Propheten  und 
Offner  des  Mundes3  in  Letopolis,  zum  GroBen  des  Papyrusszepters4  im 
Tempel  der  Bastet,  der  Herrin  von  ,,Leben  der  beiden  Lander",  zum 
Graf- Propheten vorsteher  im  Tempel  des  Month,  des  Herrn  von  Theben. 
Man  gab  mir  die  Amter  als  Prophet  oder  Webpriester  in  den  Tempeln, 
in  denen  ich  Arbeiten  geleitet  hatte. 

Der  rjf-.t  h$tj-c,  Vorsteher  der  Jungrinder  des  Amun,  kgl.  Schreiber  Min- 
msw,  er  sagt:  [Ich]  bin  ein  smr,  groB  an  Beliebtheit  bei  seinem  Herrn; 
(ich)  liege  nachts  wach,  um  Nutzliches  zu  suchen;  wenn  es  dann  Tag 
wird,  so  geschieht  sein  Erfolg.  (Ich)  erreichte  das  Alter,  ohne  daB  man 
(meinen) 5  Fehl  fand. 

1445  Ich  tat,  was  die  Menschen  lieben  und  die  Gotter  loben.  Ich  gab  Brot  dem 
Hungernden  und  Kleidung  dem  Nackten,  ich  rettete  den  Schwachen  vor 
dem,  der  gegen  ihn  stark  war.  [Ich]  tat,  was  mein  Horus  wunscht.  Ich 
bin  einer,  der  gut  herauskam,  gut  hinabstieg6  und  wohlbehalten  ein- 
trat  ins  Balsamierungshaus.  Ich  versorgte  meinen  Platz  mit  [Dingen  und] 
mit  Dienern,  wie  es  mir7  zusteht. 

Ihr  Propheten,  Webpriester  und  Vorlesepriester !  Euch  soil  Month,  der 
Herr  von  Theben,  loben,  und  [ihr]  sollt  eure  [Amter]  euren  Kindern  ver- 

1  Gott  der  Stadt  &m(--bhd.t  (Tell  Belamun),  fast  an  der  Kuste  des  Mittelmeeres 
gelegen. 

2  Die  Zcremonie  der  Tempelgriindung. 

3  Titel  des  Hohenpriesters  in  Letopolis. 

4  Ebenfalls  der  Hohepriestertitel  im  Bastet-Heiligtum. 

6  Die  beiden  letzten  Satze  eigentlich  in  Partizipialkonstruktion:  ,,Ich  bin 

einer  der  wachliegt  ....  und  einer  der  erreichte  das  Alter,  ohne  da!3  manseinen 
Fehl  fand". 

6  Er  verlieB  in  richtiger  Weise  sein  Haus  und  stieg  in  die  Nekropole  hinab  mit 
den  vorgeschriebenen  Riten. 

7  ,,Dem  Diener  da",  eine  hofliche  Selbstbezeichnung. 


Inschriften  des  TruchseB  Min-msw  101 

erben,  wenn  ihr  sprecht:  Ein  Konigsopfer,  tausend  an  alien  guten  und 

reinen  Dingen  fiir  den  Ka  des  kgl.  Schreibers  [ Min-msw, 

des  Gerechtfertigten]. 

438.     Statuengruppe  des  Min-msw  aus  Nebesheh 

Rechts : 

Ein  Konigsopfer  an  W]dj.t,  die  Herrin  von  'Im.t1,  (daB  sie  gebe)  ein  Toten- 
opfer  an  tausend  an  alien  guten  [und  reinen]  Dingen,  von  denen  der  Gott 
taglich  lebt, 

am  Fest  der  W]dj.t,  Herrin  von  'Im.t,  am  Monatsfest,  am  Fest  des  15.  i«6 
Tages,  am  Jahresanfang,  am  Wag-  und  am  Thotfest,  am  Sokarfest, 
beim  Auszug  des  Min  und  bei  alien  Kalenderfesten,  die  in  diesem  Tempel 
durchgef  iihrt  werden ;  wahrliche  Rechtfertigung  bei  dieser  heiligen  Gottin, 
der  Herrin  der  beiden  Lander,  fiir  den  Ka  des  rpc.t  h^tj-^,  Propheten- 
vorstehers  des  Month,  des  Herrn  von  Theben,  Vorstehers  der  groBen 
Bauarbeiten  in  den  Tempeln  der  Gotter  von  Ober-  und  Unteragypten, 
Rindervorstehers  des  Amun,  seines  wahrhaft  geliebten  kgl.  Schreibers 
Min-msw,  der  das  Leben  wiederhole,  Herrn  der  Ehrwiirdigkeit. 
Ein  Konigsopfer  an  W]dj.t,  die  Herrin  von  'Im.t,  (daB  sie  gebe)  ein  Toten- 
opfer  an  tausend  an  alien  guten  und  reinen  Dingen,  ktihles  Wasser,  Wein, 
Milch,  Kleider,  Weihrauch,  Salben  dem  Ka  der  Rn-nfr,  durch  ihren  Sohn, 
die  ihren  Namen  leben  laBt,  den  kgl.  Schreiber  Min-msw. 

Links: 

Ein  Konigsopfer  an  W\dj.t,  die  Herrin  von  Im.t,  (daB  sie  gebe)  einToten- 
opfer,  tausend  an  alien  guten  und  reinen  Dingen,  von  denen  ein  Gott 
taglich  lebt,  frisches  Wasser,  Wein,  Milch,  Kleider,  Weihrauch,  Salben 
fiir  den  Ka  des  Herrn  N]-ij,  durch  seinen  Sohn,  der  seinen  Namen  leben 
laBt,  den  kgl.  Schreiber  Min-msw.2 


439.     Statue  des  Min-msw  aus  Karnak  1447 

Vorn: 

Ein  Konigsopfer  an  Osiris,  den  Herrn  von  Busiris,  den  groBen  Gott,  den 
Herrn  von  Abydos,  daB  er  gebe  alles,  was  von  seinem  Altar  taglich  heraus- 
kommt,  sowie  ein  gutes  Begrabnis  nach  dem  Alter  fiir  den  Ka  des  einzig 

i   Jetzt  Nebesheh  im  Ostdelta,  Hauptstadt  des  19.  u.  a.  Gaus. 

1  Auf  der  zerstorten  Riickseite  dieser  Statue  ist  von  den  neun  Zeilen  nur  im 
Anfang  eine  Nennung  der  /mw-Barko  des  Sokar  zu  erkennen,  wie  anscheinend 
die  des  Osiris  ..Herrn  der  Kwigkeit",  ferner  der  Titel  ,,Rindervorsteher  des 
Amun"  sowie  in  der  letzt'-n  Z<ilc  der  Name  des  Miii-ni.stv. 


1448 


102  Inschriften  des  TruchseB  Min-m§w 

Tiichtigen,  des  Gelobten  seines  Gottes;  den  der  Konig  seit  seiner  Jugend 
groB  gemacht  hat ;  der  das  Alter  erreicht  hat,  ohne  daB  sein  Fehl  gefunden 
wurde ;  der  tut,  was  sein  Herr  sagt ;  der  sofort  errichtet  beim  Verschonern 
seiner  Denkmaler  der  Ewigkeit;  des  Vorstehers  der  Bauten  in  diesem 
Tempel,  kgl.  Schreibers  Min-msw,  des  Gerechtfertigten,  gezeugt  vom 
Herrn  N]-ij,  dem  Gerechtfertigten,  geboren  von  der  Hausherrin  R[n-nfr, 
der  Gerechtfertigten]. 

Neben  den  Prinzenkopfen : 

Rechts:  ,,Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  des  Osiris  taglich  fur  den 

Ka  seines  geliebten  Prinzen  Ndm." 

Links:  ,,Tausend  an  alien  guten  und  reinen  Dingen,  die  herauskommen 
vor  Osiris  fiir  den  Ka  seines  geliebten  Prinzen  Wb[n-snw.f]." 


440.     Inschrift  des  Min-msw  aus  Tura 

Jahr  4  unter  der  Majestat  des  Konigs  von  Ober-  und  Unteragypten 
c]-hprw-Rc,  Sohnes  des  Re  [Yraw-^p-Gott-Herrscher-in-Heliopolis],  dem 
Leben  gegeben  werde. 

Es  befahl  Seine  Majestat,  Steinbriiche  neu  [zu  eroffnen],  um  guten  Tura- 
kalkstein  zu  brechen  zum  Bau  seiner  Totentempel1,  nachdem  Seine 
Majestat  die  [Steinbriiche],  die  sich  in  Tura  befinden,  angetroffen  hatte, 
wie  sie  im  Begriff  waren  zu  verfallen  [seit  der  Zeit  der]  Vorfahren,  durch 
Seine  Majestat  aufs  neue2. 

Er  tat  es,  damit  (ihm)  Leben,  Dauer,  Heil  wie  Re  ewiglich  gegeben 
werde. 

Angelegt  unter  der  Aufsicht  des  rpc.t  h]tj-<:,  des  Vertrauten  des  Konigs 
beim  Verschonern  seiner  Denkmaler,  des  Wachsamen  bei  den  Gotter- 
tempeln,  der  [groBe]  Stelen  aufgerichtet  hat  [in]  den  Fremdlandern  von 
Nahrina3  und  [von  Kurja]4,  des  Vorstehers  der  Arbeiten  in  den  Tempeln 
der  Gotter  von  Ober-  und  Unteragypten,  des  kgl.  Schreibers  Min-[msw\. 
Es  lebe  Horus  ,der  starke  Stier,  groB  an  Macht',  der  Konig  von  Ober- 
und  Unteragypten  [Amenoimis-Gott-Herrscher-von-Heliopolis];  er 
machte  es  als  sein  Denkmal  fiir  die  Gotter  und  Gottinnen,  indem  er 
einen  Steinbruch  eroffnete  zum  Brechen  von  gutem  Turakalkstein  fiir  ihre 
Tempel  der  [ ]. 

1  Wortl.  ,, seine  Tempel  von  Millionen  von  Jahren". 

2  Dieser  nacligcsct/.tc  Satzteil  br/.iclit  sic.li  auf  ..zum  Bau  seiner  Totentempel". 

3  .,l)as  Stromlaml",  gcmcint  istMitanui  als  nordliche  Grenze  des  agyptischen  Ge- 
biets. 

4  Die  siidliche  Reichsgrenze,  bei  Napata  (Gebel  Barkal). 


Inschriften  des  TruchseB  &w-m-nw.t  103 

441.     Inschriften  des  TruchseB  &w-m-nw.t  im  Grab  1449 

Theben-West  Nr.  92 

&w-m-nw.t  beaufsichtigt  die  Fruchternte 

Inspizieren  der  Mahlzeit1  des  Trinkgelages  des  Palastes,  das  fur  Pharao 
(L.H.G.)  gemacht  wird,  ausgestattet  mit  alien  guten  Dingen,  um  den 
Herrn  der  beiden  Lander  zu  erquicken  und  den  guten  Gott  zu  erfreuen, 
durch  den  rjf.t  h>ltj-c,  einzigen,  dem  etwas  anvertraut2  wird,  der  tut,  was 
der  im  Palast  taglich  lobt,  den  TruchseB  des  Konigs,  mit  reinen  Handen 
&w-m-nw.t,  den  Gerechtfertigten. 

&w-m-nw.t  iiberwacht  Arbeiten  in  Kiiche  und  Keller 

Inspizieren  des  Guten  des  Konigspalastes,  des  Milchgetranks  durch  den 
rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  einzigen  smr,  Begleiter  des  Konigs 
bei  seinen  Ziigen  in  die  siidlichen  und  nordlichen  Fremdlander,  einzig 
Tiichtigen.  dem  etwas  anvertraut  wird,  bleibend  an  Gunst,  groB  an  Be- 
liebtheit,  den  kgl.  TruchseB  mit  reinen  Handen,  den  Opfertrager  des 
[Amun  &w]-m-nw.t,  den  Gerechtfertigten. 

&w-m-nw.t  empfangt  Leute  mit  Nahrungsmitteln  1450 

Gehen  ( !)  durch  den  rjf.t  fyHj-c,  Begleiter  des  Konigs  zu  Wasser  und  zu 
Lande;  den  tapferen  Beutemacher  des  Herrn  der  beiden  Lander;  [Wedel]- 

trager  des  Konigs  [ ]  des  Leibes  (?)3  &w-m-nw.t, 

den  Gerechtfertigten. 

Inspizieren  [aller  guten  und  reinen]  Dinge  [der]  Herzensferfreuung], 
Bringen  von  Gemiise,  das  fur  Pharao  (L.H.G.)  angepflanzt  wird,  [wndiv-] 
Rinder  [ ]. 

Sw-m-nw.t  und  Gattin  beim  Fest 

Sich  Erfreuen,  Speise  [Empfangen,  Schones  Sehen]  durch  den  rjf-.t 
hlt)-c,  dessen  Tiichtigkeit  seine  Stellung  erhoht  hat;  bleibend  an  Gunst  im 
Palast,  mit  dessen  Planen  der  Herrscher  zufrieden  ist,  Begleiter  des 
Konigs  [ ]. 

Rede  der  Gattin: 

Seine  geliebte  Schwester  T]-wr.t,  sie  sagt:  Fur  deinen  Ka,  mein  Vater! 
Betrinke  dich  und  mach  dir  einen  schonen  Tag,  du  gelobter  TruchseB ! 


1  EmerKliere  in 

2  Verbessere  im  Text 


-in 


Vielleicht  eher  zu  erganzen  ?^E=  Q  ,, Opfertrager". 


104  Inschriften  des  TruchseB  &w-m-nw.t 

1451  Rede  eines  Brauers: 

Gutes  fur  den  Ka  des  Amonre  Erhalten:  Mogest  du  den  tapferen  Herr- 
scher  gesund  bleiben  lassen,  mogest  du  ihm  Sedfeste  verleihen  und  mogest 
du  den  TruchseB  des  Konigs,  Sw-m-nw.t,  in  der  Gunst  des  guten  Gottes 
sein  lassen. 

Vor  &w-m-nw.t  sind  Statuen  usw.  aufgehauft 

Bringen  von  Gaben,  Hinaufbringen  von  Blumen  und  alien  guten  Dingen 
der  Marschen  an  Lotosblumen,  hnw-Tllumen  und  Lotosknospen,  alles  was 

herauskommt  geschaffen  [ ],  durch  den  rpc.t  h]tj-c,  [tiich- 

tigen  Vertrauten]  des  guten  Gottes,  kgl.  TruchseB  mit  reinen  [Handen, 
Prophetenvorsteher] x  aller  Gotter  6w-m-nw.t,  den  Gerechtfertigten. 

Das  Opfer  an  die  Eltern 

Alle  guten  und  reinen  Dinge  Opfern,  Spenden,  die  vom  Altar  taglich 
kommen   ftir   den   Ka   des   Biirgermeisters   von   Nfr-wsj2,    Propheten- 
vorstehers  des  Thot,    Herrn  von  Hermupolis,  l]mw-nfr,  des  Gerecht- 
fertigten. 
Gattin:  ,,Die  Hausherrin,  Sangerin  des  Thot  Mrj.t." 

1452  Titel  des  &w-m-nw.t 

rjf.t  i%tj-c,  wahrlich  geliebter  Vertrauter  des  Konigs;  [den]  der  Herr  der 
beiden  Lander  [groB]  gemacht  hat ;  mit  dessen  Ausspruch  der  Konig  zu- 
frieden  ist;  Fest[leiter  des  Amun],  Schiffsvorsteher  des  Konigs,  Stall- 
oberster  des  Herrn  der  beiden  Lander  &w-m-nw.t,  der  Gerechtfertigte. 
rjf.t  h]tj-c,  Geliebter  und  Vater  des  Gottes,  einzig  [Tuchtiger]  des  guten 
Gottes,  tuchtiger  Vertrauter  seines  Herrn,  Gelobter  des  guten  Gottes, 
Wachter  zu  FuBen  des  Herrn  der  beiden  Lander;  der  nicht  weicht  bei 
Nacht  wie  Tag;  Freund  des  guten  [Gottes],  kgl.  TruchseB,  mit  reinen 
Handen,  der  tut,  was  der  im  Palast  lobt,  Sw-m-nw.t,  der  Gerechtfertigte. 

Titel  auf  den  Grabkegeln 

A.  Der  Ehrwurdige  bei  Osiris,   Stall  vor  steher3  &w-m-nw.t,  der  Gerecht- 
fertigte. 

B.  Der  Ehrwurdige  bei  Osiris,  Wedeltrager  iSw-m-nw.t,  der  Gerecht- 
fertigte4. 

1  s.  S.  103,  Anm.  3 

2  Stadt  bei  Hermupolis,  jedoch  damals  ein  selbstandiger  Bezirk. 

3  Nach  Macadam,  Corpus  Nr.  163  lies:  (I  fi   Y\ 

4  Vgl.  Macadam  Nr.  181;  ferner  liegen  noch  folgende  Varianten  vor:  an  Stelle 
des  Haupttitels  nennt  Nr.  156  ,,kgl.  TruchseC  mit  reinen  Handen"  und  Nr.  143 
,,Rindervorsteher  des  Amun". 


Inschriften  des  Truchsefi  Sw-m-nw.t  105 

Grafitto  des  Sw-m-nw.t  auf  Sehel 

Sw-m-nw.t,  Sohn  des  Blirgermeisters  von  Nfr-wsj,  Prophetenvorstehers 
des  Thot.  Herrn  von  Hermupolis,  'I]mw-nfr,  des  Gerechtfertigten. 

442.  Inschrift  auf  Statue  des  'Ilmw-nfr  1453 

Auf  Kleid: 

Sein  geliebter  leiblicher  Konigssohn  cl-hpr-n-Rc-snb,  der  Gerechtfertigte, 
der  Ehrwiirdige  bei  Osiris. 

Web-Priester,  Blirgermeister,  Gottesopferschreiber  'I]mw-nfr,  der  Ge- 
rechtfertigte. 

Auf  der  Riickseite : 

[ ],  Opfer[schreiber]  des  Thot  'I\mw-nfr,  der  Gerechtfertigte, 

gezeugt  vom  Burgermeister  von  Nfr-wsj  P]-Ch]wtj,  dem  Gerechtfertigten. 

Linke  Stuhlseite: 

Ein  Konigsopfer  an  Osiris,  den  Ersten  der  Westlichen,  und  Anubis  auf 
seinem  Berge,  daB  sie  geben  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rindern, 
Vogeln  und  alien  guten  und  suBen  Dingen,  das  Atmen  des  Windes,  der 
hervorkommt,  kuhles  Wasser,  das  von  ihren  Altaren  kommt,  das  Herbei- 
rufen  des  Edlen,  der  geholt  wird  zu  seinen  Opferspeisen  taglich,  fur 
den  Ka  des  rjf.t  ft$tj-c,  Leiters  der  beiden  Throne1,  Prophetenvorstehers, 
GroBen  der  Fiinf  im  (Haus  des)  Thot2,  Web-Priesters,  Blirgermeisters 
*I\mw-n\r,  des  Gerechtfertigten. 

Rechte  Stuhlseite: 

Ein  Konigsopfer  an  Amonre,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander 
vor  Karnak,  daB  er  gebe  Leben,  Heil,  Gesundheit,  Freude,  Vorbeigehen 
am  Bosen,  Auf  Erden  Sein  in  der  Gunst  des  Konigs, 

Aufmerksamkeit  vor  seinen  Hoflingen,  ein  schones  Begrabnis  nach  einem  1454 
ehrvviirdigen  Alter,  und  daB  das  Auge  sieht,  fur  den  Ka  des  rjf.t  h\tj-^, 
Oberhauptes    des   Hasengaus,    Schreibers   des    Gottesopfers   des   Thot, 
Herrn  von  Hermupolis,  'I]mw-nfr,  des  Gerechtfertigten. 

443.  Graffito  des  'Ilmw-nfr  auf  Mahatta 

GroBer  Web-Priester,  Schreiber  des  Gottesopfers  des  Thot,  Herrn  von 
Hermupolis,  Burgermeister  von  Nfr-wsj,  GroBer  der  Fiinf  im  Haus  des 
Thot  'Ilmw-nfr,  der  das  Leben  wiederhole,  Herr  der  Ehrwiirdigkeit. 

1  Ein  Hoftitel  des  Alten  Reichs,  der  im  Neuen  Reich  als  Priestertitel  in  Hermu- 
polis verwendet  wird. 

2  Das  gilt  auch  fur  diesen  Titel,  der  urspriinglich  ein  Vezirtitel  war,  um  jetzt  den 
Hohenpriester  des  Thot  in  Hermupolis  zu  bezeichnen. 


106  Inschriften  des  Biirgermeisters  ' 'I^mw-nfr 

Seine  geliebte  Frau,  die  Hausherrin  seiner  Liebe,  die  Sangerin  des  Thot, 
des  Herrn  von  Hermupolis,  die  Gelobte  der  Nhm-Cwlj  Mrj(.t).1 


444.     Titel  des  yI]mw-nfr  aus  einem  Grafitto  bei  Assuan 

rjf.t  h]tj-c,  Vertrauter  [seines]  Herrn,  mit  dessen  Planen  der  Herr  der 
beiden  Lander  zufrieden  ist,  der  wachsame  Leiter,  frei  von  Miidigkeit, 
Btirgermeister  von  Nfr-wsj,  GroBer  der  Fiinf  im  Haus  des  Thot  'I]mw-nfr. 
Seine  innig  geliebte  Gattin,  die  Sangerin  des  Thot,  die  Geliebte  und  Ge- 
lobte der  (?)2  Herrin  Mrj.f,  die  Gerechtfertigte. 


1455  445.     Titel  auf  Statue  Leiden  V  46 

Hoherpriester  des  Thot,  GroBer  der  Fiinf  im  Haus  der  Acht  'Ilmw-nfr. 
Seine  Sch wester,  die  GroBe  des  Harims  des  Thot  Mj. 

446.     Inschriften  des  Offiziers  P]-sr  in  seinem  Grab  Nr.  367 

P]-sr  bringt  dem  Konig  Gaben 

Bringen  aller  guten  und  reinen  Dinge  durch  den  groBen  Vertrauten  des 
Herrn  der  beiden  Lander,  den  Gelobten  des  guten  Gottes,  der  die  Ohren 
des  Horus  mit  Wahrheit  fiillt,  den  Begleiter  des  Konigs  auf  seinen  Ziigen 
zu  Wasser,  zu  Lande  und  in  alien  Fremdlandern ;  dem  die  Gunst  vom 
Konig  gegeben  wurde  in  der  Form  von  Ringen  aus  dcra-Gold ;  den  Bogen- 
oberst  [des  Herrn  der  beiden  Lander];  Obersten  der  Begleitung  Seiner 
Majestat,  als  er  noch  ein  Kind  war,  P]-sr,  den  Gerechtfertigten,  fiir 
Leben,  Heil,  Gesundheit  des  Konigs  von  Ober-  und  Unteragypten 
c]-hprw-Rc,  der  in  alle  Ewigkeit  lebe. 

Er  sagt:  Fiir  deinen  Ka,  du  guter  Gott,  mit  freundlichem  Gesicht,  den 
Re  liebt!  Vogel  von  dem,  was  dir  die  Marschgottin  bringt;  |  Blumen  von 
1*56  dem,  was  dir  der  Nil  bringt;  tw^-Rinder,  wndw-Tlmder,  rww-Rinder  von 
dem,  was  dir  das  Weidegebiet  des  Horus  bringt. 

Beischrift  eines  Opfernden: 

Empfange  Gutes,  Amonre,  Herr  der  Throne  der  beiden  Lander,  fiir 
Leben,  Heil,  Gesundheit  des  c]-hprw-Rc,  dem  Leben  wie  Re  gegeben 
werde  ewiglich. 

2  Emendiere  woh]  in  0   I 


1  Emendiere  in      J  , 0  -L  )  ^.    (  (1 


•' 


AAAAAA 


Inschriften  des  Offiziers  P]-sr  107 

Gaben  werden  gebracht 

Bringen  aller  guten  und  reinen  Dinge,  Spenden  mid  Blumen  aller  Art, 
mit  Rindern,  Vogeln,  Lotos  und  Knospen  fur  Amun,  den  Herrn  der 
Throne  der  beiden  Lander,  fur  Harachte,  fur  die  Gotter  und  Gottinnen, 
fur  Hathor,  Herrin  der  Wiiste,  fiir  Osiris,  Herrscher  der  Ewigkeit,  fiir 
Anubis  vor  der  Gotteshalle,  [ ]. 

Titel  des  P]-sr 

rjf.t  h]tj-c,  kgl.  Begleiter  auf  seinen  Ziigen,  einzig  Tiichtiger,  Gelobter 

Seiner  Majestat,  dessen  Beliebtheit  beim  Herrn  der  beiden  Lander  be- 

stehen  bleibt;  Herr  der  Gunst  bei  seinen  Hoflingen;  Page,  der  seine 

Majestat  begleitet,  P]-sr,  der  Gerechtfertigte. 

Tiichtiger  Vertrauter  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Gelobter  des  guten   1457 

Gottes,  smr,  groB  an  Beliebtheit ;  Freund  des  Horus,  des  Herrn  des  Pa- 

lastes;  Bogenoberst,  Page  P]-sr,  der  Gerechtfertigte. 

Seine  Gattin,  die  Hausherrin  B]kj.t. 

Begleiter  des  Konigs  im  siidlichen  und  nordlichen  Fremdland  P]-sr. 

Titel  des  P]-sr  auf  seinem  Grabkegel 

Oberster  der  Begleitung,  Bogenoberst,  Page  P]-sr,  der  Gerechtfertigte1. 


447.     Inschriften  im  Grab  des  Ec  Nr.  72 

Rc  bringt  Amun  einen  StrauB 

Hoherpriester  des  Amun  des  Mn-hpr-Rc  in  Hnk.t-Cnh2  Rc,   Sohn  des 

Hohenpriesters  [des  Amun]  l^h-msw,  des  Gerechtfertigten. 

(Er  sagt) : 

Fiir  deinen  Ka  einen  StrauB  [deines]  Vaters  [Amonre],  der  dich  lobt  und 

[dich]  liebt. 

Seine  Briider:  14i8 

Sein  Bruder,  der  [oberste]  Vorlesepriester  [des  Amun  'Imn]-htp,  der  Ge- 
rechtfertigte :  Kind  des  Horus !  Geliebter  des  Horus !  Starker  Stier,  groB 
an  Macht !  Ich  komme  und  bringe  dir  den  StrauB  an  deine  Nase,  du  Herr 
der  beiden  Lander,  Geliebter  des  Re ! 

Sein  Bruder,  der  Hohepriester  [des  Amun ]:  [Ich  komme 

und  bringe  dir]  den  StrauB  [ ]  deiner  [Majestat] .  Milch  .  .  . 

...(?)  deine  Glieder  [zum]  Leben  und  Heil  ewiglich. 

1    Xach  Macadam,  Corpus  Nr.  280  lies: 
Totentemjxl  Thutmosis'  III.  in  West-Theben. 


108  Inschriften  des  Hohenpriesters  i?c 

Sein  Bruder,  der  Hohepriester  [des  Amun]  Nb-['Imri],  [der  Gerecht- 
fertigte] :  Ich  komme  und  bringe  dir  den  StrauB  [deines  Vaters  Amun  in 
Hnk.t-Cnh]\  Er  iobt  dich  und  [liebt  dich]. 

Ein  Mann  reicht  Re  einen  StrauB : 

Fur  deinen  Ka,  [den  StrauB  des  Amun  in]  Hnk.t-Cnh\  Nimm  ihn  dir  und 

halte  ihn  an  deine  Nase! 

Re  sitzt  in  der  Weinlaube 

Sich  Erfreuen  und  das  Schone  Betrachten,  Erhalten  der  Gaben  aus  dem 

Nordland  [ ] 

Die  Mutter  des  Re  heifit:  „kgl.  Favoritin  Rcj.[t]." 

1459  Re  vor  dem  Konig 

[ ]  fur  den  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn- 

hpr-Rc,  dem  Leben  gegeben  werde,  durch  den  einzig  Tuchtigen,  den  Ge- 
liebten  des  Herrn  der  beiden  Lander,  den  Gelobten,  hervorgegangen  aus 
dem  Leib  eines  Gelobten,  den  Hohen[priester  des  Amu]n  in  Hnk.t-[cnh], 
Hohen[priester]  des  [Amun]  in  Dsr-]h.tx,  Hohenpriester  der  Hathor,  die 
in  Hnk.t-Cnh  wohnt,  i?c. 

Titel  des  Re: 

Hoherpriester  [des  Amun]  in  Mn-isw.t2  Rc,  der  Gerechtfertigte. 
Hoherpriester  [des  Amun]  in  Dsr-]h.t  Rc,  der  Gerechtfertigte. 
Hoherpriester  des  Mn-hpr-Rc,   des  Gerechtfertigten,    Rc,   der   Gerecht- 
fertigte. 

Hoherpriester  des  Amun  in  Hnk.t-Cnh  Rc  [.  .  .  .] 
Hoherpriester  des  Mn-hpr-Rc  Rc  [.  .  .  .] 
Hoherpriester  des  Amun  in  Dsr-isw.t3  Rc  [ ] 

448.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  Ph-sw-hr  Nr.  88 

Speisung  der  Soldaten 

Herbeiholen  derGroBen  desHeeres  und  der  Soldaten  zuPharao  (L.H.G.),  | 
H60  um  sie  mit  Brot,  Rindfleisch,  Wein,  Kuchen,  allerlei  Gemusen  und  alien 
guten  Dingen  der  Herzenserfreuung  zu  versehen  [vor]  dem  [guten]  Gott 
durch  den  rpc.t  [h]tj-c Ph-sw-hr,]  den  Gerechtfertigten. 

Die  Gattin  des  Ph-swhr  bringt  Blumen 

Kommen  in  Frieden  mit  dem  BlumenstrauB  des  Amun,  [des  Herrn  der 
Throne]  der  beiden  Lander,  nachdem  taglich  getan  wurde,  was  gelobt 

1  Das  Hathorheiligtum  in  Deir  el-Bahari. 

2  Heiligtum  der  Ahmesnofretere  in  Theben-West. 

3  Der  kleine  Tempel  von  Medinet  Habu. 


Inschriften  des  Heeresstellvertreters  Ph-dw-hr  109 

wird.  fur  Leben,  Heil,  Gesundheit  des  Konigs  von  Ober-  und  Unter- 
agypten,  [des  Herrn  der  beiden  Lander  cl-hprw-Rc,  dem  Leben  gegeben 
werde  ewiglich,]  durch  die  Sangerin  [des  Amun,  groBe  Amme]  des  Herrn 
der  beiden  Lander,  Gelobte  des  guten  [Gottes,  die  Erzieherin  des 
Gottes],  die  gut  saugt,  mit  deren  Brust  (er)1  sich  vereinigt  hat,  Neith,  die 
Gerechtfertigte. 

Sie  sagt:  Fiir  deinen  Ka,  du  an  Konigtum  Dauernder,  guter  Gott,  Herr 
der  beiden  Lander,  Geliebter  des  [Re],  den  StrauB  des  Vaters  [Amonjre! 
Er  lobt  dich,  er  [liebt]  (dich),  er  laBt  dich  dauern,  indem  er  Millionen 
von  Jahren  tiberweist,  [indem  du]  bleibst  auf  dem  Horusthron  der 
Lebenden  [ ]. 

Ph-sw-hr  erhalt  einen  BlumenstrauB 

A.  Fiir  deinen  Ka  einen  StrauB  des  Amun.  Er  lobt  dich  und  liebt  dich; 
durch  den  2.  Propheten  des  Amun  Mhw. 

B.  Sich  Erfreuen,  das  Schone  Betrachten,  die  Opferbrote  Erhalten,  die 
herauskommen  vor  (ihm)  von  den  Broten  des  Herrn  der  Gotter,  fiir  den  i46i 
Ka  des  rpc.t  ft%tj-c,  Sieglers  des  u.  a.  Konigs,  hoch  imKonigshaus  (L.H.G.), 
groB  in  seinem  Amt,  hoch  in  seiner  Wiirde,  Beamten  vor  den  Menschen; 
trefflichen  Vertrauten  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Gelobten  des  guten 
Gottes,  smr,  groB  an  Beliebtheit,  Freundes  des  Horus  in  seinem  Haus, 
Stellvertreters  des  Konigs,  Wedeltragers  Ph-sw-hr,  des  Gerechtfertigten. 
Seine  geliebte  Frau,  die  groBe  Amme,  die  den  Gott  aufzog,  Neith,  die 
Gerechtfertigte. 

Rede  des  Sohnes,  des  Web-Priesters  ['Imrij-ktp: 

,,Er  lobt  dich  und  [liebt]  dich,  er  [laBt  dich]  ruhen  in  Hnk.t-Cnh." 
Ein  weiterer  Sohn  bringt  einen  StrauB : 

A.  rpc.t  h]tj-c,  smr,  groB  an  Beliebtheit,  Wachter  zu  FiiBen  des  guten 
Gottes ;  der  nicht  weicht  vom  Herrn  der  beiden  Lander  auf  dem  Schlacht- 
feld;  Stellvertreter  des  Konigs  Ph-sw-hr. 

Hausherrin  Neith. 

B.  Fiir  deinen  Ka  einen  StrauB  des  [Amun]!  Er  [lobt]  dich  und  liebt  1462 
(dich)  und  gibt  dir  ein  schones  Leben  beim  Begleiten  des  Konigs. 

Ein  dritter  Sohn: 

rpc.t  hltj-t,  einziger  smr,  geliebt  vom  Herrn  der  beiden  Lander,  gelobt 
vom  guten  Gott,  Wedeltrager  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Stell- 
vertreter des  Konigs  Ph-sw-hr. 

Seine  Gattin,  Amme  des  Konigs  Neith,  die  Gerechtfertigte. 
Sein  geliebter  Sohn  \^Imri\-msw,  der  Gerechtfertigte. 
Fiir  deinen  Ka  Brot,  Bier,  Wein,  Milch,  was  taglich  herauskommt  vor 
(ihm). 

1  Emendiere  in  hnm.n  IJr  Anh.t,  das  Zeichen  fiir  Horus  ist  ausgefallen. 


110  Inschriften  des  Heeresstellvertreters  Ph-sw-hr 

Opferdarstellung: 

Opfern  aller  guten  und  reinen  Dinge,  Stiften  fur  den  Ka  [des  Herrn 
der  Gotjter,  flir  Hathor,  Oberhaupt  von  Theben,  fiir  Osiris,  Herrscher 
der  Ewigkeit,  fiir  Anubis  [vor  der  Gotteshalle],  [Brot,  Bier],  Wein, 
[Milch],  Fleischstiicke,  durch  [rpc.t  h]tj-c],  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  smr, 
groB  an  Beliebtheit,  Wachter  zu  FiiBen  des  Herrn  der  beiden  Lander  in 
den  siidlichen  und  nordlichen  Fremdlandern,  Stellvertreter  des  zahl- 
reichen  Heeres,  Wedeltrager  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Gelobten  des 
guten  Gottes  Ph-sw-hr,  den  Gerechtfertigten. 

1483  Ph-sw-hr  bringt  zwei  Ganse  dar 

Erhalten  aller  guten  und  [reinen]  Dinge  fiir  Hathor,  die  Herrin  der 
Trunkenheit,  und  fur  Osiris,  den  Herrscher  der  Ewigkeit !  LaB  den  Herr- 
scher leben,  moget  ihr  geben  [....]  im  [..  .  .]  wie  Re. 

Ph-sw-hr  betrachtet  Erntearbeiten 

Betrachten  der  Sommerjahreszeiten,  der  [ ]jahreszeiten,  [.  .  .  .]. 

Titel  des  Ph-sw-hr 

rjf.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  smr,  groB  an  Beliebtheit,  Begleiter 
des  Konigs  auf  seinen  Ziigen  in  die  siidlichen  und  nordlichen  Fremd- 
lander;   Geehrter    seines  Herrn,    der    verehrt   wird;   [Wedel]trager  des 
Herrn  der  beiden  Lander  Ph-sw-hr,  der  Gerechtfertigte. 
Seine  geliebte  Gattin,  die  kgl.  Amme  Neith,  die  Gerechtfertigte. 

Titel  des  Ph-sw-hr  auf  seiner  Stele 

A.  Wedeltrager  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Stellvertreter  Seiner  Ma- 
jestat  Ph-sw-hr,  genannt  Tnnw,  der  Gerechtfertigte. 

B.  Bogenverwalter  des  Herrn  der  beiden  Lander. 


1464  449.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  ersten  Sprechers 

Rc-msw  (Nr.  94) 

Rc-msw  beim  Opfer 

Opfern  fiir  Amunre,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  fiir  Re- 
Harachte,  fiir  Osiris-Chontamenti,  fiir  Anubis  auf  seinem  Berg,  bei  dem 
Eintreten  in  dieses  Grab  in  der  Gunst  des  Konigs,  etwas,  was  getan 
wurde  durch  (!  in)  den  rjf.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  einzigen  smr, 
GroBen  der  GroBen,  [Edlen]  der  smrw,  Freund  des  [Horus  in]  seinem 
Haus,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  ersten  kgl.  Herold  Rc-msw, 
genannt  cmj,  den  Gerechtfertigten. 


Insehriften  des  ersten  Sprechers  R^-msw  111 

Opfertrager  folgen  dem  Rc-msw 

Darbringen  von  allerhand  Blumen  und  alien  guten  und  reinen  Dingen  fur 

Amon[re,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander  und  fur  Osiris],  den 

groBen  Gott,  den  Herrn  des  <verbotenen>  Landes,  fur  Leben,  Heil,  Ge- 

sundheit  des  Herrn,  durch  den  smr,  groB  an  Beliebtheit,  den  Gelobten 

des  [guten  Gottes]. 

Der  Bruder  heifit:  ,,Sein  Bruder,  Web  und  Opferer  fiir  Amun  im  Vorhof 

'Inhr-msw." 

Tit  el  des  Rc-msw  i«5 

A.  rjf-  .t  h]tj-c,  den  sein  Herr  wegen  seiner  Tiichtigkeit  groB  gemacht  hat; 
oberster  Mund1,  der  vor  ihm  ist;  der  Entscheidungen  trifft  im  ganzen 
Land:  der  ein  Wachsamer  ist  bei  den  Angelegenheiten  des  kgl.  Palastes; 
der  nicht  rniide  ist  bei  dem,  was  ihm  aufgetragen  wurde;  durch  den 
Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  seinen  geliebten  kgl.  ersten  Herold 
Rc-msw,  den  Gerechtfertigten. 

Seine  geliebte  Mutter,  die  Hausherrin  &n-[nfr.t],  die  Gerechtfertigte. 

B.  rjf.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  einziger  smr,  trefflicher  Vertrauter 
seines  Herrn,  Gelobter  des  guten  Gottes;  der  Nutzliches  fiir  den  Herrn 
der  beiden  Lander  tut  bei  richtiger  Durchf iihrung  aller  seiner  Auftrage ; 
der  als  einziger  bei  seinem  Herrn  eintreten  darf ;  mit  dessen  Ausspruch 
man  zufrieden  ist;  sein  geliebter  erster  kgl.  Herold,  Wedeltrager  des 
Herrn  der  beiden  Lander  Rc-msw,  der  Gerechtfertigte. 

C.  [rjf.t  h]tj-c,  Siegler]  des  u.  a.  Konigs,  ein  smr,  groB  an  Beliebtheit, 
groBer  Freund  im  Konigshaus;  mit  dessen  Planen  der  Herr  der  beiden 
Lander  zufrieden  ist;  der  erste  kgl.  Herold  Rc-msw. 

D.  rpc.t  h]tj-c,  der  die  Ohren  des  Horus  mit  der  Wahrheit  fiillt,  der  ge- 
liebte erste  kgl.  Herold,  Wedeltrager  Rc-msw,  der  Gerechtfertigte. 


450.     Stele  des  TruchseB  Mntw-ijwj  im  Grab  Nr.  172  uee 

[Ein  Konigsopfer  fiir  Amon,  Re-Harachte,  die  lebende  Seele],  die  als 
Gold  aufleuchtet  und  die  beiden  Lander  mit  ihren  [Strahl]en  [erleuchtet], 
[fiir  Osiris-Chontamenti,  den  Herrn  der  Ewigkeit  und  Herrscher  der  Un- 
endlichkeit,  daB]  sie  [geben  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rindern  und 
Vogeln,  Kleidern,  Weihrauch,]  Salbe,  alien  guten  und  reinen  Dingen,  Spen- 

den  und  allerlei  frischen  Pflanzen,  [ fiir  den  Ka  des  rjf.t 

hltj-c,  Sieglers  des  u.  a.  Konigs],  einzigen  smr,  trefflich  fiir  seinen  Herrn, 
Gelobten  des  guten  Gottes.  (des  kgl.  TruchseB  mit  reinen  Handen 
Mntw-ijwj]-  Er  sagt:  Ich  [bin  ein  Edler,  nutzlich  fiir  seinen  Herrn,]  ein 
Diener  des  kgl.  Harims.  Ich  begleite[te  den  Konig  von  Ober-]  und  Untcr- 

1  Verbessere  in      .  v 1. 


112  Inschrift  des  TruchseB  Mnwt-ijwj 

agypten  [Mn-hpryR^  [in]  alien  [Fremdlandern]  als  Junge  von  [ 

...]..  Ich  war  im  Palast  [ Ich  war]  trefflich  [.  .  . 

] Ich  war  ein  [ ]  derer  die  zu  Haupten  sind 

des  Palastes,  ich  (?)  verehrte  [ ]  seine  Heldentaten. 

Der  Konig  aber  [ ]  wie  [ ]  die  Sonncn- 

scheibe  aller  Lander, 

1467  klug  beim  Wissen  [ ]  es  gab  kein  Ende  seiner  Tapferkeit. 

Man  [sah]  seine  Macht  bei  [den]  Siegen  [seiner  Arme,  wenn  er  erschienen] 
war  auf  [seinem]  Wagen;  [der  gute  Gott,  der  Tapfere,]  Heldenhafte, 
nicht  gab  es  einen,  der  ihm  gleichkam,  nicht  gab  es  ein  Fremdland,  daB 

ihn  [angegriffen  hatte].  [ ]  Er  ging  [ ]  und  er 

durchzog  die  Berge  und  fuhr  auf  dem  Euphrat.  [ ]  Herr  der 

beiden  Lander.  Er  fuhr  bis  zum  [Lande  K]rj,  indem  ich  in  seiner  Be- 

gleitung  war.  Nicht  gab  es  einen,  der  [vor  (?)]  seinen  [ ]  war 

beim  [Kampf]  auf  dem  Schlachtfeld.  Einziger  Kampfer,  der  sich  verviel- 
fachen  kann. 

[Ich  kam  heraus]  mit  der  Gunst  des  Herrn  der  beiden  Lander,  indem  [er 

mich]  gedeihen  lieB  zu  (seinen)  FiiBen. 

Sein  altester  Sohn,  der  aus  [ihm]  hervorgekommen  war,  [erschien],  das 

Abbild  eines  Konigs,  sein  [ ],  ein  Gott,  hervorgekommen  aus 

einem  Gott,  dessen  Thron  Re  fest  gegriindet  hatte. 

1468  Er  kann  den  Herrn  darstellen,  indem  er  verdoppelte  die  Siege  seines 
Vaters;  er  [ubertraf]  die  Vorfahren,  groB  an  Gunst,  erfreulich  in  bezug  auf 
das,  was  geschieht  (?)  [ ]  Gunst  (von)  friiher. 

Ich  wurde  unter  seine  [smr]w  gegeben  und  unter  [seinen  Beamten]  be- 
fordert.  Jedes  Amt  des  Konigshauses  (L.H.[G.])  war  mir  unterstellt.  Ich 

dankte  Gott  wegen  des  Lobes  des  Konigs,  [ ]  im  Palast,  Lebens- 

zeit  des  Re,  Jahre  des  Atum! 


451.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  P]-hk]-mn 

P]-hk]-mn  erhalt  Material  aus  dem  Schatzhaus 

Inspizieren  der  Lieferungen  des  Schatzhauses  durch  den  Vorsteher  der 

Arbeiten,  Pagen  P]-hkl-mn,  den  Gerechtfertigten. 

Beischrift:    ,,Erhalten  von   Silber,    Gold,   Elfenbein  und  Ebenholz  im 

Schatzhaus." 

1469  Text  der  rechten  Grabstele 

Ein  Konigsopfer  [fur  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander], 
Re-Harachte,  [Osiris-Chontamenti,  Anubis]  auf  seinem  Berg,  Hathor, 
Herrin  von  Dendera,  Oberhaupt  der  westlichen  Wuste,  Thot,  Stell- 
vertreter  des  Re,  des  groBen  Gottes,  Herrn  des  Himmels,  daB  sie  geben 
[ ];   Hinein-  und  Hinausgehen  in  der  Nekropole;  Er- 


Inschriften  des  Bauleiters  P]-hk]-mn  113 

halten  von  Opferbroten,  die  herauskommen  vor  ihnen  auf  ihren  Altaren 
taglich;  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rindern,  Vogeln,  Kleidern,  [Weih- 
rauch,  Salben  und  alien  guten,  reinen  Dingen],  kiihles  Wasser,  Wein, 
Milch,  Spenden  und  allerlei  Pflanzen,  siiBem  Winde,  frischem  (?)  Wasser; 
Einnehmen  jeder  Gestalt,  [die  er  will] ;  auf  die  Erde  [Zuriickkommen] ; 
Eintreten  und  Hinausgehen  in  der  Nekropole  in  Begleitung  des  Allherrn ; 

Atmen  des  siiBen  Nordwindes  [ ]  taglich;  Herausgehen  als 

lebende  Seele ;  Wassertrinken  an  der  Wasserstelle  des  Flusses ; 
die  Sonnenscheibe  Sehen  am  Morgen;  daB  die  Seele  nicht  gehindert  wird 
bei  deni,  was  sie  will;  ein  schones  Begrabnis  nach  Jahren  im  Frieden 
beim  Herrn  des  Lebens ;  den  Konig  Geleiten,  versehen  mit  einem  schonen 
Alter,  fur  [den  Ka]  des  groBen  Vertrauten  des  Herrn  der  beiden  Lander, 
des  Gelobten  des  guten  Gottes,  des  Vorstehers  der  Arbeiten  in  Theben, 
Vorstehers  der  Handwerker  des  Herrn  der  beiden  Lander  Bnj] ,  genannt 
P]-hk]-mn,  des  Gerechtfertigten  beim  groBen  Gott,  dem  Herrn  des  ver- 
botenen  Landes. 

Er  sagt :  Ich  bin  zu  meiner  Stadt  der  Ewigkeit  gekommen  und  zu  meiner  i*70 
Wiiste  der  Unendlichkeit.  Ich  begleitete  den  guten  Gott,  ohne  daB  eine 
Beschwerde  gegen  mich  kam,  ohne  daB  man  mich  anzeigte,  ohne  daB  ein 
Fehl  an  mir  gefunden  wurde.  Es  lobte  [mich  und  liebte]  mich  mein  Herr 
wegen  meiner  Tiichtigkeit.  [Ich  wurde  aber  befordert]  zum  Vorsteher  der 
Siegler  wegen  der  GroBe  meiner  Gunst  bei  ihm1,  der  Page  Bnj],  [ge- 
nannt P]-hk]-mn],  der  Gerechtfertigte  beim  groBen  Gott,  gezeugt  von 
Irtnn],  dem  Gerechten,  [geboren  von  der  Hausherrin  Trk]k],  der  Ge- 
rechten. 

Der  Tote  erhalt  ein  Opfer  147i 

Erhalten  aller  guten  und  reinen  Dinge  durch  den  groBen  Vertrauten  des 
Herrn  der  beiden  Lander,  den  Gelobten  des  guten  Gottes,  Pagen  Bnj], 
genannt  P]-hk]-mn. 

Kin  Konigsopfer  fur  Amun,  Herrn  des  Himmels,  und  Osiris,  Herrn  der 
Ewigkeit,  daB  sie  geben  alle  guten  und  reinen  Dinge,  alle  siiBen  und  an- 
genehmen  Dinge,  was  der  Himmel  gibt,  die  Erde  hervorbringt  und  der 
Nil  aus  seiner  Hohle  bringt,  fur  deinen  Ka.  Sie  sind  ganz  rein! 

Die  Eltern  beim  Mahl 

Erhalten  aller  Dinge.  Sein  geliebter  Vater  Irtnn],  der  Gerechtfertigte 
beim  groBen  Gott;  seine  geliebte  Mutter  Tjrk]k,  die  Gerechtfertigte. 

P]-hk]-mn  opfert  dem  Amun 

Opfer  flir  [Amun,  Herrn  der  Throne]  der  beiden  Lander  in  seinem  Tempel 

des  Westens. 

1  Der  Text  ist  zu  verbessern  in  aa^aaa  Iw^m]\J  v\         jAf>  *-<=^(vgl.  Siive- 

<^  k  Jl        Jell  <=> 

Soderbergh,  OLZ  1957,  511). 
8   Helck 


114  Inschriften  des  Bauleiters  Pl-hk]-mn 

Vertrauter  des  guten  Gottes,  Vorsteher  der  Arbeiten  in  Theben,  Ge- 
Jobter  des  Herrn  der  beiden  Lander  P]-hk]-mn,  genannt  Bnj],  der  Ge- 
rechtfertigte  beim  [groBen]  Gott. 

1472  Titel  des  P]-hk]-mn 

A.  Page,  Vorsteher  der  Siegler  P]-hk]-mn,  der  Gerechtfertigte  bei  Osiris. 

B.  Vorsteher  aller  Arbeiten  des  Konigs  P]-hk]-mn,  der  Gerechtfertigte 
beim  groBen  Gott,  dem  Herrscher  der  Unendlichkeit. 

C.  GroBer  Vertrauter  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Gelobter  des  guten 
Gottes,  Vorsteher  der  Arbeiten  in  Karnak,  Begleiter  des  Konigs  P^- 
hk\-mn. 

D.  Page  Bnj],  genannt  P]-hk]-mn,  der  Gerechtfertigte  beim  groBen  Gott, 
dem  Herrn  der  Unendlichkeit. 

E.  Begleiter  des  Konigs,  Wachter  zu  seinen  FiiBen,  Vertrauter  des  guten 
Gottes  in  Theben  P]-hk]-mn,  der  Gerechtfertigte  beim  groBen  Gott. 

F.  Mit  dessen  Plan  en  der  Herr  der  beiden  Lander  zufrieden  ist,  Vor- 
steher der  Arbeiten  Pl-[hk]-mn],  der  Gerechtfertigte  beim  groBen  Gott, 
dem  Herrn  der  Unendlichkeit. 

G.  GroBer  Vertrauter  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Gelobter  des  guten 
Gottes,  Vorsteher  der  Arbeiten  in  Theben  P]-hk]-mn,  der  Gerechtfertigte 
beim  groBen  Gott,  dem  Herrn  der  Unendlichkeit,  dem  Herrscher  der 
Lebenden. 

452.     Inschriften  im  Grab  eines  Expeditionsleiters  Nr.  143 

Der  Grabinhaber  folgt  zu  Wagen  der  abmarschierenden 
Karawane 

A.  Opfer  von  alien  guten  [und  reinen,  siiBen,  angenehmen  und]  kiihlen 
Dingen,  nachdem  die  Byblos-Schiffe  angekommen  sind. 

B.  Abmarsch  nach  [ ];  Einschlagen  eines  guten  Weges  mit  den 

Lieferungen,  bestehend  aus  allerlei  [schonen]  Produkten  aus  Punt: 
[ ]ihm.t1  [ ],  Myrrhenbaumen,  [ ]. 

1473  Vorfuhrung  der  Lieferungen 

Vorfiihren  [ ]  dieses  Fremd- 

landes  zusammen  mit  Gold  der  Wuste  [von2]  Koptos:  sehr  viel  Gold. 

Zwei  Hauptlinge  von  Punt: 

Verehren  [ j 

Die  GroBen  [von]  P[unt]. 

1  Eine  Myrrhenart. 

2  Erganze  richtiger:  .  [^AAA^A]  *$  ]  *^k 


Inschriften  aus  dem  Grab  Theben-West  Nr.  101  115 


453.     Basis  einer  Statue  des  Nfr-htp 

[Ein  Konigsopfer  flir  Amonre,  Herrn  der]  Throne  der  beiden  Lander,  den 
gottlichenGott,  Oberhaupt  der  beiden  Lander,  groBanGestalteninKarnak, 

[ fur  den  Ka  des  kgl.  Schreibers,  Vorstehers  des  Arbeitshauses 

des]  Amun  Nfr-htp,  des  Gerechtfertigten,  erzeugt  vom  Stadtvorsteher  und 
Vezir  [l^-h-msw,  dem  Gerechtfertigten]. 


454.  Inschriften  im  Grab  des  obersten  Vorlesepriesters  Tl  1474 
Nr.  101 

r[jf.t  h]tj-c ];  der  [zu]  jeder  Stunde  gerufen  wird;  der 

die  Worte  als  Einziger  hort;  Freund  [Seiner]  Majestat;  Begleiter  des 
Konigs  zu  Wasser,  [zu  Lande]  und  in  den  sudlichen  und  nordlichen 
Fremdlandern ;  mitzlich  [fiir  den  guten  Gott] ;  der  gelobt  eintritt  und  [ge- 
liebt  herauskommt] ;  deni  die  Achtung  des  im  Palast  Befindlichen  [zuteil 
wird] ;  der  tut,  womit  [das  Herz  Seiner  Majestat]  zufrieden  ist ;  Tiichtiger 

[seines  Herrn ; ]  Heliopolis ;  [ ]. 

Geoff  net  wird  dein  Mund  durch  Ptah, 

geoffnet  wird  dein  Mund  durch  Sokar  [mit  diesem]  Gerat  aus  Eisen,  mit  1475 

dem  der  Mund  der  Gotter  geoffnet  wird. 

Durch  den  mit  reinen  Handen,  den  Tuchtigen  in  der  Gegenwart  (des 

Konigs),  den  Gelobten  des  guten  Gottes,  den  GroBen  bei  seinem  Amt  im 

Konigshaus,  [mit  dessen]  Wesen  der  Herr  der  beiden  Lander  zufrieden 

ist  [ ]. 

Sein  Sohn,  der  Prophet  des  Harsaphes,  Herrn  von  [Herakleopolis]1  Hwt. 

455.  Inschriften  im  Grab  des  Schatzhausvorstehers 
Dhwtj-nfr,  Nr.  80 

Dhwtj-nfr  im  Schatzhaus 

Erhalten  von  Silber,  Gold,  Lapislazuli  im  Goldhaus  [durch  den 

...  I  Seiner  [Majestat],  den  Schatzhausvorsteher  des  [Herrn  der  beiden 
Lander ]. 

Dhwtj-nfr  und  Gattin  erhalten  einen  StrauB 

Fiir  deinen  Ka  einen  StrauB  des  Amonre !  Er  lobt  dich  und  liebt  dich,  er 
laBt  dich  dauern  und  er  rettet  (dich),  er  schiitzt  dich  vor  allem  Bosen. 
Seine  geliebte  [Schwester],  [Sangerin]  des  Amun  [.  .  .]wn]j. 

1   Jetzt  Ehnas  am  Ausgang  des  Fajum,  wo  ein  Widdergott  „der  auf  seinem  See" 
verehrt  wurde. 

8» 


116  Inschriften  des  Dhwtj-nfr 

rjf-.t  hit]-**,  der  tiichtige  Vertraute  seines  Horus,  Herr  der  Klugheit, 
U76  tiichtig  beim  Beraten,  tuchtig  beim  Reden  fur  das  Herz  des  Konigs;  mit 
vollendeter  Sprache,  ein  Wissender  ist  er  beim  Reden,  namlich  der  kgl. 
Schreiber,  Schatzhausvorsteher  Dhwtj-nfr,  der  Gerechtfertigte  bei 
Osiris,  dem  groBen  Gott. 

rjf.t  h]tj-c,  [einziger  smr],  Augen  des  Konigs  von  Oberagypten,  Ohren  des 
Konigs  von  Unteragypten,  [Vertrauter]  des  Horus  in  seinem  Haus,  Be- 
gleiter  des  Konigs  auf  [seinenJZugen  in  die  sudlichen  und  nordlichen 
Fremdlander,  [Schatzhausvorsteher  des]  Herrn  der  beiden  Lander 
Dhwtj-msw,  genannt  Dhwtj-[nfr],  der  Gerechtfertigte  beim  groBen  Gott. 
Seine  Schwester,  die  Hausherrin,  die  Gelobte  der  Hathor,  Herrin  von 
Dendera,  T]-hc.tj,  die  Gerechtfertigte. 

Seine  Schwester,  seine  Innigstgeliebte,  die  Gelobte  der  Hathor,  Herrin 
von  Dendera,  Sangerin  des  Amun  Mrj.t,  die  Gerechtfertigte. 

456.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  Brotzahlers  Wsr-h].t 
Nr.  56 

Beischrift  der  Getreidevermessung 

Erhalten  der  Brote  der  Scheune  des  [Herolds]. 
1*77  Die  Arbeiter:  ,,Die  Diener  der  Scheune  [des]  Herolds". 
Beischrift  des  Wsr-h].t: 

,,Durch  den  groBen  Vertrauten  des  Herrn  der  beiden  Lander,  seinen 
wahrhaft  geliebten  kgl.  Schreiber,  den  Stellvertreter  des  Herolds,  Vor- 
steher  des  Kleinviehs  [des  Amun]  Wsr-h].t,  den  Gerechtfertigten." 

Hirten  bringen  Gaben 

Bringen  aller  guten  und  reinen  Dinge  durch  die  Hirten  des  kgl.  Schreibers, 

Stellvertreters  des  Herolds  Wsr-h].t. 

Opfer  vor  einem  Unbekannten  und  der  Gattin:   ,, Seine  innigstgeliebte 

Gattin,  die  Hausherrin  Bjkj,  die  Gerechtfertigte  vor  dem  groBen  Gott." 

Ein  sehr  reines  Konigsopfer  Vollziehen  an  alien  guten  und  reinen  Dingen, 

Spenden  und  allerlei  Pflanzen;  Atmen  des  sliBen  Hauchs  des  Nordwindes 

taglich ;  fiir  euren  Ka !  Sie  sind  vollig  rein ! 

Durch  ihren  Sohn,  den  Hohenpriester  des  [Month,  Herrn  von]  Theben1 

Wsj,  der  das  Leben  wiederholen  moge,  Herrn  der  Ehrwurdigkeit. 

Wsr-h].t  sieht  Arbeiten  in  den  Wirtschaftsgebauden  zu 

Sich  Freuen,  Gutes  Sehen, 
1478   Steuer  Veranschlagen  bei  dem  Jungvieh  des  Amun  durch  den  tiichtigen 
Vertrauten  seines  Herrn,  den  Gelobten  des  guten   Gottes,  den  Brot- 
zahlschreiber  in  Ober-  und  Unteragypten  Wsr-h].t. 

9/«Q 


1  Verbessere  in :     ]  y  \7  aaaa^  s=  v\ 


A©' 


Inschriften  des  Wsr-h^.t  117 

Wsr-h].t  bringt  dem  Konig  Blumen 

Bringen  von  allerlei  schonen  Blumen  Seiner  Majestat,  durch  den  treff- 
lichen  Vertrauten  seines  Herrn,  den  Gelobten  des  guten  Gottes,  dem 
jeder  Auftrag  gesagt  wird  wegen  seiner  Tiichtigkeit  fiir  den  Konig;  der 
mit  Schonem  eintritt  dorthin,  wo  sich  der  Konig  befindet;  der  gelobt  aus 
dem  Palast  (L.H.G.)  herauskommt;  den  Brotzahlschreiber  in  Ober-  und 
Unteragypten,  Pagen  Wsr-h].t,  den  Gerechtfertigten. 

Wsr-h^.t  opfert 

Myrrhen  auf  das  Feuer  Tun  flir  Osiris-Chontamenti  und  fiir  Hathor, 
Oberhaupt  der  westlichen  Wiiste,  durch  den  trefflichen  Vertrauten  seines 
Herrn,  den  Gelobten  des  guten  Gottes,  den  Wachter  zu  seinen  FiiBen  in 
jedem  Fremdland,  den  Brotzahlschreiber  in  Ober-  und  Unteragypten 
Wsr-h].t,  den  Gerechtfertigten. 

Seine  geliebte  Schwester,  die  Hausherrin  Mw.t-nfr.t,  die  Gerechtfertigte 
beim  groBen  Gott,  dem  Herrn  von  Abydos. 

Seine  innigstgeliebte  Tochter,  die  Gelobte  der  Hathor,  Herrin  von  Den- 
dera,  die  kgl.  Favoritin,  die  Geliebte  ihres  Herrn  Hnw.t-nfr.t,  die  Ge- 
rechtfertigte. 

Rede  einer  Tochter  1479 

Fiir  deinen  Ka!  Mache  dir  einen  schonen  Tag  in  deinem  schonen  Haus 

der  Ewigkeit  und  deinem  Sitz  der  Unendlichkeit,  in  dem  du  nun  wohnst ! 

Dein  Herz  sei  froh  beim  Begleiten  dieses  guten  Gottes,  des  Osiris,  Herr- 

schers  der  Unendlichkeit.  Er  gebe,  daB  du  die  Brote  vor  ihm  taglich  er- 

haltst ! 

Deine  geliebte  Tochter,  die  kgl.  Favoritin,   Gelobte  des  guten  Gottes 

Hnw.t-nfr.t. 

Seine  geliebte  Tochter  Nb.t-t^.wj:  Er  lobt  dich,  namlich  (!)  Amonre, 

wenn  er  in  cb-]h.tl  ruht  bei  seinem  Fest  des  Westtals !  Durch  seinen  ge- 

liebten  Sohn,  den  Web-Priester  des  Ptah  [ ]. 

Opfer  vor  dem  „ersten  kgl.  Herold  des  Herrn  der  beiden  Lander  'Ilmw- 
ndh,  dem  Gerechtfertigten  vor  dem  groBen  Gott",  und  ,, seiner  geliebten 
Gattin,  der  Hausherrin,  kgl.  Favoritin  Hnw.t-nfr.t,  der  Gerechtfertigten": 
Fiir  deinen  Ka  einen  StrauB  des  Amun !  Er  lobt  dich  und  liebt  dich,  wenn 
er  ruht  in  Hnk.t-Cnh2  bei  seinem  Fest  [des  westlichen  Tales.  Von  Seiten 
des  Web-Priesters  des  Amun]Mrjw. 

Weitere  Opferdarstellungen 

Alle  guten  und  reinen  Dinge  Opfern  [dem  Amonre],  dem  Re-Harachte, 
dem  Osiris-Chont[amenti,  dem  Herrn  des  ]  verbotenen  [Landes],  durch 

1  Totentempel  Amenophis'  IT.  in  West-Theben. 

2  Totentempel  Thutmosis'  IF  I.  in  West-Theben. 


118  Inschriften  des  Wdr-h].t 

den  trefflichen  Vertrauten  seines  Herrn,  den  Gelobten  des  guten  Gottes, 
den  Brotzahlschreiber  in  Ober-  und  Unteragypten  Wsr-h\.t,  den  Ge- 
rechtfertigten.    Seine    geliebte    Gattin,    die    Hausherrin,    Gelobte    der 

1480  Hathor,  Herrin  von  D[endera  Mw.t-nfr.t,  die  Gerechtfertigte]. 

i 

Seine  Tochter  wird  genannt : 

Seine  innigstgeliebte  Tochter,  die  Gelobte  der  Hathor,  Herrin  von  Den- 
dera,  die  Favoritin  des  Konigs,  die  Geliebte  ihres  Herrn  (Var. :  Die  Ge- 
lobte des  guten  Gottes)  Hnw.t-nfr.t,  die  Gerechtfertigte. 

457.      Stele  des  Obergutervorstehers  Dw]-r-nhh 

Darstellung : 

rp^.t  h^tj-^,  ein  smr,  groB  an  Beliebtheit,  Obergiitervorsteher  Dw]-r-nhh; 
sein  Vater  Bnj] ;  seine  Mutter  Mswtj. 

Beischrift : 

Alle  guten  und  reinen  Dinge  Opfern  dem  Obergiitervorsteher  des  Herrn 
der  beiden  [Lander ] 

Inschrif  t : 

rp^.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  der  sich  dem  Konig  nahern  darf, 
einzig  Wachsamer,  wenn  alle  Welt  miide  ist,  beim  Suchen  von  Niitz- 
lichem  f  iir  seinen  Herrn ;  den  der  Konig  bef  ordert  hat  wegen  der  Treff lich- 
keit  seines  Herzens  bei  der  Sorge  um  seine  Steuerabgaben ; 
i48i   der  Obergiitervorsteher  Dw]-r-nhh,  der  Gerechtfertigte. 

Du  steigst  ja  herab  mit  dem  kgl.  Opfer,  alien  guten  und  siiCen  Dingen, 
indem  Reines  herbeigebracht  wird  fur  dein  Opfer  und  dein  Gang  be- 
gleitet  wird  durch  deine  Kas  zu  deinen  reinen  Platzen,  zu  deineni  Ort  der 
Hohlenoffnung !  In  Frieden,  in  Frieden  beim  grofien  Gott ! 
Der  Obergiitervorsteher  Dw]-r-nhh,  der  Gerechtfertigte,  er  spricht  zu  den 
Menschen,  die  noch  (auf  Erden)  sind.  Ich  sage  euch,  was  mir  geschah 
und  was  mir  getan  wurde  beim  Begleiten  des  Herrschers.  Ich  begleitete 
ihn  zu  Wasser  und  zu  Lande  durch  die  siidlichen  und  nordlichen  Fremd- 
lander.  Nicht  kam  eine  Anzeige  iiber  mich  in  den  Palast;  ich  tat,  was 
er  mir  sagte,  tiichtig.  Ich  wurde  alien  mir  Gleichrangigen  vorgezogen  und 
wurde  an  die  Spitze  seiner  smrw  gesetzt.  Nun  bin  ich  hierher  zur  Stadt 
der  Ewigkeit  gekommen,  nachdem  ich  getan  habe,  was  die  Menschen 
lieben  und  die  Gotter  loben.  Ich  vereinigte  mich  mit  der  Erde  als  ein  Ge- 
ehrter,  ein  Herr  der  Gelobten  des  guten  Gottes.  Weil  ich  die  Hand  aus- 
gestreckt  habe  fiir  ihre  Namen2,  so  veranstaltet  auch  mir  das  kgl.  Opfer 
wie  zur  Zeit,  als  ich  (es)  auf  Erden  tat.  Ich  bin  ein  Geehrter  wegen  des 

1  Die  Zeilen  14S0,l/2  sind  zu  streichen,  da  schon  auf  S.  1477  gegeben. 

2  Gemeint  ist  das  Sprechen  der  Opferformel,  bei  der  die  Hand  erhoben  wird. 


Statue  des  Obergiitervorstehers  Dw^-r-nhh  119 

was  er  (  =  ich)  getan  hat,  der  das  Gute  sagt  und  das  Beliebte  wiederholt. 
Gut  ist,  (etwas)  zu  tun  fiir  das,  was  getan  worden  ist. l 

458.      Statue  des  Obergiitervorstehers  M]].j-nht.j  1482 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Ainun,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander;  ein  kgl. 
Opfer  fiir  Amonre-Kamutef 2 ;  ein  kgl.  Opfer  fiir  Re-Harachte;  ein  kgl. 
Opfer  fiir  Atum,  Herrn  der  beiden  Lander,  den  Heliopolitaner ;  ein  kgl. 
Opfer  fiir  Mut,  Herrin  des  Himmels;  ein  kgl.  Opfer  fiir  Month,  wohnhaft 
in  Theben;  ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris,  den  Herrscher  der  Ewigkeit;  ein  kgl. 
Opfer  fiir  Anubis,  Herrn  der  Nekropole;  ein  kgl.  Opfer  fiir  den  kgl.  Ka 
des  c]-hpnv-Bc.  (daB  sie  geben)  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rind,  Vogel, 
Kuchen,  Kleidern,  Milch  (!),  Salben,  Spenden,  allerlei  Pflanzen,  alien 
guten  Dingen ;  das  Atmen  des  Hauchs  mit  Myrrhen  und  Weihrauch ;  das 
Trinken  am  Ufer  bei  der  Wasserstelle,  fiir  den  Ka  des  Obergiitervor- 
stehers des  Konigs  MH-nht.f,  des  Vorstehers  der  Scheunen  des  Konigs  in 
Ober-  und  Unteragypten  M]]-nht.f,  des  Vorstehers  der  Felder  des  Herrn  der 
beiden  Lander  M]]-nht.f,  des  Vorstehers  des  Leders3  des  Amun  M]]-nht.f,  1483 
des  Guts  vorstehers  des  Month,  Herrn  von  Theben  M#-nkt.f,  des  Vorstehers 
der  Rinder  des  guten  Gottes  (L.H.G.)  M]]-nht.f,  des  Vorstehers  der 
Weidehirten  M]]-nht.f,  des  Vorstehers  aller  Horigen  des  Konigs  M]]-nht.f, 
des  Vorstehers  aller  Giiter  des  Konigs,  des  kgl.  TruchseB  M]]-nht.f. 

Rechts : 

Der  kgl.  TruchseB  M]]-nht.f,  er  sagt:  0  groBes  Haus  des  Month,  [gegen- 
iiber]4  ihrem  Herrn!  Du  mogest  diese  Statue  des  kgl.  TruchseB  M]]-nhtf 
fest  sein  lassen  im  Innern  des  Festhofes;  (veranlassen),  daB  er  atme  die 
Mvrrhe  und  den  Weihrauch  auf  dem  Feuer;  daB  er  Wasser  schopfe  und 
begieBe  den  Altar  auf  dem  Boden  der  Halle ;  daB  er  esse  das,  was  auf  der 
Priester  Handen  ist  von  dem  Rest  des  Gottesopfers ;  daB  er  die  Sonnen- 
scheibe  sehe  am  Morgen  im  Haus  des  Verbringens  der  Ewigkeit;  daB  er 
geleite  seinen  Gott ;  daB  er  um  seinen  Palast  ziehe  an  seinem  Fest  jenes 
heiligen  Berges,  wie  es  einem  Gelobten  auf  Erden  getan  wird. 

Links : 

0  Speisegott,  o  GroBer  vor  den  oberen  Hausern,  die  [ihr  Brot]  und  Bier 
dem  Ptah  gebt,  gebt  auch  Brot  und  Bier  dem  kgl.  TruchseB  M]]-nht.f, 
dem  Gerechtfertigten ! 

1  Das  heiCt,  die  Grabbesucher  sollen  ihm  ebenso  die  Opferformel  sprechen,  wie 
er  es  getan  hat,  denn  das  sei  die  rechte  Folge  seiner  guten  Tat. 

2  Amun  in  seiner  Gestalt  als  .,Stier  seiner  Mutter",  d.  h.  Min,  der  sich  selbst 
verjiingt. 


3    I)'  '    ist  zu  vfih.     -<i  n  in 

V     <Cooo 


Ob  zu  ergiinzen  zu 


,        J     ww.  v y  -TJ    I  d.  h.  hjl-hr  n  nbi  ?   Eine  solche  Be- 


zeichnung  ist  ja  in  Theben  belegt. 


120  Inschriffcen  des  Obergiitervorstehers  MQ.j-nht.f 

Gebt  das  Bier,  und  daB  sein  Fruhstiick  eine  Keule  und  ein  Gersten- 
kuchen  dazu  sei.  O  Fahrmann  des  Binsengefildes,  bring  doch  den  kgl. 
TruchseB  M]]-nht.f  zu  diesen  Broten,  zu  deinem  Bezirk  wie  den  groBen 
Vater,  der  im  Gottesschiff  fahrt.  Flir  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  Vertrauten 
des  Herrn  der  beiden  Lander,  Gelobten  [des  guten  Gottes],  kgl.  TruchseB 
M]]-nht.f,  des  Gerechtfertigten. 


459.      Grabkegel  des  Ml]j-nht.f 

Gerechtfertigt  bei  Osiris,  der  Vorsteher  der  Scheunen  und  Vorsteher 
der  Brotzahler  von  Ober-  und  Unteragypten,  Page  und  TruchseB  des 
Konigs  mit  reinen  Handen,  MQ.nj-nht.f1,  der  Gerechtfertigte. 


460.     Inschrift  des  Wsr-Stt  aus  Amara-West 

Konig:  ,,Der  gute  Gott  c]-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  'Imn-htp,  dem  Leben, 
Dauer,  Heil  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich",  vor  ,,Chnum-Re,  dem 
Herrn  des  Katarakts" :  ,,Er  gibt  alles  Leben,  alle  Gesundheit,  alle  Freude, 
alle  Opfer,  (die)  bei  ihm  (sind)";  sowie  vor  ,, Satis,  Herrin  von  Elephan- 
tine", ,,sie  gibt  alles  Leben  und  Heil,  (das)  bei  ihr  (ist)", 
1485  ferner  vor  ,,Anukis,  der  Herrin  von  Elephantine",  ,,sie  gibt  alles  Leben 
und  alle  Freude,  (die)  bei  ihr  (sind)". 

Inschrift : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Chnum,  Satis  und  Anukis,  daB  sie  geben  ihre  Gunst 
auf  Erden,  langes  Leben  in  der  Gunst  des  Konigs,  den  Mund  zum 
Sprechen,  die  Ohren  zum  Horen,  ein  schones  Begrabnis  nach  dem  Alter 
fur  den  Ka  des  rp^.t  hctj-<,  Sieglers  des  u.  a.  Konigs,  einzigen  smr,  Ver- 
trauten des  Konigs  in  den  siidlichen  Fremdlandern  beim  trefflichen  Aus- 
bau  seiner  Denkmaler  der  Ewigkeit,  des  Konigssohnes  und  Vorstehers  der 
siidlichen  Fremdlander  Wsr-Stjt.  Er  sagt:  Ich  lieB  fest  sein  viele  Denk- 
maler des  Herrn,  dieses  guten  Gottes,  und  der  gab  seine  Gunst  dem,  den 
er  liebte,  seine  Liebe  unter  seinen  Hoflingen,  weil  ich  in  Wahrheit  fur 
den  Herrn  der  beiden  Lander  handelte,  und  Beliebtheit  in  den  Leib  eines 
jeden.  Ich  erhob  den  FuB  (worth  den  Schritt)  mit  dem  Befehl  des  Konigs. 
Er  setzte  mich  an  die  Spitze  der  smrw  und  machte  mich  groBer  als  die 
GroBen  im  [K6nigs]haus. 
i486  Er  gab  mir  Weite  meines  Schrittes.  Der  kgl.  Herold,  der  Geliebte  seines 
Herrn,  der  Konigssohn,  Page  Wsr-Stt,  groB  an  Nutzlichkeit  bei  dem 
Herrn  der  beiden  Lander. 

1  Nach  Macadam,  Corpus  Nr.  8  lies^-J?   v£         ^  r         ^=^  U\  I    L 


Inschriften  des  Vizekonigs  Wdr-Stt  121 


461.      Stele  des  Wsr-Stt  aus  Wadi  Haifa 

Darstellung : 

Vor  ,,Thot,  Herrn  von  T^-ist1,  dem  groBen  Gott,  Herrn  des  Himmels" 
steht:  ,.rpQ.t  k]tj-c,  Vertrauter  des  guten  Gottes,  Konigssohn  und  Vor- 
steher  der  siidlichen  Fremdlander  Wsr-Stt." 

Inschrift : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Thot,  den  Herrn  der  Gottesworte,  wohnhaft  in  T^-ist, 
daB  er  gebe  Leben,  Heil,  Gesundheit,  seine  Gunst  auf  Erden;  das  Wahre 
Wissen  wie  der,  der  sie  geschaffen;  Geschicklichkeit  bei  allem,  was  getan 
werden  soil,  fiir  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-Q,  Sieglers  des  u.  a.  Konigs,  GroBen 
im  Konigshaus,  mit  vielen  Gaben  des  Nubierlandes,  der  das  Schatzhaus 
mit  dcm-Gold  fiillt,  der  eintritt  mit  Schatzen  dorthin,  wo  der  Konig  sich 
befindet, 

der  gelobt  herausgeht  und  geliebt,  der  Domanenverwalter  von  Meidum2,   i*87 
Konigssohn  und  Vorsteher  der  siidlichen  Fremdlander  Wsr-[Stt]. 


462.     Granitstatue  des  Wsr-Stt  aus  Deir  el-Medineh 

Vorn  rechts:   ,,Ehrwiirdiger  bei  [Amun],  Konigssohn   Wsr-Stt,  der  Ge- 
rechtfertigte,  erzeugt  vom  Herrn  S]-lmn,  dem  Gerechtfertigten . " 
Vorn  links:  ,,Ehrwiirdiger  bei  Osiris,  Konigssohn  Wsr-Stt,  der  Gerecht- 
fertigte,    geboren    von    der   kgl.  Favoritin    Nn-hr-mn.t.s,    der    Gerecht- 
fertigten." 

Rechte  Sitzseite: 

Ein  kgl.  [Opfer  fiir  Amonjre,  Osiris,  den  Allherrn,  Sokar,  den  GroBen, 
den  Herrn  der  stj.t3,  Anubis,  den  Herrn  der  Hohlenoffnung,  daB  sie  geben 
alles,  was  vor  ihnen  herauskommt  taglich;  Weihrauch  und  Myrrhen 
Riechen  auf  dem  Feuer,  kiihles  Wasser  und  Wein;  Herausgehen  zum 
Himmel,  Uberfahren  in  der  Begleitung  des  groBen  Gottes;  |  fiir  den  Ka 
des  rjf.t  h]tj-c,  Pagen,  Geliebten  Seiner  Majestiit,  zu  Haupten  des  guten   1488 

Gottes,  der  gelobt  eintritt  und  geliebt  hinausgeht,  Tapferen  [ 

.  .],  der  [Niitzliches  tut]  fiir  den  Konig,  groBen  obersten  Mundes  im 
ganzen  Land,  Konigssohnes  Wsr-Stt,  des  Gerechtfertigten. 

Linke  Scite: 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Amun,  Re-Harachte,  Osiris,  den  Herrscher  der  Ewig- 
keit,   daB   sie  geben  ein  Totenopfer  an   Brot,   Bier,   Rindern,   Vogeln, 

1  Unbekannter  Ort,  wohl  in  Nubion. 

2  Ort  sudlich  Memphis. 

3  Das  Heiligtum  des  Sokar  in  MemphiB. 


122  Inschriften  des  Vizekonigs  Wsr-Stt 

Kleidem,  Weihrauch,  Salbe,  alien  guten  und  reinen  Dingen,  Spenden  und 
allerlei  Pflanzen ;  was  der  Himmel  gibt,  die  Erde  schafft  und  der  Nil  aus 
seiner  Hohle  bringt;  Atmen  des  Nordwinds;  Trinken  von  Wasser  an  der 
Wasserstelle  taglich,  fiir  den  Ka  des  rjf-.t  h]tj-c ,  Vaters  und  Geliebten  des 
Gottes,  Geheimrates  des  Konigs  an  alien  seinen  Orten ;  des  [Freundes]  des 
Horus,  des  Herrn  [des  Palastes] ;  des  Konigssohnes  und  Vorstehers  der 
siidlichen  Fremdlander  Wsr-Stt,  des  Gerechtfertigten. 

Rlickseite : 

[ ],  Herr  des  Begrabnisses,  ruhend  in  der  Reinigungshalle, 

Konigssohn  Wsr-Stt,  der  Gerechtfertigte. 

1489  Mittlere  Zeilen: 

[Ein  kgl.  Opfer  fiir  Amonrajsonther,  Osiris,  den  Herrscher  der  Ewigkeit, 
Hathor,  Oberhaupt  der  westlichen  Wiiste,  daB  sie  geben  alles,  was  vor 
ihnen   herauskommt   an   alien  guten   und   reinen   Dingen;    Atmen   des 

Windesauf  denWegen(?)  [ ]Finsternis,  fiir  den  Ka  des  rpc.th]tj-c, 

Vaters  und  Geliebten  des  Gottes,  (Geliebten)  seines  Herrn,  Gelobten  des 

guten  Gottes,  [ ]  Seiner  Majestat  von  der  Auswahl  des 

ganzen  Landes,  Konigssohnes  Wsr-Stt,  des  Gerechtfertigten. 

Linke  Zeile: 

Der  Ehrwurdige  [••••(?)]  beim  Konig  c]-hprw-Rc,  der  ewiglich  lebe, 
der  Konigssohn  Wsr-Stt,  der  Gerechtfertigte. 


1490 


463.  Titel  des  Wsr-Stt  in  Nische  von  Kasr  Ibrim 

Konigsnamen : 

Es  lebe  der  gute  Gott  c]-hprw-Rc,  geliebt  von  Amun. 

Es  lebe  der  gute  Gott  c]-hprw-Rc,  geliebt  von  Satis. 

Es  lebe  der  Sohn  des  Re  Imn-htp,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich. 

Titel  des  Wsr-Stt : 

A.  rpc.t  h]tj-c,  [Siegler  des  u.  a.  Konigs],  einziger  smr,  Konigssohn  und 
Vorsteher  der  siidlichen  Fremdlander  Wsr-Stt. 

B.  rpc.t  [h]tj-c,  einziger  smr],  groB  an  Gnade,  groB  an  Beliebtheit,  [Kamp- 
fer]  des  Konigs,  Konigssohn  Wsr-Stt. 

464.  Doppelstatue  des  Wr-sw  aus  Koptos 

Kiickseite:  ,, Vorsteher  der  Wiisten  Wr-sw,  der  Gerechtfertigte." 

Senkrecht : 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris,  den  Herrn  von  Busiris,  den  groBen  Gott,  den 

Herrn  von  Abydos,  daB  er  gebe  ein  Totenopfer  von  Brot,  Bier,  Rindern, 


Statue  des  Wr-6w  123 

Vogeln,  Kleidern,  Weihrauch,   Salbe,  alien  guten  und  reinen  Dingen, 

von  denen  ein  Gott  lebt;  Wasser  Trinken  an  der  Wasserstelle  des  Flusses, 

fur  den  Ka  des  Vorstehers  der  Goldwusten  des  Amun   Wr-sw,  des  Ge- 

rechtfertigten. 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Anubis  vor  der  Gotteshalle,  daB  er  taglich  das  Opfer- 

brot  erhalten  lasse  fiir  den  Ka  seiner  geliebten  Gattin  Sl.t-Rc,  der  Ge- 

rechtfertigten. 

Wr-sw  sagt :  Jeder,  der  sich  gegen  meinen  Leichnam  in  der  Nekropole   un 

vergehen  sollte,   oder  der  meine  Statue  aus  meinem  Grab  wegnehmen 

sollte,  der  soil  dem  HaB  des  Re  verfallen,  nicht  soil  er  Wasser  vom  Altar 

des  Osiris  erhalten  und  nicht  soil  er  seinen  Besitz  an  seine  Kinder  in 

Ewigkeit  vererben. 

Linke  Sitzseite: 

Der  Vorsteher  der  Goldwusten  des  Amun  Wr-sw,  der  Gerechtfertigte,  er 
sagt:  Wer  sich  gegen  meinen  Platz  vergehen  sollte  oder  mein  Grab  be- 
schadigen  oder  meinen  Leichnam  herausreiBen  sollte,  den  hasse  der  Ka 
des  Re.  Nicht  vererbe  er  seinen  Besitz  seinen  Kindern,  nicht  soil  sein 
Herz  im  Leben  ruhig  sein,  noch  soil  er  Wasser  in  der  Nekropole  erhalten 
und  seine  Seele  soil  in  Ewigkeit  vernichtet  werden,  denn  dieses  Land  ist 
weit,  nicht  gibt  es  sein  Ende.  Handelt  mir  gegeniiber,  wie  ich  gehandelt 
habe.  Verklart  wird  die  Seele  durch  das,  was  sie  getan  hat. 
Auf  dem  Kleid  des  Mannes:  ,,Was  vom  Altar  aus  dem  Tempel  des  Min  1492 
herauskommt  fiir  den  Vorsteher  der  Goldwusten  Wr-sw,  den  Gerecht- 
fertigten." 

Auf  dem  Kleid  der  Frau:  ,,Was  herauskommt  vom  Altar  des  Tempels 
der  Isis  fiir  die  Hausherrin  S%.t-Rc,  die  Gerechtfertigte." 


465.     Statuen  des  Standartentragers  Nht 


A.  Vorn  auf  der  Basis:  ,,Anbetung  der  Renenutet1  durch  den  Standarten- 

trager  des  Herrn  der  beiden  Lander  Nht." 

Urn  die  Basis:  „Ein  kgl.  Opfer  fiir  Spsj  in  Hermupolis2,  (daB  er  gebe,) 

auf  Erden  zu  sein  in  der  Gunst  des  Konigs  beim  Ausfiihren  alles  dessen, 

wis  er  befahl,  fur  den  Ka  des  Standartentragers  Nht,  von  (der  Abteilung) 

,Stier  in  Xubien'." 

Riickseite  der  Basis:  ,.Imh  kgl.  Opfer  fiir  Thot,  daB  er  Leben,  Heil,  Ge- 

sundheil  gebe  fiir  den  Ka  des  kgl.  Begleiters  in  alien  Fremdlandern  Nht." 

1  Die  Cut  tin  des  Getreides  in  Schlangengestalt,  die  der  Dargestellte  im  Bild  vor 

sich  halt. 
-  Spij  ist  ein  in  Hermupolis  verehrter  Sonnengott. 


124  Inschriften  des  Standartentragers  Nht 

Auf  der  Riickseite  der  Periicke:  ,,Oberster  der  Nubier  Nht  von  (der  Ab- 
teilung)  ,Stier  in  Nubien'." 
1493   Auf  der  Vorderseite  der  Periicke:   ,, Periicke  (?)  der  Gunstbezeigung." 

B.  Statue  in  Brit.  Mus.  Nr.  466 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris,  den  groBen  Gott,  den  Herrscher  der  Ewigkeit, 
daB  er  gebe  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rind,  Vogel  und  alien  guten 
und  reinen  Dingen,  von  denen  ein  Gott  lebt,  fur  den  Ka  des  ehrwiirdigen 
l^h-msw,  durch  seinen  Bruder,  der  seinen  Namen  leben  (laBt),  den  Ober- 
sten  der  Nubier  Nht. 


466.     Statuenf ragmen  t  aus  Florenz 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amonre  und  Atum,  daB  sie  geben  [ fur  den 

Kades ]  Bogenobersten ,  Vorstehers  der  Pferde,  Vorstehers  der 

Rekru[ten ]. 

Auf  derTafel: 

7mw-/^p-Gott-Herrscher-von-Theben,    ^l-hprw-R^,    geliebt    von    Amon- 

rasonther. 

Auf  der  Riickseite:  ,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  (-]-hprw-Rc, 

dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde"  opfert  vor  ,, Amonre,  dem  Herrn  des 

Himmels." 


467.     Denkmaler  des  Prinzen  Wbn-snw 

1494   Sein  leiblicher,  geliebter  Konigssohn   Wbn-snw,  der  Gerechtfertigte  bei 
Osiris- [Chontamenti],  dem  groBen  Gott. 
B.  Konigssohn,  Vorsteher  der  Pferde  Wbn-snw  [ ] 


468.     Statue  des  Hohenpriesters  des  Osiris  Nb-wcwj 

Gegeben  als  Gunstbezeigung  durch  den  Konig  von  O.  u.  U.  A.  Mn-hpr-Rc, 
der  ewiglich  lebe,  dem  Hohenpriester  des  Osiris  Nb-wcwj.  Er  sagt:  Ich 
leitete  viele  Arbeiten  am  Tempel  seines  Vaters  Osiris,  an  Silber,  Gold, 
Lapislazuli,  Tiirkis  und  allerlei  Edelsteinen,  indem  das  alles  unter  meinem 
Siegel  war,  denn  er  wuBte,  daB  ich  f iir  sein  Herz  tiichtig  war.  Ich  verrichtete 
die  Steinarbeiten  (?)  fiir  meinen  Herrn  als  Hiiter  des  Tempels  seines  Vaters. 
Ich  erreichte  die  Ehrwiirdigkeit,  indem  ich  in  der  Gunst  des  Konigs 
stand.  Ich  wurde  zu  seinem  Haus  aus  Gold  gerufen,  und  man  bereitete 


Stele  des  Hohenpriesters  Nb-wcwj  125 

rneine  Stellung  unter  seinen  Beamten.  Ungehindert  waren  meine  FiiBe 
am  verbotenen  Ort,  indem  ich  gesalbt  war  mit  bestem  01, 
und  em  Kranz  um  meinen  Hals  war,  wie  es  der  Konig  dem  tut,  den  er  1495 
lobt.  Wiederum  erzeigte  mir  sein  Sohn  c]-hprw-Rc,  der  ewig  lebe,  seine 
Gunst,  denn  er  gab  mir  eine  Statue  seines  Vaters,  des  Konigs  von  0.  u. 
U.  A.  M/i-hpr-Rc,  dem  Leben  gegeben  sei,  sein  Abbild  von  Millionen  von 
Jahren  im  Tempel  seines  Vaters  Osiris,  sowie  Gottesopfer,  Felder  und 
Garten,  indem  jede  Akte  an  ihrer  richtigen  Stelle  war,  fur  Leben,  Heil, 
Gesundheit  seines  geliebten  Sohnes  des  Re  Imn-htp,  geliebt  von  Osiris- 
Chontamenti,  dem  Herrn  von  Abydos,  dem  Leben  gegeben  sei  wie  Re 
ewiglich. 

Em  kgl.  Opfer  fur  Osiris,  den  Herrscher  der  Ewigkeit,  Anubis  auf  seinem 
Berge  und  Wp-w]w.t,  den  Herrn  des  verbotenen  Landes,  daB  sie  geben 
ein Totenopfer  anBrot,  Bier,  Rind,  Vogel,  Kleidern,  Weihrauch,01,  Salbe, 
Tausenden  an  alien  guten  und  reinen  Dingen,  Tausenden  an  alien  siiBen 
und  angenehmen  Dingen,  was  der  Himmel  gibt,  die  Erde  schafft  und  der 
Nil  aus  seiner  Hohle  bringt,  fiir  den  Ka  des  Hohenpriesters  des  Osiris 
Nb-ufwj,  des  Gerechtfertigten.  Er  sagt:  Ihr,  die  ihr  auf  Erden  lebt, 
Webpriester,  Vorlesepriester,  Tempelangehorige,  Gottesvater  dieses 
Tempels  und  die  ganze  Stundenpriesterschaft  des  Gotteshauses,  jeder, 
der  an  dieser  Stele  vorbeigeht  und  der  darauf  liest !  Euch  moge  Osiris,  der 
Herrscher  der  Ewigkeit,  loben  und  lieben,  wenn  ihr  sagt:  DersiifieHauch 
des  Nordwindes  an  die  Nase  des  Hohenpriesters  des  Osiris  Nb-wcwj,  des 
Gerechtfertigten  bei  Osiris! 


469.     Stele  des  Nb-wcwj  aus  Abydos  1496 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris,  Herrn  des  verbotenen  Landes,  daB  er  gebe  ein 
Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rind,  Vogel  und  alien  guten  und  reinen  Dingen 
fiir  den  Ka  des  Propheten  der  Heket1  Nb-wcwj,  des  Gerechtfertigten. 
Ein  kgl.  Opfer  fiir  Heket,  wohnhaft  in  Abydos,  daB  sie  gebe  alles,  was 
von  ihrem  Altar  kommt  taglich,  fiir  den  Ka  des  Domanenvorstehers  des 
Osiris  Nb-wc,  des  Gerechtfertigten. 
Gemacht  vom  Farber  der  roten  Stoffe  des  Osiris,  dem  Schreiber  Mn-hpr. 


470.     Statue  des  2.  Priesters  des  Onuris  Pn-'In-hr.t 

Riickenpfeiler: 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Anubis,  Herrn  der  Nekropole,  daB  er  gebe  alles,  was 
von  seinem  Altar  kommt,  fiir  den  Ka  des  2.  Propheten  des  Onuris  Pn- 
{'In-hr.t). 

1  Froschgestaltige  Gdttin  in  Abydos. 


126  Inschrift  des  2.  Propheten  Pn-'In-hr.t 

Basis: 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris,  den  groBen  Gott,  Herrn  des  verbotenen  Landes, 
daB  er  gebe  das  Eintreten  in  Frieden  zur  Nekropole,  ein  ruhiges  Herz  im 
1497  schonen  Alter,  [  das  Riechen  der  Myrrhen  auf  dem  Feuerbecken,  kiihles 
Wasser,  Wein,  Milch,  <fur>  den  Ka  des  2.  Propheten  des  Onuris,  des 
Schreibers  und  Vorstehers  der  Scheunen,  der  Domanen,  der  Felder  aller 
Gotter  von  Thinis  Pn-'In-hr.t. 


471.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  Wsr  Nr.  21 


Stele: 

[ rjf.i]  h]tj-c,    tiichtigen    Vertrauten    des    Herrn    der 

beiden  Lander,  Domanenvorsteher  des  [c]]-hpr-kl-[Rc]1,  Schreiber  Wsr, 
den  Gerechtfertigten. 

[Ein  kgl.  Opfer  fur Osiris-Chontamenti,  den  groBen 

Gott,  Herrn  von  ]  Abydos,  Anubis  (?)  an  alien  seinen  Orten,  Re,  Herrn 

des  Himmels,   Harachte,  Thot  [ ]   im  Land,  Atum,  Herrn 

der  [beiden  Lander,  den  Heliopolitaner daB  sie  geben 

Tausend]  an  allerlei  Gemlise,  Tausend  an  Kleidern,  Tausend 

an  Weihrauch  und   Salbe,  Tausend  an  Opfern  und  Nahrungsmitteln, 

Tausend  an  V6ge[ln ;]  daB  du  trinkst  das  Wasser, 

das  aus  dem  Urgewasser  hervorkommt ;  daB  du  deinen  Durst  loschst 2  am 

[ ]• 

1498     [ ] 

Eine  Tochter  opfert  vor   Wsr  und  Gattin 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris-Chontamenti,  den  groBen  Gott,  Herrn  von 
Abydos,  daB  er  gebe  alles,  was  von  seinem  Altar  kommt;  suBen  Hauch 
des  Nordwindes,  ein  schones  Begrabnis  nach  dem  Alter,  fur  den  Ka  des 
einzig  Treff lichen,  frei  von  Irrung,  des  Wahrhaften,  der  [die  Wahrheit]3 
tut,  (namlich)  des  rjf-.t  hltj-c,  des  smr,  groB  an  Beliebtheit,  des  tiichtigen 
Vertrauten  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Obersten  Domanenverwalters 
des  cl-hpr-kl-Rc,  des  Gerechtfertigten,  Schreibers  Wsr.  Seine  geliebte 
Hausherrin,  B]k.t. 

1  Dieser  Titel  bezieht  sich  auf  den  Totentempel  des  Konigs  in  Westtheben. 

2  Lies: 


■.', 


Erganze  wohl:    ]    v>  V\      ^^  °    >  wenn  auch  ungewohnliche  Schreibung. 


Inschriften  des  Wsr  127 

Rede  einer  Tochter : 

Flir  deinen  Ka!  Betrinke  dich  [tiichtig] !  Empfange  (Var.  ,,Mache") 
einen  schonen  Tag.  Nicht  sollst  du  dir  die  [Finsternis]  geben.  c]-hpr-kl-Rc, 
der  Gott,  er  liebt  dich,  du  Beamter, 

der  du  den  Wein  liebst  und  Gelobter  der  Myrrhen  bist.  Nicht  bist  du   i*99 
ohne  deine  Freude  irn  Inneren  deines  schonen  Hauses. 

Wsr  erhalt  Opfer 

Die  Stundenpriesterschaft  [des  Amun],  sie  sagen:  Fiir  deinen  Ka  [einen 
StrauB  des  Amun]. 

Rede  des  Wsr : 

Er  sagt  zu  ihnen:  Ihr  seid  gekommen,  indem  ihr  unversehrt  und  heil 
seid,  nachdem  cl-hpr-k]-Rc  eure  Vater  in  der  Nekropole  gelobt  hat. 
Inspizieren  der  [Ablosung]1  von  Wache  zu  Wache,  durch  den  rpc.t  h]tj-c, 
den  smr,  groB  an  Beliebtheit,  trefflichen  Vertrauten  des  guten  Gottes, 
Oberdomanenverwalter  des  c]-hpr-k]-Rc,  Schreiber  Wsr,  den  Gerecht- 
fertigten  bei  Osiris. 

Titel  auf  einem  Fragment 

Schreiber,  Tapferer  [ ]  des  Amun    Wsr,  der   Gerecht- 

fertigte. 


472.     Inschriften  im  Grab  des  3.  Amunpropheten 
Kl-m-hrj-ib.sn 

Kl-m-hrj-ib.sn  erhalt  von  2  Tochtern  StrauBe 

Erhalten  eines  StrauBes  des  Amun,  wenn  der  Gott  sich  niedergelassen  hat 
bei  seinem  schonen  Fest  des  Westens,  durch  den  Siegler  des  u.  a.  Konigs, 
3.  Propheten  des  Amun  K]-m-hrj-ib.sn,  den  Gerechtfertigten. 
Seine  geliebte  Gattin,  kgl.  Favoritin,  Sangerin  des  Amun,  Hausherrin 
Hnw.t-t].wj,  die  Gerechtfertigte. 

Beischrift  der  Tochter: 

Kommen  mit  dem  Blumenstraufi  des  Amun  durch  seine  geliebte  Tochter, 
die  Sangerin  des  Amun  Imn-m-i'p.t,  die  Sangerin  des  Amun  Mw.t-nfr.t. 
Letztgenannte  tragt  auch  den  Titel:  ,, Sangerin  des  c]-hpr-kl-Rc." 


1500 


Erganze  so:    I  u 


128  Inschriften  des  3.  Propheten  K^-m-hrj-ib.sn 

K]-m-hrj-ib.sn  verehrt  Osiris 

Osiris  Verehren,  die  Erde  Kussen  vor  Wnn-nfr  durch  den  Siegler  des 
u.  a.  Konigs,  3.  Prophet  des  Amun  K]-m-hrj-ib.sn,  den  Gerechtfertigten, 
geboren  von  der  groBen  Amme  des  Herrn  der  beiden  Lander,  der  Gelobten 
des  guten  Gottes  ['Imn-m-ip.t,  der  Gerechtfertigten]. 
1501  Er  sagt:  Ich  bin  zu  dir,  du  groBer  Gott,  gekommen,  damit  ich  deine 
Schonheit  taglich  anbete. 


473.     Statue  des  Priesters  'Imn-htp 


Rechts : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amonre,  daB  er  gebe  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier, 
Rind,  Vogel,  Kuchen,  Kleidern,  Weihrauch,  Salben,  alien  guten  und 
reinen  Dingen,  Spenden  und  allerlei  Pflanzen,  alien  guten  und  suBen 
Dingen,  was  vor  ihm  herauskommt  taglich,  fur  den  Ka  des  Web-Priesters 
des  Amun  in  \h.t-is.t1  'Imn-htp,  des  Gerechtfertigten; 
fur  den  Ka  des  Tragers  des  Raucherarms  des  Konigs  'Imn-htp,  des  Ge- 
rechtfertigten ; 

fur  den  Ka  des  Magazinverwalters  des  Amun  'Imn-htp,  des  Gerecht- 
fertigten ; 

fur  den  Web  und  Domanenverwalter  des  Konigs  von  O.  u.  U.  A.  cl-hpr- 
k]-EC2  Imn-htp,  des  Gerechtfertigten; 

fur  den  Ka  des  Lehnstragers 3  der  Statue  des  Konigs  von  0.  u.  U.  A.  Mn- 
hpr-R^  bei  seiner  Ausfahrt  'Imn-htp; 

fur  den  Ka  des  Lehnstragers  der  Statue  des  Konigs  von  O.  u.  U.  A.  cl-hpr- 
k]-Rc  bei  seiner  Ausfahrt  'Imn-htp; 

fur  den  Ka  des  Obersten  der  Horigen  des  Amun  Imn-htp,  des  Gerecht- 
fertigten. 

1502  Vorn: 

Was  herauskommt  vom  Altar  in  Karnak,  Erhalten  von  Opferbroten  vom 
Altar4  taglich,  fur  den  Ka  des  Tempelangestellten  (imj-is.t-c)  des  Amun 
von  der  1.  Phyle  'Imn-htp. 

1  Totentempel  Menthuhoteps  in  Deir  el-Bahari. 

2  Der  Titel  bezieht  sich  ebenfalls  auf  den  Totentempel  Thutmosis'  I.  in  West- 
theben . 

8  Die  betreffenden  beiden  Statuen  Thumosis'  III.  und  I.,  die  Amun  bei  seinen 
Prozessionen  begleiten,  sind  dem  'Imn-htp  iibergeben  worden,  so  daC  er  ihre 
Einkiinfte,  die  den  Statuen  zuniichst  als  ihr  Opfer  vorgelegt  worden  sind,  erhalt. 

4  Es  sind  im  Text  zwei  verschiedene  Ausdriicke  fur  ,, Altar"  gebraucht. 


Statue  des  Priesters  'Imn-htp  129 

Links : 

Em  kgl.  Opfer  fur  Amun,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  daB  er 
gebe  Leben,  Heil,  Gesundheit,  ein  schones  Begrabnis  nach  dem  Alter, 
fur  den  Angestellten  des  Amun  in  der  1.  Phyle  Imn-htp; 
Ein  kgl.  Opfer  fiirMut,  Herrin  von  'Isrw,  daB  sie  gebe  Opfer  und  Speise, 
ein  schones  Alter  innerhalb  Thebens  f  iir  den  Ka  des  Tragers  des  Raucher- 
arms  Imn-htp; 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Re-Harachte,  daB  er  gebe,  sein  schones  Gesicht  taglich 
zu  sehen,  fur  den  Ka  des  Web  des  Amun  in  Dsr-dsrw1  'Imn-htp; 
Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris-Chontamenti,  daB  er  gebe  das  Erhalten  von 
Opferbroten,  die  herauskommen  von  seinem  Altar,  fur  den  Ka  des  Web 
des  Amun  in  Hnk.t-^nh2-  'Imn-htp; 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Thot,  daB  er  gebe  Klugheit,  Gnade,  Liebe  fiir  den  Ka 
des  Web -Priesters,  Schreibers  und  Tempelangehorigen3  des  AmunTww- 
htp,  des  Gerechtfertigten ; 

ein  kgl.  Opfer  fiir  Hathor,  Oberhaupt  derWiiste,  daB  sie  gebe  den  siiBen 
Hauch  des  Nordwinds  und  ihre  Gnade  auf  Erden  dem  Ka  des  Web- 
Priesters  des  Amun  in  ]h-is.t  Imn-htp,  des  Gerechtfertigten,  gezeugtvon 
dem  Tempelangehorigen  des  Amun  in  der  1 .  Phyle  Tjmbw,  den  Gerecht- 
fertigten, geboren  von  der  Hausherrin  Twjw. 


474.      Stele  des  'Imn-msiv  in  Berlin  ir,°3 


Imn-msw  opfert  vor  ,,Ptah  mit  schonem  Gesicht4,  Herrn  des  Lebens  der 
beiden  Lander5"  -  Beischrift  der  Handlung  ,,was  tat  der  Web-Priester 
Imn-msw" . 

Inschrift : 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Ptah  siidlich  seiner  Mauer6,  daB  er  gebe  Leben,  Heil, 
Gesundheit,  Klugheit,  Gnade,  Liebe  fiir  den  Ka  des  Web-Priesters  des 
Amun  im  Totentempel  des  c]-hprw-RQ  in  Theben  'Imn-msw. 

1  Der  Totentempel  der  Hatschepsut  in  Deir  el-Bahari. 

2  Der  Totentcmjjcl  Thutrnosis'  III.  in  Theben-West. 

'    Eine  genaue  Bestimmung  des  Amtes,  das  hier  mit  imj44.t-c  ausgedriickt  ist, 
-i 'lit  aocfa  iius. 

1   Das  heiflt  mit  menschli'hem  Gesicht. 

„Leben  der  beiden  Lander"  ist  <l*;r  Name  der  Nekropole  von  Memphis. 

Hauptgott  von  Memphis. 

9   Belck 


130  Statue  der  'Itw 

475.     Doppelstatue  des  imj-hnt  'Itw  und  seiner  Gattin 

Auf  dem  Schurz  des  Marines:  ,,Was  herauskommt  vom  [Altar  des  Amun 
vor]  Karnak  fur  den  Ka  des  Kammerherrn,  Web-Priesters,  Schatzhaus- 
vorstehers  und  [Horigenobersten  des  Amun]  'Itw,  des  Gerechtfertigten." 
Auf  dem  Kleid  der  Frau:  ,,Was  herauskommt  vom  Altar  der  Mut, 
der  Herrin  des  Himmels,  fur  seine  Gattin,  die  Sangerin  [des  Amun]  Hnw.t- 
wr.t." 

Am  Sitz  des  Mamies: 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amun,  der  in  alien  Dingen  bleibt,  daB  er  gebe  das  Er- 
halten  der  Opferbrote  von  dem,  was  vor  (ihm)  herauskommt  an  den 
Kalenderfesten,  die  in  diesem  Tempel  geschehen,  fur  den  Ka  des  Horigen- 
obersten, Magazinwachters,  Schatzhausvorstehers  und  Web-Priesters 
des  Amun  Itw,  des  Gerechtfertigten. 

1504  Am  Sitz  der  Frau : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris,  den  Herrscher  der  Ewigkeit,  daB  er  gebe  Herein- 
und  Herausgehen  aus  der  Nekropole,  um  taglich  Opferbrote  vom  Altar 
des  Herrn  der  Unendlichkeit  zu  erlangen,  das  Essen  der  Opfer,  die  ge- 
macht  werden  fur  die  (I)1  Gelobten,  sobald  der  Gott  sich  an  seinem 
Opfer  befriedigt  hat,  fur  den  Ka  des  Kammerherrn,  Web-Priesters  des 
Amun  Itw,  des  Gerechtfertigten,  (und)  seine  geliebte  Gattin,  die  Sangerin 
des  Amun  Hnw.t-wr.t,  die  Gerechtfertigte. 

Der  Sohn: 

Durch  seinen  Sohn,  der  seinen  Namen  leben  laBt,  den  2.  Propheten  des 

c]-hprw-Rc  Nfr-hb.f. 


476.     Inschriften  auf  der  Stele  des  Mj 


SimsabschluB : 

Gelobter  des  Amonre  Mj:  Ich  gab  Brot  dem  Hungrigen,  Wasser  dem 
Durstenden,  Kleider  dem  Nackten.  Nun  bin  ich  zu  meiner  Stadt  der 
Ewigkeit  gekommen  und  zur  Wiiste  der  Unendlichkeit. 

Architrav : 

Verehrung  Geben  dem  Anubis  durch  den  Obersten  des  Arbeitshauses  Mj, 

den  Gerechtfertigten. 

1  Emendiere  wohl  in  hssw. 


Stele  des  Mj  131 

Linker  Pfosten:  1505 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Anubis  vor  der  Gotteshalle,  daB  er  gebe  alles,  was 
herauskommt  von  seinem  Altar,  ferner  das  Erhalten  der  Opferbrote  von 
dem,  was  vor  (ihm)  herauskommt,  fur  den  Ka  des  Vorstehers  der  Ar- 
beitshauser  von  Prw-nfr1  Mj.  Die  Hausherrin  Rwjw. 

Rechter  Pfosten: 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Anubis-lm^'-^2,  Herrn  des  verbotenen  Landes,  daB 
er  gebe  das  Heraus-  und  Hineingehen  zur  Nekropole,  das  Erhalten  der 
Opferbrote  auf  dem  Friedhof,  fiir  den  Ka  des  Vorstehers  der  Arbeits- 
hauser  von  Prw-nfr  Mj.  Hausherrin  Rwjw. 

Oberstes  Register: 

Verehren  des  Osiris,  Erde  Kiissen  vor  dem  Herrn  des  Westens  durch  den 
Vorsteher  des  Arbeitshauses  Mj.  Er  sagt:  Ich  werde  Wnn-nfr  begleiten, 
indem  er  mich  sein  laBt  unter  den  Verklarten,  die  er  liebt.  Verehren  des 

Osiris  durch  seinen  Sohn,  den  Schreiber  von  Memphis  [ ],  seinen 

Sohn,  den  Obersten  des  Arbeitshauses  W]d-msw,  seinen  Sohn  Dhwtj- 
msw. 

Inschrift : 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris,  den  groBen  Gott,  den  Herrscher  der  Unendlich- 
keit,  mid  fiir  Hathor,  das  Oberhaupt  der  Wiiste,  daB  sie  geben  ein  Toten- 
opfer  aus  Brot,  Bier,  Rind,  Vogel,  Kleidern,  Weihrauch,  Salben,  alien 
guten  und  reinen  Dingen,  Spenden  und  allerlei  Pflanzen,  kiihlem  Wasser, 
Wein  und  Milch ; 

Atmen  des  siiBen  Hauchs  des  Nordwindes,  Wasser  Trinken  an  der  Wasser-  1506 
stelle  des  Flusses;  Herausgehen  als  lebende  Seele;  was  der  Himmel  gibt, 
die  Erde  hervorbringt  und  der  Nil  aus  seiner  Hohle  bringt ;  daB  man  dir 
herauskommt  mit  einem  StrauB  des  Amun,  wenn  er  in  seinem  Horizont 
ruht,  fiir  den  Ka  des  Vorstehers  der  Arbeitshauser  von  Prw-nfr  Mj; 
seine  geliebte  Gattin,  die  Hausherrin  Rwjw. 


477.     Statuette  eines  Angestellten  der  Domane  Prw-nfr 


[ ;  A  turn  Verehren],  wenn  er  untergeht  aus  dem  Leben  in 

[seinen  Horizont  durch  den Vorsteher]  der  Domane  von 

Prw-nfr  Nb-snj,  den  Gerechtfertigten.  Er  sagt:  GruB  dir,  heiliger  Gott, 

1   Kgl.  Domane  bei  Memphis,  die  von  Amenophis  Il.besonders  bevorzugt  wurde. 
-   imj-wt,  ein  altes  k<rl.  Sehiit/./.oichen,  wunlo  spai^r  ;i,ls  ,,<I<t  in  <1<m-  Umwicklung" 

verstanden  und  als  Form  des  Totengottes  Anubis  angesehen.  Sein  Bild  ist  ein 

an  einer  Stance  aufg«'hangt<'r  kopfloser  Ticrbalg. 


132  Statuette  eines  Domanenvorstehers 

Re-Harachte!  Du  mogest  (mich)  ruhen  lassen  im  westlichen  Horizont 

in  der  Gnade  deines  Ka! 

Seine  Gattin,  die  Hausherrin  Nb.t-hw.t,  die  Gerechtfertigte. 


1507  478.      Graffito  des  Prinzen  Hc-m-w]s.t  bei  Sehel 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Anukis,  Herrin  von  Sehel,  daB  sie  gebe,  was  vor  ihr 
herauskommt,  dem  Konigssohn,  Stallvorsteher  Hc-m-w]s.t. 


479.      Graffito  eines  Zeitgenossen  Amenophis'  II.  bei  Sehel 

Der  Opferer  des  Amun,  Schreiber  des  Gottesopfers,  Trager  des  Raucher- 
arms  dieses  guten  Gottes1  P\jj-'Imn. 


480.     Inschriften  im  Grab  des  Offiziers  ,Im?i-msw  Nr.  42 

'Imn-msw  und  Gattin  erhalten  einen  StrauB 

Erhalten  der  Gunst  des  guten  Gottes  fur  den  rjf.t  ftotj-^,  bleibend  an 
Gunst,  groB  an  Beliebtheit,  Bogenoberst  und  Vorsteher  der  nordlichen 
Fremdlander,  Stallvorsteher  des  Herrn  der  beiden  Lander,  'Imn-msw. 
Seine  geliebte  Frau,  die  Hausherrin  Hnw.t-t].wj,  die  Gerechtfertigte. 
1508  Sein  Sohn,  der  Web-Priester  des  Amun  'Imn-m-hb,  er  sagt:  Fur  deinen 
Ka  einen  StrauB  deines  Herrn  Amun,  weil  er  dich  lobt  und  dich  liebt. 

Syrer  bringen  Abgaben 

[ den  Bogenoberst  'Imn]-msw  nach  Ng]w2  [ ]. 

Titel: 

rjf.t  h]tj-c,  Augen  des  Konigs  von  Oberagypten,  Ohren  des  Konigs  von 
Unteragypten  im  Lande  Rtnw,  dem  elenden,  [Bogenoberst  'Imn-m]sw. 
Seine  Gattin,  die  Hausherrin  und  Sangerin  des  Amun  Hnw.t-t\.wj. 
rjf.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  einziger  smr,  Begleiter  des  Konigs  im 
Lande  Rtnw,  Bogenoberst  und  Vorsteher  der  nordlichen  Fremdlander 
'Imn-msw. 

Auf  der  Scheintiir: 

A.  rjf.t  hltj-c,  Augen  des  Konigs  im  Fremdland  Rtnw,  Bogenoberst  'Imn- 


msw. 

U 


1  Der  Text  ist  zu  verbessern  in  :  ^<j  V\  »       „   I  =     ^  (1  (  &-c$ 

2  Bezeichnung  des  Libanon  als  Ort,  wo  die  Baume  gefiillt  werden 


Inschriften  des  Bogenobersten  ' ' Imn-m&w  133 

B.  rpc.t  h]tj-c,  Vertrauter  des  guten  Gottes,  Vorsteher  der  nordlichen 
Fremdlander,  Bogenoberst,  Geliebter  des  Herrn  der  beiden  Lander 
'Imn-msw. 


481.     Elle  des  Architekten  Hc  1509 

A.  Es  lebe  der  gute  Gott,  leuchtend  wie  Re,  indem  er  angeglichen  ist  dem 
Re,  wobei  er  wie  dessen  Wesen  ist ;  indem  er  zusammen  mit  ihm  auf  dem 
Feld  erschafft;  der  Herr  der  Kraft  cl-hprw-Rc .  Es  freuen  sich  die  Herzen 
der  Menschen,  wenn  sie  ihn  selien;  jedermann  blickt  auf  Grand  seiner 
Liebe,  indem  er  machtig  und  heldenhaft  ist,  Imn-htp-Gott-Herrscher- 
vcn-Heliopolis,  der (?)  des  Atum,  der  die  Macht  liebt. 

B.  Es  lebe  der  Horus  ,, Starker  Stier,  groB  an  Macht",  der  gute  Gott,  der 
Tapfere,  Wachsame,  der  Herr  der  beiden  Lander  c]-hprw-Rc,  der  starke 
Stier  jedes  Fremdlandes,  der  auf  dem  Berg  von  Nahrina  briillt,  der  die 
Schwangeren  von  Nubien  erzittern  lafit,  der  Sohn  des  Re  'Imn-htp-Gott- 
Herrscher-von-Heliopolis,  der  in  jedem  Fremdland  erbeutet. 

C.  Es  lebe  der  gute  Gott,  der  in  Wahrheit  Tapfere,  der  Herr  der  beiden 
Lander  ^-hprw-R^.  Es  kam  Seine  Majestat,  indem  sein  Herz  froh  war, 
aus  dem  Haus  des  Amun,  seines  heiligen  Vaters,  |  indem  sein  Heer  vor  1510 
ihm  war  wie  Heuschrecken.  Es  landete  Seine  Majestat  in  Hermupolis, 
indem  er  einen  Palast  ,,Festung  des  ^-hprw-R^"  in  zwei  Tagen  erbaute, 
von  1  itrw  Lange  und  von  1  itrw  an  Breite. l 


482.     Statue  des  Schreibers  'Imn-m-hl.t  in  Kairo  566 

Basis: 

1.  Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  der  Mut,  Herrin  von  [Isrw]. 

2.  Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  des  Amun  in  seinemHaus  in  [.  .  .]. 

Auf  dem  Kleid : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amonrasonther,  daB  er  gebe  schones  Leben,  Ver- 

einigung  mit  der  Gunst,  ein  schones  Alter,  das  er  gibt,  fur  den  Ka  des 

kul.  Schreibers  Imn-m-hl.t,  des  Gerechtfertigten. 

Ein  kgl.  Opfer  an  Atum,  Herrn  von  Heliopolis,  Reharachte,  daB  er  gebe 

alles.  was  von  seinem  Altar  taglich  kommt,  fiir  den  Ka  des  kgl.  Schreibers 

lmn-m-h?j.t,  des  Gerechtfertigten. 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Ptali.  den  GroBen,  siidlich  seiner  Mauer,  den  Schon- 

gesichtigen,  (auf)  dem  sehr  hohen  Sitz,  daB  er  gebe  alle  guten  und  reinen 

Dinge  dem  Ka  des  kgl.  Schreibers  7mn-m-h].t,  des  Gerechtfertigten. 

1   Ein  itrw  betriigt  10,5  km. 


134  Statue  des  Schreibers  'Imn-m-h].t 

1511  Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris,  den  Herrn  von  Busiris,  den  groBen  Gott,  Herrn 
von  Abydos,  (daB  er  gebe)  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rind,  Vogel, 
Kleidern,  Weihrauch,  Salben  fur  den  Ka  des  kgl.  Schreibers  lmn-m-hl.t, 
des  Gerechtfertigten. 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amaunet  vor  Karnak,  daB  sie  gebe  das  Erlangen  des 
Opferbrotes  in  ihrem  Tempel  an  jedem  Fest  des  Himmels  und  der  Erde 
und  an  jedem  eintretenden  Kalenderfest,  Verklarung,  Starke,  Recht- 
fertigung,  sein  Herz  Begleiten,  wohin  es  will,  fiir  den  Ka  des  kgl.  Schrei- 
bers, seines  wahrhaft  Geliebten1,  der  seinen  Herrn  auf  seinen  Ziigen  be- 
gleitet,  der  den  Mund  verschlieBt  iiber  das,  was  seine  Augen  sehen,  'Imn- 
m-h].t,  des  Gerechtfertigten,  Sohnes  des  Schreibers  'Intf,  des  Gerecht- 
fertigten, geboren  von  der  Hausherrin  S].t-Mw.t-m-wjl. 


483.     Gebet  an  Konig  Amenophis  II. 

Horus  ,, Starker  Stier,  groB  an  Macht",  die  beiden  Herrinnen  ,, Reich  an 
Pracht,  gekront  in  Theben",  Goldhorus  ,,Der  mit  seiner  Macht  in  alien 
Landern  erobert",  der  gute  Gott  [^yhprw-lR^-],  Sohn  des  Re  [Imn-htp]- 
Gott-Herrscher-von-Heliopolis,  geliebt  von  Amonre,  dem  Leben  ewiglich 
gegeben  sei. 

1512  TJber  dem  Betenden: 

Den  Herrn  der  beiden  Lander  Verehren,  Erde  Kiissen  vor  dem  guten 
Gott,  dem  machtigen  Konig,  stark  an  Kraft,  dem  Herrscher,  der  die  Neun- 
bogen  bezwingt,  groB  an  Schrecken  im  Nubierland,  Herrn  der  Furcht 
am  Ende  Asiens,  dem  sein  Vater  [Amonre]  den  Sieg  iiber  alle  Lander 
gegeben  hat.  Ich  bin  zu  dir  gekommen  und  ich  bete  deine  Schonheit  an. 
Ich  mache  deine  Siege  groB  [ ]. 


484.      Stele  des  Schatzhausschreibers  Min-htp 


Oberstes  Register  links: 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris,  den  Herrn  des  Friedhofs,  Anubis  auf  seinem 
Berge,  die  Gotter,  die  die  Unterwelt  leiten  in  Begleitung  des  Wnn-nfr, 
daB  sie  geben  Brot,  Wasser,  Luft,  das  Sehen  des  Aton,  die  Verehrung  des 
Re,  wenn  er  leuchtet,  fiir  den  Ka  des  kgl.  Schreibers,  Vertrauten  des 
guten  Gottes,  Pagen  Hwtwtw. 

1   ,,hrw"  ist  vom  Schreiber  fiilschlichervveise  geschrieben. 


Stele  des  Schatzhausschreibers  Min-htp  135 

Rechts :  1513 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Sokar  und  Ptah  vor  dem  Tnn. t-Heiligtum,  daB  sie 
geben  alles,  was  von  ihren  Altaren  kommt,  deni  Ka  des  Mundes  des  o.  a. 
Konigs,  der  Ohren  des  u.  a.  Konigs,  des  groBen  Vertrauten  des  Herrn  der 
beiden  Lander  beim  trefflichen  Ausfiihren  dessen,  was  er  ihm  aufgetragen 
hat,  kgl.  Rekrutenschreibers,  [Schreibers]  des  Schatzhauses  [ ]. 

Darstellung : 

Verehren  des  Osiris,  Erdekiissen  vor  Wnn-nfr  durch  den  kgl.  Schreiber, 

Schatzhausschreiber,  Rekrutenschreiber  Min-htp,  genannt  Hwtwtw,  den 

Gerechtfertigten. 

Seine  geliebte  Gattin,  die  Hausherrin  Mw.t-[ ]. 

seine  Mutter  Tmbj 

Die  Hausherrin  T]j 

Die  Mutter  seiner  Frau  Mwt. 

2.  Register: 

a)  rpc.t  fur  die  Stationen  imFesthof \  kgl.  Schreiber,  Schatzhausschreiber, 
Leiter  von  Ober-  und  Unteragypten  im  Festhof  wegen  der  Niitzlichkeit 
fur  den  Konig  Min-htp,  genannt  Hwtwtw. 

Die  Hausherrin  Mwt,  die  Gerechtfertigte. 

b)  Weihrauch  Spenden,  Bringen  des  Herzens  des  [fur  den  Konig]  Niitz- 

lichen  mit  einem  Gottesopfer  [ ]  Min-htp,  genannt 

Hwtwtw. 

Inschrift : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  [Osiris],  den  Herrscher  der  Unendlichkeit,  Wnn-nfr, 
wohnhaft  in  Thinis,  bei  seiner  Ausfahrt  am  Jahrestag  beim  Erscheinen 
der  Nsm.t-~Ba,rke2, 

durch  den  Schreiber  [und  Zahler  der]  Abgaben  der  beiden  Lander,  der   i5H 
Lieferungen  von  Ober-  und  Unteragypten,  der  weiB,    wie  man  schone 
Ausspriiche  sucht  bei  den  Angelegenheiten  des  Konigs,  den  Schreiber 

von  [ ]  Pferden  und  ihren  Wagen  aus  Gold  und  Silber, 

den  Vorsteher  der  Leiter  von  Ober-  und  Unteragypten  Min-htp,  genannt 
[Hwtwtw.  Er  sagt] :  [Heil  euch,  ihr]  Gotter  im  Westen,  die  ihr  neben  dem 

All  herrn   sitzt   und  hort   [ ,   die]   ihr  die   Siinde   abwischt 

[ ]  Hwtwtw,  der  Gerechtfertigte.  [Moget  ihr]  (ihn)  Brot  essen 

lassen  vor  Re  aus  den  Handen  des  Thot;  moget  ihr  [ihm ]  und  seine 

Neunheit  geben  mit  dem  Kranz  [ ]  mit  Salbe;  moget  ihr 

ihm  tun  alles  das,  was  einem  trefflichen  Edlen  getan  wird,  daB  er  den 
Hauch  der  Myrrhen  rieche,  Weihrauch,  Wein,  Milch,  [fur  den  Ka  des  kgl. 
Schreibers],  Schatzhausschreibers,  Leiters  des  Festes  des  Ptah,  des  Schon- 

1   Ein  alter  auf  das  Jubiliiumsfest  beziiglicher  Titel. 
-   Xame  des  Schiffes  des  Osiris  in  Abydos. 


136  Stele  des  Schatzhausschreibers  Min-htp 

gesichtigen,  Min-htp,  genannt  Hwtwtw.  Er  sagt:  Ihr  Webpriester,  Schrei- 

ber,  die  ihr  [die  Palette]  erhalten  habt,  und  alle  [ ],  mid  jeder, 

der  seine  Schriften  lesen  kann !  Mogen  euch  euere  [Gotter]  loben,  indem  sie 
euch  Leben  geben !  Nicht  gibt  es  ein  Zuriickgehaltenwerden  des  ....[.... 

]  mit  alien  guten  und  reinen  [Dingen]  fur  den 

Ka  des  [Schatzhaus]schreibers  [Min]-htp,  des  Gerechtfertigten. 

i5i5  485.     Der  groBe  Stelentext 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  Ptah- 
Sokar,  Osiris-  Wnn-nfr,  Herrn  des  verbotenen  Landes  (Var. :  Herrn  von 
Busiris,  des  groBen  Gottes,  des  Herrschers  der  Unendlichkeit;  2.  Var.: 
Herrn  des  Friedhofs),  Wp-w]w.t  von  Ober-  und  Unteragypten. 

1516  Anubis  auf  seinem  Berge,  daB  sie  geben  ein  Totenopfer  von  Brot,  Bier, 
Rind,  Vogel,  Kuchen,  Kleidern,  Weihrauch,  Salben,  Tausend  an  alien 
guten  und  reinen  Dingen,  Tausend  an  alien  guten  und  suBen  Dingen, 
was  der  Himmel  gibt,  die  Erde  schafft,  der  Nil  aus  seiner  Hohle  hervor- 
bringt;  Atmen  des  suBen  Hauchs  des  Nordwindes,  Brotessen,  (Var.: 
Wassertrinken) ,  Sich  Vereinigen  mit  den  Pflanzen,  Erhalten  von  Opfern 
vom  Guten  aus  den  Opfergaben  des  Binsengefildes ; 

1517  weiten  Schrittes  zu  sein  auf  dem  Weg  der  Ewigkeit  unter  den  Kas  der 
heiligen  Verklarten;  Gestalt  annehmen  zu  konnen  nach  seinem  Wunsche 
in  der  Begleitung  des  Wnn-nfr ;  Herein-  und  Herausgehen  in  derNekropole, 
ohne  daB  die  Seele  bei  ihrem  Wunsch  gehindert  werde ;  Hervorkommen 
als  lebende  Seele  und  Wasser  Trinken  an  der  Wasserstelle  des  Flusses; 

1518  Opferbrote  Erhalten  des  Herrn  der  Ewigkeit  von  dem,  was  taglich  von 
ihm  herauskommt,  am  psdtjw-Fest,  am  Monatsfest,  am  6-Tage-Fest,  am 
Fest  des  15.  Tages,  am  Wag-Fest,  am  Thot-Fest,  beim  groBen  Auszug, 
beim  Aufgang  der  Sothis,  bei  der  groBen  Hitze,  bei  der  kleinen  Hitze, 
am  Abendopfer,  beim  Empfangen  des  Flusses,  an  alien  Festen  des  Amun 
(Var. :  Osiris) ,  an  den  Kalenderfesten  des  Herrn  der  Gotter ; 

1519  Verehren  des  Re,  wenn  er  aufgeht,  ihn  Anbeten,  wenn  er  aus  dem  Leben 
zur  Ruhe  geht;  die  Luft  Einatmen,  die  aus  dem  Horizont  kommt;  den 
Hauch  des  siiBen  Nordwindes  Riechen;  sogleichKommen,  wenn  man  sei- 
nen  Namen  nennt  und  der  Arm  ausgestreckt  wird  mit  den  Opfern  und 
Speisen;  ein  Totenopfer,  sobald  er  gerufen  wird; 

1520  Wasser  Erhalten  von  den  Handen  des  Totenpriesters ;  daB  er  machtvoll 
ist  an  Brot;  daB  er  machtvoll  ist  an  Bier  auf  dem  Opferstein,  den  sein 
Ka  wiinscht;  daB  er  Brot  iBt  vom  Altar  des  Allherrn  und  vom  Altar 
der  Herren  der  Ewigkeit;  daB  er  seine  Hand  ausstreckt  zu  der  reinen 
Nahrung  vom  Opfer  des  Wnn-nfr; 

1521  daB  er  fahre  die  Barke  der  Nekropole  zur  Insel  des  Binsengefildes;  daB 
er  den  Weg  offne  und  die  StraBe  passiere  und  Sokar  im  Friedhof  begleite, 
daB  er  nicht  ferngehalten  werde  vom  Tor  der  Unterwelt,  dort  iiber- 


Der  grofie  Stelentext  137 

schwemmt  mit  Wein  und  Milch;  Erhalten  von  Salbe,  01,  Augenschminke, 
Joliannisbrot,  Kleidern, 

fiir  den  Ka  des  Wedeltragers  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Stellvertreters  1522 
Seiner  Majestat  Ph-sw-hr,  genannt  Tnwniv,  des  Gerechtfertigten  (Var. : 
fiir  den  Ka  des  Scheunenvorstehers  aller  Gotter  im  Bezirk  von  Achmim, 
des  Hohenpriesters  des  Min  und  der  Isis  in  Ipw  Nht-Min,  des  Gerecht- 
fertigten), groB  in  seinem  Amt,  [ein  Beamter]  an  der  Spitze  des  Volkes, 
Vertrauter  des  guten  Gottes;  ein  smr,  groB  [an  Beliebtheit],  Freund  des 
Horus  in  seinem  Haus ;  den  der  Konig  wegen  seiner  Tlichtigkeit  befordert 
hat,  dessen  Trefflichkeit  seine  Stellung  gemacht  hat;  der  die  Wahrheit 
ihrem  Herrn  taglich  aufsteigen  laBt,  der  Bogenwarter  des  Herrn  der 
beiden  Lander  Ph-sw-hr,  genannt  Tnwnw,  der  Gerechtfertigte ;  groB 
an  Gunst,  groB  an  Liebe,  mit  dessen  Charakter  der  Herr  der  beiden  Lander 
zufrieden  ist,  wahrhaft  Aufrichtiger  vor  seinem  Herrn;  der  zu  keiner 
Jahreszeit  zogert  (?),  wenn  (ihn)  der  Horus  in  seinem  Haus  ausschickt; 
verschwiegen  iiber  das,  was  seine  beiden  Augen  sehen;  der  Niitzliches  1523 
tut  fiir  den  Herrn  des  Palastes  bei  der  richtigen  Ausfiihrung  aller  seiner 
Auftrage,  der  Wedeltrager  Ph-sw-hr ; 

(Var. :  der  den  Gottern  Opfer  gibt,  Totenopfer  den  Verklarten,  fiir  Leben, 

Heil,  Gesundheit  des  Konigs  von  O.  u.  U.  A.  [ ]  (L.  H.  G.),  der 

fest  und  dauernd  sein  laBt  wie  der  Himmel,  der  blickt  wie  der,  der  in  ihm 
( :  Himmel)  ist ;  der  bittet,  daB  er  ( :  der  Konig)  gesund  sei  in  Millionen  von 
Jahren  aller  Gotter,  der  wahre  Bekannte  des  Konigs  Nht-Min). 

Er  sagt :  Ihr  Gotter  im  Himmel,  ihr  Gotter  auf  der  Erde,  ihr  Gotter  in  der 
Unterwelt,  Mannschaft,  die  den  Re  rudert,  |  die  ihr  den  groBen  Gott  zum  1524 
westlichen  Horizont  des  Himmels  zieht,  die  ihr  aufsteigen  laBt  meine  Worte 
dem  Herrn  der  Ewigkeit  auf  die  Bitten  des  Dieners  seines  Herrn,  der 
mich  lobt !  Ich  bin  ein  Gelobter  des  Herrschers  auf  Erden,  der  mich  ruhen 
laBt  am  Ort  der  Ewigkeit  und  sich  mich  vereinigen  laBt  mit  der  Hohle  der 
Unendlichkeit. 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris-Chontamenti,  den  o.  u.  u.  a.  Wp-w]w.t  und  Ami-  1525 
bis  auf  seinem  Berge,  daB  er  (Var.  sie)  mir  gebe(n)  Verkliirung  im  Himmel, 
Starke  auf  Erden,  Rechtfertigung  in  der  Nekropole;  Herein-  und  Heraus- 
gehen  aus  meinem  Grab,  indem  ich  kiihl  werde  in  seinem  Schatten; 
Wasser  Trinken  am  meinem  Teich  taglich,  indem  alle  meine  Glieder  fest 
(Var. :  frisch)  sind; 

daB  mir  der  Nil  Nahrung,  Opfer,  Gemiise  zu  ihrer  Jahreszeit  gebe;  daB   1526 
ich  spazieren  gehe  auf  dem  Ufer  meines  Sees  taglich  ohne  Aufhoren ;  das 
sich  meine  Seele  niederliiBt  auf  den  Spitzen  der  Denkmaler,  die  ich  gebaut 
habe  (Var. :  der  Baume,  die  ich  gepfianzt  habe) ; 

daB  ich  mich  erfrische  unter  meinen  Baumen;  daB  ich  das  Brot  esse,    1527 
das  sie  geben,  indem  ich  meinen  Mund  habe,  damit  ich  mit  ihm  spreche 
wie  die  Begleiter  des  Horus; 


138  Der  groGe  Stelentext 

1528  Herausgehen  zum  Himmel,  Herabsteigen  zur  Erde,  nicht  Angehalten 
werden  auf  dem  Weg;  daB  nicht  eine  Sperre  meines  Kas  gemacht  wird 
und  ineine  Seele  nicht  festgesetzt  wird;  daB  ich  in  der  Umgebung  der 
Gelobten  sei  und  unter  den  Ehrwiirdigen ;  daB  ich  mein  Feld  im  Binsen- 
gefild  beackere  und  mich  mit  dem  Opfergefild  vereinige; 

1529  daB  man  zu  mir  herauskommt  mit  Bierkriigen,  psn-'Broten  von  den  Opfer- 
broten  der  Herren  der  Ewigkeit;  daB  ich  meine  Mahlzeit  erhalte  mit 
vielem  Fleisch  vom  Altar  des  groBen  Gottes.  Ich  habe  das  gesagt,  wie  ich 
es  wiinsche  und  wie  man  es  fur  mich  sofort  erhoren  soil.  Ich  bin  ein  Edler, 
auf  den  man  hort,  dessen  Trefflichkeit  der  Konig  kennt,  der  zu  seinem 
Herrn  in  seiner  Klugheit  eintreten  darf ; 

1530  wirklich  Wahrhaftiger  des  Konigs  von  U.  A.  Ich  bin  heil  bei  Re  und  ge- 
rechtfertigt  bei  Osiris  (Var.  fur  die  letzten  Satze  bei  D:  fiir  den  Ka  des 
Hohenpriesters  des  Min  Nht-Min,  er  sagt:) 

Ich  tat,  was  die  Menschen  loben  und  womit  die  Gotter  zufrieden  sind.  Ich 
gab  Brot  den  Hungernden,  sattigte  die,  die  nichts  hatten.  Ich  begleitete 
den  Horus  in  seinem  Haus  in  Gunst  und  Beliebtheit.  |  Nicht  war  mein 

1531  Mund  groB  unter  den  Hoflingen,  nicht  stritt  ich  mit  einem,  der  groBer 
war  als  ich ;  nicht  spreizte  ich  meine  Schritte,  bis  (Var.  wenn)  ich  hinter 
dem  heiligen  Thronsitz  ging.  Ich  tat  die  Wahrheit,  die  der  Konig  liebt, 
denn  ich  weiB,  daB  er  sie  befohlen  hat  (Var. :  daB  er  von  ihr  lebt). 

1532  Ich  war  wachsam  in  meiner  Stellung,  um  seine  Macht  zu  erhohen;  ich 
war  friih  auf,  um  ihn  jeden  Tag  zu  verehren.  Ich  gab  mein  Herz  vor  das, 
was  er  sagte,  und  ich  vergaB  nicht,  was  er  mir  aufgetragen  hatte.  Ich 
verbrachte  (mein  Leben)  mit  Ehrfurcht  und  Wahrhaftigkeit  und  er- 
reichte  dieses  mit  Schweigen  und  Kiihle. 

1533  Es  lobte  mich  mein  Herr  wegen  meiner  Tiichtigkeit,  nachdem  er  die 
Festigkeit  meiner  Arme  gesehen  hatte.  Mein  Herz  hat  meine  Stellung 
nach  vorn  gebracht  und  meine  Trefflichkeit  gab  mich  in  die  Amtshalle. 
Nicht  ging  ich  heraus  mit  einem  Geheimnis  des  Konigshauses  (L.  H.  G.), 
nicht  plauderte  ich  das,  was  im  Palast  (geschah),  aus.  Ich  verleumdete 
nicht,  selbst  nicht  bei  einer  Missetat,  und  lieB  nicht  das  Bose  zum  Palast 
aufsteigen.  Mein  Herz  war  ruhig,  und  es  war  gut  fiir  mich  selbst.  Ich  war 
niitzlich  fiir  das  Herz  des  Horus  in  seinem  Haus  auf  Erden  dort.  (Var. : 
Ihr  auf  Erden,) 

1534  gebt  mir  Verehrung,  zufrieden  mit  dem,  was  auf  meinem  Munde  war. 
(Zusatz  F:  Ich  geleitete  ihn).  Was  ich  gesagt  habe,  habe  ich  in  Wahrheit 
gesagt,  ohne  daB  eine  Luge  dabei  war.  Beugt  mir  den  Arm  mit  den  Opfern, 

sagt  mir  ein  kgl.  Opfer  fiir  den  bei  Osiris  Geehrten  und  bei  [ ]  Ge- 

rechtfertigten ! 

1535  Fiir  den  Ka  des  [ ]  Tnwnw,  des  Gerechtfertigten.  (Var.  B: 

fiir  den  Ka  des  [Wustenvorstehers  im  Westen]  der  Stadt  Ddj,  des  Gerecht- 
fertigten; C. :  [fiir  den  Ka  des  Web-Priesters  des  Amun]  in  Hnk.t-Cnh, 
Scheunenvorstehers  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Gelobten  des  guten 


Der  groBe  Stelentext  139 

Gottes  Mn-hpr,  des  Gerechtfertigten ;  D:  fur  den  Ka  des  Propheten- 
vorstehers  der  Herren  von  'Ipw-Min,  des  Gerechtfertigten;  F:  Holier  - 
priester  des  Amun,  Vezir  Pth-msw,  der  Mund,  der  im  ganzen  Land  zu- 
friedenstellt,  Vorsteher  aller  Arbeiten  des  Konigs,  Prophetenvorsteher 
aller  Gotter). 

Ein  Hauch  des  Mundes,  der  aber  niitzlicli  war  fiir  den  Edlen,  nicht  ist  er 
etwas,  worunter  man  ermudet.  Fiir  den  Ka  des  Scheunenvorstehers  des 
Herrn  der  beiden  Lander  Mn-hpr-Rc-snb,  des  Gerechtfertigten,  den  der 
Konig  in  Rechtfertigung  begraben  und  die  Gotter  in  Frieden  gebracht 
haben 

zu  seinem  Grab  des  Friedhofs,  zu  seiner  Grabanlage  in  der  Stadt  der  i53« 
Ewigkeit,  in  der  er  nun  sein  wird  (Var. :  ani  Ort,  an  dem  er  sein  wird). 
Der  Bogenwachter  des  Herrn  der  beiden  Lander  Tnwnw,  der  Gerecht- 
fertigte  (Var.:  Der  Web-Priester  des  Amun  in  Hnk.t-C?ih  Mn-hpr,  der 
Gerechtfertigte) ,  er  sagt:  Ihr  Lebenden  auf  der  Erde,  die  ihr  in  Ewigkeit 
leben  wollt  und  bis  an  die  Grenzen  der  Unendlichkeit,  ihr  Web-Priester 
und  Vorlesepriester  des  Osiris,  alie,  die  ihr  der  Gottesworte  kundig  seid, 
wenn  sie  eintreten  in  mein  Grab,  wenn  sie  bei  ihm  vorbeigehen  und  wenn 
sie  auf  meiner  Stele  lesen,  |  erinnert  euch  meinesNamens,  ohne  aufzuhoren,  1537 
vor  den  Herren  der  Wahrheit.  Euch  soil  euer  Gott  loben,  imd  ihr  sollt  euer 
Amt  euren  Kindern  vererben  nach  einem  bestandigen  Alter,  indem  der 
Sohn  auf  dem  Platz  seines  Vaters  bleibt  in  der  Gunst  des  Stadtgottes, 
indem  ihnen  Re  im  Himmel  lebe  und  Osiris,  der  Herr  des  Friedhofs, 
wenn  ihr  sagt:  Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris  (Var.  Amun  vor  Hnk.tcnh  und 
die  Gotter,  die  Herrn  des  verbotenen  Landes  des  Westens) ,  daB  sie  geben 
ein  Totenopfer  an  Speise  und  Nahrung,  Tausend  an  alien  guten  und  reinen 
Dingen,  Spenden  und  allerlei  Pflanzen,  was  herauskommt  aus  der  Erde 
bei  Geb  zu  alien  Jahreszeiten  zu  seiner  Zeit, 

Brot,  Bier,  Wein,  Milch,  Wasser  zur  rechten  Zeit  und  zu  seiner  Jahreszeit,  1538 
den  Geruch  des  Weihrauchs,  der  herauskommt  vor  dem  Herrn  der  Gotter, 
[wenn  er  ruht  im]  Inneren  von  Hnk.t-Cnh,  seinem  Tempel,  den  er  liebt, 
im  westlichen  Horizont  des  Himmels,  fiir  den  Ka  des  Web-Priesters  des 
[Amun]  in  Hnk.t-^nh  Mn-hpr  (Var.:  D  Vorstehers  der  Bauarbeiten  im 
Totentempel  des  Hpr-hprw-Rc-ir-m](:.t-mn-mnw  am  Platz  der  Ewigkeit,  des 
Graf-Hohenpriesters  des  Min  und  der  Isis  Nht-Min,  des  Herrn  der  Ehr- 
wiirdigkeit). 

Er  hat  das  Alter  erreicht,  ohne  daB  sein  Fehl  gefunden  wurde,  [ 

. .  .]  trefflich  zum  Westen,  zu  seiner  Stadt  der  Ewigkeit,  [ 

Bogenwachters]  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Wedeltragers  Ph-sw-hr, 
des  Gerechtfertigten. 

B  endet:  Man  kam  mir  heraus  mit  [dem  StrauB]  dieses  [Gottes],  indem 
ich  erhielt  die  Opferbrote  des  Herrn  der  Ewigkeit.  Es  wurde  dein  Leben 
[wiederum,  ohne  daB]  sich  deine  [Seele  von  deinem  Leichnam]  trennte. 


140  Der  grofie  Stelentext 

[Deine  Seele  ist  gottlich]  zusammen  mit  dem  Gott,  es  sprechen  zu  dir 
die  [treff lichen]  Seelen. 
1539  Man  offnet  dir  die  Tore  des  Horizontes,  [aufgezogen  werden  dir  die  Riegel 
selbst.  Du  gehst  heraus]  jeden  Morgen  und  kehrst  jeden  Abend  zuriick. 
Man  ziindet  [dir  die  Fa]ckel  am  Abend  an,  [bis  daB  das]  Licht  auf  [deine] 
Brust  [leuchtet].  Man  [sagt]  zu  [dir]:  Komm,  komm!  in  jeder  Zahl,  zu 
den  Herrn  des  Opfers.  [Du  siehst]  Re  [im]  Himmelshorizont  und  er- 
blickst  Amun,  wenn  er  leuchtet.  [Du  bist]  taglich  [vollig  wach].  [Jeder] 
Schaden  ist  dir  abgewehrt  [zur  Erde],  und  du  verbringst  die  Ewigkeit 
in  Freude  und  in  Gunst  [des  Gottes.]  Du  iBt,  [indem  dein  Herz  bei  dir 
ist],  ohne  daB  [es]  dich  im  Stich  laBt.  [Deine]  Speise  [bleibt  an]  ihrem 

Platz  im  [ ]  zum  Altar  [ ].  Deine  Augen  mid 

[deine]  Ohren  [ ]  dein  Herz  [....]  zum  Ort  deines  Her- 

zens  [ ]  [fiir  den  Ka  des  Vor- 

stehers  der  Wiisten  [im]  Westen  von  Theben  Ddj,  des  Gerechtfertigten. 
Seine  Frau  [ ]. 


1539a  486.     Sphinx- Stele  Thutmosis'  IV. 

Darstellung:  Rechts 

,,Der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hprw-R**  Dhwtj-ms-h^-h^w, 
dem  Leben  gegeben  werde"  ,,macht  eine  Weihrauchraucherung"  vor 
,,Horus  im  Horizont". 

Der  Sphinx  sagt:  ,,Worte  sprechen:  Ich  habe  Leben  und  Heil  dem  Herrn 
der  beiden  Lander  Dhwtj-ms-hc-hcw  gegeben." 

Links : 

,,Darbringen  [aus  dem  wmJii-GefaB." 

Rede  des  Sphingen:  ,,Worten  Sprechen:  Ich  habe  Kraft  gegeben  dem 

Herrn  der  beiden  Lander  Dhwtj-ms-hc-hcw." 

Zwischen  den  Darstellungen : 

,,Worte   Sprechen:   Ich   habe   Mn-hprw-Rc   erscheinen   lassen   auf  dem 

Thron  des  Geb,  Dhwtj-ms-hc-hcw  im  Amt  des  Atum." 

1540  Inschrift: 

Jahr  1,  3.  Monat  ]h.t,  19.  Tag  unter  der  Majestat  des  Horus  , Starker  Stier, 
vollkommen  an  Kronen',  die  beiden  Herrinnen  ,Dauernd  an  Konigtum  wie 
Atum',  Goldhorus  , Stark  an  Kraft,  der  die  Neunbogen  abwehrt',  Konig 
von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hpr[w]-Rc,  Sohn  des  Re  [Dhwtj-ms-h^]- 
hcw,  geliebt  von  [Horus-im-Horizont],  dem  Leben,  Dauer,  Heil  wie  Re 
ewiglich  gegeben  werde. 

Es  lebe  der  gute  Gott,  Sohn  des  Atum,  Schiitzer  des  Harachte,  lebendes 
Abbild  des  Allherrn;  Herrscher,  von  Re  geschaffen,  trefflicher  Erbe  des 


Sphinx-Stele  Thutmosis'  IV.  141 

Hprj,  mit  vollkommenem  Gesicht  wie  sein  Vater1,  der  hervorkam,  vollen- 
det  mid  ausgestattet  mit  seiner  Gestalt  des  Horus  als  sein  Erstgeborener ; 
Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  [Geliebter]  der  Gotter,  [Herr]  der 
Beliebtheit  unter  der  Neunheit ;  der  Heliopolis  reinigt2  und  Re  zufrieden- 
stellt;  der  den  Tempel  des  Ptah  restauriert;  der  die  Maat3  dem  Atum 
darbringt  und  sie  dem  ,Siidlich  seiner  Mauer'4  aufsteigen  liiBt;  der  Denk- 
raaler  herstellt  als  tagliche  Opfer  fiir  den  Herrn,  der  alles,  was  besteht,  ge- 
schaffen  hat ;  der  Niitzliches  fiir  die  Gotter  von  Ober-  und  Unteragypten 
sucht  und  ihre  Tempel  aus  Kalkstein  errichtet  sowie  alle  ihre  Opfer  er- 
neuert;  der  leibliche  Sohn  des  Atum  Dhwtj-ms-h^-h^w,  wie  Re,  Erbe  des 
Horus  auf  seinem  Thron  3In-hprw-Rc,  dem  Leben  gegeben  sei5. 
Seine  Majestat  war  noch  ein  Junge  wie  Harpokrates  in  Chemmis6,  indem  isn 
seine  Schonheit  wie  die  dessen,  der  seinen  Vater  schiitzt 7,  war,  indem  man 
ihn  anblickte  wie  den  Gott  selbst,  wobei  das  Heer  in  Liebe  zu  ilim  jubelte 
und  die  Konigskinder  und  alle  Beamten  durch  seine  Kraft  und  seine 
Frische  (?)  lebten,  nachdem  er  sich  verjiingt  hatte  und  seine  Kraft  die 
des  Sohnes  der  Nut 8  war. 

Er  trieb  nun  Sport,  indem  er  sich  vergniigte  auf  der  Wuste  von  Memphis 
auf  ihrer  siidlichen  und  nordlichen  Seite  und  auf  die  Kupferscheibe  schoB, 
sowie  Lowen  und  Wiistenwild  jagte  und  mit  seinem  Wagen  fuhr,  wobei 
seine  Pferde  schneller  als  der  Wind  waren,  nur  mit  einem  von  seinen 
Begleitern,  ohne  daB  es  jemand  wuBte.  Nun  war  es  aber  seine  Stunde, 
um  seinen  Begleitern  Ruhe  zu  gonnen  bei  der  Sehenswiirdigkeit  des 
Horus-im-Horizont 9,  neben  Sokar  im  Friedhof 10,  Rnnwt.t  inDjemenini 

1  Ulni:  Re- Atum  in  Gestalt  eines  Mistkafers;  auch  ist  Re-Atum  hier  als  der 
,, Vater"  beschrieben. 

2  Die  Wiederherstellung  vom  Re-Tempel  in  Heliopolis  wird  gewohnlich  als 
,,Reinigung"  bezeichnet. 

3  Weltordnung;  die  Darbringung  der  Maat  in  Gestalt  einer  kleinen  hockenden 
Frauenfigur  wird  hiking  bei  Opfern  abgebildet. 

4  Ptah  ,,siidlich  seiner  Mauer"  ist  der  Hauptgott  von  Memphis. 

5  Die  beiden  Namen  des  Konigs  sind  vom  Schreiber  umgestellt  worden,  wodurch 
auch  die  Bemerkung  ,,dem  Leben  wie  Re  gegeben  sei",  die  gern  auf  die  beiden 
Xamen  verteilt  wird,  hier  in  verkehrter  Iieihenfolge  stehcn. 

6  In  Chemmis,  Hlj-bjt,  wurde  ,, Horus  das  Kind"  (Harpokrates)  vor  den  Nach- 
sti.'llungen  Seths  von  seiner  Mutter  Isis  versteckt.  Bei  diesem  ,,Papyrus- 
dickicht"  handelt  es  sich  wohl  um  die  vonHerodot  beschriebene  schwimmende 
Insel  bei  Buto. 

Das  heiCt  Horus,  der  Osiris  schiitzt.  8  Bezeichnung  fiir  Seth. 

Sphinx  von  Giza,  die  Gestalt  <les  Konigs  Chefren  mit  Lowenleib  und  Menschen- 

gesicht. 

10  Totengott,  der  in  der  Nekropole  von  Giza  verehrt  wurde,  wohl  weil  er  der  Gott 
der  alteren  Nekropole  von  Saqqara  gewesen  war. 

11  T  -Mir.t  ist  v.olil  Uezeiehnnn^  eines  Grhiigels;  dieser  hier  genannte  hat  bei 
Giza  gele^en  und  isl  inClit  mit  der  gleichen  Jiezeiehnung  des  ,,Urhiigels"  im 
kleinen  Tempel  von  Medinel  Hahu  in  Westtheben  zu  verwechseln.  von  dem 
der  Name  Theben  kommt. 


142  Sphinx- Stele  Thutmosis' IV. 

1542  Pyramidengebiet1,  |  Mut,  der  [Herrin  der]  nordliehen  [Mauer]  und  der 
siidlichen  Mauer,  Sachmet  vor  der  Wiiste,  Seth,  der  alteste  Zauber,  am 
geheiligten  Platz  der  Urzeit,  in  der  Nahe  des  Herrn  von  Hr-Ch]2,  auf  dem 
gottlichen  Weg  der  Gotter  zum  westlichen  Horizont  von  Heliopolis. 
Es  ruhte  aber  das  Abbild  des  Hprj3,  das  sehr  groBe,  an  diesem  Platz, 
groB  an  Macht,  geheiligt  an  Eindruck,  indem  der  Schatten  des  Re4 
darauf  gef alien  war,  wobei  die  Anlagen  von  Memphis  und  jede  Stadt, 
die  auf  beiden  Seiten  von  ihm  liegt,  zu  ihm  kommen,  indem  ihre 
Arme  vor  ihm  im  Gebet  erhoben  sind  mit  sehr  groBen  Opfergaben  fiir 
seinen  Ka. 

An  einem  dieser  Tage  geschah  es  nun,  daB  der  Konigssohn  Dhwtj-msw 
kam,  um  sich  am  Mittag  zu  ergehen.  Er  schlief  ein  im  Schatten  dieses 
groBen  Gottes.  Da  ergriff  ihn  der  Schlaf  zu  der  Zeit,  als  die  Sonne  im 
Zenit  stand.  Er  fand  die  Majestat  dieses  heiligen  Gottes  mit  eigenem 
Munde  reden,  wie  ein  Vater  zu  seinem  Sohn  spricht:  „Sie  mich  an, 
blicke  auf  mich,  mein  Sohn  Dhwtj-msw !  Ich  bin  dein  Vater  Horus-im- 
Horizont-Re-Atum,  der  dir  das  Konigtum  auf  Erden  vor  den  Lebenden 
geben  wird. 

1543  Du  wirst  die  weiBe  und  die  rote  Krone  tragen  auf  dem  Thron  des  Geb, 
des  Leiters5.  Dir  gehort  dann  die  Erde  in  ihrer  Lange  und  Breite,  (alles,) 
was  das  Auge  des  Allherrn  6  erhellt.  Die  Speise  gehort  dir  vom  Inneren  der 
beiden  Lander  und  groBe  Lieferungen  jedes  Fremdlandes,  eine  Lebenszeit 
mit  groBer  Zeitdauer  an  Jahren.  Mein  Gesicht  ist  dir  (zugewendet),  mein 
Herz  ist  dir  (zugewendet).  Du  bist  mein.7  Siehe,  mein  Zustand  ist  wie 
der  eines,  der  in  Not  ist,  indem  jedes  Glied  sich  auf  lost.  Der  Wiistensand, 
der,  auf  dem  ich  mich  befinde,  der  nahert  sich  mir,  doch  ich  habe  gewartet, 
um  dich  das  tun  zu  lassen,  das  in  meinem  Herzen  war,  denn  ich  weiB, 
daB  du  mein  Sohn  und  mein  Schiitzer  bist.  [Nahere]  dich,  denn  ich  bin 
mit  dir;  ich  fuhre  dich."  (So)  beendigte  er  diese  Rede.  Da  blickte  dieser 

1  hr.t  wohl  nicht  der  ,,Himmel",  sondern  alte  Bezeichnung  fiir  das  Plateau,  auf 
dem  die  Giza-Pyramiden  stehen. 

2  Griech.  Babylon,  jetzt  Alt-Kairo;  hier  wurde  die  Neunheit  verehrt. 

3  Die  Sphinx  als  Bild  des  Re-Atum  (=  Horus-im-Horizont). 

4  Hier  ist  nicht  der  physische  Schatten  gemeint,  sondern  der  Schatten  als 
Trager  einer  wirkenden  Macht  (,,Gottesschatten"). 

5  rpc.t  ist  der  alte  Titel  des  ranghochsten  Prinzen,  der  gleichzeitig  die  Ver- 
waltung  leitete,  ehe  das  Amt  des  Vezirs  am  Ende  der  3.  Dynastie  eingerichtet 
wurde.  Geb  gilt  als  dieser  hochste  ,,Beamte"  unter  den  Gottern  im  helio- 
politanischen  System  als  Vertreter  des  Gotterkonigs  Atum. 

6  Die  Sonne. 

7  Im  Text  ist  iw.k  n.j  besser  zur  vorhergehenden  Zeile  zu  stellen  und  mit  mk 
eine  neue  zu  beginnen. 


Sphinx- Stele  Thutmosis'  IV.  143 

Konigssohn  staimend,  weil  er  diese  Worte1  gehort  hatte  [ ], 

weil  er  die  Worte  dieses  Gottes  verstand.  Doch  gab  er  Schweigen  in  sein 

Herz,  [indeni  er  sagte]: 

Kommt,  wir  wollen  zu  unserem  Haus  in  der  Stadt  gehen  und  wollen   1544 
diesem  Gott  Opfer  weihen,  die  wir  ihm  bringen,   Rinder,  Blumen  und 

allerlei  Kraut,  und  wollen  anbeten  die,  die  [vor]  (uns)  waren.  [ ] 

die  heilige  Gottin  (?)  [ ]  Chefren,  das  Ebenbild,  das  fur  Atum- 

Re-Horus-im-Horizont  gesehaffen  war.2  [ 

]  •  •  •   bei  den  Festen  des  [ 

.  .  .]  alle  [ ,]  indem  viele  [ 

]  Meiner  Majestat  wegen  (?)  des  Relebens  dessen,  der  [ 

.  .  .  .]  wird  [ ]  fur  Hjprj  im  westlichen 

Horizont  von  Heliopolis  im  [3 ] 


487,     Konosso-Stele  Thutmosis'  IV.  1545 


Es  lebe  der  Horus  , Starker  Stier,  vollkommen  an  Kronen',  die  beiden 
Herrinnen  ,Dauernd  an  Konigtum  wie  Atum',  Goldhorus  ,  Stark  an 
Kraft,  der  die  Neunbogen  vertreibt',  Konig  von  Ober-  und  Unter- 
agypten  Mn-hprw-R^,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich. 
Jahr  8,  3.  pr.t,  2.  Tag.  Seine  Majestat  war  in  der  sudlichen  Stadt  im 
Stadtteil  von  Karnak,  indem  seine  beiden  Hande  rein  waren  in  der  Rein- 
heit  eines  Gottes,  nachdem  er  seinen  Vater  Amun  befriedigt  hatte,  weil 
er  ihm  eine  Ewigkeit  als  Konig  und  eine  Unendlichkeit  des  Bleibens  auf 
dem  Thron  des  Horus  gegeben  hatte.  Da  kam  man,  um  seiner  Majestat 
zu  sagen:  ,,Der  Nubier  ist  herabgestiegen  ins  Gebiet  von  Wawat4,  nach- 
dem er  Rebellion  gegen  Agypten  beschlossen  hatte.  Er  versammelt  sich 
alle  Vagabunden  und  die  Rebellen  eines  anderen  Landes." 
Schreiten  in  Frieden  zum  Tempel  seitens  des  Konigs  am  Morgen,  groBe 
Opfer  Geben  dem  Vater,  der  seine  Schonheit  gesehaffen  hat.  Der  Konig, 
seine  Majestat,  er  selbst  flehte  vor  dem  Herrscher  der  Gotter,  indem  er 
ihn  fragte  wegen  des  Planes  seines  Zuges,  indem  er  wissen  lieB,  was  von 
seiner  Seite  geschehen  wiirde. 

Er  leitete  (ihn)  auf  dem  schonen  Weg,  um  das  zu  tun,  was  sein  Ka   15*8 
wiinscht,  so  wie  ein  Vater  mit  seinem  Sohn  spricht,  den  er  [gesehaffen] 


Vielleichl  zu  crgiinzen:   4"r  ^^   (1    V 


2  Hif-r  wird  arischeim-nd  iinf  die  Sp 

3  Giza  gait  als  westliches  Gegenstuck  zu  Heliopolis. 

4  Unternubien. 


i  J 
linx  als  Work  Chefrons  hingewiesen. 


144  Konosso  -  Stele  Thutmosis'  IV. 

hat,  indem  sein  Same  in  ihm  ist.  Er  kam  von  ihm  heraus,  indem  sein 
Herz  froh  war.  Er  befahl,  sogleich  sein  [Heer  aufzubiejten.  Er  sandte  es 
aus  in  Tapferkeit  mid  Starke.  Danach  Aufbruch  durch  Seine  Majestat, 
um  den  zu  fallen,  der  ihn  in  Nubien  angreifen  wollte,  tapfer  in  seinem 
Schiff  aus  [Gold]  wie  Re,  wenn  er  sich  in  die  Morgenbarke  begibt,  indem 
seine  Segel  voller  Purpurstoff  und  griinem  Leinen  waren  und  die  Ge- 
spanne  in  Trupps  an  seiner  Seite,  wahrend  das  Heer  mit  ihm  zog,  die 
Garde  auf  den  beiden  Fliigeln  mit  den  Rekruten  neben  sich  und  die 
Flotte  bemannt  mit  seinen  Gefolgsleuten.  Der  Konig  fuhr  siidwarts  wie 
der  Orion,  nachdem  er  Oberagypten  mit  seiner  Schonheit  erleuchtet 
hatte.  Die  Manner  jauchzten  aus  Liebe  zu  ihm,  und  die  Frauen  jubelten 
in  Festesfreude.  Month  aus  Erment  war  der  Schutz  [seiner]  Glieder,  die 
Feuerschlange  leitete  vor  ihm,  jeder  Gott  von  Oberagypten  hielt  einen 
StrauB  an  seine  Nase. 

1547  Nechbet  von  Elkab1,  sie  hatte  den  Schmuck  meiner  Majestat  festgemacht, 
indem  ihre  Hande  das  Szepter  hielten,  indem  sie  mir  alle  Neunbogen 
zusammenband.  Es  geschah,  daB  derZeitpunkt  desFestesdes  ,,Waschens 
der  Gestalt"  (?)  war,  da  machte  ich  halt  in  der  Stadt  Edfu.  Heraus- 
kommen  von  Seiten  des  guten  Gottes  wie  Month  in  alien  seinen  Ge- 
staltungen,  angetan  mit  seinen  Waff  en  des  Krieges,  wiitend  wie  Seth  der 
Ombit  -  es  war  aber  hinter  ihm  Re2  lebendig  (?)  unaufhorlich,  ohne  daB 
Nacht  auf  den  Bergen  war  —  zusammen  mit  einem  jeden  Tapferen  aus 
seiner  Begleitung,  ohne  zu  warten.  Es  kam  das  Heer  zu  ihm.  [Er  machte 
ein]  zahlreiches  [Gemetzel]  mit  seiner  tapferen  Kraft,  indem  der 
Schrecken  vor  ihm  in  alle  Leiber  eintrat.  Es  hatte  Re  die  Furcht  vor  ihm 
in  die  Lande  gegeben  wie  die  vor  Sachmet  im  Jahr  ihres  Unheils.  Sein 
Haupt  war  wach  und  er  schlief  nicht.  Er  durcheilte  die  ostliche  Wuste, 
indem  er  die  Wege  offnete  wie  der  Schakal  Oberagyptens,  wobei  er  die 
Streitmacht  des  Angreifers  suchte.  Er  fand  jeden  Feind  der  Nubier  in 
einem  versteckten  Tal, 

1548  das  man  nicht  kannte,  wobei  er  verborgen  war  vor  den  Menschen  hinter 

den  Bergen.  Er  [war]  fern  im  [ Da]  trieb  er  weg  die  Siedlung 

und  ihre  Angehorigen,    ihre  Herden  und  alien  ihren  Besitz  bei  ihnen 

[ ]• 


488.     Lateranobelisk 

Nord,  rechts: 

Der  gute  Gott,  vollkommen  an  Kronen,  dauernd  an  Konigtum  wie  Atum, 

stark  an  Kraft,  der  die  Neunbogen  vertreibt,   Konig  von  Ober-  und 


1   Geiergottin,  die  als  Schutzgottin  des  Konigs  gilt. 
-  Lies  vielleicht  doch  eher:']  \  [c±]  <  ^(O)^  ^    ', 


Lateranobelisk  Thutmosis'  IV.  145 

Unteragypten  Mn-hprw-Rc,  der  mit  seiner  Macht  packt  wie  der  Herr  von 
Theben1;  groB  an  Kraft  wie  Month;  dem  sein  Vater  Amun  seine  Siege 
liber  alle  Fremdlander  gegeben  hat ;  zu  dem  unbekannte  Lander  kommen, 
indem  die  Furcht  vor  ihm  in  ihren  Leibern  ist ;  der  Sohn  des  Re  Dhwtj- 
ms-hc-hcw,  geliebt  von  Amonre-Stier-seiner-Mutter,  dem  [Leben]  ge- 
geben werde. 

Nord,  links:  1549 

Der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Geliebter  der  Gotter,  dessen 
Schonheit  die  Gotterneunlieit  verehrt;  der  Re  in  der  Abend(!)barke  be- 
friedigt  und  Atum  in  der  Morgen(!)barke  anbetet;  Herr  der  beiden 
Lander  Mn-hprw-R^,  der  Theben  in  Ewigkeit  erneuert  und  Denkmaler  in 
Karnak  errichtet ;  die  Gotterneunlieit  des  Amuntempels  ist  zufrieden  mit 
dem,  was  er  geschaffen  hat;  Sohn  des  Atum  aus  seinem  Leibe  und  sein 
Erbe  auf  seinem  Thron,  Dhwtj-ms-h^-h^w,  geliebt  von  Amun,  [dem  Leben 
gegeben  werde]. 

Slid,  rechts: 

Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-h^-^w.  Er  hat  ihn  aufgestellt  in  Karnak,  indem 
er  seinen  Obelisken  aus  dcm-Gold  machte,  dessen  Schonheit  Theben  er- 
leuchtete,  indem  der  Name  seines  Vaters,  des  guten  Gottes  Mn-hpr-Rc, 
daraufgemeiBelt  ist.  Es  hat  dieses  der  Konig  von  Ober-  und  Unter- 
agypten, der  Herr  der  beiden  Lander  M n-hprw-Rc-ge\iebt-von-Re  getan, 
damit  man  den  Namen  seines  Vaters  dauernd  bleiben  lasse  im  Tempel 
des  Amonre.  Es  hat  (es)  ihm  der  Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-^-h^w  getan, 
dem  Leben  gegeben  werde. 

Slid,  links:  1550 

Der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herr  des  Opfers  Mn-hprw-Rc- 
gezeugt-von-Re,  geliebt  von  Amonre.  Seine  Majestat  hat  aber  den  sehr 
groBen  Einzelobelisken  ausschmucken  lassen,  den  sein  Vater,  der  Konig 
von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hpr-R^,  hatte  bringen  lassen,  nachdem 
Seine  Majestat  diesen  Obelisken  gefunden  hatte,  der  35  Jahre  verbracht 
hatte  auf  seiner  Seite  liegend,  unter  den  Handen  der  Handwerker  an  der 
siidlichen  Seite  von  Karnak.  Es  hatte  mein  Vater  befohlen,  daB  ich  ihn 
ihm  aufrichte,  denn  ich  bin  sein  Sohn,  der  ihn  schutzt. 

West,  rechts: 

Der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hprw-Rc,  den  Amun  vor  den 

Menschen  ausgewiihlt  hat,    gebor[en ],   den  er  mehr  als 

irgendeinen  Konig  [liebt];  er  jubelt,  wenn  er  seine  Schonheit  sieht,  weil 
er  ihn  in  sein  Herz  gegeben  hat.  Er  hat  ihm  die  Siidlichen  unter  seine 
Aufsicht  gegeben,  und  die  Nordlichen  sind  [in]  Verbeugung  wegen  seiner 
Macht.  Er  hat  es  als  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amonre  gemacht,  indem 

1    Gemeinl  ist  Month  als  Herr  von  Theben. 
10  Jl.-l.k 


146  Lateranobelisk  Thutmosis'  IV. 

er  ihm  einen  sehr  groBen  Obelisken  aufrichtete  beim  oberen  Tor  von 
Karnak  gegeniiber  von  Theben.  Es  tat  ihm  das  sein  geliebter  Sohn  des 
Re  Dhwtj-ms-h^-h'-w,  dem  Leben  gegeben  werde. 

1551  West,  links: 

Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hprw-Rc,  altester  Sohn,  der  niitz- 
lich  ist  [fiir  den,  der]  ihn  [schuf] ;  der  zufriedenstellt  den  Herrn  der 
Gotter,  der  ja  die  Trefflichkeit  seiner  Plane  kennt.  Er  leitet  ihn  auf  dem 
rechten  Weg  und  bindet  ihm  die  Neunbogen  unter  seine  Sohlen.   Seine 

Majestat  aber   [ ].   indem  sein  Haupt  wachsam  ist  beim  Aus- 

schmiicken  der  Denkmaler  seines  Vaters.  Der  Konig  selbst  gab  die  An- 
ordnungen,  klug  wie  der  ,sudlich  seiner  Mauer'1.  Er  richtete  ihn  in  einem 
Augenblick  auf  und  erfreute  das  Herz  dessen,  der  ihn  geschaffen  hat;  der 
Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-h^-h^w,  dem  Leben  gegeben  werde. 

Ost,  rechts: 

Der  gute  Gott,  stark  an  Kraft,  der  Souveran,  der  durch  seine  Siege  er- 
obert;  der  den  Schrecken  vor  ihm  unter  die  M ?itjw- Asiaten  gibt  und 
seinen  Ruf  unter  die  Nomaden  Nubiens.  Sein  Vater  Amun  hat  ihn  auf- 
gezogen,  um  ein  dauerndes  Konigtum  auszuliben,  indem  die  GroBen  jedes 
Fremdlandes  in  Verbeugung  sind  vor  der  Macht  seiner  Majestat.  Er 
spricht  mit  seinem  Mund  und  schafft  mit  seinen  Handen ;  alles,  was  er  be- 
fohlen  hat,  das  geschieht. 

1552  Der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hprw-R**,   dessen  Name 
dauern  moge  in  Karnak,  dem  Leben  gegeben  sei. 

Ost,  links: 

Der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hprw-R^,  der  die  Denkmaler 
in  Karnak  vermehrt  aus  Gold,  Lapislazuli,  Turkis  und  allerlei  Edel- 
steinen,  die  groBe  Barke  auf  dem  FluB,  lmn-wsr-h].t,  gebaut  aus  echtem 
Zedernholz,  das  seine  Majestat  auf  dem  Gebirge  von  Rtnw2  gefallt  hat, 
beschlagen  mit  Gold  in  ihrer  ganzen  Lange,  all  ihr  Schmuck  neu  an- 
gefertigt,  um  aufzunehmen  die  Schonheit  seines  Vaters  Amun  bei  seiner 
Ausfahrt  auf  dem  FluB.  Es  tat  ihm  das  der  Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-hc-hcu\ 
dem  Leben  gegeben  sei. 

Pyramidion  Siid: 

Der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hprw-Rc,  dem  Leben  ge- 
geben sei,  geliebt  von  Amonre,  dem  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander, 
dem  Herrn  des  Himmels. 

Stidseite  iiber  den  senkrechten  Zeilen : 

Der  gute  Gott  Mn-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-^-J^w,  dem  Leben 

gegeben  werde  wie  Re,  geliebt  von  Amonrasonther. 

1  Ptah  von  Memphis. 

2  Bezeichnung  von  Syrien;  gemeint  ist  der  Libanon. 


10 

2 

10 

2 

30 

2 

10 

20 

20 

4]0 

Opferliste  Thutmosis'  IV.  aus  Karnak  147 

489.     Opferliste  aus  Karnak 

[ ]  im  groBen  Backverhaltnis  dieses  Tempels,  mehr  als  es   1553 

[friiher]  gewesen  war. 

[ ] 

skt-'Brot  Backverhaltnis  auf  die  oipe    10       2  Stiick 

«smci-c-Brot  „ 

tsrivt-Hrot  ,, 

groBe  bfi-'Brote  „ 

bj]-I$rote  2.  Qualitat         [  ,, 

zusammen:  Opferbrote  155 

Bier  2  Kriige  Backverhaltnis  auf  die  oipe  4  4  Stiick 

und  ihm  auBerdem  zu  geben  1  hin  Wein  aus  dem  Krug,  den  Seine  Ma- 
jestat gestiftet  hat,  und  1  hin  Milch  aus  dem  Gottesopfer,  |  indem  sein  1554 
Opferfleisch  das  Fleisch  vom  Rippenstiick  [des  Amun]  an  jedem  Fest 
ist.  [Und  wenn  sich  der  Gott  daran  befriedigt  hat,  so  legt  man  es]  vor 
diese  Statue,  deren  Namen  ,,Jfw-/iprw;-ii!c-vertreibt-die-Neunbogen"  ist, 
taglich.  [Und  wenn  sich  diese  Statue  daran  befriedigt  hat,  so  legt  man 
es  vor]  die  andere  Statue,  namlich  die  des  Os[iris],  des  Konigs  von  Ober- 
und  Unteragypten   Mn-hpr-Rc,  des   Gerechtfertigten,   die  neben  jener 

steht.  Man  gibt  [ ],   1  WeiBbrot  und  Friichte.  Ferner 

[gibt]  man  den  zugehorigen  Honig  aus  dem  Schatzhaus  Pharaos  (L.H.G.) 

und  die  Friichte  [ von  alien  guten  und 

reinen]  Dingen  aus  [Ober-  und  Unter]agypten,  [die  Amun  gehoren  (?)], 
sowie  eine  Gans  aus  der  Verwaltung  des  Schatzmeisters  f iir  das  Neuntage- 

fest.  [ ]   am  Morgen  des  Nhb-k]w- 

Festes.1  Ferner  opfert  man  ihm  [ wobeidas  Getreide 

von  den  Feldern  des]  Gottesopfers  [des  Amun  kommt],  sowie  5  [ ]- 

Brote,  und  5  HoniggefiiBe  aus  dem   Schatzhaus  des  Pharao  (L.H.G.) 

.  [ ]    von    der    Beute    Seiner  Majestat    im 

elenden  [Nahr]ina2  bei  seinem  ersten  siegreichen  Feldzug.   [ 

]  ??,/^w>Felder3  des  Tempels  dessen,  der  ihn  ge- 

schaffen  hat. 

Es  tat  das  aber  [Meine]  Majestat,  damit  meine  Statue  fest  bleibe  im   1555 

[Tempel  des  Amun ]  geliebt  [ 

des]  Amonre  auf  dem  Haupt,  die  beiden  Federn  auf  dem  Scheitel, 

lebend  und  dauernd  im  Palast  (L.B  .G.).  [ 

]  dauerndes  Alter   [ daB  das  Opfer,  daB] 

Meine  M;i  jestat  [gestiftet]  hat,  [dauernd  festbleibe]  vor  meiner  Statue  in 
Ewigkeil . 

1   Am  1.  X.  (/cfcicitcs  l-'c-i.  il;i~  -nil  auf  den  Konig  bf/ifht. 
-   I)ms  Mitfuiiiiii-icli  /.w  ischen  oberem  Euphrat  und  Tigris. 
Felder,  die  von  der  Uberschwemmung  erreicht  werden. 

10* 


148  Felsstele  Thutmosis'  IV.  bei  Konosso 


490.     Felsstele  bei  Konosso 

,,Horus  mit  erhobenem  Arm,  Herr1  des  Opfers,  Konig  von  Ober-  und 

Unteragypten  Mn-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-^-h^w"  und  „K6nigs- 

tochter,    Konigssch wester,    groBe    Gemahlin    des    Konigs    W\dj.t"    vor 

,,Ddwn  vor  dem  Nubierlande",  er  sagt:  ,,Ich  habe  dir  die  Nomaden  iiber- 

geben"  und 

,,H],  Herr  der  Westwiiste",  er  sagt:  ,,Ich  habe  dir  jedes  Fremdland  iiber- 

geben." 

Inschrift : 

Horus  , Starker  Stier,  vollkommen  an  Kronen',  die  beiden  Herrinnen 
,Dauernd  an  Konigtum  wie  Atum',  Goldhorus  , Stark  an  Kraft,  der  die 
Neunbogen  vertreibt' 
1556  der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hprw-Rc,  Sohn  des  Re 
Dhwtj-ms-ht-htw,  geliebt  von  Amonre,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re. 
Jahr  7,  3.pr.t,  8.  Tag.  [ ]2 


491.     Zwei  kleine  Stelen  aus  dem  Totentempel 

A.  Beischrift:  Wasser  Spenden. 

Inschrift : 

Griindung  des  Mn-hprw-R^  mit  den  Syrern,  der  Beute  Seiner  Majestat 
in  der  Stadt  Gez[er]. 

B.  ,,der  gute  Gott  Mn-hprw-Rc,  dem  Leben  gegeben  werde"  vor  ,, Amonre, 
Herr  des  Himmels". 

Inschrift : 

Griindung  des  elenden  Kusch,  das  Seine  Majestat  in  seinen  Siegen  er- 

beutet  hatte. 


155-  492.     Inschrift  am  4.  Pylon  zu  Karnak 

[ ]  Vergangenheit  (?)  und  durchsuchte  die  Zukunft,  der 

Niitzliches  findet  fur  seinen  Vater,  der  ihn  auf  seinen  Thron  gesetzt  hat ; 
der  seinen  Tempel  hoch  und  breit  macht,  in  dem  er  erschienen  war,  in 

1  Emendiere  in:  v\     —^ °  v — s  ^  „  . 

2  Nach  1545,  6  sicher  zu  emendieren  in  ,,Jahr  8". 


Inschrift  Thutmosis'  IV.  am  4.  Pylon  in  Karnak  149 

Karnak,  als  Denkmal  des  Herrn  der  Ewigkeit,  an  dem  Ort,  in  dem  er 

ruhte;  Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-hc-h(:w,  dem  Leben  gegeben  werde.  [ 

]  indem  er  (ihn)  erweiterte  und  sehr  vergroBerte  iiber  das 

hinaus,  was  seine  Vorfahren  getan  hatten.  Seine1  Weite  ist  groB,  indem 
er  den  Himmel  erreichte  und  seine  Strahlen  die  beiden  Lander  iiber- 
fluteten.  Er  hat  Karnak  festlich  gemacht,  indem  der  Siiden  jubelt,  wenn 

er  ihn  [sieht der]  seine  Schonheit  schuf,  [Amun,  der 

Herr  der  Gotter],  der  Seine  Majestat  leitet  dazu,  daB  er  ihm  alles  tue, 
was  er  wollte,  daB  es  geschehe,  denn  er  kennt  ihn  als  seinen  Schiitzer,  der 

sein  Haus  der  Ewigkeit  erneuert.  [ Sohn  des  Re  Dhwtj-ms- 

h^-h^w,  ewiglich. 


493.     Opfertafel  von  Kom  Azazieh  1558 

Rechts : 

Es  lebe  Horus,  ,der  starke  Stier,  Geliebter  Thebens',  die  beiden  Herrinnen 

.Machtig  an  Kronen  in  alien  Landern',  [Goldhorus]  ,Dauernd  [ 

.  .  .]  wie  [Har]achte\  Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-hc-hcw.  Er  machte  es  als  sein 
Denkmal  fur  seinen  Vater  Ptah,  damit  ihm  Leben  gegeben  werde;  es 
machte  (es)  ihm  der  gute  Gott  Mn-hprw-Rc,  dem  Leben,  Dauer,  Heil  ge- 
geben werde  wie  Re  ewiglich. 

Links: 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  vollkommen  an  Kronen',  die  beiden 
Herrinnen  .Dauernd  an  Konigtum  wie  Atum',  Goldhorus  , Stark  an 
Kraft,  der  die  Neunbogen  vertreibt',  Konig  von  Ober-  und  Unter- 
agypten  Mn-hprw-Rc.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater 
Ptah,  indem  er  es  tat,  damit  ihm  Leben  gegeben  werde.  Es  tat  ihm  (das) 
sein  geliebter  Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-^-h^w,  dem  Leben  gegeben  werde 
wie  Re  ewiglich. 


494.     Inschriften  am  Streitwagen  1559 

AuBen  rechts: 

Der  gute  Gott,  Geliebter  des  Month2,  aufmerksam  bei  alien  Arbeiten, 
tapfer  zu  Pferd  wie  Astarte3,  mit  festem  Herzen  unter  der  Menge,  Herr 
der  Kraft,  Herr  des  Opfers,  der  gute  Gott  Mn-hprw-Rc,  dem  Leben  ge- 
geben werde  wie  Re. 

1  Das  bezieht  sich  auf  den  Tempel. 

2  Kriegsgott,  Herr  des  thebanischen  Gaues. 

'   Syrische  Gottin,  die  in  Agypten  als  Got  t  m  des  Kampfes  und  Herrin  der  Pferde 
des  kgl.  Streitwagens  gilt. 


150  Inschriften  des  Streitwagens  Thutmosis'  IV. 

Hinter  dem  Konig: 

Der    gute    Gott,    Herrscher   von   Heliopolis,    Herr   der   beiden   Lander 

Dhwtj-ms-fit-htw. 

AuBen  links: 

Der  gute  Gott,  der  Tapfere,  der  Wachsame,  der  Heldenhafte,  dessen- 

gleichen  es  nicht  gibt,  der  mit  seinen  Handen  schafft  mehr  als  das,  was 

die  beiden  Lander  erkennen,  mehr  als  sein  Heer  zusamraen  an  einem  Ort 

sehen  kann;  der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hprw-Rc,  stark 

an  Kraft. 

Hinter  dem  Konig: 

Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers,  Herr  der  Kraft 

Dhwtj-ms-hc-hcw,  dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde. 

Innen  links : 

Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Mn-hprw-R^,  sein  geliebter  Sohn 
des  Re  Dhwtj-ms-Jf-hf-w,  dem  Leben  [wie  Re]  gegeben  werde,  der  alle  ge- 
heimen  nordlichen  Fremdlander  zertritt. 
1560  Rede  des  Month : 

Worte  Sprechen:  Ich  habe  dir  Tapferkeit  und  Starke  gegen  alle  Fremd- 
lander gegeben  wie  einer,  der  dich  liebt.  Month-Re,  groB  an  Kraft, 
Horus,  der  Thebaner,  der  alle  Lander  aller  jnhw  fallt. 

Innen  rechts: 

Der  Konig.  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hprw-Rc,  Sohn  des  Re 
Dhwtj-ms-h(--h<:w,  Herr  der  Kraft  wie  Re,  der  alle  Lander  und  alle  Fremd- 
lander zertritt. 

Rede  des  Month : 

Worte  Sprechen:  Ich  habe  dir  starke  Macht  gegeben,  um  die  Nomaden 
an  ihren  Platzen  zu  zertreten,  Month,  Herr  von  Theben,  der  die  Nubier 
schlagt  und  ihre  Nasen  zerstort. 

Liste  der  Volker : 

Nahrina1,  Sengar2,  Twnp3,  S]sw\  Kds5,  Thsj6  [.  .  .]  %  K]r]j7,  Mjw8, 

'Irm9,  Grwss,  Tjwrk10 

1  Das  Reich  von  Mitanni  zwischen  oberem  Euphrat  und  Tigris. 

2  Babylonien  (vgl.  Gardiner,  Onomastica  I  209ff.). 

3  Stadt  im  Orontestal;  die  Erstiirmung  der  Stadt  durch  Thutmosis  III.  wird 
noch  in  einem  Amarnabrief  genannt. 

4  Allgoiiicinc  Hczfichimng  i\i>r  asiatisclicn  Bcduinen. 

5  Kadesch  am  Orontes  (j.  Tell  Nebi  Mend). 

6  Land  siidlich  von  Kadesch  am  Orontes. 

7  Gilt  in  dieser  Zeit  als  sudlichster  Punkt  der  agyptischen  Herrschaft  und  lag 
beim  spateren  Napata  (Gebel  Barkal). 

8  Gehort  zur  Unterabteilung  Kusch  des  nubischen  Gebiets. 

9  Liegt  im  Siiden  Nubiens. 
10   Genaue  Lage  unbckannt. 


Kleinere  Denkmaler  Thutmosis'  IV.  151 

1501 

495.     Obelisk  aus  Assuan 

[ ]  Sohn  [des  Re]  Dhwtj-ms-hc-hcw,  er  machte  es  als  sein 

Denknial  fiir  seinen  Vater  Chnum,   indeni  er  ihm  zwei  Altarobelisken 
mackte.  Er  tat  es,  damit  ihm  Leben  gegeben  werde  ewiglich. 


496.     Blocke  im  Trajanstempel  von  Elephantine 

[Konig  von  Ober-  und  Unterjagypten  Mn-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  Dhwtj- 
ms-hc-[hciu].  Er  [machte]  es  als  sein  Denkmal  fiir  seinen  Vater  Chnum 


497.     Statuenfragment  vom  9.  Pylon  zu  Karnak 

Der  gute  [Gott],  Herr  des  Opfers  [ ]  Mn-hprw-Rc  [ J. 

Seine  Majestat  aber  schmiickte  dieses  Denkmal  seines  Vaters  ^-hprw-R^ 

aus. 

Links:  ,,Die  groBe  kgl.  [Gemahlin],  Herrin  der  beiden  Lander,  Konigs- 

mutter  [ ]." 


498 .     Grundsteinbeigaben  aus  dem  Ptahtempel  zu  Memphis 

Der  gute  Gott  Mn-hprw-Rc,  von  Ptah  geliebt. 
Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-hc-hcw,  von  Ptah  geliebt. 


499.     Elfenbeinbelag  eines  Thronsessels  1562 

Rede  des  Gottes:  Du  hast  das  Siegschwert  erhalten,  du  guter  Gott,  und 
du  schlagst  damit  auf  die  Kopfe  jedes  Fremdlandes. 


500.     Stele  aus  dem  Sphinxtempel 

,,Der  gute  Gott  Mn-hprw-R^,  Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-hc-hcwil  und  ,,die 
groBe  kgl.  Gemahlin  Nfr.t-irj"  vor  ,,Mut  vor  den  beiden  Hornern  der 
Cotter."1 

1    Wohl  eine  geographischc  Bozeichnun^  in  der  Gegend  von  Giza. 


152  Kleine  Denkmaler  Thutmosis'  IV. 


501.     Stele  aus  Seriaqus 

Links : 

,,Der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herr  des  Opfers  Mn-hprw-Rc, 
dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re"  bei  der  Handlung:  ,,scj.t-Kuchen 
Darbringen  -  [er  tut  es,  damit  ihm  Leben  gegeben  werde]." 
,,Worte  Sprechen  durch  Atum:  Ich  habe  dir  [Leben]  und  alles  [Heil]  bei 
mir  gegeben." 

1563  Rechts: 

,,Sein  geliebter  Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-(hc)-hcw"  bei  der  Handlung  „Wein 
Darbringen  —  er  tut  es,  [da.mit  ihm  Leben  gegeben  werde]." 
,,Worte  Sprechen  durch  Re-Harachte x :  Ich  habe  dir  alle  Gesundheit  ge- 
geben." 


502.      Stele  aus  Memphis 


Der  Konig  erschlagt  den  Gefangenen  vor  ,,Ptah,  [Herrn]  des  Himmels, 
Herrn  der  Erde". 

Links : 

Horus  ,  Starker  Stier,  Sohn  des  Atum',  Konig  von  Ober-  und  Unter- 
agypten ; 
Herr  der  beiden  Lander  Mn-hprw-Rc,  geliebt  von  Amonrasonther. 

Rechts : 

Horus  , Starker  Stier'  vollendet  mit  Kronen,  Sohn  des  Re,  Herr  der 
Kronen  Dhwtj-ms-h^-h^w,  (geliebt)  von  Ptah,  Herrn  der  Wahrheit, 
Konig  der  beiden  Lander. 


503.     Inschrift  einer  Bronzeschussel 


Der  gute  Gott  Mn-hprw-R^,  Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-hc-hcw,  dem  Leben 
gegeben  werde  ewiglich,  geliebt  von  Amonre,  wohnhaft  im  Totentempel 
des  cl-hprw-Rc  in  Theben. 

1   Der  Gottername  ist  nach  dd.jn  zu  lesen. 


Kleine  Denkmaler  Thutraosis'  IV.  153 


504.     Denkmaler  auf  dcm  Sinai  1564 

A)  Jahr  4  unter  der  Majestat  des  Konigs  von  Ober-  und  Unteragypten 
Mn-hprw-Rc,  dem  Leben  gegeben  werde. 

B)  Jahr  7  unter  der  Majestat  des  Konigs  von  Ober-  und  Unteragypten 
Mn-hprw-Rc. 

Der  gute  Gott  Mn-hprw-R^,  dem  Leben  gegeben  werde. 
Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-h^-Hfw],  [.  .  .  .]. 
Die  Konigstochter  W$dj.t  [....]. 


505.  Denkmaler  der  Konigsmutter  Tj-C] 

A.  Gruppe  Kairo  1167 

Konigsmutter,  groBe  kgl.  Gemahlin  Tj-Cl,  sie  lebe. 

Seine  geliebte  groBe  Konigsgemahlin,  Geliebte  des  Suchos  von  Sd.t.1 

B.  Kairo  42080 

Der  gute  Gott  Mn-hprw-Rc,  geliebt  von  Amonre,  Herrn  der  Throne  der 

beiden  Lander,  dem  Leben  gegeben  werde. 

Seine  geliebte  groBe  Konigsgemahlin,  Konigsmutter  Tj-],  die  Gerecht- 

fertigte. 

506.  Xaos  in  Kairo  1565 

Es  fand  Seine  Majestat  diesen  Stein  in  der  Art  eines  gottlichen  Falken, 
als  er  noch  ein  Knabe  war.2  Da  befahl  [ihm  Amun],  das  Konigtum  der 
beiden  Lander  auszuiiben  als  Horus  ,  Starker  Stier,  vollkommen  an 
Kronen',  Herr  der  Kronen  Mn-hprw-Rc,  dem  Leben  wie  Re  gegeben 
werde. 


507.     Blocke  in  Karnak 

[Dhwtjyms-lh^yh^w.  Er  baute  [ein  Heiligtum]3  gegen- 

iiber  aus  trefFlichem  Sandstein,  umgeben  mit  Saulen,  [ 

.  .  .]   als   Wachsamer   bei   seinen   Denkmalern,   Dhwtj-ms-lh^yh^w,   dem 
Leben  und  Dauer  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich. 

1  Hauptstadt  des  Fajum,  j.  Medinet  el-Fajum. 

[—300- ] 

3  Erelinze  wnhl  :  . 


1506 


154  Kleine  Denkmaler  Thutmosis'  IV. 


508.     Relief  mit  Darstellung  des  4.  Pylons 

[ i fur  Amun],  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander, 

indem  er  das  Denkmal  von  dcm-Go\d  leitete  [ ].  Er 

[tat  es],  damit  ihm  Leben  gegeben  werde  wie  Re. 


509.     Tempel  zu  Amada 

A.  Auf  Saulen  des  hypostylen  Saals: 

Erste  Saule  links: 

S:  DerKonig  von  Ober-  und  Unteragypten,  der  sich  mit  der  Doppelkrone 
vereinigt,  Herr  aller  Fremdlander  Mn-hprw-Rc,  geliebt  von  der  Nechbet 
von  Elkab,  dem  Leben  gegeben  werde. 

O :  Der  gute  Gott,  der  die  Denkmaler  errichtet,  Herr  der  beiden  Lander, 
Mn-hprw-Rc,  geliebt  von  Chnum,  wohnhaft  in  Elephantine,  wie  Re  ewig- 
lich.' 

N. :  Der  gute  Gott,  Herr  der  Freude,  [Herr]  aller  [Fremdlander],  Herr 
des  Opfers  Mn-hprw-Rc,  dem  Leben  gegeben  werde,  Sohn  des  Re,  Ge- 
liebter  der  Gotter,  der  alle  Fremdlander  tiberwaltigt,  Dhwtj-ms-hc-hcw, 
ewiglich. 

Erste  Saule  rechts: 

N. :  Sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  Dhwtj-?ns-hc-hcw,  geliebt  von 
[Anukis],  Herrin  von  Sehel1,  wie  Re  ewiglich. 

O.:  Sein  leiblicher  Sohn  des  Re  Dhwlj-ms-Jf-hf-w,  geliebt  von  Satis, 
Herrin  von  Elephantine2,  dem  Leben  gegeben  werde. 

S. :  Der  gute  Gott  in  Wahrheit,  Herrscher,  dessen  man  sich  ruhmt,  leib- 
licher Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-ht-h^w,  Herr  der  Kraft,  der  die  Sedfeste 
vermehrt,  indem  er  sehr  viele  feiert. 

Zweite  Saule  links: 

O. :  Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Mn-hprw-Rc,  geliebt  von 
Horus,  Herrn  von  Bhn3,  dem  Leben  gegeben  werde. 

S. :  Goldhorus,  reich  an  Kraft  Dhwtj-ms-hc-h<iw,  geliebt  von  Month,  wohn- 
haft in  Erment4,  wie  Re  ewiglich. 

1  Gottin  der  Insel  Sehel  siidl.  von  Elephantine,  charakterisiert  durch  eine  hohe 
Federkrone. 

2  ( lottin  des  Katarakts  bei  Elephantine,  tragt  zwei  Antilopenhorner  an  ihrer 
Krone  in  Form  der  o.  a.  Konigskrone. 

:i    W'adi  Haifa. 

4  Alter  Stiergott,  spater  in  Falkenform  verehrt,  in  der  siidl.  Theben  auf  dem 
Westufer  liegenden  Stadt  Erment. 


Inschriften  Thutmosis'  IV.  im  Tempel  zu  Amada  155 

W. :  Sein  leiblicher  Sohn  des  Re,  Herr  der  Freude,  Dhivtj-yns-h^-fcw,  ge- 
liebt  von  [Amun]-Re,  der  ewiglich  lebe. 

Zweite  Saule  rechts:  1567 

0. :  Goldhorus,  reich  an  Kraft,  geliebt  von  Horus,  Herrn  von  Mjcml,  der 

ewiglich  lebe. 

N. :  Der  gute  Gott,  Herr  der  Freude  Mn-hprw-Rc,  geliebt  von  Isis,  der 

Mutter  des  Gottes2,  dem  Leben  gegeben  werde. 

W. :  Der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herr  der  beiden  Lander, 

Herr  des  Opfers  Mn-hprw-Rc,  geliebt  von  Re-Harachte,  wie  Re  ewiglich. 

S.:  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  [Herrscher]  aller  Fremdlander 

Mn-hprw-Rc,  erschienen  wie  Re,  dem  Leben  gegeben  werde,  leiblicher 

Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-J^-h^w,  geliebt  von  Hprj3,  ewiglich. 

Dritte  Saule  links: 

O. :  Sohn  des  Re,  den  er  gekront  hat,  Dhwtj-ms-ffi-htw,  geliebt  von  Ptah, 
Herrn  der  Wahrheit,  wie  Re  ewiglich. 

S. :  Der  gute  Gott,  Herrscher  der  Herrscher  Mn-hprw-R^,  geliebt  von 
Bata,  Herrn  von  Sako4,  dem  Leben  gegeben  werde. 

W. :  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herr  des  Opfers  Dhwtj-ms-hf- 
hf-w,  geliebt  von  Chnum,  Herrn  von  &n-mwt5,  der  ewiglich  lebe. 

X. :  [ ]  dieses  Denkmal,  indem  er  es  fur  seinen  Vater  Re 

[machte],  damit  er  Leben,  Dauer,  Heil  gebe  [ fur]  Dhwtj-ms-h^- 

hcw, diese  Millionen  an  Jahren. 

Dritte  Saule  rechts: 

O.:    Konig    von    Ober-    und   Unteragypten    Mii-hprw-Rc,    geliebt   von 
Bastet,  Herrin  von  ,,Leben-der-beiden-Lander6",  der  ewiglich  lebe. 

X. :  Leiblicher  Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-hc-hcw,  geliebt  von  Hathor,  Herrin 
von  Gfebelen]7,  der  ewiglich  lebe. 

W. :  Die  beiden  Herrinnen,  dauernd  an  Konigtum,  Mn-hprw-Rc,  geliebt 
vom  Horus,  Herrn  von  B]kj8,  dem  Leben  gegeben  werde. 

S.:   [ ]  mehr  als  [alle]  Konigje]  (?),  Mn-hprw-Rc,  dem  Leben 

gegeben  werde;  [ ]  Dhwtj-ms-hc-hcw,  [geliebt  von  Atum,]  Herrn  von 

Heliopolis,  ewiglich. 

1    Falkengott  von  Anibc,  Festung  im  Gebiet  zwischen  1.  und  2.  Katarakt. 

1   Gemeinl  isf  [sis  als  Mutter  des  Min  von  Achmim. 

3  Der  Skarabaus,  in  <lessen  Form  der  Urgott  Atum  von  Heliopolis  verehrt  wurde. 

1   Stiergotl  der  Stadt  Sako  iii  Mittelagypten. 

5   liigeh,  Festung  unnoittelbar  siidlich  von  Elephantine. 

liiv.i-ifhiiiin;.'  diT  N'ekropole  von  Giza. 

Das  heiOt  „die  beiden  Berge",  Stromenge  zwischen  Theben  und  Elephantine. 

Festung  Kuban,  am  Ausgang  des   VVadi  Alaki,  zwischen   1.    und  2.  Katarakt 

auf  dem  Ostufer. 


156  Inschriften  Thutmosis'  IV.  im  Tempel  zu  Amada 

1568  B.  Auf  Architraven 

1.  Worte  Sprechen  durch  Thot,  Herrn  der  Gottesworte,  zu  der  groBen 
Gotterneunheit,  die  im  Re-Tempel  wohnt:  Kommt  mid  seht  dieses 
groBe,  reine,  feste  und  treffliche  Denkmal,  das  Gotteshaus  von  Millionen 
von  Jahren,  das  der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hprw-R^ 
seinem  Vater  Re-Atum,  dem  groBen  Gott,  der  aus  dem  Horizont  hervor- 
gegangen  ist,  gemacht  hat.  Er  tat  es,  damit  ihm  Leben  wie  Re  ewiglich 
gegeben  werde. 

2.  Es  lebe  der  gute  Gott,  in  Wahrheit  tapfer,  der  Kusch  vertreibt  und 
seine  Grenzen  erbeutet,  als  seien  sie  nie  gewesen,  der  Konig,  tapfer  mit 
seiner  Kraft  wie  Month,  festen  Herzens  in  der  Menge,  der  die  Fremdlander 
durchzieht,  Mn-hprw-R^-erwahlt-von-Re. 

3.  Konig  der  Konige,  Herrscher  der  Herrscher,  Souveran,  dessen  man 
sich  rtihmt,  der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Mn-hprw-R^,  der 
jedes  Land  erbeutet  hat,  Dhwtj-ms-h^-h^w,  geliebt  von  Amonrasonther, 
dem  Leben,  Dauer,  Heil,  Freude  seines  Herzens  und  seines  Kas  gegeben 
werde  wie  Re  in  Ewigkeit  und  Unendlichkeit. 
Jubilaumsvermerk : 

Erstes  Mai  der  Wiederholung  des  Sedfestes,  indem  er  es  sehr  viele  Male 
feiern  moge. 

1569  510.     Skarabaen 

A.  Mn-hprw-R^,  Herr  des  suBen  Hauches. 

B.  Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Mn-hprw-R^,  geliebt  von  Ptah. 

C.  Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Mn-hprw-R^,  sehr  schon  er- 
schienen. 

D.  Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Mn-hprw-Rc,  erschienen  (in) 
jedem  Fremdland. 

E.  Mn-hprw-Rc,  reich  an  Kronen. 

F.  Mn-hprw-Rc,  erschienen  in  Theben. 

G.  Mn-hprw-Rc,  ausgewahlt  von  Re. 

H.  Der  gute  Gott  Mn-hprw-Rc,  Ebenbild  des  Re. 
I.    Mn-hprw-Rc,  geliebt  von  den  Gottern. 
K.  Mn-hprw-Rc,  Ebenbild  des  Amonre. 


1570 


511.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  Hohenpriesters  Mrj 
Nr.  95 

Gehen  zu  den   Stallen  des  Gottesopfers   [des  Amun],   Inspizieren  der 
Rinder  des  Bespringens  (?)1,  der  Vogelhofe,  7^-c^-Ganse  vom  Reinen  des 

1  6tp?  Jedoch  entsprechen  die  Reste  kaum  einem  []. 


Inschriften  des  Hohenpriesters  Mrj  157 

Nubierlandes,  der  Rinder  von  Rtnw,  des  Wildes  der  Wiiste,  die  die 
Macht  Seiner  Majestat  erbeutet  hatte  durch  seine  Kraft  [fiir  den  Tempel 
seines  Vaters  Amun,  durch]  den  rpc.t  h]tj-c,  Vertrauten  des  Konigs,  in- 
dem  er  allein  war,  indem  das  Siegel  auf  den  Armen  (und)  in  seinem 
Herzen  ist1;  der  folgt  (?)  seinem  Schritt2  im  Konigs(haus),  um  diesen 
seinen  Plan  auszufuhren,  den  Vorsteher  der  Propheten  von  Ober-  und 
Unteragypten,  Vorsteher  [des  Vermogens  (?)  des  Amun],  Vorsteher  des 
Jungviehs,  [Hohenpriester  des  Amun]  Mr[j,  den  Gerechtfertigten]. 

Mrj  vor  dem  Konig 

Opfern  von  alien  guten  und  reinen  Dingen  [dem  Amonre,  Herrn  der 
Throne]  der  beiden  Lander,  Harachte  und  dem  Herrn  der  beiden  Lander 
c]-hprw-Rc,  durch  den  rpf-.t  h]tj-c,  den  smr,  groB  an  Beliebtheit,  wahren 
Geliebten  des  Konigs,  Hohenpriester  des  Amun  Mrj,  den  Gerecht- 
fertigten. 

Inspizieren  der  Werkstatt  der  Arbeiten  des  Tempels  [der  Amuns]-  1571 
verwaltung,  Befehlen3  von  alien  Handwerksarbeiten  aus  Silber,  Gold, 
Lapislazuli,  Tiirkis,  Bronze,  Schwarzkupfer  und  Rohkupfer,  die  Seine 
Majestat  seinem  Vater  [Amun,  dem  Herrn  der  Throne]  der  beiden  Lander 
(vor)  Karnak  [uberwiesen] 4  hat,  durch  den  rpc.t  hltj-c,  Ersten  Gottes- 
vater  [des  Amun]  Mrj,  den  Gerechtfertigten. 

Mrj  beim  Gastmahl 

Frohlich  Sein  beim  Fest,  Sich  Erfreuen,  Opferbrote  Erhalten,  die  vor 
(ihm)  herauskommen  von  den  Kuchen  ( ! )  des  Herrn  der  Gotter,  nach- 
dem  das  Gelobte  taglich  getan  worden  ist,  durch  den  rpc.t  h]tj-c,  Ober- 
haupt  und  Vorsteher  von  Oberagypten,  Gottesvater  des  groBen  Sitzes5, 
Hohenpriester  des  [Amun]  Mrj,  den  Gerecht(fertigten)  beim  groBen 
Gott,  geboren  von  der  groBen  Amme  des  Herrn  der  beiden  Lander 
Hwn]j,  der  Gerechtfertigten  bei  Osiris. 

Auf  einem  Pfeiler : 

rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  Vorsteher  der  beiden  Silberhauser  des 

i  Amun  I  .... 

1  l)iese  Bezeichnung  ist  mir  sonst  nicht  bekannt  —  ob  es  bedeuten  soil,  dafi  der 
-mi ist  auf  den  Armen  eingebrannte  Konigsname  (wie  es  auf  Statuen  haufig  dar- 
gestfllt  ist)  bei  ilim  auch  im  Herzen  eingebrannt  ist? 

-  I  >er  An  fang  der  Bezeichnung  ist  mir  unverstiindlich  —man  erwartet  wstn  nm.t.f 
,,weit  an  seinem  Schritt". 


3  Verbessere  nach  1213,1: 
1  \ 'ielleicht  eher 


L 0' 

Das  Allerheiligste  im  Tempel. 


158  Inschriften  des  Hohenpriesters  Mr] 

rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  Vorsteher  der  Felder  des  [Amun] 


rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  Vorsteher  der  Propheten  von  [OberJ- 

und  Unteragypten 

Die  Gattin:  ,, Seine  Gattin,  die  Hausherrin  Mj,  die  Gerechtfertigte." 


1572  512.     Inschriften  im  Grab  des  Hk]-r-?ihh  Nr.  64 

Oberreichen  des  StrauBes 

Kommen  mit  dem  StrauB  des  Amun,  wenn  er  ruht  in  seinem  Tempel, 
indem  [er  dich]  lobt  [und  dich  liebt,  durch]  die  [,Amme']  der  Konigs- 
kinder,  wenn  man  in  der  [Siidstadt]  (?)*  war,  [den  kgl.  Begleiter  bei] 
seinen  Ziigen,  den  Gelobten  des  guten  Gottes,  Erzieher  des  Prinzen 
'Imn-htp  Hk]-r-nhh. 

Der  Vater: 

Kgl.  Begleiter  an  alien  Orten,  Gelobter  des  Bewohners  des  Palastes, 
Gottesvater,  Ziehvater  des  Gottes,  Geliebter  des  Souverans,  Erzieher 
des  altesten  leiblichen  Konigssohnes  Dhwlj-ms-Jf-h^w  Hk]-rsw. 

Die  Prinzen: 

Sein  geliebter  altester  leiblicher  Konigssohn,  den  Amun  selbst  zum 
Herrn  dessen,  was  die  Sonnenscheibe  umkreist,  groBgemacht  hat,  Herr 
der  beiden  Lander  Mn-hprw-Rc. 

1573  Auf  dem  Brustschild :  ,,Mn-hprw-Rc-&usge\vah.\t-von-'Re.ii 

Beischrift  des  vor  Hk]-r-nhh  stehenden  Prinzen: 

,,Sein  leiblicher  Konigssohn  'Imn-htp.1' 
Zwei  begleitende  Prinzen: 
Sein  leiblicher  Konigssohn  Imn-m-h].t. 
Sein  geliebter  Konigssohn  [Imn-htp]. 

Hk]-r-nhh  opfert 

Myrrhen  und  Weihrauch  aufs  Feuer  Geben,  Opfern  aller  guten  und 
reinen  Dinge.  Fiir  deinen  Ka,  [Amonre,  Herr  der  Throne  der  beiden 
Lander!]  -  bei  seiner  Ausfahrt  des  Westens  [an]  seinem  [Talfest],  [durch 
den  Wachter  zu  seinen  FiiBen]  an  alien  Orten,  Gelobten  des  guten 
Gottes,  den  der  Herr  der  beiden  Lander  im  Palast  groB  gemacht  hat, 

1574  Erzieher  der  Konigskinder,  Pagen,  Geliebten  [des  Souverans ]. 

1   Erganzung  ^  '  4-   ^   unsicher,  ,,man"  ist  der  Konig;  es  konnte  sich  darum  han- 

deln,  daC  Hk]-rsw  zum  thebanischen  Palast  gehorte  und  nicht  mit  dem  Konig 
im  Land  von  einer  Residenz  zur  anderen  zog. 


Inschriften  des  Hk-]-r-nhh  159 

Ein  Mann  bringt  Hk]-r-nhh  einen  StrauB 

Fur  deinen  Ka  einen  StrauB  des  A[mun,  wenn]  er  ruht  in  [seinem]  Tempel, 
[durch ]. 

Titel  des  Vaters  beim  Blumenbringen 

rpc.t  h]tj-c,  Gottesvater,  Gottesgeliebter,  (dessen)  Gunst  im  Palast 
(L.H.G.)  bleibt,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  der  die  Gottes- 

glieder  aufzieht,  [ Prophet]  der  Zauberreichen1  Hk]-rsw,  der 

allerlei  gute  und  reine  Blumen  bringt  [ ]. 

Titel  des  Hklr-nhh  in  Deckeninschrift 

Kgl.  Begleiter  auf  seinen  Ziigen,  dessen  Gunst  im  Palast  (L.H.G.)  bleibt, 
Erzieher  seines  geliebten  leiblichen  Konigssohnes  Imn-htp,  Page  Hk]-r- 
nhh,  der  Gerechtfertigte. 


513.      Statue  des  Dhwtj-msw  1575 

Ein  kgl.  [Opfer  fiir  Mut,  Herrin  von  ]]srw,  Herrin  des  Himmels, 
Herrin  der  Gotter,  daB  sie  gebe  Leben,  Heil,  Gesundheit  fiir  den  Ka  des 
Konigssohnes,  des  Geliebten  des  Herrn  der  beiden  Lander  Dhwtj-msw. 
Ein  kgl.  Opfer  fiir  Mut,  die  GroBe,  die  Herrin  von  ]srw,  die  den  Herrn 
der  Gotter  zufriedenstellt,  daB  sie  gebe  Wohlbefinden,  Freude,  Hohe  der 
Gunst  und  Beliebtheit  fiir  den  Ka  des  Konigssohnes  Dhwtj-msw. 

Auf  dem  Sistrum : 

Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  der  Herrin  des  Himmels  fiir  den  Ka 

des  Konigssohnes  Dhwtj-msw. 

Auf  dem  Sistrumstil:  ,,[Mut],  Herrin  von  ]srw." 

Auf  der  FuBplatte:  ,,Sein  in  Wahrheit  geliebter  Konigssohn  Dhwtj-msw." 

Rechts : 

Erzieher  der  Konigskinder  Hk]-rsw. 


514.     Graffito  des  Hkl-r-nhh  bei  Konosso 

Erster  kgl.  Herold  i?c,  der  das  Leben  wiederholen  moge. 
Konigssohn  ^-hprw-R^,  der  das  Leben  wiederholen  moge. 
Konigssohn  'Imn-htp. 
Page  Hk]-(r)-nhh,  der  Gerechtfertigte. 

1    Die  kgl.  Kronen. 


160  Graffito  des  HkX-r-nhh  bei  Konosso 


<yy 


Graffito  des  Hk]-rsw: 

Gelobter  des  Amonre,  Gottesvater  Hk]-rsw,  der  Gerechtfertigte. 
Konigssohn  Imn-htp. 
Konigssohn  cl-hprw-Rc. 


1576  515.     Grabkegel  des  Hk]-r-nhh 


A.  Der  Ehrwiirdige  bei  Osiris,  Erzieher  der  Kinder  des  Konigs  Hk]-r- 
nhh1. 

B.  Osiris  Page  Hk]-r-nhh,  der  Gerechtfertigte. 

C.  Osiris  Vorsteher  der  Pferde  Seiner  Majestat2  Hk]-r-nhh,  der  Gerecht- 
fertigte. 

D.  Osiris  Page,  Erzieher3  des  Konigs  Hk]-r-nhh,  der  Gerechtfertigte. 


516.     Inschriften  im  Grab  des  Vezirs  Hpw  Nr.  66 

Inspizieren  aller  Handwerksarbeiten  [des  Amuntempels],  [durch]  den 
rjf.t  h]tj-c,  Gottesvater  und  Geliebten  des  Gottes,  Mund,  der  die  ganze 
Erde  zufriedenstellt,  Augen  des  Konigs  in  den  Stadten  Oberagyptens, 
seine  Ohren  in  den  Gauen  Unteragyptens,  der  seinen  Mund  ihm  (d.  h.  derti 
Konig)  gegeniiber  zur  Wahrheit  off  net,  der  die  Wahrheit  dem  Herrn  der 
beiden  Lander  taglich  darbringt,  den  Stadtvorsteher  [und  Vezir  Hp]w, 
den  Gerechtfertigten  beim  groBen  Gott. 

Titulatur  des  Hpw  im  Grab 

rpc.t  h]tj-c,  Vater  und  Geliebter  des  Gottes,  Vorsteher  der  groBen  Hauser, 
der  Mund,  der  das  ganze  Land  zufriedenstellt,  der  Niitzliches  fur  den 
Herrn  der  beiden  Lander  tut;  der  die  Wahrheit  zu  ihrem  Herrn  auf- 
stcigen  laBt ;  trefflich  Geehrter,  (Sohn  eines)  Geehrten; 
1577  einziger  smr,  der  sich  seinem  Herrn  nahern  kann;  Wachter  zu  seinen 
FuBen  am  einzigen  Ort;  [ ]. 

1  Macadam,  Corpus  Nr.  159  liest  den  Namen    .  |  Q  |  -  ob  richtig? 

2  Nach  Macadam,  Corpus  Nr.  98  ist   If      '      zu  lesen. 

3  Nicht  wie  im  Text  wdpw  (Q)  nswt,  sondern  mncj  (^)nswtf 


Inschriften  des  Vezirs  Hpw  161 

Grabkegelaufschrift 

Stadtvorsteher  und  Vezir  Hpw,  der  Gerechtfertigte. 

517.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  Obergutervorstehers 
Tnwrii  Nr.  76. 

Vorfiihrung  der  GefaBe 

Vor[fiihren ]  aus  dcm-Gold,  sehr  viele,  [ 

Jlchihabet ]  da[f iir] 2  mit  ( ? ) 

Es  hort  Seine  Majestat  euren  Rat  [ ]  Man  er- 

nenne  den  GroBen  des  Hauses  zum  Schatzmeister  [ 

]  Er  [setzte  ihn  ein  (o.  a.)]  in  seinem  Schatz 

Ich1  [ ]  sie  unter3  [ ] 

[ ]  an  alien  Orten  [ ] 

Tnwn]  erhalt  Gaben  1578 

Kommen  mit  dem  [StrauB  des  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden 
Lander],  sobald  er  in  seinem  Tempel  ruht.  Er  lobe  dich  und  er  liebe 
dich,  er  gebe  dir  Lebenszeit  ohne  Herzenskummer  und  ein  schones  Alter 
beim  Konig.  fur  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-^,  des  smr,  groB  an  Beliebtheit;  des 
Eingeweihten  des  Konigs,  den  er  liebt;  des  groBen  Obersten  Mundes  im 
ganzen  Land;  dem  man  sagt,  was  im  Herzen  ist;  der  den  Leib  ver- 
schlossen  halt  wie  ein  verstecktes  Wasserloch4;  des  wahrhaft  von  ihm  ge- 
liebten  Zoglings  des  Konigs,  der  tut,  was  der  Bewohner  des  Palastes  lobt; 
des  einzig  Tuchtigen  des  Souverans,  den  der  Herr  der  beiden  Lander  in 
seinem  Haus  groB  gemacht  hat ;  dem  die  Abgaben  der  beiden  Lander  und 
die  Anlieferungen  von  Ober-  und  Unteragypten  gemeldet  werden ;  der  das 
Konigshaus    (L.H.G.)    mit  Nahrung   und   Speise  fullt;   der   essen  laBt 

[ ]  von  alien  guten  Dingen ;  [ ] ;  des  Wahrhaften  des 

guten  Gottes;  .  .  .  [ ] 

Tnwnl  beim  Opfer  1579 

Opfern  von  Myrrhen,  [Weihrauch,  alien  guten  und  reinen  Dingen  fur 
Amonre,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,]  durch  den  rp^.t 
[b]tj-c\,  .Siegler  des  u.  a.  Konigs,  einzigen  smr,  [Eingeweihten  des  Konigs, 

1  Es  spricht  der  Konig. 

v    n  fl 

2  Wohl  zu  erg;iii/.<i] : 


,'JWA 

'■'■   W'uhl  zu  erganzcn  : 

1    l    1 
4  D.  h.  er  ist  verschwiegen. 

11  ilelck 


^r 


162  Inschriften  des  Obergutervorstehers  Tnvon\ 

den  er  liebt;  Beamten  an]  der  Spitze  der  Men[schen];  trefFlichen  [Ver- 
traut]en  des  Herrn  [der  beiden  Lander];  Gelobten  des  [guten  Gottes]; 
der  bei  seinem  Herrn  [eintreten  darf  auch  an  den]  verbotenen  [Orten] ; 
der  gelobt  aus  dem  Palast  (L.H.G.)  herauskommt ;  dem  alle  Angelegen- 
heiten  gesagt  werden  wegen  seiner  Tiichtigkeit  fiir  den  Konig;  Wachter 
zu  FiiBen  des  Herrn  der  beiden  Lander  an  alien  Orten,  an  die  er  sich  be- 
geben  hat,  Schuler  des  Herrn  der  beiden  Lander  selbst,  von  dem  er  weiB, 
daB  er  Niitzliches  tut;  Augen  des  o.  a.  Konigs,  Ohren  des  u.  a.  Konigs; 
Freund  des  Horus  in  seinem  Haus ;  Vorsteher  des  [  Jungviehs]  des  Amun ; 
Domanenverwalter  im  Haus  Seiner  Majestat,  Wedeltrager  zur  Rechten 
des  Konigs  Tnwn],  den  Gerechtfertigten. 

1580  Titel  des  Tnwn\ 

A. 

rjf.t  hit]-*-,  Eingeweihter  des  Konigs,  den  er  liebt,  einzig  Tuchtiger,  der 
das  Herz  offnet ;  der  die  Angelegenheiten  des  geheimen  Palastinneren  hort ; 
Zogling  des  Horus  in  seinem  Palast;  Waagelot  des  Konigs  unter  den 
Hoflingen;  Waage  der  Menschen,  Oberdomanenverwalter  [ ] 

B. 

[ ;  Augen  des  Konigs  von  O.  A.],  Ohren  des  [u.  a. 

Konigs];    [ ]    alle  seine  geliebten    [ ; 

]  im  Palast;  [ ],  der  [gelobt]  heraus- 
kommt; [tuchtiger  Vertrauter  des]  Herrn  der  beiden  Lander;  Gelobter 
des  guten  Gottes;  wahrhaft  wachsamer  Leiter;  den  dieser  gute  Gott 
liebt;  [Oberdomanenverwalter  [des  Konigs  Tnwn],  der  Gerechtfertigte]. 

1581  c. 

rjf.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs;  GroBer  im  Konigshaus;  Geheimrat 
der  beiden  Schlangen1;  ein  Freund,  der  sich  unter  den  smrw  nahern  darf; 
der  die  Angelegenheiten  der  Menschen  anbefiehlt ;  einziger  Vertrauter  des 
Herrn  der  beiden  Lander,  der  Gelobte  des  Bewohners  des  Palastes;  den 
der  Konig  wegen  seiner  Tiichtigkeit  groB  gemacht  hat;  der  nicht  ver- 
geBlich  ist  bei  dem,  was  ihm  aufgetragen  wird;  Vorsteher  der  Rinder  des 
Amun,  Oberdomanenverwalter  des  Konigs  Tnwn],  der  Gerechtfertigte. 

D. 

rjf.t  h]tj-c,  Vater  und  Geliebter  des  Gottes,  Siegler  des  u.  a.  Konigs, 
einziger  smr,  den  der  o.  a.  Konig  groB  gemacht  hat,   GroBer  des  u.  a. 

Konigs ;  den  der  Horus  im  Palast  nach  vorn  gebracht  hat,  [ ] 

Seine  geliebte  Gattin,  Nb.t-t]wj,  die  Gerechtfertigte. 

Statuen : 

Der  gute  Gott  Mn-hprw-Rc. 

Die  groBe  kgl.  Gemahlin  Ty-S,  sie  lebe. 

1  Die  Kronen. 


Inschriften  des  Schatzmeisters  &bk-htp  163 


518.     Inschriften  im  Grab  des  Schatzmeisters Sbk-htpNr.  63  1582 

Sbk-htp  besichtigt  die  Scheunen  des  Palastes 

Inspizieren  der  Scheunen  des  Konigshauses  (L.H.G.),  die  reichlich  ge- 
fullt  sind,  Zahlen  des  Getreides  an  Emmer  und  Spelt,  durch  den  [rp^.t 
h]tj-c,]  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  [einzigen]  smr;  Gesellen  des  Npr1,  des 
Herm  der  Lebenspflanze 2 ;  Genossen  der  Herren  der3  Scheune,  die  zum 
Uberlaufen  gefiillt  sind,  indem  die  Haufen  den  Himmel  erreichen; 
tiichtigen  Vertrauten  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Gelobten  des  guten 
Gottes ;  der  taglich  tut,  was  der  Bewohner  des  Palastes  lobt ;  der  das 
Konigshaus  mit  [Silber  und  Gold]  fiillt,  den  Schatzmeister  &bk-[htp.] 

&bk-htp  und  Gattin  erhalten  Opfer 

rpc.t  h]tj-c,  Gottesvater  und  [Geliebter  des  Gottes,  Freund  des]  Horus  in 

seinem   Haus;    [Hoher   im   Konigshaus,]    GroBer   im   Palast,    [ ,] 

Tuchtiger  beim  Beraten;  der  die  Wahrheit  fur  den  Herrn  der  Wahrheit 
[tut,  da  er  weiB,]  daB  er  tiber  [sie]  jubelt; 

[Gelobter]  des  guten  Gottes,  Burgermeister  vom  [sudlichen]  See  [und   1583 
vora]    See    des    Suchos;    Prophetenvorsteher    [des    Suchos]    von   Sd.t*, 
Schatzmeister  &bk[-htp,  der  Gerechtfertigte,]   Sohn  des  Schatzmeisters 
Min,  [des  Gerechtfertigten]. 

Mutter: 

Arnme  der  Prinzessin  [seines  Leibes  Tj-Cl],  tiichtig  beim  [Saugen;  GroBe 
der]  Harimsdamen  des  Suchos  [von  Sd.t],  [kgl.Favoritin,]  Mrj.t,  [die]  ge- 

nannt  wird  [ J 

Sie  halt  ,,die  leibliche  Prinzessin  Tj-Cl"  auf  dem  SchoB. 

Sohn : 

Sein  geliebter  Sohn,  der  Prophet  des  Suchos  von  Sd.t,  Burgermeister  vom 

Suchossee4  P]-sr. 

Hinter  ihm  steht  ,,der  erste  Prophet  des  Mondes  Dhwtj". 

Untergebene  des  Schatzmeisters 

Opfer[trager]  des  Schatzmeisters  Mnn]. 
Abteilungs(?)-Vorsteher5  des  Schatzmeisters  Pth-msw. 

1  Der  jugondlicho  Korngott. 

2  Worth:  ,,Holz  des  Lebens",  gemeint  ist  das  Getreide. 

3  Lc-un^f  nicht  sichcr  —  vidlcicht  die  Schlangen  gemeint. 

'   Sd.t  ist  Medinet  Faj  jum  ;  abk-htp  ist  Burgermeister  des  Fajjum,  das  verwaltungs- 

__£)  i 1  «___ 

mil(3ig  in  zwei  Teile  geteilt  ist.  Z.  13  verbessere  in:  °^=iLr  aaaa*a  ,     ^  aaaaaa  y^f\ . 

n  I     v  LrU- 

5  mar  w  findet  sich  als  Be/.oichnurig  fines  lioamten  in  der  I'rovin/.  mit  polizoilicher 

Funktion. 


11 


• 


164  Inschriften  des  Schatzmeisters  &bk-htp 

1584  Beischrift  einer  zerstorten  Szene 

Inspizieren  [der des  Amim ],  um  zu  fiillen  den 

Weihrauch,  groB  [an  (?) ],  um  Weihrauchkiigelchen  zu  geben 

durch  alle  [ ]  des  [Amunjtempels,  [durch  den  rpc.t,]JP:,tj-<:,  bleibend 

[an  Gunst  im]  Palast,  [Schatzmeister  &bk]-htp,  [den  Gerechtfertigten]. 

Sbk-htp  beim  Fischstechen 

Durchziehen  der  Sumpfgebiele,  Durchwandern  [der  Marschen],  Sich  Er- 
freuen  beim  Fischestechen  [in]  den  Hintergewassern  durch  den  rpc.t 
h\t]-^,  Gelobten  des  guten  Gottes;  den  Wahrhaften  [des]  Horus  im 
[Palast]  taglich,  Biirgermeister  [vom  See  des  Suchos  von]  Sd.t1  Sbk-htp, 
[den  Gerechtfertigten] . 

Titel  des  Sbk-htp 

rpc.t  h]tj-c,   einzig  Tu[chtiger]   des  Souverans;  Gelobter  des  Bewohners 
des  Palastes,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  Schatzmeister  &bk- 
[htp],  Sohn  des  Schatzmeisters  Min,  des  Gerechtfertigten. 
Seine  Gat  tin,  seine  innigstgeliebte,  [ ]. 


1585  519.      Statue  des  Sbk-htp  in  Kairo 


FuBplatte : 

Alles,  was  von  [seinem]  Altar  herauskommt  fiir  den  Ka  des  Schatz- 
meisters und  Tapferen  des  Konigs  Sbk-htp,  gezeugt  vom  Schatzmeister 

Min  [ ]. 

Riickenpfeiler : 

[Ein  kgl.  Opfer  an  Ptah ]  und  alle  Gotter  von  Memphis,  sowie 

Sachmet,  die  Geliebte  des  Ptah,  [daB  sie  geben bei]  ihren 

Festen  des  Himmels  und  der  Erde  fiir  den  Ka  (des)  Schatzmeisters  Sbk- 
htp,  des  Gerechtfertigten. 

Auf  Basis : 

Schatzmeister  Sbk-htp,  der  Gerechtfertigte,  er  sagt:  [ ] 

Re  [.  .  .  .]  Ich  tat  ihm  tiichtiges  Wunderbares,  weshalb  ihn  (!)  Seine  Ma- 
jestat  lobte  und  ihn  im  (?)  Haushalt  der  Konigskinder  beforderte  wegen 
seines  trefflichen  Charakters. 


9  ^er^V. 

1  Richtiger  wohl  zu  erganzen:  c    J  Uaaaaa  .     ^  /wwv.  yS. 


a  w 


Inschriften  des  Schatzmeisters  Sbk-htp  165 

520.     Statue  des  Burgermeisters  des  Fajum  Sbk-htp  use 

in  Berlin 

Sockel : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amonre,  den  groBen  Gott,  den  Herrn  des  Fajjum  (?), 
daB  er  gebe,  was  alles  von  seinem  Altar  herauskommt  taglich  bei  jedem 
seinem  Fest  des  Himmels  und  der  Erde  von  denen,  die  in  seinem  Tempel 
geschehen,  flir  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  Burgermeisters  des  Fajjum  Sbk- 
htp,  des  Gerechtfertigten,  gezeugt  von  dem  Herrn  Burgermeister  des 
Fajjum  K]p,  dem  Gerechtfertigten,  geboren  von  der  Hausherrin  Mrj.t. 

Auf  dem  Papyrus : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Suchos  von  Sd.t  -  Horus,  wohnhaft  in  Sd.t,  hoch  an 
Federn  der  Atef -Krone,  allererster  (?),  mit  vielen  Gottinnen  (?),  daB  er 
gebe  alles,  was  von  seinem  Altar  kommt  taglich;  Hinein-  und  Hinaus- 
gehen  in  seinem  Tempel  in  der  Gunst  des  guten  Gottes;  Erhalten  der 
Opferbrote,  die  sein  Ka  gibt,  wenn  der  Gott  bei  seinem  Mahl  ist,  flir  den 
Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  Wachters  zu  FliBen  des  Herrn  der  beiden  Lander  auf 
den  Inseln  inmitten  des  Fajjum,  des  wahren  Freundes  seines  Herrn,  Vor- 
stehers  der  Marschen,  Vorstehers  der  Rinder,  Vorstehers  der  Scheunen, 
Vorstehers  der  Arbeiten,  Vorstehers  des  Schatzhauses,  Vorstehers  der 
Propheten  des  Suchos  von  Sd.t,  groBen  Burgermeisters  im  Fajjum  (Sbk-) 
htp,  der  das  Leben  wiederhole,  Herrn  der  Ehrwlirdigkeit. 


521.      Statue  des  Sbk-htp  in  Marseille  1587 


Ein  kgl.  Opfer  flir  Suchos  von  Sd.t,  Horus,  [wohnhaft  in  Sd.t,  hoch  an 
Federn]  der  Atefkrone,  Allererster  (?),  mit  vielen  Gottinnen  (?),  daB  er 
gebe  alles,  was  herauskommt  von  [seinem]  Altar  taglich;  Eintreten  und 
Herausgehen  aus  seinem  Tempel  mit  der  Gunst  des  guten  Gottes;  Er- 
halten der  Opferbrote  von  denen,  die  gegeben  werden,  wenn  der  Gott  bei 
seinem  [Mahle]  ist,  flir  den  Ka  des  rpc.t  htyj-c,  Wachters  zu  FliBen  des 
Herrn  der  beiden  Lander  auf  den  Inseln  inmitten  des  Fajjum;  wahren 
Freundes  seines  Herrn ;  Vorstehers  der  Marschen  des  Sich  Vergniigens ; 
Vorstehers  der  Propheten  des  Suchos  von  Sd.t;  GroBen  Burgermeisters 
im  Fajjum  Sbk-htp,  des  Gerechtfertigten. 

[Ein  kgl.]  Opfer  flir  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-c  Sbk-htp.  Er  sagt:  [Ioh]  be- 
gleitete  [Seine  Majestat],  indem  ich  der  Vertraute  des  Herrn  der  beiden 
Lander  war,  wenn  sich  Seine  Majestat  beim  Vergniigen  befand,  indem  er 


166  Inschrift  des  Biirgermeisters  Sbk-htp 

sich  erheiterte  zu  seiner  Zeit  im  Boot1,  indem  er  die  Marschen  des  Fajjum 
durchstreifte,  die  Papyrusdickichte  durchfuhr,  [Vogel]  mit  dem  Wurfholz 
jagte 
1588  und  Fische  speerte;  das  Abbild  eines  Konigs,    Geliebter  der  Marsch- 

gottin,  ein  [ ],  der  Geliebte  des  Suchos;  Fisch-  und  Vogeljager  der 

beiden  Herrinnen,  der  mit  semen  Armen  tatig  ist,  indem  ich  in  [seiner 
Begleitung]  war. 

[Ein  kgl.]  Opfer  fiir  Suchos  von  Sd.t  und  Osiris,  wohnhaft  im  Fajjum, 
da8  sie  geben  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rind  und  Vogel,  [Kleidern], 
Weihrauch  und  Salben  fiir  den  Ka  des  rjf.t  h]tj-c,  Vorstehers  der  Pro- 
pheten  des  Suchos  von  Sd.t  Sbk-htp.  Er  sagt:  Ihr  Lebenden  auf  Erden, 
Gottesvater,  Web-Priester,  Vorlesepriester  und  alle  Stundenpriester !  Es 
moge  euch  Suchos  von  Sd.t  und  Horus,  wohnhaft  in  [Sd.t],  loben,  [wenn] 
ihr  sagt:  Ein  kgl.  Opfer,  Tausend  an  alien  guten  und  reinen  Dingen  fiir 
den  Ka  des  Biirgermeisters  vom  Siidsee  und  vom  Nordsee  Sbk-htp,  ge- 
zeugt  vom  Herrn  Burgermeister  K]p,  [dem  Gerechtfertigten,]  geboren 
von  der  Hausherrin  Mrj.t,  der  Gerechtfertigten. 


1589  522.     Inschriften  im  Grab  des  Hr-m-hb  Nr.  78 


Biographische  Inschrift 

Osiris-Chontamenti  Verehren,  Erde  Kiissen  dem  Wnn-nfr,  Herrn  von 
Abydos,  dem  groBen  Gott,  dem  Herrn  des  Himmels.  Ich  verehre  dich, 
du  guter  Gott,  indem  du  taglich  gelobt  wirst.  Es  war  ein  Begleiten  des 
guten  Gottes,  des  Herrn  der  beiden  Lander  ^-hprw-R^,  dem  Leben  ge- 
geben  werde,  seines  geliebten  Sohnes,  des  Herrn  der  Kronen  Mn-hprw-Rc, 
dem  Leben  gegeben  werde,  und  seines  geliebten  Sohnes,  des  Herrn  des 
Fremdlandes  Nb-m^.t-R^,  Sohnes  des  Re  7mw-^p-Herrscher-von-Theben, 
den  Amun  liebt.  Es  gab  keine  tJbertretung  gegen  etwas,  was  sie  sagten; 
nicht  sagten  die  zugehorigen  Menschen:  seht,  was  uns  getan  wird!  Nicht 
gab  es  eine  tjbeltat,  nicht  geschah  eine  An[zeige].  Nicht  kam  eine  Liige 
von  mir  hinter  mich2  seit  meiner  Geburt,  sondern  ich  tat  die  Wahrheit 
dem  Allherrn.  Ich  war  bescheiden  bei  Gott,  mit  reinem  Herzen,  reinem 
1590  Mund  und  reiner  Hand.  |  [LaBt]  eure  Herzen  froh  sein,  ihr  Herren  der 
Ewigkeit,  ihr  treff lichen  Geister  der  Nekropole!  Seht,  [ich  bin  gekommen 
aus]  cliesem  Lande  der  Lebenden,  [um  mit  euch  zusammen  zu  sein  J  im 
vrerbotenen  Lande.  Ich  bin  einer  von  euch,  mein  Abscheu  ist  die  Sunde. 


1   Erganze  1 1  \\  <&<t  4 


AA/WVA" 

D.  h.  ich  lieG  mir  keine  Liige  zu  Schulden  kommen. 


(vgl.  Brunner,  OLZ  1958,  220,2). 


Inschriften  des  Rekrutenschreibers  Hr-m-hb  167 

Ich  bin  auf  deni  schonen  Weg  des  Rechtschaffenen  gekommen,  um  alle 
Glieder  zu  heilen.  Moge  meine  Seele  leben,  gottlich,  groB  an  Geister- 

kraft!  Osiris  [ ]  Ihr  Gotter  im  Himmel,  ihr  Gotter 

auf  der  Erde,  ihr  Gotter  in  der  Unterwelt,  ihr  Gotter,  die  Herren  der 
Fahrt,  die  Re  rudern  und  den  groBen  Gott  zu  seinem  Horizont  schleppen! 
Moget  ihr  meine  Rede  aufsteigen  lassen  zum  Herrn  der  Ewigkeit  [als 
Bitte  eines  Dieners]  an  seinen  Herrn,  daB  er  mich  ruhen  lasse  am  Ort 
der  Ewigkeit,  in  der  Hohle  der  Unendlichkeit,  indem  der  Sarkophag  an 
seinem  Platz  ruhe  -  so  sagt  [ ]. 

Darstellung  .eines  Gastmahls  1591 

Rede  der  Mutter: 

Dein  guter  Duft  gehort  dem  Gottesland1,  deine  Beliebtheit  ist  bei  den 

Menschen,  du  [Gelobter]!    Deine  Mutter,  die  Hausherrin  Isis,  die  Ge- 

rechtfertigte  und  Ehrwiirdige. 

Hr-m-hb  halt  auf  dem  SchoB  die  ,,Prinzessin  'Imn-m-ip.t". 

Lied: 

Fiir  deinen  Ka!  Mache  dir  einen  schonen  Tag  in  deinem  schonen  Haus 

der  Ewigkeit,  an  dem  Ort  der  Unendlichkeit,  in  deiner  Hand  die  schone 

Harfe  (?)2,   geschmiickt  mit  Kranzen,   gesalbt  mit  01.   Verbringe  einen 

schonen  Tag,  indem  dein  Herz  froh  ist  und  dein  Herz  in  Freude.3  Denn 

du  siehst  Amun,  der  dich  unter  den  Menschen  sein  laBt,  gelobt  auf  der 

Erde  der  Lebenden. 

Mut  ist  gekommen  im  Leuchten  (?)  (ihres)  schonen  Gesichts,  damit  sie 

gebe  Speise  (?),  das  Tragen  ihrer  beiden  Szepter  und  das  Mischen4  des 

Trunks  in  der  Schale  aus  Gold,  die  von  einer  ihr  gleichen5  von  Lapis- 

lazuli  umgeben  ist,  gefiillt  mit  [ ]. 

Fiir  die  Offiziere :  1592 

Fiir  euern  Ka,  ihr  Bogenoberste  Seiner  Majestat!  Macht  einen  schonen 
Tag  vor  diesem  seinem  in  Wahrheit  geliebten  kgl.  Schreiber. 

Ein  weiteres  Lied: 

WVihrauch,  01,  Rinder,  [ ]  das  Beste  des  Amun  am  Morgen 

des  Erscheinens,  wenn  er  erscheint  in  Karnak,  um  das  Schone  zu  emp- 
fangen.  Empfange  es  in  der  Hand,  du  kgl.  Schreiber,  taglich  Gelobter, 

1  Punt   (Somalikuste),  aus  dem  der  Weihrauch  in  der  Hauptsache  kam. 

(n     AAAAA/V  \ 
I  L  vgl.  15  93,2. 

3  Die  Ausdriicke  fiir  Herz  sind  verschieden! 

.6.  O 

4  Lies  ij(       und  verbinde  es  mit  der  folgenden  Zeilc! 
Emendiere  in  „ 


168  Inschriften  des  Rekrutenschreibers  Hr-m-hb 

fur  dein  schones  Gesicht,  du  Herr  der  Mahlzeiten.  Dein  Duft  kommt  aus 
dem  Gotteslande. 

Bringen  der  Abgaben 

Der  elende  GroBe  vom  elenden  Kusch. 

Zwei  Agypter : 

Vorsteher  der  Domane  des  Konigs. 

Vorsteher  der  Domane  der  Plantage  des  Pharao. 

Speisung  der  Soldaten  und  Reden  der  Briider 

1593  Fur  deinen  Ka!  Nimm  entgegen  alle  guten  und  reinen  Blumen,  von 

seiten   [ ],    seines   geliebten  Bruders    (!),    Obersten   der 

leichten  Truppen  Seiner  Majestat1  'Imn-m-hl.t. 

Sein  geliebter  Bruder  (!)  'Imn-htp. 

Hr-m-hb  beim  Opfer 

Empfanget  das  Gute,  Amonre,  Ptah,  Thot,  Atum,  alle  ihr  Gotter  des 
Westens,  von  Myrrhen,  Weihrauch,  Vogeln,  Schenkeln,  Fleischstiicken, 
sehr  rein !  Ihr  sollt  den  Herrscher  leben  lassen  und  ihm  Hunderttausende 
an  Jahren  taglich  in  alle  Ewigkeit  geben. 

Hr-m-hb  auf  der  Vogeljagd 

Sich  Erfreuen  und  das  Schone  Sehen,  Jagen  in  der  Tatigkeit  der  Marsch- 
gottin,  die  dort  getan  wird,  mit  den  [schonen]  Wasser  (!)2- Vogeln  der 
Papyrusmarschen  durch  den  rpc.t  hltj-c,  Vertrauten  des  Konigs,  Freund 
des  [Horus  in  seinem  Haus, ]  Hr-m-hb,  den  Gerechtfertigten. 

1594  Hr-m-hb  beim  Fischstechen 

Sich  Erfreuen,  das  Schone  Sehen,  Jagen  in  der  Tatigkeit  der  Herrin  ( !) ;  die 
Marschen  Durchziehen  und  die  Sumpfgebiete  Durchwandern,  Fische 
Stechen  in  den  zahlreichen  Hintergewassern  durch  den  rjf.t  hltj-^,  trefF- 
lichen  Vertrauten  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Gelobten  des  guten 
Gottes,  Wachter  [zu  FiiBen  des  Herrn  der  Kraft]  in  alien  Fremdlandern, 
indem  er  sieht,  wie  er  zu  Wasser  und  zu  Lande  dahinzieht3;  Wedeltrager 
zur  Rechten  des  Konigs,  einen  Gelobten,  der  aus  dem  Leib  eines  Ge- 
lobten hervorgegangen  ist;   Vorsteher  der  Rinder  und  Vorsteher  der 

1  Es  handelt  sich  urn  nubische  Rekruten. 
3  Lies:  m\\.f  hnd.f  hr  mw  hr  t\. 


Inschriften  des  Rekrutenschreibers  Hr-m-hb  169 

Felder  des  Amun,  Vorsteher  der  Propheten  von  Ober-  und  Unter- 
agypten  [Hr-m-hb,  den  Gerechtfertigten]. 

Darstellung  eines  Mahles,  Rede  der  Gattin: 

Fur  deinen  Ka!  Verbringe  einen  schonen  Tag  in  deinem  schonen  Haus 
der  Ewigkeit,  deinem  Sitz  der  Unendlichkeit, 

indem  dein  Gesicht  auf  [Amonjre  gerichtet  ist,  deinen  Herrn,  der  dieh   1595 
liebt1.  Aus  der  Hand  deiner  Gattin,  der  Hausherrin  (vacat). 

Rede  einer  Frau: 

Du  mogest  den  Kranz  empfangen,  nachdem  du  dich  mit  bestem  01  ge- 
salbt  hast  und  einen  schonen  Tag  verbracht  hast  in  der  Gunst  dieses  guten 
Gottes,  zum  Westen  von  Theben. 
Die  Gattin  (vacat),  die  Gerechtfertigte. 

Beischrift : 

Durch  den  rjf.t  h]tj-c,  tiichtigen  Vertrauten  seines  Herrn;  Gelobten, 
der  aus  dem  Leibe  eines  Gelobten  hervorgegangen  ist ;  die  beiden  Augen 
des  Konigs  im  ganzen  Lande;  Wachter  zu  FiiBen  des  Herrn  der  beiden 
Lander  in  den  siidlichen  und  nordlichen  Fremdlandern ;  der  mit  dem 
Schonen  eintritt  dort[hin],  wo  der  Konig  ist;  der  in  Gunst  herauskommt 
aus  dem  Palast  (L.H.G.);  kgl.  Schreiber  Hr-m-hb,  [der  Gerechtfertigte; 
]  des  Konigs,  der  ihn  leitet  in  der  Nacht  wie  am  Tage. 

Titel  des  Hr-m-hb 

A. 

rjf.t  h]tj-c,  tiicht[iger  Vertrauter]  des  Herrn  der  beiden  Lander;  Gelobter 
[des  guten  Gottes;  Wedeltrager  zur]  Rechten  des  Konigs,  sein  wahrhaft 
geliebter  kgl.  Schreiber; 

Vorsteher  der  Felder  [des  Amun];  Vorsteher  der  Rinder  des  [Amun]; 
Vorsteher  der  Arbeiten  des  A[mun];  Vorsteher  der  Propheten  in  Ober- 
und  Unteragypten ;  Vorsteher  aller  kgl.  Schreiber  des  Heeres;  Vor- 
steher des  Hornviehs,  Vogel  und  Fische;  kgl.  Schreiber  und  Rekruten- 

schreiber,  Vorsteher  der  Pferde  [ ]. 

B. 

rpc.t  h]tj-c,  [tuchtiger]  Vertrauter  des  Herrn  der  beiden  Lander;  Ge- 
lobter des  guten  Gottes;  Augen  des  Konigs  im  ganzen  Lande;  Freund  des 

Horus,  des  Herrn  des  [Palastes ];  Wachter  zu 

FiiBen  des  Herrn  der  Kraft  im  siidlichen  und  nordlichen  Fremdland; 
Gelobter,  der  aus  dem  Leib  eines  Gelobten  hervorgegangen  ist;  sein 
wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Rekrutenschreiber  Hr-m-hb,  der  Ge- 
rechtfertigte. 

1    Lies:  mrj.f  tw. 


1596 


170  Inschriften  des  Rekrutenschreibers  Hr-?n-hb 

Die  Gattin : 

Seine  innigstgeliebte  Gattin,  die  Hausherrin,   Sangerin  des  A[mun  in] 
Luxor  'Itwj. 


1597  523.      Graffiti  des  Hr-m-hb  bei  Konosso 


a)  Kgl.  Schreiber  und  Rekrutenschreiber  Hr-m-hb. 

Der  Begleiter  seines  Herrn  auf  seinen  Ziigen  im  nordlichen  und  siidlichen 
Fremdland  Hwj[.  .]tj. 

b)  Vorsteher  der  Scheunen  von  Ober-  und  [Unter]agypten,  Zahlschreiber 
des  [Getreides]  des  Herrn  der  beiden  Lander  Mnivj. 

Kgl.  Schreiber  und  Rekrutenschreiber  Hr-m-hb. 
Kgl.  Schreiber  Wp-w]w.t-msw. 


524.     Inschriften  im  Grab  91 


Syrer  bringen  Abgaben 

Bringen  der  Abgaben  von  Nahrina  durch  die  GroBen  dieses  Fremdlandes, 
damit  ihnen  der  Hauch  des  Lebens  gegeben  werde.  Sehr  die  Erde 
Kiissen  vor  dem  Herrn  der  beiden  Lander,  wenn  sie  kommen  mit  ihren 
Gaben  fur  den  Herrn  der  beiden  Lander:  Gib  uns  Luft,  die  (nur)  du 
geben  kannst,  starker  Konig! 

Die  GroBen  von  Nahrina  sind  gekommen  im  Frieden  Seiner  Majestat  mit 
Gaben  [auf  ihrem]  Riicken,  da  sie  horten  [ ]. 


1598 


Der  Tote  beim  Opfer 

Opfern  [dem  Amonjrasonther,  dem  Re-Harachte,  [ ]  durch 

den  rjf.t  h]tj-c,  trefTlichen  Vertrauten  seines  Herrn,  Gelobten  des  guten 
Gottes,  dem  alle  Angelegenheiten  gesagt  werden  wegen  seiner  Tiichtig- 
keit  f iir  den  Konig ;  Wachter  zu  Fiifien  des  Herrn  der  beiden  Lander  an 
alien  Orten,  zu  denen  er  geht;  Bogenoberst  des  guten  Gottes;  GroBen  der 
Po[lizei ] 

Der  Tote  beim  Fischstechen 

Sich  Erfreuen,  das  Gute  [Sehen ;  Durchziehen]  der  Marschen ;  SchieBen  der 
Fische  durch  den  [trefflichen]  Vertrauten  seines  Herrn,  den  Gelobten  des 
guten  Gottes ;  den  Wachter  zu  FuBen  des  Herrn  der  beiden  Lander,  der 


Inschriften  im  Grab  Theben-West  Nr.  91  171 

nicht  weicht  in  der  Nacht  wie  am  Tage  von  den  FiiBen  des  Herrn  der 
beiden  Lander;  dern  alle  Angelegenheiten  gesagt  werden  [wegen  seiner 
Tuchtigkeit  flir  den  Konig ]. 

Weitere  Inschrift  1599 

[ ]  bei  ihm;  Vorsteher  der  Pferde,  [Tapfjerer  des  Konigs, 

Gelobter  des  guten  Gottes;  [ ]. 

Am  Thron  des  Konigs: 

Verehren  des  [Herrn]  der  beiden  Lander  durch  die  Begleiter  Seiner  Ma- 
jestat. 


525.     Inschriften  im  Grab  des  'Imn-m-hb,  Nr.  77 

Inspizieren  aller  [guten  und  reinen  Dinge]  im  groBen  Vorhof  des  Toten- 
tempels  des  Mn-hprw-Rc  [im  Amuntempel],  den  Seine  Majestat  neu  er- 
baut  hat  fiir  seinen  Vater  [Amonjre  durch  den  groBen  Vertrauten  des 
Herrn  der  beiden  Lander,  Gelobten  des  guten  Gottes ;  durch  die  Augen  des 
Konigs  von  O.  A.,  Ohren  des  Konigs  von  U.  A.,  den  Freund  [7tom]-to-[M].  x 

Beischrift : 

[ ]  durch  den  Wedeltrager  des  Herrn  der  [beiden  Lander 

'Imn-m-hb^. 

'Imn-m-hb  beim  Opfer  1600 

Opfern  aller  guten  und  reinen  Dinge  fiir  [Amonre,  den  Herrn  der  Throne] 
der  beiden  Lander,  fiir  Re-Harachte,  fiir  Osiris,  Herrn  des  verbotenen 
Landes,  [fiir]  alle  [Gotter]  des  Westens,  durch  den  trefflichen  Vertrauten 
seines  Herrn,  Gelobten  des  [guten]  Gottes;  Leiter  der  Leiter  bei  den 
[Arbeiten],  der  tut,  was  [sein]  Herr  lobt;  der  Niitzliches  tut  fiir  den 
Herrn  der  beiden  Lander  [in]  der  Ausfuhrung  aller  seiner  Auftriige;  be- 
lohnt  [mit  Herrlichem  von  dem],  was  der  Konig  gibt,  von  Gaben  aus  der 
Beute  des  [Herrschers],  Abgaben  jedes  Fremdlandes  [ ]. 

'Imn-m-hb  auf  der  Vogeljagd 

Die  Marschen  Durchziehen  und  die  Sumpfgebiete  Durchwandern,  Sich 
Erfreuen  beim  Fischstechen  in  den  Tumpeln,  durch  den  Geliebten  der 


Wohl  eher  zu  erganzen 


™a  v\      V\      ' — '  'lund  dann  mit  der  folgenden 

Beischrift  zu  verbinden.  DaB  zweimal  in  gesetzt  wird,  kommt  auch  sonst  vor. 
Xa-Ii  Porter-Moss.  BiM.  I-  150/1  heiCt  der  Crabbesitzer  aber  Pth-m-h].t\ 


I 


172  Inschriften  im  Grab  Theben-West  Nr.  77 

Marschgottin,  den  Genossen  der  Herrin  der  Jagd,  rpc.t  h]tj-c,  Vertrauten 
des  guten  Gottes,  [den  Gelobten],  der  aus  dem  Leib  eines  [Gelobten] 
hervorging,  den  Pagen  [ ]. 

i60i   Lied  der  Musikantinnen 

[ ]  deinen  Ka  beim  [ TJrinke  bis  zur  Trunkenheit ! 

Mache  einen  schonen  [Tag],  indem  deine  Lebenszeit  taglich  schon  sei  im 
[Amunstempel],  bis  du  erreichst  die  Stadt  der  Ewigkeit.  Es  gibt  [keinen], 
der  deinen  Namen  vergiBt;  alle  deine  Zeitgenossen  sagen:  Du  bist  heil 

zuriickgekommen.  Die  Leute  umarmen  ihn.  [ ]  an- 

genehm  [ ]  hinter  dir,  bringend  [ ]. 

Der  Bruder: 

Sein  Bruder,  der  Streitwagenkampfer  Nb-[sn]. 
Daneben  stehen:  ,,Page  Ndm,  der  Gerechtfertigte. 

Page  Pl-sr" 


526.     Graffito  des  'Imn-m-hb  bei  Konosso 
Page  'Imn-m-hb  genannt  Kjkj. 

1602  527.     Inschriften  im  Grab  Nr.  116 

Eine  Frau  reicht  dem  Toten  zu  trinken : 

Fur  deinen  Ka,  h]tj-c,  tiichtiger  Vertrauter  des  Herrn  der  beiden  Lander, 
Gelobter  dieses  guten  Gottes,  [der  nicht  weicht  vom  Herrn]  der  beiden 
Lander  in  [einem]  Fremdland  [ ]. 

Rede  der  Tochter: 

Mache  einen  schonen  Tag  in  deinem  schonen  Haus  der  Ewigkeit,  deinem 
Sitz  der  Unendlichkeit,  wenn  der  ^Lebensherr"1  an  seinem  Ort  ruht! 
Durch  deine  geliebte  Tochter,  Mj  [.  .  .  .]. 

528.     Inschriften  im  Grab  des  Nht  Nr.  52 

ieo3  Aufschrift  auf  Stele 

Re  Verehren,  wenn  er  aufgeht,  bis  sein  Untergang  geschieht  aus  dem 
Leben,  durch  den  Astronomen  des  [Amun],  Schreiber  Nht,  den  Gerecht- 
fertigten.  GegniSt  seiest  du,  Re,  bei  deinem  Aufgang,  Atum,  bei  deinem 

1    Gemeint  ist  der  Sarkophag. 


Inschriften  des  Astronomen  Nht  173 

schonen  Untergang.  Du  erscheinst  und  leuchtest  auf  dem  Riicken  deiner 
Mutter,  indem  du  erschienen  bist  als  Konig  der  [Gotter].  Es  erhebt  Nut 
den  Jubel  vor  dir,  Maat  umarmt  zu  den  beiden  Tageszeiten.  Du  durch- 
ziehst  den  Himmel,  indem  dein  Herz  froh  ist,  indem  der  dsds-See  in 
Frieden  ist  und  die  gegnerische  Schlange  gefallt,  indem  seine  Arme  ge- 
bunden  sind  und  die  Messer  seine  Wirbel  zerschnitten  haben. 

Grabkegel  des  Nht 

Der  Ehrwurdige  bei  Osiris,  Astronom  des  Amun,  Schreiber  Nht. 
Seine  Gattin,  die  Sangerin  des  Amun  T].wj. 

Nht  und  Gattin  beim  Opfer  1604 

Myrrhen  und  Weihrauch  aufs  Feuer  Legen,  [fiir  Amun,  fiir  Reharachte, 
fiir  Osiris,  den]  groBen  [Gott],  fiir  Hathor,  Oberhaupt  von  Theben,  fiir 
Anubis  auf  seinem  Berge,  durch  den  Astronomen  [des  Amun  Nht]  (und) 
seine  Gattin,  die  Sangerin  [des  Amun  T].wj],  die  Gerechtfertigte. 

Der  Sohn  reicht  einen  StrauB 

[ ]    einen    StrauB,    nachdem    das    Gelobte   getan 

wurde,  durch  ihren  Sohn  ['Imn]-m-ip.t,  den  Gerechtfertigten. 

Nht  inspiziert  Erntearbeiten 

In  der  Halle  Sitzen  und  seine  Felder  Inspizieren,  durch  den  Astronomen 
des  [Amun  Nht],  den  Gerechtfertigten  bei  dem  groBen  Gott. 

Nht  und  Gattin  beim  Opfer  isos 

Alle  guten  und  reinen  Dinge  Opfern,  Brot,  Bier,  Rind  und  Vogel,  iw]- 
Rinder  und  wndw-l&m&er ,  geworfen  auf  das  Feuerbecken  [fiir  Amun,  fiir] 
Reharachte,  fiir  Osiris,  den  groBen  Gott,  fiir  Hathor,  Oberhaupt  von 
Theben,  fiir  Anubis  auf  seinem  Berge  durch  den  Astronomen  des  [Amun], 
Schreiber  [Nht],  den  Gerechtfertigten  (und)  seine  innigstgeliebte  Gattin, 
die  Sangerin  des  [Amun,  Hausherrin  T].wj,]  die  Gerechtfertigte. 

Nht  beim  Fischfang 

Die  Marschen  Durchziehen  und  die  Sumpfgebiete  Durchwandern,  Sich 
beim  Fischestechen  Erfreuen  durch  den  [Astronomen  des  Amun]  Nht, 
den  Gerechtfertigten. 

Nht  beim  Vogelfang 

Sich  Freuen  und  das  Gute  Betrachtcn,  Jagen  in  der  Arbeit  der  Marsch- 
gottin  ( lurch  den  Genossen  der  Herrin  des  Fanges, 

Astronom  des  A[mun, ]   Schreiber  Nht,  den  Gerechtfertigten.   looe 

Seine  Gattin,  die  Sangerin  des  [Amun]  T].wj.  Sie  sagt:  Erfreue  dich  bei 


174  Inschriften  des  Astronomen  Nht 

der  Tatigkeit  der  Marschgottin !  Die  Wasservogel,  er  hat  (sie)  zu  seiner 
Zeit  gezahlt1. 

Nht  und  Gattin  betrachten  Abgaben 

Sich  Erfreuen,  das  Schone  Inspizieren  von  Abgaben  der  Weiden  Unter- 
agyptens  durch  den  Astronomen  [des  Amun],  Schreiber  Nht,  den  Ge- 
rechtfertigten  (und)  seine  innigstgeliebte  Gattin,  [die  Sangerin  des 
Amu]n  T].wj. 

Beischrift  einer  ahnlichen  Szene 

In  der  Halle  Sitzen,  um  sich  zu  erfreuen,  das  Schone  Unteragyptens  Be- 
trachten durch  den  Astronomen  [des  Amun],  Schreiber  Nht  (und)  seine 
Gattin,  die  Sangerin  [des  Amun  Tl.wj]. 


529.     Inschriften  des  Grabes  des  Kiinstlers  Nhm-Cw]j 
Nr.  165 

1607  Nhm-Cw]j  auf  der  Vogeljagd 

Sich  Erfreuen,  das  Schone  Betrachten,  Jagen  in  der  Tatigkeit  der  Marsch- 
gottin durch  den  Gelobten  der  Herrin  des  Fanges,  den  Goldarbeiter  und 
Ktinstler  des  [Amun]  Nhm-^wlj,  den  Gerechtf ertigten . 
[Seine  Gattin]  Tjnt-lmnt.t,  genannt  K]j,  die  Gerechtfertigte. 

Nhm-^wlj  beim  Fischestechen 

Die  Sumpfgebiete  Durchziehen,  die  Marschen  Durch wandern,  sich  Er- 
freuen beim  Fischestechen  in  den  Tiimpeln  durch  den  [Genossen]  der 
Herrin  des  Fanges,  [Goldarbeiter  und  Kunstler  des  Amun  Nh]m-Cwlj, 
[den  Gerechtf  ertigten].  Seine  innigstgeliebte  Gattin,  die  Gelobte  der 
Hathor  Tjnt-lmnt.t,  genannt  K]j. 


530.     Inschriften  des  Grabes  des  Feldmessers  Mnn]  Nr.  69 

Mnn]  beaufsichtigt  das  Feldervermessen 

Sich  Beschaftigen  mit  der  Felderarbeit  durch  den  groBen  Vertrauten  des 
Herrn  der  beiden  Lander,  Freund  des  [Horus]  in  [seinem  Haus],  |  Augen 
lfl08  des  Konigs  an  alien  Orten,  Vorsteher  der  Felder  [des  Amun  Mn-n\],  den 
Gerechtf  ertigten  beim  grofien  Gott. 

1  D.  h.  Er  hat  sie  zur  rechten  Zeit  erwischt. 


Inschriften  des  Feldmessers  Mnn]  175 

Mnn]  betrachtet  Feldarbeiten 

Sich  Erfreuen  und  das  Schone  Betrachten  in  deinem  Haus  der  Recht- 
fertigung  durch  den  tii[chti]gen  Vertrauten  seines  Herrn,  den  Gelobten 
des  guten  Gottes,  Schreiber  und  Vorsteher  der  hbsw-Felder  [des  Amun 

M]nnl. 

Die  Tochter: 

Seine  geliebte  Tochter,  die  Gelobte  der  Hathor,  kgl.  Favoritin,  die  Ge- 

liebte  ihres  (pi.!)  Herrn  [7mn]-m-wsh.t. 

Die  Gelobte  [des  Amun]  Nhm-Cw]j.t. 

Mnn]  betet  zu  Osiris 

Osiris  Verehren,  die  Erde  Kiissen  vor  Wnn-nfr  durch  den  Schreiber  und 
Vorsteher  der  hbsw-Felder  des  [Amun  Mnn]].  Er  sagt:  Ich  bin  zu  dir 
gekommen,  indem  vor  meinem  Herzen  die  Wahrheit  ist  und  es  meines 
Herzens  Siinde  nicht  gibt.  Mogest  du  meinen  Leichnam  sich  vereinigen 
lassen  mit  dem  verbotenen  Land  und  meine  Seele  zur  Ewigkeit. 

Der  Vorsteher  der  Felder  des  Herrn  der  beiden  Lander,   [Vor-   ieo& 

steher  der  Felder  des  Amun  Mnn]],  er  sagt:  Ich  verehre  dich,  erhebe 
dich  und  preise  deine  Schonheit.  Man  moge  (mich)  ruhen  lassen  im 
schonen  Westen  in  der  Gunst  deines  Ka. 

Hinter  ihm: 

Seine  Gattin,  die  Hausherrin,  Sangerin  des  [Amun]  Hnw.t-t].wj,  die  Ge- 
rechtfertigte  beim  grofien  Gott. 

Mnn]  fiihrt  auch  den  Titel:  ,,Felderschreiber  des  Herrn  der  beiden 
Lander  in  Ober-  und  Unteragypten" . 

Seine  Sonne: 

Sein  Sohn,  Getreidezahlschreiber  [des  Amun]  S. 
Sein  Sohn,  der  VVeb-Priester  Hc. 


531.     Stele  des  Schreibers  Dhwtj-nfr  aus  Grab  Nr.  104 


[ ]  Fest  [ ] 

sein  Schiff  des  [Uberfahrens  zum ]  mehr  als  die  Dinge  [ ieio 

.  .  .  .]  taglich,  fiir  den  Ka  des  wirklich  geliebten  kgl.  Schreibers  Dhwtj- 
nfr,  des  Gerechtfertigten.  Er  sagt:  Ihr,  [die  ihr  auf  der  Erde  lebt  und  in 
Ewigkeit  leben  wollt,  ihr  Propheten],  Schreiber,  Vorlesepriester,  Web- 
und  [TotenpriesterJ,  ihr  Schreiber,  [kundig]  des  Wissens,  ferner  [die,  die] 
eintreten  [werden  in]  dieses  [Grab]  und  die  diese  Stele  lesen  werden  - 
ihr  sollt  bleiben  in  euren  [Amtern],  ihr  sollt  [ ]  vor  der  Wahr- 


176  Inschrift  des  Schreibers  Dhwtj-nfr 

heit  [ ],  euch  soil  [euer  Stadtgott]  loben,  und  ihr  sollt  seine  Schon- 

heit  sehen,  [ihr  solltj  euer  Amt  euren  Kindern  nach  einem  erreichten 
Alter  [vererben],  sobald  ihr  sagt:  Ein  kgl.  Opfer  [fur  Amonre,  Harjachte, 
Osiris,  [Herrn]  der  Ewigkeit  und  Anubis  vor  der  Gotteshalle,  daB  sie 
geben  Tausend  an  Brot,  Bier,  Vieh  und  Vogel,  alle  guten,  [reinen  und 
siiBen]  Dinge,  frisches  Wasser,  Wein  und  Milch,  was  herauskommt  vom 
Herrn  der  [Ewigkeit]  und  [vom]  Herrn  der  Unendlichkeit,  sowie  von 
[Hathor],  dem  Oberhaupt  aller  Wiisten,  [fiir  den  Ka  des  kgl.  Schreibers 

,    genan]nt    [Dhwtj]-?ifr,    des    Gerechtfertigten    beim    groBen 

Gott,  dem  Herrscher  der  Unendlichkeit. 


1611  532.      Grenzstele  des  Oberhandwerkers  H]w.t 


Der  gute  Gott  Mn-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  Dhwtj-ms-^-h^w,  dem  Leben 
gegeben  werde  ewiglich,  geliebt  von  Amonre,  Herrn  der  Throne  der 
beiden  Lander. 

Sudostliche  Grenze  der  Stiftung  fiir  die  Statue  des  Konigs  von  Ober-  und 
Unteragypten,  Herrn  der  beiden  Lander  Mn-hprw-R^,  dem  Leben  ge- 
geben werde,  die  gegeben  wurde  als  koniglicher  Gnadenbeweis  dem 
Web  und  Oberhandwerker  des  Amun  H]w.t,  auf  Niederland  Felder  von 
5  Aruren,  (im)  Niederland  von  Tjn.t-sncw,  auf  (Feldern)  des  Gottes- 
opfers. 


533.      Stele  des  Baumeisters  Nfr-h].t 


Der  Konig  ,,leiblicher  [Sohn  des  Re  Dhiotjyms-lh^-lfw],  wie  Re  ewiglich" 
verehrt  ,,Nut,  die  die  Gotter  gebar,  wohnhaft  in  Abydos".  |  [Es  lebe] 
i6i2  Horus,  ,der  Starke  Stier,  vollkommen  an  Kronen',  die  beiden  Herrinnen 
,Bleibend  an  Konigtum  wieAtum',  Goldhorus  , Stark  an  Kraft,  der  die 
Neunbogen  vertreibt',  der  gute  Gott,  Abbild  des  Re,  Sohn  des  Amun, 
der  die  Fremdlander  niedertrampelt ;  der  die  Sudlichen  erbeutet  als  Ge- 
fangene  und  die  Nordlichen  als  seine  Verwundeten,  wie  es  ihm  sein  Vater 
befohlen  hatte;  Sohn  der  Isis,  ein  Sohn,  den  sein  Herz  mehr  liebt  als  alle 
Konige,  die  gewesen  sind;  der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herr 
der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers  Mn-hprw-R^,  sein  geliebter  leiblicher 
Sohn  des  Re,  Herr  aller  Fremdlander  Dhwtj-ms-h^-lfw,  geliebt  von  Nut, 
dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich. 


1613 


Inschriften  des  Bauleiters  Nfr-h].t  177 

Begleiter  des  Konigs  an  alien  seinen  Orten,  Gelobter  des  guten  Gottes 

Nfr-fot. 

Nut  Verehren,  Erde  Kiissen  der  Herrin  des  Himrnels,  durch  den  Obersten 

der  Bauarbeiten  des  Totentempels  Pharaos  (L.H.G.)  in  Abydos  Nfr-h].t. 


534.     Titel  des  Nfr-h].t  auf  Stele  im  Brit.  Mus. 

A.  Oberster  der  Bauarbeiten  des  Totentempels  in  Abydos  Nfr-h].t. 

B.  Oberster  der  Bauarbeiten  des  Totentempels  Pharaos,  Page  des  Herrn 
der  beiden  Lander  Nfr-h].t,  gerechtfertigt  beim  groBen  Gott. 

C.  Oberster  der  Bauarbeiten  des  Totentempels  des  Mn-hprw-Rc,  dem 
Leben  gegeben  werde,  Nfr-h].t. 

D.  Vorsteher  der  Bauarbeiten  des  Totentempels  Pharaos  in  Abydos  Nfr- 
h].t. 


535.     Zwei  Stelen  des  Wedeltragers  Tnwn] 

I.  A.  Wjp-w]w.t  Verehren  (durch)  den  rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs, 
einzigen  smr,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs  Tnwn],  den  Gerecht- 
fertigten. 

B.  Osiris  Verehren,  Erde  Kiissen  dem  Herrn  der  Ewigkeit,  durch  den 
rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  einzigen  smr,  Freund  des  Horus  in 
seinem  Haus  Tnwn]. 

II.  ,, Seine  Frau,  die  Hausherrin  Nwb-m-wsh.t  (?).'* 
„Seine  Mutter  T]-Cl". 


536.     Statue  des  Obergutervorstehers  Mrj-Rc  ieu 

Re  Verehren  bei  seinem  Aufgang  durch  den  rjf.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a. 
Konigs,  einzigen  smr,  Festleiter  des  Amun,  Oberdomanenvorsteher  des 
Konigs  Mrj-R^.  Er  sagt:  GruB  dir,  Re,  Herrn  der  Ewigkeit,  der  den 
Himmel  geschaffen  hat,  alleiniger  Einziger,  Herr  des  Alls,  Vater  der 
Gotter!  Ich  preise  dich,  erhebe  dich,  verehre  die  Schonheit  deiner  Ma- 
jestat.  Du  mogest  meine  Gunst  vor  den  Konig  geben  und  meine  Be- 
liebtheit  beim  Herrn  der  beiden  Lander.  Du  mogest  mich  vereinigen 
lassen  mit  dem  schonen  Westen,  [mit]  meinem  Platz  der  Ewigkeit,  wie 
das,  was  du  mir  [auf]  Erden  getan  hast;  Vorsteher  der  beiden  Gold-  und 
der  beiden  Silberhauser,  [Oberjdomanen vorsteher  Mrj-R^. 

12  Helck 


1615 


1616 


178  Inschriften  des  Obergiiterverwalters  Mrj-Rc 

537.  Grabkegel  des  Mrj-R^ 

Oberdomanenvorsteher  des  Konigs  Mrj-Rc. 

538.  Palette  des  Oberdomanenvorstehers  Mrj-Rc 

Oben: 

Es  lebe  der  gute  Gott,  der  Herr  der  beiden  Lander  Mn-hprw-Rc,  geliebt 
von  Thot  vor  Hsr.t.1 

Links : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amonre,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander, 
den  einzigen  Gott,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  daB  er  gebe  den  siiBen 
Hauch,  der  aus  seiner  Nase  kommt,  sowie  seine  groBe  Gunst  im  Konigs- 
haus,  fur  den  Ka  des  Oberdomanenvorstehers  des  Konigs  Mrj-Rc. 

Rechts : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Thot,  den  Herrn  der  Gottesworte,  daB  er  wissen  lasse 
die  Schriften,  die  von  ihm  gekommen  sind,  sowie  Verstandnis  in  den 
Gottesworten,  fur  den  Ka  des  rjf.t  h]tj-c,  GroBen  vor  den  kgl.  Edlen, 
Oberdomanenvorstehers  Mrj-Rc. 

Unten : 

Schreiber  des  Oberdomanenvorstehers  [des  Konigs  T]nwn]. 

539.  Stele  des  Streitwagenoffiziers  'Imn-htp 

Darstellung  im  obersten  Register: 

Osiris-Chontamenti,  Herr  von  Abydos. 
Osiris  Verehren,  Erde  Kiissen  vor  Wnn-nfr. 
Hoherpriester  des  Onuris  [Imn-htp]. 

Wp-w]w.t2,  Herr  des  verbotencn  Landes. 

Wp-w^w.t  Verehren,  Erde  Kiissen  vor  dem  Herrn  des  verbotencn  Landes. 
Hoherpriester  des  Onuris  ["Irmi-htp]. 

2.  Darstellung: 

Sein  Sohn,  der  Streitwagenfahrer  Seiner  Majestat  H]tj. 

Ein  sehr  reines  kgl.  Opfer  fiir  den  Ka  des  Hohenpriesters  des  Onuris 

['lmn-h]tp,  des  Gerechtfertigten. 

1  Ort  bei  Hermupolis. 

2  Der  ,,wegoffnende"  Jagdhund,  der  hier  mit  Anubis  als  Herrn  der  Nekropole 
identifiziert  ist. 


Stele  des  Hohenpriesters  des  Onuris  'Imn-htp  179 

Sein  Sohn,  der  Streitwagenkampfer  Seiner  Majestat  Knn],  der  Gerecht- 

fertigte. 

Ein  selir  reines  kgl.  Opfer  flir  den  Ka  des  Hohenpriesters  des  Onuris 

['Imn-hjtp. 

Seine  Mutter  Rjj,  die  Gerechtfertigte. 

Inschrift :  1617 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris-Chontamenti  und  Wp-w]w.t,  den  Herrn  des  ver- 
botenen  (Landes),  sowie  Wnn-nfr  in  alien  seinen  Namen,  in  seiner  Ge- 
stalt  und  in  seiner  wahren  Form,  daB  sie  geben  Verklartheit  im  Himmel 
bei  Re,  Starke  auf  Erden  bei  Geb  und  Rechtfertigung  in  der  Nekropole 
bei  Osiris ;  das  Atmen  des  Hauches  von  Myrrhen  und  Weihrauch ;  kiihles 
Wasser,  Wein,  Milch,  Opfer  (?)  soviel  es  gibt  und  Spenden  von  allerlei 
Friichten;  das  Erhalten  der  Opferbrote,  die  vor  ihnen  herauskommen 
von  dem  Altar  der  Herren  des  Tempels;  das  Hinein-  und  Herausgehen 
aus  dem  verbotenen  Land  beim  Erhalten  der  Speisen,  die  gegeben 
werden ;  das  Herausgehen  als  lebendige  Seele ;  daB  er  (nicht)  abgehalten 
werde  von  dem  Tor  der  Unterwelt;  das  Geleiten  des  Gottes  auf  seinen 
Ziigen  wie  in  dem  Zustand,  als  er  noch  auf  Erden  war;  das  Erhalten 
des  Opfers  vor  dem  Einherrn;  reines  Brot,  das  aus  dem  Tempel  kommt 
fiir  den  Ka  des  kgl.  Begleiters  auf  seinen  Ziigen  in  den  siidlichen  und 
nordlichen  Fremdlandern ;  der  von  Nahrina  bis  Kurja  kam  im  Gefolge 
Seiner  Majestat,  als  er  auf  dem  Schlachtfeld  war;  Wachters  zuFiiBen  des 
Herrn  der  beiden  Lander,  Stallobersten  Seiner  Majestat,  Hoherpriesters 
des  Onuris  *I[mn]-htp,  des  Gerechtfertigten. 


540.     Inschriften  im  Grab  des  Polizeiobersten  Nb-'Imn         i6is 
Nr.  90 

Die  Ernennung 

Jahr  G:  Befehl,  gegeben  in  der  Majestat  des  Palastes  (L.H.G.)  an  diesem 
Tag  an  den  h]tj-c  und  Kommandanten  der  Schiffe  von  Ober-  und  Unter- 
agypten.  Der  Befehl  lautet:  Es  hat  Meine  Majestat  (L.H.G.)  befohlen, 
daB  erreicht  wird  ein  schones  Alter  in  der  Gunst  des  Konigs,  indem1  man 
die  Angelegenheit  des  Standartentragers  Nb-['Imn]  vom  kgl.  Schiff  ,,Ge- 
liebter  des  (Amun]"  ordnet,  nachdem  er  das  Alter  erreicht  hat,  indem  er 
Pharao  begleitete  in  Rechtschaffenhcit  und  er  tiichtig  war  heute  mehr 
als  gestern  bei  der  Ausfuhrung  dessen,  was  ihm  aufgetragen  worden  war, 
ohne  daB  er  angezeigt  wurde  und  ohne  daB  ich  einen  Fehl  land,  indem 
man  ihn  angezeigt  hatte  als  einen,  der  einen  Frevel  getan  hatte.  Daher 

1   r  ir.t  ansf-hfinend  verschri«-l»  n  lur  iw  ir.tw,  da  darnals  r  =  e  und  iw  =  e  gleich 
k  I  i  1 1 1  '_r  <  1 1 . 

12* 


180  Inschriften  des  Polizeiobersten  Nb-'Imn 

befahl  Meine  Majestat  (L.H.G.),  daB  er  eingesetzt  werde1  als  Oberster 
der  Polizisten  im  Westen  der  Stadt,  am  Orte  Tmbw2  und  am  Ort  ,,GroB 

1619  an  Macht",  j  bis  er  die  Ehrwiirdigkeit  erreicht3,  und  ferner,  daB  man 
(ihm)  seinen  Haushalt,  seine  Herden,  seine  Felder,  seine  Horigen  und 
seinen  ganzen  Besitz  zu  Wasser  und  zu  Lande  iiberweist,  ohne  zuzulassen, 
daB  dagegen  von  irgendeinem  Inspektor  des  Konigs  eingegriffen  werden 
kann4  —  der  Standartentrager  des  Schiffes  [,,Geliebter  des  Amun'*],  Re- 
servist5 die[ser  Truppe,  Nb-'Imn,  der  Gerechtfertigte.] 

Ubergabe : 

Es  kommt  deshalb  der  kgl.  Schreiber  'Iwnj,  der  das  Leben  wiederholen 
moge. 

Nb-'Imn  verehrt  Thutmosis  IV. 

Den  guten  Gott  Mn-hprw-Rc  Verehren.  Ich  preise  dich,  Dhwtj-ms-lf-Jfw, 
die  immer  geliebte  Sonne  -  durch  den  rpc.t  h]tj-c,  tiichtigen  Vertrauten 
seines  Herrn,  Wachter  zu  FliBen  des  Herrn  der  beiden  Lander  in  den 
siidlichen  und  nordlichen  Fremdlandern,  [Standartentrager]  Nb-['Imn, 
den  Gerechtfertigten] . 
Das  Schiff  heiBt  ,,K6nigs[schiff  Geliebter  des  Amonre".] 

1620  Polizei  gefiihrt  von 

A.  Obersten  der  Polizisten  in  Theben  Trj. 

B.  Stellvertreter  der  Polizisten  M]n]. 

Nb-'Imn  fiihrt  syrische  Beute  vor 

Fur  deinen  Ka,  du  guter  Gott,  von  der  Beute  der  sehr  tapferen  (?) 

[ ],  die  Kinder  der  GroBen  von  Nahrina;  durch  den  Wachter 

zu  FiiBen  des  Herrn  der  beiden  Lander  in  den  siidlichen  und  nordlichen 
Fremdlandern,  Standartentrager  [des  (Schiffes)  ,, Geliebter  des  Amun" 
Nb-'Imn]. 

Uber  den  Syrern: 

[Seine]  Majestat  Verehren  [ ] 

Nb-'Imn  geleitet  den  Konig  zu  Schiff 

Steuerbord ! 6  Fahrt  nach  Westen !  Bringe,  du  siiBes  Wasser,  den,  der  beim 
Stromauffahren  ist,  [zum]  [Amun]tempel,  um  zu  tun,  [was  Amun]  lobt. 

1  Emendiere  in  rdjw.f  —  das  n  ist  falsch. 

2  Dieser  Ort  ist  nicht  bekannt,  wie  auch  der  folgende. 

3  D.  h.  bis  er  stirbt. 

4  Worth:    ,,die  Erde  dagegen  uberfahren"   —  ein  Ausdruck,   mit  dem  ein  ju- 
ristischer  Einspruch  bezeichnet  wird. 

5  Worth:  „Ein  Alter". 

6  Ob  fiir  imj-wr.t? 


Inschriften  des  Polizeiobersten  Nb-'Imn  181 

Nb-'Imn  erhalt  Nachricht  iiber  Zustand  der  Nekropole  1621 

,,[Oberst  der  Poliz]ei  von  Theben-West  [Nb-'Imn]" ; 

ihm  meldet:  ,,[Sein  Bruder,  der  Oberst  der  Polizei  in  Theben]-West  Trj" 

mit  den  Worten:  ,,Der  Siidteil  und  der  [Nordteil]  sind  in  Ordnung." 

Zwei  Polizisten  sagen: 

,,Was  die  Trager1  sagen:  [Der  Ort]  ist  ganzlich  in  Ordnung." 

Gesang  marschierender  Rekruten 

Er  laBt  Nachwuchs  auf  Nachwuchs  entstehen,  der  Herrscher,  fur  Amun, 
indem  sein  Herz  froh  ist. 

Nb-'Imn  opfert 

Alle  guten  und  reinen  Dingen  Opfern  an  Myrrhen,  Weihrauch,  [Fleisch 
und  Vogeln  fiir  Amun,  Herrn  der  Throne]  der  beiden  Lander,  fiir  Re- 
Harachte,  daB  sie  am  Leben  erhalten2  den  Herrscher  [tag]lich,  durch  den 
[rpc.t  h]ti-c],  tiichtigen  Vertrauten  seines  Herrn,  [Gelobten]  des  guten 
[Gottes],  Wachter  zu  FiiBen  des  Herrn  der  [beiden  Lander  in]  den  siid- 
lichen  und  nordlichen  (Fremdlandern) 3,  Standartentrager  des  (SchifFes) 
[,,Geliebter  des  Amun"  Nb-'Imn]. 
Seine  innigstgeliebte  Gattin,  die  Hausherrin  Tj.  1622 

Lied  des  Lautenspielers : 

[Fiir  deinen  Ka,  Amonre ]  alle  guten  und  reinen  [Dinge]  an 

[Myrrhen  und  Weihrauch],  an  Rindern  und  wmdw-Rindern,  erhalten  aus 
der  [Hand  des  Nb-'Imn],  der  ihn  lobt  taglich:  Ich  gebe  dir,  daB  er  unter 
den  Gelobten  auf  der  Erde  der  Lebenden  ist. 

Nb-'Imn  und  Gattin  beim  Fest 

Sich  Erfreuen,  einen  schonen  Tag  Verbringen  in  [seinem]  schonen  [Haus] 
der  Ewigkeit,  durch  den,  der  bleibend  ist  an  Gunst,  groB  im  Konigshaus, 
der  heute  besser  ist  als  gestern,  nachdem  [er  ein  schones]  Alter  erreicht 
hat  in  Begleitung  dieses  guten  Gottes,  Standartentrager  des  (SchifFes) 
..^cliebter  des  [Amun]",  [Tapferen]4  an  der  Spitze  des  zahlreichen 
Heeres  [Nb-'Imn],  den  Gerechtfertigten. 

Seine  geliebte  [Gatt]in,  mit  rechtem  Charakter  und  guter  Art,  die  das 
Herz  ihres  Gatten  freundlich  stimmt,  die  Hausherrin  Tj,  die  Gerecht- 
fertigte. 


1  W'ohl  als  ,,(Stock)-Triiger"  zu  interpretieren. 

2  Fiir  66nb.6n. 

3  Erganzeeher:  c^^i      . 

1   Brg&nze  doch:    ^AA^^A|. 
[^ oj 


182  Inschriften  des  Polizeiobersten  Nb-'Imn 

1623  Die  Tochter: 

Seine  geliebte  kgl.  Favoritin,  Gelobte  des  guten  Gottes  &gr(.t)-t].wj,  die 
das  Leben  wiederholen  moge. 

Ein  Madchen  spricht  zu  ihr: 

Fur  deinen  Ka!  Mache  (dir)  einen  schonen  Tag,  du  Gelobte  des  [guten 
Gottes]!  [Aus  der  Hand]  der  geliebten  Schwester  Wr.t. 

Diese  Tochter  heiBt  auch : 

Seine  innigstgeliebte  Tochter,  kgl.  Favoritin,  Gelobte  des  guten  Gottes, 
Herrin  der  Gunst  [im]  Konigshaus,  [groB]  an  Beliebtheit  vor  ihrem 
Herrn  jSgr.t-t^.wj. 

Nb-lmn  und  eine  andere  Frau  beim  Fest 

Durch  den  rp'-.t  hltj-^,  groBen  Vertrauten  des  Herrn  der  beiden  Lander, 
Gelobten  des  guten  Gottes,  Standartentrager  des  (Schiffes)   ,,Geliebter 
des  [Amun"  Nb-lmn]. 
Seine  geliebte  Gattin,  die  Hausherrin  &nj-snbw.t,  die  Gerechtfertigte. 

1624  Zwei  Tochter  reichen  Trinkschalen 

Deinem  Ka  in  Leben  und  Gesundheit,  du  Gelobter  des  Amun,  in  deinem 
schonen  Haus  der  Ewigkeit  und  deinem  Sitz  der  Unendlichkeit.  Es  [gibt 
dir  Amun]  seine  Gunst  taglich.  Durch  deine  innigstgeliebte  Tochter 
Nb.t-t].wj,  die  Gerechtfertigte,  und  seine  innigstgeliebte  Tochter  Wr.t, 
die  Gerechtfertigte. 

Lied  der  Musikantinnen : 

[ ]••••[ ]  unsere  Sistren  ihrem  schonen  Ge- 

sicht,  die  Schonen  fur  das  Gesicht  des  [Nb-lmn],  wenn  er  in  Frieden 
koramt,  indem  sein  Herz  froh  ist. 

Nb-lmn  besichtigt  das  Keltern 

(Im)  Weinberg  keltern  Lassen  durch  den  Bogenobersten  in  Theben-West, 
Standartentrager  [Nb-lmn]. 

Nb-lmn  besichtigt  das  Registrieren  der  Rinder 

Es  sprach  der  Standartentrager  [Nb-lmn],  der  Gerechtfertigte,  zum 
Schreiber Dhwtj-nfr :  Wende  dich  nicht  weg  von  den  Rindern  des  [Amun], 
unseres  (!)  Herrn. 

1625  Nb-lmn  opfert  vor  einem  Tempel 
Turinschrift: 

Der  gute  [Gott],  Herr  der  beiden  Lander  Nb-m]c.t-Rc,  geliebt  von  Amonre, 
Herrn  des  Himmels,  dem  Leben  gegeben  werde. 


162B 


Inschriften  des  Polizeiobcrsten  Nb-'Imn  183 

Sein  geliebter  [Sohn  des  Re]  'Imn-htp,  geliebt  von  Amonre,  Herrn  des 
Himmels,  dem  Leben  gegeben  werde. 

Beischrift : 

Alio  guten  und  reincnDingeOpfcrn,  Tausend  anRindern,  wndw-R'mdem- 
Vogcln,  Lotosblumen,  Schilf,  Knospen  und  alien  wohlriechenden  Pflan- 
zen,  [fiir  Amonre],  daB  du  den  Herrscher  (L.H.G.)  am  Leben  erhalten 
mogest !  Durch  den  Standartentrager  [Nb-'Imn],  der  das  Leben  wicder- 
holen  moge. 

Opfer  der  Rnnwt.t 

Fiir  deinen  Ka,  Rnnwt.t  \  Gib  Speise  und  Nahrung! 

Stele  an  der  Nordwand 

[Ein  kgl.  Opfer  fiir  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  Re- 

Harachte,    Osiris-Chontamenti],   Ptah-Sokar,   Herrn   der  Mj.t,    [Anubis 

vor  der  Gotteshalle,  daB  sie  geben  Tausend  an  Totenopfer,  Tausend  an 

Rind  und  Vogel,  Tausend  an  Kleidern,  Tausend  an  Weihrauch,  Tausend 

an  Salbe, 

Tausend  an  alien  guten  und  reinen  Dingen,  Tausend  an  alien  guten  und 

stiBen  Dingen,  was  der  Himmel  gibt,  die  Erde  schafft  und  der  Nil]  aus 

seiner  Hohle  bringt;  das  A[tmen  des  stiBen  Hauchs  des  Nordwindes; 

Das  Brotessen  und  das  si  eh  Vereinigen  mit  dem  frischcn  Gemiise;  .  .  . 

]  an  alien  Dingen;  das  Erhalten  der  Opferbrote  [von  den 

Gaben  und  Opfern  des  Binsengefildes ;  das  Einnehmen  der]  von  ihm 

[gewiinschten    Gestalt  bcim  Bcgleiten  des    Wnn-njr\;   \ ; 

Heraus-  und  Hineingehen  in  der  Nekropole;  daB  nicht  gehindert  werde 
die  Seele  von  dem,  was  sie  wun]scht;  [Herausgehen]  als  [lebendige  Scele; 
Trinken  an  der  Wasserstelle  des  Flusses;  den  Wind  Atmen,  der  aus  dem 
Horizont  kommt  und  den  stiBen  Lufthanch  des  Nordwindes,  der  unver- 
mutet  kommt;  daB  sein  Name  genannt  werde  und  der  Arm  erhoben  wird 
mit  Opfer  an  das  Hervorkommen  aufAnruf  (bcim  Toten opfer), 

wenn  er  raft;  das  Erhalten  des  Wass]ers  [von  den  Ji  i  des  Toten- 

pri<  daB  er  Macht  habe  iiber  das  Brot,  daB  er  Macht  habe  iiber  das 

if  dem  Altar1,  den  sein  Ka  wiinscht;  daB  er  esse  das  Brot  vom] 
Opf<  :•!  isch  [des  All  ji).  rrn 

[urifl  vom  Opfertisch  der  Herrn  der]  Ewigkeil  :  daB  [er]  fahre  |mit  der]   1627 
der  Nekropole]  zu  den   [nseln  [des  Binsengefildes;  daB  er  die] 

durohziehe  und  nichl  abgehalten  werde]  an  den  Toren  <\cv  Unter- 

wt'li .  [wo  QberfluB]  isl   [an]  Weiri  und  Milch;  [das  Erhalten  von  Salbe, 

M.   itol,  A  chminke,  ndm-S&lbe,  Kleidern  und|  StoflF  [fiir]  den   Ka 

bandaii  jers  des  Schiffi  i  ,,GeHebter  des  Amun"  Nb-'Imn],  des 

lit  f'eit  igten. 

Z  i  vi  rb<       mi  in   |   o    ]  ,   o  ,. 


184  Inschriften  des  Polizeiobersten  Nb-'Imn 

Ni[cht  gibt  es  eine  Schadigung  wegen  irgendetwas,  was  sie  sagen.  Nicht 
sagten  die  zugehorigen  Leute:]  Seht,  [was  man  uns  antut!  Nicht  gab  es 
einen  Fehl],  nicht  geschah  eine  Anklage  gegen  mich.  Nicht  kam  eine  Luge 
hinter  mich1  seit  meiner  Geburt,  [sondern  ich  tat  die  Wahrheit  dem  All- 
herrn].  Ich  bin  ja  ein  Wohlgesinnter  bei  Gott  mit  heilem  Herzen,  heilem 
Mund  und  heiler  Hand.  [LaBt  euer  Herz  froh  sein,]  ihr  Herrn  der  Ewigkeit, 
ihr  wiirdigen  Geister  der  Nekropole!  Seht,  ich  bin  aus  diesem  Land  der 
Lebenden  gekommen,  [um  mit  euch  zusammen  zu  sein  im]  verbotenen 
[Land]. 
1628  Ich  bin  einer  von  euch.  Mein  Abscheu  ist  die  Siinde.  Ich  bin  gekommen 
auf  dem  [schonen]  Weg  [des  Rechtschaffenen,  damit]  meine  Glieder  heil 
[gemacht]  wiirden.  Es  lebe  die  Seele,  gottlich  an  Geistermachten,  Osiris 
Nb-'Imn ! 

Ihr  G6tt[er  im  Himmel  und  auf  Erden,]  ihr  Gotter  in  der  Unterwelt, 
ihr  Mannschaften,  die  ihr  Re  rudert  [und  den  groBen  Gott  zum  westlichen 
Horizont  des  Himmels  zieht !  LaBt]  meine  Worte  [aufsteigen]  zum  Herrn 
der  Ewigkeit  als  Bitte  eines  Dieners  an  seinen  Herrn,  damit  er  mich 
ruhen  lasse  am  [Ort  der  Ewigkeit,  in  der  Hohle  der  Unendlichkeit.]  So 
sagt  der  rpc.t  h]tj-c,  tiichtige  Vertraute  des  Herrn  der  beiden  Lander,  der 
Gelobte  (des  guten  Gottes),  Augen  des  o.  a.  Konigs,  Ohren  [des  u.  a. 

Konigs ]  Nahrina,  [ ] 

im  Fremdland  von  Krj  [ ]. 


1629  54L      Stele  des  Nb-'Imn  im  Louvre 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Chontamenti,  den  groBen  Gott,  Herrn  von  Abydos, 
Anubis,  Herrn  der  Hohlenoffnung,  'Imj-wt,  Herrn  des  verbotenen  Landes, 
Ptah-Sokar,  (Herrn)  der  stjt,  wohnhaft  in  dem  Hiigel  der  Erinnerung 
(??),  Wp-w]w.t  von  Oberagypten,  Wp-iv]w.t  von  Unteragypten,  daB  sie 
geben  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rind  und  Vogel,  alle  guten  und  reinen 
Dinge,  alle  angenehmen  und  siiBen  Dinge,  Weihrauch,  Wein,  Myrrhen, 
Speise  vom  Gottesopfer;  Erhalten  der  Brote,  die  vor  ihnen  herauskom- 
men,  sowie  der  Fleischstucke,  die  von  ihrem  (sing.!)  Altar  kommen; 
Sich  dort  Befinden  als  Ehrwiirdiger  von  Tiichtigkeit  mit  der  Gunst 
der  Herrn  der  Ewigkeit ;  daB  meine  Seele  den  groBen  Gott  begleite,  daB 
die  Erinnerung  an  mich  bleibe  in  seinem  Tempel ;  daB  man  f  iir  mich  her- 
auskommt2  mit  Bierkriigen  und  Broten  der  Herren3  der  Ewigkeit;  daB 
ich  Speise  erhalte (?)  vom  Altar  des  groBen  Gottes;  daB  ich 

1  D.  h.  ich  machte  mich  nicht  der  Luge  schuldig. 

2  Emendiere  in:  J\  c±  v\  aamw  vy& . 

3  Sicher  zu  emendieren  in: 

i    I    i 


1630 


Inschriften  des  Polizeiobersten  Nb-'Imn  185 

ackere ;  f ur  den  Ka  des  Standartentragers  des  (Schiffes)  ,,Geliebter 

des  Amun"  Nb-'Imn. 


542.     Grabkegel  des  Nb-'Imn 

Osiris1  Standartentrager  des  Schiffes  „Geliebter  des  Amun",  Vorsteher 
der  Wiisten  von  Westtheben  Nb-'Imn,  gerechtfertigt  beim  groBen  Gott. 


543.     Grabkegel  des  Bruders  Twr 

Der  Ehrwiirdige  bei  Osiris,  Oberster  der  Polizisten  Twr,  der  Gerecht- 
fertigte. 


544.     Stele  des  Schiffsbaumeisters  'Iwnn] 

1.  Darstellung: 

A.  Osiris  Verehren,  die  Erde  Kiissen  vor  Wnn-nfr  durch  'Iwnn]. 

B.  Der  Schiffsbaumeister2  der  iVsrai-Barke3,  der  Herrin  der  Ewigkeit, 
'Iwnn].  Er  sagt:  Der  Stadtgott  sei  hinter  mir,  sein  Ka  vor  mir!  Ich  be- 
gleite  meinen  Herrn  und  werde  gerechtfertigt. 

Beischrift : 

Der  Schiffsbaumeister  der  iVsra£ -Barke  bei  seiner4  jahrlichen  Ausfahrt 

am  Tage  (!)  des  Erscheinens  der  iVsrai-Barke  'Iwnn]. 

2.  Darstellung: 

Der  Schiffsbaumeister  des  Zimmerns  der  Barken  aller  Gotter  von  Ober- 

und  Unteragypten,  Page  Iwnn]. 

Mein  Vater,  der  Schiffsbaumeister  des  Konigs  Hms. 

Die  Hausherrin  Nb.t.s 

Inschrift:  1631 

Schiffsbaumeister  des  Schiffes  des  [Amun]  Wsr-h].tb,  Page  Iwnn]. 

;    .Viich  Macadam,  Corpus  Nr.  398  istzulesen:  r|  J\  sf^j   '    fl  f]         aaaaaa  (I  \  H  H 

-   Wortl.  der  ,.prol3e  Handworker",  doch  ist  dieser  Titel  auf  den  Schiffszimmer- 
mann  beschriinkt. 

3  Barke,  in  der  Osiris  in  Abydos  bei  seinem  grc-Ben  Fest  getragen  wurde. 

4  —  Osiris. 

6  ,,rnit  starkem  Gesicht",  weil  die  Barke  am  Bug  den  Widderkopf  des  Amun  trug. 


186  Stele  des  Schiffszimmermanns  'Iwnn] 

Schiffsbaumeister  der  iVsrai-Barke,  Herrin  der  Ewigkeit  im  Thinites, 
Page,  den  der  Konig  liebt,  Iwnn]. 

Schiffsbaumeister  der  Barke  des  Atum,  des  Heliopolitaners,  Page  Iwnn], 
der  das  Leben  wiederholen  moge. 

Schiffsbaumeister  des  Schiffes  des  Ptah  in  Memphis,  Gelobter  des  guten 
Gottes,  Page  'Iwnn],  der  Gerechtfertigte. 

Schiffsbaumeister  des  Schiffes  des  Sp]  in  Heliopolis1,  Page,  Geliebter 
seines  Herrn,  Page  (!)  Iwnn]. 

Schiffsbaumeister  des  Schiffes  der  'Iws-^.s2,  der  Herrin  von  Htp.t  in 
Heliopolis,  Page,  Gelobter  seines  Gottes  Iwnn]. 

Schiffsbaumeister  des  Schiffes  des  Herrn  von  Hermupolis3  und  des 
Schiffes  des  Chons  in  Theben,  Page  'Iwnn]. 

Schiffsbaumeister  des  Schiffes  des  Chnum,  Herrn  von  Hr-wr^,  in  Nfr-wsj, 
Page,  Geliebter  des  Herrn  der  beiden  Lander  'Iwnn],  der  das  Leben  wieder- 
holen moge5. 

Schiffsbaumeister  des  Schiffes  des  Month,   Herrn  von  Theben,  und  des 
Schiffes  des  Month,  Herrn  von  Erment,  Page  Iwnn]. 
1632   Schiffsbaumeister  des  Schiffes  des  [Amun]  im  tjberschwemmungsgebiet 6 
und  des  Schiffes  der  Sachmet  im  See7  Pharaos,  Page  Iwnn]. 
Schiffsbaumeister  des  Schiffes  des  Suchos  von  Sd.t8,  Horus,  wohnhaft 
in  Sd.t  in  der  GroBen  Stadt,  Page  Iwnn]. 

Jeder  Mann  und  jeder,  der  diese  Worte  lesen  wird,  euch  mogen  diese 
Gotter  loben,  denen  ich  die  Schiffe  gezimmert  habe;  sie  mogen  euch 
schones  Leben,  schones  Alter  und  ein  schones  Begrabnis  geben. 


545.     Grab  des  Kapitans  des  Totentempels  Thutmosis'  IV. 
'IP) 

A.  Vorsteher  der  Schiffe  des  Amun  im  Totentempcl  des  Herrn  der  beiden 
Lander  Mn-hprw-Rc,  dem  Lcbcn  gegeben  werde,  Ipj. 

B.  Osiris  Vorsteher  der  Schiffe  des  Totentempels  des  Mn-hprw-Rc  im 
Amunstempel  'lpj. 

1  Ein  gol  t  licher  TausendfuB,  bei  Altkairo  beheimatet,  das  zu  Heliopolis  gehorte. 

2  Ursprungliche  Baumgottin  an  einem  hlg.  Brunnen  (htp.t)  bei  Heliopolis. 

3  Thot. 

4  Antinoe  bei  Hermupolis;  auch  Nfr-wsj  war  ein  Ort  in  dor  Nahe  letzterer  Stadt. 

6  Das  Zeichen  des  Frosches  bedeutel  die  Wiedergeburt,  da  man  ja  auch  die 
Frosche  aus  dem  Schlamm  von  selbst  wiederentstehend  annahm. 

n  Dieses  ,, tjberschwemmungsgebiet"  lag  west  I.  Memphis,  wohl  in  der  Nahe  von 
(iiza. 

7  Mit  dem  ..See"  scheint  das  Gebi(  *  ixnmittelbar  vor  einem  Tempel,  bzw.,  was 
hicr  naher  liegt,  vor  dem  kgl.  Palast  <f<'iruint  zu  sein;  auch  diese  Sachmet  ist 
bei  Memphis  bzw.  Giza  zu  lokalisieren. 

H  Medinet  Fajjum  (Krokodeilopolis)  im  Fajjum. 


Inschriften  des  Kapitans  'Ipj  187 

C.  Vorsteher  der  Schiffe  im  Totentempel  des  Amun1  'Ipj. 

D.  Vorsteher  der  Schiffe  des  Mn-hprw-R^  im  Totentempel  des  Amun2 
'Ipj. 

Sein  Sohn,  der  Hohepriester  der  Month  Dnrg.  1633 

Sein  Sohn,  der  seinen  Namen  lebendig  bleiben  laBt,  der  Graf-Propheten- 

vorsteher  und  Domanenverwalter  des  Month,  Herrn  von  Erment,  Dnrg. 

Sein  Sohn,  der  Prophetenvorsteher  des  Mn-hprw-R^  Pjlj. 

Seine  geliebte  Gattin,  die  Hausherrin  Mr.t-sgr. 

Die  Gelobte  der  Mut,  Herrin  des  Himmels,  Hausherrin  Mr(.t)-sgr. 

Anfang  der  Stele: 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Hathor,  Oberhaupt  von  Theben,  daB  sie3  mir  geben 
eine  schone  Lebenszeit  in  der  Nekropole  beim  Begleiten  des  Konigs 
Mn-hprw-Rt,  dem  Leben  gegeben  werde. 


546.     Stelophor  des  K]-m-W]s.t 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Amonrasonther,  daB  er  gebe  Leben,  Heil,  Gesundheit 
dem  Ka  des  Vorstehers  der  Rinder  und  der  Domanen  des  Amun,  Schrei- 
bers  des  Eigenbesitzes  des  Mn-hprw-Rc  K]-m-iv]s.t. 
Der  Widder  des  Amun:  ,,Amonre  von  Gold."4 


547.     Felsstele  des  Nbj 

Konig:  ,,Der  gute  Gott  Mn-hprw-R<~,  Sohn  des  Re  Dhwtj-msw-h^-h^w, 
dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich",  von  ,, Hathor,  Herrin  des  Tiirkis, 
geliebt,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich." 

Dargestellt : 

Der  kgl.  Gesandte  in  alle  Fremdlander,  Domanenvorsteher  des  Harims 
der  Konigin,  Biirgermeister  von  Sile,  Page  Nbj. 

1    Dies  jcheinl  cine  verkiirzte  Schreibung  zu  sein  fiir  ,,im  Totentempel  (des  Mn- 

1yprw-R{  im  Tempel  (pr))  des  Amun". 

Ebenfalle  zu  Lnterpretierer  \\i'-  vorhergehende  Zeile,  da  es  ein  hw.t-'Imn  nicht 

gibt,  sondern  nur  <  •  i  r  i  pr-'Imn. 
?-   Hier  scheinl   <  ■  i  r i  Abschreibversehen  Champollione  vorzuliegen,  da  vor  Hathor 

noch  .-in  anderer  Gott,   Bicher  Amun,  anzunehmen  ist ;  sonst  ware  der  Plural 

bei  ..:-i>-  tnogen  geben"  aichl  verstandlich. 

Dae  Z<  ichea  ..//</'"  auf  <I«t-  Schulter  durfte  fiir  l'r-Imn  stehen,  d.  h.  ist  eine 

abgekiir/.li-  Nennung  des  Tempels,  in  dem  die  Statue  aufgestellt  gewesen  war. 


1634 


188  Felsstele  des  Kommandanten  Nbj 

Datum : 

Jahr  4  imter  Seiner  Majestat  des  Konigs  von  O.u.U.A.  Mn-hprw-R^, 
dem  Leben  gegeben  werde. 


548.     Stele  des  Nbj  in  Leiden 

Erstes  Register: 

(Osiris)  Verehren,  Erde  Kiissen  vor  Wnn-nfr,  durch  den  Obersten  der 
Polizisten,  Bogenobersten  von  Sile  Nbj  (und)  seine  Gattin,  die  innigst- 
geliebte  Hausherrin  T]-wsr.t. 

Zweites  Register: 

Vor  ,,dem  Bogenobersten,  Burgermeister  von  Sile  Nbj"  und  ,,der  Haus- 
herrin Tl-wsr.t"  opfert  ,,sein  Sohn  Hr-m-hb." 

Vor  ,,dem  Web-Priester  des  Amun  Imn-m-h]!"  und  ,,der  Hausherrin 
TUwjV  opfert  „ihre  Tochter  Mr.t-Hr." 

1635  Inschrift: 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris-Chontamenti,  den  groBen  Gott,  Herrscher  der 
Unendlichkeit,  daB  er  gebe  ein  Totenopfer  mit  Brot  und  Bier,  Kleidern, 
Weihrauch,  Salben,  kuhlem  Wasser,  Wein  und  Milch;  das  Atmen  des 
siiBen  Hauches  des  Nordwindes;  das  Trinken  an  der  Wasserstelle  des 
Flusses;  alle  guten  und  reinen  Dinge  fiir  den  Ka  des  rjf.t  h]tj-c,  GroBen 
in  seinem  Amt,  Hohen  im  Konigshaus;  Obersten  der  Polizisten,  Vor- 
stehers  der  Festungen  von  Wlw^.t1,  Bogenobersten  von  Sile,  Vorstehers 
der  Festung  und  des  Kanals,  sowie  Biirgermeisters  von  Sile  Nbj. 


549.     Statue  des  Vizekonigs  'Imn-htp 

Re  Verehren,  wenn  er  [aufgeht],  die  Sonnenscheibe  taglich  Sehen,  nicht 
abgehalten  Werden  von  irgendetwas  bei  ihm,  durch  den  Konigssohn  von 
Kusch,  kgl.  Schreiber  und  Rindervorsteher  des  Amun,  Wedeltriiger  zur 
Rechten  des  Konigs,  Gelobten  des  guten  Gottes,  geliebten  Vertreter2  des 
Herrn  der  beiden  Lander  Imn-htp,  den  Gerechtfertigten. 

1  Unterteil  von  Nubien. 

2  rpc.t  ist  hier  wohl  bereits  in  einem  ahnlichen  Sinn  gebraucht  wie  spiiter  in  der 
Ramessidenzeit,  wo  es  den  Kronprinzen  als  Vertreter  des  Konigs  bezeichnet. 
Vertritt  doch  der  Vizekonig  von  Kusch  den  Konig  in  Nubien,  was  auch  durch 
seinen  Titel  eines  ,,K6nigssohnes"  ausgedriickt  wird. 


Inschriften  des  Vizekonigs  'Imn-htp  189 

550.      Stele  des  Vizekonigs  'Imn-htp  in  Oxford  1636 


Vor  Figur : 

Allerlei  Dinge  Opfem  durch  den  Konigssohn,  kgl.  Schreiber  'Imn-htp. 
Er  steht  vor:  ,,Isis,  der  GroBen,  der  Gottesmutter,  der  Herrin  aller  Gotter, 
der  Herrin  des  Himmels." 

Inschrift : 

Ein  kg].  Opfer  fiir  Horus,  den  Herrn  von  Bhn1  und  Isis,  die  GroBe,  die 
Gottesmutter,  die  Herrin  der  sudlichen  Lander,  daB  sie  geben  ein  auf 
Erden  Verweilen  in  der  Gunst  des  Konigs  und  eine  schone  Lebenszeit 
Verbringen,  fiir  den  Ka  des  Vertrauten  des  Konigs  auf  Erden,  Rinder- 
vorstehers  des  Aniun,  Vertrauten  von  Kusch,  so  viel  es  ist;  Sieglers  des 
u.  a.  Konigs;  GroBen  im  Haus  (des  Konigs),  kgl.  Schreibers  Imn-htp. 


551.      Graffito  des  Vizekonigs  'Imn-htp  1637 


Vorsteher  der  Rinder  des  Amun,  Vorsteher  der  Bauarbeiten  in  Ober-  und 
Unteragypten,  Stalloberster  Seiner  Majestat,  Konigssohn  von  Kusch, 
Vorsteher  der  sudlichen  Fremdlander,  Tapferer  des  Konigs,  Gelobter  des 
guten  Gottes,  kgl.  Schreiber  Imn-htp. 


552.     Grenzstele  aus  Wadi  Haifa2) 

Darstellung: 

,,Der  gute  Gott,  Herr  des  Opfers  Mn-hprw-R^"  von  ,, Horus  von  Buhen 
geliebt." 

Text: 

Nordliche  Grenze  des  Lehnsfeldes  des  Hohenpriesters  [ ]3: 

Felder  von  5  Aruren  im  Bezirk  von  Pr-w]h-wd]*. 

1  Festung  Buhen  am  2.  Katarakt. 

1  Das  Zitat  ist  in  PSBA  16,18  zu  verbossorn. 

3  Hior  miiBte  der  Name  des  Betreffenden  gestanden  haben,  jedoch  ist  nur  fiir  ein 
einziges  Zeichen  Platz. 

4  Unbekannt,  auch  ist  die  Lesung  nicht  ganz  sicher. 


190  Inschriften  des  Kornschreibers  Dsr-k\-R'--snb 


553.     Inschriften  im  Grab  des  Dsr-kl-Rc-snb,  Nr.  38 

Dsr-kl-R^-snb  und  Familie  beim  Opfer 

Alle  guten  und  reinen  Dinge  Opfern,  die  Feuerbecken  mit  Weihrauch 
und  Gansen  Speisen, 

1638  fur  [Amonre,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander],  ffir  Re-Harachte, 
fiir  Osiris,  den  Herrscher  der  Unendlichkeit,  fiir  Hathor,  Oberhaupt  der 
Wiiste,  durch  den  Kornzahlschreiber  [des  Amun,  Domanenvorsteher  des 
Zweiten  Propheten  des  Amun]  Dsr-k],  den  Gerechtfertigten. 

Seine  Gattin,  die  Hausherrin  W]d-rnp(w.)t. 

Bringen  von  allerlei  [schonen]  Blumen  [fiir  Amonre,   Herrn  der  Throne 

der  beiden  Lander],  fiir  Hathor,  Oberhaupt  der  Wiiste,  durch  [ ]; 

seinen   geliebten    Sohn,    den    Schreiber   Mnjw;    [ ]; 

seinen  Sohn,  Schreiber  Nfr-hb.f;  seinen  Sohn,  Schreiber  Nfr-hb.f. 

Dsr-k] -Rc-snb  beim  Festmahl 

In  der  Halle  Sitzen,  um  sich  zu  vergniigen,  wie  es  seine  Art  [auf  Erden] 

war,  durch  den  Kornzahlschreiber  in  der  Opferscheune  [des  Amun  und 

in  den]  Tempeln,  die  dem  Domanenvorsteher  des  2.  Propheten  des  [Amun] 

Dsr-kl-R^-snb,  dem  Gerechtfertigten,  zu  unterstehen  pflegten. 

Seine  Gattin,  die  Innigstgeliebte,  die  Hausherrin  W]d-rnp{w.)t,  die  Ge- 

rechtfertigte  und  Herrin  einer  schonen  Ehrwiirdigkeit. 

Seine  geliebte  Tochter,  die  Hausherrin  Nb(.t)-t].wj. 

1639  Seine  geliebte  Tochter  3Irj(.t)-R<:.  |  Sie  sagt:  Fiir  deinen  Ka!  Mache  einen 
schonen  Tag,  du  Kronzahler,  in  deinem  Haus  der  Rechtfertigung,  das  du 
dir  auf  dem  Gebiet  der  Stadt  angelegt  hast. 

Vor  der  ersten  Tochter: 

GenieBe  einen  schonen  Tag,  du  Kornzahler  des  [Amun] ! 

Chorlied : 

Ein  schoner  Tag !  Man  gedenkt  der  Schonheit  [des  Amun]  frohen  Herzens 
und  gibt  Preis  zur  Hohe  des  Himmels  vor  dir,  jedesmal  wenn  die  Herzen 
daran  denken,  daB  (?)  sie  sehen.  Tue  es  (auch),  du  Kornzahler  [des  Amun], 
taglich ! 

Opferszene 

Spenden  und  ein  Opfer  Darbringen,  indem1  der  Korper  rein  und  die 
Finger  sauber  sind;  die  Opferbecken  Ausstatten,  indem  Rinder  auf  dem 
Altar  sind,  Wein  und  Kuchen  [fiir  Amun]  an  alien  seinen  Orten,  durch 
den  Kornzahlschreiber  [des  Amun],  Domanenvorsteher  des  2.  [Aniun]- 
priesters  Dsr-k]. 

1  Emendiere  wohl  [     Y\  . 


Inschrifteri  des  Kornschreibers  Dsr-kl-Rc-snb  191 


Der  Opfertrager  heiBt : 
Magazinwachter  des  Amun  Nb-ntrw. 


"o*- 


Opfer  vor  Rnnwt.t  164o 

A[mun],  schon  anPlanen;  Rnnwt.t,  die  Heilige,  Herrin  der  Scheune1.  Alle 
guten  und  reinen  Dinge  Opfern  [dem  Amun]  an  alien  seinen  Orten  durch 
den  Kornzahlschreiber  des  [Amun]  Dsr-kl-Rc,  an  diesem  Tag  des  Mehl- 
abmessens  vom  4.  pri,  Tag  27,  auf  dem  neuen  Land  [des  Amun]  (mit 
Namen)  „seine2  [Herrin]  ist  auf  dem  See." 

Rede  eines  Opfertragers : 

Er  sagt:  Fiir  deinen  Ka  einen  StrauB  [des  Amun]  aus  Dsr-dsrw.3 


554.     Stele  des  kgl.  Sprechers  i?c 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris-Chontamenti,  daB  er  gebe  Brot,  Bier,  Rinder  und 
Vogel,  Stoff  und  Weihrauch  fiir  den  Ka  des  kgl.  Sprechers  Rc.  Es  er- 
richtete  (das)  sein  Bruder  P]-rn-nfr. 


555.     Grabkegel  des  Rc 

Osiris  Erster  kgl.  Sprecher  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Gelobter  des 
guten  Gottes,  trefflicher  Vertrauter  Rc. 


556.     Stele  des  'Itw-Wsjr  1641 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris-Chontamenti,  den  groBen  Gott,  den  Herrn  des 
verbotenen  Landes,  daB  er  gebe  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rind  und 
Vogel,  Kleidern,  \\'(  ihrauch,  Salbe,  Tausend  an  alien  guten  und  reinen 
Dingen,  Opfer  und  Speisen  und  allerlei  Blumenspenden,  was  der  Himmel 
gibt,  die  Erde  schafft  und  der  Nil  aus  seiner  Hohle  bringt;  den  siiBen 
Haucli  des  Nordwind.es;  das  Trinken  an  der  Wasserstelle  des  Flusses  fiir 
den  Ka  des  Begleiters  seines  Herrn  zu  Wasser,  zu  Lande  und  in  den 

1  Die  Gottin  des  Getreides  in  (Jestalt  einer  Kopra. 

2  D.  h.  dfs  Landes. 

8  Tempel  von  Deir  el-Bahari. 


192  Stele  des  'Itw-WJjr 

nordlichen  unci  siidlichen  Fremdlandern ;  der  die  Lander  der  FnhwA  ge- 
bandigt  und  alle  Aufrlihrer  fiir  den  Konig  im  Fremdland  von  Rtnw  ge- 
fangen  hat;  der  Vertraute  des  guten  Gottes  Itw-Wsjr,  er  sagt:  Ihr,  die 
ihr  auf  Erden  lebt,  ihr  Web-priester,  Schreiber,  Vorlesepriester,  die  diese 
Statue  sehen  werden,  den  Bruder  (??)2,  Erbe  auf  Erden,  wenn  [ihr  euch] 

erinnert  [ ] 

Von  seinem  geliebten  Sohn,  der  seinen  Namen  leben  laBt,  dem  Stall- 
obersten  des  Herrn  der  beiden  Lander  Min-msw,  der  das  Leben  wieder- 
holen  moge,  der  Herr  der  Ehrwiirdigkeit. 


1642  557.     Inschriften  im  Grab  des  Dhwtj-msw  Nr.  248 

A.  Opferer  des  Mn-hpr-Rc  Dhwtj-msw,  der  Gerechtfertigte  beim  groBen 
Gott,  Herrn  der  Unendlichkeit. 

Osiris  Web-Priester  des  c]-hprw-Rc  Hc-m-ntr,  der  Gerechtfertigte  beim 

groBen  Gott,  Herrn  der  Unendlichkeit. 

Web-Priester  der  Konigsmutter  7s .t  Mrj,  der  Gerechtfertigte. 

Osiris   Web-Priester    des    c]-hpr-k]-Rc   Nht,    der    Gerechtfertigte   beim 

GroBen  Gott. 

Osiris  ]h.s-iw[.  .  .]m,  der  Gerechtfertigte. 

Osiris,  Diener  des  Mn-hpr-Rc  Hc-m-w]s.t,  der  Gerechtfertigte  beim  GroBen 

Gott. 

B.  Osiris  Opferer  des  Mn-hpr-Rc  Dhwtj-msw,  der  Gerechtfertigte  beim 
groBen  Gott,  dem  Herrn  der  Unendlichkeit. 

Osiris  Hausherrin  T]-mr.t,  die  Gerechtfertigte. 

Du  bringst  Gutes  und  Reines  fiir  deinen  Ka,  o  Opferer. 

Ein  kgl.  reines  Opfer,  alle  guten  Dinge,  Brot,  Bier,  Binder  und  Vogel 

(fiir  die)  Hausherrin   T]-'Iwn.t,  die  Gerechtfertigte  beim  groBen  Gott, 

dem  Herrn  der  Unendlichkeit. 

Osiris  T]hv. 


558.     Inschriften  im  Grab  des  Mn-hpr  Nr.  258 

Beischrift  des  Paares : 

Fiir  deinen  Ka,  Page,   Schreiber  [ ]  Mn-hpr  vom  Haushalt  der 

1643  prinz[en].  |  Seine  Mutter,  die  Hausherrin,  Gelobte  der  Hathor  N]j. 

1  Bezeichnung  der  Bewohner  der  Kiistenebene  am  Libanon. 

2  Verbessere  den  Text  in  j '  J^  (j  ? 


Inschrift  aus  dem  Grab  des  Pagen  Mn-hpr  193 

Opfer 

Osiris  Verehren,  Erde  Kiissen  vor  Wnn-nfr,  durch  den  Pagen,  kgl.  Schrei- 
ber  Mn-hpr  des  Haushalts  der  Prinzen. 

Er  sagt:  Ich  verehredich,  ichpreisedich,  ich  besanftige  dich  in  alien  deinen 
Xamen1,  o  Osiris-Chontamenti  und  alle  [Gotter]2  des  verbotenen  Landes! 
Hore  auf  mich,  wenn  ich  dich  anrufe.  Wende  dein  Herz  meinem  Flehen 
zu,  denn  es  gibt  keinen  Gott,  der  das,  was  er  geschaffen  hat,  vergaBe, 
weil  dein  Lebenshauch  in  meinen  Leib  eingetreten  ist  und  dein  siiBer 
Nordwind  in  mein  [Herz].3  Ich  bin  auf  dem  [rechten]  Weg  gekommen 

[ ]  des  Herzens,  damit  alle  meine  Glieder  heil- 

geinacht  wiirden.   O  meine  gottliche  Seele  [ ]  treff- 

lich4  sei  mein  Name  bis  (?)  [ ]  im  Munde  der  Menschen 

[ ]• 


559.     Grab  des  'Imn-m-wsh.t  Nr.  62  1644 

A.  [rp.t]  h]tj-[c],  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  Kabinettvorsteher  'Imn-m-wsh.t, 
der  Gerechtfertigte. 

B.  Sein  Bruder,  der  Web-Priester  von  Esneh  (?)5  cnh-[ ] 

Sein  [Bruder ] 

Web-Priester  des  Tempels  der  Neunheit  c]-hprw-Rc-snb. 
Schreiber,  Vertrauter  seines  Herrn  in  [alien]  Dingen  Mrj-sw-Rc. 
Schreiber,  der  [dieses]  Grab  gemacht  hat  [ ]. 


560.      Statue  des  Mrjtj 

vorn  : 

Kin  kgl.  Opfer  fur  [Amon]re,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  fur 
j  AI  nt],  Herrin  von  Asheru  und  fur  die  Neunheit  von  Karnak,  fur  den 
Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  kgl.  Schreiber  Mrjtj,  der  das  Leben  wiederholen  moge. 


1  Text  zu  verbessern  in: 


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1   Oder  Heliopolis. 
8  llclck 


^AA/VSA     I     f    '     A/W^A 


194  Statue  des  Mrjtj 

1645  rechts:  ,,Vorsteher  der  Jungrinder  des  Onuris  Mrjtj' 
links:  ,,Hirt  des  Araun  Mrjtj." 
hinten:  ,,Festleiter  des  Osiris  Mrjtj." 


561.      Stele  des  Hc 

Darstellung : 

,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Mn-hprw-Rc,   Sohn  des  Re 
Dhwtj-ms,    dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich",    opfert,    von 
,,Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  geliebt,  der  alles  Leben, 
Dauer,  Heil  gibt  wie  Re. 
Gottesgemahlin  lch-ms -nfr . t -irj . ' ' 

Inschrift : 

Den  Amun  Verehren,  Erde  Kiissen  vor  den  Gottern,  zu  Gunsten  von 
Leben,  Heil,  Gesundheit  des  Konigs  von  O.  u.  U.  A.  Mn-hprw-Rc.  Ihr 
moget  ihm  geben  Ewigkeit  an  Freude,  Unendlichkeit  als  Konig  der  Le- 
benden.  So  sagt  der  Oberste  des  groBen  Ortes  /7C,  der  das  Leben  wieder- 
hole,  und  die  Diener(in)  der  Gottesgemahlin  am  Ort  der  Wahrheit 
Hnw.t-dww. 


1646  562.     Stele  Amenophis'  III.  aus  dem  Totentempel 

Darstellung  links: 

Vor  ,,Amonre,   Herrscher  von  Theben"  spendet  ,,der  gute  Gott,  Herr 

der  beiden  Lander  Nb-m]c.t-R<:,  Sohn  des  Re,  Herr  der  Kronen  'Imn-htp- 

Herrscher-von-Theben,   das  Abbild  des  Re   vor  den  beiden  Landern, 

den  ei  selbst  ausgewahlt  hat,  Geliebter  des  Amun,  dem  Leben  gegeben 

werde." 

,,Wein  Spenden  fur  Amun.  Er  tut  es,  damit  ihm  Leben  gegeben  werde." 

Rede  Amuns : 

,,Worte  Sprechen:  Ich  habe  dir  alle  Gesundheit  bei  mir  gegeben.  Worte 
Sprechen:  Ich  habe  dir  alle  Tapferkeit  bei  mir  gegeben."  Amonre,  Herr- 
scher von  Theben. 

Rechts : 

Vor  ,, Amonre,  dem  Herrn  des  Himmels," 

1647  spendet  ,,der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-m^.t-R^,  Sohn  des 
Re,  Herr  der  Kronen  7raw-7^p-Herrscher-von-Theben,  groB  an  Denk- 


Stele  Amenophis'  III.  aus  seinem  Totentempel  195 

malern1,  zahlreich  an  Wunderbarem,  Geliebter  des  Amun,  dem  Leben 
gegeben  werde." 

,,Kiihles  Wasser  Spenden  dem  Amun.  Er  tut  es,  damit  ihm  Leben  ge- 
geben werde.*" 

Rede  Amuns: 

Worte  Sprechen:  Ich  habe  dir  alles  Leben  und  Heil  bei  mir  gegeben. 

Worte  Sprechen:  Ich  habe  dir  alle  Freude  bei  mir  gegeben.  Amonre-Herr 

des  Himmels. 

Wiederherstellungsvermerk :  ,,Restaurierung  desDenkmals,  die  der  Konig 

von  O.  u.  U.  A.  Mn-ml<i.t-R<i  fur  seinen  Vater  Amonre,  Konig  aller  Gotter, 

durchgefiihrt  hat." 

Inschrift : 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  in  Wahrheit  erschienen',  die  beiden  Herrin- 
nen  ,der  das  Recht  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Goldhorus 
,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  Konig  von  O.  u.  U.  A. 
Nb-mlc.t-Rc,  Sohn  des  Re  7raw-/^p-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von 
Amun,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  von  Karnak,  dem  Leben  ge- 
geben werde,  dessen  Herz  froh  ist  und  der  die  beiden  Lander  wie  Re 
ewiglich  beherrscht. 

Der  gute  Gott,  Herr  der  Freude,  sehr  Wachsamer  fur  seinen  Erzeuger 
Amun,  Konig  der  Gotter, 

dessen  Haus  er  vergroBerte  und  dessen  Schonheit  er  besanftigte  dadurch,    1648 
daB  er  tat,  was  sein  Ka  wiinscht. 

Es  war  aber  das  Herz  Seiner  Majestat  zufrieden  beim  Errichten  von  sehr 
groBen  Denkmalern,  ohne  daB  desgleichen  geschehen  war  seit  der  Urzeit 
der  beiden  Lander.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amun, 
den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  indem  er  ihm  einen  hehren 
Tempel  auf  der  Westseite  von  Theben  errichtete,  eine  Festung  der  Ewig- 
keit  bis  zur  Unendlichkeit,  aus  Sandstein,  ganzlich  verkleidet  mit  Gold, 
sein  FuBboden  kultisch  rein  hergestellt  aus  Silber,  seine  Tore  alle  aus 
dcm-Go\d,  weit  und  sehr  hoch  und  in  Ewigkeit  prachtig,  geschmuckt  mit 
diesem  sehr  groBen  Denkmal2,  reich  ausgestattet  mit  Statuen  des  Herrn 
aus  Elephantinegranit,  Sandstein  und  allerlei  Edelsteinen,  die  in  Arbeit 
fur  'li<-  Ewigkeit  prachtig  ausgefiihrt  waren,  indem  ihre  Hohe  mehr  als  der 
Himmel  leuchtete  und  ihre  Strahlen  auf  die  Gesichter  fielen  wie  (die) 
der  Sonnenscheibe,  wenn  sie  am  Morgen  auf leuchtet ; 

(ferner)  ausgestattet  mit  einer  Stele  des  Herrn,  verkleidet  mit  Gold  und  1649 
vielen  Edelsteinen;  aufgerichtet  waren  ihm  gegeniiber  Fahnenmasten, 
beschlagen  mit  dcm-Go\d;  er  glich  dem  Horizont  im  Himmel,  in  dem  Re 
aufgeht.  Sein  See  war  voll  der  Uberschwemmung,  ein  Herr  von  Fisch 

1  Das— h —  ist   \vr>hl  Kclilcr  des  Krstaurators. 

2  Gemeint  die  Stele,  auf  der  die  Inschrift  steht. 

13* 


196  Stele  Amenophis'  III.  aus  seinem  Totentempel 

und  Vogel,  rein  an  Blumen;  sein  Arbeitshaus  war  voller  Sklaven  und 
Sklavinnen  von  den  Kindern  der  Fiirsten  aller  Fremdlander,  der  Beute 
Seiner  Majestat.  Seine  Magazine  hatten  die  Giiter,  deren  Zahl  man  nicht 
kannte,  verstaut;  er  war  umgeben  mit  Stadten  Syriens,  gegriindet  mit 
den  Fiirstenkindern.  Seine  Herden  waren  wie  der  Sand  am  Strand,  indem 
sie  Millionen  ausmachten.  Bei  ihm  ist  das  Vordertau1  Oberagyptens  und 
das  Hintertau  Unteragyptens. 
1650  Es  war  aber  seine  Majestat  einer,  der  sich  offnet  wie  Ptah,  verstandig  wie 
der  siidlich  seiner  Mauer,  beim  Suchen  von  trefFlichen  Moglichkeiten  fiir 
seinen  Vater  Amonrasonther,  so  da8  er  (ihm)  einen  sehr  groBen  Pylon 
gegeniiber  dem  Amun  errichtete.  Dessen2  Name,  den  Seine  Majestat  ge- 
geben  hatte,  war:  ,, Der  Amun  empfangt  und  seine  Schonheit  erhebt" ;  der 
Ruheplatz  des  Herrn  der  Gotter  bei  seinem  Talfest,  bei  der  Ausfahrt 
Amuns  zum  Westen  zum  Inspizieren  der  Gotter  des  Westens. 

Er  belohnte  Seine  Majestat  mit  Leben  und  Heil,  den  Konig  von  O.  u. 
U.  A.,  Herrn  der  beiden  Lander  A76-m^cJ-i?c-Erbe-des-Re,  Sohn  des  Re, 
Herrn  der  Kronen  Yraw-/^p-Herrscher-von-Theben,  der  zufriedenstellte 
durch  die  Bauten  ftir  den  Vater  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden 
Lander,  im  sudlichen  Harim3,  aus  Sandstein,  weit,  hoch,  iiber  seine  Voll- 
endung  hinaus  gegeben,  wobei  seine  Mauern  aus  rfcm-Gold,  sein  FuBboden 
aus  Silber  waren ,  seine  Tore  alle  beschlagen  mit  dem ,  dessen  sich  die  Lander 
i65i  riihmen,  seine  Pylone  reichten  bis  zum  Himmel,  |  die  Flaggenmasten  zu 
den  Sternen.  Wenn  die  Menschen  sie  sahen,  priesen  sie  Seine  Majestat. 
Aber  der  Konig  Nb-m^.t-R^  erfreute  das  Herz  seines  Vaters  Amun,  des 
Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  der  ihm  jedes  Fremdland  zugewiesen 
hat  -  der  Sohn  des  Re  7mw-/*ij»-Herrscher-von-Theben,  der  niitzlich 
ist  am  Geburtstag4. 

Ein  weiteres  Denkmal,  das  Seine  Majestat  seinem  Vater  Amun  machte, 
indem  er  ihm  ein  Gartenhaus  baute  als  Gottesopfer  gegeniiber  dem 
, sudlichen  Harim',  einen  Ort  der  Erfreuung  fiir  meinen  Vater  an  seinem 
schonen  Fest.  Ich  errichtete  einen  groBen  Tempel  darin  wie  Re,  wenn  er 
im  Horizont  erscheint,  bepflanzt  mit  allerlei  schonen  Blumen;  das  Grund- 
wasser  war  in  seinem  Teich  zu  jeder  Jahreszeit.  Wein  war  in  ihm5  zahl- 
reicher  als  Wasser  wie  das  Steigen  des  Nils,  den  der  Herr  der  Ewigkeit 
gezeugt  hat.6  (Er  ist)  reich  anBesitz,  ein  Ort,  der  dieAbgaben  aller  Fremd- 
lander empfangt. 

1  Falsch  restauriert,  verbessere  in:0"^  @. 

o  o 

2  Bezieht  sich  auf  den  Totentempel. 

3  Name  des  Tempels  von  Luxor. 

4  Wohl  des  Amun  gemeint?  Oder  falsch  restauriert  fiir  ]h  n  mi  -{4w)1 

5  Bezieht  sich  auf  das  Lusthaus. 

6  Massart,  Orientalia  1958,  454:  mdhn,  also:  ,,Ein  Aufenthaltsort  des  Herrn  der 
Ewigkeit." 


Stele  Amenophis'  III.  aus  seinem  Totentempel  197 

Zahlreiche  Abgaben  werden  gebracht  vor  meinen  Vater  von  den  Lie-  1652 
ferungen  aller  Lander.  Er  hat  mir  die  Fiirsten  der  slidlichen  Fremdlander 
anbefohlen,  Siidvolker  wie  Nordvolker,  indem  ein  jedes  mit  dem  anderen 
wetteiferte  und  ihr  Silber,  ihr  Gold,  ihre  Herden  und  die  Edelsteine  ihrer 
Lander  zu  Millionen,  Hunderttausenden,  Zehntausenden  und  Tausenden 
waren.  Ich  schuf  fur  meinen  Erzeuger  in  Rechtschaffenheit,  da  er  mich 
zur  Sonne  der  Neunbogen  eingesetzt  hatte,  (mich),  den  Konig  von  0.  u. 
U.  A.  A76-m^ci-JRc-Abbild-des-Re,  Sohn  des  Re  'Imn-htp-Herrscher-von- 
Theben. 

Ich  errichtete  ein  weiteres  Dentinal  fiir  meinen  Erzeuger  Amonre,  Herrn 
der  Throne  der  beiden  Lander,  der  mich  auf  seinem  Thron  fest  eingesetzt 
hat,  indem  ich  ihm  ein  groBes  Schiff  auf  dem  FluB  baute,  ,, Amonre  ist  der 
mit  starker  Stirn"1,  aus  neuem  Zedernholz,  das  Seine  Majestat  auf  den 
Bergen  des  Gotteslandes2  gefallt  hatte  und  das  von  den  Bergen  Syriens 
durch  die  Fiirsten  aller  Fremdlander  herabgeschleppt  worden  war,  sehr 
weit  und  groB,  ohne  daB  es  etwas  Ahnliches  schon  gegeben  hatte,  sein 
Inneres  (?)3  gereinigt  mit  Silber,  in  seiner  ganzen  Lange  mit  Gold  be- 
schlagen, 

die  groBe  Kapelle  aus  dcm-Go\d,  nachdem  sie  das  Land  mit  ihrer  Lange  1653 
gefiillt  hatte;  ihre  Vorspriinge  wiederholten  ihre  Lange,  indem  sie  groBe 
Atef-Kronen  trugen  und  ihre  Urausschlangen  auf  ihren  beiden  Seiten 
sich  herumzogen,  indem  sie  sie  schiitzten ;  Fahnenstangen  waren  ihr  gegen- 
iiber  aufgerichtet,  beschlagen  mit  dcm-Gold,  2  groBe  Obelisken  befanden 
sich  zwischen  ihnen  -  schon  war  sie  auf  jeder  Seite.  Die  Seelen  von  Buto4 
bejubelten  sie  und  die  Seelen  von  Hierakonpolis5  priesen  sie  und  die 
Mr.t*  von  Ober-  und  Unteragypten  erfreuten  ihre  Schonheit.  Seine  Bug- 
verzierungen  lieBen  das  Gewasser  erglanzen,  als  wenn  die  Sonnenscheibe 
aufgeht  am  Himmel,  um  die  schone  Fahrt  anzutreten  bei  seinem  Fest 
von  Luxor  und  bei  seiner  Fahrt  zum  Westen  der  Millionen  um  Millionen 
von  Jahren.  Der  Konig  von  O.  u.  U.  A.  Nb-m^.t-R^,  Sohn  des  Re  Imn- 
A^-Herrscher-von-Theben,  wachsam  beim  Suchen  von  Niitzlichem. 
Der  Konig,  er  errichtete  ein  weiteres  Denkmal  fiir  Amun,  indem  er  ein  1054 
sehr  groBes  Tor  errichtete  gegeniiber  dem  Amonre,  Herrn  der  Throne  der 
beiden  Lander,  verkleidet  in  seiner  ganzen  Lange  mit  Gold,  der  Gottes- 

1  Dieser  Name  des  Schiffes  geht  auf  den  Widderkopf  am  Bug. 

2  Libanon.  3  Lies  wohl  imj.j. 


1 


Falkenkopfige  Gottheiten  der  Deltastadt  Buto,  die  neben  denen  von  Hiera- 
konpolis imiiifr  js<-m  in  der  Bogleitung  des  Koui^s  oder  Ifauptgottes  erscheinen. 
DaC  hier  das  Determinativ  des  ,,Jubelns"  mit  einem  schakalskopfigen  Gott  ge- 
^••hrieben  wird,  ist  eigentlieh  falsch,  s.  folgende  Anmerkung. 
Bchakalskopfige  Gottheiten  in  der  siidlichen  Stadt  Hierakonpolis. 
Kultisclic  KraiK-nu"'  1  ilii-n.  die  l.r-i  den  Festen  des  KonigS  (bes.  dem  Jubiliiums- 
fest)  Bingen;  iirsprunglich  wohl  der  kgl.  Harim,  Bind  es  in  spiiterer  Zeit  Ge- 
stiiltcn  der  (iottcrwclt .  Hut  um^rbori  sowohl  die  „Seelen"  win  die  Mr.t  als 
Choi  die  Kapelle  des  Amun  in  dem  Schiff. 


198  Stele  Amenophis'  III.  aus  seinem  Totentempel 

schatten l  darauf  wie  em  Widderkopf,  ausgelegt  mit  echtem  Lapislazuli,  ver- 
kleidet  mit  Gold  und  Edelsteinen,  ohne  daB  es  dergleichen  schon  gegeben 
hatte ;  sein  Boden  gereinigt  mit  Silber,  die  Vorhalle  ihm  gegeniiber  festge- 
fiigt,  die  Stele  aus  Lapislazuli,  eine  an  jeder  Seite ;  seine  Pylone  reichen  bis 
zum  Himmel  wie  die  Himmelsstutzen ;  seine  Fahnenstangen  leuchten  mehr 
als  der  Himmel,  beschlagen  mit  dcm-Gold.  Es  brachte  aber  Seine  Majestat 
das  Gold  dazu  aus  dem  Lande  K]r]j  bei  seinem  ersten  siegreichen  Feldzug 
zum  Niederwerfen  des  elenden  Kusch  -  derKonig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t- 
Rc,  geliebt  von  Amonre,  Sohn  des  Re  7mw-/^-Herrscher-von-Theben. 
Ich  errichtete  ein  weiteres  Denkmal  fur  Amun,  dessengleichen  es  noch 
nicht  gegeben  hat: 

1655  Ich  baute  dir  dein  Haus  von  Millionen  von  Jahren  auf  dem  Grund  und 
Boden  des  Amonre,  des  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  (genannt) 
,,Erschienen  in  Wahrheit",  das  heilige,  von  e?cm-Gold,  der  Ort  desRuhens 
meines  Vaters  bei  jedem  seiner  Feste,  prachtig  ausgestattet  mit  Sand- 
stein,  in  seiner  ganzen  Lange  mit  Gold  verkleidet,  sein  FuBboden  mit 
Silber  geschmuckt,  alle  seine  Tore  aus  Gold ;  ausgestattet  mit  2  groBen  Obe- 
lisken,  einer  auf  jeder  Seite,  zwischen  denen  dann  mein  Vater  zu  erschei- 
nen  pflegt,  wobei  ich  in  seiner  Begleitung  bin.  Ich  stiftete  ihm  Tausende 
an  Rindern,  indem  ich  die  Fleischstucke  iiberwies. 

Worte  Sprechen  durch  Amun,  den  Konig  der  Gotter:  Mein  geliebter  leib- 
licher  Sohn  Nb-m^.t-R^,  mein  lebendes  Abbild,  Schopfung  meiner  Glieder, 
den  mir  Mut,  die  Herrin  von  Asheru  in  Theben,  die  Herrin  der  Neun- 
bogenvolker,  geboren  hat, 

1656  und  den  man  aufgezogen  hat  als  einzigen  Herrn  der  Menschen !  Mein  Herz 
jubelt  sehr,  wenn  es  deine  Schonheit  sieht.  Ich  tue  ein  Wunder  fur  deine 
Majestat,  indem  du  wieder  jung  geworden  bist,  weil  ich  dich  als  Sonne 
der  beiden  Lander  eingesetzt  habe. 

Ich  wende  mein  Gesicht  nach  Siiden  und  tue  ein  Wunder  fur  dich.  Ich 
lasse  die  Fiirsten  des  elenden  Kusch  zu  dir  sich  begeben  mit  alien  ihren 
Gaben  auf  ihrem  Riicken. 

Ich  wende  mein  Gesicht  nach  Norden  und  tue  ein  Wunder  fur  dich.  Ich 
lasse  zu  dir  die  Fremdlander  von  den  Nordenden  Asiens  kommen  mit  all 
ihren  Gaben  auf  ihrem  Riicken.  Sie  libergeben  sich  dir  selbst  zusammen 
mit  ihren  Kindern,  damit  du  ihnen  den  Lebenshauch  gebest. 
Ich  wende  mein  Gesicht  nach  Westen  und  tue  ein  Wunder  fur  dich.  Ich 
lasse  dich  Libyen  erbeuten,  ohne  daB  sie  entrinnen  konnen  -  bauend  in 
dieser  Festung  auf  den  Namen  Meiner  Majestat,  umgeben  mit  groBen 
Mauern,  die  den  Himmel  erreichen,  versehen  mit  Griindungen  mit  den 
Fiirstenkindern  der  Beduinen. 2 

1  Die  Figur  des  Gottes  auf  dem  Turfliigel.  Hier  handelt  es  sich  um  Amun  in  der 
Gestalt  eines  Widders. 

2  Diese  Bemerkung  bezieht  sich  wohl  auf  den  Totentempel  in  West-Theben  selber, 
der  hier  als  Festung  gegen  die  Libyer  aufgefaBt  ist. 


Stele  Amenophis'  III.  aus  seinem  Totentempel  199 

Ich  wende  mein  Gesicht  nach  Osten  und  tue  ein  Wunder  fiir  dich.  Ich   1657 
lasse  zu  dir  die  Fremdlander  von  Punt  kommen  mit  allerlei  Parfiim- 
pflanzen  ihrer  Fremdlander,  umFrieden  von  ihm  ( !  =dir)  zu  erbittenund 
um  den  Hauch  zu  atmen,  den  du  gibst. 

Konig  von  O.  u.  U.  A.,  Herrscher  der  Fremdlander,  Herr  der  beiden 
Lander  Nb-7n]c.t-RQ,  sein  geliebter  Sohn  des  Re  Imn-htp-Herrscher-von- 
Theben,  mit  dessen  Denkmal  das  Herz  der  Gotter  zufrieden  ist.  Er  tat 
es,  damit  (ihm)  Leben,  Dauer,  Heil,  Gesundheit,  seine  Freude  wie  Re 
ewiglich  gegeben  werde. 

563.     Kleine  Stele  Amenophis'  III. 

1 .  Darstellung  rechts : 

,,Der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc,  sein  geliebter  Sohn  des  Re  'Imn-htp-HerT- 
scher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re"  opfert  vor  ,,Amon- 
re,  Herrn  des  Himmels.  Er  gebe  alles  Leben  und  alle  Gesundheit." 

Beischrift : 

..Wein  opfern  dem  Amun.  Er  tut  es,  damit  Leben  gegeben  werde." 

Darstellung  links :  1653 

..Der  gute  Gott  Nb-m^ .t-Rc ,  sein  leiblicher  Sohn  des  Re  [Imn-htp-Herr- 
scher-von-Theben],  Herr  der  Kronen,  Geliebter  des  Re"  opfert  vor  ,,Amon- 
re,  Herrn  des  Himmels.  Er  gebe  alles  Leben  und  alle  Gesundheit." 

Beischrift : 

,,Die   Wahrheit   geben   [ihrem]   Herrn,   damit  Leben  gegeben  werde." 

Wiederherstellungsinschrift : 

Erneuerung  des  Denkmals,  die  der  Sohn  des  Re  &thj-mrj-n-Pth  fiir  seinen 

Vater  Amun  getan  hat. 

2.  Darstellung  rechts: 

[ ]  Herr  der  Kraft,  tapfer  beim  Spannen  (der  Bogen) ;  der 

das  Erbe  des  elenden  Kusch  vernichtet ;  der  seine  Bewohner  als  Gefangene 
durch  die  Macht  seines  Vaters  Amun  erbeutet. 

Links : 

Der  gute  Gott,  der  Berg  (!)  von  Gold,  erschienen  zu  Pferde,  wie  wenn  die 
Sonne  aufgeht;  groB  an  Kraft,  gewaltig  an  Macht,  kiihn  wie  der  in  The- 
ben1,  der  Nahrina  mit  seiner  tapferen  Kraft  niederwirft. 

Unterschrift : 

[ ,  alle  Lander,  alle]  Fremdlander,   alle  Untertanen  und  alle 

Menschen,  Nahrina,  das  elende  Kusch,  Ober-  und  Untersyrien  sind 
unter  den  FiiBen  dieses  guten  Gottes;  (er  lebe)  wie  Re  ewiglich. 

1    Month  von  Theben. 


200  Stele  Amenophis'  III.  bei  Semneh 

1659  564.     Stele  Amenophis'  III.  bei  Semneh 

]  ihre  [ ]  (und)  er  tat  Boses  alien 

ihren  Orten.1  Nachdem  nun  die  Tage  [vergangen  waren,  war  der  Zeit- 
punkt]  eingetreten  zum  Ernten  der  Ernte  der  Feinde  von'Ibh.t.2  Jeder- 
mann  war  an  seine  Stelle  heruntergekommen. 3  Da  bot  man  das  [Heer] 
Pharaos  (L.  H.  G.)  auf,  das  dem  Konigssohn4  untersteht,  ausgeriistet  (mit) 
Ruderern,  ausgestattet  mit  Befehlshabern,  wobei  jedermann  bei  seinem 
Dorf  stand  von  der  Festung  von  B]kjb  bis  zur  Festung  von  TV;6,  das 
macht  an  itrw7  nach  der  FluBfahrt  52.  Es  erbeutete  sie  die  Kraft  des 
Nb-m]c.t-Rc  an  einem  Tag,  in  einer  Stunde, 

1660  indem  ein  groBes  Gemetzel  gemacht  wurde  [unter  den  Feinden.  Man 
erbeutete  ihre  Kinder],  ihre  [Frauen],  ihre  Herden  und  nicht  einer  von 
ihnen  blieb  iibrig.  Es  gab  [kjeinen  unter  ihnen,  der  herbeibrachte  (?) 

[ ]  Furcht.  Es  erbeutete  sie  die  Kraft  des  Imn-htp-JrLerr- 

schers-von-Theben.  Nicht  wurden  unterschieden  die  Fremdlandbewohner 
unter  ihnen  nach  Mannern  und  Frauen  nach  dem  Plan  des  Horus,  Herrn 
der  beiden  Lander,  des  Konigs  von  O.  u.  U.  A.  Nb-rri^.t-R^,  des  starken 
Stieres,  machtig  an  Kraft.  'Ibh.t  hatte  geprahlt,  indem  sie  uberheblich  in 
ihren  Herzen  gewesen  waren:  Der  wilde  Lowe,  der  Herrscher,  er  hat  es 
jedoch  geschlachtet  nach  dem  Befehl  des  Amun  (!),  des  heiligen  Vaters. 
Denn  dieser  ist  es,  der  ihn  in  Tapferkeit  und  Starke  fiihrt. 

Liste  der  Beute,  die  Seine  Majestat  in  dem  Fremdland  des  elenden  Ibh.t 
erbeutete : 


lebende  Nubier 

Kopfe 

150 

Jungmannen 

Kopfe 

110 

Nubierinnen 

Kopfe 

250 

Diener  der  Nubier 

Kopfe 

55 

ihre  Kinder 

Kopfe 

175 

Zusammen  Kopfe,  lebendig 

740 

Hande  von  ihnen 

312 

Summe  mit  den  lebenden  Personen  1052 

Der  Konigssohn,  der  Wachsame  fur  seinen  Herrn,  der  Vertraute  des 
guten  Gottes,  Vorsteher  der  Fremdlander  von  Kusch  in  seiner  ganzen 
Lange,  kgl.  Schreiber  Mrj-msw, 

1  Lies  hw.n.f  —  das  t  ist  wohl  Fehler. 

2  Xach  Save-Soderbergh,  Agypten  und  Nubien  23  irgendwo  am  1.  Katarakt  zu 
suchen. 

3  r<k].f  vgl.  Urk.  IV  1238,  14;  Pap.  Harris  I  75,  3. 

4  Titel  des  Vizekonigs  von  Kusch. 

5  Kuban  siidl.  des  1.  Katarakts,  lies  Bi-ki. 

6  Unbekannt,  lies  Ti-r(a)-ja. 

7  Ein  itrw  sind  10,5  km. 


Stele  Amenophis'  III.  bei  Semneh  201 

er  sagt :  GruB  dir,  du  guter  Gott !  GroBer  ist  deine  Macht  als  die  deines   i66i 
Angreifers.  Du  laBt  den,  der  gegen  dich  rebelliert,  sagen:  Es  bedrangt 
uns  das  Feuer  unseren  Namen.  Du  hast  alle  die  Ubeltater  gegen  dich 
getotet,  so  daB  sie  unter  deinen  Sohlen  liegen. 


565.     Stele  Amenophis'  III.  bei  Konosso 

Darstellung : 

Der  gute  Gott  Nb-m^.t-R^,  Sohn  des  Re  '/raw-Z^-Herrscher-von-Theben, 

dem  Leben,  Dauer,  Heil  gegeben  werde  wie  Re. 

Er  gibt  Leben  und  Heil;  Chnum,  Herr  von  Bigeh.1 

Er  gibt  alles  Leben,  alle  Gesundheit,  alle  Tapferkeit,  alle  Kraft;  Amun, 

Herr  von  [ ]. 

Die  Namensschilder : 

Das  elende  Kusch,  Irm2,  Twrk3,  Wrs* 

Inschrift : 

Es  lebe  der  Horus  ,  Starker  Stier,  in  Wahrheit  erschienen',  die  beiden 
Herrinnen :  ,der  [die  Gesetze]  fest  sein  laBt  und  die  beidenLander  beruhigt', 
Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  der  Gott,  Herrscher 
von  Theben,  Sohn  des  [Amun],  zufrieden  mit  der  Kraft,  der  Schiitzer  1662 
dessen,  der  seine  Schonheit  schuf,  der  Konig  von  O.  u.  U.  A.,  Herr  der 
beiden  Lander,  Herr  der  Opfer  A76-w^ci-i?c-Erbe-des  Re,  sein  geliebter, 
leiblicher  Sohn  des  Re  7raw-A^-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von 
Amonrasonther  und  Chnum  von  Bigeh,  dem  Leben  gegeben  werde 
ewiglich. 

Jahr  5.  Seine  Majestat  kehrte  zuriick,  nachdem  er  bei  seinem  ersten  sieg- 
reichen  Feldzug  gegen  das  Fremdland  des  elenden  Kusch  triumphiert 
hatte  und  nachdem  er  seine  Grenze,  wie  er  wollte,  bis  zu  den  Himmels- 
stiitzen  gelegt  hatte.  Er  errichtete  die  Stele  der  Siegestaten  bis  zu  den 
Wassergebieten  des  Horus.  Es  gibt  keinen  Konig  Agyptens,  der  desglei- 
chen  getan  hatte,  auBer  Seiner  Majestat,  der  zufrieden  ist  mit  den  Siegen, 
das  ist  Nb-mlc.t-Rc,  der  seinen5  Weg  offnet  in  Kraft  und  Starke  vor  sei- 
nem Heere.  Sein  Vater  Amun  aber  ist  sein  Fiihrer,  der  ihm  Tapferkeit 
und  Starke  gegen  alle  Fremdlander  anbefohlen  hat,  nachdem  er  ihm 
die  Siidlichen  wie  die  Nordlichen,  die  Westlichen  und  Ostlichen  gegeben 
hat,  damit  er  sie  ihm  fiihre. 

1   Insel,  wenig  siidlich  von  Elephantine. 

-   Xicht  genauer  Lokalisierbares  sudanesisches  Land. 

N'ioht  genauer  lokalisierbares  sudanesisches  Laud. 
1    Sonst  nicht  genanntes  Land,  das  aber  auch  im  siidlichen  Teil  der  nubischen 

Provinz  gelegen  haben  rnuJ3. 
5  Bezieht  sich  auf  Agypten. 


202  Stele  Amenophis'  III.  bei  Konosso 

1663  Sie  geben  sich1  ihm  selbst  mit  ihren  Kindern,  damit  er  ihnen  den  Hauch 
des  Lebens  gebe,  (namlich)  sein  geliebter  Sohn  desRe,  7mn-ht  p-Kerrscher- 
von-Theben,  der  Entsetzliches  dem  Nubierland  angetan  hat,  das  Kampf 
angezettelt  hatte. 

Er  tat  es,  damit  Leben,  Dauer,  Heil,  Gesundheit,  Freude  seines  Herzens 
und  seines  Kas  gegeben  werde,  erschienen  auf  dem  Thron  des  Amun  wie 
Re  ewiglich. 


566.     Stele  Amenophis'  III.  bei  Assuan 

,,Der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc,  Sohn  des  Re  Imn-htp"  vor  Amun  und  ,,Anu- 
kis,  Herrin  von  Sehel."1  ,,Sie  gebe  alles  Leben  wie  Re." 

Inschrift : 

Horus  , Starker  Stier,  in  Wahrheit  erschienen',  die  beiden  Herrinnen 
,der  die  Gesetze  fest  sein  laBt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Gold- 
horus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  Konig  von  Ober-  und 
Unteragypten  iV6-m)Ci-i?c-Erbe-des-Re,  sein  geliebter  Sohn  des  Re 
7raw-#ip-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von  Amun,  dem  Leben  gegeben 
werde. 

1664  Worte  Sprechen  durch  Amun,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander. 
Komm  [doch]  in  Frieden,  mein  geliebter  Sohn,  Herr  der  beiden  Lander, 
Nb-m^.t-R^l  Ich  habe  dir  [alle  Fremdlander]  anbefohlen,  damit  sich 
[dein  Herz]  in  ihnen  erfreue.  Mein  Herz  jubelt  sehr,  wenn  es  die  Siege 
deiner  Kraft  sieht,  die  [Machtig]keit  deiner  Macht  beim  Erreichen  der 
Fremdlander.  Ich  habe  dir  die  Siidlichen  als  Horige  deiner  Majestat  ge- 
geben, und  die  Nordlichen  sind  in  Verneigung  vor  deiner  Macht,  wahrend 

die  H]w-7ibw2  [ ],  wobei  [jedesLand  unter]  deiner  Planung 

ist.  '[ ] 

Du  hast  das  Gelobte  [getan].  Dein  Ruf  [geht  durch]  die  Fremdlander. 
Ich  habe  deine  Grenze  bis  dorthin,  wohin  du  willst,  festgestellt,  bis  zu  den 
Himmelsstutzen.  Sie  dienen  dir  alle  zusammen  wie  ein  Mann.  Es  gibt 
kein  Fremdland,  das  gegen  deine  Majestat  bestehen  konnte.  Ich  bin 
dein  Vater.  Es  hat  [dein  Vater]  Amonre  dir  die  Starke  deiner  Kraft  [ge- 
geben]. Dir  gehort  nun  das  Konigtum  des  Re  im  Himmel,  und  deine 
Lebenszeit  ist  wie  die  der  Sonnenscheibe  in  ihm. 

1665  Dein  Herz  ist  froh,  denn  du  beherrschst  die  beiden  Lander  [ganz].  [Du 
bist  mein]  altester  [Sohn,  hervorgegangen  aus  meinen  Gliedern], 
Nb-m?.t-Rc. 

[Er  machte  es],  damit  ihm  Leben,  Dauer,  Heil,  Gesundheit,  Freude,  wie 
(Re)  ewiglich  gegeben  werde. 

1  Insel  wenig  sudlich  von  Elephantine. 

2  Hier  sind  damit  die  Kreter  und  Bewohner  der  Inseln  im  Meer  gemeint. 


Zweite  Stele  Amenophis'  III.  bei  Assuan  203 


567.     Zweite  Stele  bei  Assuan 

,,Der  gute  Gott  Nb-jn]c.t-Rc,  Sohn  des  Re  7ra/i-/^-Herrscher-von-The- 
ben,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich." 

Hinter  ihm  steht  ,,Ptah,  siidlich  seiner  Mauer",  welcher  sagt:  ,,Er  gebe 
alles  Leben  und  alle  Gesundheit." 

Inschrift : 

Jahr  5,  3.  Monat  ]h.t,  2.  Tag.  Erscheinen  durch1  die  Majestat  des  Horus 
,  Starker  Stier,  in  Wahrheit  erschienen',  die  beiden  Herrinnen  ,der  die 
Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt",  Goldhorus  ,Gro8  an 
Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt';  i66n 

der  gute  Gott,  Herrscher  von  Theben,  Herr  der  Kraft,  der  Tapfere  und 
Heldenhafte;  der  Konig  von  O.u.U.A.  iVr6-m^ci-J?c-Erbe-des-Re,  Sohn  des 
Re  7raw-/?ip-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von  Amonrasonther  und 
Ohnum,  Herrn  des  Kataraktes,  dem  Leben  gegeben  werde. 
Man  kam,  um  Seiner  Majestat  zu  sagen:  Der  Abgefallene  vom  elenden 
Kusch  hat  in  seinem  Herzen  an  Rebellion  gedacht.  Da  war  Seine  Majestat 
kraftvoll  bis  zum  Sieg  (?);  er  vollendete  es  bei  seinem  ersten  siegreichen 
Feldzug.  Es  kam  Seine  Majestat  gegen  sie  wie  der  Fltigelschlag  des  Falken, 
wie  Month  in  semen  Erscheinungen.  Kiihn  war  er  beim  Toten,  Hin- 
schlachten  und  Abschneiden  der  Hande.  30000  Mann  waren  Gefangene. 
Dann  lieB  er  aber  von  ihnen  ab  nach  seinem  Wunsch,  damit  nicht  der 
Same  des  elenden  Kusch  vernichtet  wiirde.  Ihnj2,  der  Prahler  inmitten 
seines  Heeres,  nicht  hatte  er  den  Lowen  gekannt,  der  vor  ihm  war,  nam- 
lich  Nb-m]c.t-Rc,  den  wilden  Lowen,  dessen  Krallen  das  elende  Kusch  pack- 
ten  und  der  alle  seine  Fiirsten  in  ihren  Talern  zertrat,  so  daB  sie  einer  wie 
der  andere  in  ihrem  Blut  dalagen  -  der  Sohn  des  Re  7m?i-/^p-Herrscher- 
von-Theben,  Herr  der  Kraft  mit  demBogen,  der  den  Sieg  liebt,  dem  Leben, 
Dauer,  Heil,  Gesundheit  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich. 


568.     Dedikationsinschrift  Amenophis'  III.  am  Month-         lee? 
Tempel  zu  Karnak 

Es  lebe  der  gute  Gott,  (dessen)  Plane  zustandekommen,  der  Denkmals- 
reiche,  groB  an  Wunderbarem,  der  gottliche  Konig,  hervorgegangen  aus 
der  Sonne,  der  Souveran,  der  mit  seiner  Macht  die  Lander  erobert;  den 

1  Hier  liegt  eine  Vermengung  /.weier  Formeln  vor:  ,, Erscheinen  des  Konigs  .  .  .  ." 

und  ,, (Datum)  unter  der  Majestat  des  Konigs  .  .  .  ." 
'   Sonst  nicht  bekannter  Liindername. 


204  Dedikationsinschrift  Amenophis'  III.  am  Month-Tempel 

Amun  auf  seinen  Thron  gesetzt  hat  als  Herrscher  dessen,  was  die  Sonnen- 
scheibe  umkreist,  (und  gegeben  hat)  den  Thron  des  Geb,  das  Amt  des  Atum, 
das  Konigtum  des  He-Hprj.  Er  hat  ihm  die  beiden  Lander  schon  als  Kind 
iiberwiesen,  damit  er  tue,  was  sein  Ka  wiinscht.  Er  hat  ihn  vor  seinen 
Kindern  ausgewahlt,  denn  er  erkannte  ihn  als  einen,  der  Nutzliches  tun 
wird,  der  die  Gesetze  kniipft  und  die  beiden  Ufer  griindet,  der  die  [Tempel 
aller  Gotter]  renoviert  und  ihre  Leiber  aus  Gold  bildet  sowie  ihre  Opfer  fest- 
legt.  So  setzte  er  ihn  auf  den  Thron  des  Horus,  um  wiederherzustellen 
das,  was  man  ihm  gegeniiber  vergessen  hatte.  Der  Konig  von  0.  u.  U.  A. 
Nb-m]c.t-Rc,  Abbild  des  Re  vor  den  beiden  Landern,  er  hat  es  als  sein 
Denkmal  fur  seinen  Vater  [Amonre],  den  Herrn  [der  Throne  der  beiden 
Lander],  gemacht,  indem  er  ihm  ein  Gotteshaus  neu  errichtete  aus  Sand- 
stein  an  einem  trefflichen  Ort  Thebens,  ohne  da!3  man  das  vorher  Getane 
beschadigte,  erneuert  in  Arbeit  der  Ewigkeit  aus  Abgaben  aller  Fremd- 
lander, die  Seine  Majestat  eingebracht  hatte  bei  seinen  Siegen  als  Beute 
seines  starken  Armes, 

1668  gereinigt  mit  dcm-Gold  in  seiner  ganzen  Lange,  seine  Tore  aus  echtem 
dcm-Gold,  geschmiickt  mit  allerlei  Edelsteinen  von  den  Abgaben  des  siid- 
lichen  Fremdlandes,  sein  ganzer  FuBboden  aus  nb-wj1,  die  Tore  aus  Zedern- 
holz  mit  asiatischem  Kupfer  in  der  Arbeit  der  nordlichen  Fremdlander; 
man  beschaute  ihn  wie  die  Horizontgegend  des  Himmels,  die  Herrin 
des  Silbers  und  Besitzerin2  des  Goldes.  Er  umschloB3  allerlei  Edelsteine; 
der  Ruheort  des  Herrn  der  Gotter,  der  gleich  war  seinem  Sitz  im  Himmel ; 
sein  Name  bleibt  in  den  Akten  als  A6-m^ci-Rc-Erbe-des-Re-ist-erschienen- 
in-Wahrheit.  Gesamtsumme  seines  Materialgewichts : 


dcm-Gold 

dbn 

314852/3 

nb.wj 

dbn 

251823/4 

Schwarzkupfer  dbn 

46202/3 

Lapislazuli 

dbn 

6406 

Jaspis 

dbn 

173P/3 

Tiirkis 

dbn 

1 0752/3 

Bronze 

dbn 

14342 

Kupferbruch 

1041953/4 

Sein  See  wurde  gegraben,  bewachsen  mit  Baumen  (!),  leuchtend  ge- 
macht mit  allerlei  Blumen, 
1669  gefullt  mit  Horigen,  die  als  Zugewiesene  zinsen,  von  den  Kindern  der 
Flirsten  aller  Fremdlander,   die  in  Verbeugung  vor  seiner  Macht  ge- 
kommen  waren. 

1  Eine  besondere  Goldart. 

2  Ein  anderes  Wort  fur  ,, Herrin";  beide  zu  beziehen  auf  hwt-ntr,  nicht  auf  Ih.t. 

3  Emendiere  in  «crr>  ^5. 


Dedikationsinschrift  Amenophis'  III.  am  Month-Tempel  205 

Es  hat  dies  der  Sohn  des  Re  7mw-7^j9-Herrscher-von-Theben  gemacht, 
weil  er  seinen  Vater  Amun,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  mehr 
liebt  als  alle  anderen  Gotter.  Er  tat  es  ihm,  damit  Leben,  Dauer,  Heil 
gegeben  werde  wie  Re  ewiglich. 

An  der  Sudseite 

[Horus ]  geliebt  von  [ ];  die  beiden  Herrinnen  ,der  die 

beiden  Lander  zusammenfaBt,  der  die  Herzen  belebt';  Goldhorus  ,Sohn 
des  Amnn,  zufrieden  mit  der  Wahrheit' ;  der  gute  Gott,  Herr  der  Freude, 
Herr  der  Kronen;  der  die  schone  weiBe  Krone  ergreift  und  sich  mit  der 
Doppelkrone  in  Leben  und  Heil  vereinigt;  der  Konig  von  Ober-  und 
Unteragypten,  der  Souveran,  der  die  Lander  mit  seiner  Macht  packt, 
der  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers  iV6-m^ci-Rc-erwahlt-durch- 
Re;  Sohn  des  Re,  erhaben  in  seiner  Beliebtheit,  der  Nutzliches  der 
Gotterneunheit  tut;  der  den,  der  ihn  gebildet  hat,  bildet,  und  den,  der 
ihn  geschaffen  hat,  schafft,  7mw-/^j9-Herrscher-von-Theben;  der  Denk- 
maler  errichtet  in  Karnak  in  wunderbarer  Weise,  ohne  daB  man  [sie  vor- 
her  gekannt  hatte],  groB  an  Gold,  zahlreich  an  nb.wj, 

unendlich  an  Lapislazuli  und  Turkis   -  (namlich)   den  Ruheplatz  des   1670 
Gotterherrn,  gleich  seinem  Sitz  im  Himmel.  Er  tat  es  ihm,  damit  Leben 
und  Heil  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich. 

Gegeninschrift : 

[Es  lebe  Horus,  , Starker  Stier,  erschienen  in]  Wahrheit',  die  beiden 
Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt', 
Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  der  gute  Gott, 
Ebenbild  des  Re,  der  die  beiden  Lander  erleuchtet  wie  der  Horizontische ; 
Herr  der  Strahlen  auf  das  Gesicht  wie  Aton;  iiber  den  die  Herrinnen1 
jubeln;  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herrscher  der  Neunbogen 
iV6-wi^cJ-Rc-erwahlt-von-Re,  gottlicher  Gott,  machtvoll  an  Machtigkeit ; 

der  die  Fremdlander  niedertrampelt  und  die  Asiaten  schlagt;  [ 

]  Lebenszeit   des   Re,    Konigtum   des  Atum; 

Agypten  und  Wiiste  sind  unter  seiner  Aufsicht,  ohne  daB  es  einen  Feind 
gegen  ihn  in  alien  Landern  gabe;  alle  Fremdlander  sind  unter  seinen 
Sohlen;  ihre  Abgaben  sind  auf  ihren  Riicken,  damit  [du  ihnen  den 
Lebenshauch  gibst ]. 

Wandsockel : 

[ ],    Herr    der    Freude,    der    Denkmalsreiche,    groB    an 

Wundern;  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  den  Re  geschaffen  hat, 
Herr  der  Kronen  iV6-m^c.i-JRc-Ebenbild-des-Re,  der  ein  Denkmal  in 
Karnak  gemacht  hat,  das  iibertrifft,  was  die  Konige  friiher  getan  haben, 
urn  das  Haus  seines  Vaters  Amonre  zu  ver[groB]ern,  |  [weil]  er  ihn  mehr   1071 

1    Gemeint  sind  wohl  die  beiden  Schutzgottinnen. 


206  Dedikationsinschrift  Amenophis'  III.  am  Month-Tempel 

als  alle  Gotter  liebt,  da  er  jedes  Land  in  seinen  Plan  gegeben  hat  mid 
jedes  Fremdland  unter  seine  Sohlen.  [ ]. 


569.     Granitstele  Amenophis'  III.  hinter  den  Memnons- 
kolossen 

Rechts  wird  der  Konig  von  ,,Amonrasonther,  Herrscher  von  Theben"  be- 
gruBt,  links  von  ,,Sokar-Osiris,  dem  groBen  Gott". 

,, Konig  von  Ober-  und  Unteragypten,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  der 
Kronen  Nb-m]c.t-R<:,  sein  geliebter,  leiblicher  Sohn  des  Re  'Imn-htp- 
Herrscher-von-Theben,  dem  Leben,  Dauer,  Heil,  alle  Gesundheit  ge- 
geben werde  wie  Re  (taglich)." 

Hinter  dem  Konig  steht  ,,die  groBe  kgl.  [Gemahlin],  Herrin  der  beiden 
Lander  Tjj" 

Rede  des  Sokar:  ,,Ich  habe  dir  alles  Leben  und  Heil  wie  Re  taglich  ge- 
geben." 

Rede  des  Amun:  ,,Ich  habe  dir  alles  Leben  und  Heil,  alle  Freude  taglich 
gegeben." 

Zwischen  den  Darstellungen : 

Worte  Sprechen:  Ich  habe  dir  das  Konigtum  des  Re,  alle  Opfer,  alle 
Lebensmittel,  alles  Leben  wie  Re  ewiglich  gegeben. 

1672   Inschrift: 

Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden 
Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt' ;  Gold- 
horus  ,[GroB]  an  Kraft,  der  die  [Asiatjen  schlagt',  Konig  von  Ober-  und 
Unteragypten  A6-w^ci-i?c-erwahlt-durch-Re,  Sohn  des  Re  Imji-htp- 
Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben  werde.  Er  sagt:  Komm  doch, 
Amonre,  Herr  der  Throne  der  beiden  Lander  vor  Karnak,  und  besieh  dir 
dein  Haus,  das  ich  dir  gemacht  habe  auf  der  Westseite  von  Theben, 
dessen  Schonheit  sich  mit  dem  Westgebirge  vereinigt ;  du  fahrst  liber  den 
Himmel,  um  in  ihm  zu  ruhen. 

Wenn  du  im  Himmelshorizont  aufgehst,  so  leuchtet  es  golden  in  dein 
Gesicht,  denn  seine  Vorderfront  ist  gegen  Osten,  wo  du  aufgehst.  (Es  ist) 
dein  Horizont  fur  dein  Untergehen  aus  dem  Leben.  Wenn  du  jeden 
Morgen  erstrahlst,  so  ist  deine  Schonheit  in  seinem  Inneren  unaufhorlich. 
Ich  habe  es  gemacht  in  trefflicher  Arbeit  aus  Sandstein.  Meine  Majestat 
hat  es  angefiillt  mit  Denkmalern  von  dem,  was  ich  geholt  habe  aus  dem 
Wunderberg1.  Nun  sieht  man  [s]ie  an  ihrem  Platz  ruhen  und  man  jubelt 

1  Bezeichnung   des    Gebel   el-Ahmar    bei   Heliopolis,    wo    Sandstein   gebrochen 
wurde. 


Stele  Amenophis'  III.  hinter  den  Memnonskolossen  207 

sehr  wegen  ihrer  GroBe.  j  Ich  machte  Gleiches  auch  in  Kompositarbeit,  1673 
d.  h.  aus  Alabaster,  rotem  und  schwarzem  Granit.  Es  handelte  Meine 
Majestat  fur  die  Ewigkeit  beim  Suchen  von  Niitzlichem  fiir  meinen  Vater : 
die  Gotterbilder,  die  vor  dir  herausgekommen  sind,  die  schuf  Meine 
Majestat  vollstandig.  GroB  ist  das,  was  ich  getan  habe  in  Gold  und 
allerlei  Edelsteinen,  ohne  Ende.  Ich  aber  habe  ihnen  die  Vorschriften  ge- 
geben,  urn  das  zu  tun,  womit  dein  Ka  zufrieden  ist.  Ich  lieB  (sie)  ruhen 

in  der  heiligen  Kapelle,  wie  sie  sind  [ ].  Ich  bereitete  ihnen  [ihre] 

Gottesopfer  [ ].  Ich,  Meine  Majestat,  tat  das  fiir 

die  Ewigkeit,  denn  ich  weiB,  daB  sie  auf  Erden  sein  werden.  Mein  Vater 

aber  hat  [mich]  beauftragt,    alles  zu  [tun,    was]    er  bestimmt  hat.    So 

machte  ich  dir  einen  Sonnenschatten1  fiir  deine  Fahrt  iiber  den  Himmel 

als  Atum,  indem  du  hervorgekommen  bist  aus  alien  Gottern.  Die  Neun- 

heit,  die  bei  dir  ist,  und  die  Affen  jubeln,  wenn  du  aufgehst,  weil  du  als 

Re-Harachte  erscheinst.  Die  Neunheit  und  die  Gotter  sind  im  Jubel  und 

sie  geben  Lobpreis  dem  Hprj,  und  die  Paviane  beten  vor  dir  an,  wenn  du 

zur  Ruhe  gehst  aus  dem  Leben  im  Westen. 

Ich  habe  dir  Obelisken  errichtet  dort  an  diesem  Ort,  wenn  du  das  Gelobte 

tust. 

Alles,  was  Meine  Majestat  dort  getan  hat,  ist  in  der  Art  der  Kapelle   1074 

Deiner  Majestat.  Nicht  ist  etwas  Schones  bei  mir  fehlgeschlagen,  sondern 

ich  fiihre  es  vollstandig  in  vortrefflicher  Arbeit  durch. 

Ich  habe  dir  ein  weiteres  Denkmal  gemacht  im  Westen  fiir  deinen  groBen 

Sitz,  indem  ich  jede  Arbeit,  die  fiir  dich  durchgefiihrt  werden  sollte,  be- 

stimmte,  wobei  es  in  mein  Herz  gegeben  war,  die  Arbeit  mit  dem  [Besten] 

meines  Heeres  durchzufuhren.  Ich  war  froh  iiber  das,  was  ich  [meinem] 

Vater  gemacht  habe.  Ich  [stif]tete  dir  Gottesopfer  taglich  an  den  Ka- 

lenderfesten,   Opfer   [zu]   ihren   Stunden.    [Ich]   versah  dein  Haus  mit 

seinen  Propheten  und  seinen  Web-Priestern  aus  den  Vornehmen  und  aus 

der  Auswahl  des  ganzen  Landes,  wobei  ich  nichts  vernachlassigt  habe. 

Nicht  gibt  es  einen  (?),  der  fiir  den  Vater  des  Vaters  mehr  der  Heilige 

und  der  Allereinzige  ist  als  der  Sohn  des  Re  7raw-/^p-Herrscher-von- 

Theben,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich  wie  Re. 

Nimm,  was  ich  gemacht  habe,  mein  hlg.  Vater  Amun,  du  Urzeitlicher  der 

beiden  Lander! 

Worte  Sprechen  durch  Amonre,  Stier  [seiner]  Mutter,  den  einzigen  Gott, 

der  sich  seiner  Schonheit  riihmt,  Geliebter  des  Horus,  [ ],  Ober- 

haupt  der  groBen  Neunheit: 

Komm,   mein    Sohn   A^-m^.J-ii^-Erbe-des-Re,    Sohn   des   Re  'Imn-htp-   i67.r> 
Herrscher-von-Theben !  Ich  hore,  was  du  sagst;  ich  habe  dein  Denkmal 
gesehen.  Ich  bin  dein  Vater,  der  deine  Schonheit  schuf.  Ich  habe  dich 

1  Ein  offener   BCof  mit  einem  Altar,  auf  dem  der   Sonne  geopfert  wurde.  Man 
lindet  ihn  im  X.  R.  an  alien  Tempeln. 


208  Stele  Amenophis'  III.  hinter  den  Memnonskolossen 

gleichzeitig  mit  Schu  und  Tefnut  geboren,  nachdem  du  aber  aus  meinem 
Leib  vor  ihnen  hervorgekommen  bist.  Ich  habe  dich  aufgezogen,  als  ich 
aus  dem  Urgewasser  kam,  ohne  daB  ich  meinen  Mund  zum  Reden 
offnete1.  -  [Ich]  habe  (damals)  gesagt:  [Er  ist  ja]  mein  [Sohn]  auf 
meinem  Sitz  gemaB  dem  Befehl  der  Gotter.  Er  ist  es,  der  sich  mit  mir 
berat  fur  das  Ausfuhren  alles  dessen,  was  ich  sage.  Wie  schon  ist  das,  was 
er  mir  tut!  Nicht  hat  man  mir  Gleiches  [seit  der  Urzeit]  getan.  Ich  bin 

[ als]  Herr  der  Gotterbilder.  Ich  habe  diese  Erde  geschaffen  in 

ihrer  Lange  und  Breite,  um  zu  tun,  was  mein  Ka  wiinscht.  Ich  habe  [dir] 

gegeben  [ ]  ganz,  indem  du  sie  beherrschst, 

wie  (damals,  als)  ich  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  war.  Ich  habe 

1676  sie  (?)  geschaffen  mit  liebendem  Herzen.  j  Du  bist  mein  geliebter  Sohn,  aus 
meinen  Gliedern  hervorgegangen,  mein  Ebenbild,  das  ich  auf  die  Erde 
gegeben  habe.  Ich  habe  dich  die  Erde  in  Frieden  beherrschen  lassen,  in- 
dem deine  [Keule]  die  Kopfe  jedes  Fremdlandes  [zerschmettert].  Ich 
nehme  [das  Denkmal],  das  du  mir  gemacht  hast,  entgegen. 
Worte  Sprechen  durch  die  Neunheit,  indem  sie  vor  ihrem  Gott  ant- 
wortet:  Komm  doch,  A[mun],  zu  deinem  ewigen  Tempel!  Nb-m]c.t-R<:  ist 
es,  dein  Sohn,  der  dir  das  geschaffen  hat,  weswegen  du  ihn  belobigen 
solltest.  Er  bildet  uns,  da  er  weiB,  daB  unser  Herr  dann  jubelt,  wenn  er 
uns  erblickt,  wie  wir  auf  Erden  sind.  Er  laBt  uns  ruhen  im  Palast,  in 
seinem  [Tempel]  von  Millionen  von  Jahren.  Er  schuf  uns  so,  wie  wir  vor 
dir  hervorgekommen  sind,  nach  den  Vorschriften,  nach  denen  du  uns  ge- 
schaffen hast.  LaB  ihn  an  der  Spitze  der  [Lebenden]  sein,  indem  er  sich 
[verein]igt  mit  deinem  Thron  der  Lebenden.  Wahrend  du  im  Himmel  bist 
und  du  die  Erde  beleuchtest, 

i6"7  so  ist  er  auf  der  Erde,  um  dein  Konigtum  auszuiiben,  er,  dein  altester 
Sohn,  [der  die  Menschheit  leitet]  und  der  ewiglich  [leben]  moge.  Seine 
Majestat  moge  in  die  Unendlichkeit  dauern. 


570.     Inschrift  Amenophis'  III.  in  Bersheh 

Beischrift  der  Darstellung:  ,,Kuhles  Wasser  und  Weihrauch  Spenden." 

Inschrift : 

Jahr  1,3.  smw,  Tag  [....]  unter  der  Majestat  des  Horus  , Starker  Stier 
erschienen  in  Wahrheit',  den  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt 
und  die  beiden  Lander  beruhigt',  [Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der]  die 

1  Wohl  eine  Anspielung  darauf,  daB  Araun  hier  als  Vater  von  Schu  und  Tefnut 
sie  ausgespieen  hat,  bzw.  durch  seinen  Ausspruch  geschaffen  hat.  Der  Konig 
ist  aber  noch  vorher  entstanden,  und  zwar  zusammen  mit  dem  Urgott  aus  dem 
Urgewasser. 


Inschrift  Amenophis'  III.  bei  Bersheh  209 

Asiaten  [schlagt]',  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  Nb-m^.t-R^, 
Sohn  des  Re  [7raw]-/^j9-[Herrscher-von-Theben],  dem  Leben  gegeben 
werde.  Er  machte  es  als  [sein  Denkmal]  fiir  seinen  Vater  Thot,  Herrn 
von  Hermupolis,  fiir  Schepses1,  den  GroBen  der  Fiinf,  und  fiir  dieNeun- 

heit,  wohnliaft  in  Hermupolis;  er  brach  ihm  [ 2]  in  Kalkstein,  um 

das  Haus  dessen,  der  ihn  gezeugt  hatte,  zu  vergroBern.  Er  machte  es 
auBerordentlich  hoch  und  machte  es  dicker  als  die  anderen  (Konige). 

Senkrechte  Zeile :  1678 

[ GroB  an]  Kraft,  den  Re  geschaffen  hat,   Nb-m^.t-R*-, 

Sohn  des  Re  ['/mwj-^p-Herrscher-von-Theben,  der  die  Denkmaler  der 
Gotter  stiftete,  ge[liebt]  von  Thot,  Herrn  von  Hermupolis. 


571.     Felsstele  Amenophis'  III.  bei  Ost-Silsileh 


Jahr  3[5,  1.  smw,  Tag  1  unter  der  Majestat  des  Horus  , Starker  Stier,] 
erschienen  [in]  Wahrheit',  den  beiden  Herrinnen,  ,der  die  Gesetze 
festigt  [und  die  beiden  Lander  beruhigt' (Liicke) 


[ ]  Seine  Majestat  [ um  zu  er]neuern 

sein  heiliges  Gotteshaus.  Er  war  [ausgezogen]  in  der  [Fahrt  nach  Siiden], 
zum  [Horizont  des]  Himmels,  (namlich)  dem  Heil[igtum  seines]  Vaters 

[ ]  Atum-Re  in  [ ],  seinem  Lieblingssitz  der  Ewigkeit,  dem 

Ruheort.  Er  verbrachte  eine  Unendlichkeit  beim  Ruhen  in  seinem 
Inneren,  indem  sein  Sohn,  der  Schutzer,  in  seiner  Begleitung  war,  wobei 
er  ihm  Millionen  und  Hunderttausende  vom  Auserwahlten  der  Lander 
und  jedes  Fremdlandes  opferte. 

Dargebracht  wurde  das  Vordertau  bei  jedem  deinem  Erscheinen  auf  den  1679 
Handen  dessen,  von  dem  du  wiinschtest3,  daB  er  erschiene  auf  deinem 
Thron.  Das  ist  Nb-m^.t-R^,  der,  den  du  gewiinscht  hast.  Dieser  Konig 
aber,  groB  an  Wissen,  der  in  Ewigkeit  forscht,  der  in  die  Zukunft  blickt 
beim  Suchen  von  Niitzlichem,  [um]  Treffliches  zu  tun  bei  seinem  Vater, 
der  seine  Schonheit  geschaffen  hat,  nachdem  er  ihn  hervorgebracht 
hatte4  als  Same  (:  Sohn),  er  kam  hervor  (mit)5  Klugheit,  indem  er 
kundiger   war   der  Kiinste   als  der  vor  Hsr.t6,   und  sein  Herz   kliiger 


1  Eiri  lokaler  Sonnengott  in  Hermupolis. 

2  Es  handelt  sich  hier  wohl  um  das  Neuanlegen  eines  Steinbruchs. 

3  Zeile  2  i.st    wobJ  mit  Zeilo   1  zu  verbinden,    und  mrw.n.k  als  substantivische 
Relativform  zu  lesen. 

1    Worth:  ,,Er  offnete". 
5    p]s  rliirftc  'in  hr  ..mit""  fehlen. 
"  Thot  als  Herr  der  Weisheit. 
ii    ii.'irk 


210  Felsstele  Amenophis'  III.  bei  Ost-Silsileh 

betrefFs  der  Bauarbeiten  als  der  mit  schonem  Gesicht.1  Er  erkannte  ihn2 
als  seinen  Sohn  an,  der  Niitzliches  tun  wiirde  und  die  Gottesopfer  ver- 
groBern,  die  Opferbrote  vermehren  wiirde  dadurch,  daB  er  ihm  Denk- 
maler  machen  wiirde  in  jeder  Art.  Niemals  war  dergleichen  gesehen 
worden  seit  der  Urzeit  der  Erde,  niemals  hatten  das  die  Konige,  die  vor 
Seiner  Majestat  gewesen  waren,  getan,  indem  er  die  Vorschrift  gegeben 
hatte  in  jeder  Bauarbeit. 


i68o  571(b).     Tura-Inschriften  Amenophis'  III. 

Darstellung  : 

Oben  rauchert:  ,,[Der  gute  Gott]  Nb-m]c.t-[R':,  Sohn  des  Be  lmn]-htp- 

Herrscher-von-Theben,   [dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde]   ewiglieh. 

Schutz  und  Leben  seien  alle  um  ihn  wie  (bei)  Re." 

Unten  spendet  der  Konig  vor  ,,Sopd,  dem  Herrn  der  Ostwiiste, 

Anubis,  Herrn  von  S]-p];   Wr.t-hk]w,  der  Herrin  des  Himmels,  Herrin 

der  Gotter;  Hathor,  Herrin  vom  Gefild  des  Re". 

Beischrift:  ,,Wasser  Spenden." 

B.  ^Nb-m^.t-R^  'iraw-^p-Herrscher-von-Theben,  der  Herr3  wie  Re  ewig- 
lieh", vor  ,,[Amun],  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,   [ ]; 

Horus,  Herrn  von  Letopolis;  [Horus-Harjsaphes,  dem  Konig  der  beiden 
Lander". 

Hinter  dem  Konig  steht : 

,,Horus-Harsaphes  und  diese  Gotter,  sie  mogen  dir  alles  Leben  und  Heil 
so  wie  alle  Gesundheit  ewiglieh  geben." 

i68i   Inschrift: 

Jahr  2  unter  der  Majestat  des  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahr- 
heit' ;  die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden 
Lander  beruhigt',  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt'; 
der  gute  Gott,  Herr  der  Freude,  Herr  der  Kronen,  der  die  schone  weiBe 
Krone  ergriffen  und  sich  mit  der  Doppelkrone  in  Leben  und  Heil  ver- 
einigt  hat,  der  Konig  von  O.  u.  U.  A.,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des 
Opfers  Nb-m^.t-R^,  sein  geiiebter  leiblicher  Sohn  des  Re,  der  Denkmals- 
reiche,  Geliebte  der  Gotter,  der  erschienen  ist  auf  dem  Thron  seines 
Vaters,  der  Herr  der  Kronen  7mw-7^p-Herrscher-von-Theben-Erbe-des- 

1  Ptah  als  Gott  der  Handworker. 

2  Amun  erkannte  den  Konig  an. 

3  Hier  ist  wohl  eher  ausgefallen:  \    \    \     I  ^  v — y 


Inschrift  Amenophis'  III.  in  Tura  211 

Re,  dem  Leben,  Dauer,  Heil,  Gesundheit,  Freude  seines  Herzens  und 
seines  Ka  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich. 

Es  befahl  Seine  Majestat,  Steinbriiche  neu  zu  eroffnen,  um  Turakalkstein 
zu  brechen,  um  seine  Totentempel  von  Millionen  von  Jahren  zu  erbauen, 
nachdem  Seine  Majestat  die  Steinbriiche,  die  in  Tura  sind,  angetroffen 
hatte,  indem  sie  begannen  sehr  zu  verfallen,  seit  der  Zeit  derer,  die  friiher 
gewesen  waren.  Seine  Majestat  aber  machte  (sie)  aufs  neue.  Er  tat  es, 
damit  (ihm)  Leben,  Dauer,  Heil,  Gesundheit  gegeben  werde  wie  Re 
ewiglich. 


572.     Inschriften  aus  dem  Luxortempel  1682 

Westseite  des  1.  ostl.  Architravs  im  Vorhof 

Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  erschienen  in  WahrhehV,  der  Abweisende, 
der  mit  seinem  Gehorn  kampft,  der  mit  spitzen  Hornern,  der  Standhafte 
[auf]  seinem  Kampfplatz,  der  nicht  gebeugt  wird;  der  Konig  von  Ober- 
und  Unteragypten  iV6-m^ci-i?c-Erbe-des-Re!.  Er  machte  es  als  sein 
Denkmal  fiir  seinen  Vater  [Amonre],  indem  er  ihm  erneut  den  Harim 
wiederaufrichtete  als  etwas,  was  ein  Sohn  mit  liebendem  Herzen  seinem 
Vater  tut,  der  ihn  auf  seinen  Thron  herrlich  gesetzt  hat;  der  Sohn  des 
Re  7mw-^p-Herrscher-von-Theben.  Auf  seinen  Gliedern  ist  der  Staub  der 
Hacke,  die  er  bemitzt  beim  Offnen  der  Baugrube.  Der  die  Vorschrift 
den  Kennern  gibt  und  die  Vorsteher  der  Arbeiten  anleitet.  Es  wurde 
Seine  Majestat  jedesmal  genannt:  Millionenfach  groBes  Abbild,  das 
gegeben  ist  zum  Nennen  von  Nutzlichem.  |  Der  Denkmaler  in  Luxor  i683 
gemacht  hat  seinem  Erzeuger,  namlich  seinen  wahren  Sitz,  an  dem  er 
sich  verjiingt,  den  Palast,  aus  dem  er  kommt  in  Freude  zu  seiner  Zeit 
seines  Erscheinens,  indem  seine  Gestalten  vor  dem  Herrn  der  beiden 
Lander  Nb-m]<:.t-Rc  sind,  der  das  tut,  womit  zufrieden  ist  sein  Vater,  der 
Stier  seiner  Mutter,  an  schonen,  sehr  groBen  Denkmalern.  Niemals  ge- 
schah  Gleiches  seit  den  Vorfahren,  (und  es  ist)  langer  dauernd  als  das, 
was  die  Voran[gegangenen]  getan  haben. 
Es   leben  die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden 

Lander  beruhigt',  mehr  als  die  Kralle  der  Waage  wie  [ ];  nicht 

gibt  es  einen  t)beltater  in  seinem  Umkreis;  der  Konig  von  Ober-  und 
Unteragypten  iVfr-m^J-Ti^-Erwahlter-des-Re;  er  vertreibt  die  Luge  aus 
jedem  Land  und  weist  zunick  die  Siinde  durch  die  beiden  Lander,  der 
alle  Gesetze  festigt  von  denen,  die  der  Gott  gemacht  hat,  um  das  Land 
Agypten  wie  anfanglich  zu  festigen;  Sohn  des  Re  7mn-/^p-Herrscher- 
von-Theben ; 

der  den  siidlichen  Harim  von  Theben  hoch  und  weit  macht,  die  herrliche   1084 
Torhalle  des  Allherrn.  Dieser  betrachtet  alles,  was  ihm  dort  geschaffen 

14* 


212  Inschriften  aus  Luxor 

worden  ist  und  was  ihm  herbeigefuhrt  worden  ist  (als)  Abgaben  der 
Menschen.  Er  jubelt,  freut  sich  und  vereinigt  sich  mit  ihm.  Sein  Herz 
ist  damit  zufrieden  als  etwas,  was  er  wiinscht;  er  riihmt  sich  darin  seiner 
Schonheit  gegeniiber  jedem  Land,  auf  der  hohen  Treppe  der  Millionen 
von  Uranfangen.  Er  erhalt  dort  eine  Menge  von  Wunderbarem.  Der  Herr 
der  beiden  Lander  Nb-m^.t-R^,  (geliebt  von)  Amon[re,  vor]  Karnak,  er  hat 
den  siidlichen  Harim  fiir  seinen  Vater,  den  Gotterkonig,  geschaffen,  hoch, 
sehr  weit,  aus  Wunderbarem,  [das  man]  (bisher  noch)  nicht  [gesehen 
hat]. 

Es  lebe  der  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  der 
Bogenschiitze  mit  starkem  Arm,  der  auf  die  Scheibe  schieBt,  ausgestattet 
mit  Sieg  wie  der  Herr  von  Theben,  der  Konig  von  O.  u.  U.  A.  Nb-m]c.t-Rc- 
Geliebter-des-Re,  der  dahineilt  wie  die  Sonnenscheibe,  eilend  und  mit  aus- 
greifendem  Schritt; 

1685  ein  Stern  von  d^m-Gold,  wenn  er  zu  Pferde  dahinjagt;  der  die  Grenzen 
des  Nubierlandes  erobert  hat  und  das  Land  Kusch  vernichtet  und  seine 
Bezirke  verwiistet  hat;  der  Sohn  des  Re  7raw-/^p-Herrscher-von-Theben, 
der  Konig,  der  die  Siege  in  alien  Fremdlandern  vermehrt ;  der  die  Nord- 
lichen  niedertrampelt  und  der  den  Sudteil  des  Landes  im  Sommer  und 
Winter  zerhackt.  Nicht  werden  alle  die  Lander  und  Fremdlander  zogern, 
(die)  unter  seinen  Sohlen  (sind),  sondern  ein  jedes  wetteifert  mit  dem 
anderen  mit  funkelnden  GefaBen,  die  in  ihrer  Hand  sind,  fiir  den  Vater 
ihrer  Vater  seit  der  Zeit  des  Gottes,  damit  ihnen  der  Hauch  des  Lebens 
gegeben  werde.  Der  Herr  der  beiden  Lander  Nb-m]c.t-Rc,  er  verewigte 
seinen  tapferen  Namen  auf  jedem  Fremdland  in  der  Starke  Amuns,  des 
hlg.  Vaters,  der  den  Tiichtigen  leitet.  Er  hat  ihm  Kraft  anbefohlen, 
indem  er  alle  Lander  unter  [seine  Sohlen]  gegeben  hat. 

Ostseite: 

Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  Sohn  des  Amun, 
Herr  der  Kraft,  der  die  Neunbogen  erbeutet,  Konig  vonO.u.U.  A.  Nb-m^.t- 
i?c-geschaffen-durch-Re,  Sohn  des  Re  Yraw-T^p-Herrscher-von-Theben. 

1686  Er  machte  (es)  als  sein  Denkmal  fiir  seinen  Vater  Amonrasonther,  indem 
er  ihm  auf  neue  den  Harim  wiederaufrichtete,  hoch  und  sehr  weit.  Man 
erblickt  seine  Pracht  in  Freude,  indem  seine  Schonheit  wie  die  des  Hori- 
zonts  des  Himmels  ist,  als  etwas,  was  der  Sohn  tut,  dessen  Herz  iiber 
seinen  Vater  jubelt,  der  ihn  auf  seinen  Thron  gesetzt  hat.  Der  Herr  der 
beiden  Lander  Nb-m] ci-i?c-Erwahlter-des-Re,  Sohn  des  Amun,  den  er 
liebt  -  er  hat  ihn  zum  alleinigen  Herrn  auf  Erden  eingesetzt,  um  die 
Altare  der  Gotter  zu  versorgen,  indem  er  seinen  Tempel  ausschmuckt  mit 
dcra-Gold  wie  den  Himmel,  wohlversehen 1  mit  Sternen.  Nicht  unter- 
scheidet  man  seinen2  Glanz  beim  Anblick  wie  [ ]. 

1  Wortl.  „kuhl". 

2  des  Himmels 


Inschriften  aus  Luxor  213 

Es  leben  die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden 
Lander  beruhigt',  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt'. 
Konig  von  O.  u.  U.  A.  Nb-m]c.t-Rc-~ErwahlteT  des-Re,  Sohn  des  Re 
Yw/i-A^-Herrscher-von-Theben ;  der  groBe  Denkmaler  im  siidlichen  Harim 
schuf,  die  sich  unterscheiden  von  dem,  was  die  Vorfahren  getan  haben, 
fiir  semen  Vater,  der  ihn  erhoht  hat1  als  dauernden  Konig.  Er  gab 
Agypten  und  die  Wiiste  unter  seine  Aufsicht,  Westliche  und  Ostliche 
unter  seinen  Schrecken,  weil  er  ihn  mehr  als  jeden  Konig  liebte; 
der  Sohn  des  Re  7raw-#ip-Herrscher-von-Theben,  der  das  Herz  des  Amun  1687 
erfreute  mit  dem,  was  er  wiinscht,  der  tat,  womit  sein  Vater,  der  Stier 
seiner  Mutter,  zufrieden  ist,  mit  schonen,  niitzlichen  Denkmalern  fiir  die 
Ewigkeit.  Niemals  wurde  dergleichen  getan  seit  den  Fruheren.  Er  gab 
ein  UbermaB  [ ]. 

Westseite  des  2.  ostlichen  Architravs 

[Es  leben  die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt,  und]  die  beiden 
Lander  [beruhigt]'-,  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt', 
Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]<: i-i2c-Erbe  des  Re,  Schutzer  des  Stiers  seiner 
Mutter,  prachtiges  Ebenbild  des  Atum,  Geschopf  des  [Amun,  Herrn  der 
Throne  der  beiden  Lander,  des  Konigs  der  Gotter] ;  trefflicher  Erbe  des 
Hprj,  der  die  Erde  beleuchtet  wie  einer,  der  aus  dem  Urgewiisser  hervor- 
gegangen  ist ;  den  Harachte  selbst  geschaffen  hat ;  gottlicher  Konig,  Herr 
der  groBen  Doppelkrone;  mit  schonem  Gesicht,  wenn  er  erschienen  ist 
mit  der  ^/-Krone;  dessen  Macht  weit  ist,  der  Herr  der  Denkmaler; 
der  Herr  der  beiden  Lander,  der  Herr  des  Opfers  iV&-m^ci-i?c-Erwahlter-  1688 
des-Re,  er  machte  es  als  sein  Denkmal  fiir  seinen  Vater  Amonra[sonther] 
vor  Karnak,  indem  er  den  Harim  neu  schuf,  hoch,  sehr  weit,  aus  Sand- 
stein.  Es  tat  (das)  der  Sohn  des  Re  Tmw-^p-Herrscher-von-Theben,  ge- 
liebt  von  Amonre  im  siidlichen  Harim,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re 
ewiglich. 

Ostseite  des  2.  ostlichen  Architravs 

[Es  leben  die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetz]e  festigt  und  die  beiden 
Lander  beruhigt',  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des 
Opfers,    Herr   der   Kronen   A76-m^ci-/?c-Erbe-des-Re,   fiir   seinen   Vater 

Amonre,  Herrn  [ ],  indem  er  ihm  den  [Harim]  neu  machte,  hoch 

und  sehr  weit,  den  Ruheplatz  des  Herrn  der  Gotter.  Es  jubeln  iiber  ihn 

alle  Lander  wegen ,  indem  er  versorgt  ist.  Die  Menschen  verstehen  es 

nicht,  wenn  sie  es  sehen.  Es  machte  (ihm)  das  sein  geliebter  Sohn,  der 
Herr  der  beiden  Lander  Nb-m]c.t-Rc,  der  Erbe  des  Re  auf  seinem  Thron, 
der  Schutzer  dessen,  der  sich  in  Theben  befindet.  Er  hat  ihm  alle  Fremd- 


1   Emendiere  doch  in  :     <^ 


l\ 


214  Inschriften  aus  Luxor 

lander  anbefohlen,  damit  er  an  ihnen  seinen  Mut  kiihlen  kann.  Er  hat  ihn 
vor  seinen  Kindern  ausgewahlt  und  hat  ihn  erkannt  als  einen,  der  Niitz- 

1689  liches  tut ;  I  der  Sohn  des  Re,  hoch  in  seiner  Beliebtheit,  Imn-htp-Herrscher- 
von-Theben,  er  tat  (es),  damit  ihm  Leben,  Dauer,  Heil,  Freude  gegeben 
werde  und  daB  er  die  beiden  Lander  beherrsche  wie  Re  ewiglich. 

[ ];   der  gute  Gott;   der  sehr  Wachsame  im 

Tempel  seines  Vaters  Amun;  der  Sohn  des  Re  7mw-A^-Herrscher-von- 
Theben,  der  groBe  Denkmaler  errichtete  im  siidlichen  Harim,  Wunder, 
die  man  bisher  noch  nicht  gesehen  hat,  beim  Suchen  nach  trefflichen  Bei- 
spielen  fiir  seinen  Vater,  der  seine  Schonheit  geschaffen  hat,  als  er  ihm 
die  Erde  unter  seine  Plane  gegeben  hatte.  Alle  Fremdlander,  die  Agypten 
nicht  kannten,  kamen  heruntergestiegen  und  sind  in  Ehrfurcht  durch 
Furcht  vor  ihm.  Alle  Lander  waren  wie  eins  zusammen,  indem  ihre  Ab- 
gaben  auf  ihren  Riicken  waren.  Ihre  Schenkung  an  ihn  waren  ihre 
Kinder,  indem  ihre  Nasen  auf  dem  Boden  ausgestreckt  waren,  da  der 
Schrecken  vor  ihm  sich  in  ihren  Herzen  zusammen  befand.  Der  Sohn  des 
Re  Nb-rri^.t-R^,  er  machte  (es),  damit  ihm  Leben,  Dauer,  Freude  ge- 
geben werde  und  er  die  beiden  Lander  beherrsche  wie  Re  ewiglich. 

Ostseite  des  1.  westlichen  Architravs 

[ ],    iV6-w^ci-i?c-Erbe-des-Re,    der   gute    Gott,    der    Ge- 

liebte,  der  alteste  Sohn  [des  Amun],  groB  an  [Denkmalern],  mit  zahl- 
reichen  wunderbaren  Dingen, 

1690  der  Konig  von  Ober-  und  Unteragypten  A76-w^ci-i?c-Geliebter-des-Re, 
Geliebter  des  Horus-Re,  der  die  Tempel  [aller]  Gotter  baut  und  ihre 
Bilder  schafft.  Was  in  Ziegeln  war,  das  baut  er  aus  Stein.  Nicht  hatte 
man  das  friiher  geschehen  lassen  auBer  sein  geliebter  Sohn,  der  Herr  der 
Kronen  iV6-w^ci-i?c-Ebenbild-des-Re,  der  die  Denkmaler  in  Theben 
schafft  und  der  die  Opfer  fiir  die  Neunheit  in  ihren  Heiligtiimern  gibt, 
so  daB  ihre  Herzen  weit  vor  Freude  sind,  ferner  viele  Altare  aus  Silber 
und  Gold,  wobei  ihre  Opferstellen  versorgt  sind  mit  reinen  Dingen  tag- 
lich,  wie  es  ein  Sohn  (tut),  der  seinem  Vater  [Amun]  niitzlich  ist.  Er 
machte  es  als  sein  Denkmal  fiir  seinen  Vater  [Amonre],  indem  er  [ihm] 
ein  heiliges  Sanktuar  in  trefflicher  Arbeit  fiir  die  Ewigkeit  erbaute,  der 
Konig  von  O.u.U.A.  iV6-w^ci-/2c-Erbe-des-Re,  geliebt  von  Amonra- 
[sonther],  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich. 

[ ]    7raw-/*ip-Herrscher-von-Theben.    Er  wurde 

dem  heiligen  Gott  A[monrasonther]  geboren,  [ ]  mit 

heraufsteigendem  (?)  Herzen  wie  Re,  7raw-7*i/)-Herrscher-von -Theben, 
dieser  Wachsame  beim  Suchen,  Niitzliches  zu  tun  im  [siidlichen]  Harim 
fiir  seinen  Vater,  der  ihn  auf  seinem  Thron  fest  eingesetzt  hat,  Amonre, 
der  Urzeitliche  der  beiden  Lander,  nachdem  er  (ihn)  hat  erscheinen 
lassen  als  Konig  in  Ewigkeit,  um  zu  tun,  was  sein  Ka  will. 


Irtschriften  aus  Luxor  215 

Der  Sohn  des  Re  7raw-7^p-Herrscher-von-Theben,  Herr  einer  Anzahl  von  1091 
Millionen  von  Jahren  und  von  Hunderttausenden  von  Ewigkeiten  und 
Unendlichkeiten,  dem  die  Lebenszeit  des  Horus  und  Seth  anbefohlen 
wurde,  wobei  ihre  Anteile  und  ihre  Kraft  bei  ihm  sind  -  sie  gaben  ihm 
die  Lebenszeit  des  Re,  das  Konigtum  seines  Vaters  Atum.  Identisch  ist 
ja  das,  was  dem  getan  wird,  der  Niitzliches  tut,  mit  demjenigen,  (was  der 
ei'halten  hat),  dem  das  Niitzliche  getan  wird. 

Ich  habe  [Luxor]  neu  verbreitert,  so  daB  es  nun  gewaltig  [hoch  ist]  und 
der  zugehorige  Gott,  der  Gotterherr,  darin  jubelt;  der  Sohn  des  Re  'Imn- 
A^-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von  Amonrasonther,  dem  Leben  ge- 
geben  werde  wie  Re  ewiglich. 

[ ]  A76-m^ci-JRc-Erwahlter-des-Re;   tiichtiges  Ei 

des  Amun,  der  erzogen  [wurde  im  Beamtenhaus  vor  seinem  Vater  Amun], 
der  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c J-i2c-Erwahlter-des-Re,  er  machte  es  als 
sein  Denkmal  fiir  seinen  Vater  Amonra[sonther],  indem  er  ihm  einen 
schonen  Harim  neu  errichtete  in  der  Art  des  Himmelshorizontes,  diesen 
Lieblingsplatz  des  Herrn  der  Gotter,  mit  dem  sein  Herz  zufrieden  ist. 
Der  Herr  der  Starke  A76-m^ci-i?c-Erbe-des-Re,  der  Erwahlte  des  Amun, 
der  die  Leiber  durchforscht 

und  weiB,  was  im  Herzen  ist,  der  klug  ist  wie  Thot  und  auf  dessen  Mund  1692 
der  Lebenshauch  ist;  die  Geburtsgottin  ist  in  [seinem]  Gefolge,  der  Um- 
kreis  des  Himmels  steht  unter  seiner  Aufsicht,  die  beiden  Lander  des 
Horus    sind    unter    seinem    RatschluB.    Die    groBen    Fremdlander,    die 
Agypten   nicht   kennen,    sie   kommen   in  Verbeugung,    mit   gesenktem 

[Haupt, ],  um  Frieden  zu  erbitten  vom  Herrn  der  beiden 

Lander,  Konig  von  O.u.U.A.  A^-ra^i-Re-Geliebter-des-Re,  geliebt  von 
Amonra[sonther],  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich. 

Westseite 

[Es  leben  die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt]  und  die  beiden 
Lander  beruhigt',  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt', 
Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers  Nb-m]c.t- 
jRc-Geliebter-des-Re,  Sohn  des  Re  'iraw-/^-Herrscher-von-Theben;  der 
die  GroBen  jedes  Fremdlandes  niedertrampelt ;  kein  Fremdland  kann  vor 
ihm  bestehen.  Er  kehrt  zuriick,  indem  er  triumphiert  hat,  da  seine  Kraft 
und  Macht  wie  die  des  Horus,  Sohnes  der  Isis,  ist,  wie  die  des  Re  im 
Himmel. 

Wir  selbst  haben  ihre  Stadte  erobert,  die  nun  nach  Agypten  gefiihrt  sind 
als  Abgaben  unserer  Fremdlander, 

durch  die  Kraft  des  Herrn  der  beiden  Lander,  des  Sohnes  des  Re  Imn-   ims 
A/p-Herrscher-von-Theben,  Month,  groB  an  Kraft,  der  Agypten  schiitzt 
wie  Horus,  Sohn  der  Isis.  Er  machte  es  als  ein  Denkmal  fiir  seinen  Vater 
Amonrasonther,  indem  er  ihm  einen  Harim  schuf,  vergroBert,  groB  bis  in 


216  Inschriften  aus  Luxor 

Ewigkeit;  der  Konig  von  O.u.U.A.  iV6-m^ci-/?c-Erwahlt-von-Re,  dem 
Leben  gegeben  werde. 

[ ],  dessen  Machtigkeit  die  H]w-nb.w  bandigt.  Alle 

Lander  und  alle  Fremdlander  (kommen)  mit  ihren  Gaben,  ihren  Kindern, 
ihren  Pferden,  Silber  und  Kupfer  in  groBen  Mengen,  reinem  Elfenbein, 
ohne  daB  man  ein  Ende  bei  ihren  Fremdlandern  kennt.  Sie  fiihren  (sie) 
zu  dem  Starken  Stier,  Erschienen  in  Wahrheit,  dem  gottlichen  Konig, 
den  man  riihmt;  dem  Herrn  der  Macht,  den  man  preist;  dem  Herrn  der 
beiden  Lander  iV6-m^ci-jRc-Erwahlter-des-Re,  [Month]  in  alien  Landern; 
groB  an  Kraft,  der  mit  seiner  Macht  erobert;  der  sich  die  Neunbogen  be- 
zwungen  hat  und  sich  einen  tapferen  Namen  in  alien  Fremdlandern  ge- 
macht  hat,  so  daB  sein  Ruf  Nahrina  durchdringt.  Er  gibt  Furcht  in  ihre 
Herzen,  und  ihre  Leiber  sind  zerbrochen.  So  wird  jedes  Land  in  Furcht  vor 
dir  sein,  wie  es  dir  dein  Vater  Amun  anbefohlen  hat,  du  Sohn  des  Re 
Tmw-^p-Herrscher-von-Theben,  wie  Re. 

1694  Westseite  des  zweiten  westlichen  Architravs 

[Es  leben  die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt]  und  die  beiden 
Lander  beruhigt;  der  gute  Gott,  Ebenbild  des  Re,  Herrscher,  der  mit 
seiner  Kraft  erobert  und  (mit)  seinen  Handen  wirkt  wie  der  Herr  von 

Theben;  Sohn  des  [Amun],  [sein]  Geliebter,  [ ],  jugendlicher 

Stier  mit  spitzen  Hornern ;  gewalttatig  wie  der  Sohn  der  Nut ;  der  Konig 
von  O.u.U.A.,   Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers,   Herr  der 

Kronen,  suB  an  Beliebtheit,  Herr  der  Kraft  Nb-m]c.t-Rc-  [ 

],  geliebt  von  Amonre;  er  hat  es  getan  wie  Re  ewiglich. 

[ ]  seinen  wahren  (?)  Namen;  dieser  Horus 

mit  kraftvollem  (Arm),  der  die  Rebellen  ihres  Hinterlandes  (?)  mit  seiner 
Macht  bandigt,  indem  ihm  (!)  sein  Vater  [Amun]  sie  anbefohlen  hat,  um 
die  Neunbogen  zu  schlagen;  der  Konig,  beliebt  wie  [Amun],  indem  er 
ihm  den  Harim  neu  errichtet  hat,  hoch  und  sehr  weit;  sein  geliebter 
leiblicher  Sohn  des  Re,  der  alle  Lander  bandigt,  der  Herr  der  beiden 

Lander,  Herr  der  Kronen  Yraw-A/jo-Herrscher-von-Theben,  [.  .  . 

]  geliebt  von  Amonrasonther.  Er  tat  es  wie  Re  ewiglich. 

1095   Ostseite  des  gleichen  Architravs 

[Es  leben  die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt]  und  die  beiden 
Lander  beruhigt',  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt' ;  der 
wie  der  Horizontische  leuchtet,  und  wenn  er  aufgeht,  leben  die  Menschen. 
Er  leitet  die  Lebenden  alle  wie  Month;  der  Umkreis  des  Himmels  ist 
unter  seiner  Aufsicht  und  die  beiden  Lander  des  Horus  unter  seinen 

Pliinen.  Nicht  gibt  es  einen  F[eind ].  Alle  Lander  ver- 

ehren  ihn,  den  Konig  von  O.  u.  U.  A.  7raw-7^9-Herrscher-von-Theben,  dem 
Leben  gegeben  werde;  [tapfer  und  machtig  w]ie  der  Sohn  der  Isis,  ge- 
walttatig wie  der  Sohn  der  Nut.  Ihm  sind  die  Siidlichen  wie  die  Nord- 


Inschriften  aus  Luxor  217 

lichen  gegeben,  lira  an  ihnen  seinen  Mut  zu  kiihlen.  Der  Schiitzer  aller 
Gotter,  der  buntgefiederte  Horus;  Herr  einer  Anzahl  von  Millionen  von 
Jahren   und  Hunderttausender   von  Unendlichkeiten  der  Ewigkeit.  Es 

hat  ihm  Re  seine  Grenzen  zugewiesen ;  [ ]wie 

derjenige,  der  entstanden  ist,  der  Sohn  des  Re  7raw-7^p-Herrscher-von- 
Theben.  wie  Re. 

Nordseite  des  1.  Architravs  rechts  im  Hypostyl  1696 

Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit';  die  beiden  Her- 
rinnen  .der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt' ;  der  Konig 
von  O.  u.  U.  A.  Ar6-m^ci-i?c-Ebenbild-des-Re.  Er  machte  es  als  sein  Denk- 
mal  fiir  seinen  Vater  Amonre,  Herrn  des  Himmels,  indem  ihm  der  Konig 
von  0.  u.  U.  A.  Nb-m^ i-ii^-Geliebter  des-Re  einen  schonen  Harim  neu 
machte.  [Man]  erblickt  [ihn]  wie  den  Horizont  des  Himmels  als  etwas, 
was  das  liebende  Herz  des  AT6-m^ci-i2c-Geliebter-des-Re  tat,  [mit  vielen 

(?)]  Sedfesten  [ ]. 

Es  lebe  Horus,  groB  an  Kraft,  dessen  Keule  Nahrina  schlagt,  dessen 
Bogen  den  Nubier  niederwirft;  alle  Lander  sind  unter  seinen  Sohlen; 
Sohn  des  Re  7raw-/^p-Herrscher-von-Theben,  Sohn  des  Amun,  sein 
Schiitzer.  Er  hat  ihn  ja  in  Macht  und  Starke  gebildet,  (ihn),  'Imn-ht'p-li.err- 
scher-von-Theben,  das  heilige  Ei  des  Allherrn,  den  Schiitzer  aller  Gotter, 
77ww-/t£p-Herrscher-von-Theben.  Amun  hat  seine  Krone  fester  gemacht 

als  (die)  [aller  anderen]  K6nig[e ]. 

Sohn  des  [Amun],  den  [Nut]  geboren  [hat],  um  zu  beherrschen,  was  die 
Sonnenscheibe  umkreist ; 

der  geliebte  Konig  A6-w^ci-/?c-Erwahlter-des-Re;  der  groBe  Denkmaler  1697 
in  [dieser  Stadt]  errichtete  und  alle  Bauleiter  leitete;  groB  an  Kraft, 
A6-m?ci-i?<:-Erbe-des-Re,  geliebter  Sohn  des  Amun;  der  groBe  Denk- 
maler errichtete  gemaB  seiner  Kraft;  A6-m^ci-i?c-die-glanzende-Sonnen- 
scheibe,  mit  starkem  Arm ;  machtiger  Horus,  der  die  Grenzen  [des  Nubier- 
landes]  eroberte  [ ]. 

Nordseite  des  1.  Architravs  links 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  in  Wahrheit  erschienen',  der  Denkmals- 
reiche,  da  die  Denkmaler  in  Karnak  entstanden,  der  Konig  von  O.  u.  U.  A. 
iV6-m^c.i-/2c-Erwahlter-des-Re;  der  Wachsame  beim  Suchen  von  Treff- 
lirhem  fiir  seinen  Vater,  der  ihn  auf  seinen  Thron  gesetzt  hat;  der  sein 
Haus   mehr  als  den   Horizont  des  Himmels  schmiickte  mit  dcm-Go\d, 

Lapislazuli,  Tiirkis  | ]  und  [allerlei]  Edel[steinen]  in  der  Arbeit 

der  GroBen  eines  jeden  Fremdlandes.  Herr  der  Kraft  Nb-m]c.t-Rc-Ge- 
liebter-des-Re,  Geliebter  des  Amonre,  er  machte  es  ihm,  damit  (ihm) 
Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich. 

Es  leben  die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden 
Lander  beruhigt';  der  groBe  Wunder  im  siidlichen  [Harim]  geschaffen 


218  Inschriften  aus  Luxor 

hat,  der  Sohn  des  Re7ra?i-A£p-Herrscher-von-Theben ;  der  Arbeiten  suchte, 
fiir  die  Zukunft  f and  und  fiir  die  Ewigkeit  ausf iilirte ;  |  der  den  siidlichen 

1698  [Harim]  wiederum  schuf  fiir  seinen  Vater,  den  Konig  der  Gotter,  hoch, 
weit,  groB  an  Wunderbarem,  das  man  noch  nie  gesehen  hatte;  der  Herr 
der  beiden  Lander  Tran-Zi^-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von  Amonre, 
[dem  Herrn  des  Himmels].  Er  machte  es  ihm,  damit  ihm  Leben  gegeben 
werde  wie  Re  ewiglich. 

[Goldhorus  ,GroB  an  Kraft],  der  die  Asiaten  schlagt',  der  Bogenschiitze, 
mit  starken  Armen  wie  der  Herr  von  Theben;  der  Konig  von  O.  u.  U.  A. 
A^-ra^i-ii^-Erbe-des-Re;  standhaft  auf  dem  Schlachtfeld,  dessengleichen 
es  nicht  gibt;  mutig  beim  Nahkampf,  der  den  Kampfplatz  betritt  wie 
Month  und  sie  zu  Leichenhaufen  macht;  der  veranlaBt,  daB  ihr  Abscheu 
das  Streitanfangen  ist,  der  ein  Gemetzel  der  Asiaten  veranstaltet ;  der 
Standhafte  auf  dem  Kampfplatz,  Herr  der  Kraft,  Nb-m]^  J-i?c-Erwahlter- 
des-Re,  geliebt  von  Amonre,  Herrn  des  Himmels.  Er  tat  es,  damit  Leben 
gegeben  werde  wie  Re  ewiglich. 

Nordseite  des  4.  Architravs  links  im  Hypostyl 

Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  der  Denkmals- 
reiche,  da  wahrhaftig1  Denkmaler  entstanden;  die  beiden  Herrinnen  ,der 
die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  leuchtend  an  Ge- 

1699  stalten,  in  dem  er  erscheint  wie  der  Horizontische ;  |  Goldhorus  ,GroB  an 
Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  leuchtend  an  [Gestalten],  geliebt  wie 
Amun;  der  Konig  von  O.  u.  U.  A.  Ar6-m^ci-i?c-Erbe-des-Re,  dem  Leben 
gegeben  werde.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  seinem  Vater  Amonra- 
sonther,  indem  er  ihm  den  [siidlichen]  Harim  neu  errichtete,  hoch  und 
sehr  weit  aus  Sandstein,  herrlich  errichtet  in  Arbeit  der  Ewigkeit  als 
etwas,  was  ein  Sohn  [mit]  liebendem  [Herzen]  tut.  Es  machte  ihm  (das) 
der  Sohn  des  Re  7mw-/*ip-Herrscher-von-Theben. 

■  Siidseite: 
Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit';  die  beiden  Her- 
rinnen ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt';  Gold- 
horus ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt';  Konig  von  O.  u.  U.  A. 
iV6-m^ci-i2c-Erwahlter-des-Re,  Sohn  des  Re  7ran-Aip-Herrscher-von- 
Theben.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fiir  seinen  Vater  Amonre,  den 
Herrn  des  Himmels,  im  siidlichen  Harim,  indem  er  ihm  den  Harim  neu 
errichtete  in  Sandstein,  hoch  und  sehr  weit,  ausgeschmiickt  mit  [rfcra]-Gold 
in  seiner  ganzen  Lange,  sowie  allerlei  Edelsteinen,  indem  Amun  zufrieden 
ist,  den  Ruheplatz  des  Gotterherrn,  angeglichen  seinem  Horizont  im 
Himmel.  Er  machte  es,  damit  Leben  gegeben  werde. 


1  Verbessere  im  Text  zu  /       '  nach  1700,3. 

AAA/W* 


Inschriften  aus  Luxor  219 

3.  Architrav  Nordseite  links  1700 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  in  Wahrheit  erschienen',  derDenkmalsreiche, 
da  wahrhaftig  Denkmaler  entstanden ;  die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Ge- 
setze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  glanzend  an  Gestalten, 
wenn  er  erscheint  wie  der  Horizontische ;  Goldhorus  ,Gro8  an  Kraft,  der 
die  Asiaten  schlagt',  glanzend  [an  Gestalten,  geliebt]  wie  [Amu]n,  der 
Konig-  von  O.  u.  U.  A.  A76-m^cJ-JRc-Erwahlter-des-Re,  dem  Leben  ge- 
geben  werde.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amonra- 
[sonther],  indeni  er  ihm  wiederum  den  [Harim]  neu  errichtete,  hoch  und 
sehr  weit,  geschmuckt  mit  Gold  in  seiner  ganzen  Lange,  ein  Ruheplatz 
des  Gotterherrn,  angeglichen  [seinem  Horizont  des  Himmels].  Es  machte 
ihm  (das)  der  Sohn  des  Re  Traw-/^j>-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben 
gegeben  werde. 

Rechts: 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden  Her- 
rinnen ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt';  Gold- 
horus ,Gro8  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt';  der  gute  Gott,  Herr  der 
Freude,  Herr  der  Kraft,  der  das  Land  mit  seiner  Kraft  schiitzt; 
der  Konig  von  O.  u.  U.  A.  A76-w^ci-i?c-Erwahlter-des-Re,  Geliebter,  wenn   noi 

er  erscheint,  Sohn  [ ]. 

Es  lebe  der  gute  Gott  Nb-m^.t-R^,  Stern  des  Landes  auf  der  Westseite 
des  Himmels,  Sohn  des  Re  7ra?i-^p-Herrscher-von-Theben;  ein  Konig, 
wachsam  fiir  den,  der  ihn  gezeugt  hat,  Amun,  der  ihn  auf  seinen  Thron 
eingesetzt  hat;  der  gottliche  Horus,  der  aus  den  Gottesgliedern  hervor- 
gegangen  ist,  Konig  von  O.  u.  [U.  A.  A76-w^ci-i?c-Erwahlter-des-Re]. 

2.  Architrav  Siidseite  rechts 

Es  lebe  Horus,  , Starker  Stier,  mit  spitzen  Hornern' ;  es  gibt  keinen,  der 
seinen  Arm  in  alien  Landern  abwehren  kann ;  die  beiden  Herrinnen  ,der  die 
Gesetze  festigt  wie  der  Herr  von  Theben',  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die 
Asiaten  schlagt';  Konig  von  O.  u.  U.  A.  A76-m^c-f-i2c-Abbild-des-Re,  Sohn 
des  Re  [7mw-A^-Herrscher-von-Theben].  Es  lebe  der  gute  Gott,  Stern 
der  Erde,  bei  dessen  Anblick(!)  die  Menschen  jubeln;  der  die  Nacht 
verbringt  wachsam  beim  Suchen  nach  Ntitzlichem  fiir  seinen  Vater 
Amon[re],  der  seine  Schonheit  geschaffen  hat;  der  Konig  von  O.  u.  U.  A. 
Nb-m]c. <-/2c-Erbe-des-Re,  Sohn  des  Re  7ra?i-/^p-[Herrscher-von-Theben]. 

2.  Architrav  Nordseite  links 

Es  lebe  Horus  .Starker  Stier,  in  Wahrheit  erschienen';  die  beiden  Her- 
rinnen ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt';  Gold- 
horus ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt'; 

der  gute  Gott,  Herrscher  der  [schonen]  Dinge,  der  Denkmalsreiche  im   1702 
Tempel  des  [Amun] ;  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers,  Geliebter 


220  Inschriften  aus  Luxor 

wie  der,  der  ihn  geboren  hat;  der  Konig  von  O.  u.  U.  A.  Nb-m^.t-R^-Ab- 
bild-des-Re,  dem  Leben  gegeben  werde.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal 
fiir  seinen  Vater  Amonrasonther,  indem  er  ihm  den  Harim  neu  machte, 
geschmiickt  mit  allerlei  Edelsteinen  in  der  Arbeit  jeglichen  Fremdlandes. 
Er  hat  ihm  alle  Lander  zugewiesen  wie  Re,  indem  du  ( !)  erschienen  bist 
auf  seinem  Thron.  Es  machte  ihm  (das)  der  Sohn  des  Re  Imn-htp-Herr- 
scher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben  werde. 

Rechts : 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  in  Wahrheit  erschienen';  der  Konig,  glan- 
zend  an  Erscheinungen  wie  der,  der  ihn  geschaffen  hat;  die  beiden  Her- 
rinnen  ,Geliebter  wie  Amonre',  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  groB  an  Denk- 
malern  und  Wunderbarem  im  Tempel  seines  Vaters  Amonre' ;  Er  hat 
ihm  den  Thron  des  Geb  zugewiesen,  das  Amt  [  dessen,  der  ihn  geschaffen 
hat].  Es  lebe  der  gute  Gott,  das  Abbild  des  Re,  der  Schiitzer  dessen,  der 
in  Theben  ist,  den  die  Wsr.t  in  der  Jugend  aufgezogen  hat  zum  Beherr- 
schen  dessen,  was  die  Sonnenscheibe  umkreist;  der  Konig  von  O.  u.  U.A. 
Nb-mlc.t-Rc,  Sohn  des  Re  7ww-A^-Herrscher-von-Theben.  Er  machte  es 
als  sein  Denkmal  fiir  seinen  Vater  Amonre,  indem  er  ihm  ein  Gotteshaus 
neu  machte  [ ]. 

1703  3.  Architrav  Siidseite  links 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  der  Konig  von 
Ober-  und  Unteragypten,  dessen  Annalen  von  Millionen  von  Jahren  sein 
Vater  Arnun-Atum-Re-^Tpr/  festgesetzt  hat;  der  Konig  von  O.  u.  U.  A., 
Herr  des  Opfers,  Herr  der  beiden  Lander  iV6-m^ci-i?c-Geliebter-des-Re, 
Sohn  des  Re  ['/mri-Zzip-Herrscher-von-Theben]. 

Es  lebe  der  gute  Gott,  Sohn  des  Amun,  Schiitzer  dessen,  der  in  Theben 
ist;  gottlicher  Konig  wie  der  Horizontische  (!);  der  die  Erde  erleuchtet 
wie  der,  der  aus  dem  Urgewasser  gekommen  ist;  der  iiber  die  Wahrheit 
jubelt  wie  Re;  dessen  Strahlen  aus  dcm-Go\d  sind;  der  Denkmaler  fiir 
seinen  Vater  Amun  macht  [ ]. 

4.  Architrav  Siidseite  rechts 

Es  lebe  Horus,   , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit';  die  beiden  Her- 

rinnen    ,der  die  [Gesetze]  festigt,    [ ]    indem 

er  ihm  ein  heiliges  Gotteshaus  errichtete  aus  Sandstein  [ ]. 

1704  Innenschiff  rechter  Architrav 

[Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit';  die  beiden  Her- 
rinnen]  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  mit  glan- 
zenden  Gestalten  in  alien  Landern;  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die 
Asiaten  schlagt';  der  Konig  von  O.  u.  U.  A.,  Herrscher  der  Freude,  der 
Niitzliches  tut  fiir  den,  der  ihn  gezeugt  hat,  Amun,  der  ihn  auf  seinen 


Inschriften  aus  Luxor  221 

Thron  gesetzt  hat.  Es  geschah  aber,  daB' Seine  Majestat  die  Schonheit 
dessen  schuf,  der  ihn  erzeugt  hatte,  der  Herr  der  beiden Lander  Nb-m]c.t-Rc- 

Erbe-des-Re,    dem    Leben    gegeben    werde.    [ ],    mit 

spitzen  Hornern,  gewalttatig  wie  der  Sohn  der  [Nut].  Es  war  aber  das 
Herz  Seiner  Majestat  zufrieden  beim  Errichten  von  Denkmalern  fur  den, 
der  ihn  gezeugt  hat,  A[monre,  Herrn  der  Throne  der]  beiden  Lander. 
Konig  von  O.  u.  U.  A.  iV6-m3c.£-.ftc-Erwahlter-des-Re,  er  machte  einen 
Harim  neu  in  der  Art  des  Horizonts  des  Himmels ;  der  Sohn  des  Re  'Imn- 
7^/>Herrscher-von-Theben,  geliebt  von  Amonre,  dem  Leben  wie  Re  ge- 
geben werde. 

Linker  Architrav 

[Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit'],  |  die  beiden  Her-   1705 
rinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt';  nicht 
gibt  es  einen  Bosewicht  in  seiner  Umgebung;  [der  Bogenschutze]  mit 
starkem  Arm,  der  auf  die  Scheibe  schieBt ;  der  die  Fremdlander  zu  Leichen- 
haufen  macht;  der  Agypten  schiitzt;  der  Konig  von  O.  u.  U.  A.  Nb-m^.t- 

^-Abbild-des-Re  [ ]  Amun  [ 

.  .  .],  indem  er  ihm  wiederum  einen  Harim  neu  errichtete,  hoch  und  sehr 
weit,  mehr  als  was  fruher  war,  den  Ruheort  des  Gotterherrn,  angeglichen 
seinem  Sitz  im  Himmel.  Er  tat  es,  damit  Leben  gegeben  werde. 

Torpfosten  siidlich  des  Hypostyls 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit';  die  beiden  Her- 
rinnen  ,Machtvoll  an  Starke,  der  die  Asiaten  vertreibt' ;  [Goldhorus  ,Herr- 
scher]  der  Wahrheit,  der  die  beiden  Lander  aufzieht' ;  |  der  Konig  von 
O.  u.  U.  A.  Nb-m]c.t-Rc.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fiir  seinen  Vater  1706 


Amonre  vor  seinem  Harim,  indem  er  ihm  das  groBe  heilige  Tor  ,Der  (!) 
den  Harim  des  Amun  festlich  macht'  erneuerte,  beschlagen  mit  echtem 
dcm-Go\d  vom  Besten  der  Lander,  als  etwas,  was  der  Sohn  mit  liebendem 
Herzen  seinem  Vater  tut,  der  ihn  auf  seinen  Thron  gesetzt  hat;  sein  leib- 
licher  geliebter  Sohn  des  Re,  Herr  der  Kronen,  der  die  schone  weiBe 
Krone  ergreift,  Herr  der  Kraft,  Herrscher  der  Neunbogen  'Imn-htp-Herr- 
scher-von-Theben  als  Renovierung.  Der  Konig  von  O.  u.  U.  A.,  Herr  der 
beiden  Lander  Nb-mlc.t-Rc,  dem  Leben,  Dauer,  Heil  wie  Re  in  alle  Ewig- 
keit  gegeben  werde. 

Inschrift  am  Tor  vor  dem  Sanktuar 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden  Her- 
rinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt';  Gold- 
horus ,Grofi  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schliigt';  Konig  von  O.  u.  U.  A. 
Nb-m](-.t-Rc,  sein  geliebter  Sohn  des  Re  7raw-/^p-Herrscher-von-Theben. 
Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fiir  seinen  Vater  Amonre,  indem  er  ihm 
ein  groBes  Tor  machte,  beschlagen  mit  dcm-Go\d,  (namens)  ,,Nb-m]c.t-Rc 


222  Inschriften  aus  Luxor 

laBt  erscheinen  die  Schonheit  seines  Vaters  Amun".  Es  machte  ihm  das 
der  Sohn  des  Re  7mw-A/j)-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben 
werde. 

1707  Inschrift  am  Tor  nordlich  des  groBen  Hofes  in  Luxor 

[ ]  er  auf  Erden;  der  Schiitzer  dessen,  derinTheben 

ist;  wachsam  ist  er  beim  Suchen  von  prachtigen  Beispielen,   [um]  es 

auszustatten ;    [ ]  in  Millionen;    der 

Konig  von  O.  u.  U.  A.  in  Agypten  und  der  Wiiste;  der  Furcht  in  alle 
Leiber  legt,  Nb-m]c i-i?c-Abbild-des-Re,  stark  an  Kraft;  er  machte  (es) 
[als  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amun,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden 

Lander,  indem  er  ihm  ein  groBes,  heiliges  Tor  machte  (namens) 

.  .  .  des  Amun,  aus]  echtem  [Zedernholz]  vom  Besten  der  Terrasse,  be- 
schlagen  mit  asiatischem  Kupfer  in  der  Arbeit  der  [Nord]lander ;  ge- 

schmiickt  mit  echtem  dcm-Go\d,  in  der  Arbeit  [ , 

die  gekommen  sind]  in  Verbeugung  vor  seiner  Machtigkeit,  das  groBe  Tor 
,,Nb-m]c.t-Rc  ist  das  Ansehen  des  Amun" ;  der  geschickt  ist,  groBe  Denk- 
maler  herzustellen  im  siidlichen  Harim.  Er  tat  es,  damit  Leben  gegeben 
werde  ewiglich. 

1708  [ ]  alle  Tapferkeit  und  alle  Starke.  Alle  Lander  der  Fnhw, 

alle  geheimen  Fremdlander  sind  unter  den  FiiBen  des  Amonre  bis  in 
alle  unendliche  Ewigkeit. 

Rechts : 

[ ]  Herr  der  Kronen,  der  die  schone  weiBe  Krone  er- 

greift,  der  Konig  von  O.  u.  U.  A.  Nb-m]c.t-Rc,  sein  geliebter  leiblicher  Sohn 

des  Re  7mw-/^p-Herrscher-von-Theben  [ ]  Leben  wie  Re 

ewiglich.  [Er  machte  es  als  sein  Denkmal]  flir  seinen  Vater  [Amonre,  Herrn 

der  Throne  der  beiden  Lander ],  indem  er  ihm  ein  [groBes] 

Tor  machte  [ ],  beschlagen  mit  dcm-Go\d  vom  Besten  aller 

Fremdlander.  Es  tat  dies  Seine  Majestat,  weil  er  seinen  Vater  [Amonre, 
den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander],  liebt,  [da]  er  seine  Machtigkeit 
[gegeben  hat]  durch  die  Fremdlander,  die  Neunbogen  und  alle  Lander 
der  Fnhw,  die  Agypten  nicht  kannten,  [die  kommen  mit  ihren  Gaben  auf] 
ihrem  Rucken,  um  die  Denkmaler  des  Herrn  der  beiden  Lander  Nb-m]c.t-Rc, 
des  Sohnes  des  Re  7ran-/^£>-Herrscher-von-Theben  zu  sehen,  dem  Leben 
gegeben  werde,  Dauer  und  Heil  wie  Re  ewiglich. 

Inschrift  am  Sockel,  West 

[Es  lebe  Hor]us  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden  Her- 
rinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt' ;  !  Gold- 

1709  horus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt' ;  der  gute  Gott,  Ebenbild 

[des  Re, ],    altester  Sohn    [des]   G6tter[konigs] ;    wackeres 

Ei  des  Amun,  der  aufgezogen  worden  ist  im  Beamtenhaus  [vor  seinem 


Inschriften  aus  Luxor  223 

Vater  Amun; ]  und   das  Konigtum  des  Re 

als  Herr  der  Jahre,  mit  vielen  Sedfesten,  der  Denkmalsreiche,  Geliebter 

des  [Amun ] ;  der  die  schone  weiBe  Krone  genommen  hat  und 

sich  mit  der  Doppelkrone  vereinigt  hat  in  Leben  und  Heil;  der  Herr  der 
beiden  Lander,  der  Herr  des  Opfers,  Nb-m]c.t-Rc,  sein  geliebter  leiblicher 
Sohn  des  Re,  Herr  der  Kronen  7raw-/i^-Herrscher-von-Theben.  Er  machte 

es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  [Amonre Jim 

[sudlichen  Harim],  indem  er  ihm  einen  herrlichen  Harim  erbaute,  seinen 
groBen  Sitz  des  Uranfangs,  in  trefflicher  Arbeit  der  Ewigkeit  aus  Sand- 
stein;  die  Tore  sind  aus  Zedernholz,  beschlagen  mit  Gold,  verkleidet  mit 
Schwarzkupfer,  der  groBe  Name  des  Gotterkonigs  darauf  aus  allerlei 
Edelsteinen,  und  Amonre  mit  Widderkopf  aus  neuem  dcm-Gold.  Der 
FuBboden  ist  aus  Silber  und  der  Sand  darauf  von  Weihrauch. 
Er  errichtete  ihm  Flaggenmasten  aus  Zedernholz,  beschlagen  mit  dcm-   itio 

Gold  und  Schwarzkupfer;  [ ] 

gemaB  [ ]  die  er  gegeben  hat  (?).  Der  Gott  aber  [ 

]  indem  ihr  groBer  Name  [ ]  sich  entfernte  ( ?) .  Nicht  gibt 

es  (etwas)  wie  die  Macht  des  heiligen  Gottes.  Da  [ 

.  .]  vergroBert  und  verschonert,  mehr  als  der  Horizont  des  Himmels.  Es 
erreichte  [ ]. 

Sockelinschrift  Siidseite,  links 

Es  lebe  Horus  , [Starker]  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden  Her- 
rinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Goldhorus 

,GroB  [an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt' ; 

der   beiden   Lander,    Herr   des    [ ]   Nb-mlc.t-Rc;    [machtvoller] 

Konig,  der  die  asiatischen  Nomaden  schlagt ; 

der  niedertrampelt  [ ];  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des   i7H 

Re,  Herr  jedes  Fremdlandes  '/mw-^p-Herrscher-von-Theben.  Er  machte 
es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden 

Lander  [ ,  indem  er  ihm  einen  herrlichen]  Harim  [machte, 

in]  trefflicher  [Arbeit]  der  Ewigkeit,  aus  Sandstein.  Die  Tore  sind  aus 
Zedernholz  vora  Libanon,  beschlagen  mit  dcm-Go\d,  ihre  Pfeiler  sind  aus 

[ ]• 

Siidseite  rechts 

Es  lebe  Horus  ,der  vor  den  Kas  [aller  Lebenden' ;  die  beiden  Herrinnen] 
,der  vor  den  Kas  aller  Lebenden' ;  Goldhorus  ,der  vor  [den  Kas  aller  Le- 
benden' ;  der  gute  Gott ]  vor  den  Kas  aller  Lebenden ;  der  Konig 

von  O.  u.  U.  A.,  Sohn  des  Re  Nb-mtf.t-R^,  Sohn  des  Re  7raw-/^j>-Herrscher- 
von-Theben.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  A[monre, 
Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  indem  er  ihm  einen  herrlichen]  Ha- 
rim machte  in  trefflicher  Arbeit  der  Ewigkeit,  in  trefflichem  Sandstein; 


224  Inschriften  aus  Luxor 

1712  seine  Tiirlaibungen1  waren  aus  dcm-Go\d,  seine  Saulen  waren  Lotos- 
knospensaulen ;  der  FuBboden  war  aus  Silber  -  fur  seinen  Vater  Amun, 
der  ihn  auf  seinen  Thron  gesetzt  hat.  Er  hat  ihm  diese  Erde  anbefohlen 
bis  zu  ihrer  Hohe  und  Breite.  Es  tat  ihm  (das)  sein  geliebter  leiblicher 
Sohn  des  Re  7raw-7^p-[Herrscher-von-Theben],  damit  ihm  Leben,  Dauer, 
Heil  wie  Re  gegeben  werde. 

Teile  der  Inschriften  am  Sockel  im  Osten 

Der  gute  Gott,  gottlich  an  Konigtum,  wahrer  Sohn  des  Amun,  aus  seinem 
Leib  hervorgegangen ;  geschmuckt  mit  der  Doppelkrone.  Er  hat  Szepter 
und  Geisel  gepackt.  Es  jubelten  ihm  zu  die  Lander;  der  Himmel 

[ ]• 

Ich  f iillte  ihm  sein  Arbeitshaus  mit  Horigen  von  den  Kindern  der  Fiirsten 

der  Fremdlander,  die  er  mir  gegeben  hat.  Es  machte  ihm  das  sein  geliebter 

Sohn  des  Re,  der  Herr  jedes  Fremdlandes  7mw-/^p-Herrscher-von-Theben, 

dem  Leben  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 


i"i3  573#     Geburtslegende  in  Luxor 


1.  [ Geh   doch]   zum   Beamtenhaus   in   [Karnak   und 

suche  mir  den  Namen  dieser  Jungfrau,  wahrend  ich  im  Horizont  bin],  der 
im  Himmel  ist,  der  groBen  Torhalle. 

2.  [ Tue,]  was  du  [wiinschst],  mit  dieser  Jungfrau. 

Ich  sage  dir  ja  [ Mwt-m-wj]  ist  ihr  Name;  schoner  ist 

sie  als  alle  Frauen,  d]ie  im  ganzen  Lande  sind,  und  die  Gattin  dieses  Herr- 
schers. 

3.  [ ]    sein    [ ]    em   groBes, 

reines  Opfer.  Da  verlangte  die  Majestat  dieses  Gottes  nach  der,  die  er 
liebte.    [ ]   mit    (?)    Mw.t-m-wj].  I  Man   lieB 

1714  Amun  in  den  Palast  eintreten,  [Gesicht]  an  Gesicht,  Nase  an  Nase.  Es 

geschah  im  .  .  [ ]  ein  groBes  [ ,]  das  alle 

Menschen  wiinschen.  Da  ging  Amun,  um  sie  zu  beschlafen. 

4.  Worte  sprechen  durch  Amonre,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden 
Lander  vor  seinem  Harim.  Er  machte  seine  Gestalt  zu  der  der  Majestat 
dieses  Gatten,  des  Konigs  von  0.  u.  U.  A.  Mn-hprw-Rc,  dem  Leben  gegeben 
werde.  [Er]  fand  sie,  indem  sie  in  der  Schonheit  ihres  Palastes  schlief. 
Sie  erwachte  vom  Gottesgeruch  und  liichelte  seiner  Majestat  zu.  Er  ging 
sofort  zu  ihr  und  er  verlangte  nach  ihr.  Da  zeigte  er  sich  ihr  in  seiner 

1  Lies   V\  [  =a] 


* 


Geburtslegende  in  Luxor  225 

Form  als  Gott,  nachdem  er  zu  ihr  getreten  war.  [Sie  jubelte],  als  sie  seine 
Schonheit  sah,  und  die  Liebe  zu  ihm  drang  in  ihre  Glieder.  Der  Palast 
war  iiberschwemmt  mit  dem  Gottesgeruch  und  alien  seinen  Wohlgerii- 
chen  aus  Punt.  Gegeben  wurde  alles  Leben,  Dauer,  Heil,  alle  Gesundheit, 
die  bei  ihm  sind. 

5.  Worte  Sprechen  durch  [Mw.t]-m-wj]  zu  der  Majestat  dieses  Gottes   1715 
Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander:  Wie  groB  ist  doch  deine 

Machtigkeit,  wie  schon  ist  [ ],  die  du  ge[ ]  hast,  wie  [dauernd] 

sind  doch  die  Plane,  die  du  gemacht  hast,  wie  zufrieden  ist  doch  dein 
Herz  mit  Meiner  Majestat.1  Dein  Tau  ist  in  alien  meinen  Gliedern. 
Danach  tat  nun  die  Majestat  dieses  Gottes  alles,  was  er  wollte,  mit  ihr. 
Worte  Sprechen  durch  [Amun,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander], 
mit  Hirer  Majestat:  Ym/i-Z^p-Herrscher-von-Theben  sei  der  Name  dieses 
Kindes,  das  [ich]  in  deinen  Leib  [gelegt  habe],  denn  das  war  der  Spruch, 
der  aus  deinem  Munde  gekommen  ist.  Er  wird  das  treffliche  Konigtum 
auf  dieser  ganzen  Erde  ausiiben.  Meine  Macht  gehore  ihm,  mein  Ansehen 
gehore  ihm,  meine  Doppelkrone  gehore  ihm,  er  ist's,  der  die  beiden  Lander 
beherrscht  wie  Re  ewiglich. 

G.  Worte  Sprechen  durch  xAmonre  vor  seinem  Harim:  Ich  habe  dir  alles 
Leben  und  Heil,  das  bei  mir  ist,  gegeben,  du  mein  geliebter  Sohn  [Imn- 

htp ] 

[ ],   der  ihn  und  seinen  Ka  schafft  aus  diesen  Gliedern,   die  sich 

im  [ ]  befmden;  er  schuf  dich  eher  als  alle  [Gotter].  Er  ist  das 

Abbild  dieses  Sohnes,  den  ich  mir  zeuge.  Ich  habe  ihm  alles  Leben  und 
Heil,  alle  Gesundheit,  alle  Freude,  alle  Opfergaben  und  Speisen  wie  Re 
ewiglich  gegeben. 

7.  [Ich  aber  werde  als  Schutz]  um  den  Konig  von  0.  u.  U.  A.  Nb-m]c.t-Rc 
sein  und  um  alle  seine  Kas,  indem  Leben,  Dauer,  Heil,  seine  Freude  ge- 
geben werde  wie  Re  ewiglich   [ ] 

Himmel  [ ]  Nb-[m]c.t-Rc],  Leben,  Heil, 

( resundheit  moge  (ihm)  gegeben  werden.  [Ich  erhebe  sein  Wesen  hoher  als 
das  der  Gotter]  in  [seiner]  groBen  [Wurde]  als  Konig  von  O.  u.  U.  A. 

8.  [ ]  Ich  habe  dich  als  einen  Leib 

ge[ ]  alle  [....]  Du  wirst  Konig  von  Agypten  und  Herrscher  der 

Wiiste  sein.  Alle  Lander  sind  unter  deiner  Aufsicht,  die  Bogen  liegen  ver- 
eint  unter  deinen  Sandalen.  Dir  gehort  der  Thron  des  Geb,  das  [Konig- 
tum] des  Re-^/pr/;  [die  Macht  der  beiden  Herrn  (flieBt)  dur]ch  deine 
Glieder; 

ihre  Anteile  [ J,  indem  du  erschienen  bist  [auf]  dem  Thron  [des   1717 

Horus]  wie  Re  taglich  in  Ewigkeit. 

1   Kaum :  ,,mit  der  Sklavin",  wegen  1715,9. 
15    Helck 


1716 


226  Geburtslegende  in  Luxor 

9.  Worte  Sprechen  durch  Thot,  Herrn  der  [Gottesworte :  Zufrieden] 
ist  Amonre,  der  Herr  der  Throne  der  beiden  Lander,  [mit  deiner  groBen 
Wiirde]  als  Erbprinzessin,  groB  an  [Beliebtheit,  Geliebte  des]  Atum, 
Herrin  aller  Lander. 

Die  Erbprinzessin,  groB  an  Beliebtheit,  Herrin  der  [beiden  Lander]1, 
Konigsmutter  Mw.t-m-wj],  sie  lebe  und  sei  heil  wie  Re  ewiglich. 

10.  Die  Erbprinzessin,  groB  an  Beliebtheit,  siiB  an  Liebe,  Herrin  aller 
Lander,  die  Konigsmutter  Mw.t-m-wj],  sie  lebe. 

Worte  Sprechen  durch  [Chnum ] :  Ich  habe  dir  alles  Leben,  Dauer, 

Heil  und  alle  Gesundheit,  die  bei  mir  ist,   gegeben,  denn  ich  bin  ja  als 

Schutz  um  [den  Sohn ]  Glieder  ewiglich. 

Worte  Sprechen  dur[ch  Hathor ]:   Ich  habe  dir  [ ,] 

alles  [Leben,  Dauer,  Heil],  alle  Gesundheit,  alle  Freude,  die  bei  ihr  (!)  ist, 
ewiglich  gegeben. 

1718  Worte  Sprechen :  Ich  habe  dir  alles  Leben  und  Heil  bei  mir,  alle  Gesundheit 
bei  mir,  alleFreu[de  bei  mir]  gegeben  [ ]  Nb-m]c.t-R<:. 

Rede  der  Seelen: 

Erbprinzessin,  groB  an  Beliebtheit,  siiB  an  Liebe,  Herrin  aller  Lander, 

Konigsmutter  Mw.t-m-wj],  sie  lebe  ewig.  Sie  hat  genommen  die  Flamme 

[ ]  Geburt,  indem  hervorgekommen  ist  der  Herr  der  Starke.  Die 

Flamme  [ ]. 

Red  des  Bes  und  der  Toeris : 

[ ]  Amun.  Wir  kamen  aus  dem  Himmel  und  (von)  Re 

[ ].  Sein  geliebter  [leiblicher  Sohn],  der  Herr  der  beiden  Lander  [.  .  . 

]  alle  Gesundheit,  alle  Freude  wie  Re. 

Rede  des  Amun : 

Worte  Sprechen  durch  [..?..]  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden 
Lander.  Komm  doch  in  Frieden!  Sein  leiblicher  Sohn  des  ReNb-m^.t-R^, 
dem  Leben  gegeben  werde. 

Rede  der  Hathor : 

[Ich  kusse  ihn,  umarme  ihn],  ziehe  ihn  auf,  da  ich  ihn  mehr  liebe  als 

[alles]. 

1719  Amun  liebkost  das  Kind: 

Rede  des  Amun : 

Worte  Sprechen  durch  Amun :  [Komm  doch]  in  Frieden,  mein  leiblicher 
Sohn  Nb-m^.t-Rt !  Ich  habe  dir  gegeben,  daB  du  vollendest  Millionen  von 
Jahre  wie  Re. 


1    Nach  den  anderon  Stellen  lies  aber  doch  eher 
steht  am  Zeilenanfang ! 


a, 


die  Liicke 


Geburtslegende  in  Luxor  227 

Rede  der  Hathor : 

Worte  Sprechen  durch  Hathor,  Herrin  von  Heliopolis:  Sie  gibt  alles 
Leben,  alle  Dauer  und  alles  Heil. 

Worte  Sprechen  durch  Mut,  groB  [ ]:  Sie  gibt  Leben,  Ge- 

sundheit,  alle  Freude  bei  ihr,  Mut,  die  Herrin  des  Himmels. 

Rede  der  Kiihe: 

[ ]:    Sie   gibt  alles  Leben,    alle  Dauer  und  (alles)  Heil 

bei  ihr  wie  Re. 

.Die  vor  dem  Feuerhaus'1:  Sie  gibt  alles  Leben,  alle  Gesundheit  bei  ihr 

wie  Re. 

Worte  Sprechen  viermal:  Ich  habe  dich  aufgezogen2  als  Konig  von  Ober- 

und  Unteragypten.  Du  lebst,  indem  dein  Herz  froh  ist  auf  dem  Thron 

des  Horus.  Du  leitest  die  Lebenden  und  du  beherrschst  die  beiden  Lander 

als  Gerechtfertigter  wie  Re  in  alle  Ewigkeit. 

„Hk],  Herr  des  Zaubers"  und  ,,Nil"  bringen  das  Kind  und  seinen  Ka:   1720 

Worte  Sprechen:  Der  Sohn  ist  geleitet,  gebracht  als  'Imn-htp-HerTscher- 

von-Theben.  Reinigt  das  Kind  des  Hauses  (?),  Horus  und  Seth! 

Amun  und  Horus  von  Bhd.t  halten  das  Kind: 

Mem  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  Nb-m]<:.t-Rc,  den  ich  mit  meinem 
Leib  geschaffen  habe  zusammen  mit  der  Bewohnerin  des  Palastes!  Ich 
habe  dir  alles  Leben  und  Heil  gegeben,  indem  du  erschienen  bist  als  Konig 
von  Ober-  und  Unteragypten  auf  dem  Thron  des  Horus,  wobei  dein  Herz 
und  dein  Ka  froh  sind  wie  Re. 

Festsetzung  der  Lebenszeit : 

I  Worte  Sprechen  durch  Chnum],  den  Herrn  des  Schutzes,  vor  dem  Lebens- 

haus:  Er  gab   [ ]  seine[m]  geliebten  Sohn  'Imn-htp- 

Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde.  -  Chnum. 
Worte  Sprechen:  Ich  habe  dir  alles  Leben  und  Heil  gegeben. 
Worte  Sprechen:  Ich  habe  dir  alle  Gesundheit  gegeben. 
WTorte  Sprechen:  Ich  habe  dir  alle  Freude  gegeben. 

Warterinnen  halten  den  Prinzen  und  seinen  Ka:  1721 

[ ]  Wir  sind  [gekommen],  um  als  Schutz  zu  dienen  fiir 

den  leiblichen  Sohn  des  Amun  Nb-m]c.t-Rc.  Ich  habe  ihm  Ewigkeit  ge- 
geben. Ich  habe  ihm  die  Unendlichkeit  vereinigt.  Alle  Lander  und  alle 
Fremdlander  sind  zusammen  unter  seinen  Sohlen. 

Rede  eines  ( Jottes: 

[ j:  Er  gibt  alles  Leben  und  alle  Gesundheit  und  alle  Freude 

bei  ihm. 

1  Bezeichnung  1  _.  unteragyptischen  Reichsheiligtums. 

2  Lies  mil   Parallele  inTyn.tvj. 

15» 


228  Geburtslegende  in  Luxor 

Rede  der  &s].t: 

&fh-cbw,  die  Herrin  des  [ ]:  Sie  gibt  alles  Leben  und  Heil. 

Rede  eines  Gottes: 

Worte  Sprechen:  Ich  habe  dir  unendliche  Jahre,  Leben  und  Heil  gegeben. 
Er  gibt  alles  Leben.  Dauer  und  Heil  bei  mir  (!),  alle  Freude  und  alle  Ge- 
sundheit  bei  mir  (!). 


1722  574,     Bauinschrift  Amenophis'  III.  am  Siidfliigel  des 

3.  P3dons  zu  Karnak 


[Ein  Gottesopfer  Opfern  dem  Amun  mit]  heiligen  [Dingen],  die  niitzlich 
sind  dem  Herrn  der  Ewigkeit,  wenn  er  Herrscher  ist  im  gottlichen  Lande, 
bleibend  wie  der  Himmel  und  leuchtend;  [Hymnen]  Rezitieren  [durch 
den  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Theben',  die  beiden  Herrinnen 
.der  die]  Gesetze  [festigt]  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Goldhorus 
,GroB  an  Kraft,  der  dieAsiatenschlagt',  Konig  von0.u.U.A.[A76]-m^ci-i?c, 
[Sohn  des  Re  7mn-^p-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben 
werde;  der  gute  Gott,  der  sich]  seiner  Schonheit  [ruhmt]  wie  der,  der  ihn 
geschaffen  hat ;  bei  dessen  Anblick  die  Herzen  sich  in  den  Leibern  freuen ; 

[ ]  sie  [griin]en  nach  seinem  [Befehl] ;  einzig  Geschickter,  den 

er1  ausgewahlt  hat,  indem  er  ihn  iiber  Millionen  erhohte,  um  zu  leiten  das 
Volk  bis  in  Ewigkeit.  [Er  hat  ihn  auf  seinen  Thron  gesetzt  zum  Beherr- 
schen  dessen,]  was  die  Sonnenscheibe  [umkreist],  die  sein  Auge  ist,  das 
das  Licht  fur  jedermann  schafft.  Wie  gedeihlich  ist  der,  der  ihn  sieht 
(und)  sein  leuchtendes  Licht.  [Er  hat  ihm  den  Thron  des  Geb,  das  Amt 
des  Atum,  das  Konigtum]  des  Re  gegeben  in  Ewigkeit, 
1723  indem  seine2  Arme  in  Tapferkeit  und  Starke  sind  mit  seinem  Stab,  um 
ihm1  das  gesamte  Land  zu  leiten  mit  den  zugehorigen  Abgaben.  [Ein 
Lowe,  wenn  er  den  Feind  erblickt,]  der  seinen  Weg  kreuzt,  (so  daB)  dessen 
Name  ausgetilgt  wird.  Es  hat  ihn  sein1  Befehl  entstehen  lassen,  indem 
seine  Gestalt  vereinigt  ist  mit  dem  Einherrn.  Es  fiihrte  das,  was  er  ge- 
schaffen hat  (?)  [ ] ;  zufrieden  mit  dem  Sieg,  Fiihrer  seines 

Heeres,  Erster  von  Millionen;  er  ist  wohlwollend,  geschickt  mit  der  Hand, 

klug  im  Wissen;  [ ;  Ein  Laufer  wie  die  Sonnenscheibe,  dahin]- 

eilend  und  weit  ausschreitend ;  ein  Stern  aus  dcm-Go\d,  wenn  er  dahin- 
braust  zu  Pferde;  ein  Bogenschutze  mit  machtvollem  Arm,  wenn  er  auf 
die  Scheibe  schieBt.  [(Seine)  Arme  sind  wie  die  des  Herrn  von  Theben3;  der 

1  Amun 

2  Der  Konig. 

3  Month  als  Kriegsgott. 


Inschrift  Amenophis'  III.  am  3.  Pylon  229 

alle   Fremdlander   als   Ge]fangene   [erbeutet],   ohne   seinesgleichen,   ein 

guter  Hirte,  der  flir  jedermann  wacht, 

da  ihn1  der,  der  ihn1  geschaflFen  hat,  unter  seine2  Aufsicht  gegeben  hat;   1724 

Herr  der  Nahrung ;  [ ];  derNiitzlichessieht  indem, 

woruit  er  zufrieden  ist,  damit  sich  seine  Tiichtigkeit  in  (?)  Unendlichkeit 

entwickele;  der  Wahrhaftes  liebt  und  liber  [ihre]3  Plane  jubelt;  [ 

];  der  die  Leiber  durchforscht  und  weiB,  was  im  Herzen 

ist;  dessen  Machtigkeit  den  mit  schlechtem  Charakter  uberwaltigt;  der 
den  Furchtsamen  schiitzt ;  der  Lebenshauch  ist  auf  seinem  Munde ;  Heil 

und  Gesundheit  [ ;  ein  gott]licher  [Same]  ist  in  seinem 

Leib;  jedes  Abbild  von  ihm4  ist  gemaB  der  Gestalt  der  Majestat  des  Re; 

sein  gottliches  und  schones  Ebenbild ;  er  hat  es  [ihm]  gemacht  [ ] ; 

[geschickt  wie  Ptah,  klug]  wie  Thot;  der  die  beiden  Lander  der  Waage 
ubergibt,  damit  es  keinen  Verbrecher  gebe; 

Seine  Macht  ist  wie  die  Starke  des  Sohnes  der  Nut ;  nicht  konnen  Milli- 
onen  (so)  Beu[te  machen  wie  seine  Majestat  auf  dem  Schlachtfeld ;  ihn  1725 
haben  die  Gotter  als]  ihren  Schiitzer  geschaffen,  um  zu  tun  alles,  was  ihr 
Ka  wiinscht.  und  um  Agypten  gedeihen  zu  lassen  wie  zum  Uranfang  nach 

den  Planen  der  rechten  Ordnung  (Maat),  weil  sie  macht  [ 

];  der  den  hehren  Palast  dessen,  der  ihn  gezeugt  hat,  schmuckte 

mit  schonen  Denkmalern,  die  nutzlich  sind  in  Ewigkeit,  da  er  seinem 

Sohn  befohlen  hatte  [ ;  reich]  an  Ansehen  (ist) 

dieser  Konig,  gottlich  in  seiner  Gestalt;  er5  hat  ihn  als  seinen  Sohn  wer- 

den  lassen,  vereinigt  mit  seiner  Schonheit;  [ ]. 

Er  hat  ihm  gegeben,  woran  er  taglich  gedacht  hat,  als  etwas  Niitzliches 
beim  VergroBern  der  wunderbaren  Dinge  dessen,  der  ihn  hatte  werden 

lassen,  wobei  er  jubelte  beim  Gedenken  an  [. ]  Freude: 

Er  hat  mich  in  seiner  Gegenwart  werden  lassen,  indem  ich  darin  mich 
wieder  verjungte.  Wie  schon  ist  ein  [recht]es  Oberhaupt  auf  dem  Thron 

[ ; ]    darin    zu  Urzeit,  |  sein    richtiger, 

hehrer  Ort,  auf  dem  er  sich  niedergelassen  hat.  Die  Amme  (?)  [ 1726 

indem  er]  ihn  [sah]  in  seiner  Gestalt,  die  in  The- 

ben  ist.  Sie  erhoben  Jubel  liber  seine  Beliebtheit,  [ 

]  sein  [ ]  vor  Theben.  Ich  bin  sein  altester  Sohn,  der 

ich  in  ihm6geworden  bin.  [ ]  Ich  [leitete] 

1  Bezieht  sich  auf  den  vorher  genannten  ,, jedermann",  worth  ,,alle  Gesichter", 
'U'shalb  hier  mit  6.t  im  pluralischen  Sinn  wiederaufgenommen. 

2  Der  Konig. 

Maat,  die  vorher  genannt  ist:  ,, Wahrhaftes"  worth  ,,Falle,  Beispiele  der  Maat". 

4  Verbessere  den  Text  in  CfflV  '^SS\ ;    die    angebliche    ,,Buchrolle"    diirfte    die 

Basis  der  Sphinxstatue  sein! 
1  Amun. 
6  Theben. 


230  Inschrift  Amenophis'  III.  am  3.  Pylon 

unter  seiner  Anleitung,  vereinigte  rnich  mit  seiner  Kraft  und  eroberte 

mit  seiner  Macht.  [ ]  indem  ich  alle 

Arbeiten  in  seinem  Tempel  leitete. 

Es  stiftete  ihm  Meine  Majestat  ein  sehr  groBes  Gottesopfer  neu  [taglich 

an  den  Festen  im  Himmel  und]  auf  Erden,  echt  und  rein  vor  (ihm),  am 

groBen  Sitz1,  [mit  dem]  sich  die  Nahrung  vereinigt  hat.  [ 

w]ie  er  meine  Jahre  in  Freude  zahlreich  sein  laBt. 

1727  Es  quoll  Nahrung  und  Speise  bei  mirhervor;  [ 

Alle  Fremdlander  waren  wie]  meine  Horigen  unter  meinen  Sohlen,  in 
Tapferkeit  und  Starke.  Er  hat  mir  [alle  Fremdlander]  anbefohlen,  [um 

meinen  Mut  an  ihnen  zu  kiihlen; ]  Speise  im  Haus 

des  Herrn  der  Nahrung.  Ich  machte  dauernd,  eine  groBe  Darreichung  im 
Horizont  sowie  Spenden  fur  den,  der  das  Bestehende  geschaffen  hat. 

[ ]  Er  [ ]  Tapferkeit  als  etwas,  was  er 

geschenkt  hat,  (und)  er  machte  es  ahnlich;  einziger  Konig  in  Ewigkeit!2 

Sie  ruhen  taglich  [ 

Ich  stiftete  Rinder,]  Vogel,  echt  und  rein,  festgesetzt  als  tagliches  Gottes- 
opfer, indem  es  dauernd  bleibt  in  seinem  Tempel  in  Ewigkeit. 

[ ]  unter  Millionen  als  reiBender(?)3) 

Lowe  an  [ihrem]  Ort  des  Morgens.  [Ich]  erbeutete  [ 

],  gemacht  fur  meine  Majestat,  indem  das  Ansehen  [ ]. 

172  8  Weggerafft  sind  die,  die  sich  bei  mir  emporten.  Jeder  (iible)  Fall,  der  im 

[ ]  geschah,  [ ]  meine  Faust  packte.  Ich  meldete 

meine  Botschaft  dem,  der  mich  ausgesandt  hatte,  und  ich  leitete  sie  vor 

(meinen)    heiligen  Vater.    [ 

Ich  bin  ein  Sohn,  der  Nutzliches  dem  tut,]  der  ihn  gezeugt  hat,  indem  er 

gottlich  ist  in  meinem  Herzen  zu  jeder  Zeit.  Ich  bringe  Blumen  [ 

]  wie  der,  der  sie  geschaffen  hat. 

[Ich]  fiihre  ihm  zu  Silber,  Gold,  echten  Lapislazuli,  Tiirkis,  [Jaspis, 
Karneol,  Schwarzkupfer,  Bronze,  Kupfer,  Blei  und  Farben,  ismr  und] 
allerlei  Edelsteine,  allerhand  [heil]ige  GefaBe  (!)  aus  dcm-Go\d,  unendlich 
an  Zahl,  [um  zu  tun,  was  er  lobt,  an  den  Kalenderfesten,  die]  an  seinem 
Ort  der  Wahrheit  [(gefeiert)  werden.]  Er  machte  ihm  die  niitzlichen  Dinge, 
die  der  geschaffen  hat,  der  audi  [ihn]  geschaffen  hat.4 

1729  Er    schuf  mich   [ ] 

sein  [ ]  auf  Erden,  alles  schone  Hervorragende  jedes  Landes  und  die 

zugehorigen  Abgaben  zusammengefaBt,  indem  ich  leitete  [die  Arbeit  im 
Tempel  meines  Vaters  Amon,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander.  Ich 

1  Das  Allerheiligste. 

2  Obersetzung  nicht  sicher,  vielleicht  auch:  ,, indem  ihm  das  der  einzige  Konig 
in  Ewigkeit  gleich  machte." 

3  Ist  4i]w  mit  Wb  IV  273,  1ji  gleichzusetzen  oder  handelt  es  sich  hier  um  ein 
Verschreiben  des  vorangehenden  Iidl"! 

4  Oder:  ,,Er  machte  ihm  Nutzliches,  das  dem  getan  wird,  der  ihn  geschaffen  hat." 


Inschrift  Amenophis'  III.  am  3.  Pylon  231 

stellte  ihm  auf  ein  Heiligtum]  am  verehrungswurdigen  Ort,  wo  er  zu  sein 
wiinscht,  gearbeitet  aus  Sandstein.  [Ich  flillte  seinen  Tempel  mit  alien 
miten  Dingen,  Rindern,  Vogeln,  Wein,]  allerlei  Pflanzen,  indem  ihm  zu 
jeder  Tageszeit  allerlei  Speise  eingepackt  wird. 

Was  aber  das  anbetrifft,  das  gleichermaBen  ist  [ 

]  alle  [ ]  als  etwas,  womit  er  zufrieden  ist,  indem 

es  fest  und  prachtig  gemacht  ist,  wie  er  es  wiinscht.  Gewicht  dieses  Denk- 
mals: 

[Silber  dbn ] 

[Gold  dbn ] 

[Lapislazuli  dbn   .  .  .]6 
Tiirkis  dbn  4820 

Jaspis  dbn  6823 

[Es  jubelt  mem  Vater  Amonre,  Herr  der  Throne  der  beiden  Lander,  wenn   mo 
er  die  vielen  Denkmaler  sieht  aus]  trefflichem  Sand[stein],  die  ihm  sein 
Sohn  Hc-m-m]c.t  gemacht  hat;  die  Zahl  von  diesen  ist  [Millionen.  Ich 
machte  ihm  ein  Lusthaus  mit  Opfern  gegeniiber  dem  sudlichen  Harim,] 
bepflanzt  mit  allerlei  siiBduftenden  Beeten  und  angenehmen  Blumen,  mit 

Bau[men, Ich  errichtete  ihm  ein]  groBes  [Tor] 

gegeniiber  dem  Tempel,  indem  [die  Turniigel]  hoch  und  weit  gemacht 
waren  aus  Zedernholz  vom  [Gartenland1,  beschlagen  mit  Gold,  Lapis- 
lazuli und  allerlei  Edelsteinen,  so  daB]  es  diese  ganze  Erde  [be]leuchtet 
und  man  seine  Schonheit  sieht  wie  die  des  Horizontes,  [wenn  in  ihm  Re 

aufgeht ]...[....]  Er  war  breit 

und  lang,  eine  heilige  Eingangshalle  des  [Allherrn 

]  ein  heiliger  [ ]  dieses  Tores,  das  Seine  Ma- 

jestat  seinem  (!)  Vater  [Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander] 

gemacht  hat  [ 

indem  er]  sein  Haus  [vergroBerte,]  weil  er  wiinschte,  dieses  Denkmal  auf-   1731 
zurichten  dem,  der  ihn  aufgerichtet  hat.  [Gewicht  dieses  Denkmals :] 

[  Silber  dbn ] 

[Gold  dbn  .  .  .]62/3 

[echter]  Lapislazuli  dbn  3[xxx] 
[Tiirkis  dbn  .  .  .  .  \ 

[Jaspis  dbn  4]363lV2 

Es  [hatte  aber  Meine  Majestiit  das  Gold  dafiir  geholt  aus  dem  Berg  von 
Kurja  bei  meinem  ersten  siegreichen  Feldzug  zum  Niederwerfen  des 
elenden  Kusch  als  Abgaben]  der  GroBen  aller  Fremdlander.  Das  Denk- 

mal  [ 

]  ein  groBes  Tor  von  <Zcra-Gold  [ 

(lomoint  ist  der  Libanon. 


232  Inschrift  Amenophis'  III.  am  3.  Pylon 

]  der  Erde,  es  betrachtend,  indem  das 

Land  ihres  Herrn  gegen  sie  war.  [ ] 

1732   [ ]  Es  [ ]  Meine  [Majestat], 

als  ich  sie  fuhrte  beim  [ Ich  machte  ihm  ein 

groBes  Schiff  auf  dem  FluB,  (namens)  'Imn-wsr-h].t,]  aus  neuem  Zedern- 
holz  vom  Gar[tenland,  das  Meine  Majestat  auf  den  Bergen  des  Gottes- 
landes  gefallt  hatte  und  das  geschleppt  worden  war  iiber  die  Berge  von 
Rtnw  durch  dieFiirsten  jedesFremdlandes;  die]  heilige  [Kapelle]  war  aus 

dcra-Gold,  die  [2  groBen]  Obelisk[en ] 

[ ]  zugehorige  [ ] 

Wenn  (?) 

[ ]  diesen  Gott.   (Ich)  leitete  die 

Erde 

[ ]  seines  Horizontes.  Es  befahl 

[ Tur]kis  dbn  2[xxx] 

[ ] 

[ ]  Horizont  der  Morgenbarke 

[ ]  treffliche 

[ ]  in  alien  Leibern 

[ ]  dbn  2214,  festes  Kupfer 

[ ]  ihre  [Maujern 

[ ]  .  .  .  Fall 

[ ] 


1733  575.     Inschrift  Amenophis'  III.  am  3.  Pylon  zu  Karnak, 

Nordfliigel 

[Viermal  auf  die  Schenkelstiicke  Schlagen],  ein  groBes  Opfer  Weihen  dem 
Vater  [Amonre],  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  dem  Herrn  des 
Himmels,  [mit  Brot,  n£>3-]Rindern,  wndw -Hindem,  alien  guten  und  reinen 
Dingen,  Spenden  und  allerlei  [Griinzeug]  fiir  den  Vater  [Amonre,  Herrn 
der  Throne  der  beiden  Lander,  der]  ihm  (dafiir)  Leben,  Dauer,  Heil  [gibt] 
sowie  das  Vollenden  von  Millionen  von  Jahren,  fiir  seinen  Sohn  [Imn-htp- 
Herrscher-von-Theben,  den  er  liebt,  den  Konig  von  O.  u.  U.  A.,  Herrn 
der  beiden  Lander]  Nb-m]c  .t-[Rc],  wegen  [seiner]  Beliebtheit  bei  seinem 
Vater  [Amonjre,  der  ihm  die  Kraft  [ausgewahlt]  hat. 

576.     Weihinschrift  Amenophis'  III.  in  Elkab 

Es  war  aber  die  Majestat  des  Konigs  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc,  der  dieses 
Denkmal  seines  Vaters,  des  guten  Gottes  Mn-hprw-Rc,  verschonert  hat 
in  alle  Ewigkeit. 


Inschrift  Amenophis'  III.  in  Elkab  233 


577.     Fragment  aus  Bubastis  1734 

[ ]  Nubier  [ ]  beim  Tun  [ 

]  dieses  Heer,  indem  ihre  Herzen  zum  Kampf  verbissen 

waren,  angestrengter  (?)  als  alles.  Es  kam  [ 

]  bei  (?)  euch,  ohne  daB  euch  ein  Befehl  gegeben  worden  war. 

Was  aber  das  angeht,  was  euch  Meine  Majestat  befiehlt,  so  ist  die  Rede 

[ ]  .  .,  indem  die 

Gefolgsleute  [der]  Nubier  gefallt  sind,  weil  Meine  [Majestat]  weiB,  daB 

ihr  nicht  ( ?) x  tun  werdet  den  [ 

]  ohne  daB  es  ihnen  befohlen  war.  Da  schlug  sie  (pi.)  Seine  Ma- 
jestat selbst  mit  dem  ^ms-Szepter,  das  in  [seiner]  Hand  war  [ 

]  I  [ ]  die  Sandbank  von  HwC2,  beim   1735 

Erscheinen  des  Konigs  auf  der  westlichen  Wiiste.  Da  lieB  man  das  Heer 

haltmachen   [ ]   sie  ganz  viel,  iiber  alles 

hinaus.  Da  befahl  Seine  Majestat  diesen  Leuten,  was  sie  tun  sollten.  Da 

priesen      sie      [ ] 

durch  die  Besatzung  des  Heeres,  die  an  der  Spitze  war,  damit  sie  hinauf- 

stiegen  als  Schutz.  Da  beriet  sich  Seine  Majestat  [ 

]  welche  darin  waren,   alles  tuend.   Es  befahl 

Seine  Majestat,    124  Soldaten  auszusenden  beim  Ausmarsch  nach  dem 

Brunnen.  der  auf  W[ ]  ist  [ 

]  bei  der  Sudfahrt,  um  die  Sandbank  von  Hwc  zu  sehen,  um  den 

Weg  fur  die  Fahrt  bekanntzugeben  [ 

Liste  der]  Gefangenen,  die  sie  dort  fanden: 
Nubier       33 
Kiihe      113 
Esel  1 1 

3.     Monat  ]h.t,     [ ]   *™ 

sehr  starker  [Nord]wind  zum  Hervorkommen  der  Sandbank  von  Hwc. 

Hervorkommen  dieser  Sandbank  in  Frieden.   Fahrt  [ 

]  Wnsk  mit  Namen,  am  Siidende  der  Sandbank 

von  Hvf.  Ruhen  in  der  Laube,  die  dort  gemacht  war.   [ 

]• 

578.     Fragment 

[ ]  am  Eingang  ( ?)  [ 

]    in    ihrer   Lange    in    [ 


1  Publ.  ist  vielleicht  zu  emendieren  in 

2  Unbekannt. 

3  Lies  eher  ,,nh6j  3"  unci  nicht  „nhiijwii. 


WW 


234  Inschrift  aus  Bubastis 

.  .  .  auf]  ihren  Rucken  mit  dem,  was  (?)  gaben 

Es  [erreichte]  Seine  Majestat  Mjw  bei  [seinem  ersten  sieg- 

reichen  Feldzug die  Sa]chen  dorthin,  wo  der 

Konig  war,  wie  irgendwelche  Horige  Seiner  Majestat  [ 

]  zu  den  ,,gewundenen  Sperren".1  Er 

machte  seine  nordliche  Grenze  bis  zu  [ ]. 


1737  579.      Gedenkskarabaen 

A.  Anlage  des  Sees 

Jahr  11,  3.  ]h.t,  Tag  1,  unter  der  Majestat  des  Horus  , Starker  Stier,  er- 
schienen  in  Wahrheit',  der  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und 
die  beiden  Lander  beruhigt',  des  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten 
schlagt',  Konigs  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-R<:,  Sohnes  des  Re  Tmn-htp- 
Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben  werde.  Die  groBe  kgl.  Ge- 
mahlin  Tjj,  sie  lebe.  Es  befahl  Seine  Majestat,  einen  See  fiir  die  groBe 
kgl.  Gemahlin  Tjj  herzustellen  in  der  Stadt  D^r-wh]2,  dessen  Lange 
3700  Ellen  und  dessen  Breite  600  Ellen  war.  Es  vollzog  Seine  Majestat 
das  Fest  der  Offnung  des  Sees  am  16.  des  3.  ]h.t3,  indem  man  Seine 
Majestat  im  Konigsschiff  ,Aton  leuchtet'  auf  ihm  ruderte. 

1738  B.  Mitannihochzeit 

Jahr  10  unter  der  Majestat  des  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahr- 
heit', der  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander 
beruhigt',  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  Konigs 
von  O.u.U.A.,  Herrn  des  Opfers  Nb-m]c.t-Rc,  Erwahlter  des  Re,  Sohnes 
des  Re  Ymw-Z^'Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben  werde.  Die 
groBe  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie  lebe,  der  Name  ihres  Vaters  ist  Twjl,  der 
Name  ihrer  Mutter  ist  Twj].  Ein  Wunder,  gebracht  Seiner  Majestat 
(L.G.H.) :  die  Tochter  des  Fiirsten  von  Nahrina  Sutarna,  (namens)  Gilu- 
hepa,  und  die  Besten  ihres  Harims,  317  Frauen. 

1739  C.  Wildstierjagd 

Jahr  2  unter  der  Majestat  des  Horus  (er  lebe)  , Starker  Stier,  erschienen 
in  Wahrheit',  der  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden 
Lander  beruhigt',  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt', 
Konigs  von  O.u.U.A.,  Herrn  der  beiden  Lander  Nb-m]c.t-Rc,  Sohnes  des 
Re  7mw-/^p-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben  werde.  Die 
groBe  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie  lebe  wie  Re. 

1  Ein  Volksname  im  Siiden. 

2  Es  handclt  sich  um  den  See  auf  dem  Westufer  von  Theben  (Birket  el-Habu). 

8  Verbessere  die  versehentliche  Auslassung:  J^H 

I   I    1^0 


Gedenkskarabaen  Amenophis'  III.  235 

Ein  Wunder,  das  Seiner  Majestat  geschah:  Man  kam,  um  Seiner  Majestat 
zu  melden:  Es  befinden  sich  Wildstiere  in  der  Wiiste  im  Bezirk  des 
Fajjums.  Fahren  Seiner  Majestat  nach  Norden  im  Konigsschiff  ,,Er- 
schienen  in  Wahrheit"  am  Abend.  Einen  schonen  Weg  Einschlagen.  In 
Frieden  Ankommen  im  Gebiet  des  Fajjum  am  Morgen.  Erscheinen  Seiner 
Majestat  auf  dem  Pferde,  indem  das  ganze  Heer  in  seiner  Begleitung  war. 
Aufbieten  der  Beamten  und  Soldaten  in  ihrer  Gesamtheit,  dazu  die  Re- 
kruten,  um  diese  Wildstiere  zu  beobachten.  Da  befahl  Seine  Majestat, 
diese  Wildstiere  einzuzaunen  mit  Mauer  und  Graben.  Da  zog  Seine  Ma- 
jestat aus  gegen  alle  diese  Wildstiere.  Liste  da  von:  170  Wildstiere.  Liste 
der  Beute  Seiner  Majestat  bei  der  Jagd  an  diesem  Tag:  56  Wildstiere.  Da 
verbrachte  Seine  Majestat  4  Tage,  ohne  seinen  Pferden  Ruhe  zu  gonnen. 
Erscheinen  Seiner  Majestat  zu  Pferde. 

Liste  dieser  Wildstiere,  die  er  bei  der  Jagd  erbeutete:  40  Wildstiere.   1740 
Summe  94  Wildstiere. 

D.  Lowenjagd 

Es  lebe  Horus  .Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden  Herrinnen 
,,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Goldhorus  ,GroB 
an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden 
Lander  i\Jb-m]<:.t-Rc,  Sohn  des  Re  Ymw-^ip'Herrscher-von-Theben,  dem 
Leben  gegeben  werde.  Die  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie  lebe. 
Liste  der  Lowen,  die  Seine  Majestat  selbst  bei  seiner  Jagd  erbeutete  vom 
Jahre  1  bis  zum  Jahre  10:  wilde  Lowen  102. 

E.  Hochzeit  mit  Teje  1741 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden  Herrin- 
nen ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Goldhorus, 
,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-R<:, 
Sohn  des  Re  7mw-/^p-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben 
werde.  Die  groBe  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie  lebe.  Der  Name  ihres  Vaters  ist 
'Iwjl,  der  Name  ihrer  Mutter  ist  Twj].  Sie  ist  die  Gemahlin  des  starken 
Konigs,  dessen  siidliche  Grenze  bis  K]r]j  reicht,  dessen  nordliche  bis 
Nahrina. 


580.     Inschrift  der  Statue  Louvre  A  18 

Der  gute  Gott,  der  Lowe  der  Konige,  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc- 
Geliebter-des-Re,  geliebt  von  Sokar,  Herrn  der  stj.t,  Sohn  des  Re,  der  die 
(fitter  befriedet,  7mrc-AZ/>-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von  Araonra- 
sonther. 

Das  elende  Kusch         die  Nomaden  von  Nubien     [ ] 

[N]r]k[j]hb     lJim)jk)    W]rkj       P]mljwl     P]t]kwj     P]rm]k]     [.  .  .  .]] 


1742 


1743 


236  Gedenkskarabaen  Amenophis'  III. 

Tljrwt  Ikljt  [R]]b]rw 

das  elende  Kusch  Kirk]1     Mfywjs]     Mtjk]rhw  S]h]b]        S]b]r 

Rwjttkw        Ibht]  Twrsw    Iwrsk         Ikns 

Das  elende  Kusch 


581.     Blocke  aus  Karnak 


A.  Worte  Sprechen:  Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  des  Amonre  fur 

den  kgl.  Ka  des  Nb-m]c  .t-Rc  taglich  (und)  beim  Fest  des  3.  pr.t 2 

Es  sagt  der  'Iwn-mwt.f3:  O  Re-Harachte,  du  mogest  leuchten  auf  den 
Konig  7wm-#ip-Herrscher-von-Theben,  sehr  rein. 

B.  [Horus]  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden  Herrinnen 
,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Goldhorus  ,GroB 
an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-ni]^ .t-Rc-TZben- 

bild-des-Re,  Sohn  des  Re  7mw-^j>-[Herrscher-von-Theben ] 

Der  gute  Gott  A^-ra^i-^-Ebenbild-des-Re,  Souveran  (L.H.G.),  der 
Freude  bereitet,  den  Mut,  die  Herrin  des  Himmels,  geboren  hat;  der 
gottliche  Horus,  der  aus  dem  Gottesleib  hervorgegangen  ist,  den  Hprj 

selbst  gezeugt  hat;  [edles]  Ei  [ ]  Sohn  des  Re  'Imn-htp-ilerr- 

scher-von-Theben,  buntgefiederter  Horus,  (dessen)  Gunst  im  Tempel  des 
Sokar  bestehen  bleibt; 

1744  der  sich  mit  Speise  und  Nahrung  vereinigt;  Herrscher  der  Fremdlander 

und  GroBer  der  Lander  [ ]  Herrscher  von 

Theben  A76-m^ci-i?c-Erbe-des-Re,  dessen  [Keule]  Nahrina  schlagt  und 
dessen  Bogen  das  Nubierland  vernichtet;  der  seine  Grenze  hinsetzt,  wohin 
er  will,  bis  an  die  Enden  der  Himmelsstutzen ;  [Sohn  des]  A[mun 

] 

Kusch     Irm  Gwrss     Tjdw]     7[.  .  .  .]     Twr]k     Tm]k     Mjw 

Tjrk]rj     Twks]r     Srnjk     Bwk]j     Twrs[.  .] 

C.  [Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden  Herrinnen 
,der]  die  Gesetze  [festigt]  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Goldhorus 

,GroB    an    Kraft,    der   die  Asiaten    schlagt'   [ 

Millionen]  von  Jahren  und  Hunderttausende  von  Ewigkeit  und  Un- 
endlichkeit.  Dieser  gute  Gott  aber,  man  [hatte  ihn  dem  heiligen  Gott]  ge- 
boren, 

1745  [ ]  seine[m]  Vater,   (namlich)   der 

Horus  ,, Erschienen  in  Wahrheit",  der  die  Tempel  aller  Gotter  baut  und 

[ihre  Gotterbilder]  herstellt  [ ]  ihre  groBen 

Wunder  aus  reinem  Alabaster  von  Hatnub;  [ ] 


1  Nach  Kollation  lies  A   'Sx  ^=^>   ^  0^3 

2  Die  letzten  Zeichenreste  verstehe  ich  nicht. 

3  Ein  sog.  ,,K6nigspriester",  urspriinglich  der  Hauptsohn. 


Blocke  Amenophis'  III.  aus  Karnak  237 

[ ]   Unteragypten  Bogenvolker  Nomaden  von  Nubien  [ ] 

G]rss  Itjr  Tjwrk  Itr-mjw 


582.     Granitlowe  im  Brit.  Mus. 

Der  gute  Gott,  Lowe  der  Herrscher,  em  grimmiger  Leu,  wenn  er  auf  die 
Feinde  blickt,  die  seinen  Weg  kreu[zen,  der  Sohn  des  Re  Eje-]Gottes- 
vater-Herrscher-von-Theben,  der  sich  bringt.1 

[Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  vollkommen  an  Geburt',  die  beiden  1746 
Herrinnen  .Sclion  an  Gesetzen,  der  die  beiden  Lander  beruhigt',  Gold- 
horus  ,mit  hohen  Kronen,  der]  die  Gotter  befriedigt',  der  Konig  von 
O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers  [Nb-hprw-Rc],  Sohn 
des  Re,  Herr  der  Kronen  jT^-cw^-7mw-[Herrscher-vom-slidlichen-Helio- 
polis],  der  das  Denkmal  seines  Vaters,  des  Konigs  von  O.u.U.A.,  Herrn 
der  beiden  Lander  iV&-m^c.i-i?c-Ebenbild-des-Re,  Sohnes  des  Re  Imn-htp- 
Herrscher-von-Theben  erneuerte.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur 
seinen  Vater  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  Atum, 
Herrn  von  Heliopolis,  und  den  Mond.  Er  tat  es,  damit  ihm  Leben  ge- 
geben  werde  wie  Re  in  alle  Ewigkeit. 


583.     Riickseite  des  siidl.  Memnonskolosses 

Horus  ,  Starker  Stier,  Herrscher  der  Herrscher,  Konig,  grofi  an  Niitz- 

lichem  im  Inneren  von  Theben' ;  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc,  sein 

geliebter    Sohn    des    Re    '/wm-ifap-Herrscher-von-Theben,    geliebt    von 

Amonre,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich. 

Die  beiden  Herrinnen,  groB  an  Denkmalern  gemaB  seiner  Kraft,  gebracht 

vom  nordlichen  zum  siidlichen  Heliopolis;  Konig  von  Ober-  und  U.A. 

Nb-m]<:.t-Rc,  sein  geliebter  Sohn  des  Re  7mw-^p-Herrscher-von-Theben 

geliebt  von  Sokar,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich. 

Goldhorus,  der  seinen  Tempel  der  Ewigkeit  vergroBert.  Er  machte  es  als 

sein  Denkmal  flir  seinen  Vatcr  Amun,  indem  er  ihm  ein  groBes  Ebenbild 

aus  Sandstein  errichtete, 

dessen  Namen  sein  soil  ,,Nb-m]<:.t-R<:  ist  der  Herrscher  der  Herrscher".   1747 

Er  tat  es,  damit  (ihm)  Leben  gegeben  werde  ewiglich. 


584.     Granitsphingen  in  Leningrad 

A.  Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden 
Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Gold- 

1  Oder  liegt  hier  bereits  die  spielerische  Schreibung  fur  nsw  ,, Konig"  vor? 


238  Granitlowe  Amenophis'  III.  im  Brit.  Mus. 

horus  ,Stier  der  Konige,  der  die  Neunbogen  unterwirft';  Konig  von 
O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  iV6-m^ci-i?c-Sohn-des-Re,  sein  ge- 
liebter  Sohn  des  Re  7raw-#ip-Herrscher-von-Theben,  Abbild  des  Re  vor 
den  beiden  Landern,  schoner  Horus,  Herr  der  Ewigkeit,  dem  Leben  ge- 
geben  werde. 

B.  [Es  lebe  Horus ;  die  beiden  Herrinnen, ] 

des  Schreckens  in  alien  Fremdlandern' ;  Goldhorus  ,der  die  Nomaden 
niedertritt  und  ihr  Land  erobert';  der  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m^.t-R^, 
Sohn  des  Re  7mw-^fp-Herrscher-von-Theben,  der  Denkmaler  weiht  bis 
zum  Himmel  wie  die  Himmelsstutzen ;  Herr  der  beiden  Lander  'Imn-htp- 

Herrscher-von-Theben,  Geliebter  des  Amun  [ ],  dem  Leben  ge- 

geben  werde  wie  Re. 

1748  585.      Granitlowe  aus  Soleb 

[Es  lebe]  Horus  , Starker  Stier[ ;  Konig  von  O.u.U.A.] 

Nb.m]c.t-[RC],  Sohn  des  Re  ['/ww-^p-Herrscher-von-Theben].  Er  machte 
es  als  sein  Denkmal  fur  sein  lebendes  Abbild  auf  Erden  Nb-m]c.t-Rc, 
Herrn  von  Nubien,  wohnhaft  in  der  Festung  ^Erschienen-in-Wahrheit".1 
Er  tat  es,  damit  ihm  Leben  gegeben  werde. 

Der  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc,  dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde. 
Der  machtige  Lowe,  geliebt  von  A[mun]. 

586.  Modell  eines  Kastendeckels 

Es  lebe  Horus  , Abbild  des  Re  vor  den  beiden  Landern',  die  beiden 
Herrinnen  ,Leuchtend  an  Kronen,  groB  an  Ansehen' ; 

1749  Goldhorus  ,Frisch  an  Kas,  schon  an  Jahren,  Herr  der  Sedfeste';  Konig 
von  O.u.U.A.  A76-w5ci-i?c-Erwahlter-des-Re,  dem  Leben  gegeben  werde, 
Sohn  des  Re  'irrm -Aip-Herrscher-von-Theben,  wie  Re. 

Erscheinen  des  Konigs  beim  ersten  Sedfest  gleich  Re,  wenn  er  aufgeht. 

587.  Statue  Brit.  Mus. 

Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  der  Konig,  der  die  Er- 
scheinungen  im  Amuntempel  wiederholt;  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der 
beiden  Lander  Nb-m]c.t-Rc,  geliebt  von  Amonre  vor  dem  Totentempel  des 
Nb-m^.l-R^,  dem  Leben  gegeben  werde;  die  beiden  Herrinnen  ,der  die 
Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  den  Amun  selbst  als 
Konig  gekront  hat;  sein  geliebter  Sohn  des  Re  '/mw-^^'Herrscher-von- 
Theben,  Herr  des  Sedfests,  wenn  er  erscheint  auf  dem  Thronsitz  wie  Re. 

1   Gemeint  ist  die  Tempelanlage  von  Soleb,  die  befestigt  war. 


Widder  Amenophis'  III.  aus  Gebel  Barkal  2o9 

Auf  dem  Giirtel : 

Nb-m^.t-R^,  von  Amonre  geliebt;  7w7i-7?ip-Herrscher-von-Theben,  von 

Sokar  geliebt. 

Am  Thron: 

Der  gute  Gott,  Herr  der  Freude,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-mlc.t-Rc, 
Sohn  des  Re  7mw-7^j>-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von  Amonre,  dem 
Leben  gegeben  werde. 

588.     Widder  vom  Gebel  Barkal 


1750 


A.  Der  gute  Gott  Nb-m^.t-R^,  geliebt  von  Amun,  Sohn  des  Re  Imn-htp- 
Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben  werde.  Es  lebe  der  gute  Gott 
Nb-m]c.t-R<~,  Sohn  des  Re  7ra/i-7^p-[Herrscher-von-Theben].  [Er  machte] 
es  als  sein  Denkmal  fur  sein  Ebenbild  Nb-m^.t-R^,  Herrn  von  Nubien, 
den  groBen  Gott,  den  Herrn  des  Himmels,  indem  er  ihm  eine  prachtige 
Festung  errichtete,  umgeben  mit  einer  groBen  Mauer,  deren  Ecken  mehr 
leuchten  als  der  Himmel,  wie  die  groBen  Obelisken,  die  der  Konig  'Imn- 
/i^-Herrscher-von-Theben  gemacht  hat  fur  Millionen  von  Millionen  an 
Jahren  in  alle  Unendlichkeit. 

Es  lebe  der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc,  Sohn  des  Re  'Imn-htp-Herrscher-von- 
Theben.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amun,  Herrn 
der  Throne  der  beiden  Lander,  indem  er  ihm  einen  heiligen  Tempel  machte, 
weit  und  sehr  vergroBert,  indem  ein  UbermaB  iiber  seine  Vollendung  hinaus 
gegeben  wurde;  seine  Pylone  erreichten  den  Himmel  und  die  Fahnen- 
masten  die  Sterne  des  Himmels;  man  sah  ihn  meilenweit,  indem  er  die 
beiden  Lander  erhellte.  Es  werde  Leben  gegeben. 

B.  Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  der  gute  Gott, 

zufrieden  mit  [ ]  im  Amuntempel.  Er  leitet  trefflich,  urn  zu 

bewirken,  daB  er  das  ihm  Anbefohlene  erobert;  tatkraftig  schon  im  Ei, 
indem  er  schon  [Horus  im  Himmel  auf  den  Schenkeln  seiner]  Mutter  war. 
Er  hat  ihn  zum  Konig  der  Ewigkeit  eingesetzt,  den  Konig  von  O.u.U.A. 
Nb-mlc.t-Rc,  Sohn  des  Re  7m?i-/^p-[Herrscher-von-Th.eben,  den  Denk- 
malsreichen,  wohnhaft  in  der  Festung  ,, Erschienen]  in  Wahrheit",  geliebt, 
dem  Leben  gegeben  werde. 

C.  Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden   1751 
Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Gold- 
horus  ,Gro8  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  der  Konig  von  O.u.U.A, 

ll<  rr  des  Opfers  Nb-m^.t-R^,  sein  geliebter  Sohn  des  Re  7mn-htp-Herr- 
scher-von-Theben.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater 
Amonrasonther,  wohnhaft  in  der  Festung  ,, Erschienen  in  Wahrheit",  ge- 
liebt (von  ihm),  dem  Leben,  Dauer,  Heil,  Gesundheit,  Freude  seines 
Herzens  und  seines  Ka  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 


240  Widderinschriften  von  Gebel  Barkal 

D.  Der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc,  Sohn  des  Re  Imn-htp-Kerrscher-von- 
Theben,  geliebt  von  Amun,  [dem  Leben  gegeben  werde].  Es  lebe  Horus 
, Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  der  Konig,  der  [viele]  groBe 
Denkmaler  [errichtet]  hat,  der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden 
Lander  Nb-m^.t-R^,  sein  geliebter  Sohn  des  Re  7raw-<^w-Herrscher-von- 
Theben;  der  das  Herz  des  Amun  erfreut  und  seinen  Ka  beruhigt  mit 
schonen  Denknialern,  die  bis  zum  Himmel  reichen;  nicht  ist  jemals  der- 
gleichen  getan  worden  seit  der  Zeit  des  [Gottes].  [Der  Konig  von 
O.u.U.A.]  Nb-m]c.t-Rc,  der  sich  einen  tapferen  Namen  in  jedem  Fremd- 
land  gemacht  hat.  Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit' 

[ ];  die  beiden  Herrinnen,  ,der  die  Gesetze  festigt', 

Goldhorus  ,Schiitzer  der  Gotter,  der  ihre  Leiber  bildet';  Konig  von 
O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc,  Sohn  des  Re  7raw-[/2ip-Herrscher-von-Theben,  dem 
Leben,  Dauer,  Heil,]  Gesundheit  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 

E.  Es  lebe  der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc,  Sohn  des  Re  7mw-/^p-Herrscher- 
von-Theben.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amun, 
Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  der  ihm  Tapferkeit  und  Starke 
gegen  alle  Fremdlander  anbefohlen  hat  und  ihn  erobern  lieB  die  kbhw-Hr 

1752  bis  zu  den  kbhw-Sth1,  |  und  was  die  Berge  der  beiden  Lander  umkreisen, 
und  der  das  Weltmeer  zu  FiiBen  dieses  guten  Gottes  fesselte,  [des  Konigs 
von  O.u.U.A.  Nb-m^.t-R*-],  dem  Leben,  Dauer,  Heil,  Gesundheit  wie  Re 
ewiglich  gegeben  werde. 

Es  lebe  der  gute  Gott  Nb-rri^.t-R^,  Sohn  des  Re  7mw-^j?-Herrscher-von- 
Theben.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amonrasonther, 
indem  er  ihm  einen  heiligen  Tempel  baute  aus  Sandstein,  dessen  Tore 
alle  aus  dcm-Gold  sind,  so  daB  sie  leuchten  auf  die  Gesichter,  [wobei  der 
Gottesjschatten  [wie  ein  Widderkopf  ist]2. 

F.  Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden 
Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt', 
Goldhorus  , stark  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  Konig  von  O.u.U.A. 
Nb-m]c.t-Rc,  sein  geliebter  Sohn  des  Re  7raw-/^-Herrscher-von-Theben. 
Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amonre,  wohnhaft  in 
,,Erschienen-in-Wahrheit".  Er  machte  es,  damit  ihm  Leben  und  Gesund- 
heit wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 


1753  589.      Gruppe  mit  der  Schlangengottin 

Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit'  Konig  von  O.u.U.A.  [.  .  • 
] ;  die  beiden  Herrinnen  'der  die  Gesetze  festigt  und  die 

1  Die  beiden  Wassergebiete,  die  mythologisch  Agypten  ergeben. 

2  Amun  selbst   ist  dargestellt   in  seiner  Erscheinungsform  als  Widder  auf  den 
Toren. 


Skarabaus  zu  Karnak  241 

beiden  Lander  beruhigt';   Sohn  des  Re   [ ]   Worte 

Sprechen  durch  ]sb.t,  die  GroBe  von  [ des]  Hprj,  sein 

erhabenes1  Ebenbild!  Ich  habe  [dir]  gegeben  [ ]. 

590.  Skarabaus  zu  Karnak 

Darstellung : 

Der  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m^.t-R^,  Sohn  des  Re  Imn-htp-HerTscher- 
von-Theben,  geliebt  von  Hprj,  der  in  der  Erde  entstanden  ist. 
Handlung:  ,,[Wein]  Geben". 

Rede  des  Atum : 

Worte  Sprechen  durch  Atum,  den  Herrn  der  beiden  Lander,  den  Helio- 
politaner:  Nimm  dir  das  Leben  an  deine  Nase,  du  Herr  der  beiden 
Lander,  Nb-m]c.t-Rc\  Ich  habe  dir  gegeben  Millionen  von  Jahren  als 
Konig  und  Oberhaupt  der  Lebenden,  als  Horus,  dauernd  in  Unendlich- 
keit,  indem  du  lebst  und  frisch  bist  in  [Ewigkeit]. 

Inschrift : 

[Worte  Sprechen]  durch  Hprj,  der  in  der  Erde  entstanden  ist:  Das  ist 
mein  Sohn  Nb-?n]c.t-Rcl  Ich  habe  dir  Leben,  Dauer,  [Heil]  an  deine  Nase 
gegeben,  damit  du  verbringst  Millionen  von  Sedfesten,  indem  du  der 
Herr  dessen  bist,  was  die  Sonnenscheibe  beleuchtet.  Die  Neunbogen 
liegen  unter  deinen  Sohlen  als  Lohn  fur  das,  was  du  mir  getan  hast.  Ich 
bin  zufrieden  damit,  daB  du  mir  mein  Haus  auf  der  Westseite  von  Theben 
gebaut  hast.  Deine  Majestat  hat  die  Neunheit  geschaffen,  einen  jeden 
(Gott)  nach  seinem  AuBeren,  das  ( !)  ich  gemacht  hatte.  Er  machte  es,  damit 
ihm  Leben  ewiglich  gegeben  werde. 

59 1 .  Vasenfragment 

Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc,  Sohn  des  Re  7rrm-A^-Herrscher-von- 

Theben,  geliebt  von  Mut,  Herrin  von  Isrw. 

[ ]  St[arke]  des  Seth,  Nb-m]c .t-Rc  [ 

592.  Schlangenstein 

Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-m]c.t-Rc. 

Sein  leiblicher  Sohn  des  Re  '/mw-Z^p-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von 

der  guten  Schutzschlange  des  Tempels  des  Hr-hntj-htj. 2 

1  Nach  Koll.  lies  ^O^     *-=-       ^r° 

2  Falkengestaltiger  Gott  von  Athribis. 
16  Helck 


1754 


1755 


242  Aufschrift  von  Statum 


593.  Statue  der  Seelen  von  Nhn 

Der  gute  Gott  Nb-m^.t-R^,  geliebt  von  den  Seelen  von  Nhn1,  Heir  des 
Sedfestes,  dem  Leben  gegeben  werde. 

594.  Pavianstatue 

Der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc,  Sohn  des  Re  Traw-^p-Herrscher-von-Theben, 
dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich,  geliebt  von  sh-hrj-sh-hrk.2 

595.  Ptahstatue 

Links:  ,,Der  gute  Gott  Nb-m]^ .t-Rc ,  geliebt  von  Ptah" 

Rechts:    ,,Sohn  des  Re   [7raw-/^j>-Herrscher-von-Theben],  geliebt  vom 

Ptah  des  Goldhauses"3 

Ruckenpfeiler :  ,,[ ]  alles  Leben  und  alle  Freude  fur  den  guten 

Gott,  Herrn  der  beiden  Lander  Nb-m]<i.t-Rc,  geliebt  von  Ptah  vor  dem 
Goldhaus." 

1756  596.     Ptahstatue  Turin 

Es  lebe  der  gute  Gott  -/Vfr-m^i-i^-Ebenbild-des-Re,  geliebt  von  Ptah, 
Herrn  der  Wahrheit,  dem  grofien  Gott,  Herrn  des  Sedfestes,  wohnhaft  in 
der  Annalenhalle4. 

597.  Aufschrift  einer  Vase  vom  Sinai 

Der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc,  [Sohn  des  Re]  7mw-#^-Herrscher-von- 
Theben,  [ ]  der  die  Sedfest[e]  wiederholt,  dem  Leben  wie  Re  ge- 
geben sei  ewiglich. 

598.  Vase  aus  Tell  el-Amarna 

Der  gute  Gott  [Nb]-m]c.t-R<:,  [Sohn  des  Re  7m?i-^p-Herrscher-von- 
Theben,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich,]  [geliebt]  von  Sokar  im 
Totentempel  des  [Nb-]m]c.t-Rc. 

1  Falkenkopfige   Gottheiten  des  heiligen  Ortes  Hierakonpolis  in  Oberagypten. 

2  Der  Name  des  Pavians  ist  unklar:  „Wenn  mein  Gesicht  gekratzt  (?)  wird,  wird 
auch  dein  Gesicht  gekratzt  (?)." 

3  Das  ,, Goldhaus"  ist  die  geheimnisvolle  Handwerkerstube,  in  der  die  Statuen 
gebildet  und  belebt  werden. 

4  Diese  ,, Annalenhalle"  lag  wahrscheinlich  in  Memphis. 


Kleine  Denkmaler  Amenophis'  III.  243 


599.  Fa37ence-Vase  aus  Kairo 

Es  lebe  Horus,  der  starke  Stier,  erschienen  in  Wahrheit,  der  Konig  von 
O.u.U.A.,  der  Herrscher  der  Freude,  der  Denkmalsreiche,  der  Denkmaler 
schafft,  Konig  der  Konige,  Gold  der  bjtjw,  dessen  Schrecken  die  [H]w]- 
nbw1  gepackt  hat,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-m^.t-R^,  Sohn  des  Re 
'/>Kw-#lp-Herrscher- von -Theben.  Die  groBe  kgl.  Gemahlin  Tjj. 

600.  Aufschrift  der  Statue  Kairo  42084  1757 

[ ]    sein    geliebter    leiblicher    [Sohn    des    Re]  'Imn-htp- 

Herrscher-von-Theben,   [geliebt]  von  Amonre  in  dem  Totentempel  des 

[ ]• 

601.  Zwei  Satisstatuen 

A.  Sohn  des  Re  7raw-/^-Herrscher-von-Theben,  guter  Gott  Nb-m^.t-R^, 
dem  Leben  gegeben  werde,  geliebt  von  Rd-dw2,  Herrin  des  Sedfestes. 

B.  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m^.t-R^,  dem  Leben  gegeben  werde,  geliebt 
von  Satis,  Herrin  des  Sedfestes,  die  Gottliche,  die  im  pr-wr  wohnhaft  ist. 

602.  Bruchstiick  eines  Thrones 

Der  gute  Gott,  Herr  des  Opfers  Nb-m]c.t-Rc,  leiblicher  Sohn  des  Re 
'/raw-Aip-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich,  ge- 
liebt von  Chnum,  Herrn  von  Hr-wr3,  dem  groBen  Gott,  Herrn  des  Sed- 
festes. 

603.  Statue  aus  Erment  1758 

[Horus]  , Starker  [Stier],  erschienen  in  Wahrheit',  der  Konig,  Geliebter 
wie  Amun,  Herr  der  Sedfeste,  auf  dem  Thron  des  Re;  Konig  von  O.u.U.A. 
Nb-ml<:.t-Rc,   Sohn  des  Re  7rarc-/^p-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben 

gegeben  werde  ewiglich.  [ ]  ist  er,  (dessen)  Plane 

geschehen;  Goldhorus  ,groB  an  Denkmalern,  groB  an  Wunderbarem  im 
Amuntempel  auf  der  Westseite  von  Theben' ;  Konig  von  O.u.U.A.  Nb- 
m]c.t-Rc,  Sohn  des  Re  Imn-htp-Jierracher-von -Theben,  dem  Leben  ge- 
geben werde  ewiglich.  [Er  machte  es  als  sein  Denkmal]  fur  seinen  Vater 
Amonre,  indem  er  ihm  eine  groBe  Statue  aus  schwarzem  Stein  errichtete, 
deren  Namen  sein  soil  iV6-w^ci-^c-Herrscher-der-Herrscher',  bleibend  und 
dauernd  bis  in  die  Unendlichkeit. 

1  Bezeichnung  der  Bewohner  des  nordlichen  Randes  der  bekannten  Welt. 

2  Anscheinend  der  pc-rsonifizierte  ,,Ausfiufi"  des  Nils. 

3  Antinoe  in  Mittelagypten. 

16* 


244  Kleine  Denkmaler  Amenophis'  III. 


604.  Anubisstatue 

Rechts:  ,,Der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc,  geliebt  von  Anubis  im  siidlichen 
Harim,  dem  Leben  gegeben  werde." 

Links:  ,,Sohn  des  Re  ['/mw-^p-Herrscher-von-Theben],  geliebt  von 
Anubis  im  siidlichen  Harim,  dem  Leben  gegeben  werde." 

605.  Stele  aus  Buhen 

Jahr  5,    1.  smw  des  Konigs  von  O.u.U.A.,  Herrn  der  beiden  Lander 

[Nb]-m]c.t-Rc,  seines  geliebten  Sohns  (des  Re)  [ ],  geliebt  von 

den  Gottern  von  W^w^.t1,  dem  Leben  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 

1759  606.     Statue  Kairo  752 

Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  der  Konig  von  O.u.U.A. 
Nb-m^.t-R^,  geliebt  von  Horus,  Sohn  der  Isis,  dem  Leben  gegeben  werde 
wie  Re  ewiglich;  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re,  Herr  aller  Fremd- 
lander  Ymw-A^-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von  Osiris,  dem  groBen 
Gott,  wohnhaft  im  thinitischen  Gau;  dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde 
ewiglich. 

Der  gute  Gott,  Herr  des  Opfers  Nb-m].t-Rc,  geliebt  von  Horus,  Sohn  der 
Isis,  dem  groBen  Gott,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewiglich.  Sein 
geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  7ww-/*i]9-Herrscher-von-Theben,  geliebt 
von  Osiris,  dem  groBen  Gott,  Herrn  von  Abydos,  dem  Leben,  Dauer, 
Heil  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 

Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m^.t-R^,  sein  geliebter  Sohn  des  Re,  Herr  aller 
Fremdlander  7mw-7^p-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von  Osiris,  dem 
groBen  Gott,  Herrn  des  Himmels  [ ]. 

607.      Statue  Kairo  Inv.  68634 

Nb-m]c.t-Rc,  geliebt  von  Bastet,  der  Herrin  von  Bubastis. 

Es   lebe   Horus    ,  Starker    Stier,    erschienen    in   Wahrheit' ;   die    beiden 

Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Gold- 

horus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  Konig  von  O.u.U.A.  Nb- 

m]c.t-Rc. 

i76o  608.     Opfertafeln  aus  Molgata 

[Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit'],  der  gute  Gott, 
Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers,  Herr  der  Kronen  Nb-m]c.t-Rc, 

1  Unterdistrikt  von  Nubien. 


Saule  aus  der  Moschee  el-Turkemani  245 

sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  Ymw-Z^-Herrscher-von-Theben.  Er 
machte  es  als  sein  Denkmal  fiir  Amonre,  indem  er  ihm  ein  ,Opfer  auf 
dem  Dach'  machte,  urn  zu  sehen,  wie  [Re  aufgeht  im  Horizont.  Er  machte 
es,  damit  (ihm)]  Leben,  Dauer,  Heil  [gegeben  werde  ewiglich]. 

609.     Saule  in  el-Turkemani 

Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-R(:,  Sohn  des  Re  7mw-/^p-Herrscher-von- 
Theben,  dem  Leben  ewiglich  gegeben  werde,  geliebt  von  Horus,  Herrn 
der  Fremdlander,  dem  groBen  Gott;  geliebt  von  Horus  vom  Gartenland. 


610.     Statuenbasis  in  Avignon 

Der  gute  Gott  Nb-m^.t-R^,  dem  Leben  gegeben  werde,  geliebt  von  Amun, 
Herrn  des  Sedfestes. 


611.      Schakalstatuen  aus  dem  Totentempel  i76i 

A.  [ K6n]ig,  sein  Erbe,  sein  Konigtum,  seinen  Thron;  der 

entstehen  lieB  das,  was  er  auf  Erden  gemacht  hat,  als  er  Konig  war  der 
Lebenden;  die  beiden  Landesteile  des  Horus  sind  unter  dem  RatschluB 
des  Herrn  der  beiden  Lander  Nb-m]c.t-Rc  [ ]. 

[Goldhorus  ,GroB  an  Kraft],  der  die  Asiaten  schlagt',  der  gute  Gott, 
Ebenbild  des  Re,  leuchtend  beim  Erscheinen  wie  die  Sonnenscheibe; 
gottlicher  Falke  mit  buntem  Gefieder,  der  die  beiden  Lander  mit  seinen 
beiden  Fliigeln  umfangt ;  Sohn  des  Re,  Herr  der  Kraft  7raw-/i^-Herrscher- 
von-Theben  [ ]. 

B.  [ klug]  beim  Wissen,  nicht  gibt  es  etwas,  was  er  nicht 

weiB  im  Himmel  wie  auf  Erden ;  der  den  Amtern  die  Vorschriften  gibt, 
indem  sie  deshalb  kommen,  um  zu  erfragen,  was  er  tun  will  (?) ;  der  Konig 
von  O.u.U.A.  Nb-[m]c.t]-Rc  [ ]. 

[ ]  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  es  kommen 

zu  ihm  die  Siidlichen  auf  ihren  Leibern  und  die  Nordlichen  wegen  seiner 
.Machtigkeit,  kein  Fremdland  ist  hinter  ihm;  der  Sohn  des  He'Imn-htp- 
[Herrscher-von-Theben ] 

C.  [ ]  sehr  (?)  an  Tapferkeit;  er  hat  mit  seinen  Armen  voll- 

bracht  wie  der  Herr  von  Theb[en Goldhorus  ,GroB 

an  Kraft],  der  die  Asiaten  schlagt',  der  sich  nicht  er[geht]  (?)  im  [ 

....]. 

D.  [ J  beim  Werfen  seiner  Furcht  in  die  verborgenen  1762 

Volker);  dessen  Furcht  zcrbricht,  wenn  sie  durch  die  Lander  hindurch- 

ht;  der  mit  seinen  Armen  handelt,  der  die  beiden  Lander  belehrt;  Konig 


246  Schakalstatuen  aus  dem  Totentempel 

von  O.u.U.A.,    Herr  der  Kraft  Nb-[m]c.t]-Rc[ ]   [ 

Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,]  der  die  Asiaten  schlagt',  der  seine  Feinde  in 
alien  Landern  fallt ;  der  die  Fremdlander  zu  Leichenhaufen  macht  und  ihr 
Gemetzel  anrichtet;  dessen  Wohlgeruch  alle  Lander  und  Fremdlander 
durchzieht;  Sohn  des  Helmn-htp-[H_errscher-von-Th.eben  ....]. 

E.  [ iV6]-m^cJ-[/2c]-Ebenbild-des-Re,  geliebt  von  Amun, 

dem  Leben,  Schutz,  Leben(!),  Dauer,  Heil,  Gesundheit,  Freude  gegeben 

werde.  [ l]mn-htp-~H.errscher-von-Theben,  geliebt  von  Amun, 

indem  jede  Unendlichkeit  hinter  ihm  ist  wie  Re  ewiglich. 
Gegenzeile:  ,, geliebt  von  Mut". 


612.     Ruckenpfeiler  einer  Statue  aus  Westtheben 

[ ]  groB  an  Denkmalern  gemaB  seiner  Kraft  in  Starke.  Alles  was 

er  tut  im  [ ]  dahinter  wie  die  Strahlen  der 

Sonnenscheibe  der  Tage  (?),  die  geschehen  [ ]. 


1763  613.     Sachmetstatuen 

Voile  Aufschrift  lautet :  ,,Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-m]c.t- 
Rc,  sein  geliebter  Sohn  des  Re  'iraw-A^-Herrscher-von-Theben,  geliebt 
von  der  Sachmet  —  s.  u. ,  dem  Leben  gegeben  werde." 

Die  Beinamen  der  Sachmet: 

Sachmet  von  ]pd.t 

Sachmet  vom  Horizont  des  Re 

Sachmet,  die  das  Gute  tut  und  die  die  beiden  Lander  belebt 

Sachmet  von  den  Sitzen  der  beiden  Lander 

Sachmet,  die  Herrscherin 

Sachmet,  die  GroBe 

Sachmet,  die  GroBe,  die  Geliebte  des  Ptah 

Sachmet,  die  GroBe  bei  der  Revision 

Sachmet,  die  Vielgesichtige 

Sachmet,  die  GroBe 

Sachmet,  deren  Machtigkeit  unter  Millionen  groB  ist 

Sachmet,  die  SiiBe  des  Horus-Seth 

Sachmet-Bastet,  die  Herrin  der  [Sitze],  die  Vielnamige 

Sachmet,  die  hervorkommt,  indem  sie  frisch  ist 

1764  Sachmet,  mit  ausgebreiteten  Herzen  (d.  h.  die  sich  freut) 
Sachmet,  die  Geliebte  ihres  Herrn 

Sachmet,  die  Geliebte  des  Suchos,  Herrn  von  S]b.t 
Sachmet,  die  Geliebte 


Statuen  der  Sachmet  247 

Sachmet,  ini  Tempel  der  Bastet 
Sachmet,  die  Selbstbeherrschte  (?) 
Sachmet,  Herrin  von  ,Iwc.t 
Sachmet,  Herrin  von  i\.l-hr-Imn 
Sachmet,  Herrin  von  lptpw[.  .  .] 
Sachmet,  Herrin  von  'Iftntw 
Sachmet,  Herrin  der  Beliebtheit 
Sachmet,  Herrin  von  llm.t 
Sachmet,  Herrin  der  Palmen 
Sachmet,  Herrin  von  Ihw 
Sachmet,  Herrin  von  7s  ...  .  h].t 
Sachmet,  Herrin  der  Sitze 

Sachmet,  Herrin  vom des  Jubels 

Sachmet,  Herrin  von  ^Ig.t 

Sachmet,  Herrin  des  Palastes 

Sachmet,  Herrin  des  Weges 

Sachmet,  Herrin  von  Hermupolis  (?)  1765 

Sachmet,  Herrin  von  wsgtt 

Sachmet,  Herrin  des  Zogerns  (?) 

Sachmet,  Herrin  des  ehrwlirdigen  Platzes 

Sachmet,  Herrin  von  Mnw.t 

Sachmet,  Herrin  der  beiden  Flammen 

Sachmet,  Herrin  der  Herren 

Sachmet,  die  gottliche  Herrin 

Sachmet,  Herrin  von  Rtwj 

Sachmet,  Herrin  von  Hpwtj 

Sachmet,  Herrin  des  Friedens  der  beiden  Herzen 

Sachmet,  Herrin  von  Hf]  .  . 

Sachmet,  Herrin  der  Flaggenmasten 

Sachmet,  die  Herrin  der  Furcht 

Sachmet,  die  Herrin  von  shr.t 

Sachmet,  Herrin  der  Laube 

Sachmet,  Herrin  des  Zitterns 

Sachmet,  Herrin  von  Stjt 

Sachmet,  Herrin  vom  ,See  des  Zufahrenden'  (d.  h.  des  Krokodils) 

Sachmet,  Herrin  von  Snwt 

Sachmet,  Herrin  der  beiden  Akazien  1766 

Sachmet,  Herrin  der  Kas 

Sachmet,  Herrin  des  Landes  zu  den  beiden  Tageszeiten 

Sachmet,  Herrin  von  T]psw  (bzw.  Tp]sw) 

Sachmet,  Herrin  von  Tp-nj]  (,,Vorgebirge  des  Schiffers") 

Sachmet,  Herrin  von  Dcjnwjt 

Sachmet,  Herrin  der-  wcstlichen  Wiiste 

Sachmet,  Herrin  des  Endes  der  Sitze 


248  Statuen  der  Saehmet 

Sachmet,  Herrin  der  Schildkrotenstadt 
Saehmet,  die  am  Mittag  schon  ist 
Sachmet,  schon  an  Zeiten  (?) 
Sachmet,  Konigin  dieses  Tempels 
Sachmet,  siiB  an  Leben 
Sachmet -Neith 

Sachmet-Hathor,  der  die  Kopfe  gehoren 
Sachmet,  die  die  Nomaden  schlagt 
Sachmet,  die  Dienerin  ihres  Herrn 
Sachmet  vor  dem  Krokodil 
Sachmet,  wohnhaft  in  der  Brust 
Sachmet,  vom  ostlichen  Himmel 

1767  Sachmet,  die  mit  oben  befindlichem {nkf) 

Sachmet,  die  die  Gotter  einatmen 

Sachmet,  Leiter(in)  des  Ostens 

Sachmet,  die  Flamme 

Sachmet,  Tochter  des  Osiris 

Sachmet  mit  spitzem  Horn 

Sachmet,  die  aufweckt 

Sachmet,  die  zum  Schweigen  bringt 

Sachmet,  die  Oberagyptische  Krone 

Sachmet,  die  weibliche  Sonnenscheibe 

Sachmet,  das  schone  Ebenbild 

Sachmet,  die  an  der  Spitze  ihrer  Festung  ist 

Sachmet,  die  vereinigt  ist  mit  Mut 

Sachmet,  die  den  Gau  durchstreift 

Sachmet,  Herrin  der  Grofien 

Sachmet,  die  die  beiden  Streitenden  trennt 


1768  614.     Koloss  Amenophis'  III.  nordl.  Kom  el-Heitan 

Sokar.  Worte  Sprechen  durch  Sokar,  wohnhaft  im  Westen  von  Theben : 

Ich  will  dein  Schutz  sein,  indem  meine  Arme  um  dich  sind  und  ich  alles 

Leben  gebe,  o  Konig  von  O.u.UA.  [Nb-m^.tyR^  [ ] 

Horus  ,  Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  Ei  des  Atum,  Ebenbild  des 

Re,  Abbild  des  [ ],  Herrscher  von  Agyptenland,  Konig  von 

O.u.UA.  Nb-m]c.t-Rc,  der  macht  [ J 

[ hervorgegangen]  aus  meinem  Leib,  der  sich  die  Doppel- 

krone  ergriffen  hat  und  [die  beiden  Lander]  wie  sein  Vater  Re  erleuchtet, 

Herr  der  Kronen  [Nb]-m]c.t-Rc  [ ] 

[ ]   dir   die  Gotter;   Konig    [ ], 

zufrieden  mit  der  Wahrheit,  Konig  von  O.u.UA.  Nb-m^.t-R^  [ J. 


Denkmaler  der  Familienangehorigen  Amenophis'  III.  249 

615.  Opfertafel  aus  Gurob  i?69 

Links: 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris,  Herrscher  der  Unendlichkeit,  daB  er  gebe  alles, 
was  herauskommt  von  seinem  Altar,  dem  kgl.  Ka  des  Osiris  Nb-m^.t-R^. 

Rechts : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris,  den  Herrscher  des  Westens,  daB  er  gebe  das 
Hinein-  und  Herausgehen  aus  der  Nekropole  fur  den  kgl.  Ka  des  Osiris 
Nb-m^.t-fc. 

Unten : 

Die  groBe  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie  machte  es  als  ihr  Denkmal  fiir  ihren  ge- 
liebten  Gemahl,  den  guten  Gott  Nb-m^.t-R**. 

616.  Stele  der  Teje  aus  Gurob 

Oben:  „Tjj  -  seine  geliebte  kgl.  Gemahlin  -  Nb.mlc.t-Rc." 
Inschrift : 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris-  Wnn-nfr,  den  groBen  Gott,  Herrn  des  verbotenen 

Landes, 

daB  er  gebe  ein  Totenopfer,  Wein,  Milch,  alle  guten  und  reinen  Dinge,    1770 

kiihles  Wasser,  Verklartheit  fiir  den  Ka  des  Osiris,  des  Konigs  Nb-m]c.t-Rc, 

Sohnes  des  Re  '/mn-<faj9-Herrscher-von-Theben,  des  Gerechtfertigten. 

Seine  geliebte  groBe  kgl.  Gemahlin,  die  Herrin  der  beiden  Lander  Tjj, 

macht(e)  es  als  ihr  Denkmal  fiir  ihren  geliebten  Gatten. 

617.  Titel  der  Teje  auf  Holzsockel 

Erbprinzessin,  groB  an  Gunst,  Herrin  der  beiden  Lander,  mit  freund- 
lichem  [Herzen],  siiB  an  Liebe,  Herrin  von  O.u.U.A.,  groB  an  Ansehen, 
herrlich  an  Schmuck,  die  groBe  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie  lebe. 

618.  Modellsarg  aus  dem  Grab  des  Tutenchamun 

A.  Erbprinzessin,  groB  an  Gunst,  Herrin  der  Freude,  Herrin  des  Hauches, 
mit  siiBem  Herzen,  Herrin  der  beiden  Lander  Tjj,  die  Gerechtfertigte 
beim  groBen  (!)  Gott,  dem  Herrn  der  Unendlichkeit. 

B.  Erbprinzessin,  groB  an  Gunst,  Herrin  von  O.u.U.A.,  Herrin  der  beiden 
Lander  Tjj,  sie  lebe  ewig. 

C.  seine  geliebte  groBe  kgl.  Gemahlin,  Herrin  der  beiden  Lander  Tjj, 
sie  lebe  in  alle  Ewigkeit. 


250  Denkmaler  der  Familienangehorigen  Amenophis'  III. 


1771  619.     Buch-Tafelchen 

Der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc,  dem  Leben  gegeben  werde,  geliebt  von  Ptah, 
dem  Konig  beider  Lander.  Die  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie  lebe.  Buch  von  der 
Sykomore  und  dem  Moringabaum. 

620.     Statue  der  Mw.t-m-wj] 

[ ]  deren  Erinnerung  schon  ist;  die  die  Herzen  frohlich 

macht,  die  groBe  kgl.  Gemahlin  und  Gottesgemahlin,  die  Herrscherin 
mit  hohen  Federn,  Herrin  der  beiden  Lander  Mw.[t-m-wj]]. 

[ ];  die  Sistrumspielerin  inKarnak,  die  ihrenHorus  mit  ihrer 

Stimme  besanftigt,  die  Gottesgemahlin,  seine  geliebte  groBe  kgl.  Ge- 
mahlin, Herrin  der  beiden  Lander  Miv.[t-m-wj]]. 


1772  621.     Mw.t-m-wj]  im  Boot 


Die  groBe  kgl.  Gemahlin,  Gottesmutter  Mw.t-m-wj] 
Die  groBe  kgl.  Gemahlin  Mw.t-m-wj] 
'/mw-Z^p-Herrscher-von-Theben  Nb-m]c.t-Rc 
Tmn-htp-Herrscher-von-Theben. 

Rechts : 

Erbprinzessin,  groB  an  Gunst,  mit  angenehmem  Herzen,  suB  an  Liebe, 
die  die  Halle  mit  dem  Duft  ihres  Wohlgeruches  f iillt ;  seine  geliebte  groBe 
kgl.  Gemahlin,  der  alles,  was  sie  sagt,  getan  wird;  Herrin  von  O.u.U.A., 
Gottesmutter,  recht  [ ]. 

Links : 

Erbprinzessin,  groB  an  Gunst,  seine  geliebte  groBe  kgl.  Gemahlin,  Gottes- 
mutter, die  den  Konig  gebar,  Gelobte  des  guten  Gottes ;  der  alles,  was  sie 
sagt,  getan  wird;  die  auf  ihrem  Sitz  in  ihrem  Boot  ruht,  das  prachtig  ge-' 
arbeitet  ist  in  ewiger  Arbeit;  Gottesmutter  Mw.t-[m-wj]]. 

1773  622.     Kastendeckel 

Der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc,  die  groBe  kgl.  Gemahlin  Tjj,  von  Amun  geliebt. 

623.     Thronsessel  der  S].t-'Imn 

Seine  geliebte  groBe  Konigstochter  S].t-'Imn 
Bringen  des  Goldes  der  siidlichen  Fremdlander. 


Denkmaler  der  Familienangehorigen  Amenophis'  III.  251 


624.     Weiterer  Sessel 

Vor  ,,der  groBen  kgl.  [Gemahlin]  Tjj"  steht  ,, seine  geliebte  Konigs- 
tochter,  die  Gelobte  des  Herrn  der  beiden  Lander  S].t-Tmn'\  dahinter 
..seine  geliebte  Konigstochter''  ohne  Namen. 


225.     Truhenknopf 

Der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc 

Die  kgl.  Gemahlin  Tjj 

Die  kgl.  Gemahlin  S].t-Tmn. 


626.     Ebenholzstuck  "74 

Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers,  Konig  von  O.u. 
U.A.  Nb-m]c.t-Rc,  Sohn  des  Re  Yrari-^p-Herrscher-von-Theben.  Die 
Konigstochter  und  Konigsgemahlin  S].t-Tmn,  geboren  von  der  groBen 
kgl.  Gemahlin  Tjj,  die  ewig  lebe  und  gesund  sei  wie  Re. 


627.      Schminkbiichse 

Der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc 

Die  Konigstochter  und  groBe  kgl.  Gemahlin  S].t-Tmn,  sie  lebe. 


628.     Alabastervase 

Der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc,  dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde. 
Die  Konigstochter  und  -Gemahlin  [S].t-Tmn],  geboren  von  der  kgl.  Ge- 
mahlin Tjj,  sie  lebe  [und  sei  gesund  wie  Re  ewig]. 


629.     Fragment 


- 


[Der  gute  Gott]  Nb-m]c.t-[Rc] 

[Die  leibliche  Konigstochter]  S].t-Tmn,  sie  lebe. 


630.     Anhanger  1775 

Der  gute  Gott  Nb-m]c.t-Rc 
S].t-'Imn,  sie  lebe. 


252  Denkmiiler  der  Angehorigen  Amenophis'  III. 


631.      Schminkbuchse 

Der  gute  Gott  Nb-m^.t-fc 

Seine  geliebte  Konigstochter  7s  i,  sie  lebe. 


632.     Fragment 

[Der  gute  Gott]  Nb-mlc.t-[Rc] 

Die  Konigstochter  Hnw.t-t]-nb,  sie  lebe  wie  Re. 


633.     Statuengruppe 

Die  groBe  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie  lebe, 

[ ]  im  Palast,  Gefahrtin  des  Horus,  die  in  seinem  Herzen  ist, 

Konigstochter  Hnw.t-t\-nb,  geboren  von  [ ] 

Seine  geliebte  Konigstochter  Nb.t-^h,  geboren  von  [ ]. 


1776  634.     Grab  des  Rc-msw  Nr.  55 

Verehrung  geben  [dem  Osiris  durch]  das  Oberhaupt  des  ganzen  Landes, 
[Stadtjvorsteher  und  [Vezir]  Rc-msw,  den  Gerechtfertigten.  Er  sagt: 
Ich  bin  in  Frieden  gekommen,  nachdem  ich  meine  Lebenszeit  vollendet 
habe  in  der  Gunst  des  guten  Gottes.  Ich  tat,  was  die  Menschen  lieben  und 
womit  die  Gotter  zufrieden  sind.  Ich  tat  das,  [was  der  Konig]  meiner 
[Zeit]  lobt.  Nicht  iibertrat  ich  das,  was  er  befohlen  hatte,  nicht  tue  ich 
gegen  die  Menschen,  was  bei  ihm  Sunde  ist.1  Ich  tat  die  Wahrheit  auf 
Erden,  denn  ich  weiB,  daB  du  den  Wahrhaftigen  lobst,  denjenigen,  der 
keine  Ubeltaten  tut.  Verehrung  Geben  dem  Osiris,  Erde  Kussen  vor  Wnn- 
nfr,  dem  Gerechtfertigten!  Heil  dir,  Konig,  Herr  bis  in  Ewigkeit,  Sohn 

der  Nut  und  Erbe  des  Geb!   [ tagjlich  durch  die 

Sangerin  des  Amun,  Hausherrin  Mrj.t-Pth,  die  Gerechtfertigte. 

1777  Biographische  Inschrift 

Worte  Sprechen  durch  rpc.t  h]tj-c,  Gottesvater  und  -geliebten,  Geheimrat 
im  Konigshaus,  Stadtvorsteher  und  Vezir  Rc-msw,  den  Gerechtfertigten : 
Ich  bin  in  Frieden  zu  diesem  Grab  gekommen  in  der  Gunst  des  guten 
Gottes.  Ich  habe  getan,  was  der  Konig  meiner  Zeit  lobt.  Nicht  habe  ich 
iibertreten  die  Vorschrift,  die  er  befohlen  hat.  Nicht  habe  ich  Sunde  gegen 

1  Der  Text  ist  hier  etwas  verderbt,  vgl.  1777,7,  wonach  aueh  hier  n  ir.j  und  tif.t 
7Ai  lesen  sein  diirfte. 


Inschriften  des  Vezirs  Rc-rnsw  253 

die  Menschen  getan,  damit  ich  ruhe  in  meinem  Grab  auf  der  Westseite 
von  Theben. 

Worte  Sprechen  durch  den  rjf.t  h]tj-c,  den  Mund,  der  das  ganze  Land  zu- 
frieden  stellt,  sm,  Wachter  aller  Kleider1,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  Stadt- 
vorsteher  und  Vezir  Rc-msw,  den  Gerechtfertigten :  O  alle  ihr  Gotter  der 
Unterwelt,  ihr  Kollegiurn,  das  sich  im  verbotenen  Land  befindet!  LaBt 
mich  aufsteigen  zum  Herrn  der  Ewigkeit,  damit  ich  ihn  verehre  nnd  sein 
Ansehen  schaffe.  Weit  sei  mir  (mem)  Platz.  Erde  Kussen  unter  den  Beam- 
ten,  die  sich  in  deiner  Begleitung  befinden.  Ich  erhalte  das  Opferbrot  in 
Gegenwart  ihrer  Exzellenzen  vom  Opfer  des  Wnn-nfr.  Ihr  tut  es  mir  nach 
meinem  Wunsche,  so  wie  ich  es  auf  Erden  getan  habe.  Ich  spendete  den 
Gottern  und  rief  die  ganze  Neunheit  herbei.  Ich  bin  rein  und  ohne  Makel 
mit  dem  Opfer  vor  dem  ,Stier  seiner  Mutter',  ich  speiste  die  Konige  von 
O.u.U.A., 

die  Amun  in  seinem  Hause  wunscht,  die  kgl.  Gemahlinnen,  die  Konigs-   1778 
kinder,  die  Hoflinge,  die  sein  Ka  lobt.  Nicht  horte  ich  auf,  ihre  Namen 
taglich  zu  nennen. 

Opferspruch : 

Verehrung  im  Himmel,  Jubel  im  Palast,  Jauchzen  im  Inneren  der  Halle. 
Die  beiden  Lander  des  Horus  sind  in  Jubel,  denn  Amun  ist  auf  dem  groBen 
Sitz,  indem  er  aufgeht  als  Amonre,  Herr  des  Himmels. 
Er  lasse  Nb-m^.t-R^,  dem  Leben  gegeben  werde,  bestehen.  Er  gebe  ihm 
seine  Lebenszeit,  vereint  mit  der  Unendlichkeit,  sowie  seine  Jahre  ver- 
bunden  mit  Hunderttausenden !  Du  Stadtvorsteher  und  Vezir  Rc-msw, 
der  Gerechtfertigte !  Es  lobe  dich  dein  Herr  Amun  in  deinem  Haus  der 
Lebenden.  Alle  westlichen  Gotter  jubeln  aus  Liebe  zu  dir,  denn  du  hast 
ein  kgl.  Opfer  geopfert  dem  Amonre-Harachte,  dem  Atum,  Herrn  von 
Heliopolis,  seinem  Auge,  seiner  Hand  und  seinem  Korper,  dem  Osiris- 
Chontamenti,  der  Hathor,  dem  Oberhaupt  der  Wiiste,  Anubis,  dem  Herrn 
des  verbotenen  Landes,  den  Gottern,  den  Herren  der  Unterwelt. 

Rc-msw  erhalt  Sistren  uberreicht  1779 

Entgegennehmen  von  Sistren  und  [Kettenanhangern]  des  [Amonjre. 
W'oitc  Sprechen:  Du  Stadtvorsteher  und  Vezir  Rc-msw,  du  Gerecht- 
fertigter!  Fiir  deinen  Ka  die  Sistren  und  Anhanger  des  Amonre,  des 
Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander.  Nimm  sie  dir  und  halte  sie  an  deine 
Nase.  Es  lobt  dich  dein  Herr  Amun,  so  daB  du  nun  bist  bis  in  Unendlich- 
keit in  seinem  Gebiet.  Er  liiBt  dir  ein  Leben  in  seiner  Begleitung  dauern, 
er  erneuert  die  Luft  fiir  deine  Nase,  so  daB  du  bestehst  wie  der  Himmel 
und  dauerst,  indem  du  lebendig  bist,  und  deine  Erneuerung  wiederholst 
wie  die  Erneuerung  des  Wassers.  Du  bist  rein  zusammen  mit  deinem  Ka 

1  Am  and  Wachter  aller  Kleider  ist  ein  alter  Titel,  der  in  dieser  Zeit  mir  noch  als 
Ehrentiti-I  ;iufl  ritt. 


254  Inschriften  des  Vezirs  R^-mSw 

im  Nilwasser,  das  aus  Osiris  hervorgekommen  ist.  Du  hast  dich  zu  den 
Gottern  des  Horizonts  gesellt  und  du  wirst  ewiglich  nicht  vergehen. 
rjf.t  ty$tj-c,  ein  smr,  groB  an  Beliebtheit,  der  taglich  die  Wahrheit  ent- 
scheidet 
1780  und  sie  zum  Palast  ihrem  Herrn  darbringt,  der  Stadtvorsteher  und  Vezir, 
Mund  von  Nhn,  Prophet  der  Wahrheit  Rc-msw,  der  Gerechtfertigte. 
Seine  geliebte  Gattin,  die  kgl.  Favoritin,  Sangerin  des  Amonre  Mrj-t-Pth, 
die  Gerechtfertigte. 

Rc-msw  iiberbringt  eine  Amunstandarte 

Worte  Sprechen  durch  den  Stadtvorsteher  und  Vezir  Rc-msw,  den  Ge- 
rechtfertigten :  Fur  deinen  Ka  einen  StrauB  deines  Vaters  [Amonre,  Herrn 
der  Throne  der  beiden  Lan]der,  vor  Karnak.  Er  lobe  dich,  Hebe  dich  und 
lasse  dich  dauern!  [Er  gebe  dir  Leben,  Heil,  Gesundheit  auf  dem]  groBen 
[Sitz]!  Er  falle  deine  Feinde  im  Tod  [wie  im  Leben],  so  daB  du  bleibst 
auf  seinem  Thron  [der]  Lebenden.  Alles  Leben  und  Heil  sei  bei  dir,  alle 
Gesundheit  sei  bei  dir  wie  (bei)  deinem  Vater  Re  taglich ! 
Worte  Sprechen  durch  den  Mund  von  Nhn,  Prophet  der  Wahrheit,  Stadt- 
vorsteher und  Vezir  Rc-msw,  den  Gerechtfertigten :  Fur  deinen  Ka  einen 
StrauB  deines  Vaters  Harachte,  der  im  Horizont  jubelt  in  seinem  Namen 
,,Licht"  (Schu),  der  die  Sonnenscheibe  ist.  Er  lobe  dich,  er  liebe  dich,  er 
lasse  dich  bestehen!  Er  gebe  dir  Millionen  von  Jahren,  deine  Annalen  und 
Sedfeste, 
i78i  indem  alle  Lander  unter  deinen  Sohlen  sind.  Er  falle  deine  Feinde  im  Tod 
wie  im  Leben!  [Alle]  Freude  sei  bei  dir,  alle  Gesundheit  sei  bei  dir,  alles 
Leben  sei  bei  dir,  indem  du  bleibst  auf  dem  Thron  des  Re  [wie  Re]  ewig- 
lich. 

Bringen  des  StrauBes  des  Re-Harachte  durch  den  Stadtvorsteher  und 
Vezir  Rc-msw,  den  Gerechtfertigten. 

[Fur  deinen  Ka  einen  StrauB  der  Mut!  Sie  lobe  dich,]  sie  liebe  dich  und  sie 
gebe  ihre  Arme  zum  Schutz  um  dich!  Durch  den  Stadtvorsteher  und 
Vezir  R^-msw,  den  Gerechtfertigten. 

Fur  deinen  Ka  einen  StrauB  des  C-hons^Nfrf-htpl1  Er  gebe  dir  alle  Freude 
bei  dir!  Durch  den  Mund  von  Nhn,  Propheten  der  Wahrheit,  Stadtvor- 
steher und  Vezir  Rc-msw,  den  Gerechtfertigten.  Bringen  eines  StrauBes 
dem  Konig. 

Rc-msw  betet  Amenophis  IV.  an 

Verehrung  Geben  dem  guten  Gott,  Erde  Kussen  vor  dem  Herrn  der  beiden 
Lander  durch  den  rpc.t,  einzigen  smr,  Stadtvorsteher  und  Vezir  Rc-msw. 
1782  Er  sagt:  Du  gehst  auf,  Nfr-hprw-Rc-wc-n-Rc,  indem  du  erscheinst  wie 
dein  Vater,  der  lebendige  Aton !  Er  gebe  dir  eine  Ewigkeit  als  Konig  und 
eine  Unendlichkeit  als  Herrscher  der  Freude.  rjf.t,  einziger  Freund,  Ge- 


<J> 


oQ 


Inschriften  des  Vezirs  Rc-msw  255 

lobter  imd  [Geliebter]  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Stadtvorsteher  und 
Vezir  Rc-msw,  er  sagt:  Es  moge  der  [Aton  Pharao  (L.H.G.)]  am  Leben 

erhalten  [ ]  [ ]  ihrsollt  (?)  [ ] 

denn  Aton  erfreut  sein  Herz,  (das  des)  guten  Herrschers,  tapfer  im  Wesen. 
Es  geht  ihm  der  Aton  auf  und  es  belebt  der  Aton  Pharao. 

Rt-msw  erhalt  Befehle 

[Es  sagte]  der  Konig,  lebend  von  der  Wahrheit,  Herr  der  [beiden  Lander 
7ra?i-AZp-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben]  gegeben  werde,  zum  rjf.t, 

[einzigen  smr],  Vorsteher  der  Stadt  und  Vezir  Rc-msw:  [ ]  die 

Worte,  die  ich  dir  auftrage,  die  Angelegenheiten  [der  beiden  Lander  .... 

]  die  Leiter  (?),  sie  werden  [ ]  was 

ich  befohlen  habe. 

Alles  was  auf  [der]  ganzen  Erde  ist,  [ ]  mehr  als  die   1783 

Konige  seit  der  Zeit  des  Gottes.  Sie  sind  erfahren  [ ]. 

rjf.t,  [einziger  smr],  Stadtvorsteher  und  Vezir  Rc-msw,  er  sagt :  Moge  [der] 
Aton  tun  nach  dem,  was  du  befohlen  hast  deinem  [Diener  (?)  .  .  .] 
Es  werden  deine  Denkmaler  bleiben  wie  der  Himmel,  indem  deine  Le- 
benszeit  wie  die  des  Aton  in  ihm  ist.  Es  werden  deine  Denkmaler  wie  das 
Wesen  des  Himmels  sein.  Du  bist  der  einzige,  indem  die[se  Erde]  unter 
deinen  Planen  ist.  Es  geben  dir  die  Berge  heraus,  was  sie  verborgen  haben, 
denn  es  geschieht  dein  Ruf  in  ihren  Herzen  ebenso,  wie  dein  Ruf  in  den 
Herzen  der  Menschen  geschieht.  Sie  horen  auf  dich,  wie  die  Menschen 
auf  dich  horen. 

Familienmitglieder  erhalten  Opfer 

rjf.t  h]tj-c,   Vertrauter  des  guten   Gottes,   Vorsteher  aller  Handwerks- 

arbeiten  des  Konigs, 

Oberdomanenverwalter  des  Konigs  in  Memphis,  sein  wahrhaft  geliebter   1784 

kgl.  Schreiber  'Imn-htp,  der  Gerechtfertigte. 

Seine  geliebte  Gattin,  Sangerin  des  Amun,  [kgl.  Favoritin],  Hausherrin 

Mj,  die  Gerechtfertigte,  Herrin  der  Ehrwiirdigkeit. 

Alles  was  herauskommt  vom  Altar  des  Wnn-nfr,  des  Herrn  der  Unendlich- 

keit ;  Atmen  des  siiBen  Hauchs  des  Nordwindes ;  Entgegennehmen  der  Opfer- 

brote  von  seinem  Altar,  wie  (es)  die  GroBen,  die  sich  in  seiner  Begleitung  be- 

finden,  taglich  (tun),  fiir  den  Ka  seines  Vaters,  des  Rindervorstehers  des 

Amun,  Scheunenvorstehers  des  Amun  in  den  Gauen,  die  sich  im  Nordland 

befinden,  Schreibers  Hbj  (I)1,  des  Gerechtfertigten  beim  groBen  Gott. 

Fiir  deinen  Ka!  Seine  geliebte  Gattin,  die  Gelobte  der  Hathor,  Hausherrin 

'Ipwj],  die  Gerechtfertigte,  Herrin  der  Ehrwiirdigkeit  bei  Osiris. 

KhtLff.'-K'iinc'ImH'ii  der  <  )]>ferbrote  fcaglich  (und)  dessen,  was  herauskommt 

vorAmmi.  indem  es  sehr  rein  ist,  fur  den  Ka  des  Vorstehers  der  Pferde  des 

Herrn  der  beiden  Lander,  Boten  des  Konigs  in  alle  Fremd lander,  treff- 

1   Obwulil  tJbj  dasteht,  ist  wohl  nach  andorcn  Stellen  (vgl.  bes.   17!)2,/))  Hbj  zu 
lesen ;  die  Innenzeichnung  des  /ifr-Zeichens  diirf'te  vergessen  vvordcn  sein. 


256  Inschriften  des  Vezirs  Rc-m£w 

lichen  Vertrauten  des  Souverans,  (dessen)  Gunst  beim  Herrn  der  beiden 

Lander  bleibt,  Mcj,  des  Gerechtfertigten. 

Seine  geliebte  Gattin,  die  Gelobte  der  Mut,  Herrin  von  'Isrw,  Hausherrin 

Wlr,  die  Gerechtfertigte. 

Opfer  und  Speise  taglich  vom  Opferbrot  des  Herrn  der  Gotter,  fur  den 

Ka  des  Vorstehers  der  Jager  des  Amun  Ksj,  des  Gerechtfertigten. 

1785  Worte  Sprechen:  Ein  kgl.  Opfer  Machen,  das  sehr  rein  ist;  Tausend  an 
Brot,  Bier,  Rindern  und  Vogeln,  alien  guten  und  reinen  Dingen !  Mein  Arm 
ist  ausgestreckt  mit  der  Speise  und  alien  Gemiisen  zu  rechten  Zeit,  alien 
siiBduftenden  Krautern,  indem  sie  sehr  rein  sind,  fur  den  Ka  meines 
Vaters  und  meiner  Mutter  und  meiner  Briider  in  der  Nekropole.  Der 
Stadtvorsteher  und  Vezir  Rc-msw,  der  Gerechtfertigte,  er  spricht:  Ich  war 
ein  Wohlgesinnter,  der  die  Wahrheit  fur  den  Konig  meiner  Zeit  getan  hat. 
Ich  wurde  deshalb  gelobt  von  meinem  Gott.  Er  gab  mich  an  die  Spitze 
der  smrw,  um  die  Angelegenheiten  dieses  Landes  zu  tun.  Alle  Schurz- 
(Trager)  warfen  sich  vor  mir  nieder  (?),  weil  ich  aufsteigen  lieB  die  Worte 
[zum  Herrn]  des  Palastes  taglich.  Worte  Sprechen  durch  seinen  Vater 
und  seine  Mutter :  Du  Stadtvorsteher  und  Vezir  R^-msw !  Dein  Name  soil 
bleiben  in  den  Mundern  in  deinem  Haus  der  Ewigkeit,  indem  deine  Seele 

bei  [ ]  ist  und  dein  Herz  [ ]  Du  erhaltst  Lobpreis  im 

Schiff  der  Millionen,  weil  du  Gott  bist,  ohne  daB  es  einen  Feind  gegen  dich 
in  alle  Ewigkeit  gibt. 

Seine  geliebte  Schwester,  die  Sangerin  des  Amun,  Hausherrin  Mrj.t-Pth, 
die  Gerechtfertigte  beim  groBen  Gott,  dem  Herrn  der  Ewigkeit.  Sein 
Bruder,  rjf.t  h]tj-c,  Gelobter  und  Geliebter  des  Herrn  der  beiden  Lander, 
trefflicher  Vertrauter  des  Herrschers, 

1786  den  der  Konig  groBer  gemacht  hat  als  die,  die  alter  als  er  sind; 
dessen  Tiichtigkeit  [seine]  Stellung  geschaffen  hat,  der  Vorsteher  der 
beiden  Silber-  und  Goldhauser,  Vorsteher  aller  Handwerksarbeiten  des 
Konigs,  sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Oberdomanenvorsteher 
des  Konigs,  Festleiter  aller  Gotter  in  Memphis  'Imn-htp,  der  Gerecht- 
fertigte. 

Seine  innigstgeliebte  Tochter,  die  Sangerin  des  Amun,  Hausherrin  Mrj.t- 
Pth,  die  Gerechtfertigte  bei  Osiris. 

Ihre  Mutter,  die  Sangerin  des  Amun,  Hausherrin,  Gelobte  der  Herrin  der 
beiden  Lander  Mj,  die  Gerechtfertigte  und  Herrin  der  Ehrwiirdigkeit. 
[Sein  Bruder,  rpc  .t  h]tj]-c ,  erster  smr  der  smrw,  Beamter  an  der  Spitze  der 
[Konigsedlen Lei]ter  von  [0.]u.U.A.,  Vor- 
steher der  Rekruten  Imn-htp,  der  Gerechtfertigte  in  der  Nekropole. 
Sein  Bruder,  rpc.t  h]tj-c,  groBer  smr  des  Herrn  der  beiden  Lander;  treff- 
licher Vertrauter  des  Souverans,  Gelobter  und  Geliebter  des  Herrn  der 
beiden  Lander ;  Oberdomanenvorsteher  des  Konigs  in  Memphis,  sein  [wahr- 
haft geliebter  kgl.  Schreiber]  'Imn-htp,  [der  Gerechtfertigte]  beim  groBen 
Gott. 


Inschriften  des  Vezirs  Rc-msw  257 

[Seine  geliebte  Gattin,]  die  Sangerin  [des  Amun,   Hausherrin  Mj,   die   1787 

Gerechtfertigte.] 

[Sein  Bruder,  rpc.t  in  der  weiBen  Kapelle  des  Ge]b,  ,,Pfeiler  seiner  Mutter" 

im   [ ,    Geheimrat  der]   Unterwelt,   &m   im   [Totentempel  des 

Nb-m]<i.t-Rc;  Domanenvorsteher  Mrj-Pth,  der  Gerechtfertigte]. 
[Worte  Sprechen,  ein]  sehr  reines  [kgl.  Opfer  Machen] ;  Tausend  [an  Brot, 
Tausend  an]  Bier,  Tausend  an  Rindern  und  Vogeln,  [Tausend  anKleidern], 
Tausend  an  Weihrauch  und  Salben,  Tausend  an  Spenden,  [Tausend  an 
Griinzeug],  Tausend  an  alien  guten  und  reinen  Sachen,  [von  denen  der 
Gott  lebt],  fur  euren  Ka,  durch  den  rpc.t[h]tj-c,  Geliebten  und  Vater  des 
Gottes,  Geheimrat]  der  beiden  Kronenschlangen,  Oberhaupt  des  ganzen 
Landes,  Vorsteher  der  Propheten  von  O.u.U.A.,  Stadtvorsteher  und  Vezir 
Rc-msw,  den  Gerechtfertigten.  Er  sagt:  Ich  bin  es,  [der  das  kgl.  Opfer  tut 
fur  die]  Bruder  in  der  Nekropole.  Ich  strecke  den  Arm  aus  mit  dem,  was 

sich  vor  mir  befindet.  Meine Unterlippe  (?)  hat  [ ]  seine  Be- 

fehle. 

Man  macht  [ ]  Millionen,  fest  gemacht  [ ].        1788 

Seine  [geliebte  Gattin],  die  kgl.  Favoritin,  Sangerin  des  [Amun],  Haus- 
[herrin],  Gelobte  [der  Mut]  Mrj.t-Pth,  die  Gerechtfertigte  in  der  Nek- 
ropole. 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amun  [ ],  daB  er  gebe  alles,  [was]  heraus- 

kommt  von  [seinem  Altar  an]  den  Festen  des  Himmels  und  der  Erden, 
sowie  an  den  Kalenderfesten,  die  in  Karnak  [durchgefuhrt]  werden; 
das  Erhalten  von  Salbe,  sobald  ein  Ge[schenk  gemacht]  wird  von  dem, 
was  auf  dem  groBen  Sitz  abgelost  wird1;  das  Empfangen  von  [guten  und 
reinen]  Dingen,  sobald  die  G6tt[er]  sich  am  Opfer  befriedigt  haben,  wie 
es  einem  [jeden  Gelobten]  getan  [wird,  fur  den  Ka  des  Vorstehers  der 
Scheunen  des  Amun,]  Vorstehers  der  Rinder  [des  Amun  im  Nordteil, 
Schreibers  Hbj1,  des  Gerechtfertigten  beim  groBen  Gott]  (und  fur)  seine 
Gemahlin,  die  Hausherrin  Ipwj],  die  Gerechtfertigte  und  Herrin  der  Ehr- 
wiirdigkeit. 

Beim  Begrabnis  sind  folgende  Beamte  vertreten 

Geleiten  des  Zu.ues  des  Gelobten  des  guten  Gottes,  des  Stadtvorstehers  und 
Vezirs  Rc-msw,  des  Gerechtfertigten,  durch  den  Hohenpriester  [des  Amun] 
-  befriedet,  befriedet  zum  Westen  von  Theben!  -  j  den  2.  Propheten  [des   1789 
Amun],   den  3.  Propheten  des  [Amun],  den  4.  Propheten  [des  Amun] 
S]-[Mwt  (!)],  den  Gerechtfertigten. 

Geleiten  des  Zuges  des  Gelobten  und  Geliebten  des  Herrn  der  beiden 
Lander,  des  Stadtvorstehers  und  Vezirs  Rc-msw,  des  Gerechtfertigten, 
durch  den  Konigssohii   von  Kusch,  durch  den  ersten  kgl.  Herold,  durch 

1  I),  h.  von  der  Salbe,  die  im  Allerheiligsten  (Grofier  Sit/.)  vom  Gotterbild  ab- 
^rlr.st  uinl,  urn  danri  wiodor  i ><•  i  den  Stalucn  der  1'iivatleute  verwendet  ZU 
werden. 

17     ilclck 


258  Inschriften  des  Vezirs  R^-msw 

den  GroBen  Schatzhausvorsteher,  durch  den  2.  Herold  des  Herrn  der 
beiden  Lander,  die  smrw  und  GroBen  des  Palastes,  die  Beamten  und 
GroBen  der  Stadt. 

Titel  im  Grab : 

A.  rpc.t  h]tj-c,  Vater  und  Geliebter  des  Gottes,  Mund,  der  das  ganze  Land 
beruhigt,  &m  und  Vorsteher  aller  Schurze,  der  eintritt  in  die  Geheimnisse 
des  Himmels  und  der  Erden  [ ]. 

B.  rpc.t  h]tj-c,  einziger  smr,  der  sich  seinern  Herrn  nahern  darf,  Geliebter 
des  Herrn  der  beiden  Lander  wegen  seines  Charakters,  der  eintritt  in  den 
Palast  und  herauskommt  in  Gunst ; 

1790  man  ist  zufrieden  mit  dem,  was  aus  seinem  Mund  herauskommt;  Siegler 
des  u.  a.  Konigs,  Stadtvorsteher  und  Vezir  Rc-msw,  der  Gerechtfertigte. 

C.  rjf.t  [h]tj-c,  einziger  smr,  Vertrauter  des]  Horus  in  seinem  Haus,  der 

die  Wahrheit  tut  und  die  Siinde  haBt  [ ];  Siegler  des  u.  a.  Konigs, 

Vorsteher  der  Bauarbeiten  an  den  groBen  Denkmalern,  Vorsteher  der 
Propheten  von  O.u.U.A.,  [Vorsteher  der  Stadt],  Vezir,  der  die  Wahrheit 
entscheidet,  Rc-msw,  der  das  Leben  wiederholen  moge  [.  .  .]. 

D.  rpc.t  hltj-t,  Vater  und  Geliebter  des  Gottes,  Geheimrat  der  beiden 
Kronenschlangen,  Oberhaupt  des  ganzen  Landes,  groB  im  Amt,  hoch 
in  seiner  Wurde,  ein  Beamter  an  der  Spitze  des  Volkes,  Vorsteher  der 
Bauarbeiten  an  den  groBen  Denkmalern,  s^-Schreibervorsteher,1  Stadt- 
vorsteher und  Vezir  Rc-msw,  der  Gerechtfertigte. 


635.     Torso  einer  Statue  des  Rc-msw 

rpc.t  hltj-c,  Siegler  des  Konigs  von  U.  A.,  Geliebter  des  Herrn  der  beiden 
Lander,  Stadtvorsteher  und  Vezir  Rc-[msw,  der  Gerechtfertigte]. 


i"»i  636.      Grabkegel 

Du  verehrst  die  Sonne  am  Morgen.  rpc.t,  einziger  smr,  hltf-^  vor  den  GroBen, 
Stadtvorsteher  und  Vezir  Rc-msw,  der  Gerechtfertigte. 


637.      Graffito  des  Rc-msw  bei  Bigeh 

Stadtvorsteher  und  Vezir  Rc-msw,  er  sagt:  Ich  bin  zu  euch  gekommen, 
als  ich  in  eurer  Begleitung  war,  ihr  Herren  der  Neunheit  in  &nm.t ! 2  Bringt 

1  Titel  des  A.  R.,  hier  ohne  Amtsbedeutung. 

2  Bigeh  siidl.  Elephantine. 


Inschriften  des  Vezirs  Rc-msw  259 

mich  voran  und  gebt  mir  Tiichtigkeit  [vor]  deni  Herrn  der  beiden  Lander, 
dem  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc. 


638.     Graffito  des  Rc-msw  bei  Sehel 

Dargestellt:  ,,Anukis,  die  Herein  von  Sehel,  die  Herein  der  Gestalten  an 
alien  Orten." 

Inschrift : 

Verehrung  Geben  dem  guten  Gott,  die  Erde  Kiissen  vor  dem  [Herrn  der 
beiden  Lander]. 

GruB  dir  (fern.),  die  dn  erschienen  bist  bei  ihrem  Aufgang,  Anukis,  wohn-   1792 
haft  in  Sehel,  durch  den  rjf.t  h]tj-c,  Augen  des  Konigs  im  ganzen  Land, 
Stadtvorsteher  und  Vezir  Rc-msw. 


639.     Grabkegel  des  Hbj 

Der  Ehrwiirdige  bei  Osiris,  Schreiber  und  Zahler  der  Rinder  des  Amun 
in  den  Gauen  Ober-  und  Unteragyptens  Hbj,  der  Gerechtfertigte,  Sohn 
des  Schreibers  und  Zahlers  der  Rinder  des  Amun  iSnj-msw,  des  Gerecht- 
fertigten,  geboren  von  der  Hausherrin  Rwj]. 


640.     Topfaufschrift  aus  Molgata 

Jahr  30,  Opfer-srar.Z-Bier  fiir  das  erste  Sedfest  Seiner  Majestat  (L.H.G.). 
geliefert  durch  Vezir  Rc-msw. 


641.     Graffito  des  Biirgermeisters  Hbj  1793 

Verehrung  Geben  dem  Herrn  der  beiden  Lander,  Erde  Kiissen  vor  dem 
guten  Gott,  durch  den  rjf.t  h]tj-c,  Augen  des  Konigs  in  O.u.U.A.,  seinen 
wahrhaft  geliebten  kgl.  Schreiber,  Burgermeister  von  Memphis  Hbj,  als 
man  die  Nordfahrt  Seiner  [Majestat]  veranstaltete,  indem  er  bei  seinem 
ersten  siegreichen  Feldzug  in  Kusch  war. 


642.     Statue  des  Oberdomanenverwalters  von  Memphis 
'Imn-htj) 

Gegeben  als  Gunstbeweis  [des  Konigs]  in  den  Tempel  des  Nb-m]c.t-Rc 
Hnm.t-Pth,    den  Seine  Majestat  (L.H.G.)    neu    errichtet   hatte  seinem 


260  Inschriften  des  Oberdomanenverwalters  'Imn-htp 

Vater  P[tah,  siidlich  seiner  Mauer,  im]  Uberschwemmungsgebiet  westlich 
[von]  Memphis  (Hw.t-k]-Pth), 

1794  fur  den  rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.  a.  Konigs,  Geliebten  des  Herrn  der  beiden 
Lander,  GroBen  [der  GroBen,  Edlen  der  smrw],  Beamten  an  der  Spitze  der 
Konigsedlen,  Augen  des  o.a.  Konigs,  Ohren  des  u.a.  Konigs,  [Vertrauten 
des  Konigs,  des  Verstandigen]  auf  dem  Wege  des  Palastes,  den  Mund,  der 

imPalast  zufriedenstellt,  trefflich  an  Stellung  [ ,]  seinen  wahrhaft 

geliebten  [kgl.].  Schreiber  Imn-htp.  Er  sagt: 

Ich  spreche  zu  euch  Exzellenzen,  die  ihr  [die  Beamten]  der  Zukunft  auf 
Erden  sein  werdet!  Ich  begleitete  den  guten  Gott,  Herrn  der  beiden  Lan- 
der, den  starken  Herrscher,  den  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-rri^.t-R^,  als 
[ich]  noch  ein  Kind  war  und  keine  Verwandten  hatte.  Nun  bin  ich  alt  und 
[bin,  wie]  ich  sein  soil.  Ich  trete  in  den  Palast  ein,  auch  wenn  er  abgesperrt 
ist,  um  den  Horus  in  diesem  seinem  Haus  zu  sehen,  wahrend  die  Beamten 
hinausgehen.  Er  lobte  mich  wegen  meines  treff  lichen  Charakters  und  be- 
fordert[e  mi]ch  [zum]  Ober[domanen]vorsteher,  indem  mein  Stab  auf 
den  Kopfen  der  Untertanen  war.  Ich  bin  reich  an  Horigen,  Rindern  und 
allem  Besitz  ohne  Ende  und  [nicht  gibt  es]  ein  Reden :  Ach  hatte  ich  doch ! 

1795  -  in  der  Gunst  des  Konigs  der  beiden  Lander,  Horus  ,,Erschienen-in- 
Wahrheit."  Ich  tat  die  Wahr[heit  dem  Herrn  der  beiden  Lander]  Tag 
[wie  Nacht],  da  ich  ja  weiB,  daB  er  von  ihr  lebt.  Ein  Abscheu  war  es  fur 
mich,  [Ubl]es  zu  reden.  Er  beforderte  mich  zum  Leiter  der  Bauarbeiten 
an  seinem  Totentempel  der  Millionen  von  Jahren,  den  [Seine  Majestat] 
neu  errichtete  auf  dem  Uberschwemmungsland  westlich  von  Memphis 
im  Bezirk  ,,Leben  der  beiden  Lander"1  -  es  war  aber  sein  Vater  Ptah, 
siidlich  seiner  Mauer  (selbst),  der  sich  in  einen  Mann  verwandelte,  und 
eilends  [mitarbeitete  o.a.]  -  als  Denkmal  fur  seinen  Vater  Ptah,  in  prach- 
tiger  Arbeit  fiir  die  Ewigkeit  in  Turakalkstein,  indem  seine  Schonheit  wie 
die  des  Himmelshorizontes  war.  Alle  seine  Tore  waren  aus  Zedernholz 
vom  Garten  vom  Auserlesenen  von  Ng]w2,  beschlagen  mit  echtem  Gold 
aus  den  Fremdlandern,  dcm-Go\d  und  allerlei  Edelsteinen.  Die  Hallen 

und  Mauern  waren  aus  [ strah]lend  (?  C6C6?)  [ ]  sehr  (?), 

in  Arbeit  der  Ewigkeit,  mit  einer  Umfassungsmauer.  Ein  See  wurde  ge- 
graben,  bepflanzt  mit  Baumen,  leuchtend  mit  jeder  herrlichen  Pflanze 
vom  Auserwahlten  des  Gotteslandes.  Die  Alt  [are]  waren  [aus]  Silber, 
Gold,  [Turkis]  und  allerlei  hartem  Gestein. 

Nachdem  dann  diese  Arbeit  schon  fertiggestellt  war,  da  weihte  Seine  Ma- 
jestat ein  Gottesopfer  neu  als  tagliche  Lieferung 

1796  fiir  seinen  Vater  Ptah,  siidlich  seiner  Mauer,  und  fiir  die  Gotter  dieses 
Totentempels,  ausgestattet  mit  Opfern  bis  in  Ewigkeit.  Er  gab  Web- 
Priester  und  Propheten  aus  den  Kindern  der  Notablen  von  Memphis. 
Er  gab  Felder,  Rinder,  Bauern  und  Hirten  [ ]  [aus]  dem  Besten 

1  Das  Nekropolengebiet  von  Giza. 

2  Bezieht  sich  auf  don  Libanon. 


Inschriften  des  Oberdomanenverwalters  'Imn-htp  261 

der  Beute  Seiner  Majestat,  die  er  in  alien  Fremdlandern  erbeutet  hatte. 
Ein  jedes  Amt  dieses  Tempels,  es  besetzte  es  Seine  Majestat  voll  (worth 
,,sehr").  Es  war  aber  Seine  Majestat,  die  bestimmte  nach  dem,  [was  sein 
Vater  Ptah,  siidlich  seiner  Mauer,]  wiinschte.  Es  lieB  Seine  Majestat  diesen 
Tempel  auf  dem  , Grand  und  Boden'  des  Ptahtempels  sein  mit  jeder  seiner 
Urkimde,  wie  die  Totentempel  der  Konige  von  O.u.U.A.,  die  bei  seinem 
Vater  Amun  in  der  Sudstadt  sind,  indem  er  dem  jeweiligen  Domanen- 
vorsteher  des  Konigs  unterstellt  ist,  [gefiillt  mit]  seinem  Opferbrot  bis 
in  Ewigkeit. 

Da  gab  ich  Besitz  schriftlich  aus  meinen  Feldern,  den  Horigen,  meinen 
Herden  fiir  die  Statue  dieses  Konigs  von  O.u.U.A.  Nb-m]<:.t-R<:,  deren  Name 
[Nb-m]c J-i?c-ist-st]ark  ist,  die  Seine  Majestat  ftir  semen  Vater  Ptah  in 
diesem  Tempel  [aufgestellt  hatte].  Aufschliisselung  desProtokolls  dariiber: 
Felder  210  Aruren  im  nordlichen  Verwaltungsbezirk, 
Felder  220  Aruren  von  denen,  die  mir  als  kgl.  Gunstbeweis  gegeben  wor- 
den  waren, 

zusammen  Felder  Aruren  [430].  1797 

[Ferner  Sklaven  x],  Sklav[innen]  10,  Legvogel  1000,  Schweine  1000, 
Ferkel  1000. 

Es  lobte  mich  deshalb  Seine  Majestat  wegen  der  Trefflichkeit  ihm  gegen- 
iiber.  Ich  erreichte  die  Ehrwiirdigkeit  in  der  Gunst  des  Konigs.  Ich 
machte  frisch  den  Stab  des  Lebensherrn1  nach  einem  langen  Alter  und 
vereinigte  mich  mit  meiner  Hohle  in  der  [Nekropole].  [GroB]  ist  mein 
[Lob]  unter  den  Hoflingen  und  meine  Beliebtheit  bei  jedermann.  Meine 
Gnade  bleibt  im  Konigshaus. 

Es  gab  mir  Seine  Majestat  ein  Gottesopfer,  das  von  seiner  Statue  heraus- 
kommt  in  seinen  Totentempel  von  Hnm.t-Pth,  [den  Seine  Majestat  im 
t)berschwemmungsgebiet  westlich  von]  Memphis  (neu)  errichtet  hat. 
Wenn  sich  namlich  der  Gott  an  seinem  Opfer  befriedigt  hat  und  dann 
diese  Statue  ihren  Anteil  erhalten  hat,  dann  laBt  man  das  Brot  diesem 
Diener  da  herausgehen  durch  den  Vorlesepriester,  der  sich  in  seinem 
Tempel  befindet,  wobei  es  dann  der  Webpriester,  der  sich  bei  seinem 
Monatsdienst  befindet,  [an  meinem  Grab]  opfern  wird  [gemaB]  der  Vor- 
schrift  taglich.  Liste  davon: 

bjt-Brot  Backverhaltnis     30  Stuck     20  1798 

bjt-Brot  ,,  50      ,,         30 

hit -Brot  ,,  100      „        100 

/«//  -Brot  ,,  30  20 

psn-Brot  „  40       „         30. 

Zusammen  verschicdene  Brote  des  Gottesopfers :  200 

Bier         Backverhaltnis  30  Knige  10 
Fett         (1)  hin 

1    Bin  Euphemismus  fiir  das  Begrabenwerden. 


262  Inschriften  des  Oberdomiinenverwalters  'Imn-htp 

1   Schenkel  von  jedem  Kleinvieh,  das  in  diesen  Totentempel  kommt. 

Wein         1  hin 

Milch         1  Krug 

sc;i-Kuchen  in  Spitzbrotform  2 

gewohnliche  Vogel  1 

Gemiise  6  Biindel 

Friichte  1  Topf,  (sowie)  Blumen. 

Ich  sage:  Hort  ihr  Web-Priester,  Vorlesepriester  und  Propheten  von 
Hnm.t-Pth,  sowie  jeder  Domanenvorsteher  des  Konigs,  der  in  Memphis 
nach  diesen  (Tagen)  sein  wird:  Es  hat  euch  Seine  Majestat  Brot,  Bier, 
Fleisch,  Kitchen  und  alle  guten  Dinge  gegeben,  damit  ihr  (es)  vorfindet 
in  seinem  Totentempel  von  Hnm.t-Pth  taglich.  Seid  also  nicht  gierig  nach 
meinem  Opferbrot,  das  mir  mein  Gott  anbefohlen  hat,  um  mir  Wasser 
zu  spenden  an  meinem  Grab. 

1799  Nicht  denke  ich  an  die  Zugabe  zum  Opfer,  nicht  begehre  ich  das,  was 
herauskommt,  denn  ich  habe  meinen  Besitz  schriftlich  dieser  Statue  des 
Konigs  gestiftet,  die  in  seinem  Totentempel  ist,  wofur  er  mir  als  Gegen- 
gabe  das  Gottesopfer  gegeben  hat,  das  hineinkommt  und  herauskommt 
vor  seiner  Statue,  nach  dem  Umlauf,  damit  mein  Opferbrot  bestehen 
bleibe  fur  andere  Zeiten,  die  nach  Generationen  kommeri  werden. 

Denn  ich  war  ein  rechter  Mann  auf  Erden,  der  seinen  Gott  kannte  und 
dessen  Schonheit  erhohte  und  der  Nutzliches  tat  den  Dienern  seines  (des 
Gottes)  Hauses.  Nicht  habe  ich  einen  Mann  aus  seinem  Amt  vertrieben, 
nicht  beraubte  ich  einen  anderen  seines  Besitzes,  nicht  nahm  ich  den 
Besitz  eines  anderen  durch  Luge  weg.  Abscheu  war  mir  jeder  Fall  von 
Habsucht.  Ich  sage  aber  das  Folgende: 

Was  jeden  Domanenvorsteher  des  Konigs  betrifft,  der  in  Memphis  sein 
wird,  jeden  Schreiber,  jeden  Vorlesepriester,  jeden  Webpriester  dieses 
Totentempels  und  die  Stundenpriesterschaft  des  Gotteshauses  in  ihrer 
Gesamtheit,  sowie  uberhaupt  jeden,  der  in  diesem  Tempel  sein  wird, 
welcher  mein  Opferbrot  zuruckhalten  wird, 
i8oo  das  Ptah,  siidlich  seiner  Mauer,  der  heilige  Gott,  der  von  der  Wahrheit 
lebt,  der  seinen  Leib  selbst  gebildet  hat,  befohlen  hat  als  etwas,  was  mir 
der  Konig  Nb-m^.t-R^  gibt,  um  es  mir  an  meinem  Grab  zu  opfern  wegen 
der  GroBe  meiner  Gunst  bei  ihm,  den  soil  dieser  heilige  Gott  hassen.  Man 
nehme  sein  Amt  weg,  wahrend  man  es  dem  Manne  gibt,  der  sein  Feind 
ist.  Sein  Ka  soil  entfernt  von  ihm  bleiben;  sein  Haus  sei  vergangen  auf 
Erden. 

Was  aber  jeden  Domanenvorsteher  des  Konigs  angeht,  der  in  Memphis 
sein  wird,  jeden  Schreiber,  jeden  Vorlesepriester,  jeden  Webj>riester  dieses 
Totentempels,  die  Stundenpriesterschaft  des  Gotteshauses  in  ihrer 
Gesamtheit,  sowie  jeden,  der  in  diesem  Tempel  sein  wird,  welcher  mein 
Opferbrot  taglich  dem  Vorlesepriester  geben  wird,  der  sich  in  meinem 


Inschriften  des  Oberdomanenverwalters  'Inm-htp  263 

Haus  befindet,  den  lobe  dieser  heilige  Gott.  Er  verbringe  seine  Lebens- 
zeit  in  Frieden,  und  nicht  gebe  es  Kummer  bei  ihm.  Sein  Schritt  [soil] 
lang  sein1 ;  er  Iiberweise  sein  Amt  seinen  Kindern  nach  einem  langen  Alter. 
Alle  seine  Jahre  seien  ini  Gliick,  und  nicht  gebe  es  ein  Leid  gegen  ihn.  Sein 
Name  sei  schon  unter  den  Menschen. 

Nicht  erreiche  ihn  das  Ubel.  isoi 

Denn  ich  war  ein  wahrhaft  rechter  Mann.  Ich  gab  Brot  dem  Hungernden, 
Wasser  dem  Diirstenden  und  ich  tat,  womit  die  Menschen  zufrieden  sind 
und  was  die  Gdtter  loben. 

643.  Statue  Kairo  1169 

Alles  was  herauskommt  vom  Altar  [des  Pt]ah,  siidlich  seiner  Mauer,  Herrn 
von  ,Leben  beider  Lander',  taglich,  fiir  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  Sieglers 
des  u.  a.  Konigs.  Obersten  Domanenvorstehers  Imn-htp.  Er  sagt: 
Du  bist  in  Begleitung  des  Ptah  bei  seinem  Auszug  an  seinem  Fest  des 
Umziehens  der  weiBen  Mauer.  Dein  Mund  spricht,  deine  Augen  sind  geoff- 
net,  nicht  wird  man  (dir)  zu  nahe  treten.  Es  haben  die  Worte  deinesMun- 
des  den  Pflock  eingeschlagen  in  Frieden.  Man  [bringt  (o.a.)]  deine  Fa- 
milie  in  Jubel  wegen  der  GroBe  deiner  Gunst.  Freude  ist  eingezogen  in 
dein  Herz,  nicht  gibt  es  Kummer  [ ]. 

644.  Weitere  Statue  des  'Imn-htp  in  Kairo  1802 

Alles  was  herauskommt  vom  Altar  aller  Gotter,  fiir  den  Ka  des  rpc.t 
h]tj-c,  kgl.  Schreibers,  Oberdomanenvorstehers  Hwj,  des  Gerecht- 
fertigten. 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Ptah  siidlich  seiner  Mauer,  den  Schongesichtigen 
auf  dem  groBen  Sitz,  daB  er  gebe  Brot,  Wasser,  Luft,  kiihles  Wasser,  Wein, 
Milch,  alle  guten  und  reinen  Dinge,  von  denen  ein  Gott  lebt;  das  Atmen 
des  siiBen  Nordwindes,  Wassertrinken  am  groBen  Wasserloch,  Heraus- 
gehen  als  lebende  Seele  in  jeder  Gestalt,  die  sie  wunscht,  fiir  den  Ka  des 
rpc.t  h]tj-c,  Sieglers  des  u.a.  Konigs,  einzigen  smr,  trefflichen  Edlen, 
den  der  Konig  groB  gemacht  hat,  obersten  Domanenvorstehers  des  Ko- 
nigs Hwj,  des  Gerechtfertigten. 

645.  Statue  Brit.  Mus.  632 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris-  Wnn-nfr,  den  groBen  Gott,  wohnhaft  in  Abydos, 
(fiir)  den  kgl.  Schreiber,  Domanenvorsteher  von  Memphis,  Vorsteher  der 
Silber-  und  Goldhauser  'Imn-htp. 


Erganze  wohl 


^ 


48  a  J\ 


264  Inschriften  des  Oberdomanenvorstehers  'Imn-htp 

1803  Er  sagt:  Ich  bin  zu  dir  gekommen,  Herr  des  Bezirks  von  Pkr,  und  flehe 
zu  deinem  Ka  jeden  Tag.  Ich  gebe  dir  Lobpreis,  erhohe  dich,  verehre  die 
Schonheit  deines  Gesichts.  Man  gebe  mir  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier, 
Rindern  und  Vogeln,  Kleidern,  Weihrauch,  Salbe,  kiihlem  Wasser,  Wein, 
Milch,  Salbe,  Schrainke,  Parfiim  von  dem,  was  vom  Scheitel  des  Gottes 
gelost  wird;  das  Erhalten  von  Binden  am  Wagfest1  von  griinem  und 
Purpurstoff.  Ich  betrete  die  Nsm.t-3arke2  als  treffliche  Seele,  nicht  soil 
ich  verschieden  sein  von  den  Gefolgsleuten  des  Horus.3  Ich  bin  gerecht, 
mein  Ekel  ist  die  Siinde,  so  daB  man  nicht  einen  Fehl  (an  mir)  fand. 
Fur  den  Ka  des  Geheimrats  des  Westens,  Herrn  des  Begrabnisses,  der 
die  Ehrwiirdigkeit  erreicht  hat,  des  Oberdomanenvorstehers  des  Konigs, 
eines  Gelobten,  der  aus  dem  Leib  eines  Gelobten  hervorgekommen  ist, 
des  treff lichen  Vertrauten  seines  Herrn,  des  kgl.  Schreibers,  Domanen- 
vorstehers  von  Memphis  'Imn-htp. 


1804  646.     Altar  des  'Imn-htp  aus  Memphis 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Sachmet,  die  GroBe,  die  Geliebte  des  Ptah,  Herrin  des 
Himmels,  Herrscherin  aller  Gotter,  daB  sie  gebe  ein  schones  Begrabnis  nach 
dem  Alter,  ein  Vereinigen  mit  der  Erde  im  Westen  von  Memphis,  fur  den 
Ka  des  rpc.t  hltj-c,  Vaters  und  Geliebten  des  Gottes,  kgl.  Schreibers, 
[Oberdomanenvorstehers]  in  Memphis  Imn-htp,  des  Gerechtfertigten. 
Ein  kgl.  Opfer  fur  Ptah,  Herrn  der  Wahrheit,  Konig  der  Gotter,  den  Schon- 
gesichtigen,  der  auf  dem  groBen  Thron  ist,  daB  er  gebe  ein  schones  Lebens- 
alter  beim  taglichen  Anblick  seines  Antlitzes,  ohne  aufzuhoren,  fur  den 
Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  Sieglers  des  u.a.  Konigs,  einzigen  smr,  seines  wahrhaft 
geliebten  kgl.  Schreibers,  Oberdomanenvorstehers  in  Memphis  'Imn-htp, 
des  Gerechtfertigten. 


647.     Stele  des  'Imn-htp  aus  Memphis 

Oberer  Teil : 

Verehrung  dem  Ptah,  Herrn  der  Wahrheit,  der  alles,  was  ist,  geschaffen 
hat,  Erdekussen  vor  seinem  Ka  durch  den  kgl.  Schreiber  und  Domanen- 
vorsteher  'Imn-htp,  den  Gerechtfertigten.  Er  sagt:  Ich  bin  zu  dir  ge- 
kommen, Ptah,  siidlich  seiner  Mauer,  Heiliger  der  Gotter,  und  ich  habe 

1  Ein  altes,  in  dieser  Zeit  besonders  in  Abydos  gefeiertes  Fest.  An  ihm  mochte 
der  Tote  die  vom  Gott  (d.  h.  seinem  Bild)  abgelegten  Kleider  erhalten,  wie  er 
auch  die  am  Morgen  vor  dem  Auftragen  der  neuen  Kosmetika  entfernten  Salben 
USW.  bekommen  will. 

2  Die  Barke,  in  der  der  Gott  Osiris  in  Abydos  getragen  wird. 

3  Die  Gefolgsleute  des  Horus,  d.  h.  urspriinglich  des  Konigs,  gelten  als  besonders 
gut  versorgt. 


Inschriften  des  Oberdomanenvorstehers  'Imn-htp  265 

deine  Schonheit  gesehen,  indem  mein  Herz  jubelt  und  ich  froh  bin  iiber 
deinen  schonen  Zustand. 

Ich  tue  dir  das  Rechte  in  meinem  Herzen,  denn  ich  weiB,  daB  du  mit  1805 
ihm  zufrieden  bist.  Nicht  bin  ich  dein  Unrecht  nahe  gekommen  in  meinem 
Herzen,  nicht  habe  ich  mich  zur  Siinde  gesellt.  So  laBt  du  meinen  Namen 
in  deinem  Gotteshaus  sein,  fest  im  Mund  jeden  Tag,  und  meine  Statue 
bleibt  in  seinem  Inneren.  Ich  bin  herbeigeholt  zusammen  mit  deinen 
Gelobten,  die  sich  in  deinem  Tempel  befinden.  Der  Wohlgeruch  ist  hervor- 
gekommen  vor  (dir)  und  das  kiihle  Wasser  als  etwas,  was  dein  Ka  befoh- 
len  hat.  Ich  sehe  deine  Majestat  jedesmal,  wenn  du  zu  jedem  deiner  Feste 
erscheinst.  Denn  ich  bin  ein  Gelobter  des  Schongesichtigen,  ein  Herr  der 
Kraft  ernes  schonen  Alters  -  fur  den  Ka  des  kgl.  Schreibers,  Vorstehers 
der  Domanen  und  der  Scheunen  Imn-htp;  gemacht  von  seinem  Sohn,  dem 
Wohl-  und  Rechtgesinnten,  dem  Schreiber  Pjlj. 

Unteres  Register: 

Ptah  Verehren,  [vor  seinem  Ka  die  Erde  Kiissen  durch  den  kgl.  Schreiber 
und  Domanenvorsteher]  des  Herrn  der  beiden  Lander  Pjlj.  [Er]  sagt: 
[GruB  dir,  groBer  Gott,  Gelieb]ter,  der  du  [die  Wahrheit]  gedeihen  laBt 
und  den  Schritt  zu  ihrem  Platz  [weit  machst],  so  daB  mein  Herz  [durch 
sie]  lebendig  ist.  [Der  kgl.  Schreiber  Pjlj,]  er  sagt: 

Ich  bin  zu  dir  gekommen,  Ptah,  Herr  der  Wahrheit  im  Tem[pel 18O6 

]  in  Verehrung,  um  dich  anzubeten.  Du  erfreust  mein  Herz  [ ], 

[du  laBt]  den  Vorsteher  der  Scheunen  Imn-htp,  den  Gerechtfertigten, 
bis  in  Ewigkeit  unter  [deinen]  Gelobt[en  in]  Gesundheit  sein,  indem  seine 
Glieder  geschiitzt  sind  und  es  keinen  Fehl  [an  ihm]  gibt.  Ich  bete  dein 

schones  Gesicht  an,  das  die  Herzen  [ ].  Du  laBt  mich  fest  sein  in 

einem  schonen  Leben  des  Schreibers  Pjlj,  des  Gerechtfertigten. 
Schrein  mit  Pfeiler  des  ,,Ptah,  des  GroBen  an  Kraft,  den  die  Gotter  ge- 
boren  haben." 

Rechter  Pfosten:  ,,Ptah,  Herr  der  Wahrheit,  groBer  als  die  Gotter,  der 
groBe  Gott,  der  alles,  was  ist,  geschaffen  hat,  Souveran  der  gesamten 
Gotterneunheit  -  (ihm)  Anbetung." 

Linker  Pfosten:    ,,Ptah   mit  schonem  Gesicht    [ ]   unter(?) 

den  Gottern,  groB  [ ]." 


648.     Stele  des  'Imn-htp  in  Florenz  iso? 

R.  Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris-Chontamenti,  Herrn  von  Busiris,  Herrscher 
von  Abydos,  und  Anubis,  Herrn  der  Nekropole,  daB  sie  geben  Verklart- 
heit  im  Himmcl,  Starke  auf  Erden  (dem)  Osiris  Domanenvorsteher  Hwj, 
dem  Gerechtfertigten. 


266  Inschriften  des  Oberdomanenvorstehers  'Imn-htp 

L.  Ein  kgl.  Opfer  fur  Ptah-Sokar-Osiris,  den  groBen  Gott,  Herrn  der 
stjt,  daB  er  gebe  alles,  was  vom  Altar  des  Osiris  herauskommt,  (dem) 
kgl.  Schreiber  und  Oberdomanenverwalter  in  Memphis  'Ipjj,  dem  Ge- 
rechtfertigten,  Sohn  des  kgl.  Schreibers,  Oberdomanenverwalters  Hwj, 
des  Gerechtfertigten. 

Inschrift : 

Ein  kgl.  Opfer,  viermal  Sprechen:  Sehr  rein!  (fur)  Osiris  Domanenvor- 
steher  'Ipjj.  Geoffnet  wird  dir  der  Himmel,  geoffnet  wird  dir  die  Erde, 
geoffnet  wird  dir  der  Weg  in  der  Nekropole.  Du  gehst  hinaus  und  trittst 
ein  zusammen  mit  Re.  Du  gehst  ungehindert  wie  die  Herrn  der  Ewigkeit. 
Du  erhaltst  das  Opferbrot  von  dem,  was  dir  (I)1  Ptah  gibt,  reines  Brot  vom 
Altar  des  Horus. 
1808  Es  lebt  deine  Seele,  und  deine  Adern  sind  fest,  dein  Gesicht  ist  geoffnet 
auf  dem  Weg  der  Finsternis.  Der  Nil,  er  gibt  dir  Wasser;  der  Korngott, 
er  gibt  dir  Brot;  Hathor,  sie  gibt  dir  Bier;  die  Hs~l.t-K.uh.,  sie  gibt  dir 
Milch.  Du  waschst  deine  Fiisse  auf  einem  silbernen  (Tritt) stein,  auf  einem 
Beckenrand  aus  Turkis.  Man  gibt  dir  4  Brote  in  Busiris,  8  in  Abydos, 
12  im  Bezirk  von  Pkr  und  den  Bierkrug  im  Retempel  —  fur  Osiris  kgl. 
Schreiber,  Oberdomanenverwalter  in  Memphis  Imn-htp,  den  Gerecht- 
fertigten, durch  seinen  Sohn,  der  den  Namen  leben  laBt,  kgl.  Schreiber 
und  Oberdomanenvorsteher  in  Memphis  'Ipjj,  den  Gerechtfertigten  beim 
groBen  Gott. 


649.     Palette  des  'Imn-htp  in  Florenz 

R.  Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris,  denHerrscher  derUnendlichkeit,  den  groBen 
Gott,  Herrn  von  Abydos,  fur  den  Ehrwiirdigen  bei  der  Neunheit,  Osiris 
kgl.  Schreiber  und  Oberdomanenvorsteher  von  Memphis  'Imn-htp,  [den 
Gerechtfertigten] . 

L.  Ein  kgl.  Opfer  fur  Ptah-Sokar-Osiris,  wohnhaft  in  der  stjt,  fur  den 
Ehrwiirdigen  bei  Geb,  Osiris  kgl.  Schreiber  und  Oberdomanenvorsteher 
in  Memphis  Imn-[htp,  den  Gerechtfertigten]. 


1809  650.     Elle  des  'Imn-htp  in  Florenz 

A.  Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris-Chontamenti,  den  groBen  Gott,  den  Herrscher 
der  Unendlichkeit,  daB  er  gebe  ein  schones  Begrabnis  im  Westen  am 
Ende  eines  hohen  Lebensalters,  fur  den  Ka  des  rpc.t  hltj-c,  des  smr  groB 
an  Beliebtheit,  den  der  Konig  [wegen  seiner  Trefflichkeit]  groB  gemacht 

*  Lies:   '^[—  5 
A D 


Inschriften  des  Oberdomanenvorstehers  'Imn-htp  267 

hat,  des  Ober[doinanenvorstehers]  in  Memphis  'Imn-htp,  des  Gerecht- 
fertigten. 

B.  Ein  kgl.  Opfer  fiir  Ptah.  siidlich  seiner  Mauer,  den  Herrn  von  cnh-t].wj, 
den  Schongesichtigen,  auf  dem  groBen  Thron,  daB  er  gebe  ein  schones 
Lebensalter,  um  sein  Angesicht  jeden  Tag  zu  sehen  ohne  aufzuhoren, 
ftir  den  Ka  des  rpc.t  [h]tj-c,  einzigen  smr,]  Ober[domanenvorstehers]  in 
Memphis  'Imn-htp. 

C.  Ein  kgl.  Opfer  fiir  Anubis  vor  der  Gotteshalle,  auf  seinem  Berge, 
Herrn  des  verbotenen  Landes,  daB  er  gebe  Brot,  Wasser,  Luft,  kiihles 
Wasser,  Wein,  Milch,  Tausend  an  alien  guten  und  reinen  Dingen,  fiir  den 
Ka  des  rpc.t  [h]tj-c,  einzigen  smr,]  Ober-[domanenverwalters]  in  Memphis 
'Imn-htp. 


651.     Palette  des  'Imn-htp  in  New- York 

R.  Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris-Chontamenti,  den  groBen  Gott,  den  Herrn  der 
Nekropole,  fiir  den  Ehrwlirdigen  bei  Nut,  der  Mutter  der  Gotter,  Osiris 
kgl.  Schreiber  und  Oberdomanenvorsteher  von  Memphis  Imn-htp. 

L.  Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris,  Herrn  von  Busiris,  Herrscher  von  Abydos, 
fiir  den  Ehrwiirdigen  bei  Hathor,  der  Herrin  der  Sykomore,  der  Herrin 
der  westlichen  Wiiste,  Osiris  kgl.  Schreiber,  und  Oberdomanenvorsteher 
in  Memphis  'Imn-htp. 


652.     Titel  des  'Imn-htp  auf  verschiedenen  Denkmalern       mo 

A.  Stele  aus  Saqqara 

1.  rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  kgl.  Schreiber  und  Oberdomanen- 
vorsteher Hwj. 

2.  kgl.   Schreiber,  zu  Haupten  des  Konigs,  Oberdomanenvorsteher  des 
Konigs  'Imn-htp,  der  Gerechtfertigte. 

B.  Alabastervasen  in  Florenz 

1.  kgl.  Schreiber  und  Oberdomanenvorsteher  'Imn-htp. 

2.  Osiris  kgl.  Schreiber  und  Oberdomanenvorsteher  des  Konigs  'Imn-htp, 
der  Gerechtfei  i  igte. 

C.  Totenfigur  Leiden  P  74 

Osiris  kgl.  Schreiber  'Imn-htp,  der  Gerechtfertigte. 


268  Inschriften  des  Oberdomanenvorstehers  'Imn-htp 

D.  Kanopenkasten  Leiden  S  1 

kgl.   Schreiber  unci  Oberdomanenvorsteher  in  Memphis  'Imn-htp;  Var. : 
,,sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber"  bzw.  ,, Oberdomanenvorsteher." 

E.  Kasten  Turin  111 

kgl.  Schreiber  und  Oberdomanenvorsteher  in  Memphis  Hwj,  der  Gerecht- 
fertigte. 

653.     Pyramidion  in  Florenz 

Re  Verehren,  wenn  er  imHorizont  aufgeht,  durch  den  Domanenvorsteher 
Hwj. 
i8ii  Er  sagt:   GruB  dir,  Re,  Herr  des  Alls!  Du  laBt  mich  erwarmen  an  den 
Strahlen,  die  in  mein  Angesicht  fallen1,  und  laBt  mich  abkuhlen  im 
Schatten  [ ]. 

B.  kgl.  Schreiber  zu  [Haupten]  des  Konigs  [ ]. 


654.  Statuette  einer  Kornreiberin 

Basis : 

Erhalten  der  Opferbrote,  die  vor  (ihm)  herausgehen,  fiir  denKa  des  Ober- 

domanenver waiters  'Imn-htp. 

Um  die  Basis: 

Ich  bin  der  Muller  des  Gottesopfers  des   Wnn-nfr  in  der  Nekropole  - 

so   sagt    der  Osiris  Oberdomanenvorsteher  Hwj.    Die  Leiche  sei  ewig, 

[fiir  den]  Ka  des  Osiris  Oberdomanenvorstehers  des  Konigs,  Schreibers 

'Imn-htp,  (des  Gerechtfertigten)  beim  groBen  Gott,  Herrn  der  Ehrwiirdig- 

keit. 

655.  Pyramidion  K  1,  Titel 

rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  einziger  smr,  Mund,  der  das  ganze 
Land  zufriedenstellt,  Freund  des  Horus  in  seinem  Haus; 
1812  Festleiter  des  Ptah,  siidlich  seiner  Mauer,  und  aller  Gotter  von  Memphis; 
Bauleiter  in  Hnrn.t-Pth2,  Prophet  der  Zauberreichen3,  Prophetenvor- 
steher  im  Tempel  der  Sachmet,  Scheunenvorsteher  im  ganzen  Land;  kgl. 
Schreiber  und  Rekrutenschreiber ;  Oberdomanenvorsteher  in  Memphis 
'Imn-htp,  der  Gerechtfertigte,  gezeugt  von  Herrn  Hbj,  geboren  von  der 
Hausherrin  Twtwj],  der  Gerechtfertigten. 


1   Ordne  die  Zeichen: 


Ak^' 


2  Totentempel  Amenophis'  III.  in  Memphis. 

3  Die  Kronen. 


Insehriften  des  Oberdomanenvorstehers  'Imn-htp  269 


656.      Stele  des  'Ipjj  in  Leningrad 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Anubis  vor  der  Gotteshalle,  daB  er  gebe  alles,  was  von 
seinem  Altar  herauskommt  fur  jeden  Tag,  fiir  den  Ka  des  Wedeltragers 
zur  Rechten  des  Konigs,  kgl.  Schreibers  und  Oberdomanenverwalters 
"Ipjj,  Sohnes  des  kgl.  Schreibers  und  Oberdomanenverwalters  Imn-htp. 


657.  Nennung  des  'Imn-htp  auf  Topfen  aus  Molgata 

A.  Jahr  31,  Wein  des  Domanenvorstehers  Hwj  von  Memphis. 

B.  [ ],  gemacht  vom  kgl.  Schreiber  Ip[jj]. 

658.  Statue  des  'Imn-htp,  Sohnes  des  Hpw,  Kairo  583        m3 

A.  [Ein  kgl.  Opfer  fiir  Amun,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  Re- 
harachte,  Osiris,  Herrn]  des  schweigenden  Landes,  den  Konig  von 
O.u.U.A.,  Herrscher  der  Unendlichkeit,  fiir  Ptah-Sokar,  Herrn  der  stj.t, 
fiir  Anubis,  Herrn  des  verbotenen  Landes,  fiir  die  Neunheit  der  Gotter 
des  Siidens,  Nordens,  Westens  und  Ostens,  die  im  Himmel,  auf  Erden 
und  in  der  Unterwelt  sind,  daB  sie  geben  Tausend  an  Brot  und  Bier, 
Tausend  an  Kleidern,  Tausend  an  Weihrauch  und  Salbe,  Tausend  an 
Opfern,  Spenden,  allem  Griinzeug  und  alien  guten  und  [reinen]  Dingen, 
[von  denen  der  Gott  lebt;  was  der  Himmel  gibt,  die  Erde  schafft  und  der 
Nil  bringt];  daB  die  Arme  geben,  die  Uberschwemmung  reinigt  und  Thot 
opfert  dem  Osiris,  seinem  wahrhaft  geliebten  kgl.  Schreiber  Imn-htp, 
dem  Gerechtfertigten ;  [daB  sie  geben  das  Erhalten  des  Opferbrotes  von 
ihren  Altaren  am  Neuntagefest,  am  Monatsfest,]  am  Halbmonatsfest,  an 
alien  Festen  des  Himmels  und  der  Erde,  an  alien  Festen,  die  in  Thinis 
durchgefiihrt  werden,  in  der  ]h.t-  und  pr J-Jahreszeit,  am  Thotfest,  vom 
Jahresanfang  bis  an  sein  Ende, 

an  denen  die  Gotter  verehrt  werden  und  den  Verklarten  geopfert  wird.        isu 
Du  kgl.  Schreiber  Imn-htp,  du  Gerechtfertigter,  Herr  des  Opfers  unter 
ihnen;  der  du  geehrst  bist  als  Erster  der  Gelobten!  Du  gehst  hinein  und 

hinans.  indem  dein  Gesicht  [ ]  ohne  Eile  (?). 

Du  hast  dich  mit  den  Begleitern  des  Horus  vereinigt  und  laBt  den  Stab 

dfs  Lebensherrn  griinen1,  indem  die  Seele  dem  Himmel  gehort  [ 

]2.   Die   (noch  auf  der   Erde)    sind, 

sagen :  Was  ist  das,  was  du  fiir  uns  getan  hast?  Sie  ruhen  auf  der  Bah  re 
nach  dir.  Sie  weisen  (bleiben?)  auf  Erden  zuriick,  wenn  du  nicht  mehr 
auf  ihr  bist.  Dein  I  lei/  gehort  dir  so,  wie  (es  war,  als)  du  auf  Erden  warst; 

1    <!emeint  ist  die  Leiche  im  S;u-g.  2  Zu  den  Ergiinzungen  s.  Nachtrag. 


270  Inschriften  des  Rekrutenschreibers  'Imn-ktp 

dein  Herz  ist  an  seinem  richtigen  Platz  in  alien  Gestalten.  Du  bist  zu- 
frieden  mit  dem  Brot,  wie  du  (es  warst,  als  du)  noch  Eingeweide  [hattest] l, 
beim  Entgegennehmen  dessen,  was  dem  Ka  eines  einzig  [Tuchtigen]  ge- 
geben  wird.  [ ]  die  beiden  Lander  [.  .  . 

] 

1815  Womit  bringt  das  Herz  (jemand)  voran,  nachdem  gemacht  wurde  ein  Aus- 

schreiten ?  [ ]  [er in]  seinen  [Palast 

(o.a.)]  und  ruhte  auf  seinem  Thron.  Wird  daraus  herausgegangen,  so  sam- 
melt  er  sich  Gunst.  Fest  ist  er  beim  Kommen  zur  Vergangenheit ;  (er)  hort 
die  Worte  des  geheimen  Palastinneren,  ein  Beamter,  dem  etwas  anvertrant 
wird ;  mit  erfreulichem  Charakter  und  rechtem  Ratschlag,  der  die  Gesetze 

fur  den  Bewohner  des  Palastes  maeht;  der  leitet  [ 

]  wenn  man  [richtet  (?)]  alle  Welt  nach  dem,  der  vor 

den  Lebenden  ist [ ]  Worte  [ ].  Dessen  Stel- 

lung  man  befordert  und  der  den  kgl.  smrw  Auftrage  gibt  mit  Worten,  die 
aus  dem  Inneren  des  Palastes  gekommen  sind ;  bei  dessen  ganzen  Taten  man 
zufrieden  ist.  Nicht  gibt  es,  dafi  er  Geringschatzung  bei  denen  erfahrt, 
die  (noch  auf  Erden)  sind;  der  die  Befehle  so  ausfiihrt  wie  befohlen,  ohne 
daB  er  etwas  hinzutut,  gemaB  der  Gesetze.  Ein  wahrhaft  tiichtiger  Schrei- 
ber,  Erster  des  Berechnens  aller  Dinge, 

1816  der  fur  Millionen  gibt  und  fiir  Tausende  berechnet,  dessen  Binse  Hundert- 
tausende  zusammenfaBt ;  ein  herrlicher  Edler,  als  er  noch  auf  Erden  war ; 

[ ] ;  der  tiichtige  Worte  anhort,  der  sich  aber  nicht 

kiimmert  um  Krankungen,  einer,  der  sich  entfernt,  wenn  er  Unfug  sieht, 
wahrer  Konigszogling  des  u.a.  Konigs,  (dessen)  Gunst  im  Palast  (L.H.G.) 
bleibt,  Einziger  des  u.a.  Konigs,  den  er  liebt,  GroBer  der  GroBen,  Edler 
der  smrw ;  Einziger  in  seiner  Art  dessen,  der  im  Palast  ist ;  der  alle  Amter 
des  Konigs  leitet ;  smr,  groB  an  Beliebtheit ;  Wachter  zu  FiiBen  des  Herrn 

der  beiden  Lander;  ein  [ ],  zu  dem  man  aufsteigt  unter  den  Hof- 

lingen;  beredt  und  mit  zufriedenstellenden  Spriichen;  ein  Freund,  der 
sich  seinem  Herrn  nahert;  einzig  Tiichtiger,  von  dem  es  keinen  seines- 
gleichen  gibt; 

1817  einer,  der  befordert  wird  wegen  der  Tiichtigkeit  seiner  Plane;  den  der 
Konig  iiber  seinesgleichen  erhoben  hat,  von  dem  die  beiden  Lander  die 
Trefflichkeit  seines  Charakters  kennen;  sein  wahrhaft  Geliebter,  der  ins 
Herz  des  Konigs  eindringen  kann;  dessen  Klugheit  seine  Familie  nach 
vorn  gebracht  hat;  der  kgl.  Schreiber  'hnn-htp,  der  Gerechtfertigte,  er 
sagt: 

Ich  bin  ein  wahrhaft  Herrlicher  unter  alien  Menschen,  einer  mit  horendem 
Herzen,  wenn  er  einen  Plan  sucht  beim  Fremdartigen  wie  einer,  dessen 
Herz  dabei  war;  der  einen  Spruch  findet,  selbst  wenn  er  zerstort  ge- 
funden  wurde;  Herr  der  Klugheit,  der  Freund  des  Souverans;  der  Niitz- 

1  Fiir  wn  n.lc 


Inschriften  des  'Imn-htp,  Sohnes  des  Hpw  271 

liches  fiir  seinen  Horus  tut;  der  seine  Denkmaler  prachtig  ausfiihrt,  um 
zu  veranlassen,  daB  man  sich  seiner  erinnert  bis  in  Ewigkeit  am  ver- 
botenen  Platz;  der  das  Herz  erfreut  amTage  des  Unheils;  Siegler  des  u.a. 
Konigs,  der  sich  den  Gottesgliedern  nahern  darf ;  der  gelobt  aus  dem  Palast 
herauskommt ;  den  die  Konigsedlen  preisen  wegen  der  GroBe  seiner  Niitz- 
lichkeit  fiir  den  Konig;  der  am  Tage  eintritt  gemaB  seiner  Pflicht  bei 
jeder  Arbeit;  der  den  Nichtwissenden  durch  die  Geschehnisse  seit  der  Ur- 
zeit  hindurchfiihrt  und  der  dem,  der  (sie)  vergessen  hat,  ihren  (richtigen) 
Platz  (kenntlich)  macht; 

mit  niitzlichen  Gedanken,  wenn  er  Denkmaler  sucht,  um  den  Namen  sei-  isis 
nes  Herrn  dauernd  sein  zu  lassen ;  der  den  Ausspruch  sagt  und  mit  seinen 
Fingern  handelt;  der  Leiter  der  Menschheit ;  einer,  bei  dem  kein  Fehler 
in  seinem  Plan  geschieht,  nicht  gibt  es  ein  O-daB-doch1  bei  dem,  was  er 
tat,  und  kein  iibler  Fall  geschieht  bei  ihm  in  bezug  auf  das,  was  er  tat ;  einer 
der  nicht  unbefriedigt,  (sondern)  trefflich  ist;  der  einzunehmen  versteht 
als  Freundlicher ;  der  den  Eid  bei  seinem  Horus  fest  sein  laBt,  seinen  Namen 
heilig  halt  und  seine  Macht  verehrt;  der  Seine  Majestat  zu  jeder  Tages- 
zeit  preist;  der  Gesetze  erlaBt  und  seine  Anordnungen  trefflich  trifft;  der 
sich  hiitet  bei  alien  seinen  Angelegenheiten  und  sich  in  acht  nimmt  bei 
den  Angelegenheiten  seiner  Statuen ;  der  umsichtig  ist  bei  seinen  Arbeiten, 
der  kgl.  Schreiber,  Rekrutenschreiber  Imn-htp,  der  Gerechtfertigte,  ge- 
zeugt  vom  Herrn  Hpw,  dem  Gerechtfertigten,  geboren  von  der  Haus- 
herrin  'Itw,  der  Gerechtfertigten. 

Du  gehst  heraus  zum  Himmel  und  fahrst  iiber  den  Ehernen  (Himmel).  1819 
Du  vereinigst  dich  mit  den  Sternen,  und  man  jubelt  dir  zu  in  der  Barke. 
Man  ruft  dir  zu  in  der  Abendbarke.  Du  siehst  den  ]bdw-Fisch,  wenn  sein 
Unheil  geschehen  ist  und  der  Bose  gefallt  ist,  wie  es  ihm  verkiindigt  war. 
Du  siehst  den  in. t-Fisch.  in  seinen  Gestalten,  wenn  er  das  Schnellboot 
leitet  auf  seine'm  Gewasser.  Dein  Sitz  ist  vorn  in  der  Morgenbarke,  nach- 
dem  der  Sonnengott  seinen  Feind  vernichtet  hat.  Du  siehst  Horus  bei  dem 
Ruderstrick  (?)  und  Thot  mit  der  Wahrheit  auf  den  Armen.  Du  siehst 
Aton,  wenn  er  leuchtet  auf  den  Bergen  und  seine  Strahlen  deine  Pupille 
erhellen  und  seine  Strahlengestalt  auf  deine  Brust  (trifft).  Du  bist  gott- 
lich,  verklart,  herrlich.  Der  Hauch  (kommt)  an  deine  Nase.  Es  kommt  der 
Nil  und  uberschwemmt  das  Land,  gibt  Pflanzen  und  verdoppelt  Nah- 
runn  und  Speise.  Deine  Adern  sind  (dadurch)  fest. 

Nutzbringend  ist  das  Fruchtland,  indem  es  Niitzliches  gibt  fiir  das  stan-   1820 
dige  Opfer  und  das  Totenopfer  der  Verklarten.  Es  lebt  dein  Herz  in  Ewig- 
keit   indem  es  fest  blcibt  und  nicht  vergehen  wird.  Du  geleitest  den  ein- 
zigen  Gott  allein,  indem  du  frei  bist  wie  einer  aus  seiner  Begleitung. 
Sein    wahrhaft   geliebter  kgl.    Schreiber  'Imn-htp,   der   Gerechtfertigte, 
er  sagt :  Ich  bin  ein  GroBer,  ein  Oberhaupt  der  Grofien ;  verstiindig  in  den 


Lies  doch 


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272  Inschriften  des  ,I?nn-htp,  Sohnes  des  Hpw 

Gottesworten  beim  Ratschlag  des  Herzens,  der  den  Plan  des  Konigs 
befolgt;  dessen  Ka  der  Souveran  (L.H.G.)  nach  vorn  geholt  hat. 
Es  lobte  mich  der  gute  Gott,  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc,  der  alteste 
Sohn  des  Harachte,  und  er  beforderte  mich  zum  kgl.  Schreiber  zu  Haup- 
ten.  Ich  wurde  eingefuhrt  ins  Gottesbuch,  ich  sah  die  Verklarungen  des 
Thot  und  wurde  ausgerustet  mit  ihren  Geheimnissen.  Ich  breitete  aus 
alle  ihre  Schwierigkeiten,  und  man  fragte  bei  mir  um  Rat  in  alien  ihren 
Punkten.  Es  wiederholte  mir  mein  Herr  die  Gunst,  der  Konig  von  O.u.U.A. 
Nb-m]c.t-Rc.  Er  faBte  mir  zusammen  alle  Leute  (worth  jedes  Auge), 
aufgezahlt  und  meiner  Aufsicht  unterstellt  als  oberstem  kgl.  Rekruten- 
schreiber.  Ich  hob  aus  die  Jungmannschaft  meines  Herrn, 

1821  meine  Binse  veranstaltete  die  Zahlung  von  Millionen,  und  ich  gab  sie  in 
die  Kompanien  an  Stelle  ihrer  Familienangehorigen,  ein  Stab  des  Alters  als 
,sein  Sohn,  der  liebt'.1  Ich  besteuerte  ihre  Haushalte  mit  der  zugehorigen 
Zahl,  ich  sonderte  aus  die  Abteilungen  ihrer  Haushalte.  Ich  fullte  die 
Horigen  mit  den  Besten  der  Beute,  die  Seine  Majestat  auf  dem  Schlacht- 
feld  erbeutet  hatte.  Ich  zahlte  alle  ihre  Gruppen,  hob  die  Rekruten  aus 
und  setzte  die  Abteilungen  auf  den  Weg,  um  die  Wustenbewohner  an 
ihren  Orten  abzuweisen,  die  die  beiden  Lander  umgeben,  als  Aufpasser 
auf  den  Zug  der  Sandbewohner.  Ich  tat  das  Gleiche  am  Ufer  der  FluB- 
miindungen,  die  mit  Trupps  verschlossen  sind,  auBer  fiir  die  Abteilun- 
gen der  kgl.  Flottenmannschaften.  Ich  aber  leitete  ihre  Wege,  indem 
sie  sich  auf  meinen  Ausspruch  stiitzten.  Ich  war  der  ,Oberste  Mund'  vor 
den  Tapferen,  um  die  Nubier  und  Asiaten  zu  schlagen,  indem  die  Plane 
meines  Herrn  eine  Zufluchtsstatte  hinter  mir  waren,  und  ich  marschierte, 
indem  mich  sein  Ausspruch  schutzend  umfaBte. 

1822  Seine  Plane  umfassen  alle  Lander,  alle  Bogenvolker,  die  neben  ihm  sind. 
Ich  aber  zahlte  die  Beute  der  Siege  Seiner  Majestat,  indem  ich  an  ihrer 
Spitze  war  und  tat,  wie  er  sagte.  Ich  befolgte,  was  er  mir  aufgetragen  hatte, 
und  ich  fand  es  als  etwas  Niitzliches  fiir  die  Zukunft. 

Zum  dritten  Male  zeigte  mir  mein  Herr  Gnade,  der  Sohn  des  Re  'Imn-htp- 
Herrscher-von-Theben  -  er  ist  aber  Re,  dem  Ewigkeit  gegeben  ist  und 
sein  Sedfest  ohne  Ende.  Es  machte  mich  mein  Herr  zum  Vorsteher  aller 
Bauarbeiten.  Ich  machte  den  Namen  des  Konigs  in  Ewigkeit  dauernd. 
Nicht  ahmte  ich  nach,  was  friiher  getan  worden  war,  sondern  ich  schuf 
ihm  einen  Sandsteinberg,  ist  er  doch  der  Erbe  Atums.2  Ich  tat  nach  dem 
Wunsch  meines  Herzens,  als  ich  sein  Ebenbild  in  diesen  seinen  groBen 
Totentempel  brachte  aus  allerlei  Gestein,  fest  wie  der  Himmel.  Nicht 
aber  gibt  es  einen,  der  das  tun  konnte  seit  der  Griindung  der  beiden 

1  Es  handell  sich  hier  um  das  Einstellen  der  Sohne  von  Soldaten  an  Stelle  ihrer 
alt  gewordcncn  Vater;  ,,Stab  des  Alters"  ist  die  offizielle  Bezeichnung  fiir  einen 
Sohn  als  Nachfolger  seines  Vaters. 

-  Bezieht  sich  auf  den  Sandsteinbruch  am  Gebel  el  Ahmar  bei  Heliopolis,  der 
Stadt  des  Gottes  Re-Atum. 


Inschriften  des  'Imn-htp,  Sohnes  des  Hpw  273 

Lander.  Ich  leitete  die  Arbeiten  an  seiner  Statue,  groB  an  Weite,  hoher 
als  sein  Pfeiler, 

deren  Schonheit  die  des  Pylons  in  den  Schatten  stellte  und  deren  Lange  1823 
40  Ellen  betrug,  aus  dem  heiligen  Steinbruch  von  Sandstein  neben  Re- 
Atum.  Ich  baute  Achterschiffe  und  fuhr  sie  stromauf,  um  sie  in  seinem 
groBen  Totentempel  bestandig  sein  zu  lassen,  bleibend  wie  der  Himmel. 
Meine  Zeugen  sind  unter  euch,  die  ihr  nach  uns  kommt!  Das  ganze  Heer 
war  vollstandig  als  ein  Ganzes  unter  meiner  Aufsicht.  Sie  arbeiteten  in 
Freude,  indem  sie  froh  waren  und  den  guten  Gott  priesen  und  verehrten. 
Sie  landeten  bei  Theben  in  Jubel,  so  daB  nun  die  Denkmaler  an  ihrem 
Platz  ruhen  in  Zukunft  ewiglich. 

Ruckenpfeiler : 

[ ]  die  geliebte  [ ].  Ich  machte  prachtig 

[ ]  in  Zukunft  darin  [ 

].    Ich    [sah]    sein    Beutemachen    auf   dem    Schlachtfeld, 

als  er  wie  Min  im  Jahr  der  Not  war.  Ich  schrieb  auf  die  Besten  seiner 
Beute  zu  Horigen  der  Tempel  [zusatzjlich  zu  dem,  was  friiher  war. 

[ ]  indem  ich  der  war,  der  die  Salbe  gibt.1       1824 

Ich  bin  klug  in  ihrer  (pi. !)  Kunst,  indem  mein  Herz  sie  kennt.  Ich  bin 
vorn  bei  meinem  Herrn  und  groB  in  seinem  Herzen.  Ich  tat,  was  die  Leute 

und  die  Gotterloben  [ ].  Machtmireinkgl.  Opfer; 

denn  seht,  ich  habe  Nutzliches  getan.  Tut  mir,  was  man  euch  tun  soil, 
weil  ich  ein  Erbe  war,  der  seine  Stadt  griindete  und  ihr  tJbel  vertrieb 
an  jeder  Stelle.  Es  tat  mein  Herr  Nutzliches  fur  meinen  Gott  Hntj-[htj2 

Es  lieB]  mein  Herr  seinen  sudlichen  See  und  seinen 

nordlichen  See  [graben],  leuchtend  mit  Blumen  auf  ihren  Ufern.  Mir 
sind  ihre  Angelegenheiten,  indem  ich  sie  leite,  weil  ich  [Zeuge]  bin  (?)  fiir 
seine  Stadt.  Er  schuf  den  Tempel  des  Gottes  meiner  Stadt.  Wie  schon 

[ ]• 

[ ]  bei  seinen  festen  Opfern.  Es  machte  mein  Herr  meine  1825 

Stadt  sehr  groB  und  meine  zukiinftige  Nachkommenschaft  auf  Erden. 
Ich  begrub  meinen  Vater  erneut,  wie  es  ,der  Sohn,  welcher  liebt'  tut,  und 

ich  bestattete  meine  Mutter.  [Sie]  ruhen  [nun ] 

mein  [Herr]  meine  Angelegenheiten,  dadurch  daB  er  mich  Brot  empfangen 
lieB  nach  dem  Fest.  Man  sagte  mir:  Siehe,  es  geschieht  fiir  dich  durch  den 
Herrn  der  beiden  Lander.  Nicht  gibt  es  einen  Niedriggeborenen,  dem 
dergleichen  getan  wurde.  Ich  tat  das  Wahre  jeden  [Tag 

]• 

Sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber  'Imn-htp,  der  Gerechtfertigte, 
er  sagt:  Ich  bin  wahrhaft,  mein  Abscheu  ist  die  Luge,  indem  ich  die 

1  Er  gab  <lie  Salbenzuteilungen  fiir  die  Horigen  aus. 

2  Gott  von  Athribis,  der  Heimat  des  'Imn-htp. 
18    Helck 


274  Inschriften  des  'Imn-htp,  Sohnes  des  Hpw 

Siinde  vertreibe.  [ ]  das  Freche  (?).  Ich  bin  die  Waage, 

die  das  Unrecht  vertreibt.  DieHande  sind  rechtschaffen  [ 

.  .  .  .]  mein[es]  Herrn. 
1826  Ich  tat  die  Wahrheit,  ohne  daB  ich  sie  vergaB  (mhj).  Nicht  machte  ich 

einen  Unterschied  zwischen  dem,  der  nichts  ist,  und  dem  GroBen  [ 

]  Derm  ich  dachte  an  mem  [Gehen]  zur  Nekropole  und 

an  jenen  Tag  des  [Gerichts]. 

Basis : 

R.  [Sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber  Imn-htp,  der  Gerechtjfertigte, 
er  sagt:  Ihr  Edlen  des  Konigs,  Propheten,  Web-Priester,  Vorlesepriester, 
Beamte  und  [Biirjger,  die  ihr  vorbeigehen  werdet  an  meiner  Statue: 
euch  soil  der  Konig  lieben  und  euer  Herr  giitig  sein,  und  euch  sollen  alle 
Gotter  eurer  Stadte  loben,  wenn  ihr  sagt:  ein  kgl.  Opfer,  Tausend  an 

Brot  [ ]. 

L. :  Er  sagt:  Ich  war  ein  wohlgesinnter  Diener,  einer,  der  nicht  parteiisch 

war  [ ]  in  seinem  Herzen, 

ein  Schakal  beim  Packen  (?)  seines  Feindes.  Ich  sah  die  tapferen  Taten 

[ ]• 


1827  659.      Statue  aus  Karnak  des  'Imn-htp  (Kairo  42127) 

rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  kgl.  Schreiber  und  Rekrutenschreiber 
'Imn-htp,  Sohn  des  Hpw,  vom  Gau  von  Athribis,  er  sagt :  Ich  bin  zu  dir  ge- 
kommen,  um  deinen  Ka  zu  verehren,  um  in  deinem  Tempel  zu  sein, 
o  Amun,  du  Urzeitlicher  der  beiden  Lander.  Du  bist  der  Herr  dessen, 
was  unter  dem  Himmel  existiert,  als  Gott  des  Volkes,  das  im  Himmel  ist 
und  deine  Schonheit  verehrt,  weil  du  groBer  bist  als  jeder  Gott  in  deiner 
Schonheit.  Du  horst  (mein)  Rufen,  denn  du  bist  Re,  dessen  Art  es  sonst 
nicht  gibt.  Du  laBt  mich  unter  den  Gelobten  sein,  die  die  Wahrheit  tun. 
Ich  bin  ein  Wahrhaf tiger,  nicht  bin  ich  parteiisch,  nicht  geselle  ich  mich 
zu  dem  Ubeltater.  Nicht  fluchte  (?)  ich  iiber  seine  Bosheit  bei  einem, 
der  mir  bei  den  Arbeiten  unterstellt  war.  Nicht  rief  der  Mann  neben  mir, 
weil  ich  mich  (etwa)  nicht  darum  gekummert  hatte  zu  horen,  was  er  sagt. 
Nicht  lieB  ich  zu  viel  tun, 

1828  und  nicht  trat  ich  dem  zu  nahe,  der  fur  mich  arbeitete.  Nicht  kummerte 
ich  mich  darum,  Verleumdung  zu  horen,  um  einen  anderen  bei  seinem 
Vorgesetzten  schlecht  zu  machen.  Mein  Ruf  ist  Zeuge  fur  das,  was  ich 
getan  habe,  indem  es  vor  aller  Augen  ist.  Wer  mich  sah,  der  wunschte, 
so  wie  ich  zu  sein,  weil  das,  was  mir  geschah,  so  groB  war.  Ein  Zeuge  fur 
die  Wahrheit  ist  mein  Alter:  Ich  habe  80  Jahre  erreicht,  indem  meine 
Gunst  beim  Konig  groB  ist,  und  ich  werde  auch  noch  110  Jahre  vollenden. 
Fiir  den  Ka  des  kgl.  Schreibers  und  Rekrutenschreibers,  des  smr,  groB 


Inschriften  des  'Imn-htp,  Sohnes  des  Hpw  275 

an  Beliebtheit,  Vorstehers  der  Propheten  des  Horns  Hntj-htj,  Herrn  des 
Gaus  von  Athribis,  Imn-htp,  gezeugt  vom  Herrn  Hpw,  geboren  von  der 
Hausherrin  Itw,  aus  Athribis,  der  Gerechtfertigten  bei  Osiris. 
[Gegeben  als  kgl.  Gnadenjbeweis  in  den  Tempel  des  Amun  in  Karnak  fiir 
den  rjf-.t  hltj-t,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  einzigen  smr,  Wedeltrager  zur 
Rechten  des  Konigs,  Vorsteher  der  Bauarbeiten  des  Konigs  an  seinen 
groBen  Denkmalern,  die  gebracht  wurden  aus  allerlei  trefflichem  Stein, 
Vorsteher  des  Haushalts  der  Konigstochter  und  kgl.  Gemahlin  S].t-'Imn, 
sie  lebe,  Rindervorsteher  des  Amun  in  Ober-  und  Unteragypten,  |  Pro- 
phetenvorsteher  des  Horus  Hntj-htj,  Herrn  von  Athribis,  Festleiter  des  1829 
Amun  (Imn)-htp,  Sohn  des  Hpw,  geboren  von  der  Hausherrin  Itw,  der 
Gerechtfertigten. 

660.      Statuenfragment  des  'Imn-htp  Brit.  Mus.  103 

Gegeben  als  Gunstbeweis  des  Konigs  in  den  Tempel  des  Amun  in  Karnak 
fiir  den  rpc.t  h]tj-c,  Oberhaupt  von  Ober-  und  Unteragypten,  groB  an 
Gunst  bei  Seiner  Majestat,  kgl.  Schreiber  und  Rekrutenschreiber,  Vor- 
steher des  Haushalts  der  groBen  Konigstochter  'Imn-htp,  den  Gerecht- 
fertigten. 

Er  sagt:  Ich  bin  zu  dir  gekommen,  Herr  der  Gotter,  Amun,  [Herr  der 
Throne]  der  beiden  Lander.  Du  bist  Re,  der  im  Himmel  erschienen  ist, 
erleuchtend  die  Erde  mit  der  Schonheit  seines  Auges;  hervorgegangen 
aus  dem  Urgewasser  und  erschienen  aus  der  Flut ;  der  die  Zahl  der  groBen 
Gotterneunheit  geschaffen  hat;  es  gibt  [keinen],  der  seine  auBere  Gestalt 
kennt.  Er  hat  sich  selbst  in  seinen  Gestalten  geschaffen.  Der  kgl.  Schrei- 
ber, Prophetenvorsteher  des  Horus,  Herrn  von  Athribis,  Imn-htp,  der 
Gerechtfertigte. 

A.  rp^.t  h]tj-c,    Siegler  des  u.a.  Konigs,   Geliebter  des  Herrn  der  beiden   1830 
Lander,  kgl.  Schreiber  und  Wedeltrager  'Imn-htp,  der  Gerechtfertigte, 

er  sagt:  Ich  bin  gekommen,  um  deine  Schonheit  zu  sehen,  du  Herr  aller 
Gotter,  Herr  vonTheben,  Konig  der  beiden  Lander!  Duhastmichgesetztin 
deinen  Tempel,  daB  ich  mit  deinem  Ka  speise.  Du  verjiingst  meine  Jahre, 
indem  ich  in  deiner  Begleitung  bin,  die  Erde  kiissend  in  deinem  Tempel 
taglich. 

B.  rp^.t  h]tj-c,  Augen  des  o.a.  Konigs,  Ohren  des  u.a.  Konigs,  kgl.  Schrei- 
ber Imn-htp,  [der  Gerechtfertigte,]  er  sagt  folgendes:  Ich  tat  die  Wahrheit 
dem  Herrn  der  Wahrheit,  da  ich  weiB,  daB  er  iiber  sie  zu  jeder  Tageszeit 
jubelt.  Du  gibst  dafiir  meine  Statue  auf  Erden  in  deinen  heiligen  Tempel 
ewiglich. 

Sockel : 

Opfer  und  Speise  taglich  (und)  an  den  Festen  des  Amun  in  Karnak  fiir 
den  Ka  des  kgl.  Schreibers  Imn-htp,  des  Gerechtfertigten. 

18» 


276  Inschriften  des  'Imn-htp,  Sohnes  des  Hpw 

661.     Fragment  Kairo  942 

Der  kgl.  Schreiber  und  Rekrutenschreiber  'Imn[htp,  der  Gerechtfertigte, 

gezeugt]  von  Hpw  aus  Athribis.  Den  lebenden  At  on  schauen  [ 

.  .  .],  wenn  [ihr]  sagt  [ ]. 


i83i  662.      Statue  des  'Imn-htp  aus  Karnak 

[Em  kgl.  Opfer  fur  Mut,  Herrin  von  'Isrw;  ein  kgl.  Opfer  fur  Sachmet, 

;  ein  kgl.]  Opfer  fur  W]dj.t,  Herrin  des  ,  GroBen  Hauses'1; 

ein  kgl.  Opfer  fur  Bastet  vor  diesem  Tempel2;  ein  kgl.  Opfer  fur  Ssmt.t3, 
wohnhaft  in  'Isrw,  daB  sie  geben  ein  Totenopfer  in  ihren  Tempeln  an 
den  Festen  der  standigen  Stiftung,  ferner  das  Essen  des  Opfers  und  das 
Tun  dessen,  was  gelobt  wird,  taglich,  [fiir  denKa  des  rp]c.t  h^tj-^,  Sieglers 
des  u.a.  Konigs,  einzigen  smr,  Mundes,  der  die  Menschen  befriedigt, 
[seines  wahrhaft  geliebten  kgl.  Schreibers,  Rekrutenjschreibers  'Imn-htp, 
des  Gerechtfertigten ;  Wedeltragers  zur  Rechten  des  Konigs  'Imn-htp,  des 
Gerechtfertigten ;  Vorstehers  aller  Arbeiten  des  Konigs  'Imn-htp,  des 
Gerechtfertigten;  Festleiters  des  Amun  'Imn-htp,  des  Gerechtfertigten; 
Vorstehers  des  Propheten  des  Horus,  Herrn  von  Athribis,  'Imn-htp,  des 
Gerechtfertigten ; 
1832  Vorstehers  des  Haushaltes  der  groBen  Konigstochter  'Imn-htp,  des  Ge- 
rechtfertigten; $ra  im  Goldhaus4  'Imn-htp,  des  Gerechtfertigten;  Ober- 
hauptes  des  groBen  Heeres  'Imn-htp,  des  Gerechtfertigten. 

Riickenpfeiler : 

tEin  kgl.  Opfer  fiir  Mut],  Herrin  von  'Isrw,  und  die  Neunheit  ihres  Tem- 
pels,  daB  sie  geben  das  Erlangen  des  Opferbrotes,  das  [von  ihren  Altaren] 
herauskommt,  [Mil]ch,  die  vom  Altar  kommt,  fiir  den  Ka  des  kgl.  Schrei- 
bers und  Rekruten schreibers  'Imn-htp,  des  Gerechtfertigten. 


663.      Statue  des  'Imn-htp  vom  10.  Pylon 

Gegeben  als  Gunstbeweis  des  Konigs  fiir  den  rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.a. 
Konigs,  einzigen  smr,  kgl.  Schreiber  und  Rekrutenschreiber  'Imn-htp, 
den  Gerechtfertigten.  Er  sagt: 

1  Bezeichnung  des  u.a.  Reichsheiligtums. 

2  Es  ist  der  Muttempel  gemeint,  in  dem  Bastet  als  Nebengottheit  und  auch  als 
Erscheinungsform  der  Mut  verehrt  wurde. 

3  Gottheit  des  ostlichen  Deltas,  wahrscheinlich  ursprunglich  ein  mit  magischen 
Kraften  versehener  Schurz  aus  einzelnen  Rinderhautstreifen. 

4  Die  Werkstatte  der  Statuen,  in  dem  nach  dem  Ritual  der  Mundoffnung  ein 
>3m,  d.  h.  ein  den  Sohn  spielender  Priester,  vorhanden  sein  muOte. 


Inschriften  des  'Inm-htp,  Sohnes  des  Hpw  277 

Es  machte  mich  der  Konig  zum  Vorsteher  der  Arbeiten  im  Sandsteinberg,   1833 
urn  zu  leiten  die  Denkmaler  seines  Vaters  Amun  in  Karnak.  Ich  brachte 
die  sehr  groBen  Denkmaler  als  Statuen  Seiner  Majestat  in  ausgedachter 
Arbeit,  geleitet  vom  nordlichen  zum  sudlichen  Heliopolis1,  so  daB  sie  an 

ihren  Platzen  inWest[theben]  ruhen.  Ich  war  [ ]  beim  [ ] 

Es  tat  mir  mein  Herr  etwas  Niitzliches :  Er  gab  meine  Statue  in  den  Amun- 
tempel,  denn  er  weiB,  daB  ich  so  in  Ewigkeit  existieren  werde. 

Sockel : 

Fur  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  kgl.  Schreibers  und  Rekrutenschreibers  'Imn- 
htp,  des  Gerechtfertigten.  Ober-  und  Unteragypten,  jedes  Auge,  das  die 
Sonnenscheibe  sieht,  und  die  nach  Norden  und  nach  Siiden  fahrend  nach 
Theben  kommen,  um  den  Herrn  der  Gotter  zu  verehren:  Kommt  zu  mir! 
Ich  melde,  was  mir  gesagt  wird,  Amun  in  Karnak.  Spendet  mir  ein  kgl. 
Opfer!  Spendet  mir  Wasser  von  dem,  was  in  eurer  Hand  ist.  Denn  ich  bin 
der  Herold,  den  der  Konig  eingesetzt  hat  zum  Horen  des  kleinen  Mannes 
und  zum  Aufsteigen  Lassen  der  Angelegenheiten  der  beiden  Lander. 2 


664.     Duplikat  der  vorhergehenden  Statue  1834 

Gegeben  als  Gunstbeweis  des  Konigs  in  den  Tempel  des  Amun  in  Karnak 
fur  den  rjf.t  der  weiBen  Kapelle3  des  Geb,  kgl.  Schreiber  und  Rekruten- 
schreiber  'Imn-htp,  den  Gerechtfertigten,  Sohn  des  Hpw  von  Athribis.  Er 
sagt:  Ich  war  der  kgl.  Bote  fur  Seine  Majestat,  als  ich  fur  ihn  die  Leute 
von  Theben  brachte,  die  Horige  im  Konigshaus  gewesen  waren,  um  sie 
zu  weihen,  in  Ewigkeit  rein,  fur  Amun,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden 
Lander,  am  ersten  Sedfest  Seiner  Majestat.  Es  setzte  mich  der  Konig 
ein  zum  Registrieren  des  Amuntempels,  indem  ich  die  Webpriester  an 

[ihre]  Platze  stellte  [ jdanach  (?)im  [ganzen]Land.  [Dann 

beforderjte  mich  der  Konig  zum  Festleiter  des  Amun  an  alien  seinen 
Festen.  Ich  fullte  alle  seine  Opfer  taglich. 

Sockel :  1835 

Fur  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  kgl.  Schreibers  und  Rekrutenschreibers  'Imn- 
htp,  des  Gerechtfertigten.  Ihr  Menschen  von  Karnak,  die  ihr  wiinscht, 

1  Das  siidliche  Heliopolis  ist  eino  Bezeichnung  fur  Theben,  weil  dort  Amun  auch 
als  Re  (Amonre)  verehrt  wurde. 

2  Diese  Bemerkung  ist,  wie  die  1 835,2  ff.,  wichtig  fur  die  Beurteilung  des  Zweckes, 
weshalb  Tempelstatuen  aufgestellt  wurden. 

1  Der  Text  gibt  „rpc .t  (und)  Mund  der  WeiOen  des  Geb",  es  liegt  aber  eine  ver- 
standnislose  Umdeutung  des  alten  Titels  „rpc.t  zugohorig  (irj)  zur  weifien 
Kapelle  des  Geb"  vor.  Dieser  Titel  bezieht  sich  anseheinend  urspriinglich  auf 
die  weiBe  Ahnenkapelle,  die  beim  Sedfest  eine  Rolle  spielt  und  spater  Geb  zu- 
gewiesen  wird. 


278  Inschriften  des  'Imn-htp,  Sohnes  des  Hpw 

Amun  zu  sehen!  Kommt  zu  mir!  Ich  melde  eure  Gebete,  denn  ich  bin 
der  Herold  dieses  Gottes.  Es  setzte  mich  Nb-m]c.t-Rc  zum  Wiederholen 
dessen  ein,  was  die  beiden  Lander  sagen.  Macht  mir  ein  kgl.  Opfer  und 
ruft  meinen  Namen  taglich  an,  wie  es  fur  einen  Gelobten  getan  wird. 


665.      Statue  des  'Imn-htp  aus  dem  Chonstempel 

Basis:  rpc[.t  h]tj-c,  Siegler  des]  u.a.  [Konigs Imn-htp]. 

Schurz : 

Alles  was  vom  Altar  des  Chons  aus  [diesem  Tempel]  herauskommt. 

Riickenpfeiler : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Ch[ons,  daB  er  gebe  das  Erhalten]  der  Speisen  in 
seinem  Tempel; 
1836  Verklarung,  Starke  und  [Macht]  zu  haben ;  heil[ige  Gestalten] ;  IJberfluB 
auf  Erden  nach  der  Gesichtsoffnung1,  fiir  den  Ka  des  rp^.t  h]tj-c,  Mund, 
der  [im]  Palast  zufriedenstellt,  Vertrauten  des  Konigs  beim  prachtig 
Herstellen  [seiner  vielen]  Denkmaler,  Fest[leiters]  des  Amun  [Imnyhtp, 
des  Gerechtfertigten. 


666.     Inschriften  aus  dem  Totentempel  des  'Imn-htp 

A.  1.   [ ]    dieses  Grab.    Es  wurden  gestellt  die  Stein- 

arbeiter,  um  sein  Grab  zu  machen,  die  Zeichner  und  allerlei  Handwerker, 
welche  darin  das  daf  iir  Notwendige  taten.  [Der  Vorsteher  der]  Bauarbeiten 

[ ]• 

2.  [Herbeifiihren]  von  iwl-J&indem  vom  Besten  der  Stalle  des  [Amun],  die 
ihm  gehort  hatten,  durch  den  Konig  Nb-m](:.t-Rc,  Sohn  des  Re  Imn-htp- 
Herrscher-von-Theben.  Er  sagt:  Fiir  den  Ka  des  Amun!  Tue  Schones 
vor  ihm. 
1837  Es  hat  sie  dir  dein  geliebter  Sohn,  der  Herr  der  beiden  Lander  Nb-m]c.t-Rc 
zugefiihrt,  den  du  auf  Erden  auf  deinen  Thron  gesetzt  hast  zum  Tun  dessen, 
womit  dein  Ka  zufrieden  ist. 

Herbeifiihren  der  iw^-Rinder  vom  Besten  der  Stalle  des  Amonre,  des  Ge- 
liebten,  durch  den  Konig  Nb-m]c.t-Rc,  Sohn  des  Re  7raw-/^7?-Herrscher- 
von-Theben.  Er  sagt:  Fiir  den  Ka  des  Chons  [ ]. 

1  D.  h.  nachdem  die  Mumie  wiederbelebt  worden  ist. 


Inschriften  des  'Inin-htp,  Sohnes  des  Hpw  279 

B.  [Jahr  3]0,  3.  smw,  Tag  2.  Es  wurde  eingesetzt  [sein]  wahrhaft  geliebter 
kgl.  Schreiber,  [Rekrutenschreiber]  'Imn-htp  zum  ^d-mr1,  als  beendet 
wurde  das  erste  Sedfest  Seiner  Majestat.  Er  erhielt  Schmuck  von  Gold 
und  allerlei  Edelsteinen ;  man  gab  einen  Kuhkopfschmuck  an  seinen  Hals 
aus  dcm-Go\d  und  allerlei  Steinen.  Sitzen  auf  dem  Sitz  von  Gold  gegen- 
iiber  dem  Thron,  indem  seine  Glieder  bekleidet  sind  mit  pk-Stoff  und 

erstklassigem  Linnen  [ ]  der  Reinigung  (?)  [ 

auf  (?)]  Erden  [ ] 

[ ],  indem  du  bleibst  auf  [deinem  prachjtigen  Thron,  um  [alle  Welt]   1838 

zu  erleuchten  mit  dem,  was  dir  der  [kgl.]  Ka  gibt  zum  Schutz  .  .  .  [ 

]  zufrieden  (?)  [tag]lich  [ ]. 

C.  Grabkegel: 

Der  Ehrwiirdige  bei  Osiris,  rpc.t  'Imn-htp2,  genannt  Hwj,  der  von  dl  zur 
Zeit,  (als  er)  auf  Erden  (war)3,  gezeugt  vom  Herrn  Hpw. 

D.  Turpfosten: 

[ ]  der  ihn  an  die  Spitze  der  GroBen  be[forderte],  kgl. 

Schreiber  [lm?i]-htp. 

[ ]  seine  [ ,]  indem  sie  ihm  einen   Schild 

machte4,  Wedeltrager  \^Imn\-htp. 

[ ]  alle  seine  Wort  in  ihrem  Umkreis,   (und?) 

das,  was  fur  das  Gesetz  getan  wird;  Domanenvorsteher  ['Imnyhtp,  der 
Gerechtfertigte. 

[ ]  Herz;  [Propheten]vorsteher  des  Horus-Hntj- 

htj  ['Imn]-htp. 
[ 


667.     Titel  auf  dem  Sarg  des  'Imn-hlp 

A.  Sein  wahrhaft  geliebter  kgl.   Schreiber,  rpc.t  Imn-htp,  der  Gerecht- 
fertigte. 

B.  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  rpc.t  ,Imn-\Jitp~\.  1839 
[Wedeltrager  zur  Rechten]  des  Konigs,   [sein]  wahrhaft  geliebter  kgl. 
Schreiber  [ ]. 

1    Kin  alter  Titel  von  ( rauverwultfrn  ;  hier  handelt  es  sich  um  eine  besondere  Rolle 
Ix-im  kgl.  .1  ubilaumsfesl .  uher  die  wir  aber  aus  sonstigen  Quollen  niehts  wissen. 

:   Die  Xcjiniintr  des  Titels  /•//./  ucisf  auf  die  genannte  Stellung  des  'Imn-htp  beim 
ersten    Sedfesl    hin.    ()\>   der   Titel    nuch    besondere    Bedcutung    innerbalb   dvr 
Dynastic  beinhaltitc,  wie  dann   in  d<;r  Ramessidenzeit  (Kronprinz),  ist  nicht 
zu  erkennen. 
Deutung  dieses  Ausdrucks  ist  bisher  noch  nicht  gelungen. 

''    1st  ..sie--  di,.  Maat? 


280  Inschriften  des  ' Imn-htp,  Sohnes  des  Hpw 

C.  [Wedeltrager  z]ur  Rechten  des  Konigs  'Imn-htp. 
rjf.t  Imn-htp,  der  Gerechtfertigte. 

D.  rpc.t  bei  den  Rollen  der  Sedfeste,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  einziger  smr, 
kgl.  Schreiber  'Imn-htp,  der  Gerechtfertigte.  Rindervorsteher  des  Amun 
in  O.u.U.A.,  kgl.  Schreiber  Imn-htp.  rpc.t  h]tj-c,  erster  smr,  Geliebter  sei- 
nes Herrn,  kgl.  Schreiber  'Imn-htp. 


668.     Nennung  auf  Topfen  von  Molgata 

srmt-Rier  fiir  Opfer  aus  dem  Besitze  der  Konigstochter  und  groBen  kgl. 
Gemahlin  S].t-'Imn,  sie  lebe,  geliefert  durch  den  kgl.  Schreiber  Hwj. 


1840  669.     Inschriften  zweier  Statuen  des  Vezirs  'Im?i-htp  aus 

Bubastis 

A.  Riicken: 

Der  gute  Gott,  Nb-m]c.t-Rc,  [geliebt  von  Maat]. 

Auf  dem  Kleid : 

rpc.t  bei  den  Stationen  des  Hofes1,  h]tj-c,  Wachter  von  Hierakonpolis, 
mit  zufriedenem  Schritt  am  verbotenen  Ort,  Stadtvorsteher  und  Vezir 
'Imn-htp,  der  das  Leben  wiederholen  moge. 

B. 

Gesetze  Durchfiihren,  die  Wahrheit  Dauern  lassen,  den  smrw  die  Vor- 
schrift  Zuleiten  durch  den  rpc.t  h]tj-c,  einzigen  smr,  Geliebten  seines 
Herrn,  Vorsteher  aller  Bauarbeiten  des  Konigs  durch  die  Gaue  von  Ober- 
und  Unteragypten2,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  Stadtvorsteher  und  Vezir 
'Imn-htp,  Herrn  der  Ehrwiirdigkeit. 


i84i  670.     Inschriften  im  Grab  des  Hc-m-h].t  (Nr.  57) 

Ubergabe  der  Abrechnung  des  30.  Jahres 

Der  Konig : 

Erscheinen  des  Konigs  auf  dem  groBen  Thron,  urn  die  Urkunden  liber 

die  Ernte  von  O.u.U.A.  entgegenzunehmen. 

1  Auch  dieser  Titel  geht  auf  das  Sedfest  zuriick  und  bezeichnet  ihn  als  rpc.t 
in  Verbindung  mit  jenen  halbrunden  Malen,  urn  die  der  Sedfestlauf  vom  Konig 
aus  gefiihrt  wurde. 

2  Lies  »mc! 


Tnschriften  des  Scheunenvorstehers  H^-m-kl-t  281 

Handlung : 

Melden  der  Urkunde  der  Ernte  von  [O.u.U.A.]  vor  dem  Konig  aus  der 

Ernte  der  hohen  Uberschwenimung  des  [ersten]  Sedfests  Seiner  Majestat 

durch   [die]    Domanenvorsteher   der  Giiter   Pharaos  (L.H.G.)    und   die 

Leiter  von  O.u.U.A.,  von  diesem  Lande  Kusch  bis  an  die  Grenze  von 

Nahrina. 

Auf  dem  Blatt : 

Zusammen  Milliarden,  Millionen,  Hunderttausende,  Zehntausende,  Tau- 
sende,  Hunderte. 

Belohnung  der  Beamten 

Erscheinen  des  Konigs  auf  dem  groBen  Thron  zum  Belohnen  der  Leiter  1842 
von  O.u.U.A. 

Handlung : 

Belohnen  der  Domanenvorsteher  der  Giiter  Pharaos  (L.H.G.)  und  der 
Leiter  von  O.u.U.A.,  nachdem  dieser  Scheunenvorsteher  iiber  sie  gesagt 
hatte :  Sie  geben  ein  Ubersoll  aus  der  Ernte  des  Jahres  30. 

Beischrift  des  Hc-m-h].t: 

rpc.t  h]tj-c,  Vertrauter  des  Konigs  im  ganzen  Land,  Augen  des  Konigs 
in  den  Stadten  Oberagyptens  und  seine  Ohren  in  den  Gauen  Unter- 
agyptens,  kgl.  Schreiber  und  [Scheunenvorsteher  von  O.u.U.A.]  Hc-m- 
hlt. 

Beamte,  die  zusehen : 

[Die]  Vorsteher  der  Wirtschaftsanlagen  der  Giiter  Pharaos  (L.H.G.). 

Hc-m-h].t  opfert  dem  Amun 

Alle  guten.  reinen  Dinge  Opfern  dem  Amonre  [ ],  der 

Hathor,  Oberhaupt  der  Wiiste, 

fiir  Anubis  auf  seinem  Berg,  daB  sie  geben  Leben,  Heil,  Gesundheit  dem  1843 
kgl.  Ka  des  Konigs  von  O.u.U.A.  Nb-m^.t-Rt,  dem  Leben  gegeben  werde, 
durch  den  Gelobten  des  guten  Gottes,  Obersten  des  Kastens,  Geheimrat, 
kgl.  Schreiber  und  Scheunenvorsteher  von  O.u.U.A.  J[J':-m-h].t,  den  Ge- 
rechtfertigten .  Er  sagt:  GruB  dir,  Amonre- fiprj  in  Karnak!  Du  laBt 
mich  am  Tag  aus  der  Nekropole  herausgehen,  indem  ich  mich  taglich 
zu  deinem  Altar  geselle.  Du  verklarst  meine  Mumie,  indem  meine  Seele 
gottlich  ist.  Ich  begleite  Wnn-nfr,  wohnhaft  im  thinitischen  Gau;  ich 
verjiinge  mich,  indem  mein  Ka  frisch  wird  im  Westen.  Ich  vereinige  mich 
mit  den  Verklarten,  indem  meine  Leiche  gottlich  ist,  und  geselle  mich 
zu  der  Gotterneunheit  des  Westens.  Mein  Fleischstiick  ist  frisch,  das  ge- 
kocht  wird  auf  dem  Altar  des  Re. 


282  Inschriften  des  Scheunenvorstehers  Hc-m-h].t 

Schlachtszene 

Fiir  deinen  Ka,  Amonre,  indem  es  sehr  rein  ist.  Du  mogest  den  Herrscher 
(L.H.G.)  schon  gesund  sein  lassen  und  mogest  veranlassen,  daB  Hc-m- 
h].t  taglich  in  seiner  Gunst  sei! 

1844  Durch 

den  Diener  des  Scheunenvorstehers  Hc-m-h].t  Hwj 

den  Diener  des  Scheunenvorstehers  H^-m-h^.t  Nb.j-m-ib.j 

den  Diener  des  Scheunenvorstehers  Hc-m-h].t  P]-hk]-m-nhw . 

3  Beamten  mit  Gaben  : 

Der  Schreiber  und  Zahler  des  Korns  des  Herrn  der  beiden  Lander  in 
O.u.U.A.  P]-w]h,  er  sagt:  Nimm  das  Gute,  Amonre,  indem  es  rein  ist, 
von  den  Handen  dieses  Scheunenvorstehers  und  lobe  ihn  taglich.  Der 
Schreiber  der  Scheune  Pharaos  (L.H.G.)  W]d-msw. 

Hc-m-h].t  opfert  der  Rnnwt.t  ,,Herrin  der  Scheune". 

Alle  guten,  reinen  Dinge  Opfern  der  Rnnwt.t,  Herrin  der  Scheune,  am 
1.  Monat  smw,  1.  Tag,  dem  Tag  der  Geburt  des  Korngottes,  durch  den 
tuchtigen  Vertrauten  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Scheunenvorsteher  von 
O.u.U.A.,  kgl.  Schreiber  Hc-m-h].t,  der  das  Leben  wiederholen  moge. 
Bringen  von  allerlei  schonen,  reinen  Blumen  fiir  deinen  Ka,  Rnnwt.t,  Her- 
rin der  Scheune.  Du  mogest  veranlassen,  daB  dieser  Scheunenvorsteher 
taglich  in  Gunst  sei!  (Gesagt)  durch  den  Schreiber  und  Zahler  des  [Korns] 
des  Herrn  der  beiden  Lander  in  O.u.U.A.  P]-w]h  und  den  Schreiber  und 
Zahler  der  Scheune  Pharaos  (L.H.G.)  Rc. 

1845  Anruf  der  Grabbesucher 

Der  rjf.t  h]tj-c,  GroBer  in  seinem  Amt  im  Konigshaus  (L.H.G.),  Ober- 
haupt  des  Geheimnisses  der  Scheunen,  der  den  Horus  mit  der  Wahrheit 
erfreut ;  Geheimrat  seiner  Steuern  am  Tag  des  Abrechnens  der  Zahlungen ; 
kgl.  Schreiber,  den  sein  Herr  lobt,  Scheunenvorsteher  des  Herrn  der 
beiden  Lander  Hc-m-h].t,  der  Gerechtfertigte.  Er  sagt  zu  den  Menschen, 
die  sein  werden,  die  auf  Erden  sind,  groB  und  klein,  alien  Schreibern,  die 
die  Schrift  entratseln  konnen1,  klug  in  den  Gottesworten,  die  sich  freuen 
und  richtig  sind  beim  Wissen;  die  zufrieden  sind  mit  Nutzlichem;  die 
vorbeigehen  werden  an  diesem  Haus,  das  ich  gemacht  habe  als  Ruhe- 
platz  der  Verklarten,  und  die  blicken  werden  auf  meine  Grabwande,  und 
meine  Spriiche  lesen  werden :  Euch  lobe  und  liebe  der  Konig  von  O.u.U.A. ; 
ihr  mogt  die  Ehrwiirdigkeit  in  Frieden  erreichen  ohne  Furcht  und  ohne 
Schrecken  zu  horen ;  ihr  moget  euch  mit  der  Freude  vereinigen  und  der 
Frohlichkeit  taglich;  euch  mogen  die  Gotter  eurer  Stiidte  alle  eure  Bitten 

1  Der  Text  ist  teilweise  in  sehr  gekiinstelter  Schreibweise  verfaBt ! 


Inschriften  des  Scheunenvorstehers  Hc-m-h].t  283 

anhoren,  wenn  ihr  rnein  Andenken  gebt  dort  dem  guten  Horus  und  veran- 
laBt,  daB  mein  Name  genannt  werde  wegen  des,  was  ich  getan  habe. 
So  sagt  also:  ein  Konigsopfer  fiir  Amun-Atum-Harachte,  Ptah-Sokar-  i848 
Osiris,  Anubis,  die  Kapellen  von  O.u.U.A.,  fiir  den  Ka  des  Vertrauten  des 
guten  Gottes,  kgl.  Schreibers,  Vorstehers  der  Scheunen  des  Herrn  der 
beiden  Lander  in  O.u.U.A.  Hc-m-h].t,  des  Gerechtfertigten.  Denn  der 
Freund  des  guten  Gottes,  kgl.  Schreiber,  Oberhaupt  im  pr-nfr,  Scheunen- 
vorsteher  Hc-m-h].t,  der  Gerechtfertigte,  der  Tiichtige,  ein  Besitzer  von 
Charakter  in  Wahrheit,  mit  freundlichem  Gesicht  und  offenem  Herzen, 
der  Niitzliches  tut,  er  gibt  Weihrauch  auf  die  Opferflamme  eines  jeden 
Gottes,  dessen  Namen  er  kennt,  und  weiht  ihm  ein  Opfer,  welches  auf  ihr 
( .der  Flamme)  ist,  an  alien  reinen,  guten  Dingen.  Er  beschenkt  die  Ver- 
klarten  und  spendet  Wasser  denen,  die  dort  sind.  Sein  Mund  ist  voll  mit: 
Kommt,  kommt!  und  mit  Brot  und  Bier  fiir  jedermann.  Er  brachte  die 
Wahrheit  dem  Konig  dar,  er  verehrte  den  Horus,  Herrn  des  Palastes.  Man 
rief  aber  seinen  Namen  in  der  Vorhalle  als  (den  eines)  tiichtigen,  rechten 
und  ordentlichen  (Menschen) .  So  kam  der  kgl.  Schreiber,  Scheunenvor- 
stehers Hc-m-h].t  zur  Nekropole,  indem  er  ein  Gerechtfertigter  auf  Erden 
war,  dessen  Niederwerfen  nicht  geschah. 

Nicht  gab  es  Schwierigkeiten  bei  ihm  mit  den  Einzigen  des  Palastes  1847 
(L.H.G.).  Er  gelangte  zur  Halle  der  beiden  Wahrheiten.  Man  fand  ihn 
in  alien  seinen  Gestalten  neben  der  Waage  vor  den  Gottern,  die  bei  ihr 
sind.  Es  zahlte  ihn  aber  Thot  als  Gerechtfertigten  im  Gerichtshof  jedes 
Gottes  und  jeder  Gottin.  GriiBt  ihn  und  verklart  ihn  als  Entgelt  fiir  seine 
Vollendung. 

Worte  Sprechen:  Du  Sonnenscheibe,  Herr  der  Strahlen,  der  im  Horizont 
aufleuchtet,  Konig  der  Sonne  (?),  mogest  du  scheinen  auf  das  Gesicht 
des  kgl.  Schreibers,  Scheunenvorstehers  des  Herrn  der  beiden  Lander  in 
O.u.U.A.  Hc-m-h].t,  des  Gerechtfertigten!  Er  betet  am  Morgen  und  be- 
friedigt  am  Abend.  Mogest  du  die  Seele  des  kgl.  Schreibers  und  Scheunen- 
vorstehers des  Herrn  der  beiden  Lander  Hc.m-h].t  mit  dir  zum  Himmel 
herausgehen  lassen.  Er  laBt  dich  abfahren  in  der  Morgenbarke  und  landet 
dich  in  der  Abendbarke.  Er  gesellt  sich  zu  den  unverganglichen  Sternen, 
die  sich  am  Himmel  befinden. 

0  Mond  unter  der  Neunheit,  dessen  Glanz  das  Totenreich  beleuchtet  hat! 
Mogest  du  erscheinen  im  [Gesicht  des  kgl.  Schreibers],  Scheunen[vor- 
st  fliers]  //c-m-[A^]<,  des  Gerechtfertigten.  Er  blickt  auf  deine  Schonheit 
und  jubelt  dir  zu. 

Er  \ ciclirt  deine  Strahlen.  Mogest  du  erheben  [die  Ehrwiirdigkeit]  dieses   i848 
kgl.   Schreibers,  Domanrnvorstehers  Hc-m-hc.t.  Nicht  war  er  einer,  der 
parteiisch  war.  Er  streckt  dir  seine  Arme  im  Gebet  aus.  Du  aber  erleuch- 
test  ihm  alle  ihre  Wege  wie  etwas,  was  du  getan  hast  einem  Verdrossenen 

(?).  Luft  [ ]    dem  (?)  Himmelsbrot,  das  die  Lebenden 

essen.  Du  laBt  atmen  den  kgl.  Schreiber,  Domanenvorsteher  des  Herrn 


284  Inschriften  des  Scheunenvorstehers  Hc-m-h].t 

der  beiden  Lander  in  O.u.U.A.  Hc-m-h].t,  den  Gerechtfertigten,  den 
siiBen  Nordwind,  der  von  Atum  kommt,  weil  be[schiitzt]  wird  der  groBe 
Sitz,  der  sich  im  hermupolitanischen  Gau  befindet.  Es  behutete  dieser 
kgl.  Schreiber,  Oberhaupt  des  pr-nfr,  Vorsteher  der  Scheunen  des  Herrn 

der  beiden  Lander  Hc-m-h].t  jene  Goldene  ihres  [ ].  Wennderkgl. 

Schreiber,  Geheimrat  des  Kastens  des  Anubis,  Scheunenvorsteher  des 
Herrn  der  beiden  Lander  Hc-m-h].t,  der  Gerechtfertigte,  fest  ist,  so  ist 
auch  sie  fest;  lebt  der  kgl.  Schreiber,  Scheunenvorsteher  [des  Herrn  der 
beiden  Lander  in  O.u.U.A.]  Hc-m-[h]].t,  der  Gerechtfertigte,  so  lebt  auch 
sie;  atmet  der  kgl.  Schreiber,  [GroBer]  der  Schauenden  des  hlg.  Gemachs, 
Scheunenvorsteher  Hc-m-h].t,  der  Gerechtfertigte,  die  Luft,  so  atmet  auch 
sie  Luft. 

Der  Korngott  im  GefaB  ist  es,  der  den  Umlauf  des  Totenopfers  fiir  jeden 
Tag  [gibt]1  dem  kgl.  Schreiber,  Scheunenvorsteher  Hc-m-h].t,  dem  Ge- 
rechtfertigten,  [mit ],   mit  psn-Brot,   mit  Bierkriigen,   mit  viel 

Fleisch  vom  Altar  des  Re  und  vom  [ ],  fiir  den  kgl.  Schreiber, 

Scheunenvorsteher  Hc-m-h].t,  [den  Gerechtfertigten].  Er  erhalt  Opfer  in 
Gegenwart  der  Vorfahren ; 
1849  er  geht  heraus  und  [tritt  ein]  und  begleitet  den  Gott.  Er  sitzt  auf  dem 

Thron  vor  dem  Herrn  [des  Alls ]  ihm  [ ].  O 

Speisen  des  Nil,  die  ihr  das  Opfer  macht.  Man  laBt  entstehen  Blumen- 
spenden  davon  fiir  den  kgl.  Schreiber,  Scheunenvorsteher  des  Herrn  der 

beiden  Lander  Hc-m-h].t,  den  Gerechtfertigten.  [ ]  groBe 

[ ]  Wein,  Milch.  Es  kommt  heraus  der  kgl.  Schreiber  [.  .  .  . 

]  bei  dem  Opfer,  wenn  das  Gelobte  getan  wird 

in  den  Tempeln  derer,  die  iiber  jedem  kuhlen  Kanal  sind.  O  Nut-Tefnut, 

Erste  der  Gottinnen  (?),  [mogest  du]  geben  [ 

dem  kgl.  Schreiber,  Oberhaupt]  im  pr-nfr,  Scheunenvorsteher  des  Herrn 
der  beiden  Lander  in  O.u.U.A.  Hc-m-h].t  nach  seinem  Wunsche.  Man 

griiBt    ihn   [ 

Hc]-m-h].t,  den  Gerechtfertigten.  Du  bedeckst  ihn  (?)  bei  dir,  du  reinigst 

ihn  [ ]  sein(em) 

Haus.  Er  lebt,   indem  er  ein  Kind  ist  (?)  [ ]  Weihrauch  [ 

...]. 

i85o   Inschriften  der  AuBenwand 

A.  [ ]  am  Uranfang  entstanden,  zur  ersten  Urzeit  des  Ta- 

tenen2,  der  Menschen  und  Gotter  entstehen  lieB!  GruB  dir!  [Ich  bin  zu 

dir]  gekommen  [ ]  ihre  [ ],  urn 

weichen  zu  lassen  die  Macht  des  Bosartigen.  Es  sind  Thot,  Hw  und  Sj], 


1  Ergiinze 


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2  Nach  Kollationlies^  ..     <=± 


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Inschriften  des  Scheunenvorstehers  H.t-m-h\.t  285 

deren  Herzen1  [ ]  Du  mogest  Lufthauch   [geben] 

denjenigen,  die  in  der  stj.t  sind.  Du  mogest  erheben  [ 

]  Du  [siehst]2  die  Wahrheit,  die  erfolgreich  ist  beim 

Fallen  des  Feindes  [ ]  tiichtig  [ 

]  indem  ihre  Herzen  froh  sind,  wenn  sie  Re  sehen  mit  Jubel. 

[ ]    Sie    [verehren]3    deine    Majestat    taglich, 

sie  preisen  dich  und  verehren  dich.  [ Ver- 

ehrjung.  Ich  preise  deine  Majestat  zu  jeder  Tageszeit.  Du  mogest  mich 

herauskommen  und  eintreten  lassen  [ ] 

[ ]  wenn  ich  [Lobpreis]  gebe4  unter  den  Gerechten  im   issi 

Haus  dessen,  der  die  Wahrheit  tut  [ ]  groBes 

[ ]  Ich  war  Ruderwart  im  Gottesschiff  bei  der  Fahrt  nach  r]-pkr. 

Ich  leitete  das  Fest  des  [Osiris ] .  Ich  spendete  Opfer 

in  Abydos  auf  den  groBen  Namen  des  guten  Gottes,  Konigs  von  O.u.U.A. 

Nb-mlc.t-Rc.  Das  Zeugnis  ist  Folgendes:  Es  bleibt  [ ] 

kgl.  Schreiber,  Domanenvorsteher  des  Herrn  der  beiden  Lander  in  O.u.U.A. 
Hc-m-h].t,  der  Gerechtfertigte.  Ich  war  der  Prophet  des  Anubis  am  Tage 
der  Feste  am  ersten  Sedfest5  Seiner  Majestat,  des  Herrn  der  beiden  Lander 
Nb-m]c.t-Rc. 

B.  [ am  Morjgen,    ruhend  in  ihrem  Inneren   zu 

seiner  Zeit.  Es  fahrt  [ ,]  der  die  Gotter  schuf.  Du 

fahrst  liber  deine  beiden  Himmel  als  Gerechtfertigter,  und  die  Insassen 

des  Schiffes   [ ]  seinen  Lichtglanz.   Du 

fahrst  iiber  den  ehernen  Himmel,  indem  dein  Herz  froh  ist, 

und    deine  Mannschaft    ju[belt ]   1852 

Er  erfuhr  deine  schone  Ankunft  in  Jubel,  es  verbrannte  das  Lichtauge 

[ ]  Westen  [ ]  deine  Strahlen  sehen.  Ich 

bin  machtig  auf  meinen  FiiBen  taglich,  ich  gehe  heraus  als  lebende  Seele. 

Ich  sehe  ja  das  Fallen  denies  Feindes  [ ]  zu 

dir,  o  Re.  Ich  [atme]  den  Lufthauch  und  atme  ein  den  Nordwind.  Ich 
bin  verklart  unter  den  Verklarten,  wenn  ich  in  deiner  taglichen  Begleitung 

bin.   I ]  von  der  du  lebst,  indem  dein  Herz 

mit  ihr  froh  ist.  O  Re,  ich  bin  weggenommen  und  gerettet  vor  diesen  ge- 
heimen  Wachtern,  den  Schlachtern  [mit  spitzen  Fingern,  den  Bosen], 

1    k"oll    •     ^ — M — 


5  Text  zu  verbessern  in  : 


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1    1    1 

sic! 


286  Inschriften  des  Scheunenvorstehers  Hc-m-hi.t 

1853  die  die  in  der  Begleitung  des  Osiris  kopfen  wollen,  denn  ich  gab  Opfer 
den  Gottern,  Spenden  den  Konigen  von  O.u.U.A.  und  Totenopfer  den 
Verklarten  taglich. 

Der  Vater  des  Hc-m-h].t  hieB: 

Gelobter  des  guten  Gottes,  trefflicher  Vertrauter  des  Konigs  im  pr-nfr, 
Vorsteher  der  Gold-  und  Silberhauser,  sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schrei- 
ber  'Ij-m-htp. 

Gattin : 

Hausherrin  Tjj 

Ferner:  ,,Opferschreiber  Mhw." 


671.     Aus  dem  Grab  des  Nb-'Imn  und  'Ipw-kj  Nr.  181 

Nb-'Imn  und  Mutter  erhalten  zu  trinken 

Sitzen,  um  sich  zu  erfreuen  an  einem  schonen  Tag  in  seinem  Haus  des 
Westens,  diesem  seinem  Haus  der  Unendlichkeit, 
1854  welches  im  Gebiet  (I)1  der  Hathor,  Herrin  von  Dsr.t,  ist.  Sie  lasse  dich 
herausgehen  zur  Erde,  zum  Offnen  der  Unterwelt,  damit  du  Re  schaust, 
wenn  er  aufgelit,  und  du  das  Rindergebriill  horst,  fur  den  Ka  des  Ober- 
graveurs  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Wachters  des  geheimen  Sitzes  in 
Hr-hr-mrw2  [Nb-'Imn],  des  Gerechtfertigten. 

Titel  des  Nb-'Imn : 

Obergraveur  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Wachter  der  Waage  am  ver- 

botenen  Ort,  Page  [Nb-'Imn]. 

Titel  des  'Ipw-kj : 

Wachter  am  verbotenen  Ort,  Wachter  der  Waage  des  Herrn  der  beiden 

Lander  'Ipw. 

Graveur  des  Herrn  der  beiden  Lander  'Ipw-kj j,  der  Gerechtfertigte. 

Die  Eltern  des  Nb-'Imn  : 

Obergraveur  am  verbotenen  Ort  Nfr-h].t,  der  Gerechtfertigte  bei  [.  .  .]. 
Seine  Gattin,  die  Hausherrin  Tpw,  die  Gerechtfertigte  in  der  Nekropole 
beim  groBen  Gott,  dem  Herrn  des  verbotenen  Landes. 

Die  Eltern  des  'Ipw-kj: 

Oberhandwerker  in  Hrj-hr-mrw,  Wachter  &n-ntr,  der  Gerechtfertigte. 

Seine   geliebte    Gattin,   die   Hausherrin   Ntr-msw,   die    Gerechtfertigte. 

1  sh  „ Halle"  steht  statt  ity  „Gebiet"! 
8  Ein  Tempel  in  West-The'ben. 


Grab  des  Nb-'Imn  und  'Ipw-kj  287 

Schwiegereltern :  1855 

Gelobter  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Tiiroffner  in  der  Stadt  im  Palast 
(L.H.G.),  Diener  der  Gottin,  wenn  er  zum  Amuntempel  gegangen  war, 
(3Imn)-htp,  der  Gerechtfertigte,  Sohn  des  Wachters  H].t.  Seine  Gattin, 
die  Hausherrin  Mw.t-m-wj],  die  Gerechtfertigte  beim  groBen  Gott,  dem 
Herrn  des  Westens. 

In  der  Werkstatt : 

Zeichner  des  Amun  P]-s]-nswt,  genannt  P]-rn-nfr. 

Beim  Begrabnis: 

Beamte  [der  Stadt];  Propheten  [des  Amun],  Gottesvater  [des  Amun]; 

Web-Priester  [des  Amun] ;  groBe  Handwerker  des  Amuntempels  in  Is.t- 

dsr1;   die  Honoratioren  von  [West]-(Theben) ;  der  Bezirksverwalter  von 

Westtheben. 


672.  Statue  des  TruchseB  Nfr-rnp.t  i«56 

Kleid: 

Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  der  Hathor,  der  Herrin  und  Ober- 
haupt  der  Wiiste,  fiir  den  Ka  des  TruchseB,  mit  reinen  Handen,  GroBen 
des  Haushalts  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Domanenvorstehers  Nfr- 
rnp.t,  des  Gerechtfertigten.  Er  sagt:  Ich  bin  ein'Ihj2  meiner  Herrin,  ein 
Herold  der  Herrin  der  Wahrheit,  der  aufsteigen  laBt  die  Bitten  aller  Leute 
an  die  ,,Goldene"3  zu  ihrem  Palast,  mit  reinen  Handen  beim  Darreichen 
dem  Herrn  der  Wahrheit  und  (beim  Darreichen  der)  mnj.t*  vor  der  Neun- 
heit.  Fiir  den  Ka  des 

Links : 

Erhalten  der  Opferbrote  aus  dem  Opfer  vom  Altar  der  Obersten  des 
Tales5,  fiir  den  Ka  des  kgl.  TruchseB,  mit  reinen  Handen,  des  GroBen 
des  Haushalts  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Domanenvorstehers  Nfr- 
rnp.t,  des  Gerechtfertigten. 

673.  Tiirsturz  des  Priesters  P]-irj  i857 

Den  gutcn  Gott  Verehren,  Erde  Kiissen  vor  dem  Starken,  dem  Sohn  des 
Amun  auf  seinem  Thron,  dem  Sclmtzer  des  Bewohners  von  Theben,  dem 
|j  ben  des  Nw,  dem  Abbild  des  Re,   dem  Souveran,  dessengleichen  es 

1  Der  kloine  Tempel  von  Med i net  Habu. 

2  Gestalt  <1>-^  Sohnos  dr;r  ffaihor  als  Kind,  das  ein  Sistrum  spiolt. 
1   Xame  der  Hathor. 

4  Gegengewieht  der  Halskette,  das  als  Klapporinstrument  benutzt  wird. 

5  Bezeichnung  des  Talkessels  von  Deir  el-Bahari  in  Theben-West. 


288  Tiirsturz  des  Priesters  P]-irj 

nicht  gibt,  durch  den  ersten  Konigssohn  vor  Amun  P]-irj,  den  Gerecht- 
fertigten.  Er  sagt :  GruB  dir,  Herrscher  der  Neunbogen !  Du  hast  die  beiden 
Lander  mit  deiner  Kraft  erobert!  Durch  den  Vorsteher  der  Weide- 
bewohner  des  Amun  P]-irj. 

Rechts : 

Den  guten  Gott  Verehren,  Erde  Kussen  vor  dem  an  Kraft  Machtigen, 
dem  Sohn  des  Amun  auf  seinem  Thron,  geboren  von  Mut,  Herrin  des 
Himmels,  dem  Konig,  groB  an  Ansehen  in  alien  Landern!  Zu  dir  kommen 
die  Fremdlander  in  Verbeugung  wegen  deines( !)  Rufs  und  der  Furcht  vor 
dir,  indem  sie  alle  zogern  (?  ?).1  Durch  den  Hohenpriester  des  FtahP]-irj, 
den  Gerechtfertigten. 


1858  674.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  Hrjw.j  Nr.  192 

Hrjw.f  iiberbringt  Halsbander 
Konigsnamen  am  Baldachin: 

A.  Horus  , Starker  Stier,  der  die  Sedfeste  wiederholt,  [erschienen  auf  dem] 
groBen  [Thron]';  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  der  Neunbogen,  Herr 
der  beiden  Lander  Nb-rri^-.t-R^,  sein  geliebter  Sohn  des  Re  'Imn-htp-Herr- 
scher-von-Theben,  geliebt  von  Ptah-Sokar,  Herrn  der  stj.t,  dem  Leben 
gegeben  werde  ewiglich. 

B.  Horus  , Starker  Stier,  der  die  Sedfeste  erhebt,  der  liebt  [ ]', 

Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers  Nb-m]c.t-Rc, 
sein  geliebter  Sohn  des  Re  7mw-Z^p-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von 
[Osiris,  Herrscher]  der  Ewigkeit,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re  ewig- 
lich. 

Der  Konig: 

Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr 
der  beiden  Lander,  Herr  der  Kronen  Nb-m]c.t-Rc,  sein  geliebter  leiblicher 
Sohn  des  Re  'Imn-htp-Herrscher-von-Thehen,  dem  Leben,  Dauer,  Heil 
wie  Re  gegeben  werde;  Abbild  des  Re  vor  den  beiden  Landern. 

Teje: 

Die  Erbprinzessin,  groB  an  Gunst,  Herrin  aller  Lander,  die  sich  mit  dem 
Konig  Hc-m-m](:.t  vereinigt,  seine  geliebte  groBe  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie 
lebe,  sei  neu  und  frisch  ewiglich. 

1859  Beim  Konig: 

Erscheinen  des  Konigs  auf  dem  groBen  Thron  wie  sein  Vater  Re  taglich. 

1  Hier  ist  anscheinend  der  Text  in  Unordnung. 


Inschriften  des  Domanenvorstehers  Hrjw.f  289 

Szenenbeischrift : 

Herbeibringen  der  zahlreichen  groBen  Denkmaler  vor  [Seine]  Majestat 
[durch  den  Domanenverwalter  der]  groBen  [kgl.  Gemahlin]  Tjj,  [sie 
lebe,  Hrjw.f]. 

Beischrift : 

Herbeifiihren  der  Denkmaler  und  sie  vor  (ihn)  Geben  zur  Inspektion 
durch  den  guten  Gott;  Prachtig  Ausfiihren  der  Arbeiten,  wie  es  Seine 
Majestat  befiehlt  und  wiinscht  in  der  Ausfuhrung.  Es  war  aber  das  Herz 
des  Herrn  der  beiden  Lander  zufrieden  mit  der  Ausfuhrung  der  sehr 
groBen  Denkmaler,  indem  sein  Haus  geschmiickt  wurde  mit  dc?n-Go\d 
und  mit  allerlei  GefaBen  ohne  Zahl,  indem  sie  zahlreicher  waren  als  sie 
schriftlich  festgehalten  werden  konnten;  Anhanger  und  Halskragen,  ein- 
gelegt  mit  Lapislazuli  und  allerlei  Edelsteinen,  Wunderbares,  wie  es  noch 
nicht  gemacht  worden  ist,  durch  den  rjf.t  hltj-c,  einzigen  smr  an  den 
Stufen  des  Thrones,  treff lichen  Vertrauten  des  Souverans,  Freund  des 
Horus  in  <seinem>  Haus,  den  der  Konig  vor  die  gestellt  hat,  die  groBer 
sind  als  er ;  der  den  Herrn  der  beiden  Lander  mit  seinem  Gharakter  zu- 
friedenstellt ;  den  kgl.  Schreiber,  Domanenvorsteher  der  groBen  kgl.  Ge- 
mahlin Tjj,  sie  lebe,  Hrjw.f,  den  Gerechtfertigten,  gelobt  und  geliebt  vor 
Seiner  Majestat  als  Lohn  fur  die  Inspektion  der  Denkmaler. 
Jahr  36.  Herbeiholen  der  smrw  und  (sie)  Vorfiihren  am  3.  Sedfest  Seiner  i860 
Majestat  durch  den  rpc.t  h]tj-c,  smr,  groB  an  Beliebtheit,  kgl.  Schreiber, 
Domanenvorsteher  der  groBen  kgl.  Gemahlin  Tjj[Hrjw.f]. 
Jahr  36.  Herbeiholen  [der  Gottes]  vater  und  (sie)  [Vor]fuhren  am  3.  Sed- 
fest Seiner  Majestat  durch  den  rjf.t  h]tj-c,  groBen  smr,  [trefflichen  Ver- 
trauten des]  Konigs,  kgl.  Schreiber,  Domanenvorsteher  der  groBen  kgl. 
Gemahlin  Tjj,  sie  lebe. 

[Jahr  36.  Herbeiholen  der und  (sie)  Vorfiihren  am  3.  Sedfest] 

Seiner  Majestat  durch  den  Domanenvorsteher  der  [groBen]  kgl.  Gemahlin 

[ ]• 

Aufrichten  des  ZM-Pfeilers 

A.  Aufrichten  des  Z)ri-Pfeilers  durch  den  Konig,  den  er  seinem  Vater 

Sokar  gemacht  hatte  [ Herrn]  der  Wahrheit,  wohn- 

haft  in  der  stj.t,  indem  Leben,  [Dauer,  Heil,  Leben],  alle  Freude,  jederart 

Sp  ise  [ ],  jederart  Blumen  gegeben  werden  wie  seinem  Vater 

Horus-  T\tnn. 

B.  Aufrichten  des  ZM-Pfeilers  durch  den  Konig  selbst  am  Morgen  der 
Sedfeste. 

t) ber  zwei  Priestern  : 

Stoff  [Geben |,  Sich  Aufstellen  an  den  Stufen  des  Thrones,  um  zu  tun, 

was  getan  wird  fur  das  Aufrichten  des  ZM-Pfeilers  vor  dem  Konig. 

Der  ,,Gottesvater"  ,,iiberreicht  Brot  und  Bier".  isoi 

I'.t     Ifelck 


290  Inschriften  des  Domanenvorstehers  Hrjw.f 

Vor  dem  ,,Gottesvater"  sind  Opfer: 

,,Ein  Gottesopfer  Geben,  Spenden  demZW-Pfeiler",  ,,alle  guten  und  reinen 
Dinge". 

Hymne : 

Es  erscheint  Ptah!  Man  verehrt  dich,  man  jubelt  liber  dich,  du  Ruder  im 
Schiff.  Du  vereinigst  dich  mit  der  Erde  und  machst  ihren  Umlauf.  Es 
lobt  dich  Re  wegen  deiner  Schonheit,  weil  du  das  groBe  Amt  des 
Nb-mlc .t-Rc  liebst.  Kommt  zu  uns,  Sanger,  wir  wollen  ihn  preisen! 

Zwischen  den  Gruppen  steht : 
Dieses  vor  dem  Z)d-Pfeiler  tun. 

Hymnus  liber  dem  Opferzug : 

Geoffnet  sind  die  beiden  unteren  Tore  des  Sokar,  wenn  Re  verjiingt  am 

Himmel  ist.  Erschienen  ist  Atum,  so  daB  du  die  Strablen  im  Horizont 

siehst.  Du  hast  die  beiden  Lander  mit  deiner  Schonheit  erfiillt,  |  sobald  der 

1862  Himmel  strahlt  im  Glanz,  sobald  du  geboren  wurdest  als  Aton  im  Himmel. 

Hinter  dem  Opferzug : 

Dieses  Tun,  was  getan  wird  vor  dem  hlg.  Dd-V Teiler  im  Tempel  des  Sokar 
an  diesem  Tage  [des  Aufrichtens]  des  ZW-Pfeilers  des  Osiris. 

Uber  dem  Zug: 

Bringenvon[ ]  Brot,  Bier,  allerhand  suBen  und  angenehmen  Krau- 

tern,  alien  guten  und  reinen  Dingen  fur  deinen  Ka,  Ptah-Sokar,  Dd- 
Pfeiler  des  Osiris ! 

Beischrift  der  Gottesvater: 

Die  Gottesvater.  Empfangen  von  Brot,  Bier,  Rindern  und  Vogeln,  alien 
guten  und  reinen  Dingen,  die  auf  die  Schiffe  gegeben  werden. 
Laden  aller  guten  und  reinen  Dinge  auf  die  Schiffe  am  Tage  des  Auf- 
richtens des  ZW-Pfeilers. 

Beim  ersten  Gottesvater: 

Erhalten  aller  Dinge  durch  die  Gottesvater. 

Beim  zweiten  ,,K6nigsverwandten" : 
Herbeibringen  der  Fleischstiicke  auf  das  Schiff. 

Beischrift  des  Schlachters: 

Schlachten,  was  gegeben  wird  fur  die  Fleischstiicke;  Herbeibringen,  was 
auf  die  Schiffe  gegeben  wird.  Sehr  rein  auf  den  Handen  des  Konigs. 
1863  Tragen    von  Brot,    Bier,    Rindern  und  Vogeln,    alien  siiBen  und  an- 
genehmen Krautern,  alien  reinen  und  guten  Dingen  auf  die  Schiffe. 


Inschriften  des  Domanenvorstehers  Hrjw.f  291 

Ein  weiteres  Boot : 

Tragen  aller  guten  und  reinen  Dinge  auf  die  Schiffe  durch  die  Gottes- 

vater. 

Uber  zwei  ,,K6nigsbekannten": 
Entgegennehmen,  um  es  in  das  Schiff  zu  legen. 

Der  erste  ,,K6nigsbekannte"  sagt: 
Halte  deine  Hand  ruhig ! 

Beischrift  der  Konigin  bei  der  Feier: 

Die  Erbprinzessin,  groB  an  Gunst,  Herrin  aller  Lander,  die  den  Palast  mit 
Beliebtheit  flillt,  seine  geliebte  groBe  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie  lebe  und  sei 
Jung  jeden  Tag. 

Beischrift  der  Prinzessinnen : 

Die  Konigskinder.  Verehren  des  hlg.  Z)e£-Pfeilers. 

Lied  der  Prinzessinnen : 

Fur  deinen  Ka!    Die   Sistren  an  dein  schones  Gesicht,  die  mnj.t  und 

Szepter.    Du    leuchtest    [ ]    Osiris-Sokar, 

Herr  [der  stj.t].  Verehren  des  Ptah-Sokar,  des  ZW-Pfeilers  des  Osiris,  des 
groBen  Gottes,  wohnhaft  in  der  stjt,  durch  [die  Konigskinder]. 

Frauen  aus  den  Oasen  als  Begleitung :  1864 

A.  Frauen,  die  gebracht  werden  aus  der  Oase  zum  Aufrichten  des  Dd- 
Pfeilers. 

B.  Sangerinnen,  die  singen  gemaB  dem,  was  getan  wird  fur  das  Auf- 
richten des  ZW-Pfeilers. 

Im  untersten  Register  stehen: 

Die  smrw  des  Palastes  (L.H.G.),  die  Wachter  zu  FiiBen  des  Herrn  der 
beiden  Lander,  die  in  der  Begleitung  des  guten  Gottes  sind.  Sein  wahr- 
haft  geliebter  kgl.  Schreiber,  trefflicher  Vertrauter  des  Herrn  der  beiden 
Lander,  Domanenvorsteher  der  groBen  kgl.  Gemahlin  Hrjw.f,  der  Ge- 
rechtfertigte. 

Die  8  Beamten: 

Wachter  des  Herrn  der  beiden  Lander,  die  den  starken  Souveran  be- 
gleiten. 

Umtreiben  der  Ochsen  und  Esel 

A .  Sie  gehen  um  die  Mauern  viermal  an  diesem  Tage  des  Aufrichtens  des 
hlg.  Z>d-Pfeilers  fiir  Ptah-Sokar-Osiris. 

B.  Sie  gehen  um  die  Mauern  viermal  an  diesem  Tage  des  Aufrichtens  des 
hlg.  Z)(/-Pfeilers,  der  sich  in  der  Mj.t  befindet. 

19* 


292  Inschriften  des  Domanenvorstehers  Hrjw.f 

Der  Konig  opfert  dem  Z)rf-Pfeiler 

Ein  groBes  Opfer  Weihen  an  iw]  und  wndw-Rindem  und  alien  guten  mid 
reinen  Dingen  fur  Osiris,  den  Herrscher  der  Unendlichkeit. 
Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-m^.t-R^,  sein  leiblicher  Sohn 
des  Re  '/mw-^p-Herrscher-von-Theben,  Abbild  des  Re  vor  den  beiden 
Landern,  den  er  mehr  als  [alle]  Konige  geliebt  hat. 

1865  Beischrift  der  Opfer: 

Alle  siiBen  und  angenehmen  Spenden,  alle  guten  und  reinen  Dinge. 

Antwort  des  Z)e£-Pfeilers : 

Worte  Sprechen:  Ich  habe  dir  Nalirung  gegeben. 
Worte  Sprechen:  Ich  habe  dir  Speise  gegeben. 

Im  Schrein  steht : 

Er  gibt  alles  Leben,  alle  Freude,  alle  Gesundheit.  Osiris  vor  dem  Tempel 
des  Sokar,  der  groBe  Gott,  der  Konig  der  Lebenden;  in  der  Halle  von 
Memphis  Ruhen  durch  diesen  Gott  beim  Aufrichten  des  Z)rf-Pfeilers. 

Der  Konig  beschenkt  Beamte  beim  Sedfest 

Der  Konig  : 

A.  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  der  gute  Gott,  der  die 
Sedfeste  feiert  wie  sein  Vater  Horus- T]-tnn\  Herr  der  Dauer  wie  Min  auf 
dem  groBen  Thron,  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander 
Nb-m]c.t-Rc,  sein  geliebter  Sohn  des  Re  '/mw-^p-Herrscher-von-Theben, 
geliebt  von  Ptah,  dem  GroBen,  sudlich  seiner  Mauer,  dem  Leben  gegeben 
werde  wie  Re  ewiglich. 

B.  Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  der  gute  Gott,  Sohn 
des  Amun,  den  er  auf  dem  Thron  auf  Erden  hat  erscheinen  lassen  (als 
etwas) ,  was  sein  Ka  wunscht ; 

1866  der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  der  Neunbogen,  Herr  der  beiden 
Lander,  Herr  des  Opfers  Nb-m]':.t-Rc,  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des 
Re  '/rAm-Zi^-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von  Ptah,  wohnhaft  im 
Tempel  des  Sokar,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich. 

Titel  des  Konigs: 

Horus  ,  Starker  Stier,  der  das  Sedfest  wiederholt',  die  beiden  Herrinnen 

,Erschienen  mit  der  weiBen  Krone,  der  die  rote  Krone  erhoben  hat'. 

Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  alter  Opfer  Nb-?n]c.t-Rc. 

Sohn  des  Re,   der  sich  mit  der  Doppelkrone  vereinigt  hat,   'Imn-htp- 

Herrscher-von-Theben,  dem  Leben,  Dauer,  Heil  gegeben  werde  wie  Re 

ewiglich. 

Titel  der  Konigin: 

Seine  geliebte  groBe  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie  lebe,  die  sein  soil  in  der  Be- 
gleitung  deiner  Majestat  wie  Maat,  die  Re  begleitet. 


Inschriften  des  Domanenvorstehers  Hrjw.f  293 

Beischriften  am  Thron  rechts: 

Verehrung  Geben  dem  starken  Konig,  Erde  Kussen  dem  Herrscher  von 
Theben,  durch  die  GroBen  aller  Frerndlander  mit  verborgener  Sprache. 
Sie  komnien  in  Verneigung  vor  der  Macht  Seiner  Majestat. 

Links : 

Verehrung  Geben  dem  guten  Gott,  Erde  Kussen  vor  dem  Sohn  des  [Amun] 
durch  die  GroBen  aller  fernen  Fremdlander,  die  Agypten  nicht  kennen. 

Uber  den  Goldobjekten: 

Gaben  [ ]  Konig. 

Inschrift : 

Jahr  30,  2.  Monat  smw,  27.  Tag  unter  der  Majestat  des  Horus  , Starker  1867 
Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  dem  Leben  gegeben  werde;  Konig  von 
O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-m^.t-R^,  sein  geliebter  Sohn  des 
Re  7w»-/^p-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben  werde,  beim 
Feiern  des  ersten  Sedfestes  Seiner  Majestat.  Erscheinen  des  Konigs  an 
den  beiden  groBen  Toren  [seines]  Palastes  [des]  Hauses  des  Jubels;  Her- 
beiholen  der  Beamten,  Konigs[edlen],  Kammerherrn  und  Menschen  der 
Torwache,  (ferner)  derKonigsbekannten,  Schiffswachter,  Palastleiter  und 
Geehrten  des  Konigs.  Man  beschenkte  mit  dem  Gold  der  Gunst,  nam- 
lich  Vogel  und  Fische  aus  nb.wj.  Sie  erhielten  ss/w-Stoff  und  griinen 
Stoff,  indem  man  jedermann  stehen  lieB  gemaB  seines  Ranges.  Man 
speiste  mit  Brot  vom  kgl.  Friihstuck.  Man  gab  den  Auftrag  zum  See 
Seiner  Majestat,  zum  Rudern  im  Konigsschiff.  Sie  empfingen  die  Taue  in 
der  Morgenbarke  und  das  Vordertau  in  der  Abendbarke.  Sie  zogen  [sie] 
auf  dem  groBen  Sitz.  Sie  standen  zu  FiiBen  des  Thrones.  Es  war  aber 
Seine  Majestat,  die  das  tat  nach  alten  Schriften,  denn  die  Geschlechter 
der  Menschen  seit  der  Zeit  der  Vorfahren,  die  hatten  kein  (richtiges)  Sed- 
fest  gefeiert,  sondern  es  war  befohlen  worden  dem  [//c]-m-m^ci,  dem 

Sohn  des  Amun,  der  ruht  (?)  [ ],  dem  Leben  gegeben  werde  wie 

Re  ewiglich. 

Beischrift:  ,, Erscheinen  durch  den  Konig  aus  dem  [Palast]."  1868 

Der  Palast:  ,,Sein  Palast  vom  Haus  des  Jubels." 

Den  Konig  begleiten:  ,,[Die  Gotter],  die  sich  beim  Sedfest  befmden  und 

die  in  Begleitung  [Seiner]  Majestat  sind." 

Das  Geleit:  1   Wp-w]w.t,  2.  ,,  Wp-w]w.t  des  Nordens",  3.  ,,Sitz  (mhn)  des 

Konigs",   4.    ,,pd-ch]" -Zeichen,   5.    ,,Oberster  Vorlesepriester",    6.   Ibis- 

Standarte,   7.   Falkenstandarte,  getragen  vom   ,,Diener  [des  Falken]", 

8.  ,,Der  mit  dem  Topf",  9.  10.  Vezire. 

Das  kgl.  Paar  im  Boot 

Die  smrw  des  Palastes  (L.H.G.),  Beamte  und  GroBe  der  [Stadt,  Propheten 
des  AJmun,  [sie]  ziehen  [ ]. 


294  Inschriften  des  Domanenvorstehers  Hrjw.f 

Die  vorderste  ziehende  Person:  ,,Vorsteher  des  nordlichen  Bezirks."  Als 

vorderster  im  Boot:  ,,Palastleiter,  kgl.  Schreiber,  Donianenvorsteher  der 

groBen  kgl.  Gemahlin  Tjj." 

Dahinter  2  ,,Vezire". 

Uber  der  Kabine:  ,,[Die  Morjgenbarke  [ ?  .  .] 

1869  Beischrift: 

Jahr  30,  3.  smw,  Tag  [x.  Erscheinen  der  beiden]  Herrinnen  ,der  die  Ge- 
setze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Konig  von  O.u.U.A., 
[Herr]  der  beiden  Lander  Nb-m^.t-R^,  Sohn  des  Re  'Imn-htp-Herrscher- 
von-Theben,  [Herr]  der  Kraft,  Sohn  des  Arnun,  zum  Aufenthalt  auf  dem 
Thron,  [als]  er  im  [Palast]  des  Sedfestes  war,  den  er  auf  der  Westseite 
von  Theben  gemacht  hatte.  Den  Weg  Einschlagen  durch  [Seine  Ma- 
jestat  auf  dem]  hohen  Nil,    um  die  Gotter  des   Sedfestes  zu  rudern. 

[ ]  Rudern  [ , in  der  Mor]gen-  und  Abend- 

barke,  [ der  Wp]-w]w.t  des  Nordens  [ ] 

Beischrift  der  Prinzessinnen : 

A.  Herbeiholen  der  Konigskinder  [vor  Seine  Majestat],  mit  goldenen 
Wasserkrugen  und  Kannen  aus  dcm-Go\d  in  den  Handen,  um  zu  tun, 
was  beim  Sedfest  getan  wird. 

B.  Sie  stehen  Lassen  an  (ihrem)  Standort  gegeniiber  dem  Thron  vor  dem 
Konig. 

1870  Rede  der  Prinzessinnen: 

Rein  sind  deine  Wasserkriige  aus  Gold  und  deine  Kannen  aus  dcm-Gold. 
Die  Tochter  des  Horus,  sie  gibt  dir  kiihles  Wasser,  du  Souveran  (L.H.G.), 
damit  du  sein  wirst 

Hymne  : 

Du   [empfangst    die  Taue]   der  Morgenbarke  und  das  [Vordertau]  der 

Abendbarke;  es  werden  dir  gerudert  die  Gotter  des  Sedfestes.  [ ] 

Wp-w]w.\t ] .  .  Es  bleibe  dein  Herz  der  Ewigkeit  und  die  Un- 

endlichkeit  deines  Herzens. 

Weitere  Beischrift: 

Zi[ehen ]  Sie  [rudern]  den  guten  Gott  beim 

Sedfest.  Die  Dien[erinnen  (?)]  des  Gesangs,  sie  sagen:  der  'Ihj  [ 

]  alle  [Gotter]  des  Sedfests,   [ ] 

Herrn  der  beiden  Lander  Nb-m^.t-R^,  dem  Leben  gegeben  werde,  [ 

] 

t)ber  der  Kabine: 

Am  Mo[rgen],  sie  ziehen, 

i87i   indem  die  Arme  ihrer  [ ]  gegeben  sind  [ ].  Ihnen 

die  Mundoffnung  Machen,  Geben  [eines  groBen  reinen  Opfers  an  iw\- 


Inschriften  des  Domanenvorstehers  Hrjiv.f  295 

und]  wndw-B.indern,  [ ,  fur  Amun,  den  Herrn]  der  Throne  der 

beiden  Lander  und  alle  Gotter,  sehr  viele  [ ],  daB  Leben  ge- 

geben  werde  wie  Re  ewiglich. 

Tanzerinnen : 

Herbeiholen  der  Frauen  vor  den  Konig,  um  zu  tun,  was  fur  die  Sedfeste 
getan  ward,  gegenliber  dem  Thron. 

Hyninus : 

Er  gab  mir  die  Ahre  (?)  des  Getreides,  es  [gab  mir]  der  Libyer  aus  B]h  die 
Ahre  (?)  des  Getreides.  Es  gluhte  sie  meine  Glut,  es  zerstampfte  sie  mein 
Morser,  du  Libyer  aus  B]h.  Das,  was  ich  geschiitzt  habe,  ist  genommen, 
das,  was  ich  geschiitzt  habe,  ist  genommen  (?).  Die  Frucht  (??)  ist  hoch, 

indem  du  schlafst Rot  sind  die  beiden  Augen  meines  Feuers  (?). 

Die  Tochter  [ ]   Seine  Zunge  schlagt  [auf 

(r  ?)]  die  beiden  Schlangen.  Seine  Zunge  ist  hoch  (?),  ausgestreckt  (?)  ist 
das  [ ]  der  Fleischstiicke,  es  vertreibt  [ ] 

Darstellung  an  der  Fassade  des  Grabes  1872 

Rechts  opfert:  ,,der  gute  Gott  iV/r-^prw-i?c-Einziger-des-Re,  Sohn  des 
Re  7raft-#^p-Gott-Herrscher-von-Theben-groB-in-seiner-Lebenszeit,  dem 
Leben  wie  Re  gegeben  werde",  gefolgt  von  ,,der  Gottesmutter  Tjj,  sie 
lebe  und  sei  jung",  vor  Atum  und  Hathor,  ,,Oberhaupt  von  [Theben]". 
Beischrift:  ..Weihrauch  Spenden.  Er  tut  es,  damit  Leben  gegeben 
werde."  Links  opfern  beide  vor  ,,Re-Harachte,  dem  groBen  Gott,  dem 
Herrn  des  Himmels  und  Maat,  Tochter  des  Re". 
Titel  der  Konigin:  ,,K6nigsmutter,  groBe  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie  lebe." 

Titel  des  Hrjw.f  auf  den  Tiirpfosten 

A.  rjf.t  h]tj-c,    kgl.  Schreiber,   Domanenvorsteher  der  groBen  kgl.  Ge- 
mahlin Tjj,  [ 

B.  rjf.t  h]tj-c,  trefflicher  Vertrauter  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Schatz- 
meister  und  Domanenvorsteher  [ 

C.  rpc.t  h]tj-c,  Wurdentrager  an  der  Spitze  der  Hoflinge,  Palastleiter 

[ 

D.  rjf-.t  h]tj-c,  Erster  als  Stab  der  Untertanen  [ 

E.  rpc.t  h]tj-c,  einziger  smr,  der  sich  seinem  Herrn  nahern  kann,  Schreiber 

[ 

F.  rjf.t  h]tj-c,  zufriedenen  Schrittes  im  Konigshaus,  Palast[leiter 

G.  rjf.t  h]tj-c,  einzig  Tiichtiger  des  Herrschers,  kgl.  [Schreiber 

Im  Korridor: 

A.  Palastleiter  Hrjw.f 

B.  Erster  kgl.  Herold,  Hrjw.f,  der  Gerechtfertigte. 

C.  Kgl.  Schreiber,  Domanenverwalter  Hrjw.f,  der  Gerechtfertigte. 


296  Inschriften  des  Domanenvorstehers  Hrjw.f 

1873  Aus  Deckeninschriften : 

A.  rpc.t  h]tj-c,  einziger  smr,  der  sich  seinem  Herrn  nahern  darf,  der  in  den 
Palast  eintritt  und  mit  Gunst  wieder  herauskommt;  mit  dessen  Aus- 
spriichen  man  zufrieden  ist;  erster  kgl.  Herold,  Domanenvorsteher  der 
groBen  kgl.  Gemahlin  im  [Amun]tempel  [Ss],  genannt  Hrjw.f. 

B.  rpc.t  h]tj-c,  Geheimrat  im  Konigshaus,  Freund,  Diener  im  Alleinsein; 
dem  der  Horus  sein  Herz  offnet  wegen  seiner  Tiichtigkeit  gegenuber  dem 
Konig;  Erster  kgl.  Herold,  Domanenvorsteher  der  kgl.  Gemahlin  [im 
Amuntempel]  Ss,  genannt  Hrjw.f. 

C.  rjf.t  hltj-t,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  [einziger]  smr,  [GroBer]  der  GroBen, 
Edler  der  smrw;  Beamter  an  der  Spitze  der  Untertanen,  unter  [dessen] 

Aufsicht  alle  Ornate  sind;  [ ]  sein  wahrhaft  geliebter  kgl. 

[Schreiber],  erster  kgl.  Herold  Hrjw.f. 

Name  der  Mutter : 

geboren  von  der  kgl.  Favoritin,  der  Gelobten  der  Isis,  der  Gottesmutter, 
Hausherrin  Rwjw,  der  Gerechtfertigten. 

Namen  des  Vaters: 

[ ]   der  [ ]  des  Herrn   der  beiden  Lander  S-kdw,   der  Ge- 

rechtfertigte. 

1874  675.      Statue  des  Hrjw.f 

Verehrung  im  Himmel  durch  die  Gotter,  jeder  Gott  und  jede  Gottin 
preisen  Thot,  wenn  sie  ihn  sehen  im  groBen  Schiff,  indem  er  die  Maat  vor 
sich  ruhen  laBt.  Es  besanftigte  ihn  auch  der  kgl.  Schreiber  Hrjw.f,  der 
Gerechtfertigte. 

Der  kgl.  Schreiber,  Domanenvorsteher  Hrjw.f,  er  sagt:  Ich  bin  zu  dir  ge- 
kommen,  du  groBer  Gott,  Thot,  Schiitzer  seiner  Vater;  ich  verehre  deine 
Majestat.  Du  aber  horst  mein  Rufen  und  du  verlangerst  meine  Lebenszeit, 
um  deine  Schonheit  sehen  zu  konnen. 
Der  Domanenvorsteher  Ssj. 

Links : 

Verehrung  auf  Erden  durch  die  Untertanen,  wenn  sie  Thot  als  Konig  der 

Maat  sehen.  Die  Gotter  und  Gottinnen  jauchzen,  nachdem  er  ihn  en  (!) 

den  Unterhalt  gegeben  hat,  indem  ihn  der  Domanenvorsteher  Hrjw.f,  der 

Gerechtfertigte,  verehrt. 

Der  kgl.  Schreiber,  Domanenvorsteher  Hrjw.f,  er  sagt:  Ich  bin  zu  dir  ge- 

kommen,  Stier  unter  den  Sternen,  Thot,  Mond  am  Himmel,  wenn  du  am 

Himmel  bist 

1875  und  deine  Strahlen  auf  Erden.  Deine  Strahlen,  sie  erhellen  die  beiden 
Lander.  Durch  den  kgl.  Schreiber  Hrjw.f. 


Inschriften  des  Domiinenvorstehers  Hrjw.f  297 

Auf  der  Stele : 

Den  Thot  Verehren  durch  den  kgl.  Schreiber,  Domanenvorsteher  Hrjw.f, 
den  Gerechtfertigten.  Er  sagt:  GruB  dir,  Herr  der  Gottesworte,  Geheim- 
rat  im  Himmel  und  auf  Erden,  groBer  Gott  der  Urzeit,  Urzeitlicher,  der 
die  Schreibbinse  reden  laBt;  der  Domanen  zuweist  und  Giiter  griindet; 
der  die  Gotter  ihre  Bediirfnisse  wissen  laBt,  jedes  Handwerk  seine  Pflicht, 
und  ebenso  die  Lander  Grenzen  und  Felder.  Durch  den  kgl.  Schreiber, 
Domanenvorsteher  Hrjw.f,  den  Gerechtfertigten. 

Ruckenpfeiler : 

[Es  gebe  .  .  .,]  einziger  Pfeiler,  der  Schone  der  Gotter,  daB  das  Amt  in 
alle  Zukunft  befestigt  sei  in  der  Gunst  des  Stadtgottes ;  daB  vergehe  die 
Lebenszeit,  indem  das  Herz  in  Freude  ist;  [Gelangen]  zur  Wuste  nach 
dem  Alter,  wobei  der  Name  bleibt  im  Munde  derer,  die  auf  Erden  sind, 
dauernd  bis  nach  derUnendlichkeit,  fur  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  wahrhaft 
Einzigen  im  [Herzen]  des  Konigs, 

Freund,    dessengleichen    es   nicht   gibt;    wahrhaft   Aufrichtigen   seines  !876 
Herrn,  den  der  Souveran  selbst  belehrt  hat,  kgl.  Schreibers,  Domanen- 
vorstehers  Hrjw.f,  des  Gerechtfertigten. 


676.     Fragment  einer  Statue  des  Hrjw.f 

A.  [ der  den  Gottesjleib  [erzog],  Palastleiter  des  Herrn  der 

beiden  Lander;  groBer  Freund  seines  Herrn;  der  wahrhaft  in  sein  Herz 
eintritt,  kgl.  Schreiber,  Domanenvorsteher  Hrjw.f.  Es  bringt  [ 

B.  Der  fur  ihn  in  seinem  Palast  aufgezogen  wurde,  sein  geliebter  kgl. 
Schreiber,  Palastleiter  [ 


677.     Nennung  auf  Topfen  von  Molgata 

Jahr  30.  Frisches  Fett  fur  das  Sedfest  vom  Besitz  des  Konigs  Amenophis 
(L.H.G.).  Kgl.  Schreiber  Hrjw.f. 


678.     Inschriften  aus  dem  Grab  Nr.  226  1877 

Der  Konig:    ,,Der  gute   Gott,   Herr  des   Opfers   Nb-m]c.t-Rc  Imn-htjp- 
Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde." 
Die  Konigsmutter:  ,, Konigsmutter  Mw.t-m-wj],  sie  lebe." 

Beischrift : 

[Herbeibringen    der  Denkmaler  vor]    Seine   [Majestat  gegeniiber  dem] 
groBen  [Thron,  dujrch  rjf.t  [t$tj]-c,  [Vater  und]  Geliebten  [des  Gottes 


298  Inschriften  aus  Grab  Theben-West  Nr.  226 

]  des  Konigs  vor  den  [beiden]  Landern,  Vor- 

steher  aller  [Bauarbeiten]  des  Konigs,  [Wedeltrager]  zur  [Rechten]  des 

Konigs,  Auge[n  des  Konigs  von  O.A ] 

B.  [Herbeileiten  der  Denkmaler,  die  vorgefiihrt  werden  zur  Inspektion 
des  guten  Gottes;  prachtig  Ausfiihren  der  Arbeiten,  wie  es  be]fohlen  und 
gewiinscht  [hat  Seine  Majestat  in  der  Ausfiihrung;  Befriedigen  des 
Herzens]  des  Herrn  der  beiden  Lander  mit  der  Ausfiihrung  von  Denk- 
malern,  [indem  sein  Haus  geschmiickt  wird]  mit  allerlei  Gefa[Ben],  ohne 
Zahl,  indem  [sie  zahlreicher  sind  als]  in  Schrift  [festgehalten  werden 
konnte],  Anhangern,  Manner-  und  Frauenstatuen,  [durch  den  rpc.t 
h]tj]-c,  einzigen  smr,  der  sich  seinem  Herrn  nahern  darf, 

1878  Auge[n  des  o.a.  Konigs,  Ohren  des  u.a.  Konigs,  Domanenvorsteher  des] 
Konigs,  Vorsteher  der  Ammen  [des  Konigsjsohnes,  [seinen]  wahrhaft  ge- 

liebten  [kgl.]  Schreiber  [ ,  den  Gerechtfertigten,  gelobt  und 

geliebt  vor]  Seiner  Majestat  beim  [Dienst  der  Inspektion  der  Denk- 
maler]. 

Auf  einem  GefaB  steht : 

Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-m^.t-R^,  dem  Leben  wie  Re 

gegeben  werde. 

Der  Tote  beim  Opfer 

Myrrhen  [und  Weihrauch]  Geben  [aufs]  Feuer  [fur  Amonre,  fur  Re- 
harachte,  fur  Hp]rj,  der  von  selbst  entstanden  ist,  fur  Osiris-Chonta- 
menti,  fur  die  Morgenbarke,  fur  ihre  Rudermannschaft,  [fur  die  Mann- 
schaft  des  Re],  wenn  er  aufgeht  und  die  beiden  Lander  mit  [dcm-Go\d] 
uberschwemmt,  fur  Leben,  Heil,  Gesundheit  des  Konigs  von  O.u.U.A. 
Nb-m]c.t-R<:,  dem  Leben  gegeben  werde,  durch  den  kgl.  Schreiber  ['Imn]- 
m-[ip.t  (oder  in.t),   [den  Gerechtfertigten.  Er  verehrt  Atum,  wenn]  er 

unter[geht],  und  betet  die  Abendbarke  an;  durch  rpc.t  h]tj-c  [ 

],  der  sich  dem  Sitz  [des ]  nahert; 

1879  Auge[n]  des  Konigs,  Domanenvorsteher  [Seiner  Majestat],  der  eintritt 
[mit  Schonem  dorthin,  wo  der  Konig  ist];  der  [gelobt  jeden  Tag]  her- 

auskommt;    [ ];    [dem]    (alles)    gesagt   wird,    [was  im 

Herzen  ist;  Domanenvorsteher]  des  Totentempels  des  Mn-hpr-Rc  im 
Amuntempel;    GroBen  Tiirwachter  des  Amu[n,  Herrn  der  Throne]  der 

beiden  Lander;   [den   Seine  Majestat  selbst]  belehrt  hat;    [ 

....] 

Der  Tote  halt  auf  dem  SchoB : 

Seinen  wahrhaft  geliebten  kgl.  Sohn  c]-hpr[.  .  .]-Rc-[-  ■  ■  •] 
Seinen  wahrhaft  geliebten  kgl.  Sohn  c]-hpr[.  .  .  .]-cjR-[-  •  •  •] 
Seinen  [wahrhaft  geliebten  kgl.  Sohn ] 

[ 1 


Inschriften  des  Hariravorstehers  W6r-h\.t  299 


679.     Inschriften  aus  dem  Grab  Nr.  47  isso 

Vorfiihrung  von  Schmuck 

Herbeileiten  der  Denkmaler,  die  vorgefiihrt  werden  zur  Inspektion  des 
guten  Gottes;  [prachtig  Ausflihren  der  Arbeiten],  wie  befohlen  und  es 
Seine  Majestat  gewiinscht  hat  in  der  Ausfiihrung.  Es  ist  aber  das  Herz 
des  Herrn  [der  beiden  Lander]  zufrieden  [mit  der  Ausfiihrung]  der  Denk- 
maler, indem  sein  Haus  geschmuckt  ist  mit  dcTO-Gold,  allerlei  GefaBen 
aus  Silber  [ohne  Zahl],  Halskragen,  Anhangern  seiner  Majestat,  indem 
sie  zahlreicher  sind  als  [sie]  in  Schrift  [festgehalten  werden  konnen], 
durch  den  rpc.t  h]tj-c,  trefflichen  Vertrauten  des  Souverans,  den  Zu- 
verlassigen  des  o.a.  Konigs  und  den  Rechtschaffenen  des  u.a.  Konigs,  den 
der  Herr  der  beiden  Lander  wegen  seines  Charakters  liebt,  Vorsteher  des 
kgl.  Harims  Wsr-h].t,  den  Gerechtfertigten,  gelobt  und  geliebt  vor  Seiner 
Majestat  beim  Dienst  der  Inspektion  der  Denkmaler. 

Grabkegel : 

Vorsteher  des  kgl.  Harims  Wsr-h].t,  der  Gerechtfertigte,  gezeugt 

vom  Herrn  Nhj,  dem  Gerechtfertigten,  geboren  von  &nw.  Seine  geliebte 
Hausherrin  Mj]j,  die  Gerechtfertigte. 


680.     Titel  aus  dem  Grab  Nr.  107 


1881 


A.  rpc.t  fur  die  Male  des  Hofes,  h]tj-c  in  (der  Kapelle)  GroBes  Haus; 
Siegler  des  u.a.  Konigs,  einziger  smr,  der  an  den  Horus  herantritt  im 
Innern  seines  Palastes;  Wachter  zu  FuBen  des  Souverans  in  seinem 
Haus;  Vorsteher  [ ]  des  Amun,  Domanenvorsteher  [ 

B.  rjf-.t  hltf-^,  smr,  der  sich  nahern  darf  und  eintritt  in  den  Palast;  der  an 
den  Gesetzen  festhalt  beim  Preisen  dessen,  der  sich  auf  dem  Thron  befindet ; 
ein    [wachsamer]  Leiter  ohne  [Miidigkeit  bei  den  Angelegenheiten  des 

Konigshauses  (L.H.G.) ; ]  seinen  Vogelteich,  voll  zum  Uber- 

flieBen;  der  fiillt  das  Konigshaus  mit  dem  taglichen  Bedarf  an  alien 
guten  Dingen ;  ein  Gelobter  des  guten  Gottes ;  kgl.  Schreiber  und  Tisch- 
schreiber,  Domanenvorsteher  Nfr-shrw,  der  Gerechtfertigte. 

C.  Vorsteher  der  Bauarbeiten  beim  hohen  Nil,  kgl.  Schreiber,  Domanen- 
vorsteher des  Hauses  des  Nb-m]^.t-Rc,  (namens)  Thn-'Itn  Nfr-shrw,  der 
Gerechtfertigte . 

D.  rjf.t  hltj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  GroBer  im  Konigshaus  (L.H.G.) ;   i882 
Anfuhrer  der  Grofien  des  Palastes;  der  die  Ohren  des  Horus  mit  Wahr- 
heit  fiillt;  Vorsteher  der  Rinder  des  Amun;  Vorsteher  des  Palastes  von 
Thn-ltn,  Vorsteher  der  Bauarbeiten  beim  hohen  Nil;  Scheunenvorsteher 
des  Amun  [ ]. 


300  Inschriften  des  Palastvorstehers  Njr-shrw 

E.  rjf.t  h%tj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  einziger  smr,  tiichtiger  Vertrau- 
ter  seines  Herrn,  den  der  Herr  der  beiden  Lander  schon  als  Kind 
be[fordert]  hat,  den  er  unter  den  [Beamten]  grofi  gemacht  hat,  den  der 
Konig  vor  Millionen  ausgewahlt  hat,  urn  die  Angelegenheiten  dieses  Lan- 
des  durchzuf iihren ;  Leiter  der  [beiden]  Throne  bei  den  [Rolljen  des 
[ersten]  Sedfestes;  Domanen[vorsteher]  von  Tlin-Itn,  kgl.  Schreiber, 
Tischschreiber. 

F.  rpc.t  h]tj-c,  Geliebter  des  o.a.  Konigs,  Geliebter  des  u.a.  Konigs,  ein 
1883   Gelobter,  der  aus  dem  Leib  [eines  Gelobten]  kam ;  dem  die  verborgenen 

Worte  gesagt  werden  wegen  seiner  Tlichtigkeit  gegeniiber  dem  Konig; 
[kgl.  Schreiber,  Domanenvorsteher  des  Pr]-Nb-m^ .t-R^-lthn-ltn]  [ 

G.  rpc.t  an  der  Spitze  der  GroBen,  h]tj-c,  der  Wissen  besitzt,  tiichtiger 

Freund  an  der  Spitze  der  Menschen;  [ 

kgl.  Schreiber,  Domanenvorsteher  von  PryNb-m]^ i-R^-thn-'Itn. 

H.  rjf-.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  einziger  smr,  Augen  des  Konigs  im 
ganzen  Lande,  mit  [dessen]  Tun  man  zufrieden  ist;  der  die  Worte 
[hort],  wenn  das  Wahre  gesagt  wird;  Zogling  [des  Horus,  Ohren]  des 
Konigs  in  seinem  Palast;  [Begleiter]  des  Konigs  [in]  jedem  Fremdland; 
Rindervorsteher  des  Amun;  kgl.  Schreiber  und  Tischschreiber,  Do- 
manenvorsteher von  Thn-'ItnlNfr-shrw],  der  Gerechtfertigte. 
Die  Eltern:  ,,Herr  Nbj,  der  Gerechtfertigte;  geboren  von  der  Haus- 
herrin  Hpw,  der  Gerechtfertigten." 

Die  Reinigung  vollzieht:  ,,Der  Vorlesepriester  des  Amonre,  Herrn  der 
Throne  der  beiden  Lander,  'Inj." 

Es  opfert:  ,,Der  Schreiber  und  Vorsteher  der  Bauarbeiten  im  Grab  des 
Leiters  der  beiden  Throne  Mrjwmrjw." 


1884  681.      Statue  des  Nb-nfr 

A.  Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  des  Amun  in  Karnak  fur  den  Ka 
des  Obersten  der  Abmesser  des  Amun  Nb-nfr,  des  Gerechtfertigten. 

B.  Ein  kgl.  Opfer  fur  Amonrasonther,  den  einzigen  Gott,  der  im  Anfang 
entstand,  daB  er  gebe  Leben,  Heil,  Gesundheit,  ein  frohes  Herz  beim 
Verweilen ;  daB  er  eintreten  und  herausgehen  lasse  zu  seinem  Haus,  nach- 
dem  er  sich  mit  der  Gunst  des  Amun  vereinigt  hat,  fur  den  Ka  des 
Obersten  der  Abmesser  des  Amun  Nb-nfr. 

Er  sagt:  Einen  Propheten,  einen  Web  oder  einen  anderen,  der  nicht 
Wasser  spendet  dieser  Statue  des  Obersten  [der  Abmesser  des  Amun  Nb- 
nfr,  den  wird  der  Konigssohn  W]d]-msw  schriftlich  bekampfen. 

C.  Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris-Chontamenti  in  jenem  seinem  Namen  Wnn- 
nfr, 


Inschrift  des  Abmessers  Nb-nfr  301 

daB  (er)  gebe  ein  Begrabnis  eines  Anhangers  von  ihm,  und  em  Alter  eines,  1885 
der  ihn  in  sein  Herz  gegeben  hat,  fur  den  Ka  (des)  wahrhaft  einzig 
Tiichtigen,  mit  gutem  Charakter  und  standhaftem  Herzen,  den  die 
Menschen  lieben,  den  Klugen  in  seinem  Amt,  der  seine  Stellung  kennt; 
der  erzittern  laBt  (?),  ohne  daB  sein  Fehl  vorgebracht  wiirde,  [den  Ober- 
sten  der  Abmesser  des  Amun  Nb-nfr],  den  Gerechtfertigten,  dessen  Namen 
der  Konigssohn  W]d-msw,  der  Gerechtfertigte,  am  Leben  erhalt. 
D.  [Jahr]  20,  2.  ]h.t  [unter]  der  Majestat  des  Konigs  von  O.u.U.A.  A76- 
m]c.t-R<:.  Sohnes  des  Re  '/raw-^p-Herrscher-von-Theben,  der  ewiglich 
lebe,  geliebt  von  Amun,  Herrn  der  [Throne]  der  beiden  Lander  vor  Kar- 
nak.  Erscheinen  auf  dem  Thron  des  Horus  der  Lebenden  wie  Re  taglich. 
An  diesem  Tag  aber  war  [Seine  Majestat  im  Tempel]  des  Ptah,  siidlich 
seiner  Mauer,  Herrn  von  ,,Leben-beider-Lander",  [in  Memphis].  Als  Bote 
kam  deshalb  der  kgl.  Schreiber  und  Domanenvorsteher  Hc-m-p.t  zum 
Siegler  des  u.a.  Konigs,  Hohenpriester  des  Amun  [Mrj-Pth:  Man  be- 
fiehlt]  im  Palast  (L.H.G.):  Veranlasse,  daB  man  befordere  (?)  den 
Obersten  des  Abmessens  der  Opferscheune  Nb-nfr  vor  seinen  Vatern,  [als 
Erbe  seines  Vaters,  des  Obersten  der  Abmessung]  Hwj, 

indem  er  eingesetzt  wird  an  seine  Stelle  in  die  Opferscheune  des  Amun.  i886 
Da  wurde  getan  so,  wie  [alles]  gesagt  worden  war.  [Da  sagte  der  Ober- 
priester  des  Am]un  Mrj-Pth,  der  Gerechtfertigte,  zu  dem  kgl.  Schreiber 
Domanenverwalter  Hc-m-p.t:  Es  wird  dein  Vater  Amun,  der  Herr  der 
Throne  der  beiden  Lander,  handeln  nach  jedem  seinem  Befehl!  Wie  der 
Himmel  bleibt,  so  bleibt,  was  er  tut,  dauernd  bleibend  in  Unendlichkeit ! 
Ausgefertigt  vor  dem  Siegler  des  u.a.  Konigs,  dem  Hohenpriester  Mrj- 
Pth.  dem  2.  Propheten  cnn,  dem  3.  Propheten  'Imn-m-h].t,  dem  4.  Pro- 
pheten  S]-Mw.t,  dem  kgl.  Schreiber  Hc-m-p.t,  dem  Domanenvorsteher 
Xht-Sbk. 


682.      Stele  des  Nht-Sbk 

Kin  kLd.  Opfer  fur  [Amun],  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  Osiris- 
Chontamenti,  Horus,  der  seinen  Vater  schtitzt,  Isis,  die  GroBe,  die  Gottes- 
mutter,  Anubis  vor  der  Gotteshalle  und  lmj-wt,  Herrn  des  verbotenen 
Landes, 

daB  sie  geben  alles,  was  herauskommt  von  ihrem  Altar,  nachdem  sich  der  i887 
<-',tt  daran  befriedigt  hat  an  seinen  Opfern  an  alien  Kalenderfesten,  die 
in  ihren  Tempeln  geschehen;  daB  sie  geben  Tausend  an  alien  guten  und 
reinen  Dingen,  kuhles  Wasser,  Wein,  Milch;  Wasser  zu  trinken  an  der 
Wasserstelle  <\<-s  Flusses;  den  siiBen  Hauch  des  Nordwindes  zu  atmen, 
fiir  den  Ka  des  Gelobten  df*s  guten  Gottcs.  groBcu  Vertrautcn  des  Herrn 
der  beiden  Lander;  der  Nutzliches  fiir  den  Konig  tut;  der  nicht  miiBig 
ist  am  Tage  und  (fiir  den)  es  keinen  Schlaf  in  der  Xachl  gibl  beim  Suchen 


302  Stele  des  Domiinenvorstehers  des  Amun  Nht-iSbk 

IS 

nach  niitzlichem  Tun  fur  den  Konig  Hc-m-m](~.t.  Es  hat  (es)  gemacht  der 
Domanenvorsteher  des  Amun  Nht-sbk.  Er  begleitet  seinen  Herrn  nach 
dem  Bezirk  Pkr  als  Gelobter  des  Wnn-nfr,  wie  es  getan  wird  in  der 
Nekropole  fur  einen  treff lichen  Verklarten. 


683.      Stele  des  Schatzhausschreibers  'Iwnj 

1888  Im  obersten  Register  opfert  ,,der  gute  Gott  Nb-m^.t-R^Imn-htp-]- 
Herrscher-von-Theben",  gefolgt  von  ,,der  kgl.  Gemahlin  Tjj,  sie  iebe" 
dem  ,, Osiris,  Herrn  der  Nekropole  im  Westen  von  Theben". 

Seitenpfosten : 

Links:    ,,Horus    , Starker    Stier,    erschienen   in    Wahrheit',    Konig   von 

O.u.U.A.  Nb-ml^.t-R^,  dem  Leben  gegeben  werde". 

Rechts:  Die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden 

Lander  besanftigt',  Sohn  des  Re  [7mw]-/i^p-Herrscher-von-Theben,  wie 

Re." 

Unten  links: 

Ein  kgl.  Opfer  an  alien  guten  und  reinen  Dingen,  Geleiten  des  Sokar  in 

der  Nekropole,  fur  den  Ka  des  Domanenvorstehers  des  Amun  Nht-Sbk. 

Rechts : 

Es  machte  (das)  [sein]  Sohn,  der  Schreiber  des  Schatzhauses  'Iwnj,  als 

er  die  Arbeiten  im  Alabasterberg  beaufsichtigte. 

Opferdarstellung : 

Allerlei  Blumen  an  das  Gesicht  des  guten  Herrn  Osiris,  Herrn  der  Nekro- 
pole, fur  Leben,  Heil,  Gesundheit,  Freude,  Millionen  von  Sedfesten  fur 
den  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc,  dem  Leben  gegeben  werde,  durch 
den  rjf.t  h]tj-c,  groBen  Freund  des  Herrn  der  beiden  Lander;  der  die 
Scheunen  des  Amun  schwangert  (sbk])  nach  dem  Befehl  dieses  guten 
Gottes,  den  Domanenvorsteher  [des]  Amun  Nht-&bk.  Seine  Gattin  die 
Hausherrin  H].t-spswt. 

Sein  Sohn,  der  Schreiber  des  Schatzhauses  Hwj. 
Sein  Sohn,  der  Schreiber  des  Schatzhauses  &bk-msw. 

1889  Darstellung  des  3.  Registers: 

Erhalten  von  Schonem,  Tausend  an  guten  Dingen  fiir  deinen  Ka,  Osiris- 
Chontamenti.  Du  vereinigst  meinen  Vater  mit  seinem  groCen  Haus,  du 
laBt  ihn  Luft  nach  seinem  Wunsche  atmen,  du  laBt  mich  den  Platz  seiner 
Stellung  erreichen  nach  einem  langen  Alter!  Durch  seinen  Sohn,  den 
Schreiber  des  Schatzhauses  H]]-1 

1  Lies  doch  'Iwnj. 


Stele  des  Schatzhausschreibers  'Iwnj  303 

Seine  Tochter  Mw.t-nsw.t.  Seine  Tochter  Nfr.t-irj. 
Seine  Tochter  Tl-hc.t. 

684.  Grabkegel  des  Nht-Sbk 

Der  Ehrwiirdige  bei  Osiris,  Domanen  vorsteher  des  Amun  Nht-Sbk. 

685.  Graffito  des  &bk-msw  bei  Assuan 

A.  Den  Herrn  der  beiden  Lander  Verehren.  Vorsteher  des  Gold-  und  Silber- 
hauses  Sbk-msw. 

B.  Titel  des  &bk-msw  aus  seinem  Grab 

a)  Vorsteher  der  Bauarbeiten  in  Luxor,  der  die  Denkmaler  des  Konigs   isoo 
seiner  Zeit    heranflihrt  aus  reinem  Alabaster  von  Hatnub  in  groBen, 
heiligen  Denkmalern,  Osiris  Schatzhausvorsteher  &bk-msw. 

b)  Vorsteher  der  Bauarbeiten  des  Konigs  in  Ober-  und  Unteragypten, 
Vorsteher  aller  Handwerksarbeiten  des  Konigs,  Vorsteher  der  Silber-  und 
der  Goldhauser  &bk-msw  [....]. 

686.  Denkmaler  des  Schatzhausvorstehers  &bk-htp 

A.  Alabasterstatue  vom  Sinai 

Gemacht  unter  Aufsicht  des  kgl.  Schreibers,  Schatzhausvorstehers  £bk- 
msw,  den  man  P]-nhsj  nennt,  des  Gerechtfertigten,  gezeugt  vom  Herrn 
Schatzhausvorsteher  &bk-msw,  dem  Gerechtfertigten. 

B.  Statuenbasis 

Sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Schatzhausvorsteher  P]-nhsj,  ge- 
zeugt vom  Herrn  Schatzhausvorsteher  &bk-msw,  dem  Gerechtfertigten. 

( '.  Zwei  Vasen 

Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc,  Sohn  des  Re,  (Herr  der  Kraft)  Imn- 
AZp-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re,  geliebt  von 
Hathor,  Herrin  des  Tiirkis. 
Kgl.  Schreiber,  Schatzhausvorsteher  P]-nhsj,  der  Gerechtfertigte. 

687.     Inschrifi  des  Imn-msw  vom  Sinai  isoi 

Jahr  36,   2.  pr.t,   9.  Tag  unter  der  Majestat  des  Konigs  von  O.u.U.A. 
Nb-m^.t-If,  Sohnes  des  Re  Yraw-A^-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben 


304  Inschrift  eines  ' Imn-msw  von  Sinai 

gegeben  werde  wie  Re  in  alle  Ewigkeit.  Seine  Majestat  befand  sich  aber 
in  der  Siidstadt  [in  seinem  Palast  auf  der  West]seite  von  Theben.  Da  be- 
auftragte  man  den  kgl.  Schreiber,  Schatzhausvorsteher  [&bk]-htp,  den 
man  P]-[nh]sj  nennt,  Tiir[kis  zu  holjen,  als  Seine  Majestat  beim  3.  Sed- 
fest  war.  Als  nun  [der  Morgen  kam]  am  letzten  Tag  des  [Sedfestes],  da 
[kam  der  Schatzhausvorsteher  P]-nhsj,  um  den  schonen  Weg  ein- 
zuschlagen  zu  diesem  Fremdland,  um]  allerlei  [Wunderbares]  von  dort 
[zu  holen  fur  Seine  Majestat  von  dem,  was  ihm  sein]  Va[ter  Geb  gibt 

],  indem  [er  es  erhielt]  von  Hathor,  der  Herrin  des 

Tiirkis,  [indem  sich]  deren  [Majestat]  freute  und  ihr  Herz  froh  war.  [Sie] 
jubelte  [iiber  ihren  geliebten  Sohn,  den  Konig  von  O.u.U.A.]  Nb-m]c.t-Rc 
[(L.H.G.)  und  breitete]  ihre  beiden  Arme  aus  in  Jubel  und  Gelachter, 
[in  Fried]en. 

1892  [Er  brachte  aber]  Br[ot,  Bier,  Rinder,  Vogel,  Weihrauch  aufs  Feuer  dar], 

Fel[der Da  fiihrte]  sie  [ihn]  zu  dies[er  Mine. 

Die]  mit  ihm  ausgezogen  waren,  freuten  sich,  die  Leiter  der  [Arbei]ter 
waren  zufrieden,  seine  Arbeit  wurde  groB.  Jeder,  der  dieses  Fremdland 
durchzog,  verehrte  diese  Gottin.  Der  zugehorige  Schreiber,  der  unter 
ihnen  war,  pries  jeden  Tag  -  (namlich)  'Imn-msw  mit  Namen,  (genannt) 
Hmcj.  Man  spricht  und  bezeugt:  dieser  Schreiber,  er  sagt:  Ich  begleitete 
meinen  Herrn  im  Fremdland,  ich  packte  die  Aufgabe,  die  er  mir  auf- 
trug.   Ich  zog  aus  ans  Ufer  des  Ozeans,  um  die  Wunder  von  Punt  zu 

1893  verkiinden,  um  das  Duftharz  entgegenzunehmen,  das  die  GroBen  auf 
ihren  Booten  als  Abgaben  von  Fremdlandern  bringen,  die  die  Menschen 
nie  kennen  werden.  Ich  kam  auch  und  durch[zog]  das  Fremdland  dieser 
Gottin. 

Ich  leitete  die  Arbeiten  des  Tiirkis.  Ich  erhielt  [Dinge]  davon  in  doppelter 
Zahl.  Der  Vorgesetzte  aber  dieses  Dieners  da,  [er]  wurde  beschenkt  [vom 
Schatzhaus]  des  [Pharao]  (L.H.G.).  Man  gab  ihm  das  Gold  der  Gunst.  Es 
jubelten  die,  [die  mit  meinem]  Herrn  [ausgezogen  waren.  Ich]  befahl 
den  Leuten  die  Arbeiten  und  alle  [schonen  Tatigkeiten].  Ich  fand  die 

[Dinge],  die  dort  [sind],  in  [ ] 

[Ich]  fuhr  auf  dem  Ozean  und  landete  [gegen]uber  von  Iw.1  Das  Heer  je- 
doch,  das  mir  folgte,  war  heil,  ohne  einen  Ausfall  [bei  ihm],  sondern  [voll- 
zahlig]  bei  seiner  Ankunft  [in]  der  [Siid]stadt  in  [Frieden]. 


688.     Nennung  des  &bk-?nsw  auf  Topfen  aus  Molgata 
Wein  fiirs  Sedfest,  gemacht  vom  Schatzhausvorsteher  &bk-msw. 
1  Unbekannt. 


Statue  des  chm  305 


689.  Statue  des  c]nn  isa* 

rjf.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  der  sich  seinem  Herrn  nahern  darf ; 
groB  an  Beliebtheit  im  Palast,  bleibend  an  Gunst  im  SchloB ;  ein  Gottes- 
vater  mit  reinen  Handen;  ein  Vorlesepriester,  der  den  Zustand  des 
Himmels  kennt;  der  GroBe  der  Schauenden  im  Beamtenhaus x ;  &m  im 
oberagyptischen  Heliopolis 2 ;  der  die  Dinge  an  den  zugehorigen  Platz  gibt 
und  die  Gotter  mit  seiner  Stimme  besanftigt;  der  zweite  Prophet  des 
Amun  c]nn,  der  Gerechtfertigte. 

Vorn: 

Siegler  des  u.a.  Konigs,  einziger  smr,  2.  Prophet  des  Amun  ^nn,  der  Ge- 
rechtfertigte. 

690.  Titel  der  Schwiegereltern  Amenophis'  III.  1895 

1)  rpc.t  hltj-c,  einziger  smr  an  Beliebtheit,  Gelobter  des  guten  Gottes, 
Gottesvater  'I]],  der  Gerechtfertigte. 

2)  rpc.t  h]tj-c,  der  Ehrwiirdige,  dauernd  an  Gunst,  der  Gottesvater,  der 
Geliebte  seines  Herrn  1]],  der  Gerechtfertigte. 

3)  rjf.t  h]tj-c,  erster  smr,  den  der  Konig  von  O.A.  liebt,  den  der  Konig 
von  U.A.  liebt,  Gottesvater  7^,  der  Gerechtfertigte. 

4)  rjf.t  h]tj-c,  der  jede  Stunde  berechnet,  Gelobter  des  Herrn  der  beiden 
Lander,  Gottesvater  1]],  der  Gerechtfertigte. 

5)  rpc.t  h]tj-c,  den  der  Konig  von  O.A.  groB  gemacht  hat,  den  der  Konig 
von  U.A.  geehrt  hat,  dessen  Ka  der  Herr  der  beiden  Lander  gemacht  hat, 
Gottesvater  7^. 

6)  rpc.t  h]tj-c,  dessen  Beliebtheit  bei  seinem  Herrn  bleibt,  mit  vielen 
Gunstbezeigungen  im  Konigspalast,  Gottesvater  l]]. 

Auf  dem  AuBensarg: 

Prophet  des  Min,  Gottesvater  7^,  der  Gerechtfertigte. 

Auf  dem  zweiten  Sarg : 

Vertrauter  des  Konigs  im  ganzen  Land.  Freund  des  guten  Gottes,  Ge- 
liebter  des  Herrn  der  beiden  Lander.  Mund  des  o.a.  Konigs,  Ohren  des 
u.a.  Konigs.  Einziger  im  Herzen  des  Konigs,  dessen  zweiten  es  nicht  gibt. 
Gelobter  des  guten  Gottes,  Kinder vorsteher  des  Min.  Pferdevorsteher, 
Stellvertreter  Seiner  Majestiit  bei  der  Streitwagentruppe. 

Auf  dem  Sarg  der  Sehwiegermutter: 

1.  kgl.  Favoi  it  in.   Konigsmutter  der  Konigin,   Oberste  Harimsfrau  des 

Amun,  Gclobte  des  guten  Gottes,  Hausherrin  Twjw,  die  Gerechtfertigte. 

1  .,Beamtc!ili;nis"  bedeutet  hier  den  Re-Tempi  I. 

2  Bezeichnung  fur  Theben. 

20    ir.iH. 


306  Titel  der  Schwiegereltern  des  Konigs 

2.  Hausherrin,  kgl.  Favoritin,  Sangerin  des  Amun,  Gelobte  der  Hathor 
Twjw,  die  Gerechtfertigte und  ihr  Sohn,  der  zweite  Pro- 
phet des  Amun,  der  Gelobte  des  guten  Gottes  c]nn. 


1896  691.      Stele  des  Oberdomanenvorstehers  7mn-m-h].t  &wrr 

aus  Karnak 

Oben  steht  zweimal  ,,der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-m^.t-R^, 
dem  Leben  gegeben  werde",  vor  „Amun,  Herrn  der  Throne  der  beiden 
Lander". 

Inschrift : 

Amun  Verehren:  Ich  mache  seine  Macht  groB  und  hebe  seine  Schonheit 
hoch,  da  er  groBer  ist  als  jeder  Gott;  durch  rpc.t  hltj-c,  einzigen  smr,  der 
sich  seinem  Herrn  nahern  darf,  Oberdomanenverwalter  des  Konigs,  kgl. 
Schreiber,  der  zu  Haupten  des  Konigs  ist,  'Imn-m-h\.t,  den  man  nennt 
j§wrr.  Er  sagt:  GruB  dir,  Amonre,  du  Urzeitlicher,  der  am  Anfang  ent- 
standen  ist.  Ich  bin  zu  dir  gekommen,  indem  ich  deine  Schonheit  ver- 
ehre,  wenndu  in  Karnak  aufgehst.  Du  mogest  geben  eineLebenszeit,  ver- 
einigt  mit  der  Unendlichkeit,  (und)  Jahre,  verbunden  mit  der  Unendlich- 
keit,  deinem  Sohn  Nb-m]c.t-R<:,  dem  Leben  gegeben  werde.  Du  mogest 
geben  Millionen  an  Sedfesten  dem  Sohn  des  Re  Imn-htp-Herrscher-von- 
Theben  ewiglich.  Es  machte  das  der  Wedeltrager  zur  Rechten  des 
Konigs,  Oberhaupt  im  Haus  der  morgendlichen  Toilette,  kgl.  Schreiber, 
der  zu  Haupten  des  Konigs  ist,  &wrr. 

An  der  Figur : 

Links:  ,,[ Geliebter  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Oberdomanen- 
verwalter des  Konigs  [ ]". 

Rechts:  ,,[ ]  trefflicher  Vertrauter  des  Herrn  der  beiden  Lander, 

Freund  des  guten  Gottes  [ ],  der  zu  Haupten  des  Konigs  ist, 

'Imn-m-h$.t." 

'*"  692.     Stele  des  &wrr  im  Brit.  Mus. 

Darstellung  oben: 

,,Der  gute  Gott  Nb-m^.t-R^,  leiblicher  Sohn  des  Re  'Imn-htp-HerTScher- 
von-Theben,  dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde"  steht  vor  ,, Amonre, 
Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  Herrn  des  Himmels". 

Inschrift : 

Amun  Verehr[en],  seine  Macht  GroBmachen,  seine  Schonheit  Hoch- 
heben,    [da  er  groBer  ist  als]  jeder  Gott,  durch  den  rjf.t  an  den  Malen 


Inschriften  des  Oberdomanenverwalters  'Inin-m-h].t  307 

des  Hofes,  hltj-c,  (dessen)  [Platz  im  Konigshaus]  vorn  ist,  Geheimrat  der 
Gottesworte,  Oberhaupt  im  Haus  der  morgendlichen  Toilette,  Domanen- 
vorsteher,  [kgl.  Schreiber  l?nn-m-h].t,  den  man  nennt  &wr]r.  Er  sagt: 
GruB   [dir,  Amonre-Atum-Harachte,  Herr  des  Himmels]  mid  Herr  der 

Erde,   Stier  der  Neunheit;   [ ],  der  sich  selbst  ge- 

schaffen  hat,  mit  verborgenem  Namen,  der  [mit  seinen  Strahlen  die  Erde] 
erleuchtet  [und  den  Himmel  mit]  seiner  Schonheit; 

Ich  bin  zu  dir  gekommen  und  bete  dich  an  [ ]   139s 

Du  horst,  was  ich  dir  sage,  Schoner,  an  diesem  Tage:  Du  mogest  Millionen 

[von  Jahren]  geben,   [ ,  die  Lebenszeit]  des  Re,  seinen 

Thron  auf  Erden,  die  Starke  der  beiden  Herren,  in  Leben  und  Heil  dem 

Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc,  dem  Leben  gegeben  werde. 

Du  mogest  geben  sehr  viele  Sedfeste  auf  dem  Horusthron  der  Lebenden 

dem  Sohn  des  Re  Yraw-/?ip-Herrscher-von-Theben,  wie  Re. 

Der  kgl.  Schreiber,  der  zu  Haupten  des  Konigs  ist,  'Imn-m-h^.t,  den  man 

nennt  &wrr,  er  sagt:  GruB  dir,  Amonre!  Du  bist  erschienen,  bist  hell, 

schon,  leuchtend,  strahlend,  kiihl  und  angenehm,  Herr  der  Herren,  mit 

hohen  Federn,  Stier  seiner  Mutter,  dessen  Horn  (?)  [ ],  wenn 

du  siehst  das  Oberhaupt  (?)  aller  [ ].  Kein  Gott  [ 

.  .  .]  wachend  beim  [ ]. 

Rechte  Seite: 

rjfi.t  h]tj-c,  einziger  smr,  der  sich  seinem  Herrn  nahern  darf,  Wachter  zu 
FiiBen  des  Herrn  der  beiden  Lander,  kgl.  Schreiber,  zu  Haupten  des 
Konigs  'Imn-m-h].t,  den  man  nennt  &wrr,  der  Gerechtfertigte. 

Linke  Seite:  1899 

rjf.t  h]tj-c,  Rechtschaffener  des  o.a.  Konigs,  Zuverlassiger  des  u.a.  Konigs, 
ein  Gelobter,  der  aus  dem  Leib  eines  Gelobten  herausgekommen  ist;  We- 
deltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  kgl.  Schreiber  &wrr,  der  Gerechtfertigte. 

Riickseite: 

[Verklart  im  Himmel]  bei  Re,  stark  auf  Erden  bei  Geb,  gerechtfertigt  in 

der    westlichen    Wliste    bei     Wn[n-nfr    

groB  im]  Konigshaus,  dauernd  im  Ausspruch  der  Hoflinge;  bleibend  an 
Besitz.  fest  versehen  mit  taglichem  Bedarf  [ ]. 

693.      Statuette  des  &wrr  Kairo  42128 

Auf  der  Rolle  des  MeBstricks : 
Amonre,  Herr  des  Begin ns  der  Dinge. 

I !  iickenpfeiler :  1000 

Ehrwiirdiger  bei  Amun,  kgl.  Schreiber,  zu  Haupten  des  Konigs  'Imn-m- 
hl.t,  den  man  nennt  tiwrr. 


308  Inschriften  des  Oberdomanenvorstehers  'Imn-m-h].t 

Sockel  rechts : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amim-Harachte,  daB  er  gebe  alles,  was  von  seinem 
Altar  herauskommt,  fiir  den  Ka  des  Oberdomanenverwalters  des  Konigs 
'Imn-m-h^.t,  [den  man  nen]nt  Swrr,  des  Gerechtfertigten. 

Links : 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Amonre,  (daB  er  gebe)  alle  Stiftungen  von  seinem 
Altar  fiir  den  Ka  des  Wedeltragers  zur  Rechten  des  Konigs  'Imn-m-h^.t 
ge[nannt]  &w[rr],  des  Gerechtfertigten. 

694.  Statue  der  &wrr  Louvre  A  50 

Darstellung : 

,,Der  gute  Gott  Nb-m^.t-R^,  dem  Leben  gegeben  werde,  Sohn  des  Re 
7mw-/^p-Herrscher-von-Theben",  vor  ,,Amun,  Herrn  der  Throne  der 
beiden  Lander". 

Inschrift : 

Amun  Verehren,  vor  dem  Herrn  der  Gotter  die  Erde  Kiissen  durch  den 
rp^.t  h]tj-c,  Einzigen  als  Stab  der  Untertanen,  Beamten  an  der  Spitze 
der  smrw,  kgl.  Schreiber,  zu  Haupten  des  Konigs  'Imn-m-h].t,  genannt 
&wrr.  Er  sagt: 
1901  GruB  dir,  Amonre,  Herr  des  Himmels,  Herr  der  Erden,  Konig  und 
Oberhaupt  der  Gotter.  Du  mogest  die  Lebenszeit  des  Re,  seinen  Thron 
auf  Erden  dem  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc  geben,  dem  Leben  ge- 
geben werde.  Du  mogest  geben  sehr  viele  Sedfeste  dem  Sohn  des  Re 
Imn-htp-Herrscher-von-Theben,  wie  Re.  Gemacht  vom  rpc.t  h]tj-c,  Sieg- 
ler  des  u.a.  Konigs,  einzigen  smr,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs, 
kgl.  Schreiber,  zu  Haupten  des  Konigs  'Imn-m-hl.t,  den  man  nennt  Swrr, 
der  das  Leben  wiederholen  moge. 

Ruckenpfeiler : 

[ ein  smr,  der  sich]  seinem  Herrn  [nahern  darf],  Wachter  zu 

FiiBen  des  Herrn  der  beiden  Lander,  sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber 
'Imn-m-h].t,  den  man  nennt  &wrr,  der  Gerechtfertigte. 

695.  Statue  des  &wrr  Louvre  A  51 

Rechts : 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Amon,  Konig  der  Gotter,  daB  er  gebe  das  Erhalten  der 
Opferbrote,  die  herauskommen  vor  ihm  bei  jedem  Fest  des  taglichen  Opfers 
(und)  zu  den  Kalenderfesten  von  Karnak;  ferner  das  Horen  des  Lob- 
preises  in  dem  Kollegium,  Opfergaben  Erhalten  wie  ihre  Exzellenzen  fiir 


Inschriften  des  Oberdomanenvorstehers  'Imn-m-hl.t  309 

den  Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  Geheimrats  der  Gottesworte,  groBen  Oberhaupts  im 
Konigshaus,  seines  wahrhaft  geliebten  kgl.  Schreibers,  Gottessieglers  des 
Amun  'Imn-m-h].t,  den  man  nennt  Swrr,  der  das  Leben  wiederholen 
moge,  Herrn  der  Ehrwiirdigkeit  bei  Amun. 

Links  ( ! ) :  1902 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amun,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  daB  er 
gebe  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rindern  und  Vogeln,  Kleidern,  Salbe, 
Weihrauch,  Spenden  und  allerlei  Blumen ;  ferner  das  Atmen  des  Hauchs 
von  Myrrhen  und  Weihrauch,  und  Opfer  Empfangen,  die  vom  Altar 
kommen  von  den  Opferbroten  des  Herrn  der  Gotter,  fiir  den  Ka  des 
rjf.t  K$tj-C,  dessen  Ka  der  Herr  der  beiden  Lander  nach  vorn  gebracht 
hat;  mit  wohlgesinntem  Herzen  fiir  den  o.a.  Konig,  rechtschaffen  fiir  den 
u.a.  Konig ;  des  Oberdomanenverwalters  des  Konigs,  Vorstehers  der  Lehrer 
des  Amun,  kgl.  Schreibers,  zu  Haupten  des  Konigs  'Imn-m-h^.t,  den  man 
nennt  iSwrr,  des  Gerechtfertigten,  geboren  von  der  kgl.  Favoritin  Mwtwj. 

Auf  dem  Kleid : 

Alles,  was  vom  Altar  des  Amonre  herauskommt,  fiir  den  Ka  des  rjf-.t 
h]tj-c,  kgl.  Schreibers,  zu  Haupten  des  Konigs  'Imn-m-hl.t,  den  man 
nennt  iSwrr. 

Riickenpfeiler: 

[ ],    Wedeltrager    zur    Rechten    des    Konigs,    Ober- 

domanenverwalter  des  Konigs,  kgl.  Schreiber  'Imn-m-h^.t,  den  man 
nennt  Swrr,  der  Gerechtfertigte. 


696.     Statue  des  &wrr  Louvre  A  52 

Rechts : 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Amonre-Harachte,  der  iiber  den  Himmel  fahrt,  daB 
er  gebe  das  (Einnehmen  von)  Gestalten  (vgl.  1905,  8),  UberfiuB  auf 
Erden,  und  das  Opfer  Erhalten  unter  den  Beamten,  wenn  sich  der  Gott 
an  seinen  Opfern  befriedigt  hat,  fiir  den  Ka  des  rp^.t  h]tj-c,  groBen  smr 
des  Herrn  der  beiden  Lander,  den  der  Konig  vor  dem  Land  ausgewahlt 
hat ;  des  Vorstehers  der  Rinder  des  Amun ;  groBen  Domanen vorstehers  des 
Konigs,  kgl.  Schreibers,  zu  Haupten  des  Konigs  Imn-m-h]!,  den  man 
nennt  £Wr,  des  Gerechtfertigten,  geboren  von  der  kgl.  Favoritin  Mwtwj, 
der  Gerechtfertigten. 

Links: 

Kin  kgl.  Opfer  fiir  Amonre  und  die  Neunheit,  die  in  Karnak  ist,  daB  sie 
geben  Opfer  und  Speise  und  was  vor  (ihnen)  herauskommt,  iiber  die 
Opfer  an  den  Kalenderfesten  hinaus,  sowie  (iiber  das  hinaus,)  was  aus 


1903 


310  Inschriften  des  Oberdomanenvorstehers  ' Imn-m-h].t 

dem  Inneren  des  heiligen  [ ]  koramt,  fur  den  Ka  des  rjf.t 

h]tj-c,  einzigen  smr,  der  sich  seineni  Herrn  nahern  darf,  Wachters  zu 
FiiBen  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Vorstehers  der  Felder  des  Amun, 
seines  wahrhaft  geliebten  kgl.  Schreibers,  zu  Haupten  des  Konigs  'Imn- 
m-h].t,  den  man  nennt  iSwrr,  des  Gerechtfertigten,  geboren  von  der  kgl. 
Favoritin  Mwtwj. 

1904  Vorn: 

Alles,  was  herauskommt  vor  Amun  taglich,  fiir  denKadesr^i  bltj-^,  mit 
bleibender  Gunst  beim  Herrn  der  beiden  Lander,  kgl.  Schreibers  'Imn- 
m-li].t,  den  man  nennt  Swrr. 

Riickenpfeiler : 

[ ]  des  Konigs,  Oberhaupt  des  Morgenhauses,  kgl. 

Schreiber,  zu  Haupten  des  Konigs  'Imn-m-h].t,  den  man  nennt  &wrr,  der 
Gerechtfertigte. 


697.      Statue  des  'Imn-m-hl.t  im  Brit.  Mus.  421 


A.  Ein  kgl.  Opfer  fiir  Amonrasonther,  daB  er  gebe  ein  Totenopfer  von 
Brot,  Bier,  Rindern  und  Vogeln,  kiihlem  Wasser,  Wein,  Milch,  Kleidern, 
Wasser  (?!),  Salben,  Spenden  und  allerlei  Blumen,  ferner  was  geopfert 
wird  auf  dem  Altar  in  Karnak  taglich  fiir  den  Ka  des  rjf.t  h^tj-^,  dessen 
Ka  der  Herr  der  beiden  Lander  nach  vorn  gebracht  hat,  Vorstehers  der 
Rinder  des  Amun,  Vorstehers  der  Felder  des  Amun,  kgl.  Schreibers  Swrr. 

B.  Ein  kgl.  Opfer  fiir  Atum,  Herrn  von  Heliopolis,  daB  er  gebe  zu  atmen 
den  Hauch  der  Myrrhen  und  des  Weihrauchs,  zu  erhalten  Opferbrote 
nach  der  Gesichtsoffnung1,  Opfer  und  Speise  von  dem,  was  sein  Ka  gibt 
taglich,  fiir  den  Ka  des  rjf.t  hltj-Q,  GroBen  der  GroBen,  Edlen  der  smrw, 

1905  Beamten  an  der  Spitze  der  Untertanen,  Domanenvorstehers  des  Konigs, 
kgl.  Schreibers  &wrr. 

C.  Alles,  was  herauskommt  vorn  Altar  des  Amun  in  Karnak  fiir  den  Ka 
des  rjf.t  h]tj-c,  einzigen  smr,  der  sich  seinem  Herrn  nahern  darf,  kgl. 
Schreibers  &wrr,  des  Gerechtfertigten. 

D.  [ ],   daB   er  gebe  Verklarung,    Starke,   Recht- 

fertigung  fiir  den  Ka  des  rjf-.t  hltj-c,  Wedeltragers  zur  Rechten  des 
Konigs  Swrr. 

[Ein  kgl.  Opfer  fiir  Atum-Reharachte-//p]r/,  daB  er  gebe  das  Annehmen 
von  Gestalten  und  UberfiuB  fiir  den  Ka  des  rjf.t  h]tj-c,  seines  wahrhaft 
geliebten  kgl.  Schreibers  &wrr,  des  Gerechtfertigten. 

1  Das  Friihstuck  des  Gottes. 


Inschriften  des  Oberdomanenvorstehers  ' Imn-m-h].t  311 

698.  Stele  des  'Imn-m-h].t  in  Aix-en-Provence 

Osiris  Verehren,  Erde  Kiissen  vor  Wnn-nfr  durch  den  obersten  Schreiber 
jSwrr.  Sein  Bruder,  der  2.  Prophet  der  Neith  J§t]w.  Web  der  Neith  'Imn- 
m-ip.t. 

699.  Titel  einer  Grabstatue  1906 

[ Vorsteher]  aller  [Handarbeitjen  des  Konigs,  Wedeltrager  zur 

Rechten  des  Konigs,  [ ]  Swrr,  der  das  Leben  wiederholen  moge 

bei  Amun. 

700.  Titel  auf  den  Hallenpfeilern 

A.  rjf.t  h]tj-c,  einziger  smr,  der  sich  seinem  Herm  nahern  darf,  Vor- 
steher des  Hornviehs,  des  Hufviehs  und  des  Federviehs,  sein  wahrhaft 
geliebter  kgl.  Schreiber  'Imn-m-h].t,  den  man  Swrr  nennt,  der  Gerecht- 
fertigte,  geboren  von  der  kgl.  Favoritin  [Mwtw]j,  der  Gerechtfertigten. 

B.  [rjf.t]  h]tj-c,  tiichtiger  Vertrauter  des  Souverans,  Vorsteher  des  Jung- 
viehs  des  A[mun,  Wedeltrager  zur  Rechten]  des  [Konigs],  kgl.  Schreiber 
,Im\n-m-h].t,'\  der  Gerechtfertigte. 

C.  rpc.t  h]tj-c,  den  der  Herr  der  beiden  Lander  wegen  seines  Charakters 
groB  gemacht  hat,  Schreiber  des  Gottesschatzes  des  Amun,  kgl.  Schreiber 
&w[rr],    der    Gerechtfertigte,    geboren    von    der    kgl.  Favoritin    Mivtwj 

[ ]• 

Der  Vater:  ,,Rindervorsteher  des  Amun  lt-t]wj.li 

701.  Beischrift  zur  Gabeniiberreichung  im  Grab 

Herbeifuhren  [der  Denkmaler,  die]  vor[gefiihrt  werden]  zur  Inspektion 
des  [guten]  Gottes. 

[TrefFIich  Ausfuhren  der  Arbeiten,  wie  es  befohlen  wird  und  (wie  es)]  S.  M.  1907 
in  [der  Ausfiihrung  wiinscht.  Es  war  aber  das  Herz  des  Herrn  der  beiden 
Lander]  zufrieden  [mit  der  Ausfiihrung  der  sehr  groBen  Denkmaler,  in- 
dem  sein  Haus  geschmiickt  ist  mit  ^cm-Gold]  und  mit  [allerlei]  GefaBen 
ohne  Za[hl,  die  zahlreicher  sind  als  man]  es  sch[riftlich  festhalten  konnte], 
Aii|lia!ij'i- ],  durch  den  rjf.t  h]tj-<-  [ ]. 

Beischrift  zum  Opfer  vor  Itnnwtt 

p]in  groik'S  Opfer  Darbringen  fur  Amon[rasonthcr]  am  3.  pr.t,  Tag  27,  dem 
Tage  des  Mehlmessens  fiir  Amonrasonther.  Er  macht  es,  damit  ihm 
Leben  gegeben  werde  wie  Re  in  alle  Ewigkeit. 


312  Inschriften  des  Oberdomanenvorstehers  ' Imn-m-h].t 

702.      Grabkegel  der  &wrr 

Osiris  kgl.  Schreiber,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs  &wrr,  der  Ge- 
rechtfertigte. 


1908  703.      Statuengruppe  des  Nht-Min 

[ ]    Osiris   rjf.t,   kgl.  Schreiber,    Generalissimus   Nht-Min, 

[ ]    der  Unterwelt    wie    die  beiden  Wahrheiten,    ein 

Gehen  in  Frieden,  nachdem  er  sich  vereinigt  hat  mit  dem  Platz  des 

[ fur  den  Ka  des Freundes  des  Horus,]  des 

Herrn  des  Palastes,  ausgewahlt  fur  den  Herrn  des  Ansehens;  die  Augen 

des  Konigs  fur  seinen  Horus,  der  eintreten  darf  [zum  Palast 

.  .  .  .]  der  die  Beamten  leitet  und  dessen  Stab  auf  alien  Leuten  lastet, 
des  kgl.  [Schreibers  und  General]issimus,  Prinzen  N[ht-Min,  des  Gerecht- 
fertigten]. 


704.     Eine  weitere  Gruppe  des  Nht-Min 

[Osiris  Verehren,  den  Vorderst]en  der  Westlichen,  den  GroBen  der  Fiinf, 
der  aus  dem  Himmel  hervorgekommen  ist,  Herrn  von  Abydos,  Herrscher 

von  Busiris,  [ ]  der  die  Lebenszeit  befiehlt.  Man 

lebt  in  seiner  Schonheit  und  in  der  Festigkeit  seiner  eigenen  Glieder. 

1909  [ ]  die  [ ]  des  Himmels;  die  vier  Winde,  sie 

kommen  bei  dir  hervor.  Du  (?)  befreund[est  dich  mit  Hathor,  dem 
Oberhaupt]  der  westlichen  Wuste,  die  sagt,  was!  alien  Menschen  getan 

wird,  ohne  daB  es  ein  Herz  gibt  [ ]  Man  kennt  ihr  Wesen, 

eine  mit  Namen,  die  in  den  Tempeln  heilig  sind;  [ ]  im 

Haus  der  Sokarbarke;  das  groBe  Vordertau,  der  Landepflock  Agyptens, 
[durch  den  kgl.  Schreiber,  Generalissimus]  Nht-Min,  den  Gerechtfertig- 
ten.  Er  sagt:  Gebt  mir  das  Opferbrot  [des  Herrn  der  Ewigkeit,  ein  Her- 
ein- und  Herausgehen  zu]  meinem  Grab  nach  dem  Wunsch  meiner  ( !) 
Stadtgotter,  das  Trinken  von  Wasser  [am  Kanal  jeden  Tag,  fur]  den  Ka 
des  rjf-.t  h]tj-c,  Sieglers  des  u.a.  Konigs,  einzigen  smr,  groB  an  Gunst  im 

Konigspalast,  [ ],  Leiters  der  GroBen  und  der  Beamten; 

den  der  Konig  wegen  seines  trefiflichen  Charakters  groB  gemacht  hat; 

1910  mit  dessen  Ausspruch  man  zufrieden  ist;  [ ]  fur 

den  Ka  des  Osiris  kgl.  Schreibers  und  Generalissimus  Nht-Min,  des  Ge- 
rechtfertigten. 


Inschriften  des  General issimus  Nht-Min  313 

Vorn  rechts: 

Alles,  was  vom  Altar  des  Osiris  und  der  Gotter  [ ]  heraus- 

kommt,  fiir  den  Ka  seiner  Mutter,  der  Verehrerin  des  Min,  Sangerin  der 
Isis  'Itvj,  der  Gerechtfertigten. 

Bei  Nht-Min: 

Alles.  was  herauskoinmt  vom  [Altar  des  Amonre, fiir  den 

Ka  des  kgl.  Schreibers]  und  Generals  des  Herrn  der  beiden  Lander  Nht- 
Min,  des  Gerechtfertigten]. 


705.     Denkmal  des  Domanenverwalters  Mrj-Pth 

t)ber  der  Hohlkehle: 

Viermal  Worte  Sprechen:  Ihr  Untervorsteher  alle,  Schreiber,  Web- 
priester  und  Vorlesepriester,  die  ihr  an  diesem  Grab  vorbeigeht!  Euch 
moge  [Amonre],  der  Urzeitliche,  der  am  Anfang  der  Zeit  entstanden  ist, 
loben,  ihr  mogt  euer  Amt  euren  Kindern  vererben  nach  einem  langen 
Alter,  wenn  ihr  sagt:  ein  kgl.  Opfer,  Tausende  an  alien  guten  und  reinen 
Dingen  fiir  den  Ka  des  Propheten  und  Domanenvorstehers  Mrj-Pth. 

Umrahmung  rechts  oben:  isii 

rpc.t  h]tj-c,    Vater    und  Geliebter    des   Gottes,    Geheimrat    des  GroBen 

Sitzes,  j$m  und  GroBter  der  Leiter  der  Handwerker1  Pth-msw,  der  Ge- 

rechtfertigte. 

rjf.t  h]tj-c,  GroBer  in  seinem  Amt,  Holier  im  Konigshaus,  &m  und  GroBter 

der  Leiter  der  Handwerker  Pth-msw,  der  Gerechtfertigte. 

Links : 

rpc.t  h]tj-c,  Augen  des  o.a.  Konigs,  Ohren  des  u.a.  Konigs,  Prophet  und 
Domanenvorsteher  des  Totentempels  des  Nb-m]c.t-Rc  Mrj-Pth,  der  Ge- 
rechtfertigte. 

rjf.t  hltj-c,  smr,  groB  an  Beliebtheit,  Vertrauter  des  guten  Gottes,  Pro- 
phet und  Domanenvorsteher  des  Totentempels  des  Nb-m]c.t-Rc  Mrj-Pth, 
der  Gerechtfertigte: 

Rechter  Pfosten : 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Anubis-im;-^,  Herrn  des  verbotenen  Landes,  daB  er 
gebe  das  Hinaus-  und  Hitu'ingehen  in  der  Nekropole,  das  Atmcn  des 

Hauches  von  .Myrrhen  und  Weihrauch,  [ ]  des  Re  fiir  den  Ka  des 

&m  und  GroBten  der  Leiter  der  Handwerker  Pth-msw,  des  Gerecht- 
fertigten . 

1   Titel  des  Hohenpriesters  <l<-s   I'tah.  Howohl    in   M<Miijdiis  uls  aueh   in  Theben. 


314  Denkmal  des  Domanenverwalters  Mrj-Pth 

Linker  Pfosten: 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Ptah,  Sokar,  Osiris,  den  Herrn  der  Nekropole,  daB 
sie  geben  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rindern  und  Vogeln,  Kleidern, 
Weihrauch,  Salben,  kiihlem  Wasser,  Wein,  [Milch  fur  den  Ka  des]  Ge- 
lobten  des  guten  Gottes,  Propheten  und  Domanenvorstehers  des  Toten- 
tempels  des  Nb-m^.t-R^  Mrj-Pth,  des  Gerechtfertigten. 

An  beiden  Pfosten: 
Der  Diener  Nw-Pth. 

Statuen  in  der  Mitte : 

1 .  Der  GroBte  der  Leiter  der  Handwerker  Pth-msw,  Sohn  des  Propheten 
Mn-hpr. 

2.  Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  des  Wnn-nfr,  fur  denKa  desVezirs 
Dhwtj-msw,  des  Gerechtfertigten. 

3.  Sohn  des  Stadtvorstehers  und  Vezirs  Dhwtj-msw,  &m  und  GroBter 
der  Leiter  der  Handwerker  Pth-msw,  der  Gerechtfertigte. 

1912   4.  Sohn  des  Stadtvorstehers  und  Vezirs  Dhwtj-msw,  Prophet  und  Do- 
manenvorsteher  des  Totentempels  des  Nb-m]c.t-Rc  Mrj-Pth. 
5.  Seine  Mutter,  die  Hausherrin  T].wj,  die  Gerechtfertigte,  die  Herrin 
der  Ehrwtirdigkeit. 

Text: 

Ein  kgl.  Opfer  fur  jene  Gotter  in  der  Unterwelt,  die  im  Gefolge  des  Osiris 
sind,  daB  sie  geben  eine  machtige  Seele,  Bestandigkeit  in  der  Zukunft, 
einen  schonen  Namen  in  Rechtfertigung,  daB  gesorgt  werde  fur  die  Leiche 
im  verbotenen  Land,  dem  trefflichen  Bereich  von  Licht  und  Schatten  — 
das  ist  namlich  die  Versorgung  eines,  der  wie  ich  ist.  Ihr  moget  Schutz 
bilden  fur  den  Herrn  des  Lebens1,  indem  ihr  diesen  Kasten  festigt  in 
Ewigkeit  und  eure  Hande  liber  dem  sind,  der  in  ihm  ist.  Ich  begleite 
meinen  Herrn  in  seiner  Begleitung,  indem  ich  (mit  ihr)  vereinigt  bin 
wie  einer  von  ihnen.  Sie  erheben  mich  unter  seine  GroBen,  mein  Herz 
bleibt  an  seiner  richtigen  Stelle.  Ich  erlange  Lebensunterhalt  an  Brot, 
Bier  und  Wasser  des  GroBen,  der  aus  Abydos  kommt;  ich  erhebe  (bzw. : 
steige  in)  die  wsmi-Barke2  und  werde  nicht  abgewiesen  am  Morgen  des 
Wag-Festes3.  Man  tue  mein  Herz  in  den  Tempel  meines  Herrn  Wnn-nfr 
mit  Darbringungen  von  Opfern  und  Speisen  von  dem,  was  bei  seinem 
Ka  iibrigbleibt,  fiir  den  Ka  des  Propheten  und  Domanenvorstehers  des 
Totentempels  des  Nb-m]c.t-Rc  Mrj-Pth,  des  Gerechtfertigten  und  Herrn 
der  Ehrwurdigkeit. 


*&* 


1   Der  Sarkophag. 
Barke  des  Osiris  in  Abydos. 


3 


Totenfest,  das  damals  besonders  in  Abydos  gefeiert  wurde. 


Stele  des  Vezirs  Dhwtj-msw  315 

706.     Stele  des  Vezirs  Dhwtj-msiv  191 

A.  Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris,  den  Herrn  von  Busiris,  den  groBen  Gott, 
wohnhaft  in  Thinis,  daB  er  gebe  heilige  Opfer,  die  herauskommen  vom 
Altar  des  Wnn-nfr,  fur  den  Ka  des  Stadtvorstehers  und  Vezirs  Dhwtj- 
msiv,  des  Gerechtfertigten. 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Ptah-Sokar,  siidlich  seiner  Mauer,  daB  er  gebe  Tau- 
sende  an  alien  guten  und  reinen  Dingen  fiir  den  Ka  des  rjf.t  h^tj-^,  Vor- 
stehers  von  Nhn,  Propheten  der  Maat,  dem  das  Gold  der  Gunst  gegeben 
worden  ist.  Vezirs  Dhwtj-msw,  des  Gerechtfertigten. 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Nfr-tm-Hr-hknw1,  daB  er  gebe  Spenden,  allerlei  Blumen, 
kiihles  Wasser,  Wein  und  Milch  ftir  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-c,  der  eintritt 
in  Herrlichkeit  im  Palast  (L.H.G.),  Stadtvorstehers  und  Vezirs  Dhwtj- 
msw,  des  Gerechtfertigten. 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Osiris,  Herrn  der  Nekropole,  den  groBen  Gott, 
Herrscher  der  Unendlichkeit,  daB  er  gebe  Verklarung,  Macht,  Recht- 
fertigung  und  Opfer  auf  dem  Altar  taglich,  fiir  den  Ka  des  rpc.t  h]tj-c, 
Sieglers  des  u.a.  Konigs,  einzigen  smr,  Vezirs  Dhwtj-msw,  des  Gerecht- 
fertigten. 

B.  Der  Ehrwiirdige,  dauernd  an  Gunst,  bleibend  an  Beliebtheit  bei  seinem 
Herrn,  Stadtvorsteher  und  Vezir  Dhwtj-msw,  der  Gerechtfertigte. 
Durch  seinen  Sohn,  der  seinen  Namen  leben  laBt,  den  Vorsteher  der  Pro- 
pheten von  O.u.U.A.,  &m  und  GroBten  der  Leiter  der  Handwerker  Pth- 
msw,  den  Gerechtfertigten. 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Horus  auf  seinem  Papyrus,  die  Horuskinder  zur  Rech-  i9i* 
ten  und  die  Horuskinder  zur  Linken2,  daB  sie  geben  Rechtfertigung 
fiir  den  Vezir  Dhwtj-msw,  den  Herrn  der  Ehrwiirdigkeit. 
Ein  kgl.  Opfer  fiir  Isis,  Nephthys  und  die  Gotter  des  Westens,  daB  sie 
geben  den  siiBen  Hauch  des  Nordwindes  fiir  den  Vezir  Dhwtj-msw,  den 
Gerechtfertigten,  Tausende  an  Kleidern,  Weihrauch  und  Salbe  fiir  den 
Ka  des  rjf.t  h]tj-<:,  smr,  der  sich  den  Gottesgliedern  nahern  darf,  Stadt- 
vorstehers und  Vezirs  Dhwtj-msw,  des  Gerechtfertigten. 


707.     Palette  des  Hohenpriesters  Pth-msw 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Sokar-Osiris,  den  groBen  Gott,  den  Herrn  der  Nekropole, 
daB  er  gebe  Verklarung  im  Himmel,  Starjke  auf  Erden],  das  Herum- 
schweifen  als  lebende  Seele  fiir  den  Ka  des  GroBten  der  Leiter  der  Hand- 
werker Pth-msw. 

1   Gott  der  Lotosbluni'-  unci  des  Wohlgeruchs. 

1   Die  besonders  fiir  die  Kanopen  zustandigen  Sehutzgottheiten. 


316  Palette  des  Hohenpriesters  Pth-miw 

Ein  kgl.  Opfer  fur  die  Gotter  des  verbotenen  Landes,  daB  sie  geben,  daB 
der  &m  und  GroBte  der  Leiter  der  Handwerker  Pth-[msw]  in  der  Be- 
gleitung  des  groBen  Gottes  sei,  wenn  er  im  schonen  Westen  ruht.  Der 
iSm  und  [GroBte]  der  Leiter  der  Handwerker  Pth-msw,  Sohn  des  Vezirs 
Dhwtj-msw. 


708.     Titel  des  Hohenpriesters  Pth-miw 

1.  Auf  Stele  Lyon  88 

a)  rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs, 

1915  Hoher  im  Konigshaus,  GroBer  in  seinem  Amt,  Holier  in  seiner  Wiirde, 
Beamter  an  der  Spitze  der  Untertanen,  Hoherpriester  des  Amun,  Burger- 
meister  von  [Theb]en,  Vezir  Pth-msw. 

b)  Hoherpriester  des  Amun,  Vezir  Pth-msw,  der  Gerechtfertigte  bei 
Osiris.  Seine  geliebte  Gattin,  die  Harimsfrau  des  Amun  'Ipnj. 

2.  Totenstatuette  aus  Abydos 

a)  rpc.t  hltj-*-,  Vater  und  Geliebter  des  Gottes,  Mund,  der  im  ganzen  Land 
zufriedenstellt ;  den  der  Herr  der  beiden  Lander  selbst  befordert  hat 
zum  Ausfuhren  der  Angelegenheiten  der  beiden  Lander;  der  fur  sich  die 
Wiirden  empfangen  hat,  Stadtvorsteher1,  -  und  den  Schmuck  des  Gottes, 
den  man  ihm  machte  wegen  seiner  Trefflichkeit  und  wegen  seiner  Tuch- 
tigkeit  gegeniiber  dem  Konig;  Stadtvorsteher  und  Vezir,  Hoherpriester 
des  Amun  Pth-msw. 

b)  Stadtvorsteher  und  Vezir,  Prophetenvorsteher  von  O.u.U.A  .,  Siegle 
des  u.a.  Konigs,  Hoherpriester  des  Amun  Pth-msw. 

3.  Grabkegel 

Ehrwtirdiger  bei  Osiris,  Stadtvorsteher  und  Vezir,  Hoherpriester  des 
Amun  Pth-msw,  der  Gerechtfertigte. 

Ehrwiirdiger  bei  Osiris,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  Stadtvorsteher  und 
Vezir,  Hoherpriester  des  Amun  Pth-msw. 

1916  4.  Statuenfragment 

[Fur]  den  Ka  des  Wedeltragers  zur  Rechten  des  Konigs,  Domanenvor- 
stehers  des  Amun,  Stadtvorstehers  und  Vezirs,  Hohenpriesters  des  Amun 
Pth-msw. 

1   ,, Stadtvorsteher"  ist  wohl  im  Versehen  eingeschoben,  da  der  Satz  sich  ja  fort- 
setzt . 


Inschriften  des  Schatzmeisters  Pth-mdw  317 


709.     Florentiner  Statue  des  Pth-msw 

rjfi.t  h]tj-c,  Vezir,  den  der  Konig  schon  beforderte,  als  er  noch  ein  Kind 
war;  der  fur  sich  ein  Alter  in  seiner  Gunst  erreicht  hat,  fur  den  Ka  des 
Schatzmeisters,  Tapferen  des  Konigs,  Rinderruderers  des  Amun,  der 
die  Opfer  aller  Gotter  fiillt,  Pth-msw,  des  Gerechtfertigten. 


710.     Nennung  des  Pth-msw  aus  Molgata 

srm.t-3ier   fiir   das    Opfer   vom    Schatzmeister  Pth-msw   fiir   das   erste 
Sedfest  Seiner  Majestat  (L.H.G.). 


711.      Statue  des  memphitischen  Hohenpriesters  Pth-msw  1917 

Auf  dem  Pfeiler : 

Ein  [kgl.]  Opfer  fiir  Ptah,  siidlich  seiner  Mauer,  den  Herrn  von  ,,Leben  der 
beiden  Lander",  Sokar-Osiris,  wohnhaft  in  stj.t,  daB  sie  geben  ein  Toten- 
opfer  an  Brot,  Bier,  Rindern,  Vogeln  fiir  denKa  des  rjf.t  h\tj-^,  GroBten 
der  Leiter  der  Handwerker  Pth-msw.  Er  sagt :  Ihr  GroBten  der  Leiter  der 
Handwerker,  die  ihr  sein  werdet  im  Tempel  des  Ptah-Sokar,  moge  euch  der 
Ptah  mit  dem  schonen  Gesicht  loben,  moget  ihr  in  seinem  Hans  bleiben, 
moget  ihr  seine  Speisen  taglich  empfangen,  moge  eure  Saat,  die  auf  dem 
Feld  ist,  giinstig  sein,  moge  euer  Herz  froh  sein  und  eure  Horigen  gesund, 
moget  ihr  euch  des  Lebens  erinnern  und  nicht  an  den  Tod  denken,  moget 
ihre  eure  Befehle  in  Frieden  ausfiihren,  mogen  eure  Erben  auf  eurem 
Platz  bleiben,  moge  euch  der  Konig  eurer  Zeit  loben,  moge  euer  Herz  froh 
sein  mit  dem  Souveran,  wenn  ihr  sagt: 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Ptah-Sokar,  siidlich  seiner  Mauer,  daB  er  gebe  alles,    i9is 
was  herauskommt  vom  Altar  an  [Rindern  und  Vogeln],  Bier  und  Wein  (?), 
Kleidern,  griiner  und  schwarzer  Augenschminke  fiir  den  GroBten  der 
Leiter  der  Handwerker  Pth-msw,  den  Gerechtfertigten. 

Auf  dem  Kleid : 

rjf.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  einziger  smr,  wachsamer  Leiter  des 
Herrn  der  Wahrheit,  der  den  groBen  Gottern  opfert  und  die  Opferbrote 
ihren  Herren  gibt;  der  ein  Gottesopfer  mit  seinen  Dingen  gibt,  der  &m 
und  GroBte  der  Leiter  der  Handwerker  Pth-msw,  gezeugt  vom  Ober- 

priester  Mn-hpr  [ |. 

rpc.t  h]tj-c,  Vater  und  Geliebter  des  Gottes,  Geheimrat  in  Memphis,  mit 
weitcm  Sclnitt  beim  Ziehen  der  Sokarbarke,  der  eintreten  darf  beim 
Geheimnis  des  groBen  Sitzes;  mit  weitem  Gang  zur  heiligen  Treppe,  &m 
und  GroBter  der  Leiter  der  Handwerker  Pth-msw,  der  Gerechtfertigte. 


1W19 


318  Inschriften  des  memphitischen  Hohenpriesters  Pth-mSw 

Auf  der  Basis : 

rjf.t  hltj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  einziger  smr,  &m  und  GroBter  der 
Leiter  der  Handwerker  Pth-msw,  er  sagt:  Es  befahl  der  gute  Gott,  daB 
man  mich  treffliche  Amter  einnehmen  lieB,  und  er  machte  mich  zum 
GroBten  der  Leiter  der  Handwerker,  das  bedeutet  zum  Abbild  des  ,Pfei- 
lers  seiner  Mutter'1,  denn  er  kannte  (meine)  Angelegenheit  (als  einer), 
der  tiichtig  beim  Reden  ist.  Ich  bin  Ptah-Sokar  iibergeben,  indem  ich  vor 
(ihm)  bin.  Man  trat  nicht  ins  Lebenshaus  ein; 

er  aber  lieB  meinen  Gang  sein  am  [groBen]   Sitz   [ ] 

alles,  was  dort  (?)  getan  wurde. 

Durch  seinen  Sohn,  der  seinen  Namen  leben  laBt,  den  GroBten  der  Leiter 

der  Handwerker  P\-hm-ntr  [ ]. 


712.     Pyramidion  eines  Dieners  des  Pth-msw 

Beischrift  des  Mannes: 

Oberster  der  Sanger  des  Ptah[tempels],  TruchseB  des  GroBten  der  Leiter 

der  Handwerker  Pth-msw,  (namens)  Cnh-Pth. 

In  der  Nische : 

Re  Verehren  bei  seinem  Aufgang  durch  den  Obersten  der  Sanger  des 
Ptahtempels  Cnh-Pth,  er  sagt:  Ich  bin  zu  dir  gekommen,  Re-Harachte- 
Atum,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  daB  du  gebest  Tausende  an  alien  guten 
und  reinen  Dingen  dem  Osiris  &m  und  GroBten  der  Leiter  der  Handwerker 
Pth-msw,  dem  bei  dir  Gerechtfertigten,  daB  du  ihn  sein  laBt  in  deiner 
Begleitung,  wie  er  es  auf  Erdenwar;  daB  du  (ihn)  in  die  Begleitung  seines 
Kas  gibst,  wie  er  auf  Erden  war;  schon  an  Lebenszeit  (?)2,  ein  Begleiter 
seines  Herrn,  den  man  ruft  und  findet. 

Anbetend  dargestellt : 

Seine  geliebte  Gattin,  die  Hausherrin  Mj],  die  Gerechtfertigte.   Seine 

Gattin,  die  Hausherrin  Rnnwt.t,  Tochter  des  'Ipj. 


1920  713.      Stele  aus  einer  Felsnische  eines  'Imn-htp 

Jahr  35,  1.  smw,  Tag  1  unter  der  Majestat  des  Horus  , Starker  Stier, 
erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt 
und  die  beiden  Lander  beruhigt',  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die 
Asiaten  schlagt',  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-m^.t- 
i^c-Abbild-des-Re,  [Sohnes  des  Re  7mw-/^-Herrscher-von-Theben,  dem 

1  Bezeichnung  eines  Priesters,  der  die  Rolle  des  ,, Sohnes"  spielt. 

2  Zwei  unlesbare  Zeichen,  ob  chc   mit  dem  Zeichen  der  Schlange? 


Stele  eines  'Imn-htp  bei  Silsileh  319 

Leben  gegeben  werde.  Ein  gottlicher  Konig,  den]  man  rtihmt;  ein  Sou- 
veran,  dessengleichen  es  nicht  gibt;  der  die  GroBen  jedes  Fremdlandes 

schlagt,  dessen  Kraft  alle  Kopfe  schlagt;  [ indem  alle 

Lander  unter  seinen  Sohlen  sind].  Er  macht  seine  siidliche  Grenze  bis  zum 
Scheitel  ( !) x  der  Erde,  indem  Nubien  in  Furcht  vor  ihm  ist,  und  die  nord- 
liche   (Grenze)   bis   zu  den   [Himmelsjstiitzen.    [Alle  Fremdlander],   die 

Agypten  nicht  kennen,  kommen  in  Demut  wegen  seines  Rufes;  [ , 

indem  die  beiden  Ufer  des  Horus]  seinen  [Planen  unterstehen].  Nicht 
gibt  es  ein  Abwehren  seines  Arrnes  in  alien  Landern.  Die  GroBen  der 
Fremdlander,  die  unbe[kannt,  sind,  sie  kommen  mit]  ihren  [Abgaben].  Die 
Horigen  Seiner  Majestat  haben  ihre  Lieferungen  auf  ihren  Riicken. 
Er  [schuf  sich  einen  tapferen  Namen  in  jedem  Fremdland;  jedermann]    1921 
verehrte  seinen  Uraus,  indem  die  Furcht  vor  ihm  in  ihren  Herzen  war. 

[Seine]   Macht    [ ,   indem   sie]   Seine  Majestat   zu 

jeder  Tageszeit  [verehren]  und  seine  Stirnschlange  in  jedem  [Augenblick] 
anbeten.  [Nb-m^.t-R^],  [er  machte  (es)  als]  seinDenkmal  fiir  seinen  Vater 
[Amun]  in  Karnak  auf  der  Westseite  der  [Stadt,  indem  er  ihm  einen 

Tempel  neu  errichtete  aus  Sandstein2 

]  gebracht  als  (!)  Beute  Seiner  Majestat,  indem 

(sie)  steuern  fiir  die  vielen  Brote,  das  Fleisch,  die  Kuchen,  Kleider  und 
Ole  in  sehr  groBer  Menge. 


714.      Statue  des  Rekrutenschreibers  Mn  1922 

Kartusche:  ,,AT6-m^ci-i?c,  geboren  von  Mut." 

Stiel  des  Sistrums:  ,,Mut,  Herrin  von  'Isrw." 

Rechts:  ,,Soldatenschreiber  Mn." 

Links:   ,,Ich  bin  der  Herold  meiner  Herrin.  Rufet  mich  an,  denn  ich 

lasse  eure  Bitten  aufsteigen." 

Sockel : 

1.  Ein  kgl.  Opfer  fiir  Sachmet  und  Uto,  daB  sie  taglich  geben  Opfer  und 
Speisen  fiir  den  Ka  des  trefflichen  Vertrauten  des  Herrn  der  beiden 
Lander,  kgl.  Schreibers  Mn. 

2.  Ein  kgl.  Opfer  fiir  Mut,  Herrin  von  'Isrw,  daB  sie  gebe  alles,  was  von 
ihrem  Altar  herauskommt  taglich,  fiir  den  Ka  des  kgl.  Schreibers  Mn. 

Ruckseite : 

Ein  kgl.  Opfer,  Tausende  an  alien  guten  und  reinen  Dingen,  kiihles  Wasser 
und  Opfer  taglich  fiir  den  kgl.  Schreiber,  Rekrutenschreiber  Mn. 

1  Geschrieben,  als  wexm  es  ,,Botschaft"  hiefle. 

2  Die  Nische  wurde  also  angelegt,  als  fiir  den  Totentempel  Amenophis'  III.  in 
Silsileh  Sandstein  gebrochen  wurde. 


320  Grabkegel  des  Rekrutenschreibers  Mn 

1923  715.     Grabkegel  des  Mn 

Osiris  Soldatenschreiber  des  Herrn  der  beiden  Lander  Mn. 

716.      Statuette  des  Standartentragers  K]-msiv 

Auf  dem  Kleid : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Min  von  Koptos  und  Isis,  die  Gottesmutter,  daB  sie 
geben  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier,  Rindern  und  Vogeln,  Kleidern,  Weih- 
rauch,  Salben  und  alien  guten  und  reinen  Dingen,  von  denen  ein  Gott 
lebt;  das  Empfangen  beim  Auszug  des  Min,  fur  den  Ka  des  kgl.  Begleiters 
zu  Wasser,  zu  Lande  und  in  jedem  Fremdland,  Standartentragers  der 
Abteilung  ,Nb-m]<:.t-Rc,  die  leuchtende  Sonnenscheibe'  K]-msw,  den  ge- 
zeugt  hat  der  smr,  groB  an  Beliebtheit,  Gesandter  des  Konigs  in  jedes 
Fremdland,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  GroBer  im  Konigshaus  Mj1,  ge- 
boren  von  der  Hausherrin  T]-hc.t. 

Ruckenpfeiler : 

Standartentrager  der  Abteilung  ,Nb-mlc.t-Rc,  die  leuchtende  Sonnen- 
scheibe' K\-msw,  gezeugt  vom  Bogenobersten  Mj. 

1924  717.      Grabblocke  des  Sl-'Is.t 

A.  [Ich  trete  ein  mit]  weitem  Schritt;  du  gesellst  dich  zu  alien  deinen  [.  .  .  . 

.  .  .]  taglich.  [Es]  ruft  [ Ich  bin  der  Wachter  des]  Ruders 

im  Gottesschiff  und  wurde  gegeben  unter  deine  Begleitung.  [Ich]  trage 

[ ]    seine   Feinde;    durch  den  kgl.   Schreiber, 

Soldatenschreiber  des  Herrn  der  beiden  Lander  S]-'Is.t,  er  sagt:  Verehren 

[ ]  in  seinem  Haus.  Ich  wurde  aufgeschrie- 

ben  als  hervorragender  (?)  Herr  der  Gunst;    durch  den  kgl.  Schreiber 

Sl-'Is.t,  er  sagt:   Verehrung  [ ;  durch]  den  kgl. 

Schreiber  S]-'Is.t.  Du  hast  mich  meine  Lebenszeit  in  Frieden  verbringen 
lassen  [ ]; 

1925  [ Ta]g  (?)  in  Freude.  Ich  bin  eingetreten  zum  Geleiten  des 

Konigs  der  Ewigkeit,  Osiris,  des  Herrn  der  Unendlichkeit.  Durch  den  kgl. 

Schreiber  [S]-ls.t,er  sagt ].  Durch  den  kgl.  Schreiber, 

Domanenvorsteher  des  Mn-hpr-Rc  S]-'Is.t,  er  sagt:  [...?...]. 

B.  Verehren,  Preisen  [ die  ihr]  die  Plane  dieses  Landes  [macht] 

und  den  Himmel  an  seinem  Platz  bestehen  laBt,  das  Leben  gebt  [ 

,  die  ihr]  mich  meine  Lebenszeit  [verbringen  laBt]  in  dem,  was  ihr 

i  Dieser  Maja  wird  auch  in  den  Amarnabriefen  als  rabisu  (Distriktsverwalter) 
erwahnt. 


Inschriften  des  sl-'Is.t  321 

befehlt;  eure  Opfer  sind  bei  mir  unter  [ ] ;  ich  bin 

bereichert  mit  den  kgl.  Opfern  wie  [irgendein]  Gelobter;  [ 

]mein[ ],  ich  trinke  Wasser,  ich  bin  zufrieden  beim  [ 

].  Ich  [weiB],  was  du  mir  getan  hast.  Du  hast  mich,  als  ich  noch  auf 

Erden  war,  zu  einem  Gerechtfertigten  gemacht. 

[ ]meine[ ] .  Alle  Angehorigen  besitzen  Unterhalt  1926 

durch  [deinen]  Befehl.   [ ]  bleibt  bei  dir,  ohne  daB  es  ein 

Aufhoren  gibt  dessen,  was  er  tut.  Ichgeselle  mich  [ ], 

[wie]  du  befiehlst:   Man  verdoppele  das  kgl.   Opfer  dem  Sl.'Is.tl   [Du] 

bist  zufrieden  [ ]  an  jedem  Fest,  das  geschieht,  denn  du  hast 

Speise.  Meine  Versorgung  bleibt  [ des]  Re,  das  Kolle- 

gium  der  Nekropole,  die  Begleiter  des  Wnn-7ifr -Osiris,  des  [ , 

des]  Herrschers  der  Lebenden!  Fiir  euch  ist  Re  am  Himmel  ewiglich; 

Osiris,  der  Herr  [ ].  Sie  loben  meinenKa  taglich 

wie  (den  eines)  von  ihnen  Gelobten.  Man  gibt  mir  [Recht]  vor  den  Rich- 
tern  der  Wahrheit.  So  trete  ich  ein  mit  weitem  Schritt,  ohne  daB  meine 

FiiBe  an  irgend  einen  Ort  hingezwungen  werden  sollen  [ 

....  wie  jeden,  den]  ihr  [lobt]  vor  dem  Herrn  von  Hermupolis. 

Ich  bin  angekommen,  und  es  zahlt  mich  der  Erste  [ ]  Nicht   1927 

gebe  es  meine  Siinde  bei  ihnen,  nicht  soil  man  zu  mir  sagen:  Er  liigt.  Denn 

ich  bin  gerechtfertigt ;  ich  wurde  gemeldet  [ ].  Er  lobte 

mich  seit  meiner  Jugend,  bis  ich  die  Ehrwiirdigkeit  erlangte.  Ich  bin 
vornehm  unter  den  Edlen,  die  zum  Horus  in  den  Palast  eintreten  diirfen. 
Denn  es  lieB  der  wahrhafte  kgl.  Schreiber  die  Angelegenheiten  der  beiden 

Lander  aufsteigen  zum  Horus,  dem  Oberhaupt  der  Untertanen.  [ 

Ich  bin  herausgekommen],    indem  vor  mir  die  Menge 

erschrak  und  alle  Leute  von  mir  gepackt  waren.  Ich  wurde  ernannt  zum 
Vorsteher  des  Jungviehs  des  Amun,  Vorsteher  des  Hornviehs,  Hufviehs, 
Federviehs  und  der  Fische  von  Nu[bien  bis  zu  den  Marschen  des  Deltas 
(o.a.)].  Nicht  gab  es  einen  Fehl  bei  mir  dabei.  Ich  war  auch  der  [Doma- 
nen] vorsteher  im  Thinitischen  Gau  beim  Tempel  [des  Osiris].  Ich  war 

[ ],  nicht  fand  man  einen  Fehl  an  mir,  als  ich  die  Nekropole  er- 

reichte. 

Ich  wurde  befordert  zum  Obersten  Mund  im  Tem[pel  des ]   1928 

C.  [ ]  seinen  Ka.  Ich  bin  angekommen  zur  Insel  der 

Hcchtschaffenen,  ohne  daB  ein  Fehl  von  mir  auf  Erden  war.  Es  wurde 
mir  der  Landepiiock  der  Ewigkeit  und  der  Landepfahl  der  Unendlichkeit 
gemacht  bei  der  Vereini'_rmi'4  mit  denen,  die  sich  in  [der  Barke  befinden 

].  Ich  wurde  groB  gemacht  als  einer,  den  er  lobt.  Ich  fahre 

in  der  Tismi-Barke1  in  Freude  als  Erster  von  seinen  Gelobten  (?),  indem 
man  Rechtfertigung  bei  ihm  ausruft.  Ich  bin  der  erste  [Ruder]wart 
[ ],  der  Registratur[schreiber]  in  dem  Bezirk  von  Pkr.2 

1    Die  hlg.  Barko  dos  '  »  in  Abydos.  2    Dor  hlg.  (iriihvvbu/Avk  in  Abydos. 

21     Hclck 


322  Inschriften  des  Sl-'Is.t 

Mein  Ka  besteht  taglich,  wenn  ich  seinen  Tempel  umziehe,  indem  ich 
jauchze  (!).   Ich  bin  in  Rechtfertigung  zuriickgekommen,  indem  man 

sagt  [ ].  Es  kommt  Lob  undLiebe.  Der  rjf.t  h]tj-c,  [kgl. 

Schreiber],  Rekrutenschreiber,  Soldatenvorsteher  des  Herrn  der  beiden 
Lander;  Mund,  der  im  ganzen  Land  zufriedenstellt ; 

1929  Vorsteher  des  Jung[viehs ],   Vorsteher  der  Schreiber  des 

Gottesbuches,  Vorsteher  der  Tempel  aller  Gotter,  Vorsteher  der  Do- 
manen  des  Osi[ris],  Vorsteher  der  Anlage1  des  Nb-ph.tj-R^,  des  Mn-hprw-R^ 

und  des  Mn-hpr-Rc,  Vorsteher  des  Jungviehs  [des  Amun ], 

[Vorsteher  der  Scheunen]  des  A[mun]  in  den  Gauen  von  O.u.U.A.; 
der  zahlt,  was  berechnet  wird  und  sich  im  Amuntempel  befindet;  der 
fiir  Tausende  gibt  und  Millionen  berechnet,  dessen  Binse  Hunderttausende 
vereint,  [sein]  wahrhaffc  geliebter  kgl.  Schreiber,  [Soldatenschreiber 
S]-'Is.t,  der  Gerechtfertigte,  gezeugt]  vom  groBen  Web-Priester  des  Osiris 
['Imn-m-in.t]  (?)2,  dem  Gerechtfertigten,  geboren  von  der  Ehrwurdigen 
bei  Osiris,  der  auf  demPlatz  des  verbotenen  Landes  ruht,  H].t-[spsw.t]  (?). 


718.     Stele  des  Priesters  Nht-'Imn 

Den  guten  Gott  Verehren,  die  Erde  Ktissen  vor  Wnn-nfr.  Ich  verehre 
dein  schones  Gesicht 
1930  und  bete  deine  Schonheit  an  und  befriedige  dich  an  jedem  Fest  in  Ewig- 
keit;  durch  den  Konigssohn  vor  Amun,  tragenden  Web3  Nht-'Imn.  Seine 
geliebte  Gattin,  die  Sangerin  des  Amun,  Hausherrin  Mw.t-nfr.t. 


719.     Statuengruppe  des  Hc-m-w]s.t 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Rnnwt.t,  Herrin  der  Speisen,  und  die  schone  Schlange 
dieses  Tempels,  daB  sie  geben  Nahrung,  Versorgung,  Speise,  Ernteertrag 
und  Jagdbeute  taglich,  daB  das  Magazin  frisch  sei  mit  taglicher  Versor- 
gung und  dieser  Tempel  im  Fest  ohne  Aufhoren,  daB  mit  Myrrhen  ge- 
salbt,  Kranze  umgebunden  und  ein  schoner  Tag  gemacht  werde  fiir  den 
Ka  des  rp^.t  h]tj-c,  Gelobten  und  Geliebten  des  Herrn  der  beiden  Lander, 
des  wahrhaft  Schweigenden,  der  die  Hitze  kiihlt,  des  Herrn  der  Hoflich- 
keit, 
1931  mit  angenehmen  Stunden,  des  Bogenobersten,  Vorstehers  aller  nordlichen 
Lander  Hc-m-w]s.t,  des  Gerechtfertigten. 

1  Bei  den  hier  genannten  Anlagen  handelt  es  sich  um  Kapellen  der  betreffenden 
Konige  im  Osiristempel  in  Abydos. 

2  Legrain,  Repertoire  Nr.  20  best  aber:  f  J  "^  ^A^    |J|      1 M  . 

3  D.  h.  er  trilgt  das  Gotterbild  in  der  Barke  bei  der  Prozession,  daher  auch  sein 
Titel  ,, Konigssohn  vor  Amun". 


Statuengruppe  des  H^-m-wli.t  323 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Sachmet,  die  GroBe,  die  Geliebte  des  Ptah,  daB  sie 
gebe  eine  schone  Lebenszeit  ohne  Ubel;  Frohlichkeit,  Freude,  Jubel 
verbunden  mit  der  Gnade.  die  ihr  Ka  anbefiehlt,  Erfreuung  an  Gesang 
und  Tanz,  ein  schones  Leben,  verbunden  mit  Gesundheit  und  Frohlich- 
keit. verbunden  mit  Liebe;  Hinaus-  und  Hineingehen  in  ihren  Tempel, 
indem  das  Herz  zufrieden  ist  mit  allem  Guten,  fiir  den  Ka  der  Haus- 
herrin,  Sangerin  der  Bastet  Mcnwn],  der  Gerechtfertigten. 

720.  Eine  weitere  Gruppe  des  Hc-m-wls.t 

Auf  dem  Kleid  des  Mamies : 

Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  der  Bastet,  Herrin  von  Bubastis,  fiir 
den  Ka  des  Bogenobersten,  Vorstehers  der  Fremdlander,  Bittstellers  beim 
ersten  Sedfest  Seiner  Majestat  Hc-m-w]s.t,  des  Gerechtfertigten. 
Auf  dem  Kleid  der  Frau : 

Alles,  was  herauskommt  vom  Altar  der  Bastet,  Herrin  von  Bubastis,  tag- 
lich  fiir  den  Ka  der  Hausherrin,  Gelobten  der  Sachmet,  GroBten  der 
Harimsfrauen  der  Bastet,  Herrin  von  Bubastis  Hbwjnivns,  der  Gerecht- 
fertigten. 

Am  Sessel  links:  1932 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Reharachte-Atum,  den  in  Wahrheit  gepriesenen,  und 
die  Neunheit,  die  in  Bubastis  wohnt,  daB  sie  geben  ein  auf  Erden  Sein 
in  der  Gunst  desKonigs,  indem  das  Herz  zufrieden  ist  mit  allem  Guten; 
das  Erhalten  von  Opferbroten  vor  (ihr)  vom  Altar  der  Herren  des  Opfers ; 
daB  man  ihn  rufe  zu  den  Wahrhaftigen,  die  sich  vor  Wnn-nfr  befinden; 
daB  er  sich  nahere  vor  (ihm)  am  geheiligten  Ort,  aufsteigend  zur  heiligen 
Treppe,  fiir  den  Ka  des  rjf.t  h]tj-c,  groBten  s'mr  der  smrw,  den  sein  Herr 
taglich  liebt,  des  Tuchtigen  und  Besitzers  von  Charakter,  mit  recht- 
schaffenem  Herzen,  angenehm,  der  die  Hitze  kiihlt,  frei  von  Luge,  den 
der  Konig  befordert  hat,  als  er  noch  ein  Jiingling  war,  dessen  Gunst, 
nun  er  das  Alter  erreicht  hat,  bestehen  bleibt,  des  Bogenobersten,  Vor- 
stehers der  nordlichen  Fremdlander,  Bittstellers  beim  ersten  Sedfest 
Hc-m-wls.t. 

72 1 .  Graffiti  des  Vizekonigs  von  Kusch  Mrj-msw  1933 

A.  Den  Herrn  der  beiden  Lander  Verehren  durch  den  Konigssohn  von 
Kusch  Mrj-msw.  Chimin  Verehren,  die  Krde  Kiissen  vor  Satis  und  Anukis, 
daB  sie  geben  eine  schone  und  lange  Lebenszeit;  durch  den  kgl.  Schreiber 
und  Domanenvorsteher  Hrjw.j. 
¥>.  Den  Konig  Verehren.  die  Krde  vor  dem  guten  d!ott  Kiissen,  (lurch  den 

Vertrauten  des  Konigs,  in  den  stidlichen  Stadten,  [ 

.  .  .],  kgl.  Schreiber,  [KonigssohnJ  von  Kusch  Mrj-msw. 

21» 


324  Inschriften  des  Vizekonigs  Mrj-msw 


722.     Graffiti  des  Mrj-msw  bei  Tombos 

Den  Herrn  der  beiden  Lander  Verehren,  die  Erde  vor  dem  guten  Gott 
Kiissen  durch  den  Konigssohn  von  Kusch,  Vorsteher  der  siidlichen  Fremd- 
lander, Wedel[trager]  zur  Rechten  des  [Konigs]  Mrj-msw. 


1934  723.      Titel  des  Mrj-msw  auf  seinen  Sargen 

A.  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,   Konigssohn,   Vorsteher   der 
siidlichen  Fremdlander  Mrj-msw  (Var.  Konigssohn  von  Kusch). 

B.  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  Konigssohn,  Vorsteher  der  siid- 
lichen Fremdlander,   Vorsteher  der   Goldwiisten  des  Amun   Mrj-msw. 

Ferner : 

Vorsteher  der  Rinder  des  Amun 

Vorsteher  der  Bauarbeiten  des  Amun  bzw. :  des  Konigs 

Wedeltrager  des  Herrn  der  beiden  Lander. 


o 


724.  Diener  des  Mrj-msw 

A.  Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris,  daB  er  gebe  ein  Totenopfer  an  Brot,  Bier, 
Rindern,  Vogeln,  alien  guten  und  reinen  Dingen  fur  den  Ka  des  Konigs- 
sohns  von  Kusch  Mrj-msw  durch  den  Diener,  der  den  Namen  seines 
Herrn  leben  laBt,  Sandalentrager  des  Konigssohns  Mrj-msw  'Imn-m-wj]. 

B.  ,,Schreiber  Pn-mj^'1  opfert  dem  ,, Konigssohn  Mrj-msw." 

C.  Chnum  und  Satis  Verehren,  Erde  Kiissen  vor  den  Herren  vom  1.  Gau 
durch  den  Diener  des  Konigssohnes  Mrj-msw  Nhtw. 

1935  D.  Der  tiichtige  Konigssohn,  mit  reinen  Handen,  der  Gelobte  des  guten 
Gottes,  Konigssohn  von  Kusch  Mrj-msw. 

Er  lobe  dich  und  liebe  dich,  [ ].  Nimm  dir  den  StrauB  des  Amun, 

der  aus  Mn-st  kommt,  durch  den  Briefschreiber  des  Konigssohnes  Mrj- 
msw  Hwj. 

725.  Graffito  eines  Beamten  der  nubischen  Verwaltung 

Stellvertreter  von  Kusch  des  Vizekonigs  Hwj  Imn-m-ip.t,  Sohn  der  Rwtj; 
Briefschreiber  des  Konigssohnes  Mrj-msw'Imn-ip.t,  Sohn  der  Rwtj; 
Schreiber  und  Vorsteher  der  Arbeiten,  Trager  (?)  an  Stelle  des  Konigs- 
sohns Dhwj-msw  'Imn-m-ip.t. 

Schreiber  des  Gotteshauses,  Vorlesepriester  des  Horus,  Herrn  von  Mjc, 
zweiter  Prophet  des  Amun,  Diener  des  Aton,  Sohnes  des  P-Rc,  Pl-rn- 
nfr. 


Inschriften  des  Kammerdieners  "Imn-htp  325 

726.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  Kammerdieners 
'Imn-htp 


1936 


'Imn-htp  bringt  Gaben 

Fur  deinen  Ka  einen  Straus  [deiner  Mutter],  der  Wr.t-hk]w-Vto,  Herrin 

des  pr-?iw;  [ ];  deinesVaters  Re-Atum,  Herrn  der 

beiden  Lander,  des  Heliopolitaners ;  deines  Vaters  Ptah,  des  GroBen, 
siidlich  seiner  Mauer,  des  [Schonjgesichtigen  auf  dem  groBen  Thron. 
Er  lobe  dich  und  liebe  dich;  er  mache  dich  dauernd  und  falle  deinen 
Feind,  den  toten  oder  lebenden;  durch  den  groBen  [Kammerherrn],  groB 

an  Jubel,  der  den  [Konig  im  pr-wr]  schmiickt;  [ 

] ;  durch  den  Kamnier[herrn,  den  Gelobten]  des  Herrn ;  durch  den 

groBen    [Kammerherrn],    groB    an  [Jubel,    der    den  Konig]    im    pr-wr 

[schmiickt],  der  den  Konig  im  pr-nsr  festlich  macht,  Web  des  [ ] 

Imn-htp,  Sohn  des  Kammerherrn  'Iwtj,  des  Gerechtfertigten  und  Herrn 

der  Ehrwurdigkeit. 

Auf  der  zweiten  Figur  stent  ,,Horus  Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit."   1937 

Auf  dem  Goldszepter : 

Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  die  beiden  Herrinnen 
,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt'.  Goldhorus 
,GroB  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt',  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t- 
RQ,  Sohn  des  Re  '/mn-^p-Herrscher-von-Theben.  Er  machte  es  als  sein 
Denkmal  fiir  seinen  Vater  Ptah,  siidlich  seiner  Mauer,  indem  er  ihm  eine 
Statue  aus  dcm-Gold  mit  Tiirkis  anfertigte.  Er  tat  es,  damit  ihm  Leben 
gegeben  werde. 

Auf  dem  Szepter  der  4.  Figur: 

[ ]  Nb-m]c.t-Rc.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fiir  seine 

Mutter  Mut,  Herr[in  von  'Isrw],  indem  er  ihr  eine  Statue  aus  e£cm-Gold 
machte.  Er  machte  es,  damit  ihm  Leben  wie  Re  gegeben  werde  ewiglich. 
Auf  Szepter  der  5.  Figur: 

[ er  machte  ....  eine  Stat]ue  ausechtem  Lapislazuli  [.  .  . 

....] 

Beischrift :  1938 

Gold  Gravieren,  dcm-Go\d  Flechten  (?),  Erhalten  von  allerlei  Edelsteinen 

und  allerlei  hellem  (?)  Holz,  durch  den  Vorsteher  der  Handwerksarbeiten 

des  Amun,  Kammerherrn  'Imn-htp,   Sohn  des  Kammerherrn  Iwtj,  des 

Gerechtfertigten. 

Titel  des  Imn-htp  und  seiner  Gattin,  wenn  ihm  vom  ,,Web-Priester  des 

Hnsw  Nfr-htp"  geopfert  wird  : 

GroBer  Kammerherr  im  pr-wr,  der  den  Konig  im  pr-[nsr]  schmiickt, 

[Gelobter]  des  Herrn  der  beiden  Lander  im  Palast;  [Hoherpriester  der] 


326  Inschriften  des  Kammerclieners  'Imn-htp 

Wr.t-hk]w;   [ ]  des  Konigs;  Vorsteher  aller  Handwerksarbeiten 

'Imn-htp,  Sohn  des  Kammerherrn  'Iwtj. 

Seine  geliebte  Gattin,  die  Gelobte  der  Hathor,  Hausherrin  Tjj,  die  Ge- 

rechtfertigte. 

Sein  Bruder,  der  Webpriester  des  Ptah  Dw\-imn.tj. 

Auf  einem  verbauten  Block : 

GroBer  Kammerherr  'Imn-htp.  Gehen,  um  alles  zu  tun  im  pr-wr. 


1939  727.     Statue  des  'Imn-htp  aus  Deir  el-Bahari 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amonrasonther  vor  ]h.t-is.t  und  die  Hathor,  das  Ober- 
haupt  der  Wiiste,  daB  sie  geben,  daB  diese  Statue  fest  bleibe  in  ]h.t-is.t; 
ferner  das  Erhalten  von  Opferbroten,  die  vor  euch  herausgehen,  reines 
Wasser  der  Sattigung;  das  Riechen  der  Myrrhen  und  des  Weihrauchs 
auf  dem  Feuer,  wie  es  mir  auf  Erden  getan  wurde,  fiir  den  Ka  des  Ge- 
lobten  des  Konigs,  seines  Freunds,  des  Kammerherrn  'Imn-htp,  des  Ge- 
rechtfertigten. 

Auf  der  Basis : 

Ein   kgl.  Opfer  fiir  Amun  [ ,  Rehara] elite,  daB  sie  geben  Ver- 

klarung   und  Starke   im  H[immel],   fiir  den  Ka  des  [ ]; 

daB  [sie]  geben  Leben,  Heil,   Gesundheit  fiir  den  Ka  [seines]  Vaters; 

durch  den  Sohn  seines  Sohnes,  der  [seinen  Namen]  leben  laBt  [ 

....]. 


728.     Stele  der  Amme  Nb-kbn.t 

Oberstes  Register: 

Die  groBe  Amme,  die  den  Gott  aufzieht,  die  Gelobte  des  guten  Gottes 
Nb.t-kbnj,  die  Gerechtfertigte,  geboren  von  der  kgl.  Favoritin  'Ich-msw. 
1940   Sie  halt  ,,die  Konigstochter,  GroBte  der  Harimsfrauen  des  Amun,  Toch- 
ter  des  Amun  S].t-'Imn(i  auf  dem  SchoB. 

Ihnen  wird  geopfert : 

Ein  Opfer  Veranstalten  durch  den  Tempelschreiber  des  Osiris  Hk]-nfr 
fiir  seine  Mutter,  die  kgl.  Favoritin  Nb.t-kbnj;  die  Sangerin  des  Amun  in 
der  4.  Phyle  B]].t,  die  Gerechtfertigte;  seinen  Sohn  Min-nfr. 

2.  Register: 

Web-Priester  der  1.  Phyle  von  Hnk.t-Cnh  Nsw;  seine  Gattin  Hausherrin 

B]k.t-Mw.t. 


Stele  der  Nb.t-kbnj  327 

Ihnen  opfert:  ,,Ihr  Sohn,  Webpriester  des  Mn-hpr-Rc  Kn-lmn",  dahinter 
,.Ihr  Sohn  (!)  lmn-m-h].t;  sein  Sohn  (!)  Nb-ntrw." 

Inschrift  des  3.  Registers: 

Em  kgl.  Opfer  fur  Osiris,  den  Herrscher  der  Unendlichkeit,  den  groBen 
Gott,  Herrn  von  Abydos;  Anubis  vor  der  Gotteshalle-lraj-itf.i,  Herrn 
des  verbotenen  Landes;  Ptah-Sokar  wohnhaft  in  Abydos,  daB  sie  geben 
em  Totenopfer  aus  Brot,  Bier,  Rindern  und  Vogeln,  Kleidern,  Weih- 
rauch,  Salbe,  kiihlem  Wasser,  Wein,  Milch,  Spenden  und  allerlei  Blumen, 
alien  guten  und  angenehmen  Dingen,  von  denen  ein  Gott  lebt,  fiir  den 
Ka  der  groBen  Amme,  die  den  Gott  aufzieht,  Nb.t-kbnj,  der  Gerechtfertig- 
ten  im  Osiristempel,  geboren  von  der  kgl.  Favoritin  lch-msw,  der  Ge- 
rechtfertigten. 


729.     Fragment  aus  Molgata  u»* 

[ ]  Man  fiihrte  den  Herrscher  der  Herrscher  zum  Amun- 

tempel.  [ ]  fiir  seinen  Sohn Nb-mlc.t-Rc,  zugehorig  (?) 

[ ]   [ ]  .  .   an  Lebenszeit,  hoch  als  Konig  (L.[H.G.) 

.  .  .  .]  leb[end ]  mit  groBen  Siegen  [ ].  Da  kam  die 

K6nigs[tochter]  Hnw.t-t\-nb  vor  [ , ]  groBe  [....]  von  denen, 

die  [ ]  gibt;  [ ]  die  Denkmaler,  die  [im  Amuntempel]  ge- 

wesen  waren  am  Ort  [ ]  die  Gottesworte,  indem  er 

las  [ ]. 


730.     Grabkegel  des  'Inhr-msw 

Der  Ehrwiirdige  bei  Osiris,  Schreiber  der  Bauarbeiten  beim  Totentempel 
des  Nb-m]c.t-Rc  auf  der  Westseite  vonTheben  Inhr-msw,  der  beim  groBen 
Gott  Gerechtfertigte. 


731.      Felsstele  des  Mn  und  des  B]k  194y 

Darstellung:  Statue  Amenophis'  III.: 

Horus  , Starker  Stier,  erschienen  in  Wahrheit',  Konig  von  O.u.U.A. 
Nb-m]<:.t-Rc,  leiblicher  Sohn  des  ReNb-m]c.t-Rc,  Herrscher  der  Herrscher, 
Herr  der  Kraft,  Erwahlter  des  Re.  Er  tat  es,  damit  ihm  Leben,  Freude 
seines  Herzens  und  seines  Ka  gegeben  werde  wie  Re  in  alle  Ewigkeit. 

Beischrift  der  Handlung: 

Alle  guten  und  reinen  Dinge  Opfern  an  Brot,  Bier,  Rindern,  Vogeln  und 
allerlei  gutem  Griinzeug  durch  den  Vorsteher  der  Bauarbeiten  am  roten 


328  Stele  der  Baumeister  Mn  und  B]k 

Berg,  Obersten  der  Kiinstler  an  den  sehr  groBen  Denkmalern  des  Konigs 
Mn,  Sohn  des  Dsr-imw. 

Links : 

(Amenophis  IV.),  dem  Leben  gegeben  werde  in  alle  Ewigkeit.  Der  lebende 
Aton,  groB  an  Sedfesten,  Herr  des  Himmels,  Herr  der  Erde,  Herr  alles 
dessen,    was    umkreist    Aton,    der   Herr   des  Atontempels    in    ]h.t-'Itn. 

Konig  von  O.u.U.A.,  der  von  der  Wahrheit  lebt  [ ],  Sohn  des 

Re,  der  von  der  Wahrheit  lebt  [ ],  groB  in  seiner  Lebenszeit, 

dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich. 

1943  Beischrift: 

Den  Herrn  der  beiden  Lander  Verehren,  Erde  Kiissen  vor  dem  Einzigen 
des  Re  durch  den  Vorsteher  der  Bauarbeiten  im  roten  Berg,  der  von  Seiner 
Majestat  selbst  belehrt  worden  ist,  Obersten  der  Kiinstler  bei  den  sehr  gro- 
Ben Denkmalern  des  Konigs  im  Atontempel  in  ]h.t-ltn  B]k,  Sohn  des  Ober- 
sten der  Kiinstler  Mn,  geboren  von  der  Hausherrin  R]j  aus  Heliopolis. 

732.     Stele  des  Hrj  und  des  &wtj 

Amun  Verehren,  wenn  er  aufgeht  als  Harachte,  durch  den  Vorsteher  der 
Bauarbeiten  des  Amun  iSwtj  und  den  Vorsteher  der  Bauarbeiten  des 
Amun  Hrj.  Sie  sagen:  GruB  dir,  Re,  schon  an  jedem  Tag,  wenn  er  leuch- 
tet,  ohne  aufzuhoren,  Hprj,  der  sich  abmiiht  in  der  Tatigkeit.  Deine 
Strahlen  sind  auf  dem  Gesicht,  ohne  daB  man  sie  kennt;  aus  dcm-Go\d, 
ohne  daB  es  einen  gibt,  der  so  strahlend  wie  du  bist. 

1944  Ein  Schaffender  bist  du,  indem  du  deine  Glieder  (aus  Gold)  bildest, 
ein  Erzeugender,  der  nicht  geboren  wird;  Einziger  seiner  Art,  der  die 
Ewigkeit  durchzieht ;  der  millionenfach  auf  den  Wegen  ist  in  seinem  Bild. 
da  (?)  dein  Leuchten  wie  das  Leuchten  des  Himmels  ist.  Doch  strahlt 
dein  AuBeres  mehr  als  sein  (d.  h.  des  Himmels)  AuBeres.  Du  fahrst  liber 
den  Himmel  und  alle  Leute  sehen  dich,  obgleich  du  verborgen  gehst 
vor  ihrem  Gesicht.  Du  gibst  dich  am  Morgen  taglich;  fest  ist  deine  Fahrt 
mit  deiner  Majestat.  An  einem  kleinen  Tag  durchlaufst  du  einen  Weg 
von  Millionen  und  Hunderttausenden  von  Meilen.  Ein  Augenblick  ist 
jeder  Tag  bei  dir;  er  geht  dahin,  wenn  du  untergehst.  Du  hast  die  Stunden 
und  auch  die  Nacht  vollendet,  nachdem  du  sie  (d.  h.  die  Nacht)  durch- 
eilt  (?)  hast,  ohne  daB  es  ein  Aufhoren  bei  deiner  Tatigkeit  gibt.  Jedes 
Auge  blickt  durch  dich,  doch  nicht  gelingt  es  ihnen,  wenn  deine  Majestat 
untergeht.  Du  laBt  erwachen  beim  Aufgehen  am  Morgen  und  deine 
Strahlen  offnen  die  Augen  des  Viehs. 

1945  Wenn  du  im  Westgebirge  untergehst,  so  schlafen  sie  in  der  Art  des  Todes. 
GruB  dir,  Sonnenscheibe  des  Tages,  die  alle  schafft  und  ihr  (pi.)  Leben  her- 
vorbringt;  groBer  Falke  mit  buntem  Gefieder;  Hjprr,  der  sich  selbst 
erhoht  hat,  der  selbstentstandene,  der  nicht  geboren  wird;  altester  Horus, 


Inschrift  des  Hrj  und  &wtj  329 

wohnhaft  in  der  Stadt  des  Himmels.  Man  jubelt  ihm  zu  beim  Aufgang 
und  audi,  wenn  er  untergeht;  der  die  Gestalt  der  Erde  bildet,  ein 
Chimin,  verborgen  vor  den  Menschen;  der  die  beiden  Lander  packt  mit 
groB  und  klein;  eine  niitzliche  Mutter  fiir  Gotter  und  Menschen,  ein 
freundlicher  Handwerker;  der  sich  sehr  abmiiht,  wenn  er  sie  schafft, 
ohne  daB  es  ihre  Zahl  gibt;  ein  tapferer  Hirt,  der  sein  Vieh  antreibt; 
ihre  Zufluchtsstatte,  die  ihr  Leben  bewirkt ;  ein  Eilender,  Dahingehender, 
Herumziehender ;  ein  Hpr  bei  jeder  seiner  Geburt;  der  seine  Schon- 
heit  erhoht  unter  dem  Kollegium  der  Stadt  des  Himmels; 
der  die  beiden  Lander  mit  seiner  Sonnenscheibe  erleuchtet;  der  Urzeit-  1946 
liche.  der  sich  selbst  geschaffen  hat;  der  als  einziger  sieht,  was  er  ge- 
schaflFen  hat ;  der  taglich  das  Ende  der  Lander  erreicht  im  Anblick  derer, 
die  darauf  treten;  der  am  Himmel  leuchtet,  zu  Re  geworden.  Er  schuf 
die  Jahreszeiten  in  Monaten,  die  Hitze,  die  er  wiinscht,  die  Kiihle,  die  er 
wunscht.  Er  gibt  die  Mattigkeit  der  Glieder  und  er  erfrischt  (?)  sie  wieder. 
Jedes  Land  jubelt,  wenn  er  aufgeht  taglich,  um  ihn  zu  verehren. 
Der  Vorsteher  der  Bauarbeiten  &wtj  bzw.  der  Vorsteher  der  Bauarbeiten 
Hrj,  er  sagt:  Ich  leitete  in  deinem  Harim,  ein  Vorsteher  in  deinem  rechten 
Heiligtum,  das  dir  dein  geliebter  Sohn,  der  Herr  der  beiden  Lander 
Nb-m]c.t-Rc,  dem  Leben  gegeben  werde,  gemacht  hat.  Es  setzte  mich  mein 
Herr  ein  zum  Leiten  deiner  Denkmaler,  ein  wachsamer  Wissender.  Ich 
fiihrte  eine  starke  Leitung  bei  deinen  Denkmalern,  indem  ich  das  Wahre 
fiir  dein  Herz  tat,  denn  ich  weiB,  daB  du  (nur)  mit  der  Wahrheit  zufrieden 
bist.  Du  machst  ja  den,  der  sie  tut,  auf  Erden  groB ;  und  da  ich  sie  tat, 
machtest  du  mich  groB. 

Du  gabst  meine  Gunst  auf  Erden  in  Karnak,  indem  ich  in  deiner  Be-  is-tr 
gleitung  bin,  wenn  du  aufgehst.  Ich  bin  ein  Rechtschaffener,  dessen  Ab- 
scheu  die  Luge  ist,  der  nicht  einer  ist,  der  zufrieden  ist  mit  irgendeinem 
Wort  eines,  der  die  Unwahrheit  sagt,  sondern  nur  mit  meinem  Bruder, 
der  mir  gleich  ist  und  mit  dessen  Wesen  ich  zufrieden  bin.  Er  kam  heraus 
aus  dem  Leib  zusammen  mit  mir  an  diesem  Tag,  der  Leiter  der  Bau- 
arbeiten des  Amun  in  Luxor  iSwtj  bzw.  Hrj.  Ich  war  auch  Leiter  auf  der 
Westseite,  wahrend  er  auf  der  Ostseite  war.  Wir  leiteten  die  groBen  Denk- 
maler in  Karnak  auf  dem  hervorragendsten  Land  von  Theben,  der  Stadt 
des  Amun.  Du  gibst  mir  das  Alter  in  deiner  Stadt,  daB  ich  (es)  verbringe 
beim  <Sehen>  deiner  Schonheit,  das  Begrabnis  im  Westen  an  der  Statte 
der  Herzensfreude,  indem  ich  mich  vereinige  mit  den  Gelobten,  die  in 
Frieden  dahingegangen  sind. 

Du  gibst  mir  den  siiBon  Lufthauch  beim  Landen  und  das  Nehmen  der 
Kranze  am  Tage  des  IF^-Festes. 

Einfassung  oben,  rechts: 

Ein  kgl.  ()j)fer  fiir  Hathor,  das  Oberhaupt  von  Theben,  die  Herrin  der 
Gotter,  daB  sie  gebe,  was  vor  (ihr)  herauskommt  taglich  fiir  den  Ka  des 


330  Inschrift  des  Hrj  und  &wtj 

Vorstehers  der  Bauarbeiten  des  Amun  in  Karnak  Hrj,  des  Gerecht- 
fertigten. 

1948  Ein  kgl.  Opfer  fur  Chons,  daB  er  gebe  alle  siiBen  und  angenehmen  Dinge 
fur  den  Ka  des  Vorstehers  aller  Bauarbeiten  des  Konigs  in  Theben  Hrj, 
des  Gerechtfertigten.  Ein  kgl.  Opfer  fur  Hathor,  das  Oberhaupt  von  The- 
ben, daB  sie  gebe  das  Empfangen  der  Opferbrote  aus  ihrem  Tempel  f  iir  den 
Ka  des  Vorstehers  der  Bauarbeiten  des  Amun  in  Luxor  Hrj,  des  Gerecht- 
fertigten. 

Links : 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amonre,  daB  er  gebe  ein  Totenopfer  im  siidlichen 
Heliopolis  fur  den  Ka  des  Vorstehers  der  Bauarbeiten  des  Amun  in  Kar- 
nak &wtj,  des  Gerechtfertigten. 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Mut,  <Herr)in  des  Himmels,  daB  sie  gebe  alle  guten 
und  reinen  Dinge  f  iir  den  Ka  des  Vorstehers  aller  Bauarbeiten  des  Konigs 
in  Theben  &wtj,  des  Gerechtfertigten. 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Hathor,  das  Oberhaupt  der  Wiiste,  daB  sie  gebe  ein 
gutes  Leben  und  Dauer  auf  Erden  fur  den  Ka  des  Vorstehers  der  Bau- 
arbeiten des  Amun  in  Luxor  &wtj,  des  Gerechtfertigten. 

Rechte  Seite: 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Harachte,  den  Herrn  des  Himmels,  daB  er  gebe  das 
Sehen  des  Aton  und  das  Schauen  des  Mondes,  wie  es  die  Art  eines  ist, 
der  auf  Erden  ist,  fur  den  Ka  des  Vorstehers  der  Bauarbeiten  des  Amun 
in  Karnak  Hrj,  des  Gerechtfertigten  bei  Re. 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Anubis,  daB  er  gebe  ein  schones  Begrabnis  nach  dem 
Alter,  ein  Vereinigen  mit  der  Erde  im  Westen  von  Theben  fur  den  Ka  des 
Vorstehers  aller  Bauarbeiten  des  Konigs  in  Theben  Hrj,  des  Gerecht- 
fertigten bei  Anubis. 

1949  Ein  kgl.  Opfer  fur  die  Gottesgemahlin  Nfr.t-irj,  daB  sie  gebe  einen  siiBen 
Hauch  des  Nordwindes,  kiihles  Wasser,  Wein  und  was  vor  (ihr)  heraus- 
kommt  fur  den  Ka  des  Vorstehers  der  Bauarbeiten  des  Amun  in  Luxor 
Hrj,  des  Gerechtfertigten  bei  der  Gottesgemahlin. 

Linke  Seite: 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Osiris,  den  Herrscher  der  Unendlichkeit,  daB  er  gebe 
das  Empfangen  von  Opferbroten  vom  Opfer  vor  Wnn-nfr  fur  den  Ka  des 
Vorstehers  der  Bauarbeiten  des  Amun  in  Luxor  [Swtj],  des  Gerecht- 
fertigten bei  Osiris. 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Sokar,  den  Herrn  der  stj.t,  daB  er  gebe  das  Heraus-  und 
Hineinkommen  in  der  Nekropole,  ohne  daB  die  Seele  abgehalten  wird 
von  dem,  was  sie  wunscht,  fiir  den  Ka  des  Vorstehers  aller  Bauarbeiten 
des  Konigs  im  siidlichen  Heliopolis  [&wtj],  des  Gerechtfertigten  bei  Sokar. 
Ein  kgl.  Opfer  fiir  Isis,  die  Gottesmutter,  daB  sie  gebe  das  Erhalten  des 
Kranzes  im  Bezirk  von  Pkr  vom  Abgelegten  des  groBen  Gottes  fiir  den 


Inschrift  des  Hrj  und  &wtj  331 

Ka  des  Vorstehers  der  Bauarbeiten  des  Amun  in  Luxor  [&wtj],  des  Ge- 
rechtfertigten  bei  Isis. 

Anbetung  von  ,,Anubis-imj-w.t"  und  ,, Osiris,  dem  guten  Herrscher  der 
Ewigkeit*'; 

Verehrung  dem  Anubis,  [Erde-Klissen  vor  'Imj-w  t  durch  den  Vorsteher 
der  Bauarbeiten]  des  Amun  [Hrj], 

Verehrung   dem  Osiris,  [Erde]  Kussen    [vor   Wnn-nfr]  durch  den  Vor- 
steher der  Bauarbeiten  [des]  Amun  &wtj. 


733.     Titel  des  2.  Priesters  S]-Mw.t  ™™ 

1.  Zweiter  Prophet  des  Amun,  der  den  Tempel  betritt,  ungehindert  im 
heiligen  Gemach,  Vorsteher  des  Goldhauses  und  der  Silberhauser,  der 
alles  Versiegelbare  in  Karnak  versiegelt,  Sl-Mw.t. 

2.  a)  Webpriester  vorn  bei  Amun  Sl-Mw.t,  der  Gerechtfertigte. 

b)  Erster  Konigssohn  des  Amun,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  zweiter  Pro- 
phet des  Amun,  Prophet  S]-Mw.t,  der  Gerechtfertigte. 

Gattin : 

Seine  innigstgeliebte  Gattin,  die  Hausherrin,  Sangerin  des  Amun  B]kj, 
die  Gerechtfertigte. 

Stifter: 

Durch  seinen  Enkel,  der  seinen  Namen  leben  laBt,  den  groBen  Web- 

Priester  [vorn]  bei  Amun  in  der  2.  Phyle  P]-sr. 

3.  Webpriester,  der  vorn  bei  Amun  tragt,  S]-Mw.t. 
Gattin :  Sangerin  des  Amun  B]kj. 

4.  2.  Prophet  des  Amun  S]-Mw.t. 


734.      Stele  des  Amunpriesters  Nfrw  1951 

Darstellung:  Vor  ,,Osiris-Chontamenti,  dem  groBen  Gott,  dem  Herrscher 
der  Unendlichkeit",  opfert  der  ,,Web  des  Amun,  der  vorn  bei  [Amun] 
tragt,  [Nfrw,  der  Gerechtfertigte]  bei  Osiris-  Wnn-nfr" ;  vor  ,, Anubis  vor 
der  Gotteshalle,  dem  groBen  Gott,  Herrn  des  verbotenen  Landes"  opfert 
..sein  Vater,  der  erste  Konigssohn,  Trager  vorn  bei  Amun  'Ipw,  Sohn  des 
S  w.f,  der  Gerechtfertigte  beim  groBen  Gott." 

Inschrift: 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Am|un ],  Osiris-Chontamenti,  Anubis  vor 

der  Gotteshalle,  daB  .sie  geben  ein  Totenopfer  aus  Brot,  Bier,  Rindern  und 
Vogeln,  Kleidern,  Weihrauch,  Salben  und  alien  guten  und  reinen  Dingen 
fiir  den  Ka  des  Web  des  Amun  Nfrw.  Er  sagt:  Ihr  Lebenden  auf  Erden, 


332 


Stele  des  Priesters  Nfrw 


die  ihr  das  Leben  liebt  und  das  Sterben  haBt,  mogen  euch  eure  Stadt- 
gotter  loben  und  lieben,  moget  ihr  euer  Amt  an  eure  Kinder  vererben, 
moget  ihr  begraben  werden  nach  dem  Alter,  sobald  ihr  sagt:  Ein  kgl. 
Opfer  fur  Amu[n,  den  Herrn  der  Throne  der  beiden  Landjer,  Osiris,  den 
Herrn  von  Abydos,  Anubis  vor  der  Gotteshalle,  daB  sie  geben  Tausend  an 
Brot  und  Bier,  Tausend  an  Vieh  und  Gefliigel,  Tausend  an  Kleidern, 
Tausend  an  Weihrauch,  Salbe,  Tausend  an  Spenden  und  allerlei  Griin- 
zeug,  Tausend  an  alien  guten  und  reinen  Dingen,  von  denen  ein  Gott  lebt, 
1952  fur  den  Ka  des  Web,  der  fur  [Amun]  Wasser  sprengt,  von  der  1.  Phyle, 
Tragers  vorn  bei  [Amunl  an  alien  seinen  Festen  Nfrw,  des  Gerechtfertig- 
ten,  gezeugt  vom  ersten  Konigssohn  des  Amun  Ipw,  des  Gerechtfertigten. 
Er  sagt:  Ich  wurde  beschuht  mit  silbernen  Sandalen  beim  Tragen  des 
Schreins  vor  Amun. 

Unten  sitzen : 

Der  Web,  der  Wasser  dem  [Amun]  sprengt,  von  der  1.  Phyle,  imj-is.t-c 

des  Amun  in  Hrj-[hr-'Imn]  Nfrw,  der  Gerechtfertigte. 

Seine  Gattin,  die  Hausherrin  S]-['Imn]. 

Vor  einer  Opfertafel : 


1953 


GroBe  bjt 

Backverhaltnis 

10  (Stuck) 

5 

bjt,  2.  Qualitat 

■>■> 

20 

11 

sns 

55 

10 

6 

smc.t-<: 

J) 

10 

1 

dnb 

55 

10 

1 

sht 

55 

10 

2 

GroBbrote 

55 

100 

2 

bjtbs 

55 

1 

,,der  auf  seinem 

Bauch" 

55 

5 

1 

Zungen(kuchen) 

55 

10 

1 

6'ci,  groB 

55 

4 

1 

sc.t,  2.  Qualitat 

55 

10 

1 

gj 

55 

10 

2 

groBe  stjw 

55 

5 

1 

stjw,  2.  Qualitat 

55 

20 

1 

ssr.t 

55 

25 

4 

groBe  psn 

55 

10 

5 

psn,  2.  Qualitat 

55 

20 

12 

groBe  bjt 

55 

30 

6 

bjt,  2.  Qualitat 

55 

60 

95 

groBe  psn 

55 

30 

3 

psn,  2.  Qualitat 

55 

60 

15 

sc.t  in  SDitzkucheni 

orm. 

4 

1.  Qualitat 


Stele  des  Priester6  Nfrw  333 


Bier       Kriige 

4 

2 

Gemiise  Bund 

105 

Brot  aus  Hrj-hr-lmn  : 

bjt 

Backverhaltnis 

60 

195 

psn 

j> 

30 

40 

Bier  Krtige 

>> 

20 

20. 

735.  Grabkegel  des  Priesters  Mrj-Pth  1954 

Der  Ehrwurdige  bei  Osiris,  rjf.t  h]tj-c,  &m  im  Ptah-Tempel,  GroBter  der 
Leiter  der  Handwerker  im  siidlichen  Heliopolis,  Prophet  im  Totentempel 
des  Nb-mlc.t-Rc,  Mrj-Pth,  der  Gerechtfertigte. 

736.  Nennung  des  gleichen  Mrj-Pth  auf  Topfen  aus 
Molgata 

1.  Jahr  37.  Wein  fiir  das  3.  Sedfest  Seiner  Majestat  (L.H.G.),  gemacht 
vom  Propheten  und  Domanenvorsteher  Mrj-Pth  des  Totentempels  Pha- 
raos  (L.G.H.). 

2.  Jahr  34.  Wein  fiir  die  Wiederholung  des  Sedfests  Seiner  Majestat 
(L.H.G.),  gemacht  vom  Propheten  und  Domanenvorsteher  Mrj-Pth  des 
Totentempels  Pharaos  (L.H.G.). 


737.     Zweite  Stele  hinter  den  Memnonskolossen  1955 

Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  [erschienen]  in  [Wahrheif;  die  beiden  Her- 
rinnen  ,der  die  Gesetze  festigt  und  die  beiden  Lander  beruhigt';  Gold- 

horus  ,Gro6  an  Kraft,  der  die  Asiaten  schlagt' ;  Konig  von  O.u.U.A 

....  Nb]-m]c.t-[Rc .  .  .  ? ] ;  es  lebe  der  Sohn  des  Re  7mw-/^p-Herrscher- 

von-Theben,  der  ewig  lebt.    [ 

indent]  er  darin  [ist Es  machte]  Meine 

Majestat  ein  Denkmal  fiir  Ptah,  [ ]  weil  er  ihn 

zum  [Konig  von  O.u.U.A.]  gemacht  hat,  [ ]  im  Leben,  wahrend 

Meine  [Majestat  sich  bemuhjte  ums  (Ziegel)  Streichen,  bild[end 

]  Jubel   [ ]   im  Himmel,   indem  er  dauert.  Es 

[ ]  beim  Erheben  [seiner]  Schonheit  [ 

]  indem  er  die  Stj.t  erhellte.   [Ich  j  errichte[te  den  Tempel]  des 

[Ptah-]Sokar-Osiris  und  seiner  Neunheit,  die  ihn  begleitet,  aufs  [neu]e,  in- 
dem er  iibertrifft  das,  was  die  Vor[fahren]  getan  haben. 

[ J  bei  dem  in  seiner  Kapelle.  [ ],  in-   i95e 

dem  sein  Herz  froh  war.  Ich  versorgte  seinen  Tempel  in  alle  Ewigkeit. 
[Ichfiilltesein  Schatzhaus  mit  Silber,  Gold],  echtem  [Lapislazuli],  Tiirkis 


334  Zweite  Stele  hinter  den  Memnonskolossen 

und  allerlei  [Edelsteinen, ],  denn  ich  suchte  allerlei,  was  sich 

auf  Erden  befindet,  um  seine  Arbeit  damit  zu  [machen],  indem  die  Hand- 
werksarbeit  prach[tig  getan  war ]  die  Ar- 
beit, indem  dieser  Aufseher  dabei  war  [ ]  prachtig  in  Ewigkeit.  Ich 

machte  [ ].  Ich  [lieB]  ihn  Gutes  finden  [taglich  (?)]. 

[Ich  machte]  ein  Denkmal  fur  meinen  Vater,  der  mir  aufgetragen  hatte  zu 

tun  das,  [womit]  er  zufrieden  ist.  [ ]  dafur.  Ich 

bin  sein  Sohn,  der  vor  [ihm]  hervorgekommen  ist.  [ 

]  indem  [er]  das  Denkmal  im  Tempel  seines  Vaters  bestandig 

machte,  7mw-^j>-[Herrscher-von-Theben]. 

Worte   Sprechen    durch    [Ptah-Sokar-Osiris ] 

1957  Komm  doch,  mein  geliebter  Sohn,  Erbe  meines  Erben!  [ 

]  indem  du  die  Erde  [ ]  Abbild  [des ],  mein 

Ebenbild!  Du  hast  das  getan  [ ].  Mein  [ ] 

ja,  hervorgegangen  (?)  auf  den  Befehl  des  Tnn.  [ ]  man  schuf  die 

Erde.  Da  sagte  [ ].  Mein  Herz  ist  zufrieden  mit 

der  Herrin  desLebens,  dem  Sonnenauge,  das  meine  Schonheit  [ ] 

und    mit  dessen  Pupille  es    sich  vereinigt  hat.    [ 

Du  baust]  mir  ein  Heiligtum,  das  du  [fur]  Millionen  (von  Jahren)  ge- 

schaffen  hast,  [fest  gefiigt]  in  trefflicher  Arbeit.  Alles  was  er  tut  [ 

],  mein  [ ],  der  Niitzliches  tut  fur  den,  der 

[ihn]  erzeugt  hat.  [Mein  Tempel  ist  im]  Fest  taglich.  Hire  Herzen  sind 

froh   [ ].    Du    hast    mein  heiliges  Haus  gebaut, 

[das  leuchtet  wie]  Re,  wenn  er  im  Osten  aufgeht. 

1958  [ ] 


738.     Riickenaufschrift  einer  Statue  Amenophis'  III. 
in  Sai 

[ ]  umgeben  mit  groBen  [ ],  (sodaB) 

die  Feinde  [ ],  die  Mauer  und  die (ksr)  wie  Obelisken. 

[ ]  mit  Asiaten  von  Rtnw,  Beute  Seiner  Majestat.  Nicht 

wurde  ein  (solches)  Gemetzel  veranstaltet  durch  einen  anderen  Urkonig, 
ii<59  nach  den  Planen  [des  Vaters  Amun]  fur  seinen  Sohn,  der  nach  seinem 
Wunsch  handelt,  den  Herrn  der  beiden  Lander  Nb-m]c.t-Rc.  Er  machte 
einen  tapferen  Namen  in  [den  Fremdlandern]  des  elenden  Kusch ;  niemals 
war  Ahnliches  getan  worden.  Es  tut  ihm  das  sein  geliebter  leiblicher  Sohn 
des  Re,  Herr  aller  [Fremdlander]  7m??-i?^/)-Herrscher-von-Theben,  Horus 
(Starker)  Stier,  reich  an  Kraft,  Herr  der  beiden  Lander,  der  die  Grenzen 
der  Starke  erreicht.  Er  tat  es,  damit  (ihm)  Leben,  Dauer,  Heil,  Gesund- 
heit,  Freude  seines  Herzens  und  seines  Ka  gegeben  werde,  wenn  er  er- 
scheint  auf  dem  Thron  des  Horus  wie  Re  ewiglich. 


Inschriften  Amenophis'  III.  aus   Sai  335 


739.  Wandstiick  aus  Sai 

Jahr  5,  2.  ]h.t,  24.  Tag  unter  [der  Majestat  des  Horus  , Starker  Stier, 
erschienen  in  Wahrheit*,  die  beiden  Herrinnen  ,der  die  Gesetze  festigt 
und  die  beiden  Lander  beruhigt'];  Goldhorus  ,GroB  an  Kraft,  der  die 
Asiaten  schlagt',  Konig  von  0.[u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc,  Solan  des  Re  'Imn-htp- 

Herrscher-von-Theben wie]    Re    taglich.     Seine     Majestat 

war  aber  in  [ ,  da  sagte  man  ihm]:  Die  Feinde  von  Nubien, 

[sie]  denken  [an  Ubeltat  in  ihrem  Herzen ]  des  Heeres 

[ ]■ 

740.  Statue  Amenophis'  III.  in  Alnwick  Castle  .     ioco 

Der  gute  Gott  [ ],  sein  lebendes  Abbild  im  Totentempel  des  Nb-m]c.t- 

i?c,  das  ihm  wie  (das  des)  Re  gemacht  wurde.  Nb-m^.t-R^,  er  machte  es  als 
sein  Denkmal  seinem  lebenden  Abbild  im  Totentempel  des  Nb-m^.t-R^. 


741.  Skarabausaufschrift 
Nb-m^.t-R*-,  geliebt  von  Horus,  Herrn  von  Letopolis. 

742.  Ruckenaufschrift  einer  Statue  aus  dem  Totentempel 

[ wie]  Hprj,  der  [seine]  Schonheit  umkreist;  [Herr]  der  beiden 

Lander  als  trefflicher  Erbe  des  Atum,  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-mlc.t-RQ, 
geliebt  von  Reharachte,  dem  grofien  Gott,  dem  Heliopolitaner,  dem  Leben 

gegeben  werde;  [ in]  Karnak,  bleibend  [ ].  Herr 

des  Ornats  in  Zukunft,  Sohn  des  Re  'irarc-/zip-Herrscher-von-Theben, 
geliebt  von  Mut,  Herrin  des  Himmels,  dem  Leben  gegeben  werde. 

743.  Inschriften  einer  halbverschiitteten  Statue  aus  dem 
Totentempel 

Der  gute  Gott,  Abbild  des  Re,  der  die  beiden  Lander  beleuchtet  wie  Ha- 
rachte,  dor  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-m]c.t-Rc,  geliebt  von  Amonre,  dem 
Leben  gegeben  werde. 

Es  lebe  Re-Amonre1,  der  mit  den  beiden  Federn,  der  Denkmalsreiche, 
groB  an  VVnndcrn.  Herr  der  Kronen  Yra/i-Z^-Herrscher-von-Theben,  ge- 
liebt von  Sokar  ewiglich. 

1    Spater  anscheinend  falsch  restauriert,  man  erwartet    ^%.   A  \  /  j 


336  Inschriften  Amenophis'  III.  aus  seinem  Totentempel 

i96i  Basis  vorn: 

Ysjpj]r   (Thutm.  Nr.  73)     Rwg]d\  (Thutm.  Nr.  71)     Kjnwfijwtj  (Nr.  93) 
Thsj     Ynwcmw     Tjmsk]  (Nr.  13). 

Rechts : 

[ ]  Md]iv    Djr     K]mwrm     Djs     cstjwt. 

Links : 

'Irs][.  .]  (Nr.  298)     Sd]rw[.  .  .] 


744.     Statuenrest  aus  dem  Totentempel 

Der  gute  Gott,  ein  Berg  von  Gold,  Herr  der  Denkmaler,  der  schafft 
[ ]• 


745.     Datumsangabe  beim  Sedfest  in  Soleb 

Gegeniiber  dem  Thron  im  Monat  [ ],  vom  4.  pr.t,  26.  Tag  bis  zum 

1.  smw,  Tag  [ ]  Tag  26  zum  Vorabend  der 

Feste  [....].  Worte  Sprechen  durch  den  Vorlesepriester  mid  den  &m: 
Bringen  des  Feuers,  das  dem  Konig  gegeben  wird.  Der  Konig  nimmt  ent- 
gegen  die  Flamme  von  der  Lampe,  die  [den  Thron]  erhellt. 


1962  746.      Stele  Amenophis'  IV.  vom  Gebel  Silsileh 

Worte  Sprechen  [durch  Amon]rasonther :  [Ich  gebe  dir]  Leben,  Dauer, 
Heil. 

Beischrift  des  Konigs: 

Der  Konig  von  O.u.U.A.  [ ],  sein  leiblicher  Sohn  des  Re 

[ ],  groB  in  seiner  Lebenszeit. 

Inschrift : 

Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  mit  hohen  Federn',  die  beiden  Herrinnen 
,GroB  an  Konigtum  in  [Karnak]',  Goldhorus  ,der  die  Kronen  aufgesetzt 
hat  im  siidlichen  Heliopolis',  der  Konig  von  O.u.U.A.,  Hoherpriester  des 
Harachte,  der  im  Horizont  jubelt  in  seinem  Namen  Su,  welcher  der  Aton 

ist,  A/r-/iprw-J/?c-Einziger-des-Re,  Sohn  des  Re  [Imn-htp ],  groB 

in  seiner  Lebenszeit,  der  in  alle  Ewigkeit  lebe,  [geliebt  von  Amon]re, 
Herrn  des  Himmels,  Herrscher  der  Unendlichkeit.  Erstes  Mai,  daB 
Seine  Majestat  beauftragte  den  [ ],  urn  herbeizuholen 


Stele  Amenophis'  IV.  am  Gebel  Silsileh  337 

alle  Arbeiter  von  Elephantine  bis  Srrf-Bhd.t,  sowie  die  Fiihrer  des 
Heeres,  um  eine  groBe  Fronarbeit  zu  machen  beim  Brechen  von  Sand- 
stein  fiir  die  Herstellung  eines  groBen  Obelisken  fur  Reharachte  in 
seinem  Namen  Su,  welcher  der  Aton  ist,  in  Karnak.  Die  Beamten,  Hof- 
linge,  Obersten  und  Standartentrager  waren  die  Leiter  seines  Brechens 
und  fiir  den  Transport  des  Steines. 


747.     Stelenfragment  aus  Amada  1963 

[Jahr  ....],    1.  ]h.t,  Tag  16.  Es  lebe  der  Herrscher,  stark  an  Kraft,  ge- 

liebt  von  Aton  im  Lande  [ ;  der  Konig  von  O.u.U.A.,]  der  von 

der  Wahrheit  [lebt],  Herr  der  beiden  Lander  Nfr-hprw-Rc,  Sohn  des  Re, 

der  von  der  Wahrheit  lebt,  Herr  der  Kronen  [ ,  groB  in 

seiner  Lebenszeit,  erschienen  auf]  dem  Thron  seines  Vaters,  des  Aton, 

wie  Re  im  Himmel  und  auf  Erden  taglich.  Seine  Majestat  aber  [ 

]  die  Feinde  vom  Lande  'Ikljt1,  [sie]  denken  an  [Boses,  indem 

sie  beabsichtjigen,  alle  Lebensmittel  fiir  sich  zu  rauben.  [ 


748.     Stele  aus  Zernik 

Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  mit  hohen  Federn',  die  beiden  Herrinnen 
,GroB  an  Konigtum  in  Karnak';  Goldhorus  ,der  die  Kronen  aufsetzt  im 
siidlichen  Heliopolis' ;  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  der  Neunbogen, 
Herr  der  Kronen,  der  die  schone  weiBe  Krone  genommen  hat,  Nfr- 
Aprw-i^-Einziger-des-Re;  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  'Imn- 
/lip-Gott-Herrscher-von-Theben,  groB  in  seiner  Lebenszeit,  geliebt  von 
Nhb.t,  der  WeiBen,  Herrin  des  Himmels  [ ].2 

Links :  1964 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  mit  hohen  Federn',  die  beiden  Herrinnen 
,GroB  an  Konigtum  in  Karnak',  Goldhorus  ,der  die  Kronen  aufgesetzt 
hat  im  [siidlichen]  Heliopolis',  Konig  von  O.u.U.A.,  Geliebter  des  Re, 
Herr  der  Kraft  auf  alien  Fremdlandern  (!)3  Nfr-hprw-Rc-JZinziger-des- 
Re;  sein  geliebter  Sohn  des  Re  7mw-^p-Gott-Herrscher-von-Theben, 
groB  in  seiner  Lebenszeit,  geliebt  von  der  Herrin  der  Talmiindung,  der 
Herrin  des  Himmels  [ j. 

1  Gegend  is  der  VYustr  ostw.  Kuban  in  Nubien. 

2  Die  weLSkopfige  Geiergottin  iron  EDlkab  in  O.  A. 

3  Emendiere  in 

c±  III    o 

22    Hclck 


.').') S  Stele  Amenophis'  IV.  aus  Zernik 

Darunter : 

Nhb.t,  die  WeiBe,   die  Herr[in  des  Himmels],   die   Gottermutter  Ver- 

ehren,    [ ],   Herrin  von  O.u.U.A.,   einziges  Auge,   strahlendes 

Auge,  Herr(in)  ?    [ ]   (und)   [den  Herrn  der  beiden  Lander]  Nfr- 

^prw-i?c-Einziger-des-Re.  Ich  gebe  [ ]  deine[m]  Ka 

taglich,    [ ]   Vorsteher   der   Bauarbeiten  'Ijj,    Sohn   der   Rwtj. 

[ ]  Jahr  [ im]  ga[nzen]  Land,  [Reharachte]  in 

seinem  Namen  Su,  der  der  Aton  ist,  sobald  (?)  [ Ar]beit 

zum  [Westen?]  der  Stadt.  Er  machte  d[ie 

bei]  der  Fahrt  der  WeiBen  [zur]  siidlichen  Stadt. 


1965  749.      Grenzstelen  von  Amarna.  Die  alteren  Stelen 

Jahr  4  (?),  4.  pr.t,  Tag  4.  (Es  lebe)  der  gute  Gott,  der  [mit  der  Wahrheit] 
zufrieden  ist,  Herr  des  Himmels,  Herr  [der  Erde,  der  lebende  Aton,  der 
GroBe,  der  die  beiden  Lander  erhellt;  der  Lebende,  mein  Vater:  (Es  lebe) 
,Reharachte,  der  im  Horizont  jubelt]  in  seinem  Namen  Su,  welcher  der 
Aton  ist',  [dem  Leben  gegeben  werde  in  alle  Ewigkeit],  der  lebende  Aton, 
der   GroBe,   der  beim   Sedfest  ist,  wohnhaft  im  Aton[tempel]   in  ]h.t- 

Itn. 

[(Es  lebe)  Horus  , Starker  Stier,  Geliebter  des  Aton',  die  beiden  Herrinnen 
,GroB  an  Konigtum  in]  ]h.t-'Itn' ;  Goldhorus  ,der  den  Nam  [en  des  Aton] 
erhebt',  Konig  von  O.u.U.A.,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  Herr  der  beiden 
Lander  [iVr/r-A.prw]-i?c-[Einziger-des-Re],  Sohn  des  Re,  der  von  der 
Wahrheit  lebt,  Herr  der  Kronen  []h-n-'Itn,   groB  in  seiner  Lebenszeit 

],  erschienen  auf  dem 

Sonnenthron  der  Lebenden  wie  sein  Vater  Aton  jeden  Tag;  der  gute 

Gott    [ ,]    der  [lebende  Aton,    der  Himmel  und  Erde  erhellt  bei] 

seinem  Aufgang,   der  Herr  der  [Ewigkeit ] 

Ansehen  [ ],  der  Niitzliches  tut  fur  den,  derihn  [er- 

zeu]gt  hat,  (namlich)  den  lebenden  Aton,  den  Herrn  des  [ ]  bis 

zum  Himmel.  Er  gibt  [ ,]  alle  [ ]  Aton. 

r.06  Er  gibt   sich  aber  auch   [ ],   indem  seine   Strahlen  auf  ihm 

(  =  dem  Land?)  sind,  wobei  er  [ ]. 

[Der  Konig  von  O.u.U.A.,  der  von  der  WTahrheit  lebt,]  Herr  der  beiden 
Lander  [N/r-^rw-i^-Einziger-des-Re],  Sohn  des  Re,  der  von  der 
WTahrheit  lebt,  Herr  der  Kronen  ]h-n-  Itn,  groB  in  seiner  Lebenszeit,  der 
ewig  lebe. 

Die  groBe  Erbprinzessin  im  Palast,  [die  Schone  und]  Herrliche  mit  der 
Federkrone,  groB  an  Freude,  [die  sich  mit  der  Gunst  vereinigt;  man 
jubelt,]  wenn  man  ihre  Stimme  hort;  Herrin  der  Lieblichkeit,  groB  an 
Beliebtheit,  mit  deren  Wesen  der  Herr  der  beiden  Lander  zufrieden  ist; 
die  GroB[e  der des]  Aton;  die  zufrieden  stellt  [ 


Grenzstelen  von  Amarna  339 

.  .  .]  im  Horizont;  der  alles,  was  [sie]  sagt,  getan  wird;  seine  geliebte 
groBe  Konigsgemahlin,  die  Herrin  der  beiden  Lander  [Nfr-nfrw-'Itn- 
nfr.t-ij.tj,  sie  lebe  ewig. 

An  diesem  Tag  befand  man  sich  in  \$h.t-'Itn.  Erscheinen  S.  M.  (L.H.G.) 
zu  Pferde,]  auf  dem  groBen  Wagen  von  dcm-Gold  wie  Aton,  wenn  er  im 
Horizont  aufleuchtet,  indem  er  das  Land  mit  [seiner]  Liebe  fiillt.  [.  .  . 

]  den  Aton.  [Den  schonen  Weg  einschlagen  nach]  ]h.t-'Itn,  dem 

Platz  des  Uranfangs,  den  er  ihm  gemacht  hat,  damit  er  in  ihm  taglich 
ruhe.  Es  machte  ihm  sein  Sohn,  der  Einzige-des-Re,  ein  [groBes]  Denk- 
mal, 

indem  er  ihm  ^h.t-'Itn  absteckte,  indem  er  es  tat,  wie  [er]  (ihm)  befohlen  i907 
hatte,  daB  es  getan  werden  sollte.  [Der  Himmel]  war  in  Freude,  die  Erde 
jubelte,  jedes  Herz  lachte,  als  sie  ihn  sahen.  Ein  groBes  Opfer  Weihen 
seinem  Vater  [Reharachte,  der  im  Horizont  jubelt  in  seinem  Namen  Su, 
welcher  der  Aton  ist],  an  Brot,  Bier,  iw\-  und  [wndw]-Tlinderi\,  Kalbern, 
Vogeln,  Wein,  Friichten,  Weihrauch,  kiihlem  Wasser,  allerlei  schonem 
Gemiise  [am  Tage  des  Ab]steckens  von  ]h.t-Itn  [fur  den  lebenden  Aton], 
der  entgegen[nimmt  Lob  und  Liebe]  fiir  Leben,  Heil  und  Gesundheit  des 
Herrn  der  beiden  Lander  Nfr-hprw-R^-JZmziger-des-He.  Nachdem  dies 
getan  war  nach  dem  [Befehl  des]  Aton,  indem  er  ihm  Freude  bereitete 

[und     ]    sowie    Ih.t-ltn    lachte,    wobei    er    auf  dem 

[gros]sen  Thron  sich  befand,  mit  dem  er  zufrieden  ist,  und  [seine]  Schon- 
heit  [erhob,  da]  befand  sich  S.  [M.]  vor  seinem  Vater  [Reharachte,  der  im 
Horizont  jubelt  in  seinem  Namen  Su,  welcher  der  Aton  ist,  indem  die 
Strahlen  des  Aton  taglich  auf  ihm  waren  in  Leben  und  Heil  und  Er- 
neuerung  der  Glieder.  Da  sagte]  S.  M. :  Es  sollen  mir  die  smrw  des  Konigs, 

die  GroBen  des  Palastes,  die  Vorsteher  des  Heeres,  [ 

.  .  .  im]  ganzen  [Land]  gebracht  werden.  Da  fiihrte  man  sie  sofort  vor. 
Da  lagen  sie  vor  S.  M.  auf  dem  Bauch,  urn  die  [Erde]  zu  kiissen  [vor]  ihm.  1968 
Da  [sprach]  S.  [M.]  zu  ihnen:  Seht,  []h.t-ltn],  das  hat  der  Aton  ge- 
wiinscht.  daB  es  ihm  gemacht  werde  als  Denkmal  fiir  [seinen]  Namen  [in 
alle]  Ewigkeit.  Es  war  aber  der  Aton,  mein  Vater,  der  auf  ]h.t-'Itn  [ver- 
wies],    nicht   verwies   darauf  irgendein   Beamter   noch   verwies   darauf 

irgend   ein   [Mensch]   im  ganzen   Lande  mit  den  Worten:  [ ], 

daB  er  h.t-lin  an  dieser  Stelle  errichte,  sondern  allein  der  Aton, 
mein  Vater,  [verwies]  darauf,  urn  (es)  ihm  als  ]h.t-Itn  zu  [bauen].  Seht, 

nicht  fand  man  es  als  [ ],  (oder?)  gemacht  als  .  .  [ 

],  (sondern)  es  geht  S.  M.  heraus  aus  seinem  [ ],  aus  (?) 

]h.t-ltn  fiir  den  Aton,  meinen  Vater.  Seht,  Pharao  (L.H.G.)  fand  es,  indem 
es  keinem   Gott  gehorte,    indem  es  keiner   Gottin   gehorte,   indem  es 
keinem  Herrscher  gehorte,  indem  es  keiner  Herrscherin  gehorte,  indem 
es  k[einem  Beamten]  oder  irgendjemand  sonst  gehorte,  um  daraus  Ver- 

dienst  zu  ziehen,  indem  [ ].  Ich  fand  es,  indem  es  [ohne 

Herren  war  (o.  a.) ]. 


340  Grenzstelen  von  Amarna 

1969  [Es  war  mein  Vater  Aton,  der  (mich)]  darauf  hinwies.  [ 

]  .  .    aller  Dinge.  Demi  es  sprach  zu  mir  mein  Vater  [Reharachte, 

der  im  Horizont  jubelt]  in  seinem  Namen  Su,  welcher  der  Aton  ist:  Es 

gehort  mir  fiir  ]h.t-'Itn  in  [alle]  Ewigkeit.  Ich  blicke  auf  [ ]  Da  sagte 

ich  [zu]dem,  der  [mich]  geschaffen  [hat: ],indemsie 

ihn  [ ]  hervor[gegangen  (?)  beim]  Aufgang  des  [ ],  [indem 

er]  das  [Land]  erhellt  mit  seinen  Strahlen,  die  schon  an  Liebe  sind,  fiir 
deren  Anblick  alle  Welt  lebt.  Er  beauftragte  iV/r-Z^rw-ii^-den-Einzigen- 
des-Re,  seinen  Sohn,  [Ih.t-ltn  zu  bauen]  fiir  alle  Ewigkeit.  Der  \h.t-Itn 

baut  (?)  [ ]  Ih.t-'Itn  [ ]  meinen Namen,  indem  er 

[ Nofrete]te  zur  Frau  haben  soil,  [ ]  fiir  seinen  Namen 

in  alle  Ewigkeit. 

Da  sagten  [die  smrw  des  Konigs,  die  Kammerjherrn,  indem  sie  dem,  der 
ihn  geschaffen  hat,  antworteten,  namlich  Re[harachte,  der  jubelt  im 
Horizont]  in  seinem  Namen  Su,  welcher  [der  Aton  ist],  als  dem,  der  befahl 

dem  [ ]. 

[Er in]   alle  Ewigkeit  fiir  den  Harim  des  Aton,  indem 

nicht  (?)  [ ]  der  Vater  fiir  den  Herrn  des  Befehls  (?)  [ 

.  .  .]  Denkmaler,  Denkmaler  des  Aton. 

1970  Er  [sprach]  zu  deinem  Schopfer  im  [ ],  denn  er  ist  [ ] 

und  kennt  die  Enden  der  Ewigkeit.  Er  ist  es,  der  es  in  dein  Herz  gibt  fiir 
jeden  Ort,  den  er  wiinscht.  Er  erhebt  keinen  Namen  eines  Konigs  [auBer] 

den  Deiner  Majestat.  Nicht  [ ]  er  einen  andern  auBer  [ 

]   zum   ,,GroBen   Haus"    [ ]   zur 

Vervollkommnung  des  Landes  Agypten,    das  [leuchtet   (o.  a.)]  wie  der 

Horizont  des  Himmels.  [ ]  groBe  [ ]  fiir 

das  Herstellen  von  Denkmalern  fiir  den  lebenden  Aton  in  jeder  Wissen- 

schaft  [ ]  Er  [ ].  Du  hast  fiir  ihn  er[halten  .  .  . 

.  .  .]  des  Aton.  Du  fiihrst  ihm  jedes  Land  vor,  du  laBt  ihm  [jede]  Stadt 

zinsen.  [ ]  was  er  fiir  sich  selbst  getan  hat, 

alle  Lander,  alle  Fremdlander  und  die  fernen  Nordlichen  (h]w-nbw.t) 
bringen  ihre  Abgaben,  indem  ihre  Lieferungen  auf  ihren  Riicken  sind  fiir 
den,  der  ihr  Leben  geschaffen  hat,  den,  durch  dessen  Strahlen  man  lebt 

und  dessen  Hauch  man  atmet.  [ ]  in  Ewigkeit  beim  Anblick 

seiner  Strahlen,   indem  sein  Herr  [ 

]  in  ]h.t-'Itn, 

i97i    indem  du  jung  bist  wie  Aton  im  Himmel  in  alle  Ewigkeit. 

Da  erhob  S.  M.  seinen  Arm  zum  Himmel  zu  dem,  der  ihn  erzeugt  hat, 
Reharachte,  der  im  Horizont  jubelt  in  seinem  Namen  Su,  wel[cher  der 
Aton]  ist,  mit  den  Worten :  So  wahr  mein  Vater  Reharachte,  der  im 
Horizont  jubelt  in  seinem  Namen  Su,  welcher  der  Aton  ist,  lebt,  der 
schone,  lebende  Aton,  der  das  Leben  bestimmt  und  das  Leben  befiehlt, 

mein  Vater,  mein  [ ],  meine  Schutzmauer  von 

Millionen  Ellen,    mein  Gedenken  der  Ewigkeit,  mein  Zeugnis  der  Un- 


Grenzstelen  von  Amarna  341 

endlichkeit.  der,  der  sich  selbst  schuf  mit  seinen  Handen,  ohne  daB  ihn 
ein  Schopfer  kannte,  der  unwandelbar  ist  beim  Aufgehen  und  Unter- 
gehen  jeden  Tag  ohne  UnterlaB!  Er  ist  am  Himmel  und  auf  der  Erde, 

indem  ihn  [jedes]  Auge  sieht,  ohne  daB  [ ]  seine  [ ].  [Er] 

fiillt  [die  Erde  mit]  seinen  Strahlen  und  er  belebt  alle;  der  meine  beiden 
Augen  mit  seinem  Anblick  taglich  sattigt,  indem  er  aufgeht  in  dem 
Atontempel  in  Ih.t-'Itn, 

indem  er  ihn  mit  sich  selbst  fiillt  und  mit  [sein]en  Strahlen,  die  schon  an  1972 
Liebe  sind  und  die  er  in  mein  Gesicht  gibt  mit  Leben  und  Heil  in  alle 
Ewigkeit.  Ich  werde  Ih.t-'Itn  bauen  fiir  den  Aton,  meinen  Vater,  [an] 
diesem  Ort.  Nicht  werde  ich  ihm  \h.t-'Itn  im  Siiden  davon  oder  im  Norden 
da  von,  im  Westen  oder  im  Osten  davon  bauen,  nicht  werde  ich  die  siid- 
liche  Stele  von  ]h.t-'Itn  nach  Siiden  iiberschreiten,  nicht  werde  ich  die 
nordliche  Stele  von  ]h.t-['Itn  nach  Norden]  iiberschreiten,  um  [ihm]  dort 
Ih.t-'Itn  zu  bauen;  nicht  werde  ich  es  ihm  auf  der  westlichen  Seite  von 
Ih.t-'Itn  bauen,  sondern  ich  werde]h.t-'Itn  fiir  den  Aton,  meinen  Vater,  auf 
der  ostlichen  Seite  von  ]h.t-'Itn  bauen,  dem  Ort,  den  er  selbst  so  gemacht 
hat.  daB  er  fiir  ihn  mit  einem  Berg  eingeschlossen  ist,  den  er  so  machte, 
daB  es  in  ihm  angenehm  ist,  indem  ich  ihm  an  ihm  opfere.  Das  ist  er. 
Und  nicht  soil  die  Konigin  zu  mir  sagen:  Sieh  doch,  es  gibt  einen  schonen 
Ort  fiir  Ih.t-'Itn  an  einer  anderen  Stelle  -  und  ich  wiirde  dann  auf  sie 
horen.  Und  nicht  soil  mir  irgendein  Beamter  von  den  Beamten  der  Gunst, 

oder  Beamte  [ ] 

oder  irgend  jemand  im  ganzen  Land  sagen:  Siehe,  es  gibt  einen  schonen   1973 
Ort  fiir  \h.t-'Itn  an  einer  anderen  Stelle  -  und  ich  wiirde  dann  auf  sie 
horen;  sei  er  nach  Norden,  sei  er  nach  Siiden,  sei  er  nach  Westen  oder 
sei  er  nach  Osten.  Nicht  werde  ich  sagen:  Ich  verlasse \h.t-'Itn,  indem  ich 

anordne,  daB  ich  ]h.t-'Itn  an  diesem  anderen  schonen  Ort  anlege  [ 

]  in  alle  Ewigkeit,  auBer  [ ]  an  diesem  ]h.t-'Itn  des 

Aton,  das  er  selbst  gewtinscht  hat  und  mit  dem  er  in  alle  Ewigkeit  zu- 
frieden  ist.  Ich  werde  den  (Atontempel)  Pr-'Itn1  fiir  den  Aton,  meinen 
Vater,  in  Ih.t-'Itn  an  dieser  [Stelle]  errichten.  Ich  werde  (den  Atontempel) 
[hw.tyitn2  fiir  meinen  Vater,  den  Aton,  in  Ih.t-'Itn  an  dieser  Stelle  er- 
richten. Ich  werde  den  Sonnenschatten  der  [groBen]  kgl.  Gemahlin3  [.  .  . 
]  fiir  den  Aton,  meinen  Vater,  in  Ih.t-'Itn  an  dieser  Stelle  er- 
richten. Ich  werde  das  pr-h]j  fiir  Aton,  meinen  Vater,  auf  der  Insel  des 
Aton.  der  die  Sedfeste  erhebt,  in  Ih.t-'Itn  an  dieser  Stelle  errichten.  Ich 

werde  das  pr  h]j  [ ]  fiir  den  Aton,  meinen  Vater,  auf  der  Insel 

des  Aton,  der  die  Sedfeste  erhebt,  in  ]h.t-'Itn  an  dieser  Stelle  errichten.4 

1  Der  grofle  Tempel  in  Amarna. 

2  Der  kleinere  Tempel  in  Armarna  stidl.  des   I'rivat  pala-stes. 

3  Ein  Atontempel,  der  in  besonderer  Weise  mit  der  Konigin  verbunden  ist,  wie  es 

auch  Bolche  der  Konigsmutter  und  der  I'rin/i-ssinnen  ^ab. 

4  Die  Lage  dieser  beiden  Anlagen  ist  unsicher. 


342  Grenzstelen  von  Amarna 

Ich  werde  alle  Arbeiten,  die  [ ]  und  die  gemacht  werden  fur  den 

Aton,  meinen  Herrn,  in  \h.t-'Itn  an  dieser  Stelle  einrichten.  Ich  werde 

1974  [ ]  fur  den  Aton,  meinen  Vater  in  ]h.t-'Itn  an  dieser 

Stelle  einrichten.  Ich  werde  mir  Gutshofe  Pharaos  (L.H.G.)  anlegen  und 
ich  werde  Gutshofe  der  kgl.  Gemahlin  in  Ih.t-'Itn  an  dieser  Stelle  ein- 
richten. Man  macht  mir  das  Grab  in  dem  6[stlichen]  Gebirge  [von  Ih.t- 
'Itn],  in  dem  man  dann  mein  Begrabnis  [machen]  soil  in  den  Millionen  von 
Sedfesten,  die  mir  [mein]  Vater,  der  Aton,  befehlen  wird,  und  in  dem 
man  begraben  soil  die  groBe  kgl.  Gemahlin  Nfr.t-ij.tj  indiesen  [Millionen 

von  Jahren und]  in  dem  man  die  Prin- 

zessin  Mrj.t-'Itn  [begraben  soil]  in  den  Millionen  von  Jahren.  Wenn  ich 
in  einer  Stadt  nordlich,  siidlich,  westlich  oder  ostlich  sterbe  in  den 
Millionen  von  Jahren,  bringe  und  begrabe  man  mich  in  Ih.t-'Itn.  Wenn  die 
groBe  kgl.  Gemahlin  [Nfr.t-ij.t]j  (sie  lebe)  in  einer  Stadt  im  Norden, 
Siiden,  [Westen  oder  0]sten  in  Millionen  [von  Jahren]  sterbe,  [so  bringe 
und  begrabe  man  sie  in  ]h.t-'Itn.  Wenn  die  Prinzessin  Mrj.t-'Itn]  in  einer 
Stadt  im  Norden,  Siiden,  Westen,  Osten  in  diesen  Millionen  von  Jahren 
sterbe,  so  bringe  und  begrabe  man  sie  in  Ih.t-'Itn.  Man  mache  auBerdem 
eine  Nekropole  fur  den  Mnevisstier1  in  dem  ostlichen  Berg  von  ]h.t-['Itn, 

1975  und  man  begrabe  ihn]  darin.  Man  mache  Grabanlagen  ftir  den  GroBten 
der  Schauenden2,  die  Gottesvater  [des]  A[ton  und  die  Diener  des]  Aton 
im  ostlichen  Berg  [von  Ih.t-'Itn,  in  dem  man  sie  begrabe.  Man  mache 
Grabanlagen  fur  alle  Beamte  und  alle  Leute  im  ostlichen  Berg  von  Ih.t- 
'Itn,]  in  dem  [man]  sie  [begrabe.]  So  wahr  aber  mein  Vater  Re-Harachte, 
der  im  Horizont  jubelt  [in  seinem  Namen  Su,  welcher  der  Aton  ist],  lebt, 
wenn  [man  sie  nicht  in  ihm  begrabt],  so  ist  das  schlimmer,  als  was  ich 
im  Jahre  4  horte,  so  [ist  das  schlimm]er,  als  [was]  ich  im  [Jahre  x]  horte, 
so  ist  das  schlimmer,  als  was  [ich]  [im  Jahre  1]  horte,  [so  ist  das  schlimmer, 
als  was  Nb-mlc.t]-Rc  [horte],  so  ist  das  schlimm[er],  als  was  Mn-hpr[w]-Rc 

horte3  [ ]  die  weiBe  Krone.  Wenn 

aber  eine  Meldung  aus    dem  Mund  der  Beamten,    aus  dem  Mund  der 

[ ],  aus  dem  Mund  der  [ ],  aus  dem  Mund  der  Nubier  oder 

aus  dem  Mund  irgendeines  Menschen  im  ganzen  Land  her[auskommt], 

in[dem     ]    belebt    im    [ ] 

Feste  in  [ 

1976  [ ]  und  ich  [ 

.  .  .]  nehmend  (?)  [ ]  in  Ih.t-'Itn  [ 

1  Eigentlich  die  Verkorperung  des  Re  in  Heliopolis,  die  Echnaton  zunachst  mit 
iibernehmen  wollte,  aber  dann  anscheinend  fallen  gelassen  hat. 

2  Hoherpriester  des  Aton,  dem  Titel  des  Hohenpriesters  von  Heliopolis  nach- 
gebildet. 

3  Um  welche  Ereignisse  es  sich  hier  handelt,  lafit  sich  nicht  mit  Bestimmheit 
sagen ;  es  darf  aber  vermutet  werden,  daC  sie  in  den  Zusammenhang  mit  dem 
Zuriickdrangen  des  Amunglaubens  gehoren,  das  seit  Thutmosis  IV.  erkennbar 
wird. 


Grenzstelen  von  Amarna  343 

.  .  .]  Hunderttausende    [ ]    von 

Kusch  bi[s ]  nicht  sage  man  [ 


Reharachte,    der  jubelt  im  Horizont  in  seinem  Namen] 

Su,  [welcher  der  Aton  ist, ]  mit 

Steinbocken    [ 

.  .  .  .]  am  Vorgebirge  des  [ 

.  .  .  .]  der  Stele  [ ]  .  .  ebenfalls 

alle  Feste  jeder  Jahreszeit,  die  F[este ]. 

Ich   [ ]   zu   [ ]   die  groBe  kgl.  Gemahlin   19:7 

Nfr.t-ij.tj,  indem  [ ]  darin  [.  .  . 

]  .  .  Aton  in  dem  See  [ 

]  \h.t-Itn.  Nicht  aber  mache  [ich 

]     mit    neueingerichteten    Feldern    in- 

mitten  und    nenen  Feldern  inmitten  [ ]  seine  [ 

Ich]    machte    aber    [ die]   ich   stif[te]   fur  den  Aton, 

[meinen  Vater].   Ich  werde  die  [Opfer]  selber  verrichten  [fur  den  Aton, 
meinen]  Vater,  im  Atontempel  von  ]h.t-'Itn.  Nicht  soil  man  ihm  opfern, 

indem  [ ],  wenn  ich  in  irgendeiner  Stadt  oder  irgend- 

einem  Dorf  [auBerhalb  von  \h.t-Itn  bin \h.t]-Itn, 

worin  der  Aton  ist  [ ]  im  Amuntempel  in  \h.t-\^Itn 

in  alle]  Ewigkeit.  [ ]  taglich  (?)  [ ] 

ebenfalls  am?  Fest  des  Aton  mit  Opfern  [ ]  Wenn 

ich  aber  den  Harim  mit  mir  [ ]  indem  ich  den  [ ]  mit  mir 

[ ]  Jeder  Ort  aber,  zu  dem  mein  Herz  gehen 

wird  im  Leben,  [ ] 

[ ]   Aton   in    [ ],   indem   ich    [ ]    »» 

[ ]  indem  er  fur  sich  selbst  findet  [ 

]  sich  ergehend  im  Siid[teil ]  mir  der 

Aton,    mein   Vater,    [ ]   mit   alien 

Dingen  aus  ]h.t-'Itn,  um  ihnfahrenzulassen.  Erfahrt  nachNorden,  Siiden, 

Osten  und  [Westen],  nach  [ ]  'Itn,  nach  [ ] 

[meines]    Vaters    [ ]    fur   den   A[ton],    meinen   Vater, 

[ ]  im  Horizont  der  Ewigkeit.  [ ]  mein  Vater 

[Reharachte,  der  jubelt  im  Horizont]  in  [seinem  Namen  Su,  welcher  der 

Aton  ist.]  Wenn  aber  das  Sedfest  [ ]  an  dem 

Vorgebirge  der  nordlichen  Stele  [zum]  (Vorgebirge  der)   sudlichen  Stele 

von  []h.t\-ltn.  Ich  werde  jedes  Fest  feiern  [ 

]  aus  kostbaren 

Steinen,  aus  [ ]  taglich.  [ 

]  mit  seinen  Strahlen  [ ]  auf  die 

ganze  Erde. 

[ ]   seine   [ ]   auf  Erden.   Ich   1979 

werde  leiten  [ihm],  [was  er]  umkreist  [ 


344  Grenzstelen  von  Amarna 

]    ebenfalls.    [ ]    irgendein 

Gott  oder  irgendeine  Gottin.  Es  kennt  Aton  die  Ge[stalt(?)]  jedes  Gottes 
und  [jeder]  Gottin. 

[ ]  irgendein  [Inspektor  oder  irgend- 
ein]   Mensch    [ Wes]ten   fiir   p]-Rc 

[ ]  Ih.t-'Itn  am  Wasser  [ 

]    der   Aton,    unser   Herr,    der   Herr   von 

]h.t-'Itn.   [ ]   nach  [Westjen,   nach  Osten, 

nach  [ ]  zum  Wasser  im  Nil.  [ 

]   mit  alien  Dingen  im  ganzen  Land,  indem 

mein  Vater  [ ]  in  ^h.t-'Itn,  die 

der  Domanenvorsteher  von  ^hi-'Itn  gibt.  Dieser  Korb  aber  im  [ 

]  ]h.t-,Itn,  indem  [ ]  auf 

1980  ihrem  Leib  Pharao,  ihrem  Herrn  [ 

.  .  .  .]  geholt  beim  Geben  an  einen  anderen  Ort.  Jedoch  die  [ 

....]. 

Endzeilen  von  K: 

1  ganz  [ 

ju[beln    ]   in  Leben   [und   Heil  fiir]   Nfr-hprw-Rc- 

Einzigen-des-Re.  Da  [jubel]te  das  ganze  Land  an  einem  Feiertag  [ 

]  der  Aton  [ ]  man  gab  (?)[... 

]  in  ]h.t-"Itn  [ ]  in  alle  Ewigkeit. 

i98i  Die  spatere  Grenzstele 

Jahr  6,  4.  pr.t,  Tag  13.  (Es  lebe)  der  gute  Gott,  zufrieden  mit  der  Wahr- 
heit,  Herr  des  Himmels,  Herr  der  Erde,  der  lebende  Aton,  der  GroBe,  der 
die  beiden  Lander  erhellt;  es  lebe  mein  Vater  Re-Harachte,  der  jubelt  im 
Horizont  in  seinem  Namen  Su,  welcher  der  Aton  ist,  dem  Leben  gegeben 
werde  in  alle  Ewigkeit;  der  lebende  Aton,  der  GroBe,  der  beim  Sedfest 
ist,  wohnhaft  im  Atontempel  in  ]h.t-'Itn.  (Es  lebe)  Horus,  ,der  Starke 
Stier,  der  Geliebte  des  Aton',  die  beiden  Herrinnen  ,GroB  an  Konigtum 
in  ^h.t-'Itn',  Goldhorus  ,der  den  Namen  erhebt  des  Aton',  Konig  von 
O.u.U.A.,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  Herr  der  beiden  Lander  Nfr- 
hprw-Rc -^.inziger-des-He,  Sohn  des  Re,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  Herr 
der  Kronen  ]h-n-ltn,  groB  an  seiner  Lebenszeit,  dem  Leben  gegeben 
werde  in  alle  Ewigkeit;  der  gute  Gott,  Einziger  des  Re,  dessen  Schonheit 
Aton  gebildet  hat;  wahrhaft  Nutzlicher  dessen,  der  ihn  geschaffen  hat; 
der  ihn  besanftigt  mit  dem,  womit  sein  Ka  zufrieden  ist;  der  Niitzliches 
tut  fiir  den,  der  ihn  erzeugt  hat; 
1982  der  das  Land  leitet  fiir  den,  der  ihn  auf  seinen  Thron  gesetzt  hat;  der 
sein  Haus  der  Ewigkeit  mit  Millionen  und  Hunderttausenden  von  Dingen 
versorgt ;  der  Aton  erhebt  und  seinen  Namen  groB  macht ;  der  die  Erde 
sein  laBt  fiir  den,  der  ihn  geschaffen  hat;  der  Konig  von  O.u.U.A.,  der 


Grenzstelen  von  Amarna  345 

von  der  Wahrheit  lebt,  Herr  der  beiden  Lander  Nfr-hprw-Rc-F,mzigeT- 
des-Re,  Sohn  des  Re,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  Herr  der  Kronen 
lh-n-'Itn,  groB  an  seiner  Lebenszeit,  dem  Leben  gegeben  werde  in  alle 
Ewigkeit. 

Die  groBe  Erbprinzessin  im  Palast,  die  Schone  und  Herrliche  mit  den 
beiden  Federn.  Herrin  der  Freude,  die  sich  mit  der  Gunst  vereinigt; 
man  jubelt,  wenn  man  ihre  Stimme  hort;  seine  geliebte  groBe  kgl.  Ge- 
mahlin,  die  Herrin  der  beiden  Lander  Nfr-nfrw-'Itn-nfr.t-ij.tj,  sie  lebe  in 
alle  Ewigkeit. 

An  diesem  Tag  war  man  in  Ih.t-ltn  im  Mattenzelt,  das  S.  M.  (L.H.G.)  in 
Ih.t-'Itn  aufgeschlagen  hatte  und  dessen  Name  ist:  der  Aton  ist  zufrieden. 
Erscheinen  S.  M.  (L.H.G.)  zu  Pferde  auf  dem  groBen  Wagen  von  dcm- 
Gold  wie  der  Aton,  wenn  dieser  im  Horizont  aufgeht,  nachdem  er  die 
beiden  Lander  mit  seiner  Liebe  erfiillt  hat.  Einschlagen  des  schonen 
Weges  nach  Ih.t-'Itn  beim  ersten  Mai,  an  dem  man  es  aufsuchte,  nachdem 
S.  M.  (L.H.G.)  es  gegriindet  hatte  als  Denkmal  fiir  den  Aton,  wie  es  sein 
Vater  Reharachte,  der  jubelt  im  Horizont  in  seinem  Namen  Su,  welcher 
der  Aton  ist,  befohlen  hatte,  (dem  Leben  in  alle  Ewigkeit  gegeben  werde) 
um  darin  ihm  ein  Denkmal  zu  erriehten, 

indem  er  ein  groBes  Opfer  opferte  mit  Brot,  Bier,  iw]-  und  wndiv -Kindem,  1983 
Kalbern  und  Vogeln,  Wein,  Friichten,  Weihrauch  und  alien  schonen 
Blumen.  am  Griindungstage  von  ^h.t-'Itn  fiir  den  lebenden  Aton,  der 
entgegennimmt  Lob  und  Liebe  fiir  das  Leben,  Heil,  Gesundheit  des 
Kdnigs  von  O.u.U.A.,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  den  Herrn  der  beiden 
Lander  A7/r-/*7>rw;-.Rc-Einzigen-des-Re,  Sohnes  des  Re,  der  von  der  Wahr- 
heit lebt,  Herrn  der  Kronen  Ih-n-'Itn,  groB  an  seiner  Lebenszeit,  dem 
Leben  in  alle  Ewigkeit  gegeben  werde.  Ausziehen  nach  Siiden;  Anhalten 
durch  S.  M.  (L.H.G.)  auf  seinem  Wagen  vor  seinem  Vater  Reharachte, 
der  jubelt  im  Horizont  in  seinem  Namen  Su,  welcher  der  Aton  ist,  dem 
Leben  in  alle  Ewigkeit  gegeben  werde,  auf  dem  siidostlichen  Berg  von 
]h.t-ltn,  indem  die  Strahlen  des  Aton  auf  ihm  waren  mit  Leben  und  Heil 
zur  Erneuerung  seiner  Glieder  taglich.  Eid,  den  der  Konig  von  O.u.U.A., 
der  von  der  Wahrheit  lebt,  der  Herr  der  beiden  Lander  Nfr-hprw-R^- 
Einziger-des-Re,  der  Sohn  des  Re,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  Herr  der 
Kronen  Ih-n-'Itn,  groB  an  seiner  Lebenszeit,  dem  Leben  gegeben  werde  in 
alle  Ewigkeit,  gesagt  hat :  So  wahr  mein  Vater  Harachte,  der  im  Horizont 
jubelt  in  seinem  Namen  Su,  welcher  der  Aton  ist,  dem  Leben  in  alle 
\\\\  igkeit  gegeben  werde,  lebt,  und  so  wahr  mein  Herz  froh  ist  liber  die 
Konigin  und  ihre  Kinder,  und  ein  Alter  der  groBen  kgl.  Gemahlin  Nfr- 
nfrw-,Itn-nfr-t-ij.tj,  die  in  alle  Ewigkeit  lebe,  gegeben  werde  mit  diesen 
Millionth  von  Jahren,  indem  sie  Pharao  angehort,  und  ein  Alter  ge- 
geben werde  (ley  I'tin/.cssin  Mrj.t-Vtn  und  der  I'rinzessin  Mck.t-,Itn,  ihren 
Kindern,  indem  sie  der  Konigin,  Hirer  Mutter,  in  alle  Ewigkeit  angehoren! 
Mein  wahrer  P]id,  den  mein   Herz  sagen  wird  und  den  ich  nicht  falsch    1084 


346  Grenzstelen  von  Amarna 

sprechen  werde  in  alle  Ewigkeit:  Die  siidliche  Stele,  die  auf  dem  ost- 
lichen  Berg  von  ]h.t-'Itn  ist,  das  ist  die  Stele  von  ]h.t-'Itn,  die  ich  stehen 
lassen  werde  an  ihrer  Stelle.  Nicht  werde  ich  sie  nach  Siiden  in  alle 
Ewigkeit  iiberschreiten.  Eine  siidwestliche  Stele  wurde  angelegt  ihr 
gegeniiber  auf  dem  siidlichen  Berg  von  ^h.t-'Itn  genau  gegeniiber.  Die 
mittlere  Stele  auf  dem  Ostberge  von  Ih.t-'Itn,  das  ist  die  Stele  von  ]h.t- 
Itn,  die  ich  an  ihrer  Stelle  stehen  lassen  werde  auf  dem  ostlichen  Berg 
von  ]h.t-'Itn.  Nicht  werde  ich  sie  nach  Osten  in  alle  Ewigkeit  iiber- 
schreiten. Es  wurde  eine  mittlere  Stele  angelegt,  die  auf  dem  westlichen 
Berg  von  ]h.t-'Itn  ihr  genau  gegeniiber  ist.  Die  nordostliche  Stele  von 
]h.t-'Itn,  die  lasse  ich  an  ihrer  Stelle  stehen  und  nicht  iiberschreite  ich  sie 
stromab  in  alle  Ewigkeit.  Es  wurde  die  nordliche  Stele  auf  dem  west- 
lichen  Berg  von  Ih.t-'Itn  ihr  genau  gegeniiber  angelegt. 

1985  ^h-t-'Itn  liegt  von  der  siidlichen  Stele  bis  zur  nordlichen  Stele  in  der  Ab- 
messung  zwischen  Stele  und  Stele  auf  dem  Ostberg  von  ]h.t-Itn,  was 
macht  6  itrw  l3/4  ht  und  4  Ellen.  Ebenso  von  der  siidwestlicben  Stele  von 
]h.t-'Itn  bis  zur  nordwestlichen  auf  dem  Westberg  von  Ih.t-'Itn,  das  macht 
6  itrw,  l3/4  ht,  4  Ellen  ebenfalls  genau.  Der  Inhalt  (=  Gebiet  zwischen) 
dieser  4  Stelen  vom  Ost-  zum  Westberg  ist  das  eigentliche  \h.t-Itn,  das 
meinem  Vater  Reharachte,  der  jubelt  im  Horizont  in  seinem  Namen  Su, 
welcher  der  Aton  ist,  gehort  (der  in  alle  Ewigkeit  lebe),  mit  Bergen, 
Wiisten,  Weidegelande,  neuem  Land,  Hochland,  frischem  Land,  mit 
Feldern,  mit  Wasser  und  mit  Dorfern,  mit  dem  Uferland,  mit  Menschen, 
mit  Rindern,  mit  Baumen  und  mit  alien  Dingen,  die  der  Aton,  mein 
Vater,  in  alle  Ewigkeit  wachsen  lassen  wird.  Nicht  breche  ich  diesen  Eid, 
den  ich  dem  Aton,  meinem  Vater,  in  alle  Ewigkeit  leisten  werde,  sondern 
er  bleibt  auf  der  Steinstele  der  siidostlichen  Grenze,  ebenso  auf  der  nord- 
ostlichen  Grenze  von  Ih.t-'Itn,  ebenso  bleibt  er  auf  der  Steinstele  an  der 
siidwestlichen  Grenze, 

1986  und  ebenso  auf  der  nordwestlichen  Grenze  von  ^h.t-'Itn.  Nicht  wird  er  aus- 
geloscht,  nicht  abgewaschen,  nicht  ausgehackt,  nicht  mit  Gips  iiber- 
schmiert,  nicht  veranlaBt,  daB  er  vergeht.  Wenn  er  vergeht  und  wenn  er 
verschwindet,  und  wenn  die  Stele,  auf  der  er  ist,  verfallt,  dann  werde  ich 
ihn  wiederum  erneuern  an  dieser  Stelle,  wo  er  (jetzt)  ist. 
Wiederholung  des  Eides  im  Jahre  8,  1.  pr.t,  Tag  8.  Man  war  in  Ih.t-'Itn, 
indemPharao  dastand,  erschienen  auf  dem  groBenWagen  von  dcm-Go\d, 
und  die  Stelen  des  Aton  betrachtete,  die  auf  dem  Berg  sind  als  siidostliche 
Grenze  von  Ih.t-'Itn. 

1989  Zusatz : 

Jahr  8,  4.  ]h.t,  letzter  Tag.  Eid,  den  der  Konig  von  O.u.U.A.,  der  von 
der  Wahrheit  lebt,  JV/r-/^>rw;-.ffc-Einziger-des-Re,  Sohn  des  Re,  der  von 
der  Wahrheit  lebt,  Ih-n-'Itn,  groB  an  seiner  Lebenszeit,  sprach  beim  Fest- 
legen  der  Grenzstelen  von  Ih.t-'Itn :  So  wahr  mein  Vater  [Reharachte,  der 


Grenzstelen  von  Amarna  347 

im  Horizont  jubelt  in  seinem  Namen  Su,  welcher  der  Aton  ist],  der  ewig- 
lich  lebe,  lebt!  Diese  6  Stelen,  die  ich  als  Grenze  von  \h.t-Itn  errichtete  - 
die  3  auf  dem  Berge  ostlich  von  \h.t-Itn  und  die  drei  Stelen  ihnen  gegen- 
iiber:  Es  ist  die  [siidliche  Stele,  die  auf  dem]  Ost[berge]  von  ]h.t-7tn  ist, 
in  der  Abmessung  zur  siidlichen  Stele,  die  auf  dem  westlichen  Berg  von 
]h.t-ltn  [ihr]  gegeniiber  ist,  die  die  siidliche  Grenze  von  \h.t-Itn  sein  soil. 
Es  ist  die  nordliche  Stele,  die  auf  dem  ostlichen  Berg  von  ]h.t-'Itn  ist, 
in  Abmessung  zur  Stele,  die  ihr  gegeniiber  auf  dem  westlichen  Berg 
von  ^h.t-'Itn  ist,  die  die  nordliche  Grenze  von  \~h.t-Itn  sein  soil.  Ebenso 
die  mittlere  Stele,  die  auf  dem  ostlichen  Berg  von  ]h.t-'Itn  ist,  ist  in 
[Abmessung  zur]  mittleren  Stele  ihr  gegeniiber  auf  dem  westlichen 
Berg  von  ]h.t-'Itn.  Die  Breite  von  ]h.t-'Itn  aber,  von  Berg  zu  Berg, 
vom  ostlichen  Horizont  bis  zum  westlichen  Horizont  des  Himmels, 
die  gehort  [meinem]  Vater  [Reharachte,  der  jubelt]  im  Horizont  in 
seinem  Namen  Su,  welcher  der  Aton  ist,  dem  Leben  in  alle  Ewigkeit 
gegeben  werde, 

mit  ihrem  Berg,  [ihren]  Wiisten,  ihren  [Weiden],  [ihren 1990 

.  .  .],  ihren  [ ],  ihren  Vogeln,  mit  alien  ihren  Menschen,  mit  alien 

ihren  Herden,  mit  alien  Dingen,  die  Aton  werden  laBt  und  auf  die  seine 

Strahlen  leuchten,    mit  alien  Dingen,  mit  dem  [ ]  im  Innern 

[ ]  von  ]h.t-'Itn,  indem  sie  meinem  Vater,  dem 

lebenden  Aton  fur  den  Atontempel  in  \~h-n-Itn  in  alle  Ewigkeit  gehoren. 
Sie  sind  wahrhaft  schon  fur  seinen  Ka,  indem  seine  Strahlen  schon  sind, 
wenn  sie  sie  erlangen. 


750.     Fragment  einer  Opferliste  aus  Karnak 

[ ]   Reharachte,    der    jubelt  im   Horizont  in   [seinem 

Namen  Su,  welcher  der  Aton  ist].  [ ] 

als  Opfer  (?)  des  Reharachte,  der  im  Horizont  jubelt  [in]  seinem  Namen 
Su,  welcher  der  Aton  ist]: 

]       7 

]     42  +  x 

]      10+  x 

]       4 

SuBspeise     Schalen  2 

Datteln  Tafeln  4  1991 

Zusammen  Opferbrote  9855,  macht  df  415 

Milch  [ ] 

Weihrauch  [ ] 

Weihrauch  .  .  [ ] 

Weihrau[ch ] 


348  Opferliste  Echnatons  aus  Karnak 


751.     Weitere  Opferliste 

[Opfer  fur  Reharachte,   der  jubelt  im  Horizont  in  seinem  Namen]  Su, 
welcher  der  Aton  ist,  als  tagliches  re[gulares]  Opfer  im  [hw.t  des]  P^-R^, 
welches  in  [Karnak  ist] : 
bjt-Brote     BV     40  Stuck  x 

[ ] 

[ ] 

zusammen  verschiedene  Brote  des  Gottesopfers  265 

gewohnliche  Vogel     2 

Weihrauch  hin  x 

1992   Gemiise     Korb  1 

Gemiise     Biindel       4 

Milch  [ ] 

[ ] 

[Bier]  Kruge  12 

Friichtebrot  BV  7      4  -f  x 

Zusammen  verschiedenes  Brot  des  Gottesopfers  x64 

Weihrauch  hin    1 

Gesamtsumme,  verschiedene  Brote  des  Gottesopfers  [ ]. 


752.     Blocke  mit  Angaben  von  Tempelbesitz 

1.  [Liste  der]  Arbeiter  des  Atontempels,  der  in  [Karnak  ist]: 
[H6rig]e  68xx  Mann.  Was  sie  fur  [ihren]  Unterhalt  [brauch]en:  [. 
[Was]  geliefert  wird  zum  Atontempel,  [der  in  Karnak  ist]: 
[.  .......... ]        9 

Konigsleinen  x 

[■■_ ]  x 

1993     dlVJW  X 

[ ]  x 

rass-Hemd  [8]  (bzw.  7) 

[ ]  x 

[ ]  4 

[ 1  x 

[ ]  x 

gutes  o.a.  mss  7 

gutes  o.a.  [.  .  .]  x 

[ ]    2 

[ ]  tw t  mss  2  -f-  x 

[ ] 

[Liste  der des  Atontempels,  der  in  Karnak  ist] : 


Tempelbesitz  des  Aton  zu  Karnak  349 

3622  [Leute, ]  .  .  Besten  (?)  [ihrer]  Namen; 

[Oberagypt]er  1049       Unteragypt[er  1573]. 

Was  sie  fur  [ihren]  Bedarf  brau[chen : ] 

Was  sie  fur  den  Atontempel  [in  Karnak]  liefern:  Silber  kite  [ ]. 

2.  1994 

A.  Der  Vorsteher  der  Herden  der  [weiBen]  Ziegen  des  Atontempels  im 
siidlichen  Verwaltungsbezirk,  [ ]  Ziegen  des  [ ]. 

B.  Honig  (?)  [..]•••  79x 
groBe  Weifibrote  26600 
srmt-Bier.  srwu-Topfe  290 

[ ] 

C.  Ganse  50,  s/-Ganse  [x],  ht-c]-G'dnse  21,  Lieferung  an  Weizen  20  Sack. 

Der  Inspektor,  der  ihm  untersteht,  die  Besten  (?)  [ ]. 

D.  [ ]  2850  --- 

[Gemii]se  82  729 

verschiedene  Ton[gefaBe]  9x39 lx 

E.  [ ] 

[Gold ]kite  1 

Silber  [kite]  7 
Bronze  [kite]  260 

Nennungen  von  Beamten:  1995 

IA.  Der  GroBe  der  Schauenden  des  [Aton]  aus  dem  Atontempel  [in Karnak]. 

B.  [Was  gibt  der  Vorsteher]  der  weiBen  Ziegen   des  [West]flusses  [im 
Tempel]  des  Aton  in  Karnak. 

C.  Was  [gibt]  der  Schreiber  der  Scheune  des  Gottesopfers  [im  Aton- 
tempel] in  Kar[nak]. 

D.  Was  gibt  der  Vorsteher  des  Schatzhauses  des  Atontempels  inKar[nak]. 
II  A.  Das  Amt  des  Scheunenschreibers. 

B.  Das  Amt  des  Vorstehers  der  Weideleute. 

C.  [ ],  der  im  Sumpfgebiet  ist  [.  .  .]. 


753.     Titel  des  Besitzers  des  Grabes  Theben-West  Nr.  46 

A.  Der  Gelobte  des  guten  Gottes,  fur  den  Ka  seines  wahrhaft  geliebten 
kgl.  Schreibers,  des  Vorstehers  der  Domanen  des  hw.t  des  Aton  Rc-ms, 
des  Gerechtfertigten. 

Die  (!)  Gelobte  der  Hathor,  Sangerin  des  A[mun  (?) ] 

B.  rpc.t  h]tj-c,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  sein  wahrhaft  ge- 
liebter  kgl.  Schreiber,  Vorsteher  der  Scheunen  von  O.u.U.A.  Rc-msl,  der 
Gerechtfertigte. 

1   Auch  2110  uritcr  Kje  genannt. 


350 


Hieratische  Aufschrift  auf  dem  Amarnabrief  Xr.  27 


754.     Hieratische  Aufschrift  auf  dem  Amarnabrief  27  ( !) 

Jahr  2,  1.  pr.t,  Tag  x.  Man  befand  sich  in  der  siidlichen  Stadt  in  dem 
SchloB  von  ,Jubel  im  Horizont'.1  Abschrift  des  Briefes  aus  Nahrina,  ge- 
bracht  (vom)  Boten  Pirizzi  und  vom  B[oten ]. 


1996 


755.     Inschriften  im  Grab  des  Truchsess  P]-rn-nfr,  Nr.  188 

Abmessen  der  Opfer 

Der  Konig  sagt: 

PaB  auf  das  Gottesopfer  des  Aton  auf! 

Antwort  des  P\-rn-nfr\ 

Der  kgl.  TruchseB  mit  reinen  Handen,  der  Gelobte  und  Geliebte  des 
Herrn  der  beiden  Lander  [Pl-rn-nfr],  [der  Gerechtfertigte],  er  sagt:  Re 
kennt  ja  den  Diener,  der  aufpaBt  auf  das  Gottesopfer.  Der  Diener  aber, 
der  nicht  aufpaBt  auf  das  Gottesopfer  des  Aton,  den  gibt  er  in  deine 
Hand.  Es  ist,  daB  man  die  Abgaben  fur  jeden  Gott  mit  dem  oipe-MaB 
miBt,  aber  man  miBt  fur  Aton  mit  gehauftem  MaB. 

Anlieferung  von  Blumen 

Bringen  von  allerlei  schonen  und  reinen  Blumen,  allerlei  sliBduftenden 

Gewachsen  im  [ ]  taglich,tsehr  rein,  auf  den  Armen  des 

Dieners,  des  kgl.    [ ],  durch  den  Gelobten  und  Geliebten  des 

Herrn  der  beiden  Lander  [ ]. 

[Kgl.]  TruchseB  mit  reinen  Handen,  Vorsteher  der  Propheten  aller  Gotter 
P]-rn-nfr,  der  Gerechtfertigte. 


1997 


756.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  Eje  in  Amarna 

Biographische  Angaben 

Der  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  Vorsteher  aller  Pferde  des 
Konigs,  sein  wahrhaft  geliebter  Schreiber  des  Konigs,  Gottesvater2  Eje, 
der  das  Leben  wiederholen  moge,  er  sagt:  Ich  bin  der  Gelobte  seines 
Herrn  taglich.  GroBer  ist  meine  Gunst  in  (diesem)  Jahre  als  in  einem 

1  Name  der  von  Amenophis  III.  gegriindeten  Anlage  von  Molgata  auf  dem  West- 
ufer  von  Theben. 

2  Der  Titel  Gottesvater  ist  ihm  beigelegt,  weil  er  der  Gatte  der  Amme  der  Nofre- 
tete  war  und  so  als  ihr  Erzieher  gait;  ,, Gottesvater"  ist  in  der  18.  Dyn.  der 
Titel  der  kgl.  Erzieher,  wie  etwa  des  &n-n-mwt  bei  der  Kronprinzessin  Nfrw-Rc. 


Inschriften  aus  dem  Grab  des  Eje  351 

anderen  wegen  der  GroBe  meiner  sehr  groBen  Trefflichkeit  fur  sein  Herz. 
Er  verdoppelt  mir  die  Gunstbeweise  wie  die  Zahl  des  Sandes,  indem  ich  der 
Erste  der  Beamten  an  der  Spitze  der  Untertanen  bin.  Der  Wedeltrager 
zur  Rechten  des  Konigs,  groBer  smr,  der  sich  zu  seinem  Herm  begeben 
darf,  sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Gottesvater  Eje,  der  Ge- 
rechtfertigte,  er  sagt:  Ich  bin  ein  wahrhaft  Rechtschaffener,  frei  von 
Bosheit.  Mem  Name  kommt  zum  Palast  wegen  der  Niitzlichkeit  fiir 
den  Konig  und  wegen  des  Horens  seiner  Lehre,  des  Tuns  seines  Ge- 
setzes,  des  nicht  Veranderns  der  Worte  und  (nicht)  Schadigens  des 
Wesens  (?).  Ich  bin  groB  als  einer,  der  vollstandig  ist  mit  (?)  meinem 
Mund  (?),  und  heil,  nachdem  er  erbeten  hat  ein  schones  Alter,  indem 
er  das  Leben  liebt. 

Der  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  der  Vertraute  des  Konigs  im  199s 
ganzen  Land,  sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Gottesvater  Eje,  der 
das  Leben  wiederholen  moge,  er  sagt:  O  ein  jeder,  der  auf  Erden  lebt 
und  alle  kommenden  Generationen :  Ich  sage  euch  den  Weg  des  Lebens 
und  bezeuge  euch  die  Gunsterweise,  und  so  werdet  ihr  meinen  Namen 
lesen  und  was  ich  getan  habe.  Ich  war  ein  Wahrhaf tiger  auf  Erden.  Ver- 
ehrt  den  lebenden  Aton,  so  daB  ihr  fest  im  Leben  bleibt.  Sagt  zu  ihm: 
LaB  den  Herrscher  gesund  sein,  so  daB  er  euch  die  Gunstbeweise  ver- 
doppelt. 

Der  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  Vorsteher  aller  Pferde  des 
Herrn  der  beiden  Lander,  sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Gottes- 
vater Eje,  der  Gerechtfertigte,  er  sagt:  Ich  bin  ein  Tuchtiger,  ein  Be- 
sitzer  von  Charakter,  ein  Erfolgreicher,  ein  Angenehmer,  Freundlicher, 

der  wiinscht,  daB  [ ] ;  der  denKa  Seiner  Majestat  begleitet,  wie 

er  es  befohlen  hat,  indem  ich  unaufhorlich  seine  Stimme  hore;  der  diese 
Gunstbeweise  erlangt,  in  Frieden  alternd. 

Der  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  der  smr,  groB  in  dem,  was  das  1999 
Herz  fiir  ihn  wiinscht,  sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Gottesvater 
Eje,  der  das  Leben  wiederholen  moge,  er  sagt:  Ich  bin  ein  Wahrhafter  des 
Konigs,  den  er  aufgezogen  hat,  ein  Rechtschaffener  des  Herrn  der  beiden 
Lander,  niitzlich  fiir  seinen  Herrn,  der  seine  Schonheit  schaut,  wenn  er 
erscheint  in  seinem  Palast,  indem  ich  an  der  Spitze  der  Beamten  und  smrw 
bin,  Erster  des  Konigs  von  der  Begleitung  seines  Herrn.  Er  gibt  die  Wahr- 
heit  in  meinen  Leib,  indem  (mein)  Abscheu  die  Luge  ist.  Ich  lebe  von  der 
Verehrung  seines  Ka  und  werde  satt  von  seinem  Anblick. 
Der  WTedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  der  Geliebte  des  Herrn  der 
beiden  Lander  wegen  seines  Charakters,  sein  wahrhaft  geliebter  kgl. 
Schreiber,  Gottesvater  Eje,  der  Gerechtfertigte,  er  sagt:  O  jeder  Ein- 
zelne,  der  das  Leben  liebt  und  cine  scheme  Lebenszeit  wiinscht!  Verehrt 
den  einzigen  Konig  wie  Aton,  denn  es  gibt  keinen  anderen  GroBen  als 
ihn.  Er  gibt  euch  die  Lebenszeit  in  Freude  und  Speise  von  der,  die  er 
gibt. 


352  Inschriften  aus  dem  Grab  des  Eje 

Der  Konig  belohnt  Eje 

2000  Beischrift  der  Soldaten: 

Die  hohen  Beamten  Pharaos  (L.H.G.)  und  die  Heerfiihrer,  die  vor  S.  M. 
stehen. 

Unterhaltung  zwischen  Posten  und  Jungen: 

1.  Posten: 

Fur  wen  macht  man  den  Jubel,  Kleiner? 

1.  Junge: 

Man  macht  den  Jubel  fur  Eje,  den  Gottesvater  und  Tjj.  Sie  sind  zu 

Leuten  von  Gold  gemacht. 

1 .  Posten : 

Du  siehst  <sie>,  die  schon  an  Lebenszeit  sind. 

2.  Posten: 

Eile  und  geh  und  sieh  den  groBen  Jubel,  fur  wen  (ist  er)  ?  Komm  schnell 
wieder. 

2.  Junge: 

Was  gemacht  wird,  -  paB  auf,  wie  ich  (laufe). 

2001  Besucher:  Wer  ist  das,  fur  den  man  jubelt? 

3.  Posten:  Steh  auf  und  sieh  die  schone  Sache,  die  Pharao  dem  Eje,  dem 
Gottesvater,  und  Tjj  tut.  Es  gibt  ihnen  Pharao  (L.H.G.)  Millionen  von 
Goldgeschenken  und  auch  von  anderen  Dingen. 

3.  Junge: 

PaB  auf  diesen  Stuhl  und  diesen  Sack  auf!  Wir  wollen  sehen,  was  Eje, 
dem  Gottesvater  getan  wird. 

4.  Junge: 

Trodle  nicht,  sonst  werde  ich  gehen  und  sie  mitnehmen,  mein  Chef. 

Titel  des  Eje  und  der  Teje: 

Gelobter  des  guten  Gottes,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  Vor- 
steher  aller  Pferde  Seiner  Majestat,  sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber 
Gottesvater  Eje,  der  Gerechtfertigte. 

Gelobte  (!)  des  guten  Gottes,  Amme  der  groBen  kgl.  Gemahlin  Nfr- 
nfrw-Ttn-Nfr.t-ij.tj,  die  in  alle  Ewigkeit  lebe,  Tjj,  die  Gerechtfertigte. 

2002  757.     Titel  des  Eje  auf  Kasten  in  Berlin 

Sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber  Gottesvater  Eje. 

Bogenoberst,  Vorsteher  der  Pferde,  Gottesvater  Eje. 

Bogenoberst,  Pferdevorsteher,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  sein 

wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber  Eje,  der  das  Leben  wiederhole. 

Gattin : 

Die  groBe  Gelobte  des  Einzigen-des-Re,  Gelobte  der  groBen  kgl.  Ge- 
mahlin, kgl.  Favoritin  Tjj. 


Titel  des  Arztes  Pntw  353 


758.     Titel  im  Grab  des  Arztes  Pntw 

[Kgl.]  Schreiber.  zu  Haupten  des  Konigs,  erster  Diener  des  Aton  im 
hw.t  des  Aton  in  ]h.t-'Itn,  Kammerherr,  Oberarzt  Pntw,  der  Gerecht- 
fertigte. 


759.     Titel  im  Grabe  des  Verwalters  'Ich-msw 

a)  Sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Vorsteher  der  Wache,  Vor- 
steher  der  Domanen  des  Eigenbesitzes  des  \h-n-Itn,  groB  an  seiner 
Lebenszeit,  'I^h-lmsw ]. 

b)  Sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Wedeltrager  zur  Rechten  des 
Konigs  [ ]. 


760.     Titel  im  Grab  des  Pl-nhsj 

a)  Scheunenvorsteher  des  A[ton]  in  ]h.t-'It[n ]. 

b)  Gelobter  [des]  Herrn  der  beiden  Lander,  Rindervorsteher  des  Aton 
[in  lh.t-'It7i]  P][-nhsj,  der  Gerechtfertigte]. 

c)  Erster  Diener  des  Aton  im  Pr-'Itn  in  ]h.t-'Itn  P]-nhsj,  der  Gerecht- 
fertigte. 


761.     Inschriften  im  Grab  des  Harimvorstehers  Mrj-Rc       2003 

Tributempfang 

Jahr  12,  2.  [pr.t,  Tag]  8.  Der  Konig  von  O.u.U.A.,  der  von  der  Wahrheit 
[lebt],  Herr  der  beiden  Lander  Nfr-hprw-R^-J^inziger-des-He,  Sohn  des 
Re,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  Herr  der  Kronen  ]h-n-,Itn,  groB  an  [seiner] 
Lebenszeit,  (und)  seine  geliebte  groBe  kgl.  Gemahlin  Nfr-nfrw-'Itn- 
[nfr.t-ij.tj].  die  in  [alle]  Ewigkeit  lebe.  Es  erschien  [S.  M.]  auf  dem  Thron 
seines  Vaters,  des  Aton,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  indem  die  GroBen 
jedes  Fremdlandes  [die  Abgaben  fur  den  Konig]  brachten  [und]  Frieden 
von  ihm  erbaten,  um  den  Lebenshauch  zu  atmen. 

f itel   des  Mrj-fc 

Domanenvorsteher,  Schatzhausvorsteher,  Vorsteher  des  kgl.  Harims  der 
[groBen  kgl.  GernahlinJ  Nfr-nfrw-'Itn-nfr.t-ij.tj,  die  in  alle  Ewigkeit  lebe, 
kgl.  Schreiber  Mrj-Rc,  der  Gerechtfertigte. 

23    Helck 


354  Inschriften  im  Grab  des  Hohenpriesters  Mrj-R'- 

762.     Inschriften  im  Grab  des  Hohenpriesters  Mrj-Rc 

Einsetzung  des  Mrj-Rc 

Es  sagte  der  Konig,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  der  Herr  der  beiden  Lan- 
ser  Nfr-hprw- JRc-Einziger-des-Re  zum  GroBen  der  Schauenden  des  Aton 
Mrj-Rc :  Siehe,  ich  mache  dich  fiir  mich  zum  Obersten  der  Schauenden  des 
Aton  im  Pr-ltn  in  ]h.t-ltn,  indem  ich  es  ( !)  wegen  deiner  Beliebtheit  tue, 
mit  den  Worten: 

2004  Mein  groBer  Diener,  der  die  Lehre  wahrhaftig  hort!  Jede  Botschaft,  die 
du  tust,  mit  der  ist  mein  Herz  zufrieden.  Ich  gebe  dir  das  Amt  mit  fol- 
genden  Worten:  Du  sollst  essen  die  Versorgung  Pharaos,  deines  Herrn, 
im  Pr-ltn.1 

Rede  des  Mrj-R^ 

Der  GroBte  der  Schauenden  des  Aton  im  pr-ltn  in  ]h.t-ltn  Mrj-RQ,  der 
Gerechtfertigte,  er  sagt:  (Du)  mit  vielen  Dingen,  der  die  Versorgung  des 
Aton  kennt,  um  sein  Herz  zu  erfreuen. 

Ausruf  des  Volkes : 

Er  laBt  entstehen  Generation  auf  Generation,  der  schone  Herrscher,  der 
Leuchtende  des  Aton,  der  ewig  ist. 

Der  Konig  besucht  den  Atontempel 

Man  kam  in  [Frieden,  der  Herr  der  Opfer]  fur  das  Machen  (?)  [ 

];   er  gibt  dich  [ ]  Herr  der   beiden 

Lander. 

Priester : 

Erste  Diener  des  Aton  im  pr-ltn  in  ]h.t-ltn. 

Der  Konig  belohnt  Mrj-Rc 

Was  der  Konig  von  O.u.U.A.,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  der  Herr  der  bei- 
den Lander  A7/r-/iprw;-i2<:-Einziger-des-Re  sagt:  Du  Vorsteher  des  Schatz- 
hauses,  vergolde  den  GroBten  der  Schauenden  des  Aton  in  ]h.t-ltn  Mrj-R*-  ! 

2005  Gib  Gold  an  seinen  Hals,  an  seinen  Arm2  (!)  und  Gold  an  seine  FiiBe, 
weil  er  auf  die  Lehre  Pharaos  (L.  H.  G.)  hort  und  weil  er  alles  tut,  was 
gesagt  wird  fiir  diese  schonen  Statten,  die  Pharao  (L.  H.  G.)  gemacht  hat 
im  Obeliskenhaus3  von  Pr-ltn  fiir  den  Aton  in  ]h.t-ltn,  gefiillt  mit  allerlei 
guten  Dingen,  mit  viel  Emmer  und  Spelt,  den  Opfern  des  Aton  fiir  den 
Aton. 

1  D.  h.  die  dem  Konig  als  oberstem  Priester  zustehenden  Opfergaben. 

2  Das  unklare  Zeichen  ist  wohl  als  rmn  zu  lesen ! 

3  Name  des  Allerheiligsten,  aus  Heliopolis  ubernommen. 


Inschriften  im  Grab  des  Hohenpriesters  Mrj-R^  355 

Rede  des  Mrj-Rc : 

Der  GroBte  der  Schauenden  des  Aton  im  pr-'Itn  in  Ih.t-'Itn,  der  Wedel- 
trager  zur  Rechten  des  Konigs,  der  Gelobte  des  Herrn  der  beiden  Lander 
Mrj-Rc,  er  sagt:  Es  lebe  der  [Einzige-des-Re],  das  schone  Kind!  O  Aton, 
gib,  daB  er  die  Lebenszeit  verbringt  und  laB  ihn  sein  in  alle  Ewigkeit. 


763.  Inschriften  aus  dem  Grab  des  Polizeioffiziers  Mhw 

Verbrecher  werden  vorgefuhrt 

Der  Polizeioberst  von  ]h.t-ltn  Mhw,  er  sagt :  Die  Beamten  imd  Leute 
sollen  den  Spruch  der  Wiistenbewohner  horen. 

Rede  des  Vezirs: 

Der  Vezir  sagt :  Bei  Aton  und  beim  Herrscher ! 

764.  Inschriften  aus  dem  Grab  des  Harimvorstehers  2006 


Hwj 


Amenophis  IV.  fiihrt  Teje  durch  den  Atontempel 

Fiihren  der  groBen  kgl.  Gemahlin  und  Konigsmutter  Tjj,  um  sie  ihren 
Sonnenschatten1  betrachten  zu  lassen. 

Name  des  Aton : 

Der  lebende  Aton,  der  GroBe,  der  Herr  der  Sedfeste,  der  Herr  alles  dessen, 
was  die  Sonnenscheibe  umkreist,  Herr  des  Himmels  und  Herr  der  Erde, 
in  dem  Sonnenschatten  der  Konigsmutter  und  groBen  kgl.  Gemahlin 
[Tjj],  sie  lebe. 

Tributablieferung 

Jahr  12,  2.  pr.t,  8.  Tag.  Es  lebe  der  Vater  Re,  [der  Herrscher,  der  Hori- 
zontische,  der  im  Horizont  jubelt]  in  seinem  Namen  als  Re  der  Vater, 
der  wiedergekommen  ist  als  Aton,  dem  Leben  in  alle  Ewigkeit  gegeben 
werde.  Es  erschien  der  Konig  von  O.u.U.A.  Nfr-hprw-Rc-JZmziger-des-~Re 
und  die  groBe kgl.  Gemahlin  Nfr-nfrw-'Itn-nfr.t-ij.tj^ielebeinsbMe Ewigkeit, 
auf  dem  groBen  Tragsessel  von  Gold,  um  die  Abgaben  von  Syrien  und 
Kusch,  vom  Westen  und  Osten  entgegenzunehmen,  indem  alle  Fremd- 
lander  in  einem  zusammen  waren,  und  die  Inseln  inmitten  des  Ozeans 
Abgaben  brachten  fur  den  Konig  auf  dem  groBen  Thron  von  Ih.t-'Itn  fur 
das  Entgegennehmen  der  Abgaben  aller  Fremdlander,  damit  ihnen  der 
Lcbcnsliaiicli  gcg'-lx-n  werde. 

1   S.  y.n  1973,13. 


356  Inschriften  im  Grab  des  Harimvorstehers  Hwjl 

2007   Hwj]  wird  befordert 

Beforderung  des  Hwj]  [zum]  kgl.  Harimvorsteher,  Schatzhausvorsteher 
und  Domanenvorsteher  im  Haushalt  der  Konigsmutter. 

Rede  des  Hwj] : 

Verehrung  deinem  Ka,  du  Einziger-des-Re,  guter  Herrscher,  der  die  Be- 
amten  schafft;  du  groBer  Nil  des  ganzen  Landes;  du  Ka  aller  Menschen. 
Du  laBt  entstehen  Generation  um  Generation,  [Leuchtender]  des  Aton, 

indem  du  ewig  bist,  du  [ ]  alle  Ewigkeit. 

Beforderung  von  Untergebenen : 

Beforderung  des  Handwerkers  des  Gelobten  des  Herrn  der  beiden  Lander, 
kgl.  Harimvorstehers,  [Schatzhausvorstehers],  Domanenvorstehers  der 
groBen  [kgl.  Gemahlin  T]jj  Hwj],  [des  Gerechtfertigten] . 

Ein  Bildhauer  heiBt : 

Vorsteher  der  Kiinstler  der  groBen  kgl.  Gemahlin  Tjj  'Iwtj. 

Ein  Beamter  heiBt : 

[ ]  der  groBen  kgl.  Gemahlin  [Tjj],  Schreiber  des  Lebenshauses 

Nhtw. 


2008  765.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  Kammerherrn  Twtw 

Der  Konig  empfangt  Twtw,  Rede  des  Konigs 

Was  gesagt  hat  der  Konig  von  O.u.U.A.,  der  von  der  Wahrheit  lebt, 

Herr  der  beiden  Lander  [ ,  zu  den  Beamten]  und  Offizieren,  die 

vor  Pharao  (L.  H.  G.)  stehen:  Mein  Herz  will  einen  auBerordentlichen 
Fall  von  Gunstbezeigung  tun,  die  tausendfach  mehr  ist  als  was  Menschen 
getan  wird. 

Nicht  hort  er,  daB  seine  Gunst  einem  anderen  seiner  Art  getan  worden  ist. 
Ich  mache  ihn  zum  Kammerherrn  Twtw  wegen  seiner  Beliebtheit  bei 
Pharao  (L.  H.  G.),  seinem  Herrn.  Ich  mache  [ihn  mir  zum  ersten  Diener 
des  N fr-hprw-Rc -^inzigen-des-Re  im  Aton-Tempel  von  \h.t-Itn,  indem 
ich  ihm  gebe  Silber,  Gold,  Kleider,]  Bronze[vasen],  [als]  Liefer[unge]n 1 
der  Obersten,  Vorsteher  der  Pferde,  kgl.  Schreiber- Generate,  jeglicher 
Vorsteher  der  Besatzungstruppen  aller  Lander,  der  [Inspektoren  (?)]  der 
Domiinen  Pharaos  (L.  H.  G.),  jedes  Dieners  des  Aton  fiir  den  Aton  in 

[\h.t-Itn, von]    O.u.U.A.    Es    befiehlt    Pharao 

(L.  H.  G.),  sein  guter  Herr,  zu  veranlassen  alle  Beamte  mid  Leiter  des 
ganzen  Landes, 


Erganzo 


[@  HI] 


Inschriften  im  Grab  des  Kammerherrn  Twtw  357 

daB  ihm  gegeben  werde  Silber,  Gold,  [ ],  Kleider,  bronzene  GefaBe,   2009 

die  euch  auferlegt  sind  wie  Steu[ern  Pharaos  (L.  H.  G.) x 

]   Angelegenlieit,   die   Pharao    (L.  H.  G.)    macht   dem   groBen 

Diener  Pharaos  (L.  H.  G.).  Nicht  ist  ein  Beamter  bekannt,  der  (das)  sei- 

nesgleichentut.  Man  fand  ihn  als  [ ].  Man  sagt  es  tag  (lich) :  Seht, 

Pharao  (L.  H.  G.),  sein  guter  Herr,  veranlaBt  seine  groBen  Beamten  so- 
wie  alle  Beamten,  die  Pharao  (L.  H.  G.)  im  ganzen  Land  geschaffen  hat, 
daB  ihm  gegeben  werde  Siiber,  Gold,  Kleider,  BronzegefaBe  und  Rinder 
jedes  Jahr. 

Rede  des  Twtw: 

Was  der  erste  Diener  [des  Konigs  von  O.u.U.A.,  Herrn  der  beiden  Lander 
Nfr-hpriv-R^-Ilinziger-des-Ile],  Kammerherr  Twtw  sagt:  Mein  guter  Herr, 
Herrscher,  Schopfer  ( ?) ,  reich  an  vielen  Dingen,  hoch  an Lebenszeit,  groB  an 
Denkmalern !  Alles,  was  du  befiehlst,  geschieht  wie  (bei)  Aton,  dem  Herrn, 
dem  lebenden  Aton,  wenn  er  seinen  Befehl  gibt  im  Himmel  taglich.  Du 
bist  mein  Leben ;  ich  bin  gesund  bei  deinem  Anblick.  Millionen  von  Nile, 

mein  (?)  [ ,  der]  sich  in  sein  Herz  gegeben  hat. 

Du  (Herr  der  (?)>  Fisch-  und  Vogelbeute  [ ]  zu  jeder  Jahres-   2010 

zeit.  GroB  an  Gunstbezeigungen  mit  Silber  und  Gold,  um  es  zu  geben, 
mehr  als  man  es  tragen  kann  am  Arm.  Es  leuchtet  fur  dich  der  lebende 
Aton,  um  dich  zu  erfreuen  taglich.  Du  Einziger  des  Re,  schon  wie  Aton, 

bestandig  lebend.  [ ]  in  Ewigkeit  [ ] 

deinen  Vater,  den  Leuchtenden,  der  dich  gebar.  Er  gibt  dir  sein  Leuchten, 
indem  die  auf  Erden  seine  Strahlen  sehen;  die  Menschen-,  alles  Vieh,  jeder 
der  laufen  kann  mit  seinen  FiiBen,  sie  sehen  Aton  jeden  [Tag]  leuchten. 

[ ]  indem  er  (?)  (es)  dir  zu  denFesten  gibt.  Die  FluBufer, 

die  Zahl  ( ?)  des  Sandes.  die  Haare  (?)  der  Feder,  sie  gehoren  dir,  Geliebter 

des  Aton,  [ groB  an]  seiner  Lebenszeit,  der 

du  in  seinem  Amt  in  Ewigkeit  bleibst,  du  Sonne,  Kind  des  Aton,  Nfr- 
hprw-R^ -Einziger-des-Re.   Du  laBt  Generationen  zu  Hunderttausenden 

entstehen,  indem  du  machst  [ ].  Nicht  wird  man 

hinweggerafft,  nicht  kommt  man  zuriick  in  langer  Zeit  (?). 

Nicht  gebiert  man  in  Millionen  von  Generationen,  (sondern)  du  bleibst   2011 

jung  wie  der  Aton,  indem  du  lebst  in  alle  Ewigkeit. 

Rede  des  Twtw  an  die  Beamten : 

Der  Kammerherr  Twtw,  er  sagt  zu  de[n  Beamten  und]  alien  [Leit]ern  des 
[ganzen  Landes],  jedem  Domanenvorsteher  des  Aton,  den  [ ]  Pha- 
raos (L.  H.  G.),  den  Obersten,  Vorstehern  der  Pferde  und  [alien]  Vor- 

1  Hi<-r  werdeaa  also  den  Beamten  Steuerabgaben  auferlegt,  die  nicht  fiir  den 
,,Staat"  oder  <inen  Tempel,  sondern  fiir  einen  Hofling  bestimmt  .sind!  Ab- 
gaben  dieser  Art  Hind  vielleieht  auch  die  Anlieferungen,  die  im  Crab  des  Vezirs 
Hh-mj-R^  dargestellt  sind.  wobei  sie  dort  allerdings  fur  das  Amt  des  Vezirs  und 
nicht  fiir  die  Person  des  Hh-mjl,"  gedacht  sind. 


358  Inschriften  im  Grab  des  Kammerherrn  Twtw 

stehern  von  [Besatzungstruppen  in]  jedem  [Festland],  jedem  Aton-Die- 

ner  des  Aton,  den  [ ]  im  ganzen  Land,  jedem  [ ],  den 

[ ]  des  Atontempels  und  [alien]  Menschen:  [Es  hat  euch  Phjarao 

(L.  H.  G.),  mein  [guter  Herr,  befohlen],  sehr  zu  [gebjen  die  Gunstbeweise 
des  [iVr/r-/^rw]-i?c-[Einzigen-des-Re]  an  seinen  Diener,  der  seine  schone 
Lehre  des  Lebens  hort,  (namlich)  die  Dinge,  die  er  [mir]  als  Abgabe  gibt 

fur  die  [ ],  indem  er  [sie  mir]  macht  fur  meine  Auszeich- 

nung  als  Gunstbeweis,  mehr  als  jedem  von  ihm  Gelobten. 

2012  Twtw  wird  befordert 

[Was  der  Konig  von  O.u.U.A.],  der  von  der  Wahrheit  lebt,  der  Herr  der 
beiden  Lander  [iV/r-Aprw]-i?c-[Einziger-des-Re  zum]  Kammerherrn  Twtw 
[sagte] :  Siehe,  ich  mache  dich  fur  mich  zum  ersten  Diener  des  [Nfr-hprw]- 
JRc-[Einzigen-des-Re  im  A]ton[tempel]  in  ]h.t-Itn,  um  es  dir  wegen  deiner 
Beliebtheit  zu  tun,  denn  du  bist  mein  groBer  Diener,  der  meine  Lehre 
hort.  Jede  Botschaft,  die  du  tust,  liber  die  ist  mein  Herz  zufrieden.  Ich 
gebe  dir  dies  Amt,  damit  du  die  Brote  Pharaos  (L.  H.  G.),  deines  Herrn, 
im  Atontempel  iBt. 

Antwort  des  Twtw: 

[Was  der  Kam]merherr  Twtw  [sagte] :  Mein  Herrscher,  der  du  Denkmaler 
fiir  [deinen  Vater]  machst  und  sie  wiederholst!  Du  laBt  werden  Genera  - 

tionen  auf  Generationen,  [ ]  jeden  Tag.  [Du  bist]  Re,  der 

lebende  Aton  der  Geburten  und  du  wirst  seine  hohe  Lebenszeit  verbrin- 
gen,  indem  er  leuchtet  im  Himmel,  um  dich  zu  schaffen,  meinen  Herrn, 
vollendet  wie  der  Vater. 

2013  klug,  rechtschaffen,  die  Herzen  prlifend.  Deine  [Hande]  sind  wie  die 
Strahlen  des  Aton,  indem  (!)  du  die  Menschen  und  Charaktere  schaffst. 
Mein  Herr,  es  gebe  dir  der  Aton  die  vielen  Sedfeste,  die  er  dir  befiehlt. 
Denn  du  bist  sein  Kind,  indem  du  aus  ihm  hervorgegangen  bist.  Einziger 
des  Re,  Abbild  des  Re  in  Ewigkeit,  der  Re  erhebt,  der  Aton  befriedigt,  der 
das  Land  kennen  laBt  den,  der  es  geschaffen  hat.  Du  erhellst  seinen  Namen 
den  Untertanen  und  leitest  ihm  die  Abgaben  seiner  Strahlen  zu.  Er  jauchzt 
dir  zu  im  Himmel  wegen  der  Freude  an  dem  Tage,  an  dem  du  erschienen 
bist.  Es  zittert  vor  dir  die  ganze  Erde,  Syrien,  Nubien  und  alle  Lander. 
Hire  Arme  sind  vor  dir  in  Verehrung  deines  Kas  und  sie  erbitten  Leben 
als  Flehende.  Sie  sagen:  Gib  uns  Luft,  denn  es  verschlieBt  die  Furcht 
vor  dir  die  Nasen!  Sie  schworen  fiir  ihr  Heil.  Denn  deine  Macht  ist  unter 
ihnen  in  Starke.  Dein  Ruf  vernichtet  sie  wie  Feuer  im  Holz,  indem  die 
Strahlen  des  Aton  auf  dich  leuchten  mogen  in  Ewigkeit,  der  du  deine 

20H  Denkmaler  schaffst  (so  lange),  wie  der  Himmel  bleibt,  in  ihnen  erschei- 
nend  in  Ewigkeit.  Solange  der  Aton  ist,  bist  auch  du,  indem  du  lebst  ju- 
gendlich  bis  in  Ewigkeit. 


Inschriften  im  Grab  des  Kammerherrn  Twtw  359 

Rede  von  Auslandern: 

Die  Diener  aller  Fremdlander,  sie  sagen:  Du  lebende  Sonne  Nfr-hprw- 
i?e-Einziger-des-Re!  <Wir>  unterstehen  [dir]  bis  in  alle  Ewigkeit. 

Rede  von  Soldaten : 

Die  Sonnenschirmtrager,  die  in  der  Begleitung  der  Majestat  sind,  des 
Schonen,  sagen:  Man  lebt  bei  seinem  Anblick,  (namlich  dem  des)  Nfr- 
hprw-Rc-[E'mzigen-des-J&e]. 

Rede  von  Beamten: 

Die  Beamten  und  Offiziere,  die  vor  Pharao  (L.  H.  G.)  stehen,  werden  (!) 
sagen:   Du  Herrscher,  Leuchtender  des  Aton,  mit  vielen  Dingen,  ach 

[ ]• 

Rede  von  Schreibern: 

Die   Schreiber  [ sagen]:    Sprecht:  LaB  gesund  sein  Nfr- 

/?j>ru:-i?c-[Einzigen-des-Re],  o  du  Aton,  [der]  die  Menschen  [bildet]  und 
die  Generationen  werden  laBt! 

Rede  von  Hoflingen:  2015 

Worte  Sprechen  durch  die  Beamten  und  Hoflinge:  Wie  schon  sind  sie, 
deine  Plane,  o  xV/r-Ajorw-ii^-Einziger-des-Re!  Wie  frisch  ist  der,  der  dein 

[ ]    ist,    du    schones  Kind  des  Aton.  Du  wirst  Generationen 

werden  lassen  und  wirst  in  Ewigkeit  sein  wie  Aton. 

Rede  der  Fahrer: 

Worte  Sprechen  durch  die  Streitwagenfahrer  und  dieTapferen  [ ] : 

[ ]  schon  wie  der  Aton,  der  ihn  geboren  hat,  [Nfr-hpriv-Rc]-]£mziger- 

des-[Re],  der  die  Menschen  schafft  und  Generationen  werden  laBt,  indem 
er  bleibt  wie  der  Himmel,  in  dem  der  Aton  ist. 

Rede  des  Twtw  an  Untergebene: 

Den  Konig  von  O.u.U.A.  iV/r-Aprw-Z^-Einzigen-des-Re  Verehren  durch 

den  Kammerherrn  Twtw,  als  er  [befordert]  worden  war  zum  ersten  Diener 

des    N  fr-hprw-R^-IZinzigen-des-Ile    in    [ ],    im    Atontempel    in 

Ih.t-'Itn.  Es  sagte  der  Kammerherr  Twtw  zu  seinen  groBen  Inspektoren: 
Seht,  wie  schon  ist  das,  was  mir  Pharao  (L.  H.  G.),  mein  Herr,  getan  hat, 

indem  er  mir  [ ]  wegen  der  GroBe  (?)  [ ],  indem  (ich) 

die  Wahrheit  sage  und  nicht  einen  verstummelten  Text  brachte  bei  einer 
Meldung  meines  Herrn,  |  mit  der  ich  geschickt  worden  war.  Das,  was  (!)   2016 
ich  tue,  ist  das,  was  aus  seinem  Mund  herauskommt. 

A 1  it  wort  der  Untergebenen  : 

Der  Herrscher,  der  seinem  Vater  Denkmaler  schafft  und  sie  wiederholt! 
Gesund  sei  [Ar/r-^7?rw]-/?c-Einziger-des-Re.  Du  Aton,  gib  ihm  Millionen 
von  Sedfesten,  deinem  Sohn,  und  einWesen  wie  dein  Wesen!  Und  du  mo- 
gest  ihn  deine  Lebenszeit  verbringen  lassen  [ewiglich]. 


360  Inschriften  im  Grab  des  Kammerherrn  Twtw 

Biographische  Inschrift 

Der  Kammerherr  Twtw,  er  sagt :  Ihr  [Lei]ter,  alle  Menschen,  [alle]  Schrei- 
ber,  die  ihre  Pflicht  [kennen],  ihr  groBen  Web-Priester  des  Atontempels, 

ihr  Diener  des  Aton,  ihr  Beamten  und  [ ,]  deren  Herzen  im  Leben 

erfahren  sind,  jeder  der  wiinscht,  das  Alter  zu  erreiehen,  (der)  die  Toten- 
riten  (sm]-t])  und  ein  Begrabnis  in  Schonheit  (wiinscht),  wenn  man  des 
Lebens  satt  ist !  Hort  doch,  wenn  ihr  in  mein  Grab  eintretet 
2017  und  das  GroBe  seht,  was  mir  getan  worden  ist.  Denn  ich  war  ein  Diener 
des  Einzigen  des  Re,  des  Herrschers,  der  von  der  Wahrheit  lebt.  Ich 
geleitete  ihn,  indem  er  friih  auf  war,  um  mich  zu  belobigen,  weil  ich  aus- 
fiihrte,  was  aus  seinem  Mund  gekommen  war.  Nicht  wurde  ich  getadelt 
(shd)  wegen  einer  Ungehorigkeit  bei  irgendeiner  Botschaft  Seiner  Ma- 
jestat, indem  (ich)  oberster  Mund  des  ganzen  Landes  war  beim  Heer, 
bei  den  Arbeitern,  Handwerkern,  alien  Leuten,  die  leben,  ebenfalls  bei 

den  [ ],  Vorstehern  der  [ ],  bei  den  Boten  in  jedes 

Fremdland.  Ich  meldete  ihre  Worte  zum  Palast,  indem  ich  taglich  im  (?) 
[....]  war.  Ich  kam  wieder  heraus  zu  ihnen  als  kgl.  Bote  mit  alien  Vor- 
schriften  [Seiner]  Majestat.  [Ich  leitete]  die  Arbeiten  an  seinen  Denk- 
malern,  indem  ich  der  Erste  an  Rang  war,  der  Kammerherr,  Diener  des 
Einzigen  des  Re,  [ ]. 

Titel  des  Twtw 

Erster  Diener  des  iV/r-^prw-/?c-Einzigen-des-Re,  Vorsteher  aller  Hand- 
werksarbeiten  des  Herm  der  beiden  Lander,  Vorsteher  aller  Bauarbeiten 
Seiner  Majestat,  Vorsteher  des  Silbers  und  des  Goldes  des  Herrn  der 

beiden  Lander ;  Vorsteher  des  Schatzhauses  des  [ ]  des  Aton  im  Aton- 

tempel  in  [^h.tyitn. 


2018  766.     Fragment  eines  Stelophoren  in  Florenz 

Basis : 

kgl.  Schreiber,  Vorsteher  der  Hirten  'Imn-m-ip.t,  geboren  von  der  Haus- 
her[rin ]. 

Auf  der  Seite : 

[ Jderdichgebar  (?) ;  [.  .  .  .]Gold,bleiben[d ], 

Verehrung  in  den  Herzen  der  [ ].  Morgens  verehrend  tag- 
lich als  Aton,  wenn  [er]  aufgeht  [ ],  um  zu  erhellen 

die  beiden  Lander  fur  den  geliebten  Sohn,  den  Herrn  der  beiden  Lander 
[Nfr-hprw-Rc-JZinzigen-des-~Re].  Du  schiitzt  den  Sohn  des  Re  'Imn-(htp)- 
Gott-Herrscher-von-Theben,  groB  an  seiner  Lebenszeit,  ewiglich. 


Statuen  aus  Balansura  361 

767.     Zwei  Statuen  aus  Balansura1 

Statue  des  Marines 

Sockel : 

Verehrung  dem  Ka  des  Chnum,  Herrn  von  Hr-wr2\  Du  mogest  mir  geben 
Leben,  Heil,  Gesundheit,  Tiichtigkeit  beim  dich  Begleiten,  fiir  den  Ka 
des  Gelobten  seines  Herrn,  Biirgermeisters  von  Nfr-wsj3  'Iwnj.  Was  ihm 
sein  Sohn  gemacht  hat,  der  seinen  Namen  leben  laBt,  Vezir  im  Lande, 
Biirgermeister  von  Nfr-wsj  Mhw,  der  das  Leben  wiederholen  moge. 

Auf  dem  Kleid :  2019 

Verehrung  dem  Ka  des  Chnum,  Herrn  von  Hr-wr,  der  gibt  Leben,  Heil, 
Gesundheit,  der  gibt  ein  gutes  Begrabnis  nach  dem  Alter  <dem>  Biirger- 
meister 'Iwnj.  (Was)  machte  sein  Sohn,  der  seinen  Namen  leben  laBt,  Biir- 
germeister. 

Sitz  links : 

Verehrung  dem  Ka  des  Herrn  der  Ewigkeit,  der  Unendlichkeit  schafft. 
Du  mogest  mir  geben  ein  schones  Begrabnis  nach  dem  Alter  zur  Ehr- 
wiirdigkeit,  wie  es  dir  (!)4  der  groBe  Gott,  Herr  von  Abydos,  anbefohlen 
hat.  Der  den  Platz  seines  Wunsches  schafft,  Biirgermeister  von  Nfr-wsj 
'Iwnj,  der  Rechtschaffene  (!)5.  Gemacht  von  seinem  Sohn,  der  seinen 
Namen  leben  laBt,  Vezir6  in  (Hr)-wr,  Biirgermeister  Mhiv,  der  Recht- 
schaffene. 

Sitz  rechts: 

Verehrung  deinem  Ka,  du  guter  Herrscher,  tiichtig7,  wenn  er  das  Leben 
schafft,  du  groBe  Sonne  jedes  Landes.  Du  mogest  veranlassen,  daB  ich 
bin  der  Erste  deiner  Beamten,  reicher  als  Wasser.  Ich  bin  groB  gemacht 
vor  den  Beamten,  um  deine  Schonheit  ewiglich  zu  sehen  (!).8  <Ich  ver- 
brachte)  die  Jugend9  unter  den  Priestern,  erster  Stall vorsteher  seines  Ka, 
sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Vezir  in  Hr-(wr),  GroBer  in  seiner 
Stadt,  dessen  Beliebtheit  schon  ist.  Was  sein  Sohn,  der  seinen  Namen 

1  Die  Inschrift  ist  sehr  schlecht  geschrieben. 

2  Griech.  Antinoe,  bei  Hermupolis  in  Mittelagypten. 
:!  Stadl  bei  Hermupolis. 

4  Das  erste  ,,£"  ist  zu  streichcn. 

5  Anstelle  von  m]c-hrw. 

6  Natiirlich  war  Mhw  nie  Vezir;  es  handelt  sich  hierbei,  da  anscheinend  auf 
Antinoe  bezogen,  vielleicht  um  einen  Priestertitel  am  Tempel  des  Chnum  von 
Antinoe. 

7  Lies  wobJ  mir  tnrmihpr.f. 

8  Emendiere  in  r  m]]  nfrw.k. 

9  Verbesserein  %  nach  2020,14. 


362  Statuen  aus  Balansura 

leben  laBt,  machte,  der  Biirgermeister  (von)  Nfr-wsj  Mhw,  der  das  Leben 
wiederholen  moge. 

2020  Rlickenpfeiler : 

[ ]  Verehrung  beim  Entstehen  lassen  eines  anderen  (??), 

Licht  fur  alle  Menschen  ( !)  1,  groBer  Ka  jedes  Landes,  suB  in  seiner  Stadt, 
Biirgermeister  Mhw,  der  das  Leben  wiederhole. 

[ des]  Landes,  Geliebter  des  Re,  des  groBen  Ka,  Vertrauter, 

dessen  Schonheit  in  jedemLeibe  ist;  [ ]  vor  der  Be- 

amtenschaft,  kein  Verwalter,  sondern  ein  Gelobter.  Die  Lehre  ist  in 
[meinem]  Leib,  [so  daB  ich]  der  Erste  unter  deinen  Beamten  [bin] ;  Reicher 
als  Wasser,  der  seines  Wunsches  Ort  machen  kann.  Ich  komme  zum  Ein- 
zigen  des  Re2  nach  meinem  Herzenswunsch.  Ich  lasse  jedes  Herz  spre- 

chen  in  [ ]  als  guter  Herrscher,  der  uns 

ebenso  tut.  Ich  verbrachte  die  Jugend  unter  den  Priestern,  [erster]  Stall- 
meister  [seines  Ka].3  Durch  seinen  Sohn,  den  Geliebten  seiner  Stadt 
Nfr-wsj,  Biirgermeister  Mhw,  der  das  Leben  wiederholen  moge,  der  Recht- 
schaffene. 

[ ]  der  wahrhafte  Schreiber,  Biirgermeister,  der  Gelobte 

in  seiner  Stadt,  'Iwnj  der  Rechtschaffene.  Gemacht  von  seinem  Sohn,  der 
seinen  Namen  leben  laBt,  dem  Biirgermeister  von  Nfr-wsj  Mhw. 

Statue  der  Frau 

Sockel : 

Fiir  den  Ka  der  Sangerin  des  Chnum,  des  Herrn  von  Hr-wr,  Mw.t-nfr.t. 

2021  Auf  dem  Kleid : 

Gemacht  von  [ihrem]( !)  Sohn,  der  ihren  Namen  leben  laBt,  Biirgermeister 
Mhw  von  Nfr-iosj. 

Sitz  rechts: 

Opfer  ( !)  fiir  Osiris,  den  groBen  Gott,  den  Herrscher  der  Ewigkeit,  daB  er 
gebe  Brot,  Wasser,  Luft,  Wein,  Milch,  Rechtfertigung  auf  Erden,  Festig- 
keit  meiner  Glieder ;  Bewahrung,  wenn  man  herausgegangen  ist,  Bleiben 
auf  seinem  Fundament ;  Herausgehen  zum  Sehen  des  Re,  ihn  Verehren,  in- 

dem  er  sein  Lachen  hort  fiir  die  [ ]. 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  den  Herrn  der  Ewigkeit  fiir  den  Ka  des  Osiris  Mwt-nfr.t, 
die  das  Leben  wiederholen  moge. 

1  ..aller  Augen". 

2  Name  Echnatons. 

3  Die  Bedeutung  dieses  Titels  ist  mir  unklar;  er  scheint  sich  auf  Chnum  zu 

!i(v.icli<'ii. 


Statuen  aus  Balansura  363 


Sitz  vorn 


1.  Was  gemacht  hat  ihr  Sohn,  der  ihren  Namen  leben  laBt,  Biirgermeister 
Mhw. 

2.  Ihr  Gatte,  der  Biirgermeister  'Iwnj  von  Nfr-wsj. 

Riickenpfeiler : 

[ ]  Herrscher  der  Unendlichkeit,  daB  er  gebe  das  Heraus- 

kommen  von  Brot,  [Bier],  Wasser,  Wein,  Milch,  [ wenn] 

du  eintrittst,  nachdem  (?)  ich  Re  bei  jedem  seinem  Aufgang  gesehen  habe, 

indem  er  untergeht,  wenn  er  will  [ ].  .  auf  mich  beim 

Eintreten    und   Herausgehen    wie    seinem   Gelobten,    fur    den   Ka   der 
Mw.t-nfr.t. 

Em  kgl.  Opfer  fiir  Chnum,  den  Herm  von  Hr-wr,  den  groBen  Gott,  Herrn  2022 
des  Himmels,  daB  er  gebe  ein  gelobtes  Eintreten  und  geliebtes  Heraus- 
gehen, indem  seine  Gunst  <im>  Konigshaus  bleibt,  fiir  den  Ka  ihres 
Sohnes,  der  ihren  Namen  leben  laBt,  Biirgermeisters  Mhw  von  Nfr-wsj. 
Ein  kgl.  Opfer  fiir  Thot,  den  Herrn  von  Hermupolis,  Herrn  der  Gottes- 
worte,  den  vor  Hsr.t,  daB  er  gebe  Hinaus-  und  Hineingehen  in  seinem 

Tempel,  daB  mein  Mund  gespeist  sei  mit  dem,  was  er gibt:  (ferner) 

die  Vereinigung  mit  der  Gunst  taglich,  fiir  den  Ka  des  Biirgermeisters 
Mhw  von  Nfr-wsj. 


768.     Stele  aus  Saqqara,  Kairo  34182 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  den  Aton,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  durch  den  Kauf- 

mann  des  hw.t-pl-ltn1  Hwj. 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Re,  Herrscher  der  beiden  Horizonte,  den  einzigen  Gott, 

der  von  der  Wahrheit   lebt,   durch   den  Obersten    der  Kaufleute   des 

hw.t-p]-'Itn  Hwj. 

Durchfiihren  eines  kgl.  Opfers  fiir  den  Ka  des  Osiris  Hwj,  des  Gerecht- 

fertigten,  mit  alien  guten  Dingen,  durch  seinen  Sohn  'Ij-rn  und  durch  die 

Hausherrin  Ndm-Mn-nfr. 


769.     Titel  von  Beamten  auf  Tiirpfosten  in  Amarna  2023 

A.  a)  Einzig  Tuchtiger,  Gclobter  des  guten  Gottes,  Vorsteher  in  der  Gunst 
der  Beamten,  Gehilfe  der  Lehre  Seiner  Majestat,  Vorderster  der  Maurer 
M]]-nht.f,  der  das  Leben  wiederholen  moge. 

1  Es  harnl<  It  sioh  wohl  urn  den  auch  sonst  belegten  Aton-Tempcl    in  Memjjhis. 


364  Titel  auf  Tiirpfosten  in  Amarna 

b)  Wahrhaft  Nutzlicher.  Schliler  Seiner  Majestat  in  seinem  Herzen,  Vor- 
steher  der  Maurer  bei  alien  Denkmalern  Seiner  Majestat  MH-nht.f,  der  das 
Leben  wiederholen  moge. 

B.  GroBter  der  Schauenden  des  Aton  im  Re-Tempel  P]-w]h. 

C.  Erster  Fahrer  (kdn)  Seiner  Majestat,  Vorsteher  der  Pferde  des  ganzen 
Stalles  Rc-nfr,  der  Gerechtfertigte. 

D.  Rekruten[schreiber],  General  des  Herrn  der  beiden  Lander  Rc-ms, 
Herr  der  Ehrwiirdigkeit  in  ]h.t-'Itn  (hieB  vorher  Pth-msw). 

E.  a)  [ ]   der  Schriften  auf  Stein,    Stadtvorsteher  und  Vezir 

Nht,  der  Gerechtfertigte. 

b)   [ ].  Vorsteher  der  [Domanen]  im  Pr-shtp-RQ,  Vorsteher 

der  Bauarbeiten  in  []h.t]-'Itn,  Stadtvorsteher  und  Vezir  [ ]. 

F.  Gelobter  des  guten  Gottes,  Vorsteher  der  Bauarbeiten,  Vertrauter 
des  Herrn  der  beiden  Lander  H]tj]j,  der  das  Leben  wiederhole. 

2024  G.  a)  kgl.  Schreiber.  Domanenvorsteher  in  Mn-nfrlpjj,  der  Gerechtfertigte. 
b)  kgl.  Schreiber,  Vorsteher  des  groBen  Harims  Pharaos  (L.  H.  G.)  in 
Ih.t-'Itn,  Domanenvorsteher  'Ipjj1,  der  Gerechtfertigte. 


770.     Aufschrift  auf  einem  Kasten  im  Grab  des 
Tutenchamun 

Konig  von  O.u.U.A.,  der  von  der  Wahrheit  lebt,  Herr  der  beiden  Lander 
Nfr-hprw-R^-T&mziger-des-Txe,  Sohn  des  Re,  der  von  der  Wahrheit  lebt, 
Herr  der  Kronen  ]h-n-'Itn,  groB  in  seiner  Lebenszeit.  Konig  von  O.u.U.A., 
Herr  der  beiden  Lander  cnh-hprw-Rc-mrj-Nfr-hpr(w)-Rc,  Sohn  des  Re, 
Herr  der  Kronen  iV/r-w/r^-Yfw-Geliebter-des-Einzigen-des-Re. 
GroBe  kgl.  Gemahlin  Mrj.t-'Itn.  sie  lebe  ewig. 


771.     Datierung  und  Name  aus  Graffito  des  Grabes  139 

Jahr  3,  3.  ]h.t,  Tag  10.  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  cnh- 
hprw-Rc-Ge\iebteT-[des-Nfr-hprw-Rc],  Sohn  des  Re  A^/r-w/r^-'/^-Geliebf- 
ter  des  Einzigen-des-Re]. 

Web-Priester  und  Opferschreiber  des  Amun  im  Totentempel  des  cnh-hprw- 
Rc  in  Theben  P]-w]h,  Sohn  des  'Itf-snb. 

Bruder : 

Sein  Bruder,  der  Zeichner  T]j  [des]  Totentempels  des  ^nh-hprw-R**. 

1   Vgl.  Helck,  Verwaltung  370. 


Restaurationsstele  Tutenchamuns  365 

772.      Stele  Tutenchamuns  uber  die  Restauration  2025 

Darstelhmg : 

,,Der  Konig  von  O.u.U.A.  [ ],  dem  Leben  gegeben  werde 

ewiglich"  vor  ..Amonre.  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  Herrn 

des  Himmels.  Konig  der  Gotter"  und  ,,Mut,  Herrin  von  'Isrw,  Herrin 

aller  Gotter." 

Amun  halt  an  die  Nase  des  Konigs  ein  Szepter  mit  den  Worten : 

..Er  gibt  Leben,  alles  Leben,  Dauer,  Heil." 

Links  iiberreicht  der  Konig  Blumen: 

,,Blumen  Geben.  Er  macht  es,  damit  ihm  Leben  gegeben  werde." 

Am  Rand: 

Aller  Schutz,  Leben,  Dauer,  Heil,  Gesundheit  bei  ihm  wie  fiir  Re  in  Ewig- 
keit. 

Inschrift : 

[Jahr  1],  4.  ]h.t,  19.  Tag  unter  der  Majestat  des  Horus  , Starker  Stier, 
schon  an  Geburten',  der  beiden  Herrinnen  ,mit  schonen  [Gesetzen,  der] 
die  beiden  Lander  [beruhigt]',  Goldhorus  ,der  die  Kronen  erhebt  und  die 
Gotter  befriedigt', 

des  Konigs  von  O.u.U.A.  [ ],  Sohn  des  Re  [ ],  dem  Leben  2026 

wie  Re  gegeben  werde  in  [alle  Ewigkeit,  geliebt  von  [Amonre],  Herrn  der 
Throne  der  beiden  Lander  vor  Karnak;  Atum,  dem  Herrn  der  beiden 
Lander,  dem  Heliopolitaner ;  Reharachte;  Ptah,  siidlich  seiner  Mauer, 
dem  Herrn  von  , [Leben  beider]  Lander*,  und  Thot,  dem  Herrn  der  Gottes- 
worte;  erschienen  [auf  dem]  Horus[thron  der  Leben]den  wie  der  Vater 
Re  taglich.  Der  gute  [Gott],  Sohn  des  Amun,  Kind  des  Stieres  seiner 
Mutter;  niitzlicher  Same;  herrliches  Ei,  das  Amun  selbst  geschaffen 
hat;  V[ater  der  beiden  Land]er,  der  schuf  den,  der  ihn  schuf,  und  bildete 
den,  der  ihn  bildete.  Versammelt  waren  die  Seelen  von  Heliopolis,  um  ihn 
zu  schaffen,  um  einen  Konig  fiir  die  Ewigkeit  zu  machen,  einen  Horus, 
der  in  Unendlichkeit  dauert.  Ein  guter  Herrscher,  der  Niitzliches  tut  fiir 
den  Vater  aller  Gotter.  Er  festigte,  was  verfallen  war  unter  den  Denk- 
malern  <bis>  an  die  Grenzen  der  Ewigkeit.  Er  vertrieb  das  Siindige  im 
ganzen  Land,  indem  die  Wahrheit  [auf  ihrem  Platz]  bleibt.  Er  laBt  die 
Luge  ein  Abscheu  sein,  it  idem  das  Land  wie  in  seiner  Urzeit  ist. 
Es  bestieg  aber  Seine  .Majestat  den  Thron  als  Konig,  als  die  Tempel  2027 
der  Gotter  und    Gottinnen   von    Elephantine   bis  zu  den  Marschen  des 

Deltas  [ im   Bejgriffe  waren,  vergessen  zu 

werden,  und  ihre  Hciligl  iimer  anfingen  zu  vergehen,  indem  sie  Schutt- 
hiigel  wurden,  mit  Kraut  bewachsen,  und  ihre  Allerheiligsten  waren, 
als  seien  sie  nie  gewesen,  und  ihre  Gebiiude  ein  Fuf3weg.  So  machte  das 


366  Restaurationsstele  Tutenchamuns 

Land  eine  Krankheit  durch,  und  die  Gotter  vernachlassigten  dieses  Land. 
Wenn  man  [Soldat]en  nach  Syrien  schickte,  um  die  Grenzen  Agyptens  zu 
erweitern,  so  geschah  kein  irgendwie  gearteter  Erfolg  durch  sie.  Wenn  man 
einen  Gott  anflehte,  um  von  ihm  etwas  zu  erbitten,  so  kam  er  nicht  [her] ; 
und  wenn  man  ebenso  eine  Gottin  anging,  so  kam  sie  nicht  her.  Ihre  Her- 
zen  waren  schwach  in  ihnen  und  sie  horten  auf  zu  schaffen.1 

2028  Nachdem  nun  die  Tage  dariiber  vergangen  waren,  da  erschien  [Seine 
Majestat]  auf  dem  Thron  des  Vaters.  Er  beherrschte  die  Ufer  des  Horus, 
indem  Agypten  und  die  Wuste  unter  seiner  Gewalt  waren.  Jedes  Land 
war  in  Verbeugung  vor  seiner  Macht.  Seine  Majestat  war  aber  im  Palast, 
der  sich  in  Pr-c]-hpr-k]-RC2  befmdet,  wie  Re  im  Inneren  des  Himmels.  Da 
machte  S.  M.  die  Plane  dieses  Landes  und  den  taglichen  Bedarf.  Da  be- 
dachte  sich  Seine  Majestat  mit  seinem  Herzen  und  suchte  allerlei  Prach- 
tiges  und  kummerte  sich  um  Niitzliches  fur  seinen  Vater  Amun,  indem  er 
sein  heiliges  Ebenbild  aus  echtem  dcm-Go\d  bildete.  Er  gab  (ihm)  mehr 
als  seit  Anfang  gemacht  worden  war.  Er  bildete  (seinen)  Vater  Amun  auf 
13  Tragstangen,  indem  sein  herrliches  Ebenbild  aus  e^m-Gold,  Lapis- 
lazuli,  [Tiirkis]  und  allerlei  Edelsteinen  war.  Friiher  war  aber  die  Majestat 
dieses  heiligen  Gottes  nur  auf  11  Tragstangen  gewesen.  Er  bildete  Ptah, 
sudlich  seiner  Mauer,  den  Herrn  von  ,,Leben-der-beiden-Lander",  indem 
sein  heiliges  Abbild  aus  dcm-Go\d  auf  11  [Tragstangen]  war  und  sein 
herrliches  Ebenbild  aus  dcm-Go\d,  Lapislazuli,  Tiirkis  und  allerlei  Edel- 
steinen (gefertigt)  war.  Friiher  aber  war  dieser  heilige  Gott  nur  auf  [7] 
Tragstangen     gewesen. 

2029  Es  machte  Seine  Majestat  Denkmaler  fiir  die  Gotter,  indem  er  ihre  Gotter  - 
bilder  aus  echtem  rfcra-Gold  vom  Besten  der  Fremdlander  [bildete]  und 
ihre  Allerheiligsten  neu  schuf  als  Denkmaler  <bis>  an  die  Grenzen  der 
Ewigkeit,  trefflich  eingerichtet  mit  Bedarf  bis  in  die  Unendlichkeit, 
und  indem  er  ihnen  Gottesopfer  stiftete  als  tagliche  regulare  Opfer  und 
ihre  Versorgung  auf  Erden  ausstattete.  Er  gab  mehr  als  friiher  war;  [er] 
uberschritt,  was  seit  der  Zeit  der  Vorfahren  [getan]  worden  war.  Er  fiihrte 
Web-Priester  ein  und  Propheten  von  den  Kindern  der  Beamten  ihrer 
Stadt,  als  Sohn  eines  bekannten  Mannes,  dessen  Name  bekannt  ist. 
Er  vermehrte  ihre  [Altare]  aus  Gold,  Silber,  Bronze  und  Kupfer,  ohne 
da6  ein  Ende  war  an  [alien  Dingen].  Er  fiillte  ihre  Arbeitshauser  mit 
Sklaven  und  Sklavinnen  von  den  Lieferungen  aus  der  Beute  Seiner 
Majestat.  [Er  vergroBerte]  alle  [Abgab]en  fiir  die  Tempel,  verdoppelt, 
verdreifacht  und  vervierfacht,  an  Silber,  Gold,  Lapislazuli,  Tiirkis  und 
allerlei  Edelsteinen,  kgl.  Leinen,  weiBem  Leinen,  buntem  Leinen,  Ge- 

1  Da  ja  der  schopferische  Gedanke  aus  dem  Herzen  kommt.  hier  statt    -<2>-  (,  !J  , , , 
etwa  ?   Wie  der  Text  dasteht,   gibt  er:  „sie  zerstorten  das  Geschaffene". 

2  Gutsanlage  Thutmosis'  I.  in  Memphis,   in  der  Nahe  der  Pyramiden  von  Gize 
gelegen. 


Restaurationsstele  Tutenchamuns  367 

schirr,  Harz,  Fett,  [ ],  Weilirauch,  Raucherwerk,  Myrrhen, 

ohne  daB  es  erne  Grenze  flir  alle  guten  Dinge  gab. 

Es  zimmerte  Seine  Majestat  (L.  H.  G.)  ihre  Barken  auf  dem  Nil  aus  2030 
neuem  Zedernholz  vom  Besten  des  Libanon,  vom  Ausgewahlten  von 
Ng]wx,  beschlagen  mit  Gold  vom  Besten  der  Frenidlander,  so  daB  sie  den 
Nilerhellen.  Esreinigte2  Seine  Majestat  (L.  H.  G.)  Sklavenund  Sklavinnen, 
Sangerinnen  und  Tanzerinnen,  die  vorher  Mahlsklavinnen  im  Konigs- 
haus  gewesen  waren,  indem  ihre  Arbeit  fiir  den  Palast  verrechnet  wurde 
und  fiir  das  [Schatz]haus  des  Herrn  der  beiden  Lander. 3  Ich  lieB  sie  ge- 
schiitzt  and  befreit  sein  fiir  die  Vater,  alle  Gotter,  mit  dem  Wunsch,  sie 
zu  befriedigen  dadurch,  daB  (man)  tut,  was  deren  Ka  wiinscht,  indem  sie 
das  Land  Agypten  schiitzen. 

Die  Gotter  und  Gottinnen,  die  sich  in  diesem  Lande  befinden,  ihre  Herzen 
waren  in  Freude,  und  die  Herren  der  Heiligtumer  waren  in  Jubel;  die 
Lande  jubelten  und  jauchzten,  Lachen  war  durch  das  [ganze]  Land,  da 
schone  [Ding]e  geschehen  waren.  Die  Neunheit  im  Sanktuar,  ihre  Arme 
waren  in  Verehrung,  indem  ihre  Hande  gefiillt  waren  mit  Sedfesten  [in] 
alle  Ewigkeit. 

Alles  Leben  und  Heil  bei  ihnen  war  an  der  Nase  des  starken  Konigs,  des  2031 
Horus,  der  die  Geburten  wiederholt,  des  geliebten  Sohnes  [des  Vaters 
Amonre,  des  Konigs]  der  Gotter,  der  ihn  gezeugt  hatte,  damit  er  gebildet 

werde,  des  Konigs  von  O.u.U.A.  [ ],  des  Geliebten  des  Amun, 

[seines]  wahrhaft  altesten  geliebten  Sohnes,  der  den  Vater,  der  ihn  gezeugt 
hat,  schiitzt,  dessen  Konigtum  das  Konigtum  seines  Vaters  Osiris  ist, 

des  Sohnes  des  Re  [ ],  des  Sohnes,  der  fiir  den,  der  ihn  erzeugt 

hat,  niitzlich  ist,  des  Denkmalsreichen,  mit  vielen  wunderbaren  Dingen, 
der  Denkmaler  herstellt  in  Rechtschaffenheit  fiir  seinen  Vater  Amun, 
schon  an  Geburten,  des  Souverans,  der  Agypten  [griindete]. 
An  diesem  Tag  war  man  im  schonen  Palast  in  Pr-c]-hpr-k]-Rc,  des  Ge- 
rechtfertigten,  indem  [Seine  Majestat  (L.  H.  G.)]  jung  war  und  die  ergriff, 

die  auf  seinen  Leib  eilte4,den  Chnum  gebildet  hat  [ ];  einer 

mit  starkem  Arm  ist  er, 

hoch  an  Kraft  iiber  die  Starke  hinaus,  groB  an  Kraft  wie  der  Sohn  der  Nut ;   2032 
mit  starkem  Arm  wie  Horus ;  dessengleichen  es  nicht  gibt  unter  den  Tap- 
feren  aller  Lander  zusammen;  wissend  wie  Re,  [gebildet  wie]  Ptah,  klug 

wie  Thot,  der  die  Gesetze  bestimmt,  trefflich  im  Befehl[en |, 

tiichtig  an  Ausspruch,  der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander, 

Herr  des  Opfers,  Herr  der  Kraft  [ ],  der  zufriedenstellt 

[ ],  sein  geliebter  leiblicher  [Sohn  des  Re],  Herr  aller  Fremd- 

1  Eig.  „Zimmerplatz",  Bezeichnung  des  Libanon. 

2  D.  h.  wcihte. 

3  Das  bedeutot  wohl,  daB  der  ,,Staat"  sie  jetzt  woiterhin  bezahlto,  obwohl  sie 
nun  fiir  den  Tempel  arbeiten. 

4  Die  Uriiusschlange. 


368  Restaurationsstele  Tutenchamuns 

lander,  Herr  der  Kronen  [ ],  dem  Leben,  Dauer,  Heil  wie 

Re  [in  alle  Ewigkeit]  gegeben  werde. 


2033  773.     Stele  am  7.  Pylon  in  Karnak 

[Horus  , Starker  Stier,  schon  an  Geburten'],  die  beiden  Herrinnen  ,schon 
an  Gesetzen,  der  die  beiden  Lander  beruhigt',  der  alle  Gotter  befriedigt, 
der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  der  Neunbogen,  Herr  der  beiden 

Lander,  Herr  des  Opfers  [ ],  dem  Leben  gegeben  werde, 

[erschienen  auf  dem  Horusthron  der  Lebenden  w]ie  sein  Vater  Re  im 
Himmel.  Die  Erbprinzessin,  groB  an  Gunst,  Herrin  von  O.u.U.A.,  Herr- 

<in>  der  Angenehmheit,  suB  an  Beliebtheit  [ ],  seine  ge- 

liebtegroBe  [kgl.]  Gemahlin,  die  Herrin  der  beiden  Lander  [ ], 

sie  lebe  und  sei  gesund  und  jung  ewiglich. 

[Der  gute  Gott,  Sohn  des  Amun,  der  den  schiijtzt,  der  seine  Schonheit 

[schu]f,  der  ihn  erzog  als  einen,  der  bleibt  in  [seiner]  Lieb[e 

.  .  .]  Konig.  Du  wirst  die  Tempel  der  Gotter  grunden,  nachdem  ihn  auf- 

gezogen  haben  [ ],  wahrend  er  sagt:  Macht  uns  test  euren 

Sohn  auf  Erden,  [ ]  im  Himmel.  Was  die  Neunheit  sagte: 

2034  Es  gleicht  ihm,   [ ],  unseren  Sohn,  der  Niitzliches  tut,  der 

die  [Heiligtiimer]  in  den  Tempeln  vollig  restaurierte  in  der  Arbeit  [aller 

Fremdlander]  und  ewiger  Ausfiihrung.  [ ],  daB  sie  dir 

Millionen  von  Jahren,  Hunderttausende  von  sehr  vielen  Sedfesten  geben. 

Denn  er  ist  [ ,  der  Konig  von  O.u.U.A., ], 

sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re,  Herr  aller  Fremdlander,  Herr  der 

Kronen  [ ],  dem  Leben  wie  Re  ewiglich  gegeben 

werde. 


774.      Stele  im  Hypostylen  Saal  in  Karnak 

[ ]     viele     [ ],     Vereinigung 

mit  [ ]  der  Ewigkeit  und  Sich  Gesellen  zur  Unendlichkeit.  Es 

erschien  [die  Majestat  des  Horus  , Starker  Stier,  schon  an  Geburten',  der 
beiden  Herrinnen  , Schon]  an  Gesetzen,  der  die  beiden  Lander  beruhigt', 
Goldhorus  ,der  die  Kronen  erhebt  [und  die  Gotter  befriedigt'],  Konigs  von 
O.u.U.A.,  Herrn  der  beiden  Lander  [Nb-hprw]-Rc,  [Sohnes  des  Re,  Herrn 
der  Kronen  T^-cw^-7ww-Herrscher-vom-oberagyptischen-Heliopolis.  Er 
machte  es  als]  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amonre,  den  Herrn  der 
Throne  der  beiden  Lander,  vor  Kar[nak], 

2035   [indem  er  ihm]  seinen  [Tempel]  neu  errichtete,  [seinen]  Sitz  [ 

Men]schen,  aus  Sandstein,  [ wie]  die 

Sonnenscheibe,  wenn  [sie  aufgeht [sei- 


Stele  Tutenchamuns  aus  der  hypostylen  Halle  zu  Karnak  369 

nen  [Sitz] ;  Same  der  groBen  Neunheit,  ein  Same,  niitzlich  fiir  den  Stier 

seiner    Mutter;  .  .  .[ reich    (?)]    an    Kronen,    der 

Denkmalsreiche,  mit  vielen  wunderbaren  Dingen;  der  aus  dem  Leib 
gekommen  ist,  indem  die  weiBe  Krone  schon  auf  seinem  Haupte  war; 

[ ] ;  der  die  blaue  Krone  .  .  .  [ ]  und  die  u.  a. 

Krone  umfaBt.   [Er]  lieB  die  Kronen  befestigen  vor  der  Neunheit  des 

Atum  [ ]  wunderbar.  [ 

] ;  den  die  Herrin  des  GroBen  Hauses  [aufzog,  nachdem  sie  ihn  mit 

ihrer  Milch]  ernahrt  [hatte; ];  Helden- 

hafter,  [dessengleichen]  es  nicht  gibt;  [ ];  Herr 

der  Angenehmheit ;   [ ];  der  die  Neunbogen  [be-   2036 

zwungen  hat];  der  Konig  von  O.u.U.A.  [Nb-hprw-]Rc,  Sohn  des  Re  [Twi- 
cnA-7w/z-Herrscher-des-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben  in  alle]  Ewigkeit 
[gegeben  werde]. 

Befehl  [Seiner]  Majestat  (L.  H.  G.)  [an  diesem  Tag:  Man  mache  das] 
Bild1  seines  Vaters  Amonre,  des  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander  in 
Karnak,  und  schaffe  [sein  heiliges  Ebenbild  aus  echtem]  Gold  aus  der 
[Beute]  der  Macht  seiner  Majestat.  in  der  Arbeit  aller  Fremdlander  [in] 

ewiger  [Arbeit].  Es  soil  sein  [ ]  wie  die  Sonnenscheibe,  wenn  sie 

taglich  den  Himmel  durchfahrt.  Man  jubelte  bei  [seinem  Erscheinen  (?)]; 

die  Freude  der  Untertanen  war  [ ]  auf  Erden.  Sie  schutzen 

ihm  seinen  Sitz  [ auf]  Erden.  [ ]  alle 

Welt,  indem  Millionen  von  Dingen  darin  sind.  [Es  wurden  gestiftet 
(o.  a.)]  das  Beste  von  nmdw-Rindern,  Vogeln,  Wein,  Weihrauch  [ohne 
Ende],  indem  die  Magazine  gefullt  wurden  zum  Uberlaufen  und  ihre 
Haufen  den  Himmel  erreichten.  Er  [flillte  auch  sein  Schatzhaus]  mit 
unzahligen  Dingen,  [er  stattete  aus  das  Arbeitshaus  mit  Sklav]en  [und 

Sklavinnen]  von  den  Kindern  der  [GroBen]  von  Kusch  [ 

]  und  (?)  rein  [bei]  den  Festen  seines  Vaters  [ 

]• 


775.     Beischriften  des  Luxorfestes  2037 

Rlickkehr  des  Amun 

Die  Talrander  jubeln,  und  die  beiden  Lander  sind  im  Fest,  die  Neunheit 

von  Theben  ist  [in]  Freude,  denn  (Konig)  [ ]  rudert  seinen 

Vater  Amun  zum  Ruhen  in  Karnak. 

Das  Rudern  der  Mut 

Eine    [schone]   Ruderfahrt  Veranstalten   durch  den  Konig,   Herrn  der 
beiden  Lander  [ ].  Er  rudert  [seine  Mutter]  Mut,  die  Herrin  des 

1   Es  hantk'lt  sir-h  um  die  I'rozrssionsstatue. 
24     Helck 


370  Beischriften  zum  Luxorfest 

Himmels  bei  ihrem  Fest  am  Jahresanfang,  [ ]  der  Begleitung 

des  Herrn  der  Gotter  bei  seinem  [Opet]fest.  Sie  tut  es  ihm,  damit  Leben 
gegeben  werde. 

Beischrift  des  Konigs 

Der  gute  Gott,  Sohn  des  Amun,  den  er  zum  Konig  auf  seinen  Thron 

gesetzt  hat,  der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  [ 

....],  den  Amun  mehr  als  alle  Konige  liebt. 

Beischrift  der  Konigin 

Die  Erbprinzessin,  groB  an  [Gunst],  Herrin  der  Beliebtheit,  suB  an  Liebe, 
[Herrscherin]  von  O.u.U.A.,  mit  reinen  Handen  mit  dem  Sistrum,  die 

2038  den  Gott  mit  [ihrer]   Stimme  [besanftigt,  groB]  an  Ansehen,  [Herrin] 

der  Beliebtheit,  Herrscherin  der  beiden  Lander  [ ];  [auf  deren] 

Ruhe[platz]  Mut  leuchtet,  um  die  Liebe  zu  verdoppeln;  groBe  [ 

]  bei  der  Ausfahrt  der  Herrin  des  Him- 
mels am  schonen  Opetfest. 

Beischrift  zur  Statue  Amenophis'  III. 

Geleiten  des  Gottes  im  Tempel  beim  Opetfest.  Der  Konig  von  O.u.U.A., 
[Herr  der  beiden  Lander]  Nb-m]c.t-Rc,  dem  Leben  gegeben  werde. 

Ein  Mann  begriiBt  die  Barken 

Du  leuchtest  schon,  Amonre,  wenn  du  in  der  Wsr-h].t-I$Sbrke  bist.  Alle 
Welt  gibt  dir  Preis,  und  die  ganze  Welt  ist  im  Fest.  Denn  dein  altester 
Sohn,  der  Offner  deines  Leibes,  rudert  dich  nach  Luxor,  dem  du  eine 
Ewigkeit  als  Konig  der  beiden  Lander  gibst  und  eine  Unendlichkeit  an 
[friedlichen]  Jahren.  Du  schiitzst  ihn  mit  Leben,  Dauer,  Heil,  du  lsiBt 
ihn  [erscheinen]  als  Herrscher  der  Freude. 

2039  Du  registrierst  ihn  [mit]  Millionen  [von  Jahren],  Hunderttausenden  [an 
Sedfesten],  deinen  geliebten  Sohn,  den  [du  auf  deinen  Thron]  setztest.1 
Er  schafft  dein  [Gotterbild],  wie  er  deinen  [Tempel]  festlich  gemacht 
hat;  er  verdoppelt  dir  dein  Opfer[brot],  indem  es  [an]  seiner  Stelle  bleibt 
nach  seinem  [friiheren]  Plan.  Du  befiehlst  ihm  Starke  gegen  den  Suden, 

Macht  gegen  den  Norden;  du  erweiterst  ihm  die  Grenz[en ]  auf 

alien  Seiten.  Du  [machst]  seine  Lebenszeit  wie  die  Lebenszeit  des  Him- 
mels, [in  dem]  er  wie  die  Sonnenscheibe  erscheint.  Es  kommen  zu  dir  die 

Emporer,  beladen  [mit]  ihren  Gaben  auf  ihrem  Riicken,  alien  [ ]  vom 

Auserlesenen  ihres  Besitzes.   [ ]  Antilopen,   Ga- 

zellen  [ ],  Vogel  ohne  Zahl.  Es  opfert  sie  dein  Sohn, 

um  die  Verpflegung  zu  sichern  an  deinem  Opetfest.  Froh  sei  euer  Herz, 


crz: 


Beischriften  zum  Luxorfest  371 

denn  die  Erde  [ ],  indem  Amun  in  seinein  Luxor  ruht.  [.  .  . 

]  wir  den  guten  Herrscher,   um  zu  tun,  womit 

wir  zufrieden  sind.  Mut,  die  [Schopferin]  deiner  Schonheit,  ist  Schutz 

deiner  Glieder;  Chons  in  Theben,  der  Herr  der  Freude,  [gibt]  dir  Sed- 

feste 

[und]  macht  deinen  Namen  als  dauernden  Konig  fest,  du  Horus,  schon  2040 

an  Geburten  [ ]. 

Beischrift  der  Soldaten 

Die  Ruderkompanien,  die  das  Vordertau  des  Schiffes  ziehen.  Ein  Jubel- 
lied,  das  sie  sprechen:  [Amun]  ist  erschienen  in  seiner  Barke  wie  Re  im 
Innern  des  Himmels.  Die  ganze  Erde  ist  vereint  beim  Jubel,  wenn  sie 
[seine  Gestalten  (?)]  in  seiner  Barke  des  Flusses  sieht,  wie  Re  in  der  Mor- 

genbarke.  Es  stent  (?)  [ in]  Jubel,  und  die  [ganze]  Erde  ist 

in  Freude  wegen  der  Ankunft  im  heiligen  Luxor,  seinem  Ort  des  Uran- 

fangs.  Er  gibt  [Schutz]  in  Leben  und  Heil  seinem  Sohn  [ ], 

dem  Sohn,  der  niitzlich  ist  fur  den,  der  ihn  erschuf,  da  er  seinen  Vater 
Amun  rudert,  um  zu  tun,  womit  dessen  Ka  zufrieden  ist.  Er  rudert  ihn 
mit  Leuten  im  (?)  Konigsschiff,  indem  er  [den  Herrn]  der  Gotter  be[frie- 
digt(?)]. 

Lied  der  Mannschaft  der  Mut-Barke  2041 

Die  vordere  Ruderkompanie,  [die  das]  Vordertau  der  Herrin  der  beiden 
Lander  [zieht].  Was  sie  sagen:  Der  Himmel  jubelt,  und  die  Erde  ist  im 
Fest;  die  beiden  Lander  jubeln  und  tanzen,  wenn  sie  die  Erste  der  Gotter 
sehen.  Sie  erhellt  die  Erde  mit  ihrer  Schonheit,  und  die  Gotter  geben  ihr 
Preis ;  alle  Untertanen  verehren  sie,  wenn  sie  in  der  Begleitung  des  Herrn 
der  Gotter  [bei  seinem  schonen]  Opet[fest]  ist. 

Beischriften  von  Truppen 

A.  [Die  Offiziere]  des  Heeres  jubeln  vor  Seiner  [Majestat]:  Wie  herrlich 
ist  der  gute  Herrscher,  wenn  er  Amun  gerudert  hat,  der  ihm  Starke  gegen 
die  Siidlichen,  Macht  gegen  die  [Nordlichen]  anbefiehlt.  Amun,  [der  Gott, 
er  laBt  (!)  ihn  gedeihen].  Du  Starker,  du  Herrscher! 

B.  [ ],  die  in  der  Begleitung  Seiner  Majestat  sind:  Ein  Jubel- 

lied;  sie  sagen:  [Tutenchamun]  rudert  den,  der  ihn  geboren  hat,  der  ihm 
das  Konigtum  anbefohlen  hat  auf  Erden,  die  Lebenszeit  des  Re  im  2042 
Himmel.  Er  wild  registriert  in  Kraft  und  Starke  gegen  jedes  Fremd- 
land,  das  ihn  angreift.  Ks  befiehlt  Amun  die  Starke  des  [Tutenchamun]; 
Amun,  der  Gott,  der  ihn  gedeihen  laBt.  Du  Starker,  du  Herrscher!  Starker, 
gr|lif'btcr|  Konig  beim  Ifudern  des  Amun  | |. 

C.  Die  Ruderkompanie,  die  Erste  des  Heeres,  die  diesen  hlg.  Gott  be- 
gleitet:  Ein  Jubellied,  das  sie  sagen:  Wie  schon  istdieser  [gute] Herrscher, 
wenn  er  vor  Amun  ist.  um  nach  Karnak  zu  rudern  bei  seinem  Fest  am 


372  Beischriften  zum  Luxorfest 

Jahresanfang.  Er  tut,  womit  er  zufrieden  ist  im  hlg.  Luxor.  Er  hat  sein 
Opfer  entgegengenommen  und  ihm  die  Lebenszeit  des  Re  und  die  Jahre 
des  Atum  anbefohlen.  Er  hat  auf[geschrieben]  Millionen  von  Jahren  und 
Hunderttausende  von  Sedfesten,  indem  jedes  Fremdland  unter  [seinen] 
Sohlen  ist  wie  (bei)  Re  taglich. 

2043  Rede  der  Mut 

Worte  Sprechen  dur[ch  Mut,  die  Herrin  von  3Is]rw :  Mein  geliebter  leib- 

licher  Sohn,  Herr  der  beiden  Lander  [ ].   [Ich]  bin  deine 

Mutter,  die  deine  Schonheit  schuf.  Ich  habe  dich  aufgezogen,  als  du  noch 
ein  Kind  warst.  Ich  gebe  die  Furcht  vor  dir  unter  die  Neunbogen  und 
dein  Ansehen  unter  die  Nomaden  Nubiens.  Deine  Keule  ist  auf  (ihren) 
Kopfen,  der  Schrecken  vor  dir  in  ihren  Leibern  allesamt  als  Gunstbeweis 
fur  dieses  schone  Denkmal,  das  du  mir  gebaut  hast.  Du  hast  mir  gezim- 
mert  aufs  neue  die  Barke  W[ts-nfrw],  geschmiickt  [mit]  allerlei  Edel- 
steinen  als  etwas,  was  ein  Sohn  mit  liebendem  Herzen  tut,  indem  die 
Mutter  sich  vereinigt  hat  [ ]. 

776.     Bauteile  mit  Namen  des  Tutenchamun 

a)  Tor  Kairo  57195 

Konig  von  O.u.U.A.  Nb-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  Twt-^nh-'Imn-Herrscher- 
vom-o.-a.-Heliopolis,  geliebt  vonHauron.1  Die  groBe  kgl.  Gemahlin  cnh. 
s-n-'Imn,  sie  lebe. 

b)  Pfosten  Kairo  48838 

Sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  [ ],  geliebt  von  (R)nnwtt2. 


2044  777.     Statuengruppe  aus  Faras 

[ wir  jubeln]  sehr,    wenn  wir  deine  Schonheit  sehen.   Wir 

lassen  [alle  Fremdlander  zu  dir  in  Verbeugung]  kommen  [ 

.  .  .].  Dein  Ansehen  ist  in  ihren  Leibern,  und  sie  iiberliefern  sich  dir  selbst 

mit  [ihren]  Kindern.  [ ]  Allherr;  Goldhorus,  der  die 

Kronen  seines  Vaters  Re  aufsetzt;  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  der 
Freude,  Herr  der  beiden  Lander  [ Sohn  des  Re ],  ge- 
liebt von  Amun,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander  vor  Karnak. 

Mut,  die  GroBe,  die  Herrin  von  'Isrw  [ und  alle  Gotter 

und  Gottjinnen  des  Landes  Agypten,  da  sie  ihm  Starke  und  Kraft  gegen 

1  Syrischer  Gott,  der  mit  der  Sphinx  von  Giza  identifiziert  worden  ist.  Das  Tor 
stammt  aus  der  Anlage  der  18.  Dyn.  bei  der  Sphinx. 

2  Schlangengottin  der  Ernte. 


1  Der  Konig  wird  also  mit  dem  Mond  gleichgesetzt. 

AAAAAA  V^J 

Wortl.:  ,,an  ihror  einen  Stelle". 


2045 


Statuengruppe  aus  Faras  373 

jedes  Land  geben.  Der  gute  Herrscher,  [der  Niitzliches  tut  fur  seine  Vater, 
alle  Gotter];  [Sohn  des]  Amun,  der  seine  Schonheit  schuf;  Schlitzer  des 
Stiers  seiner  Mutter ; 

Geschopf    [des ,    Ab]bild    der    Gotter, 

der  ganzlich  jeden  Monat  neu  geboren  wird1;  der  gute  Gott,  der  ein- 

bringt  [ ].  Er  veranstaltet  das  Abschlachten  von  Syrien 

und  zerhackt  Kusch,  griindet  jedoch  Agypten  und  baut  [die  Heiligtiimer 
aller  Gotter  mid  versorgt]  deren  Opferlieferungen,  die  verfallen  waren. 
Sie  haben  ihn  (dafiir)  gelobt  [und  sie  haben  ihn  auf  den  Thron]  des  Horus 
der  Lebenden  [fest  eingesetzt].  Agypten  und  die  Wtiste  ist  ewiglich  unter 

seiner  Aufsicht,  indem  er  [ Besitzer  (o.  a.)  der  Gro]Ben 

( =  Urausschlange) ,  Herr  der  Kraft,  groB  an  Ansehen  in  alien  Landern; 
dessen  Schonheit  auf  dem  Thron  ist,  indem  seine  Gestalt  ein  Falke  ist, 

wobei  er  als  [ ].  Denn  sein  Vater  ist  Re, 

sein  Leib  ist,  wie  es  sein  Vater  Re  anbefohlen  hat.  Hunderttausende  von  2046 
Jahren  und  Million  [en  von  Sedfesten Alle  Lander  sind  un- 
ter] seinen  Sohlen,  nicht  gibt  es  einen,  der  ihn  in  irgendwelchen  Landern 
abwehrt.  Der  Konig  von  O.u.U.A.,  der  die  Gotter  an  [ihren]  Orten  besanf- 

tigt.   [ Es  jubeln]  alle  [Fremdlander],  wenn  sie 

seine  Schonheit  sehen;  sie  freuen  sich,  wenn  sie  [seine  Stimme]  horen. 

[ ]  ausgeriistet  mit  Horigen  nach  dem 

schonen  Plan  [ ,  festsetzen]2  ihre  Opferstiftungen  [ 

]• 


778.     Block  mit  Jagdclarstellung 

Der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-hprw-Rc,  Sohn 
des  Re,  Herr  der  Kronen  T^-cw^-'/mw-[Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis], 
dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde. 

Inschrift :  2047 

[ ]  allerlei  Wild  der  Wiiste;  stark  [ ],  kraft- 

voll  [an  Bogen.  Wenn  er  auf  die  Scheibe  schoB,  so  ging]  sein  Pfeil  heraus 

zur  Erde.  [ ]  Obersten  (?)  [ 

.  .  .].  Er  eilt  in  seinem  Lauf  [ ]  die  Taler  [ 

]  ihr  [ ],  indem  sie  gefullt  ist  ohne  Zahl: 

Lowen  [ Er  schoB]  auf  Wildstiere  und  Antilopen, 

und  es  fiel  jegliches  Wild  an  Ort  und  Stelle.3 


374  Blocke  Tutenchamuns  aus  Karnak 

779.  A.  Weiterer  Block  aus  Karnak 
Jubellied;  sie  sagen:  Du  bist  wie  Month  [ ] 

2048  B.  Dritter  Karnakblock 

]  im  Augenblick.  Ihre  GroBen  sind  gefallt  durch  sein  Ge- 

metzel,  nachdem  sie  die  Grenzen  Seiner  Majestat  (L.  H.  G.)  verletzt 
hatten. 

780.  Statuen  des  Amun  und  der  Amaunet 

A.  ,,Amonre,  Herr  der  Throne  der  beiden  Lander,  wohnhaft  in  Ih-mnw"1, 
halt  ein  Szepter  vor  ,,Horus  , Starker  Stier,  schon  an  Geburten'".  Konig 
von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers  Nb-hprw-Rc 

[ ],   Sohn  des  Re,  Herr  der  Kronen  [Twt^nh-yimn  [ ].  Er 

machte  es  als  [sein]  Denkmal  [fur  seinen  Vater  Amonre,  indem  er  ihm 
eine  hlg.  Statue]  neu  schuf,  geliebt  von  Amonre,  wohn[haft  in  ]h-mnw] 
in  Karnak;  dem  Leben  gegeben  werde. 

B.  [Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers 

],  Sohn  des  Re,  Herr  der  Kronen  [ ].  Er  machte  es  als 

sein  Denkmal  fur  seine  Mutter  Amaunet,  indem  er  ihr  neu  eine  groBe 
hlg.  Statue  schuf;  geliebt  von  Amaunet,  wohnhaft  in  ]h-mnw. 

2049  781.     Inschriften  auf  Gegenstanden  aus  Tutenchamuns 

Grab 

A.  Thronsessel 

Konig  von  O.u.U.A.,  Nb-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  Twt^nh-'Imn-JIerrscher- 
vom-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben  gegeben  werde  wie  Re. 
Erbprinzessin,   groB    an  Gunst,  Herrin    der  Beliebtheit,  suB  an  Liebe, 
Herrscherin  von  O.u.U.A.,  Herrin  der  beiden  Lander  cnh.s-n-'Imn,  sie  lebe 
in  alle  Ewigkeit. 

B.  Bettstelle 

Es  lebe  der  gute  Gott,  Sohn  des  Re,  den  er  mehr  als  jeden  Konig  liebt, 
Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  der  Freude,  Herr  der  beiden  Lander  Nb- 
hprw-R^,  Sohn  des  Re  T^^w^-'/mw-Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  dem 

1  Tempel  Thutmosis'  III.  im  Ostteil  von  Karnak;  die  Statuen  stehen  aber  jetzt 
vor  dem  Barkenschrein. 


Inschriften  aus  Tutenchamuns  Grab  375 

Leben.  Dauer,  Heil,  Gesundheit,  Freude  jeder  Art  wie  Re  in  alle  Ewigkeit 
gegeben  werde. 

Es  lebe  der  gute  Gott,  Abbild  des  Re,  tiichtiges  Ei,  das  aus  seinen  Gliedern 
hervorgegangen  ist,  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  der  Neunbogen,  Herr 
der  beiden  Lander  Nb-hprw-Rc,  sein  leiblicher  Sohn  des  Re,  Herr  der 
Kronen  Tu^-c/Ji-7mw-Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben,  Dauer, 
Heil.  Gesundheit  jeder  Art,  alle  Freude  wie  Re  auf  dem  Thron  des  Horus 
gegeben  werde. 

C.  Truhe  21 

1.  Der  gute  Gott,  machtig  an  Kraft,  Souveran,  dessen  man  sich  ruhmt, 
der  Lowen  bekampft,  dessen  Starke  und  Kraft  wie  die  des  Sohnes  der 
Nut  ist. 

2.  Der  gute  Gott,  ein  Berg  von  Gold,  der  die  beiden  Lander  mit  seiner  2050 
gottlichen  (Urausschlange)  erhellt,  wenn  er  zuPferde  erscheint,  wie  wenn 

Re  aufgeht.  Er  hat  die  Pfeile  seines  Vaters  Re1  genommen  und  fand  viele 
Rudel  von  Wustenwild.  Es  erbeutet  sie  Seine  Majestat  in  einem  kleinen 
Augenblick. 

3.  Horus  , Starker  Stier,  schon  an  Geburten',  der  gute  Gott,  Abbild  des 
Re,  der  Machtige,  der  die  Neunbogen  niedertritt,  der  Konig  von  O.u.U.A., 
Herrscher  der  Freude,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-hprw-R^,  sein  ge- 
liebter  leiblicher  Sohn  des  Re  Tw^cw^-7ra?i-Herrscher-vom-o.a.-Helio- 
polis,  dem  Leben  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 

4.  Der  gute  Gott,  Abbild  des  Re,  der  auf  den  Fremdlandern  erscheint, 
wie  wenn  Re  aufgeht,  der  dieses  Land  des  elenden  Kusch  vernichtet, 
it  idem  er  seine  Pfeile  aussendet  gegen  die  Feinde. 

5.  Der  gute  Gott,  Sohn  des  Amun,  der  Held,  dessengleichen  es  nicht  gibt, 
Herr  der  Kraft,  der  Hunderttausende  niedertritt  und  sie  zu  Leichenhaufen 
macht. 

0.  Niedergetreten  sind  die  GroBen  vom  elenden  Kusch  unter  deinen 
Ftifien. 

Niedergetreten  sind  die  GroBen  jedes  Fremdlandes  unter  deinen  FliBen.   2051 
Riickseite : 

Der  gute  Gott,  Abbild  des  Re,  Herr  der  Kraft,  der  die  GroBen  aller  Fremd- 
lander  niedertritt. 

Der  gute  Gott,  Sohn  des  Amun,  der  Held,  der  alle  Fremdlander  nieder- 
tritt. 

D.  Deckel  ci  ins  Sch  in  uckkastens  in  Kartusc  hen  form 

Rechts : 

K-  lebe  Horus  .Starker  Stier,  schon  an  Geburten',  die  beiden  Herrinnen 
.Sclion  an  Gesetzen,  der  flic  beiden  Lander  befriedigt',  Goldhorus  ,der  die 

1  Eigentlicfa  die  Sonnenstrahlen ! 


376  Inschriften  aus  Tutenchamuns  Grab 

Kronen  aufsetzt  und  die  Gotter  besanftigt',  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr- 
scher  der  Neunbogen,  der  die  beiden  Lander  packt,  Herr  der  beiden  Lan- 
der, Herr  des  Opfers  Nb-hprw-Rc,  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re, 
stark  an  Kraft,  der  die  GroBen  aller  Lander  abwehrt  und  die  Nomaden 
niedertritt;  Herr  der  Kronen  Tw£-crc&-'./raM-Herrscher-vom-o. a. -Heliopolis, 
dem  Leben,  Dauer,  Heil  wie  Re  in  alle  Ewigkeit  gegeben  werde. 

Links : 

Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  schon  an  Geburten',  die  beiden  Herrinnen 
.Schon  an  Gesetzen,  der  die  beiden  Lander  befriedet',  Goldhorus  ,der  die 
Kronen  aufsetzt  und  die  Gotter  besanftigt', 

2052  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  derFreude,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr 
des  Opfers  Nb-hprw-Rc,  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re,  Herr,  Denk- 
malsreicher,  mit  vielen  Wundern,  Geliebter  wie  Amun,  Herr  der  Kronen 
Tw£-crc7i-7ra/i-Herrscher-voni-o. a. -Heliopolis,  dem  Leben,  Dauer,  Heil  wie 
Re  in  alle  Ewigkeit  gegeben  werde. 

E.  Kasten  AN  738 

Hinten : 

Es  lebe  der  gute  Gott,  Sohn  des  Re,  Kind  des  Stieres  seiner  Mutter1, 
den  Mut,  die  Herrin  des  Himmels,  aufzog  und  den  sie  mit  ihrer  Milch 
nahrte,  den  der  Herr  der  Throne  der  beiden  Lander1  schuf  zum  Herrscher 
dessen,  was  die  Sonnenscheibe  umkreist;  er  hat  ihm  den  Thron  des  Geb 
und  das  herrliche  Amt  des  Atum  anbefohlen;  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr 
der  beiden  Lander  Nb-hprw-R^,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich. 
Es  lebe  der  gute  Gott,  Abbild  des  Re,  altester  Sohn  des  Aton  im  Himmel, 
der  Denkmaler  schafft,  und  sie  entstehen  sofort.  Er  istRe-Atum,  der  ver- 
treibt  das  Bose  im  Re-Tempel  von  Heliopolis  dadurch,  daB  er  ihn  reinigt 
(wie)  zur  Urzeit,  so  daB  die  Seelen  von  Heliopolis  zufrieden  sind;  der 
Konig  von  O.u.U.A.  Nb-hprw-Rc  ewiglich. 

unten : 

Es  lebe  der  gute  Gott,  leuchtend  an  Kronen,  Konig  von  O.u.U.A.,  Nb- 
hpnv-Rc,  sein  leiblicher  Sohn  des  Re  Tw^-cwA-7mw-Herrscher-vom-o.a.- 
Heliopolis,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich. 

2053  Links: 

Es  lebe  der  gute  Gott,  Sohn  des  Atum,  Schiitzer  des  Reharachte,  reiner 
Same,  der  entstanden  ist  im  Hprj;  hehres  Ei  des  Allherrn,  dessen  Schon- 
heit  die  Seelen  von  Heliopolis  schufen,  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-hprw-Rc. 
Der  Konig,  groB  an  Denkmalern,  hoch  an  Wundern.  Er  ist  Re-Atum;  sein 
geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  Tivt-^nh-'Imn-Herrscher-vom-o. a. -Helio- 
polis, dem  Leben  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde.  Konig  von  O.u.U.A., 

1  Amun. 


Inschriften  aus  Tutenchamuns  Grab  377 

Abbild  des  Amun.  guter  Herrscher,  Geliebter,  der  mit  seinen  Planen 
die  Erde  fest  gemacht  hat,  Heir  der  Kronen,  Herr  der  beiden  Lander 
Nb-hprw-R^.  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  Twt^nh-'Imn-HeTrscheT- 
vom-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 
Es  lebe  der  wahrlich  gnte  Gott,  Sohn  der  weiBen  Krone,  geboren  von  der 
roten  Krone.1  der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  der  Freude,  Herr  der 
beiden  Lander  Nb-hprw-Rc,  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re,  Herr 
der  Kronen  Tid-c/f//-7//^-Herrscher-voni-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben  wie 
Re  ewiglich  gegeben  werde. 

Rechts : 

Es  lebe  der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  der  Freude,  Herr  der  Kronen, 
der  die  schone  o.a.  Krone  genommen  und  sich  mit  der  Doppelkrone  in 
Leben  und  Heil  vereinigt  hat,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-pprw-R^,  der 
Denkmaler  schafft,  und  sie  entstehen  sofort,  fur  seine  Vater,  alle  Gotter. 
Er  baute  ihre  Tempel  neu  und  schuf  ihre  Gotterbilder  aus  dcm-Go\d.  Er  2054 
versorgte  ihre  Opferbrote  auf  Erden.  Der  Lohn  fiir  den,  der  Niitzliches 
tut,  sind  sehr  viele  Sedfeste;  der  Herr  der  Kronen  Tivt^nh-'Imn-Herr- 
scher-vom-o.a.-Heliopolis. 

Es  lebe  der  gute  Gott,  erschienen  mit  der  weiBen  Krone,  der  Souveran, 
der  die  Doppelkrone  aufgesetzt  hat,  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  des 
Opfers,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-hpnv-Rc,  sein  geliebter  leiblicher 
Sohn  des  Re,  Herr  jedes  Fremdlandes  Twi-cwA-7raw-Herrscher-vom-o.a.- 
Heliopolis.  dem  Leben  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 

Vorn : 

Es  lebe  Horus  .Starker  Stier,  schon  an  Geburten',  die  beiden  Herrinnen 
,Schon  an  Gesetzen,  der  die  beiden  Lander  befriedet',  Goldhorus  ,der 
die  Kronen  aufsetzt  und  die  Gotter  besanftigt',  Konig  von  O.u.U.A., 
Erwahlter  des  Amun  zum  Herrscher  jedes  Landes  insgesamt  und  Herr- 
scher der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers,  Herr  der  Kronen  Nb-hprw-Rc, 
sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re,  Herr  jedes  Fremdlandes  Twt- 
cnh-'Imn-h<-]  ixher-vom-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben  und  Gesundheit  ge- 
geben werde  wie  Re  ewiglich. 

Var.: 

Herrscher  der  Freude,  der  erschienen  ist,  indem  er  die  schone  o.a.  Krone 
ergriffen  und  sich  mit  der  Doppelkrone  in  Leben  und  Heil  verbunden  hat, 
Herr  der  beiden  Lander. 

Rechts  unto  1 1 : 

E  lebe  der  gute  Gott,  Abbild  des  Re,  tiichtiger  Sohn  des  Aton  im 
Himmel,  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-hprw-Rc,  sein 
geliebter   leiblicher   Sohn   des   Re,   der  Denkmalsreiche,    Geliebter  der 

1  Auch  sonst  gilt  die  Knmmgottin  Wr.t-hk]w  als  Mutter  des  Konigs. 


378  Inschriften  aus  Tutenchamuns  Grab 

Gotter,  Herr  der  Kronen  Twt-'-nh-'Imn-Herrsch.er-yom.-o.a.-'H.eliopohs, 
dem  Leben  gegeben  werde. 

2055  F.  Spielbrett  AN  542 

Oben : 

Der  gute  Gott,  der  Zufriedene  und  Tap  fere,  groB  an  Kraft  wie  der  Sohn 
der  Nut,  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-hprw-Rc,  dem 
Leben  gegeben  werde. 

Der  gute  Gott,  der  Tapfere  wie  Month,  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des 
Re,  Herr  der  Kronen  Twf-cw^-7mw-Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  dem 
Leben  gegeben  werde. 

An  der  Seite: 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  schon  an  Geburten',  Konig  von  O.u.U.A., 
Herrscher  der  Neunbogen,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers  Nb- 
hprw-Rc,  von  Amun  geliebt,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich.  Die 
beiden  Herrinnen  ,  Schon  an  Gesetzen,  der  die  beiden  Lander  besanftigt', 
sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re,  Herr  der  Kronen  Twt-^nh-lmn- 
Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  geliebt  von  Ptah,  Herrn  der  Wahrheit 
wie  Re  ewiglich. 

G.  Spielbrett  AN  541 

Es  lebe  der  gute  Gott,  Abbild  des  Re,  Sohn  des  Amun  auf  seinem  Thron, 
Herr  der  Kraft,  der  alle  Lander  ergreift;  der  Konig  von  O.u.U.A.  Nb- 
hprw-Rt,  dem  Leben  und  Gesundheit  ewiglich  gegeben  werde.  Es  lebe 
der  gute  Gott,  Sohn  des  Amun,  Kind  des  Aton  im  Himmel,  Konig  von 
O.u.U.A.  Nb-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  T^-cn^-7ww-Herrscher-vom-o.a.- 
Heliopolis,  er  lebe  ewiglich. 

H.  Spielbrett  AN  540 

Horus  , Starker  Stier,  schon  (!)  an  Geburten';  der  gute  Gott,  Abbild  des 
Re,  prachtiges  Ei  des  Atum; 

2056  der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  der  Neunbogen,  der  alle  Lander  er- 
greift, Herr  der  Kraft  Nb-hprw-Rc,  dem  Leben,  Dauer,  Heil  wie  Re  ewig- 
lich gegeben  werde. 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  schon  an  Geburten',  die  beiden  Herrinnen 
, Schon  an  Gesetzen,  der  die  beiden  Lander  besanftigt',  Goldhorus,  ,der 
die  Kronen  aufsetzt  und  die  Gotter  beruhigt',  Konig  von  O.u.U.A.,  Sohn 
des  Re  Tw£-cw^-7m?£-Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben,  Dauer, 
Heil  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 

I.  Ein  Stuhl  AN  983 

Sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re,  Herr  aller  Fremdlander,  groB  an 
Kraft,  Herr  der  Kronen  Tivt-^nh-'Itn,  dem  Leben  wie  Re  in  alle  Ewigkeit 
gegeben  werde. 


Inschriften  aus  Tutenchamuns  Grab  379 

K.  Vase  AN  627 

Der  gute  Gott,  Sohn  des  Amun.  Herr  der  beiden  Lander  Nb-hprw-R^. 
Dein  Ka  sei  Ewigkeit,  eine  Unendlichkeit  als  Herrscher.  Du  rnogest  ver- 
bringen  dieLebenszeit1  des  Re,  der  dich  wie  sich  selbst  taglich  erzeugt.  Er 
gibt  dir  Sedfeste  wie  Horus  auf  seinem  Thron,  (dir)  Sohn  des  Re  Twt-Cnh- 
7m/?-Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  demLeben,  Dauer,  Heil  ewiglich  ge- 
geben  werde. 

L.  Kastchen  AN  752  2057 

Es  lebe  der  gute  Gott,  der  Sohn  des  Schdngesichtigen2,  geboren  von 
Sachmet,  der  Herrin  des  Himmels  fiir  den  siidlich  seiner  Mauer2;  niitz- 
licher  Samen,  hervorgekommen  aus  einem  Gott,  der  auf  dem  groBen  Sitz 
ist2;  verstandiges  Ei  des  Hprj,  dessen  Schonheit  die  Seelen  von  Helio- 
polis  geschaffen  haben;  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander, 
Herr  des  Opfers  JV6-Aprw;-i?c-Herrscher-der-Wahrheit,  dem  Leben  wie  Re 
ewiglich  gegeben  werde.  Der  gute  Gott  in  Wahrheit,  Sohn  der  weiBen 
Krone,  geboren  von  der  roten  Krone,  der  Nutzliches  tut  dem,  der  ihn  ge- 
zeugt  hat;  liber  dessen  Schonheit  die  Neunheit  in  Jubel  ist;  der  die 
Scheunen  mit  Gold  und  Silber  von  den  Lieferungen  jedes  Fremdlandes 
fullt;  der  Agypten  im  Fest  sein  laBt;  Sohn  des  Re,  Herr  der  Kronen 
T^-c«A-77«?i-Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben,  Dauer,  Heil 
wie  Re  ewiglich  gegeben  werde. 

M.  Bogenkasten 

Es  lebe  .Starker  Stier,  schon  an  Geburten',  die  beiden  Herrinnen  , Schon 
an  Gesetzen,  der  die  beiden  Lander  beruhigt',  Goldhorus,  ,der  die 
Kronen  aufsetzt  und  die  Gotter  besanftigt',  der  gute  Gott,  der  Starke, 
Wachsame,  Heldenhafte,  dessengleichen  es  nicht  gibt;  stark  mit  dem 
Bogen,  machtig  an  Kraft; 

kampferischer  als  Month;  der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  des  Opfers  Nb-     2068 
hprw-Rc,  Sfjhii  des  Re,  Herr  der  Kronen  T^-c/iA-'7mn-Herrscher-vom- 
o.a.-Heliopolis.  dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde. 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  schon  an  Geburten',  die  beiden  Herrinnen 
, Schon  an  Gesetzen,  der  die  beiden  Lander  besanftigt',  Goldhorus  ,der 
die  Kronen  aufsetzt  und  die  Gotter  beruhigt' ;  es  lebe  der  gute  Gott,  der 
Konig  der  Konige,  Herrscher  der  Herrscher,  der  Geliebte,  groB  an 
Kronen;  schon  wie  Re,  der  mit  seinem  schonen  Gesicht  die  beiden 
Lander  erhellt;  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des 
Opfers  Nb  -h  prw  -If.  wie  Re  ewiglich;  Sohn  des  Re,  Geliebter  der  Gotter, 
Herr  der  Kronen  TwJ-cwA-7mn-Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben 
wie  Re  in  allc  Kwigkeit  gegeben  werde. 

1  Emendn  re  in  g     q 

2  BeinarruTi  d<-s  Ptah  von  Memphis. 


380  Inschriften  aus  Tutenchamuns  Grab 

Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  schon  an  Geburten',  die  beiden  Herrinnen 
,  Schon  an  Gesetzen,  der  die  beiden  Lander  besanftigt',  Goldhorus  ,der  die 
Kronen  aufsetzt  und  die  Gotter  beruhigt' ;  es  lebe  der  gute  Gott,  stark 
an  Bogen,  Herr  der  Kraft,  tapfer,  wenn  er  ihn  spannt;  der  wachsame 
Konig,  der  Agypten  schiitzt ;  es  hat  die  Furcht  vor  ihm  die  Neunbogen 
gepackt ;  der  Konig  von  O.u.U.A.,  groB  an  Kraft,  der  seine  Feinde  schlagt, 
groB  an  Macht,  heilig  an  Ansehen,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-hprw-R^, 
dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde;  Sohn  des  Re,  Geliebter  der  Gotter, 
Herr  der  Kronen  in  der  Art  des  Re  Tw;£-c?^-7ra%-Herrscher-vom-o.a.- 
Heliopolis,  dem  Leben  in  alle  Ewigkeit  gegeben  werde  wie  Re-Harachte. 

2059  Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  schon  an  Geburten',  die  beiden  Herrinnen 
, Schon  an  Gesetzen,  der  die  beiden  Lander  besanftigt',  Goldhorus  ,der 
die  Kronen  aufsetzt  und  die  Gotter  beruhigt',  der  gute  Gott,  der  Starke, 
Geliebte,  Kampferische,  Heldenhafte,  der  sein  Handwerk  versteht,  der 
Konig,  stark  an  Bogen,  groB  an  Ruf ;  der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher 
der  Neunbogen,  der  die  GroBen  der  aufruhrerischen  Fremdlander  ab- 
schlachtet,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-hprw-R^,  dem  Leben  wie  Re  ge- 
geben werde;  Sohn  des  Re,  der  die  Asiaten  packt,  der  die  Kopfe  des 
Nordlandes  einschlagt,  Herr  der  Kronen  T^-cw^-'/mw-Herrscher-des- 
o.a.-Heliopolis,  dem  Leben  ewiglich  gegeben  werde  wie  Re-Harachte. 

N.  Schilde 

a.  AN  95  (86) 

Es  erscheint  Seine  Majestat  in  Theben  auf  dem  Thron  des  Verkundens 
der  Wunder,  der  Konig  von  O.u.U.A.  Nb-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  Twt- 
cw^-'ira%-Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben  ewiglich  gegeben 
werde. 

b.  AN  753 

Der  gute  Gott,  der  die  Fremdlander  zertritt  und  die  GroBen  aller  Fremd- 
lander erschlagt ;  Herr  der  Kraft  wie  der  Sohn  der  Nut ;  heldenhaft  wie 
Month,  wohnhaft  in  Theben;  der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden 
Lander  Nb-hprw-Rc,  dem  Leben  gegeben  werde;  Sohn  des  Re,  sein  Ge- 
liebter Tw^c/i^-7raw-Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  wie  Re. 

2060  c.  AN  754 

Der  gute  Gott,  stark  an  Kraft,  machtig  wie  Month,  wohnhaft  in  Theben ; 
Heldenhafter,  dessengleichen  es  nicht  gibt;  der  Lowen  bekampft  und 
Wildstiere  trifft,  ohne  daB  sie  Widerstand  leisten1;  der  Herr  der  beiden 
Lander  Nb-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  T^-cw/i-7mw-Herrscher-vom-o.a.- 
Heliopolis,  dem  Leben  gegeben  werde. 

1  Der  Kiinstler  hat  die  hieratische  Vorlage  miBverstanden;  liesjx^    yvl  £     ./). 


Inschriften  aus  Tutenchamuns  Grab  381 


O.  Stab  AN  514 


Em  Schilfrohr,  das  Seine  Majestat  selbst  mit  eigener  Hand  abgeschnitten 
hat  in  dem  Rohr[gebiisch  (?)]  von  Dpr,1  das  sich  befindet  in  der  mitt- 
leren  Pfeilerhalle  am  Platze  der  [ ]-Macher. 

P.  Weiterer  Stab 

Nimm  dir  den  Stock  aus  dcm- Gold,  um  deinen  heiligen,  geliebten  Vater 
Amuii.  die  Macht  der  Gotter,  zu  begleiten;  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der 
beiden  Lander  Nb-hprw-Rr-,  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  Twt- 
c///;-7//?«-Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben  ewiglich  gegeben 
werde. 


782.  Zwei  Statuen  Tutenchamuns  in  Kairo  2061 

A.  Kairo  42091 

Der  gute  Gott,  der  Theben  griindet,  die  schonen  Gesetze  macht  und  die 
Wahrheit  fest  sein  laBt,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-hprw-R^,  Sohn  des 
Re,  Herr  der  Kronen  T^-cwA-,iwzw-[Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis],  ge- 
liebt  von  Amonre,  Konig  aller  Gotter. 

B.  Kairo  J  G6757 

Der  gute  Gott,  der  Denkmaler  schafft  fur  seinen  Vater  Amun  in  Karnak, 
Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  [Nb-hprw]-Rc,  Sohn  des  Re 
[T^-c?^]-7mw-[Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis],  (geliebt)  von  Amonra- 
so[nther];  er  macht  es,  [damit  ihm  Leben  gegeben  werde]. 

783.  Nennungen  Tutenchamuns  in  Faras 

Sohn  des  Re  [Twt-cnhyim?i-[ ];  Herr  der  Kronen  [ , 

geliebt  vonj  Nb-hprw-Rc,  wohnhaft  in  &htp-[ntriv].   . 

[ Nb]-hprw-Rc,    Sohn   des    [Re]    Twt-tnh-'Imn-lHcrrscher-vom- 

o.a.-Heliopolis,  dem  Leben]  wie  Re  gegeben  werde  [ewiglich;  geliebt  von] 
Amonraso[nther|. 

784.  Leinenaufschrift  2062 

Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Nb-hprw-Rc,  geliebt  von  Min. 
Leinen  aus  dem  Jahre  (>. 

1  Es  ist  unklar,  ob  <-s  sich  hi<T  um  eine  Ortsangabo  handelt;  oder  ist  etwa  hobr. 
$ip/>of  ,,Vogfl"  heran/.uziohori,  trotz  des  Dcd-rniinativa,  und  an  ein  ,,Schilf- 
gebiisch  mit  Yogcln"  zu  dciikcn? 


382  Kleinere  Inschriften  Tutenchamuns 

785.     Amulett 
Der  gute  Gott  Nb-hprw-Rc,  geliebt  vom  Apis. 


786.     Kupferschussel 

Der  Herr  der  beiden  Lander,  Nb-hprw-R^,  geliebt  von   Wp-w]w.t,  dem 
Oberagyptischen,  der  Macht  der  beiden  Lander. 


787.     Denkstein  Berlin  14197 

,,Herr  der  beiden  Lander  Nb-hprw-Rc,  Herr  der  Kronen  Twt-cnh-'Itn"  vor 
,,Amonrasonther"  und  ,,Mut,  Herrin  des  Himmels,  Herrin  der  beiden 
Lander". 


788.     Holzelle 

[Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,]  schon  an  Geburten',  die  beiden  Herrinnen 

,GroB  (im)  Palast  des  Amun',  der  gute  Herrscher,  geboren  von  [ 

.  .  .];  Konig  von  O.u.U.A.,  der  (von)  der  Wahrheit  lebt,  Herr  der  beiden 
Lander  Nb-hprw-Rc; 
2063   leiblicher  Sohn  des  Re  Tw£-c7i^-7raw-Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  dem 
Leben  in  alle  Ewigkeit  gegeben  werde. 

Die  kgl.  Gemahlin,  groB  an  [Liebe]  cnh.s-n-,Imn,  sie  lebe  wie  Re  in  alle 
Ewigkeit. 
Aus  [dem ]  des  Haushalts  Pharaos  (L.H.G.). 


789.     Weih-Szepter 

Der  gute  Gott,  der  Geliebte,  dessen  Gesicht  leuchtet  wie  Aton,  wenn  er 
strahlt,  Sohn  des  Amun  Nb-hprw-Rc,  er  lebe  ewig. 


790.     imj-wt-Szepter 

Der  gute  Gott  Nb-hprw-Rc,  Sohn  des  Re  Twt^nh-'Imn-HeTTScheT-vom- 
o.a.-Heliopolis,  er  lebe  in  alle  Ewigkeit,  geliebt  von  Anubis-tm;-w<.  (Var. : 
geliebt  von  Anubis  vor  der  Gotteshalle) . 


Skarabaen  Tutenchamuns  383 


2064 


791.      Skarabaen 

iVfr-Apr^-T^-Herrscher-der-Wahrheit. 
iV6-^nr-#c-Abbild-des-Re. 
Nb-hprw-R^-Abhild-des-Amonre. 
A~6-Apr«;-/?c-geliebt-von-Ptah-Herrn-der-Wahrheit. 


792.     Grab  des  Hwj  Nr.  40 

Beforderung  des  Hwj 

Der  Schatzhausvorsteher  sagt:  Ein  Siegel  ist  das  von  Pharao  (L.H.G.), 
der  dir  anbefiehlt  von  Hierakonpolis  bis  , Throne  der  beiden  Lander'.1 
Der  Konigssohn  von  Kusch  Hwj,  er  sagt:  Es  tue  Amun,  Herr  der  Throne 
der  beiden  Lander,  alles  das,  was  du  anbefohlen  hast,  Souveran,  unser  ( ! ) 
Herr! 

Die  smrw  und  Beamten  im  Palast,  sie  sagen:  Du  bist  der  Sohn  des  Amun, 
[Twt-cnh-'Imri] !  Er  laBt  zu  dir  kommen  die  GroBen  aller  Fremdlander  mit 
allem  schonen  Auserwahlten  ihrer  Fremdlander. 

Beischriften : 

A.  Das  Siegel  des  Amtes  eines  Konigssohnes  Obergeben  durch  [den 
Schatzhausvorsteher]. 

B.  Uberweisen  des  Amtes  dem  Konigssohn  von  Kusch  Hwj  von  Hiera- 
konpolis bis  Krj.2 

Hwj  verlaBt  den  Palast  2065 

Gelobt  Herausgehen  aus  dem  Palast  (L.H.G.),  befordert  vor  dem  guten 
Gott  zum  Konigssohn  und  Vorsteher  der  siidlichen  Fremdlander  Hwj. 
Zugerechnet  ist  ihm  Nubien  (Hntj-hn-nfr) ;  Oberiigypten3  ist  seiner  Auf- 
sicht  unterstellt,  um  es  zu  leiten  fur  den  Herrn  der  beiden  Lander  wie 
irgendwelche  Horige  Seiner  Majestat. 

Die  Sohne: 

[Fahrer]  Seiner  Majestat,  kgl.  Bote  [ ],  Sohn  des  [Konigs- 
sohnes |  Hwj. 
Vorsteher  der  Streitwagen  P]-8r,  Sohn  des  Konigssohnes  Hwj. 

BegruBung: 

A.  Die  Inspektoren,  sie  sagen:  Du  Konigssohn  des  Herrschers,  den  Amun 
empfangen  moge! 

1  N'apata,  j'-t/.i    <'-chcA  Barkal,  in  Xuhien. 

2  Das  Crbiet  von   Xapata. 

3  Ein  Teil  \'>n  Oberagypten,  aamlicb  adrdlich  bis  Hierakonpolis  ist  damals  der 
nubischen  Provinzverwaltung  mil  untrrstdlt  gewescn. 


384  Inschriften  aus  dera  Grab  des  Vizekonigs  Hwj 

B.  Die  Diener,  sie  sagen:  O  Herrscher  des  Amun,  der  in  Ewigkeit  sein 
wird !  Er  laBt  Generationen  auf  Generationen  entstehen. 

C.  Die  Ruderer  des  Konigssohnes  von  Kusch,  Hwj;  ein  Jubellied;  sie 
sagen:  Du  Konigssohn  des  Herrschers,  den  Amun  empfangen  moge! 

2066  Welche  Freude,  wenn  du  dein  schones  Alter  erleben  wirst ! 

Dankopfer 

Alle  guten  und  reinen  Dinge  Opfern,  Tausende  an  Brot,  Bier,  Rindern 
und  Vogeln,  Tausende  an  allerlei  Gemiise,  Tausende  an  kiihlem  Wasser, 
Tausende  an  Wein,  Tausende  an  Weihrauch,  Tausende  an  allerlei 
Blumen,  Tausende  an  alien  siiBen  und  angenehmen  Dingen;  Myrrhen  aufs 
Feuer  Geben  fiir  Harachte,  fur  Sokar-Osiris,  den  Herrn  der  stj.t,  Nfr-tm, 
Wnn-nfr  und  alle  Gotter  des  verbotenen  Landes,  die  sich  auf  der  Insel 
der  Wahrheit  befinden,  durch  den  Konigssohn  von  Kusch,  Vorsteher  der 
siidlichen  Fremdlander,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs  'Imn-htp, 
den  Gerechtfertigten. 

Hwj  verlaBt  den  Tempel 

Kommen  aus  dem  Gotteshaus  des  Amun,  nachdem  er  vor  ihm  das  Ge- 
lobte  getan  hat,  um  zu  leiten  jenes  Land  von  Kusch,  durch  den  rjf.t 
h]tj-c,  groBen  smr,  groB  in  seinem  Amt,  hoch  in  [seiner]  Wur[de,  seinen] 
wahrhaft  geliebten  kgl.  Schreiber  'I[mn-htp,  den  Gerechtfertigten]. 

2067  Seine  Sonne: 

Sein  Sohn,  der  erste  Stallmeister  des  Konigs  Tivr[j]. 
Sein  Sohn,  der  Stallmeister  und  Standartentrager  P]-sr. 

Die  Frauen : 

Seine  Mutter,  [Haus]herrin  Wn-hr. 

Sangerin  des  Amun,  Gelobte  des  [guten]  Gottes  Knr. 

[ ]  Ndm. 

Seine  Schwester,  die  Hausherrin  Gw,  die  Gerechtfertigte. 
[ ]  Hnw.t. 

BegriiBung 

[Stellvertreter  von  Wlw].t]. 

[Stellvertreter]  von  Kusch.1 

Die  [Stell]vertreter  des  Konigssohnes,  sie  kommen,  um  [ihn  zu  empfangen 

bei]  seiner  Riickkehr  in  der  Gunst  des  Herrschers,  und  sagen:  Du  bist 

gekommen  mit  vielen  Gunstbezeigungen  des  guten  Herrschers. 

Die  Matrosen  unter  ,,dem  [Obersten]  der  Ruderer  des  Konigssohnes": 

2068  Die  Rudermannschaften,  sie  jauchzen :  Du  GroBer  an  Besitz,  der  weiB,  ihn 

1   W\w\.t  und  Kusch  sind  die  beiden  Provinzen  Nubiens;   W]w].t  ist  die  nord- 
lichere. 


Inschriften  aus  dem  Grab  des  Vizekonigs  Hwj  385 

zu  verteilen,  du  [Herrscher],  Geliebter  des  Amun,  du  wirst  in  Ewigkeit 

sein. 

Der  Haushalt,  sie  sagen:  Du  Konigssohn  des  Herrschers,  den  Amon  emp- 

fangen  moge!  Welche  Freude,  wenn  du  dein  Alter  in  Schonheit  verleben 

wirst ! 

BegriiBung  in  Nubien 

[Stellvertreter  von  W]w].t]. 

Stellvertreter  von  Kusch. 

Biirgermeister  von  H^-m-m^.t. 

Rindervorsteher. 

Hoherpriester  des  [Tutenchamun],  wohnhaft  in  Shtp-ntrw  Hcj,  er  sagt: 

(Er)  lobe  dich  und  er  Hebe  dich  [ ];  er  lasse  dich  sich  mit 

dem  Leben  vereinigen,  das  sein  Ka  gibt. 

Stellvertreter  der  Festung  Nb-hprw-Rc-shtp-ntrw  Pn-nw.t. 

Biirgermeister  von  Shtp-ntrw  Hwj. 

Sein  Bruder,  der  [2.  Propjhet  des  [Nb-hprw]-Rc,  wohnhaft  in  der  Festung 

&htp-ntrw  Mrj-msw. 

Web  des  Nb-[hpriv]-Rc,  wohnhaft  in  der  Festung  Shtp-ntrw. 

Uberwachung  der  Goldausgabe  2069 

Sein  Untergebener  ,,Goldschreiber  Hr-nfr"  iiberwacht  das  Abwiegen. 
Das  Gold  nimmt  der  ,,Stallmeister  H]tjli  entgegen. 

Hwj  iiberwacht  den  Schiffsbau 

Anwesend : 

Goldschreiber  des  Konigssohnes  Hwj  Hr-nfr. 
Schreiber  des  Konigssohnes  Hwj  Hcl. 


Vorfuhren  des  syrischen  Tributs 

Konigssohn  von  Kusch,  Vorsteher  der  siidlichen  Fremdlander,  Wedel- 
trager  zur  Rechten  des  Konigs  Hwj,  der  Gerechtfertigte,  er  sagt:  Es 
schiitze  dich  dein  Vater  Amun  mit  Millionen  von  Sedfesten;  er  gebe  dir 
erne  Ewigkeit  als  Konig  der  beiden  Lander,  eine  Unendlichkeit  als  Herr- 
scher der  Xcunbogen.  Du  bist  Re;  sein  Abbild  ist  dein  Abbild.  Du  bist 
der  Himniel.  der  auf  seincii  Stiitzen  bleibt.  Es  liegt  die  Erde  unter  dir 
wegen  deiner  Tuchtigkeit,  du  guter  Herrscher!  Bringen  der  Abgaben  dem 
Herrn  der  beiden  Lander,  der  Lieferungen  des  elenden  Rtnw,  durch  den 
kgl.  Boten  nach  jedem  Frcmdland,  Konigssohn  von  Kusch,  Vorsteher  der 
siidlichen  Fremdlander  'Imv-htp1,  den  Gerechtfertigten. 

1   Der  vollf  Xarn<'  des  IJwj. 
26     lldck 


386  Inschriften  aus  dem  Grab  des  Vizekonigs  Hwj 

2070  Beischrift  der  Abgaben: 

GefaBe  vom  Auserlesensten  ihrer  Fremdlander  aus  Silber,  Gold,  Lapis- 
lazuli,  Tiirkis  und  allerlei  Edelsteinen. 

Beischriften  der  Hauptlinge: 

A.  Die  GroBen  von  Ober-Rtnw1,  die  Agypten  seit  der  Zeit  des  Gottes 
nicht  kannten,  erbitten  Frieden  von  Seiner  Majestat.  Sie  sagen:  Gib  uns 
Luft,  die  du  zu  geben  pflegst,  denn  man  hat  uns  deine  Siege  erzahlt. 
Nicht  wird  es  Emporer  in  deiner  Zeit  geben,  jedes  Land  ist  in  Frieden. 

B.  Alle  GroBen  der  Fremdlander,  die  fern  sind  und  zum  Hausstand 
Pharaos  gehoren,  sie  sagen:  Wie  groB  ist  deine  Macht,  du  guter  Gott,  wie 
hoch  gemaB  deiner  Kraft. 2  Es  gibt  keinen,  der  lebt  in  Unkenntnis  liber 
dich,  weil  er  (sonst)  zum  Nichtsein  gelangt.  Gib  uns  Luft,  die  du  gibst, 
denn  man  hat  uns  deine  Siege  erzahlt. 

C.  Die  GroBen,  die  Agypten  seit  der  Zeit  des  Gottes  nicht  kannten, 
bitten  um  Frieden  bei  Seiner  Majestat. 

2071  Vorfiihrung  des  nubischen  Tributs 

A.  Die  GroBen  Nubiens,  sie  sagen:  O  Dein  Antlitz,  Konig  von  Agypten, 
Sonne  der  Neunbogen !  Gib  uns  die  Luft,  die  du  zu  geben  pflegst,  daB  wir 
in  deiner  Liebe  leben. 

B.  Die  GroBen  von  Kusch,  sie  sagen:  Wie  groB  ist  deine  Macht,  du  guter 
Gott,  wie  hoch  deine  Kraft!  Gib  uns  die  Luft,  die  du  zu  geben  pflegst, 
indem  wir  deine  Rechtfertigung  geben. 

,,Die  GroBen  von  W]j.tzii  mit  dem  ,, GroBen  von  Mjcmi  Hk]-nfr"  und  den 
,,Kindern  der  GroBen  aller  Fremdlander". 

Riickkehr  nach  Theben 

Riickkehr  aus  Kusch  mit  diesen  guten  Lieferungen  von  allerlei  schonem 
Auserwahlten  der  sudlichen  Fremdlander;  Landen  in  der  Siidstadt 
durch  den  Konigssohn  von  Kusch  Hwj. 

Rede  des  Kapitans : 

Wir  sind  in  der  Stadt,  und  die  Stadt  ist  gesund. 

2072  Hwj  verlaBt  belohnt  die  Stadt 

Kommen  im  Frieden  des  Konigs  aus  dem  Haus  durch  den  rjf.t,  h]tj-c, 
Vater  und  Geliebten  des  Gottes,  Konigssohn  von  Kusch  Hwj,  nachdem 
er  die  Gunst  des  Herrn  der  beiden  Lander  erhalten  hat,  [beschenkt]  mit 
Gold  an  seinem  Hals  und  seinen  Armen  sehr  viele  Male.  GroB  ist  deine 

1  Ober-Rtnw  bedeutet  die  hochgelegenen  syrischen  Gebiete  im  Gegensatz    zur 
Kiistenebene. 

2  Vgl.  aber  2071,7,  wo  das  ,,r"  fehlt;  also:  ,,wie  hoch  ist  deine  Kraft". 

3  Wohl  fur  W]w].t. 

4  J.  Anibe  (etwa  150  km  stromauf  von  Assuan). 


Inschriften  aus  dem  Grab  des  Vizekonigs  Hwj  387 

Gunst,  Nb-hprw-Rc.  Wenn  man  es  erzahlen  wollte  ausfiihrlich  und  de- 
tailliert1.  ware  es  mehr,  als  es  schriftlich  gemacht  werden  konnte. 

BegriiBung : 

Sie  sagen:  Du  Herrscher  (L.H.G.),  Schoner,  Tapferer  beim  Entstehen- 
lassen,  nachdeni  er  aufgegangen  ist!  Du  Re,  mit  vielen  Dingen,  [der 
weiB],  sie  zu  verteilen!  Man  spende  Wasser  fiir  ihn  (?). 

Rede  der  Frauen: 

Jeder  wahrhafte  Diener  ist  eifrig  und  jeder,  der  sich  bewegt,  ist  stark. 

Beischrift : 

Herausgehen  der  Angehorigen  des  Konigssohnes,  um  ihn  zu  empfangen 
bei  seinem  Kommen,  nachdem  er  die  Gunst  des  Herrn  der  beiden  Lander 
empfangen  hat. 

Der  Haushalt  des  Konigssohnes  von  Kusch,  kgl.  Schreibers  'Imn-htp,  der  2073 
das  Leben  wiederholen  moge. 

Viehzahlung 

Veranstalten  der  Viehzahlung  vom  Besten  des  Viehs  nach  ihrer  Zahl. 
Der  rpc.t  [ ]. 


793.      Statuenfragmente  des  Hwj  aus  Elkab 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  die  Nhb.t,  die  WeiBe2,  daB  sie  gebe  ein  schones  Lebens- 
alter  in  Freude  fiir  den  Ka  des  Konigssohnes  Hwj. 
Der  Konigssohn  von  Kusch  Hwj,  der  Gerechtfertigte. 


794.     Inschriften  des  Hwj  aus  Faras 

A.  Der  Konigssohn  von  Kusch,  Vorsteher  der  siidlichen  Fremdlander, 
Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  der  Hochgelobte  des  guten  Gottes, 
[Vorsteher]  der  Goldf lander]  des  Amun  [Hwj]. 

Der  Konigssohn  von  Kusch,  Vorsteher  [der  siidlichen  Fremdlander,  .  .  .    -074 

]  sehr,  wenn  [sie]  sehen  [ ]  ihr  [ ]  die 

Herren  (?)  [ ]. 

Den  Herrn  der  beiden  Lander  Verchren,  Erde  Kiissen  vor  dem  starken 
Konig;  •  •  •  ■  [ ]. 

B.  [ ]  des  Konigs;  Vorsteher  der  Goldlander  des  Amun; 

Rindervorsteher  des  Amun  in  diesem  Lande  von  Kusch;  Tapferer  Seiner 
Majestat  bei  der  \\  iiM-nkampfertruppe;  kgl.  Schreiber  [Hw\j. 

1  Wortl.:  „den  Fall  mit  seinem  Xamen." 

2  Die  geiergestaltige  Gottin  von  Elkab. 

26* 


388  Inschriften  des  Vizekonigs  Hwj  aus  Faras 

C.  [ ],  fur  den  Ka  des  Konigssohnes  von  Kusch, 

Vorstehers  der  siidlichen  Fremdlander;  Wedeltragers  zur  Rechten  des 
Konigs;  Vorstehers  der  Goldlander  des  Herrn  der  beiden  Lander  Hwj. 
2075   D.  Der  Konigssohn  von  Kusch,  Vorsteher  der  siidlichen  Fremdlander 
Hwj;  durch  seine  Gattin,  die  seinen  Namen  leben  laBt,  die  Grofite  der 
Harimsfrauen  des  Nb-hprw-RCl  T]-m-w]d-sj . 

[Der  Konigssohn],  Vorsteher  der  siidlichen  Fremdlander,  Wedeltrager  zur 
Rechten  des  Konigs  Hwj. 

Schalenfragment : 

Die  GroBte  des  Harims  des  Nb-hprw-Rc,  wohnhaft  in  Shtp-ntrw2  T]- 

[m-w]d-sj]. 


795.     Stele  des  Hwj  in  Kairo 

Deinen  Ka  Verehren,  Amun,  Herr  [der  Throne  der  beiden  Lander] ;  Erde 

Kiissen  vor  Amun,  der  die  beiden  Lander (?)  [ ]  (und  vor) 

dem  kgl.  Ka  des  Nb-hprw-Rc,  daB  sie  geben  eine  schone  Lebenszeit,  einen 
Leib  mit  Freude  taglich,  fur  den  Ka  des  Konigssohnes  von  Kusch,  Vor- 
stehers der  siidlichen  Lander  Hwj. 

2076  Riickseite: 

Komm  in  Frieden,  mein  Herr  Nb-hprw-Rc !  Wenn  ich  Finsternis  sehe  an 
jedem  Tag,  den  du  gemacht  hast,  so  sehe  ich  dich,  wenn  es  mir  hell  ge- 
worden  ist.  Ich  erzahle  deine  Macht  den  Fischen  im  FluB  [ ]. 

Basis : 

Der  [K6nigs]sohn  von  Kusch  Hwj,  dem  Leben  ewiglich  gegeben  werde. 


796.  Graffito  des  Hwj  bei  Bigeh 
Konigssohn  von  Kusch  Hwj,  der  Gerechtfertigte. 

797.  Stele  des  Wsr-hl.t  aus  Deir  el-Bahari 

Der  [kgl.]  Schreiber  Wsr-h].t,  er  sagt:  Ihr  Web-Priester,  Vorlesepriester, 

Propheten,  [ ]  Wenn  ihr  euer  Amt  euren  Kindern  vererben 

wollt,  so  sagt:  Ein  kgl.  [Opfer ]. 

1  Dieser  Titel  bezieht  sich  auf  den  vergottlichten  Tutenchamun,  der  in  Faras 
verehrt  wurde. 

2  Faras  in  Nubien. 


Stele  des  Wir-h^.t  389 

Haupttext :  2077 

[ ]  sie  empfangen  [ ]  in  deinem  (fern.)  Hans 

[■ ]• 

Nicht   gibt   es   Kummer   [ ;    einzig]   wahrhaft 

Tiichtiger,  dem  nicht  [aufgetragen  wird J ;  Zahlschreiber  aller 

guten  Dinge  im  Totentempel  des  Nb-m]c.t-Rc ;  Hoherpriester  des  [Amonra- 

sonther]  im  Totentempel  des  Nb-hprw-Rc  Wsr-h].t,  der  Gerechtfertigte, 

er  sagt:  Ich  bin  ein  Schweigsamer,   [groB  an  Beliebtjheit,  ein  Wohl- 

gesinnter,  mit  ausgewahlten  Spriichen.  Ich  bin  zufrieden  mit  der  Teilung, 

[ohne]  habgierig  zu  sein.  Ich  gehe  auf  seinem  Wege  und  weiche  nicht  von 

ihm  ab.  Ich  vertraue  Gott,  und  er  antwortet  (mir).  So  sagt  der  Schreiber 

Wsr-h].t,  der  das  Leben  wiederholen  moge;  seine  Gattin,  die  Hausherrin, 

die  Gelobte  der  Hathor,   Sangerin  des  Amun  Nfr.t-irj,  die  das  Leben 

wiederholen  moge. 


798.      Stele  des  Mrj-mrj  2078 

Konig  von  O  .u.XJ  .A.]  Nb-hprw-Rc ,  [Sohn  des  Re]  Twt-cnh-'Imn-Herrscher- 
vom-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben  gegeben  werde  ewiglich,  geliebt  von 
Ptah,  siidlich  seiner  Mauer,  Herrn  der  Wahrheit. 

[Jahr  ....],  3.  smw,  Tag  16.  Es  lebe  Seine  Majestat,  der  Konig  von 
O.u.U.A.  Nb-hprw-Rt,  dem  Leben  gegeben  werde,  [Sohn  des  Re]  Twt- 
cw/i-7ran-Herrscher-vom-o.a.-Heliopolis,  wie  Re.  An  diesem  Tage  tat 
Seine  Majestat  das.   was  sein  Vater  Ptah,   Herr  der  Wahrheit,   lobt, 

[ ]  im  Horizont  des  Ptah,  des  Schongesichtigen.  Es  befahl  Seine 

Majestat,  das  Lehn  des  Gottesvaters  Mrj-Pth  zu  geben  dem  [ ] 

Mrj-mrj.  Ein  Lehn  [von]  40  Aruren  Feld  auf  den  [Feldern  des  Ptah- 
Tempels].  Es  kam  [des]wegen  heraus  [der  kgl.  Schreiber]  Mrj-mrj. 


799.     Stc].-  des  Mcj 

Sachmet,  die  Herrin  des  Himmels,  die  Herrscherin  der  beiden  Lander, 
Verehren,  daB  sie  gebe  Leben,  Heil,  Gesundheit,  Klugheit,  Gunst,  Be- 
liebtheit,  ein  schones  Leben,  einen  Leib  mit  Freude,  einen  heilen  Mund,  2079 
jugendliche  Glieder,  ein  schones  Begrabnis  nach  dem  Alter,  ein  Begraben 
im  Westen  von  Memphis  fiir  den  Ka  des  einzig  Tuchtigen.  mit  schonem 
Charakter,  des  Dieners  des  Ptah,  des  Sklaven  der  Sachmet,  des  Schatz- 

hausschreibcrs  <l<r-   Besitzverwaltung  des  Xb-hpnr-R^  | ]  Mcj, 

des  Gereclitf'crti'jt<'ii. 


2080 


390  Schale  aus  dem  Sahure-Tempel 


800.  Schale  aus  dem  Sahure-Tempel 

Ein  kgl.  [Opfer  fur  Sachmet,  die  Herrin  des  Himmels,  die  Herrscherin  der 
beiden  Lander,  daB  sie  gebe  Leben,  Heil,  Gesundheit,  Klugheit,  Gunst, 
Beliebtheit,  ein]  schones  Leben,  einen  Leib  mit  Freude,  daB  die  Glieder 

vereinigt  sind  [ ]  Herrn  der  beiden  Lander;  Heraus-  und 

Hineingehen  in  ihr   Gotteshaus [ ;  alles  was 

herauskommt]  vor  (ihr)  vom  Altar  der  Herrin  der  beiden  Lander  fur  den 
Ka  des  rjf.t  K$tj-C,  Gottesvater,  Gottesgeliebten,  groB  in  seinem  Amt, 
hoch  in  seiner  Wiirde ; 

Beamten  an  der  Spitze  der  Untertanen;  Mundes  des  Konigs  von  O.A., 
Ohren  des  Konigs  von  U.A.,  groBen  Vertrauten  des  Herrn  der  beiden 

Lander;   [ ]  des  Herrn  der  beiden  Lander 

Hwj,  der  das  Leben  wiederholen  moge. 

801.  Stele  des  Vezirs  Wsr-Mntw 

Preis  dir,  Month,  Herrn  von  Erment,  jugendlichem  Stier,  mit  [scharfen] 
Hornern,  der  mit  der  Kobra,  Konig  der  Gotter;  Souveran,  Herrscher  der 
beiden  Lander,  Herr  der  Kraft,  der  mit  seiner  Macht  packt;  Herr  des 

Ansehens  unter  den  GroBen;  [ ]  der  Neun- 

heit;  Wiitender,  der  machtig  ist  iiber  den  Feind,  iiber  den  er  seinen 
DreiBigerspieB  machtig  sein  laBt;  groB  an  Kraft  in  der  Morgenbarke1, 
der  wiitet  [ ]; 

2081  der  seine  Siege  [ ]  in  die  Hohe  und  Weite;  der  die  beiden  Lander 

zuriicktreibt,  solange  er  auf  Erden  ist;  groBer  Falke,  mit  geheimnis- 
vollen  Gesichtern;  scharfer  Stier,  mit  zustechenden  Hornern;  der  [.  .  .  . 
.  .  .],  der  mit  seinem  DreiBigerspieB  versehen  ist;  der  Re  in  seiner  Barke 
fahren  laBt,  nachdem  er  ihm  seinen  Feind  gefallt  hat,  so  daB  seine  Be- 
satzung  in  Freude  ist  und  sich  mit  der  Frohlichkeit  vereinigt;  groBer 
Gott,  hoch  an  Macht;  der  bogengewaltige,  der  machtig  ist  unter  seinen 
Feinden;  der  seine  Furcht  in  die  gibt,  die  groBer  als  er  sind;  sein  Ansehen 
ruht  in  ihren  Gliedern  und  [sie]  jubeln  bei  seinem  Nahen;  sie  handeln 
gemaB  dem,  was  er  ihnen  befohlen  hat ;  der  auf  dem  Thron  sitzt,  indem 
ihm  die  Gotter  und  Gottinnen  Spalier  bilden ;  sein  Schrecken  ist  (in)  den 
Himmlischen;  abgewendet  sind  ihre  Gesichter,  wenn  sie  [ihn]  sehen, 

2082  sobald  er  das  Landen  befohlen  hat  in  seinem  Feld  des  Himmels;  der 
herausgeht  als  Ruderer  des  Urgewassers,  den  seine  Mutter  taglich  ge- 

biert,  verjiingt  am  Anfang  [jedes]  Monats;   [ ]  die 

Unermlidlichen2  und  die  nicht  Untergehenden3;  froh  sind  iiber  dich  jene 

1  Wohl  Gleichsetzung  des  Month  mit  Seth,  der  die  feindliche  Schlange  vor  der 

Sonnenbarke  totet.  2  Die  Planeten. 

8  Die  Zirkumpolarsterne. 


Stele  des  Vezirs  Wsr-Mntw  391 

Paviane,  die  dich  preisen,  wenn  sie  die  Nacht  verbringen;  es  jubel[n 

];  es  verehren  dich  ihre  Exzellenzen,  wenn  sie  dich 

anbeten,  sobald  du  aufgehst,  indem  ihre  Arme  gebeugt  sind  vor  deiner 

Macht. 

Der  Stadtvorsteher  und  Vezir  Wsr-Mntw,  [der  Gerechtfertigte,  er  sagt: 

Heil  dir  Re  in]  seinem  Horizont,  der  du  aufgegangen  bist,  indem  seine 

Tochter  ihm  folgt !  Sie  gibt  ihren  Gluthauch  gegen  deine  Feinde  und  sie 

offnet  dir  den  schonen  Weg.  Man  gibt  dir  [ ] 

als  Hirt  (?),  wenn  du  aufgehst.  Du  setzst  deinen  geliebten  Sohn,  den 
Herrn  der  beiden  Lander,  [Tutenchamun],  auf  deinen  Thron  der  Ewig- 
keit; 

[seine]  Jahre  sind  die  Jahr[e  des  Re ] ;  ein-  2083 

ziger  Herr,  der  die  Wahrheit  [liebt] ;  der  in  Frieden  zum  Horizont  kommt ; 

•  •  •  •[ ]• 

Oberer  Stelenrand: 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Month,  den  Herrn  von  Erment,  und  die  Gotter,  die 
Herrn  von  Theben,  daB  sie  geben  Leben,  Heil,  Gesundheit  fur  den  rpc.t 
h]tj-c,  Stadtvorsteher  und  Vezir  [Wsr-Mntw,  den  Gerechtfertigten.] 

802.  Kastendeckel  des  Pn-bwjj 

Ein  kgl.  Opfer  fur  Amonrasonther,  Herrn  des  Himmels,  Herrscher  von 
Theben,  Herrn  der  Ewigkeit,  Herrscher  (!)  <der  Unendlichkeit),  da8  er 
gebe  das  Empfangen  der  Opferbrote,  die  vor  (ihm)  herauskommen  vom 
Altar  des  Herrn  der  Gotter;  (ferner)  das  Erdekussen  und  das  Erhalten 
des  StrauBes,  der  vom  Allerheiligsten  herauskommt;  (ferner)  daB  meine 
Glieder  fest  seien  beim  Geleiten  seines  Kas,  fur  den  Ka  des  Schatzhaus- 
schreibers  des  Atontempels  Pn-bwjj. 

803.  Inschriften  aus  dem  Grab  des  Generallissimus  2084 
Hr-m-hb 

A 

a)  Empfang  einer  syrischen  Gesandtschaft 

[ ],  indem  die  GroBen  jedes  Fremdlandes  kommen,  um 

Leben  von  ihm  zu  erbitten,  durch  den  rjf.t,  einzigen  smr,  kgl.  Schreiber 

Hr-m-hb,  den  Gerechtfertiiitcn.  1<>  sagt  und  antwortet:  [ 

....],  die  Agypten  nicht  kennen,  indem  sie  unter  deinen1  FiiBen  in  alle 
Ewigkeit  sind.    Es  hat  sie  dir  Amun  anbefohlen.   Sie  betreten  [jedes] 

Fremdland  [ ],  ohne  daB  man  sie  seit  der  Zeit  des 

Re  kennt.  Dein  Ruf  ist  in  ihren  Herzen  insgesamt;  dein  Name  brennt 

1    Angeredet  ist  <  1  <  r  Kunig  (wohl  Tutcnchamun). 


392  Inschriften  aus  dem  Grab  des  Generalissimus  Hr-m-hb 

[ die  auf]  deiner  Seite  sind.  Du  bist  Re 

[ ],  sie  [verlassen]   ihre  Stadte.    [ 

]  starke  Kraft  nach  dem  Befehl  Amuns. 

2085  b)    [ ]  jedes  Fremdland.  So  spricht  man,  [namlich  Pharao 

(L.H.G.)  zu v]om  Siiden  von  Kusch  [bis 

],  indem  er  in  seinen  Strahlen  ist.  Es  machte  [ 

.  .  .].  Es  gab  sie  Pharao  (L.H.G.)  in  eure  Hand,  ran  ihre  Grenzen  zu  be- 

wachen.  [ ]  Pharaos  (L.H.G.),  wie  die  Art 

der  Vater  eurer  Vater  seit  der  Urzeit.  Da  [ mit 

folgenden]   Worten:    Einige   Leute   aus   den   Fremdlandern,    die   nicht 

wissen,  wie  sie  leben  sollen,  kommen  aus  [ ],  denn  ihre 

Lander  hungern,   und  sie  leben  wie  das  Wild  der  Wuste ;  [ihre]  Kinder 

[ J.1  Der  GroBe  an  Macht  wird  aber  seine  mach- 

tige  Kraft  vor  seinem  Heer  aussenden, 

2086  [ und]  sie  vernichteri  und  ihre  Stadte  plundern 

und  Feuer  werfen  [in die  Bewohn]er  der  Fremdlander 

und  andere  an  ihre  Stelle  setzen. 

[ ]  indem  sie  [dem  Herrn]  der  beiden  Lander  antworten  und 

sie  Preis  geben  dem  [guten]  Gott,  dem  GroBen  an  Kraft,  [Nb-hprw]-Rc. 

B.  Auswahlen  der  Neger 

[ ].  Bringen  der  Abgabe  an  ihren  Platz;  daraus  Aus- 
wahlen zum  Wedeltragen.  [ ]  Heer;  Fullen  des 

Arbeitshauses    des  Gottesopfers    [ ],  die    ihnen 

Syrien  gegeben  hat.  [ wegen]  seiner  Tuchtig- 

keit  fur  den  Konig. 

^087  C.  Beutevorfuhrung 

[ der   Generali]ssimus  beim  Bringen  zur   [Wache].   Er 

wurde  ausgesandt  als  Konigsbote  dorthin,  wo  Aton  aufgeht.  Zuriick- 

kehren,  nachdem  er  triumphiert  hat.  Sein  [ ]  geschah.  Nicht  gibt 

es  ein  Land,  das  vor  ihm  standhalten  konnte.  Er  hat  es  er[beutet]  in 
einem  Augenblick,  man  nannte  seinen  Namen  auf  dem  [Gebirge  von  .  .  . 

],  nachdem  er  nach  Norden  gezogen  war.  Seine  Majestat  [selbst] 

aber  war  erschienen  auf  dem  Thron  des  Bringens  der  Abgaben.  Gebracht 
wurden  [die  Abgaben]  des  Siidens  und  Nordens.  Der  Regent  Hr-m-hb, 
der  Gerechtfertigte,  aber  stand  neben  dem  [Thron]  und  [dankte]  Seiner 
[Majestat ]. 

2088  D.  Inschrift  aus  dem  Louvre 

[ ]  zum  Abschlachten  der  Asiaten,  fur  den  Ka  des  Stell- 

vertreters  Seiner  Majestat  im  ganzen  Lande,  seines  wahrhaft  geliebten 
kgl.  Schreibers,  Oberdomanenvorstehers  [ ]. 

1  Hier  liegt  vielleicht  ein  Hinweis  auf  die  in  Paliistina  eindringenden  cprw  (hapiru) 
vor. 


Inschriften  aus  dem  Grab  des  Generalissimus  Hr-m-hb  393 

E.  Inschrift  Leiden 

[ ].  .  .  fur  den  Ka  des  grofien  Gelobten  des  Herrn  der 

beiden  Lander,  seines  wahrhaft  geliebten  kgl.  Schreibers,  Oberdomanen- 
vorstehers  Hr-[m-hb,  des  Gerechtfertigten]. 

F.  Titel  auf  Tiirfragnienten 

1.  Gelobter  und  Geliebter  des  guten  Gottes,  kgl.  Schreiber,  General  des 
Herrn  der  beiden  Lander  Hr-m-hb.  Einzig  Tuchtiger,  Geliebter  seines 
Herrn,  kgl.  Schreiber,  General  des  Herrn  der  beiden  Lander  Hr-m-hb. 

2.  Gelobter  und  Geliebter  des  guten  Gottes,  kgl.  Schreiber,  Generalissi- 
mus Hrj-m-hb. 

3.  Einzig  Tuchtiger,  Geliebter  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Gelobter  des 
guten  Gottes,  [Wedeljtrager  zur  Rechten  des  Konigs,  rpc.t,  kgl.  Schreiber, 
Generalissimus  des  Konigs  Hr-m-hb. 

Fragment  Kairo  2089 

rpc.t  h]tj-c,  Generalissimus,  Zunge,  die  im  ganzen  Land  zufriedenstellt, 
Hr-m-hb. 

Fragment  Brooklyn  Museum 

Standartentrager  der  Abteilung  ,,die  der  Aton  liebt"  Min-Jfj. 

804.     Statue  des  Generalissimus  Hr-m-hb  in  New  York 

Basis,  links: 

Er  lebe!  Ein  kgl.  Opfer  fur  Thot,  den  Herrn  der  Gottesworte,  Herrn  von 
Hermupolis.  der  die  Wahrheit  richtet  und  Re  in  der  Morgenbarke  fahrt! 
Du  laBt  die  VVorte  nach  ihrer  Richtigkeit  antworten.  Ich  bin  ein  Rechter 
gegeniiber  den  Hoflingen.  Meldet  man  mir  irgendein  Unrecht,  so  ist  die 
Zunge  bereit,  um  es  richtigzustellen.  Ich  mache  die  Gesetze  des  Konigs 
fest  und  gebe  Vorschriften  den  Hoflingen; 

klug  mit  meinem  .Munde,  ohne  daB  es  etwas  gibt,  was  ich  nicht  weiB.  Ich  2090 
leite  einen  jeden  und  lasse  jeden  Mann  seinen  Weg  wissen.  Nicht  vergaB 
ich,  was  mir  aufgetragen  wurde.  Ich  bin  einer,  der  (Meldung)  bringt  (?) 
dem  Herrn  der  beiden  Lander;  einer  der  spricht  zu  jedem  VergeBlichen ; 
der  nicht  vergiBt,  was  der  Herr  gesagt  hat.  Ich  bin  der  Herold  des 
Kollegiums.  ohne  daB  ich  die  Angelegenheiten  Seiner  Majestat  vergesse. 
Fur  den  Ka  des  Regenten,  kgl.  Schreibers  Hr-m-hb,  des  Gerecht- 
fertigten. 

Basis,  rechts: 

Er  lebe!  Ein  kgl.  Opfer  fur  Ptah,  siidlich  seiner  Mauer,  Sachmet,  die  Ge- 
liebte  des  Ptah,  Ptah-Sokar,  Herrn  der  Mj.t,  Osiris.  Herrn  der  Nekropole, 


-II!)  1 


394  Inschriften  aus  dem  Grab  des  Generalissimus  Hr-m-hb 

daB  ihr  gebt  das  Herauskommen  der  Seele  am  Tage,  urn  die  Sonnen- 
scheibe  zu  sehen.  Ihr  erhort  fiir  ihn  die  Bitten  taglich  wie  von  den  Ver- 
klarten,  die  ihr  verklart.  Du  befiehlst  mich  zu  deiner  Begleitung  zu  jeder 
Tageszeit  wie  einen  jeden,  den  du  lobst,  denn  ich  bin  ein  Gerechter  des 
Gottes,  seit  ich  auf  Erden  bin.  Ich  besanftige  ihn1  in  Wahrheit  taglich, 
indem  ich  mich  vor  ihm  nicht  um  die  Siinde  kummere.2 

Niemals  [ ]  seit  meiner  Geburt.  Denn  ich  bin  ein  Angenehmer 

vor  Gott,  mit  gebundenem  Herzen  ( =  verstandig) ,  mit  zufriedenem 
Herzen,  der  die  Wahrheit  hort.  LaBt  mich  sein  in  der  Mannschaft  der 
nsm.t-B&rke  bei  ihrem  Fest  vom  Bezirk  von  Pkr3;  fiir  den  Ka  des  rpc.t, 
einzigen  smr,  kgl.  Stellvertreters  vor  den  beiden  Landern,  kgl.  Schreibers 
Hr-m-hb,  des  Gerechtfertigten. 

Auf  dem  Papyrus : 

Thot  Verehren,  den  Sohn  des  Re,  denMond,  der  schon  aufgeht,  Herrn  der 
Erscheinungen,  der  die  Gotter  erhellt,  durch  den  rjf.t  h]tj-c,  Wedel- 
trager  zur  Rechten  des  Konigs,  Generalissimus,  kgl.  Schreiber  Hr-m-hb, 
den  Gerechtfertigten.  Er  sagt:  Heil  dir,  Mond,  Thot,  Stier  in  Hermu- 
polis,  wohnhaft  in  Hsr.t,  der  offnet  den  Ort  der  Gotter;  der  das  Geheime 
kennt  und  seine4  Ausspriiche  fest  macht;  der  eine  Meldung  von  der 
anderen  unterscheidet ;  Richter  jeder  Person;  mit  kundigem  Gesicht  im 
Schiff  der  Millionen;  der  Eilende  fiir  die  Menschen,  der  jeden5  kennt  ge- 
maB  seines  Ausspruchs ;  der  den  Fall  ( =  Untat)  gegen  den  Tater  ver- 
folgt; 
2092  der  Re  besanftigt ;  der  dem  Alleinherrn  meldet  und  ihn  alle  Geschehnisse 
wissen  laBt;  am  Morgen  ruft  er  im  Himmel,  und  nicht  wird  er  ver- 
gessen,  iiber  das  Gestern  zu  melden;  der  der  Morgenbarke  Gesundheit 
erhebt  (wtsl)  und  die  Abendbarke  beruhigt;  mit  weiten  Armen  am  Bug 
der  Barke,  mit  reinem  Gesicht.  Er  hat  erhalten  das  Hecktau  (crq)  der 
Abendbarke  und  freut  sich  in  der  Freude  der  Morgenbarke  beim  Fest 
des  Uberquerens  des  Himmels;  der  den  Feind  fallt  und  den  westlichen 
Horizont  aufbricht.  Die  Neunheit  in  der  Morgenbarke  verehrtThot,  und 

sie  sagen  zu  ihm:  Verehrung  [ ],   Gelobter  des  Re,  den  die 

Gotter  preisen  (!).6  Sie  wiederholen,  was  dein  Ka  wiinscht,  denn  du  off- 
nest  den  Weg  zum  Ort  der  Barke;  du  tust  etwas  gegen  jenen  Feind  und 

1  Lies  wohl  6(w). 

-    Kmendiere  in  v — ^>  Hip  jg). 

3  Die  Barke  des  Osiris  beim  groCen  Begriibniszug  zum  Osirisgrab  in  Pkr;  die 
Toten  wollen  in  die  Barke  mit  einsteigen,  um  mit  Osiris  weiterzuleben. 

4  Im  Text  ,,ihre",    bezogen  auf  das  ,, Geheime",  das  im  Agyptischen  Plural  ist 

5  Lies/"^). 

6  irw  rf  hknw  n  ntrw. 


Inschriften  aus  dem  Grab  des  Generalissimus  Hr-m-hb  395 

schneidest  seinenKopf  ab,  zerbrichst  seine  Seele  und  wirfst  seine  Leiche x 
aufs  Feuer. 

Du  bist  der  Gott,  der  sein  Gemetzel  macht.  Nicht  kann  man  etwas  tun,  2093 
was  du  nicht  weiBt  als  ein  GroBer,  Sohn  einer  GroBen,  hervorgegangen 
aus  ihren  Gliedern ;  Retter  des  Harachte,  der  klug  eintritt  in  Heliopolis ; 
der  den  Platz  der  Gotter  schafft;  der  das  Geheimnis  kennt  und  seine 
Worte  offenbart.  Wir  wollen  verehrenThot,  das  rechte  Lot  an  der  Waage, 
der  die  Siinde  abweist,  der  entgegennimmt  den,  der  sich  nicht  auf  das 
Tun  von  Unrecht  (wortl.:  eines  Falles)  sttitzt;  den  Vezir,  der  die  An- 
gelegenheiten  entscheidet,  der  die  Streitsiichtigen  in  Frieden  zufrieden 
sein  laBt;  Protokollschreiber2,  der  die  Buchrolle  fest  sein  laBt;  der  dem 
Unrecht  entgegentritt ;  der  entgegennimmt  das,  was  unter  dem  Arm  ist; 
mit  gesundem  Arm;  der  klug  ist  in  der  Gotterneunheit ;  der  verkiindet 
alles,  was  vergessen  worden  ist;  der  klug  ist  fur  den,  der  in  die  Irre  geht; 
der  sich  erinnert  an  den  verganglichen  Augenblick ;  der  die  Nachtstunden  2094 
meldet;  dessen  Worte  in  Ewigkeit  bleiben;  der  in  die  Unterwelt  eintritt 
und  ihr  Inneres  kennt.  Sie  registrieren  (ihn)  nach  der  namentlichen  Auf- 
zahlung. 


805.     Stele  des  Hr-m-hb  im  Brit.  Museum  Nr.  551 


Darstellung : 

Re-Harachte,  der  einzige  Gott,  Konig  der  Gotter,  der  im  Leben  aufgeht; 

der    seine    Schonheit    gibt    [ ;    Thot,    Herr    der 

Gottesworte,]  vor  Hsr.t,  der  groBe  Gott,  der  Leiter  der  Unterwelt; 
Maat,  die  Tochter  des  Re,  Herrin  des  Himmels,  Herrscherin  des  Westens. 
Rede  des  Hr-m-hb : 

Ich  bin  zu  euch  gekommen,  ihr  Herren  der  Ewigkeit,  die  ihr  den  Tempeln 
Auftrage  [erteilt],  die  ihr  (fest)  seid,  wie  eure  Gestalten  fest  sind  am  Tage 
und  in  der  Xacht,  ihr  (?)  auf  den  Bergen!  LaBt  mich  auf  Erden  fest  sein 

und  richtig  machen  [ So  sagt]  der  Regent,  Wedeltrager  zur 

Rechten  des  Konigs,  Generalissimus  Hr-m-hb,  der  Gerechtfertigte. 

Inschrift:  2095 

Re  Verehren,  ihn  Befriedigen,  wenn  er  aufgeht.  Der  Regent  Hr-m-hb,  er 
sagt:  GruB  dir,  der  du  verklart  und  herrlich  bist,  Atum-Harachte !  Du 
bist  erschienen  im  Horizont  des  Himmels,  indem  Lobpreis  fur  dich  im 
Munde  aller  Leute  ist.  Du  bist  schon  und  jung  als  Aton  im  Arm  deiner 
Mutter  Hathor.  Erscheinedoch  .  .  .  .(?),  indem  dein  Herz  ewiglichfrohsei. 
Zu  dir  kommen  die  beiden  Gotterkapellen  in  Verbeugung.  Sie  geben  dir 

1  Lies:     '""    Q. 

2  Wortl.:  „Schreiber  der  Matte". 


396  Stele  des  Generalissimus  Hr-m-hb  im  Brit.  Mus. 

Lobpreis  bei  deinem  Aufgang,  wenn  du  erschienen  bist  im  Horizont  des 
Himmels.  Es  ergieBen  dir  die  beiden  Lander  den  Tiirkis.  Re  ist  es, 
Harachte,  der  gottliche  Jiingling,  der  Erbe  der  Ewigkeit,  der  sich  zeugte 
und  sich  selbst  schuf,  der  Konig  des  Himmels  und  der  Erde,  Herrscher 
der  Unterwelt,  Oberhaupt  des  Totenreichs;  [der  hervorgegangen  ist]  aus 
dem  Wasser,  das  ihn  herbeibrachte,  aus  dem  Urgewasser,  das  ihn  aufzog ; 
heilig  in  seinen  Wiedergeburten ; 

2096  der  starke  Konig,  der  im  Horizont  erscheint.  Die  Neunheit  jubelt  bei 
deinem  Aufgang;  jedes  Auge  lacht  und  jubelt,  wenn  du  ihnen  erscheinst! 
Du  herrlicher  Gott  in  seiner  Kapelle;  Herr  der  Ewigkeit,  der  in  seinem 
Schiffe  wohnt.  Dich  rudern  die  im  Horizont,  dich  fahren  die  in  der 
Morgenbarke;  dir  rufen  zu  die  Seelen  des  Ostens,  dir  jubeln  zu  die  Seelen 
des  Westens.  Du  guter  Gott,  mit  leuchtendem  Glanz,  der  sich  iiber  die 
beiden  Lander  breitet  in  dcm-Go\d,  geschmiickter  Jiingling,  Herr  der 
Liebe,  groB  an  Kraft,  der  nicht  ermiidet;  eilenden  Laufes  und  weiten 
Schrittes ;  der  Aufgang  im  ostlichen  Horizont  vertreibt  die  Finsternis  auf 
der  ganzen  Erde.  Jedes  Auge,  das  sich  gefiirchtet  hat  (?),  gibt  Preis, 
wenn  du  aufgehst.  Sie  blicken  auf  den  Urzeitlichen  in  Jubel,  und  dein 
Gefolge  kiiBt  die  Erde.  Der  Untergang  im  westlichen  Horizont  breitet  die 
Finsternis  iiber  die  ganze  Erde. 

2097  Licht  wird  bei  deinem  Herauskommen,  doch  finster  wird  das  Land,  wenn 
du  in  deinem  Hause  ruhst. 

Schoner  Jiingling,  den  Ptah  geschaffen  hat;  dessen  Gestalten  aus- 
gezeichneter  sind  als  die  der  Gotter;  hervorgegangen  als  Horus,  ge- 
schmuckt  auf  dem  Scheitel;  auf  deinem  Haupt  haben  sich  die  beiden 
Urausschlangen  vereinigt;  Herrscher  der  Unendlichkeit,  Souveran  der 
Ewigkeit.  Du  bist  der  Konig,  der  Herr  der  Atef-Krone;  deine  Augen,  sie 
erleuchten  die  Lander.  Du  bist  Re,  schon  an  Gestalten.  Zu  dir  kommen 
alle  Lebewesen  und  preisen  dich.  Deine  Mutter  Nut  gibt  Furcht  vor  dir 
in  die  Herzen  der  beiden  Lander,  wenn  sie  aufstehen  gegen  (?)  dich.  Ur- 
zeitlicher,  Geheimrat  der  Unendlichkeit,  GroBer  von  denEnden  der  Ewig- 
keit, der  iiber  den  Himmel  fahrt  in  der  Morgenbarke,  groB  an  Erscheinung 
in  der  Abendbarke. 

Der  Regent  Hr-m-hb,  er  sagt:  Ich  preise  dich,  indent  deine  Schonheit  in 
meinen  Augen  ist  und 

2098  deine  Strahlen  auf  meiner  Brust  sind.  Ich  lasse  die  Wahrheit  zu  Deiner 
Majestiit  aufsteigen  taglich. 

Verehrung  dir,  Thot,  Herrn  von  Hermupolis,  dem  Selbstentstandenen,  der 
nicht  geboren  wurde,  einzigem  Gott,  Leiter  der  Unterwelt,  der  den  West- 
lichen,  die  im  Gefolge  des  Re  sind,  Vorschriften  erteilt,  indem  er  die 
Zunge  jedes  Fremdlandes  unterscheidet1.  Du  mogest  fest  sein  lassen  den 

1  Denn  Thot  ist  ja  der  Gott  des  Wissens ! 


Stele  des  Generalissimus  Hr-m-hb  im  Brit.  Mus.  397 

kgl.  Schreiber  Hr-m-hb  neben  dem  Souveran,  wie  du  neben  dem  All- 
herrn  bist,  da  du  ihn  aufgezogen  hast,  als  er  aus  dem  Leibe  kam. 
Vereknmg  dir,  Maat,  Herrin  des  Nordwindes,  die  die  Nasen  der  Lebe- 
wesen  offnet  und  den  Hauch  gibt  denen,  die  in  seiner1  Barke  sind.  Du 
mogest  den  Regenten  Hr-m-hb  den  Hauch  atmen  lassen,  den  der  Himmel 
gebiert,  wie  ihn  die  Herrin  von  Punt  atmet,  wenn  sie  am  Myrrhensee  ein- 
atmet. 

Ihr  moget  hinein-  und  hinausgehen  lassen  aus  dem  Binsengefild  und 
mich  sich  dort  vereinigen  lassen  mit  dem  Opfergefild ; 

moget  mich  empfangen  lassen  die  Opfergaben  taglich  von  dem  [Altar]  der  2099 
Herren  von  Heliopolis  und  moget  fahren  lassen  mein  Herz  in  der  Fahrt 
der  Nekropole  zu  den  reinen  Inseln  des  Binsengefildes.  Du  mogest  mir  den 
schonen  Weg  offnen  und  meine  StraBe  frei  machen;  du  mogest  mich 
geben  in  die  Begleitung  des  Sokar  in  der  Nekropole;  fiir  den  Ka  des 
rpc.t,  einzigen  smr,  Generalissimus,  des  Ehrwiirdigen  bei  Osiris  Hr-m-hb, 
des  Gerechtfertigten,  des  Herrn  der  Ehrwiirdigkeit. 

806.     Tiirleibung  Brit.  Mus.  550. 

Verehrung  dir,  Chontamenti,  Osiris,  Herrscher  der  Unendlichkeit,  Wnn- 
nfr,  Herr  des  verbotenen  Landes;  Anubis,  Herrn  der  Nekropole;  der 
Neunheit,  den  Herren  des  Friedhofs,  daB  sie  geben  Brot,  Bier,  Rinder, 
Vogel,  kiihles  Wasser,  Wein,  Milch,  dem  Regenten,  Generalissimus  des 
Herrn  der  beiden  Lander,  kgl.  Schreiber— Rekrutenschreiber,  Wedeltrager 
zur  Rechten  des  Konigs,  der  Zunge,  die  das  ganze  Land  zufriedenstellt ; 
groB  in  seinem  Amt,  hoch  in  (seiner)  Wiirde; 

Augen  des  Konigs  durch  das  ganze  Land;  Freund  des  Horus  in  seinem   2100 
Palast ;  Vertrauten  des  Konigs  bei  alien  Denkmalern ;  Vorsteher  der  Bau- 
arbeiten  im  Berg  des  roten  Sandsteins2,  Stellvertreter  des  Konigs  vor  den 
beiden  Landern  Hr-m-hb,  dem  Gerechtfertigten. 

Er  sagt:  GruB  dir  Hntj-'Imjitjw-Osiris,  wohnhaft  im  thinitischen  Gau! 
Ich  bin  zu  dir  gekommen,  indem  meine  Arme  in  Verehrung  der  Schon- 
heit  deiner  Ma  jest  at  sind.  Du  gebest  mich  in  deine  Begleitung  wie  die 
Verklarten,  die  Leiter  der  Unterwelt,  die  taglich  von  der  Wahrheit  leben. 
Ich  bin  einer  von  ihnen ;  mein  Abscheu  ist  die  Siinde.  Ich  tat  die  Wahr- 
heit auf  Erden,  ohne  daB  sie  vernachh'issigt  wurde;  fiir  den  Ka  des  rjfi.t 
hltj-Q,  seines  wahrhaft  geliebten  kgl.  Schreibers,  Stellvertreters  des  Ko- 
oigs  im  ganzen  Lande,  des  Generalissimus  Hr-m-hb,  des  Gerechtfertigten. 

Gegenstuck  : 

Worte  Sprechen  durch  den  Regenten  Hr-m-hb,  den  Gerechtfertigten, 
wenn  er  Re  bei  seinem  Aufgang  verehrt. 

1    Wiilil  i|«s  lie,  als  V'uti-r  <|i-r  Muat . 

-  Steinbruch  am  Gebel  Aohmar  bei  Seliopolis. 


398  Turleibung  des  Generalissimus  Hr-m-hb 

2101  Er  sagt:  Verehrung  dir,  JHprj,  taglich,  der  sich  jeden  Morgen  schafft,  her- 
vorgegangen  aus  dem  Leib  seiner  Mutter,  ohne  UnterlaB.  Zli  dir  kommen 
die  beiden  Kapellenreihen  in  Verneigung  und  sie  preisen  dich  bei  deinem 
Aufgang.  Du  hast  die  Erde  mit  den  Strahlen  deines  Leibes  erglanzen 
lassen,  indem  du  gottlich  bist  als  Macht  im  Himmel.  Prachtiger  Gott, 
Konig  der  Unendlichkeit,  Herr  des  Lichts;  Herrscher  der  Strahlen,  der 
auf  seinem  Thron  ist  in  der  Morgenbarke ;  groB  an  Erscheinungen  in  der 
Abendbarke ;  gottlicher  Jiingling ;  Erbe  der  Ewigkeit ;  der  sich  zeugte  und 
sich  selbst  gebiert.  Dich  verehrt  die  groBe  Neunheit,  und  dir  jubelt  zu  die 
kleine  Neunheit.  Sie  verehren  dich  in  deiner  schonen  Gestalt  bei  deinem 
Erscheinen  in  der  Abendbarke  wie  dasjenige,  was  dir  die  Paviane 
machen.1  Gehe  auf,  indem  dein  Herz  froh  ist  bei  deinem  Erscheinen  im 
Horizont  des  Himmels.  Du  gebest  Verklarung  im  Himmel,  Starke  auf 
Erden, 

2102  mein  Herausgehen  in  deiner  Begleitung  taglich ;  daB  mein  Herz  zufrieden 
sei  mit  alien  Opfern;  daB  (ich)  Blumen  empfange  im  Obeliskenhaus2  vom 
Altar  der  Herren  von  Heliopolis  -  so  sagt  der  rjf.t  h^tj-^,  Siegler  des  u.  a. 
Konigs,  einzige  smr,  Geheimrat  des  Konigshauses,  Oberhaupt  im  ganzen 
Lande,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  General  des  Herrn  der 
beiden  Lander,  sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Regent  Hr-m-hb, 
der  Gerechtfertigte. 


807.     Stele  des  Hr-m-hb  in  der  Eremitage 

Hr-m-hb  verehrt: 

Atum,  der  groBe  Gott,  der  den  Himmel  von  der  Erde  scheidet,  Konig  der 
Gotter,  Herr  der  Ewigkeit,  Herrscher  der  Unendlichkeit;  Osiris-  Wnn-nfr, 
vor  dem  Westen,  Herr  des  verbotenen  Landes;  Pth-Skr,  Herr  der  stj.t, 
Herr  des  Himmels,  Herrscher  der  Unendlichkeit. 

Beischrift  des  Hr-m-hb : 

Verehrung  deinem  Ka,  Atum-Harachte,  groBer  Gott,  Herr  des  groBen 
Hauses !  Du  mogest  geben  Zufriedenheit  meiner  Seele  mit  deinem  Opfer ; 
Wassertrinken,  das  von  deinem  Altar  kommt; 
2103  Empfangen  der  Opferbrote,  die  vor  (ihnen)  herauskommen  vom  Altar  der 
Herrn  von  Heliopolis;  das  Atmen  des  suBen  Hauchs  des  Nordwindes, 
fur  den  Ka  des  Osiris,  Regenten,  Generalissimus  Hr-m-hb,  des  Gerecht- 
fertigten. 


1  Die  Paviane  jubeln  der  Sonne  am  Morgen  zu. 

2  Das  Allerheiligste  im  Tempel  des  Re-Atum  von  Heliopolis. 


Aus  deni  Grab  des  Generalissimus  Hr-m-hb  399 


808.     Wandstiick  in  Leiden 

Hr-m-hb  verehrt: 

Re-Harachte,  der  groBe  Gott,  Herr  des  Himmels,  Herr  der  Erde,  hervor- 
gegangen  aus  dem  Horizont,  indem  er  die  beiden  Lander  erhellt  und  die 
Finsternis  vertreibt  als  GroBer  in  der  Unterwelt  (?).x 

Beischrift : 

Verehrung  dir,  Re,  Herr  der  Maat,  groBer  Gott,  Herrscher  von  Helio- 
polis!  Er  gebe  ein  schones  Leben,  vereinigt  mit  Frohlichkeit,  indem  Ver- 
klarung  gegeben  werde  im  Himmel,  Gunst  auf  Erden  fiir  den  Ka  des 
Generalissimus  Hr-m-hb,  des  Gerechtfertigten. 


809.     Statue  des  Hr-m-hb  aus  Karnak 

Basis : 

[Ein  kgl.Opfer  fiir  Ptah]  auf  dem  [gros]sen  Sitz,  der  den  Himmel  [schuf] 

und  bildete,  was  in  ihm  ist,  Herr  der  Kiinstler,  der  ihre  Auftrage  gibt, 

daB  er  gebe  Leben,  [Heil,  Gesundheit  fiir  den  Ka  des 

.]  Hr-m-hb. 

Oben  links :  2104 

[ ,   daB   er   gebe]   Leben,    Heil,    Gesundheit, 

Frohlichkeit,  Freude  von  der,  die  er  gibt  [bei  einem  Gelobjten;  daB  (er) 
herauskomme,  beliebt  mit  der  Gunst  Seiner  Majestat  taglich,  so  sagt  der 
Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,    Regent,  kgl.  Schreiber  Hr-m-hb. 

Unten  rechts: 

[Ein  kgl.  Opfer]  fiir  Amonrasonther,  Oberhaupt  der  groBen  Neunheit, 
Herrn  der  Ewigkeit,  der  die  Unendlichkeit  schuf;  einzigen  Gott  unter 
den  Gottern,  Stier  seiner  Mutter,  groB  an  Ansehen,  daB  er  gebe  Gunst  vor 
dem  Konig  [fiir  den  Ka  des ]  Hr-m-hb. 

Unten  links: 

DaB  er  gebe  eine  lange  Lebenszeit  bei  [ ]  an 

jedem  Ort,  an  den  er  geht,  (sowie)  groBen  Schritt  im  Konigshaus;  so  sagt 
der  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  Regent,  kgl.  Schreiber  Hr-m-hb. 

Auf  dem  Papyrus: 

[ ]  im  Anfang  der  Ewigkeit  bis  zum  Ende  der  Unendlichkeit  fiir 

den  Konig  von  O.U.U.A.,  Eerra  der  beiden  Lander  Nb-hprw-R^,  [Sohn  des 
Re]  Tutf-cw^-7mra-Herrs(;l)er-vom-o.a.-Heliopolis,  dem  Leben  gegeben 
werde.  Festsetzen  der  Vorschrift  fiir  das  Festlegen  der  Annalen. 

1  Sicher  dw\.t  zu  lesen. 


400  Statue  des  Generalissimus  Hr-m-hb  aus  Karnak 

2105   [Was  gefunden  wurde]  gemaB  der  Schriften  des  Thot  durch  den  Schreiber 

mit  klugem  Mund,  [ ];  nicht  gab  es  Trau[rigkeit]  fiir 

den,  der  ihn  sah;  den  mit  offenem  Gesicht,  [rpc.t,  h]tj-c,  Siegler  des  u.a. 
Konigs,  einzigen  smr,  Wedel]trager  zur  Rechten  des  Konigs,  Generalissi- 
mus [ ,  Hr-m]-hb.  Auswahlen  der  Worte,  Zufriedensein 

[ wegen]  seines  schonen  [Charaktjers ;  Vorschriften  [ 

.  .  .  .  ,  der]  Gesetze  [gibt]  dem  Amuntempel ;  man  gab  ihm  [ 

]  seine  [ ,  seine]  Felder;  [ ]  ge- 

boren  [ ].  Du  griinde(te)st  die  Stadt 

aufs  Neue1,   [ ]   indem  du   [ ]   bist  fiir 

ihren    Herrn    in    Ewigkeit.    [ ]    sie 

[lassen  (?)]  zufrieden  sein  [ ]  [ 

] 

Dein  Name  bleibt  [ ]  alien  [ ],  indem  du  sie  tun 

wirst  [ ] Du  bist  erschienen  auf  dem  Thron  des  Horus,  o 

Nb-hpnv-Rc,  Herrscher  von  Theben. 


2106  810.     Tiirpfosten  Ejes  in  Luxor 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  glanzend  an  Kronen',  die  beiden  Herrinnen 
,[Mach]tig  an  [Kraft],  der  die  Asiaten  abwehrt',  Goldhorus  , Herrscher 
der  Maat,  die  die  beiden  Lander  entstehen  laBt',  Konig  von  O.u.U.A. 
Hpr-hprw-R^-ir-m^.t.  Er  machte  es  als  sein  Denkmal  fiir  seinen  Vater 
Amun  vor  seinem  Harim2,  indem  er  ihm  sein  groBes  hlg.  Tor  erneuerte. 


811.     Inschrift  an  der  Grotte  von  Panopolis 

Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  glanzend  an  Kronen',  die  beiden  Herrinnen 
,[Machtig  an  Kraft],  der  die  Asiaten  [vertreibt]',  Goldhorus  [, Herrscher] 
der  Wahrheit,  der  [die  beiden  Lander]  entstehen  laBt',  Konig  von  O.u. 
U .A.  H  pr-hprw-R^-ir-m^ .t,  [Sohndes  Re]  Gottesvater-T/;/-Gott-Herrscher- 
von-Theben,  geliebt  von  Min,  Herrn  von  Achmim,  dem  Leben  wie  Re 
ewiglich  gegeben  werde. 

Es  geschah  aber,  daB  der  [Konig  von  O.u.U.A.]  Hpr-hprw-Rc-ir-m]':.t, 
Sohn  des  Re  Gottesvater-T/;/-Gott-Herrscher-von-Theben  als  tiichtiger 
Konig  im  [Tempel  des  Min  von  Achmim]  war.  An  einem  dieser  Tage  ge- 
schah es  nun, 
2107  da  suchte  Seine  Majestat  Niitzliches  fiir  [seine  Vater],  alle  Gotter,  um 
die  Heiligtumer  der  Gotter  zu  restaur[ieren]  und  ihre  [Tempel]  festlich 

1  Das  geht  sicher  auf  die  Wiedereinrichtung  des  Amunkultes  in  Theben  (die 
„  Stadt"). 

2  Tempel  von  Luxor. 


Inschrift  des  Eje  aus  Panopolis  401 

zu  machen  [ ]  heilige  [ ] 

vor   den  Gottern  von  O.u.U.A.   [ ]  alle 

Menschen  [ ]. 


812.     Stele  Ejes  aus  dem  Totentempel  des  Sahure 

Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers,  Konig  von 

O.u.U.A.  [ ],  Sohn  des  Re  [Hpr-hprw-R^-ir-lm^ .t],  dem  Leben 

gegeben  werde.  Worte  Sprechen  durch  Sachmet,  die  GroBe,  die  Herrin 
der  beiden  Lander:  Mein  geliebter  leiblicher  Sohn  Hpr-lhprw-R^-ir-m^  .t]\ 
Ich  [bin]  zu  dir  gekommen  in  Fr[ieden ]. 


813.     Fundamentbeigaben  aus  dem  Totentempel  des  Eje 

Der  gute  Gott,  Herr  der  beiden  Lander  Hpr-hprw-Rc-ir-m]<:  .t,  Sohn  des 
Re  Gottesvater-Eje-Gott-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von  Amonre, 
dem  Herrn  des  Himmels. 


814.     Ziegelaufschriften  2108 


•- 


Der  Totentempel  des  Hpr-hprw-Rc-ir-ml<:.t. 


815.     Statue  des  Eje  in  Kairo  Nr.  42  093 

Der  gute  Gott  ffpr-hprw-Rc-ir-m]': .t,  geliebt  von  Amonre; 

Sohn  des  Re  Gottesvater-Eje-Gott-Herrscher-von-Theben,  geliebt  von 

Amonre. 


816.  Skarabaus  des  Eje 
Hpr-hprw-Rc-ir-m]c.t,  geliebt  von  der  Seele,  groB  an  Kraft. 

817.  Ring 
cnh.s-n-,Imn         tfpr-hprw-R*- 

26    Helck 


402  Schenkungsstele  aus  Giza 


2109  818.      Schenkungsstele 

Darstellung : 

,,Hpr-hprw-Rc-ir-m]c.t,  Gottesvater-Eje-Gott-Herrscher-von-Theben,  dem 
Leben  gegeben  werde  und  um  den  Schutz  und  alles  Leben  sei"  opfert  vor 
„Hathor,  Herrin  von  Htp.t."1 

Rede  der  Gottin : 

Worte  Sprechen  durch  die  Herrin  von  Htp.t :  Ich  habe  dir  alles  Leben  und 
Heil  wie  Re  gegeben. 

Inschrift : 

Jahr  3,  3.  smw,  Tag  1.  Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  glanzend  an  Kronen', 
die  beiden  Herrinnen  ,Machtig  an  Kraft,  der  die  Asiaten  abwehrt',  Gold- 
horus  ,Herrscher  der  Wahrheit,  der  die  beiden  Lander  entstehen  laBt', 
Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  Hpr-hprw-Rc-ir-m]c.t, 
Sohn  des  Re  Gottesvater-Eje-Gott-Herrscher-von-Theben,  dem  Leben 
gegeben  werde. 

An  diesem  Tag  war  man  in  Memphis.  Da  befahl  Seine  Majestat,  die  Ge- 
schenkfelder  des  Vorstehers  des  kgl.  Harims  Iswt2  seiner  Q&ttmMwt-ndm.t 
festlegen  zu  lassen3,  gemacht  im  Gebiet,  das  man  das  Hethiterfeld4 
nennt,  auf  den  Feldern  der  Gutsanlage  des  ^-hpr-Icl-R^  und  der  Guts- 

anlage  des  Mn-hprw-Rc :  Felder  [ ]  Aruren  54,  (angrenzend)  siid- 

lich  an  das  Gut  des  Mn-hprw-Rc, 

nordlich   an   das  Gut   des  Ptahtempels  und  das  Gut  des  c]-hpr-k]-R<:, 
auf  dessen  Gebiet  sie  liegen  ( ? ) , 5 
westlich  an  die  Wiiste, 

ostlich  an  das  Gut  des  Mn-hprw-Rc,  auf  dessen  Gebiet  sie  liegen  (?)5. 
•2110  Es  kam  deswegen  der  kgl.  Schreiber   und  Scheunenvorsteher  Rc-msw,6 
der  Schreiber  Mrj-Rc  und  [der  Schreiber]  T\j. 
Man  beauftragte  den  Obersten  der  Begleitung  Rc,  sie  anzuweisen. 

1  Brunnengottin  bei  Heliopolis. 

2  Sowohl  Lesung  des  Titels  wie  des  Namens  sind  unsicher,  da  sonst  nicht  wieder 
belegt;  nach  dem  sicheren  Determinativ  des  ,,Schlagholzes"  handelt  es  sich 
um  einen  Auslander. 

3  Trotz  Doppeldeutigkeit  des  ,,n"  handelt  es  sich  wohl  sicher  um  einen  Dativ, 
indem  das  Feld  des  —  vielleicht  verstorbenen  —  Mannes  jetzt  auf  die  Frau  iiber- 
schrieben  wird.  Es  handelt  sich  hier  um  Felder,  die  nicht  personlicher  Besitz  sind, 
und  die  eigentlich  an  den  Konig  zur  weiteren  Verteilung  zuruckzufallen  hatten. 

4  Kriegsgefangenensiedlung  aus  den  Ktimpfen  gegen  Suppilnliuma  beim  Tod 
des  Tutenchamun. 

6  Der  Sinn  der  Worte  ,,imj.t  nw.f  n.t"  ist  aus  dem  Zusammenhang  deutlich,  aber 

ich  kann  sie  nicht  grammatisch  und  lexikalisch  erklaren.  » 

6   Grab  Theben-West  Nr.  46,  s.  S.  1995. 


Kleine  Inschriften  Ejes  403 


819.     Verbaute  Blocke  in  Karnak 

1.  Hpr-hprw-Rc-ir-m]c.t,  Sohn  des  Re  Gottesvater-E[je- ]. 

2.  Er  baute  denTempel  neu  aus  Sandstein,  er  machte  den  Bod[en ]. 


820.  Datierung  auf  Louvre  C  55  unci  Berlin  2074 

Jahr  4,  4.  ]h.t,  Tag  1  unter  der  Majestat  des  Horus  , Starker  Stier,  glan- 
zend  an  Kronen',  die  beiden  Herrinnen  ,Machtig  an  Kraft,  der  die  Asiaten 
schlagt',  Goldhorus  ,Herrscher  der  Walirheit,  der  die  beiden  Lander  ent- 

stehen  laBt',  Konig  vonO.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  [ ], 

sein  leiblicher  Sohn  des  Re,  Herr  der  Kronen  [ ],  geliebt 

von  Osiris,  Herrn  von  Abydos,  dem  Leben  gegeben  werde. 

Der  Besitzer  der  Stelen:  2111 

Vorsteher  der  Bauarbeiten  im  Tempel  des  Min,  des  Herrn  von  Achmim, 
[Nht-Min,  der  Gerechtfertigte]. 

821.  Stele  des  Twtw 

Er  betet  ,,Sokar,  Herrn  der  Mj.t"  an: 

Verehrung  deinem  Ka,  Sokar,  Herr  der  Nekropole,  daB  er  gebe  Brot, 
Bier  und  alle  reinen  Dinge  fiir  deinen  (!)  Ka  seines  wahrhaft  geliebten 
kgl.  Schreibers,  Domanenvorstehers  der  Gutsanlage  des  Hpr-hprw-Rc-ir- 
m]c.t  Twtw,  des  Gerechtfertigten,  des  Herrn  der  Ehrwiirdigkeit. 

Inschrift : 

Ein  kgl.  Opfer  fiir  Sokar,  Herrn  des  Westens,  daB  er  meine  Glieder  schon, 
gesichert  und  geschiitzt  sein  lasse!  Fiir  deinen  Ka  einen  BlumenstrauB 
des  Ptah,  o  Chons,  Gerechtfertigter ! 

Sein  Sohn,  der  seinen  Namen  leben  laBt,  sein  geliebter  kgl.  Schreiber, 
Domanenvorsteher     der     Gutsanlage     des     Hpr-hprw-Rc-ir-m]c  .t  Twtw. 

822.  Graffito  des  Vizekonigs  P]-sr  2112 

Vor  ..Aniikis,  Ileum  von  Sehel,  Herrin  des  Himmels,  Herrscherin  der 
Gotter"  steht  ,,rpc.t  h)tj-<:,  Beamter  an  der  Spitze  der  Untertanen,  Ge- 
lobtcr  seines  Herrn  Amun,  Vizekonig  von  Kusch  P]-sr." 

82.4,>.      Stele  des  Pl-sr  aus  Anibe 

Den  Herrn  o'er  beiden  Lander Verehren,  ErdeKiissen  vor  dem  gutenGott 
durch  den  KonigSBohn  von  Kusch  P\-ir.  [Er]  sagt:  Es  schiitze  dieh  dein 

26* 


404  Stele  des  Vizekonigs  P]-sr 

V[ater]  Amun  in  Leben,  Dauer  und  Heil!  Er  gebe  dir  alle  Tapferkeit, 
alle  Starke,  alle  Gesundheit,  alle  Freude  wie  Re  taglich.  Er  mache  [ 

824.     Titel  des  Besitzers  der  Stele  Louvre  C  65 

Oberster  der  Graveure  im  Totentempel  des  Hpr-hprw-R^-ir-m^-.t  in  Aby- 
dos  (Var.:  des  Amun)  'Imn-m-ip.t. 

2113  825.     Inschrift  einer  Statuengruppe  des  Haremheb 

in  Turin 

Neben  der  Konigin : 

[ Herrin]  der  beiden  Lander  Mw.t-ndm.t,  geliebt  von 

Isis,  der  Gottesmutter,  sie  lebe  ewiglich. 

Riickenpfeiler : 

[Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  klug  an  Planen',  die  beiden  Herrinnen 
,GroB  an  Wunderbarem  in  Karnak'],  Gold[horus]  ,Zufrieden  mit  der 
Wahrheit,  der  die  beiden  Lander  entstehen  laBt',  Konig  von  O.u.U.A.; 
Herr  der  beiden  Lander  Dsr-hprw-Rc-JZTwah\ter  des  Re,  Sohn  des  Re, 
Herr  der  Kronen  /7r-ra-ifo&-Geliebter-des-Amun,  geliebt  von  Horus,  Herrn 
von  Hw.t-nsw1,  [dem  Leben  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde;  der  gute 
Gott,  Sohn  des  Amun,  Kind  des]  Stiers  seiner  Mutter,  den  Amun,  der 
Konig  der  Gotter,  aufgezogen  hat.  Horus,  Sohn  der  Isis,  schiitzt  (ihn) 
mit  dem  Schutz  seiner  Glieder.  Er  kam  aus  dem  Leib,  geschmiickt  mit 

Ansehen,  indem  das  Wesen  eines  Gottes  auf  ihm  war.  Er  machte  [ 

].  Man  beugte  den  Arm  vor  ihm  als  Junge,  und  die 

Erde  wurde  von  GroBen  wie  Kleinen  gekiiBt.  Es  kam  zu  ihm  Nahrung 
und  Speise,  als  er  noch  ein  Kind  war  ohne  Verstand. 

2iu   [ ]  Beamter  [an  der  Spitze]  aller  Menschen2;  Ab- 

bild  des  Gottes  seinem  Wesen  nach  im  Angesicht  dessen,  der  seine  Ge- 
stalt  betrachtete,  die  man  furchtete.  Sein  Vater  Horus  stellte  sich  hinter 
ihn,  indem  der,  der  ihn  geschaffen  hat,  seinen  Schutz  bildete.  Geschlech- 

ter  vergingen,  andere  [kamen, ],  indem  er  den  Tag 

seiner  Zufriedenheit 3  kannte,  um  ihm  das  Konigtum  zu  geben.  Da  erhob 
dieser  Gott  seinen  Sohn  im  Angesicht  aller  Leute,  denn  er  wiinschte, 
seinen  Schritt  weit  zu  machen,  bis  der  Tag  kam,  an  dem  er  sein  Amt  emp- 
fangen  sollte,    indem    er    [ihn    zum  Geliebten    des  Konigs]  seiner  Zeit 

1  J.  Kom  el-Achmar  bei  Sharuna,  wohl  der  auch  als  &bj  bezeichnete  Geburtsort 
des  Haremheb. 

2  Lies  wohl:  6r  (hr  h].t)  n  t\  tm. 

3  Gemeint  ist  wohl  der  ,,Gluckstag". 


Inschrift  der  Statuengruppe  des  Hr-m-hb  in  Turin  405 

machte.  Das  Herz  des  Konigs  war  zufrieden  mit  seinen  Planen,  jubelnd 
liber  seine  Wahl.  Er  machte  ihn  zum  Obersten  Mund  des  Landes,  um  die 
Gesetze  der  beiden  Lander  zn  lenken  als  Regent  des  ganzen  Landes.  Ein- 
ziger  war  er,  ohnegleichen ;  die  Angelegenheiten  [der  beiden  Lander 
waren  unter  seiner  Hand. 

Das  ganze  Land  jubelte]  bei  seinem  Ausspruch,  wenn  man  ihn  vor  den  2115 
Souveran  rief.  War  der  Palast  im  Begriff  zu  wiiten,  so  offnete  er  seinen 
Mund  und  antwortete  dem  Konig  und  beruhigte  ihn  mit  seinem  Aus- 
spruch. Einziger  Tlichtiger,  [dessengleichen  es]  nicht  [gab; 

].  Alle  seine  Plane  waren  der  Gang  des  Ibis,  seine  Fiihrung  ein  Ab- 

bild  des  Herrn  von  Hsr.t,  liber  die  Wahrheit  jubelnd  wie  der  mit  der  Nase1, 
sich  liber  sie  freuend  wie  Ptah. 

Wenn  er  frlih  erwachte,  so  spendete  er  fur  sie,  die  gegeben  war  [ 

]  seine  Plane,  auf  ihrem  Wege  wandelnd. 

Sie  bildet  seinen  Schutz  auf  Erden  in  der  Lange  der  Ewigkeit.  So  war  er 
Stellvertreter  der  beiden  Lander  fur  einen  Zeitraum  von  vielen  Jahren. 
[Man]  meldete  [ihm  die  Abgaben  der  beiden  Lander  und  die  Lieferungen 
von  O.u.U.A. ;  es  kamen  zu]  ihm  die  Kollegien  in  Verneigung  zu  dem  Tor 
des  Konigspalastes.  Es  gelangten  zu  ihm  die  GroBen  der  Neunbogen, 
Slidliche  wie  Nordliche, 

indem  ihre  Hande  ausgebreitet  waren  bei  seiner  Begegnung.  Sie  flehten  2116 
zu  seinem  Angesicht  wie  zu  einem  Gott.  Alles,  was  getan  wird,  tat  man  unter 

dem   Befehl    [ ],   wenn   er  wandelte.    Sein   An- 

sehen  war  groB  im  Angesicht  aller  Menschen.  Man  erbat  flir  ihn  Heil  und 
Gesundheit:  wirklich  Vater  der  beiden  Lander,  wirksame  Klugheit,  die 
der  Gott  gibt,  zum  Lenken  der  [Gesetze  der  beiden  Lander. 
Als  nun  viele  Tage]  vorbeigegangen  waren,  indem  der  alteste  Sohn  des 
Horus  Oberster  Mund  war  als  Regent  des  ganzen  Landes,  da  wunschte 
dieser  heilige  Gott  Horus,  Herr  von  Hw.t-nsw,  in  seinem  Herzen,  seinen 

Sohn  auf  dem  Thron  der  Ewigkeit  fest  einzusetzen.  Es  befahl  [ 

des]  Amun.  So  reiste  Horus  im  Jubel  nach  Theben, 

der  Stadt  des  Herrn  der  Ewigkeit,  indem  sein  Sohn  in  seiner  Umarmung 
war,  nach  Karnak,  um  ihn  vor  Amun  zu  geleiten  und  um  ihm  sein  Amt 
als  Konig  zu  liberweisen, 

um  seine  Lebenszeit  zu  verbringen.  [Amonre,  der  Herr  der  Throne  der  2117 
beiden  Lander,  abcr  war  herausgegangen  in  Jube]l  an  seinem  schonen 
Fest  vor  dem  siidlichen  Harim.2  Da  sah  er  die  Majestat  dieses  Gottes 
Horus.  des  Herrn  von  Hw.t-nsw,  und  seinen  Sohn  bei  ihm  bei  der  Konigs- 
einfuhrung,   um   ihm  sein  Amt  und  seinen  Thron  zu  geben.  Da  schloB 

sich  Amonre  dem  Jubel  an,  als  er  sah  [ ]  am  Tage  der 

Ubergabe  seines   Friedens.  Da  begab  er  sich  zu  diesem  Beamten,  dem 

1  Alles  Beiworte  des  ibisgestalti^en  Thot. 

;   Das  Luxorfest,  an  dem,  als  ilcm  groMten  Amunfi'sl    in  Tlu-lx-n,  staatspolitisoh 
bedeutsann-  „Wundor"  zu  i_"'-ili>lnn  pMrgton. 


406  Inschrift  der  Statuengruppe  des  Hr-m-hb  in  Turin 

Regenten  und  Oberhaupt  der  beiden  Lander  Haremheb.  Er  marschierte 
zum  Konigshaus  und  setzte  ihn  vor  sich  zur  Kapelle  seiner  heiligen  Toch- 
ter.  der  Wr .t-\hk]wl~\,  deren  [Hande]  den  Jubelgestus  ausfiihrten.  Sie 
umarmte  seine  Schonheit  und  befestigte  sich  an  seiner  Stirn.  Die  ganze 
Neunheit  des  Feuerhauses2  jubelte  wegen  seines  Erscheinens;  Nechbet, 
AVadjit,  Neith,  Isis,  Nephthys,  Horus,  Seth  und  die  gesamte  Neunheit 
vor  dem  Allerheiligsten  [gaben]  Lobpreis  zur  Hohe  des  Himmels,  jubelnd 
iiber  die  Zufriedenheit  des  Amun :  Kommt,  Amun  ist  gekommen, 

2118  seinen  Sohn  vor  sich,  zum  Palast,  um  seine  Krone  auf  seinem  Haupt  zu 
befestigen  und  seine  Lebenszeit  ganz  lang  zu  machen.  Wir  wollen  uns 
versammeln  und  ihm  seine  [Doppelkrone]  befestigen ;  wir  wollen  ihm  den 
Schmuck  des  Re  zuweisen.  Wir  wollen  Amun  seinetwegen  preisen!  Du 
hast  uns  unseren  Schiitzer  gebracht;  gib  ihm  die  Sedfeste  des  Re,  die 
Jahre  des  Horus  als  Konig.  Er  tut,  womit  dem  Herz  zufrieden  ist,  im 
Innern  von  Karnak  und  auchvon  Heliopolis  und  Memphis. 
Er  heiligte  sie.  Es  wurde  der  groBe  Name  dieses  guten  Gottes  gemacht 
und  sein  Protokoll  wie  der  Majestat  des  Re,  namlich:  Horus  ,  Starker 
Stier,  klug  an  Planen',  die  beiden  Herrinnen  ,GroB  an  Wunderbarem 
in  Karnak',  Goldhorus  , Zufrieden  mit  der  Wahrheit,  der  die  beiden  Lan- 
der entstehen  laBt',  Konig  von  O.u.U.A.  Psr-/rprit>-ii!c-Erwahlter-des-Re, 
Sohn  des  Re  /Zr-ra-&&-Geliebter-des-Amun,  dem  Leben  gegeben  werde. 
Herausgehen  aus  dem  Konigshaus  durch  die  Majestat  dieses  heiligen 
Gottes  Amun,  des  Konigs  der  Gotter,  mit  seinem  Sohn  vor  sich.  Er  um- 
armte seine  Schonheit,  geschmiickt  mit  der  Krone,  um  ihm  zuzuweisen, 
was  die  Sonnenscheibe  umkreist. 

2ii9  Die  Neunbogen  sind  unter  seinen  FiiBen,  der  Himmel  im  Fest,  die  Erde 
in  Freude;  das  Herz  der  Neunheit  des  Landes  Agypten  ist  froh.  Das  ganze 
Land  aber  war  in  Freude,  und  sie  jubelten  zum  Himmel.  GroB  und 
Klein  ergriff  die  Frohlichkeit3,  und  die  ganze  Erde  jubelte.  Als  nun 
dieses  Fest  vor  dem  siidlichen  Harim  beendet  war,  da  war  Amun,  der 
Konig  der  Gotter,  wieder  in  Frieden  nach  Theben  gegangen.  Abfahrt  von 
Seiten  Seiner  Majestat  nach  Norden  als  Abbild  des  Harachte.  Da  griindete 
er  dieses  Land  und  gab  ihm  Vorschriften  gemaB  der  Zeit  des  Re.  Er  er- 
neuerte  die  Tempel  der  Gotter  (von)  den  Marschen  des  Deltas  bis  Nu- 
bien.  Er  schuf  alle  ihre  Gotterbilder,  unterschieden  von  friiher,  in  gro- 
Berer  Schonheit  durch  das,  was  er  fur  sie  tat.  Es  jubelt  Re,  wenn  er  sie 
sieht,  die  zerstort  gefunden  worden  waren  in  friiherer  Zeit. 

2120  Er  erhebt  ihre  Tempel  und  schafft  (ihre)  Bilder  in  jeder  richtigen  auBeren 
Gestalt  in  allerlei  Edelsteinen.  Er  suchte  die  Bereiche  der  Gotter  auf,  die 
Erdhugel  (geworden)  waren  in  diesem  Lande.  Er  griindete  sie  wieder  so, 

1  Die  ,, GroBe  an  Zauber"  als  Personifikation  des  Uraus. 

2  Name  des  unteragyptischen  Reichheiligtums. 

3  Das  schlecht  geschriebene  Determinativ  ist  eher      {] 


Inschrift  der  Statuengruppe  des  Hr-m-hb  in  Turin  407 

wie  sie  gewesen  waren  seit  der  ersten  Urzeit.  Er  stiftete  ihnen  Gottes- 
opfer  regularer  Art  taglich  sowie  allerhand  GefaBe  fiir  ihre  Tempel, 
gegossen  aus  Gold  und  Silber.  Er  stattete  sie  aus  mit  Web-Priestern  und 
Vorlesepriestern  von  den  Ausgesuchten  des  Heeres.  Er  registrierte  ihnen 
Felder,  Herden,  ausgestattet  mit  jedem  Amt,  indem  sie  friih  aufstehen, 
um  Re  jeden  Morgen  zu  preisen:  Du  mogest  fiir  uns  lang  machen  das 
Konigtuni  deines  Sohnes,  der  tut,  womit  dein  Herz  zufrieden  ist,  Dsr- 
/^rw-/?c-Erwahlter-des-Re!  Du  mogest  ihm  geben  Millionen  an  Sed- 
festen ;  du  mogest  ihm  geben  seine  Siege  gegen  alle  Lander  wie  dem  Horus, 
Sohn  der  Isis,  da  er  dein  Herz  besanftigt  in  Heliopolis  zusammen  mit  (?) 
deiner  Neunheit. 


826.     Fragment  einer  Kronungsinschrift  aus  Memphis  2121 

],  [indem  er  ruhjte  in  seinem  Tempel  vom  siidlichen  Harim, 

seine  Neunheit  in  seiner  Begleitung.  Als  es  nun  hell  wurde  und  ein  neuer 

Tag  ent[stand, Da  sagte  Amonrasonther] :  Du  bist 

mein  Sohn,  mein  Erbe,  hervorgegangen  aus  meinen  Gliedern.  Wie  ich 

bin.  so  bist  du.  Du  bist  nicht  fern  von  mir  [ ], 

indem  ihre1  Opfer  verdoppelt  wurden.  Sie  erkennen  dich  an  als  meinen 
Sohn.  hervorgegangen  aus  meinen  Gliedern.  Sie  vereinigen  sich,  um  dir 

[das  Konigtum]  zu  geben.   [ ].  Da  zog  er  zum 

Konigshaus  und  setzte  ihn  vor  sich  zur  Kapelle  seiner  heiligen  Tochter 
Wr.t-hk]w, 

[deren  Arme  im  Jubelgestus  waren.  Sie  umarmte  seine  Schonheit2  und  2122 
befestigte  sich  an  seiner  Stirn.  Die  gesamte  Neunheit  des  Feuerhauses 
jubelte  bei  seinem  Erscheinen:  Nechbet,  Wadjit,  Neith,  Isis,  Horus,  Seth 
und  die  gauze  Neunheit  vor  dem  Allerheiligsten  gab  Lobpreis  zur  Hohe 
des  Himmels,  jubelnd  iiber  die  Zufriedenheit]  Amuns:  Kommt,  denn 
Amun  ist  gekommen,  sein  Sohn  vor  ihm,  zum  Palast,  um  seine  Kronen 
ant  seinem  Haupt  zu  befestigen  und  um  [seine  ganze]  Lebens[zeit]  lang  zu 
machen.  |  Wir  wollen  uns  vereinigen  und  ihm  die  Doppelkrone  befestigen; 
wir  wollen  ihm  den  Schmuck  des  Re  iiberweisen  und  wollen  seinetwegen 
Amun  preisen.  Du  hast  uns  unseren  Schiitzer  gebracht.  (Jib  ihm  die 
Sedfeste  des  Re  and  die  Jahre  des  Horus  als  Konig.  Er]  tut,  womit  du 
zufrieden  bist.  Er  verabscheut  die  Siinde  und  vertreibt  die  Luge  im  Land. 
S<ine  Gesetze  sind  feat  beim  Darbringen  der  Wahrheit  auf  [Erden 

J- 


1  Die  Gotter. 

2  Vcrlfsscre  'l'ii  Sclircibfehler 


III 


408  Kronungsinschrift  des  Haremheb  aus  Memphis 

2123  [Herausgehen  aus  dem  Konigshaus  von  Seiten  der  Majestat  dieses 
heiligen  Gottes  Amon,  Konigs  der  Gotter,  seinen  Sohn  vor  ihm.  Er  hatte 
seine  Schonheit  umarmt,]  der  gekront  war  mit  der  Krone,  um  ihm  zu 
iiberweisen,  was  die  Sonnenscheibe  umkreist.  Alle  Lander  sind  eins. 
Es  wurde  der  groBe  Name  dieses  guten  Gottes  gemacht  und  sein  Proto- 
koll  wie  [das  der  Majestat  des  Re,  namlich:  Horus  , Starker  Stier,  klug 
an  Planen',  die  beiden  Herrinnen  ,Gro6  an  Wunderbarem  in  Karnak', 
Goldhorus  ,Zufrieden  mit  der  Wahrheit,  der  die  beiden  Lander  entstehen 
laBt',  Konig  von  O.u.U.A.  Dsr-hprw-Rc -T&rwahlter-des-'Re,  Sohn  des  Re 
#r-m-A&-Geliebter-des-Amun,  dem  Leben  gegeben  werde].  Er  machte  es 
als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  Ptah  siidlich  seiner  Mauer,  indem  er 
ihm  eine  Stele  des  Herrschers  machte  aus  rotem  Sandstein  gegeniiber  der 

[groBen]  Kapelle  des  [ ],  die  Tore  [an]  ihnen  aus  echtem 

Zedernholz,  um  das  Haus  dessen,  der  (ihn)  geboren  hat,  zu  hiiten,  damit 
gereinigt  werde  der  Weg,  auf  dem  sein  Vater  Ptah  wandelt.  Er  baute  ihm 

2124  denTempel  neu  |  [ ]  von  [....]  Ellen 

aus  allerlei  Edelsteinen,  seine  Fahnenstangen  aus  echtem  Zedernholz,  be- 
schlagen  mit  asiatischem  Kupfer,  ihre  Spitzen  aus  dcm-Go\d.  Es  wurde  fiir 

ihn  (  =  den  Tempel)  eine  Festhalle  gemacht  [ 

]  fern  von  ihm.  Er  wiinschte,  daB  er  unterschieden  werde  von  den 

Konigen,  die  gewesen  waren.  Man  tut  es  fiir  den,  der  (einen)  geschaffen 
hat,  man  antwortet  mit  Gutem  wie  [ ]. 


827.     Kronungsinschrift  im  Monthtempel 

[ ]    die    GroBen    auf  dem    Gottesweg   und 

sagen:  Komm!  |_ ]  dieser  [gute  Gott]  beim  [ 

]    als    klug  an   Planen.    Ich    stiftete   [meinem] 

Vater  [ ] 

2125   festgemacht  auf  den  Namen  Seiner  Majestat  [mit]  wndw-Hindem,  Rin- 

dern,  Vogeln,  Weihrauch  ohne  Zahl.  [ 

]  Wein  und  Honig,  was  Seine  Majestat  gemacht  hat  mit  liebendem 

Herzen  fiir  meinen  (!)  Vater.  Ich  wurde  eingesetzt  als  [Konig]  und  wurde 

befordert   [ ].    Ich    [ ]    Ge- 

sicht  gegen  Gesicht,  vor  dem  ganzen  Lande,  als  namlich  Seine  Majestat 

seinen  Vater  erscheinen  lieB  an  seinem  schonen  Fest  von  Luxor.  [ 

Da  sagte]  die  Majestat  dieses  heiligen  Gottes  [zu?] 

seiner  Neunheit :  Kommt  zu  meiner  Seite  und  hort  meine  Worte !  Es  war 

aberThot,  der  es  horte,  wobei  er  es  dortschriftlich  festhielt.  [ 

]  Sie  mogen  [geben]  Millionen  an  Sedfesten  und  Hunderttausende 

von  friedlichen  Jahren,  damit  er  mir  Denkmaler  mache  nach  altem 
Brauch  eines,  der  Nutzliches  tut.  Er  schmuckte  sie  als  ein  Niitzlicher 
[ ]  im  Heilsein  seiner  Glieder, 


Kronungsinschrift  des  Haremheb  aus  Karnak  409 

indem  sie  geschiitzt  war  mit  Heil  und  Gesundheit.  Es  wurde  im  Himmel  2126 
befohlen  und  in  Karnak  gehort.  Die  Neunheiten  jubelten  und  die  Gotter 

[ ]  ihn  zum  Schiitzen  [ ] 

tag[lich].  Du  bist  mein  altester  Sohn,  den  ich  auf  meinen  Thron  gesetzt 
habe.  der  Herr  und  Herrscher  [alles]  dessen,  was  die  Sonnenscheibe  urn- 

kreist.  [ ]  Hr-m-[hb]-Ge- 

liebter-des-Amun,   [geliebt]  von  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden 
Lander  vor  Karnak,  [dem  Leben  wie  Re  ewiglich  gegeben  werde]. 


828.     Reliefs  an  der  Ostwand  des  Hofs  zwischen 
9.  und  10.  Pylon 

1.  Vorfuhrung  asiatischer  GefaBe 

[Bringen]  der  Abgaben  durch  Seine  Majestat  fur  seinen  Vater  Amun  von 
dem,  was  er  im  Lande  Rtnw  erbeutet  hatte. 


2127 


2.  Asiatische  Gefangene 

Die  elenden  GroBen  der  H]w-nbw,  [sie]  sagen:  Dein  [Ruf]  umkreist  das 
Ende  der  Welt,  und  die  Furcht  vor  dir  ist  in  alien  Landern.  Jedes  Land 
fiirchtet  deine  Macht,  und  deine  Furcht  ist  in  ihren  Herzen.  Du  ruhst 

[ ]• 

Die  elenden  Fiirsten  [von  Rtnw,  sie]  sagen:  GruB  [dir]  wie  dem  GroBen 

[ Dein  Schrecken  (o.a.)]  ist  in  ihre  Leiber  eingetreten  und 

die  Angst  [vor  dir]  in  ihre  Herzen  [ ]. 

3.  Punt-Abgaben 

Bringen  der  Abgaben  durch  Seine  Majestat  fur  seinen  Vater  Amun  von 
den  Lieferungen  von  Punt  wegen  der  Tapferkeit  und  Starke,  die  dir  ge- 
geben worden  ist. 

Ihre  GroBen aus  Furcht  vor  dir,  mit  alien  ihren  Gaben  auf  ihrem 

Riicken.  GroB  ist  deine  Macht  iiber  jedes  Fremdland. 

Was  die  sehr  GroBen  von  Punt  sagen:  GruB  dir,  Konig  von  Agypten,   2i28 
Sonne  der  Neunbogen.  Es  bestehe  dein  Ka!  Nicht  kennen  wir  Agypten, 
und  nicht  betraten  es  die  Vater.  Gib  uns  den  Hauch,  den  du  gibst,  denn 
alle  Lander  sind  unter  deinen  Sohlen. 


829.     Fragment  aus  dem  Totentempel  Haremhebs 

[ ]  die  Lander  in  | |  I£r  wurde  dem  Stier  seiner 

.Mutter1  [geboren],  hervnrgegangen  aus  dem  Leib  dessen,  |der  sich  (selbst) 

1  Amun. 


410  Fragment  aus  dem  Totentempel  Haremhebs 

geschaffen  hat, ]  Glieder  des  Gottes,  gezeugt  vom  Konig 

der  Gotter.  Es  zog  [ihn  auf  die  Herrin  des  GroBen  Hauses1 ;  ein  Souveran], 

der  jedes  Land  erobert.  Agypten  ist  [ ]  Opfer  in  Millionen 

[ ,  der  seine]  Schonheit  sch[uf ]. 

2129  830.     Fragment  einer  Stele  Haremhebs 

Horus  ,  Starker  Stier,  klug  an  Planen',  die  beiden  Herrinnen  ,GroB  an 
Wunderbarem  in  Karnak',  Goldhorus  ,Zufrieden  mit  der  [Wahrheit,  der 
die  beiden  Lander  entstehen  laBt',  Konig  von  O.Ju.U.A.  Dsr-hprw-R^-l&r- 
wahlter-des-Re,  Sohn  des  Re  #r-w-/i&-Geliebter-des-Amun,  [dem  Leben] 
in  alle  Ewigkeit  [gegeben  werde],  (geliebt)  von  Amonre,  Herrn  der  Throne 
der  beiden  Lander  vor  Karnak,  erschienen  auf  dem  Horusthron  der  Le- 
benden  wie  sein  Vater  Re  im  Himmel  taglich. 

Es  befand  sich  aber  Seine  Majestat  in  seinem  [Palast],  die  [Wahrheit] 
tuend  wie  Re,  indem  er  die  beiden  Lander  beherrschte  und  sein  Herz  be- 
schaftigt  war  beim  Suchen  fur  die  Zukunft  und  beim  Untersuchen  von 
allerlei  Trefflichem  fiir  seinen  Vater  Osiris,  den  Herrscher  der  Unendlich- 
keit.2  [Da  hatte  man  die  Hoflinge,  smrw],  Beamten  [und  Kammerherrn,] 
die  in  [der  Begleitung  Pharaos  waren ]. 


831.     Fragment  einer  weiteren  Stele 

Darstellung : 

Weihrauch  Spenden  und  kiihles  Wasser.  Er  tut  es,  damit  ihm  Leben  ge- 
geben werde  wie  Re. 

Der  Konig  von  O.u.U.A.  Z)sr-/^ny-i?c-Erwahlter-des-Re-Herrscher-der- 
Wahrheit,  Sohn  des  Re  /Zr-ra-A&-Geliebter-des-Amun. 
Worte  Sprechen  durch  Hprj:  Ich  habe  dir  die  Lebenszeit  des  Re  und 
das  Konigtum  des  Horus  gegeben  in  Freude. 

U30  Inschrift: 

[Es  lebe  Horus  , Starker  Stier,  klug]  an  Planen',  die  beiden  Herrinnen 
,GroB  an  Wunderbarem  in  Karnak',  Goldhorus  ,Zufrieden  mit  der  Wahr- 
heit, der  die  beiden  Lander  entstehen  laBt',  [Konig  von  O.u.U.A.  Dsr- 
^prw-i?c-Erwahlter-des-Re,  Sohn  des  Re  //r-ra-A&-Geliebter-des-Aniun, 
dem  Leben  wie  Re  gegeben  werde  ewiglich.  Der  gute  Gott,  Geliebt]er  der 

Gotter,  der  Denkmalsreiche,  mit  vielen  wunderbaren  Dingen  [ 

GroB]  in  seiner  Liebe,  die  sich  iiber  die  beiden  Lander  brei- 

tet  wie  die  des  Re.  Er  gibt  sich  [ Man  war  im  Temp]el  beim 

1  Die  Kronengottin  Wr.t-hk]w. 

2  Daraus  ergibt  sich,  dafi  diese  Inschrift  Stiftungen  fiir  Osiris  von  Abydos  ent- 
halten  haben  diirfte. 


Fragment  einer  Stele  Haremhebs  411 

Opfern  der  Opfer  am  Tag  des  ersten  Mondviertels  beim  Jahresanfang, 

Millionen  von  [ ],  Millionen  von  Sedfesten, 

eine  Unendlichkeit  von  friedlichen  Jahren  fiir  Leben,  Heil,  Gesundheit 

des    [Konigs ],    den    Schu    festgemacht 

hat  in  der  Zeit  des  Re[ ]  des  Gottes  selbst,  indem  er  ihm  festmachte 

[ ]  mit  eigenen  Arm  en. 

Sie  machte  sein  gottliches  Wesen  ahnlich  [dem 21.31 

.  .  .]  seit  dem  Tag,  an  dem  er  erschienen  war.  Es  war  aber  eine  groBe 

Zeit  von  Jahren.  da  [ ]  der  Selbstentstandene,  als 

(er)  ihn  geschaffen  hatte  fiir  den  Herrn  des  groBen  Palastes.1  Man  lasse 

bilden  [ ],  Friichte,  Weihrauch,  Blumen,  alle 

guten  Dinge  und  Gottesopfer,  suchend  [ 

.  .  .  .]brot  10  auf  eine  oipe  6  (Stiick) 

Bier  2  Kriige  auf  eine  oipe  2  Kriige 

Zusammen    verschiedene   Brote  furs    Gottesopfer    16,   B[ier   2   Kriige]. 

[ ]  vor  dem  Gottesopfer. 

Da  kam  heraus  die  Majestiit  dieses  heiligen  Gottes,  weil  [ 

]  die  weiBe  Krone  wie  etwas,  was  er  seinem  geliebten  Sohn  getan 

hat,   dem  Konig  von  O.u.U.A.  Z)5r-^prw-i?c-Erwahltem-des-Re,   frisch 

an  Jahren  [ ,   Sohn  des  Re  #r-ra-A&-Geliebtem- 

des-Amun,]  der  [ ]  und  die  Geburten  wiederholen  moge 

in  alle  Ewigkeit.  Der  Vater  aber  [ist ] 

sein  [ ]  nach  dem  Morgen,  indem  man   (?)   ihm  Wunderbares 

tat  [ ]. 


832.     Inschrift  im  Ptahtempel  zu  Karnak  2132 

Jahr  1,  4.  ]h.t,  22.  Tag.  Konig  von  O.u.U.A.  Dsr-hprw-R^-ErwahlteT-dea- 
Re,  Sohn  des  Re  //r-ra-A&-Geliebter-des-Amun,  dem  Leben  gegeben 
werde.  Am  Festtag  des  Ptah,  siidlich  seiner  Mauer,  des  Herrn  von  ,Leben 
beider  Lander'  inTheben,  an  seinem  Fest.  [Es  wurde]  gestiftet  [ 


833.      Stele  aus  dem  Ptahtempel  zu  Karnak 

Darstellung: 

..Anionic.  Konig  aller  Gotter,  Herr  des  Himmels;  Mut,  Herrin  des  Him- 
mels.  Hciisclicriii  der  Gotter;  Chons-in-Theben-iV/r-^y?"  ;  vor  ihnen  „K6- 
nig    von    O.U.U.A.    />.ir-/i/>rw-/?(:-Herrscher-der-Wahrheit-Erwahlter-des- 

1I111  «les  lie  ///•-/// -A6-(Jeliebter-des-Amun",  hinter  ihm:  ,,  Wr.t-hk]w, 

1   Atum. 


2133 


412  Stele  Haremhebs  aus  dem  Ptahtempel  zu  Karnak 

Herrin  des  Palastes,  Herrin  des  Himmels,  Herrscherin  aller  Gotter",  und 
,,Worte  Sprechen  durch  den  Nil :  Ich  habe  dir  alle  guten  und  reinen  Dinge 
gegeben,  die  der  Himmel  gibt  und  die  Erde  geschaffen  hat." 

Inschrift : 

[ ],   Goldhorus  ,Zufrieden  mit  der  Wahrheit,  der 

die  beiden  Lander  entstehen  laBt',  Konig  von  0.u.[U.A.  Dsr-hprw-Rc- 
Erwahlter-des-Re,  Sohn  des  Re]  //r-ra-/i&-Geliebter-des-Amun,  geliebt 
von  Amonre. 

[ ]  du  bist  [ ],  um  zu  tun,  womit  ihr  Ka 

zufrieden  ist.  Ein  [Seijender  (?)  ist  Re,  welcher  jubeln  wird  (?)  [ 

]  wie  die  Sonnenscheibe.  Wenn  geschieht  [ 

.  .  .  .]  seine  [ ]  gedeiht  [ ]  Auge  des  Re  [ 

]  sie  Leben  und  Heil  [ ]. 


834.     Stelenfragment  aus  Kairo 

[ ]  Ewigkeit  als  Konig  der  beiden  Lander  und  Unendlichkeit 

als  Herrscher  der  Freude. 

Inschrift : 

[Horus  ,  Starker  Stier,  klug  an  Planen',  die  beiden  Herrinnen]  ,GroB  an 
Wunderbarem  in  Karnak',  Goldhorus  , Zufrieden  mit  der  Wahrheit, 
der  die  beiden  Lander  entstehen  laBt',  Konig  von  O.u.U.A.  Dsr-hprw-Rc- 
Erwahlter-des-Re,  [Sohn  des  Re  /7r-ra-/i&-Geliebter-des-Amun,  dem 
Leben  gegeben  werde];  [der  gute  Gott,  den  geschaffen  hat  der  J1  Herr 
[des  Himmels]  im  Palast  von  Karnak,  den  aufgezogen  hat  die  Wr.t-hk]w, 

um  zu  machen  [ ]  Ebenbild  desHprj  wie  der 

Horizontische,  Herr  des  Ansehens  wie  [ ] 

der  leuchtet  fur  [ ]. 


2134  835.     Weihinschriften  am  9.  Pylon 

[ ],  [er]  machte  (es)  [als  sein  Denkmal  f iir  seinen  Vater]  Amon[re, 

den  Herrscher  der  Gotter,  indem  er  ihm  errichtete  Fahnenstangen]  aus 

Zedern[holz]  vom  Gartenland2  [ ]. 

[ Konig  von  0.u.U.]A.,  Herr  der  Starke  Dsr-[hprw-Rc- ] 

ein  Konig,  wachsam  fur  den,  der  ihn  geboren  hat,  der  schutzt  [ 

],  der  Theben  groB  macht,  [seinen]  wahren  Ort,  an  dem  sein  Herz 

ruht;  .  .  .[ ]. 


1  Erganzewohl:        1  f  ^  1 1  ^=7]. 


2  Der  Libanon. 


Weihinschriften  Haremhebs  am  9.  Pylon  in  Karnak  413 

[Horus]  .  .  [ ],  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander 

[ ].  Er  niachte  es  als  [sein]  Denkmal  [fur  seinen  Vater  Amonre, 

Konig  der   Gotter,  indem  er  ihm  viele  Fahnenstangen  errichtete  aus 
Zedernholz  vom  Gartenland,  beschlagen]  niit  asiatischem  [Kupfer 

]• 

[Die  beiden  Herrinnen  ,GroB  an  Wunderbarem]  in  Karnak',  Konig  von 

O.u.U.A.  Herr  der  Starke  i/r-m-^fr-Geliebter-des-Amun;  starker  Konig, 

[ ],  indem  ihre  Neunheit  sichfreut,  jubelnd, 

wenn  sie  seine  Denkmaler  sieht.  Sie  mogen  ihm  geben  Leben,  Dauer,  Heil 

aller  Art  [ ]. 


836.     Restaurationsvermerk  in  Deir  el-Bahari 

Sohn  des  Re,  Konig  von  O.u.U.A.  Mn-hpr-R*-. 

Es  machte  es  ihm  sein  geliebter  Sohn  Dsr-hprw-R^-Herrscher-der-Wahr-  2135 
heit-Envahlter-des-Re   als  Erneuerung   seines  Denkmals  aufs  Neue  fiir 
seinen  Vater  Amun,  fiir  den  Vater  seiner  Vater,  den  Konig  von  O.u.U.A. 
Mn-hpr-Rc  [ ]. 


837.     Restaurationsvermerk  in  Medinet  Habu 

Denkmalserneuerung,  die  gemacht  hat  der  Konig  von  O.u.U.A.  Dsr-hprw- 
i?c-Erwahlter-des-Re  fiir  seinen  Vater  Amun. 


838.      Riickeninschriften  zweier  Statuen  des  Tutenchamun, 
die  Haremheb  usurpiert  hatte 

A.  [Horus  , Starker  Stier,  klug  an  Planjen',  die  beiden  Herrinnen  ,Grof3 
an  Wunderbarem  in  Karnak',  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  der  Freude, 
Herr  der  Starke  in  jedem  Lande  Dsr-hprw-Rt-T&rw&hlter-des-Re,  sein 
geliebter  Sohn  des  Re,  Herr  aller  Fremdlander  [Hr-m-hb-]  Geliebter-[des]- 
Amun. 

[Goldhorus  ,Zufrieden  mit  der  Wahrheit],  der  die  beiden  Lander  ent- 
stehen  lalit',  der  gute  Gott,  Sohn  des  Amonre,  den  er  mehr  als  jeden  Ko- 
nig liebt;  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander,  Herr  des  Opfers, 
Herr  der  Starke  Dsr-hprw-Rc-Er\viih\ter-des-Re,  Sohn  des  Re,  der  jedes 
Land  abwehrt,  Herr  der  Kronen,  Herrscher  der  Neunbogen  [Hr-m-hb]- 
Geliebter-[des]-Amun. 

B.  Horus  .Starker  Stier,  king  an  Planen',  die  beiden  Herrinnen  ,GroB  an  2130 
Wunderbarem  in  Karnak',  Konig  von  O.u.U.A.,  Herrscher  der  [Neun]- 
bogen   [ J   /^T^pny-Zi^-Ervvahlter-des-Re,  sein  geliebter  leib- 


414  Von  Haremheb  usurpierte  Statuen  Tutenchamuns 

licher  Sohn  des  Re,  Herr  der  Kronen,  (Herrscher)  der  Freude  und  Herr 
der  Starke  J7r-ra-A&-Geliebter-des-Amun  [.  .  .  .]. 

Goldhorus  ,der  zufrieden  ist  mit  der  Wahrheit,  der  die  beiden  Lander 
entstehen  laBt',  der  gute  Gott,  Sohn  des  Amun,  Erzeugter  des  Herrn  der 
Gotter,  den  Mut,  die  Herrin  des  Himmels,  geboren  hat,  um  zu  beherr- 
schen,  was  die  Sonnenscheibe  umkreist,  Herr  der  Kronen  Dsr-hprw-Rc- 
Erwahlter-des-Re,  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re,  sein  Schiitzer, 
der  erschienen  ist  auf  seinem  Thron,  Herr  der  beiden  Lander  Hr-m-hb- 
Geliebter-des-Amun. 

839.  Zwei  Obelisken  in  Kairo 

Horus  ,  Starker  Stier,  klug  an  Planen',  die  beiden  Herrinnen  ,GroB  an 
Wunderbarem  in  Karnak',  Goldhorus  ,Zufrieden  mit  der  Wahrheit,  der 

die  beiden  Lander  entstehen  laBt'  [ ]. 

Horus  , Starker  Stier,  klug  an  Planen',  (es  lebe)  der  gute  Gott,  der  Niitz- 
liches  tut  fur  seinen  Vater  Amun,  der  seine  Schonheit  geschaffen  hat. 
Konig  von  O.u.U.A.,  [Herr  der  beiden  Lander  Dsr-hprw-Rt-JZrwiihlter  des 
Re],  sein  geliebter  leiblicher  [  Sohn  des  Re]  Hr-m-hb-mrj-n-lmn.  [Er]  machte 
(es)  [als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amonre.] 
2137  Horus  , Starker  Stier,  klug  an  Planen',  (es  lebe)  der  gute  Gott,  Abbild 
des  Re,  dem  Harachte  geboren,  Konig  von  O.u.U.A.  Dsr-hprw-R^-Er- 
wahlter-des-Re.  Er  machte  (es)  als  sein  Denkmal  fur  seinen  Vater  Amonre. 
[Horus  , Starker  Stier,  klug  an  Planen'],  (es  lebe)  der  gute  Gott,  Sohn 
des  Atum,  den  die  Wr.t-hk]w  geboren  hat,  um  zu  beherrschen,  was  die 
Sonnenscheibe  umkreist,  der  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lan- 
der Dsr-hprw-Rc -Erwahlter-des-Re  [ ]. 

840.  Aufschriften  einer  Gruppe  des  Hr-m-hb  mit  Min 

Zwischen  den  Figuren : 

Sein  geliebter  Sohn,  der  Herr  der  beiden  Lander  Dsr -hprw-Rc -Herrscher - 
der-Wahrheit-Erwahlter-des-Re,  Sohn  des  Re  #r-ra-A&-Geliebter-des- 
Amun,  geliebt  vom  Min  mit  hohen  Federn. 

Am  Sockel: 

Geliebt  von  Amonre-Stier-seiner-Mutter,  er  gebe  Leben,  Dauer,  Heil. 

Rede  des  Min : 

Ich  habe  dir  den  Thron  des  Geb,  [das  Amt  des]  Atum  gegeben. 

841.  Titulatur  auf  Statue  Kairo  42095 

Horus  , Starker  Stier,  klug  an  Planen',  die  beiden  Herrinnen  ,GroB  an 
Wunderbarem   in   Karnak',    Goldhorus    , Zufrieden   mit   der   Wahrheit, 


Statue  Kairo  42095  415 

der  die  beiden  Lander  entstehen  laBt',  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der 
beiden  Lander  Dsr-hprw-Rc-~Erwah\ter-des-Re,  Sohn  des  Re  Hr-m-hb- 
Geliebter-des-Amun,  dem  Leben  gegeben  werde. 


842.     Felsgrotte  bei  Silsileh  213s 

Es  lebe  der  Konig  von  O.u.U.A.  Z)sr-^r^-JRc-Erwahlter-des-Re 

geliebt  von  Chnum,  Herrn  des  Katarakts 

geliebt  von  Amonre 
Es  lebe  der  Sohn  des  Re  i/V-m-/i&-Geliebter-des-Amun 

geliebt  von  Suchos,  Herrn  von  Silsileh 

geliebt  von  Reharachte. 

Links: 

Der  gute  Gott,  Abbild  des  Re,  groB  an  Denkmalern  im  Haus  dessen,  der 
ihn  schuf,  Konig  von  O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  Dsr-hprw-Rc- 
Herrscher-der-Wahrheit-Erwahlter-des-Re,  geliebt  von  Chnum,  wohnhaft 
in  Elephantine. 

Der  gute  Gott,  der  die  Wahrheit  tut  <mit>  semen  Armen,  Schiitzer  des 
Landes  Oberagypten,  Sohn  des  Re,  Herr  der  Kronen  i/r-m-A6-Geliebter- 
des-Amun,  geliebt  von  Anukis,  Herrin  von  Sehel. 

Rechts : 

Der  gute  Gott,  der  Niitzliches  tut  fur  seinen  Vater  Amonre,  Konig  von 

O.u.U.A.,  Herr  der  beiden  Lander  Z)-sr-^pr^-/?c-Herrscher-der-Wahrheit- 

Envahlter-des-Re,   geliebt  von  Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden 

Lander. 

Der  gute  Gott,  Ebenbild  des  Re,  Schiitzer  aller  Gotter,  Sohn  des  Re, 

Herr  der  Kronen  //r-ra-/i&-Er\vahlter-des-Amun,  geliebt  von  Mut,  Herrin 

des  Himmels. 

Rede  fliehender  Nubier 

Ihr  [Kindjer,  die  ihr  uberheblich  seid  und  vergessen  habt,  was  euch  ge- 
sagt  wurde :  LaBt  nicht  den  Lowen  herauskommen  und  nach  Kusch  kom- 
men ! 

Gefangene  Nubier  begriiBen  den  Konig 

GruB  dir.  Konig  von  Agypton,  Sonne  der  Neunbogen! 

Dein  Name  ist  groB  im  Lande  Kusch  und  dem  Ruf  ist  an  ihren  Orten.   2139 
Deine  Kraft,  du  guter  Gott,  macht  die  Fremdlander  zu  Leichenhaufen, 
o  Pharao,  mein  Licht! 

Rede  des  Thronfolgcrs 

Ivs  sagte  der  Thronfolger:  LaBt  | J. 


416  Inschriften  der  Felsgrotte  des  Haremheb  bei  Silsileh 

Ein  Militarbeamter : 

Der  Kommissar  des  Heeres  P\-hk\-h^,  der  kundiger  ist  beim  Rechnen  als 
der  Herr  der  Schrift l  und  der  kliiger  ist  als  der  Herr  von  Hermupolis  -  er 
schreibt  auf  die  Beute  eines  jeden  nach  seinem  Namen  in  den  Truppen, 
Abteilungen  und  Rudermannschaften. 

Beischrift  des  Konigs 

Der  gute  Gott,  der  zuriickkommt,  nachdem  er  triumphiert  hat  liber  die 
GroBen  aller  Fremdlander,  indem  sein  Bogen  in  seiner  Faust  ist  wie  beim 
Herrn  von  Theben2;  der  starke  Konig,  machtig  an  Kraft,  der  erbeutet  die 
GroBen  des  elenden  Kusch ;  der  Konig  von  O.u.U.A.  Dsr-hprw-R^-JZrw&hl- 
ter-des-Re,  sein  geliebter  leiblicher  Sohn  des  Re  -flV-m-^fr-Geliebter-des- 
Amun,  dem  Leben  gegeben  werde.  Es  kam  Seine  Majestat  aus  dem  Lande 
Kusch  mit  Beute,  die  sein  Arm  gemacht  hatte,  wie  es  ihm  sein  Vater 
Amun  befohlen  hatte. 


2H0  843.     Dekret  des  Haremheb 

Darstellung 

,,Der  gute  Gott  Dsr-hprw-R^-JZrwaMter-des-I&e,  Sohn  des  Re  Hr-m-hb- 
Geliebter-des-Amun"  vor  ,,Amonre,  Konig  aller  Gotter,  Herr  des  Him- 

mels,  [ ]  der  Neunheit",  welcher  sagt:  ,,Worte  Sprechen:  Ich 

habe  dir  alles  Leben,  Dauer,  Heil,  alle  Gesundheit,  alle  Freude  gegeben 
wie  Re  ewiglich." 

Rechts : 

Der  Konig  vor  ,,Amonre,  Herrn  der  Throne  der  beiden  Lander,  Herrn  des 

Himmels,  Herrscher  von  Theben",  er  sagt  das  gleiche  wie  rechts. 

Text 

[Es  lebe  Horus  ,  Starker  Stier,  klug  an  Planen',  die  beiden  Herrinnen 
,GroB  an  Wunderbarem  in  Karnak',  Gold]horus  [,Zufrieden  mit  der  Wahr- 

heit,  der  die  beiden  Lander  entstehen  laBt',  der  gute  Gott ] 

wie    [ ,    nlitzlicher  Same],    hervorgegangen    aus 

einem  Gott,  [ ein  Kampfer,]  mehr  als  [Month ;  nicht 

kann  man  in]  seiner  Nahe  [bestehen 

i    ;  Die  Herren  von  Theben]  jubeln  und  die  [Neunheit]  ist  in 

[Freude] ;  der  die  [Scheunen]  mit  [Gold  und  Silber  von  den  Abgaben  aller 
Fremdlander  fullt ;  sein  geliebter  leib- 
licher Sohn  des  Re,  Herr  der  Kronen  //r-m-^-Geliebter-des-Amun],  dem 
Leben  in  alle  Ewigkeit  gegeben  werde. 

1  Thot.  2  Month. 


Dekret  des  Haremhebs  417 

Tag  [des]  Anfangs  der  Ewigkeit  (und)  des  Eixipfangs  [der  Unendlichkeit ; 
Verbringen  von  Millionen  von  Sedfesten  und  Hunderttausenden  von  fried- 
lichen  Jahren ;  dem   man 

das  treff  liche  Amt  des]  Himnielsbewohners  gab  und  das  Konigtum  des  Re ; 

dem  man  den  Thron  des  Horus  zuwies  [ ] ; 

altester  Sohn  [des  Araun ] ;  mit  dessen  Beliebtheit  die 

Erde  tiberschwemmt  ist.  Maat  ist  gekommen  und  hat  sich  [mit  ihm]  ver- 

eioigt  [ die]  Kinder.  Die  Untertanen  [jubeln, 

indem]  ihre  [Herzen]  frohlich  sind; 

das  Land  Agypten  hat  sich  verjiingt  und  Agypten  ist  froh  im  Jubel;   2U- 

[der]  die  Agypter  [schiitzt  und  Agypten]  bewahrt  [ 

.  .  .  Stromauf  fahren  die  As]iaten  und  stromab  [das  Land  K\rjx,  um  ihn 
zu  sehen.  Er  ist  aber  gekommen  mit  Ansehen  und  hat  die  beiden  Lander 
mit  seiner  Schonheit  gefiillt.  Es  ist  aber  der  gute  Gott,  den  man  dem  Re 
geboren  hat  und  [den]  der  Herr  der  Gotter  [gezeugt  hat],  der  tapfere  Herr- 

scher,  der  \Vach[same,  der  Held,  dessengleichen  es  nicht  gibt 

]  die  Bosartigen.  [Er  hat  die  Gesetze]  bestimmt  fur  das  Ausfuhren 

der  Wahrheit  in  den  beiden  Landern.  Er  jubelt  und  kiiBt  ihre  Schonheit. 
Seine  Ma  jest  at  aber  bedachte  sich  wegen  des  Schutzes  des  ganzen  Landes 

[ ],  abzuwehren  die  Siinde  und  zu  vertreiben  die 

Luge.  Die  Plane  Seiner  Majestat  aber  sind  eine  treff  liche  Zufluchtsstatte ; 

der  der  Wut  Einhalt  gebietet  [ ],  ihre  [ ]   2143 

sind  zwischen  ihnen.  Seine  Majestat  aber  wachte  zu  jeder  Tageszeit, 
um  Niitzliches  zu  suchen  fiir  das  Land  Agypten  und  [Treffliches]  zu 

erstreben  [ ].  Sie  brachten  den  [Schreiber]  Seiner 

.Majestat.  Da  nahm  er  Binse  und  Papyrus.  Er  setzte  es  dann  schriftlich  auf, 
alles  so,  wie  es  Seine  Majestat  gesagt  hatte.  Seine  Majestat  selbst  aber 

sagte  es  als  Befehl  [ ]  ein  Befehl 

[gesiegelt   in)  Gegenwart  Seiner  Majestat,   [um]  die  Falle  von  Unrecht 
in  diescin  Lande  [zu  beseitigen]. 
§  1  Wenn  sich  der  Lehnsmann2  ein  Schiff  mit  seiner  Ausriistung  herstellt, 

um  die  Begleitung  Pharaos  (L.  H.  G.)  ausfuhren  zu  konnen3  [ 

.  .]  und  die  Diener  [des  Versorgungsmagazins  Pharaos  (L.  H.  G.)  kommen 
und  sie  nehmen]  das  Schiff  weg  und  rauben  [das]  Geld,  das  [als]  Abgabe  2144 
gebracht  wurde,  so  daB  der  Lehnsmann  nun  ohne  seinen  Besitz  ist,  ent- 

bloBt  seiner  vielen  Anstrengungen  [ ,  um] 

|scin|  Schiff  rauberisch  [wegnehmen]  zu  lassen,  [so  befiehlt  Meine  Ma- 
I  -tat.  davon  abzulassen,  denn  das  ist  ein  VerstoB  gegen]  die  Gesetze 
[Agyptens;  man  tin-  das  nicht  wegen  j  seiner  guten  Absichten.  Was  [jedes] 

1  Nubisches  Land,  <lm  in  diesei  Zeil  als  Biidliohe  Grenze  Agyptons  genannt  wird 
(Naob  Save-Sdderbergh,  Agypten  and  Nubim  l.~>i>  l><'i  Napata). 

1  nmhj  1-1  derjenige,  der  ;il-  Bezahlung  I'm-  dem  Staat  zu  leistende  Arbeit  ein 
Feld  zugew  Lesen  erhalten  hat. 

'■   E-  bandelt  Bich  bei  SmSj  /"'-',  um  eine  beatimmte  Steuer. 

27    Helck 


418  Dekret  Haremhebs 

Schiff  angeht,  das  fur  die  Fleischereien  und  Kiichen  Pharaos  (L.  H.  G.) 

Abgaben  leistet  von  Seiten1  der  beiden  [Heeres]stellvertreter  [ 

].    [Betreffend  einen  jeden  Diener  des  Ver- 

sorgungsmagazins,  von  dem  man  folgendes  hort :  Er  geht  und]  er  nimmt 
das  Schiff  eines  Soldaten  oder  eines  Menschen  im  ganzen  Lande  weg,  so 
vollziehe  man  das  Gesetz  an  ihm  mit  Abschneiden  der  Nase  und  Depor- 
tierung  nach  Sile. 
§2  [Ein  weiterer  Fall  von  Unrecht:  Was  einen  Lehns]mann  [anbetrifft,] 

2145  der  [den  Fleischereien  und  Kiichen  Pharaos  (L.  H.  G.)  von  seiten  der 
beiden  Stellvertreter  des  Heeres  Abgaben  leistet  und  der  fur  den  Harim 
herbeibringt  und  auch  fiir  die  Gottesopfer  fur  alle  Gotter,  wenn  dieser] 
Lehnsmann  kein  Schiff  hat,  so  holt  er  sich  ein  Schiff  fiir  seine  Arbeit  von 
einem  anderen  und  er  laBt  es  fahren,  um  sich  Holz  zu  holen.  Wenn  er  nun 
bei  der  Begleitung  [des  Pharao  (L.  H.  G.)  ist  und  er  laBt  seine  Abgabe  hin- 
bringen]  und  seinen  [Besitz,  und  die]  Diener  [des  Versorgungsmagazins 

Pharaos  (L.  H.  G.)  kommen  und ,  so  daB  sein 

Schiff  nun  kon]fisziert  ist  und  seine  Ladung  in  rauberischer  Weise  aus- 
geladen  wurde  und  der  Lehnsmann  nun  [seiner  Anstrengung]en  entbloBt 

ist  [ ,  indem  sein  Besitz]  ganzlich  geliefert  worden  ist, 

der  als  [seine  Abgabe  gema]cht  wird,  [ ],  ohne 

daB  er  es  hat,  so 

2H6  ist  das  keine  gute  Meldung,  sondern  eine  auBerordentlich  iible  Sache.  Es 

hat  Meine  Majestat  befohlen,  da  von  abzulassen.  Denn  [ 

].    Was  einen  jeden  Diener  des  [Versorgungsmaga]zins   [Pharaos 

(L.H.G.)  angeht,  von  dem  man  folgendes  hort:  Er  geht  und  nimmt  die 
Schiff e  eines  Lehnsmannes  von  denen,  die  fiir  die  Fleischereien  und 
Kiichen  herbeibringen]  und  die,  die  fiir  den  Harim  herbeibringen  und 
auch  fiir  die  Opfer  aller  Gotter,  indem  sie  Abgaben  leisten  von  Seiten  der 
beiden  Heeresstellvertreter,  und  auch  die  [ Schiff e]  eines  [Soldaten  oder 
eines  Mannes  im  ganzen  Land]  an  jedem  Tage,  an  dem  er  die  [Begleitung 

Pharaos  (L.H.G.)]  ausfiihrt,  [ so  vollziehe  man] 

an  ihm  das  Gesetz  mit  Abschneiden  seiner  Nase  und  Deportation  nach 

Sile. 

§  3  Ferner,  wenn  die  Diener  des  Versorgungsmagazins  Pharaos  (L.H.G.) 

kommen   und  in  der  Stadt  beschlagnahmen,  um  [Olpflanzen  von  den 

Lehns]leuten    zu    nehmen    und    die   Diener    [des   Versorgungsmagazins 

Pharaos  (L.H.G.) 

-147  auch  den  Sklaven  oder  die  Sklavin  eines  Soldaten  oder  eines  Mannes  im 
ganzen  Land  wegnehmen  und  sie]  fiir  6  oder  7  Tage  [behalten],  indem  man 
nicht  weiB,  ob  sie  ungehindert  von  ihnen  weggehen  konnen,  so  ist  das 
zuviel;  man  tue  es  nicht.  Auch  was  ein  jedes  Biiro  anbetrifft,   [ 

1  hr  bedeutet  hier  und  an  gleicher  Stelle  in  §2  vielleicht  ,,unter  der  Aufsicht" 
bzw.  ,,im  Auftrag". 


Dekret  Haremhebs  419 

Was   einen   jeden   Diener   des   Versorgungs- 

magazins  Pharaos  (L.H.G.)  angeht,  von  dem  man]  folgendes  hort:  Sie 
beschlagnahmen,  urn  Olpflanzen  zu  nehmen,  und  em  anderer  kommt,  um 
folgendes  zu  nielden:  Mein  Sklave  oder  mei[ne  Sklavin  ist  fiir  6  oder 
7  Tage  weggenomnien  worden,  so  tue  man  an  ihm  das  Gesetz  mit  Ab- 
schneiden  seiner  Nase  und  Deportation  nach  Sile]. 

§  4  [ Wenn]  die  zwei  Abteilungen, 

die  im  Weidegebiet  sind,  eine  im  siidlichen  Verwaltungsbezirk,  die  andere 
im  nordlichen,  die  Haute  im  ganzen  Land  einziehen, 

ohne  ein  Jahr  auszusetzen,  um  [den  Leuten]  Ruhe  zu  gonnen  [ 2148 

und  kein]  Untersehied  gemacht  wird  beim 

Wegnehmen  auch  der  gestempelten1  unter  ihnen,  indem  sie  von  Haus  zu 
Haus  gehen  und  schlagen.  peinigen  und  keine  Felle  [den  Leuten]  lassen, 

[ ];   wenn    [dann   der   Rindervorsteher]    Pharaos 

(L.H.G.)  [kommt  zum  Veranstalten  der  Rindersteuer  im  ganzen  Lande 
und]  er  [die  Haute  von  den  Leuten  als]  Steuer  [einzieht],  dann  findet 
man  diese  Haut  nicht  bei  ihnen,  obwohl  man  weiB,  das  gegen  sie  ein 
Riickstandsanspruch  besteht,  und  sie  vertrauen  darauf,  daB  sie  sagen: 
sie  sind  uns  weggenomnien  worden,  so  ist  das  etwas  Ubles,  man  [tue  es] 
nicht. 

Ebenso.  wenn  der  Rindervorsteher  Pharaos  (L.H.G.)  kommt,  um  die  2149 
Rindersteuer  im  ganzen  Lande  durchzufiihren,  so  holt  er  die  Felle  der 
gestorbenen  [Rinder],  die  im  [ganzen  Lande]  sind.  Es  hat  [Meine  Ma- 
jestat  befohlen,  davon  Abstand  zu  nehmen  wegen]  seiner  rechten  Ab- 
sichten.  Was  jeden  Soldat  angeht,  von  dem  man  folgendes  hort:  Er  geht 
und  nimmt  Haute,  vom  heutigen  Tag  an,  so  vollziehe  man  an  ihm  das 
Gesetz  mit  100  Schlagen  und  5  blutenden  Wunden  und  es  werde  die 
Haut  weggenommen,  die  er  von  ihm  in  rauberischer  Weise  weggenommen 
hat. 

§  5  Betreffs  eines  weiteren  Falls  von  Unrecht,  von  dem  man  im  Lande 
[hort],  daB  er  geschieht:  [Wenn  die  Inspektoren]  des  Haushalts  der 
Konigin  und  die  Tischschreiber  des  Harims 

hinter  den  Biirgermeistern  her  sind  und  sie  bedrohen  und  die  Lieferung  2!50 
fiir  die  Stid-  und  Nbrdfahrt  holen  -  man  holte  sie  aber  von  den  Biirger- 
meisten]  in  der  Zeit  des  Konigs  Thutmosis  III;  was  aber  die  Nord-  und 
Siidfahrl  anbetrifft,  fiir  die  sie  einziehen,  so  besteht  sie,  seit  Konig 
Thutmosis  III.  jedes  Jahr  [beim  Opetfest]  nach  [Norden  und  Siiden  fuhr) 
bei  seiner  Reise  nach  Theben  und  die  [Inspektoren]  des  Harims  treten 
an  die  Burgermeister  heran  und  sagen:  Gib  [die]  Lieferung  fiir  die  aus- 
grfallme  I  * «  ise!  Aber  I'harao  (L.H.G.)  fiihrt  die  Reise  zum  Opetfest  jedes 
Jahr  durch  ohne  Ausfall  und  man  riistct  fiir  Pharao  (L.H.il.)  aus,  [in- 

1  I),,-  -,-1 ,  mpolten  Iliintc  gehoren  naturlich  den  [nstitutionen,  zu  denen  die 
Rind<  1  vorher  gehorl  batten  und  von  denen  <l i<-  Leutesich  die  Tiere  ;msgeborgt 
hat  ten. 


420  Dekret  Haremhebs 

dem  jedes  Schiff],  das  [im]  Hafen  ist,  [den  Inspektoren  und  den  Tisch- 
schreibern]  des  Harims  [untersteht]. 

2151  Man  kommt  nun  wegen  der  Lieferungen  [der  Burgermeister]  und  macht 
eine  richtige  Ausriistung.  Was  soil  das,  daB  erneut  danach  gekonimen 
wird,  ura  [von  ihnen]  die  Lieferungen  zu  holen?  Es  mussen  aber  die 
Burgermeister  sich  fur  die  Reise  an  den  Besitz  der  Lehnsleute  halten 

[ ],  von  den  Abgaben  derer,  die  auf  [ ] 

sind,  so  ist  das  [eine  iible  Sache!]  Es  hat  Meine  Majestat  befohlen,  daB 
man  so  etwas  von  heute  ab  nicht  tun  soil.  Es  ist  aber  die  [Lieferung],  die 
[man]  [wiederum]  aus  dem  Hafen  nimmt,  die,  weswegen  man  ihn  be- 
straft. 

§  6  Ferner,  die  Gemiise  fur  die  Fleischereien  [Pharaos  (L.H.G.)  holen  von 
seiten  der  beiden]  Heeres[stellvertreter,  die  kommen  zu  den]  Garten 
[der]  Lehnsleute  und  [nehmen]  taglich  ihr  Gemiise  weg  und  sagen:  Sie 
sind  fur  die  Abgabe  [Pharaos]  (L.H.G.), 

2152  [und   sie  beabsichtigen],  die  Lehnsleute  [zu  entbloBen]  von  ihren  An- 

strengungen,  so  ist  das  ein  weiterer  Fall  [ Nicht] 

tue  man  es.  Ferner,  [wenn  die,  die]  zum  Gemuseholen  [gehen  fur  die] 
Abgabe  Pharaos  (L.H.G.)  aus  den  Baumgarten  und  den  Anlagen  der 
Gutshofe  Pharaos  (L.H.G.)  und  den  [Garten]  Pharaos  (L.H.G.),  die  Ge- 
miise haben,  wenn  man  da  hort:  Sie  [gehen]  in  einen  Garten  eines  Sol- 
daten  oder  [eines]  Mannes  [im  ganzen  Land,  um  ihr  Gemiise  fur  die  Ab- 
gabe Pharaos  (L.H.G.)  zu  nehmen,  so  tue  man  das  Gesetz]  gegen  ihn  [mit 
der  Strafe,  die  gegen]  jemand  [angewendet  wird],  der  Dekrete  iiber- 
tritt. 

§  7  Was  die  Affenwarter1  angeht,  die  gehen  und  [ nehmen]  im 

siidlichen  und  nordlichen  Verwaltungsbezirk  und  Getreide  einziehen  von 
den  Stadtern  (mit)  einer  Hausoipe  von  50  hin2, 

2153  und  verfalschen  so  das  MaB  der  Wache  beim  Nehmen  von  Gemiise, 
Griinzeug  und  Blu[men,  so  ist  das  eine  iible  Sache,  man  tue  sie  nicht. 
Was  aber  die  Affenwachter  angeht,  von  denen  man  folgendes  hort]:  Sie 
nehmen  aus  den  Gutshofen  und  sie  nehmen  aus  den  Schiffen,  und  andere 

Leute  kommen  und  billigen  (?)  [ ]  bei  [Lie]ferungen  aus  dem 

siidlichen  und  nordlichen  Verwaltungsbezirk,  und  nehmen  die  Hausoipe 

.  von  den  Lehnsleuten,  so  sind  die  Rechtlichen  belohnt  [ 

]  Brote,  die  damit  versehen  sind  (?).  Es  hat  Meine  Ma- 
jestat befohlen,  davon  ganzlich  Abstand  zu  nehmen,  damit  es  nicht  [ge- 

tan  werde].  [ wenn]  die  Lehnsleute  die  Vorbereitung 

[tun(?)]. 

1  Es  ist  unklar,  wozu  die  Affen  gehalten  wurden. 

2  Eine  oipe  hat  40  hin;  bei  der  ,, Hausoipe"  von  50  hin  handelt  es  sich  also  um  ein 
grofieres  MaB,  das  offiziell  nicht  zugelassen  ist. 


Dekret  Haremhebs  421 

§  8  Em  anderer  boser  [Fall],  der  nicht  recht  ist: 

[ ]    mid  2154 

bilden  (?)  [in]  alien  Gutshofen,  in  denen  sie  sind,  indem  sie  [ 

].  .  zum  Biiro  (?)  des 

Konigs    [ ]  indem 

der  Vorsteher  der  Fremdlander  Gold  dem  Konig  gibt,  bil[dend  (?) 

]  denen,  die  [ 

] 

§  9  [Ferner,  wenn  die,  die  fur  den  Harim  heranholen,]  kommen  und  be- 

schlagnahmen,  um  einen  Horigen  zu  holen  und  um  zu  veranlassen,  daB 

sie  ihn  betrachten,  weil  namlich  [Schmu]tz  an  der  Wasche  ist1,  wenn  man 

wiederholt  hort:  [ ]  alle  ihre  [ ], 

so  ist  [das]  Unrecht.  [Was  aber  die  betrifft,]  die  fur  den  Harim  heran-   2155 

holen  und  die  aus  der  St[adt]  kommen  [ 

.  .  .]   [di]e  (?)  von  der  Stadt  [ ],  denn  der  Harim  hat  sein  [An- 

transpor]tiertes,  Fischfang  wie  Vogelfang,  [zu]  den  Jahreszeiten,  indem 

ihr  [ ]  (heran)getragen  wird  [ ]. 

Ich  reorganisierte  das  Land  in  [seiner]  ganzen  Lange  [ ] 

ich  [durchfuhr]  es  vollig  bis  zum  Siiden.  Ich  inspizierte  es  [ 

.  .  .].    Ich    [berechnete]  die  Anlief[erungen  mit]  seinem  Unterhalt.   Ich 

kenne  sein  Inneres  in  seiner  ganzen  Lange,  ich  durchwanderte  es  von  An- 

fang    an   in  seinem  Inneren.  Ich  suchte  Menschen,  [forschte  nach  Be- 

amten],   die  vollkommen  an  Rede  und  mit  gutem  Charakter  waren,  die 

zu  richten  verstehen,    was  im  Korper  ist,  und  die  auf  die  Worte  des 

Kbnigshauses  und  die  Gesetze  der  Wache  horen. 

Ich  beforderte  sie  zum  Richten  der  beiden  Lander  und  zum  Zufrieden-   2i56 

stellen  dessen,    der  im   [Palast  ist ].   Ich 

setzte    sie    in  die  beiden  groBen  Stadte  O.u.U.A.,  indem  ein  jeder  seine 

Einkiinfte  (!)    in   ihnen  hatte,   ohne  daB  es  eine  Ausnahme  davon  gab. 

Ich  gab  ihnen  Vorschriften  und  Gesetze  in  [ihre]  Bucher  [ J 

des  (?)  Heldenhaften.  Ich  wies  sie  auf  den  Weg  des  Lebens,  indem  ich  sie 

zur  Wahrheit  leitete  und  sie  folgendermaBen  belehrte:  Gesellt  euch  nicht 

zu  anderen  Menschen!  Nehmt  nicht  Geschenke  von  anderen  an!  Das  ge- 

rat  nicht.  Flieht  [den,  der ].  Seht,  [ein]  jeder 

von  euch,  der  sich  mit  einem  anderen  einlassen  wird,  der  sei  fur  euch 

einer,  der  Unrecht  gegen  die  Wahrheit  tut. 

Was  aber  die  Bezahlung  in  Silber,  Gold  und  [Kupfer]  angeht,  [so  befahl 

MciiK'l  Majestat,  davon  abzulassen,  damit  man  nicht  Bezahlung  irgend- 

welcher  Art   von  <lcn   Leuten  der  Gerichtshofe  von  O.u.U.A.  entgegen- 

nehmen  l.'iBt. 

Was  aber  joden    Bijrgcrmeister   odor   I,ro])heten   angeht,  von  dem  man    2157 

folgendes  hort ;   Er  sitzt,  um  Recht  zu  sprechen  im  Gerichtshof,  der  zum 

Diese  St<!!<-  ist  mir  unverst&ndlicb  and  somit  moglicherweise  falsch  iibersetzt. 


422  Dekret  Haremhebs 

Richten  eingerichtet  ist  und  begeht  darin  ein  Vergehen  <gegen>  die  Ge- 
rechtigkeit,  so  wird  das  fiir  ihn  ein  groBes  todeswiirdiges  Verbrechen. 
Denn  Meine  Majestat  hat  das  getan,  urn  die  Gesetze  des  Landes  Agypten 
zu  reorganisieren  und  um  nicht  zuzulassen,  daB  ein  weiterer  [Fall  von 
Ungerechtigkeit]  geschieht,  [und  um  auf  den]  Weg  der  Gerechtigkeit  zu 
setzen  [alle  Leute,]  [die]  Verhorende  des  Gerichts  [sind].  Die  Propheten 
der  Tempel,  die  Biirgermeister  in  diesem  Lande  und  die  Web-Priester  der 
Gotter,  die  jedes  Gericht  bilden,  das  sie  wiinschen  (?),  sollen  die  Burger 
richten. 

Es  sorgte  aber  [Meine]  Majestat  fiir  das  Land  Agypten,  um  gedeihen  zu 
lassen  das  Leben  derer,  die  in  ihm  sind,  als  er  erschien  auf  dem  Thron 
des  Re.  Denn  festgesetzt  ist  das  Gericht  im  ganzen  Land  in  jeder  [Stadt], 
um  Gericht  zu  halten,  in  den  Stadten,  wie  es  der  treff  liche  Plan  [Meiner 
Majestat]  ist. 

2158  [ ]  die  dort  sind.  Ich  machte  die  Vorschrift  zum  Schutz 

Meiner  [Majestat]  fiir  jeden  [ers]ten  [Tag],  denn  sie  umgeben  Meine 
[Majestat]  dreimal  im  Monat.1  Es  [geschieht]  fiir  sie  wie  ein  Fest;  ein 
jeder  sitzt  bei  (seinem)  Anteil  an  allerlei  guten  Dingen,  an  gutem  Brot, 
Fleisch,  Kuchen  vom  kgl.  Eigentum;  [ihre  Haupter  sind  gesalbt  mit]  01, 
und  ihre  Stimme  erreichte  den  Himmel  beim  Preisen  der  Schonheit  des 

Herrn  des  [ ].  Die  Obersten  der  Infanterie  und  jeder  Offizier  des 

Heeres,   sowie  jeder  Mann  vom  [ ,  ohne]  Ende,  wenn 

ihnen  zugeworfen  wird  aus  dem  Fenster2  und  wenn  jedermann  beim 
Namen  genannt  wird  durch  den  Konig  selbst.  Sie  gehen  vor  ilim  weg  in 
Jubel,  gespeist  aus  dem  Besitz  des  Konigshauses.  Wenn  sie  aber  die  Ver- 
pflegung  aus  der  Scheune  holen,  ein  jeder  von  ihnen,  Spelt  und  Emmer, 
so  findet  man  keinen,  der  nicht  [seine]Zuteilung  hatte. 

2159  [ ]  efotf^-Frau3,  um  ihm  den  Rest  zu  bereiten  [ 

]   zu  ihren  Stadten.  Sie  sollen  dort  nicht  einen  Zeitraum  von 

drei  Tagen  vollenden  beim  Nichtstun,  sondern  ihre  Burschen  eilen  hinter 
ihnen  her  sofort  zum  Platz,   wo  sie  sind.  Alles  was  sie  dort  an  eigenen 

Sachen  finden,  das  gibt  man  zur  Herzenserfreuung  den  Burschen  [ 

]  Magazin  des  Herrn  der  beiden 

Lander  [ ]  beim  Eilen  zum  Land  am  Ort  [ 

].   Die  Sandalentrager  begleiten  in  den  Hofen  des  Palastes,  in- 

dem  sie  eilen  beim  Herausgehen  und  Hineingehen  durch  seine  Tiiren.  Es 

gibt  keinen  der  sagt:  Hatte  ich  doch  [ 

Sie  sagen] :  Ich  bin  Beamter ! 


1  Das  bezieht  sich  auf  die  Ausgabe  der  Lebensmittel  an  die  Palastwache. 

2  Die  Ausgabe    von   Belohnungen    durch  den  Konig  aus   dem   ,,Erscheinungs- 
fenster". 

3  Gemeint  ist  wohl  eine  Dienerin;  dwt  bedeutet  eine  Miicke  o.  a.,  vgl.  Pap.  Anast. 
IV  12,8. 


Dekret  Haremhebs  423 

Sie  treten  durch  die  Tliren  des  [Konigspalastes],  galoppierend  zu  Pferde,   2160 
zum  verbotenen  Ort;  ein  Windhund  ist  zu  ihren  FiiGen,  ein  Begleiter 

hinter  ihnen.  [ ]  Sie  [ 

]  Wache,  bekleidet  [mit  einem ]-Kleid,  beschuht  mit  San- 

dalen,  ein  Stock  in  ihrer  Faust  wie  ein  Hirt  des  Eselshauses  im  [ 

]  an  seinen  Standort  wie  fruher,  ich  ord- 

nete  den  Gang  des  Palastes  und  die  Vorschrift  des  Inneren  des  Schlos- 

ses.  Ich  gab  das  Haus  zum  Bedarf  (?)   des  Gottes  (?i    [ 

]  ihre  [ ]  Die  Herolde  der  Wache  sind  bei  ihrem  Gang, 

um  den  Weg  freizumachen  durch  das  ganze  Haus,  und  die  Hoflinge  des 
Konigs  bei  ihren  Standorten  sowie  das  DreiBigerkollegium  bei  ihrer  Vor- 
schrift. 

[ ].  Wenn  die  Dauer  2161 

der  Lebenszeit  des  Auf-der-Erde-Weilens  bestandig  ist  wegen  des  Auf- 
richtens    von  Denkmalern  fiir  die  Gotter,    so  werde  ich  die  Geburten 

wiederholen  wie  die  des  blondes.  Denn  ich  bin  [ 

]  vereinigt  mit  Leben,  Dauer,  Heil.  Es  haben  seine 

Glieder  die  Grenzen  der  Welt  beleuchtet  wie  die  Sonnenscheibe  des  Re, 
indem  seine  Strahlen  machtig  sind  wie  die  des  Re,  wenn  er  sich  ,,zeigt" 
im  Friihling  (]h.t).  Seine  Schonheit  strahlt  sehr.  indem  seine  Macht  in  den 

Herzen  des  Volkes  ist.  [ 

um]  sie  diese  Dekrete  horen  zu  lassen,  die  Meine  Majestat  neu  gemacht 
hat  fiir  die  Regierung  des  ganzen  Landes,  nachdem  Meine  Majestat  der 
Falle  von  Unrecht  gedacht  hatte,  die  in  diesem  Land  getan  werden. 
GroB  sind  die  Auf[trage  (?) ]. 

Fragmente  2162 

A.  [ ]   die  heiligen    (?)    [ ]   des   Konigs- 

hauses.   Sie  bauten  in  den  Domanen  mit  [ 

•■•] 

[ ]  zum  Land  vor  [ ] 

B.  Ihre  [ ]  zum  Wahren.  Ich  schlitzte  seine  Nachbarschaft  in 

[ I 


844.      Nennung  eines  Vorgangs  aus  dem  7.  Jahr  Haremhebs 

Jahr  7  (unter)  Konig  von  O.u.U.A.  Qir-hpr(w)-Rc  (L.H.G.)  Hr-m-hb 
(L.H.).  Tag  des  Kintretenlassens  meines  Vaters,  des  Arbeiters  H]j,  zum 
Grab,  als  der  Domanenvorsteher  von  Thebeu  Dhwlj-msw  die  Platze  auf- 
teilte,  die  in  der1  Nekropole  der  Arbeiterschait  Pharaos  (L.H.G.)  sind. 
EJr  t.ral)  die  Grabanlage  des  lmn-(msiv)  meinem  Vater  // '}  als  Zuweisung, 

1   /-;■  fur  pj,  da  ben-it-  gleicfa  gesproohen. 


•2163 


424  Ostrakon  BM  5624 

da  Hnr,  meine  Mutter,  seine  leibliche  Tochter  war  und  er  keinen  Sohn 
hatte  und  seine  Platze  verlassen  waren. 


845.     Inschriften  aus  dem  Grab  des  Schatzhausvorstehers 

Mcj]  betrachtet  seinen  Besitz 

Gegeben  als  Gunstbeweis  beim  Konig  dem  Gelobten  des  guten  Gottes, 
den  der  Herr  der  beiden  Lander  wegen  seines  Charakters  liebt,  dem 
[Wedeljtrager  [zur  Rechten]  des  Konigs,  Schatzhausvorsteher  Mcj],  dem 
Gerechtfertigten,  aus  den  Gefangenen,  die  S.  M.  bei  den  Asiaten  er- 
beutet  hat.  ,,Nimm  sie  dir",  sagte  der  Souveran  [ ] 

Titel: 

Tp^.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  groB  im  Konigspalast,  Mund  [Seiner] 
Majestat,  mit  hervorragendem  Amt,  Vorsteher  aller  Bauarbeiten  des 
Konigs,  der  die  Feste  der  Gotter  leitet,  mit  reinen  Handen  beim  Rauchern, 
sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Schatzhausvorsteher  [Mcj],  der 
Gerechtfertigte] . 

Uber  den  Rindern: 

Belobigungsschreiben  vom  Konig,  das  gegeben  wird  den  Gelobten  des 
guten  Gottes,  fur  den  rjf.t  h]tj-c,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs, 
2164  Vorsteher  der  beiden   Goldhauser,  Vorsteher  der  beiden  Silberhauser, 
Vorsteher  der  Bauarbeiten  am  Ort  der  Ewigkeit2,  seinen  wahrhaft  ge- 
liebten  kgl.  Schreiber,  Schatz[hausvorsteher  Mcj],  den  Gerechtfertigten.] 

Zwei  Schreiber: 

Brief  schreiber  Pth-msw,  der  Gerechtfertigte. 

Schreiber  des  Schatzhauses  des  Herrn  der  beiden  Lander  Inj. 

Opferzug 

Sein  Bruder,  der  kgl.  Schreiber,  Domanen  vorsteher  N]hw,  der  Gerecht- 
fertigte beim  groBen  Gott. 

Sein  Bruder,  der  Oberst  und  Vorsteher  der  Pferde  P]-rn-nfr,  der  Ge- 
rechtfertigte. 

Bringen  von  allerlei  schonen  Blumen  fur  deinen  Ka,  kgl.  Schreiber  und 
Schatzhausvorsteher  des  Herrn  der  beiden  Lander  Mcj],  du  Gerecht- 
fertigter !  Durch  seinen  Bruder,  Schatzhausschreiber  des  Herrn  der  beiden 
Lander  Nht,  den  Gerechtfertigten. 

1  Zu  Mcjl  s.  Helck,  Verwaltung  405 ff. 

2  Das  Konigsgriibertal  in  Theben-West. 


Inschriften  des  Schatzhausvorstehers  Mcj]  425 

Bringen  von  alien  guten  und  reinen  Dingen,  wndw-J&mdem  vom  Besten 
des  Stalles  fur  den  kgl.  Schreiber,  Schatzhausvorsteher  des  Herrn  der 
beiden  Lander  Mcj],  den  Gerechtfertigten,  durch  den  Stellvertreter  des 
Schatzhauses  Wsr. 

Bringen  von  allerlei  Blumen  und  allerlei  guten  und  reinen  Dingen  flir  den 
kgl.  Schreiber,  Schatzhausvorsteher  Mcj],  den  Gerechtfertigten,  durch 
den  Stellvertreter  des  Schatzhauses  Mrj-RQ. 

Bringen  von  jungen  Gazellen  dem  kgl.  Schreiber,  Schatzhausvorsteher 
Mcjl,  dem  Gerechtfertigten,  durch  den  Stellvertreter  der  Westabteilun- 
gen1  des  Schatzhauses  Pharaos  (L.H.G.)  'Imn-m-in.t,  den  Gerecht- 
fertigten. 

Bringen  von  allerlei  guten  und  reinen  Dingen  flir  den  kgl.  Schreiber,   2165 
Schatzhausvorsteher    Mcj],    den    Gerechtfertigten,    durch    den    Stell- 
vertreter der  Westabteilungen1  des  Schatzhauses  Pharaos  (L.H.G.)  Rc- 
msw,  den  Gerechtfertigten. 

Heranfiihren  von  wndw-lbinderii,  den  Besten  des  Stalles,  fur  den  kgl. 
Schreiber.  Schatzhausvorsteher  des  Herrn  der  beiden  Lander  Mcj],  den 
Gerechtfertigten,  durch  den  Schatzhausschreiber  des  Herrn  der  beiden 
Lander  Nb-Rc,  den  Gerechtfertigten  und  Ehrwiirdigen. 

Titel  des  Mcfi  im  Grab 

A.  [ ],    Geliebter    des   Herrn   der   beiden   Lander,   einzig 

Tiichtiger  des  Souverans;  man  ist  mit  allem,  was  er  tut,  zufrieden;  sein 
wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs, 
Schatzhausvorsteher  des  Herrn  der  beiden  Lander  Mcj],  der  Gerecht- 
fertigte  und  Herr  der  Ehrwiirdigkeit. 

B.  rjf.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  einziger  smr,  Mund  des  o.a.  Konigs, 
Herold  des  u.a.  Konigs,  Freund  des  Horus  in  seinem  Haus,  sein  wahrhaft 
geliebter  kgl.  Schreiber,  Schatzhausvorsteher  des  Herrn  der  beiden 
Lander  Mcj],  der  Gerechtfertigte. 

C.  rpc.t  h]tj-c,  Siegler  des  u.a.  Konigs,  einziger  smr,  kgl.  Schreiber, 
Schatzhausvorsteher  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Vorsteher  der  Bau- 
arbeiten  bei  den  Denkmalern  Seiner  [Majestat]  Mcj]  [ ]. 

Biographische  Inschrift 

[ !  seine  [ |  und  (ich)  reinigte  das  Land  Agypten  fiir 

ihre  Herren.  Ich  bin  der  Mund  des  Konigs,  um  die  Tempel  einzurichten 
and  um  die  Bildcr  der  (Jotter  zu  bilden. 

Ich  trete  ein,  die  beiden  Augen  des  Goldhauses2,  zum  Befriedigen  ihrer  2166 
Grestalten.  Der  Souveran  [ ]. 

1  Die  Bfflcntung  dieser  (Jnterteilung  (?)  ist  unklar,  vgl.  Helok,  Verwaltung  188. 

2  Dfr  Ort,   ;ni   dem   die   Gdtterstatuen   hcr^n.stellt  wurdcn   und   dor  deshalb  als 


426  Inschriften  des  Schatzhausvorstehers  Mcj] 

Angehorige  des  Schatzhauses  im  Grab 

Vorsteher  der  Bauarbeiten  am  Platz  der  Ewigkeit,  Oberannalenschreiber1 

Wsr-h].t. 

[Handwerker]  Kbh,  der  Gerechtfertigte. 

Schreiber  des  Zeichners  Hwj,  der  das  Leben  wiederholen  moge. 

Vorsteher  der  Maurer  im  Schatzhaus  des  Herrn  der  beiden  Lander2  Pn- 

dw\. 

Zeichnermeister  Mrj-mrj3,  der  Gerechtfertigte. 

Schatzhausschreiber  Pn-nj.t. 

Schreiber  der  Hausverwaltung  Hcj. 

MQj]  beim  Opfer 

Bringen  eines  StrauBes,  der  vor  Ptah,  siidlich  seiner  Mauer,  heraus- 
gekommen  ist. 

Titel  auf  Tiirpfosten 

Sein  wahrhaft  geliebter  kgl.  Schreiber,  Wedeltrager  zur  Rechten  des 
Konigs,  Vorsteher  der  beiden  Goldhauser  und  der  beiden  Silberhauser, 
unter  dessen  Siegel  sich  alles  zu  Versiegelnde  des  Konigs  befindet, 
Schatzhausvorsteher  Mcj],  der  Gerechtfertigte. 


216-  846.     Modellsarg  des  Mcj]  aus  dem  Grab  Tutenchamuns 

Links : 

Gemacht  vom  niitzlichen  Diener  seines  Herrn,  der  Niitzliches  sucht  am 
Platz  der  Ewigkeit,  Vorsteher  der  Bauarbeiten  im  Westen,  Geliebten 
seines  Herrn,  der  tut,  was  er  sagt; 

der  nicht  verfehlen  laBt ;  dessen  Gesicht  schon  ist ;  er  tut  es  mit  liebendem 
Herzen  als  etwas  Niitzliches  fiir  seinen  Herrn;  der  wahrhaft  geliebte 
Schreiber  seines  Herrn,  Vorsteher  des  Schatzhauses  M^j]. 

Rechts : 

Gemacht  vom  niitzlichen  Diener  Seiner  Majestat,  der  Gutes  sucht  und 
TrefFliches  findet;  der  es  prachtig  fiir  seinen  Herrn  ausfuhrt;  der  Niitz- 
liches tut  am  Ort  der  Verklarung;  Vorsteher  der  Bauarbeiten  am  Ort  der 
Ewigkeit;  kgl.  Schreiber,  Schatzhausvorsteher  Mcj]. 

1  Er  ist  also  Bauleiter  im  Konigsgrabertal,  ferner  ist  er  mit  der  Herstellung  der 
Inschriften  im  Tempel  betraut  gewesen,  da  der  zweite  Titel  wohl  in  dieser 
Kichtung  hin  interpretiert  werden  muB.  Mit  der  Abfassung  der  Annalen  hatte 
er  sicher  nichts  zu  tun. 

2  Lies  m  pr-hd  n  nb  t]wj  Pn-dw]  (Wreszinki,  Atlas  I  388) 

3  Dieser  Mrj-mrj  ist  vor  Echnaton  in  Theben  belegt,  ist  also  mit  seinem  Vor- 
gesetzten  nach  Memphis  versetzt  worden,  vgl.  MIO  IV  llff. ;  oben  S.  1882,18. 


Statue  des  Schatzhausvorstehers  Mcj\  427 


847.     Statue  des  Mcj]  aus  Karnak  2168 

[ ]  Gottesopfer  des  Amun. 

[ ]  Besitz  imdHerden  [ 

.  .  .] —  Du  verbindest  den  Spruch,  ohne  daB  es  ein  Vorbeigehen 

gibt  beim  rpc.t  h]tj-c,  [einzigen]  smr,  GroBen  der  GroBen,  [dem  Vor- 
dersten  der]  Hoflinge  an  der  Spitze  der  Konigsedlen;  dem,  der  tiichtig 
ist  an  schonen  Reden;  der  das  Herz  des  Konigs  bei  seinem  Sprechen 

[erflillt; ];  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs;  [.  . 

] ;  Vorsteher  der  Bauarbeiten  [ ; 

Vorsteher  der  Bauarbeitjen  des  Amun  in  Karnak,  kgl.  Schreiber,  Schatz- 
bausvorsteher  Mcj] ;  er  sagt : 

Wie  schon  ist  dein  Name,  du  Konig  der  beiden  Lander,  den  dir  dein  2169 
Vater  Amun  geschaffen  hat.  Du  griindest  ihm  sein  Haus  neu,  bestandig 
bis  in  die  Unendlichkeit.  Du  hast  alle  Gotter  gebildet  und  du  verdoppelst 
ihnen  ihre  Opferzuwendungen.  Du  baust  ihnen  ihre  Gotteshauser,  die  im 
Begriff  waren,  zu  verfallen,  Ihre  Herzen  sind  zufrieden  mit  dem,  was  du 
getan  hast,  indem  du  ein  Niitzlicher  bist,  der  Niitzliches  tut.  Sie  schiitzen 
dich  mit  Leben,  Dauerund  Heil,  sowie  Hunderttausenden  von  friedlichen 
Jahren.  Du  bist  ein  Niitzlicher  fur  uns.  Du  bist  hervorgekommen  vor 
deinem  Schopfer  in  unserer  Lebenszeit.  Dein  Name  wird  sein,  solange 
die  Unendlichkeit  sein  wird. 


848.     Elle  des  Mcj] 

A.  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs,  kgl.  Schreiber,  Schatzhaus- 
vorsteher  des  Herrn  der  beiden  Lander  Mcj],  er  sagt :  Ihr  Propheten,  Web- 
Priester  und  Vorlesepriester  dieses  Tcmpels!  Es  mogen  auch  die  Gotter 
eurer  Stadt  alle  eure  Bitten  erhoren,  ihr  mogt  eure  Amter  nach  einem 
siiBen  Alter  vercrben,  wcim  ihr  meinen  Namen  aussprecht  und  mir  tut 
wie  einem  Gelobten  seines  Herrn,  dem  Wedeltrager  zur  Rechten  des 
Konigs,  zu  FiiBen  des  Herrn  der  beiden  Lander, 

der  sich  nicht  trennt  vom  guten  Gott  an  alien  Orten,  die  er  durchzogen 
hat;  der  sich  heraushebt  aus  den  smrw,  die  versammelt  sind,  urn  seine  2170 
A.U8spruche  zu  lioi'cn.  wegen  der  GroBe  seiner  Tiichtigkeit  ftir  den  Konig; 
fur    den    Ka    seines    wahrliaft    geliebten    kgl.  Schreibers,    Schatzhaus- 
rorstehers  des  Herrn  der  beiden  Lander  Mcj],  des  Gerechtfertigten. 

B.  [Ein  kgl.  Opfer  fiir ],  daB  er  gebe  meine  Lebenszeit, 

fesl  beim  licgleiten  seines  Kas.  sowie  daB  mcin  Name  bleibe  im  Inneren 
seines  Ternpels.  fur  den  Ka  des  Eochgelobten  des  guten  (Joltes,  der  an 
den  Konig  uerantritl  bei  seinen  Ziigen;  der  den  Horus  erfreut  im  Inneren 
seines  Palastes,  des  kgl.  Schreibers,  Sehat/.hausvorstehers  des  Herrn  d<-r 
beiden  Lauder  .1/  /'  . 


428  Elle  des  M<j] 


849.     Graffito  des  M cj]  im  Grab  Thutmosis'  IV. 

Jahr  8,  3.  ]h.t  unter  der  Majestat  des  Konigs  von  O.u.U.A.  Dsr-hprw-Rc- 
Erwahlter-des-Re,  Sohnes  des  Re  i/r-ra-/i&-Geliebter-des-Amun.  Es  be- 
fahl  Seine  Majestat  (L.H.G.),  den  Wedeltrager  zur  Rechten  des  Konigs, 
kgl.  Schreiber  und  Schatzhausvorsteher,  Vorsteher  der  Arbeiten  am 
Platz  der  Ewigkeit, 
2in  Festleiter  des  Amun  in  Karnak  Mcj],  Sohn  des  Herrn  'Iwj,  geboren  von 
der  Hausherrin  Wr.t,  zu  beauftragen,  Konig  Mn-hprw-R^,  den  Gerecht- 
fertigten,  wieder  zu  begraben  im  hlg.  Haus  auf  der  Westseite  von  Theben. 
Sein  Gehilfe,  der  Dornanenvorsteher  der  siidlichen  Stadt  Dhwtj-msiv, 
Sohn  des  H]tj]j,  seine  Mutter  'Iw-pr-nht,  aus  Theben. 


850.     Stele  des  Festungskommandanten  P]-Rc-m-hb 

Darstellung : 

Vor  ,,Atum,  dem  Herrn  der  beiden  Lander,  dem  Heliopolitaner,  dem 
groBen  Gott,  Herrn  des  Himmels"  und  vor  ,,Hathor,  der  Herrin  von 

Htp.t"  opfert  ,,[ ]  Dsr-hprw-Rc-^lrwaMter-des-BJe,  Herr  der  Kronen 

//r-ra-A&-Geliebter-des-Amun' ' . 

Wein  und  Milch  Geben.  Er  tut  es,  damit  ihm  Leben  gegeben  werde. 

Inschrift  rechts: 

Atum  Verehren  am  Abend,  indem  er  Preis  gibt  dem,  der  in  seiner  Be- 
gleitung  ist,  durch  den  kgl.  Schreiber  des  Herrn  der  beiden  Lander,  Vor- 
steher der  Marschen,  Vorsteher  der  Festung[en P^-i^-m- 

hb,  er  sagt:  Komm  zum  Frieden,  der  du  den  Himmel  durchfahrst;  Re  ist 
es,  der  zu  Atum  geworden  ist.  Du  durchlaufst  den  Himmel  in  Frieden. 
2172  Man  hat  [deine  Blumen  (?)]  empfangen.  Alle,  die  zum  Himmel  ge- 
kommen  sind,  werden  dich  [sehen].  Das  Westgebirge  ist  in  Frieden,  die 
Morgenbarke  jauchzt,  und  [es  jubelt  die  Besatzjung,  wenn  sie  fur  ihn 
fahrt.  Der  Westen  [ist  in  Preis  (o.  a.)  und  V]erehrung,  indem  ihre  Hande 

[in]  Verehrung  erhoben  sind  zu  deinem  Gesicht.  Sie  [ ]  alles 

das,  was  fur  sie  ist.  Du  gibst  [Leben]  und  Heil  als  Konig  der  beiden 
Lander  deinem  Sohn  Dsr-hprw-R^-ftrwiihlter-des-Iie,  indem  ich  mein 
Amt  [ausfiihre],  (namlich)  das  des  Vorstehers  der  Marschen  des  Meeres. 
So  sagt  der  Gelobte  des  guten  Gottes,  der  in  den  Palast  eintritt,  der  Er- 
wahlte  des  Konigs  vor  Millionen,  [der]  mir  das  Amt  des  ,,GroBten  der 

Schauenden"  und  des^ra1  [gegeben  hat,  der ]  alles,  was  ge- 

hort  worden  ist,  P]-Rc-m-hb. 

1  Es  handelt  sich  hier  deutlich  um  einen  Offizier,  der  das  Amt  des  Hohenpriesters 
von  Heliopolis  als  Altersamt  erhalten  hat. 


U73 


Stele  des  Festungskommandanten  P]-Rc-m-hb  429 

Links : 

[Verehrjung  dem  Re-Atum-Hprj,  deni  Gott,  dem  Herrscher  von  Helio- 
polis,  der  aus  dem  Urgewasser  hervorgegangen  ist,  indem  er  sich  (I)1 
zeigt  ini  Glanz,  um  die  Lander  entstehen  zu  lassen,  indem  er  alles  Lachen 
hervorruft,  wenn  die  Uberschwemmung  kommt.  Du  [vertreibst  (o.a.)] 

das  Bose  (?)  [ ]  bei  alien  Planen,  die  Wesen  und  Charaktere.  Es 

vereliren  dich  die  Schafe  und  Wolfe  auf  [dem  Felde]. 

[ ]  in  Ewigkeit,  du  groBer  Gott.  Getragen  werden  die 

[ ]  nach  seinem  Wunsch,  indem  [ ] 

deinem  Ruf  [ ]  Du  schaffst  (?  shprl)  die  Neun- 

heit.  die  [ ]  der  Gotter.  Du  gibst  die  Herrschaft  (?)  der  beiden 

Lander  deinem  Sohn,  dem  Herrn  der  beiden  Lander  Dsr-hprw-R^-JZr- 
wahlter-des-Re,  indem  ich  in  seiner  Gunst  stehe  taglich. 
[So  sagt  der  Verjtraute  Seiner  Majestat,  Vorsteher  der  Marschen  und 
Vorsteher  der  Festungen,  [der  Gelobte]  des  guten  Gottes;  den  der  o.a. 
Konig  reich  gemacht  und  der  u.a.  Konig  groB  gemacht  hat;  der  Wach- 
same.  der  richtig  handelt,  der  Vertraute  des  Herrn  der  beiden  Lander, 
den  sein  [Herr]  kennt,  der  ,,GroBte  der  Schauenden"  des  Retempels 
Pl-Rc-m-[hbl 

851.     Elle  des  Getreidevorstehers  'Imn-m-ip.t 

Ein  kgl.  Opfer  fur  alle  Gotter  Oberagyptens,  daB  sie  geben  eine  schone 
Lebenszeit  im  Leben  auf  Erden  in  der  Gunst  des  Herrn  der  Gotter,  das 
Wrbringen  des  Alters  ohne  Not,  einen  Mund  voller  Speise,  die  er  gibt, 
ein  Begrabnis  gegeniiber  ihrem  Herrn  in  der  westlichen  Wiiste  Thebens,  | 
nach  dem  Befehl  dieses  hlg.  Gottes  Amun,  der  auf  dem  groBen  Sitz  ist,  2174 
fur  den  Ka  des  Gelobten  des  guten  Gottes,  seines  wahrhaft  geliebten 
Konigsverwandten,  des  (Leiters)  der  Abgaben,  Domanenvorstehers  des 
Tragsessels2  des  Nb-m]c.t-Rc,  Vorstehers  der  Scheunen  des  Herrn  der 
beiden  Lander  in  O.u.U.A.  'Imn-m-ip.t. 

Es  lebe  der  gute  Gott,  der  Ka  der  Gotter,  Nahrung  und  Speise  der 
Menschheit,  gottlicher  Konig  mit  trefflichen  Ratschliigen,  wachsamer 
Hirt  der  Untertanen,  der  Agypten  festlich  sein  laBt  und  es  in  seine  Froh- 
lichkeit  versetzt;  das  ganze  Land  jubelt,  ohne  daB  sie  schweigen,  weil  sie 
elend  waicn.  in  Leben  und  lleil  i'iir  den  Konig  von  O.u.U.A.  Dsr-hprw- 
Bc-Erwahlter-des-Re,  Sohn  des  Re  //r-m-ifi6-Geliebter-des-Amun,  der 
eu  iglich  lebe. 
Gemacht  vom  Untergebenen  <....>. 

1  IJea  4w. 

2  Wahrscheinlicfa  bandell  es  Bich  hier  am  *  1 « •  r  1  Tragsossel,  auf  dem  der  bote  Konig 

als  Statin-  beim  K«'.sf  vom  'I'al  in  Thebon-Wesl  (l<;n  Amun  naoh  dem  llullior- 
heiligtum  von  Deir  el-Bahari  begloiteto;  dieso  Tragses.se  1  bosaBen  eine  eigene 
Wirtschaftsverwaltung. 


430  Nennungen  des  Scheunenvorstehers  'Imn-m-ip.t 

Im  Grab  255: 

Kgl.  Schreiber,  Vorsteher  der  Scheunen  des  Herrn  der  beiden  Lander 

'Imn-m-ip.t. 

Seine  Schwester  und  seine  Gattin,  seine  Geliebte,  die  Hausherrin  und 

Sangerin  des  Amun  Mwtj,  die  Gerechtfertigte. 

Das  Grab  255  gehort: 

,,Seinem  wahrhaft  geliebten  kgl.  Schreiber,  Domanen  vorsteher  der  Ka- 

pelle  des  Hr-m-hb  im  Amuntempel  R]j. 

GroBte  der  Harimsfrauen  der  Mut,  GroBe  Gelobte  der  Hathor  T].wj- 

</•" 

Bruder:    ,,Sein    wahrhaft    geliebter    kgl.  Schreiber,    Hoherpriester    der 

Herr<in>  der  beiden  Lander  'I^h-ms-nfr.t-irj  Dhwtj. 

Sangerin  des  Amun,  GroBte  der  Harimsfrauen  der  Mut  Bwj." 

2175  852.     Zwei  Statuen  des  Generals  P]-Rc-ms-sw 

A.  Gegeben  als  Gunstbeweis  beim  Konig  fur  den  Obersten,  Vorsteher  der 
Pferde,  Vorsteher  der  Festungen  und  Vorsteher  der  Mundungen,  Fahrer 
Seiner  Majestat,  Gesandten  des  Konigs  in  alle  Fremdlander,  kgl. 
Schreiber  und  Abteilungskommandant,  General  des  Herrn  der  .beiden 
Lander;  Vorsteher  der  Propheten  aller  Gotter,  Stellvertreter  Seiner  Ma- 
jestat in  O.u.U.A. ;  Oberrichter,  Mund  von  Hierakonpolis,  Prophet  der 
Wahrheit,  Regent,  Stadtvorsteher  und  Vezir,  Vorsteher  der  groBen 
Hauser  Pl-R^-ms-sw;  er  sagt: 

[ ]  dein  [ ],  als  ich  ihn  in  den  Fremd- 

landern  begleitete  und  Monumente  leitete,  die  er  fur  den  Amuntempel 
errichtet  hat. 

2176  Auf  dem  Sockel : 

Er  sagt :  Ihr  Propheten  des  Amuntempels,  ihr  Beamte  des  Konigshauses 
und  alle,  die  kommen,  um  den  Herrn  von  Theben  zu  begleiten  und  seinem 
Ka  Verehrung  zu  zollen,  sagt  doch  mir  das  Opfergebet  und  streckt  mir 
eure  Hand  aus  und  spendet  mir  Wasser  auf  den  Boden.  Dann  soil  man 
euch  das  Gleiche  tun  nach  dem  Alter!  Fiir  den  Ka  des  Regenten  im 
ganzen  Lande,  Stadtvorstehers  und  Vezirs  P]-Rc-ms-sw,  des  Gerecht- 
fertigten,  gezeugt  vom  Herrn  Oberst  iSthj,  dem  Gerechtfertigten. 

B. 

Auf  dem  Papyrus : 

Gegeben  als  Gunstbeweis  beim  Konig  [fiir  den  Obersten  und  Vorsteher 

der  Pf]erde,  Vorsteher  der  Festungen  [und  Vorsteher  der  Mundungen, 

Fahrer  Seiner  Majestat,]  Boten  [des  Konigs]  in  alle  Fremdlander  [ 

]• 


Statuen  des  Generals  P]-R  -ms-4w  431 

Auf  dem  Sockel : 

Er  sagt:  Du  heiliger  Gott,  Herr  von  Karn[ak, ,  Konig]  der 

Gotter  [ ]  bei  seinem  Schutz,  [veranlasse],  daB  er  atme  den 

Hauch,  den  du  gibst,  fiir  [den  Ka]  des  rjf.t  h^tj-^,  [Mundes,  der  das]  ganze 

[Land  zufriedenstellt, ],  Wedeltragers  zur  Rechten  des  Konigs, 

Stadtvorstehers  und  Vezirs  P^-R^-ms-sw. 


853.     Grabinschriften  des  Gottesvaters  Nfr-htp  2177 

Haremheb  beschenkt  Nfr-htp 

Jahr  3  unter  der  Majestat  des  Konigs  von  O.u.U.A.  Dsr-hprw-Rc-^r- 
wahlter  des  Re.  Es  war  aber  S.  M.  erschienen  wie  Re  in  seinem  Palast  des 
Lebens  und  des  Heils,  nachdem  er  Opfer  gegeben  hatte  seinem  Vater 
Amun  bei  dem  Herausgehen,  das  er  aus  dem  Goldhaus  gemacht  hatte.1 
Jauchzen  und  Jubel  war  durch  das  ganze  Land  gezogen,  und  der  Jubel- 
ruf  errei elite  den  Himmel,  nachdem  man  den  Gottesvater  des  Amun 
Nfr-htp  gerufen  hatte  zur  Entgegennahme  der  Gunstbeweise  beim 
Konig,  namlich  von  Millionen  von  allerlei  Dingen  aus  Silber,  Gold, 
Kleidern,  01,  Broten,  Bier,  Fleisch,  Kuchen,  nach  dem  Befehl  meines 
Herrn  Amun.  der  Gunst  bezeugt  hatte  in  seiner  Gegen wart.  DerVorlese- 
priester,  der  das  Antlitz  des  Amun  beruhigt,  Nfr-htp,  er  sagt :  Einer  mit 
vielem  Besitz,  der  ihn  zu  verteilen  weiB,  ein  Gott  ist  er,  Konig  der  Gotter, 
der  den  kennt,  der  ihn  kennt;  der  den  belobt,  der  fur  ihn  arbeitet;  der 
dem  hilft,  der  ihn  begleitet. 

Er  ist  Re,  dessen  Leib  die  Sonnenscheibe  ist.  Er  soil  sein  zusammen  mit   2178 
der  Unendlichkeit ! 

Vor  dem  Konig  stehen  ,,Schatzhausvorsteher  M^j]"  und  zwei  ,,Stadt- 
\ -orst  dier  und  Vezire",  hinter  ihm  ,,die  Kammerherrn  und  die  kgl.  Truch- 
sesse,  sowie  die  Begleitung  des  Konigs  an  alien  Orten". 

Nfr-htp  nach  der  Audienz 

A.  Kommen  in  Frieden  mit  den  Gunstbezeugungen  des  Konigs  durch  den 
Gottesvater  des  Amun  P]-rn-nfr,  den  Gerechtfertigten. 
II.  Sein  Brudcr.  tier  Gottesvater  des  Amun  Nfr-htp,  beschenkt  mit  Silber 
und  Golf  I  flurch  den  Konig  selbst. 

Sic  begriifJt: 

Der  Gottesvater  des  Amun  Imn-m-in.t. 

1  D.  h.  alH  eine  neue  Statue  des  Amun  zum  ersten  Mai  aus  der  geheiligten  Werk- 
statt  in  I'lo/cssion  hi-ruMii_'i-t  nik'rn  vvunlf  . 


432  Grabinschriften  des  Gottesvaters  Nfr-htp 

Ein  Verwandter  erhalt  Blumen 

Bringen  von  Blumen  und  Nahrung  fur  ihren  Vater  von  den  Krautern  auf 
diesem  Kanal  des  Ka-Hauses1  durch  seine  geliebte  Tochter,  die  Sangerin 
des  Amun  Rnwt.  Zufrieden  mit  seiner  Speise,  zufrieden  mit  seinem  Opfer, 
indem  er  UberfluB  hat  an  Brot,  indem  er  UberfluB  hat  an  Bier,  mit  denen 
er  zufrieden  sei  in  Ewigkeit!  So  sagt  der  Gelobte  des  Amonre  in  Karnak, 
Schreiber  der  Wahrheit  im  o.a.  Heliopolis2  Rc-msw. 
2179  Sein  Sohn  heiBt:  ,,sein  geliebter  Sohn,  der  Schreiber  der  Wahrheit  im 
o.a.  Heliopolis2  P]-irj,  der  in  Frieden  Gerechtfertigte". 

Ein  Bruder: 

Sein  geliebter  Bruder,  der  Web-Priester  des  Amun  Hnsw-htp,  fur  seinen 
Herrn,  der  Gerechtfertigte  bei  den  Herren  von  Theben  im  Westen  von 
,,Herrin  des  Lebens"3  in  Ewigkeit. 

Ahnenopfer 

Weihrauch,  kuhles  Wasser  und  allerlei  Blumen  Opfern  fur  den  Ka  des 
Schatzmeisters  ^I^h-msw  und  seiner  Nachkommen,  durch  den  Sohn  seines 
Sohnes,  den  Gottesvater  des  Amun  mit  reinen  Handen  Nfr-htp,  den  Ge- 
rechtfertigten. 

Ein  Diener  liberreicht  Weihrauch 

Weihrauch  Opfern  dem  Gottesvater  des  Amun  Nfr-htp,  dem  Gerecht- 
fertigten,  durch  den  TruchseB  des  Bieres  des  Gottesvaters  des  Amun 
Nfr-htp,  des  Gerechtfertigten,  (namens)  Pth-shpr .j . 

tJber  Nfr-htp : 

Zufrieden  mit  seiner  Speise  und  vereinigt  mit  seinem  Opfer!  So  sagt  der 
Vorlesepriester,  der  das  Gesicht  des  Amun  befriedigt,  Geheimrat  im 
Goldhaus  des  Amonrasonther,  des  Re-Atum  in  Heliopolis  und  des  Ptah 
in  Memphis,  der  zu  ihnen  eintritt  offenen  <Auges>  beim  Betrachten,  der 
nicht  vergiBt,  ihre  Leiber  zu  bilden  [ ]. 

1  Grabkapelle,  vor  der  ein  See  angelegt  ist. 

2  R^-miw  und   P\-irj  waren  anscheinend   Schreiber  im  Vezirbiiro   zu  Theben. 

3  Bezeichnung  von  Westtheben. 


NTaehtrag  zu  Nr.  658  433 


Xachtrag  zu  Nr.  658 


- 


Herr  Prof.  Schott,  Gottingen,  wies  mich  kurzlich  auf  einen  unpubli- 
zierten  Papyrus  aus  dem  Kairiner  Museum  hin,  der  die  Parallele  fur  den 
Anfang  unseres  Textes  bietet  und  fiir  die  Seiten  1813/14  erlaubt,  die 
vorgenommenen  Erganzungen  wenigstens  in  der  Ubersetzung  zu  ver- 
bessern.  Danach  ist  zu  lesen: 
,,[Ein  kgl.  Opfer  an  Osiris-Chontamenti,  Herrn  der  Ewigkeit,  Oberhaupt 

des]  sclrvveigenden  Landes  .  .  .  (usw.) und  alien  guten  und  [reinen] 

Dingen,    [die    vor   meinem    Stadtgott   herauskommen   im   Palast   des 

,Schwarzen'  (d.  h.  Osiris)] ;  daB  die  Arme  geben (usw.) seinem 

wahrhaft  geliebten  kgl.  Schreiber  'Imn-htp,  dem  Gerechtfertigten  [tag- 
lich,  der  versorgt  ist  mit  Opfern  an  den  Festen  des  Jahreszeitenbeginns, 
am  Neuntagefest,  am  Monatsfest,]  am  Halbmonatsfest  ....  (usw.)  .  .  . 

Du  gehst  hinaus  und  hinein,  indem  dein  Gesicht  [froh  ist,  indem 

du  hingeschritten  bist  zur  Pracht  des  Palastes  und  eingefiihrt  wurdest 
beim  Gott]  ohne  Verzogerung.  Du  hast  dich  mit  den  Begleitern  des 
Horus  vereinigt  und  laBt  den  Stab  des  Lebensherrn  griinen,  indem  die 
Seele  dem  Himmel  gehort  [und  deine  Leiche  der  Unterwelt  als  ein  un- 
versehrter  Begleiter  und  Edler  des  Konigs,  wie  es  (dir)  auf  Erden  getan 

worden  war.  Groti  und  Klein]  sagen: (usw.) was  dem  Ka 

eines  einzig  [Tiichtigen]  getan  wird,  [ernes  Klugen.  der  schon  reden 
kann,  wahrhaften  Herzens,  der  gem  zuhort,  eines  ohne  Zorn,  eines 
Xutzlichen  fur  den  Konig  beim  Leiten  seiner]  beiden  Lander." 


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